V«t R. FRIEDLANDER & SOHN Buchha ml I ung" Berlin N.W.6. U . Cartslrassc II . ■u { J* 7p & 9 Literaturberichte zur Novorum Actorum Academiae Caesareae LeopoU dino-Carolinae naturae curiosorum voluminis duodevicesimi supplementum primum. Cum tabu- lis XXXIII. Vratislaviae et Bonnae MDCCXLI. Auch unter dem Titel: Verhandlungen der haiserl. Leopold. Carolin. Akademie der Na- turforscher. Des 18t en Bandes erstes Supple- ment Mit 33 Tafeln. Breslau und Bonn 1841. Für die Akademie in Eduard Weber's Buchhand- lung zu Bonn. XLVI und 301 Seiten in 4. Dieser neueste Supplementband der Verhandlun- gen der kaiserl. Leopoldinisch- Carolinischen Aka- demie, welche durch Gediegenheit der darin ent- haltenen Aufsätze und durch Eleganz in der äusse- ren Ausstattung seinen Vorläufern würdig zur Seite steht, enthält, mit Ausnahme einer einzigen Abhand- lung von Glocker ,,de Graphite Moravico et de phaenomenis quibusdam, originem Graphitae illustran- tibus" durchaus nur botanische Abhandlungen, gröss- 1 % tentheils aus dem Gebiete der systematischen Botanik. Die Reihe derselben eröffnet eine Dissertation des Präsidenten der Akademie Nees von Esenbeck „de Kamptzia, novo Myrtacearum genere," welche zunächst durch das 50jährige Amtsjubiläum des k. preussischen Justizministers Freiherrn von Kampfcz veranlasst wurde und den Zweck hat, eine bald als Tristania (T. albens A. Cunningh. DC), bald als Metrosideros (M. glomulifera Smith.) betrachtete, aber beiden Gattungen fremdartige Pflanze, mit dem Namen eines verdienten Staatsmannes geschmückt, zur Würde einer eigenen Gattung zu erheben. Diese neue Gat- tung Kamptzia gehört zur Rotte der Leptospermeen in der Familie der Myrtaceen und unterscheidet sich von allen ihren Verwandten durch den besondern, ein sehr dichtes Köpfchen darstellenden Blüthen- stand , durch vierzählige Blüthentheile , freie , dem Rande der epigynen Scheibe eingefügte Staubge- fässe, welche kaum doppelt so lang als die Blumen- blätter sind, eine bis zur Reife in die Kelchröhre gänzlich eingesenkte und nur am Scheitel aufsprin- gende Kapsel, so wie endlich durch die an den Spitzen der Zweige von der gegenständigen in eine sternartig -quirlförmige Stellung übergehenden Blätter. Die einzige Art, h. albens, wächst in Neu-Nord- wales. Zwei Steintafeln dienen zu ihrer Erläute- rung. In einer Nachschrift bemerkt der Verf., wie er erst später in Erfahrung gebracht, dass Tenore in dem Samenverzeichnisse des botanischen Gartens 3 zu Neapel vom Jahr 1839 dieselbe Pflanze unter dein Namen Syncarpia zur eigenen Gattung erho- ben, jedoch so unvollständig characterisirt habe, dass die künftigen Bearbeiter der Myrtaceen nicht anste- hen dürften , der Gattung Kamptzia den Vortritt zu gewähren. Unter dem Titel: Memoires Luhenographi- ques folgt eine Reihe interessanter Monographieen ausländischer Rindenflechten durch ihren fleissigen Beobachter Fee, aus welchen sich unter andern er- gibt, dass bei den Flechten die Entwicklung des Thallus mit der des Apotheciums im umgekehrten Verhältnisse stehe, und man daher sehr Unrecht habe, den Flechten mit blattartigem oder baumförmig- verästeltem Thallus, wie z. B. den Parmelieen, Us- neen , Ramalineen , welche einfache Keimplatten ohne besondere Hülle besitzen, eine höhere Aus- bildung zuschreiben zu wollen , als den minder an- sehnlichen Verrucarieen oder Graphideen, deren Apo- thecium mehrere Nuclei einschliesst, und mit einer besonderen, im hohen Grade hygroskopischen, schü- tzenden Hülle umgeben ist. Für diese Wahrheit liefern die hier mitgetheilten , sehr ausführlichen Mo- nographieen der Gattungen Sarcographa, Glyphis, Pyrenodium, Parmentaria und Melanotheca neue Beweise, die von 6 kolorirten Steintafeln, auf wel- chen 18 Arten dargestellt sind, unterstützt werden. Monographia Generis Melocacti. Auetore F. A. Guil. MiqueJ. — Ein sehr schätzbarer Bei- 1* 4 trag zur Beleuchtung der Familie der Oactcen. die in kurzer Zeit unter gelehrten wie ungelehr- ten Pflanzenfreunden eine so grosse Menge von Verehrern, wie kaum eine andere, gefunden hat, und zu deren genaueren Kenptn iss dieser rühm- liche Eifer von Tag zu Tag neue Beiträge liefert. Der Verf. hat sich gerade eine ihrer schwierigsten Gattungen zum besondern Gegenstande seiner For- schungen gewählt, und weit entfernt, diese mit ge- genwärtiger Monographie erschöpft zu betrachten, erklärt er selbst letztere bescheiden , nur für den Grund, auf welchem erst durch die gemeinschaftli- chen Bemühungen der Botaniker die "»festere Kennt- niss der Melocacten aufzuführen sey. Nachdem der Verf. eine historische Einleitung verausgeschickt, gibt er zunächst den wesentlichen Character der Gattung und erläutert die verwandtschaftlichen Be- ziehungen derselben, die das Resultat liefern, dass die Melocacten von den Mammillarien zwar durch einen sehr characteristischen Habitus, aber kaum durch einen vollgültigen botanischen Character unter- schieden seyen , indem die von ihrem Begründer angegebenen, so wie die von andern Schriftstellern hinzugefügten Merkmale sich in der Natur nicht be- stätiget finden. Es bleiben jedoch folgende Unter- schiede: 1) Die Blüthen der Mammillarien entsprin- gen einzeln in den Winkeln der fehlgeschlagenen Aeste (wie der Verf. nach Zuccarini s Vorgang die Mammilleu nennt). Bei den Melocacten aber tmt- ö wickeln sich jene fehlgeschlagenen Aeste, in deren Winkeln die Blüthen entspringen , nur an dem Gi- pfel des Stammes, sind anders als die sterilen Aeste gestellt, ja verkümmern selbst mit den Dornen an ihrer Spitze fast gänzlich, so däis der Blüthenstand von Melocactu^ mehr mit einer Aehre oder einem centripetalen Aiithodium verglichen werden kann. Dieser Blüthenstand ist unbegrenzt. ii:dem er an der Spitze beständig fortwächst, während der übrige Theil des Stammes sich nicht weiter entwickelt. Bei Mammillaria aber entstehen fortwährend ähnli- che Mammiilen in den Winkeln der bliithentragen- den. 2) Die Blumenrohre ist bei Mefocactus im Ver- hältniss zum Saume meistenteils länger, am Grunde bauchig, und aaswendig mit sehr kleinen Kelchblät- tern bekleidet. Bei Mammillaria ist sie gewöhnlich mehr trichterförmig, und gewissermassen kürzer. 3) Die Blüthen der Melocacten sind roth und schei- nen nur einen Tag zu blühen , während die mit ver- schiedenen Farben geschmückten der Mammillarien meistens 2 oder 3 Tage hindurch blühen , sich am Abend schliessen und nicht selten noch während des Blühens fortwachsen. 4) Die Staubgefässe sind bei den Mammiliarien weniger mit der Rohre verwach- sen und mit stärkern und längern Staubfäden ver- sehen, so dass sie in der offenen Blüthe meisten- theils erblickt werden können , während sie bei den Melocacten in der Mitte der Röhre angeheftet und ganz eingeschlossen sind, und am Grunde verbrei- 6 terte Staubfaden besitzen. 5) Die Strahlen der Nar- be sind bei den Melocacten linienförmig , sehr schmal und bei geöffneter Blüthe ausgebreitet, bei den Mammillarien aber oft breiter und kürzer. 6) Die Wolle in den Winkeln der blüthentragenden Mam- millen ist bei Melocactus bleibend, häufiger, länger und stärker, und bildet einen Schopf: bei Mammil- laria aber fehlt sie entweder ganz , oder ist zerstreut und kürzer, dabei auch hinfällig. 7) Die sterilen Aeste wachsen bei Melocactus gewöhnlich in senk- rechte Rippen zusammen, bei Mammillaria aber ste- hen sie frei in einer Spirallinie um den Stamm herum. 8) Die Melocacten sind tropische Seestrand- gewächse, die besonders den westindischen Inseln angehören und sich durch eine grössere und stär- kere Statur auszeichnen. Die Mammillarien dage- gen bewohnen den Continent der neuen Welt, lin- den sich vorzüglich auf Bergen der wärmeren Ge- genden und sind von kleinerer und zarterer Statur. Von allen übrigen Gattungen der Cacteen unter- scheidet sich Melocactus leicht durch die Blüthen, welche bei jenen aus den Höckern selbst, und nicht aus den Winkeln der Höcker sich entwickeln, wess- wegen auch Pfeiffer's Abtheilung der Melocacten mit flachem Schöpfe aus dieser Gattung zu entfernen ist. — Hierauf folgt nun die natürliche Beschrei- bung der Gattung, ihre Entwicklung und Altersver- schiedenheiten, ihre Metamorphose, anatomische und physiologische Beobachtungen über dieselbe so wie Angaben über ihre geographische Verbreitung und Standorte ; durchaus sehr interessante Abschnitte, die jedoch nicht wohl einen Auszug erleiden. Dem zweiten Theil dieser Abhandlung, welcher die aus- führlichen Diagnosen, Synonyme und Beschreibun- gen der bis jetzt bekannten Arten enthält, geht ein Clavis specierum voraus, durch dessen Mittheilung wir manchem unserer Leser, dem diese Abhandlung selbst nicht zu Händen kommen sollte, einen Dienst zu erweisen glauben : A. Spinae duplicis ordinis, externae minores, cen- trales fortiores. t Spina centralis una. a. Spinae radiantes 7 . . M. WendlandiL b. „ „ 8 ignescentes sursum recurva- tae M. Brongniartii. c. „ „ „ rubellae divergentes M. amoenus. d. „ „ „ rufae, infima longissima M. Hystrix. e- „ „ „ atro-fuscae breves M. Miquelii. f. „ „ 9 flavidae apice fuscae M. meonacanihus. g. „ „ 10 sanguineae M, atrosanguineus. h. „ „ 7 — 11 sulcatae M. Beslerl 8 — i. Spinae radiantes 12 — 13 stramineae M. spatangus. k. „ „ 8 — 13 atro-fuscae, juniores fulvae M. dichroacanthus. tt Spinae centrales duae. a. Radiantes rectae M. obtusipctalus. ß. Radiantes arcuatae seu curvatae. a. Spinae radiantes 7 . . . M. curvispinus. b. „ „ 10 . . . M. Monvillianus. f tt Spinae centrales 2 — 6. - cc. A radiantibus paulo diversae. a. Spinae centrales 3 ... M. communis. b. „ „ 2 flavescentes M. havanensis. c. „ „ „ rubentes M. rubens. ß. Radiantibus multo fortiores. a. Spinae centrales 3, radiantes 10 — 15. M. Salmianus. b. „ „ 3, radiantes 14 — 17 bifariae M. pyramidalis. c. „ „ 3, radiantes 14 bifariae intertextae M. .rantliacanthus. d. M „ 3—4, radiantes 10 — IG bi- fariae intertextae M. microcephalus. e. „ „ 3 — 4, radiantes 12 — läbif.intert. M. Lehmanni. 9 f. Spinae centrales 4, radiantes 14 — 18 bifariae intertextae M. macracanthus. g. „ „ „ radiant. 11 — 15 bifar. intert. M. macracanthoides. h. „ „ 4 — 6 rad. 18 — 20 bifar. intert. M. Zuccarinii. B. Spinae solammodo externae, centrales nullae. a. Spinae teretes violaceae . M. violaceus. b. „ „ fusco-griseae. M. depressus. c. „ angulosae. . . M. goniodacanthus. Diesen 27 gut unterschiedenen Arten werden im Anhang noch 9 zweifelhafte und 6 neuerdings entdeckte beigefügt. 