c?6 X f\ USS'-hi' %*+.1 v. 5P" CORNELL UNIVERSITY LIBRARY CORNELL UNIVERSITY UBRARY MÉMOIRES DE DE SAINT-PÉTERSBOURG VII' SERIE. TOME XXXVIII. (Avec 21 planches) SAINT-PÉTERSBOURG, 1892. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétersbourg: à Higm * I.clp*lgi M. Eggers et Cie & J. Glasounof. M. N. Kymmel. Voss’ Sortiment (G. Haessel). Prix: 16 Roubl. 25 Cop. = 40 Mk. 85 Pf. « N, V Septembre, 1892. Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sciences. A. Strauch, Secrétaire perpétuel. Imprimérie de l’Académie Impériale des sciences. Vass.-Ostr. 9° ligne, JVj 12. / 2- etan so weit entfernt ist, wie die linke Seitenmakel. Jederseits von dieser 2ten, auf der Ver- tebralbinde stehenden Augenmakel tindet sich noch ein Occllus, der aber etwas kleiner und dabei 15* 116 Dr. A. Strauch, so stark nach aussen geriickt ist, dass er schon auf dem knorpeligen Rande, ganz nahe am âusseren Ende des jederseitigen 5ten Costalknocliens, liegt. Aile 6 Augenmakeln sind einander selir âbnlich und unterscheiden sich nur durch geringe Differenzen in der Grosse. Die Ex- tremitâten liaben auf der Oberseite dieselbe Farbe, wie der Rückenscbild und sind aucli mit kleinen, unregelmassig geformten, scbwârzlicben Flecken geziert, die aber nur sebr verein- zelt auftreten. Der Ivopf, den ich, wie schon bemerkt, nicht liervorziehen kann, ohne das Stfick betrâchtlicb zu bescbadigen, besitzt auf der Stirn zwischen den Augen eine, allem An- scheine nach, recbt tiefe Langsgrube, die auf dein Grunde dunkel gefarbt erscheint, und zeigt ausserdem jederseits eine schwarzliche Lângsbinde, die an der vorderen Augenlider- commissur beginnt und bis an die Rüsselspitzc verlâuft, gegen Ende aber betracbtlicb an Intensitat abnimmt. Die Unterseito aller Theile endlich ist weiss, obne Spur von Zeich- nungen. 114. Trionyx sinensis Wiegm. Taf. iv, f. 4. Trionyx (Aspidonectes) sinensis Wiegmann. Nova Act. Acad. Leop. Carol. XVII, p. 189. Trionyx sinensis Boulenger. Catal. of the Chelonians etc. p. 256. Trionyx stellatus var. japonica Schlegel in Siebold. Fauna japonica. Rept. p. 33, pl. VII. Trionyx sinensis Strauch. Chelonol. Studien, p. 177, JVs 59. 177 in Weingeist (133 mm.) Peking. 178 ausgestopft (145 mm.) Japan. 179 in Weingeist (158 mm.) Siam. 2841 in Weingeist (187 mm.) China. 2846 in Weingeist (168 mm.) China. Dr. A. v. Bunge 1833. Marine-Capitain Birilew* 1863. Herr Salmin 1870. Herr H. Schilling 1870. Herr H. Schilling 1870. Herr R. Maack 1860. Oberst N. Przewalski 1874. Oberst N. Przewalski 1874. Oberst N. Przewalski 1874. Oberst N. Przewalski 1874. Oberst N. Przewalski 1874. Oberst N. Przewalski 1874. Oberst N. Przewalski 1874. Dr. Pjassetzki* 1876. Herr R. Maack 1857. Herr Salmin 1878. Herr Salmin 1878. Prof. S. v. Glasenapp* 1879. British Muséum 1880. British Muséum 1880. British Muséum 1880. Herr R. Maack 1855. Herr R. Maack 1855. Herr R. Maack 1855. 3690 in Weingeist (30 mm.) Unterer Ussuri. 3906 in Weingeist (86 mm.) Obérer Chuan-che. 3907 in Weingeist (84 mm.) Obérer Chuan-che. 3908 in Weingeist (66 mm.) Obérer Chuan-che. i in Weingeist (49 mm.) Obérer Chuan-che. 3909 f 4215 in Weingeist (27 mm.) China. 4661 ausgestopft (342 mm.) Amur-Fluss. 4947 in Weingeist (160 mm.) Fl. Chou-Kiang. 4948 in Weingeist (134 mm.) Fl. Chou-Kiang. 5526 ausgestopft (296 mm.) Chanka-See. 5658 in Weingeist (63 mm.) Tamsuy. 5659 in Weingeist (94 mm.) China. 5660 in Weingeist (64 mm.) China. BemERKUNGEN ÜBER DIE SCHILDKRÔTENSAMMLUNG 0. S. W. 117 5943 { in Weingeist (145 mm.) in Weingeist (152 mm.) 5944 in Weingeist (82 mm.) 6743 6744 6745 6746 6747 6748 in Weingeist (212 mm.) in Weingeist (207 mm.) in Weingeist (241 mm.) in Weingeist (173 mm.) in Weingeist (138 mm.) in Weingeist (97 mm.) in Weingeist (95 mm.) in Weingeist (91 mm.) in Weingeist (211 mm.) in Weingeist (192 mm.) in Weingeist (206 mm.) in Weingeist (178 mm.) in Weingeist (161 mm.) in Weingeist (123 mm.) in Weingeist (117 mm.) in Weingeist (102 mm.) in Weingeist (96 mm.) 7676 Skelet def. (dise. 159 mm.) Tokio. Tokio. Tokio. Fu-tschau. Fu-tschau. Fu-tschau. Fu-tschau. Fu-tschau. Fu-tschau. Fu-tschau. Fu-tschau. Fu-tschau. Fu-tschau. Fu-tschau. Schanghai. Schanghai. Schanghai. Schanghai. Schanghai. Schanghai. Amur-Fluss. Herr G. Schneider 1882. Herr G. Schneider 1882. Herr G. Schneider 1882. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. ï. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Mag. I. Poljakow 1884. Akad. L. v. Schrenck 1854. 115. Trionyx Emoryi Agass. Aspidonedes Emoryi Agassiz. Contribut. Nat. Hist. U. S. I, p. 407, II, pl. VI, f. 4. Irionyx Emoryi Boulenger. Catal. of the Chelonians etc. p. 258. 168 in Weingeist (85 mm.) Texas. Herr Schrader 1849. Dieses Exemplar, das ich erst nach Veroffentlichung meiner Chelonologischen Studien in einer der Vorrathskammern des Muséums auffand, stimmt vollkommen mit der oben- citirten Beschreibung und Abbildung in Agassiz’s Worke überein und besitzt auch am Vorderrande des Rückenschildes eine Querreihe zwar kleiner, aber sehr deutlicher Tuber- keln, deren Vorhandensein Agassiz gleichfalls ausdrücklich constatirt. Es ist daher um so auffallender, dass Boulenger dieser Art die Tuberkeln am vorderen Riickenschildrande gânzlich abspricht und diesen Mangel sogar als Merkmal benutzt, und den Trionyx Emoryi Ag. von Trionyx ferox Schneid. und Trionyx spiniferus Lesueur zu unterscheiden. 116. Trionyx spiniferus Lesueur. Trionyx spiniferus Lesueur. Méra. du Muséum XV, p. 258, pl. VI. Trionyx spinifer Boulenger. Catal. of the Chelonians etc. p. 259. Gymnopus olivaceus Wied. Nova Acta Acad. Leop. Carol. XXXII, p. 55, tab. V. 118 Dr. A. Strauch, Trionyx ferox Strauch. Clielonol, Studien, p. 173, JVs 54. 167 in Weingeist (196 3757 in Weingeist (225 3758 in Weingeist (178 3759 in Weingeist (280 3760 in Weingeist (233 mm.) Nord-Amerika. mm.) Nord-Amerika. mm.) Nord-Amerika. mm.) Nord-Amerika. mm.) Nord-Amerika. Herr Parreyss 1839, Herr Salmin 1874. Herr Salmin 1874. Herr Salmin 1874. Herr Salmin 1874. 117. Trionyx muticus Lesueur. Trionyx muticus Lesueur. Mém. du Muséum XV, p. 263, pl. VII. Trionyx muticus Boulenger. Catal. of tlie Chelonians etc. p. 260. Trionyx muticus Holbrook. Nortli Amer. Herpetology 2d Edit. II, p. 19, pl. II. Trionyx muticus Strauch. Chelonol. Studien, p. 174, JVs 55. 169 in Weingeist (190 mm.) Nord-Amerika. 3996 in Weingeist (236 mm.) Nord-Amerika. 4157 in Weingeist (162 mm.) Nord-Amerika. Herr Parreyss 1839. Herr Salmin 1875. Herr Salmin 1875. 118. Pelochelys Poljakowii n. sp. Taf. IV, f. î— 3. 7896 Skelet (472 mm.) Fu-tschau. Mag. I. Poljakow 1884. 7897 Skelet (dise. 267 mm.) Fu-tschau. Mag. I. Poljakow 1884. Unter den ziemlich zaldreichen Schildkrôten, welche der verstorbene Conservator I. Poljakow in Fu-tschau gesammelt und in Weingeist conservirt dem Muséum eingesandt hatte, befanden sich auch die beiden oben verzeichneten Exemplare, die im Acusseren keine irgend wie in die Augen fallenden Unterschiede von Trionyx sinensis Wiegm. zeigten und die ich daher auch als zu genannter Art gehorig bestimrate. Auffallend erschien mir aller- dings die bedeutende Grosse derselben, da wir jedoch ans dem Ussuri-Flusse mehrere Exem- plare des Trionyx sinensis Wiegm. besitzen, die gleichfalls betrâchtlich grôsser sind, wie die bisher bekannten japanischen und chinesischen, so sali ich keinen Grund, diese beiden Stticke fur etwas anderes zu halten, zumal aile übrigen Trionychiden, die Poljakow in Fu- tschau und in Schanghai erbeutet bat, ganz unzweifelhaft zu der genannten chinesischen Art gehôrten. Bcide Stücke miissen von vornherein in sehr starken Weingeist gelegt worden sein, denn sie waren so hart geworden, dass sich der mehr oder weniger eingezogene Kopf auf keine Weise hervorziehen Hess, und da wir überhaupt nur ein einziges, dazu noch de- fectes (von Fahrhunden auf der Reise angefressenes) Skelet des Trionyx sinensis Wiegm. besassen, so entschied ich mich daftir, beide Exemplare, die zur Aufbewahrung sehr grosse Glaser und sehr viel Weingeist erfordert hatten, skeletiren zu lassen. Als die Skelete fertig gestellt, waren — das eine mit Erhaltung der knorpeligen und hâutigen Theile des Rücken- und Brustschildes — und mir prüsentirt wurden, fiel mir sofort. die eigenthümliche Gestalt Bemerkungen über die Schildkrôtensammlung U. S, W. 119 des Schadels auf, und nach directem Vergleich mit dem Scliadel von Trionyx sinensis Wiegm. blieb gar kein Zweifel iibrig, dass beide einer ganz anderen Art angehôren, die ich aber bei der heillosen Confusion, die Gray in der Systeinatik der Trionychiden angerichtet liât, nicht früher bestirmnen konute, als bis mir Boulenger’s Catalog zuging. Aus dem ge- nannten Cataloge ersah ich sofort, dass die fraglichen Exemplare in die Gattung Pelochclys Gray gehôren, aber schwerlich mit der einzigen, bislier bekannten Art dieser Gattung, der Pelochelys Cantons Gray, identificirt werden künnen, wesshalb ich sie zum Typus einer neuen Art erheben muss, die ich zum Andenken an ineinen, leider so friili verstorbenen Freund I. Poljakow mit dem Namen Pelochelys Poljakowii zu belegen vorschlage. Mir steht kein Exemplar von Pelochelys Cantons Gray zu Gebote und leider existiren auch nur 2 Abbildungen dieser Art, nâmlick eine Xylographie des Schadels von oben und von unten, die Gray ursprünglich in den Proceed. of the zool. Soc. of London 1864, p. 90, fig. 9 et 10 gegeben liât und die spater sowohl in seinem Supplément to the Catal. of Shield Reptiles auf p. 91 in Fig. 29, als auch in Boulenger’s Catal. of the Chelonians etc. auf P- 292 in Fig. 69 reproducirt worden sind, und eine Lithographie des ganzen Thieres von °ben in Günther’s Reptiles of British India, pl. VI, f. C, wo die Art aber als Chitra in - dica Gray bestimmt ist. Von diesen Abbildungen kann ich zum Vergleiche eigentlich nur die Xylographie benutzen, docli genügt sie auch vollkommon, um die Differenzen zwischen den beiden in Ilcde stehenden Arten anschaulich zu machen. Wie man aus einem Vergleiche der vorzüglich gelungenen Phototypie des Schadels auf Taf. IV dieser Abhandlung mit der xylographischen Fig. 69 in Boulenger’s Catalog ersehen kann, bietet der Schiidel von Pelochelys Poljakowii in der Gesammtform viel Aehn- lichkeit mit dem Schadel von Pelochelys Cantons Cray dar, nur erscheint der Schnauzentheil bei der neuen Art viel lânger und daher ist auch die Orbita viel weiter von der Schnauzen- spitze entfernt. Der Abstand zwischen dem vorderen Orbitalrande und dem Hinterrande der Nasalapertur ist bei Pelochelys Poljakowii hôchstens um % geringer, als der Abstand zwi- schen dem hinteren Orbitalrande und dem Vorderrande der Fossa teinporalis, wâhrend bei Pelochelys Cantons Gray die erstere Distanz kaum die Hàlfte der letzteren betragt. Ferner begen die Augenhôhlen weiter aus einander, dadas Spatium interorbitale an Breite nicht bloss den Quer-, sondera auch den Langsdurchmesser der Orbita betrâchtlich übertrifft, bei Pclo- ehelys Cantons Gray dagegen ist, so weit sicli aus der Figur entnehmen lâsst, der Lângs- durchmesser der Augenhôhle grosser als das Interorbitalspatium, obwohl Boulenger aus- drücklich angiebt: «interorbital space broader than the greatest diameter of the orbit». Als- dann ist auch die Form der Parietalbeine eine vôllig verschiedene, denn sie sind bei der neuen Art sehr in die Breite gezogen und bilden jederseits einen dreieckigen Vorsprung, bevor sie in den schmalen, sich mit dem Supraoccipitale verbindenden Fortsatz auslaufen, wahrend bei Pelochelys Cantons Gray keine Spur von diesem dreieckigen Vorsprung vor- banden ist. Auf der Unterseite des Schadels endlich fallt besonders das Os basi-occipitale auf, denn es besitzt auf der dem Beschauer zugekehrten Fliiche eine breite und tiefe Rinne, 120 De. A. Steaüoh, die bei der Gray’schen Art zu fehlen scheint, und ist überhaupt sehr in die Lânge gezogen, in Folge dessen ragt auch der Hinterhaupts-Condylus sehr weit nach hinten vor, âbnlich, wie es Gray in seinem oben citirten Supplément auf p. 92 in der Seitenansicbt des Scbadels von Heptathyra Aubryi Du ni. gezeichnet liât. Der Discus, der bei dem Exemplar JVs 7896 eine Lange von 263 mm. besitzt, stimmt sowohl in der Form und Zusammensetzung, als aucli in der Sculptur recht gut mit der oben citirten Günther’schen Figur überein, nur finde icb keineSpur des Rückcnkieles, der bei jener Figur auf den Neuralknochen angegeben ist. Ausserdem ist auch die Form des letzten Costalknochenpaares eine etwas verschiedene, indem jeder dieser Knocben nach Aussen hin etwas zugespitzt ist, wesshalb demi auch der Hinterrand des ganzen Discus weniger stark ausgeschnitten erscheint und nicht einen flaclien Bogen, sondern eine sehr stumpfwinklige Figur mit geraden Schenkeln darstellt. Am Brustscbilde sind dieEpisternalia schvvach und weit aus einander gerückt,, das starke Entostepnale bildet nach vorn hin einen spitzen Winkel und die mit einander verwachsenen Hyo- und Hyposternalia, so wie die Xi- pbisterualia bieten niclits Besonderes dar, zeigen aber auf ihrer ganzen Oberflâche sehr grosse Callositâten, die mit erhabenen Vermiculationen und einzeluen kleinen Tuberkeln übersaet sind und daher ausserordentlich rauli erscheinen. Ueber das üussere Aussehen dieser Art kann icb, wie schon bemerkt, nichts Genaueres mittheilen, da ich es leider versâumt habe, eine Beschreibung der Exemplare anzufertigen, bevor sie skeletirt waren. Nur soviel kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass von solchen Zeichnungen, wie sie auf der von Günther verôfïentlichten Figur angegeben sind, keine Spur vorhanden gewesen ist, sondern dass die Thiere ebenso einfarbig waren, wie sammt- liche Exemplare des Trionyx sinensis Wiegm., die Poljakow mitgebracht bat. 119. Chitra indica Gray. Trionyx indiens Gray. Synopsis Reptilium, p. 47. Chitra indica Boulenger. Catal. of the Chelonians etc. p. 264. Trionyx aegyptiacus var. indica Gray in Hardwicke. Blustr. of Indian Zool., I, pl. LXXX. 8059 Skelet (dise. 421 mm.) Ost-Indien. Herr Gerrard 1890. 120. Emyda granosa Schoepff. Testudo granosa Schoepff. Historia Testudinum, p. 127, tab. XXX. Emyda granosa Boulenger. Catal. of the Chelonians etc. p. 269. 8141 Skelet (119 mm.) Ost-Indien. Herr Gerrard 1890. Dieses Skelet, an welchem leider der Unterkiefer, der Schwanz, so wie mehrere Finger- und Zehenphalangen fehlen, ist mit Erhaltung der knorpeligen und hâutigen Theile der Bemerkungen über die Schildkrôtensammlung U. s. w. 121 Schale prftparirt und stimmt sowohl in der Form und Sculptur des Discus, als auch der Sternalcallositaten recht gut mit der oben dtirten Schoepff’schen Abbildung iiberein, besitzt aber nur sehr rudimentâre Randknochen, von denen jederseits nur die 3 vordersten, die den jederseitigen 3 letzten rippenformigen Fortsâtzen gegenüber liegen, deutlich sind, wahrend der ganze Hinterrand der Schale nocli keine Spur von Knochenablagerungen zeigt. 121. Emyda vittata Ptrs. Emyda vittata Peters. Berliner Monatsberichte 1854, p. 216. Emyda vittata Boulenger. Catal. of the Chelonians etc. p. 269. Emyda ceylonensis Gray. Catal. of Sliield Reptiles, p. 64, pl. XXIX A. 6402 Skelet (346 mm.) Ceylon. 7129 in Weingeist (84 mm.) Ceylon. 7130 in Weingeist (40 mm.) Ceylon. 7133 Skelet (186 mm.) Newera 8052 in Weingeist (41 mm.) Ceylon. 8058 Skelet (218 mm.) Ceylon. Dr. E. Riebeck* 1885. Hcrr G. Schneider 1886. Herr G. Schneider 1886. Ellia. Herr G. Schneider 1886. Herr W. Schlüter 1890. Herr W. Schlüter 1890. 122. Emyda scutata Ptrs. Emyda scutata Peters. Berliner Monatsberichte 1868, p. 449. Emyda scutata Boulenger. Catal. of the Chelonians etc. p. 270. Emyda scutata Anderson. Anat. et Zool. Researches Yunnan Exp. I, p. 779, pl. LXXIY, LXXV. 1204 in Weingeist (111 mm.) Ost-Indien. Berliner Muséum 1869. Unser Exeraplar, das noch jung ist, besitzt nur sehr schwach entwickelte Randkno- chen, dennoch lâsst sich schon erkennen, dass die beiden vordersten dieser Kuochen, die allein auf jeder Seite ganz deutlich sichtbar sind, in der Grosse kaum oder doch nur sehr unbedeutend differiren. Uebrigens unterliegt die Richtigkeit der Bestimmung schon desshalb keinem Zweifel, weil das Stück von Peters selbst eingetauscht worden ist. 123. Chelone imbricata L. Testudo imbricata Linné. Syst. naturae. Edit. XII reform. I, p. 350. Chelone imbricata Boulenger. Catal. of the Chelonians etc. p. 183. Chelonia imbricata D. et B. Erpétol. génér. II, p. 547, pl. XXIII, f. 2. Chelone imbricata Strauch. Chelonol. Studien, p. 181, JVs 61. Herr Wosnessensky 1845. 16 182 ausgestopft (638 mm.) Mémoires de l'Acad. Imp. d. sc. YII Série. Insel Carmen. 122 Dr. A. Sïbauch, 183 ausgestopft (315 ram.) 184 ausgestopft (332 mm.) 185 Schale (316 mm.) 186 iu Weingeist (96 mm.) , f in Weingeist (52 mm.) \ in Weingeist (50 mm.) 4674 ausgestopft (348 mm.) 4675 in Weingeist (107 mm.) 5689 in Weingeist (42 mm.) 5749 ausgestopft (269 mm.) 7674 Scliale (569 mm.) 7697 Schadel (97 mm.) 7698 Schadel (82 mm.) Atlantischer Océan. Berliner Muséum 1856. Insel Carmen. Herr Wosnessensky 1845. Fundort ? Kunstkammer. Rockhampton. Muséum Godeffroy 1868. Mexico. Herr H. Schilling 1876. Mexico. Herr H. Schilling 1876. Fundort ? Prof. Eversmann 1877. Insel Baby. Herr Salmin 1877. Insel Ternate. Dr. Fischer* 1880. Insel Ternate. Dr. Fischer* 1880. Fundort ? Kunstkammer. Fundort ? Kunstkammer. Fundort ? Kunstkammer. 124. Chelone Mydas L. Testudo Mydas Linné. Syst. naturae. Edit. X reform. I, p. 197. Chelone mydas Boulcnger. Catal. of the Chelonians etc. p. 180. Chelonia mydas Sowerby and Lear. Tortoises, Terrapins and Turtles, p. 13, pl. LIX, LX. Chelone virgata Strauch. Clielonol. Studien, p. 183, J\s G2. Chelone viridis Strauch. Clielonol. Studien, p. 185, JVs G3. Chelone maculosa Strauch. Chelonol. Studien, p. 186, JVs 64. Chelone marmorata Strauch. Chelonol. Studien, p. 187, JVs 65. 187 ausgestopft (495 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 188 ausgestoplt (424 mm.) Fundort ? Dr. Isenbeek* 1829. 189 ausgestopft (400 mm.) Fundort ? Kunsikammer. 190 ausgestopft (c. 391 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 191 iu Weingeist (53 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 192 ausgestopft (587 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 193 ausgestopft (477 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 194 in Weingeist (54 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 195 in Weingeist (55 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 196 in Weingeist (46 mm.) Fuudort ? Kunstkammer. 197 Rückenschild (1052 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 198 ausgestopft (1108 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 2379 ausgestopft (982 mm.) Golf v. Mexico. Herr Gebhardt 1866. 7677 Skelet (903 mm.) Golf v. Mexico. Herr Gebhardt 1866. 7699 Schadel (154 mm.) Fundort ? Dr. Mertens 1829. 7700 Schadel (128 mm.) Californien. Herr Wosnessensky 1843. Die Exemplare JVà 2379 und 7677 sind beide im hiesigen zoologischen Garten kurze Zeit lebend gehalten worden und gehoren zu einer Partie von 25 Meerschildkrôten, welche Bemerkungen über die Schildkrôtensammlung U. s. w. 123 ein Schiffscapitain im Jahre 1866 direct aus dem Golf von Mexico nach St. Petersburg ge- bracht und hier an verschiedene Restaurants verkauft hat. 125. Thalassochelys corticata Rondelet. Testudo corticata Rondelet. De piscibus marinis, lib. XVI, cap. III, p. 445. Thalassochelys caretta Boulenger. Catal. of the Chelonians etc. p. 184. Chelonia caretta Bonaparte. Iconografia délia Fauna italica. Anfibi, tab. (sine JVs.) Thalassochelys corticata Strauch. Chelonol. Studien, p. 187, Xi 66. 199 ausgestopft (432 mm.) Fundort ? Berliner Muséum 1856. 200 ausgestopft (397 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 201 in Weingeist (51 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 645 in Weingeist (39 mm.) Bai v. Bengalen. Herr Cutter 1868. 2380 ausgestopft (585 mm.) Fundort ? Herr Gebhardt 1866. 2645 in Weingeist (44 mm.) Californien. Herr Wessel 1870. 4263 in Weingeist (45 mm.) Indischer Océan. Herr H. Schilling 1876. 4683 ausgestopft (381 mm.)5 Fundort ? Herr E. Rost 1877. 4684 ausgestopft (316 mm.) Fundort ? Herr E. Rost 1877. 5946 / *n "re*u"eist' (39 mm0 j in Weingeist (36 mm.) Surinam. Herr G. Schneider 1882. Surinam. Herr G. Schneider 1882. 7694 Schadel (152 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 7695 Schâdel (76 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 7696 Schadel l) (105 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 7913 Schadel (113 mm.) Fundort ? Kunstkammer. 126. Dermochelys coriacea Rondelet. Testudo coriacea Rondelet. De piscibus marinis, lib. XVI, cap. IV, p. 450. Ttermochélys coriacea Boulenger. Catal. of the Chelonians etc. p. 10. Sphargis mercurialis Schlegel in Siebold. Fauna japonica. Rept., p. 6, pl. I. Terniatochclys coriacea Strauch. Chelonol. Studien, p. 180, Xi 60. 180 in Weingeist (57 mm.) 181 in Weingeist (58 mm.) 2381 ausgestopft (1168 mm.) 6289 in Weingeist (57 mm.) Fundort ? Funclort ? Westküste von Amerika. Atlantiseh'er Océan. Kunstkammer. Kunstkammer. Muséum Godeffroy 1868. Herr Frank 1884. 1) Unterkiefer fehlt. 124 ERKLÂRUNGr DER TAFELN. Tafel L Fig. 1 Podocnemis madagascariensis Grand. Exemplar JVs 6979 von oben; 5/s natürl. Grosse. » 2 » » » Schiidel des Skelets JVs 7986 von oben; natürl. Grosse. » 3 » » » derselbe Schüdel von der Seite; natürl. Grosse. Tafel IL Fig. 1 Podocnemis tracaxa Spix. Schüdel JVs 7248 von oben » 2 1» 0 n Unterkiefer desselben von aussen r natürl. Grôsse. » 3 » » > derselbe Schüdel von unten B 4 n » i» derselbe Unterkiefer von innen' J Tafel ni. Fig. 1 Podocnemis madagascariensis Grand. Skelet JVs 7987 von unten » 2 Podocnemis tracaxa Spix. Schiidel JVs 7248 von der Seite. » 3 Trionyx vertebralis n. sp. Exemplar JVs 5391 von oben » 4 » » » » dasselbe Exemplar von unten natürl. Grôsse. Tafel IV. Fig. 1 Pelochelys Poljakowii n. sp. Schüdel des Exemplars JVs 7896 von oben I , * . T-. , , > natürL Grôsse. » 2 » » » » Schadel des Exemplars JVs 7897 von oben J b 3 » » » » Discas des Exemplars JVs 7897 von oben; halbe natürl. Grôsse. b 4 Trionyx sinensis Wiegm. Schüdel des Skelets JVs 7676 von oben, natürl. Grôsse. i INHALTSVE1IZEICHNISS. Einleitung . . . . . Uebersicht über das Schildkrôten-System Ordnung Cbelonia I. Unterordnung Thecophora 1. Familie ïestudinida 1. Tribus Okersemyda 1. Gattung Testudo L 2. a Pyxis Bell 3. » Cinixys Bell 4. » Cistudo Gray 5. » Emys Duméril 6. » Geoemyda Gray 7. » Clemmys Wagler 8. » Platysternon Gray 9. » Macroclemmys Gray 10. » Chelydra Schweigger 11. » Bermatemys Gray 12. » Staurotypus Wagler 13. » Olaudius Cope 14. » Aromochelys Gray 15. » Cinosternon Spix 2. Tribus Chelyda 16. Gattung Podocnerais Wagler 17. Sternothaerus Bell. . . 18. Pelomedtisa Wagler.. 19. Platemys Wagler.. . . 20. Emydura Bonaparte . 21. Chelodina Fitzinger.. 22. Hydromedusa Wagler 23. Chelys Duméril 2. Familie Trionychida S«ite. 24. Gattung Trionyx Geoffroy 33 25. » Pelochelys Gray 34 26. » Chitra Gray 34 27. » Cycloderraa Peters 34 28. » Emyda Gray 35 3. Familie Carettochelyda 36 29. Gattung Carottochelys Ramsay 36 4. Familie Cheloniida 37 30. Gattung Chelone Brongniart 37 31. » Thalassochelys Fitzinger 37 IL Unterordnung Atheca 38 5. Familie Sphargida 38 32. Gattung Dermoehelys Blainville 38 Dichotomisclie Tabelle xur Bostimmung der Scbildkrôten-Gattungen 39 Yerzeichniss der im zoologisehen Muséum der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften aufgestellten Scliildkrôten 44 1 . Testudo campauulata Walbaum 44 2. » Leithii Glinther 45 3. » pusilla Shaw 45 4. » graeca L 47 5. » Horsfieldii Gray 47 6. » elongata Blyth 48 7. » tabulata Walbaum 48 8. » carbonaria Spix 49 9. » Berlandieari Agassiz 49 10. » polyphemus Baudin 50 11. » argentins Sclater 50 12. » sulcata Miller 52 13. » pardalis Bell 52 Seite, î 9 9 10 10 10 11 12 13 14 14 15 16 20 21 22 22 23 23 24 25 26 27 28 28 29 30 31 31 32 33 16* 126 Seite. 14. Testudo nigrita Duméril et Bibron 52 15. » nigra Qttoy et Gaimard 53 16. » microphyes Giinther 53 17. » elephantina Duméril et Bibron ... 53 18. » radiata Shaw 54 19. » oculifera Kuhl 54 20. » geometrica L 56 21. » elegans Schoepff 56 22. » platynota Blytli 57 23. » angulata Duméril — . . 57 24. » areolata Thunberg 58 25. » femoralis Boulenger 58 26. Cinixys erosa Schweigger 61 27. » Homeana Bell 61 28. » Belliana Gray 62 29. Cistudo carolina L 62 30. Emys lutaria Marsili 63 31. » Blandingii Holbrook 64 32. » dhor Gray 64 33. » Mouliotii Gray 65 34. » trifasciata Bell 65 35. » amboinensis Daudin 65 36. Geoemyda spinosa Bell 66 37. » grandis Gray 66 38. Clemmys trijuga Schweigger 66 39. » punctularia Daudin 67 40. » areolata A. Duméril 67 41. » incisa Bocourt 68 42. » rubida Copc 68 43. » caspica Gmelin 68 44. » leprosa Schweigger 69 45. » japouica Schlegel 70 46. » insculpta Leconte 70 47. » Muhlenbergii Schoepff 71 48. » guttata Schneider 72 49. » marmorata Baird et Girard 72 50. » crassicollis Gray 73 51. » Hamiltonii Gray 74 52. » subtrijuga Schlegel 74 53. » Reevesii Gray 74 54. » terrapin Schoepff 75 55. » Lesueurii Gray.. . , 75 56. » picta Schneider . 76 57. » cinerea Bonnaterre 76 58. » Troostii Holbrook.. . 77 Seite 59. Clemmys Dorbiguyi Duméril et Bibron. . . 77 60. » ornata Bell 77 61. » umbra Bocourt 78 62. » decussata Bell 78 63. » elegans Wied 79 64. » coneinna Leconte 79 65. » rubriventris Leconte 80 66. » mobilensis Holbrook 80 67. » ocellata Duméril et Bibron ... 81 68. » tectum Bell. 81 69. Mucroclemmys Temminckii Troost 81 70. Chelydra serpentine L 81 71. » Rossignonii Bocourt 82 72. Dermatemys Mawii Gray 82 73. Staurotypus triporcatus Wiegmann. ; . . . 83 74. » marmoratus Fischer ...... . 83 75. » Salvinii Gray 84 76. Claudius angustatus Cope 85 77. Aromocbelys odorata Bosc. 86 78. Cinosternon pensylvanicum Gmelin 88 79. » Henrici Leconte? 89 80. » scorpioides L 90 81. » intégrant Leconte 91 82. » leucostomum A. Duméril. . . 91 83. » Berendtianum Cope 92 84. » cruentatum A. Duméril .... 92 85. Podocnemis expansa Schweigger 93 86. » Dumeriliana Schweigger ... 94 87. » unifilis ïroschel 95 88. » sextuberculata Cornalia. ... 97 89. » madagascariensis Grandidier 98 90. » tracaxa Spix loi 91. Sternothaerus nigricans Donndorff 102 92. » Derbianus Gray 102 93. Pelomedusa galeata Schoepff 103 94. Platemys Hilarii Duméril et Bibron .... 103 95. » tuberosa Peters 104 96. » Geoffroyana Schweigger 104 97. » radiolata Mikan 104 98. » nasuta Schweigger 104 99. » Spixii Duméril et Bibron 105 100. » planiceps Schneider 105 101. Emydura Macquaria, Cuvier 106 102. » Krefftii Gray 107 103. » latisternum Gray . 107 104. Chelodina longicollis Shaw 105. » oblonga Gray 106. Hydromedusa Maximiliani Mikan 107. » tectifera Cope. . . . 108. Chelys fimbriata Schneider 109. Trionyx gangeticus Cuvier 110. » hurum Gray 111. » cartilagineus Boddaert . 112. » triunguis Forskâl . s . . . 113. » vertebralis n. sp. ..... . 1 14. » sinensis Wiegmann 115. » Emoryi Agassiz 127 Seita. 116. Trionyx spiniferus Lesueur ...., 117 117. » muticus Lesueur 118 118. Pelochelys Poljakowii n. sp 118 119. Chitra indica Gray 120 120. Erayda granosa Schoepflf 120 121. » vittata Peters 121 122. » scutata Peters 121 123. Ckelone imbricata L 121 124. » Mydas L 122 125. Thalassochelys corticata Rondelet 123 126. Dermochelys coriacea Rondelet 123 Erklilrung der Tafeln 124 Seite. 107 108 108 108 110 111 111 112 113 113 116 117 CORRIGENDA. P- 4 Zeile 6 von oben statt Schilkrôten zu lesen Schildkrôten » 65 » 16 » » » 1879 » » 1889. » 69 » 15 » » » 1878 )) » 1875. » 77 » 15 » » » 269 min. » » 229 mm. » 80 » 15 » » » fasst a » fast. Mi'in do 1 Acad. Imp des Se. de St. Pétersbuurg Ser. À. Strauch, Sehildkrôlensaiiimliiiig * l'Iiolnli/pw W. a, . S/ l'rtcrshury A', .1 / Mi‘ni do 1 Acad lmp. des Se. de St. Pétersbourg Ser. A. Straueh. SeliildkriiteHsaniniltniji II l'Iinlnliiinr II. Ctaxfn , Si /Wrr.vhu/y/ k'tufr/lrntin h • Mi' ni do J Acad, lmp des Se de St. Pêfersbourg Sor VII. A. Straueh, Sehildkrôtensainmlung III. i. :î. 1 1: r/„, • »’/. /c- machten, in Wirklichkeit aber im AUgemeinen uicht crfüllten Voraussetzung zu suclien sei wonach die Multiplikatorfunction der angewandten Galvanometer bis zu den vorkommenden Ablenkungswinkeln des schwingenden Magnets eiuc constante Grosse sein soll. Daran schloss ich die Bemerkung an, dass das Inductions-Inclinatorium so lange uicht zu absoluten Incli- 1) Dieser Fehler ist doppelt so gross als der in der vorerwiiliüten Abhandlung S. 42 angegebene, was dem Umstand beizumessen ist, dass dort uur eine kurze Zeit umfassende absolute Messungen von mir i. e. einer Person aufgeführt sind, wiihrend den vorstehenden Daten diejenigeu zweier Beobachter in liingercr Zeit zu Gronde iiegen. Hiebei muss ich aber, wic dies schon in jener Abhandlung S. 55 hervorgehoben ist, hinzufiigen, dass diese Grôssen nur den relativen Fehler der einzelnen absoluten Messungen mit diesem Theodolithen unter- einander repriisentiren, welche ihrerseits noch mit einem constanten Fehler von ± 0,000122 mm. mg. s. bekaftet seiu konnen. 2) Den Druek dieser Mittheilung habe icli absichtlich verzügert, da es nachtraglich wünschcnswerth ersehicn, aile Beobachtungen mit dem neuen Inductions - Incli- natorium bis zum Schluss des Jahres 1890 hier aufzu uelimen, 3) Diese Memoiren Vil série, T. XXVI, JV* 8, 1878. 4) .Tahrbiicher der K. ungar. Centralanstalt fur Météo- rologie und Krdmag. Bd. I, u. folg. Budapest 1814 u. folg. 5) Niederlândisch. meteorol. Jahrbuch fitr 1876, 77, etc. I Theil. und Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 3 nations-Messungen zu verwenden sein diirfte, elle es geliinge, entweder ein Galvanometer mit wirklich constanter Multiplikatorfunction bei geniigender Empfindlichkeit herzustellen oder dann die Gesetze der Bewegung eines Magnets innerlialb eines Multiplikators mit Be- riicksichtigung der Abhângigkeit seiner Function vom Ablenkungswinkel des Magnets mathematisch zu entwickeln. Mit der letzteren Aufgabe liaben sich in der ï’bat im folgenden Jahr zwei Plivsiker beschilftigt, nfimlich Herr O. Chwolson in St. Petersburg') und Herr K. Schering in Got- tingen1 2 *) und dieselbe auch mit gewissen Annaherungen gelost. Herr Chwolson bat dann seine Théorie auf meine Mcssungen an den beidcn Inductions-Inclinatorien von Meyerstein und Leyser im Observatorium zu Pawlowsk angewendet, naclidem er zu dein Ende im Sommer 1880 die Constanten der beiden, zu diesen Inductoren gehôrenden Multiplikatoren experimentel bestimrat batte2). Darnach ergeben meine Messungen als Differenzen zwischen den, mit den betreffenden Inductions-Inclinatorien gefundenen Inclinationen und den nacli den Magnetographen-Aufzeichnungen auf gleiche Zeit reducirten absoluten Inclinations- bestimmungen mit dem Nadel-Inclinatorium von Dover folgende Werthe, je naclidem man die Beobaclitungen an den erstercn, wie von mir geschehen war, einfach nach den W. Weber’schen Formeln berechnet oder dann die von Chwolson aus der vollstandigeren Théorie abgelciteten Correction daran anbringt: Differenzen von Induct. -Inclinât. — Nadel-Inclinat. bei Benutzung des Induct.-Iucliuat. von Meyerstein von Leyser der Multiplik. -Méthode Théorie Weber — Chwolson. 15,'24 0,'32 4,99 1,12 Reflexions-Metliode Théorie Weber — Chwolson. 2 '8 8 0,'68 2,14 0,45 Hieraus ist ersichtlich, dass die Théorie von Chwolson die Unterschiede der mit den beiderlei Induct. -Inclinatorien und nach den beiderlei Beobachtungsmethoden erhaltenen Inclinationen auf eine Grosse reducirt, welche die Fehlergrenze mciner Beobaclitungen (rfc 0'6) nicht iibersteigt. In einem Artikel des Bulletin unserer Akademie4) habe ich selbst sodann wenig spater eine noue Beobachtuugsmethode mit dem Inductions-Inclinatorium beschrieben, welche den aus der Inconstanz der Multiplikatorfunction entspringenden Fehler ganz umgeht und somit gcnauere Resultate als die Wcber’sche Beobachtungs-Mothode mit Drehungen der Inductor- Piolle abwechselnd uni eine vertikale und horizontale Axe verspricht, selbst wenn dabci 1) Diese Memoiren VII sér,, T. XXVI, JM 14, April 1879 und T. XXVIII, JM' 3, April 1880. 2) Ann. der Phys, und Chemie, Neue Folge, Bd. IX, S. 287, Juni 1879. 3) Memoiren T. XXVIII, JM 3, Anhang., p. 100 u. folg. 4) Bulletin do l’Acad. Imp. des sc. T. XXVII, p. 320, 12 avril 1881. 1* 'I H. WiLD, Inductions-Inclinatorium neubr Construction die Berechnung nach der vervollstândigten Théorie benutzt wird. Wie schon bemerkt, sind namlich die verbesserten Tlieorien bloss als Annâherungen zu betrachten und machen ge- wisse Voraussetzungen, deren thatsachliche Erfülhing nur unsicher zu constatiren ist. Die Idee der neuen Méthode der Beobachtung bestelit darin, die beiderlei Stellungen der Drehungsaxe der Inductor-Rolle im raagnetisclieu Meridian so zu wâhlen, dass dieselbe mit. der durch die Inclination gegebenen Ricbtung der erdmagnetischen Kraft beiderseits nahe gleiche Winkel einschliesse und somit, auch die Ablenkungen des Multiplikator- Magnets in beiden Füllen naliezu gleieh gross werden. Alsdann wird aus dem Résultat offen- bar der stOrende Einfluss der Verânderung der Multiplikatorfunction mit dem Ablenkungs- winkel climinirt werden. An und fur sich erscheint es nicht von Belang, welchen Winkel der Drehungsaxe zur wahren Inclination man hiebei wahle, und man konntc daller nach dem Vorschlag von Schering1) zur Erhohung der Empfindlichkeit des Erdinductors und damit caeteris pari- bus der Genauigkeit des Messungrcsultates ganz kleine Neigungen derselben zur Inclinations- richtung benutzen. Ich habe indessen am citirten Ortc aus den fiir diesen Fall abgeleiteten Formeln deducirt, dass die Sicherheit der Inclinationsbestiramung hiebei nur im Verhaltniss von 10 zu 9 vcrklcinert wird, wenn man den Winkel zwischen Drehungsaxe und Inclinations- richtung von 0 bis zu 26° anwachsen liisst und demgemass habe ich schliesslich aus prak- tischen Gründen für die Messungen nach dieser Méthode in Pawlowsk den Winkel von 19° 20' gewahlt., der mit Rücksicht auf die damalige mittlere Inclination in Pawlowsk: 70° 40' gestattete, fiir die einc Stellung der Drehungsaxe die Vertikallage derselben zu benutzen. Zur Ausführung dieser neuen Méthode muss namlich der die Drehungsaxe der Inductor- Rolle tragende Ring oder Rahinen um eine horizontale senkrecht auf dem magnetischen Meridian stehende Axe drelibar sein, an welcher dann auch ein vertikaler Kreis mitTheilung befestigt ist, um den Winkel der Drehungsaxe mit dem Horizont oder mit der Vertikalen messen zu konnen. Es ist also behufs Auffindung der, der Vertikal-Lage der Drehungsaxe der Rolle entsprechenden Ablesung am Theilkreise jedenfalls nothig, die Letztere zu Anfang derVer- suche jeweilen vertikal zu stellen resp. dieselbe nach dem an der Rolle befestigten Niveau verni ittelst der Fussschraubcn des Gestells einzuuivelliren und da erspart man denn eine ganze Einstellung der Rollenaxe und Ablesung am Vertikalkreis, wenn man diese Vertikal- Lage gleieh als die eine Hauptstellung derselben für die Versuche benutzt. Nachdem die Strom- messung bei dieser Stellung erfolgt ist, bat man nur um das Doppelte des Complement- winkels der Inclination zu 90° nach dem Vertikalkreis die Rollenaxe mit dem Rahmen zu drehen, um gleieh zur zweiten Strommessung in der zweiten Hauptstellung schreiten zu konnen. Wie in dem orwülmten Artikel weiterhin kurz mitgetheilt ist, habe ich im Winter 1) Tageblatt der 51. Versammlung Deutscher Naturforscher in Casse], 1878, S. 42. und Bestimmung deb absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 5 1879 auf 80 diejenigen Aenderungen am Inductor von Meyerstein in der Werkstiitte des Observatorinnis zu Pawlowsk machen lassen, welche zur Bestimmung der Inclination nach der nenen Méthode nothwendig waren, worauf ich im Sommer 1880 zunachst nocli bei Winkeln von bloss ± 1 n znr Inclinationsricbtung und unter Benutzung des Meyerstein’scben Multiplikators eine Sérié von Versuchen ausfülirte. Wegen des grossen Eisengehalts dieses Mnltiplikators wurde daraufbei den spiiteren Versuchen nach der zuletzt angegebenen Mé- thode ein anderer, breiterer und nur selir wenig eisenhaltiger Multiplikator, den icli bei meiner Bestimmung des absoluten Widerstandes der Siemens’schen Widerstandseinheit l) benutzt und auch da genauer beschrieben habe, angewendet. Die Resultate dieser spiiteren Messungen sind in den Einleitungen zum I. Theil der Annalen des pliys. Central -Observato- riums fiir 1884, 1885 und 1886 kurz mitgetheilt. Nachstehend gebe ich eine Zusammen- stellung aller nach der nenen Méthode mit dem Meyerstein’chen Inductor gewonnenen Resultate und zwar wieder in der Form von Differenzen der gleichzeitig mit dem Inductions- Inclinatorium und mit dem Dover’schen Nadel-Inclinatorium (durch das Mittel des Magne- tographs) erhaltenen Inclinationswerthe. Differenzen von Inductions-Inclinatorium — Nadel-Inclinatorium. Zeit. Mittl. Différais. Mittl. Abweich. Zahl der Bcob. Boobachter. 1880 Juni und Juli — 0,'85 ±0,'53 15 Wild. 1881 und 1882.. —0,67 ±0,47 5 Wild, Trautvetter, Abels 1884 0,37 ±0,57 12 Trautvetter, Leyst. 1885 Januar 1,59 2 Leyst. » Februar .... 2,27 4 » » Miirz 1,16 4 )) » April 2,34 4 » » Mai 1,20 4 )) » Juni 0,96 4 n » Juli 0,87 4 » » August 1,18 4 » » September . . —0,06 4 )) » October .... 0,95 4 )) » November. . . 1,16 4 )) » December . . . 2,98 4 )> » Jalir 1,36 ±0,70 46 )) 1886 Januar 2,9 4 Leyst, Rosénthal. » Februar .... 3,6 4 » » Miirz 4,7 4 » 1) Diese Memoiren T. XXXII, j\: 2, S. 35, 1883, G II. Wild, Inductions-Inclinatorium neueb Construction Zeit. Mittl. Differenz. Mittl. Abweioli. Zabi der Beob. Beobachter. April 2'5 4 Leyst, Rosenthal. Mai 3,2 4 )) Juni 2,0 4 » Juli 0,2 4 » August .... 2,5 4 )> September . . 4,3 4 » October .... 3,0 4 )) November. . . 1,9 4 )) I lecember . . . 5,5 4 » Jahr 3,00 dr0'98 48 )) Der Vergleich der Angaben der G einzelnen Nadeln des Inclinatoriums von Dover mit ihrem Gesammt - Mittel zu versebiedenen Epochen liât nun allerdings relative Verande- rungen dieser Nadeln bis zu 2' ergeben ’) und es ist daller mehr als wahrscheinlicb, dass aucli das Gesammt-Mittel, mit dem die Angaben des Inductions-Inclinatoriums oben ver- glichen sind, gewisse absolute Veranderungen im Laufe der Zeit erfahren habe und so ein Theil der Variation vorstehender Differenzen beider Instrumente von 1880 bis 1886 sicli erklüren lasse. Angenommen aber, es sei sogar die ganze Veranderung der mittleren Diffe- renz von — 0'85 im Jalire 1880 zu 3'00 im Jahre 1886 bloss auf eine Aenderung der absoluten Correction des Nadel-Inclinatoriums zurückzufübren, so kann dies jedenfalls nicht von den betrachtlichen unregelmâssigen Variationen desselben innerhalb eines und desselben Jahres gelteu und wir müssen also die Schuld davon zum grosseren Theil docli dem Induc- tions-Inclinatorium beimessen. Da nun theoretisch1 2) der absolute Fehler einer Bestimmung der Inclination mit dem Inductions-Inclinatorium nach der neuen Méthode nur 0'2 sein sollte und jedenfalls 0'4 nicht übersteigen darf, so muss der tiber doppelt so grosse Fehler bei den sp&teren der vorstehenden Messungen andereu storenden Umstànden beigeinessen werden. Als solche weitere Fehlerquellen bei dem Inductor von Meyerstein müssen nun in der Tliat be- zeichnet werden: 1. die durch die Construction bedingte Unmôglichkeit einer genauen Justirung und Orientirung des Instruments, 2. die allzugeringe Stabilitat des hOlzernen Gestells desselben, welche besonders bei der gencigtcn Lage der Axe nicht zu controlirende Versetzungen der Theile zuliess, 3. der starke Eisengehalt aller, von Meyerstein herstam- menden Messingtheile des Apparats, der erst Antàng 1887 constatirt wurde, als das Instru- ment zur Ausführung einer Reparatur der Axe zerlegt wurde. Diese Umstânde verbunden mit der Ueberzeugung, dass das Inductions-Inclinatorium bei schicklicher Construction berufen sei, sichere Werthe der absoluten Inclination zu Refera, 1) Siehe Einleitung zum I. Theil der Annalen pro 1886, S. XXXV. 2) Siehe Bulletin T. XXVII, p. 474. und Bestimmung der absolüten Inclination biit demselben in Pawlowsk. 7 veranlassten midi, in (1er Works tatte des physikalischen Central-Observatoriiims ein neues Instrumeut dieser Art ausfiihren zu lasse». Nachdein ich gegen Ende 1887 mit. demMecha- niker des Observatoriums Herrn Freiberg eincn genauen Plan dcsselbcn ausgearbeitet batte, wurde dasselbe Anfang 1888 begonnen und bis zum Frühjahr 1890 vollendet. Ausser Herru Freiberg selbst liât ganz besonders Herr Domorosehtschew an demselben ge- arbeitet; einzelne Theile sind aueh von Herrn Rolirdanz, der seither zum Mechaniker des Observatoriums in Pawlowsk befôrdert wurde, sowie von Herrn Petermann, Mechaniker des physikalischen Cabinets der Akademie, ausgcfuhrt worden. Ich halte es fiir meine Pfliclit, die Verfertiger hier ausdrücklich zu nennen, da sie aile, wic ich midi bei der steten Be- aufsichtigung des Fortgangs der Arbeit selbst tiberzcugte, mit grosscm Eifer sicli dieser Sache gewidmet und so ein wirklich vollkommenes Instrument seiner Art ge- schaffen haben. Beschreibting des neuen Inductors. Der noue Inductor, denTafel I in perspectivischer Ansicht naeh photographischor Auf- nahrae darstellt, bestcht ans einem grossen, in seiner Mittellinie 890 mm. im Durchmesser haltenden Messingring von fl-fôrmigem Qucrschnitt, bei dem nur an don 3 Stellen, wo die Stellschraubenfüsse darin eingeschraubt sind, dcrHohlraum je auf lOOmm.Liinge ausgefüllt ist. Die Schrauben der Fusse geben ganz durch, so dass oberhalb 5-cckige Muttern zum Klemmen aufgesetzt werden konnen. Unterhalb dienen 6-eckige Theile der Füsse zum An- setzen von messingenen Schraubenschlüsseln behufs Drehung derselben beim Nivelliren des Apparats. Der eine, in der Zeichnung nicht sichtbare hintere Fuss ruht mit seinem spitzen Ende in einem Kôrner der messingenen Fussplatte, wâhrend der Fuss rechter Hand vorn mit abgerundetem Ende auf einer ebeneu Fussplatte schiebbar anfliegt und der dritte, ebenfalls unten abgerundete Fuss linker Hand in einer passenden cylindrisehen Hiilse sitzt, welche zwischen zwci Nasen auf dieser Fussplatte vérin ittelst Schrauben verschoben werden kann. Diese Vorrichtung dient dazu, kleinere Drehungen des grossen Ringes im Azimut uni den hinteren Fuss als Axe zu bewerkstelligen und darnach durch beiderseitiges Anziehen der Schrauben den Ring festzustellen. Der grosse Ring reprâsentirt das Gestell fiir die Horizontalaxe des die Inductor-Rolle umschliessenden zweiten Ringes, zu welchem Ende auf seiner oberen Seite an den Enden eines Durchmcssers zwei Lagerstiitzcn angcgossen sind. In halbcylindrischen Lagern derselben liegen genau passeiul die cylindrisehen Zapfen des zweiten Ringes von T-fürraigem Quer- schnitt, welche durch halbcylindrische Lagerdeckel beim Anziehen der sie haltenden Schrau- ben, angepresst werden und so die Durchbiegung der Axen durch das Gewicht des inneren Ringes und der Rolle wieder grosstentbeils aufheben. Hiedurch wurde aber die Reibung der 8 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neujer Construction Zapfen sehr vermehrt und die Drehung um die Horizontalaxe erschwert; nian liât daher zur Entlastmig der Lager beiderseits auf die Zapfen Ringe aufgesetzt, die in einer inneren Rinne 20 Hartgusskugeln enthalten, von vertikalen Sttitzen getragen werden und durcli diese auf kraftigen, am grosseu Ring inncn bcfestigten Mossi ngfedern rulieu (siehe in der Figur links). Durcli Verlângerung der aus zwei Theilen bestehenden vertikalen Stützen ver- niittelst Schraube und Mutter konnen die Fodern so lange gespannt werden, dass sie den inneren Ring mit seiuen Zapfen aus den Lagern lieben und derselbe dann uur auf deuKugeln ruht und ganz leielit drehbar ist. Man liisst darauf dieSpannung sowcit nach,bis die Zapfen eben wieder siclier in iliren eigentliclien Lagern rulien. An dem einen Zapfen ist zwiscbcn dem Lager und inneren Ring der, in y#° auf Silber getbeiltc Kreis befestigt, welclier mit. zwei Mikrometer-Mikroskopen abzulesen ist. Diese werden von zwei, an die betreffende Lagerstütze angegossenen Haltern getragen, in welclien sie durcli Schrauben allseitig justir- bar befestigt sind. Zwei Umgange der Seliraubenmikrometer mit Doppelfaden cntsprechen den 10' der Theilung, und da die Trommeln je in 60 Theilc getbeilt sind, so eutspricht also einem Tlieil derselben 5". Bei der angewandten Yergrôsserung der Mikroskopc künnen die Einstellungen des Doppelfadens auf den Theilstrich des Krcises nocli ganz siclier auf 2 "5 gleicb einem lialben Trommeltbeil erfolgcn. Zwischen den beiden Fiissen der die Mikroskope tragenden Lagerstütze ist ein Niveau mit justirbarer Messingfassung senkrecht zur Horizontalaxe des drehbaren Ringes und ent- sprechend bei der anderen Lagerstütze ein ebensolches, parallel zu dieser Axe auf dem Ge- stcllring befestigt, welche die unveranderte Erhaltung der Nivelliruug desselben anzeigen sollen. Beidc baben einen Pars-Werth von 3". Der innere Ring besitzt an den Enden eiucs auf der Verbindungslinie der Zapfen scnk- recliten Durchmessers, entsprecbend wie bei diesen, Verstarkungen, in welclien die Lager für die beiden Zapfen des massiven Messing-Rabmens der Inductor-Rolle angebraclit sind (siehe auch Tafel II, Fig. 1). Die beiden Zapfen und entsprecbend ihre Lager sind hier konisch und zwar ist bei der Stellung des Rahmens in unserer Figur der untere Zapfen Z nach aussen verjüngt und der obère Z' zur Rolle Lin. Durcb Anziehen einer Schraube Jim Lagerdeckel L, deren stumpfes Ende gegen den unteren Zapfen drückt, kann in ü libeller Weise die Reibung der Rahmeu-Zapfen in iliren Lagern beliebig vermindert werden Da- mit aber auch in der umgekehrten Lage d. h. nach Umdrchung des inneren Ringes um seine Zapfen um 1 80° das Instrument benutzt werden konne resp. der Rahraen mit seinen Zapfen nicht aus den Lagern herausglcite, drückt auch oben auf die Basis des Konus eine, ihrer Axe nach durchbolirtc — warum dies, werden wir weiterbin selien — Schraube J' welche wieder von einem über das Ende des Zapfens und das Lager befestigten Deckel L' "ehalten wird. Durch passendes Anziehen der oberen und unteren auf die Zapfen drückenden Schrau- ben und ihrer Klemm-Muttern K und K' wird leiclit erzielt, dass der Rollen-Rahmen mit seinen Zapfen zwar siclier in den Lagern ruht, aber docli sehr leiclit in denselben trotz seines betraclitlichen Gewichts drehbar ist. Um den Rahmen mit seinen Zapfen in die Lager UND BeSTIMMUNG DER ABSOLUTEN INCLINATION MIT DEMSELBEN IN PaWLOWSK. 0 arn Ring einlegen und herausnehmen zu kônnen, ist die in der Zeichnung nicht sichtbare hintere Hàlfte der Lager nach Lôsen der sie lialtenden 4 Scliranben herauszuheben, wobei durch ein selir genaues Einpassen dieser Stücke in don Ring dafür gesorgt wurde, dass die Festigkeit desselben darnnter nicht wesentlicli leide. Die Axe des Rahmens soll nuu offenbar genau senkrecbt anf der Horizontalaxe des grossen Ringessein; dass der Winkel beider, wie wir unteu sehen werden, nur uni 7" von 90° abweicht, beweist, mit welclier Sorgfalt ge- arbeitet worden ist. In den Holilraum des Messingrabmens, der, wie erwalmt in der Tafel II, Fig. 1 nocli besonders im Querscbnitt und in halber natürlicher Grosse dargestellt ist, ist die Dralitrolle centrisch eingeseboben und init Schrauben an ihm selir solide befestigt. Die Rolle selbst bestebt aus mehrfacli verleimtem Mabagoni-Holz, ist dem obenerwâhnten In- ductor von Leyser entnommen, also liber 22 Jalire ait und somit Mnlânglich ansgetrock- net. Statt des früheren, eisenhaltigen Kupferdrabtes liabe ich sclion iin Jahr 1884 in den Holilraum derselben von Herrn Freiberg 8,5 Kilogramin eisenfreien, 1 mm. dicken, mit weisser Seide besponnenen und mit Schellack firnisirten Kupferdrabts in 17 Lagen (im Ganzen 880 Umgânge) aufwinden lassen, wobei jede Lage mit Wachspapier bedeckt wurde. Um jeweilen den Schellackfirniss gut austrocknen zu lassen, wurde nach jeder gewickelten Lage einen Tag bis znr Wicklung der folgenden zugewartet, so dass die ganze Eewiclclnng die Zcit vom 3. Februar bis znm 10. Miirz in Anspruch nalim. Die Enden dieses Drahts gehen scbliesslicli durch den, in der Zeichnung nach oben gekehrten durchbohrten Zapfen des Rahmens und ein anf seiner Basis aufgescliraubtes dünmvandiges Messingrohrchen zu zwei darauf sitzenden, voneinander durch Hartgummi isolirten Messingklôtzen, auf die wie- der zwei Messingklemmen zur Yerbindung der den inducirten Strom zum Multiplikator liin- führenden isolirten Kupferdrilhte (in der Tafel I als Spirale oben sicktbar) autgeschraubt siud. Das Messingrohrchen mit seinem Hartgummikopf ist, frei drehbar, in den Holilraum der Schraube eingeschlossen, welche durch den Lagerdeckel durchgeht und mit ihrem Raud den olieren konischcn Zapfen in seinem Lager festhalt. An dem Ralnnen sind aussen zwei Niveaux befestigt, das eine (vorn in der Tafel I) zur Nivellirung der Drehungsaxe in der dargestellten Lage, das andere (hinten) zur Nivellirung derselben nach Uinkehr der Axe um 180°. Diese Niveaux besitzen beide einen Pars-Wcrth von 3" und sind in vertikalem Sinne cxcentrisch placirt, um die centriscb in dem mittleren verbreiterten Theil des Rahmens angebrachten, runden, durch planparallele Glasplatten ver- schlossenen Oeffnungen freizulassen. Durch die letzteren kann man von beiden Seiten in den Holilraum des Rahmens sehen, der zur Suspension eiues Doppelmagnets mit einem Spiegel an einem Coconfaden benutzt ist und seitlich durch mit Schrauben anzupressende Mahagoni- wânde ganz abgeschlossen werden kann. Die niihere Einricbtung des Magnets und seiner Suspension ist aus der Tafel II, Fig. 1 ersichtlich, welche eineii Durchschuitt nicht bloss durch den Metallrahmen mit seinen Zapfen und deren Lager im iiusseren Messingring, son- dern aucli der erwâhnten Magnetsuspension darstellt. Es ist diese Magnctsuspension, wie aus der Figur ersichtlich, eine doppelte, so dass der Magnet aucli in der umgekehrten Lage Mémoires de F Acad. Imp. d. sc. Vil Série. 2 10 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neuer Construction des Rahmens (liohlcr Zapfeu uach unten gewendet) aufgehângt werden kann. In der Mitte des Holzringes resp. in der Verlângernng seincr vertikalen Drehungsaxe ist in denselben je ein axial durchbohrtes Messingstiick a oingeschraubt, in welchem sicli ein Stift b mit Oesc am âusseren Ende verscliieben nnd drehen liisst. Derselbe ist durch die Scliraube c, die durcli den Rahmen uach aussen hin durchgeht und mittelst Scliraubenziehers von dort anzuzieheu ist, zu klemmen; um ihn bequemer beliufs Aufhebung der Fadentorsion fassen und drehen und doch zur Oese beliufs Anknüpfung des Coconfadens leiclit zukonnueu zu konnen, ist eine glockenformige, ani ilusseren unteren Rand rânderirte Scliale auf sein Ende aufgeschraubt. Am unteren Ende des Coconfadens l ist wieder vermittelst einer Oese der cylindrische Stift e mit concentrischer Kreisscheibe f und Haken g befestigt. In diesen Ilaken g liisst sich vcr- mittelst der Oese li der Doppelmagnet mm mit zwischenliegendem Plau-Spiegel s einhângen oder auch statt seiner zur Aufhebung der Torsion ein gleichschweres kugelfôrmiges Messing- gewicht. Um diese Yertauschung bcquem und ohne Risiko fur Aenderung der Torsion aus- führen zu konnen, ist eine Yorrichtung zur Klemmung des Stiftes e angebracht. Dieselbe besteht ans einein in die Waud fest eingeschraubten Messingcylinder i, welcher nahc dem Stift c in zwei /y-formigen übereinandcr liegenden Lagern, ctwa wie die Lager einer liori- zontalen Drehungsaxe, endigt, so dass der Stift e fur gewohnlich frei zwischen den Zinken diescr Lager herabhiingt. Gegenülier diesem Cylinder befindet sicli ein zweiter kürzerer k, welcher gegen den Stift e hin in einem einzelnen concentrischen y-formigen Lager endigt und am anderen Ende durch den Querstift r an einem dünneren Messingcylinder g befestigt ist. Diescr Cylinder mit rânderirtem Ivopf s am âusseren Ende durchsetzt die Wand des Rahmens und wird durch eine zwischen k und diescr bcfiudliche Spiralfeder gegen den Stift e hin ge- triehen, sowie man durch Drehung desselben um 90° von der Stellung in der Figur aus den Arretirungsstift o in eine entsprechende Rinne der Wand seitlich von der Bohrung für den Cylinder q einfallen liisst. Alsdann schiebt sich das gabelfôrmige Ende von k in den Zwischen- raum zwischen den beiden Gabeln am Ende von i ein und presst den zwischenliegenden Stift e in die Lager der letzteren ein, so dass er vollkommen fest gelagert ist und man somit den Magnet von ihm abhângen kann, ohne eine Verrückung des Stiftes zu riskiren. In der Figur erscheinen beide Cylinder der obéré e und der untere e, wo aile Theile in gleicher Weise angeordnet sind, in die betreffenden Oesen h und 1i des Magnets mit iliren Haken g und g cingchakt; dies ist in Wirklichkcit nur je für den Stift der Fall, an welchem der Magnet je nach der Stellung des Rahmens hângen soll, wahrend daim zur gleichen Zeit der andere Stift in seiner Ruhelage sich befindet. Diese wird dadurch erhalten, dass man den Stift, an dem der Magnet liangt, klemmt und dann nach Abhângen des Magnets oder Torsionsgewichts von ihm durch ein momentanés geringes Zurückziehen des Cylinders q durch den hiemit losgespanntcn Faden l den Stift bis zmn Anschlagen der Kreisscheibe f an die Arretirung heben liisst. Beim Anhângen des Magnets oder Torsionsgewichts an deu anderen Stift e in der uingekehrten Lage des Rahmens berührt dann dieser mit seinem Haken g nocli nicht die betreffende Oese li am Magnet. In ihrer festen Ruhelage nach Eut- und Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 1 1 fernen des Torsionsgewiclits beziehungsweise des Magneten verharren beide Stifte, wenn das Instrument zur Induction benutzt wird. Gegeniiber dem Magnetspiegel s befinden sich beiderseits im Rahmen kreisformige, über doppelt so grosse Oeffnungen, welclie durcli planparallele Glasplatten v und v ver- schlossen werden. Die letzteren sind in ihrer relativen Gage zum Rahmen dadurch justirbar, dass sie durch eine eingelegte ringformige Feder gegen drei übergreifende Schrauben- kopfe u, u im letzteren angedrückt werden und so ilire Lage durch die Stellung dieser be- dingt wird. Zum Umlegen der Inductor-Rolle um 180° liabe ich statt einer Kurbel mit Anschlâ- gen wie bei den Inductorieu von Meyerstein und Leyser die Einrichtung gewâhlt, welclie die Herren Mascart, de Nerville und Benoit bei dem grüsseren Inductor in ihrer Unter- suchung über die Bestimmung des Ohm1) verwendet haben. An den Enden eines, auf der Rahmenaxe senkrecht stehenden Durchmessers der holzernen Drahtrolle sind nâmlich, wie die Fig. 2 des Naheren darstellt, Messingbiigel B B' vermittelst zweier, den massiven Theil des Holzringes durchsetzender Bolzen AA' mit Klemm-Muttern bei A und zweier in die Holzwand eingreifender Schrauben GG' beiderseits selir solide befestigt. In einem an der Basis b b' dieses Bügels ausgehobelten Schlitz lasst sich ein die Nase B tragender, von rück- warts durch die Platte d d' gehaltcner Schlitten vermittelst der an ihm sitzenden Schrauben E und E' durch die Doppelmuttern F und F' in der Ebene der Zeichnung verschieben und selir solide nacli Anziehen der letzteren beiderseits fixiren. An der Innenseite des Messing- ringes M ist sodann gegeniiber dem Zapfen ohne Vertikalkreis eine Messingplatte N mit Schrauben und Stellstiften befestigt, welclie beiderseits die durch die punktirten Linien an- gedeutetcn llaltcr der Axen der Klappen K und K' tragen. Diese fassen mit iliren einen Enden x und x die Nase B an der Rolle zwischen sich und werden durch eine in der Zeich- nung weggelassene Feder gegen diese angedrückt resp. tiberhaupt nach aussen gestossen bis dire hinteren Ansiitze X und X' an die Ringwand sich anlehnen. Sind, wie in der Figur beide Klappen an die Nase angepresst, so wird die Nase I) und damit die Drahtrolle in einer ganz bestimmten Lage fixirt. Drücken wir aber mit der Hand z. B. den Griff K mit der oberen Klappe vom Ring M weg gegen die Rolle hin, so wird die Nase B auf dieser Seite frei und man kann jetzt et.wa durch einen Stoss von unten auf die Rolleuwand die Rolle uni ilire Axe drehcn, bis die andere Nase, von unten auf die zweitc Klappe Ii' stossend, diese in Ueberwindung der Federkraft zurückdrückt, über sie hingleitet und auf das Ende x der in- zwischen losgelassenen Klappe K aufstosst, worauf auch K' mit dem Ende x von der anderen Seite wieder einfâllt und so die Rollenlage neu fixirt. Nacli einiger Uebung gelingt es leicht, den Stoss auf die Rolle so zu bemessen, dass die Rolle nach einer Drehung um 180° durch Niederdrücken (1er Klappe fast ohne Stoss auf die zweite trifft und arretirt wird. Mfiscart, F. de Nerville et K. Benoit. Paris, Gau tliier- Villars, 1884. 1) Résumé d’expériences sur la détermination do l’Ohm et de sa valeur en colonne mercurielle par M. M. 2* 12 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neuer Construction Wir haben jetzt endlich noch die Theile zu erwâhnen, welclie dazu dienen, den die Drahtrolle tragenden Messingring nach seiner Drehung um die Horizontalaxe und Einstel- lung am Yertikalkreise in einer bestimmten Lage zu fixiren. Zu dem Ende ist unten am Gestell in einer Ebene senkreeht znr Horizontalaxe eine starke Messingschiene angeschraubt, welclie den Sector eines Kreises bildet, dessen Ceutrum in die horizontale Drehungsaxe des grossen Ringes fâllt (sielie Tafel I). In Tafel II, Fig. 3 und Fig. 4 stellt AA' ein Sttick dieser Scbiene dar, lilngs welchcr zwei identische Hülsen (sielie Tafel I) zu verschieben und zu klem- men sind, wie sie durch BB in Fig. 3 von oben und in Fig. 4 von dcrSeite dargestellt. sind. Yermittelst der Schraube X ist diese Ilülse an der gradbogenfôrmigen Scbiene festzuklem- men. Auf der anderen, oberenSeite tragt die Ilülse zunâchst eine Messingplatte GG\ auf der Justirnngsschrauben E und E in zwei festen Nasen I) und I)' beiderseits sitzen; durch sie ist eine Querlamelle F auf der Messingplatte G verschiebbar, indem sie auf ihr nur durch zwei in Schlitzen sich bewegende Schrauben G gehalten wird. Diese Lamelle ist an ihrem inneren Rande, wie dies Fig. 4 deutlich zeigt, abgerundet. (Dass der mittlere Theil dieser Lamelle der Figur 3 gemiiss ausgenommen und auch da wieder abgerundet ist, ist niclit wesentlich, sondern wurde nur durch eine spiitere Verdickung der hier zu klemmenden Zapfen veraulasst). An diese abgerundete Xante legt sich je nach der Stellung der ltollc der cylindrische Endtheil H der massiven unteren oder der hohlcn oberen, auf die Vertikal- axe des Rollen-Ralnnens pressendcn Schrauben an, die am Messingring M durch die Lager- deckel L und die Schrauben N befestigt sind. An den abgerundeten Rand aber dieser Lamelle F wird der Cylinder II angepresst durch eine zweite gleichgeformte Querlamelle PP\ welclie vermittelst eines Schlitzcs Q und einer Schraube B einerseits in die ebenfalls auf der Platte C durch Schraube und geschlitzte Oeffnung befestigte Doppel-Schiene S (mit der Schraube T ihrer Lange nach etwas verstellbar) eingelenkt ist und mit ihrem anderen Ende P' in die Ilülse U eingeschoben ist. Diese Hülse ist wieder auf der Platte C bei V drehbar befestigt und gestattet, durch Anziehen der Schraube W die Lamelle PP' selir fest gegen den Cylinder H zu pressen. Es konnte auf den ersten Blick scheinen, dass diese Klemmvorrichtung unnütz compli- cirt sei; wenn man indesseu die Bedingungen erwàgt, welclie sic zu erfüllen bat, so wird man ihre Construction wohl gerechtfertigt finden. Erstlich lassen sich durch Bewegen der Schrauben E und E' unter gleichzeitigem Anziehen oder Nachlassen von W mikrometrische Verschiebungen des Zapfens II und damit der Drehungsaxe der Rolle bewirken ; sodann findet durch Kleramen dieses cylindrischen Zapfens zwischen den geradlinigen abgerundeten Randern der Lamellen F und P keinerlei Zug oder seitlichcr Druck auf jenen statt also auch keine seitliche Verschiebung oder Neigung der Drehungsaxe; endlich gestattet die Klemme, sehr leicht und rasch den Zapfen II nach der einen Seite ganz frei zu machen um sodann die Rolle mit ihrer Drehungsaxe durch Drehen des Ringes um seine Horizontalaxe in eine andere Lage überzuführen ; zu dem Ende lost man die Schraube W, schlagt die Scbiene U nach aussen durch Drehen um V zurück, schiebt P nach links etwas zuriick UND BESTIMMUNG BEI!. ABSOLUTEN INCLINATION MIT BEMSELBEN IN PAWLOWSK. 1 3 und dreht dann diese Lamelle um R in eine parallèle Lage mit S, alsdann kann der Ring mit seinem Zapfen frei gegen A hin aus der Klemme herausgedreht und zur zweiten Klemme übergeführt werden, vvelche ihre offene Seite dieser ersten zukehrt. Um ikn eventuell aucli nach der Seite A' hin herausführen zu künnen — was z. B. beim Uinlegen um 180° notli- wendig ist — muss nacli Losen der Schrauben G die Lamelle F ganz entfernt werden. Beschreibung des Multiplikators. Der Multiplikator zum Inductor ist ausserlich ganz dem glcicb, den ich seiner Zeit bei der «Bestimmung des Werthes der Siemens’schen Widerstands-Einheit in absolntem electro- magnetiscben Maasse» angewendet und in mcincr beziiglichen Abhaudlung bescbrieben und abgebildet habe 1). In die 110 mm. breite und 45 mm. tiefe Rinnc des Mabagonibolzrabmens sind aber hier in 17 Lagon und 1 560 Windungen 8 Kilogramm desselben Drabtes gewickelt, der aucli zur Bewicklung der Inductor-Rolle gedient batte. Die Bewicklung erfolgte ebenfalls durch Herrn Freiberg vom 16. Juli — 16. August 1883, so dass bis zum Moment der jetzigen Benutzung des Multiplikators jedenfalls eine vollstândige Austrocknung der Firnissscbichten erfolgt ist. Der Hohlraum zwischen diesen Drahtwindungen, also mit Einschluss der 3 mm. dicken Holzunterlage, ist bei obiger Breite 320 mm. lang und 41 mm. hoch. Wie beim früheren Multiplikator sind die Seitenwànde des Rabmens auf einem 240 mm. breiten und 490 mm. langen Mahogonibrett aufgescliraubt, das unterhalb in seiner Mitte und damit aucli unter der Mitte des Multiplikators einen koniscben Messingzapfen tragt, der in eine ent- sprechende Messingbiicbse im Centrum einer grossen, kreisrunden Mahagonibolzscbeibe von 730 mm. Durchmesser passt, so dass also der Multiplikator um eine Axe auf dieser Scbeibe drehbar ist. ZurMessung der Grosse dieser Dreluing tragt die letztere an ihrem Rande eine Kreistheilung in ganze Grade, auf welchc ein am Multiplikatorgrundbrett befestigter Index weist und um die Drchungsaxe des letzteren vertikal machen zu künnen, sind am Rande der Scbeibe vier messingene Stellschrauben angebracbt. An einem, den Multiplikatorrahmen seitlicb umfassenden Messingbügcl sind drei Hülsen angebracbt, von denen zwei gleiche, die eine zwischen den Windungen, die andere oberbalb derselben, zur Aufnabme zweier gleieber Magnete, je von 230 g. Gewicht, 290 mm. lang, 23,8 mm. breit und 4,5 mm. dick dienen, wâhrend in die dritte der 460 g. scbwereMessing- stab fur Aufbebung der Torsion nacb Entfernung der Magnete einznschieben ist. An der letzteren obersten Hülse sitzt ein vertikales Stabchen, an welcbem der in üblicber Weise mit 1) Diese Memoircn T. XXXII, Ai 2, S. 35 u. folg,, Decembcr 1883. 14 IT. Wild, Inductions- Inclinatorium neuer Construction Schrauben und Feder justirbare Planparallel-Spiegel drehbar angekleramt ist, wahrend eine Gabel ara oberen Ende zur Aufnahme der Züpfchen an einer Doppelplatte dient, zwischen deren Tlieilen das untere Ende des Aufhfingedrahts geklemmt ist. In gleicher Weise ist der- selbe ara oberen Ende an einem Cylinder bcfestigt, der die hoble Axe der Albidade eines Horizontalkreises mit Dreifnss durchsetzt, in ilir liolier nnd niedriger gestellt, und geklemmt werden kann und dann mit der Albidade um, bis auf 10 vermittelst der Verniere zu raessende Winkel zu drclien ist. Zura Schutz der Magnete resp. des messingenen Torsionsstabs vor Luftstromungen ist der Multiplikator mit einem an sein Grundbrett anscbliessenden, zerlegbaren Gehâuse aus Glas und Holz umgeben, das oben einen kleineren den Spiegel und Drahthalter umgebenden cylindrischen Aufsatz mit planparalleler Glasplatte vor dem S])iegel tragt, aus dem dann durcli eine kleine Oeffnung oben nur der Suspensionsdraht frei austritt. Die Beobaclitung der Gage und Bewcgung der Magnete an ilirem Spiegel erfolgt in der üblieben Weise mit Fernrohr und Scalc. Die letztere ist von Edelmann in München in Millimeter auf Glas getheilt und wird von hinten durch einen Spiegel beleuchtet, der das Himmelslicht auf dieselbe wirft. Das Steinheil’sche Ablesefernrohr mit Dreifuss giebt eine 95-malige Vergrosserung. Beschreibung der Aufstellung der Apparate im Observatorium zu Pawlowsk. Der beschriebene Inductor ist im südlichen, der Multiplikator im nôrdlichen Arm des krcuzfërmigen Centralsaals des eisenfreien holzernen Pavillons fur absolu te magnetischc Messungen im Observatorium zu Pawlowsk aufgestellt worden, so dass ihre Mittelpunkte um 10,2 m. von einander abstehen. Um dem Inductor eine solide und behufs genauer Nivellirung von dem, in seiner Niilie sicli bewegenden, Beobachter unabhàngige Aufstellung zu geben, wurdeam ersteren Ortder Mosaik-Fussboden des Saales innerhalb eines gleiebseitigen Dreiecks von über 2 Meter Seite auf 112 cm. Tiefe, d. h. bis auf den festen natürlichen Sandboden hinunter ausgehoben und darauf zuniiclist aus eisenfreien Kalkbruchsteinen ein 40 cm. dickes Fundament mit einem 4 cm. dicken Cementguss dariiber aufgemauert. Nachdem dies gut ausgetrocknet war, liess ich über den Ecken eines gleiebseitigen Dreiecks von 77 cm. Seite je als Centren drei, 58 cm. hohe und 40 cm. im Durchmcsser baltende Sâulen aus je drei Kalksteinblücken mit Cernent, aufricbten und jede dieser Sâulen in 5 cm. Abstand mit einer dünnen Mauer aus eisenfreien englischen Ziegeln von 63 cm. Hohe umgeben, so dass diese Mauern also 5 cm. bober als die Sâulen waren. Nunmebr wurden auf diese Fundaraentsâulen solcbe von Marmor von 31 cm. Durcbmesser und 89 cm. Hohe mit Cernent aufgesetzt, der Raum zwischen den Ziegelmauern und dem stebengcbliebenen Zimmcrboden bis zur Hohe der UNI) BeSTIMMUNG DER AB30LUTEN INCLINATION MIT DEMSELBEN IN PaWEOWSK. 15 Zicgcl mit Sclmtt ausgefüllt, festgestampft, cementirt und darauf uni die Siiulen Marmor- Ringe von 5 cm. Dicke, 35 cm. innerem und 71 cm. âusserem Durchmessor auf die Zicgel- mauern gelegt, mit Cernent befestigt und das Mosaik des Zimmerbodens, mit dem die Ringe jetzt im gleichen Niveau lagen, bis zu dieseu hin wieder ergiiuzt. So kann inan also ohue Gefalir einer Erschütternng oder Biegung ganz nalie an die Siiulen herantreten, da sie durcli einen 2 cm. breiten Zwischenraum von den Marmor-Riugen und weiterhin durcli einen 5 cm. breiten Zwischenraum bis zu G8 cm. Tiefe hinab vom umgebenden Fussboden getrennt sind. Der Zwischenraum zvvischen der Siiule und dem Ring wurdc schliesslich mit einem an die Siiulc dicht anschliessenden 4 cm. breiten Filzring bcdeckt, um das Hinabfallen von kleineren Gegenstândeu in dcn Zwischenraum zu verhüten. Die Siiulen sind so disponirt, dass zwei in einer Senkrechten zum magnetischeu Meri- dian liegen und die drittc von ihuen aus nacli Süden stelit. Wie die photographische Ansicht des Inductors zeigt, ist nun derselbe mit seinen drei Stellscliraubenfüssen vermittelst der er- wShnten Fussplatten auf die Marmorsiiulen so aufgesetzt, dass die Platte mit dem Korner und die Fussspitze des Gestells, die am einen Ende der Gradbogen-Scliiene steht, auf die Saule nacli Süden zu liegen kommen und damit diese Schiene nahezu im magnetischen Meri- dian sicli befindet. Nacli crfolgter detinitiver Justirung wurden, wie weiter unten nocli er- wiilint wcrden wird, die messingenen Fussplatten, welchc trotz des grossen Gewichts des Instruments — liber 150 Kilogramm — eine Verschiebung auf den glatten Endflachen der Marmorsiiulen erleiden konnten, an diesen mit Ivitt — Mischung von Colophonium, Waclis und Terpentin — befestigt. Bei dieser Stellung des Inductors ist das Kreisende der horizontalen Drehungsaxe gegen Westen gerichtet und befindet sicli das letztcre nahezu in der Mitte des siidlichen Zimraer- arms und vor einem daselbst nach Süden gerichteten Fenster, so dass die Beleuchtungsvor- riclitung für das südliche Mikrometer-Mikroskop unmittelbar von dort genügend Liclit empfiingt. Um dasselbe auch für das nôrdliche, vom Fenster abgewandte Mikroskop zu er- zielen, wird ein, um 2 aufeinander senkrechte Axen drehbarer Spiegcl mit seinem ringformi- gen Halter auf den Fussschraubenkopf unmittelbar links vom Kreis in der Tafel I gesetzt — er steht in der Photographie gegeniiber auf dem anderen Fuss, um das Bild nicht zu stôren — und durcli ihn das Liclit vom Fenster auf jene Beleuchtungsvorriclitung geworfen. Die letztere besteht einfach aus einem, in der Figur sichtbaren Stück weissen Carton, der schrâg zur Mikroskop-Axe und seitlich von ihr an einem lcichten Mcssinghalter befestigt ist, so dass die polirte Theilungsflliche des Kreises diese beleuchteten weissen Flàchen eben noch in die mit ihren Axen unter einem Winkel von ungefahr 15° zur Normalen der Tliei- lungsflache orientirten Mikroskope hineinreflectiren. Man erlialt so im Gesichtsfeld sclir scliarf und gleichformig begrenzte Bilder der Theilstriche, auf hellem mattweissen Grande, was die Sicherheit der Einstellung der Mikrometer-Doppelfaden wesentlich erhôht. Der Inductor ist auf S&ulen gestellt, die sicli 79 cm. liber den umgebenden Fussboden erheben, damit die Mikroskope für einen, vor ihnen auf einem gewühnliclien Stulile sitzenden Beob- 16 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neuer Construction aeliter gorade in Augcnhobe zu liegen kominen und so zur Kreisablesung môglichst be- quem sind. Der Multiplikator ist im nôrdlichen Kreuzarm des Saales auf deniselbcn steinerueu Tiscli aufgestellt, wie dies in meiner oben erwâhnten Schrift, «Bestimmung des Werthes der Siemens’schen Widerstandseinheit etc.» S. 42 besclirieben und ebendaselbst in Tafel I in perspectivischer Ansicht und in Tafel IV im Grundriss (siehe aucli S. 58 und folg. des Textes) abgebildet ist. Wie dort stelit der Theodolith-artige Torsionskreis mit der Aufhiingevor- riclitung f(lr den Magnet auf einem Drcifuss, der im Dacliboden iiber ciner entsprecbenden Oeffnung der Saaldecke ain Gebalk des Dacbes solid befestigt ist. Ein Doppelfenster im Dacb gewabrt genügendes Licbt für die Kreisablesung daselbst und zur Verhütung stüren- der Luftstrümungen wegen Temperatur-Ungleicbheiten besonders im Winter liabe icb uni den Dreifuss eine von der Luftheizung des Gebaudes ans zu envarmende Kammer mit dop- pelten Wanden und doppelter Thür einricbten lassen, wobei überdies wâhrend der eigeut- liclien Iuclinationsmessuugen der Torsionskreis etc. und daruit auch die Oeffnung zum Saal bin durcb einen übergestiilpten Deckel nocb ganz von dieser Kammer abgesclilossen wird. Wie am angefübrten Orte nâher angegeben ist, lasst sicli durcb eine Verschiebung des Theodolitb-artigen Torsionskreises auf Scliienen leiclit, eine genaue Centrirung des Magnets im Multiplikator erzielen. Als Aufbangedrabt wurde scbliesslicb ein Platin-Iridium-Draht (10% Iridium auf 90% Platin) gewâhlt; derselbe ist 3560 mm. lang und 0,51 mm. dick. Er bat den Zweck, dem zu einem astatischen Nadelpaar vereinigten System der beiden Magnete die notbige Richtkraft bei einer Schwingungsdauer von bocbstens 20s zu verleiben. Icb babe hier nicht sowobl wegen grôsserer Empfindlicbkeit ein astatisches Magnet- paar benutzt als zur Verminderung des Einflusses der Déclinations- Variationen einerseits und zur Beseitigung stôrender Einwirkung des Magnets sowobl auf den Inductor als auf die ilbrigen inagnetischen Apparate in diesem Local anderseits. In der That ist derselbe erfabrungsgemiiss auf aile dort befindlichen Instrumente als Null zu betrachten und wir brauchen daber diese Magnete zurZeit der anderen absoluten Messungen nicbt zu entfernen. Multiplikator und Inductor sind durcb zwei liings der benachbarten Wiinde und der Decke hinlaufende gut isolirte Kupferdrâhte von 2 mm. Dicke leitend verbunden. Auf einem Granitpfeiler nabe der Mitte des Saales miter der daselbst befindlichen grossen Laterne ist in 4 m. Entfernung vom Spiegel des Multiplikatormagnets das scbon erwalmte SteinbeiTscbe Ablesefernrobr aufgestellt, die zugehôrige Scale aber mit ilirem Beleucbtungsspiegel ist rückwàrts vom Beobacbter auf einem zweiten Pfeiler ebenfalls nocb unter der Laterne angebracbt und befindet sicli da in einem Iiorizontalen Abstand von 5842 mm. vom Spiegel, so dass der Winkelwertb eines Scalentbeils (1 mm.) 17, "66 oder nahezu 0'3 bctriigt. Trotz der bedeutenden Entfernung ist die 95-malige Vergrôsserung des Fernrobrs hinreichcnd, uni die 0,1 Scalentheile bei guter Beleucbtung nocb siclier schiitzen zu künnen. Letztere ist selbst bei triibem Himmel geniigend, wenn der Beleuch- tungs-Spiegel das Himmelslicbt direct obne zwiscbengescbaltete rnatte Glasplatte auf die Scale TTND BeSTIMMUNG G Eli ABSOLÜTEN INCLINATION MIT OEM SE LL EN IN PAWLOWSK 17 und durcli dieselbe hindurch liber den Kopf des Beobacliters am Fernrohr liin zum Magnet- spiegel wirft. Auf einem den Fernrohr-Pfeiler umgebenden Tiscb dem Beobacbter zur Hand sind ferner noch angebracht: 1) ein Doppeltaster, dcr durcli Niederdriicken der einen oder andern der beiden Tasten gestattet, den Strom eincs Meidinger-Elements durcli eineu be- souderen, nur eine Windung am Multiplikator bildeuden Dralit zu scliicken, uni unter even- tuellem Eiuscbalten eines grosseren Flüssigkeitsvviderstandes die schvvingeudeu Magnéto im Multiplikator rascher zu beruhigen; 2) ein eiufaelier T aster, uni electrischc Glocken-Signale zum unterirdischen magnetiscben Pavillon zu geben beliufs Ablesung der Variations-Appa- rate daselbst zu gcwissen Zeitpunkten ; 3) ein Gyrotrop, uni den durcli passende Abzvvei- gung und durcli einen cingeschalteten Siemens’sehen Stôpsel - Rheostaten nacli Wunseli gescliwacüten Strom des obigen galvauischen Eléments durcli eine besondere Dralitleitung, die daim statt der zum Induetor führenden mit den Enden des Multiplikatordrahts verbuu- den wird, in der einen oder anderen Riclituug in letztcrem cireuliren zu lassen und so con- stante Ableukungen der Multiplikatormagnete nacli beiden Seiten zu erzielcn. Sowolil beim Multiplikator aïs beim Induetor, beim ersteren innerlialb des Kastens beim letzteren zwisclien den Mikroskopen, sind Thermometer angebracht, uni die Variation der Temperatur bei beiden Instrumenten wahrend der Dauer der Versuclie beurtheilen zu konuen. Endlicb ist ein etwas kleinercs Ableseferurolir mit Scale ebenfalls unter der ccntralen Laterne in ungefkhr 3,4 m. Distanz vom Centrum des Iuductors und im magnetiscben Meridian dureb dieses ebenfalls auf einem Granitpfeiler zur Beobacbtung der Stellung der planparallelen Verscblussplatten im Rollcn-Rahmen und des Spiegels des evcntuell einge- bàngten Doppelmagnets aufgcstellt. Théorie des Instruments. Die gesammte electromotorische Kraft E, vvelcbe in der Drahtrolle von der Stromfiâohe F durcli den Erdmagnetismus inducirt wird, wenn dieselbe uni eine Axe parallcl zur Ebene von F1) von einer Stellung in eine andere gedreht wird, ist gegeben dureb den Ausdruck: E = a. F. K. sin 8 (cos — cos 1. wo K die ganze Kraft des Erdmagnetismus, S den Winkel, welchen die Drehungsaxc dcr Rolle mit ibr einscbliesst, von den eiuzelnen Constanten des Apparàtes F , M, C, TF N und IJ zu erfahren, die mit X behafteten Glieder und Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 19 durcli Functionen dieser Grossen zu ersetzcn. Wir gehen zu dem Ende znr Bewcgungs- gleichung des gedftmpften Magncts, wie sie fiir eine constante Multiplikatorfunction gilt, zurück : rf2

.) v TC2 — I— X,,2 M2 C2 Vk2 X02 2wVm> 9. Nun ist X0 eine kleine Grüsse und dahcr in erster Annalierung gleicli Null zu setzen; alsdann wird k.M2. C2 ViW2.N.D — M*. C4 9'. Der Vergleich von 9'. mit 5. zeigt, dass in den Ausdriicken für d> und X die beiden Producte: M . C' und W .V N .1) stets ungetheilt vorkommen. Setzen wir also der Kiirze halber: 2 ~7=- K sin S (cos — cos = B V tc . M . ü 2W VN.!) 5 = y 3* 10. 20 FI. Wild, Inductions-Inclinatorium neuer Construction so gelien 5. und 9'. liber in: 11. Da die ldoss von der Ïnductor-Rolle abhiingigen Grossen B und F niclit in den Aus- druck fiir 1 eingehen, so folgt ans 10. unmittelbar, dass die scliliessliclie Maximal-Amplitude bei der Multiplikationsmethode B und F direct proportional ist. t Unter übrigens gleicben Umst&nden wâchst also gemass den Relationen 10. die Ampli- tude *1» bei gleiclier Kraft K des Erdmagnetisrnus mit S und ninunt f(lr S = 90° d. h. wenn die Drehungsaxe auf der Inclinationsrichtung senkreclit stelit., den grossten "Wertli an und andererseits wird ihr Betrag am bedeutendsten, insofern er von der Anfangs- und Endstellung der Rollendrehung abhàngt, wenn = 0 und = 180° oder umgekcbrt i. e. cos'|7 — cos^;/= 2 gewâhlt werden. Des Ferneren nimmt also mit Vergrosserung der Stromflàche A7 der Drahtrolle zu. Durch Logarithmiren folgt aus Gleichung 11. zunachst: log 4> = log (a. B .F) H- log X — log y — [log (1 — C~X) arctg -Î-1, und hieraus durch Differentiren nach x und y: Durch Differentiren der Gleichung 12. nach x und y ergiebt sich aber: Und die Einsctzung dicser Wcrthe in die vorigon zwei Gleichungen ergiebt schliesslich : und Bestimmung dek absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 21 oder vvenn wir der besseren Uebersichtlichkeit halber: 1 (* -S-) -f arctg -T — = f (X) 13. setzen, so ist auch : = i-2 m, • 14. i- f = /^) - 1 Aus diesen Gleichungen ist unmittelbar ersicbtlich , dass der Charakter der Ver- anderung von 0 durch eine Zu- oder Abnahme von x und y ganz durcli den Wertb von fÇk) bestiramt wird. Es sind nun offenbar drei Fiille moglich. 1. Es sei f (X) < y,;' alsdann wird in den Gleichungen 14. der Ausdruck redits vom Gleichheitszeichen bei der ersten positiv und bei der zweiten negativ oder es wird 0 mit wachsendem x und anderer- seits mit abnehmendem y anwachsen. Wenn aber x vvachst und y abnimmt, so wird nach 12. jedenfalls X grôsser werden. 2. Es kann ferner f M > Va und < 1 sein; alsdann werden die Ausdrücke rechts vom Gleichheitszeichen in bcidcn Gleichungen 14. negativ und es wird somit 0 sowohl mit wachsendem x als y abnehmen. Dies ist nach 12. moglich, ohne den Werth von X erheblich zu verândern. Mit Beriicksichtigung der auf S. 20 gegebenen Werthe von ^ und ~ wird sogar durch gleichzcitige Aenderungen dx und dy von x und y der Werth von X gar nicht verandert, wenn die Relation: dx x dy 2 y eingehalten wird. 3. Das logarithmische Décrément X sei der Art, dass 14'. m> i wird; alsdann muss zur Yergrôsserung von Q der Werth von x vcrkleinert und der von y vermehrt werden. Die Folge davon ware, dass nach 12. der Werth von X abnehmen würde. Hicrnach ist es bereits wahrscheinlich, dass der zweite Fall der praktisch brauchbarste sein diirfte, da er allein die Vcrgrossorung von 0 ohne Aenderung von X gestattet. Man hütte somit zur Erzielung der grôssten Empfindlichkeit des Apparats resp. eines grossen Werthes von 0 denselben so einzurichten, dass der Werth von /’(X) zwischcn l/2 und 1 fallt. 22 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neuer Construction Wir wollen jetzt zusehen, in welcher Weise der Werth von f(k) voni Zahlenwerth von X abhângt. Die Rechnung ergiebt folgende correspondirende Werthe: X /G) 0,100 0,9998 0,250 0,9989 0,400 0,9972 0,550 0,9947 0,700 0,9912 0,850 0,9871 1,000 0,9823 Wenigstens innerhalb der vorstehenden Grenzen nimrat also f(K) continuirlich mit wachsendem X ab. Da nun bei dein vorliegenden Apparat X jedenfalls nicht ldeincr als 0,25 und nicht grôsser als etwa 0,90 sein darf, weil die Dâmpfung sonst. zu schwach resp. zn stark wiirde, so wird wirklich der Werth von f(K) stets zwischen y9 und 1 fallcn und es werden soinit die Bedingungen des obigen zweiten Falls auf unsere Yersuche passcn. Bei unserem Instrument ergaben sich aus der Beobachtung der abnehmenden Amplituden bei, durch den Inductor geschlossenem Multiplikator unmittelbar folgende Werthe für X, ausgedrückt in Briggischen Logarithmen: = 0,2430 0,243G 0,2423 0,2421 0,2424 Mittel: 0,2427 und daraus folgt nach der Relation: X = \ • 2,30258 für natürliche Logarithmen: X = 0,5588, woraus durch Einsetzung in die Gleichung 13. erhalten wird: /'(X) = 0,9945. Wollten wir also die Empfindlichkeit des Apparates durch Vergrosserung der End- Amplitude 0 von Seite des Multiplikators lier noch melir stcigern, so müsstcn wir dem TTND BeSTIMMUNG DER ABSOLÜTEN INCLINATION MIT DEMSELBEN IN Pa WLOWSK. 23 Obigen zufolge einerseits eiuen schwacheren Muguet uiul eiueu weniger empfindliclien Multi- plikator anwendeii uud andererseits das Trilgheitsnionient des Magnets, die Torsionskraft des Aufhangedrahts uud deu Gesamiut-Widerstaud der Leituug eutsprecheud kleiuer wàhleu, vvie es die Bedinguug 14'. erheisclit. Durcli solclie Betrachtungeu uud gleichzeitige empirische Versuche niaunigfacher Art geleitet liabe icli bei unserem vorliegenden ueueu Apparat gegeuiiber deu alteren Apparateu vou Meyersteiu uud Loyser sowulil im Iuductor wie aucli iui Multiplikator eiueu diiunereu Draht iu mehr Winduugen verwendet, uni beim Iuductor F uud in Folgc der dadurch be- vvirkten Vergrôsserung von W auch beim Multiplikator G zu vermehren. Der Vcrgrôsseruug von C wirkte icb inuerhalb der thunlichen Grenzen durcli eine Verkleinerung des magueti- scheu Moments M der Magnete entgegen. Die Magnetc besassen namlicli im Sàttigungs- zustand beide die magnetischcu Momeute: 1 OTl 2,81 uud vvurden dann nacli uud nach so geschwiicht, bis dieselben deu Betrag: 1 OTü, 1 0 erreicliten. Das Tràgheitsmoment der Suspension wurde môglichst verringert, um das Gesammt- trâgheitsmoment N im Wesentliclieu auf das der Magnete zu reduciren uud es wurde dann ein Platiu-Iridium-Drakt von 0,51 mm. Dicke auf 3560 ram. Lange zur Suspension gewàhlt, um die Scbwiugungsdauer des astatischen Systems im, durch deu Iuductor geschlossenen Multiplikator, also mit Dampfung, auf deu praktischen Wcrth ton 20s zu vermindern. Elle wir zur Entwicklung der Formeln für die Bercchnung der Beobacktungen iiber- gelien, liaben wir uocli zu berücksiclitigen, dass im Ausdruck 5. für 0 uud sein Supplé- ment ü' die Grôssen F, M, G, W, N, D sàmmtlich mit der Temperatur variabel sind, so dass z. B. der Wertli von F bei t° gegeben ist durch F( = F0(l -+- a tt), wo F0 deu Wertli bei 0° uud a, den Temperatur-Coefficieuten dieser Grosse darstellt uud die Variation mit der Temperatur als liueare in Bezug auf diese angenommen ist. Setzen wir unter derselben Voraussetzung zunàchst kurz: a, = Temperaturcoefficient von F a2 = )) » M a3 = )) » G a4 = » )) W a5 = )) )) N a6 = )) » D uud nehmen an, dass diese Coefficienten klcinc Grôssen, also die Quadrate derselben zu ver- nachlàssigen seien, so konnen wir zur Ermittlung der Abhângigkeit des Résultats 0 von ilinen die Function 0 nach t differentiren. Halten wir uns dabei zunàchst an die vereinfachtcn Ausdrücke 11. und 12., so konnen wir uns zur Gewinnung der Differentialquotienten 24 H. W i ii d , Inductions-Inclinatorium neuer Construction dfx und — offenbar ganz derselben Entwicklung wie oben S. 20 bedienen und finden scbliesslich : wo 16. ... y — a, — a, — a3 — [f (X) — 1 J ^2a., -+- 2a3 — a. und entsprechend bat man: 17 X, == X0 (1 -i- yt) — wo 18. ... 2a, -h 2a3 — a4 — Hier bedeutet X0 don iiir 0 geltenden Wertli von X (logarithm. Décrément mit Düinpfutig) und ist also uiclit zu verwechseln mit dem oben durch X0 dargesteliten Werth des loga- rithmischen Décréments bei gcoffnetem Multiplikator. Das Princip meiner Méthode der Inclinationsbestimmung mit dem Inductions-Inclina- torium besteht, wie frülier mitgetheilt, darin, in zwei, um sclir nalie gleiche Winkel zur Inclina tionsrichtung geneigten Lagen der Drehungsaxe des Inductors die raaximalen Aus- schlagswinkel der Nadel des Multiplikators bei Benutzung der Multiplikationsmethode zu beobachten und daraus die Inclination zu berechnen. Nelimen wir an, dass in beiden Lagen der Drehungsaxe des Inductors die Inductions- stosse je dadurch hcrvorgebracht werden, dass man, wie dies Seitc 20 erortert worden ist, zur Erlangung der Maxiraalwirkung die Rolle je von «Ji, = 0 bis 180° und umgekehrt drehe, so dass also die Windungsflâche derselben in der Anfangs- und Endstellung je senk- reclit auf den magnetisclien Meridiau stelie, so wird sein COS — COS tyn = 2 und die Gleicliung 15. lasst sich daim aucli so schreiben: 10. K sin a = AO.0O (] — yt), wo W0VN(lPn(i -e~K) 20. und Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 25 and y den durch 16. gegebenen Wcrth liât. Hier ist A(l nun wirklich für densclbcn unvcr- ânderten Apparat eine constante Grosse. Dièse Formelu gelten aber nur für den Fall, dass die Multiplikatorfunction eine wirk- lich constante Grosse ist, was, wie in der Einleitung bemerkt worden ist, im Allgemeinen niebt z u tri fit. Setzen wir deshalb mit Herrn Chwolson an Stelle der Bewegungsgleichung 6. unter Bcrücksiclitigung der Abhângigkeit derselben vom Ablenkuugswinkel

.Z [i - x («i - h) - 1 (*» - m Da die ganze Kraft des Erdmagnetismus K nicht direct sondera durch die Horizontal- Componente II derselben und durch die Inclination i gegeben ist, so giebt die Einsetzung dieser Grôssen: sin sin S2 H2 cos Îj (P, Ill co s i2 2 [i — x «, - « - (i>, - m 23. Die eiiie Beobachtung fiiidc nun, wie S. 4 angegeben ist, in der vertikalen Lage der Drehungsaxe der Rolle statt; alsdann ist z. B.: = 90 — i2. Bei der anderen Beobachtung haben wir uni einen nalie gleichcn Winkel die Drehungs- axe auf die audere Seitc der Inclinatiousrichtung zu neigen, so dass der Winkel O der Drc- hungsaxe mit der Vertikalen angenâhert sein wird: O — 180 — 2*a. Da indessen die Incli- nation i2 nicht bekannt ist, sondera erst gesucht wird, so werden wir in Wirkliehkeit nacli dem Vertikalkreise die Drehungsaxe nur angenâhert uni einen solchen Winkel O dreheii resp. nacli erfolgter Fixirung in der neuen Lage aus der Differcnz O der jetzigen Ablesung am Vertikalkreise und der früheren bei der Vcrtikalstellung der Axe einen Winkel z ablei- ten, der etwas verschiedcn von i2 sein wird und gegeben ist durch z = 90 — -§- 24. Mémoires do T Acad. Imp. d. sc. VII Série. 4 26 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neuer Construction Der Winkcl don alsdann die Drehungsaxe mit der neuen Inclinationsrichtung ix zu dieser Zeit einschliesst, wird somit zu dieser und dem am Vertikalkreise abgelesenen Win- kel O in der Relation : Sj = 90° — (2 g — i,) stehen. Führen vvir diese Wiukelvverthe in Gleichung 23. ein und bedenken dabei, dass in Folge der Stellung der Drehungsaxe der Rolle auf der anderen Seite der Inclinationsrich- tung das Zeichen von 0, entgegensetzt dem von 02 sein wird, so kommt: cos (2s — *,) = cos ix • fj ■ f* Il — x (h oder: tang *, = ^ [1 — 1 (h ~ h) ~ l ((K und endlich: - g - i (0,2 - i) i SiSaï cotang 2^ 25- ■ • tang *, = tang g -+- ^ ^ [1 — , (tx — U) — l « — 0a3)] — 1 ). Da die Winkcl 0, und 0a mit F’ernrohr und Scale beobachtet werden, so erhalten wir uumittelbar nur die entsprecheuden Scalen-Àblesungcn Sx und und auch diese erst als die lialben Differenzen der links und rechts von der Gleichgewichtslage bei don aussersten Elongationen direct abgelesenen Scalcntheile, wobei zugleich vorausgesetzt wird, dass die halbe Suinme dieser Ablesungen resp. die Gleichgewichtslage des Magiiets ciner centrischen und parallelen Lage seiner magnetisehen Axe zu don Windungen des Multiplikators ent- spreche. N un ist, wenn E die horizontale und reducirte Entfernung des Magnet-Spiegels und der Scale in Scalentheilen darstellt: also: 0, : - ?î{i _ 3 2JE \ si \ 3É2 p ,* - *•) = (Si. _ w oder, da bei unserem Multiplikator angenahert b = 5,1 und ^ = 1 ,5 und Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 27 ist, so liât inan auch l — O2) = 0,00000001099 (S2 — S22). Bei unserem Apparate haben wir ferncr zur angenaherten Bereclinung des Temperatur- cocfficienten / nacli Gleichung IG. folgende Werthe zu setzen: a, = 2m — 0,000034, da a, sicli auf die Vergriisserung einer Kreisflache durch die lineare Ausdehnung m des sie bildenden Kupferdrahts bezieht, ce2 = — |ji = — 0,000500, wo wir ftir den Temperatnrcoefficienten des Magnets einen angenaherten Werth ge- setzt, haben, a3 = — m = — 0,000017, da die Multiplikator-Constante G angenühert proportional ist, wenn r die reducirte Ent- fernnng der Drahtwindungen vom Magnet bezeichnet, a4 = m = 0,003810, i. e. der Coefficient der Widerstandsanderung von Kupfer nach Arndtsen, a5 = 2 c — 0,000022, indem wir einfach den Ausdehnnngscocfficienten des Stalils wiihlten, da die Hauptinasse des suspendirten trâgen Korpers durch die Stahlmagnete reprâsentirt wird; endlich a0 == — t = — 0,001, wo wir nach den Bestiiumungen von Kohlrausch und Pisati fiir andere Métallo nur einen ganz approximativen Werth des Temperatnrcoefficienten der Torsion für Platin-Iridium an- nehmen konnten. Es ist also: ■/ = 0,000551 -i- [/'(À) — 1 ] .0,004355 und y = — 0,004355 ( 1 -h \ oder gemass unserem Werth von X und f (X) nach S. 22: X = 0,000527, y = — 0,004493. Da x einen positiven Werth liât, so folgt daraus nach 15., dass die constante Elonga- tion mit Erhohung der Temperatur caeteris paribus bei unserem Apparat zunehmen wird 4* 28 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neuer Construction und zwar angenahert pro 10° uni 0,5 Procent ihres Betrages und ans der Zusamraensetzung von / ergiebt sich sofort, dass der Tcniperatur-Coefficient des Magnets den Betrag von / im Wesentlichen bestimmt. A nimmt dagegen mit Erhühung der Temperatur stark ab. Was endlich den Factor: — betrifft, so vvird das Verhiiltniss der beiderlei Ilorizontal- intensitaten zur Zeit der ersten und zweiten Beobachtung nacli den gleichzeitigen Ablesun- gen am Bifilarmagnetometer berechnet. Es soi das Mittel der letzteren zur Zeit der ersten Beobachtung m, und das zur Zeit der zweiten m2, so liât man fiir das Bifilarmagnetometer fiir directe Ablesungcn im unterirdiscben magnetisclien Pavillon: _ # t — 1 ■+■ (m2 — Wp) 0,000155 1 H- (jk, — w0) 0,000155 = 1-1- (m2 — mx) 0,000155, wo wir die Scalcntheile m2 und mx bereits auf die Normaltemperatur resp. auf gleiche Temperatur reducirt angenomraen haben. Fiir unseren speciellen Apparat gelit also die Gleichung 25. liber in: 20. j tang ix = tang s h- ^ | [1 h- 0,000155 (m2 — mx) -t- 0,000527 (t2 — tx) | -t- 0,00000002070 (S22 — S*)] — 1 j, wo die Buchstaben die oben angcgebene Bedeutung haben. Um zu ermitteln, mit welcher Genauigkeit die einzelnen Grossen bestimmt werden mtissen, um eine gewissc Sicherheit des Endresultates ix zu erzielen, differentiren wir 20. nach Su (m2—mx) und {t— tx) und (8—Sx), indein wir S*—, S,2 durcli (,% -h 6',) (S2—Sx) ersctzen, und erhalten so: dSx = dix 2 tang ix • Sx, à (m2 — mx) = dix 2 tang ix • d (t2 — tx) — dix 2 tang ix • d ( S2 — Sx) = dix 2 tang ix • 1 0,000155’ î 0,000527 ’ 1 26’,. 0, 0000000208’ wo wir nach der Différentiation mit geniigender Annaherung: s = ix und S1 — S2 ge- setzt haben. Angenommen, es soll die Inclination ix mit einem mittleren Fehler von hüchstens: ài = — 3" = 0'05 gefunden werden, so ergiebt, da in unserem Fall: Sx = 278 Scalentheile und ix — 70° 42' war, die Einsetzung dicser Wertlie oben: dSx = rt 0,023 Scalentheile d (m2 — mx) — ± o,53 » d (/2 — £j) = rt 0,1 G Grade ^ (^2 — S,) = 7,18 Scalentheile. und Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 29 Da nun nach Seite 8 auch die Einstellungen und Ablesungen am Vertikalkreis mit einer Sicherbeit von dr 2,"5 erfolgen kônnen und die Nivellirung eine mindestens ebenso grosse Sicherlieit gewahrt, so konnte es scheineu, dass Nichts im Wege stehe, eine Genauig- keit von 3 — 4" in der Bestimmung der Inclination zu erzielen. Nur die Bestimmung uam- licli von S mit einer Sicherlieit von Scalentheil dürfte bloss angenâhert moglich sein, obschon wir je mindestens 3 constante Werthe von Sx und S2 ermitteln und dabei die Diffe- renz der iiussersten Elongationen zu lialbiren haben, aus denen dann das Mittel zu nelimen ist; die Differenz S2 — Sx dagegen erreichte bei unsern Vcrsuehen nur 4 Scalentheile, so dass die bezügliche Correction ganz veriiachlüssigt werden konnte; die Ermittelung von m2 — m, mit der geforderten Sicherlieit von bloss % Scalentheil liât keinerlei Schwierigkeit. Selbst- verstandlich kônnen endlich auch die S. 17 erwahnten ïhermometer beim Inductor und beim Multiplikator mit einer grôsseren Sicherlieit als ±0°16 abgelesen werden, dass aber ihr Mittel auch wirklich die mittlere Temperatur des Inductor- und Multiplikatordrahts sowie des Magnets mit dieser Gcnauigkeit angebe, ist jedenfalls nur bei einer ausserordent- lichen Constanz der Temperatur wahrend der Beobaclitungen denkbar. Obschon nun in der That miser Local bei geeigneter Handhabung der beziiglichcn Vorkehrungen eine holie Temperatur-Constanz erzielen liisst, so dass z. B. beim Multiplikator, dem keiner der Beob- acliter wiihrend der Dauer der Versucho auf mehr als 5 Meter sicli annâherte, die Tempe- ratur von Anfang bis zum Ende durcliweg nur um 0°01 — 0°02 sich ilnderte, trat doch beim Inductor wahrend dieser Zcit, wegen der Niilie des Beobachters, der die Ablesung am Verti- kalkreis und das Umlegen der Rolle besorgte, stets eine allmahliche Erhôliung der Tempe- ratur um durchschnittlich 0°2 ein. Gcsetzt aber auch, die Thermometer giiben wirklich die richtige Mitteltemperatur der Apparate an, so ware doch die Anbringung einer bezüglichen Correction nach Glcichung 26. illusorisch, da die Ableitung des nuracrischen Werthes des Coefficicntcn ■/ eine liochst unsichere ist. Wir müssen also suclien, der Unsicherheit, mit welcher die Bereclmung dieser bedeutendsten Correction behaftet ist, dadurch zu begegneu, dass wir ihren Einfluss auf das Endresultat durcli eine geeignete Beobachtungsweise ab- schwiichen. Da die Temperatur der erwahnten Veranderungsursache lialbcr wahrend der Versuche selir gleichfôrmig ansteigt, so ist dies leicht müglich. Wir haben angenommen, dass wir die Beobaclitungen mit der vertikalen Lage der Dreluingsaxe beginuen, wobei die Temperatur t2 stattfindet und darauf die bei geneigter Lage und der Temperatur tl folgen lassen; alsdann wird t2 — £, eine négative Grüsse sein. Wenn wir nun gleicli an diese zwei zusammengehôrigen Beobaclitungen zwei weitere anscliliessen, indem wir noclnnals in ge- neigter Lage und darauf zum Schluss wieder bei vertikalcr Lage der Rollendreliungsaxe beob- acliten, so wird in dem Ausdruck 26. bei Bereclmung dieser Beobaclitungen t2 — tx eine posi- tive Grôsse sein und iialie denselben Wertli wie oben haben. Demzufolge wird unter vollstan- diger Vernaclilassigung der Temperatur-Correction bei der ersten Messung S, uni selir nalie ebensoviel zu gross als bei der zweiten Messung zu klein erhalten werden und es wird sich somit der Fehler im Mittel resp. Endresultat der Doppelmessung selir nahe ganz herausheben. I 30 Iî. Wild, Inductions-Inclinatorium neüer Construction Ftir die bequemere Berechnung der Beobachtungen bringen wir den Ausdruck 2G. auf die Forra: tang ix = tang 0 -h wo: & = k (mï — m2) h- x (#i — t2) — ri (Si h- S2) (Si — S2) 07 und hier sind angenahert die Zahlenwcrthe der Coefficienten : k = 0,000155, x = 0,000527, y] = 0,0000000208. In dem Ausdruck für tang dürfen wir, wie leicht ersichtlich, fiir Sx und S2 auch die ganzen Differenzen der ausscrsten constanten Elongationen (beiderseits der Gleichgewichts- lage) setzen, dagegen darf dics nicht in dem Ausdruck für A gescliehen oder es muss dann im letzten Glied der Coefficient yj durcli ersetzt werden. Da bei unseren Yersuchen die Grosse Si — S2 nie 4 Scalentheile überschritt und durch Anordnung derselben in der ange- gcbenen Weise aus dem Résultat einer Doppelmessung der Einfluss des unsicheren Correc- tionsgliedes für die Tempcratur eliminirt wurde, so haben aile Bcrechnungen derselben nacli der einfachen Formel: 28 tang ?’i = tang s -i- s' ~ 0)0001648 .(»?, - m2)^ stattgefunden. Hier ist, also: 29 e = 90 — A wo 0 die Differenz der Ablcsungen am Yertikalkreis bei der vertikalen und geneigten Lage der Drehungsaxe der Inductor-Rolle reprâsentirt; ferner St die Differenz der constan- ten Maxim al-Elongationen beiderseits in Scalentheilen bei gcncigter Drehungsaxe, /, die alsdann stattfindende absolute Inclination und m, den am Bifilarmagnetometcr Wild- Edelinann zu dieser Zeit im untcrirdischen Pavillon abgelesenen mittlercn Stand, endlich S2 und m2 die entsprechcnden Grossen zur Zeit der Beobachtung in der vertikalen Lage der Drehungsaxe darstellen. Die Zalil 0,0001548 ist der zur Zeit giiltige Empfindlichkeits- coefficient des erwâhnten bestimmten Bifilars. Dabci ist ausdrücklich zu bcmerken, dass nur das Mittel für it aus zwei nachcinander in entgegengesetzter Folge angestellten Mes- sungen einen ganz richtigen Werth liefern wird. Der Vorzug meiner Méthode der Beobachtung mit dem Induetionsinclinatorium be- steht nun eben darin, dass wir wegen der Kleinheit von S{ — S2 für die Berechnung von die elnfache Formel 28. statt, der complicirteren 27. benutzen künnen, in welch’ letzteren der Factor ri nur unsicher zu bestimmen ist. un i) Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 31 Justirung und Vérification der Apparate. Aile zur Construction des Instrumentes verwendeten Messingmassen sind unmittelbar vor ilirer Bearbeitung und ebenso nach ihrer Vollendung so scbarf als dies durch Aimâbern derselben an einen Deeliuationsinaguet bis auf 20 mm. und durch Beobaclitung des Magnets vermittelst Fernrohr und Scale, wo ein Scaleutbeil 30 Bogen-Secunden entspricht, gescliehen konnte, auf Eisenfreiheit geprüft worden. Nachdem das Gestell des Instrumentes nacli einem Compass zunâchst so gerichtet worden war, dass die Horizontalaxe angenahert senkrecht zum magnetischen Meridian stand und darauf durch einc über den Ring auf seine obère Flache in zwei zueinander senkrechten Lagen gelcgte Latte mit Niveau im Rohen horizontal geinacht worden war, erfolgte die genaue Einnivellirung der Drehungsaxe der Rolle in cine vertikale Lage vermittelst des au déni Ralimcn sitzenden Nivcaus, indem man bei der Ost-West-Lage der Rollenscheibe unter Umdrehen derselben je um 180° eiumal das Niveau und sodann die ostliche resp. westliche Fuss-Schraube corrigirte, bis in jeder der beiden Lagen die Blasen-Mitte auf denselben Theilstrich fiel, vvorauf dann nur noch in der Nord-Süil-Lage der Rollenscheibe durch die frilhor erwâhnte Justirung der Schrauben E, E' und W an der Axen-Klemme dasselbe Ein- stelien des Niveaus zu erzielen war. Auf dièse Wcise gelingt es leicht, die Drehungsaxe mit einer Sicherheit von 0,2 Niveautheil = zb 0"6 vertikal zu machen. Ist die Unsicherheit erheblich grôsser, so ist dies ein Zeichen, dass die Entlastungs- schraube H (siehe Fig. 1 , Tafel II) zu stark, eventuell aucli die obéré Pressschraube //' zu wenig angezogen ist und man bat dann nach Losen der Klemmmuttern K und K' Correcturen vorzunehmen, bis unbesebadet der leichten Drehbarkeit der Rolle die Nivellirung ganz sicher ausgefilhrt worden kann, worauf auch K und K' wieder fest anzuziehen sind. Die Benutzung des Inductors nach meiner Méthode auch bei geneigter Lage der Drehungsaxe der Rolle setzt voraus, dass mit diescr Nivellirung derselben auch zugleich die Drehungsaxe des grossen Ringes genau horizontal geworden sei d. h. also die beiden Axen aufeinander senkrecht stehen und so die Drehungsaxe der Rolle beim Drehen des Ringes um seine Axe genau in einer vcrtikalen Ebene sicli bewege. Um die Erfüllung dieser Bedingung durch die Anfertiger des Apparats zu prüfen, wurde die Rolle mit ibrem Ring um die Horizontalaxe um 180° umgedreht, nachdem man zu dem Ende die Klemme am Gradbogen gelôst und zur Ermoglichung des Durchschlagens die beiden über den Cylinder H' vorstehen- den Drahtklemmen am oberen Axenende ausgeschraubt batte, so dass dann dieser Cylinder in der Klemme am Gradbogen befestigt werden konnte. Da dieser Cylinder nicht einen genau gleichen iiusseren Durchmesscr wi e/7 liât, so ist jeweilen eine kleine Justirung der Schrauben E und E' und damit der Lamelle F' notliig, um nach der Klemmung mit W die Drehungsaxe der Rolle wieder in der Richtung Nord-Süd nivellirt zu erhalten resp. in eine Yertikalebene durch die Drehungsaxe des Ringes gebracht zu sehen. Wâre die erstere uun wirklich senk- 32 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neuer Construction reeht auf der letzteren, so müsste darait die Drelmngsaxe der Rolle aucli im SinneOst-West, vollstiindig nivellirt, also wieder, ohne Justirung der Fusssclirauben des Gestclls, vertikal stelieii. Schlicsst dagegen beispielsweise das Kreisende der Horizontalaxe des Ringes den Winkel 90" — v mit dem in der Nonnallagc nacli oben geriebteten Ende H' der vertikalcn Drchungsaxe der Rolle ein, so wird nach der genauen Yertikalstellung dieser die Drehungs- axe des Ringes mit dem Horizont den Winkel v einschliessen und zwar so, dass das Kreisende derselben holier liegt und nach Umdrehung des Ringes um 180" wird dann die Drelmngsaxe der Rolle in der Vcrtikalebenc durch die Drelmngsaxe des Ringes einen Winkel von 2 v mit der Vertikalen bilden, welcher Winkel unmittelbar mit dem zweiteu Niveau zu messen ist, wenu man dasselbc in der Ost-West-Lage der Rollenscheibe und darauf nach Umdrclien um 180°um ilireAxe ablicst. Drei unabhangige Messungen dieser Art zu verschiedenen Zeiten, nâmlich bei eincr ersten Vérification des Instrumentes noch in St. Petersburg, sodann un- mittelbar nach der Aufstellung in Pawlowsk und endlich bei einer zweiteu Justirung einen Monat spâter ergaben übereinstimmend, dass der Winkel v nicht gleich Null sei, sondera in dem oben angenommenen Sinne v = 7','0 ± l''0 betrage. Dies ist aber eine so kleine Grüsse, dass der dadurch bedingte Feliler im End- resultat ein ganz verschwindender und daller nicht weiter zu berücksichtigender sein wird. Es handelt sich jetzt weiterhiu darum, die Windungsebene der Rolle in der Lagc, wie sie durch die Anschhigc fixirt wird, parallel der horizontalen Drelmngsaxe des Ringes und beide genau senkrccht zum magnetischcn Meridian zu orientiren. Zu dem Ende wird in der Normallage der Rollcnaxe, nachdem der Faden mit dem Torsionsgewicht daran wâhrend mehrerer Tage austordirt worden ist — der Coconfaden liât 60 g. Tragkraft und der Magnet mit Spiegel 25 g. Gewicht — , der Doppelmagnet mit Spiegel eingehangt und nach crfolgter Beruhigung des letzteren der Magnetspiegelstand mit dem zugehorigen Fernrohr an derScale abgclesen. Hângt man nunmehr das Magnetsystem um, so dass der obère der beiden Magnete nach unten und der untere nach oben zu liegen konnnt, so werden im Allgemeinon zwei Veranderungen im Spicgelbild der Scale erfolgen; erstlich wird ein anderer Scalentheil liinter dem Vertikalfadcn des Fernrohrs erscheinen, wenn nicht zufallig die Spiegelnormale einer Ventikalebenc durch die magnetisclie Axe des Magnetsystcms parallel ist und sodann wird das Scalenbild im Gesichtsfeld des Fernrohrs steigen oder fallen, weil im Allgcmcincn die Yerbindungslinie der beiden Oesen nocli nicht durch den Schwerpunkt des Magnetsystems gelit und die Spiegelnormale nicht zuglcich senkrccht zu dieser Linie ist. Durch Ver- schiebcn der Magnete in iliren Hiilsen unter Lôsen der betreffenden Klemmschrauben, sowie durch Justiren des Spiegels in seincm Rahmon, in welchem er durch eine gegen seine Riick- seite drückende federnde Platte gegen vier übergreifende Schraubenkopfe vorn am Ralimen angepresst wird, vermittelst Anziehen der oberen oder Losschrauben der beiden unteren Schraubeu wird zunachst erzielt, dass beim Unihiingen des Magnets das Scalenbild weder UND BeSTIMMUNG DER ABSOLUTEN INCLINATION MIT DEMSELBEN IN PAWLOWSK. 