>iv' .•■('. -IT M .^m ^ ' V _V:* ^1^ "v l i i ^ 1 ••• ■ ' -ll I^A^^ '^'■^^ ,-5^ )-m-M ?y; m m& *^ "v^- ^ mA JtÖä ■■'■■ ^y-;\^Ä> ■> AVr'" 1 . ..1 >^\ . ;t '^^^ ife'liU 184 Die naturhistorische Schule theilte denn auch diese parasitischen Processe in natürliche Familien, Gattungen und Arten , ebenso wie die Pfliinzeu ; sie sprach von Erysipelaceen , ebenso wie die Botaniker von Rosaceen, kurz, sie behandelte die Krankheiten als speciflsch verschiedene Wesen (Organismen). Das Unrichtige dieser Anschauung leuchtete bald ein mit den Fortschritten der Physiologie und Patho- logie, denn man konnte die Krankheit nunmehr nur als eine Veränderung des normalen Lebensprocesses auffassen. Aber was damals von den Krankheiten selbst galt, das können wir heute mit mehr Recht von einem Theile der Krankheitsursachen behaupten, und zwar gerade von dem uns hier beschäftigenden. Die Nothwendigkeit tritt an uns heran, wenn wir einmal parasitische Organismen als Ui'sachen der In- lectionskrankheiten annehmen, dann auch s pecifisch verschiedene Organismen als Ursache der verschiedenen Infectionen anzuerkennen. Die Entscheidung dieser Frage gehört mm frei- lich vor ein anderes Forum als das medicinische, sie fällt dem Botaniker mehr oder weniger anheim. Leider befinden sich die Botaniker jedoch in dieser Beziehung nicht in Uebereinstimmung. Denn während auf der einen Seite Nägeli noch vor Kurzem den Satz ver- theidigte, dass die sämmtlichen beobachteten Schizo- phyten nur verschiedene Erscheinungsformen einer und derselben Art, dass also alle gewissermassen als Fäulnissbacterien aufzufassen seien, — vertritt Ferdinand Cohn seit lange die Ansicht von der spe- cifischen Verschiedenheit der einzelnen Formen. Bereits auf den ersten Blick scheint die letztere Ansicht sehr viel für sich zu haben, denn wenn man die verschiedenen Bacterien- und Mikrokokken-Formeu vor sich sieht, wird man sich der Meinung nicht ver- schliessen können, dass es sich hier um wirklich ver- schiedene Dinge handelt, selbst wenn man absieht von der für einige derselben erwiesenen Thatsache, dass aus den Sporen der einen Art immer nur Individuen derselben Art hervorgehen. Indess will ich auf das Botanische hier nicht näher eingehen. Wohl aber interessirt uns hier die medicinische Seite der Frage, denn, wie bereits angedeutet, die ganze Ansicht von der Entstehung verschiedener Krankheitspi-ocesse durch kleinste Organismen verliert an Boden, wenn diese selbst nicht speciflsch verschieden sind. Freilich brauchen wir uns den Sachverhalt nicht so vorzustellen, dass für jede krankhafte Affection auch ein specifischer Schizophyt existirt; es ist denk- bar, dass je nach dem anatomischen Substrat, je nach dem Organ, iu welchem die primäre Entwickelung stattfindet, verschiedene (symptomatische) Wirkungen bei derselben Ursache entstehen. So wird meiner Ueberzeugung nach wenigstens ein Theil der sogen, reinen Croup-Fälle durch dieselbe Infection bedingt wie die Diphtheritis , und dennoch verlaufen beide Affectionen total verschieden. Ja, selbst die Verände- rung der Schleimhaut an dicht benachbarten Stellen ist verschieden, je nachdem dieselbe mit Flimmer- oder mit Pflasterepithel bedeckt ist. So ist ferner der Pilz der Diphtheritis wahrschein- lich identisch mit demjenigen, welcher gewisse puer- perale Infectionen hervorruft; ich möchte sogar glauben, dass die sogen, spontane Osteomyelitis durch dasselbe Krankheitsgift bedingt ist, wie die Pyäraie, wenigstens kann ich zwischen den Mikrokokken der endocardi- tischen Geschwüre in einem Falle von Osteomyelitis und jenen bei puerperaler Pyämie keinen Unterschied finden. — Indess ist wohl festzuhalten, dass eine sichere Entscheidung bei so kleinen Formen auf das blosse Ansehen hin sehr schwierig ist; um so mehr fixllen in'^SGewicht die später zu erwähnenden Be- obachtungen von augenfällig verschiedenen Formen. Was an dieser Stelle als ein nothwendiges Postulat betont werden muss, ist die specifische Verschiedenheit der Krankheitserregei- von den gewöhnlichen Fäulniss- Organismen, Dass die letzteren, wie sie bei Zersetzung thie- rischer Flüssigkeiten entstehen, au sich nicht geeignet sind, schwere Erkrankungen beim Menschen, ja nicht einmal schwere locale Veränderungen hervorzurufen, hat u. A. Hiller nachgewiesen, der allerdings damit glaubte, die ganze Lehre von der parasitären Natur der Infectionskrankheiten umzustossen. Fast eben so sicher, wie man ohne Schaden eine gewisse Menge von Fäulnissbacterien (Bact. termoj in das Blut einspritzen kann, wird man nach Uebertragung der geringsten Menge von Milzbrandbacillen Milzbrand hervorrufen. Dass man durch schlechtes Trinkwasser nun und nimmermehr Malaria oder Cholera zu erzeugen im Stande ist , daran zweifelt kaum Jemand , dass aber in einer inficirten Gegend zugleich mit Fäulnisskeimen auch Keime der Cholera oder der Malaria aufgenommen werden können, ist eben so zweifellos. Wir müssen nur festhalten an der in's Unfass- liche gehenden Allgegenwart der Keime, welche faulen- den Flüssigkeiten oder der Luft eben so gut bei- , gemischt sein können, wie die Keime der gewöhnUchen Fäulnisserreger, wenn die Atmosphäre oder der Boden, die Instrumente oder Geräthe einmal inficirt waren. Für das Zustandekommen der Infection ist jedoch in zweiter Linie noch wichtig, dass die Bedingungen NUNQUAM OTIOSUS. LEOPOLDINA. AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HEKAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTAENDE VON DEM PRAESIDENTEN DR. C. H. KT^OBLAüCH. SECHSZEHNTES HEFT. — JÄHBGANG 18S0. HALLE, 1880. DKUGK VON E. ßLOCHMANN & SOHN IN DRESDEN. FÜR DIE AKADEMIE IN COMMISSION BEI WILH. ENGEL MANN IN LEIPZIG. Inhalt des XVI. Heftes. Amtliche Mittheilungen: Wahlen von Beamten der Akademie: Seite Adjunkten walilen im 1., 4. und 7. Kreise 17. 33. 49 Walil je eines Vorstandsmitgliedes der Fachsektionen für wissenschaftliche Medicin, Chemie und Botanik 50. 65. 81. 97 Erwälilung eines Revisors der akademischen Rechnungen 81 Das Adjunkten-Collegium 49 Die Sektionsvorstände und deren Obmänner 98 Verzeiehniss der Mitglieder der Akademie 3 Bibliothek der Akademie: Reglement für die Beiuitzung der BibUothek ■ 17 Bericht iilier die Verwaltung der Bibliothek vom September 1879—1880 145. 162 Ertheilnngr von Di|»lomeu: Dankschreiben der Eniiifänger von Diplomen vom Jahre 1879 82 Preisertheilung: im Jahre 1880 1 Verleihungen der Cothenius-MedaOle im Jahre 1880 51. 97 Dank der Emiitänger der Cotlienius-Medaille 66. 113 Die Kassenverhältnisse der Akademie: Revision der Rechnung für 1879 129 Ertheilung der Decharge des Rechnungsführers 161 Beiträge zur Kasse der Akadenüe 2. 19. 85. 51. 67. 83. 99. 114. 145. 161. 178 Die Jahresbeiträge der Mitglieder 161. 177 Unterstützniigsvereiu der Kais. Leop.-Carol. Akademie: Aufforderung zur Bewerliung um die Unterstützmig im Jahre 1880 1 Verleihung der Unterstütziuig im Jahre 1880 82. 179 Viertes Verzeiehniss der Beiträge vom Januar bis Ausgang December 1880 179 Veränderungen im Personalbestände der Akademie 2. 18. 34. 51. 66. 83. 113. 129. 161. 177 Nekrolog-e: Brandt, Johann Friedrich 20 Ehrmann, Karl Heinrich , 166 Fenzl, Eduard 130. 148 Fiorini-Mazzanti, Elisabetta 13 Grisebach, August 35. 52 Grube, Adolph Eduard 114 Hartig, Theodor 70 Kiesenwetter, Ernst Hellmuth von , 67 Prestel, Michael August Friedrich 83. 99 Riugseis, Johann Nepomuk von 101 Sattler, Johann Caspar 67 Schimper, Wilhelm Philipp 180 Sofnstige Mittheilungen: Eingegangene Schriften 14. 21. 38. 57. 71. 87. 103. 117. 133. 152. 170. 181 Berichte nud Notizen über natnrwissenschaftliche Versammlungen und Gesellschaften: Naturwissenschafthche Wandervcrsammlungen im Jahre 1880 96 Die allgemeine Versammlung der deutschen geologischen Gesellschaft in Baden-Baden am 26. bis 28. Sep- tember 1879, von A. Knop 24 Tages-Ordnung der 53. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Danzig 128 Naturwissenschaftliche Aufsätze, Literaturberichte und Notizen: Bemerkungen zu den neueren und neuesten Theorieen über Niveau-Schwankungen von R. von Dräsche 29. 38 Schöner Ülivindiabas aus dem Diluvium der Egeln'schen Mulde von G. Herbst 77 Historisch-kritische Studien über das Ozon von C. Engler (Fortsetzung), nebst Tafel 91. 104. 125. 134. 155. 170 Ein mathematisch-geographisches Dokument aus dem 10. Jahrhundert von S. Günther 122 Ehrentage und Ehrenbezeigungen: Gauss-Denkmal 112 Grab-Denkmal für Karl Koch 112 Errichtung eines Sömmering-Denkmals 16. 196 Hundertjähriges Stiftungsfest der American Academy of Arts and Sciences in Boston, Mass. U. S. A. . . 32 Biographische Mittheilnngen 47. 94. 143. 192 Literarische Anzeigen: Die Photographie in der messenden Astronomie, insbesondere bei Venus- Vorübergängen , von L. Weinek (Nova Acta XLI, P. I, Nr, 2) 80 Photogramme zur Ontogenie der Vögel von C. Kupffer und B. Ben ecke (Nova Acta XLI, P. I, Nr. 3) 80 Beobachtungen der Wärme in der Blüthenscheide einer Culucasia udora (Arum cordifolmmj von O.Hoppe (Nova Acta XLI, P. I, Nr. 4) 128 Bestimmungen des Monddurchmessers aus neun Plejadenl-cJeckungen des Zeitraumes 1839 bis 1876 mit gleichzeitiger Ermittelung der Oerter des Mn»J«s von F. Küstner (Nova Acta XLI, P. I, Nr. 5) . . 176 Die Echiuren (öephyrea armata) von R. fi'ceff (Nova Acta XLI. P. II, Nr. 1) 64 lieber Insectenflügel von E. Adoii-Ji lJ>'ova Acta XLI, P. II, Nr. 3) 64 Ueber abnorme Zellenbil'i>""gen einiger Hymenopterentlügel von E. Adolph (Nova Acta XLI, P. II. Nr. 4) 80 Zur Morpholoff''» J>-r samentragenden Schuppe des Abietineenzapfens von M. Willkomm (Nova Acta XLI, P 2j, Nr. 5) _ gO üie Compositä des Herbarium Schlagintweit aus Hochasien imd südlichen indischen Gebieten von F. W. Klatt.' Mit einleitenden Angaben von H. v. Scblagintweit-Sakünlünski (Nova Acta XLI, P. II, Nr. 6) 144 Die Blattinen aus der unteren Dyas von Weissig bei PiUnitz von F. E. Geinitz (Nova Acta XLI, P. II, Nr. 7) 160 Natnrhistorisehe Anzeige 32. 196 Namen -Kesister. Neu aufgenommene Mitglieder: Arnold, Julius 34 Beneke, Wilhelm 19 Böttger, Rudolph 19 Cech, Carl Ottokear Franz . . 177 Clausius, Rudolph 51 Curtze, Ernst Ludwig Wilhelm Maximilian 2 Ecker, Alexander 34 Edelmann, Max Thomas ... 83 Engelmann, Rudolph .... 19 Frank, Albert Bernhard . . . 177 Friedreich, Nicolaus 19 Fritsch, Anton Johann .... 19 Grohe, Georg Friedrich Jacob . 34 His, WUhelm 161 Koester, Carl 34 Ladenburg, Albert 19 Lucae, Johannes Christian Gustav 19 Merenski, Alexander .... 51 Merkel, Friedrich 2 Mosler, Carl Friedrich .... 34 Müller, Carl 2 Panthel, Carl Chr 18 Pfefier, Wilhelm 66 Pfitzer, Ernst Hugo Heinrich . 2 Ponflck. Emil 34 Prantl, K 2 Prowe, L 2 Rath, Gerhard vom 51 Rein, Johannes Justus .... 34 Rosse, Earl of 34 Rühle, Hugo 51 Sachs, Julius von 34 Schmidt, Eduard Oscar ... 19 Schwendener, Simon 19 Volkmann, Richard 34 Voss, Albert Franz Ludwig . . 34 Gestorbene Mitglieder: Andersson. Niels Johann . . 66. 94 Bell, Thomas 51. 94 Broca, Paul 143. 177 Caswell, Alexis 51 Dumortier-Rutteau, Carl Bartho- lomäus 66 Grube, Adolf Eduard ... 83. 96 Güntz, Eduard Wilhelm . . 34, 48 Hampe. Georg Ernst Ludwig 178. 195 Hanstein. Johannes von . 129. 144 Hartig, Theodor 51. 94 Hebra, Ferdinand Ritter von 113. 144 Heller, Carl Bartholomäus 178. 196 Kiesenwetter, Ernst August Hell- muth von 34. 48 Kirschbaum, Carl Ludwig . . 34. 48 Miers, Johu 113. 143 Pinofl', Isidor 2 Prestel, Michael August Friedrich 34. 48 Ringseis, Johann Nepomuk von 67. 95 Sattler, Johann Caspar ... 34. 47 Schimper, Wilhelm Philipp . 34. 48 Tommasini, Mutius Ritter von . 2 ^,, Wildberger, Johann 2 Zimmermann, Heinrich August f,„ ; Wilhelm, Edler von .... 2 Jfeu gewählte Adjunkten: ' Dechen, H. C. von ... Hauer, F. Ritter von . . Weismann, A 34 34 34 Heue Vorstands -Mitglieder der Fachsektioueu : Goeppert, H. R Landolt, H. H Pettenkofer, M. von 98 66 66 Nen gewählter Revisor: Zeuner, G 81 Empfänger der Cotheuins-Medaille : Goeppert, H. R 97. 113 Michaelis, A 51. 66 Wöhler, F 97. 113 Mitarbeiter am XVI. Hefte: Besnard, A. F., M. A. N. . . . 101 Dräsche, R. von, M. A. N. . 29. 38 Engler, 'C, M. A. N. 91. 104. 125. 134. 155. 170 Geinitz, H. B , M. A. N. . . . 21 Günther, S., M. A. N 122 Herbst, G., M. A. N 77 Knop, A 29 Lobstein, E 166 Reichardt, H. W., M. A. N. . . 130 Reuike, J., M. A. N 35 Verfasser von Abhandlungen der Nora Acta der Akademie: Adolph, E 64. 80 Benecke, B SO Geinitz, F. E 160 Greetf, R., M. A. N 64 Hoppe. 0 128 Klatt, F. W 144 Küstner, F 176 Kupfler, C, M. A. N 80 Sclilagintweit-Sakünlünski,nerm. von, M. A. N 144 Weinek, L 80 Willkomm, M., M. A. N. . . . 80 Verstorbene Naturforscher : Andry, V. A Baumgarten. Anton Becker, D. H Behm Bemmel, Eugen van Biedermann, Richard .... Boer, Gustav BoU, Jacob Borchardt, C. W Brandes, Gustav Buhl, Ludwig von Buschmann Cell, E Chasles, Michel Dumreicher, Johann Freiherr von Falck, Carl Philipp Falke, Johann Ernst Ludwig . Flemmiug, Carl FriedricTi . . . Fortune, Robert Gemming, Carl Emil .... Geuns, J. van Gugler, Bernhard von .... Hagen, von Haimel, Franz Haldeman, Samuel Sherman . . Hamm, Wilhelm Ritter von . . Hauer, Carl Ritter von . . . Heger Heintz, Wilhelm Held, A Herger, Ernst Hen'ng, Constantin Hinterlmbpr, Julius Jackson, Charleo Thomas . . . Jonge, J. K. J. de . . . . Irby, John Mac. T> Iwanow Klaboch, Franz Klingenfeld, Friedrich August . Koutny, Emil Krieger Lassei, WiUiam 19b 193 47 143 144 143 94 193 143 196 144 95 143 196 194 143 192 47 95 47 196 48 192 144 192 194 144 ]96 195 144 194 143 95 192 95 143 196 48 96 192 95 193 Seite Loebel, Gustav 194 Lukäcsy, Alexander 196 Luud, P. V 148 Marschall 196 Martini, Erich 95 Marzolo 94 Mehwald. Friedrich 48 Meiidelsolm-Bartholdy, Paul . . 143 Miller, William H 95 Moser, I/udwig 48 Mulder, J. G." 95 Nees von Esenbeck 96 Oberdieck, Georg 48 Patruban, Carl von 193 Peiree, Benjamin 193 Peisse 193 Peters, Christian August Friedrich 95 Petersen, Carl 143 Phübus 143 Pourtales, Louis Frau^ois de . 143 l'riickner, Hehodor 143 Reichenbach, Anton Benedict . 194 Reil-Bei. Wilhelm 47 Reinhold, Carl H. Th 192 Rizzoli, Francesco 144 Rubncr, Gustav 143 Rudorf, Carl 143 Scheffer 95 Schafhirt, Friedrich 196 Scheve, Gustav 48 Schwarz, Ignaz 47 Seebach, Carl von 47 Semelle, Graf von 196 Seyboth, Wilhehn 193 Sharpey, WilUam 95 Sobek, Fz. Joseph 48 Steudeuer, Friedrich Wilh. Ernst 144 Strantz, Carl Julius von . . . 193 Strupi, Simon 192 Sünin, Nikolaus Nikolajewitsch . 48 Textor, Carl 144 Urbanek, Franz 47 VoUeuhofen, S. C. SneUen van . 95 Vogel, Carl Julius 194 Wagner. Johaunes Rudolf von . 193 Walferdin, Hippolyte .... 47 Waller, Johann Ritter von . . 193 Watson, James Craig .... 195 Wiggers, Heinrich August Ludwig 48 Wilms, Robert Fr 192 Zsigniondy, Adolph 143 Ausserdem vorkommende Namen: Pühl, G., Versandt zoologischer Objecte 196 Conwentz, H., Dünnschlifi'e fos- siler Hölzer 32 Drude, Oscar, M. A. N. , Bio- graphische Nachrichten . . 54 Gauss, Carl Friedrich, Denkmal 112 Geheeb. Adalbert. M. A. N., Bio- graphische Nachrichten . . 13 Kirsch. Th.. M. A. N., Biogra- phische Nachrichten ... 67 Kirsch. Th., M. A. N.. Revis. d. Rechn. f. 1879 .... 129 Koch, Carl, Denkmal . . . .112 Payer, Jul., Dankschreiben . . 82 Roemer, F., M. A. N., Biogra- phische Nachrichten . . .114 Sömmering, Samuel Thomas von, Denkmal 16. 196 Stauley,ii„.,.j, M., Dankschreiben 82 Tommasini, Muzu. j„ Denkmal 196 Weyprecht, Dankschreiben . 32 Zeuner, G.. M. A. N., Revis. d. Rechn. f. 1879 129 NUNQÜAM X^^^^^K OTIOSUS LEOPOL DI XA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAßOLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VON DEM PRÄSIDENTEN Dr. C. H. Knoblauch. Halle a. S. (.lagergaaee n,. 2). Hcft XVI. — Nf. 1 — 2. Januar 1880. ' Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Preisertheilung im Jahre 1880. — Aufforderung zur Bewerbung um die für 1880 bestimmte Tlnterstützungssumme. Voränderungen im Personalbestände der Akademie. — Beiträge zur Kasse der Akademie. — Verzeichniss der Mitglieder der Akademie. ^ Fiorini-Mazzanti f. — Sonstige Mit- theilungeu: Eingegangene Schriften. — Denkmal für Samuel Thomas von Sömmering. Amtliche Mittheilunseii. Preisertheilung im Jahre 1880. Die Akademie hat im gegenwärtigen Jahre ihrer Fachsektion (3) für Chemie ein Exemplar ihrer goldenen Cothenius-Medaille zur Verfügung gestellt, welche nach dem Gutachten und auf Antrag des Sektions- vorstandes demjenigen verliehen werden soll, welcher am wirksamsten in den letzten Jahren zur Förderung der Chemie beigetragen hat. Halle a. S. (Jägergasse 2), den 1. Januar 1880. Der Präsident der Ksl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforsclier. Dr. H. KuoMancb. Der Unterstützungs -Verein der Ksl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher wird auch in diesem Jahre, gleich den Vorjahren, eine Summe für Unterstützungen gewähren und ist diese für das betreffende Jahr etwa auf eine gleiche Höhe wie in dem verflossenen (i. J. 1879: 375 Mark) festgesetzt. Der Vorstand des Vereins beehrt sich daher, die Theilhaber desselben (vergl. § 7 des Grundges., Leop. XU, 1876, p. 146) zu ersuchen, Vorschläge hinsichtlich der Verleihung zu machen, sowie die \erdienten und hülfsbedürftigen Naturforscher oder deren hinterlassene Wittwen und Waisen, welche sich um eine Unterstützung persönlich zu bewerben wünschen, aufzufordern, spätestens bis 1- April d. J. ihre Gesuche einzureichen. Freunde des Vereins oder Gesellschaften, welche demselben als Theilhaber beitreten oder dazu beitragen wollen, dass der Verein eine dem vorhandenen Bedürfnisse entsprechendere und des deutschen Volkes würdige Kräftio-ung erreiche, bitte '"!»> ^icli mit der Akademie in Verbindung setzen zu wollen. Halle a. S. (Jägergasse 2), den 1. Januar 1880. Der Vorstand des Unterstützungs- Vereins. ___^ Dr. H. Knoblanoh, Vorsitzender. Leop. XVI. ] Veränderungen im Personalbestände der Akademie. Neu aufg-eiioiimiene Mitalieder: Nr. 2241. Am 5. Januar 1880: Herr Dr. Carl Müller, Privatgelehrter in Halle. — Elfter Adjunkten- kreis. — Fachsektion (5) für Botanik. Nr. 2242. Am 6. Januar 1880: Herr Dr. Friedrich Merkel, Professor der Anatomie an der Universität in Rostock. — Zehnter Adjunktenkreis. — Fachsektion (6) für Zoologie und Anatomie. Nr. 2243. Am 12. Januar 1880: Herr Dr. K. PrantI, Professor an der Forstakadeniie in Aschaffenburg. — Zweiter Adjunktenkreis. — Fachsektion (.5) für Botanik. Nr. 2244. Am 22. Januar 1880: Herr Dr. Ernst Hugo Heinrich Pfitzer, Professor der Botanik und Dii-ector des botanischen Gartens an der Universität in Heidelberg. — Vierter Adjunktenkreis. — Fachsektion (5) für Botanik. Nr. 2245. Am 22. Januar 1880: Herr Ernst Ludwig Wilhelm Maximilian Curtze, Lehrer am Gymnasium in Thoi-n. — Fünfzehnter Adjunktenkreis. — Fachsektion (1) für Mathematik und Astronomie. Nr. 2246. Am 22. Januar 1880: Herr Professor Dr. L. Prowe, Oberlehrer am Gymnasium in Thorn. — Fünfzehnter Adjunktenkreis. — Fachsektion (1) für Mathematik und xVstronomie. (liestoibeiif Mitü'lieder: Im Jahre 1877 zu Wien: Herr Dr. Heinrich August Wilhelm Edler von Zimmermann, Generalstabs- arzt a. D. in Wien. Aufgenommen am 3. August 1837. cogn. Severinns HI. Im Juli 1879 zu Berlin: Herr Dr. Isidor PinofF, praktischer Arzt in Breslau. Aufgenommen am 1. Mai 1855. cogn. Soranus III. Am 30. November 1879 zu ]Meran: Herr Dr. Johann Wildberger, Hofrath und ehemahger Director der orthopädischen Heilanstalt in Bamberg. Aufgenommen am 15. April 1856. cogn. Stark. Am 31. December 1879 zu Triest: Herr Hofrath Dr. Mutius Ritter von Tommasini in Triest. Aufgenommen am 1. Januar 1856, cogn. Scopoli IV. Dr. H. Knoblauch. Beiträge zur Kasse der Akademie. ,j^^ p,. Pecember 30. 1879. Von Hrn. Geheimen Eegicrungsrath Professor Dr. II. H. Landolt in Aachen Jahres- beiträge für 1878, 1879 und 1880 18 — Januar 1. 1880. Von Hrn. Geh. Rath Professor Dr. J. N. v. Ringseis in München Jahresbeitrag für 1880 6 — „ ,, ,, ,, ,, Professor Dr. F. Seitz in München desgl. für 1880 6 — „ „ „ „ „ Professor Dr. W. Schimper in Strassburg Jahresbeiträge für_1878, 1879, 1880, 1881 und 1882 30 — „ 2. „ „ „ Hofapotheker J. B. Jack in Konstanz desgl. für 1879 und 1880 ... 12 — „ ,, „ ,, „ Dr. E. Stitzenberger in Konstanz desgl. für 1879 und 1880 .... 12 — „ „ „ „ „ Professor Dr. Tb. Poleck in Breslau Jahresbeitrag für 1880 .... 6 — • 3. „ „ „ Dr. J. Moser in Berlin Jahresbeiträge für 1879, 1880, 1881, 1882 u. 1883 30 — „ „ „ „ ,, Geh. Bergrath Professor Dr. F. Roemer in Breslau Jahresbeitrag für 1880 6 — „ ,, Hofrath Director Dr. R. Richter in Saalfeld desgl. für 1880 .... 6 — ,, 4. „ „ ,, .Staatsminister Baron C. 0. von Malortie in Hannover desgl. für 1880 . 6 — 5. „ „ „ Dr. Carl Müller in Halle desgl. für 1880 6 — „ „ „ „ „ StaatsrathDr.V.v.MoellerinPetersburgEintrittsg.u.Ablösg.d.Jahresbeiträge 90 — „ ,, ,, „ ,, Professor Dr. C. L. Kirschbaum in Wiesbaden Jahresbeitrag für 1880 .6 — „ 6. „ „ ,, Professor Dr. F. Merkel in Rostock Eintrittsgeld 30 ^ — „ „ „ „ „ Professor Dr. H. Wagner in Königsberg Jahresbeitrag für 1880 ... 6 — „ „ ,, ,, ,, Professor Dr. E. Hampe in Helmstedt desgl. für 1880 6 — j, ,, ,, ,, „ Professor Dr. F. Henael in Proskau desgl. für 1880 6 — 7 , „ ,, Professor Dr. M. Sadebeck in Bcrhn desffl. für 1880 6 — ,, ,, ,, „ Geh. Sanitätsrath Dr. A. Reumont in Aaclicii desgl. für 1880 ... 6 — 8. ,, „ „ Professor Dr. C. Hasse in Breslau desgl. für 1880 . 6 — 9. ,, „ ,, General-Lieutenant a. D. K. v. Schierbrand in Dresden desgl. für 18«o . fi — „ „ „ Charles Brongniart in Paris Eintrittsgeld und Jahresbeitrag für 1880 . 36 — „ 10. „ „ „ Forstrath A. von Krempelhuber in München Jahresbeitrag für 1880. . 6 — 12. 13. 14. 15. 16. 17. JJ 11 20. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 29. 30. 31. Kmk. G 90 6 G 6 6 G 6 G 6 G G Pf. Jau. 11. 1880. Von Hrn. Trofessor Dr. F. J. Cohn in Breslau Jahresbeitrag für 1880 .... Professor Dr. K. Prantl in Aschaffenburg Eintrittsg. u. Ablösg. d. Jahresbeitr. Dr. 0. Böttger in Frankfurt a. M. Jahresbeitrag für 1880 .... Dr. Carl Koch, Landesgeologe in Wiesbaden, desgl. für 1880 .... Oberstabsarzt. Dr. A. F. Besnard in München desgl. für 1880 .... Professor Dr. C. G. W. Stenzel iu Breslau desgl. für 1880 .... Haujatmann Dr. L. v. Heyden in Bockenheim bei Frankfurt a. M. desgl. für 1 880 Professor Dr. M. F. F. Eeess in Erlangen desgl. für 1880 .... Professor Dr. C. W. M. Wiebel in Hamburg desgl. für 1880 .... Custos A. Rogenhofer in Wien desgl. für 1880 Professor Dr. F. E. von Keusch in Tübingen de.sgl. für 1880 .... Professor Dr. C. von Voit in München desgl. für 1880 Dr. med. S. Pappenheim in Berlin desgl. für 1880 6 Dr. L. Preiss in Herzberg am Harz desgl. für 1880 6 Professor Dr. C. F. A. Panimelsberg in Berlin desgl. für 1881 ... G Professor Dr. C. Th. E. von Sieboki in München desgl. für 1880 . . 6 Dr. Daniel Georgeus in Berlin desgl. für 1880 G Ober-Medicinalrath Dr. E. A. von -Hering in Stuttgart desgl. für 1880 . G Dr. C. Gotische in Altona desgl. für 1880 6 Geh. Med.-Rath Prof. Dr. H. Schaafihausen in Bonn Jahresbeiträge f. 1879 u. 80 12 Professor A. Delesse in Paris Eintrittsgeld 30 Geh. Reg.-Rath Professor Dr. E. Stöckhardt in Weimar Jahresbeitrag f. 1882 6 Hofrath Professor Dr. G. Schwalbe in Jena desgl. für 1880 .... G Ober-Medicinalrath Professor Dr. F. G. J. Henle in Göttingeu desgl. für 1880 G Dr. M. Trettenbacher in München Beitrag 10 Dr. p]d. Rüppel in Frankfurt a. M. Jahresbeitrag füi- 1880 .... 6 Professor Dr. C. Bergeraann in Berlin desgl. für 1880 6 Professor Dr. A. Oberbeok in Halle desgl. für 1880 6 Geh. Med.-Rath Professor Dr. L. J. Budge in Greifswald desgl. für 1880 G Professor Dr. E. H. H. Pfitzer in Heidelberg Eintrittsgeld u. Jahresbeitr. f. 1880 Professor Dr. F. A. Schmidt in Ham bei Hamburg Jahresbeitrag für 1879 Hofrath Proiessor Dr. D. Ritter von Schroff in Graz desgl. für- 1880 . Gymnasial-Oberlehrer Dr. F. Goldenberg in Malstatt b.Saarbr. desgl. für 1880 Geh. Hofrath Professor Dr. E. E. Schmid in Jena desgl. für 1880 . . Geh. Hofrath Professor Dr. F. J. Ried*) in Jena Jahresbeiträge für 1878, 79, 80 Geh. Rath Professor Dr. W. von Bischoff in München Jahresbeitrag für 1881 Professor Dr. E. Reichardt in Jena desgl. für 1880 6 Apotheker A. Geheeb in Geisa desgl. für 1880 6 Hofrath Professor Dr. E. v. Brücke in Wien desgl. für 1880 .... 6 Dr. med. Ed. Lichtenstein iu Berlin desgl. für 1880 6 Dr. med. J. P. Reichenbach in Altona desgl. für 1880 6 Geh. Med.-Rath Dr. H. Reinhard in Dresden desgl. für 1880 .... G Dr. H. Knoblauch. Mitalieder-Verzeichiiiss der Kaiserl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher. (Nach dem Alphabet geordnet.) Bei-ichtigt his Atisgang I)ec einher 187 9.**) 36 6 G 6 6 18 6 07 Hr. Dr. Abbe, Carl Ernst, Professor der M--»tliematik und Physik an der Universität in Jena. „ Dr. Adamowicz, Adam Fpi-Jinand Ritter von, wirklicher Staatsrath und Professor emer. in WUna. *) Der Jahresbeitrag des Herrn Geheimen Raths Professors Dr. F. J. Ried in Jena für 1877, entrichtet am ft JatiuM- 1878, ist in der Leopoldina XIV, Nr. 1 — 2, p. 2 zu quittiren versäumt worden. **) Um Anzeige etwaiger Versehen oder Unrichtigkeiten wird hüfliclist gebeten. 1* Hr. Dr. Adelmann, Georg Blasius von, Staatsrath und Professor emer. in Berlin. ,, Dr. Agardh, Jacob Georg, Professor der Botanik an der Universität in Lund. ,, Dr. Ahles, Wilhelm Elias, Professor der Botanik und Pharmakognosie am Polytechnikum in Stuttgart. ,, Dr. Alvarenga, Peter Franz Da Costa, Professor an der medicinischen Schule in Lissabon. ,, Dr. Amerling, Carl, Director der Böhmischen Volksschullehrer-Bildungsanstalt in Prag. ,, Dr. Andersson, Niels Johann, Professor der Botanik in Stockholm. „ Andrian-Werburg, Ferdinand Freiherr von, k. k. österr. Bergi-ath a. D. in Alt-Aussee. ,, Dr. Arendts, Carl, Professor emer. in München. „ Dr. Arnold, Friedrich, Geheimer Hofrath und Professor emer. der Medicin in Heidelberg. ,, Dr. Arppe, Adolph Eduard, Professor der Chemie an der Universität in Helsingfors. „ Dr. Ascher so n, Paul Friedrich August, Professor der Botanik an der Universität in Berlin. ,, Dr. Bail, Carl Adolph Theodor, Professor und Oberlehrer an der Realschule in Danzig. „ Dr. Baird, Spencer Fullerton, Secretär der Smithsonian Institution in Washington. ,, Barla, Joseph Hieronymus Johann Baptist, Botaniker in Nizza. „ Barrande, Joachim, in Prag. „ Dr. Bastian, Adolph, Director des ethnologischen Museums in Berlin. ,, Dr. Bauernfeind, Carl Maximilian von, Director und Professor der Geodäsie und Ingenieurwissenschaften an der technischen Hochschule in München. „ Dr. Baum, Wilhelm, Geheimer Ober-Medicinalrath und Professor der Chirurgie au der Universität in Göttingen. ,, Dr. Beetz, Friedrich Wilhelm Hubert von, Professor der Physik an der technischen Hochschule in München. ,, Dr. Bell, Thomas, Professor der Zoologie in Selborue, Alton Hants. ,, Dr. Bentham, Georg, Botaniker in London. ,, Dr. Berg, Ernst von, Staatsrath in Riga. „ Dr. Bergemann, Carl Wilhelm Sigismund, Professor der Pharmacie in Berlin. ,, Berkeley, Joseph, Botaniker in Sibbertoft. „ Dr. Bernstein, Julius, Pi-ofessor der Physiologie au der Universität in Halle. ,, Dr. Besnard, Anton Franz, Ober-Stabsarzt in München. ,, Beust, Constantin Friedrich Freiherr von, Director des Bergwesens in Wien. ,, Dr. Beyrich, Heinrich Ernst, Geh. Bergrath und Professor der Mineralogie an der Universität in Berlin. ,, Dr. Bidder, Friedrich Heinrich von, wirklicher Staatsrath und Professor der Physiologie und Pathologie an der Universität in Dorpat. ,, Dr. Birner, Heinrich Friedrich Wilhelm, Dirigent der agricultur-chemischen Versuchsstation in Regenwalde. ,, Dr. Bischoff, Theodor Ludwig Wilhelm von, Geheimer Rath und Professor emer. der Anatomie und Physiologie in München. ,, Dr. Bochdalek, Vincenz Alexander, Professor emer. in Leitmeritz. „ Dr. Boeckel, Eugen, Professor emer. in Strassburg. „ Dr. Böttger, Oscar, Lehrer der Naturgeschichte an der Realschule und Docent für Geologie am Sencken- bergischen Institut in Frankfurt a. M. ,, Dr. Bolle, Carl August, Privatgelehrter in Berlin. ,, Dr. Bonne wyu, Heinrich, Director des pharmaceutischen Instituts in Brüssel. ,, Dr. Borelli, Johann Baptist, Professor der Chirurgie an der Universität in Turin. ,, Dr. Bornemann, Johann Georg, Privatgelehrter in Eisenach. ,, Dr. Brand, Ernst, praktischer Arzt in Stettin. ,, Dr. Brehm, Keinhold Bernhard, Ornithologe und Ai'zt in Madrid. ,, Dr. Brehm, Alfred Edmund, in BerUn. ,, Dr. Brehmer, Gustav Adolph, praktischer Arzt in Görbersdorf bei Friedland. ,, Dr. Brizi, Orestes von. Geheimer Eath und General-Secretär der Akademie der Wissenschaften in Arezzo. ,, Dr. Broca, Peter Paul, Professor der Medic-in in Paris. ,, Brongniart, Charles, in Paris. „ Dr. Brück, Jonas, praktischer Zahnarzt in Breslau. „ Dr. Brücke, Ernst Wilhelm von, Hofrath und Professor der Physiologie an der Universität in Wien. Hr. Dr. Bruhn s , Carl, Geh. Hofrath, Prof. d. Astronomie an d. Univ. u. Director d. königl. Sternwarte in Leipzig. „ Dr. Buchenau, Franz, Professor und Director der Realschule in Bremen. ,, Dr. Budge, Ludwig Julius, Geh. Medicinalrath u. Professor der Anatomie an d. Universität in Greifswald. ,, Dr. Bunsen, Eobert Wilhelm, Geheimer Hofrath und Professor der Chemie an der Universität in Heidelberg. „ Dr. Burmeister, Carl Hermann Conrad, Director des Museums in Buenos Ayres. „ Dr. Buvry, Louis Leopold, General-Secretär des Acciimatisations-Vereins in Berlin. „ Dr. Cantor, Moritz Benedict, Professor der Mathematik an der Universität in Heidelberg. ,, Dr. Carus, Albert Gustav, Hofrath in Dresden. „ Dr. Carus, Julius Victor, Professor der vergleichenden Anatomie an der Universität in Leipzig. ,, Dr. Caswell , Alexis, Prof. d. Mathematik u. Astronomie a. Brown sehen Universitätscolleg. in Neu-Providence. „ Dr. Chevreul, Michel Eugene, Professor der Chemie am Museum der Naturgeschichte in Paris. „ Dr. Coccius, Ernst Adolph, Geh. Medicinalrath u. Professor d. Augenheilkunde an d. Universität in Leipzig. „ Coelho, Joseph Maria, Professor der Mineralogie an der polytechnischen Schule in Lissabon. „ Dr. Cohn, Ferdinand Julius, Professor der Botanik au der Universität in Breslau. ,, Dr. Cornalia, Emil, Professor der Zoologie am technischen Institut und Director des Museums in Mailand. ,, Dr. Cornaz, Carl August Eduard, Chirurg und Stadtarzt in Neufchätel. ,, Dr. Corti, San Stefano Belbo Alfons de, Botaniker in Turin. ,, Dr. Da Costa de Macedo, Joachim Joseph, Baron, Staatsrath in Lissabon. ,, Dr. Da Costa Simoes, Professor der Physiologie an der Universität in Coimbra. ,, Dr. Dana, James Dwight, Professor der Mineralogie und Geologie an der Universität in New-Haven. „ Dr. Darwin, Carl, in Down bei Beckenham, London. „ Dr. Decaisne, Joseph, Professor der Botanik in Paris. ,, Dr. Decandolle, Alphons Peter Priamus, Professor emer. der Botanik in Genf. ,, Dr. Dechen, Ernst Heinrich Carl von, wirklicher Geheimrath und Ober-Berghauptmann a. D. in Bonn. ,, Del esse, Achille, Ingenieur en chef des mines, Professor der Geologie an der Ecole normale in Paris. ,, Dr. Detharding, Georg Wilhelm, Mihtär- Oberarzt a. D. und praktischer Arzt in Rostock. „ Doell, J. Ch., Geheimer Hofrath, Professor der Botanik in Karlsruhe. ,, Dr. Dom rieh, Ottomar, Ober-Medicinalrath in Meiningen. ,, Dr. Drasche-Wartinberg, Richard Ritter von, in Wien. ,, Dr. Drechsler, Adolph, Hofrath und Director des math.-physikahschen Salons in Dresden. ,, Dr. Drude, Oscar, Professor der Botanik in Dresden. ,, Dr. Dubois, d'Amiens Friedrich, praktischer Arzt und Botaniker in Paris. ,, Dr. Duby de Steiger, Johann Stephan, Pfarrer und Botaniker in Genf. „ Dr. Dumortier-Rutteau, Carl Bartholomäus, Botaniker in Tournay. ,, Dr. Dusch, Theodor von, Professor der Medicin an der Universität in Heidelberg. ,, Dr. Dzierzon, Johann, Pfarrer in Karlsmarkt, Schlesien. „ Edlich, Freimund, Maler in Gruna bei Dresden. „ Dr. Ehlers, Ernst Heinrich, Professor der Zoologie an der Universität in Göttingen. ,, Dr. Eichler, August Wilhelm, Professor der Botanik an der Universität in Berlin. ,, Dr. Eimer, Theodor, Professor der Zoologie au der Universität in Tübingen. ,, Dr. Eisner, Carl Friedrich Moritz, emer. Gymnasiallehrer in Breslau. „ Dr. Engelmann, Georg, Professor der Botanik in St. Louis. „ Dr. Engler, Carl, Professor am Polytechnikum in Karlsruhe. „ Dr. Engler, Heinrich Gustav Adolph, Professor der Botanik an der Universität in Kiel. Se. Höh. Ernst IT., regierender Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha. Hr. Dr. Ettings hausen, Constantin Freiherr von, Professor der Botanik an der Universität in Graz. ,, Dr. Eulenberg, Hermann, Geheimer Obex'-Medicinalrath in Berlin. ,, Dr. Ewald, Julius Wilhelm, in Berlin. ,, Dr. Fechner, Gustav Theodor, Professor der Physik an der Universität in Leipzig. „ Dr. Felder, Cajetan Freiherr von, Bürgermeister a. D. in Wien. ,, Dr. Fiedler, Ludwig Alfred, Geheimer Medicinalrath und Leibarzt in Dresden. ,, Dr. FicJler, Carl August Heinrich, Oberlehrer an der Realschule in Breslau. Hr. Dr. Fiusch, Otto, Conservator des Museums in Bremen. „ Dr. Fischer von Wald he im, Alexander, Staatsrath und Professor der Botanik in Moskau. ,, Dr. Fitzinger, Leopold .Joseph, Custos a. D. in Hietzing. „ Dr. Flemming, Walther, Professor der Anatomie an der Universität in Kiel. „ Dr. Flügel, Felix, Agent der Smith.sonian Institution in Leipzig. ,, Dr. Förster, Arnold, Professor und Oberlehrer an der Gewerbeschule in Aachen. ,, Dr. Fr aas, Oscar Friedrich, Professor d. Mineralogie, Geologie u. Paläontologie a. Polytechnikum in Stuttgart. „ Dr. Frerichs, Friedrich Theodor, Geheimer Medicinalrath und Professor der Medicin in Berhn. ,, Dr. Freseniu.s, Carl Reniigius, Geheimer Hofrath und Professor der Chemie in Wiesbaden. ,, Dr. Friedau, Franz Ritter von, in Wien. ,, Dr. Fritsch, Carl Wilhelm Georg Freih. von, Professor d. Mineralogie u. Geologie an d. Universität in Halle. Fr. Gayette-Georgens, Johanna Maria, Stifts-Ordens-Dame in Berlin. Hr. Dr. Gegenbaur, Carl, Geheimer Hofrath und Professor der Anatomie an der Universität in Heidelberg. Geheeb, Adalbert, Apotheker in Geisa. Dr. Geiuitz, Hans Bruno, Geheimer Hofrath und Professor der Mineralogie und Geologie an der poly- technischen Hochschule in Dresden. Dr. Gemmellaro, Carl, Professor der Mineralogie und Geologie an der Universität in Catania. Dr. Georgens, Daniel, Anthropologe in Berlin. Dr. Gerhardt, Carl Immanuel, Professor und Conrector am Gymnasium in Eisleben. Dr. Ger lach, Joseph, Professor der Anatomie und Physiologie an der Universität in Erlangen. Dr. Gerland, Georg, Professor der Geographie an der Universität in Strassburg. Dr. Gerland, Ernst Carl Werner, Lehrer der Mathematik und Physik an der königlichen höheren Geweibescliule in Cassel. Dr. Geuther, Johann Georg Anton, Geh. Hofrath u. Professor der Chemie an d. Universität in Jena. Dr. Geyler, Hermann Theodor, Docent der Botanik, Director des botanischen Gartens in Frankfurt a. M. Dr. Giebel, Christian Gottfried Andreas, Professor der Zoologie an der Universität in Halle. Dr. Goeppert, Heinrich Robert, Geheimer Medicinalrath und Professor der Botanik in Breslau. Dr. Goldenberg, Friedrich, Gymnasial-Oberlehrer in M,alstatt. Dr. Goltz, Friedrich Leopold, Professor der Physiologie au der Universität in Strassburg. Dr. Gordan, Philipp Paul Albert, Professor der Mathematik an der Universität in Erlangen. Dr. Gottsche, Carl Moritz, praktischer Arzt und Botaniker in Altona. Dr. Graelles, Mariano de la Paz, Professor der Zoologie in Madrid. Dr. Gray, Asa, Professor der Naturgeschichte und Botanik an der Harvard-Universität in Cambridge, Mass. Dr. Grebe, Carl Friedrich August, Geheimer Oberforstrath und Director der Forstlehranstalt in Eisenach. Dr. Greeff, Richard, Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie an der Universität in Marburg. Dr. Grönland, Johann, Lehrer an der landwirthschaftlichen Akademie in Dahme. Dr. Grube, Adolph Eduard, Staatsrath und Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie an der Universität in Breslau. Dr. Gruber, Wenzel, Staatsrath u. Professor d. Anatomie an d. medicin. -chirurg. Akademie in St. Petersburg. Dr. Gümbel, Carl Wilhelm, Oberbergrath und Professor der Geognosie an der Universität in München. Dr. Günther, Rudolph, Geheimer Medicinalrath in Dresden. Dr. Günther, Adam Wilhelm Siegnmnd, Gymnasial-Professor in Ansbach. Dr. Güntz, Eduard Wilhelm, Geheimer Medicinalrath in Colin bei Meissen. Dr. Guerin, Julius, praktischer Arzt in Paris. Dr. Güssfeldt, Paul, in Berlin. Dr. Haast, Julius, Regierungs-Geologe auf Neu-Seeland. Dr. Haeckel, Ernst, Hofrath und Professor der Zoologie p.ü der Universität in Jena. Hall, James, Professor und Curator des Kew-York State Museum of Natural History in Albany, N. Y. Dr. Hampe, Georg Ernst Ludwig, Professor in Helmstedt. Dr. Hance, Henry Fletcher, Englischer Consul und Botaniker in Cauton, China. Dr. Hannover, Adolph, Professor der Anatomie und Physiologie an der UnUevcitut in Kopenhagen. Dr. Hartig, Theodor, Forstrath und Professor der Forstwissenschaft in Braunschweig. Hr. Dr. Karting, Peter, Professor an der Universität in Utrecht. ., Dr. Hartlaub, Carl Johann Gustav, praktischer Arzt in Bremen. „ Dr. Hasse, Carl, Professor der Anatomie an der Universität in Breslau. „ Dr. Hasskarl, Justus Carl, Botaniker in Cleve. ,, Dr. Hauer, Franz Ritter von, Hofrath und Director der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien ,, Dr. Haynald, Ludwig von, wirklicher Geheimer Rath, Cardinal von Kalögsa in Uno-arn. ,, Dr. Hebra, Ferdinand von, Hofrath, Professor der Medicin an der Universität in Wien. ,, Dr. Heer, Oswald, Professor der Botanik an der Universität in Zürich. ,, Dr. Hegelmaier, Christian Friedrich, Professor der Botanik an der Universität in Tübino-eu. „ Dr. Heidenhain, Rudolph Peter Heinrich, Professor der Physiologie an der Universität in Breslau. ,, Dr. Heller, Carl Bartholomäus, Professor der Naturwissenschaften in Wien. „ Dr. Henle, Friedrich Gustav Jacob, Ober-Medieinalrath u. Professor d. Anatomie an d. Univers, in Göttingen ,, Dr. Hensel, Reinhold Friedrich, Professor der Zoologie in Proskau. ,, Dr. Hensen, Victor, Professor der Physiologie an der Univei'sität in Kiel. „ Dr. Herbst, Gustav, Geheimer Finanzrath und Director des Ober-Eichamtes in Weimar. ,, Dr. Herder, Ferdinand Gottfried von, Hofrath u. Bibliothekar am kaiserl. botau. Garten in St. Petersburff „ Dr. Hering, Eduard August von, Ober-Medieinalrath und emer. Vorstand der Thierarzneischule in Stuttgart „ Dr. Heyden, Lukas von, Hauptmann z. D. in Bockenheim bei Frankfurt a. M. ,, Dr. Heyfelder, Friedrich Oscar Adalbert, Staatsrath in St. Petersburg. ,, Dr. Hilgendorf, Franz Martin, Assistent am kgl. zoologischen iluseum in Berlin. „ Dr. Hingston, Wilhelm Haies, praktischer Arzt in Montreal. ,, Dr. Hochstetter, Ferdinand Ritter von, Professor der Mineralogie am k. k. Technikum in Wien ,, Dr. Holder, Hermann Friedrich von, Ober-Medieinalrath in Stuttgart. ,, Dr. Hoeven, Janus van der, praktischer Arzt in Rotterdam. „ Hofmann, Leopold Friedrich Freiherr von, k. k. Reichs-Finanzminister in Wien. „ Dr. Hofmann, August Wilhelm, Geh. Regieruugsrath u. Professor d. Chemie an der Universität in Berlin. Hohenbübel-Heufler, Ludwig Freiherr von, k. k. Sections-Chef in Hall, Tyrol. ,, Dr. Hooker, Joseph Dalton, Director des kgl. botanischen Gartens in Kew bei London. „ Dr. Hunt, Thomas Sterry, Professor der Chemie in Boston. ,, Dr. Huxley, Thomas Heinrich, Professor der Anatomie an der Royal Institution in London. „ Dr. Hyrtl, Joseph, Hofrath und Professor emer. in Wien. „ Jack, Joseph Bernard, Hofapotheker in Konstanz. ,, Dr. Jaeubowitsch, Nicolaus von, Professor d. Physiologie an d.medicin.-chirurg. Akademie in St. Petersburg. ,, Dr. Jagor, Fedor, in Berlin. ,, Dr. Jessen, Carl Friedrich Wilhelm, Professor der Botanik in Berlin. ,, Dr. Joy, Carl, Professor der Chemie in New- York. ,, Dr. Just, Johann Leopold, Professor d. Pflanzenphysiologie u. Agriculturchemie a. Polytechnikum inKarlsruhe. „ Dr. Kallibources, Peter, Professor der Physiologie an der Universität in Athen. j, Dr. Karsten, Gustav, Professor der Physik an der Universität in Kiel. ,, Dr. Karsten. Carl Wilhelm Gustav, Professor emer. in Schaffhausen. „ Dr. Kaslo f f, Nicolaus von, Director des medicinischen Departements im Kriegsministerium zu St. Petersbur»'. „ Dr. Kenngott, Adolph, Professor der Mineralogie an der Universität in Zürich. „ Dr. Kessler, Hermann Friedrich, Lehrer der Naturwissenschaften an der Realschule in Cassel. „ Kiesenwetter, Ernst August Hellmuth von. Geheimer Regierungsrath in Dresden. „ Dr. Kirchenpauer, Gustav Heinrich, Bürgermeister in Hamburg. „ Dr. Kirchhoff, Carl Reinrich Alfred, Professor der Erdkunde an der Universität in Halle. ., Kirsch, Theodor, Custos am zoologischen Museum in Dresden. ,, Dr. Kirschbaum, Carl Ludwig, Professor am Gymnasium in Wiesbaden. ,, Dr. Klencke, Philipp Friedlich Hermann, praktischer Arzt in Hannover. „ Dr. Klink erfuoa, Krnst Friedrich Wilhelm, Professor der Astronomie an der Universität und Director der Sternwarte in Göttingen. „ Dr. Klunzinger, Carl Benjamin, Privatgelelirter in Berlin. 8 Hr. Dr. Knoblauch, Carl Hermann, Geli. Regierungsratb u. Professor der Plij-sik an der Universität in Halle. ,, Dr. Kny, Leopold, Professor der Pflanzenphysiologie an der Universität in Berhn. „ Dr. Kobell, Franz Xaver Wolfgang Ritter von, Professor der Mineralogie an der Universität in München. ,, Dr. Koch, Eduard Joseph, praktischer Arzt in Wien. ,, Dr. Koch, Carl Jakob Wilhelm, königlicher Landesgeologe in Wiesbaden. ,, Dr. Kölliker, August Albert von. Geh. Rath u. Professor der Anatomie an d. Universität in Würzburg. „ KoenigvonWart hausen, Carl Wilhelm Eichard Freih. , Karamerberr auf Schloss Warthausen b. Biberach. ,, Dr. Körber, Gustav Wilhelm, Professor am Elisabeth-Gymnasium in Breslau. ,, Dr. Köstlin, Otto, praktischer Arzt u. Professor d. Naturgeschichte am köuigl. Gymnasium in Stuttgart. ,, Kokscharow, Nicolaus von, General u. Director der kaiserl. mineralog. Gesellschaft in St. Petersburg. ,, Dr. Kopp, Hermann Franz Moritz, Geheimer Hofrath und Professor der theoretischen Chemie an der Universität in Heidelberg. ,, Dr. Kraus, Gregor, Professor der Botanik an der Universität in Halle. ,, Dr. Kraus s, Ferdinand von, Oberstudienrath und Professor der Naturgeschichte in Stuttgart. „ Dr. Krempelhuber , August von, königlicher Kreisforstmeister in München. „ Dr. Krohn, August David, Professor in Bonn. „ Dr. Kühn, Julius Gotthelf, Professor an der Universität u. Director d. laudwirthschaftl. Instituts in Halle. „ Dr. Küster, Carl Freiherr von, wirklicher Staatsrath in St. Petersburg. „ Dr. Kützing, Friedrich Traugott, Professor der Botanik in Nordhausen. „ Dr. Kunze, Carl Ludwig Albert, Hofrath u. Professor d. Mathematik u. Physik a. Gymnasium in Weimar. „ Dr. Kupffer, Carl, Professor der Anatomie an der Universität in Königsberg i. Pr. „ Dr. Landois, Leonhard, Professor der Physiologie an der Universität in Greifswald. ,, Dr. Landolt, Hans Heinrich, Geh. Regierungsratb u. Professor d. Chemie a. Polytechnikum in Aachen. „ Dr. Lanza Edler von Casalanza, Franz, Professor in Spalato, Dalmatien. ,, Lapparent, Albert de, Professor der Geologie und Mineralogie an der Universität in Paris. „ Dr. Larrey, Felix Hippolyte Baron, Medicinal-Inspector u. Präsident d. Sanitätsraths f. d. Armee in Paris. ,, Dr. Laube, Gustav Carl, Professor der Mineralogie, Geologie und Paläontologie an der technischen Hochschule in Prag. „ Dr. Le Crocq, Johann, Professor der Medicin an der Universität in Brüssel. ,, Dr. Leidy, Joseph, Professor der vergleichenden Anatomie an der Universität in Philadelphia. ,, Dr. Le Jolis, August Franz, Botaniker und Director der naturwissenschaftlichen Gesellschaft in Cherbourg. ,, Dr. Leisering, August Gottlob Theodor, Medicinalrath und Professor an der Thierarzneischule in Dresden. ,, Dr. Leitgeb, Hubert, Professor der Botanik an der Universität in Graz. „ Dr. Le Play, Friedrich, Professor der Metallurgie in Paris. „ Dr. Lessing, Michael Benedict, Sanitätsrath und praktischer Arzt in Berlin. ,, Dr. Leuckart, Carl Georg Friedrich, Geh. Hofrath u. Professor d. Zoologie an d. Universität in Leipzig. „ Dr. Leyboldt, Friedrich, Apotheker und Botaniker in St. Jago, Chile. „ Dr. Leyden, Ernst, Geh. Medicinalrath u. Professor d. Pathologie u. Theraiiie an d. Universität in Berlin. „ Dr. Lichtenstein, Eduard, praktischer Arzt in Berlin. „ Dr. Lieberkühn, Nathauael, Professor der Anatomie an der Universität in Marburg. „ Dr. Liebreich, Friedrich Richard, Professor der Augenheilkunde in London. „ Dr. Loven, Sven Ludwig, Professor der Zoologie in Stockholm. „ Dr. Luchs, Ernst, Badearzt in Warmbrunn. „ Dr. Ludeking, E. W. A., Gesundheitsoffizier der kgl. Niederländisch-ostindiscben Armee in Batavia. „ Dr. Mach, Ernst, Professor der Physik an der Universität in Prag. ,, Dr. Magnus, Paul Wilhelm, Privatdocent der Botanik an der Universität in Berhn. „ Dr. Malortie, Carl Otto Baron von, Staatsministei- und Oberhofmarschall a. D. in Hannover. ,, Dr. Marjolin, Eenatus, praktischer Arzt und Oberarzt in Paris. ,, Markham, Clemens, Secretär der geographischen Gesellschaft in London. ,, Dr. Marquart, Louis Clamor sen., Fabrikbesitzer in Bonn. ., Dr. Marshall, William Adolph Ludwig, Secretär Hirer Königlichen Hoheit der Frau Grossherzogin von Sachsen und Niederländischer Consul in Weimar. 9 Hr. Dr. Martens, Eduard von, Professor der Zoologie an der Universität in Berlin. ,, Dr. Martin, Adolph, praktischer Arzt in Paris. ,, Dr. Martin, Aloys, Mediciualrath und Professor der gerichtlichen Medicin an der Universität in München. ,, Dr. Martins, Carl Friedrich, Director des botanischen Gartens in Montpellier. ,, Dr. Matthes, Benno Oswald, Reisender in Amerika, aus Dresden. ,, Dr. Meissner , Georg Carl Friedrich, Hofrath und Professor der Physiologie an der Universität in Göttingen. ,, Dr. Mende, Carl von, Geh. Rath u. Director d. Medic.-Departem. im Marineministerium zu St. Petersburg. ,, Dr. Meneghini, Joseph, Professor der Botanik an der Universität in Pisa. ,, Dr. Merbach, Moritz, Geheimer Medicinalrath und Professor in Dresden. ,, Dr. Merian, Peter, Professor der Paläontologie an der Universität in Basel. ,, Dr. Meyer, Adolph Bernhard, Director des zoologischen Mu.seums in Dresden. „ Dr. Meyer, Heinrich Adolph, in Haus Forsteck bei Kiel. ,, Miers, Johann, Botaniker in London. „ Milne-Edwards, Henry, Professor der Naturgeschichte in Paris. ,, Dr. Moebius, Carl August, Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie an der Universität in Kiel. ,, Dr. Moeller, Valerian von, Staatsrath und Professor am Kaiserlichen Berginstitut in St. Petersburg. „ Dr. Morren, Eduard, Professor der Botanik an der Universität in Lüttich. ,, Dr. Moser, James, in BerHn. „ Dr. Müller, Ferdinand Freiherr von, ehem. Director des botanischen Gartens in Melbourne. „ Dr. Müller, Johann, Botaniker in Genf. „ Dr. Müller, Johann Baptist, Medicinalrath in Berhn. „ Dr. Müller, Johann Wilhelm, Hofrath u. Professor d. pathologischen Anatomie an d. Universität in Jena. ,, Dl-. Munter, Andreas Heinrich August, Professor der Botanik und Zoologie in Greifswald. „ Dr. Nachtigal, Gustav, Präsident der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin. „ Neuberth, Ernst Julius, Electrotherapeut in Dresden. „ Dr. Neugebauer, Ludwig Adolph, Professor d. Medicin an d. medicin. -chirurg. Akademie in Warschau. „ Dr. Neumayer, Georg Balthasar, wirkl. Adrairahtäts-Rath u. Director d. deutschen Seewarte in Hamburg. „ Dr. Nies, Friedrich, Professor d. Mineralogie u. Geognosie an d. forst- u. landwirthscliaftl. Akad. in Hoheuheim, „ Dr. Nilsson, Sven, Professor der Zoologie in Lund. „ Dr. Nitsche, Hinrioh, Professor der Zoologie an der Forstakademie in Tharand. „ Dr. Nothnagel, Hermann, Hofrath. Professor für Pathologie und Therapie, Director der medicinischen Klinik an der Universität in Jena. „ Dr. Oberbeck, Anton, Professor der theoretischen Physik an der Universität in Halle. „ Dr. Olshausen, Robert, Geheimer Medicinalrath, Professor der Medicin an der Universität in Halle. „ Dr. Oudemaus, CorneHus Anton Johann, Prof. d. Botanik and. Univ., Direct. d. botan. Gartens in Amsterdam. ,, Dr. Owen, Richard, Professor der vergleichenden Anatomie an der L^niversität in London. ,, Dr. Pagenstecher, Heinrich Alexander, Professor d. Zoologie u. Paläontologie an d. Univ. in Heidelberg. „ Panizzi, Franz, Apotheker und Botaniker in San Renio bei Nizza. ,, Dr. Pappenheim, Samuel, praktischer Arzt in Berlin. ,, Dr. Pelikan, Eugen von. Geheimer Rath und Medicinaldirector in St. Petersburg. ,, Dr. Perty, Joseph Anton, Professor der Zoologie in Bern. „ Dr. Peters, Wilhelm Carl Hartwig, Professor der Zoologie an der Universität in Berlin. „ Dr. Petersen, Theodor, Präsident der Chemischen Gesellschaft in Frankfurt a. M 1, Dr. Pettenkofer, Max von. Geh. Rath und Professor der Hygiene an der Universität in München. „ Dr. Pirogoff, Nicolaus von. Geheimer Rath in St. Petersburg. „ Dr. Poleck, Theodor, Professor der Pharmacie an der Universität in Breslau. 1, Dr. Preiss, Johann August Ludwig, Gutsbesitzer und Botaniker in Herzberg am Harz. „ Dr. Prestel, Michael August Friedrich, Professor der Mathematik und Physik am Gymnasium in Eniden. ,, Dr. Frey er, William, Hofrath und Professor der Physiologie an der Universität in Jena. T, Dr. Frey SS, Johann Georg, Medicinalrath in Wien. .,, Dr Piingsheini, Nikolaus, Professor der Botanik an der Universität in Berlin. „ Dr. Probst, Josst, Capitels-Kämmerer und Pforrer in Unteressendorf, O.-.A.. Wildsee, Württemberg. Leop. XVL 2 10 Hr. Dr. Rabenhorst, Gottlob Ludwig, Botaniker in Meissen. Dr. Radlkofer, Ludwig, Professor der Botanik an der Universität in München. Dr. Eammelsberg, Carl Friedrich August, Professor der Mineralogie an der Universität in Berlin. Dr. Reclam, Carl Heinrich, Professor der Medicin an der Universität in Leipzig. Dr. Reess, Max Ferdinand Friedrich, Profes.sor der Botanik an der Universität in Erlangen. Dr. Regel, Eduard August, Staatsrath und Director des botanischen Gartens in St. Petersburg. Dr. Reich, Ferdinand, Oberbergrath und Professor in Freiberg. Dr. Reiche rdt, Eduard, Professor der Chemie und Pharmacie an der Universität in Jena. Dr. Reich ardt, Heinrich Wilhelm, Professor der Botanik in Wien. Dr, Reiohenbaoh, Heinrich Gustav, Professor der Botanik in Hamburg. Dr. Reichenbach, Johann Peter Detlef, praktischer Arzt in Altona. Dr. Reichert, Carl Bogislaus, Gell. Medicinalrath u. Professor d. Anatomie an d. Universität in Berlin. Dr. Reinhard, Hermann, Geh. Medicinalrath, Präsident d. Königl. Landes-Medicinal-Collegiums in Dresden. Dr. Reinke, Johannes, Professor der Pflanzenphj'siologie an der Universität in Göttiugeu. Dr. Reiss, Wilhelm, in Berlin. Dr. Renard, Carl Claudius von, wirkhcher Staatsrath und Secretär der königlichen Gesellschaft der Naturforscher in Moskau. Dr. Renz, Wilhelm Theodor von. Geheimer Hofrath und königlicher Badearzt in Wildbad. Dr. Reumont, Alexander, Geheimer Sanitätsrath und praktischer Arzt in Aachen. Dr. Reusch, Friedrieh Eduard von, Professor der Physik an der Universität in Tübingen. Dr. Rej'nolds, Rüssel, Professor der Medicin an der Universität in London. Dr. Richardson, Benjamin Ward, Mitglied des Königlichen Medicinal-CoUegiums in London. Dr. Richter, Reinhard, Hofrath und Director der Realschule in Saalfeld. Dr. Richthofen, Ferdinand Freiherr von, Professor in Bonn. Dr. Ried, Franz Jordan, Geheimer Hofrath und Profes.sor der Chirurgie an der Universität in Jena. Dr. Rinecker, Franz von, Hofrath und Professor der Medicin an der Universität in Würzburg. Dr. Ringseis, Johann Neporauk von. Geheimer Rath und Professor emer. in München. Dr. Roem er , Ferdinand, Geheimer Bergrath und Professor der Mineralogie an der Universität in Breslau. Dr. Roeper, Johaini August Christian, Professor der Botanik an der Universität in Rostock. Rogenhofer, Aloys, Custos am zoologischen Hof-Cabinet in Wien. Dr. Roth, Justus, Professor der Mineralogie und Geologie an der Universität in Berhn. Dr. Rotten stein, Johann Baptist, praktischer Arzt in Paris. Dr. Eümker, Georg Friedrich Wilhelm, Docent der Mathematik am akademischen Gymnasium und Director der Sternwarte in Hamburg. Dr. Rüppell, Wilhelm Peter, Privatgelehrter in Frankfurt a. M. Dr. Rütimeyer, Ludwig, Professor der vergleichenden Anatomie an der Universität in Basel. Dr. Sadebeok, Benjamin Adolph Moritz, Professor und Sektionschef am geodätischen Institut in Berlin. Dr. Sandberger, Fridolin, Professor der Mineralogie und Geologie an der Universität in Würzburg. Sattler, Georg Carl Gottlieb, Chemiker in Schweinfurt. Sattler, Jens Caspar, Chemiker in Schweinfurt. Dr. Schaaffhausen , Hermann, Geheimer Medicinalrath und Professor an der Universität in Bonn. Dr. Schaff er, Carl Julius Traugott Hermann, Professor d. Mathematik u. Physik an d. Universität in Jena. Schaufuss, Ludwig Wilhelm, in Dresden. Dr. Schenk, August von, Hofrath und Professor der Botanik an der Universität in Leipzig. Dr. Scherzer, Carl Heinrich von, Hofrath und k. k. österreichischer Generalconsul in Leipzig. Schierbrand, W^olf Curt von, General-Lieutenant a. D. in Dresden. Dr. Seh im per, Wilhelm Philipp, Professor der Mineralogie u. Geologie an der Universität in Strassburg. Dr. Schlagintweit -Sakünlünski , Hermann Alfred Rudolph von, in München. Dr. Schlegel, Hennann, Conservator des Museums in Leyden. Dr. Schlömilch, Oscar Xaver, Geh. Schulrath u. Professor d. Mathematik am Polytechnikum in Dresden. Dr. Schmid, Ernst Ehrhard, Geh. Hoft-ath u. Professor d. Mineralogie u. Geologie an d. Universität in Jena. Dr. Schmidt, Franz Anton, Professor in Ham bei Hamburg. 11 Hr. Dr. Schmidt, Maximilian, Director des zoologischen Gartens in Frankfurt a. M. „ Dr. Schnauss, Julius Carl, Director des photographischen Instituts in Jena. ,, Dr. Schneider, Anton Friedrich, Professor der Zoologie an der Universität in Giessen. „ Dr. Schomburgk, Richard Moritz, Director drs botanischen Gartens in Adelaide. ,, Dr. Schroff, Carl Damian Ritter von, Hofrath und Professor emer. in Graz. ,, Dr. Schuchardt, Theodor, Chemiker in Görlitz. ,, Dr. Schüppel, Oscar von, Professor der Pathologie an der Universität in Tübingen. ,, Dr. Schultze, Bernhard, Geheimer Hofrath und Professor der Geburtshülfe an der Universität in Jena. ,, Dr. Schumann, Hermann Albert, Augenarzt in Dresden. „ Dr. Schwalbe, Gustav, Hofrath und Professor der Anatomie an der Universität in Jena. ,, Dr. Sehweikert, Johann Gustav, Sanitätsrath und praktischer Arzt in Breslau. ,, Dr. Schweinfurth, Georg, in Cairo. ,, Sclater, Philipp Lutley, Secretär der Zoologischen Gesellschaft in London. ,, Dr. Sedillot, Carl Enianuel, Professor emer. in Strassburg. ,, Dr. Segnitz, Gottfried von, Botaniker in Wiesenmühle bei Schweinfurt. ,, Dr. Seidel, Ludwig, Professor der Mathematik und Astronomie an der Universität in München. ,, Dr. Seidlitz, Georg von, Privatdocent an der Universität in Königsberg i. Pr. ,, Dr. Seitz, Franz, Professor der Medicin an der Universität in München. ., Dr. Seligmann, Franz Romeo, Professor der Geschichte der Medicin an der Universität in Wieu. ,, Dr. Senft, Carl Friedrich Ferdinand, Hofrath und Professor emer. in Eisenach. ,, Dr. Serrano, Matias Nieto, Secretär der kgl. medicinischen Akademie in Madrid. ,, Dr. Settegast, Hermann, Geh. Regierungsrath und Director der landwirthschaftl. Akademie in Proskau. ,, Dr. Siebert, Friedrich Ludwig Joseph, Professor der Medicin an der Universität in Jena. „ Dr. Siebold, Carl Theodor von, Professor der Zoologie an der Universität in München. ,, Dr. Skofitz, Alexander, Redac teur der „Oesterr. botan. Zeitschrift'' in Wien. „ Dr. Solger, Bernhard, Privatdocent und Prosector am anatomischen Institut der Ur.iversität in Halle. „ Dr. Sonder, Otto Wilhelm, Ai^otheker in Hamburg. ,, Dr. Sonnenkalb, Hugo, Medicinalrath und Professor der Medicin an der Universität in Leipzig. ,, Dr. Stannius, Friedrich Hermann, Ober-Medicinalrath und Professor emer. in Rostock. „ Dr. Steenstrup, Johann Japetus, Professor der Zoologie an der Universität in Kopenhagen. „ Dr. Stein, Friedrich Ritter von, Regierungsrath und Professor der Zoologie an der Universität in Prao-. ,, Dr. Stein, Wilhelm, Regierungsrath und Professor emer. in Wien. „ Dr. Stelzner, Alfred Wilhelui, Professor der Geologie an d. Königl. Sächsischen Bergakademie in Freiber''. ,, Dr. Stenzel, Carl Gustav Wilhelm, Professor und Oberlehrer an der Realschule in Breslau. „ Dr. Stizenberger, Ernst, praktischer Arzt und Botaniker in Koustanz. ,, Dr. Stöckhardt, Ernst Theodor, Geheimer Regierungsrath und Profes.sor in Weimar. „ Dr. Stöckhardt, Julius Adolph, Geheimer Hofrath und Professor der Chemie an der forst- und lanrl- wirthschaftlichen Akademie in Tharand. „ Dr. Strasburger, Eduard, Hofrath und Professor der Botanik an der Universität in Jena. „ Dr. Strobel de Primiero, Pellegrino, Professor der Naturgeschichte an der Universität in Parma. ,, Dr. Struve, Gustav Adolph, Stadtrath in Dresden. ,, Dr, Stübel, Moritz Alphons, in Dresden. „ Dr. Sussdorf, Julius Gottfried, Professor der Chemie und Phy-Mk an der Thierarzneischule in Diesdi^n. „ Dr. Szokalski, Victor Felix, praktischer Arzt u, Director des ojihthalmiatrischen Instituts in Warschau. ,, Dr. Tchihatchef, Peter von, in St. Petersburg. ,, Dr. Themnien, Cornelius Johannes, praktischer Arzt in Deventer. ,, Dr. Thomae, Carl, Director und Professor emer. in Wiesbaden. „ Dr. Thomas, Friedrich August Wilhelm. Professor und Oberlehrer an der Realschule in Ohrdruf. „ Dr. Toepler, August, Hofrath und Professor der Physik an der polytechnischen Hochschule in Dresden. ,, Dr. Trettenbachcrj Mathias, praktischer Arzt in München. „ Trcvlsan, Victor Benedict Anton Graf von, k. k. österreichischer Kämmerer in Padua. ^, • Dr. Troeltsch, A. F. von, Professor der Ohrenheilkunde an der Universität in Würzburg. 9* Hr. Dr. Troschel, Franz Hermann, Geh. Regierungsrath u. Professor d. Zoologie an d. Universität in Bonn. „ Dr. Tschad i, Johann Jacob Baron von, Gesandter der Schweiz in Wien. ,, Dr. Tuckerniann, Eduard, Professor der Botanik an der Akademie zu Amherst, New-Hampshire. „ Tulasue, Ludwig, Professor emer. in Paris. ,, Dr. Tyndall, John, Professor der Physik an der Royal Institution in London. ,, Dr. Uhde, Carl Wilhelm Ferdinand, Medicinalrath und Professor in Braunschweig. ,, Dr. Valentin, Gabriel Gustav, Professor der Physiologie an der Universität in Bern. ,, Dr. Vi dal, Ignaz, Professor der Physiologie an der Universität in Valencia. ,, Dr. Vintschgau, Max Ritter von, Professor der Physiologie an der Universität in Innsbruck. ,, Dr. Virchow, Rudolph, Geh. Medicinalrath und Professor der Anatomie an der Universität in Berlin. ,, Dr. Voigtländer, Carl Friedrich, Professor an der Thierarzneischule in Dresden. ,, Dr. Voit, Carl von, Professor der Physiologie an der Universität in München. ,, Dr. Volger, Georg Heinrich Otto, Professor in Frankfurt a. M. ,, Dr. Vry, Johann Eliza de, Privat-Chemiker im Haag. ,, Dr. Wagener, Guido Richard, Professor der Medicin an der Universität in Marburg. ,, Dr. Wagner, Hermann, Professor der Erdkunde an der Universität in Königsberg. ,, Dr. Wagner, Moritz Friedrich, Professor und Director des ethnologischen Museums in München. ,, Dr. Waitz, Friedrich August Carl, praktischer Arzt in Batavia. ,, Waldburg- Zeil -Trau chburg, Carl Joseph Graf von, Hauptmann a. D. auf Schloss Zeil in Oberschwaben. „ Dr. Waldeyer, Heinrich Wilhelm Gottfried, Professor der Medicin an der Universität in Strassburg. ,, Dr. Weber, Theodor, Geheimer Medicinalrath und Professor der Medicin au der Universität in Halle. ,, Dr. Weber, Wilhelm Eduard, Geheimer Hofrath u. Professor der Physik an der Universität in Göttingen. ,, Dr. Weinland, David Friedrich, in Esslingen. „ Dr. Weis mann, August, Professor der Zoologie an der Universität in Freiburg i. Br. ,, Dr. Weiss, Guido, Arzt in Berlin. ,, Westwood, Johann, Professor der Naturgeschichte an der Universität in Oxford. ,, Dr. Weyer, Georg Daniel Eduard, Professor der Mathematik u. Astronomie an der Universität in Kiel. ,, Dr. Wieböl, Carl Werner Max, Professor der Physik und Chemie am Realgymnasium in Hamburg. ,, Dr. Wieder sheim, Robert, Professor der Anatomie an der Universität in Freiburg i. Br. ,, Dr. Wigand, Julius Wilhelm Albert, Professor der Botanik an der Universität in Marburg. ,, Dr. Willkomm, Heinrich Moritz, Professor der Botanik an der Universität in Prag. ,, Dr. Winckel, Franz, Geheimer Medicinalrath, Professor und Director des Königlichen Entbindungs- Instituts in Dresden. ,, Dr. Wink 1er, Clemens Alexander, Bergrath und Professor der Chemie an der Bergakademie in Freiberg i. S. „ Dr. Wiunecke, Friedrich August Theodor, Professor der Astronomie an der Universität und Director der Sternwarte in Strassburg i. E. „ Dr. Wittich, Wilhelm Heinrich von, Professor der Physiologie an der Universität in Königsberg. ,, Dr. Wittmack, Ludwig, Custos d. königl. landwirthschaftl. Museums, Privatdocent d. Universität und Generalsecretär d. Gartenbau -Vereins in Berlin. ,, Dr. Wöhler, Friedrich, Geh. Ober-Medicinalrath u. Professor d. Chemie an d. Universität in Göttingen. ,, Wüllers torf-Urbair , Bernhard Freiherr von, wirklicher Geheimrath und Vice-Admiral in Graz. ,, Dr. Wüllner, Friedrich Hermann Anton Adolph, Professor der Physik am Polytechnikum in Aachen. ,, Dr. Zantedeschi, Franz, Abbe und Professor der Physik an der Universität in Padua. ,, Dr. Zech, Paul Heinrich von, Professor der Physik am Polytechnikum in Stuttgart. ,, Dr. Zeller, Ernst, Medicinalrath und Director der königlichen Heil- und Pflegeanstalt in Winnenthal. ,, Dr. Zeller, Gustav Hermann von, Ober-Finanzrath und Director der Cataster-Commission in Stuttgart. ,, Dr. Zenker, Friedrich Albert, Professor der pathologischen Anatomie an der Universität in Erlangen. „ Dr. Zepharo vich, Victor Leopold Ritter von, Ober-Bergrath u. Professor d. Mineralogie an d. Univ. in Prag. ,, Dr. Zeuner, Gustav, Geheimer Bergrath und Director der polytechnischen Hochschule in Dresden. „ Zigno, Achilles Freiherr von, in Padua. ,, Dr. Zillner, Franz Valentin, Director der Irrenanstalt in Salzburg. 13 Elisabetta Fioriiii - Mazzaiit i. *) Am 23. April 1879 staib zu Rom die durch Geist und Gemtttli gleich ausgezeichnete Gräfin Elisa- betta Fiorini, verehelichte Mazzanti, durch rühmliche Leistungen auf dem Gebiete der Botanik auch in weiteren Kreisen bekannt und geachtet. Da die Verstorbene das hohe Alter von 89 Jahren erreichte, so hat sie ihre auf demselben Gebiete arbeitenden berühmten Landsleute Tenore, Gussone, Mauri, Savi, Moris, Gasparrini. de Notaris, Pariatore, Bertoloni, Visiani, mit denen sie zum Theil persönlich bekannt war, sämmt- lich überlebt, so dass sich mit ihrem Tode ein Kreis von hervorragenden Namen geschlossen hat, welche dem Studium der botanischen Wissenschaft in Italien einen neuen Impuls gegeben haben. Geboren in Terracina am Ende des vorigen Jahrhunderts, erhielt die Gräfin Fiorini eine ausgezeich- nete Bildung mid hatte das Glück, Brocchi's Unterricht zu geniessen, dessen eifrigste Schülerin sie wurde. Nach Ueberwindung mannichfacher Schwierigkeiten, die ihr hauptsächlich der Mangel an literarischen Hülfs- mitteln bereitete, publicirte sie, besonders von dem ihr seit frühester Jugend innig befreundeten Dr. de Notaris in Genua, dem hervorragendsten Kenner der Moosflora Italiens, unterstützt, im Jahre 1831: „Specimen Bryo- logiae Romanae", jedenfalls ihr berühmtestes Werk, welches zehn Jahre später eine zweite Auflage erlebte. Diese Publication, welche sie mit mehreren ausgezeichneten Moosforschern des Auslandes in Verbindung brachte, trug wesentlich dazu bei, das Studium der Moose in Italien in neue Anregung zu bringen. Später wandte sich die Verstorbene fast ausschliesslich der Untersuchung der Sflsswasser-Algen zu, von denen sie einige schöne Species neu entdeckte. Dass sie jedoch das Moosstudium stets fortcultivirte, beweist nicht nur die in ihrer letzten Ai-beit, der kurz vor ihrem Tode erschieneneu „Florula del Colosseo", gegebene üebersicht über die Moose dieser grossartigen Ruinen, sondern auch eine kleine Abhandlung vom Jahre 1874, welche die Beschreibung eines neuen Mooses, Uypniim Forminnum , aus der Provinz Neapel zum Gegenstande hat. Auch war sie stets eifrig bedacht, ihr Moosherbarium zu vergrössern ; von verschiedenen Sammlern des Aus- landes erhielt sie Sendungen, die sie stets innig erfreuten, und noch auf ihrem Krankenbette soll die letzte kleine Gabe eines Freundes in Deutschland, bestehend in Mauritius- und Ceylon-Moosen, nach den Mittheil- ungen ihrer Pflegetochter Ausrufe des Entzückens bei ihr hervorgerufen und sie auf Augenblicke ihre Leiden haben vergessen lassen. Früher in glücklicher Ehe lebend, verlor die Gräfin mit der Zeit Alles, was sie Theures auf der Welt besessen hatte, fand jedoch in der Nichte des verstorbenen ausgezeichneten Botanikers Mauri, die sie an Kindesstatt angenommen und erzogen hatte, Gontessa Enrichetta Fiorini, eine liebende Tochter und treue Pflegerin während der Krankheit ihrer letzten Lebensjahre. Die Gräfin lebte gewöhnlich in Rom; nur während der Sommermonate verliess sie die ewige Stadt, um in Terracina, ihrem Geburtsorte, zu wohnen , wo sie ein Haus besass. Noch im Jahre 1871 besuchte sie, die Vierundachtzigjährige, den botanischen Congress zu Florenz und hatte dort, obwohl durch die Reise sehr angegrifl'en, grossen geistigen Genuss, nicht nur durch die Fülle des Ausgestellten, sondern auch durch die persönliche Bekanntschaft mit einigen ausländischen, namentlich auch deutschen, Botanikern, Denn bis zum letzten Athemzuge besass sie einen lebhaften Geist und ein für alles Schöne, Grosse und Gute empi'ängliches Gemüth, welches begeistert war für die Natur und voll unendhcher Liebe zur Pflanzenwelt. So unterhielt sie, wenngleich Jahre lang durch gebrechlichen Körper auf ihr Zimmer gewiesen, einen lebhaften Verkehr mit Gleichstrebenden und war unparteiisch und gerecht genug, auch die geringsten Leistungen Anderer auf dem Gebiete der Botanik willig anzuerkennen. Charak- teristisch für ihr ganzes Wesen ist in dieser Beziehung das Bekenntniss, welches sie an einen Freund gerichtet hat: „Ich habe," sagt sie, „geistige Verdienste stets hoch geschätzt, aber nur dann, wenn sie mit der Tugend vereinigt sind, welche das Endziel alles Forschens sein soll". Die Gräfin war Mitglied verschiedener gelehrter Gesellschaften, wie der Accademia Pontificia dei Nuovi Lincei, der R. Accademia di Torino, der R. Accademia economico-agraria dei Georgofili di Firenze, der R. Societä Toscana di agrieoltura, der Academie d'agriculture de Bruxelles etc. Auch unserer Leopoldinisch- Carolinischen Akademie ist sie durch Geschenke einiger ihrer Werke nahfe getreten. Im Folgenden geben wir ein Verzeichniss ihrer Schriften: 1. Notizie sopra poche plante da aggiungersi al Prodromo della Flora Roraana. Giorn. Arcadico. Roma, 1823. 2. Appendice al Prodromo della Flora Roniana. Nach freundlichen Mittlieiluiigen des Herrn Apothekers Adalbert (ieheeb, M. A. N. zu Geisa. u 3. Specimen Bryologiae Rumaiiae. Eomae 1831. Ed. altera. Roiiiae 1841. 4. Sopra una nuova diatomea. Atti dell' Acc. dei Niiovi Liiicei, 1850. 5. Sopra due nuove alglie dcUe acque albule. Roma, 1857. 6. Sulla identitä del Nostoc con il Collema. Roma, 1857. 7. Sunto di im rapporto del oh. sig. Montagne alla soc. imp. ceiit. di Agricollura. Atti Acc. dei n. Lincei, 1858. 8. De novis mjcrophyceis. Atti Acc. dei n. Lincei, 1860. 9. Rettificazione di una nuova diatomea. Atti Acc. dei n. Lincei, 1861. 10. Oscillarina, delle miniere di Corneto. Commentario della Soc. critt. it. N. 3. Genova, 1862. 11. Microfice osservate nelle acque minerali di Terraoina. Atti Acc. dei n. Lincei, 1863. 12. Osservazione sulla materia colorante della Calotrix, janthiphora e diagnosi di una nuova microficea. Atti' Acc. dei n. Lincei, 1864. 13. Sopra una nuova specie di almodictyon c sopra un singolare organismo di alga unicellulare. Atti Acc. dei n. Lincei, 1865. 14. Continuazione e fine delle Microficea delle acque minerali di Terracina. Atti Acc. dei n. Lincei, 1867. 15. Sulla Cladophora riandrina del Kützing. Atti Acc. dei n. Lincei, 1868. 16. Cenno sulla vegetazione della caduta delle Marmore in una rapida cscursione di luglio. Atti Acc. dei n. Lincei, 1869. 17. Nota critica sull' anormalitä di un organismo crittogamico. Atti Acc. dei n. Lincei, 1871. 18. Sunto deir opusculo suUe ricerche anatoniiche e fisioliche dei fuuglii dell' Ab. J. B. Carnoy. Atti Acc. dei n. Lincei, 1872. 19. Sopra due nuove specie crittogamiche. Atti Acc. dei ]i. Lincei, 1874. 20. Florula del Colosseo. Atti Acc. dei n. Lincei, An. 1875 — 76 — 77 — 78. Eingegangene Schriften. \\t>m 1.5. August bis 15. f^ciitcmlicr 1870. Kortsctzuug.) Lyceum of natural history of New- York. Annais. Vol. XI, Nr. 9—12. New-York 1876. 8». — llussell: Notes cn the ancieiit glaciers of New Zealaud. p. 251 — 265. • — Leeds: Eecent progress in sanitary sciencc. p. 266 — 27S. — Lawrence: Description of a new species of bird of the genus Pitangvs. p. 288 — 289. — Barrett: Notes on the Lower Helderberg rocks of Port Jervis N. Y. with descrip- tion of a new species of Pteropod. p. 290 — 299. — Grote; Descriptions of new Kocbtae. p. 3(10 — 306. — Jordan: A partial Synopsis of the fishcs of Upper Georgia, p. 307 — 377. • — Cooke: The Myxomycdes of the United States, p. 378 — 409. Americ. Journal of Science and Arts. 3. Ser. Vol. XVm. Nr. 104. August 1879. New-Haveu 1879. •S". — Upham: Terminal moraines of the North-American ice-sheet. p. 81 — 92. — Cutter: Microi)hutography with Tolles's '/is inch objective. p. 93 — 98. — Kiniball: Magnetic strains in iron. p. 99 — 106. — Hilgard: The loess of the Mississijipi valley, and the Aeoliaii hypotliesis. p. 106—112. — Peirce: On a niethod of swingiiig peudulums for the detcrniination of gravity, proposed by Sl. Faye. p. 112 — 119. — Campbell: Geology of Virginia, p. 119 — 128 — Steven- son: On the Lamarie group of !>outhern Colorado and Northern New Mexico, p. 129 — 139. Nobbe, F.: Die landwirthschaftlichen Versuchs- Stationen. Bd.24, Hft.2. Berlin 1879. 8«.— Fleisch- mann u. Vieth: Beobachtungen über die Milchsecretiou und den Fettgehalt der Milch an einer grösseren Kuhheei-de. p. 81 — 97 (1 Taf.). — Wein: Zur Bestimmung der in Wasser löslichen Phosphorsäure in Superphosphaten. p. 99 — 112. — Emmerling: Studien über die Eiweissbildung in der Pflanze, p. 113—160 (1 Taf.i. Geolog. Society in London. Quarterly Journal. Vol. XXXV. Pt. 3, Nr. 139. London 1870. 8». — Hinde: On Conodonts from the Chazy and Cinciunati group of the Canibro-Sihu'ian ct. |i. 351 — 369 (3 Taf.l. — id.: Ou Annclid jaws from the Cambro-Silurian, Öilurian and Devonian formations in Canada and from the lower carboniferoiis in Scotland. p. 370— 389 (3 Taf.).— Phillips: A contribution to the liistory of mineral veius. p. 390 — 396. — Jukes- Browne: On the southerly extension of the Kessle Boulder- Clay in Lincolnshire. p. 397 — 420. — Hulke: Vectisaurus Valdensis. a new Weaiden Dinosaur. p. 421 — 424 (1 Tai'.'). — Mackintosh: On the erratic blocks or boulders of the west of England and east of Wales, p. 425 — 455 (1 Tat'.). — Sceley: On a femur and ahumerus of a small mammal from the Stonesticid slatc. p. 456 — 463. — Etheridge: On the occurrence of the genus Bithijrocaris in the lower car- boniferous series of Scotland. p. 464 — 474(1 Taf.). — Sollas: On the SDurian of Cardiff. p. 475— 507 (1 Taf). — Rutley: On perlitic and sphtirnlitic structures in the lavas of the ' Glyder Fawr, North Wales, q. 508 — 510. — Sollas: On some three-toed footprints from the Triassic conglomorate of South Wales, p. 511 — 516. — Adams: On remains of Mastodon and othcr vertebrata of the Miocene beds of the Maltese Islands, p. 517 — 531 (iTaf.). — Champernowne: Notes on the structnre of the ])alaeozoic districts of West Somerset, p. 532 — 548. — Wood ward: Contributions to the knowlcdge of fossil Crustacea. p. 549 — 5.56. Soc. Imp. des Naturalistes de Moscou. Bulletin. Tome LIV. Annee 1879. Nr. 1. Moscou 1879. 8". (4 Taf.). — Maximovicz: Ad tiorae Asiae orientalis cognitionem meliorem fragmenta. p. 1 — 73. — Bredicbiu: Sur la Constitution )n'obable des queues des coraetes. p. 74 — 78. — Ussow: Ueber den Bau der sogenannten augen- äbnlichen Flecken einiger Knochentische, p. 79 — 115 (4 Taf.). — Lindomann: Cxelegeutliche Beobachtungen veränder- licher Sterne, p. 116 -123. — Regel: Reiseberichte, p. 124 — 149. — Radakoff: Ornitbologische Bemerkungen über Bessarabien, Moldau, 'VS'alacliai, Bulgarleu u. Ost-Rumelien. p. 150 — 178. — v. Bedriaga: Beiträge zur Kenntniss des Rippenmolches (Vleurodelcs Walilii Mich), p. 179—201. IT) — Nouveaux Meiiioires. Tome XIV. Liviaison 1. "Moscou 1879. 40. (7 Planches). — Trautschold: Difi Kalkbrüche von Mjatsclikowa. Eine Monographie des oberen Bor^kalks. ji. 1—82. Schhiss. i7 Tat'.). Naturw. Gesellsch. „Isis" in Dresden. Sitzungs- Berichte. Jg. 1878. Juli — December. Dresden 1879. S". — Ilarnack: Feber den allgemeinen Raiunbcgrift' u. seine Anwendbarkeit in der Natiirforsehung. j). 17ö — 180. — Töpler: Die electrometrischeii Hilfsmittel der Neuzeit. p. 186 — 188. — (ieinitz: l'roterobas von Ebersbach u. Kottmarsdorf in der Oberlausitz, p. 188—1 i)2. - id.: Die verkieselten Hölzer aus dem Diluvium von Kanicnz in Sachsen, p. 192—191. K. Gesellsch. d. Wiss. in Göttingen. Abhand- lungen. Bd. 21. üöttingen 1879. 4". — Grisebach: Syniliolae ad floram Argentinam. Zweite Bearbeitung. 34.5 p. — Riecke: Ueber das pondcroniotorisehe Elementargesetz der Elektrodynamik. (i8 j). — Schering: Bestimmung des (piadratischen Rest-Charakters. 47 p. „Philomathie" zu Neisse. Zwanzigster Bericht, vom Mai 1877 — Aug. 1879. Xeis.se 1879. 8°. (4 Taf."). — Zacharias: l'ebcr elektrische Beleuchtung, p. 57 — G(J. — id.: Ueber die Anlage von Feuerwehr-Telegraphen, spe- ciell für die Stadt u. l'estung Neisse. p. 75 — 84. Institut national Genevois. Tome XIV. 1878 — 1879. Geneve 1879. 40. — Oltramare: Memoire sur la transformation des formes Uneaires des nomhres pre- niiers en formes (luadratiques. GG p. Aead. Imper. des Sciences de St.-Petersbourg. Bulletill. Tome XXV, Nr. 4. St.-Petersbourg 1879. 40. — Jeleneff: Recherchcs histologiipies sur le cervclet du Fetromyzun fiuviatilis. p. 33ü — 345. — Schmalhausen: Materiaux pour la connaissance de la tlore jurassique de Russie. p. 345 — 348. — Bunge: Enumeration de toutes les salsolacees, rccueillies jusqirä preseut en Mongolie. \t. 349 — .STi. — Bredichin:' Reinarques generales sur les conietes. .p. 371 — 389. — Barsilowsky: Sur les azoderives du toluol. p. 479 — 490. — Backlund: Communication prealablo sur l'apparition de la coniete Encke en 1878. p. 490 — 501. Hilgendorf, F.: Die von Herrn W. Peters in Mo^;ambic|UR gesammelten Crustaceen. Sep.-Abdr. aus d. Monatsber. der Berliner Akademie vom 28. Nov. 1878. 8». K. K. technische Hochschule zu Brunn. Pro- gramm für 1879 — 80. Brunn 1879. 4". Preudhomme de Borre, A.: Note sur le Breyreria Boriiiensis. Sep.-Abdr. aus d. Comptes-rendus de la Soc. Entomologicjue de Belgique, 7 Juin 1879. Kais. Admiralität in Berlin. Annalen d. Hydro- graphie u. maritim. Meteorologie. Jg. 7. Hft. VIII. Berlin 1879. 4". — Ueber einige Ergebnisse der neueren Tiefseeforschungen. III. Stiller oder Grosser Ücean. p. 309 — 378. — Bericht über die vom 21. — 24. Mai d. J. statt- gehabten vergleichenden Versuche mit verschiedenen Nebel- signalen auf der Insel Wangeroog. p. 378 — 387. — Eisver- hältnisse im südwestlichen Theile des Südatlantischen üceans. p. 388—392. — Nachrichten für Seefahrer, i^. X. Nr. 33 — 30. Berlin 1879. 4". Deutsche Rundschau für Geographie u. Statistik. Herausgpg. v. K. Arendts. Jg. I. Hft. 12. Wien 1879. 8". — Wolkenhauer: Zur Geschichte der Tiefen: messungen. p. 589 — 598. — Schweiger-Lerchcnfeld- Zwei Pilgerwege durch Arabien, p. 598 — 602. — Stefano- vii'.: Der Kazan. p. 609 — 013. — Rebifs: Cyrenaika oder Barka, türkisches Vilayet. ]). 614—016. Alma mater. Organ f. Hochschulen. Jg. 4. Nr. 32— 3.'j. Wien 1879. 4«. Katter, F.: Entomologische Nachrichten. Jg. 5. Hft. 16, 17. Quedlinburg 1879. S». — Rudow: Un- regelmässiges Flügelgeader hei Hymenopteren. p. 209 — 211. — Boecker: Ueber die Wanderung von Vanesaa Cardai. p. 211 — 216. — Brischke: Ueber das Eierlegen der Icli- neninoiiidcii. p. 221 — 222. Astronom. Gesellchaft in Leipzig. Vierteljahrs- schrift. Jg. 14. Hft. 3. Leipzig 1879. 8". Acadömie royale de Mödecine de Belgique. Bulletin. Annee 1879. 3""^ Serie. T. XIH. Nr. 7. Bruxelles 1879. 8"*. — Borlee: Choix d'observations chirurgicales. p. 734—774. — Was sei ge: Trois nouvelles observations de laininage de la tete foetale. p. 774-787. — (iallez: Des secours iminediats ä donner aux ouvriers honilleurs blesses. p. 787-794. — Casse: De la valeur des iiijections de sang dans le tissu celhüaire sous-cutaiiö. p. 795 — 831. Die Natur. Herausgeg. v. K.Müller. Jg. 28. Nr. 30—45. Halle 1879. 4». Herbst, Gustav : Winke über die landwirthschaft- liclie Anwendung verschiedener Mergel-Arten und über deren Auffindung in der Umgegend von Weimar. Weimar 1849. 8°. — Der Goldbergbau bei Weida im Grossherzogthurae Sachsen. Weimar 1854. 8". — Der Laacher See bei Andernach am Rhein. Weimar 1856. 8". — Bergleute u. Matallarbeiter der Urzeit. Sep.-Abdr. aus d. Grenzboten, IV. 1861. — Der Genfer See und seine Umgebung. Eine naturwissen- schaftliche Skizze der Alpenwelt. Weimar 1877. 8". — Die neuere Geologie in ihren Mitteln u. Erfolgen. Unsere Zeit. DeutscTre Revue d. Gegenwart. N. F. Jg. XIII. Hft. 20. — Gletscher u. Eiszeit mit Rück- sicht zugleich auf Thüringen und die norddeutsche F^bene. Ibid. Jg. XIV. Hft. 8. — Die Urgeschichte des Menschen u. die mineralogische Deutung der alten Steinwaften u. anderen Steingeräthe. Die Natur. N. F. Jg. IV. Nr. 14. — ■ Klima, Pflanzen- u. Tliierleben in ihren gegenseitigen Beziehungen. Unsere Zeit. N. F. Jg. XV.' Hft,. 1 New Zealand Institute. Transactions and pro- ceedings 1878. Vol. XI. Edited by James Hector. Wellington 1879. 8^ — Purnell: On antarctic ex- ploration. p. 31 — 38. — Barston: The Maori canoe. p. 71 — 70. — C ölen so: Contributions towards a better kuow- ledge of the Maori race. p. 77 — lOG. — id.: On the igno- raiicc of the ancient New Zealanders of the use of pro- .jectile weapons. p. 106— 118. — Bickerton: Ou temporary aud variable stars. p. 118 — 124. — id.: Partial impact; A possible explanation of the origiii of the solar System, comets, and other phenomeua of the universe. p. 125 — 132. — Adams: On the calculation of distauces by means of rcciprocal vertical anglcs. p. 132 — 140. — Pope: A de- scription of iiioxpensive api]aratus for measuring the angles of Position and distances of double stars, and the method of using it. p. 141 — 144. — Cameron: On the rock paint- iiigs in the Weka Pass. p. 154 — 157. — Thomson: Barat or Barata fossil words. p. 157 — 185. — Maskell: On soine Coeeidae in New Zealand. p. 187 — 228. — Thomson: New Zealand Crustacea with descriptions of new species. p. 230 — 248. — id.: On the New Zealand Entomostraca. p. 251 — 203. — Powell: On Desis robsoni, a marine spider from cape Campliell. p. 203 — 208. — Arthur: On thn brown trout introduced into Otago. p. 271 — 290. — Hut ton: 4'hc Sea Aneraones of New Zealand. p. 308 — 314. — id.: Cata- logne of the hitherto described woriiis of New Zealand. p.314 — 327. — id.: On Phalacrocurax ruimitaddtun, Gnielin. 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Haast: On the geological structure of Banks Peninsula. p. 495 — 512. (Fortsetzung folgt.) Aufruf an die Vertreter und Freunde der Naturwissenschaft, Im Juli dieses Jahres waren gerade 70 Jahre ver- flossen, seitdem der grosse deutsche Naturforscher Samviel Thomas von Sömmering den ersten galvanischen Telegraphen erfunden und praktisch ausgeführt und hierdurch den deutschen Nationalruhm erhöht und seinem Namen die ALerken- nung der Mit- und Nachwelt gesichert hat. Schon längst wurde daher von hiesigen A'ertretern und Freunden der Naturwissenschaft der Gedanke in's Auge gefasst, zu Ehren Sömmering's ein würdiges Denkmal zu errichten und zwar hier in Frankfurt a. M., wo derselbe Jahrzehnte lang als praktischer Arzt und als denkender Menschenfreund gewirkt hat. Im Anfange des Jahres 1866 wurden bereits durch ein Coraite Beiträge erhoben: drei Verehrer Sömmering's stellten die Summe von fl. 1500 zur Verfügung, eine weitere Spende kam vom Copernikus- Verein aus Thorn, der Geburtsstadt Sömmering's, und man schickte sich gerade an , auch das grössere Publikum zur Zeichnung von Beiträgen anzugehen, als die politischen Ereignisse jenes Jahres die Aus- führung des schönen Planes in die Ferne rückten. Heute dürfte es nun an der Zeit sein, denselben end- lich einmal zu verwirklichen und damit eine Ehren- schuld Frankfurts wie ganz Deutschlands alizutragen. Die Vorstände der im Senckenbergiauuni ver- einigten wissenschafthchen Gesellschaften, nämlich der S e n c k e n b e r g i s c h e 11 n a t u r f ü r s c h e n d e ii G e s e 1 1 - schaff, des Physikalischen A' er eins, des Ver- eins für Geographie, sowie des Aerztlichen Vereins, haben daher beschlossen, sich der Sache mit allem Eifer anzunehmen, und ist das unterzeich- nete Comite mit den weiteren Schritten betraut worden. Demselben ist es bereits gelungen, das von dem ver- storhenen Bildhauer von der Launitz gefertigte Gypsmodell einer Statue des berühmten Mannes, ein Werk voll Kraft, Wahrheit und Kunstvollendung, aus der Hand der Launitz'schen Erben zu einem massigen Preise zu erwerben. Durch Ausführung dieses Stand- bildes in Metall und Aufrichtung desselben auf eine^n unserer öffentlichen Plätze würde Frankfurt a. M. um eine wesentliche Zierde bereichert werden und sich selbst wie das Vaterland ehren. Die Unterzeichneten erlauben sich sonach, an alle Verehrer Sömmering's und alle Vertreter und Freunde der Naturwissenschaft hier und auswärts die ergebene Bitte zu richten, durch Zeichnung von Bei- trägen und durch Fürsprache in Freundeskreisen für die endliche Errichtung eines S ö m m e r i n g - D e n k m a 1 s wirken zu wollen. Die Beiträge bitten wir unserem Kassenführer, Herrn L. A. Ricard-Abenheimer, Leerbach 23, oder einem der übrigen Comite -Mitglieder zu über- mitteln. Frankfurt a. M., im November 1879. Das Comite für das Sömmering -Denkmal. Amtsgerichtsrath Dr. jur. Allicrl Fleck, (.arliii'rwi.'g 62. Vorsitzender. Prof. Dr. med. Gustav Lucac, Lsclieiiheiiner Anlage 32, Stellvertr. d. Vorsitzenden. Louis Alexander Ricard-Abeuheimer, Leerbach 23, Kassenführcr. Georjf Rek'hard-d'Orvillc, Kleiner Kurnniarkt 14. Schriftführer. Dr. med. Emauui'l Colin, Kleiner Ilirschgralien 2. Ollo Coruill, Kleine Sandgasse 2. Dr. phil. Th. von Fritzschc, Eschenheimer Anlage 28. Sanitätsrath Dr. med. Max (iotz, Neue Mainzerstrasse 51. Geor«' von Heydcr, Neue Maii.zcr- strasse 3/5. Dr. phil. Eus'Cii Lucius, Blittersdortt'siilatz 3;?. Adolph Passavaiit, Guiüllettstrasse 8. Dr. med. Gustav Passavaiit, Weserstrassc 4. Dr jur Rudolph Plfllerkorn, Taunusplatz 18. Geh.Coiinnerzienrath Jacques Reiss, Uuter- main(]uai 9. ; Dr. med lleinrivli Sclnnidt, Brönnerstrasse 30. Vorstehenden Aufruf euipfelilen wir unseren ge- ehrten Fachgenosseu um so wärmer, als Samuel Thomas von Sömmering (geboren den 28. Januar 1755, gestorben den 2. März 1830) unserer Akademie seit dem 20. Juli 1816 als Mitglied, cogn. Vesalius, angehört und später auch als Adjunkt sich um dieselbe verdient gemaclit bat. Die Beförderung für das Denk- mal bestimmter Beiträge an die angegebene Adresse würde die Akademie gern übernehmen. Abgeachlosseti den 31. .Tamiav l."*?*^. nruck vou K. Blüchmami uucl Sohu in Dresrlen. NUNQUAM /li^^^Äk OTIOSUS. LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DEE NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VON DEM PRÄSIDENTEN Dr. C. H. Knoblauch. Halle a. S. {jagergasse Nr. 2). Hcft XVI. — Nf. 3—4. Februar 1880. Inbalt: Amtliche Mittheilungen: Adjunktenwahlen im 1., 4. und 7. Kreise. — Reglement für die Benutzung der Bibliothek. — Veränderungen im Personalbestaude der Akademie. — Beiträge zur Kasse der Akademie. — .Tohaun Friedrich von Brandt f. — Sonstige Mittheilungen: Eingegangene Schritten. — A. Knop: Die allgemeine Versammlung der deutschen geologischen Gesellschaft in Baden-Baden. — R. v. Dräsche: Bemerk- ungen zu den neueren und neuesten Theorieen über Niveau-Schwankungen. — Hundertjähriges Stiftungsfest der American Academy of Arts and Sciences in Boston. — Anzeige. Amtliche Mittheilunseii. Ädjunktenwalileii im 1., 4. und 7. Kreise.*) Nach Eingang der unterm 31. Ootober 1879 erbetenen Vorschläge für die im 1. Kreise durch den Tod des Herrn Hofraths Professors Dr. Eduard Fenzl in Wien, im 4. Kreise in Folge der nunmehr hin- reichenden Anzahl der in demselben ansässigen Mitglieder, im 7. Kreise in Folge des Hinscheidens des Herrn Berghauptmanns Professors Dr. Johann Jacob Nöggerath in Bonn nöthig gewordenen Adjuuktenwahlen sind unter dem 1. Februar dieses Jahres an alle diesen Kreisen angehörigeu Mitglieder directe Wahlaufforde- rungen und Stimmzettel versandt und auch von der Mehrzahl der Stimmberechtigten die letzteren ausgefüllt zurückgesandt worden. Die noch im Rückstande befindlichen jenen Kreisen zugehörigen Herren CoUegen ersuche ich, ihre Stimmzettel bis spätestens zum 20. März d. J. einzusenden. Sollte wider Erwarten einer derselben die Wahlaufforderung und den Stimmzettel nicht empfangen haben, so bitte ich, eine Nachsendung von dem Bureau der Akademie verlangen zu wollen. Halle a. S. (Jägergasse Nr. 2), im Februar 1880. Dr. H. Knoblauch. ßeglemeiit für die Beimtzmig der Bill)liotbel£ der Kaiserlichen Leopoldinisch- Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher in Halle. § 1. Das Recht, Bücher aus der Bibliothek zu entleihen, steht zu den Mitgliedern der Akademie. *) Vergl. Leopoldina XV, p. 161, 162. Leop. XVI. 18 Gestattet ist die Bücherentleihung : den Docenten der deutschen Universitäten, den Königlichen Beamten des Oberbergamtes zu Halle, den Directoren und ordentlichen Lehrern der Gymnasien und Realschulen zu Halle, den praktischen Aerzten zu Halle. § 2. Andere als die in § 1 Genannten und Auswärtige bedürfen einer bei der Bibliotheksverwaltung zu beantragenden Genehmigung und , falls sie durch diese nicht davon entbunden werden , eines derselben Verwaltung genehmen Bürgens. § 3. Diese Bürgschaft ist schriftlich auszustellen und ihre Unterschrift auf Erfordern der Bibliotheks- verwaltung gerichtlich oder notariell oder durch einen zur Führung eines Amtssiegels berechtigten Beamten zu beglaubigen. § 4. Besonders seltene oder kostbare Werke , namentlich Kupferwerke , und solche , die in der Bibliothek selbst beständig gebraucht werden, bleiben in der Regel von der Ausleihung ausgeschlossen. Aus- nahmen im geeigneten besonderen Falle unterliegen der Genehmigung der Bibliotheksverwaltung; auch kann dann für das betreffende Werk die Gestellung einer besonderen Bürgschaft verlangt werden. § 5. Alle Sendungen an Auswärtige, sowie die Rücksendungen an die Bibliothek erfolgen auf Kosten der Entleiher. § 6. Ueber jedes einzelne entliehene Werk ist eine besondere Quittung auszustellen. Gedruckte Quittungsformulare dazu sind von der Bibliothek zu beziehen. § 7. Die Verleihung der Bücher geschieht in der Regel auf zweiuionatliche Frist, die um einen dritten Monat verlängert werden kann, falls das betreffende Werk nicht anderweit in Anspruch genommen ist oder gebraucht wird. Der Antrag auf Verlängerung der Eutleihefrist ist vor Ablauf der Normal- frist zu stellen. § 8. Wenn das Interesse der Bibhotheksverwaltung es erfordert, kann die Rückgabe einzelner, oder auch die gleichzeitige Rücklieferung sämmtlicher entliehenen Bücher verlangt und verfügt werden, auch bevor die Entleihefrist für die einzelnen abgelaufen ist. § 9. Wer die entliehenen Bücher über die bestimmte Frist behält, hat Mahnung zu gewärtigen und die dadurch erwachsenden Kosten und Gebühren zu tragen. § 10. Wer Bücher von der Bibhothek entliehen hat, ist auch verbunden, jede Aenderung seiner Wohnung der Bibliotheksverwaltung sofort anzuzeigen. § 11. Von der Bibliothek entliehene Bücher dürfen nicht durch den Entleiher an andere Personen weiter verlienen werden. § 12. Wer ein Buch beschädigt oder verliert, hat den der Bibliothek daraus erwachsenen Schaden zu ersetzen. § 13. Wer die Bestimmungen der Bibliotheks- und Entleihungsordnung wiederholt und gröblich verletzt, kann von der ferneren Benutzung der Bibliothek ausgeschlossen werden. § 14. Revision findet alle zwei Jahre statt, zu beliebiger von dem Präsidenten der Akademie als Revisor zu wählender Zeit, unter Assistenz eines zunächst zu erreichenden Adjunkten. Der Bibliothekar hat das Verzeichniss der ausgeliehenen Bücher vorzulegen, wobei zu prüfen, ob auch zeitlich die vorgeschriebene Ordnung überall beachtet worden ist. Dann werden aus den verschiedenen Hauptfächern des Bibliotheks- inhalts aus jedem Bereiche drei bis vier Bücher verlangt, um zu sehen, nicht nur ob sie noch vorhanden,, sondern auch leicht zu finden sind. § 15. Die Bibliothek ist für die Benutzung geöffnet Montags und Donnerstags von 3 bis 6 Uhr. Halle a. S., den 1. October 1879. . Das Präsidium der Kaiserlichen Leopoidiniscii-Carolinischen deutschen Akademie. Dr. Uorniaun Knoblauch. Yeränderungen im Personalbestände der Akademie. jVeu aufgeiiommeue Mitglieder: Nr. 2247. Am 1. Februar 1880: Herr Sanitätsrath Dr. Carl Chr. Panthel in Ems. — Sechster Adjnnkten- kreis. — Fachsektion (9) für wissenschaftliche Medicin. 19 Nr. 2248. Am 10. Februar 1880: Herr Dr. Anton Johann Fritsch, Professor der Zoologie an der Universität in Prag, Custos der zoologischen und paläontologischen Abtheilung des Museums daselbst. — Erster Adjunktenkreis. — Fachsektion (4) für Geologie und (6) für Zoologie. Nr. 2249. Am 13. Februar 1880: Herr Dr. Eduard Oscar Schmidt, Professor der Zoologie und ver- gleichenden Anatomie an der Universität in Strassburg. — Fünfter Adjunktenkreis. — Fach- sektion (6) für Zoologie und Anatomie. Nr. 2250. Am 14. Februar 1880: Herr Dr. Simon Schwendener, Professor der Botanik an der Universität in Berlin. — Fünfzehnter Adjuuktenkreis. — Fachsektion (5) für Botanik. Nr. 2251. Am 14. Februar 1880: Herr Dr. Albert Ladenburg, Professor der Chemie an der Universität in Kiel. — Zehnter Adjunktenkreis. — Fachsektion (3) für Chemie. Nr. 2252. Am 14. Februar 1880 : Herr Dr. Rudolf Engelmann in Leipzig. — Dreizehnter Adjunkten- kreis. — Fachsektion (1) für Mathematik und Astronomie. Nr. 2253. Am 14. Februar 1880: Herr Professor Dr. Rudolf Böttger in Frankfurt a. M. — Sechster Adjuuktenkreis. — Fachsektion (3) für Chemie. Nr. 2254. Am 16. Februar 1880: Herr Geheimer Medicinalrath Dr. Wilhelm Beneke, Professor der Medicin, Director des pathologisch-anatomischen Instituts an der Universität in Marburg. — Achter Ad- junktenkreis. — Fachsektion (9) für wissenschaftliche Medicin. Nr. 2255. Am 16. Februar 1880: Herr Geheimer Hofrath Dr. Nicolaus Friedreich, Professor der Pathologie und Therapie, Director der medicinischen Klinik an der Universität in Heidelberg. — Vierter Adjunktenkreis. — Fachsektion (9) für wissenschaftliche Medicin. Nr. 2256. Am 24. Februar 1880: Herr Dr. Johannes Christian Gustav Lucae, Professor der Anatomie am Senokenbergianum in Frankfurt a. M. — Sechster Adjunktenkreis. — Fachsektion (6) für Zoologie und Anatomie. Dr. H. Knoblauch. Januar 3. Februar 1. 4. „ 6. „ 11. 14. 15. 16. 19. 1 J 21. 23. 24. 25. 27. Beiträge zur Kasse der Akademie. ^^^ Von Hrn. Oberbergrath Professor Dr. Ferdinand Reich in Freiberg Jahresbeitrag für 1880 6 Sanitätsrath Dr. Carl Chr. Panthel in Ems Eintrittsgeld u. Jahresbeitrag für 1880 36 Geheimen Finanzrath Dr. Gustav Herbst in Weimar Jahresbeitrag für 1880 . 6 Professor Dr. Gustav Carl Laube in Prag desgl. für 1880 6 30 6 24 90 6 6 12 Ol Professor Dr. M. Willkomm in Prag desgl. für 1880 6 Hofrath Professor Dr. J. A. Stöckhardt in Tharand Jahresbeiträge f 1877 u. 1878 12 Geh. Hofrath Professor Dr. H. F. M. Kopp in Heidelberg Jahresbeitrag für 1880 6 Professor Dr. S. Schwendener in Berlin Eintrittsgeld u. Ablösung d. Jahresbeiträge 90 Professor Dr. A. Ladenburg in Kiel Eintrittsgeld u. Ablösung der Jahresbeiträge 90 Professor Dr. 0. Drude in Dresden Jahresbeitrag für 1880 6 Dr. R. Engelmann in Leipzig Eintrittsgeld und Ablösung der Jahresbeiträge . 90 Professor Dr. R. Böttger in Frankfurt a. M. Eintrittsgeld u. Jahresbeitrag f. 1880 36 Dr. J. Brück sen. in Breslau Jahresbeitrag für 1880 6 Staatsrath Prof. Dr. A. E. Grube in Breslau desgl. f. 1879 f. Nova Acta u. Leopoldina 30 Geheimen Medicinalrath Professor Dr. W. Beneke in Marburg Eintrittsgeld . Geheimen Bergrath Director Dr. G. Zeuner in Dresden Jahresbeitrag für 1879 Dr. W. Sonder in Hamburg Jahresbeiträge für 1877, 1878, 1879 und 1880 Hofrath Professor Dr. N. Friedreich in Heidelberg Eintrittsg.u.Ablösg.d.Jahresbeitr. Sanitätsrath Dr. M. B. Lessing in Berlin Jaliresbeitrag für 1880 .... Professor Dr. Eugen Boeckel in Strassburg desgl. für 1880 6 Hauptmann a. D. Carl Joseph Graf von Waldburg-Zeil-Trauchburg auf Schloss Zeil desgl. für 1880 Professor Dr. A. Wüllner in Aachen Jahresbeiträge für 1879 und 1880 . J. Barrande in Prag Jahi-esbeitrag für 1880 6 02 Professor Dr. Th. v. Dusch in Heidelberg Jahresbeiträge für 1878, 1879 u. 1880 18 — Hofrath Professor Dr. H. Nothnagel in Jena Jahresbeitrag für 1880 ... 6 — Dr. H. Knoblauch. 3* 20 Johann Friedrieli Brandt,*) geb. zu Jüterbogk in der preussischen Provinz Brandenburg am 25. Mai 1802, Dr. phil. et med., Professor der Zoologie, ältestes Mitglied der Kais. Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg, Gründer und Director des zoologischen und zootomischen Museums der dortigen Akademie, Kais. Russ. Gebeimerath, Excellenz, Inhaber vieler hoher Orden, Mitglied der Kais. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher seit dem 3. August 1833, und vieler anderer Akademieen und wissenschaftlichen Gesellschaften, ist nach kurzen Leiden am 3. (15.) Juli 1879 in dem Bade Merreküll am finnischen Meerbusen sanft verschieden. Einer Selbstbiographie des Verewigten**) entnehmen wir folgende Thatsachen über den Lebensgang des unermüdlichen und ausgezeichneten Forschers, der auch durch Biederkeit seines Charakters für Alle ein leuchtendes Vorbild bleiben wird. Lässt sich schon hieraus auf die Sorgfalt scbliessen, welche der Vater, ein gesuchter Chirurg und Geburtshelfer in Jüterbogk, und die Mutter, geb. Hentze, der Erziehung des fähigen Knaben gewidmet haben, so wird von ihm selbst insbesondere der günstige Einfluss seines Onkels Heinsius hervorgehoben, welcher die Lust zur Botanik in ihm erweckt hat, die durch J. F. Brandt zwanzig Jahre später wesentlich gefördert worden ist. Von dem Gymnasium seiner Vaterstadt wurde der junge Mann auf das Lyceum des nahen Wittenberg geschickt, wo er sich unter bewährter Leitung mit classischen Studien beschäftigte, die ihm bei seinen späteren naturhistorischen Studien von wesentlichem Nutzen geworden sind. Im Jahre 1821 bezog er die Universität zu Berlin und wurde von Lichtenstein immatrikulirt. Seine Studien wurden in der medicinischen Facultät begonnen und in der philosophischen erweitert, wozu auch Ferienreisen 1821 in den Harz mit seinem Studiengenossen und Freunde Ratzeburg und im folgenden Jahre in das Riesengebirge beitrugen, die er durch Lösung einer medicinischen Preisaufgabe „über den Atkmungs- process" ermöglicht hatte. Letztere Reise hat ihn mit R. Göppert zusammengeführt, der ihm seitdem treulichst verbunden geblieben ist. Lichtenstein's anregende Vorlesungen ermunterten ihn zu fleissigen zoologischen Beschäftigungen, die sich auch auf häufige Besuche des anatomischen Museums ausdehnten, welche ihm die für seine spätere Lebensstellung entscheidende Protection Rudolphi's verschafften, dessen Amanuensis er ward. Die Botanik wurde von ihm indess keineswegs vernachlässigt, vielmehr fand seine unausgesetzte darauf bezügliche Thätigkeit ihren Ausdruck in einer für Excursionen bestimmten „Flora Berohnensis" (Berol. 1825. 12). Neben seinen ausgedehnten naturwissenschaftlichen Studien beendete Brandt doch im Jahre 1826 alle medicinischen Staatsprüfungen und erhielt die Approbation eines Arztes, Wundarztes und Geburtshelfers, nachdem er am 24. Januar 1826 schon seine Inauguraldissertation: „Observationes anatomicae de mammalium quorundam vocis instrumento" vertheidigt hatte. Wiewohl er sehr bald ein Assistent des berühmten Heim wurde, so behagte ihm doch die medicinische Praxis nicht und er nahm nach neun Monaten die Stelle eines Gehülfen am anatomischen Museum an. Noch in demselben Jahre begann er mit Ratze bürg die Heraus- gabe der „Medicinischen Zoologie" (1. Hft. 1827) und schrieb mehrere Artikel in das „Encyklopädische Lexikon", Im Jahre 1828 habilitirte sich Brandt bei der Universität als Privatdocent und lieferte Fort- setzungen der eben genannten Arbeiten. Seine Vorlesungen bezogen sich vom Jahre 1829 an auf „Medicinische Botanik" und „Vegetabilische Waarenkunde und Pharmakologie". Im Jahre 1829 wurden mit Ratzeburg der erste Band der medicinischen Zoologie beendet und einige Hefte der Pflanzen der „Preussischen Pharma- copoe", sowie der „Deutschen Giftgewächse'' herausgegeben. Ausserdem verfasste er einige Artikel für die „Medicinische Encyklopädie" etc. Das Jahr 1830 wurde mit solchen Arbeiten ausgefüllt, die sich theils auf den zweiten Bapd der „Medicinischen Zoologie" und die Fortsetzung der Arznei- und Giftpflanzen bezogen, theils mit einigen Monographieen von Säugethieren , die den Text zu Bürde's „Abbildungen merkwürdiger Säugethiere" bilden. Auch begann er seine monographischen Studien über Onisciden und Myriapoden. Da drei seiner Hoffnungen, in Berlin oder Deutschland überhaupt als Naturforscher eine baldige Existenz begründen zu können, fehlgeschlagen waren, so folgte er einem durch A. v. Humboldt und Rudolphi vermittelten Rufe an die Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg und verliess die Berliner Universität 1831 als Professor extraordinarius. Im August 1831 trat Brandt in die St. Petersburger Akademie, vorerst als Adjunkt und als Director des zoologischen Museums, ein; ein Jahr später wählte man ihn zum ausserordentlichen, und noch ein Jahr *) Vergl. Leopoldina XV, 1879, p. 113, 123, 139. *) J. F. Brandt in Ratzeburg's forstwissenschafthchem Schriftsteller-Lexikon. Berlin 1874. p. 72—76. 21 später zum oidentlicheu Akademiker. Es erschloss sich für ihn nun ein weites Feld, welches reiche, köstliche Früchte getragen hat. Im Verlaufe der Zeit wurde er zum Staatsrath, sechzehn Jahre später zum wirklichen Staatsrath mit dem Prädicat Excellenz und 1869 zum Geheimen Kath befördert. Grössere wissenschaftliche Reisen in Eussland wurden von ihm zweimal unternommen, einmal zur Bergung des bei Nicolajew gefundenen Mastodon, die zweite, besonders ichthyologischer Studien wegen, in den Kaukasus. Ausserdem war er wieder- holt in Deutschland und besuchte die Schweiz, Oberitalien, Frankreich, Belgien, Holland und England, um in den ausgezeichnetsten Sammlungen Europa's Studien zu machen. Von seinen die Zahl 300 überschreitenden wissenschaftlichen Publicationen erhält man eine üebersicht in einer zur Feier seines 50jährigen Doctorjubiläums am 12. (24.) Januar 1876 von der Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg veröifentlichten Denkschrift in Quart, worin sich 176 Nummern auf die verschiedensten Zweige der Zoologie, Nr. 177 — 200 auf vergleichende Anatomie, Nr. 201 — 235 auf Paläon- tologie, Nr. 236 — 246 auf geographische Zoologie, Nr. 247 — 249 auf archäologische Zoologie, Nr. 250 — 256 auf Botanik beziehen, während Nr. 257 — 297 schätzbare Berichte und Nr. 298 — 318 verschiedene andere Mittheilungen umfassen. Auch aus den „Beiträgen zur Kenntniss des Russischen Reiches und der angrenzenden Länder Asiens von G. V. Helmersen und L. v. Schrenck, 2. Folge, Bd. I, St. Petersburg 1879", worin J. F. Brandt einen eingehenden Bericht über die Fortschritte niedergelegt hat, welche die zoologischen Wissenschaften den von der Kais. Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg von 1831 bis 1879 herausgegebenen Schriften verdanken, oder „Ein Beitrag zur neueren Geschichte der zoologischen Wissenschaften in Russland", leuchtet die Vielseitigkeit, Gediegenheit und unermüdliche Thätigkeit des Verfassers überall hervor. Das fünfzigjährige Doctorjubiläum des Akademikers Geheimrath Johann Friedrich Brandt am 12. (24.) Januar 1876 (St. Petersburg 1877, 8"., mit dem Bildnisse des Gefeierten) hat durch die allgemeine, erhebende Theilnahme daran deutlich gezeigt, wie man die hohen Verdienste des Mannes zu schätzen wusste, der von seiner frühesten Jugend an bis in sein hohes, glückliches Alter kräftig und freudig, mit treuestem Sinne, bescheiden und bieder für den Fortschritt der Wissenschaft gewirkt hat. Kurz vor seiner Uebersiedelung nach Petersburg verheirathete sich J. F. Brandt mit Aug. Weichart (t 1866). Aus seiner langjährigen, glücklichen Ehe entsprossten drei Töchter und vier Söhne. Die älteste Tochter stand, als Wittwe, dem Hausstande des Vaters in seinen letzten Lebensjahren vor, die zweite ist an einen Kaufmann in Petersburg, die di-itte an Dr. Radde, den Director des Kaukasischen Museums in Tiflis, verheirathet. Der älteste Sohn ist vor zwei Jahren nach langem Leiden im Vaterhause gestorben; der zweite, Zoologen und Paläontologen rühmlichst bekannte Sohn, Alexander Julius Brandt (geb. am 16. Febr. 1844), fungirt seit 1871 als Conservator am zoologischen Museum und als Privatdocent an der Universität in Peters- bui-g; der dritte Sohn, Magister juris, bekleidet einen Secretärposten im Petersburger Senat, und der vierte ist Professor für südslavische Dialekte und Literatur am Historico-philol. Institute in Näshin. Der Verewigte hat eine grosse Anzahl noch unedirte Manuscripte hinterlassen, von denen manche fast druckbereit sind und deren Veröffentlichung sich der ihm duich seine wissenschaftliche Richtung am nächsten stehende Sohn Alexander zur Pflicht machen wird. H. B. Geinitz. Eingegangene Schriften. (Vom 15. August bis 15. September 1879. Fortsetzung.) dans la thöorie de rösidus quadratiques. p. 1073 — 1075. — A^^A Ar,,. c„; „ A„ -D ;- n i j LePaige: Sur le developpement de cot. x. p. 1075— 1077. Acad. des Sciences de Paris. Comptes rendus. _ Soret: Sur la fluorescence des sels des mötaux terreux. 1879. I" Semestre. Tome 88. Paris 1879. 4«. — p. 1077—1078. — Mouton: Sur la determination des Ion- Nr. 21. Desains: Sur la refraction de la chaleur obscure. gueurs d'onde caloritique. p. 1078 — 1082. — Decharme: p. 1047 — 1048. — Fremy: Recherches chimiques sur la Sur un mode particulier de transmission de sons ä distance. formation de la houille. p. 1048 — 1055. — Loewy et p. 1082 — 1084. — Marchand: Sur la dilfusion de la lithine Le Clerc: Determination de la difierence de longitude et sa presence daus Teau de la mer. p. 1084—1085. — entre Paris et Berhn. p. 1055 — 1061. — Tresca: Sur la Jousselin: Sur les sels de guanidine. p. 1086 — 1087. — distribution du travaü ä distauce au moyen de l'electricite. Ran vier: Recherches experimentales sur la signification p. 1061 — 1062. — Tholozan: Sur les tremblements de physiologique du plus nerveux terminal de la cornee. p. 1087 terre qui ont eu heu en Orient du VII« au Xlll» siede. — 1089. — Lichtenstein: Sur les metamorphoses de la p. 1063 — 1066. — Jordan: Sur les caractöristiques des Cantharide (i?/Ha wsicaton'a Fab.). p. 1089 — 1092. — Cos- fonctions &. p. 1068 — 1071. — Duport: Sur une nouvelle movici: Sur la cavite du corps des Annehdes sedentaires repr^sentation des quantitös imaginaires. p. 1071 — 1073. — et leurs organes segmentaires ; quelques remarques sur le SchiSring: Nouvelle demonstration de la loi de r^ciprocitö genre Phascolosoma. p. 1092 — 1094. — Moniez: Sur le 22 Titenia Giardi et siir quelques esperes du aroiipe des Incrnies, p. 1094—1096. — Nr. 22. Jamin: Sur l'impene- tiabilite niagnetique du fer. p. 1099 — 1101. — Coruu: Sur la limite ultra-violette du spectre solaire. p. 1101 — 1108. — Berthelot: Sur les amalgames alcalins et sur Tetat nais- sant. p. 1108 — 1112. — Cabours et Deniar(;ay: Sur les stannpropyles et les isostannpropyles. p. 1112 — 1117. — D'Abbadie: Sur la quantite d'aeide nitriqiie renfermee dans l'eau du Kil avant et apres la crue. p. 1117 — 1119. — Du Moncel: Sur l'origine des sons dans le telepbone. p. 1119 — 1121. — De Lesseps: Sur le canal maritime interoceanique. p. 1121— 1124, 1304—1305.— Mannheim: Sur un niode de transt'ormation des surfaces reglees. p. 1128 — 1131. — Tacchiui: Observations solaires faites peudaut le premier trimestre de l'aunee 1879. p. 1131 — 1132. — Decharme: Disposition nouvelle propre ä augmenter la sensibilitö de la plaque vibraute du telephoue. p, 1132 — 1133. — Urbain et Renoul: Sur une combinaison de l'alumine avec l'acide carbonique. p. 1133 — 1135. — Gadiat: Sur l'influence du piieumogastrique et Taction de la digitaline sur les rnouvements du coeur ebez las Squales. p. 1136 — 1138. — Heckel: Sur un cas de trichinöse observe cbez un jeune hippotame du Nil, mort en captivite. p. 1139 — 1140. — Nr. 23. Faye: Observatuires chronometriques pour la marine marchande. p. 1143 — 1137. — Phillips: Du spiral reglant spherique des chrononietres. p. 1147 — 1154. — Wurtz: Sur les bases derivees de raklol-animoniaque. p. 1154 — 1158. — Boussingault: Determination de la bauteur du mer- cure dans le barometre sous l'equateur ; amplitude des varia- tions dinrnts barometriques k diverses stations dans les Cordilleres. p. 1 158— 1165. 1240—1243.