4 Steintafeln dienen zur Er- läuterung der einzelnen Organe; auf 7 andern sind die hier neu aufgestellten Arten : M. Monvillianus, dicliroacanthus , Miquelii , Lehmanni , microcepha- lus, Zuccarinii und macracanthoides in natürli- cher Grösse dargestellt. lieber Javans'che Balanophoreen. Von Dr. Fr. Junghuhn, Gesundheitsoffizier auf Java. Mit 2 Blättern Zeichnungen. Heber den Bau der Balanophoren so wie über das Vorkommen von Wachs in ihnen und in andern Pflanzen. Von H. R. Göppert. Mit 3 Steindrucktafeln. Beide Abhandlungen ergänzen sich gegenseitig und liefern über einige der merkwürdigsten Pflan- 10 zengebilde höchst interessante Nachrichten. Der Verfasser der ersteren entwirft zunächst nach den Javanischen Arten den wesentlichen Charakter der Gattung Balanophora Forst. , die er sodann mit 3 genau beschriebenen Arten, B. alutacea, maxi- ma und globosa bereichert, stellt hierauf unter dem Namen Rhophalocnemis eine neue Gattung der Fa- milie der Balanophoreen auf und schliesst mit allge- meinen Bemerkungen. Es ergibt sich daraus unter andern, dass die Wurzeln der Bäume, welche Ba- lanophoren austreiben, frisch und gesund sind, und in einem unverletzten Zusammenhange mit dem Baume, den der Verf. jedoch nie zu gleicher Zeit in Blüthe fand, stehen. „Die Wurzelfasern schwel- len, vielleicht durch eine veränderte Richtung, die nach Uebersäftigung des Baumes dem Laufe ihres Saftes ertheilt wird (durch ein Zurückfliessen des- selben) , an , bei völlig unverletzter Epidermis , wer- den knotig und wachsen (mit benachbarten Knollen zusammenfliessend, und auch selbst an Dicke ausser- ordentlich zunehmend) schnell empor in die sonder- baren Gebilde der Balanophoren. So wenden sich die Säfte von ihrer ursprünglichen Bestimmung ab und, einmal in ihrem Laufe geändert, fallen sie als organisirbarer Stoff der Wirkung anderer Kräfte anheim, müssen zu einem Produkte werden und, anstatt erst durch Stämme, Zweige und Blätter zu rieseln, und veredelt in Corollengestalt auf dem Gi- pfel ihres Bäumchens zu prangen, organisiren sie 11 sich (durch gleichsam rückwärts gewandte Metamor- phose) unmittelbar, gleich unter der Erde, und ver- wandeln sich zu einer Wurzelblume." Diese und andere von dem Verf. an Ort und Stelle angestell- ten Beobachtungen linden sich in anatomischer und chemischer Beziehung noch weiter geführt in der folgenden Abhandlung des Herrn Prof. Göppert, deren höchst interessanten Inhalt wir im Wesentli- chen schon in den vorjährigen Literaturberichten bei Gelegenheit der Anzeige von den Arbeiten der schle- sischen Gesellschaft für vaterländische Kultur unsern Lesern mitgetheilt haben. J. N. von Suhr, Beiträge zur Algenkunde. Mit 3 Steindrucktafeln. — Diese Abhandlung schliesst sich an die früheren algologischen Mittheilungen des H. Verf. in den Jahrgängen 1831, 1834, 1836 und 1839 der Flora an, und bringt mit der demselben eigen- tümlichen Genauigkeit die Beschreibungen und Ab- bildungen folgender neuer Arten: Durvillea Ma- stix , Laminaria scissa, Dictyota verrucosa, Ni- tophyllum stipitatum, iV. deformatum, Rhodo- menia dentata, R. glandulosa, Hypnea caulescens, Halymenia ramosissima, PhyllopJwra reptans, Corallopsis Frölichiana und Iridaea explanata. G. F. Jäger, Dr., de monstrosa foliiPhoe- nicis dactyliferae conformatione , a Goetheo olim observata et jigura picta illustrata, nee non de ramo ejusdem arboris intra spadicem contento. Cum tab. IV. lithograph. — Der Verf. übergibt hier 12 dem botanischen Publikum zwei ihm von Göthe mitgetheilte Zeichnungen eines monströs entwickel- ten Blattes der Dattelpalme , an welchem die nor- male Ausbreitung der Blättchen durch die grössere Festigkeit des netzförmigen Ueberznges, der sonst gewöhnlich bald vertrocknet und sich ablöst, gehin- dert worden ist. Er fügt zwei weitere Zeichnun- gen bei , an .denen diese Abweichung sich an einem Aste der Dattelpalme mehrerern Blättern gemein- schaftlich zeigt und parallelisirt diese Erscheinung mit dem in Oberschwaben häufig vorkommenden Stockhaber, einer Missbildung der Rispe, die darin ihren Grund hat, dass dieselbe die geschlossene Blattscheide nicht zu durchbrechen vermochte. Die Flora Ob er Österreichs^ beschrieben von Franz Seraph Sailer, Linzer Konsistorialrath u. frei- resignirtem Pfarrer zu Pöstlingberg. Linz, 1840.8. Mit gegenwärtigem Werke überreicht der Hr. Verf. eine Flora dieser Provinz, nämlich des Haus- ruck-, Inn-, Miihl- und Traunkreises. Derselbe be- merkt in seiner Vorrede , er beschreibe diese nach dem Linne'sclien Sexual -System, jedoch mit stren- gerer Consequenz als L i n n e selbst ; in wie weit ihm diess gelungen ist, überlässt ltec. der Beurtei- lung des botanischen Publikums. — Ganz aber will Rec. diese Consequenz nicht zugestehen, besonders bei des Hrn. Verf. eigenthümlicher Anordnung und Trennung der Gattungen , so wie bei der Angabe der 13 Species- Namen, welche alle der Beisetzung der Autorität bei der Beschreibung entbehren. Ueberflüssig erscheint übrigens dem Rec. , einer Provinzialflora, wozu wahrlich ein Verzeich- niss der wirklich wildwachsenden Pflanzenarten und Varietäten, mit genauer Angabe ihrer meisten und verlässlichsten Standörter , allenfalls nach natürli- chen Familien geordnet, genügend gewesen wäre, noch eine Unzahl von exotischen Pflanzen zuzuge- sellen , ohne jedoch auch diese zu vervollständigen. Rec. ist mit der Flora Oberöstreichs ziemlich genau bekannt, und wird in gedrängter Kürze bloss diejenigen Pflanzen anführen, die der Herr Verf. nicht aufnahm und ihm fremd geblieben sind, oder solche , deren Vorkommen dem Rec. zweifelhaft bleibt. Bei der Gattung Callitriche fehlt C. stagnalis Scop. sowohl in stehenden als fliessenden Wässern. Bei Blitum hätte der Hr. Verf. auch Blit. Bonus Henricus (C. A. Meyer.), Blit. rubrum Rchb., und BT. glaucum Koch, anführen sollen, nach dem Vorgange unserer neuesten Floristen, nicht selbe noch unter den Chenopodien aufführen , zu denen sie nicht gehören. — Unter der Gattung Salvia wird *S. Scla- rea an Wegen und Waldrändern im untern Mühl- kreise angegeben ? — Bei Lycopus wird L. exalta- tus L. fil. ,,an Bächen häufig" angeführt. Schwer- lich kommt diese Pflanze bei uns so oft vor, sie gehört vielmehr feuchten Stellen im Veronesischen, Friaul und Ungarn an, und was Hr. Verf. dafür 14 hält , dürfte die forma procerior des Lyc. europäeus seyn. — Bei Pinguicula fehlt P. grandiflora Lani. (P. leptoceras Rchb.) auf torfhaltigen Triften der Alpen, z. ß. Waschenek, Bosruck. — Bei Vera- nica fehlen V. polita Fr. und F. opacaFr., beide auf Aeckern und an cultivirten Orten vorkommend. — V. inultifida J., auf sonnigen Hügeln und Bergen, dürfte zweifelhaft bleiben? Von V. bellidioides sagt Hr. V. „auf den meisten Alpen," auch auf Kalkalpen? — sie gehört den Urgebirgs- Alpen an. — Bei Bromus steht Brom, sterilis als eine Varietät angeführt, eine gute Linne'sche Art! — Va- leriana Phu wird als wildwachsend auf der Pop- penalpe angegeben? Valer. sambucifolia M. und V. repens Host, beide als eigene Arten, wovon letztere nur Abart ersterer ist Bei Valer. offici- cinalis fehlt die schöne Variet. ß. angustifoJia. — Die Valerianella auricula DC. und Valerianella carinata Lots, werden vom Hrn. Verf. als Varie- täten von V.dentata gehalten, allein nur die Früchte muss man prüfen, um anderer Meinung zu seyn. Nach Schoenns fehlt Chaetospora ferruginea R. Br. (Schoenus) an der Bergstrasse nach Klaus ausser Leonstein, auf torfigem Wahlgrund. — Unter Scir- pus wird noch Sc. palustris, nniglitmis, ovaUis und aeicularis aufgeführt, welche eine eigene Gat- tung Heleocharis R. B. bilden. — Bei Eriophorum fehlt E. gracile Koch auf Torfwiesen z. B. bei Windischgarsten. — Phleum pratense und Ph. no- 15 doswtn sind als Arten angeführt, während letztere eine Varietät von ersterer ist. Ph. Boehmeri Wib. überall an trocknen unfruchtbaren Hügeln und Wie- sen gemein, und Phl. Micheln All. auf Wiesen der Alpen und Voralpen z. B. Pyhrgas &c. sind beide nicht aufgeführt. Ph. capitatum Scop., die auf höheren Alpen angegeben wird, ist sicher nicht zu finden und in Kärnthen zu suchen. Bei der Gat- tung Agrostis wird Agr. Spica venti Beauv. an- geführt, welche mit Agr. interuptu eine eigene Gat- tung (Apera B.) bildet. — Bei Molinia fehlt die grössere Form, welche Host als Mol. littoralis aufgestellt hat. — Bei Festuca werden nebst Fest, ovina auch F. vaginata, duriuscula und glauca als Arten angegeben, warum nicht auch F. ame- sthystina, stricto, und hirsuta H., die alle in die- sem Gebiete vorkommen. — Bei Poa sind P. alpina, collina und vivipara als Arten aufgenommen , letz- tere zwei sind jedoch blosse Varietäten. — Poa Halleridis R. et Seh. vom hohen Priel fehlt. — Briza minor wird „anf Feldern gemein" angege- ben? — Von Cynosurus fehlt C. echinatus, unter dem Getreide um Steyr. — Bei Sesleria fehlt die von Link aufgestellte Gattung Psilathera tenella (Sesl. tenella Host) auf der höchsten Spitze des Pyhrgas. — Bei Triticum fehlt T. Spelta, welches im Traunkreise kultivirt wird, auch T. glaueum Desf., an Ufern und Wegen vorkommend. — Die Scabiosen werden alle durcheinander aufgeführt, 16 I ohne auf die neueren angenommenen Grattungen Rücksicht zu nehmen, und Herr Verf. beschreibt Scab. suavcdlcns Dcsf. und Sc. canescens WK. als zwei verschiedene Arten , welche doch wohl eine und dieselbe Pflanze sind. — Knautia longi- folia Koch, wird in Alpenthälern und auf den Al- pen überall angegeben, der Hr. V.«wird sie aber wohl schwerlich selbst gefunden haben? — Bei Thcsium fehlt Th. intermedlum Seh. auf Bergwie- sen. — Bei Alchemilla fehlt die Var. Aldi, montana Willd., ferner Alcli. pubescens M. B. und Aldi, fissa Schum. auf den Alpen z. B. Priel, Pyhrgas &c. — Von Galium wird G. mordanum V. als eigene Art aufgestellt, welche zu G. sylvestre Poll. gehört, und was als G. sa.vatile auf beiden Prie- len angegeben wird, ist auch G. sylvestre P. Auch bezweifelt Rec. das Vorkommen von G. aristattim und G. saccharatum an den angegebenen Orten. — Oxy- ria reniformis Hook, soll auf Alpen und Voralpen vorkommen, wovon dem Rec. auch nichts bekannt ist. — Bei Cerintlie wird C alpina auf feuchten Abhängen der Voralpen angeführt? Rec. fand selbe nie. Zu Pulmonaria ist noch P. azurea Hess. der YVelserhaide zu setzen. — Bei Anehusa ist die schöne Form Auch, arvalis Rclib. anzuführen. — Asperugo proaimbcns, auf Mauern, Dächern, Schutt und unfruchtbaren Stellen ? — Echlnospcrmum tief lex am Lehm, wird auf der Welserhaide auf Aeckern und Wiesen angegeben, ist aber von Niemand andern 17 Literaturbericht Nro. 2. 1842. noch gefunden worden. Eritrichium nanum Sehr ad. gibt der Hr. V. auf den Prielen an, eine Pflanze, welche eigentlich bloss der Schweiz angehört, was auf den Prielen vorkommt ist die niedere Form M. sylvatica ß alpestris, welche letztere noch eigends als Art beschrieben wird. — Zu M. palustris ge- hören noch die Formen 31. strigulosa Rchb., M. laxiflora Rclib. , auf feuchten Wiesen und Gräben ; 31. repens wird als eigene Art angegeben, welche auch Abart von 31. palustris ist. — Zur Gattung Androsace wird Primula farinosa L. vom Hrn. Verf. gebracht. — Andros. obtusifolia, auf Alpen- wiesen allenthalben , aber nicht auf Kalkalpen. A. villosa L. „auf Kalkalpen" sicher nicht, und nur auf den höchsten Jochen des Jura, Ovir in Kärnthen &c. zu finden. Auch A. alpina wird auf der Spitzmauer aufgeführt? — Bei Primula werden P. integrifolia und P. Clusiana T. als Arten angegeben , beide bilden nur eine Art, nämlich Pr. spectabilis Traft. Die wahre Pr. integrifolia L. kommt auf oberöstrei- chischen Alpen nicht vor. Pr. minima vom Pyhr- gas ist die Form Pr. truncata Lehm. — Bei Sol- danella wird Sold, minima auf den Prielen, Pyhr- gas angegeben , welches aber S. pusilla ist. — Bei Erythraea fehlt Erythraea pulchella Fr. — Unter den Gentianen wird G. lutea auf den Alpen ange- führt, welche nicht vorkommt, auch G. punctata 1 18 ist zweifelhaft, ferner - werden G. acaidis, G. aU pina und G. angustifolia angegeben, wahrlich um eine zu viel. G. angustifolia ist daher als Syno- nym unter G. acaulis L. zu setzen, und statt G. alpina ist G. excisa Presl. zu setzen , welcher sie unter allen Autoren zuerst deutlich beschrieb, diese letztere kommt auch nicht auf Kalkalpen vor. — Gent, germanica , campestris, obtusifolia und pa- lustris werden unter einer eigenen Gattung Jac- quinia des Verf. aufgestellt ! Schon der selige Schmidt hatte versucht, die natürliche Gattung der Gentianen zu trennen, und mit Namen belegt, wel- ches dem Hrn. Verf. bekannt seyn sollte; allein unsere bessten Schriftsteller sind davon abgegangen, und neuerdings bringt er einen andern Namen in Vorschlag, der ohnediess schon an eine andere Pflanze vergeben ist. — Ob Gent, obtusifolia und G. campestris sicher vorkommen , ist nachzuweisen. — G. palustris, neu, des Hrn. Verf. dürfte die G. uliginosa Willd. , eine Var. der G. Atnarelta L, seyn. — Bei G. cruciata wird bemerkt: ,,ein Fie- bermittel des Landvolkes,'1 warum doch nicht als Mittel gegen den tollen Hundsbiss? — Bei Ana- gallis wird Anag. tenclla auf der Welserhaide angegeben? — Auch wird Scopolina atropoides in den Wäldern gegen Passau hin angegeben, die längst nicht mehr gefunden wurde! — Bei Phy- teuma wird Ph. ovatum als eigene Art aufgeführt, welches eine Form von Ph. spicatum ist. — Ph. 19 globulariaefolium St. et Hopp, wird an Waldrän- dern des Mühlkreisen angegeben, eine Pflanze, die bekanntlich auf den höchsten Urgebirgsalpen vor- kommt. — Ph. hemisphaericum , auf Alpen und Voralpen, after nicht auf Kalkalpen. — Ph. lanceo- latum auf Grasplätzen um Mondsee? sicher nicht, sie kommt in Vallis und Valle- Nicola vor. — Pht pauciflorum auf dem Kranawitsattel ? — Die Varietät Ph. fistülosum Rchb. unserer Voralpen fehlt. — Cam- panula alpina sagt der Hr. Verf. auf Alpen und Voralpen gemein, — in Oberöstreich kommt sie auf den höchsten Alpen immer selten vor. « — Camp, thyrsoidea kommt nicht vor. — Lonicera caerulea auf Gebirgen und Alpen? — Von Ribes wird Rio. petraeum Wulf, auf Alpen und Voralpen angege- ben? mit Wissen