33 steigt noch fâllt inul sodann macht man die Spiegelnormale durch gleichzcitiges Drehen dcr beiden linken resp. rechten Schrauben an der Spiegelfassung auch noch in der Horizontal- ebenc pavallel der magnetischen Axe des Systems, vvas am Erscheinen desselben Scalentheils liinter dcin Yertikalfaden des Fernrohrs beim Umhângcn zu erkennen ist. Ist dieser Scalcn- theil der vertikal iiber der optischen Axe des Fernrohrs befindliche, — was durch cin seit- liches Yerschieben des Fernrohrs mit seinerScale erzielt wcrden kann — , so liegt daun offen- bar aucli dièse optische Axe im magnetischen Meridian durch das Centrum des Inductors. Man liebt nun die Verbindung der Zuleituiigsdrâhte zum Multiplikator mit don PoR kiemmen des Inductordrahtcs auf und verbindet die letzteren leitend mit den Polen eines Meidiuger’schen Eléments, wohei in die Leitung ein Flüssigkeits-Rheostat und ein Doppel- taster, ahnlich wie für den besonderen Draht beim Multiplikator (siclie S. 1 7) in der Nahe des Fernrohrs eingeschaltet sind. Làsst man jetzt durch Niederdriickcn des einen Tasters einen Strom in der Rolle circulircn, so wird der Magnet in ihrem Centrum nur ruhig bleiben, vvenn die Ebene ilirer Windungen senkrecht auf dem magnetischen Meridian stcht. Erfolgt eine Bewegung, so kann man ans dem Sinne dcrselbcn erkennen, nach welcher Seite man das ganze Gestell vermittelst dcr auf den einen Fuss seitlich ein- wirkeuden Schrauben zu drehen hat, bis diese Bedingung crfiillt ist. Dies liisst sicli sehr scharf daran erkennen, dass das Hindurchsenden eines Stromes durch die Rolle in der einen und anderen Richtung keinerlei Ablenkung ara Magnet in ihrem Centrum bewirkt. Ist dieses erzielt, so besteht die nilchste Operation darin, die beiden planparallelen Verschlussplatten des Magnetgehâuses im Rollen-Rahmen mit ihreu Schrauben so zu justi- ren, dass sie denselben Scalentheil in das Fernrohr retlcctiren wie der Magnetspiegel und dahei das Scalenbild des einen über, das des anderen unmittelbar unter dem Scalenbild vom Magnetspiegel erscheinen, so dass sie aile drei zugleich im Fernrohr gesehen werden kon- nen1). Selbstverstândlich ist dabei das Bild von der hinteren Verschlussplatte etwas weniger deutlich, da der Doppelmagnet einen Theil der Strahlen von ilirn abliiüt; bei der Grosse dieser Platten im Verhaltniss zum Magnetspiegel ist indessen dieses Hinderniss nicht sehr stôrend. Nach dieser Justirung sind offenbar die Normalen der beiden Glas- platten in eine Vertikalebene gebracht, welclie auf der Windungsebene der Rolle senkrecht steht. Hiitte nun zur Zeit die seitliche Anschlagsnase an der Rolle eine solche Stellung zu deren Windungen, dass in ilirer Ruhelage zwischen den beiden Anschlaghebeln die Win- dungsebene auch der horizontalcn Drehungsaxe des Ringes parallel wtire, so wiirde nach der ersten dieser Justirungen auch diese Axe, wie verlangt, senkrecht auf dem magnetischen 1) Da die eine dieser Platten um die lialbe Rollen- breite vor und die andere um ebonsoviel hinter dem Magnetspiegel sicb befindet, so werden die Scalenbilder von ihnen in dem für das Bild vom Magnetspiegel ein- gestellten Fernrohr nicht scharf erscheinen. Bei der Mémoires de T Acad. Irap. d. sc. Vil Série. angenommen Eutfernung der Scale und der mâssigen Vergrosseruug des Fernrohrs ist indessen die Deutlich- keit dersolben ganz genügeud, um die Coïncidenz dessel- ben Scalentheils mit dem Vertikalfaden des Fernrohrs in allen 3 Bildern bestimmt erkennen zu kônnen. 6 34 H. Wild, Inductions -Inclinatorium neuer Construction Meridian stehen. Um zu erkennen, ob ersteres der Fall ist, liaben wir nur nacli Entfernung des Magnets wieder den Ring mit Rolle uni die horizontale Drehungsaxe um 180° umzu- drehen. Wird dann von den planparallelen Yersclilussplatten derselbe Scalentheil wie vor- her in’s Fernrohr reflectirt, so ist obige Bedingung erfüllt. Fâllt dagegen die Normale der Windungsebene nicht in eine, zur Horizontalaxe senkrechte Vertikalebene, sondera bildet mit dieser etwa einen Winkel w, so wird, da wir die erstere in den inagnetischen Meridian gebracht liaben, die letztere einen Winkel w damit bilden und folglich, nach Umdreliung der Rolle um die Horizontalaxe um 1 80°, alsdann die Normale ihrer Windungsebene mit dem magnetischen Meridian — weun sicli derselbe inzwischen nicht erheblich geândert liât — einen Winkel von 2 w einschliessen und um denselben Winkel erscheinen dann aucli die Scalenbilder von den Verschluss- Glasplatten seitlich verschoben, da ja diese nach der obigen Justirung als Reprasentanten der Windungsebene gelten konnen. Zur Rectification des Instrumentes bat man also bloss bis zur Annulation der an der Scale abgelesenen Win- kelanderung je um die Hâlfte derselben zunachst das Gestell zu drehen, wodurch nunmehr die horizontale Drehungsaxe seukrecht zum Meridian orientirt wird und sodann die Nase am Rahmen verraittelst ihrer Justirungsschrauben (E und E', Fig. 2, Tafel II) zu verstel- len, wodurch die Windungsebene parallel zur horizontalen Drehungsaxe und also aucli in dieser Lage wieder senkrecht zum magnetischen Meridian gemaclit wird. Will man sicli von der riehtigen Ausftihrung dieser Correctionen nocli auf anderc Weise überzeugen, so kann man in dieser Lage der Rolle an den zweiten, ebenfalls vorher detordirten Faden wie- der den bereits berichtigten Doppelmagnet einhângen, worauf dann, mit Beriicksichtigung der inzwischen allenfalls eingetretenen Declinationsanderung, derselbe wieder durcli einen in der Rolle kreisenden Strom keine Ablenkung erfahren soll. Dasselbe kann zum Ueber- fluss aucli nach Zurückdrehen des Ringes in seine normale Lage nochmals wie zu Anfang ausgefiihrt werden, wobei eventuell noch einige kleine Verbesserungen der gemachten Justi- rungen anzubringen sind. Bedenken wir, dass beim Nadelinclinatorium eine Abweichung der Schwingungsebene der Magnet-Nadel um ya° vom magnetischen Meridian und ent- sprechend also auch beim Inductions - Inclinatorium eine Abweichung der Normalen der Windungsebene der Rolle uni denselben Betrag vom Meridian das Résultat fiir die absolute Inclination bei uns noch nicht um voile 2," 5 unrichtig maclit, so liegt es auf der Hand, dass bei der vorliegenden Justirung die gewohnlichen Déclinations variationen ganz unschàd- lich sind. Schliesslich bleibt nur noch iibrig die zweite Nase auf der anderen Seite des Rahmens so zu justiren, dass durcli ihre Stellung eine genaue Umdrehung der Rolle um ihre Axe von je 180° garantirt wird. Dies erkennt raan, wie leiclit ersichtlich, darau, dass die plan- parallelen Verschlussplatten je nach dem Einschnappen der einen oder anderen Nase genau denselben Scalentheil liinter dem Vertikalfaden im Fernrohr erscheinen lassen. Was nun die Justirung des Multiplikators betrifft, so liaben wir nach den frli- lieren Bemerkungen und Deductionen über die Herstellung passender Empfindlichkeit uni? Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 35 desselben jetzt nur noch kurz die Verifikation seiner relativen Lage zum Magnet zu be- trachten. Nachdem der Multiplikator vermittelst eines Niveaus, das auf ein, durci) seinen Holil- raum durchgestecktes Lineal gelegt wurde, in Betreff seiner inneren Windungsfliiche all- seitig horizontal gemacht war, wurde durcli Schiebung des Grundbrettes einerseits und der Suspension andererseits eine môglichst genaue Centrirung des zwischen den Windungen be- findlichen Magnetes zu diesen erzielt. Uni sodann die Maguete in ihrer Rubelage genau parallel den Windungen des Multiplikators zu erhalten, war zuerst jene Ruhelage aufzu- suchen. Icli verstehe darunter die Lage, welclie die Magnete oline Einwirkung der Torsion bloss unter dem Einflusse des Erdmagnetismus annehmen würden; es ist. dies selir nahe der niagnetische Meridian, da der innere, mit Nordpol nach Nord gewendete, Magnet ein wenig starker ist als der andere. Diese Lage wurde dadurch gefunden, dass man abwecli- selnd den Torsionsstab und die Magnete einlegte und ain Torsionskreis jeweilen nachdrehte, bis endlich beide dieselbe Ablesting an der Scale ergaben, worauf dann durch Justirung des Spiegels als solcher Scalentlieil 520,0 erzielt wurde. Vermittelst der S. 17 erwahnten Vor- richtung schickte ich sodann abwechselnd in der einen und anderen Richtung den durch Abzweigung passend geschwiichten Strom einen constanten Elementes durch den Multipli- kator, verglich die Mittel der beiderseitigen constanten Ablenkungen ans der Gleichge- wichtslage 520,0, die zunâchst ungleich ausfielen, und drehte dann den Multiplikator nach und nach uni seine vertikale Axe, bis endlich diese Ablenkungen beiderseits gleicli gross wurden. Da es hiebei wegen der nicht vollstandigen Constanz der electromotorischen Kraft des Elementes wiinschenswerth ist, rasch zu operiren, so ist sowolil fiir die erste Schliessung als fiir die spàteren Umkehrungen des Stromes die Benutzung des von Gauss angegebenen Verfahrens1) zu empfelilen, welches gestattet, den Magnet in der neuen Lage gleich wieder ruhig zu erhalten. Das briggische logarithmische Décrément fiir den hiebei benutzten Strom- kreis erhielt ich in unserem Fall: À = 0,486 und fiir die Schwingungsdauer fand ich: T = 20s. Gemiiss den Gauss’schen Formeln war daller nach Schliessung resp. Umkehr des Stromes zur Zeit 0, derselbe um 0,53 . 20s = 10*6 wieder zu offnen resp. in die urspriing- liclie Richtung zu bringen und um 0,15 .20’= 3?0 darauf oder nach 1 3 ?6 von Anfang an gerechnet definitiv zu schliessen resp. umzukehren. Es fragt sicli schliesslich noch, wie lange der Apparat, nachdem die erwahnten Justi- rungen ausgefiihrt sind, sich unveriindert erhalt oder also wie oft man ungefahr dieselben zu wiederholen liât. Hierüber liât die bisherige, sechsmonatliche Erfahrung Folgendes ergeben. Nachdem am 28. Mai 1890 das untere Fundament fiir den Inductor vollendet und ara 1) Gauss, Ueber ein Mittel dio für 1839, S. 52. Beobachtnng von Ablenkungen zu erleichtern. Rnsultate des magnet. Vereins 5* 36 H. Wild, Tnductions-ïnclinatorium neuer Construction 5. Juin die Marmorsaulen auf ihre Pfeiler aufgestellt, sowie der umgebende Mosaikboden des Saales, wie oben raitgetheilt, in Ordnung gebracbt war, wurde der Inductor am 6. Juin auf die Siiulen gestellt, in den folgenden Tagen ganz zusammengesetzt und im Allgeraeineu bericlitigt. Ara 1 1. Juni fülirte ich eine genaue Justirung aller Tlieile in der oben raitge- tlieilten Weise aus, welclie dann ara 13. Juni im Beisein der Herren Leyst und Dubinsky wiederholt wurde. Naclideni darauf am 14. Juni der mit dera zugehorigen Fernrolir und Scale nocli etwas anders, als oben bescbrieben, aufgestellte Multiplikator (aucli der Dop- pelmagnet hing damais nocli aneinem Neusilberdralit von 0m"‘53 Durchraesser und 1420 mm. Liinge und die Schwingungsdauer betrug 19’) justirt und einige Probe- Versuche gemacht waren, fülirte ich ara 17. Juni mit Beihülfe des Herrn Leyst eine erste vollstândige Doppel- Messung der Inclination mit dera Apparat aus. Die constante doppelte Amplitude betrug biebei nur 446 Scalentlieile. Es schien darnach râthlich, zur Yergrüsserung der Dampfung die Magnete etwas zu verstârken, was am 20. Juni ausgeführt wurde, worauf dann ara 23. Juni eine neue und vollstilndige Justirung des Multiplikators erfolgte. Bis daliin liatten auch beim Inductor in Folge der Austrocknung und des sicli Senkens des Fundamentes er- hebliche Veranderungen der Lage stattgefunden, welclie, durch die festen Niveaus am Gestell angezeigt, baufige Nivellirungen erforderten. Mit Beginn der definitiven Messungen ara 24. Juni, die wir auch in der Folge raittlieilen werden, traten bereits stabilere Verhaltnisse ein, so dass vor jeder Messuug Correctionen der Nivellirung bloss uni einige Niveau-Theile also von ungefâlir 6 — 8 nothwendig waren. Trotz des naraentlich zu Anfang, wo die Uebung im IJralegen des Inductors nocli geringer war, bisweilen etwas zu starken Anscblags der Nasen an ihre Arretirungshebel liielt sich die Stellung der ersteren und der planparal- lelen Glasplatten scheinbar redit gut und ira Azimut schien das Gestell durch seine grosse Schwere gegen erhebliche Verschiebungen gesichert zu sein. Im Laufe des August wiesen indessen Verânderungen in den Resultaten, welclie wir in der Folge des N&heren werden kennen lernen, auf grüssere eingetretene Abweichungen beira Inductor hin, weshalb ich am 3. Septeraber eine neue allseitige Vérification und Berichtigung desselben in der oben ange- gebenen Weise vornahra, welclie demi auch eine Abweichung der Windungsebene der Rolle vora Parallelismus mit der Ilorizontalaxe von 11'2 in Folge Verstellung der Nasen — es war inzwischen immer nur die eine Nase nach der anderen so corrigirt worden, dass der Drehungswinkel beim Umlegen 180° betrug — und eine Verrückung des ganzen Gestells resp. der Horizontalaxe im Azimut uni 1?2 aus dem magnetischen Meridian ergab1). Nach erfolgter Berichtigung wurden jetzt die Messingfussplatten auf den Marmorsaulen zur Ver- hiitung solcher Verschiebungen festgekittet,. Zugleich gab ich auch dem Fernrolir nebst Scale zur Ablesung des Standes der planparallelen Platten am Rollen-Rahmen eine sichcrere 1) Ich lasse ns dahingestellt, ob nicht auch ein Theil dieser Verrückung im Azimut auf eine entsprechcnde Aenderung in der Stellung der Marmorsaulen in Folge des sich Seukens des Fundamentes zurückzuführen ist. Wie dem auch sei, in Folge des vorstelienden Azimutes muss also zuletzt, das Instrument die Inclination 11m 14" zu gross angegeben haben. und Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 37 Aufstellung, so dass schon diese Beobachtung in Zukunft über Veranderungen in der Orien- tirung des Instrumentes Andeutungeu geben wird. Eine neue Vérification am 10. December 1890 durch Herrn Leyst ergab nur sebr geringe weitere Aenderungen, indem die Rollen- ebene nur ganz innerhalb der Declinationsvariationen, nâmlicb um l' vom augenblickliclien magnetischen Meridian abwich und die Arretirungs-Nasen sogar ganz ilire Stellung bis auf diese gleiche Grenze beibehalten hatten. Die Erfahrung bat ferner gezeigt, dass die Klemrae fiir Feststellung der Rollen-Axe am Gradbogen sebr fest angezogen werden muss, damit nicht wiihrend der wiederholten Stosse beim Umlegen eine Veriinderuug in deren Stellung eintrete. Beobachtet man diese Vorsicht, so sind zu Anfang und Ende einer Beobachtungsreilie die Ablesungen am Verti- kalkreise hochstens um 5" verscbieden. Im Laufe der 6 Monate seit der Aufstellung des Inductors liât nur einmal ganz zu Anfang, niimlich nacli etwa 2 Woclien, die Rollen-Axe durch ein geringes Nachlassen des Druckes von unten auf dieselbe und ein entsprechendes Anziehen der oben auf sic driicken- den Gegenschraube wieder etwas fester in ilire Lager eingesetzt werden miissen, um die Nivellirungen sicherer zu machen. Seithcr liât keinerlei Verânderung der leichten Dreh- barkeit der Rolle, und zwar ohne dass frisches Oel gegeben wurde, bemerkt werden kôn- nen. Die viel starker belastete Horizontalaxe wird aile 2 Monate einmal frisch geôlt. Was den Multiplikator betrifft, so wurden bei ihm wiederliolt die eingetretenen Tor- sionen des Aufhangedrahts, die übrigens allinahlich immer kleiner ausfielen, aufgeboben und cbenso wiederliolt die Parallelstellung von Magnet- und Multiplikator- Windungen geprilft resp. berichtigt. Am 5. Juli liess ich bei der erwabnten ersten Aufstellungsart des Multi- plikators den Neusilber - Suspensionsdralit zu eventuellem besseren Scliutz gegen Luft- strômungen mit einer oben an den Torsionskopf und unten an den Umlnillungscylinder des Spiegels anscliliessenden Glassrohre umgeben. Eine Verbesserung der Beobachtungsresul- tate wurde indessen damit nicht erzielt. Als ich daller am 1. August den Multiplikator an seinen oben (S. 1 6) beschriebenen definitiven Standort versetzte, wurde der Suspensions- dralit dort nicht in eine Rohre eingesclilossen, sondern frei gelassen. Am 4. August wrar diese Neu - Aufstellung und neue Justirung des Multiplikators in allen Theilen vollendet. Zur Beurtheilung der Constanz der Angaben des Inductions-Inclinatoriums und zum Vergleich derselben mit den Inclinations-Werthen der beiden Nadel-Inclinatorien durch das Mittel der Variations-Apparate fiir Horizontal- und Vertikal - Intensitat ist es wiclitig, auch der eventuellen plôtzlichen Veriinderungen der letzteren durch aussere Ein- griffe wiihrend dieser Période der Beobachtungen besonders Erwâhnung zu thun. Ich tlieile sowohl die bei den Variationsapparaten fiir directe Beobachtung, welche besonders hier benutzt wurden, als auch diejenigen beim Magnetographen mit. Solche Veranderungen kônnen zunachst durch die, in den letzten Jaliren und so auch im Jalire 1 890, vier Male ira Jahr ausgeführten Empfindlichkeitsbestimmungen bei densel- ben durch Ablenkungsbeobaclitungen bedingt werden, da schon ein schwaches Anstossenandie 38 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neuer Construction Ablenkungsschiene kleine Yerstellungen zur Folge haben kann. Solche Bestimmungen am Bifilarmagnetometer und an der Lloyd’scheu Wage fanden zuletzt statt am 29. April, in der Naclit vom 31. Juli zum 1. August und vom 25. zum 26. sowie vom 27. zum 28. Oc- tober 1890; von welclien nur die letztere eine Verstellung zur Folge batte. Beim Magne- tograpb erfolgten solclie Empfindlichkeitsbestimmungen ain 26. April, 1. und 6. Juli und 25. October 1890 ohne bemerkbare Stürung. Yon anderen Aenderungen ist nur zu erwâhnen eine unabsichtliche Verstellung am Torsionskreise des Bifilarmagnetometers um 2', wahrscheinlich durch Anstossen an den Arretirungshebel am 26. Mai, welche die Normalstandsbestimmung dieses Instrumentes ans der absoluten Messung am 27. Mai unmôglich machte. Nach Richtigstellung am 31. Mai ergaben die folgenden Messungen keine bleibende Veranderung. Nocli ist zu bemerken, dass am 6. Septembcr die Einrichtung zur Ersetzung der bis- herigen Beleuchtung mit Petroleum-Lampen durch electrisches Glühlicht sowohl der Scalen fur directe Beobachtung der magnetischen Variationen als des Magnetopraphs und der Collimatoren der photographisch selbstregistrirenden Apparate für Erdstrome im unter- irdischen Pavillon vollendet war und von da an functionirte. Da indessen bei der Alliage aile nothigen Vorsichtsmaassregeln getroffen worden waren, so bat diese Aenderung auf die Function dieser Variationsapparate keinen bleibenden Einfluss gehabt. Die Beobachtungen. Die Beobachtungen, an denen stets zvvei Beobachter zugleich sicli betheiligten, wurden ohne Unterschied in folgender Anordnung und Reihenfolge ausgeführt. Ablesung der Temperatur im Multiplikator und beim Inductor. Nivellirung der Drehungsaxe der Inductor-Rolle in vertikaler Lage. (Die anzubringen- deu Correctionen an den Fussschrauben und an der Gradbogen-Klemme sind gewühnlich sehr klein). Einstellung und Ablesung der beiden Mikroskope am Vertikalkreise. Mikrometrische Einstellung des Yertikalfadens im Fernrohr auf den gespiegelten Scalentheil 520 bei vollkommener Rulie des Magnets. (I)ies setzt. voraus, dass man sicli mindestens einige Stunden vor Beginn der Beobachtung versichert habe, dass die optische Axe des Fernrohrs nocli auf die Drehungsaxe (Faden) des Magnetsystems gerichtet sei (durch Ausziehen des Oculars), dabei der Scalentheil 520 in dieselbe reflectirt werde und die da- durch bedingte Stellung der Magnete dem Parallelismus zu den Windungen entspreche. Man batte also bei eingetretener Torsion des Auf hângedrahts um eine entsprechende Grosse am Torsionskreis zu drehen. Bis zum Moment der Beobachtung kann dann nur eine ganz geringc, durch Drehen des Fernrohrs zu beseitigende Veranderung erfolgt sein). TTND BeSTIMMUNG DEK AB80LÜTEN INCLINATION MIT UEMSELHEN IN PAWLOWSK. 39 Der eine Beobachter stellt sich ain Klappenende dcr Horizontalaxe des Inductors auf, urn auf Commando des Beobachters am Fernrohr die Rolle nacli Niederdrücken der einen Klappe durcli einen Stoss auf die Rolle um 180° umzudrehen. Der Beobachter am Fernrohr gicbt cin electrisches Signal (ein Schlag) zum unter- irdischen Pavillon behufs Beginns dcr minutlichen Ablesungen des Bifilars and der Lloyd’- schen Wage durch den Beobachter daselbst, und notirt die Uhrzeit nach einem bei ihm be- findlichen Chronometer. Commando zum ersten Umlegen der luductor-Rolle. Ablesung und Notiruug der àussersten Elongation an der Scale. Commando zum Umlegen der Inductor-Rolle im entgegengesetzten Sinne resp. Zuriick- drehung dersclben im Moment des Durchgangs des zuriickkehrenden Magnets durch die Gleichgewichtslage, Scalentheil 520. (Damit der Inductionsstoss wirklich auf diesen Moment falle, erscheint es wiinschenswerth, dass die Rollcn-Scheibe zu dieser Zeit bereits durch den Meridian gehe, also ihre Bewegung etwas früher beginne und etwas spater aufhôre. Da nun der Beobachter am Fernrohr sowohl das Lôsen als Einschnappen dcr Klappen hôrt,, so kann er durch Ablesen der Scale in diesen Momenten leicht feststellen, um wie viel Scalcn- tlieile vor oder nach 520 er das Commando geben muss, damit die Mitte der Bewegung der Rolle mit dem Durchgang des Magnets durch seine Gleichgewichtslage coïncidire, und darnach dann zwei bewegliche Indices an der Scale ein fur aile Mal eiustellen, welche ihm olinc weitcre Ueberlegung bcim Durchgang durch den Vertikalfaden im Fernrohr den Moment des zu ertheilenden Commandos anzeigen). Ablesung und Notirung der àussersten Elongation am anderen Ende der Scale. Commando zum Umlegen der Inductor-Rolle im gleichen Sinne wie zuerst. Dies wird in gleicher Weise so lange fortgesetzt, bis man beiderseits je mindestens 3 Elougationen beobachtet und notirt liât, die bis auf 0,1 Scalentheil je genau gleich sind. (Dicse Constanz der Elougationen tritt gewohnlich nach 14 einzelnen Stossen ein.) Notirung der Uhrzeit und Signal zum unterirdischen Pavillon (2 Schlàge) zum Auf- hôren der correspondirenden Beobachtungen. Ablesung mit den Mikroskopen am Vertikalkreis. (Sollte die neue Ablesung um inclu- ais 10" von der ersten verschieden sein, so muss die Beobachtung verworfen und nach festerem Anziehen der Klemme eine neue Sérié bei gleicher Lage der Drelningsaxe ausge- führt werden.) Lôsen der Klemme am Gradbogen und Herausführen des Zapfens (H) aus ihr, durch Drehen des Ringes um die horizontale Axe, bis zum Anschlag (F') in der zweiten Klemme, wo er nun wieder geklemmt wird. (Dieser Klemme hat man durch Vorversuche bereits eine solche Lage gegeben, dass die Drehungsaxe nach der Klemmung des Zapfens in ihr sehr nalie um 180° — 2 i zur Yertikalen geneigt ist, wenn i die mittlere Inclination in Paw- lowsk darstellt). Ablesung des Vertikalkreises mit den Mikroskopen. 40 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neuer Construction Signal zum unterirdischcn Pavillon (ein Sclilag) zum Beginn (1er minutliclien Variations- beobachtungeu und Notirung der Uhrzeit. Commando zum ersten Umlegen der Induetor-Rolle u. s. vv. dieselbe Reihenfolge der Ablesungen an der Seule und der Iuductionsstôsse wie oben bis zum Àufhôren der letzteren nach Erzielung der gentigenden Zabi constanter Elongationen. Notirung der Uhrzeit und Signal zum unterirdischcn Pavillon (2 Scldage) behufs Auf- hüreu der dortigen Beobachtungeu. Ablesung mit den Mikroskopen am Vertikalkreis (uuter Beachtung derselben Vorsicht wie oben). Notirung der Temperatur im Multiplikator und beim Inductor. Bei derselben Stellung der Drehungsaxe der Rolle wird hierauf genau in derselben Reihenfolge einc zweite Bcobachtuiigsserie ausgeführt, sodann die Drehungsaxe wieder in die frühere vertikale Lage gebraclit, lieu einnivellirt (wobei durchweg nur an den Justirungs- schrauben E der Klemme eine kleine Correction wegen uugleichen Anziehens der Klemm- schraube W nothwendig ist) und cndlich eine zweite Beobachtnngsserie aucli in dieser Lage der Rollcn-Axe angestellt. Den Schluss des Ganzen bildet wieder die Ablesung der Temperatur im Multiplikator und beim Inductor. Als Beispiel gebe icli nachstehend die Daten der am 6. September 1800 von Herrn Leyst und mir gemeinsarn ausgeführtcn Messung. Bei ihr wurde in der geneigten Lage nicht, wie gewôhnlich, mit der Drchung der Rolle in gleichem Sinne, wie bei der vertikalcn Lage begonnen, sonderu zwischen liincin die Rolle umgelegt und somit der erste Inductions- Stoss bei der geueigten Lage in gleichem Sinne wie bei der vertikalen Lage gegeben, also aucli die Ausschlage des Magnets in gleichem Sinne erhalten. Man wollte damit prüfen, ob dies auf das Résultat Einfluss liabc. Der Effect war jedenfalls, wie zu erwarten, ein un- inerklicher. 6. September 1800. 1 . Wild beobachtet am Fcrnrohr, Leyst dreht don Inductor. Multiplikator: 17°08. Inductor: 17?70. Axe vertikal. Axe geneigt. 336° 37' 15" 156 37 0 10* i2m os Mikroskop I 208° 5' 20" » II 118 3 55 0'* 59m 30s a. 520,0 636,5 336,0 743,1 274,2 520,0 704.3 296,3 766.3 260,4 und Bestimmung deb absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 41 779,2 253,1 787,4 248,2 791,3 246,2 794,5 244,1 795,4 244,0 797,0 242,9 796,7 243,2 797,8 242,3 797,2 242,9 798,0 242,2 797,4 242,8 798,0 242,1 7,4 2,8 798,1 242,0 7,4 2,8 8,1 2,1 7,4 2,8 8,1 2,1 8,1 2,1 10ft 6”1 30s a. 10ft 21m 0S Mikroskop I 298° 5' 15" 336° 37' 15" )) II 118 3 50 156 37 5 Multiplikator: 18°00 Inductor: 17^84. 2. Leyst beobaclitct am Fernrolir, Wild drelit deu Inductor. Axe geneigt. Mikroskop I 336° 37' Mikroskop II 156 37 10A 25m 0S 520,0 637,0 336,0 743,7 273,8 779,8 252,8 792,0 245,8 795,9 243,4 797,2 242,7 797,8 242,2 798,0 242,2 797,8 242,3 798,0 242,2 8,0 2,1 8,0 2,1 10'* 33m 0S Mikroskop I 336° 37' » II 156 37 Multiplikator: 18°03 Axe vertikal. 20" 298° 5' 15" 5 118 3 55 10* 41« o*' 520,0 636,5 336,5 743,0 274,2 779,0 253,6 791,0 246,5 795,1 244,0 796,7 243,2 797,0 243,0 797,2 242,9 797,2 242,9 797,2 242,9 7,25 2,9 7,25 2,9 10* 48m 0S 298' 3 5' 15" 118 3 55 Inductor: 18°00. Mémoires de l'Acad. Imp. d. so. VII Série. 6 42 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neuer Construction Von don gleichzeitig im unterirdischen Pavillon aile Minuten abgelesenen Magneto- meterstilnden sind fur die Berechnung selbstverstandlich bloss die mit den constant ge- wordenen Amplituden correspondirenden zu benutzen, wesbalb ich hier auch nur diese mittheile. Bifilar. Bifilar. Lloyd’s Wage m m w 10ft 3m a. 291,5 lü'* 17m a. 291,1 320,0 4 6 18 0 0 5 5 19 2 0 6 4 20 1 0 7 2 21 1 0 Mittel : 291,44 Mittel: 291,10 320,00 Réduction auf 21° -+-0,17 Red. auf 21° -»-0,17 -+-0,11 291,61 291,27 320,11 Lloyd’a Wage. W 10* 30m a. 291,2 319,8 10* 45m a. 292,0 31 2 8 46 1,9 32 1 8 47 1,6 33 1 8 48 1,6 Mittel : 291,15 319,80 Mittel : 291,78 Red. auf 21° -+-0,15 H-0,11 Red. auf 21° h-0,14 291,30 319,91 291,92 Wenn wir in der ersten Sérié als constante Amplitude je das Mittel der 4 letzten Elongationen und im zweiten das Mittel der 3 letzten, ferner die Mittel der Ablesungen am Vertikalkreis vor und nach den Elougationsbeobachtungen nelimen, so erhaltcn wir also aus der ersten Sérié fur die Grôssen in der Formel S2" = 797,40 — 520 = 257,40 S" = 798,10 — 520 = 278,10 Sg' — 242,80 — 520 = 257,20 = 242,08 — 520 = 277,92 S.2 = 554,60 Sj = 556,02 ferner : 01 = 38° 31' 57', '5 \ \ O = 38° 32' 33', '8, a = 70° 43' 43" O jj = 37 33 10,0 J und Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk 43 endlich: w2 = 291,61 t2 = 17°84 wl = 320,11 w, = 291,27 t, == 17,92 m2 — mx = 0,34 t2 — tx = — 0°08 Ans der zweiten Sérié finden wir entsprechend: 8* = 798,00 — 520 = 278,00 S2 = 797,23 — 520 = 277,23 g,' = 242,13 — 520 = 277,87 S2 = 242,90 — 520 = 277,10 Sx = 555,87 S2 = 554,33 ferner: 0; = 38° 32' 5" | } 0 = 38° 32' 37"5, a = 70° 43' 41" On = 38 33 10 j endlich : m, = 291,30 = 17?92 ^ = 31 9,91 m2 = 291,92 t2 = 18,01 »î2 — wîj = 0,62 t2 — tx = 0,09 Wir ersehen hieraus, dass in der That t2 — t , bei den beiden Beobaclitungen sehr nahe gleiche Grüsse aber entgegengesetztes Vorzeichen liât, somit im Mittel beider Beobach- tungsergebnisse der Teraperatur-Einfluss herausgehen wird. Fiihren wir nun die obigen Zahlemvertbe in die Formel 28. ein und berücksichtigen dabei, dass nacli 29.: 2z = 180 — 0 ist, also in sin 2 z für 2 z unmittelbar die Werthe von 0 einzuführen sind, so erhiilt man: ans der 1. Sérié: V = 70° 45' 17" und aus der 2. Sérié: = 70° 45' 24" | mx — 291,27 ( wx = 320,11 j m, = 291,30 | wx = 319,91 wo wir die für dieselbe Zeit jcweilen erhaltenen mittleren Ablesungen am Bifilar-Magneto- meter und der Lloyd’schen Wage beigefiigt baben. Diese Daten künnen in zweierlei Weise verwendet werden. Einmal kann man ver- mittelst derselben und den nacli den normalen absoluten Messungen im betreffenden Monat in üblicher Weise bestiraraten Normalstanden dieser Variations-Instrumente nacb den für sie gültigen Formeln die Werthe der Horizon tal-Intensitiit //, und Yertikal-Intensitât V, für diese Zeit berechnen und daraus nacb der Formel: 6* 44 H. W i l d , Inductions-Inclinatorium neuer Construction tang it h, die Inclination ableiten, um sie dann mit dom durcli das Inductions-Inclinatorium gefundenen Werth zu vergleiclien. Beim Bifilar Wild-Edelmann ist, wie wir weiter unten noch des Nâheren sehen werden, die Formel für den September zur Berechnung von //, ans dem abgelesenen, auf 21° C. reducirten Scalentheil m1 //j = 1,64095 -t- 0,0002540 (i m , — 294, CO), und bei der Lloyd’schen Wage Wild-Edelmann wurde im September entsprechend zur Be- rechnung von F, aus dem abgelesen, auf 21° reducirten Scalentheil w , benutzt: *S ' F, = 4,6923 -t- 0,0002541 {wï — 300), wobei, wie wir weiter unten des Naheren erortern werden, den Werthen für die Horizontal- Intensitiit die absoluten Intensitâts-Messungen im September und denen für die Vertikal- Intensitiit ausserdem noch das Mittel der absoluten Inclinations-Messungen im August, Sep- tember und October mit dem Nadel - Inclinatorium von Dover im Mittel aller 4 Nadeln desselben zu Grunde liegen. Zum Vergleicb mit dem Inductions - Inclinatorium erhalten wir also nacli diesen Variationsapparaten : /// = 1,64010 H" = 1,64011 V; = 4,69741 F," = 4,69736 und folglich: K = 70° 45' 12", i/r= 70° 45' 11", welche um 5" rcsp. 13" kleiner sind als die obigen Grossen. Im Mittel beider Serien komrat 1890. 6. September 1 0A 3m - — 1 0'* 48”* a. Indtict.-Incl. 70° 45' 20" Inclinât. Dover. Differenz. 70° 45' 11" 9" Die zweite Verwendungsart der mit dem Inductions-Inclinatorium erhaltenen Daten besteht darin, vermittelst des für die absolute Inclination gewonnenen Werthes und der gleichzeitigen, aus den Angabcn des Bifilars berechneten Horizontalintensitât nach der Formel : F, = //, tang ix die Vcrtikalintensitiit abzuleiten und diese, sowie den an der Lloyd’schen Wage abgelesenen Scalentheil wx dnrch Einsetzung in die Formel: Fj = F0 -h 0,0002541 (wx — 300) und Bestimmung der absolüten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 45 zur Berechnung des sogenannten Norraalstandes F0 der Lloyd’schen Wage zu be- nutzen. Thut raan dies ira vorliegenden Beispiel, indem man dabei das Mittel von i\ und i'\ und ebenso der entsprechenden H und w nimmt, naralich : so kommt: i, = 70° 45' 20", Hx = 1,64010, te^ = 320,01, 1890. 6. September F, F0 4,69799 4,69291. Diesen Werth von V0 kann raan dann, da er nur ganz allmàlilichen und kleinen Ver- ânderungen unterliegt, selir gut mit dcn ungefahr uni dieselbe Zeit durch andere Inclinato- rien und sogar mit den dabei durch jede einzelne Nadel in analoger Weise gevvonnenen Werthen von Vn vergleichen. In der nachstelienden Tabelle gobe icli eine Zusammenstellung aller Beobachtungen mit dem Inductions-Inclinatorium und zwar zunàchst die zur Berechnung von nach der Formel 28. nothigen Dateu, wie sie sich aus den unmittelbaren Beobachtungen in der eben erorterten Weise herleiten. Dabei ist als Zeit diejenige angegeben, welche sich auf die Beobachtung der constanten Amplitude in der geneigten Lage bezieht und für die also auch der Werth ix gilt. Bei der betreffcnden Beobachtungsserie ist jeweilen derjenige der beiden Beobachtcr genannt, der die Ablesungen an der Scalc ausführte. Entschiedene persünliche Differenzen liaben sich in den ltesultaten nicht crgeben. Mit rair liât nur Ilerr Leyst gemeinsam beobachtet und spiiter die Herren Leyst und Dubinsky zusammen. Tabelle I. Datum 1890. Zeit. Beobachter. Z S2 w2 wx *1 24. Juni 10*4 F a. Wild. 70°44'47" 440,63 446,40 290,62 292,55 316,96 70°45'10" » » 56 Leyst. 44 48 440,32 445,74 290,84 290,76 316,09 45 34 20. Juni 3 24 p. Wild. 70 44 43 445,90 446,90 306,25 305,26 318,22 70 43 17 » » 36 Wild. 44 44 445,90 447,25 306,99 305,91 318,75 42 50 27. Juni 9 59 a. Leyst. 70 44 40 446,15 446,35 296,33 295,87 315,66 70 44 21 » » 10 13 Leyst. 44 44 446,17 446,58 296,73 297,55 315,51 4416 » » S 48 p. Wild. 70 44 40 445,95 446,75 301,99 301,77 318,31 70 43 34 » » . 3 59 Wild. 44 39 440,30 440,80 299,09 299,76 318,58 43 59 46 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neuer Construction Datura 1890. Zeit. Beobachter. Z -Si ml m2 Wy H 28. Juni » » 2/l54"' p. 3 6 Wild. Leyst. 70°44'41" 44 41 445,65 445,75 446,40 447,00 305,82 306,99 300,44 305,26 316,56 317,06 70°43'10" 42 50 1. Juli » » .... 11 19 a. 11 34 Wild. Leyst. 70 44 47 4515 446,00 445,80 445,48 446,14 292,24 296,07 289,71 297,48 314,31 313,96 70 45 15 45 1 8. Juli )) » 2 2 p. 2 13 Wild. Leyst. 70 45 1 45 4 447,80 447,42 447,85 447,70 294.08 298.08 293,25 298,03 318,08 318,58 70 44 52 44 42 14. Juli » » 3 23 p. 3 45 Leyst. Wild. 70 45 2 44 59 445,98 446,30 447,18 447,90 303,40 303,58 299,79 304,10 317,40 317,58 70 43 5 42 53 15. Juli » » 2 58 p. 4 44 Wild. Leyst. 70 45 4 45 1 447,30 447,28 448,15 448,60 303,14 304,59 302,26 303,74 318,73 321,69 70 43 51 4310 18. Juli )> » 2 16 p. 2 28 Leyst. Wild. 70 43 49 43 46 448,43 448,45 448,03 448,30 298.84 300.84 293,62 300,06 319,95 320,53 70 43 52 43 54 19. Juli )) » 2 12 p. 24 Wild. Leyst. 70 43 40 43 40 448,49 448,45 448,00 448,31 297,82 300,58 296,17 301,85 318,76 319,85 70 44 1 1 43 59 21. Juli )) )) 2 7 p. 2 28 Dubinsky. Leyst. 70 43 50 43 49 448,68 448,80 447,74 448,18 293.32 295.32 296,16 297,48 319,60 320,88 70 45 22 44 51 22. Juli » » . « 2 53 p. 3 9 Dubinsky. Leyst. 70 43 46 43 50 448,31 448,28 447,60 448,64 297,93 302,82 297,12 307,42 319,63 320,38 70 44 38 43 47 26. Juli » )> 10 44 a. 10 59 Leyst. Dubinsky. 70 43 48 43 48 448,79 448,94 447,75 447,32 289,94 288,96 290,34 288,80 316,05 316,77 70 45 14 45 58 28. Juli )) »> 10 2 a. 10 17 Dubinsky. Leyst. 70 43 53 43 49 448,51 448,90 447,31 447,50 288,92 288,20 290,09 287,33 319,84 319,94 70 45 36 45 37 31. Juli » » 10 4 a. 10 18 Leyst. Dubinsky. 70 43 49 43 46 448,85 448,57 447,46 447,50 290,22 290,43 289,40 292,18 319,82 319,68 70 45 36 45 22 6. August » )) 3 5 p. 3 19 Leyst. Dubinsky. 70 43 50 43 48 556.00 555.00 555,61 554,83 298,08 301,23 298,16 299,95 322,68 323,15 70 44 16 43 52 13. August )) » 10 29 p. 10 36 Dubinsky. Leyst. 70 43 43 43 44 555,62 556,10 553,79 554,33 290,34 290,00 290,00 290,98 319,41 319,81 70 45 40 45 44 20. August » » 4 16 p. 4 26 Leyst. Dubinsky. 70 43 42 43 44 556,75 556,46 555,25 554,80 295,65 296,58 293,87 295,23 327,76 327,86 70 45 10 45 24 27. August » » 10 58 a. 11 11 Leyst. Dubinsky. 70 43 31 43 30 557,58 557,20 554,74 554,52 288,18 288,38 287,70 289,88 324,08 324,88 70 46 33 46 33 5. Sept » » 11 17 a. 11 29 Dubinsky. Leyst. 70 43 55 48 56 554,80 555,16 654,10 554,48 295,10 296,38 294,66 296,14 322,03 321,98 70 44 38 44 39 6. Sept )) )) 10 20 a. 32 Wild. Leyst. 70 43 43 43 41 556,02 555,87 554,60 554,33 291,27 290,30 291,61 291,92 320,11 319,91 70 45 17 45 24 9. Sept » » 2 6 p. 2 29 Leyst. Dubinsky. 70 43 47 43 45 555,73 555,43 555,52 555,34 299,98 299,92 299,22 300,17 323,48 323,76 70 43 56 43 52 16. Sept » » 11 23 a. 11 38 Dubiusky. Leyst. 70 43 43 43 42 557,10 557,12 554,00 553,17 277,12 280,40 283,06 272,98 322,73 324,27 70 47 38 47 17 23. Sept » » 3 17 p. 3 35 Leyst. Dubinsky. 70 43 37 43 33 556,00 555,76 554,73 554,79 296,33 296,76 297,61 297,49 326,50 327,30 70 45 7 44 40 UND BeSTIMMUNG DE R ABSOLUTEN INCLINATION MIT DEMSELBEN IN PaWLOWSK. 47 Datum 1890. Zeit. Beobachter. Z Si s2 «il m2 «b *i 2. October . 9/f49"' a. Dubinsky. 70°43'40" 555,85 554,97 295,23 296,68 323,98 70°44'45" » » 9 59 Leyst. 43 34 555,97 554,82 295,61 294,65 324,06 44 44 8. October 10 26 a. Leyst. 70 43 33 555,90 554,40 294,78 292,69 323,47 70 44 59 » » 10 39 Dubinsky. 43 30 556,08 554,08 290,31 290,81 322,92 45 43 14. October 1 42 p. Dubinsky. 70 43 27 555,81 554,10 293,99 293,84 327,42 70 45 17 » » 1 56 Leyst. 44 41 554,42 554,18 294,77 294,95 327,52 44 58 22. October 10 2 a. Leyst. 70 44 41 554,00 553,88 295,79 295,79 325,43 70 44 49 » )> 10 13 Dubinsky. 44 34 553,92 553,95 295,14 294,72 325,33 44 29 29. October 10 6 a. Dubinsky. 70 44 32 554,05 553,90 292,52 293,32 329,28 70 44 46 » » 10 29 Leyst. 44 27 554,23 553,74 291,43 290,65 329,25 44 54 4. Nov 10 9 a. Leyst. 70 44 10 554,25 553,90 293,61 293,79 328,13 70 44 34 » » 10 20 Dubinsky. 44 9 554,29 553,67 293,46 293,46 328,23 44 49 13. Nov 1 56 p. Dubinsky. 70 44 6 554,11 553,17 293,00 292,80 329,53 70 45 6 » )> 2 8 Leyst. 43 57 553,87 553,04 293,30 292,77 330,22 44 48 19. Nov 2 16 p. Leyst. 70 44 9 553,21 552.93 295.83 295,87 331,34 70 44 27 )) » 2 28 Dubinsky. 44 8 553,25 552,90 295,63 295,36 331,34 44 30 26. Nov 1 45 p. Dubiusky. 70 44 6 552,42 551.80 294,90 296,03 330,08 70 44 53 )) » 1 55 Leyst. 44 6 552,70 551,90 293,53 293,88 329,93 45 0 4. Dtc 1 38 p. Leyst. 70 44 33 550,97 550,15 294,94 294,96 329,33 70 44 56 » » 1 50 Dubinsky. 44 1 550,67 550,01 294,09 294,78 329,37 44 48 11. Dec 10 36 a. Dubinsky. 70 44 2 551,38 551,16 298,34 299,24 328,21 70 44 22 » » . . 10 47 Leyst. 44 2 551,60 550,87 297,89 296,48 328,20 44 42 19. Dec 11 22 a. Leyst. 70 44 3 550,90 550,10 295,44 295,17 328,51 70 44 54 )) » 11 35 Dubiusky. 43 58 551,13 550,59 295,09 295,90 328,60 44 38 24. Dec 11 47 a. Dubinsky. 70 44 1 551,18 550,36 293,29 294.03 328,14 70 44 58 » » 11 58 Leyst. 43 54 551,27 550,20 293,18 293,91 327,82 45 8 31. Dec 11 14 a. Leyst. 70 44 18 549,93 549,15 295,04 295,83 327,77 70 45 14 » 11 25 Dubinsky. 44 13 549,95 549,40 294,22 294.36 327,78 44 50 Die Abnahme derWerthe von und S2 von 555 ara 6. Àugust bis 549 am 31. Decem- ber ist lediglich dem Umstande beiznmessen, dass das Magnetpaar sich durch Dehnung des Suspensionsfadens erheblicli gesenkt batte. Als ich ain 18. Januar 1891 durch Hebung die Magnete wieder in die alte normale Lage zurückgebracht batte, stieg auch die Ablenkungs- grôsse wieder auf 555 an. Die gefundenen Werthe fur ^ in der letzten Columne dieser Tafel wollen wir gemâss dem Verfahren im obigen Beispiel in erster Linie mit don Inclinationswerthen vergleichen, welche man aus den gleichzeitigen, auf 21° C. reducirten Ablesungen m1 und wl der magne- tisclien Yariationsapparate im unterirdischen Pavillon ableiten kann. Fiir das Bifilarmagnetometer gilt die Formel: Hi = H0 [1 h- k (wi, — m0) j, 30. 48 H. Wied, Inductions-Inclinatorium neuer Construction oder wenn wir: HJc = t setzen: H\ = -+- 6 («ï, — mu) 30'. uud für die Lloyd’schc Wage: 31 Fi = V0 [1 p (w1 — m>0)], oder wenu wir: V0.p = 2 setzen: 31' Vi = F0 -i- g (»! — w0). Bei dem hiefür benutzten Bifilar-Maguetomcter Wild-Edelmann war nuu nacli deu wiederliolteu Empfindliclikeitsbestimmungen wiihrend der ganzen Zeit: h = 0,0001548; und geraiiss den allwôchentlichen absoluten Intensitatsmessungen mit dem neuen Unifilar- Theodolitb Wild-Frciberg bat man für den, dem Scalentheil: mQ = 294,60 entsprechenden Normalstand H0 im Mittel der 4 — 5 Messungen in jedem Monat erhalten: Juni Juli August. . . . September . 1. — 27. October . . . 27. — 30. Oct. u. Nov. December . H0 = 1,64082 1.64095 1.64096 1,64095 1,64095 1,64141 1,64145 Die October-Werthe sind in zwei Gruppen getrennt, weil bei der Emptindlichkeits- bestimmung am 27. October eine 0,0005 mm. mg. s. betragcnde Yerrückung am Bifilar- magnetoraeter erfolgte. Für die Lloyd’sclie Wage Wild-Edelmann sind nacli den Empfindlicbkeitsbestim- mungen am 27. April, 31. Juli und 27. October folgende Wertlie von q bcnutzt worden: Juni q - Juli — September = October — December = Die dem Scalentheil: w0 = 300,00 0,0002546 0,0002541 0,0002552 entsprechenden Werthc der Vertikal-Intensitat: V0 resp. der Normalstand dieser Wage für einen bestimmten Monat sind hier mit einzigcr Ausnalmie des December wegen Unsicher- uni) Bestimmung ber absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 49 lieit dcr einzelueu absoluten Inclinationsmessungen mit dem Nadel-Inclinatorium von Dover JVs 22 nicht bloss aus den 4 — 5 Beobaclitimgen in dem bctreffenden Monat, sondern jcvvcilen aïs Mittcl aller Beobaclitungen in diesem und den beiden angrenzenden Monaten berechnet worden, vvie z. B. in dem obigen Beispiel fur den Septembcr das Mittel aller im August, September und October erlialtenen Werthe von F0 gcnommcn wurde. Die liiebei benutzten Inclinationen dcr einzelncn Nadeln sind jeweilen vorher auf das Mittel aller 4 Nadeln dieses Inclinatoriums nacli den seiner Zeit bcstimmten Relatiouen dcrselben rcdu- cirt worden. Demgemass ist in Gleichung 31'. zu setzen für den Juni V0 = 4,6946 Juli = 4,6942 August .... = 4,6926 September . . = 4,6923 bezogen auf 21°0. October .... = 4,6919 November . . = 4,6935 Dccember . . = 4,6956 Bei diesem Instrument hatten weder die Empfiudlichkeitsbestimmungen vom Juli nocli die vom October eine Verstcllung zur Folge gehabt. Die Inclinationswerthe, welche wir nacli Eiusetzung der Werthe von wi, und wx aus dcr Tabclle I, sowie der bezüglichen vorstehenden Constanten in die Formeln 30. und 31'. aus den so erlialtenen Horizontal- und Vertikal-Intensitaten nacli dcr Formel: tang J, = bereclmen, reprâsentiren offenbar Inclinationen, wie sie mit dem Nadel-Inclinatorium Dover J\i»22 erlialten würden und es ergiebt daller die Zusammenstellung der Werthe von i, und 7, in dcr nachstehenden Tabelle II einen Vergleich des Inductions-Inclinatoriums mit dem Nadel-Inclinatorium Dover J\à 22 im Mittel seiner 4 Nadeln JVs 3, 4, 5 und 6. In ganz analoger Weise sind aucli aus den gleichzeitigcn Aufzeichnungen dcr Lloyd’- schen Wagc des Magnetographen die Vertikal-Intensitaten für die Zeitpunktc der Messungen mit dem Inductions-Inclinatorium abgcleitet und daraus wieder durcli Combi- nation mit den vom Bifilar Wild-Edelmann gelieferten Horizontal-Intensitâten die absoluten Inclinationen I„ berechnet worden. Dabei wurden als Empfindlichkeitscoefficienten dcr Lloyd’schen Wage die Grôssen: im Juni q = 0,0005740 Juli — September = 0,0005860 October — December = 0,0006032 Mémoires de l'Acad. Imp. d. se. Vil Série. 7 50 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neüer Construction benutzt und als Norraalstànde F'n dieser Wage (hier für w0 = 0) sind folgende, nur je aus den absoluten Inelinationsmessuugen mit Dover JVs 22 im betreffendcn Monat abgeleiteten Werthe verwendet worden: Juni V'a = 4,6943 Juli = 4,6921 August .... = 4,6922 September . . = 4,6887 bezogen auf 21"0. Oetober .... = 4,6911 November . . ■= 4.6902 ✓ 7 December . . = 4,6943 Die so gefundenen Werthe von I„ sind ebenfalls in Tabelle II zusammen mit ihren Differenzen gegen i, mitgetheilt. Tabelle II. Datum 1890. Induction t, Dover 22 7, Differenz * î — A Mittlero Diffcrenz. Dover 22 7/f Differenz. 6 — ht Mittlero Differenz. 24. Juni 70°45'10" 45'44" -34" 46' 16" —65" -50" )) » 45 34 45 39 — 5 —20" 10 —36 20. Juni 70 43 17 43 13 4 43 37 —20 )) » 42 50 43 7 — 17 — 7 30 —40 — 30 27. Juni 70 44 21 44 43 —22 45 5- —44 » 0 44 10 44 38 —22 — 22 1 -45 — 44 27. Juui 70 43 34 43 56 -22 44 16 —42 » » 43 59 44 20 —21 — 21 39 -40 —41 28. Juni 70 43 10 43 12 — 2 43 32 —22 » » 42 50 43 2 -12 — 7 22 -32 —27 1. Juli 70 45 15 45 8 7 45 0 15 )> » 45 1 4439 22 14 44 30 31 23 8. Juli 70 44 52 45 3 -11 44 56 — 4 » » 44 42 44 25 17 3 18 24 10 14. Juli 70 43 5 43 28 -23 43 23 —18 » )) 42 53 43 27 -34 — 28 22 —29 — 24 15. Juli 70 43 51 43 35 16 43 26 25 » » 43 10 43 31 —21 — 3 19 - 9 8 18. Juli 70 43 52 44 22 —30 44 13 —21 )) » 43 54 44 4 —10 — 20 43 55 — 1 — 11 19. Juli 70 44 11 44 28 — 17 44 15 — 4 )) » 43 59 44 5 — 6 —12 43 52 7 2 und Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 51 Datum 1890. Induction î, Dover 22 I, Differenz n — h Mittlere Differenz. Dover 22 Differenz V — hi Mittlere Differenz. 21. Juli 70°45’22" 45' 16" 6" 45' 4" 18" 10" » » 44 51 45 1 —10 44 50 1 22. .Tuli . 70 44 38 44 30 8 44 19 19 16 » )) 43 47 43 44 3 0 43 35 12 26. Juli . 70 45 14 45 37 —23 45 22 — 8 8 )> » 45 58 45 49 9 — 7 34 24 28. Juli . 70 45 36 46 0 —24 —27 45 40 — 4 — 8 )) )) 45 37 46 8 —31 48 — 11 31,. Juli . 70 45 36 45 47 —11 — 17 45 27 9 3 » » 45 22 45 45 —23 25 — 3 6. August 70 44 16 44 17 — 1 44 15 1 )) » 43 52 43 47 5 Z 43 45 7 4 13. August 70 45 40 45 22 18 18 45 29 11 ii » » 45 44 45 27 17 33 11 20. August 70 46 10 44 58 12 23 45 0 10 21 » » 45 24 44 50 34 44 62 32 27. August 70 46 33 46 0 33 32 46 5 28 28 )) » 46 33 46 1 32 5 28 5. Sept. . 70 44 38 44 40 — 2 44 23 15 22 )) 1) 44 39 44 28 11 4 10 29 G. Sept. . 70 45 17 45 12 5 9 44 57 20 24 » n 45 24 45 11 13 56 28 9. Sept. . 70 43 56 43 57 — 1 43 29 27 25 )) » , 43 52 43 59 — 7 30 22 16. Sept. . 70 47 38 47 42 — 4 — 1 47 25 13 17 )) » 47 17 47 15 2 46 57 20 23. Sept. . 70 45 7 44 44 23 12 44 19 48 35 » )) 44 40 44 42 — 2 18 22 2. Oet. . 70 44 45 44 41 4 6 44 53 — 8 )) » 44 44 44 37 7 49 — 5 8. Oet. . 70 44 59 44 43 16 17 44 54 5 6 » » 45 43 45 26 17 36 7 14. Oet. .• 70 45 17 45 5 12 6 4515 2 » » 44 58 44 58 0 8 —10 22. Oet. . 70 44 49 44 41 8 44 57 — 8 —21 » » 44 29 44 46 —17 IJ 45 3 —34 29. Oet. . 70 44 46 45 8 —22 —23 45 17 -31 —32 )> » 44 64 45 19 —25 28 —34 4. Nov. . 70 44 34 45 15 —41 —34 44 49 —15 — 9 » » 44 49 45 17 —28 51 — 2 13. Nov. . 70 45 6 46 26 —20 —29 44 68 8 — 1 » » 44 48 45 26 —88 57 — 9 7* 52 H. Wilp, Inductions-Inclinatorium neuer Construction Datum 1890. Induction i, Dover 22 J, Differenz »Wi Mittlere Differenz. Dover 22 I/j Differenz il ~ hl Mittlere Differenz. 19. Nov 70°44'27" 45' 5" —38" 44'37" — 10" a" » » .... 44 30 45 7 —37 ■ — O i 39 — 9 — 9 26. Nov 70 44 53 45 9 —16 44 41 12 » » .... 45 0 45 22 -22 — iy 54 6 9 4. Dec 70 44 56 45 33 —37 45 36 —40 » » .... 44 48 45 42 —54 — 45 45 -57 — 48 11. Dec 70 44 22 44 56 —34 44 54 —32 » » .... 44 42 45 0 —18 — 2G 58 —16 — 24 19. Dec 70 44 54 45 26 —32 45 23 —29 » » .... 44 38 45 30 —52 —42 26 —48 — 38 24. Dec 70 44 58 45 46 —48 45 41 —43 * » .... 45 8 45 46 —38 —43 42 —34 — 39 31. Dec 70 45 14 45 27 —13 45 26 —12 » » .... 44 50 45 35 —45 —29 34 — 44 — 28 Da beim Inductions-Inclinatorium unseren frliheren Èrorterungen zufolgc im Allge- meinen nur je das Mittel der zwei zusammengehorigen Messungen einen riclitigen Werth liefert, so liaben wir unsere Betrachtungen aucli nur an die Columne mit den mittleren Differenzen in der vorstehenden Tabelle anzuknüpfen. Dem Obigen zufolge liaben wir je innerhalb eines Monats dieselben Constanten in den Formel» 30. and 31 . benutzt, so dass also die dainit bereclineten Werthe von F, und//, und folglich aucli von I: in jedem Monat unabhângig sind von den Fehlern sowolil der einzelnen absoluten Horizontal-Intensitiitsmessung als auch der einzelnen absoluten Beobachtung mit. dem Nadelinclinatorium. Die relative Unsicherheit der Werthe von 1 , und I„ innerhalb desselben Monats wird somit allein durch die Beobachtungsfehler beim Ablesen der Varia- tionsinstrumente und die den letzteren sonstwie anhaftenden Fehlerquellen bedingt; der erstere Feliler ist indessen bei unseren Instrumenten so gering, dass von daller in 1, und I„ jedenfalls keine grossere mittlere Unsicherheit als ± 2?3 entstehen kann, wie wir weiter- hin noch selien werden. Wenn also in der obigen Tabelle die Variation der Differenz beider Instrumente (Columne mittlere Differenz nacli der obigen Bemerkung) innerhalb eines Monats obige Grenze überschreitet, so muss der Feliler entweder dem Inductions-Inclina- torium oder Veranderungen der Variationsinstrumente beigemessen werden. Zur Beurthei- lung dieser Feliler geben wir daller in der nachstehenden Tabelle III die Monatsmittel der Differenzen und die mittleren Abweichungen der einzelnen Differenzen von ihnen, wobei wir gemâss der Bemerkung auf S. 38 und S. 48 die October-Beobachtungen vom 28. an zum November gerechnet liaben. und Bestimmung deb absolüten Inclination mît demselben in Pawlowsk. 53 Tndbelle III. 1890. î, 7, mittlere Abweichung. V — hi mittlere Abweicliung. Zabi der Beobachtungen. .Tnni .... — 15" 7" — 38" H- 8" 5 Juli — 9 ±11 3 ±10 11 August 19 ± 9 16 ± 8 4 September 4 ± 5 25 ± 5 5 October 6 ± 5 — 11 ±12 4 Novoinhor — 28 -+- 6 — 2 5 December — 37 ± 8 —25 ±11 5 Ira Mittcl aller 7 Monate ist sonach (lie Unsiclierheit der Differenzen zwisclien den Angaben ftir die absolute Inclination des Inductions-Inclinatoriums und denen der beiden frag- lichen Yariationsapparate beim Instrument fur directe Beobachtung : ± 7 "3 und beira Magneto- graph: ± 8"CI ; (la nnn die Unsicherheit der ans den letzteren abgeleitetcn Inclinationen ira Allgemeinen nicht raebr aïs 2',' 3 betragen kann, so wiire also annahend der raittlere Fehler einer Bestimmung der absolüten Inclination mit dem Inductions-Inclinatorium gegeben durch: (b-, = ± 6', '9 nach Yergleich mit Lloyd’s Wage für directe Ablesung = ± 8,3 » » » » » des Magnetographen. Die Differenz dieser mit den beiden Variationsapparaten erhaltenen Unsicherheiten von <)ix weist darauf hin, dass mindestens beim zweiten noch andere als durch die blossen Ab- lesungsfehler bedingte Feblerquellen vorkommen milssen. Vergleichen wir aber die absolüten Wertlie der Monatsmittel der Differenzen i, — 1, und i, — In, auf welclie sowolil die zcitlichen Verânderungen des Inductions-Inclinatoriums als ganz besonders diejenigen des Nadel-Inclinatoriums ihren vollen Einfluss behalten, so be- merken wir viel grossere Variationen als die oben betrachteten. Die grosse Veranderung der raittleren Differenz vom Juli zum August um -h 34" resp. 54" und vom August zum September zurück um — 15" wenigstens für i, — erklârt sicli nun wohl theilweise durch die oben erorterte Verrückung des Inductions-Inclinatoriums, die sehr wahrsCheinlich zuAnfang desAugusts stattfand, und ihre Berichtigung durch die neue Justirungzu Anfang des Septembers; doch kann, wie wir Seite 36 in der Anmerkung gezeigt liabcn, der Antbeil an obigen Grossen nur 14" betragen haben; dagegen muss die Differenz von -+- 19" resp. 63" vom Juni zum September und von — 41" resp. — 50" vom September zum December wohl hauptsachlich Verânderungen des Nadel-Inclinatoriums beigemessen werden, da die Vérifi- cation des Inductions-Inclinatoriums am 10. December keine erhebliche Aenderung desselben 54 H. Wild, înductions-Tnclinatorium neuer Construction ergab. Immerhin kann der blosse Vergleich zweier Instrumente nichts Positives über die Verânderung des einen oder anderen ergeben; um daller sicherer zu erfaliren, welches von beiden sich wohl geiindert habe, wollen wir dieDaten derTabelle I in zweiterLinie nach dem Beispiel auf Seite 44 und 45 zur Berechnung des Normalstandes der Lloyd’schen Wage Wild- Edelmann und cbenso die gleichzeitigen Aufzeiclinungen der Lloyd’schen Wage des Magneto- grapbs auch zur Berechnung des Normalstandes der letzteren nach den Angaben des Induc- tions-Inclinatoriums benutzen. Dabei werden wir uns aber nur an die Mittelwerthe der beiden je zusammengehôrigen Messungen am letzteren halten. In der nachstehenden Tabelle stellen wir also die ans den Mitteln der Scalenablesung m, am Bifilar Wild-Edelmann für jede vollstündige Beobachtung am Inductions-Inclinatorium (in Tabelle I gegeben) nach der Formel 30. berechnete Horizontal - Intensitât Hv die aus der Beobachtung am Inductions-Inclinatorium abgeleitete Inclination i, (ebenfalls nach Tabelle I) und die daraus nach der Formel: Vx — II} tang ij berechnete Vertikal intensitât F, zusammen, erstlich mit den daraus nach der Formel: Fn = F, — q (Wj — 300) für die Lloyd’sche Wage Wild-Edelmann berechneten Normalstanden F0 derselben (die Werthe von wx findet man ebenfalls in Tabelle I als Mittel der zwei zusammengehôrigen Daten und die Werthe von q sind oben für verschiedene Zeiten gegeben), und zweitens mit den nach der Formel: F, — q . n für die Lloyd’sche Wage des Magnetographen berechneten Normalstanden F0 der letzteren, wobei die Grosse n ans den zur Zcit der Messungen am Inductions-Inclinatorium registrir- ten Angaben dieser Lloyd’schen Wage entnommen wordon ist und q die früher angegebenen Werthe hatte. Bei der Mittelbildung für die Monate wurde aus den oben bereits angegeben Griinden auch wieder die Beobachtung vom 29. October zum Novembnr geschlagen. ünd Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk 55 rLYil>elIe IV. 1890. Dat. Hi h Vi VQ Mittel. V ' yo Mittel. V0~ Va Mittel. Juni 24. 1,63984 70C45'22" 4,69739 4,69318 | 4,69065 1 -1-0,00253 26. 27. 27. 4388 4131 4240 43 4 44 18 43 46 886 692 770 416 295 300 \ 4,69348 [±0,00052 217 101 127 ( 4,69149 1 ±0,00061 199 194 173 0,00199 A 0,00023 28. 4382 43 0 839 411 1 234 1 177 .luli 1. 4071 45 8 886 526 378 148 8. 4132 44 47 907 411 284 157 14. 4321 42 59 658 214 035 179 15. 4330 43 30 910 396 261 135 18. 19. 21. 4228 4212 4088 43 53 44 5 45 6 786 828 920 272 338 406 4,69357 A. 0,00082 131 223 275 4,69283 ±0,0007 1 141 115 131 0,00124 i 0,00029 22. 4242 44 12 965 457 320 137 26. 3964 45 36 784 367 268 99 28. 3942 45 86 721 215 154 61 31. 3986 45 29 796 294 232 62 August. . . 6. 4224 44 4 855 273 251 | 22 | 13. 3984 4542 69885 387 I 4,69396 302 1 4,69338 85 [ 0,00058 20. 4134 45 17 70132 426 j ±0,00066 371 ( U), 00061 55 ( • 0,00020 27. 3936 46 33 121 499 427 1 72 Septeinber 5. 4124 44 38 4,69818 258 1 028 j 230 6. 9. 16. 4010 4231 3692 45 20 43 54 47 28 799 802 825 291 202 227 ( 4,69257 j ±0,0003 4 040 050 4,68993 ( 4,69048 <±0,00033 251 152 234 0,00209 ±0,00035 23. 4144 44 54 992 308 1 4,69128 1 180 October . . 2. 4116 44 44 839 226 | 9061 | 165 8. 14. 22. 4043 4090 4117 45 21 45 8 44 39 901 940 805 309 239 157 ( 4,69233 j ±0,00041 9153 9085 8958 ( 4,69064 j ±0,00055 156 154 199 0,00168 ±0,00015 29. 4074 44 50 763 017 1 8871 1 146 November 4. 4114 44 42 818 099 8958 141 ! 13. 4104 44 57 900 138 ( 4,69107 9015 ( 4,68975 123 i 0,00132 19. 4170 44 28 876 076 j±0, 00052 8949 j±0, 00059 127 ( LO, 00009 26. 4132 44 56 973 207 9083 124 1 Deccmbcr 4. 4143 44 52 4,69975 226 9074 | 152 | 11. 19. 24. 4234 4162 4110 44 32 44 46 45 3 70089 69985 69961 369 256 247 4,69289 ±0,00055 9255 9149 9147 ! 4,69161 f±0, 00045 114 107 100 1 0,00129 .'±0,00026 31. 4146 45 2 70057 348 9178 1 170 I Augeuommen, dass je innerhalb eines Monats die beiden Lloyd’schen Wagen keine er- heblichen Aenderungen erleiden, so konnen wir die Verânderlichkeit der Nonualstande ders elben innerhalb dieser Zeitintervalle als allein durch die Unsiclierheit der Messungen mit dem Inductions-Inclinatorium bedingt betrachten und nach der Formel: 32 56 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neuer Construction aus dcn mittleVcn Abvveicliungen i)F(l dcr Normalstiinde in oincm Mouat, wic sic in der Rubrik «Mittel» angegebcn sind, die entspreclienden Feliler di in Bestimmung der absoluten Inclination ablciten, wobci wir dcn Feliler in der Bestimmung von U als verschwindend be- tracbtet haben. Es ist nun ira Mittel aller Monatc: dV0 = dF0' = dt 0,00055 und da: i ■= 70°45' nnd H — 1,6400 zu setzen ist, so folgt daraus für die Lloyd’- sclie Wage : di = ± 7"3, also ein Wertli von derselben Ordnung wie oben. Die Vergleiclrang der Mittelwerthe der Normalstiinde in den aufcinanderfolgenden Monaten ergiebt für beide Lloyd’sche Wagen vora August zum Septeraber einen Sprung gemass der Neujustirung des Inductions-lnclinatorinms zn Anfang des September. Dicscr Sprung betrâgt aber bei der Wage fiir directe Ablesung bloss: 0,00183, bei der des Magnetopraphen aber: 0,00339 mm. mg. s. Wahrend ferner vom Juni zum August bei der ersteren derNormalstand nur uni rund 0,00100 anwiichst, vergrossert er sicli beim Magneto- grapli um 0,00230; vom September zum November nimmt ferner bei der ersteren dcr Normalstand um 0,00150 ab und darauf zum December um 0,00182 zu, wahrend beim Magnetograph jene Abnahme nur 0,00073, die Zunahme aber nalie gleicli gross ist, namlicb: 0,00190. Wir finden somit nicht einen vollstândigen Parallelismus im Yerhalten dcr Normalstiinde bei den beiden Variationsapparaten, woraus bereits folgt, dass die Variabilitiit dieser Normalstiinde aucli innerhalb eines Monats nicht allein den Fehlern der Messungen am Inductions-Inclinatorium beizumessen ist, sondern zum Tlieil auch auf zeitlichen Ver- iinderungen dieser Yariationsapparate selbst bcruht. Um dies noch besser zu illustriren und zugleich fiir die Sicherheit der einzelnen Angaben der Variationsapparate einen Maass- stab zu gewinnen, liabe ich in der letzten Colurane der Tabclle IV noch die Differenzen V0 — V'0 der Normalstiinde der beiden Lloyd’schen Wagon bcigefügt und auch da Mittel- werthe für die Monate gebildet. Die Unsicherheit dieser Mittelwerthe (mittlere Abweichung der Einzeldaten) nun betrachte ich als Reprâsentanten der Unsicherheit der Angaben der beiderlei Variationsinstrumente. Sie ist, wie wir sehen, in einigen Monaten etwas grôsser als in anderen und beruht dann wolil zum Tlieil, wie z. B. ganz offenbar im Juli, auf einer allmahlichen Yerânderung des einen Instruments. Das Mittel aus allen, namlicb: ± 0,00024 stellt also jedenfalls elier einen zu grossen als zu kleinen Wertli dieser Unsicherheit dar. Nehmen wir an, dass an derselben beide Instrumente zu gleichen Theilen participiren, so ist nacli den Principien dcr Wahrscheinlichkeitsrechnung dcr Feliler einer Bestimmung und Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 57 der Vcrtikal - Intcnsitat mit (1er einen oder anderen dieser Lloyd’schen Wagen: <)V — dt 0,00016 mm. mg. s. im Maximum anzusetzen, dem nacli Gleicluing 32. als Fehler der Inclination: di = ± 2?3 entsprechen würde. Dass die mittlere Differenz ( V0 — F'0) in den aufeiuanderfolgenden Monaten vveit iiber diese Unsicherheit hinaus verschieden ausfiillt, weist aucli auf gewisse zeitliche Verànderun- gcn des einen oder anderen Instrumentes hin. Da nun aus den Mittelwerthen für F0 und V\ im Juni, Juli und August bei der Lloyd’schen Wage fur directe Ablesungen nur ein geringes Anwachsen des Normalstandes, dagegen für die des Magnetographen ein iiber doppelt so grosses sicli ergiebt, so konnte man geneigt. sein, die erstere, gemiiss der wabrscheinlicli zu Anfang des August erfolgten Verschiebung des Inductions- Inclinatoriums und der dadurch bedingten Fehlerhaftigkeit seiner Angaben, als ziemlich constant in dieser Période zu be- trachten und soinit den Ueberschuss in der Normalstandsanderung der Lloyd’sclien Wage des Magnetographen i. e. 0,000130 als allein durch eine zeitliche Yeriinderuug der letzteren bewirkt, zu erklâren. Da aber die Correction des Inductions-Inelinatoriums zu Anfang des September den Normalstand der Lloyd’schen Wage des Magnetographen um mille die doppelte Grosse plotzlich erniedrigte, als den des Variationsinstruments für directe Beobachtungen und damit beide zu absolut zwar um 0,00100 (rund) niedrigeren, aber relativ wieder ent- sprechenden Norraalstanden wie zu Anfang der Beobachtungsperiode zurückführte, so kônnen an der Richtigkeit jener Interprétation Zweifel entstehen. Yom September bis December zeigeu, abgesehen von einer allmahlichen Yerrainderung der Differenz, die Normalstande beidcr Apparate einen mehr parallelen Gang, vvoraus man als Ursache der Aenderung auf eine entsprechende zeitliche Verànderung der Angaben des Inductions-Inelinatoriums schliessen konnte, da eine gleichartige Verànderung zweier ganz unabhangiger, in verschie- denen Zimmern aufgestellter, in ihrer Orientiruiig und Construction differenter Variations- Instrumente auf den ersten Blick niclit wahrsclieinlich ist. Andererseits ist aber auch eine absolute Verànderung der Angaben des Inductions-Inelinatoriums in dieser Période niclit verstandlich, da die Vérification desselben zu Anfang des December keinerlei Verstellungen constatiren Hess. Um also bestimmter darüber Aufschluss zu erhalten, ob die vorstehenden zeitlichen Aenderungen der Normalstande der beiden Lloyd’schen Wagen mehr entsprechenden Ver- ânderungen dieser selbst oder mehr solchen des Inductions-Inelinatoriums beizumessen seien, bleibt nur übrig, in gleicher Weise auch die Normalstande dieser Instrumente zusammen- zustellen, wie sie in derselben Période nach den Inclinations-Messungenmitdem Nadel-Incli- natorium erhalten worden sind. Es ist dies in der umstehenden Tabelle V geschehen und zwar geben wir da die für jede einzelne Nadel erhalteuen Wcrtlie der Normalstande getrennt und dabei der geringeren Genauigkeit der Messungen halber bloss bis zur 4. Décimale an. Mémoires de l’Acad. Imp. d. so. VII Série. 8 58 H. Wild, Inductions-Inclinatorium neuer Construction Tabelle V. N o i m a 1 a t a n d e d e r L 1 o y ( ’ s c h e n W a » e u 1890. f ü r 1 i r e c t c Ablesung des Magne tographen nach Dover ■Vu 22 Nadel: nach Dover Ai' 22 Nadel : 3. 4. 5. 6. 3. 4. 5. ‘ 6. V0 V J uni 3. 4,6960 4,6925 4,6937 4,6901 10. 4,7021 4,6956 4,6997 4,6932 19. 6942 6958 921 937 25. 6927 7037 903 7014 Juli 1. 6959 6972 945 958 9. 6896 6971 879 6955 18. 6906 6872 892 858 23. 6938 6957 924 940 30. 6965 6906 958 899 August G. 6930 6926 926 922 12. 6954 6928 946 921 19. 6961 6906 955 900 26. 6884 6938 877 932 Scptember 4. 6908 6891 885 866 11. 6878 6874 856 851 17. 6968 6932 945 908 23. 6924 6918 906 899 30. 6856 6947 833 923 October 8. 6951 6951 935 936 15. 6908 6946 896 936 21. 6923 6949 909 936 29. 6876 6897 860 880 November 4. 6925 6908 910 892 12. 6877 6947 863 932 18. 6961 6881 944 864 25. 6905 6939 888 922 December 4. 6984 6967 966 949 10. 6915 7004 904 993 16. 6947 6989 934 976 24. 6920 6931 906 918 | 30. 6961 6945 948 932 und Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 59 Dass die einzelnen Beobachtungen mit déni Nadel-Inclinatorium viel weniger genau sind als mit dem Inductions-Inclinatorium, ergiebt sich ohne Weiteres aus dem Vergleich dieser Tabelle mit Tabelle IV. Wàhrend dort die Maximal-Differenzen zwischen den einzel- nen Normalstanden innerhalb eines Monats in allen Monaten zwischen denGrenzen 0,00106 bis 0,00312 schwanken, betragen diese Grenzen hier fur die einzelnen Nadeln 0,0022 bis 0,0112. Zur besseren Uebersicht geben wir in der folgenden Tabelle die Monatsmittel dieser Normalstânde sowohl für die einzelnen Nadeln als auch im Mittel aller 4 Nadeln, wobei, da es uns hier nicht auf Ableitung wahrer absoluter Werthe, sondera nur auf Vergleichungen ankômmt, wir die Monatsmittel je aus allen 4 Nadeln ohne Rücksicht darauf gebildet haben, dass die in der Tabelle für diese angegebenen Daten ungleichen Wertli haben, indem sic bald nur das Résultat einer Messung bald das von 2 — 3 Messungen mit dieser Nadel im betreffenden Monat darstellen. Die gleiche Vereinfachung haben wir uns auch beim Bilden der Gesammt-Mittel aller Monate für die einzelnen Nadeln erlaubt. Tabelle VI. Normalstande der Normalstânde der 1890. Lloyd’scben Wage für directe Ablesung Lloyd’schen Wage des Magnetographen Nadel Nadel 3 4 5 6 Mittel. 3 4 5 6 Mittel. Juni Juli August . . September . . October . . . November . . Decembcr . . 4,6974 4,6943 4,6961 4,6933 4,6935 4,6943 4,6952 4,6949 4,6884 4,6942 4,6875 4,6951 4.6879 4,6931 4,6959 4,6955 4,6905 4.6896 4,6908 4,6903 4,6965 4,6981 4,6945 4,6933 4.6939 4,6947 4.6943 4,6967 4,69658 4,69317 4,69352 4,69107 4,69352 4,69170 4,69537 4,6950 4,6932 4,6955 4,6912 4,6922 4,6927 4,6936 4,6926 4,6868 4.6936 4.6852 4.6936 4,6862 4,6919 4,6937 4,6941 4,6900 4,6875 4,6896 4,6887 4,6953 4,6957 4,6931 4,6927 4,6915 4,6936 4,6927 4,6952 4,69425 4,69180 4,69295 4,68885 4,69225 4,69007 4,69400 Mittel -4- 4,69487 0,00117 4,69159 0,00314 4,69273 0,00284 4,69507 0,00134 4,69329 0,00121 4,68997 0,00336 4,69119 0,00284 4,69350 0,00114 Aus dieser Tabelle ergiebt sich zunâchst, dass die Variabilitat der Normalstânde von Monat zu Monat, wie sic sich in der letzten Rubrik als Unsicherheit der Mittelwerthe aller Monate ausspricht, für die Nadeln 4 und 5 je 2 — 3 Mal grosser erscheint als für die Nadeln 3 und 6, so dass man es für besser halten konnte, statt für aile 4, nur für diese 2 letzteren Nadeln die Monatsmittel zu nehmen. Ein Versuch zeigte, dass die Resultate aus den oben angegebenen Griinden für unsere vorliegenden Zwecke nicht erheblich modificirt werden; somit konnen wir uns an die Mittelwerthe der Tabelle halten. Die Vergleichung der Monatsmittel der Normalstande der beiderlei Lloyd’schcn Wagen, wie sie durch die Tabellen IV und VI bezogen auf zwei ganz verschiedene Inclinatorien ge- geben sind, liefcrt uns nun die gewünschten Aufschlüsse, wenn wir dabei folgendo Erwagun- gen berticksichtigen. 8* 00 H. WiiiD, Inductions-Inclinatorium neuer Construction 1 ) Weun fiir die absoluten Bestimmungen mit ein und demselben Inclinatorium die Normalstànde zweier Variations- Apparate einen genau parallelen zeitlichen Verlauf zeigen, so ist es walirscheinlich, dass die zeitlichen Verânderungen dieser Normalstande entsprechen- den Aenderungen des Inclinatoriums beizumessen sirnl. 2) Wenn dagegen die absoluten Messungen mit zwei verschiedenen Inclinatorien fiir ein und denselben Variationsapparat Normalstande mit genau parallelem zeitlichen Verlauf ergeben, so ist es wahrscheinlich, dass die zeitlichen Verânderungen der Normalstande auf Aenderungen des Variationsapparates beruhen. 3) Wenn aber beide Variationsapparate nach beiden Inclinatorien parallèle Verânde- rungen zeigen, so erscheint es wahrscheinlicher, dass diese gleichen Verânderungen der Normalstande cher gleichen Aenderungen der analogen Variationsapparate als gleichen Aenderungen indenAngaben der beiderlei ganz verschiedenartigen Inclinatorien entsprechen. Ans der nachstehenden Zusammenstellung der Normalstande nach beiden Inclinatorien und fiir beide Variationsapparate ergiebt sicli dann unmittclbar Folgcndes: Tabelle VII. 1890. Inductions-Inclinatoriu directe Ablesung. Magnetograph. N ad el - Inclinatorium directe Ablesung. Magnetograpb. .1 uni . . Juli . . August . September October . November December 4,69348 357 396 257 233 107 289 9 39 — 139 — 24 —126 182 4,69149 233 338 048 064 8975 9161 84 105 -290 16 - 89 186 4,69658 317 352 107 352 170 537 -341 35 -245 245 -182 367 4,69425 180 295 8885 9225 007 400 —245 115 —410 340 —218 393 Nirnmt man an, dass der Magnetograph vom Juni zum Juli seinen Normalstand um 0,00075 erlioht habe, so würden nach Beseitigung dessen die Normalstànde soweit sie bloss durch die Messungen am Inductions-Inclinatorium bedingt werden, sicli übereinstimmend nach beiden Apparaten bloss um 0,00009 gehoben liaben und dagegen bezogen auf das Nadel- inclinatorium ebenfalls beide nahe um dieselbe Grosse i. e. 0,00341 resp. 0,00322 gesunken sein. Die erstere Grôsse konnte somit als eine kleine Aenderung des Inductions-Inclinato- riums in dieser Zeit und die letztere als cine bedeutende Aenderung des Nadel-Inclinatoriums aufgefasst werden. Nach der Formel 32. würde die letztere Grosse einer Inclinations-Aende- rung um 46', '5 entsprechen. und Bestimmung der absolüten Inclination mit demselben in Pawlowsk. fi 1 Vom J u 1 i zum August sind aile Normalstânde im Steigen begriffen. Fassen wir die- jenigen des Variationsapparates fiir directe Beobachtung als durch Veranderung des Induc- tions-Inclinatoriums bedingt auf, so entspricbt die Summe jener Aenderung vom Juni zum August i. e. 0,00048 allerdings noch nicht ganz dem Auwachsen der Inclinationswerthe um 14", welches durch die Verstellung des Inductions-Inclinatoriums in dieser Zeit bewirkt worden ist. Dies gilt vielmehr nur fiir die Aendernng bis Ende August, die nach Tabelle IV im Mittel des 20. und 27. August noch um 0,00060 grôsser war. Der Ueberschuss des Anwachsens des Normalstandes des Magnetographs niimlich 0,00057 wiirde dann einer weitergelienden analogen Veriinderung der Lloyd’schen Wage desselben vom Juni zum Juli ungezwungen beizumessen sein. In Berücksichtigung dessen wiirde endlich nach dem Nadel- Inclinatorium das Anwachsen des Normalstandes bei beiden Yariationsapparaten 0,00035 und 0,00058 werden d. h. innerhalb der Grenzen der Beobachtungsfehler als gleich und durch eine Veriinderung desNadel-Inclinatoriums um -+- fi"2 entsprechend 0,00046 mm.mg.s. Normalstandsànderung bewirkt zu betrachten sein. Vom August zum September fallen aile Normalstânde um eine bedeutende Grosse. Die entsprechenden, aus den Beobachtungen am Inductions-Inclinatorium abgeleiteten Aende- rungen kônnen zum Tlieil auf die, durch Correction desselben wieder richtig gemachten, im August um 1 4" zu grossen Inclinationen zurückgeführt werden. Diese Correction musste fiir sich die Normalstande um: 0,00102 erniedrigen, nach deren Abzug die Aenderungen bei den Apparaten dann noch: — 0,00037 und — 0,000188 oder wenn wir vom Normalstand 0,00462 zuEnde August an rechnen sogar — 0,00103 und — 0,00254 betragen. Wenn wir diese ungleichen Verminderungen der Normalstande entsprechenden Aenderungen der beiden Variationsapparate beimessen, so gehen dann die Abnahmen ihrer Normalstande gemass dem Nadel-Inclinatorium nach Abzug dieser Grossen über in: — 0,00208 und — 0,00222 resp. in — 0,00142 und — 0,00156 und diese innerhalb der Grenzen der Beobachtungsfehler wieder als identisch zu betrachtenden Grossen, im Mittel: — 0,00215 oder — 0,00148, kônnen dann wieder als durch eine Aenderung des Nadel - Inclinatoriums , namlich um — 29" oder — 20", bedingt angesehen werden. Im Intervall vom September zum October glauben wir keine Veranderung des In- ductions-Inclinatoriums annehmen zn sollen, so dass die Normalstandsânderung — 0,00024 der Lloyd’schen Wage fiir directe Ablesung einer fortgesetzten Aenderung dieser im Sinne einer Verrainderung des Normalstands und -+- 0,00016 einer positiven Aenderung der Magnetographen-Wage zuzuschreiben ware, und in Folge dessen wtirden dann die Normal- stands-Aenderungen, die allein durch das Nadel-Inclinatorium bedingt werden, sein: 0,00269 und 0,00324, welche einer Veriinderung des letzteren um -+- 40" ±4" entsprâchen. Vom October zum November haben wir (lberall eine Verminderung der Normal- stande, die wir ohne eine Veranderung des Inductions-Inclinatoriums anzunehmen, durch eine nahe gleiche Aenderung der beiden Variationsapparate entsprechend — 0,00107 ±0,00019 Normalstands verminderung und durch eine Aenderung des Nadel -Inclinato- 62 H. WiLD, Inductions-Inclinatorium neuer, Construction riuras entsprechend — 0,00093 ±0,00018 Normalstandsverminderung resp. einer Ver- kleinerung der Inclination uni: 12” ± 2',' 7 erklàren kônnen. Noch weniger endlich brauchen wir für die Veritnderung vom November zum December eiue Aenderung des Inductions - Inclinatorimns zur Erkliirung zn Hülfe zu nelimen, indem sic sicb ungezwungen auf eine Verilnderung beider Yariationsapparate um 0,00184 in positivem Sinne und eine entsprecbende Aenderung des Nadel-Inclinatoriums um 0,00296 oder um 40" zuriickführen lassen. Beliufs besserer Uebersichtlichkeit habe ich in der nachstehenden Tabelle VIII die, gemiiss diesen Erürterungen wahrscheinlichen Veriinderungen der 4 Instrumente und zvvar als Aenderung der Normalstânde F0 der Variationsapparate in mm., mg., s. und für das In- ductions-Inclinatorium und das Nadel-Inclinatorium ausserdem nocb als solclie der absoluten Inclination in Bogen-Secunden zusammengestellt: 1890. Juni zum Juli . Juli zum Aug. . Aug. zum Sept. Sept, zum Oct. Oct. zum Nov. . Nov. zum Dec. Tat>elle VIII. Inductions-Inclinatorium. -+-0, 00009 = -+- 1" -t-0,00048 = -+- 6 —0,00102 = —14 0,00000 0 0,00000 0 0,00000 0 Nadol-Inclinator. L 1 o y d’s W a g e filr directe Ab- des Magneto- lesung. graphen. —0,00331 -+-0,00046 —0,00215 h-0, 00296 —0,00093 -+-0,00296 = —46" = i- 6 = —29 = -+-40 = —12 = h- 40 0,00000 0,00000 —0,00037 —0,00024 —0,00107 -i-0,00184 -+-0,00075 -♦-0,00057 — 0,00188 -+-0,00016 —0,00107 -+-0,00184 Summa . . —0,00001 = — l" -+-0,00016 -+-0,00037 Es fragt, sicli nun, ob in der Tliat die Folgcrungen aus der Hypothèse, dass das Induc- tions-Inclinatorium bei der Beobachtung nach meiner Méthode und bei richtiger Orientirung constante Angaben mâche, für die anderen Instrumente plausible Resultate in Betreff ilires zeitlichen Verhaltens ergebe. Das Nadel-Inclinatorium Dover JM?. 22 zeigt darnach der vorstelienden Tabelle ge- miiss im Mittel seiner 4 Nadeln von Monat zu Monat liochst aufifallende, auf den ersten Blick unwahrscheinliclie Schwankungen seiner Angaben, die zwischen den Grenzen -+- 40" und — 46" resp. -+- 0,00296 und — 0,00331 hin- und hergehen. Wenn wir indesscn die Daten für die einzelnen Nadeln betrachten, so sehen wir, dass auch diese und zwar ganz besonders die für die Nadel 4 unmittelbar ebenfalls solclie Schwankungen zeigen. Diese Thatsaclie ist um so aulfallendcr, weun raan erwagt, dass diese Nadeln beim Ummagnetisiren nicht mit Magne- ten gestrichen werden, vielmehr diese Operation innerhalb eines Solenoids erfolgt, in welchem ein Strom von 20 Ampère circulirt. Uebrigens sind die Veriinderungen, welche die Nadeln und Bestimmüng der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 63 meines kürzlich beschriebenen Nadel-Inclinatoriums *) im Laufe (1er Zeit gczeigt haben, noch auffallender, wie ich an anderer Stellc des Nâhern darlegen werde. Im Mittel des ganzen Zeitintervalls von 7 Monaten ergab sieli die Summe der Ver- anderungen nabe = Null. Die Lloyd’schc Wage Wild-Edelmaun für directe Ablesung soll ihren Normal- stand vom Juni bis zum August niclit merklicli, vom August zum October ganz schwach, vom October zum November nabe 4 Mal stârker in gleiebem Sinne und sodann vom Novem- ber zum December iiber doppelt so viel im entgegengesetzten Sinne verandert haben. Da der absolute Werth eines Scalentlieils bei dieser Wage nacli Früherem: 0,000255 betriigt, so entsprechen die erwâhnten Veranderungeu: vom August zum Septeinber : — 1,4 Scalentheilen » September » October : — 0,9 » » October » November : — 4,2 » » November » December : h-7,2 » Normalstandsandcruugen in diesem Betrag von einern Monat zum anderen sogar, wenn als Monatsmittel je das Mittel ans den Bestimmuugen des betreffenden Monats und der beiden angrenzenden genommen vvurde, sind niclit bloss in diesem Jahre, sondern nach den Annalen des physikalisclien Central-Observatoriums3) auch sclion im Jahre 1889 mehrfach bei diesem Instrument vorgekommen und haben somit uichts Anffallendes. Freilich haben vvir bis dahin geglaubt, aile grüsseren Aenderungen von F0 fast allcin auf Eechnung der Ungenauigkeiten der absoluten Inclinationsmessungen schieben zu sollen. Eine bloss durch die Wage selbst bedingte Veranderung von F0 kann /ufolge der Bestimmüng dieser Grosse nach der vollstandigen Formel: K = vx [1 — P (w1 — wü) — x (t l , — g], 33. aus gegebenen Werthen von F„ iv1 und tl (Temperatur) nur dadurch zu Stande kornmen, dass bei gleichbleibendem w0 und t0, für welche F0 gilt, der Empfindlichkeitscoefficient p oder der Teiuperaturcoefficient x sich andert. Bei der Lloyd’schen Wage hat mau aber allgemein: taug T -t- cotg i0 cos (e0 0;J F 2 L ’ \vo y den Winkel der Verbindungslinie von Drehungsaxe und Schwerpunkt des Wagcbalkens mit der nach Siiden gewendeten Seite der magnetischen Axe desselben, i0 die Inclination bei horizontaler Lage der letzteren, wo auch iv = w0 wird, a, das Azimut der magnetischen Axe 1) H. Wild, Nadel-Inclinatorium modificirter Con- | 1890. struction. Diese Memoiren T. XXXVII, JV« 6, 30. Januar | 2) Annalen pro 1889, I. Theil, Einleitung S. XXX. 64 PI. WlLD, InDUOTIONS-InCLINATOBIÜM N K UE II CoNSTEUCTION mit dem maguetischen Mcridian und L die reducirte Entfernung von Spiegel und Scale dar- stellen. Aenderungen von p konuen also bloss durcli Yerrückungen des Schwerpunktes des Wagebalkens i. c. durcli Aenderung des Winkcls y, sodann durcli Aendernng des Azimuts «() und durcli Yeriinderung der Entfernung L erfolgen. Unsere vorliegendc Wage ist parallel zum magnetischen Mcridian orientâ t, also a0 = 0, und somit weniger leicht Verschiebungen der Sclmcide auf ihrer Unterlage und damit azimutalen Aenderungen in der Lage des Wage- balkens dur ch Erscbütterungen ausgesetzt, doch konuen Drchungen des Pfeilers das Azimut und Neigungen desselben die Entfernung L veràndern. An Ursacben zu solchen Aenderungen bat es nun lcider in der vorliegendcn Beobaclitungsperiode gerade vom August an nicht ge- fehlt, indem, wie sebon früher erwühnt, die electrische Beleuchtung im betreffenden Local wahrend dieser Zcit eingeführt wurde, wobei kleiue Erscliütterungen durch Hâmmern nicht ganz zu vermeiden waren. Sodann fandeu am 31. Juli und 25. und 27. October Empfind- lichkeitsbestimmungen statt, wobei jedcsmal der Magnetwagbalkcn vorübergehend arretirt wurde. Dies geschah aucli am 4. August, als das Chlorcalium im Gehause der Wage erneuert wurde. Yom 5. bis 15. Septcmber endlich liessen wir die Temperatur in beiden Sillon des unterirdischen Gebiiudes durch vermindertes Pleizen von den bisher constant eingehaltenen 21° C. allmâhlich auf die nach Einfiihrung der electrischen Beleuchtung neu angenommenc Normaltcmperatur von 20° C. sinken. Diese Temperaturànderung kônnte auch auf a0 und L eingewirkt haben; ausserdem kann sie aber auch durch den Temperaturcoefficienten x des Wagebalkens eine Stôrung bewirkt haben. Aile oben mitgetheilten Normalstiinde bezie- hen sicli nâmlich auf 21 C. behufs Wahrung ihrer Vergleichbarkeit und mussten somit nach Mitte September von 20 auf 21 reducirt werden, wahrend sich diese Réduction vorher nur auf einige Zehntel Grade erstreckte. Ist nun der Werth von x nicht genau bestimmt oder sollte er sich seither verandert haben, so muss dies auf die Werthe von F0 von da an influirt haben. Endlich ist vom 28. November bis 13. December behufs neuer Bestiminung des I emperatur - Coefficienten des Bifilar’s und der Lloyd’schen Wage fur directe Beobach- tung absichtlich die Temperatur des Locals stürker, nilmlich von 20° 10 bis 18° 10, dann bis 21°62 und schliesslich wieder bis 20°00 variirt worden. Die Lloyd sche Wage des Magnetographen soll in der ganzen Zeit ziemlich betrachtliche und im Zeichen variirende Aenderungen erfahren haben. Dies ist nun auch in dei Pliât schon deshalb ehei môglicb, als bei der vorigen Wage, weil sie in eiuem Azimut «o=75 orientirt ist und somit Erscliütterungen den Magnet stets aus dieser Stellung gegen den Mcridian hin zu drehen streben. Dadurch waehst aber der Empfindlichkeits- coefficient p an und es wird somit gemass 32., F0 einen kleineren Werth erhalten, der dann plôtzlich wieder anwfichst, wenn durch Arretirung der Magnetwagbalken wieder in seine normale Lage zuriickgebracht wird. Hier kam auch am 16. und 17. November eine nalie 1 betragende Stôrung des Temperaturgleichgewichts vor, als man wegen einer nicht rasch zu beseitigenden Leitungsunterbrechung fur 1% Tage plôtzlich das electrische Licht wieder durch Petroleumlampen ersetzen musste. und Bestimmung der absoluten Inclination mit demselben in Pawlowsk. 65 Die Voraussetzungen, welche wir bei der Aufstellung der Tabelle VIII gemacht liabeu, führen also zu keinerlei Widersprüchen oder unhaltbaren Consequenzen und wir kônnen da- her mit grosser Wahrscheinlichkeit behaupten, dass das Inductions-Inclinatorium nach seiner letzten Justirung und Fixirung zu Anfang September, die sich jedenfalls bis zum 10. Decern- ber unverândert erhalten batte, constante und richtige Werthe der absoluten Inclination ge- liefert bat und dass an den damit. früher erbaltenen Inclinationen und darnach berecbneten Normalstanden der Lloyd’scben Wagen die aus den Differenzen derselben gegen den Sep- tember nach Tafel VIII zu berechnenden Grôssen als Correctionen zur Gewinnung richtiger Werthe anzubringeti sind. Demnach sind die ricbtigen Wertbe der Normalstiinde V0 der Lloyd’schen Wage für directe Beobachtung nach Bericbtigung des Inductions-Inclinatoriums statt der in Tabelle IV aufgefiihrten folgende, neben welche wir die nach Tabelle VI für dasselbe Instru- ment nach dem Nadel-Inclinatorium erbaltenen, setzen: Tabelle IX. Induct.-Incl. Nadel-lncl. Differenzen. Juni 4,69303 4,69658 — 0,00355 = —48 Juli * 4,69303 4,69317 —0,00014 = — 2 August .... 4,69294 4,69352 —0,00058 = — 8 September . . 4,69257 4,69107 -hO, 00150 = -+- 21 October. . . . 4,69233 4,69352 —0,00119 = —16 November . . 4,69107 4,69170 —0,00063 = — 9 December . . 4,69289 4,69537 — 0,00248 = —34 Mittel 4,69255 4,69356 —0,00101 = —14 Die Differenzen in der letzten Columne dieser Tafel in mm., mg., s. oder in Bogen- Secunden als entsprechende Inclinationsdifferenzen nach der Formel verwandelt, sind nun als wirkliche Correctionen unseres Nadel-Inclinatoriums Dover JVs 22 (Mittel aller 4 Nadeln 3 — 6) zu betrachten und nicht etwa die der Tabelle III, weil die Werthe des Inductions- Inclinatoriums hier corrigirt und die des Nadel-Inclinatoriums nur aus Beobachtungen im betreffenden Monat abgeleitet sind, wahrend die früheren Normalstiinde nach dem Nadel- Inclinatorium wenigstens für das Variationsinstrument mit directer Beobachtung Mittelwerthe für je 3 Monate darstellen. Im Mittel dieser ganzen Période ergiebt sich somit als absolute Correction des Dover’- schen Nadel-Inclinatoriums (Mittel der 4 Nadeln 3 — 6): — 14" ± 16". 9 66 H. Wild , Inductions-Inclinatorium neuer Construction etc. Endlich giebt uns die Tabelle VIII auch zur sichereren Feststellung der Genauigkeit der absoluten Inclinationsmessungen mit uuserem Inductions-Inclinatorium einen Anhalts- punkt. Die Monate Juni — August konnen offenbar wegen der allraahlichen Verrtickung desln- ductions-Inclinatoriums nicht biezu benutzt werden; ebeuso werden die Monate November und December biezu nicht geeignet sein, da innerhalb derselben das Variationsinstrument für directe Beobachtung, das als constanter Vergleichspunkt dienen soll, selbst, betriichtliche Aenderungen erlitt, Im September und October waren dieselben dagegen noch sehr gering und so kann uns demi in Tabelle IV uur die Unsicherheit der Normalstande F0 in diesen 2 Monaten eine angenâherte Vorstellung der Feliler des Inductions-Inclinatoriums geben. Im Mittel der 2 Monate September und October ist aber: àV0 = ± 0,00037; woraus nach 32. folgt: di = rfc b"\. Nun ist nach Seite 57 der Fehler einer Inclinationsbestimmung oder entsprechenden Vertikal-Intensitâtsmessung mit unseren Lloyd’schen Wagen zu ± 2,3 anzusetzen, welcher Fehler in dera obigen Werth von di noch mit enthalten ist. Nach den Regeln der Wahr- scheinlichkeitsrechnung ergiebt sich daher als raittlerer Fehler einer Inclinations- Bestimmung mit unserem Inductions - Inclinatorium der Werth: 4', '5 = ± 0'08. Auch dieser schon redit geringe Fehler diirfte durch einige kleine Verbesserungen des Apparates, wie sie gemâss den Erorterungen auf Seite 23 vielleicht zu erzielen sein werden, in Zukunft noch weiter vermindert werden kônnen. Jetzt schon ist aber mit dem neuen Instrument eine Genauigkeit der absoluten Messung der Inclination erreicht, die von der gleichen Ordnung wie diejenige der Déclination ist. Mém. de l'Acad, lmp, des Sc, VII- sérié T, XXXVIII < Potnowuni Jt B. H. LLhuclifta. Ch6 floHMtnMtncHaJi, i). H. W i 1 d, Absolute Inclination mit Inductions-Inclinatorium. Jfl'Aceul lmp des sc I IIe série- T XXXV. I! Il 7 LD Inductions Inclinatorium )!*” < Talel II MÉMOIRES DE L’ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PÉTERSBOURG, VIE SERIE. Tome WW», W A. ARBEITEN AUS DEM BOTANISCHEN LABORATORIUM DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSEN- SCHAFTEN ZU ST. PETERSBURG. JV> i. BEITR AG ZUR SYMBIOSE VON AIOEN IID THIEREN. St.-PETERSBOURG, 1891. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Péiersbourg: à Riga: à Leipzig: M. Eggers & C° et J. Glasounof. M. N. Kymmel. Yoss’ Sortiment (Haessel). Prix: 55 Cop. = 1 Mark 40 Pf. VON W’ A. Faiiiiiitzin. J) f (AUS DEM BUSSISCHEN ÜBEBSETZT.) 11 1 ) Mit 1 Tafel. < , Cf n tp ( L Yatffl-Embryonen bczweifeln würde, wenn er gute Prii- parate davon vorAugen gebabt batte. Soglcicb nacli dem Erscheinen meinerArbeit babe ich einen lebbaften Briefwechsel mit Herrn Dr. Haase, dcm bekannten Kenner der Abdominal- anbânge der Hexapoden gebabt, der anfanglich dieselben Zweifel, wie Graber, geaussert batte, nachdem er aber einige von meinen Praparaten zur Ansieht bekatn, bat er soglcicb seine Meinung geândert und nicht gezôgcrt, das Vorhandensein zahlreicher Baucbanhânge beim Blatta- Embryo otlentlich anzuerkennen. Indem ich also das Vorhandensein von 1 1 Paaren Abdomiualanhânge bei den Embryonen von Pliyllodromia germanica fur iiber allen Zweifel erboben halte, behaupte ich ausserdem, dass bei keinem anderen Embryo die Baucli- extremitaten so klar hervortreten und so beinartig sind, wie gerade bei Pliyllodromia ger- manica. Selbst die ersten (vordersten) Baucbanhânge sind anfanglich den Thoraxbeinen voll- kommeu ahnlich; erst. nachtraglicb verândern sie gauz allmâblich ibre Gestalt und werden birnfonnig. Daraus glaube ich mit Fug und Redit scbliessen zu kônnen, dass ibre ursprlingliche Function jedenfalls rein ambulatorisch geweseu sein wird. Welcbes ibre secundare pbysiologiscbe Rolle ist, nachdem sie die definitive birnfôrmige Gestalt ange- nommen baben, — das lâsst sicb nicht leiclit cntscheiden. Ich babe unter Andercm, auf Gruml des rein ectodermalen Bestandes dieser Korper, fiir wabrscbeinlicb gehalten, dass die- selben vielleicbt Sinnesorgane darstellen. Graber glaubt diese Vermutbung zurückgewiesen zu baben, indem er daraui hiuweist, dass der Stiel dieser Gebilde keine Spur einos Nerven zeigt. Dieser Umstand kann aber keineswegs gegen die Deutung der betreftenden Gebilde als Sinnesorgane sprechcn, da in sebr vielen Fàllen Sinnesorgane (z. B. die Augcnanlagen) einc lange Zeit unabhângig vom Nervensysteme bestehen, und sicb erst spiiter mit dem- selben verbinden. Nacb dem Erscheinen der neuesten Mittbeilungcn von Graber, Nus- baum und Wbeeler, die uns mit ganz neuen und unerwarteten Thatsachen bekannt ge- macht baben, dureh welcbe die Annabme einer excretorischen Function der fraglicben Ge- bilde triftige Begründung erbâlt, — bin ich geneigt die sack- oder birnfôrmig umgestalteten Abdominalanbànge der Insektenembryonen als dem Ventraltubus der Tbysanuren abnliche Haftorgane aufzufassen. Was den inneren Bau der birnfôrmigen Baucbanhânge beim Blatta- Embryo betrifft, so kann ich, Graber gegenüber, nur meine vorige, auf Untersuchungen zahlreicher Schnitte (nicht aber, was Graber zu vermuthen scheint, bloss auf die Untersuchung in toto) sich 32 N. Cholodkowskt, stützende Behauptung wiederluden, dass dieselben, den hohlen Stiel ausgenomraen, ganz solid sind und ausschliesslich ans Ectodermzellen bestehen. Darnit will icli durchaus nicht in Abrede stellen, dass bei anderen Insektenembryonen diese Anhànge hohl und mit Mesodcrnizellen ausgekleidet sein konnen ; allein aucli die Anwesenheit zahlreicher Mesodenuzellen in ilirem Inneren beweist nocli niclit, ihre priitendirte Kiemenfunction. Die Einwendungen Graber’s gegen meine allgeineinen Betrachtungen sind nicht bos- ser begründet, als die so ebcn angeführten. Da dieselben eigentlicli die Fragc über die posteinbryonalen Abdominalanhange der Insekten berühren, welche icli im VI Kapitel der vorliegendeu Arbeit erürteru werde, — so kann icli die darauf bezüglichen Einwiinde hier mit Stillscbweigen übergehen. Nur müchte ich in Bezug auf meine «Kühnheit des Schliessens» bemerken, dass die von mir vertheidigte Hornologisirung des Bienenstachels, der After- fiisse der Raupen, der mânnlichen Gesclileclitszangen der Lepidopteren u. s. w. mit den echten Beinen ohne Zweifel niclit einmal bail) so külm ist, als z. B. die von Graber ausge- sproehene Vermuthung, dass die Libelluliden vielleicht den Rhyuchoten phylogenetiscli niilier stelien, als den Orthopteren: der einzige Grund für eine solche sonderbare Hypo- thèse besteht in der Aehnlichkeit der Embryonalhtillenbildung! Unter den übrigen meine Arbeit citirenden und kritisirenden Schriften muss ich hier etwas bei den neuesten Arbeiten von Herrn Dr. Ilaase verweilcn. Indem dieser Forscher, ebenso wie viole andere Autoren und ich, die Homologie der Bauchanhânge bei Blatta und anderen Insekten mit den Thoraxbeiuen im AUgemeinen anerkennt, crklart er jedoch dieFühler und Cerci für Bildungen sui generis, die den echten Beinen niclit für homolog zu halten seien. Diese von Ilaase und einigen anderen Forschern vertheidigte Ansicht stützt sich aber allzu ausschliesslich auf vergleichend-anatomische Thatsachen, wobei die Embryologie so gut wie ganzlich vernachlâssigt wird. Im Kapitel V der vorliegendeu Arbeit werde ich zeigen, dass im ersten Kopf- und im 1 1. Abdominalsegmente, ebenso wie in den übrigen, zwei mesoder- male Ursegmente sich befinden, welche sich unmittelbar in die entsprechenden Extremitâten fortsetzen. Wendet man selbst mit Hatschek und Haase die Trochophora-Theorie auf den Insektenkeimstreif an, so ist doeli niclit zu vergessen, dass die Fühler beim Embryo nicht prüoral , Wle es irrthümlich allgemein angenommen wird, — sondern bestimmt post- oral entspringen und dass das Kopfsegment der mesoderinalen Somite gar nicht beraubt ist, wie es Ilaase ohne jede Begründiing angiebt. Die mesodermalen Kopfsomite wurden nicht bloss bei Blatta , sondern aucli bei Gryllotalpa (Korotnew), bei Bombyx mori (Tichomi- row) beobachtet. Es liegt überhaupt, wie ich es unten nocli ausfiihrlicher zeigen werde, gar kein Grund vor, den Antennen und Cerci eine andere morphologische Bedeutung als den übrigen ventralen Extremitâten zuzuschreiben. Die von A y ers, Graber und Nusbaum bei einigen Insekten-Embryonen beobachtete «primâre Segmentierung» kommt bei Blatta germanica nicht vor. Indem ich hier meine kurze Uebersicht, der über die âussere Form der Insektenem- bryonen bekannt gewordenen Tliatsachen schliesse, kann ich nicht umhin, nocli der merk- Die Embryonalentwicklung von Phylrodromia (Blatta) gebmanica. 33 würdigen Bcfunde Tichomirow’s für deu Keirastreif von Bombyx mari zu gedenken. Die- ser Forscher liât namlich ausser der deutlich paarigen Oberlippenanlage noch cin Paar kleiner Anlmnge liiuter der Mundüflnung beobachtet, die er die wahre Untcrlippe nennt. Auf Grund eigener Untersucbungen an Gnslropacha pini bin ieh im Stande die Augaben Tichomirow’s für Lepidopteren-Embryonen vollkommen zu bestiltigen. Aelmliche comple- mentare Kopfanh&nge wurden aueli von Kowalevsky bei Sphinx populi, von Bütsclili bei Apis mellifica und neulich von Carrière bei Chalicodoma muraria beobachtet. So erweist sicli, dass bei einigen Iusektenembryoueii der Kopf nicht vier, sondera wenigsteus sechs Paare Anhange triigt (die paarige Oberlippe eingeschlossen), — eine für die Morphologie des Insektenkopfes überaus wichtige Thatsache, welche ich im Kapitel IV noch nàher zu erôrtern Gelcgenheit haben werde. Es bleibt mir nuu noch übrig, über das Schicksal der Embryoualhülleu einige Worte zu sageu. Oben habe ich schon bemerkt (Seite 17), dass die Frage über die Bildung der Em- bryonalhüllen bei den Insckten die Zoologen in deu siebziger Jahren am meistcu interessirte. Zu jcncr Zeit wurde die vergleichende Embryologie der Wirbellosen durch die classischen Arbeiteu von Kowalevsky cben begründet und die Thatsache, dass nicht bloss die Keira- blütterbildung, sondern aueli das Vorhandensein vom Amnion und Serosa den 'Wirbelthieren und Arthropoden gemeinsam sind, scliien von einer selir hohen Bedcutungzu sein. Durch die Untersucbungen von Kowalevsky, Metschnikow, A. Brandt u. A. wurden schon damais zwei Typen der Embryonalhtillenbildung bei deu Insekten festgestellt: bei den sogenannten entoblastischen Insekten ( Hemiptera , Odonata) bilden sich nâralich die Hiillen durch Eiu- stülpen des Keimstreifens mit einem Tlieile des Blastoderms in den Nahrungsdotter, bei den ektoblastischen aber (Kâfer u. s. w.) — durch die Faltenbildung an den Seitenrandern und besonders am Kopf- und Hintorende des Keimstreifens. Schon Kowalevsky liât gezeigt, dass zwischen diesen beiden Entwicklungsarten gar kein principieller Untcrschied besteht, da auch bei cctoblastischen Insekten das Hinterende des Keimstreifens tief in den Dotter ver- sinken kann und da auch der ganze ursprünglich «âussere» Keimstreif biswoilen im Laufc der Entwickelung in den Dotter sich vertieft und folglieh zu einem «inneren» Keimstreifen wird ( Lcpidoptera ). Was das definitive Schicksal der Embryonalhüllen anbetrifft, so lautc- ten die Angaben der Autoren üusserst verschiedenartig. Für die einen Insektenarten wurde dorsales Schliessen der Korperseiten und Bildung des Riickens oline Antheil der Embryo- nalhüllen beschrieben, — für die anderen wurde angegeben, dass die Hüllen reissen und zur Bildung des Riickens dienen sollten (Metschnikow); einige Autoren beschrieben das Einstülpen der abgerissenen und zusammengeschrumpften Serosa in den Dotter (Dohrn). Kowalevsky war der erste, der das Rückenorgan (bei Hydrophilus) und sein Einstülpen in den Dotter gesehen, den Zusammenhang des Rückenorgans mit den Embryonalhüllen aber nichf erkannt liât. Dohrn liât schon 1876 die Ansicht ausgesprochen, dass das Rücken- organ niclits Anderes als die am Rücken contrahirte Serosa ist. In der neuesten Zeit (1888) Mémoires do T Acad, lmp. d, sc. VII Série. 5 34 / N. Cholodkowsky, erschien eine grosse, speciell den Embryonalhüllen und der Rückeabildung gevvidmete Ar- beit Graber’s, die keinen Zweifel zuzulassen selicint, dass bei einigen Insekten in der That die Embryonalhüllen and speciell das Amnion an der Bildung des Rückens theilnehmen konnen (Lina, Hydrophilus, Melolontha, Gryllôtalpa), was auch nickt Wunder nehmeu kanu, da das Amnion ja eine uumittelbare Fortsetzung des Ectoderms darstellt. Was Blatta germanica anlangt, so liegt zwar der Keimstreif fast auf der Oberflâche des Eies, nahert sicli aber dem «inneren Keimstreif» dadurch, dass sein Hinterende anfang- ücli tiefer als das Vorderende in den Dotter versunken ist, sowie auch dadurch, dass das Amnion sich fast ausschliesslich aus der Schwanzfalte bildet. Die Serosa niinmt keinen An- theil au der Bildung des Rückens; das endgültige Schicksal des Amnion’s ist mir leider unklar geblieben, doch scheint auch diese Hiille allmàhlich zu verschwinden, so dass die Bildung des Rückens hôchst wahrscheinlich ausschliesslich durch die dorsale Verwachsung der Korperseiten bewirkt wird. Kapitel IV. Die Ectodermderivate. Zu den Rctodermderivaten gehôren: die Haut, das Nervensystem, die Augen, dasEpi- thel des Vorder- und Hinterdarms, die Speicheldrüsen, die Harngefasse, die Trachéen, das Endoskelet und der sogenannte driisige Kôrper. Die Haut. Ueber das Hautepithel, welches das eigentliche Ectoderm nach der Aus- souderung der iibrigen ectodermalen Organe darstellt, kann ich nur Weniges mittheilen. Seine einschichtig angeordneten Zellen sind anfânglich ziemlich hoch-cylindrisch (Fig. 42), spiiter aberwerden sie immer niedriger um zuletzt fast flach zu werden(Fig. 60, 61). Auch bei dem Verlassen des Eies bleibt das Hautepithel nocli einschichtig. Der Vorgang der Chitin- bildung wurde von mir nicht verfolgt und Blatta germanica ist in dieser Hinsicht kein gün- stiges Untersuchungsobjekt, da die Zellen des Epithels in spateren Stadien der Embryo- nalentwicklung, wie gesagt, sehr niedrig sind. Das Nervensystem. In Bezug auf die Entwicklung des central en Nervensystem s stellt, Blatta germanica wegen der Geradlinigkeit des Keimstreifens ein ausserordentlich günstiges Objekt der Untersuchung dar. Die ersten Anlagen des Nervensystems, die spiiter an der Bildung des Oberschlundganglions theilnehmen, zeigen sich schon sehr friih, nâmlich in dem Stadium, wo die Primitivrinne sich entwickelt. Diese Anlagen befinden sich in Form von zwei Ectodermverdickungen beiderseits des Vorderendes vom Keiinstreifen, in den so- genannten Kopflappen (Fig. 5). Am Querschnitte tritt an diesen Stcllen die Mehrschichtig- keit des Ectoderms deutlich liervor. In der weitereu Entwicklung werden diese Ectoderm- 35 Die Embryonatæntwicklung von Phyllodromia (Blatta) germanica. verdickungen infolge der Zellenvermehrung iramer massiver (Fig. 36). In allen übrigen Theilen des Keimstreifens ist vor dem Erscheinen der Extremitâten keine Spur von Nerven- systemanlagen bemerkbar. Erst nachdem die Extremitiiten hervorzutreten beginnen, hisst sicli aucheine in der Mittellinie verlaufende Nervenrinne bcobachten, die zuerst bloss auf dem mit Extremitâten versehenen Keimstreif tlieile erscheint, so dass der gliedmaassenlose (bintere) Tlieil des Keimstreifens aucli noch keine Nervenrinne zeigt. Ebenso fehlt die Nerven- rinne aufânglich auch zvvischen je zwei Extremitâtenpaaren. Das Rnmpfnervensystem ent- steht also ans zahlreichen separaten Anlagen, die in einem sehr engen Zusaminenhange mit den sicli entwickelnden Extremitâten stelien (Fig. 37 — 40). Zwischen den beiden Extremi- tâten eines Paares vertieft sicli das Ectoderm bedeutend, eine spaltformige Grnbe bildend. In den beiden Lateralwânden einer solchen Grube vermeliren sicli die Ectodermzellen ener- giscli und bilden endlich eine starke Yerdickung, die eine Ganglionanlage darstellt (Fig. 41 42). Die in der Fühlerregion befindliche Partie des Nervensystems entwickelt sicli in einer etwas besonderen Weise. Wcgen ihrer Entstelmng an den Seitenrândern der Kopf- lappen sind die Antennen viel weiter auseinander gerückt als die Extremitâten der übrigen Paare. Demznfolge entsteht hier die erste Nervensystemanlage nicht als ein, sondern als zwei separate, nach innen von der Ansatzstelle der Fühler liegende Grübchen(Fig. 43 — 45). Jedes dieser Grübchen setzt sich nach vorne in eine an der obenbeschriebenen Kopflappen- verdickung verlaufende Rinne (Fühlerrinne) fort (Fig. 36, 15). Aus den Verdickungen der Kopflappen entwickelt sich nun nnter Betheiligung der Fühlerrinnen fast die ganze Masse des Oberschlundganglions. Zur Zeit der vollen Entwicklung der Nervenrinne gehen die beiden bei den Ansatzstellen der Fühler liegenden Grübchen nach hinten in zwei Rinnen iibcr, die sich liinter dem Munde vereinigen und in die unpaare Rumpfnervenrinne iibergehen. Aus der Beschreibung der friihesten Entwicklungsstadien des Nervensystems erhellt also, dass die ununterbroclieno Nervenrinne nicht die erste Anlage des Nervensystems ist, da nâmlich zuerst gewisse Tlieile desselben als einfache Ectodermverdickungen (in den Kopflappen), andere Theile aber als eine Reilie zwischen den Extremitâtenanlagen gelegener Grübchen entstehen. Erst etwas spâter werden einzelne Grübchen durch etwas seichtere (intersegmentale) Vertiefungen mit einander vereinigt und also die Bildung einer continuir- lichen Nervenrinne bewirkt. Indem ich nun zur Schildcrung weiterer Entwicklungsstadien des Nervensystems iiber- gelie, muss ich an erster Stclle bei dem merkwürdigen Vorgang der Bildung des Ober- schlundganglions verweilen. Untersucht man Querschnitte durch das vordere Korperende des Embryos in dem Stadium von Fig. 20, 21, — so zeigen die Nervenzellemnassen in der Gegend des vordersten Kopfsegmentes einen ziemlich complicirten Bau (Fig. 68, 50). Vor der Mundôffnung, zu beiden Seiten des die Kopflappen von einander trennenden medianen Ein- schnittes, liegen nnter dem deutlich abgegrenzten Hautepithel zwei rnndliche Nervenzellen- masseu, die sich mit Carmin viel schwâcher fârben, als das dieselbeu von aussen bedeckende 30 N. ChoijOdko'wsky, Hautepitliel. Diese zwei vor der Mundüffnung und vor der Oberlippe liegenden Zellen- massen, die sich spiiter an der Bildung der Heraisphaeren des Obersclilundganglions betliei- ligen, entstehen aus dem medialen Theile der Kopflappen ausschliesslich durch die Délami- nation der unteren Schicbten der Ectodermverdickung von der das Hautepitliel bildenden oberen Schicht. Beiderseits von diesen Ganglionanlagcn liegen auf demselben Querschnitte (Fig. 68) zwei andere, mebr uinfangrciche Nervenzellenmassen, die vom Hautepitliel nicht bedeckt sind und direkt auf die Korperoberflilche hinausragen. Diese zwei grossen sich mit Carmin schwach ftirbendcn Zellenmasscn entstehen aus den lateralen Theilen der Kopf- lappen untor der Betheiligung der antennalen Grübchen und der Fühlerrinnen , wobei die Grflbchen und Riunen immer seichter werden, uni schliesslich ganz zu verschwinden. Nacli hinten setzen sich diese Zellenmassen, die ich die embryonalen Ftihlerlappen nennen werde, in die Anlagen der Schlundcommissuren fort, die den Oesophagus von hinten um- geben und in die Wiinde der Nervenrinne übergehen. Bei der wcitcren Entwicklung ver- wachsen die embryonalen Ftihlerlappen selir innig mit den priioralen Ganglionanlagcn und bilden die Hauptmasse des Obersclilundganglions, die definitiven Fiihlerlappen cingerechnet. Ihrer Lage nacli sind die embryonalen Fiihlerlappen adorai, d. h. sie liegen beiderseits der Mmidoffmiug, indem sie vor derselben sich an die priioralen Ganglionanlagen anschmiegen, hinter derselben aber, wie gesagt, in die Schlundcommissuren übergehen. Das antcnnale (in die Antennen sich fortsetzende) Ursegment wird von dem ontsprechenden embryonalen Fiihler- lappen nach aussen umgeben (Fig. 68, 50). Ausser den beschriebeneu zwei Paaren von Ganglionanlagen liisst sich im betreffenden Stadium im Kopfsegmente nocli ein drittes Paar Nervenzellenmassen bcobachten. In diesem Stadium wie in den niichstfolgenden grenzt sich niimlich das vorderste (Kopf-)Segment von dem übrigen Kürper (dem «primitiven Rumpfe») durch eine tiefe seitliche Einschniirung ab. An derSeite des Kopfsegmentes triigt diese Einschnürung ein schones, sich stark farbendes Epithel, unter welchem beiderseits eine rundliche Masse sich blass farbender Nervenzellen liegt, — welche die Anlage des optischen Ganglions darstellt und in der weiteren Entwick- lung den Lobus opticus encephali bildet. Diese fast gânzlich postoral liegenden Ganglien- anlagen liegen nach innen und nach hinten von den embryonalen Fiihlerlappen und ent- stehen ausschliesslich durch Délamination vom Ectoderm (Fig. 68). Das Obcrschlundganglion wird also aus drei Paaren von Ganglienanlagen zusammen- gesetzt, von denen zwei (die priioralen und die optischen Anlagen) ausschliesslich durch Délamination vom Ectoderme entstehen und von Anfang an von dem Hautepitliel bedeckt sind, — das dritte Paar (die embryonalen Ftihlerlappen) aber unter der Betheiligung der (allerdings selir schwachen) ectodermalen Invagination sich entwickelt und liingere Zeit ganz nackt, d. h. von dem Hautepitliel nicht bedeckt blcibt. Was das übrige Ccntralnervensystem anlangt, so muss ich zuerst auf das Schicksal der Nervenrinne hinweisen. Wir haben schon gesehen, dass die Nervenrinne zwischen den Ex- tremitütenpaarcn merklich seichter, als zwischen don zwei Extremitiitcn eiues Paares ist. Die Embryonalentwioklung von PHYr,T7, p. 359), dass bei Blatta der Dotter, wenn aucli sehr spât (nach Bildung der Extremitâten), sich furclien soll; hôelist wahrscheiulich war Wheeler zu dieser irrigen Annahme durch die ausser- ordentliche Brüchigkeit des Dotters verlcitet. Audi nachdem der Mitteldarm vollkommen geschlosseu ist und die âussere Form sich ganz entwickelt bat, bildet der Nalirungsdotter eine einheitliche Masse und stellt den wenig verânderten Rest der ursprünglichen colossalen Eizelle dar. Die Anzahl der im Nalirungsdotter befindlichen Kerne vermindert sich zur Zeit der vollen Entwicklung des Rückenorgans, und zwar verschwinden zuerst fast sammtliche kleine Dotterkerne, dann die grôsseren. Nach dem Einstülpen des Rückenorgans vermehrt sich die Zabi der grossen Dotterkerne wieder. Es ist nicht unrnüglich, dass überhaupt sâmmtliche iin Dotter nach dem Schliessen des Mitteldarmes befindliche Kerne vom Rtickenorgan her- stammen. Ausser den Kernen zeigt der im geschlossenen Mitteldarm befindliche Nalirungs- dotter noch colossale, mit Carmin sich stark fârbende Plasmabezirke von unregelmâssiger Forra, die bei nâherer Untersuchung sich als Ansamuilungen der bacterienâhnlicheu Stâbchen Die Embryon aiæntwicklung von Phyllodromia (Blatta) germanica. 59 erweisen. Die Kerne sowohl, als die Stâbchenansammlungen verbleiben ira Dotter bis zum Ausschliipfen des Erabryos und, scheinen theilweise verdaut, theilweise aber nach dera Ver- lassen des Eies mit den Dotterresten ausgeworfen zu werden. Ycrgleich mit anderen Insekten. Die Entodermbildung. Die Frage iiber die Bildung des Entoderms bei den Insek- ten ist eine der schwierigsten in der vergleicbenden Embryologie und wird von verschiede- nen Forschern sehr verschiedenartig beantwortet. In seiner classischen Arbeit über die Ent- wicklung von Hydrophilus piceus behauptet Kowalevsky, dass das Entoderm an der Grenze des Nahrungsdotters von dera sogenannten Mesoderme entsteht. Fast gleichzeitig mit der Ivowalevsky’scben Arbeit (noch etwas früber) erscliien die Abhandlung von Biitsclili über die Entwicklung der Biene, \vo das Mitteldarmepithel vom Nahrungsdotter «durch freie Zellbildung» hergeleitet wird. Etwas bestimmter aussert sich Dohrn (32), der das Mittel- darmepithel von den Dotterzellen herleitet. Aber schon 1874 bebauptete Ganin (4 1 ), dass das Mesenteronepithel von der Epithclauskleidung des Yorder- und Hinterdarmes her- stamme, also ectodermalen Ursprungs sei. Jede von diesen drei einander wider- sprecbenden Auffassungen findet nun bis lieute ihre Vertheidiger. Die von Dohrn zuerst (1866) ausgesprochene Ansiclit, dass die Zellen des Mittel- darmepithels von den Dotterzellen herriihren sollen, wurde von P. Mayer (1876), Bo- bretzky (1878), Graber (1879) und den Gebrüdern Hertwig (1881) angenommen. Dieselbe Ansicht, wird aucli von Tichomirow in seiner «Entwicklungsgeschichte des Seiden- spinners» (1882, 144) und in seinen spâteren Mittheilungen über die Embryologie der Insekten (1 46) eifrig vertheidigt. Audi Ayers (1), Patton (127) und Will (169) schliessen sich dieser Auffassung an1). Die von Ganin begriindete Ilerleitung des Mesenteronepithels der Insekten vom Ecto- derm wird in den letzten Jahren von Witlaczil (171) und Voeltzkow (150, 151) ver- theidigt. Dagegen bestâtigt Grassi 1884 (56) die von Kowalevsky 1871 beschriebene Ab- spaltung des Mitteldarmepithels vom Mesoderm. Kowalevsky vertritt 1886 seine Ansiclit (S4) in etwas veranderter Form, d. h. er leitet das Entoderm zwar immer vom inneren Keimblatte (dem «Mesoderm» der Autoren) ab, nimmt aber eine bipolare Entodermbildung ans zwei im Bereiche der Mund- und Anus-Einstillpung liegenden Anlagen an, welclie durcli Abliebung eines Theiles des inneren Blattes durch den sich einstiilpenden Yorder- und Hin- 1) Ich lasse hier die theils sehr unvollstândigen, theils aber hochst eigenthümlichen Angaben und Ansichten von Weismann (157) und Ivorotnew (80) bei Seite. 