— V u 1 p i an : Augmen- tation des niatiines albuminoides dans la salive des albu- minuriques p. 1165 — 1166. — Lawrence Smith et Lecoq de Boisbaudran: Sur le spectre du nitrate de didyme. p. 1167. — Lecoq de Boisbaudran: Sur le spectre du nitrate d'erbium. p. 1167 — 1168. — Serres: Observations recueillies pendant le voyage de la fregate la Magicienne. p. 1171 — 1177 — Mannheim: Transformation d'un pin- ceau de normales, p. 1179 — 1183. — Darboux: De l'emploi des fonctions elliptiques dans la theorie du quadrilatere jilan, p. 1183 — 1185. — De Saiut-Germain: Sur les dcveloppe- ments en series dont les termes sout les fonctions Yn de Laplace. p. 1186 — 1188. — Mouton: Sur les lois de la dispersion. p. 1189 — 1192. — Lamansky: Sur la loi de Stokes. p. 1192—1194, 1351—1352 — Rosenstiehl: Sur les spectres d'absorption de i'alizarine et de quelques matieres colorantes qui en derivent. p. 1194 — 1196. — De Tastes: Sur ie vergias du 22 janvier. p. 1196—1201. — Engel et Moitessier: Sur la dissociation du sulfure ammonique. p. 1201 — 1203. — Coquillion: Action de la vapeur d'eau sur l'oxyde de carbone, eu presence du 111 de platine porte au rouge. p. 1204 — 1206. — Wassermann: Sur quelques dörives du methylengenol. p. 1206—1209, — Duvillier Sur un isomere de l'acide angeiique, l'acide dimethylacrylique. p 1209. — Bacchi- Sur l'action du phenate de soude chez les grenouilles atteintes d'ati'ection bacteriemique. p. 1210 — 1211. — Quinquaud: Les lesions hematiques dans la Chlorose, l'anemie grave dite progressive et i'anemie des nephrites. p 1211 — 1212. — De i'oncy et Livon: Re- cherches sur la localisation de l'arsenic dans le cerveau. p, 1212 — 1214. — Cotteau: Sur les Salönidees du terrain jurassique de la France, p. 1217 — 1219. — Nr. 24. Moucbez: Envoi de l'heure de i'Observatoire de Paris aux ports de commerce pour le reglage des chrononietres. p. 1227 — 1228. — Tisseraud: Sur le developpement de la fonction per- turbatrice dans les cas oü, les excentricites etaut petites, l'inclinaison mutuelle des orbites est considerable. p. 1229 — 1233. — Phillips: Du Spiral reglant spherique des chrononietres. p. 1234 — 1237. — Becquerel: Observations relatives ä une Note de M. Lamansky „Sur la loi de Stokes". p. 1237 — 1239. — Deville: Sur la deusite de vapeur du bisullbydrate d'aninioniaque. p.l239 — 1240. — De Caliguy : Sur ies dernieres modifications faites ä l'ecluse de l'Aubois et sur les nioyens qui y sont employes pour amortir les percussions des tubes mobiles sur leurs sieges, en les em- pecbant de rebondir. p. 1243 — 1246. — Mannheim: Sur la surface de l'onde et sur la trausformation d'un pinceau. p. 1248 — 1252. — Darboux: De l'emploi des fonctions elliptiques dans la theorie du quadrilatere plan. p. 1252 — 1255. — Pepin: Theoremes d'Analyse indeterminee. p. 1255 — 1257. — Saint-Loup: Experiences sur la re- sistance opposee par l'air au mouvement d'une surface. p 1257 — 1260. — Duter: De la dilatation electrique des armatures des bouteilles de Leyde. p. 1260 — 1202. — Righi: Sur la dilatation du verre des condensateiirs pendant la Charge, p. 1262 — 1265 — Oltramare: De la Suspension des nuages et de leur elevatiou dans ratmosphere. p. 1265 — 1267 — Troost: Sur les sulfhydrates basiques d'am- moniaque. p, 1267, — Carnot: Sur un nouveau sulfate de manganese naturel (mallardite) et une nouvelle variete de Sulfate de fer (luckite). p. 1268—1270. — Oornil: Sur la structure des cellules du rein a l'etat normal, p. 1271 — 1272. — Riebet: De l'action des courants electriques sur le muscle de lapince de l'ecrevisse. p. 1272 — 1274. — Maupas: Sur la Position systematique des Volvocinees, et sur les limites du regne v^g^tal et du regne animal. p. 1274 — 1277. — Mer: De l'influence des milieux sur la structure des racines. p. 1277 — 1280. — Nr. 25. Cornu: Sur l'absorption par l'atmospbere des radiations ultra-violettes. p. 1285 — 1290. — Vulpian: De l'action des substances toxiques dites „poisons du coeur" sur l'escargot (Helix pomatia). p, 1293 ^1297. — Sylvester: Sur une propriete arithmetique d'une certaine serie de nombres entiers. p. 1297 — 1298. — Ledieu: Application iuexacte d'un theortme de dynamique, faite par Bertin et Garbe, pour expliquer le mouvement des ailettes du radiometre. p. 1298—1300. - De Caligny: Sur les nioyens de faire fonctionner d'une maniere automa- tique le tube d'amont de l'appareil d'epargne construit ä l'ecluse de l'Aubois. p. 1300 — 1303. — Thollon: Dessin du spectre solaire. p. 1305—1307. — Marion: Sur la re- apparition du Phylloxera dans les vignobles soumis aux Operations insecticides. p. 1308—1309. — Demeczky de Gyergyöszentmiklos: Resolution des systemes de con- gruences lineaires. p. 1311— 1313. — De Saint-Germain: Addition ä une note precedente sur la serie de Laplace. p. 1313 — 1314. — Pictet: Etüde de la Constitution mole- culaire des liquides au moyen de leur coefticient de dilata- tion, de leur chaleur specifique et de leur poids atoraique. p 1315 — 1319 — Oltramare: Explication du lioliile de Geneve du 7 juin 1879. p. 1319 — 1321. — De Jussieu: Etüde sur les alliages de plomb et d'antimoine, et eu parti- culier sur les liquations et les sursaturations qu'ils presentent. p 1321 — 1322. — Girard: Sur la production de l'hydro- cellulose. p. 1322—1324. — Joulie: Sur la retrogradation des superphosphates. p. 1324. — Sabatier: Sur l'appareil respiratoire des Ampullaires. p. 1325—1327. — Beehamp et Bai tu s: Recherches experimentales sur la valeur thera- peutique des injections intra-veineuses de lait. p. 1317 — 1329. — Dareste: Sur l'absence totale de l'amnios dans les em- bryons de poule. p. 1329—1332. — Nr. 26. Berthelot: Sur la Constitution chimique des amalgames alcahns. p. 1335 — 1340 — Debray: Sur une particularite d'une experience de Gav-Lussac et Thenard. p. 1340 — 1342. — Lecoq de Boisbaudran: Examen spectral de l'ytterbine. p. 1342 1344 — De Lesseps: Sur la nature du sol de l'isthme de Gabes. p. 1344—1345. — De la Grye: Sur les ondes atmospheriques. p. 1345— 1348. — Roudaire: Sur la natura du sol de risthme de Gabes et des chotts. p. 1348—1350. — Engel et Moitessier: Sur la dissociation du sulf- hydrate d'ammonium. p. 1353—13.55. — Ador et Grafts: Action de l'anhydride phtalique sur la naphtaline en pre- sence de chlorure d'aluminium. p. 1355 — 1358. — Cossa: Sur la cendre et la lave de la recente eruption de l'Etna. p. 1358 — 1359. - Vesque: Nouvelles recherches sur le developpement du sac embryonuaire des Phanerogames angio- spermes. p. 1359 — 1361. '— Ran vi er: Sur une substance nouvelle de l'epiderme et sur le processus de keratiuisation du revetement epidermique. p 1361 — 1364. — Guerin: Sur la structure des ligaments larges. p. 1364 — 1366. — Arloing etRenaut: Sur l'etat des cellules glandulaires de la sous- maxillaire apres l'excitation prolongee de la corde du tympan. p. 1366 — 1369. — Duplessis: Les fourrages en nioyettes. p. 1369 — 1370. — Berlioux: Sur les ancieunes voies du Sahara, p. 1370—1371. 23 II"" Semestre. Tome 89. Paris 1879. 4*'. — Nr. 1. Van Tieghem: Ideutite du iJ(tc(HM.s JLotj/Zo- hacter et du vibrion butyrique de M. I'asteui-. p. 5 — 8. — Marey: Sur uu nouveau polygraphe, appareil iuscripteur applicable aux recherches physiolügiques et cliniques. p. 8 — 11, — Vulpian et Raymond: Sur rorigiue des tibres nerveuses excito-sudorales de la face. p. 11 — 15. — Morin: Sur rinondatiou de la ville de Szeged eu Hongrie. p. 15 — 23. — Sylvester: Sur la valeur moyenne des coefticients dans lo developpement d'un deterrainant gauche ou syme- trique d'un ordre intiniment graud et sur les d(5terminants doublement gauches. p. 24— 26. ~ Mouillefert: Applica- tion du sulfocarbonate de potassinni aux vignes phylloxeres. p. 27 — 29. — Appell: Sur la sörie hypergeomötrique et les polyudmes de Jacobi. p. 31 — 33. — Fouqu(5: Sur la re- cente eruption de l'Ktna. p. 33 — 35. — De Saussure: Sur la ri5centc eruption de l'Etna. p. 35—41.— Baudrimout: Evaporation de l'eau sous l'influence de la radiation solaire ayant traverse des verres colores. p. 41 — 43. — Sabatier: Etüde thernioclnmique des sulfures alcalins. p. 43 — 47. — Hiortdahl: Sur un nouveau metal decouvert par M. Tellef DaliU. p. 47 — 48. — Du villi er et Buisine: Sur la tri- metbylamine comraerciale. p. 48 — 51. — Cornu: Le cbarbou de rOignon ordinaire (Ällium Cepa), maladie nouvelle, ori- ginaire d'Amerique, causee par uue Ustilaginee (Urocystis Cepidae Farlow). p. 51 — 53. — Straus; Contributiou ä la Physiologie des sueurs locales. p. 53 — 56. — Nr. 2. Serret: Addition ä raou Memoire sur le principe de la moindre action. p. 57 — 63. — Berthelot: Sur la combinaison directe du cyanogene avec l'hydrogene et les nit5taux. p. 63 — 68. — Cahours etüemargay: Sur les radicaux organomötal- liques de l'etain, stannbutyles et stannamyles. p. 68 — 73. — Picard: Sur une application de la tbeorie des fonctions elliptiques. p. 74 — 76. — Plant (5: Recherches sur les effets de la machine rheostatique. p. 76 — 80. — Fancou: Sur le traitement par la submersiou des vignes attaquees par le Phylloxei-a. p. 80 — 83. — Viallane: Sur le Phylloxera dans la Cote d'Or. p. 83 — 85. — Portes: Sur le traitemeut de l'anthracnose. p. 86 — 88. — Stephan: Observations faites k rObservatoire de M.irseille. p. 89 — 90. — Callan- dreau: Sur uue integrale definie. p. 90 — 92. — Pellet: Sur rintegration des equations aux derivöes partielles d'ordres superiours au pi-emier. p. 93 — 93. — ThoUon: Minimum de dispersion des prismes; achromatisme de deux lentilles de meme substance. p, 93 — 96. — Isambert: Sur le vapeur de bisulfhydrate d'aramoniaque. p. 96 — 97. — Hammerl; Sur la dissolution de l'oxyde de carboue dans le protochlo- rure de cuivre acide. p. 97 — 98. — Bouchardat: Sur la transformation de l'acide tartrique eu acides glycerique et pyruvique. p. 99 — 101. — De Montgolfier: Sur les iso- m^-ies du borneol. p. 101 — 102. — id.: Sur le bichlor- hydrate de terebenthene. p. 102 — 103. — Giraud: Sur quelques derives de l'indigotine. p. 104 — 105, — Arloiug: Comparaison des eftets des inhalations de Chloroform e et d'fther, ä dose anesthesique et ä dose toxique, sur le coeur et la respiration. p. 105 — 107. — Moutard- Martin et Riebet: Des causes de la mort par les injections intra- veineuses de lait et de sucre. p. 107 — 108. — Vaillant: Sur la ponte des Amblystomes au Museum d'Histoire natu- relle, p. 108 — 110. — Viguier: Anatomie comparee des Hirudinees. Organisation de la Batracobdelle (Batracohdella Latasü C. Vig.). p. 110 — 112. — Nr. 3. Villarceau: Theorie du pendule simple, k oscillations couiques, en ayant egard k la rotation de la Terre. p. 113 — 119. — Berthelot: Diverses donnees therraochimiques. p. 119 — 121. — Tholo- zan: Les trois dermeres epidemies de peste du Caucase, etudiees au point de vue de l'epidemiologie et de la pro- phylaxie, p. 126 — 129. — Perrier; Observations astrono- miques et mesure d'un arc de parallele en Alg^rie. p. 130 — 132. — Bert: Anesthesie par le protoxyde d'azote me- lange d'oxygene et employe sous pression. p, 132 — 135. — Boiteau: Recherches sur les causes de reinvasion des vignobles phyllox&&, p, 135 — 139, — Picard: Sur une gen(5ralisation des fonctions pöriodiques et sur certaiues equations differentielles lin&ires. p 140 — 144. — Bjerknes: Experiences hydrodynamiques avec des corps vibrants. p. 144 — 145. — Bouty: Sur un phenomene analogue au pheno- mene de Peltier. p. 146 — 148. — Blondlot; Sur la capa- cite de Polarisation voltaique. p. 148 — 151. — Lippmann: Action du magnetisme en mouvement sur l'electricit^ sta- tique; inertie de l'electricite statique. p. 151 — 153. — Denza: Sur les lois des variations de Telectricite atmospherique deduites des observations r(5gulieres faites ä l'observatoire de Moucalieri. p, 153 — 155. — Noble et Abel: Recherches sur ies substances explosives. Combustion de la poudre. p. 155 — 164. — Sarrau et Vieille: Recherches exp^ri- mentales sur la decomposition du coton-poudre eu vase clos. p. 165 — 167. — Carnot: Sur l'emploi de l'hydrogene sul- fure par voie seche dans les analyses. p. 167 — 170. — G i r a r d : Sur la trausformation de I'hydrocellulose eu pyroxyles pulverulents. p. 170 — 173. — Landolph: De l'action du fluorure de bore sur Tacetone. p. 173 — 175. — Mehu: Sur le dosage de l'uree. p. 175 — 176. — Moissan: Sur le fer reduit par rhydrogene. p. 176 — 177. — Dastre et Morat: Excitation electrique de la pointe du coeur. p. 177 — 180 — Prevüst: Note relative k l'action physiologique du brom- hydrate de couine. p, 180 — 182. — Picard: Sur la secr^- tion bilaire, p. 182 — 183. — Yung: De l'action des prin- cipaux poisons sur les Crustaces. p. 183 — 184. — Nr. 4. Desains: Recherches sur la refraction de la chaleur ob- scure. p. 189 — 190. — Wurtz: Sur l'hydrate de chloral, p. 190 — 192, — Faye: Sui" la tbeorie de la grele, d'apres Oltramare et Colladon. p. 196—202. — Marey: Sur l'effet des excitations electriques appliquees au tissu musculaire du coeur. p. 203 — 206. — Becquerel; Memoire sur la tem- perature de l'air k la surface du sol et de la terre jusqu'ä 36 '" de profondeur, ainsi que sur la temperature de deux sols, Tun denude, l'autre couvert de gazon, pendaut l'auuee 1878. p. 207 — 212, — Lecoq deBoisbaudran: Recherches sur le Samarium, radieal d'une terre nouvelle extraite de la samarskite, p. 212 — 214. — Daubree: Rapport sur des recherches experimeutales de Stanislas Meunier, relatives aux fers nickeles meteoritiques et aux fers carbures natifs du Groeiüand. p, 215 — 219. — David: Sur les developpe- ments des fonctions algi^briques. p, 219 — 221. — Poincare: Sur les effets des inhalations des vapeurs de nitrobenzine. p. 221 — 222. — Stephan: Observations de planetes nuu- velles. p. 223. — Lucas: Sur uue application de la meca- nique rationnelle ä la tbeorie des equations. p. 224 — 226. — Pellat: Sur l'action de la lumiere sur les piles. p. 227 — 228. — Witz: Du pouvoir refroidissant de l'air aux pressions elevees. p. 228—229. — 'i'roost: Sur la distillation d'un hquide heterogene, p, 229 — 231, — Lechartier: Sur le dosage des raatieres organiques des eaux naturelles, p. 231 — 234. — Sabatier: Etüde thermochimique des sulfures alcalins dissous. p. 234 — 236. — Engel et Moitessier: Sur la dissociation du sulfhydrate d'aramonium. p. 237 — 238. — Vincent: Note complementaire sur la calcination des vinasses de betteraves. p. 238 — 240. — Riebet et Mou- tard-Martin: lufiueuce du sucre injecte dans les voines sur la secretion r(5uale. p. 240 — 242. — Riebet: De l'ex- citabilitö du muscle pendant les ditferentes periodes de sa contraction. p. 242 — 244. — Pouchet: Recherche des sub- stances medicamenteuses et toxiques dans la saUve. p. 244 — 245. — Arloing: Iniluence comparee des injections intra- veineuses de chloral, de chloroforme et d'öther sur la circu- lation. p. 245 — 247. — Renaut: Sur les organes lympho- glandulaires et le paucreas des vertebres. p. 247 — 250. — Maupas: Sur quelques protorganisnies animaux et vegetaux multinuclees. p 250 — 253. — Brault: De deux grandes phases de la cux-ulation annuelle de l'atmosphere. p.256 — 258. — Nivet: Recherches sur les terres des Dombes. p. 258 — 259. — Lami: Experiences sur la production du lait. p. 259 — 261. — Balland: Sur le vin de palmier recolt(5 ä LagUouat. p 262 — 263. — Nr. 5. Faye: Sur le deruier tornado des Etats-Unis, et sur les anciennes observations de trombes dues k Button et k Spallanzani. p. 265 - 270. — Vulpian: Effets secrötoires et circulatoires produits par la faradisatiou des uerfs qui traversent la caisse du tympan. p. 273 — 277. — Bouillaud: Note complementaire sur la tbeorie des battemeuts du coeur et des arteres, et sur leur enregistrement. p. 277 — 284. — Colladon: Origines de la grele et constatation de trombes oii l'air est aspire de bas en haut. p. 284 — 287. — Gayon et Millardet: Sur les 24 matieres sucrees des vignes phylloxerees et pourridiees. p. 288 — 291. — Foex: Etudes sur la reinvasion du Phyl- loxera dans les vigues traitees par les insecticides. p. 291 — 292. — Flammarion: Observation de roccultation d' An- tares, le 28 juillet 1879. p. 292—295. — Mouton: Spectre calorifique normal du soleil et de la lampe ä platine in- eadescent. p. 295 — 298. — Lee hat: Des vibrations ä la sur- face des liquides, p. 299 — 300. — Treve: Sur les courants d' Ampere, p. 301—302. — id.: Sur l'aimaut. p. 302—303. — Geruez: Distillation des liquides sous l'influence de Telectricite statique. p. 303 — 305. — Troost: Sur l'emploi de la methode de dift'usion dans l'etude des phenomenes de dissociation. p. 306 — 308. — Lechartier: Action du pyro- gallate de potasse sur le bioxyde d'azote. p. 308 — 310. — Lescoeur et Rigaut; Sur l'hydrure de cyanogeue solide. p. 310 — 312. — Le Bei: Sur le m^thylpropylcarbinol syn- thetique, residu actif par les moisissures. p. 312 — 315. — Co Chi n: Sur la non-existence du termeut alcoolique soluble. p. 315 — 316. — Phipson: Sur la matiere du Palmella cruenta. p. 316 — 318. — Ranvier: Sur les proprietes vitales des cellules et sur l'apparition de leurs noyaux apres la mort. p. 318 — 320. — Hoggan: Des lymphatiques du peri- chondre. p. 320 — 322. — Nr. 6. Daubree: Recherches experimentales sur l'aetion erosive des gaz tres comprimes et fortement echauffes ; application ä l'histoire des meteorites et des bolides. p. 325 — 330. — Cahours et Deraar^ay: Sur les acides qui prennent naissance lorsqu'on distille les acides bruts provenant de la saponificatiou des corps gras neutres dans un courant de vapeiir d'eau surchauffiSe. p. 331 — 336. — Robin: Sur la production d'electrieite par les Raies. p. 338 — 339. — Janssen: Sur l'eclipse du 19 juillet dernier, observee ä Marseille, p. 340 — 342. — Poiucare: Sur quelques proprietes des formes quadratiques. p. 344 — 345. — Gernez: Distillation des liquides sous rinfluence de Telectricite statique. p. 348 — 350. — Troost: Densites de vapeur de quelques substances organiques boidllant ä temp^rature elevee. p. 351 — 353. — Lieben: Sur la densite du chlore ä temperature elevee. p. 353 — 355. — Michael: Sur la Synthese du phenolglucoside et de rorthoforniylgluco- side ou helicine. p. 355 — 358. — Varenne: Sur uue com- hinaison de l'acide chromique avec le tluorure de potassium. p. 358 — 360. — Bouchardat: Sur l'identite de l'hydrate de diisoprene et de caoutchiue avec la terpine. p. 361— 364. — Lechartier: Sur la conservation des fourrages verts en silo. p. 364 — 367. — Meudelssohn: Etüde sur l'ex- citation latente du muscle chez la grenouille et chez l'homme dans l'etat sain et dans les maladies. p.367— 370. — Dastre et Mo rat: De Texcitation electrique de la pointe du coeur. p. 370 — 372. — Couty et de Lacerda: Sur l'aetion du venin du Bothrops jararacussu. p. 372 — 375. — Arloing: Causes des moditications imprimees ä la temperature ani- male par l'ether, le chloroforme et le chloral. p. 375 — 378. — Wagner: Sur la structure des ganglions cephaKques des insectes. p. 378 — 379. — Millardet: Le pourriditi de la vigne. p. 379 — 382. — Nr. 7. Airy et Mouchez: Obser- vatious raeridiennes des petites planetes, faites ä l'observa- toire de Greenwich et de Paris pendant le II'"« trimestre 1879. p. 390 — 391. - Vulpian et Journiac: Sur les phenomenes d'excitation secretoire qui se manifestent, chez le lapin, sous l'influence de la faradisation de la caisse du tympan. p. 393 — 394. — Sylvester: Table des nombres de derivees invariantives d'ordre et de degr6 donnes, ap- partenant ä la forme binaire du dixieme ordre, p. 395-396. — Laianne: Methodes de calcul graphique. p. 396 — 401. — Mabegue: Les irrigations et le sulfure de carbone. p. 401 — 402. — Alexeeff: Integration des irrationnelles du deuxieme degre. p. 403 — 405. — Bouquet de la Grye: Etüde sur les ondes atmospheriques; equation meusueUe lunaire. p. 407 — 408. — Forel: ScintiUation des flammes du gaz d'eclairage. p. 408 — 410. — Gay: Sur Tabsorption du bioxyde d'azote par les sels de protoxyde de 1er. p. 410 — 412. — Le Bei et Green e: Reaction du chlorure de zinc sur l'alcool butylique normal, p, 413 — 414. — Boutmy: Etudes thermiques sur la nitroglycerine. p. 414 — 417. — Esbach: Sur le dosage de l'uree dans les urines. p. 417 — Bourgoin: Sur reliminatiou du brenne de l'acide bromo- citraconique et sur un nouvel acide orgauique. p. 418 — 419. — Cleve: Sur le scandium. p. 419—422. — Maumene: Sur les acides oxygenes du soufre. p. 422. — id.: Sur la composition de l'ardoise. p. 423. Nachtigal, Gustav: Sahärä und Sudan. Ergeb- nisse sechsjähriger Reisen in Afrika. Theil L Mit 49 Holzschn. u. 2 Karten. Berlin 1879. 8". Acta horti Petropolitani. Tome VI, Faso. I. St. Petersburg 1879. 8". — v. Trautvetter: Flora terrae Tschuktschorum. p. 1 — 40. — id.: Catalogus Campa- nulacearum Rossicarum. p. 41 — 104. — Maximovicz: Adnotationes de spiraeaceis. p. 105 — 261. Vereenig. tot bevord. d. geneesk.Wetenschappen in Nederl.-Indie, Geneeskundig Tijdschrift. Deel XIX. Nieuwe serie deel 8. Aflevering 5. Batavia 1879. 8". — Furnee: De Vaccine kwestie. p. 195 — 209. — Alken: De subcutane aanwendiug van Murias Philocarpini. p. 210 — 222. — Becking: Militair Summier Ziekenrapport van Java en Madura over de jaren 1865 t/m 1869. p. 223—255. — Gelpke: Beri-Beri. p. 256 — 279. Sociötö nationale des sciences naturelles et mathematiques de Cherbourg. Memoires. Publ. sous la direction de Aug. Le Jolis. Tome XXI. Paris 1877 — 78. 8*. — Boileau; Notions nouvelles d'hydrau- lique concernant principalement les tuyaux de conduite, les canaux et les rivieres. Accompagnees d'une theorie de 1'6- valuation du travail intermoleculaire des systemes materiels. p. 1—182 (1 Tat'.). — Beketoff: Monstruosite de la Chi- coree (Cichorium intybus L.). p. 183 — 201 (2 Tat). — Prendel: Description du meteorite de Vavilovka. p. 203 — 207. — De Solms-Laubach: Note sur le Janczewskia, nouvelle floridee parasite du Ghondria obtusa. p. 209 — 224 (1 Taf). — Godron: Troisiemes melanges de teratologie vegetale. p. 225 — 256. — Bescherelle: Note sur les mousses du Paraguay, p. 257 — 272. — Cabanellas: Essai sur les conditions rationelles des amorces electriques en geueral et en particuher dans les applications sous-marines. p. 273 — 292 (1 Taf.). — Jouan: Notes sur la distribution geographique des oiseaux dans quelques archipels de l'Oceanie. p. 293 — 327. — id.: Sur la faune ichtyologique de la cöte nord-est d'Austraüe et du detroit de torres, comparee k Celle de la Nouvelle-Caledonie. p. 328 — 336. — Delambre: Note relative aux objets decouverts dans les fouilles de la batterie neuve de Nacqueville en septembre 1878. p. 336 — 340. Catalogue de la bibliotheque de la societe natio- nale des sciences naturelles de Cherbourg, redige par Aug. Le Jolis. Deuxieme partie. 2. livraison. Cher- bourg 1878. 8». Gesellsch. für Natur- u. Heilkunde in Dresden. Jahresbericht für 1878—79. Dresden 1879. 8». (Fortsetzung folgt.) Die allgemeine Yersammlung der deutschen geologischen G-esellschaft in Baden-Baden am 26. bis 28. September 1879. Dem Beschlüsse der allgemeinen Versammlung der deutschen geologischen Gesellschaft vom 26. Sep- tember 1878 zu Göttingen gemäss wurde die dies- jährige Versammlung zu Baden-Baden abgehalten. Zum Geschäftsführer war das diesem Orte zunächst wohnende Mitglied, Prof. A. Knop in Karlsruhe er- nannt worden. Um dem Zwecke der Gesellschaft, im engen persönlichen Verkehr den wissenschaftlichen 25 Gedankenaustausch zu pflegen , nach Möglichkeit zu entsprechen , hatte die Geschäftsführung vorgesehen, dass Wohnungen, Verpflegung und das Versanimlungs- local möglich nahe beisammen lagen, und dafür er- schien das Hotel zum Petersburger Hof, sowie der Bürgersaal des Rathhauses geeignet. Herr Ober- bürgenneister Gönner zu Baden-Baden kam dem Wunsche der Geschäftsführung, diesen Saal unentgeld- lich benutzen zu dürfen, mit gewohnter Liberalität entgegen und erwirkte gleichzeitig die freie Benutzung der Anlagen und der Räumhchkeiten des Kurhauses auf Grund der Mitgliederkarten als Legitimationen. Programmmässig waren die Vormittage des 26., 27. und 28. September lediglich den Vorträgen in Sitzungen gewidmet, während die Nachmittage zu kleineren Ausflügen in die nähere Umgebung Badens benutzt werden sollten. So über das neue und alte Schloss auf die Felsen des Battert, die aus festen, verkieselten Conglomeraten und Breccien des Roth- liegenden bestehen, ferner nach Rothenfels, am Ausgehenden des Murgthales in die Rheinebene, auf einem Wege , welcher einen vielfachen Wechsel von Formationen , Granit und Gneiss , Uebergangsgebirge, Rothliegendes , Buntsandstein , Muschelkalk , sowie Verwerfungserscheinungen und Discordanzen der ver- schiedenen Gebirgsmassen beobachten lässt, und end- lich über den schönen Aussichtspunkt der porphyrischen Korbmattfelsen und an der Grenze zwischen Porphyr und Rothliegendem hin, welche stellenweise durch das Vorkommen zu pinitoidischen Substanzen umgewan- delter Porphyrniassen ausgezeichnet ist, nach dem Cäcihen- und Leusberge bei Lichtenthai, wo ein durch seine Plattung bemerkenswertherPinitporphyr in grossen Steinbrüchen aufgeschlossen ist. Zu weiteren Ausflügen nach Schluss der Sitzungen am 28. September hatten sich als Führer erboten die Herren Prof. Benecke für die Umgegend von Metz, Prof. Rosenbusch und Prof. Groth iür die Vogesen, Prof. F r a a s nach Donaueschingen , Pfohren , dem Malefinger Bach, Aselfingen, Blumberg, Zollhaus, Gundingen , Fürstenberg , Geisingen und Tuttlingen. Herr Prof. Lepsius führte bereits vor den Sitzungen eine Excursion mit angemeldeten Mitgliedern in das Mainzer Tertiärbecken aus. Prof. K n o p übernahm die Führung in den vulkanischen Kaiserstuhl im Breisgau. Es war ein ungünstiges Zusammentreffen, dass mit Schluss der unmittelbar vorher tagenden Versamm- lung deutscher Naturforscher und Aerzte und mit Beginn der Versammlung der deutschen Geologen ein ununterbrochen andauerndes Regenwetter eintrat, wel- ches die Ausführung der meisten auf diese Zeit ver- legten Ausflüge vereitelte. Das Programm der Ver- Leop. XVI. Sammlung wurde in Folge dessen dahin abgeändert, dass an den zwei ersten Tagen, am 26. und 27. Sep- tember, die Sitzungen Morgens von 9 — 2 Uhr und Nachmittags von 4^/2 — 7 Uhr abgehalten wurden, in der Hofi'nung , dass bei etwaiger Aenderung des Wetters der dritte Tag zu einer eintägigen Excursion nach dem Murgthale unter Leitung des Herrn Prof. Eck, welcher den nördlichen Schwarzwald privatim mit musterhafter Genauigkeit aufgenommen hat, Ver- wendung finden könnte. Auch diese Hoffnung wurde getäuscht. Dafür theilte sich die Gesellschaft an diesem Tage, je nach Neigung und Bedürfniss, um die Universitäts-Sammlungen von Freiburg, Heidelberg und Strassburg, sowie auch die Sammlungen des Gross- herzoglichen Natura lien-Cabinets und des Polytechni- kums zu Karlsruhe in Augenschein zu nehmen. Trotz der Ungunst der Witterung zeigte sich weder der Ernst des wissenschaftlichen, noch die Herzlichkeit des geselligen Verkehrs in irgend einer Weise getrübt, dank der Solidität des Bodens, aus welchem die deutsche geologische Gesellschaft empor- gewachsen ist. Um den Mitgliedern der Versammlung eine rasche Orientirung in den geologischen Verhältnissen der näheren Umgebung von Baden zu ermöglichen, hatte der Geschäftsführer eine kleine Schrift ausgearbeitet, unter dem Titel : „Uebersicht über die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Baden-Baden" etc. (Mit einer geoguostischen Uebersichtskarte), in welcher derselbe, nach einer Einleitung allgemeineren Charakters, den Gebirgsbau der betreffenden Gegend in möglich engem Anschlüsse an die bisher veröffent- ichten officiellen Mittheilungen zur Darstellung ge- bracht hat, wie solche in dem elften und dreiund- dreissigsten Hefte der „Beiträge zur Statistik der inneren Verwaltung des Grossherzogthums Baden, herausgegeben von dem Handelsministerium, bearbeitet von den Herren Prof. Dr. F. Sandberger und Dr. Ph. Platz, Professor am Realgymnasium zu Karls- ruhe", niedergelegt worden .sind. Es ist der liberalen Unterstützung seitens des Grossherzoglichen Ministeriums des Innern zu danken, dass der Druck der kleinen Uebersichtskarte*) zur Ausführung gelangen konnte. Zu gleichem Danke waren wir dem Grossherzog- *) Bei dieser Gelegenheit muss ich auf einen Farben- druckfehler aufmerksam machen, welcher leider nicht mehr vor Herausgabe des Werkchens zu corrigiren war. Die ,, Diluvial- uud Geröllablageruugen" unterhalb Steinbach und Ottersweier haben dadurch die Farbe des Roth- liegenden erhalten. (Durch Schraffirung zu ändern.) 26 liehen Handelsministerium verpflichtet, in dessen hohem Auftrage der Director des topographischen Bureau's, Herr OberstHeutenant Schneider, ermächtigt worden war, einige Probekarten der neuen topographischen Landesaufnahme im Maassstabe von V26000) wie solche der künftigen geologischen Landesaufnahme , im An- schluss an die preussische , zu Grunde gelegt werden sollen, zur Ausstellung gelangen zu lassen. Es be- weist das Erscheinen dieser Karte , wie gern unsere Grossherzogliche Regierung denjenigen Forderungen des Deutschen Reiches entgegenkommt, welche auf gemeinsame Interessen der Bundesstaaten in gleicher Weise gerichtet sind. Es gelangten zur Ausstellung : 1) Vier Originalbliitter der Sectionen Sasbach am Kaiserstuhl, Freiburg, Möhringen und Schopf- heim. 2) Vier bereits im Handel erschienene, die Sectionen Baden-Baden, Gernsbach, Bühlerthal und For- bach. Nach einem Uebersiohtsplane, welcher den Kalten beigegeben war, zerfällt das Grossherzogthum Baden nach dem genannten Maassstahe in 170 Sectionen. Von diesen sind bereits 22 Blätter der Oeff'enthchkeit übergeben, 5 werden demnächst erscheinen; im Stich befinden sich 1.5, stichreif sind 9, während 119 noch der Ausarbeitung und Revision unterworfen sind. Von Interesse war auch eine von dem Zeichner am topographischen Bui-eau zu Karlsruhe Herrn Franz Gut her ausgeführte ReHefkarte der Section Ettlingen in sog. Schweizer Manier, d. h. helgestellt durch Auf- einanderhleben von Cartoublättern , welche in Gestalt der Höhencurven ausgeschnitten worden sind. Herr Prof. Dr. Nies zu Hohenheim bei Stuttgart hatte eine Ausstellung von Sauriern, Pentacriniten, Belemniten etc. aus den Posidonien-Schiefern Württem- bergs veranstaltet. Besonders hervorzuheben ist dabei der Umstand, dass solche Petrefaeten im rohen Zu- stande angekauft und von dem geschickten Präparator Oberdörfer zu Hohenheim für Taglohn heraus- gearbeitet werden, wodurch der Ankaufspreis des fertigen Präparates sich sehr niedrig stellt. Herr Prof. Nies erklärt sich zu etwaigen Vermittelungen gern bereit. Die Kunst- und Verlagshandlung von Wurster & Cie. in Zürich sandte der Gesellschaft zur Ansicht vier Reliefs, einen Idealgletscher, eine Vulkaninsel, einen Wildbach und Steilküste neben Dünenbildungen, aus der Meisterhand des Herrn Prof. Heim in Zürich hervorgegangen. Ein werthvolles Geschenk wurde jedem Mitgliede der Gesellschaft durch Herrn Theodor Fischer (Kunst- und Verlagshandlung in Cassel) zu Theil, bestehend in dem Werke: „Die Chews'uren und ihr Land, untersucht im Sommer 1876 von Dr. Gustav Radde, Director des kaukas. Mus. u. d. öffentl. Biblio- thek zu Tiflis". Es wurde dankbar aufgenommen. Die Excursion , welche Herr Prof. Lepsius be- reits am 23. bis zum 25. September bei günstiger Witterung mit einer Anzahl Fachgenossen in's Mainzer Tertiärbecken unternahm, nachdem Derselbe zunächst die reiche Sammlung tertiärer Säugethiere im Gross- herzoglichen Naturalien-Cabinet zu Darmstadt gezeigt hatte, führte von Mainz aus in die oberen Abthei- lungen des genannten Beckens bei Weissenau, Lauben- heim, Bodenheim, Hartheim und Nieder-Olm; von da in die Umgebung von Alzey, in welcher die untersten Meeres-Sande und der Septarienthon am besten auf- geschlossen sind. Bei Bermersheim, westlich von Alzey gelegen, wurde die Lagerung der Eppelsheimer Dino- therien-Sande constatirt. Daselbst wurden vor Kurzem ein schöner Unterkiefer von Binotherium giganteum, Mcidodun longirostris und Reste anderer Eppelsheimer Thiere gefunden, in Sauden, welche discorda-nt den Litorinellenkalk überlagern und von Löss überdeckt werden. Erste Sitzung am 2 6. September. Anfang 9 Uhr Morgens. Nachdem die Versammlung sich constituirt hatte, wui'de Se. Exe. Herr Geheime Rath v. D e c h e n aus Bonn zum Vorsitzenden gewählt. Die Functionen als Secretäre wurden freundlichst von den Herren Dr. Steinmann aus Strassburg, Dr. Bückin g aus Berlin und den Studirendeu daselbst Herrn Mann und Herrn Noetling übernommen. Herr v. D e c h e n schlägt darauf zu Vorsitzenden für die folgenden Sitzungen die Herren Prof. Knop (Karlsruhe) und Oberbergrath v. Mojsisovics aus Wien vor. Zahl der Theilnehmer ; 60. Als nächstjähriger Ort für die allgemeine Ver- sammlung der deutschen Geologen wurde Berlin in Vorschlag gebracht und angenommen. Herr Prof. S t e 1 z n e r aus Freiberg in Sachsen hielt darauf eine Gedächtnissrede auf den vor Kurzem verstorbenen Professor der Geologie Bernh. v. Cotta. Zum ehrenden Angedenken erhoben sich nach Schluss derselben die Mitglieder der Versammlung von ihren Sitzen. Herr Hofrath Tschermak aus Wien eröffnete darauf die Reihe der Vorträge mit Mittheilungen über optische Eigenschaften der Feldspathe, welche gewisee 27 von einigen Seiten erhobene Zweifel an dem Isomor- phismus der GHeder der Feldspathgruppe beseitigen. , Derselbe regte auch eine Disciission an über eine bestimmte Bezeichnungsweise solcher Krystalle, welche in ihrer Gesammtform von höherem Symraetrie- grade aus Theilindividuen von geringeren Symmetrie- graden zusammengesetzt sind. Wenn man z. B. auch den Leucit als pseudoregulär, den Apophyllit als pseudo- quadratisch etc. bezeichnen wollte, so könne diese Wortzusammensetzung gelegentlich zu Verwechselungen mit Pseudomorphosen Veranlassung geben. Um dieses zu vermeiden, schlug Tschermak vor, solche Formen als nachahmende, m i m e t i s c h e , aufzufassen und jene genannten Beispiele als mimetisch-reguläre, mimetisch- quadratiscbe etc. zum Ausdruck zu bringen. Herr Prof. Baum hau er (Lüdinghausen) zeigte der Gesellschaft sehr schöne, von ihm dargestellte Zwillingskrystalle des Kalkspatbs, nach — ^2 R-, vor, solche, wie sie zuerst von Herrn Prof. Reu seh in Tübingen künstlich durch Druck erzeugt worden sind, hier aber mit grosser Vollkommenheit dadurch erzielt worden waren , dass auf der stumpfen Kante eines Spaltungs-Rhomboeders mit dem Messer durch dauern- den Druck ein Einschnitt gemacht wurde. Der Ver- such gelingt so leicht, dass man iha bei Vorträgen über Krystallstructur mit dem Taschenmesser aus- führen kann. Herr Prof. Dr. K locke (Freiburg i. Br.) sprach alsdann über Bewegungen der Gletscher, wie er solche im Verlaufe des letzten Sommers mit Hülfe eines Theodolithen und auf dem Gletscher angebrachter Zeichen beobachtet hat. Namentlich constatirt er auch Rückwärtsbewegungen für die Zeit des Sonnen- aufganges. Herr Geheime Rath Bey rieh (Berlin) gab interes- sante Notizen über die geologische Beschaffenheit einiger Orte in Thüringen und am nördlichen Harzrande, namentlich das Auftreten der Trias und des Lias betreffend. Herr Friedr. Mavirer (Dannstadt) trug über eine neue Art des Brachiopoden-Genus Megant&rn aus dem iheinischen Unter-Devon vor, welche er M. orata nennt, weil sie, gegenüber der einzigen, flachen und kreisrunden M. Archiaci, von ovalem Umrisse ist, bei vollständiger Uebereinstimmung der für das Genus charakteristischen Muskeleindrücke bei beiden. Die Fundstellen von 31. ovata sind ein milder Thonschiefer bei Vallendar unterhalb Goblenz und eine schiefrige Grauwacke bei Oppershofen, östlich von Butzbach, am Ostrande des Rhein-Devon in Oberhessen. Die Faunen beider Stellen zeichnen sich aus durch das Fehlen des Spirifer c-ulMjugatus und durch das Vorkommen der Tar. gigas des Streptorhynchus umbraculum ; die Schichten bei Vallendar vorzugsweise durch das häufige Vorkommen von Phurodictyoti problematicum und des Spirifer paradoxus mit gedrungenem Bau und hohem Sattel. Im Vergleich mit der Verbreitung von M. ArcMnci. welche ihre grösste Entwickelung in den oberen Schichten des Unterdevon erfährt, ist demnach M. ovata für die älteren Schichten des Rheinischen Unterdevon bezeichnend. Die Schiefer von Fachingen, sowie die Orthoceras-Schiefer von Wissenbach gehören in Folge der Vertheilung dieser Meganteris-Arten einem höhei-en Niveau, dem der Vichter Schichten, an. Daran schloss Herr Prof. v. Koenen (Marburg in Hessen) Mittheilungen über PentamerHS rhenamts in den Wissenbacher Schiefern. Herr Prof. Nies (Hohenheim) zeigte relativ gut erhaltene Muschelkalk -Pflanzen aus den Ceratiten- Schichten von Rottenburg am Neckar vor. Herr Kammerrath Grotrian (Braunschweig), gestützt auf eine Brochure über den Bornhardt'schen elektrischen Sprengapparat, theilt Erfahrungen mit, denen zufolge sich dieser Apparat besonders zur gleich- zeitigen Lösung besetzter zahlreicher Sprenglöcher als ausserordentlich wirksam ausgewiesen habe. Nachdem Herr Prof. 0. Fr aas (Stuttgai-t) über Verwerfungserscheinungen an der sog. Gäubahn im Besonderen und über den durch Verwerfungen bedingten Bau Württembergs im Allgemeinen gesprochen hatte, regte Derselbe eine Discussion an über den Begriff „Vogesensandstein", welche in einer späteren Sitzung ihre Erledigung fand. Ende 2 Uhr Mittags. Zweite Sitzung am 26. Septeruber. Nachmittags 4'/2 Uhr. Vorsitzender: Prof. Knop. Herr Dr. Hörn st ein aus Cassel trug über Rhätschichten und solche des Lias vor, welche in der Stadt Cassel bei Brunnenarbeiten aufgeschlossen wurden. Herr Geheime Rath v. Dechen erörterte darauf eingehend die Wichtigkeit der Erkenntniss von Dis- locationen in der Erdrinde, wie sie sich in den Ver- werfungen von Schichtensystemen ausdrücken, für die Beurtheiluug des Gebirgsbaues. Herr Oberbergrath v. Mojsisovics (Wien) theilte alsdann die hauptsächlichsten Resultate der von der k. k. geologischen Reichsanstalt unternommenen geo- logischen Recognosoirungen in Bosnien und in der Herzegowina mit und legte Probetafeln seiner Arbeit über fossile Cephalopoden der mediterranen Trias- provinz vor. 4* 28 Herr Prof. Neumayr (Wien) gab einen Ueber- blick über Beschaffenheit und Gliederung der tertiären Binnenablagerungen im Becken von Wien, Ungarn, in der Gegend des Caspisees und des Aegaeischen Meeres. Herr Prof. Lepsius (Darnistadt) sprach über Madodon longirostris im Dinotheriensande von Eppels- heim in Rheinhessen und endlich Herr Prof. Stelzner ausführlicher gegen die Uebertreibungen, welche in neuerer Zeit in Bezug auf Anwendung der Theorie der Lateralsecretion für die Erklärung der Bildungsweise von Erzgängen in der Literatur stellenweise hervortreten. Schluss der Sitzune: Abends 7 Uhr. Dritte Sitzung, am 27. September. Morgens 9 Uhr. Vorsitzender: v. Mojsisovics. Die Reihe der Vorträge begann Herr Dr. Stein- mann aus Strassburg mit einem solchen über den Jura in Elsass-Lothringen, speciell über den der Um- gebung von Metz. In Anbetracht der ungünstigen Witterung, welche mit Wahrscheinlichkeit auch die anberaumte Excursion in den Kaiserstuhl vereiteln würde, suchte Prof. Knop (Karlsruhe) der Versammlung dadurch einigen Ersatz zu bieten , dass derselbe an der Hand eines nach eigenen Privataufnahmen geognostisch coloiirten Modells den inneren und äusseren Bau jenes in der Rheinebene isolirten vulkanischen Ringgebirges er- klärte und dabei eine ausgestellte Sammlung von den wichtigsten Gebirgsarten und Mineralien, die es zu- sammensetzen, sowie einige daraus gewonnene chemische Präparate von seltenen daraus gewonnenen Körpern (Niobsäure und Cerverbindungen) , wie auch Dünn- schliffe von Gesteinen daher, zu Grunde legte. Anschliessend an einige Vorkommnisse aus dem Kaiserstuhl, besonders von Schwefelkies im sog. Rost- Phonolith, legte Herr Dr. Hornstein Schwefelkies- haltenden Basalt der Gegend von Cassei vor. Herr Prof. v. Koenen (Marburg) sprach über das Alter und die Gliederung der Tertiärbildungen zwischen Guntershausen und Marburg, über welche er demnächst eine Abhandlung in einem Rectorats- programm der Universität Marburg veröffentlichen wird. Diese Tertiärbildungen sind unzweifelhaft ein- gesunken , stossen seitlich überall an Trias , meist ap Buntsandstein, und wurden durch diesen, sowie durch Basalte gegen Erosion geschützt, welche die früher sicher viel ausgedehnteren, aber nicht herabgesunkenen Tertiärschichten zerstörte. Nach Schilderung der Ver- werfungen, Faltungen etc., welche am Rande dieser Versenkungen auftreten, führte Redner aus, dass in grosser Verbreitung, von Lollar bis Gudensberg, helle Quarzsande, nicht selten mit Quarziten (Knollensteinen) auftreten, welche 1) bei Friedendorf etc. das Liegende der Braunkohlen bilden, 2) in Eisenbahneinschnitten nördlich von Ziegenhain über dem Rupelthon mit Leda Dehayeuana liegen, und 3) am Odenberge bei Gudens- berg einerseits thonige und eisenschüssige Sande und Sandsteine mit typisch oberoligocänen marinen Ver- steinerungen enthalten, und andererseits von schwarzem Kohlenschieferthon überlagert werden. Hieraus ergiebt sich daher, dass die Braunkohlenbildungen von Frieden- dorf jünger sind als mai'ines Obei'-Oligocän, resp. die Quarzsande und Quarzite. und die Reihenfolge ist dann: 1) Basalttulf von Sondheim. 2) Braunkohlenbildungen von Friedendorf. 3) Marines Über-Oligocän von Odenberg, Kaufungen etc., helle Quarzsande und Quarzite. 4) Marines Mittel-Oligocän bei Kaufungen, Treysa, Kirchhain. 5) Braunkohlenbildungen der Gegend von Cassei. Diese Schichtenfolge ist ganz ähnlich derjenigen, welche Gredner kürzlich aus der Gegend von Leipzig beschrieben hat, zumal wenn die dortigen versteinerungs- leeren „oberen Meeressande" statt zum Mittel-Oligocän zum Ober-Oligocän gezogen wüi'den. Schliesslich bemerkt Redner, dass er schon vor zwei oder di'ei Jahren die Abteufung eines Bohrloches nöi'dlich von Ziegenhain angeregt habe, um eventuell dort auch die älteren Braunkohlenbildungen zu er- schürfen; bisher sei aber noch kein Versuch unter- nommen worden. Ausserdem legt Herr v. Koenen noch Stücke eines Nephehnbasaltes vom Wenkenbühl bei Beugen- dorf, südwestlich von Berka a. d. Werra , vor. Die Arbeiter erhitzen dort die grösseren, schwer zu zer- schlagenden Basalthlöcke , indem sie Nadelholz da- zwischen verbrennen. In Folge dessen wird der Basalt deutlich körnig, ohne dass sich dieser Structurunter- schied mikroskopi.sch erkennen liesse. Herr Oberbergrath Heusler (Bonn) sprach dar- auf über Braunkohle im Contact mit Basalt in der Grube „Louise" bei Horhausen und Herr Prof. Dam es (Berlin) übergab Nachrichten über ein neues Jura- vorkoramen (Brauner Jura a und Lias e) bei Dobbertin in Mecklenburg von Herrn Prof. Geinitz in Rostock. Nach gebrachten Bemerkungen über das Vor- kommen von Euerinus Carnalli im Schaumkalke von Meiningen regte Herr Geheime Rath Beyrich noch- mals eine Besprechung über die Ghedei'ung des Bunt- sandsteins im Schwarzwalde und in den Vogesen an, worauf Heir Prof. Benecke (Strassburg) eingehend J9 seine Erfahrungen darüber auf genanntem Gebiete, besonders im Elsass, zur Darstellung brachte. An- schliessend hieran und mit Zugrundelegung einer aus eigenen Studien hervorgegangenen Uebersiclitskarte vom nördlichen Schwarzwalde verbreitete sich Herr Prof. Eck aus Stuttgart über die Eigenschaften der dort auftretenden Steinkohlenformation , des Koth- liegenden und des Buntsandsteins. Schluss 2 Uhr Mittags. Vierte Sitzung, am 2 7. September, Nachmittags 4^/2 Uhr. Vorsitz fortgesetzt durch Herrn v. Mojsisovics. Am Schlüsse des Nachmittags beendeten Vortrages von Herrn Prof Eck und nach beendeter Discussiou darüber gab die Versammlung durch Erhebung von den Sitzen dem Danke Ausdruck , welchen die all- gemeine Versammlung der deutschen Geologen der Grossherzoglich Badischen Regierung für die liberale Unterstützung der Versammlungen durch Aufstellung der topographischen Karten, wie durch Ermöglichung der Orientirungsschrift etc. entgegenbringt. Auch der Geschäftsführer fand seine Anerkennung in herzHchen Worten und erhielt Auftrag, solche auch dem Herrn Oberbürgermeister Gönner zu Baden für sein freund- liches Entgegenkommen gegenüber den Wünschen der Gesellschaft zu übermitteln. Herr Prof. 0 Fr aas traf am Sonntag, den 28. September, Abends in Donaueschingen noch mit fünf Mitgliedern der Versammlung verabredetermaassen zusammen, theils für den Zweck, die fürstlichen Samm- lungen, welche in ihrem dermaligen Gewände den vor- theilhaftesten Eindruck machen, zu besichtigen, theils lim die Steinbrüche der Eucrinuszone , welcher die neuerdings von Herrn Prof. Eck publicirten Korallen entstammen, zu besuchen. Von da aus besuchten die Theilnehmer an der Excursion den Wartenberg, dessen basaltische Schönheit heute noch, wie schon zu L. v. Buch's Zeit, entzückt. Die zuerst von ihm beobachteten Jurafossilien im Basalttuff konnten noch zu Dutzenden gesammelt werden. Sowohl der Fuss des Wartenberges, als auch die gegenüberhegen- den Halden des alten Baues auf Linsenerz gaben reiche Gelegenheit zur Vermehrung der Sammlungen , wie auch die seltenen Terebratulen des oberen braunen Jura und die prachtvollen Lobenstücke der Aramoniten. Am Dienstag, den 30. September, wurde die Wutach- schlucht bei Mundelfingen besucht, vom Lias aus der vollständig aufgeschlossene Keuper überschritten, um •wiederum bei Aselfingen die 200 Meter tief ver- worfenen Liasbänke zu betreten. Der Schwerpunkt der Excursion dieses Tages lag im Profil des braunen Jura am Eichberge und Blumberge, welches zu den schönsten Aufschlüssen im deutschen Jura überhaupt zu rechnen ist. Zwischen Blumberg und dem Bad Zollhaus wurde eine typische Schwarzwald-Morane constatirt, die sich von Westen her in das Jurathal gelegt hat. Mittwoch, den 1. October, fuhren die Theilnehmer von Konstanz über den Bodensee nach Lindau, um von hier aus den Kaibacheinschnitt zu studiren, welcher zur Zeit ein Profil von 32 Meter Höhe in der Grund- moräne des oberschwäbischen Gletschers zeigt. Es wurden gekritzte Steine und geschliffene Blöcke ge- funden, sowie der Unterschied einer jüngeren, oberen und einer älteren, unteren Grundmoräne beobachtet. Leitend darin sind die Fossile von Mammuth, Renn- thier, Elenn. Die Excursion wurde zu Kisslegg, auf der Wasser- scheide zwischen Rhein und Donau, beendet. Karlsruhe, 10. October 1879. Dr. A. Knop. Bemerkungen zu den neueren und neuesten Theorieen über Niveau -Schwankungen. Von Dr. Richard von Dräsche in Wien, M. A. N. „Je Bais bien, que dans les hypo- thöses pöolopiques, oü il sc mele tou- jours quelque chose de la fragilitÄ liuniaiue, il faut metti"e de cöte l'ae- surance et la pr^somption." (Köchlin.) Wer von allen unseren geologischen Theorieen nie etwas gehört hat und zufällig hoch über dem Meeresspiegel horizontal gelagerte Schichten mit ver- steinerten marinen Organismen finden würde, dem läge wohl gewiss die Idee näher, einen einstig höheren Stand des Meeres vorauszusetzen, als sich hier eine Hebung des scheinbar unbeweglichen Landes vorzu- stellen. Erstere Ansicht, die dem ersten Kindesalter der Geologie angehört, ist längst verlassen. Steile Schichtenstellung und die Unmöghchkeit, die enormen Wassermassen, welche einem um so Vieles früher er- höhten Meeresspiegel entsprechen würden , irgendwie verschwinden zu machen, haben bald dazu geführt, alles Feste als gehoben zu betrachten. Dass diese Erklärung denn doch nicht für alle Fälle so einleuchtend ist , beweist , dass neuerdings wieder von H. Schmidt ein Versuch gemacht wurde, die grossen Continentalhebungen und die kleineren Niveauschwankungen durch Aenderungen des Meeres- spiegels selbst zu erklären. 'Sonne und Mond sollen in Perioden, die von der veränderlichen Lage der Axe 30 der Ei'dbaliii und der Erdaxe selbst abhängen, grosse Wassertnassen abwechselnd gegen die beiden Pole führen.*) Wir wollen uns hier jedoch nur mit jenen Er- klärungsweisen der Niveau -Veränderungen befassen. welche ihre Beweise aus dem natürlichen Entwicklungs- gange der Erde selbst nehmen, ohüe allgemeine kos- mische Vorgänge zu Hülfe zu rufen. Von allen Theorieen , die je zur Erklärung geo- logischer Erscheinungen zu Hülfe genommen wurden, ist wohl die La place -Kant 'sehe jene, an welcher man sich am wenigsten zu rütteln traute. Es wird wohl keinem Geologen mehr einfallen, an dem ehemalig feurig-flüssigen Zustande unseres Sonnensystems und speciell unseres Erdballes zu zweifeln. Alle neueren Errungenschaften der Physik der Gestirne bringen zahlreiche Beweise zu dieser Annahme. Ganz natürlich schien es nun, weiter vorauszusetzen, dass die Erde von aussen langsam gegen innen erstarre ; die Vulkane sollten Beweise eines noch flüssigen Erdkernes sein. Lange Zeit behauptete sich diese Ansicht, bis endlich Thomson („On the rigidity of the earth". Proc. Roy. Soc. XH, 1863, p. 103) aus dem Verhalten der Erde gegen die Gezeiten-erregende Attractionskraft von Sonne und Mond schloss, dass die ganze Erde steifer sei als eine Kugel von solidem Glas , ja viel- leicht mehr als eine solche von Stahl. Hopkins be- rechnete aus Präcession und Kutation eine Dicke der Erdkruste von mindestens 1000 Meilen. S t e r r y Hunt und L e C o u t e schliessen sich der Ansicht einer erstarrten, aber sich noch abkühlen- den Erdkugel an. Poulet, Scrope und auch J. Dana setzen ausser der oberflächlichen Ei'starrungskruste einen soliden Erdkern voiaus. Zwischen Kruste und Nucleus befindet sich noch der Rest der ehemalig feurigflüssigen Kugel. Heim erklärt jedoch in seinem herrlichen Werke „Ueber den Mechanismus der Gebirgsbildung" (Bd. 2, p. 242) die Resultate Thorason's für „durchaus falsch", weil die Grundlagen seiner Rechnungen mit - der Natur ganz in Widerspruch stehen. Der Astronom Delaunay soll nach Heim durch ähnliche Rechnungen zu ganz entgegengesetzten Resultaten gekommen sein. *) Leider sind die zahlreichen Abhandlungen des geist- vollen Verfassers über diesen Gegeustand durch einen grossen Apparat von astronomischen Beweisführungen, Gezeiten-Be- rechnungen u. s. f. dem Geologen in einer so schwer geniess- baren lorm gegeben, dass wohl Weiüge sicli durch dieses umfangreiche Material durchgearbeitet haben dürften. Würde sich der Autor entschliessen, seine Theorie in ihrer jetzigen Form in entsjjrechender kurzer Bearbeitung dem geulogi- sclien Fachiniblikum vorzulegen, so würde er gewiss sowohl letzterem als auch der Theorie einen grossen Dienst er- weisen. Wir sehen also schon hier eine gewaltige Divergenz der Ansichten. So lange nicht das Gesetz der Zunahme des Druckes und der Wärme in den Tiefen der Erde bekannt ist, wird es wohl kaum jemals gelingen, zu constatiren, ob bei der Erstarrung der Erde sich zu- erst eine feste Ki'uste und ein ebensolcher Kern bil- dete oder ob eine gleichförmig von aussen nach iunen fortschreitende Festwerdung erfolgte; um dies zu er- gründen, müsste man eben mit so kolossalen Massen wie unsere Planeten exjjeriraentiren können. Gewiss ist jedoch , dass in beiden Fällen die Erstarrung der Erde ihrer ganzen Masse nach das Endresultat sein wird. In welchem Zustande, ob vielleicht schon in dem allerletzten, sich die Erde jetzt befindet, ist mit Sicherheit heute unmöglich zu sagen. (Es haben sich in neuerer Zeit vielfache Stimmen gegen das Theorieenmachen und die unnützen Specu- lationen über den Urzustand unserer Erde erhoben. Ich meinerseits kann nicht einsehen, welchen Schaden die Wissenschaft erleidet, wenn man immer und immer wieder versucht, durch verschiedene Erklärungsweisen der Entwicklungsgeschichte unserer Erde neue Seiten abzugewinnen. Erweisen sich die Voraussetzungen als falsch, so wird die Theorie bald einer besseren Platz machen. Schädlich sind nur solche Theorieen, welche von dem hohen Sitze einer Lehrkanzel als gefundene Wahrheiten und Gesetze verkündet werden und die, durch die Autorität und einflussreiche Stellung des Lehrenden unterstützt, eine neue „Schule" gründen, die sich nicht zur Aufgabe die Ergründung der Wahr- heit macht, sondern: die Verfechtung ihrer Ansichten bis an's Messer, die Anwendung derselben ad absurdum. Solche Theorieen fallen zwar endlich auch mit dem Urheber, sie haben aber den Gang der Wissenschaft um viele Jahrzehnte aufgehalten. Wie schwer aber ihre Ausrottung, hauptsächlich iu solchen Ländern, die sich entfernter von den Centien der Wissenschaft befinden, vor sich geht, zeigt uns am besten das E. de Beauniont'sche Erhebungssystem. Noch heute findet man in den geologischen Abhandlungen des südwestlichen Europas in den dortigen Gebirgen die Hebungssysteme der Insel Wight, von Finistere, Thü- ringerwald u. s. w. wiedererkannt!!) Heim erwähnt in seinem früher citirten Werke: „Thomson berechnet den Stoss der Fluth und Ebbe eines suppouirten flüssigen Kernes auf eine starr an- genommene Schale und findet dann, dass eine solche, wenn sie nicht mehr als halb so dick wie der Radius wäre, die Stösse nicht auszuhalten vermöchte. Allein er vergisst gänzlich , dass Reactionsstösse in keiner Weise so, wie er sie annimmt, eintreten können, weil die feste Erdrinde selbst noch lange plastisch genug 31 ist, um selbst Fluth- und Ebbe-Wellen zu bilden. Es ist nichts Starres da, das mit dem Flüssigen in Col- lision gelangen könnte, und der eintretende Stoss könnte nur auf der unbedeutenden Difterenz der Fluth- welle der „festen" Schale und derjenigen des vielleicht noch etwas leichter beweglichen Kernes beruhen. So lange die gewiss vorhandene Fluth- und Ebbe -Welle der „festen, starren" Erdrinde nicht gemessen werden kann, hängt das Thomson 'sehe Resultat, an das eine solche nicht denkt, in der Lult." Vorausgesetzt, dass wirklich ein flüssiges Erd- innere existire, so scheint mir doch, dass man sich den Gegensatz zwischen demselben und der erstarrten Kruste viel zu unvermittelt und schroff denkt ; man hat dabei immer zu viel im Auge die Schlackeubildung an der Oberfläche eines Lavastromes. Es ist sehr möglich, dass der Uebergang \on der festen Erdkruste zum feurig-flüssigen Innern durch ein Zwischenstadium der Zähflüssigkeit vermittelt wird. Dass dann die von Heim gegen die Thom so n 'sehen Berechnungen ge- machten Einwürfe noch im höheren Grade gelten (auch wenn die Erdkruste nicht so nachgiebig ist, wie sich Heim vorstellt), liegt klar auf der Hand. Dana, Scrope und viele andere Geologen schliessen sich der Ansicht eines festen Erdkernes an und setzen im Innern der Erde einen Druck voraus, der selbst bei der hohen Temperatur im Stande ist, das Magma im festen Zustande zu erhalten. Die An- nahme einer durchaus festen Ei'dkugel hat weniger Anklang gefunden, da es schwer wurde, so die vul- kanischen Erscheinungen zu erklären ; mau musste wenigstens vereinzelte feurige Reservoirs sich vorstellen. Durch E. Reyer's klare Darstellung des wirkenden Agens bei Eruptionen sind jedoch diese Aushülfs- Hypothesen unnöthig geworden. Aufhebung des Druckes durch Spaltenbildung genügt , um ein Flüssigwerden des verfesteten Erdmagma und damit auch ein Empor- treiben durch die absorbirteu Gase herbeizuführen. Die vulkanischen Phänomene sind also kein Hinderniss gegen die Annahme eines durchaus festen Erdballes- Man hatte sich früher den Vorgang der ersten Krustenbildung sehr einfach gedacht, so wie etwa ein Lavastrom oder -See an der Oberfläche erkaltet. Le Conte hat nun eingeworfen, dass nach vielen Versuchen die Gesteine sich beim Erkalten zusammen- ziehen , also ihr specifisches Gewicht vergrösseru. Erkaltende Theile der Erdkruste müssten also folge- richtig untersinken. Warum schwimmen aber die Schlacken auf der Oberfläche eines Lavasees ? Offenbar weil sie porös und schaumig sind , obwohl ihr speci- fisches Gewicht gewiss ebenfalls grösser als das der flüssigen Masse ist. Das Erdmagma enthält ja, wie Reyer zur Genüge gezeigt hat, Gase absorbirt, die beim Erstarren unter gewöhnlichem Druck entweichen. Diese Schlacken mögen vielmals wieder eingeschmolzen und andere Partieen wieder erstarrt sein; endlich muss sich doch eine erstarrte Kruste um die Erde gebildet haben. Diejenigen Theile der Oberfläche, welche zu- erst erkalteten, sind nun nach Dana's Darstellung die Continente. Auch Dana scheint von der Voraus- setzung auszugehen, dass die erkaltete Erdkruste ein höheres specifisches Gewicht als das flüssige Innere habe , denn er lässt die erkaltenden Massen bis zu jenem Punkte untersinken , wo die Flüssigkeit ein grösseres specifisches Gewicht als die Kruste habe ; so sollen sich endlich durch immerwährendes Nieder- sinken , von unten nach oben die Fundamente der Continente aufbauen. Sehen wir nun zu, wie sich Dana die Entstehung der Continente und Oceandepression vorstellt (Am. Journ. 3. s. Bd. VI, p. 161). Die Ungleichheiten des Niveau unserer Erdkugel sind nach ihm Folge der ungleichen Contraction, hervorgerufen durch ungleiche Abkühlung. Die zuerst abgekühlten Flächen sind jene, unter welchen der feste Kern sich am nächsten der Oberfläche befand. Dana berechnet, dass das Volumen der erstarrenden Kruste sich von 100 auf 92 ver- ringere, nimmt also keinerlei Rücksicht auf den schau- migen Zustand , in dem sich dieselbe befinden muss. Nachdem die Kruste jene Dicke erreicht hat, welche ihr ermöglichte, durch die Schwere die Cohäsion in den unteren flüssigen Regionen zu überwinden, wird sie niedergesunken und wieder eingeschmolzen sein. Dieser Process der Krustenbildung, des Sinkens und allseitigen Ueberfluthens, der Wiedereinschmelzung und Abkühlung dauerte so lange, bis die Massen, ohne eingeschmolzen zu werden, zu jenem Niveau sanken, wo ihr specifisches Gewicht gleich dem der unter hohem Druck stehenden Flüssigkeit war. Die sinkenden Gesteinsmassen hatten vielleicht durch Druck ein etwas grösseres specifisches Gewicht erlangt; was immer auch ihre Dichtigkeit sei, dieselbe bestimmte die Tiefe, bis zu welcher sie sanken. Es können sogar Theile bis zum festen Kern gelangt sein. Endlich entstand eine viele Meilen mächtige, dicke Kruste — die Continentalfläche. Mir fällt es schwer, einzusehen, wie in einer flüssigen Kugel, wo sich jede Temperaturungleichheit im Innern derselben durch Strömung ausgleichen muss, sich eine solche von der Oberfläche in die Flüssigkeit ragende feste Masse bilden und erhalten konnte. T. W. Noak macht sich in seinem Aufsatze „Ueber die Bildung der Continente" (.N. Jahrb. f. Min. 1875, p. 847) die Sache recht leicht: „Da die Kruste wirklich entstanden ist, so 32 kann man an den besonderen umständen . die hier berührt sind, übrigens vorübergehen." In dieser Arbeit werden die alpinen Hochgebirgsketten der Erde als „stofflich durch das Auftreten der Trachyt- Porphyre charakterisirt" bezeichnet. Einen Aufsatz, der nebst anderen geologischen Irrthümern die Anden sich als aus Eruptiv-Massen bestehend und aus einer Spalte ausgetreten denkt, die Continente als „Aufplatzungsspalten" betrachtet, kann man wohl kaum ernst nehmen. Hören wir jedoch Dana weiter: Die ganze übrige nicht erkaltete Oberfläche der Sphäre wird mit der Continental-Area im selben Niveau stehen. An- genommen nun, die oceanische Area sei noch voll- kommen flüssig und die Continentalkruste 12 Meilen dick und die oceanische Area beginne nun denselben Process, den früher die continentale durchgemacht. Wenn nun die Continental-Area zu derselben Tiefe erstarrt wäre , wie die oceanische , so würde letztere um 5000 Fuss niedriger liegen als die continentale (berechnet aus der Volumverminderuug von 8 pCt. vom flüssigen in den festen Zustand) , jedoch unter der Bedingung, dass die Continental-Area während dieser Zeit keine Contraction mehr erlitten habe, ohne welche natürlich der Niveau-Unterschied viel geringer ausfallen müsste. — Die Annahme, dass sich die oceanische Area erst nach dem Entstehen der continentalen abgesetzt habe, verlangt eine ganz ausserordentliche Differenz der Temperaturen beider Gebiete, eine Dift'erenz, welche in einer flüssigen Masse ganz unbegreiflich erscheint. Dana leitet nicht etwa die ungleiche Abkühlung durch eine verschiedene Wärmeleitung der Contiuental- und Ocean-Area ab, denn er sagt selbst p. 160, dass das Material der Kruste in beiden Regionen dasselbe sei. Er erklärt so die Entstehung der Continente durch ein zeitliches Nacheinander-Abkühleu mit Radial- Coutraction, deren Werth für beide Gebiete der gleiche ist. Diese Betrachtungen führen nun Dana zur Schluss- folgerung, dass beide Areas schon vom Anfange an, als die Erdkruste sich zu bilden begann, bezeichnet waren, wenn nicht vielleicht schon früher, während des Processes der Erkaltung des Erdkernes. Dana leugnet die Möglichkeit, dass die zuerst entstandene Vertheiliing sich später so weit verändert hätte, dass wo früher Continente waren, jetzt tiefe Oceane oder verkehrt entstanden sein sollten. Dass diese im Pi-in- cipe angelegten Gebiete jedoch in ihren Contoui-en, Ausdehnung und verticalen Gliederung ausserordent- lichen Schwankungen unterworfen waren, wird natür- lich von ihm keineswegs in Abrede gestellt. Diese Erklärung der Continentbildung wird schwer- lich irgendwie befriedigen können. Auch selbst für Nordamerika sind die Verhältnisse kaum zutrefi'end. Das mit der Spitze nach Süden gekehrte V der lauren- tinischen Foi'mation ist nach Dana aus dem Continente durch Wirkung der Meeresströmungen, des Wellen- schlages und der Verwitterung (Manuel of Geology, p. 187) entstanden. Diese gegen 30,000' mächtige, theilweise entschieden sedimentäre Bildung (über tausend Fuss mächtige Kalklager, Sandstein, Conglomerate) hatte aber zu ihrer Bildung ebenfalls eine Senkung von 30,000' nöthig, diese Zahl ist aber gleich den grössten bis jetzt gemessenen Meerestiefen ; es ist das also vielmehr ein directer Beweis, dass sich die Ver- theilung von Wasser und Land im Verlauf der Zeiten vollständig geändert hat. Auch in anderen Welttheilen sehen wir uns vergebens nach jenen ursprünglich an- gelegten Continenten um. üeberall finden wir neptu- nische Ablagerungen von grosser Mächtigkeit tief im Innern der Landmassen; darum können wir nur dem Ausspruche H e i m ' s uns vollkommen ansohhessen (a. a. 0. p. 238): „Jede Erklärung der Continent- gestaltung , welche nicht die Möglichkeit zur bestän- digen Veränderlichkeit giebt, steht im Widerspruch mit dem thatsächlichen AutTsau der Continente , der beweist, dass diese letzteren einst ganz anders ver- theilt waren und die Vertheilung vielfach gewechselt hat.'^ (Fortsetzung folgt.) Die American Academy of Arts and Sciences in Boston, Mass. TJ. S. A., begeht am 26. Mai 1880 ihr hundertjähriges Stiftungs- fest Unsere Akademie begleitet diese Feier der hoch- angesehenen transatlantischen Akademie, mit welcher sie seit langer Zeit einen regelmässigen Austausch der beiderseitigen Publicationen unterhält , mit den auf- richtigsten Glückwünschen. Herr Dr. H. Conwentz in Breslau macht die Akademie aufmerksam auf die Sammlung von Dünn- schliffen fossiler Hölzer, orientirt gefertigt von Voigt & HochgesangÜin Göttingen, zu welcher das Material von ihm ausgewählt und deren Schliffe von ihm selbst geprüft worden sind. Der Preis der Schliffe von Oupressinoxijlon taxodioides (Horizontalschliff, Radial- schhff, Tangentialschliff) beträgt 4 Mk. 50 Pf., der- jenige der Schliffe von Rhizocu/presdnoxylon mit Käst- chen zum Aufbewahren 20 Mk. Abgeschlossen den 29. Februar 1880. Druck Toii E. Bloclimann uud Sohn in Dresden. OTIOSUS. LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN "der KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HEKAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VON DEM PRÄSIDENTEN Dr. C. H. Knoblauch. Halle a. S. (jägergaase Nr. 2). Hcft XYI. — Ni*. 5—6. März 1880. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Ergehniss der Adjunkteuwahlen im 1.. 4. und 7. Kreise. — Veränderungen im rcrsoiialljesuuiae der Akademie. — Beiträge zur Kasse der Akademie. — August Grisebach f. — Sonstige Mittheilungen: Eingegangene Schriften. — R. v. Dräsche: Bemerkungen zu den neuereu und neuesten Theorieen über Niveau-Schwankungen (Fortsetzung und Schluss). — Biographische Mittheilungen. Amtliche Mittlieilunseu. Ergebniss der AdjunktenwaMen im 1., 4. und 7. Kreise, Die unter dem 31. October 1879 (vergl. Leop. XV, p. 161) eingeleiteten, unter dem 1. Februar 1880 (vergl. Leop. XVL p. 17) mit dem Endtermin des 20. März c. ausgeschriebeneu Wahlen je eines Adjunkten des 1., 4. und 7. Kreises haben nach dem von dem Herrn Notar Justizrath Gustav Krukenberg in Halle a. d. Saale am 22. März 1880 aufgenommenen Protokoll folgendes Ergebniss gehabt: Von den 38 gegenwärtigen Mitgliedern des 1. Kreises (Oesterreich) hatten 24 ihre Stimmzettel rechtzeitig eingesandt, von denen 22 auf Herrn Hofrath Dr. Ritter von Hauer, Dii-ector der Kaiserlichen geologischen Reichs- anstalt in Wien, 1 auf Herrn Hofrath Dr. von Brücke, Professor der Physiologie und Director des physio- logischen Instituts in Wien, 1 auf Herrn Dr. Freiherrn vonEttingshausen, Professor der Botanik an der Universität in Graz, gefallen waren. Die von 18 Mitgliedern des 4. Kreises (Baden) eingegangenen 16 Stimmzettel trugen sämmtlich den Namen des Herrn Dr. August Weismann, Professors der Zoologie an der Universität in Freiburg i. Br. Von 12 Mitgliedern des 7. Kreises (Preussische Rheinprovinz) vereinigten, bei'll eingegangenen Stimmzetteln, ihre Wahl 10 auf Herrn Wirklichen Geheimen Rath Ober-Berghauptmann a. D. Dr. von Dechen in Bonn, 1 fiel auf Herrn Dr. Freiherrn von Richthofen, Professor an der Universität in Bonn. Leop. XVI. 5 34 Da somit mehr als die nach § 30 der Statuten vom 1. Mai 1872 erforderliche Anzahl von Mit- gliedern ihre Stimmen in gültiger Form abgegeben haben und diese in vorbezeichneter Weise lauten, sind zu Adjunkten gewählt und zwar: für den 1. Kreis (Oesterreich) Herr Hofrath Dr. Eitter von Hauer, Director der Kaiserlichen geologischen Reiohsaiistalt in Wien ; für den 4. Kreis (Baden) Herr Dr. Weismann, Professor der Zoologie in Freiburg i. Br. ; für den 7. Kreis (.Preussische Rheinprovinz) Herr Dr. von Dechen, WirkHcher Geheimer Rath, Ober-Berghauptmanu a. D. in Bonn. Die Herren Dr. Ritter von Hauer und Dr. von Dechen haben die Annahme der Wahl erklärt und erstreckt sich die Amtsdauer bis zum 22. ilärz 1890. Halle a. S., den 31. März 1880. Dr. H. Knoblauch. Yeränderungen im Personalbestände der Akademie. i\eu aufgenoiiimene Mit!>lie(ler: Nr. 2257. Am 2. März 1880: Herr Geheimrath Dr. Alexander Ecker, Professor der Anatomie an der Uni- versität in Freiburg i. B. — Vierter Adjunktenkreis. — Fachsektion (6) für Zoologie und Anatomie. Nr. 2258. Am 5. März 1880: Herr Dr. Johannes Justus Rein, Professor der Geographie an der Universität in Marburg a. L. — Achter Adjunkteukreis. — Fachsektion (8) für Anthropologie, Ethnologie und Geographie. Nr. 2259. Am 6. März 1880: Herr Dr. Julius Arnold, Professor der pathologischen Anatomie an der Uni- versität in Heidelberg. — Vierter Adjunktenkreis. — Fachsektion (9) für wissenschaftliche Medicin. Nr. 2260. Am 6. März 1880: Herr Dr. Emil Ponfick, Professor der pathologischen Anatomie an der Uni- versität in Breslau. — Vierzehnter Adjunktenkreis. — Fachsektion (9) für wissenschaftliche Medicin. Nr. 2261. Am 10. März 1880: Herr Hofrath Dr. Julius von Sachs, Professor der Botanik an der Universität in Würzburg. — Zweiter Adjuuktenkreis. — Fachsektion (5) für Botanik. Nr. 2262. Am 13. März 1880: Herr Dr. Carl Koester, Professor der pathologischen Anatomie und all- gemeinen Pathologie, Director des jiathologischen Instituts in Bonn. — Siebenter Adjunktenkreis. — Fachsektion (9) für wissenschaftliche Medicin. Nr. 2263. Am 14. März 1880: Herr Dr. med. Albert Franz Ludvirig Voss, Directorial-Assistcut am Kuuig- lichen Museum in Berlin. — Fünfzehnter Adjunktenkreis. — Fachsektion (8) für Anthropologie, Ethnologie und Geographie. Nr. 2264. Am 18. März 1880: Herr Dr. Carl Eriedrich Mosler, ordentlicher Professor der Pathologie und Therapie, Director der medicinischen Klinik an der Universität in GreLfswald. — Fünfzehnter Adjunktenkreis. — Fachsektion (9) für wissenschaftHche Medicin. Nr. 2265. Am 26. März 1880: Herr Geheimer Medicinalrath Dr. Richard Volkmann, Professor der Chirurgie und Director der chirurgischen Klinik an der Universität in Halle. — Elfter Adjunktenkreis. — Fachsektion (9) für wissenschaftliche Medicin. Nr. 2266. Am 26. März 1880: Herr Earl of Rosse in Parsonstown, Irland. — Auswärtiges Mitglied. — Fachsektion (1) für Mathematik und Astronomie. Nr. 2267. Am 30. März 1880: Herr Dr. Georg Friedrich Jacob Grohö, Professor der pathologischen Anatomie und Director des pathologischen Instituts an der Universität in Greifswald. — Fünf- zehnter Adjunktenkreis. — Fachsektion (9) für wissenschaftliche Medicin. Gestorbene Mitglieder: Am 19. Januar 1880 zu Schweinfurt: Herr Jens Caspar Sattler, Chemiker in Schweinfurt. Aufgenommen am 1. Januar 1856; cogn. von Helmont. Am 29. Februar 1880 zu Emden: Herr Professor Dr. Michael August Friedrich Prestel, Oberlehrer der Mathematik und Naturwissenschaft am Gymnasium in Emden. Aufgenommen am 1. Januar 1855; cogn. Leibnitz. Am 2. März 1880 zu Leipzig: Herr Dr. Eduard Wilhelm Güntz, Geheimer Medicinalrath und ehemaliger Director der Ii-renanstalt Thonberg bei Leipzig. Aufgenommen am 1. September 1858; cogn. Esquirol. Am 3. März 1880 zu Wiesbaden; Herr Dr. Carl Ludwig Kirschbaum, Professor am Gymnasium in Wiesbaden. Aufgenommen am 28. October 1874. Am 18. März 1880 zu Dresden: Herr Ernst August Hellmuth von Kiesenwetter, Königlich Sächsischer Geheimer Regierungsrath in Dresden. Aufgenommen am 10. Februar 1866 ; cogn. Fabricius. Am 20. März 1880 zu Strassburg i. E. : Herr Dr. Wilhelm Philipp Schimper, Professor der Mineralogie und Geologie an der Universität in Strassburg. Aufgenommen am 8. Juni 1862 ; cogn. de Buch. Dr. H. Knoblauch. Pf. März 1. 4. 10. 13. 14. 16. 17. 18. 20. 21. 26. Ol Beiträge zur Kasse der Akademie. 1880. Von Hrn. Mediciualrath Prof. Dr. C. W. F. Ulide in Braunschweig Jahresbeitrag für 1880 6 „ ,, „ Dr. J. C. Haskarl in Cleve Ablösung der Jahresbeiträge 60 „ „ ,, Professor Dr. J. Arnold in Heidelberg Eintrittsgeld u. Jahresbeitrag für 1880 36 „ „ ,, Professor Dr. E. Ponfick in Breslau Eintrittsgeld u. Ablösung d. Jahresbeiträge 90 „ ,, „ Hofrath Prof. Dr. J. von Sachs in Würzburg Eintrittsgeld u. Jahresbeitr. f. 1880 36 „ ,, ,, Professor Dr. C. Koester in Bonn Eintrittsgeld und Jahresbeitrag für 1880 36 ,, „ „ Geheimen Hofrath Dr. W. Th. von ßenz in Wildbad Jahresbeitrag für 1879 6 „ ,, ,, Directorial-Assistent am Kgl. Museum Dr. A. Voss in Berlin Eintrittsgeld und Ablösung der Jahresbeiträge 90 „ „ ,, Oberbergrath Professor Dr. V. von Zeijharovich in Prag Jahresbeitrag für 1880 6 „ ,, „ Hofrath Prof. Dr. J.A. Stöckhardt in Tharaud Jahresbeiträge f. 1879 u. 1880 12 — „ „ ,, Geh. Medicinalrath Prof. Dr. W. Beneke in Marburg Jahresbeitrag für 1880 6 — ,, „ „ Professor Dr. F. Mosler in Greifswald Eintrittsgeld u. Jahresbeitrag für 1880 36 — ,, „ ,, Bürgermeister Dr. G. H. Kirchenpauer in Hamburg Jahresbeitr. f. 1880 u. 1881 12 — ,, ,, ,, Geh. Hofrath Professor Dr. H. B. Geinitz in Dresden Jahresbeitrag für 1880 6 — ,, ,, ,, Geh. Medicinalrath Professor Dr. R. Volkmann in Halle Eintrittsgeld und Ablösung der Jahresbeiträge 90 — „ ,, „ ,, ,, Professor Dr. F. Grohe in Greifswald Eintrittsgeld u. Ablösung d. Jahresbeiträge 90 — Dr. H. Knoblauch. August Grisebacli. *) Vun Professor Dr. J. Reiuke, M. A. N. Mit Grisebach ist wieder einer jener universellen Männer alten Schlages dahingegangen, welche, in umfassendem Wissen auf mehreren ausgedehnten Gebieten heimisch, doch in ganz bestimmten Richtungen positiver Forschung ihrem wissenschaftlichen Ziele zustreben. Es sind das Ziele, die einen allgemeineren Ueberblick über eine Gruppe verwandter Disciplinen gewähren als Specialforschungen , welche einzelne Bau- steine in das feinste Detail hinein ausmeisseln mit der Fertigkeit des geschickten Handwerkers. Diese Männer werden leider von Tage zu Tage seltener; es scheint, dass unserer Zeit das Verständniss für derartige Geistes- thätigkeit immer mehr abhanden kommt, und doch darf sie in eminentem Sinne Anspruch auf Wissenschaft- lichkeit erheben. Wollte man ausschliesslich die minutiöse Detailarbeit als das Ideal menschlicher Forschung hinstellen, so würde dies nicht zur Vertiefung, sondern zur Verflachung der Wissenschaft führen. Grisebach verband mit seinem tiefen Wissen und dem reinen, den höchsten Geisteszielen zugewandten Streben eine so enorme Arbeitskraft, dass die Menge des producirten wissenschaftlichen Materials Jeden mit Staunen erfüllen musste, dem zugleich seine angestrengte Thätigkeit als akademischer Lehrer und in der Universitätsverwaltung bekannt war. Dabei schrieb Grisebach völlig unbekümmert um den Beifall der Zeit- genossen, an dem ihm selber wohlbewussten Gehalt seiner Werke sich genügen lassend. „Ich arbeite für die Zukunft," pflegte er scherzend zu sagen, „nach meinem Tode wird schon eine Zeit kommen, in welcher man auf meine Werke zurückgreift." August Grisebach, Sohn des königl. hannoverschen General- Auditeurs Grisebach, wurde am 17. April 1814 in Hannover geboren und besuchte das dortige Lyceum von 1820 bis Ostern 1829. Seine Liebe zur Botanik wuchs mit ihm auf. Als zwölfjähriger Knabe schrieb er selbstständig au den damals in Halle lebenden Professor der Botanik Kurt Sprengel und bat ihn um eine Verbindung zum Zwecke des Pflanzenaustausches. August's Eltern erführen von dieser Sache erst durch die Ankunft einer grossen Pflanzen- sendung aus Halle, welche von einem freundlichen Antwortschreiben begleitet war. Wenn schon bis dahin die ganze Kinderfreude des Knaben im Sammeln von Pflanzen bestanden hatte, so erwuchs ihm aus der ent- gegenkommenden Freundlichkeit des Halenser Professors ein mächtiger Sporn, dieser seiner Neigung alle freie Zeit zu widmen ; sie ward maassgebend für die wissenschaftliche Richtung seines späteren Lebens. Aus der ganzen Umgegend von Hannover, namentlich aus einem grossen Walde in unmittelbarer Nähe der Stadt, holte er seine Schätze zusammen und ordnete dieselben auf das sorgfältigste. So legte Grisebach schon als Gym- *) Vergl. Leopoldina XV, 1879, p. 65. — Botanische Zeitung, Jahrg. 37, Nr 33, 15. August 1879 36 nasiast den Grund zu einem der werthvollsten Herbarien der Welt, welches er sein Leben lang durch eigenes Sammeln, durch Tausch und Ankauf zu vermehren auf das eifrigste bestrebt war. Aber auch in anderen Richtungen zeigte sich früh sein ernster, wissenschaftlicher Sinn; an den Spielen seiner Altersgenossen fand er wenig Geschmack. Weil er mit 15 Jahren die Schule in Hannover bereits durchgemacht hatte, so schickten ihn seine Eltern noch für zwei Jahre in die Klosterschule zu Ilfeld, wo er das Maturitätsexamen iu vorzüg- lichster Weise bestand. Dieser Aufenthalt in Ilfeld war wiederum für das botanische Streben des jungen Grisebach von der grössten Bedeutung, weil ihn derselbe mitten in das Gebiet der so eigenartigen Harzflora versetzte. Im Herbste 1832 bezog Grisebach die Universität Göttingen, um sich daselbst für fünf Semester dem Studium der Medicin und Naturwissenschaften zu widmen. Seine botanischen Lehrer waren Schrader und Bartling, doch musste die Botanik hier ein wenig gegen andere DiscipUnen zurücktreten, deren Studium für die Vorbereitung auf einen künftigen Lebensberuf für unerlässlich galt. Wie bedeutende Naturen auch von sehr verschiedener Geistesrichtung sich leicht zusammenfinden, wenn das Geschick sie an einen Ort führt, so lebte Grisebach als Student hier in einem Kreise von Freunden, welcher Jünglinge umfasste, die später theilweise zu hervorragenden Stellungen berufen wurden, unter denen einer noch heute die Geschicke Deutschlands lenkt, Fürst von Bismarck. In diesem Kreise von Göttinger Studirenden wurden ausser den der Erholung gewidmeten Erheiterungen auch Fragen der ernstesten Art discutirt, und die damals höchst sterilen politischen Zustände Deutschlands bildeten mitunter den Gegenstand des Gesprächs. Da ist es charakteristisch für den Scharfblick Grisebach's , dass er in Bezug auf den ab- wesenden Bismarck zu einem Freunde einst sagte: „Die Dinge werden in Deutschland erst andere werden, wenn Bismarck preussischer Ministerpräsident ist." In die Herbstferien des Jahres 1833 fällt Grisebach's erste grössere wissenschaftliche Reise nach dem Dauphine und der Provence. Seine Haupt-Standquartiere waren Briangon und Marseille, wo er Gelegen- heit fand, lür sein Herbarium reiche Schätze zu sammeln, insbesondere aber die pflanzengeographischen Cha- raktere der von ihm besuchten Gebiete in sich aufzunehmen. Im April des nächsten Jahres bezog Grisebach die Universität Berlin , um hier seine Studien zu beschliessen. Ausser Link und dem Systematiker Kunth war es besonders die anregende Persönlichkeit Meyen's, welche ihn hier zu fesseln vermochte. Meyen ward sein Lehrer in der Physiologie der Pflanzen. Ausserdem pflog er regen Verkehr mit dem damals ebenfalls In Berlin verweilenden Schieiden ; zu seinem Freundeskreise gehörten ferner Schwan und der Graf Alex. Keyserling. Der letztgenannte berühmte Naturforscher schreibt über die für die Entwickelung Grisebach's maass- gebende Berliner Periode als dessen langjähriger Freund Folgendes: ,,A. Grisebach gehört zu den Glücklichen, die den Beruf, der ihnen innerlich am meisten zusagt, früh erfasst haben und ihm ungestört haben folgen können bis ans Ende. Eine solche treue und stetige Werklbrtsetzung hat gewiss dazu beigetragen, dass er so viel, und immer nur Gediegenes, für seine Wissen- schaft geleistet hat." „Allerdings musste er, nach dem Wunsche der Eltern, in Berlin ein medicinisches Doctor-Exaraen bestehen, und die vorgeschriebenen klinischen Operationen und Curse mussten dui'chgemacht werden. Aber das war doch nur ungefähr ein für die Botanik verlorenes Semester. Uebrigens wussten die examinirenden Professoren, dass sie einen jungen Gelehrten der Botanik vor sich hatten, der von seiner Wissenschaft bereits zu sehr hingenommen war, um in den medicinischen Fächern und ihren sogenannten Hülfswissenschaften eine pedantische Prüfung zu rechtfertigen." „Seine medicinischen Studien in Berlin behinderten Grisebach nicht, vorzugsweise an seiner klassischen Monographie der Gentianeen zu arbeiten, die ihm auch den Stoff zu seiner Doctor-Dissertation lieferte. Durch seine Wanderungen im Dauphine, wo er den fast zur Höhe des Montblanc sich erhebenden Pelvoux de Valouise bestiegen hatte, war der zwanzigjährige Student den Fachmännern bereits als gründlicher Pflanzenkenner so gut bekannt geworden, dass Dr. Ilooker sen. ihm die Gentianeen seiner Sammlung nach Berlin zur Bearbeitung übersandte. Schon damals waren ihm die Phanerogamen Mitteleuropa's und der Alpen so bekannt, dass er auf einer Ferienreise, die ich mit ihm von Carlsbad aus durch den Böhmerwald in die Alpen, ziemlich nahe unter dem 31. Längengrad, machte, und dann westlich durch die Zone der Alpen bis an den Bodensee, nur kritische Formen sammelte, ohne sich, wie der eigentliche Pflanzensammler, mit dem Einlegen von schönen und seltenen Gebirgspflanzen viel aufzuhalter. Dagegen beschäftigte ihn sehr das Ermitteln bestimmter 37 VegetatioDsbilder , wie sie aus der eigenthümlichen Vergesellschaftung der Pflanzenarten entstehen und die Physiognomie der Pflanzenbekleidung an verschiedenen Oertlichkeiten bestimmen. Schon damals nannte er das die typischen Pflanzen-Formationen. In dem zwanzigjährigen jungen Manne traten auf diese Weise bereits die Richtungen hervor, auf die er auch später seine productiven Bestrebungen in weiser Bescliränkung wesentlich concentrirt hat: Systematik und phy siognomische Pflanzengeographie in ihrem Zu- sammenhange mit der Meteorologie i.nd mit den Bodenverhältnissen. - — Eine poetische Begeisterung ging damals durch die Jünger der Naturforschung und hatte allzukühne Hoffnungen erregt auf eine Wissenschaft, die das Ganze der Erde oder eines Landes in grossartiger Einheit zur Anschauung bringen konnte. Besonders war es Humboldt's Relation historique über seine Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents, die Grisebacli damals mit Enthusiasmus las, über die darin enthaltenen lichtvollen Erörterungen und durch- sichtigen Darstellungen er oft und gern sich unterhielt. Daran knüpften sich für uns Pläne einer gemein- schaftlichen Forschungsreise in die rumelischen Gebirge , und zu unseren Vorbereitungen gehörte auch das Studium der türkischen Sprache. Wir versuchten das Gedicht „Die Rose und die Nachtigall" gemeinsam zu lesen, brachten es aber nicht weit in diesen Bemühungen. Diese Jugendpläne hat dann Grisebach später zur Ausführung gebracht, und sie verdienen erwähnt zu werden als ein Beweis, dass damals die Samenkörner iu Grisebach's Geist aufgenommen wurden, aus denen die Lebensernte ihm erwuchs." „Den pflanzen-anatomischen Forschungen, die damals in Berlin durch Meyen und besonders durch den in unserem Kreise viel verkehrenden Schieiden mehr und mehr zur Geltung kamen, folgte Grisebach mit grossem Interesse, aber eine gewisse Reizbarkeit der Augenlider verhinderte ihn, auf diesem Gebiete selbst- ständig zu arbeiten. Mit Schwann wohnte Grisebach einige Zeit in demselben Hause und erzählte mir viel von diesem damals unermüdlichen und erfinderischen Experimentator. Als dieser fand, dass der Thierkörper aus ganz ähnlichen Zellen erwächst, wie sie Schieiden als Grundelement aller pflanzlichen Gebilde entdeckt hatte, meldete mir Grisebach mit grosser Freude, es sei für alle organische Structur gleichsam die einheit- Hche, elementare Krystallform gefunden. Wenn also Grisebach seine eigenen Forschungen, wie gesagt, auf bestimmte Gebiete concentrirte, so machte ihn das keineswegs einseitig, sondern, entsprechend seiner all- gemeinen humanen Bildung, gab es kein geistiges Gebiet, auf dem er die Erscheinungen nicht mit Interesse beachtet hätte. Dabei hatte ihn die Weihe der Wissenschaft von früh auf zu sehr durchdrungen, um ihn nicht fern zu halten von jeder, über die Grenzen des guten Geschmacks so leicht hinausführenden wissen- suliariljclien rolemik oder gar politischer Theilnahme und Träumerei. Das kam ihm bei einem eigenthüm- lichen Vorfalle in Berlin zu statten. Er hatte in Berlin den Umgang mit einem Schulkameraden, einem Stud. med., fortgesetzt, der zu grossem Entsetzen Grisebach's eines Tages sich vergiftete. Es erwies sich, dass er diesen Ausgang gewählt hatte, w^eil ihm die Mittel zum Leben und der Muth, sie zu erwerben, vöUig abhanden gekommen waren, aber um des romantischen Anscheins willen hatte er einen Brief hinter- lassen mit Enthüllungen über angeblich staatsgefährliche geheime Verbindungen. Auch Grisebach musste in dieser Veranlassung in die Hausvogtei vor den berüchtigten Demagogen-Iuquirenten Dambach, und diesem gelang es, auch den Unschuldigsten in allerlei Fragen so arg zu verstricken, dass Grisebach gestand, es wäre ihm ganz heiss geworden und er sei glücklich, wieder los zu sein." „Anlagen, Bildung und Lebenslauf haben Grisebach schon als Jüngling in den Zustand der hellenischen Besonnenheit {acoff^ooivrj) erhoben, und kaum ist es wahrscheinlich, dass er auch während seiner ersten Studienzeit in Göttingen dem wüsteren Burschenleben sich sehr hingegeben hätte , so wenig pedantisch er darüber auch dachte und sprach. Ein kleines Abenteuer aus jener Zeit erzählte er mir indess 1873 als eine Erinnerung an den Fürsten Bismarck Es lag in der maassvoUen und würdigen Natur Grisebach's, dass er später Scheu trug, dem zum grössten Heros unserer Zeit gewordenen Studienkameraden wieder nahe zu 'treten. Als er aber in bestimmter Veranlassung in seineu letzten Lebensjahren mit dem grossen Manne wieder in Berührung kam, war er herzUch erfreut und ergriffen, die treue Freundschaftlichkeit zu erfahren, die der Fürst seinen Jugendbekannten in so seltenem Grade zu bewahren pflegt." „Aber auch Grisebach war ein treuer Freund seiner Freunde und ein überaus liebenswürdiger Mensch, wie das bei einem so ungewöhnlich harmonischen Charakter kaum anders sein kann. Berufenere werden seine wissenschaftlichen Leistungen würdigen; hier kam es nur darauf an, die Anfänge dazu anzudeuten, die schon in seinen Jugendjahren so deutlich hervortraten und die ihn zu einem Botaniker machten, der schliesslich die Pflanzen-Typen der ganzen Erde kannte, wie nur wenige seiner Fachgenossen, und der auch neu entdeckten, ungewöhnlichen Formen , meist vor der Untersuchung die Pflanzenfamiüe ansah , dahin sie gehörten. Der 38 conservative Zug, der durch seine wissenschaftliche Denkweise ging, entsjjraoh seiner grossen Besonnenheit und hängt auch mit dem eiwähuten Bestreben zusammen, das Vorhandene als ein einiges Ganze künstlerisch aufzufassen, wobei die genetische Ableitung aus den dahingeschwundenen Anfangsgebilden der Vorzeit und den mikroskopischen Bestandtheilen des Unsichtbaren mehr zurücktreten muss." (Schluss folgt.) Eingegangene Schriften. (Vom 15. August bis 15. September 1879. Schluss.) Pickering, Charles: Chronological history of plants: man's record of bis owu existence illustrated through their names, uses, and companionship. Boston 1879. 4". Acad. des Sciences et Lettres de Montpellier. Memoires de la section des lettres. Tome VI. 3'"" Fase. Annee 1877. Montpelher 1878. 4". — Germaia: Notice sur le cereinouial de l'uuiversite de medecine de Montpellier, p. 383—453. — Memoires de la section des sciences. Tome IX. 2™'' Fase. Annees 1877—78. Montpellier 1879. 4». ^ Roche: Note sur la loi de la rotation du soleil. p. 123 — 138. — Guiuard: Metamorphoses d'un genre nouveau de Pbryganide (Leiochiton Fagesü). p. 139 — 144. — Crova: Mesure de l'intensite calorifique de la radiatiou solaii'e en 1876. p. 145 — 152. — id.: Descriptiou d'uu barometre-balance enregistreur. p. 153 — 172. — Duval-Jouve: Notes sur queliiues plautes recoltees en 1877 daus le departement de l'Herault. p. 173 — 186. — Martins: Temperatures de Tair, de la terre et de l'eau au jardin des plautes de Moutpellier d'apres vingt-six aunees d'observations. p. 187 — 254. — Roche: Notice sur les travaux scientifiques de J. K. Romieu. p. 255 — 276. — Sabatier: Comparaison des ceiutures tho- racique et pelvienne daus la serie des vertebres. p. 277 — 335. — Observations möteorologiques faites a la citadelle de Mont- pellier, p. IX— XVI. Oekonom. Gesellsch. im Königr. Sachsen. Mit- theilungeu. 5. Forts, der Jahrbücher f. Volks- u. Land- wirthschaft. Dresden 1879. 8". — Nachtrag I zu dem Bibliothek-Kataloge der Oekonoiu. Gesellschaft. Dresden 1879. 8". Technische Hochschule zu Hannover. Programm f. d. J. 1879—80. Hannover 1879. 8". Museum of comparat. Zoölogy at Cambridge, Mass. Memoirs. Vol.V, Nr. 11 — 14. Cambridge 1879. 8°. — Faxon: Ou some young stages in the developmeut of Eippa, Porcellana, and Pinnixa. p. 253 — 268 (5 plates). — Reports on the residts of dredging, uuder the supervisiou of A. Agassiz in the giüf of Mexico by the U. S. steamer ..Blake'. IV. Ehlers: Preliminary report on the worms. p. 269 — 274. — Wadsworth: On the Classification of rocks. p. 275 — 287. — Agassiz: Ou the dredging Operations car- ried on from Dec. 1878 to March 1879 by the U. S. steamer „Blake", p. 289—302 (1 pl.). (Vom 15. September bis 15. October 1879.) Soc. Adriatica di Scienze natural! in Trieste. BoUettino. Vol. V. Nr. 1. Trieste 1879. 8". — Perugia: Note sullo sviluppo delF Acanthias vulgaris. p. 8 — 17. — Stossich: Prospetto della P^aima nel mare Adriatico. p. 18 — 71. — Krukenberg: Das Verhältuiss der Toxikologie zu den übrigen biologischen Discijjliuen. p. 72 — 85. — Paugger: üeber die Witterungsverhältuisse der jüngst verflossenen Zeitepoche, p. 86 — 98. — Stossich: Alcuni cenni sopra il primo sviluppo delle Serpule. p. 99 — 109. — Stenta: Notizie intorno la corrente del Golfo. p. 110—116. Barrande, Joachim; Brachiopodes. Prague 1879. 8«. (7 Taf). American Journal of Science and Arts. 3. Ser. Vol. XVIII. Nr. 105. New-Haven 1879. 8". — Gray: The pertinacity and predominance of weeds. p. 161 — 167. — Morley: On a possible cause of Variation in the Pro- portion of oxygeu in the air. p. 168 — 177. — Shepard: On the Estherville, Emmet Couuty. Jowa meteorite of niay IG»' 1879. p. 186—188. — Harliness: On the color cor- rection of achromatic telescopes. p. 189 — 196. — Upham: Terminal moraines of the North-American ice-sheet. p. 197 — 209. — • Peters: New observations on planetoids. p. 209 — 210. — Patton: Observations on the genus Macropis. p. 211—214. — Scientific intelligence. p. 216—240. Universität zu Kiel. Schriften aus d. J. 1878. Bd. XXV. Kiel 1879. 4". — Meyer: Zur Casuistik des geheilten Pneumothorax. 16 p. — Genters: Der morbus Dithmarsicus. 22 p. — Kellner; Ein Beitrag zur Lehre von den Schädelfrakturen. 45 p. — Chodkiewicz: Beitrag zu der Lehre von den Darmeinschiebungen . sowie zu der Lehre von der amyloiden Entartung. 18 p. — Hülse: Einiges über Chorioidealrupturen. 18 p. — Schmidt: Beitrag zur Statistik der moditicirten Linear-Extraction. 16 p. — Bor- chers: Aneurysma der arteria hepatica. 17 p. — Kose- garten: Der Einfluss des KaU chloricum und des Borax auf niedere pflanzliche Organismen, untersucht rücksicütucn ihrer Anwendung beim Soor. 61 p. — Rein ecke: Unter- suchungen über das Verhalten der Fettzellen im Bindegewebe des Menschen bei acuten u. chi-onischen Krankheiten. 24 p. — Krogmann: Ein Fall einer durch die Bauchdecken per- forirten Dermoid-Cyste des Ovariums. 19 p. — v. Kepiuski: Ein Sarkom der Basis cranii mit Perforation in die Augen- und Schädelhöhle. 17 p. (1 Taf i. — Bischoff: Ein Beitrag zur Lehre von der Necrose mit specieller Berücksichtigung der Humerusnecrosen. 26p. — Kettler: Ueber einen Fall von Nervennaht, 24 p. (1 Taf). — Peters: Ueber anti- septische parenchymatöse Injectionen nach Hüter. 18 p. — Herschel: Beitrag ziu- Casuistik und zur Theorie des con- genitalen Radiusdefectes. 34p. (iTaf).— Neuber: Unter- suchungen und Erfahrungen über die künstüche Blutleere. 30 p. (2 Taf). — Müller: Ueber primäres Blasencarcinom. 22 p. — Neiling: Ein Beitrag zur Lehre von der Tre- panation des Processus mastoideus. 18 p. (Fortsetzung folgt.) Bemerkungen zu den neueren und neuesten Theorieen über Mveau- Schwankungen. Von Dr. Richard von Dräsche in Wien, M. A. N. (Foi'tsetzuug und Schluss.) Nach F. Pfaff („Allgemeine Geologie als exacte "Wissenschaft", p. 188) entstanden die ersten Erheb- ungen auf der noch dünnen erstarrten Kruste durch einen Durchbruch des Magma, hervorgebracht durch die damals noch in hohem Grade erkennthcheu Fluth- 39 evscheinungen. Die so aufgehäuften Massen bildeten die ersten Unebenheiten. Die Erkaltung der Kruste wird ein System von Spalten erzeugen. Von der Dicke der ersteren wird es nun abhängen, ob die Klüfte gegen das Centrum convergiren oder divergiren. In ersterem Falle werden einzelne Segmeute sich gegen- seitig stützen und nicht dem sich zusammenziehenden flüssigen Erdinnern folgen, im letzteren Falle werden sie nachsinken. Dieses Nachsinken wird aber sehr unregelmässig sein. Die Senkung einzelner Partieen bewirkt wieder die Hebung anderer durch Fortpflanzung des hydrostatischen Druckes. Le Conte, der die supjjonirte erste Kruste als auf dem feurig-flüssigen Innern schwimmend betrachtet, hält eine Bildung von Unebenheiten an der Oberfläche der Kruste überhaupt für unmöglich, wenn diese nicht auch auf der unteren, entgegengesetzten Seite wieder- holt werden, um das Gleichgewicht zu erhalten. Zur Bildung von Continenten auf diese Weise sind nach Le Conte (Americ. Journ., 3. s., Bd. V, p. 347) folgende Bedingungen noth wendig: Ij Die Kruste muss leichter sein als die Flüssigkeit ; sie muss ein schwimmender Körper sein. 2) Das Material der Kruste muss sich beim Erhärten ausdehnen. 3) Einige Theile der Kruste müssen schneller abkühlen und er- härten. Da nun die zwei ersten Punkte sicher nicht zu- treffen, da die Bei-echnungen von Hopkins und Thomson auf die Annahme einer festen Erdrinde führen, so schliesst sich auch Le Conte dieser An- sicht an. jMan kann indess die Theorie eines feurigen Erdkernes mit dünner Kruste recht gut festhalten, ohne dabei irgendwie an eine schwimmende (floating) Kruste zu denken. Wenn die Kruste , die vermöge ihrer Porosität auch leichter als die Flüssigkeit sein kann, rings um die Erde geschlossen ist, wird sie sich wie ein Gewölbe von selbst halten. Einen weiteren Beweis gegen ein flüssiges Erd- innere sucht Jos. Le Conte in der Thatsache, dass die Erde kein wirkliches Rotationsellipsoid, sondern der Aequator eine Ellipse mit A.xenuuterschied von z\^ei Meilen sei. Eine derartige Figur sei nur durch eine ungleichförmige Dichtigkeit im Innern denkbar, eine Anomalie, die nur durch eine durchaus feste Erdkugel erklärt werden kann. Le Conte entwickelt nun die Entstehung der Continente auf Grundlage einer soliden, aber sich noch abkühlenden Erdkugel. Wie er sich eigentlich das Erkalten der flüssigen Erde denkt, wird nicht weiter entwickelt. Wenn Le Conte annimmt, dass die Erde schon bei der allerersten Anlage von Continenten sich im festen Zustande befand, so ist das eben auch eine ganz hypothetische Voraussetzung. Er setzt nun in dem sich abkühlenden Körper eine ungleiche Contrac- tion voraus, hervorgerufen durch die mangelnde Homo- genität und somit ungleiche Leitungsfähigkeit einzelner Radialstücke. Die Gebiete mit starker Contraction und schneller Abkühlung werden Seeboden, die anderen Theile Continente. Die in den oceanischen Becken angesammelten Wasser werden bewirken, dass sich jene Theile durch Leitung schneller abkühlen als die continentalen , folglich der Höhenunterschied immer mehr und mehr gesteigert wird. Auch dieser Erklärung der Continente ist der Vorwurf zu machen, dass sie dieselben als einmal gegeben betrachtet und keine Möglichkeit giebt, die- selben wieder verschwinden zu machen, denn warum sollte denn auf einmal die Contraction in den früher continentalen Theilen grösser werden, da ja die ganze Erde fest und keiner Veränderung ihrer Theile im Innern mehr fähig ist. Wir müssen also wohl auch diese Theorie fallen lassen und nach Erklärungen suchen , die sowohl die jetzige Lage ausgedehnter Plateaus, als auch die vielen Schwankungen, welche wir in der abwechselnd marinen, und wieder limnischen Bildung vieler Formationen finden, berücksichtigen. Ob wir nun vielleicht Gebirgs- bilduug und Niveauschwankungen horizontaler Schichten durch dieselben Kräfte erklären können, wird sich bei einer eingehenderen Betrachtung der Theorieen über Gebirgsbildung zeigen. Es kann keinem Zweifel mehr unterliegen , dass die heutige Ansicht darüber, welche den Lateraldruck als Hauptmoment ansieht, diejenige ist, welche allen Thatsachen am meisten Rechnung trägt. Alle anderen Theorieen, welche die Gebirge durch blasenförmiges Auftreiben oder durch Empordrängen und auf die Seite Schieben durch vulkanische Gesteine erklären, sind wohl schon aufgegeben und gehören der Ge- schichte an. Schon im Jahre 1840 bekämjifte Const. Prevost („Sur la theorie des soulevements". Bull. 1. ser. Bd. 11) die Idee der Erhebung der Gebirge und Vulkane durch Soulevement ; schon ihm schieu als Hauptagens bei der Gebirgsbildung der Lateraldruck, hervorgebracht durch Contraction. Im Gegensatze zu Dana, der von dem hohen Alter der Continente überzeugt ist, schliesst sich Prevost dem Ausspruche Deluc's an: „Que les terres aujourd'hui habitees par les hommes n'etaient que l'ancien fond de la mer, mis ä sec par suite de l'affaisement et de la destruction d'anciennes terres qui s'etaient abimees." Die lange Zeit fast unberücksichtigte Ansicht Prevost's (fast zur gleichen Zeit wurden auch von 40 Dana ähnliche Gedanken im Ameiic. Journal aus- gesprochen (Americ. Journ. 2. ser., Bd. 2, 3, 4, 22) wurde endlich von Dana, Sterry Hunt und Le Conte zu einer Theorie ausgearbeitet, welche durch die Arbeiten von Süss und Heim, wenn auch nicht in ihren Einzelheiten, so doch in ihrem Grundgedanken, immer weitere Belege fand. Dana entwickelt seine Gebirgserhebungstheorie etwa folgendermassen („On some results ot the earth's contraction from cooling including a disoussion of the origin of Mountains and the nature of the earth's interior." Americ. Journ. 3. ser. Bd. V, 1873, p. 423, p. 474; Bd. VI, p. 6, 104, 161, 304, 381): Die Contraction der Erdrinde in dem oceanischen Becken ist grösser als in dem continentalen. Die Ränder des sinkenden oceanischen Beckens stossen gegen die Ränder der Continente, wie die Enden eines Bogens, und bewirken dadurch eine Faltung derselben. Dana glaubt nicht, dass z. B. die grossen Erhebungen der Kreideformation in den Rocky mountains zu 8 — 13,000' blos die Folge von Quetschung und Fal- tung seien, denn er schreibt darüber: „Aber die locale Quetschung und Faltung dieser Lagen kann nicht genügen zu ihrer Erhebung. Eine Faltung unterhalb gelegener Gebia-ge könnte zwar stattgefunden haben, aber es muss hier jedenfalls angenommen werden, dass unter Tangentialdruck blos ein Biegen ohne Faltung vor sich ging , besonders wenn unter der Erdrinde längs den Continentalrändern eine Region von Lagen in feurigflüssiger Schmelzung vorhanden ist." Dana hält also blosse Knickung und Stauung nicht füi- ge- nügend, um so grosse Erhebungen, wie sie in den Rocky mountains vorhanden sind, zu erklären. Hier muss auf ein Verhalten aufmerksam gemacht werden, das bei der Betrachtung von Hebungs-Erscheinungen vielleicht noch nicht genügend berücksichtigt wurde. Denkt man sich nämlich auf irgend eine horizontal liegende Schicht einen Tangentialdruck ausgeübt, also nach Dana 's Anschauungsweise z. B. von den ocea- nischen Rändern aus, so wird die Erhebung derselben am Strande fast Null sein, je mehr gegen das Innere zu, desto grösser wird aber der Höhenunterschied werden. Wenn nun eine Schicht von sehr bedeutender Ausdehnung derart gebogen wird, dass der höchste Punkt des Bogens auch 10,000 Fuss über der früheren Horizontale steht, so wird der Fallwmkel, respective der Winkel der Tangente jedes Bogen-Punktes mit den Horizontalen so unendlich klein sein, dass die Schichten horizontal gelagert erscheinen. So können scheinbar horizontale Schichten am Meeresufer und in 10,000 Fuss Höhe demselben Hebungsacte angehören, wenn nur die Ausdehnung der Sehne des Bogens ge- nügend lang ist. Eine ähnliche Betrachtung lässt sich auch für Senkungen anstellen. Es ist leicht einzu- sehen , zu welchen unendlich falschen Schlüssen über die Mächtigkeit einer Formation man auf solche Weise gelangen könnte, wenn man nicht die eben berührte Erscheinung in Rücksicht bringt. Auf eine andere Entstehungsweise horizontal gehobener Schichten werden wir später hinweisen. Dana unterscheidet monogenetische und poly- genetische Gebirge , je nachdem sie das Werk eines oder mehrerer Faltungsacte sind. Monogenetische Ge- birge waren zuerst Areas von langsam fortschreitenden „Geosynclinalen" und deshalb durch mächtige Sediment- anhäufung ausgezeichnet. Also nicht Sedimentanhäufung bewirkt Senkung und ebensowenig Senkung Sediment- anhäufung, aber dort, wo sich alle Umstände ver- einigen, welche die Möglichkeit einer grossen Sediment- bildung begünstigen , und zugleich eine Senkung ein- tritt, wird eine mächtige Ablagerung stattfinden. Gebirgszüge, welche durch eine solche Senkung, da- durch ermöglichte Sedimentbildung und hernach Faltung und Aufrichtung derselben entstanden sind, nennt Dana Synclinoria. Die Geanticlinalen sind die Gegen- bewegung der Synclinalen; so ist z. B. die am Schlüsse der Uuter-Silurzeit entstandene „Cinciunati uplift" als Anticlinorium des gleichzeitigen Synclinorium der Green Mountains zu betrachten. Ein Synclinorium kann durch geanticlinale Hebung erst recht gehoben werden; so fasst Dana die Connecticut-Sandsteine und die Kreide- und Tertiärschichten der Rocky Mountains als durch geanticlinale Bewegung erhobene Synclinoria auf. Eine Anschauung, die wir aber keinesfalls theilen können, ist, wenn Dana sagt (Americ. Journ. 3. ser., p. 433): „Die späteren Oscillationen in der Geschichte der Welt haben einen grösseren Theil der Erdkruste ergriffen als früher. Dies kommt von dem schon er- wähnten Factum, dass die Vollendung eines Synclino- rium gewöhnlich in der Erhärtung und Faltung des Gebirges und in der Hinzufügung der ganzen Gebirgs- regiou zu dem mehr beständigen Theile der Erdkruste bestanden hat und weiter noch von der Thatsache, dass dieser Process in früherer Zeit so oft wiederholt wurde, bis die Kruste so gut oben und unten ver- festigt war, dass nur schwache Biegungen von weiter Spannweite möglich waren, selbst wenn der Seiten- druck durch Contraction nicht an Kraft abgenommen hätte." Diese Auffassung steht mit europäischen Verhält- nissen in Widerspruch. Es ist kaum mehr ein Zweifel, dass die grossen Faltungen und Ueberschiebungen in den Alpen erst nach der miocänen Zeit entstanden 4t sind; vit'le andere Gebirge Europa's sind von gleichem Alter. Eine andere Frage ist es freilich, ob die verti- cale Erhebung unserer Gebirge ausschliesslich dem Zusaramenschub zuzuschreiben ist und ob nicht etwa eine Hebung durch Biegung der unterhalb des zu- sammengeschobenen Theiles lagernden Massen vor sich gegangen ist. Dana schliesst aus der Gegenwart der grössten Erhebungen an den alten Continentalrändern, aus dem Parallelismus der Gebirgszüge mit der Axe der anhegenden Oceane, aus der As3'metrie der Falten, dass der Tangentialdruck von der Seite des Oceans grösser war als jener von der Continentalseite. Dieser grössere Druck wird bewirkt durch eine grössere Con- traction und daraus folgende Senkung der oceanischen Area. Die tiefe Lage des Oceans und die Steilheit, mit welcher seine Ränder abfallen , geben der Ocean- Area Gelegenheit, „to push against" die Seiten der Continente. Die grosse Senkung, welche heutzutage im tropi- schen Theile des Stillen Oceans vor sich geht, ist nach Dana mit den grossen allgemeinen Senkungen zur sulicarbonischen Zeit zu vergleichen. Sie ist eine Gegenbewegung der Erhebung der Rockj' mountains. Ich glaube hier auf ein noch immer nicht ge- nügend beachtetes Moment aufmerksam machen zu müssen. Solche gewaltige, weit verbreitete Senkungen müssen sich nothwendig an den sämmtlicben Küsten der Erde als sogenannte Hebungen darstellen. Das Areal sämmtlicher Meere ist beiläufig 2"32mal so gross als jenes des Stillen Oceans. (Nach Krümmel hat die Südsee ein Areal von 2,850,890, das Weltmeer 6,630,705 Quadratmeilen. Mittheil, der Wien, geogr. Gesellsch. Bd. XXII, Nr. 2.) Nehmen wir an, dass nur etwa die Hälfte dieses Stillen Oceans (und zwar hier der trojjische Theil) eine Senkung von z. B. 5000 Fuss erleide , so muss nach den früher ange- gebenen Zahlen eine Senkung des allgemeinen Meeres- spiegels um 1077 Fuss eintreten; es ist dies gewiss eine genügend grosse Zahl, um so viele der letzten Hebungen horizontaler Schichten zu erklären. Ein ähnlicher Gedanke findet sich schon bei Dana (Americ. Journ. 3. ser., 5. Bd., p. 443) kurz angedeutet, wenn er sagt: „Wenn eine Geanticlinale über der Mitte der atlantischen Küste entstehen würde, könnte auch eine entgegengesetzte Bewegung oder ein allgemeines Sinken längs des Continental- Eandes sowohl, als auch ein Steigen des Wassers durch die Tiefenverminderung des Oceans stattfinden." Auch Pf äff (a. a. 0. p. 212) erwähnt als Fac- toren, welche eine wirkliche Erniedrigung und Erhöh- ung des Meeresspiegels herbeiführen können : 1 ) Hebung von Ländermassen an den Küsten , 2) Einfuhr von Leop. XVI. Dedritus in das Meer (beide Thatsaohen den Spiegel erhöhend), 3) Senkungen der Erdrinde, 4) Vordringen des Wassers gegen das Innere der Erde (Erniedrigung des Spiegels bewirkend) Nur dort, wo Senkung und Sedimentbildung sich die Wage halten , oder wo das Plus der Senkung durch eine gleichgrosse Hebung irgend eines oceanischen Bodens ausgeglichen wird, kann keine Aenderung des Wasserspiegels eintreten. Ein solches Gleichgewicht wird aber in den seltensten Fällen stattfinden. Die grossen Senkungen, welche z. B. die Entstehung des grossen russischen paläozoischen Beckens bedingten, werden sich entschieden über einen viel grösseren Flächenraum ausgedehnt haben , als heute an dem Vorhandensein der paläozoischen Ablagerungen erkenn- bar : nur dort eben, wo sich Dedritus bildete, konnten sich auch Ablagerungen bilden (die permische Forma- tion Russlands besteht fast zum grössten Theil aus klastischen Gesteinen); das Abnehmen der Mächtigkeit der Formationen in gewissen Richtungen; das Aus- keilen der Schichten u. s. w. giebt uns dafür die besten Beweise. Originell denkt sich Ch. Ricketts („On sub- sidence as the effect of accumulation", p. 119. Geol. Mag. 1872, Bd. IX) die Senkungen und Hebungen während der Eiszeit entstanden. Erstere enstanden durch das Gewicht von Eis und erratischen Blöcken, letztere waren eine Folge der Entlastung von Eis und Schnee. Ebenso erklärt Ricketts Delta's und Meer- busen als das Resultat der Senkung, hervorgerufen durch das Gewicht der angeschwemmten Sedimente. Die Erde hebt und senkt sich also nach ihm wie ein Stück Kautschuk bei verschiedener Belastung. Die grossartigen Senkungen wären nun nach Dana unerklärlich, wenn man nicht zwischen Erd- rinde und Nueleus eine feurigflüssige Schicht annimmt. Eine Depression durch Lateraldruck ist nur möglich, wenn unterhalb Etwas ausweichen kann, und dies ist nach ihm die „fire sea". Ein nur durch Dämpfe er- füllter Raum wäre durch eine Katastrophe unbedingt eingestürzt. Die verdrängte „fire sea" musste irgend wohin ausweichen. Dies ist nach Dana bei der appa- lachischen Senkung nach Osten geschehen und brachte eine geanticlinale Erhebung der Küstenregion, parallel mit der Senkungsarea, hervor. Die Höhe dieser Anti- clinale oder „swell of the overlying crust" wird ab- gehangen haben von der Distanz, bis zu welcher eine Ausweichung möglich war, d. h. bis zur Grenze der Region von „mobile rocks". Das einstige Vorhanden- sein dieser Anticlinale in Gestalt einer Barriere gegen Osten ist durch paläontologische Beweise aus der Fauna der paläozoischen Schichten Amerika's geschöpft und 6 42 durch das vollkommene Fehleu aller marinen triadisch- jurassischen Fossilien längs der atlantischen Küste be- kannt. Erst in der Kreidezeit sank diese Barriere für immer hinunter. Dana lässt also hier plötzhch eine Hebung vor sich gehen, die nicht durch Tangentialdruck, sondern durch eine „Auftreibung" von unten nach oben ent- steht, zieht also, wenn auch in umgewandelter Form, wieder eine längst aufgegebene Erklärungsweise zu Hülfe. Wir erfahren nicht, ob er sich das feurig- flüssige Magma zwischen Kruste und Kern als eine rund um die Erde continuirliche Hohlschale denkt. Wenn dieses der Fall wäre, so müsste sich der Druck auf das Magma allseitig fortpflanzen und eine Hebung (wenn überhaupt eine solche und nicht ganz einfach ein Magma-Erguss stattfände) könnte nur dort ent- stehen, wo die Erdkruste den geringsten Widerstand bieten würde , also entweder am wenigsten belastet oder am wenigsten continuirhch wäre. Später fasst indess Dana diese Anticlinale als einfache Gegen- bewegung der Senkung auf. Folgen wir Dana 's Ausführungen weiter. Der Lateraldruck ist proportional zur Grösse des Oceans. An dem grossen Appalachischen Gebirgszuge wird die Entwickelung einer Bergkette ei-läutert. Dieselbe be- gann mit einer langsamen Senkung unter Seitendruck, bis sich endKch 40,000 Fuss dicke Sedimente in der Mulde anhäuften. Senkung und Ausfüllung hielten sich gleichen Schritt. , Jede Sedimentanhäufung (so raisounirt Dana weiter) zieht ein Hinaufrücken der Geoisothermen nach sich. Hierdurch wird der Boden der Mulde geschwächt, vielleicht sogar geschmolzen. Der Lateraldruok wird endlich diese Mulde zusammenfalten und so Gebirge bilden — die Synclinoria. Die Hitze, die sich durch Umwandlung der Bewegung bildet, wird metamorphi- sirend wirken. Das so entstandene Synclinorium wird dem schon vorhandenen Continente hinzugefügt. Die Erdkruste war endhch so gesteift, dass bloss mehr Anticlinoria entstehen konnten , daher die grossen Erhebungen zur Tertiärzeit. Le Gonte erklärt die Hebungserscheinungen alle, ausgehend von der Annahme einer durchaus soliden, aber sich abkühlenden Erde. Die Temperatur der äusseren Kruste stellte sich bald in's Gleichgewicht; die inneren Lagen der Erde werden sich aber noch stets abkühlen und folglich zusammenziehen. Die oberen, für den contrahirten Kern zu grossen Schichten werden dadurch einer horizontalen Pressung unter- worfen; dadurch Faltenwurf — Bergketten. Der Horizontaldruck wird Transversalschieferung und da- durch Streckung der Schichten in verticaler Richtunar nach oben bewirken, da die gepressten Massen weder nach unten, noch seitlich ausweichen können. Nach Experimenten, dieSorby und Haughton anstellten und wobei sie das durchschnittliche Verhältniss des grössten und kleinsten Diameters eines gepressten Würfels wie 6 zu 1 fanden, berechnet Le Conte, dass sich die gi-össten Erhebungen leicht auf solche Weise erklären lassen. — Hierbei muss ich jedoch bemerken, dass man den Lateraldruck doch nicht mit den Backen eines Schraubstockes vergleichen kann. Die Bewegung entsteht durch ein Mitzerren der ober- halb der Contractionsstellen liegenden Schichten; es ist also hier nicht ein Festes und ein Bewegtes, was das erstere drückt , vorhanden , sondern Alles folgt mehr oder minder dem Zuge. Le Conte glaubt nicht, dass die Entstehung der Continente einem ähnlichen Zusammenschub der Massen zuzuschreiben sei, denn p. 462 (Americ. Journ. 