des Rec. wächst da nur Rib. al- pinum. — Von Chenopodium fehlt Ch. opulifo- lium Sehr, an Wegen, auf Schutthaufen. — Fol- caria Rivini führt der Hr. Verf. als Critamus Fal- caria auf. — Bei Bupleurum geht Bupl. longifo- lium L. auf Voralpen ab, z. B. Kässberg. — Von Pimpinella wird P. alpina H. als Art angegeben, welche eine Varietät der Pimp. Saocifraga ist, ebenso P. disseeta Retz, welche zur P. magna als Va- rietät gehört . — Von Heracleum fehlt H. siifolium Scop. vom Pyhrgas und H. longifolium Jacq. in Alpenthälern selten. — Unter Stative Armeria bringt der Hr. Verf. Statice alpina Hopp, des Wasch e- neg's. — Bei Linum führt der Hr. Verf. Linum 2* «0 perenne bei Linz um die Schwimmschule an? Rec. halt es für hin. attstriacum — Bei Drosera wird Dr. angliea als eigene Art aufgenommen, welche aber zur Dr. longifolia gehört. — Von Juncus wird Jimc. trifdus um W indischgarsten und auf Kalkalpen angegeben, welches June. Ho- stii Tauseh. ist. — Unter Ornithogalum führt der Hr. Verf. verschiedene, drei Gattungen gehörige Arten auf. Gagea stenopetala um Linz wach- send fehlt. Ornith. umbellatum wird als 0. vul- gare angeführt. — Unter AUium wird A. supra- nisianum als neue Art aufgestellt? — AU. s'ibu rieum des Wascheneg ist eine Form von AU. Schoß' noprasum. — Von der Gattung Pohjgonum feh- len P. lapathifoUum mit den Varietäten P. nodo- sum Pers. und P. ineanum Sehr. , — ferner P. mite Sehr, letztere aber gute Art; alle um Linz vorkom- mend. — Polygonum rivulare des Hrn. Verf. ist eine Varietät von P. Persicaria. — Arctostaphyl- los ofjleinalis W. et G. und A. alplna Spreng. werden unter Arhutus aufgeführt. — Bei Saxi- fraga ist prolifer „an sandigen steinigen Hügeln, Ackerrän- dern , auf trockenen Triften überall an" wo ? Dian- thus colUnus WK. in der Polsterluken kommt nicht vor, und ist zu streichen. — Cucubalus bacciferus L. wird als Scribaea Viscago ange- geben, und Silene infiata, nutans, viscosa, ne- moralis und Pumilio als Cucubalus. — Bei S. inflata fehlt die Alpenform C. alpinus Lam. des hohen PrieFs, und Silene Pumilio wird auf Al- pen allenthalben angegeben? Doch sicher nicht. — Unter Stellar ia kommt St. longifolia vor? — Stel- laria cerastoides auf feuchten Stellen der höhern Alpen? kommt nicht vor. Hr. Verf. bemerkt, dass diese Pflanze sonst Arenaria inulticaulis genannt wurde, — jedoch diess ist eine ganz andere Pflanze. — Unter der Gattung Arenaria sind auch wieder Arten von drei Gattungen durch einander. — Alsine aretioides am todten Mann des Waschenegs fehlt. — Moehringia polygonoides M. et K. unter dem Ge- rolle der Kalkalpen fehlt. — Arenaria ciliata L. sammt Var. A. multicaulis Wulf, fehlt? — Are- naria bifiora auf dem hohen Priel ? meines Wis- sens nicht! — ist eine Granitpflanze. — Alsine verna ß. Gerardi auf der Speikwiese fehlt. — Un- ter Cerastium führt der Hr. Verf. Cerastium aJpi- nam auf dem hoheu Priel an , welches aber C. la- tifolium ist! — Cerast. brachypetalum um Linz fehlt. — Bei Spergula fehlt Sp. saginoides auf 22 feuchten Gebirgsstellen. — Unter Sedum fehlt wie- der Sed. inaximum Sut. an Rainen, Hecken &c. Sedum saxatile auf den Prielen kommt nicht vor, und ist >S. atratum! — Unter Reseda wird R. phyteuma an Wegen und Ackerrändern der Wel- serhaide angeführt? — Bei Sempervivum wird Ä. montanum auf dem Pyhrn angegeben, welches S. hirtum ist! — Prunus Mahaleb wird in den Ge- birgsgegenden des Salzkammerguts angegeben? — Sorbus Aria und Chamaemespilus Cr. werden als Aria aufgeführt. — Cydonia vulgaris wird unter dem Namen C. maliformis aufgenommen. — Bei Spiraea wird Sp. salicifolia an Bachufern, feuch- ten Waldrändern des Mühlkreises angegeben, z. B. Auhof, aus dessen Garten es wahrscheinlich sich in die Nähe verpflanzte ? — Rosa lagenaria ist eine Form von R. alpina. — Unter Ruhm wird R. r%* betifolius jL. , „auch auf den Prielen häufig wach- send" angegeben: was Hr. V. darunter meint, weiss Rec. nicht. — Bei Potentilla wird P. Güntheri Pohl auf trocknen Hügeln hie und da angegeben? — Pot. obscura IV. an der Uferwänd bei Linz fehlt. — P. micrantha Rain, auf trocknen Hügeln und stei- nigen Waldrändern? — P. cinerea fehlt, an trock- nen, sandigen, sonnigen Stellen. — Unter Ptipaver führt Hr. V. einen P. alpintim und Btirseri auf, es kömmt aber nur letzterer vor. — Aconitum neo- montanum Willd. „an den Traunflussufern" dürfte A. eminens Koch seyn? — Aconitum Anthora auf 83 den Prielen und Pyhrgas ist zu streichen, kommt nicht vor. Dagegen fehlt Acori, paniculatum Lam. des Pyhrgas! — Bei Aquilegia fehlt Aq. atrata Koch. — Bei Trollius fehlt die Varietät Tr. hu- milis Cr. auf dem Pyhrgas. — Adonis flammea J. fehlt unter dieser Gattung! — Unter Ranunculus führt der Hr. Verf. R. pedatus W. et K. an den Ufern der Krems und Alpen an , und gibt folgende merkwürdige Diagnose: „Die Blumen nicht gross, der Kelch schneeweiss, abfallend, die Petalen ganz, die Schuppe der Drüsse zweizähnig, die Aeste zwei- blumig, der Stengel aufrecht, 2 — 4 Fuss hoch, sich armförmig in viele Zweige theilend, bekleidet von je 3 Blättern; die grossen, oberseits glatten, glänzend grünen, unterseits etwas behaarten Blätter sind fast bis an die Basis in 3 elliptische, spitze, scharfsägezähnige Lappen getheilt, von denen die 2 Seitenlappen wieder tief gespalten sind. Man könnte sie von Ferne für Blätter des fünfblätterigen Epheu halten. Vernachlässigt man die Drüsengru- ben so hält man die Pflanze für eine Anemone (Au- topsia des Verf.)-' Wald stein und Kitaibel sagen in ihrer Diagnose von besagtem Ran. : „Foliis radicalibus ternato -pedatis, rameis ternatis, foliolis linearibus integerrimis." Icon. tab. 108. — Der Hr. Verf. dürfte mehr in der Literatur bewandert und dessen Ran. wohl Ran. aconitifolius ß. platani- folius seyn. — Ran. Thora L. auf dem hohen Priel kommt nicht vor. — Ramme, nemorosus DC. 24 fehlt, wozu R. Breynius Cr. zu setzen ist. — Bei R. montanus ist R. Breynius zu streichen. — R. nivalis L. et Wahl, „auf den Alpen und Voralpen" ist in Lappland zu suchen. — Ran. Villarsii DC. unserer Alpen fehlt. — Bei der Gattung Teucrium wird T. Scordium „auf nassen sumpfigen Wiesen angegeben ," wo ? — Ajuga pyramidalis wird „an trocknen grasigen Orten" angegeben, sicher nicht, des Herrn. Verf. vermeinte Aj. pyramidalis ist eine wuchernde Form der Aj. genevensis! — Die Form Aj. alpina ist nicht angeführt. — Unter Leo- nurus wird Chaiturus Marruhiastrum Rclib. ange- führt. — Bei Stachys wird St. lanata L. im Baum- schlagreith angegeben ? wird St. germanica seyn. — Bei Betonica fehlt B. strieta Ait. — Bei Galeopsis Ladanum fehty die Varietät G. angustifolia und G. intermedia Vill. — Galeopsis grandi/lora wird auf Strassen, Aeckern, Mauern und Steinbrüchen ange- geben? — sicher nichts als G. eannabina. — Bei Thymus fehlen die Varietäten : Thymus tiumifiisus Bernh. und Th. Chamaedrys F. — Von Calamintha führt der Hr. Verf. eine C. supranisiana als neu an. Rec. hält sie für Host's Cal. menthavfolia. — Bei Mentha wird M. nemorosa als Art angegeben, ist aber Form der M. sylvestris. Die übrigen Formen als M. candicans Cr., M. canesecns R.9 so wie die meisten Hos t'schen Arten sind nicht aufgeführt, wovon die meisten vorkommen. — Mentha Pulegium wird „auf feuchten Wiesen, Triften, an £5 Gewässern „überall" angegeben ? Rec. ist sie nicht vorgekommen. — hinnaea boreaüs wird auf unsern Alpen angegeben? sicher nicht. — Digitalis lutea L. in waldigen Bergab hängen der Emtsthäler, wird nicht vorkommen! — Digitalis tridentata, neu, des Hrn. Verf. ist eine Form unserer gewöhnlichen D. grandiflora Lam. , deren Oberlippe bald zwei- bald dreizähnig erscheint. — Bei Linaria wird hin. au- striaca neu angegeben, es ist eine kleinere Form an trocknen , sonnigen Bergstrassen &c. von hin. rulg» Mill. — Mit den Orobanchen steht es auch nicht am bessten, des Verf. Orob. major und caryophyl- lacea näher zu bestimmen bleibt ihm vorbehalten. Orob. Scabiosae Koch, Orob. Galii Dub. (viel- leicht des Hrn. Verf. caryoph.) Orob. flava v. Hart. in der Feuchtau im Möllnerthale auf Tuss. nivea, Orob. Salviae auf Salv. glutinosa, und Or. platy- stigma Rchb. am Fusse des Hohenecks in der Nähe der Lache! sind neu für den Hrn. Verf. — Bei Rhi- nanthus geht R. minor Ehrh. und Rh. angustifo- lius am Fusse der Voralpen ab. — Bei Pedicularis wird P. rostrata auf den Alpen gemein angegeben, ist aber P. Jacquinii Koch. — P. foliosa wird häufig auf den Grarstner Alpen angegeben ? Rec. hat sie nie gesehen. — Pedicularis acaulis Scop. auf Alpen des Saizkammerguts? sicher nicht. — Ped. rosea Wulf, auf dem Pyhrgas ist nicht angegeben. — Bei Thlaspi wird Th. alpinum auf Alpen und Vor- alpenwiesen angegeben, und Th. alpestre im Ge- 26 rolle der Alpen? beide kommen nicht vor, sondern nur Th. montanum. Thlasp. rotundifolium Gaud. auf dem hohen Priel fehlt. — Hutchinsia brcv't- caulis Hopp, kommt nicht auf dem Pyhrn vor, auch ist der Pyhrn ein Kalkgebirg, und kein Granitge- birg, wie Hr. Verf. meint. — Bei Capsclhi wird als neue Art Capsella campestris aufgestellt, die be- kannte Form von Caps. Bursa pastoris a. inte- grifolia. — Bei Cardamine wird Card, alpina auf den Alpen und Card, rescdifolia auf dem hohen Priel angegeben , beide kommen nicht vor. — Bei Erysimum fehlt E. lanceolatum R. B. auf dem Schoberstein. — Avabis coendea auf dem hohen Priel fehlt. — Bei Ononis wird 0. hircina „an Gräben und Flussufern" angegeben : sehr zweifei- Ö CS haft. — Althaea cannabina wird an Hecken im Traun- und Mühlkreise häufig angegeben? — Po- lygala major wird auf trocknen Weiden, besonders an Waldrändern angegeben, wo? — Trifolium procumbens L. fehlt. — T. elegans Savi kommt in Oberöstreich schwerlich vor? — Bei Scorzonera wird Sc. villosa Scop. und Sc. piirpurea L. „fast allenthalben" angegeben. Rec. hat sie noch nicht gefunden. Dagegen hat Hr. Verf. die Sc. humilis L. nicht angeführt. — Podospcrmum Jacquinia- num Koch wird als Sc. laciniata J. angegeben. — PlwenLvopus vimineus wird als Prcnantlws, und PhoenLvop. muralis Koch als Cicerbita muraJis angegeben: so wie Crcpis pul ehr a als Prenanthes hieracifolia Willd. und Sonchus alpinus als Ci- cerbita alp. aufgeführt werden. — Bei Taraxa- cum Leontodon bemerkt der Hr. Verf. „ausgezeich- nete gute Eigenschaften für Lungensüchtige besitzt diese Pflanze, aber es ist sehr zu bedauern, dass die Apotheker anstatt derselben den Leontodon his- pidns und Scorz. laciniata oftmals hergeben." — Fürwahr eine Bemerkung des Verfassers am rech- ten Platze; in einer Provinz, wo man auf Tarax. Lcont. fast immer tritt, wo jedes Kind, unter dem trivialen Namen Saublümel, Röhrelkraut es kennt, und sich aus den Blüthenschäften Kettenringe macht; wo man hingegen beim Tage mit der Laterne Sc. laciniata suchen darf, ist leicht so eine Verwechs- lung zu befürchten ! — Doch Glück auf für die Zu- kunft! — dem ist nun abgeholfen, durch des Hrn. Verf. belehrende Flora. — Unter Crepis führt der Hr. Verf. Crepis pulchra an, welche er schon ein- mal unter dem Namen: Prenanthes hieracifolia angegeben hat. — Crepis chondrilloides Jacq. , auf den höheren Alpen, kommt nicht vor, sondern im östreichischen Littorale bei Triest, Fiuuie! und was Hr. Verf. dafür hält, ist Crepis Jacquini Tausch. der Kalkalpen. Soyeria hyoseridifolia Koch auf Kalkalpen z. B. Priel fehlt. — Bei Hicracium wird nebst //. alpinum auch noch H. pumilum als Art angegeben, welches nicht verschieden ist. — Hier, rupestre kommt nicht vor. — Hier, motte Jacq. ist eine Varietät von Crepis succisaefolia Tausch. 28 — Hier, praealtum Vill, Hierac. gldbratum Hoppe auf Kalkalpen, Hier, incisum Hopp, selten ebendaselbst, H. bifidum Kit., und H. boreale Fr. sind dem Hrn. Verf. unbekannt geblieben. — Hypo- chaeris cßabra wird als H. endiviqefolia, H. ma- cuJata und H. radicata unter Achyrophorus aufge- füllt. — Cirsium carnioUcum Scop. auf der Feicht- aueralpe fehlt. — Sanssurea alpina, auf Alpen an- gegeben, kommt nicht vor! — GnaphaJium alpi- num des Hrn. Verf. ist Gn. carpathienm WakL — Anthemis alpina wird auf Alpen angegeben, wo? — Cineraria alpina des Hrn. Verf. ist Senecio sub- alpinus Koch. — Cineraria alpestris Hopp, auf dem Bosruck und Cineraria pratensis Hopp, auf Wiesen um Steyr fehlen. — Senecio salicifolius Wahl, ist Form von S.