8* 60 N. Cholodkowsky, terdarra gebilrlet werden. Hier ist zu bcmerken, dass sclion 1877 Hatschek (04) die vor- dere Entodermanlage (imSinne Kowalevsky’s) gesehen und als solclie bescbrieben bat. Fast gleichzeitig mit Kowalevsky (1885) bescbrieb Ileider die Bildung des Entoderms durch Abspaltung vom inneren Keimblatte und bat sicli in seiner neueren Arbeit (65, 66) fast voll- stiindig der von Kowalevsky fiir die Musciden vertretenen Auffassung der Entoderrabildung angeschlossen. Audi Bruce (20), Nusbaum (113), Cholodkowsky (27), Wheeler (166) und Ritter (136) haben die Bildung des Entoderms vom inneren Blatte bescbrieben und Graber bat ebenfalls seine frübere Ansicht als eine irrige aufgegeben und sicb der Kowa- Ievsky’scben Auffassung angeschlossen (53). Carrière (26) bat fiir Chaîicodoma mm aria eine besondere Art von Entodermbildung bescbrieben, welcbe der von Kowalevsky ange- nommenen nalie stebt: er leitet namlich das Entoderm vom Blastoderm ab, in welcbem zwei Entodermanlagen vor und binter dem Keimstreif sicb befinden. Bei Phyllodromia germanica vollziebt sicb der Vorgang der Entodermbildung so klar und einfach, dass iiber die Entstehung des Mitteldarmepitbels aus dem inneren Keimblatte kein Zweifel besteben kann. In meiner crsten vorlaufigen Mittheilung (27) habe ich die Ansicht vertreten, dass das Entoderm durch Abspaltung von zwei lateralen Bândern von den Somiten gleichmàssig in der ganzen Lange des Embryos entstehen soll. Spiiter babe ich midi aber überzeugt, dass auch hier die Entodermbildung im Wesentlichen nacli dem lvowale vsky’schen Schéma geschieht, d. b. von der hinteren und vorderen Entodermanlage ausgebt. Ich balte es jedocb fiir selir wahrscbeinlicli, dass das Entoderm nicht ausscbliess- 1 i cli aus diesen zwei Anlagen sich bildet, sondern tbeilweise aucb seitens der Somitenwand vervollstiindigt. wird. Derselben Ansicht ist auch Heider (66, pag. 73). Wie ist die intéressante Thatsaclie der bipolaren Entwicklung des Entoderms zu er- klaren? Graber (53) ist geneigt. anzunehmen, dass die Entodermzellen eigentlich von den- jenigen complementàren lateralen Einstiilpungen berstammen sollen, die, wie wir es gesehen baben, am vorderen und hinteren Ende des Keimstreifens sicb befinden. Es ist leicht môglich, dass die Hypothèse richtig ist, allein sic liisst sicb, bei Phyllodromia germanica wenigstens, in keiner Weise priifen, da siimmtliche Zellen des inneren Blattes, raôgen sie aus der Primi- tivrinne oder aus lateralen Einstiilpungen entstanden sein, einander vollkommen gleicli sind. Aber aucb in dem Falle, wenn diese Herleitung der Entodermanlagen bewiesen wiire, bliebe noeb zu er klar en, weshalb das Entoderm gerade aus complementàren Einstiilpungen ent- steht.. Mir sebeint es, dass die Ursache der bipolaren Entodermbildung in dem verlialtniss- massig spiiten Auftreten dieses im Aufbau des Insektenktirpers am mindesten thatigen Keim- blattes liegt. Ist sclion der Yorder- und Hintcrdarm vorbanden ebe noch die Mitteldarm- bildung begonnen bat, so ist es aucb natürlicb, dass die ersten Anlagen des Mitteldarmepi- thels in der Niibe des Vorder- und Mitteldarmes zum Vorschein kommen. Ich halte also fiir Phyllodromia germanica die Herleitung des secundâren Entoderms (des Mesenteronepitbels) vom inneren Keimblatte (dem primâren Entoderm) fiir bewiesen. Dieselbe Ansicht wird, wie wir es gesehen baben, gegemviirtig von der Mehrzahl der For- Die Embryon a lentwickt.uno von Phyllodromia (Blatta) germanioa. 61 scher fiir die verschiedensten Insekten angenommen. Es fragt sich mm, ob diese Art der Ento- dermbildung als allgeraein giltig fiir die Insekten anznnehmen ist und wie erklilrt sich die Thatsacbe, dass viele Forsclier sich die Bildnng des Entoderms bei den Insekten in ganz anderer Weise vorstellen? Theoretiscb ist es freilich sehr wenig wahrscheinlich, dass bei den Insekten zwei oder drei grnndverschiedene Arten der Entodermbildung nebeneinander besteben konnten. Viel- mehr drangt sich die Yermutlinng auf, dass diese oder jene Gruppe der Embryologen durch unrichtige Dentnng der Tliatsaclien zu irrigen Annahnien verleitet worden ist, was bei der Untersuchung so ausserordentlich schwieriger Objekte, wie die Insektenembryonen sind, aucli nicht. Wunder nehmen kann. Wollen vvir also die zwei mit nnseren Ergebnissen unver- einbaren Ansichten über die Entodermbildung der Insekten einer kritischen Betracbtung unterwerfen. Was zunîlchst die von Ganin, Witlaczil und Vocltzkow vertretene Herleitung des Entoderms von Ectoderm des Vorder- und Hinterdarmes anbetrifft, so fiillt es nicht schwer zu zeigen, dass dieser Auffassung eine genügende Bcgründung durchaus felilt. Ganin und Witlaczil haben fast ausschlicsslich ganze Embryonen untersucht ohne die Sclinittmethode anzuwenden, welche jedoch bei der Entsclieidung der Frage über die Keimblattcrbildung wohl ganz unentbehrlich ist. Ausserdem liât Ganin bloss spiitere Entwicklungsstadien untersucht. Es ist also klar, dass den Ergebnissen der Untersuchungen Witlaczil’s und Ganin’s in Betreff der uns interessirenden Frage kein besonderer Werth beizulcgen ist. Der neuestc Yertheidiger der Auffassung Ganin’s und Witlaczil’s, Voeltzkow, ist, wie es Grabcr (53 pag. 43 ff) bewiesen liât, wegen der Unvollstiindigkeit seirter Unter- suchungen zu unrichtigen Schlüssen gekommcn. Da es aucli theoretisch iiusserst unwahr- scheinlich ist, dass die Insekten des Entoderms vollkommen cntbekrten. — so ist die Hypo- thèse des ectodermalen Ursprungs des Mitteldarmepitliels wohl ganz nnhaltbar. Viel besser scheint die andere Hypothèse begründet zu sein, nacli welcher das Mittel- darmepithel von Dottcrzellen herstammen soll. Erstens sieht man auf Praparaten nicht seltcn Bilder, welche auf die Theilnahme der Dottcrzellen am Aufbau des Embryos hinzu- weisen scheinen; zweitens stützt sich diese Hypothèse auf eine Anzahl umfangreicher und fleissiger Arbeiten, deren Ergelmisse gewiss schwer in die Wage fallen. Wie ist also diese Hypothèse mit den von Kowalevsky, Ileidcr, Graber und anderen Forschern gewon- nenen Resultaten, die sich cbenfalls auf schwer wicgende und, wie es scheint, unumstoss- liche Tliatsaclien stlitzen, in Einklang zu bringen, falls dies überhaupt moglich ist? Uni auf diese Frage eine Antwort zu geben, muss ich an erster Stelle darauf hin- weisen, dass die Vertheidiger der Herleitung des Entoderms von den Dotterzellen in zwei Gruppen getheilt werden konnen. Die Einen leiten namlich die Dotterzellen vom Blasto- derm oder gar vom Mesodcrm ab (Patten, Will, Ayers), wiihrend die Anderen (Ticho- mirow) die Dotterzellen als den an der Blastodermbildung nicht theilnehmenden Rest der Furchungsprodukte betrachten. Es ist leiclit zu ersehen, dass zwischen diesen zwei An- G2 N Cholodkowsky, sichten in Bezug auf die Frage der angeblichen Herstammung des Entoderms von den Dot- terzellen ein wesentlicher Unterschied besteht. Sollten die Dotterzellen in der That vom Blastoderm oder gar vom Keimstreifen herruhren, — so stelit die Annahme der Entoderm- bildnng aus den Dotterzellen mit der von Kowalevsky ftlr Musciden, von mir fiir Phyllo- dromia u. s. w. vertretenen Ansicbt gar nicht in schroffem Widersprnche. Der ganze Unterschied würde dann darin besteben, dass in gewissen Fiillcn (z. B. bei Phyllodromia) die Entodennanlagen direkt durch Differenzirnng der inneren Zellenanlage des Keimstreifens entstiinden, in anderen Fallen aber (z. B. bei Phryganiden nacb Patten) gewisse Zellen des inneren Keimblattes zuerst in den Dotter wanderten nnd erst spater, ans dem Dotter her- austretend, das Mitteldanuepithel lieferten. Ziehen wir in Betracht, dass auch viele von den Anhangern der von Kowalevsky begriindeten Aufifassnng der Entodermbildung (Nus- bauin, Heider, Graber, Wheeler) ebenfalls die Wanderung von Mesodermzellen (oder gar von Zellen der Entodermanlage — nach Wheeler) in den Dotter anznnelnnen geneigt sind, — so verschwindet fast der ganze Gegensatz zwischen den beiden Anschauungsweisen. In der That ist es oft, wie wir es gesehen haben, sehr schwer zu entscheiden, ob die kleinen Dotterzellen vom Mesoderm oder von grossen Dotterzellen herstammen. Es konnten also die von Patten nnd einigen anderen Forschern geansserten Ansichten ziemlich leicht mit der- jenigen Kowalevsky’s in Einklang gebracht werden. Ganz anders ist es mit der Ansicbt Tichomirow’s, nfteh welcher das fertige Blastoderm zn den von demselben ganz nnabhângigen Dotterzellen gar keine Beziehnng liât, eliensowenig wie anch znm Entoderm, welches nach Tichomirow ans den Dotterzellen entstehen soll. Hier giebt es keinen mittleren Weg: entweder mtissen wir mehrere Arten der Entodermbildung bei den Insekten annehmen, oder aber eine von beiden entgegenstehenden Ansichten fiir unbegründet oder auf falsche Deu- tungen der Thatsachen sich stiitzend erkliiren. Indem ich also zur Kritik der Tichomirow’schen Ansicbt iibergehe, muss ich an erster Stelle bemerken, dass ich aus eigener Erfahrung sowohl, als auch aus dem Studium der Litteratur überzeugt bin, dass wenigstens aile grossen Dottcrkerne (resp. Dotterzellen) diejenigen Furchungsprodukte sind, die wâhrend der Blastoderinbildung im Dotter bleiben und niemals auf seine Oberfliiche aufsteigen. In dieser Ilinsicht stimme ich mit Tichomi- row, Bobretzky, Kowalevsky u. A. vollkommen liberein. Nehmen wir nun an, dass die grossen Dotterzellen durch Vermehrung den kleineren Ursprung geben, die nachher in die Loibeshôhle einwandern, — so werden wir, glaube ich, im Stande sein, den von Tichomi- row zur Stütze seiner Théorie angeführten Abbildungen eine ganz andere Erklarung zu geben. Hierher gehcirt z. B. die in der Entwicklungsgeschichte des Seidenspinners (S. G3) abgedruckte Figur 45, auf welche sich eigentlich die ganze Tichomirow’sche Théorie der Herleitung des Entoderms von den Dotterzellen stützt. Die Zelle ep, welche sich nach dem Verfasser «soeben von der Dotterkugel (einer grossen Dotterzelle) abgetrennt liât und scbon ira Begriffe ist sich den Zellen des Mitteldarmepithcls einzureihen», — verwandelt sich hôchst wahrscheinlich gar nicht in eine Zelle des Mitteldarmepithels, mit welchen sie, nach Die Embryon alentwickltjng von Phyllodromta (Bratta) germanicja. 63 der Abbildung zu urtheilen, auch keine Aehnlichkeit liât, sondera ist wohl im Begriffe in die Leibcshôhle einzuwandern, wo spàter zahlreiche ganz den kleinen Dotterzellen âhnliche Zellen sicli vorfinden. Oben liaben wir gesehen, wie es schwer ist, für Phyllodromia die Frage zu entscheiden, ob die kleinen Dotterzellen aus dem Dotter in die Leibeshôlile oder uragekehrt aus der Leibeshôlile in den Dotter wandern. Nur in einem Falle, nàmlich bei der Uebersiedelung der bacterieuâhulichen Stàbchen aus dem Dotter in den Fettkürper scheint es keinem Zweifel zu unterliegen, dass die kleinen Dotterzellen an dieser Uebersiedelung theilnehmen und zu Bestandtheilen des Fettkorpers werden. Ware es also bowiesen , dass die kleinen Dotter- kerne von den grossen herstarnmcn , so vviirde es wohl kaum zweifelhaft sein, dass der Fettkürper nicht aus Mesoderm, sondera aus Dotterzellen entsteht, da es wohl unwalir- scheinlicii ist, dass der Fettkürper aus zwei verschiedenen Bildungsquellen hervorginge, — nàmlich aus Mesoderm vor dem Eiudringen der Stàbchen und aus Dotterzellen wâhrend des Eindringens derselbcn. Allein es ist nicht unmüglich, dass einc Anzahl von Mesoderm- zellen, die in den Dotter eingewandert waren, spiiter in die Leibeshohle zurückkehren und Stàbchen mit sicii bringen. Die Frage knüpft sicli also an die Herstammuug der kleinen Dotterzellen, wclclie sicii bei Phyllodromia infolge der Abwesenheit der Theilungsfiguren in grossen Dotterkernen nicht bestimmen làsst. Dafür scheint es bei anderen Insckten wohl keinem Zweifel zu unterliegen, dass die grossen Dotterzellen sicii energisch vermehren und kleinen Dotterzellen Ursprung geben, welclie letztere hochst wahrscheinlich in die Leibeshôlile einwandern und beim Durchgehen durch die Leibeshôhlenwand leicht mit Entodermzellen verwechselt werden künnen. Die Angaben von ïichomirow und einigen anderen Autoren bestàtigen also die Yermuthuug, dass die Dotterzellen an der Bildung des Fettkorpers und des Blutes theilnehmen, berechtigen aber nicht zu der Annalime, dass auch das Mitteldarm- epithel aus Dotterzellen hervorgehe. Ich komme also in Betrelï der Entodermbildung bei den Insekten zu dem Schlusse, dass das Mitteldarmepithel aus Zellen entsteht, die vom Keimstreifen ihren Ursprung genorn- men liaben, und glaube diesen Schluss auf aile Insekten erweitern zu künnen, da die Mei- nung, dass das echte Entoderm der Insekten aus Dotterzellen entstche, hüchst wahrschein- lich auf unrichtiger Deutung der Querschnittsbilder beruht. Die Bildung der Leibeshühle. Die intéressante Frage iiber die Bildung der Leibeshôlile bei den Insekten ist, wie Heider ganz richtig bemerkt, noch sehr wenig unter- sucht. In historischer Hinsicht ist es wichtig hervorzuheben, dass schon Kowalevsky (1871, 83) die Somitenhôhle gesehen, die metamere Segmentirung des Mesoderms aber noch nicht bemerkt liât, wahrscheinlich weil er ausschliesslich Querschnitte, aber keine G4 N. Cholodkowskï, Laugsschnitte verfertigt batte. Der erste, der die Segmentirung der Leibeshôhle deutlich beobachtete, scheint Hatschek (1877, 64) gewesen zu sein. Nacli ihm haben dieselbe Tichomirow (144), Korotnew (80), Heider (66), Ayers (1) u. A. beschrieben. Die grosste Zalil der paarigen Mesodermsegmente, die überhaupt beubaclitet worden ist, betriigt 18 (Tichomirow, Korotnew, Cholodkowsky) und es ist selir wahrscheinlich, dass diese Zabi eiue für sammtlichc Insekten bostaudige ist, den 18 üusseren Segmente» des Embryos entsprechend. Nacb Tichomirow (144, p. 36) sollen bei Bombyx mari die Grenzen der Mesodermsegmente mit denjenigeu derEctodermsegmente nicht zusammenfalleu, soudern abwechseln (gegen Balfour); allein Tichomirow’s eigene Abbilduugen (Fig. 41, pag. 55) zeigeu, dass dieSomiten sicb unmittclbar in die gehorigenExtremitiltcn fortsetzen. Tichomirow beruft sicb eigentlich auf die Yertheilung der segmentalen Muskulatur der Larve, wclche «das endgültige Résultat der Métamorphosé von Mesodermsegmeuten des Embryos darstellt», — was jedoeb unrichtig ist, da die Mesodermsegmente ja miteinauder verscbmelzcu und erst nacb diesel* Yersclnnelzung die Differenziruug der Muskcln beginnt. Auch anderc Autoren (Ayers, Korotnew, Graber) weisen auf eineu eugen Zusammenhang zwiseben der Extremitâtenbôble einer- und den Ursegmenten andererseits bin und Heider allein behauptet mit Unrecbt und obne jede Begriindung, dass bei den Insekten die Meso- dermseginente niemals (sic) in irgend welchem Verbaltuisse zu den Extremitàteu steben. Nacb dem Zeugniss der Mebrzahl der Autoren sind die Ursegmente ursprünglicb solid und sollen erst nachtraglich hohl werden. Indem icb Embryonen versebiedener Insekten ( Scoly - tidae, Gastropacha , Chrysopa) auf Langs- und Querscbnittcn untersuchte, kounte icb mich überzeugen, dass die Somiten in der That anfanglich solid sind und dass für die Mebrzahl der Insekten dies wahrscheinlich auch die Regel ist. Aber bei PhyUodromia und bei einigen anderen Insekten (z. B. bei Stenobothrus nacb Graber) sind die Extremitàteu und die Ur- segmente von Anfang an bobl. Es zeigeu also verschiedeue Insekten in dieser Hinsicht einen Unterschied, der wobl nur von untergeordnetcr Bedeutuug sein mag. PhyUodromia germanica stcllt ein vortreffliebes Objekt gerade für die Untersucbung der Coelomverbaltnisse dar, da die Geradlinigkeit des Embryos eiue selir genaue Orieutirung desselben zulasst und âusserst lebrreiebe Schnittbilder ermoglicht (Fig. 48), ans welchen ganz deutlich zu erseben ist, dass jedem ectodermalcn Segmente sein eigenes mcsodermales Ursegment entspricbt, was auch für andere Insekten beschrieben worden ist. Heider sebreibt, dass bei Hydrophilus im vordersten Kopfsegmente, im mandibularen Segmente und ira hintersten abdominalen Segmente kcinc Mesodermsomiten vorbanden sind. Mir scheint, dass das Vorbandensein von 18 Somitenpaaren selbst in denjenigen Fallen, wo die Urseg- mente solid sind (Bombyx mon), eiue nochmalige Révision der Verbaltuisse bei Hydrophilus wünschen lasst. Uebrigens ist es eigentlich wichtig, das Maximum der Somitenanzahl (18?) zu kennen, von welchem auch Abweichungen von untergeordneter Bedeutung auf- treten kônnen. Für selir intéressant balte icb die von mir bei PhyUodromia germanica constatirte Die Embryonalentwicklung von Phyllodromia (Blatta) germanica. 65 Thatsache, dass die Somitenhühle sich in drei Abschnitte theilt, deren jeder sein eigenes Schicksal hat. Bei den fibrigen Insekten ist bisher nichts Aehnliches beobacktet worden, mit Ausnalirue von Stenohothrus, für welchen Graber Scheidewànde in der Leibeshohle abbildet (52 Taf. I, Fig. 1), ohne jedoch denselben irgend eine Bedeutung beizulegen. Bei Phyllodromia germanica tritt diese Dreitheilung der Leibeshohle mit einer solchen fast schematischen Klarheit anf, dass inir sogleich die ausserordentliche Uebereinstimmung die- ser Erscheinung mit der von Kennel (191) beschriebenen Theilung der Leibeshohle bei Peripatus in die Augen fiel. Bei Peripatus theilt sich bekanntlich die Ursegmentenhohle in drei Abschnitte, von denen einer (der latérale) in die Extremitat eingezogen wird, der andere (dorsale) bald seine Begrenzung verliert und Material znr mesodermalen Auskleidung der Leibeshohle und des Darmes liefert, wâhrend der dritte (ventrale, dem Nervenstrange anliegende) Abschnitt sich in den Trichter des Segmentalorganes verwandelt. Bei Phyllo- dromia verhâlt sich mm die Somitenhôhle in überraschend analoger Weise: auch hier theilt sie sich in drei Abschnitte, von denen der dorsale dem Hautfaser- und Darmmuskelblatte (der mesodermalen Bekleidung des Mitteldarmes) den Ursprung giebt, der latérale sich verklei- nert und gleichsam in die Extremitatenhohle verdrüngt wird, der ventrale oder mediale aber bald seine Begrenzung verliert und als solcher zu existiren aufhürt. Eine so vollstan- dige Aehnlichkeit kann schwerlich zufilllig sein und ich halte es für nicht zu kühn, die Vermuthung zu âussern, dass wir es hier nicht bloss mit Analogien, sondera liôchst wahr- scheinlich mit Homologien zu thun haben. Der mediale Abschnitt der Somitenhohle ist namlich aller Wahrscheinlichkeit nacli dem Segmentaltrichter von Peri- patus horaolog. Der Umstaud, dass der mediale Abschnitt der Somitenhohle bei Phyllodromia germanica sehr rasch aufgelost wird, ohne jeden Rückstand zu lassen — die durch seine Auflosung vielleicht entstehenden Wanderzellen ausgenonnnen — ist wohl begreifiieh infolge des ganz rudimentâren Charakters der Trichteranlage bei den Insekten, die von ihren annelidenarti- gen Yorfahren gewiss nicht minder weit sich entfernt haben, wie z. B. die Sâugethiere von ihren wasserbewohnenden kiemeutragenden Urahnen. Nachdera ich die morphologische Parallèle in der Entwicklung der Leibeshühle bei Peripatus und Insekten aufgestellt habe, halte ich es nicht für überflüssig auf die Müglichkeit einer anderen, physiologischen Parallèle hinzuweisen. Vor kurzer Zeit hat unser verdienst- voller Zoologe, Prof. A. Kowalevsky, hôchst intéressante experimentale Untersuchungen über Excretionsorgane verschiedener Thiere angestellt (194). Bei diesen Untersuchungen hat es sich erwiesen, dass nach Einführung von carrainsaurem Ammoniak in die Leibeshohle der Anneliden der Carmin durch sauer reagirende Segmentalorgane ausgeschieden wurde, nachdem aber Kowalevsky die Thiere mit Indigocarmin injicirte, sammelte sich die Farbe in den sogenannten chlorogenen Zellen, die den Darmkanal und die Blutgefasse bedecken. Bei den Insekten samraelt sich der Indigocarmin in den Malpighischen Gefassen, der Carmin aber in den sogenannten pericardialen Zellen. Es ist nun nicht unmôglich, dass die Peri- 9 Mémoires de T Acad. Imp. d. sc. VII Série. 66 N. Cholodicowsky, cardialzellen gerade Reste des aufgelôsteu rudimentaren Trichters darstellen und von Wan- derzellen herstammen. Es wàre selir intéressant diese Frage zu entscheiden, obsclion es ge- wiss ausserst schwierig ist, das Schicksal der durcli Auflüsung der Triehteranlage eutstau- denen Wanderzcllcn zn verfolgen. Die Thatsache, dass bisjetzt die Dreitheilung der Somitenhôhle bei Phyllodromia allein ansführlich beobachtet worden ist, erklart sicli liôcbst wahrscheinlich eben dadurch, dass, wie Heidcr richtig hervorliebt, «die Entstehuug der Leibeshôhle wenig Berücksichtigung gefunden liât». Sogleich nacli dcm Erscheinen meiner vorlâuflgen Mittheilung (28) schrieb mir Graber, dass er bei gevvissen Insekteu ganz analoge Zustiiude wie die bei Blaita und bei Peripatus gefunden bat. Icli glaube also uielit felil zu gehen, werni icb die Hoffuung âussere, dass diese Zustitnde mit der Zeit auch bei allen oder wenigstens bei der Mehrzahl der Insekteu constatirt werden. Zum Schluss noch einige Worte über das definitive Schicksal der Leibeshôhle. Die Ursegmentenhôhle liât nacli einstimmigen Angaben der Autoren mit der definitiven Leibes- hôhle nichts zu thun und die letztere stellt eine tertiâre Bildung dur. Indein die Ursegmente anfânglich von allen Seiten geschlossen siud, ôffhen sie sich spiiter in die Leibeshôhle, die hauptsâchlich dnrcli Zurückziehung des Entoderms von der Somitenwand entsteht und also, wie bei Peripatus, ein «Pseudocoel» darstellt. Die definitive Leibeshôhle besitzt also, wie ich es schon oben hervorgehoben liabe, eiueu gemischteu Urspruug. Die Bildung des Herzens und des Blutes. Die Frage über die Art der Herzbil- dung wird von verschiedenen Forschern so verschiedenartig beantwortet, wie kaurn irgend eine andere Frage der Insektenembryologie. Die Einen behaupten (Heider für Hydrophilus , Korotnew für Gryllotalpa , Wheeler für Doryphora und Blattd), dass das Rückengefass aus besondereu Mesodermzellen entsteht, die weder dem Hautmuskel-, noch dem Darra- faserblatte angehôren; die Anderen — dass das Ilcrz aus dem Hautfaserblatt durch Rôhren- bildung hervorgeht (Dohrn für Gryllotalpa)-, nacli eiricr dritteu Meinung soll das Riicken- gefâss einen Theil des ursprünglichen Mitteldarmes (der «gastrovasculare Apparat» nach Tichomirow) darstellen und von demselben spiiter sich abspalten (Tichomirow für Bombyx mon ); nach einer vierten Auttassung bildet sich das Herz aus solider, erst spiiter liohl wer- dender Yerdickung des Darmfaserblattes (Patten für Neophylax); eine fünfte Meinung ist die, dass das Rückengefass aus zwei liohlen Lângsverdickungen des Darmfaserblattes entsteht, die sich spiiter zu eincm Rohre verschmelzen (Ayers für Oecantlius ); nach einer sechsten Ansicht soll das Herz aus zwei spiiter mit einander verwaehsenden Einkrümmungcn des Hautfaserblattes entstehen (Graber für Hydrophilus und Melolontha) u. s. w. Beim Ueberblick dieser zahlreichen, einander widersprechenden Angaben erscheint es Die EMBRYONALENTWiCKiiUNG yon Phyllopromia (Blatta) germantca. 67 kaura moglich, dieselbon in Einblang z n bringen. In (1er That scheinen wenigstens einige der citirten Angaben, z. B. diejenige, nacli welcher das Herz aus besonderen, zuerst zer- streut liegenden Mesodennzellen entstehen soll, — mit anderen Auffassungen ganz unver- einbar zu sein. Was aber diejenigen Ansichten betrifft, die das Herz auf Differenzirungen des Haut- oder Darmfaserblattes zuriickführen, so lasst sich in denselben dock etwas Ge- meinsames finden und es scheint, dass hier gerade die Entwicklung von Blatta einen SchUissel zur Yerstiindigung giebt. Wir haben gesehen, dass bei Blatta germantca die Herz- hôlile ursprünglich als Zvviscbenraum zwischen den zwei das Hautmuskelblatt mit dem Darmfaserblatte jederseits verbindenden Mesodermlamellen erscheint und also von Anfang an unpaar ist und dorsalwârts vom Ectoderm , ventralwârts aber vom Entoderm begrenzt wird. Stellen wir uns vor, dass das Wachsen dos Entoderms und des Darmfaserblattes viel langsamer als das des Hautmuskelblattes vor sich geht, so dass die beiden Hâlften des letzteren sicli am Rücken sclion begegnen elle das dorsale Sebliessen des Mitteldarmes er- folgt, — so entsteht das von Tichomirow für Bomhyx mori bcschriebene Bild. Ebenso kônnen wir uns die Entstehung des Rückengefasses aus paariger Anlage vorstellen, wenn wir annehmen, dass das ïlautfaser- und Darmfaserblatt nicbt in zwei, sondera in vier (jederseits in zwei) Punkten miteinander verbunden sind, was bei der Enge des dorsalen Theiles der Leibeshohle leicht der Fall sein kann. Kurz, nebmen wir die Müglichkeit einiger Yariationen der Herzbildung an, so lassen sich wenigstens vicie der Autorenangaben ziem- lich ungezwungen auf das von Schimkewitsch 1885 aufgestellte und wie es scheint sehr glücklich erdachte Schéma (217) zuriickführen. Diejenigen Angaben, nacli welchen das Rückengefass aus einzelnen Mesodermzellen sich zusammensetzen soll, künnen entweder auf einer wirklich existirenden Variation beruhen, oder sie konnen auch irrig sein. Die von Wheeler angeführtcn Abbildungen der Herzbildung bei Blatta gcrmanica scheinen mir wenigstens viel mehr die von mir vertretene Ansicht zu bestatigen, als seine Angabe, dass das Herz ans besonderen «Cardioblasten» sich bilde. In Bezug auf die Blutbildung stimmen die Angaben der Autoren ebenfalls nicbt überein. Wall rend die Einen (Korotnew, Heider, Patten, Wheeler u. A.) die Blut- zellen vom Mesoderm ableiten, halten die Anderen das Blut für das Produkt der Dotter- zellen (Tichomirow, Will). Die letztere Ansicht halte ich für die wahrscheirdichere; denn obgleich für Blatta germanica diese Frage, wie wir gesehen haben, sich nicht direkt ent- scheiden lasst, so machen einige bei anderen Insekten beobachtete Erscheinungen die Her- leitung der Blutzellen von den Dotterzellen sehr plausibel. So haben z. B. Bütschli für die Biene, Dohrn für Gryllotalpa, Tichomirow für Bombyx beobachtet, dass die Herz- hôhle von Dotterzellen erfüllt ist. Auch diejenigen Angaben, nach welchen das Herz an- fangs solid ist, und erst spàter hohl wird, konnen vielleicht auf die Ueberfüllung des Herzens mit Dotterzellen zurückgeführt werden. 9* 68 N. Cholodkowskt, Der Fettkürper. Üben habe ich die Entwicklung des Fettkürpers sclion so eingehend besprochen, dass ich mich hier auf wenige Worte beschrünken kann. Wie wir gesehen haben, lasst sicli die Herstammung des Fettkürpers bei Phyllodromia germanica nicht genau bestimmen , obgleiclt es sehr wahrscheinlich ist , dass derselbe durch Vermehrung der Dotterzellen und durch Einwanderung derselben in die Leibeshühle entstelit. Für andere Insekten leiten die Mehrzahl der Forscher den Fettkorper voin Mesoderm ab; nur wenige (Tichomirow, W i 11) behaupten, dass derselbe von Dotterzellen herstammt. Mir scbeint die letztere Annabme auch durch die hochst auffallende Uebereinstinnnung im Bau des Fettkürpers und des Nahrungsdotters bei Blaita (und bei anderen Insekten) sowohl, als durch das Verhalten der bacterienahnlichen Stàbchen zum Fettkürper und zum Nahrungs- dotter bestatigt zu werden. Die Geschlechtsorgane. Die intéressante und hochwichtige Frage über die Ent- stehung der Geschlechtsdrüsen bei den Insekten ist leider noch sehr wenig untersucht. Schon in der ersten Hàltte unseres Jahrhunderts bat Suckow (140, 141) behauptet, dass die ursprünglich unpaare Gesclilechtsanlage sich voui Darmcanal abspalten und verschiedenen Theilen des Geschlechtsapparates Ursprung geben soll. Bei gewissen Dipteren entstehen die Geschlechtsdrüsen ans sogenannten Polzellen , die zur Eioberflache gleichzeitig mit der Blastodermbildung oder noch vor derselben aufsteigen. Diese Polzellen sind zuerst von Robin (137) und Weismann (157) beobachtet worden, spater bat Metschnikow (106, 108) ihr Schicksal etwas vollstandiger untersucht und in den letzten Jahren haben Bal - biani (2, 2 a.) und Ritter (136) die Entwicklung der Geschlechtsdrüsen aus Polzellen ge- nau verfolgt. Bei Aphiden entstehen nach Metschnikow (107), Witlaczil (171) und Will (169) die Geschlechtszellen aus dem Blastoderm vor dem Beginn der Mesoderm - bildung. Tichomirow (144) vermuthet für Bombyx mori , dass die Geschlechtsdrüsen von den Dotterzellen stammen sollen. Die übrigen Autoren leiten die Geschlechtsdrüsen vom Mesoderm ab. Wie dem auch sein mag für einige Falle ist es sicher, dass die Geschlechtsdrüsen (bei Ghironomus, bei Cecidomyiden) nicht von den Keimblattern, sondera von Blastoderm oder von besonderen, von den Keimblattern unabhangigen Zellen (Polzellen) herstammen. Dadurch wird es theoretisch sehr plausibel, dass in denjenigen Fâllen, wo es keine Polzellen giebt, die Geschlechtsdrüsen aus primâren Dotterzellen entstehen künnen, die ja ebeufalls von den Keimblattern unabbangige, nicht specialisirte Furchungsprodukte darstellen. Speciell für Phyllodromia germanica konnte ich diese Frage zwar nicht definitiv entschei- den, obschon ich es für sehr wahrscheinlich halte, dass hier die Geschlechtszellen von den Dotterzellen herstammen. Meine Beobachtungen stehen im Widerspruch mit den Angaben von Heymons (72), der behauptet, dass die Geschlechtszellen bei Blaita germanica schon Die E mbryonaIi ent wic kl ung von Phyllodromia (Blatta) germanica. 69 in selir frühen Entwicklungsstadien sich vom Mesoderm differenziren. Nach wiederholtem Studium meiner Prâparate konnte ich nun gar keinen Unterschied zwischen den Zellen des inneren Keimblattes in früheren Stadien bemerken: aile sehen ganz gleicli aus. Hat Hey- mons nicht vielleicht für die vom Mesoderm sehr früh differenzirten Zellen gerade die Dotterzellen gehalten, die nicht selten unmittelbar unter dem inneren Keimblatt liegen oder sogar zwischen die Zellen desselben einwandern (Yergl. Fig. 37, 38)? Unzweifelhafte Ge- schlechtszellen habe ich vor dem Beginn der Dreitheilung der Somitenhohle nicht gesehen, und in diesem Stadium sehen sie den Dotterzellen sehr âhnlich. Audi in anderer Hinsicht stimmen die Angaben II ey mon s mit den meinigen nicht überein: er schreibt nâmlich, dass die Geschlechtsanlagen im 2. — 5. Abdominalsegmente liegen, wâhrend ich dieselben stets in der Mitte oder in der hinteren Hiilfte des Abdomens gesehen habe. Nach dem Erscheinen der in Aussicht gestellten ausführlichen Arbeit von Heymons werden diese Widerspriiche vielleicht ihre Erklârung finden. Sonderbar erscheint mir auch die von Heymons geâusserte Behauptung, dass die eigentlichen Geschlechtszellen mit dem Epithel der Geschlechtsdriisen gar nichts zu thun haben. Die der Heymons’schen Mittheilung beigelegten schematischen Abbildungen veranlassen rnich zu der Yermuthung, ob Heymons nicht vielleicht für «Epithel- zellen» die gewôhnlichen Fettkorperzellen, für «Genitalzellen» aber theilweise die mit Stâb- chen beladenen Zellen des den Geschlechtsdriisen eng anliegenden Fettkorpers gehalten hat? Der von Heymons beschricbene rudimentare Herraaphroditismus des Miinnchens von Phyllodromia stellt kein neues Beispiel dicser Art vor , da rudimentare Eirohren oder Eier neben oder in den miinnlichen Geschlechtsdriisen auch bei der Biene, bei Perliden, Phalangiden, unter den Wirbdthieren bei Kroten (17) beobachtet worden sind. Ob diese Falle eiuen Beleg für den urspriiuglichen Hermaphroditismus der Insekten oder Wirbel- tliiere darstellen, — ist nocli sehr zweifelhaft. Ware namlich die primitive Geschlechts- anlage wirklich hermaphroditisch, d. 11. zweigeschlechtlich, so sollten wir erwarten, auch im Eierstocke rudimentare Hodenfollikel zu finden, was jedocli in Wirklichkeit nicht der Fall ist, und speciell für Blatta yermanica behauptet ja Heymons selbst, dass die weibliche Geschlechtsanlage ganzlich zur Bildung des Ovariums verbraucht wird. Mir ist es nicht gelungen die von Heymons beschriebenen Erscheinungen von Hermaphroditismus bei Blatta yermanica zu beobachten; ich will aber mit diesen Worten die Richtigkeit der Heymons’schen Angaben in dieser Hinsicht nicht anzweifeln, da meine Beobachtungen über die spateren Entwicklungsstadien der Geschlechtsdrüsen sehr dürftig sind. 70 N. Cholodko’ws’ky, Kapitel VI, Allgemeine Betrachtungen. § 1. Ueber die Furchung des Insekteneies. Die Furchung und Blastodermbildung ira Insektenei wird von den Autoren nicht ganz übereinstiraraend beschrieben. Hier beabsichtige ich nicht, cine historische Uebersicht dieser Frage zu geben, da eine solclie schon in den Arbeitcn von Witlaczil (171) und Graber (51) enthalten ist. Ich kann aucli die neueren Angaben von Henking (67) über die freie Zellbildung ira Insektenei beiseite lassen, die schon von Blochmann (12) iiber- zeugend geuug zurückgewiesen worden sind. Icli habe nur die Absicht., hier drei Fragen zu berühren, nitmlich über das sogenannte peripherische Blastera, über den morphologischen Werth der ersten Furchungsprodukte und über die Kategorie der Furchung, zu welcher der Furchungsprocess des Insekteneies zu rechnen ist. Auf Grund der Angaben zahlreicher Forscher unterliegt es wohl keinera Zvveifel, dass in den Eiern der meisten Insekten beira Anfang der Furchung eine oberflachliche Schicht fein- kornigen Plasma’s sich unterscheiden lâsst, die vom Nahrungsdotter mehr oder weniger deutlich abgegrenzt ist. Weismann (157) hat diese Schicht aïs Blastera bezeichnet, Metschnikow (106) aber hat dieselbe als Bildungsdotter (gegcnüber dera passiven Nah- rungsdotter) aufgefasst. Bei Phyllodromia germanica , wie Blochmann ganz richtig be- merkt, ist diese Schicht vor dera Beginu der Blastodermbildung ausserst wenig entwickelt. Das Erbennen derselben wird nach Blochmann dadurch erleichtert, dass in derselben ziem- lich stark mit Carmin fiirbbare bacterienahnliche Stabchen sich befinden. Indem ich hier die Aufmerksainkeit des Lesers auf die ursprüugliche Lagerung der Stabchen ira pcripherischen Blastera lenke, wage ich die Frage aufzuwerfen: ob die Stabchen nicht aucli vielleicht die Ursache der Blastembildung sind, und ob das Blastera nicht den mit Hiilfe der Stabchen aufgelosten Dotter darstellt? Diese schon an sich nicht, unnatürliche Vermuthung wird durch viele Erscheinungen der spàteren Entwicklung von Blatta noch bekrâftigt. So haben wir gesehen, dass ira Verlaufe der Entwicklung die Menge des sogenannten üusseren Dotters sich imraer vergrüssert, die des ursprünglichen Nahrungsdotters aber immer kleiner wird, weil die Dotterzellen in der Vertheilung der Stabchen ira Ei und Embryo eine hervorragende Rolle spielen. Für Phyllodromia germanica scheint mir eine solche Herkunft des Blastems und die Iden- titât desselben mit dem ausseren Dotter kaum zweifelhaft. Ob diese Auffassung des Blastems auch auf andere Insekten erweitert werden kann oder nicht, — ist noch fraglich, obschon es wohl môglich ist, dass bei allen Insekten das Blastem ein Résultat der Thâtigkeit von Stübchen u. dgl. darstellt. Blochmann hat gezeigt, dass bacterienahnliche Stabchen und Kügelchen in Eiern sehr verschiedener Insekten vorkommen ( Periplanela , Musca, Campono- Die Embryon a lent wicklüng von Phyelodromia (Blatta) germanica. 71 tus, Picris). Bestelit mm die Thatigkcit dieser Gebilde wirklich in dein Verfliissigeu des Dotters, was kaum anzuzweifeln ist, so wird es selir wahrscheinlich, dass die von mir iiber die Blastcmbildung bei Blatta ausgesprochene Vermuthung aucli für die tibrigen Insekten, giltig ist. Nocli mehr: ich wage die Vermuthung zu âussern, dass die Stitbchen nicbt bloss in dcn insekteneiern , sondern auch in dotterreichen Eiern anderer Thiere vorkommen kôuucn, was zu untersuchen sebr intéressant ware und zu Resultatcn grosser Tragweite führen kountc. Indem ich jetzt zur Frage über den morphologischen Wertli der Furchungsprodukte im Insekteuei übergehe, muss ich an erster Stelle bekeunen, dass die Bestimmung dieses Werthes durch die grosse Menge des Nalirungsdotters und die damit verbundenen Eigen- thüuilicbkeiten der Eistruktur bedeutend erscliwert wird. Aus zahlreichcn Angaben von Autoren liisst sicli zunachst der allgemeine Schluss zielien, dass bei der ersten Theilung des Furchungskernes die beiden Theilungsprodukte von cincr mehr oder weniger deutliclien Scliiclit des Eiplasmas umgeben werden, die jedoch von der gemeinsamen Masse des Dotters'nicht scharf abgegrenzt ist. Die Furchungsprodukte, welcke also aus je einem Kern und einer Plasmainsel bestehen, geben nun, zur Eioberflache aufsteigend, dem Blastoderm den Ur- sprung, indem sic sich noch cincn Theil des peripherischcn Blastems aneignen und erst dann zu fertigen Blastodermzelleu werden. Wegen dieser Complicirtheit des ganzen Vorganges der Blastodermbildung wagt Tichomirow (144) die Furchungsprodukte nicbt für Zellen zu halten und seliliigt für dieselben eine besondere Benennung, «die Innenkorperchen» vor1). Eine fihnliche Ansicbt wird auch von Witlaczil (171) vertreten, nacli welchem die Fur- chungsprodukte «nicbt als Zellen betrachtet werden dilrfen, weil sonst auch das von etwas Protoplasma umgebeno Keiniblâscben für sicb als Zelle betrachtet werden müsste». Mir scheint es, dass diese Autoren untergeordneten, von der Complicirtheit der Ei- struktur abhângigen Erscheinungen einen allzugrossen Wertb beilegen, indem sie den mit allen wesentlichen Attributen der Zelle versebenen Innenkorperchen die Bedeutung von Zellen absprechen wollen. Das sicb furchende Insektenei ist eigentlicb ein Syncytium, welches ebensoviel Zellen enthalt, als Kerne in demselben vorhanden sind. Von diesem Gesichtspunkt aus ist jedes Innenkorperchen gevviss eine Zelle, die sicb jedoch von den übrigen Zellen und von der gemeinsamen Protoplasmamasse des Eies noch nicbt vollkom- men abgetrennt bat. Dass die Innenkorperchen bei der Verwandlung in Blastodermzellen sich noch je ein Stück Blastem aneignen, widerspricbt ihrem Zellencharakter nicbt, da die Aneignung des Blastems als Ernabruug und Wacbstbum betrachtet werden kann, was 1) Uebrigens sind die Tichomirow’schen Vorstel- lungen über die Innenkorperchen nicht widersprnchsfrei. An einer Stelle seiner Arbeit (p. 26) sagt er, dass diesel- ben bloss von Plasma umgebene Kerne scieD, an ande- rer Stelle (p. 71) behauptet er aber, dass die InneukOr- perchen keine Kerne sind und eigentlicb bloss das Endoplasmci künftiger Zellen darstellen, in welchem sich der Kern erst spater differenzirt. Wie solche Wider- spriiche auszugleichcn sind, kann ich mir nicht vor- stellen. 72 N. Choiobkowskt, besondcrs bei der obigen Aufïassung des Blastems als verflüssigteri Nahrungsdotter plau- sibei wird. Es bleibt mir noch übrig, die Frage über die Kategorie der Furcliungsart vom In- sektcnci zu erôrtern. Die grosse Mehrzahl der Forscher zâhlen die Furehung des Insekten- eies zur Kategorie der partiellen, centrolecithalen oder superficiellen Furehung. Einige Autoren, wie Tichorairow, betrachten dieselbe aber als eine verzôgerte totale Furehung, indem sie sicb, wie es scheint, vorzugsweise auf die Thatsache stiitzen, dass bei vielen In- sekten kurz nacli der Blastodermbildung der ganze Nahrungsdotter in zahlreiche, Kerne enthaltende, Ballen zerfallt. Es ist aber zu bemerken, dass bei gewissen Insekten die uach- traglichc Zerklüftung des Dotters gar nicht vorkommt. So haben wir gesehen, dass bei Phyllodromia yermanica der Nahrungsdotter bis zum Verlassen des Eies einheitlich bleibt. Bei anderen Insekten «furcht» sich der Nahrungsdotter nur sehr schwach: so zerfallt er nach Patten (127) bei Neophylax bloss in 2 — 3 Theile, die zahlreiche Kerne enthalten. Uebeîhaupt scheint es, dass die secuudare (nachtragliche) Dotterfurchung bei verschiedenen Insekten in sehr verschiedenern Grade zum Vorschein kommt, und es ist nur zu bedauern, dass die Forscher diesern Gegenstande wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben. Bei einigen Insekten furcht sich der Dotter gar nicht ( Phyllodromia ), bei anderen — nur sehr unvoll- standig ( Neophylax ) oder aber er zerfallt in zahlreiche Ballen ( Lepidopteren ); bei niederen In- sekten, die wenig Nahrungsdotter besitzen (Poduriden) furcht sich der Dotter vollstandig, aber diese Furehung ist eine wirklich totale und vollzieht sich vor der Blastodermbildung (vergl. Uljanin, 147). Ich glaube, dass die Vergleichung verschiedener Variationen der Dotterfurchung bei den Insekten, soviel dicselben bekannt sind, nur zu einem Schluss führen kaun, — namlich, dass der grossen Mehrzahl der Insekten (die Poduren ausgenominen) eine partielle centro- lecithale Eifurcliung eigen ist. Nachdem diese echte Furehung beendet ist, kann noch eine secundâre Zerklüftung des Nahrungsdotters erfolgen, welche aber eigentlich nicht zur Eifurcliung gehort, da die echte Eifurcliung in die Période vor der Differenzirung des Blastoderms fallt. Phylogenetisch stelle ich mir die Entstehung der dem Insektenei allge- mein eigenen Furcliungsart so vor: ursprünglic.h war das Ei verhaltnissmassig sehr dotter- arm und furchte sich total, wie es noch heutc bei Poduren vorkommt; spater, als das Ei sehr dotterreich geworden war, wurde die Furehung reinpartiell, wie bei Phyllodromia , — und endlich stcllte sich die nachtragliche Zerklüftung des Nahrungsdotters ein, die in gewissen Fâllen eine totale Dotterfurchung vorspiegelt (Lepidopteren). § 2. Ueber die Keimbliitter der Insekten und anderer Thicre. Oben (Kapitel II und V) habe ich die Ansichten verschiedener Forscher über die Keimblâtter der Insekten angeführt und also gezeigt, dass die Autoren auch in so wichtigen Die Embryonalentwicklung von Phyllodromia (Blatta) germanica. 73 Punkten nicht übereinstimmen, wie bei der Frage, was bei den Insekten fiir Entoderm zu halten ist. Indem ich hier zu dieser Frage zuriickkehre, habe ich die Absicht vorzugsweise die Bedeutung der sogenannten Dotterzellen und ihr Yerhaltniss zu den Keimblâttern zu be- stimraen. Was die Herkunft der Dotterzellen anbelangt, so habe ich schon oben Gelegenheit ge- habt darauf hinzuweisen, dass diejenigen Zellen (oder Kerne), die vor der Bildung des Blasto- derms und der Keimblâtter ira Dotter sicli vorfiuden und die ich als primâre Dotterzellen bezeichnen will, von den secundiiren Dotterzellen, die sich vielleicht vom Blastoderra oder von den Keimblâttern ablüsen und in den Dotter einwandern, — scharf zu unterscheiden sind. Hier lasse ich die letzteren beiseite und will nur von den primâren Dotterzellen sprechen. Oben habe ich auch meine Ueberzeugung ausgesprochen, dass dieselben diejeni- gen Furchungsprodukte darstellen, die nieraals zur Eioberflâche aufgestiegen und bei der Blastoderrabildung ira Innern des Dotters gebliebcn sind. Diejenigen Angaben, nach welchen sammtliche Furchungsprodukte auf die Oberflache des Eies kommen und also sâmmtliche Dotterzellen vom Blastoderra oder von den Keimblâttern stammen, halte ich für nicht über- zeugend. So scheint z. B. Patten durch ungenügende Fârbung seiner Prâparate zura Irr- thum verleitet zu sein. Die Dotterzellen fârben sich bekanntlich oft sehr schwach, und die Eier von Neophylax, die Patten fast ausschliesslich studirte, sind nach scinera eigenen Gc- stândniss sehr schwer zu fârben. Er liielt dieselben ira Kleinenberg’schen Hâmatoxylin 5 — 6 Tage und kaum die Halfte der Eier fârbte sich genügend. Es ist nun leicht môglich, dass in frühen Entwicklungsstadien die tief ira Dotter gclegenen Zellen auch gar nicht ge- fârbt wurden und also übersehen werden konnten. Will, der für Aphiden behauptet, dass sàmmtliche Furchungszellen zur Eioberflâche aufsteigen, widcrspricht sich selbst, indem er bemerkt, dass einige Furchungsprodukte ira Dotter «verspâtcn» und vielleicht überhaupt nicht auf die Oberflache kommen. Nach Korotnew sollen bei Gryllotalpa ebcn- falls sâraratlichc Dotterzellen von Blastodermzellen herrühren; seine Angaben sind aber überhaupt so eigenthümlich, dass sie eine gründliche Revidirung wünschen lassen. So be- hauptet er z. B., dass die dem Blastoderra Ursprung gebenden Zellen oh ne Kerne sind, die Blastodermzellen aber Kerne besitzen; dass der Zellenkern aus einem glânzenden Kiigel- chen besteht, von welchem ein perlschnurartiger Faden abgeht; dass das Mitteldarmepithel von wandernden Blutzellen gebildet wird u. s. w. Ich wiederhole also, dass ich mich denjenigen Autoren anschliessen muss, die, wie Kowalevsky, Tichorairow u. A., die primâren Dotterzellen für Furchungsprodukte halten, welche bei der Blastoderrabildung innerhalb des Dotters geblieben sind. Das von Blastoderra bedeckte Insektenei enthalt also Zellelemente zweierlei Art, — Blastodermzellen und Dotterzellen. Es fragt sich nun, wie ist dies Entwicklungsstadium aufzufassen? Sollen wir dasselbe als ein Blastula-Stadium betrachten, in welchem also die Keimblâtter noch nicht differenzirt sind, oder aber als Planula-Stadium, wobei das Blastoderm als Ecto- derm, die Dotterzellen aber als Entoderm aufgefasst werden dürften? Ira letzteren Falle Mémoires de l’Acad. Imp. d. sc. VII Série. . .. V 74 5 N. ChoijOdkowbky wiire, nach Witlaczil, das Blastula-Stadium bei dcn Insekten überhaupt (ibersprungen, da das Ei soglcich nach dcr Blastoderrabildung schon zweibliitterig sei. Streng genommen, fallt aber aucb in diesem Fallu das Blastula-Stadium nicht liinweg, nur fallt es mit dem Morula- Stadium zusammen. Der eifrigstc Anhünger der letzteren Auffassung ist Tichomirow, dcr also die Dotter- zellen für Entoderm, das Blastoderm aber für Ectoderm hait. Nach sciner Ansicht bilden sich die Keimblatter der Insekten durcli Délamination, d. b. durch unmittelbare Difl'e- renzirung der Furchungsprodukte in zwei Schichten, die iiussere (Blastoderm) und die innere (Dottcrzellen). Tichomirow liait überhaupt die Délamination für die ursprünglichste, am meisten typisclie und am weitesteu verbreitete Art der Keimblatterbildung, wâhrend er dem Blastula-Stadium jede phylogenetische Bedcutung abspricht (223). Er glaubt, dass cine mit weiter Segmentationshôhle versehene und an Protozoën-Colonien erinnernde Blastula einc mehr oder weniger zufallige, jeder tieferen Bedeutung entbebrende Erschcinuiig sei , welche «cinerseits durch rasches Waclisthum der Larve, andererseits durch Mangel an Nahrungs- material» bedingt sein kann. Aucb über den Ursprung der Metazoën bat er eine eigenthüm- liclie Yorstellung. Er hait es namlieh niclit für wahrscheinlich, dass die Metazoën, wie es all- gemein angenommen wird, ausProtozoën-Colonien sicli entwickelten, nimmt aber für die Vor- faliren der Metazoën hypothetische «grosse plasmatische Organismen an, die sich, nachdera sie eine gewisse Grosse erreicht, haben, mit einem Male in vielzellige Wcsen verwandelten». Fast gleichzeitig mit Tichomirow liât Sedgwick (219)eine ahnliche Hypothèse ausgesprochen, nach welcher die Metazoën von hypothetischen vielkernigen Infusorien ableitet werden. Dièse Hypothesen scheinen mir schwerlich glücklich. Einerseits erinnert die Entwicklung gewisser Volvocineen in so überraschender Weise an die Eifurchung, dass es fast ganz unglaublich erscheint, dass solche Aelmlichkeit ohne jede phylogenetische Bedeutung wiire; andererseits haben wir entschieden keine faktischen Belege für die Annalimc, dass ein einzelliger Orga- nismus mit einem Male in viele, im Zusammenhangc bleibende Zellen zcrfallen konnte. Diese Annahme erscheint also ganz willkührlich und phantastisch. Ebcnso willkührlich ist es, dem Blastula-Stadium jede phylogenetische Bedeutung abzusprechen.. Will Tichomi- row die Bildung der Segmentationshôhle durch rasches Wachsthum und mangelhafte Er- nahrung erkliirt wissen, so ist man noch mehr bcrcchtigt zu behaupten, dass bei denjeni- gen Hydroiden ( Eudcndriiim , Tubularia), wo nach Tichomirow die Dotterfurchung einen ursprünglichen Charakter zeigt, das Fehlen der Segmentationshôhle gerade durch die Uebcrfüllung der Zellen mit Nahrraatorial bedingt wird, welche Ueberfüllung wolil schwer- lich «ursprünglich» ist. Endlich ist das Vorhandcnsein einer stark entwickelten Segmcnta- tionshühle gar nicht der hauptsâchliche Charakter des Blastula-Stadiums, wolil aber die Zu- sammengesetzthcit der Blastula aus gleichartigen Zellen. Die Blastula kann cine selir ver- schicden entwickelte Segmentationshôhle besitzen, — und fallt die letztere ganz hinweg, so fallt das Blastula-Stadium mit der Morula zusammen, von welcher die Blastula überhaupt nicht scliarf abgegrenzt werden kann. Die Embryonalentwicklung von Phyllodromia (Blatta) germanica. 75 Ich glaube also, dass die Délamination schwerlicli eine primâre Art der Keimblâtter- bildung ist. Sie cntstand, liochst walirscheinlich, nach dem bekannten Schéma Metschni- kovv’s (203), ebenso wie auch die typische Invagination, aus Immigration, welclie die ur- spriinglichste und einfachste Art der Keimblatterbildung zu sein scheint. Indem icli also die Invagination von der einpoligen Immigration ableite, binicli jedoch geneigt, anzunehmen, dass die abgekürzte Art der Bildung von Keimblattern vermittclst typischer Gastrulaeinstlilpung sicli in den verschiedensten Gruppen des Thierreichs tief eingewurzelt liât, was durch Vor- handenscin einer rudimentâren Invagination auch bei denjenigen Thieren, \vo die Complicirt- heit des Eies eine Récapitulation dièses Stadiums gar niclit erwarten lasst, am besten be- wieseu wird. Speciell bei den Insekten kommt die Invagination ebenfalls vor, und zvvar bisweilen in einem ganz unerwarteten Grade, ungeachtet der sel i r grossen Quantitât vom Nahrungs- dotter. Es geniigt nur auf einige von Graber und Yoeltzkovv gegebene Abbildungen einen Blick zu werfen, um sicli zu überzeugen, dass bei gewissen Insekten eine ganz typische Gastrula vorkommen kann. Bei denjenigen Insekten, wo die Einstiilpung verlialtnissraâssig schwach ausgesprochen ist ( Pliyllodromia ), tritt die Immigration um desto deutlicher lier- vor und wird allmâlilich zu einer seicliten Invagination. Das Yorliandensein der Primitiv- rinne scheint mir ganz unerklarbar, wenn man bei den Insekten eine Keimblatterbildung durch Délamination annimmt. Anhânger der letztgenannten Auffassung verfabren daller ganz folgerecht, indem sie die Primitivrinne niclit für Blastopor halten. In der That batte das Auftreten eines Blastopors, nachdem sicb das Ecto- und Entoderm schon durch Délamina- tion gebildet haben, gar keinen Sinn. Ist die Primitivrinne aber kein Blastopor, so ist es sehr sonderbar, dass das Mesoderm sicb gerade durch eine so übcrraschend an die Gastrula erin- nerndc Einstiilpung bildet. Noch sonderbarer wiire das Auftreten der Primitivrinne, wenn niclit bloss das Entoderm, sondern auch das gesammte Mesoderm aus Dotterzellen entstiinde, wie es licbomirow in neuester Zeit behauptet und also jede Theilnahme der Primitivrinne an der Bildung der Kcimblatter entsebieden in Abrede stellt. Wie Ticbomirow bei einer solchen Auffassung der Keimblatterbildung bei den Insekten noch die Primitivrinne für den Gastrnlamund erldâren kann, — das ist mir vollkommen unbegreiflieb. Mir scheint es ganz évident, zu sein, dass die Primitivrinne kein Blastopor sein kann, fiills die (primâren) Dotter- zellen das Entoderm darstellen. In dieser Hinsicbt âussert sicb Schimkewitsch, der die Dotterzellen für Entoderm hait, ganz folgerecht, wenn er sagt (21 G): «Entsebieden zu be- streiten ist aber die von Heider versuchte Anwendung der Gastrula-Theorie beim Process der Mitteldarrabildung bei Hydrophilus ». Indem er weiter die Heider’sche Deutung aus- führlich kritisirt, sucht er dieselbe auch von anderer Seite zu entkrüftigen. Nehmen wir an, scbroibt er, dass in seiner Gastrula die Archenteron-Wand mebrschichtig geworden ist; wo wird daim das Mesentcronepithcl liegen? Nun, obne Zwoifel auf der inneren Oberflaclie des Archenterons; wahrend bei den Insekten dasselbc gerade auf der ausseren, d. b. dem Dottcr zugekebrten Arcbenteronoberflache gelegen ist». Mir scheint es aber, dass ein 10* 76 N. Ciiolodkowsky, solcher scheinbarer Widerspruch nur auf einer allzu schematischen Auffassung der Insekten- Gastrula beruht. Ihre Archenteronhôhle verschwindet sehr liald, wodurch eine solide Meso- entodermanlage entsteht, in welclier sicli weder eine innere, noch eine àussere Oberflache unter- scheiden Utsst. Etwas ganz Analoges, aber in einer viel einfachcren und deutliclieren Form,hat Bobretzky (175) bei Palaemon beobachtet, wo die den Boden der arcbenterischen Hühle auskleidenden Zellen in den Dotter wandern, sich innerhalb desselben vermehren und eine unregelmassige, also keine bestiimnte Oberflache auskleidende Entodermanlage bilden, spater sich aber an die Peripherie des Dotters begeben und das Mesenteronepitbel liefern. Bei den Insekten begegnen wir fast denselben Erscheinungen, nur wandern die Entoderrazellen vor- liiufig nicht in den Dotter, sondern vermehren sich direkt an der Peripherie desselben. In- dem Balfour die Keimblatterbildung bei Astacus und Palaemon vergleicht, schreibt er: «Although the process of formation of the hypoblast and mesenteron is essentially the same in Astacus and Palaemon , yet the différence between these two forins is very interesting, in that the yolk is external to the mesenteron in Astacus , but enclosed within it in Palaemon. This différence in the position of the yolk is rendered possible by the fact that the invagi- nated hypoblast cells in Palaemon do not, at first, form a continuons layer enclosing a central cavity, while they do so in Astacus ». Dieser Auffassung kann ici) nur beistimraen. Ueberhaupt scheint mir eine hochst intéressante Parallèle zwischen der Keim- blatterbildung der Crustacea Decapoda, der Insekten und der Wirbelthiere zu existiren, welcbe sehr gut geeignet ist, die Bedeutung der Primitivrinne und anderer Blastoporrudimente zu erklaren. Ehe ich aber zur Durchführung dieser Parallèle ilbergehe, halte ich es nicht für überflüssig, verschiedene Modificationen der Blastoporbildung bei den Insekten anzufiihren. Bei gewissen Insekten, wie z. B. bei Hydrophilus, bildet sich eine in der ganzen Lange des Keimstreifens verlaufende mehr oder weniger tiefe Rinne, die die ausschliessliche Bil- dungsquelle des inneren Keimblattes ist. Andere Insekten (wie Phyllodromia, Musca ), besitzen ebenfalls eine médiane Primitiv- rinne, ausser ilir aber noch je ein Paar latérale Einstülpungen ara Vorder- und Hinterende des Keimstreifens, welchc zur Verstiirkung des inneren Keimblattes dienen. Einige Insekten endlich ( Chalicodoma , Apis), unterscheiden sich von den tibrigen da- durch, dass bei ilrnen der ganze mittlere Theil des Keimstreifens (die Mittelplatte) late- ralwflrts durch zwei Furchen begrenzt wird und spater unter das dieselbe von den Seiten überwaebsende Ectoderm gelangt. Nacli den neuesten Untersuchungen von Carrière dient die Mittelplatte eigentlich für die Mesodermbildung, wiihrend die beiden Entodermanlagen bei dem vorderen und hinteren Ende des Keimstreifens liegen und verhaltnissmassig lange Zeit vom Ectoderm unbedeckt bleiben. Dies sind die drei Hauptmodiiicationen des Blastopors bei den Insekten. Dazu ist noch hinzuzufügen, dass in gewissen Failen die Primitivrinne sich zuerst am Hinterende des Keim- streifens zeigt und allmàhlieh sich nach vorne fortsetzt (. Phyllodromia ); in anderen Fiillen erscheint sic zuerst in der Mitte des Embryos und wüchst nach vorne und nach hinten (bei Die Embryonalent’wtcklung von Phyllodromia (Blatta) germanica. 77 Bombyx mori nach Tichomirow); bisweilen beginnt die Primitivrinne am vorderen Ende des Keimstrcifcns und setzt sich allmâhlich nach hinten fort (bei Apis und bei Lcpidopteren nach Kowalevsky); es gieht endlich auch Fiille, \vo dieselbe zicinlich gleichzeitig am Yorder- und Hinterende des Keimstreifens beginnt und nach der Mitte des Embryos wiichst (bei Hydrophilus nach Ileider). Wollen wir nun die Keimblatterbildung bei den Insekten mit derjenigen bei Astacus und bei den Wirbelthieren vcrgleichen. Bei Astacus geht das Entoderm aus einer besonderen Sclieibe liervor, die zuerst ganz im Niveau des übrigen Blastoderms liegt, dann von einer kreisfôrmigen Rinne umgeben wird und sicli einstülpt, indem der kreisfôrmige Blastopor immer enger wird und sich endlich iiher der Archentcronhohle schliesst. Bei den Vogeln pflegt man fiir das Homo- logon des Blastopors eigentlich die sogenannte Sichelrinne zu halten, nach vorne von welcher die Primitivrinne abgeht. Wenden wir uns zum Insektenkeimstreif, so sehen wir (vcrgl. den beigelegten Holzschnitt), dass derselbe in gewissen Fallen, ahnlich der Entodermscheibe von Astacus, von einer Rinne umgeben wird, die z. B. bei Chalicodoma eigent- lich ganz continuirlich ist, da dieselbe nach vorne und nach hinten direkt an die spiiter sich ein- stülpende Entodermanlage grenzt. Bei Musciden und bei Phyllodrotnia gesellen sich zur Primitiv- rinne noch zwei Paare latérale Furchen oder Grübchen, die zwar von einamler durch nicht eingestülpte Zwischenràume gesondcrt sind, aber doch ziemlich deutliche Rudimente der bei Astacus und Chalicodoma vollstilndig entwickelten Ringfurche darzustellen scheinen. Bei den Vo- geln entspricht vielleicht die Sichelrinne dem hinteren Umkreise der Ringfurche. Bei Phyllo- drornia steht die von hinten nach vorne fortlau- fende Primitivrinne zum hinteren Paar der late- ralen Einstülpungen in demselben Verhaltniss, wie die Primitivrinne der Vügel zur Sichelrinne. Bei Musciden, wo die Primitivrinne am Vorder- ende des Embryos beginnt, steht sie in einem Schéma der Blastoporhildung. A bei Astacus; B bei Chalicodoma; G bei Hydrophilus; 1> bei VBgeln; iîbeiBlatta; F bei Musciden. e vor- dere, e2 hintere Entodermanlage, r Ringfurche, Mp Mittelplatte, F Entodermscheibe, pr Pri- mitivrinne, sr Sichelrinne, If, lt,2 latérale Ein- stülpungen. 78 N. Cholodkowsky, ganz âhnlichen Verhaltniss zura vorderen Paar der lateralen Einstiilpungen, die wahr- scheinlich Ueberbleibsel der vorderen Halfte der Ringfurche sind. Die verhâltnissmassig sebr breite und flache Primitivrinne von Ilydrophilus unterscheidet sicli wesentlicli von der gewOhnlich viel engeren und seichteren Primitivrinne der iibrigen Insekten und erinnert sebr an die Mittelplatte und die Latéral furcli eu von Apiden. Sie wird auch seitwfirts von Langsfurchen begrenzt, die vorn und hinten anfangen und so die vordere und liintere Ilalfte der urspriinglichen Ringfurche bilden. Die obige Zusammenstellung sclieint mir sebr klar und ungezwungen verscbiedene Formen der Primitivrinne von einem Grundschema herzuleiten und auch die sonst rfithsel- liaften lateralen Einstiilpungen («latérale Gastrulation» Graber’s) genügend zu erklâren. Dabei erbellt auch, dass nicht aile Formen der Primitivrinne der Insekten einander voll- kommen homolog sind. Wfihrend nümlich das Blastopor von Hydrophilus, Apis und Chalico- doma dem Grundtypus der Gastrula eines meroblastischen Eies sebr nahe stelit und der ganzen Entodermscheibe von Astacus entspricht, stellt die Primitivrinne von Musciden und Phyllodromia (ahnlich wie bei Yôgeln) bloss eincn medialen Auswuchs der rudimentar gc- wordenen Ringfurche dar und dient vielleicht lediglicb zur Mesodermbildung, indem die Entodermanlagen moglicherwcise (wie es Graber vermutbet) von dcn complementiiren Late- raleinstiilpungen berrühren. Bei gewissen Insekten entspricht also die Primitivrinne dem ganzen Blastopor, bei anderen aber nur einem Theile desselben. Indem ich also die Primitivrinne und die lateralen Einstiilpungen für Blastoporrudi- rnente halte und das Mescnteronepithel nicht von Dotterzellen ableite, stelle ich die Be- deutung der primaren Dotterzellen als Entodcrm der Insekten entschieden in Abrede. Einige Autoren, die das Mesenteronepithel ebenfalls nicht von Dotterzellen, sondern vom inneren Keimblatte ableitcn, halten es jcdoch für moglich, die Dotterzellen als Entoderm- elementc zu betrachten. So verfahrt z. B. Wheelcr (166), der die von Tichomirow in die Insektenembryologio cingefiihrteUnterschcidung von «primarem» und «secundarem» Ento- derm, wie ich glaube, etwas unrichtig anwendet. Tichomirow war ganz conséquent, indem er die Dotterzellen deshalb als primares Entoderm ansah, weil er von denselben das defini- tive Entoderm, d. h. das Mesenteronepithel ableitete. Nach Wheeler sollen aber die grossen Dotterzellen zum Mesenteronepithel in keiner genetischen Beziehung stehen und das letztere ganz unabhfingig von ihnen entstehen. Er schlfigt eine neue Hypothèse vor, indem er an- nimmt, dass bei der Furchung des Insckteneies ursprünglich sammtliche Furchungsprodukte zur Eioberflache aufstiegen und in spateren Entwicklungsstadien ein Theil der Zellen wie- der in den Dotter wanderte, um für das Mesenteronepithel Material zu liefern ; infolge der Yerkürzung der Ontogenie kam es aber dahin, dass ein Theil der Zellen von Anfang an im Dotter blieb,so dass Spuren der urspriinglichen Wanderung der Blastodermelemente und ihrer Derivate in den Dotter bloss in der zufalligen Migration einzelner Elemente des secundiiren Entoderms sich erhalten haben. Oline midi auf eine Kritik dieser etwas geschraubten Hypothèse einzulassen, muss ich nur bemerken, dass Wheeler also eigentlich sammtliche Dotterzellen Die Embryonalentwicklung von Phyllodromia (Blatta) germanica. 79 für secundar hait, wahrcnd ich gar keinen Grund für die Annahme finde, dass jernals sammt,- liclie Furchungsprodukte auf die Oberflache des Eies wanderten, und es für unentbehrlich halte, zwischen deu primaren und secundaren Dotterzellen zu untersclieiden. Schimkc- witsch spricht in seinen Arheitcn (216) den Gedanken aus, dass die Dotterzellen, vvenn sie aucli kein definitives Entoderm lieferten, doch für priraiires Entoderm gelten raüssten, da sie «bei Scorpio, bei Oniscus, wo dieselben am Auf bau des Mittcldarmepithels nicht theil- nehmen, doch von der gemcinsamen Entomesodermanlage herstammen». Allein der Kern- punkt der streitigen Frage liegt eben darin, ob die Dotterzellen priraâr, d. h. vom Blasto- dcrm und seinen Derivaten unabhangig, oder aber, wie bei Scorpio und Oniscus , secundar sind. Oben habe ich schon Gelegenheit gehabt, darauf hinzuweisen, dass es sehr lcicht witre, die verschiedenen Ansichten über die Bildung des definitiven Entoderms der Insekten in Ein- klaug zu bringen, wenn die Herstammung der Dotterzellen vom Blastoderm oder von den Keimblattern ausser Zweifel stande. Bleiben aber die Dotterzellen von Anfang an innerhalb des Dottc und nehmen dabei an der Bildung des Mesenteronepithels keinen Anthcil, — so sehe ich gar keinen Grund, dieselben als Entodermeletnente aufzufassen. Sind aber die (priiniiren) Dotterzellen kein Entoderm, so ist doch ihr Verhaltniss zu den Keimblattern in irgend einer Weise zu bestimmen. Beiin Erortern dieser Frage ist frei- lich sowohl das Schicksal, als auch die Function der Dotterzellen nicht aus dem Auge zu lassen. Hier gehen die Meinungen der Autoren weit auseinander. Wahrend die Einen die Dotterzellen für embryonale Phagocyten (Yitellophagen nach Graber) ansehen (Kowa- levsky, Graber, Heider u. A.), halten Andere es für môglich, dass dieselben auch an der Gewebebildung theilnehmen, d. h. Fettkôrper und Blut erzeugen (Tichomirow, Will). Für Phyllodromia germanica halte ich die Bildung des Fettkôrpers, der Blutzellen und sogar der Geschlechtsdrüsen aus den Dotterzellen für sehr wahrscheinlich. Nehmen sie aber auch gar keinen Autheil am Aufbau der Gewebe, zu welchem Keimblattc sollen sic denn gehoren? Indem Heider bei der Erôrterung dieser Frage es für sehr schwierig hait, die An- gehôrigkeit der Dotterzellen zu irgend einem Keimblatte zu bestimmen, neigt er sich jcdoch zu dem Gedanken, in denselben Mesodermderivate zu selien. «Dann kônnten, sagt er, die Dotter- zellen gleichsam als frühzeitig vom übrigen Keim sich trennende Blutkorperchen aufgefasst werden, was sowohl mit ihrer Bedeutung als Phagocyten im Einklang stünde, aïs auch die Môglichkcit offen liesse, dass sie sich bei einzelnen Formcn (z. B. den Lepidopteren) wieder — wie behauptet wird — zu Blutkorperchen zurückverwandeln». Hicrzu muss ich wieder be- raerken, dass eine solche Bedeutung bloss secundaren Dotterzellen beigegeben werden kann, für die primaren Dotterzellen aber, die schon vor der Blastodermbildung im Dotter liegen und daselbst his zum Ende der Embryonalentwicklung bleiben, gar nicht einzusehen ist, wie dieselben als frühzeitig von dem übrigen Keim sich trennende Blutkorperchen aufgefasst werden kônnten. l^ei der Erôrterung der uns iuteressirendeu Frage müssen wir auch den Ursprung, so- wie die Bedeutung der Dotterzellen bei den übrigen Arthropoden, d. h. bei Crustaceen, 80 N. Cholodkowsk y, Arachnoideen und Myriopoden in Betracht ziehen. Icli will hier niclit aile hierher gehôrigen Litteratur-Angaben aufzâhlen, um so weniger, als dies schon von Seiten Schimkewitsch’s (210) ziemlich ausfülirlich geschehen ist. Ich môchte nur bemerken, dass der Vergleich die- ser Angaben mit dem, was wir in der Litteratur der Insektenembryologie finden, die Ent- scheidung der Frage von der Bedeutung der Dotterzellen gar niclit erleichtert. Wir be- gegnen nâmlich wieder derselben Verschiedenheit der Ansichten, indem gewisse Autoren die Dotterzellen vom Blastoderm ableiten, wahrend Andere dieselben fiir von Anfang an inner- halb des Dotters bleibende Furchungsprodukte halten. Mi r personlich scheint es, dass die primiiren Dotterzellen zu keinem Keimblatte, d. h. weder zum Mesoderm, noch zum Entoderm, geschweige denn zum Ectoderin ge- lioren. Zum Mesoderm konnen sie deslialb niclit geziihlt werdcn, weil sie schon vor der Blastodermbildung da sind. Zum Entoderm lassen sie sich ebenfalls nicht ziihlen, da es durchaus nicht bewiesen ist, dass dieselben dem Mesenteronepithel Ursprung geben. Fiir die Insekten ist ihre Theilnahme an der Bildung des defiuitiven Entoderms so gut wie ganz widcrlcgt, fiir die Myriopoden ist sie iiusserst zweifelhaft; was aber die Arachnoideen be- trifft, wo das Mitteldarmepitliel in der Tliat von Dotterzellen gebildet zu werden scheint, so erklàrt sich dieser scheinbare Widerspruch einfach dadurch , dass hier die Dotterzellen hoclist wahrscheinlich secundâr sind und also den primiiren Dotterzellen der Insekten nicht entsprechen. Die neueren Autoren, die sich mit der Embryologie der Araneinen beschiiftigt liaben (215, 201, 205), stimmen in der Frage von der Herkunft der Dotterzellen nicht iiberein. Wahrend nâmlich Schimkewitsch annimmt, dass die Dotterzellen von Anfang an ira Dotter bleiben, behauptet Morin, der gerade die jüngsten Entwicklungsstadien be- sonders sorgfâltig untersucht liât, dass aile Furchungsprodukte zur Eioberfliiche aufsteigen. Locy liisst diese Frage unentschieden. Existirt also bei den Spinnen in der That ein Blasto- porrudiment (Schimkewitsch) oder koramt bei denselben einc concentrirtc Immigration vor (Morin)? Ich personlich halte die Ausicht Morin’s fiir mehr wahrscheinlich und also die Dotterzellen der Araneinen fiir secundiir. In diesem Falle lassen sich damit aucli die An- gaben von Kowalevsky und Schulgin (196) in Einklang bringen. Was die Myriopoden anbelangt, so sind die Ivenntnisse liber ihre Embryonalcntwicklung noch redit unvoll- stilndig. Die am ineisten ausfiihrliche Arbeit über die Entwicklung dieser Thiere stammt von Sograf (22). Der Verfasser beschreibt die Bildung des Mesenteronepithels von Geophilus aus dem Nahrungsdotter, wobei die Kerne kiinftiger Entodermzellen zeitweilig unsichtbar werden und erst zur Zeit, wenn der Mitteldarm schon von Epithel ausge- kleidet ist, wieder auftauchen sollen. Den Zusammenhang der Dotterzellenkernc mit den Kernen der Mesenteronepithelzellen liât Sograf nicht verfolgen konnen. Ziehen wir noch in Betracht, dass bei Geoplnlus nacli Sograf eine Primitivrinne existirt, so wird, auf Grund der oben angefiihi tcn Auseinandersetzungen, die Bildung des Mitteldarmepithels auf Kosten der (primaren) Dotterzellen âusserst unwahrscheinlich. Ich kann die Vermuthung nicht unterdriicken, dass bei Chilopoden die Keimblatterbildung ahnlich der der Insekten verlauft Die Embryonalentwicklung von Phyllodromia (Blatta) germanica. 81 und dass die Primitivrinne (falls dieselbe wirklich ausgeprâgt ist) an der Bildung des inneren Keimblattes einen viel grôsseren Antheil riimrnt, als wie es Sograf beschreibt. Nach Heathcote (185), der die Embryonalentwicklung von Juins studirt liât, vollzieht sich die Furchung ganz âlinlich wie bei den Insekten, die Dotterzellen bleiben im Dotter und geben dem Mesodenn sovvohl, als dem Entoderm den Ursprung. Seine Abbildungen scheinen mir jedocli gar nicht itberzeugend zu sein; so lassen seine Fig. 9a und 20a (185) eher schliessen, dass das Mesodenn vom Blastoderin herstammt; auch die die Bildung des Mittel- darmes aus zerstreuten Dotterzellen veranschaulichenden Zeichnungen sind, meiner Ansicht, nach, wenig geeignct, ein Yertrauen einzuflôssen. Ueber Entwicklung anderer Myriopoden ist noch sehr Weniges bekannt geworden; ich iuuss nur darauf hinweisen, dass Metschni- koff fiir die Chilognatlia eine totale Eifurchung beschreibt. Ueberhaupt scheint die Embryo- logie der Myriopoden einer vôlligen Umarbeitung zu bedürfen. Ich halte es also fiir unmôglich, die primâren Dotterzellen zu irgend einem der drei Keimblâtter zu zâhlen. Ist aber eine solche Zuzâhlung iiberhaupt nothwendig? Ist es be- wiesen, dass in allen Fâllen sâmmtlichc Furchungsprodukte des Eies zu Bestandtheilen der Keimblâtter werden, so dass die Gewebe immer von einem der drei Keimblâtter her- stammen? Der erste, der diese Fragc im negativen Sinne zu beantworten gewagt bat, war His, der seine Parablast-Theorie 1868 verôffentlichte. Wie bekannt, bat His anfânglich den Gedanken vertheidigt, dass der coraplicirte Organismus aus zwei Anlagen entstehen soll, namlich erstens aus den Furchungsprodukten des Eies, die die drei Keimblâtter liefern, und zweitens aus Zellen, die in das Ei von aussen (seitens des folliculâren Epithels) ein- dringen. Die erste Alliage nennt er den Archiblast, die zweite — den I’arablast, und leitet vom Parablast die Blutzellen, das Gefâssendothel und das Bindegewcbe ab, wâhrend aus dem Archiblast aile übrigen Gewebe entstehen sollen. In dieser Form bat die His’sche Lchrc wenig Erfolg gehabt, wie es bei der schnellen Entwicklung der Zellentheorie und der vcr- gleichenden Embryologie auch nicht arnlers sein konnte. Andererseits haben sich aber Thatsachen angehâuft, die zu zeigen schienen, dass es nicht immer leiclit ist, die Gewebe und Organe auf dieses oder jenes Keimblatt zurückzuführen. Es liât sich das Bediirfniss herausgestellt, noch eine complementâre , von den typischen Keimblâttern unabhàngige, wenn auch immer auf die Furchungsprodukte des Eies zuriickfiihrbare Bildungsquelle an- zunehmen. Dieses Bediirfniss liât einerseits in der bekannten Mesenchymtheorie der Ge- briider Hertwig, andererseits aber in dem Erscheinen einer merkwiirdigen Arbeit von Waldeyer «Archiblast und Parablast» (224) iliren Ausdruck gefunden. Indem ich die Mesen- chymtheorie beiseite lasse, wende ich midi nun zur Arbeit Waldeyer’s. Nach diesem Autor entsteht der ganze Embryo ausschliesslich aus Furchungsprodukten der einzigen Ei- zelle und die von Dis anfânglich nngcnommenc «rein miittcrliche Mitgift» spielt hier so gut wie keine Rolle, was iibrigens auch His in seinen spâteren Arbeiten (187), wenn auch etwas abweichend, zugegeben liât. Dabei nimmt aber Waldeyer fiir Blnt. und Binde- Mémoires de l'Acad. Imp. d. sc. VII Série. 11 82 N. Cholodkowskï, gewebe eine besonderc Bildungsquelle an, wclche or, den drei «archiblastischen» Keimblâttern gegenüber als Parablast bezeichnet. Dieser Parablast bildet sicli bei der Entwicklung uicht nur der meroblastiscben, sondera ancli der holoblastischen Eier. In den mcroblastischen Eiern wird die Furchung durch die grosse Menge des Nahrungsdotters bedeutend ver- zôgert, wobei eine Anzalil von Zellen, die lediglich aus Bildungsdotter bestehen, die Keim- blatter bilden, wâhrend die iibrigen Furcluingskerne ira Nabrungsdotter bleiben und den Parablast darstellen. Hierber gehoren die im Nabrungsdotter zerstreuten Kerne der Selacbier, Teleostier, Reptilien, Vôgel, Arthropoden u. s. w. Was die holoblastischen Eier anlangt, so ist in denselben der Parablast nicht so scharf vom Archiblast geschieden. «Auch bei den holoblastischen Eiern, sagt Waldeyer, rauss es immer eine Auzahl Furchungs- zellen geben, welclie eine unverhftltnissmâssig grosse Portion Nabrungsdotter enthalten und, so zu sagen, mit ihrem Theilungsprocessc nocb niclit ganz fertig sind. Diejenigen Zellen nun, welche zur Gewebebildung reif sind, ordnen sicli alsbald in die primüren Keimblâtter ein und liefern, ganz wie bei den meroblastiscben Eiern, den Archiblast; die eben be- zeichneten, nocb niclit fertigen, mit Nabrungsdotter überladenen Formen schnüren nun nocb spâter kernhaltige Protoplasmastücke ab , welche den Parablast liefern. Ist, wie wahr- scheinlicb beim Aniphioxus und den Sâugethieren, der Nabrungsdotter nicht zu reichlich vertreten, so kônnen diese spiiter reifenden Zellen mit ihrer ganzen Masse in die Parablast- bildung eintreten, d. b. auch die nacli wiederholten Abschniirungen, resp. ungleichen Tliei- lungen, bleibenden Reste sind noch lebendige Zellen und zur Gewebebildung fâhig. Ist aber, wie z. B. bei den Amphibien, in den noch unfertigen nahrungsdotterreicheu Elementen zu viel Dotter vorhanden, so wird, nach Aussonderung des zu Parablastzellen werdenden Protoplasmas, der nahrungsdotterhaltige ltest zu weiterer formativer Verwendung untaug- lich und kann nur als Nahrungsraaterial dienen». Indem also die Parablast-Theoric Waldeyer’s sich von der gleichnamigen His’schen Lehre dadurch unterscbeidet, dass Waldeyer den Parablast sowold, als den Archiblast von Furchungsprodukten der Eizelle ableitet, stirnmt jedoch Waldeyer in der Herleitung des Blutes und der Bindesubstanzen von besonderer, von den Keimblâttern unabhângiger All- iage, die als Parablast bezeicbnet wird, mit His iiberein. Halten wir also den Fettkôrper der Arthropoden flir eine Art Bindegevvebe, so stellcn die Dotterzellen der Insektcn nacli Waldeyer’s Théorie den typischen Parablast dar. Es ist hier nicht der Ort, eine cingehende Kritik der Parablasttheorie und der hierber gehorigen Angaben verschiedener Forscher folgen zu lassen; diese Frage ist so complicirt und intéressant, dass ich die Absicht habe, dieselbe in einer besonderen Schrift zu bearbei- ten. Hier will ich nur bemerken, dass eszurZeit sehr scliwer zu bestiinmen ist, welche Ge- webe vom Parablast entspringen und welche Bedeutung diesem, so zu sagen, complemen- târen Keimblatte überhaupt zuzuschreiben ist. Wâhrend die einen Forscher, wie His, Rauber u. A. vom Parablast die Bindesubstanzen und Blutzellen herleiten, lassen andere (Goette, Romiti u. A.) von demselben lediglich oder gar ausschliesslich das Blut eut- Die Embe.yonalentwicki.ung von Phyllodromia (Blatta) geemanioa. 83 stehen; einige Autorcn fiigen noch liinzu (Kupffer, Hensch u. A.), dass der Parablast auch zur Erg&nzung des Mitteldarmepitliels dienen kann. Ei ne der letztgenannten ahnliche Auffassung wurde ancli auf Gliedertliiere angewendet.; so bezeichnet Sograf als Parablast die Gesammtlieit derjenigen Elemente, die dem Blut, dem Fettkorper mid thcilweise auch dera definitiven Entoderm Ursprung geben. Waldeyer bemerkt ebenfalls, dass er keine Scbwierigkeit dariu sieht, «zuzulassen, dass dasselbe protoplasmatisclie Material, welches die Parablastzellen erzeugt, aucb dem Hypoblasten einen Zuwachs liefern konne». Mir schcint es aber theoretisch wenig plausibel, die Bildung des Mitteldarmepitliels aus zwei so verschiedenen Quelle», wie die votn Blastoderm herstammenden Entodermzelleu einerseits, und die undiffereuzirten Parablastzellen andererseits, — anzunehmen. Lassen sich die An- gaben von Rückert (213), Kupffer (198) und anderen die Theilnahme der Dotter- zellen (Merocyten) an der Bildung des Darmepitliels bescbreibeuden Forscbern niclit viel- leiclit in derselben Weise erklâren, wie diejenigen der Autoren, welclie die primaren Dotter- zellen als das Entoderm der Insekten ansehen, d. h. wurde niclit die Wanderung der parablastiscben Zellen in die Leibesliôlile für Einordnen derselben in das Darmepitliel ge- halten? Was den «Parablast» der Myriapodcn (nacb Sograf) betrifft, so unterscbeidet, sicli dieser «Parablast» in keiner Weise von dem Tic boni irow’schen «primaren Entoderm», wie aucb iiberhaupt in der citirten Arbeit von Sograf ein starker Einfluss der Arbeit Ticlio- mirow’s iiber die Embryologie des Seidenspinners sich fiihleu lâsst. Einige Forsclier schrei- ben dem Parablaste gar keine inorphologische Rolle zu, wobl aber eine physiologische, indem sie die Parablastzellen zur Verdauung des Dotters dienen lassen (Hoffmann, Strahl 188, 222). Aehnliehe Bedeutung vvird von Kowalevsky, Heider, Graber (84, G6, 53) aucb den Dotterzellen der Insekten zugeschrieben; aucb icb huldigte dieser Ansicht (27), bis mich meine Beobacbtungen iiber die Entwicklung von Phyllodromia die Ricbtigkeit dieser Auffassung anzuzweifeln bewogen haben. Wir sehen also, dass die Bedeutung des Parablastes von den Forscbern in sehr ver- scbiedener Weise bestimmt wird. Welclie aber seine Bedeutung aucb sein mag, ist es jedcn- falls kaum môglich, die Existenz des Parablastes fiberbaupt anzuzweifeln, wenn wir unter Parablast samnitlicbe sich den drei typischen Keimblîlttern (dem Ecto-, Meso- und Entoderm) niclit, einordnenden Furcbungsprodukte der Eizelle verstelien. Wir haben gesehen, dass die primaren Dotterzellen der Insekten keinem der drei Keimbliitter zuzurechnen sind; welclie ilire Rolle in der Entwicklung dieser Thiere sein mag, stellen sie jcdenfalls eine Suinrae von Furchungsprodukten dar, die niclit zu Keim- blftttern gelioren. Pis ist sehr wahrscheinlicli, dass aucb die Dotterzellen (rcsp. Dotterkerne) anderer Thiere (Fisclie, Reptilien, Yogel, Cephalopoden) den Parablast darstellen. Ausser den Dotterzellen giebt es aber bei gewissen Thieren nocb andere entschieden niclit zu Keim- bliittern gehôrende Furcbungsprodukte, die also ebenfalls als Parablastzellen anzusehen sind, und die am Aufbau der wicbtigsten Organe des Tkierkôrpers theilnelimen. Icb sprecbe von den sogenannten Polzellen, die bei gewissen Insekten nocli vor der Bildung der Keim- n* 84 N. Cholodkowsky, bliitter oder sogar vor der Blastodermbildung auftreten (106, 136) und zur Bildung der Ge- schlechtsorgane dienen. Nehraen wir an, dass bei denjenigen Insekten, wo die Geschlechts- zellen sicli nicht vor der Bildung der Keimblàtter ditïerenziren, die Sexualdrüsen von den Dotterzellen herstammen (was ich für sehr wahrscheinlich halte), so wird der auf den ersten Blick so scharfe Unterschied in der Bildung der Geschlechtsorgane bei verschiedenen In- sekten gar nicht so gross, da die Geschlechtszellen in solchem Falle überhaupt bei allen Insekten parablastischen Ursprungs sind. Der Gedanke , dass die Keimzellen eigentlich nicht zu den Keimblattern gehüren, ist nicht neu: er war schon von Jager (190), M. Nus- baum (208), in neuester Zeit, von besonderen Gesichtspunkten aus, von Kleinenberg (193) und Ed. Meyer (204) vertheidigt worden. Diese Hypothèse ist sebr anziehend, da nacb neueren theoretischen Yorstellungen liber die Vererbung in den Geschlechtszellen eine nicht specialisirte Substanz bestehen soll, welche eben zur erblichen Uebertragung aller Eigenschaften des Organismus fâhig ist. Leider sind die Kenntnisse liber die Herkunft der Geschlechtszellen iiusserst unvollstândig, so dass sich zur Zeit nicht bestimmen lasst, in wie weit im Thierreicbe eine frllhe, von Keimblattern unabliîingige Differenzirung der Geschlechtszellen verbreitet ist. Jedenfalls unterliegt es aber keinem Zweifel, dass in vielen Fiillen dieselben nicht vom Parablast, sondern von einem der Kehnbliitter Ursprung nehmen. So entstehen z. B. die Geschlechtszellen bei Sagitta vom Entoderm (vor der Bildung des Mesoderms), bei Coelenteraten vom Ecto- und Entoderm. Für uns ist es aber wichtig, dass wenigstens in gewissen Fiillen die Geschlechtszellen nicht von Keimblattern herrühren, son- dern parablastischen Ursprungs sind. Auf Grund der obigen Betrachtungen erlaube ich mir meine Auffassung des Parablasts in folgenden Thesen kurz darzulegen: 1. Festgestellte Thatsachen berechtigen uns zur Annahme, dass bei Furchung gevvisser Eier Zellen oder Kerne sich bilden , die sich nicht den Keimblattern einordnen. Die Ge- sammtheit, dieser Eleraente lâsst sich als Parablast bezeichnen. 2. Der Parablast besteht aus nicht specialisirten Zellen (resp. Kernen) und kann bei verschiedenen Thieren von verschiedener Bedeutung sein. Bei einigen Thieren giebt er z. B. den Geschlechtszellen den Ursprung, bei andcren bildet sich aus deraselben Elut oder Bindesul)stanz, oder aber die Parablastzellen dienen zur Verdauung des Nahrungsdotters. 3. Es ist gar nicht nüthig den Parablast bei allen Thieren oder gar bei allen mit Blut und Bindegewebe versehenen Thieren anzunehmen, wie es Waldeyer thut. Es unterliegt keinem Zweifel, dass diejenigen Gewebe, die bei gewissen Thieren wahrscheinlich para- blastischen Ursprungs sind, bei anderen Thierformen von Keimblattern herrühren künnen. Die Annahme eines Parablasts in holoblastischen, ungefahr regelmassig sich furchenden Eiern ( Sagitta , Amphioxus ) scheint mir ganz willkührlich zu sein, und ich sehe keinen. Grund den Parablast z. B. bei Amphioxus anzunehmen, wo saramtliche Furchungsprodukte im Gastrulastadium unzweifelhafte Bestandtheile des Ectoderms oder Entoderms sind und wo der erwachsene Organismus docli Blut und Bindegewebe besitzt. Die Embryon a lent wickeu ng von Phyllodromia (Blatta) germanica. 85 4. Parablast, als Rückstand von dem Furchungsprocesse, scheint bloss in nahrungs- dotterreichen Eiern mit verzogerter Furchung, vorzugsweise in meroblastischen Eiern zu existiren. 5. Als Parablastderivate erscheinen wohl vorzugsweise solche Zellen oder Gewebe, die entweder weuig specialisirt sein müssen (z. B. die Polzellen der Cecidomyiden), oder einer weitgehenden Specialisirung nicht bedürfen, da sie lediglich zur Ernahrung dienen (Fettkorper) oder den Nabrnngsdotter verdauen (Dotterzellen). Auf diese Thesen mich stützend, balte ich also die primaren Dotterzellen der Insekteu fur Parablast und das Entwicklungsstadium des Insekteneies nach Vollendung der Blasto- dermbildung — fur das Blastula-Stadium. Nachdem ich die Frage über den Parablast der Insekteu erürtert liabe, will ich hier nocli kurz darauf hinweisen, dass die Anuahme der Parablasttheorie zu einiger Einschrân- kung der Autfassung der Keimblâtter als bestimmter Primitivorgane führt. In Bezug auf Mesoderm stimmten die Embryologen bekanntlich zu keiner Zeit in der Frage über seine Her- kunft und Bedeutung übereiu: die Einen leiteten dasselbe vom Ectoderm, die Anderen voin Entoderm ab; auch die Rolle des Mesoderms wurde von verschiedenen Autoren sehr verschie- den beurtheilt. Das Eine unterliegt wohl keinem Zweifel, namlich dass das Mesoderm im Ver- gleich mit dem Ecto- und Entoderm etwas Secundares darstellt und bei gewissen Thieren (Coelenteraten) auch felilen kann. Eskann also nicht Wunder nehmen, dass Kleinenberg und seine Anhanger überhaupt die Existenz des Mesoderms als eines selbststandigen Keimblattes in Abrede stellen. Von der completen Homologie des Mesoderms im Thierreiche, wie dieselbe z. B. Rabe festzustellen sucht, kann, meiuer Ausicht nach, kaum die Rede sein. Ist aber die Bedeutung des Mesoderms vollkommen unbestimmt, so stellt die allgemeine Homologie der beiden primaren Keimblâtter (des Ecto- und Entoderms) ein fast von allen Forschern an- genommenes Dogma dar. Und doch scheinen einige ïhatsachen, wie z. B. die Existenz des Parablasts, auch das allgemeine Walten dieses Dogma’s etwas zu beschriinken. In der That, — nehmen diejenigen Zellen oder Gewebe, die in einern Falle vom Ectoderm ent- springen, in anderen Fallen vom Entoderm oder vom Parablast ihren Ursprung (wie es z. B. fiir die Geschlechtszellen der Fall ist), so ist offenbar sogar die Bedeutung der prima- ren Keimblâtter nicht ganz bestiindig und nicht ganz bestimmt. Mit diesen Worten will ich gar nicht die theoretische Wichtigkeit des Dogma’s der Homologie der primaren Keim- blàtter oder ihre Bedeutung als der primitiven Organe vermindern, mochte aber nur darauf hinweisen, dass auch diese Bedeutung keine absolute ist. 86 N. Cholodkowsky, § 3. Zur Morphologie und Phylogénie der Tnsekten. Die vergleichendo Anatomie wii'd sich melir und raehr darauf beschrànkon müsaou, die Problème auf- zuwerfen, w&hrend die exakte Fassnng und Lôaung derselben Sache der Entwioklnngsgoschichte ist. Kleinenberg. Unter den fur pliylogenetische Schlussfolgerungen wichtigen embryologischen Erschei- nungen ist die Gliederung des Keimstreifens gcvviss von hervorragender Bedeutung. Daher wird es hier wohl am Orte sein, die Frage über die Zabi der Keimstreifsegmente und der paarigen Anhange derselben zu erôrtern. Die von Ayers, Graber und Nusbauin be- obachtete sogenannte «priraüre Segmentation» werde ich beiseite lassen, erstens weil dieselbe nocli selir wenig. untersucht worden ist, zweitens aber weil ich zweifle, dass diese priiniire Segmentation von hoher phylogenetischer Bedeutung wftre. Es ist nfimlich leicht môglich, dass die friihe Theilung des Keimstreifens in vier Abschnittc durch iihnliche Ursachen her- vorgerufen wird, wie das frühe Auftreten der bilateralen Symmetrie bei Wirbelthieren und Arthropoden oder der Schale bei Mollusken, d. h. durch Riickwirkung der definitiven Ge- stalt des Thieres auf die Form des Embryos. Es soll noch hinzugefügt werden , dass Metschnikow bereits 1870 eine âhnliche primare Segmentirung bei Scorpio beschrieben bat, wo der Iveimstreif sich zuerst in drei grosse Abschnitte theilt. Die Gesammtzahl der Segmente des Keimstreifens vonlnsekten wird von den Autoren als 16 — 18 bestimmt und soll jedcnfalls nicht über 18 sein. Das vorderste, Antennen tragende Segment wird allgemein fur prüoral gehalten, wahrend die iibrigen den prim&ren Rumpf bilden sollen; von diesen gehôren die drei vordersten dem Kopfe, das 4. — 6. Rumpfsegment — der Brust und das 7. — 17. dem Abdomen. Das letzte (elfte) abdominale Segment gilt nicht für den übrigen metameren vollkommen homolog und wird als «Endsegment» be- zeichnet. Entsprechend dieser zur Zeit herrschenden Auffassung des Insektenkeimstreifens wird aucli die raorphologische Bedeutung seiner Anhange und ihre Homologie mit Extre- mitàten anderer Gliederthiere beurtheilt. Dabei wird die Homologie des Vorderendes vom Embryo bei allen Gliederthieren angenommen; von der Homologie des Hinterendes kann keine Rede sein, da die Zabi der Rumpfsegmente bei verschiedenen Gliederthieren eine sehr wechselnde ist. Beim Aufstellen von Homologien der Korpertheile und der Extremitâten ist die Frage von der Bedeutung der vordersten Kopfanhange besonders wichtig, da gerade auf Grand der Auffassung dieser Anhange Versuche gemacht worden sind, den Typus der Arthropoden in zwei, drei oder vier Subtypen zu theilen. Bei der Beurtheilung der morphologischen Be- deutung der Anhange wird auch — wohl mit Redit — die Innervation derselben in Betracht gezogen. Hier will ich die Versuche der Homologisirung der Kopfanhange bei Arthropoden nicht aufzühlen, da mich dies zu weit ftihrcn würde; es genügt auf die von der Mehrzahl der Autoren als Dogmata angenommenen Grundprincipien dieser Homologien hinzuweisen. Die Embryonalentwickeung von Phyelodromia (Blatta) germanica. 87 Es gilt nâmlich fiir fcstgestellt, dass 1) dcr Kopf der Insekten aus vier Metamcren besteht, 2) die Füliler der Tracheaten, zum Theil auf Gruiid ilirer Innervation aus dem Ober- schlundganglion, als priiorale Anhànge zu betrachten sind, 3) die Cheliceren der Arachnoi- deen (die früher fur Horaologa der Insektenfühler galten) den Mandibeln der Insekten homo- log sind, da dieselben ursprtinglich aus einem postoralen, erst spater mit dem Oberschlund- ganglion verwachsenden Ganglion innervirt werden; 4) das erste (vordere) Paar der Crusta- ceen-Antennen den Insektenfühlern lioinolog ist, da dem zweiten Antennenpaare ein beson- deres ursprünglich postorales, spater mit dem Oberschlundganglion verschmelzendes Gan- glienpaar cntspriclit. In letzter Zeit sind cinigc liocliwichtige Thatsachen bekannt geworden, die, meiner Ansicht nacli , die Richtigkeit der obigen Auffassung der Kopfextremitaten der Insekten sehr zvveifelbaft machen. Im Kapitel IV (S. 43) liabe icli schon erwahnt, dass bereits Tichomirow (144) die Vermuthung ausgesproclien bat, dass der Insektenkopf vielleicht aus 6 Metameren besteht; weiter, dass Carrière fur Ghalicodoma sogar 7 embryonale Kopfsegmente annimmt und dass icli auf Grund eigener Untersuchungen nicht minder als 6 Segmente im Kopfe der Insektenembryonen anzunehmen geneigt bin. Die von Carrière mitgetheilten hôcbst interessanten Thatsachen sind leider nur zu kurz dargelegt; dabei sind seine Abbildungen etwas undeutlich und, was besonders zu bedauern, enthftlt seine Arbeit keine Querschnitte aus der Kopfregion, aus welchen ersichtlich wiire, wie sicli die vom Verfasser erwâhnten sieben Ganglienpaare zu den Kopfextremitaten verhalten. Carrière hait das Ganglion frontale fiir Nervenknoten des ersten (vordersten) Kopfsegmentes; wie schon oben gesagt, halte ich es nicht fiir moglich, die sympathischen Ganglien mit den Knoten des centralen Nervensystems zu homologisiren. Es ist weiter zu bemerken, dass nacli Car- rière das Antennensegment praoral ist, was tlbrigens mit seinen eigenen Abbildungen nicht im Einklang steht. Von priioralen Segmenten sind nach Carrière vier vorhanden, so dass bloss die Mandibeln- und Maxillen-Scgmente postoral sind. Meiner Ansicht nach wird aber die Homologie der însektenantennen mit den übrigen ventralen Extremitâten durch ihre, fiir viele Insekten vollkommen bewieseno postorale Lage sowohl, als durch das Vor- handensein eines zu den Antennen gehorigen Mesodermsomiten ausser allem Zweifel gestellt. Ich bin also genôthigt, wenigstens bis zuin Ersclieinen der ausführlicheren Arbeit von Carrière midi lediglich auf meine eigenen Beobachtungen über die Entwicklung des Kopf- nervensystemes bei Phyllodromia und auf Tichomirow’s Angaben über die cmbryonalcn Kopfextremitaten der Bombyx mori (vvelche ich durch eigene Beobachtungen an Gastropacha pini bestatigt finde) zu stützen. Aus diesen Beobachtungen erhellt, glaube ich, zur Geniige, dass wenn iiberhaupt eine Homologie zwischen den Tracheaten- und Crustaceenantennen besteht, so kônnen die Insektenfühler nur dem zweiten Paare der Crustaceenantennen ent- sprechen, da die Antennenganglien (die embryonalen Fühlerlappen) der Insekten eigentlich zum primaren Rumpfe gehoren und ebenso wie bei Crustaceen erst nachtrâglich mit den prâoralen Ganglienanlagen verschmelzen. Aus demselben Grunde halte ich auch die Cheli- 88 N, Cholod kowsky, ceren der Arachnoideen ftir homolog den Insektenfühlern. Was weitere Homologien der Mundtheile und der übrigen Extremitâten der Arthropoden anlangt, so halte ich es ftir ganz unmoglich, zur Zeit eine vergleichende Homologientabelle derselben, wie iiblich geworden ist, zu gebcn. Solche Tabellen sind, meiner Aiisielit, nach, vorzcitig, da die Frage über die Zusammensetzung des Arthropodenkopfes sich viel verwickelter erweist, als allgemein an- genommen wird. Schon die von Tichomirow, Biitschli, Carrière und mir (bei Gastro- pacha pinï) beobachtete Thatsache, dass zwisclien den Antennen und Mandibeln kleine An- hiinge liegen , genügt , uns zur Vorsicht zu malinen und mit der Homologisirung der Mundtheile von Myriopoden, Arachnoideen und Insekten, geschweige demi von Crustaceen besser etwas zu warten. Denn unsere Kenntnissc über die Myriopodenentwicklung sind noch gar zu dürftig und selbst die Embryologie der Insekten und der Spinnen bedarf einer Vervollstandigung. Unter solchen Bedingungen wiirde es allzu kühu sein, schon gegenwartig eine Homologisirung der Mundtheile der Arthropoden zu versuchen. Das Eine steht, glaube ich, fest: nâmlich dass die Antennen der Insekten und hôchst wahrschein- lich der Tracheeaten überhaupt, walire Homologa der Rurapfextremitâten sind und also den praoralen Fühlern von Peripatus nicht entsprechen. Es kann auch kaum einem Zweifel unterliegen, dass die von Kingsley begründcte Grappe Acerata (Poecilopoda und Arach- noidea) ihrem Namen nicht entspricht, da gar kein Grund vorliegt, die Cheliceren den Insektenfühlern nicht für homolog zu haltcn. Auch die von Lang vorgeschlagenc Theilung der Tracheaten in Antennata (Myriopoda und Ilexapoda) und Chelicerota (Arachnoidea) ist nicht berechtigt, da die Arachnoideen auf Grund der Entwicklung der Kopfextremitâten von den Antennaten nicht zu trennen sind. Unter anderen Anhangen des Keimstreifens der Insekten sind auch die Abdominal- anhànge sehr intéressant und ich will dieselben hier etwas eingehender besprechen. Wie wir gesehen haben (Kapitel III), besitzt der Embryo von Blatta germanica 1 1 Paare Ab- dorninalanhânge, die allem Anscheine nach den Thoraxbeinen vollkommen homolog sind. Hier liabe ich die Absicht, diejenigen Abdominalanhange zu betrachten, die lângere Zeit in der postembryonalen Entwicklung persistiren, wie die «Afterfüsse» der Raupen und Aftcr- raupen, die Abdominalanhange der Thysanuren u. s. w. » In Bezug auf die Abdominalanhange von üampodea und Machilis herrschte lange Zeit die Ansicht, dass dieselben den echten Beinen homolog seien. Bloss wenige Forscher, wie Burmeister (177) haben sich gegen diese Annahme erkliirt. In jüngster Zeit entstanden lebhafte Zweifel über die Bedeutung dieser Anhünge als Beinrudimcnte. Einige Autoren glauben nâmlich, dass dieselben nicht den Beinen, sondera den Coxalanhangen, welche auch an der Thoraxbeinen vorhanden sind, entsprechen. Ist diese ausschliesslich auf anato- mische Thatsachen sich stiitzende Meinung richtig, so müssen doch auch bei Machilis und Gampodea im Ernbryonallebcn mit Coxalanhangen versehene Abdominalbeine existiren, die spiiter verschwinden künnen, von sich bloss Coxalanhânge übrig lassend. Mit der Frage über die Abdominalanhange der Insekten liât sich Herr Dr. Haase viel beschiiftigt, der Die Embryonalentwicklong von Phyllodromia (Blatta) germanica. 89 vor kurzcr Zeit liber diesen Gegenstand eine ausfiihrliche Abhandluug publicirt bat. Die sehr intéressante Arbeit von Herrn Dr. Haase nimiut leider allzu ausscbliesslich zoogra- phische und anatomische Thatsachen in Betraclit, die vergleichende Embryologie wird aber in derselben wenig berttcksichtigt. Homologieen kônnen aber, meiner Ansicht nacb, ohuc constante Berücksichtigung der embryologischen Thatsachen gar niebt aufgestellt werden. Indem Haase z. B. die ganz streitige, weil cntwicklungsgeschichtlich nocli ïîicht unter- suchte Frage über die abdominalen Griffel von Machilis und Campodea daliin entsclieidet, dass er dicselben für Coxalanhange erklilrt, ziililt er zu derselben Kategorie auch die soge- nannten Styli der Orthopteren, indem er sich theilweise aul' meine Untersuchungen beruft, nach welchen die Styli «erst bedeutend nacli der Anlage der Beine, selbst noch der der Endraife, aus Hautpapillen entstehen». Ich muss crklâreu, dass Herr Dr. Haase weder aus meinen Abbildungen (29), noch aus meinen Pràparaten, die ihm zu Gebote standen, einen solchen Schluss ziehen konnte. Die Styli entstehen nicht aus «Hautpapillen», sonderu bestehen cbenso wie die iibrigen Extrcmititten aus Ectoderm und Mesoderm und ihre Hohle cominunicirt mit der Hohle des betreflfenden Somiten. Auch entstehen sic zvvar wohl nach den Thoraxbeinen, nicht aber spiiter, als dicCerci. Hat Haase nicht vielleicht für die ersten Cerci-Anlagen die Scliwanzlappen gehalten, die spiiter verkümmern und fast gânzlich in die Bildung der Cerci übergehen, wie es schon von Tichomirow für Bombyx ntori beschrieben worden ist? Der einzige Unterschied zvvischcn den Styli und Cerci einer- und den iibrigen Bauchanhâugen andererseits besteht darin, dass die letzteren bald verschwinden, wahrend die ersteren in der postembryonalen Entwicklung persistiren. Ich zweifle also nicht, dass die Styli bei Phyllodromia (und hochst wahrschcinlich bei allen Orthopteren) echte Bein- rudimente sind, und, falls die Ansicht von Haase über die Bedeutuug der Abdominalgriffel von Machilis und Campodea als Coxalanhange richtig ist, den letzteren nicht entsprechen. In Betreff der Cerci liegen zwar einige Zweifel vor, die aber vielleicht mehr scheinbarer Natur sind. So tragt das letzte (10.) Bauchscgment von Machilis drei einander ahnliche, lange, gegliederte Anhange. Entsprechen die zwei seitlichen Anhânge den Cerci der Orthop- teren, was schwcrlich zu bezweifeln ist, — wohiu gehürt daim der dritte mittlere Anliang? Haase spricht die Vermuthung aus, dass derselbc niclits Anderes, als cin sehr verlângertes secundar gegliedertes Endsegraent (Afterdeckstück) darstellt. Diese Erklârung ist sehr plausibel. Dass die Segmente des Insektenkôrpers secundare (obcrtlachliche) Gliederung zeigen kônnen, beweisen am besten gewisse Insektenlarven, wie z. B. die von Ghardiophorus , welche 2G scheinbare Segmente (hinter demKopfe) zeigt, die von Thereva, wo 17 scheinbare Abdominalringe auftreten u. s. w. (nach Per ris). Es versteht sich aber von selbst, dass das definitive Urtheil über den mittleren Endfaden von Machilis , von Ephemeriden u. s. w. erst nach der Untersuchung ihrer Embryonalentwicklung gegeben werden kann. Ein anderes sehr intéressantes Beispiel zeigt die Gattung Tridactylus Oliv. (Xya Latr.^), wo das 10. Abdomi- nalsegment zwei Paar Cerci (ventrale und dorsale) tragt. Vielleicht entsprechen hier die ventralen Cerci den bei anderen Iusekten (auch bei Phyllodromia) verkümmernden Anhângen 12 Mémoires do l'Aead. luip. d. so. VU iSerio. 90 N. Cholodkowsky, des zehnten embryonalen Bauchsegmentes , das spüter mit dem elften verschmilzt. Diese Frage ist ebenfalls durch embryologiscbe Untersuchung.zu entscheiden. . Wir sehen also, dass die augeführten Schwierigkeiten der Deutuug vou Endraifen jedenfalls melir oder weniger plausible Erklarimgen zulassen; andererseits zeigt die Entwick- lung der Cerci bei Phyllodromia so klar ihre Gleichwerthigkeit mit den Antennen und den übrigen vefltralen Extremitateu, dass ich gar keinen Grund sehe, dieselben nicht fur homolog mit den Thoraxbeinen zu halten. Jedenfalls scheint mir eiue solche Deutung der Cerci viel besser begriindet und nicht so willkührlich zu sein, wie z. B. der Vergleich mit den Furkalanhangen von Apus oder den Analfühlern der Polychaeten (Haase). Hôchst intéressant sind die Bauchanhànge von Poduren, d. b. ihre Spruuggabel und der sogenannte Ventraltubus. Haase liait die Gabel fttr den Abdominalgriffeln von Machilis gleichwerthig, also den Beinen nicht homolog. Aber schon Uljanin (147) liât gezeigt, dass die Spruuggabel der Poduren ans zwei in jeder Hinsicht beiuahnlichen Bauchanhangen entsteht, so dass ihre Homologie mit den Thoraxbeinen kaum zu bczweifeln ist. Für den Ventraltubus nimmt Haase an, dass derselbc den «Ventralsackeu» von Machilis , Scolopen- drella , Gampodca u. s. w. entspreehen soll, wobei er wieder embryologiscbe Thatsachen ausser Acht liisst: Uljanin bevvies namlich, dass der Ventraltubus aus zwei vorderen Ab- dominalanhângen sicli entwickelt, die den Thoraxbeinen ganz âhnlich und wohl obne Zweifel boinolog sind, w&hrend die Ventralsiickclien z. B. bei Scolopendrella an denselben Seg- inenten vorkommen, wo aucli Beiue vorbanden sind, also den Beinen nicht homolog sein kbnnen. Ucber die birnfôrmigen Anbange des ersten abdomiiialen Segmentes gewisser In- sektenembryoneu iiussert sicli Haase sehr unbestimmt; indem er ndmlicb ihre Homo- logie mit den Ventralsackcheu aucli für etwas zweifelhaft liait, glaubt er aber, dass die- selben eine gleicbe (respiratorisclie) Fonction besitzen und dass «es wahrscheinlich eine latente Vererbung ist, welclie diese einander so durcliaus analogen Bildungen an denselben Orten wieder cntstelien liess». Die Entwicklungsgeschiclite zeigt aber auf’s Deutlichste, dass die birnfôrmigen Anbange sicli aus typiseheu beinartigen und den Thoraxbeinen un- zweifelbaft homologeu Bildungen entwickeln, dass also von der Homologie derselben mit den Ventralsackcben der Myriopoden und Thysanuren keine Rede sein kann. Was die Fonction der birnfôrmigen Anbange betrifft, so ist sic, liôchst wahrscheinlich, dieselbe, wie aucli die des Ventraltubus der Poduren, die nacli Haase mit Hülfe dieses Organes am Glase in die Hôlie klettern (wozu sie aber aucli obne Hülfe desselben fâbig sind). Dass die birnfôrmigen Organe klebrig sind, davon bat sicb schon Rathke (132) überzeugt, nach welchem beim Her- ausnehmen der Gryllotalpue mbryoneii aus den Embryonalbüllen die «pilzhutfôrmigen Kürper» leicht abreissen und an den Hiillen liaften bleiben '). Damit stimmen aucli die neuesten Aiigaben von Wlieeler (166), Graber (54) und Nusbaum (113) iiberein. Zeigen diese Organe aber einen drüsigen Charakter, so folgt daraus noch nicht, dass sie Athmungsorgane 1) Rathke war aueli der erste, der die Faeettiruug der Oberfliiche dieser AnhâDgo beobachtet bat. Die Embryonalentwickltjng yon Phyeeot>romia (Beatta) germanica. 91 sind. Neue von Haase mit den Yentralsiickchen und dem Yentraltubus angestellte Expéri- mente beweisen, dass diese Organe im erweiterten und ausgestreckten Zustande sich mit Blnt fiillen, was besonders in feucliter und warmer Atmosphiire geschieht. Haase scbliesst daraus, dass sie Blutkiemen darstellen. Es ist nicht unmôglich, dass in gewissen Fiillen auch die birnformigen Abdominalanbiinge der Insektenembryonen der Athmungsfunction dienen künnen; ftir Blatta germanica trifft dies aber gewiss nicht zu, da hier die betreffen- den Anhiinge gar keine Hohle enthalten. Wie dem auch sein mag, die Entwicklungsge- schichte zeigt uns ganz unzvveideutig, dass die urspriingliche Gestalt dieser Anhiinge beinartig ist und also ihre primitive Fonction eine ambulatorische gewesen ist; erst spiiter ândern sie ihre Form und werden, durch enorme Entwicklung der Ectodermzellen, zu drüsigen Haftorganen; erhült sich dabei in denselben eine Hohle, so künnen sie vielleicht in ge- wissem Grade auch die Athmungsfunction übernehmen. Es ist selir intéressant diese drüsi- gen Anhânge mit den zu Spinnwarzen werdenden abdominalen Anhiingen der Spinnen zu vergleichen, wo nach den schônen Beobachtungen Morin’s (205) auf der Spitze des Anhanges eine drüsige Vertiefung (die künftige Spinndrüse) sich bildet, die den von Nusbaum (113) fur Meloë beschriebenen Vertiefungen der Abdominalanhange überaus âhnlich ist1). Ich gehe nun zur Betrachtung der iibrigen im postembryonalen Leben persistirenden Abdominalanhange über. Hierher gehôren die sogenannten Afterfiisse der Lepidopteren- und Blattwespenlarven sowohl, als auch die Bauchanhiinge andererlnsektenlarven. In der oben citirten Arbeit liât Herr Haase eine grosse Anzahl hierher gehôriger Thatsachen gesam- melt, so dass ich auf die Aufzahlung derselben verzichten kann. Ich wende rnich also direkt zu den Bauchfüssen der Raupen. Wie bekannt, liât Brauer (176) schon 1869 die Ansicht ausgesprochen, dass viel- füssige Insektenlarven als secundare, von der primâren Campodea-nriigm Larve ableitbare und auf dem Wege der Anpassung entstandene Formen zu betrachten sind. Ihm haben sich Packard (210) und Lubbock (202) angeschlossen und die von Brauer begrlindete An- sicht ist bisjetzt die herrschende. Zur Zeit, als Brauer seinen kleinen Aufsatz, der so viel Erfolg gehabt hat, publicirte, waren die Kenntnisse über die embryonale Entwicklung der Insekten nocli selir dürftig, da die bahnbrechende Arbeit Kowalevsky’s (83) erst 1871 und die Arbeit Biitschli’s (23), in der zuerst das Vorhandensein zahlreicher abdominaler Anhânge bei einem Insektenerabryo behauptet wordcn ist, erst 1870 erschienen. Dadurcb, glaube ich, erklârt sich die giinst.ige Aufnahme der Brauer’schen Hypothèse, mit welcher die embryologischen Thatsachen, wie ich zeigen werde, entschieden im Widerspruche stelien. Dass diese Hypothèse bis jetzt ihre Bedeutung fiir die Mehrzahl der Zoologen behaltcn hat und in Lehrbilchern bestandig wiederholt wird, erklârt sich, meiner Ansicht nach, durch die Diirftigkeit der betreffenden embryologischen Angaben sowohl, als auch durch die unvoll- 1) Ob hierher auch die yon Gerstaecker (181) bei Corydia beschriebenen ausstülpbaren Curunken ge- hôren, ist sehr zweifelhaft. 