3. ser., Bd. IV, 1872) schreibt er: „Was die Forma- tion von Continenten und Seeböden betrifft, so fühle ich weniger Vertrauen (in diese Theorie). Est ist möglich, dass auch diese durch ein ähnliches Nach- geben gegen Horizontaldruck und ein ähnliches Zu- sammenfalten und Aufschwellen gebildet worden sein mögen. Wenn dem so ist, so würde es nothwendig sein, den Betrag des Horizontalschubs in diesem Falle viel kleiner anzunehmen , aber den Sitz in grösserer Tiefe als in dem Falle der Geblrgsblldung. Aber Ja wir keine unverkennbare Structur-Evidenz eines solchen Zusammenschubs finden , ausgenommen in den Fällen der Gebirgsbildung , so habe ich vorgezogen , die Bil- dung der Continente und Seeböden der ungleichen Radialcontraction zuzuschreiben. " Dana und Le Conte (Americ. Journ. Bd. IV, 1872, p. 461) sprechen sich mit Recht gegen Hall 's Theorie der Gebirgsbildung aus. Hall betrachtet die mächtigen Appalachischen Schichten zuerst als die convexe Masse eines submarinen Sedimentes. Durch langsame Senkung werden die oberen Schichten dieser convexen Masse gequetscht und in Falteu gelegt. Continentalerhebung exponirte dann das Ganze zu einem grossen Plateau. Nachträgliche Erosion formte dann Rücken und Thäler. „So ist die Appalachische Kette weiter Nichts als ein Fragment eines erodirten, durch Continentalhebung erhobenen Plateau," bemerkt trefi'end Le Conte. Dana hält dies für eine Theorie der Gebirge, worin die Berge vergessen sind („a theory of mountains with the mountains left out"). Dana und Le Conte halten Sedimentanhäufung für die erste Ursache der Gebirgsbildung ; während jedoch Dana die Sedimentanhäufung als eine Folge der Senkung ansieht , behauptet L e Conte das Um- 43 gekehrte : „ Da die grossen Sedimentanhäufungen grössteutheils an den Küsten der Continente statt- finden, so entstehen Gebirge meist durch das Auf- pressen der Eänder von Meeresbecken." So erklärt sich ganz einfacli nach ihm die Gegenwart von hohen Gebirgen an den Küsten. Die Anhäufung von Sedi- menten bewirkt, wie zuerst von Babbage und dann von Sir John Her schell gezeigt wurde, ein Steigen der Geoisothermen. Der erste Effect von Sediment- anhäufung ist also — so meint Le Conte ■ — Er- härtung (lithification) und dadurch erhöhte Dichte und deshalb Contraction und Senkung pari passu; dann folgt bei fortgesetztem Absätze wässerig-feuriges Er- weichen oder selbst Schmelzen nicht allein der tieferen Portionen der Ablagerung, sondern auch jener Ge- steine, auf welchen sie ruht. Endlich entsteht ein Nachgeben des Horizontaldruckes längs einer Linie und ein Anschwellen dieser Linie in einer Kette. Da- durch erklärt sich auch der Metamorphismus in den untersten Gliedern der Gebirge. Ist diese Theorie richtig, so müsste wirklich immer eine nach unten zunehmende Umwandlung der Felsarten metamorphischer Schichten zu bemerken sein, was jedoch nicht der Fall ist. In den Thonglimmer- schiefern der Sierra Nevada in Spanien findet man einzelne nicht sehr mächtige Schichten in Granat- Glimmerschiefer und serpentinartige Gesteine umgewan- delt; diese Lager theilen sich sehr bald wieder aus. Wie lassen sich derlei Thatsachen mit der Le Con fe- schen Vorstellung in Einklang bringen? Auch Dana findet diese ursprünglich von Her- schell herrührende Theorie ganz ungenügend. Die tiefsten Lager der 16,000' mächtigen Carbonformation von Neu-Schottland sind nicht metamorphosirt , eben- sowenig die tiefsten Schichten der Appalachen. Dana erklärt sich für die Malle t 'sehe Theorie, welche Metamorphisnuis durch die aus der Bewegung ent- standene Wärme annimmt, und macht die Stärke des Metamorphismus abhängig von dem Grade der Be- wegung, der Dicke der Schicht und dem Feuchtigkeits- gehalte. Wer die vollkommen horizontal gelagerten, z. Th. aus weichen Thonen bestehenden Silursohichten Russlands mit den Silurschichten Schottlands und Ir- lands, die nördlich einer von der Galway-Bay nach Belfast Lough (siehe Karte von Irland in „The Physi- cal geology and geography of Ireland" by E. Hüll) und von der Mündung der Clyde (s. „First Scetch of a new geological map of Scotland" by R. Murchison and A. Geikie) nach Stonehayen gezogenen Linie ausserordentlich dislocirt und hoch metamorphosirt sind und südlich derselben (deren Richtung dem Streichen der irländisch-schottischen Gebirge entspricht) weniger zerstört und nicht metamorphosirt sind , vergleicht, wird kaum zögern, sich der Mall et 'sehen Ansicht anzuschliessen, dass Bewegung einer der Hauptfactoren bei der Umwandlung sei; aber die Art dieser wird entschieden zum grössten Theil von der ursprüng- lichen ehemischen Zusammensetzung der Schichten ab- hängen. Nur so lässt sich einsehen, wie einzelne metamorphüsirte Schichten sich scharf von den anderen durch eigenthümliche Ausbildung und Mineralbestand- theile unterscheiden. Von jener Betrachtungsweise, welche sich die Gebirge wie Schwämme vorstellt, in deren kleinsten Partieen die Wasser, mit den ver- schiedenartigsten Stoffen beladen, circuliren und Alles in Alles umwandeln , wird man wohl bald abstehen, lim so mehr, da wir nun an der mit dem Aufwände aller chemischen und mikroskopischen Hülfsmittel durch- geführten Untersuchung der Contactmetamorphose der Steigerschiefer („Die Steigerschiefer und ihre Gontact- zone an den Granitit" von H. Rosenbusch) nach- gewiesen haben, dass (p. 264) „dieselbe lediglich in einer molecularen Umwandlung der ursprünglichen Schiefermasse besteht , bei welcher diese nur einen Theil ihres Gehaltes an Wasser und kohligen Materien verlor". Vollkommen unverständlich bleibt es überhaupt, warum nach Le Conte's Theorie eine so grosse Senkung eintreten sollte. Selbst beim speciellen Falle der Appalachen ist dies nach Dana (Americ. Journ. 3. ser., Bd. V, p. 42) nicht zutreffend, indem hier in den 40,000 Fuss mächtigen Schichten schon die azoischen krystallinischen Gesteine mit inbegriffen sind, die Jedenfalls schon vor 'der paläozoischen Aera kry- stallinisch waren, indem Brocken von ihr in den paläozoischen Schiefern eingebettet sind. Die von Le Conte dargethane Erweichung und Schmelzung kann nie Contraction, sondern nur Expansion hervor- rufen. Als einen ähnlichen Fall, der ebenfalls nicht mit Le Conte's Theorie übereinstimmt, führt Dana die triado-juradische, nur 4000' mächtige Sandsteinforma- tion vom Connecticut, discordant auf krystallinischen azoischen Schiefern ruhend, an. Hier fehlt also so- wohl die nöthige Mächtigkeit, um ein starkes Hinauf- rücken der Geoisothermen zu erzeugen, als auch ein Gestein, das erst durch Krystallisirung sich oontrahiren sollte. Damit jedoch in den Sedimentschichten über- haupt ein bemerkbares Hinaufrücken der Temperatur entstehen kann, müssen sie doch eine Mächtigkeit von wenigstens 10,000 Fuss erreicht haben (dies entspräche beiläufig nach der Temperaturzunahme von 1 <• C. auf 100' einer Temperatur von 100 Grad in der untersten Lage), der von den Continenten in das Meer geführte ii Dedi'itus muss folglich hier schon eine eben so grosse Senkung vorgefunden haben ; diese kann wohl durch Eadialcontractiou erklärt werden, aber dann können wir überhaupt von vornherein auf jede andere Er- klärungsweise verzichten. Von dem unter den Sedimentschichten geschmol- zenen Material leitet Le Conte auch die vulkanischen Ergüsse her, wogegen Dana ihren Ursprung im flüs- sigen Erdinnern sucht. Die grosse Ausdehnung der Trappmassen zwischen Connecticut und Nord-Carolina (1000 engl. M.), sowie ihre gleiche chemische Zu- sammensetzung bestimmen ihn, eine ausserordentliche Ausdehnung der unterirdischen Feuersee anzunehmen (Americ. Journ. 3. ser , Bd. VI, p. 105 — 108). Diese Thatsachen weisen auch mit Bestimmtheit dieLe Conte- Sterry Hunt'sche Supposition, die eruptiven Gesteine seien geschmolzene Sedimentbildungen, zurück. Auch Mallet's Erklärung der Eruptiv-Gesteine durch Um- setzung von Bewegung in Wärme i.st nicht genügend und nicht den Thatsachen entsprechend. Die ungemein langsam, meist ohne grosse Störungen erfolgende Senk- ung zwischen Neu-Schottland und Nord-Carohna kann keine hinreichende Ursache zur Schmelzung solcher colossaler Massen sein. In Amerika findet man dort, wo die Störungen am grössten sind, die wenigsten Eruptionen und umgekehrt; so sind die quaternären Ausflüsse der Pacific'schen und die triado-juradischen der atlantischen Küste in ziemhch ungestörtem Terrain. Die Quelle der „ejecting force" liegt nach Dana weniger in der Kraft des Wasserdampfes, von dessen Gegenwart in grossen Tiefen er abstrahirt, als in der quetschenden Ki'aft des Horizontaldruckes. Anders bei den Vulkanen, wo hauptsächlich die Ausdehnung von verdampfbaren Stoffen wü'kt. Aehnliche Ansichten wie von Le Conte wurden schon von Sterry Hunt 1859 (Quarterly Journ., Nov.) und 1861 (Americ. Journ. 2. ser., Bd. XXXI, p. 411) entwickelt und später wieder (Americ. Journ. 1873, 3. ser., Bd. V, p. 2G4) besprochen. Dieser Forscher legt jedoch viel zu wenig Gewicht auf Fal- tung und zu viel auf Erosion. Ganz unrichtig ist jedenfalls, wenn er meint, „dass die grossen Bergketten Europas nur die Ueberbleibsel von Continentalerheb- ungen seien, die durch Deundation weggeschafft sind (!!!), und dass die Falten und Umstürzungen als zufällig und local betrachtet werden müssen". Zwischen Sterry Hunt und Le Conte entwickelt sich dann in Folge einzelner hierauf bezüglicher Ideen ein höchst unerquickhcher Prioritäts-Streit (Americ. Joui-n. 1873, Bd. V, p. 264, 448). Nach Le Conte's Theorie wäre überhaupt die Gegenwart von alten, mächtigen Ablagerungen, die noch heutzutage vollkommen horizontal liegen, eine Unmöglichkeit, und doch sehen wir in Russland, Ir- land etc. derartige Schichten auf weite Strecken in ungestörter Lagerung. Warum haben nun diese mäch- tigen Schichten der Erweichung ihrer untersten Lagen durch das Hinaufrücken der Geoisothermen und dem Transversaldrucke nicht nachgegeben? Eine unmittelbare Folge der Dana-Le Conte- schen Theorie scheint fast zu sein, dass die Faltung der Sedimente bald nach Schluss oder sogar während deren Ablagerung vor sich gehen muss. So sind nach ihm die Appalachen am Ende der Kohlenperiode, die triado-juradischen Gebilde am Ende der Juraperiode zusammengefaltet worden. Da der Druck vom Ocean aus wirkt, so sind dann die äusseren Ketten stets die jüngsten. Die Anwendbarkeit dieser Folgerung auf die übrigen Continente, ausgenommen Amerika, führt Dana nur sehr oberflächlich durch ; auch dürfte es kaum je gelingen, jene Gesetzmässigkeit hier nach- weisen zu können. Die ganz unregelmässige Vertheilung der Meere und Festländer in den verschiedenen Epochen schliesst von vornherein eine solche Gesetzmässigkeit aus; das Gesetz Dana 's, welches verlangt, dass den grösseren Meeren die höheren Gebirge gegenüberstehen, findet vollends auf Europa und Nordafrika gar keine Anwendung. Auch scheint Le Conte diese Schwierig- keiten nicht zu übersehen, wenn er sich äussert: „In einigen Fällen indessen, vielleicht in vielen Füllen, haben die Sedimentlager in Binnenmeeren in ähnlicher Weise nachgegeben und unregelmässige Gebirge oder Berggrupjjeu erzeugt." Pf äff kann sich mit der Theorie, welche die Schichtenstörungen als Folgen der Contraction erklärt, nicht einverstanden erklären (a. a. 0. p. 245 — 248), Er berechnet, dass, um nur Falten zu erzeugen, welche Winkel von 60'' bilden, eine Verminderung des Erd- radius um die Hälfte nothwendig wäre, eine Annahme, die unmöglich erscheint, da auch in jüngster Zeit so grossartige Schichteustörungen vorkonjmen und eine so enorme Abkühlung ganz unmöglich erscheint. Heim fasst in seinem Kapitel: „Der Zusammen- schub der Erdrinde" (a. a. 0. p. 210) die Falten ebenfalls als Resultat der Erdcontraction auf. Der Erdumfang vor der Stauung der Gebirge muss um denjenigen Betrag, um welchen die sämmtlichen auf einem grössten Kreise gelegenen ausgeglätteten Gebirge grösser sind als der grösste Kreis selber, abgenommen haben. Heim berechnet nun den Zusammenschub beim Jura und den Centralalpen und findet bei letz- teren (wie Pf äff) den relativen Zusammenschub = 0'5, den absoluten etwa 120,000 Meter, was — vorausgesetzt, auf dem durch die Alpen laufenden 45 Meridian seien keine anderen Geljirge — eine Ver- kürzung dieses Meridians um 0'2998 pCt. ergiebt. Berücksichtigt man jedoch , dass derselbe Meridian noch verschiedene andere Gebirge durchschneidet, die Heim gleich zwei Alpen setzt, so bekommt man noch immer erst eine Umfangverkürzung von 089 pCt. oder Radiusverkürzung von 57,000 Meter. „Wenn Pf äff in seiner Allgemeinen Geologie die Verkürzung des Pvadius durch Faltenbildung auf die Hälfte be- rechnet, so denkt er sich den ganzen Meridian ge- drängt voll Alpen und Himalaja , was der Natur wideispricht. " Diese Verkürzung ist jedoch allerdings nur jene, die in der Tertiärzeit stattgefunden hat; andere, wohl noch viel bedeutendere müssen in früheren Perioden vor sich gegangen sein. Die Faltungen der älteren und ältesten Formationsglieder sind theils durch spä- tere Bedeckungen, thcils durch die nivellirende Kraft des Wassers unseren Augen entzogen. Ob nun die Erdrinde sich in einzelnen grösseren Falten oder in unendlich kleinen Biegungen , die kaum das Niveau der Schichten erhöhen , zusammenschiebt , ist für die Berechnung des Contractionscoefficienten wohl ganz gleichgültig. In diesem Sinne scheint mir Heim 's Berechnung viel zu niedrig gegriffen. Es folgt ferner noch nach Heim, „dass auf jedem beliebigen grössten Kreise der Erde der abso- UiLe Zusaunnenschub, der sich aus der Abwickelung aller auf diesem Kreise befindlichen Dislocationen er- messen lässt, gleich gross sei". Heim will in der Anordnung der Gebirge eine Annäherung au dieses Gesetz erkennen. Ein Abweichen von diesem Gesetze musste un- bedingt eine Verzerrung der Gestalt unserer Erde zur Folge haben und in Folge dessen eine Verlegung des Schwerpunktes derselben mit ihren Consequenzen. Ob indess diese Verlegung in Folge des Verhältnisses der ungeheuren Masse der Erde zu ihren Gebirgen einen irgendwie bemerkbaren Einfluss machen würde, bleibt sehr fraglich. Ich möchte es fast wahrschein- licher finden , dass eine solche Regehnässigkeit der Faltung, wie sie Heim voraussetzt, nicht stattfindet. Es wird kaum je gelingen können , über diese Ver- hältnisse Näheres zu erfahren ; nicht nur dass wir über das Alter jeder Falte genau unterrichtet sein müssten (was bei älteren, von keiner jüngeren Forma- tion überlagerten Schichten in den wenigsten Fällen möglich ist), wir sind ja auch über den Zusammen- schub von 2^3 unserer Erdoberfläche, die mit Meer überdeckt sind, ganz ohne Nachricht. Die nähere Kenntniss des Reliefs der Seeböden zeigt uns wohl die grösseren Falten, aber über die zahllosen kleinen, hier ebenso zu berücksichtigenden Biegungen bleiben wir wohl immer ganz im Unklaren. Es liegt in der Anschauungsweise, wie sie Heim von der Gebirgsbildung hat, ein Unterschied mit der anderer Forscher. Er fasst nicht sowohl die Faltung ausschhesslich als directe Folge der Contraction, son- dern als die in Tangentialdruck umgewandelte Wirkung der Schwerkraft (durch die Contraction in Activität gesetzt) auf. „Wenn die Erdrinde für den Kern zu gross wird, so wirkt die Schwere auf die Rinde ein und zieht dieselbe gegen den Kern. Die Rinde oder Schale verhält sich nun wie ein allseitig geschlossenes Gewölbe. Die Last , die es zu tragen hat , ist das Gewicht der einzelnen Gewölbstheile selbst. Wir können uns durch beliebig viele durch den Schwerpunkt der Erde gehende Ebenen die Erdschale in lauter pyra- midale Gewölbesteine zerlegt denken. Das centripetal wirkende Gewicht wird sich an den Fugen der Ge- wölbesteine stets in einen zu den Fugen senkrechten Druck, d. h. in einen tangentialen Druck umsetzen. Die Last der Schale wirkt in der Schale als Horizontal- oder Tangentialdruck. Nun steht die Schale im laliben Gleichgewicht. Die Last, welche dieses geschlossene Gewölbe zu tragen hat , nämlich seine eigene Last, ist grösser als seine Steifheit und Festigkeit. An der schwächsten Stelle wird sich Zerquetschen oder Aus- wärtsweichen in Form einer Falte entwickeln. Sobald dies begonnen hat, steigert sich die Falte. Sie ist die schwache Stelle geworden , an welcher die ganze Last der betreffenden Zone der Erdschale sich nun als Horizontaldruck äussert. Es thürmt sich nach aussen eine erste, dann eine zweite, dritte etc. Kette auf, während das gesammte Niveau der Oberfläche ein wenig sinkt." (Nach Süss [„Entstehung der Alpen", p. 60] zeigen jedoch die Alpen nicht ein Jüngerwerden der Falten von aussen nach innen.) Im letzten Satze liegt die Erklärung der Ent- stehung von Gebirgsketten an den Rändern des Oceans. Heim bespricht dann weiter die in den Alpen und dem Jura zon Süss nachgewiesenen Stauungserschei- nungen der Ketten an älteren Massen und betrachtet letztere, wie Süss, als mehr verfestigte, widerstands- fähigere Partieen der Kruste. Ueber die eigentliche Entstehung der Continente äussert sich Heim nur sehr zurückhaltend. „Die Bewegungen der Rinde, welche Coutinent und Ocean von einander scheiden, sind also wohl andere als die- jenigen, welche auf den grossen Plateaux der Con- tinente noch gerunzelt haben, wenn auch vielleicht die Kräfte nicht verschieden sind." Ihm scheint eine Er- kenntniss dieser Bewegungen kaum vor einer genaueren Kenntniss der Verbreitung der älteren Perioden möglich. 46 Als zweite Ursache der Faltung bezeichnet aber auch Heim, wie Süss, den durch Contraction in der Kruste selbst entstehenden Tangentialdruck. — — Es ist klar, dass diese beiden Ursachen von Ge- birgsbildung auch in ihren Wirkungen von einander verschieden sein müssen. Die eine ist Folge der Radialcontraction, die andere der Tangentialcontraction. Erstere wird zum Theil sich ebenfalls als Tangential- druck äussern. Süss sieht in der Gebirgsbildung mehr die Wirk- ung der übertragenen Tangentialcontraction (a. a. 0. p. 65 u. 66), welche sich an den früher verfestigten „UrschoUen" staut und abgelenkt wird, obwohl auch ihm die stets gestörten, mächtigen pelagischen Trias- bildungen auf die Gegenwart von Geosynclinalen zu deuten scheinen. — — Ob bei dem Faltenwurf der Kruste einseitige Ge- birge oder nicht entstehen, wird wohl nur von dem Grade der Contraction und von ihrer Ungleichförmig- keit abhängen. Es wäre viel weniger merkwürdig, wenn wir die Gebirgszüge auf der Erde in grösserer Gesetzlosigkeit zerstreut fänden, als zu sehen, wie es thatsächlich der Fall ist, dass in bestimmten Theilen der Erde die Contraction stets in derselben Richtung gewirkt hat. Da die Richtung und Stärke der Tangentialcon- traction sowohl von der verschiedenen Leitungsfähig- keit der einzelnen Theile der Erdkruste, von ihren ungleichförmigen Widerständen u. s. w. abhängt, lauter Factoren, von denen wir gar Nichts wissen und die jedenfalls unendlich complicirt ineinandergreifen, so dürften auch die Richtungen unserer Gebirge naoh Gesetzen von so verwickelter Natur angelegt sein, dass wir kaum je im Stande sein werden, diese zu erkennen oder zu ergründen. Tangentialcontraction kann übrigens nur dann gebirgsfaltend wirken, wenn sie in schon verfestigten Gesteinen ihren Sitz hat ; denn das supponirte flüssige Erdinnere kann sich noch so viel contrahiren ; es wird immöglich die oberhalb liegende fe.ste Kruste mitführen können, da die Verschiebbarkeit seiner Theil- chen dies verhindert.. Die Radialcontraction indess wird sowohl Folge der Zusammenziehung des flüssigen als auch des festen Theiles der Erde sein. Es ist so wahrscheinlicher, dass die grossartigen Niveauveränderungen nur durch letztere bewirkt werden, indem der Zusammenziehungs- coefficient einer Flüssigkeit grösser ist als der eines festen Körpers. Wenn das centripetal wirkende Gewicht eines nachsinkenden Erdgewölbestückes seitlich Falten er- zeugt, so wird jedenfalls die Intensität derselben im Verhältniss zum Gewichte der sinkenden Scholle stehen müssen. Dieses Gewicht wird aber mit der Dicke der erstarrten Kruste zunehmen; es sollte darum folge- richtig die aus dieser Ursache entstehende Falten- bildung stets an Grösse zunehmen, je mehr sich unsere Erde abkühlt; ebenso müssen auch die Senkungen immer bedeutender werden. Ob so vielleicht die grossen Niveauveränderungen in tertiärer Zeit zu erklären sind, möchte ich Anderen zur Beurtheilung überlassen. Dem, der sich die Mühe gegeben hat, unseren Betrachtungen zu folgen, dürfte wohl kaum entgangen sein , dass wir uns noch immer vergebens nach einer Kraft umsehen , welche eine wirkliche senkrechte Er- hebung ohne Falt.enbildung erklären kann. Eine solche Kraft dürfte in Wirklichkeit wohl kaum bestehen , und bleibt somit Nichts übrig , als sämmtliohe Hebungen, die nicht das Resultat einer Faltung sind , oder die sich nicht durch eine , wenn auch auf grosse Distanzen stattfindende , Schichten- , beugung zurückführen lassen, als nur relative Be- wegungserscheinungen aufzufassen. Diese wären dann entweder hervorgebracht durch eine Senkung anliegen- der Krustentheile oder durch eine Erniedrigung des Meeresspiegels, die ihrerseits wieder nur eine Folge von Depression in irgend einem Theüe des Weltmeeres ist. Ein sehr schwer zu erklärendes Factum bleiben aber immerhin jene fast vollkommen horizontal liegen- den Schichten , die z. B. im europäischen Kusslaud seit der Permischen Zeit über dem Meeresniveau hegen und in keiner Weise an den Störungen theilnahmen, welche in dem unendhch langen Zeiträume zwischen dem Ende der paläozoischen Epoche und der Jetztzeit stattfanden. In dem westlich vom Ural und nördlich vom Kaukasus gelegenen Erdstriche, der so gross als das ganze übrige Europa zusammengenommen ist, finden wir fast nur sieben grössere Störungen, und zwar: (siehe Murchison, de Verneuil, counte Keyserling, Russia) die kaum über 1000 Fuss hohen devonischen Valdai-Hügel , eine nordöstlich streichende Störung zwischen dem Ladoga-See und der Onega-Bay, die niedrige Hügelkette der Timan-Berge, welche trotz ihrer hypsometrischen Unbedeutendheit einen ähnlichen Bau wie der Ural zeigt; die kuppenfönnige Erhebung des Devon im Gebiete des Don-Flusses, die stark ge- hobenen carbonischen Schichten des Donetz und der Südtheil der Krim-Halbinsel, der jedoch schon der Erhebungslinie des Kaukasus angehört. Es ist schwer einzusehen, warum sich nicht der unterhalb dieses grossen Oberflächenstückes der Erde befindhche Theil der Kruste ebenfalls contrahiren und durch Uebertragung seines Tangentialdruckes das über ibm Liegende in Falten werfen sollte. 47 L. V. Buch meinte, wie Süss iu seiner „Ent- stehung der Alpen" erwähnt, dass die Horizontalität der russischen Schichten durch eine unterhalb der- selben gelegene grosse Hj'persthenittafel erklärbar sei, wahrscheinlich von der Ansicht ausgehend, dass diese gewissermassen einen Abschluss gegen den damals als hebend betrachteten Andrang der Gase oder des Magma bilde. Wir haben schon früher zu zeigen gesucht, dass ein sich contrahirendes flüssiges Magma nie seine tangentiale Bewegung auf eine überlagernde feste Rinde überti'ageu kann; auch wenn der sich contrahirende Theil der Kruste nicht fest mit dem oberhalb liegen- den erkalteten Theile verbunden ist, wird er bei seiner Faltung an der sich nicht zusammenziehenden Kruste vorübergleiten, ohne sie mitzunehmen. Die zu gross gewordene Kruste muss sich aber endlich doch, wenn auch ausserhalb des Bereiches, wo diese Umstände stattfinden, falten. An der westlichen und östlichen Grenze der russischen, paläozoischen Mulde finden wir gewaltige Stauungserscheiuungen. Dort eine südwest- hch gelichtete Störungslinie mit gewaltigen Ausflüssen von Porphyren und Grünsteinen ; hier die lange Ural- kette, die die tiefsten Glieder der paläozoischen Reihe hoch metamorphosirt blossgelegt hat. Die Erhebungen der Ladoga-Onega-Linie, sowie die Hauptbewegung des Ural sind jedoch wahrscheinlich vor-permischen Alters und finden ihre Erklärung wohl am besten in der grossen paläozoischen Senkung. Süss rechnet die aus- gedehnten russischen Ebenen zu den früh verfestigten „Urschollen", wie das ,,böhmisch-mährische Massiv", das Central-Plateau von Frankreich u. s. w. Ich schliesse diese zerstreuten Betrachtungen mit dem aufrichtigen Wunsche, es mögen die von mir etwa geäusserten irrigen Ansichten widerlegt werden. Sollte es mir gelungen sein, einige neue Gesichts- punkte zu eröffnen, so ist , mein Zweck erreicht, denn ein Herabsetzen fremder Ideen und Gedanken lag mir fern. Wien, März 1879. Biographisclie Mittheilungen. Am 6. Januar 1880 starb zu Pressburg der als Pomologe in weiteren Kreisen bekannte und geachtete Domherr Franz Urbanek, Ritter des Franz-Josephs- Ordens, im 90. Jahre seines Alters. Am 14. Januar 1880 starb zu Cairo Dr. Wil- helm Keil -Bei, Leibarzt des Vicekönigs von Aegyi^ten. Am 15. Januar 1880 starb zu Fulda der Medi- cinalrath Dr. Ignaz Schwarz, Nestor der kurhessischen Aei-zte, 85 Jahre alt. Am 19. Januar 1880 starb zu Schweinfurt der Chemiker Jens Caspar Sattler, M. A. N., geboren am 27. August 1810. Am 21. Januar 1880 starb zu Göttingen Dr. Carl von Seebach, ordentlicher Professor der Mine- ralogie und Geologie an der dortigen Universität, 41 Jahre alt. Er war geboren am 13. August 1839 in Weimar, studirte in BerUn und Göttingen und promovirte 1862 an letzterer Universität, welcher er auch seit 1863 als ausserordentlicher, seit 1870 als ordentlicher Professor angehörte. Er unternahm grosse wissenschaftliche Reisen nach Centralamerika, nach der Insel Santorin im ägeischen Meere und im Winter 1878 — 79 nach Algarbien in Portugal. In Anerken- nung seiner Verdienste erhielt er noch kurz vor seinem Hinscheiden vom Könige von Portugal das Comthur- kreuz des Ordens „de Nossa Senhora da Concigao de Villa Vigosa". Hauptgegenstand seiner Studien war der Bau der Vulkane und die Theorie der Erdbeben. Die Ergebnisse seiner Forschungen, von denen er in verschiedenen Vorträgen und kleineren Schriften Einiges nur vorläufig mittheilte, sollten den Inhalt eines grös- seren Werkes bilden, dessen seit Jahren fortgesetzter Bearbeitung der Tod ein Ziel setzte. — Publicationen: Die Couchylieufauna der Weimarer Trias. Berlin 1862. — Der Hannoversche Jura. Berlin 1864. — Ueber die typischen Verschiedenheiten im Bau der Vulkane und deren Ursache. ; Berlin 1866. — Ueber den Vulkan von Santorin und die Ei'uption von 1866. Göttingen 1866 und Berlin 1867. — Ueber die Wellen des Meeres und ihre geologische Bedeutung. Berlin 1872. — Centralamerika und der interoceanische Caual. Berlin 1873. — Ueber das mitteldeutsche Erdbeben vom 6. März 1872. Leipzig 1873. — Seebach be- theiligte sich auch au der geognostischen Aufnahme und Kartographirung des Eichsfeldes und der benach- barten säohsisch-thüi-ingischen Districte, sowie an den geognostischen und antiquarischen Forschungen in der Umgegend von Göttingen, insbesondere auch an der Gründung und Leitung eines anthropologischen Vereines. (Deutsche Rundschau f. Geographie u. Statistik, Jg. II, Hft. 6, p. 296 ff.) Am 26. Januar 1880 starb zu Paris der Physiker Hiijpolyte Walf erdin, 84 Jahre alt. Am 26. Januar 1880 starb zu Rostock der Pro- fessor der Oekonomie Dr. D. H. Becker. Am 27. Januar 1860 starb zu Wiesbaden der Grossherzoglich Mecklenburg- Seh werinsche Geheime Medicinalrath Dr. med. Carl Friedrich Flemming, einer der ausgezeichnetsten deutschen Irrenärzte. Am 29. Januar 1880 starb zu Nürnberg Carl Emil Gemming, pens. Oberst, der sich um die Geo- logie und Paläontologie viele Verdienste erwarb; er war geboren den 26. April 1794 in Heilbronn. m Von den lühmlichst bekannten Reisenden und Pflanzensanimlem Franz und Eduard Kl ab och ist ersterer nach einer Mittheihnig in Gard. Chron. An- fangs Februar d. J. in Mexiko gestorben. Am 12. Februar 1880 starb zu Dresden Dr. Friedrich Mehwald, der, nachdem er früher die „Schles. Musik-Zeitung", dann längere Zeit die ,,Schles. Blätter", sowie das ,,Bi-eslauer Localblatt" reJigirt, später, nachdem er Dresden zu seinem Wohnsitze ge- wählt, durch seine vielen Reisen in Noi'vvegen sich bekannt gemacht hat. Ueber seine dort gemachten Beobachtungen und seine Reise-Erlebnisse hielt Meh- wald in Dresden öfters Vorträge, und 18C8 veröffent- lichte er das Buch ,,Nach Norwegen!", für welches ihm der König von Schweden die ,, grosse Medaille für Förderung von Norwegens Wohl" verlieh. Dr. Meh- wald stammte aus Mertschitz in Schlesien und erreichte ein Alter von über 70 Jahren. Am 10. Februar 1880 starb zu Luditz in Böhmen der als Pomolog bekannte königlich spanische Kapell- meister Fz. Joseph Sobek. Am 18. Februar 1880 starb zu St. Petersburg Nikolaus Kikolajewitsch Siinin nach langer Krankheit im Alter von 68 Jahren. Er war einer der hervor- ragendsten russischen Chemiker. ,,Sein Name hat in Westeuropa berühmten und geachteten Klang und seine Arbeiten zuerst Hessen die Ausländer der rus- sischen Chemie einen ehrenvollen Platz zuerkennen" — schreibt Professor Butleroff. Am 22. Februar 1880 starb zu Königsberg einer der ältesten Docenten dortiger Univei'sität , der Phy- siker Professor Dr. Ludwig Moser, im 75. Lebens- jahre. Moser hatte sich schon lange vor der prak- tischen Verwendung der Photographie durch Forschungen und Experimente auf diesem Gebiete Ijekannt gemacht. Am 23. Februar 1880 starb zu Frankfurt a. M. der Phrenolog Dr. Gustav Scheve im Alter von 69 Jahren. Durch Krankheit vielfach gehindert, hatte er die letzten Jahre seines Lebens in Frankfurt, mit philologischem und phrenologischem Unterrichte be- schäftigt, zugebracht. Am 23. Februar 1880 starb zu Göttingen der in weiten Kreisen bekannte Arzt Medicinalratli Pro- fessor Dr. Heinrich August Ludwig Wiggers, im 77. Lebensjahre. Der Verstorbene feierte im vorigen Jalu-e sein 50jähriges Doctorjubiläum. Derselbe war zu Altenhagen in der Provinz Hannover den 12. Juni 1803 geboren. Er widmete sich der Pharmacie, stu- dirte 1827 ff. in Göttingen, wurde hier 1828 als Assistent beim chemischen Laboratorium angestellt, erlangte 1830 einen medicinischen Preis (über Seeale comutum), 1885 die philosophische Doctorwürde, wurde 1837 Piivatdocent und gleichzeitig mit der General- inspection der Apotheken im Königreich Hannover beauftragt, später zum Professor der Pharmacie, zum Mitgliede der pharmaceutischen Prüfungscommission und Medicinalrath ernannt. Seine Vorlesungen er- streckten sich über das Gebiet der theoretischen und angewandten Chemie und Pharmacie. Sowohl durch seine unermüdliche und anregende Lehrthätigkeit, als durch seine mit musterhafter Treue und Gewissen- haftigkeit geübte Aufsicht über das Medicinalwesen des Landes liat er sich allgemeine Achtung und grosse Verdienste um das Medicinalwesen des Landes erworben. Am 24. Februar 1880 starb zu Herzberg am Harz der bekannte Pomologc Georg Oberdieck, früher Pastor und Superintendent im Kahlenbergischen, der sich durch seine Obstpflanzungen und -Sammlungen, sowie durch eine Reihe von pomologischen Schriften (z. B. sein mit John und Lucas herausgegebenes illustrirtes Handbuch der Obstbaukunde, 1858 ff.) einen Namen gemacht hat. Am 2'J. Februar 1880 starb zu Emden der Ober- lehrer am dortigen Gymnasium Professor Dr. Prestel, M. A.« N., an einer Herzlähmung im Alter von 70 Jahren. Der Heimgegangene war eine Zierde der Wissenschaft, namenthch auf naturwissenschaftlichem und meteorologischem Gebiete, auf welchem er eifrig geforscht und gearbeitet. Er war langjähriger Director der naturforschenden Gesellschaft in Emden. Am 2. März 1'880 starb zu Leipzig der Geheime Medicinalrath Dr. Eduard Wilhelm Güntz, M. A. N., praktischer Arzt und früherer Director der Irrenanstalt Thonberg bei Leipzig, geboren am 1. April 1800. Am 3. März 1880 starb zu Wiesbaden in Folge eines Schlaganfalles Professor Dr. Carl Ludwig Kirsch- baum, M. A. N., Lehrer am Gymnasium und Inspector am naturhistorischen Museum. Kirschbaum war ein Naturforscher von seltener Vielseitigkeit. Geboren am 31. Januar 1811 und vorgebildet auf dem Gymnasium zu Weilburg und der Universität Göttmgen, wirkte er seit 1834 als eifriger und anregender Lehrer an den Gymnasien zu Weilburg, Hadamar und Wiesbaden. Daneben entfaltete Kirschbaum eine umfassende schrift- stellerische Thätigkeit. Am 12. März 1880 starb zu Stuttgart Dr. Bern- hard v. Gugler, Rector und Professor am dortigen Polytechnikum , hervori'agend durch seine Verdienste um die descriptive Geometrie, geboren zu Nürnberg am 5. März 1812. Am 18. März 1880 starb zu Dresden August Hellmuth v. Kiesenwetter, M. A. N., vergl. p. 34. Am 20. März 1880 starb zu Strassburg Professor Dr. Philipp Wilhelm Schimper, M. A. N., vergh p. 34. AbgeschloBBen den 31. März 1880. Druck voll K. BlocUniaDn und Sohn ia Dresden. NUNQÜAM /rt^^^&k OTIOSUS LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISEELICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VON DEM PRÄSIDENTEN Dr. C. H. Knoblauch. Halle a. S. (jäg.rgasae Nr. 2). Heft XYI. — Ifr. 7—8. April 1880. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Adjunktenwahl im 4. Kreise. — Das AdjunktencoUegium. — Wahl je eines Vorstandsmitgliedes der Fachsektioneu für wissenschaftliche Medicin. Chemie und Botanik. — Verleihung der Cothoniue-Modaille im Jahre 18S0. — Veränderungen im Personalbestände der Akademie. — Beiträge zur Kasse der Akademie. — August Grisebach f (Schluss). — Sonstige Mittheiluugen: Eingegangene Schriften. — Die 1. und 3. Abhandkuig von Band 41, Pars II der Nova Acta. Amtliclie Mittlieilimgen. Ädjunktenwalil im 4. Kreise. Herr Professor Dr. August Weismann in Freiburg i. Br. hat die Wahl eines Adjunkten des 4. Kreises angenommen. Die Amtsdauer desselben erstreckt sich bis zum 22. März 1890. Halle a. S., den 1. April 1880. Dr. H. KnOblaUCh. Das Adjunktencollegium. Nach nunmehr vollzogener Ergänzung des AdjunktencoUegiums durch die Wahlen im 1., 4. und 7. Kreise besteht dasselbe gegenwärtig aus folgenden Mitgliedern, deren Amtsdauer beigefügt ist: Im ersten Kreise (Oesterreich) : 1) Herr Hofrath Dr. F. Eitter von Hauer, Director der Kaiserlichen geologischen Eeichs- anstalt in Wien, bis zum 22. März 1890. 2) Herr Hofrath Professor Dr. F. Ritter von Hochstetter in Ober-Döbling bei Wien, bis zum 18. April 1883. Z) Herr Wirklicher Geheimer Eath Vice-Admiral B. Freiherr von Wüllerstorf-Urbair in Graz, bis zum 17. December 1885. Im zweiten Kreise (Bayern diesseits des Kheins) : 1) Herr Professor Dr. J. Gerlach in Erlangen, bis zum 18. April 1883. 2) Herr Professor Dr. L. Seidel in München, bis zum 18. April 1883. Leop. XVI. 7 50 Im dritten Kreise (Württemberg und Hohenzollern) : Herr Oberstudienrath Professor Dr. F. von Krauss in Stuttgart, bis zum 19. August 1885. Im vierten Kreise (Baden): Herr Professor Dr. A. Weismauu in Freiburg i. Br., bis zum 22. März 1890. Der fünfte Kreis (Elsass und Lothringen) ist z. Z. wegen unzureichender Anzahl der in dem- selben ansässigen Mitglieder nach § 17 der Statuten nicht wahlfähig. Im sechsten Kreise (Grossherzogthum Hessen, Rheini^falz, Nassau und Frankfurt a. M.): Herr Geheimer Hofrath Professor Dr. E.Fresenius in Wiesbaden, bis zum 17. December 1882. Im siebenten Kreise (Preussische Eheinprovinz) : Herr Wirklicher Geheimer Rath Ober-Berghauptmann a. D. Dr. H. C. vonDechen in Bonn, bis zum 22. März 1890. Der achte Kreis (Westphalen, Waldeck, Lippe und Hessen-Cassel) ist z. Z. wegen unzureichender Anzahl der in demselben ansässigen Mitglieder nach § 17 der Statuten nicht wahlfähig. Im neunten Kreise (Hannover, Bremen, Oldenburg und Braunschweig): Herr Geheimer Ober - Medicinalrath Professor Dr. F. Wo hl er in Göttingen, bis zum 22. Januar 1883. Im zehnten Kreise (Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Hamburg und Lübeck) : Herr Professor Dr. G. Karsten in Kiel, bis zum 21. Februar 1883. Im elften Kreise (Piovinz Sachsen nebst Enclaven) : Herr Geheimer Regierungsrath Professor Dr. H. Knoblauch in Halle a. S. , bis zum 17. April 1885. Im zwölften Kreise (Thüringen): Herr Hofrath Professor Dr. E. Strasburger in Jena, bis zum 16. März 1885. Im dreizehnten Kreise (Königreich Sachsen) : 1) Herr Professor Dr. V. Carus in Leipzig, bis zum 22. Januar 1883. 2) Herr Geheimer Hofrath Professor Dr. H. B. Geinitz in Dresden, bis zum 22. Januar 1883. Im vierzehnten Kreise (Schlesien): Herr Geheimer Medicinalrath Professor Dr. H. R. Goeppert in Breslau, bis zum 17. De- cember 1882. Im fünfzehnten Kreise (das übrige Preussen): 1) Herr Dr. J. W. Ewald in Berlin, bis zum 18. August 1887. 2) Herr Geheimer Medicinalrath Professor Dr. R. Virchow in Berlin, bis zum 19. März 1883. Halle a. S., den 1. AprU 1880. Dr. H. KnoblaUCh. Wahl je eines Torstandsmitgliedes der rachsektionen für wissenschaftliche Medicin, Chemie und Botanik. Nach Eingang der unterm 1. December 1879 erbetenen Vorschläge für die in Folge des Hinscheidens der Herren Professor Dr. Freiherr vonRokitansky in Wien, Professor Dr. Freiherr von Gorup-Besanez in Erlangen und Professor Dr. Grisebach in Göttingen in den Fachsektionen für wissenschaftliche Medicin, für Chemie und für Botanik nöthig gewordene Neuwahl je eines VorstandsmitgUedes sind unter dem 25. März dieses Jahres an alle den genannten Fachsektionen angehörigen Mitgheder directe Wahlaufforderungen und Stimmzettel versandt und auch von der Mehrzahl der Stimmberechtigten die letzteren ausgefüllt zurückgesandt worden. Die noch im Rückstande befindlichen, jenen Fachsektionen zugehörigen Herren Collegen ersuche ich, ihre Stimmzettel bis spätestens zum 20. Mai d. J. einzusenden. Sollte wider Erwarten einer derselben die Wahlaufforderung und den Stimmzettel nicht empfangen iaben, so bitte ich, eine Nachsendung von dem Bureau der Akademie verlangen zu wollen. Halle a. S. (Jägergasse Nr. 2), im April 1880. Dr. H. KnoblaUCh. 51 Terleihung der Cothenius-Medaille im Jahre 1880. Der Vorstand der Fachsection (3) für Chemie (Geh. Regierungsrath Professor Dr. A. W. Hofmann in Berlin, Geh. Hofrath Professor Dr. C. R. Fresenius in Wiesbaden) hat beantragt, dass die ihm für das Jahr 1880 zur Verfügung gestellte Cothenius-Medaille (vergl. Leop. XVI, p. 1) Herrn Dr. A. Michaelis, Professor der Chemie an der polytechnischen Hochschule in Karlsruhe, wegen seiner besonderen Verdienste um die Förderung der Chemie, in Anerkennung namentlich der schönen Untersuchungen, welche derselbe über phosphorhaltige organische Substanzen veröffentlicht hat, zuerkannt werde. Die Akademie hat dem entsprechend Herrn Professor Dr. Michaelis die Medaille heute zugesandt. Halle a. S., den 24. April 1880. Der Präsident der Ksl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher. Dr. H. Kuoblanch. Veränderungen im Personalbestande der Akademie. Xeu aufg'enommeiie Mit2,'lieder: Nr. 2268. Am 4. April 1880: Herr Geheimer Regierungsrath Dr. Rudolph Clausius, Professor der Physik an der Universität in Bonn. — Siebenter Adjunktenkreis. — Fachsektion (2) für Physik und Meteorologie. Nr. 2269. Am 7. April 1880: Herr Geheimer Medicinalrath Professor Dr. Hugo Rühle, Director der medi- cinischen Klinik an der Universität in Bonn. — Siebenter Adjunktenkreis. — Fachsektion (9) für wissenschaftliche Medicin. Nr. 2270. Am 8. April 1880: Herr Alexander Merenski, Superintendent der Berliner Transvaal-Mission in Süd- Afrika, in Botcabelo bei Middelburg, Süd-Afrika. — Auswärtiges Mitglied. — Fach- sektion (8) für Anthropologie, Ethnologie und Geographie. Nr. 2271. Am lü. April 1880: Herr Geheimer Rath Dr. Gerhard vom Eath, Professor der Mineralogie und Geologie an der Universität in Bonn. — Siebenter Adjunktenkreis. — Fachsektion (4 für Mineralogie und Geologie. Gestorbene Mit«lieilei' : Am 8. Januar 1877: Herr Alexis Caswell, Professor der Mathematik am Brown'schen Universii;äts-Collegium zu New-Providence R. J. Aufgenommen am 1. October 1857; cogn. Halley I. Am 15. März 1880 zu London: Herr Dr. Thomas Bell, Professor der Zoologie am Kings College und Präsident der Linne'schen Gesellschaft zu London. Aufgenommen am 24. Mai 1853; cogn. Linnaeus. Am 26. März 1880 zu Braunschweig: Herr Dr. Theodor Hartig, Oberforstrath und Professor der Forst- wissenschaften a. D. am CoUegium Carolinum in Braunschweig. Aufgenommen am 1. Januar 1838; cogn. Dalmann. Dr. H. Knoblauch. Beiträge zur Kasse der Akademie. ° Emk. Pf. April 2. 1880. Von Hrn. Director Dr. A. B. Meyer in Dresden Jahresbeitrag für 1880 .... 6 — „ 3. ,, ,, „ Geheimrath Professor Dr. A. Ecker in' Freiburg i. Br. desgl. für 1880 . 6 — ,, 4. ,, „ ,, Geheimen Regierungsrath Professor Dr. R. Clausius in Bonn Eintrittsgeld und Jahresbeitrag für 1880 36 — ,, 6. ,, ,, ,, Dr. Th. Schuchardt in Görlitz Ablösung der Jahresbeiträge 60 — „ 7. „ ,, „ Dr. H. Klencke in Hannover Jahresbeitrag für 1880 6 — „ ,, „ ,, ,, Professor Dr. J. G. Sussdorf in Dresden Jahresbeiträge für 1878, 1879 u. 1880 18 — ,, ,, „ „ ,, Geheimen Medicinalrath Dr. H. Rühle in Bonn Eintrittsgeld 30 — ,, 9. ,, ,, „ Geheimen Rath Professor Dr. G. Zeuner in Dresden Jahresbeitrag für 1880 6 — 7* 52 Emk. Pf. April 9. 1880. Von Hru. Geheimen Medicinalrath Dr. K. Günther in Dresden Jahresbeiträge für 1878, 1879 und 1880 18 — „ „ „ ,, „ Geheimen Eath Professor Dr. A. von Kölliker in Würzburg desgl. für 1880, 1881 und 1882 18 — „ 10. „ „ „ Geheimen Rath Professor Dr. G. vom Rath in Bonn Eintrittsgeld und Jahresbeitrag für 1880 36 — „ 16. ,, ,, „ Professor Dr. J. Munter in Greifswald Jahresbeitrag für 1880 .... 6 — „ ,, ,, ,, „ Professor Dr. R. P. H. Heidenhain in Breslau Ablösung der Jahresbeiträge 60 — Dr. H. Knoblauch. August Grisel)ach. *) Von Professor Dr. J. Reinke, M. A. N. (.Schluss.) Nach der Promotion im Jahre 1836 richtete Grisebach sich in Berlin als Privatdocent ein; allein der Tod seines Vaters im Sommer 1837 zerstörte diese Berliner Pläne; er kehrte in Folge davon nach Göt- tingen zurück. Hier verbrachte er als Privatdocent ein Jahr in Zurückgezogenheit, mit systematischen und geo- graphischen Studien beschäftigt. In diese Zeit fäUt die Herausgabe seiner ersten grösseren Monograplrie, der „Genera et species Gentianearum". Zugleich traf er Vorbereitungen zu seiner türkischen Reise, welche als eine der hervorragendsten Leistungen seines Lebens seinen Namen schnell der Mitwelt bekannt gemacht hat. Diese „Reise nach Rumelien und nach Brussa" hat Grisebach im Jahre 1841 in einem zweibändigen Werke einem grösseren Leserkreise geschildert, ein Werk, welches auch heute noch die allergrösste Aufmerk- samkeit verdient. Es dürfte kaum eine zweite eurojaäische Reisebeschreibung bei gleicher Vollendung in der Form und Wichtigkeit der mitgetheilten Ergebnisse eine solche Frische und Vielseitigkeit der Auffassung dar- bieten. Jedem Gebildeten, speciell aber jedem Botaniker, der Grisebaoh's rumelische Reise nicht kennt, kann die Leetüre dieses Buches nicht genug empfohlen werden. Hier sei nur kurz erwähnt, dass der Reisende im März 1839 Göttingen verliess, sich über Wien zunächst nach Constantinopel begab und von dort in Rithynien bis Brussa vordrang. Nach Constantinopel zurückgekehrt, nahm Grisebach seinen Weg über Rodosto durch Thracien nach Enos, von dort zur See nach dem Berge Athos, welcher für den Pflanzengeographen besondere Anziehung besass, dann weiter durch die Chalkidike nach Salonichi, von hier aus nach Vodena in Macedonien. Die Weiterreise durch Macedonien und Albanien über Bitoha, Coprili, Uesküb und Prisdren bis Scutari führte durch Landstriche, welche wissenschaftlich noch ganz unerschlossen waren. Die Rückkehr erfolgte über Dalmatien. Schon das Erscheinen des ersten Bandes seines Reisewerkes bewirkte die Ernennung Grisebach's zum ausserordentlichen Professor für allgemeine Naturgeschichte in der medicinischen Facultät der Georgia Augusta (1841). Doch bereits im nächsten Jahre finden wir den unermüdlichen Forscher wieder auf einer wissen- schaftlichen Reise durch Norwegen begriffen, welche reiche Ergebnisse in pflanzengeographischer Richtung eintrug. Aus Anlass dieser Reise entwickelte sich ein lebhafter Briefwechsel mit Alexander von Humboldt. Die reichen, auf seiner türkischen Reise gesammelten, speciell botanischen Schätze machte Grisebach den Fach- genossen in dem zweibändigen, erst 1843 und 1844 erschienenen „Spicilegium Florae Rumelicae et Bithynicae" zugänglich. Im September 1864 vermählte sich Grisebach mit Fräulein Eveline Reinbold, Tochter des Kgl. hannov. Amtshauptmanns Reinbold, aus welcher Ehe zwei Söhne entsprossen sind. Im Jahre 1846 war Grisebach in der Lage, eine Berufung als ordentlicher Professor nach Giessen abzulehnen; er ward in Folge davon 1847 in Göttingen zum ordenthchen Professor befördert, später auch zum Director des botanischen Gartens als Nachfolger BartUng's ernannt. Seiner Stellung in der medicinischen Facultät nach konnte er für den Nachfolger Blumenbach's gelten. Auch hat er lange Zeit hindurch des Letzteren Vorlesung über allgemeine Naturgeschichte fortgesetzt, bis er später seine Lehrthätigkeit auf syste- matische und physiologische Botanik beschränkte. Von nun an sehen wir Grisebach neben seinen rein wissenschaftlichen Arbeiten die lebhafteste Thätig- keit seinem Lehrberufe wie den Verwaltungsgeschäften der Universität zuwenden. Für die letzteren zeigte *) Vergl. Leopoldina XV, 1879, p. 65. — Botanische Zeitung, Jahrg. 37, Nr. 33, 15. August 1879. 53 er immer besondere Neigung und Befähigung. Namentlicli in den Fällen, wo es schwierige, mit diplomatischem Geschick zu führende Unterhandlungen galt, übertrug man die Führung derselben gern an Grisebach. Sein überaus warmer Sinn für die Universität des engeren Vaterlandes, wie seine pietätvolle Anhänglichkeit an Güttingen bewogen ihn, jede fernere Berufung auszuschlagen; so 1851 gleichzeitig nach Leipzig und nach Berlin; 1855 nach München und nach St. Petersburg, 1866 zum zweiten Male nach Leipzig. Aus dieser Periode sind noch eine 1852 gemeinsam mit Schenk durch die Karpathen, und eine 1853 durch die Pyrenäen gemachte Forschungsreise zu erwähnen. Eine besonders hervorragende Epoche in Grisebach's wissenschaft- lichem Leben bildet aber der ihm im Jahre 1857 von der britischen Regierung ertheilte Auftrag, die Flora der westindischen Colonieen zu bearbeiten, wofür ihm das bezügliche Herbarienmaterial zugesandt wurde. Grisebach hat die in London 1864 erschienene „Flora of the British West-Indian Islands" stets als das systematische Hauptwerk seines Lebens betrachtet. Durch die Bearbeitung des überaus reichen, von der englischen Regierung ihm überwiesenen Pflanzenvorrathes waren seine Vorstellungen über das natürliche System der Gewächse zu einem gewissen Abschlüsse gereift. „Nur durch Vergleichung so zahlreicher exotischer Typen, wie es mir möglich gewesen ist," hat Grisebach öfters geäussert, „gelangt man zu einem selbststän- digen Urtheil über das System der Phanerogamen. " Er pflegte daher auch die Arbeiten von Bentham und Hooker, trotz mancher abweichenden Ansicht im Einzelnen, als das Fundament der neueren Systematik zu betrachten. Diese Stellungnahme hinderte Grisebach aber keineswegs, auch der systematischen Richtung anderer Botaniker, z. B. derjenigen Alexander Braun's, gerecht zu werden, wenn sie gleich von der seinigen divergirte. Grisebach hatte sich durch seine zahlreichen Bearbeitungen fremdländischer Vegetationsgebiete eine so ausgedehnte Formenkenntniss und solche Sicherheit in der Beurtheilung exotischer Pflanzen errungen, dass, wenn eine Sendung getrockneter Pflanzen aus einer botanisch unerforschten Gegend eintraf, er schon beim ersten Durchmustern in der Mehrzahl der Fälle im Stande war, zu sagen: diese Form ist neu, jene nicht. Seine letzten grossen systematischen Werke betreffen die Bearbeitung der Flora von Argentinien, wozu das Material von unseren Landsleuten, den Professoren Lorentz und Hieronymus, gesammelt und an Grisebach gesandt ward. Wer die beiden stattlichen , dieser Flora gewidmeten Quartbände nicht bloss mit der Hand abwägt, sondern wirklich von dem Inhalte derselben sich eine Vorstellung zu bilden versucht, der wird nicht uuihiu küiiuen, den Grad des Wissens und der Arbeitskraft zu bewundern, durch welche diese Schriften möglich wurden. Inzwischen war auch das grosse Werk Grisebach's auf pflanzengeographischem Gebiete seiner Voll- endung entgegengereift,- die 1872 erschienene „Vegetation der Erde". Man kann dieses Buch als die Haupt- arbeit seines Lebens bezeichnen. Von den Ilfelder Schülerjahren und der Reise, die er als Student in den Dauphine unternahm, an hat er unablässig Material gesammelt zu dieser umfassenden Darstellung. Die Aue- arbeitung des Textes hat etwa neun Jahre in Anspruch genommen. Einer der grössten Vorzüge dieses her- vorragend wissenschaftlichen Werkes ist die jedem Gebildeten zugängliche Form desselben. „Das Buch ist aere perennius," sagte einst ein vielseitig wissenschaftlich gebildeter Nichtbotaniker , der die „Vegetation" sorgfältig studirt hatte. Und nur die so reiche eigene Erfahrung und Anschauung konnte es Grisebach ermöghchen, aus den getrockneten Pflanzen seines Herbars und den ihm vorliegenden Reisebeschreibungen Vegetationsbilder entfernter Continente und Inseln zu entwerfen, von denen ortskundige Reisende versichern, dass sie der Natur fast im Detail entsprechen. Wenn in dem Buche eine gewisse Einseitigkeit der Auffassung hervortritt, indem der heutigen Physiognomie der Vegetation, der heutigen Bodenbeschaflenheit und dem jetzigen Klima ausschliesslich Rechnung getragen wird, so ist eine solche Einseitigkeit der berechtigte Grundzug jeder hervorragenden Arbeit. Grise- bach war eine zu positiv angelegte Natur, um sich mit Behagen in das unsichere Gebiet jener speculativen Betrachtungen zu begeben, welche man Evolutionstheorie nennt, und ohne selbst daran zu zweifeln, dass eine Evolution stattgefunden habe, glaubte er doch, dass sich dieselbe bei dem heutigen Stande der pflanzlichen Paläontologie der wissenschaftlichen Behandlung entziehe. Nach Vollendung der „Symbolae ad Floram Argentinam" fasste Grisebach den Plan zu einem neuen grossartigen Unternehmen, nämlich zur Abfassung einer europäischen Flora. Grisebach glaubte sich einmal durch seine persönhche Vertrautheit mit den meisten europäischen Vegetationsgebieten, dann aber besonders durch die ungewöhnliche Vollständigkeit seines Herbariums, in welchem kaum noch vidrkliche europäische Arten fehlten, zu dieser Aufgabe berufen. Das Buch sollte insbesondere auch einen praktischen Zweck erfüllen. 54 indem bei jeder Art die Grenzen des Vorkommens und eine kurze, aber zum Bestimmen zuverlässige Diagnose namhaft gemacht werden sollte. Während des Winters 1879 war Grisebach schon beträchtlich in dieser Arbeit vorgeschritten, als ihn der Tod ereilte und damit die Vollendung dieses dankenswerthen Unternehmens abschnitt. Noch die Osterferien hatte Grisebach auf einer ihn sehr beglückenden Keise mit seiner Familie in Rom und Oberitalien zugebracht, des besten Wohlseins sich erfreuend. Der rapide, in jenem Jahre besonders ungünstige Khmawechsel bei der Rückkehr brachte ihm eine Erkältung zu Wege, welche leider bald die Symptome einer unheilvollen Krankheit sollte hervortreten lassen. Bereits nach wenigen Tagen schweren Krankseins ward Grisebach am 9. Mai 1879 durch einen sanften Tod von seinen Leiden erlöst und dadurch vor langem Siechthum an einem unheilbaren Uebel bewahrt. Ein unabsehbarer Zug gab ihm das letzte Geleite. — — Vorstehenden warm empfundenen Worten fügen wir noch eine specielle Würdigung der pflanzen- geographischen Arbeiten Grisebach's aus der sachkundigen Feder Oscar Drude' s hinzu.*) „Als die Haupttendenz von Grisebach's pflanzengeographischen Arbeiten," sagt dieser, „darf wohl die Durchführung der zwischen Klima und Pflanzenleben existirenden Beziehungen bezeichnet werden, und sie tritt in den ersten Schilderungen seiner botanischen Reisen (Dauphiue 1833, Rumeliea und Brussa 1839, Skandinavien 1844) eben so klar hervor, wie sie als Grundgedanke in der „Vegetation der Erde" entwickelt ist. Ja, in diesem seinem berühmtesten Werke sagt er von sich selbst, dass er den Plan dazu schon 35 Jahre zuvor in einer kleinen Abhandlung vorgelegt hätte, die demgemäss als Richtschnur seiner vielfältigen in den darauf folgenden Jahren verfertigten kleineren und grösseren Arbeiten aufzufassen ist; es ist dies der in der Linnaea des Jahres 1838 enthaltene Aufsatz : „Ueber den Einfluss des Klima's auf die Begrenzung der natür- lichen Floren". Hier findet man schon alle die pflanzengeographischen Begrifl'e aufgestellt, die nachher in der „Vegetation der Erde" mit so viel Glück verwendet sind, die Definition von „pflanzengeographischen Formationen", „geographischen Charakterpflanzen", besonders aber die Erläuterung der Frage, welche Momente des KHma's zur Charakterisirung der „Floreugebiete" verwendet werden können, wobei dann auf „die Temperatursphäre jeder einzelnen Periode des pflanzhchen Lebens" das Hauptgewicht fällt." „Dieser Grundgedanke kehrt auch in allen pflanzengeographischen Untersuchungen wieder, die er an die systematische Bearbeitung exotischer Floren anknüpfte, und ist mit gleicher Schärfe auf engstem Gebiete für unser Heimathland ausgeführt in der in den „Göttinger Studien" von 1847 enthaltenen Abhandlung: „Ueber die Vegetationslinien des nordwestlichen Deutschlands". Diese kleine Schrift ist epochemachend für die Floristik kleiner Gebiete gewesen. Bisher enthielten die Looalfloren nur den systematischen Katalog der dort wachsenden Pflanzen mit Angabe der Fundorte; Grisebach hat durch seine Abhandlung das Priucip angegeben, nach welchem jene einzelnen Fundorte unter Anwendung allgemeiner Regeln in bestimmte Aus- drucksweisen zusammengefasst werden können, und er ist insofern der Erste gewesen, der pflanzengeographisohe Untersuchungen klimatischer Art auf den Boden des deutschen Tieflandes verpflanzt hat, als lehrreiches Bei- spiel für die Floristen in allen übrigen Ländern der Erde. Und wie hier, so kann in vielen anderen Fällen die von Grisebach aufgebrachte Methode der Nachwelt zum Muster dienen, und seine Schriften wird kein methodischer und nach der Erkenntniss wahrer Naturgesetze strebender Forscher unbefriedigt aus der Hand legen, selbst wenn ihm das darin verwerthete Beobachtungsmaterial schon bekannt sein sollte." „Seiner Vorliebe für geographische Untersuchungen huldigte er auch in einigen nicht eigentlich in das Gebiet der Botanik fallenden Arbeiten; die in den „Göttinger Studien" des Jahres 1846 niedergelegte Abhandlung: „Ueber die Bildung des Torfes in den Emsmooren aus einer unveränderten Pflanzendecke", ist jahrelangen Beobachtungen auf Reisen in seiner engeren Heimath Hannover entsprungen, und sein 1841 herausgegebenes Reisewerk : „Reise durch Rumelien und nach Brussa 1839" zeugt von seiner geographischen Vielseitigkeit. Er hatte sich ihr zu Liebe zuvor mit praktischer Geometrie beschäftigt und erzählte noch lange nachher gelegentlich mit Stolz, dass die kartographischen Angaben über jene Gegenden bis auf die neuere Zeit grossentheils auf seinen mit Boussole und Siede-Thermometer (das Quecksilber-Barometer war bei der ersten Benutzung zerbrochen) gemachten Aufnahmen beruhten. „Wie consequent er sein Ziel im Auge behielt, geht, wenn es noch eines anderen Beweises als der „Vegetation der Erde" bedürfte, aus den jahrelang fortgesetzten und stets als mustergültig anerkannten *) Dr. A. Petermann's Mittheilungen. Bd. 25, 1879, VII. 55 Berichten über die Fortschritte der Pflanzengeographie hervor; dieselben erschienen über die Jahre 1840 — 1853 in Wiegniann's Arohiv, Bd. VIII — XXI, wurden dann nach längerer Unterbrecliung in Behm's geographischem Jahrbuche wieder aufgenommen und sechs Mal über einen zwölfjährigen Zeitraum (bis 1876) in gleicher Weise ausgedehnt: die drei letzten Berichte bieten noch von ihm selbst gemachte Ergänzungen seines inzwischen erschienenen Hauptwerkes. „Die Vegetation der Erde nach ihrer klimatischen Anordnung" wurde in zwei Bänden zu Leipzig 1872 herausgegeben. Mit dem Erscheinen dieses Buches ist die Pflanzengeographie in ein neues Stadium eingetreten ; denn eine solche vergleichende Darstellung der Vegetation aller Länder der Erde existirte vordem nicht, und in ihr ist die weitschichtige Literatur mit staunenswerther Geisteskraft zusammengefasst. Mögen andere pflanzengeographische Werke speculativer und in Streitfragen tiefer ein- dringend erscheinen, auch die Grundsätze, von aUgemeineren Gesichtspunkten ausgehend, principieller ent- wickeln: sie erscheinen wie herausgerissene Fragmente aus einem zusammenhängenden Ganzen, während Grise- bach's „Vegetation der Erde" gründlich ist wie ein lückenloses Kartenwerk." „Schon im Titel ist der leitende Gedanke, das durchgeführte Princip angegeben: die klimatische Anordnung der Vegetation ; allein man irrt , wenn man fiü- die Ansicht des nun dahingegangenen Verfassers die halten möchte, dass das klimatische Princip das alleinige für die geographische Vertheilung der Organismen sei. jWenn die Anordnung der Vegetation zunächst auf die räumlich gegliederten Einflüsse des Khma's und des Bodens hinweist, von denen ihre Organisation bestimmt wird, so bleibt doch eine Klasse von Erschein- ungen übrig, welche den gegenwärtig wirksamen Kräften der unorganischen Natur fremdartig gegenübersteht und ihre Erklärung nur von der Geschichte vergangener Erdperioden zu erwarten hat. Die ungleichen Er- zeugnisse abgesonderter Länder, deren physische Lebensbedingungen gleichartig sind, stehen mit der Paläon- tologie in einem bestimmten, wenn auch oft nur dunkel geahnten Zusammenhange.' So kennzeichnete Grisebach bei einer Schilderung der Verdienste Humboldt' s um die Pflanzengeographie die Doppelaufgabe dieser Wissen- schaft. Er selbst hat sich nur mit der Losung der klimatischen Aufgabe befasst; die geologische Entwiokelung der gegenwärtigen Absonderung der Florengebiete ist im Zusammenhange noch nicht bearbeitet; sie ist als die grösste in dem berühmten Werke zu findende Lücke zu bezeichnen , und die heutige Entwickelung der Zoographie treibt sehr dazu an, ihre Ausfüllung zu versuchen. Niemand kann dem verewigten Verfasser der ,, Vegetation der Erde" in diesem Punkte Einseitigkeit vorwerfen, da er sich von Anfang an auf die eine Hälfte der grossen Aufgabe beschränkt hatte." An Anerkennung hat es Grisebach während seines Lebens nicht gefehlt. Er war Mitglied der Göt- tinger Gesellschaft der Wissenschaften und zahlreicher anderer gelehrter Corporationen des In- und Auslandes. Der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie gehörte er seit dem 15. October 1844, cogn. Froelich , an; am 23. März 1875 wurde er zum Vorstandsmitgliede der botanischen Fachsektion derselben erwählt. — Das nachfolgende Verzeichniss der Publicationen Grisebach's ist von Herrn Dr. Drude entworfen.*) 1. Bericht über eine botanische Reise nach der Dauphine und Provence, Herbst 1833. (Flora 1834, p. 321 — 334. 2. Observationes quaedam de Gentianearum familiae charactere. Berlin 1836. (Inaugural-Dissertation.) 3. Some remarks on the germination of Limnanthemmn laounosnm. Ann. Nat. Hist. I, 1838, p. 6 — 12. 4. Ueber Luftröhrenhaare. Linnaea XII, 1838, p. 681 — 685. 5. Genera et species Gentianearum adjectis observationibus quibusdam phytogeographicis. Stuttgart und Tübingen 1839. 6. Malpighiacearum brasiliensium centuria. Linnaea XIII, 1839, p. 155 — 259. 7. Reise durch Rumelien und nach Brussa. Göttingen 1841. 8. Gentianeae. Nova Acta Ac. Caes. Leop, XIX, 1843, Supplem. p. 47 — 52. 9. Bericht über die Leistungen in der Pflanzengeographie während der Jahre 1840, 1841, 1842, 1843, 1844, 1845, 1846, 1847, 1848, 1849, 1850, 1851, 1852, 1853. Wiegm. Archiv 1841—1855. 10. Beobachtungen über das Wachsthum der Vegetationsorgane in Bezug auf Systematik. Wiegmann's Archiv, 1843, p. 267—292; 1844, p. 134—155; 1846, p. 1—34. 11. Spicilegium florae Rumelicae et Bithynicae. 1843^1844. 12. Phytozoen an Phanerogamen. Botan. Ztg. II (1844), p. 661. 13. Ueber den Vegetationscharakter von Sardanger in Bergens Stift. Wiegmann's Archiv X (1844), p. 1 — 28. 14. Ueber die Pflanzenernährung. Poggend. Annalen LXIV (1845), p. 630 — 632. *} Botanische Zeitung, a. a. 0. 56 15. Ueber die Bildung des Torfes in den Emsmooren aus einer unveränderten Pflanzendecke. Göttingen 1846. 16. Ueber die Vegetationsliuien des nordwestlichen Deutschlands. Göttinger Studien 1847. 17. Bericht über die Leistungen in der systematischen Botanik während des Jahres 1846. Wiegmaan's Archiv XIV (1848). 18. Plantae Kegelianae Surinamenses. Linnaea XXI (1848), p. 181 — 284. 19. Beiträge zu einer Flora der Aequinoctialgegenden der neuen Welt, f Malpighiaceae, Gentianeae.J Linnaea XXII (1849), p. 1—46. 20. Plantae Kegnellianae (Gentianeae). Linnaea XII (1849), p. 567. 21. Ein neues deutsches Ilieraekvm. Botan. Ztg. VIII (1850), p. 638. 22. Commentatio de distributione Hieracii generis per Europam. Abh. d. Göttinger Soc. V (1852), p. 83 — 160. 23. Ueber einige kritische Epilobien. Botan. Ztg. X (1852), p. 849 — 855. 24. Grisebach et Schenk, Observationes de plantis in itinei'e Alpine 1851 lectis. Linnaea XXV (1852), p. 593 — 611. 25. Grisebach et Schenk, Iter Hungaricum a. 1852 suscept. W^iegm. Archiv XVIII (1852), p. 291—362. 26. Malpighiaceae Centro-Americanae, in Oerstedt, Videnskab. Meddel. 1853, p. 43 — 52. 27. Gramineae Rossicae in Ledebour, Fl. Rossica IV. 28. Schenhia, novum genus Gentianearum. Bonplandia I (1853), p. 226. 29. Systematische Bemerkungen über die beiden ersten Pflanzensammlungen Philippi's und Lechler's im südlichen Chile und an der Magellans-Strasse. Abh. d. Gott. Soc. VI (1854), p. 89 — 138. 30. Grundriss der systematischen Botanik. Göttingen 1854. 31. Systematische Untersuchungen über die Vegetation der Karaiben. Abh. der Gott. Soc. VII (1857), p. 151—286. 32. Novitiae Florae Panamensis. Bonplandia VI (1858), p. 2 — -12. 33. Notes on Abiäa, a genus of Memspermeae , Journ. Linu. Soc, Bot. III (1859), p. 108. 34. Malpighiaceae brasilienses in Flor, brasil. 35. Srailaceae brasilienses, desgl. 36. Dioscoreae brasihenses, desgl. 37. Erläuterungen ausgewählter Pflanzen des tropischen Amerika's. Abh. d. Göttinger Soc. IX (1860), p. 3 — 58. 38. Notice sur le genre Rhecdia. Ann. des sc. uat. XV (1861), Bot., p. 231 — 235. 39. Bemerkungen zu Willkomm's Monographie der europäischen Krummholzkiefern. Flora XLIV (1861), p. 593 — 598. 40. Zur Systematik der Birken. Flora XLIV (1861), p. 625—631. 41. Notes on Cotdouhea folubilis Mart., and some other Gentianeae of tropical America. Journ. Linn. Soc. VI (1862), p. 140—146. 42. Plantae Wrightianae e Cuba orientali. Boston, Mem. Amer. Acad. VIII (1863), p. 151—192, 502—536. 43. Ueber einen wahrscheinlichen Dimoriohismus bei den Farnen. Göttinger Nachr. 1863, p. 101 — 112. 44. Flora of the British West-Indian Islands. London 1864. 45. Bromeliaceae. Göttinger Nachr. 1864. 46. Gramineen Hoohasiens. Göttinger Nachr. 1864. 47. Die geographische Verbreitung der Pflanzen West-Indiens. Göttingen 1865. 48. Catalogus plantarum Cubensium , exhibens collect. Wrightian. aliasque minores ex ins. Cuba missas. Lips. 1866. 49. Die Vegetation der Erde. Leipzig 1872. 50. Humboldt als Pflanzengeograph. 1872. 51. Plantae Lorentzianae. Abh. der Göttinger Soc. XIX (1874). 52. Bericht über die Fortsclu'itte in der Geographie der Pflanzen. In Behm's geograph. Jahrbuch 1872, 1874, 1876. 53. Anleitung zu pflanzengeographischen Beobachtungen auf Reisen (Neumayer's Handbuch, 1875). 54. Systematische Stellung von Sclerophylax und Cortesia. Göttinger Nachr. 1878. 55. Cardamine chenopodifoUa. Ebenda 1878. 56. Symbolae ad Floram Argentinam. II. Abh. d. Göttinger Soc. XXIV (1879). Ol Eingegangene Schriften. (Vom 15 September bis 15. October 1879. Schluss.) Soc. Toscana di Scienze natural! in Pisa. Piocessi verbau, di 6 luglio 1879. Pisa. 40. E. Comitato geologico d'Italia. Bollettino. Nr. 7 € 8. 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Ein Beitrag zur Kenntniss vulkanischer Gebirge von K. v. Fritsch, G. Härtung u. W. Reiss. W^interthur 1867. Fol. (1 Karte , 6 Taf.). — Geologische Beschreibung der Insel Tenerife. Ein Beitrag zur Kenntniss vulkanischer Gebirge von K. v. Fritsch u. W. Reiss. Winter- thur 1868. 8*. — Gegenwärtiger Stand der Cochenille- zucht auf den Canarischen Inseln von K. v. Fritsch u. J. J. Rein. — Ueber einige fossile Crustaceen aus dem Septarienthon des Mainzer Beckens. Sep.-Abdr. — Geologische Beschreibung des Ringgebiiges von Santoriu. Sep.-Abdr. — Der gegenwärtige Standpunkt der Geologie. Sep.-Abdr. Kaiserl. Admiralität in'Berlin. Annalen d. Hydro- graphie u. niai'itimen Meteorologie. Jg. 7. Hft. X. Berlin 1879. 4". — Ueber einige Ergebnisse der neueren Tiefseeforschungen. III. Stiller oder Grosser Ocean (Forts.). p. 482 — 493. — Koeppen: Ueber das Klima von St. Helena, p. 500—513. — Nachrichten für Seefahrer. Jg. X. Nr. 42 — 45. Berlin 1879. 4». Alma mater. Organ f. Hochschulen. Jg. 4. 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Batavia 1879. 8". — IJecking: Militair summier zieken rapport van Java en Madura over de jaren 1870 — 1877 p. 283—343. Conwentz , H. ; Ueber ein miocänes Nadelholz aus den Schwefelgrubeu von Comitini bei Girgenti. Sep.-Abdr. Pereis, Martin: Vorträge über Sinnesempfin- dungen und Sinnestäuschungen, Mondsucht, Traum- u. Seelenleben, über Dämonomanie, Verfolgungsmanie, Attentat , Wahnsinn und Selbstmord. 2. Ausgabe. München 1876. 8». Hensel, Reinhold : Ueber Homologien u. Varianten in den Zaliiiformeln einiger Säugethiere. Sep -Abdr. Naturhistor. Verein „Lotos" in Prag. Jahres- bericht für 1878. Prag 1878. 8». — v. Zepharovich: Mineralogische Notizen, p. 25 — 33. — Reinitzer: Unter- suchungen über den Zusammenhang zwischen Wärmeleitung und Struktur der Hölzer, p. 34 — 55. — Feistmantel: Beitrag zur fossilen Flora der böhmischen Steinkohlen- becken, p. 56 — 64. Ver. f. Schlesische Insectenkunde zu Breslau. Zeitschrift für Entomologie. Neue Folge. Hft. 7. Breslau 1879. 8". — Standfuss: Beobachtungen an den schlesischen Arten des Genus Psyclie u. Versuch einer Systematik sämmtlicher der europäischen Fauna angehören- den Vertreter dieses Genus, p. 1 — 44. — Kraatz: Ueber die Verwandten der Phytodecta vi/minalis L. p. 45 — 46. — id.: Die schlesischen Varietäten des Carabus canceRatus. p. 57 — 63. — id.: Letzneria, eine neue europäische Bock- käfergattiing. p. 63— 65. — Gerhardt: Ueber Herbst- u. Winter-Käfer, p. 66—69. — Wocke: Lepidopterologiscbe Mittheihingen. p. 70 — 81. — Möschler: Ueber das deutsche 8* 60 Bürgerrecht von Oclisenhcimeria Birdella Crt. p. 82 — 85. — Kaacke: Eier, Raupe u. Puppe von Helia Calvaria. p. 86 — 87. — Weise: Bestimmungs-Tabellen der europäischen Coleoptereu. II. Coccinelliihie. p. SS — 156. Schomburgk, Richard : Ou the Urari : the deaclly arrow-poison of the Macu?is, an Indian tribe in Bri- tish Guiana. Adelaide 1879. 4". — Ou the naturalised weeds and other plants in South Australia. Adelaide 1879. 40. 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Queensland; with descriptions of new speeies. p. 399 — 408 (2 Taf). — Cuuuingham: On the occurrence of conidial fructihcation in the Mucorini, illustrated by Choanephora. p. 409—422 (1 Taf). — — ■ Zoology. Vol. I. Part 5 — 8. London 1877—79. 40. — Murie: On Steere's Spunge, a new genus of the hesactiuellid group of the Spougida. p. 219 —234 (2 Taf.). — Miers: Notes upou the oxystomatous Crustaeea. p. 235 — 250 (3 Taf,). — Rolleston: On the domestie Pig of prehistoric times in Britain. and on the mutual relatious of this variety of Pig and Sus scrofa ferus, Sus cristatus, Sus midanuwensis, vmd Sus barhatus. p. 251 — 286 (3 Taf). — Moseley: On two new forms of I)eep- Sea Ascidians, obtained during the voj-age of H. M. S. ,,Chal- lenger". p. 187 — 294 (1 Taf). — id. : Ou new forms of Ac- tiniaria, dredged in the Deep-Sea. p. 295—305 (1 Taf). — Sharpe: On the birds coUected by J. B. 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Wien 1879. 8». — Fligier: Eth- nologische Entdeckungen im Rhodope-Gebirge. p, 165 — 196. — Woldi-ich: Ueber bearbeitete Thierknochen aus der Diluvialzeit. p. 196 — 202, — Rzehak: Neu entdeckte prä- historische Begräbnissstätteu bei Mönitz in Mähren, p. 202 — 213, — Much: Ueber die Priorität des Eisens oder der Bronze in Ostasien, p. 214 — 219, Deutsche Seewarte in Hamburg. Monatl. Ueber- sicht der Witterung, August 1878. Hamburg s. a. 8". ■Verein für siebenbürgische Landeskunde. Archiv. Neue Folge. Bd, XIV, Hft. 1, 2. Hermannstadt 1877, 1878. 8". — Hausmann: Der graue Siebenschläfer Myoxus glis. p, 411 — 420. — Fuss: Systematische Auf- zählung der in Siebenbürgen angegebenen Cryptogamen. p. 421—474, — Jahresbericht für 1876/77, Hermannstadt s. a. 8". Siebenb.- Sachs, landwirthschaftl. 'Verein. Die Ernteergebnisse auf dem ehemaligen Königsboden i. d. J. 1870—74, bearb. v. Martin Schuster. Her- mannstadt 1878. 8". Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. Ilerausgeg. v. E. W. Benecke, C. Klein u. H. Rosenbusch. Jg. 1879. Hft. 8, 9. Stuttgart 1879. S». — Lösch: Ueber Kalkeisengranat (Demautoid) von Syssertsk am Ural, p,785 — 791, — Stapff: Zur Mechanik der Schichtenfaltimgon (Schluss), p. 792—814, — Van Werveke: Beitrag zur Kenntniss der Gesteine der Insel Palma, p. 815 — 831. — Wohle r: Bemerkungen 62 über das grönländische Gediegen Eisen, p. 832 — 834. — Babeock: lieber den Coelestin aus dem Muschelkalke von Jühnde bei Göttingen, p. 835—838. Kaiserliche Admiralität in Berlin. Annalen d. Hydrographie u. maritim. Meteorologie. Jg.VII, Hft. XI. Berlin 1879. 4". — lieber einige Ergebnisse der neueren Tiefseeforschungen. III. Stiller od. Grosser Ocean (Schluss). p. 545 — 555. — Borgen: Neue Ableitung der Fluth-Con- stanten für Wilhelmshaven, p. 55fi — 501. — Nachrichten für Seefahrer. Jg. X. Nr. 46 — 49. Berlin 1879. 4«. Alma mater. Organ f. Hochschulen. Jg. V. Nr. 47—49. Wien 1879. 4". Entomplogische Nachrichten. Herausgeg. von F. Katter. Jg. V. Hft. 22. Quedlinburg 1879. S«. — V. Stein: Ein neuer Fall von Parthenogenesis bei den Blattwespen, p. 293—30(1. Kais. Akad. d. Wissensch. in Wien. Anzeiger. Jg. 1879. Nr. 20—23. Wien 1879. 8". Die Natui-. Herausgeg. v. K. Müller. Jg. 28. Nr. 46—50. Halle 1879. 4". Acad. royale de M6decine de Belgique. Bulletin. Annee 1879. 3""' Serie. T. XIII. Nr. 9. Bruxclles 1879. 8". — Letheule: Des dents artificielles de rem- placement. p. 901 — 902. — Dele: Experiences relatives a la culture de la trichine. p. 902 — 905 — Warlomont et L 0 i s e a u : Ophtalmoscoptometre. p. 905 — 916. — F a u c o n : Ei-section precoee de toute la diaphyse du tibia dans cer- tains cas d'osteo-myelo-periostite diftiise aigue. p. 916 — 922. — Boens: l'lus de vacciu, plus de Vaccine, ou moyen d'arriver ä supprimer la niethode de Jenner. p. 923 — 969. Eotteiistein, J.B. : Cousiderations sur le developpe- nient et la conservation des dents et quelques mots de leurs maladies et de leur prothese. 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Berlin 1879. 8». — Kotschedoff: Land- wirthschaftlich-landschaftliche Reminiscenzen aus einer Reise durch's Moskau'sche bis in die kaukasischen Bäder und über Jalta in die Krim. p. 841 — 876 — Heyland: Der Acker- bau in Argeutina. p. 877 — 888. — Müller: lieber die Förderung der Landwirthschaft durch öffentliche Zuwen- dungen in Preussen u. in Schweden, p. 889 — 930. — Horn- berger: Ueber den Einfluss des Dämpfens auf die Ver- daulichkeit des Wieseulieues. p. 933 — 959. K Preuss Akad. d Wissensch. in Berlin. Monats- berichte. August 1879. Berlin 1879. 8". — Peters: Ueber neue Amphibien des Kgl. zoologischen Museums (Euprepes, Aconfias, Typhlops, Zamenis, Spilotes, Oedipus). p. 773 — 779. — Ladenburg: Ueber künstliche Alkaloide. p. 779 — 784 — Gross; Ein Experiment über den Schwefel, p. 788—790. K Sachs. Gesellsch. d. Wissensch. in Leipzig. Abhandlungen. Mathem.-phys. Classe. Bd. XII. Nr. 2, 3. 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Die Schmetterlinge (Lepidoptera). 1) Die Tagfalter (Rhopalocera). p. 79 — 142 (4 Taf). — Wies u er: Die heliotropischen Erscheinungen im Pflanzen- reiche. 1. Theil. p. 143—209. Abthlg. 2. Waagen: Ueber die geographische Ver- theilmig der fossilen Organismen in Indien, p. 1 — 28 (1 Karte). — Igel: Die Orthogonalen und einige ihnen verwandte Substitutionen p. 29 — 40. — Doelter: Die Producte des Vulcans Monte Ferru. p. 41 — 96. — Woldrich: Ueber Caniden aus dem Diluvium, p. 97 — 148 (6 Taf). — Man- zoni: GU Echinodermi fossili dello Schlier dcUe Collina di Bologna, p. 149 — 164 (4 Taf). — Wurmbrand: Ueber die Anwesenheit des Menschen zur Zeit der Lössbiklung. p. 165—186 (4 Taf., 2 Pläne). — Makowski u. Tscher- mak : Bericht über den Meteoritenfall bei Tieschitz in Mähren, p. 187-202 (5 Taf, 2 Holzschn.). — Sitzungsberichte. Mathem.-naturw. Classe. Bd. 77. Jg. 1878. Hft. 5. 1. Abtheilung. Wien 1878. 8". — Leitgeb: Die Nostoccolonieu im ThaUus der Anthoceroteen. p. 411 - 418 (1 Taf). — Fuchs: Studien über die GUederung der jüngeren Tertiärbildungen Ober- Italiens, p. 419— 480 (6 Abbild.). — Dietl: Untersuchungen über die Organisation des Gehirns wirbelloser Thiere. I. Ab- theilg. (Cephalopoden,Tethys). p. 481— 532 (9 Taf ). II. Ab- theilg. (Crustaceen). p. 584 — 603 (1 Taf). — Stossich: Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Chaetopoden. p. 532 — 544 (2 Taf). — Beck: Arbeiten des pflanzenphysiologi- schen Instituts der k. k. Wiener Universität. XII. Ver- gleichende Anatomie der Samen von Vicia und Ervum. p. 545 — 579 i2 Taf). — Becke: Gesteine von der Halb- insel Chalcidice. p. 609 — 615. Bd. 78. Jg. 1878. Hft. 1 — 5. L Ab- theilung. Wien 1879. 8".— Tschermak: DieGlimmer- grupjie. II. Theil. p. 5 — 60. — Tangl: Das Protoplasma der Erbse. 2. 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Abthlg. p. 301—376. — S t e i u d a c h n e r : Ichthyologische Beiträge" p. 377—400. — Koelbel: Ueber einige neue Cymothoiden. p. 401 — 416. — Becke: Gesteine von Griechenland, p, 417 — 430. — Tschermak: Der Meteo- ritenfall bei Tieschitz in Mähren. \>. 440—443, 580-582. — Krauss: Die Orthopteren-Fauna Istriens. p. 451 — 546. — Tschermak u. Sipöcz: Die Cliutouitgruppe. p.555 — 579. — Burger st ein: Abhandlungen des piianzenphysiolog. Institutes der k. k. Wiener Universität. XIV. Untersuch- ungen über die Beziehungen der Nährstofl'e zur Transspira- tion der Pflanzen. 2. Reihe, p. 607—637. Bd. 77. Jg. 1878. Hft. 4, 5. 2. Ab- theilung. Wien 1878. 8". — Haitinger: Ueber Nitro- butylen. 1. Abb. p. 428 — 442. — Ciamician: Ueber das Verhalten einiger Harze und Harzsäureu bei der Destillation über ZiukstanI). III Destillation des Elemiharzes über Zhik- staub. p. 443 — 450. — Barth u. Schröder: Ueber Di- phenole. p. 451 — 462. — Gruss u. 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Sommaruga: Ueber die Einwirkung des Ammoniaks auf Isatin. p. 619 — 640. — Haberditzl: Ueber continuirliche akustische Rotationen und deren Beziehung zum Flächenprincip. p. 641 — 646. — Zulkowsky: Ueber die chemische Zusammensetzung der Diastase und der Rübengallertc. p. 647 — 654. — Exnor: Ueber die Electrolyse des Wassers, p. 655 — 681. — Schött- ner: Ueber die innere Reibung im Glycerin. p. 682 — 698. — Strasser: Ueber die mittlere Temperatur von Kroms- münster. p. 703 — 728. — Wächter: Ueber das relative Volumen der Atome p. 729 — 745. — Becka: Ueber die Bahn des Cometeu II v. J. 1873. p. 751— 761. — Schwarz: Ueber die Formel des sogen. Hipparaffins. p. 762—768. — Barth: Zur Geschichte der Dioxybenzoesäure. p. 769 - 772. — Weselsky u. Benedikt: Ueber Azophenole. p. 773 — 782. — Igel: Ueber die simultanen Invarianten, aus denen sich die Residtante dreier ternärer quadratischer Formen zusammensetzt, p. 783 — 804. — Margules: Ueber Theorie und Anwendung der elektromagnetischen Rotationen, p. 805 — 818. — Mach: Ueber den Verlauf der Funkenwellen in der Ebene und im Räume, p. 819 — 838. — Ciamician: Ueber den Einfluss des Druckes u. der Temperatur auf die Spectren von Dämpfen u. Gasen, p. 839^841. 64 Bd. 78. Jg. 1878. Hft. 1—5. 2. Ab- theiluiig. Wien 1879. 8". — Boltzmann: Weitere Benici'liimgcu über einige Problema der mecliau. Wärnie- theoric. p. 7 — 4G. — Hocevar: Ueber die Integration eines Systems simultaner Diflerentialgleichungen. p. 47 — 58. — Hammerl: Ueber die Kältenüschung aus Chlorcalcium u. Schnee, p. 59 — 79. — Lieb er manu: Ueber die bei der Einwirkung von Bariumoxydhydrat auf Eiweisskörper auf- tretenden Gase. p. 80 — 88. — Ditscheiuer: Uclier die Elektricitätsbewegung im Räume und die Nobili'schen Hinge. p. 93 — 112. — Priljram u. Uandl: Ueber die spccifische Zähigkeit der Ilüssigkeiten u. ihre Beziehung zur chemischen Constitution, p. 113 — 164. — Kantor: Ueber das vollstän- dige Fünfseit. p. 165 — 171. — id.: Ueber das vollständige Viereck u. das vollständige Kreisviereck (Forts.), p. 172 — 192. — id.: Ueber eine Gattung merkwürdiger Geraden u. Punkte bei vollständigen n-Ecken auf dem Kreise, p. 193 — 203. — id.: Die Tangentengeometrie an der Steinor'schen Hyjiocycloide. p. 204 — 233. — Weidel: Ueber das Berberin. p. 234 — 246. — Lippmann u. Strecker: Ueber das Amylidenanilin. p. 247 — 250. — L i p )) m a n n u. H a w 1 i c e k : L Ueber das Eikosylen, ein Derivat des Braunkohlenparafüns. p.251— 258. — Gruss: Bestimmung derBahn des Kometen V. 1874. p. 266—278. — Pulu j : Ueber die Reibung der Dämpfe, p. 279 — 311. — v. Sonimaruga: Ueber die Moleculargrösse deslndigos. p. 312— 322. — K'unerth: Praktische Methode zur numerischen Auflösung unbestimmter quadratischer Gleichungen in rationalen Zahlen, p. 327 — 337. — id.: Numerische Auflösung quadratischer Congruenzen für jeden einfachen Modul, p. 338 — 346. ^ Exner: Ueber die Natur der galvanischen Polarisation, p. 347 — 395. — Weyr; Ueber die Abbildung einer mit einem Cuspidalpunkte versehenen Raumcurve vierter Ordniuig auf einem Kegelschnitt, p. 396 — 398. — Herzig: Ueber zwei neue isomere Cyanursäuren. p. 879 — 416. — Rosicky: Ueber die optischen Eigenschaften des Busses, p. 417 — 432. — Spitzer: Zur Kenntniss der Campherchloride, p. 433 — 440. ^ id.: Ueber ein von Campher derivirendes Camphen u. die Synthese seiner Homologen. p. 441 — 451. — Zeidler, Othmar u. Franz: Ueber die Einwii'kung von Oxydationsmitteln auf die Kohlenwasser- Stoft'e der Reihe CnH^n. p. 452 — 466. — Mach u. Gruss: Optische Untersuchung der FunkeuwcUcn. p. 467 — 480. — K 1 e m e n c i c : Beobachtungen über die elastische Nach- ■wirkung am Glase, p. 481 — 499. — Skraup: Ueber die Zusammensetzung des Cinchonins. p. 505 — 526. — id.: Ueber Oxydationsproducte des Cinchonins. p. 527 — 535. — Gold- schmidt: Ueber Idrialin. p. 536 — 540. — Niederist: Ueber die Einwirkung von Wasser auf die Haloidverbin- dungcn der Alkoholradicale. p. 531 — 550. — Mach u. Weltrubsky: Ueber die Formen der Fmdc enwellen. p. 551 — 560. — Etti: Ueber das malabrische Kiuogummi und eine daraus zu erhaltende neue Substanz, das Kinoin. p. 561 — 5G9. — Lippmann u. Strecker: Ueber Nitrocumiaol u. seineDerivate. p.570 — 574. — Exner u. Goldschmiedt: Ueber den Einfluss der Temperatur auf das galvanische Leitungsvermögen der Flüssigkeiten, p. 575 — 585. — Lipp- mann u.V ort mann: Ueber die Verbindungen des Kobalt u. Nickelchlorur mit Theerbasen. p. 596 — 600. — Skraup u. Vortmann: Zur Kenntniss des Cmchonidins. p. 601 — G16. — K achler; Studien über die Verbindungen aus der Campher- gruppe, p. 617^633. — Benedikt; Zur Kenntniss des Peutabromi-esorcins. p. 634^638. — Pribram: Ueber Wasserstofl'eutwicklung in der Leber u. eine Methode der Darstellung vouGährungsbuttersäure. p.639 — 646. — Barth: Ueber Thymooxycuminsäure. p. 647 — 659. — Demel: Ueber Roussin'sBinitrosulfuretdes Eisens, p. 660 — 664. — Brunner : Ueber Derivate der Toluoldisulfosäure. p. 665 — 676. — Sen- hofer: Ueber eine neue Phenoldisulfolsäure u. Dihydroxyl- benzolmonosulfosäure. p. 677 — 684. • — Ilabermann: Ueber das Glycyrrhizin. j). 685 — 703. — Honig: Zur Kenntniss der Gluconsäure. p. 704 — 710. — Lecher: Experimentelle Bestimmung der Verbindungswärme von Kohlensäuregas u. Ammouiakgas zu carbaminsaur. Ammoniak, p. 711 — 728. — Mach u. Doubrava: Ueber die elektrische Durchbrechung des Glases, p. 729 — 732. — Boltzmann: Ueber die Be- ziehung der Diffusionsphänomene zum zweiten Hauptsatze der mechanischen Wärmetheorie, p. 733 — 763. — Gegen- bauer: Zur Theorie der mechanischen Quadraturen, p. 763 — 778. — Margules; Bemerkung zu den Stefan'schen Grundformeln der Elektrodynamik, p. 779 — 788. — Kanto r: Ueber den Zusammenhang von n beliebigen Geraden in der Ebene. II. p. 789—796. — id.: Ueber das vollständige Fünf- seit und einige dabei auftretende Curvenreihen. p. 797 — 828. — Hann: Zur Meteorologie der Alpengipfel, p. 829—866. — Ciamician: Ueber den Einfluss der Dichte und der Temperatur auf die Spectreu von Dämpfen u. Gasen, p. 867 — 890. — AVeyr: Ueber die Abbildung einer Raumcurve vierter Ordnung mit einem Doppelpunkte auf einem Kegel- schnitt, p. 891 — 895. — Hau dl: Notiz über einen einfachen Ajiparat zur Erhaltung eines constanten Gasdruckes, p. 896 — 898. — Kantor: Metrische Formeln für das Kegelschnitt- büschcl mit vier reellen Grundpuidvten. p. 905 — 915. — Iloletschek: Bahnbestimmung des sechsten Kometen v.J. 1874. p. 916 — 934. — Klemencic; Beitrag zur Kenntniss der inneren Reibung im Eisen, p. 935 — 942. — Stefan: Ueber die Dift'usion der Flüssigkeiten. I. Ueber die optischen Bcobachtungsmethoden. p. 957 — 975. — Zelhr; Bahn- bestimmung des dritten Kometen v. J, 1877. p. 976 — 984. — Lang; Neue Beobachtungen an tönenden Luftsäulen, p. 988 — 999. — Janovsky: Ueber einige chemische Constanten. p. 1004 — 1012. — Kühnert: Ueber die Bahn des Planeten (153) Hilda. p. 1013—1042. — Peschka: Elementarer Beweis des Poldke'schen Fundamentalsatzes der Axonometrie. p. 1043-1055. Bd. 79. Jg. 1879. Hft. 1—5. 3. Ab- theilung. Wien 1879. 8". — Hering; Beiträge zur allgemeinen Nerven- u. Muskelphysiologie. I. Mittheilung: Ueber directe Muskelreizung durch den Muskelstrom, p. 7 — 32. II. MittheUung: Ueber die Methoden zur Untersuchung der polaren Wirkungen des elektrischen Stromes im quer- gestreiften Muskel, p. 237 — 262. — v. Basch: Ueber die Summation von Reizen durch das Herz, p.37 — 75. — Mayer: Studien zur Physiologie des Herzens und der Blutgefässe. VI. Abh. Ueber die Erscheinungen im Kroislaufapparate nach zeitweiliger Verschhessung der Aorta, p. 87 — 133. — Hering: Ueber Muskelgeräusche des Auges, p. 13T — 104. — Klemeusiewicz: Ueber läcunäre Usur der quergestreiften Muskelfasern, p. 162—176 (1 Taf.). - Langer: Die Mus- culatur der Extremitäten des Orang als Grundlage einer vergleichend-myologischen Untersuchung, p. 177 — 222 (2 Taf.), — Brücke; Oeber den Zusammenhang zwischen der frei- willigen Enudgu'ung der Gele und dem Entstehen sogenannter Myeiinformen. p. 267 — 278. — Briggs: Notiz über die Be- deutung des Ligamentum iridis pectinatum. p. 284 — 288. — Biedermann: Beiträge zm- allgemeinen Nerven- u. Muskel- physiologie. III. Mittheilung; Ueber die polaren Wirkungen des elektrischen Stromes imentnervteu Muskel, p. 289 — 320. (Fortsetzung folgt.) Die 1. und 3. Abhandlung von Band 41, Pars II der Sova Acta: R. Greeff: THeEchiure-nfGephi/rea armata). 21 Vs Bog. Text u. 9 chromolithograpbische Tafeln. (Preis 16 Rmk.) E. Adolph: Ueber Insectenflügel. 10 Bog. Text u. 6 theils litbographirte , tbeils photograpbische Tafeln. (Preis 8 Rmk.) sind erschienen und durch die Buchhandlung von Wilh. Engelmann iu Leipzig zu beziehen. — AbgeBchlosseu den 30. April 1S30. Druck von E, Biochmann und Sohn in Dresden. NUNQUAM xi^^^^K . OTIOSUS LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER ffiTWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VON DEM PRÄSIDENTEN Dr. C. H. Knoblaueli. Halle a. S. (Jägerga^.e Nr. 2). Hcft XVI. — Nf. 9—10. Mai 1880. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Ergebniss der Wahl je eines Vorstandsmitgliedes der Fachsektionen für wissen- echaftliehe Medicin, Chemie und BotaiiUc. — Schreiben des Herrn Prof. Dr. A. Michaehs. — Veränderungen im Personalbestande der Akademie. — Beiträge zur Kasse der Akademie. — Johann Casjiar Sattler f. — Ernst Hellmuth von Kiesenwetter f- — Theodor Hartig f. — Sonstige Mittheilungen: Eingegangene Schriften. — Gustav Herbst: Schöner Ohvindiabas aus dem Diluvium der Egeln'schen Midde. — Die 2. und 3. Ab- handlung von Band 41, Pars I der Nova Acta. — Die 4. und 5. Abhandlung von Band 41, Pars II der Nova Acta. Amtliche MittheUungeu. Ergebniss der Wahl je eines Yorstands-Mitgliedes der rachsektionen für wissenscliaftliclie Medicin, Chemie und Botanik. Die unter dem 1. December 1879 (vergl. Leojj. 5V, p. 177) eingeleiteten, unter dem 25. März 1880 (vergl. Leop. XVI, p. 50) mit dem Endtermin des 20. Mai c. ausgeschriebenen Wahlen je eines Vorstands- Mitgliedes der Fachsektionen für wissenschaftliche Medicin, Chemie und Botanik haben nach dem von dem Herrn Notar Justizrath Gustav Krukenberg in Halle a. d. Saale am 25. Mai 1880 aufgenommenen Protokoll folgendes Ergebniss gehabt: Von den 64 Theilnehmern, welche z. Z. die Sektion für wissenschaftliche Medicin bilden, hatten 47 ihre Stimmzettel rechtzeitig eingesandt, von denen 46 auf Herrn Geheimen Kath Dr. Max von Pettenkofer, Professor an der Universität in München, 1 auf Herrn Geheimen Medicinakath Dr. Rudolph Virchow, Professor an der Universität in BerUn, gefallen sind. Von den 25 Theilnehmern, aus welchen z. Z. die Sektion für Chemie besteht, stimmten 19 für Herrn Geheimen Regierungsrath L)r. Hans Heinrich Landolt, Professor der Chemie an der landwirthschaftlichen Lehranstalt in Berlin, 1 für Herrn Geheimen Rath Dr. Bunsen, Professor an der Universität in Heidelberg. Leop. XVI. 9 66 Von den 63 gegenwärtigen Theilnehmern der Sektion für Botanik haben sich 54 an der Wahl betheiligt, von deren abgegebenen Stimmen 22 auf Herrn Dr. A. W. Eich 1er, Professor an der Universität in Berlin, 21 auf Herrn Geheimen Medicinalrath Professor Dr. R. Göppert in Breslau, 5 auf Herrn Professor Dr. E. Strasburger in Jena, 3 auf Herrn Professor Dr. G. Kraus in Halle, 1 auf Herrn Professor Dr. H. Leitgeb in Graz, 1 auf Herrn Hofrath Professor Dr. J. von Sachs in Würzburg, 1 auf Herrn Professor Dr. M. Willkomm in Smichow bei Prag gefallen sind. In allen drei Fällen hat mehr als das nach § 30 der Statuten vom 1. Mai 1872 ausreichende ein Dritttheil der Berechtigten an der Abstimmung Theil genommen. Da jedoch die vorgeschriebene absolute Majorität, im letzteren Falle 28 von 54 Stimmen, bei keinem der genannten Mitglieder der botanischen Sektion erreicht ist, so wird gemäss Absatz 7 des § 30 eine engere Wahl zwischen den beiden Herren, welche die meisten Stimmen erhielten, mithin zwischen Herrn Professor Dr. Eichler in Berlin und Herrn Geheimen Medicinalrath Professor Dr. Göppert in Breslau, nothwendig und werden zu dem Ende die betreifenden Stimmzettel wiederum versandt werden. Die beiden erwählten Vorstandsmitglieder für wissenschaftliche Medicin und für Chemie, Herr Dr. von Pettenkofer und Herr Dr. Landolt, haben die Wahl angenommen und erstreckt sich die Amtsdauer bis •zum 25. Mai 1890. Halle a. S., den 25. Mai 1880. Dr. H. Knoblauch. Der Empfänger der Cothenius-Medaille, Herr Professor Dr. A. Michaelis in Karlsruhe, hat an den Präsidenten das folgende Schreiben gerichtet, welches hierduvph zur Keijntnisa der Akademie gebracht wird: Krarlsruhe, den l. Mai 1880. Hochgeehrter Herr! Mit ebenso-viel Ufiberrasohung als Freude habeich auslhrena geehrten Schreiben. vorB~24. v. M. ersehen, dass mir von der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie die Cothenius- Medaille verliehen worden ist. Diese hohe Auszeichnung seitens unserer ältesten deutschen Akademie und die grosse Anerkennung meiner Arbeiten, die dadurch seitens meiner Fachgenossen durch den Vorstand der chemischen Section ausgesprochen, ist beinahe ein zu grosser Lohn für meine geringen Verdi§fls,te ■ und . verpflichtet mich zu lebhaftem Dank gegen die Akademie uud den Vorstand der chemischen Section. Die Verleihung wird mir ein neuer Sporn zu energischer Arbeit sein, um mir wirklich, wie die hohe Akademie es mir jetzt schon zuschreibt, bedeutende Verdienste um die Fort- schritte meiner Wissensoliaft : zu . ei;ning;en. Indem, ich. noch i Ihnen persönlich für Ihre freundlichen Wünsche m.eineni.best«Qii.D&nkl satge;,. zeiohue./ich) Hochachtung-svoU und ergebenst Herrn Professor Dr. H. . Knoblauch , Dr. A. Michaelis, in Halle. Veränderungen im Personalbestande der Akademie. Neu aufneiiommeiies Mitglied: Nn.2372., Am 5. Mai 1880: Herr Dr. Wilhelm Pfeifer, Professor der Botanik an der Universität in Tübingen. — Dritter Adjunkteukreis. — Facbsektion (5) für Botanik. Gestorbene Mitjiiieder: Am 9. Juli 1878: Herr Dr. Carl Bartholomäus Dumortier-Rutteau, Privatgelehrter der Botanik zu Tournay. Aufgenommen am 3. August 1832; cogn. Dalechamisius. Am 27. März 1880: Herr Dr. Niels Johann Andersson, Professor der Botanik zu Stockholm. Aufgenommen am 5. Januar 1857; cogn. Wikström. 67 Am 22. Mai 1880: Herr Dr. Johann Nepomuk von Ringseis, k. b. Geheimrath und Obermedicinalrath, Professor der Pathologie und Therapie an der Universität in München. Aufgenommen deh 28. November 1825; cogn. W. Hamilton I. Dr. H. Knoblauch. Beiträge zur Kasse der Akademie. ^^^ p, Mai 5. 1880. Von Hrn. Professor Dr. W. Pfeffer in Tübingen Eintrittsgeld u. Ablösg. d. Jahresbeiträge 90 — „ 21. „ „ ,, Geh. Hofrath Professor Dr. C. Gegenbaur in Heidelberg Jahresbeiträge für 1880, 1881 und 1882 18 — ,, 25. „ ,, „ Director Dr. J. Schnauss in Jena Jahresbeitrag für 1880 6 — „ 28. „ „ „ Geh. Reg.-Rath Professor Dr. J. von Hanstein in Poppeisdorf desgl. für 1880 6 — Dr. H. Knoblauch. Johann Caspar Sattler,*) ältester Sohn von Wilhelm Sattler , dem Stifter dieser reichbegüterten und hochangesehenen Familie , und Frau Catharina geb. Geyger, wurde zu Schweinfurt am 27. August 1810 geboren. Nachdem er die beiden Lateinklassen und die höhere Bürgerschule seiner Vaterstadt besucht, trat er zunächst im Jahre 1825 in das väterliche Farbengeschäft zu Schweinfurt ein und begab sich 1827 nach Berlin, wo er an der dortigen Universität Vorlesungen über Chemie hörte, und im Jahre 1828 nach Wien, wo er am polytechnischen In- stitute ausser mit der Chemie sich noch hauptsächlich mit Mineralogie, Geologie und Technologie beschäftigte. Im Jahre 1829 kehrte er in seine Heiniath zurück und unternahm in den folgenden Jahren grössere Reisen, insbesondere auch nach Frankreich und England, auf welchen er sich weiter ausbildete. 1836, nach seiner Verheirathung mit der Tochter des Kreis- und Stadtgerichtsraths Stolle in Schweinfurt, Susanne Amalie Hem'iette, übernahm Sattler die Mitleitung der dortigen Zuckerfabrik; seit 1844 führte er die ausgedehnten väterlichen Geschäfte gemeinsam mit seinen Brüdern Wilhelm und Carl weiter. Angeregt durch einen im Jahre 1846 in Offenbach gehaltenen Vortrag von Johannes Ronge, betheiligte er sich eifrig an den damaligen .religiösen Reformbestrebungen und trat der 1849 in Schweinfurt gegründeten freien Gemeinde bei, die ihn zu ihrem Vorstande erwählte. Dieselbe wurde später (1852) von der Regierung aufgelöst und Sattler zog sich seitdem auf seine ursprüngliche Berufsthätigkeit zurück. Mit ungemeinem Fleiss und vielem Verständniss püegte und vermehrte er von da ab die bereits von seiner Mutter auf Schloss Mainberg angelegten Samm- lungen von Alterthümern, Münzen u. s. w., zeichnete Ereignisse der Vorzeit, die für seine Familie von Interesse waren, auf und schrieb seine eigenen Erlebnisse nieder. Er vollführte Alles dies auf die kunstvollste Weise. Buch um Buch schrieb er auf Pergamentblätter mit zierlicher Fracturschrift, künstlerisch ausgeführten Initialen, Bildern en miniature mit derselben Sorgfalt, mit der einst der Mönch sein Messbuch malte. Den Frieden, welchen Jens Sattler, denn so wurde er gewöhnlich genannt, in d§r rehgiösen Bewegung nicht fand, besass er in hohem Grade in dem Glück seiner Familie, an der Seite einer treuen, verständniss- vollen Gattin, im Kreise trefflicher Kinder. Um das gesellige Leben seiner Vaterstadt hat er sich durch Gründung des Gesangvereines Liederkranz (1833), um die Förderung des süddeutschen Handels und Gewerbes durch Vertretung ihrer Interessen auf den deutschen Handelstagen, Weltausstellungen u. s. w. allgemein an- erkannte Verdienste erworben. Von König Ludwig 11. wurde ihm das Ritterkreuz des Michaelordens verliehen. Als begeisterter Anhänger der Alterthumskunde und der Naturwissenschaften, für welche er stets eine rege Thätigkeit entfaltete, war Jens Sattler langjähriges Ausschussmitglied des Germanischen Museums in Nürnberg und seit dem 1. Januar 1856, cogn. van Hehnont, MitgUed der Kaiserlichen Leopoldinisch- Carolinischen Deutschen Akademie. Zeit seines Lebens war ihm eine ungewöhnliche Rüstigkeit und Geistesfi-ische eigen. Seit Mitte des Jahres 1879 aber empfand derselbe eine Abnahme seiner Kräfte; im December wurde er bettlägerig und verschied sanft am 19. Januar 1880 im Alter von 69 Jahren, in weitesten Kreisen betrauert. Ernst Hellmutb von Kiesenwetter**) wurde am 5. November 1820 zu Dresden geboren als einziger Sohn des Hauptmanns von Kiesenwetter. Seine Schulbildung erhielt er auf dem Gymnasium zu Bautzen. Nach bestandener Maturitätsprüfung bezog *) Vergl. Leopoldina XVI, 1880, p. 34. **) Vergl. Leopoldina XVI, 1880, p. 34. — Nach freundlichen Mittheilungen des Herrn Th. Kirsch, Custos am zoologischen Museum in Dresden, M. A. N. 9* 68 er im Jahre 1840 die Universität Leipzig, wo er bis zum Jahre 1843 die Rechte studirte. Nach vollendeten Universitätsstudien widmete er sich dem Verwaltungsdienste und wurde im Jahre 1849 als Referendar bei der Kreisdirection zu Bautzen, später in ähnlichen Stellungen bei den gleichen Behörden in Dresden und Leipzig angestellt. Im Jahre 1854 wurde er zum Regierungsrath bei der Kreisdirection zu Leipzig mit dem Auftrage als Commissar für die Angelegenheiten der „Leipziger Zeitung", 1856 als Regierungsrath bei der Kreisdirection zu Bautzen ernannt, welche Stellung er bis zu seiner Berufung nach Dresden in das Königliche Ministerium des Innern als Geheimer Regierungsrath im Jahre 1871 bekleidete. Schon während seiner Gymnasialzeit beschäftigte sich v. Kiesenwetter mit Vorliebe mit dem Studium der Entomologie, namentlich mit den Schmetterlingen. Während seines Studienaufenthaltes in Leipzig wurde er namentlich durch Professor Dr. Kunze und Dr. Rudolph Sachsse der Coleopterologie vorzugsweise zugeführt. Auch hatte er daselbst in dem nachmahgen Professor der Entomologie an der Universität Berlin, Dr. med. Herrm. Schaum einen bezüglich naturwissenschaftlicher Studien gleichgesinnten Freund gewonnen, mit dem er bis zu Schaum's Tode unausgesetzt im regsten Verkehr blieb. Aus dieser Zeit datiren auch v. Kiesenwetter's erste entomologische Arbeiten, die sich sehr bald bei den vorzüglichsten Autoritäten dieser Wissenschaft durch ihre Gründlichkeit und Klarheit allgemeine Anerl'eiioiiiiiieiie8 Mitalied: Nr. 2273. Am 24. Juni 1880 : Herr Max Thomas Edelmann, Privatdocent der Physik an der Königlichen technischen Hochschule in München. — Zweiter Adjunktenkreis. — Fachsektion (2) für Physik und Meteorologie. Ge,stoi'beues Mitglied: Am 23. Juni 1880 zu Breslau: Herr Dr. Adolf Eduard Grube, kaiserlich russischer Staatsrath und Professor der Zoologie an der Universität in Breslau. Aufgenommen am 15. October 1841 ; cogu. Savigny. Dr. H, Knoblauch. Beiträge zur Kasse der Akademie. ^^^ p, Juni 5. 1880. Von Hrn. Professor Dr. L. Prowe in Thorn Jahresbeitrag für 1880 6 — „ 8. „ „ ,, Medicinalrath Dr. J. G. Preyss in Wien desgl. für 1880 6 — „ 24. „ „ ,, Privatdocent M. Th. Edelmann in München Eintrittsgeld und Jahresbeitrag für 1880 36 — Dr. H. Knoblauch. Michael August Friedrich Prestel*) wurde am 27. October 1809 in Göttiugen geboren, woselbst er auch seine Vorbildung erhielt. Von Jugend auf fesselte ihn das naturwissenschaftliche und mathematische Studium, insbesondere dasjenige der Mineralogie, Geologie und der mit der Mathematik so nahe verwandten Krystallographie. Für die letztere wurde er namentlich durch die Vorträge seines Lehrers an der Göttinger Universität, des als Krystallographen, Minera- logen und Geognosten hochverdienten Friedrich Ludwig Hausmann, begeistert. Audi der einfache, aber durch Autopsie höchst anregende Vortrag von Friedrich Blumenbach , dem seiner Zeit bedeutendsten Naturforscher in Europa , förderte ihn wesentlich. Mathematik studirte er unter Thibaut und Ulrich . Astronomie unter Gauss, Physik unter Tobias Meyer, Chemie unter Strohmeyer, Botanik unter Schrader und Mayer. Besonders charakteristisch erschien Prestel die Wahrnehmung, dass die Masse jedes vollständigen Krystalles, bei dessen Bildung von Aus.sen her keine anderen Ki"äfte störend eingegriffen haben, so vertheilt ist, dass jede Ebene, welche durch den Schwerpunkt senkrecht gegen die Hauptachse gelegt ist, sie in zwei symmetrische, im Gleichgewicht stehende Hälften theilt. Dieses weckte in ihm den Wunsch, auch die übrigen, der Krystallbildung zu Grunde liegenden Gesetze kennen zu lernen. Hierzu und um zugleich die unendlich mannichfaltigen Gestalten der Individuen der anorganischen Natur übersehen und beherrschen zu können, war vor Allem erforderlich, dieselben bildlich und zwar vollständig nach ihrer Verwandtschaft perspektivisch dar- zustellen. Für eine solche perspektivische Darstellung fehlte ihm damals jede Anweisung und so war seine erste Arbeit darauf gerichtet, die Regeln der Perspektive für den genannten speciellen Zweck zu gestalten und anzuwenden. Er veröffentlichte dieselbe schon als Student unter dem Titel: „Anleitung zur perspectivischen Entwerfung der Krystallformen für Mineralogen." Mit einem Atlas von 7 Tafeln in Steindruck. Göttingen, bei Vandenhoeck und Ruprecht, 1833. 8*'. *) Vergl. Leopoldina XVL 1880, p. 34. 11' 84 Nur durch die warme Empfehlung seitens des Hofraths Hausmann verstand sich die Buchhandlung zu dem kostspieligen Verlage der Schrift eines jungen Studenten. Das Werk wurde von dem damals bedeu- tendsten Krystallographen Professor Weiss in Berlin einer besonderen Besprechung in einer Sitzung der Berliner Akademie der Wissenschaften gewürdigt. Auch Haidinger, der denselben Gegenstand, aber nach anderen Principien bearbeitet hatte, sprach sich günstig über dasselbe aus. Nach beendeter Studienzeit arbeitete Prestel eine Zeit lang als Geometer in der Umgegend von Göttingen und dann als Markscheider am Harze; er verfasste Tabellen der Sohlen und Seigerhöhen zum Gebrauche beim Feldmessen und Markscheiden 1827, die aber nicht veröffentlicht sind. Michaehs 1833 kam Prestel an das Gymnasium zu Emden. Ganz ohne Vermögen, war derselbe erst von dem hier verdienten Gelde im Stande, 1834 zu promoviren. Dies geschah in absentia an der Universität Marburg. Die zu Göttingen gedruckte Dissertation führt den Titel: „De centro gravitatis." Göttingen 1834. 8". Prestel's vorzüglichstes Streben war nunmehr darauf gerichtet, seinen Schülern den Unterricht so fruchtbar als möglich zu machen. Das Studium der Mathematik und Didaktik, welche ihn schon als Student beschäftigt, trat mit seiner Wirksamkeit als Lehrer erst recht in den Vordergrund. Mit grossem Eifer studirte er die Schriften eines Pestalozzi, Diesterweg, v. Raumer und Anderer. Den Mangel geeigneter Lehrbücher suchte Prestel auszufüllen durch seine im Jahre 1836 erschienene „Vorschule der Geometrie für Gewerbeschulen, höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien." Mit 6 Tafeln. Emden 1836. 8". Von diesem Buche wurde später eine zweite und 1867 eine dritte Auflage nothwendig, letztere den gewachsenen Ansprüchen an derartige Lehrmittel entsprechend erweitert und vervollständigt. Stets bemüht, die den einzelnen Xaturerzeugnissen und Naturerscheinungen zu Grunde liegende Idee aufzufinden und zur Darstellung zu bringen, war er bestrebt, dieses in erster Stelle an den Krystallen aus- zuführen. Nach mehrjähriger umfangreicher Arbeit hatte er das isometrische System dargestellt. Dasselbe erschien in Emden 1837 in Folio unter dem Titel: „Die Individuen der anorganischen Natur. 1. Lieferung: Die vollzähligen Combinationen des isometrischen Systems." Ueber Idee und Zweck dieser Arbeit hat sich Prestel selbst in dem erklärenden Texte der Tafeln ausgesprochen. Das Werk wurde von den Koryphäen der Wissenschaft günstig aufgenommen, auch an zahl- reichen Akademieen Vorträge darüber gehalten. Gleichwohl und ungeachtet der zugleich praktischen Tendenz fand dasselbe jedoch nicht einen hinreichend lohnenden Absatz, so dass sich Prestel gezwungen sah, die Fort- setzung aufzugeben. In den vierziger Jahren fing man allmählich an, auch dem naturwissenschaftlichen Unterrichte in den Gymnasien einen Platz anzuweisen. An dem darauf folgenden Kampfe zwischen den Vertretern der älteren und der neuen Richtung nahm Prestel lebhaften Antheil. Er veröfientlichte in den Programmen des Gym- nasiums zu Emden folgende hierauf bezügliche Abhandlungen: 1. Ueber d. Methode d.naturwissenschaftl. Unterrichts in Schulen überhaupt, bes. in Gymnasien. Emden 1840. 40. 2. Ueber die Methode des naturgeschichtlichen Unterrichts. Emden 1844. 4". 3. Ueber Ziel, Methode und Umfang des naturwissenschaftlichen Unterrichts in Gymnasien. Emden 1850. 4"» 4. Die geometrische Heuristik, für die Schule bearbeitet. Emden 1856. 4". 5. Die Kegelschnitte in elementarer Darstellung für die Schule. Emden 1868. 4°. Am füglichsten findet hier sogleich die Erwähnung folgender auf denselben Zweck gerichteter selbst- ständiger Schriften Platz: 1. Lehrbuch der Arithmetik und Algebra für höhere Lehranstalten. Emden 1838. 2. Grundriss der Naturgeschichte. Emden 1843. 3. Lehrbuch der Naturgeschichte nach Oken. I. Theil: Das Mineralreich, II. Theil: Das Thierreich. III. Theil: Das Pflanzenreich. Emden 1840—1843. 2. Auflage Leipzig 1850. 4. Tabellarische Uebersicht des inneren Baues der Erdrinde. 5. Netze zu geometrischen Körpern und Krystallmodellen. Emden 1846. 6. A-B-C-Buch der Zeichen-, Reiss- und Messkunst. Leipzig 1847. 7. Methodisch-theoretisch-praktisches Lehrbuch der ebenen u. sphärischen Trigonometrie. 8 Taf. Weimar 1848. 8. Tabellarischer Grundriss der Experimental-Physik. Leipzig 1856. Ausserdem erschienen von ihm mehrere hierher gehörige Aufsätze in Meyer's pädagogischer Revue. Seine HauptÜiätigkeit aber als Schriftsteller widmete Prestel der Meteorologie. Während einer nahezu ein halbes Jahrhundert umfassenden Thätigkeit in Schrift und Wort hat er mehr als einen wesent- lichen Baustein zur wissenschaftlichen Grundlage der modernen Meteorologie geliefert und dadurch seinen Namen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt gemacht. Hauptsächhch war sein Streben darauf gerichtet, die Gesetze der Schwaukungen des Luftdrucks und der Wärme aufzufinden und diese auf die landwirthschaftlichen und sanitären Verhältnisse sowie auf die Seefahrt anzuwenden. Seit dem Jahre 1836 hat er tägHche Witterungs- beobachtungen angestellt, deren Ergebnisse er in zahlreichen Aufsätzen und Abhandlungen hauptsächlich in folgenden Zeitschriften veröffentlichte: in den Jahresberichten der naturforschenden Gesellschaft zu Emden, denen dieselben meist als sogenannte „Kleine Schriften" beigegeben sind; in den Verhandlungen und in der Leopoldina der KaiserHchen Leopoldinisch-Carolinischen Akademie; in Peterraann's geographischen Mittheilungen; im Deutschen Reichsanzeiger; in Peters' Astronomischen Xachrichten; in der neuen Hannoverschen Zeitung; im Hannoverschen Gewerbeblatt; in der Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur- Vereins zu Hannover; in Henneberg's Journal für Landwirthschaft ; in Grunert's Archiv; den Witterungsberichten der deutschen See- warte in Hamburg; in der Leipziger lUustrirten Zeitung; Meidinger's Monatsschrift aus allen Reichen der Natur; in Müller"s „Natur"; Heis' und Jahn's Wochenschrift: Unterhaltungen auf dem Gebiete der Astronomie ; in der Isis; den Sitzungsberichten der K. K. Akademie der Wissenschaften zu Wien; in der Oesterreichischen Marine-Zeitung ; in der Zeitschrift der österreichischen Gesellschaft für Meteorologie. Wir heben aus der so ausserordentlichen Fülle von Publicationen folgende hervor: I. Kleine Schriften der Naturforschenden Gesellschaft in Emden. 1. Die Temperatur von Emden. 1855. 4". 2. Der Tangenten-Maassstab und die Componenten-Tafel zur Bestimmung der mittleren Windrichtung nach der Lambert'schen Formel. 1855. 8". 3. Das Vaporimeter oder die Psychrometerskale, ein Instrument, um aus den Anzeichen des August'schen Psychrometers die Feuchtigkeit der Luft ohne Rechnung zu bestimmen. 1855. 8". 4. Die Gewitter des Jahres 1855. Ein Beitrag zur Physiologie der Atmosphäre. 1856. 8". 5. Beiträge zur Kenntniss des Khmas von Ostfriesland. 1858. 8". 6. Der Barometerstand und die barometrische Windrose Ostfrieslands. Emden 1860. 4". 7. Meteorologische Untersuchungen, betreffend die Verbreitung des Moorrauchs in den Tagen vom 20. bis 28. Mai 1860, die isobarom. Linien am 22. Mai und die Gewitter am 20. und 26. Mai 1860. Emden 1861. Mit 2 lithographirten Tafeln. 8. Ergebnisse der Witterungs-Beobachtungen zu Emden in den Jahren 1860 und 1861. Emden 1862. 4". 9. Das geographische System der Winde über dem Atlantischen Ocean. Emden 1863. 4«. 10. Ergebnisse der Witterungs-Beobachtungen zu Emden in den Jahren 1862 und 1863. Emden 1864. 4". 11. Die Winde über der deutschen Nordseeküste und dem südHchen Theile der Nordsee, nach ihrer perio- dischen Veränderung im Laufe des Jahres. Mit einer Windkarte. Emden 1868. 4". 12. Das Gesetz der Winde, abgeleitet aus d. Auftreten derselben über Nordwest-Europa. 1 Karte. Emden 1869. 13. Die Temperatur-Verhältnisse in der untersten, die Erdoberfläche unmittelbar berührenden Schicht des Luftmeeres. Emden 1871. 8». 14. Die Winde in ihrer Beziehung zur Salubrität und Morbilität. Ein Beitrag zur medicinischen Witterungs- und Klimakunde. Mit einer Tafel. Emden 1872. 8°. 15. Ergebnisse der Beobachtungen und Erfahrungen, betreffend die Sturmwarnungen und Sturmsignale. (Erschienen im 58. Jahresberichte der naturf. Gesellsch. zu Emden.) 1873. 8". 16. Ergebnisse der Witterungs-Beobachtungen von 1864 bis 1873. Emden 1874. 40. 17. Die höchste und niedrigste Temperatur, welche an jedem Tage von 1836 bis 1877 auf dem meteoro- logischen Observatorium zu Emden an einem Rutherford'schen Thermograph beobachtet worden ist, sowie die daraus abgeleiteten äussersten Grenzen der Temperaturbewegung in Ostfriesland. Emden 1879. 40. U. In den Nova Acta der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Akademie. 1. Die mittlere Windrichtung an der Nordwestküste Deutschlands für jeden Tag im Jahre aus 19 Jahre umfassenden Beobachtimgen in Emden, sowie auch für Hamburg berechnet, und numerisch und S6 graphisch dargestellt. Ein Beitrag zur Lehre von der geographischen Verbreitung und der gesetz- mässigen Drehung des Windes. Mit 2 Tafeln. Vol. XXVI, P. I. 1857. 4». 2. Die jährliche Veränderung der Temperatur in Ost-Friesland. Mit einer Tafel. Vol. XXVII. 1860. 4". 3. Die thermische Windrose für Nordwestdeutschland berechnet. Mit 4 Tafeln. Vol. XXVIII. 1861. 4". 4. Die mit d. Höhe zunehmende Temperatur als Function d. Windesrichtung. Mit 3 Taf. Vol. XXIX. 1862. 4«. 5. Die jährhche und tägliche Periode in der Aenderung der Windesrichtung über der deutschen Nordsee- küste, sowie der Winde an den Küsten des Rigaischen und Finnischen Meerbusens und des Weissen Meeres. Mit 2 Tafeln. Vol. XXX. 1864. 8». 6. Die jährhche periodische Aenderung des atmosphärischen Ozons und die ozonoskopische Windro.se als Er- gebniss der Beobachtungen zu Emden von 1857 bis 1864. Mit 2 Tafeln. Vol. XXXII, P. I. 1865. 4". in. In der Leopoldina. Die Meteorologie in ihrer Beziehung zur Landwirthschaft , dem volkswirthschaftlichen Interesse und den Gesundheitsverhältnissen. Heft IX, Nr. 5—6. 1873. 40. IV. In Petermann's geographischen Mittheilungen. 1. Der Moorrauch des Jahres 1857. Jahrg. 1858. 2. Ergebnisse d. Beobachtungen über d. mit d. Höhe zunehmende Temperatur d. unteren Luftschichten. Jahrg. 1860. 3. Ueber den Werth der nach der Lambert'schen Formel berechneten mittleren Windrichtung für die Meteorologie. Jahrg. 1861. 4. Ueber die meteorologischen Beobachtungssysteme zu maritimen Zwecken. Jahrg. 1862. 5. Ergebnisse der neuesten auf das Gesetz der Stürme gerichteten Untersuchungen. Jahrg. 1862. 6. Abermals der Moorrauch und seine weite Verbreitung. Jahrg. 1865. 7. Die Meteorologie der Gegenwart und ihre Beziehung zur Nautik und Agrikultur. Jahrg. 1865. 8. Ein offenes Polarmeer, gefolgert aus den meteorologischen Erscheinungen des nördlichen Europa. Jahrg. 1866. V. In Henneberg's Journal für Landwirthschaft. 1. Geschichtliche Bemerkungen über die Luugenseuche unter dem Rindvieh der Pro\-inz Friesland seit ihrer Entstehung vom Jahre 1842 bis zum 1. Januar 1852. Aus dem Holländischen des Dr. Ledder. 2. Jahrg. Celle 1854. S. 505. 2. Bildliche Darstellung des Ganges der Witterung im Königreiche Hannover. Jahrg. 1855 — 1860. 3. Uebersichtliche Darstellung des Verlaufs der Witterung im Königreiche Hannover. Jahrg. 1855 — 1865. 4. Ueber Moorbrennen in Ostfriesland, den Moorrauch und die Urbarmachung des Moores. Jahrg. 1868. VI. In Meidinger's Monatsschrift „Aus allen Reichen der Natur". Ueber den Moor- oder Höhenrauch und das Moorbrennen. Frankfurt a. M. 1859. Bd. U, Heft 2. Vn. In d. Zeitschrift d. Architekten- u. Ingenieur- Vereines f. d. Königr. Hannover v. 14. Jan. 1863. Die Aenderung des Wasserstandes der Flüsse und Ströme in der jährhchen Periode als der jährlichen periodischen Zu- und Abnahme des atmosphärischen Niederschlags und der Verdunstung genau entsprechend an Beobachtungen nachgewiesen. Vin. In der „Neuen Hannoverschen Zeitung". 1. Ueberd. Sturm in Norderney. Die telegraphische Sturmwarnung. Das Dünenschutzwerk aufNorderney. Aug.1865. 2. Ueber die österreichischen Sturmsignale. Juh 1869. IX. In der Zeitschrift der österreichischen Gesellschaft für Meteorologie. 1. Der Verdunstungsmesser (Atmometer) in seiner einfachsten Form. I. 1866. 2. Die jährliche Periode der Ozonreaction auf der nördlichen Hemisphäre. I. 1866. 3. Die Geschichte der Witterung in Nordwest-Deutschland. III. 1868. 4. Ueber den Moorrauch in seiner weiten geographischen Verbreitung und die durch ihn verursachten phantasmoskopischen Erscheinungen im Luftmeere. III. 1868. 5. Ueber die Ursache der Trübung der Luft in der ersten Hälfte des Juli 1869. IV. 1869. 6. Die Polarstreifen oder Polarbanden als Sturmsignale. V. 1870. 7. Die Bahn der mit dem Golfstrome von Südwest nach Nordost über dem Atlantischen Oceane längs der Küsten von Nordwesteuropa fortschreitenden Sturmfelder. V. 1870. H7 8. Vergleichende Darstellung der klimatischen Vei-hältnisse im äussersten Westen und Osten der Küsten- strecke des Preussischen Staates längs der Nordsee und Ostsee. VI. 1871. 