< ovatus. — Senecio lyra- tifolius Bclib. in der Feichtau, ist dem Verfasser unbekannt. — Von Viola fehlen Viola sylvestris L. und F. lliviniana Rchb. — Viola alpina Jacq. wird auf Bergen im Hinterstodter angegeben? — Gymnadenia ornithis ist eine weissblühende Gymn. conopsea! — Piatanthera chlorantha Cust. fehlt. — Bei Orcliis sambucina sagt der Hr. Verf. Anfangs der Beschreibung : geruchlos, und zuletzt nach H a 1 1 e r duftend! Letzteres ist aber unrichtig; 0. pa llens be- sitzt diesen Geruch, und erstere gar keinen. — Bei Spiranthes fehlt Sp. aestivalis um Linz vorkom- mend. — Von Mala.vis fehlt M. monophyllos. — Bei Care.v: C. nigra All. auf den höchsten Kalk- 29 alpen und in lichten Wäldern. Elyna spicata auf den Prielen ist Kobresia caricina Willd.! — Bei Amaranthus fehlt A. retroflexus L. um Linz. — Buxus sempervirens wird als kultivirte Garten- pflanze angegeben; sie ist aber für Oberöstreich eine wildwachsende Pflanze, z. B. bei Trattenbach unweit Ternberg ein ganzer Holzschlag voll ! — Von Salix fehlen S. herbacea auf der Spitze des Pyhrgas, $. Wulfeniana am Ursprung des schreienden Bachs und Bosruck , & amygdalina L. , S. nigricans Fr. S. angustifolia Wulf., S. arbuscula L. und Tetrapterygium und der neuen Gattung Boreava, die ebenfalls beide vo- DeCandolle nur für seine Zilieen in Anspruch genommenen Charactere darbieten. Die einzige be- kannte Art wächst um Haien. In dieselbe Ver- wandtschaft gehört die auf Tab. 2. abgebildete Bo- reava orientalis, die sich besonders durch ihre kugelige, viereckige, mit dem bleibenden Griffel zu- gespitzte, höckerige, an den 4 Kanten geflügelte Nuss auszeichnet, und dem Verfasser der Flore du centre de la France, Boreau in Angers, gewidmet ist. Sie kommt in Phrygien und im südlichen Ar- menien vor. — Tab. 3. zeigt uns ein Fruchtexemplar einer dritten neuen Cruciferen- Gattung, welche die Verf. Syrenopsis stylosa nennen und die auf dem bithynischen Olympe gefunden wurde. Ihre sehr ver- kürzten Schoten nähern sie gewissen Gattungen der Sisymbrieen, namentlich Syrenia, Smeloiushia, Braya und Taphrospermum , von welchen sie je- doch durch die ovale oder längliche, zweischneidige Schote mit einnervigen Klappen, den bleibenden fa- denförmigen Griffel, die wenigen, einreihigen Sa- men und der Scheidewand parallele Cotyledonen abweicht. Im Habitus und in der Form der Blät- ter steht sie den Conrängien und der Turritis glabra am nächsten , mit denen sie jedoch bezüglich der Schote keine Aehnlichkeit besitzt. — Tab. 4. Silene 65 Literatlirbericht Nro. 5. 1842. echinata Otth. in I)C. prodr. von Geyra in Carien, nach Reich enb. Flor, excurs. auch in Calabrien. Sie kommt schon in Vai Hanfs Herbarium unter den Benennungen: „Lychnis orientalis, angustifolia, calyce striato et rugoso. S h e r.u und „Lychnis orien- talis , flore albente , bifido , calycibus pulchre rugosis" vor. — Tab. V. Tunica brachypetala Jaub. et Spach. von Geyra in Carien, auch in Cappadocien und im südlichen Persien. Die Aufstellung dieser neuen, mit T. pachygona F. et ßl. und T. com- pressa F. et M. verwandten Art, gibt dem Verf. nicht nur Gelegenheit , die Angabe F e n z l's , welcher der Gattung Tunica , die dieser nur als ein Sub- genus von Dianthus betrachtet wissen will, einen enibryo excentricus radieula vaga zuschreibt, in einen embryo axilis radieula elongata infera zu berichtigen, sondern auch Veranlassung, die Gattung Tunica^ wie sie von Fischer und Meyer in dem Ind. sem. hört. Petropol. 1837. p. 48. revidirt wurde, in folgende Rotten einzutheilen : Subgen. 1. Pacht/ - pleura Jaub. et Spach. Flores solitarii , longe pe- dicellati. Calyx ebracteolatus , 15-costatus: costis crassis, elevatis, ternatim quasi in costam unicam approximatis, apiceque in aristam v. mucronem se- palum terminaniem confluentibus. Petala integerrima, appendiculata. Capsula infra medium membranacea, subcorrugata , superne chartacea. Semina laevia > 5 puncticulata , lenticularia , ecarinata, ala chartacea ovalicincta; umbilicus supra-centralis. Hieher T. bra- chypetala J. et Sp., T. compressa F. et M., und T- pachygona F. et M. — Subgen. 2. Leptopleura J. et Sp. Flores solitarii, vel subsolitarii. Calyx ebracteolatus , 5-costatus, costis tenuibus. Petala integerrima , exappendiculata. Capsula ex toto char- tacea. Semina cymbaeformia, rugosa, aptera, nigra, media facie carinata, umbilico centrali. Hieher T. stricto, F. et M. — Subgen. 3. Imperatia Mönch. (Tunica Mrt. et Koch. Dianthi subgen. Tunica Fenzl.) Flores solitarii v. fasciculato-congesti, involucrati. Calyx 5-costatus, costis nerviformibus. Petala ap- pendiculata, emarginata. Capsula ex toto chartacea. Semina rugosa, cymbaeformia, aptera, nigra, media facie carinata, umbilico centrali. Hiezu T. Savi- fraga Scop. und die benachbarten Arten. — Tab. 6. Dichoglottis tubulosa J. et Sp. aus Lydien , Phry- gien und Carien. Die Verf. heben hier die Cha- raktere hervor , durch welche die Gattung Dicho- glottis von Gypsophila, zu der sie von Fenzl als Unterabtheilung gebracht wurde, abweicht. Dicho- glottis unterscheidet sich nämlich durch deckblatt- lose , einzelne , fast über die ganze Pflanze zerstreute, haarförmige , verlängerte , nach dem Blühen abwärts gerichtete Blüthenstiele , eine verlängerte , halb-4klap- pige Kapsel , eine fadenförmige , fast die ganze Länge des Faches einnehmende Placenta, an welcher die Samen in 4 Reihen angeheftet sind , endlich durch 67 rundliche, mit dem Ende des Würzelchens geschnä- belte, runzliche Samen mit einem unvollkommen ringförmigen Embryo. Bei den wahren Gypsophilen stehen die Blüthen in Afterdolden oder 2 — 3 -gabe- ligen Rispen, deren Aeste am Grunde der Gabel- spaltung mit einem Paar vertrockneter Deckblätter versehen und deren Blüthenstiele jederzeit gerade sind; ihre Kapsel ist kugelig, bis zum Grunde 4klappig, mit einer sehr kurzen Placenta , und nest- tormig eingebetteten Samenstielen: die Samen end- lich erscheinen nierenfbrmig , nicht geschnäbelt, höcke- rig, mit einem vollkommen ringförmigen Embryo. Saponaria porrigens L., welche Fenzl mit Un- recht zu Dichoglottis zieht, und Mönch schon unter dem Namen Hagenia als besondere Gattung trennte, unterscheidet sich durch einen fast ganz krautartigen, rippenlosen Kelch, bestimmt und sehr lang benagelte Blumenblätter, ein kaum gestieltes Ovarium, eine bis zur Mitte 4klappige Frucht, an- sehnliche, nierenförmige , stark runzelige, kaum ge- schnäbelte Samen mit einem vollkommen ringförmigen Embryo. Zu Dichoglottis gehört auch Gypsophila tnuralis L. , von welcher D. linearifolia F. et M., für die die Gattung Dichoglottis errichtet wurde, nicht specifisch verschieden zu seyn scheint. — Tab. 7. Sedum cariense J. et Sp. von Geyra in Carien, aus der Verwaudtschaft von S. oppositifolium, spu- rium und ibericum. — Tab. 8. Jaubertia Aucheri Quill em. bei Mascat in Arabien und in der persischen 68 Provinz Laristan. Die Beschreibung dieser neuen, ausgezeichneten, zunächst mit Gaülonia A. Rieh. und Crocyllis E. Meyer, verwandten Gattung der Rubiaceen war die letzte Arbeit des der Wissen- schaft und seinen Freunden zu früh entrissenen Guillemin. — Tab. 9. Valeriana aUiariaefolia Vahl. Eine durch C. A. Meyer, Hohenacker und Kotschy in den europäischen Sammlungen verbreitete Pflanze, die bisher noch immer einer Abbildung ermangelte. Die Verf. bemerken dabei, dass es unrichtig sey, die Frucht der Valerianen durch Fehlschlagung einfächerig und einsamig zu nennen , indem das övarium beständig und gleich vom Anfang an nur ein einziges Eichen darbiete. — Tab. 10. et 11. Acroptilon Pieris J. et Sp. Hierunter vereinigen die Verfasser A. Pieris DC. und A. repens DC. und geben einen vielfach berich- tigten Character dieser, von Cassini aufgestellten Gattung , welche von allen bekannten Cynarocephalen durch die vollkommen kahlen Narben und die horn- artige, dicke, äussere Samenhülle, von den Cardui- neen aber , zu welchen sie die meiste Verwandtschaft besitzt, durch kahle Staubfäden abweicht. — Wir glauben durch das Gesagte hinlänglich den Werth eines Werkes bezeichnet zu haben , dessen Fortsetzungen gewiss jeder Botaniker mit uns als einen neuen Gewinn für die Wissenschaft sehnlichst erwarten wird. 69 Lipsiae in commissis apud Leopoldum Voss 1842 : Anemonarum Revisio auctore Gr. A. Pritzel. Accedunt Tabulae sex. 142 pag. in 8. m. Die Anemonen, eben so zierliche als ansehn- liche und daher leicht unterscheidbare Gewächse, sind gleichwohl von den Autoren in ihrer systema- tischen Anordnung noch nicht übereinstimmend be- handelt worden , wozu auch die Neigung vieler Ar- ten , Bastarde zu erzeugen , nicht wenig beigetragen haben mag, wesswegen eine erneuerte Revision nicht unzweckmässio" erscheint. Wir freuen uns in der vorliegenden eine sehr gelungene Ausführung derselben zu finden, und zweifeln nicht, dass sie das botanische Publikum eben so sehr mit Theilnahme aufnehmen werde, als wir sie mit Befriedigung und Belehrung durch- gesehen haben. Der Verf. entwirft zuerst den vollständigen Character der Gattung Anemone, womit er auch nach D e C a n d o 1 1 e Pulsatilla und Hepatica ver- einigt, und spricht dann über die Arzneikräfte und geographische Verbreitung derselben. Es ergibt sich daraus folgende interessante Zusammenstellung, in welcher die erste Reihe die Zahl der Species im Allgemeinen , die zweite aber die der jedem Erdtheile eigentümlich zukommenden Arten angibt. Europa ... 20. — 3. Asien . . . 44. — 29. 70 Amerika . . . 26. — 10. (Nord-Amerika 16. Süd-Amerika 10.) Afrika ... 5.-3. Neuholland . . 1. — 1. Ein Verzeichniss der Herbarien, von welchen der Verfasser Einsicht nehmen konnte, lässt uns das reiche Materiale erkennen, das ihm bei der Be- arbeitung seines Werkes zu Gebote stand. Die 73 Arten der Gattung sind nach DeCan- dolle in 7 Sectionen vertheilt. Die lste Sectio, Pulsatilla, (Campanaria Endl. Eu-Pulsatilla Ledebour) enthält 17 Arten,, unter denen Anemone vernalis oben ansteht, und bei welcher wir ein für allemal bemerken, dass sie wie alle anderen, zuvörderst mit einer neuen voll- ständigen Diagnose, dann mit Citaten aller beach- tenswerthen Schriftsteller, einer ausführlichen Be- schreibung, vollständiger Angabe der distributio geo- graphica, Hinweisung auf Abbildungen und Herba- rien, Angabe der Blüthezeit, Mittheilung von Pro- vinzialnamen und mehreren zweckmässigen Bemer- kungen versehen sey. Bastarde von dieser Art sind: Pulsatilla vul- gari-vernalis , P. intermedia Lasch , P. vernali- pratensis Lasch. Als merkwürdig müssen wir in Erinnerung bringen , dass diese Art sowohl im flachen Lande, als auch in den höchsten Alpen vorkommt, wie sie denn vom Baron v. Weiden beim Hospi- 71 tiuiri vom St. Bernhard in einer Meereshöhe von 8000' und zwar am 24. Mai schon Mühend ange- troffen wurde. Aus letzterer Angabe mag auch hervorgehen, dass sie als erste Frühlingspflanze in den Alpen zwar noch im Mai blühend gefunden wird, was aber schwerlich im Juni, noch weniger im Juli der Fall seyn dürfte. Zu dem tyrolischen Provinzial- namen „Eselsglocken" mag auch noch der kärnthneri- sche „Gänserle" hinzugefügt werden , wozu die gelb- liche Pubescenz der Hüllen und Blumen Gelegenheit gegeben haben mag. Bei der 2ten Art, der A. Hal- leri All. , sind folgende Abtheilungen : a. villosissima als die Haller'sche Hauptform aus der Schweiz, dann ß. bohemica , wozu A. Halleri aus Böhmen, dann die A. Hachelii Pohl gezogen wird, ferner y. auricoma , die auf der Freimannsheide bei München und der Türkenschanze bei Wien vorkommt, dem Verf. selbst aber noch zweifelhaft zu seyn scheint; endlich £. styriaca , die von Baron v. Weiden, Dr. Maly und andern neuerlichst in Steyermark aufgefunden , und als A. Hackelii bestimmt wurde. Der Verf. hat über alle diese Gegenstände ausführ- lich commentirt und sie zu erläutern gesucht, wobei wir ihm mit Aufmerksamkeit gefolgt sind, und seine Ansichten theilen. Nur bei der vierten Obs., nach welcher A. patens in Sturm Fl. 46. Heft als A. Pulsatilla angesprochen wird, möchten wir die Meinung aufstellen, dass die Figuren der Blumen m und ß. ganz richtig seyen , dass aber die Blätter 72 einer andern Pflanze , wahrscheinlich der A. Pulsatilla angehören. Die 3te Art A. cernua Thunbg. aus Japan ist bei Zucc. und Siebold Flor. Japou. Tab. 4. abgebildet. — 4. A. patens L. , davon werden folgende hybride Formen und Varietäten aufgestellt: 1. patenti-pratensis Lasch, 2. sub- inter media Lasch, 3. var. jiaccida, 4. multifida, et 5. elongata, grösstentheils in Blättern abweichend, dann wird aber auch noch der sehr verschiedeneu Blumenfarbe erwähnt. Die 5te Art ist A. flaves- cens Zucc, (conf. Flora 132(i. p. 371.) aus Sibirien. — 6. A. Pulsatilla L. Die bekannte sogenannte Oster- blume oder Küchenschelle, die nach dem Verfasser ausserordentlich in der Blumenfarbe und den Blätterab- schnitten abändert , wie solches bereits von C a n d o 1 1 e bemerkt worden, wovon jedoch in unserer Gegend wenig beobachtet wird, ausser einer var. laciniata, an welcher die Blumenblätter mehr oder weniger zerschnitten sind, wie sie der Verf. auch bei nach- folgender Art der 7. A. Bogenhardiana Rchb. an- gibt, mit Vergleichungen von Flora 1837 p. 251. und 1840 p. 74. und mit Zuziehung von A. tenui- folia Schleich. Diese wächst vorzüglich in Khein- Preussen, auf Hügeln am Rhein und an der Nahe, scheint aber auch in der Schweiz vorzukommen. In Frankreich ist sie gemein , und wird als A. Pul- satilla angesehen, von welcher sie wesentlich, und unter andern dadurch verschieden ist, dass Blätter und Blüthen zugleich erscheinen. Sehr schöne Ab- 73 bildungen finden sich in Reichen b'ach's Icones Fl. germ. Cent. 4. 