12* 92 N. Cholodkowsky, stündige Bekanntschaft mit einigen werthvollen Arbeiten; so ist z. B. die Arbeit Tichomi- row’s iiber Bombyx mori, weil russisch gescliriebcn, erst in den letzten Jahren den auslan- discben Gelelirten ausführlicher bekannt geworden. Obschon icb aber niclit ableugnen will, dass die Embryologie der Insekten und speciellder Lepidopteren noch einer Vervollstândigung bedarf, wage icb docli zu behaupten, dass gerade in der Frage iiber die Abdominalanhânge unsere Keuntnisse sclion befriedigend sind. Die liierher gehorigen Thatsachen wurden von Kowalevsky, Tichomirow und Graber mitgetheilt. Kowalevsky, der u. A. die Ent- wick 1 u ngsgescb i eh te des Smerinthus populi untersuchte, bildet am Keimstreifen dieses Schmet- terlings 10 Faar ganz deutliche Abdominalanhilnge ab. Tichomirow beschreibt und zeichnet ttir Bombyx mori kleine, aber «deutliche» Anhange anf allen Abdominalsegmenten, das erste ausgenoinmen; in spateren Stadien (wenn die Kopfsegmente mit einander verschmelzen) bleiben bloss die Anhange des 3.-6. und des 11. (spater mit dern 10. und 9. Segmente ver- schmelzenden) Segmentes erhalten und werden weiter entwickelt , wabrend die übrigen sich reduciren und endlich spurlos verschwinden. Graber hat Gastropacha quercifolia untersucht, bei welchem Schmetterlinge die abdominalen Anbiinge erst verhâltnissmiissig sehr spât (wenn die vier Kopfsegmente sich miteinander verschmolzen haben) und bloss an denjenigen Seg- menten erscheinen sollen, wo dieselben auch bei der Raupe vorhanden sind, so dass die Reihe der embryonalen Bauchanhange keine continuirliche ist. Daraus scbliesst Graber, sich irriger Weise auf Tichomirow berufend (der russische Text der Tichornirow’schen Arbeit war ihm offenbar unverstândlich), dass die Afterfüsse der Raupen den Tboraxbeinen nicht homolog sind und secundare Bildungen darstellen. Dabei ist er docli bereit, zuzu- geben, dass wenn in der That beim Embryo eine continuirliche Reihe von Abdominalan- hangen vorkommt, dieselben den Tboraxbeinen homolog sein sollen. Meiner Ansicht nach unterliegt es keinem Zweifel, dass das Letztere auch der Fall ist. Erstens ist nàmlich die Richtigkeit der Kowalevsky’schen Angaben wohl schwerlich anzuzweifeln, da es liochst unwahrscheinlich ist, dasseinso vorsichtiger und feiner Forscher, wie Kowalevsky, dessen Beobachtungen fast ohne Ausnahme von allen Forschern bestatigt worden sind, — in einer so einfachen Frage in Irrthum gerathen konnte. Zweitens sind auch die Angaben Ticho- mirow’s sehr ausfilhrlich und bestimmt. Graber sagt zwar, dass seine Zeichnungen «un- deutlich» sind; allein bloss die Anhange des 1 1 . Abdominalsegmentes sind auf der Tichomi- row’schen Fig. 26 undeutlicb, oder eigentlich gar nicht angegeben, wührend die übrigen Abdoininalanhange zwar schwach contourirt, aber vollkommen deutlich sind. Besonders ausführlich und genau ist aber die im Text (S. 41—42) gegebene Beschreibuug der Abdo- minalanhünge. Dazu kaun ich noch hinzufügen, dass icb auf Grund cigener Untersuchungen iiber den Keimstreif von Gastropacha pini die Tichomirow’sche Schilderung ganz be- stiitigen kann, da auch bei diesem Schmetterling in einem sehr frühen Entwicklungs- stadium eine continuirliche Reihe von sehr kleinen, aber doch deutlichen Abdominalanhün- gen zu beobachten ist und die von Tichomirow fur Bombyx mori gegebene Abbildung (Fig. 26) in allen Zügen auch fur Gastropacha pini passt. Die Embryonalentwickgung von Phyelodromia (Blatta) germanica. 93 Wàren aber in Bezug auf die iiussere Entwicklung des Lepidopterenembryo’s aus- schliesslich die von Graber publicirten Beobachtungen iiber Gastropacha quercifolia be- kannt, so würde, glaube ich, daraus noch nicht folgen, dass die Afterfüsse der Raupen «secun- diire» Bildungen sind. Worauf ware demi eine solclie Schlussfolgerung begründet: auf das spate Erscheinen der Abdominalanliiinge , oder aber auf die Thatsache , dass die Reihe derselben keine unuuterbrochene ist? Aber das spiite Auftreten an sich kann nicht als Beweis für die secundare Natur eines Organes gelten, da im Auftreten der Organe in der Embryonalentwicklung nabe verwandter Thiere sicli gar keine bestimmte Reilienfolge beobachten làsst: ein und dasselbe Organ oder Organsystem kann sich bei einern Thiere sehr früh, bei einem anderen aber sehr spât zeigen. So sind z. B. bei Apis die Stigmen- lôcher nahezu die allerersten Differenzirungen des segmentirten Keimstreifens, wahrewl bei Blatta germanica sich dieselben erst nach der begonnenen Gliederung der Extremitâten be- merken lassen. Foigt nun daraus, dass die Stigmen bei Hymenopteren primar, bei Orthop- teren aber secundâr sein sollten? Was aber die Discontinuirlichkeit der Reihe von Abdomi- nalanhàngen und ihr Auftreten bloss an denjenigen Segmenten, wo bei der Raupe Afterfüsse vorhanden sind, betrifft, — so beweist diese bisjetzt bloss an einem Schmetterlingsembryo beobachtete Thatsache an sich ebenfalls noch nicht, dass die Afterfüsse secundâr seien. An- statt die Hypothèse aufznstellen, dass die Raupen ihre Bauchanhânge in postembryonaler Entwickluug erworben hatten und das erste Auftreten dieser Organe nachtraglich in friihe (embryonale) Entwicklungsphasen zuriickverlegt worden ist, sind wir ebenso wohl berech- tigt anzunehmen, dass beim Embryo, der ursprünglicli eine continuirliche Reihe von abdo- minalen Anhangen besass, spater sich bloss diejenigen Anhànge anzulegen anfingen, die sich aucli in postembryonaler Entwicklung erhielten, dass die Unterdriickung der iibrigen Abdominalextremitaten aber aus eben derselben Ursache geschah, aus welcher beim Em- bryo anderer Insekten sâmmtliche Bauchfüsse nicht mehr angelegt werden, d. h. infolge des Nichtgebrauches. Die zweite Hypothèse ist schon a priori nicht minder wahrscheinlich, als die erste; durch die Thatsache aber, dass bei gewissen Lepidopterenerabryonen in der Tliat eine continuirliche Reihe von Abdominalbeinen vorkommt, wird sie vollkommen be- statigt und ist wohl die allein richtige. Bei Gelegenheit der Besprechung meiner Arbeit iiber die aussere Entwicklung von Blatta germanica (39) schreibt Prof. Emery u. A.: «Die Abdominalfüsse der Schmetterlingsraupen miigen sich ganz gut durch Riickschlag in der Phylogénie aus den bei anderen Insekten sonst rasch schwindenden Embryonalrudi- menten wieder entwickelt haben, und jcne Raupen dürfen mit grosser Wahrscheinlichkeit aus Gampodea-artigen primitiven Formen abgeleitet werden. Derartige Atavismus-Falle spielen wohl in der Phylogénie eine viel hedeutcndere Rolle, als gewohnlich angenommen wird. Primitive Bildungen werden aus ihren rudimentaren oder sogar latenten Anlagen durch ncue Adaptation wieder gezüchtet, und so entstehen neue Organisationsverhaltnisse, welchem mit gleichem Recht als primitive oder als secundare aufgefasst werden künnen». Ich führe hier dieses Citât an, uni darauf hinzuweisen, dass ich bereits vor Jahren die mog- 94 N. Cholodkownky, liclie (und walirscheinliche) hohe Bedeutung des Atavismus in der Ontogenie und Phylogénie hervorgehoben habe(178, 179), indem ich die hieher geliürenden Fiille mit déni Namen des «normalen periodischen Atavismus» bezeichnete. Indem ici» also mit Herrn Emery principiell die Môglichkeit für sebr wabrscheinlicb finde, dass ontogenetisch secun- dare Organe den pbylogenetiscb primâren bomolog sein kônnen, balte ich es jedocb für überfltissig und sogar für unmüglicb, diese Ansicht auf die Raupen anzuwenden. Die viel- füssigen Raupen kônnen schon darum nicbt von seclisfiissigen (CamjmlenM'Wgm) Larven abgeleitet werden, weil die letzteren in ihrer embryonalen Entwicklung selbst vielfüssig sein kônnen ( Hydrophilus u. A.). Der ganzeUnterschied zwischen den seclisfiissigen und poly- poden Insektenlarven berubt also auf dem Uinstande, dass bei jenen die Abdominalfüsse vor dem Yerlassen des Eies rückgebildet werden, bei diesen aber sich in der postembryonalen Entwicklung erhalten. Dass die vielfiissigen Larven nicbt von seclisfiissigen abgeleitet wer- den kônnen, ist aus der Embryonalentwicklung der Insekten klar; andererseits lehrt uns aber die Palàontologie, dass die altesten Insekten eine unvollstandige Métamorphosé besassen, also nach dem Yerlassen des Eies secbsfüssig waren und dass folglich aucli die sechsfüssigen Larven von polypoden nicbt abzuleiten sind. Es bleibt nun nur tibrig, was auch am natür- lichsten ist, auzunehmen, dass sowohl die hexapoden, als polypoden Larven in verschiedenen Insektenordnungen unabbilngig von einander entstanden sind. Nachdem ich die Frage von den abdominalen Extremitâten der Raupen erôrtert liabe, muss ich nocli kurz der Abdominalanbange derübrigen Insektenlarven erwflhnen. Wie oben gesagt, liât HerrDr. Haase fast aile bierber gehôrigen Beispiele in seiner neuen Arbeit(62) zusammengestellt. Leider benutzt er dabei für seine Schlussfolgerungen fast ausscbliesslich zoograpbiscbe und anatomische Tbatsachen, scbeint, dagegen die Ergebnisse der verglei- chenden Embryologie für iiberfliissig zu balten. So genügt es ihm, z. B., die Thatsache zu con- statiren, dass die abdominalen Anbânge niclit direkt in der Verlângerung der Reihe der Tliorax- beine, sondern etwas seitwarts odereinwiirts von derselben liegen, — um die Homologie dieser Anbiinge mit den Thoraxbeinen zu verwerfen. Mir scbeint aber, dass die Annabme oder Ver- werfung von llomologien in der grossen Mehrzahl der Fiille gar nicbt ohne Berücksichti- gung der Entwicklungsgescbicbte môglich ist, welclie allein uns zeigen kann, ob die be- treffenden Anbiinge aus embryonal angelegten Abdominalbeinen bervorgeben oder nicbt. Fehlen gerade die embryologischen Tbatsachen, so muss die Frage unentscbieden bleiben und aile Schlussfolgerungen sind vorzeitig. So besitzen z. B. viele Tentbredinidenlarven zahlreiche Abdominalanbange, die denjenigen der Scbmetterlingsraupen ausserst ülmlicb seben. Da nun die Embryonalentwicklung der Blattwespen, von einigen ausserst unvollstandigen Angaben Packard’s (125) abgeseben, nocli nicbt bekannt ist, so lftsst. sicli die Natur der betreffenden Anbiinge, ungeacbtet ihrer grossen Aehnlichkeit mit denen der Raupen, nicbt genau bestimmen. Sebr intéressant ist die Frage liber die morphologische Bedeutung der sogenannten Gonapopbysen, d. b. der münnlicben Copulationsorgane, Legerühren, des Stacbels der Hymenopteren u. s. w. Zu Gonapopbysen ziilile ich u. A. auch die münnlicben Appendices Die Embryon a lent wickluno von Phyllodromia (Blatta) oermanica. 95 copulatarii der Scbmetterlingc. Einige Autoren, wie Huxley und Dewitz halten die Gonapopbysen für Homologa der Beine; andere, wie Claus, wagen nicht, sich in dieser Frage mit Bestimmtheit auszusprecbcn und bemerken nur , dass die Homologie der Gonapophyseu mit den Beinen nicht bewieseu ist ; gewisse Autoren verwerfen endlicb diese Homologie entschieden (Haase). Gegen die Homologisirung der Gonapophysen mit den Beinen kônnen versehiedene Belege angeführt werden. So befinden sich z. B. bei Machilis auf den die Gonapopbysen tragenden Baucbsegmenten auch Yentralgriffel, so dass diese Segmente mit je zwei Paaren von Anhangen versehen sind. Oben haben wir ge- seheu, dass die Frage über die Bedeutung der Ventralgriffel der Tbysanureu wegen der Unkenntniss ihrer embryonalen Entwicklung nicht entschieden werden kann. Aber auch abgesehen davon spricbt die Tbatsache des Vorhandenseins von zwei Paaren von Anhangen an einem Segment an sich nocb nicht gegen die Homologisirung dieser Anhâuge mit den Beinen. Erstens haben die schônen Untersuchungen Uljaniu’s über die postembryouale Ent- wicklung der Biene (149) gezeigt , dass urspünglich einfacbe Anhange sich spater der Lange nacb spalten kônnen, wodureb zwei Paar Anhange entsteben, die aile zusammen einem Beinpaarc bomolog sein kônnen. Zweiteus, ist die Hypothèse, dass die Vcntralgriffel den Coxalanbilngen entsprechen, ricbtig, so kônnen bei Machilis die Vcntralgriffel des 8. und 9. Segmentes die vom Extremitütenstamme abgelôsten Coxalanbange darstelleu. Andere Einwànde gegen die Homologisirung der Gonapopbysen mit den Beinen beruhen auf dem spilten Auftreten der Gonapopbysen, die also «secundare» Bildungeu sein sollen. Oben liabe icb schon Gelcgeubeit gebabt, darauf binzuweisen, dass mebr oder weniger spiites Auftreten der Organe in der Entwicklung für Aufstellung von Homologien wcnig Bedeutung bat; icb biu überzeugt, dass sogar erst im postembryonalen Lebeu auftretende Organe den sehr früb auftretenden gleicbwerthig sein kônnen, da ja zwischen der embryonalen und postembryona- len Entwicklung kein principieller Unterscbied besteht. Kônnen gewisse Organe auf rein postembryouale Anpassung zurückgefübrt werden, so sind wir doch nicht verpflicbtet, aile postembryonal auftretenden Bildungeu für phylogenetisch secundar zu halten. Speciell für diejenigen Insekten, bei welchen die Entwicklung der Gonapopbysen genügend unter- suebt worden ist (z. B. für die Biene), — erweist sich die Homologie derselben mit den Beinen gèrade sehr wahrscheinlich. Bei der Biene entwickelt sich der Stacbel nacb Ulja- nin (149) aus zwei Paaren von Anhangen am Hinterende des Abdomens, wobei sich die hiuteren Anhange sehr bald der Lange nacb spalten. Nacb Biitscbli (23) sind beiin Bie- nenembryo besonders die zwei bintersten Abdomiualanbangpaare entwickelt. Auch G rassi (56) erwâbnt dieser Anhânge, obgleicb er das Vorbandensein der übrigen Abdominalextre- mitâten in Abrede stellt (gegen Bütscbli). Diese bintersten Abdominalanhânge scheineu sich nun spater stark zu reduciren, so dass sie unmittelbar vor dem Verlassen des Eies Hache Ectodermscheiben darstellen (Kowalevsky, 83). Erst nach der zweiten Hâutung der Larve fangen sie (nach Uljanin) an, weiter zu waehsen, und was besonders intéressant ist, zeigeu sie sogar eine uudeutliche Gliederung. Die Entwicklung dieser Abdominalau- 96 N. Cholodkowsky, hiinge tritt also gegen das Eude des Embryonallebens etwas zuriick, uni erst in der post- embryonalen Entwicklung weiter zu gelien. Nacb Haase konnen diese Anhànge darum den Beinen nicht liomolog sein, vveil ihre erste Alliage rein ectodermal sei. «Diese Ansicht, — sagt er, — welclie auch von Grassi vertreten zu werdeu sclieint, wurdc zucrst 1872 von Uljanin ausgesprochen, der die Entwicklung der Gonapophysen aus subcutanen Imaginal- scheiben nachwies». Diese, wie ich gleicli zeigen werde, ganz ungerechtfertigte Berufung auf Uljanin beruht wohl seitens Herrn Dr. Haase auf der Unkenntniss der russischen Sprache. Uljanin spricht, im Gegentheil, seine ticfe Ueberzeugung aus, dass die Stachel- theile den Beinen liomolog sind, und zwar dass die Stechborsten dem einen, die Quadrat- plattcn mit der Stachelrinne zusammen aber dem anderen Beinpaare entsprechen. Audi beweist Uljanin, dass die Thoraxbeine ebenfalls sicli aus subcutanen Imaginalscheiben ent- vvickeln, so dass zwischen der Entwicklungsart der Thoraxbeine und der Abdominalanhange eigentlich kein Uuterschied bestelit. Es liegt also gar kein Grund vor, den Bicnenstachel mit den Thoraxbeinen nicht fur liomolog zu lialten. Die Entwicklungsgeschiclite derBiene liefert auch sclione Belege für die Richtigkeit der von mir, wie oben gesagt, schon vor Jahrcti (178, 179) ausgesprochenen Ansicht, dass auch ontogenetiscli wirklicli secundàre Organe eben dieselbe morphologisclie und phylogene- tische Bedeutung liaben konnen, wie unzweifelhaft primare Bildungen. Die Thoraxbeine des Bienenembryo sind derartig stark entwickclt, dass sie keinem der Embryologen, die die Entwicklung der Biene untersuchten, entgangen sind. Diese Beine reduciren sicli mit der Entwicklung des Erabryo und verwandeln sich in flache ectodermale Scheiben (Kowa- levsky). Erst im Larveu- und Puppcnleben entwickelu sie sich weiter und werden zu defi- nitiven Beinen. Die Thoraxbeine der Biene sind also, ihrer Entwicklungsart nach, seeun- diir; jedoch wird es wohl Niemandemeinfallen, ihre Homologie mit den Thoraxbeinen anderer Insekten anzuzweifeln. Ebenso «secundàr» sind auch die Thoraxbeine der Borkenkafer (nach Packard’s (124) Untersuchungen, was ich durch eigene Erfahrungen bcstatigen lcann), der Flôhe (nach Balbiani, 5) und wahrscheinlich sehr vieler Insekten, deren Larveu fusslos sind. Die Kopfanhange der Musciden (Ftihler und Kiefer) fallen ebentalls im Larven- stadium der Rückbildung anheim und entwickelu sich spiiter zum zweiten Mal. Unter den iuneren Organen sind aile Theile, die im Puppenstadium durch Histolyse zerstort werden, im erwachsenen Thiere ebenfalls «secundàr». Aehnliche Processe lassen sich auch bei Crustaceen beobachten. So erscheiuen bei den Stomatopoden (bei Erichthus nach Claus) drei i hintere Thoraxbeinpaare erst am Ende des Larvenstadiums, wàlirend das 3. — 5. Paar sehr früli auftreten, um spiiter zu verkümmern und dann wieder von Neuem aufzutreten. Bezüg- lich dieser raerkwtirdigen Erscheinung schreibt Lang (1 99): «Der erste, spiiter zu nichte gemachte Anlauf zur Bildung der sâmmtlichen oder der meisten typischen Malacostraken- extremitâten, den wir hier constatireu, ist ohne Zweifel der Macht der Vererbung zuzu- schreiben. Das temporiire Verschwinden eines Theiles der Extremitàten ist hôchst wahr- scheinlich ciue Anpassungsersckeiiiung an die speciellen, von denen des erwachsenen Thieres Die Embryonaeentwickeung yon Phyleodromta (Blatta) germanica. 97 so verscliiedenen Existenzbedingungen der Larve. Wenn aber der erste frucht- und nutz- lose Anlauf im Laufe der Zeiten allmàhlich schwàcher wurde und schliesslicli ganzlich unter- blieb, so würden wir bei Loricaten und Stomatopoden ganz àhnliche Erscheinungen an- treffen, wie bei der Brachyuren- Entwicklung, wo die Ausbildung der 5 letzten Brust- segmente und ilirer Extremitiiten so ausserordentlich spat geschieht». Diese Worte müchte ich gern unterschreiben und glaube , dass die Folgerungeu Lang’s aucli auf andere Thiere, wie z. B. auf die Insekten auszudehnen sind. Es ist évident, dass das onto- genetiscli Secundare bei Wciteru uicht immer aucli phylogenetisch secundar ist. Ueberhaupt sebeint es mir, dass der Begriff des Secuudaren uur allzu oft missbraucht wird: ist einem Autor irgend welche Erscheiuung zur Durchführung seiner Theorien unbequem, so erklârt er sie einfacli für «secundàr» und glaubt damit die gauze Frage abgefertigt zu liabcn. Die Entwicklung der mannlichen Gonapopbysen ist leider vicl weniger untersucht, als die der Eirohre und des Stacliels. Die selir iuteressanten «Forcipes» der Hummeln stellen selir gut entwickelte und sogar gegliederte Anhànge dar (218), die ganz den Eindruck der etwas inodifieirten Beine niachen. Die Uutersuehungen I’ackard’s (12G) scliciuen aber die Homologie dieser Anliangc mit den Beinen nicht zu bestatigen, da dieselben aus drei Paaren von Hockern sicli entwickeln sollen, die aile dem neunten Segmente angehoren. Krapclin verwirft ebenfalls die Homologie der mannlichen Copulationsorgane der Drohue (Apis mellifica ) mit den Tbcilen des Bienenstacbels. Diese Frage bedarf noeb weiterer Untcrsucbung. Etwas besser liegen die Sacbcn in Bezug auf die mannlicben Forcipes der Scbmetterlinge. Wie bekannt (G, 197), entwickeln sicli diese Forcipes aus dem hintcrstcu Paarc der Afterfiissc der Raupe (den sogeuannten Nacbscbiebern); die letzteren entsteben aber nacb Ticbomirow aus dem hintersten Paare der embryonalen Abdominalanhauge, d. b. aus den Anbaugen dos 1 1 . Segmentes und entsprecbcn also den Cercis andercr Insekten. Ticbomirow sebreibt niimlicb, dass die Schwanzlappen im Laufe der Entwicklung mebr und mebr verkümmern und zuletzt fast ganzlich in die Bildung des hintersten Paares der abdominalen Beine der Larve tibergeben, deren neuntes Abdominalsegment durch Yer- scbmelzung des IG. — 18. embryonalen Segmentes entsteht. üben habe icb gczeigt, dass die Cerci aller Wabrscbeinlichkeit nacb den ecbten Beinen homolog sind; die mannlicben For- cipes der Scbmetterlinge sind also ebenfalls als Homologa der Beine zu betrachten. Im ervvachscnen Zustande befestigen sie sicli an der ventralen Hâlfte des neunten Abdominal- ringes, welcbcr bei viclen Arien stark modificirt ist, bei einigen aber seine typisebe Ring- form erba.lt. Die Gonapopbysen sind also wenigstens in gewissen Falleu für Homologa der Beine anzusehen. Bei der Bctracbtung der Morphologie des Jnsektenkeimstreifens kann icb nicht urabin, die Frage iiber das Verhalten des Keimstreifens und der Embryonalbiillen zur Trochophora- Tbeoric zu berübren. Wie bekannt, bat B. Hatschek 1878 ein Schéma der Bildung des Annelidenkürpers gegeben, nacb welcbem das vorderste oder Kopfsegment sammtlicben Mémoires de l'Acad. Imp. d, sc. VII Série, 13 98 N. Cholodkowsky, tibrigen Kôrpersegmenten, als dem Rurapfe gegenüber gestellt wird. Dieses Schéma wurde neulich auch auf den Keimstreif der Insekten angewendet, der nach Haase 1) aus dem die Antenneu tragenden «Frontalstück» (das «Kopfsegraeut» Hatschek’s), 2) aus einer Reilie einandcr lmmologer Gliedmaassen tragender Metamercn, uud 3) aus einem Cerci tragen- den Endsegment zusammeugesetzt wird. Oben liabe icli Belege gegen die Ansicht, dass die Fiihler uud Endraife den Beiuen uiclit liomolog seieu, angeführt und halte es für über- Üüssig hier darauf nochmals zurückzukommen. Icli will nur darauf hinweisen, dass, obsehon die Antenneu nicht praoral sind und dem primiiren Rumpfe angehoreu, denuoch das prâorale Segment in der Tliat vorhanden ist und vom übrigen Kôrper durch die Autennenfurche ab- gegrenzt wird. Ob dieses praorale Segment mit dem Trochophoraleibe vergleichbar ist uder nicht, — das ist sehr fraglich. Einerseits ist dieser Vergleich niclit von der Iland zu weisen, da das praorale Segment keine coelomatische Hôhlen besitzt; andererseits haben sicli aber die Insekteu von ihren Yorfahren — den Auneliden — gewiss so weit entfernt, dass eine Wiederholung des Trochophora-Stadiums in ihrer Eutwickluug auch giinzlich fehleu kann. Dem Umstande, dass die prâoralen Ganglien aus einer von der Bauchkette getrennten An- lage sich entwickeln, ist schwerlich eine so hohe Bedeutung zuzuschreiben, wie es von Seiten einiger Forscher (215) gescheheu ist, da, wie wir gesehen haben, auch jedes Ganglion der Bauchkette aus einer gesonderten Alliage entstehen kann. Dass das praorale Segment keine Coelomhohlen besitzt, erklârt sich vielleicht aus dem rudimentaren Charakter seiner Anhange (Oberlippe), und es ist dabci nocli rathsam, detaillirte Untersuchungen liber die Entwicklung dieses Segmentes abzuwarten, in welchem vielleicht, wie im «Endsegment» von Blatta germanica, rudimentare Coelomhohlen sich findcn werden. Was die Embryonalhüllen anbelangt, so wird die Fragc über ilire morphologische Be- deutung sehr verschiodenartig beantwortet. P. Mayer (103) bctrachtet die Bildung der Em- bryonalhüllen aïs sumraarische Hautung des Embryos, welcher Ansicht sich auch Balfour anschliesst. Tichomirow und Emery (144, 40) halten es für müglich, die Embryonal- hüllen der Insekten mit dem Krebspanzer zu vergleichen. Kennel (191) sieht dieselben als Rudimente der Trochophora an. Will schliigt eine neue Hypothèse vor (169), die auf den crsten Blick sehr einfach und plausibel erscheint. Iudem er namlich den innereu Keimstreif der Insekten mit dem Myriopoden-Keimstreif vergleicht, der bekanntlich sehr stark in die Lange wiichst, sich endlich an der Mitte zusammcnbiegt und in den Nah- rungsdotter einsttilpt, — liait er das Insektenamnion der hinteren Hiilftc des Myriopoden- kcimstreifens für liomolog. Die Insekten mit innerem Keimstreif wâren also phylogenctisch alter als die mit ausserem (gegen P. Mayer, nach welchem umgekehrt die Insekten mit aussercm Keimstreifen die alteren sind). Von allen diesen Hypothesen scheint mir die von Tichomirow und Pimery vorgeschlagene am mindesten glücklich zu sein. Aile Ergebnisse der vergleichenden Anatomie und Embryologie zwingen uns anzunehmen, dass die Crusta- ceen eine von den übrigen Arthropoden gesonderte Abstammung haben miissen, so dass eine Wiederholung des Krebspanzers in der Entwicklung der Insekten geradezu unmoglich er- Die Embuyonaeentwicklung von Phyllodromia (Blatta) germanica. 99 scheint. Die Hypothèse von Will ist schwerlich auf diejenigen Insekten anzuwenden, wo die Kopffalte des Amnions, die nach Will eine secundàre Bildung sein soll, fast allein das ganze Anmion bildet (Apis), wâhrend die Schwanzfalte sehr wenig entwickelt ist; auch ist es sehr unwahrscheinlich, dass die ilirer Bildung nach einander so ahnlichen Kopf- und und Schwanzfalte des Amnions ganz verschiedenen Ursprungs wâren. Die Hypothèse P. Mayer’s schien mir bis zum Erscheinen der Arbeit Graber’s (52) die wahrschein- scheinlichste zu sein, nacli Graber besteht aber das Amnion bei Meldontha nicht bloss aus Ectoderm, sondern auch aus Mesoderni, was mit der Auffassung des Amnions als einer abgeworfencn Haut wohl unvereinbar ist. Im Gegentheil scheint in dieser merkwürdiger Thatsachc die Ansicht KennePs Bestàtigung zu finden. Ueberhaupt scheint mir die oben angeführte Hypothèse KennePs die einzige zu sein, gegen welche sich keine gewichtigen Belege anführen lassen. Ich lasse also gern mit Kennel zu, dass dieEmbryonalhüllen keine neue Bildung sind, sondern im Gegentheil das Aelteste im Embryo der Insekten darstellen. Mit dieser Ansicht steht auch die Thatsachc im Einklang, dass gerade bei denjenigen In- sekten, die sich oline Zweifel von den Urformen am weitesten entfernt haben (Diptera), die Embryonalhüllcn am schwâchsten entwickelt sind und fast giinzlich fehlen. üm ailes Obige zu resumiren, stelle ich die folgenden Hauptthesen auf: 1) Der Kopf der Insekten enthàlt mehr als vier Frotozonite, wahrscheinlich seclis, von denen eines praoral, die übrigen aber postoral sind. 2) Die Inscktcnfiihler gehoren dcm ersten postoralen Segmente an und sind den übrigen ventralen Extremitaten vollkommen homolog. Sie entsprechen nicht den Antennen von Peripatus , wohl aber den Cheliceren der Spinnen und vielleicht dem zweiten Antennen- paare der Crustaceen. 3) Da die Moglichkeit, dass eine Anzahl von Segmenten im Iveirastreif verschiedener Arthropodcn verschwunden , nicht ausgeschlosscn ist, so kann zur Zeit eine Homologie der Mundtheile der verschiedenen Classen der Gliederthiere nicht aufgestellt werden. 4) Die Abdominalanhange des Insektenkeimstreifens (mit Einschluss der Cerci) sind den Thoraxbeinen homolog. Dabei ist es indifferent, ob dieselben sich an der Mitte, an der Seite, am Vorder- oder Hinterrande bcfestigen (meso-, pleuro-, pro- oder opisthostatisch sind, nach Graber), wenn nur ilire Holile sich unmittelbar in die Hohlc des zugehürigen Somites fortsetzt. Dass die Abdominalanhange meist ungeglicdert bleiben, spricht gar nicht gegen ilire Gliedmaassennatur, da z. B. auch die Mandibeln immer ungegliedert sind.1) 5) Yiele der Abdominalanhange vonLarven und vollcndeten Insekten sind den Thorax- beinen homolog, auch wenn sie ontogenetisch secundar sind. 1) Ob die g egliederten Kiemenfâden von Sisyra und Sialis hierher gehôren, ist zweifelhaft, aber erst durch embryologische Untersuchungen zu entscheiden. 13* 100 N. Cholodkowsky, 6) Die primitive Funktion des ersten Paares der Abdominalanhange war die ambulato- rische, wie aucb diejenige der übrigen Anhiinge. Die Vorfahren der Insekten waren also ohne Zweifel koraopod, nicbt aber beteropod. 7) Die vielfiissigen Insektenlarven sind von den seclisfiissigen ebensowenig abzuleiten, wie umgekehrt die hexapodeu Larven von den polypoden; beide Formen entwickelten sicli unabhiingig von einander. 8) Die embryonalen Hiillen der Insekten entsprechen wahrscheinlich den Resten von Trochophora. Aus diesen Thesen erhellt in den Hauptzügen meine Ansicht über die phylogenetischen Beziehungen der Insekten. Der Ursprnng der Insekten wurde von den Autoren selir verschie- den beurtlieilt. Die hierher geborigen Hypothesen sind ziemlicb ausführlich im Graber’- schen Bûche «Die Insekten» (p. 6G — 71) und in der Arbeit. Sograf’s über die Entwick- lung von Geophilus aufgezâhlt und kritisirt, so dass ich von der Zusanimcnstellung dersclben absehen kann. Ich will nur bemerken, dass icli sowolil mit der Meinung Graber’s über die Zoëa-Hyoptliese («einen unpassenderen Landkerfcandidaten batte man nimmermehr finden kônnen») als aucb mit der Beweisfülirung von Sograf gegen die Myriopoden-IIypothese HaeckelV) vollkommen einverstanden bin. In der ueuesten Zeit, Dank sowobl den Arbeiten von Moseley (206), Balfour (174), Kennel (191), Sedgvvick (219, 220) und Gaffron (180) über die Anatomie und Entwicklungsgesehichte von Peripatus , als aucb den Untersu- chungen von Ryder (21 4), Haase, Nassonow (207), Grassi (182), Oudemans (209) u. A. über die Morphologie der niedercn Insekten und Myriopoden, — wird die Verwandt- scbaft der Insekten und Myriopoden immer mehr ausser Zweifel gestellt. Die für Phyllo- dromia germanica von mir hervorgehobene und von Graber bestatigte Thatsache der merk- würdigen Tbeilung der Somitenhühle in drei Abschnitte, deren einer, meiner Ansicht nacb, dem Segmentaltrichter von Peripatus homolog ist, — scheint die Frage noch be- stimmter im Sinne der Ableitung der Insekten von liomo- und polypoden, wahrscheinlich Scolopendrella-givtigeu Vorfahren zu entscheiden. Selbst Graber, der eine, wie ich glaube, zu grosse Bedeutung der sackfôrmigen Gestalt der ersten Abdominalanhange zuschreibt, hâlt es doch für wahrscheinlich, dass die Vorfahren der Insekten myriopodenartig waren, und giebt zu, dass diese Annahme a priori am meisten für sich zu haben scheint. Erwiigen wir aber die grossen Unterschiede zwischen den Crustaceen einer- und den übrigen Arthropoden 1) Sograf sohreibt: «DiePulli (1er Chilognathcn ent- sprechen dem mit sécha (vorderen) Extrcmitiitrnpaaren versehenen Keimstreif der Insekten .... damit also die- selben mit Insekten oder Arachnnideen verglichen wer- den kônnten, wiire es zu beweisen, dass der seehsfilssige Chilognathenembryo friiher eine weit griissere Auzahl von Extremitüten besass, wolebe aile bis anf die drei vorde- ren Paare zurückgebildet wnrden. Dass eine solebe Mé- tamorphosé den Chilognathcn l’rüher eigen war, spiiter aber verloren ging, — ist sehr nnwahrscheinlich». Wie man sieht, beruht auch hier die Frage darauf, ob der Embryo vor oder nacb dem Verlassen des Eies seine Beine bekommt oder verliert. Die Embryonalentwicklung yon Phyllodromia (Blatta) germanica. 101 andererseits, — so erscheint die nahe Yerwandtschaft der Insekteu mit den Krebsthieren geradezu unmôglich. Die ausschliesslich den Crustaceen eigene Naupliusforra der Larve, die raerkwiirdige Aehnlichkeit der Embryonalentwicklung von Insekten nnd Peripatus, die Beschaffenheit der Athmungs- und Excretionsorgane, — aile diese Thatsachen zwingen uns zu der Annahme, dass der Typus der Arthropoden einen wenigstens diphyletischen Ursprung liât, und zwar sind die Crustaceen von Seeanneliden, die in ihrer Entwicklung das Trocho- phora-Stadium durchliefon (welches in der Crustaceencntwicklung zum Nauplius-Stadium sich umgestaltete), die Tracheaten aber von terricolen oder Siisswasser bewohnenden, mehr oligochaeteniihnlichen Ringelwürmern abzuleiten. Der Subtypus Tracheata wird zur Zeit von mehreren Zoologen verworfen, indern die Arachnoideen von den übrigen luftatbmcnden Gliedcrthieren abgetrennt und den Poecilopoden genâhert werden. Oben habe ich schon die Belege gegen die Begründung der Gruppen Acerata (Kingsley) nnd Antennata (Lang) an- gefttbrt und muss hier nur hinzufiigen, dass die Entwicklungsart der Athniungsorgane der Arachnoideen (Schimkewitsch, Morin) raeiner Ansicbt nach entscbieden gegen die Ver- einigung der Arachnoideen und Poecilopoden spriclit. Es ist nicht zu bestreiten, dass Lhnu- lus mit den Crustaceen (die Trilobiten und Merostomata ausgenommen) sehr wenig Gemeiu- sames bat und dass die Abstamuiung der Arachnoideen in tiefes Dunkel gehiillt ist; allein die uns zu Gebote stehenden Thatsachen scheinen eher vor der Auflôsung des Subtypus Tracheata und vor der Vereinigung so verschiedenartiger Geschopfe, wie die rneeresbewoh- nenden Poecilopoda und die trockenes Land bewohnenden luftathmenden Arachnoideen sind, zu warnen. 102 N. Cholodkowsky, Verzeiclmiss der Literatur über die Entwicklungsgeschiclite der Insekten*). 1. Ayers. H. On the devel. of Oecanthus niveus and its parasite Teleas. Mem. of the Bost. Soc. of nat. List. v. III, 1884, pp. 225—281, PI. 18 — 25. 2. Balbiani. Sur la signification des cellules polaires des insectes. Comptes rendus (Paris) T. 95, 1882, pp. 927—9. 2a. — Contribution à l’étude de la formation des organes sexuels chez les insectes. Recueil Zool. Suisse. Tome 2, Js 4, 1885 (6), p. 527 — 588, avec 2 planches. 3. — Mémoire sur la génération des Aphides. Ann.sc. natur. Zool. 5°Sér., I. XI, 1869, T. XIV, 1870; T. XV, 1872. 4. — Note sur la reproduction et l’embryogénie des Pucerons. Comptes rendus (Paris). T. 62, 1866. 5. — Sur l’émbryogénie de puce. Comptes rendus (Paris). T. 81. 1875 (p. 901 — 4). 6. Barthélémy. Recherches d’anatomie et physiologie générales sur la classe des Lé- pidoptères. Toulouse. 1 864. 1 1 Planches. 7. Baer C. E. von. Ueber Prof. N. Wagner’s Entdeckung von Larven, die sicli fortpflanzen. Bull, de l’Acad. Imp. d. sc. de St.-Pétersb. T. 9, 1866, p. 64 — 137. (Dasselbe russisch St.-Petersb. 1866.). 8. Blochmann. Ueber das regelmassige Vorkommen von bactcrien-ühnl. Gebilden in den 9. — Gcweben und Eiern verschicdener Insekten. Zeitscbr. f. Biologie. 24 Bd., 1887, S. 1 — 15, Taf. 1. Ueber die Reifung d. Eier bei Amciscn u. Wespen. Heidelberg. 1886. (Festschrift d. Nat. Med. Vereins. p. 143 — 172). 10. — Ueber die Eireifung b. d. Insekten. Biol. Centralb. Bd. VI, 1886, pp. 554 — 9. ' 11. — Ueber d. Métamorphosé der Iverne in den Ovarialeiern u. üb. d. Beginn d. Blastodermbildung b. d. Ameisen. Verh. naturh. med. Ver. Heidelb. N. F. 3 Bd., p. 243—6, 1884. *) In diesem Verzeichniss sind mOglichst vollstândig aile Arbeiten über die embryonale Entwicklung der Inaekten aufgezàhlt, von den die postembryonale Entwicklung und die Eibildung behandelnden Schriften sind aber nur die wiebtigaten berückaicbtigt. Die Embryonalentwicklung von Phyllodromia (Blatta) germanica. 103 12. Blochmann. Ueb. die Richtungskorper b. d. Insekteneiern. Morph. Jahrb., XII Bd., 1887, p. 544— 57G, Taf. 26—27., 1 Holzschn. (Vergl. aucb Biol. Centralb. Bd. VII. Nr. 4. 1887). 13. Bobretzky N. Ueb. die Bildung des Blastoderms u. d. Keimblatter der Iusekten. Z. w. 14. — Z.1) Bd. 31, 1878, p. 196, T. 14. Z. Frage üb. d. Blastodermbildung b. d. Insekten. Nadir, d. Kiew’schen Naturf. Ges. Bd. V, 1877 (Russiscli). 15. Brandt A. Beitr. z. Entw. d. Libellulid. u. Hemipt. 31 pp. 3 Taf. Mem. de PAcad. sc. de St.-Pét. 7. XIII. 1 . 16. — Comment, z. Kcimblaschcuthcorie des Eies. Arcb. f. mikr. Anat. Bd. 17, 1880, pp. 43—57, Taf. 4, pp. 551—574. 17. — Ueb. das Ei und seine Bildungstâtte. Leipzig 1878. (Dasselbe russisch. Moskau. 1876). 18. Brass A. Zur Kenutuiss d. Eibildung u. d. ersteu Entw.-stadien b. d. viviparen Aphiden. Halle a. d. Saale. 1883. 19. — Das Ovarium u. d. ersteu Entw.-stad. d. Eies d. viviparen Aphiden. Zeitschr. f. Naturw. Halle. Bd. 55, p. 339 — 75, 1882. 20. Bruce A. T. Observations ou tlie embryology of iusects a. arachnids. Memorial volume. Baltimore. 1887, p. 31, Plates 6. 21. Burnett (Waldo). Researekes on tlie devel. of tbe vivip. Aphides. Proceed. Amer. Assoc. for Advancement of Science, VII. Meet. a. Silliman’s Amer. Journ. of Science a. Arts. 2, 17, 1854. 22. Burmeister. Beitriige zur Entw.-gesch. d. Ephemeren. Zeitung für Zoologie. Bd. 1, 23. BUtschli. 1848, p. 109—112. ZurEntwicklungsgeschichteder Biene. Z. w. Z. Bd. 20, 1870, S. 519 — 564, 4 Tafeln. 24. — 25. — Bemerkungen üb. d. Entw. v. Musca. Morph. Jahrb. 14 Bd., 1888, p. 170. Ueb. einc Hypothèse bez. d. phylog. Ilerleitung d. Blutgefâssapparates d. Metazoen. Morphol. Jahrb. Bd. 8, 1883, p. 474 — 482. 26. Carrière. Die Entw. d. Mauerbicnc im Ei. Arch. f. mikr. Anat. Bd. 35. (Heft. 2), 1890, S. 141 — 165, Taf. VIII, VIII a. 27. Cholodkowsky N. Üeb. d. Bild. d. Entod. bei Blatta germ. Zool. Anz. 1888, p. 163. 28. — 29. — Zur Embryologie von Blatta germ. Zool. Anz. 1890, p. 137 — 138. Studien z. Entw.-geschichte d. Insekten (n. Nachtrag dazu). Z. w. Z. Bd. 48, p. 89—100 u. 301—2, Taf. VIII. 30. Claus. Beobachtungen üb. d. Bildung d. Insekteneies. Z. w. Z. Bd. 14, 1864, p. 42 — 54. • 1) Z. w. Z. bedeutet iu diesem Verzeichniss: Zeitschr. für wissenschaf'tliche Zoologie. 104 N. Cholodkowsky, 31. Dohrn A. 32. Dohrn, A. 33. — 34. Dewitz. 35. — 36. — 37. — 38. Filippi. 39. Emery. 40. — 41. Ganin M. 42. — 43. — 44. — 45. — 46. Grabcr 47. — 48. - 49. — Notizen z. Kenntnissder Insektenentw. Z. w. Z. Bd. 26., 1876, p. 1 12—138. Zur Embryologie d. Arthropoden. Yorl. Mitth. Centralbl. f. d. med. Wiss. 1866. i Ueb. die Bedeut. d. fundamentalen Entw.-vorgânge in d. Insekteneiern f. d. Systematikd. Insekten. Stett. Entora. Ztg. 31 Jbg., 1870, p. 244 — 250. Ueb. d. Bau u. Entw. d. Stachels u. d. Legescheide einiger Hymenopteren u. d. grünen Heuschrecke. Z. w. Z. Bd. 25, 1875, p. 174 — 200, 2 Taf. Ueb. Bau u. Entw. d. Stachels b. d. Arneisen. Z. w. Z. Bd. 28, 1877, p. 527—556, 1 Taf. Ueb. d. Bildung d. Brustgliedmaassen b. d. Ameisen. Sitz.-ber. d. Ges. naturf. Freunde. Berlin. 1878, p. 122 — 5. Ueb. d. posteinbryonale Gliedrnaassenbildung b. d. Insekten. Z. w. Z. Bd. 30, Suppl. 1878, p. 78 — 105, 1 Taf. Nachtrâge dazu: ibid. Bd. 31, 1878, p. 25—28. Note sur la génération d’un llymenoptère de la famille des Pteromaliens Ann. sc. nat. 3°. Zool. T. 15, 1851, p. 294—7. Neuere Arbeiten üb. d. Phylogénie d. Insekten. Biol. Centralbl. Bd. IX, 1889 — 1890, p. 396 — 405. Référât üb. d. Arbeiten v. Korotnew u. Grassi. Biol. Centralbl. Bd. V, 1887, p. 656 — 7. Ueb. d. Darrndrüsenblatt dcr Arthropoden. Warschaucr Universitatsberichte. As 1, 1874. (Russisch). Entw.-geschichte d. Nematoceren-Eies. St.-Petersb. 1866. (Beilage z. IX. der Denkschr. d. Acad. Wiss. St.-Petersb., 64 pgg., 1 Taf.). (Russisch). Zur Kenntniss d. postembryonalen Entw. d. Insekten. Arbeiten d. 5-ten Versamrnl. russischer Naturforscher u. Aerzte. Warschau. 1877, Lief. 3, 77 pgg., 4 Taf., 4°. (Russisch). ; Beitr. z. Erkcnntniss d. Entw.-gesch. b. d. Insekten. Z. w. Z. Bd. 19., 1869, p. 381 fl'., Taf. 30 — 33. Ueb. d. Embryonalhülle der Hymenopteren- u. Lepidopteren-Embryonen. Mém. Acad. St.-Petersb. 7°, T. 14, 1870. Die Insekten. München. 1877. Zur Entwicklungsgesch. u. Reproductionsfiihigkeit dcr Orthopteren. Wiener Sitzber. Math, naturw. Classe. 5 Bd, 1867. p. 307 — 329, 4 Taf. Fortgesetzte Untersuchungen üb. d. nachembr. Entw. u. d. Cuticula der Geradflügler. 48 S., 3 Taf., Graz. 1871. (Schulprogramm d. 2. Ober- gymnasiums. Gra».). Ueber d. primare Segmentirung des Keimstreifsder Insekten. Morph. Jahrb. 14. Bd., 1888, p. 345 — 368, Taf. 14—15. Die Embryonalentwickeung von Phyllodromia (Blatta) germanica. 105 50. Grabcr. Ueb. d. Polypodie bei Ins.-Embryonen. Morph. Jahrb. Bd. 13, 1888, p. 586 — 613, Taf. 25 — 26. 51. — Vorl. Ergebnisse einer grosseren Arbeit über vergl. Embryologie d. In- secteu. Arch. f. mikr. Anat. 15 Bd. 1878, p. 630 — 640, mit cinem Holzschnitt. 52. — Vergl. Studien üb. d. Keimliiillen u. d. Rückenbildung d. Insecten. 54 pp., 8 Taf. 32 Holzschn. Denkscbriften d. math, naturw. Classe d. Kais. Akad. d. Wiss. Wien. 1888. 53. — Vergl. Studien üb. d. Embryol. d. Insekten u. insbesondere der Musciden. 53 pp., 10 Taf. 12 Holzschn. Denkschr. math, naturw. Classe d. Kais. Akad. Wiss. Wien. 1889. 54. — Ueb. d. Bau u. d. phylogenetische Bedeutung d. embryonalen Bauchanhânge der Insecten. Biolog. Centralblatt. Bd. IX. 1889 — 90 p. 355 — 363. 55. Grassi B. Intorno allô sviluppo delle Api neU’uovo. Atti Soc. Ital. Scienze Nat. Vol. 26 Milano, 1883. 56. — Intorno allô sviluppo delle Api nell’uovo. Atti dell’Acad. Gioenia di Scienze 57. — 58. Grimm 0. Natural. in Catania. S. 3° Vol. 18. 1884, 78 pgg. 10 Taf. Breve nota intorno allô sviluppo degli Iapyx. Catania. 1884. 3 pgg. Beitrâge zur Lehre v. d. Fortpflanzung u. Entw. d. Arthropoden. Mém. Acad. Pétersb. 7. Série, XVII, JVê 12, 1872. 59. — Die ungeschl. Fortpflanzung einer Chirouomus-Art u. deren Entw. aus d. unbefruchteteu Ei. Mém. Acad. Pétersb. 7. Série, XV, JVs 8, 1870, (Dasselbe russisch, Moscau, 1871). 60. — Zur Embryologie von Phthirius pubis. Bull. Acad. Petersb. 1869. (Mel. Biologiques). T. VII, p. 303 — 309, 1 Tafel. 61. Hallez. Sur la loi de l’orientation de l’embryon chez les insectes. Comptes rendus. (Paris), Tome 103, 1886, p. 606. 62. Haase. Die Abdomiualanhange d. Insekten mit Berücksichtigung der Myriapoden. Morphol. Jahrb, Bd. XV, 1889, p. 331—435, Taf. 14, 15. 63. Hagen. Die Entw. u. der innere Bau von Osmylus. Linnaea entomol. Bd. 7, 1852 p. 368 — 418. 64. Hatschek B. Beitrâge z. Entw.-gesch. d. Lepidopteren. Jena-Zeitschr. XI, 1877, S. 65. Heider C. 115 — 148, Taf. VII — IX. Ueb. die Alliage der Keimblatter bei Hydrophilus piceus L. Abh. d. kgl. preuss. Acad. d. Wiss. Berlin, 1885. 66. — Die Embryonalentw. von Hydrophilus piceus L. Erster Theil, 4°, 98 pgg. 13 Taf., 9 Holzschn, Jena, 1889. 67. Henking. Die ersten Entw.-vorgange im Fliegenei u. freie Kernbildung. Z. w. Z. Bd. 46, 1888, p. 289, Taf. 23 — 26. Mémoires de T Acad, lmp. d, sc, VII Série. 14 106 N. Cholodkowsky, 68. Henking. Ueb. d. Bildung d. Richtungskorper i. d. Eiern d. Insecten. Nachr. d. kgl. Ges. d. Wiss. Gôttingen, 1888. 69. Hcrold. 70. — Entw.-gesch. d. Schmetter linge. Cassel. u. Marburg, 1815, (13 Tafeln). Disquisitiones de animalium vertebris carentium in ovo formatione. De generatione insectorum in ovo. Frankf. a. M. 1835 38. Recherches sur le développement de l’oeuf chez les insectes, (extrait). Ann. sc. nat. rro S. Zool. XII, 1839. 71. — Unters. üb. d. Bildungsgeschichte d. wirbellosen Thiere im Ei. 3 Lieferun- gen. Frankfurt u. Berlin, (fol.) 32 Tafl. 1835 — 76. 72. Heymons. Ueb. d. hermaphrod. Anlage d. Gesehl.-drüsen beim Mannchen von Phyllo- dromia germanica. Zool. Anz. 1890, p. 451. 73. Hummel. Quelques obseivations sur la Blatte germanique. Essais entomologiques St.-Pétersb. 1829, p. 2 — 16. 74. Huxley. On the agamie reproduction and morphology of Aphis. Trans. of the Linn. Soc. of. 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Z. w. Z. Bd. 45, 1887, p. 327 — 397, Taf. 18 — 19. 83. Kowalevsky A. Embr. Stud. an Wtirra. u. Arthrop. Menu Ac. Sc. Pétersb 7 XVI M 2, 1871, 70 pg. 12 Taf. 84. — Zur embr. Entw. d. Muscideu. Biol. Centralbl. VI. 1886 87 S. 49—54. Zum Verhalten des Rückcngefasses u. d. guirlandenfôrmigen Zellcnstrangs der Musciden wâhrend der Metainorphose. Biol. Centralbl. VI, p 74 — 79. 1886. Die Embryonalentwicklung von Phylbodromia (Blatta) germanioa. 107 86. Kowalevsky, A. Beitr. z. Kenntniss der nachembryonalen Entw. d. Musciden. Z. w. Z. Bd. 45, 1887, p. 542 — 594, Taf. 26 — 30. 87. Kulagin N. Zur Entwicklungsgesch. d. Platygaster instricator L. Zool. Anz. 1890. (Dasselbe russ. Moskau. 1890). 88. Kraepelin. Unters. iib. d. Bau, Mechanismus u. d. Entw. d. Stachels der bienenartigen Thiere. Z. w. Z. Bd. 23, 1873, p. 289 — 330, 2 Taf. 89. Krassilschtschik. Zur Kenntniss d. biophyten Bactérien. Arbeiten d. VIII. Versamml. russ. Naturf. u. Aerzte. St.-Petersb. 1890. Anat. u. Physiologie, p. 29 — 32.. (russisch). 90. — Sur les bactéries biophytes. Annales de l’Institut Pasteur. 1889. 91. Kupffer, C. Ueb. d. Faltenblatt an den Embryonen d. Gatt. Chirononins. Arch. f. mikr. Anat. Bd. 2, 1866. S. 385 — 398, Taf. 20. 92. — De embrogenesi apud Chironomos observation es. Kiel. 1866, 16 Seiten, 1 Taf. 93. Lemoine. 94. Leuckart. 95. — 96. — 97. Leydig. Recherches sur le développement des Podurelles. Paris. 1883. Ueb. d. Mikropyle u. d. feineren Bau der Schalenhaut bei den Insekten- eiern. Arch. f. Anat. u. Physiol. 1855, p. 90 — 264, 2 Taf. Ueb. d. Fortpflanzung u. Entw. d. Pupiparen. Halle. 1858. (Abh. d. naturf. Gesellscli. zu Halle. Bd. IV. 1858, p. 145 — 226, 3 Taf.). Dio ungeschlechtliche Fortpflanzung d. Cecidomyialarven. Arch. f. Naturg. 1865, 31 Jhg. Bd. 1 pg. 286 — 303. Taf. 12. Die Dotterfurchung nach ihrem Vorkommen in der Thierwelt. Oken’s Isis. 1848. 98. — 99. — 100. — 101. Lubbock. 102. Ludwig. 103. Mayer P. 104. Meissner. 105. Melnikow. Einige Bcmcrkungen iib. d. Entw. d. Blattlause. Zcitschr. f. w. Zool. Bd. 2. 1850, p. 62 — 66, 1 Taf. Der Eierstock u. d. Samentascho d. Insekten. Nova Acta. Acad. Leop. Carol. Nat. Curios. T. 33, 1867. Zur Anatomie von Coccus hesperidum. Z. w. Z. Bd. 5, 1854, p. 1 — 12 (mit Abbildungen). On the ova and pseudova of insects. Philos. Trans. Roy. Soc. London, Vol. 149, 1859, p. 341 — 369, 3 Plates. Ueb. d. Eibildung im Thierreiche. Arb. zool.-zoot. Inst, in Würzburg. 1 Bd., 1874, p. 287 — 510, 3 Taf. Ueb. Ontogenie u. Phylogénie d. Insekten. Jen. Zeitschr. X, 1876. Beob. üb. d. Eindringen d. Samenelemente i. d. Dotter. Z. w. Z. Bd. 6, 1855, p. 208 — 264, 272 — 295, 3 Taf. Beitr. z. Embryonalentw. d. Insekten. Arch. f. Naturg. Jhg. 35. 1869, p. 136 — 189, Taf. 8—11. 14* 108 N. Cholodkowsky, 106. Mecznikow. Embr. Stud. au Insekten. Z. w. Z. Bd. 16, 1866, p. 389 — 500, Taf. 23 — 32. 107. Metschnikoff. Unters. üb. d. Embryologie d. Hemipteren. Yorl. Mitth. Z. w. Z. Bd. 16, 1866. 108. — Ueb. d. Entw. d. Cecidomyia-Larve a. d. Pseudovum. Arch. f. Naturg. 1865, p. 304 — 11. 109. MUIIer |. Ueb. d. Entw. d. Eier im Eierstocke d. Gespenst-Heuschrecken. Nova Acta Acad. Leop. Carol. T. XII, I*. II, 1825, p. 553 — 672, 6 Taf. 110. Murray. On tlie early Stages of Development of Orthopterous insects. With 3 woodcuts. Journ. of the Proc. Liîin. Soc. Lond. Zool. Vol. 7, 1864, p. 97 — 105. 111. Newport. On the mit. Iiist., anat. a. devel. of the oil beetle, Meloë. Trans. Linn. Soc. Lond. Vol. 20, 1847, p. 297 — 357; Vol. 21, 1853, p. 167—183, (2 Taf.). 1 12. Nusbaum J. Beitr. z. Oiganogenie von Insekten u. Wiirniern. Mit 8 Taf. 1885, Warsch. Univers. -Ber. (russisch). Die Entw. d. Keirnblâtter bei Meloë proscarabaeus. Biol. Centralbl. VIII, 1888, p. 449. Ztn b lage d. Segmentierung d. Keimstr. u. d. Bauclianhünge d. Insekten- embryonen. Biol. Centralbl. IX. 1889, p. 516 — 522. Studya nad morfologya zwierzat. I. Przyczynek do embryologii Maika. 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Aus einer Sérié von Querschnitten beim Anfang der Keimblâtterbildung; 1. aus dem vor- deren Drittel des sieb bildenden Keimstreifens, 2. aus dora mittleren, 3. 4. aus dem binteren Tbeile des Keimstreifens, ura die beginnende Immigration (4) und Invagination (3) zu zeigen. Il die don gcwolin- licben Blastodermzellon ahnlichen Zollcn des Keimstreifens, asd der âussere homogène Dotter, Vc Yacuolen des Nahrungsdotters, vc Vacuolen des âusseren Dotters, dz Dotterzellen, von den Stâbchenanhâufungen umgeben, St Stabchen, pr Anlage der Primitivrinne, ec das âussere, hp das innere Keimblatt, dl Abspal- tung einer Zelle vom ausseren Keimblatte. Zeiss Oc. 2. Figg. 5 — 8. Aus einer Querschnittserie von einem etwas alteron Stadiura; gl (Fig. 5) die ersten Anlagen des Oberseblundganglions; dit Dotterkerne, se Serosa, am Amnion, U Anlagen der lateralen Ein- stülpungen, Hg der hintere Hügel. Fig. 5 stellt einen Querschnitt aus dem Kopfende, Fig. G etwas nach binten von der Mitte, Fig. 7 u. 8 Querscliuitte des binteren Iltlgels dar. Die Bedeutung der übrigen Buch- staben ist wie in Figg. 1—4. Zeiss l/8, Oc. 2. Fig. 9. Ein Langssehnitt eines Keimstreifens vom Stadium der Figg. 1 — 4, etwas seitwarts von der Mittellinie; v Kopf-, h Ilinterende des Keimstreifens. am Amnion, ec das âussere, hp das innere Keimblatt, dz Dotterzellen. Zeiss A, Oc. 4. Figg. 10-12. Aus einer Querschnittserie vom Stadium der starksten Entwicklung der lateralen Einstülpungen; Fig. 10 ein Querschnitt aus dem Kopfende: pr die Primitivrinne, hp das innere Blalt, It die lateralen Einstülpungen. Zeiss */a. Oc. 2. Fig. 10a. Tlieil eines der nâchsten Querscbnitte, uni die mit Stabcben beladenen Dotterzellen zu zeigen; Zeiss '/8, Oc. 5. Fig. 11. Ein Querschnitt nalie dem Ilinter- ende: Hg der hintere Ilügcl, U die lateralen Einstülpungen, am Amnion, Se Serosa, hp das innere Blatt, dk Dotterzellen. Zeiss */g, Oc. 2. Fig. 12 Aus der Mitte des Keimstreifens:^ die Primitivrinne, ec das âussere, hp das innere Blatt, dz Dotterzellen. Zeiss y,a, Oc. 2. Tafel II. Fig. 13. Ein Querschnitt des Ilinterendes vom Keimstreifen, naehdem die lateralen Einstülpungen verschwunden sind. Hg der hintere Hügel, am Amnion, Se Serosa, st Stübcben, il die Stelle der Invagi- nation, worunter die Zellen des inneren Blattes in zwei Reihen angeordnet sind. Zeiss l/ia. Oc. 2. Fig. 14. Ein Ei beim Anfang der Keimstreifenbildung; v das Vorderende, h das Ilinterende des Keimstreifens, il das Blastoderm, lcstr die Bildung des Keimstreifens durch die sicli vermehrenden Bla- stodermzellen. Zeiss A, Oc. 3. Fig. 15. Ein vom Ei abprâparirter junger Keimstreif en face; os die Mundoffnung, at Antennenan- lagen, kpf Kopflappen, atf Antennenfurche. Zeiss A, Oc. 3. 15* N. ChotjOdkowsky, 116 Fig. 15a. Der mittlere Theil der Fig. 15, stark vergrôssert, um die metamer angeordneten Ecto- ' dermzellenanhâufungen zu zeigen. I, II, III die Zellonh&ufchen, IcJc karyokinetische Theilungsfiguren. Zeiss Vl2, Oc. 2. Fig. 16. Ein etwas âlterer Keimstreif, wo die Extremitaten ex sicb schon zu erbeben beginnen. Kpf die Kopflappen. Zeiss A, Oc. 3. Fig. 17. Ein vom Ei abpraparirter Keimstreif, etwas âlter als der in der Fig. 16 abgebildete, en face. Kpf Kopflappen, f die latérale Einschnürung des Kopflappens, os Mund, at Antennen, mxl dieersten, mx'1 die zweitcn Maxillen, I — 111 die Tlioraxbeine. Zeiss A, Oc. 4. Fig. 18. Ein nocb etwas altérer Keimstreif en face. Oh Oberlippe, md Mandibeln, ah ' das erste Paar Abdominalanbange. Die Dedeutnng der Ubrigen Buchstaben wie in Fig. 17. Zeiss A, Oc. 4. Fig. 19. Ein Keimstreif, etwas iilter als der in der Fig. 18 abgebildete. Ab1, ah", ah3 Anlagender drei ersten Paare von Abdominalanbiingen ; h das Hinterende des Keimstreifens, das sich einzubiegen beginnt. Die übrigen Buchstaben wie in Fig. 17. Zeiss A, Oc. 4. Fig. 20. Ein Embryo mit 4 Paaren von Abdominalanhangen. Je das Kopfende, h das eingebogene und knopfartig verdickte Hinterende, ah Abdominalanbange, am Amnion, se Serosa. Die übrigen Buch- staben wie in Figg. 17 — 19. Zeiss A, Oc. 3. Fig. 21. Ein vom Ei abpniparirter Embryo vom Stadium der Fig. 20 en face. Kpf die Kopflappen, S der dieselben von einander trennende Einschnitt, oh Oberlippe, SI Schwanzlappen, an Anuseinstülpung, ah', ah a, ah3, ah* Abdominalanbange; die übrigen Buchstaben wie in Figg. 17—20. Zeiss A, Oc. 4. Fig. 22. Ein Embryo mit voiler Anzahl der Extremitaten, in Profilansicht; ah' — ah" — 11 Paare von Bauchextremitaten, ah* Styli, ah" Cerci. Die übrigen Buchstaben wie in Figg. 17 -21. Zeiss A, Oc. 4. Fig. 23. Ein ebensolcber Embryo, wie in Fig. 23, à trois quarts. Br Tlioraxbeine, c Cerci, Htd Ilin- terdarm. Die übrigen Buchstaben wie in Fig. 2 2. Zeiss A, Oc. 4. Fig. 24. Das Hinterende eines etwas alteren Embryos als in Fig. 22. Die Anhünge des 10-tenPaares sind schon vcrschwiindon; c cerci, Si Styli, die sich zu verlangern beginnen. Zeiss D, Oc. 2. Fig. 25. Die hintere Ilalfte eines Embryos, desson Hinterende sicb schon gerade gestreckt bat und die zerrissenen Keimhüllen sicb über das Hinterende hinüberziehen; se die verdickte Serosa, c cerci, St Styli, lir Harnablagerungen. Zeiss A, Oc. 4. Fig. 26. Ein Langsscbnitt des birnformigen Abdominalanbanges des ersten Paares; St das Stielchen. Zeiss D, Oc. 2. Fig. 27. Ein Embryo, dessen Hinterende den hinteren Eipol fast erreicht bat; am Amnion, Se Serosa, Bo das Rückenorgan, Oes der Vorderdarm, Htd der Hinterdarm, hr der erste Abdominalanbang, c cerci, St Styli. Zeiss A, Oc. 2. Fig. 28. Ein Embryo, dessen Hinterende den hinteren Eipol erreicht bat.. Die Bildung des Rückens ist schon begonuen; am Amnion, oes der Vorderdarm, Htd der Hinterdarm, at Antennen, hr der birnfôr- raige erste Abdominalanbang, n die Nervenknoten der Bauchkette, c Cerci, St Styli, B der Rücken,^ der dorsale Rand der lateralen Wand des Embryos, Bo das Rückenorgan. Zeiss A, Oc. 3. Fig. 29. Ein noch etwas altérer Embryo; das Kopfende bat sicb dem vorderen Eipol genühert; Bo das sich einstiilpende Rückenorgan; die übrigen Buchstaben wie in der Fig. 28. Zeiss A. Oc. 3. Tafol III. Fig. 30. Ein Embryo mit soeben- beendeter Bildung des Rückens. Oes der Vorderdarm, Htd der Enddarm, Mtd der von Dotter erfüllte Mitteldarm, Bo die eingewanderten Zellen des Rückenorgans im vorderen Theile des Mitteldarms. Zeiss A, Oc. 2. Die Embbyonalentwicklung von Phyllodeomia (Blatta) gekmanioa. 117 Fig. 31. Das Vorderende eines etwas âlteren Embryos; oes der Oesophagus, 1er die Anlage des Kropfes, r die rüsseliibnliche Vorstülpung des Vorderdanns in den Mitteldarni Mtd, g das Ganglion supra- oesopbageum, s das Ganglion infraoesophageum, Rgf das Rückengefâss, et die Cuticnla. Zeiss D, Oc. 2. Fig. 32. Ein fast reifer Embryo, von Carmin gefarbt und in Nelkenül aufgebellt. Der Nahrungs- canal and das centrale Nervensystem scheinen sehr schiin durch die KOrperwand dnrch; St Styli, c Cerci, Htd der Hinterdarm; die übrigen Buchstaben wie in der Fig. 31. Zeiss A, Oc. 4. Fig. 33. Ein Lüngssclinitt durch das Ilinterende eines Embryos vom Stadium etwa der Fig. 25, um das Hinüberziehen der Keimhüllen auf die Rückenseite zu veranschanlichen; am das Amnion, das unmit- telbar in die Serosa übergeht, Htd der Enddarni, c Cercus. Zeiss D, Oc. 3. Fig. 34a. Ein Querscbnitt durch die Rückenseite eines Eies im Stadium der Fig. 27, nm die Structur des Rückenorgans Ro zu zeigen. Zeiss D, Oc. 3. Fig. 34b. Ein Querscbnitt des sich einstülpenden Rückenorgans. Zeiss D, Oc. 2. Fig. 35. Ein Querschnitt des eingestülpten Rückenorgans; g das Ganglion supraoesopliageum, oeder Vorderdarm, Mtd der Mitteldarm, Ro die Zellen des Rückenorgans. Zeiss D, Oc. 2. Fig. 36. Ein (etwas sebiefer) Querschnitt durch die Kopflappeu im Stadium etwa der Fig. 18. Jcder Kopflappen ist von seinem besonderen Amnionsack umbüllt; se Serosa, ep Ectodermepithel über den prâoralen Ganglionanlagen gt; atf Antennenfurche, die bloss an einer Seite des Querschnittes getroffen ist; ®e‘ Fig. 74. Ein (etwas schiefer) Querschnitt dcssclbcn Embryos (Fig. 73) am Niveau des 5-tcn Àbdo- minalanhanges; vs der viscérale Abscbnitt der Somitenhôble, Gs die Gcscblechtszcllcn, D die Zellen des driisigen Kôrpers; die tibrigen Buchstabcn wie in der Fig. 73. Zeiss V,a, Oc. 2. 1 n h a 1 1. Seite. Kapitel I. Historisckes über die Embryologie von Blatta germanica. Untersuchungsmethoden. Die ersten Entwicklungsstadien. Die Bedeutung der bacterienahnlicben Stabchen 1 Kapitel II. Die Bilduug des Keimstreifens, der beiden primaren Keimblatter und der Embryonal- hüllen *2 Kapitel III. Ueber die Entwicklung der âusseren Form des Embryos 22 Kapitel IV. Die Ectodermderivate 34 Kapitel V. Differenzirung des Mesoderms und Entoderms, Entwicklung der Kôrperhôhle, des Herzens, des Fettkôrpers und der Geschlechtsorgane » 45 Kapitel VI. Allgeineine Betrachtungen 70 § 1. Ueber die Furchung des Insekteneies 70 § 2. Ueber die Keimblatter der Insekten und anderer Thiere 72 § 3. Zur Morphologie und Phylogénie der Insekten 86 Verzeichniss der Litteratur 102 Nacktrag 114 Erkl'àrung der Tafeln 115 * Mém, dêÏAcad. lmp . d. oc. Yïï Sérié . N. 'Cholodkowsky~*Dw Emfryon. en'tw. v llî'àtta Germaiei* T. I as d. r® ' - 2. PP asd 4 • . i -•••• ' à ' s rV‘" ir Xfea i Vc 1 I % « % f J 8 et Z # » # t * Kp. » « ar*'1® •* * t; „ # ^'TSP-i & «J . !>p IÉ> ^ ^ - é# f - "S? - ■ # * t %. I '’vVc < u- p.r 3. asd ,PP ,PP -M - 'Y**.™ vc <3$î * dj ■<3fe % - f • • <& * " t i ) ■ • » . s t’ Vc' r \ U- „ ... , Vif - d z : ** ?v V- • ■•• -ec j » tes :r am ,v dz' s b Si» -pv ec-*** KP" ,,-"'Pr g : •:« Af ■a* die? I * # ex. ***#;, "vO"- * ... . w-gi 'v «•- ^ 'N \ *vi «K. r sv. * ' hp NJk --f"\ ■ KP : ) 1. 12. asd. ],t \ ,Pr >P ,: , ïc m \; f?:% \ ^ •4r % - , . ^ t&imtàh JP ufVV|& 10? ■ - # * * tm , ■ %Sfc~dfc x\ v-^1, L -f ^-4* 8. asd am. \V ,.pr i : rt ^ ,Ss £» dk it • 1 /* • s~ ' * * ’&fC Htf i% v>'s r? v ' ••' ’•<. S J^>ÊV ^ î, r \4,* •*****,•*« ir ^ ^**5 • TU -.Mr v- "> # f Tî . fjmï r u . VS-4 ï kP üpsModlnodHeraMOipaÿM UI.Hemonb.C (1 üjiertftf ci, B (?pocce(m. a N° Mém.de T Acad Imp.d Sc W Se ne N. Gholodkowsky: „Die Embryon . entw..v.3iatia Cienmici " T. Il 13. 56 'U 16. •# *« 'v # fl *«* i * * ¥ . Pi » :%■■ . ’ ’ • ;■■ -«■••■• katr ,?r o w^lV r7 .L r^tfl HÙ ' Julie Fo.us.sek, A.Birula, E.GoJowin ad nat.del. Xc -ji :-itl ; sra^.’iü r patf ; s U1 HeaKCOHb. Mém de l'Aoâd. lmp. n So VE Sérié . N. Choloikowskv . Jie Embryon, entw. v. Bhtta. &ermmciM T. I - 1 , _ 9 ® '>■ ■¥■ P ® éS ^ |cs Dit- dit sL ^ - dkl * ü®| d <>S5§&/ W>S8**« 5 « “* ôïoC’, - Ci® fc U 5 « Ac « . VÎWÎf'.io «* '• 0 ./’« » n e o , ‘ .. . - " i6Î «f 4ÿ a . ' 'jVo •••Mia ■ r V»^ '' a *' -Ro ti am /&: e> iV.- S, ®,i ^ . « Pfcàv >?« X>cr*: . -Ç$| I^Co Od^^J s,^* tir- JL. •'•-■<*«• -4*i * ^ Kp ~ftr •.. «7^-- r © . JètfP &&&’Sêé % ■-0 fsV: 'vO C;ïy’’ --■' v 0$ P > \ 41 am .,r# f- aV % % «. < ffr&S'OCïQ ' :r%É o' « ©y ® / e-.- V \;' a^l 42,t. Sk ,' C: tf}: dk^l- g ■ • -As W ” •* « gf SK- e 55 oo° o 7 ® o °9 , 0, ta = et i « o O e S» • A M-«' © ° r- o *Ê® -u> ■"'. :$■ ? a® ® ,WS i.y t? p - , °°v F © © 9 © @ e *e »** : S fc » 1- .* * --, », • • s\**" • *'•*■ r * *« • -iS •* 1 « !.. ?L r-,r. •'» Ô' ;%i- ; ©o': -3 A B ifalai et E Golgwinad. Tiat. Jel. * * « ® 3 o . ‘ ’*; - i V Mst ^ A \ V \ \ l mst ? XpoMo-imo-Mera/Morpâifiin III HBâHCOHb.0 (1 6,,llcTep5 ct,6 flpocnêfcii.â N°V'3s rMém. dTrÂcai. lmp. d. Sc. VE Sérié 43. atf afcf TV. iïhoW(LKvWùHy: „ me ffîïïrrm rmw. v-v^n ■ >v 44. se a If F; ■■ ; • v- A ■J -, : S*. ■ .■'iï? ,j4 ..,;; 4tè ^ fr " -§ -r , .!* .*. . &-• #ÿ , S? ...... -. •• ::: L& •:^'V cLz'2 - 'V "‘"■•■..—î V» 4» 4v- ••.« y^,«8-rN* ** v*'\ r '•? '• >,.?» .- '"' ,.. $ «,#• :- „~, '• ■•' '■ ' / •' * -•>■;. if ^•W. . " ' * " ■ ,-e *> /■•$ iy> “ :;'! ^ :s •■ •■• ' e*i '-C ■Sfe © Jr: V #%© ? CT'Ü s» \ ■ -W i L r 46. dz dz -C .: •• . :„■- - ' * "V i l ' V '■? 48 47 « ♦.*•.*■ , ;«/ *A V<» *%6.f ?2 ■/ v— :r- «S&rçS®» 7 T -Mx,s y#.. /«*'•* f*oV’ §■ ü, “*u S 49. r4 0 c. N O :•*.. „4P‘ * gS. ■Ô. 9 -PÇ' • ••©• C ■«*' « O;# SR'^S*® Cs a- O ?•• .«,? ?» O - -o o “ Se!0.S'' ci c ©• Vg? c* C- ' '<> » 6 *■ 9 « 0 0 o ® 0 "i t» «ïav- .. «‘Buagg // ,/ ■*• ■*• nz a z *> «#i-T' • , . . 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W Sérié N.GhoIbdkowsky: ,,7/e Emïïym enfw. v.BTaîtà dermainca.” TV 55. .»ÿ! ->«t rW> 0! & «* - ' <9 « * » 8« y.»® . /» * * * ■% jîs * # .■V.'.i'SJ' y y •-‘ïW-ü il i ■ '■'» 5» ï% v> 4 -h « *• . f ï m à s* 4 ’ * * . fcjjg? ■*» s f- # W st-w-îr?" * »* •*• **• * » •• « 5 a « ‘ » T i * ,-n «*®: ».®4> f‘ %r '■■û %J_ : ® %x*c >. *■*.%•* M % 3t eu s 'S _ W yX? W-: J / ’ !.. ” . %. ^ ^ ' > ' •' ' ># !7i ij, '"U:, '■■>', w. LK /ÿ? Hf V Dtjfe: - ^ % - * d L ^VV i 60, 5 Z En 84. , € 0 / ') . T! le En Df St Ms ^'*,,,,,'*iV^; En | ; -"v, v“ s i Ît •■ • • _ A-;- ^ r\?.Vl}y '% •**»«*•* / ? #ÿ rJ®-.V V * *& :'*. 7En, B m i y / K 61. Hr «( . 7 "< -v-.v^ .p •♦♦.♦/*('. /;>.»,? %i.. r J* vt. Dv r ^ . 7Æm!L 2% ’ÏJÎà^ |V y p •!'. >-- ' V V.»H Afit h * » H -1 le r* J.," / ■ IC . / ■•- . %■ - ^ tr & kr a t- -, Vv*v v. 'sV V-. V >’ -• î y s'' >ï . - >s ' i ï ■ •.»« / ! ,'v te t ! I D 7 /rV4|^ • .? « TV* ♦j* ; | afe S>V ;■ ' A r Si •• ;f IfD ' < V ' V i ■" . î / ’ b t, V . .:• ;V?k • ; > ü St En '■ \ *iî 66. i " ''%%#*• ‘ 58. • fctt . s)'", - ■ f M*- " '4- -- mp É m ' ' \ T, 2 . M. . X. -i* v._Rf .^w' "' "Htâ M • . > V. Hf Df en Hf V V // / ,^-V* '. .V i k « V .- ' * ' 4»»*/v • ■tV- ■ ■ - s':,, r '•.. .'; -à'-ïf-— = -, fjv: -> i • © r% i .i i * j/ ai» 6 7. 1 '■«!.• m - - i » :: _enc iW M # "X-. . A, » 'P* ■> M ^ ^‘ >7/7 eui Ec Rf -*■ -Ht * ,’ r<$ ,: . ..- ^ ‘i»- - ■ i St ABirula ®t E Seiow'm a.dl nat.del. XpoMoJI«To-Mera^arpaifm 111 MeaHcoHb.C fl.5v fleTepâ’.cr., 6 fipocnekn.i î»"1 ■' Mémide F Acad lmp. d. Sc. W S crie . 68. ep Si \ \ - A V ~ — V •*> # *•**•*• 'eP —s, / • * *# # 4k MCI • :• * a 0** »• o*»*» ••"t*. oe $3 ep Vz * * 1 a >.%w '•F N. Cholodkowsky: «Die Embryon, snfw. v.Blitta. Germanici* 69. | fl » r- <* \. ^ W***s * m* -?a 71. 72. 70. a"b. am II V.! Jf* *© © ^îv.'S #/# • * %*• •••• iîÿ*,î\fe, r & #Sr • -T am *Mm » •• v * •• •# ' o a ® .. -20 • »!!••***' * ,n- # »** ■'ï/.îî / * _ * JS*» ». .'■■ * 1/ « ,ï’*.*î'i * r mst I ! * V. V î /J* *. —a\ «•*» •-■ * * i* « * 4 «« » %’v v.\ : W *) * T yf ». %** « *9UZ .* / % ' ,3 * r-. / 73. •:»rF °e? S I ? »« 1&11 v j f: V vMlV* ' . VS I. I ‘ • Vm « w ^ • * se > .{î*.-.:’.;:**.. £ . ^i-'î ^ _••*/ / / v»** “ Fk A >/ t ■ v -t • «v'P »k / ! en KecL en. nlit Fausse k eb A Blrul* ad n^L.det. (I ( I 0 » M E M 0 1RES DE L’ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PÉTERSBOIIRG, VII' SÉRIE. Tome XXXVIII. W fi. ÜBER DIE .VERTHEIMJNG DER IN Kl NE actinometrische stüdie VON O. ( Imohflii. Lu le 3 mai 1891. oO^IVV St.-PÉTER,SBOURG, 1891 . Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétersbourg: à Riga: à Leipzig. M. Eggers & C° et J. Glasounof. M. N. Kymmel. Prix: 95 Cop. = 2 Mark 40 Pf. V o s s ’• Sortiment (Ilaessel). £T: ■ à ^ ^ MÉMOIRES DE L’ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PÉTERSBOURG, VIE SÉRIE. Tome XXXVIII, W (>. EINE ACTINOMETRISCHE STÜDIE von O. C1iwa1§oii. Lu le 3 mai 1S91. St.-PÉTERSBOURG, 1891. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétersbourg: à Ri9a: à LeiPzl9: M. Eggers & C° et J. Glasounof. M. N. Kymmel. Voss’ Sortiment (Haessel). Prix: 95 Cop. = 2 Mark 40 Pf. Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sciences. Août 1891. A. Strauch, Secrétaire perpétuel. i Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. Vass.-Ostr., 9 ligne, As 12. EINLEITUNGL Im Laufe des letzten Jahrzehntes haben die actinometrischen Beobachtungen eine bestândig wachsende Bedeutung und Verbreitung erlangt. Durcb die Arbeiten von Langley, O. Frôhlich, Violle, Crova, K. Angstrôm und Anderer sind eine Reihe von experimen- tellen Methoden ausgebildet und zur Bestiunnung der Solar-Constanten angewandt worden. Wenn sich trotzdem die actinoinetrisehen Beobaclitungen bislier nocb nicbt auf den meteo- rologischen Observatorien eingebürgert baben, so dürfte dies zum nicbt geringsten Tbeil daran liegen, dass die raeisten der ervvâbnten Metboden auf nicbt genügend tbeoretisch durcbgearbeiteten Grundlagen aufgebaut sind, so dass ein gewisser Zweifel über die wahre physikaliscbe Bedeutung der den Beobachtungen entnommenen Zahlengrüssen obwalten muss. Einer Anregung von Seiten des Herrn Akademiker H.Wild folgend, bescbâftigte icb raicb seit einiger Zeit mit dem Studiura der bislier in Anwendung gebraehten actinometri- schen Methoden und zwar zuerst speciell derjenigen, bei welchen die Intensitât der Sonnen- strablung an der Erwarmung einer geschwârzten, als Thermometcrreservoir dienenden Kugel beobaclitet wird. Bei der Ausrechnung der betreffenden Beobachtungen wurden bis- her sebr einfache Formeln benutzt; dieselben waren abgeleitet miter Zuhülfenahme ebenfalls sehr einfacher Betrachtungen. Die Kugel wurde vor Allem als ein Kôrper betracbtet, dem in jedera gegebenen Augenblick Eine bestimmte Temperatur zukomrat; der stationare Tem- peraturzustand sowobl, als auch der variabele wahrend der Erwarmung oder Abkülilung wurde auf einfachste Weise aus der in jedera Zeitraoment erapfangenen Warmemenge und dera, der augenblicklichen Temperatur entsprecbenden, Wiirraeverlust berechnet. Die ràum- liclie Vertheilung der auf die Kugel auffalleuden Wârmestrahlen wurde ebensowenig in Betracht gezogen, als die Vertheilung der Wiirme in der Kugel selbst. In Wirklichkeit baben wir es aber mit recbt verwickelten Verhàltnissen zu thun. DieStrahlen treffen jeden- Mémoires de F Acad. Imp. d. sc. VII Série. 1 2 0. Chwolson, Ueber die Vertheilung der Warme falls nur Eine Seite der Kugel, meistentheils sogar nur den mittleren Tlieil der, der Sonne zugekchrten Oberflâche. An dieser findet die grôsste Erwârmung und zugleich auch die grôsste Ausstrahlung statt; auf der entgegengesetzten Seite ist die Erwârmung jedenfalls geringer und haben wir es dort nur mit der Ausstrahlung zu thun. Es musste fraglicli erschei- nen, ob die erwâhnte einfache Théorie für den vorliegenden Fall gültig sei und dies bewog mich allgemein den stationaren und den variabelen Temperaturzustand einer einseitig be- strahlten schwarzen Kugel zu untersuchen ; ersteres auch für den Fall, dass die Kugel aus zwei Stoffen besteht, von dencn der eine, wie beim gewühnlichen Thermometer, den anderen schalenformig umgiebt. In der vorliegenden Arbeit sind die Resultate der betreffenden Untersuchungen nieder- gelegt. Da mir die Frage liber die Wârme vertheilung in einer einseitig bestrahlten schwar- zen Kugel an und für sich intéressant schien, so habe icli dieselbe auch in solchen Rich- tungen untersucht, welclie für die Actinometrie keine Bedeutung haben kônnen. Für Letztere ist z. B. nur die jeweilige Mitteltemperatur der Kugel von Werth, nicht aber die Gcsetze der Warmevertheilung in der Kugel — wenigstens soweit die vorhandenen actino- metrischen Methoden in Betracht kommen. Die vorliegende Arbeit ist in VI Capitel getheilt. Cap. I enthâlt die oben erwâhnte vollig elementare Ableitung einiger in der Actino- metrie gebrâuchlichen Formeln. Cap. II enthâlt den Beweis eines für die Actinometrie wichtigen Satzes. Derselbe be- sagt wesentlich, dass der Ausdruck für die mittlere Temperatur einer bestrahlten Kugel im stationâren Zustand, wie er bei elementarer Ableitung erhalten wird, thatsachlich richtig ist und dass er gültig bleibt, unabhângig davon, wie die auffallenden Strahlenbündel iiber die Kugeloberflâcbe vertheilt sind und aus wie vielen concentrischen heterogenen Scbichtcn die Kugel besteht. Für den variabelen Zustand sind dagegen die auf elementarem Wege abge- leiteten Formeln nicht mehr streng gültig. Cap. III enthâlt die Untersucluing der stationaren Warmevertheilung in einer schwar- zen, einseitig durch parallèle Strahlen getroffenen Kugel. Ausser einer Reihe specieller Fragen habe ich auch den Fall behaudelt, dass die Kugel aus zwei concentrischen hetero- genen Theilen besteht. Im Cap. IV bin ich von der hier behandelten Aufgabe abgeschweift und ist dasselbe gewissen allgemeinen Betrachtungen über das Problem des variabelen Temperaturzustandes in einer Kugel gewidmet. Cap. V enthâlt die Untersucluing des variabelen Zustandes einer sich abkühlenden schwarzen Kugel, welche zuerst durch anhaltende einseitige Bcstrahlung zu dem im Cap. III gefundenen stationaren Zustand gelangt ist. Im Cap. VI werden die genauen Formeln für den variabelen Zustand einer schwarzen Kugel entwickelt, welche zuerst in allen Theilen die Temperatur der Umgebung besitzt und daim einer einseitigen Bestrahlung ausgesetzt wird. Die Aufgabe wird erweitert für den IN EINER EINSETÏ'TG BESTRAHLTEN SCHWARZEN KüGEL. 3 Fall mehrfaclier successiver Erwârmungen und Abktlhlungen von gegebener Dauer — also obne jeweilige Erreichung des stationâren Zustandes. Ich benutze in dieser Ai’beit unter Anderen die folgenden Bezeichnungen: R der Radius der Kugel; Rx der Radius des inneren Tlieiles in dem Fall, dass die Kugel ans zwei heterogenen concentrischen Theilen besteht; k die innere Warmeleitungsfahigkeit; kx dasselbe für den inneren Theil der Kugel (Radius h die iiussere Warmeleitungsfahigkeit; b = y hat die Dimension [L~ ']; für Kupfer mit geschwârzter Oberflâche kann man rund etwa y = 0,00005 (Milliin.)-1 setzen ; Wü = yi? eine absohite, für eine gegebene Kugel charakteristische Zabi. Ein beson- deres Interesse bietet der Fall bR — 1; dieser Werth gilt z. B. für eine schwarze Kugel, deren Warmeleitung 200 mal geringer, als die des Kupfers und deren Radius gleich einem Decimeter ist; S die Dichte und y die specifische Wârme der Kugel; t die Zeit; r, cp und <}> Polarcoordinaten eines Punktes der Kugel; den Pol dieser Coordinaten nehmen wir im Centrum der Kugel, die Axe parallel den aufifallenden Strahlen; V die Temperatur eines Punktes der Kugel; bei der envâhnten Wahl der Coordinaten ist allgemein V Function von r und cp, dagegen von t}; unabhangig; Q die gesammte Warmemenge, welche in der Zeiteinheit auf die Kugel fallt; q die Warmemenge, welche in der Zeiteinheit durch die Querschnittseinheit des auf- fallenden Strahlenbündels hindurchgeht; wird die ganze Kugelhalfte bestrahlt, so ist Q = %R2q-, Pn soll stets das Zeichen der Kugelfunction Einer Yariabelen von der Ordnung n sein; c = y ; y = -|- hat die Dimension einer Temperatur; 7] ! , tj g , ï]3 7] n... sind die der Grüsse nach geordneten Wurzeln der bekannten Gleichung 7) cotg tj — 1 — b R; für b R = 1 haben wir 7jn = (2 w -+- 1) ein horizontaler Strich über einem Buchstaben (z. B. F) bedeutet den Werth der be- treffenden Grosse an der Oberflâche; 1* 4 0. Chwolson, Ueber die Vertheilung der Wârme Ve die Temperatur im Centrum der Kugel; Vm einen mittleren Werth der Grôsse F; Vo Anfangswerth der Temperatur; sammtliche Temperaturen sind als Ueberschüsse über die Temperatur der Umgebung zu verstehen; das Zeichen D2 bedeutet die Sumrne der zweiten Differentialquotienten. Ciipitel I. Elementare Ableitung einiger Nâherungsformeln. Abstrahirt man vollkommen von einer Betrachtung der Art und Weise, erstens, wie die auf die schwarze Kugel auffallenden Strahlenbiindel rund um die Kugel vertheilt sind und zweitens, wie die Temperatur innerhalb der Kugel von Punkt zu Punkt variirt, so lâsst sich sofort ein Ausdruck für die stationare Temperatur F0 der bestrahlten Kugel nieder- schreiben. h Es môgen R, k, h, b = R und Q die in der Einleitung angegebene Bedeutung besitzen. Die Kugel erhalt in der Zeiteinheit die Wârmemenge Q und verliert, wenn der statio- nare Zustand erreicht ist, in derselben Zeit die Warmemenge in B2 h V0. Es ist also (1) F = %nrr • ' ' O 41C B2h Wird eine Halbkugel von parallelen Strahlen getroffen und baben q und c die oben gegebene Bedeutung (Q = % R2 q ), so erbalten wir (2) g 4 h 46 Das Gesetz der Abkühlung (nach erreicliter Temperatur V0) erhalten wir auf elemen- tare AVeise, indem wir den Warmeverlust — yir Ra8ydV der ausgestrahlten Warmemenge 4 n R2 h V dt gleichsetzen. Es ist also (3) . dV 3 h dt SyJR ’ und hieraus r=roe 3 h . 8yRl- (4) IN EINER EINSEITIG BESTRAHLTEN SCHWARZEN KüGEL. Setzen wir 3 h = so ist also wdhrend der Abkühlmg V = Voe~mt Der in x Secunden stattfindende Temperaturverlust Vr ist gleich n=F„(i-e-”') Für die Anfangsgeschwindigkeit der Abkühlung liaben wir t = o (5) (6) . (7) . (8) Hat die Kugel anfangs die Temperatur Null, so ist ihre Temperatur zur Zeit t (ge- rechnet von dem Augenblick, wo die Erwârmung beginnt) F = F0 ( 1 — e~mt) (9). Die in x Secunden stattfindende Temperatur steigerung VT ist gleich FT = F0 (1 — e~mT) (10). Durch Yergleicli von (7) und (10) erhiilt man den für die Actinometrie wichtigen Satz I: In gleichen Zeiten x sind Steigerung und Verlust der Temperatur gleich , wenn in heiden Fâllen die Zeit x vont Anfang der Erwârmung oder Abkühlmg gerechnet wird und letztere mit dem stationaren Zustand beginnt. Bezeiclmen wir vorübergehend durch Ve die Teraperaturen wâhrend der Erwârmung und durch Va diejenigen wâhrend der Abkühlung, so ist bei gleichen t = x r.-*-r.= p, : an- Für die Erwârmungsgeschwindigkeit erhalten wir aus (9) = (11, a) und für die Abkiihlungsgeschwindigkeit aus (6) bei Fortlassung des Vorzeichens = ■*!'. (11, b). Für Momente gleicher erreichter ïemperaturen Ve = Va ist Dies giebt den 6 0. Chwolson, Ueber die Vertheilung der Wârme Satz II: Für Momente gleicher Temperaturen ist die Summe der absoluten Werthe von Erwàrmungs- und Ablcühl ungs ■ Geschwindigkeit constant und gleich den Anfangswerthen dieser beiden Gèschwindigkeiten. Für Momente gleicher, vom Anfang der Erwàrmung oder Abkühlung verflossener, d V Zeiten erhalt man aus (6) und (9) die gleichen absoluten Werthe für Diesgiebt uns den Satz III: Für Momente gleicher , vom Anfang der Erwàrmung oder Abkühlung verflos- sener, Zeiten haben die Geschwindigkeit en der Temperaturünderungen die gleichen absoluten Werthe. Die Sâtze I, II und III spielen eine grosse Rolle bei Anwendung der dynamischen Méthode in der Actinometrie (Violle u. A.). Nehmen wir jetzt an, die Kugel werde abwechselnd bestrahlt und abgekiihlt, ohne dass der stationüre Zustand jedesmal erreicht würde. Wir beschranken uns auf den Fall, dass die einzelnen Perioden der Erwàrmung und Abkühlung von gleicher Zeitdauer t sind. Die Zeit t rechnen wir in jeder einzelnen Période von dem Anfange derselben. Wir erhalten 1 - te Erwàrmung n,1 = ^(i-^mt); l-te Abkühlung 2-te Erwàrmung oder V —V (i e-mt\ Ke,a~ v0 I1 i + e~mT e 1 2-te Abkühlung 3-te Erwàrmung — mt TT" 1 — e 4mT — mt r/ix e t — T ^.= r„-[F„-(F^O H « — also t — T— J r.,.=r0{i-'- 1 _i_ e ütnT ___ mt — mit ® ')• 1_e-emr _mt l + e-™'6 3-te Abkühlung IN EINER EINSEITIG BE8TRAHLTEN SCHWARZEN KüGEL. 7 Allgemein erhalten wir I. Für die Période der n-ten Erwârmung: l e — (un — i) mz 1 -+ e ~ mT Am Anfang dieser Période haben wir die Temperatur 1 _ g — (2»l — 2) MT 1+e- mT e mT und am Ende derselben \ e — 2 nmx U (13) (13, a) (13, b) II. Für die Période der n-ten Abkühlung: V = V 1 -e-tnmz , r a, n ' o i +- e — mx v Am Anfange derselben haben wir l-e — ^nmx yo i +e-mx und am Ende l-e- Mtnx _ _ mT (14) (14, a) (14, b) Die Amplituden der einzelnen Erwarniungen und Abkühlungen werden mit waehsendem n ein und demselben Endwerthe zustreben, sodass die Temperatur der Kugel zwischen zwei constant gewordenen Werthen bin und ber schwanken wird; diese Werthe sind o i . - m t r=r^Tr und 1 + e— (14). Die Amplitude wird also gleich V 1 — e o l -*-e TUT mi (14, a). Es ist selbstverstandlich, dass die sammtlicben Formeln dieses Capitels von der G estait des den Bestrahlungen und Abkühlungen ausgesetzten Korpers unabhàngig sind. 8 0. Chwolson, Ueber die Vertheilung der Wârme Oapitel II. Beweis der Richtigkeit dreier actinometrischer Sâtze Uber die Mitteltemperatur einer bestrahlten schwarzen Kugel. Wir haben in (1) auf elementarem Wege einen Ausdruck fur die stationàre Temperatur Vn einer schwarzen Kugel abgeleitet, welclie in der Zeiteinlieit die Warmemenge Q erhàlt (R — Radius, h — aussere Wârmeleitungsfâhigkeit). Ich will nun beweisen, dass jener Ausdruck in der Tliat streng richtig die Mitteltem- peratur Vm einer bestrahlten schwarzen Kugel ausdrückt, wenn der stationare Zustand erreicht ist. Wir kônnen den Satz folgendermaassen formuliren: Satz A. Die mittlere stationare Temperatur einer schwarzen bestrahlten Kugel (vom Radius R und der âusseren Wârmeleitungsfâhigkeit h), welche in der Zeiteinlieit die Warme- menge Q erhàlt , ist stets gleich (1®) ^ m~ 4it R 2 h Diese Temperatur ist unabhàngig von dem Material der Kugel und unabhàngig von der geometrischen Vertheilung der auf die Kugel auffallenden Strahlenbündel ; sei es, dass die ganze Oberflache gleichfôrmig von zu ihr normalen Wàrmestrahlen getroffen wird; oder , dass die Eine Hâlfte der Kugel von parallelen Strahlen getroffen wird ; oder, dass nur Eine Stelle der Kugel ( von beliebiger Begrenzung) die gesammte Warmemenge erhàlt; oder, endlich, dass auf die Kugel eine beliebige Anzahl Strahlenbündel au ff allen, deren Vertheilung , relative Intensitàten und Querschnittsfiguren ganz beliebige sein kônnen. Beweis. Es ist selbstverstiindlich, dass in den verschiedenen soeben aufgezahlten môg- lichen Fiillen die wahren Temperaturvertheilungen in der Kugel und auf ihrer Oberflüche sehr verschiedene sein werden. Wir wollen aber beweisen, dass die Mitteltemperatur in allen Fallen die gleiche ist. Wie der stationare Zustand aucli beschaffen sein mag, jedenfalls geniigt die Tempe- ratur V in allen Punkten der Kugel der Laplace’schen Differentialgleichung (16) D2V= 0. Ebenso muss jedenfalls die Gesaramtstrahlung an der Oberflache gleich Q sein, d. h. (17) jVhds = Q, wo F die Temperatur des Oberflachenelementes ds ist. IN EINER EINSEITIG BESTRAHLTEN 8CHWARZEN KUGEL. 9 Da F endlich und stetig ist und der Gleichung (16) gentigt, so gilt fur diese Grosse der bekannte Satz vom arithmetischen Mittel, nach welchem die Mittelteraperaturen aller concentrischen Kugeloberflâchen einander gleich und gleich der Temperatur des gemein- samen Centrums sind. Denken wir uns also in der Kugel aile concentrischen Kugelober- flàchen, so haben die Letzteren aile die gleiche Mitteltemperatur. Diese ist zugleich die Temperatur des Centrums, die Mitteltemperatur Vm der ganzen Kugel und die Mittel- temperatur /Vds 4 ic R* der wahren Kugeloberflâche. Es ist also _/Vds m 4 ic B2 Multipliciren wir Zâhler und Nenner mit h und beachten wir (17), so erhalten wir V = ^ 4 te B2 h * was zu beweisen war. Der Satz A lasst eine wesentliche Erweiterung zu. Satz B. Die mittlerc stationâre Temperatur einer schwarzen Kugel mrd in allen, im Satze A erwâhnten Fallen dur ch die Formel (15) ausgedrückt , auch wenn die Kugel aus einer beliebigen Anzahl concentrischer heterogener Schichten besteht. Beweis. Wir wollen diesen Satz zuerst fiir den Fall beweisen, dass die Kugel aus einem inneren Theil (Radius Bl, Wârmeleitung k) und einer Hülle (iiusserer Radius i?, Wiirme- leitungfc) besteht. F, sei die Temperatur eines beliebigen Punktes der inneren Kugel, F die eines Punktes der Hülle; r die Entfernung eines beliebigen Punktes vom Centrum. Ein obérer Horizontalstrich môgc, wie früher, Specialwerthe für r = B, zwei solche Striche Specialwerthe für r = Rx andeuten. Ofïenbar ist VX = V (18). Ein Elément der Oberflâche r = B sei durch ds, ein solches der Oberflâche r = R, durch da bezeichnet. An der ausseren Oberflâche muss die Gesammtausstrahlung gleich Q sein; wir haben also, wie früher \Vhds — Q (19). An der Oberflâche r = B , gilt die Stetigkeits-Bedingung ih — *.££ dr dr Mémoires de l'Aoad. Imp. d. sc. Vil Série. K . . . (20). 2 10 O. Chwolson, Ueber die Vertheilung der Warme Die gesammte, durch die Oberflâche r — Rx strômende Wârmemenge muss Null sein. Es ist also oder einfacher (21) \d~wdG = J4rd 7?j, ebenfalls Null. Der Werth des mittleren Potentiales auf allen Kugel- flâchen r = Const. von r = 0 bis r = R hângt also nur von der fictiven Massenvertheilung auf der âusseren Oberflâche ( r = R ) der Kugel ab; dieser Mittelwerth ist auf allen diesen Kugelflâchen ein und derselbe und gleich dem Mittelwerthe aller Potentialwerthe derKugel- punkte und ebenfalls gleich dem Mittelwerthe des Potentiales auf der âusseren Oberflâche unserer zusammengesetzten Kugel. Wie frülier haben wir also y ■ ■ /Vd» y m 4 7C Bz IN EINER EINSEITIG BESTRAHLTEN SOHWARZEN KUGEL. 11 Multipliciren wir Zàhler und Nenner mit h und berücksichtigen wir (19), so ist Q 4 7t B2 h ’ was zu beweisen war. Neiiraen wir jetzt an, dass die Kugel aus einer beliebigen Anzalil concentrischer liete- rogener Scliichten besteht, die durch die Oberflàchen r = JRÏ, r = i?a, r = Ra von einander getrennt sind. Die stationâre Temperatur eines beliebigen Punktes der Kugel kann betracbtet werden als Potential von Massen die auf den erwahnten Oberfliichen und auf der Fliiche r = R vertheilt sind. Genau wie oben liisst sich zeigen, dass die mittlere Dichtig- keit auf allen diesen Flâchen ausser der letzten (r — R) Null ist. Die mittlere Temperatur jeder Fliiche r = Const. kann also betrachtet werden als mittlerer Werth des von der Ober- fliiche r = R erzeugten Potentiales. Ilieraus folgt wie oben der Beweis des Satzes. Wir wenden uns wieder zu einer homogenen Kugel, welche in der Zeiteinheit in beliebig vertheilter Weise die Wârmemenge Q erhâlt. Da wir jetzt nur von Mittelwerthen sprechen werden, so lassen wir das Zeichen m überall weg. Wir betrachten die anfàngliclie Erwàrmung und die Abkühlung der Kugel nach erreichtem stationdrem Zustande. Es sei Ve die mittlere Temperatur der gamen Kugel wàhrend der Erwiirmung, Ve dieselbe für die Oberflache; Va und Va entsprechend die mittleren Temperaturen der ganzen Kugel und der Oberfliiche wiihrend der Abkühlung; V0 die mittlere Temperatur im stationiiren Zustand, also nach Satz A y — ^ y « “ 4 w R* h ' (23). (23, a). Wiihrend der Période der Erwàrmung haben wir jedenfalls die Gleichung Y KR*'(8dVe — Qdt — 4 -r :R2h Vedt und hieraus -J=«iF0-«r( (24, a). Wàhrend der Abkühlung haben wir \ 1- TC Rs^8dVa =4 iz R?i Vadt , also mit Weglassung des Vorzeichens Wie früher sei m = 3 h R (24, b). 12 0. Chwolson, Ueber die Vertheilung der Warme Die Ausdrücke (24, a) und (24, b) unterscheiden sicli wesentlich von (11, a) und (11, b). Auf der rechten Seite stelien im Ersteren niclit die Mitteltemperaturen der ganzen Kugel, sondern die der Oberflàchen. Satz G. Die Erwàrmungs- und Abkühlungsgeschwindigkeiten einer schwarzen Kugel (be- zogen auf die mittlerc Temperatur der Kugel) iverden durcb die Formeln (34, a) und (24, b) ausgedrückt. Der Satz II, Gap. I ivird also allgemein nicht gültig sein. Capitol III. Ueber den stationàren Temperaturzustand einer einseitig bestrahlten schwarzen Kugel. Wir betrachten zuerst eine homogène Kugel (Radius R, aussere Warroeleitung li, in- nere k)m, dieselbe wird von einer Seite, die wir als die vordere bezeichnen wollen, von paral- lelen Strablen getrolfen, welche jeder zu ihnen senkrechten Flacheneinheit in der Zeiteinheit die "Warraemenge q zufiihren. Die in der Zeiteinheit der Kugel zugefiihrte Gesamrat- warme Q ist gleich (25, a) Q — KR^q. Wir setzen (25, b) 9. _Ç h b IN EINER EINSEITIG BESTRAHLTEN SCHWARZEN KUGEL. 13 Wir legen die Axe eines Polarcoordinaten-Systemes parallel den Strahlen (s. Fig. 1); ein beliebiger Funkt M der Kugel habe die Coordinaten r, 9, Es handelt sicli darum für den temporiiren Zustand die Temperatur V des Punktes M zu finden. Ans Gründen der Symmetrie muss V von 4* unabhângig sein; es ist. als V=F(r,9).- (25, c). Die Temperatur V genügt der Laplace’schen Gleichung J)2 F = O (20) in allen Punkten der Kugel. An der Oberflâche erhalten wir für die vordere und bintere Seite der Kugel verschie- dene Bedingungen. An der hinteren Seite haben wir die gewühnliche Bedingung — k d,V dr h V oder ~ = — b V • [| < ? < ] ( 27, a) An der vorderen dagegen q cos cp ds — 1: d~ ds -+-liV ds oder, s. (25, b) d v dr = — b V -+- c cos

b) + 0) = 0. l)‘n-3W 2 (2 n — 1) (2 « 3) ^ 2 (2 n 3) -t- 2 (°)- V l'O'i — f i \m 1. 3. 5 (2 m — 1) 2m [ ) ~ V> 2. 4. 6. . . . (2 m) IN EINER EINSEITIG BESTRAHLTEN SCHWARZEN KUGEL. 15 Aus (33, b) folgt K 3n + i 0 .... n > 0 Mit Hülfe von (33, a) erhalten vvir aus (32): £ (— 1) n 1 4»+l 1. 3. 5. ... (2 n — 3) 3» 8 ' n[n + \) 2. 4. 6 (2 n — 2) (33, C). (33, d). Diese Entwickelung gilt nicht für h{) und welche gesondert berechnet werden müs- sen. Es ist und r«o = 4 Po(x)- xdx — T xdx ~= T (33, e) Jo Jo li = 4~[ P\(x)-xdx = ^[ x*dx~~ (33, f). ^o Jo (33, c, d, e, f) gebcn nun ft0=4- K = 13 256 *.=4 K=- 17 512 K= 49 2048 3 h — 75 32 "12 — 4096 ^3n+i = 0 für n > 0. (34). Die gesuchte Funktion wird also ausgedrückt durcli die Reihe f (cos 9) = -i- cos 9 T ^ 16 P* (CÜS ?) — W F* (cos ?) -*■ W (cos ?) - (- 1)1 4«-1. 1-3-6 <2M~3) P rcosmi »(»+!) 2.4.6 (2n — 2) 3»^ (35) /'(cos 9) = Der Umstand, dass die Reihe cos 9 0 < 9 < -|- 0 -J- < 9 < TC- (35) auf der vorderen Seite der Kugel cos 9, auf der IG 0. Chwolson, Ueber die Vertheilung der M'arme hinteren Null giebt, driickt sicli rein âusserlich durch den Umstand aus, dass P3n ( — x) = Pa n ( x ) ist. Setzen wir also f (cos 9) = -y COS 9 -t- F (cos 9), so bleibt der zweite Tlieil unverândert, wenn wir k — 9 statt 9 setzen, und ist F ( — cos 9) = F (cos 9) = ~ cos 9. Für 0 < 9 < ^ ( vordere Kugelseite) liaben wir f (cos 9) = -i- cos 9 -+- ~ cos 9 = cos 9. Auf der lnntercn Seite liaben wir f (cos (ic — ?))= cos 9 -+- -i- cos 9 = 0. Die Reihe (35) ist sicher convergent. Für 9 = 0 muss f (cos 9) = 1 sein. Da Pn (1) = 1 ist, so erhalten wir eine Reihe, deren Glieder ein abwechselndes Yorzeichen liaben. Berechnen wir die Summe der ersten 5, 6, 7 u. s. w. Glieder, so erhalten wirWer- the, die in der That abwechselnd grosser und kleiner als Fins sind. Die ersten 7 Glieder geben zusammen JèÜ = 1 îfe » die ersten 8 Glieder geben = 1 — ~ Für 9 = muss f (cos 9) = 0 sein. Mit Hülfe von (33, a) lassen sich die Glieder der Reihe berechnen. Das erste Glied ist gleich Null; das zweite aile übrigen negativ. Die Summe der ersten 8 Glieder ist nur noch 0,0236. Nach einer von Poisson angegebenen Méthode kann die Convergenz der Reihe (35) nachgewiesen werden. (31, a) und (31, b) geben CO TZ f2 f (cos 9) = \ 2 (2 n ~+~ 1)f,„(coscp) n = 0 Pn(cos9,) cos 9j sin9j d9r Jo oder K /'(cos 9) = ~ 00 m 2 - (2 n 1 ) a" Pn (cos 9). Pn (cos 9,). cos 9, sin 9, d 91 _w=0^ 0 Die Hülfsgrosse a sei allgemein niclit grosser als Eins. Nun ist IN E1NEE KIN8EITIG BESTRAHETEN SCHWARZEN KüGEL. 17 p„ (cos 9). Pn (cos -y. Die erste Bedingung (36, c) kann nicht erfüllt werden; das Intégral in (36, b) ist end- lich ; also ist f (cos 9) = 0 für Y < ? < 1Z- Vordere Kugelseite. 9 > Mémoires de F Acad. lmp. d. sc. VII Série. 3 18 0. Chwoeson, Ueber die Vertheilung der Wârme Berechnen wir zuerst den Werth von (36, b) für cp = 0; es muss /'( 1) = 1 werden. Fiir

, *4» 47U (1 — 2 a cos 9, -i- a2) 2 0 0 fW = -k a = 1 (37, a) n i) = 4- (1 - a2) xdx (1 — 2 iï + a2J 2 0 a = 1 1 h- a3 1— a2 / L - - - 1 /l -+-a2 Ja = 1 /‘( 1) = 1. Da die Funktion unter dem Integralzeichen in (36, b) stets positiv ist, so erlialten wir (37, b) f (cos 0 für 0 < 9 < -J. Aus (36, b) folgt (37,c). -4^ 3 4tc - r TC 2 J-27C (1 — a3) a cos 9, sin 9j «Ap, (sin 9, cos 9 cos 9 — sin 9 cos 9,) <19 (1 — 2 a cos y -t- a2) ® J o J 0 a = 1. Für 9 = 0, also Y = 9X wird (1 — 2 a cos -+- a2) a = 1 '0 oder, da die Intégration nacli ^ stets Null giebt, = 0. 9 = 0 (37, d). d J (cos 9) IN TUNER ETNSEITIG BESTR AHLTEN SCHWARZEN KüGEL. 19 Für ein beliebiges 9 vergrôssern wir die recbte Seite von (37, c), indem wir ira Zali- ler, im Àusdruck für cos y, s. (36, a), Eins statt cos 41 setzen. Es ist. also jedenfalls df( cos = 0 (39) und cO V=B c S^ïR i*r Pn (COS9) (40) n = 0 wo b , c und 1in in (25, b), (33, c, d, e, f) und (34) gegeben sind. Es ist also 3* 20 O. Chwolson, Ueber bie Vertheilung ber Wârme (41: V = 4 6 Rc 1 H- bR K cos 9 Rc 2-t-bR 16 R2 P2 (COS 9) — Rc ■bR' 32 ' R* I * (C0S ^ Rc 6-t-bR' 13 256 R« Pü (cos 9) Rc An - 2n + bR n ( n - 1. 13-5 (2”~3). 1?" p (cos cp) 1) 2.4.6 (2» — 2) R2n *2» Die Formeln (40) und (41) bilden die vollstândige Lôsung des in der Capiteliiberschrift erwàhnteu Problèmes fiir den Fall einer liomogenen Kngel. Die Reihc (40) ist jedenfalls nocb schneller convergirend als (35). Aus (41) folgt der Mitlelwerth Vm der Temperatur fiir eine beliebige Oberflàche r = Const. (r — R mit eingescblossen), zugleich die mittlere Temperatur der ganzen Kngel und die des Centrums (r — 0) V' = A c 4~b oder, nach (25, b) und (25, a) (42) V = JL — JL m 4 6 4 h Q 4 TT R 2 h in Uebereinstimmung mit Satz A, Cap. II. An der Oberflàche der Kugel liaben wir aus (40) (43) OQ V = SC («»?)• « = 0 Ueber die Temperaturvertheilung in der Kugel làsst sicb ein einfaclier Satz beweisen. Denken wir uns zwei zur Strahlen- richtung senkrechte Ebenen AB und CD (Fig. 2) in gleicher Entfernung x vom Centrum O. Diese Ebenen schneiden die Kugeln in 2 Kreisen. Zwei Punkte M und N, welclie in gleicher Entfernung von den Centren a und b dieser Kreise liegen, wollen wir correspondirende Punkte nen- nen. Da aile Punkte des Kreises aM= Const. die gleiche Temperatur liaben (und ebenso die des Kreises WV = Const.), so brauchen M und N nicht auf einer den Strahlen pa- rallelen Geraden zu liegen. Um von Fig. 2. IN EINER EINSEITIG BESTRAHLTEN SCHWARZEN KlJGEL. 21 der Temperatur der Punkte N zu der der Punkte M iiberzugehen, haben wir 9 durch — 9 zu ersetzen; die Teraperaturen seien V v und P7t_(p. Bei diesem Uebergange andert nur das zweite Glied der Reihe (41) sein Vorzeichen, wàhrend aile übrigen Glieder unver- ândert bleiben. Hieraus erhalten wir F — F 9 K — 9 m r cos 9 = — ■bE X 1-t-bE 2 X (44). Dies giebt uns den folgenden Satz. Aile correspondirenden Punkte desselben Ebenenpaares haben die gleiche Tempe- raturdifferenz ; dieselbe ist proportional der Entfernung der Ehenen vont Kugelcentrwn oder von einander. Die Punkte A und C, M und N, a und b haben also die gleiche Temperatur- differenz. Setzen wir in (44) x = B, so erhalten wir die Differenz zwischen den Temperaturen V und F . der Punkte P und Q : taux mm ^ F —F . max mtn cE bE (44, a). Mit Hülfe von (42) konnen wir (44, a) und (44, b) schreiben: y y — JL. 4bR y

V — V . . max m ^ m min Ohne Mülie lassen sicli aus (41) nocli folgende Satze beweisen: I. Die vordere Halfte E b F (Fig. 3) der Kugelflaclie r — Const. liât die Mitteltem- peratur Fig. 3. AB. Es sei F H die Mitteltemperatur der vorderen Ivugeloberflache M P N und F_ die der hinteren MQN. Wir haben (48, a) (48, b) F = F ( l h — = V ( 1 h hR—\ v — V ( 1 bR ) — V ( 1 ——) — m\ l-i -bR) m ( 1 s-bR) 2 (ÿ+ — FJ. V —F . max mtn Fiir bR— 1 ist V. — F II. Die ganze Kugeloberflâche strahlt. in der Zeiteinheit die Würmemenge Q aus; es fragt sicli, wie sich diese Grosse auf die beiden Halften der Oberfliiche vertheilt? IN BINEE EtNSElTIG BESTRAHETEN SCHWARZEN KüGEL. 23 Die vordere Hâlfte der Kugeloberflàche strahlt in der Zeiteinheit die Wàrinemenge Q ( , bB \ ç 1 -t- 2 6JB 2 \l l-t-bBJ 2 1-+-6B’ die hintere die Wârmemeuge Q_ ( i _ bit \ _ i 2 \ 1 H-fcJS/ 2 ‘ 1 -+-6.R aus. 3 1 Für bR = 1 wird vorn -j- Q, hinten Q ausgestrahlt. III. Mit sinkender Wàrtneleitungsfâhigkeit h muss die Ungleicljforinigkeit der Tempe- raturvertheihing zunehmen. Es ist intéressant diejenige Vertheilung zu bestimmen, welche dem Greuzwerthe k — 0 (bR = oo) entspricht, dem wir uns nâbern, den wir aber nicht erreichen konnen. Für k — 0 erhalten wir aus (43) V = 4 vm f (cos ?)» wo /’( cqs 9) durch (29) und (35) gegeben is't. An der vorderen Oberflâcke ist v = 4 Vm cos . IN EINER EINSEITIG BESTRAHLTEN SCHWARZEN KüGEL. 25 Für den Specialfatt bR — 1 ist V = R2c Æ /•2 ic r \ I cos 9, sin 9, ^9, ' U=o 2 1 dr 1 J cp,=0* Y R2 — 2 Rr cos -y-t-r2 Y R2 — 2 R r cosy-<-a2 j oder r 7C -2 IC V — R2c 4ic cos 9, sinç.-v , T1 TI I F R2—2R rcos y-f-r 1 7VR2-2Rrcosy-hr2-+r-Bcosy \ 7 ,, * 7l$- w- cos Y) -Y^?,#.(51,b). J cp,=0 J <|)=0 I (51) und (51, a) geben für r= 0 die richtigen Werthe (42) und (46) für Vm. An der Oberflàche haben wir aus (51): Rc 4 71 1 7c r 2 7c cos t=0 ^ +=0 cos 9, sin 9i{— 1 l— Ig (8in 2 . y 1 -+- sm -TT Y 8ln 2 d(f>t d» i]n2 — b-B (1 — 6-B) " n = 0 1 sinï)„ und für r = R (72’c) 1 = 2 è 7? ^ _ bJÎ(1 _ n = 0 Da es sich uni die allgeraeine Frage handelt, ob f (r) = 1, welche der Gleichung (67) nicht genügt, in eine Reihe von der Forin (70, a) zerlegt werden kann (deren sàinratliche Glieder die Gleichung (67) erfüllen), so konnen wir uns damit begnügen, die Reihen (72, a bis c) für einen Specialwerth von bR zu prüfen und zwar für bR= 1, s. (63). Die Gleichung (68) wird (73) d. h. (73, a) \=(2î1 + i)y sin x = (— 1)". Aus (72, a bis c) wird (74, a) CO ]_2 (-1)” r sLl [(2m + l)î]3 M=0 L 2J OO (74, b) 1-2^ 1 w=0 ^ CO (74, c) 1 — 2 "V r tc r 2~R (~l)n (2»-*-l)g Die letzten drei Reihen sind aber unzweifelhaft richtig. Setzen wir in (74, a) 2 B = *, so erhalten wir IN BINER EINSEITIG BESTRAHLÏEN SCHWARZEN KtJGEL. 33 1 !>' >1 = 0 n sin (2 n -+- l)x ~ (2 n-t- lf ’ (74, d) was thatsâchlich richtig ist, da 4 ( sin x sin 3 x sin 5 x X=H\-W F--*-— ist !). (74, b) und (74, c) sind nichts Anderes, als die Reihen IC2 1 1 1 — f- — f- — f- . 8 12 ^ 32 ^ 52 ^ * • * (74, e) Schreiben wir (74, a) in der Forra ,_8 1^sin(2»-H1)î| >c1 2 jZà r(2tn-lf n = 0 (74, f), so haben ivir eine unzweifelhaft richtige Reihe vor uns, in welcher der oft erwahnte Wider- spruch auf das greifbarste zu Tage tritt. Jedes einzelne Glied der Summe redits geniigt der Gleichung (67), welche in unserem Falle (bü= 1) die Form dV dr (74, g) annimmt, wâhrend die Funktion links fur jedes r giebt. Hierbei ist der Umstand wichtig, dass (74, a) odcr (74, f) fiir r~R , also an der kritischen Grenze noch gültig ist, s. (74, c). "Wir haben uns an dem Beispiel (74, f) überzeugt, dass die Entwickelung (70, a), in weldier jedes Glied der Summe einer gewissen Bedingung genügt, die Summe aber nicht, thatsâchlich moglich ist und haben daller keiuen Grund, weiter an der Richtigkeit der For- meln (72, a) bis (72, c) zu zweifeln. 1) Riemann, 1. c., p. 51. Mémoires de l'Aoad. Imp. d. sc. Vil Série. 5 34 0. Chwolson, Ueber die Vertheilung der Warme Setzen wir r f (r) — «p (r), so erhalten wir die merkwürdige, ebenfalls stets môgliche Reihenentwickelung (75) ? (r) = ^ au sin-ÿ r- » = o So giebt z. B. (72, a) (75, a) ^n' bli n = 0 sin^r li i)n2 — bB (1 — bB) sin r]n und hieraus, durch Différentiation nacli r (75, b) 1=2 bR y n = 0 cos r Ji i)n2 — bB(l — bB) sin t)n *)» Ob diese letzte Formel für r = R noch richtig ist, lassen wir einstweilen dahin- gestellt. Nachdem wir in der Reihe (74, f) den uns beschâftigenden Widerspruch in denkbar einfachster Form zum Ausdruck gebracht liaben, künnen wir an demselben Beispiele auch den Widerspruch losen und — wenn man sich so ausdrticken kann — seinen mathematischen Hintergrund aufdecken. Die Reihe (74, e) ist nâmlich: (76) 4 ( sin x sin 3 x t sin 5 x "ît ( "1 P 1 W~ X 0 < a; ^ -|- TC X • . • . -f- < ® < TC d. h. sie stellt innerhalb der zwei Paar Grenzen zwei verschiedene Funktionen dar, die zwar an der gemeinsamen Grenze Einen und denselben Werth liaben, aber zwei verschiedene Werthe des Differentialquotienten. Graphisch stellt die Reihe eine gebrochene Linie dar. Entsprechend (76) ist (x = CO (76, a) .... - Si— D’ (2»+ 1)2 n = 0 n r 2 B .... ^=^). . . R^r<2R IN E1NER EINSEITIG BESTHAHLTEN SCHWARZEN KüGEL. 35 Bezeiclmen wir also symbolisch die redite Seite von (74, f) durcli

= “à in vollkommener Uebereinstimmung mit (74, g). Zugleich wird 9" (R) = 00 sein. Ailes dies bestatigt sich, wenn wir 9' (r) bilden. Aus (76, b) erbalten wir (76, e) (76, f) , , 1 sin(2»H-l)— co cos (2 n-*-l) 9»=[1]' = — 2B ■ 1 2jB « = 0 (2 »-Hl)2 2 n-i-1 (76, g). n=0 Die erste Sumine erbalten wir aus (76); sie ist gleich it2 r ~8B 0 < r < R -TT2 (2 B- r) 8 B . . . R < r < 2 R (76, h). 5* 36 0. Chwolson, Ueber die Vertheilung der Wârme Die zweite Summe ist gleich (Fourier, 1. c., p. 111) (76, i) -J . . . . 0 ^ r < R 0 r — B — Y . . . . B, < r (—!)“- n = 0 (2 n-t-lf UU r2 n V ' cos (2»h-1)|| 2«-*-l TC = 0 f -J2(~1)nsin (2«-h1) H = 0 tc r 2E und hieraus, da die letzte Summe für r = B die Form ^ ( — l)a" annimmt, w = 0 (76, 1) (B) = oo, in Uebereinstimmung mit (76, f). Wir haben für den Specialfall b B = 1 den oft erwahnten scheinbaren Widerspruch aufgeklart und dürfen gewiss ohne Weiteres das Princip des erhaltenen Resultates verall- gemeinern. Sammtliche Glieder derReihe irl (70, a) redits genügen der Bedingung (67) für r = B, wahrend die linke Seite derselben nicht genügt. Bios erklart sich dadurch, dass die Summe rechts für 0 ^ r ^ R gleich f (r), für B <1 r ^ 2 B aber gleich einer anderen Funktion F (r) ist, wo f (R) = F (R). Graphisch fndet bei r = R ein Bruch in der Gurve statt, so dass f (R) nicht gleich F' (R) ist. Ber Biffer entialquotient der Summe rechts giebt für r = R weder den Einen, noch den anderen, sonder n einen mittleren Werth (ob das arithmetische Mit, tel , lassen wir dahingestellt), welcher der Bedingung (67) genügt. Ber zweite Differential- quotient der Summe (70, a) wird für r=R unendlich. Ailes dies gilt nicht, wenn f (r) selbst zufâllig der Gleichung (67) genügt. Für den durck (76, b) gegebenen Specialfall ( bR= 1 und f(r)= 1) stellt die Summe für 0 < r < R eine der Abscissenaxe in der Entfernung -t- 1 parallèle Gerade dar; für R < r < 2 R dagegen den Bogen einer Hyperbel, welche die Abscissenaxe bei r = 2 R trift't; die Assymptoten derselben sind die Ordinatenaxe und eine der Abscissenaxe in der Entfernung — 1 parallèle Gerade. m EINER EINSE1TIG BESTRA HI/J'EN SCHWARZEN KüGEL. 37 Es ist nicht schwer, für den F’all bB = 1 auch ganz allgemein den Zusammenhang zwischen f (r) und F ( r ) aufzustellen. Für bB = 1 nimmt (70, a) die Form = y N]a„8in(2«-H . . . 0 n = 0 2B» oder, s. (77, a), F(2B — p) = p /(p) 2 JS — p' Setzen wir 2 2? — p = r, so erhalten wir F(r) = ^Zlf(2B-r) (77, b). Zerlegen wir also eine Funktion f (r) mit Hiïlfe der Formeln (70, a) und (71) in eine Reihe unter der speciellen Annahme bB — 1 und bezeichnen wir den Werth der Summe durch

— m { «. sin ï)„ ) B (79) f (r) — r betrachten. (70, a) und (71) geben (79, a) . /-(r) = r=îf2ï?=lSîï=55r { ( 1 1» n — 0 O^r^R Für den Specialfall bR — 1 erhalten wir, s. (73, a): ,,, 16B2 v t (79, b). . . f(r) = r — -pfi > (— 1) -sr Z n = 0 (2 m l)2 r it0 (2 n -+- 1)3 n = O 0 Die erste Summe ist in (76, a) gegeben. Es ist ferner CO (79, c) » = o (2 w -+- 1)3 0 ^ 2B ^ TC. Bezeiclinen wir die rechtc Scite von (79, b) durch cp(r)= [ r ], so erhalten wir IN EINER EINSE1TIG BESTRA H LÏEN SCHWARZEN KüGEL. 3!) cp (r) = [y ] = • r=f(r ) . . . 0 ^ r ^ R | übereinstimmend mit (78). Bildeu wir ]' = 1 = f (r) . . . 0 R andere Funktionen darstellen und dass die durch die Summen dargestellten Curven bei r — R einen Bruch haben. Bilden wir namlich für die Reihe (72, a) die Grosse tp" (JB): 1) Riemann, 1. c., p. 55. IN EINER EINSEITIG BESTRAHLTEN SCHWARZEN KtJGEL. 41 T"(Jî) = [i]”=|i[i CO V T\n r = li n = 0 i)n2 — 6B(1 - M&] (80, e). Die Wurzeln r\n der Gleichung (68) liegen1) eutweder im 1., 3., 5., 7. Quadranten oder im 2., 4., 6., 8. u. s. w. Welchen Wertli bR aucli liaben mag, jedenfalls haben wir 9" (R) = oo. Der erste Differentialquotient derReihe in (72, a) erleidet also einen Sprung und zwar von f'(R) = 0 zu einer Grosse F' (R), die ich nicht nàher bestimmen kanu. Die neue Reihe aber giebt einen Mittelwerth — j,. Nehmen wir f(r) — r und bezeichnen wieder die redite Seite von (79, a) mit

<-B) = 0 r=li oder (44) mill{miB) — ~I0{miB). Ftir x = — muss (37) in (51) übergchcn, d. h. es muss (52) ?1 (y) = V [a, e T p f e ï] I0 (m. r) J sein. Dies ist nui* moglicli, wcnn (•?)— î(n,_, r=R schreiben kônnen. Daraus schien zu folgern, dass nur solche Funktionen Il ist

(hï *' (V + S) I0(n>iR) U’ Wie früher schreiben wir V Jo(w» r) « <”>• Hieraus m" ( 7?) — fil" — 1 A\ mi2 (d2Io (mi r)\ ? ( ’ n *4 l hs (d)- Nun ist bekanntlich ^ = — m (e). Ferner genügen die I den beiden Gleichungen 1) durch deren Addition erhalten wir ^r = — 7 r, (*)-*-/„(*) (f). 1) C. Neumann, Théorie der Bessel’schen Funktionen, Leipzig 18G7, p. 20 und 22. 6* 44 0. Chwolson, Ueber die Vertheilung der Warme Aus (e) urid (f) folgt (g) d2 T0 (s) dz 2 w Dies giebt (d2 Jp (n>i r)\ _1_ \ d(mtr )2 / r=R mit Hülfe (44) (in dieser Anmerkung) erhalten wir (f») / d2 J0 {W j r) \ dr2 j = — / (m. 22) r=R m i1 K2 — \ R ~1 vfW Nun giebt (d) (i) 9 ir^-wS- m^R^-'R 2 ** Wlv2 -f- — leh batte gezeigt (1. c., p. 22 und 23), dass angeniihert ml 22 = 4^2 22 ^ ist; die ferneren Wurzeln sind. m2 7? = 3,8...., maR= 7,0...., »J4 72= 10,1...., »H3 22= 13,3 — , m6 22 = 16,4...., m7 1 2=19,6 u. s. w. Mit wachsendem i wachsen die mf 22 unbegrenzt; die Differenz zweier aufeinanderfolgender Werthe entfernt sicb nicht weit von (1. c., p. 22). Offenbar giebt also (i) «p" (22) = — oo. Setzen wir, zweitens ?i W = r. Das in (56) auftretende Intégral ist gleich (1. c., p. 18) r3 Io (i m t r) dr = ^ (*-*-* ù ~ ï ^ (m _ R) o Es ist also () Werth Bezeichnen wir wieder die rechte Seite mit

O zu genügen. Es ist, s. (69) und (68) T) 2 — \ a? t F = 'V a e 1{i sin y” r r » n — 0 B (81) (81, a), wo T)n die positiven Wurzeln der Gleichung tu' t = 1 — bE (81, b) bedeuten. Flir £ = 0 muss V gleicli Va = f(r) werden, wo, s. (70, a) /•«•> = -f 2”» sin r (81, c). n =0 Hier sind die an in (71) gegeben. Die Stimme in (81, c) stellt fiir aile Werthe von r, von r = 0 bis r=E inclusive, oder für aile Punkte der Kttg'el vora Centrum bis zur Oberfliiche inclusive eine gewisse Funktion dar — eben die gegebene anfiinglicbe Tcmperaturvertbeilung. Diese Funktion geniigt allge- mein der Bedingung (81) nicht. Die Reilie rechts in (81, c) erfüllt zwar für r = E jene Bedingung (81), wir dürfen aber sagen, dass dies Erfiillen gewissermaassen ein fictives ist. Der Differentialquotient der Reilie raaclit bei r=E einen Sprung und die neue Reilie giebt für r = E einen Mittelwerth, der nicht gleich f (E) ist und der Gleichung (81) geniigt. Die in der Kugel thatsüchlich vorhandene Temperaturvertheilung, die uns allein interessiren 40 O. Chwolson, Ueber die Vertheu.ung der Wârme kann uiul die eiae reelle physikalische Bedeutung liât, genügt der Gleichung (81) nicht (ausser bei zufàlligen Ausnahmen, die wir jetzt ausscliliessen). Ries führt zu eincm naheliegendcn Verdachte: soîlte nicht vielleicht die Reihe (81, a) ebenfalls der Gleichung (81) nur in fictiver Weise genügen, so swar , dass sie fur aile Werthe von r, von r = O bis r = R inclusive eine gewisse Funktion V darstcllt, welche die factisch vorhandenen Temperaturen definirt, der Redingung (81) aber nicht genügt ? Falls der Differentialcoefficient der Reihe (81, a) bei r = R chien Sprung macht, und die durcli Différentiation entstehende neue Reihe fllr r = R einen Mittelwerth darstellt, vvelcher der Gleichung (81) genügt, so ware die Lôsung unserer Aufgabe hinfâllig, denn die physikalischen Grundbedingungcn unser es Problèmes verlangen, dass die Gleichung (81) durch die Funktion V factisch erfüllt sci. Man wird zugeben, dass der Verdacht ein begründeter ist. In der That: bei t == 0 ist die Gleichung (81) nur fictiv erftillt; bei jedem noch so kleinen t muss aber (81) factisch erfüllt sein. Damit also (81, a) wirklich eine Lôsung unserer Aufgabe darstelle, müssen fol- gende Bedingungen erfüllt sein. Rezeichnen wir die Reihe in (81, a) mit