9, -Das Gesetz der Winde und das System der Luftströmungen über dem Atlantischen Ocean. VI. 1871. 10. Beziehung zwischen der Anzahl der hellen, meist trüben und ganz trüben Tage, welche in einem Monate vorkommen, zu der in Procenten ausgedrückten Bewölkung des Himmels. VII. 1872. 11. Die Nordlichter, veinirsacht durch d. Strömungen imLuftmeere, an d. Beobachtungen nachgewiesen. VII. 1872. 12. Bestimmung der Höhe der Wolken durch Benutzung des elektrischen Telegraphen. VIII. 1873. 13. Die Polarbanden des Aeroklinoskop. IX. 1874. X. In der Weser-Zeitung vom 8. December 1867. Verwerthung der Witterungsberichte. XI. In Peters' Astronomischen Nachrichten v. J. 1863, Nr. 1045. Resultate aus den Beobachtungen, gerichtet auf die Ermittelung der Temperaturdifferenzen an der Erdoberfläche. XII. Im Deutschen Eeichs- und Königlichen Preussischen Staats-Anzeiger. Meteorologische Correspondenz , regelmässig vom December 1870 bis März 1873. Ausserdem: Ueber- sichtliche Darstellung der meteorologischen Beobachtungs-Systeme und Beobachtungs-Stationen. — Ueber das Voi'kommen des atmosphärischen Ozons. Zur Bade- und Reise-Saison. — Die meteo- rologischen Publicationen nach einem Aufsatze von Dove. — Ueber den Moorrauch. XIII. In den Monatlichen Uebersichten der Witterung der Deutschen Seewarte in Hamburg. Verlauf d. Witterung auf d. östlichen Hälfte d. nördlichen Hemisphäre, regelmässig von Dec. 1875 — Jan. 1880. XIV. In der Leipziger Illustrirten Zeitung erschienen während einer langen Reihe von Jahren Abhandlungen aus Prestel's Feder (das Atmometer, das Pendelmanometer, die telegraphischen Witterungsberichte und die Verwerthung derselben zur Vorbestimmung der Stürme), noch in der letzten Zeit die Meteorologischen Bilder. Auf der 37. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Karlsbad im September 1862 wurden vier Vorträge gehalten : 1. Neue Formel zur anschaulichen und übersichtlichen Darstellung der Strömungen im Luftmeere in ihrem Neben- und Nacheinandersein. 2. Die in der Zone der veränderlichen Winde auf der nördlichen Hemisphäre aus den Beobachtungen sich ergebenden acht Windesgebiete. 3. Ueber die Aenderung der Lage der Achse der thermischen Windrose in der jährlichen Periode. 4. Ueber die in der untersten, unmittelbar auf der Erdoberfläche ruhenden Schicht der Atmosphäre mit der Höhe zunehmende Temperatur als ein auch bei der Vergleichung der Temperatur verschiedener Orte und der Bestimmung der Isothermen, Isanomalen u. s. w. , sowie den Untersuchungen der Pflanzenphysiologie bedeutsames Moment. In den amtlichen Berichten der 39. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Giessen im September 1864 finden sich: 1. Windrose der Ozonreaction. S. 65. 2. Die jährHche Aenderung im Wasserstande der Flüsse und Seen. S. 69. 3. Ueber den Verdunstungsmes.ser, Atmidometer. S. 84. Prestel's das Ozon betreffende Arbeiten finden sich vollständig abgedruckt in: Lender, Das atmo- sphärische Ozon. Bd. II, S. 28. 1873. 8». (ScMuss folgt.) Eingegangene Schriften. (Vom 15. Januar 1879 bis 15. Februar 1880. Schluss.) id.: Telephon-Sirene, p. 27— 32. — Dahl: Verzeichniss der Naturwissenschaftl. Verein f. Schleswig-Holstein, bei Eutin gefundenen SchmetterUnge p. 33-60. - Heine- ci 1. Ti T)i TTT TTri « T' • 1 1 o r, ^ on maun: Die krystalhnischen Geschiebe bchleswig-Holstems. Schrilten. Bd. lU, Hit. 2. Kiel 1880. 8". — Karsten: p, 61 — 98. — Weber: Berichte über Blitzschläge in der Periodische Erscheinungen des Pflanzen- u. Thierlebens in Provinz Schles'wi"'-Holstein. p. 99 124. Schleswig-Holstein, p. 1 — 16. — id.: Meteorologische Be- obachtungen aus Pelotas in Sud-Brasilien, p. 17 — 26. — Physikalisch-medicin.Soc. ZU Erlangen. Sitzungs- 88 berichte. Hft. 10. Erlangen 1878. S". — Hft. 11. Erlangen 1879. S«. Landwirthschaftl. Jahrbücher. Herausgeg. von H. Thiel. Bd. IX, Hft. 1. Berlin 1880. S«. — Krocker: Zur Lupiuenkraiikheit der Schafe, p. 27 — 36. — De Vries: lieber die Contractiou der Wurzeln, p. 37 — 80. — Maercker: üeber den Werth der zurückgegangenen gegenüber der wasserlöslichen Phosphorsäm-e in den Super- phosphaten. p. 81—114. — Albert u. Vollbrecht: Das Verhalten wasserlöslicher und zurückgegangener Phosphor- säure in kalkreichem und kalkarmem Boden, p. 115 — 120. — Pereis: Zur Förderung der Culturteehnik. p. 121 — 132. — Müller: Ueber das Gefrieren und Erfrieren der Pflanzen, p. 133 — 190. — Rimpau: Das Aufschiessen der Runkel- rüben, p. 191—203. Deutsche Seewarte in Hamburg. Monatliche Uebersicht der "Witterung. September, October, No- vember, December 1878. Hamburg s. a. 8°. Deutsche Gesellsch. für Anthropologie, Ethno- logie u. Urgeschichte. Correspondeuz-Blatt. Jg. 1879. Nr. 12. München 1879. 4». K. Preuss. Akad. d. Wissensch. in Berlin. Monats- berichte. November 1879. Berlin 1880. 8'^. — Prings- heim: Ueber das Hjpochlorin und die Bedingungen seiner Entstehung in der Pflanze, p. 860 — 878. — Ketteier: Theorie der absorbirenden anisotropen Mittel, p. 879 — 920. — Peters: Ueber die Emtheiluug der Caecilieu und ins- besondere über die Gattungen Rhinatrema imd Gymnopis. p. 924—943. Schlesische Gesellsch. für vaterländische Cultur- Abhandlungen. Philosophisch -historische Abtheiluug- 1873/74. Breslau 1874. 8". — 54. Jahresbericht. Breslau 1877. 8». (Vom 15. Februar bis 15. März 1880.) Rein, J. J, : Der gegenwärtige Stand des Seiden- baues. Frankfurt a. M. 1868. S". — Der Nakasendo in Japan. (Peterm. Mitth. Ergänzungsheft Nr. 59. Gotha 1880. 40.) Möller, Valerian v, : Die Foraminiferen des rus- sischen Kohlenkalks. (Mem. de l'Acad. imp. d. sc. d. St. Petersb. VH. Ser. Tome XXVII, Nr. 5.) Kessler, Hermann Friedrich : Die Herbarien im Kgl. Museum zu Cassel. Sep.-Abdr. — Die Schlupf- wespen Campoplex argentatus Gravenborst und Bios-pilus oleraceus Haliday, sowie deren Wohnungsthiere in ihrer Entwicklungsgeschichte. Sep.-Abdr. — Landgraf Wil- helm IV. von Hessen als Botaniker. Sep.-Abdr. — Die Lebensgeschichte von Ceuthorhjnchus sukicoJlis Gyllenhal und Nematus ventricoms Klug. Cassel 1866. 80. — Das älteste und erste Herbarium Deutschlands, i. J. 1592 von Dr. Caspar Ratzenberger angelegt, gegenwärtig im Kgl. Museum zu Cassel befindlich. Cassel 1870. S". — Die Lebensgeschichte der auf Ulnms campestris L. vorkommenden Aphideu-Arten und die Entstehung der durch dieselben bewirkten Miss- bildungen auf den Blättern. Cassel 1878. 8». — Neue Beobachtungen und Entdeckungen au den auf Ulnms campedrü L. vorkommenden Aphiden-Arten. Sep.-Abdr. Cassel 1880. S". Verein f. d. Museum schlesischer Alterthümer. Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift. 43. Bericht. Breslau 1880. 8». Acad. des Sciences de Paris. Comptes rendua. 1879. II'"« Semestre. Tome 89. Paris 1879. 4". — Nr. 8. Wurtz et Bouchut: Sur le ferment digestif du Carica papaya. p. 425 — 429. — Leaute: Sur un procede permettaut d'obtenir, d'un regulateiu- ä boules quelconque, le degre d'isochronisme qu'on veut, et de maintenir ce degre d'isochronisme pour toutes les vitesses de regime, p. 431 — 433. — Cruls: Sur quelques etoiles multiples, d'apres les observations faites ä l'übservatoire imperial de Rio de Janeiro, p 435 — 437. — Amagat: Recherches sur la com- pressibilite des gaz ä des pressions elevees. p. 437 — 439. — Troost: Sur la tension maximum et la densite de vapeur de l'aHzarine. p. 439 — 440. — Lionet: Puritication de rhydrogene. p. 440 — 441. — Mustapha: Sur le principe actif de I'Ammi Visnaga. p. 442. — Arloing: Sur un nouveau mode d'administration de l'öther, du chloroforme et du chloral ä la sensitive; application ä la determinatiou de la vitesse, des liquides d_ans les organes de cette plante, p. 442 — 444. — Galtier: Etudes sur la rage. p. 444 — 446. — D'Arsonval: Recherches sur la chaleur animale. p. 446 — 449. — F ran^ois-Franck: Recherches sur le röle des lilets nervoux contenus dans l'anastomose qui existe entre le nerf larynge superieur et le nerf larynge recurrent. p. 449 — 451. — Jourdan: Sur les Zoanthaires malaco- dermes des cötes de Marseille, p 452 — 453. — Dieulafait: Diffusion du cuivre dans les roches primordiales et les dä- pöts sedimentaires qui eu procedent; consequences. p. 453 — 4.55. — Chapelas: Les etoiles Alantes du mois d'aoüt 1879. p. 456. — Nr. 9. Faye: Theorie mathematique des oscillations d'un pendule double, p. 462— 463. — Janssen: Note sur les temp6'atures solaires. p. 463 — 465. — Ber- thelot: Sur la Constitution chimique des amalgames alcahns. p. 465 — 469. — De Lesseps: Sur un projet de canal maritime americain et sur un projet de communication entre lAlgerie et le Senegal, p. 470—471. — De Caligny: Sur un moyen de diminuer la perte de force vive dans un ajutage divergent de graudes dimeusions dont l'angle est trop ouvert et qu'on peut diviser en plusieurs par des surfaces couiques ayant le meme axe. p. 471 — 473. — Leaute: Sur un pro- cede permettant d'obtenir d'un regulateur ä boules quel- conque le degre d'isochronisme qu'on veut, et de maintenir ce degre d'isochronisme pour toutes les vitesses de regime, p. 473 — 475. — Brandt: Recherches anatomiques et mor- phologiques, sur le Systeme nerveux des Insectes. p. 475 — 477. — Cleve: Sur deux nouveaux elements dans l'erbine. p. 478 — 480. — Demole: Synthese partielle du sucre de lait et contribution pour la synthese du sucre de canne. p. 481 — 434, — Klein: Reaction des tungstates en presence de la mannite. p. 484—486. — Mehu: Sur le dosage de l'uree. p. 486—487. — Arloing: Sur les effets physiolo- giques du formiate de sonde. p. 487 — 488. — Brissaud et Riebet: De quelques faits relatifs aux contractures. p. 489—491. — Künckel: Recherches morphologiques et zoologiques sur le Systeme nerveux des Insectes dipteres. p. 491—494. — Treub: Sur la pluralite des noyaux dans certaines cellules vegetales. p 494 — 496. — Nr. 10. Syl- vester: Sur la valeur moyenne des coefficients nuraeriques dans un determinant gauche d'un ordre intiuiment grand. p. 497—498. — Chauveau: De la predisposition et de rimmunite pathologiques. Influence de la provenance ou de la race snr l'aptitude des animaux de l'espece ovine ä contracter le sang de rate. p. 498—502. — De Lafitte: Sur les causes de reinvasion des vignobles phylloxeres. p. 502—505. 847—850. — Cauvy: Sur la reinvasion esti- vale des vignes phylloxerees, traitees par les iusecticides. p. 505 — 506. — Maumene: Sur les composes des bydra- cides avec l'ammoniaque. p. 506 — 507. — Schnetzler: Quelques observations sur le röle des insectes pendant la floraison de l'Arum crinitum Ait. p. 508 — 510. — Nr. 11. Chevreuil: Sur des draps de laine teints en noir-bleuätre, avec l'intention de remplacer les dra^s bleus d'indigo em- ployes dans les uniformes de l'armee tran^aise. p. 513 — 514. — Lockyer: Expericnces tendant ä demontrer la natura composee du phosphore. p.514— 515. — DeBoisbaudran: Recherches sur l'erbiue. p. 516—517. — Henry: Observa- tions de la comete Hartwig et de la comete PaUsa, faites ä l'observatou-e de Paris, p. 519. — Tacchini: Observa- 89 tions du soleil pendant ledeuxifeme trimestre del'ann^e 1879. p. 519—520. — Soret: Sur le spectre des terres faisant partie du groupe de ryttria. p. 521 — 523. — Pellet: Dosage de l'azote organique dans les eaux naturelles. p. 523 — 524. — Cazeneuve: Sur l'action oxydante de l'oxyde de cuivre; transformation de l'acide acetique eu acide glycolique. p. 525. — Arloing: Nouvelles experiences sur le mode d'action du chloral envisage comme anesthesique. p. 526 — 528. — Nr. 12. Sedillot: De Tevolution en medecine. p. 529 — 535. — Naudiii: lufluence de relectricite atniosph^rique sur la croissanee, la floraisou et la fructiii- cation des plautes. p. 535 — 540. — Willotte: Kssai th^orique sur la loi de Dulong et Petit. Cas des gaz par- faits. p. 540 — 543. — Giard: Sur l'organisation et la Classification des Orthonectida. p. 545 — 547. — Nr. 13. Tisserand: Sur le developpement de la fonction pertur- batrice dans le cas oü, les excentricites etant petites, l'in- clinaison niutuelle des orbites est quelconque. p. 553 — 558. 585—587. — Deville et Mascart: Construction de la regle geodesique internationale et d^termination de ses poids de coutröle. p. 558 — 563. — Gosselin et Bergeron: Etudes sur les effets et le niode d'action des substances employees dans les pansements antiseptiques. p. 563 — 568, 592—597, 817—823. — Willotte: Essai theorique sur la loi de Dulong et Petit. Cas des corps solides, liquides et vapeurs; corps composes. p. 568 — 570. — Decharrae: Formes vibratoires des buUes de liquide glycerique. p. 570 — 572. — Bechamp: Sur la presence de l'alcool dans les tissus animaux pendant la vie et apres la mort, dans les cas de putrefaction, au point de vue pbysiologique et toxi- cologique. p. 573 — 574. — Rohart: Action sur la vigne du sulfure de carbone ä degagenient lent et prolonge. p. 575. — Ditte: Action des azotates metaUiques sur l'acide azotique monohydrate. p. 576 — 579.^ C h r o u s t c h o f f : £tude thermique de l'acide succinique et de ses deriv^s. p. 579 — 582. — Couty et de Lacerda: Sur un nouveau curare, extrait d'une seulc plante, le Strycluios triplinervia. p. 582 — 584. — Nr. 14. Deville et Debray: Sur la laurite et le platine ferrifere artificiels p. 587 — 592. — Daubräe: Siu' une metäorite sporadosidere tombee le 31. janvier 1879 ä la Bäcasse, commune de Dun-le-Poelier (Indre). p. 597 — 598. — Gyldeu: Sur la theorie mathe- matique des changements d'eclat des etoiles variables. p. 598 — 600. — Plane hon: Le Milden, ou taux Oidium amäricain, dans les vignobles de France, p. 600 — 6o4. — Silva: Sur la Synthese d'uu diphcnylpropane et sur uu nouveau mode de formation du dibeuzyle. p. 606 — 608. — Tatarinoff- Eeaction de la cyanamide sur le chlorhydrate de dimethylamine; p. 608. — He ekel: De l'etat cleisto- famique du Pavonia hastataCav. p.609 — 610. — Meunier: ables superieurs de Pierrefitte, pres d'Etampes. p.611 — 613. ■ — Gonnard: Sur les associatious minerales que renfer- ment certains trachytes du ravin du Riveau-Grand, au mont Dore. p. 614—616. — Nr. 15. Berthelot: Sur l'etat prä- sent et sur l'avenir de la Thermochimie. p. 621— ;.624. — Daubree: Aliguemeuts reguliers des joints ou diaclases, dans les couches tertiaires des environs de Fontaiuebleau; leurs relations avec certains traits du relief du sol. p. 624 — 630. — De Molen: Production d'uu uouvel engrais pouvant satisfake aux besoins de la culture, p. 631 — 633. — Laguerre: Sur la Separation des racines d'une equation algebrique ä coefficients num^riques. p. 635 — 637. — Warren et Müller: Experiences sur la decharge electrique de la püe ä chlorure d'argent. p. 637 — 641. — Ditte: Action des azotates metaUiques sur l'acide azotique mono- hydrate. p 641 — 643. — Schutzenberger: Sur l'azoture de silicium. p, 644 — 646. — Jobert: Sur l'action pbysio- logique des Strychnes de l'Amerique du Sud. p. 646 — 647. — Boucheron: Du traitement de l'ophtalmie sympatique, par la section des nerfs ciliaires et du nerf optique. sub- stituee ä l'enlevement de l'oeil. p. 647 — 649. — Laffont: Kecherches sur l'üinervation et la cii'culation de la maraelle. p. 649 — 652. — Chat in: Origine et valeur morphologique des difl'erentes pieces du labium chez les Orthopteres. p. 652 — 653. — Nr. 16. Brown - Sequard; Recherches montrant la puissance, la rapidite d'action et les varietes de certaines mfluences inhibitoires (influences d'arret) de l'encöphale sur lui-meme ou sur la moelle epini^re et de ce Leop. XVI. dernier centre sur lui-meme ou sur l'encäphale. p. 657 — 659. — Peters; Decouverte d'une petite planete. p. 660. — Henry: Observation de la planete (206) (Peters), falte ä robservatoire de Paris, p. 661 — De Bernardiere: Observations de dechnaison, d'inclinaison et d'intensite hori- zontale dans le basin de la Mediterranee. p. 661 — 662. — Picard: Sur les fonctions entieres. p. 662 — 665. — Lau- rent: Sur le saccharimetre Laurent, p. 665 — 666. — Ran vier: Nouvelles recherches sur le mode d'union des cellules du corps muqueux de Malpighi. p. 667 — 669. — Dastre; De la glyceraie asphyxique. p. 669 — 671. — Nr. 17. Paris: Notice sur la vie et les travaux scientifiques de M. Dortet de Tessan. p. 677— 683. — Berthelot: Sur l'oxydation galvanique de l'or. p. 683 — 684. — id.: D(5- composition de l'acide selenhydrique par le mercure. p. 684 — 685. — Morin: Note sur le developpement des chemins de fer dans l'empire du Bresil. p. 685 — 687. — Hirn: Reflexions critiques sur les experiences concernant la cha- leur humaine. p 687—691, 833 — 835. — Norström: Sur la gyinuastique de M. Zander de Stockholm, p. 691 — 692. — Faucon: Resultat des recherches faites dans le but de trouver l'origiue des reinvasions estivales du Phylloxera. p. 693 — 696. — Pirotta: Sur l'apparition du Müden ou faux Oidium americain dans les vign(jbles de l'ltalie. p. 697 — 698. — Perrier: Determination des longitudes, latitudes et azirauts terrestres en Algerie. p. 699 — 702. — VioUe: Chaleurs specifiques et poiuts de fusion de divers metaux refractaires. p. 702 — 703. — Niaudet: Pile au chlorure de cbaux. p. 703 — 705. — Ogier: Sur les combinaisous de l'hydrogene phosphore avec les hydracides, et sur leurs chaleurs de formation. p.705 — 708. — Cleve: Sur l'erbine. p. 708 — 709. — Duvillier et Buisine: Note coraple- meutaire sur la trimethylamine commerciale. p. 709 — 711. — J'ranchimont: Sur la cellulose ordinaire. p. 711 — 713. — id.: Sur le glucose. p. 713—714. — Raynaud: Sur la transmissibilite de la rage de l'homme aulapin. p.714 — ^716. — Mace et Nicati: Recherches sur le daltonisme. p. 716 — 718. — Couty et de Lacerda: Sur l'origine des pro- prietes toxiques du curare des Indiens, p. 719 — 722. — Bonnal: Recherches experimentales sur la chaleur de l'homme pendant le repos au lit. p. 722 — 723. — Nr. 18. M 0 u c h e z : Instructions nautiques sur les cötes de l'Algärie. p. 726 — 727. — De Caligny: Experiences sur uu siphon renverse ä deux branches horizontales, pouvant elever de l'eau sans pieee mobile ä des hauteurs considerables par rapport ä celle des vagues, ou faire des epuisements k des prufondeiu-s considerables par rapport ä celle du creux des vagues, quand ou ajoute au Systeme un clapet de retenue. p. 727 — 730. — Bonnafont: Sur quelques etats patho- logiques du tympan, qui provoqueut les phenomeues nerveux que Flourens et de Goltz attribuent exclusivement aux ca- naux semi - circidaires. p. 731 — 734. — De Klercker: Sur le spectre anormal de la lumiere. p. 734 — 736. — Mercadier: Sur la deterniination des Clements d'un mouvement vibratoire; mesure des amplitudes. p. 736 — 737. — Defresne: Digestion stomacale et digestion duodenale; action de la pancreatine. p. 737— 738. — Faucon: Resultat des recherches faites dans le but de trouver l'origine des reinvasions du Phylloxera. p 738 — 744. — Picard: Sur les fonctions analytiques uniformes dans le voisinage d'un point singulier essentiel. p.745 — 747. — Soret et Rilliet: Sur les spectres d'absorptiou idtra-violets des ethers azo- tiques et azoteux. p. 747 — 749. — ThoUon: Sur un nou- veau spectroscope steUaire. p. 749 — 752. — Pauchon: Sur les tensions de vapeur des Solutions salines, p. 752— 754. — Debrun: Sur un thermometre electro-capillaire. p.755. — Franchimont: Sur la ceUulose animale ou tunicine. p.755 — 756. — Jolly: Recherches sur les difl'i'-rents modes de combinaisoii de l'acide phosphorique dans la substance nerveuse. p.756 — 758. — Heckel: Des poils et des glandes pileuses dans quelques genres de Nymjiheacees. p. 758 — 759. — Gu inier: Sur l'accroissement des tiges des arbres dicotyledones et sur la seve descendante. p. 760 — 761. — Nr. 19. Mangon: Des conditious climatologiques des annees 1869 ä 1879 eu Normandie et de leur lufluence sur la naturalisatiuü des recoltes. p, 766 — 771, 823—828. — Milne -Edwards: Note sur une uouvelle espece dugenre Anomalurus. p. 771 — 772. — Boiteau: Sur la presence, 12 90 dans les couches superficielles du sol, d'oeufs d'hiver du Phylloxera fecondes. p. 772 — 774. — Moiiillefert: Sur les resultats fournis par le traitement des vignes phyllo- xer^es, au moyen du sulfocarbonate de potasse, et sur le mode d'emploi de cet agent. p. 774 — 776. — Hall: Les satellites de Mars en 1879. p. 776—778. — L^aute: Determination de la figure de repos apparent d'une corde inextensible en mouvement dans l'espace; conditions neces- saires pour qu'elle se produise. p. 778 — 781. — Rossetti: Sur les pouvoirs absorbant et emissif thermiques des flammes et sur la temperature de l'arc voltaique. p. 781 — 783. — Varenne: Recherches sur la passivite du fer. p.783 — 786. — Cochin: Sur la fermentation alcoolique. p. 786 — 788. — Vincent: Note complementaire sur la calcination des vinasses de betteraves. p. 788 — 790, — Heckel: De l'or- ganisation et de la forme ceUuIaire dans certains genres de mousses {Dicramim et Dicrcmella). p.790 — 791. — Ollive: Sur la resistance des moutons de la race barbarine ä rinoculation du charbon. p. 792. — Riebet: De l'excita- bilite rythmique des muscles et de leur comparaison avec le coeur. p. 792 — 794. — Couty et de Lacerda: Com- paraison de l'action de divers curares sur les muscles lisses et stries. p. 794 — 796. — Chassaignac: Sur les abces osseux medullaires. p. 797 — 798. — Bateman: Le Dar- winisme demontre par le langage. p. 798 — 800. — Nr. 20. Mouchez: Observations meridiennes des petites planetes, faites ä Tobservatoire de Greenwich et a Tobservatoii-e de Paris, pendant le troisieme trimestre de l'annee 1879. p. 801 — 802. — Deville: De la temperature de decompo- sitiou des vapeurs. p. 803 — 806. — Berthelot: Observa- tions sur une note de M Cochin relative ä la fermentation alcoolique. p. 806 — 808. — Cornu: Observation de la limite uitra-violette du spectre solaire ä diverses altitudes. p. 808 — 814. — Delesse: Explosion d'acide carbonique dans une mine de houiUe. p. 814 — 817. — Sylvester: Sur le vrai nombre des covarients fondameutaux d'un Systeme de deux cubiques. p. 828 — 832. — Becquerel: De la polai'isation atmospb^rique et de rinfluence que le magnetisme terrestre peut exercer sur l'atmospbere. p. 838 — 841. — Appell: Sur une classe de fonctions analogues aux fonctions euleriennes etudiees par M.Heine. p.841 — 844. — Delauney: Nouveau principe de mäteorologie fourni par l'examen des tremblements de terre. p. 844 — 845. — Bigourdan: Observation d'un satellite de Mars (Deimos) faite ä l'observatoire de Paris, p. 852. — PicarJ: Sur les fonctions doublement periodiques avec des points singuliers essentiels. p. 852 — 854. — T ho Hon: Taches et protubd- rances solaires observees avec un spectroscope ä grande dispersion. p.855 — 858. — Forel: Leprobleme de TEuripe. p. 859— 861. — Gautier: Sur la chlorophylle. p.361— 866. — Viguier: Viviparite de l'Helix studeriana. p. 866 — 868. — Teisserenc de Bort: Sur la distribution relative des temperatures et des pressions moyennes en janvier et juillet. p. 868—869. — Nr. 21. Berthelot: Sur la chaleur de formation de l'ammoniaque. p. 877 — 383. — Tröcul: De la chlorophylle cristallisö. p. 883 — 884. — Perrier: Fonc- tion geodesique de l'Algerie avec l'Espagne, Operation inter- nationale executöe sons la direction de MM. le general Ibatiez et F. Perrier. p. 885—889. — Brown-Sequard: Recherches experimentales sur une nouvelle propriete du Systeme nerveux. p.-889 — 891. — Schloesing et Muntz: Recherches sur la nitrification. p. 891 — 894. — May et: Observations sur les pontes du phylloxera ail^ en Langue- doc. p. 894 — 895. — Poincare: Sur les formes quadra- tiques. p.897 — 899. — Zeuthen: Determination de courbes et de surfaces satisfaisant ä des conditions de contact double. p.899 — 901. — Hammerl: Chaleur specifique des Solutions d'acide chlorhydrique. p. 902 — 903. — Divrell: Sur un nouveau mode de Separation du nickel et du cobalt. p. 903 — 905. — Demole: Constitution de l'ethylene dibrome. p. 905 — 906. — Corenwinder et Contamine: Nouvelle m^thode pour analyser avec precision les potasses du com- merce, p. 907 — 908. • — Leloir: Sur les alterations de l'epiderme, dans les affections de la peau ou des muqueuses qui tendent ä la formation de v^siciues. de pustules ou de productions pseudo-membraneuses. p. 908 — 910. — Vial- lanes: Observations sur les glandes salivaires de TEchidnö. p. 910 — 912. — Nr. 22. Chevreuil: Observations ä. pro- posos de la derniöre note de M. Trecul, relative ä la chlorophylle. p. 917 — 918. — Peligot: Sur quelques pro- prietes des glucoses. p. 918 — 922. — Des Cloizeaux: Note sur la forme et les proprietes optiques de la sac- charine. p. 922 — 924. — Fremy: Questions relatives au phylloxera. p. 924 — 926. — Thenard: Rt^ponse aux que- stions de M. Fremy relatives ä l'emploi du sulfure de car- bone applique ä la destruction du phylloxera. p. 926 — 933. — Hirn: Notice sur la mesure des quantites d'electricite. p.933 — 937. — Plantamour: Des mouvements periodiques du sol accusös par des niveaux ä bulle d'air. p. 937 — 940. — De Dessen s: EtabUssement de stations scientifiques et hospitalieres daus l'Afrique äquatoriale, p. 940 — 941. — Perrier: Jonction astronomique de l'Algerie avec l'Espagne ct. p. 941 — 944. — Zeuthen: Determination des courbes et des surfaces de deux systemes qui ont entre eUes des contacts doubles ou stationnaires. p. 946 — 948. — Lip- schitz: Sur des series relatives ä la thäorie des nombres. p. 948 — 950. — Carpentier: Sur un frein dynamometrique se röglant automatiquement. p. 950 — 953. — Bleunard: Sur la Constitution de la corne de cerf. p. 953 — 954. — Nolte: Dosage du chlore dans diöerentes graines et plantes fourrageres. p. 955 — 956. — Livon: De la contraction rythmique des muscles sons l'influence de l'acide salicylique. p. 956 — 957. — Jolly: Du mode de distribution des phos- phates dans les muscles et les tendons. p. 958 — 959. — Fatigati: Intiuence des diverses couleurs sur le deve- loppement et la respiration des infusoires. p. 959 — 960. — Nr. 23. Tisserand: Sur les satellites de Mars. p.961— 965. ^Berthelot: Remarques sur les saccharoses. p. 965 — 966. — id : Relation entre la chaleur de dissolution et la cha- leur de dilutioB dans les dissolvants complexes. p. 967. — ■ — id.: Sur le protochlorure de cuivre. p. 967 — 971. — Trecul: Reponse aux deux questions, concernant la chloro- phylle, coucernant dans la deruiere note de M. Chevreuil. p. 972 — 973. — Delesse: Carte agronomique de Seine-et- Marne. p. 973—976. — De Caligny: Experiences sur les ajutages divergents, divises en plusieurs parties par des lames. p. 976 — 980. — De Bellesme: Sur une fonction de direction dans le Tol des insectes. p. 980 — 983. — Faucon: Experience relative au transport des Phylloxeras par le vent. p. 983 — 984. — Lamey: Sur la visibUitö directe du räseau photospherique du soleil. p. 984 — 985. — Lipschitz: Sur des series relatives ä la throne des nombres. p. 985 — 987. — Guebhard: Anneaux colorös produits ä la surface du mercure. p. 987 — 989. — Caze- neuve: De l'influence du phosphore sur Texcretion uri- naire. p. 990 — 992. — Cochin: Sur la fermentation alcoo- lique. p. 992 — 994. — Crie: Sur les Pyränoraycetes infe- rieurs de la Nouvelle-Caledonie. p. 994 — 995. — Brault: Note sur la circulation generale de l'atmospbere ä la sur- face du globe. p. 995 — 998. — Decharme: Sur un verglas observe, le 4. decembre 1879, ä Angers, p. 998 — 999. — Nr. 24. Hermite: Sur quelques applications des fonc- tions ellintiques. p.lOOl — 1005. — Berthelot: Recherches sur la suDstance dösignee sous le nom d'hydrure de cuivre. p. 1005 — 1011. — Becquerel: Sur le froid du mois de decembre et son influence sur la temperature du sol cou- vert de neige, p. 1011 — 1015. ^- D'Abbadie: Sur les variations de la verticale. p. 1016 — 1017. — De Quatre- fages et Hamy: Craniologie des races australiennes. p. 1017 — 1022. — Crevaux: Observations fournies par un voyage dans l'Amerique equatoriale. p. 1023 — 1024. — T a t i n : Nouvel aäroplane, niü par luie machine ä air com- prime; determination experiraentale du travail necessaire pour faire voler cet appareü. p. 1024 — 1027. — Boiteau: Reponse ä M. Balbiaui, au sujet de la presence de l'oeuf d'hiver du phylloxera dans le sol. p. 1027 — 1028. — De Lafitte: Une tete de jacquez, greffäe sur une vigne frangaise. p. 1028 — 1029. — Appell: Sur une classe de fonctions qui se rattachent aux fonctions de M. Heine, p. 1031 — 1032. — Gouy: Sur la mesure de l'intensite des raies d'absorptiou et des raies obscures du spectre solaire. p. 1033 — 1034. — Couty et de Lacerda: Siu- un curare des muscles Msses. p.l034 — 1037. — Leloir et Chabrier: Alterations des uerfs cutanes, dans un cas de vitiügo. p. 1037— 1038. — Jolyet et Laffont: Recherches sur les nerfs vaso-dilateurs contenus dans divers rameaux de la 91 cinquieme paire. p. 1038— 1040. — Regnard: Sur la com- position chimique des os dans rarthropathie des ataxiques. p. 1041—1042. — Dareste: Rechercnes sur le mode de tormation de la fissure spinale, p. 1042—1045. — Megnin: Sur une nouvelle forme de ver vesiculaire, trouv^e chez une Gerboise. p. 1045 — 1046. — Giard: NouveUes re- marques sur les Orthonectida. p. 1046 — 1049. • — Cornu: Sur la reproduction des Algues marines (Bryopsis). p. 1049 — 1051. — Fautrat: De l'influence des forets sur les courants pluvieux qui les traversent, et de l'affinite des pins pour les vapeurs. p. 1051 — 1054. — Wurtz: Keponse aux remarques de M. Sainte-Claire Deville sur la tempe- ratui-e de decompositiou des vapeurs. p. 1062—1065. — Nr. 25. Wurtz: Observations sur la uote de M. Berthelot intitulee „Recherches sur la substance designee sons le nom d'hy- drure de cuivre". p. 1066 — 1068. — Ogier: Sur un nouvel hydrure de silicium. p. 1068 — 1069. — Mercadier: Sur la determination des elements d'uu mouvement vibratoire; mesure des periodes. p. 1071 — 1074. — Schloesing et Muntz: Recherches sur la nitrifiration. p. 1074 — 1077. — Greene: Sur le dioxyethylmethylene et sur la preparation du chlorure de methylene. p. 1077 — 1078. — Phipson: Sur deux substances, la palmelline et la characine, extraites des algues d'eau dciuce. p. 1078 — 1079. — Fahre: Moeurs et partheno-genese des Hahctes. p. 1079 — 1081. — Cornil: Sur l'inflammation tuberculeuse de la tunique interne des vaisseaux dans la meuingite tuberculeuse. p. 1081 — 1083. — Planchon: Sur la structure des ecorces et des boisde Strychnos. p. 1084—1085. — Nr. 26. Resal: Note sur les difierentes branches de la cinematique. p. 1090 — 1092. — Hermite: Sur quelques appHcations des fonctions ellip- tiques. p. 1092—1097. — Berthelot: Sur l'hydrure de cuivre. p. 1097 — 1099. — id.: Sur la chaleur de tormation de l'hydrate de chloral gazeux. p. 1099 — 1102. — Van Tieghem: Sur le ferment butyrique (£««7/«.? awii/Zofcocfer) ä Tepoque de la houille. p. 1102 — 1104. — Picard: Sur une propriete de certaines fonctions analogues aux fonctions algebriques. p. 1106 — 1108. — Liouville: Sur l'impossi- bilitö de la relation algebrique X"" + Y" + Z" = o. p. 1108^1110. — Mercadier: Sur la determination des lltoents d'un mouvement vibratoire. Mesure de la phase. p. 1110 — 1112. — Perruche: Sur un nouveau brüleur electrique. p. 1112—1113. ^ Guebhard: Sur un nouveau proc^de phoneidoscopique par les anneaux colores. p.lll3 — 1115. — Baudrimont: De l'action du permanganate de potasse sur le cryanure de potassium. p. 1115 — 1117. — Bouchardat: Action des hydracides sur l'isopene; repro- duction du caoutchouc. p. 1117 — 1120. — Ran vier: Sur la structure des glandes sudoripares. p. 1120 — 1123. — Leloir: Alterations des nerfs cutanös dans un cas d'ich- thyose congenitale, p. 1123 — 1124. — Carlet: Siu- la loco- motion des insectes et des arachnides. p. 1124 — 1125. — Fouque et Levy: Sur la pr&ence du diamant dans une röche ophitique de l'Afrique australe. p. 1125 — 1127. — Tables des Comptes rendus des seances de l'Academie des sciences. P"' Semestre 1879. Paris. 4". (Fortsetzung folgt.) Historiscli-kritisclie Studien über das Ozon. Von C. Eugler, ord. Professor am Polytechnikum in Karlsruhe. M. A. N. (Fortsetzung aus Leop. XV. Nr. 17 — 18.) 3. Das Ozon, eiue active 8auerstoflFiuo(lifitatioii. Schon in den Jahren 1845 und 1846 machte Schönbein 1) einige OxydationsTersuche mit dem Ozon, aus welchen er den Schluss zog, dass dieses Gas den Sauerstoff in einem Zustand ganz besonders starker chemischer Erregtheit enthalten müsse, und empfalü dasselbe aus diesem Grunde für alle Oxydati ousprocesse, welche bei niederer Temperatur eine energische Sauer- stoffwirkung verlangen. Seiner damaligen Ansicht über die Zusammensetzung des Ozons als eines höheren Wasserstoffsuperoxydes entsprechend stellte er dasselbe in seiner oxydireudeu Wirkung in Parallele mit anderen Oxydationsmitteln, wie Salpetersäure, Chi-omsäure,Ueber- mangansäure, Chlorsäure, Bleisuperoxyd u. a., vor welchen es noch den Vorzug hat, dass bei Oxydationswii'kungeu der nach Abgabe des Sauerstoffs bleibende Best, nach seiner damaligen Ansicht also das Wasser, nicht störend auf die gebildeten Stoffe einwirke. Schon das folgende Jahr 1) ging er einen wesentUcheu Sclu-itt weiter, er constatirte, dass es eine ganze Klasse von Sauerstoff- verbindungen giebt, die ihren Sauerstoff theilweise in activem Zustande enthalten, nennt diesen Sauerstoff „oxylisirt" und bezeichnet ihn zum Unterschied von ge- wohnlichem mit 0. So besteht nach ihm die Salpeter- 0 säui'e aus Untersalpetersäure, Wasser + O, das Wasser- stoffsuperoxyd aus Wasser -\- 0, das Bleisuperoxyd aus 0 ^ _ 0 Bleioxyd + 0, das Silbersuperoxyd aus Silberoxyd -J- 0 etc., sämmthch Verbindungen, die einen Theil ihres Sauerstoffs in ,,oxyUsirtem" Zustand enthalten. Wie der gewöhnliche Sauerstoff unter gewissen Umständen — bei der Ozonisation, der Bindung an gewisse sauer- stoffhaltige Stoffe (PbO + 0 = PbOO) etc. — in oxylisirten übergeht, wandelt sich auch der oxj'hsirte Sauerstoff durch Berührung mit bestimmten Substanzen*) mit oder ohne dabei stattfindende Oxydationswirkung 0 — Wasserstoffsuperoxyd, H*00, giebt durch Berührung mit Kolile H^O -|- 0, Ozon giebt mit Ueberschuss von 0 Metallen die gewöhrJichen Metalloxyde ohne 0 etc. — in gewöluilichen Sauerstoff um. Eine gleiche Um- wandlung findet statt durch Erhitzung 3) — Wasser- stoffsuperoxyd H20,6 zerfäUt inH«0-fO, Bleisuper- 0 oxyd Pb 0.0 in Pb 0 -|- 0 etc. — und durch starke Lichtwirkimg. Endlich aber kann auch oxylisirter Sauerstoff von einem Stoff auf den anderen — Wasser- 1) Poggend. Annal. LXVII, S. 89. Ber. über d. Ver- handlgn. d. naturf Ges. in Basel, VII, S. 13 u. 17; IX, S. 18. i; Ber. über d. Verhandlgn. d. naturf. Ges. in Basel, VIII, 6. Poggend. Annal. LXXI. S. 517. 2) Siehe darüber auch: Verhandlgn. d. naturf Ges. in Basel I, 229. s) Ueber die Art und Weise, wie Schönbein sich diese Umwandlung denkt, siehe Verhandlgn. d. naturf. Ges. m Basel I. i&. 12' 92 stoffsuperoxyd, H^OO, giebt mit Bleioxyd (PbO) direct PbOO -\- H^O, ebenso Ozon etc. — übertragen wer- den, ohne seine Activität einzubüssen. Kurz es giebt ausser Ozon eine ganze Eeihe von Stoffen, die den Sauerstoff in oxylisirtem, actiTem Zustand enthalten. In der Folge gelang es dann sogar, activen Sauerstoff aus solchen Verbindungen abzuscheiden. Zuerst wies Houzeaui) denselben in dem aus Barium- superoxyd mit Schwefelsäure erhaltenen Gas nach. Er Hess zwar die Identität seines activen Sauerstoffs mit dem Ozon noch dahingestellt, constatirte aber schon im folgenden Jahr ^) das völlig übereinstimmende Ver- halten beider. Bald darauf erhielt Schönbein^) activen Sauerstoff aus Silbersuperoxyd mit Schwefelsäure, B ött- ger^) aus übermangansaurem Kali mit Schwefelsäure, Schönbein^) sogar aus Silberoxyd, Quecksilberoxyd, Bleisuperoxyd, chlorsaurem Kali etc., wenn auch nur in minimalen Mengen, durch blosses Erhitzen.'') Schon damals wurde Schönbein') durch die Entdeckung, dass, ebenso -wie der gebundene active Sauerstoff des Wasserstoffsuperoxydes durch Berührimg mit gewissen Stoffen, wie Silberoxyd, Braunstein, Bleisuperoxyd etc., so auch der active Sauerstoff des Ozons durch Be- i-ührung mit denselben Substanzen in gewöhnlichen Sauerstoff umgewandelt und als solcher ausgeschieden wird, zu der Annahme zweier gegensätzlichen activen Sauerstoffmodificationen geführt. Gelegentlich seiner vergleichenden Versuche über Oxydationswirkungen verschiedener Stoffe machte Schönbein ^) auf die grosse Bedeutimg aufmerksam, welche der im Ozon enthaltene active Sauerstoff bei den in der Natur vor sich gehenden Oxydations- processen wahrscheinlicherweise besitze. Da er eine Eeihe von Bedingimgen kennen gelernt hatte, unter welchen der nicht active Sauerstoff in activen umge- wandelt wird, nimmt er nun auch in der Natur der- artige, noch nicht bekannte Bedingungen an, durch welche der nicht active Sauerstoff unserer Atmosphäre vor seiner Aufnahme dui-ch die auf der Erdoberfläche vorhandenen organischen Stoffe in activen umgewandelt 1) Compt. rend. XL. 947. Poggend. Annal. XCV, 484. 2) Compt. XLIII. 34. Poggend. Annal. XCIX, 165. Journ. prakt. Chem. LXX, 340. 3) Journ. f. prakt. Chem. LXVI, 280. Verhandlgn. d. naturf. Ges. in Basel I, 246. ^) Journ. f. prakt. Chem. LXXXVI, 377. Chem. Centr.- Bl. 1862, 689. s) Journ. f. prakt. Chem. LXVI, 286. Verhandlgn. d. naturf. Ges. in Basel I, 252. «) Kingzett (Chem. News. XXV, 242) fand neuerdings sellist den beim Glühen von Braunstein entstehenden Sauer- stoff ozonhaltig. ') Journ. f. prakt Chem. LXV, 96. ») Poggend. Annal. LXVII, S. 96. Ber. über d. Ver- handlgn. d. naturf Ges. in Basel, VII, S. 14. wird. Auch die Zersetzungen bei der Verwesung sollen dadurch bedingt sein. Durch die Aufmunterung, welche Berzelius ') den Anschauungen Schönbein's zu Theil werden Hess, durch Wahrnehmungen anderer Chemiker, welche diese neue Hypothese über Oxydations- wirkungen bestätigten, wie z. B. diejenige Hare's^), dass beim Reiben der Kieselsteine Ozongeruch wahr- nehmbar wird, Scoutetten's 3), der Ozonbildung bei jeder Verdunstung unreinen Wassers nachwies, Brame's*), der es als Bestandtheil des Eegenwassers erkannte etc., fanden die Ansichten Schönbein's wesentliche Stützen. Vor Allem aber müssen hierher auch die Wahrnehmungen gezählt werden, die der letztere Forscher selbst *) über die Bildung von Ozon bei vielen Verbrennungsprocessen machte mid woraus zu schliessen war, dass jede Verbrennung von einer Ozonbildung begleitet sei. Kein Oxydationsprocess sollte schliesslich vor sich gehen können, ohne dass sich vorher der in der Luft enthaltene gewöhnliche Sauerstoff in oxylisirten oder activen Sauerstoff, in Ozon, verwandelt hätte. i. Ozon und Antozon, Gerade die eingehenden Untersuchungen über den in verscliiedenen oxydirend wirkenden Stoffen enthal- tenen activen Sauerstoff führten Schönbein zu weiteren Versuchen, aus welchen sich gewisse gegensätzliche Beziehungen in den Eigenschaften des activen Sauer- stoffs einer Gruppe von Sauerstoffverbindungen gegen- über den Eigenschaften des activen Sauerstoffs einer anderen Gruppe von sauerstoffhaltigen Körpern erga- ben; Schönbein stellt jetzt seine Hypothese über Ozon und Antozon, Ozonide und Antozonide auf, eine Hypothese, die übrigens an den weiter unten aus- fühiiicher besprochenen Ansichten Brodie's über die Constitution der elementaren Moleküle einen sehr be- deutsamen Vorläufer hatte. Zuerst hatte Thenard bemerkt, dass Wasser- stoffsuperoxyd und Bleisuperoxyd sich unter Entwicke- lung gewöhnlichen Sauerstoffs in Wasser und Bleioxyd umsetzen, eine Beobachtung, die durch die Wahr- nehmung Wöhler's, dass Wasserstoffsuperoxyd und 1) Poggend. Annal. LXXI, S. 525. 2) Aus Sill. Am. J. (2) XII, 434 m Jahresber. f. Chem. 1851. 299. 3) Compt. rend. XLII, 941 ; XLIII. 93, 216, 863. 4| Instit. 1856, 282. Siehe Jahresber. f. Chem. 1850, 267. 5) Ber. über d. Verhandlgn der naturf. Gesellsch. in Basel VII, S. 4; IX, S. 28; X, S. 3. „Chemische Beobachtungen über die langsame und rasche Verbrennung der Körper in atmosphärischer Luft", Ba.sel 1815. Journ. f. prakt. Chem. LH, 135, 183; LV, 1. Annal. Chem. Ph. CII, 129. Chem. Centr.-Bl. 1857, 481. 93 Mangansuperoxyd in gleicher Weise gewöhnlichen Sauerstoff entwickeln, ihre Bestätigung fand. Wohle r constatirte dabei noch die wichtige Thatsache, dass die beiden Superoxyde in molekularen Mengenverhäit- nissen aufeinander zur Wirkung kommen, woraus zu schliessen war, dass der entwickelte gewöhnliche Sauer- stoff zur einen Hälfte aus dem Wasserstoffsuperoxyd, zur anderen Hälfte aus dem Mangansuperoxyd her- stamme. Schönbein 1) fügte diesen beiden Wahr- nehmungen Yon Thenard und von Wohl er eine ganze Reihe von Eeactionen hinzu, welche nach ihm auf die gleichen „chemischen Contactsphänomene" zu- rückzuführen sind. So liefern nach ihm gewölmlicheu Sauerstoff: Ozon und Wasserstoffsuperoxyd, Ueber- mangansäure und Wasserstoffsuperoxyd, Chromsäure und Wasserstoffsuperoxyd, Silbersuperoxyd und Wasser- stoffsuperoxyd, Eisenoxyd und Wasserstoffsuperoxyd u. a. m. Diese in der That merkwürdige Eutwickelung gewölinlichen Sauerstoffs aus je zwei activen Sauerstoff enthaltenden Superoxyden erklärt Schönbein nun durch die Annahme, dass der Sauerstoff fähig sei, in zwei activen, wie plus und minus zu einander sich verhaltenden Zuständen zu existiren : als positiv-activer und negativ-activer Sauerstoff. Beide Sauerstoffmodi- ficationen nimmt Schönbein in denjenigen Super- oxyden an, die sich gegenseitig unter Eutwickelung von gewöhnlichem Sauerstoff reduciren und die ein- tretende Eeaction erklärt er dadiuxh, dass beim Zu- sammentreffen von zwei Sauerstoffverbindungen mit positiv und negativ aetivem Sauerstoff eine Aus- gleichung der beiden Polaritäten unter Entbindimg von gewöhnlichem unactivem Sauerstoff stattfindet. Den negativ-activen Sauerstoff nennt er Ozon, den positiv-activeu Antozon, die entsprechenden Sauer- stoffverbindungen Ozonide und Antozonide. So erklärt sich also z. B. die Eutwickelung gewöhnlichen Sauerstoffs, wenn Mangansuperoxyd und Wasserstofi- superoxyd auf einander einwirken, dadurch, dass der positiv-active Sauerstoff des Antozonides Wasserstoff- superoxyd in Wirkung und dadurch in Ausgleich tritt mit dem negativ-activen Sauerstoff des Ozonides Mangansuperoxyd, oder wenn wir nach Schönbein Antozon mit 0 und Ozon mit Q bezeichnen : H20@ + MnOe = H20 -f MnO -f 20, und die Activität des freigewordenen Sauerstoffs geht durch Ausgleich verloren. Zu den Ozoniden rechnete Schön- bein die Superoxyde des Silbers, Bleis, Mangans, Nickels, Kobalts etc., ferner Uebermangansäiu'e, Chrom- säure, Vanadinsäure, unterchlorige Säure u. a. *), zu den Antozoniden das Wasserstoffsuperoxyd und die Superoxyde des Bariums, Strontiums, Calciums, der Alkalimetalle, sowie einige in langsamer Oxydation begriffene organische Stoffe, wie Terpentinöl, Aether, Copaivabalsamöl etc.*) Als wesentliche Unterschiede zwischen Ozoniden und Antozoniden giebt Schönbein die folgenden Merkmale an. Kein Superoxyd der Ozonid - Gruppe giebt mit gewöhnlichen Mineralsäuren, wie Schwefel- säure, Salpetersäure, Phosphorsäure etc., Wasserstoff- superoxyd , wie dies die Antozonide thun ; dagegen geben die Ozonide mit Salzsäure immer freies Chlor, die Antozonide aber nicht. Alle Superoxyde der Ozonid-Gruppe bläuen ferner frisch bereitete alkoho- lische Guajaktinctur , wälu-end die Antozonide die durch Ozonide gebläute Tinctur wieder entfärben. Das freie Ozon endlich ist eine stark elektronegative Materie, imd ebenso verhalten sich die Ozonide den Antozoniden gegenüber entschieden elektronegativ, wäh- rend letztere wesentlich positive Polarisation zeigen. Desshalb wirken auch weder die Ozonide unter sich, noch die Antozonide unter sich auf einander ein, viel- mehr wird Sauerstoff immer nur ausgeschieden, wenn ein Körper der eiuen Gruppe auf einen solchen der anderen Gruppe zur Wirkung kommt. Es ist weiter oben erwähnt worden , dass die Ansichten Schönbein 's über den Sauerstoff, über Ozon und Antozon bemerkenswerthe Vorläufer besassen in Anschauungen, welche Brodle 3) schon im Jahre 1850, also 7 Jahre bevor Schönbeiu seine Ozon- Antozon-Theorie aufstellte, publicirt hatte. Brodie sagt dort: Wenn zwei Partikeln sich chemisch ver- einigen, so befinden sie sich vorher immer in einer ,, chemischen Differenz", die sich mit positiv und nega- tiv bezeichnen lässt, und bei dem Eintritt chemischer Bindung zwischen Partikeln, aus welchen zwei oder mehr Substanzen bestehen, existirt eine solche chemische Differenz zwischen den Partikeln einer jeden Substanz, so dass die Partikeln einer und derselben Substanz sich untereinander positiv und negativ verhalten. Neben einer Eeihe anderer Reactionen ist hier beson- ders diejenige zwischen Kupferwasserstoff und Salz- säure von Interesse, die Brodie folgendermassen aus- drückt : Cu H -f H Gl =^ Cu Cl -f- H2 ') Verhandlgn. d. naturf. ües. in Basel I, S, 467; H, S. 9, 20, 113. Annal. d. Chem. u. Ph. CVIII, S. 1.57. Pogg. Annal. CV, S. 268. Journ. f. prakt. Chem. LXXVH, S. 129. ') Verhandlgn. d. naturf. Ges. in Basel 11, 113, 153, 155, 161. Journ. f. prakt. Chem. LXXVII, S. 137, 263, 269, 271, 276. Poggend. Annal. CVI, S. 307. 313. 2) Verhandlgn. d. naturf. Ges. in Basel, II, 113, 139 146, 166, 259. 3) Aus Phil. Transact. 1850, Part. II, 759 in Jahresb. f Chem. 1860, 248 u. 296. 94 Hier bemerken wir eine Bildung gewöhnlichen Wasserstoffes genau nach Analogie der Bildung gewöhn- lichen Sauerstoffs aus Ozonid und Autozonid. Auch schon die Eutwickelung gewöhnlichen Sauerstoffs aus zwei Verbindungen mit polar entgegengesetztem, also positivem und negativem Sauerstoff, aus Chromsäure und Wasserstoffsuperoxyd, wird von Brodie eingehend erörtert. An diesem Orte sei auch der Hypothese von Clausiusi) über elektrische Constitution der elemen- taren Moleküle, insbesondere auch des Sauerstoffs, Er- wähnung gethan, dui-ch welche die Ozon-Antozon-Theorie Schönbein's eine ganz wesentliche Stütze erhielt. Unter der jetzt allgemein angenommenen Voraussetzung, dass auch in einfachen Gasen immer mindestens zwei Atome zu einem Molekül vereinigt sind, hielt es Clausius im Hinblick auf die Schönbein'schen Untersuchungen für möglich, dass in dem aus zwei Atomen bestehenden Molekül des gewöluilichen Sauer- stoffs, das eine in positiv-, das andere in negativ- elektrischer Polarisation sich befinde, dass ferner durch besondere Umstände ein kleiner Theil der Moleküle gewöhnlichen Sauerstoffgases zerlegt werde in seine beiden Atome, die dann getrennt unter den übrigen Atomen umlierfliegen. Diese vereinzelten Sauerstofiatome sind nach Clausius Ozon. BezügUch der Bildimg des Ozons durch Berührung von atmosphärischer Luft mit Phosphor hält er es ferner für möglich, dass vor- wiegend nur die negativen Atome der Sauerstoffmole- küle in Verbindung mit dem Phosphor treten, die positiven als Ozon ausgeschieden bleiben. Diese Ozon- atome fliegen so lange in den übrigen Sauerstoff- molekülen herum, bis sie durch Berührung mit den letz- teren oder den Geftxsswandungen ihren positiv elek- trischen Zustand verloren haben mid dadurch zur Verbindung mit dem Phosphor geeigneter geworden sind. Beim Elektrisiren des Sauerstoffs erklärt er die Bildung des Ozons durch die abstosseude Kraft der Elektricität, bei der Elektrolyse des Wassers dadurch, dass im Moment der Spaltung des Wassers in Wasser- stoff und Sauerstoff (H^O =:= H^ + Oj die Sauerstofi- atome vereinzelt sind, von welchen die meisten zwar sich sofort zu gewöhnlichem Sauerstoff miteinander vereinigen, ein kleiner Theil jedoch vereinzelt bleibt. Es ist leicht zu begreifen, wie dieseClausius 'sehe Hypothese, die gleich zu Anfang der ersten Ver- öffentlichungen Schönbein's über verschiedene aetive Sauerstoffmodificationen erscliien , wesentlich ziu- Be- gründung und Befestigung der Ansichten des Letzteren beitragen musste. Li einer Eeihe von Abhandlungen i) sucht Schön - bein in der Folge den Nachweis zu hefern, dass nicht allein, wie er schon früher behauptete, bei jedem Oxydationsprocess der inactive Sauerstoff vorher immer in activen lungewandelt werde, dass vielmehr überall da, wo gewöhnhcher Sauerstoff in activen übergehe, beide Modificationen des letzteren entstehen. Gelang es auch noch nicht, neben jeder Ozonbildung auch das Antozon selbst nachzuweisen, so bewies doch Schön- bein, dass bei allen Processen, bei welchen Ozon in freiem Zustande gebildet wird, nebenbei ein Autozonid aus dem ui-sprünglich mit dem Ozon ausgescliiedenen Antozon entsteht. So giebt Phosphor in feuchter Luft Ozon und Wasserstoffsuperoxyd, ebenso der Aether bei langsamer Verbrennung ; und auch bei der Elektrolyse des Wassers wird neben Ozon Wasserstoffsuperoxyd gebildet. Wird unter gewissen Bedingungen, wie z. B. der langsamen Oxydation von Zink, Cadmium, Blei und Kupfer in feuchter Luft neben Wasserstoffsuper- oxyd auch das Ozon nicht frei, so wurde eben an- genommen, das Ozon verbinde sich unter diesen Um- ständen mit den Metallen. Immer also gleichzeitige Bildung von Ozon und Antozon, oder Ozonid und Autozonid bei Umwandlung gewöhnlichen Sauerstoffs m activen. (Fortsetzung folgt.) Biographisclie Mittheilungen. Am 15. März 1880 starb zu London Thomas Bell, M. A. ISf., Professor der Zoologie am Kings College, Mitarbeiter der Britgewaterbücher, 87 Jahre alt. Vergl. p. 51. Am 19. März 1880 starb zu Padua der als Chirurg ausgezeichnete Dr. Marzolo, Professor an der dortigen Universität. Am 20. März 1880 starb zu Berhu nach kurzem Krankenlager im 72. Lebensjahre der langjährige Hof- arzt des Kaisers und des Prinzen Karl, Geh. Hofrath Dr. Gustav Boer. Am 26. März 1880 starb zu Braunschweig Dr. Theodor Hartig, M. A. N., Oberforstrath und Pro- fessor der Forstwissenschaften a. D. am CoUegium Carolinum in Braunschweig. Vergl. p. 51, 70. Am 27. März 1880 starb zu Stockholm Dr. Niels Johann Andersson, M. A. N., Professor der Botanik daselbst. Derselbe war geboren am 20. Februar 1821 im Stifte Linköping, studirte zu Upsala, promovirte daselbst 1835 und habihtü-te sich ebendort als Privat- docent der Botanik. Als solcher machte er grössere •) Poggend. Annal. CHI. 644. 1) Verhandlgn. d. naturf. Ges. in Basel 1659 u. 1860. Poggend. Annal. CVKI, 471; CIX, 134. Journ. für prakt. Chem. LXXVm, 63; LXXIX, 65, 71, 285. 95 Eeisen nach Deutschland und nach Lappland. Die Frucht der letzteren waren mehrere grössere Abhand- lungen über die lappische Flora. 1851 — 53 betheiligte er sich an der Weltumsegelung der schwedischen Fre- gatte „Eugenie". Die Beschreibung dieser Reise, welche auch in deutscher üebersetzung erschienen ist, machte seinen Namen in weiteren Kreisen bekannt. Verschie- dene wissenschaftliche Abhandlungen waren ausserdem das Ergebniss dieser Reise, insbesondere eine Arbeit über die Vegetation der Galopagos-Inseln („Om Galo- pagos-Oarnes Vegetation") im Stillen Ocean. Infolge dieser gründlichen Arbeiten wurde er 1855 zum De- monstrator der Botanik in Lund und bereits im folgen- den Jahre zum ordentlichen Professor der Botanik in Stockholm ernannt, wo er zugleich Director des Ber- gianska'schen Gartens und Intendant der botanischen Abtheilung des Reichsmuseums wurde. In dieser Stel- lung hat er verschiedene anderweitige Arbeiten mono- graphischer Art, namentlich über die Weidenarten (Salices), auch Lehrbücher und besonders (1867) eine werthvolle geographische Uebersicht der schwedischen Pflanzen und Gulturpflanzen („Apergu de la Vegetation et des plantes cultivees de la Suede") verfasst. Schweden hat mit ihm einen seiner ausgezeichnetsten Botaniker verloren. Vergl. p. 66. Aus dem Haag wird am 30. März 1880 berichtet: Im 63. Jahre seines Alters starb hier S. C. Snellen van Vollenhofen, ehemaliger Conservator des natur- vpissenschaftlichen Museums in Leyden, ein auch in weiteren Kreisen bekannter Entomologe. Ferner ver- schied hier J. K. J. de Jonge, Kanzlist der ersten Kammer der Generalstaaten, Geschichtsforscher und einer der eifrigsten Förderer der Nordpol-Expeditionen. Endlich ging aus Batavia die Nachricht von dem Ab- leben des Dr. Scheffer, Directors des botanischen Gartens in Buitenzorg, ein. Am 3. April 1880 starb zu Salzburg der als Botaniker thätige Apotheker Julius Hinterhube r, Verfasser eines schätzenswerthen Werkes über die Flora von Salzburg. Am 11. April 1880 starb zu London der be- rühmte englische Anatom und Physiolog Professor Dr. William Sharpey im 78. Lebensjahre. Am 13. April 1880 starb Robert Fortune, dem als eifrigem Forscher und Sammler der Garten- bau eine Reihe interessanter und wichtiger Neu-Ein- führungen verdankt. In der vierten Aprilwoche starb zu Utrecht im 77. Jahre seines Alters der ehemalige Professor der Chemie an der Universität Utrecht Dr. J. G. Mulder. Obwohl seit einigen Jahren vollständig erblindet, gab er zahlreiche Brochuren und Aufsätze über wissen- schaftliche Fragen heraus. Unter Anderem ist er Verfasser der auch ins Deutsche übersetzten Werke: „Chemie des Bieres" und „Chemie des Weines". Am 21. April 1880 starb zu BerHn der älteste' Bibliothekar der königlichen Bibliothek Professor Dr. Buschmann, geboren den 14. Februar 1805. Wegen seiner umfassenden linguistischen Kenntnisse war er längere Zeit Privatsecretär Alexander's von Humboldt, für den er u. A. das Register zum „Kosmos" abfasste. Am 6. Mai 1880 starb zu München im besten Mannesalter der Director und Inhaber der chirurgisch- orthopädischen Heilanstalt daselbst, Dr. Krieger. Am 8. Mai 1880 starb zu Kiel der Director der Sternwarte daselbst, Professor Dr. Christian August Friedrich Peters. Die astronomische Wissenschaft verliert in ihm einen ihrer hervorragendsten Vertreter. Am 7. September 1806 in Hamburg geboren, studirte er Mathematik und Astronomie, arbeitete dann an der Sternwarte zu Altena unter Schumacher und zu Königsberg unter Bessel, deren Aemter er später selbst bekleidet hat, ward 1833 zum Doctor promovirt und im folgenden Jahre Assistent bei der Direction der Sternwarte in Hamburg. Von dort ging er 1839 als Observator an die Sternwarte zu Pulkowa und ward 1842 Adjunkt der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Im Jahre 1851 kam er als ordent- licher Professor der Astronomie nach Königsberg, nahm indess schon 1854 den Ruf als Director des Observatoriums in Altena an. Hier übernahm er die Herausgabe des astronomischen Centralorgans , der „Astronomischen Nachrichten", welche Schumacher 1823 begründet hatte, und setzte dieselbe fort, auch nachdem vor etwa acht Jahren das Observatorium in Altona aufgehoben und in Kiel die neue Sternwarte erbaut und trefflich ausgestattet war. Der dorthin übergesiedelte Director trat auch in den Verband der Universität, indem er 1873 zum ordentlichen Professor in der philosophischen Facultät ernannt ward. Die zahlreichen astronomischen Arbeiten des Verstorbenen sind theils in den „Astronomischen Nachrichten", theils in selbstständigen Ausgaben erschienen. Am 22. Mai 1880 starb zu München, 95 Jahre alt, Dr. Johann Nepomuk von Ringseis, M.A.N., k. b. Ge- heimrath und Obermedicinalrath, Professor der Pathologie und Therapie an der Universität daselbst. Vergl. p. 67. Kürzlich starb zu Cambridge, England, William H. Miller, hervorragender Krystallograph und Mine- raloge, im Alter von 95 Jahren. Vor Kurzem starb zu Hamburg Dr. med. Erich Martini, Chefarzt der chirurgischen Abtheilung des Allgemeinen Krankenhauses daselbst, ein ausgezeich- neter Operateur, im 37. Lebensjahre. 96 Am 30. Mai 1880 starb zu Breslau der Inspector des dortigen botanisehen Gartens Nees von Esenbeck. Am 2. Juni 1880 starb zu München im 64. Lebens- jahre Friedrich August Klingen feld, Professor für darstellende Geometrie, Maschinenkunde und mecha- nische Technologie an der polytechnischen Hochschule daselbst. Am 23. Juni 1880 starb in Breslau an einer Herzlähmung der russische Staatsrath, Professor der Zoologie und Director des Zoologischen Museums, Dr. Adolf Eduard Grube, M. A. N. Derselbe war am 18. Mai 1812 zu Königsberg geboren. 1844 wurde er als Professor an die Universität Dorpat, am 22. Sep- tember 1856 nach Breslau berufen. 1863/64 bekleidete er das Kectorat, 1859/60 sowie 1879/80 das Decanat; gleich angesehen durch seine Gelehrsamkeit, wie beliebt durch seine gewinnende Persönlichkeit. Vergl. p. 83. UatuTwissenschaftliclie Wanderversamm- lungen im Jahre 1880. In Verbindung mit der diesjährigen all- gemeinen Versammlung der deutschen Ge- sellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, welche unter Vorsitz des Geh. Kath Prof Dr. Rud. Virchow vom 5. bis 12. August 1880 in Berlin abgehalten werden soll, wird eine Ausstellung anthropologischer und -vorgeschichtlicher Funde Deutschlands statt- finden, für welche eine etwas längere Dauer von min- destens 14 Tagen in Aussicht genommen ist. Als Geschäftsführer des Local-Ausschusses fungiren die Herren Dr. A. Voss und Stadtrath E. Friedel in Berlin. — Generalsecretär der deutschen anthro- pologischen Gesellschaft: Prof. Dr. Johannes Ranke, München, Briennerstrasse 25. Die deutsche geologische Gesellschaft wird ihre allgemeine Jahresversammlung unmittelbar an die der deutschen Anthropologischen Gesellschaft anschliessen. Donnerstag, den 12. August: Abends Ver- sammlung. Freitag, den 13. August: Erste Sitzung und Besichtigung der Sammlungen der Königlichen Berg- akademie. Nachmittag geologischer Ausflug. Sonnabend, den 14. August: Zweite Sitzung und Besichtigung der Sammlungen in der Königlichen Universität. Sonntag, den 15. August: Excursion nach Oderberg. Montag, den 16. August: Schlusssitzung und Ausflug nach Rüdersdorf. Daran schliesst sich Dienstag, den 17. August, eine Fahrt nach Stassfurt zur Besichtigung der dortigen Steinsalzlager und eine weitere Tour nach Thale im Harz und Umgegend an. Der Deutsche Geographentag wird Anfang August 1880 in Berlin gleichfalls im Anschluss an die dort stattfindende deutsche Anthropologen -Ver- sammlung abgehalten werden. Das internationale Comite des Meteoro- logen-Congresses versammelt sich am 9. August 18 80 in Bern. Die British Association for the Advance- ment of Science wird zu ihrer 50. öffentlichen Jahresversammlung unter dem Präsidium von Andrew C. Ramsay, Generaldirector der geologischen Landes- untersuchung Britanniens, am 25. August 1880 in Swansea zusammentreten. Die auf dem vorjährigen Meteorologen-Congress in Rom beschlossene Conferenz für landwirth- schaftliche Meteorologie findet am 6. Sep- tember 1880inWien im Gebäude der Akademie statt. Die sechste allgemeine Conferenz der Bevollmächtigten der Europäischen Grad- messung findet vom 13. September 1880 in München statt, wo die permanente Commission der Europäischen Gradmessung sich schon am 12. September einfindet. Die Schweizerische Naturforschende Ge- sellschaft wird in diesem Jahre im Kanton Wallis, in Brig am Fusse des Simplon tagen, und zwar vom 12. bis 15. September. Der Jahresvorstand: Präsident F. 0. Wolf, Professor; Vicepräsident Anton v. Torrente; Secretär Joseph v. Rivaz. Die Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte findet vom 18. bis 24. September 1880 in Danzig statt. (Das Programm hierzu ist noch nicht erschienen.) Der internationale Gongress für Anthro- pologie und prähistorische Archäologie wird unter dem Präsidium von Joao de Andrade Corvo am 20. September 1880 in Lissabon beginnen und am 29. September geschlossen werden. An- meldungen erfolgen bei dem Generalsecretär M. Carlos R i b e i r o , Director der geologischen Landesunter- suchung von Portugal. Die Astronomische Gesellschaft, welche nur alle zwei Jahre zusammenkommt, versammelt sich in diesem Jahre nicht. Ebenso wird der internationale geologische Congress erst im nächsten Jahre (Beginn am 26. Sep- tember) unter dem Vorsitze des Herrn Sella zu Bologna abgehalten werden. Abgeschlossen den 30. Juni 1Ö80. Druck vou E. Blocbmann und Sohn in Dresden. NUNQUAM /fj»^^^k OTIOSÜS LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VON DEM PRÄSIDENTEN Dr. C. H. Knoblauch. Halle a. S. (Jagergasse Nr. 2) Heft XVI. — Nf. 13—14. Ml 1880. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Verleihung der Cotheuius-MedaiHe. — Ergebniss der engeren Wahl eines Vor- standsmitgliedes der botanischen Fachsektion. — Die Sektionsvorstände und deren Obmänner. — Beiträge zur Kasse der Akademie. — Michael August Friedrich Prestel f. (Schluss.) — Johann Nepomuk von Ringseis f. — Sonstige Mittheilungen: Eingegangene Schriften. — C. Engler: Historisch-kritische Studien über das Ozon. (Fortsetzung.) — Gauss-Denkmal. — Grab-Denkmal für Karl Koch. Amtliche Mittlieiluiigeii. Yerleihung der Cotlieilius-Medaille. Als ein Zeichen der hervorragenden Würdigung, welche die gesammte Naturwissenschaft den hohen, über die Bereicherung der Fachgebiete weit hinausgehenden, Verdiensten der Herren Geheimer Medicinalrath Professor Dr. Heinrich Robert Göppert in Breslau und Geheimer Ober-Medicinalrath Professor Dr. Friedrich Wöhler in Göttingen zollt, und als ein Beweis warm empfundener Dankbarkeit für die, neben der Wissen- schaft, der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie in deren Vorstande gewidmete langjährige segensreiche Wirk- samkeit, hat dieselbe auf Beschluss des Adjunkten-Collegiums den genannten hochverehrten Männern die goldene Cothenius-Medaille verliehen und ist dieselbe Herrn Geheimen Rath Dr. Göppert zum 25. Juli, Herrn Geheimen Rath Dr. Wöhler zum 31. Juli dieses Jahres, an welchen Tagen Beide ihr achtzigstes Lebensjahr vollendeten, mit besonderen Glückwunschschreiben übersandt worden. Halle a. S. , den 31. Juli 1880. Der Präsident der Ksl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher. Dr. U. Kuoblauch. Ergebniss der engeren Wahl eines Yorstandsniitgliedes der Taclisektion für Botanik. Die nach dem Ergebniss der ersten Wahl (Leop. XVI, 1880, Nr. 9 — 10) zwischen den Herren Professor Dr. Eichler und Geheimen Rath Dr. Göppert nothwendig gewordene und unter dem 29. Mai d. J. mit dem Schlusstermine des 20. Juli 1880 (Leop. XVL 1880, Nr. 11 — 12) ausgeschriebene engere Wahl Leop. XVI. 13 98 eiBes dritten Vorstandsmitgliedes der Fachsektion für Botanik hat nach dem von dem Herrn Notar Justizrath Gustav Krukenberg in Halle a. d. Saale am 22. Juli 1880 aufgenommenen Protokolle folgendes Er- gebniss gehabt: Yon den 64 gegenwärtigen Theilnehmern hatten 52 ihre Stimmzettel rechtzeitig eingesandt, von denea 29 auf Herrn Geheimen Medicinalrath Professor Dr. Göppert in Breslau, 22 auf Herrn Professor Dr. Eichler in Berlin gefallen sind; ein Zettel, welcher einen anderen als einen der beiden zulässigen Namen trug, war ungültig. Herr Geheimer Rath Professor Dr. Heinrich Robert Göppert in Breslau ist demnach mit absoluter Majorität zum Vorstandsmitgliede der Fachsektion für Botanik gewählt. Derselbe hat die Wahl angenommen. — Die Amtsdauer erstreckt sich bis zum 22. Juli 1890. Halle a. S., den 22. Juli 1880. Dr. H. KnoblaUCh. Die SektionsTorstände und deren Otmänner. Nach nunmehr vollzogener Ergänzung der Sektionsvorstände durch die Wahl je eines dritten Vor- standsmitgliedes der Fachsektionen für wissenschafthche Medicin, Chemie und Botanik bestehen dieselben aus folgenden Mitgliedern, deren Amtsdauer beigefügt ist: 1. Fachsektion für Mathematik und Astronomie; Herr Geheimer Schulrath Professor Dr. 0. Schloemilch in Dresden, Obmann, bis zum 19. Januar 1886. Herr Geheimer Hofrath Professor Dr. C. Bruhns in Leipzig, bis zum 17. December 1885. Herr Professor Dr. A. Winnecke in Strassburg i. E., bis zum 17. December 1885. 2. Fachsektion für Physik und Meteorologie; Herr Geh. Regierungsrath Prof. Dr. H. Knoblauch in Halle a. S., Obmann, bis zum 19. August 1885. Herr Geheimer Hofrath Professor Dr. C. Bruhns in Leipzig, bis zum 19. August 1885. Herr Professor Dr. F. W. H. von Beetz in München, bis zum 15. November 1885. 3. Fachsektion für Chemie : Herr Geheimer Hofrath Professor Dr. R. Fresenius in Wiesbaden, Obmann, bis zum 19. Juli 1885. Herr Geheimer Regierungsrath Professor Dr. A. W. Hofmann in Berlin, bis zum 19. Juli 1885. Herr Geheimer Regierungsrath Professor Dr. H. H. Landolt in Berlin, bis zum 25. Mai 1890. 4. Fachsektion für Mineralogie und Geologie: Herr Hofrath Dr. F. Ritter von Hauer in Wien, Obmann, bis zum 19. Mai 1885. Herr Wirkl. Geheimr., Oberberghauptm. a. D. Dr. E. H. C. von Dechen in Bonn, bis zum 19. Mai 1885. Herr Geheimer Hofrath Professor Dr. H. B. Geinitz in Dresden, bis zum 19. Juli 1885. 5. Fachsektion für Botanik: Herr Hofrath Professor Dr. A. von Schenk in Leipzig, Obmann, bis zum 23. Juli 1887. Herr Professor Dr. N. Pringsheim in Berlin, bis zum 19. Mai 1885. Herr Geheimer Medicinalrath Professor Dr. H. R. Göppert in Breslau, bis zum 22. Juli 1890. 6. Fachsektion für Zoologie und Anatomie: Herr Geheimer Rath Professor Dr. A. von Kölliker in Würzburg, Obmann, bis zum 25. Juni 1885. Herr Geheimer Hofrath Professor Dr. C. Gegenbaur in Heidelberg, bis zum 22. April 1885. Herr Geheimer Hofrath Professor Dr. R. Leuckart in Leipzig, bis zum 22. April 1885. 7. Fachsektion für Physiologie: Herr Professor Dr. W. H. von Wittich in Königsberg, Obmann, bis zum 17. December 1885. Herr Professor Dr. F. L. Goltz in Strassburg i. E., bis zum 17. December 1885. Herr Professor Dr. C. von Voit in München, bis zum 17. December 1885. 8. Fachsektion für Anthropologie, Ethnologie und Geographie: Herr Geheimer Medicinalrath Professor Dr. R. Vir oho w in Berlin, Obmann, bis zum 17. December 1885. Herr Professor Dr. F. Freiherr von Richthofen in Bonn, bis zum 19. Januar 1886. Herr Professor Dr. 0. F. Fraas in Stuttgart, bis zum 19. Februar 1886. 99 Fachsektion für wissenschaftliche Medicin: Herr Geheimer Medicinalrath Professor Dr. E. Leyden in Berlin, Obmann, biszum 17. November 1885. Herr Geheimer Medicinalrath Professor Dr. R. Virchow in BerUn, bis zum 25. Juni 1885. Herr Geheimer Rath Professor Dr. M. von Pettenkofer in München, bis zum 25. Mai 1890. Beiträge zur Kasse der Akademie. Bmk. Pf. Juni 29. 1880. Von Hrn. Professor Dr. Max Ritter von Vintschgau in Innsbruck Jahresbeiträge für 1878, 79, 80, 81 24 — Juli 10. ,, ,, ,, wirkl. Staatsrath Prof. Dr. G. B. V. Adelmann in Berlin Jahresbeitrag fiir 1880 6 — „ 23. „ „ „ Dr. H. A. R. von Schlagintweit-Sakünlünski in München Jahresbeiträge für 1875, 76, 77, 78, 79, 80 36 — Dr. H. Knoblauch. Michael August Friedrich Prestel. (Schluss.) Hieran schliessen wir endhch die als selbstständige Schi-iften erschienenen meteorologischen Abhand- lungen Prestel's, nämlich, ausser den beiden bereits oben in anderer Veranlassung erwähnten: „De centro gravitatis", Dissertation, und „Die Individuen der anorganischen Natur" : 1. Das Thermometer, Hülfswerkzeug für Seefahrer, und die Meeresströmungen. Mit 1 Karte. Emden 1848. 2. Der gestirnte Himmel, bez. auf den Horizont von Nordwest-Deutschland. Mit vielen Holzschnitten. Emden 1849. 3. Astrognosie für Seefahrer. Emden 1850. 4. Die astronomischen Beobachtungen und Berechnungen. Emden 1851. 5. Witterungskarten zur bequemen, anschaulichen und dabei wenig Zeit erfordernden Aufzeichnung des Wetters. Ein Tagebuch für Freunde der Witterungskunde. Emden 1853. 6. Die geographische Verbreitung der Gewitter in Mittel-Europa. 1856 — 1857. 7. Das astronomische Diagramm. Mit 2 Tafeln. Braunschweig 1859. 8. Die Witterungskunde der neuesten Zeit in Beziehung zu den volkswirthschaftl. Interessen. 1862 u. 1863. 9. Die Regen- Verhältnisse des Königreichs Hannover, nebst ausführlicher Darstellung aller den atmosphärischen Niederschlag und die Verdunstung betreffenden Grössen, welche beim rationellen Betriebe der Landwirthschaft in Betracht kommen. Mit 1 Karte und 2 Tafeln. Emden 1864. 10. Die periodischen und nichtperiodischen Veränderungen des Barometerstandes, sowie die Stürme und das Wetter über der Hannoverschen Nordseeküste, als Grundlage der Sturm- und Wetterprognose dar- gestellt. Mit 2 Tafeln. 1866. 11. Die ozonoskopische Windrose für Emden. 1866. 12. Das Gesetz der Winde, abgeleitet aus deren Auftreten über Nordwest-Europa. Mit 1 Karte. 1868. 13. Der Boden der ostfriesischen Halbinsel, nebst der Geschichte der Veränderung des Bodens und des Klimas d. Nordseeküste seit d. Eiszeit. Ein Beitrag z. Geognosie u. Geologie v. Nordwest-Europa. Emden 1870. 14. Der Sturmwarner und Wetteranzeiger. Vorherbestimmung von Sturm und Wetter. Mit 3 Tafeln. 1870. 15. Das Regenwasser als Trinkwasser der Marschbewohner, sowie die Sterblichkeit im umgekehrten Verhält- nisse mit der Regenmenge. Mit 1 Tafel. Emden 1872. 16. Der Boden, das Klima und die Witterung von Ostfriesland, sowie der gesammten Tiefebene. 6 Taf. Emden 1872. 17. Jährliche und periodische Veränderungen des Wasserstandes und des Grundwassers in den Marschen und Mooren des Flussgebietes der Ems. Emden 1872. 18. Ergebnisse der Beobachtungen und Erfahrungen, betreffend Sturmwarnungen und Sturmsignale. 1873. 19. Ausserdem gab Prestel den Emder Almanach, für den Emder Meridian und Parallel nach der wahren Zeit berechnet, vom Jahre 1873 an heraus. 13» 100 Im Original vorhanden, aber nicht veröffentlicht sind folgende, von Prestel entworfene Kartenwerke : 1. Meteorologischer Atlas von Europa, die Grundlage der Sturm- und Wetterprognose bildend. Dieser Atlas besteht aus 12 Karten im grössten Imperial-Folio. Ifl demselben ist der Schlüssel zum Verständniss der Witterungskarten enthalten. Um letztere zur Vorherbestimmung von Sturm und Wetter benutzen zu können, muss man in erster Stelle zu beurtheilen im Stande sein, ob die zeitweilige Vertheilung der Temperatur, des Druckes der Winde über Europa die normale ist oder ob in irgend welchem Grade das Gleichgewicht des Luffmeeres gestört ist. Die Daten, deren Kenntniss hierzu erforderlich ist, sind auf den Karten des meteorologischen Atlas von Europa enthalten. 2. Atlas der Meeres- und Luftströme auf der östlichen Erdhälfte, in 25 Karten. Diese Karten veranschaulichen die allgemeinen tellurisch-meteorologischen Verhältnisse in jedem eiu- zelnen Monate und erscheinen zum Verständnisse der klimatischen und meteorologischen Beschaffenheit jeder Stelle der Erdoberfläche, sowie für die praktische Meteorologie unentbehrlich. Auf der ersten Karte ist der tellurische Kreislauf der Meeresströme veranschaulicht, auf den dann folgenden 12 Karten ist die Vertheilung der Pleiobaren und Meiobaren über die Erdoberfläche in jedem Monate durch die Isobaren dargestellt. Die Karten 14 bis 25 machen durch die Isothermen die Wärmeverhältnisse von jeder Stelle unseres Planeten anschaulich. 3. Klimatologischer Atlas von Deutschland. Darstellung der Isobaren, des Windsystemes , der Temperatur und der Regenmenge, sowie der jährlichen periodischen Aenderung der sämmtlichen meteorologischen Elemente im Luftmeere über Deutschland und den angrenzenden Ländern. 12 Karten. 4. Graphische Darstellung der jährlichen periodischen Veränderung des Barometerstandes, der Temperatur, des atmosphärischen Niederschlags, der Verdunstung und des Grundwasserstandes in Nordwest- Deutschland. Nach 40jährigen Beobachtungen auf dem meteorologischen Observatorium in Emden. (Das Original befindet sich im Kgl. Landwirthschaftlichen Museum zu Berlin.) 5. Meteorologische Karten von Nordwest-Europa. Neben einer so umfassenden schriftstellerischen Thätigkeit fand Prestel noch Müsse, neue Instrumente zu erfinden, wie die am Ende der fünfziger Jahre unter dem Namen „Arithmetische Scheibe" von ihm ver- öffentlichte Eechnenmasehine , welche in der Illustrirten Zeitung vom 26. Januar 1878 eine eingehende Be- sprechung gefunden hat, sowie verschiedene nautische Instrumente, die sich allgemeiner Anerkennung erfreuten. Ausserdem entfaltete derselbe eine bedeutende, langjährige Wirksamkeit als Lehrer. Dem Gymnasium zu Emden, an welchem er am 18. October 1833 zunächst provisorisch angestellt wurde, gehörte er seit dem 19. October 1834 als ordentlicher und später als Ober-Lehrer der Mathematik und Naturwissenschaft mit dem Titel eines Professors (1867) bis zu seinem Tode, also fast 47 Jahre hindurch, an und besass als solcher, zumal bei der Milde und Liebenswürdigkeit seines Wesens, in vollem Maasse die Verehrung und Liebe seiner Amts- genossen und seiner Schüler. Nachdem er während langer Jahre in dem alten Gymnasialgebäude an be- schränkten Räumen und höchst mangeUiafter Einrichtung sich hatte genügen lassen müssen, war es ihm am Abend seines Lebens noch vergönnt, in dem am 9. und 10. April 1877 eingeweihten neuen Kgl. Wilhelms- Gymnasium Localitäten zu erhalten, welche eine würdigere Stätte für seine Thätigkeit boten und seinen Wünschen völlig entsprachen. Bei der Einweihungsfeier, welche sich für die Stadt Emden zu einem Feste gestaltete, hielt Prestel in einer zahlreichen Versammlung eingeladener Gäste, der Lehrer, sowie der ehemaligen und derzeitigen Schüler der Anstalt vor dem alten Gymnasialgebäude tiefbewegt die Abschiedsrede. Hatte er doch 43 Jahre hindurch in den alten Räumen segensreich gewirkt ! Mit Eifer ging er nach erfolgter Ueber- siedelung in das neue Gebäude daran, sich daselbst einzurichten. Unterstützt von einigen Liebhngsschülern, ordnete er in demselben sein phj'sikalisches und chemisches Kabinet mit der grössten Sorgfalt und suchte es dann mit unermüdhcher Ausdauer bis an sein Lebensende weiter zu vervollständigen. Ausserdem wirkte Prestel als Lehrer an der Navigationsschule zu Emden imd war Mitglied der Prüfungscommission für Seefahrer. Als äussere Zeichen der Anerkennung seiner Wirksamkeit erhielt Prestel die Hannoversche goldene Verdienstmedaille, die Hannoversche goldene Ehrenmedaille für Kunst und Wissenschaft, die Kgl. Preussische goldene Medaille für Kunst nnd Wissenschaft, den Kgl. Preussischen Kronenorden 4. Klasse. — Zahlreiche in- und ausländische Akademieen und gelehrte Gesellschaften ernannten ihn infolge seiner hervorragenden wissenschaftlichen Thätigkeit zu ihrem Mitgliede. Er war EhrenmitgUed , Mitglied resp. Correspondent der 101 Oesterreichischen Gesellschaft für Meteorologie in Wien (Ehrenmifglied seit 21. November 1868), der K. K. geographischen Gesellschaft, sowie der K. K. geologischen Reichsanstalt daselbst, der Kaiserlichen Gesellschaft der Naturforscher in Moskau, der Kaiserlichen geographischen Gesellschaft in St. Petersburg, der Gesellschaft der Naturforscher in Cherbourg, der Gesellschaften zur Beförderung der Naturwissenschaften in Groningen und in Marburg, der Kgl. Landwirthschafts-Gesellschaft in Celle (Ehrenmitglied seit 30. Juni 1864), der Schlesischen Gesellschaft in Breslau, der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Dresden, der Gesellschaft „Isis" daselbst, der Wetterauischen Gesellschaft in Hanau, der Gesellschaft „PoUichia" in der Rheinpfalz, der Naturwissenschaftlichen Vereine in Hamburg, Bremen, Kassel, Riga, im Fürstenthum Lippe, in Offenbach, im Herzogthum Nassau, in Bamberg, der Naturhistoriscben Gesellschaften in Leer, Lüneburg, Hannover, des Medicinisch-aetiologischen Vereins in Berlin. Der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Akademie gehörte er seit dem 1. Januar 1855, cogn. Leibnitz, als Mitglied an. Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft zu Emden war er seit 1833; 40 Jahre lang, und zwar in den letzten 22 Jahren ohne Unter- brechung, stand er derselben als Dii'ector vor. Durch ihn wurde die Naturforschende Gesellschaft erst das, was sie jetzt ist. Bei Gelegenheit der 50jährigen Feier des Bestehens derselben widmete ihm G. H. Schulz eine Pflanze aus dem Geschlechte der Vernoniaceen und benannte sie nach ihm Prestelia. In dem von ihm geleiteten Neubau des Museums der Naturforschenden Gesellschaft hat er die sämmtlichen Sammlungen revidirt, geordnet und unter seiner speciellen Aufsicht neu aufstellen lassen. Prestel war in erster Ehe verheirathet mit Doris, geb. Kronberg, welche er am 23. Februar 1842 durch den Tod verlor. Seit dem 24. April 1848 lebte er in glücklicher, gleichfalls mit Kindern gesegneter Ehe mit Catharina geb. Brons. Nachdem Prestel noch am Vorabende des Schalttages 1880 in gewohnter Frische und Heiterkeit im Freundeskreise verweilt, wurde er Sonntag, den 29. Februar, Morgens um 8*2 Uhr plötzlich von einem Un- wohlsein befallen, das binnen wenigen Minuten den Tod zur Folge hatte. Ein Herzschlag setzte seinem rastlos thätigen Leben ein Ziel. Wie ein Lauffeuer verbreitete eich diese schmerzliche Kunde durch die Stadt Emden und erweckte Trauer in allen Kreisen der Bevölkerung. Am Montag Morgen hielt der Director des Gym- nasiums, Dr. Schweckendieck, dem geschiedenen langjährigen Mitarbeiter in der Aula der Anstalt vor ver- sammeltem Lehrercollegium und der ganzen Schülerschaar mit tiefbewegtem Herzen eine Gedächtnissrede. Am Montag Abend traten die Mitglieder der Naturforschenden Gesellschaft zu einer Sitzung zusammen, die der Verewigte noch selbst anberaumt hatte, um ihre Gefühle über den herben Verlust auszutauschen. Der Vice- director, Herr Baurath Voss, schilderte tiefergriffen in kurzen Zügen die Verdienste, die der Verblichene um die nun wie verwaist dastehende Gesellschaft in der langen Reihe von Jahren, in welcher er derselben mit all seinem Streben angehört, sich erworben hatte. Das feierliche Begräbniss fand Mittwoch, den 3. März, Nachmittags 2 Uhr statt unter einer Betheiligung der Bewohner Emdens , die Zeugniss davon ablegte , wie hoch der Verstorbene von seinen Mitbürgern geschätzt wurde. Ein Sturmwind brauste dahin über den Leichenzug — ein Wettergruss dem scheidenden Meteorologen ! Joliaiiii ^epomuk voil Kiugseis.*) Von Oberstabsarzt I. Klasse Dr. Besuard in München, M. A. N. Am 22. Mai 1880 Abends verschied in München, einige Tage nach seinem 95. Geburtstage, der Nestor der bayerischen Aerzte, Herr Johann Nepomuk von Ringseis, geboren den 16. Mai 1785 zu Schwarzhofen in der bayerischen Oberpfalz. Derselbe studirte von 1805 an auf den Universitäten Landshut, Würzburg, Wien, Berlin und Paris Philosophie und Medicin, doctorirte im Jahre 1812 zu Landshut, wurde schon im Jahre 1813 königl. Physikatsverweser beim Landgericht Vohenstrauss , kam dann als Gehülfe an die klinische Anstalt der Universität Landshut, folgte freiwillig als Feldspital-Medicus 1815 der bayerischen Armee nach Frankreich, und Hess sich 1816, nachdem er seine Proberelation und den Staatsconcurs mit Auszeichnung bestanden, als praktischer und zweiter Krankenhausarzt in München nieder. In den Jahren *) Vergl. Leopoldina XVI, 1880, p. 67. 102 1817, 1823 und 1824 begleitete er den bayerischen Kronprinzen, nachberigen König Ludwig L, als Reisearzt nach Italien, wurde 1818 Medicinalrath , 1826 Obermedicinalrath und Referent des Civil-Medicinalwesens im Staatsministerium des Innern, sowie o. ö. Professor für Pathologie und Therapie an der in diesem Jahre von Landshut nach München verlegten Universität. Der U. medicinischen Khnik im Allgemeinen Krankenhause links der Isar stand er als Ordinarius bis zum Jahre 1852, wo er dieser Stelle enthoben wurde, vor und ■wurde 1833 Ministerialrath und Vorstand des Obermedicinalausschusses. Im Jahre 1837 finden wir v. Ringseis als Vertreter der Münchener Universität im Landtage; 1841 erfolgte seine Ernennung zum wirklichen Geheim- rathe und 1871 trat er auf Nachsuchen beim k. Staatsministerium des Innern in den wohlverdienten Ruhe- stand, nachdem ihm schon in dem für ihn so verhängnissvollen Jahre 1852 als zweiter Referent der im Jahre 1869 verstorbene Professor und spätere Obermedicinalrath Dr. Carl von Pfeufer beigegeben ward. Im Jahre 1821 ernannte ihn die königlich bayerische Akademie der Wissenschaften zu ihrem ausserordentlichen, 1842 zum ordentlichen Mitgliede ; in gleicher Eigenschaft gehörte von Ringseis unter dem Beinamen "W. Hamilton I. seit dem 28. November 1825 der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher an, sowie vielen anderen in- und ausländischen gelehrten Gesellschaften und Vereinen. Er war Comthur des Verdienstordens der bayerischen Krone, Grosscomthur des bayerischen Verdienstordens vom heiligen Michael, Ehrenkreuz des königlich bayerischen Ludwigsordens für 50 Dienstjahre, Inliaber des layerischen Militärdenkzeichens für 1813/15, Officier des k. griechischen Erlöserordens und Comthur des päpstlichen Gregoriusordens. In den Jahren 1833 und 1856 hatte ihn die Ludwig-Maximilians-Universität München zu ihrem Rector magnificus gewählt und feierte von Ringseis am 14. März 1862 sein fünfzigjähriges Doctorjubiläum , wozu ihm von sämmtlichen Aerzten Bayerns eine grosse goldene Medaille mit seinem Brust- bilde und einer Adresse überreicht wurde, von Ringseis schrieb 1809 : Die Pläne Napoleon's I. und seine Gegner. 1813: De doctrina Hippocratica et Browniana inter se consentiente ac mutuo se explente tentamen, ed. ac praef. est Andreas Röschlaub. 2. Auflage 1820. Nürnberg. 1826: Ueber die Würde der Wissenschaft. Antrittsrede am 21. November. München. 1830: Ueber die wissenschafthche Seite der ärztlichen Kunst. Rede, am 26. Juni gehalten. München. 1833 : Ueber den revolutionären Geist der deutschen Universitäten. Rectoratsrede am 18. December. München. 2 Auflagen. 1842: System der Medicin. Ein Handbuch der allgemeinen und speciellen Pathologie und Therapie, zu- gleich ein Versuch zur Reformation der medicinischen Theorie und Praxis. Regensburg. Theil I. 1848 : Die Münchener barmherzigen Schwestern und ihre Schmäher. 1850 : Rede zum Andenken an Geheimrath und Leibarzt Dr. Philipp Franz von Walther. Gehalten in der königlich bayerischen Akademie der Wissenschaften den 27. November. München. 2 Auflagen, in 4°. und S". 1853: 136 Thesen über allgemeine Pathologie und Therapie, nebst Vorwort. Erlangen. 1856: Ueber die Nothwendigkeit der Autorität in den höchsten Gebieten der Wissenschaft. Rectoratsrede. 3 Auflagen. 1861: Ueber das Ineinander in den Naturdingen. Im „Tageblatt der Naturforscherversammlung in Speyer". — Ueber die naturwissenschaftliche Auffassung des Wunders. In den „historisch-politischen Blättern" u. s. w. In letzteren lieferte er verschiedene Aufsätze und Abhandlungen. Auch befindet sich daselbst seine Selbstbiographie . von Ringseis war ein in hohem Grade allseitig gebildeter Arzt und Lehrer, ein sehr gewissenhafter Sanitätsbeamter, ein tüchtiger Mineraloge — dessen werthvolle und reichhaltige Mineraliensammlung jetzt Staatseigenthum ist — , ein trefifücher Familienvater und ein treu ergebener Diener der katholischen Kirche und des königlichen Hauses ; er diente unter vier Königen. Seine beiden im gleichen Orte geborenen Zeit- genossen, der berühmte Mineraloge und Chemiker Geheimrath Dr. Nepomuk von Fuchs und der General der Infanterie Ritter von StefFan sind ihm, wie seine Gattin, im Tode bereits vorangegangen ; drei Töchter über- leben ihn. Ehre seinem Andenken , Friede seiuer Asche ! 103 Eingegangene Schriften. (.Vom 15. Februar bis 15. März 1880. Fortsetzung.) Royal microscopical Soc. in London. Journal. Vol. III, Nr. 1. London 1880. 8". — Dallinger: Od a series of experinients to determine the tliermal death- point of known monad germs when the heat is endured in a fluid, p. 1 — 16. — Duncan; Un a part of the life-cycle of Clathrocystis aeruginosa iKutzing"s species). p 17 — 19. — Abbe: Some remarlfs on the apertometer. p. 20 — 31. — Michael: A further contribution to the knowledge of British Oribatidae. p. 32 — 43. — Gulliver: The classifi- catory significance of Raphides in Hydrangea. p. 44. — Teasdale: On a simple revolving object-holder. p. 45 — 46. — Reeord of current researches relating to invertebrata, cryptogamia, microscopy ct. p. 47 — 170. R. Accademia dei Lincei in Rom. Atti. Anno 277. Ser. 3. Trauseunti. Vol. IV, Fase. 2. Koma 1880. 4«. Soc. Toscana di Scienze Naturali in Pisa. Pro- cessi verbali, di 11. gennaio 1880. Pisa. 4". Müller, Baron Ferdinand von: The native plants of Victoria, succinctly defined. Part. I. Melbourne 1879. 8°. American Journal of Science. Ed. James & E. S. DanaandB. Silliman. 3. Ser. Vol. XIX. Nr. 110, 111. New-Haven 1880. 8". — Loomis: Contributions to meteo- rology. p.89 — 109. — Harkuess: On the eolor correction of achromatic telescopes. p. 109 — 116. — Crosby: Pinite in Eastern Massachusetts, p. 116—122. — Peckham and Hall: On Liutonite and other fornis of Thomsonite: A preliminary notice of the Zeolites of the vicinity of Grand Marais. p. 122 — 130. — Peters: Elements of planet Dido. p. 130. — Comstock: Analyses of some American tanta- lates. p. 131 — 132. — Rood: On a method of studyiug the reflexion of sound-waves. p. 133 — 136. — Verrill: Notice of recent additions to the marine Fauna of the eastern coast of North-America. Nr. 8. Brief contributions to zoology from the museum of Yale College. Nr. XLV. p. 137—140. — Nipher: The electric light. p. 141. — Scientific intelligence. p. 142 — 168. — Marsh: The limbs of Sauranodon, with notice of a new species. p. 169 — 171. — Hilgard: On a chart of the magnetic de- eUnatiou in the United States, p. 173 — 175. — Le Conte: The old river-beds of Cahfornia. p. 176 — 190. — Dana: Note on the age of the Green Mountains, p. 191 — 200. — Hall: On a new action of the magnet on electric currents. p. 200 — 205. — Young: Measures of the polar and equatorial diameters of Mars, made at Princef on. p. 206 — 211. — Gould: On the use of the Sine-formula for the diurnal Variation of temperature. p. 212 — 220. — Comstock: On the Chemical composition of the urauiuite from Brauch- ville. p. 220 — 222. — Hodges: Ou the mean free path of a molecule. p. 222 — 224. — Ford: On the western limits of the taconic System, p. 225 — 226. — Scientific intelligence. p. 226 — 252. — Marsh: Principal characters of American jurassic dinosaurs. p. 253 — 259. Soc. gäologique de France. Bulletin. 3™" Serie. Tome VII. 1879. Nr. 4. Paris 1878—79. 8". — De Morgan: Note sur les terraius cretaces de la vaUee de la Bresle. p. 197 — 202. — Lambert: Note sur la craie du departement de l'Yonne. p. 202 — 207. — Hermite: Note sur la positiun qu'occupeut ä l'ile Majorque les Tere- hratula diphya et T. janitor. p. 207 — 209. — Broeck: Quaternaire et Diluvium rouge. p. 209 — 217. — Fischer: Note paleontologique sur la mollasse de Cucuron. p.218 — 236. — Tournouer: Sur la mollasse miocene de Forcalquier. p. 237 — 245. — Cotteau: Note sur les Cidaricees juras- siques de la France, p. 246 — 249. — Terquem: Observa- tions sur les Foramiuiferes du terrain tertiaire parisien. p. 249 — 251. — Douville: Note sur quelques genres de ßrachiopodes (TerebratuUdae et Waldheimüdae). p.251 — 272. Museum of comparative Zoölogy at Cambridge, Mass. Bulletin. Vol. VI, Nr. 1, 2. Cambridge 1879. 8". — Peirce and Patterson: List of dredging stations occupied by the U. S. Coast Survey steamers from 1867 to 1879. p. 1 — 15. — Lyman, Theodore: Ophiuridae and J.s) Compt. rend. XLIII, 34. Poggend. Annal. XCIX, 165. Journ. f. prakt. Chem. LXX, 34(i. 2) Verhandlgn. d. naturf. Ges. Basel III, 155, 299. s) Poggend. Annal. CXI, 561. ■>) Verhandlgn. d. naturf. ües. Basel I, 498 (hier hält Schönbein den riechenden Bestaudtheil noch für luiter- chlorigsauren Kalk), ibid. III, 165, 4t )8. Phil. Mag. (4) XXI, 88. Journ. prakt. Chem. LXXXIII, 95. 5) „Untersuchungen über d. Sauerstoff", Hannover bei Hahn 1863 und „Neue Untersuchungen über den elektri- schen Sauerstoff", Göttingen bei Dieterich 1869. Gedräng- ter Auszug der erstereu siehe Jahresber. d. Chem. 1863, 126. Leop. XVI. ren Resultate der Meissner 'sehen Untersuchungen erwähnen, ich muss mich damit begnügen, diejenigen Pmikte hervorzuheben, die scheinbar am schlagend- sten die Entstehung des Antozons neben Ozon beim Eloktrisiren des Sauerstoffs erwiesen. Meissner geht bei seinen Untersuchungen von der Annahme aus, dass reiner Sauerstoff beim Durclileiten durch eine Röhre, in welcher gleichzeitig ein Uebertritt von Elek- tricität in Funken, besser in stillen Entladungen (v. B ab o 'scher Apparat) stattfindet, theilweise in Ozon und Antozon zerfällt. Es kam also darauf an, das Ozon aus dem erhaltenen Gasgemisch zu entfernen und die Eigenschaften des Antozons in dem restirenden Gase zum Vorschein zu bringeui Zu diesem Nach- weise bediente er sich gewöhnlich der angeblichen Eigenschaft des Antozons , in Berührung mit Wasser Nebel, zunächst nur ein physikaUsches Aggregat, zu bilden und sich dann mit demselben zu Wasserstofi"- superoxyd zu vereinigen. Leitete er nun das vermeint- liche Gemisch von Ozon und Antozon durch eine coucentrirte Jodkaliumlösung, durch welche, wie längst bekannt, das Ozon zurückgehalten wird, so zeigten sich bei Berührung des hindurchgegangenen Gases mit Wasser sofort deutliche Nebel, das Antozon war also durch die JodkaUumlösuug hindurchgegangen. Zum Beweis, dass diese Nebel nur ein physikalisches Ag- gregat sind, leitete er dieselben durch Röhren mit Chlor- calcium, Schwefelsäure-Bimateinstücken oder mit ande- ren wasserentziehenden Substanzen gefiillt, wodurch sie das Wasser verloren, so dass reines Antozon zurück- blieb, welches neuerdings mit Wasser Nebel zu bilden im Stande war. Das elektrische Antozon zeigte sich als identisch mit dem aus Bariumsuperoxyd und Schwefelsäure erhaltenen. Nach Meissner wird bei jedem Oxydationsprozesse gewöhnlicher Sauerstoff in Ozon und Antozon gespalten, und während sich ersteres mit den sich oxydirendeu Stoffen verbindet, bildet das Antozon mit vorhandenem Wasserdampf blos Nebel, daher die starke Rauchbildung beim Verbrennen un- serer gewöhnlichen Brennmaterialien, daher insbesondere auch die Wolkenbildung in unserer Atmosphäre etc. Nicht allein wurde in jener Zeit die Existenz von Ozon und Antozon, von Ozonideu und Antozoni- den durch die angeführten Versuche Schönbein's, Meissner 's u. A. zur vielseitigsten Anerkennung und Annahme gebracht, es traten sogar Ansichten auf, nach welchen ausser Ozon und Antozon noch eine dritte allotrope Sauerstoffmodificatiou existireu soUte. So be- hauptete Löwenthal 1), gewölmHcher Sauerstoff werde durch Berührung mit gewissen Substanzen, wie über- Journ. i. prakt. Chem. LXXM, 484 u. LXXIX, 473. 14 106 ipangansaures Kali, chromsaures Kali, unterchlorige Säure u. a. , in activen Sauerstoff umgewandelt, der von Ozon und Antozon verschieden ist. Auch Meiss- ner^) glaubte eine Zeit lang, eine dritte allotrope Sauerstoffmodiflcation, das „Atmizon" unter Händen zu haben , überzeugte sich aber durch eigene Versuche, dass dieselbe mit bekannten Körpern zusammenfiel. Der Kampf gegen die Existenz des Antozons be- gann damit, dass Berthelot^) die Bildung von Ozon, resp. nach den Ansichten Schönbein 's ii. A. von Antozon, bei Berührung von Terpentinöl mit gewöhn- lichem Sauerstoff läugnete, während Schönbein ') an seiner Ansicht festhielt, dass das Terpentinöl activen Sauerstoff und zwar als Antozon enthalte. Auch Houzeau*) spricht sich gegen einen Gehalt des der Wirkung der Luft ausgesetzten Terpentinöls an freiem activem Sauerstoff aus, nimmt vielmehr, älinUch wie schon vor ilim Berthelot, eine Sauerstoffverbindung darin an, die ihren Sauerstoff' leicht an oxydirbare Stoffe abgiebt, eine Ansicht, die nach neueren Unter- suclunigen von Kingzett^) und Anderen sehr viel Wahrscheinlichkeit für sich hat. Der Erste übrigens, welcher die Hypothese Schön- bein's über die Ozonide und Antozonide direct be- kämpfte, warWeltzien'') (1860), der, von der Ger- hardt'sehen Typentheorie ausgehend, die Eeactionen zwischen Ozoniden und Antozoniden auf eine gewöhn- liche doppelte Umsetzung zurückfülirte und so die Existenz von SauerstoffVerbindungen mit gegensätzlich erregtem Sauerstoff leugnete. Auf Grund der That- sache, dass Wasserstoffsuperoxyd mit feinvertheiltem Platin gewöhnlichen und nicht, wie nach der Schön - bein'schen Hypothese zu erwarten wäre, positiv ac- tiven Sauerstoff entwickelt, äussert auch Wurtz') seine Bedenken gegen die Schönbein 'sehen Ansichten. Und ebenso widersprach ein Versuch von Riche,^) bei welchem durch Einwirkung von Schwefelsäure auf Wasserstoffsuperoxyd gewöhnliches Ozon und nicht Antozon erhalten wurde, den Ansichten Schönbeiu's über den positiv activen Charakter des Sauerstoffes in •) „Untersuchungen über den Sauerstoft'", Hannover bei Hahn, 1863, S. 35, 2) Annal. d. Chim. et d. Phys. (3) LVIII, 426. Siehe auch Jahresber. f. Chem. 1859, 58. 3) Journ. f. prakt. Chem. LXXVII, 257 u. LXXX, 266. Poggeud. Annal. CVI, 307. Verhandlgii. d. uaturf. Ges. in Basel n, 463. ■>) Conipt. reud. L, 829. Journ. f. prakt. Chem. LXXXI, 117. 5) Chem. Soc. J. (2) XUI, 210. Monit. scientif. (3) V, 1020. ■;} Annal. d. Chem. u. Pharm. CXV, 121. ') Annal. d. Chim. et d. Phys. (3) LV, 223. ") Bull. soc. chim. Sitzung vom 11. Mai 1860. Siehe auch Jahresber. d. Chem. 18C0, 66. jenem notorischen Antozonide. Im folgenden Jahre (1861) trat Brodie^) mit einer eingehenden Unter- suchung über die Wirkung der sogenannten Ozonide auf Wasserstoffsuperoxyd hervor, durch welche er, an- knüpfend an seine früheren Betrachtungen über die Con- stitution der elementaren Moleküle (S. 14), die Richtig- keit der Annahme verschiedenartigen Sauerstoffes in den beiden Gruppen von Superoxyden (Ozoniden und Antozoniden) widerlegte. Die Sauerstoffmoleküle bilden sich nach B r o d i e in Gemässheit eines Molekulargesetzes, welches identisch ist mit demjenigen, nach welchem chemische Verbindungen überhaupt gebildet werden, und die Wechselwirkung zwischen zwei Oxyden ist, wie er meint, blos veranlasst durch Zusammenlagerung zweier in verschieden polarem Zustande befindlichen Sauerstoff- atome. Erinnert diese Auffassung immerhin noch selu" an das Wesen der Schönbein 'sehen Ozon-Antozon- Theorie, so ist doch der innere Unterschied beider An- schauungsweisen nicht zu verkennen, denn während B r 0 d i e nur relativ polare Unterschiede des Sauerstoffs innerhalb der verschiedenen Superoxyde etc. annimmt, behält nach Schönbein der active Sauerstoff der Ozö- nide und Antozonide seinen polaren Charakter auch bei, wenn derselbe frei gemacht wird, oder wenn das Superoxyd in chemische Wirkung auf andere Stoffe tritt. So hatte der letztere Chemiker naclrzuweisen versucht, dass, während die Ozonide aus Salzsäure immer Chlor frei machen, die Antozonide mit der gleichen Säure Wasserstoffsuperoxyd oder Antozon liefern. Brodie zeigte nun aber, dass Bariumsuper- oxyd, also ein notorisches Antozonid, mit Salz- säure in kochendem Zustande gerade so gut Chlor bildet wie die ozonidischen Supei'oxyde, dass also ein Unterschied des Sauerstoffs in seiner allgemeinen che- mischen Wirkungsweise zwischen Ozoniden und Ant- ozoniden nicht vorhanden ist. Die Versuche wurden später von Weltzien 2) bestätigt, der ausserdem noch fand, dass Bariumsuperoxyd mit Salzsäure imter Um- ständen sogar gewöhnliches Ozon liefert; auch hatte Baiard schon frülier gezeigt, dass die beiden Ozonide Unterchlorige Säure und Bleisuperoxyd miteinander gewöhnlichen Sauerstoff entwickeln. Auch von Baboä) tritt in einer iulialtsreicheu Untersuchung über das durch Elektrisiren von Sauer- stoff erhaltene Ozon mit Argumenten gegen die Existenz zweier elektrisch-polaren Sauerstoffmodificationen auf und macht insbesondere auf den Umstand aufmerk- 1) Aus Loiid. Royal Soc. Proe. XI, 442 im Jahresber. f. Chem. 1661, 104. ■') Annal. d. Chera. u. Pharm. CXXXVIII, 129. Compt. rend. LXII, 640, 757. 3) Annal. d. Chem. u. Pharm. Suppl. II, 265. 101 sam , dass die Ozonbildung ganz die nämliche ist, gleichviel ob man den Sauerstoff mit positiver oder mit negativer Elektricität ozonisirt. In Gemein- schaft mit Claus 1) brachte er dann einen weiteren Beweis gegen die Bildung von Antozon durch Elektri- siren des Sauerstoffs bei. Da Antozon von der Chromsäure aufgenommen werden soll, indem sich die letztere zu Uebei-chromsäure oxydirt, müsste beim Ein- schieben von Chromsäure in die Ozonisationsröhre eine Veränderiuig in der Ozonisation des Sauerstoffs bemerk- bar werden, wenn in der That nach Scliönbein's Ansicht immer Antozon neben Ozon entsteht. Der Versuch ergab jedoch nicht den geringsten Unterschied, ob mit oder ohne Chromsäure gearbeitet wurde. Auch der Versuche von C. Hoffmann*) muss hier Erwähnung geschehen. Derselbe bestimmte die Mengen von Ozon und Antozon resp. Wasserstoffsuper- oxyd, die sich bei der Elektrolyse des Wassers*) bilden, und fand, dass sich um so mehr Wasserstoffsuperoxj'd bildet, je stärker das Wasser angesäuert ist, während die Ozonmenge mit 5 Vol. Wasser auf 1 Vol. Schwefel- säure ihr Maximum erreicht. Auch diese Eesultate sprachen nicht für eine Spaltung des gewöhnlichen Sauerstoffs in Ozon und Antozon. Trotz dieser zahlreichen Versuche, die gegen die Eichtigkeit seiner Hypothese sprachen, hielt Schön- bein in einer Reihe von Abhandlungen*) an seineu Ansichten über die beiden aotiven Sauerstoffmodifica- tionen fest und suchte neue Beweise für die Exi- stenz des Antozons beizubringen. Auch fanden seine Anschaumigen durch die schon besprocheneu Unter- suchungen Meissner 's und anderer Forscher vielfach Unterstützung. Vor Allem muss hier noch hervor- gehoben werden, dass Clausius,*) seine frühere Auf- fassung über die Natur von Ozon und Antozon modi- ficirend, die Bildung der beiden activen Sauerstoff- modificationeu jetzt durch die Annahme erklärte, dass dieselben aus einzelnen polarisirten Sauerstoffatomen bestehen, die sich im Augenblicke ilires I'reiwerdens mit daneben befindlichen Molekülen gewölmlichen Sauer- stoffs zu losen Verbindungen vereinigen , wonach er also an der Existenz von Ozon imd Antozon festhielt. Wir wissen jetzt, dass Clausius in der Haupt- sache völlig Eecht hatte, denn wir erklären uns in der That die Bildung des Ozons durch Zerfallen ein- zelner Moleküle gewöhnlichen Sauerstoffs in je zwei 1) Annal. d. Chem. u. Pharm. CXL, 348. 2) Poggend. Annal. CXXXII, 607. s) Die Bildung von S'^O^ anstatt HäO^ siehe S. 27. *) Journ. f. prakt. Chem. LXXXVI. Gö; LXXXIX, 14; XCIII, 24; XCVIII, 65, 257, 280; XCIX, 11; CIL 145, 155, 164. 5) Poggend. Annal. CXXI, 250, 330. Atome und Anlagerung je eines dieser Atome an ein unzerlegtes Sauerstoffmolekül, so dass Moleküle zu je drei Sauerstoffatomen resultiren ; nur eine elektrische Polarisation nehmen wir dabei nicht an, und damit fällt auch der Unterschied zwischen Ozon und Antozon. Die später beigebrachten Beweise für die Existenz von Antozon und der zwei sich in gewisser Beziehung gegenüberstehenden Körpergruppen, der Ozonide imd Antozonide, fanden ihre Widerlegung in einer Arbeit, welche Verfasser in Gemeinschaft mit Professor Nasse in Halle ausgeführt hat.i) Meissner lieferte den Nachweis für das Auftreten von Antozon neben Ozon beim Elektrisiren des Sauerstoffs durch Hindurchleiten des Gasgemisches durch Jodkaliumlösung, in welcher das Ozon zerstört wird, während nach ihm das Antozon unzersetzt hindurchgeht und sich nachlier durch Nebel- bildung etc. nachweisen lässt. Leitet man nun aber den elektrisirten Sauerstoff durch ein Eohr mit Zink- natrium , so wird , wie wir constatirt haben , Ozon vmä das vermeintliche Antozon darin zurückgehalten, was man an dem Verhalten gegen Jodkahum und dem Verlust der nebelbildenden Eigenschaft leicht erkennen kann. Schaltet mau nach dem Ozonisations- röhre dii'ect einen Apparat mit Jodkahumlösung ein, danu ein Eohr mit Zinknatrium, so mü.sste nach Obigem in ersterem das Ozon, in letzterem das Antozon zurückgehalten werden. Die Nebel erschienen aber dennoch, wenn man das Gas nachträglich mit Wasser in Berührung brachte. Ein weiterer Versuch zeigte, dass das angebliche Antozon in einem Chlorcalcium- rohr vollständig zurückbleibt; leitet man aber das Gasgemisch, das man beim Elektrisiren des Sauerstoffs erhält, zuerst durch ein Chlorcalciumrohr, in welchem das Antozon, nicht aber das Ozon zurückgehalten wird, dann durch wässerige Jodkaliumlösung, so treten nach- her die Antozonnebel dennoch wieder auf. Dieser und der vorhergehende Versuch beweisen zur Genüge, dass das sogenannte Antozon nur dann entsteht, wenn Ozon in Gegenwart von Wasser zerstört wird, so dass die Annahme nahe lag, das Antozon sei, wie schon Weltzien und von Babo vermuthungsweise aus- gesprochen hatten , weiter Nichts als Wasserstoff- superoxyd. In der That gelang es uns, den directen Beweis zu liefern, dass das vermeintliche Antozon nur Wasserstoflsuperoxyddampf ist. Wird das Antozon- haltige Sauerstoffgas, welches man nach Meissner beim Durclileiten elektrisirten Sauerstoffs durch wäs- seriges Jodkalium erhält, durch stark gekülilte Eöhren geleitet, so verdichtet sich nach langem Durch- 1) Engler u. Nasse: Aunal. d. Chem. Ph. CLIV, 215, Chem. Ceutr. 1870, 646. 14* 108 leiten ein geringer Anflug einer Flüssigkeit, der in "Wasser gelöst deutlich Wasserstoffsuperoxydreaction zeigt ; zu gleicher Zeit geht die nebelbildende Eigen- schaft des Gases verloren. Das Antozon aus Barium- superoxyd und Schwefelsäure erkannten wir als ein Gemisch von gewöhnhchem Sauerstoff, Wasserstoff- superoxyd und unter Umständen etwas Ozon. Debus') bestätigte später, dass das vermeintliche Antozon nur Wasserstoffsuperoxyddampf ist. Nachdem jetzt zweifellos feststand, dass zwei in gegensätzlich erregtem Zustande befindliche active Sauerstoffmodificationen für sich nicht existirten, fiel auch der Unterschied, den man zwischen Ozoniden und Antozoniden machte, in sich zusammen. Schon dmxh die oben erwähnten Versuche von Baiard, von Brodie und von Weltzien (siehe S. 16) waren die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale der beiden Körper- gruppen in Frage gestellt. Dadurch, dass Verfasser und Nasse nachwiesen, dass der erste Eepräsentant der Antozonidgruppe, das AVasserstoffsuperoxyd, gerade so wie die Ozonide mit Salzsäure Chlor entwickelt, wenn es nur hinreichend concentrirt ist, war die Gleichartigkeit im chemischen Verhalten der Ozonide i;nd Antozonide erwiesen, und der Unterscliied , den man zwischen beiden Gruppen gemacht hatte, hörte auf. Es muss hier übrigens noch erwähnt werden, dass das Antozon seit dieser Zeit doch noch einigemal, wenn auch nur sporadisch, in der chemischen Literatur aufgetaucht ist. So nimmt Boehe^) bei der raschen und bei der langsamen Verbrennung eine Polarisation des Sauerstoffs zu Antozon an, und Löw^) insbesondere vertheidigt die Ansicht, dass ein an der Luft gestan- denes Terpentinöl eine vom gewöhnlichen Sauerstoff und Ozon verscliiedene Sauerstoffmodification enthalte. Fudakowsky*) findet den gleichen activen Sauer- stoff im Petroleum-Benzin, das mit Luft geschüttelt war. Vor AUem aber tritt Sohaer^) für die alte Lehre Schönbein's vom Zerfallen des gewöhnlichen Sauerstoffs in Ozon und Antozon speciell bei Berührung desselben mit Terpentinöl, Petroleum, Benzol und ge- wissen ätherischen Oelen ein und sucht durch eine Reihe von Eeactionen nachzuweisen, dass in dem sich oxydirenden Terpentinöl neben Ozon immer noch eine zweite in ihren Eigenschaften von Ozon verschiedene active Sauerstoffmodification sich bildet, die im Oel auf irgend eine Weise gebunden bleibt. Abgesehen jedoch davon, dass eine Nöthigung zu der Annahme 1) Cbem. News XXIII, 272. 2) Ber. d. deutsch, cbem. Ges. 1873, 4.59. s) Chem. Centr. 1870, 821. Zeitsciir. f. Chem. 1870, 609. *) Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1873, K'G. ^) Ibid. 1873, 40C; 1870, 1068. einer besonderen activen Sauerstofimodification im Terpentinöl nicht vorliegt — eine Annahme, zu der man sich in Rücksicht auf die so leichte Oxydirbarkeit des Terpentinöls nur schwer entschhessen wird — , liegt neben der allerdings unwahrscheinlich gewordenen Ansicht, dass das oxydirende Princip des Terpentinöls ein Wasserstoffsuperoxyd sei — nach Radenowitsch') giebt das Oel an Wasser beim Schütteln Wasserstoff- superoxyd ab — , noch die Mögliclikeit vor, dass in dem Oel, ähnlich wie Berthelot und Houzeau angenommen haben, eine SauerstofiVerbindung sich findet, die den Sauerstoff nur in sehr lose gebundenem Zustande enthält, denselben demgemäss auch wieder leicht abgiebt. Dass in letzterem Falle die doppelte Umsetzung auch eine Rolle spielen kann, ist insofern von Wichtigkeit, als sie die Haltbarkeit der Verbindung im Terpentinöl selbst erklärt. Kingzett^) hat diese Ansicht vertheidigt und nimmt ein organisches Peroxyd der Zusammensetzung Ci°Hi''0* im oxydirten Ter- pentinöl an. Muss deshalb auch zugegeben werden, dass die Frage nach dem chemischen Zustande des oxydirend wirkenden Sauerstoffs im oxydirten Terpen- tinöl noch nicht als abgeschlossen zu betrachten ist, so drängen die vorliegenden Thatsachen doch auch nicht zu der Annahme einer besonderen Sauerstoff- modification. Gerade so gut als z. B. das Jod durch Bindung von Chlor gegenüber gewissen Kohlenwasser- stoflen an jodirender Kraft gewinnt, ist es auch denkbar, dass der Sauerstoff durch eine lose Bindung energischer oxydirend gegenüber gewissen Stoffen wirken kann. 5. Die Constitution des Ozons. Wie unterscheidet sich das Ozon seiner chemischen Constitution nach vom gewöhn- lichenSauerstoff? Das ist eine Frage, welche sofort mit der Wahrnehmmig, dass das Ozon nur eine allo- trope Modification des gewöhnlichen Sauerstoffs ist, auftauchen musste, und die in ihrer Beantwortung die verschiedenartigsten Phasen durchlief, bis es endlich gelang, den Nachweis zu liefern, dass das Molekül des Ozons aus drei, das des gewöhnlichen Sauerstoffs aus zwei Atomen besteht, dass also mit anderen Worten ein Volumen gewöhnlichen Sauerstoflgases nur 2/3 so viel Sauerstoffatome enthält, als der gleiche Raum Ozongas. Es würde zu weit fühi-en, sollten hier alle An- schauungen, welche im Laufe von Jahrzelmten über den allotropen Zustand des Ozons gegenüber dem ge- wölmlichen Sauerstoff auftauchten, mit ihren belegen- den Experimenten und Widerlegungen besprochen 1) Ibid. 1873, .1208. 2) Ibid. 1874, 599 u. 1G53. 109 werden ; es möge genügen, jene Anschauungen in der Kürze zu erwälinen, und nur diejenigen genauer in's Auge zu fassen, welche zur endgültigen Lösung dieser schwierigen Frage am Wesentlichsten beitrugen. Denn schwierig war gerade die Lösung der Frage nach der Constitution des Ozons deshalb, weil es nicht gelang, dasselbe in reinem Zustande darzustellen xind für sich allein in Untersuchung zu nehmen. Wie schon früher (S. 9) erwähnt worden ist, betrachteten Marignac und de la Eive das Ozon als einen veränderten Sauerstoff. Ohne näher auf die innere Natur dieser Veränderung einzugehen, nahmen sie an, dass der Sauerstoff durch die Wirkung der Elektricität in seiner ganzen Masse verändert, in einen activeren Zustand versetzt werde. Dass nur ein ganz kleiner Theil des Sauerstoffs ozonisirt wird, der Eest aber im Zustand des gewöhnlichen Sauerstoffs bleibt, auch wenn man noch so lange den elektrischen Strahl wirken lässt, wussten sie noch nicht. Osann, welcher erfolglos die Existenz eines Ozonwasserstoffs 1) nachzuweisen bemüht war, versuchte zu beweisen, jedoch ebenso erfolglos, dass das Ozon sich im Atomgewicht vom gewöhnlichen Sauerstoff unter- scheide; ^) ersteres habe das Atomgewicht ca. 6, sei also eine vom gewöhnlichen Sauerstoft' gänzlich verschiedene Substanz. 3) Schönbein ■*) widerlegte diese Ansicht. Die ersten quantitativen Bestimmungen über die Dichtigkeit des Ozons wurden von Andrews und Tait^) ausgeführt, welche einerseits die Menge des in einem zur Untersuchung dienenden elektrolj-tischen Sauerstoff enthaltenen Ozons in einer besonderen Por- tion mittelst Jodkaliums ermittelten, andererseits die Volumzunahme bestimmten, welche beim Erhitzen einer anderen, abgemessenen, über Schwefelsäure aufgestellten Quantität jenes Sauerstoffs durch die Zerstörung des Ozons beim Erhitzen sich zeigte. Aus den erhaltenen Zahlen schlössen sie, dass dem ozonisirten Sauerstoff' das vierfache specifische Gewicht des gewöhnlichen 1) Journ. f. prakt. Chem. LXI, 500; LXXI, 355; XCII, 210. Cliem. Centr.-Bl. 1858, (i79, 949: 185!<. 372; 1664, 781. Siehe auch Magnus: Poggend. Annal. CIV. 4. 2) I'oggeud. Annal. LXXVII, 592; LXXVIII, Üb; LXXXII, 531, 537. Journ. f. prakt. Chem. LIII, 51; LVII, 257. 3) Bemerkt mag an dieser Stelle noch werden, dass später Cliabrier (Compt. rend. LXXV, •184) beim Elektri- siren von Wasscrstoli' im Houzeau'schen Apjiarat ebeu- falls Bildung von activem Wasserstofl' bemerkt haben wollte. Da jedoch eine Bestätigung dieses Versuches fehlt, nuiss einstweilen von der Annahme des von anderen Gesichts- punkten aus sehr unwahrscheinlichen activen Wasserstoffs Abstand genommen werden. <) Ber. über d. Verhandlgn. d. naturforsch. Ges. in Basel X, 21. 