8. A. montana Hpp. Vorzüg- lich in südlichen Gegenden , Tyrol, Triest, und in dem angrenzenden Italien einheimisch , und bei R e i c h e n- bach und Sturm abgebildet. Sie ist bisher viel- fältig verwechselt und Shells für A. Pulsatilla oder auch für pratensis gehalten worden. Bei der 9ten Art. der Anemone pratensis Linn., linden sich als formae hybridae , varietates , vel formae nachstehende : 1. P. affinis Lasch. 2. var. cylindriflora , häufig in Norddeutschland, 3. var. patula, die besonders in Böhmen einheimisch ist, 4. var. intermedia mit dem Syn. A. intermedia Schuttes, wovon in den Reichenb. Icones eine Abbildung vorhanden ist. Diese Form bedürfte wohl noch genauerer Unter- suchungen über ihre eigentliche Stellung im Systeme. Endlich die 5te var. chlorantha, diejenige nämlich, welche Dr. Richter bereits vor zehn Jahren bei Boizenburg entdeckte und bekannt machte, worüber auch Flora 1832 p. 535. nachzusehen ist. Die A. pratensis findet sich bekanntermassen vorzüglich im nördlichen Deutschland, kommt aber nach unserm Verf. auch in südlichen Gegenden, in Mähren, Oester^ reich, Ungarn vor. Wir würden die letztern An- gaben fast bezweifeln, und eine Verwechselung mit A. montana vermuthen, wenn nicht die Störk'sche Abbildung, die der Verf. für gelungen erklärt, den Gegenbeweis lieferte. Uebrigens sind die Aehn- lichkeiten mehrerer Arten nicht zu verkennen, wie T4 sich schon mehrere Schriftsteller darüber geäussert haben. — Anemone älbana Stev. vom Caucasus, dem Altai und Baikal, wo sie mit weissen, gelben und blauen Blumen vorkommt, dann A. Bungeana C. A. Meyer, aus Sibirien, A. Wallichiana Royle aus den Himalaya- Gebirgen, A. dahurica Fisch. und A. chinensis Bunge machen den Beschluss dieser Section. Die 2te Section, Preonanthus , begreift die A. alpina L. in sich , wozu A. grandiflora Hoppe, apiifolia et Burseriana Scop. als Synonyme, und die var. sulphurea, die P. lutea C. Bauh. Wul- fen et alior. gezogen werden. Ohne Zweifel eine der am meisten verbreiteten Arten , wesswegen auch mancherlei Abweichungen vom Normaltypus und viele Verschiedenheiten je nach dem Boden und der Unter- lage nachgewiesen sind. Unsere Erfahrung ergibt, dass die wahre A. alpina dem Urgebirge eigen sey, die A. grandiflora aber auf Kalk und Granit zu- gleich vorkomme. Die 3te Section, Pulsatilloides DC, enthält A. capensis Lam. , A. tenuifolia DC. und A. al- chemillaefolia E. Meyer, die sämmtlich auf dem Cap zu Hause sind. Sect. 4. Anemonanthea DC. 19. A. coronaria L., 20. A. fulgens Gay, 21. A. hortensis L., 22. A. palmata, sind meistens als Zierblumen in mancherlei Formen durch Cultur in unsern Gärten bekannt und in wärmeren Regionen einheimisch; 75 nur allein die A. hortensis (A. stellata Lam.) aus Istrien und Dalmatien kann der vaterländischen Flora zugezählt werden. Es folgen A. decapetala L. aus dem mittägigen Amerika, Peru, Chili und Brasilien, A. sphenopylla Kz. Popp, als ein Ergebniss der Reise Pöppig's nach Chile, A. caroliniana Walt, aus Nordamerika, A. Berlandierii n. sp., die von Berlandier in Texas entdeckt wurde und hier abgebildet ist , A. triternata Mahl aus Monte- Video, Brasilien, Peru, A. formosa Spreng, aus Asien, A. biflora DC. aus dem Oriente, A. parviflora Michau.T, im nördlichen Amerika, Asien. A, bal- densis L. die bekannte, niedliche in unsern Urge- birgen sehr verbreitete Art, deren Blumenblätter auf der äussern Seite gewöhnlich röthlich angelaufen sind, was bei der ähnlichen A. alpina bläulich er- scheint. Es folgt A. sylvestris L. , die hie und da auch in Deutshland ziemlich verbreitet ist, aber nie auf Alpen vorkommt. A. albaJuss. ist die kleinere Varietät dieser Art. A. apennina, davon die var. parvida DC. dem Verfasser eine eigene Art zu seyn scheint. Diese in den Apenninen zuerst ent- deckte, aber auch im übrigen Italien vorkommende Art findet sich in unsern Gebirgen nicht vor, wohl aber soll sie sogar in Belgien einheimisch seyn. A. crassifolia Hook. , aus Van Diemensland, A, si- birica L. , Sibirien , A. deltoidea Hook. , von Doug- las in Columbien entdeckt. A. Richardsoni Hook. aus dem nördlichen Asien uud Amerika, Sibirien, 76 Grönland. A. trifolia jL., bekanntlich in den süd- lichen Gegenden unseres Vaterlandes verbreitet, und hie und da (Kirschbaumer Alpe) ins Gebirge hinauf- steigend. Die von Dr. Graf in Flora 1837. p. 660. angegebene sogenannte Uebergangsform ist auch von unserem Verf. beobachtet und als solche bestä- tigt worden. A. minima DC. aus Virginien wird als ganz kleine Varietät bald von A. trifolia, bald von A. nemorosa betrachtet. A. umbrosa C. A. Meyer aus Sibirien. A. nemorosa L. Hinläng- lich bekannt und sehr verbreitet durch ganz Eu- ropa, Asien, Amerika. Von Aen mancherlei For- men, die diese gemeine Art darbietet, macht der Verf. folgende bemerkbar. 1. rubra. Wir finden diese vorzüglich in subalpinen Gegenden. 2. coeru- lea^ von Zeyher am Rhein aufgefunden. 3. sul- phnrea (A. nemorosa flava Peter, fl. ups. p. 407.) 4. bifiora, 5. parviflora, Q.hirsuta, 7. semiplena mit 9 — 13 sepalis, aus Schlesien. Als eine me- tamorphosis insignis führt der Verf. die von Nees v. Esenbeck in Isis 1818. p. 1003. und die im Mus. Senck. vol. II. p. 37. beschriebene an. — A. altaica Fisch, vom Altai, zwar mit obiger ver- wandt, doch sehr verschieden. A. isopyroides Juss. Vaterland unbekannt und selbst die Art zwei- felhaft. Auch diese ähnelt unserer nemorosa. A. Fischeriana DC. aus Sibirien. A. ranunculoides L. bekannt genug und sehr verbreitet , nach W a h 1 e n b g. bis zu 4000' hinaufsteigend. Der Verf. bemerkt 77 dass eine einblüthige Form sehr selten sey, und wenn sie erscheine, es auf Abortus des zweiten Blüthenstengels beruhe. Wegen einigen andern Monstrositäten wird auf Mus. Senck. II. S. 41. und Isis 1819. p. 1035. hingewiesen. A. coerulea DC. aus Sibirien. Verwandt mit unserer nemorosa et ranunculoides. A. uralensis , am Ural von Fischer aufgefunden. A. reflexa Steph. aus Sibirien. A, an- tucensis Kz. Popp. Von Popp ig in Chili ge- sammelt. A, Wightiana Hook. Von der Insel Ceylon und den Bergen von Neelgherries. A. dis- color Royle auh den Gebirgen des Himalaya. A. Sellovii n. sp. Von Sellow in Brasilien gesammelt und vom Verf. nach Exemplaren im Berliner Her- bar bestimmt und beschrieben. Die Sectio 5. Anemonospermos zählt lauter ausser Europa wachsende Arten auf, davon wir nur diejenigen namhaft machen , die in D C. Syst. et Prodr. noch nicht abgehandelt worden, als: A. cy- Undrica Gray aus Nordamerika. A. barbulata Turcz. in Bull, de la Soc. de Mose. 1837, p. 149. aus China. A. elöngata Bon. in Prodr. Fl. Nepal, p. 194. Von Wal lieh in Nepal gesammelt. A. aequinoctialis Poepp. Frag. Syn. p. 27. aus Peru. A. obtusiloba Don. in Prodr. Fl. Nepal, p. 194. Ebenfalls von W a 1 1 i c h in Neapel gesammelt. A. villosa Royle und A. tetrasepala Royle , beide aus den Himalayagebirgen und in den Illustr. of the 78 Botan. of the Himal. Mount. Vol. 1. fasc. 2. p. 52 — 53. beschrieben. Sectio VI. Homalocarpos enthält unsere A. nar- cissiflora, die durch Europa, Asien und Amerika verbreitet ist, in Deutschland in eine Höhe von 4000' — 7000' hinansteigt und vorzüglich den Kalkalpen angehört. Die A. umbellata Willd. und mit ihr die fascicuJata Vahl wird hieher gezogen. — A. baicalensis Turcz. Catal. baic. Nr. 22. Ledeb. fl. ross. I. p. 17. ist in Sibirien zu Hause. A. polyan- thes Von. in prod. fl. Nepal, p. 194. ist von Wal- lich in Nepal gesammelt. Endlich A. hepaticae- folia Hook. Icon. pl. vol. I. t. 1. ist im mittägigen Amerika zu Hause. Die VII. Sectio Hepatica Spreng, enthält die A. Hepatica , die in Europa wie in Amerika ge- mein ist, und bei uns bis zu 5000' Seehöhe hinauf- steigt, wo sie vorzüglich Kalkgegenden bewohnt. Einige Anemones non satis notae, so wie andere incertae sedis et quoad genus dubia, dann solche, die jetzt andern Gattungen angehören, machen mit dem vollständigen Index specierum et synon. den Beschluss dieses lehrreichen Werkes, in welchem vorzüglich die distributio geographica der einzelnen Species ausführlicher als in irgend einem andern Werke behandelt worden ist. Die Abildungen beziehen sich Tab. 1. auf A. Halleri bohernica, und Tab. 2 — 3. auf Blätter- formen von derselben und von A. Pulsafilla, pro- 79 tensis und patens. Tab. 5. zeigt A. chinensis und Tab. 6. stellt die neue A. Berlandieri dar. Glogaviae sumtibus Prausnitzianis, 1841: Florae Africae australioris illustrationes monogra- phlcae. Scripsit C. G. Nees ab Esenbeck, Ac. Caes. L. C. naturae curiosorum Praeses, Professor Vratislavieasis. I. Gramineae. XX. et 490. pag. in gr. 8. In dem Maasse , als durch den Unternehmungs- geist und den beharrlichen Fleiss wackerer Reisen- der die botanischen Schätze fremder Welttheile den europäischen Herbarien zufliessen, gewinnen auch die Gelehrten, welche Verhältnisse und Pflichten in der Heimath zurückhalten, allmählich Gelegenheit, die Ergebnisse dieser Reisen mit der dem Sammler selbst nicht immer zu Gebote stehenden Müsse zu studiren und durch genaue Erläuterungen zum Ge- meingute der Wissenschaft zu erheben. Von vielen aussereuropäischen Ländern hat sich in dieser Be- ziehung ein so reiches Materiale angesammelt, dass allerdings schon jetzt der Versuch gewagt werden kann, die neueren Erfahrungen an die älteren Be- obachtungen der Vorgänger zu knüpfen und diesel- ben zu Vegetationsgemälden, wie sie eine Flora bieten soll, zu vereinigen. Zu diesen reich ausge- beuteten Florengebieten gehört unter andern auch das südliche Afrika , vom Vorgebirge der guten Hoff- 80 iiuiig an gegen den Aequator bis zum 28sten Grad der Breite, eine Länderstrecke, welche seit dem Erscheinen von Thunberg's Flora capensis vor- züglich durch Drege, Eck Ion und Zeyher mit ebenso vielem Eifer als günstigem Erfolge durch- forscht wurde, und deren vegetabilische Schätze seitdem der Gegenstand mehrerer kleineren, theils von den Sammlern selbst, theils von E. Meyer, v. S c h 1 e c h t e n d a 1 u.a. herausgegebenen Schriften, keineswegs aber einer umfassenderen Arbeit ge- worden sind, wie sie der Verf. durch gegenwärtiges Werk zu liefern beabsichtigt. Diese soll nicht nur die Flora des bezeichneten Theiles von Südafrika vollständig, so weit sie bis jetzt bekannt ist, vorführen, sondern auch durch ausführliche Beschreibungen und Erläuterungen Jenen, die entfernt von andern literarischen Hülfsmitteln, an Ort und Stelle dieselben Forschungen anstellen und fortsetzen wollen, den Mangel einer nur schwie- rig und mit grossen Kosten herbeizuschaffenden Bi- bliothek ersetzen. Der Verf. liefert uns im vorlie- genden Bande zwar nur die Familie der Gräser auf diese Weise bearbeitet, gibt uns aber auch das Versprechen, demselben bald einen zweiten mit den Familien der Cyperaceen , Restiaceen und Juncaceen nachfolgen zu lassen , und eröffnet somit die ange- nehme Aussicht, nach und nach durch ihn alle Fa- milien der capischen Flora in ähnlichen monographi- schen Bearbeitungen erläutert zu erhalten. 