2 = q . (82) setzen: V = "V1 ( i + H siu(2n-*-l)3* r tc* (2 n -+■ 1)2 « = 0 (82, a). Bezeichnen wir die Sumine redits durch 9 (r, t)\ statt 9 (r, 0) war in (76, b) und fol- genden kurz 9 (r) gesetzt. Bilden wir ^ und ricbten wir unser Augenmerk nur auf dasjenige Glied, welclies bei t 0 und r = Ii unendlicb wird. Es ist dies das letzte Glied in der Formel (76, k). Wir konnen also schreiben (d*_|M)) = stetg endliche 0]jeder _ ^N(— l)"sin(2«~i-l)|^ . . (82, b) n — 0 t — 0 d2 y (r, t ) dt 2 = stets endl. Glieder rB 2(-0“! (2 n-t-lft sin (2 n-t- 1)^ 2 B' (82, c). n = 0 Fur r = Ii wird das letzte Glied in (82, b) gleick OO n — 0 in (82, c) dagegeu gleick OO — 2 "V g (2 n-t-Vj2 1 — — 2 | q1 -t-qÿt -+- g25'-+- qMt -+- . . . (82, d). n = 0 Diese Reihe ist für jedes noch so kleine t eine endliche Grosse. Nach Jacobi’s Be- zeichnung ist bekanntlich 1 -h 2 q -t- 2 q* -t- 2 0 endlich bleibt. Dass für f (r) — 1 und f(r) = r das eben Gesagte auch bei beliebigem b R gilt, sieht man sofort aus der Gleichung (80, e). Das kiitische Glied ira Ausdruck des zweiten Diffe- rentialquotienten enthalt bei t = 0 und r — R die Summe IN EINER EINSEITIG RESTE AHETEN SCHWARZEN KüGEL. 49 no V Vn n = 0 i* )n2—bli (1 — bli) oo. Bei t > 0 erhalten wir statt derselben die Sumrne OO y q (2 n — 0 Vn2 t\n2—bM (1 — bR)’ deren Glieder bei grossem n sicli niclit wesentlich von denen der Sunnne in (82, d) unter- scbciden und die unzweifelhaft eudlicb ist. Der oben ausgesprocheue Vcrdacht crweist sich also als unbegriindet. Pie diircli (81, a) gegebene TcmperaturverthcÜung in der Iiugel genügt thatsiichlich der Gleichung (81), die Be- dingung (81, d) oder (81, e) ist factisch erfüllt. Wir wollen den Ausdruck (82, g) genauer untersuclien, um uns über den Modus der Abkiihlung eine genauere Vorstellnng bilden zu kônnen und zwar für den Fall, dass ira Moment, vvo die Kugel sich selbst überlassen wurde, die Temperatur gegen die Oberflàclie Un ansteigt, also ^ positiv ist. Einen solchen Fall werden wir im niichsten Capitel zu be- trachten baben. Wahreud der Abkühlung wird an der Oberfliiche selbst, wie wir gesehen baben, unzweifelhaft sofort negativ. Aber auch für innere Punkte der Kugel muss -/r negativ wer- den, damit ein Ausstrümen der Warinc inoglich ist. Je nâher der Punkt zur Kugelober-' flàcbe liegt, desto scbncllcr ist die Zeicbenumkebr von ^ zu erwarten. Wir wollen nun seben, wie diese Zeichenumkebr durcli die betreffendcn Formeln ausgedrückt wird. Setzen wir ic t ir Y Yb> (83) so ist für Punkte nahe au der Oberflàclie \ eine sebr kleine Grosse. Für erhalten wir aus (82, g) den Ausdruck dv _ 16-R2 X" ,, (2 n-Hl)* t co8 (2 n-f-l) ^ dr r~ Tt2 d (2 n-i-lp n — O 1 y* n (2 t cos(2w-t-l)g 1 (2 n-i-1)3 OO r 7r 1 n — O 2 K-t-1 n = O (83, a). Man iiberzeugt sich leiclit, dass bei ^ = 0 diese vier Reihen für jedes \ zwischen Null und ^ den Wertb (f)=1 (83.b> i = 0 Mémoires de F Acad. Imp. d. sc. VII Série. 7 50 O. Chwolson, Uebee die Vertheilung der Wàrme ergeben, entsprechend dcm anfanglichen Werth von V—r. Es ist namlicli bei t = 0 die erste Summe in (83, a) gleicli -^-(r — 2 <-) = ; die zweite Summe ist gleicli (tc2 — £2) = d*e drittc ist gleicli * und die vierte gleielx -j\ — Dies eingesetzt, giebt in der That dcn Wertli (83, b). Ist t = 0, so spielen in deu obigen vier Reihen Glieder mit hohem n noch eine sehr bedeutende Rolle; dies bezieht sicli besonders auf die dritte Reihe, deren Summe für jedes nocli so klcine \ docli gleicli ~ wird. Sowie abcr t von Null verschieden wird, fangen die entfernteren Glieder mit enormer Geschwindigkeit an der Null zuzustreben; je grôsser t ist, desto kleiner ist die Auzalil der ersten niclit verschwindend kleinen Glieder in jenen Reihen. Für t > 0 kann (83, a) in folgende Form gebraclit werden: (83, b) dV dr = — — (85, d) n On(r,t) = Nn(t)Ln(r) (85, e) Ln{r)=]rMn(r), (85, f) Nn(t) = e~-«rt, (85, g) \vo m eine vorliiufig unbestimrate Grosse, und M, welches der Gleichung d^tn _ (tf n(n-Hl)^ M^==Q (8^ h) so ist dr 1 \Kl r'1 genügt, kann in die Form M. n_|_l CTC „ (r) = ^hft cos (m rÈ cos 0^ sin2 "H_1 ü d 6 (85, i) J C\ gebracht. werden. FjS ist M0(r) = 2 siu m (85, k). 54 0. Chwolson, Ueber die Vertheilung der Wârme Der Bedingung (85, b) wird genügt, wenn die Gleichung (85,1) R(^ÿ^)==(l-bB)Mn(R) r = R erfüllt ist. Bezeichrien wir die positiven Wurzeln dieser transcendenten Gleichung durcli (85, m) *»«,! «V •••«„,,' Für n — 0 giebt (85, k) r^- = l —bB tg m identisch mit (68). Es ist also bei n — 0 (85, n) »»0,< = i), und für den Specialfall [ Ut = 1 (85, o) \ | »V = (2 *-*-!) T s. (73, a). In (85, g und i) haben wir für m derReihe nacli die Wurzeln (85, m) einzusetzen. Dann giebt (85, d) die allgemeine Losung der Gleichung (85, a) und (85, b): oo oo a2 m2n , { ^ (86) F=-i>]Pn(c„ST)Vc„i(e ® AfM(r). . n — 0 i = 1 Hier bedeutet M f die Funktion, welche man erlnilt, wenn man in (85, i) für m die i-te Wurzel m . der Gleichung (85,1) einsetzt. Um noch die Bedingung (85, c) zu erfiillen, muss Vu = f(r , 9) in eine Reihe von der Forin OO OO (86, a) F0 = /,(r,9) = Vpn(Cos i 2 mn, ( ( d mn, k ‘ dr *' ' ' dr dmn , k ! k — i. Setzen wir zur Abkürzung (88, a) . i sin (m cos 0) sin2 n+x 0. cos OdO — A cos (: m cos 0) sin2 n^x 0. cos3 O.dO — B , v J m > so erhalten wir durch Einsetzen von (85, i) in (85,1) n h- bit (88, b) A. Mn{R) und durch Einsetzen von (85, i) in (85, h) und Benutzung der Formel (88, b) (88, c) R m2 — 2 (n -+- 1) (« b B) Mn{R). Mit Hülfe der so gefundenen Werthe von Am und Bm finden wir aus (85, i) (d Mn,k(r)\ _ n h- b B M m \ ll mnt k / mn> k n,k\ ’) r = B d 2 Mn, k (f)\ k ~ n (« -+- bB) dr dm„, k J r — B Ë^~Mn,k(^ Ausserdern ist, aus (85,1), / d Mn, j (B)\ 1 bit iyr / \ dr ) jK r = B 1) Heine, Kugelfunktiunen, 2. Aufl., Bd. II, p. 215 und 325. IN EINER EINSE1T1G BESTRAHLTEN SCHWARZEN KüGEL. 57 Setzt man die letzten drei Ausdrücke in (88) und inacht le = i, so erlialt man in der That (87), welche Formel ftir n — 0 richtig bleibt, wie man sicli mit Hülfe von (85, k) auf kürzerem Wege überzeugen kann. (86, g) und (86, h) geben für die Coefficienten G { der Reilie (86, e) in bekannter Weise den Ausdruck f R Mn> i (p) zn (p) p dp fl jM) i ~ ln, i (89). O'1 In unserem Falle war Zn (p) — - Es ist also das Glied n (ti+1) in (89, b) bein = 0 durch Fins zu ersetzeu. Man kann, s. (85, k) und (85, n) auch schreiben («Ml- Für bR = 1 wird it9 (2 i h— i)® (89, e). Da Hn i gefunden ist, so erlialten wir sofort Gn . und damit das gesuchte V in (86) und zwar oo oo az m2n, j . F = V 2 0» 1\ (cos 9) V e iï { — n (»-+-!) — bB(l — b B) © bB rt'i-bB (1-bBY Bei t — 0 ist die Mittelteruperatur der ganzen Kugel Vo ^ m, zugleich die Mitteltempe- ratur einer jedeu Oberflache r — Const. und die Temperatur des Centrums (92) F. üj m =9o C 4b’ wie man aus (86, d) und (42) sieht. lu den weiteren Formeln wollen vvir die Grosse g0, die anfângliche Temperatur der Kugel, festlialten, olifie ihreu Werth eiuzusetzen. Fiir die Mitteltemperatur V r der Oberflache r — Const. zur Zeit t erhalten wir aus (90), s. (85, k) und (85, u) (92, a) r 0 , jii V **** « R1 “‘do 1 . .. rsiuijj ’ kj/'-4 — bB (l — bB) i = 1 An der Oberflache haben wir die Mitteltemperatur (92, b) O O n m, B = 2 g0bB^ i= 1 IV «* Tir , Bi * bB (1 - bB) und im Centrum (92, c) OO H F = 2 g bR v " J U i = 1 S1UY) , e Tir- «2 Tir , B 2 bB (1 — bB) • Vie Mitteltemperatur Vm der ganzen Kugel ist (93) F, = 6 g0 b2 E2 OO V i^T 1 iT)f*hf T),;2 ~ R*- ' bB(l — bB)] ' Fiir t = 0 müssen die lctzten vier Formeln die Grosse F, m = g0 geben. Es diirfte nicht überflüssig sein dies wenigstens fiir den Fall b 11= 1 zu verificiren. In diesem Falle sind die 7^ in (73, a) gegeben. Es muss also sein (wir kürzen g0): i=!È5(-i T sin (2 i -+- 1) 2 B % =3 1 (2 » -4- l)2 s. (76, a) IN EINER EINSEITIG BESTRAHI.TEN SCHWARZEN KüGEL. 59 1 J_ 32 ■+■ 52 • 1 8 1 A tc2 1 1 #* a< n< 8 l2 ' t= 1 A^(-_ir h - = _ TC 2 » -H l » * 4 8 6 ‘ " 1 = 1 96 1 TC'1 (2 î'-*-l)4 2=1 , s. Euler «Einl. in d. Anal.» Berlin 1885, p. 140. Aile diese Fonneln sind in der That richtig, wie man aus den beigefiigten Hinwei- sen sielit. Aus (93) erhalten wir dvm = dt 6 gn a2 P y Jtz i — 1 ii 1>R(! — hR) (93, a). Vergleicht man dies mit (92, b), so findet man dvm 3 a2 6 v dt R ' m, R Oder (6 = A a* = JL) dVm 3 h y dt Sy R m, R (93, b) übereinstimmend mit (24, b) und Satz C, Cap. II. JDagegen ist die AbTcühlungsgescliwindigkeit '~jy niclit proportional der Milteltemperatur der Kugel. Im ersten Augenblick ist die Abkühlungsgescliwindigkeit (dVn\_ Ha? b „ V dt J R -’o — tfy R o t = 0 (93. c). Für ein grosses t konnen wir uns mit den ersten Gliedern der obigen Reihen bcgnügen und erhalten: spütere Mitteltemperalur der Kugel q- V R* rr C fi 7 2 7*2 m — 0 0 11 ri,2 [T),2-Wi(l -bRj] ’ (93, d) spütere Abhühlungsgcschivindigkeit 8* GO O. Chwolsoh, Ueber die Vertheilung der Wârme (93, e) dVm dt 6 go a2 ft2 e «2V B * V— bB(l — bB)' Dies giebt (93, f) dVm 1tli2 3 ft y dt 3 6J2' 8y By m' Wührend also far t = 0 die Abkühlungsgeschwindigkdt der Kugcl 0 die Geschwindigkeit - Jf eine Zeit lang der Kugeltemperatur nicht proportion al sein. Spater stellt sich zivar die Propor- tionalitat wieder ein , dock ist der Proportionalitàtsfaktor ein anderer gewordcn und zwar ist er gleich dem Werth bei t= 0, multiplicirt mit (94) -i ni2 3 bR' wo y) t die kleinste Wurzel der Gleichung AL tg ï) — bR. Für ein sehr kleines bR ist = 3b R, also (95) A = 1. Für bR — 1 ist tq, = y und (95, a) A = ~2 = 0,82247. In Bezug auf (lie durcli (90) gegcbene variabele Temperaturvertheilung lasst sich fol- gende Bemerkung kniipfen. In der Reilie (90) wird ebenso wie in (41) nur das zweite Glied sein Vorzeichen andern, wenn wir, oline r zn iindern rc-cp statt,

^ = aîZ>>r (96, a) 00 = 0 i = 0 ~ = — b F -4- cf (cos 9), . . . wo f (cos 9) durch (29) definirt, in (35) gegeben war. Wir setzen y — y y ’ ' 1 ’ 2) wo F, und F2 den Bedingungen geniigt: D2 Vl = O, also, aus (96, a) ‘Tïp == — iV1-t-cf (cos 9). Fj definirt also einen stationâren Zustand und es ist (^.) = yv t— 0 (96, b) (96, c) (97, a) 2 dF2 0^0 y dt 2 dV* dr — 6 F, TO = ?v t= 0 Ferner haben wir 62 0. Chwolson, Ueber die Vertheilung der Warme Subtrahirt man die Gleichungen links und rechts von einander, so sieht man, dass V— Vt — F2 in der Tliat den Gleidiungen (96, a, b, e) genügt. Vergleicht man die Bedingungen, denen F, zu genügen liât mit (26) und (28), so sieht man, dass Vl nichts Anderes ist als der durcli die Strahlung zuletzt hervorgerufene statio- niire Zustand; also ist F, identiscli mit (40), (41) oder (86, b). Setzen wir also wieder (97, b) 11 C h„ On — n ■+■ bB ’ sodass g0 die mittlere Tempérât, ur ini stationàren Zustand bedeutet, so ist (97, c) Fi = N 0nÇnPn(™S9). n = 1 Andererseits folgt aus dem Yerglcidi der Bedingungen, denen F2 zu genügen bat, mit (85,a,b,c), dass V2 identisdi ist mit dem in (90) gefundenen F. Die jetzt gesucbte Temperatur eines Punktes der schwarzen Kugel wahrend ihrer Er- wiirmung zur Zeit t, gereclinet vom Anfang der Zustrahlung, ist also gleicli (98) . OO ■ Vo rlp ^ "n Rn 1 n n =0 (cos bR und 0 = 1; für bR— 1 ist 0 =-^4- ur)d mit unendlich wachsendem bR nâhert sich 0 dem Grenzwerth 4. Satz V. Bestimmt man empirisch aus den Abkühlungsbeobachtungen unter Zugrundele- gung der Gleichung einer logarithmischen Curve die Anfangstemperatur der Kugel V , so ist der wahre Werth go derselben gleich g = V V &0 * O, ioo '{ = j in (111) gegeben ist. Fürein selir kleines bR ist ~i = l; für bR= 1 ist y= der Grenzwerth von y bei unendlich wachsendem bR ist Die empirisch bestimmte Grosse der Anfangs-Temperatur ist also zu klein. IN EINER EINSEITIG BESTRAHLTEN SCHWARZEN KuGEL. C7 Der empirisch bestiramte Exponent a ist gleich a B* also nicht gleich der zu erwartenden Grosse, s. (4) Es ist m = 3 h «Y B K — 3 h ’/i!2 ÔY-B’ 3 bB (112) (112, a). (113). Satz VI. Bestimmt man ans AbkiïhlungsbeobacMungen empirisch (s. Satz VJ clen Expo- nenten a der logarithmischen Funktion, so ist 3 h 3bB S'tB V ' 10 Für sehr lileines bR ist t — 1; fur bR =• 1 ist s = ^. Der empirisch bestimmte Coefficient hangt von der Warmeleitmgsfahigheit k ab (in a2) und ivird gegen die zu erwartende Grosse (112, a) zu klein erhalten. In déni Letzteren liegt das a priori offenbare Fdktum ausgedrückt, dass eine Kugel sich im so langsamer abkühlen wird, je geringer ihre Wârmeleitungsfahigkeit ist. Verwickelter gestalten sicli die Verhaltnisse wahrend der Erwarmung. Die (mit Weg- lassung des Anfangs) beobachteten Temperaturen sind R1 Z V~ (Jo 6 9o ^ ïï2 ï),2 [V — bB(l — bB)]’ d. h. sie lassen sich tiherhaupt nicht in die zu erwartende Form V=V0(l-e~'t) bringen. Satz VII. Bei den Erwarmungsbeobachtungen hat man den empirischen Ansatz (114) V=g0 — - V0e~at zu machen und dann giebt das erste Gliecl go riclitig die stationare Temperatur. Ferner haben wir noch den Satz VIII. Die Anfangsbeobachtungen (klcines t) sind zu verwerfen, da am Anfang ivedtr (110) noch (114) gelten — die Abhangigkeit zwischen Zeit und Temperatur ist über- liaupt keine logarithmische. Wir wollen nun noch untersuchen, welche Temperaturen die Kugel haben wird, wenn wir sie abwechselnd bestrahlen und sich abkühlen lassen, ohne dass der stationare Zustand 68 0. Chwolsoh, Ueber die Vertheilung der Warme jeweilen erreicht wird. Wir wollen annehmen, dass die einzelnen Perioden der Erwhrmung und Abkühlung von gleicher Zeitdauer t sind und in jeder einzelnen Période die Zeit t von demAnfange derselben reclinen. Die inittleren Temperaturen derKugel wollen wir wàhrend der Période der jV-ten Erwârmung durch Ve,N und wâlirend der Période der N-ten Abküh- lung durch Va,N bezeiclmen. 1-te Erwarmung. Temperatur V in (98) gefunden; Mitteltemperatur, s. (99) (115) v ql — ri f* [*!<* — bR(l — bB)] » i = 1 WO (115, a) aï m* R2 1-te Abkühlung. Die Anfangstemperatur erhalten wir, wenn wir in (98) t für t setzen. Wir erhalten so CO CO me) r- if n = 0 i — 1 wo a2 nt1 n, , B2 (l16>a) = e Als Mitteltemperatur erhalten wir co t r (116, b) Va , = 6 g0 V R* y. .. -—V i — 1 i -ni1 ht2 — (1 — bB)] 2 -te Erwarmung. Als Anfangstemperatur haben wir (1 16) zu nehmen, wo t = t ge- setzt ist. Die Mitteltemperatur der Kugel erweist sich als gleich Gg0VR2 y. ii i— 1 r»2 [r,* - bB (1 - bB)] 1 2îT 2-te Abkühlung. Es ist va,=tg0VR* 1i rii i = 1 -•2hi2- bR{ 1 — bB)] l-g,-4T 1 2t'T N-te Erwarmung. Die Temperatur V eines Punktes der Kugel, zur Zeit t (vom Beginn dieser JV-ten Erwarmung gerechnet) ist gleich IN EINEB EINSEITIG BESTBAHLTEN SCHWABZEN KüGEL. 69 T_ *■« _ . V 2 JJ X"1 r / tl-*-qn'i (2JV-1)T <&. ni7> F=2^SsP"(C0SjM— (5)3»,* j » = 0 und die Mitteltemperatur n = 0 t=l oo f ^e, N = g o 6 gu ^ R" ï],-2 [ï)i2 — 6 JJ (1 — i = 1 1 g,- (2 1 «Ô] l+î„,iT (118). Abkühlung. Die Temperatur F eines Punktes zur Zeit t (vom Beginn dieser Ab- kiihlung gerechnet) ist f_2æ^ p (CoSq>) v*»>«.(ry ,1-g"’»2;v-(S (ii9) K— r nV'0h'r> gâmmiMnii(R)'i n,% 1 -+-gn>iT W«î* V ' n = 0 i= 1 und die Mitteltemperatur F«, A — 6 g0 b 2 ^ j.® [ï),-2 — 1 — Si 2 .Vx 6 JJ (1 — 6 JJ)] 1 -+- , IV, erp. 130 (1887); IleUapcKiii, Hct. Hmii. Anaji,. IlayKi., I, erp. 590 (1870). Die Abbildungen der, nordischen Seekuh. 7 zu stellen, wie vielc er fiir seine Arbeiten gerade notliig liabeu wiirde. Auf Grund dieser Ver- sprechuugen von Bering, liess Steller seine Lente (d. h. den Maler Berckhan, don Stu- denten Gorlanow, einen Scliützen und zwei Kosaken) in Bolscherjezk zuriick und übergab ihnen eine Instrnktion fur die Arbeiten, welcbe dicselben wâhrend sciner Abwesenheit an- zustelleu hatten. Steller sclbst reiste am 10. Miirz 1741 in Begleitung eines seiner Kosa- ken1 2) von Bolscherjezk nach Petropawlowsk, wo er ara 20. Marz 1741 eintraf3). Hier wur- deu noch die lètzten Vorbereitungen zur Seereise geraaeht und ara 4. Juni 1741 staclien bekanntlich der «St. Peter» und «St. Paul» in See. Aus diesen Bcmerkungen iiber die Vorbereitungen zu der Seereise aus Karatscliatka nacli Araerika ist zu ersehen, dass keine Maler oder Zeichner aus dem akademischen Per- sonale, auf deren Arbeiten stets ein ganz besouderer Wertli gelegt wurde, Steller wahrend dieser Seereise begleitet haben. Docli schoint Bering sein Versprechen Steller gegenüber, ihm die fiir seine Arbeiten erforderlichen Lcute aus seinera eigenen Commando zur Dispo- sition zu stellen, in Betreff eines Malers eingelôst zu haben. Ssokolow3), der Historiograph der 2. Bering’schen Expédition, theilt namlich bei Aufziihlung der Mannschaft des «St. Peter» mit, dass sich unter derselben als Maler der Corporal Plenisner («3a ænBoiiHcpa Kan pa.ru rijieHHcnepT.») befand. Steller4) sclbst, der Plenisner einen Conductor lierait und ihm jedenfalls schr nalie gestanden liât, komrat auf denselben in dera ïagebuebe seiner Seereise selir hâutig zu sprechen, doch erwiihnt er mit keinera Worte der Arbeiten, mit denen dieser beauftragt war. Da einerseits die Angabe von Ssokolow, dera ein überaus reiches archiva- lisches Material zu Gebote stand, vollig Glauben verdirait, andererseits Grund vorhanden ist, Steller beinahe jegliches Zeichen-Talent abzusprechen, so ist die Annahrae berechtigt, dass die Zeichnungen, welcbe Steller, wie wir gleich selien werden, wahrend seiner Seereise resp. seines Aufenthaltes auf der Berings-Insel luit anfertigen lassen, von Plenisner ent- worfen worden sind. Wie wir sckon oben raitzutheilen Gelegeuhcit hatten, kelirte die Besatzung des «St Peter» mit dem Adjuncten Steller, nach der bekannten schweren Ueberwinterung auf der Berings- Insel, ara 26. August in die Awatscha-Bai und ara 27. August 1742 nach Petropawlowsk zurück. Ara 1 6. November 1742 sandte Steller aus Bolscherjezk einen eingehenden Rapport5) au den Dirigirenden Sénat, in welchem er zuerst eine Erklarung giebt, auf welcbe Weise er 1) Dieser Kosak, Namens Thomas Lepechiu, ein vorziiglicber Scbütze, machte mit Steller aneh die gauze Seereise mit und war folglieli der einzige von der Besatzung des «St. Peter», der bei ihm in Diensten stand. 2) Diesen Nachriehten liegen namentlicb die Angaben von Steller selbst zu Grunde, welche sich in seiuem Rapport vom 16. November 1742 an den Dirigirenden Sénat (3an. Him. Ak;i;i,. Hayira, XV, npujioni. As 1, erp. 13) und in seincm Tagebuche (Pal las, Neue nord. Beytrâge, V, p. 133 und ff.) finden. 3) CoKOJiont: 3an. Pn;i,porpa, XV, npnjroïK. J\i‘ 1, CTp. 13 — 24) in extenso herausgege- ben worden. 8 Eu G. Büchner. von Bering zu der Theilnahme an der Seereise hinzugezogen worden ist, weiter über die Vorbereitungen zu dieser Seereise Mittheilungen macht und eingehend über die Seereise selbst und über die von ibm wàhrend dieser Zeit verrichteten Arbeiten berichtet. Im Para- grapli 14 dieses Bericlites sagt Steller (in wortlicher Uebersetzung): «wàhrend raeiner See- reise, lmbe icli eine Geschicbte dieser Iieise und der wahrgenoinmcnen Lânder verfasst, wo icli Gelegenheit batte am Lande zu sein, liabe ich botanische und andere naturhistorische Beobachtuugen angestellt, babe einige bis jetzt unbekaimte Tliiere beschrieben und zwar: die Seekuli, den Ssiwutsch1 2), den Morskoi kot"), deu Seebieber3) und sind Abbildungen der- selben angefertigt worden; icli liabe Beschreibungeu der auf der Seereise bemerkten Vogel und Fische, gleichfalls solclie vonFischen und Yügelu, welclie auf der Insel vorkommen, auf der wir lebten, angefertigt. . .» Im letzten, 15. Paragraph des in Rede stehenden Berichtes zeigt Steller an, dass er aile erwàhnten Beschreibungeu und seine anderen Arbeiten, sowie aucli die, wâhrend seiner Abwesenheit aus Kanitscbatka, vom Maler Berckhan angefertigten Zeiclinungen und vont Studenten A. Gorlanow ausgeführten Auftrâge ira kommeudeu Früh- jahre (d. h. des Jalires 1743) an den Sénat mit einera Expressen abfertigen wird. Aus diesciu Bericht ist sorait zu ersehen, dass Steller wàhrend seines Aufeuthaltes auf der Berings-Insel die Beschreibungeu von deu vier erwàhnten Sàugethieren abgefasst hat4), welche spàter tinter déni Xitel «de bestiis raarinis» erschienen sind, und dass er gleiclizeitig von diesen Thieren, darunter also auch von der Seekuli, Abbildungen batte anfertigen lassen. Hier môchte ich noch einschalten, dass auch aus einer spàteren Bemerkung Steller’s deutlich hervorgeht, dass er die auf der Berings-Insel beobachteten und beschriebenen Sâuger nicht selbst gezeichnet liât, sondera dass die Abbildungen derselben auf seine Anordnung hin (woltl zweifelsohne von dern obengenaimten Plenisner) entworfen wurden; in seiner Beschreibung von Kamtschatka sagt nâmlich Steller 5): «von diesen vierraren und unbekannten Seethieren (d. h. vom «Seelôwen», «Seebàren», «Seebieber» utid von der «Seekuli»), liabe insbesondere selir weitlâuftige Beschreibungeu verfertiget, und sie zugleich zeichnen lassen, wohin ich den Leser verweise». 1) Eumetopias Stdleri. 2) Callorhinus nrsinus. 3) Erihydris marina. 4) Ich halte es für nôthig noch speciell darauf auf- merksam zu inachen, dass diese Abliandlung auf der Be- rings-Insel selbst von Steller niedergeschricben und nicht, wie Baer (Mém. Acad. Sc. St.-Pétersb., (VI), Sc. nat., V, p. 63) irrthümlicher Weise anuimmt, von ihm spâter in Kamtsi hatlca ausgearbeitet ist. Diesen Umstand, der aus dem oben besprochencn Berichte zu ersehen ist, hat schou Pekarski [Hcr. Hmu. Aiiag. Hayiix, I, p. 597 (1870)] iu seiner Biographie von Steller hervorgehoben. Dagegen batte Steller bei seiner ltückkunft uach Kam- tschatka die Beschreibung seiner Seereise, die spâter von Pal las uuter den Titeln «Topographische und physika- lische Beschreibung der Beringsinsel» [Neue nord. Bey- trâge, Bd. II, p. 255 — 301 (1781)] und «Tagebuch seiuer Seereise aus dem Pctripauls-Hafen in Kamtschatka bis an die westliclien Ktlsten von Amcrika» [Neue nord. Beytrüge, Bd. V, p. 129-236 (1793) und Bd. VI, p. 1—26 (1793)] herausgegeben worden ist, noch nicht zum Ab- schluss gebracht; diese Arbeit war zu der Zeit theils noch nicht beendigt, theils nicht umgeschrieben, wovon iu seinem Berichte vom 16. November 1742 an zwei Stel- len die Rede ist. 5) Steller, Beschreibung von dem Lande Kam- tschatka, p. 97 (1774). Die Abbildüngen der nordischen Seekuh. 9 Im folgendera 1743. Jahre hat Steller sein Yersprechen dem Senate gegeniiber, dem- selben seine Manuscripte, Zeichnungen u. s. w. zuzusenden, riclitig eingelost. In seine m Rapport voin 12. Juli 17431 2) (ans Kamtschatka) berichtet Steller dem Dirigirenden Senate unter Anderem Folgendes (in wortlicher Uebersetzung): «...Obwohl ich beabsiebtigt batte mit diesem meinem unterthânigsten Rapport niebt allein die vom Jahre 740 bis zum jetzigen Datum von mir angestellten Beobachtungen und Zeichnungen, sondern auch aile Naturalien zu senden, welche von mir wie auf der Fahrt von Jakutsk nacli Ochotsk, wâhrend meines Aufenthaltes auf der See-Reise, so auch hier in Kamtschatka gcsammelt worden siml, so bin ich docli sehr besorgt jene Objecte zu schickcn, damit sie nicht durch irgend welchen Vor- fall auf der Reise verloren geheu konnen, so habe ich jene Objecte bei mir zurück behaltcn und beabsichtige aile jene Objecte selbst zu bringen3). Und bei diesem meinem unterthânig- sten Rapport schicbe ich verschiedene von mir augestellte Beobachtungen und vom Maler Berckhan verfertigte Zeichnungen, wovon von allein ich anbei ein Verzeichniss mittheile . . .» In diesem Verzeichnisse, welchcs ans 23 Nummern besteht, ist unter JVà 10 — «Die Be- schreibung von See-Sâugethieren» und unter JVs 20 «Sechs Zeichnungen von See-Sâugethic- ren» aufgeführt. Es unterliegt natürlich keinem Zvveifel, dass die im Jahre 1743 an den Sénat abge- sandte Arbeit, welche «die Beschreibung von See-Sâugethieren» genannt ist, das Manuscript zu der bekannten Abhandlung von Steller «De bestiis marinis» bildet. Unter diesem Titel wurde die erwâhnte Abhandlung von der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften 1749 zum Druck vorgestellt und 1751 herausgegeben s). Dieser Abhandlung sind drei Tafeln beigegeben worden, von denen die eine (Tab. XIV) die Kauplatten der Rkytina gigas, die zweite (Tab. XV) die beiden Geschlechter des Callorlvinus ursinus und endlich die dritte (Tab. ,XVI) Enhydris marina in zwei verschiedenen Stellungen darstellt; die Abbildüngen der nordischen Seekuh und des Eumetopias Stelleri, welche Steller seiner Zeit gleichfalls hat anfertigen lassen, wortlber er, wie wir gesehen liaben, wiederholentlich berichtet batte, finden sicli bei dieser Abhandlung im Drucke nicht vor. Das vollstândige Manuscript zu der Steller’schen Abhandlung «de bestiis marinis» (jodoch ohne speciellen Titel) wird im Konferenzarchiv 4) der Kais. Akademie der Wissen- 1) 3an. Hmb. Aitajt,. Ilayin,, XV, IIpit.'iOiK. A" 1, cTp. 25— 26 (1869). 2) Diesen Entschluss hat Steller spâter auch in AusfOhrung gebracht; am 3. August 1744 verliess er Kamtschatka und erreichte am 19. desselben Monats Ochotsk, wo er die Hafen-Kanzelei ersuchte, seine sechszehn Kisten mit verschiedenen Naturalien mit Kronssiegeln zu versehen [Uct. H mii. AitaA. Hayicb, I, p. 598 (1870)]. 3) Steller: Novi Comm. Acad. Sc. Imp. Petrop., II, p. 289—398 (1751). — Eine Uebersetzung dieser Ab- handlung ist unter folgendem Titel erschicnen: Goorg Wilhelm Steller’s ausführliche Beschreibung von sonderbaren Meerthieren, Halle, 1753; eine weiterc Uebersetzung der Untersuchung über Rh.utina gigas wurde unter dem Titel «Hrn. George Wilhelm Stel- ler’s Beschreibung des Manati, oder der sogcnannlen Seekuh» im Hamburger Magazin, Bd. XI, pag. 132 — 187 herausgegeben. 4) Packen unter A» 13b, neft unter litera N. 2 Mémoires do l'Acad. Imp. d. sc. VII Série. 10 Eu g. Buchner, schaften aufbewahrt. Da schon von Pekarski und spâter aucli von Alex. Brandt1), die diese Handscbrift benutzt und theilweise mit dem gedruckten Texte collationirt haben, nach- gewiesen worden ist, dass der ursprüngliche Text derselben in der von der Kaiserlichen Akadeinie besorgten Original -Ausgabc verschiedene Corruptionen und Abweichungen er- litten bat, so habe icli das wertbvolle Manuscript speciell auf die Mittheilungen liin, die sicli auf Abbilduugen bezicben, durchgesehen und bei diesem Yergleiche folgende Aenderungen resp. Auslassungcu im gedruckten Texte ermittelt: 1) [in Bezug auf Bhytina gigas]: Auf pag. 302 (im 2. Bande der Novi Commentarii) ist gegenüber der ain Seitcnrande gesetzten «Tab. XIV. fig. 1.» folgende Phrase gedruckt: «Ossa haec, quae clarius doccbunt, quae descriptione minus intelligibilia sunt, delineari curavi». In der Handschrift dagegen lieisst diese Stelle folgeudermaasseu : «Ossa haec ex animali exempta aeque ac delineationes amborum mitto, quae clarius docebunt, quae descriptione minus intelligibilia sunt». 2) [in Bezug auf Bhytina gigas\: Pag. 329 endigt mit folgendem Absatz: «Tanta autem est multitudo horum animalium circa liane unicam insulam, quae Kamtscbatkae in- colis alendis constanter sufficit». Hinter dieser Stelle finden sicb jedoch im Manu- scripte folgende Zeilen, die beim Drucke einfach fortgelassen worden sind: «Icon. Tab. I. sistit animal pronutn in ventre. Tab. II. sistit animal supiuum in dorso jacens, ita ut labiorum structura brachia, maraae, pudenda, et cauda qualis est in conspectum veniat. Tab. III. sistit ossa masticatoria et insecta hujus animalis». 3) [in Bezug auf Gattorhims ursinus ]: Auf pag. 359 findet sicli folgende Tafelerklarung zu Tab. XV: «Icônes duplices fieri curavi, quarum prior Fig. 1. marem sistit saxo in- sistentem, ut plerumque cernuntur, altéra Fig. 2. foemellam supinc in dorso jacentem minorem, potissimum ob liane rationem, quo posteriorum pedum figura apparent, quae in sedente ad naturam exprimi non potuit». Dieser Passus unterscheidet sicli von der entsprechenden Tafelerklarung im handscbriftlichen Texte nur dadurch, dass in dem- selben an betreffender Stelle die Angaben der Figuren («Fig. 1.» und «Fig. 2.») cin- gcschaltct ersebeinen und dass zwischen den Worten «foemellam» und «supine» das Wort «exliibet» und zwischen «sedente» und «ad naturam» das Wort «mari» ausge- lassen sind. 4) [in Bezug auf Ewnetopias Stelleri\: Auf pag. 36G endigt die Abhandlung über den See- lowen mit folgendem Satze : «Quod attinet ad victum liarum bestiarum, pisces prae- dantur et phocas, forte et lutras marinas aliaque animalia marina: senes autem Junio et Julio parum vel uihil omnino comedunt, sed otio indulgent, somno, ac interea tem- 1) Brandt, Alex. Ueber die Haut der nordischen Seekuh. Mém. Acad. Sc. St.-Pétersb., (VII), XVII, n. 7, p. 3 (1871). Die Abbildungen der nordischen Seekuh. 11 poris valde macilente évadant». Im Manuscripte dagegen stelit nocli hinter diesem Schlusssatze folgende Tafelerklârung: «Icon sistit masculura saxo insidentem». 5) [in Bezug auf Enhydris marina \: Auf pag. 398 finden wir folgende Tafelerklârung (zu Tab. XVI): «Icônes duas fieri curavi, quarum una (fig. 1.) lutram in continente incedentem, altéra (fig. 2.) eandeni cum catulo natantem sistit». Diese selbe Stelle lautet aber in der Ilandschrift folgendermaassen: «Icon sistit lutram in continente in- cedentem, focraellam seorsiin pingendam curare supervacaneum duxi ob id quod sola tantum nec multum differente raagnitudine a maribus distinguuntur». Dieser Vergleich des Manuscriptes von Steller mit dom gedruckten Texte derselben Abhandlung liefert einen weiteren Boweis dafiir, dass Steller auf der Berings-Insel von allen vier von ihra beschriebenen Seesâugethieren die Abbildungen batte anfertigen lassen und dass er ferner diese Abbildungen zu seiner Abhandlung beigelegt wissen wollte. Es fragt sicli jetzt, was fur Umstânde die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften bewogen baben, bei der Herausgabe der Abhandlung von Steller, einzelne von den fiir diese Arbeit bestiinmten Abbildungen nicht crscheinen zu lassen und dem entsprechende Aenderungen und Auslassungen beiin Druckc des Textes anzuordnen? Eine Erklârung dafür, oder wenigstens Anhaltspunkte für einesolche, glaubtPekarski, bei seiner Durchsicht von Materialien für die Geschichte der Kaiserlichen Akademie der "Wissenschaften, im Archive derselben gefunden zu baben, worüber er Folgendes berichtet liât1). Am 9. April 1 7 4 G 2) zog der Sénat bei der Akademie der Wissenschaften nachste- hende Erkundigungen cin (in wôrtlicher Uebersetzung): «wo befindet sicli augenblicklich der Adjunkt jener Akademie Steller, der sich früher in Sibirien aufgehalten liât, und was für Saclien sind ans Sibirien mit (sic) ihm eingeschickt, und ist ein Verzeichniss derselben mit- getheilt worden, und, wenn dieses geschehcn ist, sind aile jene Saclien von ihm in der Aka- demie empfangen oder ist etwas nicht angekommen und zwar was? Ebenso was für Saclien und Observationcn früher von jenem Adjunkt.cn Steller in der Zusendung vorhanden waren und aus dem Senate abgegeben sind, davon ein Verzeichniss mittheilen». Auf Grund dieser Forderung des Sénats, wurden damais in der Akademie nâhere Nachforschungen angestellt und es erwies sich dabei unter Anderem, dass in der Akademie am 12. Februar 1746 ans dem Senate der Bericht von Steller und im Ansclilusse an ein Verzeichniss verschiedene Beilagen empfangen worden sind. «Auf diesem Verzeichniss ist am Rande angemerkt worden, was beim Empfange aus dem Sénat nicht vorhanden war und auf der Rückseite ist von der Iland des Professons M ü 1 1 e r gesclirieben worden, was empfangen und was nicht empfangen worden ist». Das hier in Rede stehende Verzeichniss ist dasselbe, welches Steller seinem 1) IleKapcKii!. 3an. Hmii. Aicax. Ilayicr., XV, Ilpn- angegeben, was selbstverstiindlicb ntir cin Druckfeb- jk»k. I, CTp. 27 (1869). 1er ist. 2) Bei Pekarski ist diese Jabreszahl als «1846» 2» 12 Fi U G. Büchner, Rapport vom 12. Juli 1743 beigelegt hatte und iiber welches ich schon oben (pag. 9) be- richtet habe. Wie wir geseben haben, war in diesem Verzeichnisse unter J\Ts 20 «Secbs Zeiclmungen von See-Sâugethieren» angeführt; gegenüber dieser Rubrik unter J\i: 20 findet sich am Bande folgende Bemerkung: «war in der Sendung niclit vorhanden» und ist daraus mit Sicherheit zu ersehen, dass diese secbs Zeiclmungen von Sce-Siiugethieren von der Aka- deiuie niclit in Eiupfang genommen worden sind. Diese Angaben aus dem Archive unserer Akademie ersckeinen zweifelsobne für eiue Beurtheilung der von Steller hiuterlassenen Schriften von der grossten Bedeutung, doch bilden dieselben an und für sich noch keine Beantwortung auf die von uns aufgeworfene Frage. Denn diese Angaben geben uns noch keine Aufklârung, wolier der Abhandlung «De bestiis marinis» nichtsdestoweniger einzelne Abbildungen beigelegt worden sind; in diesen Angaben finden wir ferner keine Erklarung für einzelne, von uns oben angeführtc Unter- scbiede zwischen dem handschriftlichen und gedruckten Texte, und muss unter Anderem auch namentlich der Umstand vollstandig unverstandlich bleiben, wolier bei der gedruckten Abhandlung sich sogar zwei Abbildungen von Enhydris marina tinden, wührend doch Stel- ler diese Art nur in einer Abbildung hatte darstelleu lassen. In der folgenden Betrachtung gebc ich eine Erklarung dieser, uns interessirenden Fragen und werde gleichzeitig bemüht sein, die Beweise für diese meiue Erklarung zu liefern. Zucrst müssen wir uns klarlegen, wie viele und was für Zeiclmungen Steller auf der Berings-Insel hatte anfertigen lassen. Die Autvvort darauf giebt uns das Manuscript seiner Arbeit «De bestiis marinis», wobei nur folgender Umstand einer Auseinandersetzung bedarf. In den Tafelerklürungen zu Rkytina gigas (siehe oben p. 10) giebt Steller wohl an, dass die dritte von den für diese Art bestimmten Tafeln die Kauplatten dieses Thieres darstellt, doch sagt er an einer anderen Stelle seiner Handschrift ausdrücklich, dass er die beiden Kauplat- ten aus einem Exemplare herausgenommen bat und dieselben behufs ihrer Abbildung zu- schickt. Meiner Ansicht nacli, kann aus dieser Mittheilung nur gefolgert werden, dass Steller die Kauplatten auf der Berings-Insel selbst niclit bat zeichnen lassen, dass er aber eine Abbildung derselben, welche erst spiiter nach den von ihm eingesandten Pràparaten ange- fertigt werden sollte, seiner Beschreibung der Seekuli als Tafel III wollte beigelegt wissen. Es erweist sich dann, dass Steller auf der Berings-Insel zwei Abbildungen von der See- kuh, zwei Abbildungen von Callorhims ursinus , eine Abbildung von Eumetopias Stelleri und endlich eine Abbildung von Enhydris marina , im Ganzen folglich secbs Abbildungen von Saugern hatte anfertigen lassen. Dieses sind auch augenscheinlich die «secbs Zeichnun- gen von See-Saugethieren», die Steller dem Sénat im Anschluss an seinen Rapport vom 12. Juli 1743 cingesandt hatte und die, wie wir geseben haben, verloren gegangen sind. Es fragt sich jetzt weiter, von wo denn die Abbildungen stammen, welche auf den drei Ta- feln mit der Abhandlung «De bestiis marinis» herausgegeben worden sind. In dem schon Die Abbildungen der nordischen Seekuh. 13 mehrfach erwahnten Rapport vom 12. Juli 1743 theilt Steller noch mit1), dass er von Enhydris marina , die er seiner Zeit auf der Berings-Insel beschrieben batte, keine natur- getreue Abbildung besitze und daher eine solche anfertigen zu lassen beabsichtigte, zu wel- chem Zwecke er sicli aucli ira Mai 1743 in Begleitung des Malers Berckhan auf die Ivu- rilen begeben hatte; «hier», berichtet Steller weiter, «sind von inir verschiedene Naturalien gesammelt und vom Maler Berckhan drei Abbildungen des Seethieres, welches Biber ge- nannt wird, angefertigt worden; es sind die Zeichnungen von unbekannten Vogeln und Gra- sern angefertigt, was ailes bis zu einer zum Abschicken passenden Gelegenheit zurückge- lassen ist». Wir sehen auf diese Weise, dass Steller mit den sechs auf der Berings-Insel von Plenisner ausgeführten Zeichnungen augenscheinlich nicht zufrieden war und dass er sich spater bemülitc neue Abbildungen von den von ihm beschriebenen See-Saugethieren durch Berckhan ausführen zu lassen. Wenn wir auch nur in Betreft der Enhydris marina die sichere Nachricht besitzen, dass Steller sein Vorhaben in Ausfiihrung gebracht liât, so ist docli die Annahme vollstandig bereclitigt, dass der Maler Berckhan, wâhrend seines Aufenthaltes in Kamtschatka, auch die Zeichnung des Callorhinus ursinus und spater noch diejenige der Kauplatten der Seekuh (und zwar nach den von Steller von der Berings- Insel nach Kamtschatka mitgebrachten PrUparaten 2>) ausgefiihrt liât. Aile diese Zeichnungen gelangten erst viel spater in die Akademie (wahrscheinlich sind dieselben vom Maler Berckhan selbst nach St. Petersburg gebracht worden) und wurden dann bei Herausgabe der Abhaudluug «De bestiis marinis» derselben beigelegt. Ich kehre jetzt zu der Frage über den Ursprung der Pallas’schen Abbildung der See- kuh zurück. Nach meinen eingehenden Erôrterungen über die Abbildungen, die Steller wahrend seines Aufenthaltes auf der Berings-Insel und spater in Kamtschatka hatte anfer- tigen lassen, und auf Gruud der Mittheilungen über das weitere Schicksal dieser Zeichnun- gen, unterliegt es demnach keinem Zweifel, dass die von Pallas aufbewahrte Zeichnung der 1) Die betreffende Stelle des Rapport lautet folgender- maassen: «Iloneitte xoth HajrjieJKamec omicaiiie Mop- CKaro CoCpa mhoio rn. i'hithocti. moio bi. MopCKOMi. Boa«b et KamvraiioMi. KOMan/uipoM'b EepitmoMT, otj> Hero, KauHTaaa KOMaHAiipa, iiOJiyneHHOM’i. HMeHeMb Eepmirom.iMi. ocTpooy onnoame mhoio h yimieiio, ho iipirroMT. iio;i,.ihhho toti, Mopcicoii H HpiITOMT. ocoCjiiiBoii 3Btpb b i. pncyHK’lv ne naoupametii. no ero HaAJieHfameMy naTypaiiMioMy oopaay, h ,i,aûbi to CA'fejiaTbcn m.nitimifiro jrbTO mooo, oTnpaBHJica ji liai. EoiibuieptuKa ht. ycTbio ptKH Eoju.inoii Man 5 ihii cero 743 rojta h Ta»n, naM-b- pcHL Chuii. O/KHAaTb ïpcôoiiamioii hst, KypmiLCKHX'b OCTpOBOBT. CaHAapbl, KOTOpofi H TpeÔOBajn. BT. UOCabA- HHXi. HHCJiaxi. a h lit. a h 743 rojij, Ko-ropaii h iipwcjiaHa cero 743 roji,y Man 12 ahh. H Ha toh oaiixapt OTnpaBiuicfl bi. KypHJibcKie ocipoBa, rx'b mhoio coCpunu paani.iH iiaTypa-ibUbiii bciu,h h ;Kim otcejukI; cayuaii». 2) Auf Gruud der obigeu Mittheilungen erseheint es jetzt melir als wahrscheinlich, dass die Gaumcnplatte der Rhytina gigas, welche Branilt leidcr ohne uiihere Be- zeichuung im Jahrel831 in dersogenanutenKuustkuinmer (dem früheren Muséum der Kais. Akademie der Wis- senschalten) aufgefunden und seiner Zeit eingehcnd be- schrieben hatte (Mém. Acad. Sc. St.-Pétersb., (VI), Scienc. math, etc., II, p. 103 — 118 (1832); spilter auch in Symh. Sirenolog., fasc. I, p. 49), eine von denjenigen ist, die Steller, wio wir gesehen hahen, von der Berings-Insel mitgebracht liât. Auch zeigt die Conservation dieser Gaumenplatte in unserem Muséum, dass sie von einem lebenden Individuum stammt (vergl. auch Brandt, Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou, 1866, pt. 1, p. 583). 14 Eug. Büchner, Seekuh weder von Steller angefertigt, nocli von diesem letzteren Pallas zugestellt worden ist. Ira weiteren Yerlaufe meiner Untersnchung werde ich noclt auf diese Pallas’sche Ab- bildung der Bhytina gigas zurückkommen und dann anch die direkten Beweise iiber den Ursprung derselben vorbringen. In der Entdeckungsgeschichte der nordischcn Seekuh nimmt ausser Steller, noch der Lieutenant Swen Waxell einen liervorragenden Platz ein, da dieser letztere das Verdienst bat, mehrere Abbildungen dieser ausgestorbenen Thierform uns hinterlassen zu haben. Ehe icb an die Besprechung dieser Abbildungen selbst schrcite, halte icli es fiir nothig einige Notizen über die Persônlichkeit dicses wackeren Seemanns voranzuschicken und mit vveni- gen Worten der Rolle zu gedenken, die ihra wiihrend der zweiten Beriug’schcn Expédition zu spielen vergonnt war. Der Steuermann Swen (resp. Ssawelij Lawrentjewitsch) Waxell gel iO rte zu den wenigen Seeleuten, die bei Ausrüstung der zweiten Bering’sohen Expédition, ihre Dienste aus freien Stiicken dem Admiralitats-Collegium zur Disposition stellten, von dera er aucli als Theilnebmer an dieser Expédition, mit gleichzeitigem Avancement zum Lieutenant, cr- nannt wurde. Ira .labre 1741 wurde Lieutenant Waxell von Vitus Bering znm ültesten Officier des «St. Peter» ernannt und da bekanntlich Bering selbst dicses Falirzeug befebligte (wel- clies am 4. Juni 1741 in Begleitung des «St. Paul» aus Petropawlowsk auslief, um die See- reise zur Aufsucbung der Nordkilste Amerika’s anzutreten), so kann diese Ernennung als das beste Zeugniss fiir Waxell als Seeraann angesehen werden. Bald nacb Beginu der Rück- falirt des «St. Peter» von der entdeckten Kiiste Amerika’s, war der vom Skorbut lieimge- sucbte Commodore gezwungen, grôsstentheils seine Cajüte zu btiten, und wurde daller der Befehl meist vom Lieutenant Waxell geftibrt. Nacb dem Tode Bering’s auf der nacb ilitn benannten Insel ging das Commando ganz in die Hande Waxcll’s über. Icb kann leider an diesem Orte nicht auf die Tbâtigkeit Waxell’s als Befehlshaber über die scbiflbrüchige Mannschaft des «St. Peter» nâber eingehen, doeb mocbtc icb wenigstens bemerken, dass Waxell meiner Ansicbt nacb, die ich mir auf Grund cingebender Studien über die Bering- sche Expédition gebildet liabe, dieser Stellung vollkommen gewaebsen war und die ihm in sebwerer Zeit zugefallene Aufgabc ganz vortrefflicb gelost bat. Und weun es jetzt meistens beisst, dass der glücklicbe Ycrlauf der sebweren Ueberwinterung und die glanzende Rettung der scbiffbrücbigen Besatzung in erster Linie Steller zu verdanken ist, so behaupte icb, ohne die Tbaten dieses letzteren irgend wie herabsetzen zu wollen, dass ein derartiges Ver- dienst zum Mindesten in gleiebem, wenn nicht in viel hüherem, Grade auch dem trefflieben und umsichtigen Waxell gebübrt. Die Abbiedungen per norpischen Seekuiî. 15 Naclidcm Waxell am 27. August 1742 mit der ilim unterstcllten Mannschaft und dem Adjuukten Steller wolilbehalten nach Petropawlowsk lieimgekehrt war, segelte er am 2. September 1742 nach Ochotsk, musste abcr der heftigen Sttirme wegen die W citer reise aufgebeu und nach Petropawlowsk zurückkehren, wo er aucli den angehenden Winter ver- brachte. Erst am 27. Mai des folgenden 1743. Jabres konnte Waxell mit seinetn ganzen Commando von hier nach Ochotsk aufbrechen, wo er am 27. Juni 1743 glücklich einlief. Von Ochotsk begab sich Waxell nach Jakutsk, überwinterte daselbst und führte dann sein Commando weiter nach Jenisseisk, wo er im October 1744 anlangte und den Capitaiu Tschirikow mit seiner Mannschaft antraf. Als im Jalire 1745 Tschirikow auf erhaltenen Befehl nach St. Petersburg reiste, übernahm Waxell das Commando über die ganze Mann- schaft. Mit derselben kehrte Waxell erst Ende Januar 1749 nach St. Petersburg zurück und ist nach Millier1 2) dieser Zeitpunkt für das Ende der zweiteu Bering’sclien oder kam- tschatkischen Expédition anzusehen. Waxell war somit der einzige Theilnehmer dieser Expédition, wclcher dieselbe von ihrem Anfangc bis zu ihrer Beendigung mitgcmacht batte: beinabe voile IG Jahre luit dieser Mann seine Kriiftc und Kenutnisse diescm grossartigen Unternehmen gewidiuet 3). Ausser verscbiedenen Berichten und Rapports von Waxell und den von ihm gcführten Schiffsjournalen, die jetzt in verschiedenen Archivcn zerstreut aufbewabrt vverden3), bat sich neuerdings, wie ich Eingangs dieser Abhandlung zu bemerken Gelegenheit batte, nocli eine Handschrift von ihm in der Zarsko-Ssel’schen Abtheilung Seiner Majestat Hochst Eige- nen Bibliothek aufgefunden, welche eine vollstiindige Geschichte der zweiten Bering’schen Expédition umfasst und folgenden Titel trügt: Auszug | So wohl, aus meinc, als aus andere Officiers, auf den kamschatsischen Expédition halltende Journalen, welche A0 1733 Von St. Petersburg, abgefartiget würde; | wo- rinnen | Ist in der Kiirtze angefiihret, die Absichten dieser Expédition, dessen fortsetzung, noue Entdeckungen, Zu- stosseude unglücksfalle und Eiuligung; | welches | durch ein gcschicktere Fcder, wie der mcinige; deutlicher, uin- standlicher, wie aucli weitlauftigcr kan ausgeführct werden, oh ne etwas Von der Materia, oder Sache au sich selbsten zu verendern || Von | Swen Waxell | Capitain von der Flotte zu Russland. 1) Millier, Sammlung Eussischer Gcschiclitc, III, p. 267—268 (1758). 2) Die ferncre Laufbahn Wasells ist inir unliekanut geblieben; bemerken môcbte icb nach, dass am 20. No- vember 1749 der Allerhochste Befehl van der Befôrde- rung Waxcll’s in Aubetracht seiner Verdienste zurn Capitain 2. Ranges crfolgte, mit Aurechnung dieses Avancements vom 15. Juli 1744. 3) Die Schiffsjournale, Karten und BeriehteWa- xell’s sind nur in Copicn zu uns gelangt. Die Originale IG Eug, Büchneb, Diese werthvolle Handschrift '), welche ich, nebenbei bemerkt, der besonderen Berück- sichtigungdeszukünftigenGeschichtsschreibersder zweiten Bering’schen Expédition — und ein solcher wird hoffentlich nicht lange anf sicli warten lassen — empfehle, ist vom zoologi- schen Standpunkte ans von dem grossten Interesse, da dieselbe ausser verschiedenen Notizen über die nordische Seekub, noch zwei Abbildungen dieses Thieres enthült, welche sich, wie wir gleicli sehen werdcn, als die genauesten und bestcn erwiesen haben. Ich gehe jetzt an eine Besprechung aller von Waxell hinterlassenen Abbildun- gen über. Am 15. November 1742 schickte Waxell ans Petropawlowsk einen eingehenden Be- richt3) an das Admiralitats-Collegiura über den Verlauf derSeereise nacli den nordwestlichen Küsten Amerika’s. In diesem Bericht theilt, Waxell, bei Besprechung des Aufenthaltes des «St. Peter» bei den Aleutischen Inseln (Ende August 1741), unter Anderem Folgendes mit (in wortlicher Uebersetzung): «Aile jene Inseln sind vvaldlos und ode und ist es klar, dass jene Amerikaner zu diesen Inseln anf ihren Baidaren vom feston Lande gekommen sind, uni Seesâugethiero und Fische zu fangen; und von welchem Aussehen die Amerikaner und ihre aus Seehundsfell verfertigten Baidaren sind, ist anf der von mir gezeicknetcn Karte zu sehen». In seinem weiteren Berichte giebt Waxell eine Besclireibung der Ueberwinterung auf der Berings-Insel und sagt hier unter Anderem, dass die gchiffbrüchige Mannschaft sich anfiing- licli vom Fleische des Morskoi Kot ( Gallorhinus ursinus) genahrt hiittc; dieser Mittheilung fügt dann Waxell folgende Bemerkung liinzu (in wortlicher Uebersetzung): «Und da nacli langer Zeit jene3) uns sehr widerlich wurden, so lingen wir Seekiihc, welche von nicht ge- ringer Statur sind, da eine Kuli nicht wcniger als zweihundert Pud Fleiscb besitzt. Und von welchem Aussehen die crwahnten Thiere, und zwar der Kot4), Ssiwutsch5) und die Kuli, sind, davou geben Zeugniss die, auf der von mir an das Admiralitâts-Collegium gesandten Karte, gezeichneten». Ssokolow6) brachte die erstere von den soeben mitgetheilten Stellen aus dem Waxell’schen Berichte zum Abdrucke, wobei er zu der daselbst erwâhnten Karte folgende dieser Schiffsjournale und der Karte (von welclier letz- teren weiter unten noch die Rede sein wird) sind, âhnlich wie diejenigen beinahe aller ttbrigen Theilnehmer dieser Expédition, ira Jahre 1754 uach Irhntsk und 1759 von da nacb Tobolsk gesandt worden. In Tobolsk liessen sich diese Dokumente, wie Ssokolow [3an. l’n.iiporpa'i». )tc- napr., IX, p. 468 (1851)] mittheilte, nicht auftinden, und es ist anzunehmen, dass dieselben wührend des Brandes, welcber 1788 Tobolsk heimsuchte, vernicbtet worden sind. 1) Es ist leider absolut unbekannt, wann, auf welche Weise und bei welcher Gelegenheit die in Rede stehende Handschrift in die Bibliotbck Seiner Majestât des Kaisers gelangt ist, da aile Nacbforschungeu in dieser Riclitung, die der Vorstaud genaunter Bibliotbek, Ilerr R. Grimm, angestellt hat, resultatlos geblieben sind. 2) Diesen Bericht nebst einer Karte seiner Reise schickte Waxell, wie er davon in seiner Handschrift (p. 147) Mit heilung macht, mit einera Expressen (Alexei Iwanow) nach Petersburg, der crst ira August des nâchstfolgenden (1743) Jahres an seinen Bestim- mungsort anlangte. 3) D. h. CaJJorhinus ursinus. 4) CaJIorhinus ursinus. 6) Eumetopias Steïïeri. 6) ConoaoB'b: 3an. Tii^porp. /tenapr., IX, erp. 391 (1851). Die Abbibdungen der nordischen Seekuh. 17 Aumerkung machte: «diese Karte ist in einer Copie (Archiv tics Hydrograpliischen Depar- tements JVs 1940) zu uns gelangt; auf (lersclben sind noch morskije koty, ssiwutschi und Kühe gezeiclinet». Diese positive Angabe Ssokolow’s von dem Yorhandensein der Waxell’schen Karte, auf der sicli noch die Zeiclinungen eines Aleuten auf einer Baidare (oder eines Aracrikaners, wie es iiu Bericlite von Waxell heisst) und der erwahnteu Seesiluger vorfinden, veranlasste Pekarski1 2) die betreffenden Kechcrchen im Archive des Hydrograpliischen Departements anzustcllcn. Es fanden sich daselbst vier mit cinander im grossen Ganzen übereinstirninende Kopien der Waxell’schen Karte, von denendieeine (niimlich dieselbe, die Ssokolow unter J\Ts 1940 erwàhnt) mit einer Bescheinigung aus dem Jalire 1754 versehen ist, dass siericlitig von der Original-Karte copirt sei3 * * * *). Auf dieser Karte befinden sich rechts oben, innerhalb des freigebliebenen Raumcs die Zeiclinungen dreier Sâuger mit nebenanstehenden Auf- schriften, und zwar oben die Abbildung der Seekuh (mit der Aufschrift «Mopci») und Gallorhinus ursinns («kotb mopcKoü») angebraclit. Von der Gruppe dieser Fi- guren bat Pekarski unter sorgfültiger Beacbtung aller Details eine genaue Copie anfertigen lassen, die er seincr sclion vielfach citirten Abbandlung beigclegt bat. Auf diese «Pekarski’- sclic Abbildung» werde ich spater, bei eineni Yergleicbe aller bis jetzt bekannt gewordenen Abbildungen unter cinander, noch zurückzukommen haben. Im Jalire 1867, also noch vor Yerôffentlicbung der Untersuchung von Pekarski, gab Middendorff8) in seiner «ïhierwelt Sibiricns» eine von ihm aufgefundene Abbildung der Rhytina gigas heraus, welcber er folgende Bemerkungen binzufügte: «Die sorgfilltigen Musterungen des Karten-Archives der Akademie, zu der midi die zu Anfange dieses Ban- des gegebene Abbandlung über Géographie und Hydrographie Sibiriens veranlasste, liât 1) Ile k;i pc i(i ii: 3an. Hmii. Anaji,. Hayin., XV, Ilpn- jiojk. JV» 1, CTp. 4 — 7 (1869). 2) Diese Karte trâgt in der rechten unteren Ecke in einer Vignette folgende Aufschrift: «KapTa co'iHHOHnan BBgHHOii ne M Jlll aMCpHKaHCKOH H OCTpOBaMH BHOBI. CblCKaH- HUMH, non KOMaiinow fibiBniaro rnnna uanHTana KOMau- nopa Bepim’a. Cm atypnajia Jioih'cuaiiTa BaitceJia kum- naiii 741 u 742 rodent,. C rowmHHOH KonnponaHa ren- Tiapn 31 non. Ha iiojuihhhoii HHmen. tuko jienToiiaitri. ÜBein, Baiiceat., Ojiot;i MacTCjn, Coopoin. XiiTpom, 1744 Bony». Auf der linken Seite der Karte unten flndet sich die erwâhute Bescheinigung, welehe folgenden Wortlaut, hat: «C nonJiHHHOH nonepnji Mopcuaro lUjmxeTnaro i;a- ncTCK.-iro icopnyca MaTeMaTHuecKiixi, h iiunnratuuix iiaynm no.ipwacTepi.jt I IeTpm PacTopryenm Genpajia amji 1764 rony». Die übrigen drei Copien besitzen keine Angaben über die Zeit ihrer Anfertigung, weisen einzelne Lücken und verschiedene Nachlâssigkeiten auf und sind, nacb Mémoires do T Acad. Imp. d. sc. YII Série. Pekarski, oline Zweifel viel spâter angefertigt worden. — Nach weiteren Mittheilungen von Pekarski wird aueh im Moskauer Haupt-Arcliiv des Ministeriums der Auswilrtigen Angelegenhcitcu eine Karte von Waxell (unter A» 37) aufbewabrt, die folgenden Titel trâgt: «KapTa aMcpunancKaro (îepera u ocrponoBT., Maii;i,eniii.ixi. KaniiTâHOMTi KoaiaHji.opoMT, BepuHroMi., coMiinena no jKypHaxy jieiiTenanTa BaKcean in. 1741 u 1742 ro/i,y cm noKasanicMT. uyTH». Diese Karte, in der Pekarski an- fftnglich die von Waxell eingescbickte Originalkarte zu fiuden glaubte, erwios sich aller gleichfalls nur als eine Ifopie derselbeu; diese Copie weist aucli die niim- lichen Zeiclinungen auf, die sich auf der Karte (JV? 1940) des Hydrograpliischen Departements vorfinden, doch er- scheinen dieselbcn hier viel weniger sorgfâltig aus- geführt. 3) Middendorff, Sib. Reise, Bd. IV, Th. 2, pag. 838—839 (1876). 3 18 Eu G. Büchner, midi mit einem ausserordentlicheu zoologischen Funde belohnt. — Ich liabe die einzige anthentische, nacii dem lebenden Tliiere entworfene Abbildung der ausgestorbenen Seekuli entdeckt, die vorhanden zu sein scheint. Die Abbildung gebe ich in der treuen Nachbildung wieder, vvelche der folgende Holzschnitt in seiuer unten stehenden Figur darstellt. Diese Abbildung fiudet sicb in derselben Grosse, mit Tusche hingeworfen neben der Berings-Insel, auf einer handschriftlicben Karte, vveldic die Inschrift fülirt: «Cliartof a voyage froniKam- tschatka to discover Nort America, in the Paquett Boot St. Peter, uuder Command Capt. Cornendeur Bering An. 1741; made of a Journal kept by Swen Waxell, Leutenant of the fleet». Es ist also das in Rede stehcnde Querblatt nacii dem Originale des Schiffsjournales der Entdeckungsreise entworfen . . . Vor der Seekuli sind die hier obenstehend, iiber der- selben, dargestellten Tliiere gleichfalls hingezeichuet. Die alto gule Sitte, die auffallendsten Gegenstânde neuentdeckter oder wenig bekanuter Lânder auf den Karten selbst, innerhalb des ohneliin gewohnlich leeren Rahmcns der Umgrânzungen solcher Lânder darzustcllen, bat uns also in diesem Fallc einen durch niclits zu ersetzenden Dienst geleistet». Auf dem beigefügtcn Holzschnitte fiudet sicli unten die Zeicliuung der Seekuli, mit dem Kopfe nach links gekehrt, iiber derselben die Zeichnungen zweier anderer Sauger, beidc mit dem Kopfe nach redits gerichtet. Wâhrend ich auf diese Middendorff’schc Abbildung der Seekuli nocli weiter unten nâlier eingchen werde, môchte ich an dieser Stelle noch spcciell darauf aufmerksam machen, dass die Zeichnungen dieser Sâuger wolil genau copirt sein môgen1), dass abcr die gauzc Gruppe in der Vertheilung der einzelnen Thiere nicht mit dem Origi- nale übereinstimmt, da auf der handschriftlicben Karte (auf Gruud der angefiihrten Mit- theilung von Middendorff) die beiden Seesâuger vor der Rhytina gigas und nicht iiber derselben dargestellt sind. Ferner muss ich hier noch auf folgende Bemerkung, die Midden- dorff weiter in Betreff dieser Zeichnungen maclit, nâlier eingehen: «dass der Zeichner — der wohl Steller selbst gewesen sein mag — kein üldcs Talent im Auffassen des Charakte- ristischen gehabt liabe, bewcisen eben die Darstellungen der beiden Seebâren (Siwutsch, Otaria Stelleri), welche lieigegeben sind». Auf die hier nur bcilâufig hingeworfene Ver- muthung, dass Steller der Autor der in Rede stehenden Zeichnungen gewesen sein mag, branche ich nach meinen eingehenden Mittheilungen iiber die von Steller angefertigten Abbildungen wohl nicht weiter einzugehen, docli muss ich gegen die Deutung der beiden Figuren durch Middendorff, der dicselben fur Eumctopias Stdlcri anspricht, Einspruch erheben. Diese Deutung ist entschieden eine irrthiimliche, da die eine Figur (nâmlich die auf der rechten Seite des Holzschnittes befindliche) wohl Eumetàpias Stelleri darstellt, die andere Zeicliuung dagegen zweifelsohne diejenige des Gallorhinus ursinus ist. Eine derartige 1) Ich habe die in Rede steliende Karte in der Aka- demio nicht anfiinden kônnen und hlieben aile Nachfor- schungcn in dieser Richtung sowohl im Karten-Archive der 11. Ahtheilung der Bibliotliek, als nuch im Konferenz- Archive ohne Erfolg. Ich war auf diese Wcise leider der Môgliehkeit heraubt, cincrscits die Holzschnitte von Middendorff mit den Originalen zu vergleichen, ande- rerseits diese Karte selbst mit der in der Waxell ’schcn llandschrift beliudlichen, die ich weiter unten zu he- sprechen habe, zu collationiren. Die Abbildungen der nordischen Seekuh. 19 Deutung der betreffenden Zeichnungen bedarf meiner Ansicht nacli keiner weiteren Begriin- dung, da sich eine solche aus meiner Besprechung der Abbildungen auf den vorhandenen WaxeirschcnKarten,so zu sagen, von selbst ergiebt. Es ist. anzunehmen, dass auf der von Middendorff aufgefundenen handschriftlichen Karte keine specielle Erklarung der auf derselben befindlichen Thierzeichnungen vorhanden war, da im entgegengesetzten Falle eine solche Erklarung der irrthümlichen Deutung der einzelnen Zeichnungen vorgebeugt batte. Die aufgefundene Handschrift der Zarsko-Ssel’schen Bibliothek liefert zwei neue Ab- bildungen der nordischen Seekuh, wobei diese Abbildungen gleichfalls von denjenigen des Eumetopias Stetteri und Gallorhinus ursinus begleitet sind. Die eine dieser Abbildun- gen findet sich auf der Karte, welche zwischen der 70. und 71. Seite der Handschrift bei- gelegt ist und mit folgender (in der rechten unteren Ecke befindlichen) Inschrift versehen er- scheint: «Carte, auf eine Reise, von Kamschatka um nord America zu Entdecken, In der Paquet Boat St. -Peter, unter Comando Capt. Comendor Bering A0 1741, gemacht nacli der Journal!, geführet von | Swen Waxell | Capitain von der Flotte». Redits, im freige- bliebenen Raume dieser Karte findet sich nocli die Zeichnung eines Aleuten auf seiner Baidare fahrend, und etvvas holier und links davon eine Vignette mit folgender Erklarung der auf der Karte befindlichen Zeichnungen: «A. Ein Sea Kuh | B. Ein Sea Low | C. Ein Sea Kats | D. Ein nord Americaner». Zwischen der Seite 174 und 175 der in Rede stehenden Handschrift ist eine zweimal zusammengelegte Tafel eingeheftet von 32, 5 Ctm. Hohe und von 39 Ctm. Lange; diese Tafel ist einer speciellen Darstellung der erwahnten drei Siiugethiere gewidmet. Copien der besprochenen Abbildungen der Waxell’schen Handschrift aus der Kaiser- lichen Bibliothek finden sich auf der die vorliegende Abhandlung beglcitendcn Tafel. Die Copie von der Thier-Gruppe der Karte ist in natiirlicher Grosse, diejenige der besonderen Tafel in Zweidrittel natiirlicher Grosse hergestellt. Fiir die Genauigkeit dieser Copien spricht dire Anfertigung auf phototypischem Wege. Wir besitzen demnach bis jetzt vier Original-Abbildungen l) der nordischen Seekuh, die saramtlich von Waxell stammen. Diese Abbildungen beabsichtigen wir jetzt einem nilheren Vergleich unter einander zu unterziehen. 1) Der Bequomlichkeit und Kürze wegen werde ich in meiner weiteren Auseinandersetzung diese einzelnen Original - Abbildungen einerseits mit dem N amen der Au- toren, welche dieselben verôffentlicht haben, belegen (die Pekarski’sche und Mi ddendorf f’sche Abbildung),an- dererseits werde ich die von mir neu aufgefundenen Ab- bildungen die Zarsko-Sscl’scben nennen, wobei ich die auf der Karte befindliche Abbildung unter A!i 1 und die auf der besonderen Tafel gezeicbnete — unter A» 2 an- ftihre. An dieser Stelle inoclite ich uoch der Bemerknng Raum geben, dass Fitzinger [WisBenschaft.-populâre Naturg. d. Siiugeth., VI, p. 161 (18G0)] von dem Vorhan- densein einer Abbildung zweier nicht geborener Seekühe spricht. Die betreffende Angabe lautet folgendermaassen: «Denn ausser der Abbildung zweier noch ungeborener und bOcbst uuvollkonimcn entwickelter Tbierc, und einer hüchst roben, nur im flilchtigen TJmrisse gegebenen Skizze eines alten, besitzen wir durchaus kein Bild, dus uns eine deutliche Vorstellung von seinen Formen geben kiimite». Eine Erklarung fin- die Entstehung dieser An- gabe kaun ich nicht finden. 3* 20 Eu G. Büchnee, Wenn icli zunàchst von der Zarsko-Ssel’schen Abbildung JV1 2 absehe und nur die auf den Karten befindlichen Zeichnungen in Betracht ziehe, so erweist es sich, dass die Midden- dorff’sche Abbildung und die Zarsko-Ssel’sche Abbildung JVh 1 unter einander hochst iiltn- licli erscheinen, wührend die Pekarski’sche Abbildung sich von diesen sehr auffallend unterscheidet. Die Pekarski’sche Abbildung stellt nàrnlich die Seekuh nur in einer ganz einfachen, rohen Contourzeichnung oline jegliche Ausarbeitung dar, wobei noch die Stellung desThieres, besonders hinsichtlich des Riickens und der Schwanzflosse, eine andere ist, als auf der Middendorff’schen und Zarsko-Ssel’schen Zeichnung JVà 1. Vergleichen wiraber diese Pekarski’sche Abbildung mit der von uns früher besprochenen Pallas’schen Zeichnung der Seekuh, so ist es nicht schwer sich zu überzeugen, wie dieses zuerst von Pekarski benierkt worden ist, dass die von Pal las verüffcntlichte Abbildung nichts weiter ist, als eine Copie derjenigcn Zeichnung, welche auf der ersten von Waxell 1742 aus Kamtschatka eingesandten (und spater in verschicdenen Vervielfâltigungen kursirenden) Karte zur Dar- stellung gebracht war. Soeben habe ich die auffallende Aehnlichkeit zwischen der Middendorff’schen und Zarsko-Ssel’sclieu Abbildung As 1 hervorgehoben. Bei nüherem Vergleiche dieser beiden Abbildungen unter einander erweist es sich, dass die Middendorff’sche Abbildung sich ausschliesslich nur in folgenden Stücken von der Zarsko-Ssel’schen Abbildung As 1 unter- scheidet: durch das Fehlen der Bartborsten auf den Seitentheilen der Schnauze, der Nasen- locher und der Einkerbungen auf der Innenseite der rechten Schwanzflosse, ferner durch das Vorhandensein einer sehr grossen Ohroffnung und endlich durch den Uinstand, dass die ganze Zeichnung in den Details und überhaupt in ihrer ganzen Ausführung lange nicht so genau ausgearbeitet erscheint, wie die Zarsko-Ssel’sche Abbildung As 1. Ziehen wir noch unsere Bemerkungen in Betracht über die Yertheilung der einzelnen Thiere in der Gruppe au! der von Middendorff aufgefundenen Karte und berücksichtigen wir endlich den Um- stand, dass der englische Titel dieser Karte nur eine wûrtliche Uebersetzung der Inschrift der Karte aus der Waxell’schen Ilandschrift ist, so ergiebt es sich von selbst, dass diese Middendorff’sche Abbildung der nordischen Seekuh nur eine ungenaue Copie der Zarsko- Ssel’schen Abbildung As 1 ist. Die Zarsko-Ssel’sclie Abbildung Ah 2 ist die einzige Original-Abbildung der Rhytina gigas , welche uns als besonderes Bild dieser ausgestorbenen Thier-Art zugekommen ist. Da sich dieses Bild zudem durch genaue Ausführung und detailirte und gewissenhafte Aus- arbeitung auszeichnet, so ist der grosse wissenschaftliche Werth dieser Abbildung leiebt zu erselien. Bei Vergleich dieser Abbildung mit den übrigen soeben besprochenen drei Ab- bildungen ergiebt es sich, dass dieses Bild in der Stellung und in den Umrissen des Thieres selbst mit der Pekarski’schen (und natürlich auch mit der Pallas’schen) Abbildung über- einstimmt, und ist aus diesem Umstande mit Sicherheit zu schliessen, dass diese Zarsko- Ssel’sche Abbildung JVh 2 und die Pekarski’sche Abbildung ein und dasselbe Individuum darstellen. Die Abbildungen der nordisohen Seekuh. 21 Fassen wir nun zum Schluss die Resultate unserer Untersuchung iiber die Original- Abbildungeu der Bhytina gigas kurz zusammen, so ergiebt sich ans ihnen Folgendes. Aile Original-Abbildungen der nordischen Seekuh, die bis jetzt bekannt sind, stammen von Waxell. Die erste Abbildung ( = Pekarski’sche Abbildung), die Waxell lieferte, wurdc von ihm 1742 in Kamtschatka, gleich nach Becndigung der bekannten Seereise, bei Anfertigung einer seinen Reisebericht illustrirenden Karte auf eben dieser angebracht; diese in File und miter schwierigen Yerhâltnissen angefertigte Abbildung ist nur eine Contour- zeicknung der Bhytina gigas und reprâsentirt das Original zu der von Pal las verôffentlichten Zeichnung der Seekuh. Spiiter liât Waxell, bei Abfassung seiner Geschichte der zweiten Bering’schen Expédition unter günstigeren Yerhâltnissen und bei vôlliger Musse zwei detail- lirt ausgearbeitete Abbildungen (= Zarsko-Ssel’sche Abbildung J\ls 1 und As 2) auf Grund der auf der Berings-Insel entworfenen Zeichnungen dieser Art, anfertigen lassen. Die eine die- ser Abbildungen ist schon früher in einer ungenauen Copie (=Middendorff’sche Ab- bildung) bekannt gewesen. Die von uns aufgefundenen Abbildungen erscheinen demnach als zwei werthvolle Originale. Die Waxell’schen Abbildungen der Bhytina gigas stellen zwei Individuen derselben dar, und zwar ist die sogenannte Pekarski’sche und die Zarsko- Ssel’sche Abbildung As 2 von dem einen Individuurn, und die sogenannte Zarsko-Ssel’sche Abbidung As 1 und die Middendorff’sche Abbildung von einem anderen Individuurn ange- fertigt worden. Da Bhytina gigas zu den ausgestorbenen Thierarten zahlt, deren Untergang historisch dokumentirt ist, so müssen zweifelsohne aile Nachrichten und Angaben iiber dieselbe, welche uns die Zeitgenossen dieser autï'allenden Thierform hinterlassen haben, von dem grossten Werthe erscheinen. Aus diesem Grunde halte ich es au ch fiir meine Pflicht, die Nachrichten iiber die nordischc Seekuh, welche Waxell in seiner handschriftlichen Beschreibung der zweiten Bering’schen Expédition niedergelegt liât, an dieser Stelle der wissenschaftlichen Literatur einzuverleiben. An zwei Stellen seiner Handschrift fand Waxell Gclegenheit eingeliende Mittheilungen iiber Bhytina gigas zu machen. Bei Gelegenheit der Erzàhlung iiber den Bau des neuen Schiffes auf der Berings-Insel theilt Waxell unter anderem mit, dass es im bochsten Grade schwierig war, der mit dem Schiffsbau beschâftigten Mannschaft die nothige Nahrung zu Theil komraen zu lassen, und dass dieser Umstand ihn gezwungen bat, Mittel zu ersinnen, um der in der Nalie lebenden Seekühe habhaft zu werden. Die ersten Versuche in dieser Richtung und die weiteren Jagderfolge werden von Waxell (auf pag. 127 — 129) folgen- dermaassen gescliildert: 22 Eu g. Buchner, «Ich würde den gezvvungcn, Ein ander Hülffsmittell, zur unsere nalirung ausfündig zu machen; die bestunde darin; wir sahen aile tage, redit gegen unsere wohnplats, Ein ziem- licli Partie von Sea Kühc, oder Manates ins Wasser gelien, weldie bey Ebb Zeit von uffer abgehet, bey fluut aber sicli wieder das land naliert, uni Sea grasz zu Essen, wo von sic ilire nalirung haben, und hir in der grosze mengde war; diese Thiere koramen nimraer am truckene lande, sondern bleiben bestiindig ins wasser, welches bracbte uns zur Spéculation, auf was für art wir ihnen fangen, oder bekommen konte; Ich Hess zu dem Ende, ein Eysser- nes Haack, mit ein wiederbaack, wie ein fischhuck, machen, der ungefehr fiinfzelin bis aclit- zelin pfiindt, am gewickt liiltte, zu diesen Haack würde eine pertlync, von vicr Daurn dick fastgemacht, und den andern Ende am lande gelassen, fünf oder Sechs Kerls, nahmen den Huck (:so redit scbarff gcmaclit wàre:) in der Boat, und ruderten selir sachte an dass Thier, welches wenn es Isset, bestiindig an der grund seliet, dessen riicken aber allezeit, über dass wasser zu sehen ist; Ein von die starckeste Kerls so wir biitten, stund voran in der boat, und als nocli beykam, struck er den Haack zwisclien Ilire rippen ein, da wir aile mit ein- ander, bis vierzig Pehrsohns, am lande die rcrtlyne hielten, und würde offten bis unter die Armen, ins wasser gezogen, auch bisweilen brach aucli unsere Pertlyne, und der Kuh, gieng mit Haack und ailes wegli, und wiire aile bald versoffen; wir Erneuerte unser geriith- schafft, und fiengen vom Yorn an, nun an statt eine vierdaumige Pertlyne, brauchten wir eine Vierdaumige Gynloper und den konte sie uns nicht brechen; die leute in der Boat waren auch versehen, mit degens Bayonettcn und Spiesse, womit sie die Kuh verfolgten, und stacken bis sie durchkamen, da den dass Bluut, welches selir warm war, wie ein fontain ausschiessete, und so würde bisweilen ein gantze stund zugebracht, bis ilire Kraffte ver- giengen und alsdann fiengen wir an, bey wenigen ans lande zu ziehen, bis die Ebbe wieder kam, und den lag sie uns auf truckene lande; den miisten wir geschwindt hauen und sclinei- den, wie auch zu Hausse bringen, eh, den die fluut ankam, damit es nicht wieder uns ver- loliren gienge. Von aile die unterschiedliche lebensmittell, so wir die gantze Zeit gebraucht habe, war diese leste, das beste, den dass fleisch ist schmackhafft und gesundt, weil dass Tliier, niclits anders, als Seagrass Isset, wir befunden uns auch dabey viel leichter, und würde vollig gesund; Es war keine geringe gliick vor uns, dass wir diese Thiere anfiengen zu fangen, den Vors Erste, würden wir allezeit Satt; zum andern hutte ich diese Thiere nicht bekommen, so liatte ich auch nicht die Zimmerlaute ernahren konnen, folglich wiire das arbeit zurück geblieben, und biitten also noch ein winter auf diesen Insull verbleiben müssen, und drittens, wenn ich eins Von diese Thiere gefangen batte, so war lebensmittell genug vor das gantze Comando, für viertzen tage, Ein Jeder kockte so viel, und so offten wie er wollte, und durcit dieses, gieng miser arbeit so glücklich von statten, dass bey aus- gang May Monath, war unser falirziitig vollig formieret, und aile einholtzern fast gemacht, so das wir bey anfang Juny, die auswandige plancken anzubringen anfangen konte». Das 16. Kapitel (pag. 175) der Waxell’schen Handschrift aus der Bibliothek S. M. des Kaisers ist sozusagen einer Uebersicht der Fauna der Beritigs-Insel gewidraet und tràgt Die Abbildungen der nordischen Seekuh. 23 folgende Ueberschrift: «Beschreibung dcr Sea und land thiere wie auch Vogells, so wir auf Berings lnsull angetroffen liaben, und die meisten davon zur miser unterhalt gebrauchet, um voir Hunger sterbeu befreyet zu werden». In diesem Kapitel liefert Waxell zuerst ziemlich ausführliche Mittheilungcn iiber den «Kamschatsischer Byber oder Bobber», «Sea Katze», «Sea Hund» und den «Sea Lôw oder Siawitsch» und giebt dann folgende Beschreibung der nordischen Seekuh (pag. 182 — 185): «Dasz fünfte Thier ist die Sea Kuh, so Mauate genennt wird, diese unvergleicliliche, und zur speisze dienliches Thier, ist gewisz das allerbeste, Von aile die Thiereu, so ich oben Beschrieben liabe, den ich kan mit wahrheit sagen, das uicrnand Von uns recht gesund würde, bis wir anfiengen Von diesem Thiere zu Eszen; Es kompt ninimer auf trukene lande, gcliet auch niemahlen Vom lande weit ab, sondern wemi Ebb Zeit ist, liait sie sich ein wenigab, da- mit sie niclit Betrucben werde, so bald aber der Fluut ankommet nahet sie sich wieder am lande, und Empfahnt seine nahrung, Vom grasz, was aus der Sea aufgewortfen wird, und an- dere speisze, nehmet sic niclit zu sich deszfalls Dire fleisch auch, gar kein iibell gerucli noch ungeschmack liaben, sondern Véritable wie gut Rinnfleisch, wenn das Thier niclit alzu ait ist, wo sie aber ait ist, so liât sic, im dickcn fleische, Viele Harte und starke nerven und Selinen, die niclit sich weicli kauen liist, und folglich, etwas unverdauliches bleibet. Wir liaben einmahl einKalb geschlagen, so zwischen dicsteinc, bey Ebb Zeit ist Vertruckent worden,und konte naclidem niclit wieder auskommen, derselbige liielte am gewicht, ungefelir Zwoltf Hundert pfund, und ist Vom geschmack recht délicat gewesen; uns mangelte nur einige Specerien und andere sachen, so man hir in dergleichen Suppen brauchet, so würde der uusrige, die biesige Kalbsuppen, niclit, nachgegeben liaben ; Sonsten, die ordinaire Kühe, so wir fangeten, waren Von Sechs, Sieben, und bis aclit tausend pfund am gewickt, so dasz wenn wir ein Kuh erhaschteu, so hatten wir für das gantze Comando, so etwa aus fünfzig Persohnen be- stunde, Vor melir als Viertzehn Tage unterhalt, Ein Jeder wurde erlaubet, zu kocken und Eszen, so viel und offten wie er wollte ; Insonderheit liaben wir bemàrcket dasz wenn dieses fleisch etsliche tage in Salts gelegct, Es nocli bey wçiten siiszer und angenehmer schmeckct, als wenn es gants frisch ist; dieses batte ich gelcgenheit zu erfahren, da ich Von den wüsten, oder Berings lnsull, nacli Kamschatka abgieng, soliess ich einige faszer, zur Sea Proviant ein- saltzen, den wir hatten nichts anders, und wir brachten noch etwas mit nach Kamschatka, welches wir aile auch dorten mit guter apctyt Verzehrete, und uns die gantze weg wohlge- schmeckt liaben». «Die Sea Kühe, liaben ein Corpus, Von Fason, wie ein umgekehrter Hallendisch schiffs Boat; liât in Proportion ilirc grosze, Ein ziemlich klein kopff, kleine ohren, und grosse Augen; Ihr breiteste tlieil ist die schultern, da sie den Gradualiter, schmahler und Schmali- lcr bleibet, bis an der Schwants, allwo sie in dcr qwàre, eino grosze fischschwants liabe, einige von 7 bis 8 fusz breit, und die kleinere, in Proportion Ihre Corpus, dieses iiscli- schwants dienet ilinen an statt einen ruder, womit sie iliren gantzen leib regieret. Vooran, unter die schultern, liaben sie zwey füszo, ziemlich dick, und gerade Stumppc wie die Bob- 24 Eu g. Büghner, Die Abbildungen der nordischen Seekuh. bern, womit, sie sicli gegen tien strohrn aufarbeitet, wenn er sich futtert, den er gehet immer gegen den Strohm, und so noch am lande, dasz sein rticken allezeit zn selien ist, weil melir Seagrasz nâlier am lande ist, als in der diepte. Die mutters liaben, ein wenig niedriger, als die Voorfiisse, zwey Brüste mit wartzen, wio ein Meerfrau abgernaklet wird, womit sie J lire Jungen futtern. Von Colleur sind sie dunkell Braun, und liaben ein sehr dickes fell, dock selir weich, und zu niclits braucbbahr, sie liaben keine Haare, nur auf beyde Seiten Von der mund, so eine Kuhmund ctwas âhnlick ist, etsliche steiffe und lange Haaren, wie etwa eine Katze. Da man nun deu Fell, stückweisz absclineidet, so ist i lire gantze leib, mit 3 oder 4 finger dick speck bedecket, wie etwa eine fette Schwein; man sclineidet liernacher das fett aucli ab, so bekomt man das fleiscb, Von ci non holie rotlie Colleur, selir apety tlicli Von anselien, und nocli besser Vom gescbmach, Von dasz fett, beliiilt man so viol, als nütliig war, Es würde ausgesclimeltzet, und an statt Butter verwaliret und gebraueht». Diesen eingelienden Angaben iiber Rhytina gigas fügt Waxell nocli eine Bemerkung hinzu, welclic die Originalitat seiner Nachrichten ausser Zweifel stellt. Die betreffende Be- merkung (pag. 185) lautet folgendermaassen: «Und also liabe ich in inüglister Kürtze, aile die Sea tliiere, so uns auf diesen Insull Vorgekomuien sind, und wovon wir uns, iiber neun monatli mit ernahrct haben, so vicl mein Capacité es mitbringt, Beschrieben; Es ist zu Bedauern, dass d. H-rr. Doctor Steller, friihzeitig mit der todt abgienge; oder soust er, als ein grosser Botanicus, Anatomicus und naturkundiger, würde der welt von diesem Insull, etwas rechtschafïenes Berichten konnen; Es moclite vielleicht noch uuter seine schrifften, etwas umstandliches, davon gefunden werden, und wiire zu wünschen, das solches in Vor- schein kiime». ©oXfcJo-o Mém. de J Acad. lmp des Sc. de St. Petersbourg Sr. \TI. Euq Buchner, Rhylina — Abbildunqrn. % Org. MEMOIRES DE L’ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PÉTERSBOURG, Vif SÉRIE. Tome XXXVIII, X" 8. « CALCULS ET RECHERCHES SUR LA COMÈTE D’ENCKE PUBLIES PAR O. Backlund. TABLES POUR LE CALCUL DE L’ANOMALIE EXCENTRIQUE ET DU LOGARITHME DU RAYON VECTEUR. (Lu le 9 octobre 1891.) St.-PÉTERSBOURG, 1892. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences à St.-Pétersbourg: à Riga: M. Eggers & C° et J. Glasounof. M. N. Iiymmel. Prix: 90 Cop. = 2 Mark 25 Pf. à Leipzig: Voss’ Sortiment (Haessel.) < MÉMOIRES DE L’ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PÉTERSBOURG, VII" SÉRIE. Tome XVXVIII. X” 8. CALCULS ET RECHERCHES SUR LA COMÈTE D’ENCKE PUBLIÉS PAR O. Backluud. I. TABLES POUR LE CALCUL DE L’ANOMALIE EXCENTRIQUE ET DU LOGARITHME DU RAYON VECTEUR. (Lu le 9 octobre 1891.) St.-PÉTERSBOURG, 1892. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétersbourg: à Riga: à Leipzig: M. Eggers & C° et J. Glasounof. M.N.Kymmel. Voss’ Sortiment (Haessel.) Prix: 90 Cop. = 2 Mark 25 Pf. Janvier 1892. Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sciences. A. Strauch, Secrétaire perpétuel. Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. Vass.-Ostr., 9 ligne, As 12. La théorie du mouvement de la comète d’Encke laisse encore beaucoup à désirer. Il est vrai qu’après 1868 on est parvenu à représenter assez bien les observations en don- nant à l’accélération du mouvement moyen à peu près la moitié de la valeur qu’on faisait entrer dans le calcul avant cette époque; mais il n’a pas été possible jusqu’ici de faire des recherches satisfaisantes sur la variabilité de l’accélération même. Pour une discussion dé- finitive sur le mouvement de cette remarquable comète il est indispensable avant tout de connaître les perturbations dûes aux grosses planètes. Mais refaire tous les calculs des per- turbations est une entreprise si grande qu’elle est pour un seul homme, si non imprati- quable, au moins très risquée à cause des difficultés des contrôles. Grâce à la générosité et à l’intérêt scientifique de M. Emanuel Nobel, qui a assigné une somme considérable pour rémunérer des collaborateurs, j’ai pu entreprendre la révision de tous les calculs relatifs aux perturbations par les grosses planètes et aux observations de la comète pour l’inter- valle 1819 — 1891. Ce travail sera publié en détaille dans une série de mémoires intitulés « Calculs et recherches sur la comète d’Enckc ». Le premier mémoire, que je présente aujourd’hui, est consacré aux tables nécessaires pour simplifier le calcul de l’anomalie excentrique et du rayon vecteur. A cause de la grande excentricité de l’orbite ce calcul coûte, d’après les méthodes ordinaires, presque la quatrième partie du temps qu’il faut pour calculer les forces perturbatrices. Les tables I donnent, pour l’anomalie moyenne de 0° jusqu’à 180° et de minute en minute, l’anomalie excentrique en dégrés, minutes et centièmes de minute. Au moyen des tables de l’interpolation on trouve les anomalies excentriques correspondantes aux valeurs intermédiaires de l’anomalie moyenne. Les tables IV donnent log r désignant le rayon vecteur et a le demi grand axe. L’argument de ces tables est l’anomalie excentrique. L’ex- centricité qu’on a employé pour la construction des tables est donnée par la formule

9-97 21.12 22.26 23.41 24-55 25.70 26.84 27.99 29.13 30.28 30 31.42 32.56 33-70 34.85 35-99 37-13 38.27 39-41 40.55 41.69 40 42.83 43-97 45.11 46.25 47-39 48.53 49.67 50.81 5 1 -94 53.08 5° 54.21 55-35 56.48 57.61 58.75 59.89 * 1.02 * 2.16 * 3.29 * 442 34 0 82 5.55 6.69 7.82 8.95 10.08 II. 21 12.34 13-47 14.60 15.73 10 16.86 17.99 19.12 20.2 5 21.38 22.51 23.63 24.76 25.88 27.01 20 28.13 29.26 30.38 31.51 32.63 33.76 34.88 36.00 37.12 38.25 30 39-37 40.49 41.61 42.73 43.85 44.97 46.09 47.21 48.33 49-45 40 50-57 51.69 52.81 53-93 55.04 56.16 57-27 58-39 59-50 * 0.62 50 83 1.73 2.85 3.96 5.08 6.19 7.30 8.41 ■9-53 10.64 11.75 35 0 12.86 13-97 1 5.08 16.19 17.30 18.41 19.52 20.63 21-73 22.84 10 23-95 25.06 26.16 27.27 28.37 29.48 30.58 31.69 32.79 33.90 20 35.00 36.1 1 37.21 38.32 39.42 40.53 41.63 42-73 43.83 44.93 3° 46.03 47.13 48.23 49-33 50.43 51-53 52.63 53-73 54.83 55-93 40 57-03 58.13 59-2 3 * 0.33 * 1.42 * 2.52 * 3.62 * 4.72 * 5.81 * 6.91 50 84 8.00 9.10 10.19 I 1.29 12.38 13-47 14.56 15.66 16.75 17.84 36 0 18.93 20.03 21.12 22.21 23.30 24.39 25.48 26.57 27.66 28.75 IO 29.84 30.93 32.01 33.10 34.19 35.28 36.36 3745 38.53 39.62 20 40.70 41-79 42.87 43.96 45.04 46.13 47.21 48.29 49-37 50.46 30 51-54 52.62 53-70 54.78 55.86 56.94 58.02 59.10 * 0.18 * 1.26 40 85 2.34 3.42 4.50 5.58 6.66 7-74 8.82 9.90 10.97 12.05 50 13.12 14.20 15.27 16.35 17.42 18.50 19-57 20.65 21.72 22.80 37 0 23.87 24.95 26.02 27.O9 28.16 29.23 30.30 31-37 32.44 3 3-5 1 10 34.58 35-65 36.72 37-79 38.86 39-93 40.99 42.06 43-13 44.20 20 45.26 46.33 47-39 48.46 49.52 50-59 51.65 52.72 53-78 54.85 30 55-91 56.98 58.04 59.11 * 0.17 * 1.23 * 2.29 * 3.36 * 442 * 5.48 49 86 6.54 7.60 8.66 9.72 10.78 11.84 12.90 13.96 15.02 16.08 50 17.14 18.20 19.25 20.31 21-37 22.43 23.48 2444 25-59 26.65 38 0 27.70 28.76 29.81 30.87 31.92 32.98 34.03 35.08 36.13 37-19 IO 38.24 39.29 40.34 41.40 42.45 43.50 44-55 45.60 46.65 47.70 20 48.75 49.80 50.85 51.90 52.95 54.00 55-05 56.10 57-14 58.19 30 59.24 ♦ 0.29 * 1-33 * 2.38 * 3.42 * 4-47 * 5-51 * 6.56 * 7.60 * 8.64 40 87 9.68 10.73 11.77 12.81 13.85 14.90 15.94 16.98 18.02 19.06 50 20.10 21.14 22.18 23.22 24.26 25.30 26.34 27.38 28.42 29.46 9 ° 30.50 31-54 32.58 33.62 34.65 35-69 36.72 3776 38.79 39-83 10 40.86 41.90 42.93 43-97 45.00 46.04 47.07 48.1 1 49.14 50.18 20 51.21 52.25 53.28 54.31 55-34 56.37 57.40 58.43 59.46 * 0.49 30 88 1.52 215 3.58 4.61 5.64 6.67 7.70 8.73 9.76 10.79 40 11.81 12.84 13.87 14.90 15.92 16.95 17.97 19.00 20.02 21.05 50 22.07 23.10 24.12 25.15 26.17 27.19 28.21 29.24 30.26 51.28 0 0 88 32.30 33-33 34-35 35-37 36.39 37.42 38.44 39.46 40.48 41.50 122 120 118 1 12 12 12 2 24 24 24 8 37 3G 35 4 49 48 47 5 01 60 59 6 78 72 71 7 85 84 83 8 98 90 94 9 110 108 106 116 114 113 1 12 II 11 2 23 28 22 3 35 84 34 4 40 40 45 5 58 57 56 6 70 68 67 7 81 80 78 8 93 91 90 9 104 108 101 s 110 108 106 1 11 11 11 2 22 22 21 3 33 32 33 4 44 43 42 5 55 54 53 6 66 65 64 7 77 76 74 8 88 8G 85 9 99 97 95 104 102 100 1 10 10 10 2 21 20 20 3 31 81 30 4 42 41 40 5 52 51 50 6 62 61 60 7 78 71 70 8 83 82 80 9 94 92 90 8 0. Backlund, E M 0' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 40° o' 88° 32:30 33-33 34^35 35^37 36:39 3742 38:44 39:46 40:48 41:50 10 42.52 43-54 44.56 45.58 46.60 47.62 48.63 49-65 50.67 51.69 20 52.70 53-72 54-74 55-76 56.77 57-79 58.80 59.82 * 0.83 * 1.85 30 89 2.86 3.88 4.89 5.91 6.92 7-94 8.95 9-97 10.98 11.99 40 IJ.OO 14.01 15.02 16.03 17.04 18.05 19.06 20.07 21.08 22.09 50 23.10 24.II 25.12 26.13 27.14 28.15 29.15 30.16 31.17 32.18 41 o 33.18 34.19 35-19 36.20 37.20 38.21 39.21 40.22 41.22 42.23 10 43.23 44.24 45.24 46.25 47.25 48.25 49.25 50.25 51.25 52.25 20 53-25 54.26 55.26 56.26 57.26 58.26 59.26 * 0.26 * 1.26 * 2.26 30 90 3.26 4.26 5.26 6.26 7.26 8.26 9.25 10.25 11.25 12.25 40 13.24 14.24 15.24 16.24 17.23 18.23 19.22 20.22 21.21 22.21 50 23.20 24.19 25.18 26.18 27.17 28.17 29.16 30.16 31.15 32.14 42 0 33-13 34.12 35.11 36.10 37.09 38.08 39-07 40.06 41.05 42.04 10 43.03 44.02 45.01 46.00 46.99 47.98 48.96 49-95 50.94 51-93 20 52.91 53-90 54.88 55-87 56.85 57-84 58.83 59.82 * 0.80 * 1.79 30 9i 2-77 3.76 4-74 5-73 6.71 7.69 8.67 9.66 10.64 1 1.62 40 12.60 •3-59 14-57 15-55 16.53 17.52 18.50 19.48 20.46 21.44 50 22.42 23.40 24.38 25.36 26.34 27.32 28.30 29.28 30.26 31.24 43 o 32.22 33.20 34.18 35.16 36.13 37.11 38.08 39.06 40.03 41.01 10 41.98 42.96 43-93 44.91 45.88 46.86 47.83 48.81 49.78 50.76 20 51-73 52.71 53.68 54.65 55.62 56.59 57.56 58.53 59-50 * 0.48 30 92 1.45 2.42 3-39 4.36 5-33 6.30 7.27 8.24 9.21 10.18 40 II. 14 12. II 13.08 14.05 15.01 15.98 16.95 17.92 18.88 19.85 50 20.8 r 21.78 22.74 23.71 24.67 25.64 26.60 27-57 28.53 29.50 44 0 30.46 31-43 32.39 33-36 34.32 35-29 36.25 37.21 38.17 39.14 10 40.10 41.06 42.02 42.99 43-95 44.91 45.87 46.83 47-79 48.75 20 49-71 50.67 51.63 52.59 53-55 54.51 55-47 56.43 57-38 58.34 30 59.30 * 0.26 * I.2I * 2.17 * 3.13 * 4.09 * 5-04 * 6.00 * 6.95 * 7.91 40 93 8.86 9.82 10.77 11.73 12.68 13.64 14.59 15-55 16.50 17.46 5° 18.41 •9-37 20.32 21.28 22.23 23.18 24.13 25.09 26.04 26.99 45 0 27.94 28.89 29.84 30.79 31-74 32.69 33.64 34-59 35-54 36.49 10 37-44 38.39 39-34 40.29 41.24 42.19 43-13 44.08 45.03 45.98 20 46.92 47.87 48.82 49-77 50.71 51.66 52.60 53-55 54-49 55-44 30 56.38 57-33 58.27 59.22 * 0.16 * I.IO * 2.04 * 2.9Q * 3-93 * 4.87 40 94 5.81 6.76 7.70 8.64 9.58 10.53 11.47 12.41 13-35 14.29 50 15.23 16.17 i7.II 18.05 18.99 19-93 20.87 21.81 22.75 23.69 46 0 24.63 25-57 26.51 27.45 28.38 29.32 30.26 31.20 32.13 33-07 10 34.01 34-95 35.88 36.82 37-75 38.69 39.62 40.56 41.49 42.43 20 43.36 44-3° 45.23 46.17 47.10 48.04 48.97 49.91 50.84 51.78 30 52.71 53.64 54-57 55-51 56.44 57-37 58.30 59-23 * 0.16 * I.O9 40 95 2.02 2-95 3.88 4.81 5-74 6.67 7.60 8.53 9.46 10.39 50 II.32 12.25 13.17 M.IO 15.03 15.96 16.88 17.81 18.74 19.67 47 0 20.59 21.52 22.45 23.38 24.30 25.23 26.15 27.08 28.00 28.93 10 29.85 30.78 31.70 32.63 33-55 3448 35.40 36.33 37.25 38.17 20 39.09 40.02 40.94 41.86 4,2.78 43-71 44.63 45-55 46.47 47.40 30 48.32 49.24 50.16 51.08 52.00 52.92 53.84 54.76 55.68 56.60 40 57.52 58.44 59-36 * 0.28 * I.I9 * 2.11 * 3.03 * 3-95 * 4.86 * 5.78 50 96 6.70 7.62 8-53 9-45 10.36 11.28 12.19 13. II 14.02 14.94 48 0 15.85 16.77 17.68 18.60 19.51 20.43 21.34 22.26 23.17 24.09 10 25.OO 25.92 26.83 27.75 28.66 29-57 30.48 31.40 32.31 35.22 20 34.13 35-05 35-96 36.87 37-78 38.69 39.60 40.51 41.42 42.33 30 43.24 44-15 45.06 45-97 46.88 47-79 48.70 49.61 50.52 51-43 40 52.33 53.24 54-15 55.06 55.96 56.87 57-78 58.69 59-59 * 0.50 50 97 I.4I 2.32 3.22 4.13 5.03 5-94 6.84 7-75 8.65 9.56 49 0 10.46 11.37 12.27 13.17 14.07 14.98 15.88 16.78 17.68 18.59 10 19.49 20.39 21.29 22.20 23.10 24.00 24.90 25.80 26.70 27.60 20 28.50 29.40 30.30 31.20 32.10 33.00 33.90 34.80 35-70 36.60 30 37.50 38.40 39.30 40.20 41.10 42.00 42.89 43-79 44.69 45-59 40 46.48 47.38 48.28 49.18 50.07 50-97 51.86 52.76 53-65 54-55 50 55-44 56.34 57-23 58.13 59.02 59.92 * 0.81 * I.7I * 2.60 * 3-49 O O \J "N 98 4.38 9-53 5° 25.52 26.38 27.23 28.09 54 0 34.07 34-93 35-78 36.64 10 42.61 43.46 44.31 45-17 20 51.13 5 >-99 52.84 53-69 30 59.64 * 0.49 * i-34 * 2.19 40 102 8.14 8.99 9.84 10.69 50 16.63 17.48 18.32 19.17 55 0 25.09 25.94 26.78 27.63 10 33-54 34-39 35-23 36.08 20 41.98 42.83 43.67 44-51 30 50.41 51.25 52.09 52-93 40 58.82 59.66 *0.50 * 1.34 5° 103 7.22 8.06 8.89 9-73 56 0 1 5-59 16.43 17.27 18. 11 10 23.96 24.80 25.63 26.47 20 32.31 33-15 33.98 34.81 30 40.65 41.48 42.31 43-15 40 48.96 49.80 50.63 51.46 50 57.27 58.10 58.93 59.76 57 0 104 5.57 6.40 7.23 8.06 10 13.85 14.68 15.50 16.33 20 22.11 22.94 23.77 24.60 30 30.37 31.20 32.02 32.85 40 38.62 39-45 40.27 41.09 50 46.85 47-67 48.49 49.32 58 0 55.06 55.89 56.71 57-53 10 105 3.27 4.09 4.91 5-73 20 n.46 12.28 13.10 13.92 30 19.63 20.45 21.26 22.08 40 27.79 28.61 29.42 30.24 5° 35-94 36.76 37-57 38.39 59 0 44.08 44-9° 45-71 46.52 10 52.21 53.02 53-83 54.65 20 106 0.32 1.13 1.94 2-75 30 8.42 9.23 10.04 10.85 40 16.51 17.32 18.13 18.94 50 24.58 25.39 26.19 27.00 60 0 106 32.64 33-45 34.25 35.06 Mémoires de l'Acad. Imp. d. sc. VII Sérié. 4' 5' 6' 7' 8' 9' 7:96 8:86 9^5 10:64 11-53 I2.'43 16.88 17-77 18.66 '9-55 20.44 21.33 25.78 26.67 27.56 28.45 29-34 30.23 34.67 35-56 36.44 37-33 38.22 39.11 43-54 41-43 45-31 46.20 47.08 47-97 52-39 53.28 54.16 55-05 55-93 56.81 * 1.22 * 2.1 1 * 2.99 * 3.87 * 4-75 * 5.64 10.04 IO.92 11.80 12.68 13.56 14.44 18.84 19.72 20.60 21.48 22.36 23.24 27.63 28.51 29.38 30.26 31.14 32.02 36.40 37.28 38.15 39.03 39.90 40.78 45-15 46.03 46.90 47.78 48.65 49-53 53-89 54.77 55.64 56.51 57-38 58.26 * 2.62 * 3-49 * 4-36 * 5-23 * 6.10 * 6.97 I 1.32 12.19 13.06 13-93 14.80 15.67 20.01 20.88 21.74 22.61 23.48 24-35 28.68 29-55 30.41 31.28 32.14 33.01 37-33 38.20 39.06 39-93 40.79 41.66 45-97 46.84 47.70 48.56 49.42 50.29 54.60 55.46 56.32 57.18 58.04 58.90 * 3.20 * 4.06 * 4.92 * 5-78 * 6.64 * 7-5° 1 1.80 12.66 13.52 14.38 15.24 16.10 20.38 21.24 22.10 22.96 23.81 24.67 28.94 29.80 30.65 31.51 32.36 33.22 37-49 38.35 39.20 40.05 40.90 41.76 46.02 46.87 47.72 48.58 49-43 50.28 54-54 55-39 56.24 57.09 57-94 58.79 * 3.04 * 3.89 * 4-74 * 5.59 * 6.44 * 7.29 II-54 12.39 13.24 14.09 14-93 15.78 20.02 20.87 21.71 22.56 23.40 24.25 28.47 29.32 30.16 31.01 31.85 32.70 36.92 37-77 38.61 39.46 40.30 41.14 45-35 46.20 47-°4 47-88 48.72 49-57 53-77 54.61 55-45 56.30 57-14 57-98 * 2.18 * 3.02 * 3.86 * 4.70 * 5-54 * 6.38 10.57 I I.4I 12.24 13.08 13.92 14.76 18.94 19.78 20.61 21.45 22.28 23.12 27.30 28.14 28.97 29.81 30.64 31.48 35.64 36.48 37-31 38.15 38.98 39.82 43.98 44.81 45.64 46.47 47.30 48.13 52.29 53.12 53-95 54.78 55.61 56.44 * 0.59 1.42 * 2.25 * 3.08 * 3-91 * 4-74 8.88 9.71 10.54 11.37 12.19 13.02 17.16 17-99 18.81 19.64 20.46 21.29 25.42 26.25 27.07 27.90 28.72 29-55 3 3-67 34.50 35.32 36.15 36.97 37.80 41.91 42.74 43.56 44.38 45.20 46.03 50.14 50.96 51.78 52.60 53.42 54.24 58.35 59-17 59-99 * 0.81 * 1.63 * 2.45 6-55 7-37 8.18 9.00 9.82 10.64 14-73 15-55 16.37 17.18 18.00 18.82 22.90 23.72 24.53 25-35 26.16 26.98 31.05 31.87 32.68 33-50 34-31 35-13 39.20 40.02 40.83 41.65 42.46 43.27 47-33 48.15 48.96 49-77 50.58 51.40 55.46 56.27 57.08 57-89 58.70 59-51 3.56 4-37 5.18 5-99 6.80 7.61 11.66 12.47 13.27 I4.O8 14.89 15.70 19-74 20.55 21.36 22.17 22.97 23.78 27.81 28.62 29.42 30.23 31.03 31.84 35.86 36.67 37-47 38.28 39.08 39.89 i 90 , 89 88 1 9 9 9 2 lf? 18 18 3 27 27 26 4 36 36 35 5 45 44 44 0 54 * 53 53 7 «3 62 62 8 72 71 70 9 81 80 79 87 86 85 1 9 : 9 8 2 17 17 17 3 26 26 25 4 35 34 34 5 43 43 42 6 52 52 51 7 61 60 59 8 70 i 69 68 9 78 . 77 76 1 84 88 82 1 8 8 8 2 17 17 16 3 25 25 25 4 34 33 33 5 42 41 41 6 50 50 49 7 59 58 57 8 67 66 66 9 76 75 74 81 80 79 1 8 8 8 2 16 16 16 3 24 24 24 4 32 32 82 5 40 40 40 6 49 48 47 7 57 56 55 8 65 64 63 9 78 72 71 2 10 O. Backlund, E M O' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 6o° o' 1060 32:64 33-45 34:25 35-'o6 3 5-'86 36.'67 37-47 38:28 39-°8 39:89 10 40.69 41.50 42.30 43.11 43-91 44.71 45-51 46.32 47-12 47-93 20 48.73 49-54 50.34 51.14 51.94 52.75 53-55 54-35 55-15 55-96 30 56.76 57-56 58.36 59-17 59-97 * 0.77 * 1-57 * 2.37 * 3-17 * 3.97 40 107 4-77 5-57 6.37 7.17 7-97 8.77 9-57 10.37 II. 17 H-97 50 12.77 13-57 ■4-37 15.17 >5-97 16-77 17.56 18.36 19.16 19.96 61 0 20.76 21.56 22.36 23.16 23-95 24-75 25-55 26.35 27.14 27-94 10 28.74 29.54 30.33 31.13 3'-93 32.73 33-52 34.32 35-n 35-91 20 56.70 37-5° 38.29 39.09 39-88 40.68 41.47 42.27 43.06 43-86 30 44-65 45-45 46.24 47.04 47.83 48.63 49.42 50.22 51.01 51.80 40 52.59 53-39 54.18 54-97 55-76 56.56 57-35 58.14 58-93 59-73 50 108 0.52 1.31 2.10 2.89 3.69 4.48 5.27 6.06 6.85 7.64 62 0 8.43 9.23 10.02 10.81 1 1.60 12-39 13.18 13.97 14.76 '5-55 10 16.34 17.13 17.92 18.71 19.50 20.29 21.08 21.87 22.66 23.45 20 24.24 25.03 25.82 26.61 27.39 28.18 28.97 29.76 30-54 31-33 30 32.12 32.91 33-69 34.48 35-27 36.06 36.84 37-63 38.42 39.21 40 39-99 40.78 41-57 42.36 43.14 43-93 44-7> 45.50 46.28 47.07 50 47.86 48.65 49-43 50.22 51.00 51-79 52-57 53-36 54.14 54-93 63 0 55-71 56.50 57.28 58.07 58.85 59.64 * 0.42 * Î.2I * 1.99 * 2.78 10 109 3.56 4-34 5.12 5-9i 6.69 7-47 8.25 9.04 9.82 10.60 20 1 1.38 12.17 12.95 13-73 14.51 15.29 16.07 16.85 17.63 18.41 30 19.19 19.97 20.76 21.54 22.32 23.10 23.88 24.66 25.44 26.22 81 80 79 40 27.00 27.78 28.56 29.34 30.12 30.90 31.68 32.46 33.24 34.02 1 8 8 8 50 34.80 35-58 36.35 37-13 37-91 38.69 39.46 40.24 41.02 41.80 2 3 16 24 16 24 16 24 64 0 42.57 43-35 44.13 44-91 45.68 46.46 47.24 48.02 48.79 49-57 4 5 32 40 32 32 10 50.35 51.13 51.90 52.68 53-45 54-23 55.00 55-78 56.56 57-34 6 49 48 47 20 58.1 1 58.89 59.66 * 0.44 * 1.21 * 1.99 * 2.76 * 3-54 * 4-3i * 5.09 7 57 56 55 30 IIO 5.86 6.64 7.41 8.19 8.96 9-74 10.51 ! I.29 12.06 12.83 8 65 64 63 40 1 3.60 14.38 15.15 15.92 16.69 17-47 18.24 I9.OI 19.78 20.56 50 21.33 22.10 22.87 23.65 24.42 25.19 25.96 26.74 27.51 28.28 65 0 29.05 29.82 30.59 31.36 32.13 32.90 33.67 7,AAA 5Ç.2I 3 3.q8 78 77 76 10 36.75 37-52 38.29 39.06 39-83 40.60 4Î-37 42.14 42.91 43-68 1 8 8 8 20 44.44 45.21 45.98 46.75 47.52 48.29 49.06 49.83 50.59 51.36 2 3 16 15 15 30 52.13 52.90 53-67 54-44 55.21 55.98 56.74 57-Si 58.28 59-05 4 31 31 30 40 59.81 * 0.58 * i-35 *2.12 * 2.88 * 3-65 * 4.42 * 5-'9 * 5.95 * 6.72 5 39 38 88 50 1 1 1 7.48 8.25 Ç.OI 9.78 10.54 11. 31 12.07 12.84 13.60 14.37 6 7 47 55 46 54 46 53 66 0 15.13 15.90 16.66 '7-43 18.19 18.96 19.72 20.49 21.25 22.02 8 62 62 61 10 22.78 23-55 24.31 25.08 25.84 26.60 27.36 28.13 28.89 29.66 20 30.42 31.19 31-95 32.71 33-47 34.24 35.00 35-76 36.52 37.28 30 38.04 38.80 39.56 40.33 41.09 41.85 42.61 43-37 44-13 44-89 40 45.65 46.41 47-17 47-93 48.69 49-45 50.21 50.97 51-73 52.49 5° 53-25 54.01 54-77 55-53 56.29 57-05 57.81 58.57 59-33 * O.O9 67 0 112 0.85 I.6l 2.37 3-13 3.88 4.64 5.40 6.16 6.92 7.68 10 8.44 9.20 9-95 10.71 11.47 12.23 12.98 13-74 14.50 15.26 20 16.01 16.77 17-53 18.29 19.04 19.80 20.55 21.31 22.06 22.82 30 23.58 24.34 25.09 25.85 26.60 27.36 28.11 28.87 29.62 30.38 40 31.13 31.89 32.64 33.40 34.15 34.91 35.66 36.42 37-17 37-93 50 38.68 39-43 40.18 40.94 41.69 42.45 43-20 43.96 44.71 45.46 68 0 46.21 46.97 47-72 48.47 49-22 49-98 50.73 51.48 52.23 52.99 10 53-74 54-49 55.24 56.00 56.75 57-5» 58.25 59.01 59.76 * O.5I 20 ”3 1.26 2.01 2.76 3-5i 4.26 5.01 5.76 6.51 7.26 8.01 30 8.76 9-5i 10.26 I I.OI 11.76 12.51 13.26 14.01 14.76 15.51 40 16.25 17.00 '7-75 18.50 19.25 20.00 20.75 21.50 22.24 22.99 50 23.74 24.49 25.23 25.98 26.73 27.48 28.22 28.97 29.72 30.47 69 0 31.21 31.96 32.71 33.46 34.20 34-95 35-70 36.45 37-19 37-94 10 38.68 39-43 40.17 40.92 41.67 42.42 43.16 43-91 44-65 45.40 20 46.14 46.89 47.63 48.38 49.12 49.87 50.61 51-36 52.10 52.85 30 53-59 54-34 55.08 55-83 56.57 57-32 58.06 58.81 59-55 * 0.30 40 114 1.04 1.79 2-53 3.27 4.01 4.76 5.50 6.24 6.98 7-73 50 8.47 9.21 9-95 10.70 11.44 12.18 12.92 13.67 14.41 15.15 70 0 114 15.89 16.64 17.38 18.12 18.86 19.60 20.34 21.08 21.82 22.57 Calculs et Recherches sur la Comète d’Encke. 11 E M o' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 70° 0' 1140 15:89 16:64 17:38 18:12 l8.'86 i9.'6o 20^4 21:08 21 .'82 22:57 - Zl 10 23.31 24.05 24.79 25-53 26.27 27.01 27-75 28.49 29.23 29.97 20 30.71 31-45 32.19 >2.93 33-67 34.41 35-15 35.89 36.63 37-37 30 38.11 38.85 39-58 40.32 41.06 41.80 42-53 43-27 44.01 44-75 40 45.48 46.22 46.96 47.70 48.43 49.17 49.91 50.65 51.38 52.12 50 52.86 53.60 54-33 55-07 55.81 56.55 57.28 58.02 58.76 59-50 71 0 1 1 5 0.23 0.97 1.70 2.44 3-17 3-91 4.65 5-39 6.13 6.86 10 7-59 8.33 9.06 9.80 IO.53 I 1.27 12.00 12.74 13-47 14.21 20 14.94 15.68 16.41 17.15 17.88 18.62 19-35 20.08 20.81 21.55 30 22.28 23.02 23-75 24.49 25.22 25-95 26.68 27.42 28.15 28.88 40 29.61 30.35 31.08 31.81 32-54 33-28 34.01 34-74 35-47 36.20 50 36.93 37.66 38.39 39-13 39.86 40.59 41.32 42.05 42.78 43-51 72 0 44.24 44.98 45-7' 46.44 47-17 47.90 48.63 49.56 50.09 50.82 10 51-55 52.28 53.01 53-74 54-47 55.20 55-95 56.66 57-39 58.12 20 58.85 59-58 * 0.31 * 1.04 * 1.76 * 2.49 * 3.22 * 5-95 * 4.68 * 5-4< 30 1 16 6.14 6.87 7-59 8.32 9.05 9.78 10.50 I 1.23 1 1.96 12.69 40 13.41 14-14 14.87 15.60 16.32 17.05 17.78 18.51 19.23 19.96 50 20.69 21.42 22.14 22.87 23-59 24.32 25.04 25-77 26.50 27.23 73 0 27.95 28.68 29.40 30.13 30.85 31.58 32.30 33-03 33-75 54.48 10 35.20 35-93 36.65 37-38 38.10 58.83 39-55 40.28 41.00 41-73 20 42.45 43.18 43.90 44-65 45-35 46.08 46.80 47.52 48.24 48.97 30 49.69 50.41 51.13 51.86 52.58 53-30 54.02 54-75 55-47 56.19. 40 56.91 57.64 58.36 59.08 59.80 * 0.53 * 1.25 * 1.97 * 2.69 * 3.42 1 8 7 7 5° 117 4.14 4.86 5.58 6.31 7.03 7-75 8-47 9.19 9.91 10.65 3 22 22 22 74 0 11.35 12.07 12.79 13.51 14.23 M-95 15.67 16.39 17.11 17.83 4 5 30 38 30 37 29 36 10 18.55 19.27 19.99 20.71 21.43 22.15 22.87 23.59 24.31 25.03 6 45 44 44 20 25-75 26.47 27.19 27.91 28.62 29-34 30.06 30.78 31.50 32.22 7 52 52 51 30 32.94 35.66 34-37 35-09 35.81 36.53 37-24 37-96 38.68 39.40 9 68 67 66 40 40.1 I 40.83 41-55 42.27 42.98 43.70 44.42 45.14 45.85 46.57 5° 47.29 48.01 48.72 49-44 50.15 50.87 51.58 52.30 53.02 53-74 75 0 54-45 55-17 55.88 56.60 57-31 58.03 58.74 59.46 * 0.17 * 0.89 72 71 70 10 1 18 1.60 2.32 3.03 3-75 4.46 5.18 5.89 6.61 7.32 8.04 1 7 7 / 20 OC 9-47 10.18 10.90 1 1.6 1 12.33 13.04 13.76 14.47 15.19 3 22 21 21 30 15.90 16.62 '7-33 18.05 18.76 19.47 20.18 20.90 21.61 22.32 4 29 28 28 40 23.03 23-75 24.46 25.17 25.88 26.60 27.51 28.02 28.73 29.45 5 36 36 35 50 30.16 30.87 31.58 32.30 33-01 33-72 34-43 35;I4 35-85 56.56 7 50 50 49 76 0 37-27 37-99 38.70 39-41 40.12 40.83 41.54 42.25 42.96 43.67 8 9 58 65 57 64 56 63 10 44.38 45.09 45-80 46.51 47-22 47-93 48.64 49-35 50.06 50.77 20 51.48 52.19 52.90 53.61 54.32 55-03 55-74 56.45 57.16 57-87 30 58.58 59--9 ♦ 0.00 * 0.70 * 1.41 * 2.12 * 2.83 * 3-54 * 4.25 * 4.96 40 I 19 5.66 6.37 7.08 7-79 8.49 9.20 9.91 10.62 1 1.32 12.03 50 12.74 13-45 14.15 14.86 15-57 16.28 16.98 17.69 18.40 19. I I 77 0 19.81 20.52 21.22 21.93 22.63 23-34 24.05 24.76 25.46 26.17 10 26.87 27.58 28.28 28.99 29.69 30.40 31.10 31.81 32.51 33.22 20 33.92 34.63 35-33 36.04 36.74 37-45 38.15 38.86 39.56 40.27 30 40.97 41.68 42.38 43.09 43-79 44.49 45.19 45.90 46.60 47-31 40 48.01 48.72 49-42 50.12 50.82 51-53 52.23 52.94 53.64 54-35 50 55-°5 55-75 56.45 57.16 57-86 58.56 59.26 59-97 * O.67 * i-37 78 0 120 2.07 2.78 3.48 4.18 4.88 5.58 6.28 6.98 7.68 8.39 10 9.O9 9-79 10.49 I 1.19 11.89 12.59 13.29 14.00 14.70 15.40 20 16.10 16.80 17.50 18.20 18.90 19.60 20.30 21.00 2I.70 22.40 30 23.10 23.80 24.50 25.20 25.90 26.60 27.30 28.00 28.70 29.40 40 30.10 30.80 31.50 32.20 32.90 33.60 34.30 35.00 35.69 56.39 50 37.O9 37-79 38.49 39.19 39.89 40.59 41.28 41.98 42.68 43.38 79 0 44.O7 44-77 45-47 46.17 46.86 47.56 48.26 48.96 49.65 50-35 10 5I.O5 51-75 52.44 53-14 53.84 54-54 55-23 55-93 56.62 57-32 20 58.OI 58.71 59-41 *0.11 * 0.80 * I.5O * 2.19 * 2.89 * 3-58 * 4.28 30 121 4-97 5.67 6.36 7.06 7.76 8-45 9.14 9.84 10.53 11.23 40 I 1.92 12.62 13.31 14.01 14.70 15.40 16.09 16.79 17.48 18.18 50 18.87 19.56 20.25 20.95 21.64 22.34 23.03 23-73 24.42 25.II O O 00 121 25.80 26.50 27.19 27.89 28.58 29.28 29.97 30.66 3'-35 32.05 12 0. Backltjnd, E M 0' I' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' «o° o' 121° 25:80 26(50 27:19 27:89 28:58 29:28 29:97 30.'66 31-35 32:05 * 10 32.74 33-44 34.13 34.83 35-52 36.21 36.90 37.60 38.29 38.98 ^ 20 39.67 40.37 41.06 41-75 42-44 43.14 43.83 44.52 45-21 45.90 30 46.59 47.28 47-97 48.67 49.36 50.05 50-74 51-43 52.12 52.81 40 53-50 54-19 54.88 55-57 56.26 56.95 57.64 58.33 59.02 59-71 j 50 122 0.40 1.09 1.78 2.47 3.16 3.85 4-54 5.23 5.92 6.61 8i o 7.30 •7-99 8.68 9-37 10.05 10.74 11-43 12.12 12.81 13.50 10 14.19 14.88 15.56 16.25 16.94 17.63 18.32 19.01 19.70 20.39 20 21.07 21.76 22.45 23.14 23.82 24.51 25.20 25.89 26.57 27.26 3° 27-95 28.64 29.32 30.01 30.70 31-39 32.07 32.76 33-45 34.14 40 34.82 35-51 36.20 36.89 37-57 38.26 38.95 39.64 40.32 41.01 50 41.69 42.38 43.06 43-75 44.44 45-13 45.81 46.50 47-18 47.87 82 0 48.55 49.24 49-92 50.61 51.29 51.98 52.66 53-35 54.03 54.72 10 55.40 . 56-09 56.77 57.46 58.14 58.82 59-5° * O.I9 * 0.87 * 1.56 20 123 2.24 2.93 3.61 4.29 4-97 5.66 6-34 7.03 7.71 8.40 30 9.08 9.76 10.44 11. 13 11.81 12.49 13.17 1 3.86 14.54 15.22 40 15.90 16-59 17.27 17-95 18.63 19.32 20.00 20.68 21.36 22.05 50 22.73 23.41 24.09 24.77 25-45 26.13 26.81 27.50 28.18 28.86 83 0 29-54 30.22 30.90 31.58 32.26 32.95 33-63 34.32 34-99 35-67 10 36.35 37.03 37-71 38.40 39.08 39.76 40.44 41.12 41.80 42.48 20 43.16 43.84 44.52 45.20 45.88 46.56 47.24 47.92 48.60 49.28 30 49-96 50.64 51.32 52.00 52.68 53-36 54.03 54-71 55-39 56.07 68 40 56.75 57-43 58.11 58.79 59.46 * 0.14 * 0.82 * 1.49 * 2.17 * 2.85 1 7 7 7 50 124 3-53 4.21 4.89 5-57 6.25 6-93 7.60 8.28 8.96 9.64 2 8 14 21 14 21 14 20 84 0 10.31 10.99 1 1.67 12.35 13.02 13.70 14.38 15.06 15-73 16.41 4 5 28 35 28 34 27 34 10 17.09 17-77 18.44 19.12 19.79 20.47 21.14 21.82 22.50 23.18 6 42 41 41 20 23.85 24.53 25.20 25.88 26.55 27.23 27.90 28.58 29.25 29.93 7 49 48 48 30 30.60 31.28 31-95 32.63 33-30 33-98 34.65 35-33 36.00 36.68 9 56 63 62 54 61 40 37-35 38.03 38.70 39.38 40.05 40.73 41.40 42.08 42.75 43-43 50 44-10 44.78 45-45 46.13 46.80 47-47 48.14 48.82 49-49 50.17 85 0 50.84 51.52 52.19 52.86 53-53 54.21 54.88 55-56 56.23 56.91 67 66 65 10 57-5» 58.25 58.92 59.60 * 0.27 * 0.95 * 1.62 ♦ 2.30 * 2.97 * 3.64 1 7 7 6 20 125 4-31 4-99 5.66 6-33 7.00 7.68 8.35 9.02 9.69 10.37 8 20 20 20 30 11.04 II. 71 12.38 13.05 13.72 14.39 15.06 15-74 16.41 17.08 4 27 26 26 40 17-75 18.42 19.09 19.76 20.43 21.10 21-77 22.44 23.11 23.78 5 34 33 32 5° 24.45 25.12 25.79 26.46 27.13 27.80 28.47 29.14 29.81 30.48 7 47 46 46 86 0 31.15 31.82 32-49 33.16 33-83 34.50 35-17 35.84 36.51 37.18 8 9 54 60 53 59 52 58 10 37-85 38.52 39-19 39.86 40.53 41.20 41.87 42.54 43-21 43.88 20 44-55 45.22 45-88 46.55 47.22 47-89 48.56 49.23 49-90 . 50-57 30 5'-23 51.90 52-57 53-24 53-91 54-58 55-24 55-91 56.58 57-25 40 57-91 58.58 59-25 59.92 * 0.58 * I.25 * 1.92 * 2.59 * 3-25 * 3.92 50 126 4.58 5.25 5.92 6.59 7.25 7.92 8.58 9.25 9.92 10.59 87 0 11.25 11.92 12.59 13.26 13.92 14-59 15.25 15.92 16.59 17.26 10 17.92 18.59 19.25 19.92 20.58 21.25 21.92 22.59 23.25 23.92 20 24.58 25.25 25.91 26.58 27.24 27-91 28.57 29.24 29.90 3°-57 30 31.23 31.90 32.56 33-23 33.89 34.56 35.22 35-89 36.55 37.22 40 37.88 38.55 39.22 39.88 40.53 41.20 41.86 42.53 43.19 43-85 5° 44.51 45-18 45.84 46.51 47-17 47.84 48.50 49- 16 49.82 50-49 88 0 51.15 51.82 52.48 53-15 53.81 54-47 55-13 55.80 56.46 57.12 10 57-78 58.44 59.10 59-77 * 0.43 * I.IO * 1.76 * 2.42 * 3.08 * 3-75 20 127 4.41 5-07 5-73 6.39 7.05 7.71 8-37 9.04 9.70 10.36 30 11.02 11.68 12.34 13.00 13.66 14-33 14.99 15.65 16.31 16.97 40 17.63 18.29 18.95 19.61 20.27 20.93 21.59 22.25 22.91 23-57 50 24.23 24.89 25-55 26.21 26.87 27-53 28.19 28.85 29.51 30.17 89 0 30.83 31-49 32.15 32.81 33-47 34-13 34-79 35-45 36.11 36.76 10 37.42 38.08 38.74 39.40 40.06 40.72 41.38 42.03 42.69 43-35 20 44-01 44.67 45-33 45.98 46.64 47-30 47.96 48.61 49-27 49-93 30 50-59 51.24 51.90 52.56 53.22 53.88 54-53 55-19 55-85 56.50 40 57.16 57.82 58.48 59-13 59-79 * 0.45 * I.IO * 1.76 ♦ 2.42 * 3.07 5° 128 3-73 4-39 5.04 5.70 6.35 7.01 7.67 8.32 8.98 9.64 90 0 128 10.29 10.95 11.61 12.27 12.92 13.58 14.23 14.89 15-54 16.20 Calculs et Recherches sur la Comète d’Encke. 13 E M 0' i’ 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 90° o' 128° 10:29 10:95 ii.'Ôi 12:27 12:92 13:58 I4’23 14:89 15-54 16:20 10 16.85 17.51 18.16 18.82 19.48 20.14 20.79 21.45 22.10 22.76 20 23.41 24.07 24.72 25.38 26.03 26.60 27.34 28.00 28.65 29.31 30 29.96 30.62 31.27 31-93 32.58 33-23 33.88 34-54 35-19 35.85 40 36.50 37.16 37.8i 38.47 39.12 39-78 40.43 41.08 41.73 42.39 50 43.04 43.70 44-35 45.01 45.66 46.31 46.96 47.62 48.27 48.92 91 O 49-57 50.23 50.88 51-53 52.18 52.84 53-49 54.14 54-79 55-45 10 56.10 56.75 57.40 58.06 58.71 59-36 * 0.0 1 * 0.67 * 1.32 * 1.97 20 129 2.62 3.27 3.92 4-57 5.22 5.88 6.53 7.18 7.83 8.49 30 9.14 9-79 10.44 I 1.09 11-74 12.39 13.04 13.70 14-35 15.00 40 15.65 16.30 16.95 17.60 18.25 18.90 19.55 20.20 20.85 21.51 50 22.16 22.81 23.46 24.II 24.76 25.41 26.06 26.71 27.36 28.01 92 0 28.66 29.31 29.96 30.61 31.26 31.91 32.56 33.21 33.86 34-51 10 35. î6 35.81 36.45 37.10 37-75 38.40 39.05 39.70 40.55 41.00 20 41.65 42.30 42.94 43-59 44-24 44.89 45.54 46.19 46.84 47-49 30 48.13 48.78 49-43 50.08 50.73 51.38 S 2.02 52.67 53-32 53-97 40 54.62 55-27 55.91 56.56 57.21 57.86 58.51 59-15 59.80 * 0.45 50 130 I.IO 1.74 2.39 3.04 3.68 4.33 4.98 5.62 6.27 6.92 93 0 7.56 8.21 8.86 9.50 10.15 10.80 n.44 12.09 12.74 13.38 10 14.03 14.68 15.32 15-97 16.61 17.26 17.91 18.55 19.20 19.85 20 20.49 21.14 21.78 22.43 23.07 23.72 24.37 25.OI 25.66 26.30 30 26.95 27.60 28.24 28.89 29.53 30.18 30.82 31.47 32.II 32.76 40 3340 34.05 34.69 35-33 35-98 36.62 37-27 37-91 38.55 39.20 50 39.84 40.49 41.13 41.78 42-42 43.06 43.71 44.35 44-99 45-64 94 0 46.28 46.93 47-57 48.21 48.86 49-5° 50.14 50.79 51-43 52.07 10 52.72 53-36 54.00 54.64 55-29 55-93 56.57 57.21 57.86 58.50 66 65 64 20 59-14 59-78 * 0.43 * 1.07 * 1.71 * 2.35 * 3.00 * 3.64 * 4.28 * 4.92 1 7 6 6 30 131 5.56 6.21 6.85 7-49 8.13 8.77 9.41 10.05 10.70 11-34 2 13 13 13 40 11.98 12.62 13.27 13.91 14.55 15.19 15.83 16.48 17.12 17.76 3 20 19 19 50 18.40 19.04 19.68 20.32 20.96 21.61 22.25 22.89 23.54 24.18 5 33 32 32 95 0 24.82 25.46 26.10 26.74 27.38 28.02 28.66 29.30 29.94 30.58 6 7 40 46 30 45 38 45 10 31.22 31.86 32.50 33-14 33-78 34.42 55.06 35-70 36.34 36.98 8 53 52 51 20 37.62 38.26 38.90 39-54 40.18 40.82 41.46 42.10 42.74 43.38 9 59 58 58 30 44.02 44.66 45.30 45-94 46.57 47.21 47.85 48.49 49.13 49-77 40 50.41 51.05 51.68 52.32 52.96 53.60 54.24 54.88 55.51 56.15 50 56.79 57-43 58.07 58.71 59-34 59.98 * 0.62 * 1.26 * 1.90 * 2.53 96 0 132 3-i7 3.81 4-45 5.08 5.72 6.36 7.00 7.63 8.27 8.91 10 9-55 10.18 10.82 11.46 12.10 12.73 13-37 I4.OI 14.65 15.28 20 15.92 16.56 17.19 17.83 18.47 19.10 19.74 20.38 21.01 21.65 30 22.29 22.93 23.56 24.20 24.83 25.47 26.11 26.74 27.38 28.02 40 28.65 29.2Q 29.92 30.55 31.19 31.83 32.46 33.09 33.73 34-37 50 35.01 35.65 36.28 36.92 37-55 38.19 38.82 39.46 40.09 40.73 97 0 41.36 42.00 42.63 43.27 43.90 44-54 45.17 45.81 46.44 47.08 10 47-71 48.34 48.98 49.61 50.25 50.88 51.51 52.15 52.78 53.42 20 54.05 54.69 55-32 55-95 56.59 57.22 57-85 58.49 59.12 59.76 30 133 0.39 1.02 1.66 2.29 2.92 3-56 4.10 4.82 5.46 6.09 40 6.72 7.36 7-99 8.62 9.26 9.89 IO.52 h. 16 11.79 12.42 50 13.06 13.69 14.32 14.95 15-59 16.22 16.85 17.48 18.12 18.75 98 0 19.38 20.01 20.65 21.28 21.91 22.54 23.18 23.81 24.44 25.07 10 25.70 26.33 26.97 27.60 28.23 28.86 29.49 30.12 30.75 31.38 20 32.02 32.65 33.28 33-91 34-54 35.17 35.80 36.44 37-07 37-7° 30 38.53 38.96 39-59 40.22 40.85 41.49 42.12 42.75 43.38 44.01 40 44.64 45.27 45.90 46.53 47.16 47-79 48.42 49.05 49.68 50.31 50 50.94 51-57 52.20 52.83 53.46 54.09 54.72 55-35 55-98 56.61 99 0 57.24 57.87 58.50 59-13 59.76 * 0.39 * 1.02 * 1.64 * 2.27 * 2.90 10 134 3-53 4.16 4-79 5.42 6.05 6.68 7-31 7-94 8.56 9.19 20 9.82 10.45 11.08 II.7I 12.34 12-97 13-59 14.22 14.85 15.48 30 16.1 1 16.74 17.36 17.99 18.62 19.25 19.88 20.51 21.13 21.76 40 22.39 23.02 23.65 24.27 24.90 25-53 26.16 26.78 27.41 28.04 50 28.67 29.29 29.92 30.55 31.18 31.80 32.43 33.06 33.69 34-31 100 0 134 34-94 35-57 36.20 36.82 37-45 38.08 38.70 39-33 39.96 40.58 2* 14 0. Backlund, E M 0' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' V 100° o' 134° 34-94 35-57 36.'20 ” 36:82 37-45 3 8.'o8 38.'70 39-33 39-96 40:58 10 41.21 41.84 42.46 43.09 43-72 44-35 44-97 45.60 46.22 46.85 20 47-47 48.10 48.72 49-35 49.08 50.60 51.25 51.86 52.48 53.11 30 53-73 54.36 54.98 55.61 56.23 56.86 57.48 58.10 58-73 59-35 40 59.98 * 0.61 * 1.25 * 1.86 * 2.48 * 3-1 I * 3-73 * 4.36 * 4-98 * 5.61 50 135 6.23 6.86 7.48 8.1 1 8-73 9.36 9.98 10.61 11.23 11.86 IOI 0 12.48 13.11 13-73 14.36 14.98 15.61 16.23 16.85 17.48 18.10 10 18.72 19-35 19.97 20.60 21.22 21.84 22.47 23.09 23.71 24.34 20 24.96 25.58 26.21 26.83 27.45 28.08 28.70 29.32 29.95 30-57 30 31.19 31.82 33.44 33.06 33-69 34-31 34-93 35-55 36.18 36.80 40 37.42 38.05 38.67 39.29 39.92 40-54 41.16 41-79 42.41 43.03 50 43.66 44.28 44.90 45.53 46.15 46.77 47-39 48.01 48.63 49.25 102 0 49.88 50.50 51.12 51-74 52.36 52.98 53.61 54.23 54.85 5547 10 56.10 56.72 57-34 57.96 58.58 59.20 59-83 * 0.45 * 1.07 * 1.69 20 136 2.31 2.93 3.56 4.18 4.80 5.42 6.04 6.66 7.28 7.91 30 8.53 9.15 9-77 10.39 II.OI 1 1.63 12.25 12.87 13-49 I4.I I 40 14-73 1 5-3 5 > 5-97 16.59 17.21 17.83 18.45 19.07 19.70 20.32 50 20.94 21.50 22.18 22.80 23.42 24.04 24.66 25.28 25.90 26.52 103 0 27.14 27.76 28.38 29.00 29.62 30.23 30.85 51-47 32.09 32.71 10 33-33 53-95 34-57 3 5- 1 9 35.81 36.42 37.04 37-66 38.28 38.90 20 30 39.52 45.70 40.13 46.31 40.75 46.93 41-37 47-55 41.99 48.17 42.61 48.78 43-23 49.40 43.84 50.02 44.46 50.64 45.08 51.25 63 62 6 6 40 51.87 52.49 53.11 53-72 54-34 54.96 55-58 56.19 56.81 5743 1 50 58.05 58.66 59.28 59.90 * 0.52 * I.I3 * i-75 * 2.37 * 2.99 * 3.60 3 19 19 104 0 137 4.22 4.84 5.46 6.07 6.69 7-3i 7.92 8-54 9.16 9-77 4 5 25 81 25 31 10 10.39 I 1.01 1 1.62 12.24 12.86 15-47 14.09 14.71 15.32 15.94 6 38 87 20 16.56 17.17 17.79 18.41 19.02 19.64 20.2 5 20.87 21.49 22.10 7 44 43 30 22.72 23-34 23.95 24-57 25.18 25.80 26.41 27.03 27.64 28.26 9 57 56 40 28.88 29.49 3O.II 30-73 31-34 31.96 32.57 33-19 33.80 34.42 50 3 5-03 35-65 36.26 36.88 37-49 38.11 38.72 39-34 39-95 40.57 60 105 0 41.18 41.80 42.41 43.03 43.64 44-26 44.87 4548 46.10 46.71 61 6 12 18 6 12 18 10 47-32 47-94 48.55 49-17 49.78 50-39 51.01 51.62 52.23 52.85 1 20 53.46 54.08 54.69 55-3° 55.92 56-53 57-14 57-76 58-37 58.99 3 30 59.60 * 0.21 * 0.83 * 1.44 * 2.05 * 2.67 * 3.28 * 3.89 * 4-5i * 5.12 4 24 24 40 138 5-73 6.35 6.96 7-57 8.19 8.80 9.41 10.03 10.64 II.25 5 30 37 43 30 8B 42 50 11.87 12.48 13.09 13.70 14.32 14.93 15-54 16.15 16.77 17.38 7 106 0 17.99 18.61 19.22 19.83 20.44 21.05 21.67 22.28 22.89 23.50 8 9 49 55 48 54 10 24.12 24.73 25.34 25-95 26.56 27.17 27.79 28.40 29.01 29.62 20 30.23 30.84 31.46 32.07 32.68 33.29 33.90 34-51 35-13 35-74 30 36.35 36.96 37-57 38.18 38.79 39.40 40.02 40.63 41.24 41.85 40 42.46 43.07 43.68 44-29 44-90 45-51 46.12 46.73 47-35 47.96 50 48.57 49.18 49-79 50.40 51.01 51.62 52.23 52.84 5345 54.06 107 0 54.67 55.28 55.89 56.50 57.12 57-73 58.34 58.95 59-56 * 0.17 10 139 0.78 1.39 2.00 2.61 3.22 3.83 4.44 5.05 5.66 6.27 20 6.88 7.48 8.09 8.70 9-31 9.92 10.53 I I.I4 11.75 12.36 30 12.97 13.58 14.19 14.79 15.40 16.01 16.62 17.23 17.84 18.45 40 19.06 19.67 20.27 20.88 21.49 22.10 22.71 23.32 23.95 24.53 50 25.14 25-75 26.36 26.97 27.58 28.19 28.80 29.40 30.01 30.62 108 0 31.23 31.84 32-45 33-05 33.66 34-27 34.88 35.48 36.09 36.70 10 37-51 37-91 38.52 39-13 39-74 40.34 40.95 41.56 42.17 42.77 20 45.38 43-99 44-59 45.20 45-8i 46.41 47.02 47.63 48.23 48.84 30 49-45 50.05 50.66 51.27 51.88 52.48 53.09 53-70 54.30 54-91 40 55-52 56.12 56.73 57-34 57-94 58.55 59.16 59-76 * 0.37 * 0.98 50 140 1.58 2.19 2.79 3.40 4-00 4.61 5.22 5.82 6.43 7.04 109 0 7.64 8.25 8.85 9.46 10.06 10.67 11.27 11.88 12.48 13.09 10 13.69 14.30 14.91 15.51 16.12 16.73 >7-33 17-94 18.54 19.15 20 ■9-75 20.36 20.96 21.57 22.17 22.78 23.38 23.98 24.59 25.19 30 25.79 26.40 27.00 27.61 28.21 28.82 2942 30.03 30.63 31.24 40 31.84 32-45 33-05 33-65 34.26 34.86 35.46 36.07 36.67 37.28 50 37.88 38.49 39.09 39.70 40.30 40.91 41.51 42.12 42.72 43-32 IIO 0 140 43-93 44-53 45-13 45-74 46.34 46.95 47-55 48.16 48.76 49.36 Calculs et Recherches sur la Comète d’Encke. 