5) London Royal Soc. Proc. VIII. 498. Phil. Magaz (4) XV, 140. Annal. d. Chem. u. Ph. CIV, 128. Poggend. Annal. CII, 625. Sauerstoffs zukomme. Schon Marignac *) bezweifelte die Richtigkeit der von Andrews und Tait erhal- tenen Resultate, die aber de facto der Wahrheit doch ziemlich nahe kommen, wenn man bedenkt, dass die englischen Chemiker bei der Bestimmung der Ozon- menge nur den dritten Theil des darin enthaltenen Sauerstoffs erhalten konnten ; denn wir wissen ja jetzt, dass das Ozon an Jodkalium nur 1 Atom Sauerstoff abgiebt, während die beiden anderen sich als Molekül gewölmlichen Sauerstoffs ausscheiden. So fanden An- drews und Tait das specifische Gewicht um das Dreifache zu hoch und in der That, wenn wir die von denselben erhaltene Zahl durch 3 dividiren, erhalten wir wenigstens annähernd das richtige specifische Ge- wicht des Ozons. In späteren Mittheilungen 2) gaben sie die Maximalcontraction, die der Sauerstoff durch stille Entladungen erleidet, auf Vi 2 seines Volumens an und kommen zu der Zalil 60 für die Dichtigkeit des Ozons verglichen mit derjenigen des gewöhnlichen Sauer- stoffs. Ihrer Ansicht nach ist das Ozon aber kein allotroper Sauerstoff, der Sauerstoff selbst ein zusammengesetztes Gas! Marignac^) widerlegte die letzten SchliTssfolgerungen von Andrews und Tait und blieb dabei stehen, dass das' Ozon ein allotroper Sauerstoff von grösserer Dichte sei. Metalle, Jod, Jodkalium etc. zerstören das Ozon unter theil- weiser Rückbildung von gewöhnlichem Sauerstoff, ein anderer Theil des letzteren bleibt an jene Körper ge- bunden. Odling*), der die gleiche Ansicht vertritt, sucht dieselbe schon durch ein Beispiel klar zii machen, welches zufälligerweise genau den später erst ermit- telten Thatsachen über Art und Weise der Zersetzung des Ozons entspricht. Denkt man sich nach ihm 3 Volume Sauerstoff auf 2 Volume im Ozon verdichtet, so müssten, weim ein Drittel dieses Sauerstoffs durch Quecksilber absorbirt würde, die übrigen zwei Drittel in Freiheit gesetzt werden und sich folglich zu ihrer normalen Grösse also zu zwei Volumen ausdelmen. Andrews und Tait sowohl als auch Marignac theilen übrigens mit, dass bei dieser Zerstörung des Ozons eine Volumverminderung eintrete, eine Beobach- tung, die später von Sorot 5), von v. Babo und Claus'') widerlegt wurde. Die letzteren bestimmten ') Aus Arch. ph. nat. I, 81 im Jahresber. i. Chem. 1857, 78. "-) Chem. News I, 232. Jahresber. f. Chem. 1860, 59 und Phil. Trans. 1860, 113. Poggend. Annal. CXII, 249. 3; Aus N. Arch. ph. nat. XII, 155 im Jahresber. f. Chem. 1661, 101. ä) Poggend. Annal. CLII, 316. s) Compt. rend. LVII, C04. Aunal. d. Chem. u. Pharm. CXXX, 95. Poggend. Annal. CXXI, 268. Phil. Mag. (4) XXVI, 554. 6) Annal. d. Chem. u. Pharm. Suppl. II, 297. Bidl. soc. chim. VI, 341. HO an einem gegebenen Volumen gewöhnlichen Sauerstoffs zuerst die Grösse der beim Elektrisiren eintretenden Verdichtung, dann die Jodmenge, welche dieser elektri- sirte Sauerstoff aus Jodkalium abscheidet, und fanden, dass das Volumen des Sauerstoffs sich um gerade so viel verkleinert, als das Volumen derjenigen Menge Sauerstoff beträgt, welche sich aus dem freigewordenen Jod berechnet. Indem sie an die Ton Weltzien*) zuerst ausgesprochene Ansicht erinnern, nach welcher das Ozon wahrscheinlich aus zwei Atomen gewöhnlichen Sauerstoffs (würde nach jetzigen Begriffen zwei Moleküle heissen müssen) besteht, veimuthen sie, dass das Ozon aus mehreren Atomen Sauer- stoff besteht und dass bei der Zerstörung des Ozons durch Jodkalium, Metalle etc. nur eines dieser Sauerstoffatome actiy auftritt, der Kest mit seinem ui'sprünglichen Volumen aber wieder als ge- wöhnlicher Sauerstoff erscheint. Diese Ansichten von V. Babo und Claus stimmten völlig überein mit den "WahrnehmungenTyndaH's*), welcher aus der ungleich stärkeren Absorption der Wärmestrahlen durch auf elektrolytischem Wege erhalteneu Ozon-Sauerstoff auf einen Zustand starker Verdichtung des Sauerstoffs im Ozon schloss. Wurde der Ozon-Sauerstoff erhitzt, so zeigte er gegenüber den Wärmestrahlen ganz die gleiche Absorption wie gewöhnlicher Sauerstoff. Hier sehen •wir also im Jahre 1863 zum ersten Male eine ganz richtige Definition über die Constitution des Ozons präcis ausgesprochen; es felilte nur noch die quanti- tative Abgrenzung der im Ozon enthaltenen Anzalü von Sauerstoffatomeu. Soret ä) war der Erste, welcher die, wie uns jetzt bekannt ist, richtige Ansicht, dass das Ozon ein auf ^/a seines Volumens verdichteter Sauerstoff wirkli ch sei, ausgesprochen hat. Es geschah im An- schluss an Versuche, bei welchen er entsprechend denen von V. Babo und Claus fand, dass die Jodmeuge, welche ein ozonisirter Sauerstoff aus JodkaUum ausscheidet, genau äquivalent ist der Sauerstofimenge, die sich beim Erhitzen desselben ozonisirten Sauerstoffs als Volum- zunahme zeigt. Dieser neuen Auffassung über die Constitution des Ozons standen jetzt noch die Hypothesen zweier Autoritäten, de la Eive*) und Clausius^), ent- gegen, welche den activen Sauerstoff im Gegensatz zu dem aus mehreren Atomen gebildeten Molekül des gewöhnlichen Sauerstoffs als aus einzelnen Sauerstoff- atomen bestehend ansahen. Jedoch schon 1864, ein Jalu- nach den Veröffentlichungen v. Babo's, Claus', Tyndall's und Soret's, modificirte Clausius i) seine Ansichten dahin, dass er den activen Sauerstoff als aus Molekülen bestehend betrachtete, die sich durch Anlagerung einzelner Sauerstoffatome an Moleküle ge- wöhnlichen Sauerstoffs, aus paaren Sauerstoffatomen bestehend, gebildet haben. Dass er dabei immer noch eine elektrische Polarisation annahm, wurde schon früher (S. 18) erörtert, ist aber für die vorliegende Frage nicht wesentlich. Nur zweier Beobachtungen aus dieser Zeit, die scheinbar dagegen sprachen, dass das Ozonmolekül aus drei Atomen bestehe, sei hier noch Erwälinung gethan. W o o d s ^) fand, dass sich ganz die gleiche Wärmewirkung zeige, gleichviel ob man gewöhnlichen oder ozonisirten Sauerstoff mit Stickoxyd mischt, und folgerte hieraus, dass, wenn in der That das Ozon anders gi-uppirte Atome enthalte, als der gewöhnliche Sauerstoff', keine Kraft, was allerdings sehr unwahrscheinlich wäre, ver- braucht werden könne, um die besondere Gruppirung aufzuheben. Woods' Versuch hat jedoch keine Be- stätigung gefunden. Saint-Edme') dagegen schüesst aus einigen elektrolytischen Untersuchungen, dass das Ozon nur Sauerstoff in besonderem dynamischen Zustand sei, ohne jedoch genügende Beweise für seine Auf- fassung beizubringen. Die entscheidenden Versuche, durch welche der experimentelle Beweis für die Eichtigkeit der Ansicht geliefert wui'de, dass das Ozon auf 2/3 verdichteter Sauer- stoff sei, und dass das Molekül des Ozons demnach mit grösster Wahrscheinlichkeit aus 3 Atomen, das des gewöhnlichen Sauerstoffs aus 2 Atomen Sauei'stoff be- stehe, wurden von Soret*) im Jahre 1865 ausgeführt. Er brachte in zwei gleich grosse ca. 250 C. C. fassende Ballons mit langem graduirtem Hals ozonhaltigen, durch Elektrolyse gleichmässig dargestellten Sauerstoff über Wasser abgemessen, zerstörte in dem einen das Ozon mittelst eines elektrisch erglühenden Platindrahtes und bestimmte die dadurch eintretende Volumzunahme, während er in dem anderen das Ozon durch Terpentinöl oder Zimmtöl absorbiren liess und die dadurch hervor- gerufene Volumabnahme feststellte. Die Volumzunahme durch Zerstörung des Ozons war halb so gross wie die «) Annal. d. Chem. u. Pharm. CXV, 121. 2) „On heat" 1863, 333. Deutsche üebersetzg. von H. Helmhol tz u. G. Wiedemann, Brauuschweig 1867, S. 45S. 3) Siehe die oben citirte Abhandlung. *} Aus Arch. i)h. uat. XIX, 294 iu Jahresber. f. Chem. 1852, 303. Traite d'Electricite II, 417. =j Poggend. Annal. CHI, 644. ») Poggend. Annal. CXXI, 250, 330. 2) Aus Phil. Mag. (4) XXVIII, 106 iu Jahresber. l Chem. 1864, 122. 3) Compt. rend. LIX, 291. Chem. Centr. 1865, 819. 4) Annal. d. Chim. et Phys. (4) VIT, 113. Compt. rend. LXI, 941. Annal. d. Chem. u. Pharm. CXXXVIII, 45. Chem. Ceutr. 1866, 33. Phi). Mag. (4) XXXI, 82. 111 Volumabnahme durch Absorption desselben durcli Ter- pentinöl, was — luiter der richtigen Voraussetzung, dass das Terpentinöl das Ozon vollständig absorbirt — be- deutet, dass das Volumen des durch Terpentinöl- Absorp- tion gemessenen Ozons doppelt so gross ist, als die Volumdifferenz zwischen demselben Ozon und dem daraus durch Erhitzen gebildeten gewöhnlichen Sauerstoff. Hier- nach dehnt sich also das Ozon beim TJebergang in gewölmlichen Sauerstoff um das 1 i/2faohe seines Volu- mens aus. Geht man von der Annahme aus, dass das Molekül des gewöhnlichen Sauerstoffs aus 2 Atomen besteht, so enthalt das Ozonmolekül 3 Atome Sauerstoff. Einen weiteren Beweis für die Richtigkeit seiner Ansichten bi'achte Soret im Jahi-e 1867 durch Be- stimmung der Diffusionsgeschwiudigkeit des Ozons im Verhältniss zu derjenigen des Chlors bei, aus welchen Versuchen er auf Grund des Diffusionsgesetzes eben- falls zu dem Scliluss kam, dass das Molekül des Ozons aus 3 Atomen Sauerstoff bestellt. Als Apparat zur Bestimmung der Diffusionsgeschwindigkeit bediente er sich zweier Glasröhren, welche an beiden Enden durch aufgeschliffene Glasplatten zu verschliessen waren. Jede Glasplatte war mit einer Durchlöcherung versehen, so dass durch Verschiebung das Innere der Eölu-e ver- schlossen oder nach aussen in Communication gesetzt werden konnte. Nach Füllung der einen Eöhre mit dem ozonisirten Sauerstoff wurde die zweite Röhre ebenfalls verschlossen darüber gestellt und nun die zwischen beiden Rölu-en liegenden Platten so verscho- ben, dass vermittelst der con-espondirenden Durch- löcherungen Communication und Diffusion zwischen dem beiderseitigen Röhreninhalt stattfinden komite. Nach 45 Minuten wiu'den die Zwischenplatten wieder so gestellt, dass die beiderseitigen Rölu-en abge- schlossen waren, und wurde nun aus jeder einzelnen Röhre der Gasinhalt mittelst Luft in Jodkaliumlösung geleitet und aus der ausgeschiedenen durch Titration bestimmten Jodmenge das nicht diffundirte und das diffiuidirte Ozon jedes für sich bestimmt. Die Summe der beiden repräsentirte die Gesammtmengo des zu Anfang in der unteren Röhre befindlich gewesenen Ozons. Ganz in der gleichen "Weise wurde dann auch die in 45 Minuten diffundirte Chlormenge eines Ge- misches von Chlor mit Sauerstoff bestimmt. Es ergab sich beim Vergleich der auf gleiche Volume redu- cirten Mengen der diffundirten Gase, dass in 45 Mi- nuten für je 1 C. C. Ozon 0,271 C. C, für je 1 C. C. Chlor 0,227 C. C. von der unteren in die obere Eöhre diffundirt waren : Auf 1 C. C. Ozon diffundirten also 0,227 digkeiten zweier Gase umgekehrt proportional den Quadratwurzeln aus ihrer Dichte, so dass unter der Voraussetzung, dass dem Ozon das spec. Gewicht 1,658 (das l'/ä fache des Sauerstoffs) zukommt und das Chlor mit dem spec. Gewicht 2,44 eingesetzt wird, sich berechnet : !^M^ = 0,8243 y2,44 Während also nach dem Diffusionsgesetz auf 1 C. C. Ozon 0,8243 C. C. Chlor hätten diffimdiren sollen, sind nach dem Versuch 0,8376 C. C. diffiuidirt, eine Differenz, die sich sehr wohl dui'ch Versuchs- fehler erklärt, so dass hiernach die Dichte des Ozons in der That als 1,658, das anderthalbfache des Sauer- stoffs, angenommen werden muss. Einwände gegen die Richtigkeit der Soret'schen Ansicht wurden nur von Wolf fen st ein ') erhoben, von Soret ^) jedoch widerlegt. Die Versuche vieler Chemiker bestätigten dagegen die Richtigkeit der oben gegebenen Ableitung. So fand Welt zien 3)^ von der Annalmie ausgehend, dass Ozon = 0^ sei, dass gerade bei solchen Eeactionen, bei welchen di'ei Sauerstoff- atome frei werden, die Bedingungen für dessen Bildung besonders günstig sind, was sich durch Zersetzung der Chromsäure mit Schwefelsäure, gewisser Zersetzungen der Mangansäure und Uebermangansäure bestätigte. Than*) fand, dass Ozon bei Verbreunungsprocessen sich nur bildet, wenn Wasserstoff mit verbrennt, nicht da- gegen, wenn Kolilenstoff allein verbrennt. Er fülirt dies darauf zurück, dass der Kolilenstoff bei seiner Verbrennung ein ganzes Molekül Sauerstoff bindet (C-fO^ = CO^), während beim Verbrennen des Wasserstoffs einzelne Sauerstoffmoleküle unter Abscheidung einzelner Atome zerrissen werden (H^-j-O^ = H^O-I-O). Die ein- zelnen Sauerstoffatome lagern sich an noch ganze Sauerstoffmoleküle und bilden Ozon (0 -f- O^ = O^), daher nur bei Verbrennung von Wasserstoff oder all- gemein gesagt solcher Elemente, die den Sauerstoff in unpaarer Atomzalü binden, Ozon entstehen kann. Auch Kolbe^) legt seinen Betrachtungen über die Constitution des Ozons die Formel 0^ zu Grunde. Schliesslich seien hier noch die eingehendeu Unter- suchungen Brodie's^) erwähnt, durch welche derselbe in der gleichen Zeit = 0,8376 C. C. Chlor. 0,271 Nach dem Diffusionsgesetz sind die Diffusionsgeschwiu- ») Poggend. Amial. CXXXIX, 320. Chem. Centr.-Bl. 1870, 210. 2) Poggend. Annal. CXLI, 294. Chem. Centr.-Bl. 1870, 423. 3) Annal. d. Chem. u. Pharm. CXLII, 107. i) Jouru. f. prakt. Chemie N. F. 1, 415. Chem. Centr.- Bl. 1870, 38.5. 6) Journ. f. prakt. Chem. N. F. VIT, 119. •5) London Roy. Soc. Proceed. XX, 472. Siehe auch Odling: Monit. scientif. (3) III, 323. 112 auf Grund der Absorptionsverhältnisse des Ozons gegen- über einer Eeihe tou Stoffen die Richtigkeit der Molekularformel = 0^ erweist. Er unterscheidet drei Gruppen von Eeactionen. Bei den Eeactionen der ersten Gruppe findet durch Berührung des ozonisirten Sauerstoffs mit der absorbirenden resp. zersetzenden Substanz unter Bildung gewöhnlichen Sauerstoffs keine Volumverminderung statt, ein Schluss auf die Ver- dichtung des Sauerstoffs im Ozon lässt sich hieraus nicht ziehen. Bei den Eeactionen der zweiten Gruppe ist die Volumverminderung des ozonisirten Sauerstoffs halb so gross, als das Volumen des in die absorbirende Substanz s;egangenen Sauerstoffs in freiem Zustande sein würde, woraus zu schüessen ist, dass, wenn das Ozon vollständig absorbirt würde, demselben die Formel 0* zukäme, oder aber, wenn nur die Hälfte des Volumens der Ozonmoleküle verschwunden wäre, dass dann das Ozon die IV2 fache Dichte des gewöhn- lichen Sauerstoffs, also die Molekularformel 0^ besässe. Bei den Eeactionen der dritten Gruppe beträgt die Volumabnahme des Gases ^/s von dem Volumen des absorbirten Sauerstoffs, woraus die 11/2 fache Dichte des Ozons gegenüber dem gewöhnlichen Sauerstoff, also die Formel 0^, erfolgt. Bei allen diesen Bestimmungen bot der Umstand, dass das Ozon immer nur gemischt mit Sauerstoff er- halten werden konnte, ganz besondere Schwierigkeiten und die Lösung des Problems der Feststellung der Molekularformel des Ozons muss deshalb als eine Leistung nicht gewöhnlicher Art betrachtet werden. Wenn übrigens 0 d 1 i n g i) das Verdienst dieser Molekular- bestimmung vorwiegend Brodie zuschreibt, so können wir ihm darin nicht vollständig beipflichten, denn bei aller Anerkennung, die wir den scharfsinnigen Schluss- folgerungen Brodie's zollen müssen, kann das Eesultat, zu welchem er gelangte, doch nur als eine werthvolle Bestätigung der Versuche Soret's betrachtet werden, durch welche die Dichte des Ozons und damit seine Molekularformel definitiv festgestellt worden waren. Nach allen diesen Versuchen steht es demnach fest, dass dem Ozon die Molekülformel 0^ zukommt 2), und können wir uns dabei vorstellen , dass die drei Sauerstoffatome ringförmig — jedes Atom mit je einer Valenz an das benachbarte — gebunden sind, wäh- rend das Molekül des gewöhnlichen Sauerstoffs aus zwei Atomen besteht, die sich gegenseitig doppelt binden: Ozon Gewöhnl. Sauerstoff 1) Monit. scientif (3) III, 324. «) Kolbe (Journ. f. prakt. Chem. N. F. VII, 126) lässt noch die Möglichkeit offen, dass die Constitutioa des Ozons auszudrücken sei durch die Fonneln: 0 r^O % 0 oder O -0 0—0 000 So erklärt sieh dann auch auf einfache Weise — gleiches Molekularvolumen vorausgesetzt — die anderthalbfache Dichte des Ozons gegenüber derjenigen des gewöhn- lichen Sauerstoffgases, erklärt sich die UnveränderHch- keit des Volumens bei Einwirkung ozonisirten Sauer- stoffs auf Jodkaüum, überhaupt auf aUe diejenigen Stoffe, die nur ein Atom Sauerstoff des Ozons binden, und vieles Andere. (Fortsetzung folgt.) G-auss- Denkmal. Am 27. Juni d. J. fand in Braunschweig die Enthüllungsfeierlichkeit des Standbildes von Carl Friedrich Gauss statt, zu welchem am 30. April 1877, dem Tage, an welchem vor 100 Jahren Gauss in Braunschweig geboren wurde, der Grundstein gelegt worden war. (Vergl. Leopoldina XIII, 1877, p. 32.) Die Ausführung der 2 '/a Meter hohen Bronze-Statue leitete Professor Howaldt. Die Frontseite des Sockels trägt die Worte : „Carl Friedrich Gauss, geb. 30. April 1777, gest. 23. Februar 1855." je nachdem man den Sauerstoff ausser zweiwerthig auch noch vier- oder einwerthig annimmt. Zur Errichtung eines Grab-Denkmals für den am 25. Mai 1879 zu Berlin verstorbenen (vergl. Leop. XV, 1879, p. 81) Professor der Botanik an der Berliner Universität Karl Koch hat sich in Berlin ein aus folgenden Herren : P. Ascher- son, C. Bolle, Drake, Gaerdt, Heyder, de Jonge van Ellemeet, L. Kny, Lauche, W. Sonntag, L. Späth, Sulzer, Wetzstein, L. Wittmack bestehendes Comite gebildet, welches Freunde und Ver- ehrer des Verstorbenen zu Beiträgen auffordert. Die- selben werden von Herrn Baumschulbesitzer L. Späth, Berlin SO., Köpenickerstrasse 154, entgegengenommen. Abgeschloaaen den 31. Juli 1880. Druck TOn E. Blochmaun und Solin in Dresden. NUNQUAM /rfiS^!^feliL OTIOSUS LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VON DEM PRÄSIDENTEN Dr. C. H. Knoblaucli. Halle a. S. (Jägergas»e Nr. 2). Hcft XVI. — Nf. 15—16. August 1880. Inhalt; Amtliche Mittheilungen: Dank der Empfänger der Cothenius-Medaille. — Veränderungen im Personal- bestaude der Akademie. — Beiträge zur Kasse der Akademie. — Adolph Eduard Grube f. — Sonstige Mit- theilungen: Eingegangene Schriften. — Siegmund Günther: Ein mathematiscli-geographischos Document aus dem 10. Jahrhundert. — C. Engler: Historisch-kritische Studien über das Ozon (Fortsetzung) nebst Tafel. — Tages-Ordnung der 53. Versamndung deutscher Naturforscher und Aerzte in Danzig. — Die 4. Abhandlung von Band 41, Pars I der Nova Acta. Aiutllclie Mittlieiluiigen. Die Empfänger der Cothenius-Medaille, Herr Geheimer Rath Dr. Goeppert in Breslau, sowie Herr Geheimer Rath Dr. Wöhler in Göttingen (Leop. XVI, 1880, p. 97), haben unter dem 28. Juli, resp. 3. August c. den Unterzeichneten beauftragt, dem Adjunktencollegium , sowie der gesammten Akademie den herzlichsten Dank für die ihnen zu Theil gewordene Auszeichnung zu übermitteln. Halle a. S., den 4. August 1880. Dr. H. KnoblaUCh. Veränderungen im Personalbestande der Akademie. Gestorbene Mitglieder: Am 17. October 1879: Herr John Miers, Privatgelehrter der Botanik, Vicepräsident der Linne'schen Gesell. Schaft in London. Aufgenommen den 15. August 185.3; cogn. Kunth. Am 5. August 1880: Herr Hofrath Dr. Ferdinand Ritter von Hebra, Professor der Medicin an der Uni- versität in Wien. Aufgenommen am 11. September 1873. Dr. H. Knoblauch. Leop. XVI. 15 114 Beiträge zur Kasse der Akademie. Emk. August 2. 1880. Von Hrn. Professor Dr. W. H. von Wittich in Kouigsberg Ablösung der Jahresbeiträge 60 „ 12. „ „ ,, Badearzt Dr. E. Luchs in Warmbrunn Jahresbeitrag für 1880 ... 6 „ 25. ,, „ ,, Professor Dr. L. Landois in Greifswald Jahresbeiträge für 1877, 78, 79, 80 24 Dr. H. Knoblauch. Adolph Eduard Grube,*) Dr. phil., ordentlicher Professor der Zoologie und Director des zoologischen Museums an der Universität Breslau, Kais. Russischer Staatsrath, Mitglied vieler gelehrter Gesellschaften, geboren am 18. Mai 1812 in Königsberg in Preussen, wo sein Vater Justizcommissarius und Universitätsrichter war, erhielt seine Schul- bildung auf dem damals unter Director Gotthold stehenden CoUegium Fridericianum und hatte das Glück, neben den treiflichen Lehrern für die alten Sprachen an dem Oberlehrer Bujack einen Mann zu finden, der seine Verhebe für Naturgeschichte zu befriedigen und seinen Eifer im Sammeln von Naturalien zu beleben und fruchtbar zu machen wusste. Mit einem Zeugnisse des ersten Grades entlassen, bezog er 1830 die Uni- versität Königsberg, um Naturwissenschaften zu studiren, und wurde so mächtig von K. E. v. Baer's Vor- trägen angezogen, dass er sich vorzugsweise für vergleichende Anatomie entschied. An der Albertina glänzten zu jener Zeit zahlreiche Sterne erster Grösse und Männer wie Baer, Burdach, Bessel, Jacobi, E. Meyer, Moser verschmähten es nicht, auch ausserhalb des Hörsaals durch Vorlesungen auf das gebildete Publikum zu wirken und in ihm den Sinn für das Verständniss der Natur anzuregen und zu beleben ; auch diese Ge- legenheit ward von Grube eifrig benutzt. Nachdem er eine über das Gefässsystem der Frösche gestellte Preisaufgabe glücklich gelöst, erwarb er sich am 20. Februar 1834 die philosophische Doctorwürde und trat dann in der Absicht, die Thiere des Meeres zu studiren, eine Reise über Wien nach Neapel und Sicilien an, von der er über Frankreich und die Schweiz erst im November 1836 zurückkehrte. Baer war mittlerweile von Königsberg fortgezogen und Räthke an seine Stelle getreten; neben ihm hielt Grube seit 1837 als Privatdocent Vorlesungen über Zoologie, ver- gleichende Anatomie und allgemeine Naturgeschichte ; daneben nahm er mit Vergnügen das Anerbieten an, nach Bujak's Tode (October 1841) den naturhistorischen Unterricht am Fridericianum zu übernehmen, bis im Mai 1842 die Anstellung Zaddach's erfolgte. Im lebhaften Umgange mit seinen früheren Lehrern , mit Zaddach, Rathke und H. Hagen vergingen die Jahre bis 1843, wo er, fast gleichzeitig mit der Ernennung zum Extraordinarius bei der Albertina, von Dorpat aus die Aufforderung erhielt, in die dort neu errichtete Professur für Zoologie und vergleichende Anatomie zu treten. Die Aussicht auf einen weiteren Wirkungskreis und die Leitung eines eigenen Museums bewogen ihn, diesem Rufe 1844 zu folgen. Er fand, was er suchte. Das Glück, Schüler zu bilden, die sich mit Eifer dem Studium der Zoologie hingaben, der rege Verkehr mit seinen GoUegen Reichert, Bidder, Bunge, Asmuss, die Nähe von Petersburg und die wissenschaftliche Ausbeute junger Dorpater Aerzte, die nach Ajan, Siteha und anderen entlegenen Orten gegangen waren, entschädigten ihn für manche Entbehrungen und die Abgeschiedenheit von Deutschland. Dieses wieder zu besuchen und damit einen längeren Aufenthalt am adriatischen und Mittelmeer zu verbinden, erlaubten die Umstände erst 1851. 1855 erforderte die Vergleichung der von Oersted gesammelten Anneliden mit dessen Angaben einen längeren Aufenthalt in Kopenhagen und bald darauf (1856) gab Grube seine bisherige Stellung auf und nahm die Professur der Zoologie in Breslau an, welche ihm ebensowohl die Aussicht auf die Direction eines um- fassenderen Museums, als auch auf einen lebhafteren Verkehr mit seinen Fachgenossen eröffnete. Den Vor- theil der grösseren Nähe des adriatischen Meeres benutzte er 1858 und 1861 zur Fortsetzung seiner Unter- suchungen über die Fauna desselben, während er, um die Arachnoiden der höheren Alpenregionen kennen zu lernen, sich 1863 nach dem Engadin begab. In den folgenden Jahren folgten wieder Herbstreisen an das Meeresufer zur Beobachtung und zum Sammeln von Meeresthieren, und zwar nach St. Vaast (1867), St. Malo (1868), Roskoff (1869), an die Küsten der Bretagne und nach der Insel Lesina im adriatischen Meere (1875). *) Vergl. Leopoldina XVI, 1880, p. 83. Nach freundlichen Mittheilungen ^des Herrn Geh. Bergraths Professor Dr. F. Roemer, M. A. N. in Breslau, 115 In seinen literarischen Publicationen beschränkte sich Grube mehr und mehr auf die Klasse der Anneliden , welche seit vielen Jahi-en den Hauptgegenstand seiner Studien gebildet hatten und deren Haupt- monograph er geworden ist. Seine letzte grosse Arbeit auf diesem Gebiete waren die in den Memoires de l'Acad. Imper. de St. Petersbourg, Tom. XXV, Nr. 8. St. Petersbourg 1878, publioirten „Annulata Semperiana. Beiträge zur Kenntniss der Anneliden-Fauna der Philippinen. Nach den von Herrn Prof. Semper mitgebrachten Sammlungen." Als akademi,scher Lehrer war Grube durch Klarheit des Vortrages ausgezeichnet und widmete sich seinem Lehrberufe mit grösster Gewissenhaftigkeit und Liebe. Ebenso war er in der Verwaltung des Zoologischen Museums fortwährend sorgsam thätig. Dasselbe hat sich , obwohl in ungenügenden Localitäten aufgestellt , unter seiner Leitung zu einer der reichsten zoo- logischen Universitäts-Sammlungen Deutschlands entwickelt. Grube erfreute sich bis kurz vor seinem Tode einer grossen körperlichen Rüstigkeit und nach der Raschheit und Lebendigkeit seiner Bewegungen würde man nicht auf ein Alter von nahe an 70 Jahren bei ihm geschlossen haben. Ein in seinem eigenen Arbeitszimmer gethaner Fall hatte anscheinend nur eine unbedeutende Ver- letzung der Hüfte zur Folge. In Wirklichkeit wurde durch denselben wahrscheinlich ein inneres Organ ver- letzt, denn zehn Tage nach dem Falle erfolgte am 23. Juni der Tod. Grube erreichte ein Alter von 68 Jahren. Er hinterlässt eine W^ittwe und vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter. Bescheidenheit, Wohlwollen und Aufopferungsfähigkeit für Andere und ein unermüdlicher Fleiss waren seine hervoi-stechendsten Eigenschaften. Mitglied der Leopoidinisch-Carolinischen Akademie war Grube seit dem 15. October 1841; cogn. Savigny, A. Selbst ständige Schriften oder im Buchliandel erschienene Separatabdrücke aus Zeitschriften und grösseren Werken. De Pleione carunculata. Dissertatio zootomica. 4". Regiomonti 1837. Zur Anatomie und Physiologie der Kiemenwürmer. 4". Königsberg 1838. Actinien, Echinodermen und Würmer des adriatischen und Mittelmeers. 4'*. Königsberg 1840. Untersuchungen über die Entwickelung der Clepsinen. 4". Königsberg 1844. Die Familie der Anneliden. 8". Berlin 1851. Bemerkungen über die Phyllopoden. 8°. Berlin 1853. Annulata Orstediana. 8". Havniae 1856 — 58. Ausflug nach Triest und dem Quarnero. 8". Berlin 1861. Die Insel Lussin und ihre Meeresfauna, gr. 8". Breslau 1864. Ueber die Gattungen Edheria und Limnadia. 8". Berlin 1865. Die Anneliden der Novara-Expedition. 4". Wien 1868. Mittheilungen über St. Vaast-la-Hougue und seine Meeres-, bes. Anneliden-Fauna. 8". 1869. Mittheilungen über St. Malo und Rosko£f. 8». 1872. (Aus d. Verhandl. d. Schles. Ges.) Annulata Semperiana. 4*". Memoir. Petersb. Acad. 1878. B. Abhandlungen und Mittheilungen in Zeit- und Gesellschaftsschriften. Versuch einer Anatomie des Sipunculus nudus. Müll. Archiv 1837, p. 237 — 257. Anatomie von Ammotrypane in Rathke's Beiträgen zur Fauna Norwegens. 1843. Ueber A. Lumbricus variegatus u. die ihm verwandten Annehden. Arch. f. Naturgesch. X(1844), I. p. 198 — 217. Beschreibungen neuer oder wenig bekannter Annehden. Beitrag I — VI. Arch. f. Naturgesch. XII (1846), L p. 45—49, 161—171; XIV (1848), L p. 34—52; XXI (1855), I. p. 81—136; XXVI (1860), L p. 72—118; XXIX (1863), I. p. 37—69. Ueber Tomopteris onisciformis. Müll. Archiv 1848, p. 456 — 468. Bearbeitung der Annehden in Middendorf's Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens. Zoologie. 1851, I. p. 1—24. Untersuchungen über den Bau von Pcripatus Edwardsü. Müll. Arch. 1853, p. 322 — 360. 15* 116 Bearbeitung der von A. S. Orsted und Kroyer auf den Antillen und in Südamerika gesammelten Anne- liden. Naturhist. Foren. Vidensk. 1856, 57, 58. Ueber die Aufenthaltsorte der Anneliden. Bericht der Naturforscherversamml. Königsberg 1860. Ueber die Endigung des Darmkanals bei den Anneliden. Bericht der Naturforscherversamml. Bonn 1857. Noch ein Wort über die Capitellen und ihre Stelle im System der Anneliden. Arch. f. Naturgesch. XXVni (1862), p. 366—378. Mittheilungen über die Serpulen. Jahresbericht d. schles. Gesellsch. 1861, p. 53 — 69. Ueber d. Vorkommen eines Generationswechsels bei d. Anneliden. Jahresber. d. schles. Gesellsch. 1863, p. 57. Ueber einige Anguillulen u. die Entwicklung v. Gordius aquaticiis. Arch. f. Naturg. XV (1849), I. p. 358 — 375. Ueber einige Helminthen und Meerwürmer. Arch. f. Naturgesch. XXI (1855), p. 137—158. Nachtrag zu den Bemerkungen über die Phyllopoden. Arch. f. Naturgesch. XX (1854), p. 247. Ueber Cypridina und eine neue Art dieser Gattung. Arch. f. Naturgesch. XXV (1859), I. p. 322 — 327. Ueber die Phyllopoden, besonders die Phyllopoden mit zweiklappiger Schale. Jahresber. d. schles. Ge- sellsch. 1862, p. 41—43. Ueber die Crustaceenfauna des adriatischen und Mittelmeers. Ebenda 1863, p. 59 — 64. Ueber die Beziehungen der zehnfüssigeu Isopoden-Gattungen Anceus und Praniza. Ebenda, p. 64. Beschreibung einiger Amphipoden der istrischen Fauna. Arch. f. Naturgesch. XXX (1864), I. p. 195 — 213. Einige Resultate aus Untersuchungen über die Anatomie der Arachnoiden. Müll. Arch. 1842, p. 296 — 302. Verzeichniss d. Arachnoiden Liv-, Cur-u. Esthlands. Arch.f. Naturk. Liv-,Cur-u.Esthlands 1859, p.417 — 486. Beschreibung neuer im Amurlande und in Ostsibirien gesammelter Araneiden. Melanges biolog. Bull, d. l'Acad. d. St. Petersbourg IV, 1861. Beschreibung einer auffallenden, an Süsswasserschwämmen lebenden Larve fSisyraJ. Arch. f. Naturgesch. IX (1843), p. 331—357. Ueber die After der Wespen- und Hornissenlarven. Müll. Arch. 1849, p. 47 — 74. Bearbeitung der Ituecta, Parasiten in Middendorf's Reise. Zoologie I, p. 467 — 503. Ueber Vorkommen von Sarcophaga-Maden in Augen u. Nase des Menschen. Arch. f. Naturgesch. XIX (1853), p. 282. Mittheilung aus Gerstfeldt's Abhandlung: „Ueber die Mundtheile der saugenden Insecten". Arch. f. Naturgesch. XX (1854), p. 241—246. Ueber Augen bei Muscheln. Müll. Arch. 1840, p. 24 — 34. Beschreibung einer Oestridenlarve aus der Haut des Menschen ( DermatoliusJ. Arch. f. Naturg. XXVI (1860), p. 9—16. Ueber die Bedeutung des Deckels bei der Schnecke. Ber. d. Naturforscherversamml. i. Bonn (1857), p. 148. Ueber eine neue und eine wenig bekannte Schnecke der Adria. Jahresber. d. Schles. Ges. 1860. Beschreibungen neuer oder wenig bekannter Seesterne und Seeigel. Nov. Act. nat. cur. LXVIII, p. 3 — 50. Ueber die Holothuriengattungen Chiridota und Synapta. Müll. Arch. 1850, p. 111 — 116. Ueber Chiridota discoior. Middendorf's Reise. Zoologie. 1851. p. 35 — 42. Ueber einige in Gloger's Verzeichniss nicht aufgeführte schlesische Vögel. Jahresb. d. Schles. Ges. 1859. Bemerkungen über die javanische Vogelfauna. Jahresber. d. Schles. Ges. 1860. Beschreibung einer neuen Koralle (Lithoprimnoa arcticaj. Abhandl. d. Schles. Ges. 1861. Abth. f. Natur- wissensch. II. p. 165 — 176. (Die Koralle hat sich als identisch vaii I^imnoa lepadifera erwiesen.) Ueber die Wanderung des Fausthuhns f Syrrhaptes paradoxusj und einige andere in Schlesien seltene Vögel. Jahresber. d. Schles. Ges. 1863, p. 67. Ueber einen lebendig gebärenden Seeigel. 8". Monatsber. d. Berl. Akad. 1868. Beschreibungen einiger von Frauenfeld gesammelten Anneliden und Gephyreen des Rothen Meeres. Verb. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien 1868. Beschreibungen neuer oder wenig bekannter, von Ehrenberg gesammelter Anneliden des Rothen Meeres. Monatsber. d. Berl. Akademie 1869. Bemerkungen über Anneliden des Pariser Museums. Arch. f. Naturgesch. 1870. Beschreibungen einiger Egelarten. Arch. f. Naturgesch, 1872, p. 87 — 121. Mittheilungen über St. Vaast-la-Hougue und seine Meeres-, bes. Anneliden-Fauna. Schles. Ges. 1869. Mittheilungen über St. Malo, Roskoff und die dortige Meeres-, bes. AnneHden-Fauna. Ebenda 1872. Fig. I. Fig. II. Leopolrtina, Heft X\r, Eiigler: „Ueber Ozon". c PigV. v^— -o 117 Besclireibungen von Planarien des Baikalgebiets. Arch. f. Naturgesch. Descriptiones annulatorum rovoium niaie Ceyloiiicum liabitantiiim. Proceed. of the Zoolog. Soc. ofLondon 1874. lieber die Familie der CiiTatuliden. Jahresber. d. Schles. Ges. 1872, p. 59 — 66. Ueber d. Familie der Lycorideen u. die Aufstellung v. Gruppen i. d. Gattung Nereis. Ebd. 1873, p. 57 — 71. Ueber die Familie der Aphroditeen. Ebenda 1874, p. 57 — 79. Nachtrag dazu. Ebenda 1875, p. 46 — 72. Mittheilungen über die Familie der Phyllodoceen und Hesioneen. Ebenda 1879. Annulata Semperiana. Beiträge zur Kenntniss der Anneliden-Fauna der Philippinen. Nach den von Herrn P)ofessor Semper mitgebrachten Sammlungen. St. Petersbourg 1878. Mem. de l'Acad. Imp. de St. Petersbourg. VII" Serie. Tome XXV, Nr. 8. Avec 15 Planches. C. Populäre Vorträge und Mittheilungen. Ueber das sogen. Blutvf asser, den Blutregen und den rothen Schnee. Preuss. Provinzhl. 1840. Ueber die Lebensweise der Wasserspiunen. Königsberg 1842. Ueber die Entwickelung der Thiere aus dem Ei. Königsberg 1843. Ueber Erhaltung und Vernichtung aus der Thierwelt. Dorpat 1848. Ueber die Bedeutung der Thierwelt für den Menschen. Eectoratsrede. Breslau 1863. Emgegangene Schriften. (Vom 15. Februar bis 15. März 1880. Schluss.) Geological Society in London. Quarterly Journal. Vol. XXXVI. Pt. 1, Nr. 141. London 1880. 8". — Phillips: On concretionary patches and fragnients of the rocks eontained in graiiite. p. 1 — 22. — Owen: On the skull oi Argillurtiis hirujipennis, Ow. p. 23 — 26. — Seeley: On Rhamphucephalus Prestwichi, Seeley, an Ornithosauriaa from the stouesüeld slate of Kineton. p. 27 — 30. — Hulke: Supplementary uote on the Vertebrae of Ornitlwpsis, Seeley, = Eucamerotus . Hulke. p. 31 — 35. — Carpenter; Ou some undescribed Cumatulae from the British secondary rocks. p. 36 — 55. — Davis: On the fish-remains in the cannel coal in the middle coal-measures of the west ridiug of Yorkshire, witU the descriptions of some uew species. p. 56 — 67. — Wallich: A coutributiou to the pbysical history of the cretaeeous flints. p. 68 — 92. — Boniiey: Petrological notes ou the vicinity of the upper j)art of Loch Maree. p. 93 — 108. — Jolly and Cameron: On au appa- rently new mineral occurriug in the rocks of Invernesshire. p. 109 — 111. — Mallet: On the probable teniperature of the primurdial ocean of our globe. p 112 — 118. — Böse: Undescribed fossil Carnivora from the Sivälik hüls in the collection of the British Museum, p. 119 — 136. Lucae, Joharnes Christian Gustav: De symmetria et asymmetria organorum aniraalitatis, impriniis cranii. Dissertatio. Marburgi 1839. 4o. - — Gedenkblätter zu dem am 18. August 1876 gefeierten fünfundzwanzig- jährigen Docenten-Jubiläum des Herrn Dr. med. J. Ch. G. Lucae, als Manusci ipt herausgegeben von F. K i n k e 1 i n , Otto Hölzle und Wilhelm Winter. — Zur Archi- tektur des Menschensohädels, nebst geometrischen Originalzeicbnungen von Schädeln normaler und ab- normer Form. Fi'ankfurt a. M. 1857. Fol. — Ab- bildungen der menschlichen Skelettheile. Frankfurt a.M. 1860—62. Fol. — Ueber Schütosoma reßexum (Gurlt). Frankfurt a. M. 1863. 4«. — Die Hand und der Fuss. Ein Beitrag zur vergleichenden Osteologie der Menschen, Affen u. Beutelthiere. Frankfurt a. M. 1866. 4". — Der Schädel des Maskenschweines (Sns plici- ceps, Gray). Frankfurt a. M. 1870. 4». — Die Robbe und die Otter fPJioca vitulina und Lutra ndgarisj in ihrem Knochen- und Muskel- Skelet. Frankfurt a. M. 1876. 40. Ecker, Alexander ; Crania Germaniae meridionalis occidentalis. Beschreibung und Abbildung von Schädeln früherer und heutiger Bewohner des südwestlichen Deutschlands und insbesondere des Grossherzogthums Baden. Freiburg i. B. 1865. 4«. — Ueber die Me- thoden zur Ermittelung der topographischen Bezieh- ungen zwischen Hirnoberfläche und Schädel. Sep.-Abz. — Zur Kenntniss des Körperbaues früherer Einwohner der Halbinsel Florida. Sep.-Abz.- — Ueber prähistorische Kunst. Sep.-Abz. — Der Steisshaarwirbel f Vertex coccygeusj, die Steissbeinglaze fglabeUa coccygeaj und das Steissbeingrübchen ffoveola coccygeaj, wahrschein- liche Ueberbleibsel embryonaler Formen in der Steiss- beingegend beim ungebornen, neugebornen und er- wach.senen Menschen. Sep.-Abz — Zur Kenntniss der Wirkung der Skoliopädie des Schädels auf Volumen, Gestalt und Lage des Grosshirns und seiner einzelnen Theile. Braunschweig 1876. 4". — Lappland und die Lappländer. Freiburg i. B. 1878. 4". — Katalog der anthropologischen Sammlungen der Universität Freiburg i. B., nach dem Stande vom 1. April 1878 dargestellt. Curtze, Maximilian: Fünf ungedruckte Briefe von Genima Frisius. Sep.-Abz. - — Zur Entstehungs- geschichte der „revolutiones" des Copernicus. Sep.- Abz. — Ueber das Exemplar der Ephemeriden des Joannes Stöfler von 1531 mit angeblichen Noten von des Copernicus Hand. Sep.-Abz. — Das Portrait des Copernicus in den Ufizien von Florenz. Sep.-Abz. — Ueber einige Copernicus betrefl'ende Handschriften der Vaticana. Sep.-Abz. — Neue Copernicana aus Upsala. Sep.-Abz. — Mathematische Sophismen. Sep.-Abz. — Metzger's Bibliotheca historico-naturalis, pbysico-chemica 118 et mathematioa. Sep.-Abz. — Letztes Wort über die Bibliotheca historico-naturalis. Sep.-Abz. — Ein un- echter Brief des Archimedes. Sep.-Abz. — Alcune lettere inedite de Alessandro Volta. Lettere inedite di uomini Bolognesi. Sep.-Abz. — Kurze Notiz zu dem Aufsatze des Herrn H. Rath: „Die rationalen Dreiecke". Sep.-Abz. — Battaglini's Bemerkungen über Curvenreihen von beliebigem Index. Uebersetzung. Sep.-Abz. — Ueber den Wertli alter Documente, den Nutzen und Genuss, den sie gewäbien. Sep.-Abz. — Ueber einige bis jetzt unbekannte gedruckte Schriften des Domenico Maria Novara da Ferrara. Sep.-Abz. — Weitere Notizen über bis jetzt unbekannte gedruckte Schriften des Domenico Maiia Novara da Ferrara. Sep.-Abz. — Domenico Maria Novara da Ferrara. Sep.- Abz. — Berichtigungen zu dem Aufsatze: „Domenico Maria Novara da Ferrara". Sep.-Abz. — Kurze Replik an Herrn Dr. T. Zebrawski. Sep.-Abz. — Johann August Grunert. Nekrolog. Deutsch u. franz. Sep.- Abz. — Rede, gehalten bei der feierlichen Eröffnung der Accademia scientifica-letteraria und des Istituto tecnico superiore zu Mailand von Francesco Brioschi. Uebersetzung. Greifsvpald 1864. 8". — Die geometri- schen Principien des Zeichnens, insbesondere die der Axonometrie, von Quiutino Sella. Ins Deutsche über- tragen. Greifswald 1865. 8". — Die Gymnasial- Bibliothek zu Thorn und ihre Seltenheiten. Königs- berg 1868. 8". — Der Algorismus proportionum des Nicolaus Oresnie. Berlin 1868. S*'. — Grundzüge der allgemeinen Theorie der Oberflächen in synthetischer Behandlung von Ludwig Cremona. Unter Mitwirkung des Verfassers ins Deutsche übertragen. Berlin 1870. 8'^. — Die mathematischen Schriften des Nicole Oresme. (Circa 1320 — 1382). Ein mathematisch-bibliographi- scher Versuch. Berlin 1870. 4". — Katalog der Gymnasialbibliothek zu Thorn. Thorn 1871. 8". — Einige Materialien zur Geschichte der mathematischen Facultät der alten Universität Bologna. Vorträge von Silvestro Gberardi. Unter Mitwirkung des Verfassers ins Deutsche übersetzt. Berhn 1871. 8". — Sur rorthographe du nom et la patrie de Witelo (Vitellion). Rome 1871. — ■ Nicolai Copernici Thorunensis De revolutionibus orbium caelestium libii VI. Accedit Georgii Joachimi Rhetici de libris revolutionum narratio prima. Thoruni 1873. — Ueber eine neue Copernicus- Handschrift. Nach einem Briefe von 0. Struve mit- getheilt. Königsberg 1873. 8". — Die Handschriften und seltenen alten Drucke der Gymnasialbibliothek zu Thorn. Thorn 1873. 4". Theil II. Leipzig lö78. 4". — Elemente des graphischen Galculs von Luigi Cremona. Autorisirte deutsche Ausgabe, unter Mit- wirkung des Verfassers übertragen. Leipzig 1875. 8". — Reliquiae Copernicanae. Nach den Originalen in der Universitäts- Bibliothek zu Bologna herausgegeben. Leipzig 1875. 8". — Die Vorläufer des Copernicus im Alterthum. Historische Untersuchungen von G. V. Schiaparelli. Unter Mitwirkung des Verfassers ins Deutsche übertragen. Leipzig 1876. 8". — Inedita Copernicana. Heft I. Leipzig 1878. 8°. Senckenbergische naturf. Gesellsch. zu Frank- furt a. M. Abhandlungen. Bd. XL Hll. IV. Frank- furt a. M. 1879. 4". — Kobelt: Fauna japonica extra- niariua. p. 393 — 455. (Schluss.) — Böttger: Die Reptilien und Amphibien von Madagascar. Zweiter Nachtrag, p. 457 — 497. — Bericht. 1878—1879. Frankfurt a. M. 1879. 8". — Böttger: Reptilien und Amphibien aus Syrien, p. 47 — 84. — id.: Diagnosen zweier neuer Amjjbibien aus Madagascar. p. 85 — 86. — De Heyden: Diagnoses Cole- opterorum ahquot novorum in Japonia a Dom. J. J. Rein collectorum. p. 87 — 88. — Ziegler: Ueber phänologische Beobachtungen, p. 89 — 102. — id.: Ueber thermische Vege- tations-Constanten. p. 103 — 121. — Saalmüller: Bemerk- ungen und Nachträge zu den Mittheilungen über Madagascar und seine Lepidopteren-Fauna. p. 122-126. — Reichen- bach: Allgemeines über Sinnesorgane, p. 127 — 156. Anthropologische Gesellsch. in Wien. Mittbei- lungen. Bd. IX. Nr. 9 — 10. Wien 1879. 8». — Heger: Der Tumulus bei Pillichsdorf in Niederösterreich, p. 230 — 243. — id.: Fundplätze aus vorhistorischer Zeit in der chemischen Fabrik zu Aussig, p. 244 — 253. — Andree: Ein Idol vom Amazonenstrom, p. 253 — 265. K. K. geologische Reichsanstalt in Wien. Jahr- buch. Jg. 1879. Bd. XXIX. Nr. 4. Wien 1879. 4». (4 Taf.). — Tietze: Die Mineralreichthümer Persiens. p.565 — 658. — Vacek: Ueber Vorarlbei'ger Kreide, p. 659 — 758. — Paul: Beiträge zur Geologie des uördUchen Bosnien, p. 759 — 778. — Verhandlungen. Jg. 1879. Nr. 14— 17. Wien 1879. 4°. — Kusta: Der Brandschiefer von Velhota. p. 319 — 321. — Engelhardt: Ueber Cyprisschieferpflanzen Nordböhmens, p. 321. — id.: Die auf dem Hauptschachte der Societe de carbonages de Boheme zwischen Königswerth u. Grasseth bei Falkenau a. d. Eger durchteuften Schichten, p. 322 — 323. — Reyer: Ueber die Eruptivgebilde u. das Relief der Gegend von Christiania. p 323. — Paul: Ueber die Lagerungsverhältnisse von Wieliczka. p. 323 — 324. — Szajnocha: Die Brachiopodenfamia der Oalithe von Bahn bei Krakau. p. 324 — 326. — KiiSta: Die Farbe des Roth- liegenden in den verschiedenen Formationen bei Rakonitz und Laun. p. 335 — 337. — id.: Verkieseltes Holz in der Wittingauer Tertiärebene, p. 337 — 338. — id.: Die älteren Anschwemmungen von Broum. p. 338 — 339. — Lepsius: Ueber Dr. Stache's Reisebericht, betrefl'end die Umrandung des Adamello-Stockes. p. 339 — 343. — Stäche: Erwiderung auf die vorangehende Kritik meines Reiseberichts über die Umrandung des Adamello-Stockes. p. 344 — 350. — Fuchs: Ueber die präsumirte Unvollständigkeit der paläontologischen Ueberheferung. p. 355 — 357. K. K. Gartenbau-GeseUsch. in Wien. Wiener illustrirte Garten-Zeitung. Hft. 2, 3. 1880. Wien 1880. 8". Arnold, Julius : Die Bindebaut der Hornhaut und der Greisenbogen. Heidelberg 1860. 8". (9 Taf.l. — Das Gewebe der organischen Muskeln. Leipzig 1869. 8". (1 Taf.). — Anatomische Beiträge zu der Lehre von den Schusswunden. Heidelberg 1873. 4". (13 Taf.). — Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des Auges, Heidelberg 1874. 8». (4 Taf.). Acad. Imper. des Sciences de St.-Petersbourg. Memoires. Tome XXVI, Nr. 12— 14. St. Petersbourg 1879. 4". — Nr. 12. Klinge: Vergleichend histologische Untersuchung der Gramineen- und Cyperaceen- Wurzeln, ins- besondere der Wurzel-Leitbüudel. 70 p. (3 Taf.). — Nr. 13. Setschenow: Die Kohlensäure des Blutes. 62 p. — Nr. 14. Chwolson: Ueber die Dämpfung von Schwingungen bei grösseren Amplituden. 39 p. Tome XXVII, Nr. 1. St. Petersbourg 1879. 4". — Hasselberg: Ueber das durch elektrische Erregung erzeugte Leuchten der Gase bei niedriger Tem- peratur. 17 p. 119 Academia nacional de Ciencias in Cördoba. Boletin. Tomo III, Entiega I. Cördoba 1879. 8». — Brackebusch: Iiifürme sobre pozos artesianos en la pro- viucia de Catamarca. p. 37 — 45. — Schickendantz : Estiidios metalürgicos. p. 46 — 62. — Döring: Apuutes sobre la fauiia de moluscos de la Kepublica Argentiua. p. 63 — 84. — Schickendantz: Un nuevo sult'ato. p. 85 — 87. — id.: El metal „Pinta" de la mina „Restaurodora". p. 88 — 89. — id.: Xoticia preliminar sobre „berberis Üexuosa". p. 90 — 92. — id.: Description d'un nouveau geiire et d'uue nouvelle espece de la famille des Noctuelites de la Republique Argen- tine. p. 93 — 96. — Su eilen: Description d'une nouvelle espece d'Agrotis de la Republique Argentine. p. 97 — 99. — De Krempel huber: Lichenes coUecti in Republica Argen- tina a professoribus Lorenfz et Hieronynnis. p. lüO — 128. K. Natuurkundige Vereeniging in Nederlandsch- Indie. Natuurkuudig Tijd.schrift Deel 38 (7. Serie Deel 8). 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Harlem 1879. 8". — Oudemans: Revision des Cham- pignons trouves jusqu'ä ce jour dans les Pays-Bas. p. 209 — 319. — Koster: Sur la signification geuetique des muscles extenseurs des doigts. p. 320 — 346. — Rauwenhoff: Sur les Premiers phöiomenes de la germination des spores des cryptogames. p.347 — 369. — Bierens de Haan: Note sur le nombre de t'ois, qu'avec un nombre donne de des, on peut jeter une somnie donnee; et sur une application de cette regle, p. 370 — 392. — Seelheim: Les lois de la permeabilite du sol. p. 393 — 462. — Karting: Determinations thermo- metriques faites dans un puits de 369 metres de profondeur k Utrecht, p. 463—480. Sociöte de Physique et d'Histoire naturelle de Genäve. Tome XXVI. Partie 2. Geneve 1879. 4«^. — Fol: Recherches sur la fecondation et le comniencement de l'henogenie chez divers animaux. (suite et tin.) p. 251 — 398. — De Saussure: Sur le genre Hemimerus, Walk., paraissant former un ordre nouveau dans la classe des Hexa- podes. p. 399 — 420. — Lunel: Description d'une nouvelle espece de 'i'rygonide appartenant au genre Pteroplatea, Müller et Henle. p. 421 — 426. — De Candolle: Anatomie comparee des feuilles chez quelques familles de Dicotyledones. p. 427—480. Petermann's Mittheilungen. Jg. 1855 — 1860. Gotha. 40. Geological Survey of India in Calcutta. Palaeon- tologia Indica. Ser. II. The fossil tiora of the Upper Gondwanas. Vol. I, 4. Feistmantel: Outliers on the Madras coast. Calcutta 1879. Fol. — — Ser. XIII. Waagen: Salt-range fossils. I. Productus-limestone fossils. 1. Pisces. — Cephalo- poda. Calcutta 1879. Fol. — Memoirs. Vol. XVI, Pt. 1. Calcutta 1879. 8". — Foote: On the geological structure of the eastern coast frora latitude 15° northward to Masulipatam. 107 p. — Records. Vol. XII, Pt. 2, 3. Calcutta 1879. 8". — Medlicott: Note on the Mohpäni-coal-field. p. 95 — 98. — Mallet: On Pyrolusite with Psilomelane occurring at Gosalpur, Jabalpur d.istrict. p. 99 — 100. — Wynne: A geological recounoissance from the Indus at Kushalgarh to the Kurrara at Thal on the Affghan frontier. p. 100 — 113. — id. : Further notes on the geology of the Upper Punjab. p. 114—132. — Foote: On the geological features of the northern part of Madura district, the Pudukotai State and the Southern parts of the Tanjore and Trichinopoly districts included within the limits of sheet 80 of the Indian Atlas. p. 141 — 158. — Feistmantel: Notes on the geuus 5/j/jeno- lihyllum and other Equisetaceae with reference to the In- dian form Trizxjgia speciosa, Royle. (Sphenophijlhim trizygia, Ung.). p. 163 — 165. — Mallet: On Mysorin aud Atacamite from the Nellore district. p. 166 — 171. — id.: On Corundum from the Khasi Hills, p. 172. — N ich 0 11s: Note on the Joga neighbourhood and old mines on the Nerbudda. p. 173 — 175. TJniversitas Lundensis. Acta. Tom. XII. 1875 — 1876. Mathematik och Naturvetenskap. Lund 1875 — 76. 4". — Duner: Mesures micrometriques d'e- toiles doubles, faites ä l'Observatoire de Lund, suivies de notes sur leurs mouvements relatifs. 266 p. — Bäcklund: Resume einer Untersuchung, betreffend partielle Gleichungen beliebiger Ordnung mit einer beliebigen Zahl Veränderlichen. 4 p. — Tidblom: Einige Resultate aus den meteorologi- schen Beobachtungen, angestellt auf der Sternwarte zu Lund in den Jahren 1741 — 1870. 77 p. — Wijkander: Sur la periodicite des perturbations de la declinaisou magnetique dans la Scandinavie septentrionale. 9 p. — Berglund: um Imidosulfonsyra. 57 p. — Lindbom: Nägra Guldets Cyan- föreningar. 45 p. — Areschoug: Beiträge zur Biologie der Holzgewächse. 145 p. — Leche: Studier öfver mjölk- dentitionen och tändernas Homologier hos Chiroptera. 47 p. Tom. XIII. 1876—77. Blathematik och Naturvetenskap. Lund 1876 — 77. 4". — Claesson: Öfver Tioglykolsyra. 10 p. — Lindstedt: Undersokning af meridiancirkeln pä Luuds Observatorium jenite bestäm- ning af densamraas polhöjd. 54 p. — Eriksson: Om meri- stemet i dikotyla vä.xters rötter. 43 p. — Berglund: Om amidosulfonsyra. 27 p. Tom. XIV. 1877—78. Mathematik och Naturvetenskap. Lund 1877 — 78. 4". — Lindstedt: Beobachtungen des Mars während seiner Opposition 1877- 15 p. — Tidblom: Pendel-bestärauiugar under den svenska arktiska expeditiouen 1872 — 73, anställda af Aug. Wijkander, beräknade af Tidblom. 32 p. — Leche: Zur Kenntniss des Milchgebisses und der Zahnhomologien bei Chiroptera. 37 p. — Agardh: De algis Novae Zelandiae marinis. 32 p. — id.: Ueber die Bedeutung Linne's in der Geschichte der Botanik. 27p. — Cedervall: Undersökningar öfver Araha- ceernas stam. 32 p. — Borgman: Studier öfver barkens iure byggnad i Coniferernas stam. 54 p. — Lunds Universitäts-Biblioteks Accessions-Kata- log. 1876, 1877, 1878. Lund 1877—78. 8«. Kongl. fysiografisca Sällskapet i Lund. Minne- skrift med anledning af dess hundraärsfest den 3 Oc- tober 1878. Lund 1878. 4". — Odenius: Jakttagelser öfver missbildning af högra hjärtkammarens papillarmuskler. 11 p. — Wijkander; Du frottement intörieur des liquides. 22p. — Blomstrand: Titanater frän Smäland jemte nägra anmärkningar rörande dyhka mineraliers undersokning. 41 p. — Claesson: Om de en- och flervärdiga alkoholernas jemte kollhydraternas sulfater. 66 p. — Lundgren: Studier öfver faunan i den stenkolsförande formationen i nordvästra Skäne. 57 p. — Wahlgren: Om de vid utvidgningen af Ystads hamn äreu 1868 — 69 funne däggdjursben. 13 p. — • Nord- stedt: De algis aquae dulcis et de Characeis ex insulis Sandwicensibus a Sv. Berggren reportatis. 24 p. — • B er g g r e n : Nägra nya eller ofuUständigt kända arter af nyzeeländska faneroganier. 33p. — Areschoug: Jemförande undersök- ningar öfver bladets anatomi. 242 p. 120 (Vom 15. März bis 15. April 1880.) Holder, H. V. : Ueber die in Deutschland vor- kommenden, von Herrn Virchow den Friesen zuge- sprochenen niederen Schädelformen. Sep.-Abz. Neue Zoolog. Gesellsch. in Frankfurt a. M. Der Zoologische Garten. Jg. XX. Nr. 7 — 12. Frankfurt 1879. 8«. Saint Louis Public School Library. Anuual report 1878, 1879. Saint Louis 1879, 1880. 80. K. Preuss. Akad. d. Wissensch. in Berlin. Monatsbericht. December 1879. Berlin 1880. 8». — Töpler: Ueber die Vervollkommnung der Influenzmaschine, p. 960 — 980. — Peters; Bericht über den Reisenden Dr. O. Fiusch. p. 982. Acad. royale de Mädecine de Belgique, Memoires couronnes et autres memoires. CoUection in 8". — Tome V, Faso. 3. Bruxelles 1880. 8". — Bulletin. Annee 1880. S'"" Serie. T. XIV, Nr. 2. Bruxelles 1880. 8". — Hambursin: Du traitement de l'epilepsie. p. 74 — 101. Bruhns, C; Resultate aus den meteorologischen Beobachtungen, angestellt an fünfundzwanzig K. Sächsi- schen Stationen i. d. J. 1874 und 1875. Jg. XI, XII. Dresden u. Leipzig 1880. 40. Kirchenpauer, G. H. : Ueber die Bryozoen- Gattung Adeona. Sep.-Abz. Sociedad Valenciana de Agricultura. Estacion agronömica. Valencia 1878. 8^'. R. Accademia dei Lincei in Kern. Atti. Anno 277. Ser. 3. Transeunti. Vol. IV, Fase. 3. Roma 1880. 4". Herbst, Gustav: Die moderne Gesteinsanalyse. Eine geologisch-mineralogische Studie. (Das Ausland. Jg. 49. 1876. Nr. 3.) — Die Einheit der Natur- kräfte. Sep.-Abz. Koninkl. Akad. van Wetenschappen in Amster- dam. Verhandelingen. Afdeeling Natuurkunde. Deel XIX. Met platen. Amsterdam 1879. 4". — Bleeker: Memoire siu' les poissons ä pharyngieus labyrinthiformes de rinde Archipelagique. 56 p. — id.: Revision des especes Insuliudienues du gem'e Platycephalus. 31 p. — Treub: Quelques recherches sur le röle du noyau dans la division des cellules vegetales. 31 p. — Seelheim: De grondboringen in Zeeland. 28 p. — Treub: Notes sur l'embryogenie de quelques Orchidees. 50 p. — Hoff manu: Bijdrage tot de kenuiss der morphologie van den schoudergordel en het borstbeen bij reptiiien, vogels, zoogdieren en den mensch. 69 p. — v. Rijckevorsel: Verslag over eene magnetische opuame van den Indischen Archipel i. d. J. 1874 — 1877 ge- daan. 35 p. Afdeeling Letterkunde. Deel XII. Amster- dam 1879. 40 — Verslagen en Mededeelingen. Afdeehng Natuur- kunde. Tweede Reeks. Deel XIV. Amsterdam 1879. S°. — Rijke: Jets over den microphoon. p. 1 — 26. — Buijs Bailot: Hoe zal men de verdampingshoeveelheid bepsden voor polders. p. 27 — 51. — Ho ff mann: Over het voorkomen van halsribben bij de schildpadden. p. 52 — 78. — Bleeker: Revision des especes Insulindiennes de la famille des Callioiiymoides. p. 79 — 107. — Mees: Bepaling van de samendrukbaarheid van water, volgens de methode van Jamin en met behulp van den maiiometer van Regnäult. p. 108^134. — Koster: De genetische beteekenis der vingerstrekspieren p 135 — 157. — id.: De gemeenschap der äderen aan de rugvlakte van den duim met den ader- boog in de diepte van de handpalm, en jets over de rug- slagaderen van den duim. p. 158 — 161. — Bierens de Haan: Jets over de integreerende vergelijking. p. 162 — 179. — id.: Bowstoffen voor de geschiedenis der wis- en natuur- kundige wetenschappen in Nederland. p. 180 — 187. — V. G 0 r k 0 m : Weteiischappelijke opmerkingen en ervaringen betreifende de kinakultuur. p. 188 — 231. — Baehr: Sur le principe de la moindre action. p. 232 — 250. — Scheute: Eukele algemeene beschouwingen omtrent riiimtekrommen, p. 251 — 319. — V. d. Berg: Ontwikkeling van eenige alge- braische en daarmede gelijkvormige goniometrische identi- teiten. p. 340 — 359. — Üudemans: Bijdrage tot de kennis der konkinamine. p. 360 — 393. — Karting: Temperatuur- bepalingeu in een put van 369 meters diepte te Utrecht. p. 394—409. — — Afdeeling Letterkunde. Tweede Reeks. Deel VIII. Amsterdam 1879. 8«. — Jaarboek voor 1878. Amsterdam s. a. S^. — Processen- Verbaal van de gewone vergade- ringen. Afdeeling Natuurkunde. Van Mei 1878 tot en met April 1879. 8". — Esseiva, Peter: Virginis maturioris querelae. Elegia. Accedit elegia Joannis van Leeuwe n. Homo- simia. In certamine poetico Hoeufftiano anno 1879 praemio aureo ornatae. Amstelodami 1879. 8". K. Gesellsch d. Wissensch. in Göttingen. 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Versuch einer Ergänzung zum dritten und fünften Beweise des Gauss'schen Fuudamental-Theorems. p. 197 — 216 — Schering: Neuer Beweis des Reciprocitäts- Satzes für die quadratischen Reste, p. 217 — 224. — Zeller: Ueber Summen von grössten Ganzen bei arithmetischen Reihen, p. 243 — 268. — Auerbach: Ueber den galvanischen Widerstand der Gaskohle, p. 269— 274. — Gierster: Neue Relationen zwischen den Klassenzahlen der quadratischen Formen von negativer Determinante, p.277 — 281. — Falken- berg: Ueber endogene Bildung normaler Seitensprosse in den Gattungen Rytiphloea, Vidalia und Amansia. p. 285 — 295. — Fries: Ueber die Fortpflanzung der einheimischen Chiropteren. p. 295 — 298. — Schering: Bemerkungen über Gauss' Brief vom 80. April 1807 an Sophie Germain. p. 381 —384. Petermann's Mittheilungen. Herausgeg. von E. Behm. 26. Bd. Hft. 3. Gotha 1880. 4». (gek.) Kaiserliche Admiralität in Berlin. Annalen der Hydrographie u. maritim. Meteorologie. Jg. 8. Hft. III. Berlin 1880. 4". Ueber Erfahrungen mit Thomson- schen Kompassen und über Deviationserscheinungen an Bord der PanzerschiflFe des Uebungsgeschwaders von 1879. p. 121—140. — Nachrichten für Seefahrer. Jg. XI. Nr. 11 — 15. Berlin 1880. 4». Alma mater. Organ für Hochschulen. Jg. V. Nr. 11—14. Wien 1880. 4». 12] Die Natur. Herausgeg. v. K. Müller. Jg. 29. Nr. 12—15. Halle 1880. 4°. Müller, Alexander: Die Ansprüche der Land- wirtbschalt auf die städtischen Dungstoffe. Berlin 1880. 8C. Die landwirthschaftlichen Versuchs - Stationen. Herausgeg. v. F. Nobbe. Bd. 24. Hit. 6. Berlin 1880. 8". — Wächter: Verhandlungen der Section für laudwirthschaftl. Versuchsweseu der Naturforscherversamm- lung zu Baden-Baden 1879. p.401 — 437 (Schluss). — Kellner: l'eber die Bestimmung der nicht zu den Eiweisskörpern zählenden Stickstofi'verbindungen in den Pflanzen, p.439 — 453. — Müller: lieber Salpeterbildung, p. 455— 456. — Nobbe: Ist die natürliche Farbe der Cultursamen ein sicheres Kri- teriiun ihres Gebi-auchswerthesV p. 457 — 464. — Lyttkens: Samenprüfung und Samencontrole in Schweden, p. 465 — 466. — Bd. 65. Hft. 1/2. Berlin 1880. 8". — Moritz: Uebcr die Wirkungsweise des Schwefels als Mittel gegen den Traubenpilz (Üidium Tuckeri). p. 1 — 4. — Ulbricht: Beiträge zur Methode der Most- und Weinanalyse, p. 5 — 24. — V. R a u ni e r u. K e 1 1 e r m a n n : Ueber die Function des Kalks im Leben der Pflanze, p. 25 — 38. — Kellner: Untersuchungen über die Bildung von l<'ett aus Eiweiss beim Reifen des Käses, p. 39 — 46. — S e s t i n i : Ueber die chemisch- phifsikalische Analyse der Thonbriden. p. 47 — 48. — Pelle- grini: l'eber die physikalisch-chemische Bodeuanalyse. p. 48 — 51. — Funaro: Studien über die Bildung der fetten Oele und über die Reifung der Oliven, p. 52 — 56. — Pott: Unter- suchungen über die Wachsthumsverhältnisse der Leguminosen, p. 57 — 106. — Behrend. Maercker u. Morgen: Ueber den Zusammenhang des speciiischen Gewichtes mit dem Stärkemehl- und Trockensubstauzgehalt der Kartoffeln, so- wie über die Methode der Stärkemehlbestimmung in den Kartoffeln, p. 107—166. Deutsche Rundschau für Geographie u. Statistik. Herausgeg. v. K. Arendts. Jg. IL Hft. 6. Wien 1880. 8". — Holub: Die östlichen Bamanquato. p. 254 — 261. Ladenburg, A. : Sur un hydrocarbure nouveau, par C. Friedel et A. Ladenburg. Sep.-Abz. — Sur la Constitution de Tanethol, par Laden bürg et Leverkus. Sep.-Abz. — Sur un anhydride mixte silico-acetique, par C. Friedel et A. Laden bürg. Sep.-Abz. — Sur quelques combiuaisons du silicium et sur les analogies de cet element avec le carbone, par C. Friedel et A. Ladenburg. Sep.-Abz. — Sur un mercaptan silicique, par C. Friedel et A. Laden bürg. Sep.-Abz. — Sur un oxychlorure de silicium, par C. Friedel et A. Ladenburg. Sep.- Abz. — Sur quelcjues derives du radical silico-allyle, par C. Friedel et A. Ladenburg. Sep.-Abz. — Ueber SiUcoprojiionsäure und ihren Aether, von C. Friedel u. A. Ladenburg. Sep.-Abz. — Sur quelques derives de l'acide paraoxybenzoique , par Ladeuburg et Fitz. Sep.-Abz. — Synthese de Tacide anisique et de Tun de ses homologues. Sep.- Abz. — Chemie. Sep.-Abz. — Ueber die Einwirkung des Broms auf ätherartige Verbindungen, von A. L a d e n - bürg u. H. Wichelhaus. Sep.-Abz. — Eine neue Methode der Elementaranalyse. (Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. CXXXV, Hft. 1.) — Vorträge über die Entwicklungsgeschichte der Chemie in den letzten hundei't Jahren. Brauuschweig 1869. 8". — Ueber die Reductionsproducte des Kieselsäureäthers und deren Derivate. Sep.-Abz. — Theorie der aromatischen Ver- bindungen. Braunschweig 1876. 8". — Zur Frage Leop. XVI. nach der Valenz des Stickstoffs. Sep.-Abz. — Ex- perimentelle Methode zur Erkennung von Orthodiaminen ihren Isomeren gegenüber. Sep.-Abz. — Untersuch- ungen über den absoluten Siedepunkt. Sep.-Abz. — Ueber die Aldehydine , eine neue Klasse von Basen. Sep.-Abz. — Ueber das Diisobutylamin. Sep.-Abz. — Ueber das Tropidin. Sep.-Abz. — Ueber das Duboisin. Sep.-Abz. — Ueber das Hyoscyamin. Sep.-Abz. — Zur Constitution des Benzols. Sep.-Abz. — Ueber die Constitution des Mesitylens. Sep.-Abz. — Synthese organischer Basen. Sep.-Abz. — Ludwig Carius. Nekrolog. Museu nacional do Rio de Janeiro. Archivos. Vol. II. 1", 2", 3" e 4" trimestres 1877. Rio de Janeiro 1877. 4^. — Lacerda: Investigac^oes experi- mentaes sobre a ac^ao do veneno da Bothrops jararaca. p. 1 — 17. — Müller: A correlagSo das flores versicolores e dos insectos pronubos. p. 19 — 23. — id.: As maculas sexuaes dos individuos masculinos das especies Danais Erippus e Dancds Güippus. p 25 — 29. — id.: Os orgaos odoriferos das especies £picalia Acontius. Lin. e de Mijscelia Orsis, Dru. p. 31 — 35. — id.: Os orgaos odoriferos nas pernas de certos Lepidopteres. p. 37 — 46. — Penna: Apon- tamentos sobre os ceramios do Parä. p. 47 — 76. — Derby: Contribui^öes para a geologia da regiFio do BaLxo Amazonas, p. 77 — 104. — Netto: Apoutamentos sobre os tembetas (adornos labiaes de pedra). p. 105 — 163. — Resumo do curso do anthi'opologia do Museu nacional. p. 164 — 169. Vol. ni. 1° e 2° trimestres 1878. Rio de Janeiro 1878. 8". — ^ Müller: Os orgaos odoriferos da, Äntirrhaea archaea Hühner, p. 1 — 7. — Dupre: Estudo geologico e mineralogico da regiao E. de Ouro-Preto, com- prehendida entre aquella cidade, a provac;ao do Taquaral e 0 rio do Carmo. p. 11 — 16. — Correa da Costa: Estudo geologico da regiao de S. Bartholomeu e da mina de ouro da Tapera perto de Ouro-Preto. p. 17 — 31. — Lacerda: Algumas experieneias com o veueno do Bufo Ictericus, Spbc (Crapaud du Bresil). p. 33 — 39. — Müller: A prega eostal das Hesperideas. p. 41 — 48. Verein z. Beförderung d. Gartenbaues in den Kgl. Preuss. Staaten. Monatsschrift. Jg. 23. Nr. 2, 3. Berlin 1880. 8». Naturwissenschaftl.Ver. von Elberfeldu. Barmen. Jahres-Berichte. Hft. 1, 2, 3, 4. Elberfeld 1851 —1863. 8». Westpreuss. botan.-zoolog. Ver. zu Danzig. Be- richt über die zweite Versammlung zu Marienwerder am 3. Juni 1879. 8". — Rehdans: Zur Phauerogamen- flora von Culm. p. 49 — 59. — Brischke: Die Ichneumo- niden der Provinzen West- u. Ostpreussen. p. 60 — 162. — Künzer: Ueber den Einfluss des Waldes auf den Zug der Gewitter im Kreise Marienwerder, p. 163 — 172. K. Bayr. Akad. d. Wiss. zu München. Sitzungs- Berichte. Jg. 1864, I. Hft. 3. München 1864. 8". — Jg. 1879. Hft. IV. München 1879. 8". _ Radl- kofer: Ueber Capania und damit verwandte Pflanzen, p. 457 — 676. Ver. d. Freunde d. Naturgeschichte in Mecklen- burg. Archiv. 33. Jahr. Neubrandenburg 1880. 8°. — Schmidt: Uebersicht der in Mecklenbiug beobachteten Makrolepidopteren. p. 1 — 198. — Struck: Das von Maltzan- sche naturhistorische Museum für Mecklenburg zu Waren, p. 199 — 208. — Geinitz: Beitrag zur Geologie Mecklen- burgs, p. 209 — 306. — Planeth: Eine in Mecklenburg ge- fundene Blitzröhre, p. 307 — 311. — Brath: Ueber Martörv in Mecklenburg, p. 312 — 314. — Schmidt: Ornithologische Mittheilungen, p. 315 — 317. — Krause: Eine botanische Excursion in die Rostocker Heide vor 300 Jahren, p. 318 —329. — Kliefoth: Botanische Mittheduug. p. 330. 16 122 — Systematisches Inhaltsverzeichniss zu den Jahr- gängen XXI — XXX und alphabetisches Register zu denJahrgängenXI— XXX. Neubrandenburg 1879. 8". Bruhns , C. ; Bericht über das meteorologische Bureau für Wetterprognosen im Königreich Sachsen f. d. J. 1879. Leipzig 1880. 8o. Just, L. : Bericht über die Thätigkeit der badi- schen Samenpriifungsanstalt i. J. 1879. Karlsruhe 1880. 80. Entomologische Nachrichten. Herausgeg. von F. Katter. Jg. 4. Nr. 14. Putbus 1878. 8». — Jg. V. Hft. 23, 24. Quedlinburg 1879. 8". — Jg. VI. Nr. 1 — 7. Quedlinburg 1880. 8°. Schmick, J. Heinr. ; Der Planet Mars eine zweite Erde, nach Schiaparelli. Leipzig 1879. 8°. (Re- censionsexemplar.) Schmidt,! F.: Studien über Erdbeben. 2. Aus- gabe. Leipzig 1879. 8". (Recensionsexemplar.) K. K, Gartenbau-Gesellsch. in Wien. Wiener illustrirte Garten-Zeitung, nft.4. 1880. Wien 1880. 8". Museum of comparative Zoölogy at Cambridge, Mass. Bulletin. Vol. VI, Nr. 3. Cambridge 1879. 8". — Reports ou the results of dredging. under tlie supervisiou of Alexander Agassiz in the gulf of Mexico 1877 — 78 by the U. S. Coast Survey Steamer „Blake". V. Dali: General conclusions from a prelimiuary examination of the moUusca. p. 85—93. Index soholarum aestivarum publice et privatim in üniversitate litterarum Jenensi habendarum. Jenae 1880. 4«. (Geschenk des Herrn Prof. Dr. Schäffer in Jena, M. A. N.) R. Comitato geologico d'Italia. Bollettino. Nr. 1 e 2. Roma 1880. 8". — Baldacci e Mazzetti: Nota sulla Serie dei terreni nella regioue solfifera di Sicilia. p. 8 — 36. — Cafici: La formazione gessosa del vizzinese edel Licodiano. p. 37— 54. — Canavari: La montagna del Sua- vicino. p. 54 — 73. — De Stefani: La montagnola senese. p. 73 — 102. — Verri: Le valli antiche e moderne dell' Umbria. p. 102— 113. — Uzielli; Argille scagliose e Galestri. p. 114—118. Deutsche Gesellsch, für Anthropologie, Ethno- logie U. Urgeschichte. Einladung zur Beschickung der Ausstellung anthropologischer und vorgeschichtlicher Funde Deutschlands, welche in Verbindung mit der allgemeinen Versammlung der deutschen anthropologi- schen Gesellschaft im August 1880 in Berlin statt- finden wird. s. 1. s. a. 4". Naturhistorischer Verein von Wisconsin. Jahres- bericht f. d. Jahr 1879—80. Milwaukee 1880. 8o. TJlrici, Emil; Die Ansiedelungen der Normanen in Island, Grönland u. Nord- Amerika im 9., 10. u. 11. Jahrh. Sep.-Abz. Landwirthschaftl. Jahrbücher. Herausgeg. von H. Thiel. Bd. VIII (1879). Supplement IL Berlin 1880. 8". — Fischer: Ucbersicht über die wichtigen Arbeiten aus dem Gebiete der landwirthschattlicheu u. ver- wandten periodischen Literatur pro II. Semester 1878 und pro 1. Semester 1879. p. 273 — 352 — Jahresbericht über (las agrikidtur-chemische Yersuchswesen in Preussen für d. J. 1878. p. 353—367. — Bd. IX (1880). Hft. 2. Berhn 1880. 8". — Weiske: Untersuchmigen über die Ernähruugsvorgänge des Schafes in seinen verschiedenen Altersperiodeu. p. 205 — 300 — Dünkelberg: Ueber den Werth der präcipirten Phosphate im Allgemeinen und der zurückgegangenen gegen- über der wasserlöslichen Phosphorsäure in den Superphos- phaten im Besonderen, p. 301 — 378. — Müller: Ueber die Förderung der Landwirthsehaft durch öffentliche Zusend- ungen in Preussen, Schweden u. Dänemark, p. 379 — 380. (Vom 15. April bis 15. Mai 1880.) American Journal of Science, Editors Dana and Silliman. 3. Ser. Vol. XIX. Nr. 112. New- haven 1880. 8*. — Cooke: Notice of Berthelnt's thermo- chemistry. p. 262 — 267. — Hunt: The history of some pre- Cambrian rocks in America and Europe. p. 268 — 283. — Verri 11: Synopsis of the cephalopoda of the north-eastern coast of America, p. 284—295. — Rockwood: Notices of recent American earthquakes. p. 295 — 299. — Sherman: Observatious on the height of land and sea breezes, taken at Coney Island, p. 300 — 302. — Lockyer: On a new method of spectrum Observation, p. 303 — 311. — Car- michael: The presentation of sonorous vibrations by means of a revolving lantern. p. 312—315. — Penfield: On the chemical composition of childrenite. p. 315— 316 — Peters: Observatious on the planet Lilaea. p. 317. — Scientific in- telhgence. p. 317— 336. — Rowland and Barker: On the efticiency of Eddison's electric Ught. p. 337—339. (Fortsetzung folgt.) Ein mathematiscli-geograpliisclies Dokument aus dem 10. Jahrhundert. Von Prof. Dr. Sieg'mnnd Günther in Ansbach, M. A. N. Im 1. Hefte des 4. Jahrgangs der „Russ. Revue" veröffentlichte Harkavy einen interessanten Aufsatz unter dem Titel: „Ein Briefwechsel zwischen Cordova und Astrachan zur Zeit Swjatoslaw's (um 960) als Beitrag zur alten Geschichte Süd-Russlands". Ent- deckt wurde die für uns interessante Handschrift allerdings bereits vor längerer Zeit, denn schon Buxtorf lieferte von derselben (a. a. 0. S. 71) eine schlechte lateinische Uebersetzung , welche als Ein- leitung zu einem anderen seiner Werke im Jahre 1660 zu Basel gedruckt worden ist, allein erst neuerdings gewann auch jener bereits bekannte Bestandtheil der Corresp)ondenz eine weit höhere Bedeutung, indem der unermüdliche Manuskriptensammler Firkowitsch so glücklich war, die Original-Antwort aufzufinden. Der Sachverhalt ist kurz dieser : Ein jüdischer Diener des spanischen Kalifen Ab dürr ha man III., Namens Chasdai Ihn Schafrut, hatte gehört, dass ein grosses Reich am kaspischen Meere von einem israelitischen Volke bewohnt werde, und diese Kunde begeisterte ihn so, dass er von seinem Sekretär ein ausführliches Send- schreiben an den Beherrscher jenes Landes verabfassen Hess, welches denn auch nach einem ersten verun- glückten Versuche, es über Byzanz zu befördern, auf halb dijjloraatischem Wege via Ungarn, Kiew, Bulgar den Hof des Adressaten ei-reichte. Harkavy tbeilt nun sowohl diesen Brief als auch das Antwortschreiben des Chasaren-Chakans Joseph in wortgetreuer Ueber- setzung mit. Beide Dokumente sind, wie leicht be- 123 greiflich , geschichtlich und nationalökonomisch vom allerhöchsten Interesse, und die Historiker der Erd- kunde beginnen auch bereits, die aus denselben zu entnehmenden Thatsachen geeigneten Ortes zu ver- wenden*). Allein der Bericht in der ,, Revue" ist kein ganz vollständiger. Abgesehen von den rhetori- schen Floskeln des Orientalen , vifelohe das grössere Publikum gerne missen wird, lässt nämlich der Heraus- geber aus dem Briefe des Rabbi Chasdai auch ,,eine astronomische und eine mathematisch - geographische Auseinandersetzung" weg. Freilich steht Dem, welcher diese mehr fachwissenschaftlichen Abschnitte kennen lernen will, in Harkavy's Schrift, „Berichte der jüdischen Schriftsteller über die Chasaren" (Petersburg 1874), eine anderweite Quelle der Belehrung zu Ge- bote, allein diese ist russisch geschrieben und somit für die grosse Mehrzahl der deutschen Leser so gut wie nicht vorhanden. Zugänglicher wäre Carmoly's „Itineraire de la terre sainte'", welches eine voll- ständige Uebersetzung bringt, und diese soll denn auch im Folgenden mit berücksichtigt werden. Zwei andere Schriftsteller, welche sich ebenfalls um die Kenntuiss der Chasaren-Briefe verdient gemacht haben, der oben genannte Buxtorf und Paulus Cassel, kommen für uns hier nicht weiter in Betracht, denn Ersterer hat ebenso wie Harkavy das astronomische Fragment bei Seite gelassen, und Cassel hat sich bloB mit dem Antwortschreiben Joseph 's beschäftigt. Von dem gerade für uns wichtigen Bruchstück hat nun ein dui'ch mathematische wie sprachliche Bildung für dieses Unternehmen ganz besonders be- fähigter Gelehrter, Dr. Zuckermann in Breslau, eine mit Anmerkungen begleitete Uebersetzung aus- gearbeitet, welche er dem Schreiber dieser Zeilen mit dem ausdrücklichen Wunsche übergab , derselbe möge diese, da ihm selber eine Verwerthung zur Zeit nicht möglich sei, bei gegebenem Anlass der OeiFentlichkeit übergeben. Wir kommen in Erwägung der hohen Bedeutung, welche gerade die bisher unterdrückten Stellen für die Geschichte der exakten Erdkunde be- sitzen, diesem Wunsche mit Vergnügen nach und stellen nachträglich sämmtliche uns von Seite des Herrn Zuckermaun gewordenen Mittheilungen nebst eigenen Bemerkungen zusammen, indem wir zugleich etwaige Abweichungen, welche zwischen der deutschen und der *) Vgl. Ruge"s Ausgabe von Peschel's ..Geschichte der Erdkunde bis auf Alexander v. Humboldt und Carl Ritter", München 1877, S. 108. Es wird dort hervorgehoben, dass König Joseph die Lage seiner Residenz (Itil an der Wolgal und deren sonstige Verhältnisse genau beschreibt, ohne jedoch anzugeben, welchen Kamen diese Stadt, die wir sonst nur in der üblichen arabischen Bezeichnung kennen, in der Siirache der Nation, eines finnischen Stammes, ■eigentlich geführt habe. von Carmoly gegebenen französischen Uebertragung sich finden, besonders anmerken. Damit der Text ein ununterbrochenes Ganze bilde, vereinigen wir sämmt- liclie erläuternde Noten erst am Schlüsse desselben. Chasdai schreibt: „Es möge dem Könige, meinem Herrn, zu Wissen gethan werden, dass der Name des von uns bewohnten Landes in der heiligen Sprache Sephard, in der Sprache der Ismaehten i), der Bewohner des Landes, al andalas ^) ist. Der Name der Residenz ist Kurtubahä), eine Stadt von 25 000 Ellen Länge und 10 000 Ellen Breite*) *). Sie ist gelegen zur Linken des Meeres, welches aus dem Ocean kommt ^) und bis zu Eurem Lande sich erstreckt und die ganze Erde umgiebt ''). Zwischen dieser Stadt und dem Ocean, hinter welchem sich kein bewohnbares Land mehr findet '), ist im Bogenmaass eine Entfernung von 9 Himmelsgraden, von denen die Sonne nach der Angabe der Astronomen täglich je Einen zurücklegt *). Jeder solche Grad um- fasst auf der Erde 66 Milien und noch 2 ,, Hände" einer solchen ^). Jede Milie hat die Länge von 3000 Ellen '°). Jene 9 Bogengrade geben eine direkte Entfernung von 600 Milien 'i). Von dem grossen Meere aus, das die ganze Erde umgiebt i^j^ \,[g 2ur Stadt Konstantinieh 13) rechnet man 3100 Milien'*), und die Stadt Kurtubah ist von dem grossen Meere, welches bis an Euer Land reicht, 80 Milien ent- fernt ' *). In den gelehrten Büchern habe ich ge- lesen, dass die geographische Länge des Landes Alkasar^*") 60 Grade beträgt i'), d. h. in Längeu- maass 270 Milien i^). Das ist also das gleiche Weg- maass, wie von Kurtubah bis Konstantinieh. Ehe ich weiter gehe, will ich die geographische Breite i^) der in Rede stehenden Grenzen angeben. Zwar weiss ich, dass der Geringste von den Weisen des Königs, meines Herrn, dem hervorragendsten Gelehrten unseres Landes an Kenntniss überlegen ist, allein meine Aufgabe ist es auch nicht, zu belehren, sondern lediglich, einen Bericht zu erstatten. Die Mathematiker theilen die Erdkugel in zwei Hemisphären ein, in die nördliche und in die südliche; der Hauptkreis, welcher gleichweit von den beiden Polen entfernt ist, heisst Aequator, weil, wenn sich die Sonne in ihm befindet, die Tage und Nächte gleichlang sind ^ö). Die Astronomen sagen nun, dass die Durchschnittspunkte der Sonnenbahn mit dem Aec^uator den Stationen des Widders und der Waage entsprechen, und mit Hülfe dieser wird die geo- graphische Breite der Orte in folgender Weise be- *) Soweit wird der betreffende Passus auch von Har- kavy mitgetheilt. 16* 124 stimmt. Man bezeichne auf der Erde den Sonnen- nmlauf im Aequinoktium, welcher den Aequator selbst darstellt, und denke sich an das Sonnenrad einen Faden befestigt, welcher von der Zeit der Tag- und I^achtgleiche an aufgewickelt wird, bis die Sonne das zweite Ende des Fadens erreicht hat^') nach dem Bewegungsgesetze dieses Zeichens. So findet man die Entfernung vom Aequator für unsere Stadt gleich 38 ", für Konstantinieh 44 " und für Eure Grenzen 47 <"' 22). Soweit der Text. Wir wollen nun in fortlaufender Ordnung die zum Theile wenigstens sehr nothwendigen Erklärungen folgen lassen. 1) Ismaeliten :^= Araber. ^} Andalusien. ^) Cor- dova. ■') Man keont unter dem gleichlautenden Titel „Elle" nicht weniger als fünf verschiedene arabische Normalmaasse. Aus der späteren Angabe , dass die Meile zu 3000 Ellen gerechnet wird, geht hervor, dass man es hier mit der sogenannten haschemäischen oder königlichen Elle zu thun habe, deren absolute Grösse man aus ihrem bekannten Verhältniss zur josippäischen Elle berechnen kann , da die letzt- genannte an einem noch heute existirenden Nilmesser verificirt worden ist.*) Nach Böckh ist unsere Elle gleich 0,64098 m, nach Jomard gleich 0,6157 m. 5) Das mittelländische Meer. Einigermassen auffallen muss, dass diese Bezeichnung „zur linken Hand" auf eine Karte schliessen lässt, welche, ganz wie bei den unsrigen, Norden oben, Süden unten hatte, während • doch sonst nach übereinstimmendem Gebrauch aller orientalischen Kartenzeichner das umgekehrte Ver- hältniss obwaltete. ^) Dies ist, strenge genommen, nicht wahr. Verständlich wird der Satz jedoch un- verzüghch, sobald man bei Peschel-Ruge (S. 109) Folgendes nachliest: ,,Ueber das Innere des russischen Reiches waren die arabischen Geographen so wenig unterrichtet, dass sie eine Verbindung des Waräger Meeres (Ostsee) mit dem Pontus durch Hülfe eines räthselhaften Flusses oder Kanales quer durch Russ- land annahmen. Ausserdem gab man dem Jtil oder der Wolga eine Gabeltheilung und liess sie zugleich in das kaspische und in das asow'sche Meer münden." ') Hier tritt uns die alte Irrlehre von einer .,terra inhabitabilis" und einer „terra habitabilis" entgegen, welch' letztere nach damaliger Meinung nur einen sehr geringen Theil der Erde ausmachte. ^) Obwohl bekannthch die Sonne pro Tag etwas mehr als einen Grad der Ekliptik zurücklegt, so ist doch sehr wahr- scheinlich, dass die ältesten Himmelsbeobachter das Jahr zu 360, statt zu 365 Tagen annahmen und durch diesen Irrthum zur sexagesimalen Theilung der Kreis- peripherie geführt wurden. Vgl. Herodot, I, 32 und Formaleoni, Storia filosofica e politica della navigazione, Venezia 1789, II, 2. Kap. 1. ") Der Umfang der Erde ward von verschiedenen arabischen Autoren auch sehr verschieden angegeben. Die berühmte mesopotamische Gradmessung z. B. hatte dafür 20400 Meilen ergeben, hier aber ist die von Delmedigo im „Sefer Ekim" (S. 334 der Odessaer Ausgabe) ge- nannte Zahl von 24 000 Meilen zu Grunde gelegt. Dieselbe ergiebt für den Aequatorgrad '^°°° ;= 66^/3 Meilen. Das „deux mains" in Carmoly's Ueber- setzung bedeutet also nicht, wie es dort heisst, ^/s, sondern, wie Zuckermann will, ^/s Meilen. ^'^) Vgl. Note *) und ausserdem Zuckermann, das Jüdische Maass-System und seine Beziehungen zum griechischen und römischen, Breslau 1867, S. 27; dort wird darauf hingewiesen, dass eine talmudische Miglie (Sd) 2000 hebräische Ellen fasste. 1 ') In der That ist ^|^ 9 = 600. '^) Der atlantische Ocean, welcher hier offenbar gemeint ist, dient hier gewissermaassen als Anfang für die Zählung der geographischen Länge. Natürlich ist derselbe unbestimmt. Sonst dienten ' gewöhnlich die insulae fortunatae als Nullpunkt. is) Konstan- tinopel. ^'') Einer Distanz von 3100 Meilen würde, wie wir sahen, ein Bogen von 46^2 " entsprechen. Dass diese Angabe mit der Wahrheit nicht stimmt, kann Den nicht überraschen, der die Schwierigkeit der geographischen Ortsbestimmung in jener Zeit kennt und würdigt. Rechnet man von den Azoren aus, so hat Konstantinopel 57" 8' 58" long, o., von der Küste des atlantischen Oceans hei Lissabon da- gegen 38 " 7 ' 38 ". Der Schreiber des Briefes dachte sich sonach die Entfernung bedeutend grösser, als sie wirklich ist, und er musste das auch, weil man da- zumal von den geometrischen Verhältnissen der iberi- schen Halbinsel eine äusserst fehlerhafte Vorstellung hatte*). Sonderbarerweise stimmt die Bogendistanz von 46 '/2 " fast ganz genau, wenn man als Anfangs- meridian den später berühmt gewordenen von Ferro wählt. Zuckermann hält es freilich auch für mög- lich, an einen Schreibfehler zu denken und statt 3100 vielmehr 3700 zu lesen; dann bekäme man 55^1-2 ", die von Delmedigo angegebene Zahl. Der Letztere aber ging stets von den glücklichen Inseln als Null- punkt aus, und in der That würde unter dieser Voraussetzung, der sich Chasdai nur eben nicht recht bewusst gewesen zu sein schiene, die Längenbestim- mung eine geradezu überraschende Annäherung an *) Allgemeine Encyklopädie der Physik, I. Band, Xeipzig 1869, S. 430. *) Vgl. des Verf „Studien zur Gesch. d. math. u. phys. Geogr.", 4. Heft, Halle 1878. 125 die Wahrheit bieten.*) ^^) Viel zu niedrig gegriiFen, denn die Bogenentfernung Cordova-Alicante beträgt 4'* 24'. ])ie übliche Verzerrung der Pyrenäenländer hatte auch die Verschiebung der Stadt Cordova in den äussersten südöstlichen Winkel des spanischen Rhombus zur nothwendigen Folge. i'Jj Chasar, das Land der Chasaren. '') Diese Schätzung gehört zu den besseren, insofern die Winkeldistanz Cap la Roca — Wolgamündung ungefähr 59 Graden gleich zu rechnen ist. "') Wie man über diese zu den anderen Daten so ganz und gar nicht passende Zahl weg- kommen will, wird grossentheils dem Belieben des Einzelnen überlassen bleiben müssen. Eine Celebrität, wie Lelewel, der in Carmoly's Buch eine Note über die schwierige Stelle hat einrücken lassen, will an der Zahl 270 festhalten und erklärt dieselbe so : Vom Konstantinopeler B'Ieridian bis an die (ziemlich weit gegen Westen vorgeschobene) Grenze des Chasaren- gebietes. Wem diese Interpretation zu künstlich er- scheint, der mag mit Zuckermann, der auch an der Fassung des Textes „260 und 10 Meilen" als unhebräisch Anstoss nimmt, die Zahl 270 einfach für verderbt erklären. Die Rechnung lehrt, dass auf (60—9 ^= 51) Aequatorgrade 51. 662/3 = 3400 Meilen kommen, und diese Meilenzahl unterscheidet sich aller- dings nicht allzu wesentlich von jenen 3100 Meilen, welche zwischen Cordova und Konstantinopel liegen sollen. 19) Jn ^er französischen Uebersetzung findet sich hier ein störender Druckfehler, ^^j Bei vielen mittelalterlichen Schriftstellern wird der Aequator aus diesem Grunde nicht „linea aequatoreahs", sondern ,,linea aequinoctialis" genannt, ^i) Hiermit soll offen- bar gesagt werden, dass für gewöhnlich die tägliche Bewegung der Sonne mit dem Aequator nicht über- einstimmt, dass aber im Aequinoktium die Sonne ge- nau längs eines grössten Kreises am Himmel sich be- wegt, welcher dem irdischen Gleicher concentrisch ist. Die Methode der Breitenbestimmung dachte sich der Briefsteller also wohl folgendermaassen : Man merke den Tag an, an welchem die Sonne gerade einen Hauptkreis beschreibt, d. h. durch den Ost- und West- punkt hindurchgeht; misst man an diesem Tage die *) Unsere ganze Rechnung schemt iUusoi'isch zu sein, da wir die Entfernung der Städte berechnen, als lägen sie auf dem Aequator und niclit auf etuem ziemhch weit von diesem entfernten Parallelkreis (approximativ), von dem jeder Grad docli bedeutend weniger ileilen umfasst, als die oben angegebenen 66^/3. AUein es darf niclit vergessen werden, dass wir uns eben auf den Standpunkt der Araber stellen, welche bei üiren geograpliischen Messungeu sich durchweg nicht eigentlicher Projektionen, sondern der cyhn- drischen Plattkarten mit orthogonalem Gi-adnetz bedienten. Mathematisch genau ergiebt sich nach Obigem der Längen- imterschied Cordova = Byzanz gleich arc cos cos 46»/, "- sin 38 ° sin 44 » _ g^ „ 3^, ^q„ cos 38" cos 44" höchste Erhebung des Gestirnes über dem Horizont, so tritt der Satz in Kraft: Aequatorhöhe -(- geogr. Breite = 90 Grad. ^^) Die Breite Cordova's ist nach Ferrer's Beobachtungen von 1832 gleich 37 0 52' 15", diejenige Konstantinopels nach Daussy 41 " 0' 16". Bei ersterer Bestimmung, welche die Hofastronomen des Kalifen wahrscheinlich mit aller möglichen Ge- nauigkeit ins Werk gesetzt hatten, ist ersichtlich der Fehler ein ganz geringer. — Möge diese Mittheilung als ein nicht unwichtiger Nachtrag zu des Verf.s ,, Lehre von der Erdrundung und Erdbewegung im Mittelalter bei den Arabern" von dem leider nicht sehr ausgedehnten Kreise der Fachmänner zur Kenntniss genommen werden. Eistoriscli-kritisclie Studien über das Ozon. Von C. Engler, ord. Professor am Pelj^technikum in Karlsruhe. M. A. N. (Fortsetzung.) Bildungsweisen des Ozons. 1. Mechanische Verdichtung gewühnlichen Sauerstoffs. 2. Ueber- tritt von Elektricität in SauerstoiTgas oder sauerstoffhaltige Gasgemische. Beim Verdampfen des Wassers. 3. Im Momente der Ausscheidung des Sauerstoffs aus chemischen Verbindungen durch Erhitzen, Elektrolyse, doppelte Umsetzung, beim Wachs- thum der Pflanzen, in Wäldern. 4. Bei Oxydationsprozessen: bei langsamer Verbrennung, durch Terpentinöl und verwandte Stoffe, Wirkung feinvertheilter Metalle, der Blutkörperchen etc., bei rascher Verbrennung. Die Zahl der Prozesse — seien es mechanisch- physikalische oder rein chemische im engeren Sinne — durch welche Ozon entstehen kann, ist eine aus- nehmend grosse, doch lassen sich dieselben in Rück- sicht auf den inneren Vorgang, der dabei statt hat, in die folgenden vier Gruppen bringen. 1. Bildung von Ozon aus gewöhnlichem Sauerstoff durch blos mechanische Verdich- tung desselben. Feinvertheilte edle Metalle, wie Gold und Platin, absorbiren, wie längst bekannt ist, bedeutende Mengen Sauerstoflfgas, halten ihn in ver- dichtetem Zustande mit einer gewissen Energie fest, geben ilin aber bei Berührtmg mit oxydationsfahigen Stoffen direct an diese ab unter Umständen, unter welchen gewölmlicher Sauerstoff keinerlei Wirkung zeigen würde. So färbt sich JodkaKuni-Stärkekleister sofort intensiv blau, ebenso Guajactinctur, wenn an der Luft gelegenes Platinschwarz oder feinvertheiltes Gold hineingebracht wird, i) Trotzdem diese Verdichtung des Sauerstoffs in feinvertheilten edlen Metallen von vielen Seiten als 1) Siehe Schönbeiu: Verhandlgn. d. naturf. Ges. Basel II, 35. Journ. prakt. Chem. LIV, 65. 126 eine Ozonisation desselben aufgefasst wird, kann ich mich dieser Anschauung aus folgenden zwei Gründen nicht anscUiessen : erstens ist es von vornherein nicht wahrscheinlich, dass bei einer blosen Verdichtung der Moleküle (0-) des gewölmlichen Sauerstoffs eine andere Atomgruppirung in der Weise eintritt, dass einzehie dieser Moleküle zerfallen und sich zu neuen Molekülen (Ozon = Qä) vereinigen; vielmehr ist zu vermuthen, dass bei der Verdichtung mehrere Moleküle des ge- wöhnlichen Sauerstoffs sich zu einem entsprechend ver- dichteten Molekül zusammenlagern, sich also einfach polymerisiren, in welchem Zustande der Sauerstoff ebenso gut eine entsprechend stärker oxydirende Wir- kung haben kann, wie im ozonisirten ; und zweitens ist ja bekannt, dass jene feinvertheiltcn Metalle ein Vielfaches ihres Volumens an Sauerstoff absorbiren können, während durch einfache Ozonisation nur eine Verdichtung des Sauerstoffs auf ^/a seines Volumens möglich wäre. Will man desshalb diesen verdichteten Sauerstoff" als Ozon betrachten, so muss man trotzdem noch eine weitere Coudensation desselben innerhalb der feinvertheilten Metalle annehmen, gerade so, wie dies bei einfacher Verdichtung gewöhnlichen Sauerstoffs noth- ■wendig ist, denn die blose Verdichtung zu Ozon allein erklärt nicht die starke Sauerstoffgasentwickelung, welche die mit Sauerstoff' in Berülirung gewesenen fein- vertheilten Metalle zeigen. Für meine Auffassiuig sprechen auch die Erfah- rungen, welche in neuester Zeit Pictet') und Cail- letet -) mit verdichtetem, tropfbar flüssigem Sauerstoff gemacht haben. Sie erwähnen nirgends , dass sie in dem Sauerstoffgas, welches sich durch Verflüchtigung von flüssigem Sauerstoff bildet, Ozon wahrgenommen hätten, was sich doch hier in auffallender Weise hätte zeigen müssen. Auch hier also haben wir offenbar eine Verdichtung des gewöhnliehen Sauerstoffs ohne gleiclizeitige Ozonisation desselben. Die mehrfach angenommene Ozonbildung durch blos mechanische Verdichtung 3) gewöluüichen Sauer- stoffs ist desshalb nicht als erwiesen zu betrachten. 2. Bildung von Ozon beim Uebertritt von Elektricität in Sauerstoff gas oder in sauerstoffhaltige Gasgemische (atmosphä- rische Luft etc.). Wie aus dem geschichtlichen Ueber- blick dieser Abhandlung hervorgeht, hat schon van Marum im Jahre 1785 die Bildung einer eigenen Gas- art beim Durchsolrlagen des elektrischen Funkens durch Sauerstoff oder atmo.sphärische Luft beobachtet, wenn gleicli ihrem inneren Wesen nach nicht erkannt, imd erst Schönbein erkannte das Gas in seinen wesent- lichen Eigenschaften, constatirte, dass ein neuer Kör- per, den er mit Ozon bezeichnete, vorliege, und dass dieses Ozon überall da gebildet werde, wo Elektricität in Luft oder Sauerstoff übertritt, insbesondere auch unter der Wirkung des Blitzes auf die atmosphärische Luft bei Gewittern. Die Menge des Ozons, die sich unter der Einwir- kung der Elektricität auf Sauerstoff bildet, ist sehr verschieden je nach der Art und Weise,, wie die Elek- tricität zur Wirkung kommt. Im Allgemeinen können Sauerstoff und sauerstoffhaltige Gasgemische stärker ozonisirt werden durch sogenannte stille Entladungen, als durch heftiges Durchschlagen der Funken, so zwar, dass z. B. Sauerstoff, der durch stille Entladungen auf sein Maximum ozonisirt ist, beim Durchscldagen des Funkens wieder eine Desozonisation erleidet. An- drews und Taifi) haben bei ihren dahin gehenden Versuchen gefunden, dass sich der Sauerstoff um ^/is seines Volumens vermittelst stiller Entladung contra- hiren^), also zu 25 "/o seines Gewichtes in Ozon verwandeln lässt, während beim Durchsclilagen des Funkens durch derartig ozonisirten Sauerstoff eine Wiederaui;dehnung um ^ji der Contraction, also eine Verminderung des Ozongehalts auf 6,25 Procent statt- findet. Den gleichen Ozonisationsgrad erhielten An- drews und Tait auch beim directen Durchschlagen des Funkens durch Sauerstoftgas. 1) Annal. d. Chim. Thys. (5) XIIL 145. 2) Ibid. (5) XV, 132. 3) Die Angabe von Saintpicrre (Compt. reud. LVIII, 420. Chem. Centr. 1864, 697), wonach durch Com- pression der Luft bei Gebläsemaschinen Ozon entsteht, be- darf noch der Bestätigung; doch auch wenn sich die Sache so vcrbält, so dürfte diese Bildungsweise des Ozons mehr auf Kosten der in solchen Maschinen stattfindenden Reibung zu setzen sein. >) Phil. Trans. 1R60, 113. Poggend. Annal. CXII, 240. 2) Um die bei der Umwandlung des gewöhnlichen Sauer- stoffs in Ozon stattfindende Contraction zu zeigen, bediente sich Andrew s (Poggend. Annal. CLII, 31S) des auf beigefügter Tat". Fig. 1 und 2 ersichtlichen Apparates. Fig. 1 eine Modifi- catiou der Siemcns'schcn Ozonröhre, bei e in ein Haar- röhrchen endigend, welches nach hinlänglichem Durchleiten reinen Sauerstofl'gases zugeschmolzen wird. Ebenso wird das andere Phide der Röhre bei b ausgezogen und zuge- schmolzen. Die ganze Rühre wird in das mit Wasser ge- füllte Gefäss AA (Fig. 2) eingesetzt, die Spitze in das kleine Becherglas a unter Schwefelsäure eingeführt und abgelirochen. wobei es zweckmässig ist. noch etwas Sauer- stofl' auszutreiben, damit das Niveau der Schwefelsäure nach a' steigt. Ohne dies würde zu Anfang der Ozonisation Sauerstoff ausgetrieben werden. Das Innere der Ozonisations- röhre wird ebenfalls mit AVasser gefüllt, die Flüssigkeit innen und aussen durch die Drähte pp', welche bis auf die unteren Enden mit Kautschuk überzogen sind, mit einem Induetions- apparat von 10 mm Fimkeidänge in Verbindung gesetzt. Selbstverständlich muss auf Gleichniässigkeit der Tempe- ratur und des Druckes zu Anfang und zu Ende des Ver- suches Rücksicht genommen werden, was mittelst Thermo- meters c und eines Barometers zu controliren ist. Wird die elektrische Entladung durchgeleitet, so bemerkt man bald ein constantes Steigen des Niveaus a'. Auch u]iter Anwendung Siemens'scher Rühren mit Staiüolleitung lässt sich der Versuch ausführen. 127 Alle Versuche, die bis jetzt angestellt worden sind, um ein gegebenes Volumen Sauerstoffgas durch fortgesetztes Elektrisiren mittelst stiller Entladungen vollständig in Ozon umzuwandeln, waren ergebnisslos ; es gelang immer nur, den kleineren Theil des Sauer- stoffs zu ozonisiren. Das Maximum in dieser Be- ziehung hat Houzeau') erreicht, dem es gelang, Sauerstoff mit 34,23 Gew. p. C. Ozon darzustellen. Andrews xmä Tait fanden, wie oben erwähnt, als Maximum 25, v. Babo und Claus 2) 17,22 Gew. p. C. Ozon 3). Wird jedoch aus einem gegebenen Volumen Sauerstoff das jeweils gebildete Ozon durch irgend ein Absoi-ptionsmittel weggenommen, so lässt sich der restireude Sauerstoff scliUesslich vollständig in Ozon verwandeln, wie zuerst Fremy und Bec- quereH) beobachtet, Andrews und Tait 5), so- wie V. Babo^) bestätigt haben. Wir erklären uns diese Thatsache durch die Annahme, es werde das Ozon, wenn seine Menge im Sauerstoffgas einen gewissen Punkt überschreitet, durch die Wirkung der Elektricität wieder in gewöliu- lichen Sauerstoff zurückverwandelt. Ganz die gleiche Erscheinung zeigt sich übrigens auch beim Elektrisiren eines Gemisches von 1 Vol. Stickstoff mit 3 Vol. Wasserstoff mittelst stiller Entladungen '), wobei auch die Condensation d. h. hier die Ammoniakbildung unter dem Einflüsse der Elektricität nur ein gewisses Maxi- mum erreicht, während andererseits ein Theil Stick- stoff und Wasserstoff unverbunden bleibt, auch wenn die Entladungen beliebig lange fortgesetzt werden. Nur wenn das jeweils gebildete Ammoniak durch eine Säure 1) Compt. rend. LXXIV, 25G. Houzeau fand 188 mg im Liter; da er jedoch nur den auf Jodkalium wirkenden Theil des Ozons hierbei in Rechnung gezogen Latte, welches blos dem dritten Theile desselben entspricht: 2 KJ -f 03 -1- H20 = 2 KlIO + J:!-(-0^ muss seine Zahl mit H multiplicirt werden, um den wirk liehen Ozongeluilt zu finden. Alle älteren, auch viele neue ren Angaben sind in dieser Weise umzurechnen. -) Amial. d. Chem. u. Pharm. Suppl. II, 297. 3) Siehe auch Andrews u. Tait: Lond. R. Soc. Proceed. IX. 606. Amial. d. Chem. u. Pharm. CXIl, 1?5. L'Hote u. St. Edme: Compt. rend. LXVII, 620. Letztere finden im Ladd'schen Condensator (6 mit Staniol überzogene Glasplatten, die in einem Holzkasten so auf- gestellt sind, dass sie sich mcht direct berühren; die beiden äussersten stehen mit dem luductionsapparat in Verbindung, der Zwischenraum ist mit dem zu ozouisireudcn Gas an- gefüllt) bei Anwendung von Sauerstuffgas 8,6 mg, von Luft 0,8 mg Ozon im Liter. Es liegt auf der Hand, dass der Ajiparat nur schlecht wirken kann. Boillot: Compt. rend. LXXVI, 628 u. 86!'. ") Annal. Chim. Phys. (.3) XXXV, 62. Compt. rend. XXXIV, S99. Annal. Chem. Ph. LXXXIV, 20S. -) Lond. R. Soc. Proceed. IX, 606. Phil. Mag. (1 XVII, 435. Annal. d. Chem. u. Ph. CXH, 185. , ") Annal. d. Chem. u. Ph. Suppl. II, 235. •) P. n. A. Thenard: Compt. rend. LXXVI. 983. gebunden und so beseitigt wird, kann das ganze Ge- misch in Ammoniak umgewandelt werden. Offenbar liegen hier elektrische Dissociationserscheinungen ähn- licher Art vor, wie wir sie bei Wärmewirkungen längst kennen. Gerade so wie z. B. unter bestimmten Tempe- ratur- und Druckverhältnissen auch bestimmte Mengen Kohlensäure, Kalk und kohlensaurer Kalk sich im Gleichgewicht erhalten , gerade so auch Stickstoff, Wasserstoff und Ammoniak, oder Sauerstoffmoleküle und Ozon unter dem Einflüsse der Elekti-icitäfi). Ueber die sonstigen Bedingungen , unter welchen der Sauerstoff die stäi-kste Ozonisation erleidet, sind von V. Babo2), insbesondere aber von Houzeau s) eingehende Untersuchungen angestellt worden. Es geht dai'aus hervor, dass die Ozonisation des Sauerstoffs zu- nimmt mit dem Druck und mit abnehmender Temperatur*), dass die Ozonbildung bedeutender ist in erneuter als in abgesdilossener Luft, dass sich mehr Ozon bildet am negativen als am positiven Pol. Die Ozonisation steigert sich mit der Intensität der Elektricität, nimmt aber ab mit dem Abstand der Elektroden; sie wird nicht verlündert dadurch, dass die Elektroden mit dün- nen Glasröhren umgeben sind, variirt aber je nach der Grö.sse der Oberfläche derselben. Im reinen Sauerstoff bildet sieh etwa das 7 — 10 fache Ozon, wie in atmo- sphärischer Luft 5). Je trockener das Gas, desto gün- stiger die Bedingungen (v. Babo). Nach den Untersuchungen von Berthelot'') be- trägt die Bildimgswärmo für ein Molekül Ozon aus gewöhnlichem Sauerstoff' unter dem Einflüsse stiller Entladungen 29,600 W. E. ') Die Bildung von Ozon durch Berührung des Sauerstoffs mit verdampfendem Wasser oder verdampfenden Salzlösungen recline ich nach dem Vorgange Bellucci's u. A. ebenfalls zu den 1) Ueber die Wirkung der Elektricität aiü' Wasserstoff, Stickstoff, Ozon, Sticko.xydul, Stickoxyd, Kohlensäiu-e u. a. Gase und Gasgemische siehe Andrews und Tait: Phil. Trans. 1860, 113. Poggend. Annal. CXII, 270; A The- nard: Compt. rend. LXXIV, 1280; P. u. A. Thenard: Compt. rend. LXXVI, 517, 983, 1048. 2) Annal. d. Chem. u. Ph. Suppl. II, 285. 3) Compt. rend. LXX, 1286. them. Centr. 1870, 438. -1) V. Babo giebt an, dass die Ozonmenge zicmhch gleich bleibt zwischen — 19 und + 95 ". 5) Boillot, Compt. LXXVI, 628 u. 869, macht die jedoch von keiner Seite bestätigte Angabe, dass atmosphä- rische Luft mehr Ozon liefere als reiner Sauerstoff, weil der verdünnende Stickstoff die Rückbildung des Sauerstoffs aus Ozon hindere. s) Compt. reud. LXXXII, 1231. Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1876, 9U2. ') Nach Hollmann (aus Archiv, neerlaud. des sciences exact. et uatnr. III, 26ü im Jahresber. i. Chem. 1868, 13b) entwickelt 1 Gr. Ozon bei Umwandlung in gewöhnlichen Sauerstoff = 355,5 W.-E. Aus der B e r t h e 1 o t ' sehen An- gabe berechnen sich (" ''_ j per 1 Gr. = 616,6 W.-E. 128 Ozoubildangt.'ii duroli elektrische Einwirkung. Die Ozouisatiou des Sauerstoffs findet unter diesen Um- ständen höchst walirscheiulich in Folge der Wirkung der durch die verdampfenden Theilchen hervorgebrachten Eeibungselektricitiit statt. Belluccii) hat gefunden, dass die Ozonbildung hierbei um so stärker ist, je salz- reicher das Wasser, und erklärt dies durch die ver- mehrte Reibung, die durch die festen Theilchen bedingt ist. So soll nach ihm durch das bei Stürmen stark verdampfende Seewasser besonders viel Ozon in der Luft gebildet werden. Dass überhaupt die Seeluft besonders ozonreich ist, steht nach den Untersuchungen von Chimmo, Jansen, Mitchell, Fitzroy, Fox u. A. ausser Zweifel. 2) Gorup-Besanez^) hatte schon früher in der Nähe von Gradlrwerken , also in der mit verdunstender Soole in Berührung ge- kommenen Luft, erhebliche Mengen Ozon aufgefunden; ebenso hatte er nachgewiesen, dass bei jeder hoch- gesteigerten Wasserverdunstung starke Ozonbildung walu-zunehmen ist. Er befestigte dabei Jodkahum- Stärkepapier oder Thalliumoxydul-Papier in den Eiesel- stäudern des botanischen Gartens zu Erlangen so, dass das Papier von dem Wasser nicht direct getroffen werden konnte, wohl aber mit der Luft in fortwäh- render Berüliruug blieb. Nach zwölf Stunden hatte sich immer das Jodkahum-Stärkepapier gebläut, das Thalliumoxydul-Papier gebräunt. Endlich ist hier noch anzufüJiren, dass Bellucci*) in nächster Nähe der Wasserfälle von Terni und von TrolLhättau in Schweden einen starken Ozongehalt der Luft wahr- genonunen hat. Der Erste übrigens, der eine Ozon- bildiuig in der Luft diu'ch verdampfendes Wasser nachwies, war Scoutetten,5) der schon im Jahre 1856 seine bezüglichen Wahrnehmungen gegenüber Cloez^) aufrecht erhielt, und auch schon cUese Art der Ozoni- sation auf Eeibungselektricität zurückfülirte. ') Dass gerade diese Art der Bildung des Ozons für die Beschaffenheit unserer atmosphärischen Luft von ganz besonderer Bedeutung sein muss, liegt auf der Hand; wir haben ja dadurch in der Seeluft einen Ozon -Generator, der die Verluste, die dui-ch ani- ») Ber. d. deutseh. ehem. Ges. 1875, 905; 1876, 581 Gazz. chim. ital. 1876, 88. 2) „Ozone and Autozone" b. Fox, London 1873, 100 u. 108. 3) Annal. d. Cham. u. Pharm. CLXI, 232. <) Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 1875, 905. 6) Compt. reud. XLII, 941 und XLIII, 216. «) Compt. rend. XLIII, 38, 702; Aunal. d. Chim. et Phys. (3) L, 87. ') Hare (Sill. Am. J. (2) XII, 434) hat im Jahre ISrA beobachtet, dass Kieselsteine beim Reiben Üzougeruch geben. malisches Leben und seine Emanationen, Fäulniss- processe, teclmische Anlagen etc. entstehen, immer wieder ersetzen hilft. (Fortsetzung folgt.) Tages-Ordnung der öS.Versanunlung deutscher IJaturforsclier und Aerzte in Danzig.*) Freitag, den 17. September, Abends: GeselHge Ver- einigung. Sonnabend, den 18. September, Morgens 8^3 Uhr: Erste allgemeine Sitzung im Schützenhause. Be- grüssung von Seiten der Behörden und der natur- forschenden Gesellschaft. Eiöffnung der Versamm- lung. Wissenschaftliche Vorträge. Nach Schluss der Sitzung Constituirung der Sectionen in den Sitzungslocalen. Nachmittags 3 Uhr Ausflug nach Jäschkenthal. Sonntag, den 19. September, Morgens 9 Uhr: Dampf- schiiffahrt nach der Rhode. Nachmittags: Fahrt nach Oliva. Montag, den 20. September : Sections-Sitzungen. Nach- mittags: Fahrt nach Weichselmünde (Besichtigung der Rieselfelder) und Westerplatte. Dienstag, den 21. September, Morgens 8'/2 Uhr: Zweite allgemeine Sitzung. Wissenschaftliche Vorträge. Wahl des nächsten Versammlungs-Ortes. Nach- mittags: Besichtigungen, insbesondere der Kaiser- lichen Werft. Mittwoch, den 22. September: Sections-Sitzungen. Um 5 Uhr : Festessen. Donnerstag, den 23. September: Sections-Sitzungen. Nachmittags : Ausflüge. Freitag, den 24. September, Morgens 8^/2 Uhr: Dritte allgemeine Sitzung. Wissenschaftliche Vorträge. 1172 Uhr: Schluss. 12 Uhr 44 Minuten: Fahrt nach Marienburg. Geschäftsführer sind; Dr. Ab egg, Dr. Bail. Die 4. Abhandlung von Band 41, Pars I der Nova Acta: 0. Hoppe : Beobachtungen der Wärme in d. Blüthenscheide einer Cohcas/a odora fArum cord/fo/iitmj. T^fi Bog. Text u. 5 lithographirte Diagramme. (Preis 5 Rmk.) ist erschienen und durch die Buchhandlung von Wilh. Engelmann in Leijjzig zu beziehen. — *) Vergl. Wanderversammlungen: Leop. XVI, 1880, p.96. Dieser Nummer ist eine lithographische Tafel zur Abhandhmg Engler: „Ueber Ozon" beigegeben. Abgeschlossen den 31. Angust 1880. Druck von E. Blochmann und Sohn in Dresden. NÜNQUAM AÜ^^^^iSk. . OTIOSUS. LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VON DEM PRÄSIDENTEN Dr. C. H. Knoblauch. Halle a. S. (Jagergasae Nr. 2). Heft XVI. — Nf. 17 — 18. Septembei 1880. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Revision der Rechnung der Akademie für 1879. — Veränderung im Personal- bestaude der Akademie. — Eduard Fenzl f. — Sonstige Mittheilungen: Eingegangene Schriften. — C. Engler: Historisch-kritische Studien über das Ozon (Fortsetzung). — Biographische Mittheilungen. — Die 6. Abhandlung von Band 41, Pars II der Nova Acta. Amtliche Mttheilungeu. Revision der ßeclmuiig der Akademie für 1879. An das geehrte Adjunkten-Collegium. Die Unterzeichneten haben sich heute der Revision der Rechnungen der Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher über das Jahr 1879 unterzogen und dieselben vollständig richtig gefunden. Bezüglich der Verspätung in der Vornahroe der Revision erlauben wir uns zu bemerken, dass wir seit Eingang der Acten (4. August dieses Jahres) bis in die letzten Tage nie gleichzeitig in Dresden an wesend waren. Dresden, den 16. September 1880. Th. KirSCh. Dr. Gustav Zeuner. An den Präs. der Leop.-Carol. Deutsch. Akademie der Naturforscher, Hm. Geh. Reg.-Rath Prof. Dr. Knoblauch in Halle a. S. Yeränderung im Personalbestände der Akademie. Gestorbenes Mitglied: Am 27. August 1880 zu Bonn: Herr Dr. Johannes von Hanstein, Geheimer Regierungsrath, Professor der Botanik an der Universität und Direotor des botanisclien Gartens zu Poppeisdorf bei Bonn. Auf- genommen am 2. November 1864; cogn. Moldenhawer ü. Dr. H. Knoblauch. Leop. XVI. 17 130 Eduard Fenzl.*) Von Professor Dr. H. W. Reichanlt in Wien, M. A. N. Eduard Fenzl wurde am 15. Februar 1808 zn Krummnussbaum bei Pöchlarn in Nieder Österreich geboren; sein Vater war ein höherer Beamter in fürstlich Starhemberg'schen Diensten. Im Jahre 1817 über- siedelten Fenzl's Eltern nach Dürrenstein an der Donau. Den ersten Unterricht für die Normalschule und die drei unteren Classen des Gymnasiums erhielt Fenzl im elterlichen Hause durch seinen Vater. Schon früh- zeitig fesselten Thiere und Pflanzen die Aufhierksamkeit des geistig sehr aufgeweckten Knaben ; zugleich trug die Pflege eines ihm überlassenen Gartentheiles wesentlich dazu bei, die Liebe zur Pflanzenwelt zu nähren und ihn für die Cultur der Gewächse einzunehmen. Im Jahre 1820 trat Fenzl als Convicts-Zögling in die vierte Classe des Gymnasiums zu Krems ein und beendete bis zum Jahre 1825 an dieser Anstalt nicht nur die Gymnasialstudien, sondern absolvirte auch am dortigen Lyceum die beiden Jahrgänge der Philosophie mit Auszeichnung. Während dieser Zeit studirte Fenzl mit Vorliebe Geographie, sowie Geschichte und überflügelte in diesen Disciplinen bald alle seine Mit- schüler. Auch die in den Umgebungen von Krems vorkommenden Pflanzen sammelte er eifrig und versuchte, sie zu bestimmen. Da er sich nur im ersten Bande von Trattinick's ,, Flora austriaca", in der Epitome von MattioH, endlich in Bouche's ,, Anleitung zur Zimmergärtnerei" Raths erholen konnte, war die Arbeit eine wahrhaft trostlose. So beschäftigt traf ihn eines Tages der Pfarrer Mühlböck von Weissenkirchen bei Dürren- stein, welcher Conventuale des Stiftes St. Florian, Schüler des damaligen Bischofs von Linz, Siegmund von Hohenwart, und ein guter Botaniker war. Pfarrer Mühlböck beschenkte Fenzl mit Willdenow's ,,Grundriss der Kräuterkunde", sowie mit der ersten Ausgabe der ,, Flora austriaca" von Schultes. Durch fleissiges Studium dieser Werke, namentlich des ersteren, brachte es Fenzl noch in Krems so weit, dass er die heimath- liehe Flora ziemhch genau kannte und es in botanischen Kenntnissen getrost mit seinen GoUegen aufzunehmen im Stande war. Im Jahre 1825 bezog Fenzl die Wiener Universität, um Medicin zu studiren. Der Besuch der Collegien, des anatomischen Theaters, Studien auf den Bibliotheken, in den Museen, im botanischen Garten, endlich zahlreiche Ausflüge in die Umgebungen Wiens nahmen seine ganze Zeit in Anspruch, so dass ihm wenig Gelegenheit für Vergnügungen blieb. Unter deu damaligen Professoren waren namentlich Joseph Frei- herr von Jacquin, Hartmann und Raimann von Einfluss auf die Richtung der Studien Fenzl's. Er erwarb sich einen tüchtigen Schatz von Kenntnissen, bildete sich für seinen Beruf vollkommen aus , legte die beiden Rigorosen mit dem Calcule „valde beiie" ab und wurde am 4. März 1833 zum Doctor der Medicin promovirt. Als Fenzl nach Wien kam, schloss er sich zunächst an einen ihm schon von früher her bekannten Landsmann, Franz Lorenz (gegenwärtig praktischer Arzt in W^ien) an; durch ihn wurde er mit dem später berühmten Afrika-Reisenden Welwitsch, sowie mit Dolhner bekannt. Diese Beiden führten Fenzl bei den damals jüngeren Botanikern Wiens ein ; von denselben wären vorzüghch Ritter von Enderes, Ritter von Köchel, August Neilreich, Joseph Redtenbacher, Diesing, Schott, Simony, Sauter, GarovagHo, Hölzel, Traunsteiner, Mayerhofer u. m. A. als Diejenigen zu nennen, mit welchen Fenzl freundschaftlich verkehrte. Erst später näherte sich Fenzl den älteren, schwerer zugänglichen Botanikern Wiens, unter welchen speciell Host, k. Leib- arzt, Trattinick, Gustos der botanischen Abtheilung des k. k. Hof-Naturaliencabinets, und Pohl, der bekannte Reisende nach Brasilien, hervorzuheben wären. Ein bei Joseph Freiherrn von Jacquin glänzend abgelegtes Jahresexamen aus der Botanik war die Veranlassung, dass sich Fenzl das volle Vertrauen dieses seines Lehrers erwarb und die Erlaubniss erhielt, den botanischen Garten, sowie die reiche BibHothek Jacquin's benutzen zu dürfen. Von Baron Jacquin wurde Fenzl auch in dessen gesellige Kreise gezogen. Jacquin's Haus war damals bekannthch nicht nur der Ver- einigungspunkt für die wissenschaftlichen Celebritäten Wiens, sondern es wurde auch beinahe ausnahmslos von allen durchreisenden Gelehrten besucht. Dadurch erhielt Fenzl Gelegenheit, mit vielen ausgezeichneten Vertretern der Wissenschaft zu verkehren. Von besonderer Wichtigkeit wurde für ihn die Bekanntschaft mit dem schwedischen Botaniker Karl Adolph Agardh, damals Professor der Botanik in Lund. Während nämlich die älteren Botaniker Wiens zu jener Zeit Anhänger der Linne'schen Schule waren, machte Agardh Fenzl mit den Principien des natürlichen Systems vertraut, klärte ihn über die wahren Zielpunkte der Natur- *) Vergl. Leopoldina XV. 1879, p. 14.5. — Almauach der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Jahrg. 1880, 131 Wissenschaften auf und ermunterte ihn, die botanischen Studien extensiver, sowie intensiver zu betreiben. Diese Ermahnungen Agardh's fielen bei Fenzl auf fruchtbaren Boden; er verliess den Standpunkt des Dilet- tanten und Sammlers und unteinahm ernste systematische Studien. In diesen Bestrebungen fand Fenzl an Endlicher einen Gleichgesinnten ; er wurde mit ihm, sowie mit Unger, in den letzten Jahren der medicinischen Studien durch Diesing bekannt. Als im Jahre 1832 die deutschen Naturforscher und Aerzte zum ersten Mal in Wien tagten, fungirte Fenzl als Seci-etär der Section für Botanik. 