81 Literaturbericht Nro. 6. 1842. Als Einleitung ist diesem Bande eine Abhand- lung über die phytographische Eintheilung des ab- gehandelten Florengebietes, so wie über die Höhen der Orte über dem Meere Torausgeschickt. Sie stellt einen gedrängten Auszug aus der bekannten Arbeit E. Mey er's über denselben Gegenstand dar und ist vorzüglich zur näheren Verständigung der dem vorliegenden Werke beigegebenen phytographischen Tabellen bestimmt. Dann folgen die Gattungen der Gräser mit ausführlichen natürlichen Characteren, und unter jeder derselben sogleich die dazu gehö- rigen Species imit durchaus neuen, schneidenden Diagnosen, Synonymen, Stand- und Fundorten und kurzen Erläuterungen. Um einen Begriff von dem Reichthum dieser Flora zu geben, begnügen wir uns, die Anzahl der Arten jeder abgehandelten Gat- tung anzugeben, und die neuen darunter namentlich aufzuführen. I. Graminme heteroclinae. Der gemeinschaft- liche Character für diese Hauptabtheilung der Gräser wird folgendermassen festgestellt: Spiculae non nisi in dioicis uniflorae, reliquis biflorae, altero flosculo neutro aut masculo uni- aut bivalvi inferiori, altero aut femineo , aut hermaphrodito , nunquam non bivalvi superiori. Trib. I. Phalarideae* Phalaris L. 2 Sp. neu: P.- caesia. — Hierochloa GmeL, womit der Verf. auch Ataxia RBr. als subgenus vereinigt, 6 3 Sp. , Ecklonii, Tongo und Dregii. — Holcus L. 1 Sp. H. setiger. — Trib. II. Paniceae. Paspalus Flügg. 1 Sp. — Tricholaena Sehr ad. 4 Sp. T. tonsa, rosea, capensis, arenaria. — Panicum L. (einschliesslich Digitaria und Echhtochloä) 47 Sp. P. monodactylum , phaeocarpum , diagonale . diversi- nerve, Zeyheri, argyrograptum, Meyerianum , meso- comum, Dregeanum , Ecklonii, laticomuin, hyme- niochilum, Lindenbergianum , nigrirostre, dann auch P. reguläre aus Guinea. Als europäische Bekannte treffen wir P. verticillatum , glaueum und Grus galli. — Oplismenus RBr. 1 Sp. — Bluffia N. ab E. I Sp. — Stenotaphrum Trin. 1 Sp. — Rhynche- lythrum iV. ab E. 1 Sp. R. Dregeanum. — Gym- nothrix RBr. 4 Sp. G. uniseta, sphacelata. — Pen- nisetum RBr. 1 Sp. — Penicillaria Willd. 1 Sp. — Tragus Hall. 2 Sp. , worunter auch der euro- päische T. racemosus. — Antephora Schreb. 1 Sp. A. pubescens. — Trib. III. Tristeginae. Arundi- nella Radd. 2 Sp. A. rigida et Ecklonii. — Trib. IV. Sacchareae. Sorghum Pers. 4 Sp. S. Usorum. — Jmperata Cyr. 2 Sp. — Eulalia Knth. 1 Sp. — Erianthus Mich. 3 Sp. E. Sorghum, Ecklonii und capensis. — Elionurus Knth. 2 Sp. E. thymio- dorus et argenteus. — Spodiopogon Tr. 1 Sp. ar- cuatus. — Lipeoccrcis Tr. 1 Sp. — Trachypogon Tr. 1 Sp. — Heteropogon Pers. 3 Sp. H. filifolius, truncatus. — Andropogon L. 13 Sp. A. eueomus, amplectens, appendiculatus. ceresiaeformis, Dregea- 88 dus, bicolor, lepidus, intonsus, nardoides. — An- thistiria 3 Sp. A. argentea. — Monerma PB., die auch im südlichen Europa vorkommende M. subulata. — Lodicularia PB. 1 Sp. II. Gramineae hoinoclinae* Spiculae conforme9, flosculo uno vel pluribus hermaphroditis , aut ubicun- que accedunt flosculi steriles et iniperfecti vel rudi- mentales, his semper snperioribus. Trrb. V. Phleoi- deae. Chondrolaenea JV. ab E. 1 Sp. Ch. phala* roides mit dem Synonym Phalaris dentata Linn. — Fingerhuthia N. ab E. 2 Sp. F. ciliata, sesleriae- formis. — Per otis Axt. 1 Sp. Trib. VI. Agrosti- deae. Polypogon Desf. P. strictus und der südeuro- päische P. monspeliensis. — Podosaemum Link. 2 Sp. , P. angustum et lachnanthum. — Colpodittm Trin. 1 Sp. C. pusillum. — Agrostis PB. 1 Sp. — Sporobolus RBr. 11 Sp. S. Matrella, albicans, fimbriatus , discosporus, centrifugus, ioclados. — Calamagrostis Adans. Unsere deutsche C. epigeios Knth. — Trib. VII.' Stipeae. Lasiagrostis Lh. 2 Sp. St. parvula. — Stipagrostis N. ab E. 3 Sp. St. Dregeana, geminifolia. — Arthratherum PB 10 Sp. A. vestiturn, Zeyheri, Schimperi, lutescens, ohtusum, subacaule, brevifolium, namaquense. — Chaetaria PB. 5 Sp. Ch. curvata, bipartita, Fors, kolii. — Trib. VIII. Oryzeae. Leersia Sw. 1 Sp. — Maltebrunia Knth. 1 Sp. M. prehensilis. — Oryza L. 1 Sp. , die gewöhnliche 0. sativa, aber nur kultivirt. — Ehrhart a Thurib. 24 Sp. E. vari- 6* 84 cosa, ovata, undulata, stricta, barbinodis, Micro- laena, dura, triandra, pusilla, paniciformis , rupestris setacea. — Trib. IX. Pappophoreae. Enneapogon Desv. 2 Sp. — Trib. X. Chlorideae. Ctenium Panz. 1 Sp. C. concinnum. — Ilarpeehloa Knth. 1 Sp. — Chloris Siv. 2 Sp. — Cynodon Rieh. 4 Sp. C. incompletus, aueb der deutsche C. Dactylon. — Microchloa RBr. 1 Sp. M. Caffra. — Eustachys Desv. 1 Sp. — Dactyloctenium Willd. 1 Sp. — Eleusine Gärln. 2 Sp. — Leptoehloa PB. 1 Sp. L. grandiglumis. — Diplaehne PB. 8 Sp. D. livida. Eleusine , capensis , andropogonoides , nana. — Spar- tina Schrei). 1 Sp. S. capensis. — Trib. XI. Ave- neae. Anisopogon 1 Sp. A. capensis. — Tristaehga iV. ah E. 2 Sp. T. simplex. - Triraphis RBr. 1 Sp. T. capensis. — Aira L. Nur unsere deutsche A. caryophyllea. — Eriachne RBr. 7 Sp. E. Eck- lonii, tuberculata, pallida, ampla, microphylla, Steu- delii. — Danthonia DeC. 53 Sp. D. mutica, hir- suta, porosa. airoides, patula, cyatophora, scabra, densifolia, filifonnis, elegans, Buekeana, propinqua, niicrantha, rupestris, barbata, angustifolia, viseidula, eriostoma, longiglumis, speciosa, beptamera, cirrhu- losa, crispa, Lima, angulata, Dutans, collinita, tri chotoma, denudata. pumila, tenella, setosa, holci- foriuis, glauca, curva. rufa, decora. cineta , papposa, disticha. — Trichoptciy.v N. ab E. 1 Sp. T. Dre- geana. — Chavtobromus N. ab E. 5 Sp. Ch. fas- cicularis. intereeptus, Dregeanus. —~ Trisetum Vers. 85 6 Sp. T. barbatuin, imberbe, longifolium , Steudelii? birtum. — AvenaL. 4Sp., nämlich die bekannten A. sativa, orientalis, fatua und hirsuta. — Trib. XIII. Arundineae. Phragmites Trin. 3 Sp. P. capensis, nudus und unser gewöhnlicher P. communis. — Donax PBv. 1 Spec. nämlich unser europäischer D. arun- dinaceus. — Trib. XIV. Triticeae. Hordetim L, 3 Sp. , worunter auch H. murinum und coeleste, — Lolium temulentum L. — Tritieum L. compactum Host, und junceum PB. — Trib. XV. Festuceae. Brizopyrum Link. 4 Sp. P. alternans, acutiflorum. — Tetrachne JV. ab E., neue Gattung für Poa glomerata Thunb. , welche nun T. Dregei genannt wird. — Poa L. 3 Sp. Als alte Bekannte finden wir hier P. annua und bulbosa mit der Var. vivi- para: neu ist P. binata. — Sclerochloa PB. 2 Sp. nämlich die europäische S. arenaria N. ab E. (Gly~ ceria distans Wahlenb.) und die neue S. angusta. — Eragrostis PB. 29 Sp. E. procumbensj scle- rantha, plana, planicnlmis, gummißua, Horneman- niana, subulata, porosa, Lehmanniana , capillifolia, homomalla, bicolor, Namaquensis. brizantha, Lap- pula; auch die europäische E. megastachya. — Briza L. 3 Sp. , darunter B. virens und B. maxima. — Melica N. ab E. 3 Sp. M. ovalis. — Schismus PB. 4 Sp. S. ovalis, brevifolius, scaberrimus. — Airochloa Lk. 2 Sp. — Koeleria Lk. nur die eu- ropäische K. phleoides. — Dactylis L. 1 Sp. D* paucinervis. — Lasiochloa Knth. 7 Sp. L. obtusi 86 folia, ovata, utriculosa. — Urochlaena N. ab E. U. pusilla. — Cynosurus PB. 1 Sp. — Vulpia Gm. 2 Sp., darunter die deutsche V. bromoides. — Festuca L. 3 Sp. F. caprina, costata. — Cera- tochloa PB. 1 Sp. — Bromus L. 6 Sp. B, lep_ toclados, speciosus , auch die bekannten B. arvensis und erectus. — Brachypodium PB. 2 Sp. B. llexum. — Trachynia Lk. 1 Sp., die bekannte Festuca distachyos Schrad. — Trib. XVII. Bambuseae. Bambusa Schreb. 1 Sp. — Nastus Juss. 1 Sp. N. tessellata. Es entziffert sich hieraus eine Summe von 359 südafrikanischen Gräsern, worunter weit über die Hälfte (193) neu und hier zuerst beschrieben sind, und wovon nur 31 auch in Europa vorkommen. Die beigegebenen 4 phytographischen Tabellen sind, mit Ausnahme der 4ten, von Drege her- stammenden , von Beilschmied mit gewohnter Genauigkeit ausgearbeitet und umfassen I. die Ver- keilung der südafrikanischen Gräser in den von Drege aufgestellten Regionen und Distrikten ; II. die Verhältnisszahlen derselben unter sich ; III. ihre Ver- keilung auf den verschiedenen Höhen , und IV. einen Blüthenkalender derselben. Dem Vernehmen nach dürfen wir demnächst einem zweiten Bande dieses trefflichen. Werkes, welches die südafricanischen Cyperaceen , Juncaceen und Restiaceen enthalten soll , entgegensehen. 8* Quelques observations sur In famille des Alsi- neesy par le Dr. Godron. Nancy 1842. 22 pag. 8. Der durch seine Arbeit über die Wasser -Ra- nunkelu dem botanischen Publikum bekannte Pro- fessor an der medicinischen Secundär-Schule zu Nancy, Dr. Godron, übergibt hier, als Auszug aus den Meinoires der naturforschenden Gesell- schaft dieser Stadt eine recht interessante Arbeit über einige Alsineen; dass er bei näherer Fest- stellung einiger Genera das Rechte getroffen, wird wohl Niemand in Absprache bringen. Folgender Auszug aus seiner Arbeit mag zum Belege dieser Behauptung dienen. Das Bestreben der Naturforscher muss darauf hinausgehen, Einfachheit in die Classificationen zu bringen; die zu einem Genus vereinigten Species müssen schon äusserlich einen gewissen Grad von Verwandtschaft anzeigen, wenn eine wahrhaft na- türliche Eintheilung erzweckt werden soll. Wendet man diese Grundsätze auf die in neuerer Zeit mannigfach bearbeiteten Alsineen an , so wird man erkennen, dass, was eine schärfere Trennung der Gattungen betrifft, sie noch Manches zu wünschen übrig lassen. Wenn es nach der Linneischen Eintheilung nicht unschwer ist, die verschiedenen Pflanzen der Familie in ihren^ Gattungen unterzubringen, so ist auf der andern. Seite nicht zu läugnen, dass die 88 Linneischen Genera nichts weniger als natürlich sind, weil die Zahl der Blüthentheile mannigfachen Abänderungen unterliegt, die genau berücksichtigt zu werden verdienen. Erst Wahlenberg fing an, einiges Licht in das Dunkel zu bringen; in neuerer Zeit haben besonders die Arbeiten der Deutschen, eines Fenzl, Koch, Reichenbach, Bartling, Meisner sich vielfach mit den Alsineen beschäf- tigt: aber die divergentesten Ansichten sind dabei zu Tage gekommen; man ist so weit gegangen, dass man nicht einmal mehr darüber einig ist, wel- che Genera, welche Species zu den Alsineen ge- zählt werden sollen, so dass man die Portulaceen und Paronychien auf Unkosten der Alsineen be- reichert hat. Der Hauptpunkt des Streites hierüber beruht auf der Insertion der Staubfäden: während die Einen die Jussieu'sche hypogynisehe Einfügung derselben annehmen, wollen Andere, dass dieselbe perigynisch sey. Diesen Punkt suchte der Ver- fasser daher vor Allem zu erledigen und er that es so viel als möglich an frischen Pflanzen. Im Jahre 1816 kündigte A. de St. Hilaire an, P o 1 1 i ch's Stellar ia aquatica habe perigynische Staubfäden und gründete vorzüglich hierauf sein Genus Larbrea. 1824 nahm Gay denselben Bau bei Cherleria an; Reichenbach und Meisner zogen eben dahin die mit Nebenblättchen versehenen Arenarien und Spergulen, Stellarla crassifolia und Honckenya peploides. 