15 E M 0' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' iio° o' 140° 43-93 44-53 45-15 45-74 46:34 46:95 47-'55 48.’ 16 48:76 49:36 10 49-97 50-57 51.17 51.78 52.38 52.98 53-59 54.19 54-79 55.40 20 56.00 56.6O 57.21 57.81 58.41 59.01 59.61 * 0.22 * 0.82 * 1.42 30 141 2.03 2.63 3.24 3.84 4.44 5.05 5.65 6.25 6.86 7.46 40 8.06 8.66 9.27 9.87 10.47 I 1.07 11.68 12.28 12.88 13.48 5° 14.09 14.69 15.29 15.89 16.50 17.10 17.70 18.30 18.90 19.50 III 0 20.1 1 20.71 21.31 21.91 22.51 23.1 I 23.71 24.31 24.92 25.52 IO 26.12 26.72 27.32 27.92 28.52 29.12 29.73 30.35 30.93 31-53 20 32.13 32.73 33-33 33-95 34-54 35-14 35-74 36.34 36.94 37-54 30 38.14 38.74 39-34 39.94 40.54 41.14 41-75 42-35 42.95 43-55 40 44.15 44-75 45-35 45-95 46.55 47-15 47-75 48.35 48.95 49-55 50 50.15 50-75 51-35 51-95 52.55 53-15 53-75 54.35 54-95 55-55 1 12 0 56.15 56.75 57-35 57-95 58.55 59-15 59-75 * 0.35 * 0.95 * 1.54 10 142 2.14 2.74 3-34 3-94 4-54 5.14 5-74 6.34 6-94 7-54 20 8.14 8.74 9-34 9-94 10.54 I I.I3 11.73 12.33 12.93 13-53 30 14.13 14-73 15-33 15-93 16.53 17.12 17.72 18.32 18.92 19.52 40 20.12 20.71 21.31 21.91 22.SI 23.1 I 23.71 24.30 24.90 25.50 5° 26.10 26.69 27.29 27.89 28.49 29.09 29.69 30.28 30.88 31.48 1 1 3 0 32.08 32.68 33.28 33-87 34-47 35-07 35-67 36.26 36.86 37.46 10 38.06 38.65 59-2 5 39.85 40.45 41.04 41.64 42.24 42.84 43-43 20 44.03 44.63 45-23 45.83 46.42 47.02 47.62 48.22 48.81 49-40 30 50.00 50.60 51.19 51.79 52.39 52.98 53-58 54.18 54-77 55-37 40 55-97 56.56 57-i6 57-76 58.35 58-95 59-54 * 0.14 * 0.74 * 1.33 1 2 6 12 6 12 50 143 i-93 2.53 3.12 3.72 4.31 4.91 5-5i 6.10 6.70 7.30 3 18 18 114 0 7.89 8.49 9.08 9.68 10.28 10.87 11.47 12.07 12.66 13.26 4 5 24 30 24 30 10 13.85 14.45 15.04 15.64 16.23 16.83 17-45 18.02 18.62 19.22 6 37 36 20 19.81 20.41 21.00 21.60 22.19 22.79 23.38 23.98 24.57 25.17 7 43 42 48 30 25.76 26.36 26.95 27-55 28.14 28.74 29-33 29.93 30.52 31.12 9 55 54 40 31.71 32.31 32.90 33-50 34.09 34.69 35.28 35-87 36.47 37.06 50 37-65 38.25 38.84 39-44 40.03 40.63 41.22 41.82 42.41 43-01 1 1 5 0 43.60 44.20 44.79 45.38 45.98 46.57 47.16 47.76 48.35 48.95 59 58 10 49-54 50.14 50.73 51.32 51.92 52.51 53.10 53-70 54.29 54.88 2 12 12 20 55.48 56.07 56.66 57.26 57-85 58.44 59.04 59-63 * 0.22 * 0.81 3 18 17 30 144 1.41 2.00 2.59 3.19 378 4-37 4-97 5.56 6.15 6- 75 4 24 23 40 7-34 7-93 8-53 9.12 9.71 10.30 IO.ÇO 11.49 12.08 12.67 85 35 50 13.27 13.86 14.45 15.04 15.64 16.23 16.82 17.41 18.01 18.60 7 41 41 116 0 19.19 19.78 20.38 20.97 21.56 22.15 22.74 23-53 23-93 24.52 9 53 52 10 25.II 25.70 26.29 26.88 27.48 28.07 28.66 29.25 29.85 30.44 20 31.03 31.62 32.21 32.80 33.40 33-99 54.58 35-17 35.76 36.35 30 36.95 37-54 38.13 38.72 39-31 39-90 40-49 41.08 41.67 42.26 40 42.86 43-45 44.04 44.63 45.22 45.81 46.40 46.99 47.58 48.17 50 48.76 49-35 49-94 50.53 51.12 51.71 52.31 52.90 53-49 54.08 1 1 7 0 54.67 55.26 55.85 5. v/-i M 26.34 146 0 26.89 27.45 28.00 28.56 29.1 I 29.67, 30.22 30.78 31-33 31.89 10 32.44 33.00 33-55 34.11 54.66 35.22 35-77 36.33 36.88 37-44 20 37-99 38-55 39.10 39-65 40.20 40.76 41.31 41.87 42.42 42.98 30 43-53 44-09 44-64 45.20 45-75 46.31 46.86 47-42 47-97 48.52 40 49.07 49.63 50.18 50.74 51.29 51.85 52.40 52.95 53-50 54.06 50 54.61 55-'7 55-72 56.28 56.83 57-38 57-93 58.49 59.04 59.60 147 0 162 0.15 0.71 1.26 1.81 2.36 2.92 3-47 4.02 4-57 5-13 10 5.68 6.23 6.78 7-34 7.89 8-45 9,00 9.56 IO.I I 10.66 20 II. 21 11.77 I2.>2 12.88 13-43 13-99 14.54 15.09 15-64 16.20 30 16.75 I7-3I 17.86 18.42 18.97 19.52 20.07 20.63 21.18 21.73 40 22.28 22.83 23.38 23.94 24.49 25.05 25.60 26.16 26.71 27.26 5° 27.81 28.37 28.92 29.48 30.03 30.58 31.13 31.69 32.24 32-79 148 CT 33-34 33.89 34-45 35.00 35-55 36.10 36.65 37.21 37-76 38.31 10 38.87 39.42 39-97 40.52 41.08 41.63 42.19 42.74 43.29 43.84 20 44.40 44-95 45-5i 46.06 46.61 47.16 47.72 48.27 48.82 49-37 30 49-93 50.48 51.03 51.58 52.14 52.69 53.24 53-79 54.35 54-90 40 55-45 56.00 56.56 57-n 57-66 58.21 58.77 59-32 59.87 * 0.42 5° 163 0.98 i-53 2.08 2.63 3.19 3-74 4.29 4.84 5.40 5-95 149 0 6.50 7.05 7.61 8.16 8.71 9.26 9.82 10.37 10.92 11.47 10 12.03 12.58 13.13 15.69 14.24 14-79 15-34 15.89 16.44 16.99 20 17-55 18.10 18.65 19.20 19-75 20.30 20.86 21.41 21.96 22.51 30 23.07 23.62 24.17 24-73 25.28 25.83 26.38 26.93 27.49 28.04 40 28.59 29.14 29.69 30.24 30.80 31-35 31.90 32.45 33.00 33-55 50 34.11 34.66 35.21 35-76 36.32 36.87 37.42 37-97 38.52 39.07 O O 163 39-63 40.18 40.73 41.28 41.84 - 42.39 42.94 43-49 44.04 44-59 Calculs et Rechebches sue la Comète d’Encke. 19 E M o' . «' 2' 3' 4' > 6' 7 ' 8' 9' ‘ VI O O 163° 39-65 40:18 40:73 41:28 41:84 42:39 42:94 43:49 44:04 44:59 » ’ 10 45.14 45.69 46.25 46.80 47-35 47.90 48.45 49.OO 49-55 50.10 ! 20 50.66 5 I.2I 51.76 52.31 52.86 5541 53-97 54.52 55-07 55.62 i 30 56.17 56.72 57-27 57.82 58.37 58.92 59-47 * 0.02 * 0.58 * 1.13 40 164 1.68 2.23 2.78 3-33 3.88 443 4.98 5-53 6.09 6.64 50 7.19 7-74 8.29 8.84 9-39 9-94 10.49 I 1.04 11.59 12.14 1 5 1 o 12.70 13.25 13.80 '4-35 14.90 1545 16.00 16.55 17.10 17.65 10 18.20 18.75 19.30 19.85 20.40 20.95 21.50 32.05 22.60 23.15 20 23.70 24.25 24.80 25-35 25.90 26.45 27.00 27-55 28.10 28.65 30 29.20 29-75 30.30 30.85 31-40 31-95 32.5O 33-05 33.60 34.15 40 54.70 35-25 35.80 36.35 36.90 3745 38.00 38.55 39.10 39.65 5° 40.20 40.75- 41.30 41.85 42.40 42.95 43.50 44.05 44.60 45-15 152 0 45.70 46.25 46.80 47-35 47.90 4845 49.00 49-55 50.10 50.65 1 10 51.20 51-75 52.30 52.85 5340 53-95 54.50 55-05 55.60 56.15 20 56.70 57-25 57.80 58.35 58.90 5945 * 0.00 * 0.55 * MO * 1.65 é 30 165 2.20 2-75 3.30 3.85 4-39 4-94 549 6.04 6.59 7.14 40 7.69 8.24 8.79 9-34 9.89 10.44 10.99 11.54 12.09 12.64 5° 13.19 13-74 14.29 14.84 15-39 15.94 16.49 17.04 1-7-59 18.14 153 0 18.69 19.24 19.79 20.34 20.89 2143 21.98 22.53 23.08 23.65 IO 24.18 24.73 25.28 25.83 26.38 26.93 27.48 28.03 28.58 29.15 ■» 20 29.68 50.23 30.78 31-33 31.88 32.43 32.98 33-53 34.07 34.62 30 35-17 35-72 36.27 36.82 57-37 37-92 38.47 39.01 39-56 4O.II 40 40.66 41.21 41.76 42.31 42.86 434' 43.96 44.51 45.06 45-6i 50 46.15 46.70 47-25 47.80 48.35 48.90 49-45 50.00 50.54 51.09 154 0 51.64 52.19 52.74 53.29 53.84 54-39 54-94 55-49 56.04 56.58 10 57-13 57.68 58.23 58.78 59-33 59.88 * 0.43 * 0.98 * 1-53 * 2.08 S5 54 20 166 2.63 3.18 3.72 4.27 4.82 5-37 5.92 6.47 7.02 7-57 1 6 5 30 8.1 1 8.66 9.21 9.76 10.31 10.85 I 1.40 11.95 12.50 13.05 2 11 11 40 13.60 14.14 14.69 15.24 15-79 16.34 16.89 '7-44 17.98 18.53 3 16 16 50 19.08 19.64 20.18 20.73 21.27 21.82 22.37 22.92 23.47 24.02 5 28 37 155 0 24.56 25.II 25.66 26.21 26.76 27.30 27.85 28.40 28.95 29.50 6 7 33 38 32 38 IO 30.05 30.60 31.14 31.69 32.24 32.78 33-33 33.88 34-43 34.98 8 44 43 20 35-53 36.07 36.62 37-17 37.72 58.27 38.81 39.36 39-91 40.46 9 50 49 30 41.01 41.56 42.10 42.65 43.20 43-75 44.30 44.84 45-39 45-94 40 46.49 47.04 47-59 48.14 48.68 49.23 49.78 50.32 50.87 51.42 50 51-97 52.52 53-07 53.62 54.16 54-7' 55.26 55.81 56.36 56.91 156 0 57-45 58.00 58.5 5 59.10 59.64 * 0.19 * 0.74 * 1.28 * 1.83 * 2.38 10 167 2.93 3.48 4.02 4-57 5.12 5 .66 6.21 6.76 7-31 7.85 20 8.40 8.95 9.50 10.04 10.59 II. 14 11.69 12.23 12.78 13.33 30 13.88 14.42 14-97 15.52 16.06 16.61 17.16 17.71 18.26 18.81 i - 40 19-55 19.90 20.45 21.00 21.54 22.09 22.64 23.18 23-73 24.28 i 50 24.83 25.38 25.92 26.47 27.02 27.56 28.1 1 28.66 29.21 29-75 i 157 0 30.30 30.85 31.40 31-94 32.49 33.04 35-59 34-13 34.68 35-23 10 35-77 36.32 36.87 3741 37.96 38.51 39-05 39.60 40.15 40.69 20 41.24 41-79 42.34 42.88 43-43 43.98 44.52 45.07 45.62 46.16 30 46.71 47.26 47.80 48.35 48.90 494 5 49-99 50.54 51.09 51.65 1 ' 40 52.18 52-73 53-27 53.82 54-37 54.92 55.46 56.01 56.56 57.11 50 57-65 58.20 58.74 59.29 59.84 * 0.38 * 0.93 * 1.48 * 2.02 * 2.57 ! 158 0 168 3.12 3.67 4.21 4.76 5-3i 5.85 6.40 6-95 7-49 8.04 10 8.58 9.13 9.68 10.22 10.77 11.32 1 1.86 12.41 12.96 13.50 20 14.05 14.60 15.14 15.69 16.24 16.78 17-33 17.88 18.42 18.97 30 19.52 20.06 20.61 21. 15 21.70 22.25 22.80 23.34 23.89 24.44 40 24.98 25-53 26.08 26.62 27.17 27.71 28.26 28.81 29.35 29.90 50 30.44 30.99 31-54 32.O9 32.63 33.18 33-72 54.26 34.8i 35-36 159 0 35-91 36.46 37.00 37-55 38.09 38.64 59.18 39-73 40.28 40.83 10 41-37 41.92 42.46 43.01 43-55 44-10 44.65 45-19 45-74 46.29 20 46.83 47.38 47.92 48.47 49.01 49-55 50.10 50.65 51.20 51-74 30 52.29 52.84 53-38 53-93 5447 55.02 5546 56.11 56.65 57.20 40 57-75 58.29 58.84 59-39 59-93 * 0.48 * 1.02 * i-57 * 2.12 * 2.67 50 169 3.21 3-75 4.30 4.85 5-39 5-94 6.48 7.02 7-57 8.12 ! ' 160 0 169 8.67 9.21 9.76 IO.3I 10.85 11.40 n.94 12.48 13.03 I3-58 i 20 O. Backlund, E M O' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7 ' 8' 9' i6o°o' 169 0 8:67 9'.2l 9-76 10131 10:85 IK40 11:94 12:48 13-03 13:58 10 14.12 >4.67 15.22 15.76 16.31 16.86 17.40 17-95 18.49 19.04 20 19.58 20.12 20.67 21.22 21.76 22.31 22.85 23.40 23.94 24.49 30 25.O3 25.58 26.13 26.67 27.22 27.77 28.31 28.86 29.40 29.95 40 30.49 31.04 31.58 32.13 32.67 33.21 33-76 34.31 34.85 35.40 5° 35-94 56.48 37-03 37-58 38.12 38.67 39.21 39-76 40.30 40.84 t 161 o 41.39 41.94 42.48 43.03 43.58 44-12 44-67 45.22 45.76 46.31 IO 46.85 47-40 47-94 48.49 49.03 49.58 50.12 50.67 51.21 51-75 20 52.30 52.85 53-39 53-93 54.48 55-03 55-57 56.1 1 56.66 57.21 3° 57-75 58.29 58.84 59-39 59-93 * 0.47 * 1.02 * 1.56 * 2.10 * 2.65 40 170 3.19 3-74 4.28 4.83 5-37 5.92 6.46 7.01 7-55 8.10 50 8.64 9.18 9-73 10.28 10.82 11.37 I I.Çt 12.46 13.00 13-55 162 0 14.09 14.64 15.18 15-73 16.27 16.81 17.36 17.90 18.45 18.99 IO <9-53 20.08 20.62 21.16 21.71 22.26 22.80 23-35 23.89 24.44 20 24.98 25.52 26.06 26.61 27.16 27.71 28.25 28.80 29-34 29.89 30 30.43 30.98 31.52 32.07 32.61 33-15 33-70 34.25 34-79 35-33 40 35.88 36.42 36.96 37-5' 38.05 38.60 39-14 39.68 40.23 40.77 50 41.32 41.87 42.41 42.96 43.50 44.05 44-59 45.14 45.68 46.23 163 0 46.77 47-31 47-86 48.41 48.95 49.50 50.04 50-59 51.13 51.68 10 52.22 52.76 53-31 53-85 54-39 54-94 55.48 56.03 56.57 57-12 20 57.66 58.20 58.75 59-30 59.84 * 0.38 * 0.93 * 1.48 * 2.02 * 2.57 30 171 3. 11 3.65 4.20 4-75 5.29 5.83 6.38 6.92 7.46 8.01 40 8.55 9.10 9.64 10.19 10.73 11.28 11.82 12.37 12.91 13.46 50 14.00 14-54 15.09 15.63 16.17 16.72 17.26 17.81 18.35 18.90 164 0 19.44 19.98 20.53 21.08 21.62 22.16 22.71 23.26 23.80 24.35 10 24.89 25.43 25.98 26.52 27.06 27.61 28.15 28.70 29.24 29.79 55 54 20 30.33 30.88 31.42 31.96 32.51 33-05 33-59 34.14 34.68 35-23 30 35-77 36.32 36.86 37-41 37-95 38.49 39.04 39-58 40.12 40.67 2 11 11 40 41.21 41.76 42.30 42.85 43-39 43-94 44-48 45.02 45.56 46.11 8 16 16 50 46.65 47-19 47-74 48.28 48.82 49.36 49-91 50.46 51.00 51-54 4 5 22 28 22 27 165 0 52.09 52.63 53-18 53-72 54.26 54.81 55-35 55-90 56.44 56.98 6 38 32 10 57-53 58.07 58.61 59.16 59.70 * 0.25 * O.79 * i-33 * 1.88 * 2.42 8 44 43 20 172 2.96 3-5i 4.05 4-59 5.14 5.68 6.22 6.77 7-31 7.86 9 50 49 30 8.40 8.94 9-49 10.03 10.57 I 1. 12 n. 66 12.21 12.75 I3.2Q 40 13.84 14.38 14.92 15-47 16.01 16.55 17.10 17.65 18.19 • 8.73 50 19.27 19.82 20.36 20.91 21.45 21.99 22.54 23.08 23.62 24.16 1 66 0 24.71 25.26 25.80 26.34 26.89 27-43 27.97 28.52 29.06 29.60 10 30.15 30.69 31.23 31.78 32.32 32.86 3 3-41 33-95 34-49 35.04 20 35-5» 36.13 36.67 37.21 37-75 38.29 38.84 39.38 39.92 40.47 30 41.01 41-55 42.10 42.64 43.18 43-73 44.27 44.82 45.36 45.90 40 46.44 46.98 47-53 48.07 48.61 49.16 49-70 50.24 50.79 51-33 50 51.87 52.41 52.96 53-50 54.05 54-59 55-13 55-67 56.22 56.76 167 0 57-30 57-85 58.39 58.93 59.48 * 0.02 * 0.56 * I . I I * 1.65 * 2.19 10 173 2.74 3.28 3.82 4.36 4-9i 5-45 5-99 6.54 7.08 7.62 20 8.17 8.71 9.25 9.80 10.34 10.89 11.43 11.97 12.51 13.05 30 13.60 14.14 14.68 15.23 15-77 16.31 16.86 17.40 17-94 18.49 40 19.03 19-58 20.12 20.66 21.20 21.74 22.29 22.83 23.37 23.92 50 24.46 25.00 25-55 26.09 26.63 27.18 27J2 28.26 28.81 29-35 168 0 29.89 30.44 30.98 31-53 32.07 32.61 33-15 33-69 34.24 34.78 10 35-33 35-88 36.42 36.96 37-50 38.04 38.58 39.12 39.67 40.21 20 40.75 41.29 41.84 42.38 42.92 43.46 44-01 44-55 45.09 45.64 30 46.18 46.72 47.27 47.81 48.35 48.90 49-44 49-98 50-53 51.07 40 51.61 52.16 52.70 53-25 53-79 54-33 54.87 55-41 55-95 56.49 50 57.04 57-58 58.12 58.67 59.21 59-75 * 0.29 * 0.83 * 1.38 * 1.92 169 0 174 2.46 5.00 3-55 4.09 4.63 5-17 5.72 6.26 6.80 7-34 10 7.89 8.43 8-97 9-5' 10.06 10.60 II. 14 1 1.68 12.23 12.77 20 13.31 13.86 14.40 14-94 15.48 16.02 16.57 i7.II 17.65 18.19 30 18.74 19.28 19.82 20.36 20.91 21.45 21.99 22.53 23.08 23.62 40 24.16 24.70 25.25 2 5-79 26.33 26.87 27.42 27.96 28.50 29.04 50 29.59 30.13 30.67 31.21 31.76 32.30 32.84 33-38 33-93 34-47 170 0 174 35.01 35-55 36.10 36.64 37.18 37.72 38.27 38.81 39-35 39.89 Calculs et Recherches sur la Comète h’Encke. 21 E M O' U 2r 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' O O 1740 35-01 35-55 36:10 36:64 37.'i8 37-72 38:27 38:81 39-35 39-89 10 40.44 40.98 41.52 42.07 42.61 43-15 43.69 44.24 44-78 45.32 20 45.86 46.40 46.95 47-49 48.03 48.57 49.12 49.66 50.20 50-75 30 51.29 51.83 52.37 52.91 53.46 54.00 54-54 55.08 55.62 56.16 40 56.71 57-25 57-79 58.33 58.87 59-41 59.96 * 0.50 * 1.04 * 1.58 50 175 2.13 2.67 3.21 3-75 4.30 4.84 5.38 5.92 6.47 7.01 #71 0 7-55 8.09 8.63 9.17 9.72 10.26 10.80 11.34 11.88 12.42 10 12.96 13.50 14.05 14.59 15.14 15.68 16.22 16.76 17.30 17.84 20 18.39 18.93 19.47 20.01 20.55 21.09 21.64 22.18 22.72 23.27 30 23.81 24.35 24.89 25.43 25-97 26.5 1 27.06 27.60 28.14 28.68 40 29.22 29.77 30.31 30.85 31-39 31-93 32.48 33.02 35-56 34.10 50 34.64 35.18 35-73 36.27 36.81 37-35 37.89 38.43 38.98 39-52 172 0 40.06 40.61 41.15 41.69 42.23 42.77 43.32 43.86 44.40 44-94 10 45.48 46.02 46.56 47.10 47.65 48.19 48.73 49.27 49.82 50.36 20 50.90 51.44 51.98 52.52 53.07 53.61 54-15 54.69 55-23 55-77 30 56.32 56.86 57.40 57-94 58.49 59-03 59-57 * O.II * 0.65 ♦ I.I9 40 176 1.74 2.28 2.82 3.36 3.90 4.44 4.99 5-53 6.07 6.61 5° 7.16 7.70 8.24 8.78 9.32 9.86 10.41 10.95 11.49 12.03 173 0 12.57 13. n 13.66 14.20 14.74 15.28 15.83 16.37 16.91 17-45 10 17.99 18.53 19.08 19.62 20.16 20.70 21.24 21.78 22.33 22.87 20 23.41 23-95 24.50 25.04 25.58 26.12 26.66 27.20 27-75 28.29 30 28.83 29.37 29.91 30.45 31.00 31-54 32.08 32.62 33-17 33-71 40 34.25 34.79 35-33 35.87 36.42 36.96 37-50 38.05 58.59 39.13 50 39.67 40.21 40.75 41.29 41.84 42.38 42.92 4340 44.00 44-54 174 0 45.09 45-63 46.17 46.71 47.26 47.80 48.34 48.88 49.42 49.96 10 50.51 51.05 51-59 52.13 52.67 53.21 53-76 54.30 54.84 55-38 55 54 20 55-92 56.46 57.01 57-55 58.09 58.63 59.18 59.72 * 0.26 * 0.80 1 6 5 30 177 i-35 1.89 2-43 2.97 3-51 4.05 4.60 5.14 5.68 6.22 2 11 11 40 6.76 7.30 7.85 8-39 8.93 9-47 10.01 10.55 I I.IO 11.64 3 16 16 50 12.18 12.72 13.26 13.80 14.35 14.89 1543 15-97 16.51 17.05 4 5 22 28 22 27 175 0 17.59 18.14 18.68 19.23 19-77 20.31 20.85 21-39 21.93 22.47 6 7 33 32 38 10 23.02 23.56 24.10 24.64 25.18 25.72 26.27 26.81 27.35 27.89 8 44 43 20 28.43 28.97 29.51 30.05 30.60 31.14 31.68 32.22 32.76 33.30 9 50 40 30 33.84 34.38 34-93 35-47 36.01 36.55 37.09 37-63 38.17 38.71 40 39.26 39.80 40.34 40.88 41.42 41.96 42.50 43-04 45-59 44.13 50 44-67 45.21 45-75 46.29 46.83 47-37 47.91 48.45 48.99 49-53 176 0 50.08 50.62 51.16 51.70 52.24 52.78 55-33 53-87 54.41 54.96 IO 55-5° 56.05 56.59 57-15 57-67 58.21 58.75 59.29 59.83 * 0.37 20 178 0.92 1.46 2.00 2.54 3.08 3.62 4.17 4.71 5.25 5-79 30 6.33 6.87 7.42 7.96 8.50 9.04 9.58 10.13 10.67 II. 21 40 11.75 12.29 12.83 13-37 13.92 14.46 15.00 15-54 16.08 16.62 50 17.16 17.71 18.25 18.79 19-33 19.87 20.41 20.95 21.50 22.04 177 0 22.58 23.12 23.66 24.20 24.75 25.29 25.83 26.37 26.91 27.45 10 28.00 28.54 29.08 29.62 30.16 30.70 31.25 31-79 52.33 32.87 20 33-41 33.95 34-49 35-03 35-58 36.12 36.66 37.20 37-74 38.28 30 38.82 39-36 39.91 40.45 40.99 41-53 42.07 42.61 43-15 43.69 49 44-24 44.78 45.32 45.86 46.40 46.95 4749 48.03 48.57 49.11 50 49.65 50.19 50.73 51.27 51.81 52.35 52.90 5344 53.98 54.52 178 0 55.06 55.60 56.14 56.69 57-23 57-77 58.31 58.85 59-39 59-93 10 179 0.47 I.OI 1.56 2.10 2.64 3.18 3.72 4.26 4.80 5-34 20 5.89 6.43 6-97 7-5i 8.05 8.59 9.13 9.67 10.22 10.76 30 11.30 11.84 12.38 12.92 13.46 14.00 14-55 15.09 15.63 16,17 40 16.71 17.25 17.79 18.33 18.88 19.42 19.96 20.50 21.04 21.58 50 22.12 22.66 23.21 23.75 24.29 24.83 25-37 25.91 26.45 26.99 179 0 27.54 28.08 28.62 29.16 29.70 30.24 30.78 31.32 31.86 32.40 10 32.94 33.48 34.03 34-57 35-11 35-65 36.19 36.73 37.27 37.81 20 38.35 38.89 39-43 39-97 40.52 41.06 41.60 42.14 42.68 43.22 30 43.76 44-30 44.85 45-39 45-93 46.47 47.01 47-55 48.09 48.63 40 49.18 49.72 50.26 50.80 51-34 51.88 52.42 52.96 53.51 54.05 50 54.59 55-13 55-67 56.21 56.75 57.29 57.84 58.38 58.92 59.46 180 0 180 0.00 0.54 1.08 1.62 2.16 2.71 3.25 3-79 4.33 4.87 Il TABLES POUR LE CALCUL UE E,. Calculs et Recherches sur la Comète d’Encke. 25 Log E , E 0' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 0 0 o' — 00 7.0053 7.3063 7.4824 7.6073 7.7042 7-7834 7.8504 7.9084 7-9595 10 8.0053 8.0467 8.0844 8.1192 8.1514 8.1813 8.2094 8.2357 8.2605 8.2840 20 8.3063 8.3274 8.3476 8.3669 8.3854 8.4031 8.4202 8.4366 8.4523 8.4676 3° 8.4823 8.4965 8.5103 8.5237 8.5366 8.5492 8.5614 8-5733 8.5849 8.5962 40 8.6072 8.6179 8.6283 8.6385 8.6485 8.6583 8.6688 8.6771 8.6863 8.6952 50 8.7040 8.7126 8.7210 8.7292 8-7374 8-7453 8.7531 8.7608 8.7683 8.7758 I 0 8.7830 8.7902 8.7972 8.8042 8.81 10 8.8177 8.8243 8.8309 8.8373 8.8436 10 8.8498 8.8560 8.8621 8.8680 8.8739 8.8797 8.8855 8.8911 8.8967 8.9022 20 8.9077 8.9130 8.9184 8.9236 8.9288 8.9339 8.9390 8.9440 8.9489 8.9538 3° 8.9586 8.9634 8.9681 8.9728 8-9774 8.9820 8.9865 8.9910 8-9955 8.9qq8 40 9.0042 9.0085 9.0127 9.0170 9.021 I 9.0253 9.0294 9-0334 9-0374 9.0414 50 9.0454 9.0493 9.0531 9.0570 9.0608 9.0645 9.0683 9.0720 9.0756 9-0793 2 0 9.0829 9.0865 Ç.OÇOO 9-0935 9.0970 9.1005 9.1039 9.1073 9.1 107 9.1141 10 9- 11 74 9.1207 9.1240 9.1272 9.1304 9.1336 9.1368 9.1400 9-I43I 9.1462 20 9-1493 9.1523 9-1554 9.1584 9.1614 9.1644 9.1673 9.1703 9.1732 9.1761 30 9.1789 9.1818 9.1846 9.1874 9.1902 9.1930 9.1958 9.1985 9.2012 9.2039 40 9.2066 9.2093 9.2120 9.2146 9.2172 9.2198 9.2224 9.2250 9.2275 9.2301 50 9.2326 9.2351 9.2376 9.2402 9.2426 9.2450 9.2474 9.2499 9.2523 9-2547 3 0 9-2571 9.2594 9.2618 9.2641 9.2664 9.2688 9.271 1 9-2733 9.2756 9.2779 10 9.2801 9.2824 9.2846 9.2868 9.2890 9.29I2 9.2934 9.2956 9.2977 9.2999 20 9.3020 9.3041 9.3062 9.3083 9.3104 9.3125 9.3146 9.3166 9.3187 9.3207 30 9.3227 9.3248 9.3268 9.3288 9.3308 9-3327 9-3347 9.3367 9.3386 9.3406 40 9-3425 9-3444 9-3463 9.3482 9.3501 9.3520 9-3539 9-3 558 9-3576 9-3595 50 9.3613 9.3631 9.3650 9.3668 9.3686 9-3704 9.3722 9-3740 9-3758 9-3775 4 0 9-3793 9.3811 9.3828 9-3845 9.3863 9.3880 9.3897 9-3914 9-3931 9.3948 10 9-3965 9.3982 9-3999 9.4015 9.4032 9.4048 9.4065 9.4081 9.4098 9.41 H 20 9.4130 9.4146 9.4162 9.4178 9.4194 9.42IO 9.4226 94241 9-4257 9.4273 30 9.4288 9.4304 9-4319 9-4334 9-435° 9.4365 9.4380 9-4395 9.4410 9.4425 40 9.4440 9-4455 9.4470 9.4485 9.4500 9-4514 9.4529 9-4543 9-4558 9-4572 50 94587 9.4601 9.4615 9.4629 9.4644 9.4658 9.4672 9.4686 9.4700 9-4714 5 0 9.4728 9-4741 9-4755 9.4769 9-4783 9.4796 9.4810 9.4823 9-4837 9.4850 10 9.4864 9.4877 9.4890 9.4903 9-4917 9.4930 9-4943 9.4956 9.4969 9.4982 20 9-4995 9.5008 9.5021 9-5033 9.5046 9-5059 9.5071 9.5084 9.5097 6.5 108 30 9.5122 9-5134 9.5146 9-5159 9-5I7I 9.5183 9.5196 9.5208 9.5220 9.5232 40 9.5244 9.5256 9.5268 9.5280 9.5292 9-5304 9.5316 9.5328 9-5339 9-5351 50 9-5363 9-5374 9.5386 9-5398 9.5409 9.5421 9-5432 9-5444 9-5455 9.5466 6 0 9-5478 9.5489 9.5500 9-55” 9-5523 9-5534 9-5545 9-5556 9-5567 9-5578 10 9-5589 9.5600 9.5611 9.5622 9-5633 9-5643 9-5654 9.5665 9.5676 q.s686 20 9.5697 9.5708 9.5718 9.5729 9-5739 9-5750 9.5760 9-5771 9.5781 9-5791 30 9.5802 9.5812 9.5822 9.5832 9-5843 9-5853 9.5863 9-5873 9.5883 9-5893 40 9.5903 9.5913 9.5923 9-593 3 9-5943 9-5953 9-5963 9-5973 9.5983 9.5992 50 9.6002 9.6012 9.6022 9.603 1 9.6041 9.6051 9.6060 9.6070 9.6080 9.6089 7 0 9.6098 9.6108 9.6117 9.6126 9.6136 9.6145 9.6155 9.6164 9.6173 9.6182 10 9.6192 9.6201 9.6210 9.6219 9.6228 9.6237 9.6246 9.6255 9.6264 9.6273 20 9.6282 9.6291 9.6300 9.6309 9.6318 9.6327 9.6336 9.6345 9-6353 9.6362 30 9.6371 9.6380 9.6388 9.6397 9.6406 9.6414 9.6423 9.6431 9.6440 9.6448 40 9-6457 9.6465 9.6474 9.6482 9.6491 9.6499 9.6507 9.6516 9.6524 9.6532 50 9.6541 9.6549 9-6557 9.6565 9-6574 9.6582 9.6590 9.6598 9.6606 9.6614 8 O 9.6622 9.6630 9.6638 9.6646 9.6655 9.6662 9.6670 9.6678 9.6686 Q.6ÔQ4 10 9.6702 9.6710 9.6718 9.6725 9-6733 9.6741 9.6749 9-6757 9.6764 9.6772 20 9.6780 9.6787 9-6795 9.6802 9.6810 9.6818 9.6825 9.6833 9.6840 9.6848 30 9.6855 9.6863 9.6870 9.6878 9.6885 1 9.6892 9.6900 9.6907 9.6914 9.6922 40 9.6929 9.6936 9.6944 9.6951 9.6958 9.6965 9-6973. 9.6980 9.6987 9.6994 S» 9.7001 9.7008 9.7015 9.7022 9.7030 9.7037 9.7044 9.7051 9.7058 9.7065 9 0 9.7072 9.7078 9.7085 9.7092 9.7099 9.7106 9-7II3 9.7120 9.7127 9-7133 10 9.7140 9.7147 9-7154 9.7161 9.7167 9-7174 9.7181 9.7187 9-7194 9.7201 20 9.7207 9.7214 97220 9.7227 9.7234 9.7240 9-7247 9-7253 9.7260 9.7266 30 9.7273 9.7279 9.7286 9.7292 9.7299 9-7305 9.73 11 9.7318 9-7324 9-7330 40 9-7337 9-7343 9-7349 97356 9.7362 9.7368 9-7374 9.7381 9-7387 9-7393 50 9-7399 9-7405 9.7412 9.7418 9.7424 9-7431 9.7436 9.7442 9.7448 9-7454 10 0 9.7460 9.7466 9.7472 9-7478 9.7484 9.7490 9.7496 9.7502 9.7508 9-7514 Mémoires de l’Acad. Irap. d. sc. VII Série. 26 0. Baoklund, Log El E O' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7 ' 8' 9' io° o' 9.7460 9.7466 9.7472 9.7478 9.7484 9.7490 9.7496 9.7502 9.7508 9-75 '4 10 9.752O 9.7526 9-7532 9-7538 9-7544 9.7550 9-7555 9.7561 9.7367 9-7573 20 9-7578 9.7584 9.7590 9.7596 9.7602 9.7607 9.7613 9.7619 9.7624 9.7630 3° 9.7636 9.7641 9.7647 9.7652 9.7658 9.7664 9.7669 9.7675 9.7680 9.7686 40 9.769I 9.7697 9.7702 9.7708 9-77 '4 9.7719 9.7724 9.7730 9-7735 9-7741 50 9.7746 9.7752 9-7757 9.7762 9.7768 9-7773 9-7778 9-7784 9.7789 9-7794 II 0 9.7800 9.7805 9.7810 9.7815 9.7820 9.7826 9.7831 9.7836 9.7841 9-7847 10 9.7852 9-7857 9.7862 9.7867 9.7872 9-7877 9.7882 9,7888 9-7893 9.7898 20 9.7903 9.7908 9-7913 9.7918 9.7923 9.7928 9-7933 9.7938 9-7943 9.7948 30 9-7953 9-7958 9.7963 9.7968 9-7973 9-7978 9.7982 9.7987 9.7992 9.7997 40 9.8002 9.8007 9.8012 9.80l6 9.8021 9.8026 9.8031 9.8036 9.8040 9.8045 50 9.8050 9.8055 9.8059 9.8064 9.8069 9.8074 9.8078 9.8083 9.8088 9.8092 12 0 9.8097 9.8101 9.8106 9.8m 9.8115 9.8120 9.8124 9.8129 9.8134 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9-7515 46 9.9678 9.967 1 9.9665 9.9658 9.9651 9.9645 86 9-7504 9-7494 9.7483 9-7473 9.7462 9-7452 47 9.9638 9-9631 9.9624 9.9617 9.9610 9.9603 87 9-7441 9-7431 9.7420 9.7409 9-7399 9-7389 48 9.9596 9.9589 9.9582 9-9575 9.9568 9.9561 88 9-7377 9.7367 9-7357 9-7346 9-7335 9-7325 49 9-9554 9.9546 9-9539 9-9532 9-9525 9-9517 89 9-7314 9-7304 9.7293 9.7282 9.7271 9.7261 50 9.9510 9.9502 9-9495 9.9488 9.9480 9.9472 90 9.7250 9.7239 9.7229 9.7218 9.7207 9.7197 51 9.9465 9-9457 9.9450 9.9442 9.9434 9.9426 91 9.7186 9-7175 9.7164 9-7153 9-7143 9.7132 52 9.9419 9-9411 9.9403 9-9395 9.9388 9.9380 92 9.7121 9.71 10 9.7099 9.7088 9.7077 9.7066 53 9.9372 9.9364 9-93 56 9.9348 9.9340 9.9332 93 9.7056 9.7045 9-7034 9.7023 9.7012 9.7001 54 9.9324 9.9316 9.9307 9.9299 9.9291 9.9283 94 9.6990 9.6979 9.6968 9.6957 9.6946 9-6935 35 9.9275 9.9267 9.9258 9.9250 9.9242 9.9233 95 9.6924 9.6913 9.6002 9.6891 9.6880 9.6869 56 9.9225 9.9217 9.9208 9.9200 9.9192 9.9183 96 9.6858 9.6847 9.6835 9.6824 9.6813 9.6802 37 9-9175 9.9166 9.9158 9.9149 9-9I4I 9.9132 97 9.6791 9.6780 9.6768 9.6757 9.6746 9-6735 58 9-9I23 9-9II5 9.9IOO 9.9098 9.9089 9.9080 98 9.6724 9.6712 9.6701 9.6690 9.6678 9.6667 59 9.9072 9.9063 9.9054 9.9045 9.9037 9.9028 99 9.6656 9.6644 9.6633 9.6622 9.6610 9.6599 60 9.9019 9.9010 9.9002 9.8993 9.8984 9-8975 100 9.6588 9.6576 9.6565 9-6553 9.6542 9.6530 \ 28 0. Backlund, Log El Log E ; E o' IO' 20' 30' 40' 5°' E O' 10' 20' 30' 40' 50' 100° 9.6588 9.6576 9.6565 9-6553 9.6542 9.6530 140° 9.3158 9-3139 9.3120 9.3100 9.3081 9.3061 101 9.6519 9.6507 9.6496 9.6484 9-6473 9.646I 141 9.3042 9.3022 9.3002 9.2982 9.2962 9.2942 102 9.6449 9.6438 9.6426 9.6415 9.6403 9.6391 142 9.2922 9.2902 9.2882 9.2862 9.2841 9.2821 103 9.6380 9.6368 9.6356 9-6345 9-6333 9.6321 '43 9.2800 9.2779 9-2759 9.2738 9.2717 9.2696 104 9.6309 9.6298 9.6286 9.6274 9.6262 9.6250 144 9.2675 9.2654 9.2633 9.2611 9.2590 9-2568 ios 9.6238 9.6226 9.6215 9.6203 9.6191 9.6179 '45 9.2546 9.2525 9.2503 9.2481 9.2459 9.2437 106 9.6167 9.6155 9-6143 9.6131 9.6119 9.6107 146 9.2415 9.2393 9.2370 9.2348 9.2325 9.2302 107 9.6095 9.6083 9.6071 9.6059 9.6046 9.6034 '47 9.2280 9.2257 9.2234 9.22 II 9.2187 9.2164 io8 9.6022 9.6010 9.5998 9.5986 9-5973 9.5961 148 9.2140 9.21 17 9.2093 9.2069 9.2045 9.2021 IOÇ 9.5949 9-5936 9-5924 9.5912 9.5900 9.5887 '49 9.1997 9-1973 9.1949 9.1924 9.1899 9.1875 IIO 9.5875 9.5862 9.5850 9-5837 9.5825 9.5812 150 9.1850 9.1825 9.1799 9-1774 9.1749 9.1723 III 9.5800 9-5787 9-5775 9-5762 9-5750 9-5737 '5' 9.1698 9.1672 9.I646 9.1620 9-1593 9.1566 1 12 9-5724 9.5712 9.5699 9.5686 9.5674 9.5661 152 9.1540 9-I5I4 9.1487 9.1460 9-'433 9-I405 1 *3 9.5648 9.5636 9.5623 9.5610 9-5597 9-5584 '53 9.1378 9.1350 9.1322 9.1294 9.1266 9.1238 114 9-557' 9-555» 9-5546 9-5532 9.5520 9.5506 '54 9.1209 9.1181 9." 52 9.1123 9.1094 9.1064 "5 9-5494 9.5480 9.5467 9-5454 9-5441 9.5428 '55 9.1035 9.1005 9.0975 9.0945 9.0915 9.0884 I l6 9-5415 9.5402 9.5388 9-5375 9.5362 9-5349 156 9.0853 9.0822 9.0791 9.0760 9.0728 9.0697 117 9-5335 9.5322 9-5309 9-5295 9.5282 9.5268 '57 9.0665 9.0632 9.0600 9.0567 9-0534 9.0501 1 18 9-5255 9.5242 9.5228 9.5214 9.5201 9.5187 158 9.0468 9.0434 9.0400 9.0366 9.0332 9.0297 119 9-5 '74 9.5160 9.5146 9-5133 9.5119 9.5105 '59 9.0262 9.0227 9.0192 9.0156 9.0120 9.0084 120 9.5091 9.5078 9.5064 9.5050 9.5036 9.5022 160 9.0047 9.0010 8-9973 8-9935 8.9897 8.9859 121 9.5008 94994 9.4980 9.4966 9.4952 9.4938 l6l 8.9821 8.9782 8-9743 8.9704 8.9664 8.9624 122 9.4924 9.4909 9.4895 9.4881 9.4867 9.4852 162 8.9583 8.9542 8.9501 8.9459 8.9417 8-9375 123 9.4838 9.4824 9.4809 9-4795 9.4780 9.4766 163 8.9332 8.9289 8.9245 8.9201 8.9156 8.9m 124 9-475' 9-4737 9.4722 9.4708 9.4693 9.4678 164 8.9066 8.9020 8.8974 8.8927 8.8879 8.8831 125 9.4663 9.4649 9.4634 9.4619 9.4604 9.4589 165 8.8783 8.8734 8.8684 8.8634 8.8584 8.8534 126 9-4574 9-4559 9-4544 9.4529 9-45 '4 94499 166 8.8481 8.8428 8.8375 8.8322 8.8268 8.8212 127 9.4484 9.4469 9-4454 9.4438 9.4423 9.4408 167 8.8157 8.8100 8.8043 8.7985 8.7927 8.7867 128 9.4392 9-4377 9.4361 9.4346 9.4330 9-4315 168 8.7807 8.7746 8.7685 8.7621 8.7558 8-7493 129 9.4299 9.4283 9.4268 9.4252 9.4236 9.4220 169 8.7427 8.7361 8.7293 8.7224 8.7155 8.7084 130 9.4204 9.4188 9-4I72 9.4156 9.4140 9.4124 170 8.7012 8.6938 8.6864 8.6788 8.671 1 8.6632 9.4108 9.4092 9.4076 9.4059 9.4043 9.4027 171 8.6552 8.6471 8.6388 8.6304 8.6217 8.6129 132 94010 9-3994 9-3977 9.3961 9-3944 9.3927 172 8.6040 8.5949 8.5854 8-5759 8.5661 8.5561 133 9.3911 9.3894 9-3877 9.3860 9-3843 9.3826 '73 8.5458 8-5353 8.5246 8.5136 8.5023 8.4907 134 9.3809 9.3792 9-3775 9-3758 9-374' 9-3723 174 8.4788 8.4665 8-4539 8.4409 8.4276 8.4138 >35 9.3706 9.3689 9.3671 9-3654 9.3636 9.3618 '75 8-3995 8.3848 8.3695 8-3537 8-3373 8.3203 136 9.3601 9-3583 9-3565 9-3547 9-3530 9.3512 176 8.3025 8.2840 8.2647 8.2445 8.2233 8.2010 137 9-3494 9-3475 9-3457 9-3439 9.3421 9.3402 177 8.1775 8.1527 8.1264 8.0983 8.0684 8.0362 138 9-3384 9.3366 9-3347 9.3328 9.3310 9.3291 178 8.0014 7.9636 7.9222 7.8764 7.8253 7-7673 1 39 9.3272 9.3254 9-3235 9.3216 9.3196 9-3 '77 179 7.7003 7.6212 7-5243 7-3993 7.2232 6.9222 140 9.3158 9-3 139 9.3120 9.3100 9.3081 9.3061 180 OO 6.9222» 7.2232» 7-3993» 7.5243» 7.6212» III TABLES POUR LE CALCUL DE E 4* 30 O. Backlund, Calculs et Recherches sur la Comète d’Encke. Log E, E 0° 1° 2° 3° 4° 5° 6° 7° 8° O 9 0° — 00 5.681 5-973 6.140 6.255 6.340 6.401 6.450 -6.487 6.515 10 6.534 6.545 6.551 6-553 6.549 6.540 6.526 6.507 6.481 6.453 20 6.422 6.384 6.340 6.292 6.236 6.173 6.100 6.017 5-9 1 4 5-785 ?o 5.603 5.3OI 4.000 5.204/1 5-519» 5.681» 5-799» 5.881» 5-949» 6.004» 40 6.045/1 6.079/1 6.1 14» 6.143» 6.l64/* 6.185» 6.201» 6.218» 6.230» 6.240» 50 6.250/1 6.200» 6.267» 6.272 » 6.277» 6.281» 6.285» 6.288» 6.290 » 6.292» 60 6.292/1 6.292/1 6.292» 6.292» 6.292» 6.292» 6.290» 6.288/* 6.286» 6.283/1 70 6.281/1 6.279/1 6.277» 6.274» 6.270 » 6.267 » 6.263» 6.259» 6.255» 6.251» 80 6.247/1 6.243» 6.238/1 6.234» 6.229» 6.224» 6.219» 6.214» 6.209» 6.204» 90 6.199/1 6.194» 6.1 88» 6.183» 6.177» 6.171» 6.165» 6.159» 6.153» 6.147» 100 6.141/1 6.135» 6.129» 6.123» 6.1 l6n 6.1 10» 6.103» 6.097» 6.090» 6.083» 110 6.076/1 6.069 » 6.062» 6.055» 6.047» 6.040» 6.032» 6.025» 6.017» 6.010» 120 6.002/1 5.994» 5.985/1 5-977» 5.969» 5.960» 5.951» 5.943» 5-934» 5.925» 130 5.915/. 5.906» 5.896» 5.886» 5.876» 5.866/* 5.856» 5.846» 5.835» 5.824» 140 5.813/. 5.801» 5.789» 5-777» 5.765» 5.752» 5-739» 5.726» 5.712» 5.698» 150 5.683/1 5.668/1 5.652» 5.636» 5.619» 5.602» 5.584» 5.565» 5-545» 5.525» 160 5.50/1 5.48» 5.46» 5.43» 5.41» 5.38» 5-35» 5.31» 5.28» 5.24» 170 5. 20/1 5.15» 5.10 n 5.05» 5.0 /* 4.9» 4.8/* 4-7» 4.5» 4.2 /* IV TABLES DES LOGARITHMES DE LA FONCTION — = 1 — e Cos E a pour f = arc sin e = 57° 56'. 32 0. B ACKLUND , Log^ E of 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' o° o' 9-18 3467 3468 3469 3470 3471 3472 3474 3475 3476 3478 IO 3480 3482 3484 3487 3490 3493 3496 3499 3503 3507 20 3511 3 5 1 S 3520 3524 3 529 35 34 3 539 3544 3550 3 556 30 3562 3568 3574 3580 3587 3594 3601 3608 3616 3624 8 10 12 40 3632 3640 3649 3657 3 666 3675 3684 3693 3703 3713 1 1 1 1 50 3723 3733 3744 3754 3765 3776 3787 3798 3810 3822 2 3 2 0 2 3 2 1 0 3834 3846 3858 3871 3884 3897 3911 3924 3938 3952 4 3 4 5 10 3966 3980 3995 4010 4023 4040 4056 4072 4088 4104 5 6 5 6 7 20 4120 4136 4153 4170 4187 4204 4222 4239 4257 4275 7 6 7 8 30 4293 4311 4330 4349 4368 4387 4406 4426 4446 4466 8 6 8 10 40 4486 4506 4527 4548 4569 4590 4612 4634 4656 4678 9 7 9 11 50 4700 4722 4745 4768 4791 4814 4838 4862 4886 4910 2 0 4934 4959 4984 5009 5034 . . 5059 5085 5111 5137 5163 14 16 18 10 5190 5216 5243 5270 5298 5325 53 53 5381 5409 5437 1 1 2 2 20 5466 5494 5523 5552 5581 5610 5640 5669 5699 5729 2 3 3 4 30 5760 579* 5822 5853 5884 5915 5947 5979 6oi 1 6043 3 4 5 5 40 6075 6107 6140 6173 6206 6239 6273 6307 6341 6375 5 7 8 9 5° 6410 6444 6479 6514 6549 6584 6620 6656 66 92 6728 6 8 10 10 11 11 13 3 0 6764 6800 6837 6874 6911 6948 6986 7023 7061 7099 8 11 13 14 10 7.138 7176 7215 7254 7293 7332 7372 7412 7452 7492 20 7532 7572 7613 ; 7654 7695 773« 7778 7820, 7862 7904 30 7946 7988 8031 8074 8117 8160 8204 8248 8292 8336 40 8380 8424 8469 8514 8559 8604 8650 8695 8741 8787 50 8833 8879 8926 8973 9020 9067 9114 9162 9210 9258 1 2 2 4 2 4 5 4 0 9306 9354 9403 9451 9500 9549 9598 9647 9697 9747 3 6 8 7 9 7 10 10 9797 9847 9897 9947 9998 *004Q *0101 *0133 *0205 ★02 57 5 10 11 12 20 9.IQ 0309 0361 0414 0467 0520 0573 0627 0680 0734 0788 6 12 13 14 30 0842 0896 0951 1006 1061 1116 1 171 1226 1282 1337 7 14 15 17 40 1393 1449 1505 1561 1618 1675 1732 1789 1847 1905 9 18 20 22 50 1963 2021 2079 2137 2196 2254 2313 2372 2431 2491 5 0 2550 2610 2670 2730 2791 2852 2913 2974 3035 3096 10 3158 3220 3282 3 344 3407 3469 3532 3595 3659 3722 20 3786 3850 39H 3978 4043 4107 4172 4237 4302 4367 1 3 3 3 30 4433 4499 4565 4632 4698 4764 4831 4808 4965 5032 3 8 8 9 40 5100 5167 5235 5303 5 37 1 5439 5508 5576 5645 5714 4 10 11 12 50 5783 5853 5923 5993 6063 6133 6203 6273 6344 6415 5 6 13 16 14 17 15 18 6 0 6486 6557 6629 6700 6772 6844 6916 6988 7061 7134 7 18 20 21 10 7207 7280 7353 7426 7500 7574 7648 7722 7797 7871 9 23 25 27 20 7946 8021 8096 8171 8247 8323 8399 8475 8552 8628 30 8705 8782 8859 8936 9014 9091 9169 9247 9325 9403 40 9482 9560 9639 9718 9797 9876 9956 *0036 *0116 *0196 32 34 36 50 9.20 0277 0357 0438 0519 0600 068 [ 0762 0843 0925 1007 1 3 3 4 7 0 1089 I 17 I 1253 1335 1418 1501 1584 1667 1750 1833 3 6 10 7 10 7 11 10 1917 2000 2084 2168 2253 2337 2422 2507 2592 2677 4 13 14 14 20 2762 2848 2934 3020 3106 3193 3280 3367 3454 3542 5 16 17 18 30 3629 3716 3804 3892 3980 4068 4157 4245 4334 4423 7 22 24 25 40 4512 4601 4691 4780 4870 4960 5050 5140 5231 5322 8 26 27 29 50 5413 5504 5595 5686 5778 5869 5961 6053 6145 6237 9 29 31 32 8 0 6330 6423 6518 6609 6702 6795 6889 6985 7077 7171 10 7266 7360 7455 755° 7645 7740 7835 7930 8026 8122 38 40 42 20 8218 8314 8411 8508 8605 8702 8799 8896 8994 9092 1 4 4 4 30 9190 9288 9386 9484 9583 9682 9781 9879 9978 *0077 2 8 8 8 40 9.21 0176 0275 0375 0475 0575 0675 0775 0875 0976 1077 3 11 12 13 5° 1178 1279 1380 1481 1583 1684 1786 1888 1990 2092 5 19 20 21 9 0 2195 2298 2401 2504 2607 2711 2815 2919 3023 3127 6 7 23 27 24 28 25 29 10 3231 3335 3439 3544 3649 3754 3859 3965 4071 4177 8 30 32 34 20 4283 4389 4496 4602 4709 4816 4923 5030 5 1 3 7 5244 9 34 36 38 30 53 52 5459 5567 5675 5783 5891 6000 6ioq 6218 6327 40 6436 6545 6655 6764 6874 6984 7094 7204 7 3 1 5 7426 50 7537 7648 7759 7870 7982 8093 8205 8316 8428 8540 10 0 9.21 8652 8764 8877 8989 9102 9215 9328 9441 9555 9668 Calculs et Recherches sur la Comète d’Encke 44 46 48 1 4 5 5 2 9 9 10 3 13 14 14 4 18 18 19 5 22 23 24 6 26 28 29 7 31 32 34 8 35 37 38 9 40 41 43 62 64 66 1 6 6 7 2 12 13 13 3 19 19 20 4 25 20 20 5 31 32 33 6 37 38 40 7 43 45 46 8 50 51 53 9 50 58 59 80 82 84 1 8 8 8 2 16 16 17 S 24 25 25 4 32 33 34 5 40 41 42 6 48 49 50 7 56 57 59 8 64 66 67 9 72 74 76 98 100 102 1 10 10 10 2 20 20 20 3 29 30 31 4 39 40 41 5 49 50 51 6 59 60 61 7 69 70 71 8 78 80 82 9 88 90 92 50 52 54 1 5 5 5 2 10 10 11 3 15 16 16 4 20 21 22 5 25 26 27 6 30 31 32 7 35 36 38 8 40 42 43 9 45 47 49 68 70 72 1 7 7 7 2 14 14 14 3 20 21 22 4 27 28 29 5 34 35 36 6 41 42 43 7 48 49 50 8 54 56 58 9 61 63 65 86 88 90 1 9 9 9 2 17 18 18 3 26 26 27 4 34 35 36 5 43 44 45 6 52 53 54 7 60 62 63 8 69 70 72 9 77 79 81 104 106 108 1 10 11 11 2 21 21 22 3 81 32 32 4 42 42 43 5 52 53 54 6 62 64 65 7 73 74 76 8 83 85 86 9 94 95 97 56 58 60 1 6 6 6 2 11 12 12 3 17 17 18 4 22 23 24 5 28 29 30 6 34 35 36 7 39 41 42 8 45 46 48 9 50 52 54 74 76 78 1 7 8 8 2 15 15 16 s 22 23 23 4 30 30 31 5 37 38 39 6 44 46 47 7 52 53 55 8 59 61 62 9 67 68 70 92 94 96 1 9 9 10 2 18 19 19 3 28 28 29 4 37 38 38 5 46 47 48 6 55 56 58 7 64 66 67 8 74 75 77 9 83 85 86 110 112 114 1 11 11 11 2 22 22 23 3 38 34 34 4 44 45 46 5 55 56 57 6 66 67 68 7 77 78 80 8 88 90 91 9 99 101 103 Mémoires de l'Acad. Imp. d. sc. VII Série. 34 0. Backlund, 160 152 154 156 158 160 1 15 15 15 1 16 16 16 2 30 30 31 2 31 32 32 3 45 46 46 3 47 47 48 4 60 61 62 4 62 63 64 5 7» 76 77 5 78 79 80 6 90 91 92 6 94 95 96 7 105 106 108 7 109 111 112 8 120 122 123 8 125 126 128 9 135 137 139 9 140 142 144 162 164 166 168 170 172 1 16 16 17 1 17 17 17 2 32 33 33 2 34 34 34 8 49 49 50 3 50 51 52 4 65 66 66 4 67 68 69 5 81 82 83 5 84 85 86 6 97 98 100 6 101 102 103 7 113 115 116 7 118 119 120 8 130 131 133 8 134 136 138 9 146 148 149 9 151 153 155 174 176 178 180 1 17 18 1 18 18 2 35 35 2 36 36 3 52 53 3 53 54 4 70 70 4 71 72 5 87 88 5 89 90 6 104 106 6 107 108 7 122 123 7 125 126 8 139 141 8 142 144 9 157 158 9 160 162 E >° o' 10 20 30 40 50 O 10 20 30 40 50 ! O 10 20 30 40 50 ! O 10 20 30 40 5° l O 10 20 30 40 5° ; o 10 20 30 40 50 i o 10 20 30 40 50 1 O 10 20 30 40 5° O 10 20 30 40 50 I O 10 20 30 40 5° ) 0 Calculs et Recherches sur la Comète rr Encre. 35 Log r a 0' 1' 2' 3' 4' 5' 6' i 8' 9' 9.21 8652 8764 8877 8989 9102 9215 9328 9441 9555 9668 9782 9896 *0010 *0124 *0239 *0353 *0468 *0583 *0698 *0813 9.22 0929 1045 n6i 1276 1392 1 508 1625 1741 1858 1975 2092 2209 2326 2443 2561 2679 2797 2915 3033 3i5« 114 116 118 3270 3388 3507 3626 3745 3864 3984 4105 4223 4343 1 11 12 12 4463 4583 4704 4824 4945 5066 5187 5308 5429 555° 2 28 23 24 5672 5793 5915 6037 6159 6281 6403 6525 6648 6771 4 46 46 47 6894 7017 7140 7263 7387 7510 7634 7758 7882 8006 5 57 58 59 8130 8254 8379 8505 8628 8753 8878 9003 9129 9254 7 80 81 83 9380 9506 9632 9758 9885 *001 1 *0138 *0265 *0392 *0519 8 91 93 94 9.23 0646 0773 0901 1029 1157 1285 1413 1541 1670 1798 9 103 104 106 1927 2056 2185 2314 2443 2572 2702 2832 2962 3092 3222 3352 3483 3613 3744 3874 4005 4136 4267 4398 120 122 124 4529 4660 4792 4924 5059 5188 5320 5452 5585 5717 1 12 12 12 5850 5983 6116 6249 6382 6515 6649 6782 6916 7050 2 24 24 25 7184 7319 7453 7587 7722 7857 7992 8127 8262 8397 3 86 37 37 8333 8668 8804 8940 9076 9212 9349 948; 9622 9759 5 60 61 62 9896 *003 3 *0170 *0307 *0444 *0581 *0719 *0856 *0994 *1 132 6 72 73 74 9.24 1270 1408 1547 1685 1824 1963 2102 2241 2380 2519 8 96 98 99 2658 2797 2937 3077 3217 3357 3497 3637 3778 3918 9 108 110 112 4059 4200 4341 4482 4623 4764 4906. 5047 5189 533 1 5473 5613 5757 5899 6042 6184 6327 6470 6613 6756 . 6899 7042 7186 7329 7473 7617 7761 7905 8049 8193 8338 8482 8627 8772 8917 9062 9207 9352 9498 9643 1 2 13 25 13 26 13 26 9789 9935 *0081 *0227 *0373 *0519 *0665 *081 1 *0958 *1 104 8 88 88 39 9.25 1251 1398 1545 1692 1840 1987 2135 2283 2431 2579 5 63 64 65 2727 2875 3023 3172 3320 3469 3618 3766 3915 4064 6 76 77 78 4214 4363 4513 4662 4812 4962 5112 5262 5412 5562 7 88 90 91 5713 5863 6014 6165 6316 6467 6618 6769 6920 7071 9 113 115 117 7223 7374 7526 7678 7850 7982 8135 8287 8440 8592 8745 8898 9051 9204 9357 9510 9664 9817 9971 *0124 9.26 0278 0432 0586 0740 0894 1048 1203 1357 1512 1667 1822 1977 2132 2287 2442 2597 2753 2908 3064 3219 1 18 13 14 3375 3531 3687 3843 4000 4156 4313 4469 4626 4783 8 40 40 41 494° 5097 5254 5411 5569 5726 5884 6042 6200 6358 4 53 54 54 6516 6674 6832 6990 7149 7307 7466 7625 7784 7943 5 6 66 79 67 80 68 82 8102 8261 8421 8580 8740 8899 9059 9219 9579 9539 7 92 94 95 9699 9859 *0020 *0181 *0341 *0501 *0662 *0823 *0984 *1145 9 119 121 122 9.27 1306 1467 1629 i79i 1952 2113 2273 2437 2 599 2761 2923 3085 3248 3410 3573 3735 3898 4061 4224 4387 455° 4713 4877 5040 5204 5367 5531 5695 5859 6023 138 140 142 6187 6351 6516 6680 6845 7009 7174 7338 7503 7668 1 14 14 14 7833 7998 8163 8328 8494 8659 8825 8990 9156 9322 2 8 28 41 28 42 28 43 9488 9654 9820 9986 *0153 *0319 *0486 *0652 *0819 *0986 4 55 56 57 9.28 1153 1320 1487 1654 1822 1989 2157 2324 2492 2660 5 69 70 71 85 2828 2996 3164 3332 3500 3669 3837 400s 4174 4343 7 97 98 99 4512 4681 4850 5019 5188 5357 5526 5895 5865 6034 8 110 112 114 6204 6374 6544 6714 6884 7054 7224 7394 7564 7734 9 124 126 128 7905 8075 8246 8416 8587 8758 8929 9100 9271 9442 9614 9785 9957 *0128 *0300 *0471 *0643 *0815 *0987 *1159 144 146 148 9.29 1331 1503 1676 1848 2021 2193 2366 2538 2711 2884 1 14 15 15 3057 3230 3403 3 576 3749 3922 4096 4269 4443 4616 2 29 29 30 4790 4964 5138 5312 5486 5660 5834 6008 6183 6357 8 43 44 59 6532 6706 6881 7056 7231 7406 7581 7756 7931 8106 5 72 73 74 8282 8457 8633 8808 8984 9160 9336 9512 9688 9864 B 7 86 101 102 104 9.30 0040 0216 0393 0569 0746 0922 1099 1275 1452 1629 8 115 117 118 1806 1983 2160 2337 2514 2691 2869 3046 3224 3401 9 3579 3756 3954 4112 4290 4468 4646 4824 5002 5180 53 59 5537 5716 5894 6073 6251 6430 6609 6788 6967 7146 7325 75°4 7683 7862 8041 8221 8400 8580 8759 9.30 8939 9119 9299 9479 9659 9839 *0019 *0199 *0380 *0560 36 0. B ACKLUND , Log — ° a E 0' 1' 2' 3' 4' 5' 6' i 8' 9' NJ | O 1 û 9.30 8939 9119 9299 9479 9659 9839 *00 IQ *0199 *0380 *0560 10 9.31 0741 0921 I 102 1282 1463 1644 1825 2006 2187 2368 20 2549 2730 2912 3093 3275 3456 3638 3819 4001 4182 30 4364 4546 4728 4910 5092 5274 5456 5638 3820 6002 40 6185 6367 6550 6732 6915 7097 7280 7462 7645 782S 50 801 1 8194 8377 8560 8743 8926 91 10 9293 9477 9661 21 0 9845 *0028 ♦0212 *0396 *0580 *0764 *0948 *U32 *1316 *1500 10 9.32 1684 1868 2053 2237 2422 2606 2791 2975 3160 3 345 20 35 30 37'5 3900 4085 4270 4455 4641 4826 5012 5 '97 30 53»3 5568 5754 5939 6125 6311 6497 6683 6869 7055 40 7241 7427 7613 7799 7986 8172 8359 8545 8732 8918 50 9105 9291 9478 9664 9851 *0038 *0225 *0412 *0599 *0786 180 182 184 22 0 9-33 0973 1160 1347 '534 1722 1909 2097 2284 2472 2659 1 18 18 18 10 2847 3035 3223 3410 3 598 3786 3974 4162 4350 4538 2 36 36 37 20 4727 4915 5 103 5291 548o 5668 5857 6045 6234 6422 8 54 55 55 30 6611 6800 6989 7178 7367 7556 7745 7934 8123 8312 5 90 73 91 74 92 40 8502 8691 8881 9070 9260 9449 9639 9828 *0018 *0207 6 108 109 110 50 9-34 0397 0587 0777 0967 "57 '347 '537 1727 1917 2107 7 8 126 144 127 146 129 147 23 0 2297 2487 2677 2867 3058 3248 3439 3629 3820 4010 9 162 164 166 10 4201 439' 4582 4773 4963 5'54 5345 5536 5727 5918 20 6109 6300 6491 6682 6873 7065 7256 7447 7639 7831 30 8022 8213 8405 8597 8788 8980 9172 9364 9556 9748 40 9940 *0132 ♦0324 *0516 *0708 ♦0900 *1092 *1284 *'477 *1669 1 19 19 19 50 9-35 1861 2053 2246 2438 2631 2823 3016 3208 3401 3594 3 56 56 57 24 0 3787 3980 4'73 4366 4559 4752 4945 5138 53 3 i 5524 4 5 74 93 75 94 76 95 10 5717 59'° 6104 6297 6491 6684 6878 7071 7265 7458 6 112 113 114 20 7652 7845 8039 8233 8427 8620 8814 9008 9202 9396 7 130 132 133 30 9590 9784 9978 ♦0172 *0366 *0560 *0754 *0948 *1142 «=1336 9 167 169 171 40 9.36 >53i 1725 1920 2114 2309 2503 2698 2892 3087 3281 50 3476 3671 3866 4060 4255 4450 4645 4840 5035 5230 25 0 5425 5620 5813 6010 6205 6400 6595 6790 6986 7181 192 194 196 10 7377 7572 7768 7963 8159 8354 8550 8745 8941 9137 1 19 19 20 20 9333 9528 9724 9920 *01 16 ♦03 12 *0508 *0704 *0900 *1096 8 58 58 59 30 9-37 1292 1488 1684 1880 2076 2272 2469 2665 2861 3057 4 77 78 78 40 3254 3450 3t>47 3843 4040 4236 4433 4629 4826 5022 5 96 97 98 50 5219 5416 5613 5809 6006 6203 6400 6597 6794 6991 0 7 115 134 116 136 118 137 26 0 7188 7385 7582 7779 7976 8173 8370 8567 8764 8961 8 9 154 173 155 175 157 176 10 9158 9355 9553 9750 9947 *0144 *0342 *0539 *0737 *0934 20 9.38 1132 1329 1527 1724 1922 2119 2317 2514 2712 2909 30 3107 3305 3503 3700 3898 4096 4294 4492 4690 4888 198 200 202 40 5086 5284 5482 5680 5878 6076 6274 6472 6670 6868 1 20 20 20 50 7066 7264 7463 7661 7859 8057 8256 8434 8652 8850 2 40 40 40 27 0 9049 9247 9446 9644 9843 ♦0041 *0240 *0438 *0637 *0835 4 59 79 60 80 61 81 10 9-39 1034 1233 1432 1630 1829 2028 2227 2425 2624 2823 5 99 100 101 20 3022 3220 3419 3618 3817 4016 4215 44'4 4613 4812 139 140 141 30 501 I 5210 5409 5608 5807 6006 6206 6405 6604 6803 8 158 160 162 40 7003 7202 7401 7600 7800 7999 8198 8397 8597 8796 9 178 180 182 50 8996 9'95 9395 9594 9794 9993 *0193 *0392 *0592 *0792 28 0 9.40 0992 I 191 1391 1591 1791 1990 2190 2390 2590 2789 10 2989 3189 3389 3 589 3789 3989 4189 4389 4589 4789 20 4989 5189 5389 5589 5789 5989 6189 6389 6589 6789 30 6989 7189 7390 7590 7790 7990 8191 8391 8591 8791 40 8992 9192 9392 9592 9793 9993 *0193 *0393 *0594 *0794 50 9.41 0994 "94 '395 '595 1796 1996 2197 2397 2598 2798 29 0 2999 3 '99 3400 3600 3801 4001 4202 4402 4603 4803 10 5004 5205 5406 5606 5807 6008 • 6209 6409 6610 6811 20 7012 7212 74'3 7614 7815 8016 8217 8418 8619 8819 30 9020 9221 9422 9623 9824 ♦002 5 *0226 *0426 *0627 *0828 40 9.42 1029 1230 1431 1632 1833 2034 2235 2436 2637 2838 50 3039 3240 344' 3642 3843 4044 4245 4446 4647 4848 V-KJ 0 0 9.42 5050 5251 5452 5<>53 OO w» 6056 6257 Os 4*. VI OO 666 0 6861 Calculs et Recherches sur la Comète d’Encke. <0 / E 0' 1' 2' 3' 4' 5' 6' / 8' 9' UJ O O 942 5050 5251 5452 5653 5855 6056 6257 6458 6660 6861 10 7062 7263 7464 7665 7867 8068 8269 8470 8672 8873 20 9074 9276 9477 9678 9880 *0081 *0282 *0484 *0685 *0886 30 943 1088 1289 1490 1692 1893 2095 2296 2498 2699 2901 40 3102 3304 3505 3707 3908 41 10 43 1 1 4513 4714 4916 50 5117 5319 5520 5722 5923 6125 6326 6528 6729 6931 31 o 7132 73 34 7535 7737 7938 8140 8342 8543 8745 8947 10 9148 9350 9552 9753 9955 *0137 *0358 *0560 *0762 *0963 20 944 1 165 1367 1568 1770 1972 2173 2375 2577 2778 2980 30 3181 3383 3 585 3786 3988 4190 4391 4595 4794 4996 4° 5198 5399 5601 5803 6004 6206 6407 6609 6811 7012 50 7214 7416 7617 7819 8020 8222 8424 862$ 8827 9029 32 0 9230 9432 963 3 9835 *0037 *0238 *0440 *0642 *0843 *1045 10 945 1246 1448 1630 1851 2053 2255 2456 2658 2859 3061 20 3263 3464 3666 3868 4069 4271 4472 4674 4875 5077 30 5278 548o 3682 5883 6085 6287 6488 6690 6891 7093 40 7294 7496 7697 7899 8101 8302 8504 8706 8907 9109 5° 9310 9512 97 1 4 9915 *01 17 *0319 *0520 *0722 *0923 *1125 33 0 946 1326 1528 1729 1931 2135 2334 2536 2738 2939 3141 10 3342 3544 3745 3947 4148 4350 455 1 4753 4954 5 1 5 5 20 5357 5558 5759 5961 6162 6364 6565 6767 6968 7170 30 7371 9385 7572 9586 7774 9787 7975 9989 8176 8378 8579 8781 8982 «0996 9183. 1197 202 200 40 *0190 *0392 *0593 *0794 50 947 1398 1600 1801 2003 2204 2405 2607 2808 3009 321 1 2 40 40 34 0 3412 3613 3813 4016 4217 4418 4619 4820 5022 5223 3 4 61 81 60 80 10 5424 5625 5826 6027 6229 6430 6631 6832 7033 7234 5 101 100 20 743 5 7636 7837 8038 8240 8441 8642 8843 9044 9245 6 121 141 162 120 140 160 30 9446 9647 9848 *0049 *02 50 *0451 *06 $2 *0833 *io$4 *1255 8 40 948 1456 1657 1838 2059 2260 2461 2662 2863 3064 3265 9 182 180 50 3466 3667 3868 4069 4270 447 1 4672 4872 5073 5274 35 0 10 5475 7483 5676 7684 5877 7884 6078 8083 6279 8285 6480 8486 6680 8687 6881 8887 7082 9088 7282 9289 198 196 20 39 20 9489 9690 9890 *00QI *0291 *0492 *0692 *0893 *1093 *1294 0 40 30 949 1494 1693 1895 2096 2296 2497 2697 2897 3098 3298 3 59 59 40 3498 3698 3899 4099 4299 4499 4700 4900 5100 5300 4 79 78 50 5501 5701 5901 6101 630: 6501 6701 6901 7101 7301 6 119 118 36 0 7502 7702 7902 8102 8302 8502 8702 8902 9102 9302 7 8 139 158 137 157 10 9502 9702 9902 *0102 *0302 *0502 *0702 *090 I *1 101 *1301 9 178 176 20 9.50 1501 1701 1901 2101 2301 2501 2701 2900 3100 3300 30 3500 3700 3900 4099 4299 4499 4099 4899 5099 5298 40 5498 5698 5897 6097 6296 6496 6695 6895 7094 7294 50 7493 7693 7892 8092 8291 8491 8690 8889 9089 9288 37 0 9487 9687 9886 *0085 *0283 *0484 *0683 *0883 *1082 *1281 10 9-5i 1481 1680 1879 2079 2278 2477 2676 2873 3074 3273 20 3472 3671 3870 4069 4268 4467 4666 4865 5064 5263 30 5462 5660 5859 6058 6237 6455 66 54 6853 7052 7250 40 7449 7648 7847 8045 8244 8443 8641 8840 9039 9237 50 9436 963 5 9833 *0032 *0230 *0429 *0627 *0826 *1024 *1223 38 0 9.52 1421 1619 1818 2016 2214 2412 26l I 2809 3007 3205 10 3404 3602 3800 3998 4197 4395 4593 479' 4989 5.87 20 5385 5 58; 5781 5979 6177 6375 6573 6771 6969 7167 30 736) 7563 7761 7959 8157 83 55 8553 8750 8948 9146 40 9344 9542 9739 9936 *0134 *0331 *0528 *0726 *0923 *1121 50 9-53 1318 1516 1713 191 1 2108 2306 2503 2701 2898 3095 39 0 3293 3490 3687 388s 4082 4279 4476 4673 4871 5068 10 5265 5462 5650 5856 6053 6250 6448 6645 6842 7039 20 7236 7433 7630 7826 8023 8220 8417 8613 8810 9007 30 9204 9400 9597 9794 9991 *0187 *0384 *0581 *0777 *0974 40 9-54 I 170 1367 1563 1760 1956 2153 2349 2546 2742 2939 50 3 1 3 5 3332 3528 3724 3920 4116 43 1 3 4509 4705 4901 0 0 9-54 5097 5293 Ji». 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Backlund, L°S T E O' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7’ 8' 9' -U O O 9-54 5097 5293 5489 568; 5882 6078 6274 6470 6666 6862 10 7058 7254 7450 7645 7841 8037 8235 8429 8625 8820 20 9016 9212 9408 9603 9799 9995 *0190 *0386 *0581 *0777 30 9.55 0972 1168 1363 1559 '754 1949 2145 2340 2535 2731 40 2926 3121 33 '7 3512 3707 3902 4098 4293 4488 4683 50 4878 5073 • 5268 5463 5658 5853 6048 6243 6438 6632 41 o 6827 7022 7217 7412 7607 7801 7996 8191 8385 8580 10 8775 8969 9164 9359 9553 9748 9942 *01 57 *0331 *0526 20 9.56 0720 0915 1 109 1303 1498 1692 1886 2081 2275 2469 30 2663 2857 3052 3246 3440 3634 5828 4022 42l6 44'o 40 4604 4798 4992 5186 5380 5 574 5768 5961 6155 6349 50 6543 6736 6930 7124 7317 75" 7704 7898 8091 8285 42 0 8478 8672 8865 9059 9252 9446 9639 9833 *0026 *0219 IO 9.57 0413 0606 0799 0992 1186 '379 1572 1765 1958 2151 20 2344' 2537 2730 2923 3116 3309 3502 3695 3888 4081 30 4274 4466 4659 4852 5044 5237 5430 5622 58'5 6008 40 6200 6393 6585 6777 6970 7162 73 54 7547 7739 793' 50 8123 8315 8508 8700 8892 9084 9276 9468 9660 9852 196 194 192 43 o 9.58 0044 0236 0428 0620 0812 1004 1 196 1588 1580 '77' 1 2 20 39 19 39 19 38 10 1963 2155 2347 25 39 2730 2922 3114 3305 3497 3689 3 59 58 58 20 3880 4072 4263 4455 4646 4838 5029 $220 54'2 5603 4 78 78 77 30 5794 5985 6176 6367 6559 6750 6941 7132 7323 7 5 ' 4 5 6 98 118 97 116 96 115 40 770> 7896 8087 8278 8469 8660 8851 9041 9232 9423 7 137 136 134 50 9614 9805 9995 *0186 *0377 *0568 *0758 *0949 *1139 *1330 8 9 157 176 155 175 154 173 44 o 9.59 1520 1711 1901 2092 2282 2473 2663 2853 3°4Î 32 33 10 3424 3614 3804 3994 4184 4374 4564 4754 4944 5 '34 20 5324 5514 5704 5894 6084 6274 6464 6653 6843 703 3 190 iss 186 30 7223 7413 7603 7792 7982 8172 8361 8551 8740 8930 1 19 19 19 40 9119 9308 9498 9087 9876 *0066 *025$ *0444 *0634 *0823 2 38 38 37 5° 9.6O 1012 1201 1390 '579 1768 '957 2146 2335 2524 2713 3 4 57 76 56 75 56 74 45 o 2902 30Q0 3279 3468 3657 3846 4034 4223 4412 4600 5 95 94 93 10 4789 4978 5166 5 5 5 5 5543 5732 5920 6109 6297 6486 7 133 132 130 20 6674 6863 7051 7339 7427 7616 7804 7992 8180 8368 8 152 150 149 30 , 8556 8744 8932 9120 9308 9496 9684 9872 *0060 *0247 9 171 169 167 40 9.61 0435 0623 081 1 0998 1186 '374 i;6t '749 '937 2124 50 2312 2500 '2687 2875 3062 3249 3437 3624 3811 3999 184 182 180 4 6 o 4186 4373 4560 4747 4935 5122 5 309 5496 5683 5870 1 18 18 18 10 6057 6244 6451 6617 6804 6991 7178 7365 755 ' 7738 2 37 36 36 20 7925 8rn 8298 8485 8671 8858 9044 9230 94'7 9603 3 55 55 54 30 9789 9976 *0162 *0348 *0535 *0721 *0Q07 *1093 *1280 *1466 5 92 91 90 40 9.62 1652 1838 2024 2210 2596 2582 2768 2954 3140 3326 6 110 109 108 50 3512 3698 5883 4069 4255 444' 4626 4812 4997 5183 7 8 129 147 127 146 126 144 47 o 5368 55 54 5739 5925 61 10 6295 6480 6665 6850 7035 9 166 164 162 10 7221 7407 7592 7777 7962 8147 8332 8517 8702 8887 20 9072 9257 9442 9626 981 1 9996 *0181 *0366 *055 1 *0735 30 9.63 0920 1105 1289 1474 1658 1843 2027 2212 2396 2580 40 2765 2949 3'33 3318 3502 3686 3870 4054 4259 442 3 50 4607 4791 4975 5 1 59 5343 5527 57" 5894 6078 6262 48 0 6446 6630 6813 6997 7181 7364 7548 7732 79' 5 8099 10 8282 8466 8649 8833 9016 9 '99 9383 9566 9749 9932 20 9.64 ou; 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O. Backlünd L°g i E 0' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 6o° o' 9.76 0637 0798 0959 1120 1281 1441 1602 1763 1924 2084 IO 2244 2405 2566 2726 2886 3046 3207 3368 3528 3688 20 3848 4009 4169 4329 4489 4649 4809 4969 5129 5289 30 5449 5609 5769 5929 6089 6248 6408 6568 6728 6888 40 7047 7207 7367 7526 7683 7844 8004 8164 8323 8482 5° 8641 8801 8960 9119 9278 9437 9596 9755 9914 *0073 61 0 9-77 0232 0391 0550 0709 0868 1026 1185 1344 1503 1661 10 1819 1978 2137 2295 2453 2611 2770 2929 3087 3245 20 3403 3562 3720 5878 4036 4194 435 3 45” 4669 4827 30 4985 5143 5301 5459 5617 5774 5932 6090 6248 6406 40 6563 6721 6879 7037 7194 735 1 7509 7667 7824 798i 50 8138 8296 8453 8610 8767 8924 9081 9238 9395 9552 62 0 9709 9866 *0023 *0180 *0337 *0493 *0650 *0807 *0964 *1121 10 9.78 1277 1434 1591 1748 1904 2060 2217 2374 2530 2686 20 2842 2999 3155 3311 3467 3623 3780 3936 4092 4248 30 4404 4560 4716 4872 5028 5185 53 39 5495 5651 5807 40 5962 6118 6274 6430 6585 6740 6896 7052 7207 7362 50 7517 7673 7828 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70° 0' yp 00 '~r* 1358 1500 1641 1783 1924 2066 2207 2349 2490 2632 10 2773 2914 3055 3197 3338 3479 3620 3761 3902 4043 20 4184 4325 4465 4607 4748 4889 5030 5171 5312 5453 5594 573 5 5875 6016 6156 6297 6437 6578 6718 6859 40 6999 7140 7280 7420 7560 7701 7841 7981 8121 8261 50 8401 8541 8681 8822 8962 9102 9242 9382 9522 9662 71 0 9802 9941 *0081 *02 21 *0360 *0499 *0639 *0779 *0918 *1058 10 9.86 1197 1337 1476 1616 1755 1894 2033 2173 2312 2451 20 2590 2730 2869 3008 3147 3286 3425 3564 3703 3842 3° 3981 4120 4259 4397 4536 4674 4813 4952 5091 5229 40 5368 5507 5645 5784 5922 6061 6199 6337 6475 6614 50 6752 6890 7028 7167 7305 7443 7581 7719 7857 7995 72 0 8133 8271 8409 8547 868s 8823 8961 9099 9236 9374 142 140 138 10 95 1 9649 9786 9924 *0061 *0199 *0336 *0474 *061 1 *0748 1 14 14 14 20 9.87 0885 1023 1160 1297 1434 1572 1709 1846 1983 2120 2 3 28 28 88 30 2257 2394 2531 2668 2805 2941 3078 3215 3 3 52 3489 4 57 56 55 40 3625 3762 3899 4036 4172 4309 4445 4582 4718 4855 5 71 70 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Imp. d. sc. VII Série. 6 42 0. Backlund, Log — ° a E O' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 1' 8' 9' 8o° o' 9.93 0870 0993 i"7 1241 1365 1488 16x1 '734 1858 1981 10 2105 2228 2352 2475 2598 2721 2844 2967 3090 3213 20 3337 3460 3583 3706 3829 3952 4075 4198 4321 4443 30 4566 4688 4811 4933 5056 5'79 5302 5424 5547 5669 40 5792 5914 6037 6159 6282 6404 6526 6648 6771 6893 50 7015 7137 7260 7382 75°4 7626 7748 7870 7992 8114 8i o 8236 8357 8479 8601 8723 8844 8966 9088 9210 933 ' 10 9453 9574 9696 9817 9939 *0061 *0183 *0304 *042 5 *0546 20 9.94 0668 0789 O9IO 1031 "53 1274 1395 1516 1637 1758 30 1879 2000 2122 2243 2363 2484 2605 2726 2847 2968 40 3089 3209 3330 3450 357' 3691 3812 3933 4054 4174 5° 4294 4414 4535 4655 4776 4896 5017 5'37 5257 5377 82 0 5498 5618 5738 5858 5979 6098 6218 6338 6458 6578 10 6698 6818 6938 7057 7 ' 77 7297 74'7 7536 7656 7776 20 7896 8015 8135 8254 8374 8493 8613 8732 8852 8971 30 9090 9209 9329 9448 9568 9687 9807 9926 *0045 *0164 40 9.95 0283 6402 0521 0640 0759 0877 0996 '"5 1234 '353 5° 1472 1591 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Backlund, E 0' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 100° o' 0.05 9622 9713 9805 9897 9989 *0081 *0173 *0264 *0356 *0448 10 0.06 0540 0631 0723 0815 0906 0998 1089 1 1 8 1 1272 1364 20 ■455 ■547 1638 1729 1821 1912 2003 2095 2186 2277 30 2368 2459 255t 2642 2733 2824 2915 3006 3097 3188 40 3279 3370 3461 3552 3643 3734 3825 3916 4006 4097 50 4188 4278 4369 4460 4550 4641 473' 4822 4912 5003 IOI 0 5094 5184 5274 5365 5455 5545 5636 5726 5816 5906 10 5997 6087 6177 6267 6357 6447 6538 6627 6717 6807 20 6897 6987 7077 7167 7257 7347 7437 7526 7616 7706 30 7796 7886 7976 8065 8155 8245 8334 8424 8513 8603 40 8692 8782 8871 8961 9050 9140 9229 9318 9408 9497 50 9586 9675 9764 9853 9943 *0032 *01 2 1 *0210 *0299 *0388 102 O 0.07 0477 0566 0655 0744 0833 0921 1010 1099 1188 1277 10 1366 ■455 ■ 544 1633 1722 1810 1899 1988 2076 2165 20 2254 2342 2430 2518 2607 2696 2784 2873 2961 3049 30 3138 3226 3314 3403 349' 3579 3668 375$ 3844 3932 40 4020 4108 4196 4284 4372 4460 4548 4636 4724 4812 50 4900 4988 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Backlund, Log^ E 0' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 120° 0' 0.15 3423 3488 3553 3618 3683 3748 3813 3878 3943 4008 10 4073 4138 4203 4267 4332 4397 4462 4527 459> 4656 20 4721 4786 4850 49>5 4979 5044 5109 5173 5238 5302 30 5367 543> 5496 5560 5625 5689 5753 5818 5882 5947 40 6011 6075 6139 6204 6268 6332 6396 6460 6525 6589 50 6653 6717 6781 6845 6909 6973 7037 7101 7165 7229 1 2 1 0 7293 7357 7421 7484 7548 7612 7676 7740 7803 7867 10 7931 7995 8058 8122 8185 8249 8313 8376 8440 8503 20 8567 8630 8694 8757 8821 8884 8947 9010 9074 9>37 30 9200 9263 9326 9390 9453 9516 9579 9642 9706 9769 40 9832 9895 9958 ♦002 I *0084 ♦ 0147 ♦0210 ♦0273 *0335 *0398 50 0.16 0461 0524 0587 0649 0712 0775 0838 O9OI 0963 1026 122 0 1089 I]52 1214 1277 1339 1402 1464 1527 1589 1652 10 1 7 1 4 1776 1839 I9OI 1964 2026 2088 215I 22 1 3 2276 20 2338 2400 2462 2525 2587 2649 2711 2773 2836 2898 30 2960 3022 3084 3146 3208 3270 3332 3394 3455 35>7 40 3579 3041 3703 3704 3826 3888 3950 401 1 4073 4>34 50 4196 4258 43>9 4381 4442 4504 4566 4627 4689 4750 66 64 62 123 0 4812 4873 4935 4996 5058 5119 3180 5241 5303 5364 1 2 7 6 6 13 13 12 10 5425 5486 5547 5609 5670 573 1 5792 5853 5914 5975 3 20 19 19 20 6036 6097 6158 6219 6280 6341 6402 646; 6523 6584 4 26 26 25 30 6645 6706 6767 6827 6888 6949 7010 7071 7131 7I92 5 6 33 32 31 40 38 37 40 7253 73>4 7374 7435 7495 7556 7616 7677 7737 7798 7 46 45 43 50 7858 7918 7979 8039 8100 8160 8220 8280 8341 8401 8 9 53 51 50 124 0 8461 8521 8581 8642 8702 8762 8822 8882 8942 9002 10 9062 9122 9182 9242 9302 9362 9422 9482 9541 9601 20 9661 9721 9781 9840 9900 9960 ♦0020 ♦OO79 ♦01 39 *0198 60 58 56 30 0.17 0258 03 18 0377 0437 0496 0556 0616 0675 0735 0794 1 6 6 6 40 0854 0913 0973 IO32 1092 1 1 5 * 1210 1269 1329 1388 2 12 12 11 50 >447 1506 1565 1625 1684 1743 1802 1861 >920 >979 3 4 18 17 17 24 23 22 125 0 2038 2097 2156 2214 2273 2332 2391 2450 2308 2567 5 6 30 29 28 10 2626 2685 2744 2802 2861 2920 2979 3038 3096 3>55 7 42 41 39 20 3214 3273 3 33 i 3390 3448 3507 3565 3624 3682 374> 8 48 46 45 30 3799 3857 3916 3974 4033 4091 4149 4208 4266 4325 9 54 52 50 40 4383 444> 4499 4558 4616 4674 4732 4790 4848 4906 50 4964 5022 5080 5138 5196 5254 5312 537° 5427 5485 54 52 126 0 5543 5601 5659 5716 5774 5832 5890 5947 6005 6062 1 5 5 10 6120 6178 6235 6293 6350 6408 6465 6523 6580 6638 2 11 10 20 6695 6752 6810 6867 6925 6982 7039 7096 7*54 7211 3 16 16 30 7268 7325 7382 7440 7497 7554 7611 7668 7726 7783 5 27 26 40 7840 7897 7954 8on 8068 8125 8:82 8239 8295 8352 6 32 31 50 8409 8466 8523 8579 8636 8693 8750 8806 8863 8919 7 8 38 36 43 42 127 0 8976 9033 9089 9146 9202 9259 9315 9372 9428 9485 9 49 47 10 954i 9597 9654 9710 9767 9823 9879 9935 9992 *0048 20 0.18 0104 0160 0216 0273 0329 0385 0441 0497 0553 0609 30 0665 0721 0777 0833 0889 0945 1001 1057 1 1 1 3 1 169 40 1225 1281 1537 1392 1448 1504 1560 1615 1671 1726 50 1782 1838 1893 1949 2004 2060 2116 2171 2227 2282 128 0 2338 2393 2448 2504 2560 2615 2670 2725 2781 2836 10 2891 2946 3001 3056 3112 3167 3222 3277 3333 3388 20 3443 3498 35 53 3608 3663 3718 3773 3828 3882 3937 30 3992 4047 4102 4156 4211 4266 4321 4375 4430 4484 40 4539 4594 4648 4703 4757 4812 4867 4921 4976 5030 5° 5085 5*39 5>94 5248 5303 53 57 5411 5466 5520 5575 129 0 5629 5683 5737 5792 5846 5900 5954 6008 6062 6116 10 6170 6224 6278 6332 6386 6440 6494 6548 6602 6656 20 6710 6764 6818 6871 6925 6979 7033 7087 7140 7>94 30 7248 7302 7355 7409 7462 7516 7570 7623 7677 7730 40 7784 7857 7891 7944 7998 8051 8104 8157 8211 8264 50 8317 8370 8423 8477 8530 8583 8636 8689 06 8796 130 0 0.18 8849 8902 8955 9008 9061 9114 9167 9220 9273 9326 Calculs et Recheeches sue la Comète d’Encke. 47 E 0' 1' 2f 3' 4' 5' 6' 7 ' 8' 9' 130° o' 0.18 8849 8902 8955 9008 9061 9114 9167 9220 9273 9326 10 9379 9432 948s 9557 9590 9643 Q696 9749 9802 9854 20 9907 9960 *0012 *0065 *0118 *0170 *0223 *0276 *0328 *0381 30 0.19 0433 0486 0538 0591 0643 0695 0748 0800 0852 0905 40 0957 IOO9 1062 I I 14 1166 1218 1271 1523 1375 1427 5° 1479 1531 1583 1635 1687 1739 1792 1843 1895 1947 131 0 1999- 20SI 2103 2155 2207 2259 231 I 2362 2414 2466 10 2518 2569 2621 2673 2724 2776 2828 2879 2931 2983 20 3034 3086 3137 3189 3240 3292 3345 5394 5446 3497 30 3548 3600 3651 3702 3754 3805 3856 3907 3958 4009 40 4061 41 12 4163 4214 4265 4316 4367 44 1 8 4469 4520 50 4571 4622 4673 4724 4775 4826 4877 4927 4978 5029 132 0 5080 3131 5182 5232 5283 5334 5385 5435 5486 5537 10 5587 5638 5689 5739 579° 5841 5891 5942 5992 6042 j ' 20 6093 6143 6195 6244 6294 6344 6395 6445 6495 6545 i 30 6595 6645 6696 6746 6796 6846 6896 6946 6996 7046 40 7096 7146 7196 7246 7296 7345 7395 7445 7495 7545 54 52 50 50 133 0 7595 8092 7644 8142 7694 8191 7744 8241 7794 8290 7843 8340 7893 8389 7943 8439 7992 8488 8042 8538 1 2 5 5 5 11! 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Backlund, Log^. E 0' 1' 2' 3' 4' 5' 6' i 8' 9' O O 0.21 7265 7307 7348 7390 7432 7473 7515 7557 7598 7640 10 7681 7723 7764 7806 7847 7889 7930- 7972 8013 8054 20 8096 8137 8178 8220 8261 8302 8344 8385 8426 8467 30 8509 8530 8591 8632 8673 8714 8755 8796 8837 8878 40 8919 8960 9001 9042 9083 9124 9165 9206 9247 9288 5° 9329 9369 9410 945 1 9492 9532 9573 9614 9654 9693 141 0 9736 9776 9817 9858 9898 9939 9979 ♦0020 *0060 ♦0101 10 0.22 0141 0182 0222 0263 0303 0343 0384 0424 0464 0503 20 0545 0383 0625 0666 0706 0746 0786 0826 0866 0906 30 0946 0986 1026 1066 1106 1146 1186 1226 1266 1306 40 1346 1383 1423 1465 1505 1545 1585 1624 1664 1704 50 1744 1783 1823 1863 1902 1942 1982 2021 206 1 2101 142 0 2140 2180 2219 2259 2298 2338 2377 2417 2456 2495 10- 2535 2574 2613 2652 2692 2731 2770 2809 2848 2888 20 2927 2966 3005 3044 3083 3122 3 161 3200 3239 3278 30 3317 33 56 3395 3434 3473 3512 3 55i 3589 3628 3667 40 3706 3745 3784 3822 3861 3900 3939 3977 4016 4055 5° 4093 4132 4171 4209 4248 4287 4325 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0287 0322 0358 40 0393 0429 0464 0500 0535 0571 0606 0641 0677 0712 5° 0747 0783 0818 0853 0889 0924 0959 0995 1030 1065 32 30 146 0 1 100 ii35 1170 1205 1241 1276 1311 1346 1381 1416 1 3 3 10 1451 i486 1521 1555 1590 1625 1660 1695 1730 1765 2 6 6 20 1800 1834 1869 1904 1939 1974 2008 2043 2078 2112 4 13 12 30 2147 2182 2216 2251 2285 2320 2354 2389 2423 2458 5 16 15 40 2492 2527 2361 2595 2630 2664 2698 2733 2767 2801 6 7 19 18 22 21 50 2836 2870 2904 2938 2973 3007 3041 3075 3109 3144 8 26 24 147 0 3178 3212 3246 3280 3314 3348 3382 3416 3450 3484 9 10 3518 3552 3586 3620 3654 3087 3721 3755 3789 3822 20 3856 3890 3923 3957 3991 4024 4058 4092 4125 4159 30 4192 4226 4259 4293 4326 4360 4393 4427 4460 4493 40 4527 4560 4593 4627 4660 4693 4727 4760 4793 4826 50 4860 4893 4926 4959 4992 5026 5059 5092 5125 5158 148 0 5191 3224 5257 5290 5323 5356 5388 5421 5454 5487 10 5520 5553 5586 5619 5651 5684 5717 5750 5782 5815 20 5848 5880 59 1 3 5946 5978 6011 6043 6076 6108 6141 30 6173 6206 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1052 1082 nu 10 II4I I 17 I 1200 1230 1259 1289 1318 1347 1377 1406 20 1436 1466 ■495 1 £24 1554 1583 1612 1642 1671 1700 30 1730 1759 1788 1817 1847 1876 1905 '934 1963 1992 40 2022 2051 2080 2109 2138 2167 2196 2225 2254 2283 5° 2312 2341 2370 2399 2428 2456 2485 2514 2543 2571 152 0 2600 2629 2658 2686 27 ‘5 2744 2773 2801 2830 2858 10 2887 2916 2944 2973 3001 3030 3058 3087 3”5 3 '43 20 3172 3200 3229 3257 3285 3313 3342 3370 3398 3426 30 3455 3483 35” 3539 3568 3596 3624 3652 3680 3708 40 3736 3764 3792 3820 3848 3876 3904 3932 3960 3988 5° 4OI6 4044 4072 4100 4128 4155 4183 4211 4239 4266 153 0 4294 432 r 4349 4377 4404 4432 4459 4487 4515 4542 10 4570 4597 4625 4652 4680 4707 4735 4762 4789 4817 20 4844 4871 4899 4926 4953 4980 5008 5°35 5062 5089 30 si 17 5144 5171 5198 5225 5252 5279 5300 5333 5360 30 28 20 40 5387 54H 5441 5468 5495 5522 5549 5576 5(303 5630. 50 5657 5683 5710 5737 5794 5790 5817 5844 587' 5897 2 6 0 5 154 0 5924 5950 5977 6003 6030 6056 6083 6109 6136 6162 8 4 9 12 8 11 8 10 10 6189 6215 6242 6268 6295 6321 6348 6374 6401 6427 5 15 14 18 20 6453 6479 6506 6532 6558 6584 6611 6637 6663 6689 6 18 17 10 30 6715 6741 6767 6793 6819 6845 6871 6897 6923 6949 8 24 22 21 40 6975 7001 7027 7053 7079 7105 7131 7156 7182 7208 9 27 25 23 50 7234 7259 7285 73” 7337 7362 7388 74'4 7440 7465 1 5 5 0 7491 7516 7542 7567 7593 7618 7644 7669 7695 7720 24 22 20 10 7746 7771 7796 7822 7847 7872 7898 7923 7948 7973 20 7999 8024 8049 8074 8100 8125 8150 8175 8200 8225 2 5 4 4 30 8251 8276 8301 8326 8351 8376 8401 8426 8451 8476 8 7 7 6 40 8501 8526 8551 8575 8600 8625 8650 8674 8699 8724 4 10 9 8 50 8749 8774 8798 8823 8848 8872 8897 8921 8946 8970 6 14 13 12 156 0 8995 9019 9044 9068 9093 9117 9142 9166 9191 9215 7 8 17 19 15 18 14 16 10 9239 9264 9288 93 1 2 9337 9361 9385 9409 9434 9458 9 22 20 18 20 9482 9506 953 ' 9555 9579 9603 9627 9651 9675 9699 30 9723 9747 977i 9795 9819 9843 9867 9891 99' 5 9938 40 9962 9986 ♦OOIO *0033 *0057 *0081 *0105 *0128 *0152 *0176 50 0.25 0199 0223 0247 0270 0294 0318 0341 0365 0388 0412 157 0 0435 0459 0482 0506 0529 0553 0576 0599 0623 0646 10 0669 0693 0716 0739 0763 0786 0809 0832 0856 0879 20 0902 0925 0949 0972 0995 1018 1041 1064 1087 II 10 30 ”33 1156 ”79 1202 1225 1247 1270 1293 1316 1339 40 1362 1384 1407 1430 '453 '475 1498 1521 '544 1566 50 1589 1612 1634 1657 1679 1702 1725 '747 1770 '792 158 0 1815 1837 1860 1882 1905 1927 1949 '972 '994 2016 10 2039 2061 2083 2105 2128 2150 2172 2194 2217 2239 20 2261 2283 2305 2327 2349 2371 2393 2415 2437 2459 30 2481 2503 2525 2546 2568 2590 2612 2634 2656 2677 40 2699 2721 2743 2764 2786 2808 2829 2851 2873 2894 5° 2916 2937 2959 2980 3002 3023 3045 3067 3088 3109 159 0 3131 3153 3 '74 3195 3217 3238 3259 3281 3302 3323 10 3345 3366 3387 3408 3429 345' 3472 3493 35'4 3535 20 3556 3577 3598 3619 3640 3661 3682 3703 3724 3745 30 3766 3787 3808 3828 3849 3870 3891 39” 3932 3953 40 3974 3994 4015 4035 4056 4076 4097 4118 4'39 4'59 50 4180 4201 4221 4241 4262 4282 4303 4323 4344 4364 160 0 0.25 4385 4405 4426 4446 4466 4486 4507 4527 4547 4567 Mémoires de l'Âcad. Imp. d. sc. VII Série. 7 50 O. Backlund, Log-J E O' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' i6o° o' 0.25 4385 4405 4426 4446 4466 4486 4507 4527 4547 4567 10 4587 4607 4628 4648 4668 4688 4708 4728 4748 4768 20 4788 4808 4828 4848 4868 4888 4908 4928 4948 4968 30 4988 5008 5028 5048 5068 5087 5107 5127 5147 5167 40 5186 5205 5225 5245 5265 5284 5304 5323 5343 5362 50 5382 5401 5421 5440 5460 5479 5499 5518 5538 5557 161 0 5577 5596 5616 5635 5654 5673 5693 5712 5731 5750 10 5769 5788 3808 5827 5846 5865 5884 5903 5922 5941 20 5960 5979 5998 6017 6036 6055 6074 6093 6112 6130 30 6149 6168 6187 6206 6225 6243 6262 6281 6300 6318 40 6337 6356 6374 6393 6412 6430 6449 6467 6486 6504 50 6523 6541 6560 6578 6596 6615 6633 6651 6669 6687 162 0 6706 6724 6743 6761 6779 6787 6816 6834 6853 6871 10 6889 6907 6926 6944 6962 6980 6998 7016 7034 7052 20 7070 7088 7106 7124 7142 7160 7178 7195 7213 7231 30 7249 7267 7285 7302 7320 7338 7355 7373 7391 7409 40 7426 7444 7461 7478 7496 7513 7531 7549 7567 7584 5° 7601 7618 7636 7653 7671 7688 7706 7723 7741 7758 163 0 7775 7792 7810 7827 7844 7861 7878 7895 79 1 3 7930 IO 7947 7964 7981 7998 8015 8032 8049 80 66 8083 8100 20 8117 8134 8151 8168 8185 8202 8219 8235 8252 8269 30 40 8286 8453 8302 8469 8319 8486 8335 8502 8352 8519 8369 8535 8386 8552 8402 8568 8419 8585 8436 8601 22 20 18 2 4 50 8618 8634 8651 8667 8684 8700 8716 8732 8749 8765 2 4 4 164 0 8782 8798 8814 8830 8846 8862 8879 8895 8911 8927 S 4 7 9 6 8 5 7 10 8943 8959 8975 8991 9007 9023 9039 9055 9071 9087 5 11 10 9 20 9*°3 9119 9135 9151 9167 9182 9198 9214 9230 9246 6 13 12 11 30 9262 9277 9293 9309 9324 9340 9356 9371 9387 9405 8 18 16 14 40 9418 9434 9449 9465 9480 9496 9511 9527 9542 9558 9 20 18 16 50 9573 9588 9604 9619 9634 9650 9665 9680 9696 9711 165 0 10 20 9726 9878 0028 9741 9893 0043 9757 9908 0058 9772 9923 0072 9787 9938 0087 9802 9953 0102 9817 9968 0117 9832 9983 0131 9848 9998 0146 9863 16 14 12 0.26 *001 3 0161 1 2 2 3 1 3 1 30 0176 0190 0205 0220 0235 0249 0264 0278 0293 0307 3 5 4 4 40 0322 0336 0351 0366 0381 0395 O4O9 0424 0438 0453 4 6 6 5 50 0467 0481 0496 O5IO 0525 0539 0553 0567 0582 0596 5 6 8 10 7 8 6 7 166 0 0610 0624 0638 0652 0667 0681 0695 0709 0723 0737 7 11 10 8 10 0751 0765 0779 0793 0807 0821 0835 0849 0863 0877 9 14 13 11 20 0891 0904 0918 0932 0946 0960 0974 0987 1001 1015 30 1029 1042 1056 1070 1083 1097 nu 1124 1138 1152 40 1165 1179 I 192 1206 1219 1233 1246 1259 1273 1286 50 1299 1313 1326 1339 1353 13 66 •379 1392 1406 1419 167 0 1432 1445 1458 1471 1485 1498 1511 1524 •537 1550 10 1563 1576 1589 1602 1615 1628 1641 1653 1666 1679 20 1693 1705 1718 1730 1743 1756 •769 1781 •794 1807 30 1820 1832 1845 1858 1870 1883 1895 1908 1920 •933 40 1945 1958 1970 1983 1995 2008 2020 2033 2045 2058 50 2070 2082 2095 2107 2119 2132 2144 2156 2169 2181 168 0 2193 2205 2217 2229 2241 2253 2265 2277 2289 2301 10 2313 2325 2337 2349 2361 2373 2385 2397 2409 2421 20 2433 2444 2456 2468 2480 2492 2504 2515 2527 2539 30 2551 2562 2574 2586 2597 2609 2620 2632 2643 2655 40 2666 2678 2689 2700 2712 2723 2734 2746 2757 2768 50 2780 2791 2802 2814 2825 2836 2848 2859 2870 2881 169 0 2892 2903 2915 2926 2937 2948 2959 2970 2981 2992 10 3003 3014 3025 3036 3047 3058 3069 3079 3090 3101 20 3112 3123 3134 3144 3 >55 3166 3177 3187 3198 3209 30 3219 3230 3241 3251 3262 3273 3283 3294 3304 3314 40 3325 3 33 5 3345 3 356 3360 3376 3387 3397 3407 3417 50 3428 3438 3448 3458 3469 3479 3489 3500 3510 3520 O O 0.26 353° 3540 3550 3560 357i 3581 3591 3601 3611 3621 E 170° o' 10 20 30 40 50 171 O 10 20 30 40 50 172 O 10 20 30 40 50 173 O 10 20 30 40 50 174 O 10 20 30 40 50 175 O 10 20 30 40 50 176 O 10 20 30 40 5° 177 O 10 20 30 40 50 178 O 10 20 30 40 50 179 O 10 20 30 40 50 180 O Calculs et Kecherches sur la Comète d’Encke. 51 L°g 1T 0' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' 0.26 3530 3540 3550 3560 3571 3581 3591 3601 3611 3621 3631 3641 3651 3660 367.0 3680 3690 3700 3710 3720 3730 3739 3749 3759 3769 3779 3788 3798 3808 3817 3827 3837 3847 3856 3866 3875 3885 3894 3904 3913 3923 3932 3941 3950 3960 3969 3979 3988 3998 4007 4016 4025 4035 4044 4053 4062 4072 4081 4090 4099 4108 4117 4126 4135 4144 4153 4162 4171 4180 4189 4198 4207 4216 4224 4233 4242 4251 4260 4269 4278 4287 4295 4304 4313 4322 4330 4339 4348 4357 4365 4374 4383 4391 4399 4408 4416 4425 4433 4442 4451 4459 4468 4476 4484 4493 4501 4510 4518 4526 4534 4543 455 1 2 3 4 5 6 7 8 9 4559 4567 4576 4584 4592 4601 4609 4617 4625 4633 4641 4649 4657 4665 4673 4681 4689 4696 4704 4712 4720 4728 4736 4744 4752 4759 4767 4775 4783 4790 4798 4806 4814 4821 4829 4836 4844 4851 4859 4866 4874 4881 4889 4896 4904 49” 4919 4927 4935 4942 4949 4956 4964 497' 4979 4986 4994 5001 5008 5015 5023 5030 5037 5044 5052 5059 5066 5073 5081 ç 088 5095 5102 5109 5116 5123 5130 5137 5144 5i5i 5158 5165 5171 5 1 78 5185 5192 5'98 5205 5212 5219 5225 5232 5239 5246 5252 5259 5266 5275 5279 5286 5292 5299 5305 5312 5318 5325 533 1 5337 5343 53 50 5356 5363 5369 5376 5382 5388 5394 5400 5406 5412 5418 5425 5431 5437 5443 5450 5456 5462 5468 5475 5481 5487 5493 5499 5505 55” 5517 5523 5528 5534 5540 5546 5552 5558 5564 5570 5575 558i 5587 5593 5598 5604 5610 5616 5621 5627 5633 5639 5644 5650 5655 5661 5666 5672 5677 5683 5688 5694 5699 5705 5710 57 1 5 5720 5726 573i 5737 5742 5748 5753 5758 5763 5769 5774 5779 5784 5790 5795 5800 5805 5810 5815 5820 5825 5830 5834 5839 5844 5849 5854 5859 5864 5869 5874 5879 5883 5888 5892 5897 5902 5907 591! 5915 3920 5935 5929 5934 5939 5944 5948 5953 5957 5962 3966 597i 5976 5981 5985 5989 5993 5998 6002 6007 6011 6016 6020 6024 6028 6033 6037 6041 6045 6050 6054 6058 6062 6066 6070 6074 6078 6083 6087 6091 6095 6099 6103 6107 61 1 1 6115 6118 6122 6126 6130 6133 6137 6141 6145 6148 6152 6156 6160 6163 6167 6171 6175 6178 6182 6185 6189 6192 6196 6200 6204 6207 6210 6213 6217 6220 6224 6227 6231 6234 6237 6240 6244 6247 6250 6253 6257 6260 6264 6267 6271 6274 6278 6281 6285 6287 6290 6293 6296 6298 6301 6304 6307 6310 6313 6316 6319 6322 6325 6328 6331 6333 6336 6339 6342 6344 6347 6350 6353 6355 6358 6360 6363 6365 6368 6371 6374 6376 6378 6380 6383 6385 6388 6390 6393 6395 6397 6399 6402 6404 6407 6409 6412 6414 64I6 6418 6421 6423 6425 6427 6430 6432 6434 6436 6438 6440 6442 6444 6447 6449 6451 6453 6455 6457 6459 6461 6463 6464 6466 6468 6470 6472 6474 6476 6478 6479 6481 6482 6484 6485 6487 6489 6491 6492 6494 6495 6497 6498 6500 6501 6503 6504 6505 6506 6508 6509 6511 6512 6514 6515 6316 6517 6519 6520 6522 6523 6525 6526 6527 6528 6529 6530 6531 6532 6534 6535 6536 6537 6538 6539 6540 6541 6542 6542 6543 6544 6545 6546 6547 6548 6549 6549 6550 6551 6552 6552 6553 6554 6555 6555 6556 6556 6557 6557 6558 6558 6559 6559 6560 6560 6561 6561 6562 6562 6563 6563 6563 6563 6564 6564 6565 6565 6566 6566 '6566 6566 6567 6567 6567 6567 6568 6568 6568 6568 6568 6568 6568 6568 0.26 6368 6568 6368 6568 6568 6568 6568 6568 6568 Os VI Os OO 12 10 1 1 1 2 2 2 3 4 3 4 5 4 5 6 5 6 7 6 7 8 7 8 10 8 9 11 9 8 6 1 1 1 2 2 1 3 2 2 4 3 2 5 4 3 6 5 4 7 6 4 8 6 5 9 7 *5 Y TABLES POUR LE CALCUL DE 'K. 7* Calculs et Recherches sur la Comète d’Encke. 55 Log r, E O' 1' 2' 3' 4' 5' 6' 7' 8' 9' o° o' 2.64 309» 308n 308n 308n 308n 308» 307» 3°7" 306» 30 6» 10 3°5n 304» 304» 3°3" 302/J 301/J 3 oo/j 299/J 298/1 296/1 20 295" 294 n 292/J 291/J 289" 288n 286/1 284» 283/1 28l n 30 279 » 277 » 275» 273" 270/J 2Ô8n 266n 264» 261» 2 59» 40 256/1 254» 25 In 248n 245» 243» 240/J 237» 234» 23In 50 227/1 224/1 221/j 21 7/1 214/J 2iOn 207 » 203/1 199» 196» I O 192 a 1 88/j 184» l80n lj6n I72n I67 n 163 n 159» I54» 10 150/1 145» 141/j 1 3Ôn I 3 In 1 2Ôn 12 I/j Il6n 1 1 I/J 10 6n 20 IOIn 096/1 O9O/J 085n 08O/1 074» 068 z» 063/1 057" 05IA 30 O46/1 040/1 034/1 028n 022n 01 6/1 009» 003n *997» *990a 40 2.63 984/1 977" 971» 964/J 957» 95in 944" 937» 930» 923» 50 9l6n 909/ï 901/j 894» 887» 879» 872» 864» 857 " 849/1 2 0 84 ÏA 833» 826» 818/J 8lOn 80 In 793» 785» 777" 768 n 10 760 n 752» 743» 734" 726" 7i7n 708» 699» 690» 68 i/j 20 67 2n 663 n 654» 645» 636/J Ô2Ôn 617» Ô07n 598» 588/j 30 578" 5Ô8n 559» 549» 539" 529» 519» 508» 498» 488/j 40 47 8" 4Ô7n 457» 446/J 436» 425» 4>4» 403» 392" 382» 50 37m 3Ô0n 349» 337» 326" 315" 303" 292/1 281» 269» 3 0 257" 24Ôn 234» 222/j 210/j 198» i 86/j 174» 162» 150/j 10 138/1 I25n 113/a IOO/j 088/j o75" 063» O5O/J 037» 024/j 20 01 In *998 n *985» *972 n *959" *946/1 *932* *9i9/j *906/1 *892/» 50 2.62 879n 8Ô5n 85 In 837» 824/J 810» 796» 782 n 768/1 754» 40 739» 725» 71 In Ô9Ôn 682n 667 n 653» 638/1 623» 609» 50 594» 579» 564» 549» 534" 519» 503» 488/1 473» 457» 4 0 442n 42Ôn 41 I/J 395» 379» 364» 348» 33'2» 3 1 6n 3 00 a 10 284» 267 n 251/J 235» 21 9/J 202n 1 86/i 169» 152/1 136» 20 119n I02n o85n 068n 051» 034» 017» *999» *982» *965» 30 2.61 947" 93°n 912/J 894 n 877» 859" 84 I/j 823» 805/1 787,, 40 769» 75'» 733» 715» 697 n 678 n 660/1 641» 623» 604/j 50 585» 567» 548" 529» 510/J 491» 472" 453" 434" 414» 5 0 395» 376» 356» 337" 317» 297» 278» 258» 238» 21 8n 10 I98n 178» I 58» 1 38n I l8n 097» 077" 056» 036» 0I5/I 20 2.60 995» 974» 953» 932» 91 I/J 890» 869/J 848/J 827 n 8o6n 30 784» 763» 742» 720 n 699» 677" 655» 634» 6 1 2n 590» 40 568/1 546» 524» 502/J 480» 458» 435" 413» 391/1 368» 50 346n 323» 3O0/J 2jSn 255» 232/1 209/1 l86/J 163» 140a 6 0 II7/I 093» 070 n 047» 023/J OOOn *97 6n *953» *929// *905/1 10 2.59 882/1 858/J 834» 8l On 786» 761 n 737" 713» 689» 664/J 20 Ô40n 6l 5n 591» 566/J 541» 516 n 492» 467» 442a 417» 30 392" 366/J 34In 3l6n 290n 265» 240/1 2I4/a 188/J 163» 40 137" I I I/J 085n °59» 033" 007/J *981» *955" *929 n *902/j 50 2.58 876» 849n 823» 796» 770/1 743» 716» 689 /* 662 n 636» 7 0 Ô09n 582n 555" 528n 50 I/J 473» 446» 418» 39In 363» 10 336" 308n 28 In 253» 225/J 197» 169» I4I/J 1 13» 085» 20 057 » 028n 000/j *97 i/j *943» *9I4/J *886/j *857 n *828» *799» 30 2-57 770» 741" 7I2n 683/1 654» 625» 596» 566/1 537» 507» 40 478/1 448n 419" 389» 359» 329/, 299» 269» 239" 209/J 5° '79» I48n I l8n 088n 057» 02 7 // *99 6/a *966» *935» *904 A 8 0 2.56 874" 843/1 8l2n 781/1 75 0" 7 l8n 687 n 656/J 625» 593" IO 5Ô2n 530" 499» 467» 436» 404/ï 372» 340» 308» 276» 20 244 n 2II/J 179» 147" n 4/J 082n 049/J 017» *984/1 *95ïa 30 2.55 919 « 886n 853" 820n 787» 754» 721» 688n 655» 62 In 40 588/1 555» 521/J 488/J 454» 421/J 387" 353» 3 20/J 286» 50 252/1 2l8n I84/J 150/1 II 5/1 08 In 047" 012/j *978 n *94 3 A 9 0 2-54 909/1 874» 84O/J 805n 770» 735" 700 » 665» 630» 595» 10 5Ô0n 524» 489n 453» 41 8/j 382» 347» 311/j 275» 240A 20 204 n 1 68/* I 32/J 09 6n OÔOn 023/J *987 n *95 *914» *878a 30 2-53 84 1 a 805n 768 n 73In 695» 658» 621» 584» 547» 510A 40 473» 435» 398" 361 n 323» 286» 248» 21 In 173/1 135» 50 098n OÔOn 022// *984» ♦ 94Ô/J *908/J *870» *831» *793» *755» 10 0 2.52 716» 678n 639» 6oin 562» 524" 485» 44 6/* 407» 368» 56 0. Backlund, Log rx E 0' 1' io° o' 2.52 71 6» 67877 10 329» 29071 20 2.51 935" 8957. 3° 333" 494" 4P 1280 08777 50 2.5O 715/1 6737, II 0 295" 253" 10 2.49 86971 82777 20 437" 394» 30 2.48 999" 955" 40 554" 509» 50 103 n 057 » 12 0 2.47 644» 598" 10 i8oti 133" 20 2.46 709 " 66277 30 2327* 1 84 n 40 2.45 748" 700 n 50 2587» 209/1 13 0 2.44 76171 71U 10 25871 20777 20 2.43 748» 69677 30 23I n 179 » 40 2.42 70877 655» 5° 17877 124/1 14 0 2.41 64177 58777 10 09777 04377 20 2.40 547" 492/1 30 2-39 990/ï 934" 40 426« 369» 50 2.38 85577 797» 15 0 277" 21 8n 10 2.37 69277 633» 20 IOOti 04I/Ï 30 2.36 5OI71 441" 40 2.35 895» 834» 50 28277 220/1 16 0 2.34 6Ô2n 599" 10 034 n *970 » 20 2.33 39877 334" 30 2.32 75 6" 691" 40 10577 04 On 5° 2.31 44 8/1 38m 17 0 2.30 78277 715 « 10 10971 04177 20 2.29 42877 359" 30 2.28 739" 669 n 40 04177 *97I/| 50 2.27 335" 2Ô4« 18 0 2.26 62277 550" 10 2.25 90171 828/ï 20 17077 096" 30 2.24 43i« 356" 40 2.23 684 n 6O8/Ï 50 2.22 92777 851" 19 0 16277 084" 10 2.21 38777 309" 20 2.20 60377 52477 30 2.19 81077 730« 40 00677 *925/1 50 2.18 193" I I 2/ï 20 0 2.17 37m 288" 2' 3' 4' 5' 639™ 6oin 562" 523» 251/a 21 2/a 172/a 133» 856/I 8l 6/a 77 6» 73 6" 454» 413» 373" 332» O46/» 005" *964" *922/a 632» 590» 548» 506" 21 1 « 1 68/» 126» 083» 784" 740» 697» 654» 350« 3060 263» 219/a 9II/a 866" 822" 777» 464/» 419" 374" 329» 012/1 *966/1 *920/1 *874» 552» 506" 459" 413» 086/a 040" *993» *946/1 615" 567 » 519» 472» 136" 088/1 040/1 *991/1 651" 6o2" 553» 504" 159" I IO/i o6o« 01 0/a 66 in 61 in 561 n 5I0/a 1 5 6/» 106" 055» OO4/1 645» 594» 542» 490/a 127/a 075 » 023/1 *970 « 602" 549" 497» 444n 07 1" 017 « *964/» *910/1 533" 479" 424/1 370 « *988" *933» *878» *823» 436" 381» 325» 269" 878/a 82m 765» 709 « 3 1 2/a 255" 198" 14m 740« 682/a 624s 567» i6on I02/a 044/* *q8s« 574" 515» 456» 397" *981" *92I/a *802" *802" 38m 3 20/a 2Ô0" 199» 773» 712" 65 In 590» 159» 097» 035" *973» 537» 474" 41 1 n 349» *907/1 *844'* *780» *717/1 270/a 206" 142» 078» 626" 561" 496" ■131» *974« *909/1 *843" *777" 315» 249/1 183" I l6n 648/a 581" 512/a 447» *973" *905/1 *837" *769» 29I/a 222/a 153" 08/1/1 600" 530n 461" 39m *901/1 *830» *760» *689» 193» 122/a 051/1 *979» 479" 407» 335» 263» 755» 682« 609» 536" 022/a *Q4Q/i *875" *80 In 282" 207" 133" 058" 533» 458/1 382" 307" 775» 699» 622" 546" 007" *930/1 *853" *775" 231" 153» °74" *996" 445" 366" 287 « 207/1 650» 570» 489» 409" *845" *763/1 *682» *601/1 030/a *948/1 *866n *784» 205/a 122/a 039" *955» 6' 7' 8' 9' 485» 446/1 407» 368/I 093" 054» 014/1 *975» 696" 655» 615» 575» 292/a 251/1 210/1 I69/I *88in *840/1 *798 « *756» 464» 422/1 380» 338» 041/1 *qq8« *955» *912/1 6lln 568" 524» 481/a 175» 131/1 087» 043» 733» 688» 6 44/a 599" 284» 239» 193» 148» *829» *783» *737" *691» 367» 3 20» 273» 227/1 *898/1 *85 1/1 *804/1 *757» 424» 376" 328» 280» *943/1 *894» *846/1 *797/1 455» 406» 357» 307» *961» *91 1/1 *86i/i *8l In 460» 410» 359» 309» *953» *902" *850» *799 n 439" 387» 335» 283» *918» *865/1 *813» *760» 391» 337» 284» 231/1 *856» *803» *749» *695» 316» 261» 207/1 152/a *768» *713 » *658» *602/l 213" 158» 102/1 O46/I 652» 596" 539" 482» 084» 027 « *969» *912/1 509» 451» 393» 335" *927/1 *868/a *809» *751» 338» 278" 219/1 160» *742/1 *682» *622" *562» 139» 078» 017» *956» 528» 467» 405" 344» *911» *849» *786/1 *724» 286/1 223/a l60» 097» *653» *590/1 *526» *462» 014/1 *949/1 *885/1 *820» 366" 301/1 236» 171/1 *712/1 *646/1 *580» *514/1 049/1 *983» *916» *849» 379» 312/1 244/1 177» *701/1 *6330 *565» *49 6/a 015/1 *946/1 *877 » *808/1 322/a 252/1 182» iii/» *619» *548/1 *477» *406» *908/1 *837» *765 n *694/1 I9I/a 11 8» O On a *973» 463» 390n 317» 243" *727» *653» *579» *505/1 *984» *909/1 *834» *759» 231/1 155" 079» 003/1 469» 392" 315» 238» *698/1 *620» *542/1 *464/1 *917/1 *839» *760 » *68l /a 128» 049/1 *969» *889/» 329» 248» l68/l 087» *520/1 *438» *357» *275/1 *702» *6l9/l *536» *454n *872» *789» *705 « *621/1 Calculs et Recherches sur la Comète d’Encke. 57 Log r, Log rx E 0' 10' 20' 30' 40' 50' E 0' IO' 20' 30' 40' 50' 20° 2.1738 » 2.16530 2.15700 2.14840 2.1397» 2.I3IO/I 6o° 1.8461 1.8460 1.8460 1.8459 1.8458 1.8456 21 2.1221/t 2.1 1310 2.104O0 2.09480 2.08550 2.07 5 90 6l 1.8455 1.8454 1.8452 1.8451 1.8449 1.8447 22 2. 0664 n 2.0566 0 2.04680 2.03680 2.0266 n 2.01620 62 1.8445 1.8444 1.8442 1.8439 1.8437 1.8435 23 2.OÛ58» 1.995'» 1.98420 1.97330 I.96220 1.95080 63 1.8433 1.8430 1.8428 1.8425 1.8422 1.8420 24 1-9393» 1.92760 1.91570 I.9035" I.89I lo 1.8785» 64 1.8417 1.8414 1.841 1 1.8408 1.8405 1.8402 25 1.86580 1.85250 1.83920 1.82560 ! -8l l6o 1.7974» 65 1.8398 1.8395 1.8392 1.8388 1.8385 1.8381 26 1.78290 1.76800 1.75280 1.7371» I.72IIo 1.70460 66 1.8378 1.8374 1.8370 1.8366 1.8362 1.8358 27 1.68770 1.67030 1.65240 1.6341/1 I.615I0 1-5955» 67 1.8354 1.8350 1.8346 1.8342 1.8338 1.8334 28 I-575Q 0 1.5540a I.532I/Ï 1.50950 1.4857» 1.4610» 68 1.8330 1.8325 1.8321 1.8316 1.8312 1.8307 29 1.43510 1.40800 1.37920 1.3491» I.31690 1.28280 69 1.8303 1.8298 1.8294 1.8289 1.8284 1.8279 30 1.24600 1.20660 1.16360 1.1 1680 1 .06480 1. 0069» 70 1.8275 1.8270 1.8265 1.8260 1.8255 1.8250 31 0.94140 0.86390 0.77280 0.65830 0.50380 0.2683» 7i 1.8245 1.8240 1.8235 1.8229 1.8224 1.8219 32 9.7237 0 9.8862 0.3135 0.5212 0.6602 0.7634 72 1.8214 1.8208 1.8203 1.8198 1.8192 1.8187 33 0.8416 O.9O8O 0.9726 1.023 I 1 .067g 1.1082 73 1.8181 1.8176 1.8171 1.8165 1.8159 1.8154 34 1.1444 I.I770 I.207I 1.2351 I.2607 1.2845 74 1.8148 1.8143 1.8137 1.8131 1.8126 1.8120 35 1.3070 1.3278 1.3476 1.3660 I.3836 1.4002 75 1.8114 1.8108 1.8103 1.8097 1.8091 1.8085 3& 1.4159 1.4308 1.445 1 1.4586 1.4716 1.4840 76 1.8079 1.8073 1.8067 1.8061 1.8055 1.8050 37 1.4958 1.5073 1.5182 1.5286 1.5386 1.5482 77 1.8044 1.8038 1.8032 1.8026 1.8019 1.8013 3» 1.5576 1.5665 1-5751 1.5855 1*5915 1-5993 78 1 .8007 l.8oot 1-7995 1.7990 1.7983 1-7977 39 1.6068 1.6140 1.6210 1.6278 I.6344 1.6407 79 1.7970 1.7964 '.7958 1.7952 1.7946 1-7939 40 1.6469 1.6528 1.6586 1.6642 I.6696 1.6749 80 1-7933 1.7927 1.7920 i-79'4 1.7908 1.7902 4i 1.6800 1.6850 1.6898 1.6945 1 .6990 1.7034 81 1.7895 1.7889 1.7883 1.7876 1.7870 1.7864 42 1.7078 I.7I20 1.7160 1.7200 I.7238 1.7275 82 1.7857 1.7851 1.7844 1.7838 1.7832 1.7825 43 1.7311 '•7347 1.7381 I-74I5 J. 7447 1-7479 83 1.7819 1.7812 1.7806 1.7800 '•7793 1.7787 44 1.7510 1.7540 1.7569 1.7598 1.7625 1.7652 84 1.7780 '•7774 1.7767 1.7761 '•7754 1.7748 45 1.7678 1.7704 1.7729 1-7753 1-7777 1.7799 85 1.7742 1-7735 1.7728 1.7722 1.7716 1.7709 46 1.7822 1.7844 1.7865 1.7885 1.7905 1.7925 86 1.7702 1.7696 1.7690 1.7683 1.7676 1.7670 47 1-7944 1.7963 1.7980 1.7998 1.8015 1.8032 87 1.7663 1.7657 1.7650 1.7644 1.7638 1.7631 48 1.8048 1.8064 1.8079 1.8094 1.8108 1.8122 88 1.7624 1.7618 1.7611 1.7605 1.7598 1.7592 49 1.8136 1.8149 1.8162 1.8174 1.8186 1.8198 89 1.7585 1-7579 1.7572 1.7566 '•7559 1-7553 50 1.8209 1.8220 1.8231 1.8242 1.8252 1.8262 90 1.7546 1.7540 1-7533 1.7527 1.7520 1-7514 5i 1.8271 1.8280 1.8289 1.8298 1.8306 1.8315 9i 1.7507 '•7501 1-7494 1.7488 1.7481 1-7475 52 1.8322 1.8330 1.83 37 1.8344 1.8351 1.8358 92 1.7468 1.7462 1.7456 1-7449 1.7442 1.7436 53 1.8364 1.8370 1.8376 1.8381 1.8386 1.8392 93 1.7430 1.7423 I-74I7 1.7410 1.7404 1.7398 54 1.8397 1.8402 1.8406 1.8410 1.8414 1.8418 94 1.7391 1.7385 1.7378 1.7372 1.7365 '•73 59 55 1.8422 1.8426 1.8429 1.8432 1.8435 1.8438 95 1-73 53 1.7346 1.7340 '•733 3 1.7327 I-732I 56 1.8441 1.8444 1.8446 1.8448 1.8450 1.8452 96 i-73 14 1.7308 1.7302 1.7296 1.7289 1.7282 57 1.8454 1.8455 1.8457 1.8458 1.8459 1.8460 97 1.7276 1.7270 1.7264 1.7257 1.7251 1.7245 58 1.8461 1.8462 1.8462 1.8463 1.8463 1.8463 98 1.7238 1.7232 1.7226 1.7220 1.7213 1.7207 59 1.8463 1.8463 1.8463 1.8463 1.8462 1.8462 99 I.720I I.7I94 1.7188 1.7182 1.7176 I.7I70 60 1.8461 1.8460 1.8460 1.8459 1.8458 1.8456 100 1.7164 1.7157 I.7I5I I.7t45 I-7I39 I-7I33 Mémoires de l'Acad. Imp. d. sc. VII Série. 8 58 0. Backlund, Calculs et Recherches sur la Comète d’Encke. Log Log r, E O' 10' 20' 30' 40' 50' E O' IO' 20' 30' 40' 50' 100° 1.7164 1.7157 I-7I5I i-7'45 I-7'39 1.7133 140° 1.5998 1-5994 1-599' 1.5988 1.5984 1.5981 IOI 1.7126 1.7120 i-7'H 1.7108 1.7 102 1.7096 141 1.5978 1-5975 1.5972 1.5968 1.5965 1.5962 102 1.7090 1.7084 1.7077 1.7071 1.7065 1.7059 142 1-5959 1.5956 1-5953 1.5950 1.5946 1-5943 103 1.7053 1.7047 1-7041 1.7036 I.7O29 1.7023 143 1.5940 '•5937 1-5934 1-5931 1.5928 I.5925 104 1.7017 I.70II 1.7005 1.6999 1.6993 1.6987 144 1.5922 1.5919 1.5916 I-59I3 1.5910 1.5907 105 1.6981 1.6975 1.6970 1,6964 1.6958 1.6952 145 1.5904 1.5902 1.5899 1.5896 1.5893 I.58ÛO 106 1.6946 1.6940 1.6934 1.6928 1.6923 1.6917 I46 1.5887 1.5884 1.5882 1.5879 1.5876 1.5873 107 1.691 1 1.6905 1.6899 1.6893 1.6S88 1.6882 147 1.5870 1.5868 1.5865 1.5862 1.5860 1.5857 108 1.6876 1.6870 1.6865 1.6859 1.6853 1.6848 148 1.5854 1.5852 1.5849 1.5846 1.5844 1.5841 109 1.6842 1.6836 1.6831 1.6825 1.6819 1.6814 149 1.5839 1.5836 1.5834 1.5831 1.5829 1.5826 110 1.6808 1.6802 1.6797 1.6791 1.6786 1.6780 150 1.5824 1.5821 1.5819 1.5816 1.5814 1.581 1 ÎI I 1.6774 1.6769 1.6763 1.6758 1.6752 1.6747 'S' ia8oq 1.5806 1.5804 1.5802 1-5799 1-5797 1 1 2 1.6741 1.6736 1.6730 1.6725 1.6720 1.6714 152 1-5795 1.5792 1-579» 1.5787 1.5785 1.5783 1 1 1.6709 1.6703 1 .6698 1.6693 1.6687 1.6682 153 1.5781 '•5779 1-5777 1-5774 1.5772 1.5770 114 1.6676 1 .667 1 1.6666 1.6660 1.6655 1.6650 154 1.5768 1.5766 1.5763 1.5761 1-5759 t-5757 ■15 1.6645 1.6639 1.6634 1.6628 1.6623 1.6618 'SS t-5755 '•5753 1-575' 1-5749 1-5747 1-5745 I 16 1.6613 1 .6608 1.6603 1.6598 1.6593 1.6587 156 1-5743 1-574' '•5739 1-5737 1-5735 1-5733 117 1.6582 1.6577 1.6572 1.6567 I.6562 1.6557 •57 1.5731 1.5729 1.5727 1.5725 1.5724 1.5722 1 1 8 1.6552 1.6547 1.6542 1.6537 1.6532 1.6526 158 1.5720 1.5718 1.5716 1-57' 5 t-57'3 i-57'i "9 1.6521 1.6516 1.6512 1.6507 1.6502 1.6497 159 1-5709 1.5708 1.5706 1.5704 1.5703 1.5701 120 1.6492 1.6487 1.6482 1.6477 1.6472 1.6468 160 1.5699 1.5698 1.5696 1.5694 1.5693 1.5691 1 2 I 1.6463 1.6458 1.6453 1.6448 1.6444 1.6439 l6l 1.5690 1.5688 1.5686 1.5685 1.5683 1.5682 122 1.6434 1.6429 1.6424 1.6420 1.6415 1.6410 162 1.5680 1.5679 1.5677 1.5676 1.5674 1.5673 123 1.6406 1.6401 1.6396 1.6392 1.6387 1.6382 163 1.5672 1.5670 1.5669 1.5667 1.5666 1.5665 124 1.6378 1.6373 1.6369 1.6364 1.6360 1.6355 164 1.5663 1.5662 1.5661 1.5659 1.5658 1.5657 I21 1.6350 1.6346 1.6341 1.6337 1.6332 1.6328 165 1.5656 1.5654 1.5653 1.5652 1.5651 1.5650 126 1.6324 1.6319 1.6315 1.6310 1.6306 1.6302 166 1.5648 1.5647 1.5646 1.5645 1.5644 1.5643 127 1.6297 1.6293 1.6288 1.6284 1.6280 1.6276 167 1.5642 1.5641 1.5640 1.5639 1.5638 1.5637 128 1.6271 1.6267 1.6263 1.6259 1.6254 1.6250 168 1.5636 1.5635 1.5634 1.5633 1.5632 1.5631 129 1.6246 1.6242 1.6237 1.6233 1.6229 1.6225 169 1.5630 1.5629 1.5628 1.5627 1.5626 1.5625 130 1.6221 1.6217 1.6213 1.6208 1.6204 1.6200 170 1.5624 1.5623 1.5622 1.5621 1.5620 1.5619 131 1.6196 1.6192 1.6188 1.6184 1.6180 1.6176 171 1.5618 1.5617 1.5617 1.5616 1.5616 1.5616 132 1.6172 1.6168 1.6164 1.6160 1.6156 1.6153 172 1.5615 1.5615 1.5614 1.5614 1.5613 1.5612 133 1.6149 1.6145 1.6141 1.6137 1.6133 1.6130 173 1.5612 1.5611 1.5611 1.5610 1.5610 1.5609 134 1.6126 1.6122 1.6118 1.61 14 1.61 11 1.6107 174 1.5609 1.5608 1.5608 1.5607 1.5607 1.5606 '35 1.6103 1.6099 1.6096 1.6092 1.6088 1.6085 '75 1.5606 1.5605 1.5605 1.5605 1.5604 1.5604 136 1.6081 1.6077 1.6074 1.6070 1.6067 1.6063 176 1.5604 1.5604 1.5603 1.5603 1.5602 1.5602 '37 1 .6060 1.6056 1.6052 1 .6049 1.6045 1.6042 '77 1.5602 1.5602 1.5601 1.5601 1.5601 1.5601 138 1.60; 8 1.6035 1.6031 1.9028 1.6024 1 .602 1 178 1.5601 1.5600 1.5600 1.5600 1.5600 1.5600 139 1.6018 1.6014 1.6011 1 .6008 1.6004 1.6001 179 1.5600 1.5600 1.5600 1.5600 1.5600 1.5600 140 1.5998 '•5994 '•599' I.5988 I-5984 1.5981 180 1.5600 1.5600 1.5600 1.5600 1.5600 1.5600 VI TABLES POUR LE CALCUL UE K. 60 Calculs et Recherches sur la Comète d’Encke. O. Backlund, Log r3 E 0° 0 I "2° 5° 4° 5° 6° 7° 8° 9° 0° 9.072 » 9.064» 9.046» 9.009» 8.950» 8.853» 8.706» 8-475» 7-874» 8.230 10 8.613 8.799 8.924 9.013 9.079 9.13O 9.173 9.207 9.230 9.246 20 9-255 9.260 9.263 9.260 9-253 9.243 9.230 9.218 9.201 9.182 30 9.161 9.140 9-117 9.093 9.068 9.041 9.009 8.978 8.945 8.914 40 8.881 8.851 8.820 8.785 8.748 8.708 8.663 8.623 8.580 8.544 50 8.505 8.462 8.415 8.362 8.322 8.255 8.176 8.114 8.079 8.000 6o 7.903 '7.845 7.699 7.602 7-477 7.3OI OO OO 7.000 n 7.30m 70 7-498» 7.602 n 7.641» 7.699» 7-741» 7772» 7.830» 7.844» 7.88ln 7.886» 8o 7.910» 7.928» 7.942» 7.952» 7.962 » 7.972» 7.981 » 7.989» 7-997» 8.005» 90 8.013» 8.oi8/* 8.022» 8.026» 8.030» 8.032» 8.034» 8.036» 8.039» 8.040» 100 8.042» 8.044» 8.046» 8.047» 8.O48/I 8.048» 8.049» 8.049» 8.049» 8.04g» IIO 8.049» 8.048» 8.048» 8.048» 8.047» 8.046/» 8.046» 8.046» 8.045» 8.044» 120 8.043» 8.042» 8.041» 8.040» 8.039» 8.038» 8.037» 8.036» 8.03 5» 8.034» 130 8.033» 8.032» 8.031» 8.030» 8.029» 8.028» 8.027 » 8.026» 8.025» 8.024» 140 8.022» 8.020» 8.019» 8.018» 8.017» 8.0l6n 8.015» 8.014» 8.013» 8.012» 150 8.012» 8.01 In 8.010» 8.009» 8.008 n 8.007» 8.007» 8.006» 8.005» 8.005» 160 8.004» 8.003» 8.003» 8.002» 8.002» 8.001» 8.001» 8.000» 8.000» 8.000» 170 8.000» 7-999 « 7.999» 7.999» 7.998» 7.998» 7.998» 7.998» 7.997» 7-997» DLÜ 7 î3a2 13.3^ °o , î MEMOIRES DR l/ACARÉMIE impériale des SCIENCES DE ST.-PÎTERSBOURG, VII" SÉRIE Tome XXXVIII, V ». SUR LES NOMBRES ENTIERS DÉPENDANTS D’UNE RACINE CUBIQUE D’UN NOMBRE ENTIER ORDINAIRE. (i la Éioira de K. ZolotarefT). PAR A ii il i* é AI ar ko ff. (Lu le 4 Décembre 1891.) St.-PETERSBOURG, 1892. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétersbourg: à Riga. à Leipzig: M. Eggers & C° ét J. Glasounof. M. N. Kymmel. Voss’ Sortiment (Haessel.) Prix : 65 Gop. = I Mark 40 Pf. MÉMOIRES DE L’ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PÉTERSBOURG, VIIe SÉRIE. Tome XXXVIII, X" ». SUR LES NOMBRES ENTIERS DÉPENDANTS D’UNE RACINE CUBIQUE D’UN NOMBRE ENTIER ORDINAIRE. (A la mémoire Je G. Zolotareff). André Markoff. (Lu le 4 Décembre 1891.) St.-PÉTERSBOURG, 1892. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétersbourg: à Riga; à Leipzig: M. Eggers car chaque nombre E, divisible par p est aussi divisible par ap et inversement chaque nom- bre % divisible par a® est divisible par p. De la même manière, si p divise b, nous posons P = en définissant ap comme le facteur commun de p et de V B. Dans ces deux cas nous attribuons au facteur a.p la norme égale à p, conformément à ce, que nous avons dit auparavant. Quant au cas troisième il est facile de prouver, que dans ce cas chaque nombre \ ayant un facteur commun avec p doit être divisible par p. En effet, si la norme du nombre x-t-y | /a-*- z |/b ç = 3 est divisible par p, les normes des nombres (* -+- V Vâ-*- z V s) (x — z |/j b) — x* — abyz h- (xy — az2) V A, [x y Va -t- z V b) (x — y V a) = xl — abyz -+- ( xz — byz) Vb sont aussi divisibles par p. De là résultent les congruences ( x 3 — abyz)3 -+- A (xy — azzf = ( x 2 — abyz)' -t- B (xz — by2f = 0 (mod. p) qui dans le cas troisième sont identiques à celles-ci x 3 == abyz, xy = az:, xz = by'2 (mod. p), d’où nous déduisons æ4 = a2¥y2 z2 = a2bxz3, x ( x 3 — Bz3) = O (mod. p) et enfin x = y == z = 0 (mod. p). 8 A. Mabkoff. Conformément à cela chaque nombre premier^, pour lequel A n’est pas résidu cubique, doit être considéré dans le domaine des nombres entiers dépendants de ]/ A comme facteur premier. La norme de ce facteur est égale évidemment à p3. En nous arrêtant enfin au cas quatrième, remarquons, que les facteurs de e z p'B * 3 appartenants à p sont identiques à ceux du nombre æ2 — abyz -+- (xy — az3) ]/ A = 3g (x — zV b\ si x 8 — Bz3 n’est pas divisible par p, et à ceux du nombre x3 — abyz h- (xz — by3) }/ B = 3| [x — y]/ â), si x3 — Ay 8 n’est pas divisible par p. Remarquons aussi, que les facteurs de x2 — abyz -+- (xz — by-) ]/ B appartenants à p sont identiques à ceux de ah (xz — by2) (x2 — abyz) \/ A =]/ A j x2— abyz -+- (xz — by2) \/b\, car p ne divise pas A. Donc les facteurs de * ■+■ y e y B Ç = 3 appartenants à p sont identiques avec ceux d’un nombre de la forme b s i Va, B et S étant des nombres entiers ordinaires, ou deux nombres x 3 — Ay3 et x3 — Bz 3 sont divisibles par p simultanément. Il faut ici distinguer deux cas: 1) la congruence t3 = A (mod. p) a une solution: t = t (mod. p)\ 2) la congruence t3 = A (mod. p) a trois solutions t s Tj, t = t2, t == t3 (mod. p). Sur LES NOMBRES ENTIERS DÉPENDANTS d’une RACINE CUBIQUJS ETC. 0 On choisira, ce qui est toujours possible, les nombres t, xx, x3,x8 ainsi, que les différences T3 - A , xx3 - A, x3 — A, x33 - A ne soient pas divisibles par p3. Arrêtons nous d’abord au cas, où la congruence t3 = A (mod. p ) a une seule solution t = x (mod. p). Dans ce cas chaque nombre entier de la forme R ■+- s Va a tous les facteurs du nombre r-Vl appartenants à p, si seulement ce nombre R S V -A a un facteur commun avec^i, car ^ (b + s Va) = - s (x - 1/a) h- (t> - A) = ( T — pAj (t! H- t {/I H- il pB) - «j et de la congruence R3 *+■ AS 3 == 0 (mod. p) il suit R Sx = 0 (mod. p). Quant au nombre | de la forme 3 / — 3 / — X -t- y y A z y B 3 ayant un facteur commun avec p , il suit de notre remarque précédente, que ce nombre doit aussi avoir tous les facteurs de x — f / A appartenants à p excepté les cas, où l’on a x3 = Ai/ == B z3 (mod. p). Or des congruences x3 == A/ == B z3 (mod. p) il est facile de déduire les suivantes x == xy; by = xz, xx = abz (mod. p). En supposant maintenant, que ces congruences sont satisfaites, et ayant égard à l’égalité Mémoires de l'Acad. Imp. d. sc. VU Série. 2 10 I A. Maekoff. g y g j X3 — a x-*-y yA -+-* y B ~p 3 rx — abz (V Hh- T | / A -t-b\/B^ ■ — - — ry— x P yA^z-hy Z p 3 nous voyons, que le nombre | considéré a tous les facteurs de T3 H- T \/ A -+- b )/ B appartenants à p. Quant aux nombres t — y' A et t3 -+- t y'' A -+- b }/ B ils n’ont que les différents facteurs de p, car la différence ^T2 -+- T | / A -4- b |/J5j ’\/ A) -t- 2 | / Aj égale à 3b }/ B n’a aucun facteur commun avec p. Par conséquent, si un nombre Ç a tous les facteurs de t — Y A et de t2 -+- x y A -+- b y B appartenants à p, ce nombre doit avoir aussi tous les facteurs du produit (t — yA^ ^t3 -i- t y a -r- b yiÊ/j = t® — a appartenants à p , c’est à dire ce nombre % doit être divisible par p. Et inversement, si un nombre g est divisible par p, ce nombre g a tous les facteurs de t — y A et de t3 -+- t [/ A -4- b y B appartenants à p. Conformément à cela nous posons P = Tp en définissant yp comme le facteur commun de et de t — y A et 8p comme le facteur commun de p et de x3 -4- t y A -h b y B, et nous dirons, qu’un nombre f est divisible par le produit y™ 8”, si le produit est divisible par l'i3 — AJn+n £ Sue les nombees entiees dépendants d’une eacine cubique etc. 1 1 Au facteur yp nous attribuons la norme p et au facteur Sp la normes3, puisque la norme de t — \ / A égale à t8 — A est divisible par p et la norme de x3 + t ]/ A -+- b y/ B égale à (t8 — Af est divisible par p2; en sorte que nous aurons la norme de p — p3 = (la norme de yp) x (la norme de 8p). Remarquons, que pour la divisibilité de x -+- y '^/ A -+- g p/jB % = g par y il faut et il suffit de satisfaire à la congruence b (x -+- yi) -+- £T2 = O (mod. p) et pour la divisibilité de S = 3 / 3 / x y y A z y B par Sp il faut et il suffit de satisfaire aux deux congruences x = yi et by = st (mod. p). En abordant enfin le cas où la congruence t3 == A (mod. p) t = Ti, t = ra, t = ts (mod. p), a les trois solutions nous allons définir le nombre^ comme le produit des trois facteurs: s ' n tt \ ]? — X p ^ pi l’un X' est le facteur commun de p et de — ]/ A, VÂ, Va. l’autre X" » » » )) )) )) )) To et le troisième X'" » » » )) )) )) Tq En effet chaque nombre \ de la forme b -t- s Va, dont la norme est divisible par p, a tous les facteurs appartenants à p O* 12 A. Mahkoff. de Tj — V A, ou de x3 — V A, ou de x3 — V' A car de la congruence R3 -+- A S3 = O (mod. p) il suit une des congruences R -+- Sx, = O, R h- Sx2 = 0, R -t- Sr 3 = 0 (mod. p). Le même fait a lieu évidemment pour chaque nombre x -+- y i/Â-t- si/b ^ = 3 excepté les cas, où l’on a x3 == Ay3 = Rz3 (mod. p). Or le système des congruences x3 == Ay3 = Rz3 et æ3 -+- Ay3 t Rz3 — 3 abxyz = 0 (mod. p) se réduit à l’un des trois systèmes suivants : i) « = ycj et by = «x, (mod. jp) ; 2) « = 2/t3 et &// = zx, (mod. p) ; 3) * h= */x3 et è/y e= £x3 (mod. p). supposant * = y/Xj et Z»/ == zx] il est facile de prouver, que le nombre 3 / — 3 / — x y W A-\- z y B a tous les facteurs de x,2 h- Xj V A b ]/ R appartenants à p. Mais les facteurs de x,2 -»- x1 ÿ'a h- b j/7? appartenants à p sont identiques à ces du produit (x2 — }/Âj (x, — V A) — t2 T:i — (t2 *a) V A H- b j V R, car la différence ♦ (t* -+- x, j/ A •+• b \/R) — (t2 — V A) (t3 — y A ) = X,2 — x2 xs -+- (xx h- x2 -h x,) |/ A Sur les nombres entiers dépendants d’une racine cubique etc. 13 est divisible par p et il suffit de multiplier p par ce nombre Tj3 — A t23 — A t33 — A V * P ~P~ premier avec pour qu’on aura le nombre T,3 — A T,3 — A T,3 — A P — • — — r p p P divisible par x,2 -+- x2 f / A a- b Y B et par (^x2 — f/ Donc dans le cas considéré chaque nombre entier x -t- y A -i- e I = § > ayant un facteur commun avec p, a tous les facteurs de Tj — Y A, ou de x2 — V A, ou de x3 — }/ A, appartenants à p. En même temps il est facile de voir, que la condition, que £ ait tous les facteurs appartenants à p de Xj — Y A, ou de x2 — '[/ A, ou de x3 — Y A, s’exprime respectivement par la congruence b (x - f- 2/x,) -p- tfXj2 = 0 (mod. p), ou par la congruence b (x -+- ?/x2) -i- = 0 (mod. p), ou par la congruence b (x -+- yr3) -t- 2x33 = 0 (mod. p). Les nombres x, - Va, x2 — Va, x3 — Va n’ont que les differents facteurs de p, puisque leurs différences n’ont aucun facteur commun avec p. Par conséquent tons les facteurs appartenants à p de chaque de ces trois nombres se réduisent au seul facteur premier. Enfin, si un nombre l est divisible par p, ce nombre g a tous les facteurs de Xj — Va, de x2 — V A et de x3 — Y A appartenants à p et inversement, si % a tous les facteurs 14 A. Markoff. de Tj — V A, de xa — f '/ A, et de xa — ]/ A appartenants à p, ce nombre £ est divisible par p. Voilà la cause, que dans le cas considéré nous posons p = K K * nt v en définissant comme le facteur commun de p K » » K » » » » » » » » » » et de Tj — Va, » » t2 — Va » » Tg — V A. Aux facteurs \v, \v nous attribuons les normes égales à p et nous conviendrons de dire, qu’un nombre g est divisible par le produit si le produit est divisible par iK)1 ( K)m (K)n (*f*i (*f*r m s § 4. Posant maintenant p — 3 nous allons considérer séparément les cas suivants : I) a = O, ou b = O (mod. 3); II) ffl2 — ¥ = ± 3 (mod. 9); III) a? — ¥ = ± 9 (mod. 27); IV) a2 — ¥ = O (mod. 27). Dans le premier de ces cas tout nombre entier \ dépendant de V A a la forme x h— y ]/A -+- z Vb, x, y, z étant des nombres entiers ordinaires, et la condition, que ce nombre ait un facteur commun avec 3, s'exprime par la congruence x O (mod. 3). Et il est facile de voir, que dans ce cas le nombre 3 joue le même rôle que chaque autre diviseur premier de A; en sorte que nous posons 3 = ajj, en définissant a3 comme le facteur commun de 3 et de ]/ A ou de V B. Sue les nombees entiers dépendants d’une racine cubique etc. 1 Soit maintenant a? — &3 = ± 3 (mod. 9). Alors chaque nombre entier g a la même forme x yVAH-g Vb, x , y , z étant des nombres entiers ordinaires. Quant à la condition, que ce nombre ^ x H— y j/ A -+- z j/' B ait un facteur commun avec 3, elle s’exprime par la congruence x° Ayl ■+- Bz 3 = 0 (mod. 3), qui est tout à fait équivalente à celle plus simple x Ay -t- Bz = 0 (mod. 3). Or, si la dernière congruence est satisfaite, le nombre ? = x -+- y y a -h z y B a y A — b V B mp* (a*w H- aVa bVb) -(x-*-y y A-+-zy B^ — ^a \/ A— b y 2?) a tous les facteurs de appartenant à 3, puisque a3 A — b3B , et le nombre Bb 3 ] (aby -+-by y A -+- az j/ a) A 1 i^abz -i- by y B a- az f/ 7?^ a3 A — b3 B a2 b* (a2 — 6*) n’est pas divisible par 3. Par conséquent tous les facteurs de a y a — b y B appartenants à 3 se réduisent au seul facteur premier, dont la norme est égale à 3. Remarquons enfin, que (a y A — b y B a 2 b2 (a2 — b2) 3 3 àA Ir y A h- a3&3 \/ B IG A. Mabkoff. est un nombre entier et n’a aucun facteur commun avec 3, car sa norme égale à n’est pas divisible par 3. Conformément à cela dans le cas 3 A — h3 B\3 à 3 — b2 == z±= 3 (mod. 9) nous posons 3 = v3, en définissant v comme le facteur commun de 3 et de a \/ A — b \/ B, et nous conviendrons de dire, qu’un nombre % est divisible par vn, si la norme de ce nombre est divisible par 3". Eu abordant ensuite le cas à 3 — b2 == 9 (mod. 27), nous rappelons d’abord, que dans ce cas la condition, que x -+- y yi- • y b ^ 3 soit un nombre entier, s’exprime par les deux congruences y = ax et z = bx (mod. 3). Ces congruences étant satisfaites nous pouvons poser x — abs - f- 3 u, y = bs - +- 3v, z = as -+- 3w en désignant par s, u, v, w les nombres entiers ordinaires. Après cela la norme de \ égale à !_ x3 -h A y'-' -h Bz3 — 8 abxyz 27 sera congrue par rapport à 3 à l’expression ± {u h— av -a- bwf ( abs -+- u av -+- bw). Par conséquent notre nombre | n’a le facteur commun avec 3 que pour r . u -t- av -t- bw = O (mod. 3) et pour abs -+- n h- av -+- bw = O (mod. 3). Sue les nombres entiers dépendants d’une racine cubique etc. 17 Or et si u -h av -+- bw = —'l hz - abs = >*■-+- b, - & (müJ abs —h m —h av + bw = 3--a'J -*■ hz, ô Nous voyous, que dans le cas a? — b2 = ± 9 (niod. 27), x y y A z W B 3) a un facteur commun avec 3, les nombres x, y, z satisfaisants aux congruences x = ay == bz (mod. 3) doivent aussi satisfaire à la congruence ay b z — 2x == 0 (mod. 9) ou à la congruence x -+- ay -u- bz == 0 (mod. 9). D’un autre côté, si ay -+- bz — 2x = Û (mod. 9) ou x -+- ay h- bz ~ O (mod. 9), x y }/ a z j/ B le nombre 1 = a respectivement tous les facteurs cib b 1/ A -+- a W B la i/ A — b t/ B ) b 1/ A a 1/ B — de ^ ou de — - — — 2 al> ’àab appartenants à 3, car ab a2 — b2 x -+- y y A -+- z i/ B a 2 — b2 | ab -t- b j/A ■+- a jj/ B 3 ay — x i X 3 /— 3 a V li (tVÂ- ay -t - bz — 'lx . / 7 > î 3 a ]/ ] ab -+- b -j/ A ■+- a y/ B J a2 — b2 ay — x a |/ A ■+■ b y^ B — a 2 — b2 ay -t-bz — 2x ■ X- 1 («— V À Mémoires -t- b 'y/ A -i- a y/ B \ b y/ A -+- a y/ B — 2 ab ab | («2 _ b* J \ 3 ) 3 27 et inversement, si £ a tous les facteurs appartenants à 3 de ab -t- b y/ A-*- a y/ B et de b y/ A -+- a y/ B — 2ab ce nombre £ est divisible par 3. Conformément à cela dans le cas a3 — b" = ± 9 (mod. 27) nous posons 3 = [3J3 1 3 } en définissant ab -+- h y/ A a y/ B [3] comme le facteur commun de 3 et de -- ■ — ■ ■■■ b y/ A -y- a, y/ B — 2ab et j 3 } » » » » » » » » , Sur les nombres entiers dépendants d’une racine cubique etc. 19 A ces facteurs premiers nous attribuerons les normes égales à 3 et nous conviendrons de dire, qu’un nombre ê est divisible par le produit si le produit est divisible par Enfin dans le cas nous posons aussi en définissant [3]m 13}”, {ah)„ g / ah h y/ A -+- a y/ B 3 m / 3 j~ S / — \ n b y A -t- a y B — 2aî>\ [3 | comme le facteur commun de 3 et de a2 — h2 == 0 (mod. 27) 3 = [3]2 {3}, A ah -H h y ' A +- IGa y/ B et { 3 ( » » » » » » » » ( 4a y/ A — b y/ 72 j b y/ A -+- IGa y/ B 8 nb Hab A ces facteurs premiers nous attribuerons les normes égales à 3 et nous dirons, qu’un nombre £ est divisible par [3]m {3}", si le produit ,m-+-n / G4«2 — fo2\m-i-2n est divisible par (ab)m~hn ^ ~ b p2” g ^Aab -+- b y/ A -t- IGa ||/u\ /b y/ A - f- IGa y/ B — 8 ab^ V 3 / \ 3 Dans tous les deux cas III et IV la condition, qu’un nombre ë = .v y a - * y. B est divisible par [3], s’exprime par la congruence ay -+- bz — 2a; == O (mod. 9), et la condition, que ce nombre est divisible par {3}, s’exprime par la congruence x -+- ay -i- bz = 0 (mod. 9). 