1833 erschien seine botanische Erstlingsarbeit als luaugural- Dissertation: „Versuch einer Darstellung der geographischen Verbreitungs- und Vertheilungsverhältnisse der natürlichen Familie der Alsineen". Sie war an der Wiener Universität die erste in deutscher Sprache geschriebene und begründete Fenzl's Namen in der wissenschaftlichen Welt. In ihr wurde die Ordnung der Alsineen nicht nur zuerst natürlich begrenzt , sondern auch eine richtigere Charakteristik der einzelnen Gat- tungen auf Grundlage neuer, rationeller Merkmale durchgeführt. Fenzl hatte sich schon damals in den botanischen Kreisen Wiens allgemein Geltung zu verschaffen gewusst, wie der Umstand beweist, dass Host seiner in der „Flora austriaca" rühmend als ,,hotanices egregius cultor" erwähnt. Wenige Tage nach seiner Doctorijromotion wurde Fenzl zum Assistenten des Baron Joseph Jacquin, und zwar an der Lehrkanzel für Botanik (Jacquin war auch Professor der Chemie), ernannt, welche Stelle er bis zum Jahre 1836 bekleidete. Während dieser Zeit beschäftigte sich Fenzl mit dem Studium exotischer Pflanzen und erweiterte dadurch den Umfang, sowie die Tiefe seiner Kenntnisse immer mehr. Auch wurde der Verkehr mit Endlicher immer reger, wie namentlich daraus ersichtlich wird , dass Fenzl in den „Atactis botanicis" einige neue Gattungen beschrieb und im Verein mit Endlicher das ,,Sertum Cabulicum" herausgab. Zugleich trat er mit den berühmtesten Gelehrten der botanischen Wissenschaft, als A. P. de CandoUe, Martius, A. L. Jussieu, Nees v. Esenbeck, Kunth, Klotzsch, Steven, Fischer, Ledebour und Presl in eine rege wissen- schaftliche Verbindung. Nach Trattinick's Pensionirung wurde Endlicher im Jahre 1836 zum Custos der botanischen Abthei- lung des k. k. Hof-Naturaliencabinets ernannt, Fenzl erhielt die Stelle eines Custosadjunkten und Putterlick wurde ihnen als Praktikant zugetheilt. Die schon zu jener Zeit sehr umfangreichen Sammlungen des ge- nannten Instituts waren damals in viele einzelne CoUectionen zersplittert und zum grossen Theile nicht geordnet. Endlicher und Fenzl stellten sich die Aufgabe, dieses Material zu einem einzigen, leicht benutzbaren, wohl- geordneten Herbare umzugestalten. Mit grossem Eifer gingen sie, von Putterlick bestens unterstützt, an diese mühevolle Arbeit. Endlicher wurde jedoch bald von der Herausgabe seiner classischen „Genera plantarum" so vollständig in Anspruch genommen , dass er die Durchführung dieser Arbeit Fenzl überliess, der sie auch im Jahi-e 1838 beendete. Neben diesen Her bararbeiten fand Fenzl noch Zeit zu zahlreichen Publicationen ; von denselben seien namentlich hervorgehoben: Beiträge zu Endlicher's „Generibus plantarum", die gediegenen Abhandlungen über Acantliophylhmi , ferner über Mollugineen und Steudelieen , welche in den Annalen des Wiener Museums er- schienen; die im Vereine mit Endlicher und Bentham herausgegebene Aufzählung der von Baron Hügel in Neu-Holland gesammelten Pflanzen, endlich die Beschreibungen zahkeicher neuer Arten in den „Novarum stirpium decades". Nach dem im Jahre 1839 erfolgten Tode Joseph Freiherrn von Jacquin's erhielt Endlicher die Lehr- kanzel der Botanik an der Wiener Universität (1840), Fenzl wurde zum Custos der botanischen Abtheilung des Hof-Naturaliencabinets ernannt und ihm zugleich die Leitung der grossen vereinigten zoologisch-botanischen Bibliothek zugewiesen. In Bezug auf diese machte es sich Fenzl zur speciellen Aufgabe, die zahlreichen Lücken und Defecte zu ergänzen, was ihm auch in hohem Grade gelang. Durch viele neue Erwerbungen, ferner dadurch, dass Endlicher und Fenzl ihre Herbarien dem k. k. Hof-Naturaliencabinete widmeten, gebrach es bald an Raum. Da weiter der Universität kein umfangreicheres Herbar zu Gebote stand und Endlicher bei seinen das ganze Pflanzenreich umfassenden Studien den Mangel eines solchen sehr empfand, so fasste er den Plan, im botanischen Garten ein Musealgebäude aufzuführen, in welchem auch die Sammlungen der botanischen Abtheilung des Hof-Naturaliencabinets untergebracht werden sollten. Erst nach langen Verhandlungen und nach Beseitigung von Schwierigkeiten aller Art gelang es, diesen Entwurf auszuführen. Im Mai 1845 wurde das neue Musealgebäude bezogen. Trotz der vielen mit dieser Uebersiedelung in Verbindung stehenden Arbeiten war Fenzl auch schriftstellerisch sehr thätig; von 17* 132 seinen Publicationen aus dieser Periode seien namentlich hervorgehoben: „Pugillus plantarum novarum Syriae et Tauri occidentalis", Beiträge für Ledebour's „Flora rossica" und Ruprecht's „Pflanzenkunde des russischen Reiches", Abhandlungen über wenig gekannte Pflanzengattungen, Aufsätze über Tetradiclis, Hahrosia und Ankyropetalum u. s. w. Diese Arbeiten gehören zu den besten Publicationen über systematische Botanik aus jener Zeit. Nach dem im März 1849 erfolgten Tode Endlicher's wurde Fenzl mit Beibehaltung des Custodiates zum o. ö. Professor der Botanik an der Wiener Universität ernannt. Weil im Jahre 1850 eine Lehrkanzel für Pflanzenphysiologie und Anatomie errichtet wurde, so las Fenzl vorzugsweise über Morphologie und Systematik der Phanerogamen, und zwar bis zum Jahre 1870 nur in den Sommersemestern; erst im letzten Decennium dehnten sich seine Collegien auf beide Semester aus. Dem entsprechend war auch der Professoren- gehalt Fenzl's viele Jahre hindurch geringer bemessen; erst im Jahre 1868, als ihm in Anerkennung seiner Leistungen der Titel eines Eegierungsrathes verliehen wurde, trat eine entsprechende Erhöhung des Gehaltes als Professor ein. Die Collegien Fenzl's waren sehr breit angelegt, so dass es mit dem Gegenstande nur ausnahmsweise fertig wurde ; er verstand es aber , die Vorlesungen durch zahlreiche interessante Details zu beleben und vorgeschrittenere Besucher derselben zu selbstständigem Untersuchen anzuregen. Der Kreis seiner Hörer war ein ungemein grosser und beinahe alle jüngeren Botaniker Oesterreichs waren seine Schüler. Dem seiner Direction unterstehenden botanischen Garten der Wiener Universität widmete Fenzl, namentlich in den beiden ersten Decennien seines Wirkens, viel Aufmerksamkeit. Er bemühte sich, in den (freilich vollständig ungenügenden) Glashäusern möglichst zahlreiche Vertreter interessanter Formen zu cultiviren; er verwendete grosse Sorgfalt auf die correcte Bestimmung der einzelnen Arten; er nahm den unter Endlicher unterbrochenen Samentausch mit anderen Gärten wieder und in möglichst ausgedehntem Maasse auf; er gab endlich vom Jahre 1851 bis 1857 Adversarien heraus, in welchen ungenaue Bestimmungen so viel als thunlich richtig- gestellt wurden. Leider gestatteten die Dotationsverhältnisse die Fortsetzung der letzteren nicht. Als Vorstand (seit 1867 als Director) des k. k. botanischen Hofcabinets suchte Fenzl das Herbar dieses Instituts möglichst zu bereichern , und es ist zum guten Theile seinen Bemühungen zu danken , wenn dasselbe gegenwärtig als eines der schönsten, umfangreichsten und bestgeordneten des Continents erscheint. Mit besonderer Sorgfalt betraute Fenzl die Bibliothek des botanischen Museums ; er vervollständigte sie so viel als möglich, er schenkte derselben eine sehr grosse Zahl ihm zugesendeter Werke und Abhandlungen, er hielt sie endlich in musterhafter Ordnung. Der bekannte Bibhograph Pritzel bezeichnete sie in der Vor- rede zu seinem „Thesaurus literaturae botanicae" als „omnimn fere ditisuma". Von wichtigeren Publicationen Fenzl's nach dem Jahre 1850 wären hervorzuheben: Mehrere Ab- handlungen, welche theils in den Denkschriften, theils in den Sitzungsberichten der k. Akademie der Wissen- schaften erschienen, die Bearbeitung der Salsolaceen für die „Flora Brasiliensis" von Martins, Beschreibungen neuer Arten aus dem Oriente, die Herausgabe von Wulfen's „Flora norica", die Edition einer populären illustrirten Botanik, Aufsätze in den Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft, im „Garten- freunde" der Gartenbau-Gesellschaft u. s. w. Im Wesenthchen fand Fenzl's schriftstellerische Thätigkeit schon vor mehr als einem Jahrzehnte ihren Abschluss; es möge daher in dieser Richtung Einiges hier kurz bemerkt werden. Fenzl war ein ausgezeichneter Kenner der einheimischen und exotischen Pflanzenformen ; ein mehr als vierzigjähriges Studium des ihm massenhaft zu Gebote stehenden Materials hatte seinen Blick geschärft. Dabei unterstützte ihn eine sehr umfassende Kenntniss der systematischen botanischen Literatur ; auch mit den Autoren vor Linne war er vollkommen vertraut und pflegte sie mit Vorliebe zu citiren. Ein sehr treues Gedächtniss förderte ihn wesentUch bei seineu Forschungen ; er war ferner ein geschickter Präparator und zeichnete sehr gut. Mit scharfem Blicke verstand er es, die charakteristischen Merkmale hervorzuheben, grössere Pflanzengruppen natürlich zu begrenzen und zweifelhaften Gattungen den richtigen Platz im Systeme anzuweisen. Hierin ist Fenzl mit Endlicher auf das Innigste verwandt ; in der Beschi-eibung der einzelnen Arten übertrifft er ihn weit. Die Diagnosen und Beschreibungen sind mit grosser Präcision ausgearbeitet, die Synonymie wird sorgfältig berücksichtigt; die Gruppirung der Arten mit ihren Varietäten und Spielarten ist so geschickt angeordnet, dass Jeder, der Belehrung sucht, sie auch findet. Fenzl's Arbeiten sind in dieser Beziehung so vorzüghch, dass sie noch lange als Muster gelten werden. Die wissenschaftlichen Bestrebungen Anderer förderte Fenzl möglichst ; er scheute keine Mühe , um 133 formell mangelhafte Arbeiten, wenn sie ihm einen brauchbaren Kern zu enthalten schienen, zu verbessern und druckfähig zu gestalten. An dem nach dem Jahre 1848 sich immer reger entwickelnden Vereinsleben nahm Fenzl lebhaften Antheil. (Schluss folgt.) Eingegangene Schriften. (Vom 15. April bis 15. Mai 1880. Fortsetzung.) Acad. royale de Mödecine de Belgique. Me- moires couronnes et autres memoires. C'ollection in 8". Tome V, Fase. 4. Bruxelles 1880. 8". — Faucon: De ia resection precoce de toute la diaphyse du tibia dans certains cas d'osteo-myelo-periostite diftusc aigue. 102 p. K. K. Geographische Gesellschaft in Wien. Mit- theilungen. Bd. XVIII— XXll (N. F. Bd. Vin— XII). Wien 1875—1879. 8». Royal microscopical See. in London. Journal. Vol. III, Nr. 2. London 1880. 8". —Michael: A further contributiou to the knowledge of British Oribatidae. p. 177 — 201. — Groves! Ou a means ot obviating the re- nection from the inside of the bodytubes of microscopes ct. p. 215 — 226. — Nachet: On a petrographical microscope. p. 227 — 228. — Record of current researches relating to invertebrata, cryptogamia, microscopy ct. p. 229 — 363. Blasius, W. ; Die Neuaufstellung des Herzogl. naturhistorischen Museums zu Braunschweig. Braun- schweig 1879. S**. — Oeffentliche Anstalten für Natur- geschichte und Alterthumskunde in Holland und dem nordwestlichsten Theile von Deutschland. Braunschweig 1880. h«. R. Accademia dei Lincei in Rom. Atti. Anno 277. Ser. 3. Transeunti. Vol. IV, Fase. 4. Fioma 1880. 4». Sonder, Otto Wilhelm : Flora Capensis: being a systematic description of the plante of the Cape Colony, Caffraria and Port Natal, by W. H. Harvey and O.W. Sonder, Vol. I— III. Dublin 1859—64. 8». Müller, Ferdinandus : Fragmenta phytographiae Australiae. Vol. I — IV. Melbourne 1858. 8". Taplin, G. : The Folklore, manners, customs and languages of the South Austrahan Aborigines: gathered from inquiries made by authority of South Australian government. Adelaide 1879. 8". (Geschenk des Herrn Dr. R. Schoniburgk, M. A. N. in Adelaide.) Woods, Julian L. Tenison: North Australia, its physical geography and natural history. Adelaide 1864. 8". (Geschenk des Herrn Dr. R. Schomburgk, M. A. N. in Adelaide.) Merensky, A. : Beiträge zur Kenntniss Süd-Afrikas, geographischen, ethnographischen und historischen In- halts. Berlin 1875. 8". Schwalbe, Gustav: Beitrag zur Entwicklungs- geschichte des Zwischenhirns. Sep.-Abz. Naturforschender Ver. in Brunn. Verhandlungen. Bd. XVn. 1878. Brunn 1879. 80. — Schneider u. Leder; Beiträge zur Kenntniss der kaukasischen Käfer- fauna, p. 3— 104. (Schluss.) — Oborny: Flora des Zuaimer Kreises, p. 105 — 304. — v. Niessl: Ueber die Bahn des Meteores vom 5. September 1868. p. 305—320. — Rzehak: Analoga der österreichischen Melettaschichten im Kaukasus u. am Oberrhein, p. 321 — 326. — Habermann: Das Trink- wasser Brunns, p, 327 — 329. — v. Hardegger u. Briem: Durchschnittszahlen der meteorologischen Elemente von Grussbach, aus 5jährigen Beobachtungen, p. 330 — 333. — Uebersicht der meteorologischen Beobachtungen in Mähren und Schlesien, p. 334—363. Ministerial-Commission z. Untersuchung der deutsch. Meere in Kiel. Ergebnisse d. Beobaohtungs- stationen an den deutschen Küsten. Jg. 1879. Hft. X, XI. Berlin 1880. 8». Acad. Imp. des Sciences de St. Pötersbourg. Bulletin. Tome XXVI, Nr. 1. St. Petersbourg 1880. 4". — Michail üw: Nouvelle methode d'observer les phö- nomenes vasomoteurs chez la grenouille. p. 1 — 12. — We- liky: Siu- l'excitabiHte de la moelle epiniere et la vitesse de la translation de l'excitation nerveuse de long de cet Organe, p. 26 — 29. — Zinin: Note sur la Benzoine. p. 29 — 30. — Wild: Theorie complete du magnetometre bifilaire et nouvelles methodes de determination de l'intensitö hori- zontale absolue du magnetisme terrestre ainsi que des co- efficients de temperature et d'induction des aimaus. p. 69 — 79. — Wolfson: Embryologie du Lymnaeus stagnalis. p. 79—97. R. Society of Edinburgh. Proceedings. Vol. X. Nr. 103—105. 1878—1879. Edinburgh 1880. 8». — Ackroyd: On the action of light on the iris. p. 37 — 40. — Aitken: Ona new variety of ocular spectrum. p. 40 — 44. — Macfarlane: On the principles of the logic algebra. p. 44, 61, 105 — 111. — Blyth: Notes on some experiments with the telephone. p. 45 — 48. — Tait: On the measurement of beknottedness. p.48 — 49. — Macfar- lane: On the disruptive discharge of electricity. p. 50 — 52. — Brown and Blaikie: On the action of heat on the salts of trimethylsulpliine. p. 53 — 55. — Buchanan: Note on the distribution of temperature under the ice in Liulith- gow Loch. p. 56 — 61, 68 — 71. — id.: On deep-sea thermo- meters. p. 77 — 87. — Blaikie: Preliminary note on a cry- stalline Compound formed in water containing sulphiu'etted hydrogen and mercaptan in Solution, p. 87 — 89. — Tait: Laboratory notes p. 90 — 92. — Thomson: On gravitational oscillations of rotating water. p. 92 — 100. — Home: Fifth report of the Boulder Commission. p. 113 — 177. — Jolly: On the transportation of rocks found on the south shores of the Moray Firth. p. 178—185. — Somervall: Obser- vatious ou boulders and drift on the Pentland hüls. p. 186 —187. — Henderson: Notes on drift and glacial pheno- mena on the Pentland hills. p. 187 — 188. — Maclaren and Geikif: Refereuces to Striae and boulders on the Pentlands. p. 189 — 191. — Home: Remarks on the boulder report. p. 192 — 199. — Tennent: Why the barometer does not always indicate the real weight of the mass of atmosphere aloft. p. 212 — 223, — Macfarlane: On a calculus of relationship. p. 224 — 231. — Stirling: Additional obser- vations on the fungus disease atfecting salmon and other fish. p. 232 — 250. — Turner: On the form and structure of the teeth of Mesoplodon Layardii and Mesoplodon Sowerhyü. p. 250 — 252. — Brown and Blaikie: Action of heat on some salts of trimethylsulphine. p. 253 — 254. — Forbes: On the bursting of tirearms when the muzzle is closed by snow, earth, grease ct. p. 254 — 256. — Home: Notice of striated rocks in East Lothian and in some ad- joining counties. p. 256 — 270. — Tait: On methods in de- finite Integrals, p. 271- Morrison: On another method of preparing methylamine. p. 275 — 277. — Gibson: 134 On the eornposition of „Reli" an efflorescence on the soil of certain districts of ladia. p. 277 — 280. — Tenne nt: Proposed theory of the progressive movement of baroinetric depressions. p. 279 — 283. — Transactions. Vol. XXVIII, Part 3. for 1877 — 1878. Edinburgh 1879. 4».— Jenliin: On the ajjplicatiou of graphic methods to the deteriniuation of the efticiency of machinery. Pt. 2. The horizontal steam engine. p. 703 — 716. — Tait: Thermal and electric conductivity. p. 717 — 740. — Thomson: On thermodynamic motivity. p. 741 — 744. — Jenkin: On the harmonic analysis of cer- tain vowel sounds. p. 745— 778. — Smyth: Colöur in prac- tical astronomy spectroscopically exauüned. p. 779 — 843. Vol. XXIX, Pt. 1 for 1878—79. Edin- burgh 1880. 4". — Heddle: Chapters of the minera- logy of Scotland. p. 1 — 46, 55 — 118. — Muir: General theorems on deternünants. p. 47 — 54. — Hayeraft: On some physiological results of temperature variations. p. 119 — 132. — Rutherford: On the physiological action of drugs on the secretion of bile. p. 133—264. — Robinson and Goodwin: On some new bases of the Leucoliue series. p. 265 — 280 — Blyth: On the trausmission of sound by loose electrical contact. p. 281 — 284. — Smyth: The solar spectrum in 1877 — 78 with some practical idea of its pro- bable temperature of origination. p. 285 — 342. — Traquair: On the structure and affinities of the platysomidae. p. 343 — 392. — W a t s 0 n and Y o u n g : The anatomy of the northern Belwja (Beluga catodon. Gray), p. 393 — 436. — Geikie: On the carboniferous volcanic rocks of the basin of the Firth of Forth, their structure in the field and uuder the microscope, p. 437 — 518. Soc. Imp. des Naturalistes de Moscou. Bulletin. Ännee 1879. Nr. 3. Moscou 1880. 8o. — Milache- witch: Etudes paleontologiques. 2. Sur les couches ä Ammunites macrocexthalus enRussie. p. 1 — 21. — Bedriaga: Verzeichniss der Amphibien und Reptilien Vorder-Asiens. p. 22 — 52. — Lindeman: Monographie der Borkenkäfer Russlands, p. 53 — 87. — Trautsc hold: Sur rinvariabilite du niveau des mers. p. 129—155. — id.: Die geologischen Forschungen in den vereinigten Staaten von Nordamerika, p. 156—158. Anthropological Institute of Great Britain and Ireland in London. Journal. Vol. III, Nr. 2. London 1873. 8". — Vol. VI, Nr. 2, 3, 4. London 1877. gu. _ Vol. VII, Nr. 1, 2, 3. London 1878. 8«. — Vol. VIII, Nr. 2, 3, 4. London 1879. 8». Museum of comparative Zoölogy at Cambridge, Mass. Bulletin. Vol. VI, Nr. 4— 7. Cambridge 1880. 8". — Reports on the results of dredging under the super- vision of A. Agassiz in the Carribean Sea 1878, 79. VI. Pourtales: Report on the corals and antipatharia. p. 95 — 120. — Allen: The ethmoid boues in the bats. p. 121 — 122. — Garman: On certain species of Chelonicidae p. 123 — 126. — Fewkes: Contributions to a knowledge of the tubulär Jelly-flshes. p. 127—145. Verein z. Verbreitung wissensch. Kenntnisse in Wien. Schriften. Bd. XX. Jg. 1878/79. Wien 1880. 8°. K. Bayer. Akad. d. Wissensch. zu München. Sitzungsberichte. 1880. Hft. 1. München 1880. 8». — V. Schlagintweit-Sakünlünski: Erläuterungen des 4. Bandes der Reisen in Indien und Hochasien, p. 1 — 32. — Recknagel: Theorie des natürhcheu Luftwechsels, p. 33 — 88. — Klein: Zur Theorie der elliptischen Modulfunc- tionen. p. 89—100. Deutsche Seewarte in Hamburg. Aus dem Archiv der Deutschen Seevfarte. Jg. 1878. Hamburg 1878. 4". — Feiberg: Ueber die unperiodischen monatlichen Schwankungen des Barometerstandes. 16 p. — Rümker: Die wisseuschaftbcheu Ergebnisse der ersten in der Alithei- lung IV der Deutschen Seewarte i. J. 1877 abgehaltenen Concurrenz-Prüfung von 34 Marine-Chronometern. 26 p. Naturwissenschaftl. Ver. für Steiermark in Graz. Das chemische Institut der Universität Graz von Leop. v. Pebal. Wien 1880. 4». — Mittheilungen. Jg. 1879. Graz 1880. 80. (Fortsetzung folgt.) Historiscli-kritisclie Studien über das Ozon. Von C. Eugler, ord. Professor am Polytechnikum in Karlsruhe. M. A. N. (Fortsetzung.) 3. Bildung von Ozon im Momente der Ausscheidung des Sauerstoffs aus chemi- schen Verbindungen durch Einwirkung der Wärme, des elektrischen Stromes uud anderer Agentien. Die Zahl der Eeactionen, bei welchen unter Ausscheidung von gewölinlichem Sauerstoff zu gleicher Zeit auch eine Ozonbildung wahrgenommen werden kann, ist eine sehr grosse; denn fast überall da, wo Sauer- stoffabscheidung erfolgt unter Bedingungen, unter denen das Ozon existenzfähig ist, tritt diese Sauerstoffmodifi- cation auch mit auf. Wie schon oben erwähnt, stellen wir uns dabei vor, dass im Momente der Aus- scheidung einzelne noch nicht zu Molekülen vereinigte Sauerstoffatome sich an schon fertige Sauerstoffmoleküle anlagern und so Ozonmoleküle bilden. a) Ojionbildung durch Erhitzung sauer- stoffhaltiger Stoffe ist schon von mehreren Chemikern wahrgenommen worden. So schon im Jahre 1855 von Schönbein,') welcher beobachtete, dass der beim Erhitzen von Silberoxyd, Queoksilber- oxyd, Bleisuperoxyd, chlorsaurem, bromsaurem und jodsaurem KaU entstehende Sauerstoff einen ganz ge- ringen Ozongehalt zeigt. Auch Kingzett^) fand in dem aus Quecksilberoxyd rmd Mangansuperoxyd durch Erhitzen dargestellten Sauerstoffe etwas Ozon. Ueber- jodsäure scheidet beim Erhitzen auf 130 — 135" eben- falls ozonisirten Sauerstoff ab.^) b) Die Bildung des Ozons durch Zer- legung des W' assers mittelst des elektrischen Stromes (Elektrolyse) ist eine der ältesten Ozon- bildungeu, die wir überhaupt kennen. Schon Cruiks- hank ist, wie aus der geschichtlichen Einleitung hervorgeht , der eigenthümliche Geruch bei der Elektrolyse des Wassers aufgefallen, und Schön- bein hat gleich zu Anfang seiner Untersuchungen die Identität dieses Geruches mit demjenigen der elektri- 1) Verhaudlgn. d. naturf Ges. Basel I, 252. Journ. f. prakt. Chem. LXVI, 286. 2) Chem. News XXV, 212. ') Cr oft sowohl: Chem. News XXV, 87, als auch Bellucci: Ber. d. deutsch chem. Ges. 1875. 905, haben be- obachtet, dass beim Festwerden der Jodsäure Ozon ge- bildet wird. 135 BJrten Luft erkannt und das Ozon auf diesem Wege dargeBtellt. i) Wenn man die beiden Elektroden einer Batterie in Wasser taucht, so bildet sich am positiven Pole neben Sauerstoff immer eine geringe Menge Ozon. Eeines Wasser eignet sich für diesen Versuch viel "weniger als angesäuertes, 2) und hat sich als günstigstes Verhältiviss zur Darstellung ozonisirten Sauerstoffs auf elektrolytischem Wege 1 Vol. Schwefelsäure auf 5 Vol. Wasser herausgestellt.*) _ Nach Baumert*) sollen be- sonders günstige Resultate erhalten werden, wenn das Wasser mit Schwefelsäure-haltiger Chromsäure ange- säuert ist; ob jedoch andererseits Alkalien die Bildung von Ozon bei Elektrolyse des Wassers vollständig hin- dern, wie OsannS) gefunden hat, bedarf noch der Bestätigung. Schönbein*) fand allerdings bei An- wendung von mit Kalilauge versetztem Wasser auch nur selten Spuren von Ozon. Die Menge des Ozons, die sich bei der Elektro- lyse des Wassers bildet, ist ausserdem auch noch ab- hängig von der Temperatur der Flüssigkeit: je kälter, desto melir Ozon. Soret') fand beim EinsteDen des der Elektrolyse unterworfenen Wassers (1 TU.. Schwefel- säure und 5 Thle. Wasser) in ein Gemisch von Eis und Kochsalz und unter Anwendung 6 Bunsen'scher Elemente über 6 pCt. Ozon im Sauerstoff. Selbstver- ständlich müssen die Elektroden bei all' diesen Ver- suchen aus einem Material — am besten Gold oder Platin — gebildet sein, das sich mit Ozon nicht direct oxydirt, da sonst das Ozon theilweise oder ganz da- durch wieder zerstört werden würde. Der chemische Vorgang ist liier wieder der gleiche wie oben : die durch die Elektrolyse freigewordenen Sauerstoffatome vereinigen sich nur theilweise zu Mole- külen gewöhnlichen Sauerstoffs (O^) imd indem einige der letzteren mit noch einzelnen Sauerstoffatomen zusammentreffen, bildet sich Ozon (0^). 8) 1) Bericht über d. Verhandlgn. d. naturf. Ges. Basel IV, ,ö8, 6li. Abhaudlgn. d. II. Classe d. bajT. Akad. d. Wiss. III. Abtheilg. I, 257. Poggend. Anual. L, 616. ^) Osann (Poggend. Änual. LXXI, 458) behauptet so- gar, reiues Wasser gebe bei der Elektrolyse gar kein Ozon. Hat sich jedoch nicht bestätigt. 3) Hoff mann: Poggeud. Annal. CXXXII, 607. *) Pogffeud. Aunal. LXXXIX, 38. Auual. d. Chem. u. Pharm. LXXXVIII. 221. Journ. f. prakt Chem. LIX, 350. 5) Poggeud. Aunal. XCVI, 498. Journ. f. prakt Chem. LXVI, 1(12" 6) Jahresber. f. Chem. 1855, 289. 'J Compt. rend. LVI, 39J. Phil. Mag. (4) XXV, 208. Annal. d. Chem. u. Pharm. CXXVII, SS. Poggend. Annal. CXVIII. 623. Journ. f. prakt. Chem. XC, -216. ») Die Wahrnehnumg M e i d i n g e r ' s (Annai. d. Chem. u. Ph. LXXXVIII, 57), dass bei der Elektrolyse des Wassers auch noch Wasserstoffsuperoxyd entsteht, scheint sich nach neueren Untersuchungen B e r t h e"l o t ' s (Annal. d. chini. phy s. (5), XIV, 354) u. Schöne's (Annal. d. Chem. u. Ph. CXCVII, 166) nicht c) Bildung des Ozons aus sauerstoff- reichen Verbindungen, auf rein chemischem Wege, durch Einwirkung von Säuren. Hou- zeaui) fand zuerst, dass bei der Zersetzung des Bariumsuperoxyds mit Schwefelsäure neben Sauerstoff- gas ein activer Sauerstoff entsteht, dessen Identität mit Ozon er bald darauf erkannte, Schönbein er- klärte denselben später für das dem Ozon in elektrischer Beziehung entgegengesetzte Antozon, während ich in Gemeinschaft mit Nasse ^) nachwies, dass der aus Bariumsuperoxyd entwickelte Sauerstoff nur geringen Mengen beigemischten Ozons und Wasserstoffsuper- oxyds sein eigenthümlich reactives Verhalten ver- danke. Bald nach Houzeau's Veröffentlichung fand Bertazzi,3) dass übermangansaures Kali mit Schwefel- säure, Schönbein,*) dass Silbersuperoxyd mit Schwefelsäure das gleiche Ozon (damals für Antozon gehalten) bilde. Durch Untersuchungen von Weltzien, 6) Kingzett,*) Böttger') u. A. wurden die obigen W^ahmehmungen bestätigt; auch fanden die beiden Ersteren, dass chromsaures Kali mit Schwefelsäure in gleicherweise ozonhaltigen Sauerstoff liefert. Eiche**) wies nach, dass bei Einwirkung von concentrirter Schwefelsäure auf Wasserstoffsuperoxyd ebenfalls ozon- haltiger Sauerstoff entstellt. Bei allen Eeactionen dem- nach, dtirch welche Sauerstoff auf chemischem Wege unter Bedingungen ausgeschieden wird, bei welchen das Ozon existenzfähig ist, scheint sich von letzterem immer auch eine geringe Menge zu bilden. d) Die Bildung ozonhaltigen Sauerstoffs durch die Pflanzen ist eine Frage, die noch nicht abgeschlossen ist. Gerade wenn wir Ozonbildung im Allge- meinen überall da annehmen, wo Sauerstoffabscheidung unter Bedingungen erfolgt, die für die Existenz des Ozons günstig sind, sollte man denken, es müsse auch der durch zu bestätigen ; vielmehr soll die Verminderung der Ausschei- dvmg an Sauerstofi'gas bei Electrolyse Schwefelsäure-hahigen Wassers durch die Bildung von Ueberschwefelsäure (S'^ O') veranlasst sein. Damit fällt auch einer der Hauptstützpunkte der Schönbein 'scheu Theorie über Ozon und Antozon. Ueber die bei der Electrolyse des W^assers stattfindenden Vorgänge, sowie über die einschlägige Literatur siebe in Schöne's oben citirter Abhandlung. ') Compt. rend. XL, 947. Journ. f. prakt. Chem. LXV, Poggend. Annal. XCV, 484. 2) Äüual. d. Chem. u. Pharm. CLIV, 215. 3) Aus Cimeuto II, 291 im Jahresber. f. Chem, 1855, Siehe auch Schönbein: Verhandlgn. d. naturf. Ges. Basel III. 305. Journ. prakt. Chem. LXXXVI, 70. Bött- ger: Journ. prakt. Chem. LXXXVI, 377, u. Jahresber. d. physik. Vereins Frankfurt 1859—1860. ■») Verhandlgn. d. naturf. Ges. Basel I, 246. Journ. prakt. Chem. LXVI, 280. 5) Aunal. Chem. Ph. CXLII, 107. 6) Chem. News XXV, 242. ') Journ. prakt. Chem. LXXXVI, 377. 8) Aus Bull. soc. chim., Sitzg. 11. Mai 1860, im Jahres- ber. f. Chem. 1860, 66. 499. 287. 136 die Pflanzen ausgeschiedene Sauerstoff ozonhaltig sein. "Wenn auch der chemische Vorgang bei der Aufnahme und Beduction der Kohlensäure durch die Pflanze noch längst nicht klargelegt ist, so dürfen wir doch wohl annehmen, dass der durch die Pflanze ausgeschiedene Sauerstofi' theilweise oder ganz von der Kohlensäure stammt, deren eines SauerstofFatom direct oder indirect in Frei- heit gesetzt wird, wobei dann allen unseren Erfah- rungen nach als wahrscheinlich angenommen werden muss, dass einzelne dieser ausgeschiedenen Sauerstoff- atome sich mit Sauerstoffmolekülen zu Ozon vereinigen. Die Zahl der Chemiker, welche die wichtige Frage zu beantworten suchten, ob die Pflanzen ozonhaltigen Sauerstoff ausscheiden, ist eine sehr grosse; trotzdem aber ist wie gesagt die Beantwortung noch keine definitive. Schönbein gab auch zu diesen Unter- suchungen die erste Anregung. In einer Abhand- lung „über die Selbstbläuxmg einiger Pilze und das Vorkommen von Sauerstofferregern und Sauerstofi'- trägem in der Pflanzenwelt"') bewies er, dass der ausgepresste Saft von Boletus hiridus, dessen Stiel und Hut beim Zerbrechen an der Luft sich rasch bläuen, gerade so im Stande ist wie das Ozon, Guajaktinotur zu bläuen. Andererseits extrahirte er mittelst Alkohol aus den Pilzen eine Substanz, die, mit dem ausge- pressten Safte vermischt, die gleiche blaue Färbung gab, wie wenn die zerrissenen Pilze der Luft ausgesetzt waren. Demgemäss nimmt Sohönbein in diesen Pilzen einerseits eine durch Alkohol extrahirbare Guajak-ähnhche Substanz, andererseits einen in dem ausgepressten Safte enthaltenen Stoff an, der den Sauer- stoö' der Luft in Ozon umzuwandeln und so in Be- rührung mit der ersteren die Bläuung hervorzurufen im Stande ist. Phipson^) unterstütze diese Ansichten Schönbeiu's und suchte weitere Beweise dafür bei- zubringen. Die Luft selbst, die mit Pflanzen in Bemhrung gekommen war, hatte man noch keiner besonderen Prüfung auf Ozon unterzogen, bis Scoutetten^) den Nachweis zu liefern suchte, dass der durch die grünen Pflanzen ausgeschiedene Sauerstoff immer ozonhaltig sei. L u c a ^) fand, dass atmosphärische Luft, aus einem Eaume mit Pflanzen kommend und über Kalium ge- leitet, Salpetersäure bildet, während er niemals Salpeter- säurebildung wahrnahm, wenn die Luft aller Vegetation femgebUeben war. Dieses verschiedene Verhalten er- klärte er durch einen Ozongehalt der Luft im ersteren >) Verhandlgn. d. naturf. Ges. Basel I, 339. Journ. prakt. Chem. LXVII, 49ö. Siehe ferner Schönbein: Verhdgn. d. naturf. Ges. Basel V, 3, 15, 22. 2) Chem. News VIII, 103. 3) Compt. rend. XLII, 941; XLIII, 216. *) Ibid. XLIII, 865. Falle, indem er annahm, dass das Ozon in Gegenwart von Kalium mit Stickstoff Salpetersäure bildet. Kos- mann,i) Brame,^) Poey,^) Daubeny *) u. A. ver- treten die gleiche Ansicht und auch Griessmeyer^) findet in den mit Wasser zerriebenen frischen Ahorn- blättern Ozon. Zuerst trat Cloez^) in einer Keihe von Abhand- lungen gegen diese Ansichten auf und suchte den Be- weis zu liefern, dass der durch Pflanzen ausgeschiedene Sauerstoff völlig ozoufrei sei. Die gleiche Ansicht ver- traten Mulder,') Huizinga*) u. A. Insbesondere aber durch die in neuerer Zeit angestellten Versuche von Bellucci^) und Fautrat'") hat es den Anschein gewonnen, dass es zur Zeit nicht möglich ist, in dem pflanzlichen Sauerstofto Ozon naclizuweisen. Indessen, die Acten über dieses Kapitel sind noch nicht geschlossen, und kann ich es einstweilen nur als auf- fallend bezeichnen, dassimter so günstigen Bildungsbeding- ungen das Ozon noch nicht nachgewiesen werden konnte. Die bis jetzt ausgeführten Versuche haben sich vorwiegend die Beantwortung der Frage nach der Bil- dung von Ozon durch diejenigen Organe der Pflanzen, welchen die normale Sauerstoffabscheidung zukommt, also die Entwickelung des Ozons mit dem gewöhn- lichen Sauerstoff zur Aufgabe gestellt, eine Frage, die jedenfalls das höhere wissenschaftliche Interesse für sich in Anspruch nehmen darf. Andere haben die Frage aufgeworfen, ob nicht in harzreichen, also in Fichten- und Tannen Waldungen, der Sauer- stoff der Luft eine Umwandlung in Ozon er- leidet. Nach den Untersuchungen von Ebermeyer (siehe weiter unten) ist in der That die Waldluft ozon- reicher, ii) Dem ganzen Verhalten der fast an allen Theilen der Nadelhölzer wahrzunehmenden, sich fort- während verharzenden Ausscheidungen nach wäre es auffallend, wenn in den Wäldern nicht eine solche Um- wandlmig gewöhnhchen Sauerstoffs in Ozon oder doch in eine der sogenannten Ozonisation durch Terpentin- 1) Compt. rend. LV, 731. 2) Instit. 1856, 282. Jabresber. f. Chem. 1856, 267. 3) Compt. rend. LVII, 344. Chem. Centr. 1864, 351. 4) Zeitschr. f. analyt. Chem. VI. 208. ') Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1876, 835. 6) Compt. reud. XLIII, 38, 71.2. Annal. d. Chim. Phys. (3) L, 80; später: Bull. soc. chim. (2) III, 86. Chem. Centr. 1865, 1152. ') Aus Scheik.Onderz Ill.deel, tweedestuk, Onderz.160, im Jabresber. f. Chem. 18fi3, 139. «I Journ. f. prakt. Chem. CII, 203. 9) Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1873, 756. 1») Compt. rend. LXXXIII, 752. ") Fautrat giebt zwar an, in harzreichen Wäldern relativ wenig Ozon zu finden, da er jedoch seine Angaben (Compt. rend. LXXXIII, 755) nicht mit gleichzeitig ge- machten Beobachtungen ausserhalb des Waldes vergleicht, sind seine Versuche nicht entscheidend. Mir kommen übrigens die von ihm gefundenen Zahlen, die zwischen 7,7—8,8° schwanken, nichts weniger als auffallend niedrig vor. 137 öl (siehe unter 4) entsprechende active Form fortwährend stattfinden ■«Hirde. Inwieweit nun aber gerade dieser Process eine dauernde Erhöhung des Ozongehalts der Waldluft bedingt, muss durch weitere Versuche ent- schieden werden. (Siehe darüber auch weiter unten S. 53.) 4. Die Bildung des Ozons bei Oxydations- pro z'essen. Bald nach der Entdeckung des Ozons machte Schönbein i) die Beobachtung, dass langsam sich oxydirender Phosphor den gleichen activen Sauer- stoff bilde, den er dui'ch Elektrisiren von Luft und durch dieElektrolyse des Wassers erhalten hatte. Auch bei der langsamen Oxydation resp. Verbrennmig einer Reihe Ton anderen Stoffen, wie Aether, Weingeist, Aldehyd, Bittermandelöl, Terpentinöl, Citronenöl, Leinöl, ferner Yon Schwefelwasserstoff, schwefliger Säure, phosphori- ger Säure, Arseuwasserstoff, Stibäthj-1, von sich oxdiren- den Metallen u. a. m. , wies er Bildung von Ozon nach^). Wenn wir den chemischen Vorgang bei der Bil- dung des Ozons nach den unter 3. angeführten Pro- zessen in Rücksicht ziehen, hat das Auftreten von Ozon bei Oxydationswirkungen nichts Auffallendes mehr. So wie sich dort das Ozon bildet durch An- lagerung einzelner Atome an Moleküle Sauerstoff, so auch hier. Während aber dort die einzelnen Atome und Moleküle fast gleicherzeit ausgeschieden werden, sich also gleichsam im statu nasoendi treffen, werden hier bei der langsamen Verbrennung einzelne Moleküle des gewöhnlichen Sauerstoffs nur theilweise verzehrt, Theile derselben — Atome — bleiben als Reste \ind vereinigen sich mit noch nicht zerlegten Sauerstoff- molekülen zu Ozon. Bei langsamer Verbrennung einer grossen Zahl von Stoffen ist die Bildung von Ozon wahr- genommen worden; vor Allem aber bietet die Ozon- bildung bei der laugsamen Oxydation des Phosphors ein ganz besonderes Literesse. Schönbein, Marig- nacund de laBive,Williamson,Leeds u.A. haben darüber eingehende Versuche angestellt, durch welche der Chemismus dieser interessanten Bildungsweise so weit als mögHch klar gelegt worden ist^). Darnach ergiebt sich, dass feuchter Phosphor in allen sauerstoff- haltigen Gasgemischen ozonbildend wirkt und dass auch in reinem Sauerstoffgas — was lange Zeit hindurch allen Voraussetzungen entgegen nicht nachgewiesen werden konnte — Ozonbildung stattfindet, wenn das Gas durch Minderdruck nur hinreichend verdünnt wird Ueberhaupt bildet sich immer dann , wenn feuchter Phosphor in einem Gasgemisch im Dunkeln leuchtet, Ozon, wovon mau sich auch beim reinen Sauerstoffgas leicht überzeugen kann. Legt man nämlich einige Stücke Phosphor in eine mit Sauerstoffgas gefüllte Flasche halb unter Wasser, so wird man unter gewöhnlichem Atmo- sphärendruck ein Leuchten und damit Ozonbildung nicht wahrnehmen kömien, während sofort Leuchten und Ozonbildmig eintritt, wenn mittelst einer Liift- piunpe das Sauerstoffgas in der Flasche bis zu einem gewissen Grade verdünnt wird >). Dass das Ozon in einem über feuchtem Phosphor befindlichen abgesclilossenen Raum von selbst wieder verschwindet, ist eigentlich selbstverständlich, denn indem aUmälig der gesammte Sauerstoff an Phosphor gebunden wird, muss auch das Ozon mit dem Phosphor sich vereinigen. Aus diesem Grunde geben auch bei der Darstellung des Ozons diejenigen Apparate, bei welchen die Luft durch lange Röhren über feuchten Phosphor hiuweggeleitet wird, nur sclileohte Resultate. Das Ozon , das sich am Anfang der Röhre bildet, wird wieder gebunden, ehe es die Röhre verlassen kann. Auch unter den günstigsten Bedingungen lässt sich übrigens der Sauer- stoff mittelst Phosphors längst nicht so stark ozoniren, wie durch stille elektrische Entladungen ^). Eine der am wenigsten geklärten Fragen, welche in das Kapitel der „Erregung" (Ozonisation) des Sauer- stoffs durch langsame Oxydationen hineingehört , ist zweifellos die sogenannte Ozouisation des Sauer- stoffs durch Berührung mit Terpentinöl oder mit andei'en verwandten Stoffen, wie Citronenöl, Ber- gamottöl , Waoliholderöl , Cubebenöl u. a. , auch mit Bittermandelöl, Acet- und Valeraldehyd , mit Benzin und Petroleum, Aether, Alkohol etc^) Der Sauerstoff 1) Ber. über d. Verhandigii. d. uaturf. Ges. Basel VI, IC. 2) Verhandlgn. d. naturf. Ges. Basel l. 467. Journ. prakt. Cham. LH, 135, 18a; LV, 1. 11; LVI, 354; LXXVIII, 63; LXXIX, 65, 71. Poggend. Annal. CVIII, 471. ») Die betr. Literaturangaben siehe in d. geschichtl. Einleitg., auch Leeds, Auual. d. Ch. u. Ph. CXCVIII, 30. Leop. XVL 1) Die wichtige Frage, ob mit der Ozoubilduiig durch langsame (Jxydatiun in der atmosphärischen Luft, wie schon Schönbeiu beobachtet hatte, immer eine Bildung von Salpetersäure oder salpetriger Säure Hand in Hand geht, scheint in neuerer Zeit endgültig eutschiedeu zu sein, da Berthelot (Compt. rend. LXXXIV, 61) gefunden hat, dass die langsame O.xydatiou des Phosphors unter jeueu um- ständen immer von der Bildung geringer Mengen salpetriger Säure begleitet ist. •^) Besonders stark ozonisireud soll nach Schönbein das Stibäthyl auf Sauerstoff einwirken (Verhandlgn. d. uaturf Ges. Basel l, 512. Journ. prakt. Chem. LVI, a54). 3| Siehe darüber Schönbein: Verhandlgn. d. naturf. Ges. Basel I. 501; II, 3, 426, 441, 463. 477, 488, 4flS; IV, ISO, 204. 468 u. f Poggend. Annal. CVI, 307. Journ. f prakt. Chem. LH, 135, l.si; LIII, 65; LXXV, 73; LXXVII. 257; LXXX. 266; LXXXIV, 406; XCVIU, 257,280; XCIX, 11, l'J; C, 46!); CII, 145, 155; CV, 226. AunaL Chem. Ph. CII, 129. Chem. Centr. 1857, 481; 1858, 905; 18.59, 737; ferner: Kuhlmann (Compt. rend. XLI, 538), Cloez (Compt. rend. XLIII, 762), Berthelot (Annal. Chim. Phys. (3) LVIII. 42ii. lustit. 18i9, 272i, Houzeau (Compt. rend. L. «29. lustit. 1860, lü3. Journ. prakt. Chem. LXXXI, 18 138 wird durch Berührung mit den genannten Stoffen theil- weise, wie man sich auszudrücken pflegt, ozonisirt, geht in diesem Zustande in die betreffende Flüssigkeit in Lösimg und ertheilt dieser alle Eeactionen des Ozons: Jodkaliumstiirkekleister, Guajaktinctur werden gebläut, das Terpentinöl selbst besitzt stark bleichende Eigenschaften , wirkt im Allgemeinen sehr energisch oxydirend , kurz besitzt alle Merkmale , die einer Ozonlösung zukommen. Trotz entgegenstehender Ansichten muss es als auf der Hand hegend bezeichnet werden, dass von einer Lösung des Ozons in Terpentinöl in gewöhnlichem Sinne hier nicht die Eede sein kann; denn es ist ja nicht denkbar, dass ein so energisch oxydirender Kör- per wie das Ozon sich in einer so leicht oxydirbaren Substanz, wie das Terpentinöl ist, lange Zeit hindurch in freiem Zustande sollte halten können. Berthelot i) hat schon vor vielen Jahren hieraiif aufmerksam ge- macht und drei Arten von Sauerstoff' in mit Luft gestandenem Terpentinöl angenommen : gelösten gewöhn- lichen Sauerstoff, ozonisirteu Sauerstoff in Form einer sehr losen Sauerstoffverbindung und Sauerstoff in Form eines Terpentinharzes. Auch Ho uze au 2) nimmt eine noch unbekannte Sauerstoffverbindung loser Natur im Terpentinöl au und belegt diese Ansicht mit der von ihm gemachten Wahrnehmung, dass der Eüekstaud, den das Terpentinöl beim Verdampfen im Vacuum hinter- lässt, immer noch die stark oxydirenden Eigenschaften besitzt. Wären letztere nur durch gelöstes Ozon be- dingt gewesen, so hätten sie beim Verdampfen des Oeles — also des Lösungsmittels — versch^vinden müssen. Nur beim Kochen geht die stark oxydirende Eigenschaft, aber unter Entweichen von Kohlensäure, verloren. Letztere Thatsache deutet darauf hin, dass der active Sauerstoff des Terpentinöls in der Wärme oxydirend und zerstörend auf das Oel selbst einwirkt. Ueber die Natur der im Terpentinöl enthaltenen stark oxydirenden Verbindung hat Kingzett 3) Unter- suchungen angestellt und ist der Ansicht, dass dieselbe die Zusammensetzung C'^Hi^O^ besitzt, stark oxy- dirend wie Ozon wirkt und mit Wasser in Wasserstoff- superoxyd und Kampfersäure zerfällt ■>). 117), Low (Chem. Centr. 1870, 8:2!. Zeitschr. f. Chem. 1870, 609), Fudakowski (Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1873, 106\ Schaer (Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1873, -I0(.), Kingzett (Chem. Soc J. (2) XII, &11; XIII. 21o. Monit. scientif. |3) VI. 197), Papasogli (Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1877, 84), Schiel, ibid. l.'<7r). .'n.7. 1) Aniial, Chim. Phys. i3) LVIII, 445. Instit. 1859. 272. ■') Compt. rend. L, 829. Instit. 1800, 163. Journ. prakt. Chem. LXXXL 117. 3) Chem Soc. J. '2) XII, 511; XIII, 210. ') Papasogli (Ber. d deutsch, chem. Ges. 1877, 84) hat gefunden, dass Terpentinöl mit Natrium an der Luft Im Hinblick auf alle bei den Untersuchungen mit Terpentinöl gemachten Wahrnehmungen und auf Grund eigener Erfahrungen bin ich der Ansicht, dass bei der Einwirkung des Sauerstoffs auf das Oel sich zunächst der harzartige Köi-per bildet, den wir längst als Be- standtheil des an der Luft gestandenen Tei-pentinöls kennen und dass alsdann eine weitere, aber nur lose Anlagerung von Sauerstoffatomen an diesen harzartigen Körper stattfindet. Die bleichende und stark oxy- dirende Wirkung des Oeles beruht darauf, dass diese Harz-Sauerstoffverbindung ihren Sauerstoff leicht ab- giebt. Der Umstand, dass auch die Dämpfe des Ter- pentinöls oxydirend wirken, steht der obigen Annahme keineswegs entgegen , denn wenu auch nicht anzu- nehmen ist, dass die Harz-Sauerstoffverbindung für sieh verdunstet, so verdunstet doch das Terpentinöl selbst und bildet nun in der Luft erst jene oxydirende Verbindung. Derartige lose Anlagerungen bilden ja nichts Abnormes mehr, ich erinnere nur an die Jod- stärke und an die blaue Guajaktinctur, in welch' letz- terer wir ebenfalls eine sehr leicht wieder zersetzbare Sauerstoffanlagerung an das Guajakharz annehmen, auch muss hier daran erinnert werden, dass nach Houzeau und EenardM das Benzol bei Behandlung mit Ozon eine höchst explosive Verbindung, das Ozo- benzin, bildet ^t, die wahrscheinlich auch nur als eine derartige molekulare, sehr leicht wieder zersetzliche Anlagerimg zu betrachten ist. Was übrigens die oxy- direnden Terpentinöldämpfe betrifft, so ist es, ohne dass man zu der Annahme gelösten Ozons im Terpentinöl selbst genöthigt wäre, sehr wohl denkbar, dass in überschüssiger Luft sich wie bei der Einwirkung langsam oxydirender Stoffe auf Saiierstoff in der That etwas freies Ozon bildet. Ueber die ozonisirende Wirkimg des Aethers hat in neuerer Zeit Wolffhügel^) höchst interessante Versuche mitgetheilt, aus denen hervorgeht, dass die Bildung activen Sauerstoffs — ich möchte auch liier keine eigentliche Ozonbildung, vielmehr nur einen ähn- lichen Vorgang wie beim Terpentinöl, annehmen — mit der verdunsteten Aethermenge ungefähr propor- tional ist. Die oxydirende Wirkung der Blutkörper- chen darf mit derjenigen des Terpentinöls und ver- wandter Stoffe nicht , wie schon vielfach geschehen, in directen Vergleich gebracht werden. Die Blut- geschüttelt eine Säure bildet, die in heissem Wasser, Alko- hol und Aether löslich ist und gegen 97" schmilzt. ') Compt. rend. LXXVI, 57.'1. -) Das Nähere darüber siehe weiter unten. 3) Zeitschr. f. Biologie IX, 424. 139 körperchen sind nach Schönbein') im Stande, aus gewissen sauerstoffhaltigen Verbindungen (Wasserstoff- superoxyd, ozonisirtem Terpentinöl, ozonisirtem Aether) den Sauerstoff auszuscheiden oder richtiger zur oxy- direnden Wirkung gegenüber anderen Stoffen zu bringen. So werden Guajaktinctur und Jodkahumstärkekleister durch Wasserstoffsuperoxyd allein nicht gebläut, wohl aber sofort , wenn Blutkörperchen zugesetzt werden. Der Sauerstoff des Wasserstoffsuperoxydes wird also zur Action gezwungen. In gleicher Weise wirken die Blutkörperchen auch in einer Reihe von anderen Fällen. Platinmoor, Weizenkleber, EisenvitrioUöaung wirken ebenso wie die Blutkörperchen, und griuidet Schön- bein auf die letztere Eeaction die Vermuthuug, dass die Blutkörperchen ihre Wirkung dem Eisenoxydul- gehalt verdanken. So wie das Eisenoxydul des Eisen- vitriols u. a. Eisenoxydulsalze den gewöhnlichen Sauer- stoff zur Oxydation erregt, so auch das Eisenoxydul der Blutkörperchen. Die von Hiss 2) ermittelte Thatsache, dass die chemische Wirksamkeit der Blutkörperchen abnimmt in dem Maasse, in welchem denselben das Eisen entzogen wird , spricht zu Gunsten jener von Schönbein gemachten Annahme. Aus den mitgetheilten Thatsachen ergeben sich immerhin schon einige Anhaltspunkte für die chemisch- physiologische Rolle, welche die Blutkörperchen bei der Respiration zu spielen haben ; dieselbe dürfte nach diesen Erfalu'ungen mehr nur in einer Erregung des Sauer- stoffs der Luft zu chemischer Thätigkeit und Assimi- lation, als in einer directen Aufnahme und Uebertragung oder Umwandlung desselben in Ozon bestehen. Bei rascher Verbrennung kann sich unter Umständen ebenfalls Ozon bilden. Schon Schönbein bemerkte Ozon bei der Verbrennung von Wasserstoff zu Wasser, eine Beobachtung, welche durch neuere Versuche von Böttger^), Pincus*), Struve^), Löw^) u. A. ihre Bestätigung gefunden hat. Man kann sich vom Entstehen des Ozons dabei leicht über- zeugen, wenn man den aus einer Metallspitze aus- tretenden Wasserstoff entzündet und über die Flamme ein Becherglas stürzt. Das in letzterem sich ansam- melnde Gas nimmt deutücheu Ozongeruch an. Auch wenn man die gleiche Flamme in den Hals eines horizontal gestellten mit reinem Sauerstoff gefüllten Kolbens bringt, in welchem etwas Jodkaliumstärke sich >) Verhandlimgeu d. naturf. Ges. Basel I, 467; II, 9. 2) Siehe Schönbein: Verhaudlgn. d. naturf Ges. Basel II, 14. ») N. Repert. Pharm. XXIII, 372. *) Poggend. Amial. CXLIV, 480. 5) In d. Jahiesber. f. Chem. 1870, 199 aus N. Peters- burg. Acad. Bull. XV, 325. 6) Zeitschr. f. Chem. 1870, 65. Chem. Ceutr. 1870, 113, 386. befindet, kann mau die Ozoubildung durch Bläuung des Kleisters beobachten. Der letztere Versuch ist von Wichtigkeit: denn da schon Saussure und auch Schön - bein 1) bei Verbrennung von Wasserstoff, Oel, Holz etc. in atmosphärischer Luft die Bildung von salpetrigsaurem Ammoniak wahrgenommen haben, eine Beobachtung, deren Richtigkeit Zöller und Grefe ^) in neuerer Zeit bestätigt haben, hätte jene Versuche der Vorwurf treffen können, dass die salpetrige Säure zu Täuschungen Ver- anlassung gegeben habe. NachThan*), Struve*), Löw^), Schnauss^) und Eadulocoitsch^) wird bei der raschen Ver- brennung einer grossen Zahl anderer Stoffe — nach Einigen bei jedem Verbrenuuugsprozess — gewöhn- licher Sauerstoff in Ozon umgewandelt. So findet Thau Ozonbildmig beim Brennen des Leuchtgases, der gewöhnliehen Kerzen luid des Weingeistes, Radulo- coitsch beim Verbrennen von Wachs, Stearin, Petro- leum und Magnesium. In einer Leuchtgasflamme lässt sich nach Than das Ozon in der Weise erkennen, dass man die Luft, welche den unteren Theil der Flamme eines Bunsenbrenners umgiebt, rasch absaugt und durch angesäuerten verdünnten Jodkaliumstärke- kleister leitet, welch' letzterer dadurch sich blau färbt. Auch bei anderen Flammen lässt sich in ähnlicher Weise Ozon nachweisen **). Raduloooitsch Hess zur Nachweisung desselben die Flammen in einem Glas- kolben mit abgesprengtem Boden brennen und die sich bildenden Verbrennungsproducte durch ein Glasrohr passii'en, in dem sich mit Jodkaliumstärkekleister ge- tränkte Papierstreifen befanden. Than, welcher die Beobachtung machte, dass Holzkolile bei der Verbren- nung kein Ozon liefert, erklärt dies dadurch, dass der Kohlenstoff sich immer mit den beiden Atomen des Moleküls Sauerstoffs zu Kohlensäure vereinige, während bei der Verbrennung von Wasserstoff und wasserstoff- haltigen Stoffen unter Bildung von Wasser einzelne Sauerstoffatome ausgesclriedeu werden, die sich mit noch nicht zerfallenen Sauerstoffmolekülen zu Ozon >) Journ. prakt. Chem. LXXXVI, 129. Aunal. Chem. Ph. CXXIV, 1. Chem. Centr. 1862, 625, 639. 2) Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1877. 2144. s) Journ. {. prakt. Chem. (N. F.) I, 415. Chem. Centr. 1870, SOb. i) N. Petersb. Acad. Bull. XV. 325. 6) Zeitschr. f. Chem. 1870, i>5. Chem. Centr. lS7i , 113. 6) Arch. Pharm. (2) CXLII, 193. ') Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1874, 1454. 8) Böttger (Chem. Centr. 1870, 161) und Böcke (Chem. News XXII, 57) suchten zwar nachzuweisen, der Erstere, dass bei den augeführten Verbrennungsprozessen nur kohlensaures Ammoniak und Wasserstoffsuperoxyd; der Letztere, dass Oxyde des Stickstoffs nebenbei gebildet wür- den und nicht Ozon; die neuereu Versuche von Radulo- coitsch, der neben Ozon allerdings auch noch die Bildung von salpetrigsauren Salzen wahrgenommen hat, bestätigen jedoch die Than'schen Resultate. 18* 140 Tereinio-en. Da die Holzkohle soviel wie keinen Wasser- stoff enthält, kann sie hiernach bei der Verbrennung auch kein Ozon liefern i). Lässt auch der sichere Nachweis des Ozons in vielen einzelnen Fällen noch Manches zu wünschen übrig, so geht doch aus den hier mitgetheilten That- sachen zur Genüge hervor, wie gross die Zahl der chemischen Prozesse ist, durch welche das Ozon bei besonderen elektrischen Constellationen in unserer Atmo- sphäre und bei gewissen Veränderungen, die fortwährend auf unserer Erdoberfläche vor sich gehen, bei den zahl- reichen Prozessen der Productiou und Consumtion des Sauerstoffs, gebildet werden kann. Darstellung des Ozons. 1. Durch Elektrisiren von reinem Sauerstoff oder von Luft. 2. Mittelst feuchten Phosphors. 3. Durch Verbrennen von Leuchtgas. 4. Elektrolyse des Wassers. 5. Chemische Zer- setzung sauerstoffreicher Verbindungen. Zur Darstellung des Ozons in Laboratorien und zu technischen Zwecken bedient man sieh der Ozoni- sation des gewöhnlichen Sauerstoffs durch elektrische, meist sogenannte stille Entladungen, oder auch gewisser langsamer Oxydations- resp. rascher verlaufender Ver- brennungsprocesse, welche, wie schon auseinandergesetzt worden ist, zur Ozonbildung aus gewöhnlichem Sauer- stoff ebenfalls Veranlassung geben können. Nur selten kommt die Ausscheidung ozonhaltigen Sauerstoffs aus sauerstofflialtigen Verbindungen auf nassem Wege zur Anwendung. 1. Methoden, welche auf dem Durch- treten von Elektricität durch Sauerstoff oder atmosphärische Luft beridien. Die älteste schon von Schönbein und nach ihm von Marignac und de la Eive, Fremy und Becquerel, Andrews u. A. benützte Methode dieser Art besteht in der Anwendung eines Rohres von der Einrichtung eines Eudiometers, welches mit Luft oder besser Sauerstoffgas gefüllt über Quecksilber oder Schwefelsäure aufgestellt ist, und dessen beide einge- schmolzenen Platindrähte mit den Polenden eines In- ductionsapparates oder auch einer Elektrisirmaschine verbunden werden. Der durchtretende Funken bewirkt die Ozonisation des Sauerstoffs. Die günstigsten Be- dingungen, unter welchen die Ozonbildung unter diesen Umständen vor sich geht, sind schon oben (S. 126) zusammengestellt, und sind dort auch die Versuche von Andrews angefiihrt, welche beweisen, dass man nach dieser Methode nur verhältnissmässig wenig Ozon er- hält. In einem ähnlich eingerichteten, horizontal auf- gestellten Eohr, welches an beiden Seiten offen ist, kann man beim Durchleiten von Luft oder Sauerstoff auch einen continuirlichen Strom ozonhaltigen Gases erzeugen, i) Werner Siemens 2) war der Erste, welcher einen Apparat construirte, der auf die Einwirkung stiller Entladungen auf Sauerstoff oder atmosphärische Luft basirt ist, eine Methode, die nach den oben ge- gebenen Auseinandersetzungen eine weit stärkere Ozoni- sation ermöglicht. Dieser Apparat, auf beigef. Taf. Fig. 4 abgebildet, besteht aus dem weiteren Glasrohr AA, dem engeren Glasrchr B, beide mit möglichst dünnen Glaswandungen und so ineinander gesteckt, dass ein ringförmiger Kaum zwischen denselben frei bleibt. A ist oben mit Ansatzrohr C versehen und an B an- geschmolzen, imten in das engere Rohr D ausgezogen und hat auf seiner Aussenseite eine Metall-, am besten Stanniolbelegung; eine ebensolche hat B auf der Innen- seite, welch' letztere mit der Klemmschi'aube E in leitende Verbindung gesetzt ist. Verbindet man die beiden Metallbelegungen mit den Drahtenden eines kräftigen Inductionsapparates, so beginnt der Zwischen- raum zwschcn den beiden Glasröhren zu leuchten und der dort betindliclie oder hiudurchgeleitete Sauerstoff wird stai'k ozonisirt. Die neuere Construction dieses Siemens'schen Apparates ist auf gleicher Taf. Fig. 5 abgebildet. A, eine 1,8 cm weite Glasröhre, auf der Aussenseite in einer Länge von ca. 21 cm mit Stanniol belegt; B, ein engeres, innen versilbertes oder mit Stanniol belegtes, in das verengerte Ende von A luftdicht eingeschmol- zenes, bei b geschlossenes Glasrohr, dessen Durchmesser nur ca. 1 cm beträgt. Die Metallbelegungen können durch die Klemmschrauben EE mit den Drahtenden des Inductionsapparates in Verbindung gesetzt werden, worauf der durch C eingeleitete, durch D abgeleitete, vorher möglichst getrocknete Sauerstoff, resp. die Luft, eine kräftige Ozonisation erfahrt. Um die bei dem Siemens'schen Apparat ein- tretende Erwärmung und dadurch herbeigeführte theil- ') Es mag hier noch der Ansicht Moffat's („Ozone and Antozone" b. Fox, 117) gedacht werden, nach welcher die Phosphorescenz des Meeres Ozonbildung zur Folge hat; er hält jene für einen dem des Phosphors analogen Verbrennungsprozess und bringt diese Ozonhildung in directe Relation mit der langsamen Oxydation des Phosphors, ohne ■weitere Belege für diese Ansicht beizubringen. >) Hunt (Ber. d. deutsch, ehem. Ges. IX, 207) lässt zur Darstellung von Ozon in grossem Maassstabe den elektrischen Funken auf stark coniprimirtes gut gekühltes Sauerstofi'gas oder unter denselben Umständen auf Luft einwirken und will dieses für England patentirte Verfahren zur Umwandlung von schwefliger Säure in Schwefelsäiu'e benützen. ■^) Poggend. Annal. CII, 120. 141 weise Zerstörung des Ozons zu verhindern, hat Willst) einen Apparat construirt, bei welchem Wasserkülilung angebracht ist. Der Apparat wird von den englischen Mechanikern Tisley und Spiller 2) gefertigt. Auf derselb. Taf. Fig. 6 bedeutet AA ein ca 3,3 cm weites üla.srolir, an beiden Enden durch aufgekittete, innen mit Schellack überzogene Messingdeckel verschlossen. BB ist ein mit Zinnfolie belegter Metallcylinder, etwas enger, aber fast so lang, als AA und in dieses Bohr eingeschoben, C der äussere Stanniolbelag, beide mit- telst Klemmschrauben FF mit dem Inductionsapparat in' Verbindung zu setzen. DD ist ein Bohr, durch welches kaltes Wasser hindurchströmt, EE Eintritts- resp. Entbindungsrölire für das Sauerstoffgas. Fig. 7 beigef. Taf. ist die sehr wirksame Ozonisations- röhre von v. Babo^) abgebildet zugleich mit einem Ansatz zum Weiterleiten des Gases, wie er von Nasse und Verf. *) bei ihren Untersuchungen benützt wor- den ist. AA ist eine 0,6 — 1 cm weite, ca. 1 m lange Glasrölrre, in deren beiden Enden je ein starker Platin- draht eingeschmolzen ist. Jeder dieser Platindrähte verzweigt sich innerhalb AA in 6 — 12 feine Platin- drähte, welche bis zur entgegengesetzten Seite des Eohres hindurchlaufen, vor directer Berührung jedoch durch dünne GlasumhüUungen geschützt sind. Diese Glasumhüllungeu bestehen in ganz dünnen ca. 0,3 mm weiten Glasröhren, die durch Ausziehen einer weiteren Röhre leicht herzustellen sind. Sie werden an der entgegengesetzten Seite des Eintritts des Platindrahtes zugeschmolzen und bilden so ein ganzes Bündel um- hüllter Drähte, welches beim Verbinden der beider- seitigen Zuleitungsdrähte im Dunkeln stark leuchten muss. Zur Erspainang von Platindraht kann man den in die Glasröhrchen eingeschlossenen Theil aus dünnem Kupferdraht herstellen, wie er zum Ueberspinnen von Violinsaiten benützt wird, muss aber in diesem Falle die Platindrähtchen doch bis in die dünnen Glas- röhrchen eintreten lassen, in dieselben einschmelzen und erst innerhalb mit den Kupferdrähtchen verbinden. Luft oder Sauerstoff werden bei a eingeleitet, treten durch das sich entladende Bündel von Drähten hin- durch und bei b wieder aus. Zum Weiterleiten des Gases, welches nun Korke, Kautschuk etc. energisch angreift, bedient man sich am besten eines Ansatzes mit Quecksilberverscliluss, bestehend in einem Glas- cylinder BB, der mittelst eines Korkes an dem aus- gezogenen Ende der Bohre b (Fig. 7) befestigt ist. Der dadurch in BB entstehende kleine Behälter wird lialb mit Quecksilber angefüllt, welches mit dem eingesetzten, unten glockeuartig erweiterten Glasrohr C einen Ver- schluss bildet. Die U-formige Biegung von b ist nothwen- dig, damit nicht bei eventuellen Erschütterungen Queck- silber von BB in die Ozonisationsröhre treten kann. Apparat von Houzoau '); Fig. 8 beigef Taf. AA eine Glasröhre, im engeren Theil nur ca. 1,5 mm weit, 40 cm lang, oben für Zuleitung des Sauerstoffs, unten zum Weiterleiten des ozonisirten Gases eingerichtet. Ein dicker Kupfer- oder besser Platindraht zieht sich der ganzen Länge nach durch den engen Theil des Kohi-es AA und ist oben durch einen eingeschmolzenen Draht mit dem Inductionsapparat in Verbindung, ebenso der Platindraht bb, welcher spiralartig um AA ge- wunden ist. Wenn man das Sauerstoffgas mit einer Geschwindigkeit von wenig mehr als einer Blase pro Seeunde (ca. 1 1 die Stunde) durch diese Röhre leitet, können bis 564 mg Ozon im Liter Sauerstoff erhalten werden. 2) Li Fig. 9 ist ein abgeänderter Apparat dar- gestellt, der das Durchleiten des Sauerstoffgases mit doppelter Geschwindigkeit erlaubt. Das engere Rohr ist hier von einem zweiten weiteren umgeben, durch welches ebenfalls Sauerstoff behufs Ozonisation hin- diu'chgeleitet wird. Das Gas entweicht unteu aus bei- den Röhren gleichzeitig. Bei dem Apparat von Boillots) sind zwei Glas- röhren nach Art eines Lieb ig 'sehen Kühlers inein- ander befestigt. Innerer Durchmesser der inneren Röhre 10 mm, der äusseren 13 mm, Länge der letzteren 45 cm; die erstere ragt auf beiden Seiten etwas her- vor. Als leitende Substanz benützt BoiUot Retorten- kohle, womit er die äussere Röhre in feinpulverigem, die innere in gröbHch gepulvertem Zustand anfüllt, und welche beiderseits mit dem Inductionsapparat in Ver- bindung gesetzt wird. Sauerstoff oder Luft passireu zur Ozonisation das innere Rohr. Im Liter fanden sich 27,7 — 46,0 mg Ozon. Thenard*), welcher die Beobachtung machte, dass dieMetaUelectroden bei langem Gebrauch derOzoni- sationsröhren rauh werden, sich mit Zacken und Spitzen bedecken, die dann eine Condensation der vertheilten 1) Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 1873, 769. 2) „Nature" VIII, 148. s) Amial. d. Chem. u. Ph. 11. Suppl. 267. *) Engler u. Nasse: Annal. d. Chem. u. Ph. CLIV, 215. J) Compt. rend. LXXIV, 256. Annal. chim. phys. (4) XXII, 150. Dictionn. d. chim. Wurtz II a, 719. ^) Houzeau giebt lb8 mg Ozon an; aus dem Zusammenhang folgt jedoch, dass darunter nur der- jenige Theil des ozonisirten Sauerstoffs verstanden ist, der auf Jodkalium jodausscbeidend gewirkt hat, also der dritte Theil, so dass die von Houzeau angegebene Zahl nüt ä zu multipliciren ist, um die Gesammtozonmeuge auszu- drücken (siehe auch S. 24). ») Compt. rend. LXXV, 214 u. 1712 •1) Compt. rend. LXXV, 118. Bericht einer akad. Com- mission über d. Apparat: ibid. 1735. 142 Elektricität uud einen Uebertritt gerade nur an diesen Stellen zur Folge liaben, construirte einen Apparat, bei welchem in Salzsäure gelöstes Chlorantimon als leitende Flüssigkeit benützt wird. Der Apparat besteht aus drei concentrisoh ineinander befestigten Glasröhren ; die in- nerste derselben, sowie der ringförmige Raum zwischen den beiden äusseren Röhren sind mit dem salzsauren Chlorantimon gefüllt, so dass zwischen beiden nur noch ein enger ringförmiger Raum zum Durchlassen des zu ozonisireuden Sauerstoffgases frei bleibt. Das gleiche Princip ist bei dem Ozonapparat von Wislicenus zur Anwendung gebraoht.i) AA (beigef. Taf. Fig. 10) ist ein weiter GlascyUnder, BB ein enges, dünnwandiges Glasrohr, welches von dem wenig wei- teren, ebenfalls dünnwandigen Rohr CG so umhüllt ist, dass nur ein enger ringförmiger Raum frei bleibt, welchen der aus DD kommende Sauerstoff passirt und dann durch E wieder austritt. AA und BB sind mit Schwefelsäure (1 Thl. Wasser -f 1 Thl. conc. Schwefel- säure) gefiUlt, und diese ist vermittelst Elektroden mit dem Inductionsapparat in Verbindung gesetzt. Sehr zweckmässig und einfacher als der eben heschriebene Apparat ist derjenige von Kolbe*) ein- gerichtet. AA (beigef. Taf. Fig. 11) ist ein weiter Glas- cylinder mitFuss, BBein4cm weites, dünnwandiges Glas- rohr mit Zuströmungsrohr a und Entbindungsrohr b ; in BB ist ein etwas engeres, ebenfalls dünnwandiges Rohr eingeschmolzen, so dass zwischen den beiden Röhi'en wieder ein enger ringförmiger Raum für die übertretende Elektricität frei bleibt. Füllt man Cylinder AA und innerstes Rohr mit Schwefelsäure (1 Wasser -\- 1 conc. Schwefelsäure), verbindet die beiden Platinelektroden mit dem Inductionsapparat und leitet einen langsamen Strom Sauerstoff von unten nach oben durch den Apparat, so tritt starke Ozonisation des Gases ein. Der Apparat, welchen Berthelot 3) beschreibt, ist dem Kolbe'schen — jedoch ohne dass Berthelot in seiner Pubhkation K o 1 b e's Name erwähnt hätte — genau nachgebildet, wie sich aus Fig. 12 beigef. Taf. ohne Weiteres ergiebt. A A weiter GlascyUnder mit Fuss, B Glasröhre mit den Zu- und Ableitungsröhren a und h für das Sauerstoflfgas, C engere, in B bei c einge- schliflfene Glasröhre. A und C sind mit verdünnter Schwefelsäure gefüllt und nehmen die Elektroden auf Von mehreren Seiten ist die Anwendung der Holtz'schen Elektrisirmaschine anstatt des Ruhm- korff sehen Inductionsapparates empfohlen worden. und nach den Versuchen von Gianetti und Volta*) soll man dabei eine dreimal so starke Ozonisation er- halten. Wright*) bedient sich zur OzondarsteUung einer 20 cm langen, 2,5 cm lichtweiten Glasröhre, welche beiderseits mit auf der Innenseite cementirten Korken verschlossen ist. Durch die Durchbohrung des einen Korkes geht ein Glasrohr, das sich ausserhalb in zwei Schenkel verzweigt, innerhalb aber nur ein Stück weit in das weitere Rohr eindringt; ein gleiches Rohr ist am zweiten Kork angebracht. Durch die Längsaxe dieser eingesetzten Glasröhren gehen dicke Kupferdrähte, die vor- und rückwärts bewegt, sich also beliebig genähert resp. von einander entfernt werden können. Der eine dieser Drähte endigt im Innern mit einer Kugel, der andere mit einer senk- recht zur Axe des Rohres angesetzten Scheibe, deren Peripherie jedoch nicht ganz bis zur Rohrwandung reicht, so dass ringsherum noch ein Abstand von 2 — 3 mm bleibt ; ebenso schliesst auch die Kugel ihr Rohr nicht vöUig ab. Der zu ozonisirende Sauerstoff tritt durch das Zweigrohr der einen Seite ein und in ozonisirtem Zustande auf der entgegengesetzten Seite wieder aus. Das Drahtende der Scheibe wird mit dem negativen, dasjenige der Kugel mit dem positiven Pol der Holtz' sehen Maschine verbunden und beide Drähte so ver- schoben, dass gerade dunkle Entladung zwischen Kugel und Scheibe stattfindet. Bei reinem Sauerstoff muss die Entfernung grösser genommen werden als bei Luft. Gianetti und Volta') bedienen sich eines Apparates, der ganz ähnlich dem Siemens'schen ein- gerichtet ist. Derselbe besteht aus zwei Glasröhren, das innere 2 cm, das äussere 2 1/2 cm weit, das erstere innen, das letztere aussen mit Stanniol belegt und mit der Holtz 'sehen MasoWne in Verbindung gesetzt. Der Sauer- stoff durchströmt den ringförmigen Raum mögUchst voll- ständig dadurch, dass Ein- und Austrittsrohr an schräg einander gegenüber befindlichen Stellen angebracht sind. Je langsamer der Gasstrom und je niedriger die Tem- peratur, desto mehr Ozon wird gewonnen. Zwischen 5 und 10" und bei Durchgang von'/a Liter pro Stunde wurde ein Maximum von 40 mg Ozon pro Liter Sauer- stoff erzielt, während unter gleichen Umständen mit dem Ruhmkorff'schen Inductionsapparat nur 1/3 dieser Menge erhalten werden konnte. Gianetti und Volta empfehlen die Holtz'sche Maschine besonders zur Ozonbereitung in grossem Massstabe. ») Regnault-Strecker's Lehrbuch d. anorg. Chem. IX. Aufl. V. Wislicenus, S, 73, 2) „Kurzes Lehrbuch d. auorg. Chemie" v. H. Kolbe S. 106. 3) Annal. d. chim. phys. (5) X, 1)5 ') Ber. d. deutsch, chem. Hes. 1876, 84. 2) Chem. News XXVI, 113. PhU. Mag. (4) XLIV, 156. 3] Ber. d. deutsch, chem. (jes. 1870 «4. Gazz. chhu. ital. 1876, 88. (Fortsetzung folgt.) 143 Biographische Mittheilungen. Am 17. October 1879 starb zu South-Kensington John Miers, Vicepräsident der Linne'schen Gesell- schaft in London, der Nestor der englischen Botaniker, ausgezeichnet als Systematiker, im Alter von 90 Jahren. M. A. K, vergl. p. 113. Am 22. Januar 1880 starb zu Portici bei Neapel E. Celi, Director der höheren Ackerbauschule daselbst. In der Nacht vom 16. auf 17. Februar 1880 starb zu Berlin der Chemiker Paul Mendelsohn- Bartholdy im Alter von 38 Jahren am Herzschlag. Am 25. März 1880 starb auf einer wissenschaft- lichen Reise nach ChiH Dr. John Mc. ü. Irby, wohl- bekannt durch seine Dissertation: „On the Chrystallo- graphy of Calcite", 1878. Der früh Verstorbene war erst 26 Jahre alt, berechtigte aber nach seiner ganzen Persönhchkeit zu den schönsten Erwartungen. Die Wissenschaft der Mineralogie und Krystallographie verliert in dem Dahingeschiedenen einen ihrer talent- vollsten Jünger. Am 10. Mai 1880 starb Dr. Richard Bieder- mann, Herausgeber des „Centralblattes für Agrioultur- chemie und rationellen Landwirthschaftsbetrieb". Am 25. Mai 1880 starb zu Lagoa Santa der bekannte dänische Gelehrte Dr. P. V. Lund, im Alter von 79 Jahren. Er hielt sich seit 1832 in Brasilien auf und hat sich namentlich Verdienste durch seine systematische Untersuchung der brasilianischen Knochen- höhlen erworben; aber auch andere Naturverhältnisse Brasiliens hatten an ihm einen kundigen Forscher. Am 28. Mai 1880 starb zu Graz HeHodor Pruckner, Mitglied der Expedition Russegger (1837—39) in Afrika, 78 Jahre alt. Am 9. Juni 1880 Nachts starb zu Paris der Senator Dr. Paul Broca, Professor der chirurgischen Pathologie au der Pariser Facultät, Chirurg der Krankenhäuser -Pitie und Saint Antoine und Professor am anthropologischen Laboratorium, im 56. Lebens- jahre. Er hinterlässt zahlreiche wissenschaftliche Schriften. Am 23. Juni 1880 starb zu Wien Dr. Adolph Zsigmondy, Primararzt des Allgemeinen Kranken- hauses und Docent der Zahnheilkunde. Der Ver- storbene hatte einen anerkannten Namen als Operateur und war Begründer der Wiener zahnärztlichen Schule. Am 27. Juni 1880 starb zu Rüdersdorf bei Berlin Professor Dr. C. W. Borchardt, Mitghed der physi- kalisch-mathematischen Classe der Akademie der Wissen- schaften in Berlin, seit 1856 Redacteur des von Grelle begründeten „Journals für reine und angewandte Mathematik". Am 30. Juni 1880 starb zu Marburg der ordent- liche Professor der Medicin an der dortigen Hochschule Dr. Carl Phihpp Falck. Derselbe, am 1. März 1817 in Marburg geboren, gehörte der dortigen Hochschule über 30 Jahre und zwar seit 1856 als ausserordent- hcher und seit 1863 als ordentlicher Professor und Director des pharmakologischen Instituts an. Die Hochschule verliert in Professor Falck einen ihrer ältesten und tüchtigsten Lehrer, die Wissenschaft einen in der Literatur seines Faches geschätzten, bis in sein Alter rastlos thätigen , eben so eifrigen wie gewissenhaften Forscher. Am 1. Juli 1880 starb zu Giessen nach schwerem Leiden der Geheime Medicinalrath Professor Dr. Phöbus, hochverdient um die Wissenschaft der Pharmakologie, wie durch seine langjährige Docenten- thätigkeit, vor seiner Versetzung in den Ruhestand, um die Universität Giessen. Er war geboren am 27. Mai 1804 in Märkisch Friedland, habilitirte sich 1832 in Berlin, wurde im Jahre 1838 nach Giessen berufen und dort 1843 zum ordentlichen Professor und Director des pharmakologischen Instituts ernannt. Am 3. Juli 1880 starb zu Stettin der Geheime Medicinalrath Dr. Behm im 81. Lebensjahre. Er war lange Jahre Leiter des Hebeammen-Instituts und Lehrer der Naturwissenschaften am Marien-Stiftsgymnasium. In weiteren Kreisen ist er namentlich durch seine genaue Kenntniss der geologischen Verhältnisse der Provinz Pommern bekannt. Am 8. Juli 1880 starb zu München der als tüch- tiger Arzt hochgeschätzte Dr. med. Gustav Rubner, im 70. Lebensjahre. Am 19. Juli 1880 starb zu Dresden Carl Rudorf, königlich sächsischer Oberforstmeister und Director der königlichen Forsteinrichtungsanstalt in Dresden, um das Forstwesen vielfach verdient. Am 19. Juli 1880 starb zu Reverly, Massachussets, Graf Louis Frangois dePourtales, ein Schüler und Mitarbeiter von Agassiz, nach dessen Ableben Director des Zoologischen Museums in Boston. Derselbe war am 24. März 1822 zu Neufchätel geboren. Um dieselbe Zeit starb zu Kopenhagen Carl Petersen, dänischer Polarfahrer , Theilnehmer an einer Reihe von Nordpolexpeditionen, die in den letzten 30 Jahren ausgeführt wurden, 67 Jahre alt. Am 23. Juli 1880 starb zu Philadelphia Dr. Constantin Hering, der Stifter des Homöopathischen College daselbst und hierdurch der eigentliche Be- gründer der Homöopathie in Amerika, am 1. Januar 1800 zu Oschatz in Sachsen geboren. Am 26. Juli 1880 starb zu Halle Dr. med. U4 Friedrich Wilhelm Ernst Steudeuer, ordentlicher Professor in der medicinischen Facultät der Universität Halle, iu Folge eines Schlaganfallea. Am 31. Juli 1880 starb zu Würzburg nach kurzem Leiden, im 65. Lebensjahre, Professor Dr. Carl Textor. Derselbe, schon seit Jahren im Ruhe- stande befindlich, war seiner Zeit von seinem Vater, Hofrath Dr. Cajetan Textor, in die Chirurgie ein- geführt worden und hatte seine Lehrthätigkeit erst als Privatdocent, später als ausserordentlicher Professor geübt. 1866 wirkte er in den Militärlazarethen. Am 31. Juli 1880 starb zu München Professor Dr. Ludwig von Buhl, Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Er wurde zu München 1816 geboren und bezog, nachdem er das Gymnasium seiner Vater- stadt verlassen, die Universität daselbst, wo er bis 1839 medicinischen Studien und namentlich der Physio- logie unter Döllinger oblag. Dann ging er nach Wien, wo er unter Rokitansky, Baires und Skoda patho- logischen, anatomischen, mikroskopischen und klinischen Arbeiten sich widmete. Nach München zurückgekehrt, fungirte von Buhl 1842 — 44 als Assistent am Kranken- hause und begab sich dann nach Paris, um unter Claude Bernard, Longet, Andral und Piorry seine histologischtip und physiologischen Forschungen zu er- weitern. Nachdem er nach München zurückgekehrt war, habilitirte er sich daselbst für die Fächer der physikalischen Diagnostik , pathologischen Anatomie und Mikroskopie. Zum Zwecke diagnostischer Unter- suchungen war ihm die innere Abtheilung des lu'anken- hauses überlassen worden. Im Verein nlit Thiersch richtete er die pathologisch-anatomische Demonstration ein, wobei Letzterer mehr die chirurgischen, von Buhl hingegen die inneren Fälle behandelte. Nach Thiersch's Abgang übernahm von Buhl die Prosectur, wurde dann 1850 zum ausserordentlichen und 1859 zum ordentlichen Professor der allgemeinen Pathologie und pathologischen Anatomie ei-nannt. Seit 1875 stand das neu errichtete pathologische Institut ganz unter von Buhl 's Leitung. Die bedeutendste seiner wissen- schaftlichen Publicationen ist die auch ins Englische und Russische übersetzte Schrift: „Lungenentzündung, Tuberculose und Schwindsucht" (Blünchen 1872; n. Auflage 1874). Ausserdem hat er eine grosse Anzahl von Abhandlungen über Typhus, Cholera, Leberkrankheiten , Kindbettfieber etc. veröffentlicht. von Buhl gilt als der Entdecker des constanten Vor- kommens des Pilzes in der Diphtheritis und hat zu- erst auf eine neue Pilzkrankheit im Magen und Darm- kanal (den sog. Milzbrand beim Menschen) aufmerk- sam gemacht. Eine Autorität in seinem Fache, genoss der Verstorbene wie als hervoiTagender Lehrer, so insbesondere auch als Arzt das vollste Vertrauen in den weitesten Kreisen. Am 2. August 1880 starb zu Wien Carl Ritter von Hauer, Bergrath und Vorstand des chemischen Laboratoriums an der Geologischen Reichsanstalt. Am 5. August 1880 starb zu Wien Dr. med. Ferdinand Ritter von Hebra, k. k. Hofrath und ordentlicher Professor in der medicinischen Facultät der Wiener Universität, berühmter Arzt und aka- demischer Lehrer, der sich besondere Verdienste auf dem Gebiete der Hautkrankheiten erworben, 1816 iu Brunn geboren. M. A. N., vergl. p. 113. Am 27. August 1880 starb zu Bonn Geheimer Rath Professor Dr. Johannes von Ha n stein, Director des botanischen Gartens zu Poppeisdorf bei Bonn, zeitiger Rector der Universität. M. A. N., vergl. p. 129. Am 30. August 1880 starb zu Graz der Privat- docent der Medicin Dr. Franz Ilaimel. Am 30. August 1880 ertrank zu Thun im Aar- flusse Dr. A. Held, Professor der Nationalökonomie an der Universität zu Bonn, geboren am 10. Mai 1844. In den letzten Tagen des August starb zu Bologna der berühmte italienische Arzt Francesco Rizzoli, Professor der Chirurgie in Bologna. In seinem Testa- mente vermachte er sein ganzes Vermögen , welches sich auf nahezu 6 Millionen Lire beläuft, der Muni- cijjalität von Bologna mit der Bestimmung, dass auf seiner herrlichen Besitzung San Michele in Basco ein orthopädisches Musterspital vollendet werde, für welches er selbst den Plan gezeichnet und noch bei Lebzeiten zwei Millionen verausgabt hatte. Zu Brüssel starb Ejigen van Bemmel, einer der namhaftesten belgischen Gelehrten. Er war Pro- fessor an der dortigen Universität und Herausgeber der „Revue de Belgique". Die 6. Al3]iaii(iluiig von Band 41, Pars II der Nova Acta: F. W. Klatt : Die Comi^ositae des Herbarium Sohlag- intweit aus Hochasien und südlichen indischen Gebieten. Mit einleitenden Angaben über das Auf- treten, sowie über topographische und klimatische Verhältnisse von Herm. von Schlagintweit- Saküulünski. 9'|2 Bog. Text mit 3 lithogra- phirten Tafeln und 1 Karte. (Preis 8 Rmk.) ist erschienen und durch die Buchhandlung von Wilh. Engelmann in Leipzig zu beziehen. — Äbj^eschlossen den 3ü. September 1880. Drucli vou E, Blochmaiin uud Sühu iu Dresden. NUNQUAM At^^ml^^ . OTIOSUS. LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VON DEM PRÄSIDENTEN Dr. C. H. Knoblauch. Halle a. S. (Jägorgasse Nr. 2) Hcft XYI. — Nr. 19—20. October 1880. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Beiträge zur Kasse der Akademie. — Bericht über die Verwaltung der Akademie- Bibliothek vom September 1879—1880. — Eduard Fenzl f. (Srhluss.) — Sonstige Mittheilungen: Ein- gegangene Schriften. — C. Eugler: Histonsch-kritische Studien über das Ozon. (Fortsetzung.) — Die 7. Ab- handlung von Band 41, Pars II der Nova Acta. Amtliche Mittlieilimseii. Beiträge zur Kasse der Akademie. Kmk. Pf. Ootober 13. 1880. Von Hrn. Gymnasiallehrer Maximilian Curtze in Thorn Jahresbeiträge für 1880, 1881, 1882 und 1883 24 — ,, 18. ,, ,, ,, Geheimen Medicinalrath Professor Dr. R. Ohshausen in Halle Ablösung der Jahresbeiträge 60 — Dr. H. Knoblauch. Bericht über die Yerwaltung der Akademie -Bibliothek in dem Zeiträume vom September 1879—1880. In der September- und October-Nummer des vorigen Jahrganges dieser Zeitschrift wurde auf Ver- anlassung der Uebersiedelung der Bibliothek nach Halle eine kurze Mittheilung über dieselbe veröflFentlicht, um den geehrten Mitgliedern wenigstens einen allgemeinen Ueberblick über deren Bestand uud Charakter zu geben uud zu ihrer Benutzung anzuregen. Im Febiuar dieses Jahres folgte das Reglement für diese Benutzung. Die Erfahrung hat gelehrt, dass schon früher die laufenden Arbeiten der Akademie die volle Thätig- keit des dem Präsidenten zur Seite stehenden Secretärs in Anspruch nahmen, ja dessen Kraft oft überstiegen, so dass zahh-eiche Reste Jahre lang unerledigt blieben, eine regelmässige Verwaltung überhaupt, zumal bei der beständigen Zunahme der Geschäfte, unmöglich war. Leop. XVI. 19 146 Am meisten hat hierunter die Bibliothek der Akademie gelitten. So blieb die derselben geschenkte Kieser'sche Bibliothek durch eine Reihe von Jahren bis zum Umzüge hierher verpackt in Kellerräumen der Gefahr des Verderbens ausgesetzt, weil sich keine Zeit zu ihrer Aufstellung und Katalogisirung fand; der Tauschverkehr wurde unregelmässig, gerieth auch zum Theil in Stocken, da die regelmässige Controle fehlte und die Uebersicht mehr und mehr verloren ging. Dem Präsidium ist es daher als unumgänglich erschienen, nach dem Tode des Secretärs Spiess (cf. Leopoldina XV, 1879, p. 79) die auch an sich ziemlich heterogenen Arbeiten auf zwei Beamte zu ver- theilen, der Art, dass die Thätigkeit des einen (Hrn. Dr. Graesel) wesentlich auf die Geschäfte des Bureaus (Verkehr mit den Mitgliedern, den Mitarbeitern der Nova Acta und Leopoldina, Buchhändler, Buch- drucker, Lithographen, Weohselverkehr der Gesellschaften u. s. w.) beschränkt, dem anderen aber (Hrn. Dr. Grulich, I. Gustos der Halleschen Universitätsbibliothek) die Verwaltung der Bibliothek übertragen wurde. Es ist dadurch möglich geworden, nach beiden Seiten hin längst empfundene Missstände zu beseitigen, den Besitz der Akademie dem Inhalte nach, resp. aotenmässig zu ordnen und zu verzeichnen, die laufenden Geschäfte der Verwaltung zu regeln, in Betreff der Bibliothek aber die bisherige, nicht in festen Normen sich bewegende, Verwaltung in eine bibüotheksmässig geschulte Leitung überzuführen. Der Bestand der Bibliothek beläuft sich nach ungefährer Schätzung auf etwa 40,000 Bände. Dazu ist im vergangenen Jahre auf dem gewöhnlichen Verkehrswege ein Zuwachs von 957 Bänden gekommen, eine Ziffer, welche die früherer Jahre wesentlich übersteigt. Diese neuen Zugänge, wenn auch nur summarisch hier aufzuführen, liegt nicht in dem Zwecke dieses Berichts, erscheint auch um so entbehrlicher, als dieselben regelmässig in diesem Blatte unter der Rubrik „Eingegangene Schriften" ausführlich registrirt werden. Neben den laufenden Geschäften wurden jene alten Reste aufgearbeitet, ein Verzeichniss der Lücken in den Gesellschaftsschriften angefertigt, ein Doubletten- Verzeichniss begonnen und mancherlei Vorarbeiten zu dem schmerzlich vermissten Realkataloge getroffen. Ferner wurde noch die aus dem Nachlasse des Präsi- denten Behn erworbene und ein grosser Theil der Kies er 'sehen Bibliothek katalogisirt , welche zusammen einen Zuwachs repräsentiren , wie er unter normalen Verhältnissen kaum in einem zwölfjährigen Zeiträume vorkommt. Die Benutzung der Bibliothek war leider nur eine massige; es wurden 107 Werke mit 168 Bänden ausgeliehen. Wenn diese Zahlen im Vergleich mit denen der letzten sieben Jahre einen geringen Rückgang zeigen, so erläutert sich dies dadurch, dass die Bibliothek jederzeit weniger von Auswärtigen als von An- sässigen des Ortes, an welchem sie sich gerade befindet, benutzt worden ist und dass selbstverständlich eine längere Zeit darüber hingeht, bevor eine Bibliothek an ihrem neuen Wohnsitze bekannt wird und gleichsam Bürgerrecht sich erwirbt. Die Verwaltung giebt sich der Zuversicht hin , dass die sorgsame Pflege des Bücherschatzes diese» werthvoUsten Besitz der Leopoldinisch-Carolinischeu Akademie immer mehr in der (noch näher zu charak- terisirenden) Bedeutung heben wird, in welcher er schon jetzt auf dem naturwissenschaftlichen Gebiete allein dasteht und dass diese Förderung, vereint mit dem Bestreben, das Vorhandene bekannter und zugänghcher zu machen, die Mitglieder der Akademie wie die Naturforscher überhaupt veranlassen wird, sich mehr der Vortheile zu bedienen , welche ihnen durch bereitwilliges Entgegenkommen und pünktHche Bedienung geboten werden. Ein Hauptantheil an dem Gedeihen der Akademie-Bibliothek kann derselben freilich nur durch ihre Mitgheder selbst gewährt werden. Ginge die Theilnahme für die älteste deutsche Akademie, welche ihr wissenschafthches Ansehen durch Jahrhunderte behauptet hat, bei Allen so weit , ihre eigenen Werke deren Bibliothek zu Theil werden zu lassen, welches Vertrauen würde ihr dann zur Seite stehen und welchen Nutzen könnte eine solche, die Publicationen der hervorragendsten Naturforscher aller Zeiten vereinigende, Fach- bibliothek ersten Ranges spenden ! Mit dem Danke gegen Diejenigen , welche in freudiger Bereitwilligkeit alle ihre Arbeiten der Akademie überweisen, verbindet sich die Bitte an die übrigen Mitglieder, auch ihre Werke einer Bibliothek zuzuwenden, in welcher sie unvergessen und allen Fachgenossen leicht zugänglich sorgsam gehütet werden. Fragt man sich nun, nach welchem Plane die Akademie-Bibliothek überhaupt angelegt ist und ver- waltet wird, um danach bemessen zu können, was in derselben zu finden erwartet werden dürfe, so ergiebt sich dies aus der Wirksamkeit der Akademie selbst. 147 Die Mittel derselben, welche sich aus Zuschüssen deutscher Fürsten, den Beiträgen der Mitglieder, Schriftenverkauf und den Zinsen des Kapitalvermögens der Akademie zusammensetzen, werden vorzugsweise auf die Herausgabe der , in den Nova Acta erscheinenden, wissenschaftlichen Original-Untersuchungen ver- wandt. Es kommen dadurch, unter anderen, Veröffentlichungen zu Stande, welche entweder durch beigefügte Tafeln so kostspielig oder ihrem Inhalte nach auf ein so eng begrenztes Forschungsgebiet beschränkt sind, dass sie durch die Mittel naturwissenschaftlicher Vereine oder auf dem buchbändlerischen Wege nicht ziu' Ausführung gelangen könnten. Die Bürgschaft für die richtige Wahl dieser Veröffentlichungen liegt in der vorausgehenden Genehmigung des jedesmaligen Fachvorstandes, welchen die Mitglieder der Akademie selbst aus ihrer Mitte wählen, und die gegenwärtige Verwaltung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Ausführung stets den besten Kräften zu übertragen, welche auf dem besonderen Gebiete des Darzustellenden zu finden sind. Das in den Nova Acta geschaffene, in gesammteu Bänden und in der Form von Einzelabhandlungen ausgegebene Material bildet, unterstützt von dem amtlichen Organ „Leopoldina", die Grundlage des Tausch- verkehrs, welchen noch keine wissenschaftliche Genossenschaft abgelehnt hat und um dessen Anknüpfung immer aufs Neue Akademieen und naturforschende Gesellschaften sich bewerben. Je nach der Beschaffenheit der Gegenleistung werden entweder Nova Acta und Leopoldina, oder bei Vereinen, welche nur eine Disciplin: Botanik, Zoologie, Geologie, Meteorologie oder dergleichen, pflegen, die betreffenden Fachschriften, bei einzelnen Gesellschaften auch nur die Leopoldina (diese gleich nach ihrem Erscheinen) geliefert. Hieraus ergiebt sich, dass der Hauptinhalt und der eigenthümliche Vorzug der Akademie-Bibliothek in der grossen Zahl von Schriften europäischer und überseeischer Gesellschaften besteht, unter denen, wie die folgende Uebersicht nachweist, alle hervorragenden vertreten sind und die mit Auswahl zu vermehren zu den Aufgaben der Ver- waltung gehört, welche auch über jene Eingänge regelmässig in der Leopoldina berichtet. Selbstverständlich muss die Akademie auf den Ankauf vieler Werke in dem weiten Gebiete der Naturwissenschaften verzichten, welche gleichwohl für ihre Bibliothek im höchsten Grade wünschenswerth wären. Gerade diese Werke aber werden von den grösseren, namentlich den Universitäts-BibHothekeu erworben, denen wiederum das, was die Akademie-Bibliothek besonders an Gesellschaitsschriften bietet, mangelt und in vielen Fällen selbst mit grossen Opfern unerreichbar wäre. Nicht mit den allgemeinen Bibliotheken zu wetteifern, sondern neben ihnen eine unentbehrliche Er- gänzung in dem bezeichneten Sinne, wie sie nirgend anders in gleicher Weise für die Naturwissenschaften gepflegt wird, mehr und mehi- auszubilden, ist für die Erwerbungen der Akademie-Bibliothek maassgebend. Das Ausfüllen ihrer liückeu, welches mühsam und oft nur durch einen glücklichen Zufall gelingt, hat daher vorläufig näher gelegen — damit die Bibliothek das, was sie sein kann, möglichst vollständig sei — als die Anschaffung der neuesten naturwissenschaftlichen Werke. Eine solche ist jedoch keineswegs ausgeschlossen gewesen und zumal erfolgt, wenn sie zum Zwecke wissenschaftlicher Arbeiten angeregt wurde. Bei dem geschilderten Ineinandergreifen der Wirksamkeit der Akademie und der Entwickelung ihrer Bibliothek war für die Gestaltung einer ordnungsmässigeu Führung, die zugleich eine Revision und Fest- stellung des Vorhandenen erforderte, die statutenmässig angezeigte Verlegung der Bibhothek an den Sitz des Präsidiums unvermeidlich, so schmerzlich es auch war, durch die Umzugs- und Einrichtungskosten die Mittel für die Bibliothekszwecke selbst geschmälert zu sehen. Es erübrigt noch, einen Ueberblick dessen zu geben, was, dem Vorgedachten entsprechend, in dem verflossenen Jahre zu Gunsten der Bibliothek geschehen ist. Bei der Uebersiedelung der Akademie nach Halle stand dieselbe bereits mit folgenden 186 wissen- schaftlichen Instituten und Gesellschaften im Tauschverkehr: A. Europa. I, DeutSC'hlillul. 4. Berlin. Kaiserliche Admiralität. 1. Augsburg. Naturhistorischer Verein. 5. „ Gesellschaft naturforschender Freunde. 2. Berlin. Königlich Preussische Akademie der 6. „ Königlich Preussisches Landes-Oeko- Wissenschaften. nomie-Collegium. 3. ,, Verein zur Beförderung des Garten- 7. Bonn. Naturhistorischer Verein für die preus- baues in den Königl. Preussischen sischen Rheinlande und Westfalen. Staaten. 8. Bremen. Naturwissenschaftlicher Verein. 19' 148 9. Breslau. Schlesische Gesellschaft für vater- ländische Cultur. 10. „ Verein für das Museum schlesischer Alterthümer. 11. ,, Verein für schlesische Insektenkunde. 12. Bützow. Verein der Freunde der Natur- geschichte in Mecklenburg. 13. Cassel. Verein für Naturkunde. 14. Chemnitz. Naturwissenschaftliche Gesellschaft. 15. Colmar. Societe d'Histoire Naturelle. 16. Danzig. Naturforschende Gesellschaft. 17. Dresden. Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. 18. ,, Landes-Medicinal-Collegium. 19. ,, Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isis". 20. „ Verein für Erdkunde. 21. ,, Oekonomische Gesellschaft im König- reiche Sachsen. 22. Dürkheima. H. „Pollichia", ein naturwissen- schaftlicher Verein der Rheinpfalz. 23. Emden. Naturforschende Gesellschaft. 24. Erfurt. Königliche Akademie gemeinnütziger Wissenschaften. 25. Erlangen. Physikalisch-medicinische Societät. 26. Frankfurt a. M. Senckenbergische natur- forschende Gesellschaft. 27. ,, Neue zoologische Gesellschaft. 28. Freiburg i. Br. Naturforschende Gesellschaft. 29. Fulda. Verein für Naturkunde. 30. Giessen. Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. 31. Görlitz. Naturforschende Gesellschaft. 32. ,, Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften. 33. Göttingen. Königliche Gesellschaft der Wissen- schaften. 34. Halle a. S. Naturforschende Gesellschaft. 35. „ Verein für Erdkunde. 36. Hamburg. Deutsche Seewarte. 37. „ Geographische Gesellschaft. 38. ,, Naturwissenschaftlicher Verein für Hamburg-Altona. (Schluss 39. Hamburg. Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung. 40. Hanau. Wetterauische Gesellschaft für die gesammte Naturkunde. 41. Hannover. Naturhistorische Gesellschaft. 42. Heidelberg. Naturhistorisch - medicinischer Verein. 43. Kaiserslautern. Pharmaceutische Gesellschaft der Pfalz. 44. Kiel. Ministerial-Commission zur Untersuchung der deutschen Meere. 45. ,, Naturwissenschaftlicher Verein für Schles- wig-Holstein. 46. Königsberg. Physikalisch -ökonomische Ge- sellschaft. 47. Leipzig. Königlich Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften. 48. „ Astronomische Gesellschaft. 49. „ Gesellschaft für Geburtshülfe. 50. ,, Naturforschende Gesellschaft. 51. ,, Polytechnische Gesellschaft. 52. Magdeburg. Naturwissenschaftlicher Verein. 53. Marburg. Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften. 54. München. Königlich Bayerische Akademie der Wissenschaften. 55. ,, Königliche Sternwarte. 56. „ Geographische Gesellschaft. 57. Neisse. Gesellschaft „Philomathie". 58. Nürnberg. Naturhistorische Gesellschaft. 59. Offenbach. Verein für Naturkunde. 60. Posen. Gesellschaft der Freunde der Wissen- schaften. 61. Putbus. Redaction der „Entomologischen Nach- richten". 62. Regensburg. Königlich Bayerische botanische Gesellschaft. 63. ,, Zoologisch-mineralogischerVerein. 64. Stuttgart. Verein für vaterländische Natur- kunde in Württemberg. 65. Tharand. Pflanzenphysiologische Versuchs- Station. 66. Wiesbaden. Nassauischer Verein f. Naturkunde, folgt.) Eduard Feiizl. Von Professor Dr. H. W. Kelcliardt in Wien, M. A. N. (Schluss.) Nebst der k. Akademie der Wissenschaften, der er seit dem Februar 1848 als wirkliches Mitghed angehörte, und der kais. Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher, welche ihn 1842 149 zum Mitgliede und 1851 zu ihrem Adjunkten wählte, wären noch speciell zwei Gesellschaften namhaft zu machen, um welche sich Fenzl bedeutende Verdienste erwarb. Es sind dies die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft, an deren Gründung er sich betheiligte, deren erster Präsident-Stellvertreter er war und deren Angelegenheiten er bis zum Jahre 1860 mit vieler Umsicht und Gewandtheit leitete. Ferner die k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien, welcher Fenzl von den sechziger Jahren an sein specielles Interesse zuwendete, an deren Neugestaltung er sich in hervorragender Weise betheiligte und in welcher er als Vice-Präsident während der beiden letzten Decennien das entscheidende Wort führte. In der That befähigten Fenzl auch seine warme Vorliebe für Pflanzencultur und seine aus- gebreitete Kenntuiss von Arten zu einer erfolgreichen Wiiksamkeit in dieser Richtung ganz vorzüglich. Während der Wiener Weltausstellung im Jahre 1873 war Fenzl der Regierungsvertreter für den Gartenbau; er besuchte ferner die internationalen Blumenausstellungen und botanischen Congresse zu Brüssel (1864), Amsterdam (1865), St. Petersburg (1869), Florenz (1874) und Köln (1875) als Delegirter Oesterreichs und wurde durch Verleihung des k. russischen Annenordens 2. Classe, des Commandeurkreuzes des k. italienischen Kronenordens und des Ritterkreuzes des k. belgischen Leopoldordens ausgezeichnet. Um botanische Museen und Gärten im Auslande kennen zu lernen, reiste Fenzl nach Holland (1854), nach England und Frankreich (1864), endlich nach Dänemark und Schweden (1874). Er trat bei diesen Gelegenheiten mit vielen der hervorragendsten Botaniker in freundschaftlichen Verkehr. Während der letzten drei Jahrzehnte besuchte Fenzl, von seiner Familie begleitet, beinahe jährlich botanisch oder landschaftlich interessante Gegenden Oesterreichs und der Schweiz; 1860 bestieg er den Gross- Venediger von Windisch-Matrei aus. In seinen jüngeren Jahren war Fenzl überhaupt ein guter Bergsteiger und hatte für Forschungen auf alpinem Gebiete lebhaftes Interesse. An der Gründung des österreichischen Alpenvereines nahm er lebhaften Antheil und gehörte auch der Leitung desselben an. Im Jahre 1878 vollendete Fenzl sein siebenzigstes Lebensjahr und musste den gesetzlichen Bestim- mungen gemäss die Professur zurücklegen. In Anerkennung seines verdienstlichen Wirkens wurde ihm bei dieser Gelegenheit der Titel eines Hofrathes verliehen. Die Collegen Fenzl's hatten ihm schon im Jahre 1877 an seinem Geburtstage als Beweis ihrer Achtinig ein Album mit ihren Photographieen (es enthält deren mehr als 100 aus ganz Europa) überreicht. Die Professoren Dr. A. Ritter Kerner von Marilaun imd Dr. J. Wiesner benutzten diesen Anlass, um Fenzl Festschriften zu widmen. Die Vollendung des 70. Lebensjahres bot den Gesellschaften und Vereinen, welchen Fenzl angehörte, Gelegenheit, ihm in Form von Adressen, Schreiben und Telegrammen Glück zu wünschen. Bei dieser Feier erfreute sich Hofrath Fenzl noch einer grossen körperlichen und geistigen Frische. Leider wurde er im Mai 1878 von einem leichten apoplectischen Anfalle, welcher namentlich das Gedächtniss und das Sehvermögen des linken Auges schwächte, heimgesucht. Ein Aufenthalt in Gastein nützte nicht viel , der Zustand verschlimmerte sich im Gegentheile allmähHch und so sah sich Fenzl veranlasst, mit Ende des Jahres 1878 auch die Stelle als Director des k. k. botanischen Hof- cabinets niederzulegen. Trotzdem machte die Krankheit Fortschritte ; ein Sommeraufenthalt in Ebensee wirkte nicht günstig und kaum nach Wien zurückgekehrt erlag Fenzl am 29. September 1879 um 8 Uhr Abends einem Schlaganfalle. Als Mensch verstand es Fenzl, sich durch gewinnende Freundlichkeit, durch sein heiteres Gemüth, durch die geisti'eiche Weise, in welcher er gesellige Ki'eise belebte, durch sein wohlwollendes, humanes Auf- treten, endlich durch seinen rechtlichen Charakter in den weitesten Kreisen Achtung und Liebe zu erwerben. Sein häusliches Leben war sehr glücklich; eine treffliche Gattin, Josephine geborene Knoll, mit welcher er sich im Jahre 1837 vermählte, stand ihm treu zur Seite und den gemüthhchen Familienkreis vervollständigten zwei Töchter, welche beide an hervorragende Gelehrte Wiens verheirathet sind. Ein von Joh. Berger im Auftrage des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht gemaltes, ge- lungenes Porträt Fenzl's ist für das neue Universitätsgebäude bestimmt. Die bedeutenden Leistungen Fenzl's fanden auch nach Aussen hin verdiente Anerkennung. Dass ihn Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich 1868 zum Regierung?- und 1878 zum Hofrathe ernannte, wurde schon erwähnt, ebenso, dass ihn die Monarchen Russlands, Italiens und Belgiens durch Verleihung von Orden auszeichneten. Ausserdem war Fenzl noch Officier des k. mexikanischen Guadelupe- und Ritter des k. brasi- lianischen Christus-Ordens. Fenzl war sowohl Doctor der Philosophie wie der Medicin. Es wurde ferner schon hervorgehoben, dass derselbe seit 1848 der kais. Akademie der Wissenschaften als wirkliches Mitglied angehörte, sowie dass 150 ihn die kais. Leopoldiniscli-Oarolinische deutsche Akademie der Naturforscher schon 1842 (15. October) zum Mitghede (cogn. Bergius) und 1851 (14. Februar) zum Adjunkten wählte. Ausserdem gehörte Fenzl noch folgenden Akademieen, Gesellschaften und Vereinen an: Als Ehren-Mitglied: der Academia Panormitana scieutiarum ac literarum; der k. k. Garteubau- Gesellschaft in Wien; der Gesellschaft der naturforschenden Freunde in Berlin; der k. russischen Garteubau- Gesellschaft in St. Petersburg; der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur in Breslau; den Gesell- schaften für Natxu'kunde „Isis" und „Agricola" in Dresden; der Gartenbau-Gesellschaft in G.az; der mährisch- schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues in Brunn; dem Apotheker- Vereine in Wien; dem uaturhistorischen Vereine „Lotos" in Prag; dem naturwissenschaftlichen Vereine in Graz; dem naturforschenden Vereine in Brunn; dem naturwissenschaftlichen Vereine der bayerischen Pfalz, „ Pollicliia " ; dem uaturhistorischen Vereine in Augsburg; den Gartenbau- Vereinen von Toscana, zu Dresden, • Würzburg, Hamburg, Baden, Mödling u. s. w. Als wirkliches Mitglied: der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft, der k. k. geographischen Gesellschaft und der k. k. Gesellschaft der Aerzte in Wieu; der k. russischen naturforschenden Gesellschaft zu Moskau; der grossherzogl. sächsischen Gesellschaft für Mineralogie in Jena; der naturforschenden Gesell- schaft in Bamberg ; dem siebenbürgischen Vereine für Landeskunde. Als auswärtiges Mitglied: der ungarischen Akademie der Wissenschaften; der Societas Linneana in London; der Svenska Trädjards Föreniugen in Stockholm. Als correspondirendes Mitglied: den Akademieen zu Padua und Neapel; der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien; der k. bayerischen botanischen Gesellschaft zu Regensburg; der k. bayerischen Garten- bau-Gesellschaft in München ; der oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften in Görlitz ; der physikahsch- medicinischen Gesellschaft in Erlangen ; der Societe des sciences naturelles in Cherbourg ; der Societe royale de botauique de Belgique; der Societe phytologique d'Anvers; der Boston Society of Natural History; der Gesellschaft für Naturwissenschaften in Sta. Fe de Bogota ; dem naturforschenden Vereine des Harzes in Eisleben. Schon im Jahre 1833 widmete Endlicher seinem Freunde Fenzl die Myrtaoeen-Gattung FenzNa ; zahl- reiche Arten aus den verschiedensten Ordnungen tragen Fenzl's Namen; dieselben hier aufzuzählen, würde zu weit führen. Sie werden stets an Jacquin's Schüler, an den Arbeitsgenossen Endlicher's und au einen der hervorragendsten Botaniker Oesterreichs erinnern. Verzeicliuiss der von Eduard Fenzl durch den Druck \ eröflFentllcliteu Arbeiten. I. Selbstständige Publicationen. Versuch einer Darstellung der geographischen Verbreitungs- und Vertheilungs -Verhältnisse der natürlichen Familie der Alsineen in der Polarregion und einem Theile der gemässigten Zone der alten Welt. Wien 1833. (Inaugui-al-Dissertation zur Erlangung der medicinischen Doctorwürde.) Die Gattungen Hchiedea, Brachystemma und Odontostemma in Endlicher's „Atacta botanica". Wien 1833. Sertum Cabulicum .... auctoribus Stephano Endlicher et Ed. Fenzl. Fase. I. Vindobonae 1836. (Wurde nicht weiter fortgesetzt.) Von Fenzl rühren her die Beschreibungen und Abbildungen der Sihne Honigbergeri und Scabiosa Olivieri. Die Ordnungen der Cyi^eiaceeu, Chenopodeen, Amarantaceen, Polygoneen, Mesembryanthemeen, Portulacaceen, Caryophylleen, Phytolaccaceen in Endlicher's „Genera plantarum". Wien 1836 — 1840. Die Ordnungen der Rhamneen, Portulacaceen, Ficoideen, Halorageen und Loranthaceen in: „Enumeratio plan- tarum quas ... in Nova HoUandia collegit Carolus Über Baro de Hügel". (GemeinscbaftUch mit Bentham und Endhcher herausgegeben.) Wien 1837. Die Beschreibungen von Koclda salsoloides, Crossopteryx Kotschyana, Conomitra linearis, Irlbachia Bonplandiana, Diplochonium sesuvioides, Ancistrostigma cyjKeloides, Monocosmia corrigiohides, Silene thysanodes, Semon- villea fenestrata, Limeum telephoides und Oisekia Miltus in Endlicher und Fenzl: ,, Novarum stirpium decades. Editae a Museo Caesareo Palatino Vindobonensi". Wieu 1839. Pugillus plantarum novarum Syriae et Tauri occidentahs. Wieu 1842. Die Gattung Gypsophila, die Ordnungen der Alsineen, Paronycliieen, Portulacaceen, Phytolaccaceen, Salsolaceen und Amarantaceen in Ledebour's ,, Flora Rossica", I, 11, III. Stuttgart 1842 — 1851. Illustrationes et descriptiones plantarum novarum Syriae et Tauri occidentahs. Im Anhange zu Russegger's Reisen. Wien 1843. 151 Der Text zu Jos. Franz Freiherrn von Jacquin's „Eclogae plantarum rariorum", Vol. IT. (Wurde nach dem Tode des Verfassers von Fenzl herausgegeben.) Wien 1844. Alsineae Samojedorum Cisuralensium. In Ruprecht's „Beiträgen zur Pflanzenkunde des russischen Reiches". II. St. Petersburg 1845. Die Umbelliferen in Endlicher's „Genera plantarum". Supplem. V. Wien 1850. Instruction, die Botanik betreffend, in: ,, Bemerkungen und Anweisungen für die Naturforscher, welche die Expedition von Seiner k. k. apostol. Majestät Fregatte Novara begleiten". Wien 1857. Illustrirte Botanik oder Naturgeschichte des Pflanzenreiches. Pest 1857. Franz Xaver Freiherrn von Wulfen's ,, Flora Norica phanerogama" . . , herausgegeben von Ed. Fenzl und Rainer Graf. Wien 1858. Amthcher Bericht über die 32. Ausstellung der k. k. Gartenbau- Gesellschaft im k. k. Augarten. Wien 1858. Die Diagnosen von: Muscari atureum, Bianthus pruinomis Janka und Althaea apterocarpa in: ,,Delectus seminum in horte botanico Universit. Vindobonensis collectorum anno 1858. Abgedruckt in Annal. scienc. nat. Botan. 4. ser. XU. (1859), p. 165. Diagnoses plantarum orientahum in Tchichatcheff's „Asie mineure", III. Paris 1860. Saholaeeae in Martius' ,, Flora Brasiliensis", V, I. Leipzig 1864. Darstellung des Entstehens und Wirkens der k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien. 1864. Officieller Bericht über den Gartenbau auf der Weltausstellung zu Wien im Jahre 1873. Die Beschreibungen der Zomiearpa-kvien und des Anthurium MaximiUani in Peyritsch's „Aroideae Maximilianae". Wien 1879. II. Einzelne Abhandlungen. 1. In den Annalen des Wiener Museums der Naturgeschichte. Acanihophyllum C. A. Meyer. Eine neue Pflanzengattung aus der Ordnung der Sileneen, näher erläutert und begleitet von einer Charakteristik sämmtlicher Gattungen der Alsineen. I. (1836), p. 23. Monographie der Mollugineen und Steudelieen zweier Unterabtheilungen der Portulaceen. 1. Artikel, I. (1836), S. 337. — 2. Artikel, IL (1840), S. 243. 2. In der Regensburger botanischen Zeitschrift „Flora". Ueber den Bau der Cucurbitaceenfrucht. XXI, II. (1838), S. 427. Beitrag zur Charakteristik sämmtUcher Abtheilungen der Gnaphalieen De Candolle's, nebst einer Synopsis aller zur restituirten Gattung Ifloga gehörigen Arten. XXII, LI. (1849), S. 705. Plantarum generura et specierum novarum decas prima. XXVI, I. (1843), S. 389. Umbelliferarum genera nova et species. XXVI, IL (1843), S. 457. Aufzählung mehrerer neuer aethiopischer Pflanzengattungen und Arten. XXVII, I. (1844), S. 309. 3. In den Denkschriften der k. bayerischen botanischen Gesellschaft zu Regensburg. Darstellung und Erläuterung vier minder bekannter Pflanzengattungen ; gefolgt von einer Abhandlung über die Placentation der ächten und einer Kritik der zweifelhaften Bignoniaceen. III. (1841), S. 1. 4. In der ,,Linnaea". Die Gattung Tetmdiclü Steven und ihre Stellung im natürlichen Systeme. XV (1841), S. 289. Pemptas stirpium novarum Capensium. XVIII (1843), S. 323. 5. In der botanischen Zeitung von Mohl und Schlechtendal. Malrosia, eine neue Gattung der Sclerantheen. I. (1843), S. 231. Ankyropetalum, eine neue Gattung der Sileneen. Ebendas. S. 393. 6. Im amtlichen Berichte über die 21. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Graz im September 1843. Ueber die Stellung der Gattung Oxera im natürlichen Systeme. S. 148. Ueber eine neue Crescentleen-Gattung (Sotor aethiopumj. S. 166. 152 7. In den Schriften der k. Akademie der Wissenschaften, mathematisch- naturwissenschaftliche Classe. Ueber monströse Blüthenbildungen von Rom centifolia. Sitzungsber. III. (1848), S. 155. Arctoeahjx, eine neue Gesneraceen-Gattung. Denkschriften I. (184'J), S. 177. Nova quaedam genera et species plantarum vascularium. Denkschriften I. (1849), S. 253. Commissionsbericht über die botanische Erforschung des Königreichs Bayern und Vorschlüge zu einer ähnlichen Oesterreichs. Gemeinschaftlich mit Unger erstattet. Sitzungsber. V. (1850), S. 210. Ueber die Blüthezeit der raulownia imperialis. Sitzungsber. VI. (1851), 8. 551. Bericht über die von Herrn Dr. Coustantin Reitz .... auf einer Reise von Chartura nach Gondär gesam- melten geographisch-statistischen Notizen. Denkschriften VIII. (1855), p. 1. Cyperus Jacquini, C. proNxiis und Conostcmum Monteviäense , ein Beitrag zur näheren Kenntniss des relativen Werthes der Differential-Charaktere der Arten der Gattung Cypenis. Denkschriften VIII. (1855), S. 230. Bericht über einige der wichtigsten Ergebnisse der Bereisung der portugiesischen Colonie von Angola in den Jahren 1850—1860 durch Herrn Dr. Friedrich Welwitsch. Sitzungsber. XLVIIL. (1863), S. 104. Diagnoses praeviae Pemptadis stirpium aethiopicarum novarum. Sitzungsber. LI. (1865), S. 101. Heinrich Wilhelm Schott. Eine Lebensskizze. Feierliche Sitzung vom Jahre 1865. S. 128. Theodor Kotschy. Eine Lebensskizze. Feierliche Sitzung des Jahres 1867. S. 204. 8. In den Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft. Beitrag zur näheren Kenntniss des Formenkreises einiger inländischer Leucanthetmmi- und P//rdhrum-Arten. IIL (1853), S. 231. Seduni Sillebrandü Fenzl. Ein Beitrag zur näheren Kenntniss einiger tSediim-Arten aus der Gi'uppe von S. acre. VI. (1856), S. 77. Bemerkungen zu Philippi's Aufsatz: ,, Ueber zwei neue Pflanzengattungen". XV. (1865), S. 523. Sedum mageUense Ten. u. ohjmpimm Boiss., nebst einer Notiz über ^/-««cr?«! rumeliea u. canescens. XVI. (1866), S. 917. 9. In den Mittheilungen des österreichischen Alpenvereins. Note über mittelalterliche Bau- und Kunstdenkmäler im Virgenerthale. I. (1S63J, S. 149. 10. Im „Gartenfreunde", herausgegeben von der k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien. Ueber den Kaiserpreis und seine Bedeutung. III. (1870), S. 139. Ueber die Resultate der Samenbeschaffungs-Commission. III. (1870), S. 161. Eine im Freien ausdauernde Opuntia-Art. VI. (1873), S. 5. Narcissus Clusn. VI. (1873), S. 68. Ueber die Bedeutung der Ausstellungen für den Gartenbau. VI. (1873), S. 93. Die Cardinalbedingungen des an d. Gärtnerschulen in Oesterreich zu ertheilenden Unterrichts. VIII. (1875), S. 101. Eiugegaugeiie Sclirifteu. (Vom 15. April bis 15. Mai 1880. Schluss.) nymische Bemerkungen mit Bezug auf Bolivar's Catalogus „,,.,„, ^ . _ , , , . 1 Orthopterorum Europae. p. 57 — 04. — Low: Zur näheren Tellunsches Observatorium zu Bern. Jahrbucher. Kenntniss zweier Pemphiginen. p. 65 — 70. — Reitter: 1878. Herausgeg. v. A. Forster. Biel 1880. 4". Bestiramuiigs-Tabellen der europäischen Coleoptereu I. p. 70 Ti 4.„_ Ä T> , it t„ A„ ,t„^,.^i^^;i,^l,o,-> "Ro — 100. — Farsky: Die erste Stände zweier Runkelrüben- Forster, A. Resultate der meteoiologischen Be- j, p. ioi-U4. - Finsch : Reise nach West-Sibirien obachtungen an den selbst-registrn-enden Instrumenten ,, j. i876. Wissenschaftliche Ergebnisse. Wirbelthiere. p. 115 des p)hysikalischen Institutes der Universität zu Bern — 292. — Keyserling: Neue Spinneu aus Amerika, p. 293 f d J. 1876 u. 1877. Bern 1877—79.' 4». —350. — Arnold: Lichenologiscbe AusHüge in Tirol. „ , , ^ r, -,-, -L ■ -ITT- T 1 1 XX. Predazzo. p 351 — 394. — Kohl: Neue tiroHsche Zoolog. -botan. Gesellsch. in Wien. Verhand- Grabwespen, p. 395 — 404. — Bohatsch: Nachtrag zur lungen. Jg. 1879. Bd. 29. Wien 1880. 8°. — Lepidopteren-Fauua Syriens, p. 405— 410. — Wichmann: Beck: Entwicklungsgeschichte des Prothalliums yon Scolo- Anatomie des Samens von Aleurites triloba Forst, p. 411 pendrmm. p. 1 — 14. — Dedefek: Beiträge zur Literatur- — 418. — Csokor: Ueber Haarsackmilben u. eine neue geschichte u. Verbreitung der Lebermoose in Böhmen, p. 15 Varietät derselben bei Schweinen, Demodex phylloides, p. 419 — 34. — Reitter: Coleopterologische Ergebnisse euier Reise — 450. — Leder: Beitrag zur kaukasischen Käferfauna, nach Croaticn und Slavonieu. p. 35— 56. — Krauss: Syuo- p. 451 — 488. — Schulzer: Micologische Beiträge. IV. 153 ■p. 489 — 506. — Reitter: Beitrag zur Synonymie der Co- leopteren. p. 507 — 512. — Loew: Analytische Tabelle zum Bestimmen der nordamerikanischen Arten der Tipuliden- Oattung Pachyrrhina. p. 513 — 516. — Osten-Sacken : Die Tanyderina, eine merkwürdige Gruppe der TipuUden. p. 517 — 522. — V. Thümen: Zwei neue blattbewohnende Ascomyceteu der Flora vou Wien. p. 523 — 524. — v. Pel- zein: Ueber eine fünfte Sendung von Vögeln aus Ecuador, p. 525 — 526. — id.: Ueber eine von Dr. Breitenstein ge- machte Sammlung von Säugethieren u. Vögeln aus Borneo. p. 527 — 532. — Reitter: Beitrag zur Kenutuiss europäischer Fselaphidae u. Scydnaemdae. p. 533 — 542. — id.: Neue Coleopteren aus dem südöstlichen Russland. p. 543 — 546. — id.: Ueber Spelaeodytes Mill. p. 547 — 54S. — Low: Mit- theilungen über Psylloden. p. 549 — 598. — Bergh: Beiträge zu einer Monographie der Polyceraden I. p. 599 — 652. — Voss: Materialien zur Pilzkunde Krains. p. 653 — 696. — Mayr: Ueber die Schlupfwespengattuug Telenomus. p. 697 - — 714.- — Low: Beschreibung von neuen Milbengallen nebst Mittheilungen über einige schon bekannte, p. 715 — 727. Trois, Enrico Filippo: Contribuzione alle studio dal sistema linfatico dei teleostei. Parte I, IL Sep.- Abdr. — Annotazioni sopra un organo speciale e non descritto nel Lophius piscatorkcs. Sep.-Abdr. — Cata- logo delle dimostrazioni auatomiche del museo del R. Istituto Veneto. Venezia 1880. 8*^. — Sopra la singu- lare disposizione della carotide esterua nella Oxyrrhiiui Spallanzanü. Sep.-Abdr. — Prospetto sistematico dei pesci deir Adriatico e catalogo della collezione ittiologica del R. Istituto Veneto. Sep.-Abdr. — Rappoito sugli aumenti delle collezioni zoologiche e zootomiche del R. Istituto. Sep.-Abdr. — Sulla comparsa neue nostre acque di un getageo raro non ancora osservato neu' Adriatico. Sep.-Abdr. — Süll' intima struttura delle villosita uterine dell' Acanthias vulgaris. Sep.-Abdr. ' — Sulla comparsa di un Luvarus imperialis nell' Adriatico. Sep.-Abdr. Gesellsch. f. Geburtshülfe in Leipzig. Mitthei- lungen a. d. J. 1879. Leipzig 1880. S". Naturforschende Gesellschaft zu Halle. Bericht über die Sitzungen i. J. 1879. Halle. 4». Deutsche Gesellsch. f. Natur- u. Völkerkunde Ostasiens. Mittheilungen. Index zu Bd. I. Yokohama 1880. 40. Deutsche Gesellsch für Anthropologie, Ethno- logie u. Urgeschichte. Correspondenz-Blatt, redig. v. J. Ranke. Jg. XI. 1880. Nr. 1—4. München 1880. 4». Petermann's Mittheilungen. Herausgeg. v. E. Behm. 26. Bd. 1880. Nr. 4, 5. Gotha. 4». (gek.) Soc. Toscana di Scienze naturali in Pisa. Pro- cessi verbali, di 11 genuaio, 14 marzo 1880. Pisa. 4". Kais. Akad. d. Wissensch. in Wien. Anzeiger. Jg. 1880. Nr. 1—10. Wien 1880. 8«. K. K. geolog. Reichsanstalt in Wien. Jahr- buch. Jg. 1880. Bd. XXX. Nr. 1. Wien 1880. 40. — A n d r e e : Die Umgebungen von Majdan Kutaina in Serbien, p. 1 — 26. — Beyer: Vier Ausflüge in die Eruptivmassen bei Christiania. p. 27 — 42. — Dunikowski: Das Gebiet des Strypaflusses in Galizien. p. 43 — 68. — Novak: Ueber GryUacris Boliemica. p. 69 — 74. — id.: Bemerkungen zu Kayser's „Fauna der älteren Devon-Ablagerungen des Harzes", p. 75 — 86. — Beyer: Granit und Schiefer von Schlacken- wald. p. 87—110. — Radimsky: Ueber den geologischen Bau der Insel Arbe in Dahnatien. p. 111 — 114. — Walter: Leop. XVI. Die Chancen einer Erdölgewinnung in der Bukowina, p. 115 — 148. — Zugmayer: Ueber rhätische Brachiopoden. p. 149—157. — Verhandlungen. Jg. 1880. Nr. 1 — 5. Wien 1880. 