89 Reichenbach führte diese Ansicht consequent durch, indem er diese Pflanzen von den Thalami- floren weg zu den Portulaceen zog. Dadurch wurde Larürea aquatica, die lange war mit St. graminea und glauca in eine Species vereinigt wor- den, nicht nur in ein anderes Genus, in eine an- dere Familie, sondern sogar in eine andere Classe untergebracht, eine bisher beispiellose Thatsache. Meisner, der die perigynische Einfügung bei den- selben Arten wie Reichenbach annahm, suchte dem angedeuteten Uebelstande dadurch zu entgehen, dass er Cherleria, Honclienya und Larbrea bei den Alsineeu stehen Hess. Sollte dieser Schriftsteller allein durch das Vorhandenseyn der Stipulen sich veranlasst gesehen haben, die mit diesen Organen versehenen Arenarien und Spergulen bei den Paronynichieen unterzubringen ? Hier bemerken wir aber mit K o ch (syn. p. 109), dass die Nebenblätter allein keinen Gattungscharakter ausmachen können, weil in sehr natürlichen Gattungen, z. B. bei Helianthemum sti- pulirte und stipulenlose Arten vorkommen. Gehen wir aber in eine nähere Untersuchung der lnsertionsfrage ein, so finden wir, dass, wenn obgenannte Gattungen perigynische Staubgefässe hätten, der Kelch einblätterig und die Staubfäden an ihrer Basis mit demselben verwachsen seyn müssten; nun ist diess aber zuverlässig nicht der Fall. Eine nähere Untersuchung der verschiedenen Pflanzen zeigt uns, dass die Einfügung bei den- 90 selben gerade wie bei den übrigen Alsineen , d. h. hypogynisch ist. Es ist aber leicht zu ermitteln, was zu der ir- rigen Ansicht, die Alsineen seyen zum Theil peri- gynisch, Anlass gegeben hat: die Staubfäden sind nämlich bei allen Alsineen an ihrer Basis in einen kleinen drüsigen Ring vereinigt; bei Larbrea aqua- tica ist das Receptaculum stark verbreitert und in einen Trichter vertieft, in dessen Grund das Ova- rium; der drüsige Ring der j Staubfäden sitzt am Rande dieses Receptakels, so dass eine beträcht- liche Entfernung zwischen dem Einfügungspunkte der Staubfäden und demjenigen des Ovariums exi- stirt. Auf ganz ähnliche Weise sind die Staubge- fässe eingefügt bei den mit Stipulen versehenen Are- narien und Spergulen, wie bei CherJeria und Hon- ckenya. Bei den übrigen Alsineen hingegen umgibt der drüsige Ring der Staubgefässe unmittelbar den Punkt, durch welchen das Ovarium auf dem Frucht- boden festsitzt. Dieser Unterschied ist sehr kon- stant; er ist wichtig als Gattungscharakter, und scheint uns bei der Festsetzung der Gattungen, welche die Alsineen bilden , höchst berücksich- tigungswerth. Hier einige Bemerkungen über ge- wisse Gattungen der Alsiueen-Familie. Sagina, Dieses Genus hat die meisten Ver- änderungen erlitten in Folge der Unsicherheit, wel- che über die Gattungscharaktere herrschte. In sei- nen Species hatte L i n n e dasselbe aus S. pro- 91 cumbens und erecta gebildet; apetala kam in der Mantissa dazu, später wurden S. maritima Bon. und muscoides Fröl. beigefügt. Ehr hart trennte da- von Ä. erecta und bildete daraus Moenchia. Presl und Fenzl haben in neuerer Zeit zu den Saginen die stipellosen Spergulen gezogen, eine Verän- derung, der Koch nicht beistimmte, die er aber in der Flora 1841 p. 503 doch billigt. Allein die Spergulen mit und ohne Stipulen bieten, ausser die- sen Organen, noch andere Unterschiede dar: bei den letztern sind nämlich die Staubgefässe auf den Rand des verbreiterten Fruchtbodens eingefügt, was mit Unrecht sie als perigynisch hatte ansehen machen , während bei den ersteren ( Spergella Reichb.) der drüsige Ring sich unmittelbar unter das övarium anlegt; dieser Umstand, so wie der ganz verschiedene Habitus der beiden Abtheilungen von Spergula, veranlasst uns, sie in zwei verschiedenen Gattungen unterzubringen. Auf der andern Seite sind die stipulenlosen Spergulen den Saginen so ähnlich , dass es oft schwer hält, auf den ersten Blick zu entscheiden, wohin eine Pflanze gehört und dass die meisten stipulenlosen Spergulen den Namen Saginoides er- halten hatten. Bei beiden sind die Blätter fleischig, mehr oder weniger zugespitzt &c. ; die Sepalen bieten ebenfalls denselben Bau dar, die Einfügung der Staubgefässe ist dieselbe, so wie die Kapseln und die Samen. Zwar haben die Saginen 4, die 92 Spergulen 5 Blüthentheile, was aber, bei der Wan- delbarkeit dieser Organe bei den Alsineen, von ge- ringerem Werthe seyn mag: bei einigen Exempla- ren von Sagina apetala und procumbens , so wie bei allen andern Alsineen, haben wir allerlei Ab- änderungen in der Zahl dieser Theile beobachtet; wir sahen viertheilige Spergula subulata und fol- gern daraus, dass die Saginen von den stipellosen Spergulen nicht generisch getrennt werden können; nach diesen Grundsätzen würde der Charakter der Saginen folgender seyn: Capsula subglobosa, in 4 — 5 partitiones profunde divisa; columella brevi, funiculos umbilicales graciles gerente; seminibus re niformibus nitidiusculis, tenuissime reticulatis; stylis numero valvarum capsulae aequalibus; staminibus sub ovarii basin proxime insertis; petalis integris; sepalis ovatis, concavis, enerviis vel subernerviis. — Foliis exstipulatis; pedunculis non refractis. — Se- quitur specierum europaearum enuineratio: Sagina procumbens L. Linnaei Presl (Spergula saginoides L.) Spergella Fenzl (Spergula subulata L.) apetala L. maritima Don. muscoides Fröl. glabra Fenzl (Spergula glabra Will.) nodosa Fenzl (Spergula nodosa L.) Bemerkung. Wir haben Sagina ciliata Fries nicht aufgezählt, weil sie nach unserer Ansicht eine 93 Sagina apetala mit etwas verändertem Kelche ist. Die Kelchblätter nämlich sind nicht mehr stumpf, sondern verlängern und verdünnen sich an der Spitze, die einwärts gebogen und mit einer Stachelspitze versehen ist; diese Form findet sich häufig bei uns und stimmt genau mit den Friessehen Original- Exemplaren imMayers ch e n Herbarium überein. Ich sah mehrere Uebergänge der einen Pflanze in die andere, unter andern eine S. aurito- repens mas. Eine durch starke, grau-seidenhaarige Bekleiduno der Blätter ausgezeichnete Form von Karlowitz: eine andere mit fem. übereinstimmende von Lilienthal. — 3) $. einet eo -repens fem. Bei Karlowitz, etwa 4 Sträucher auf einem Räume von 12 □'• Stigmata divergentia! — 4) S. cinereo- repens mas. Strauch bei Lilienthal. — 5) K. Sachs. Hofrath und Ritter des K. Sachs. Or- dens für Verdienst und Treue u. s. w. Auch mit dem Titel: des deutschen Botanikers zweiter Band. 460 S. in 8. Wir haben den Titel dieser Flora um so mehr voll- ständig mitgetheilt, als daraus der Distrikt derselben er- hellet, welchen der Verf. in der Flora, wie das Allge- meine derselben, nicht weiter erörtert, indem er sich dieserhalb auf die nächstens im Drucke erscheinende Gäa von Sachsen beruft. Dem Titel folgt die Widmung an Seine Majestät Friedrich August, König von Sachsen, den erhabenen Kenner der Natur, der, wie uns das Vorwort belehrt, auf das Werk selbst einen unmittelbaren Einfluss übte, da Allerhöchstderselbe die Gnade hatte, den Verf. bei der Angabe der Standorte mit Seinen allerhöchsteigenen Erfahrungen zu unterstützen. Wir ersehen ferner aus dem Vor- worte, dass diese Flora schon seit mehreren Jahren vorbereitet war, und dass nur der Wunsch, die be- reits vorhandene Lokaillora noch möglichst benutzen zu lassen, die Verlagshandlung zu keiner Beeilung des Druckes bestimmt habe, bis in der neuesten Zeit ein Umstand eingetreten sey, der eine längere Ver- zögerung desselben, wodurch übrigens nur eine grös- sere Vollendung des Manüscriptes möglich geworden war, unthunlich erscheinen liess. Der Verf. hatte 121 bei der Ausarbeitung seiner Flora vorzüglich den Zweck im Auge, das Aufsuchen und Bestimmen der in derselben vorkommenden Pflanzen so viel als möglich zu erleichtern , und schickt zu diesem Behufe einen Schlüssel zum erleichterten Be- stimmen der Gattung nach Linnee's (Lin- ne's?) Sexualsystem voraus, der sich von andern ähnlichen analytischen Methoden dadurch unterschei- det, dass derselbe nicht auf einzelne Charactere der Gattungen allein basirt ist, sondern immer mehrere, zum Theil selbst auf die Vegetationsorgane bezüg- liche Merkmale in Betracht zieht und jede abwei- chende Gattung, ja sogar jede abweichende Art an allen Orten aufführt, an denen der Anfänger sie suchen dürfte. Hat der Untersuchende die Gaitung gefunden, zu welcher seine Pflanze gehört, so wird er durch die beigesetzte Nummer auf die Stelle hin verwiesen , wo sie gemäss der natürlichen Anord- nung des ganzen Pflanzenreiches zu stehen kommt und wo derselben eine ausführlichere Erläuterung gewidmet ist. Die Anordnung, welcher der Verf. gefolgt ist, beruht auf den einfachen und aus der Natur der Pflanze selbst abgeleiteten Grundsätzen, die derselbe schon an mehreren andern Orten , na- mentlich auch in seinem kürzlich erschienenen Her- barienbuche geltend zu machen gesucht hat. Was die Aufzählung und Behandlungsweise der Arten anbelangt, so konnte leicht vorauszusehen seyn. dass der Verf. die von Andern vorgeschlagene 122 Methode, KocKs Synopsis bei Provinzialfloren zum Grunde zu legen, nicht befolgen würde. Es finden sich daher bei jeder Art Diagnosen, die nicht, wie gewöhnlich, im Ablativ, sondern im Nominativ aus- geführt sind. Wir finden diess nicht unzweckmäs- sig, zumal grösstenteils dabei eine genaue syste- matische Reihenfolge der Theile eingehalten wird und bei jeder Art auf die nächstverwandten die ge- hörige Rücksicht genommen ist. Dass diesem nun noch Wohnorte , Blüthezeit und Dauer hinzugefügt worden, versteht sich von selbst, wobei namentlich die Wohnorte vollständig erörtert sind , so dass die Angabe zuvörderst nicht nur die allgemeine Lage, Bodenart u. s. w. betrifft, sondern solche auch speciell nach den verschiedenen Landestheilen geordnet sind, mit Beifügung der Namen der Finder. Hiebei hat sich vorzüglich ein Sohn des Verfs., Gustav Rei- che nb ach, verdient gemacht und auch weiters bei Aufsuchung der Pflanzen in entlegenen Gegenden, mit dem treuen Gefährten Papperitz, die Vervoll- ständigung der Flora sehr gefördert, sogar eine neue Art, wie weiter unten folgen wird, aufgefunden und bestimmt. Höchst zweckmässig ist übrigens noch überall eine, wenn nicht mehrere, Abbildungen citirt worden, und Dank demFleisse unserer Iconographen, dass diess bei jeder Pflanze geschehen konnte. Dem Plane des Verf. gemäss sollte sein „Ex- cursionsbuch" so compendiös als möglich erscheinen und daher die Bogenzahl eher vermindert als ver- 123 mehrt werdet, wesswegen auch die ..gelehrtthuende Synonymik" u. a. weggeblieben ist. Wenn wir nun auch dieses gut heissen , so müssen wir doch be- dauern, dass diese Regel zu streng befolgt ist und die ehrenwerthen Linn eischen Namen fast ganz aus der Acht gelassen sind, so dass sogar, wenn eine andere Gattung erforderlich wurde, den beibehalte- nen Trivialuamen das übliche und so bedeutungsvolle L. verweigert ist. Ref. hat selbst viele Mühe ge- habt, in dieser oder jener aufgezählten Pflanze die Linneische wieder zu finden. Weiters wird zu bemerken seyn, dass der Verf. ausser den eigentlichen in Sachsen wildwachsenden Pflanzen, auch noch die Garten - und allgemein an- gebaute Pflanzen mitaufgeführt hat, die jedoch durch einen vorgesetzten * ausgezeichnet sind. Obwohl uns nun nicht unbekannt ist, dass dieses Verfahren die Billigung mehrerer Botaniker für sich hat, und auch vielfältig ausgeführt worden ist, so können wir doch hiemit nicht übereinstimmen , indem dasselbe, wie schon ein anderer Rec. irgendwo ausgesprochen, kein Maass und kein Ziel hat, sondern einer be- ständigen Veränderung unterworfen ist. Auch der Verf. scheint diesen Ausspruch nicht verkannt zu haben, indem er an einigen Stellen diese Unberufe- nen in Reihe und Glied stellt, an andern Orten aber ihrer nur in Noten gedacht hat. So z. B. stehen Lupinus albus, hirsutus und lutcus am gehörigen Orte und unter der betreffen- 124 Jen Nro., wahrend z. B. auf pag. 328. bei Aufzäh- lung der Gattung Fragaria nur bloss angemerkt ist, dass in Gärten auch häufig Fr. rirginiana. Fr. grandiflora und Fr. chiloensis angebauet werden. Auch S. 442. ist bei Dianthus der ..bekannten cul- tivirten D. barbat us, plumarius und Caryophyllus" nur in einer Note Erwähnung geschehen. Nach diesen allgemeinen Betrachtungen mag es uns erlaubt seyn, noch einige Einzelnheiten in Au- genschein zu nehmen. Unter Arum maculatum ist die ungefleckte Form , jedoch mit der Bemerkung aufgeführt, dass es imPlauischen Grunde auch gefleckt vorkomme, woraus erhellet, dass der Verf. sein ehe- maliges A. immaculatum hat fallen lassen. Bei Nuphar luteum, so wie bei Nymphaea alba sind einige Formen zur näheren Beobachtung empfohlen, so dass vermuthlich ausser Nuphar Spennerianum und Nymphaea biradiata noch andere Arten vor- handen seyn dürften. Bei der gelegentlich erwähn- ten N. sericea L. muss allerdings dasL. als Lang gelesen werden, obwohl dasselbe sonst bestimmt dem Linne angehört. Unter Poa angustifoliaL. verstellt bekanntlich der Verf. auch P. fertilis Host., effusa Kit. und palustris Roth. , von welchen in seiner Agrost. T. 87. treffliche Figuren dargestellt sind. Neben Koe- leria cristata und glauca ist auch die K. pyra- midata LaM. als Art aufgenommen. Wir haben allerdings bliese schon öfter unter der cristata be- 125 merkt, aber auf ihre Unterscheidungszeichen noch nicht geachtet, was künftighin geschehen , und auch andern empfohlen wird. Eine sehr ausgebreitete, lappigzerth eilte, strohgelbe Rispe macht sie