3* 20 A. Markoff. § 5. Les facteurs premiers et les degrés de ces facteurs étant définis il est facile de définir le produit des degrés des différents facteurs premiers comme le diviseur de tous les nombres |, qui sont divisibles par ces degrés, et seulement de ces nombres g. A ce produit nous attribuons une norme égale au produit des normes des facteurs pre- miers composants élevées aux degrés correspondants, qui montrent combien de fois notre produit contient chacun de ces facteurs. Quant à la décomposition en facteurs premiers d’un nombre ç, elle se réduit à ce qui suit. On détermine d’abord tous les diviseurs premiers p de la norme de | et on décompose ces diviseurs en facteurs premiers définis auparavant. On aura ainsi tons les facteurs premiers qui peuvent diviser le nombre % considéré et il reste à trouver pour chacun de ces facteurs le plus haut degré, qui réellement divise |. Alors la décomposition de B, en facteurs premiers sera achevée, en sorte qu’on peut considérer ç comme le produit des degrés trouvés ci-dessus et inversement nous dirons, que ce produit se réduit à B- On doit remarquer ici, que dans la théorie de la décomposition en facteurs premiers on considère comme unité tous les nombres £, dont les normes sont égales à l’unité: on les appelle unités complexes. Toutes les unités complexes, prises avec le signe h- ou — , sont égales aux degrés en- tiers positifs ou négatifs de l’unité complexe fondamentale. Ne nous arrêtant pas aux méthodes sûres mais fatigantes pour déterminer l’unité complexe fondamentale nous remarquons, que pour les valeurs petites de a et de b il est facile de trouver les unités complexes par le tâtonnement en considérant plusieurs nombres B composés des mêmes facteurs premiers. En appelant par « un facteur premier ou le produit de plusieurs facteurs premiers (ou enfin un nombre entier dépendant de [/ Aj, deux nombres £ et B' seront congrus par rapport à o, si leur différence B — B' est divisible par a. Conformément à cela on distribue tous les nombres B, en plusieurs classes par rapport à «, en rangeant dans la même classe les nombres congrus par rapport à «. Le nombre de ces classes est égal à la norme de «. Nous allons considérer cette distribution en classes par les rapport à 3 dans les cas «2 — IP = 0 (mod. 9). La norme de 3 est égale à 27 et conformément à cela on peut distribuer tous les nombres entiers B par rapport à 3 en 27 classes. En supposant «2 — b2 === 0 (mod. 9), nous distribuons ces 27 classes par les six grou- pes suivants. 1) La seule classe des nombres divisibles par 3. Ces pombres ont la forme Sue les nombres entiers dépendants d’une racine cubique etc. 21 x -+- y Y A H- z V B, x, y, z étant des nombres entiers ordinaires satisfaisants aux congruences x = ay = hz (mod. 3). 2) Deux classes des nombres divisibles par le produit [3] {3} et non divisibles par 3. Ces nombres ont la forme x -+- y ÿ A -+- z y B, x , y , z étant des nombres entiers ordinaires satisfaisants aux congruences x — a y = ± 1, x -+- ay -+- bz == O (mod. 3). 3) Six classes des nombres divisibles par [3] et non divisibles par {3}. Ces nombres ont la forme fractionnaire * + j y a -+- z y b 3 » x, y , z étant des nombres entiers ordinaires satisfaisants aux congruences x == ,d= 1 (mod. 3), ay — x = 0, ± 3 (mod. 9), ay -+- bz — 2x = O (mod. 9). 4) Six classes des nombres divisibles par {3} et non divisibles par [3]. Ces nombres ont aussi la forme fractionnaire x h- y y a z y B 3 ’ x, y , z étant des nombres entiers ordinaires satisfaisants aux congruences x = ± 1 (mod. 3), ay — x == 0, ± 3 (mod. 9), x -+- ay -t- bz == 0 (mod. 9). 5) Six classes des nombres de la forme x -+- y Y A -t- z y1 B i qui n’ont aucun facteur commun avec 3. Pour ces six classes les nombres entiers ordinaires x, y , z satisfont à l’un des six sy- stèmes des congruences suivantes 22 x — ay = 0 | X 1)2 = -+- 1 j A. Markoff. x — ay = 0 | x — bz = — 1 j a; — ay = — lj æ — ay = -+- 1 j a; — bs = 0 } a: — &£=-+-] J a: — (7?/ = -+- 1 1 x — bz = O j (mod. 3). x — ay = — 1 \ X 1)3= — 1 j G) Six classes des nombres de la forme fractionnaire x y |At -+- z | /b 3 ’ qni n’ont aucun facteur commun avec 3. Pour les dernières six classes les nombres entiers ordinaires x, y , s satisfont à l’un des systèmes des congruences suivantes x = ziz 1 (mod. 3) x = ± (mod. 3) x == dr (mod. 3) J ay = x (mod. 9) ■1 ay = 4x (mod. 9) , ay = Ix (mod. 9) 1)3 = 4x (mod. 9) 1)3 = X (mod. 9) 1)3 = Ix (mod. 9) Nous avons ici trois groupes 3), 4) et 6) des nombres ? de la forme fractionnaire, par rapport aux quels il est facile de démontrer les propositions suivantes. Le produit d’un nombre du groupe 3) ou du groupe 4) par un nombre du même groupe ou par un nombre des groupes 5) et G) appartient aussi respectivement au groupe 3) ou 4) et par conséquent il a la forme fractionnaire. Le produit d’un nombre du groupe 3) par un nombre du groupe 4) appartient au groupe 1) ou 2). Le produit de deux nombres du groupe G) appartient au groupe 5). Le produit d’un nombre du groupe G) par un nombre du groupe 5) appartient au groupe 6). Soient en effet x\-*- y i fAt -+- f/-B -+- Vi yA *2 j/7-8 = § et £2 — 3— deux nombres du groupe 6) et % — x y j / A -t- 3 \/ B un nombre du groupe 5). Alors xxx2-y- ab — (xx — ayx) (x2 — ay3) h- ay1 (x2 — 5ay2~i-b3^ -+- ay2 (x1 — ôay^bZj) h- ‘J«2 yx y2 = O (mod. 9), Sur les nombres entiers dépendants d’une racine cubique etc. 23 a (xxy2 -+- x2yx -+- azxz2) = (i mjx—bzx ) (ayi—bz2)-*-ayl (x2-5ay2-i-bz^-*-ay2(x1—5ayx+-bzx)-t-iààiyxy2^(a2—b2) £,,?a==0(mod. 9), b (xxz., -i- x2zx -+- byxy2) = (ay1—bzl)(ay2—bz^-ibzx(x„—&bz2-t-ay2)-*-bzs(xx—bbex-*-ayx)-*-9b2zx22-*-{bi—al) yxy2 = 0 (mod. 9). xxx'-t-ab (yxz'-*-zxy') — (&, — «/y,) x -+- ay (bzx—ayx)-t-ayx (x'-A-bz -t-uy) = ± 1 (mod. 3), car et xx — 5ayx-t-bzx = x., — 5ay2-t-bz2 = x1—bbzl-t-ayl = x2 — hbz2-*-ay2 = 0 (mod. 9) x~*-bz-\-ay = rt 1 (mod. 3). Par conséquent le produit P p -I- (yi~2 -4- ^t?/2> ( 'r|î/? XïV\ ,lZ\H y A. -+- ^ + y/ B appartient au groupe 5) et le produit I p' .Ïtx' ail (yty + sxy') xxy' -t- j'yx ■+■ n.zxz' y' A, u:ia' æ'g> ~t" y/ B appartient au groupe 6). En particulier le carré de chaque nombre du groupe G) appartient au groupe 5). Les unités complexes appartiennent aux groupes 5) et 6). Par conséquent s’il existe des unités complexes de la forme fractionnaire x -t- y 'y/ A -+- z y/ B 3 leurs carrés auront la forme i + r^i + z^, X, Y , Z étant des nombres entiers ordinaires. Et nous pouvons au moyen d’une unité complexe de la tonne fractionnaire représenter chaque nombre du groupe 6) comme le produit de cette unité par un nombre du groupe 5). § 6. Nous appellerons les facteurs premiers et leurs produits définis auparavant sim- plement les facteurs. Si un facteur ne se réduit à aucun nombre % existant, on l’appelle le nombre idéal. On appelle le produit de deux facteurs « et a un tel facteur « , qui contient chaque facteur premier exactement autant de fois que co et o ensemble. Deux nombres idéaux sont dits équivalents, lorsque leurs produits par un seul et même facteur se réduisent aux nombres % existants. 24 A. Markoff. Conformément à cela on distribue tous les nombres idéaux en classes de telle manière que deux nombres idéaux appartiennent à une seule classe ou aux classes différentes suivant qu’ils sont équivalents ou non équivalents. Le nombre de ces classes, aux quelles on ajoute la seule classe des nombres % existants, est toujours fini. Soit en effet o un nombre idéal et N la norme de o. Désignons par g le nombre entier ordinaire défini par deux inégalités g3 et de u' et plus petite que (f* (1 h- A h- H -h 3 db) car —g^x'—x" n r m J (jf) o a , o o , o o , , o o tt n tr nt (ù CO , G) G) , n G) G) (if) ow ow. Leurs normes sont plus petites que (1 -+- A -+- B -+- 3aô)2 = //. Posons maintenant, que nous avons déjà trouvé une unité complexe |0 > 1 Dans la théorie de décomposition en facteurs les nombres ± 5> — lo^i ± M» — ± jouent un même rôle et on peut toujours choisir parmi eux un nombre contenu entre 1 et £0. En choisissant de cette manière les nombres 1 = y y A -+-* y B dont les normes sont plus petites que H , on aura les inégalités 1 < * -+- y y -A s ~y b y 3 ^0 2 x3+Ay*-t-Bz*-3abxyt _ / __ yÿA2 -4- U — g j/bJ -+- (// VA ~ 2 V < l8H x-t-y y A-*-zj/j3 ' et ensuite — Vl8H/5 r, 7 = un facteur premier, ll=(6 + 3|/5 + 2 î/25) (g -t- 2 y b — 3 >^25), 13 = (2 -h y 5) (2 */> — 3 ) ( 2 -+- 2 {/s -+- î/25). 4* 28 A. Mabkoff. IV. 17 = ( V 25 — 2 ) ( 4 h— 5 V 5 — i— 2 |/2 5 ), 19 = un facteur premier, 23 = (7 — 4 f/5) (49 -h 28 f/j -+- f/25), 29 = ( f/25 h— 2 p7 5 — 6) (26 -f- 17 y7? -+- 10 f/25), 31 = un facteur premier, 37 = un facteur premier, 41 = (l h- 2 f/5) (l — 2 f/ 5 -+- 4 f/ 25), 43 = un facteur premier. n — 6, 6=1, A = 6, 5=36. Ç —1- «/ î/7 6 -f— ^ i/36. i L’unité complexe fondamentale 1 09 — i— 60 V7 6 H- 33 f7 36 = g0. Tous les facteurs so réduisent à des nombres g existants, car 2 = (2 - {/ëy ë0, 3 = (3 -i- 2 Ve -4- f/âë)3 g, 5 = ( f/e — 1) (1 -+- Ve h- f 736 ), 7 = (1 h- y7 6) (7 -+- 4 j!/ 6 h- 2 f/36) (i^e -h ^6 — 5 1 1 = ( ]/3e — Ve — i)(7-f-5y/ë'-»-2 f/âë), 13 = un facteur premier, 17 = (2 V 36 — 3 Ve — 1) (37 -+- 21 Ve -f- 11 î/ze), 1 9 = un facteur premier, 23 = (23 -f- 13 Ve 7 f/36) (s f/36 — 5 yë — 17), 29 = (5 -+- 2 y7 6 -+- f/36) ( 1 3 — 4 y7 6 — f/36). Sur les nombres entiers défendants d’une racine cubique etc. 29 31 = un facteur premier, 37 = (l -+- 3g) (3 — 5) (7 3 \/ S 2 f/36), 41 = (4 ]/6 — 7) (49 -4- 28 |/6 16 V 36 ), 43 = un facteur premier, 47 = (2 |/6 — l) (l + 2^ + 4 f/36), 53 = (5 -+- 3 j/e -»- f/36) (7 — 9 -+- 4 {/36), 59 = ( 4/36 H- fe — 1) (2 f/ 36 -1-74/6 — 5), 61 = un facteur premier. V. o = 7, 6=1, A — 7, B = 49. £; = æ -h ?/ 4/7 h— # 4/ 49. L’unité complexe fondamentale 4 + 2 f 7 + p' 49 = £0. Dans ce cas nous avons deux classes de nombres idéaux: 1) les nombres idéaux, dont les normes sont congrues à ± 3 par rapport à 7, 2) les nombres idéaux, dont les normes sont congrues à 2 par rapport à 7, auxquelles on doit ajouter la classe de nombres g existants, dont les normes sont congrues à riz 1 par rapport à 7. En effet 2 = ï2Sa, yl = 1 -4- V7, <$2 = 1 4/7 -+- 49, 3 = v3, vy2 = 4/7" — 1 , 5 = Y5S5, vï5 = 2 H- 4/7 , 7 = ( lX7 )3, 11 = Yn ^ii> T2Y11 = 2 -+- -+- i/49, 1 3 = un facteur premier, 30 A. Maekoff. 17 — Yi7 8j7, Y2Ti7 — o-i- VV, 19 = x1;x;x;; < = 4 — f/7, vx;; = i -*- 2 1/7, vx;; = 2 h- 4/49, 23 = Y33 S23, vÏ23 = 5 — 2 f/7, 29 = (2 î/7 — 3) (9 -+- 6 |/7 +- 4>/49), 3 ] = un facteur premier, 37 = un facteur premier, 41 = ( {/49 — 2) (4 -h 7 1X7 +- 2 |/49), 43 = un facteur premier, 47 = Ï47 S47) VY47 = 4+ 3 i/V -+- 2 4/49, 53 = Yss s53, Y2 Ysü = 4 V7 ~ 1/49, 59 = Y59 ^b9> Ya Y59 = V^7» 61 = un facteur premier, 67 = un facteur premier, 71 =(4 + I/7) ( 1 6 — 4 4/7 h- f/49), 73 = x7; x; x;3, y3 Va = 5 VT— 9, Ï2 Vi = 6 +- Vi -+ 4/49, Ï2x;3 = 3- 25/7 + 4/49. En considérant ce cas ainsi que les cas 4=13 et 4=19, j’ai fini par conclure, que le nombre des classes des facteurs (idéaux et existants) doit être un multiple de 3 pour tout 4, qui est un nombre premier et congru à 1 par rapport à 6; car, si ce nombre des classes n’était pas divisible par 3, tous les nombres premiers p, pour lesquels 4 est un résidu cubique, seraient les résidus cubiques de 4. Sue les nombkes entieks dépendants d’une kacine cubique etc. 31 VI. a = 10, b = 1, A =10, B — 100. x ■+• y J/io -+- z y/ 100 £ = g , x = y == 2 (ni od. 3). L’unité complexe fondamentale 23 -+- 11 -y/ 10-4-5 y/ 100 3 dont le carré est égal à 181 -t- 84 j/ 10 -+- 39 V 100. Dans ce cas tous les facteurs se réduisent à des nombres g existants car cela a lieu pour tous les facteurs premiers dont les normes sont plus petites que 141. En particulier 1 -+- |/lO -+- f/ioo 1 — 2 l/iO -+- t/ 100 |3) = v- , et [3] = L — . De même manière j’ai considéré les cas et j’ai trouvé, que A = 11, 12, 13, 14, 15, 17 et 19 pour A = 12 et 17 tous les facteurs se réduisent à des nombres £ existants, pour A = 11 et 15 il existe une classe de nombres idéaux, et pour A = 13 et 19 il existe deux classes de nombres idéaux. En finissant je tire du domaine des nombres entiers dépendants de \/ 17 les exemples suivants : 7 -h 2|/l7-*-J/289 5 -4- J/l7— J/289 3 3 ’ A 2 J/l7-t-|/289V y 4 - 4 J/ 17 J/289 \ 3 y / 3 2 -<-J/ 17 -i- 2 J/289 53 -+-22 J/ 17-t-8 J/289 3 3 i (l2 — 2 |/l7 — J/289), * 32 A. Markoff. 4 -+• 2 |/l7 -h |/289\a 28 11 |/l7 h- 4 |/289 'V 2|/l7-<-|/289 = 13-1-5 ]/l7 H- 2 f/289, 4 -4- 2 y 17 -f- y 289 4 — 4 f/ 17 -+- f/289 = {/17 - 2, 4 -+- 2|/l7-»-|/289 7 -+- 2 f/l7 |/289 32 -t- 13 f/l7 -h 5 f/289 5 -t- |/l7 — |/ 289 2 -h f/l7 -t- 2 f/ 289 = 3 — 3 f/l7 -+* |/289, 7-4-2 f/ 17 -h t/ 289 , 3 / — . 16 — 7 f/l7 -t- t/ 289 K-3- (12 - 2 /17 - 1/289) = 4 L_. A. 2 3 5 6 7 10 LES UNITÉS COMPLEXES. 1 H-{/2-n{/r 4 + 3Î/3-»-2Î//9 41 -t- 24 |/5 -+- 14 |/25 109 -h 60 '{/ 6 -i- 33 f/36 4 h- 2 J/7 + î/49 S / — 8 23 -+- 11 y 10 -h 5 y 100 3 Sue les nombres entiers dépendants d’une racine cubique etc. 33 A. LES UNITÉS COMPLEXES. 11 89 -+ 40 ]/l\ +- 18 y 121 12 55 -+ 24 î/l2 -+ 21 jk718 13 94 h- 40 ï/l3 -+ 17 f/l69 14 29 -+ 12 V 14 -+ 5 V 196 15 5 = 5401 -+- 2190 4/ 15 -+ 888 J/225 (5-2 -j/is] 17 324 -+- 126 V 17 -t- 49 V 289 18 55 -+- 24 y 12 -+ 21 4/18 19 14 -t- 5 y 19 -t- 2 y 361 3 20 11 + 4 4/20 -+ 3 y 50 21 3 (3 4/21) _ 1705 + 618 |/21 224 4/441 (•-v=r 22 1 (2 = 793 +- 283 J/22 -+ 101 y i84: 6 \3-y22] Mémoires de T Acad. Imp. d. sc. VII Série. 34 A. Markoff. A. LES UNITÉS COMPLEXES. 23 (l + |/23)6 g 3 \ g ' = 2166673601 -t- 761875860 V23 -+- 267901370 l/529 9 (3 - y 23 j 26 9 H- 3 4/26 -t~* {/263 28 9-i-3 4/28 -+- {/282 29 ( 19 -+- 6 |/29 -+- 2 |/292)6 3 ^70 — 32 ^/29 -+- 3 |/292)3 30 3 = 811 -*- 261 1/3 6 -1- 84 4/900 ( |/30 ~ 3| 31 ( 1 'f/ 31 j2 g g — f. = 101209 — 1— 32218 l/31 -+- 10256 i/31* ( î/8! - 8)" 33 (v^s-i)3 |2 + 9 |/33 — 3 |/ 33 2 j5 34 (4-{/Ü)3 3/~ \ V = 334153 -+- 103146 1/ 34 h- 31839 /342 2 (j/34 -s)6 35 ( t ■+" f/35 j3 278 85 j/35 -t- 26 j/352 3 '( j/86 — 2) (j/35- 3)2 3 Sur les nombres entiers dépendants d’une raçine cubique etc. 35 A. LES UNITÉS COMPLEXES. 37 100 -1- 30 f/37 -+- 9 f/372 38 2.3 (s -h -j/ss) _ 29071 -+- 8647 f/38 -+- 2572 f/383 (f/38-2)* (f/38- 3) 39 3 (1 ■+• 1/39) _ 529 -h 156 f/39 46 f/393 (4 — f/39) ( |/39 — 3) 41 >“ (7 H- f/îi)“ (2 - !/«)” Rf 42 7 = 21169 -+- 6090 l/42 -h 1752 f/423 (7-2 f /42)3 43 49 -+- 14 f/43 -1- 4 f/433 44 1 [ f/44 _ 2 y 4007 -+- 1135 f/744 643 f/ 242 4 y 2 f/44 — 7y 3 45 3 (3 ^//45) — 1477441 -f- 415374 f/45 -+- 116780 l/453 ( i/u - 3 )’ 46 3 .2 (2 -H y 4b) _ 16449049 -+- 4590798 f/46 -h 1281255 f/463 (4 - f/4e)9 i 36 A. Maiïkoff. A. LES UNITÉS COMPLEXES. 47 3 (2 t- J/Ï7)6 (l J/47)3 ( J/47 - s)6 (2 J/47 -j)6 50 H-i-4 î/20 3 J/50 51 (3 l/ôl)6 ( l/51 - l)3 3 3 — / n - \ 6 / S / 1 \ 3 ' 1 w ( O 1U U 1 1 * w U v/ U 1 1 0 1 1/ ü 1 ■ 1 O 1 1 J J 1 1/ ü 1 3 (2 y/ 61 - 7) (J/51 - s) 52 ; « = 209 -H 56 J/52 ■+* 15 J/523 (4 - J/52) 1 53 (7 J/53)5 (1 J/53)5 3(4- J/53)5 (ô - J/53)5 (2 J/53 - 7 )3 55 5S . 71S (7 - J/S)18 (4 - ysf ( ya - .y ( ya + ,y (5 _ ysf 57 (3 + J/57)4 (s - J/57) 3 (4 — J/57)* (J/57 - l) ( J/57 — 3) (3 J/57 — 11) 1460968 -+- 379620 J/ 57 -t- 98641 J/573 58 7 ^ = 929 -i- 240 J/58 62 J/582 (4 - y 58) 59 (l-J/59)15 35 ( J/59 - 3 )6 (4 - J/59)15 Sur les nombres entiers dépendants d’une racine cubique etc. 37 A. LES UNITÉS COMPLEXES. GO , \ = 2161 -t— 552 l/6Ô 141 J/603 (4 - y 60 J 61 . 3 _.3 = 3905 -h- 992 f/cT -+- 252 ]/6V (4 - j/61 )' 62 2 _ = 8929 -+- 2256 ]/ 62 -h 570 J/622 (4 - y 62 j 63 16 4 J/63 -+- î/63a 65 lG-t-4 J/ 65 -t- J/ 65a 66 , , _2 X3 = 9505 -+- 2352 J/66 -h 582 J/662 ( j/66 -4| 67 , s _3 ,s = 4289 -+- 1056 J/ 67 -h 260 J/672 (U67-4) 68 . „ _4 .3 = 2449 h- 600 J/68 h- 147 ( j/68 - 4j 69 37 (l J/ëÔ)80 (s^î/râ)‘(6-pS),S(î/69-4)” 70 . 3 6 u = 1121 -1- 272 J/70 -4- 66 J/7 0a (/70-4) Je suis persuadé que presque toutes ces unités sont fondamentales. / / ' àî «itrCT® \r € € '3 rp *2 s è MÉMOIRES DE L’ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PÉTERSBOURG, Vif SÉRIE. Tome XXXVIII, W 10. EINIGE BEITRÀGE « ZUR BILDUNG DES MANTELS DER ASCIÜIEN. VON A. Kowalevsky. (Avec 2 planches.) (Lu le 15 janvier 1892.) St.-PÉTERSBOURG, 1892. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à S.-Pétersbourg: à Riga: à Leipzig: M. Eggers & C° et J. Glasounof. M. N. Kymmel. Voss’ Sortiment (Haessel). Prix: 85 Cop. = 2 Mark 15 Pf. Mars 1892. Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sciences. A. Strauch, Secrétaire perpétuel. Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. (Vass.-Ostr., 9 ligue, JVï 12.) X. In den letzten 20 Jahren haben sich sehr viele Forscher mit der Anatomie und Ent- wickelung der Ascidien beschaftigt und man konntc hoffen, dass die meisten Fragen schon gelôst sind, und doch erweist es sicli, dass bis jetzt die Hauptmomente der Métamorphosé noch ganz unerklârt sind. Der Bildung des Mantels der Ascidien wurden sehr viele Arbeiten ausgezeichneter Forscher gewidmet — Hertwig1), Semper2), E. Van-Beneden und Julin3), Della- Valle4), Lacaze-Duthicrs5), Maurice8) und viele Andere haben die Bildung des Man- tels untersucht und kommen zu ganz übereinstimmenden Resultaten. Ueber die Facta sind fast aile angeführten Forscher einig, es wird nur die Auffassung der beobachteten That- sachen discutirt. So meint Hertwig1) einerseits, dass der Mantel der Ascidien als eine Art Binde- gewcbe aufzufassen ist; andererseits will Semper2) in dem Mantel der Ascidien eine «ge- schichtete Epidermis mit starker Intercellularsubstanz» resp. Cellulose-Epidermis sehen. Besonders bestimmt spricht sich Semper in allen den Streitfragen aus, welche die Entstehung sowohl derTestazellen, als auch derZellen des Mantels betreffen. Ueber die Ent- steliung der Testazellen, welche er als kcrnlose Tropfen betrachtet, liisst er keine andere Deutung zu als eine Abstammung vom Ei resp. von der Eizelle selbst. Die «Testatropfen» sind seiner Ansicht nach Bildungen, die dem «Itichtungsblaschen» der Schnecken- eier entsprechen. Ueber den Vergleich der Mantelgewebe der Ascidien mit Bindegewebe sagt Semper (p. 19), dass der Nachweis davon noch zu licfern bleibt und dass er bezweifelt, dass dies jemals geschehen wird. Der so bestimmte Ton seines Aufsatzes kann zu der Meinung führen, dass die Fragen, die er discutirt, schon ganz entschieden sind, und doch erweist es sich, dass nicht nur von ihm angefiihrte Vergleiche, sondern auch Thatsachen (Kernlosigkeit der Testazellen und deren Abstammung aus dem Dotter) ganz verfehlt sind. Mémoires de l'Acad. Imp. d. sc. VII Série. 1 2 A. Kowalevsky, Was die Ansichten iibcr die Entstehung des Mantels der Ascidien aubetrifft, so sind dieselben in der classisclien Monographie von Ch. Maurice6) i'iber Fragaroidcs auran- tiacum zusammeugestellt, und er kommt zu dem Scli lusse (S. 54) «Ainsi il a été nettement démontré, aussi bien chez les Ascidies composées, que chez les Ascidies simples, que la tunique cellulosique doit être considérée comme produit par l'épithélium sous-jacent. M. Julin a très-justement réuni sous le nom générique d’Epiderme cette tunique et l’épithélium subtunical qui ne sont dès lors qu’un même organe. Ilerr Maurice selbst stützt diese Ansicht nocli mit seinen Beobachtungen und geht noch weiter in diesem Sinne und besonders im Sinne Semper’s; er sagt nümlich : «Mes recherches sur le Fragaroidcs aurantiacum m’autorisent, au contraire, à penser que la tunique n’est qu’une portion transformée de l’épithélium épidermique, lequel produirait la cellulose non pas extérieurement mais intérieurement et dans son épaisseur même. En d’autres termes, l'épiderme serait composé non pas de deux couches distinctes, la tunique et l’épithélium subtunical, mais d’une seule couche qui s’étendrait depuis la surface ex- térieure de la tunique jusqu’à la couche conjonctive sous-jacente à l’épithélium épidermique.» Er fasst also den ganzen Mantel mit allen seinen Schichten aïs Epidermis auf, also ganz im Sinne Semper’s. Della-Valle giebt mehrere Einzelheiten tiber die Entstehung der Mantelzellen, welche ich aus dem Werke von Maurice entnehme, weil dieselben so cha- rakteristisch sind. «Della-Valle observa chez la Distoplia des couches fraîches de tunique et l’épiderme vivant et il vit que les cellules épidermiques envoient des prolongements pro- fonds fort allongés, lesquels vont rejoindre ceux des cellules de la tunique. Il vit des cellules passer d’un tissu dans l’autre, quelques-unes se trouvaient dans l’espace intermédiaire avec un prolongement les reliant déjà à la tunique qu’elles allaient rejoindre et un autre prolongement les rattachant encore à l’épidenue qu’elles quittaient». Also scheint ailes in dem Sinne übereinzustimmen, dass der Mantel der Ascidien eine einfache Vcrdickung der Epidermis, resp. Ectoderms sei, deren übereinander geschichtete Zellen durch eine reiche Intercellulàrsubstanz getrennt oder auseinandergeschoben waren; dabei nahraen auch die Zellen selbst eine sehr verschiedenc Form an. Diescr Ansicht, welche sich so allgemeiner Zustimmung erfreute, schienen aber einige Erscheinungen zu widersprechen. Es waren besonders die Beobachtungen von C. Maurice selbst, welcher zeigte, dass die Zellen des Mantels phagocytiire Eigenschaften besitzen und die abgestorbonen Individuen der Colonie vcrzehren. Dasselbe wurde spater auch von Herrn Reos fiir Botryllus bestatigt und E. Metschnikoff beobachtete unmittelbar diephagocytare Thatigkeit der Mantelzellen an verschiedenen in dieselbe eingeftihrten Substanzen. Diese phagocytaren Eigenschaften der Mantelzellen liessen vermuthen, dass wenig- stens ein Theil derselben vielleicht eine mesodermale Abstammung haben kann, und also die Zellen des Mantels gemischter Natur sein konnten. Um diese Vermuthungen zu prüfen habe ich dieUntersuchuug über die Abstammung der Zellen des Mantels unternommen und muss gestehen, dass die anfangs von inir gewonnenen Resultate, die herrschende Ansicht Einige Beitbâge Z uk Bildung des Mantels der Ascidien. 3 von der epidermoidalen Bildung der Mantelzellen zu bestiitigen schienen, und mit dieser Ansicht liabe icli Neapel im Frübjabr 1889 verlassen. Erst nach der Ankunft in Odessa, als ich zur Yorbercitung der Prüparate zu der, von Herrn E. Meyer7) vorgeschlagenen Méthode der Einschmelzung in Photoxylin sebritt, erhielt ich ganz entscheidende Beweise von der mesodermalen Abstaimnung der Mantelzellen. Aile diese Praparate, so wie die meisten Zeichnungen, wurden mir von meincr Tocliter Wera angefertigt. Die freischwimmende Larve der Phallusia besitzt einen selir dünnen, vollstiindig durcli- siebtigen und zellenfreien Mantel entsprecbcnd demjenigen, welcber der AppendicuJarm und dem Doliolutn eigen ist. Nur wenn die Larve zur Métamorphosé sich vorzubereiten beginnt oder vviihrend dcrselben treten einige Zellen in den Mantel ein. Die ersten Zcllen kônnen in verschiedenen Theilen des Mantels erscheinen, meistens aber sali ich dieselben an der Bauchseite, nicht weit von der Insertion des Ruderschvvanzes. An den frischlcben- den Larven erschienen dieselben fast plotzlich in der Mitte der Mantelschicht liegend und oftmals liabe ich diese Erscheinung gesehen, oline mir crklaren zu konnen, woher diese Zellen stammen; viel seltener sali ich Zellen, welelie nocli dicht an die Epidermis gedriingt lagen und vvirkliche Epidermiszellen zu sein schienen, die sich von den iibrigen Zellen ab- spalteten und in die Mantelschicht, einwanderten. Als ich spâter die Bildungsart der Mantel- zellen erkannte, liaben sich diese Bilder ganz einfach erklart; die scheinbare Abspaltung derselben von den Epidermiszellen erwies sich als eine Durchwanderung durcli die Epider- miszelle der mesodermalen Zelle, was bei der Beobachtung des ganzen Thieres als eine Trennung der Zellenlheile erschien. Die so plotzliche Erscheinung der Zellen innen in der Mantelschicht erkliirte sich durcli ilire Fâhigkeit ziemlich schneller Ortsbewegung, so dass sie wahrschcinlich selir schnell die Ilalfte der feinen Mantelschicht durchwanderten. Es ist selir leicht moglich, dass nach dem Austritte aus der Epidermiszelle in den Mantel dieselben nocli eine schnellere Bewegung machten als sie es gewohnlicli in dem Man- tel thun. Die Beobachtung an lebcnden Larven fiibrte midi zur unrichtigen Erkliirung der ganzen Erscheinung, und nur die Querschnitte lehrten midi, dasWesen des Vorganges ver- stehen; viclleicht kônntc ich jetzt auch ara lebendem Material mehr sehen als friiher, aber ich liatte keine weitero Gelegenheit diesen Gegenstand wieder zu studiren. Als Material fur meine Untersuchungen dienten mir die Larven der Phallusia nianmi- lata , welche ich, auf der Neapeler Station, durch künstliche Bcfruchtung ziichtete; die Be- obachtungen wurden wâhrend der kaltcn Jahreszeit, ira Winter, angestellt und wahrscliein- 1 ich deshalb erschienen fast aile Larven mit gekrümmtem Scbwanze, wie es in Fig. 1 dar- gestellt ist. Das schien die Larven beim Schwimraen nicht besonders zu stüren, da sie dank den zitternden Bewegungen des Schvvanzes doch bis zur Oberflâche des Glases emporstiegen und an verschiedenen Theilen der Wandung sich verwandelten, allerdings meistens am Bo- den des Gefiisscs, was übrigens auch bei normalen Larven die Regel ist. i* 4 A. Kowalevsky, Fig. 1 stellt eine Larve dar, welche durch die schlafferen Bewegungen und die etwas verkürzte Sclnvanzspitze als eine ztir Métamorphosé sich vorbereitende anzusehen ist.. Der Mantel stellt eine ganz durchsichtige glasslielle Schicht dar, in vvelcher keine zelligen Ele- inente zn sehen sind. Querschnitte durch diese Larve bestiitigen die Beobachtung am voll- stiindigen Exemplare, der Mantel erscheint zellenfrei. Was die inneren Organe betrifft, so haben dieselben noch dasselbe Anssehen wie bei der ganz freischwimrnenden Larve, nur findet inan, dass an einzelnen Stcllen mehrere Mesodermzellen dicht an die Epidermis gc- driingt sind. Fig. 2 stellt einen Querschnitt der Larve Fig. 1, ans dem vorderen Ende, aus der Gegend der Gehirublase dar; zwei Mesodermzellen, m m, liegen dicht an die Epidermis- zellen gedriingt und die andercn sind uni das Entoderm der Larve gehauft. Zwischen der ausseren Haut und den inneren Organen findet man auf den Quer- schnitten und überhaupt auf dem aufbewahrten Material einen bedeutenden Raum, welcher als Lcibeshohle zu deuten ist. Mir scheint, dass die bedeutende Breite dieses Raumes zum Theil ein Kunstprodukt ist. Die übrigen Querschnitte dieser Larve stellen ahnliclie Yer- haltnisse dar, die denjenigen entsprechcn, welche sclion von anderen Forschern beschrielien sind. Einen Querschnitt einer ganz âhnlichen Larve stellen die Fignren 3 und 4 dar. In Fig. 3 ist ein Schnitt durch die Larve angefiihrt, auf welchem auch der Sclnvanz getroffen ist. Der Schnitt geht durch den hinteren Theil des Kôrpers, wo viele Mesoderm- zellen angelniuft sind; das Priiparat wurde in Glycerin aufbewahrt, so dass es ein etwas an- deres Aussehen hat als die anderen Prüparate und die entsprechenden Zeichtiungen haben auch einen etwas anderen Ton. Auf diesem Priiparat sali man einige Mesodermzellen dicht an die Epidermiszellen gedriingt und selbst auch in denselben liegen. In Fig. 4, welche den Vordertheil desselben Priiparates, nur bei stârkerer Vergros- serung darstellt, sieht man in der Epidermiszelle a, welche die normale Grosse auderer in der Reilie liegender Zellen besitzt und miteinem deutlichem Kern versehen ist, eine kleinere Zelle s liegen; dieselbe erinnert ihrem Aussehen nach an die anderen Mesodermzellen, welche um das Entoderm zerstreut sind und besitzt ein durchsichtiges Protoplasma und einen, mit Carmin sich dunkler als in Epidermiszellen fàrbenden Kern. In der Zelle b derselben Figur triflft man eine ühnliche Erscheinung; in die Epiderrais- zelle b ist auch eine Mesodermzelle s1 eiugedrungen, welche den Kern der Zelle dicht an die Wandung der Nebenzelle verschiebt und einen bedeutenden Raum in der Zelle selbst einnimmt; die Zelle c ist frei von eindringenden Zellen, aber in die Zelle d drângt sich eine mesodermale Zelle z11, die diese etwas abgeplattete Zelle zu durchbohren beginnt. In Fig. 5 habe ich einen Querschnitt eines ganz âhnlichen Stadiums abgebildet, welches in Canadabalsam aufbewahrt und mit Carmin gefiirbt ist; die Conturen der Zelle sind ungemein deutlich; auf dem Querschnitte des Schwanzes sieht man sehr deutlich, dass der Chordalraum eine Art Vacuole der Chordalzelle darstellt, in welcher man einen deutlichen Kern sieht. Die Muskelzellen, mz, jederseits drei, sehen so aus wie bei der Larve d. h. die Einige Beitrâge zur Btt/dung des Mantels der Ascidien. Muskelfibrillen nehmen die Oberfliiche der Zelle ein und innen sieht man den Kern und das denselben umgebende Plasma. Der Querscbnitt des Rumpfes geht durch den hinteren Theil der Siunesblase (s), durcb den Entodermsack en und trifft die beiden Cloakalrohren cl, zwischen welchen eine Gruppe von Zellen liegt. Den Epidermiszellen liegen einige mesodermale Zellen an, von denen einige in und zwischen dieselben eindringen. So ragt die Zelle z, welche vollstandig den Habitus einer Mesodermzelle bat, mit einein Theil ihrer Peripherie nach aussen, wâhrcnd ihr inneres Ende noch in der Leibeshühle liegt; die Zelle s1, ihr ganz ühnlich, liegt nocli ganz in der Leibeshôhle und senkt sich nur mit ihrem Yorderende in die Epidermiszelle ein; etwas lioher, stellt zu wieder eine mesodermale Zelle dar, die zwischen zwei Epidermiszellen liegt, obgleich sie den Habitus der Mesodermzelle bewahrt bat. Sie scheint in einer Art Vacuole zu liegen, was wahrscheinlich davon abhângt, dass diese aus dem anderem Blatte cingc- wanderte Zelle gegen die Conservirungsmittel sich etwas andcrs verhalt wie die Epidermis- zellen, und zwischen beiden eine kleine Spalte bleibt; die mesodermale Zelle zm ist in eine Epidermiszelle eingewandert, in der Art wie wir es schon in Fig. 4 angetroffen haben. Bei allen besprochenen Larveu ist der Mantel noch ganz frei von Zellen. In Fig. 6 habe ich eine Larve dargestellt, deren Verwandlung etwas weiter fortge- schritten ist und bei der man in der Gegend z einige Zellen im Mantel beobachtet; die Chorda war schon etwas eingezogen und das hintere Ende des Schwanzes bestand nur aus Epidermiszellen, die viel grosser und cylindrisch erschienen, und mit ihren inneren Enden sich begegneten, so dass zwischen denselben nur eine Spalte blieb; die Chorda war also schon verdrangt. Ein Querschnitt durch diese Larve ist in Fig. 7 abgebildet und auf demselben sehen wie eine mesodermale Zelle s schon weit im Mantel, und eine andere z1 noch zwischen Epidermiszellen liegend, aber im Begriffe auszuwandern. Der Querschnitt ist aus der Gegend genommen, wo die Chordaspitze chz unter dem Hinterende der Nervenblase endet. Wie es zu erklâren ist, dass eine mesodermale Zelle schon so weit in den Mantel vor- gedrungen ist, wahrend die anderen noch niclit ausgewandert sind, weiss ich allerdings nicht, aber es lasst sich wohl denken, dass eine Auswanderung einzelner Zellen auch friiher, noch vor dem Beginn der Verwandlung geschehen konnte. Wenn wir jetzt zu etwas weiter metamorphosirten Larven schreiten, so sehen wir schon ein allgemeineres und regelmâssigeres Auswandern der Zellen in den Mantel. Fig. 8 stellt eine solche Larve dar, bei welcher die Chorda schon eine bedeutende Krümmung bildet und der Schwanz schon verkürzt ist; die Querschnitte dieser Larve sind sehr glücklich ausgefallen. Fig. 9 stellt einen Querschnitt von dem vorderen Ende der Larve dar und trifft die Sinnesblase an der Stelle, wo der sogenannte Otolith oder gestielte Korper in dieselbe 6 A. Kowalevsky, hineinragt. Das Priiparat gehôrt zu den am besten gelungenen und inan kann aile Zellen mit der grossten Klarlieit übersehen. Bei en selien wir den Querschnitt des Darm-, resp. des Kiemensackes, liber welcbem der Schnitt der Sinnesblasc liegt; bei d finden wir eine Gr uppe von Zellen, die, meiner Ansicht nach, die vordere Wand des einen Cloakenrohres darstellt, welche wir schon in Fig. 5 (d) geselien haben; uni diese Bildungen, welche zum Ento- oder Ectoderm gehôren, liegen zerstreute Mesodermzellen, welche durch ihren sich irmner intensiver filrbenden Kern von den anderen Zellen leiclit zu untcrscliciden sind; in einer von diesen Zellen zl sieht inan selir deutlich zwei Kerne. Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Epidcrmis, so selien wir erstcns, dass einige Zellen, welche ganz den Habitus der Mesodermzellen haben, und mit einem stark gefiirbten Kern versehen sind, durch die Epidcrmis durchtreten; erstcns finden wir eine Zelle z dicht an die Epidcrmis angelegt, welche sich vielleicht schon etwas in die Wandung der Epidcrmiszelle einscnkt; nebcn ilir liegen noch zwei Zellen ganz derselben Art; weiter finden wir die Zelle zn, welche tief in die Epidermiszelle eingescnkt, jedoch von derselben noch deutlich getrennt ist, und mit ihrer grossten Oberfliiche in die Leibeshôhle hineinragt; die Zelle z111 liegt in der Epidermiszelle und ihrc ilusser e Oberfliiche ragt schon in die Mantelsubstanz hinein; der Kern der Epidermiszelle ist nicht sichtbar, moglicher- weise liegt er unter der Zelle zm, oder ist so vorschoben, dass er auf dem Nebenschnitte geblieben ist, Ausserdem finden wir noch zwei Zellen zn und zv, welche auch in der Aus- wanderung begriffen sind. Die Zelle z ,v ist eine sehr grosse Zelle, welche die Epidermis- zellen an Grosse übertrifft und welche einorseits von der Leibeshôhle, andercrseits vom Mantel begrenzt ist; besonders intéressant ist für rnich die Zelle zy , welche ganz dasselbe Aussehen liât, wie die in der Leibeshôhle liegendc Zelle zl, die Uebereinstimmung ist in der Beziehung von Interesse, weil dieselbc noch rnehr beweist, dass die austretenden Zellen mit den Mesodermzellen einer und derselben Natur sind. Endlich finden wir hier eine Zelle zy\ welche schon ganz ausgetreten ist und im Mantel liegt. In allen bis jotzt besprochenen Stadieii haben wir die versehiedenen Momente des Austrittes der Zellen ans der Leibeshôhle der Ascidienlarve nach aussen geselien. Wir fanden Zellen, welche sich zur Auswanderung gewissermaassen vorbereiteten, fanden solclie, die die Epidermiszellen durchbohrten oder selbst auf ihreiu Wege in dieselben eintraten und dann weiter aus den Epidermiszellen jenseits austraten und endlich frei im Mantel lagen. Ich hielt es für passend die einzelnen Phasen dieses Processes deshalb besonders ein- gehend zu beschreiben, weil entgegengesetze Angaben iiber die Entstehung der Mantel- zellen von den Epidermiszellen von so vielen hervorragenden Forschern ganz einstimmig angenonnnensind. Allerdings sind die meisten Angaben, so von Semper, Hertwig und An- deren schon etwas veraltet und wurden zu der Zeit gemacht, als die Fragen iiber die Thiitig- keit der Mesodermzellen nicht eine solche Entwickelung crlangt hatten wie in den letzten Einige Beiteage zue Biedung des Mantels dee Ascidien. 7 Jahren; aber die Arbeit von Herrn Maurice erschien im Jahre 1888, \vo wir liber die Phagocytose der Mesodermelemente gut unterrichtet waren; H. Maurice beschreibt sie auch selbst, und doch bleibt aucli er bei derselben Auffassung wie die früheren Forscher und giebt nur einc andere Deutung; namentlich raeint Herr Maurice*) «la tunique cellulosique n’est pas, comme la plupart des auteurs l’ont pensé jusqu’ici, un produit secrété exté- rieurement par la couche épidermique, dans lequel émigreraient ensuite des cellules épithéliales; elle n’est au contraire qu’une portion transformée de l’épithélium épidermique qui produit la cellulose, non pas extérieurement, mais intérieuremt et dans son épaisseur même». Es wird die Fig. 30, Taf. 2 angefiihrt, auf der man dieTunicaschicht unter dem Epithel sieht, wo dieselbe einfachem, unter der Epidermis liegendem Bindegewebe zu ent- sprechen scheint. Betrachten wir jetzt die altérai Stadien, welche in Fig. Fig. 10, 11, 16 und weiter angefiihrt sind, so finden wir in der Mantelschicht schon eine grosse Zahl von Zellen, die theils dicht an der Epidermis, theils schon zerstreut in der Mantelschicht liegen. Seit ich auf den Praparaten, deren Zeichnungen in Fig. 4, 5 und 9 angefiihrt sind, die Auswanderung der Mesodermzellen constatirte, konnte ich denselben Process vielfach beobachten. Somit steht es, wenigstens für die einfachen Ascidien und speciell für Phallusia fest, dass deren Mantelzellen aus dem Mesoderm abstammen; aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich derselbo Process auch bei den socialen und zusammengesetzten Ascidien constatiren, da namentlich bei den letzteren die phagocytâre Th&tigkeit der Mantelzellen eine so weite Verbreitung erreicht; wir selien bei diesen Ascidien, wie bei Botryllus, die Ascidie der ersten Génération, nachdem dieselbe durcli Knospung die Colonie gebildet hat, zu Grunde gehen und finden, dass dieselbe von den Mantelzellen verzehrt wird. Eine ganz ahnliche Er- scheinung ist von Délia Valle **) für Distaplia und Aplidium beschrieben, bei denen,bei un- günstigen ausseren Yerhaltnissen, aile ausgewachsenen Individuen der Colonie zu Grunde gehen; sie werden von den Mantelzellen aufgenommen, resp. verdautundbeiEintrittgünstiger Jahreszeit bilden sich noue Individuen aus den verbliebenen jungen Knospen. Ueberhaupt ist die Phagocytose eine sehr verbreitete und eine grosse Rolle im Leben der Ascidien spielende Erscheinung. Es ist langst bekannt, dass der Austritt der Lymph-, resp. Mesodermzellen auf die schleimige Oberfliiche des Kürpers verschiedener Thiere und besonders der \ ertebraten eine allgemeine Regel ist. Besonders in den letzten Jahren sind in dieser Beziehung schone Untersuchungen von Prof. Philipp Stohr8) angestellt, welcher für die meistenSchleimhàute bewiesen hat, dass auf deren Oberfliiche Lymphkorperchen austreten. Besonders die h rage des Austretens der Mesodermzellen, resp. Leucocyten auf die Oberfliiche der Schleim- hiiute und die Wanderung durch die epithelialen Haute ist von Prof, fetolir in sciner Ab- *) L. c. 6, p. 80. **) L. c., p. 445. 8 A. Kowaleysky, handlung über die Lymphknôtchen des Darmes10) auseinandergesetzt. DieFiguren 13, 14, 15 seiner Taf. XVII stellen uns Erscheinungeu dar, welche bei Ascidien so allgemein sind, dass roan klar sieht, dass es sicli hier uni einen und denselben morphologischen Process liandelt. Yon Prof. Stôh r sind übrigens meistens die inneren Schleimhâute untersucht, obgleicli er früher sclion dasselbe an der ausseren Haut der Amphibien beobacbtet liât. Herr Justus Carrière11) fand, gelegentlich seiner Untersucliung über Trichodien,dass dieselben, obgleich auf der ausseren Oberflüche des Kôrpers von Gottus gobio lebend,sich von Lymphkôrperchen ernabren, welche dorthin nur aus den tieferen Schichten des Kôrpers gelangen kônnen. Herr Prof. A. Kôlliker bat gelegentlich, wàhrend einer Discussion einer Mittheilung von Herrn Prof. Stohr über die Wanderung zahlreicher Leucocyten durch das Epithel der Nasenschleimhaut gesagt, «er habe beobachtet, dass bei Froschlarven Leucocyten durch das Epithel der aussercn Haut wandern»12). Auf dieser Beobachtung fussend empfahl Herr v. Kôlliker sclion damais (1886) Untersuchungen über die Durchwanderung der Leucocyten durch die aussere Haut, wobei die hüheren Wirbelthiere gemeint werden. Aus den hier angeführten Auseinandersetzungen kônnen wir, glaube ich, schliessen, dass die Auswanderung der Lympli-, resp. Mesoderinzellcn bei den hôheren Vertebraten und den Ascidien eine morphologisch gleiche Erscheinung ist; der Unterschied, dass in einem Falle mehr reife Zellen und aus specifischen Organen (adenoide Gewebe, Lymphdrüsen oder Blutgefâsse) auf die Oberflüche auswandern, im anderen Falle mehr embryonale Zellen, ist oline grossen Wertli — morphologisch kônnen beide Processe zusammengestellt werden; der Unterschied beginnt beini weiteren Schicksal der ausgewanderten Zellen. Bei den Tunicaten wandern diese Zellen in eine ziemlich feste Schleimschicht ein, in welcher sic zu Dauerzellen werden und wahrscheinlich weiter aucli die weitere Ausscheidung der Schleiin-, resp. Tunicaschicht übernehmen, oder aucli zu anderen Gewebeformen sicli umbilden; die Festigkeit des Mantels der Tunicaten ist bekanntlich selir verschieden, und man trifft aile Uebergange von einer ganz schleimartigen Tunica bis zu einer gagertartigen und festeren knorpel- oder kornartigen. Bei den hôheren Wirbelthieren finden wir meistens aucli eine Schicht von Schleim, welche von verschiedenartigen Geweben uud Drüsen geliefert wird, in welche die Lymphkôrperchen einwandern. Was die Bedeutung oder physiologische Itolle dieser auf die Oberflüche des Kôrpers bei hôheren Wirbelthieren ausgewanderten Zellen anbetrifft, so spricht sich in dieser Be- ziehung Prof. Stohr13) selir zurückhaltend aus; er stellt nur als ganz bewiesen hin , «dass iiberall da, wo adenoide Substanz unmittelbar unter dem Epithel sich findet, eine normale Auswanderung der Leucocyten statt liât, für den Darmkanal als eine zutreffende crwiesen zu liaben; indem ich hier zeigte, dass thatsâchlich durch das Darmepithel, vorzugsweise durch jenes, welclies die Kappen der Lymphknôtchen deckt, die Leucocyten in die Darrn- hôhle wandern». Weiter sagt H. Stohr «Hinsichtlich der Frage nach dem Schicksal der ausgewanderten Leucocyten halte ich den Untergang der Auswandcrer immer noch für das W ahrscheinlichste » . Einige Beitrâge zur Bildung DBS Mantels der Ascidien. 9 Also in den Fâllen, wo die Oberflâche, auf welehe die Leucocyten auswandern, keine bestàndige Hülle besitzt, sondera eine in im mer wiih rend er Bewegung nacli aussen begriffene Schleimscliicht darstellt, gehen diese Mesodernizellen zu Grande; in den Fallen aber, wo diese Schleim-, resp. Tunicascliiclit bestelit, bleiben aucli die ausgewanderten Mesodernizellen bestelien, leben weiterin dieser Mantelschicht and bilden sicli selbst in verscliiedene Gewebe um; denn es ist schon langst von Hertwig, Semper und anderen Forschcrn nacligewiesen, dass die einfachen sternformigen Mantelzellen der Ausgaugspunkt aller Gewebe des Mantels sind. Wirhaben uns bemtihtin don vorhcrgeheuden Zeilen zu zeigen, dass die Auswanderung der Leucocyten auf die Oberfliiche der Schleiinhàute und die entsprccliende Auswanderung der Mesodernizellen in die Mantelschicht der Ascidien morphologisch gleiche Processe sind; die oben citirte Beobachtung von Kolliker über die entsprechende Auswanderung der Leucocyten auf die üussere Haut der Froschlarven liefert einen weiteren Beweis dafür. Wir kônnen also die beiden Processe als morphologisch gleichwerthige ansehen. Was deren functionelle, resp. physiologische Bedoutung betritft, so schliesst Prof. Stohr seine letzte Abhandlung mit folgenden Worten: «Wir stelien hier nocli vor einer ganzen Reilie oflener Fragen, deren Beantwortung weiteren Untersuchungen vorbehalten ist»*). Mag dieser Scliluss aucli ganz richtig sein, so haben wir doch, was die Ascidien an- betrifft, schon einige bestimmte Angaben über die Polie der in den Mantel eingewanderten Mesodernizellen. Wir haben schon oben über dire phagocytare Thatigkeit gegenüber den absterbenden Individuen der Colonie gesproclien, es liegen aber aucli unmittelbarc Be- obachtungen über den Kampf dieser Zeilen mit Bactérien und verschiedenen in den Mantel eingedrungencu Fremdkürpern vor. So sagt in dieser Beziehung Metschnikoff Folgendes14): «Als ein gutes Object für die Beobachtung dieser Verhâltnisse kann ich Botryllus anführen, dessen ganz frische, eben aus dem Meero hergeholten Coionien constant eine Menge ver- schiedenartiger Bactérien in der Tunica enthalten. Unter ihnen fand ich eine kleine Spirochaete-Art, welehe auffallend an die Spirochaete Obermeyeri des Rückfalltyphus erinuert (Fig. 55) und auch einen kleinen Bacillus, welcher an beiden Enden je eine Spore trâgt und überhaupt einige Aehnlichkeit mit dem Leprabacillus aufweist. Aile diese Bactérien werden von den zahlreichen Wanderzellen der Tunica eifrig verfolgt und man findet sie in ibrern Innern in verschiedenen Entwicklungs- und Verdauungsstadien eingeschlossen (Fig. 54 — 56). Der Kampf wird aber gegenseitig geführt und man findet augenscheinlich todte Wanderzellen, aus welchcu nach allen Seiten die langgezogenen Bactérien ausstrahlen». Weiter wurden von Metschnikoff auch verscliiedene Yersuche angestellt, welehe die phgocytiire Thatigkeit der Mantelzellen beweisen; so sammelten sich die Mantelzellen um die in den Mantel hineingesteckten Glasrühren, was letzthin auch von Herrn Lubarsch bestâtigt wurde. *) L. c., p. 278. Mémoires de l'Acad. Imp. d. sc. VII Sérié. 2 10 A. Kowalevsky, Aus diesen Angaben feann man, wenigstens binsichtlich der Ascidie», annebmen, dass die mesodermalen Zellen des Mantels ei» gewisses Schutzmittel sind gegen die in de» Ivorper eindringenden Spaltpilze und andere Farasiten. Das hindert aucli garnicbt, dass mehrere vo» diesen Zellen, bei verschiedenen Ascidien verschiedene Gewebsarten bilden oder sicli in dieselbeu umbilden. Jedenfalls stelit es fest, dass sie, dank ibrer phagocytâren Thatigkeit, den Korper vertheidigen. Es ist wolil môglich, dass eine ülmliche Thatigkeit auch den Leucocyte» zufallt, welcbe, wie die Mosodermzollen der Ascidie», aus den inneren Kôrperhohle» auf die OberHüche des Korpers und der Sclileimhaute der hüheren Wirbeltliiere austreten. Dass dieser Kampf der aus dern Korper ausgetretenen Leucocyten mit den sich auf die Schleimhüute ablagernden Lactciien und dercn Spore» vorgebt, bevvcisen die in de» Leucocyten so oft aufzufindenden Bactérien, ferner die chemiotactisehen Eigenschaftcn der Leucocyten, welcbe durcb die Untersucbungen von Dr. Gabritschewski15) so scbon bewiesen worden sind. Wenn die Leucocyten im Stande sind, wie es Dr. Gabritscbewsky zeigte, in nur einerseits feiu ausgezogene Glasrôhrchen eiuzudringen, welcbe Culturen von Bactérien ent- halten, so wird es denselben viol leichter Bactérien aus ibrer Nachbarschaft aufzufangen. In den einen und anderen Falle sind es die chemiotactisehen Eigenschaften, die ilire Be- wegungen riebten werden. Von diesem Gesichtspunkt aus scheint es rnirsebr wahrscheinlich, dass der Austritt der Leucocyten auf die Sclileimhaute des Korpers dahin zu erklaren ist, dass die Leucocyten hier die Bestimmung haben den Korper vor fcindlichcn Eindringlingen zu schiitzen. Wenn wir das, was wir unmittelbar an Ascidien beobachteten, namentlich den Kampf iluer Mantelzellen mit Bactérien, bei Losnng der Frage über die Thatigkeit der ausge- tictonen Leucocyten bei den hüheren Wirbeltliieren anwenden, so erhalt fiir uns diese ganze Ersclieinung eine ganz plausible und eintache Erklârung. Wir haben scbon friiher bewiesen, dass die l’rocesse morphologiseli homolog sind; bei der von uns angenommenen Erkliirung werden dieselbeu auch physiologisch gleichartig. Dieser Satz ist aber nicht in dem Sinne zu verstehen, dass nur der Kampf mit Bactérien allein der einzige Grund der Ersclieinung ist; nein, wie bei de» Ascidien die aus- getretenen Zellen verschiedene Aufgaben erfiillen z. B. in der Ausbildung der verschiedenen Gewebsarten, so werden auch die Leucocyten, die sich auf den Schleimhftuten anlniufen, vielleicht auch andere Aufgaben erfiillen; die Hauptaufgabe scheint mir aber in diesem Karnpfe zu bestchen mit den den Korper von allen Seiten umgebenden Spore» der ver- schiedensten Krankheiterreger. Einige Beitrage zur Btlûung des Mantels BER AsclDIEN. il II. Wahrend meiner Untersuchungen iibcr die Bildung des Mantels liabe ich atich einige Beobaclitungcn iiber die Métamorphosé der Ascidienangestellt, welclie ich hier anführen will. Die Métamorphosé der Larve bestcht bekanntlich darin, dass die Bevvegungen der Larve schlaffer werdcn, dass diesclbe ihren Schvvanz zu verkürzcn beginnt und ihn all- mahlich ganz in den Korper hinein zielit, wobei die denselben bildenden Gevvcbe einer so- genannten fettartigen Degencration auheimfallen. Metschnikoff liât auf die hier vorliau- dene Phagocytose hingewiesen, dieselbe abcr nicht genauer verfolgt. Die ersten Verànderungen, welclie ich an den sich schlaff bewegenden Larven beobach- tetc, bestanden in einer gewisscn Yerkürznng der Chorda, welclie aus dein Hinterende des Schwanzcs gewisscrmaassen ausgepresst (verdrângt) wurde; naracntlich die epidermoidalen Zellen des iiusserstcn Eudes des Schwanzes verlieren die Form platter Epithelialzellen, werden kiirzer und gedrungener und melir den cylindrischen Zellen ühnlich, wobei dercn inncre Enden immer melir nacli inncn ragen und die Chorda von hier verdrUngen (Fig. 1 a); dieser Process gelit innncr wcitcr und im folgcnden Stadium (Fig. 6) sehcn wir einen bedeutcnden Tlieil des Hinterendes des Schwanzes so veründert, wobei die Chorda aus diesem Theil ganz verdrângt ist. In Fig. 8 sehen wir, dass diese Verdrangung der Chorda îiocli weiter gelit, wobei die letztere bedeutend kiirzer wird und sich zu krümmeu beginnt. Dabei bemerkt man, das allmahliclie Zusammenfallen der sogenannten Gehirnblase, und wichtige Verànderungen in der Structur aller Organe. Was die Chorda bctrifft, so muss bemerkt werden, dass man sclion bci der Larve iindet, dass die Chorda aus dein inneren structurlosen Strange und der denselben umgebenden Sclieide bestelit. Die letztere besteht aus zerstreuten Kernen und einer dieselben umgebenden, kleinen Quantitât von plasmatischer Substanz, so dass eigentlich die ganze Chorda einen gallertartigen Strang darstellt, dessen Wandungen aus einer, vielleicht verdichteten Schiclit bestehen, in welcher zerstreute Kerne liegen, als Reste der embryonalcn Zellen, aus welchen die Chorda cntstand. Bekanntlich entwickelt sicli die Chorda der Phdlliisia aus einer lleihe von Chordazellen, die geldrollenartig an einander gestellt sind. Zwischen diesen Zellen, oder genauer aus diesen Zellen bildet sich im Centrum eine vacuolenartig aussehende durchsichtige Substanz, die eigentlicbe Chorda-Substanz; dieselbe îiimmt iinmer an Masse zu, verdrângt die centralen ïheile der benachbarten Zellen und verschinilzt zu einem centralen Strange, dem cigent- lichcn Chordastrange; dabei werden die Kerne der Zellen auf die Seite gedriingt, bleibeu aber bestehen. Dieser Process der Chordabildung erreicht bei verschiedenen Ascidien sehr verschiedene Stufen. Bei einigen sich früli verwandelnden Larven der zusammengesetzten Ascidien, bleibt die Chorda im, so zu sagen, embryonalen Zustande, d. h. sie besteht immer aus aueinaudergereiliten Zellen; bei anderen, wic z. B. bei Clavelina , gelit die Vacuolenbil- 2* 12 A. Kowalevsky, dung nur so weit, dass die Zellensubstanz sicli auf diinne Sclieiben reducirt, wclche aber docli besteben; bei der Pcrophora kommt schon der Durchbruch der Zellen und die Bildung eines vollstiindigen Chordastranges vor, wobei aber aD den Wânden des Stranges eine be- deutende Quantitat der Zellensubstanz bleibt und endlich bei den einfachen Ascidien und der Phallusia besonders, wird die Zellensubstanz der Chordazellenaufein Minimnm reducirt, und es bleiben fast allein nur dieKerne besteben. In Fig. 1 sehen wir die einzelnen Chorda- zellenkerne, wobei dieselben hier schon etwas melir bemerklich sind, als bei munter schwim- rnenden Larven. In Fig. 5 b ist ein Querschnitt der Larve aus dem Stadium, welches der Fig. 6 entspricht, dargestellt; hier sehen wir die Epidermiszellen'ep; darunter, weitcr nach innen, einen Spaltraum, welcher die jcdcrseits zu drei licgenden Muskclzellen mz umgiebt; in cincr Reihe mit ihnen die Nervenzellen nz und im Centrum die Chorda, welche aus der Chorda- substanz dis selbst besteht und aus den Resten der Chordazelle diz, welche hier durch den Kern und eine schon verdickte Schicht des Plasma dargestellt sind. Bei den weiteren Ver- anderungen der Larve werden die Inseln des Plasma, welche die Chordazellcnkerne mn- geben, immer dichter und grosser und diese Vergrosserung gelit parallel mit der Vcrkiir- zung des Schwanzes. So sehen wir auf dem Langsscbnitte eines schon bcdeutend verkiirzten Schwanzes einerseits (Fig. 14) obcrflachlich geschnittene Zellen chz , welche schon keine Yacuolen enthalten; die etwas tiefer getroffenen Zellen diz andererseits enthalten nocli grosse Raume, die mit Chordasubstanz gefüllt sind; dasselbe sehen wir auch in Fig. 13. In diesem Zustande der Verwandlung stellt die Chorda gewissermaassen ein embry- onales Stadium der Chordaentwicklung oder eine Chorda dar, vvie sie die Clavelina\mrven besitzen. Diese Veranderung der Chordazellen gebt aber nocli weiter in derselben Rich- tung, wie wir es in F’ig. 15 seben, die Chordasubstanz, resp. Vacuolensubstanz vcrwandelt sich in sehr blasse, rundliche Korperchen, resp. Blaschen oder Kügelchen und die Chorda- zellen (Fig. 15 und 18, diz) nehmen die Form von einfachen Zellen mit sehr blassem, kôr- nigem Inhalte an, und von der Chorda-, resp. Vacuolensubstanz derselben bleibt garnichts bestehen. Diese VerîLnderungen der Chordasubstanz gehen parallel mit der Verkürzung des Schwanzes, welche in Fig. 1, G, 8, 10, 11 und 15 dargestellt ist; ira Allgemeinen, was die ilussere Form betrifft, gebt hier eine Art Eintritt der inneren Organe und Gewebe des Schwanzes in’s Inncre des Rumpfes der Larve vor, was mit einer korkzieherformigen oder spiralartigen Biegung aller dieser Theile verbunden ist; besonders die vorderen Theile der Chorda, der Muskelschlauch des Schwanzes und das Nervensystem derselben legen sich kork- zieherfürmig unter das hintere Ende des larvalen Kieraensackes, wobei die sich zusammen- legenden Striinge immer dichter und dichter zusammengepresst werden, obgleich die einzelnen Gewebszellen noch sehr lange ibre friibere respective Lage behalten und noch unterschieden werden konnen. Besonders schon sieht raan diese korkzieherfürmige Zusarameurollung bei ElNIOE BeITKAGE zub Bildung des Mantels DEE AsCIDIEN. 13 den Clavelinen, wo die einzelnen Strange noch lange bestehen. Der Einziehung der inneren Organe des Schwanzes scheint, die epiderraoidale, oder Hautschicht im engeren Sinne, des Schvvanzes nicht zu folgen, nur sieht man, dass deren Zellen diejenige Métamorphose durch- laufen, vvelche wir schon in Fig. 1 bei a gesehen liaben, d. h. dass die Zellen ibre flache Form in die cylindrische verwandeln und deren Inbalt anstatt der kornigen eine Art von sonderbarer Structur annimmt, welclie auf der Zeichnung angegeben ist; es bilden sich naraentlich in den Zellen rundc, zuweilen auch eckige, stark lichtbrechende Kôrper, welclie die ganze Zelle erfüllen und uiu deren Kern gelagert sind; diese Zellen bekomraen das so charakteristische Aussehen wahrer Kornchenkugeln der Muscidenpuppe, obgleich hier keine Phagocytose anderer Gewebe, sondern eine einfache Concentrirung der Zellen- substanz von einer grosseren Flache auf eine bedeutend kleinere und gedrungenere vor sich geht; vielleicht sind docli einige Theile der Epithelzelle so fest geworden, so specialisirt, so an gewisse Functionen angepasst, dass sic sich nicht melir einfach in Plasma der Zelle verwandeln, mit derselben nicht mehr verschmelzen künnen, und in dieselbe als feste Stücke fallen, die nun verdaut werden müssen oder noch weiteren Metamorphosen unter- liegen. Jedenfalls geht liings der ganzer Schwanzlange eine solche Métamorphosé der Epithcl- zellen vor sich, wobei selbst cinzclne derselben ans ihrer Reilie verdrângt werden und in den Leibesraum zu komraen scheinen, wenigstens sprechen dafiir einzelne Bildcr der Fig. 14 (fl. fl), obgleich diese Zellen auch Theile etwas tief hineinragender Zellen sein künnen, die auf dem Schnitte getroffen sind, und als selbstandige Zellen erscheinen. Fig. 10 und 11 stellen uns Endstadien der Einziehung des Schwanzes vor, und in I ig. 15 habe ich einen Lfingsschnitt eines dieser Stadien angeführt. Dieser Lângsschnitt ist in der Beziehung von Intéresse, dass wir hier die Lagerung der einzelnen Organe und Gewebe der Larve wâhrend der schon fortgeschrittenen Métamorphosé übersehen künnen. Die Epidermis an der Rumpfgegend besteht aus flachen Zellen, durch welche an verschiede- nen Stellen Mesodermzellen, mz , wandern deren schon viele im Mantel zerstreut liegen. Die Epidermiszellen des Schwanzrestes haben die obenbeschriebene Form und Structur angenommen und sind aile den Kôrnchenkugeln àhnlich. Die Chorda- und Muskelzellen des Schwanzes bilden im Leibe schon einige Windungen, aber noch immer in ihrer respectiven Lage, wobei man die beiden Arten der Zellen (chz, mz) gut unterscheidet; die ersten (chz) an ihrem feinkürnigen, kleinblâschenartigen Inhalte, die letzteren — Muskelzellen — an iliren noch immer bestehenden Muskelfibrillen. Das centrale Nervensystem, ns, ist auf dem Schnitte noch ziemlich deutlich zu über- sehen und besteht aus der sogenannten Sinnesblase, mit dem Otolithen und dem nach hinten sich fortsetzenden Nervenschlauch, welcher nach unten geht und sich hier unter den Chorda- zellen, chz', nach rechts umbiegt, um mit einer kleinen Verdickung zu enden. Die Zellen des Nervenrohres sind noch ganz deutlich und besitzen ihre Kerne, sind aber schwâcher tingirt als die nebenliegenden Entoderm- und Mesodermzellen. 14 A. Kowaleÿsky, Gegenilber dem Nervenrohre liegt auf der andcren Seite des Kiemensackes, zwischen demselben und der Darmschlinge, das Harnsackblàschen, hs, welches übrigens schon selir deutlich bei der Larve zu sehen ist. Die Mesodermzellen liegen rings uni den Iviemensack und liaben die Forra kleiner rundlicher Zellen mit sicli tief fiirbenden Kernen. Die vveitere Veranderung der ausseren Form besteht darin, dass die letzten Reste des Schwanzes in den Rumpftheil der Larve eintreten; dabei beobachtet man zwei etvvas ver- schiedenartige Processe. Einerseits setzt sicli die schon beschriebene korkzielierformige Ein- ziehung der inneren Organe des Schwanzes fort, bis die letzten Muskelzellen in den Rumpf eingetreten sind; andererseits beginnt jetzt eine Einstülpung der verdickten ectodermalen Wandung des Schwanzendes, welches, ganz wie ein Handschuhfinger, sicli nach innen ein- stülpt, so dass jetzt der ganze Schwanz der Larve in’s Innere des Rumpftheils eingezogen ist. (Fig. 16). Diescn Eintritt des epidermoidalen Theiles des Schwanzes, getrennt von den inneren Organen desselben, habc ich aucli bei Clavelina beobachtet, bei der die beiden so entstan- denen Zellengruppeu selir lange ganz getrennt liegen. Nachdem der Endsack, ens, welcher den ganzen ectodermalen Theil des Schwanzes darstellt, sich eingcstülpt liât, schnürt sich dersclbe von der Haut ab, Fig. 17, ens, bewahrt aber die Form einer Blase, deren Wandung aus den schon von uns besprochenen Zellen besteht. In den beiden Figuren 1 6 und 1 7 sieht man selir klar die Reste der inneren Theile des Schwanzes und seines Hauttheiles oder Endsackes. Im Stadium Fig. 1 6 sind noch die Gcwebe des Schwanzes sehr gut eonservirt und man unterscheidet leiclit zwischen denWin- dungen deaeingezogenen Stranges niclit nur die Chorda- und Muskelzellen, sondera auch die Nervenzellen nz und dazu in ganz derselben,respectiven Lage wie bei der schwimmenden Larve. In Fig. 17 und den niiehsten Stadien beobachtet man, dass Zellen der jetzt geschlos- senen Endblase, ens , etvvas desaggregirt sind, und die Ilohle wird allmiihlich kleiner und kleiner, bis sie ganz verschwindet, wobei die Zellen sich zu einem unregelmassigen Ilaufen zusammendrangen, Fig. 18, ens. Unabhangig von dieseui Ilaufen liegt die Gruppe von Zellen, welche aus den inneren Theilen des jetzt schon verschwundenen Schwanzes stammt, und welclie dichter an den Darm der jungen Ascidien gedrangt sind (Fig. 17). Was die histolystischen Yorgange betrifft, welche die Métamorphosé der Larve begleiten, so liaben wir schon von einigen gesprochen, namentlich von der so zu sagen Neubildung der Chordazellen, welche in den Figuren 15 und 16 uns als einfache Zellen mit lilassem, aber noch deutlichem Kern sich darstellen. In den weiteren Stadien des Zerfallcs finde ich zwischen den sich auflosenden Muskelzellen solche, welche ich auf der Fig. 1 9 chz darstclle und welche ich als zcrfallene Cliorda- zelleu anselie. In dieser Zelle selie ich bei kn eine vollstandige Zelle mit Kern und unter ihr wieder einen Kern. Aus derselben Ascidie, nur auf einem anderem Querschnitte, finde ich die Einige Beitrage z un Bildung des Man tel s der Ascidien. 15 Zellen Fig. 20 cliz, wo man drci Kerne mit dcutlicliem peripherem Plasma sieht und welcliè ich auch fiir die vveiter umgebildeten Chordazellen halte. Das Nilhere iibcr die Abstammiing dieser drei oder vier Zellen, welche wir in der Chordazelle Fig. 18, chz, seben, kann ich nicht genauer angeben, abcr es ist kaum zu bc- zweifeln, dass es Mcsodermzellcn sind, die in die Chordazelle eingedruugen sind. Schon in Fig. 16 — 18 sehen wir die Chordazellen an mehreren Stellen von den Mesodermzellen um- geben und das tritt uocli deutlicher licrvor in den âlteren Stadien, wenn die einzelnen Ge- webezellen des eingezogenen Schwanzes sich raehr und inchr desaggrcgircn. Bei den Muskelzellen beobachtet man dieselbe Erscheinung, nur ist es hier in der Beziehung etwas leichter zu urtheilen, als die Muskelzellen langer ihre charakteristische Structur bewahren. Arn sich verkürzendeu Schwanze sieht man die Muskelzellen uoch deutlich bestehcn und selbst nachdem dcrselbe ganz in den Leib der Phallusia eingezogen ist, wie in Fig. 16, findet man nicht nur die einzelnen Muskelzellen, sondera auch in ihrer rcspectiven Lage um die central liegenden Chordazellen. Was die Muskelzellen selbst betrifft, so sieht man in denselbcn die Muskelfibrillcn die Peripherie der Zellen bildcnd (Fig. 21) und im Innern einen Kern; zwischon dem Kerne und den Fibrillen findet man einc verhültnissmassig schr grosse Plasmamasse, in welchcr man auch manchrnal eine gewisse Streifung bemerkt, als ob von der Fibrille nacli innen die Kôrnchen in Reihen gelagcrt sind. Der Kern in den Muskelzellen stelltc sich mir in zwei Formen dar; bei den noch functionirenden Muskel- zcllen und bei dem Anfangc der Métamorphosé fand ich dicsclben meist kornig und sehr blass gefarbt (Fig. 12 und 14, mz). In den weitercn Stadien liât der Kern ein ganz anderes Aussehon,und namentlich wie in Fig. 21 ; er sieht hier ans wie ein ziemlich grosses Blaschen, resp. Vacuole, in welcher ein sich tief farbendes Kernkorpcrchen, resp. Nucleolus liegt; dabei schcint er etwas an Grosse zugenommen zu haben. Anfangs glaubtc ich in diesen Kernen in die Muskelzelle eingewanderte Mesoderm- zellen zu sehen, so fremdartig scheinen sie zu sein, und sie erinnern auch wirklich an cine Mesodermzellc mit ihrern dunklen Kerne. In Fig. 21' und folgenden liabe ich verschiedene Degenerationsstadien der Muskel- zelle angeführt; die Zellen der Fig. 22, 23 und weitere sind Formen, die man sehr oft be- obachtet; die âussere Schicht der Muskelzelle faltet sich in zwei oder meistens in drei Ab- schnitte, wie wir es in Fig. 22, 23, 24 deutlich sehen; der Kern bewahrt dasselbe Aus- sehen wie in Fig. 21', nur zerfallt der Nucleolus in zwei Kürperchen, wobei der eine mir meistens viel blasser erschien. Um die Zellen (Fig. 21 und 23) sind einzelne Mesoderm- zellen gclegen, w'elche aber nur ziemlich obcrflachlich an der Muskelzelle liegen, die cine Art Hautchen zu besitzen scheint. In Fig. 24 und 26 sehen wir eine unmittelbare Beriih- rung der Mesodermzellen mit den Muskelzellen, wobei wir eine, zwei, oder (in Fig. 26), auch vier Mesodermzellen finden, welche die Muskelzelle umgeben. InFig. 27habe ich das ganze Hintertheil ciner P/mWMsiaabgebildet, wo wir eine ganze 16 A. Kowaleysky, Reihe von Gruppen finden, vvelclic die sicli auflôsendeu Muskelzellen darstellen; jede Gruppe ist von einem besonderen Hàutchen urngeben, und die ganze Masse ihrerseits zeigt eine feinere Grenzlinie, die den ganzen Klumpen umgiebt; in dieserFigur 27 finden wir Gruppen, welche entweder nur durcli eine Muskelzellc dargestellt sind (1), oder solelie, wo um die- selbe (2) mehrere Mesodcrinzcllen liegen. Die Reste der Muskelzellen haben nocli ofter so charakteristische Einschnürungen wie in Fig. 24, oder sind schon in zwei KOrper zerfallen (3). Die Zabi der Mesodermzellen steigt mit der Auflosung der Muskelzellc und endlich sehen wir in einer Gruppe (4) schon gar keinc Reste mehr von derselben. Allerdings kanu icli, nurnach demSchnitte urtheilend, nicht sagen, ob das eine Muskelzelle war, und ob diesclbe schon aufgelôst ist, oder ob es eine Gruppe ist, die aus der Zerstôruug anderer Zellen stammt. Wie eigentlich der Process der Auflosung vor sich geht, konnte ich nicht genauer studiren, da ich nur an conscrvirteru Material arbeitete. Diese Frage kann entschieden werden, wenn man sich an lebende Formen wendet, wozu ich jetzt keine Gclegcnheit liabe; es scheint inir aber, dass die mesodermalen Zellen hier sich ganz anders benehrnen, wie bei der Phagocytose der Muscamuskeln; dort wurden die ganz lebenden Muskeln unmittelbar von den Leuco-, resp. Phagocyten in einzelne Stiicke zersprengt und in den Kôrper aufge- nommen, so zu sagen, unmittelbar aufgefressen, hier scheinen die Mesodermzellen die Muskelzelle aufzuloseu und das aufgelôste Material aufzusaugen. Die Frage über die Bildung der Endblase, welche in den Korper eingczogen wird und hier zu einem Fettkôrper sich umwafldelt, giebt mir Gelegenheit auf ein Organ zu reflectiren, wclchos man bei den Salpen schon langst mit dem Schwanze der Ascidienlarven verglichen liât; ich spreche hier von dem Elacoblast der Salpen. Indem ich meinen Aufsatz jetzt schliesse, selie ich wie viele Fragen nocli in der Morphologie der Ascidien ungelôst bleiben, und werde mich sehr glücklich schâtzen, wenn es mir geliugt, die Aufmerksamkcit der Forscher auf dieselben zu lenken. Einige Beitbàge züb Bildung des Mantels dee Ascidien. 17 N a c li t r a g. Als mein Aufsatz schon geschrieben war, erhielt ich die ausgezeichnete Untersuchung von Prof. W. Salensky 16) «Beitriige zur Embryonalentwicklung der Pyrosomen» (Scbluss), in welcher auch die Frage iiber die Entstehung der Mantelzellen der Pyrosomen behandelt wird. Herr Salensky beruft sicli auch auf meine vorlâufige Mittheilung 17) über denselben Gegenstand und bemerkt dabei «Kowalewsky giebt aber nicht an, ob zu dieser Zeit die Cellulosensubstanz schon ausgeschieden ist oder nicht». DieseBeinerkuug scheint mir nicht berechtigt zu sein, da ich wôrtlich Folgendes sagte: «zur Zeit der Einziehung des Sclnvanzes in den galertartigen, durchsichtigen und structur- losen Mantel, welcher die Larve umgiebt, beginnen ganz farblose Zellen aufzutreten». Damit ist es klar gesagt, dass der Cellulosenmautel, zur Zeit des Austrittes der Mesoderm- zellen, schon vorhanden ist. Bei den Pyrosomen gelit der Process etwas anders; erst treten die Mesodermzellen aus und spâter wird die Cellulosensubstanz von den Ectodermzellen abgeschieden. Jedenfalls ist die Beobachtung von Hcrrn Salensky über die Bildung des Mantels der Pyrosomen von bedeutender Wichtigkeit, da dieselbe meine bis jetzt alleinstehende Be- obachtung verallgemeinert und wir jetzt melir Grflnde liaben, eine ahnliche Bildung der Mantelzellen auch bei den anderen Tunicaten anzunelimen. Mémoires de T Acad. Imp. d. sc. VII Série. 3 18 A. Kowalevsky, Verzeichniss (1er Literatur. 1) O. Hertwig. Untersuchungen über den Bau und die Entwicklung des Cellulose- Mantels der Tunicaten. Jenaische Zeitschrift, Bd. 7, 1871, p. 57. 2) C. Semper. Ueber die Entstehung der geschichteten Cellulose-Epidermis der Ascidien. Arbeiten aus dem zoolog. zootom. -Institut in Würzburg; Verhandlungen der phys.-med. Gesellschaft, N. F., VIII. Bd. 3) E. Van-Beneden et Julin. Recherches sur la morphologie des Tuniciers. Gand. 1886. 4) Délia Valle. Nuove Contribuzioni alla storia naturale delle Ascidie composte del golfo di Napoli. — Atti dei Lincei mem. cl. fis. ec., v. X, seri III, 1881, p. 21. 5) H. de Lacaze-Duthiers. Monographie des Molgules, 1874. 6) Ch. Maurice. Etude monographique d’une espèce d’Ascidie composée (Fraga- roides aurantiacum n. s.), p. 54 et s. Liège. 1888. 7) 3. Mefiepi». O iipiiMkiieiiin 0T0KCinnna. IIpoTOKO.ibi 3acf>Aaniii BapmaBcnaro OCmecTBa EcrecTBoncnbiTaTejeH 3a 1889/90 r. 8) Stôhr. Zur Physiologie der Tonsillen. Biolog. Centralblatt, Bd. 2, p. 368. 9) Stühr. Ueber Mandeln und Balgdrüsen. Virchow’s Archiv, Bd. 97, p. 211, 1884. 10) Stôhr. Ueber die Lymphknôtchen des Darmes. Archiv für Mikroskopische Ana- tomie, 1889, Bd. 33, S. 255. 11) J ustus Carrière. Trichodina sp. ( pediculus ) als Blut- und Lymphkôrperchen fressender gelegentlicher Schmarotzer im Seitenkanal von Cottus gobio. Archiv für Mikro- skopische Anatomie, Bd. 33, p. 402 u. v. 12) Sitzungsberichte der Physikalisch-Medicinischen Gesellschaft in Würzburg, Jahr- gang 1886, JVs 2, S. 17. 13) Ueber die Lymphknôtchen des Darmes. Arch. f. Mikr. Anatomie, Bd. 33, p. 276. 14) E. Metschnikoff. Untersuchungen über intracellulare Verdauung bei Wirbel- Iosen Thieren, 1883, p. 21. 15) Gabritschevsky. Sur les propriétés chimiotactiques des leucocytes. Annales de l’Institut Pasteur, 1890, JYà 6, p. 346. 16) Zoologische Jahrbücher, herausgegeben von Dr. J. Spengel, Bd. V, p. 11—16 (Separatabdruck). 17) KoBajieBCKiii. 0 npeBpameHin jihhhhoktj acuBAih b oôe oôpa30BaHin MaHïin; cooô- m,eHO 10 Hoaôpn 1890 r. BtcTHnn-b EcTecTBO.suaHin ; JV?. 9, 1890 r., cxp. 4 (ota. otthckh). Einige Beitbâge zub Bildung des Mantels der Ascidien. 19 Erklârung (1er Tafeln. Tafel I. Fig. 1. Eine Ascidienlai've der Phallusia mammilata beim Beginn der Métamorphosé. Vergrôss. 32%. a schon vergrôsserte Zcdlen der Schwanzspitze. Fig. 2. Querschnitt durcli den Vordertheil derselben Larve; mm Mesodermzeilen. V ergrôss. li00/,. Fig. 3. Querschnitt durch eine iibnliehe Larve durch den hinteren Theil des Kôrpers, wo mehr Mesodermzeilen angehiiuft sind. Fig. 4. Ein Sttlck der iiusseren vorderen Wandung des Querschnittes, welcher in Fig. 3 abgebildet ist, bei sehr starker Vergrôsserung S50/1. a Epidenniszelle; le deren Kern; s die in die Epidermiszelle eingewanderte Mesodermzelle ; b zweite Epidermiszelle, deren Kern durch die eingewanderte Mesoderm- zelle s1 ganz an die Seite gedrângt ist; d eine Epidermiszelle, welche durch die Mesodermzelle einge- buehtet ist; wahrseheinlich die beginnende Einwanderung der Zelle. Fig. 5. Querschnitt einer ühnlichen Larve; a Rumpf; b Schwanz; mt Mantelzellen; ep Epidermis- zelle; ms Muskelzellen; cl/s Chordasubstanz: chs Chordazelle; ns Nervenzellen; b Querschnitt des Rumpfes; s Sinnesorgan (Auge); cl Cloakalblaschen; en Entodermsack; s, s\ s11 und sm auswandernde Mesodermzeilen. Fig. 6. Eine etwas mehr verwandelte Larve als in Fig. 1; a Zellen des Hinterendes; chs Chordazellen. Vergrôss. Fig. 7. Querschnitt der Larve Fig. 6; nb hinterer Theil der Gehirnlilase; chs Chordazelle; z schon mehr im Mantel liegende Zelle; s1 eine austretende Zelle. Vergrôss. fi00/,. Fig. 8. Eine viel weiter metamorphosirte Larve. Fig. 9. Querschnitt derselben; sb Sinnesblase; en Entoderm; g — syl Mesodermzeilen. Vergrôss. 78%. Fig. 10 und 11. Vie! weiter in Verwandlung vorgeschrittene Ascidienlarven. I^iiV‘1 II. Fig. 12. Querschnitt flurcli den hinteren Theil des Rumpfes eines Stadiums, welches der Fig. 10 entspricht; ms Mesodermzeilen; ms Muskelzellen; chs Chordazellen. Vergrôss. Gü0/,. Fig. 13. Querschnitt einer etwas mehr verwandelten Larve ans dem Hinterende des Rumpfes. Fig, 14. Ein Langsschnitt des in Einziehung begriôenen Schwanzes; a a Epidermiszellen, welche als von der iiusseren Schicht abgetrennt erscheinen; chs, chs 1 Chordazellen. Vergrôss. 600/,. Fig. 15. Liingsschnitt einer Larve mit fast ganz eingezogenem Schwanze; ns Nervenrohr; hs Harn- sack; chs Chordazellen; ms Muskelzellen; g Mesodermzeilen; mt Mantel. Vergrôss. 6U0/,. Fig. 16. Liingsschnitt einer jungen Ascidie; ens der eingestülpte epidermoidale Theil des Schwanzes, chs Chordazellen; ms Muskelzellen; ns Nervenzellen, viele in den Mantel ausgewanderte und auswan- dernde Mesodermzeilen. 20 A. Kowalevsky, Einige Beitràge zur Bildung des Mantels der Ascidien. Fig. 17. Der Endsaclc eus ist schon geschlossen und von der Epidermis abgetrennt; die einzelnen Zellen der inneren Theile des Scliwanzes sind schon zerstreut. Fig. 18. Das liiutere Ende einer jungen Ascidie; bei che und niz Gruppeu von Zellen, die aus dem inneren Organe des Scliwanzes stammen; bei eus Gruppe von Zellen, die von dem Zerfall der Endblase stammen. Fig. 19. chz Chordazelle; Tcn und n Kerne derselben. Vergrôss. 850/,. Fig, 20. chz 1 eiue andere Chordazelle, in welcber die Zelleneontouren und drei Kerne zu selien sind. Fig. 21. Muskelzelle aus einem Stadium, welches der Fig. 16 mz entspricht; n Kern; ms Meso- dermzellen. Vergrôss. 890/,. Fig. 2l\ Fine weiter veriuiderte Muskelzelle. Fig. 22. Eine etwas mehr eingeschnürte Muskelzelle. Fig. 23. Eine deutlich in drei Theile eingeschnürte Zelle. Fig. 24. Eine ms oder zwei wts1 Mesodermzellen sind diclit an die Muskelzelle geriickt. Fig. 25. Eine âhnliche Zelle. Fig. 26. Vier Mesodermzellen umgeben die Muskelzelle. Fig. 27. Hinterer Theil des Kôrpers einer jungen Ascidie; 1. eine Muskelzelle; 2. eine Muskel- zelle von fünf Mesodermzellen umgeben; 3. die Muskelzelle ist in zwei Korper zerfallen, oder es sind zwei Muskelzellen, um welche viele Mesodermzellen gruppirt sind; 4. eine Gruppe von Zellen, in welcher schon keine Reste mehr von der Muskelzelle zu sehen sind. Vergrôss. 850/1. 'Mem.d.J'Acaikip.d.Sc. * » ' i Kowalewsky: Beitr. z.WiÀ Mante! d Ascidien.T l. 5 a ' * > f /''a Ci o o / ( cl *~ U) Msw2a**,».n«T. a*r.ÊJÎp.PAl.i;(ÎB. MÉMOIRES DE L’ACADEMIE IMPERIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIP SERIE. Tome XXXVIII, N" il. ÜBER DIE BEWEGUNG EINER GEWISSEN GRUPPE DER KLEINEN PLANETEN. VON O. Backlund. (Lu le 27 février 1891.) St.-PÉTERSBOURG, 1892. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à S.-Pétersbourg: à Riga: à Leipzig: M. Eggers & C° et J. Glasounof. M. N. Kymmol. Voss’ Sortiment (flaessel). Prix: 75 Cop. = 1 Mark 90 Pf. 0 1 L i ) Ii ) i I) k ) 1 I) ü ) i L I H Ë M 0 1RES DE L’ACADEMIE IMPERIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIIe SERIE. Tome XXXVIII, X° II. ÜBER DER O. Backlund. (Lu le 27 février 1S91.) St.-PÉTERSBOURG, 1892. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à S.- Pétersbourg: à Riga: à Leipzig: M. Eggers & C° et J. Glasounof. M. N. Kymrnel. Yoss’ Sortiment (Haessel). Prix: 75 Cop. = 1 Mark 90 Pf. ■z Avril 1892. Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sciences. A. Strauch, Secrétaire perpétuel. / Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. (Vass.-Ostr., 9 ligne, jVs 12.) Die Zabi der bekannten kleinen Planeten wachst jedes Jahr und ist bereits so gross, dass die Verfolgung derselben durch Beobachtung und genaue Rechnung die Zeit der Astro- nomen bedenklich absorbiren wtirde. Es scheint deshalb wiinschenswerth für diejenigen Planeten, deren Bahnen noch niclit genau berechnet sind oder in der nüchsten Zukunft nicht genau berechnet werden, angeniiherte Bahnen zu ermitteln, die moglichst lange Zeit das Auffinden und Beobachten ohne Schwierigkeit ermoglichen, Geeignete Methoden zu diesem Zwecke wâren also erforderlich. Die Gyldén’schen absoluten Bahnen dtirften in dieser Hinsicht berufen sein eiue wichtige Rolle zu spielen. Denn eine Bahn, die von der wirkli- chen nur um Grossen von der Ordnung der Massen der grossen Planeten abweicht, wird wohl im Allgemeinen den Ort hinreichend sicher angeben um den Planeten ohne Schwierig- keit wieder auffinden und beobachten zu kônnen. DasCharakteristischefürdieGylden’schen «absoluten» Bahnen ist eben, dass sie den Ort des Planeten bis auf Grossen von der Ordnung der grossen Planeten geben sollen. Wenn in— i'n' nicht als eine kleine Grosse anzusehen ist (ich sehe von grossen Werthen der i und i ganz ab), so gestaltet sich die Ermittelung einer absoluten Bahn sehr ein- fach; mit der Abnahme dieser Grôsse wachst jedoch die Schwierigkeit. Aber gerade der Fall, wo in — i'n eine kleine Grüsse wird, ist der Hauptpunkt der Gyldén’schen Théorie. Dieser Fall ist der haufigste unter den kleinen Planeten. Wenn n die mittlere Bewegung des Jupiter bedeutet, so muss in— i'n für i= 1, i' =2 als eine kleine Grosse bei allen kleinen Planeten, deren mittlere Bewegung zwischen 500" und 700" liegt, betrachtet werden. Dasselbe gilt fiir i= 1, i' = 3 bei den kleinen Planeten, deren mittlere Bewegung durch 800" 2 ■ _L( -+- a 2 p' Sin i AI — 4 iaA'l) [jH Sin iM ■+- in y — y Cos i Mj — i (“a *sr _ t ft Cos * m— *“ P ’ si" ‘ u ) ~ (2 TT - <•’ ^Sr) (P % C“ * U - » »’ Si- i m] da dAd), 2 iai "2a (in w—w Cos i m -*■ j ? J-+- y—y'tt\ Sil1 * j1/) ^( 3 r iA(() -+- 5 «• da da2 )?'J Sin i M -+- 2 i (a A(i> -a- a3 ) (m ?'y-pÿ Cos i J/h- p'f Sin i A/) — 2raA<>> ^ 2 y — y Cos i M — in y — y* Sin i M j I II III IV Y VI VII VIII IX X Die i bedeuten positive, ganze Zahlen, 0 inclusive. Für i = 0 bat man aber das betreifende Glied mit 2 zu dividiren. Es soll noch an die Formeln, diezur Bcrechnungvon^(<), — *■ . . . dienen, erin- nert werden. Die A(<> sind die Coefficienten in (a2 -+• a 2 — 2 ad Cos M)~ 2 — ~ Cos M = | aI0(0) -+- A{1) Cos M -1- A,2> Cos 2 M -t- ... Setzt man andererseits (1 -t- a — 2a Cos M)~~ 2 — \ b(0) -+- &(1) Cos M -t- &(3) Cos 2 31 -+- ... wo a so ergiebt sich a A(i> = a b* 8 0. Backlund, mit der Ausnahme Ferner sei daim luit mau mit der Ausnahme Die h(,) und bj() vverden sclir bequem mit Hiilfe der Tafeln im zweitcn Baude von «Annales de l’Observatoire de Paris» berechnet, wonacli die angeftihrtcn Formeln sofort die d&" und a"-" gebeu. Nacli diesen Vorbercitungen konnen wir unsere Aufgabe angreifen. Dieselbe soll fol- gendermaassen prücisirt werden: Silmmtliche elementâre und ihncn aequivalcntc charakteristische Glieder des Radius vectors und der Lange bis auf deu zwci- ten Grad zu ermitteln. Existirteu keine charakteristischen Glieder, oder mit anderen Wortcn, würe in — i'n keine ldeine Zabi, so würden sicli die elementarcn Glieder in selir einfaclier Weise aus den mit der ersten Potenz von p, p', y und y' multiplicirten Glieder auf der rechten Seite der Gleichungen (1) ergeben. Sobald aber charakteristische Glieder vorhanden sind, geben sogar Glieder, die formell vom dritten Grade sind, im Endresultate elementare Glieder von der Grosse der Glieder ersten Grades. Unsere Aufgabe besteht also nicht in der Ermittclung nur solcher Glieder, die formell vom ersten Grade sind, sondern aller Glieder, die von der Grosse der Excentricitat oder grosser sind, und nur solche Glieder zu vernachlassigen, die ihrcr Grosse nacli mit dem Quadrate der Excentricitat verglichen werden konnen. Von der Jupitertheorie kann man die elementarcn Glieder ersten Grades fur p' und y' als bekannt voraussetzen. Es sei «i(l1 = a &ll) — a2. /, (b _ h a da.n ’ r*1 dn:f = *b (f> oan n # — = a 6,(0 — a3. da p'== — x'Cos(w — z"Cos(n— ç'V-hA'- /’") -y!" Cüs(»'-;^ -hA-/7'")— ■ und also y = -+- x'Sin(«'— «WA’- /’')-*-x"Sin(n'— ç'^+A'— r)-i-x','Sin(n'—;'"it-+- A'— .. demi nacli den Gleichungen (1), die ja auch fur Jupiter Geltung haben, ersieht man, dass mit Riicksicht nur auf die erste Ordnung Ueber die Bewegung eineh gewissen Gbuppe der kleinen Planeten. 9 weil ç, ç" etc. von der Ordnung der Masson der grossen Planeten und A', F', /'''etc. Con- stanten sind. Diese Ausdriicke führen wir in die ersteder Gleichungen (l)ein und bchalten nur Glieder niedrigstcn Grades mit den Argurnenten />*. Man siclit sofort ans dcn Entwickelungcn für 4 adQ, und 4«(1 -+-p) dass nur die Zeilen III und IV durch die crwiilmte Substitution solche Glieder geben konnen und zwar fflr i — 1. Für i = 0 geben die Zeilen I Con- stanten und die Zeilen II die Glieder, welclie p euthalten. Mit Rücksicht hierauf wird also die Differentialgleichung für p, indem wir setzeu die folgende: E — da d2AW da* F aA(l) dAW da 1 da * il* p dt* — t— ri p v (3 O-v- tri Et) p -+- 2 n\c — | O) -+- rima2 fî.-l(o) du -+- ri ni F "V ril) Cos(w — ;ll,< + A — F{1)). I In (2) wird es, wie wir bei der numerisclien Anwendung sehen werdeu, ausreichen für ç>' und y nur je drei Glieder zu beriicksichtigen. Setzen wir 2w; — ":(3tf H- m Aj), so konnen wir unsere Diftercntialgleicliung sclireiben: (a) ~~ -ri-(n-Ç)2p=2n2^c — \ â) ~+-rim a 2 -r-n2 ni F ^ rii] Cos (n — ç' Ai- A — Fl)). Es ist 2 (n — ri) t i- 2 A — 2 A' — nt -h (n — 2 ri) t h- A -h V — 2 A' — (n S) t -t- A t- />, indem B = A — 2 A' gesetzt wird. Die Entwickelung von 4 adÛ giebt deranach für i — 2: 4 ari m I dÙ = -4a— , aA,2) Cos (n -+- § t -+- A -+- B). J n — n v 1 Mémoires de l'Acad. Imp. d. sc. VII Série. 10 O. Backlund, dû Ebenso findet raan aus der Zeile I der Entwickeluug für 4u(l -+- p)^: 4 an2 m (1 p) — 2n2 m a2 Cos (n -+- 8 t -+- A -i- B). dAW da Die Summe dieser Ausdrücke sali (a) hinzugefügt werden, und dadurch wird (a) -*-(» — Çf p = 2na(c — 3 , t -+- A — 71(,)) — A Cos (n -H « -H A H- B) x und F siud die Integrations-Constanten. Führen vvir diesen Ausdruck in die zweite der Differentialgleichungen (1) ein und berticksichtigen ausser den constanten Gliedern nur die erste Potenz von p und beraerken, dass am'/dQl keine elementâren Glieder der Form B giebt, so wird (b) dv dt = n^l — c — ma2 — *- x Cos ( n — Ç t -t- A — /’)-+- ^ JP V -£^Cos (n — çw t H- A — 7X,)) H- A Cos {n-t-8 t h- A -+- 5)]. Die Constante c soll nun so bestimmt werden, dass n die mittlere Bewegung darstellt, folglich muss 2 / 2 dAl°) T m °2 ~da - Andererseits soll O so bestimmt werden, dass p kein constantes Glied enthalt, d. h. , dA(°) (c - T °) m a da — 0 oder 3 _ 1 , 2 dA(°) Y6 = -Tma -IF’ Ueber die Bewegung einer gewissen Gruppe der kleinen Planeten. 11 Setzen wir schliesslich T ? , dA(°) a2 r)2 A<°) î=#Tr + TT’ so wird 2»^ — ç3 ri'm E, oder mit Vernachlâssigung von ç3 W / -r 7 ç = — m E Ç ist demnach von der Ordnung ni, Wir erhalten also P == — Cos [n — ? /’) — ’-Ç1 V cos t -t-A— I^)-h Cos 7î) und nacli Intégration der Gleichung (&), indem wir mit A die Integrationsconstante bezeich- nen und den Ansatz v — nt -+- A -t- y berücksichtigen : t ... ( V — * Sin (» — ; t+ti—r )-+- ~ Sin («-?1” ^-+-A-/X<)) a- h Sin (wh-S t -h A -+- 7?) i ç, ç , Ç1 . . . und S sind dabei neben n vernacblàssigt. Die Vernacblüssigung von ç, ç etc. ist nichts anderes als Glieder erster Ordnung zu vernachliissigen, wiibrend die Vernacblâssi- gung von S neben n der Vernachlâssigung von Gliedern zweiten Grades gleichkommt. In der That ist im Allgemeinen bei den bekannten kleinen Planeten T < M. vvo (x) der grosste unter den Coefficienten x, x', x" u. s. w. bedeutet. Ebenso gelten die Un- gleicbbeiten ^ < (X) (» = 0, 1, 2 und Ç(0) = Ç) T < nm , nm ^ / \ oder -y- < (x). Die Grossen ;(Q nm ' nm' H 2* 12 0. Backlund, sollen dalier als von der Ordnung der Excentricitat betrachtet vverden. Demnach ist anch h von der Ordnung der Excentricitat. Indem wir uns mit drei Gliedern in den Ausdrticken (2) begnügen, kônnen wir nacli dieser Untersuchung annelimen, dass die elementaren Glieder der Forrn B, sowic die charakteristischen der Form J) ersten Grades in p und y durch folgende Ausdriicke daige- stellt werden: -xCos(w — ç t +- A- r)—xl Cos (n—? t-t-A-T ') -xa Cos (»— «"*-*- A— — x3 Cos [n — çr,t-+-A— r'")—x Cos (n -+- 8 t-+-A-t-B) t y. Sin (n — ; t-t-A — /’)-+- x,Sin (n— * t-t-A — T') -+x3Sin (n — ç"t-+-A — F")-\~ -i y.„ Sin (n — *"t A — J1'") +■ h Sin (w-t-8 1 h-Ah -B). Wir wiirden also liaben: (3') x. F m' 2 Wenn nicht nur ç, sondera auch ç— î', s— von der Ordnung m' siud, so sind also die x. von der nullten Ordnung und dem ersten Grade. Indessen giebt diese Formel nicht angenâherte Werthe der x., wenn 8, wie wir hier annehmen, eine kleine Grosse ist. Fine langperiodische trigonometrische Function des Argumentes A, z. B. 0 — e Sin (çt -h F) wird durch Différentiation nach t proportional der Masse verkleinert, durch Intégration da- gegen inverse proportional der Masse vergrôssert. Dasselbe gilt fur die charakteristischen Glieder des Argumentes G , wenn wir das Wort Masse gegen das Wort Excentricitat ver- tausclien. Wenn also linker Hand der zweiten der Gleichungen (1) langperiodische Glieder vorkommen, so erscheinen sic im Ausdrucke für v oder y vergrôssert. Langperiodische Glieder auf der rcchten Seite der ersten der Gleichungen (1) erscheinen dagegen nicht vergrôssert in p, wie ohne Weiteres verstandlich ist. Es ist also begreiflich, dass wir den 1 angperiodischen Gliedern der zweiten Gleichung (1) besondere Aufmerksamkeit widmen mllssen. Mit Rücksicht anf die Annaherung, die wir hier erhalten wollen, kônnen wir fol- genden einfachen Weg einschlagen, um die langperiodischen Glieder in v oder y zu er- mitteln. Differentiiren wir die erste Gleichung (1) und lassen dabei die Glieder in p2 und hôhere Potenzen unberticksichtigt, so ergiebt sich ç, dp , 0 ' 7/ï , a ' ' +p àp 3 o yi dp d* p » ir — 4an“ m da 4an m — di~ ■+■ y n'° ~ât — w ÜEIiER DIE BeWEGITNG EINET! gewissen Griippe der kleinen Planeten. 1.0 Wenn wir hier nur die langperiodischen Glieder des Argumentes A in’s Auge fassen, so ist klar, nacli der eben gemachten Bemerkung, dass 4 ari tri — ^ llp und y uni eine Ordnung, dagegen um zwei Ordnungen kleiner als 4 anhridÇl sind. Mit Vernachlassi- gung zweiter und hoherer Ordnungen künnen wir also setzen: ~ — 4 atri dQ. dt Die zweite Gleichung (1) ebenfalls nach t differentiirt giebt mit derselben Genauig- keit: d*v dt* dp dt a- anmdil, also mit Riicksicht auf den soeben gefundenen Ausdruck fiir ^ Weil so wird (4) ^ = — 3 antri dQ. ai 4 v = nt h- A -h y — — 3ai)iri dil. Diese Formel besteht aucli, wenn die langperiodischen Glioder charakteristisch sind, vorausgesetzt dass 8 hinreichend klein ist. Führen wir nun die Ausdrücke (3) fiir p und y in die Zeilen II und IV, i— 2, die Ausdriicke (2) für p' und y ' in die ZeilelII und IV, i — 1, der Entwickelung von AadQ. ein und bemerken, dass dp dt dy r> w ' - p so wird (4) mit Riicksicht nur auf die langperiodischen Glieder: (c) -4Jr = — 4- n3m Gy. Sin ( S — t— ç t -+- B -t- F) atl 4 - A n2 tri V (£*<„ _ HvÀ) Sin (S -h t -+- B -+- 14 0. Backlund, Hier ist der Kürze wegen gesetzt: Es ist « = * K - 4 £) H = 3 aA(,) -+- a2 oa 1 1 («-4-S(»'))2 (A-+-Ç)2 (l + 2 o («—«(*> (»-«)2 (ï+tÿ kann a*so ra't Vernachlâssigung nur von Grôssen von der Ordnnng der Excentricitiit statt gesclirieben werden. Thun wir dies und integriren die Differentialgleichung (c), wobei die Integrationsconstanten gleich 0 zu setzen sind, so ergiebt sich (d) 3 n2 m y — -4 (9^)2 @x Sin (8 + ç t -+- B h- /')- _3_ n2 m' 4 («*sj* -1 (Qxt — Sin (S -4- t B F{)) Bei vielen der kleinen Planeten ist Z so klein, dass 7#^, als eine Grôsse nullter Ord- nung zu betrachten ist. In solchen Fâllen ist der gewonncne Ausdruck, obgleicli for- mell von der ersten Ordnung und dem ersten Grade, jedocli elementaren Functionen ersten Grades aequivalent. In (3) enthalt also y niclit sammtliche Glieder ersten Grades nullter Ordnung; denn dazu kornmen mindestens noch die obigen Glieder. Nehmen wir nun für einen Augenblick an, dass mit dem Hinzufügen der letztgefundenen Glieder die Ausdriicke (3), d. h. (5) p= — JtCos(« — çt-t-A.— F)— x, Cos(w — q t-+-A — F') — x3Cos(n — qt-v- A — T") — — x3Cos(« — q"t- hA — li Cos ( n — i— S i-t— A— 1— B) y — -4-xSin (n — Zt-t-A—F) n-XjSin ( n — ^ ^+A — F') -«-x.,Sin ( n — ï’t-v-A — T1")- -t-x,, Sin (n — q" t-\-A — F'")-\-h Sin (n — S jÇ-^-A-*- B) 4 G* ^in (8~*~S ^ B-*-F)+ (0\-Hx(l>) Sin (n-t-q{,) t-*-B-*-F,)) 3 n2 m' sàmmtliclie elementaren und charakteristischen Glieder ersten Grades enthalten. Wenn diese Ausdrücke nebst don Ausdrücken (2) fiir p' und y in dieersteder Gleichungen (l)eingeführt werden, so erhalten wir mit Beibehaltung nur der Glieder B) und D) eine Differentialgleichung, Ueber die Bewegung einer gewissen Grüppe der kleinen Planeten. 15 die sich von (a') pag. 10 etwas unterscheidet. Dieser Unterschied kann offenbar nur von der letzten Zeile des eben angeführten Ausdruckes für y herrühren. Die der Gleichung (a) nocb binzuzufügenden Glieder erlialten wir also, wenn wir für y den Ausdruck (d) in die Zeile IV der Entwickeluugen für 4 a (1 -+- p) und 4adCl einführen und dabei i = 2 setzen. Es er- giebt sich dann, mit Vernachlâssigung des constanten Gliedes, weil die Bestimmungen von 6 und c dieselben bleiben: h-w3(1 — m E) p = — ~ n3 m G3~^ ^ xt. Cos (n — ?lî) <+A — rm) -+- O -+- n 3 m(F h- | GH V *(»') Cos (n—& t-*- A — E(i))-+- 2 h ri 2 (8 -i- ;) Cos (n -t- o t -+- A -+- B). Nun ist aber laut (5) \ xf. Cos ( n — ç(<) t -+- A — rw) = — p — h Cos (n -+- o t -+- A -+- B) O und folglich mit Vernacblâssigung von Gliedern zweiten Grades: ( 1 -m'E- ~ G 2~) p =n*m(F+^GH^ ^ Cos t+A-E*')- d2 ç> 9 <ÜE~*-n 2 li n 3 (8 -+- ç) Cos (« + 6iH-À + B). Setzen wir 2 n ç-;2 = n2 m' (jS-+- 1 G3(-g$), so ergiebt sich nach der Intégration: p = _xCos (^zrq t a — r) — 4 (f-h 4 g# 4^) 2 s-^ô x<<) Cos (M-?w ^ A — r) — /« Cos («h-S 1 + A + i?). Hiernach wird also: Es sollen die Bedingungen nâher untersucht werden, unter welchen die Ausdrücke (5) als vollstândig in Bezug auf die Grôssen ersten Grades zu betrachten sind. 16 0. Backlünd, (8) Setzen wir y] Cos (iz—r)=x-*-Y.x Cos (ç— ■ ç Cos (?"— ? t-*-r"—ry*-Y.z cos (ç"—ç t-*-r,"—F) Y] Sin (tc-D= x, Sin (ç— ç t-*-F— r)-*-x2 Sin (ç"— ç t-t-F'— F)-*-v.z Sin (ç"—ç t-+-F"—r), so kônnen die Ausdriicke (5) geschrieben werden (9) p = — y] Cos ( n — çl + A — tc) — h Cos (n -+- o t -+- A -h B) y = -+- Y] Sin (w — ç t -+- A — tc) -+- h Sin (n -+- S t -+- A -t- B) ■ 7 G Y) Sin (S -+- ç t -t- B -t-iz) V Sin (S -4- ? t-t-B-t-iz'). 3 w2m' In gewissen Fallen wird es bequera sein, die Ausdriicke für p und y noch kürzer zu schreiben, was geschehen kann, wenn statt (8) gesetzt wird (10) Y) Cos (tc — r) = X X, Cos (ç— ç t -+- F' — F) -+- x2 Cos (ç" — ç t -+- F' — F ■ x3 Cos (ç — ç t -+- F — F) -+- h Cos (S -t- ç t h— B — t— 71) y] Sin (tc — D— XjSin («'— ç* -t-/y — r)n-x2 Sin (?"— çt-t-F'— r)n- x3 Sin (ç'"— S ? -4- J1"'— D — h Sin ç t -+~ B —h F7). Statt (9) werden wir dann haben p = — y) Cos (n — ? t y (11) y = -+- Y] Sin (n — ç t -+- A 4 ^ (77^)5 71 Sln ? * «) 1t) B *) -ïn{i£ÿ l' Sm (8 + ç'< + 5 -W). Wâhrend yj und tc nach der Définition (8) elementüre langperiodische Functioneu sind, so sind sie nach der Définition (10) auch charakteristische langperiodische Functionen. Diese Ausdriicke setzen ausserdem folgende abgekürzte Schreibweise voraus Y)' Cos (tc' — F) = x' H- x" Cos (7 — * -+- r" — r') H- x'" Cos (F Ç t — I- F" — F) Y) Sin (tc' — F) = x" Sin (ç" — ç'* -h r"— F) -4- x'" Sin (;'" — ç' t -+- F"' — T1') Die Ausdriicke (2) werden dann UbBER DIE BeWEGUNG E1NER GEWISSEN GrUPPE DEE KLEINEN PLANETEN. 17 (13) p' = — V Cos (ri — ' t -P- A' — ri) y — ■+■ ï)' Sin (ri — t -+- A' — it'). Weun (9) uiit Riicksicht auf (8) oder (11) mit Riicksicht auf (10) vollstàndig in Bezug aui' dio Gliedcv ersten Grades istund wir das eine oder andere dieser Système nebst (1 3) mit Riicksicht auf (12) in die Differentialgleichungen (1) einfüliren, so dürfen offeubar keine neuen Glicder ersten Grades in p und y erscheinen. Was die Glicder ersten Grades auf den rechtcn Seiten der Gleicliungen (1) betrifft, so ist es nach den bereits geführten Unter- suchungen klar, dass sie keine solche neuen Glicder erzeugen konnen. Wir haben also die Glieder zweiten Grades zu betrachten. Kommt auf der rechten Seite der zweiten der Gleicliungen (1) cin elementares lang- periodisches Glied vor, so wird dies durcli Intégration in v und y ein hyperclementares Glicd erzeugen, d. 11. ein Glied, das gross von der Ordnung J{, ist. Dann wiire aber y niclit mehr cinc Grosse, nach deren Potenzen die Stôrungsfunction entwickelt werden kônnte. In Bezug auf die Glieder ausserhalb aiu J dü. liabe ich in einem friiheren Aufsatze bewiesen, dass sie keine langperiodischen clementaren Glicder enthalten und also aucli keine hyperelementàren Glieder in y erzeugen. Der Beweis ist gefiihrt worden unter der Voraus- setzung, dass p und folglich aucli y nicht das charakteristische Glied (n-f-S enthalt ; er litsst sich aber so leicht auch auf dies Glied ausdehnen, dass ich es als iiber- Hiissig erachte, mich durait hier aufzuhalten. Da hiernach die eventuel neu hinzutretenden Glieder ersten Grades nur von den langperiodischen Gliedern in anm/dü herriihen, so konnen wir statt der zweiten Gleichung (1) die Gleichung (4) zura Gcgenstand der Untcr- suchung nehmen. Bei dieser Untersuchung koramt es also darauf an, zu bestiminen, ob die Zeilen V —X der Entwickeluiig fiir 4 adü, langperiodische Glieder durch Substitution von (5) ge- ben, und zwar mit Arguraenten der Form A. Langperiodische Glicder mit Arguraenten von der Form G geben keine Glieder ersten Grades in p oder y. Denn sei ri1 m x‘J Sin (S -i- ; t -+- B -+- I7) ein solches Glied, so wird nach (4) dies Glied im Ausdrucke fiir y werden: 3 ri- m' ï (Â7-1T2 x3 Sin (? + ;<+ B -+- /’)• O f (riririÿ kann bei den bekannten kleinen Planeten die Einheit nur unwesentlich iibersteigen; dies Glied ist also vom zweiten Grade und kann offeubar auch in p kein Glied niedrigeren Grades hervorbringen. Die langperiodischen Glieder der Form G konnen also weggelassen werden. Mémoires de T Acad. Imp. d. sc. VII Série. 3 18 0. Baüklund, Laplace liât in seiner Théorie der Jupiter-Monde das wichtige Theorem bewiesen, dass in Bezug auf die langperiodischen Glieder zweiten Grades der Form A dü = 0, wenn für p und y, (5), nur die kurzperiodischen elementâren Glieder berticksichtigt werden. Die Ricbtigkeit dieses Theorems findet man aucli einfach durch Substitution der erwahnten Glieder in die Zeilen V — X der Entwickelung von 4 adU. Das Theorem gilt aber auch, wenn das Glied h g?® (n -t- in p resp. y mitgenommen wird. Der Naclnveis liisst sich sehr leiclit fflhren, indem man die Ausdrücke (11) mit Weglassung der langperiodi- schen charakteristischen Glieder in die Entwickelung von iadlï einsetzt. Für p' und y wer- den in Uebereinstimmung mit (2) oder (13) nur kurzperiodische elementare Glieder vor- ausgesetzt. Das Theorem verliert aber seine Gültigkeit, wenn auch die langperiodischen charakteristischen Glieder des Ausdrucks für y berticksichtigt werden. Führen wir also die Ausdrücke (9) oder (1 1) und (13) in die Zeilen V — X der Ent- wickelung von 4 adil ein und bemerken, dass es für unsern Zweck hinreichend genau ist i u setzen so ergiebt sich, dass nur die Zeilen VII, IX und X langperiodische Glieder der Form A lie- fern. Die Sumrne dieser Glieder wird 3 /tri fl4»/2 t r, . rr T , A T GH (£Fçj* W hl" 1 71 ) und also nach der Gleichung (4) y 9 /-y -t *- n^w ~ ^ o * 7 ^ ^ ** = — 32 G H (9^)2 w Sin (ç Ç t -4- TC — TC), wo y), k und t\, n' dieselbe Bedeutung, wie in (8) resp. (12) haben. Hieraus ergiebt sich (14) y = — ~ G H ~~~ fj ï) T)' Sin (ç — t -h tc — k) dt J . Dieser Ausdruck kann von der Ordnung des zweiten Grades nur daim sein, wenn ^ GH sich nicht wesentlich von der Einheit unterscheidet, oder mit anderen Worten nullten Grades und militer Ordnung ist; demi der Factor m* ist von derselben Ordnung GERER DIE BeWEGUNG EINER GEWISSEN GrüPPE DER KLE1NEN PdANETEN. 19 wie der Divisor (ç — der in Folge (1er zweifachen Intégration entsteht. "Wenn S schon so klein ist, dass ^ GH 2 als von der Ordnung i. e. von der Ordnnng ^ betrachtet werden kann, so wird (14) von dem ersten Grade. Dieses findct annaherungsweise statt für 650"< n < 750" und 450 750" gelten, wenn nicht hier schon der Einfluss von charakteristischen Gliedern der zweiten Kategorie1) merkbar wiire. Betrachten wir den Fall _9_ 32 GH i £ so erhellt, dass die charakteristischen Glieder in (5) vom zweiten Grade sind, die wir in der ersten Annilherung nicht beriicksichtigen. Man überzeugt sich leiclit, dass das Vorhan- densein in y von langperiodischen Gliedern ersten Grades von der Form b keinen Einfluss auf die Bestimjnung der kurzperiodischen elementiiren Glieder ersten Grades übt. Die For- melles) bestehen also in dem vorliegenden Falle. Mit Hiilfe dieser nnd der Formeln (12) liisst sich die Intégration von (14) ausführen. Man findet nâmlich oline Schwierigkeit Y]7)' Sin (; — t -h tc — tc') •A/.' Sin (ç — ; t h- F — /') xx" Sin t r"—r) XX Sin (7 -H r-o Hiermit, wird [ j i) T)' Sin (ç — t -+- tz—tz)(U2 — — i 1) D. h. wenn n — 3n' klein ist. 3* 20 J O. Baoklund und die vollstandigen Ausdrücke ersten Grades für p und y werden: (15) p = — xCos(« — çifn-A — I1) — XjCos (n—ç t-t-A — F) — xaCos(n— -V t-t-A — /’ ) — x3Cos(w — ç" t-+- A — F ) y x Sin(« — çt-t-A — 77)-+-x1 Sin(w — ç t-t-A — r )h- x2 Sin(w — ç ^-+-A — 1 ■ x2 Sin(n— çm t-t-A — F") -+- i"\ TB " Sin (i -+- r— n *+- ^ Sin (;-«"< -+- F- F") (î-02 « sin -4- r-r' ç und die ergeben sich aus den Formeln (16) 4 wozu kommt: — jr 2(«-0 i t 9 n2 32 (S -+- s)2 GH. Zu diesen Formeln fügen wir noch die Ausdrücke für E, F, G und H, um für die Be- rechnung der ersten Anniilierung ailes beisammen zu liaben : (17) 2 dA(°) a 3 i à2A(°) E = = « àT J da2 F = = — aAll) -+- i )A0) 1 „ d*A(D n 2 da 2 ° da 2 G = = 4 [a A(2> -t- a2 4 dAW\ da j H = = 3 aAM h— fit2 dAW da Die numerischen Rechnungen sind also in diesem Falle ganz unbedeutend. Das Résultat unserer Untersuclmngen in dieser Abtheilung konnen wir in folgende Betrachtungen zusammenfassen. Wenn als eine Grosse nullten Grades und nullter Ordnung betrachtet werden kann, so fiihrt die Substitution der Ausdrücke (2) für ç' und y' in der Differentialgleichung(l) ÜEBEIt DIE BewEGUNG EINER GEWISSEN GliüPPE DEB KLEINEN I'eANETEN. 21 auf die vollstândigen Formeln ersten Grades fur p und y. Diese sind die Formeln (15), wenn man die langperiodischen Glieder weglâsst. Die Grosse ç, sowie die Coefficienten x(() werden durcli die beiden ersten der Formeln (16) bestimmt. Fiir den Fall dass Jr GH= — < ermittelt man durch Substitution der Aus- driicke (2) für p' und y' in den Differentialgleiclmngen (1) die kurzperiodischen Glieder von (15). Dann findet man die langperiodischen charakteristischen Glieder (d), die in diesem Falle zweiten Grades sind. Nachdem diese Glieder zura Ausdruck von y hinzugefügt worden sind, konnen die langperiodischen Glieder der Form A ermittelt, und also die vollstândigen Formeln (15) hergestcllt werden. Ich bemerkc, dass itn ersten Falle die langperiodischen Glieder in (15) aequivalcnt Glicdcrn dritten Grades sind, weil GH von derselben Grossen- ordnung wie x ist. Die Richtigkeit der Scliliisse für diesenFall hângt nocli von der Grossen- ordnung der Differenzen ç" — ç', ç" — ç\ ç" — ç" ab. Il Für die in der ersten Abtheilung betrachteten Falle stimmt das Résultat mit unse- rer Voraussetzung, es sei nicht nur p, sondern auch y eine kleine Grüsse, nacli deren Po- tenzen die Storungsfunction entwickelt werden kann. In dem hier zu betrachtonden allgemei- neren Fall 9 il 2 32 (sGAÿ GH> î (•) sind, wie sclion bemerkt, die langperiodischen Glieder I (14) von y nicht mehr kleine Grosscn, sondern konnen sogar wesentlich grosser als die Einheit werden. Die Ent- wickelung der Storungsfunction pp. 5 u. 6 besteht dann nicht mehr. In dieser Abtheilung soll daher y anders definirt werden, indem wir setzen r = «i + A+ j/4-ij) und <]j so bestimmen, dass y eine kleine Grosse bleibt, nach deren Potenzen die Stôrungs- function entwickelt werden kann. 22 0. Baoklund, Zweckmiissig ist, statt t eine andere Yariabele t einzuführen, die wir definiren durch: (1) (2) Hieraus ergiebt sicli Nun ist oder mit Rücksicht auf (2) (3) (h ndt t = n t -+- 41- 1 d2x d2j> dx2 dty * n2dt2 dx (■-£)■ ri2 p cl- ç> j (h Y1 dp (I2 x dt 2 - dlï (dx \ th2 ,) dx dt2 d2 p d2 p n2 dp d2'\> n2 dt2 (fx2 (,d±V dx dx2 (,H>V ' V àx ) V dx) Wir nehmen an, es sei moglich ^ als eine langperiodische Function der Form A zu bestimmen, damit y die erwâhnteBedingung erfülle. Wenn ausserdem <\> von der nulltenOrd- nung ist, so wird bez. ~ von der ersten, bez. ^ von der zweiten Ordnung u. s. w. Die Differentialgleicliung fur p wird mit einer fur unseren Zweck hinreichenden Ge- nauigkeit sein d2 p „ 3T« -1" ~ n9p3 -t- n-üç -f- 2 n3 (c — — 4 an^m' J dû -h 4 avrm (1 -4- p) ^ Wenn hier t statt t als unabhângigo Yariabele durch die Formel (3) eingeführt und Glieder zweiter Ordnung vernachlâssigt werden, so wird (4) d2 p 3 o 3 iî + (= dt 2 3 an m' dil ermittelt. il bedeutet, dass nur die langperiodischen Glieder des Arguments A berticksich- tigt werden sollen. Nach Einfiihrung von t statt t wird also: (7) d2!/., dr2 3 am' n d (O) (8) d24> 3 am' jXZ — d 12 Es soll nun vor allen Dingen das Glied Cos 2 M in 12 betrachtet werden. Nach der Bedeutung von M, pag. 22 wird dann mit Rücksicht auf (1): 2 M — 2 nt — 2 rit -+- 2 -+- 2 A — 2 A' = «J-+-, so wird 2 M = (1 -i- A) t -+- , so giebt die erwahnte Substitution das Glied m F v)' Cos (1 — ct' t h- A — tc'). Hiermit sind aber lange nicht aile Glieder angegeben, welche elementare Glieder der Form J> ersten Grades veranlassen, und dies um so weniger, da das Product 2 p eine An- zalil solcher enthalt. Wir bezeichnen, wie in der ersten Abtheilung die Integrationsconstanten, die dem In- tégrale von (4) hinzuzufügen sind mit x und F und nehmen den folgenden Ausdruck tüi p au. p = — xCos(l — ct th-A— 7) — Xj Cos (1—7 t-4-A— F) — x3Cos(l — ct"t+A— /") X3Cos(l — ct"' TH — A 1'"') — X4Cos(l CT1' TH-A / 1V) 5t;,CoS(l— CT1 *T-f-A— / ')— ... — h Cos(l-t- A t -+- A -+-B). Hier sind nun die xt etc., sowie ct vorliiufig unbekannt, die ct1v, ov etc. sind lineaie Functionen von ct, ct', ct" und ct"'. 4 Mémoires de F Acad. Imp. d. sc. VII Série, 2G 0. Backlund, Indem wir setzen Y] Cos (tc — /’) = x -+- x, Cos (ri— g t -+- F' — /') -+- xa Cos (a" — a t-t- F" — F) -+- -+- x. Cos (a(I) — cr t -t-lV) — 7] Sin (tc — F) — x, Sin (cr' — a t-t- F' — F) -t- x2 Sin (a" — cr t-t- F" — F) -+- -+- x{ Sin — a t -+- — F). . . . kônnen wir den Ausdruck für p sclireibcn (10) p = — T] Cos ( 1 — a t -I- A — 7:) — h Cos (l + ix + -i- A -+- B) und laut (6) yx= y) Sin (1 — it + A — ri) -t- h Sin (1 -t- A t -t- ijj -+- A -t- B). Uni y2 zu erhalten fiihren wir diese Ausdriicke , sowie I (is) in die Entwickelung von 4 ^ dCï ein nnd behalten nur die langperiodischen charakteristischen Gliedcr. Dabei ver- nachlâssigen wir stets das Prcduct o-(î\]j ira Argument. Dann wird (7) tri Gt\ Sin (i + a't + f + U + TtjH-l m'Hi\ Sin(A -t-ri t -i- 7? ri), und mit Vernachl&ssigung der Gliedcr hôhcren Grades: (11) ?/2 = -+- 1 (A”10).2 Gt\ Sin (ÂTff TH-tp ■ -t-B-t- *)— Ht\ Sin (AW ri). Dieser Ausdruck kann selbst für den kleinsten Werth von A bei den bekannten Planc- ten als vom ersten Grade angesehen werden, vorausgesetzt, dass die x, xa etc. so bestiramt werden kônnen, dass 7] von der Ordnung der Integrationsconstanten x, d. li. vom ersten Grade wird. Zu der Ablcitung der rechten Scite von (8) bemerken wir zunachst, dass das Laplace- sclic Theorem auch hier besteht, wenn I (13) und (10), d. h. y, für y , in die Entwickelung Uebeii die Bewegung einer gewissen Gruppe der kleinen Pdaneten. 27 von ~n ^ eingeführt werden. Wenn aber y = yx -+- y3 eingeführt wird, so ist nicht mehr dCi = 0 in Bezug auf die langperiodischen Glieder zweiten Grades erster Ordnung. Wie in der ersten Abtheilung, ergiebt sicli nàralich auch hier: (12) d dx* _9 w'2 32 (Ah- = — «•' ,-Æp Si» w, — m («" ay Sin Wa. Führen wir nun in unsere Diffcrentialgleicbung (4) ein: 1) die Ausdrilcke I (12) für 9' und y, 2) y2 statt y und zwar don Ausdruck (11). Bemerken wir ausserdera, dass mit Ver- nachlâssigung der Glieder zweiten Grades im Resultate 9 statt — i) Cos (1 — ctt -+- A — rc) gesetzt werden kann, so wird die erwalmtc Gleichung, indem die Constanten O und c ge- miiss den Vorscliriften in der ersten Abtheilung bestimmt werden: d2p dx 2 ( 1 — m E- 2 (A-ks)5 G2 ')»=»&■ m(Ff ïiS^Ofl)>l'C05(l- — (1— X))=m'CV -h ^p-j(l -a")2 —{l—A)}=mW x, \ a'"-a ) xJx ma 1> n -y. X“X a"— a l._=V{(l_2(7-Ha' f-(l— A)\= ^=p' {( 1 — 2a-i- a" )a— ( 1 — A) }= {(1 — 2a-+-Oa— (1 —A)}= -X“X ■ XJX m'a [i4 x2-f-x2' Xj-<- x3' a" —a' 2 a'" — a' 2 m' ap4 m'apg XgH-X3' o"-o' 2 a'"- a” 2 m'a îra'apR x2+x2' q"' — o' 2 a'"— a" 2 m'ap, x2 — x'2 m' afi5 x3— x:i' a'1 — a' 2 a"' — a' 2 m'ap4 Xj— x,' m'aflg x3 — x,' a" -a' 2 a'"-a" 2 m'ap5 Xi-X,' nt'ap8 x2— x2' a'" — a' 2 a'"— a" 2 Diese Gleichungen miissen dnrch successive Ann&herungen aufgelôst werden. Zunachst sehen wir, dass die Méthode in dieser Abtheilung überhaupt. nicht brauchbar ist, wenn ax. grosser als von der Ordnung m ist. Die Bedingung der Brauckbarkeit wird nabezu ange- geben durch: 9 GH ^ 1 32 (A+o)2 < wi wo (x) von der Ordnung x ist. Diese Bedingung zeigt zugleich, dass die vorliegende Méthode der der ersten Abtheilung etwas überlegen ist; denn die Bedingung der Brauchbarkeit war dort: 9 an < i 32 (A + o)2 = (x)' Die numerischen Rechnungen werden natürlich nach der zweiten Méthode etwas weit- liiufiger, sie sind jedoch imraerhin selir einfacb. Ueber die Bewegung einer gewissen Gruppe der kleinen Planeten. 