4". — Hoernes: Die Unvollständigkeit der pa- läoutologischen Ueberheferung. p. 17 — 23. — id.: Das Auf- treten der Gattungen: Oliva, Aiicillaria, Oypraea, Ovula, Erato u. Eratopsis in den Ablagerungen der ersten u. zweiten miocänen Mediterran-Stufe der Österreich. -ungar. Monarchie, p. 33 — 37. — Fuchs; Ueber einige Gruud- erscheinimgen in der geologischen Entwickelung der orga- nischen Welt. p. 39 — 45. — B r e z i n a : KünstUche Kalkspath- zwillinge. p. 45 — 47. — Hoernes: Das geologische Alter der Eruptivgesteine v. Gleichenberg. p. 49 — 53. — Stoklasa: Chemische Studien über die Kreideformation in Böhmen, p. 53 — 58. — Vacek: Ueber die Sandsteinzone der Kar- pathen. p. 58 — 59. — Fuchs: Ueber die sogenannten Muta- tionen u. Zonen in ihrem Verhältnisse zur Entwickelung der organischen Welt. p. 61 — 66. — Uhlig: Ueber die Jura- Ablagerungen in der Umgebung von Brunn, p. 67 — 69. — Teller: Ueber einen Fund von Cervus alces in den Alpen, p. 69—80. Anthropologische Gesellsch. in Wien. Mitthei- luugeu. Bd. IX. Nr. 11—12. Wien 1880. 8°. — K a r n e r : KünstUche Höhlen in Niederösterreich, p. 289 — 342. — Richl: Die Hauslocher in Niederösterreich, p. 342 — 348. — Bonedikt: Weitere methodische Studien zur Ivranio- u. Keiihalometrie. p.348 — 371. — Wilckens; Ueber die Brachy- cephalus-Rasse des Hausrindes u. über Dolichocephahe u. Brachycephalie der Rinderschädel überhaupt, p. 371 — 385. — Ausserordentliche Beilage der Mittheilungen. — Kanitz: Die Ethnographie auf der Pariser „Exposition des sciences anthropologiques". 26 p. Hance, H. F.: Spicilegia florae Sinensis. III, IV. Sep.-Abdr. — On Aristolochta hngifoUa, Champ. Sep.- Abdr. — On a new Indian oak. Sep.-Abdr. — On thu sources of the „China Matting" of commerce. Sep.-Abdr. — On a new cliinese Caryota. Sep.-Abdr. — A uote on borage. Sep.-Abdr. Deutsche Rundschau für Geographie u. Statistik. Herausgeg. v. K. Arendts. Jg. II. Hft. 8. Wien 1880. 8«. Gesellsch. z. Beförderung d. gesammten Natur- wissenschaften zu Marburg. Sitzungsberichte. Jg.l878, 1879. Marburg 1878—79. 8«. — Schriften. Bd. 11, Abhdlg. 4 -6. Cassel 1878—80. 8». — Nr. 4. Hess: Ueber vier Archi- medeische Polyeder höherer Art. p. 261^271. — Nr. 5. Beneke: Zur Ernährungslehre des gesunden Menschen. p. 277 — 312. — Nr. 6. Schottelius: Zur Aetiologie ein- facher Kehlkopfgeschwüre und deren Verhältniss zur Tuber- kulose p. 1 — 15. Bd. 11, Supplement 1—4. Cassel 1879. 4'. — 1. Gasser: Der Primitivstreifen bei Vogelembryouen (Huhn u. Gans). 98 p. — 2. Beneke: Ueber das Volumen des Herzens u. die Weite der Arteria pulmonahs u. Aorta ascendehs in den verschiedenen Lebensaltern. 56 p. — 3. id.: Ueber die Weite der Diacae communes, Subclaviae u. Carotides communes in den verschiedenen Lebensaltern. 48 p. — 4. id.: Ueber che Weite der Aorta thoracica u. Aorta abdominalis in den verschiedenen Lebensaltern. 64 p. Kaiserliche Admiralität in Berlin, Annalen der Hydrographie u. maritim. Meteorologie. Jg. 8. Hft. IV. Berlin 1880. 4». — Hoffmann: Strömungs- u. Tem- peratur-Verhältnisse des Meeres bei Island, p. 173 — 191. — Ueber die Stürme an der deutschen Küste zu Ende Februar und Anfang März 1880. p. 193—198. — Nachrichten für Seefahrer. Jg. XI. Nr. 16 — 19. Berhn 1880. 4". 20 154 Alma mater. Organ für Hochschulen. Jg. V. Nr. 15—18. Wien 1880. 4». Die Natur. Herausgeg. von K. Müller. Jg. 29. Nr. 16—20. Halle 1880. 4». Ver. für Naturkunde zu Cassel. XXVI. u.XXVH. Bericht. Cassel 1880. 8». — Kessler: Neue Beobach- tungen u. Entdeckungen an den auf Ubnus campestris L. vorkommenden Aphiden-Arten. p. 57— 90. — Diemar: Die Mollusken-Fauna von Cassel. p. 91 — 122. K. K. Gartenbau-Gesellsch. in Wien. Wiener illustrirte Garten-Zeitung. Hft. 5. Wien 1880. 8". Die landwirthschaftlichen Versuchs - Stationen. Herausgeg. von F. Nobbe. Bd. 25, Hft. 3. Berlin 1880. 8". — Müller: Zur Spüljauchen-Rieselung bei Berlin, p. 177 — 194. — Wagner: Versuche zur directen Bestimmung der Proteinstoffe in Futtermitteln, p. 195 — 220. — Krauch: Ueber die Bestimmung der Holzfaser u. ihrer Mängel, p. 221 — 246. — Wagner u. Priuz: Forschungen auf dem Gebiete der Weinberg-Düngung, p. 247 fl'. Ver. f. vaterländische Naturkunde in Württem- berg. Jahreshefte. Jg. XXXVI. Stuttgart 1880. 8». — I. Zoologie. Klunzinger: Ueber das Wachsthum der Korallen, insbesondere ihre Vermehrung dm-ch Ableger, u. über Wachsthumsstörung. p. 62 — 71. — v. Krauss: Die Flüge der Distelfalter (Vanessa Cardiü L.). p. 86 — 88. — Eimer: Beobachtungen über die Züge der DisteU'alter. p. 88 — 94. — Fries: Nachricht über neue Untersuchungen der Falkensteiner Höhle, p. 95 — 117. — Kober: Vergleichend- anatomische Beiträge zur Geschichte des Thränenbeins. p. 118 — 154. — IL Mineralogie, Geologie u. Petrefacten- kundo. Dorn: Anwendung der gelegentlich der Tübinger Wasserversorgung gewonnenen Erfahrungen für (he Wasser- versorgung von Stuttgart, p. 53 — 56. — Fr aas: Längen- profil der neuen Bahnlinie Stuttgart-Freudenstadt, p. 61. — Hahn: Ueber das Eophyllum canadense aus dem Serpentin- kalk des Laurentian-Gneisses von Canada. p. 71 — 74. — Leuze: Ueber die Kalkspathe im Basalttuft' des Owener BöUe. p. 74—85. — III. Botanik. Ziegele: Ueber die Flora des Hohenasperg. p. 57— 61. — Kirchner: Beiträge zur Algenflora in Württemberg, p. 155 — 203. — Hegel- mai er: Ueber Blüthenentwickelung bei den SaMcineen. p. 204—244. (Vom 15. Mai bis 15. Juni 1880.) Soc. göologique de France. Bulletin. 3™" Serie. T. Vin. 1880. Nr. 1. Paris 1880. 8". — Brocchi: Note sur un crustace fossile recuoiUi dans les schistes d'Autun. p. 1—10. — De Lapparent: Note sur la peg- matite de Luchon. p. 11—14. — Lory: Note sur les granu- lites des environs de Guerande et les terrains stratifies de la pointe de Piriac (Loire-Inf^rieure). p. 14—17. — De Lap- parent: Note sur un gisement de Trilobites decouvert par M. Gourdon aux environs de Luchon. p. 17 — 18. — De Mercey: Composition des Sables de Bracheux. p. 19—32. — Arnaud: Lignites de Saint-Cyprien (DordogneX p. 32 — 33. — De Lapparent: Note sur l'argile ä silex. p. 35 —39. — T 0 u c a s : Du terrain cretace des Corbieres. p. 39—80. Acad. royale de Mödecine de Belgique. Memoires couronnes et autres memoires. Collection in 8". Tome V, Fase. 5. Bruxelles 1880. 8". — Hubert: De la Version par manoeuvres externes du m^canisme des presen- tations naturelles et des presentations vicieuses du foetus et de l'exploration de l'abdomen. 155 p. — Bulletin. Annee 1880. S"" Serie. Tome XIV, Nr. 3, 4. Bruxelles 1880. 8o. — Warlomont: Rap- port de la commission qui a examine les travaux relatifs ä la variole et ä la Vaccine, soumis ä l'Academie, par Dar- dignac, Deifernez et Ilerpam. p. 143—153. — Lefevre: Sur une Observation de diathese lymphogene ä formes cu- tan^e, l^ontiasique, ganglionnffire, hepatique et leucocythö- mique, soumisc a l'Academie par M. Philippart. p. 155 — 157. — Warlomont: Presentation de ciseaux ä ecrasement pour l'enervation du globe de l'oeil. p. 157 — 160. — Suite de la discussion de la questiou des depöts mortuaires. p. 167 — 172. — Janssens: Notice sur le depöt mortuaire de la viUe de BnixeUes. p. 172 — 175. — Herpain: Vaccine et variole. p. 176—192. — Deffernez: Variole et vaccme. p. 193—212. — Barella: Rapport de la commission qui a examme le travail de M. Defiernez siu- les maladies des Souffleurs de verre. p. 221 — 230. — Wasseige: Fibromyome kystique volumineux de l'uterus. p. 231 — 249. — Willems: Nouvelles recherches sur la Pleuropneumonie exsudative de l'esp^ce bovine et sur l'inoculation preventive de cette maladie. p. 249 — 250. — Philippart: Observation de diathese lympho- gene ä formes cutanee, leontiasique, ganglionnaire, hepatique et leucocythemique. p. 252 — 261. K. Preuss. Akad. d. Wissensch. in Berlin. Monats- bericht. Januar 1880. Berlin 1880. 8".— Siemens: Ueber die Abhängigkeit der elektrischen Leitungsfähigkeit der Kohle von der Temperatur, p. 1 — 15. — Hofmann: Ueber die Einwirkung des Schwefels auf Phenylbenzamid. p. 15 — 23. — Peters: Mittheilung über die von F. Hilgen- dorf in Japan gesammelten Chiropteren. p. 23 — 25. — Gold- stein: Ueber die Entladung der Elektricität in verdünnten Gasen, p. 82 — 106. — id.: Ueber elektrische Lichterschei- nungen in Gasen, p. 106 — 124. R. Accademia dei Lincei in Rom. Atti. Anno 277. Ser. 3. Transeunti. Vol. IV, Faso. 5. Roma 1880. 4". Ministerial- Commission z. Untersuchung der deutsch» Meere in Kiel. Ergebnisse d. Beobachtuugs- stationen an d. deutschen Küsten. Jg. 1879. Hft. XII. Berlin 1880. 8". K. Sachs. Gesellsch. d. Wissensch. zu Leipzig. Berichte über die Verhandlungen. Mathem.-phys. Cl. 1879. Leipzig 1880. 8». — Abhandlungen. Mathem.-phys. Cl. Bd. XII- Nr. 4. Bruhns, C. : Neue Bestimmung der Längen- differenz zwischen der Sternwarte in Leipzig u. der neuen Sternwarte auf der Türkenschanze in Wien. Leipzig 1880. 80. Astronomische Gesellschaft in Leipzig. Viertel- jahrschi-ift. Jg. XIV. Hft. 4. Leipzig 1880. 8». — Katalog der BibHothek. Herausgeg. v. C. Bruhns. Leipzig 1880. 8». Oberlausitzische Gesellsch. d. Wissensch. in Görlitz. Neues Lausitzisches Magazin. Bd. 56. Hft. 1. Görlitz 1880. 8°. Connecticut Academy of Arts and Sciences in New-Haven. Transactions. Vol. V, Pt. 1. New- Haven 1880. 8". — Wilson: Synopsis of the Pycuo- gonida of New-England. p. 1 — 26. — Smith: The stalk- eyed crustaceans of the Atlantic coast of North America north of cape Cod. p. 27—138. — Rathbun: A hst of the brazihan echinoderms with notes on their distribution. p. 139 — 158. — Beebe: The comet of 1771; investigation of the orbit. p. 159 — 177. — Verrill: The cephalopods of the north-eastern coast of America, p. 177 — 257. Besnard, Anton ; Die Mineralogie in ihren neuesten Entdeckungen u. Fortschritten i. J. 1879. Sep.-Abz. Deutsche Gesellsch. für Anthropologie, Ethno- logie u. Urgeschichte. Correspondenz-Blatt. Jg. XI, 1880. Nr. 5. München 1880. 8». Waldburg-Zeil, K. Graf von: Literatur-Nachweis für das Gebiet des „untern Ob". Als Manuscript gedruckt. 155 Naturwissenschaft!. Verein zu Bremen. Ab- bandlungen. Bd. 6. Hft. 2, 3. Bremen 1879—80. 8". — Müller: Ueber die Verringerung des Volums bei der Bildung u. gegenseitigen Zersetzung wässriger Lösungen. p. 337 — 352. — Buchen au: Kritische Zusammenstellung der bis jetzt bekannten Juncaceen aus Süd- Amerika, p. 353 — 431. — id.: Gefüllte Blüthen von Scirjms caespitosus L. p. 432. — Irmisch: Die Wachsthumsverhältnisse von Bo- u'iea volubilis Hkr. fil. p. 433 — 440. — Ludwig: Plesio- chelys Mevlcei. Ein Beitrag zur Kenntniss der Schildkröten der Wealdenformation. p. 441 — 454. — Rehberg: Syste- matisches Vcrzeichiiiss der um Bremen gefangenen Gross- Schmetterlinge, p. 455 — 489. — Lang: Ueber die Bildungs- verhältnisse der norddeutschen Geschiebeformation, p. 513 — 526. — 01b ers: Ueber die mittlere Wärme in Bremen, p. 527— 532. — Kehberg: Beitrag zur Kenntniss der frei- lebenden Süsswasser-Copepoden. p. 533 — 554. — Buchenau: Merkwürdig veränderte Blüthe einer cultivirten Fuchsia. p. 555— 557. — Focke: Die Vegetation im Winter 1879/80. p. 558. — Schumacher: Linne's Beziehungen zu Neu- Granada. p. 559 — 576. — Häpke: Ichthyologische Beiträge; Fische u. Fischerei im Wesergebiete, p. 577 — 616. — Beilage Nr. 7 zu den Abhandlungen : Tabellen über den Flächeninhalt des Bremischen Staats , die Höhenverhältnisse, den Wasserstand der Weser, den Stand des Grundwassers und die Witterungsverhält- nisse i. d. J. 1877 u. 1878. Bremen 1879. 8°. Jahres -Bericht des Vorstandes des Deutschen Hospitals und Dispensary in der Stadt New-York f. d. J. 1879. Mount Vernou 1880. 8°. Schaufuss, L. W. : Nunquam otiosus. Zoologische Mittheilungen. Bd. I, IL. Dresden 1870 — 72. 8". — Pselaphiden Slams. Dresden 1877. 4". Kaiserliche Admiralität in Berlin. Annalen der Hydrographie u. maritim. Meteorologie. Jg. 8. Hft. V. Berlin 1880. 4". — Koppen u. Sprung: Die Eegen- verhidtnisse des Atlantischen Üceans nach den Beobachtungen deutscher Schifi'e. p. 225 — 235. — Hydrographische Notizen von der Kordenskiöld'schen Eismeer-Expedition längs der Kordküste von Sibirien bis zur Behring- Strasse, 1878 und 1879. p. 236—248. — Nachrichten für Seefahrer. Jg. XI. Nr. 20 — 24. Berlin 1880. 40. Alma mater. Organ für Hochschulen. Jg.V. Nr. 19 — 24. Wien 1880. 4°. Die Natur. Herausgeg. v. K. Müller. Jg. 29. Nr. 21—24. Halle 1880. 4». Naturwissenschaft!. Gesellsch. „Isis" in Dresden. Sitzuugserichte. Jg. 1879. Juli bis December. Dresden 1880. 8". — Geinitz: Ueber die neuesten Fortschritte der geologischen Forschiuigeu in Nordamerika, p. 115 — 129. — Engelhardt: Ueber die Cyprisschiefer Nordböhmens und ihre pflanzhcheu Einschlüsse, p. 131 — 152. — Seidel: Ueber Verwachsimgen von Stämmen und Zweigen von Holz- gewächsen u. ihren Einfluss auf das Dickenwachsthum der betreffenden Theile. p. 161 — 168. — Neubert: Resultate aus den Beobachtungen der meteorologischen Station zu Dresden 1878. p. 170 — 178. — Siemens: Neue Beleuch- tungsapparate sowohl mit, wie ohne Vorwärmimg der zur Verbrennung geführten Luft u. der Brenngase, p. 182 — 188. R. Comitato geologico d'Italia. Bolletino. Nr. 3 e 4. Roma 1880. S». — Zaccagna: Osservazionistra- tigrafiche nei dintorni di Castelpoggio. p. 139 — 155. — De Stefani: La montagnola senese. p. 156 — 175. — Ponzi: I terremoti delle epoche suhappennhiiche. p. 175 — 183. — Issel: Osservazioni intorno a certe roccie amfiboliche deUa Liguria, a proposito d'una uota del prof. Bonuey concernente alcune Serpentine della Liguria e della Toscana. p. 183 — 192. — Simonelli: 1 dintorm di San Quirico d'Orcia. p. 192 — 218. — Coppi: Del terreno Tahiano modenese e de' suoi fossili. p. 218—228. (Fortsetzung folgt.) Historiscli-kritisclie Studien über das Ozon. Von C. Engler, ord. Professor am Polytechnikum in Karlsruhe. M. A. N. (Fortsetzung.) 2. Methoden, welche auf der langsamen Oxydation feuchten Phosphors beruhen. Für Laboratoriumszwecke bedient man sich noch vielfach des alten Schönbein'schen Glasballons, der nur lose mit einer Glasplatte bedeckt ist und auf dessen Boden frische Phosphorstücke halb unter Wasser liegend sich befinden. Dass nur Sauerstoff, der mittelst anderer Gase oder durch Minderdruck verdünnt ist, unter diesen Umständen ozonisirt wird, sowie auch die sonstigen Bedingungen, unter welchen hierbei das meiste Ozon entsteht, sind schon früher (S. 137) auseinandergesetzt. Nach Schönbein erhält man bei diesem Verfahren eine Luft, die auf 1300 Theile 1 Theil Ozou enthält (wohl 3 Theile unter Be- rücksichtigung des Umstandes, dass früher immer nur der dritte Theil des wirklich vorhandenen Ozons in der Analyse gefunden werden konnte). Schon seit Jahren und bis in die neueste Zeit sind auf Ozondarstellung mittelst feuchten Phosphors Patente genommen worden, die sänuntlich den Zweck verfolgen, das Ozon für die Technik zu verwerthen. Nach dem patentirten Verfahren von A. W. Sangster') befindet sich „der Phosphor in einer flachen auf Wasser schwinunenden Schale und ist halb mit Wasser bedeckt. Aus der Schale ragt eine Eöhre hervor zum Ein- bringen beschwerender Stoffe. Die Gase vjid Dämpfe werden iu einer grossen Glasglocke aufgesammelt, das Ozon unten durch den ringförmigen Raum abgeführt, der zwischen Glocke und dem äusseren das Ganze ent- haltenden Gefäss frei bleibt. Die Glasglocke wird durch Federn, die an diesem Gefäss befestigt sind, iu verticaler Lage erhalten." P. S. David*) leitet die atmosphärische Luft vor der Ozonisation durch Essig- säure, dann durch ein mit Phosphorstücken und eia klein wenig Wasser gefülltes Gefäss. Auch Radu- lowitsch^), Lake*) u. A. haben zur Ozonisation der Luft eigenthümliche Apparate construirt. Bei der Methode von Fr. W. Bartlett^) sind die Phosphor- 1) Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 1878, 815. Ver. Staat. Pat. 199,997 vom 29. Oct. 1877. 2) Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 1875, 275. Wagner's Jahresber. 1875, 463. Engl. Pat. Nr. 3190 v. 2. Oct. 1873. 3) Ber. d. deutsch, ehem. Ges 1877, 2059. ••) Ibid. 1877, 904. Engl. Patent Nr. 3294 vom 20. Sept. 1875. •■5) Ibid. 1878, 1469. Engl. Patent Nr. 269" vom 12. Juni 1877. 20* 156 stücke, welche in ein mit Wasser gefülltes und durch radiale Wände in verschiedene Kammern getheiltes Glasgeföss tauchen, an Drähte von leicht schmelzbarem Metall oder an leicht entzündbar gemachten Fäden be- festigt, so dass, wenn der Phosphor sich entzünden sollte, die Fäden durch Schmelzen resp. Abbrennen zerreissen und der Phosphor in das darunter befindliche Wasser fällt und so erlischt. Leed's^) hat einen Apparat mit drei in Schalen stehenden, gemeinsam zu hebenden Glocken constniirt, wobei der in Scheiben gegossene Phosphor beliebig weit in die Flüssigkeit eingetaucht werden kann. Bei Anwendung eines Gemisches von Kaliumdichromat- lösung und Schwefelsäure wurde das Maximum an Ozon (0,2 Gew. p.c.) gefunden. Günstigste Temperatur: 240. 3. Methoden, welche auf dem Einblasen von Sauerstoff oder Luft in brennendes Leuchtgas beruhen. P. Rumine 2) hat ein Pa- tent erhalten, nach welchem zur Bereitung von Ozon im Grossen Sauerstoff oder Luft aus einer engen Eöhre durch die klein gestellte Flamme einer Bun- sen'schen Lampe geblasen wird. Ganz das gleiche Verfahren findet in der für Turner und Vander- pooP) patentirten Methode Anwendung. Oskar Low hat einen Ozonerzeuger zu industriellen Zwecken, zur Oxydation von Alkohol, Entfuselung von Whisky etc. construirt, welcher von Ott*) beschrieben ist. Fig. 16 und 17 beigef Taf. ist der Apparat abgebildet. A ist ein gi'osser Holzständer mit abwechselnd geneigt eingelegten Glasplatten pp, BB ein Gasrohr, welches ringförmig um die Basis des Ständers herumläuft und auf welchem 24 — 30 Bunsen'sche Brenner bbb... senkrecht aufsitzen ; CC ein Eöhrenkranz für compri- mirte Luft, von welchem aus, senkrecht zu den Bunsenflammen des Eohres BB, Eöhrchen ccc... in radialer Eichtxmg nach innen zu abzweigen, so dass die aus denselben austretende Luft mit den Verbren- nungsgasen der Flammen in die um den ganzen Um- fang der Tonne herum angebrachten Löcher rrr . . . geblasen wird, also in der Tonne in die Höhe steigt. D Einflusshahn für die mit Ozon zu behandelnde Flüssigkeit, E Abflusshahn. 4. Die Darstellung des Ozons durch Elektrolyse empfiehlt sich ganz besonders in den Fällen, wo es sich weniger um ein concentrirtes, als ein möglichst reines Ozon handelt. Carius^) be- 1) Annal. d. Chem. u. Ph. CXCVIII, 30. 2) Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1872, 123. 3) Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1873, 1553." *) Uingl. polyt. Journ. CCXIII, 130. Jahresber. von Wagner 1874, -104. Ber. d. deusch. chem. Ges. 1872, 740. Patent f. Frankreich 92,134 v. 4. Juli 1871. 5) Annal. d. Chem. u. Ph. CLXXIV, G. schreibt seinen bezüglichen Apparat folgendermassen : die Entwickelungszelle besteht aus einem ^4 m hohen, schmalen Cylinder; in demselben ist bis nahe zum Boden eine 1,3 cm weite, 20 cm lange, unten offene Glasglocke angebracht, an deren oberes Ende ein M-förmiges enges Gasleitungsrohr angesetzt ist. Der mittlere Theil des letzteren ist passend zu Kugeln aufgeblasen, die unter möglichster Vermeidung grösse- ren freien Eaumes mit Wasser theilweise gefüllt sind,, um so das Gas von den mitgerissenen Spuren Schwefel- säure zu befreien. In den unteren Theil der Glocke ist der positive Pol eingeführt, in Form eines 1,5 cm langen, sehr dünnen Platiniridiumdrahtes, der in ein unten gekrümmtes Glasrolir eingeschmolzen ist; der negative Pol endigt aussen in einer Platinplatte. Als Füllung der Zersetzungszelle bedient sich Carius eines Gemisches von 1 Thl. Schwefelsäure und 5 Thln. Wasser, das während der Entwickelung mit Eis gekühlt wird; als Batterie 12 — 16 Bunsen'scher Elemente. 5. Methoden, welche auf der Ausschei- dung ozonhaltigen Sauerstoffs aus sauer- stoffreichen Verbindungen auf chemischem Wege beruhen. Die Zahl der Processe, bei welchen sich ozonhaltiger Sauerstoff aus chemischen Verbin- dungen ausscheidet, ist eine sehr grosse (siehe S. 134); doch eignen sich nur wenige derselben zur Dar- stellung des Ozons, weil die dabei sich bildenden Mengen zu geringfügig sind. Ein Appai'at zur Ozon- entwickelung aus übermangansaurem Kali besteht aus einem Glaskolben mit doppelt durchbohrtem Kork, der zum Schutz gegen das Ozon mit Paraffin getränkt oder mit Schellack überzogen ist. Durch die eine Durch- bohrung geht ein weites Glasrohr bis unter die im Kolben befindliche concentrirte Schwefelsäure, oben am Glasrohr hängt, durch Kautschukschlauch mit ihm ver- bunden , ein kleines Kölbchen , das feingepulvertes übermangansaures KaU enthält. Durch Neigen des Kölbchens kann das übermangansaure Kali por- tionsweise in die Schwefelsäure eingetragen werden, worauf sich der ozonhaltige Sauerstoff entwickelt und durch das in der zweiten Durchbohrung des Korkes befindliche Entbindungsrohr entweicht. Um ozonhaltigen Sauerstoff in einem Wohnräume zu ent- wickeln, genügt es, übermangansaures Kali in einer Schale mit concentrirter Schwefelsäure zu. übergiessen. Auch durch Einwirkung concentrirter Schwefelsäure auf saures ehromsaures Kali, auf Bariumsuperoxyd etc. kann ozonhaltiger Sauerstoff dargestellt werden. P. S. David*) liess sich ein Verfahren zur Darstellung von Ozon für Bleichzwecke patentiren, nach welchem über- ') Ber. d. deutseh. chem. Ges. 1875, 275. Wagner's Jahresber. 1875, 463. Engl. Pat. Nr. 8190 v. 2. Oct. 1873. 157 mangansaurer Kalk in concentrirte Schwefelsäure ein- getragen wird. Bei dem relativ hohen Preise der übermangansauren Salze und der geringen Ausbeute an Ozon ist jedoch zur Zeit an eine Darstellung des- selben aus jenen Salzen zu technischen Zwecken nicht zu denken. Zu Desinfectionszwecken , theilweise auch zu Bleichzwecken, hat man sich in neuerer Zeit mehrfach der Verdunstung von Aether, Terpentinöl und ähn- lichen Flüssigkeiten, auch der Verdunstung resp. Ver- stäubung des Wassers bedient. Es wird davon in den Kapiteln über die sanitäre Bedeutung und die technische Verwerthung des Ozons noch ausführlicher die Rede sein. Die Eigenschaften des Ozons. Das Ozon ist bis jetzt zwar noch nicht für sich allein, vielmehr nur gemischt mit anderen Gasen, wie Sauerstoff, Stickstoff, Kohlensäure etc., dargestellt worden; wir wissen aber trotzdem, dass es ein farb- loses, intensiv und charakteristisch riechendes Gas bildet, das noch nicht zu einer Flüssigkeit verdichtet worden ist;^) Andrews und Tait*) brachten das- selbe in ein Gemisch von fester Kohlensäure und Aether, eine Kältemischung, durch die man eine Temperaturerniedrigimg auf ca. — 100" erzielen kann, V. Baboä) setzte es bei — 40° einem Drucke von 3'/2 Atmosphären aus, ohne Condensation zu einer Flüssigkeit wahrnehmen zu können. Beim Erhitzen auf 237" zerfällt es nach Andrews*) in gewöhn- lichen Sauerstoff unter Vergrösserung seines Volumens auf das l'/gfache. Andrews und Tait^) geben später die ZerfaUtemperatur zu 2700 an, während Marignac 300 — 400" fand. Ebenso wie durch Wärme soll man das Ozon auch durch Eeibung zum Zerfallen in gewöhnlichen Sauerstoff bringen können.- NachPalmieri ^), auch naohHouzeau') verschwindet z. B. der Geruch des Ozons vollständig, wenn man dasselbe durch lange Glasröhren hindurchleitet, und ebenso nach Andrew s,^) wenn ozonhaltiger Sauer- stoff in einer Flasche mit feinen Glasscherben ge- schüttelt wird. Selbst beim Aufbewahren des Ozons in vollkommen trockenen Flaschen geht nach Ber- thelot 9) eine Zersetzung des Gases vor sich. Eine Verminderung des Ozongehalts tritt auch ein, wenn 1) Cailletet und Pictet haben, so viel mir bekannt, mit Ozon noch keine Condensationsversuehe angestellt. i) Phil. Trans. 1860, 113. Poggend.Annal.CXII, 249. 3) Annal. Chem. u. Ph. Suppl. II, 265. «) Poggend. Annal. XCVIII, 4-52, =) Phil. Trans. 1860, 1 1 3. Poggend. Annal. CXII, 249. «1 Compt, rend. LXXIV, 1266. ') Ibid. LXXIV, 1267. 8) Poggend. Annal. CLII, 321, u. Nature IX, 3C4. «1 Annal. chim. phys. (5) XIV, 361. man durch Sauerstoff, welcher mittelst stiller Entlad- ungen möglichst stark ozonisirt wurde, elektrische Funken hindurchschlagen lässt. i) Wolffhügel, *) der sich in neuerer Zeit eingehend mit der Frage der Zerstörung des Ozons durch Reibung befasste, fand die Angaben Palmieri's und Houzeau's bestätigt, wies aber zur Evidenz nach, dass wenigstens bei den von ihm angestellten Contro [versuchen, wie übrigens schon vor ihm Fox^) constatirt hatte, die Zerstörung des Ozons nur durch atmosphärischen Staub bedingt war, der sich an den Innenwandungen der Röhren angesetzt hatte ; denn er bemerkte immer nur zu Anfang des Durchleitens durch eine Glasröhre Zerstörung des Ozons. Wurde der Versuch mit dem gleichen Rohre längere Zeit fortgesetzt, so ging die ozonhaltige Luft imverändert hindurch, weil nun- mehr die angesetzten Staubtheile durch das zuvor durchgeleitete Ozon schon zerstört und unwirksam geworden waren. Zur Zeit ist demnach die Zerstörung des Ozons durch Eeibung mit Sicherheit wohl nur in dem Andrews'schen Versuch als erwiesen anzusehen. Beim Einbringen von vollständig metallisch blanken und trockenen Gold- oder Platin-Blättchen in ozonisirtes Gas erfahren dieselben eine negative Polarisation, sind also im Stande, mit gewöhnlichem Gold oder Platin einen Strom zu erzeugen, indem sich die letzteren den mittelst Ozon polarisirten Metallen gegenüber elektro- positiv verhalten. Die Polarisation verschwindet beim Erhitzen und tritt überhaupt nur bei gewöhnlicher Temperatur ein. *) Die Löslichkeit des Ozons in Wasser ist Gegenstand schon sehr vieler Untersuchungen gewesen ; von der einen Seite ^) wurde diese Löslichkeit bestritten, während von der anderen Beweise für dieselbe — und das mit Erfolg — beigebracht wurden. William- son^) constatirte schon 1845 die Lösliohkeit des auf elektrolytischem Wege erhaltenen Ozons in Wasser, während er noch glaubte, dass das mittelst Phosphor erhaltene in Wasser unlöslich sei; später haben Verf. und Nasse,') sowie Houzeau,*) die LösHch- 1) Vergleiche S. 126. 2) Zeitschr. f. Biol. XI, 427. sj „Ozone and Antozone" b. Fox, 267. <) Schönbein: Ber. über d. Verhandlgn. d. naturf. Ges. Basel IV, 67. 5) Schönbein: Poggend. Annal. LXVI, 293. Ma- rignac: Annal. chim. phys. (3) XIV, 254. Andrews: Poggend. Annal. XCVIII, 435. C. Hoff mann: ibid. CXXXII, 617. Böttger: Chem. Centr. 1872, 112, u. 1874,386. Wald- mann: ibid. 1872, 275. Fox: „Ozone and Antozone", London 1873, S. 29, Siehe auch Rammeisberg: Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1873, 603. «) Annal. d. Chem. u. Ph. LIV, 130. ') Annal. d. Chem. u. Ph. CLIV, 215. ») Annal. chim. phys. (4) XXVII, 15. 158 keit des Ozons in Wasser beobachtet. Vor Allem aber sind in neuerer i^eit vonCarius,i) von Schöne 2) und von L e 6 d s 3) eingehende Untersuchungen über diese Frage angestellt worden, durch welche die Löslichkeit des Ozons in "Wasser ausser allen Zweifel gestellt wird. Carius fand, dass 1 Liter Wasser bei 1 bis 2^/2" 28,16 ccm Ozon auflöst aus einem durch Elektro- lyse erhaltenen ozonisirten Sauerstoff, der 3,44 Vol. pCt. Ozon enthielt. Er berechnet daraus für die Tempe- ratur + 1" den Absorptionscoefficienten 0,834. Für Ozon, mittelst elektrischer Entladungen dargestellt, ergab sich der Absorptionscoefficient für die gleiche Temperatur zu 0,635. Nach Schöne -i) löst bei 18,2° 1 Lit. Wasser 8,81 ccm Ozon aus einem Gas mit 3,29 pCt. Ozongehalt, und ist der Absorptions- coefficient bei 18,2» demnach 0,366. Aus den Ca- rius'sehen Angaben berechnet Schöne den Ab- sorptionscoefficienten für die nur wenig niedrigere Temperatur von 16,5 " zu 0,373, woraus folgt, dass die Lösliclikeit des Ozons in Wasser mit steigender Temperatur rasch abnimmt. Leitet man ozonisirten Sauerstoff durch Wasser, so tritt nach Schöne 6) ein Verlust an Ozon ein, der um so bedeutender ist, je grösser die Wasserfläche war, mit der das Ozon in Berührung kam^). Es findet, wie übrigens Andrews') und Tait^), Soret^), Meissner^") schon frülier beobachtet hatten, eine Zer- störung des Ozons statt; und wenn man Ozon lange Zeit mit Wasser in einer verschlossenen Flasche ruhig stehen lässt, so verschwindet das Ozon vollständig und geht unter gleichzeitiger und entsprechender Volum- oder Druckvergrösserung in gewöhnhchen Sauerstoff über ii). Die Angabe von Meissner 1^), dass bei der Ein- wirkung von Ozon auf Wasser sich Wasserstofisuperoxyd 1) Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 1872, 520; 1873, 806. Annal. d. Chem. u. Ph. CLXXIV, 1. 2) Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1873, 1224. s) Ibid. 1879. 1831. 4) Annal. d. Chem. u. Ph. CLXXI, 87. 5) Ibid. CLXXI, 94. Siehe auch CXCVI, 241. Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1873, 1225. «) Bei 0" ist diese Zerstörung des Ozons nach Carius nur ganz gering (Annal. d. Chem. u. Ph. CLXXIV, 1). ') Poggend. Annal. XCVIII, 452. 8) Ibid. CXII, 252. 9) Ibid. CXXI, 272. 10) Neue Unters, über d. elekt. Sauerstoff S. 63, 108. ") Da nach Beobachtungen von Palmieri, insbeson- dere aber von Andrews, Ozon schon durch Reibung mit festen Körpern zerstört wird (siehe S. 157), halte ich es nicht für unmöglich, dass auch hier die Zerstörung diu-ch Reibimg und zwar mit den Wassertheilchen veranlasst ist. Auch beim ruhigen Stehen von Ozonluft über Wasser kann diese Reibung als Folge der Wassertension ange- nommen werden. Unerklärt bleibt damit allerdings immer noch die, wenn auch langsamere Zersetzung des trocknen Ozons für sich allein (siehe S. 36). ") „Untersuchungen über d. Sauerstoff", Hannover b. Hahn 1863, S. 122. bilde, hat sich bei dahingehenden Versuchen, die von Verf. und Nasse^), von Carius'), von Schöne^) angestellt worden sind, nicht bestätigt. Die Lösung des Ozons in Wasser*) besitzt den eigenthümlichen Genich des ungelösten Gases, auch zeigt sie alle sonstigen Eeactionen desselben. Insbesondere wird Lakmuspapier gebleicht, Guajaktinctur und Jod- kaliumstärkekleister werden gebläut, ThalHumoxydul- lösungen braun gefällt. Andere weniger empfindliche Eeactionen zeigen sich der starken Verdünnung wegen nur in geringem Maasse oder auch gar nicht, weshalb man sich zur Nachweisung des Ozons in wässrigeu Lösungen nur der empfindlichsten Erkennungsmittel bedienen darf. Tn sehr beträchtlichem Maasse soll nach J e r e m i n ^ ) das Ozon durch wässrige Oxalsäurelösung absorbirt werden und sich darin beliebig lange unzersetzt halten. Das Ozon besitzt ein ganz ungewöhnlich hohes Oxydationsvermögen , selbst in der starken Ver- dünnung, in welcher es in den gewöhnlichen Appa- raten erhalten wird. Gerade aber wie beim Chlor, so tritt auch beim Ozon die oxydirende Wirkung meist erst ein bei Gegenwart von Was.ser. Schönbein ^) hat gefunden, dass Thallium, Blei, Arsen und Silber ihre metallisch glänzende Oberfläche in vollständig aus- getrocknetem Ozon nicht verlieren, und auch Schwefel- metalle, Jodmetalle, Ferrocyankaliiun, Manganoxydul- und Bleioxydsalze, viele organische Säuren ujid Farb- stoffe werden in trockenem Ozon nicht verändert; auf trockenes Cyankalium übt es gleichfalls keinerlei Wirk- ung '). Ein merkwürdiges Verhalten zeigt Quecksilber gegenüber Ozon : es wirkt wenig darauf ein, verliert aber seinen Glanz und wird haftend, so dass es sich an Glaswandungen als dünner Spiegel anlegt ^). Um so energischer ist die oxydirende Wirkimg des Ozons in feuchtem Zustande ^) ; so energisch, dass mau oft Schwierigkeiten hat, Apparate zu con- struiren, deren Materialien das Ozon nicht theilweise zersetzen. Es dürfen beispielsweise keine organischen Stoße wie Kork, Kautschuk, Holz, Papier, keine Metalle damit in Berührung kommen und die gewölmlichen Hülfsmittel, dereu wir uns zum Verschluss und zur Verbindung unserer Apparate bedienen, sind desshalb >) Arnial. d. Chem. u. Ph. CLIV, 215. 2) Annal. d. Chem. u. Ph. CLXXIV, 1. 8) Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1873, 1225. ■■) Das „Ozon-Wasser", welches in den letzten Jahi'en zu medieinisclien Zwecken im Grossen dargestellt wird, siehe weiter imten. 5) Ber. d. deutseh. chem. Ges. 1878, 988. ^) Journ. prakt. Chem. XCV, 409. Chem. Centr. 1866. 46. ') Engler U.Nasse: Annal d. Chem. u. Ph. CLIV, 215. 8) Andrews und Tait: Lond. R. Soc. Proceed. IX, 606. Phil. Mag. (4) XVII, 436. Annal. d. Chem. u. Ph. CXII, 187. 9) Schöubein: Verhandl. d. naturf. Ges. Basel IV, 242 . 159 vmbrauclibar. Man kann sich bis zu einem gewissen Grade dadiu-ch helfen, dass man die betreffenden Apparattheile mit einem Ueberzug von Siegellack, von Paraffin, Cement oder Gyps versieht, welche Stoffe von Ozon wenig oder gar nicht angegriffen werden; am besten ist es jedoch, sich der Verbindung zu bedienen, die weiter oben (S. 33) beschrieben wor- den ist. Die Oxydationswirkung des Ozons geht meistens in der Weise vor sich, dass nur eines der drei im Ozonmolekül enthaltenen Sauerstoffatome oxydirend auf- tritt, während die beiden anderen zu gleicher Zeit als gewöhnlicher Sauerstoff sich ausscheiden ; z. B. bei der Wirkung auf Jodkalium: 2KJ -f 03 4- H20 = 2KHO + J^ + OK Kiu' in selteneren Fällen, z. B. bei der Einwir- kung des Ozons auf Terpentinöl, werden alle drei Atome Sauerstoff absorbirt. Die Wirkung des Ozons auf sehr oxydable Sub- stanzen ist unter Umständen eine geradezu heftige. Nach Jougleti) explodiren Nitroglycerin, Dynamit und Jodstickstoff, wenn sie mit Ozon in Berührung kom- men ; das gleiche gilt für Ölbildendes Gas , wenn stark ozonisirter Sauerstoff in ein mit demselben angefülltes Gefass eingeleitet wird ^) ; jede eintretende Ozonblase reagii't unter Explosion. Füllt man nach Houzeau^) ein Halbliterkölbchen mit ozonisirtem Sauerstoff und bringt dazu 10 com Alkohol, so erfolgt unter Auftreten von Aldehyd und Essigsäure sofortige Oxydation *). Aether wirkt noch heftiger. Mit Ausnahme von Gold, Platin mid den Platin- metaUen werden alle Metalle durch Ozon zu Oxyden oder Superoxyden oxydirt. Von besonderem Interesse ist die Bildung von Silbersuperoxyd, die eintritt, wenn ein blankes Silberblech in ozonhaltiges Gas eingehängt wird. Je feiner zertheilt die Metalle sind, desto energi- scher die Wirkung. Auch viele Metalloide werden durch Ozon direct oxydirt: Jod wird zu Jodsäure, Phosphor zu Phosphor- säure, Arsen zu Arsensäiu'e etc. Beim Einleiten von ozonisirtem Sauerstoff in Lösungen von Metalloxydulen oder Metalloxyden, resp. deren Salzen werden höhere Oxydationsstufen gebildet : Thalliumoxydu] wird zu Thalliumoxyd, Manganoxydul zu Mangansuperoxyd, Bleioxyd zu Bleisuperoxyd etc. Auch metalloidische Sauerstoffverbindungen werden höher oxydirt: schweflige Säm-e wird zu Schwefel- säure, salpetrige Säure zu Salpetersäure, arsenige Säure zu Arsensäure etc. Unter Umständen können jedoch sauerstoffreiche Verbindungen zersetzend auf Ozon einwirken, ohne dabei höher oxydirt zu werden. So wird z. B. das Ozon vollständig zerstört, wenn man es durch Röhren hindurchleitet, die mit Mangansuperoxyd oder Kupferoxyd gefüllt sind i). Häufig tritt hierbei eine gleiclizeitige Keduction des Ozons und der Superoxyde (Bleisuperoxyd, Bariumsuperoxyd) unter Bildung von gewöhnlichem Sauerstoff und niederen Oxyden (BaO^ -f 03 = BaO -f 2 02) ein. Besonders kräftig oxydirend wirkt Ozon auf eine Anzahl von WasserstofiVerbindungen ein, so aiif Schwefelwasserstoff, Jodwasserstoff, Ammoniak, Phos- phorwasserstoff u. a. Chlorwasserstoff wird unter Ent- bindung von Chlorgas und Bildung von Wasser eben- falls zerstört ^). Auch Wasserstoffsuperoxyd zersetzt sich mit Ozon unter Ausscheidung gewöhnlichen Sauer- stoffs und Bildung von Wasser, eine Eeaction, die in verdünnten Medien — Ozon und Wasserstoffsuperoxyd- dämpfe — allerdings nur ganz langsam vor sich geht 3). Von hervorragendem Interesse für den Haushalt der Natur ist das Verhalten des Ozons gegen Ammo- niak, vermöge dessen, wie Carius*) nachgewiesen hat, Oxyde des Stickstoffs (salpetrige Säure und Salpeter- säui'e) und neben Wasser geringe Mengen Wasserstoff- superoxyd gebildet werden. Diese Eeaction ist aus dem Grunde von grosser Bedeutung, weil in Folge derselben die atmosphärische Luft von ammonikalischen Bestand theUen , die durch Fäulniss- und Verwesimgs- prozesse fortwährend in die Luft gelangen, immer wieder gereinigt wird. Die meisten organischen Materien werden von Ozon zerstört, die Farbstoffe dabei gebleicht ^}. Blut z.B. kann nach Versuchen vonHiss^) mittelst ozoni- sirten Sauerstoffs in eine annähernd wasserhelle Flüs- sigkeit verwandelt und fast vollständig zu Kohlensäure und Wasser verbrannt werden. Indigblau wird eben- falls gebleicht und nach Erdmann zu Isatin oxydirt ''), ebenso wirkt das Ozon bleichend auf alle übrigen 1) Compt rend. LXX, 539. Chem. Centr. 1870, 211. 2) Compt. rend. LXXVI, 573. s) Compt. reud. LXXV, 142. *)_Die technische Verwerthung dieser Reaction zur Essigsäureherstellung siehe unter Kapitel „die technische Verwerthung des Ozons", 1) Andrews: Poggend. Annal. XCVIII, 435. An- drews imd Tait: Anual. d. Chem. u. Ph. CXII, 188. 2} Van d. Broek: Journ. prakt. Chem. LXXXVI, 817. Chem. Centr. 1872, 702. ä) Engler und Nasse: Annal. d. Chem. u. Ph. CLIV, 21.5. Schöne: Ibid. CXCVI, 240. *} Annal. d. Chem. Ph. CLXXIV, 31. Ber. deutsch, chem. Ges. 1874, 1481. 5) Siehe darüber auch: Schönbein „Ueber die lang- same u. rasche Verbrennung d. Körper", Basel 1845, und „Verhandlgn. d. naturf. Ges. Basel" II, 477, 488, 492, 499, 502. «) ,Verhandlgn. d. naturf. Ges. Basel" I, 475. Virchow's Archiv X, 483. ') Journ. f prakt. Chem. LXXI, 209. 160 natürlicben xuaä künstlichen organischen Farbstoffe : auf Lafcmus, Cochenille, Anilinfarben *) etc. ein. Die bleichende Wirkung des Ozons ist überhaupt eine ganz ausnehmend starke, nach Houzeau^) die 40 fache von derjenigen des Chlors. V. Gorup-Besanez hat die Wirkung des Ozons gegenüber einer Eeihe von organischen Stoffen genauer studirt; darnach wird Cyankalium zu cyansaurem Kali, Harnsäure zu Alloxansäure und Harnstoff oxydirt ; auch die Albuminate, Zucker u. s. f. werden zerstört. Guajaktinctur wird, wie Schön bei n gleich zu Anfang seiner Untersuchungen über Ozon wahrgenommen, durch Ozon intensiv blau gefärbt, und bildet dieses Verhalten eine der empfindlichsten Reactionen auf Ozon, indem schon ganz geringe Mengen des letzteren bläuend auf Guajaklösung wirken. Es bildet sich dabei höchst wahrscheinhch eine lose Verbindung des im Guajak enthaltenen Harzes mit Sauerstoff, eine Verbindung, die deshalb mit reducirenden Agentien leicht wieder zerlegt und entfärbt werden kann. B i n z *) hat nach- gewiesen , dass das Ozon insbesondere auch ungemein leicht auf Eiweissstoffe oxydirend einwirkt, und ge- zeigt, dass es beispielsweise seineu activen Sauerstoff noch leichter an diese als an Guajak abgiebt. Behan- delt man nämlich eine wässrige Flüssigkeit, die gleicher- zeit Eiweiss und Guajak gelöst enthält, mit ozonisirtem Gas, so tritt unter Veränderung der Eiweisssubstanz keine Bläuung ein, ein Beweis, dass die Eiweissstoffe eher als Guajak angegriffen werden. Hieraus schliesst er zugleich, und dies mit Recht, dass das Ozon im Organismus in freiem Zustande nicht enthalten sein könne. Bei der Einwirkung von stark ozonisirtem Sauer- stoff auf Steinkohlen-Benzol, Siedepunkt 81 ", bUdet sich nach Houzeau und Renard*) neben geringen Mengen Ameisensäure und Essigsäure eine amorphe weisse Substanz, die sie mit ,,Ozobenzin" (nach Q ii e s n e - ville „Houzobenzin") bezeichnen. Dieselbe ist nur bei niederer Temperatur haltbar und explodirt bei schwachem Erwärmen mit ungeheurer Heftigkeit. Sie halten es für möglich, dass das Ozobenzin als Spreng- mittel Verwendung finden könne. Es muss hier noch auf die merkwürdige That- sache aufmerksam gemacht werden, dass bei der Einwirkung von Ozon auf wasserstoffhaltige Kör- per oder auf in Wasser gelöste bez. damit be- feuchtete Substanzen sehr häufig Wasserstoffsuperoxyd gebildet wird. Schon Schönbein i") hat Wasserstoft- superoxyd in dem Wasser gefunden, in welchem Phosphor zur Darstellung von Ozon der atmosphäri- schen Luft ausgesetzt war; Houzeau ä), A.undP. The- n a r d ä) weisen Wasserstoffsuperoxyd bei Behandlung der Indigschwefelsäure mit Ozon nach. Wasserstoff- superoxyd bildet sich nach Houzeau*) femer bei der Einwirkung von Ozon auf Alkohol und Aether; nach Verf. und N a s s e 5) auf wässrige Lösungen von Jod- kaUum, Schwefelkalium und Cyankalium ; nachCarius ^) auf Ammoniak. Im Allgemeinen scheint sich jenes höhere Oxyd des Wasserstoffs immer leicht zu bilden, wenn Ozon in Gegenwart von Wasser zerstört wird. Hiermit ist zu- gleich auch eine Quelle für den Wasserstoffsuperoxyd- gehalt unserer Atmosphäre dargethan, der nach den eingehenden und interessanten Versuchen von Schöne',) jetzt ausser allem Zweifel steht *). Li der That müssen sich ja auch, indem das in der Luft enthaltene Ozon oxydirend auf feuchte Stoffe wirkt, fortwährend ge- ringe Mengen der gedachten Verbindung bilden. (Fortsetzung folgt.) Die 7. Abhandlung von Band 41, Pars II der Nova Acta: F. E. Geinitz: Die Blattinen aus der unteren Dyas von Weissig bei Pillnitz. 2^1 i Bog. Text mit 1 lithographirten Tafel. (Preis 2 Rmk. 50 Pf.) ist erschienen und durch die Buchhandlung von Wilh. Engelmann in Leipzig zu beziehen. — 1) Goppelsröder: Biül. d. 1. Soc. Industrielle Mai 1875 u. Dmgl. Journ. CCXIX, 540. 2) Compt. rend. LXXV, 349. 3) N. Repert. Pharm. XXI, 452. 1) Compt. reud. LXXVI, 572; Monit. scientif. (3) III, 340. ■) Poggend. Annal. CVIII, 471. Journ. f prakt. Chem. LXXVIII, 63. Chem. Centr. 1860, 33. 2) Compt. reud. LXXV, b49. 3) Compt. rend. LXXV. 458. i) Ibid. LXXV, 142. 6) Annal. d. Chem. u. Ph. CLIV, 215. Dieses iu der durchgegangenen Luft euthalteneWasserstoffsuperoxyd wurde früher für „Antozon" gehalten (siehe S. 105). 8) Annal. d. Chem. u. Ph. CLXXIV, 31. ') Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1874, 1693; 1878, 561, 874, 1028. 8) Schon Meissner (Göttinger Nachrichten 1863, 264), Schönbein (Journ. f prakt. Chem. CVI, 272; Verhandlgn. d. natm-f. Ges. Basel 1868). Struve (Journ. f prakt. Chem. CVII, 503; Zeitschr. f analyt. Chem. VIII, 315, XI, 2ö), W. Schmid (Journ. l prakt. Chem. CVII, 60), Goppels- röder (Journ. {. prakt. Chem. N. F. IV, 139; Zeitschr. f. analyt. Chem. X, 259) haben durch Nachweis im Regen oder Schnee das Vorhandeusehi des Wasserstoffsuperoxydes in der Atmosphäre erwiesen. — Nur Houzeau (Compt. rend. LXVI, 315 u. LXX, 519; Chem. Centr. 1868, 316, 317) gelang es nicht, Wasserstoffsuperoxyd in den atmosphärischen Niederschlägen aufzufinden. Äbgeecbloesen den 31. October 188U. Druck von E. Blocbmana und Sohn in Dresden. NüNQUAM /fjgi^^Siiw , OTIOSUS. LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VON DEM PRÄSIDENTEN Dr. C. H. Knoblauch. Halle a. S. (jägerga.se Nr. 2). Heft XYI. — Nr. 21—33. Novemter 1880. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Die Jahresbeiträge der Mitglieder. — Veränderung im Personalbestande der Akademie. — Beiträge zur Kasse der Akademie. — Bericht über die Verwaltung der Akademie-BibHothek vom September 1879 — 1880. (Schluss.) — E. Lobstein: Zur Erinnerung an Karl Heinrich Ehrmann. — Sonstige Mittheilungeu: Eingegangene Schriften. — C. Engler: Historisch-kritische Studien über das Ozon. (Fort- setzung.) — Die 5. Abhandlung von Band 41, Pars I der Nova Acta. Amtliche Mittlieilunsen. Die Jahresbeiträge der Mitglieder. Mit der Entrichtung der Jahresbeiträge sind manche Mitglieder der Akademie, welche die Leopoldina in den letzten Jahren fortgehend bezogen haben , ohne die Beiträge abzulösen , theils für das laufende Jahr, theils auch noch für frühere Jahre im Rückstande. Zur Ordnung des Rechnungswesens beehre ich mich die- selben ergebenst zu ersuchen, diese rückständigen Beträge, mit je 6 Rmk. jährlich, vor Ende des Jahres an die Akademie durch Postanweisung einsenden zu wollen. Gleichzeitig gestatte ich mir in Erinnerung zu bringen, dass nach § 8, Alin. 4 der Statuten durch einmalige Zalilung von 60 Rmk. die Jahresbeiträge für immer abgelöst werden können, womit zugleich nach Alin. 6 desselben Paragraphen für jedes ordentliche Mitglied der Anspruch auf die unentgeltliche lebensläugliche Lieferung der Leopoldina erwächst. Halle a. S. (Jägergasse Nr. 2), den 30. November 1880. Dr. H. KnoblaUCh. Yerändei'ung im Personalbestände der Akademie. Neu aufgenoinmenes Mitglied : Nr. 2274. Am 25. November 1880: Herr Dr. Wilhelm His, Professor der Anatomie und Director der anatomischen Anstalt an der Universität in Leipzig. — Dreizehnter Adjunkteukreis. — ■ Fach- sektion (6) für Zoologie und Anatomie. jy U KnOblaUCh Beiträge zur Kasse der Akademie. Unterm 12. November c. hat das Kgl. Preussische Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten der Akademie in Anlass der Revision ihrer Rechnung für 1879 und der dem Rechnungsführer ertheilten Decharge eine ausserordentliche Unterstützung von 900 Rmk. bewilligt. Kmk. Pf. November 17. 1880. Von Hrn. Professor Dr. H. W. Reichardt in Wien Jahresbeitrag für 1881 . 6 — ,, 25. ,, ,, ,, Professor Dr. W. His in Leipzig Eintrittsg. u. Ablösg. d. Jahresbeiträge 90 — Dr. H. Knoblauch. Leop. XVI. 21 162 Bericht üher die Verwaltung der Akademie' September 1879- (ScUuss.) II. Oesterreioh-lingarn. 67. Aussig. Naturwissenschaftlicher Verein. 68. Brunn. Naturforschender Verein. 69. Buda-Pest. Königlich Ungarische naturwissen- schaftliche Gesellschaft. 70. „ Königlich Ungarische geologische Anstalt. 71. „ Königlich Ungarisches National- museum. 72. Graz. Naturwissenschaftlicher Verein für Steier- mark. 73. „ Verein der Aerzte in Steiermark. 74. Hermannstadt. Siebenbürgischer Verein für Naturwissenschaften. 75. „ Verein für Siebenbürgische Landeskunde. 76. Innsbruck. Naturwissenschaftlich-medicinischer Verein. 77. ,, Tirol - Vorarlbergisches Landes- museum „Ferdinandeum". 78. Kesmark. Ungarischer Karpathenverein. 79. Klagen fürt. Naturhistorisches Landesmuseum für Kärnthen. 80. Krakau. K. K. Akademie der Wissenschaften. 8L Prag. Königlich Böhmische Gesellschaft der Wissenschaften. 82. „ Naturhistorischer Verein „Lotos". 83. Pressburg. Verein für Naturkunde. 84. Tri est. Naturwissenschaftlicher Adriatischer Verein. 85. Wien. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften. 86. ,, K. K. geologische Reiohsanstalt. 87. „ K. K. zoologisch-botanische Gesellschaft. 88. ,, K. K. Sternwarte. 89. „ Anthroi^ologische Gesellschaft. 90. „ K. K. Gartenbau-Gesellschaft. 91. ,, K. K. geographische Gesellschaft. 92. „ Verein zur Verbreitung naturwissenschaft- licher Kenntnisse. 93. 94. 95. 96. 87. Basel. Bern. Gi III. Schweiz. Naturforschende Gesellschaft. Allgemeine Schweizerische Gesellschaft für die gesammten Naturwissenschaften. Naturforschende Gesellschaft. e. Institut national Genevois. Societe de Physique et d'Histoire Naturelle. 98. 99. 100. 101. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. 111. 112. 113. 114. 115. 116. 117. 118. 119. 120. 121. 122. 123. 124. •Bibliotliek in dem Zeiträume vom -1880. St. Gallen. Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Zürich. Naturforschende Gesellschaft. IV. Belgien. Bruxelles. Academie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique. „ Academie royale de Medecine de Belgique. „ Societe malacologique de Belgique. ,, Observatoire royal. V. Holland. Amsterdam. KoninklijkeAkademie vanWeten- schappen. „ Koninklijk zoologisch Genootschap. H a a r 1 e m . Hollandsche Maatschappij van Weten- schappen. „ Musee Teyler. VI. Dänemark. Kjobenhavn. Kongelige Danske Videnskabernes- Selskab. VII. Schweden und IVorweg'en. Christi ania. Kongelige Norske Universitet. Lund. Universität. Stockholm. Academie royale Suedoise des Sciences. Upsala. Societas regia Upsaliensis. VIII. Rnssland. Helsingfors. Finska Vetenskaps-Societet. Moscou. Societe imperiale des Naturalistes. Petersburg. Academie imperiale des Sciences. ,, Kaiserliches physikalisches Central- Observatorium. „ Kaiserlicher botanischer Garten. „ Ober - Medicinalverwaltung des Kaiserlich Russischen Kriegs- ministeriums. „ KaiserliohRussische mineralogische Gesellschaft. „ Institut imperial des Mines. IX. Gi'ossbritannien und Irland. Cambridge. Philosophioal Society. Dublin. Royal Irish Academy. Edinburgh. Royal Society, ,, Botanical Society. 163 125. 126. 127. 128. 129. 130. 131. 132. 133. 134. 135. 136. 137. 138. 150. 151. 152. 153. 154. 155. 156. 157. 158. 159. 160. 161. 171. 172. 173. 176. 177. 178. 182. 183, 139. Glasgow. Society of Field Naturalists. London. Royal Society. ,, Linnean Society. „ Anthropological Institute of Great Britain and Ireland. „ Geological Society. Manchester. Literar j- aud philosophical Society. X. Fraiikreicii. Caen. Societe Linneeune de Normandie. Cherbourg. Societe nationale des Sciences naturelles et mathematiques. Lyon. Academie des Sciences, Belles-Lettres et Arts. „ Societe d'Agriculture. Montpellier. Academie des Sciences et Lettres . Paris. Academie des Sciences. „ Museum d'Histoire Naturelle. „ Societe geologique de France. B. Nord -Amerika Boston. American Academy of Arts and Sciences. „ Society of Natural History. Cambridge. Museum of Comjjarative Zoölogy. Cbicago. Academy of Sciences. Columbus. Staatsackerbaubehörde von Ohio. Davenport. Academy of Natural Sciences. Mexico. Sociedad Mexicana de Historia Natural. New Haven. Connecticut Academy of Arts and Sciences. „ Expedition des „American Jour- nal of Science". New York. Academy of Sciences. Philadelphia. American Philosophical Society. „ Academy of Natural Sciences. XI. Italien. Milano. Reale Istituto Lombardo di Scienze, Lettere ed Arti. Societä dei Naturalisti. Societä Toscana di Scienze naturali. Reale Accaderaia dei Lincei, Societä Italiana delle Scienze. Reale Gomitato geologico. Reale Accademia delle Scienze. Reale Osservatorio dell' Universitä. Reale Istituto Veneto. XII. Spanien. Real Aoademia de Ciencias. XIII. Portugal. Academia real das Sciencias. 162. Philadelphia. Zoological Society 163. Salem. American Association for the Advance- ment of Science. „ Peabody Academy of Science. „ Essex Institute. S a n F r a n c i s c o. Cali fornia Academy of Sciences . St. Louis. Academy of Science. Washington. Smithsonian Institution. „ State Government (Office ü. S. Geological Survey of the Terri- tories, Coast Survey Office, War Department, Engineer Office, Department of Agriculture). „ American Medical Association. 140. Modena. 141. Pisa. St 142. Roma. 143. )i ' 144. ] 145. Torino. 146. )) 147. Venezia. 148. Madrid. 149. Lisboa. 164. 165. 166. 167. 168. 169. 170. C. Süd - Amerika. 174. Rio de Janeiro. Santiago 175. Museu nacional. Sociedad medica de Chüe. Buenos Aires. Museo publico. Cordoba. Academia nacional de Ciencias. ,, Sociedad zoolögica Argentina. D. Asien. Batavia. Bataviaasch Genootschap van Künsten 179. en Wetenschappen. ,, Koninklijke Natuurkundige Vereeni- 180. ging in Nederlandsch-Indie. 181. „ Vereeniging tot bevordeiing van geneeskundige Wetenschappen in Nederlandsch-Indie. E. Australien. Adelaide. Direction of the Botanic Garden 184. Melbourne. Observatory. and Government Plantations. 185. Sydney. Royal Society of New South Wales. Melbourne. Rojal Society of Victoria. 186. Wellington. New Zealand Institute. 21* Bat?ivia. Magnetical and meteorological Ob- servatory. Calcutta. Geological Survey of India. Tokio. Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens. 164 Die Beziehung zu allen diesen Gesellschaften wurde nicht nur aufrecht erhalten , sondern auch mit folgenden vier der Verkehr, welcher im Laufe der Jahre eingeschlafen war, von Neuem wieder aufgenommen;^^ 1. Jena. Medicinisch - naturwissenschaftliche Ge- 3. Paris. Societe entomologique de France. Seilschaft. 4. Montreal. Natural History Society. 2. London. Zoological Society. Endlich wurde der Tauschverkehr neu angeknüpft mit folgenden siebzehn Gesellschaften: 1. Bremen. Geographische Gesellschaft. 9. Luxembourg. Societe botauique du Grand 2. Danzig. Westpreussisch botanisch-zoologischer Duche de Luxembourg. Verein. 10. Bergen. Museets Direction. 3. Eiber feld. Naturwissenschaftlicher Verein. 11. Tromso. Museum. 4. München. Anthropologische Gesellschaft. 12. London. Microscopical Society. 5. Münster. Königliche Sternwarte. 13. Firenze. Eeale Istituto di studi superiori. 6. Thorn. Copperuicus -Verein. 14. Valencia. Estacion Agronomica. 7. Bern. TeUurisches Observatorium. 15. Albany. New York State Agricultural Society. 8. Leyden. Kongelijke Nederlandsche botanische 16. Milwaukee. M^isconsin Natural History Society. Vereeniging. 17. Adelaide. Philosophical Society, Die Zeitschrift „Leopoldina" findet sich in den Lesehallen folgender Universitäten: Deiitsehbiiid. Berlin, Bonn, Breslau, Erlangen, Freiburg i. Br., Giessen, Göttingen, Greifswald, Halle, Heidelberg, Jena,^ Kiel, Königsberg, Leipzig, Marburg, München, Münster, Rostock, Strassburg, Tübingen, Würzburg. Oesteneich - Ingarn. Buda-Pest, Czernowitz, Graz, Innsbruck, Prag, Wien. Schweiz. Basel , Bern , Zürich. Russlaud. Dorpat. Die Akademie steht demnach augenblickhch im Tauschverkehr mit 207 wissenschaftlichen Genossen- schaften; mit anderen sind Unterhandlungen bereits eingeleitet, so dass der Kreis dieser Wechselbeziehung zu den naturforschenden Gesellschaften der gesammten civilisirten Erde ein immer vollständigerer wird. Gerade die hieraus erwachsende Eigenthümlichkeit ihrer Bibliothek hat es um so nothwendiger gemacht, ihr einen besonderen Bibliothekar zu geben. Denn die Ergänzung durch den Tauschverkehr muss mit der peinlichsten Sorgfalt controlirt werden; gar zu leicht bleiben einzelne Sendungen aus und die Serie wird unvollständig. Diese Gefahr ist gesteigert durch die grosse Ausdehnung dieses Verkehres und den Wechsel des Sitzes der Bibliothek (zu der noch jetzt, aller Bekanntmachungen ungeachtet, manche Sendung ihren Weg erst über Bonn, Breslau, Jena und Dresden findet, wenn sie auf diesem Umwege nicht spurlos verschwindet). Gegenwärtig ist ein genaues Defectenverzeichniss vorhanden. An alle Gesellschaften, mit denen die Akademie in Beziehung steht, ist die Bitte um Ergänzung der Lücken gerichtet worden, und kann nicht dankbar genug anerkannt werden, wie diese Gesuche allseitig das bereitwilligste Entgegenkommen gefunden, haben. Leider konnte nicht jeder Wunsch erfüllt werden, weil die betreffenden Bände bereits vergriffen waren, und ist deren Beschafi'ung nun auf den Weg des Antiquariats gewiesen. Durch Gewährung der Gesellschaften wurden der Bibliothek nachträglich zu Theil: Berlin. Königliche Akademie. Memoires L Tome 1—7, Jg. 1786—97; n. Tome 1—6, Jg. 1798—1804. — Nouv. Memoires. Tome 17. Jg. 1786. Breslau. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Abhandlungen. 1874. — 54. Jahresbericht. 1876. Elberfeld. Naturwissenschaftlicher Verein. Jahresbericht 1 — 4. 1851. 53. 58. 63. München. Königlich Bayerische Akademie der Wissenschaften. Sitzungsbericht 1864, I, Heft 3. Prag. Königlich Böhmische Gesellschaft der Wissenschaften. Abhandlungen. 5. Folge, Bd. XV. 1866 — 75. Bruxelles. Academie royale de Medecine. Memoires couronnes. Tom. I — III. 1840 — 49. Observatoire royal. Annuaire I— XV, XVII— XLIV pour les annees 1834—48, 1850—77. Annales. Tom. VIII, Nr. 1, 2. 1851, 52. Almanach seculaire. 1854. 165 Haarlem. Hollandsche Maatschappij van Wetenschappen. Verhandelingen. Deel I — XXX. 1754 — 93. Kegister zu Deel I— XU. 1773; zu Deel I— XXVIII. 1793. — Natunrkundige Yerhandel. Deel I— VI, 1799—1812. „ Societe Hollandaise des Sciences. Arohives Neerlandaises des Sciences exactes et naturelles. Tom. Vni, 5. La Haye 1873. Moscou. Societe imperiale des Naturalistes. Bulletin. Annee 1839, Nr. 1 — 3; 1843, Nr. 3. Nouveaux Memoires. Tom. VI. 1839. •»■'r r- London. Anthropological Institute. Journal. Vol. III, Nr. 2; VI, Nr. 2—4; VII, Nr. 1—3; Vni, Nr. 2—4 Lyon. Societe d'Agriculture. Annales des Sciences physiques et naturelles. Ser. 3. Tom. I — IV. 1857 — 60; VIII— X. 1864—66. Ser. 4. Tom. X. 1877. Ser. 5. Tom. I. 1878. ,, Academie imperiale des Sciences, Belles-Lettres et Arts. Classe des Sciences. Tom. III. 1853; IV. 1854; Vn. 1857. Classe des Lettres. Nouv. Ser. Tom. VI. 1857/58. Paris. Societe entomologique de France. Annales. Ser. 4. Tom. X. Suppl. Cah. 4. 1875. Ser. 5. Tom. IV— IX. 1874—79. Roma. Accademia dei Lincei. Atti. Ser. 2. Vol. L 1873/74; IL 1874/75; lU, Pars 1, 2, 3. 1875/76. Andere werthvolle Bereicherungen sind bereits zugesagt und steht deren Eingang bevor. Unter den auf diesem Wege nicht mehr zu ergänzenden Defecten wurden antiquarisch gekauft: Berlin. Berichte der Deutschen chemischen Gesellschaft. 11. und 12. Jahrgang. 1878, 79. Dresden. Jahresberichte der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde für die Jahre 1853/57, 61/62, 65/66, 1867, 68/69, 70/71, 71/72, 72/73, 73,74, 74/75, ;75/76. ,, Allgemeine Deutsche naturhistorische Zeitschrift. Herausgegeben von der Gesellschaft Isis. I. IL 1846, 47. Dürkheim a. H. Jahresberichte der „Pollichia". L 1843; IL 1844; V. 1847; XV. 1857; XVI/XVIL 1859; XVm/XIX. 1861; XX/XXI. 1863; XXII/XXIV. 1866; XXV/XXVU. 1868. Landau, Neustadt a. H. und Dürkheim a. H. Freiburg i. Br. Berichte der naturforschenden Gesellschaft. Bd. III. 1865. Halle. Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft. Bd. I — III. 1853—55. Kaiserslautern. Jahrbücher für praktische Pharmacia. Bd. 111, VI, VII, XI — XV, XVII, XVIII. Kaisers- lautern und Landau 1840 — 49. Leipzig. Commentarii de rebus in scientia naturali et medicina gestis. Vol. XXI — XXXVII. SuppL Decad. 3. Ind. dec. 1—3. 1775—1808. Mannheim. Historia et commentationes (Acta) Academiae Theodoro-Palatinae. Tom. I — VI pars phys., VII pars bist. 1766—94. München. Almanach der Königlich Bayerischen Akademie für das Jahr 1878. Neuwied. Archiv der Deutschen Gesellschaft für P.sychiatrie u. gerichtliche Medicin. Bd. II — VIII. 1859 — 65. Speyer. Neues Jahrbuch für Pharmacie. Bd. V, VI, Xin— XX. Speyer und Heidelberg 1856—63. Zwickau. Jahresbericht des Vereins für Naturkunde. 1871. Graz. Jahresbericht des naturhistorischen Laudesmuseums in Kärnthen. 1, 2, 8. 1852, 53, 63. Innsbruck. Neue Zeitschrift des „Ferdinandeum'' für Tirol und Vorarlberg. 6 — 9, 11, 12. 1840 — 46. Nebst Jahresbericht 12 — 15. 1835—38. Wien. Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins. Bd. I, IL 1852, 53. „ Jahresbücher der K. K. Centralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus. Neue Folge. I — V. 1864—68. Basel. Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft. I. 1857; IL 1860. London. Reports of the British Association for the Advancement of Science. Meeting I — III. 1831 — 33; VIL 1837; XI -XLVH. 1841—77. Paris. Memoires presentes par divers savants ä l'Academie des Sciences de Flnstitut de France. Tom. V — XV, XVm, XXI— XXVI. 1839—79. Washington. Report of the Superintendent of the U. S. Coast Survey for 1855, 57, 59 — 62. Die, einigen der ältesten Bände der Philosophical Transactions der London Royal Society fehlenden Tafeln sind von dem hiesigen Universitätszeichnenlehrer Herrn Schenck nachgezeichnet worden. 166 Von den eigenen Publicationen der Akademie besitzt die Bibliothek ein bis auf einen einzigen älteren Band vollständiges Exemjjlar. Nachdem es vielfachen Bemühungen nicht gelungen, diese Lücke auszufüllen, ist eine Abschrift des betreffenden Bandes begonnen. Zur allmählichen Herstellung eines zweiten vollständigen Exemplares sind schon erhebliche Anfänge vorhanden, auch die vergriffenen Acta physico-medica Aoademiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Tom. I — X. Norimbergae 1727 — 54 und Nova Acta Tom. I. Norimbergae 1757 antiquarisch erworben worden. Von den meisten, namentlich allen neueren, Bänden sowie von Eiuzelabhandlungen ist dagegen eine Mehrzahl von Exemplaren noch vorräthig, so dass die Akademie sich in der Lage befindet, denjenigen Gesell- schaften, welche ihr in der Ergänzung ihrer Lücken behülflich sind, eine Gegenleistung zu bieten, auch auf neue Beziehungen einzugehen. Die Zukunft der Bibliothek ist demnach, so lange die Leopoldinisch-Carolinische Akademie ihre gegen- wärtige Stellung behauptet, gesichert. Dieselbe wird der Theilnahme ihrer Mitglieder warm empfohlen. Zur Eriniiei'iiug an Karl Heinrich Ehrmann.*) Von Dr. med. Eduard Lob^iteiu in Heidelberg. # Im Alter von nahezu 86 Jahren endete am 19. Juni 1878 zu Strassburg seine irdische Laufbahn Karl Heinrich Ehrmann, weiland Decan und Professor der normalen und pathologischen Anatomie bei der früheren Facultät der Universität Strassburg, ein Mann, dessen Wirken und Verdienste um die Wissen- schaft und speciell um die Würde einer Hochschule , die des deutschen Volkes Schooskind werden sollte, segensreich und bedeutend genug gewesen sind, um seinem Leben einen ehrenden Rückblick, seinem Hingange einen dankbaren Nachruf auch aus deutscher Brust zu weihen. Denn, ob er gleich die letzten zehn Jahre in stiller Zurückgezogenheit der verdienten Ruhe genoss und sein Name bei der Neugestaltung der Universität daher nicht mehr in Frage kommen konnte, so erheischt doch, abgesehen von Gerechtigkeit und Pietätsgefühl, schon allein das wissenschaftliche Interesse der Erben jener Schule und ihrer Institute, dass die Namen und Leistungen ihrer hervorragenderen Meister für alle Zeit gekannt und gewürdigt werden. Aus diesen Gründen dürfen wir wohl erwarten, dass eine kurze biographische Skizze Ehrmann's in fachwissenschaftlichen Kreisen Deutschlands freundliche Aufnahme finden werde. Geboren in Strassburg am 15. September 1792, stammt Ehrmann aus einem Geschlechte, in welchem Talent und Fleiss gleichsam erblich sind, und dem sein eben so kerniger als wohlklingender Name darum mit Recht gebührt. Ward ihm doch, diesem Kamen, auch „ein Denkmal, dauernder als Erz" durch keinen Geringeren als Goethe gestiftet, der aus seiner Strassburger Studienzeit von 1770 in „Dichtung und Wahr- heit" : „die schöne hippocratische Verfahrungsart seines verehrten Lehrers, Professor Ehrmann's, des Aelteren, und die Schlussreden, mit denen er gewöhnlich seine Stunden zu krönen pflegte", sowie „die anziehenden Lectionen über Entbindungskunst seines Sohnes" rühmend hervorhebt. Ersterer, Job. Christian Ehnnann (1710 — 1795), war Ehrmann's Grossvater, der sich, wie als Pro- fessor und Kliniker, so auch als Stadtphysikus, Arzt und Herausgeber der „Historia plantarum alsaticarum" von Marcus Majjpus (1632 — 1701) um die Wissenschaft, um seine Schüler und um das Wohl seiner Mit- bürger verdient gemacht hatte; Letzterer, Job. Friedrich Ehrmann, geboren 29. Juni 1739, der Vater Ehr- mann's und ausserordentlicher Professor gleichfalls der inneren Klinik, fiel leider als Opfer seines Berufs bei einer Tj'phus-Epidemie schon am 15. December 1794, da sein einziger Sohn gerade 2^4 Jahre zählte. Obgleich dieser von seinen genannten Vorfahren weder eine persönliche Erinnerung haben , noch irgend welche Einwirkung oder Anleitung, wie sie sonst entscheidend für der Söhne Berufswahl und Studien sind, mehr erfahren konnte, so scheinen ihm doch der Geist und die Vorliebe für Medicin, wie gesagt, an- geboren gewesen zu sein, denn er wandte sich nach Absolvirung gründlicher Vorstudien im protestantischen Gymnasium (1800 — 1807) und der Philosophica (1807 — 1808) ohne Bedenken sofort dem ärztlichen Berufe wie durch Vorbestimmung zu, und machte gleich im ersten Jahre so erstaunliche Fortschritte, namentlich in Anatomie und chirurgischen Handtirungen , dass er nach Ablauf desselben schon mit 17 Jahren die Stelle eines Untergehülfen (Chirurgien sous-aide) im MiUtärhospitale seiner Vaterstadt, neben seinen Studien her, bekleiden konnte (1809 — 1811). Wiewohl nämlich seine Studienjahre glücklicher Weise in eine Zeit fielen, *) Vergl. Leopoldina XIV, 1878, p. 81. — Desgl. Berlmer klinische Wochenschrift 1878, Nr. 33. 167 in welcher die Stürme und der Terrorismus der französischen Revolution, die so manches aufstrebende Talent niedergehalten oder gar vernichtet hatten, bereits überstanden, und die vom Convente aufgehobene medicinische Schule durch Decret von 1808 wieder hergestellt war, so verlangten doch die Kriegs- und Eroberungszüge Napoleon's I. fortwährend ein starkes Contingent auch von Militärärzten , welche bisweilen sogar aus den Reihen von Anfängern, sofern sie nur gut qualificirt waren, rekrutirt bezw. ergänzt wurden. So diente Ehrmann ferner in den Jahren 1813 und 1814 bei der „grossen Armee" in einer Cavalerie- Brigade als Regiments-Chirurg II. Classe (Chirurgien aide-major), in welcher Eigenschaft er an dem Feldzuge in Sachsen und den Schlachten bei Grossbeeren, Jüterbogk und Leipzig Theil nahm. Nach Napoleon's Sturz und der ersten „Restauration" erhielt er das Amt eines Wundarztes im Gefängniss-Hospitale zu Strassburg, das er ohne Unterbrechung bis 1826 führte und welches ihm hinlänglich Zeit Hess, um seine, durch Militär- dienst beeinträchtigten, Studien gedeihlich zu vollenden. Als der junge Ehrmann die medicinische Schule von Strassburg betrat, culminirte bereits in deren Zenith als Stern erster Grösse Thomas Lauth (1758 — 1826), der berühmte Anatom und Schriftsteller, dessen Schüler, der damahge Chef des travaux anatomiques, Job. Friedrich Lobstein, der Jüngere (1777 — 1835), eben daran war, die ersten Bausteine zu sammeln zur Gründung jenes Museums der pathologischen Anatomie, dessen Weiterbau und Bereicherung dereinst die dankenswertheste That des jungen Zöglings werden sollte. Er war gewiss eine glückliche Constellation. unter welcher dieser Träger eines alten, hochgeachteten Namens zum ersten Male das anatomische Amphitheater sah, dessen düstere Hallen seinem Ehrgeize und Talente bald zur Arena werden sollten, auf deren sonnigem Plane er eine Palme um die andere erringen sollte. Von seinen Lehrern nennen wir , ausser Lauth (Anatomie und Chirurgie) , die Professoren : Noel^ Director der Schule (Hygiene), Meunier (medicin. Physik), Masuyer (medicin. Chemie), Tourdes (allgem. und spec. Pathologie), Cailliot (Physiologie), Cöze sen. (.Medioin und int. Klinik) und Tinchant (Geburtshülfe). Auf Grund seiner Prüfung und nach Vertheidigung der Inaugural-These „über die Hasenscharte" unter Lauth's Präsidium erhielt Ehrmann mit nicht ganz 20 Jahren am 14. Juli 1812 das medicinische Doctor-Diplom ; 1818 wurde er Prosector, 1822 zum Chef des travaux anatomiques befördert, und 1826, im December, zum ordentlichen Professor der Anatomie, als Nachfolger seines Lehrers und Gönners Lauth, er- nannt. Diesmal zählten namentlich die Doctoren Duvernoy und Ristelhuber zu den ausgezeichnetsten seiner Concurrenten. Mit diesem Lehrstuhle war von Alters her auch jener für Chirurgie und chirurgische Klinik verbunden und blieb es bekanntlich bis 1836, wo für diesen, allmählich so ansehnlich gewordenen Lehrzweig eine selbstständige Professur geschaffen wurde. Es gehört nicht in den Rahmen dieser Aufgabe, einen kritischen Blick auf die Organisation und Verhältnisse der alten medicinischen Facultät und ihrer Beziehungen zur autokratischen Verwaltung des städtischen Krankenhauses zu werfen, und wir berühren im Vorübergehen diesen Punkt nur, um zu constatiren, dass Ehrmann, vermöge seiner fortgeschrittenen Anschauungen, seiner wissenschaftlichen Ueberzeugung und seines hohen Ansehens als Gelehrter wie als Bürger, einer der glücklichsten Vorkämpfer und Vermittler beim Ausgleichen zwischen Alt- Hergebrachtem und den Bedürfnissen der Neuzeit gewesen ist. Als er seine Doppel-Professur antrat, waren der Katheder und das Museum für pathologische Anatomie bereits seit sieben Jahren gegründet und durch Cuvier (1769 — 1832) den Händen des vorgenannten, um 16 Jahre älteren, Lobstein anvertraut. Ehrmann konnte sich daher mit ungetheilter Kraft zunächst seinem speciellen Gebiete, der normalen Anatomie, widmen, und in welch hervorragender Weise er dies gethan, davon zeugen noch heutigen Tages die Mengen von Spiritus-, Wachs- und getrockneten Präparaten, zum Theil minutiösester Art, welche, grösstentheils von ihm selbst verfertigt, eine Zierde des anatomischen Cabinets bilden. Aber auch mit Lobstein, an welchen ihn Bande der Hochachtung wie Freundschaft fesselten, arbeitete er namentlich noch als Chef des travaux anatomiques Vieles gemeinschaftlich und lieferte manche schätzbare Arbeit auch ins pathologische Museum. Besonderes Verdienst erwarb er sich um die physiologische Section desselben durch seine schönen Lymphgefäss-Injectionen und einen hierzu erfundenen Apparat, durch die sub- tilen Präparationen der Gesichts- und Halsnerven sowie säramtlicher Anastomosen des Nerv, facialis mit dem Nerv, trigeminus, und durch den Nachweis der Beziehungen der Nervenfasern zu den Blutgefässen der Leber, so dass der Director dieses Museums in seinem Jahresberichte von 1824 seinem öffentlichen Danke an Ehr- mann freudigen Herzens noch das Zeugniss: „Ces pieces attestent son Talent pour la Dissection" beifügen konnte ; endlich hatte Ehrmann dieses Cabinet noch durch 36 Wachsmodelle eigener Arbeit bereichert. Kein Wunder, dass nach dem Tode Lobstein's, an dessen Krankenlager er als Arzt und Freund 168 gleich hingebungsvoll geweilt, Ehrmann dessen nächster und beater Vertreter ward ; hatte er doch unter den Augen des Meisters lange genug gearbeitet und den Geist von dessen Leitung tief genug erfasst, als dass nicht die öffentliche Stimme, die Facultät und schliesshch auch die Regierung ihn als den würdigsten Nach- folger Lobstein's betrachten mussten. Nachdem er daher dessen Lehr- und Dirertorial-Stelle bis dahin pro- visorisch versehen, wurde er gegen Ende 1837 durch Ministerial-Decret zu denselben officiell ernannt, d. h. sie wurden mit seinen bisherigen Functionen nach dem Gutachten der Facultät vereinigt, und zwar so, dass Anatomie und Secirübungen im Winter-, die Curse über pathologische Anatomie und Mikroskopie sowie der chirurgische Operations-Curs (an Leichen) im Sommer-Semester zum Vortrage kamen. Da Ehrmann von seinem Vorgänger ausserdem noch das Amt eines Oberhebarztes am Bürgerhospitale nebst der damit verbundenen Professur an der Niederrheinischen Hebammenschule von Strassburg überkommen hatte, so vereinigte sich schliesslich auf ihn eine Geschäftslast, welche in unseren Tagen auf mindestens vier Häupter vertheilt werden würde, und die der Einzelne darum auf die Dauer auch nicht bewältigen konnte. In der That trat er von letztgenanntem Posten, nachdem er für Zöglinge der Schule noch ein Internat ins Leben gerufen, nach zehnjähriger Führung freiwillig zurück und überliesa wenige Jahre später auch die Oberleitung des anatomisch-pathologischen Museums seinem jüngeren, talentvollen CoUegen, Dr. Koeberle, dessen Name als eben so glückücher wie gewandter Ovariotomist unbestritten zu den ersten seines Faches zählt und durch dessen Forschungen und Arbeiten das Cabinet wesentliche Bereicherung erfuhr. Aber trotz- dem blieb diese Geschäftserleiohterung Ehrmann's nur eine formelle, indem sie durch Obliegenheiten anderer Natur reichlich compensirt wurde. Denn, abgesehen von einer vielbegehrten, namentlich auch operativen Privatpraxis (zu Anfang der 1830er Jahre galt Elirmann als der gefeiertste Wundarzt der Stadt), abgesehen von seinen Pflichten und seinem Eifer als beliebter Lehrer und von seinen literarischen, grösstentheils dem Archive des Museums ge- widmeten Arbeiten, auf die wir zurückkommen werden, waren es die verschiedenen Vereine für Naturwissen- schaft, für Medicin, Erhaltung vaterländischer Alterthümer, Acclimatisation , für ärztliche Ueberwachung der Gesundheitsverhältnisse im Unter-Elsass u. a. m., welche seit 1844 der Reihe nach entstanden und bei denen Ehrmann bald als Mitbegründer, Präsident oder Administrator, bald als Mitglied und Correspondent nicht blos thätig blieb, sondern in der Regel den Löwenantheil der Arbeit zugewiesen erhielt. Dabei war er Mit- glied der Leopoldinisch-Carohnisohen Akademie seit 3. August 1833 , cogn. Bojanus I., correspondirendes Mitglied der „Academie imperiale de Medecine" und der „Societe de Chirurgie", sowie Ehrenmitglied des „Vereins deutscher Aerzte" in Paris; ferner Correspondent der „Societe imperiale de Medecine" und der „Societe statistique" in Marseille; der k. k. Gesellschaft der Aerzte in Wien; der Vereine für „Medicin" und „Naturwissenschaft" in Göttingen, der „Naturforscher" in Breslau; der ärztlichen Vereine von Leipzig, Erlangen, Freiburg, Heidelberg, Hamburg und Offenburg; endlich der „Academie medico-chirurgicale" in Neapel und des „National-Instituts zur Verbreitung der Wissenschaften" in Washington: Titel genug, um die wissenschaftlichen Leistungen und den Werth ihres Trägers nicht blos kennen, sondern auch schätzen zu lernen. Seinem langjährigen treuen Wirken im Dienste der Wissenschaft wie speciell der Strassburger medi- cinischen Facultät, deren Decauat er über ein Decennium hindurch (1857 — 1867) mit Ehren geführt, blieb auch die staatliche Anerkennung nicht versagt, indem er vom „Ritter" der Ehrenlegion (seit 1845) am 13. August 1862 zu deren „Offioier" befördert wurde. Dass Ehrmann, als Gelehrter, Kosmopolit war, brauchen wir nicht zu betonen; dass er aber speciell mit den Producten deutscher Wissenschaft, Literatur und Kunst innigst vertraut blieb, dafür zeugen seine Bibliothek, seine Sammlung von Bild- und Kupferwerken, sein tadelloser Dialekt und vor Allem sein biederer Charakter, das Erbtheil deutscher Ahnen. Auch hat er die „Versammlungen deutscher Naturforscher" von 1834 in Stuttgart, 1838 in Freiburg (im Breisgau) und 1847 in Aachen besucht, und machte in der medi- cinischen Section der erstgenannten eine interessante Mittheilung über einen ungewöhnlichen, weil mehrfach complicirten Fall von häutiger Bräune bei einem 8jährigen Mädchen (seinem eigenen Kinde) ; in der letzteren verbreitete er sich in längerem Vortrage über Larynx-Polypen und führte dabei zwei von ihm beobachtete Fälle auf, und zwar bei einem Knaben von 8 und einer Frau von 34 Jahren. Letzteren, durch ihn mit Erfolg operii-ten, beschrieb er näher und erntete damit den Beifall seiner zahlreichen deutschen Collegen. Nach 56 jähriger, ununterbrochener Thätigkeit, die durch 49 Jahre allein der Hochschule seiner Vaterstadt (die übrigen dem Militär- und Civildienste) gewidmet war, zog sich Ehrmann's mittlerweile schnee- 169 bedecktes Haupt im Alter von 75 Jahren aus dem öffentlichen Leben zurück, um seine ferneren Tage in wohlverdienter Ruhe einem stillen Familien- und Freundeskreise zu weihen (die freilich durch den Tod seines «inzigen, erst 29jährigen Sohnes, des General-Arztes bei der Armee, Albert Ehrmann 1871 und seiner Gattin, Louise Friederike geb. Zimmer, 1874 auf das Schmerzlichste getrübt wurde). Trotz seines hohen Alters doch fast bis zum Tode im Vollgenusse geistiger wie körperlicher Kraft, bewahrte Ehrmann jenen klaren, ruhigen Blick, jenes Interesse für Fragen der Wissenschaft, Politik und Humanität, jene warme Theilnahme und väterliche Fürsorge für die Seinigen, jene Milde des ürtheils und Freundschaft, endlich jenen Trieb nach Thätigkeit, wie sie in solchen Jahren so selten sind und alle zusammen- genommen die Signatur seines Charakters bildeten, ja seine Erscheinung, jene hohe, kräftige Gestalt, über- ragt von einem reichgeschmückteu Silberhaupte, auf dessen wohlwollende Züge zuweilen der Humor von ehe- dem zurückkehren zu wollen schien, dem Beschauer gewiss eben so unvergesslich machen, als Ehrmann's Name und Verdienste in den Annalen der Wissenschaft fortleben und von seiner Vaterstadt Strassburg für alle Zeit gesegnet sein werden. Wir lassen zum Schluss eine üebersicht von Ehrmann's Schriften folgen, soweit sie durch den Druck veröffentlicht worden sind. Es erschienen in chronologischer Reihe: 1812. ,, Essai sur le bec de lievre." Strasbourg, 1812. 4". 1822. ,,De la structure, des proprietes et des alterations organiques des Arteres." Strasbourg. i'K (Die Coucurs-Tliese für die Stelle des Chef des travaux anatomiques.) 1827. ,,Description de trois cas de teratologie humaine." (Memoire insere dans le Repertoire d' Anatomie et de Physiologie de Breschet. T. IV, 1. partie. Paris, 1827.) 1828. „Observation d'un anevrisme de l'artere poplitee, opere et gueri." (Im gen. Repert., T. V, 2. partie. Paris, 1828.) 1828. ,, Observation de hernie etranglee, avec circonstances particulieres, operee et guerie." (Ebendaselbst T. V, 2. partie. Paris, 1828.) 1828. „Histoire et Observation d'une fistule vesico-vaginale, operee et guerie; Description d'un nouveau speculum." (In Dissertation von Dr. Deyber. Strasbourg, 1828. 4".) 1835. ,, Eloge historique de J. Fr. Lobstein, professeur de cHnique interne et d'anatomie pathologique ä la Faculte de Medecine de Strasbourg." Strasbourg, 1836; Levrault. 4°. 1837. „Pi-emier tableau statistique de l'Ecole departementale d'accouchement du Bas-Rhin." Strasbourg, 1837. gr. fol. (Diese tabellarischen Aufstellungen wurden bis zu des Verfassers Rücktritt [1847] regelmässig fortgesetzt.) 1837. ,, Eloge historique d'Ernest Alexandre Lauth, professeur de physiologie ä la Faculte de Medecine de Strasbourg." 4". 1837. „Musee anatomique de la Faculte de Medecine de Strasbourg ou Catalogue methodique de son Cabinet d' Anatomie physiologique , pathologique et comparee, avec indication des ouvi-ages, memoires et observations oü se trouvent consignees les histoires des maladies, qui se rapportent aux differentes pieces, que renferme cette coUection." Imprime par ordre de la Faculte. Strasbourg, 1837. 80. 1. vol. 1843. „Nouveau catalogue raisonne du Musee d'Anatomie de la Faculte de Medecine de Strasbourg." 8". 1844. „Laryngotomie, pratiquee avec succes dans un cas de polype du larynx." 8**. 1846. „Notice sur les accroissements du Musee d'anatomie de Strasbourg." 8". 1847. „Observations d'anatomie pathologique, accompagnees de l'liistoire des maladies, qui s'y rattachent." (1. Band, kl. Fol., mit 6 lithogr. Tafeln; bildet die Fortsetzung des oben genannten Catalogue methodique, und enthält folgende Abhandlungen: 1) Histoire d'une maladie organique de l'appareil biliaire; mit 2 Tafeln. 2) Idem de l'appareil vocal; mit 2 Tafeln. 3) Idem de l'appareil osseux. 4) Idem de l'appareil urinaire.) 1850. „Histoire des polypes du larynx." gr. Fol. (1 Band, mit 6 lithographischen Tafeln mit den Ab- bildungen aller bis dahin bekannt gewordenen Fälle.) 1852. „Description de deux foetus monstres^ dout Fun acephale et l'autre monopode." (1 Band. gr. Fol. Nebst 4 lithographischen Tafeln.) 1857. „Rapport sur les nouveaux accroissements du Musee d'anatomie de Strasbourg." (Die Fortsetzung der Notice vom Jahre 1846.) Leop. XVI. 22 170 1861. 1862. „Paroles, prononcees sur la tombe de Mr. le professeur Forget" (Nachfolger Lobstein's als interner Kliniker). Strasbourg, SUbermann. „Nouveau recueil de memoires d'anatomie pathologique , bases sur des faits cliniques observes par Mrs. les professeurs Sedillot, Rigaud, Stoeber et Mrs. les agreges Strohl et Wieger." (1. Band, mit 7 lithographischen Tafeln.) Eingegangene Schriften. (Vom 15. Mai bis 15. Juni 1880. Fortsetzung.) Naturhist. Verein in Augsburg. 25. Bericht. 1879. Augsburg. 8". — Britzelmayr: Die Hymeno- myceten Augsburgs und seiner Umgebung, p. 19 — 43. — Temple: Der Sperling. Eine oruithologisclie Skizze, p. 45 — 57. — Holler; Neue Beiträge zur Laubmoosflora Augs- burgs u. des Kreises Schwaben, p. 59 — 86. — Caflisch: Beiträge zw Flora von Augsburg, p. 87 — 92. — Dietz: Beobachtungen aus der Mollusken-Faima der Umgebung Augsburgs, p. 93 — 95. — Britzelmayr; Beiträge zur Liehenttora von Augsburg, p. 96 — 111. Guerin, Jules: Oeuvres. Paris 1880. 8«. — Atlas. Paris 1880. 4". (Fortsetzung folgt.) Historisch-kritisclie Studien über das Ozon. Von C. Eugler, ord. Professor am Polytechnikum in Karlsruhe. M. A. N. (Foi-tsetzung.) Die Nachweisung und Bestimmung des Ozons. 1. Qualitativer Nachweis. 2. Quantitative Bestimmung. 3. Die Methoden der Nachweisung und Bestimmung des Ozons in der atmosphärischen Luft. 1. Die Nachweisung des Ozons, wenn es in einigermassen erhebliehen Mengen zugegen ist, bietet keinerlei Schwierigkeiten, denn es zeigt alle Eeactionen, die einem mit so ausnehmend osydirenden Eigenschaften begabten Körper zukommen. So kann man es in einem Gasgemisch erkennen, indem man dasselbe mit Lösungen von Pflanzenfarbstoffen (Lakmus, Indigo) oder künstlichen Farbstoffen (Anilinfarben etc.) in Be- rührung bringt, wodurch dieselben rasch gebleicht werden. Auch durch Einbringen yon Papierstreifen, die mit den betreffenden Farbstoffen getränkt sind, tritt die gleiche Wirkung ein. Guajaktinctur wird durch Ozon zuerst gebläut, diirch einen Ueberschuss desselben aber wieder entfärbt. Leitet man ozon- haltiges Gas durch Jodkaliumstärkekleister, so tritt intensive Bläuung ein in Folge von Jodstärkebilduug ; beim Durchleiten durch eine wässrige Tlialliumoxydul- lösung fällt braunes ThalHumoxyd. Statt der Lösungen können auch hier mit den betreffenden Verbindungen imprägnirte Papierstreifeu verwendet werden. Auch Streifen, die mit schwefelsaurem Manganoxydul oder Schwefelblei imprägnirt sind, zeigen das Ozon an, in- dem die ersteren durch Bildung von Mangansuperoxyd gebräunt, die letzteren durch das entstehende scliwefel- sam-e Blei gebleicht werden. Während aber alle hier angeführten Eeactionen auch durch andere Stoffe her- Yorgerufen werden können, wie z. B. durch Chlor, Brom und Jod, durch die höheren Oxyde des Stick- stoffs, einige auch durch Wasserstoffsuperoxyd, durch schweflige Säure und Schwefelwasserstoff, besitzen wir* in der von Houzeau angegebenen Methode ein un- trügliches Mittel, das Ozon von diesen Stoffen zu unterscheiden. Es besteht aus einer neutralen Lak- muslösung, die mit ganz wenig JodkaUumlösung ver- mischt ist. Wirkt Ozon auf diese Lösung oder einen damit getränkten und wieder getrockneten Papier- streifen ein, so erfolgt Bläuung des Lakmusfarbstoffs durch Bildung von freiem Aetzkali. Ein sicheres Mittel, um Ozon zu erkennen, das sich aber nur für stärkere Gemische desselben eignet, ist die Bildung von braunem Silbersuperoxyd bei Einfiihning eines blanken Silberblechs in das fragliche Gasgemisch. Auch der Versuche von H. Dayi), das Ozon auf spectro- skopischem Wege in Gasgemischen zu erkennen, sei hier Erwähnung gethan. 2. Zur quantitativen Bestimmung des Ozons schlug Sehönbein^) vor, sich der Indig- schwefelsäure zu bedienen, welche, wie schon oben erwälint wurde, durch Ozon gebleicht wird. Zur Her- stellung der Normal-Indiglösung wird fein gepulverter Indigo in conc. Schwefelsäure gelöst und die Lösimg so stark verdünnt, dass sie eben noch undurchsichtig blau erscheint; 100 cbm der geklärten Lösung werden mit 100 cbm Salzsäure vermischt und zu der bis fast ztun Sieden erhitzten Flüssigkeit nach und nach eine ver- dünnte Lösung von olüorsaurem Kali, die 1 Procent des Salzes gelöst enthält, zutitrirt, bis die blaue Farbe in die braungelbe gerade übergegangen ist. Sind z. B. 10 cbm der Lösung des Chlorsäuren Kalis verbraucht worden, so entspricht dies 0,1 g Salz d. h. 0,039 g Sauerstoff, die zur Oxydation des Indigos verbraucht worden sind. Um nun eine Indiglösung zu erhalten, von welcher 100 cbm durch 0,01 g Sauerstoff entbläut 0,1 0,039 werden, muss man 2,56 256 cbm auf ') „Ozone and Antozone" by Fox, London 1873, 173. 5| Journ. f. prakt. Chem. LVI, 349. 171 1000 cbm verdünnen. Von dieser Indiglösung wird in den mit dem ozonlialtigeu Gasgemisch gefüllten und gemessenen Ballon allmälich so viel zugesetzt, bis keine weitere Entbläuung mehr eintritt. Da der letztere Punkt schwer scharf zu treffen ist, kann man sich als Endesindicators eines Jodkaliumkleisterpapiers bedienen, von welchem von Zeit zu Zeit frische Streifen eingehängt werden. So lange noch Ozon vorhanden ist, werden diese Streifen auch noch gebläut. Die meisten der in Vorschlag gebrachten Be- stimmungsmethoden für das Ozon beruhen auf der Zersetzung wässriger JodkaHumlösung durch dasselbe und der Bestimmung des dabei freigewordenen Jods. Baumertl) -^^^r der Erste, der sich dieser Reaetiou bediente, indem er das ozonhaltige Gas durch Jod- kaliumlösung leitete und das ausgeschiedene Jod mit- telst schwefliger Säure bestimmte. P 1 e s s und Pierre^) verfahren in gleicher Weise, entfernen aber vorher den suspendirten Staub durch Hindurch- leiten des Gases durch ein Gemisch von Schwefelsäure mid Chromsäure ; C o s s a 3) leitet zur Ferulialtung stickstoffhaltiger Stoffe vorher durch concentrirte Kali- lauge. Zenger*) bedient sich statt des Jodkaliums einer wässrigen Lösung von Jodwasserstoffsäure und titrirt entweder das ausgeschiedene Jod mittelst unter- schwefligsauren Kalks oder vergleicht die in der Lösung durch Zusatz von Stärkekleister erhaltene Blaufärbung mit Lösungen von bekanntem Jodstärke- gehalt, wobei er statt der letzteren auch eine Scala verscliieden stark gefärbter Lösungen von Kupfer- oxydammoniak benützt. M. Davy^) leitet das ozon- haltige Gas durch ein Gemisch titrirter arseniger Säurelösung mit wenig Jodkalium und titrirt die nicht oxydirte arsenige Säure mittelst Jodlösung zu- rück. Auch Schöne'') besclu'eibt ein praktisches Verfahren zur Bestimmung des Ozons mit Jodkahum. Die Methode von Thenard') beruht auf directer Oxydation der arsenigen Säure *) zu Arsensäure durch das Ozon, welches letztere dabei durch die Arsenig- säurelösung geleitet wird. Die nicht oxj-dirte arsenige Säure wird dabei mittelst übermangansauren KaHs zurüoktitrirt. 1) Poggend. Aimal. LXXXIX, 38. 2) Wien. Akad. Ber. XXH, 211. >) Zeitschr. f. anal. Chem. VI, 24. «) Wien. Akad. Ber. XXIV, 78. 4 Compt. rend. LXXXIX, 900. «) Annal. d. Chem. u. Ph. CXCVI, 244. ') Compt. rend. LXXV, 174. 8) DaBerthelot fand, dass arsenige Säure bei Gegen- wart von Platin schon au der Luft rasch zu Arsensäure sich oxydirt, prüfte Levy (Compt. rend. LXXXV, 42) die auf der Anwendung der arsenigen Säure beruhende Methode der Ozonbestimmung, coustatirte jedoch, dass die dadurch entstehenden Fehler nicht in Betracht kommen. Auch Houzeau*) bedient sich der Zersetz- ung des Jodkaliums durch Ozon; während aber die Anderen gewöhnlich das ausgeschiedene Jod titriren, versetzt er die Jodkaliumlösung mit einem kleinen TJebersohuss titrirter Schwefelsäure, lässt nun das Ozon einwirken und bestimmt das dabei gebildete Aetzkali, nach Vertreibung des Jods durch Kochen, durch Zurücktitriren der freien Schwefelsäure. Dass letzteres Verfahren keine sehr genauen Eesultate Hefetn kami, liegt auf der Hand, wofür auch spricht, dass Houzeau^) selbst neuerdings die Thenard'sohe Methode anwendet. Die geringe Schärfe der Me- thode, welche auf der Bildung des Silbersuperoxyds aus reinem Silber mit Ozon beruht, und welche zuerst von Schöabeinä) benützt, von Fremy'') später wieder empfohlen worden ist, wurde von Houzeau^) dargethan. Als analytische Methoden zur quantitativen Be- stimmung des Ozons, wenn es in nennenswerther Menge vorhanden ist, sind die oben angefülirten Verfahren, insbesondere diejenigen, welche auf die Bestimmung des aus Jodkahum ausgeschiedenen Jods basirt sind, von liinreicheuder Genauigkeit; bis auf einzelne Milli- gramme kann mittelst derselben der Ozongehalt eines Gases ohne Schwierigkeit ermittelt werden. An die quantitative Bestimmung des Ozons bei der Unter- suchung der atmosphärischen Luft, die nur ganz minimale Mengen davon enthält, werden aber so hohe Anforderungen bezüglich minutiöser Empfindlichkeit und Genauigkeit gestellt, dass es nur unter Anwendung ungewöhnlich grosser Luftmengen gelingt, annähei^nd wägbare oder messbare Mengen an der Hand jener Methoden zu bestimmen. Dazu kommt, dass gewisse accessorische Bestandtheile, die neben Ozon oftmals in der Luft sich finden, wie salpetrige Säure, Wasser- stoftsuperoxyd, Chlor etc., ebenfalls jodausscheidend auf die JodkaHumlösung wirken ; oder umgekehrt, wie z. B. Schwefelwasserstoff, das durch Ozon ausgeschie- dene Jod in Jodwasserstoff verwandeln. Alle quan- titativen Bestimmungen des in der Luft enthal- tenen Ozons sind deshalb nur mit grosser Vorsicht aufzunehmen, denn insgesammt geben sie unter allen Umständen nur annähernd richtige Zahlen. 3. Die Bestimmungen des Ozongehalts der atmosphärischen Luft sind denn auch meistens nur relative, d. h. es wird dabei nur festgestellt, inwieweit unter verschiedenen Bedingungen — Jahreszeiten, Temperatur, meteorologische Verhältnisse, Höhenunter- 1) Compt. rend. XLV, 873. 2) Compt. reud. LXXVI, 574. 8) Journ. f. prakt. Chem. LVI, 349. *) Compt. rend. LXI. 939. s) Ibid. LXI, 1113. 22* 172 schiede, locale Einflüsse von Stadt, Land, Wald etc. — der Ozongehalt der Luft zu- oder abnimmt. Dabei ist es nicht nothwendig, die absoluten Mengen des in der Luft enthaltenen Ozons zu kennen; empfindliche Mittel, welche schon kleine Schwankungen des Ozon- gehaltes erkennen lassen, genügen. Das älteste, schon von Schönbein gleich zu Anfang seiner Untersuchungen über das Ozon inaugu- rirte Verfahi-en dieser Art besteht in der Anwendung von Papierstreifen, welche mit einer ganz verdünnten Lösung von Jodkaliumstärkekleister imprägnirt sind. Dieselben nehmen, der ozonhaltigen Luft esponirt, eine mehr oder weniger blaue Färbung an, je nach der Menge des vorhandenen Ozons. Um einen siche- reren Vergleich für diese relativen Mengen zu haben, construirte Schönbein das nach ihm benannte Ozonometer. Dasselbe besteht einerseits aus einer Scala mit 10 Farbennuancen von weiss (mit 0" be- zeichnet) bis dunkelblau (= 10"), andererseits aus Papierstreifen, die mit ganz verdünntem Jodkalium- stärkekleister (1 KJ : 10 Stärke : 200 Wasser) getränkt sind.i) Exponirt man diese letzteren der Luft, so nehmen sie je nach deren Ozongehalt eine bestimmte Nuance an, die nach Anfeuchten mit Wasser mit einer der Nuancen der Scala übereinstimmt, und dem ent- sprechend wird dann der Ozongehalt der Luft durch den betreffenden Sealengrad zum Ausdruck gebracht. Nach dieser Schönbeiu'schen Methode sind schon zahllose Bestimmungen des Ozongehalts der Luft ausgeführt worden ; sie sind aber, sofern nicht eine Keihe von Bedingungen aufs Minutiöseste erfüllt wor- den sind, von mu' geringem Werth. Vor Allem darf nur ein aus möglichst reiner Pflanzenfaser bestehendes Papier, wie z. B. schwedisches Filtrirpapier, genommen werden, und muss das Jodkalium vollkommen frei sein von jodsaurem Salz; die AiifsteUung des exponirten Papiers muss so getroffen sein, dass es vor directem Sonnenlicht, vor Eegen, Schnee u. s. w. geschützt ist, ohne dabei der Luftströmung entzogen zu sein; denn wenn man einen Ozonpapierstreifen in einer an einem Ende zugeschmolzenen oder auch nur in der Mitte einer an beiden Seiten offenen aber langen Glasröhre der Luft exponirt, so tritt keine Ozonreaction ein, selbst wenn die Luft verhältnissmässig reich an Ozon ist. Die übertriebene Vorsichtsmassregel, die Luft nur in völlig ausgetrocknetem Zustande zu dem Ozonpapier treten zu lassen, ist völlig verwerflich, da, wie ich in Gemeinschaft mit N a s s e 2) nachgewiesen habe , voll- kommen trockenes Ozon auf trockenes Jodkalium, resp. auf Jodkaliumstärkekleister gar nicht einwirkt. Selbst- verständlich ist bei der Aufstellung auch die Nähe eines Ortes zu vermeiden, von welchem Gase, die die Eeaction beeinträchtigen , wie Sohwefelwasserstofi', schweflige Säure, Chlor etc., ausströmen. Aber auch unter Berücksichtigung aller möglichen Vorsichtsmassregeln können die Ozonbestimmungen nach der angeführten Methode fast nie genau ausfallen, da ja neben Ozon sehr oft, vielleicht immer. Gase oder Dämpfe in der Luft enthalten sind, die, wie die sal- petrige Säure, die Salpetersäure, Wasserstoffsuperoxyd, schweflige Säure u. a., die Jodausscheidung verstärken oder vermindern. Mittel aber, die naohtheilige Ein- wirkung der letzteren zu paralysiren, ohne den Ozon- gehalt zu beeinträchtigen, sind bis jetzt noch nicht aufgefunden. Ausserdem können Ungenauigkeiten entstehen durch zu feuchte Luft, welche nicht unbeträchtliche Mengen verdunstendes Jod mit sich fortführt; durch zu langes Exponiren, wodurch jodsaures KaU, nach Maachi) ziierst farbloses Jodozon entsteht; zu hohe Temperatur der Luft, wobei sich ebenfalls Jod ver- flüchtigt; durch unreines Papier u. a. m. Die Zahl der Chemiker, welche Bedenken gegen die Zuverlässigkeit des Schönbeiu'schen Ozonnach- weises äusserten, ist deshalb auch eine sehr grosse : Cloez^), Campani^), Berigny*), Heuzeau^), Heldt«), Begemann'), Lowe^), FremyS»), Bött- ger 1")^ ■\Veltzienii), Huizinga^^), Daubenyi*), Lamyi-i), Fox"), p. Thenardi«), Pellagrii') u. A. sprachen sich insgesammt gegen die Genauigkeit jener Methode bei Ozonbestimmungen in der atmosphä- rischen Luft aus. Andrews^*) hat trotzdem noch in den letzten 1869. 272. Archiv f. wiss. Heilkunde II, 29. Compt. rend. XLIII, 08 u. 762. Ciment. IV, 112. Compt. rend. XLIV, 1104. Compt. rend. XLV, 873. Chem. Centr. 1802, 886. Arch. Pharm. (2) CXIII, 1. PMl. Mag (4) XXVII. 229. Compt. rend. LXI, 939. Journ. prakt. Chira. XCV, 311. Anual. Chem. Pharm. CXXXVIII, 129. Journ. prakt. Chem. ClI, 193. Zeitschi-, analyt. Chem. VI, 208. Bull. soc. chim. (2) XT , 210. Chem. Centr. >) M 0 f f at nimmt auf 1 KJ nur 2'/-2. L 0 w e 5 Thle. („Ozone and Autozone" by Fox, 169). Lichteustein („Wesen und Aufgabe der Ges.-Pflege", II, lOj ebenfalls 5 Thle. Stiii'ke. ^j Anual. d. Chem. u. Ph. CLIV, 215. Ozone and Autozone" by Fox, Loudou 1873, 201. 16) Compt. rend. LXXXII. 9üO. 1') Gazz. chim. ital. VII, 297. Ber. d. deutsch, chem. Ges. 1877, 1383. 1«) PhU. Mag. (4) XXXIV. 31-5. Chem. News XVII, 32. Anual. d. Chem. u. Ph. Suppl. VI, 125. Poggeud. AnnaL CXXXI, 659. 173 Jahren der Schönbein'schen Methode, deren Schatten- seiten er allerdings nicht yerkennt, zur Bestimmung des Ozongehalts in der Luft das Wort geredet, weil, wie er meint, ein besseres Verfahren bis jetzt nicht bekannt sei, luid suchte insbesondere nach- zuweisen, dass ■ — wenigstens unter den bei seinen Versuchen vorhandenen Bedingungen — die Bläuung des Jodkaliumstärkepapiers in der That immer durch Ozon bedingt ist. So fand er, dass Luft, welche beim TJeberleiten über sehr empfindliches Jodkaliumstärke- papier dasselbe intensiv bläute, diese Eigenschaft ver- lor, wenn sie vorher durch ein mit Maugansuperoxyd gefülltes Rohr hindurchgeleitet wurde, wodurch, wie wir wissen, das Ozon zerstört wird. Schlagender noch erschien der Versuch'), bei welchem er, wie auf bei- gefügter Tafel Fig. 3 angedeutet ist, mittelst eines Aspirators über ein im Eohr P eingeschlossenes em- pfindliches Jodkaliiimstärkepapier Luft hinwegleitete, die vorher den mit Drahtnetz überzogenen, 5 Liter fas- senden Ballon, dann das 1 m lange XJ-Eohr C, welches innen angefeuchtet, aussen mit kaltem Wasser gekühlt war, passirt hatte. Es trat nach kurzer Zeit Bläuung des Papiers in P ein, wenn Luft von gewöhnlicher Temperatur durch den Apparat aspirirt wurde, wäh- rend niemals Bläuung zu bemerken war, wenn der Ballon mittelst der Lampe B auf ca. 260" erwärmt war (237" ist nach Andrews die Zersetzungstempe- ratur des Ozons). Wurde Luft, welcher geringe Mengen von Chlor oder den höheren Oxyden des Stickstoffs beigenaischt war, durch den Apparat geleitet, so trat Bläuung ein, gleichgültig, ob er erhitzt war oder nicht. Dieser Versuch wäre in der That beweisend für die Anwesenheit des Ozons in der Luft, wenn nicht der durch Schöne in derselben constatirteWasserstoffsuper- oxyddampf sich dabei ebenso wie Ozon verhalten würde. Fox 2) hat den Andrews 'sehen Versuch mit etwas abgeändertem Apparat wiederholt und ist zu gleichem Eesultat gekommen. Zwischen Ballon und Ozonbüchse (siehe imten) schaltet er zwei U-Eölu-en ein, in welche Cylinder von Filtrirpapier eingeschoben sind; diese werden dadui-ch feucht erhalten, dass sie durch Lampendochte mit etwas Wasser, das sich unten in den Eölu-en befindet, in Verbindung stehen. Ein mit verdünnter Jodkaliumlösung imprägnirter Papierstreifen blieb im Ozonpapierbehälter vollständig farblos, wenn die Luft erhitzt wiu-de, während ein Streifen desselben Papiers röthlichbraune Farbe annahm, wenn er die gleiche Zeit ausserhalb des Apparates der Luft ex- ponirt war. Als ganz besonders empfindliches Eeagens auf das atmosphärische Ozon empfielilt Andrews Lösch- papierstreifen, die mit einer sehr verdünnten Lösung von Jodkalium befeuchtet und darauf im Dunkeln freiwiUig getrocknet sind. Schon nach 5 Minuten soll ein solcher Streifen in bewegter Luft in Folge Aus- scheidung von Jod eine schön rothe Farbe angenommen haben. Am deutlichsten sind hierbei, ebenso wie auch bei jedem anderen derartigen Ozonnachweis, geringe Farbenändeningen des Ozonpapiers durch Vergleich mit solchem, das der Luft nicht ausgesetzt war, wahrzu- nelimen. Auch von Moffat'), Lowe^), Negretti und Zambra^), Jame^), Day^), Polli^), Osann^), Dewar^) und Lerebours') sind Abänderungen in der Anwendung des Jodkaliums zum Ozonnachweis in der Luft vorgesclilagen worden, die aber meist nur in abgeänderten Mengenverhältnissen zwischen Jod- kalium und Stärke, Veränderung der Scaleneintheilung etc. bestehen. Sehi' bemerkenswerthe Gesichtspunkte sind in neuerer Zeit von Wolffhügel*) über die Methode der Bestimmimg des Ozons in der Luft nach dem Vorgange von Mitchell 5j und vonFox^) aufgestellt worden. Er macht mit Eecht darauf aufmerksam, dass alle Ozonreactionen, bei welchen die Papierstreifen einfach nur exponirt werden, in hohem Grade ab- hängig sein müssen von der Bewegung der LuftI Bei völliger Windstille z. B. bleibt das Papier fortwährend mit ein und demselben Luftquantum, dessen Ozongehalt bald zersetzt sein muss, in Contact, während bei bewegter Luft, je nach Geschwindigkeit der Bewegung verschie- dene, immer aber weit bedeutendere Luftmengen mit dem Papier zusammentrefien. Die Färbung des Papiers ist also mehr nur ein Massstab für die Summe von Ozon, welche in Folge der Bewegung der Luft mit dem Ozonpapier zusammengetroffen ist. Er macht ferner darauf aufmerksam, wie auch durch den verschiedenen Feuchtigkeitsgrad der Luft, durch Verflüchtigung von Jod bei längerer Dauer der Einwirkung u. a. m. Schwankungen und Ungenauigkeiteu bedingt sind. Um die störenden Einwirkungen auf die Ozou- reaction möglichst zu beseitigen, bedient sich Wolff- hügel') bei seinen Bestimmungen des atmosphärischen Ozons der auf beigefügter Tafel Fig. 13 abgebil- deten „Ozonbüchse". Dieselbe besteht aus einer en- 1) Poggend. Annal. CLII, 326. Nature IX, 366. 2) „Ozone and Antozone" by Fox, London 1873, 216. ') ..Ozone and Antozone" by Fox, 169. ■•!) Ibid. 170, 171. 8) Siehe bei Wolffhügel: Zeitschr. f. Biol. XI, 408.^ 4) Ibid. XI, 408. 5) Quarterl. Rep. Meteorolog. Soc. of Scotland, 1860. ) Bei mehr als 4000 Beobachtungen, die Houzeau (Annal. d. chim. phys. (4) XXVII, 22) an freier Luft au- steilte, hat sich der nur mit Lakmus imprägnirte Theü des Papiers nicht ein einziges Mal gebläut , woraus er schliesst, dass das kohlensaure Ammoniak in der atmosphä- rischen Luft sich uicht so häutig findet, wie gewöhuMch angenommen wird. ») „Ozone and Antozone" by Fox, London 1873, 239_ Abgeschlossen den 30. November IbSO. Druck Tüu £. Blochmana und Sohn in Dresden. NUNQUAM wÄ^K^ . OTIOSUS LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISEELICHEN LEOPOLDINO-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VON DEM PRÄSIDENTEN Dr. C. H. Knoblauch. Halle a. S. (Jägorgas.e Nr. 2). Hcft XVI. — Nr. 23—34. December 1880. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Die Jalu-esbeiträge der Mitglieder. — Veränderungen im Personalbestande der Akademie. — Beiträge zur Kasse der Akademie. — Unterstützungs-Verein der Akademie. — Viertes Verzeichniss der Beiträge zum Unterstützungs-Verein. — Wilhelm Philipp Schimper f. — Sonstige Mittheilungen: Eingegangene Schriften. — Denkmal für Samuel Thomas von Sömmering. — Denkmal für Muzio de Tommasini. — Anzeige. Amtliche Mittheilunseii. Die Jahresbeiträge der Mitglieder. Beim Jahreswechsel erlaube ich mir, an die Bestimmungen des § 8 der Statuten zu erinnern, wonach die Beiträge der Mitglieder praenumerando zu Anfang des Jahres fällig und im Laufe des Monats Januar zu entrichten sind. Zugleich ersuche ich diejenigen Herren Collegen, welche sich mit ihren Beiträgen noch im Rückstande befinden, dieselben nicht aufsummen zu lassen. Dabei beehre ich mich zu erwähnen, dass nach § 8, Alin. 4 der Statuten durch einmalige Zahlung von 60 Emk. die Jahresbeiträge für immer abgelöst werden können, womit zugleich nach Alin. 6 desselben Paragraphen für jedes ordentliche Mitglied der Anspruch auf die unentgelthche lebenslängliche Lieferung der Leopoldina erwächst. Halle a. S. (Jägergasse Nr. 2), den 31. December 1880. Dr. H. KnoblaUCh. Teränderungen im Personalbestände der Akademie. Xeu aufgenoiiimeiie Mititlieder: Nr. 2275. Am 22. December 1880: Herr Dr. Albert Bernhard Frank, Professor der Botanik an der Uni- versität in Leipzig. — Dreizehnter Adjunktenkreis. — Fachsektion (5) für Botanik. Nr. 2276. Am 26. December 1880: Herr Dr. Carl Ottokar Franz Cech, Docent der Chemie in Moskau. — Auswärtiges Mitglied. — Fachsektiou (3) für Chemie. Gestorbeue Mitglieder: Am 9. Juni 1880 zu Paris: Herr Dr. Peter Paul Broca,*) Professor der chirurgischen Pathologie an der Universität in Paris. Aufgenommen den 15. August 1858; cogn. Ambr. Pareus IIL *) Vergl. Leopoldina XVI, p. 143. Leop. XVI. 23 178 Am 23. November 1880 zu Helmstedt: Herr Professor Dr. Georg Ernst Ludwig Hampe in Helmstedt. Aufgenommen den 22. October 1874. Am 14. December 1880 zu Wien: Herr Dr. Carl Bartholomäus Heller, Professor am Gymnasium der K. K. Theresianischen Akademie in Wien. Aufgenommen den 1. Mai 1854; cogn. Las Casas. Dr. H. Knoblauch. Beiträge zur Kasse der Akademie. ° Rmk. Pf. December 5. 1880. Von Hrn. Dr. med. G. Hartlaub in Bremen Jahresbeiträge für 1877, 1878, 1879 und 1880 (1881 abschläglich 1 Mark) 25 — 6. „ „ ,, Professor Dr. Ph. P.A. Gordan in Erlangen desgl. für 1878, 1879 u. 1880 18 — „ „ StadtrathDr.G A.Struve in Dresden desgl. f. 1877, 1878, 1879 u. 1880 24 — „ „ „ „ „ Bergrath Professor Dr. C. A. Winkler in Freiberg Jahresbeitrag für 1881 6 — „ „ „ „ „ Professor Dr. F. Merkel in Rostock Jahresbeiträge für 1880 u. 1881 12 — 7. „ „ „ Professor Dr. J. Bernstein in Halle desgl. für 1878, 1879 und 1880 18 — „ „ „ Hofrath Professor Dr. G. G. F. Meissner in Göttiugen desgl. für 1877, 1878, 1879 und 1880 24 — „ ,, ,, ,, ,, Geheimen Medicinalrath Professor Dr. M. Merbach in Dresden desgl. für 1877, 1878, 1879 und 1880 24 — 8. „ „ „ Professor Dr. G.Th.Fechuer inLeipzig desgl. für 1877, 1878, 1879 u. 1880 24 — ,, ,, „ „ ,, Medicinalrath Professor Dr. H. Sonnenkalb in Leipzig desgl. für 1877, 1878, 1879 und 1880 24 — „ „ „ „ „ Hofrath Dr. A. G. Garus in Dresden desgl. für 1878, 1879, 1880 u. 1881 24 — „ 9. „ „ „ Geheimen Medicinalrath Professor Dr. H. R. Göppert in Breslau desgl. für 1880, 1881 und 1882 18 — „ „ „ „ „ Professor Dr. A. Krohn in Bonn Jahresbeitrag für 1880 .... 6 — „ „ „ „ „ Geheimen Medicinalrath Professor Dr. C. B. Reichert in Berlin Jahres- beiträge für 1877, 1878, 1879 und 1880 24 — „ „ „ „ „ Director Piofessor Dr. A. Bastian in Berlin Ablösung der Jahresbeiträge 60 — ,, 10. ,, ,, „ Professor Dr. H. Sohaeffer in Jena Jahresbeitrag für 1881 .... 6 — „ ,, „ „ „ Oberlandforstmeister Dr. C.Grebe in Eisenach Ablösung d. Jahresbeiträge 60 — „ 13. „ „ ,, Professor Dr. R. Greeff in Marburg Ablösung der Jahresbeiträge . . 60 — „ ,, „ „ ,, Gustos Th. Kirsch in Dresden Jahresbeiträge für 1880 und 1881 . . 12 — „ 15. „ „ „ Professor Dr. N. Pringsheim in Berlin desgl. für 1876, 1877, 1878, 1879 und 1880 30 — „ „ Hofrath Professor Dr. J.Hyrtl in Wien desgl. für 1877, 1878, 1879 u. 1880 24 — „ 16. „ „ „ Geheimer Finanzrath Dr. G. Herbst in Weimar Jahresbeitrag für 1881 6 — „ 18. ,, ,, ,, Geh. Hofrath Professor Dr. R. W. Bunsen in Heidelberg Jahresbeiträge für 1877, 1878, 1879 und 1880 24 — „ „ „ ,, ,, Dr. G. V. Segnitz in Wiesenmühle bei Schweinfurt desgl. für 1876, 1877, 1878, 1879 und 1880 30 — ,, 20. ,, ,, ,, Professor Dr. J. V. Carus in Leipzig Ablösung der Jahresbeiträge . 60 — ,, 21. ,, ,, „ Geh. Ober-Medicinalrath Professor Dr. W. Baum in Göttingen Jahres- beitrag für 1882 6 — „ „ „ „ ,, Hofrath Director Dr. A. Drechsler in Dresden Jahresbeiträge für 1878, 1879 und 1880 18 — ,, 22. ,, ,, ,, Professor Dr. B. Frank in Leipzig Eintrittsgeld u. Jahresbeitrag für 1880 36 — ,, „ ,, „ ,. Professor Dr. F. kSeitz in München desgl. für 1881 6 — ,, ,, „ „ ,, Professor Dr. F. T. Kützing in Nordhausen desgl. für 1880 ... 6 — ,, „ ,, ,, ,, Hofrath Professor Dr. C. D. Ritter v. Schroff in Graz desgl. für 1881 6 — „ 23. „ „ ,, Professor Dr. J. Roeper in Rostock Jahresbeiträge für 1880 u. 1881 12 — „ 26. „ ,, ,, Docent Dr. G.G. F. Cech in Moskau Eintrittsgeld u. Jahresbeitr. f. 1881 36 — ,, „ „ ,, „ Professor Dr. J. Gerlach in Erlangen Jahresbeitrag für 1881 ... 6 — 179 December 26. 1880. Von Hrn. Pfarrer em. Dr. J. Dzierzon in Karlsmarkt bei Brieg Jahresbeiträge für 1880 und 1881 12 — ,, 30. „ ,, ,, Geh.RatbProf.Dr.M.v.Pettenkoferi.MünchenAblösungd. Jahresbeiträge 60 — 31. „ „ „ Dr. J. W. Ewald in Berlin Jahresbeiträge für 1878, 1879 und 1880 18 — Dr. H. Knoblauch. Unterstützungs -Verein der Ksl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforsclier. Indem der Unterzeichnete im Nachstehenden das vierte Verzeichniss der Beiträge zum Unterstützungs- Verein der Akademie zu allgemeiner Keuntniss bringt, gestattet sich derselbe (vergl. Leopoldina XVI, p. 82) darauf hinzuweisen , dass die im Jahre 1880 verfügbaren Unterstützungen , nach sorgfältiger Erwägung des Vorstandes , im Gesammtbetrage von 600 Rnik. und zwar in sechs Theilen zu je 100 Rmk. an ebenso viele Hülfebedürftige im Mai d. J. gemäss § 11 der Grundgesetze des Vereins vertheilt worden sind. Halle a. S. (Jägergasse Nr. 2), den 31. December 1880 Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins. Dr. H. Enoblanch, Vorsitzender. Yiertes Yerzeicliniss der Beiträge zum Unterstützungs-Yerein der Ksl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher, vom Januar his Ausgang Decemher 1880.*) I. An den Präsidenten Dr. H. Knoblauch in Halle a. S. eingezahlte Beiträge. a) Einmalige: Mk. Pf. Uebertrag 12,621.56 1880. März 19. Hr. Dr.jur.OttoMatsen inHamburg 10.— „ „ 20. „ Bürgermeister" Dr. Kirchen - pauer in Hamburg .... 8. — „ „ 30. „ Professor Dr. Friedrich Groh'6 in Greifswald 6.^ „ JuH 14. „ Dr. Nachtigal, Präsident der geographischen Gesellschaft in Berlin Mk. Pf. Uebertrag 12,744.56 Hierzu kommen: 1880. Jan. 12. An Zmsen „ Juli 15. Desgl 339.60 339.60 Zusammen 13,423.76 b) Jährliche: Jan. 10. Hr. Forstmeister Dr. von Krempel - huber in München Beitrag für 1880 „ 15. „ Ober-Medicinalrath Dr. Ed. von Hering in Stuttgart desgl. für 1880 Dr. med. CM. G o 1 1 s cheiuAltona desgl. für 1880 Ober-Finanzrath Director von Zeller in Stuttgart desgl. für 1879 und 1880 Apotheker A. Geheeb in Geisa desgl. für 1879 Professor Dr. Höh in Bamberg desgl. für 1878 Ober-Finanzrath Director von Zell er in Stuttgart desgl. für 1881 30.- 10.- )> 16. " 23. )? 29. Febr 10. Dec. 3. 10.- Halle und Dresden Zusammen 12,744.56 im December 1880. II. An Herrn Geheimen Medicinalrath Professor Dr. F. Winckel in Dresden eingezahlte Beiträge. Jährliche: 1880. Jan. 8. Hr. Sanitätsrath Dr. Lehmann in Oeynhausen Beitrag für 1880 . 3. — 16. „ Dr. Knebel in Breslau desgl. für 1878 6.— „ „ Professor Dr. Baumgarten in Heran desgl. für 1880 5 fl. ö. W. 8.68 Dr. Carl Rüge in Berlin desgl. für 1880 10.— Lehi-er H. Brockmüller in Schwerin desgl. für 1880 . . 5. — CA. Fischer in Hamburg desgl. für 1880 10.— Dr. L. E. Bahlcke in Hamburg desgl. für 1880 10.— Dr. Carl Schiedermayer in Linz desgl. für 1880 ... 10.42 Dr. Schmidekamin Blankenese desgl. für 1880 und 1881 . . 10.— Zusammen 13,496.86 Dr. H. Knoblauch. Dr. F. Winckel. 14.— ,. 21. 3.— , Febr. 1. , März 16. 20.— , AprU 28. 6.— , August 9. 6.— , öept 17. *) Erstes, zweites und drittes Verzeichniss vergl. Leop. XIII. 1877, p. 83; Leop. XIV, 1878, p. 179; Leop. XV. 1879, p. 182. 23 180 Wilhelm Philipp Schimper*) •war geboren am 8. Januar 1808 zu Dosecheim bei Zabern im Elsass als der Sohn eines protestantischen Pfarrers. Nach erlangter Vorbildung auf dem Gymnasium zu Buchsweiler studirte er an der Strassburger Universität zuerst Theologie, widmete sich aber bald mit entschiedenem Talente den Naturwissenschaften. 1835 wurde er Custos des naturhistorischen Museums zu Strassburg, 1839 Conservator, 1866 (nach Lereboullet's Tode) Director dieses Instituts. Dasselbe war sehr reich an Specialitäten fossiler Pflanzen, wie denn auch Brongniart einen gi'ossen Theil des Materials seiner „Vegetaux fossiles" aus demselben entnommen hatte. Schimper fand hier die günstigste Gelegenheit, seiner Neigung für vegetabile Paläontologie, welche er schon als Student eingehender getrieben, Geniige zu thun, und trat in innige Freundschaft und Arbeitsgemeinschaft mit Hugo von Mohl, Alexander Braun und anderen Pflanzenphysiologen von Ruf. Bereits im Jahre 1841 publicirte er in Gemein- schaft mit A. Mougeot „Monographie des plantes fossiles du gres bigarre de la chaine des Vosges" (2 parties, 18 planches. Strasbourg, Treuttel et Würtz. 