beim er- sten Anblicke kenntlich. Unter den Vigneen findet sich zuerst als ein Beitrag zur Flora germanica die V. repens Beil., welche von Peter mann bei Konnewitz gefunden und als V. disticha floribunda bezeichnet war. Mit nicht geringem Vergnügen finden wir auch hier, was schon früher als Vermuthung in der bot. Zeit, ausgesprochen wurde, Vignea pacifica l)rej. aufge- führt, die ebenfalls schon von Peter mann als V. homalocarpa bestimmt war. Wir möchten in die- ser Hinsicht den Wunsch aussprechen, dass der von Lang vorgeschlagene Name Vignea oder Carex Drejeri geltend gemacht werde. Eine andere, eben- falls zu V. cacspitosa sich hinneigende Form wird als V. neglecta Petermann, und bei Altnaundorf wachsend, angegeben. Auf die neuerlichst von Gay gemachte Bemerkung, dass die wahre Carex caespi- tosa Linn. in der C. stricta Good. zu suchen sey, ist vom Verf. keine Rücksicht genommen worden. Die Gattung Schelhammeria Mönch, ist hier zwi- schen Vignea und Carex eingeschaltet, mit der, wie es uns dünkt, ganz richtigen Bemerkung: „Eine der allernatürlichsten Gattungen im ganzen Pflanzen- reiche." Zu C. tomentosa L. wird C. Grasman- niana Rabenh. zurückgeführt. Uns wundert, dass 126 hiebet oder bei C. pilulifcra der C. thurhigiaca Willd. keiner Erwähnung geschehen. Im Ganzen sind 27, Arten von Vignca und von Carex nicht weniger als 32 Arten aufgezählt. — Schoenus nigri- cans und ferrugineus sind hier wieder beisammen unter ihrer alten Gattung aufgezählt worden, dage- O CT ' CT genCyperus flavescens und fuscus getrennt geblie- ben sind, indem ersterer als Pycrvus geltend gemacht wird, während letzerer seinen älteren Gattungsnamen behauptet. Beide Gattungen unterscheiden sich kaum anders als Vlgnea und Car&v. Dasselbe ist der Fall bei Heleogiton Tabernacmontanl in der Tren- nung vom nahen Verwandten, dem Sclrpus lacustrls. ßeim Blysmus rufus ist vom Scirpus MfoliusW.^ der hieher zu gehören scheint, keine Erwähnung geschehen. Unter den Luzulls ist neben L. campcsirls und multiflorus auch L. sudetlca W. als Art vor- gestellt. Juncus artlculatus Linn. ist beibehalten und erhielt den J. lamprocarpus als Synonymum. Bei Streptopus amphwlcaulls wird unter andern auch auf die Farbe der Beeren Rücksicht genom- men, was aber auch bei den Arten von Conrad arla zweckmässig gewesen wäre. Unter Gagen wird neben der stenopetala auch die vom Vrerf. schon früher bestimmte G. Schrebcrl verze ebnet, und wie in der Flora excurs. characterisirt. Wir haben diese Pflanze auch in unserer Gegend auf niedrigem frucht- barem Ackerboden angetroffen, während die ächte 1** stenopetala bei uns in bergigen Gregenden auf Lehm- boden vorkommt, aber noch nicht Gelegenheit ge- habt, sie näher zu untersuchen. Bei G. stenopetala vermissen wir hier ungerne die Citation von Sturm's Ornith, luteum, da sie diese genau vorstellt und zur Vergleichung dienen kann. Dasselbe gilt von der in der frühem botan. Zeit. (5r Jahrg. 1S06.) als 0. Sternbergii vorgestellten G. minima, und der im 7ten Jahrg. als 0. Persoonii befindlichen G. lutea, die ♦nicht nur von Sturm's Meisterhand trefllich ausgeführt sind , sondern wodurch auch die Synonymie berichtigt werden konnte. Die Orchideen sind grösstenteils, wie jetzt ge- wöhnlich, nach R. Brown und Richard classifi- cirt, doch sind einige neue Gattungen hinzugekom- men, nämlich Traunsteinera Rchl).: „Alle Ab- schnitte des Kelchsaums nebst den Blättern 2ter Reihe ausgebreitet,' Blut he verkehrt, halb bis ganz umgedreht, Lippe ^ -espornt, Fruchtkno- ten gedreht." Säule wie bei Orchis, Wurzel 2knol- lig. Orchis globosa L. ist das Synonymum. Wir wünschen recht sehr, dass sich diese Gattung be- währen möge. Peristylus (Blume) viridis ist das ehemalige Satyrium virideLinn., so wie das S. albi- dum dieses Schriftstellers nun als Leucorchis (Coelo- glossum alior.) (Ern. Meyer) albida erscheint. Un- ter Nro. 403. findet sich eine neue Piatanthera Wan- kelii vonix. Reichenbach aufgestellt, deren Diag- nose folgeudermassen gesetzt ist: »Antherenfäclier 128 ungleichlaufend, an der Spitze genähert, unten weit auseinander stehend, streng gerade; auf mit- telbreiter Saide. Sporn doppelt so lang als Fruchtknoten, unten zusammengedrückt, Abschnitt des Kelehsaums an der Basis eirund, nach der Spitze zu allmählig verlängert, stumpf" Blüthen ganz weiss, Lippen und Sporn dunkel ölgrün; Blü- the« fast übelriechend. Sie kommt oft an gleichen Orten mit P. bifolia vor, und fand sich in vielen Exemplaren immer gleichförmig. W al 1 r o t h's neueste Abhandlung über „Naturgeschichte der Or- chis bifolia -L." dürfte hiebei zu vergleichen seyn. Das Equisetum pratense Ehrh. ist nun auch im Gebiete dieser Flora aufgefunden worden. Es hätte unserm Bedünken und der systematischen Ord- nung nach seinen Platz zwischen E. arvense und sylvaticum erhalten sollen. Von der Gattung SaJiv sind 24 Arten aufge- führt, wobei sich auch S. rosmarinifolia vorfindet. Die Gattung Scabiosa ist in ihrer Reinheit erhalten und sind Aster oeephalus und Succisa nur als Abthei- lungen benützt. Bei Linnaea borealis Gron., welche als Seltenheit sich auch in der sächsischen Flora vorfindet, müssen wir wiederholt bemerken, dass zwar die Gattung von Gronow gebildet worden sey, der später erst gebildete Trivialname aber von Linne selbst abstamme, also Linnaea (Gron.) borealis Linn, Unter i\^n Synanthereae finden wir zuvörderst 129 Literaturbericht Nro. 9. 1842. bei Anthemis arvensis die A. agrestis Wallr. mit der Bezeichnung: „feiner gefiedert, Spreublättchen kürzer1', untergebracht; vielleicht auch hier Bastar- dirung. Die Gattung Pyrethrum ist beibehalten. Erigeron serotinus Weihe ist von E. acre Liwn. nur als Var. gesondert, wobei wir bemerken möch- ten, dass sich die Abb. der letztern bei Schkuhr von der erstem bei Hoff mann doch sehr verschie- den darstellt, auch letztere zweijährig, erstere ein- jährig sey. Von Aster sind 7 Arten verzeichnet, wovon die orösste Zahl als eingewandert erscheint. Die Cinerarien Deutschlands, von C and olle bekannt- lich zu Senecio gezogen, gehören nach unsermVerf. weder zu der einen noch der andern Gattung, wess- halb solche hier als Tephroseris Reichb. aufgestellt werden. Wenn auch gegen diese Anordnung nichts Wesentliches einzuwenden ist, so hätten wir es doch als zweckmässig erachtet, dass beide letztere Gat- tungen unmittelbar aufeinander folgten , wie frü- her in der Flora excurs. , ohne die Arnica mon- tana dazwischen zu stellen. Senecio erucaefolius L. ist nicht aufgeführt, wohl aber Ä. tenuifolius Jacq. , die hier noch immer nicht als identisch an- gesehen werden. S. riparius Wallr. ist wohl eher als eine filzige, als kahle Var. von S. paludosus 9 130 zu betrachten. Auch hier ist eine nähere Verglei- chung mit Wallrot IT s neuester Schrift zu em- pfehlen. lnula britannica wird von C a n d o 1 1 e /. Bri- tanica geschrieben. Die deutschen Filago - Arten sind unter dieser Gattung wieder hergestellt , auch F. pyramidata als Var. zu germanica reducirt, gleichwohl ist hier die Meinung noch festgehalten, dass die in Deutschland gemeinere grünere Form als pyramidata zu betrachten, die ächte F. germanica dagegen in der weissfilzigen Form zu suchen sey. Conyza squarrosa^ hier als 2J.. angegeben, scheint uns nur zweijährig zu seyn. Bei Peta- sites vulgaris ist die Diagnose von der weib- lichen Pflanze der T. hybrida L. hergenommen, während bei den übrigen Arten die Zwitterpflanze dazu verwendet wird. Noch merkwürdiger ist es uns vorgekommen , dass bei dem Pctasites albus der weiblichen Pflanze, der T. ramosa Hpp., gar nicht gedacht worden. Sollte diese in Sachsen feh- len ? Ueber Scorzonera humilis L. und Sc. au- striaca Jacq. ist schon sehr vielerlei commentirt worden, und wir müssen bekennen, dass wir in den Ansichten hierüber mehr der von Koch als von unserm Verf. beipflichten, indem wir glauben, dass die Linn. Pflanze vielmehr in der durch ganz Deutschland gemeinen S. plantaginea Schi, oder S. lanata Schrnk. als der weit seltneren Sc. au- striaca W. zu suchen sey. 131 Bei Phyteuma orbiculare ist jetzt des Verf. Ph. fistulosum als Var. untergebracht, und das Ph. spicatum nimmt mehrere schwärzlich und bläulich blühende Varietäten auf. Campanula trachelioides MB., C. crenata Link, und C. lunariaefolia W. sind als ächte Species aufgenommen , doch scheint letztere ein Bastard zu seyn. Wenn wir dem Verf. in der Verschiedenheit von Galeobdolon luteum und montanum nicht beipflichten können, so stimmen wir doch bei Aufstellung von Ga- leopsis angustifoüa und Ladanam um so mehr bei, als schon die Wohnörter darauf hindeuten. Wenn bei Melittis p. 205. die Kelchzähne auch nicht als wesentlich anzusehen sind, so wollen wir doch das Daseyn von 2 Arten nicht in Abrede stel- len; eine mit eiförmigen Blättern und bunten Blu- men, die im mittlem Deutschland zu Hause ist, und eine andere in den österreichischen Küstenländern mit weissen Blumen und herzförmigen Blättern. Un- ser Verf. hat solches in seiner Fl. excurs. deutlich auseinander gesetzt; mindere Deutlichkeit finden wir dagegen bei Smith, der diese Arten zuerst vorge- stellt hat, und welcher gewöhnlich citirt wird. Die Verschiedenheit der Blätter ist viel zu wenig be- achtet worden , und wenn er auch bei einer Art Synonyma floribus albis citirt, so wird doch solches durch seine Angabe : Corolla luteo-alba labii inferioris lacinia media violacea margine alba wieder entkräftet. Uebrigens glaubt Ref., dass Smith's M. Melisso- 9* 13* phyllum, da sie die L inn eische ist, auch die unsrige sey, und ihr Name geltend gemacht werden müsse. Weiters möchte der allgemein bekannte deutsche Name „Immenblatt" von süddeutschen Botanikern nicht leicht zu entziffern seyn. Bei Alectorolophus hirsutus wird von dem Verf. auf die bot. Zeit. 1819. S. 655 — 662. hinge- wiesen, wozu nunmehr auch füglich der Jahrg. 1842. S. 501. seq. citirt werden kann. Scrophnlaria ver- nalis ist hier von dieser Gattung abgesondert und als Ceramanthe Reichb. aufgezählt. Sie wird hier mit 2J. bezeichnet, wir kennen sie nur als zweijährig. Plantago arenaria W. K. steht unter einer eige- nen Gattung: Psyllium. Wir wissen recht gut, dass Schmidt die Gattung Jiraschla gebildet hat, die vom Verf. adoptirt ist, wir wissen aber nicht minder, dass der Oberstwaldcommissär, nach welchem sie gebildet wurde, nicht Jirasek, sondern I ra- seck hiess, wie vielfältig aus v. B raune's Salz- burger Flora und S c h r a n k' s Primit. Fl. Salisbg. zu ersehen ist. Lysimachia guestphalica Weihe. ist als Species aufgenommen. Neben Pyrola minor L. ist auch P. rosea Sm. aufgeführt und als ächte Species bezeichnet, obwohl Smith selbst Einwen- dungen dagegen gemacht hat. Gentiana spathulata Barth haben wir immer nur als Synonynuun von G. obtusifolia Schm. betrachtet, mit welcher auch G. chloraefolia und pyramidalis N. v. E. nahe verwandt sind. 133 Carum Carjvi erhält das Signum 2J.. , was an- dere mit zweijährig- bezeichnen, welches sich in Sachsen, wo die Pflanze häufig gebauet wird, leicht ausmitteln und berichtigen lässt. Bei Bupleurum longifolium steht, dem wir gerne beipflichten : Blü- thenstand gelblicht, später schwärzlich blau, daher letz- teres anderwärts nicht als Var. erscheinen kann. Hera- cleum elegans und angustifölium haben auch hier ihre Artenrechte behauptet, was nun wohl auf neuere Beobachtung gegründet seyn wird, wie denn über- haupt die ganze Classe der Umbellaten nach den neuesten Ansichten geordnet ist, und viele Arten Gattungsrechte erhalten haben. Unter den Kleearten sind die gebauten Formen, der spanische nämlich und der Kopfklee, als Arten (Tr. sativum Mill. et expansum W. Kit.) aufge- stellt. Bei Spartium (scoparium) findet sich die Note, dass billigerweise die bekannteste und in den meisten Floren befindliche Art, bei Theilung einer Gattung, den alten Namen behalte; eine Regel, die frü- her auch bei Streptopus zu befolgen gewesen wäre. Saxifraga caesia ist wohl mit Hecht mit einem ? bezeichnet. Die gelegentlich erwähnte S. Sternher gii ist uns von jeher nur als Var. von deeipiens bekannt gewesen, dagegen wir die Artenrechte der S. con- troversa Stb. (adscendens Wulf.) in Schutz neh- men müssen. Das früher von dem Verf. als globi- ferum abgebildete Sempervivum erhält jetzt auch hier den Namen