40. Dasselbe mit 40 Taf, Leipzig, Engelmann, 1844. 40.), später 1862 (Strasbourg, Berger-Levrault, 30 planches) ein anderes Werk ähnlicher Art: „Vegetaux des terrains de transition des Vosges", in Verbindung mit Joseph Köchlin-Schlumberger, der den geo- logischen Theil bearbeitete. Es waren dies jedoch nur die Vorbereitungen zu einem weit grösseren Unternehmen, des „Traite de paleontologie vegetale", welches in den Jahren 1869 bis 74 in drei starken Octav-Bänden mit einem Atlas von 110 Tafeln in Folio zu Paris erschien. Dasselbe giebt in lateinischer Sprache mit französischen Anmerkungen die Beschreibung aller bis zum Jahre 1854 bekannten Arten fossiler Pflanzen. Das Werk erforderte zu seiner Herstellung langwierige Nachforschungen in den Museen und Privat- sammlungen fossiler Pflanzen in Europa und eine kritische Durchsicht Alles dessen, was bisher in der vege- tabilen Paläontologie veröfi'entlicht worden war. Es bietet aber auch infolge dessen eine unerschöpfliche' Fülle hierauf bezüglichen Materials und ist für Forscher und Sammler ein gleich unentbehrliches Hülfsmittel geworden. Von einem neuen in deutscher Sprache geschriebenen Handbuche der Paläontologie, welches in zwei auf die Thier- und auf die Pflanzenwelt bezüglichen Theilen erscheinen sollte, ist der eine die Pflanzen behandelnde Theil, welchen Schimper bearbeitete, noch von diesem in Angriff genommen worden, während der die Thierwelt betreffende Theil von K. A. Zittel noch aussteht. Schimper behandelt in der bei seinen Lebzeiten noch erschienenen ersten Lieferung die Thallophy ten , die Bryophyten und Pteridophyten. Am berühmtesten ist Schimper's Name durch seine umfassenden Arbeiten über die europäischen Laubmoose geworden. Er begann die Veröffentlichung im Jahre 1836 mit einem Werke, welches eine genaue Beschreibung und Abbildung aller in Europa bekannten Moos-Species enthält und gewissermassen die Grund- lage der neueren Bryologie geworden ist, der „Bryologia Europaea seu Genera Muscorum Europaeorum mono- graphia illustrata", Stuttgart bei Schweizerbart, 1836 — 55, in sechs Quartbänden mit 640 Tafeln, denen 1864 bis 1866 noch vier Hefte mit Nachträgen und 40 Tafeln folgten. Schimper verband sich mit dem damals besten Kenner der europäischen Moose, dem Apotheker Philipp Bruch in Zweibrücken, der jedoch bald darauf starb, und gesellte seinem eigenen grossen Zeichnentalente zeitweise die Hülfe Th. Gümbel's zu. Mit unei-müdlichem Fleisse und treffendem Urtheile schuf er so ein Werk, wie es seit Dillenius' „Historia muscorum", d. h. seit 1741, nicht seinesgleichen hatte. Im Jahre 1860 (in zweiter Auflage 1876) hess Schimper in lateinischer Sprache die „Synopsis muscorum Europaeorum" in gleichem Verlage folgen. 1876 erlebte die „Bryologia Europaea" eine neue Auflage. Die Anregung, welche mit diesen Werken gegeben wurde, hat die europäische Mooskunde wesentlich zu ihrer jetzigen Höhe gehoben und ihr zahlreiche Jünger gewonnen. Von lebhaftem, reizbarem Temperament, verband Schimper mit französischer Frische deutsche Gründ- lichkeit und Ausdauer. Die Professur für Geologie und Mineralogie an der Universität Strassburg, welche er in den vierziger Jahren erhalten hatte, führte er auch unter deutschem Eegimente in treuer Anhänglichkeit an die alte Hochschule fort. Er starb am 20. März 1880 Abends im Alter von 72 Jahren. Mitglied der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie war Schimper seit dem 8. Juni 1862, cogn. de Buch. Ausser den oben genannten selbstständigen wissenschaftlichen Werken Schimper's erwähnen wir noch folgende in Zeitschriften erschienene Abhandlungen desselben: 1. Muscorum Chilensium species novae. Ann. Sei. Nat. VI (Bot.), 1836, pp. 144 — 149. 2. Ueber Ododiceras JuUanum. Flora XXI, 1838, pp. 267 — 272. ') Vergl. Leopoldina XVI, pag. 34. 181 3. Beitrag zur Flora des Faulhorns (Berner Oberland). Flora XXII, 1839, pp. 401 — 412. 4. Bryologische Mittheilungen. Flora XXII, 1839, pp. 449— 458; XXIII, 1840, pp. 577— 592, 593— 608. 5. Baum-Farne, Schafthalm, C^'cadeen, Aethophyllum. Allertia. Arnmonites triplicatus, Apus mitiquus im bunten Sandstein der Vogesen; Hyderium auf einem Pappel-Blatte der Wetterauer Braunkohle. Leonhard und Bronn, N. Jahrb. 1840, pp. 336 — 338. 6. Eine Excursion in die Berge bei Offweiler im Elsass, als Beitrag zur Physiognomie der Moos- und Flechten-Flora der mittleren Vogesen. Flora XXV, 1842, pp. 337 — 352, 353 — 359. 7. Dendrofogon (Baumbart), eine Gattung der Laubmoose. Botan. Zeitung I, 1843, col. 377 — 381. 8. Einige Bemerkungen zur Bryologia Europaea. Flora XXVIII, 1845, pp. 145 — 146. 9. Das Dovrefjeld in Norwegen, in botanischer, vorzüglich bryologischer Beziehung. Flora XXVIII, 1845, pp. 113 — 128. 10. Sur quelques faits dependant du phenomene erratique de la Scandinavie. Paris, Comptes Rendus XXII, 1846, pp. 43—45; Edinb. New Phil. Journ. XL, 1845—46, pp. 240—243. 11. Nya mossor, fürst funna under en resa i Skandinavien dr 1844. Stockholm, Akad.Handl. 1846, pp. 137 — 170. 12. Note sur une troisieme espece de Bouquetin en Europe, Capra hispanica. Paris, Comptes Rendus XXVI, 1848, 13p. 318—320; Froriep, Notizen, VII, 1848, col. 53—54. 13. Eecherches anatoniiqucs et morphologiques sur les mousses. Strasbourg, Soc. Hist. Nat. Mem. IV, 1850, pp. 1—69. 1 4. Palaeontologica Alsatica, ou Fragments paleontologiques des differents terrains stratifies qui se rencontrent en Alsace. Strasbourg, Soc. Hist. Nat. Mem. IV, 1853, pp. 1 — 10. 15. Memoire pour servir ä l'histoire naturelle des sphaignes, Sphagniim, Lin. Paris, Mem. Savants , Etrang. XV, 1858, pp. 1—97. 16. Observations sur quelques cas de teratologie bryologique. Paris, Bull. Soc. Bot. VIII, 1861, pp. 351 — 354. 17. Bemerkungen über Dr. Müller's Brymn Drummondi. Botan. Zeitung XX, 1862, pp. 374 — 375. 18. Memoire sur le terrain de transition des Vosges. — Partie paleontologique. Strasbourg, Soc. Hist. Nat. Mem. V, 1862. 19. Euptychium muscorum neocaledonicorum genus novum et genus Spiridens, revisum specique nova auctum. Nova Acta Acad. Caes. Leop. XXXII, Pars 1. Dresden 1865. 20. Nachtrag zu der Gattung Spiridens. Nova Acta Acad. Caes. Leop. XXXIH. Dresden 1867. In Verbindung mit Ph. Bruch: 21. Bryologie d'Europe, ou Mousses d'Europe disposees par familles naturelles, et publiees par monographies des genres. Ann. Sei. Nat. IV (Bot.), 1835, pp. 376—378; V (Bot), 1836, pp. 177—179. 22. Fragments de Br3'ologie d'Europe. Strasbourg, Soc. Hist. Nat. Mem. II, 1835. 23. Comparaison entre les Phascum alternifolium, P. paludre, et P. mbidatum. Strasbourg, Soc. Hist. Nat. Mem. n, 1835. 24. Corrections and remarks upon Drummond's first (Arctic and Canadian) collection of North American mosses. Hooker, Lond. Journ. Bot. II, 1843, pp. 663 — 670. In Verbindung mit Voltz: 25. Notice sur le gres bigarre de la grande carriere de SouItz-les-Bains. Strasbourg, Soc. Hist. Nat. Mem. II, 1835. Schliesslich verdient noch Erwähnung Schimper's gemeinschaftlich mit Vouga gefertigte Uebersetzung von Fred, de Tschudi: „Les Alpes; description pittoresque de la uature et de la Faune alpestres". Stras- bourg, Treuttel et Würtz, 1858. 8".; avec 24 grav. Eingegangene Schriften. (Vom 15. Mai bis 15. Juni 1880. Schluss.) Geological Society in London. The quarterly T» i i, T> j 1, c- n u- cii i- i-i Journal. Vol. XXXVI, Nr. 142. London. 8". — Deutsche Rundschau für Geographien. Statistik, j^^^^^ ^^ ^^^ oligocene strata of the Hampshire basin. Herausgeg. v. K. Arendts. Jg. II. Hft. 9. \Vien p_ \zi—\Ti. — Mackintosli: Ün the corrolation of the 1880. 8". drift-deposits of the north-west of England with those of 182 the niidland aud eastern coimties. p. 178 — 188. — Blake: On tlie Portlaud rocks of Euglaud. p. 189— 236. — Hughes: On the geology of Anglesey. p. 237 — 240. — Shrubsole: Ou the british upper-silurian Feuestellidae. p. 241 — 254. — Hüll: On the geological relatioiis of the rocks of the south of Ireland to those of North Devon, p. 255— 276. — Marr: On the cambrian and silurian beds of the Dee valley. p. 277 — 284. — Rutley: ün tlie schistose volcanic rocks ou the west of Dartmoor and on the Breut Tor volcauo. p. 285 — 295. — Poulton: On mammaliau rcmahis aud tree-trimks in quarternary sands at readiug. p. 296 — 306. — Poole: On the gold leads of Nova Scotia. p. 307—313. — Cobbold: Ou the strata exposed iu laying out the Oxford Sewagefarm at Sandfurd-on-Thames. p. 314 — 320. Verein z. Beförderung d. Gartenbaues in den Kgl. Preuss. Staaten. Monatsschrift. Jg. 23. Nr. 4, 5. Berlin 1880. So. Deutsche Seewarte in Hamburg. Monatliche Uebersicht der Witteiung. Index zu dem Jahrgange 1878. Januar u. Februar 1879. Hamburg. 8". Struckmann, C. : Die Wealden- Bildungen der Umgegend von Hannover. Eine geognostisch-paläon- tologisch-statistisclie Darstellung. Hannover 1880. 8o. Naturforsch. Gesellsch. in Danzig. Schriften. Neue Folge. Bd. IV, Hft. 4. Danzig 1880. 8«. — Conwentz: Die fossilen Hölzer von Karlsdorf am Zobteu. p. 1 — 48, — Wacker: Vierter Nachtrag zur Phanerogamen- Flora von Culm nach den Forschungen von Rehdans in Strassburg. p. 97 — 107. — Brischke: Die Ichneumoniden der Provinzen West- u. Ost-Preussen. I. Forts, p. 108 — 210. — Künzer: Ueber den Einfiuss des Waldes auf den Zug der Gewitter im Kreise Marienwerder, p. 211 — 220. — Kiesow: Beitrag zur Kenutuiss der Backenzähne von Rhinoceros Hcitorhimis Fisch, p. 223 — 225. Geograph. Gesellsch. in Hamburg. Mitthei- lungen. 1878—79. Hft. II. Hamburg 1880. 8°. — S i e g 1 e r s c h Uli d t : Der Golfstrom u. d. Weg in d. Polarmeer, p. 133 — 143. — Bericht über d. Verhandlungen u. d. Ergebnisse der internationalen Polar-Conferenz, abgehalten in Hamburg vom 1.-15. October 1879. p. 144—156. — Robertson: Eine Excursion nach Island im Sommer 1879. p. 157 — 177. — Friede richsen: Der geographische Standpunkt Afrikas Ende 1879. p. 178—200. — Westendarp: Das Gebiet der Elephanten u der Elfenbein-Reichthum Indiens u. Afrikas, p. 201 — 213. — Eggert: Die Oroya-Eisenbahn in Peru, p. 214 — 217. — id.: A. Werthemann's Reisen im Innern Perus, p. 218—223.' — Kubary : Die Bewohner der Mortlock- Inseln (Karolinen-Archipel), p. 224—299. — Flegel: Städte- bilder aus West-Afrika, p. 300—327. K. K. Gartenbau-Gesellsch. in Wien. Wiener illustrirte Garten-Zeitung. Hft. 6. 1880. Wien 1880. 8". Landwirthschaftl. Jahrbücher. Herausgeg. von H. Thiel. Bd. IX (1880). Hft. 3. Berlin 1880. 8». — Mae reker: Ueber die Anwendung künsthcher Dünge- mittel für Kartofl'elu. p. 381—472. — De Vries: Ueber die Aufrichtung des gelagerten Getreides, p. 473 — 520. — Gie- seler: Bericht der MascMnenprüfungs-Commission des land- wirthschaftlichen Vereins für Rheinpreussen über eine Con- currenz zur Gewiuiumg von Getreide-Saatgut, p. 521 — 548. Sog. Adriatica di Scienze naturali in Triest- Bolletino. Vol. V. Nr. 2. Trieste 1880. 8". — Grablovitz: Sopra un cambiamento osservato neue co- stanti mareometriche del porto di Trieste. p. 141 — 156. — Stossich: Prospetto della fauna del mare Adriatico. p. 157 — 286. — Schiavuzzi: Aggiunte e correzioni all' „Eleuco degli uccelli viventi nell' Istria ed in specialitä uell" agro piranese". p. 287 — 299. — Vi er thaler; Gii elementi sco- perti neir ultimo decenuio. p. 300 — 314. — id.: La nuova sorgente dell' Auresina. p. 315 — 317. — id.: La terra rossa del Carso paragonata con quella delle Indie. p. 318 — 320. — Dal Sie: Della polvere insetticida data dai fiori del Pyre- thrum 0 Crisanthemum Cmerarioefoliwn Trev. p. 330 — 332 — Stossich: II Carso Liburnico. p. 333 — 351. K. Preuss. Akad. d. Wissensch. in Berlin. Monatsbericht Februar 1880. Berlin 1880. 8o. — Kronecker: Ueber die Irreductibilität von Gleichungen, p. 155 — 162. — Peters: Ueber eine neue Art der Nager- gattung Anomalurus von Zanzibar. p. 164 — 165. — v. Op- polzor: Ueber die Sonnenfinsterniss des Schuking. p. 166 — 185. — Bernstein: Ueber den zeitlichen Verlauf der elektrotoiuschen Ströme der Nerven, p. 186 — 192. — Vogel: Ueber die neuen Wasserstoftlinien, die Spectra der weissen Fixsterne und die Dissociation des Calciums, p. 192 — 198. — Quincke: Ueber elektrische Ausdehnung, p. 200 — 212. — Hildebrandt: Die Berginsel Nosi-Köraba u. das Fluss- gebiet des Semberäno auf Madagascar. p. 213 — 217. — Peters: Mittheilung über neue oder weniger bekannte Amphibien des Berliner Zoologischen Museums, p. 217 — 224. — Rammeisberg: Ueber molekulare Erscheinungen am Zinn und Zink. p. 225—233. Acad. royale de Mädecine de Belgique. Memoires couronnes et autres memoires. CoUeotion in 8". Tome V, Fase. 6. Bruxelles 1880. 8". — Deffer- nez: Des Souffleurs de verre. Hygiene, maladies et acci- dents. 107 p. Pettersen, Karl : Geologiske Untersogelser i Tromso Amt. II, IV. samt Bemaerkninger om Tromso Amts Haevning over Havfladen. Throndjem 1870 — 74. 8". — De gneis-granitiske dannelser längs det nordlige Norges Kystströg. Sep.-Abz, - - Det nordlige Sveriges og Norges geologi. Sep.-Abz. — Scheuerungsersohei- nungen in der gegenwärtigen Littoralzone. Uebers. V. R. Lehmann. Sep.-Abz. Schomburgk , K. : Report on the progress and couditiou oi the botanic garden and government plan- tations during the year 1879. Adelaide 1880. 4". Prowe, L. : Zur Biographie von Nicolaus Goper- nicus. Thoru 1853. 4**. — Nicolaus Gopernicus in seineu Beziehungen zu dem Herzoge Albrecht von Preussen. Thorn 1855. 8". — De Nicolai Copernici patria. Thoruni 1860. 40. — Ueber die Abhängigkeit des Gopernicus von den Gedanken griechischer Philo- sophen u. Astronomen. Thorn 1865. S**. — West- preussen in seiner geschichtlichen Stellung zu Deutsch- land u. Polen. Thorn 1868. 8». — Polen in den Jahren 1766 — 1768. Aus den Berichten des Thorner Residenten am Warschauer Hofe S. L. v. Geret. Berlin 1870. 8''. — Ueber den Sterbeort und die Grabstätte des Gopernicus. Thoru 1870. 8". — Das Andenken des Gopernicus bei der dankbaren Nachwelt. Thorn 1870. 8". — Monumenta Copernicana. Berlin 1873. 80. — Nicolaus Gopernicus auf der Universität zu Krakau. Progr. Thorn 1874. 4». — Die vierte Säcularfeier der Geburt von Nicolaus Gopernicus, Thorn 18. u. 19. Februar 1873. Thorn 1874. 8». Coppernicus- Verein für Wissensch. u. Kunst zu Thorn. Nicolaus Goppernicus aus Thorn über die Kreisbewegungen der Weltkörper. Uebers. u. mit Anm. V. G. L. Menzzer. Durchgesehen u. mit einem Vor- wort V. M. Cantor. Thorn 1879. 8». Die landwirthschaftlichen Versuchs - Stationen. Herausgeg. v. F. Nobbe. Bd. 25. Hft. 4. BerUn 1880. 8". — Wagner u. Prinz: Forchungen auf dem Gebiete der Weinberg-Düngung, p. 249—272. (Schluss.). — Kellner: Ueber die Verdauhchkeit, den Nähr- u. Dünger- werth des ausgebrauteu Hopfens, p. 273 — 284. — Gier- 183 manski: Ueber die Menge der festen Substanzen des Weicbsehvassers bei Czernichciw (Galizien) zur Zeit seines höheren Standes f. d. J. 1878—79. p. 285—290. — Stoklasa: Chemische Untersuchunfrcn über einige Fossilien aus der böhmischen Kreidelormation. p. 291 — 300. — Mayer: Ueber den Einfluss des Sauerstotfzutritts auf die alkohoHsche Gäh- rung. p. 301 — 326. — Sorauer: Giebt es eine Präthsposition der Pflanzen für gewisse Krankheiten? p. 327 fl'. Schaufuss, L. W. : Das Museum Ludwig Salvator in Ober-Blasewitz bei Dresden. Dresden 1879. 8". Landois, H. : Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Schmetterliugsflügel in Raupe u. Puppe. Sep.-Abz. (Vom 15. Juni bis 15. Juli 1880.) Soc. Toscana di Scienze natural! in Pisa. Processi verbali, di 9 niaggio 1880. Pisa. 4". R. Accademia dei Lincei inEom. Atti. Anno 276. Ser. 3. Memorie della classe di scienze fisiche, mate- matiche e natnrali. Vol. III. Roma 1879. 4". — Moro; Le foci del Tevere. p. 3 — 16. — Cossa: Sulla dif- fusione del Cerio, del Lantano e del Didimio. p. 17 — 34. — Battaglini: Sui complessi di secondo grado. p. 35 — 44. — Guareschi: L'acido etihdendisolforico. p. 45 — 55. — Goep- pert: Suir ambra di Sicilia e sugU oggetti in essa rin- chiusi. p.56 — 62. — Bechi: Su la composizione delle roccie della miniera di Montecatini. p. 63 — 68. — Chizzoni: Sidla superficie e suile linee che si ottengouo come luogo 0 come inviluppo delle rette conjungenti i punti corrispon- dentididue curve omografiche piane. p. 69 — 116. — Herzen: La eondizione lisica della coscienza. p. 117 — 138. — Capel- lini: Gli strati a Congerie e le marne corapatte mioceniche. p. 139 — 162. — Selmi: Di un processo delicato e sicuro per la ricerca tossicologica dell' arsenico ; e cU alcune osser- vasioni sul detto metalloide. p. 163 — 182. — Tommasi- Crudeli: Della distribuzione delle acque nel sottosuolo deir Agro romano e della sua Influenza nella produzione della nialaria. p. 183 — 198. — Capellini: Balenottera fos- sile delle Colombaie presso Volterra. p. 205 — 210. — Lovi- sato: Sülle Chinzigiti della Calabria. p. 221—239. — Sa- viotti: Sopra un nuovo metodo generale di composizione delle forzo e sua estensione al calcolo delle travature reti- colari. p. 240 — 248. — Selmi: Delle difticoltä di offenere perfettamente privo di arsenico l'acido soU'orico, del modo con che riuscirvi e di altre cose che risguardano l'arsenico. p. 249 — 257. — Bellonci: Ricerche üitorno all' intima tessitura del Cervello dei Teleostei. p. 258 — 270. — Caso- rati: Nota concernento la teoria delle soluzioni singolari delle equazioni algebrico-diÖerenziali di primo ordine e se- condo grado. p. 271—276. — De Saint-Robert: Du mouvement d'un peiidide simple suspendu dans une voiture de chemin de fer. p. 277 — 291. — Paiiebianco: Sulla forma cristallina di alcune sostanze della Serie Aromatica. p. 292 — 300. — Cantoni: Sulla teoria della pila voltiana. p. 301 — 308. — Pantanelli: Sugli strati miocenici del Casino (Siena) e considerazioni sul miocene superiore. p. 309 — 328. — Lovisato: Nuovi oggetti litici della Calabria. p.329 — 360. — Cintolesi: Ricerche e considerazioni teoriche intorno alle immagini accidentali o soggettive. p. 361 — 389. — Emery: Contribuzioui all' Ittiologia. p. 390 — 398. — Moriggia: Tre embrioni di pulcino in un blastoderma unico. p. 399 — 402. — Bechi: Nuove ricerche del boro e del Tanadio. p. 403 — 406. — Baretti: Studi geologici suUe Alpi Grace settentrionali. p. 407 — 508. Vol. IV. Roma 1879. 4». — Guidi: Sulla determinazione grafica delle forze interne negli archi metalhci. p. 3—18. — Piccone; Catalogo delle alghe rac- colte durante le crociere del cutter Violante e specialmente iu alcune piccole isole mediterraviee. p. 19 — 35. — Selmi: Dell' Influenza di alcuni sali nell' accelerare o ritardare la reazione tra lo ziuco e l'acido solforico. p. 36 — 42. — LaValle; Studio cristallografico di alcuni corpi della Serie Aromatica preparati dal prof. Körner, p. 43 — 48. — Villari: Ricerche suUe leggi termiche e galvanometriche delle sciu- tUle elettriche prodotte dalle scariche complete, incomplete e parziah dei condensatori. p. 49 — 74. — Selmi: Alcaloidi venetici e sostanza amiloide dell' Albumina in putrefazione. p. 75 — 88. — Alessandri: Nuovi processi d'iml)iancamento delle fibre tessili vegetali e auimali e in special modo delle Lane meccaniche. p. 89 — 114. — Rossetti: Sul potere assorbente, sul potere emissivo termico delle flamme e sulla temperatura dell' arco voltaico. p. 115 — 138. — Riccardi: Studi intorno ad alcuni Crani Araucanos e Pampas apparte- nenti al Museo nazionale d'Antropologia e di Etuologia in Firenze. p. 139 — 162. — Ferraris: Teoremi sulla distribu- zione delle correnti elettriche costanti. p. 163 — 171. — Kleb s e Tommasi-Crudeli: Studi sulla natura della malaria. p. 172 — 236. — Betocchi: Efi'emeridi e Statistica del Fiume Tevere prima e dopo la confluenza dell' Aniene, e dello stesso Fiume Aniene durante l'anno 1878. p. 237 — 252. — Ascoli: Sulla rappreseutabilitä di una fuuzione a due variabili per serie dojjpia trigonometrica. p. 253 — 300. — Lanciani; Di alcune opere di risanamento dell' Agro romano eseguite dagli antichi. p. 301 — 316. — Z oja: Ricerche anatomiche sull' Appendice della Glandula Tiroidea. p. 317 — 356. — Di Tucci: Saggio di studi geologici sui peperini del Lazio, p. 357—392. — Memorie della classe di scienze morali, storiche e filologiche. Vol. III. Roma 1879. 4». Naturforsch. Gesellsch. in Bern. Mittheilungen aus d. J. 1878. Nr. 937—961. Bern 1879 8». — F 0 r s t e r : Untersuchung über die Beziehungen zwischen dem speciflschen Brechungsvermögen u. der Concentration von Salzlösungen, p. 1 — 38. — Lutz: Untersuchungen über die Cladoceren der Umgebung von Bern. p. 38 — 54. — Bach- mann: Ueber einige Eigenthümlichkeiten der Oberflächen- gestaltung der Molasse. p. 54 — 64. — id.: Nachweis der Angiüatusschichten iu den Innern Berneralpen. p. 65 — 76. — Coaz: Ueber Klima u. Vegetationsverhältnisse von Locarno u. Umgebung, p. 77 — 85. — Hilfiker: Ueber die Bestim- mung der Constante der Sonnenparallaxe, p. 86 — 174. — Studer: Neubestimmung einiger seltener Corallenarten. p. 174 — 176. — Benteli: Einiges über Kreisprojectionen. p. 177-184. — Luchsinger: Zur Thermoplexie thierischer Gewebe, p. 185—187. — Blittbeilungen au* d. J. 1879. Nr. 962—978. Bern 1880. 8". — Rothen: Die neueren Forschungen auf dem Gebiete des Magnetismus, p. 1 — 10. — Coaz: ]5as Blatt u. seine Entfärbung, p. 11 — 21. — Beck: Ueber che anthropologische Untersuchung der Schulkinder mit beson- derer Berücksichtigung der schweizerischen Erhebung, p, 29 — 44. — Frankhau ser: Verhältniss verschiedener, orga- nisch verbundener pflanzlicher Sprosse zu einander, p. 44 — 56. — Bachmann: Neue Vermehrungen der mineralogi- schen Saramlimg des städtischen Museums, p. 56 — 76. — Coaz: Ueber das Auftreten des grauen Lärchenwicklers (Tortrix pinicolana) in Graubünden, p. 76 — 90. Schweizerische Naturforschende Gesellschaft. Verhandlungen. 61. Jahresversammlung in Bern. Jahres- bericht 1877 — 78. Bern 1879. 8». — 62. Jahres- versammlung in St. Gallen. Jahresbericht 1878 — 79. St. Gallen 1879. 8«. Royal Soc. of New South Wales. Journal and Proceedings. 1878. Vol. XII. Sydney 1879. 8». — Tenison- Woods: Tasmanian forests: their botany and economical value. p 17 — 28. — id.: The molluscan Fauna ofTasmania. p. 29 — 56. — id.: On some Australian tertiary fossil corals and polyzoa. p. 57 — 61. — Tebbutt: Proposed correction to t^e assumed longitude of the Sydney Obser- vatory. p. 63 — 69. — Smith: On the meteorology of the coast of New South Wales during the winter months. p. 71 — 75. — Russell: Storms on the coast of New South Wales, p. 77 — 101. — Josephson: Some facts about the great tidal wave, May. 1877. p. 103— 115. — Russell: Some re- sults of an astronomical experiment on the blue mountaius. p. 117 — 125. — Dixon: On the metallurgy of nickel and cobalt. p. 127 — 132. — id.: The deep well waters of Sydney. 184 p. 133 — 142. — id.: Note on Huan Island guano. p. 143 — 144. — Hart: The rise and progress of photography. p. 145 — 164. Acad. des Sciences de Paris. Comptes rendus. 1880, I" Semestre. Tome 90. Paris 1880. 4". — Nr. 1. Deville: Du mouvement engendre par la dift'usion des gaz et des liquides, p. 18 — 22. — Wurtz: Sur l'hydrure de cuivre. p. 22 — 24. — id.: Sur la cbaleur de formation de l'laydrate de cUoral. p. 24 — 25. — Janssen: Remarques sur une communication recente relative au reseau plioto- spherique. p. 26 — 28. — Mares: Du traitement des vignes phylloxerees. p. 28 — 31, 74 — 77. — Marie-Davy: L'acide carbonique de Fair, dans ses rapports avec les grands niouve- ments de l'atmosphere. p. 32 — 35. — Treve: Sur une ap- plication de la preexistence des courants d'Arapere dans le fer doux, p. 35 — 36. — id.: Sur de nouveaux tubes lumi- neux. p. 36 — 37. — Barbier: Action de l'anbydride ace- tique sur quelques aldebydes pbenols. p. 37 — 39. — Green e: Sur une nouvelle syntbese de la saligeniue. p. 40. — id.: Sur la preparation des derives iodes et bromes de la ben- zine. p. 40 — 41. — Cbatin: Sur la valeur compari^e des impressions monochromatiques chez les Invertebres. p. 41 — 43. — Fraipont: Histologie, developpenient et origine du testicule et de Tovaire de la Campanularia angulata (Hincks). p. 43 — 45. — Nr. 2. Faye: Sur les observations met^oroiogiques du mois de niai, ä Zi-ka-wei, eii Cbine. p. 50—53. — De Saint -Venant: Sur la geometrie cine- matique des deformations des corps soit ölastiques, seit plastiques, soit fluides, p. 53—56. — Trecul: Evolution de l'inflorescence chez des Graminees. p. 58 — 63. — D u M o n - cel: Influence de la nature des charbons sur la luraiere älectrique. p. 64 — 65. — Laianne et Lemoine: Sur le desaceord apparent entre les hauteurs observees reeemment sur la Seine et les previsions du Service hydrometrique dans la traversee de Paris, p. 65 — 68. — Huggins: Sur les spectres photographiques des etoiles. p. 70 — 73. — Gert es: Sur la glycogenese chez les infusoires. p.77 — 80. — Lichten- stein: Resistance des pucerons aux froids rigoureux. p. 80 —81. — Callandreau: Determination par les methodes de M. Gylden, du mouvement de la planete Hera (103). p. 82 — 84. — Darboux: Sur les polygones incrits ä une conique et circouscrits ä une autre conique. p. 85 — 87. — T ho Hon: Cyclone solaire. p. 87—89. — Villari: Sur les lois thermiques des etincelles electriques, produites par les döcharges ordinaires, incompletes et partielles des conden- sateurs. p. 89 — 91. — Denza: Variations de la däclinaison magnetique, dedidtes des observations regulieres faites ä Moncalieri dans lapäriode 1871—78. p. 92— 94. — Gaiffe: Sur le galvanometre de Thomson, p. 94 — 95. — Perrey: Sur la potasse contenue dans l'argile des sols arables. p. 95 — 96. — Moitessier et Engel: Siu- la teusion de dis- sociation de l'hydrate de ^bloral et sur la tension de vapem- du chloral anhydre. p. 97 — 98. — Moutard-Martin et Riebet: Efl'ets des injections intra-veineuses de sucre et de gomme. p. 98 — 99. — Picard; Sur les phenomenes con- secutifs ä la ligature de la veine cave inferieure, pratiquee au-dessus du foie. p. 100 — 101. — Nr. 3. Her mite: Sur quelques applications des fonctions elhptiques. p. 106 — 112, 201 — 209. — Berthelot: Sur la cbaleur de formation de l'hydrate de chloral. p. 112 — 118. — Wurtz: Note sur l'hydrate de chloral. p. 118—119. — De Caligny: Note sur l'utilite des lames courbes concentriques pour amorcer alteruativeraent les sipbons au moyen d'une coloune liquide oscillante. p. 119 — 120. — Co Iladon: Simplification des appareils audiphones am^ricains destines aux sourds-mueta. p. 121 — 124. — Picard: Sur une classe d'equations diff^ren- tielles lin(5aires. p. 128—131. — Tripier: Recherches ex- pdrimentales et cüniques sur l'anesthesie produite par les lesions des circomvolutions cerebrales, p. 131 — 133. — Planchen: Sur les plantes qui servent de base aux divers curares. p. 133—135. — Renaut: Sur les confluents Unfaires et lacunaires du tissu conjonctif de la cornee. p. 135—137. — Jourdain: Sur la parturition du Marsouiu commun. (Phocaena communis), p. 138—139. — Bailand: De l'iu- fluence des elimats sur la maturation des bles. p. 139—141 ^Lefort; Remarques sur l'eniploi de la pile de Smithson pour la recherche du mercure, particulieremeut dans les eaux minerales. p. 141— 143. — Gurnaud: La lumiere, le couvert et l'bumus, etudies dans leur influence sur la Vegetation des arbres en foret. p. 144 — 146. — Nr. 4. Resal: De l'in- fluence de la temperature et de l'elasticite sur les cäbles des ponts suspendus. p. 149 — 153. — Peligot: Sur lelevu- losate de chaux. p. 153 — 156. — Cahours et Demar^ay: Note sur les acides qui prennent naissance lorsqu'on redi- stille les acides gras bruts dans un courant de vapeur d'eau surchauftee. p. 156—159. — Marey: Des variations de la force du coeur. p. 159-161. — Pringsheim: Remarques sur la chloropbylle. p. 161 — 165. — D'Arsonval: Sur un nouveau condensateur voltaique. p. 166 — 167. — Boiteau: Sur l'emploi du sulfure de carbone pour la destruction du Phylloxera. p 167—173. — Girard: Sur la resistance du l'bylloxera aux basses temperatures. p. 173 — 174. — Appell: Sur des fonctions de deux variables ä trois ou quatre paires de periodes. p. 174 — 176. — Mittag-Leffler: Sur les fonctions doublenient periodiques de seconde espece. p. 177 — 180._ — Laguerre: Sur la determination d'equations numeriques ayant un nombre donne de raciues imaginaires. p. 180 — 182. — Abney: Sur la Photographie de la portion infra-rouge du spectre solaire. p. 182 — 183. — Grafts: Sur la densitö du chlore ä de hautes temperatures. p. 183 — 186. — Riebet et Moutard-Martin: De quelques faits relatifs ä la secretion uriuaire. p. 186 — 188. — Cornil : Sur les lesions du rein et de la vessie dans l'empoisonnement rapide par cantharidine. p. 188—191. — Dareste: Recherches sur le mode de formation des monstres otocephaliens. p. 191 — 193. — Kiener et Poulet: Sur la structure, le developpenient et sa signiflcation pathologique du tubercule. p. 194 — 196. — Lamey: Sur la disposition erateriforme des facules et des granulations solau-es. p. 196 — 197. — Durand-Claye: Sur la temperature des eaux souterraines de Paris pendaut le mois de decembre 1879. p. 197 — 199. — Nr. 5. Trecul: Evolution de l'inflorescence chez des Graminees. (2« partie.) Types de structure du racbis primaire. Ordre d'apparition des Premiers vaisseaux. p. 211 — 217. — Mittag-Leffler: Sur la theorie des equations difterentielles lineaires. p. 218 — 221. — Delafontaine: Remarques sur les metaux nou- veaux de la gadolinite et de la samarskite. p. 221 — 223. — Verneuil et Bourgeois: Reproduction artiticielle de la scorodite. p. 223 — 225. — Hayem: Sur les caracteres ana- tomiques du sang, particuliers aux anemies intenses et ex- tremes, p. 225 — 228. — Polaillon; Recherches sur les mouvements de l'uterus. p. 228 — 230. — Nr. 6. Pasteur: Sur les maladies viridentes, et en particuMer sur la maladie appelee vulgairement cholera des poules. p. 239 — 248. — Crova: Mesure spectromi^trique des hautes temperatures. p. 252 — 254. — Wolf: Statistique des taches solaires de l'annee 1879. p. 254—255. — Nr. 7. Mouchez: Obser- vations meridiennes des petites planetes, faites ä l'Observa- toire de Greenwich et ä l'Observatoire de Paris pendant le quatrieme trimestre de l'annee 1879. p. 261 — 263. — L o e wy et v. Oppolzer: Determination de la ditierence de longi- tude entre Paris et Bregenz. p. 264 — 269. — Berthelot: Etudes sur l'acide persulfurique. De sa formation par elec- trolyse. p. 269 — 275. — Cahours et Etard: Note sur de nouveaux derives de la uicotine. p. 275 — 280. — Trecul: Evolution de l'infloresceuce chez des Grammees (IIIö partie) ordre d'apparition des premiers vaisseaux dans des Phleum, Cynosurus, Poa. p. 281 — 287. — Sylvester: Sur les divi- seurs des fonctions cyclotomiques. p. 287 — 290. — Leaute: Equations des petites oscillations d'un fil inexteusible en mouvement dans l'espace p. 290 — 293. — Picard: Sur les equations difterentielles lineaires ä coefficients doubleraent periodiques. p. 293 — 295. — Appell: Sur les söries hyper- geom^triques de deux variables, et sur des equations diffe- rentielles Unfaires aux deriv^es partielles, p. 296 — 298. — Mittag-Leffler: Sur les equations difterentielles hneaires ä coefficients doublement periodiques. p.299 — 302. — Kor- kine: Sur l'impossibilite de la relation algebrique X^ 4- Y" + Z" = 0. p. 303 — 307. — Gouy; Sur de uouvellcs franges d'interference. p. 307 — 309. — Grafts: Sur la densite de quelques gaz ä ime haute temperature. p. 309 — 312. — Hammerl: Action de l'eau sur le fluorure de silicium et sur le fluorure de bore; dissolution du cyanogene dans l'eau. p. 312 — 313. — Hautefeuille: Reproduction de l'amphi- 185 gene. p. 313 — 316. — Gorceix: Sur la martite du Bresil. p. 316 — 318. — De Beiles me: Ilecberches e.xperimeutales sur la phosphoreseeuce du Lampyre. p. 318 — 321. — Livou: Kecherches sur raction physiologique de l'acide salicylique sur la respiration. p. 321 — 322. — Forel: La temperature des laes geles. p. 322 — 324. — Desor: Les deltas torren- tiels. p. 324—327. — Nr. 8. Berthelot: Chaleur de for- mation de l'acide persiilfurique. p. 331 — 334. — id.: Sur la decomposition de l'eau oxygenee en presence des alcalis et sur les deriv^s du bioxyde de baryuin. p. 334 — 337. — Wurtz: Sur la chaleur de combinaison de l'hydrate de chloral. p. 337 — 341. — Tr(5cul: Des vaisseaux ä suc propre diuis les graminees. p. 342 — 343. — Gyldeu: Siu- quel([ues equations ditfereutielles lineaires du second ordre. p. 344 — 345. — Sylvester: Sur les diviseurs des fonctions cyclo tomiques. p.345 — 347. — Nordenskiöld: Surquelques- unes des coUections rapportöes de l'expedition du passage nord-est. par l'ocean Glacial de Siberie. p. 347 — 348. — Meunier: Production et cristallisation d'uu Silicate anhydre (enstatite) en presence de la vapeur d'eau ä la pression ordinaire. p. 349 — 351. — P^lliot: Geueralisation de deux theoremcs sur les fonctions @. p. 352 — 354. — Leaute: Determination des tensions moyeunes developpeos aux ex- tremites d'une corde pesant« oscillant autour d'une position de repos apparent. p. 354 — 357. — Tacchini: Observations des taches et protuberances solaires peudaut les troisieme et quatrieme trimestres de 1879. p. 358 — 360 — De Mon- desir; Coniparaison eutre les courbes des tensions des va- peurs saturees. p. 360 — 363. — Chambrier: Sur un nouvel electro-aimant. p 363. — Ducretet: Emploi du verre trempe pour la construction des condensateurs. p. 363 — 364. — Jungfleisch: Sur la preparatiou de l'acetylene. p. 364 — 367. — Louguinine: Determination des chaleurs de combustion de la glycerine et du glycol ethylenique. p. 367 • — 368. — Scheurer-Kestuer: Sur un ferment digestif qui se produit pendant la paniücation. p. 369 — 371. — Cadiat: De la formation des ovules et de l'ovaire chez les mammiferes et les vertebres ovipares. p. 371 — 373. — Be- champ et Baltus: Etüde sur les moditications apportees par l'organisme animal aux diverses substances albuminuides iujectees daus les vaisseaux. p. 373 — 375,539 — 541. — Mer: De quelques exemples relatifs ä l'antagonisme eutre There- dite et le mUieu. p. 375 — 377. — Hautefcuille: Sui- un Silicate de sesquioxyde de fer et de potasse correspondant ä l'amphigene. p. 378—380. — Nr. 9. 10. Hermite: Sur quelques apphcations des fonctions elliptiques. p. 478 — 483. — Phillips: De la compensation des temp(5ratures daus les chronometres. p. 483 — 487, 561 — 566. — Berthelot: Stabilite chimique de la matiere en Vibration sonore, p. 487 — 491. — id.: Nouvelles remarques sur la chaleur de for- mation de l'hydrate de chloral gazeux. p. 491 — 492. — ■ Col- ladon: Note au sujet de la rencontro des deux galeries d'avancement du grand tunnel du Saint-Gothard. p. 492 — 496. — De Lesseps: Sur le projet de canal maritime inter- oceanique. p. 496 — 498. — Leaute: Recherche du coefficieut de regularite du mouvement dans les transraissious par cäbles. p. 498 — 501. — Bresse; Fonction des vitesses; extension des theorJmes de Lagrange au cas d'un fluide imparfait. p. 501 — 504. — Giard: Syrphes et Entomophtorees. p. 504 — 505. — Hamm: Memoire sur les nioyens applicables ä la destruction du Phylloxera. p. 506 — 512. — Rommier: Sur l'iufluence toxique que le mycehum des racines de la vigne exerce sur le Phylloxera. p. 512 — 515. — Callan- dreau: Ephemeride de la planete (103) Hera, pour Topposi- tion de 1980. p. 517. — Gaussin: Lois conceruaut la distribution des astres du Systeme solaire. p. 518 — 520. — Radau: Sur les formales de quadrature ä coefficients egaux. p. 520 — 523. — Darboux: Sur les systemes forraes d'equa- tions lineaires ä une seule variable iudepeudaute. p. 524 — 526. — Pepin: Demonstratiou d'un theoreme de M. Sylvestre sur les diviseurs d'une fonction cyclotomique. p. 526 — 528. — De Mondesir: Comparaison entre les courbes des ten- sions des vapeurs satm'ees. p. 528 — 531. — Renard: Action de l'electrolyse sur le terebenthene. p. 531 — 534. — Etard: Sur la Synthese des aldehydes aromatiques ; esseuce de cumin. p. 534 — 536. — Cornil: Sur les lesions du rein, dans l'em- poisonnement lent par la cantharidine. p. 536 — 539. — Leop. XVL Hautefeuille: Sur deux nouveaux Silicates d'alumine et de hthine. p. 541 — 544. — Domeyko: Sur les phosphates et les borophosphates de magnesie et de chaux provenaut du depot de guano de Mejillones. p. 544 — 547. — Willm: Sur la composition des eaux de Cransac (Aveyron). p. 547 — 548. — CoUot: Sur le delta plioceue du Rhone ä Saint- Gilles (Gard). p. 548—549. — Nr. 11. Tisserand; Sur un developpement particulier de la fonction perturbatriee. p. 557 — 561. — Faye; Sur Thypothese de Laplace. p. 566 — 571. — Berthelot: Action de l'eau oxygenee sur l'oxyde d'argent et sur l'argent metallique. p. 572 — 577. — Bec- querel: Memoire sur la temperature de l'air ä la surface du sol et de la terre jusqu'ä 36 "' de profondeur. p. 578 — 582. — De Lesseps: Etat actuel de la questioii du canal interoceauique. p. 583 — 584. — Bert et d'Arsonval: Sur un appareil microphonique recueillant la parole k distance. p. 585 — 587. — Leaute: Regles pratiques pour l'etablisse- ment des transmissions telodyuamiques. p. 587 — 590 — Deprez: Sur le rendement economique des moteurs elec- triques et sur la mesure de la quantite d'energie qui traverse un circuit electrique. p. 590 — 593. — Gaussin: Lois con- cernant la distribution des astres du Systeme solaire. p. 593 — 596. — Darboux: Sur les systemes formes d'equations lineaii-es ä une seule variable indeijendante. p. 596 — 59^. — Jordan: Sur la reduction des substitutions lineaires. p. 598 — 601. — Picard: Sur l'equation aux derivees ijartieUes du potentiel. p. 601 — 603. — Landolt: Sur un nouveau telemetre. p. 603 — 604. — Resio: Application du telephone ä la mesure de la torsion de l'arbre raoteur des machiues en mouvement. p. 604 — 606. — Grafts et Meier: Sur un procede pour la mesure des temperatures elevees. p.606 — 608. — Bourgoin: Electrolyse de l'acide malonique. p.608 — 611. — Millot: Synthese des matieres ulmiques. p 611 — 612. — Bleunard: Sur les produits du dedoublement des matieres proteiques. p. 612 — 614. — Hayem: Sur les caracteres anatomiques du sang dans les phlegmasies. p. 614 — 617. — Bouchut: Sur l'action digestive du suc de'papaya et de la papaine sur les tissus sains ou pathologiques de l'etre vivaut. p, 617 — 619. — Concato et Perroucito: Sur l'auchylostomiase. p. 619 — 620. — Fouque et Levy: Sur la produition artificielle de feldspaths ä base de baryle, de stoutiane et de plomb, correspondant ä l'oligoclase . au labrador et ä l'anorthite. p. 620 — 622. — Bert: Eruption et chute de poussieres volcaniques, le 4 janvier 1880, ä la Dominique, p. 622 — 624. — Daubree: E.xamen des pous- sieres volcaniques tombees le 4jauvier 1880, ä la Dominique, et de l'eau qui les accompagnait. p. 624 — 626. — Breon: Separation des mineraux dont la densite est plus grande que Celle du quartz, a l'aide de m^langes fondus de chlorure de plomb et de chlorure de zinc. p 626 — 627. — Levy: AperQu sur la genese des eaux minerales de la Savoie. p. 628 — 630. — Willm: Composition des eaux minerales de Bussang (Vosges). p. 630—632. — Nr. 12 Faye: Sur l'origine du Systeme soiaii-e. p. 637 — 643. — Hermite: Sur quelques apphcations des fonctions elUptiques. p. 643 — 649. — Phillips: De la compensation des temperatures dans les chronometres. p.649 — 653. — Berthelot: Sur le tritoxyde d'argent. p. 653 — 656. — id.: Observations sur la decom- position du permauganate de potasse par l'eau oxygenee. p. 656— 660. — Tresca: Sur le reglage electrique de l'heure ä Paris, p. 660 — 665. — Serres: Rapport fait a l'Academie sur les resultats obtenus, pendaut la campague de la Magi- cienne, pour l'observation du passage de Mercure. p. 665 — 673. — Poincare: Sur les courbes definies par une equa- tion differentielle. p. 673 — 675. — Pellet: Sur les integrales de fonctions algebriques. p. 676 — 677. — Fuchs: Sur une classe de fonctions de plusieurs variables tirees de l'iuver- sion des integrales de Solutions des equations diflerentielles Uneaires dont les coefficients sont des fonctions ration- nelles. p. 678 — 680, 735 — 739. — Fernet: Analyse des phenomenes lumineux produits par les decharges electriques, dans les gaz rareües. p. 680 — 685 — Villari: Sur les lois thermiques des etincelles electriques, produites par les de- charges ordinaires, incompletes et partielles de condensateurs. p. 685 — 687. — Righi: Sur un cas de polarite remaneute de l'acier opposee ä celle de l'helice magnetisante qui la produit. p. 688. — Conche: Sur la Photographie duspectre 24 186 solaire. p. 689 — 690. — Grafts et Meier: Sur la densite de Kode ä des temp^ratures ölevees. p. 690 — 692. — Engel et de Girard: Sur un mode de productioii de Tac^tal. p. 692 — 694. — Hammerl; Chaleurs specifiques des Solu- tions de potasse et de soude. p. 694 — 695. — Tanret: Sur les alcalis du grenadier. p. 695 — 698. — Fouque etLevy: Production artificielle d'une leucotephrite identique aux laves cristalünes du Vesuve et de la Somma. Forraes naissantes cristallitiques de la leucite et de la nepheliue. p. 698 — 701. — Meunier: Reproduction artificielle du spineile et du corindon. p. 701 — 703. — Dieulafait: Sur la preseuce normale du cuivre daus les plantes qui vivent sur les roches de la formation primordiale, p. 703 — 705. — Laffout: Recherches sur l'innervation vaso-motrico, la circulation du foie et des visieres abdominaux. p. 705 — 708. — Hayeiu: Sur les caract^res auatomiques du sang dans les phlegmasies. p. 708 — 711. — Renaut: Sur les cellules godronnees et le Systeme hyalin intra-vaginal des nerfs des Solipedes. p. 711 — 718. — Brandt: Du Systeme nerveux de Fldothea ento- mon (Crustace isopode). p. 713 — 714. — Megnin: Sur la caducitö des crochets et du scolex lui-meme cliez les Taenias. p. 715 — 717. — Nr. 13. Villarceau: Application de la th^orie des Sinus des ordres superiours ä l'integration des equations differentielles lineaires. p. 721 — 727, 767 — 769. — Deville et Troost: Sur la determination des temperatures elevees. p. 727 — 730. — Appell: Sur les series liyper- geometriques de deux variables, et sur des equations difle- rentielles lineaires simultanees aux derivees partielles, p. 731 — 734. — Mathieu: Memoire sur des integrations relatives ä l'equilibre d'elasticite. p. 739—741. — Joulin: Recherches sur la diffusion. p. 741—744. — Hautefeuille: Sur une propriete nouvelle des vanadates. p. 744 — 747. — Vincent et Delachanal: Sur quelques proprietes des melanges de cyanure de methyle avec l'alcool ordinaire et avec Falcool methylique. p. 747 — 750. — Rrown-Säquard: Experiences montrant que l'anesthesie due ä certaines lesions du centre cerc^bro-rachidien peut etre remplacee par de l'hyperestesie, sous Finfluence d'une autre lesion de ce centre. p. 750 — 753. — Frangois-Frank: Eö'ets r(?flexes de la ligature d'un pneumogastrique sur le coeur. apres la section du pneunio- gastrique oppose. p. 753 — 754. — Toussaint: Contribution ä l'etude de la transmission de la tuberculose. p. 754 — 756. — Boucheron: Sur un modo de traitement de certaines surdites et surdi-niutites infantiles, p. 756 — 758. — Nr. 14. H er m i t e : Sur quelques applications des fonctions elliptiques. p. 761 — 766. — Resal: Sur quelques theoremes de ciue- matique. p. 769—772. — Deville et Troost: De la de- termination des hautes temp&atures. p. 773—778. — Ber- thelot: Sur la chaleur de formation des oxydes deFazote. p. 779 — 785. — Faye: Sur le cyclone du 24 janvier dernier ä la Nouvelle-Caledonie. p. 785—789. — Nordenskiöld: Sur les poirts de FOcean arctique de Siberie qui presentent le plus d'obstacles pour la navigation. p. 790 — 792. — B o u s - sinesq: Sur la maniere de preseuter la theorie du potentiel dans Fhypothese generalement admise de la discontinuite de la matiere. p. 792— 795. — Alluard: Hiver de 1879—1880 ä Clermont et au Puy-de-Döme. p. 795 — 798. — id.: Ob- servatoire meteorologique du Puy-de-Döme. Verglas du 21 novembre 1879. p. 799— 800. — De Fonvielle et Lontin: Mouvements giratoires Continus produits par une machine d'induction rotative. p. 800—803. — Lichtenstein: Me- tamorphose du puceron des galles ligneuses du peuplier nou-, Pemphigus bursarius. p. 804—806. — R o z e : Etudes sur la Chronometrie de la compensation. p. 807 — 809. — La- guerre: Sur les Equations algebriques dont le premier membre satisfait ä une equation difierentielle lineaire du second ordre, p. 809 — 812. — Deprez: Sur le mesureur d'(5nergie. p. 812 — 814. — Morisot: Sur la chaleur spe- citique et la conductibilite des corps. p. 814 — 817. — Mois- san: Sur les sulfures et seleniures de chrome. p. 817— 819. — Sabatier: Etüde thermochimique des sulfures terreux. p. 819 — 821. — Villiers: Sur Fadde oxalique cristallise. p. 821 — 822. — Duvillier: Sur les acides amides de Facide « — oxycaproique. p. 822—824. — Pellet: Rapport entre le Sucre et les matieres minerales et azotees dans les bette- raves normales et montees k graine. p. 824—827. — Boche - iontaine; Sur quelques alt^rations des capsules surrenales. p. 828 — 829.— Hautefeuille: Sur la reproduction simul- tanee de Forthose et du quartz. p. 830 — 831. — De Tou- chimbert; Sur un tremblement de terra ressenti ä Poitiers et dans les environs, le 22 mars 1880. p. 831—832. — Nr. 15. Nebuleuscs dt^couvertes et observees ä FObservatoire de Marseille, p. 837 — 839. — Berthelot: Sur quelques composes des corps halogenes. p. 841 — 846.— Tholozan: La peste dans les temps modernes; sa prophylaxie defec- tueuse ou nulle; sa limitation spontanee. p. 847 — 850. — Fatio: Desinfection des vehicules par Facide sulfureux an- hydre. p. 851 — 854. — Lucas; Sur les fonctions cyclo- tomiques. p. 855 — 857. — Roze; Etudes sur la chrono- meti'ie: De la compensation. p. 858 — 861. — Deprez: Sur un nouvel indicateur dynamometrique. p. 861 — 863. — Amagat: Sur la deformation des tubes de verre sous de fortes pressions. p. 863 — 864. — Ader: Sur quelques ex- periences nouvoUes d'attractions magnetiques. p. 864 — 865. — Raoult: Sur le poiut de congelation des liqueurs alcoo- liques. p. 865 — 868. — Hautefeuille: Sur des nouveaux siÜcotitanates de soude. p. 868 — 870. — Houzeau: Sur l'essai des pyrites par la methode gravivolumetrique. p. 870 — 872. — Duvillier et Buisinc: Sur la formation du nitratc de tetramethylammonium. p. 872 — 874. — Laden- burg: Sur les alcaloides uaturels et mydriatiques de la Belladone, du Datura, de la Jusquiame et de la DuboLsia. p. 874 — 876. — Pellet: De Fe.xistence de Famnioniaque dans les vegetaux. p. 876 — 879. — Riebet et Mourrut: De quelques faits relatifs ä la digestion gastrique des pois- sons. p. 879 — 881. — R.ogalski: Analyses de chlorophylle. p. 881 — 882. — Mer: De la formation de la coquille dans les Helix. p. 882 — 885. — Nr. 16. Resal: Du probleme inverso du mouvemeut d'un point materiel sur une surface de revolution. p. 889—893, 937—946. — Berthelot: Sur les deplacements röciproques des elements halogenes. p. 893 — 896. — id.: Sur la stabilitö de Feau oxygenäe. p. 897 — 899. — Marignac: Sur les terres de la samarskite. p. 899 — 903. — De Lesseps: Sur le caual interoceanique de Panama, p. 903 — 905. — Oustalet: übservations sur les Megapodes. p. 906 — 908. — Roger: Theorie des phenomenes capillaires. p. 908 — 910. — De Fonvielle: Sur le gyroscope electro- magnetique. p. 910. — Henry et Bigourdan: Observa- tioiis de la comöte Schaberle faites ä Fobservatoire de Paris, p. 911 — 912. — Chase: Sur les positions des principales planetes. p. 912 — 915. — Deprez: Synchronisme electrique de deux mouvements quelconques. p. 915 — 917. — Bouty: Mesure des forces electromotrices tbermo-electriques au contact d'un metal et d'un liquide, p. 917 — 920. — Coutto- lenc: Siu" une pumpe automatiqne ä mercure. p. 920 — 921. — Ladeuburg: Sur les tropeines, alcaloides mydriatiques artificiels. p. 921 — 924. — Morin: Sur la gelose. p. 924 — 926. — Maumene: Sur le carbonate d'ammoniaque. S. 926 — 927. — Pellet: De Fexistence de Fanmioniaque ans les veg(5taux et la chair musculaire. p. 927 — 929. — Jean: Sur une falsification du Silicate de soude. p. 929 — 930. — Tayou: De la variabilite des mamelles chez les Ovidäs des basses Ceveunes. p. 930 — 933. — Moncorvo et da SylvaAranjo: Sur le traitement de l'elephantiasis des Arabes par Femploi simultanä des courants Continus et des courauts intermittents. p. 933 — 934. — Nr. 17. Berthelot et Vieille: Etudes des proprietes explosives du fulminate de mercure. p. 946 — 952. — Pasteur: Sur le Cholera des poules. p. 952— 958, 1030—1033.— Stephan: Observation de la comete Schaberle, faite ä Fobservatoire de Marseille, p. 958 — 962. — Pierre et Lern et ay er: De Fescourgeon comme fourrage vert. p. 962 — 964. — De Fonvielle: Sur la dependance de deux gyroscopes electrcimagnetiques sou- mis ä un memo circuit d'induction. p. 966 — 971. — Mann- heim: La surface de Foude consideree comme surface limite. p. 971 — 974. — Baillaud: Sur le calcul numerique des integrales defiuies. p. 974 — 977. — Appell: Sur la Serie F3 («, n', ß, ß\ y, x, y). p. 977— 979. — Mercadier: Sur Finfluence de la temp&'ature sur la duree de la periode d'un diapason. p. 980 — 981. — Mascart: Sur la theorie des courants d'induction, p. 981 — 984. — Guebhard: Sur une methode experimentale propre ä determiner les lignes de niveau dons Fecoulement stationnaire de l'electricit(5 ä travers les surfaces coiiductrices. p. 984 — 987. — Beuty: 187 Mesiire absolue du phi5nomene de Peltier au coiitact d'un metal et de la dissolutiou. p. 987 — 990. — Pellat: Mesure de la diti'erence de poteutiel de deux metaux en coutact. p. 990 — 992. — Gouy: Sur la th^orie de la double rtfrac- tion circulaire. p. 992 — 995. — Amagat; Influence de la temperature sur la compressibilite des gaz sous de fortes pressions. p. 995 — 997. — Varenne; Recherches sur la passivite du fer. (Partie II.) p. 998 — 1001. — Houzeau: Sur la teneur en fer des eaux miuerales de Roueu et de Forges-les-Eaux. p. 1001—1002. — Gautier; Isomeres de la pbloroglucine. p. 1003 — 1005.— Prunier et Varenne: Sur les produits contenus dans les cokes de petrole. p. 1006 — 1007. — Wartha; Sur une explosion singuliere produite pendant uu chauffage du vin et sur une nouveüe m^thode de dosage d'alcool. p. 1008— 1012. — Merejkowsky: Sur l'origine et le developpement de l'oeuf cbez la Meduse Fucope avant la fecondation. p. 1012 — 1014. — Talmy; Sur les analogies qui semblent exister entre le cholera des poulcs et la maladie du sommeil (nelavan). p. 1014 — 1017. — Nr. 18. Tisserand: Sur des transcendantes quijouent un röle fondamental dans la theorie des pertiirbations pla- netaires. ]). 1021 — 1026. — Dumas: Sur les gaz retenus par occlusion dans ralumiuium et le magnesium, p. 1027 — 1029. — Pasteur: De l'exteusion de la theorie des germes ä l'etiologie de quelques maladies commtmes. p. 1033 — 1044. - Trecul: Formation des feuilles et apparition de leurs premiers vaissoaux cbez des Iris, Allium, Funkia, Hemerocallis ct. p. 1047 — 1053 — Sylvestre: Sur la loi de reeiprocite dans la tbeorie des nombres. p. 1053 — 1057. — Sarrau et Vieille: Recherches experimentales sur la decomposition de quelques explosil's en vase clos; composi- tion des gaz formes. p. 1058 — 1061. — Chase: Paraboloides cometaires. p. 1061 — 1064. — Picard: Sur les ^quations lineaires sinuütanees et sur une dasse de courbes gauches. p. 1065 — 1067. — Gallandreau; Sur la formule de qua- drature de Gauss, p. 1067 — 1069. — Desboves: Theoreme sur les equations cubique et biquadratique. p. 1069 — 1070. — Pictet; Equation generale donnant la relation qui existe pour tous les liquides entre leur temperature et la tension maximum de leurs vapeurs ä cette temperatui'e. p. 1070 — 1074. — Boutigny: Resume des lois qui regissent la matiere ä l'etat spberoidal. p. 1074—1075. — Engel et Moitessier: Dissociation de l'bydrate de butylchloral. p. 1075 — 1077. — Raynaud: Sur le dosage de la glycerine dans les vins. p. 1077 — 1080. — Bleiuiard: Sur la legumine. p. 1080 — 1081. — Porumbaru: Sur la gelose. p. 1081 — 1083. — Lemoine: Variations de la temperatui'e avec l'altitude ]iour les grands froids de decembre 1879 dans le bassiu de la Seine, p. 1083 — 1085. — Tayou: Sur la varia- bilite des mamelles cbez les ovides des basses Cevemies. p. 1085—1086. — Merejkowsky: Sur la structure de quelques Coralliaires. p. 1086 — 1088. - D(5clat: Sur les analogies qui semblent exister entre le cholera des poides et le nelavan ou maladie du sommeil. p. 1088 — 1090. — Nr. 19. Tisserand: Sur les transcendantes qui jouent un röle fondamental dans la theorie des perturbations pla- netakes. p. 1093 — 1101. — Des Cloizeaux: Sur la forme cristalhne du magnesium, p. 1101 — 1102. — Blanchard: Sur une Cicadelle (HysterojJierum apterum) qui attaque les vignes dans le d^partement de la Gironde. p 1103 — 1104. — Sylvester: Sur la loi de reeiprocite dans la theorie des nombres. p. 1104 — 1106. — Levy: Sur le nouveau Siphon etabli sur le canal Saint-Martin, et sur les traveaux d'assainissement du quartier de Bercy. p. 1107^ — 1110. — > Pellet: Sur les fonctions liueaires. p. 1111 — 1113. — Zeuthen: Sur la dötermination d'intögrales algebriques de diflerentielles algebriques. p. 1114 — 1119. — Picard: Sur une classe de fonctions de deux variables independantes. p. 1119 — 1121. — Gouy: Sur la theorie des phenomenes d'interference oü intervient la polarisation rotatoire. p. 1121 — 1124. — Guebhard: Sur les bgnes equipotentielles d'un plan forme de deiLx moitiös in^galement conductrices. p. 1124 — 1125. — Obalski: Sur les actions mutuelles d'aiguilles aimantees plongees dans les Hquides. p. 1126. — Fran^ois- Franck et Pitres: Analyse par la möthode graphique des mouvements provoques par les excitations du cerveau. p. 1126—1128. — Nicolas: Sur les analogies et les diffö- rences qui existent entre la maladie du sommeil et le nä- lavan. p. 1128 — 1131. — De Jussieu: Sur une pluie de boue tombee ä Antun, p. 1131— 1132. — Nr. 20. Mouchoz. Ob.servations m^ridiennes des petites plauctes, faites ä l'ob- servatoire de Greenwich (par M. Airy) et ä l'observatoire de Paris, pendant le premier trimestre de l'annee 1880. p. 1139 — 1141. — Peligot: Sur la saccharine. p. 1141 — 1143. — Reiset: Recherches sur la proportion de l'acide carbonique dans l'air. p. 1144 — 1148. — Martin-Dam ou- rette et Hyades: Sur quelques effets nutritifs des alcaüns ä doses moderees, d'apres l'experimentation siu- Thomme dans l'etat de saute, p. 1150 — 1153. — Rayet: Positions de la comete b de 1880, determinees ä l'observatoire de Bordeaux, p. 1153 — 1156. — Kantor: Sur le nombre des groupes cycliques dans une transformation de l'espace. p. 1156 — 1158. — De Mondesir: Les teusions des vapeurs sa- turees ont des modes de Variation differents selon qu'elles sont emises au-dessus ou au dessous du point de fusion. p. 1158 — 1161. — Andr^: Sur l'interversion des tempera- tm-es de l'air avec la hauteiu'. p. 1161 — 1163. — Ditte: Sur les melanges refrigerauts formes d'un acide et d'un sei hydrate. p. 1163 — 1165. — Riebet; De l'influence des milieux alcalins ou acides siu' la vio des ecrevisses. p. 1166 — 1168. — Couty: Sur quelques-unes des conditions de l'excitabilite corticale. p. 1168—1170. — Terrillon; Anesthesie locale et generale produite par le bromure d'e- thyle. p. 1170 — 1173. — Thibaut; Des variations de l'uree dans l'empoisonuement par le phospbore. p. 1173 — 1175, — Muntz; De l'influence de l'engraissemeüt des animaux sur la Constitution des graisses formees dans leurs tissus. p. 1175 — 1177. — Pellet; Sur la fixite de composition des v6g6- taux. Analyses du Soya hispida ou pois oleagineux chinois. p. 1177 — 1180. — Viallanes: Siu- l'appareil respiratoire et circulatoire de quelques larves de Dipteres. p. 1180 — 1182. — Tables des Comptes rendus des seances de rAcademie des sciences. II. Semestre 1879. Tome LXXXIX. Paris. 4". American Journal of Science. Editors Dana and Silliman. 3. Ser. Vol. XIX. Nr. 113, 114. New-Haven 1880. 8». — Gilbert: The outlet of Lake Bonneville. p. 341 — 349. — Hunt: The chemical and geo- logical relations of tho atmosphere. p. 349 — 363. — Geikie: un the archaean rocks of the Wahsatch mountains. p. 363 — 367. — Penfield; Analyses of some apatites containing Manganese. p. 367 — 369. — Hidden: An account of the Unding of a new meteorite in Cleberne county. p. 370 — 371. — Hunt; On the recent formation of quartz and on sili- cification in California, p. 371 — 372. — Huggins; On the Photographie spectra of stars. p. 373 — 376. — Newton: The Ui'anometria Argentina. p. 376 — 380. — Shepard; On the Ivanpah, California, meteoric iron. p. 381 — 382. — C o o k e : The atoinic weight of antimony. p. 382 — 386. — Allen and Com stock: Bastnäsite and Tysonite from Colorado, p. 390 — 393. — Cooke: On argento-antimonious tartrate (silver emetic). p. 393 — 396. — Gould; On the southeru comet of February 1880. p 396—402. — Scientific intelligence. p. 402 — 428. — Guyot: On the physical structure and hypso- metry of the "Catskill mountain region. p. 429 — 451. — D wight: Recent explorations in the Wappinger valley lime- stone of Dutchess county. p. 451 — 453. — Young: The color correction of certain achromatic object glasses. p. 454 — 456. — Hall; Note on the companion of Sirius, p. 457 — 458. - Smith; Study of the Emmet County meteorite, that feU May 10. 1879. p. 459—463. — Cooke: The oxi- dation of hydrochloric acid Solutions of antimony in the atmosphere. p. 464 — 467. — Holden: Note on a relation between the colors and magnitudes of the components of binary stars. p. 467 — 472. — Whitefield: On the occur- rence of true Lingula in the Trenton limestones. p. 472—475. — Brack et and Young: Notes of experiments upon Mr. Edison's dynamometer, dynamo-machme and lamp. p. 475 — 479. — Lea; On substances possessing the power of developing the latent Photographie iraage. p. 480—481. — Scientific intelligence. p. 482—496. 24'* 188 Royal microscopical Society in London. Journal. Vol. in, Nr. 3. London 1880. 8°. — Duncan: On a parasitic sponge of tlie order Calcarea. p. 377 — 383. — Cooke: The geniis Euvcnelia. p. 384 — 389. — Gibbes: Oll tlic double and treble staining of animal tissues for microscopical investigations; with a note on cleauing tbin cover-glasses. p. 390 — 393. — Grunow: On some new species of Nüzschia. p. 394—397. — Smith: On the Illu- mination of objects uiider the higher powers of thc micro- scope. p. 398 — 399. — Report of current researches relating to invertebrata, cryptogamia, microscopy ct. p. 400 — 560. — Vol. I, Nr. 1 — 6. London 1878. 8". — Vol. II, Nr. 1. London 1879. 8". K. Bayer, Akad. d. Wissensch, zu Miinclien. Sitzungsberichte. 1880. Hft. 2. München 1880 8». — V. Bauernfeind; Die Beziehungen zwischen Temperatur, Druck u. Dichtigkeit in vcr.'ichiedenen Höhen der Atmo- sphäre, p. 107 — 122. — pjrlenmeyer: Ueber PhenylmUch- säuren. p. 128 — 128. — v. Nägeli; Ueber Wärmetönung bei Fermentwirkungen, p. 129 — 146. — Gier st er: Ueber Relationen zwischen Klassenzahlen binärer quadratischer Formen von negativer Determinante. p.l47 — 163. — G Um bei: Geognostische Mittheilungen aus den Alpen, p. 164 — 240. — i d. : Ueber die mit einer Flüssigkeit erfüllten Chalcedon- niandeln (Fnhydrus't von Urugay. p. 240 — 254. Deutsche Gesellsch. für Anthropologie, Ethno- logie u, Urgeschichte, Correspondenz-BIatt. Jg. XI, 1880. Nr. 6. München 1880. 8". Soc. Imp. des Naturalistes de Moscou. Bulletin. Annee 1879. Nr. 4. Moscou 1880. 8». — Cech: Untersuchung des wilden kroatischen Hopfens, p. 199-227. — Czerniavsky: Spongiae littorales Pontis Euxini et maris Caspii. p. 228 — 320, — Bedriaga: Ueber die geo- graphische Verbreitung der europäisclien Lurche, p. 321 — 362. — Frautschold: Die Meteoritensanimlung der Petrowski'sehen Ackerbau- u. Forst-Akademie, p. 363— 369. — Br^dichin: Observations de Jupiter en 1879. p. 370 — 383. — Weinberg: Observations meteorologiques faites ä Moscou pendant l'annee 1879 ä ITnstitut des arpenteirrs dit Constantin. p. 1 — 26 (Anhang). Botanischer Jahreshericht. Herausgeg. v. Leo- pold Just. Jg. VI (1878), Abthlg. I, Hft. 1. Berlin 1880. 80. Soc. Mexicana de Historia natural in Mexico. La Naturaleza. Tomo IV. Entrega 16, 17. Mexico 1879. 4". — Ramirez: Origen teratologico de las varie- dades, razas y especies. p. 236 — 247. — Herrera: Nota sobre una monstruosidad observada en un fruto de la Cucur- bita popo. p. 247—251. — Grayson: Historia natural de las islas de las tres Marias y Socorro. p. 252 — 256. TT. S. Geological and geographica! Survey of the Territories. Eleventh annual report, embracing Idaho and Wyoming, for the year 1877. Washington 1879. 8°. Tl. S. Northern Boundary Commission. Boss: Declination of fixed stars. s. 1. s. a. 4". Annual report of the comptroUer of the currency to the second Session of the forty-sixth congress of the United States. Washington 1879. 8». K. Lanske Vindensk. Selskab. in Kopenhagen. Classe des sciences. Meruoires. Vol. VI, Nr. 6. Kjoben- liavn 1880. 4". — Hannover: Primordialbrusken og dens Forbening i det menneskelige Kranium for Fpdselen. p. 353—528. Vol. XII, Nr. 5. Kjobenhavn 1880. 4". — Thiele: Om Anveiidelse af mindste Kvadraters Methode i nogle Tilfaelde, hvor en Komplikation af visse Slags uensartede tilfaeldige Fejlkilder giver l'ejlene en „systema- tisk-' Karakter. p. 383—408. — Oversigt over det Selskabs Forhandlinger. 1879. Nr. 3. Kjobenhavn 1879. S«. — Mejer. Kirkens Paas keregning. p. 195 — 234. 1880. Nr. 1. Kjobenhavn 1880. 8". — Christensen: Bidrag til Chromammoniakforbindelsernes Kemi, p. 1 — 32. — Krabbe: Undersogelser angaaende Forekomsten af Indvoldsorme i Hestens Tarmkanal. p. 33 — 40. — Colding: Nogle Undersogelser vedkonimende Be- stemmelsen af Vindens Hastighed. p. 41 — 62. Deutsche Rundschau für Geographie u. Statistik. Herausgeg. V.K.Arendts. Jg. II. Hft. 10. Wien 1880. 8». Landes-Medicinal-Collegium in Dresden. Zehnter Jahresbericht auf d. J. 1878. Leipzig 1880. 8". Acad. royale de Mödecine de Belgique. Bulletin. Annee 1880. S"'« Serie. T. XIV, Nr. 5. Bruxelles 1880. 8". — Horion: Chnique chirurgicale. p.266— 281, 405 — 442. — Barella: Hygiene des houilleurs. p. 281 — 313. — Willems: Nouvelles recherches sur la Pleuropneumonie exsudative de l'espece bovine et sur l'inoculation preventive de cette maladie. p. 313 — 404. Naturforsch. Gesellsch. zu Freiburg i, B. Be- richte über die Verhandlungen. Bd. VII, Hft. 4. Frei- burg i. B. 1880. 8°. — Klocke: Ueber die optische Structur des Eises. p.417 — 433.— id.: Ueber das Verhalten der Krystalle in Lösungen, welche nur wenig von ihrem Sättigungspunkte entfernt sind. p. 434 — 443. — Warburg: Ueber die Torsion, p. 444 — 499. — Lindemann: Die Schwingungsformen gezupfter u. gestrichener Saiten, p. 500 — 532. — Gruber: Kleine Beiträge zur Kenntniss der Protozoen, p. 533 — 555. Acad. des Sciences, Belles-Lettres et Arts de Lyon, Memoires. Classe des Sciences. Tome XXIII. Lyon 1878—79. 8». — Lafon: Observations meteo- rologiques faites ä 9 heures du matin a l'observatoire de Lyon du l'-^ Decembre 1875 au l'"' Decembre 1876. 1876 —1877, 1877 — 1878. — Perrin: De la force psycho-vitale dans ses rapports avec les fonctions physiologiques et les affections morbides, p. 1 — 23. — Guimet: Sur les outremers. p. 29 — 34. — Andre: L'observatoire universitaire de Lyon (Saiut-Genis-Laval). p. 53 — 71. — Lafon: Resume des ob- servations meteorologiques faites dans la partie superieure du bassin du Rhone 1875 — 76. p. 73 — 107. — Michel: Essai sur les diverses mesures de longueur et de superlicie employees en France avant l'adoption du Systeme metrique. p. 117 — 162. — De Forcrand et Ballin: Note sur la production des outremers de differents metaux. p. 173 — 179. — Dor: De l'evolution historique du sens des couleurs. p. 181 — 199. — Rollet: Des ajjphcations du feu ä l'hygiene dans les temps pr^historiques. p. 243 — 266. — De For- crand: Memoire sur la formation des outremers oi'ganiques. p. 267 — 273. — Bonnel: Etüde sur l'histoire de l'astro- nomie occidentale au moyen-äge. p. 275 — 332. — Soir: Notes historiques sur la decouverte de l'outremer artiliciel. p. 333 — 351. — Faivre: Etudes sur les laticiferes et le latex pendant l'evolution germinative normale chez l'embryon du Tragopogon porrifolms L. p. 361 — 419. — — Classe des lettre». Tome XVUI. Lyon 1878—1879. 80. Soc. d'Agriculture de Lyon. Annales. 5. Serie. Tome I. 1878. Lyon 1880. 8". — Falsant et L o- card: Note sur les fornlations tertiaires et quaternaires des environs de Miribel (Ain). p. 1 — 10 Fontaunes: Les terrains tertiaires du bassin de Visan p. 11 — 127. — Locard: Des ravages causes par le Liparis dispar sur les platanes des promenades publiques de Lyon en 1878. p. 137 — 144, — id.: Description de la Faune malacologique des terrains quaternaires des environs de Lyon. p. 145—361. — Fon- tannes: Description de quelques especes nouvelles on peu connues des terrains tertiaires superieurs du bassin du Rhone, p. 365 — 416. — Dusuzeau: Rapport de la com- 189 mission des soics siir ses Operations de raiiiiee 1878. p. 425 — 444. — id.: Kajiport de la commission olmrgee de visiter les culturcs concourant en 1878 pour leg primes ministe- rielles, p. 4()5 — 507. — Catalogue des blocs erratiques et des surfaces de roches rayees observes dans la partie moyenne du bassin du Rhone et dasses par regions geographiques. p. 509 — 572. — P' als an et Chantre: Etüde sur ies aneiens glaciers et sur le terrain crratique de la partie moyenne du bassin du Rhone, p. 573 — 874. — Peuch: Note sur la clavelee et la clavelisation. p. 875 — 883. — Raulin: Du sommeil de la rhrysalide compare au sommeil de l'oeuf chez diverses especes de bombyx. p. S85 — 892. — Petit: Releve des hauteiirs d'eau du Klione au pont Morand et de la Saone au pont de la Feuiliee, 1878. p. 893 ff. — Falsan et Chantre: Monographie geolo- gique des aneiens glaciers et du terrain erratique de la partie moyenne du bassin du Rhone. Atlas. Lyon 1875. Fol. Friedreich, N, ; lieber die respiratorischen Aende- rungen des Percussionsschalles am Thorax unter nor- malen u. pathologischen Verhältnissen. Leipzig 1880. 8". Kaiserliche Admiralität in Berlin. Annalen der Hydrographie u. maritim. Meteorologie. Jg. 8. Hft. VI. Berlin 1880. 4«. — Lie Patent-Lothmaschine von Sir William Thomson, p. 281—285. — Nachrichten für Seefahrer. Jg. XL Nr. 25 — 28. Berlin 1880. 40. Alma mater. Organ für Hochschulen. Jg. V. Nr. 25—28. Wien 1880. 40. Die Natur. Herausgeg. v. K. Müller. Jg. 29. Nr. 25—30. Halle 1880. 4». Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. Hrsg. v. Benecke, Klein u. Rosen- busch. Jg. 1879. Hft. 2—7. Stuttgart 1879. 80. Thomas, F. : Ueher ein südafrikanisches Cecidium von Rhus pyroides Burcli. Sep.-Abdr. — Ueber die von M. Girard kürzlich beschriebenen Gallen der Birn- bäume. Sep.-Abdr. — Asplnihim germanicum Weis im westlichen Thüringen. Sep.-Abdr. K. Preuss. Akad. d. Wissensch. in Berlin. Monats- bericht. März, April 1880. Berlin 1880. 8". — Websky: Ueber die Berechnung der Elemente einer mono- kliuischen KrystaU-Gattung. p. 239 — 257. — Peters: Ueber neue Fledertliiere (Vesperus, Vamiyyrops). p. 258 — 259. — V. Harold: Reschreibungen neuer von Hrn. Hildebrandt gesammelter Coleopteren. p. 260 — 270. — Helmholtz: Ueber Bewegungsströme am polarisirten Piatina, p, 285 — 305. — Peters: Ueber die von Hrn. Gerhard Rebifs und Dr. A. Stecker auf der Reise nach der Oase Kufra gesammelten Amphibien, p. 305 — 309. — Schwendener: Ueber Spiral- stellungen bei Florideen, p. 327 — 837. — Hilgendorf: Ueber eine neue bemerkenswerthe Fischgattung iw^cosjjarjom aus Japan, p. 339 — 341. — Kronecker: Ueber die Potenz- reste gewisser complexer Zahlen, p. 404 — 407. — Schwen- dener: Ueber die durch Wachsthum bedingte Verschiebung kleinster Theilchen in trajectorischen Curven. p. 408 — 432. — Vogel: Ueber eine einfache Methode zur Bestimmimg der Brennpunkte und der Abweichungskreise eines Fernrohr- objectivs für Strahlen verschiedener Brechbarkeit, p.433 — 441. Polytechnische Gesellsch. zu Leipzig. Bericht über das 52., 53., 54., 55. Verwaltungsjahr. Leipzig 1877/80. 80. Museum of comparative Zoölogy at Cambridge, Mass. Memoirs. Vol. VII, Nr. 1. Cambridge 1880. 4«. — Agassiz: Report on the Florida recfs. Ol p. (23 Taf.). Ungarisches National- Museum in Budapest. Termeszetrajzi Füzetek. Negyedik Kötet. Januar — Junius. 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Jahresbericht der gesammten Medicin. 1873, Bd. I; 1874, Bd. I; 1875, Bd. I; 1876, Bd. I; 1877, Bd. I; 1878, Bd. I. — Ueber die Wandlungen des Lammblutes innerhalb des menschlichen Organismus. Berlin 1874. 8". — Ueber das Vorkommen abnormer Zellen im Blute von Recurrenskranken. Sep.-Abdr. — Experimentelle Beiträge zur Lehre von der Transfusion. Sep.-Abdr. — Tod durch Ruptur eines Aneurysmas der Arteria gastroeiiiploica dextra. Sep.-Abdr. — •Ueber den Tod nach ausgedehnten schweren Ver- brennungen. Berlin 1876. S". — Weitere Beiträge zur Lehre von der Leukämie. Sep.-Abdr. — Die Krankheiten der Leber. Sep.-Abdr. — Ueber die plötz- lichen Todesfälle nach schweren Verbrennungen. Sep.- Abdr. — Ueber die Todesursachen nach Verbrennungen. Sep.-Abdr. — Noch einmal die Todesursachen nach Verbrennungen. Sep.-Abdr. — Ueber blutkörperchen- haltige Zellen im Blute von Typhuskranken. Sep.-Abdr. Cordua, Hermann: Ueber den Mechanismus der Resorption von Blutergüssen. Rostock 1876. 8". (Geschenk des Hrn. Prof. Dr. E. Ponfick in Breslau. M. A. N.) 190 Geographische Gesellsch. in Bremen. Deutsche geographische Blätter. Jg. I; II, 1 — 4; LEI, 1, 2. Bremen 1877—80. 8». Universitet Christiania. Program for forste Halvaar 1880. Christiania 1879. 4". — Sars.G. 0.: Carcinologiske Bidrag til Norges Fauna. I. Monographi over de ved Norges Kyster vorkommende Mysider. 131p. (42 Taf.). American Journal of Science. Editors James & E. S.Dana and B. Silliman. 3. Ser. Vol. XX. Nr. 115. New-Haven 1880. 80. — Loomis: Contributions to meteorology. p. 1 — 20. — Dana: Geological relations of the limestone belts of Westchester County. p. 21 — 32. — Laugley: Observations on mount Etna. p. 33 — 43. — White: Antiquity of certain subordinate types of fresh- water and land moUusca. p.44 — 48. — Waldo: Description of a new position micrometer. p. 49 — 51. — Hall: Boltz- man's method for determining the velocity of an electric current. p. 52 — 53. — Shepard: Mineralogical notices. p. 54 — 56. — Scientific intelligence. p. 58 — 78. Ungarischer Karpathen -Verein in Kösmärk. Jahrbuch. Jg. VII. 1880. Kesm<ärk 1880. 8«. — Geyer: Zoopbänologische Beobachtungen, p. 7 — 38. — Molnär: Die Szekler. p. 59— 85. — KoTbenheyer: Ueber Quellen- u. Seen-Temperaturen in der Hohen Tatra, p. 110 — 133. — Siegmeth: Reiseskizzen aus den Munkäcser Beskiden. p. 174 — 213. — Denes: Die Eisthaler Spitze, p. 261 — 298. — Scherfei: Kleine Beiträge zur Kenntniss der subalpinen u. alpinen Flora der Zipser Tatra, p. 335 — 371. — Primics: Wanderungen in den Fogaraser Alpen. p. 405 — 441. — Szontagh: Der Winter in der Tatra, p. 470 — 501. Ministerial - Commission z. Untersuchung der deutsch. Meere in Kiel. Ergebnisse d. Beobachtungs- stationen an d. deutschen Küsten. Jg. 1880. Hft. I, II. Berlin 1880. 8«. — Gemeinfassliche Mittheilungen aus den Unter- suchungen der Commission. Kiel 1880. 8". Karsten, G. : Gemeinfassliche Bemerkungen über die Elekricität des Gewitters und die Wirkung der Bhtzableiter. Kiel 1880. 8«. Edelmann, M. Th. : Versuche vermittelstdesPlatten- Elektrometers über die Volta'schen Fundamentalver- suche I. Sep.-Abdr. Kgl. Böhm. Gesellsch. d. Wissensch. in Prag. Sitzungsberichte. Jg. 1879. Prag 1880. 8». — Fric: Ueber einen neuen Fisch aus dem Pläner des Weissen Berges bei Prag. p. 1 — 2 — Günther: Eine Anwendung schief- winkliger Coordinaten auf ein Problem der Potentialtheorie. p. 4 — 15. — Doubrava: Ueber allgemeine Transformations- symbole für Auffassung der plenotesseralen Gestalten als tetragouale Combinationen. p. 16 — 29. — Krejci: Ueber eine neue Deutung der Flächen an Quarz-Krystallen in physikalisch-krystallographischer Beziehung, p. 30 — 43. — Feist mantel: Ueber Nöggerathien u. deren Verbreitung in der bölim. Steinkohlenformation, p. 75 — 87. • — öela- kovsky: Ueber vergrünte Blüthen emer Hesperis matro- nalis. p. 88 — 91. — Belohoubek: Chemische Analyse eines Eisenerzes von Troja bei Prag. p. 92 — 97. — Zah- radnik: Ueber das Normalenproblem tür die Parabel, p. 98 — 108, — Jirecek: Die Wlachen u. Maurowlachen in den Denkmälern von Ragusa. p. 109 — 124. — Willkomm: Ueber die Bildungsweise der samentragenden Schuppe im Zapfen der Abietineen. p. 125— 126. — Zenger: Ueber die Periode der Stürme in beiden Erdhälften, p. 146 — 162. — Blazek: Ueber die Berechnimg der Cotesischen Zahlen bei genäherten Quadraduren. p. 167 — 174. — Krejci: Ueber den Homoeomorphismus von Sphalerit. Wurtzit, Greenokit imd anderer verwandter Minerale, p. 175—180. — Stolba: Einige Beiträge zur Kenntniss des Brunnen- u. Quellwassers von Volsau u. Zizkov. p. 181 — 183. — Fric; Neue Ueber- sicht der in der Gaskohle und den Kalksteinen der Perm- forraation in Böhmen vorgefundenen Thierreste. p. 184 — 194. — Solin: Beitrag zur graphischen Integration, p. 195— 200. — Krejci; Notiz über die Reste von Landpflanzen in der böhm. SUurformation. p. 201 — 204. — Pelz: Die Kriimmungs- halbmesser-Constructionen der Kegelschnitte als CoroUarien eines Steiner'schen Satzes, p. 205 — 245. — Taränek: Systematische Uebersicht der Diatomeen der Torfmoore von Hirschberg. p. 246—255. — Feistmantel: Zwei Profile durch die Basis der böhmischen Siluretage D. p. 256 — 265. — Safarik: Beobachtung des Vorüberganges des Merkur vor der Sonnenscheibe am 6. Mai 1878. p. 266 — 286. — Gruss: Ueber Beziehungen zwischen mehreren projec- tivischen Curvenbiischeln. p. 287—291. — Studnicka: Ueber eine neue Formel der Combinatorik. p. 295 — 297. — Feistmantel: Eine neue Pflanzeugattuug aus böhmischen Steinkohlenschichten, p. 298 — 303.— Seydler; Ueber eine neue Art, die Vertheilung der Elektricität auf zwei leitenden Kugeln zu bestimmen, p. 331 — 338. — Schöbl; Ueber die Fortpflanzung der Isopodeu-Crustaceen. p. 339 — 351. — K r e j J i : Ueber die geologischen Grundlagen der Wasser- versorgmig von Prag. p. 352 — 356. — Vedjovsky: Ueber die Entwickelung des Herzens von Criodrilus. p. 359 — 362. — Schöbl: Ein neues einfaches Präparir- Mikroskop. p. 363 — 365. — Stolba: Chemische Mit- theilungen über kryst. Kieselfluorcalcium , über Vernikeln von Stahlobjekten, über den Cerit von Bastuäs, über Kryo- lith, über Cer. p. 366—374. — Studnicka: Notiz zur Polynomialformel. p. 375 — 378. — Ullik: Studien über einige böhmische Gewässer, p. 379 — 401. — Maixner: Ueber das Vorkommen von Peptonen im Harn. p. 406 — 407. — August in: Ueber den täglichen Gang der Lufttempe- ratur in Prag, p. 408— 443. — Feistmantel: Bemerkungen über che Gattung Nöggerathia Stbg. p. 444 — 454. — Preis u. Rayniann: Ueber einige dichromsaure Salze, p. 455 — 459. — Preis u. Urba: Ueber einige Mineralien aus dem Diabas von Kuchelbad. p. 460 — 474. — Noväk: Studien an Hypo- stomen böhmischer Trilobiten. p. 475 — 482. — Zrzavy: Hülfstafel zur Berechnung der Höhenunterschiede aus ge- messenen Zenithdistanzen. p. 483 — 488. — Studnicka: Ueber eine neue Determinantentransformation, p. 489 — 493. — Ray mann u. Preis: Ueber die Einwirkung von Jod auf aromatische Verbindungen mit laugen Seitenketten, p.494 — 500. — Vedjovsky: Vorläufiger Bericht über die Turbellarien der Brunnen von Prag. p. 501 — 506. — Preis u. Ray- mann; Ueber Wismuth- u. Cadmium-Kaliumchromate. p. 507 — 512. — Pelz: Zur Construction der Selbst- und Schlag- schattengrenzen von Flächen zweiten Grades. ]). 514 — 534. Lapparent, A. de: Rapport d'ensemble sur les travaux de la Societe geologique de France depuis sa fondation. Paris 1880. 8". Regia Soc. scientiarum Upsaliensis. Nova Acta. Ser. 3. Vol. X, Fase. 2. Upsaliae 1879. 4». — Petterson: Untersuchungen über die Molekularvolmnina einiger Reihen von isomorphen Salzen, H. 26 p. — Säve: Some runic stones in northern Sweden. 50 p. — Nilson u. Petterson: Ueber Darstellung u. Valenz des Berylliums. 26 p. — Eisen: On the anatomy of Ocnerodrilus. 12 p. — Falk: Method to find the greatest common measure of two rational integral functious of x. 5 p. — ^ Daug: Forraules pour la determination des equations d'une courbe dont on connait diverses proprietes relatives ä la courburc ou ä la torsion. 29 p. — Hildebrandssou et Rundlund: Prise et döbacle des lacs en Suede, automne 1871 — priuteraps 1877. 8 p. — Falk: Sur la methode d'elimination de Bezout et Cauchy. 36 p. — Groth u. Nilson: Ueber Platojodonitrite. krystallographische u. chemische Untersuchungen 43 p. — Björling: Ueber entsprechende Singularitäten in algebra- ischen ebenen Curven. 25p. — Petterson: Experimentelle Methoden u. Untersuchungen in d. physikalischen Chemie. 44 p. Observatoire de l'Universite d'Upsal, Bulletin. Vol. Vni, IX. Annees 1876, 77. Upsal 1877—78. 40. Smyth, R. Brough: The aborigines of Victoria: 191 ■with Dotes relatiiig to the habits of the natives of other parts of Australia aud Tasmania. Vol. I, 11. London 1878. 8". Anthropologische Gesellsch. in Wien. Mitthei- lungen. Bd. X. Nr. 1—4, 5—7. Wien 1880. 8». — Mucb: Bericht über die Versammlimg österreichischer Anthropologen u. ürgeschiehtsforscher am 28. u. 29. Juli 1879 zu Laibach. p. 1 — 124. — Benedikt; Weitere metho- dische Studien ziu- Kranio- und Kephalometrie. p. 129 — 165. • — Geitler; Die Sage von Ürpheus-Orfen der Rhodope- Bulgaren. p. 1G5 — 196. — id.: Die Juda in den Mythen der Balkanvülker. p. 197 — 202. — Fligier: Neuere ethnologische Entdeckiuigen auf der Balkanhalbiusel. p. 202 — 227. Kaiserliehe Admiralität in Berlin. Annalen der Hydrographie u. maritim. Meteorologie. Jg. 8. Hft. VII. Berlin 1880. 4°. ■ — Ueber einige Teifune in den Meeren von China u. Japan 1878 u. 1879. p. 372—383. — Nachrichten für Seefahrer. Jg. XL Nr. 29—32. Berlin 1880. 4". See. geologique de France. Bulletin. 3™° Serie. Tome VIII. Seauce generale annuelle et celebration du cinquantenaire de la Sooiete. Paris 1880. 8". — Lappare nt: Rapport d'ensemble sur les travaux de la Societe geologique de France depuis sa foudation. p. XIX — LV. R. Comitato geologico d'Italia. Bolletiuo. Ser. 2. Vol. I. Nr. 5 e 6. Roma 1880. 8». — Travaglia: La sezioue di Licodia-Eubea e la serie dei terreni neUa regioue S. E. della Sicilia. p. 244 — 253. — Canavari: La moiitagna del Suavicino. p. 253 — 264. — De Stefani; La montagnola seuese. p. 264 — 280. (Conttn.) Astronomische Gesellschaft. Vierteljahrsschrift. Jg. 15, Hft. 2. Leipzig 1880. 8«. Ksl. Akademie der Wissenschaften in Krakau. Sprawozdanie. Tom trzynasty. Krakowie 1879. 8''. — Rozprawy. Tom VI. Krakowie 1880. 80, — Pami§tnik. Tom czwarty. Krakovfie 1878. 4". Rath, G. vom; Naturwissenschaftliche Studien. Erinnerungen an die Pariser Weltausstellung 1878. Bonn 1879. 8». K. X. Geologische Reichsanstalt in Wien. Jahr- buch. Jg. 1880. Bd. XXX. Nr. 2 u. 3. Wien 1880. 8". — V. Mojsisovics, Tietze, Bittner, v. John u. Neumayr: Grundlinien der Geologie von Bosnien-Herce- govma. p. 159 — 492. — Vacek: Neocomstudie. p. 493 — 542. — Reyer: IHe Bewegung im Festen, p.543 — 556. — Kay ser: Zur liercyiiischeu Frage, p. 557 — 564. — Kramberger: Die fossilen Fische von Wurzenegg bei Prassberg in Steier- mark, p. 565—572. — Verhandlungen. Jg. 1880. Nr. 6—11. Wien 1880. 4°. — Neumayr: Paläontologie und Descendenz- lehre. p. 83 — 88. — Wuudt: Ueber Kugelconcretionen aus dem Kreidegestein bei Vils. p. 88—90. — Teller: Ueber die Aufnahmen im Gebiete zwischen Etsch und Eisack. p. 91 — 98. — Hussak; Die tertiären Eruptivgesteine der Um- gegend von Schemnitz. p. 98 — 102. — Standfest: Zur Geologie des Emisthales. p. 107 — 113. — v. Hilber; Geo- logische Aufnahmen im ostgalizisthen Tieflande, p. 114 — 116. — Hoerues: Das Auftreten der Gattmigen; MargineTla, Eingicula, Valuta, Mitra und Columhella in deu Ablage- rungen der ersten und zweiten mioeäiien Mediterranstufe der österreichisch-ungarischen Monarchie, p. 121 — 127. — Stacke: Die geologischen Verhältnisse der Gebirgsabschuitte im Nordwesten u. Südosten des unteren Ultenthales in Tirol, p. 127 — 131. — Melion: Der neue Audersdorfer Sauer- brunnen, p. 137 — 140. — Stäche; Ueber die Triukwasser- frage von l'ola in Istrien. p. 140 — 146. — v. Foul Ion: Ueber Minerale-führende Kalke aus dem Val Albiole in in Südtirol, p. 146 — 151. — Clar: Ueber das Eruptions- gebiet von Gleichenberg. p. 152—153. — Heim: Ueber die Glaruer Doppel-Falte, p. 155— 159. — Hoernes: Mastodon angustideus von Oberdorf p. 159 — 160. — Hussak: Ueber Eruptivgesteine von Gleichenberg. p. 160 — 162. — Fuchs: Ueber ein neues Vorkommen von Süsswasserkalk bei Czei- kowitz in Mähren, p, 162 — 164. — Hoernes: Tertiär bei Derwent in Bosnien, p. 164—165. — Suess: Ueber die vermeinthchen säcularen Schwankungen einzelner Theile der Erdoberfläche, p, 171 — 180. — v. Hauer: Krystallogenetische Beobachtungen, p. 181 — 189. Malagola, Carl : Der Aufenthalt des Copperuicus in Bologna. Ins Deutsche übersetzt von M. Curtze. Thorn 1880. S". (Geschenk des Herrn M. Curtze in Thorn, M. A. N.) Verein für Naturkunde in Fulda. Bericht. Fulda 1880. 8". — Bauer; Verzeiclmiss der Lepi- dopteren-Sammlung des Vereins, p. 15 — 28. — Hassen- camp: Geologisches aus der Umgegend von Fulda, p. 29 — 47. — Meteorologisch-phänologische Beobachtungen aus der Fuldaer Gegend, p. 48 — 64. Siebenbürgischer Verein f. Naturwissenschaften in Hermannstadt. Verhandlungen. XXX. Jg. Her- mannstadt 1880. 8". — Guist: Die heutige Astronomie und A. V, Humboldt's Kosmos, p. 1 — 10. — Römer: Die Lehre Darwin's als Gegenstand wissenschaftlicher Forschimg. p. 11 — 38. — Hausmann: Bubo maximus. Der Uhu. p. 39 — 62. — Foith: Nähere Ausführung der Idee von dem Vorhandensein einer inneren djTiamischen Umwandlung im Mineraheiche, p. 63 — 111. — v. Friedenfels; Ueber Artemia salina u. andere Bewohner der Sooleuteiche in Salzburg, p. 112 — 178. — Henrich: Verzeichuiss der i. J. 1879 bei Hermannstadt beobachteten Blumenwespen (Anto- X>Mla). p. 179 — 182. — Schuster; Einige Höhenbestim- muugen im Zibin-Mühlbach-. dann im Fogarascher Gebirge und iji der Umgebung von Hermannstadt, p. 183 — 186. — i d. ; Temperatur einiger Quellen u. Gebirgsseen im Zibin- Mühlbach-, dann im Fogarascher Gebirge, p. 187 — 188. Royal microscopical Soc. in London. Journal. Vol. III, Nr. 4. London 1880. 8". — Badcock: Notes on Acinetina: Triclwphrya epistylidis, and Podo- phrya quadripartita. p. 562 — 563. — Stephenson: On the visibility of ndnute objects mounted in pliosphorus, So- lution of sulphur, bisulphide of carbon, and other media, p. 564 — 567. — Hoggau: On the development and retro- gression of blood-vessels. p. 568 — 584. — Edmunds: On a parabohzed gas slide. p. 585 — 586. — Record of current researches relatuig to invertebrata, cryptogamia, microscopy ct. p. 587—717. Observatorium in Batavia. Regenwaarnemingen in Nederlandsch-Indie. Jg.I, 1879, von P. A.Bergsma. Batavia 1880. 8". Königl. Akad. gemeinnütziger Wissensch. zu Erfurt. Jahrbücher. Neue Folge. Hft. X. Erfurt 1880. 8". — Werneburg; Die Wohnsitze der Cherusken imd die Herkunft der Thüringer, p. 1 — 188. Acad. royale de Mädecine de Belgique. Memoires couronnes et autres memoires. Collection in 8'>. TomeVI, Fase. 1. Bruxelles 1880. 8». — Desguiu: Etüde de metalloscopie et de metallotherapie. p. 1 — 55. — Bulletin. Annee 1880. 3""" Serie. Tome XIV, Nr. 6. Bruxelles 1880. 8». — Janssens: Statistique d^mographique et medicale et tableaux nosologiques des deces de la ville de Bruxelles. p. 446 — 462. — Felix: Quelques considerations sur le traitement de la pierre. p. 466 — 472. — Guillery: De la conservation du pisiforme dans la desarticulation du poignet. p. 472 — 475. — Janssens: Communications relatives ä l'hygiene et ä la variole. p. 480 — 488. Hirschwald, J.; Das Mikroskop-Goniometer, ein 192 neues Instrument zum Messen von Krj-stallen mit spiegellosen Flächen. Sep.-Abdr. Müller, Ferdinandus de: Fragmenta phytogra- phiaeAustraliae. Tom.IX,X. Melbourne 1875— 77. 8«. (Fortsetzung folgt.) Biographische Mittheilungen. Am 29. August 1880 starb zu Summerville, Mass. Charles Thomas Jackson, hervorragender Chemiker, Mineralog und Geolog, geboren am 21. Juni 1805 in Plymouth, Mass. Am 31. August 1880 starb in Pyräus Dr. Car. H. Th. Eeinhold, 78 Jahre alt, gebüi-tig aus Han- nover, ebenso vorzüglicher Hellenist wie ausgezeichneter Arzt und Chirurg. Hervorzuheben ist besonders seine Ausgabe der sechs ersten Bücher des Hippokrates, die einen im Jahre 1865 von der Athenischen medicinischen Gesellschaft ausgesetzten Preis gewann, sowie der SchoUen zu den Sclu-iften des Aeginetes, Oribasius u. a. Am 10. September 1880 starb zu Berlin nach langen Leiden der Wirkliche Geheime Kath und Ober- landforstmeister von Hagen im 63. Lebensjahre. Er stand seit einer Reihe von Jahren an der Spitze der preussischen Forstverwaltung. Besondere Verdienste erwarb sich von Hagen um die forstwissenschaftbchen Bildungsanstalten und bekleidete bis zu seinem Tode das Amt eines Curators der Forstakademieen in Ebers- walde und Münden. Hervorragend ist namenthch sein "Werk : „Die forstlichen Verhältnisse Preussens" (Berlin 1867), welches zuerst ein getreues Bild von der preussischen Forstverwaltung gab und wesentlich zur Richtigstellung des Urtheils über dieselbe beitrug. Die in dieser Schrift veröfFentUchten Zahlen sind nicht blos für die Fachmänner, sondern auch für die Statistiker und Nationalökonomen von Werth. Am 17. September 1880 starb zu Chickies in Pennsylvanien Professor Samuel Shermau Haldeman, ein ebenso eifriger Sprachforscher als bedeutender Zoolog, im Alter von 68 Jahren. Am 24. September 1880 starb zu Jena Professor Dr. Johann Ernst Ludwig Falke. Er wurde am 20. April 1805 zu Rudolstadt geboren, besuchte das dortige Gymnasium imd studirte sodann Medicin, ins- besondere vom Jahre 1824 — 27 Thierarzneiwissen- schaft, zu Dresden und Berlin. Seit 1827 Thierarzt zu Eudolstadt, ging er 1829 als Lehrer und Assistent des Professors der praktischen Thierarzneikunde an das Thierarznei-Institut nach Dresden, im Jahre 1832 aber nach Rudolstadt zurück, woselbst er die Stelle des Hofthierarztes und seit 1840 auch die neu creirte eines Landesthierarztes einnahm. Ln Jahre 1847 folgte er dem Rufe des landwirthschaftUchen Instituts zu Jena als Lehrer der Thierbeilkunde, womit das Custodenamt am grossherzoglichen zootomisohen Cabiuet verbunden ist, und erhielt 1849 die ausseroidenthche Professur der Thierarzneiwissenschaft (als Doctor der Philosophie bei der philosophischen Facultät). Am 24. September 1880 starb zu Berlin Geh. Rath Dr. Robert Fr. Wilms im Alter von 56 Jahren. Wilms war neben Langenbeck einer der berühmtesten und geschicktesten Operateure unserer Zeit. Er wurde zu Arnswalde iu der Neumark am 9. September 1824 geboren, besuchte das Gymnasium zu Stargard und studirte seit 1842 in Berlin, wo damals Johannes Müller wirkte , dessen Assistent Wilms wurde. Der angesehene Anatora Professor Schlemm bildete ihn namentlich in der Chirurgie aus In Wien war Wilms Schüler und eifriger Verehrer Oppolzer's. 1848 wurde derselbe Assistenzarzt des Geheimrath Bartels an dem neugegründeten Diakonissinnen-Krankenhause Bethanien in Berlin, an welchem er, 1852 zum ordinirenden und 1862 zum dirigirenden Arzt aufrückend, bis zu seinem Tode thätig blieb. Seit 23 Jahren war er ständiges Mitglied der medicinischen Oberexaminationscommission. Als consultirender Generalarzt nahm er an den Feld- zügen von 1866 und 1870/71 Theil. Als im Sommer 1878 das schmähliche Nobiling'sche Attentat das Leben des Kaisers in Gefahr gebracht hatte, gehörte Wilms in erster Stelle zu den Aerzten, die den Kaiser be- handelten. Nicht nur eine „glückliche Hand" zeich- nete den Verstorbenen aus, sondern auch ein seltenes, tiefes, wissenschaftliches Verständniss. Die „Jahres- berichte" der chirurgischen Abtheilung des Kranken- hauses Bethanien sind durch sein Verdienst eine reiche Fundgrube medicinischer Forschungen noch für spätere Geschlechter. Am 26. September 1880 starb zu Graz Emil Koutny, Professor an der k. k. technischen Hoch- schule. Am 26. September 1880 starb zu Prag Dr. Simon Strupi, Professor der Thierarzneikunde an der Uni- versität daselbst. Am 27. September 1880 starb zu Berhn im 80. Lebensjahre der bisherige Miiiisterialdirector im Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Wirklicher Geheimer Eath Carl Julius von Strantz. Geboren am 28. JuH 1801 zu Krossen, trat derselbe am 19. Mai 1823 beim damaUgen Land- und Stadt- gericht daselbst als Auscultator in den Staatsdienst, wurde im Jahre 1828 Gerichts- und bald darauf Regierungs-Assessor. 1830 wurde er zum Regierungs- und Domänendepartementsrath in Posen befördert und 1839 als Hülfsarbeiter bei der Centralverwaltung für 193 DomäneD uud Forsten einberufen, bei welcher er im Jahre 1842 als Geheimer Finanzrath und vortragender Rath angestellt, 1851 zum Geheimen Ober-Finanzrath befördert wurde. 1867 zum Wirklichen Geheimen Ober-Finanzrath und Ministerialdirector bei der ge- dachten Centralverwaltung creirt, ging er bei deren Abtrennung vom Finanzministerium im Jahre 1879 mit zum Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten über und wurde bei seinem 50jährigen Dienstjubiläum am 19. Mai 1873 zum Wirklichen Geheimen Eath ernannt. Am 29. September 1880 starb zu Meran Dr. Anton Baumgarten, Regierungsrath , früher Uni- versitätsprofessor der Physik und Mathematik in Inns- bruck, 1817 in Wien geboren. Am 29. Sejjtember 1880 starb auf einer Forschungs- reise in Texas Jacob Bo 11. Derselbe war geboren am 28. Mai 1828 in der Schweiz, war längere Zeit als Apotheker zu Bi'eragarten im Canton Aargau ansässig, verkaufte aber 1869 sein Geschäft und ging nach Texas, wo er für das Museum zu Cambridge, Mass. unter dem älteren Agassiz, seinem Landsmanne, be- deutende Insectensammlungen anlegte. Hervorzuheben sind aussei'dem seine äusserst genauen Beobachtungen über die Schmetterlinge. Auch hatte er bereits 1869 ein Verzeichniss der Phanerogamen, Gefässcryptogamen, Laub- und Lebermoose von Bremgarten und den an- grenzenden Theileu des Cantons Zürich, zu Aargau veröffentlicht. Am 2. October 1880 starb zu Wien Dr. Carl von Patruban, eine in ärztlichen Kreisen bekannte Persönlichkeit, im Alter von 64 Jahren, früherer Pro- fessor der Anatomie an den Hochschulen von Prag und Innsbruck. Am 4. October 1880 starb zu London Mr. William Las sei, nächst Sir John Herschel und neben Lord Rosse einer der bedeutendsten englischen Astronomen , im Alter von 81 Jahren. Die astronomische Wissenschaft verdankt dem Verstorbenen die Entdeckung von Satel- liten des Neptun, Saturn und Uranus. Am 4. October 1880 starb zu Würzburg der angesehene Technolog Professor Dr. Johannes Rudolf von Wagner, bayerischer Ausstelluugscommissar in Philadelphia, wie s. Z. in London, Paris, Wien, und eines der hervorragendsten Mitglieder des Comite's für die bayerische Landesausstellung in Nürnberg. Ge- boren am 13. Februar 1822 in Leipzig, habilitirte er sich daselbst im Jahre 1850 als Privatdocent der Chemie, ward 1851 Professor der Chemie an der Königlichen Polytechnischen Schule in Nürn- berg, seit 1856 ausserordentlicher, seit 1858 ordent- licher Professor der Technologie an der Universität Leop. XVI. Würzburg. Seine anerkanntesten Schriften sind : „Die Chemie", „Handbuch der chemischen Technologie", „Grundriss der chemischen Technologie", „Theorie und Praxis der Gewerbe", „Die Chemische Fabrikindustrie", „Die Metalle und ihre Verbreitung" etc. Seit 1856 gab Wagner die ,, Jahresberichte der chemischen Tech- nologie" heraus. Am 6. October 1880 starb im 72. Jahre seines Alters zu Cambridge, Mass. Benjamin Peirce, Pro- fessor der Astronomie am Harvard College daselbst, mit welchem er über 50 Jahre hindurch in Verbindung gestanden hat. Er promovirte an demselben im Jahre 1829, wurde 1831 Docent daselbst, 1833 Professor und bekleidete seit 1842 diejenige Stellung, welche er bis zu seinem Tode inne hatte. Im Jahre 1849 unternahm er die Revision des ,, American Ejjhemeris and Nautical Almanac", in welchem er die werthvollen Mondtabellen bearbeitete. 1855 wurde er der Com- mission zur Organisation des Dudlej' Observatory zu- ertheilt; von 1867 — 74 war er im Dienste der U. S. Coast Survey. Eines dei' frühesten Mitglieder der National Academy, verwandte er all' seinen Einfluss auf die Einrichtung und Eutwickelung der American Association, trug ferner viel dazu bei , die American Academy in Boston zu dem zu machen, was sie gegen- wärtig ist, und erwarb sich durch seine mathema- tischen und physikalischen Forschungen einen hervor- ragenden Namen in der gesammten wissenschaftlichen Literatur der letzten 50 Jahre. In der physikalischen Astronomie sind hauptsächlich hervorzuheben seine Analyse des Saturnischen Systems, seine Forschungen betreifend die Theorie des Mondes und die Kritik der Entdeckung des Neptun im Anschluss an Adams und Leverrier. Als Mathematiker zeigte er in seinen Arbeiten: ,,0u Analytical Mechanics", ,,0n Curves, Functions and Forces", ,,0n Linear Associative Al- gebra ct." Originalität. Ei' war ein Freund von Gauss, Mitglied der Royal Societies of London und Edinburgh , sowie der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Am 10. October 1880 starb zu Tübingen Wil- helm Seyboth, Docent der Mathematik an der dor- tigen Universität. Am 13. October 1880 starb zu Paris M. Peisse, Mitglied des Institut de France und der Akademie der Medicin in Paris, Conservator der Sammlungen der Ecole des Beaux-Arts. Am 17. October 1880 starb zu Prag der pens. Professor der allgemeinen Pathologie und Therapie, Dr. Johann Ritter von Waller, im Alter von 69 Jahren am Gehirnschlag. Er war am 12. October 1811 zu Flöhau bei Podersam geboien, bildete sich auf dem 25 194 GymDasmm in Saaz, bezog 1831 die Prager Univer- sität-, wo er zuerst Philosophie, dann Medicin studirte und im Jahre 1838 zum Dr. med. et chir. promovirt wurde. 1847 wurde er Docent und 1852 ausser- ordentlicher Professor für syphilitische Krankheiten. Als Arzt hat er sich durch seine Arbeiten einen rühm- lichen Namen, besonders auf dem bezeichneten Gebiete erworben. Seine Veröffentlichungen finden sich im „Oesterr. Jahrbuch", in der ,, Prager Yierteljahrs- schrift" etc. Wie als Gelehrter zeichnete sich Pro- fessor Waller auch als Lehrer aus. Am 21. October 1880 starb zu Köstritz Dr. Ernst Herger, namentlich wegen seiner Rosen- und Eichenzucht bekannt. Am 24. October 1880 starb zu Wien im 63. Lebensjahre der k. k. Hofrath Dr. Gustav Löbel, geboren am 5. November 1817 zu Nawazow in Böhmen. Er absolvirte das Gymnasium in Prag, studirte in Wien Medicin und promovirte im Jahre 1841 zum Doctor medicinae. 1845 wurde er Assistent bei Pro- fessor Skoda, welche Stellung er 5 Jahre hindurch bekleidete. Von grösseren hterarischen Schriften ist nur die LTmarbeitung der sechsten Auflage des Skoda- schen Werkes ,,Percussion und Auscultation" zu ver- zeichnen ; sonst schrieb er in verschiedenen medici- nischen Journalen. Er begleitete seiner Zeit auch den Kaiser von Oesterreich als Leibarzt zu der Eröffnung des Suez-Canals, sowie auf dessen Reise durch Aegypten und Palästina. Am 7. November 1880 starb zu Giebichenstein Dr. Carl Julius Vogel, Professor an der Univei'sität zu Halle. Geboren am 25. Juni 1814 zu Wunsiedel im Fichtelgebirge, widmete er sich anfangs in Ham- burg dem Kaufmannsstande, kehrte jedoch wieder auf das Gymnasium zurück, welches er schnell absolvirte, um dann Medicin zu studiren. Noch sehr jung habi- litirte er sich zu Göttingen als Privatdocent der medi- cinischen Wissenschaften und lenkte damals durch die Anwendung des Mikroskops auf Pathologie die all- gemeine Aufmerksamkeit auf sich. Schnell rückte er daher auch in eine Professur zu Göttingen ein, worauf er als Director der Klinik und Professor der Medicin nach Giessen berufen wurde, zu einer Zeit, in welcher dort Liebig den Mittelpunkt für alle chemischen Studien bildete. Vogel schloss sich diesem auf das Wärmste an und arbeitete in dessen Laboratorium lange genug, um auch in der Chemie Erfahrungen zu sammeln, welche der Medicin zu Gute kamen, wie sich nament- lich bei seinen Untersuchungen des Harnes bethätigte. Nach Krukenberg's Tode empfing er einen Ruf nach Halle, als Professor der Medicin und Director der medicinischen Klinik. Mehrere Jahre blieb er in dieser Stellung, bis er sie seinem Nachfolger, Professor Dr. Weber, überliess, um dafür eine Professur der patho- logischen Anatomie zu übernehmen. Seine immer mehr hervortretende Kränklichkeit nöthigte ihn jedoch, auch aus diesei' Stellung zu scheiden. Von da ab begnügte er sich mit Vorlesungen über Gesundheitspflege, Ein- leitung in das medicinische Studium u. dergl., während er privatim noch immer literarisch thätig war. Sein letztes Buch war eine dritte Auflage über den Ge- brauch des Mikroskops in allen Berufskreisen, während er schon in Göttingen ein grösseres Werk über das Mikroskop für Mediciner herausgegeben hatte. Am 8. November 1880 starb zu Wien Dr. Wil- helm Ritter von Hamm. Derselbe war am 5. Januar 1820 zu Darmstadt geboren und widmete sich nach zurückgelegten Gymnasialstudien der Landwirthschaft. Später besuchte er das Pabst'sche landwirthschaftliche Institut und die Akademie zu Hohenheim und ver- öffentlichte 1845 nach einer bis England ausgedehnten Reise seine erste Schrift: „Die landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthe Englands". Nach seiner Rück- kehr bezog er die Universität Giessen, von wo er aus dem Schülerkreise Liebig's in das landwirthschaftliche Institut zu Hofwyl berufen wurde. Nach Fellenberg's Tode übernahm er die Direction des Instituts in Rütli, übersiedelte aber 1847 nach Leipzig und machte sich seitdem als landwirthschaftlicher Schriftsteller, sowie als Herausgeber landwirthschaftlicher Zeitschriften be- kannt. 1867 wurde er als Ministerialrath und Chef des landwirthschaftlichen Departements des Handels- Ministeriums nach Wien berufen und wirkte seit 1868 als Fachreferent im Ackerbau-Ministerium daselbst bis zu seinem plötzhch in Folge eines Herzschlages er- folgten Tode. Am 11. November 1880 starb zu Leipzig Dr. Anton Benedict Reich enbach, geboren am 7. Juli 1807, ein äusserst fruchtbarer naturwissenschaftlicher Schriftsteller. Am 16. November 1880 starb auf seinem Gute Januschowetz in Kroatien eine der hervorragendsten Capacitäten der Wiener medicinischen Schule, Professor der Chirurgie und Vorstand des Operateur-Instituts, Hofrath Dr. Johann Fi-eiherr von Dumreicher, 65 Jahre alt. Er war am 13. Januar 1815 in Triest als der Sohn eines dortigen Kaufmanns geboren, ge- noss seinen ersten Unterricht in St. Anna bei Wien und besuchte das Gymnasium im Benedictinerstifte St. Paul in Kärnthen und in Graz. Seine Universitäts- studien machte er in Verona, namentlich unter dem berühmten Physiker Zamboni, und in Wien. Im Jahre 195 1838 wurde er hier zum Doctor promovirt, bei welcher Gelegenheit er die Inauguraldissertation „Ueber die Vereinigung der Medicin und Chirurgie" veröflfenthchte. Sein Lehrer in der Operationskunst war Frhr. von Wattmann, welcher frühzeitig das besondere Talent und die hervortretende Neigung Dumreicher's für diesen Theil der medicinischen Wissenschaft beachtete. Dum- reicher wendete sich bald ausschliesslich der Chirurgie und Operationslehre zu. 1839 trat er als Zögling in das Operateur-Institut ein und wurde zwei Jahre später Assistent der chirurgischen Klinik. 1844 habilitirte er sich als Docent für chirurgische Nosologie und Operationslehre. Schon zwei Jahre später wurde Dum- reicher zum Primarius und 1848 zum Directions-Ad- junkten des allgemeinen Krankenhauses ernannt. Seit 1849 wirkte er gleichzeitig bis zu seinem Tode als Professor der praktischen Clürurgie au der Wiener Universität. Ausser der erwähnten Inauguraldisser- tation hat Dumreicher eine Schrift „Ueber Conformität der Universitäten" (1864), Aufsätze in den Wiener medicinischen Zeitungen und der Prager Vierteljahrs- schrift erscheinen lassen. Grosses Aufsehen erregte auch seine 1877 erschienene Brochure, welche die Reform der medicinischen Studien behandelte. Un- schätzbar sind die Verdienste , die sich Dumreicher als praktischer Operateur, namentlich auch im Feld- zuge von 1866 erworben hat, wofür ihm mannioh- fache Auszeichnungen von höherer Stelle zu Theil wurden. Er zählte zu den gesuchtesten Aerzten der Residenz, und sein Name wird stets mit den besten aus der Glanzperiode der Wiener medicinischen Schule genannt werden. Am 23. November 1880 starb zu Madison, Staat Wisconsin, James Craig Watson, Director der Stern- warte zu Anu Arbor und Entdecker von 29 Asteroiden. Am 23. November 1880 starb zu Helmstedt Pro- fessor Dr. Georg Ernst Ludwig Hampe, M.A.N. (vergl. p. 178), der Nestor der deutschen Botaniker. Geboren am 5. Juli 1795 zu Fürstenberg an der Weser und vor- gebildet auf dem Gymnasium zu Holzminden, trat er 1810 als Lehrling in die Apotheke seines Onkels zu Brakel ein und verweilte später als Apothekergehülfe zwei Jahre in Haue , wo er in den Collegien eines Kurth Sprengel, Kaulfuss u. A. sich seine botanische und naturwisseiischaitliche Bildung erwarb, die er dann in Göttingen erweiterte. 1825 übernahm er die Apotheke zu Blankenbiu-g a. H. In diesem neuen Wohnorte begann für ihn nicht nur eine grosse ge- schäftliche Thätigkeit, indem er ein später höchst ausgebreitetes Droguengeschäft wildwachsender Harz- pflanzen begründete, sondern auch ein neues wissen- schaftliches Leben. Für ein solches war er wohl- vorbereitet durch seinen Aufenthalt in Halle und Göt- tingen, ferner in Worms, Allendorf a. Werra und Braunschweig, woselbst er überall die Flora auf das Gründhchste kennen gelernt hatte. Ein halbes Jahr- hundert lang galt er für den besten Kenner der Harz- flora ; die Ergebnisse seiner Studien legte er in der „Flora Hercynica" (Halle 1873) nieder. Am berühm- testen jedoch wurde er als Kenner der Laubmoose. Um seiner Verdienste willen ernannte ihn die Uni- versität Göttingen an seinem 50jährigen Apotheker- Jubiläum zum Doctor der Philosophie honoris causa, sein Landesherr 1875 zum Ehrenprofessor, von Schlech- tenthal belegte ihm zu Ehren eine eigene Pflanzen- gattung aus der Familie der malvenartigen Sterculia- ceen mit seinem Namen. Hampe war zugleich Stifter des noch heute als Deutscher Apothekerverein fort- blühenden Norddeutschen Apothekervereins. Am 1. December 1880 starb zu Halle a. S. am Typhus Dr. Wilhelm Heintz, Professor der Chemie und Dirigent des chemischen Instituts daselbst. Ge- boren am 4. November 1817 zu Berlin, begann er seine Laufbahn als Apotheker, wandte sich aber, in dieser Thätigkeit keine Befriedigung findend, bald der Wissenschaft zu. Er wurde im Februar 1844 in Berlin zum Doctor promovirt, nachdem er schon vor- her durch Publicationen chemischen und physikalischen Inhalts sich einen Namen zu erwerben begonnen hatte. Im Januar 1846 habilitirte er sich als Privatdocent an der Berliner Universität \md ward Mitstifter der physikalischen Gesellschaft zu Berlin. Im November 1850 wurde er als Nachfolger Marchand's nach Halle berufen, zunächst als ausserordentlicher Professor. Am 1. September 1855 wurde er Ordinarius. Als Dirigent des chemischen Instituts hatte er bald das neue, für damalige Verhältnisse stattliche Gebäude einzurichten, in welchem er seitdem gewaltet hat. Seine Arbeiten, welche sich durch eine seltene Gründlichkeit aus- zeichnen und deren Gesammtheit einen sehr beträcht- lichen Bereich der Wissenschaft und innerhalb der- selben mannichfaltige Gebiete umfasst, galten in der ersten Zeit vorzugsweise den Bestandtheilen des mensch- hchen und thierischen Körpers, wie denn besonders eine sehr wichtige Untersuchung über die Fette seinen wissenschaftlichen Ruf begründete. Als Zeichen der Anerkennung dieser Arbeiten verlieh ihm die medici- nische Facultät zu Königsberg im Jahre 1862 den medicinischen Doctorgrad honoris causa. Später wandte sich Heintz ausschliesslich der organischen Chemie zu und es war ihm vergönnt, durch die Resultate seiner Untersuchungen nicht unwesentlich zu der neuesten Entwickelung der Chemie und ihrer theoretischen Anschauungen beizutragen. 196 Am 11. Decembev 1880 starb in Leipzig Sanitäts- rath Dr. Marschall, bis vor kui'zem praktischer Arzt in Marienburg , einer der besten Kenner und eifrigsten Förderer der altpreussischen Provinzial- geschichte, Vorsitzender des Centralcomites für die Restaurirung der Marienburg, der seine kostbaren Sammlungen vorhistorischer Funde dem Alterthums- vereine der Stadt Königsberg geschenkt hat. Am 13. December 1880 starb zu Wien der Professor an der dortigen technischen Hochschule Heger. Am 13. December 1880 starb im 66. Lebens- jahre Alexander Lukäosy, der bekannte ungarische Pomolog und Redacteur des ,,Nepkertess". Am 14. December 1880 starb zu Wien Dr. Carl Bartholomäus Heller, M. A. N. (vergl. p. 178), Professor am Gymnasium der K. K. Theresianiachen Akademie in Wien, geboren am 20. November 1824. Am 19. December 1880 starb zu Paris im Alter von 87 Jahren Michel Chasles, berühmter Mathe- matiker , der sich namentlich um die Geometrie ver- dient gemacht hat; seit 1851 Mitglied der Akademie der Wissenschaften daselbst, geboren zu Epernon am 15. November 1793. In der zweiten Decemberwoche 1880 starb zu Amsterdam J. van Geuns, ehemahger Professor der Pathologie an der Universität zu Amsterdam. Kürzlich starb zu Hannover Dr. Gustav Brandes, Leiter des dortigen Stadtkrankenhauses, angesehener Arzt, geschickter Operateur; auch in der Behandlung von Geisteskranken von Bedeutung. Einer der angesehensten Vertreter des Garten- baues in Frankreich , Ehren-Vicepräsident der natio- nalen Gentral-Gartenbau-Gesellschaft V. A. Andry, correspondiiendes Mitglied der k. k. Gartenbau-Gesell- schaft in Wien, ist zu Paris gestorben. In Mentone starb Iwanow, Professor zu Kiew. Er war einer der bekanntesten Ophthalmologen Russ- lands. Graf von Sömelle, französischer Afrika-Eeisen- der , starb auf der Heimreise , nachdem er Dakar in Senegambien verlassen hatte, um zurückzukehren. Vor Kurzem starb zu Washington Dr. Friedrich Schafhirt, geboren zu Göttingen. Derselbe siedelte 1847 nach Amerika über und war seit 1862 Anatom am U. S. Medical Museum in Washington, welches er begründet hatte. Er galt als Autorität in seinem Fache. Denkmal für Samuel Thomas v. Sömmering. Das Comite für das Sömmering-Denkmal in Frank- furt a. M. (vergl. Leopoldina XVI, p. 16), Vorsitzender Herr Amtsgerichtsrath Dr. jur. Albert Fleck zu Frankfurt a. M., Kassenführer Herr L. A. Eicard- Aben heimer daselbst, Leerbach 23, theilt uns mit, dass die Kosten des Denkmals auf 15 — 16,000 Rmk. berechnet sind, wovon bereits circa 6000 Rmk. durch daselbst eingegangene Beträge gedeckt sind. Dasselbe bittet um weitere Beisteuer und verfehlen wir nicht, unsere geehrten Fachgenossen nochmals auf das Unter- nehmen aufmerksam zu machen. Die Akademie ist nach wie vor bereit, für das Denkmal bestimmte Bei- träge weiter zu befördern. Alis Triest geht der Akademie unter dem 10. November 1880 durch Herrn Professor Adolfo Stos- sick der Aufruf zu, welchen das Comite zur Errich- tung eines Denkmals für den berühmten Botaniker Dr. Muzio de Tommasini erlassen hat (vergl. Leopoldina XVI, p. 2). Dasselbe wendet sich an alle Freunde und Verehrer Tommasini's^ sowie an alle Akademieen und wissenschaftliche Ver- eine mit der Bitte um gefällige Beiträge. Präsident des Comites ist Herr Dr. Riccardo Bazzoni, Secretär Herr Professor Adolfo Stossick, Mitglieder sind die Herren: Dr. Bart. Biasoletto — Giov. Batt. cav. Burgstaller — Giovanni Cosolo — Giorgio cav. de Eckhel — Carlo Dr. de Mar- chesetti — Eugenio Pavani — Vittorio de Rin — Michele Prof. Stenta - — Raimondo Tominz — Augusto Prof. Viert haier. Die Akademie erklärt sich gern bereit, Beiträge für dieses Denkmal, welches das Andenken eines ihrer langjährigen hochverdienten Mitglieder zu ehren be- stimmt ist, weiter zu befördern. Abgeschlossen den 31. December 1880. Herr Georg Pühl in Triest bringt zur Kennt- niss der Akademie, dass er daselbst ein Geschäft er- richtet habe, um den Versandt zoologischer Objecto, namentlich von Thieren und Muscheln, die in der Adria , speciell bei Triest vorzukommen pflegen , zu vermitteln. Ebenso werden Bestellungen auf Trocken- Präparate aller Arten von Echinodermen von ihm entgegengenommen . Druck Ton E. Blochmann und Solin in Dresden. ™ii«ÄH?.' '-'8RARY WH njs / 1*"^: T ^ ,^^. ^. W-^ vr ÜBHi «D^' - ^' ,>%^^ ^ ^ T /, .