31 Sind uach (17) die k, etc. ermittelt, so ist die Lôsung der Aufgabe in den folgen- den Formeln enthalten: p = — y Cos (1 — iit + A — 7u) — U Cos ( 1 -t- A t -i- «J; -+- A -t- B) v — t -+- A -t- y y = ÿi -+- y2 a Gv\ Sin (A-+-o-T-4-tJn-5-i-TC) — m yi Hr\' Sin (A -+- a t-g^ + U+h') Vx — iQ Sin (1 — u t -i- A — tc) h- h Sin (1 -+- A x -+- t]i -t- A -+- B) V-2 4» 3 m' 2 (A-ho)' 2 (û-*-o)2 m {(s'— 6)* ^ O’T-H/ / H- -iwtg'l Sîn (0',,, a T *+* 1 ^ -+- 4». Für ï) und k gilt die Définition (14). III Die Function ^ soll in dieser Abtheilung niclit nur die langperiodischen elementaren Glieder, sondern aucli die langperiodischen charakteristischen umfassen, also tiberhaupt aile langperiodischen Glieder. Betrachten wir zuerst nur das Glied in 2 M der Differentialgleichung II (4), so wird -+• p = 2 h (A -+• a) Cos (1 + A t + + A + £), wo wie früher h = G. A-»-a Wie in der vorhergehenden Abtheilung, nehmen wir aber auch hier die Differential- gleichung vor: 32 zerlegen wir in 0. Backldnd, ^ so dass 4>0 nur charakteristische langperiodisclie Glicder und 4>i nur elementâre langperio- disclie Glieder enthalten wird. Wir anticipiren nun aus dem Folgenden den Satz, dass von dera ersten Grade ist. Entwickeln wir daher das redite Glied nach den Potenzen von 4»! und vernachUissigcn die Glieder zweiten Grades, so wird unsere Differentialgleichung: -+- (1 — = ■+* 2 h (A ct) Cos (1 -i-At + 4o + A + 5) — 2h 4>i(A -+- ct) Sin (l+A: + 4c + A + i?), Das erste Glied ist sclion in der vorhergelienden Abtheilung behandelt worden. 4^, als langperiodische charakteristische Fuuction kônnen wir schreiben: 4 h = ? Sin (A-mjt + v + F + T), wo v eine wesentlich langperiodische elementâre Function bedeutet. Mit Hülfe dieses Ausdrucks wird dann mit Riicksicht nur auf das zweite Glied: -+- (1— a)3p — — h (A a)q Cos (1 — ct t -+- 4>0 — v -+- A — T1) -+- h (A h- a)q Cos ( 1 -+- 2 A -h a t -i- 4j0 -a- v A -+- 2 Z> -+- F). Die erste Zeile enthalt nur Glieder der Form B\ die sollen also mit den iibrigen dieser Art vereinigt werden. Die zweite Zeile wird nach der Intégration vom zweiten Grade und kann daher vernachlassigt werden. Hieraus folgt, dass das Glied Cos 2 M in p ein cliarakte- ristisches Glied der Form D und elementâre Glieder der Form B veranlâsst. Wir kôn- nen also fur p densclben Ausdruck annehmen, wie in der zweiten Abtheilung, nur dass 4i0 statt. zu schreiben ist, nâmlich !p = — ?) Cos (1— ctt-+- A — tc) — h Cos (1 h- A t 4^0 A + B) und y = 7) Sin (1 — ct t -+- A — tc) - t h Sin ( 1 A t -t- 4»0 *+- A -+- B) In Bezug auf die Anzalil der Glieder und der Coefficienten x, xa, je,' x3' etc. soll fort- wahrend dieselbe Annalnne gelten, so dass die Définition II (14) von t\ und tz auch hier besteht. Die Bcstimmung von 41 nach der Gleichung dx i — - diï n wird hier die Hauptschwierigkeit sein. Ueber die Bewegüng einer gewissen Gruppe der kleinen Planeten. 33 Fiihren wir die Ausdrücke (1) in die Entwickelung von rfü ein, so ergiebt sicli (2) Gr\ Sin ~ m'Brj'Sia (Â^h7 r-t-B-h-n') -+- 2X wo wir mit X sammtliche langperiodische Glieder zweiten Grades der Form A bezeichnen. Die angeführten Glieder ersten Grades sind die einzigen dieser Art; wegen der Function im Argumente sind sie langperiodisch sowohl von der Form A wie von der Form C. Glieder zweiten Grades von der Form C werden wir in (2) nicht behalten, weil sie in 4* characte- ristische Glieder zweiten Grades werden. Die nâhere Untersuchung über die Zusammcn- setzung der Function X soll spater ausgeführt werden. Die Gleichung (2) kann offenbar folgenderweise geschrieben werden; (3) ~dr^ — "4" ^ Gt\ Sin (A — c t —h ^ — t— I) h— tc — B) — h -+- m Hr( Sin (A -h a t -+- (J) + P -h u — r — a — a t) -t- 2X, wo b — b -+- r. Setzen wir nun 2F = A + (tt + i( 1 + J), dann geht (3) über in ^ -t- m' Gt\ Sin (2 F-+-tc — T7) — m' 22V)' Sin (2 F-i-tc' — T7 — o- — c't) = X, (4) Um noch weiter zu vereinfacben wird gesetzt: (î Cos 2 6 — m Gr\ Cos (tc — B) — m! 22V)' Cos (tc' — r — o — a t) p Sin 2 6 = 4 m Gi\ Sin (tc — T7) — m! Hr{ Sin (tc' — T7— a— a1 t). P und 6 sind demnach langperiodische Functionen der Form A. Hiermit ergiebt sich (5) •+• (3 Sin 2 (F -h 6) = X. Diese Gleichung kann nach Gyldéu’s Methoden integrirt werden. Die eine findet raan in der Abhandlung: «Uutersuchungen über die Convergenz der Reihen, welche zur Darstel- lung der Coordinaten der Planeten angewendet werden». (Acta mathematica. 9). Die andere ist von Harzer in seiner Abhandlung: «Ueber einen speciellen Fall des Dreikorperproblems» Mémoires de l'Acad. Imp. d. sc. VII Se’rie. ® 34 0. B ACKLUND, ausführlich und für die Anwendung auf den hier vorliegenden Fall sehr zweckmâssig ausein- andergesetzt. Dicse wird daher zur Anwendung kommen. üm keine Lücke zu lassen, sollen dieHaupt- züge derselben dargelegt wcrden. Wenn sowohl p wie 0 Constanten wàren, so würde das Intégral von (5) sein: (6) (4£)* = y h- ^ Cos 2 (F H-tf), wo y die Integrations-Constante bezeiclmet. Nuri sind weder (3 noch 0 , wie aus (4) zu ersehen ist, Constanten. Damit (6) aucli in diesem Fall als Intégral von (5) betrachtet werden kann, darf auch y niclit constant sein, vielmehr inuss diese Grosse der Bedingung (6') -g- = 2 X — Cos 2 F-P-fe — - h- Sin 2 F-^29 genügen. Das Intégral von (6) soll angenommen werden : (7) F -h 0 = am t -+- 0^ -+- pj = am Ç . K ist die bekannte Bezeichnuug für das voile elliptische Intégral erster Gattung. Für den Modul k wird man den Ausdruck QT7 ^ ^ . haben. Dass ^ als Coefficient von t gewâhlt wird, folgt aus einer einfachen Betracli- tung des Falles, wo fi und 0 constant sind. Für variable (3 und y sind offenbar auch k und K variabel. P soll so bestiiumt werden, dass (7) wirklich das Intégral von (6) darstellt. Zu dem Zwecke differentiiren wir (7) und eliminiren -^mit Hiilfe von (6) oder, was dasselbe ist, (7') *5ic Mit Rücksicht auf die bekannte Formel dam% dt damÇ dk dk dx so wie der Hermite’schen Formel damÇ « y dnZ dlog03(O dk ~ ^ dk ^ Idc'* dï, (F == 1 — k12) Ueber die Bewegung einee, gewissen Gruppe der kleinen Planeten. 35 erhalt man die folgende Differentialgleichung zur Bestimmung von P: = à Ÿy-*- 0 — ^ -t- — l) d 2 K F de dx te 1 dlog93(Q dk 2K W* ~~dî lx und dann A H-0 -( * 1 il , de ic 1 dlog03(O 2 1 \2K dni J 1 dx 2 K kk'* dt Dass die Integrationsconstante — \P gesetzt ist, beruht auf folgenden Betrachtungen. Auf Grund der bekannten Entwickelungen vom ami, kann (7) geschrieben werden: («) (P) V = A~H0 t -t- — P-t- 2q V 2 2K l-i- g2 Sin a t 2 O •*àF) Andererseits ist F = ±_ 2 2 Da nun keine Constante entbalten darf, so ergiebt die Vergleichung dieser beiden Ausdrücke für F, dass f der in ~ P enthaltenen Constanten gleich sein muss. (8) kann für unseren Zweck bequemer gestaltet werden. Es ist: TC 1 2 K dwÇ logeât» dt ~ “A (î=^« Sil ! B î lS? Sl“ i 2K ^ • • )> Æj ist der transformirte Modul und also durch die Formel Je2 = 4 ky mit h verbunden. In Uebereinstimmung damit ist wonach K = (1 h- Æj) Kv V 1h-7C[2 leicht hervorgelit. Die Argumente 2 sind von der Form G, wenn man Glieder hôhe- ZA ren Grades und hüherer Ordnung vernachlassigt. Abgesehen davon, dass sie mit Grossen 5* 36 0. Baoklund, mindestens von der Ordnung der Excentricitat multiplicirt sind, werden sie nacli der Inté- gration im Ausdrucke für ^P mindestens um einen Grad kleiner als die Glieder der Form A. Wir werden sie also in der ersten Annaherung vernachlâssigen kônnen. Demgemass wird man also (8) schreiben kônnen: (9) — P = 2 K J) S 1^4 vr- ■v À-»-a 2 Der Ausdruck unter dem Integralzeichen darf laut II (î) keine Constante enthalten. Bezeichnen wir die constanten Theile von mit so muss offenbar (9') a0 VTo - ^ -h K = 0 wodurch der constante Theil y0 von y bestimmt wird. Aus der Yergleichung von (a) und (l) finden wir (10) * = 2iP-D + Asiil(4 + .T + 2« + 2if)+... Unsere Hauptaufgabe bestelit also darin die Bestimmung von 2 ~ P durcbzufübren. Dazu müssen vor allen Dingen y und k vorher bestimmt werden. Diese beiden Functionen kônnen nicbt unabhângig von einander ermittelt werden; und da sie beide von vornberein unbekannt sind, so muss ibre Bestimmung durcli successive Annaherungen ausgefiihrt werden. Setzen wir zunüchst \ als bekannt voraus. Laut der Gleichung (7) kônnen wir scbreiben Cos 2 (F -+- 6) — Cos 2 amÇ Sin 2 (F -+- 0) = Sin 2 amZ,. Benutzen wir nun die bekannten Entwickelungen ^ i ijï Cos 2 amÇ= g h 16 Cos 2 Ç 16 (w) {fTP ®in 2 âf S ■+■• • • }» Sin 2 amZ, = Ueber die Bewegung einer gewissen Gruppe der kleinen Planeten. 37 so findet sich mit Vernachlâssigung der mit den Potenzen von q multiplicirten Glieder — denn ihre Argumente sind von der Form C: (H) Cos 2 V = — x Cos 2Ü 'sin 2 7 = +K Sin 2 6. Hier ist x = — K1 und E das vollstândige Intégral zweiter Gattung. Mit Hülfe bekannter Formeln lasst sich x als Potenzreihe von \ darstellen, nàmlich: (H') x = T K à k*-*- è Es ist nun leicht die Gleichung (6') einfacher zu schreiben. Mit Rücksicht auf (11) und die Relation (12) 2 4r = A - « - ir findet sich nâmlich Hier angelangt, nuissen wir die Function X nâher untersuchen, weil davon die Be- stimmung von y abhangt. Die Function X soll nur langperiodische Glieder der Form Aenthalten, und es ist klar, dass dieselben nur aus den Zeilen V — XderEntwickelung^ dÙ erhalten werden künnen, in- dem die Ausdriicke (1) für p und y sowie 1(2) fiir p'undyeingeführt werden. Das Laplace- sche Theorem giebt aber für die erwahnten Glieder zweiten Grades dû, = 0. Von der Richtigkeit dieses Theorems kann man im vorliegenden Falle sich leicht da- durch überzeugen, dass man jede Zeile für sich getrennt untersucht. Etwas wird diese Un- tersuchung vereinfacht, wenn man die Ausdrücke (1) unter der Form p = — 9 Cos (1 — a t h- A — (î>) y = -+- 9 Sin (1 — ut + à — 0) 38 0. Baoklund, schreibt. Nur für i = 4 kônnte es scheineu, dass einige Schwierigkeit vorhanden wâre, und zwar nur bei den Gliedern, die mit p3, if und p y multiplicirt sind. Es soll daher dieser Fall ausfiihrlicber behandelt werden. Nehmen wir den ersten Theilsatz der Zeile V und bemer- ken, dass gesetzt werden kann: da Nach (1) wird aber (c) çy = — y1»)3 Sin 2(1— C7T-H A — tu) — y As S» 2 (T=h T H- «J»0 -H A -H 5) — ht\ Sin (2 -+- A — ux-t- <}>0 — tu -+- 2 A h- B) — ht] Sin(A-i-aT-»-i|>o-*-.Z?-HTu). Dieser Ausdruck soll mit Cos 4 M = Cos 2(l-+-AT-i- = 2 P- B - r 4*1 = Sin (A -+- g t H- 2 O -+- 0 •+■ und folglicb mit Vernachlâssigung von qs etc. Cos 4:M—Aq Cos (2-+-3A-+-C- th-3 f0-f-2tf + 2A -f -Fh- 3 B) — 4 q Cos (2-»- A — œ t — f- i];0 — 2(9 + 2A + B — /’). Ueber die Bewegung einer gewissen Gruppe der kleinen Planeten. 39 Von diesen kann nur das letzte Glied, corabinirt mit (c), langperiodische Glieder . der Form A geben. Wenn wir Cos 4 M — — 4 q Cos (2 A — c t -t- (J>0 — + 2A-t -B — jT) mit (c) multipliciren, so sieht man aber sofort, dass nur das dritte Glied von (c) in Be- traclit kommen kann. Daller wird schliesslicli p 2/ Cos 4 M = — 2 Agir) Sin (2 O — tc — T) das einzige langperiodische Glied sein. Sofort sieht man, dass dasselbe mindestens vom dritten Grade ist. Wir werden aber zeigen, dass es im Allgemeinen vom vierten Grade ist. Aus (4) leitet man ohne Schwierigkeit ab: Sin (2 O — 7c — /') = -+- -|- m -y t\ Sin (tc — tc' -+- a — a t). Bei der Entwickelung von y werden wir selien, dass die periodischen Glieder minde- stens um einen Grad kleiner sind als das constante Glied. Das constante Glied ist aber 3 m,Gx 8 Mit Rücksicht nur auf dieses erhalten wir Sin (2 O — tc — D = ^ • y- Sin (tc — tc' -f- cr — a x). Demnach wird çy Cos 4:M = — 2 ~ hq_r\t\ Sin (tc — tc' h- a — a' x). Nun ist ^ bei den mcisten kleinen Planeten < x, so dass dieser Ausdruck thatsachlich im Allgemeinen vom vierten Grade ist. Behandeln wir die übrigen Glieder derZeilen V X in derselben Weise, so ergiebt sich ein Résultat für X von der P’orm (d) X — m B ~ hqt\r{ Sin (tc — tc' -h cr — cr x), wo B eine Constante bedeutet, die sich wenig von der Einheit unterscheidet. Hieraus ist ersichtlich, dass X so klein ist, dass es mit einer Grôsse zweiter Ordnung und zweitcn Grades vergleichbar und also iiberhaupt bei der Annâherung, die wir hier im Auge haben, zu vernachlassigen ist. 40 O. Backlund, Der Vortheil, der dadurch entsteht, ist klar, und ich betrachte es als einen bestimm- ten Yorzug der in dieser Abhandlung angewandten Méthode, dass dieser Umstand sich ohne Schwierigkeit erkennen lasst. Zur Bestimmung von y haben wir also die Gleichung: ÈL dx y Ét ** dT und folglicii (13) Y = ïo f X § dx = Yo h- 1 f f dr, wo Yo die Integrationsconstante bedeutet. ^ ist leicht zu ermitteln, denn mit Rücksiclit auf die Ausdriicke für W, pag. 29, lâsst sich (4) schreiben: P Cos 2 0 = p0 -+- Pj Cos W1 -+- p3 Cos W2 -+- p3 Cos W3 = p P Sin 2 6 = p/ Sin WJ (3/ Sin W2 h- Sin W3 = q, wo die Coefficienten die folgende Bedeutung haben : P» = T Pi ft 4 (G* 3 r -R m 3 g 4 (G»(-4))(. = (2^H-4»’a>(-;-))fl -+- m [F -+- m GI1 t\ Cos (1 — a x h- A — tc') -+- 2 h ( A -4- ct) Cos ^ 1 -i— ct x -t- A -+- 2 — r^. U F, HER die Bewkgung eined gewissen Grurpe der kleinen Planeten. 45 Hier bezeiclmet den constanten und den variablen Theil von — . -g- -”1 y ist jedenfalls von der Ordnung der Grüsse h und kann demnach in der ersten Nahernng vernachlassigt werden. Weil langperiodiscli sowobl von der Form A wie von der Form C ist, so wird es nothwendig das Glied 2 ^ p niiher zu betrachten. Setzen wir wiederum so bedeutet 4» = +. = - l&r Si" w, W o’"-a" rra 4»! = 4 q Sin ^A -i-o t -*- 2 0 2 P^. Fiir 'ja genügt. dieser Ausdruck in der ersten Annaherung weil 4 q von dersclben Grossenordnung wie x ist. Demgemiiss wird 7)7 = 4 q (A -+- g) Cos |A + irT + 2fl + 2 P Mit Rücksicht auf ( c ) wird daher: 2 p = — 8 g Yj (A -+- a) Cos ^A -h ax n- 2 0 2 — Cos (1 — uth- A — it) — 8 qh (A -+- a) Cos (a -+- ctt h- 2 0 -4- 2 ~ Pj Cos (l + Ax + A+2 P—P). Das erste Glied wird allerdings im Ausdrucke fiir p vom zwciten Grade sein, aber 4 q Y) ist vollig vergleichbar mit der Grosse h\ trotzdem kônnen wir dies Glied in der ersten Annaherung vernachlassigen und zwar weil es im Ausdrucke fiir p unter der Form — 4 Y] Sin ^ A -»- cr t 20 + 2 P^j Sin ( 1 — o x -+- A — %) erscheint. Von dem zweiten Gliede werden wir den Theil 4G 0. Backlund, ohne Weiteres vernachlassigen kônnen, so dass der zu berücksiclitigende Theil von 2 p sein wird 2 d^' p = — 4 qh (A -h ct) Cos (1 — a t -h A — 2 0 — /'). Nnn findct man mit Riicksicht auf (4) oline Sclnvierigkeit, dass Cos (1 — ct t A — 2 0 — D = ~m! ~ 7) Cos (1 — ctt-»-A — it) — ¥ m> ~f V^os ("ï — cr; r -+- A — tz') ist, und folglich 2 p = — y m (A -+- ct) G 11 ~ ï] Cos (1 — cr t A — n:) -+- m (A h— ct) H h ~ r[ Cos (1 — g t -h A — tc'). 2 P Im ersten Gliede redits kann nun 7) Cos (1 — CT T A tc)= — p gesetzt werden, und dann ergiebt sicli 2 p = y m' (A -+- ct) Gli y p H- y m (A -+- ct) Z/Z y tj' Cos (1 — ct' X A -+- 7c ). Bezeichen wir den constanten Theil von y mit (y),, und den variablen mit ^yj, so wird i = (i)„-(i)- Die Gleichung (19) geht somit über in (2°) S [l — m'E— | m2G2 (-j-)0 - 4 m' (A -h ct) Gh (-J-)#] ? = = [ 2 dt- T m'>GP (t) 1 m' ^ ff) Gh (t) ] ? GH~$~ "+'~^ ^ -y- ~] 7]'Cos(l— G t+A-k) -h 2 /i (A ct) Cos |l+Ai+ 2 ~ P — l^j. Ueber die Bewegung einer gewissen Gruppe der kbeinen Planeten. 47 Die Coefficienten in den Entwickelungen -p- — p0 pl Cos W1 h- ... -h p6 W6 -f- = PÔ -+- PÔ Cos W1 -+- p6 W6 lassen sich nacli dem Vorhergekenden leiclit ermitteln. Dann findet sicli 4 m'î(î2|jJ+ y m (A -t- a) G h ( = 2 mx Cos Wl -+- . . .-h 2wî6CosPF6 (a) F+ A m' GH -j- + | (i + c) = w0h-2 n, Cos W\ -t- . . . -i- 2 «6CosTF6. Setzt man: h = 0\ — ml ^2 " $2 ^*2 ^6 = $6 == W*6 so wird (P) 2 1 »'(A -i- o) G[f) = - 2 h Cos IF, — ... — 2 l6 Cos W6. Mit Riicksicht auf die Définition II (14) der Function y) und tt vverden wir für p wiederum annehmen: p = — x Cos (T^a x -h A — T7 ) — Cos (l^a7 t + A — 7y ) _ *jrpi Cos (Ï^V t -t- A -r) - Cos (1=^t -h A - /'"O — ** 0X| Cos (1 — 2(7 -Ga7 t -+- A — 2 7y ) __^Cos (1-2o+7t+ a —2 r+r") - ÏEtïs.' Cos (1 — 2» l2 4,43964 4,85464 » l3 3,59089 4,06155 Nach der angeführten Formel für n0 findet sich log m'n0 6,86525 7,20421 also log 8,68817 8,65005 » 8,31052 8,23605 » 7,54046 7,50393 » ^ 6,82735„ 6,89841n » 6,58706n 6,56596n » X3“X3' 5,67585„ 5,74774„ Hieraus findet sich darauf: log Xj 8,68214 8,64229 » x2 8,30222 8,22666 » x3 7,53448 7,49625 » x,' 8,69411 8,65768 » xa' 8,31865 8,24524 » x8' 7,54635 7,51148 Mit diesen Werthen von und x/ sowie mit dem angefiihrten Ausdruck für y wàre nun die Rechnung zu wiederholen. Die neuen Resultate werden sich in Folge dessen, dass die Hypotiiese xf = x/ sich nahezu richtig erwiesen hat, vvenig von den erhaltenen unter- scheiden. Die grôssten Unterschiede werden natürlicherweise in den Gliedern mit den Ar- gumenten JV4, FF5, W6 vorkommen; die Grossenordnung wird sich aber nicht ilndern. Aus- serdem sind die Glieder im Ausdrucke für y nicht vollstandig unter anderem auch wegen 7* 54 0. B ac kl u nd, Ueber d. Bewegung einer gew. Gruppe d. klein. Planeten. der Vernachlâssigung der laugperiodisclien Glieder, die in — enthalten sind. Da es aber hier nur die Absicht war eine Vorstellung über die Grôssen der Coefficienten zu erhalten, so mag das Angeführte genügen. Endlich haben wir für h log li 8,29822 . 8,56806„. wird mit der Genauigkeit, welclie hier inné gehalten ist, durch den Ausdruck / Sin (A -+- C7T -+- 2 0 -+- 2 ^P) erhalten, wo für der angeführte Ansdruck su setzen ist. Für diese beiden Planeten, Atala und Sibvlla, sind die Methoden der ersten und zweiten Abtheilung nicht brauchbar, denn die dort erwâhnten Bedingungen sind nicht erfüllt. Zum Scliluss mag noch bemerkt vverden, obgleich es zum Ueberfluss aus der Auseiu- andersetzung hervorgeht, dass keine der hier vorgetragenen Methoden brauchbar ist, wenn die Integrationsconstante x, gewisse Grenzen überschreitet. Weiter ist die Brauchbarkeit an die Bedingung gebunden, dass h ^ (x). Diese Bedingung ist sehr wahrscheinlich bei allen bis jetzt bekannten kleinen Planeten erfüllt. JbC3 ^^€9 ïv Ç:3 j* (ï'ii^ jJü m ^r. J. Victor Rolion. I. THEIL. THYESTTDAE um TREMA TASPIDAE. Mit 2 Tafeln. (Lu le 29 janvier 1892.) St.-PÉTERSBOURG, 1892. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à S.-Pétersbourg: à Riga: à Leipzig: M. Eggers & C° et J. Glasounof. M. N. Kymmel. Voss’ Sortiment (Haessel). ✓ Prix: 1 R. 00 Cop. = 4 Mark 75 Pf. 3 Juin 1892. Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sciences. A. Strauch, Secrétaire perpétuel. Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. Vass.-Ostr., 9 ligne, JVs 12. I n h a 1 1. Seite. Einleitung \ Litteratur 4 Untersuchungsmaterial 5 Geologîsche Beziehungen 7 Beschreibung der Arten 12 Genus Thyestes 12 Thyestes verrucosus Eichw 15 Genus Trcmataspis 37 Tremataspis Schmidti nov. sp 39 Trcmataspis Mickwitsi nov. sp 56 Tremataspis Schrencki Bander 61 Tremataspis Simonsoni nov. sp 63 Aligemeine Beziehungen 64 Mikroskopischer Bau 70 PalaeoteutMs marginalis Eichw 77 rhylotische Beziehungen 80 Stellung des Thyestes und Tremataspis im zoologischen System 82 Resultate der Untcrsuchungen 86 Erklilrung der Abbildungen. EINLEITUNG. Schon wàhrend der fünfziger Jahre haben die Fischreste aus den obersilurischen Ablagerungen der Insel Oesel bei den Forschern ein lebhaftes Interesse hervorgerufen. In raorphologischcr Beziehung galten dieselben ibres fremdartigeu Ansehens halber als eine beachtenswerthe Erscheinung. Auch war das geologische Niveau der sie fiihrendcn Scliich- ten nidit minder bedeutuugsvoll. Nach beiden Richtungen hin, d. h. in geologischer und palâontologischer Beziehung liessen eingeliende Untersuchungen werthvolle Aufsdilüsse ervvarten. Knüpft sicli doch ausserdera das Erscheinen dieser merkwürdigen Fisclireste an diejenige Erdperiode, weldie ira Allgemeinen zu dcra jüngeren Abschnitt der paliiozoischen Zeit gerechnet wird. Indessen existirt nocli ein vveiterer Umstand, der diesen organischen Ueberresten einen besonderen Wertli verlciht, naralich, dass uuter ihnen Vertreter einiger Gattungen ( Thyestes Eichwald und Trcmataspis Schmidt) vorkommeu, die eine aus- schliessliche Eigenthümlichkcit des Russischen Silur-Gebietes darstellen, und demzufolge unzweifelhaft ein wichtiges Vergleiclismaterial zu den ahnlichen ichthyologischen Faunen anderer Lânder darbieten. Es war nicht zu verwundern, wenn die Fischreste unmittelbar nach ihrer Entdcckung die voile Aufraerksarakeit mehrerer Forscher in Anspruch nahmen und sofortigc Unter- suchungen veraulassten. Ich nenne folgende Schriften, welche auf die lctzteren Bezug haben. Ira Jahre 1854 erschien die Abhandlung von E. v. Eichwald1); in derselben finden wir eine kurze Beschreibung des von ihrn dem Geuus und der Species nach aufgestellten Thyestes verrucosus. Zwei Jahre darauf veroffentlichte Chr. H. Pander2) seine berülinit gewordcnc Mono- graphie der silurischen Fische, deren grosserer Abschnitt den Fischresten der Insel Oesel 1) Eichwald, 1. c., 5. Mémoires de l’Acad. lmp. d. so. VU Série, | 2) Pander, 1. c., 10. 1 0 Dr. J. Victor Rohon, gewidraet vvar. Pander’s Verdienst besteht, der Hauptsache nacli in der genauen uud voll- standigen Bearbeitung des gesammten, dazumal vorbandenen Fischmaterials von der Insel Oesel. Mit Hilfe der eingehendsten mikroskopiscbeii Uutersuchungen vermochte Pander nicht weniger als 28 Gattnngen mit 42 Arten aufzustellen. Dieses Werk ist durch die Fülle des dargebotenen Materials, welches bis dahin vollig unbekaunt geblieben war, bis zu einem gewissen Grade epochemachend. Im Jalire 186G schrieb Akademiker F. Schmidt1) seine diesbcziigliche Abhandlung; dieselbe enthült ausser der Beschrcibung der durch ibn entdeckteu und aufgestellten Gat- tung Tremataspis und des Thyestes verrucosus Eichw. nocli wichtige Angaben tiber das Vorkornmen der Fische und die geologischen Beziehungen auf der Insel Oesel. Ich werde, sofern sicli der Inhalt der genannten Schriften auf iueine in Nachfolgendern gegebenen Untersuchungen bezieht, mehrfache Gelegenheit liaben, auf dieselben zurück- zukommen, uni sic in gebührender Weisc zu würdigen. Jahrzehnte hindurch ruhten nunmehr die auf die Oesel’schen Fischreste bezüglichen Untersuchungen. Unterdessen batte Akademiker Schmidt ebenso rastlos als ehedem wcite- res Material gesammclt; und so kam denn nach Verlauf vieler Jalire eine bedeutende Samm- lung der in Rede stehendcu Fischreste zu Stande, deren Bearbeitung im Interesse der Paliiozoologic und Géologie wünschenswerth erschien. Wie ich bercits bei cincr frübercn Gelegenheit erwiihnte2), begann ich schon vor drei Jahren das eben bezeichnete Material zu untersuchen. Da indessen die Bcwiiltigung eines so umfangreichen und ohnehin nicht besonders lcicht zu bearbeitenden Materials eine ge- raume Zcit in Anspruch nahm, entscbloss ich rnich zunachst den ersten Theil ineiner Unter- suchungen, welcher die Arten der Gattnngen Thyestes Eichwald und Tremataspis Schmidt behandelt, in der vorliegendcn Arbeit zu veroffentlichcn. Der zweite Theil ineiner Unter- suchungen (betreffs der Elasmobranchii, Dipnoi) diirfte, wie ich lioffen will, in nicht allzulangcr Zeit dem Drucke übergegeben werden. Was nunmehr das den vorliegenden Untersuchungen zu Grunde gelegte Material an- belangt, so ist dassclbe, wie aus dem nachfolgeudeu Verzeichniss ersichtlich, als ein ziemlich reichhaltiges zu bezeichnen. Seit dem Beginn ineiner Untersuchungen batte der Ilerr Akademiker F. Schmidt nicht nur die besondere Freundlichkeit, mir die Reste des Thyestes und Tremataspis , welclie dem mineralogischen Muséum der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St. Pe- tersburg und der Kaiserlichen Universitât zu Dorpat angehoren, ferner die in dem Muséum des Vereins für die Naturkunde Liv-, Est- und Kurlands zu Dorpat und im Mu- 1) Schmidt, 1. c., 15. tin de l’Académie Impériale des sciences de St. Pé- 2) Rohon, J. V.: Ueber unter-silurische Fische. tersbourg. Tome I, livr. I, St. Pétersbourg 1889, pag. 7. Mélanges géologiques et paléontologiqucs tirés du Bulle- Die obersilurischen Fische yon Oesel. 3 seum der Stadt Reval befindlichen Exemplare herbeizuschafl'en, sondern auch das hübsche, zum Tlieil ganzlicli neue Material, welches durch ihn und Herrn Ingénieur A. Mickwitz im vorigen Sommer gesammelt wurde, zur Benutzung freizustellen. In neuester Zcit erhielt weiterhin mein Untersucbungsmaterial eine werthvolle Be- reiebepung durcli die Sammlung des Herrn A. Simonson. Herr Professor Dr. v. Ino- stranzevv, der diese Sammlung fiir das seiner Direktion untergeordncte geologiscbe Kabi- nct der Kaiserlichen Universitat zu St.-Petersburg kiluflicb erworben, erlaubte mir alsbald in freundlicbster Weise die Benutzung derselben bei meinen Untersucbungen. Audi verdanke ich dem freundlicben Entgegenkommen des Herrn Professor J. Lahu- sen, dass icb das intéressante Thyestes - Exemplar der paliiontologiscben Lehrsammlung des Berg-Instituts zu St.-Petersburg in don Bereidi meiner Untersucbungen einbeziehen konnte. Mit besonderer Freude ergrcife icb diese Gelegcnheit, uni allen den genannten Herren fiir die gütigst mir gewalirte Unterstützung mit Material meinen innigsten Dank auszu- sprecben. Im Jahre 1890 erscbloss mir eine Verfiigung der Kaiserlicben Akademie der Wis- sensebaften zu St. Petersburg die Müglicbkeit, die Inscl Oesel personlicb zu bereisen. Ob- wohl sicli mein Aufentbalt auf der Insel Oesel auf vier voile Wochen crstreckte, vermocbte icb wegen der bestiindig ungiinstigen Witterung verlniltnissmassig nur geringes Material zusammenzubringen. Immerbin erwarb icli bei dieser Gelegenbeit werthvolle Exemplare, welcbe zur Aufklârung maneber interessanten Tbatsacbe geführt baben. Bei einem so umfangreicben Material konnte man wolil mit vollem Redit eine selir genaue Darstellung des Gegenstandes von mir erwarten. In wiefern jedoeb die vorliegende Arbeit einer solcben Erwartung entspricht, dartiber moge der geehrte Peser selbst urthei- len. Icb meinerseits muss offen gestohen, dass meine Arbeit, ungeacbtet des zablreicben und in maneber Hinsicbt vorziiglichen Materials, einige Lücken aufweist. Freilicb tragen meine Beobacbtungen in keiner Weise die Schuld an der Lückenbaftigkeit, sondern einzig und allein das immer noch unvollstandige Material, von dessen Yollstândigkeit wir erst in der Zukunft die Beseitigung der Lücken zu erwarten baben werden. Der Scbwerpunkt meiner Untersucbungen aber liegt nicht, wie icb das sebon hier mit Nacbdruck hervorheben môcbte, in der liickenlosen Darstellung des Gegenstandes, auch nicht in der Ergânzung bereits bekannter Thatsachen, sondern vielmebr in der Deutung anatomischer Verbâltnisse, ferner in der Gewinnung allgemeiner Gesicbtspunkte, mit Hilfe derer wir im Stande wiiren, sowolil die Stellung im zoologischen System, als auch die phylogenetischen Beziebungen der Fiscbrcste von Oesel genauer zu prâ- cisiren. In diesem Sinne mügen denn auch die gegenwartig unterbreiteten Untersucbungen aufgenommen werden. 1* 4 De. J. Victok Rohon. Litteratur '). 1) Agassiz, L.: Recherches sur les poissons fossiles. Vol. II, Neufchâtel 1835. 2) Derselbe: Monographie des poissons fossiles du vieux grès rouge. Neufchâtel 1846. 3) A 1 th , A. v.: Ueber die palHozoischen Gebilde Podoliens und deren Yersteinerungen. Abhandlungen der K. K. geologischen Reichsanstalt. Bd. VII, Hcft 1, Wien 1874. 4) Derselbe: Ueber die Zusammengehôrigkeit der den Fischgattungen Pteraspis, Cya- thaspis , und Scaphaspis zugeschriebenen Schilder. Beitrage zur Palaontologie von Mojsisovitsch und Neumayr. Bd. II, Wien 1886. 5) Eichvvald, E. v. : Die Grauwackenschichten von Liv- und Ehstland. Bulletin de la Société Impériale des Naturalistes de Moscou. T. XXVII, J1B I, Moscou 1854. 6) Grey-Egerton, Sir P. de M.: Palaeoichthyologic Notes. Quarterly Journal of the Geological Society. Vol. XIII, London 1857. 7) Huxley, Th. H.: On Cephalaspis and Pteraspis. Quart. Journ. Geol. Soc. Vol. XIV, London 1858. 8) Kner, J.: Ueber die beiden Arten Cephalaspis Uoydii und Lewisii Ag. und einige diesen zunüchst stehende Schalenreste. Haidinger’s Naturwissenschaftliche Ab- handlungen. Bd. I, Wien 1847. 9) Kunth, A.: Ueber Pteraspis. Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft. Bd. XXIV, Berlin 1872. 10) Pander, Chr. H.: Monographie der fossilen Fische des silurischen Systems der Russisch-baltischen Gouvernements. St. Petersburg 1856. 11) Ray Lankester, E.: A Monograph of the Fislies of the Old Red Sandstone of Bri- tain. Part. I. The Cephalaspidae. Palaeontographical Society. Issued for 1867, London 1868. 12) Derselbe: Ibidem. Part. II (concluded). The Cephalaspidae. Issued for 1869, Lon- don 1870. 13) Selenka, E.: Das Stirnorgan der Wirbeltiere. Biologisches Centralblatt. Bd. X, JMs 11, 15. Juli 1891, pag. 324. 1) Das Verzeichniss enthalt uur die im Texte haufiger citirten Werke. Die obersilurischen Fische yon Oesel. 5 14) Schmidt, F.: Untersuchung über die silurische Formation von Ehstland, Nord-Livland und Oesel. Arclnv fiir die Naturkunde Liv-, Ehst- und Kurlands. Erste Sérié, Bd. II, Dorpat 1858. 15) Derselbe: Ueber Thyestes verrvcosus Eiclnv. und Ceplialaspis Schrencki Pander, nebst einer Einleitung über das Vorkommen siluriscber Fischreste auf der Insel Oesel. Verhandlungen der Kaiserlicb-Russiscben Mineralogiscben Gesellscbaft z u St. Petersburg. Zweite Sérié, Bd. I, St. Petersburg 1860. 16) Derselbe: Ueber die Pteraspiden iiberhaupt und über Pteraspis Kneri aus den obersilurischen Schicbten Galiziens insbesondere. Verhandlungen der Kaiser- licb-Russiscben Mineralogiscben Gesellscbaft zu St. Petersburg. Zweite Sérié, Bd. VIII, St. Petersburg 1873. 17) Derselbe: Révision der ostbaltischen silurischen Trilobiten, nebst geognostischer Uebersicht des ostbaltischen Silurgebietes. Mémoires de l’Académie Impériale des sciences de St. Pétersbourg. VII. Série, Tome XXX, JV:: 1, St. Pétersbourg 1881. 18) Derselbe: Einige Bemerkungen über das baltische Obersilur. Mélanges géologiques et paleontologiques tirés du Bulletin de l’Académie Impériale des sciences de St. Pétersbourg. Tome I, Livr. 1, St. Pétersbourg 1891. 19) Smith Woodward, A.: Catalogue of the fossil Fishes in the British Muséum, part II. London 1891. 20) Zittel, K. A. v.: Handbuch der Palâontologie. Bd. III, Lief. 1, München und Leip- zig 1887. Untersuchungsmaterial. Die in Nachfolgendem gegebene Zusammcnstellung des von mir benutzten Unter- suchungsmaterials beziebt sicli fast auf die sammtlicben, bislang auf der Insel Oesel gesammelten Reste der Tliycstes- und Tremataspis- Arten; ausgescblossen hievon sind die vier in Verlust gerathenen Originalien Pander’s, ferner die zwei im Münchener Staats- museum befindlichen Thyestes -Exemplare und einige in den Besitz des Hr. C. I). Walcott in Amerika übergegangene Brucbstücke der bezeichneten Thierreste. Den einzelnen Exem- plaren der versebiedenen Museen, welche als Originale gedient baben, wurden die Abbil- dungen beigefügt. In der Tafel-Erklarung sind die Museen bezeichnet, in denen die abge- bildeten Exemplare aufbewahrt werden. G Dr. J. Victor Rohon, 1. Miiieralogisclics Muséum (1er Kaiserliciieu Akadcmic (1er VVisseuscliarieu zu St. Petersburg. Ueber zwanzig Gesteinstiicke mit verschiedencn Restcn des Thyestes and Tremataspis, von denen folgende aufgezâhlt werden sollcn: 1) Flatte mit innerer oder unterer Flâche des oberen Kopfschildes vom Thyestes. Original zu dieser Abhandlung. Taf. I, Fig. 5. 2) Obérés Kopfscliild des Tremataspis. Original zu der Abhandlung von Herrn Aka- demiker F. Schmidt, 1. c., 15. Taf. V, Figuren 1 und 2. 3) Vordcrer Abschnitt des isolirten Kopfes vom Tremataspis. Original zu der Ab- handlung von Herrn Akademiker F. Schmidt, 1. c., 15. Taf. V, Figuren 4, 5, G und 7. 4) Obérés Kopfscliild vom Tremataspis. Original zu der vorliegenden Abhandlung. Taf. I, Fig. 1 1 . 5) Flatte und Gegenplattc vom unteren Kopfschilde des Tremataspis. Original zu dieser Abhandlung. Taf. I, Fig. 18 und 19. 2. Geologisclics Kabiuet (1er Kaiserliciieu Uuivcrsitat zu St. Petersburg-. Verschicdcnc Thyestes- Reste und zvvei Exemplare vom Tremataspis auf 38 Gestein- stiicken. Nennenswerth sind folgende Exemplare: 1) Flatte mit dem Steinkern des Kopfes und Rumpfes vom Thyestes. Original zu der Abhandlung von E. v. Eichwald, 1. c., 5. Taf. II, Fig. 1, ferner zu der Monographie von Chr. H. Pander, 1. c., 10. Taf. IV, Fig. la und zu dieser Abhandlung. Taf. II, Fig. 1. 2) Platte mit einem oberen Kopfscliild vom Thyestes. Original zu der vorliegenden Abhandlung. Taf. I, Figuren 2 und 7. 3) Platte mit mehreren Kopfschildern vom Thyestes. Original zu dieser Abhandlung. Taf. I, Fig. 3. 4) Obérés Kopschild vom Tremataspis. Das vollstandigste Exemplar, welches bislang gefunden worden ist. Original zu dieser Abhandlung. Taf. II, Fig. 7. 3. Miueralogisclics Muséum der Kaiserliciieu Uuivcrsitat zu Dorpat. Ein Gesteinstiick mit dem oberen Kopfscliild und zwei Abdriicken des Thyestes. Znm Theil das Original zu der Abhandlung von Herrn Akademiker F. Schmidt, 1. c., 15. Taf. V, Figuren 1 und 3, .V; 229 des Muséums. Die obersilurischen Fische yon Oesel. 7 4. Palàoutologische Lelirsaiiiiiihing' des lier!; -Instituts zu St. Petersburg. Flatte mit dem oberen Kopfschild und einigen tlieils in Abdrüeken vorhaudenen Bruchstlicken des oberen und unteren Kopfschildes vom Thy estes. Original zu der Mono- graphie von Clir. H. Pander, 1. c., 10. Taf. IV, Fig. lb. 5. Muséum des Yercius lue die Naturkuude Liv-, Est- uud Kurlaiids zu Dorpat. Fiinf Gesteinstiicke mit Thy estes -liesten ; darunter die ersten durch Dr. A. v. Schrenck entdeckten Exemplare. 1) Kleines Gesteinstück mit dem unteren Kopfschild des Thyeates. Original zu dieser Abhandlung. Taf. I, Fig. 8. 2) Flatte mit dem Abdruck des oberen Kopfschildes und einem Ëruchstûck des unteren Kopfschildes vom Thyeates. Gegenplatte zu dem Exemplar des Berg- Instituts zu St. Peters- burg uud das Original zu der vorliegenden Abhandlung. Taf. I, Fig. 9. G. Muséum der Stadt Heval. Die wichtigsten der daselbst aufbewahrten Exemplare vom Tremataspis sind in sechs •Gesteinstücken enthalten. Siimintliche Exemplare wurdcn vonHerrn Akademiker F. Schmidt aufgefunden. Bemerkenswerth sind folgende: 1) Flatte mft dem ganzcn unteren Kopfschild des Tremataspis. Original zu dieser Abhandlung. Taf. I, Figuren 13 und 15. 2) Flatte mit dem Abdruck des oberen Kopfschildes vom Tremataspis. Original zu der vorliegenden Abhandlung. Taf. I, Fig. 17. 3) Flatte mit dem oberen Kopfschild des Tremataspis. Original zu dieser Abhandlung. Taf. I, Fig. 12. Geologische Beziehiingen. Die genaue Kenntniss der geologischen Verhültnisse auf der Insel Oesel verdanken wir den eingehenden und vielfachen Untcrsuchungen des Herrn Akademikers F. Schmidt. Nach dieser Richtung h in ist die Erforschung der Insel als vollig abgcschlossen zu betrach- ten. Hingegen erweisen sicli in Betreff einer genaueren Bearbeituug des paliiontologischen Materials mehrfache Lücken, welclie namentlich die immer zahlreicher werdenden Fisch- 8 4 De. J. Victoe Rohon, reste und die in den Zwischenlagen von Kalk- und Thonmergel grosstentheils noch unbe- kannt gebliebene Fauna bctreffen. Letztere dürfte nach ineinen bisberigen, mit Hilfe des Schlâmmens geinachten Erfahrungen, mindestens stellenvveise, keino unbedeutende sein. Ira Hinblick auf die Géologie kônnte icli demzufolge auf die bezeichneten Unter- suchungen verweisen, und zwar umsomehr, als ineine Untersucliungen rein palaontologischen Charakter besitzen. Andercrseits erscheint es mir aber nicht unzweckmâssig, wenn ich der Beschreibung meiner Untersuchungsergebnisse die auf das Vorkommen und die Verbreitung der Fisclireste bezüglichen geologischen Verhâltnisse in Kürzc vorausscnde, um daraufhin die entsprechenden, von mir auf der Insel Oesel gemachten Erfahrungen, welche ich hier verwerthen môchte, in Form von Bemerkungen mitzutheilen. Dass ich mich bei der Darstellung der geologischen Beziehungen in strikter Form an die vorerwâhnten Untersucliungen von Herrn Akad. Schmidt zu halten haben werde, ist wohl selbstverstandlich. Bekanntlich theilt Herr Akademiker Schmidt1) die Ablagerungen auf der Insel Oesel in zwei Schichten oder Zonen ein: 1) in die untere Oesel’sche Zone I (= Wenlock) und 2) in die obéré Oesel’sche Zone K (= Ludlow). Die Zone I, welche erwiesenermaassen keine Fischrestc filhrt, befindet sich ausserhalb unserer Betracbtuug und wir brauchen die- selbe in keine weiteren Ervvagungen zu zielien. Dagegen wird unser ganzes Interesse von der Zone K in Anspruch genommen, denn sie ist es, welche die sammtlichen Fisclireste einschliesst. In ihrer Ausdehnung nimmt die Zone K den ganzen Süden und Süd-Westen der Insel ein. Petrographisch und palaontologisch zerfallt dieselbe weiterhin in zwei Unter- zonen, die von N nach S auf einanderfolgen, für deren unmittelbare Auflagerung jedocli gar keine stratigraphischen Anhaltspunkte existiren. Die nordliche der beiden Unterzonen besteht aus gelblichen Kalken, welche tlieils Korallen-Banke bilden, tlieils plattenfôrmig abgelagert sind. An vcrschicdenen Stcllen der Insel kann man obéré feste, an Yersteinerungen reiclie Kalke ( Ilionia - oder Didyma- Gestein, F. Schmidt) von untcren dünnschichtigen Plattcnkalken oder Dolomiten unter- scheiden. Letztere führen stellenweise keine Thierreste, stellenweise sind dieselben von verschiedenen Fossilien erfüllt, gauz besonders bei Rotziküll, unweit von Kielkond, in dem rühmlichst bekannten Wita-Steinbruch. Der Steinbruch wurde im Jahre 1S52 von Dr. A. v. Sclirenck2) aufgcfundcn. Das Gestein daselbst «ist ein sehr gleichmâssig geschich- teter, fcinkorniger, gelblich weisser Dolomit, der bcgierig Wasser aufsaugt und sich in frischem Zustande bequem behauen liisst, oline zu spriugen»3). Im getrockneten Zustande hingegen ist das Gestein sehr hart und zerspringt uuter den Hammerschlâgen nach ver- schiedenen Richtungen in unrcgelmassige Stiicke von vcrschiedener Grosse und Form. 1) Schmidt, F., l.c., 14, pag. 61 bis 66 (Sep.-Abdr.); 1. c., 15, pag. 220 bis 225; 1. c., 17, pag. 46 bis 54; 1. c., 18, pag. 132 bis 136 (Sep.-Abdr.). 2) Yergl. Scbreuck, A. v.: Uebersieht des oberen siluriseben Schichensystems Liv- und Estlands, vornehm- lich ihrer Inselgruppe, Dorpat, 1852 und Schmidt, F., 1. c., 15, p. 218. 3) Schmidt, F., 1. c., 15, pag. 217. Die obersilurischen Fische ton Oesel. 9 Die vvesentlichen Vertreter der merkwürdigen Fauna des Wita’sclien Steiubruches bei Ilotziküll sind: Eurypterus Fischeri Eicliw., Pterygotus osiliensis F. Schmidt, Ceratio- caris Nôtlingi Schmidt1), Bunodus lunula Eicliw. mid rugosus Nicszk. und die Fiscli- reste, welche den Gegenstand der vorliegcnden Untersuchungen bilden, nâmlich die Thyestes- und Tremataspis- Arten. Reste des Thycstes sind bisjetzt ausschliesslich nur in dem Wita’schen Steinbruch bei Rotziküll gefunden worden, wàhrend ein Stiick des Tremataspis auch aus den weissen, liarten Kalkplatten von Hoheneichen und ausserdem kleinere Bruchstticke der Kopfschilder von derselben Form vom Bâche bei Wcsiko, beilaufig vier Werst westlich von Rotziküll, bckannt geworden sind. An letzterem Orte kommen die Tremataspis- Reste in einer sehr dünnen Schicht über den Eurypterus-Vhtten mit zahlreichen Exemplaren von Platychisma helicites Sow., Leperditia Angclini Schmidt und verschiedenen Fischresten (Coelolepis- Arten und anderen) vor. Die siidliche Unterzone besteht ferner aus einem grauen, bald in’s Rôthliche, bald in’s Blâuliche spielenden, hâufig krystallisirten Kalkstein mit Zwischenlagen von Thon- mergel; dieselbe nimmt die ganze Halbinsel Sworbc (süd-westliche Spitze der Insel Oesel) ein. Hier auf Sworhe befindet sicli nun der durcli Akad. Schmidt2) und A. Harder im Jahrel853 zuerst untersuchtc Ohhesaare-Pank, — ein reicher und vortrcfflichcr Fuudort für Oesel’sche Fiscbreste, von denen im zweitcn Theil dieser Untersuchungen gehandelt wird. Zu den Vertretern der hier begrabenen Fauna gehoren3): Beyrichia tuberculata, B. Wilkensiana, Tcntaciditcs curvatus Boll., T.inaequalis Eiclnv., Spirif'er elevatus, Betzia Salteri, Chonetes striatella, Gramysia cingulata und zahlreiche andere Formcn. Die daselbst vorkommenden Fischreste sind am hâufigsten vertreten durcli Pachylepis und Onclius 4). Vom Ohhesaare-Pank werden irrthiimlicher Weise auch Reste des Pterichthys be- schricben5). Wiihrend meines oben erwahnten Aufenthaltes auf der Insel Oesel fand ich in dem nôrdlich von Ohhesaare gelegenen Kaugatoma-Pank Pacliylcpis und Onchus. Von demselben Fundort stammen auch die von Pander beschriebenen Strosipherus- Arten6), welche ich, nebenbei bemerkt, für Theile des im Ohhesaare-Pank ziemlich haufig vorkommenden Oni- scolepis Pand. halte. Aus dem Vorstehenden gelit nun mit aller Bestimmtheit liervor, dass die beidcn besprochenen Unterzonen der oberen OesePsclicn Zone K zwei Faciès darbieten, welche 1) Schmidt, F., 1. c., 18, pag. 134 und 135 (Sep.- Abdr.). 2) Schmidt, F., 1. c., 14, pag. 14 und 15 (Sep.-Abdr.). 3) Yergl. Schmidt, F., 1. c., 18, pag. 136 (Sep.- Abdr.). 4) Schmidt, 1. c., 18, p. 136 (Sep.-Abdr). 5) Yergl. Pander, 1. c., 10, pag. 62 und 63 und Rohon, J. V.: Ueber Pterichthys. Verhandlungeu der Kaiserlich-Russisclien Mineralogischen Gesellschaft zu St.-Petersburg. Zweite Sérié, Bd. XXVIII, St.-Peters- burg, 1891, pag. 21 (Sep.-Abdr.). 6) Pander, 1. c., 10, pag. 73—75. Taf. IV, Fig. 8, a — g, Fig. 9 a, Fig. 9, b, c, d; Taf. VI, Fig. 21 a— e. Mémoires de l'Acad. Imp. d. sc. VII Série, 2 10 I)r. J. Victor Rohon, sich sowohl petrographisch, als auch palâontologisch wesentlich von einander unterscheiden. Allerdings gilt dies in hôherem Grade von dcn Restcn der Wirbellosen, als von den in diesen Schichten vorhandenen Fischen. Bei raeinen Untersucliungen liabc ich diesen Umstand stets ira Auge belialten. Ich erlaube rair daher einige meiner diesbczüglichen Erfahrungen mit- zutheilen. Thyestes findet sich, vvie bereits bemerkt, nur ira Wita’schen und ausserdem in einem diesera benachbarten Steinbruch von derselben petrographischen und palàonto- logischen Beschaffenheit. Tremalaspis besitzt dagegen eino grossere riiuraliche Ausdehnung, da er ausser in dem soeben bezeichueten Wita’schen Steinbruch noch in Wesiko und Hoheneichen vorkoraint. Beide Gênera sind aber ebensowenig auf Sworbe (Ohhcsaare- und Kaugatoma-Pank) als in dcn Silur-Gebieten Gross-Britanniens, Scandinaviens und Nord- Amerika’s bislang gesehen worden. Die Halbinsel Sworbe (süd-westliche Unterzone) zeich- nct sich bekanntlich durcli die Fischreste: Onclius , Pachylepis , Oniscolepis, Lopliosteus, Monopleurodus und Placodermen aus. Letztere sind seltenere Erscheinungen und werden in sehr unbedeutenden Bruchstücken gefunden. Die Oberflachen-Verzierungen und der raikroskopische Bau der Letzteren weisen nicht unbedeutende Unterschiede ira Vergleich zu den devonischcn Placodermen auf. Die angefübrten Fischreste fehlen dem Wita’schen Stein- bruch bei Rotziküll fast vollstaudig. Eine Ausnahrae liievon bildet einerseits Goclolepis von Wesiko und andererseits Pachylepis voin Ohhesaare- und Kaugatoma-Pank, wie ich midi durch genaue Beobachtungen überzeugen konnte. Ich fand namlich Stiicke vom Wita’schen Steinbruch, an denen Excraplare von Pachylepis vorhandeu waren. Ich rauss aber beraer- kon, dass derartige Vorkomtnnisse seltencr zur Beobachtung gclangen und dass der Pachy- lepis hier in womoglich noch winzigeren Formen als auf Sworbe erscheint. Ferner sali ich Kalkstücke vom Ohhesaare-Pank mit Goelolepis laevis Pander1), eine Form die bisjetzt hloss in Wesiko gesehen worden ist. Obgleich diese Vorkomranisse vereinzelte Erscheinun- gen darbieten, so glauhe ich dennoch nicht zu irren, wenn ich in dcnselben gewissermaassen die gegenseitige Verbindung zwischen den ichthyologischcn Faunen der besprochenen Uiiter- zonen erblickc, zumal auch Akademiker Schmidt bereits vor vielen Jaliren unter den von ihm in Hoheneichen gefundenen Fischresten ein Exemplar von Pachylepis beobachtet liât2). Indessen wurdc Pachylepis auch in den Passage beds zwischen Silur und Devon in Gross-Britannien gefunden. Pander iiussert sich diesbeziiglich bei Gelegenheit seiner Be- schreibung des Genus Pachylepis folgendermaassen 3): «Zu diescr Gattung gehoren hôchst wahrscheinlich die in Murchison’s Sil.Syst., pag. 606, Tab. 4, Fig. 31 — 36 von Agassiz beschriebcnen und abgebildeten Ziiline von Ihelodus parvidens ; es ist vielleicht Unrecht, dass wir diesen Ueberresten eiuen neuen Naracn beilegen, da aber Murchison selbst in Siluria 1854, Tab. 35, Fig. 18 die ebeu citirten Abbildungen aïs «shagreen scales, pro- bably of Onclius tenuistriatus» wiedergibt, und wir doch nicht die sichere Ueberzeugung 1) Pander, 1. c., 10, pag. 66. Taf. IV, Fig. 11 a— n; Taf. VI, Fig. 10. 2) Schmidt, 1. c., 16, pag. 223. 3) Pander, 1. c., 10, pag. 67. DlE OBEBSIÎiÜRISCHEN FlSCHE VON OEsEL. 11 haben, dass die unsrigen mit denen aus Grossbritannien identiscb siud, so liaben wir einen neuen Namen vorgezogen. Sollte sich spiiter, bei genauerer Untersuchung die Identitât beider ausweisen, so muss diesem Genus die frilhere Benennung, die wir aber lieber in Thelolepis umandern môcbten, zurilckgegeben werden». In der That envies sich die Identitât zwischeu Pachylepis Pander und Thélodus Agassiz, wie micb meine eigenen Untersuchungen überzeugt liaben. Zu den Letzteren ist mir die Gelegenheit geboten worden, durcli ein Handstück aus den Passage beds von Eng- land, das ich der Giite des Herrn Akademikers Schmidt verdanke. Dasselbe wurde von ibm in den genannten Schichten gefunden und entlialt glückliclierweise eine verbâltniss- mâssig grosse Anzahl von verschiedenen Fiscliresten, unter denen auch einige Dutzend von Thélodus vorkommen. Die Letzteren habe icb nun auf dire Gestalt und mikroskopische Struktur genauer untersucht, und es stellte sich, wie dies im zweiten ïbeile meiner Unter- suchungen ausfübrlicber dargethan wird, zwiscben Pachylepis und Thélodus , wie gesagt, eine vollkommene Uebereinstimnnmg lieraus. Demzufolgo muss Pachylepis , als die spâtere generiscbe Bezeiclinung beseitigt und Thélodus, wie bereits Pander vorgeschlagen, in Thelolepis umgewandelt werden. Ausserdem müssen die Namen Pachylepis ylaber Pander1) und Thélodus parvidens A g. gegen Thelolepis parvidens und Thelolepis ylaber vertauscht werden. Weiterbin werden die Grenzschichten zwisclien dem Englischen Ober-Silur und dem Devon (Passage beds) niebt allein durcli Thelolepis parvidens und Onchus Murchisoni Ag. mit der ichthyologischen Fauna der Halbinsel Sworbe, sondern auch mit jener von Wesiko verbunden, da auch aus England Coelolepis bekaunt geworden ist. Zu Letzterem geliort oline Zweifel das Brucbstiick, welcbes Murchison zeiebnen liess2). Meiner Meinung nacli dürfte dieses Brucbstiick dem Coelolepis laevis Pander3) oder einer auderen, der Pander ’sclien Form selir nabe stebenden Species angebürt haben. Unter den obwaltenden Umstanden ist nun eine Erscheinung sehr auffallend, der wir auf der Insel Oesel begeguen, d. b. das Feblen der Pteraspiden und Cephalaspiden. Diese Erscheinung ist um so auffallender, als die lteste der genannten Fiscbe in Gross- Britannien und Galizien unter abnlicben stratigrapbiscben Verbal tnissen ziemlich zahlreich vorkommen. Auf diese eigentbümlicbe Erscheinung wies bereits vor vielen Jahren der Akad. Schmidt hin4). Bei einer spâteren Gelegenheit war indessen Akad. Schmidt5) ge- neigt, in dem Brucbstiick vont Ohhesaare-Pank, das Pander6) unter dem Namen Tolypelepis undulatus beschrieben, einen Bruchtheil des Pteraspis-Schildes anzunehmen; doch ist Akad. Schmidt in neuester Zeit.7) von dieser Ansicbt zurückgekommen, indem er das vollstân- 1) Pander, 1. c. 10, pag. 67. Taf. IV, Fig. 10 a, b, c; Taf. VI, Fig. 1—6 und Fig. 8. 2) Murchison, Siiuria. London 1859. Taf. 35, Fig. 19. 8) Pander, 1. c., 10, pag. 66. Taf. IV, Fig. 11 a— n. 4) Schmidt, 1. c., 15, pag. 225. 5) Schmidt, 1. c., 16, pag. 137. 6) Pander, 1. c., 10, pag. 61. Taf. VI, Fig. 24 a — d. 7) Schmidt, 1. c., 18, pag. 138 (Sep.-Abdr.). 12 De. J. Victor R o h o n , dige Fehlen der Reste von Pteraspis abermals constatirt. Der letzteren Ansicht kann ich auf Grund eingehender Untersuchung der Oesel’schen Fischreste riickhaltslos beistimmen. Anders verhâlt sich die Sache, wenn wir im Allgemeinen das Fehlen der Pteraspiden- und Cephalaspiden -Reste auf der Insel Oesel in Envâgung ziehen. In dieser Beziehung huldige ich einer gegentheiligen Ansicht, indcra ich glauhe, dass der supponirte Ausfall der Pteraspiden- und Cephalaspiden-~Reste auf das mangelhafte Mate- rial zurilckgefiihrt vverden muss. Zu dieser Meinung gelangte ich durch einige Beobachtun- gen, welche ich an mehreren Exemplarcn vom Wita’schen Steinhruch bei Rotziküll und vom Ohhesaare-Pank auf Sworbe gemacht habe. Diesel ben hetreffen Bruchstücke von Schildern, deren grosse Aehnlichkeit mit solchen von Gross-Britannien und Galizien in überrascliender Weise in die Augen fallt. So liegt mir z. B. ein Gestein vom Ohhesaare-Pank mit Schild- fragment vor, das dem durch v. Alth1) beschriebenen und ahgehildeten, jedocli unbenann- ten Gephalaspis- Schilde auffallend ahnlich ist; ferner ein zweites Schildstück, von Wesiko hei Rotziküll, das wiederum in mehrfacher Hinsicht mit dem von Prof. Ray Lankester2) beschriebenen und ahgehildeten Cyathaspis Eanlisii Huxley et Salter übereinstimmt. Meine Oesel’schen Exemplare sind aber derart mangelhaft erhalten, und ausserdem hloss in einzelnen Exemplaren vorhanden, dass ich es vorziehe, dieselben vorlaufig zu erwahnen, deren Beschreibung jedoch bis zu jener Zeit aufzuschieben, \vo von denselben ein weiteres Material aufgefunden sein vvird. Schliesslich mochte ich bei dieser Gelegenheit auf Grund mehrjâhriger Untersuchun- gen meine Ueherzeugung dahin aussprechen, dass die ichtliyologische Fauna dieser in mehr- facher Beziehung interessanten Insel mit der Zeit einen Formenreichthum ergeben dürfte, von dem uns das gegenwiirtige Fischmaterial nur den geringeren Tlieil darhietet. Aller- dings nur in dem Falle, wenn die Nachforschungen durch anhaltendes und systematisches Sammeln des Materials und durch eingehende Untersuchungen des Letzteren unterstützt werden. Beschreibung der Arten. GENUS. THYESTES. Eichwald, 1854. Die ersten Reste dieser merkwürdigen Gattung sind, wie Akademiker Schmidt2) berichtet, durch Dr. A. v. Schrenck in der Eurypterus- Schicht des Wita’schen Stein- bruches hei Rotziküll entdeckt worden. Zu denselben gehort jedenfalls auch das Pander’- Fig. 1,1. 3) Schmidt, 1. c., 16, pag. 218. 1) Alth, v., 1. c., 3, pag. 40, Taf. IV, Fig. 8. 2) Ray-Lankester, 1. c., 11, pag. 26, Taf. II, DiE 0BERSILUR1SCHEN FlSCHE YON OeSEL. 13 sche1) Original, welches sich gegenwârtig im Berg -Institut zu St. Petersburg befindet. Seitdem wurden ahnliche Reste in zieralich grosser Meuge von E. v. Eichwald, F. Schmidt, A. Mickwitz und A. Simonson gesammelt. Die sammtlichen Reste beziehen sich, mit einer einzigen Ausnahme, auf das Haut- skelet des Ivopfcs. Die Ausnahme wird durch das Eichwald’sche Exemplar der St. Pe- tersburger Universitiit dargeboten. Dasselbe besteht, wie spiiter gezeigt, wird, ans einem Steinkcrn, an dem ausser Bestandtheilen des Kopfes die Hautplatten des Rumpfes zu selion sind. In dieser Beziehung verdient dieses Exemplar besondere Beachtung. Eine merkwürdige Erscheinung bietcn die Reste des Thyestes bezüglich ihres Vor- kommens, welclie darin besteht, dass beinahe in allen Fallen mehrere derselben dicht. neben einander auf den Platten gefunden werden. So zâhlte ich z. B. an einer 1 1 Centimeter langen und 10 Centimeter breiten Platte des Akademie-Museums sechs Steinkerne vom Kopfe und ebenso viele Abdrücke von der Occipitalregion des Kopfes. Darin verhalten sich also die Thyestes-Re&te in ahnlicher Weise wie die Eurypleriden, mit denen sie zusammen vorkommen. Dies diirfte von den Angehorigen der zweiten, an derselben Stelle vorkom- menden Gattung Trcmataspis kaum bcliauptet werden. Mehrmals wurden grosse Platten durch Spaltungen erhalten, auf denen stets nur ein einziger Kopf zum Vorschein kam. Einer zweiten auffallenden Erscheinung begegnen wir bei den Thyestes- Resten in Bezug auf deren Dimensionsverhaltnisse, Bedeutend melir als in der Durchschnittszahl der FiLlle bleiben dieselben von ganz gleicher Grosse, sowohl in der Liinge, als auch in der Breitedimension. Untersuchungen des künftighin aufzufiudcnden Materials dürften erweisen, ob dieser Umstand nicht etvva mit der Species-Armuth in nahercr Yerbindung steht. Allen- falls verdient eine solche Thatsache, wie ich glaubc, eine gewisse Berücksichtigung. Den Erhaltungszustand der Reste müssen wir unter allen Umstânden, als eincn man- gelhaften bezeichnen, sobald namlich die sammtlichen Korpertheile in Fragc kommen. Da- gegen sind die einzelnen Theile an und für sich, zuweilen auch im Zusammenhange mit ande- ren, zieralich haufig vorzüglich erhalten, die daim selbst bei Betrachtung mit einer guten Loupe nicht die geringste Spur von einer Zerstorung aufweisen. Namentlich gilt dies von den Lateralhornern des Kopfschildes, von der Occipitalregion desselben und von den in gutem Zustande erhaltenen und isolirtcn Rumpfschildern. Die Mangelhaftigkeit der Erhaltung muss wohl zum grossen Theil auf die durchaus diinnen und vcrmoge ilirer Bauart sehr briichigen Bestandtheile des Hautskelettes zuriick- gefiihrt werden. Der mangelhaften Erhaltung müssen wir auch die abweichenden Beobach- tungen und Schilderungen der Forscher zuschreiben. Die in den raeisten Fallen auf solche Weise hervorgegangenen Verschiedenheiten im Baue des thierischen Hautskelettes, zumal wenn letzteres neben seiner zarten Beschaffenheit auch noch mannigfache Erhabenheiten, wie Thyestes , an der Oberflache zeigt,, pflegeu bekanntermaassen verschiedene Ansichten und 1) Pander, 1. c. 10, Taf. IV, Fig. lb. 14 1)e. J. Victor R o ii o n , Deutungen der Erscheinungen bei den Forschern hervorzurufen. Ist es docli eine allge- raeine Erfahrungssache, namentlich in der Palâontologie, dass hâufig der Erhaltungszustand des jeweiligen Materials trotz der Menge des Letzteren niclit hinreichend wird, oline dem subjectiven Ermessen einen sebr grossen Spielraum zu lassen. Letzteres zeigte sich bereits bei der Darstellung der fur das Genus Thyestes charak- teristischen Merkmale, von denen icli einige kurz erwalmen môchte. So leugnete v. Eich- vvald das Vorliandensein der Augcnhohlcn bei Thyestes , wahrend Pandcr und F. Schmidt die Existenz der Augen angenommen haben. Ferner deutete Pander die ganze obéré Kopf- bedeckung als Kopfschild, wogegen F. Schmidt bloss in dcin Vorderabschnitt des genanu- ten Gebildes das eigentliclie Kopfschild erblickt, und den hinteren Abschnitt, welchen Pander als Regio occipitalis bezeichnet, als das Rückenschild betrachtet. Ich muss aber mit Nachdruck hervorheben, dass die genannten Forscher über ein geringes und noch dazu mangelhaft erhaltenes Material verfügten. Was nun die Charakteristik des Genus Thyestes, wie sich dieselbe aus den Unter- sucbungcn der vorhin genannten Forscher ergab, anbetrifft, so will ich eine solche von F. Schmidt1) vvôrtlich anführen: «Der vordereTheil des Kôrpers ist von einem vereinten Kopf- und Rückenschild oder Céphalothorax bedockt. Das Rückenschild bcsteht aus vier verwachsenen Querlamellen, die inderMitte durch eine Crista zusammengehalten werden und jederseits drci grosse Tuberkeln neben vielcn kleineren tragen. Das halbmondfôrmige Kopf- schild ist von einem nach unten sich umschlagenden Randflügel umgcben, der am Rand- umschlage selbst in eine Reihe scharfer, viereckiger Zahne ausgeht. Hinter den sehr ge- naherten, nahe dem Vorderrande stehenden Augen liegt eine drcieckige Ocffnung, die bis an den Hinterrand des eigentlichen Kopfschildes rcicht und jederseits von einem aus grossen Tuberkeln gebildeten Kamme begrenzt ist. Die Schale ist sehr dünn und erhebt, sich zu zaldreichen Tuberkeln, die die ganze Oberflacho bedecken. Ihrer Strnktur nach besteht sie ganz aus Isopedin, das von feinen punktirten Gefasskanalen durchzogen wird, die von den Tuberkeln nach allen Seiten ausstrahlen. Hinter dem Rückenschilde folgen tuberkulirte Querlamellen, die über die ganze Breite des Korpers gehen und den zum Rückenschilde verwachsenen vollkommen àhneln. Nach dem Schwanz zu erscheinen rhomboidale Tafel- schuppen. Die Flossen sowie die Unterseite des Kopfes (bis auf den Randumschlag) und Leibes sind noch unbekannt». Eine niclit, minder wesentliche Frage entsteht ferner in Bezug auf die Species dieses Geschlechtes. Wie viel Arten kommen von Thyestes vor? Nach den bisherigen Erfahrungen existirt nur eine einzige Art von Eichwald, die wir sofort einer Beschreibung unterziehen werden. Wolil bat Pander2) unter dem Namen Cephalaspis Schrenckii eine zweite Art be- schrieben, die er dem Thyestes zutheilte. Spiiter aber erwies sich diese Art als nicht dem Thyestes, sondera einem andern Genus, nâmlich dem Tremataspis gehôrig. Ich habe das ganze 1) Schmidt, 1. c., 15, p. 233. | 2) Pander, 1. c., 10, pag. 47, Taf. IV, Fig. 2a, b, c, d. Die odersilübischen Fiscite von Oesel. 15 Material, das mir vorlag, nacli dieser Richtung einer môglichst genauen Untersuchung uuter- zogen, docli vermochte aucli icli zu keiner anderen Ansicht gelangen, als zu der, dass das bisherige Material vom Thyestes nur einer einzigen Art gehôren kônne. Zuweilen kommen zwar sebr unbedeutende Unterscbiedc bezüglich der Wolbung des oberen Kopfschildes und dessen Baues vor; allcin die Unterscliiedc sind der Art, dass sie bei Aufstellung von Arten durchaus unzureichend erscheinen. Wir wenden uns mm der Beschreibung der einzigen Art zu. Thyestes verrucosus Eichw. Taf. I, Figuren 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 10; Taf. II, Figuren 1, 2, 3, 4, 5 und 6. 1854. Thyestes verrucosus, E. v. Eichw. 1. c., 5, pag. 108 — 110. Taf. II, Fig. 1. 1856. Cephalaspis verrucosus, Ch. H. Bander. 1. c., 10, pag. 44 — 47. Taf. IV, Figuren 1, 3, 4, 5, 6 und 7. 1858. Cephalaspis verrucosus, Th. H. Huxley, 1. c., 7, pag. 289. 1860. Thyestes verrucosus, E. v. Eichwald. Lethaea Rossica. Vol. I, pt. 2, pag. 1532. 1866. Thyestes verrucosus, F. Schmidt, 1. c., 15, pag. 225 — 233;Taf. IV, Figuren 1 — 11. 1891. Auchenaspis verrucosa, A. Smith Woodward, 1. c., 19, pag. 198. Stratigraphische Stellung. Eurypterus - Schicht der oberen Oesel’schen Zone K (F. Schmidt). Fundort: Wita’scher Steinbruch und noch ein atiderer ihm benachbarter Steinbrucb bei Rotzikiill auf der Insel Oesel. Anzalil der untersuchteu Exemplare: 58. Die erste Beschreibung rtihrt, wic bereits erwühnt, von Eichwald lier. Da diese Be- schreibung cine der Grundlagen zu den nachfolgenden Erlauterungen bietet, so will ich dieselbe aucli wegen ilires kurzgefassten Inhaltes wôrtlich wiedergeben. E. v. Eichwald1) schreibt: «Diese (Thyestes), so wie die oben beschriebenen Gattungen gehôren oline Zweifel zu den interessantesten Tbierresten der Urwelt Russlands; ihrer all- gemeinen Gestalt nacli geliôrt die Fiscbgattung zu den Ceplialaspiden, einer Familie von Fischen, die bislier in Russland noch nicht aufgefunden war; auch kennt man die Zâhne von Cephalaspis nicht, und uni so interessanter ist es, dass die von mir hier bcscliriebcne Gat- tung jederseits an 15 — 26 kleiner Zahnchen zeigt, die dicht nebeneinander den Rand des Oberkiefers einnehmen. «Der Kopf des Thyestes, den ich hier in natürlicher Grosse abgebildct habc, ist ver- langert, zugerundet, mitbin langer als breit und ganz mit Warzen bedeckt, die Warzen \ 1) Eichwald, 1. c., 5, p. 108 — 110. n; T)r. J. Victor Rohon, stehen jederseits in 3 Lângsreihen, zwischen ilinen werden viel kleinere Wârzchen bemerkt, die dicht gedrângt, den ganzen Kopf bedecken. Nacli déni Vorderrande hin zeigt sich cine Querfurche, die die Brcite des Kopfes liait und ilin abschnürt. Die Augen sind niclit zu erkennen, aucli niclit am Randc des Kopfschildes, am wenigsten kônnen sie so gross gewesen sein, als iin Gephalaspis, wo sie von breiten Augenhühlen umsclilossen wurden. «Der vordere Rand des Kopfschildes ist halb kreisformig und der überkicfer crweitert sich beiderseits in eine seitliche Ausbreitung, wie im Gephalaspis , die ganz deutliche Zâhnchen aufnimmt, wie sie aucli im ganzen Oberkiefer bemerkt werden. «Die Krone der Zâhnchen ist glatt, lânglich vicreckig, und fast von gleicher Grosse, wie die Wurzel, in der eine Menge kleiner Kalkrohrchen bemerkt werden, die sie von allen Seiten durchsetzen; da, wo die Krone auf der Wurzel sitzt, sind die Zahne wie lângsgefaltct, so dass der Bau der Zahne überhaupt die Gattung den Squaliden nahert. «Hinter dem warzigen Kopfe füngt der gepanzerte Kôrper an; die ersten Schilder sind vollstandig, gross und ganz wie im Gephalaspis ; es sind etwa 6 gut erhaltene und mit feinen Wârzchen bedcckte Schilder vorhanden; hinter ilinen folgen ebenso viele Abdrücke ' etwas klcinerer Schilder, die als solchc die Schilder von der inueren Seitc zeigen und aucli weiter nacli liinten werden noeh einige undeutliche Spuren von Schildern bemerkt, so dass der Kôrper bedeckt war. «Der ganze Kôrper konnte niclit über 3 Zoll lang gewesen sein». So weit v. Eichwald, der seine Beobachtungcn an dem oben angcfiihrten Steinkeru und einem gleichfalls mangelhaften Exemplar1 *) angestellt liât. Die der Beschreibung bei- gegebene Abbildung, welclie der natürlichcn Grosse des Originals entspricht, gibt eine ziem- lich gute Vorstellung von dem Steinkeru. Eine mikroskopische Darstellung der Thyestes- Reste enthiilt die Beschreibung von Eichwald niclit. Die bald darauf im Drucke erschienenen Untcrsuchungen Pandcr’s3) stimmen in mehrfacher Beziehung mit den vorherigen übercin; so namentlich in Betrefï der allge- meinen Verhâltnisse des Kopfes, in der Annahme eincs Oberkiefers und der mit diesem verwaehsenen Zahne. Andererseits beschreibt Pander aucli die Unterkiefer mit ihren Ziihncn, die Augen und die hintere Région des Kopfes, in deren Mittellinie die von «anein- ander gereihten Tuberkeln» gebildete Crista occipitalis sich erstreckt. Ferner lâsst Pander die Begio occipitalis aus vier Querlamellen hervorgehen. Die betreffende Stelle seines Werkes lautet folgendermaassen 3) : «Die Uebereinstimmung, welclie in der Vertheilung der Er- habenheiten auf der Oberflâchc des Kopfschildes und der Rückenlamellen stattfindet, scheint dafiir zu sprechen, dass die hintere Hâlfte des ersteren, die eigeutliche Schâdelhülle, aus melire- ren, hinter cinander liegenden, zusammengewachseiien Lamellen gebildet ist. Dicse Ansicht 1) Vergl. das Material dei' St.-Petersburger Uni- yersitât. 2) Pander, 1. c., 10, pag. 44 — 47. 3) Pander, 1. c., 10, pag. 45. Die obersieurischen Fisohe von Oesel. 17 wird flurcli das auf Taf. IV, Fig. 16 abgebildete Kopfscbild, das Herr Dr. Schrenck uns zu übersenden die Güte batte '), noch nielir bestiitigt, indern sicli bei demselben von der Grista occi- pitalis aus, seitwàrts und fast parallcl mit déni hinteren Rande des Kopfes, cine Furche bis c hinzieht und hiedurch vom übrigen Theil des Kopfschildes einen breiten Strcifen abson- dert, der vollkommen an Gestalt und Schinuck der Oberfliiche einer Rückenlainelle gleicht. «Dieselbe Steinplatte», sagt weiterhin Pander, «klftrt aber nocli raehreres auf; in ihr liegen bei f und f zwei einandcr an Forra und Zeichnung sehr ülinliche Stücke, beide mit umgekehrten Oberflâchen, nur von der inneren anzusehen; ihre in die Liinge gezogenen, zuweilen sich verbindenden Furchen, so ganz verschieden von den Hockern der âusseren Kopf- und Riickenbedeckung, die uns bekannt ist, deuten darauf hin, dass sie unmôglich von diesen herstammen kounen, sondera dass die Oberfliiche mit erhabenen, lânglichen, dichotomirenden Rippcben besctzt war; die Aehnlicbkeit ihrer Gestalt und ein gewisses strahlenartiges Aussehen an ihren Raudern, das übrigens viel zu stark in der Zeichnung angegeben ist, lassen vermuthen, dass sie den Flossen zugeschrieben werden müssen und vielleicht die verschobenen Brutflossen darstelleu. Bei e sieht man noch ein dünnes, mit kleinen Hôckern und gezahntem Rande abgebildetes Stück, vielleicht ein Stachel; end- licli bei d einen Theil der Hautbedeckung von der untcren Flàche». Ucber seine mikroskopischen Untersuchungen des Kopfschildes, der Rückenschilder und der Randzahnchen vom Kopfschilde schrcibt Pander Folgendes1 2): «Die mikroskopische Structur des Kopfschildes und der Rückenlamellen war, wegen ihrer Diinne, sehr schwierig zu untersuchen; aile Bemiihungen ein zusammenhangendes Sttickchen zu diesem Zwecke zu erhalten, waren vergeblich und nur ein Versuch kleine Splitter zugleich mit dem sie ein- Inillenden Kalkstein zu schleifen, gliickte ziemlich gut, und namentlich von den Kiefern, welche aus der festesten und hartesten Substanz bestehen. Hier zeigte sich eine homogène Grundsubstanz, in der belle und dunkle Zellen von der verschiedensten Form, abge- rundete, liinglichc, cckige mit feiner ausstrahlender Veriistelung, zerstreut herumlagcn und hiiufig in concentrischen Kreisen an den Stellen gelagert waren, wo ein Ilocker sich iiber die ebene Oberfliiche erhob. Wennglcich ihre Gestalt nicht die Regelmassigkeit besitzt, wie die gewôhnlichen Knochenzellen, wie sie schon bei Pterichthys und Coccosteus vorkommen, so kann man ihnen docli kaum einen audern Namon beilegen. «Die sehr dünnen, schmalen Ziihne, fest und eng mit dem Rande der Kiefern verbunden und ibnen angewachsen, haben eine porose Basis und glanzende, breite, zugeschiirftc, obéré und Seitenkanten (Taf. IV, Figuren 3 und 4); sie sind sehr dtlnn. Schleift man beide Seiten- flachen vorsichtig ab, so besteht die Basis grôsstentheils aus einer homogenen durchschei- nenden Masse voll kleiner dunkler Zellen, von denen aus die sehr feinen Tubuli nach allen Seiten ausstrahlen, sich verâsteln, mit denen der benachbarten verbinden und durch viele 1) Vergl. das Material des St.-Petersburger Berg- I 2) Pander, 1. c., 10, pag. 46. Instituts. Mémoires de l'Acad. Imp. d. sc. VII Sérié. 3 18 De. J. Victoe Rohon, Anastomosen ein schr verwickeltes Nctz bilden. Gegen die glànzcnde O ber Sache, so wie gcgen die vordere und die hintere Seite, wcnigstens gegen cine bestimmt, hôren die Zellen auf, die sicli in der Basis in die Kreuz und Quere schlàngelnden Iiibuli nelimen einen ge- raden Verlauf an und stcigen, dem Ansehen nach mit vergrosscrtem Lumen, wenig gcwun- den, selten sicli verâstelnd gegen die iiusseren, scbarfen Kanten liinauf». Endlich sagt Bander'): «Der kinterste Theil, welclier walirscheinlich dem Schwanze entspricht, wird von regelmâssigen rhomboidalen, neben und hinter einander liegenden Schuppen bedeckt». Die Abbildungen, durcli wclclie Pander seine Untersuchungen illustrirte, werden spater kritisch erlautert. Die Abbildungen sind vier Exemplaren entlehnt worden. Auf ein noues, von ihm selbst aufgefundenes Material stützte F. Schmidt seine Unter- suchungen, bei deren Besprechung wir jetzt angelangt sind. Die wcsentliche Fôrderung, welche unsere Kenntnisse durch dieselben Untersuchungen erfuhren, bestehen einerseits in der kritischen Darlegung und Bericbtigung der Pander’- schcn Beschreibung, andererseits in der eingehenden Scbilderung der Augen, in der Deu- tung des Kopfscbildes, ferner in der Entdeckung einer in der Mediancbene des Kopfscbildes befindlichen Oeffnung, gleichwie in der Obcrflâchcnbeschaffenhcit des Kopfscliildes und namentlich in der Darstcllung des mikroskopischen Baues. Ich erlaube mir, der besseren Orientirung balber, ebenfalls einigc Stellen aus diesen Untersuchungen wortlich zu citiren. «Die Augen», sagt F. Schmidt2), «stelien vorn am Kopfschilde, gleich hinter dem hier abschüssig abfallendcn Randflügel, der hier eine Andeutung einer vertieften Mittellinie zeigt. Es sind im Durchschnitt halbkrcisformige Augenhohlen da, durch eine dtinne Lamelle von einander gcschieden, die auch im Grunde vollkomraen durch eine dünne Schaale geschlossen erscheinen. «Das Riickenschild ist in don beidcn erwâhnten Figuren (Pander’s) 1 b und 1 c ganz richtig gezeichnet; es springt nach hinten in eine Spitze vor, die das Ende einer centralen aus grossen Tuberkeln gebildeten Crista ausmacht. Bciderseits von der Crista befiuden sicli drci Yerticalreihen von grossen Tuberkeln, deren jcde aus vier Tuberkeln besteht, nach der Zabi der Rückenlamellcn, die zu diesem Schilde verwachsen sind. Die Yerwachsung dieser vier Rückenglieder ist melir odcr vveniger innig, die hinteren sind gewôhnlich scharfcr gesondert als die vordcren. Pander liât nur in Fig. 1 b diese Sonderung angedeutet; ich liabe aile vier Lamcllen durch nach vorn immer schwachcr werdende Querfurchen getrennt gcfuuden. Dass in den citirten Pander’schen Figuren 1 b und le die Ilinterecken des Rand- flügels so weit hinter dem Beginn der Crista dorsalis zu stelien kommen, liât wolil grossten- theils in der Zeichnung seinen Grund, da der Céphalothorax stark gewolbt ist. Bei unserer 1) Pander, 1. c., 10, pag. 44. | 2) Schmidt, 1. c., 15, pag. 228 und 229. Die obersilurisohen Fische von Oesel. 19 Abbildung ist er etvvas plattgedriickt und daher das Verhâltniss der Hinterecken zur Grenz- depression leichter aufzufassen. «Die Oberflâchenbeschaffenheit kann nach unseren Materialien genauer dargestellt werden als friiher. Es sind Tuberkel von drei verschiedenen Grossen zu unterscheiden. Einmal ganz grosse, die die oben erwiihnten Tuberkelreihen auf dem Riickenschilde, die crista dorsalis und die bciden convergirenden Kâmme auf dem Kopfschilde bilden ; die Tuberkel, die in einer dichten Reilie das Kopfschild am Grande des flügelartigen Randsaums urageben, sind nicht viel kleiner. Die Tuberkel mittlerer Grosse, die auch auf der Zeichuung in Fig. 1 angegeben werden konnten, ersclieinen ziemlich unregelmiissig auf der ganzen Oberflache zerstreut. Am Randflügel bilden sie 2 bis 3 Reihen zwischen der oben genannten, stark markirten Tuberkelreihe und dem glatten wulstigen Randumschlage, von dem aus die Ziihne entspringen. Die kleinsten Tuberkel sind nur unter der Lupe zu erkennen und ver- theilen sicli entweder ebenfalls unregelmassig oder umgeben die grossen in geschlossenen Kreisen, zuweilen in mehreren Terrassen iiber einander aufsteigend (s. die Fig. 3 und 4). Die Form der Tuberkel ist meist regelmüssig stumpf conisch, bei den grossen des Riickenschildes zuweilen fast vierseitig-pyramidal (wie in Fig. 4), die mittlcren und kleineren sind oft scitlich zusammengedriickt. Aile ersclieinen am Grande (zuweilen bei den grossen auch von der Spitze an) zierlich stralilig gerippt. Die Rippen anastomo- siren in den Zwischenrüumen zwischen den Tuberkeln und lassen vielfach verâstelte Rinnen zwischen sich, die durch feine Querrippen unterbrochen werden». Von der mikroskopischen Structur des Kopfschildes handelnd, sagt ferner F. Schmidt Folgendes1 2): «Die selir dünne (hoclistens Vî0 Finie dicke) Schaale unterscheidet sich sclion darin von der Schaale anderer Cephalaspiden, dass sic nicht etwa eine untere glatte und obéré tuberkulirte Oberflache bat, sondera sie blcibt fast überall gleicli dick und steigt zu allen Tuberkeln hinan, so dass der schaalenlose Steinkern ganz dasselbe tuberkulirte Ansehen darbietet, wie die schaalenbedeckte Oberflache. «Im Unterschiede vou den übrigen Cephalaspiden lasst sich morphologisch nur eine Schaalenschicht feststellen, das Isopedin, das aus selir feinen Kreuz- und Quer- fasern besteht, die kaum um mehr als um 7,000 Finie von einander abstehen. Yon einer mit strahligen Zellcn erfüllten Knochenscliicht und Kosminschicht (wie beim Engli- schen Cephalaspis und Pteraspis) ist keine Spur vorhanden». Hierauf folgt eine ausführliche Beschreibung der Havers’schen Caniile (Gefiisskanale) und des Baues derselben. Schmidt sagt3)-' «dass die Gefasse nicht einen constanten Ilorizont in der Schaale einnehmen, son- dera sie in jeder Hôlie durchziehen. «Die Gefàsse gehen3) weit in die Randziihne liinein (Fig. 9) und man sieht, wie von 1) Schmidt, 1. c., 15, pag. 230. 2) Schmidt, 1. c., 15, pag. 231. 3) Schmidt, 1. c., 15, pag. 232. 3* 20 Dr. J. Victor Rohon. ihnen aus die fcinen Rôhrchen und dichotomischen Stralilen nach dem Rande zu sich vertheilen». Nach diesen ausführlichen Mittheilungen von den in der Litteratnr erschienenen Untersuchungen will ich die Beschreibung der Ergebnisse meiner eigenen Untersuchungen vornelimen. Kopf. Aus den in niichstem Abschnitte zu erürternden Griinden und in Uebereinstimmung mit der fiir diesen Theil gegenwilrtig allgemein acceptirten Bezeichnung dürfte es sicli empfehlen, die gebrauchliche Benennung «Kopf» beizubehalten. ' Es scheint mir ferner ein zweckmâssiges Verfahren, wenn wir am Kopfe folgende Abschnitte unterscheiden, die in derselben Reihenfolge betrachtet werden sollen : Das obéré Kopfschild. Dasselbe zerflillt wiederum in mehrere Abtheilungen oder Regionen : a) in die Frontal-, b) Pariétal-, c) Occipitalregion und in zwei Lateralregionen oder Lateralhorner (cormm) ; endlich die mikroskopische Structur. 1. Das obéré Kopfschild, dessen Abbildung bei doppelter Vergrüsserung die Figur 1 der beifolgenden Tafel I darstellt und von der ich bei den Erlauterungen ausgehen will, ist an seiner Aussenfliiche convex. Die Convexitiit desselben ist aber keineswegs eine gleichmâssige, sondern sie iindert sich nicht nur unter der Einwirkung der bereits erwiihnten Fossilisationsverhftltnisse, sondern auch je nach der Verschiedenheit des Schildabschnittes, innerhalb dessen Grenzen sie sich erstreckt. Die Convexitiit beginnt im Vorderabschnitte des Schildes und zwar sofort hinter der leistenfôrmigen liante ( It ), die den vcrdicktcn Rand des Schildes darstellt und an wrelche die zahnartigen Randtuberkel sich iiusserlich fest an- schliessen, steigt alsdann allmahlich nach liinten an und erreicht ihr Maximum am Anfange der Occipitalregion; in dieser Région bildct sie allenthalben eine stark ausgeprâgte und gleicli- müssige Wülbung, um endlich gegen das spitzig vorragende Hintercnde (osp) der Grista occipi- talis einen unbedeutenden Abfall zu bilden. Unterbrochen wird die Convexitiit des Schildes zunâchst durch die in der Frontal- (FR) und Parietalregion (PR) befindlichen anatomischen Gebilde, verliert sich schliesslich beiderseits des Kopfschildes, wo letzteres sich fliigclartig zu den Lateralhornern ( Gr ) ausbreitet. Die Lateralhorner stcllen in ihrer natürlichen Lage hori- zontale Flachen dar. Mithin kann man rücksichtlich der beschriebenen Convexitiit des oberen Kopfschildes im Wesentlichen zwei Hauptabschnitte unterscheiden, und zwar einen vorderen Abschnitt, der die Frontal- und Parietalregion einschliesst, und einen hinteren, der wiederum die ganzo Occipitalregion umfasst; in ersterem Abschnitte findet bei der Con- vexitiit eine allmâhliche Zunahmc, folglich keine sehr starke Wülbung, in letzterem dagegen die stârkste Entwickelung und Wülbung statt. Die Grüssenverhaltnisse des in Rede befindlichen Kopfschildes, welche ich an einerReihe gut erhaltener Kopfe untersuchte, haben im Durchschnitt folgende Zahlen ergeben. Die obersilurischen Fische yon Oesel. 21 Der Lângsdurchmesser des oberen Kopfschildes, ge- messen in der Mittellinie vom Yorderrande dessel- ben bis zn der nach hinten vorspringenden Spitze von der Crista occipitalis , betrâgt 1 Centimeter und 8% Millimeter. Der grosste Querdurchmesser, gemessen von der aussersten Spitze des einen Lateralhorns bis zu jener des zweiten, betrâgt 2 » und 4 » Der Querdurchmesser der vorderen Schildabthei- lung, gemessen in der Entfernung des Vorderrandes nach hinten von 5 Millimeter, betrâgt 1 » und 1 » Der Durchmesser der Regio occipitalis , gemessen zwi- schen den beiden Ràndern dieser Région, betrâgt . . 1 » und 5 » Bei den wohl erhaltenen Schildern verhâlt sich der Lângsdurchmesser stets gleich- mâssig, wâhrend die angeführten Querdurchmesser sicli je nach dem Grad des Druckes, den die Schilder bei der Fossilisation erlitten, bestândig ândern. Yon diesem letzteren Umstande ist auch die rnehr oder weniger starke Wôlbung des Kopfschildes in seinen verschiedenen Abtheilungen abhângig gemacht. Die Oberflâche dessclben Kopfschildes fiihrt eine grosse Menge von stachelartigen Tuberkeln, die ihrer Grosse nach in drei Kategorien eingetheilt werden kônnen, wie dics hereits F. Schmidt gethan hat. Auch sind die Abbildungen, welchc dersclbe Forscher seinen Untersuchungen beigegeben, gleichvvie die an den Tuberkeln beobachteten Erschei- nungen in jeder Beziehung, namentlich im Hinblick auf das damalige Material, vortrefflich dargestellt. Dessenungeachtet bin ich in der Lage einige Zusâtze zu diesen Beobachtungen zu bringen, die sich namentlich auf den oberen Abschnitt der Tuberkeln beziehen. Die mit guter Loupe ausgeführten genauen Untersuchungen der grôsstcn Tuberkeln, deren Vor- kommen auf die Occipitalregion beschrânkt ist, zeigten in den meisten Fâllen, dass die Tu- berkel in ihrem âussersten Abschnitte beschâdigt sind, mit anderen Worten, dass bei den- selbeu etwas abgebrochen worden ist. In anderen Fâllen bemerkt man wiederum, dass an solchen Stclleu die Substanz des Schildes unnachweisbar bleibt. In Folge dessen entstehen âhnliche, lichtgraue oder weissliche Stellcn in oberem Abschnitt der Tuberkeln, wie sie auch an der Abbildung von Schmidt (l. c., 15, Taf. IV, Fig. 3 und 4) naturgetreu gezeiclinet sind. Unter âhnlichen Umstânden kann man niclit nur bei den grôssten Tuber- keln, sondera auch an den mittelgrossen eine mittelstândige Lücke erkennen (Vergl.Taf.il, Fig. 1 1). Sobald ich dieser Erscheinung gewahr wurde, verfolgte ich dieselbe weiter und war schliesslich im Stande, die Form der abgebrochenen oder fehlenden Tuberkelstücke in ihrer natürlichen Lage zu eruiren. Gelegentlich meines Aufenthaltes auf der Insel Oesel fand der mir beim Samraeln der Verstcinerungen behülflich gewesene Gymnasialschüler ciner hoheren Classe, Ilerr A. Masing, 22 De. J. Viotoe Rohon, eine grossere Platte an dem bereits erwâhnten uud unweit vom Wita’schen Steinbruch bcfindlichen Fundorte, die von zahlreichen, raehr oder weniger grossen Bruchstücken vom Thyestes erfüllt war. Nach der Zersprengung der Platte gelang es mir an den kleinen Bruchstücken in Betreff der Gestalt von den Tuberkeln verschiedener Grosse intéressante Beobachtungen zu machen. Dabei stellten sich folgende Verhaltnisse heraus, die in zwanzigfacher VergrOsserung in den Figuren 4 und 5 der Taf. II dargestellt sind. Die letztere von den beiden Figuren zeigt uns zwei von der Seite gesehene Tuberkel, die zu den Tuberkeln mit conischer Gestalt (F. Schmidt) gehoren. Bei denselben bemerken wir eine breitere, gerippte oder gefurchte Basis, welclie bei der Flachenansicht, wie dies Schmidt beobachtete, den Tuberkeln das strahlige Ansehen verleiht, ferner einen glatten, in eine scharfe Spitze auslaufenden oberen Abschnitt; letzterer ist nicht selten nach vorne oder hinten ein wenig gebogen. Die erste von den bezeichneten Figuren bietet ebenfalls zwei stachelartige Tuberkel, deren Form aber richtiger mit einem Iieliu zu vergleichen ware. Auch diesmal haben wir es mit der Seitenansicht zweier Tuberkeln zu thun, welclie jedoch in die Kategorie der die Grista occipitalis und die Randverzierungen des Kopfschildes bildenden Tuberkeln gehüren. In ahnlicher Wcise wie bei den vorigen Tuberkeln konnen wir auch bei diesen eine breitere, radiâre Basis von einem oberen, von beiden Seiten zusammengedrückten und mit einem scharfkantigen, nach hinten mit einer in derselben Weise scharfen Spitze endigenden Kanim unterscheidcn. Ueberdies bemerken wir an derselben Abbildung die basalwârts erfolgte Verschmelzung beider Tuberkeln. Zu demselben Typus gehoren auch fast aile als Oberkieferzâhne (Eichwald, Pander) oder als Randzfthne (F- Schmidt) und Randverzierungen (Huxley) bezeichneten Tuberkel, welclie jedoch in Folge der beschriebenen Verhaltnisse und in Bezug auf ihren weiter unten zu be- schreibcnden histiologischen Bau richtiger Randtuberkel genannt werden dürften. Aehnliche Erscheinungen, wie die eben geschilderten, liabe ich mehrmals auch an ver- schiedenen Steinkernen beobachtet. Es ist mir sogar nach wiederholten Erfahrungen selir wahrscheinlich, dass die grôssten Tuberkel in der Gesammtheit, ebenso die meisten von mittlerer GrOsse, derartige Stacheln darstcllen. Hievon kann man sich zuweilen auch an guten Abdrücken der Schildobcrflache überzeugen. Wir selien in solchen Fallcn, dass die Hôlilen in den Abdrücken, welclie in Folge des Ausfalls oder Zerstorung der Tuberkeln entstanden sind, tiefe und schmâler werdende Gruben darstcllen, deren Form mit jener der stachelforinigen Tuberkeln übereinstimmt. Die Art und Weise der Tuberkelbildung am oberen Kopfschilde des Thyestes liât jedoch, wie ich glaube, auch in phylogenetischer Beziehung einige Bedeutung, von der spater die Rede sein wird. Bei dieser Gclegenheit komme ich iiberdies zu den früher erwâhnten Abbildungen Eichwald’s und Pander’s zuriick. Die Eichwald’sche Figur kommt allerdings nicht nâlier in Betracht, weil sic in natürlicher Grosse den Steinkern vorstellt, und da bieten sich uns die Detailverhaltnisse so undeutlich dar, dass jedwede Beurtheilung von vorne lierein unmoglich Die obersieurischen Fische von Oesel. 23 geniacht wird. fiingegcn verdient umsomehr die Pander’sche Abbildung ciue spezielle Berücksichtigung. Die von Pander1) auf seiner Tafel IV gezeichnete Figur la ist dem Eichwald’schen Exemplar entnommen vvorden. Das Original ist, wie bereits Schmidt2) her- vorliob, ein schlecht erhaltener Steinkern, der allerdings wegen der Ueberreste der Rumpf- und Candalrcgion ein bcsonderes Intéressé beansprucht. Mit Rücksicht darauf Hess ich das- selbe Exeraplar auf Tafel H in der Figur 1 bei zweifacher Vergrôsserung abbilden. Ver- gleicht man nunraehr diese meine Figur mit denen von Tander und Eichwald, so wird man sich kaum des Gedankens erwehren kônnen, dass es sich hier uni die Abbildungcn von drei untereinander ahnlicheu Objccten handclt. Hiefür liegt zweifacher Grund vor. Einmal ist die charakteristische Wiedergabe eines solchen Steinkerns für den Zeicbner cine durcli- aus scbwierige Aufgabe; andererseits eignet sich die Abbildung eines Steinkerns, zumal eines solchen wie in gegebenem Falle, bei beschreibenden Untersuchungen gar nicht, wenn dicselbe nicht in schematischcr Weise ausgefiihrt ist, d. h. wenn in dieselbe nicht auch Dinge eingezeichnet werden, wclche der Auffassung des Beobachters oder des Zeichners entsprechen, von denen zuweilen an dem gezeichneten Objecte aber auch nicht die mindeste Spur existirt. Aehnliche Schematisirung erfulir aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Pander’sche Abbildung. Dies muss namentlich von den in derselben Abbildung durch die grôssten Tubcrkel gebildeten scchs Reihen hervorgehoben werden. Letztcre dringen niemals soweit in den Vorderabschnitt des Schildes, wie es hier geschicht, sondera sie bleiben inner- halb des Hinterhauptes, wie es ja Pander selbst in correcter Weise in seiner Figur 1 b dar- stellt. Die besprochene Darstellung wird erst dann einigermaassen begreiflich, wenn wir die Figur 1 d zum Ycrgleich heranziehen. Wir sehen bei der Letzteren, von der Pander3) bemerkt, dass sie einem Bruchstück entnommen sei, «dessen Oberfliiche ganz uuvcrsehrt ist», wie die erwahntcn Tuberkclreihen in der vorhin bezeichneten Weise bis zu dem Vorderabschnitt des Schildes reichen. Moglicherweise sind diese Verhilltnisse auf die Figur 1 a in derselben Weise iibertragen worden, oder aber liegt in beiden Fallen schematische Darstellung vor. Auch stimmen meine eigenen Erfahrungen mit dem durch F. Schmidt4) gemachten Einwand vollkommen überein, wonach die Crista occipitalis sich niemals soweit nach vorne erstreckt,wie dies Pander nach dem durch A.Goebel im Jahre 1854 aufgefundenen Exemplar darstellen Hess. Es ist nur sehr zu bedauern, dass dieses Exemplar in Verlust gericth, auch schon desshalb, w'cil Pander an der Abbildung mit seitlicher Ansicht des Exemplars (Taf. IV, Fig. 1 c) eine Anzabl von zugcspitzten, mittelgrossen Tuberkeln zeichnen Hess. Der Ver- lust dieses Exemplars ist ausserdein noch in einer andern Hinsicht zu beklagen, die sich uns spater darbieten wird. Den nachstfolgenden Gegcnstand unserer Betrachtung bildet die Frontalregion des 1) Pander, 1. c., 10. 2) Schmidt, 1. c., 15, pag. 227. 3) Pander, 1. c., 10, pag. 45. 4) Schmidt, 1. c., 15, pag. 228. 24 Dit. J. Victor R o h o n , oberen Kopfschikles. Diesclbc bcfindct sicli sclbstverstandlich in unserem Falle im Vorder- absclinitte des Schildes (Taf. I, Fig. 1 Fit). Aeusserlich maclit sicli au dem wolil erhaltenen Ivopfschilde in Bezug auf die Convexitât der Stirnregion nirgends irgend welcher Unterschied bemerkbar; untersucht raan bingegen auf diesen Umstand die scliarf ausgepragteu Abdrücke von der Oberflache des Kopfscliildes, so Icomrnt tnan selir bald zu der Ueberzeugung, dass in der mittleren Partie diescr Région eine hügelfôrniige Ausbncbtung besteht, in deren Mitte der Abdruck eines anderen Gebildes liegt. Mithin muss das Gebilde, welclies ich als Frontalorgan benennen will (Tafel I, Figuren 1, 2, 3 und 4 fro), inncrhalb der stârksten Wolbung von der Stirngegend gelegen haben. Das Frontalorgan selbst ist in der Weise gclagert, dass es durch die Medianlinie des Kopfscliildes in zwei symmetrische Halften getlieilt wird; dasselbe befindet sicli unmittelbar vor den Augenhohlcn. Die Figur 4 der Tafel I stellt das Frontalorgan (fro) bei sechsfachcr Vergrosserung und isolirt dar; die Ab- bildung ist dem in Fig. 3 gezeichneten Exemplar entnommen. Wir selien in klarer Weise an der Figur 4, wic das Frontalorgan von einem ringformigen Wall, dessen iiusserer Rand zuweilen ziemlicb scliarf und ein wenig nacli vorne und liinten ausgebucbtet erscheint, gebildet wird; dabei ist der Wall au beiden Seiten stets durch zwei mittelgrosse Tuberkel (i t ) begrenzt. Der Wall umgibt ferner eine halbkreisfürmige Grube, am Grunde derselben bemerken wir eine Spalte ( sp ), welche gewohnlich von der Steinmasse erfüllt ist und genau in der Medianlinie des Schildes zu liegen kommt. Die Form dieser Spalte ist langlich und nacli vorne und liinten gleichmüssig abgerundet. Zu beiden Seiten der Spalte existiren zwei ovale Grübchen, die durch die Substanz des Schildes an ihrer Basis vollkommen abge- schlossen werden. Die mittleren Wandungen der beiden Grübchen endigen in einem nach oben oder aussen gebogenen Rand, der etwas verdeckt ist und die Spalte einschliesst. Nicht ohne Interesse siud weiterbin die Erscheinungen, welche durch die Abgüsse der ganzen Grube vom Frontalorgan hervorgerufen werden; dieselben sind mannigfacb, nament- licli bei den scliarf ausgeprâgten Abdrücken oder Abgüsse n der Schildoberfliiche. Es bieten sich uns hierbei zweierlei charakteristische Merkmale dar: entweder bildet ein solcher Abguss oder Abdruck eine Halbkugel, in welcher eine Vertiefung von der Form der Spalte entsteht, oder es wird die Halbkugel an derselben Stelle mit einem Wulst versehen; die Gestalt des Wulstes cntspricht in den meisten Fâllen jener der Spalte, nicht aber der Grosse der letzteren, indem der Wulst bald stârker, bald schwücher entwickelt ist. Der Fall von starkerer Entwickclung tritt dann ein, wie ich aus den vergleichenden Beobachtungen schliessen zu künnen glaube, wenn die Ausfüllung der Grube des Frontalorgans durch die Sediments- masse in gleichmassiger Weise erfolgte, wahrend die schwachere Entwickelung des Wulstes in umgekehrtem F’alle zum Ausdruck gelangt. Ausser dieser Alternative existirt noch eine dritte Moglichkeit, wo nilmlich in der Mitte der Halbkugel statt eines Wulstes die Ver- tiefung von der Spaltform zum Vorschein kommt. Dieser Fall lasst sich nur durch die An- nahme einer Ablagerung von Sedimentsmasse in der Spalte des Frontalorgans, auf welche die Sedimentsbildung eingeschrankt war, erkliiren. DlE OBEKSILUEISCHEN FlSCHE VON OeSEL. 25 Ich liabe absichtlich die eben gescbilderten Vorgünge in ausführlicher Weise be- sprochen, weil ich der Ansicht bin, dass dieselben mit dcu von Pander und Schmidt beschriebenen und abgebildeten Augen in unmittclbarem Zusammcnliange stehen. Pander zeichnet auf seiner Tafel IY in der Figur 1 d zwei Oeffnungcn von ovaler Gestalt, welche durch eine dtiiiue Scheidewand von einander getrennt sind. Bei gcnaucr Besiclitigung derselben Figur bemerken wir eine ringformige Erhaben- lieit, die jene angeblichen Augenhohlen umgibt; dass die Erhabenheit, gleiclivvie die vor- erwàhnte Scheidewand zwischen den beiden Oeffnungen, mit winzigen Tuberkeln bedeckt sein sollten, das beruht wohl aller Wahrscheinlichkeit nach auf eiuer schematischeu Dar- stellung der Verstcinerung, wie wir sofort erfahren werden. Die Abbildung von Schmidt, Taf. IV, Fig. 1, zeigt in ahnlicher Weise die beiden ovalen Oeffnungen mit der sic trcnnenden Scheidewand; doch bemerkt man hier von der ringfdrmigen Erhabenheit der Pander’schen Abbildung nicht die geringste Spur. Meiner Ueberzeugung nach liaben wir es in beiden Fallen mit dem von mir vorhin beschriebenen Frontalorgan zu tliun. Als unverkennbare Unterstützung für diese meine Behauptung dient nicht nur die Lage, sondern aucli die Form der von Pander und Schmidt beschriebenen Augenhohlen. Vergleicht man nâinlich die in meiner Abbildung (Taf. I, Fig. 4) zu beiden Seiten der Spalte (sp) befindlichen Grübchen mit den Augenhohlen von Pander und Schmidt, so stellt sich offenbar, zumal bei der sogleich naher zu bezeichnenden Voraus- setzung, eine grosse Aehnlicbkeit zwischen den drei geuannten Gebildcn heraus. Hiermit stiramt denn auch die sehr riebtige Angabe von F. Schmidt, dass die von ihm ge- schilderten Augenhohlen nach unten «vollkommen durch eine dünne, platte Schaale ge- schlossen erscheinen» *). Man wird mir ohne Zwcifel cinwenden, wie ich denn dazu komme, eine Spalte mit der genannten Scheidewand zu identificiren? Die Berechtiguug des Einwandes ist jedocli nur eine scheinbare, denn wenn wir die zwei folgenden, durch den Verlauf des Fossilisationsprocesses und die zerstürenden Einwir- kungen auf die Verstcinerung bedingten Eventualitâten n&her in Betracht zielien, so dürfte es gar nicht schwierig werden, diese Erscheiming in befriedigender Weise zu erklaren. Die eine von den beiden Eventualitâten betrifft die sehr hâufigc Abreibung der Oberfhiche, welche wir an den mcisten Kopfschildern beobachten, wahrend die zweite Eventualitât das supponirte Ausfüllen der Spalte durch die Sedimentsmasse in der bereits erlâuterten Weise anbelangt. Denken wir uns nunmehr die synchronische Wirkung beider Even- tualitaten, d. h. den durch Abreibung verursachten Verlust des ringfdrmigen Walles bei dem Frontalorgan, ferner das intensive Ausfüllen mit Gesteinsmasse der Spalte, eiu V organg, der sich ja bekanntlich in verschiedener Weise zu iiussern pflegt, so ergibt sich die Erklâ- rung der vermeintlichen Erscheinungen von selbst. War die Abreibung eine intensive 1) Schmidt, 1. c., 15, pag. 228. Mémoires de l'Acad. Imp. d. se. VII Se'rie, 4 2G De. J. Victob Rohon, und die Ausfiillung der Spalte eine schwüchere, so dass nur die ovalen Grübchen am Grunde der Grube vom Frontalorgan übrig blieben, dann entsteht das Bild, wie in der angeführten Figur von F. Schmidt. War hingegen der Abreibungsprocess in geringerem Grade wirk- sam, so dass dieBasisdes ringfürmigen Walles erhalten wurde, dann entsteht das Bild, wie es Pander in seiner Figur ld darstellt. Mit den vorstehenden Ausftihrungen stimmt denn auch das Vorhandensein der eigentlichen Augenhôhlen überein,zu deren Beschreibung Avir nnnmehr übergehen wollen. Die Augen- hôhlen ( Orbitae ) finden wir unmittelbar hinter dem Frontalorgan (Taf. I, Figuren 1, 2, 3 und 4 O) und da sicli die Mittellinie derselben mit der Medianebene des Kopfes deckt, so ist ihre Lagerung als eine bilateral-symmetrische zu bezeichnen; somit konnen wirzwischen einer rechten und linken Augenhôhle unterscheiden. Der Yorderrand von den Augenhôhlen wird in seiner mittlercn Partie durch den Hinterrand des Frontalorgans gebildet (Vergl. Fig. 4). Das wesentliche und schr bezeichnende Merkmal fur die Augenhôhlen ist der Um- stand, dass sie dusserlich an der Schildoberflachc eine gemeinschaftliche Oeffnung von biscuitfôrmiger Gestalt darbieten. Dagegen erfolgt ihre Trennung erst innerlich durch zwei sehr dünne Lamellen, die von einander ziemlich weit entfernt sind. Obwohl sich die Letzteren scheinbar mit dem âusserlich gelegenen Schilde vercinigen, so müssen wir sie den- nochdem inneren Orbitalknochen der Fische vergleichen. Dafür, ob diese Lamellen sich auch nach unten behufs eines vôlligen Abschlusses des Augengrundes fortsctzen, konnen keine directen Beweise erbracht werden. Immerhin konnten die Augenbôhlcn aller Wahrschein- 1 ichkeit nach am Grunde vollkoramen abgeschlossen sein, da sonst an den Obcrflâchen- Abdrücken des Ivopfschildes schwerlich kugelfôrmige Steinkernc in der Gegend der Augen- hôhlen wahrnehmbar warcn, ein ümstand, der in âhnlichen Fallcn ziemlich lulufig vor- kommt. Beziiglich der Augenhôhlen muss noch die Figur 1 c der Tafel IV von Pander be- rücksichtigt werden, bei welcher man, und zwar im Vorderabschnitte des Kopfschildes, vier belle Partien bcobachten kann, zwei bilateral-symmetrische, zwei unpaarigc und in der Mitte der Schildoberflâche hintereinander gelegene. Im Texte werden diese Partien nicht besprochen. Es unterliegt jedoch keinem Zweifcl, dass diese Gebilde Spuren der beiden Augen- hôhlen, des Frontal- und des zu beschreibenden Parietalorgans darstellen. Die Pander’- sche Abbildung stammt von einem Exemplar, das von Dr. v. Schrenck aufgefunden wurde; bedauerlicher Weise ging auch dieses Exemplar verloren. Parietalregion des oberen Kopfschildes (Taf. I, Fig. 1 PR). Dieselbe zeichnet sich durch die in ihrer Mitte befindliche Oeffnung aus. Wie wir bereits früher gesehen haben, wurde die Letztere durch F. Schmidt entdeckt und beschrieben; ich bencnne diese Oeffnung als Parietalorgan ( po ). Es ist thatsâchlich ein wirklicbes Loch in der Schiideldecke, welches bald einem ziemlich regelmiissigen Dreieck, wie auf Tafel IV in der Figur 1 von Schmidt, bald einem solchen von sehr unregelmâssiger Form (Fig. 1 po) iihnelt. An der Stelle, wo das Parietalorgan gelagcrt ist, senkt sich das Schild thalfôrraig ein. Gewôhnlich rückt das Die obersilurischen Fische von Oesel. 27 Parietalorgan mit seiner Spitze iu die uiichste Nalie des Hinterrandes von den Augenhohlen, wahrend dessen Basis an der Grenze zwischen der Pariétal- und Occipitalregion zu liegeu kommt. Freilich kann aber auch der umgekekrte Fall eintreten, \vo der breite Abscbnitt des Parietalorgaus dem Hinterraude der Augenhohlen und die Spitze der Occipitalregion zugewendet ist. Ein solcher Fall ist in der Figur 3 auf der Taf. I (po) dargestellt. Ausser dem Parietalorgan zeigt die Parietalregion sonst nichts Neunensvverthes. Occipitalregion des oberen Kopfschildes (Taf. I, Fig. 1 OU). Nebeu der stiirksten, oben beschriebenen Convexitüt kommen in dieser Région des Kopfes in morphologischer Beziehung sehr intéressante Verhiiltnisse vor. Letztere sind bereits durch Pauder und Schmidt beschrieben worden; ich meine die Zusaimneusetzung desselben Schildabschnittes aus vier vollkommeu mit einander verschmolzenen Segmeuten (Fig. 1, 1,11,111, IV). Jcdcs Segment besitzt an seiner Oberfliiche drei grosse, staehelformige, in regelmâssiger Entfer- nung von einander stehende Tuberkel, dereu Bau wir bereits kennen gelernt liaben. Zwischen den grossen Tuberkeln liegen mittelgrosse und kleine Tuberkel durch einander zerstreut, die Anzahl derselben ist sehr verschieden. Entsprechend der Beobachtung von Schmidt1) werden die Segmente (Lamellen, Pauder) durch furcheuahnliche Vertiefungen von einander abgegrenzt. Die Vertiefungen sind in dreifachcr Zabi vorhanden; die letzte oder die dritte von ilinen ist stets vorhanden und scliarf ausgepriigt, wahrend die zweite oder mittlere und die erste in vielen Fâllen nicht besonders deutlich zum Vorschein kom- men, namentlich gilt dies von der ersteu Querfurche, welche nicht seltcn auch giinzlich fehlen kann. In der Figur 1 b der Taf. IV von Pander ist nur die dritte Querfurche und viel zu scliarf gezeichnet. Natürlicher ist dagegen die Darstellung von Schmidt auf seiner Taf. IV in Figur 1. Bezüglich ihrer Verlaufsrichtung lassen die Querfurchen einen zwei- fachen Modus erkennen; entweder beschreiben dieselben eine mehr horizontale oder gerade Linie, die aber jedesmal an ihrein proximalen Ende, d. h. an dem der Ctisia occipitalis zugewandten, eine bogenformige Biegung nach hinten macht (Vergl. Taf. I, Fig. 3 bei IV), oder aber beschreiben dieselben im Ganzen bogenformige Linien, dereu proximale Abschnitte unmittelbar in die Nalie der Crista occipitalis vorrücken und mit den gegenseitigen Quer- furchen convergiren (Taf. I, Fig. 1). Die von den Querfurchen gebildeten Linien sind nie- mals von gleichmassiger Lange. Letztere variirt in gleicher Weise, vvie das Auftreten der Querfurchen; die dritte oder hinterste derselben bleibt immer die langste, die zweite oder mittlere wird um ein gutes Stück kürzer, nocli ktirzer wird die erste, wenn sie ilber- haupt vorhanden ist. Der Beschaffenheit nach stellen die Querfurchen eigeutlich sehr feine leistenfôrmige Erhabenheiten am Grunde der Vertiefungen vor, denen winzige Tuberkel aufsitzen. Hievou kann man sicli sehr oft an Abdrücken von Kopfschildern überzeugen; wir seheu da, dass namentlich die zwei hinteren Querfurchen in der Gestalt von schienen- 1) Schmidt, 1. c., 15, pag. 229. 4* 28 De. J. Victoe Rohon, artigeu Suturen erscheinen. Endlich erstrecken sicli die letzteren niemals bis in die Grista occijntalis, weil diese, wie wir bereits aus der Beschreibung dcr Tuberkeln wissen, aus einer Anzahl von 5 — 7 der grossten, miter einander basalwârts innigst verbundenen Tuberkeln gebildet wird. In allen denjenigen Füllen, wo der hintere Abschnitt der Hinterhauptsregion sicli in gutem Zustande erhalten liât, stellt dieselbe in der Mittellinie einen spitzigen Vor- sprung dar (Taf. I, Fig. 1 osp). Lateralhorner odcr seitliche Ausbreitung des obcren Kopfschildes ( Cornu a ). Es sind flügelartige, seitliche Ausbrcitungen des niehr oder wcniger in scineni Yorderabschnitte halbkreisfôrmigen Scliildes (Taf. I, Fig. 1 nnd 2 Cr). An wohlcrhaltenen Exemplaren füliren dieselben ausserlich an ihren Rândern zieinlicli regelmâssig gcordnctc, dichtgedrangte Randtuberkel (rs) von jener Form, die oben als der Typus der helinfôrmigen Tuberkeln besclirieben worden ist. Bei Beobaclitungen, vvelclie an den in situ befindlichen Kopf- schildern in der lfliichenansicht ausgeführt werden, liaben diese Randtuberkel eine melir oder vveniger rechteckige oder viereckige Form, wie sic auch an der Abbildung von Schmidt auf Tafel IV, Figur 1 nnd an den Abbildungen von Pan der auf Tafel IV in den Figuren 1 a, b, c und d gezeiclinet sind. Untersucht man jedoch die Randtuberkel in ver- scliiedenen Lagen und an einer grosseren Anzahl von Exemplaren, so ergiht sicli, dass die ebcn bezeichnete Form keinesfalls eine Regel bildet. Die Figur 6 auf der Tafel I zeigt uns ein bei sechsfacher Vergrosserung dargestelltes Briichstflck des Lateralhorns, wo die Rand- tuberkel bald unregelmassig quadratische, bald konisch zugespitzte Form aufweisen. Ganz verschieden davon sind die Randtuberkel, welche wir in Figur 7 auf Tafel I an einom andern Bruchstück des Lateralhorns in fünffacher Vergrosserung bemerken. Die hier abgebildete Reihe von solchen Randtuberkeln (rs) bestcht aus gleichmassig gestalteten, hackenformig zugespitzten Kegeln. Letztere Form habe ich mehrmals namentlich an Bruchstücken der Lateralhorner beobachten künnen. Aehnliche Fiille zeigen uns in klarer Weise, dass unter den Randtuberkeln niclit nurTypen der stachel- und helmformigen Tuberkeln, sondera auch verschicdene andere Zwischenformeu vorkommen. Dies ist ein Grund mehr, die Rand- tuberkel in die Kategorie der übrigen Oberflachenzierrathen zu stellen, wie es bereits Th. H. Huxley1) gethan, indem er dieselben, gegeniiber der Deutung von Pandcr, als Randverzierungen bezeichnete. OfFenbar ist Pandcr zu sciner Deutung durcli den Umstand verleitet worden, dass viele von den rechteckigen oder helmformigen und unregelmassig quadratischen Randtuberkeln einen etwas verdickten Rand von glânzendem Ansehen be- sitzen; in dem glânzendcn llande sollte eben ein Schmelzüberzug vorliegen. In der Tliat ist dieser Umstand wolil geeignet, um in ilirn den Schmelz zu suchen. Ich muss ausserdem be- tonen, dass ein ahnlicher glanzender Rand an keiner andcren Stellc des Kopfschildes bei den Tuberkeln vorkommt. Ob aber der glanzendc Rand in der Wirklichkeit eine Schmelz- 1) Huxley, 1. c., 7, pag. 2G9. Die obersilurischen Fische von Oeseb. 29 decke darbietet, darüber wird bei den unten folgenden Betrachtungen bezüglich der mikro- skopischen Structur verhandelt. Was nun die weiteren Erscheinungen bei den Lateralhornern anbelangt, so werden dieselben an beiden Seiten, d. h. an der obéra und untern Flâche von mittelgrossen und winzigen Tuberkeln bedeckt, indem das Kopfschild sich nach abwârts uinbiegt, um einen ebenso breiten Umschlag an der unteren Fliiche des Kopfes zu bilden, wie das Lateral- horn selbst ist. DieGrenze zwiscben den Lateralhornern einerseits und der übrigen Schild- substanz andererseits kann nur idéal gedacht werden; dieselbe wâre an jener Stelle zu suchen, wo die Convexitat des Sclüldes ihr Ende erreicht bat. Wâhrend aber der iiussere oder seitliche Rand bei den Lateralhornern stets verdickt erscheint, besitzt der hintere Rand dersclben ganz gleiche Dicke wie die beiden Flâchen, welche aus zwei unter einander innigst verbundenen Lagen der Schildsubstanz bestehen. Der verdickte Seitenrand der Lateralhôrner setzt sich fort in den bereits friiher erwàhnten und gleichfalls in derselben Weise verdickten Vorderrand des Kopfschildes; derselbe bildet nach aussen und oben eine scharfe, continuirliche Kante und ist in seinem ganzen Urafange der Trâger sâmmtlicher Randtuberkeln (Taf. I, Fig. 1 lt, rs ). Der Hinterrand der Lateral- hôrner ist glatt, enthâlt also keine Tuberkelverzierung und bildet einen mehr oder weniger scharf ausgepriigten Bogen, der etwas sclirâg gestellt ist. Endlicli verbindet sich der Hinter- rand einerseits mit dem Occipitalabschnitt des Kopfschildes, und zwar gewflhnlich lateralwârts zwischen den zwei ersten Segmenten des Hinterhauptsehildes, wâhrend sein distales Ende mit dem Seitenrande zu einer scharfen Spitze zusammentrifft, welche wiederum in der Mehrheit der Fâlle in einer Ebene endigt, die beilâufig in die Querfurche zwischen dem zweiten und dritten Segment der Regio occipitalis fâllt, wie dies bereits durch Schmidt in Figur 1 der Tafel IV ganz richtig dargestellt worden ist. Nachdem wir die Oberflâchenverhâltnisse des oberen Kopfschildes kennen gelernt liaben, müssen wir uns nocli in Betreff des Letzteren mit einer Frage beschâftigen, die un- mittelbar mit der histiologischen Structur des Schildes zusammenhângt; desshalb sende ich die Beantwortung der Frage den mikroskopischen Erlüuterungen voraus. Die Frage aber betrifft die Beschaffenheit der Innenflâche des oberen Kopfschildes und lautet: wie ist die Innenflâche des Letzteren beschaffen? Bekannterraaassen besteht die Innenflâche der Cephalaspiden, in vollkommen gleicher Weise wie bei allen Ganoiden des devonischen Systems, aus einer oberflâchlich glatten Substanz, welche Pander wegen ihres ab- weichenden mikroskopischen Baues als Isopedin bezeichnete. Nach den Untersuchungen von F. Schmidt sollte diese Innenflâche ( Isopedin ) dem Thyestes fehlen; ein Umstand, der sich in voilera Widerspruche zu unseren Kenntnissen über Bau und Entstehung der Ver- knocherungsvorgânge im Exoscelet sâmmtlicher Lepido-Vertebraten und Placo-Verte- braten befindet. Zu Gunsten der bezeichneten Beobachtung sprach ausser den Schild- abdrücken und Steinkernen noch der Umstand, dass stets nur die Oberflâchenverhâltnisse des Kopfschildes gesehen worden sind. Um nun den vorhin erwàhnten Widerspruch losen 30 Dr. J. Victor Rohon, zu künnen, untersuclite ich das mir zu Gebote stehende Material in der sorgfaltigsten Weise, bis ein glückliclier Zufall selbst die Aufklarung brachte. Es ist dies ein Bruchstiick des früher erwâhnten Masing’schen Exemplars, an welchem die Innenflache des obereu Kopf- schildes aus der Occipitalregion zum grossen Theil znr Ansicht gelangt. Die Figur 5 der ïafel I ist deniselben Exeniplar entlelint worden; dieselbe zeigt uns eine glatte, bedeutend gewôlbte Flaclie, die zu beiden Seiten und nach vorne von Tuberkelabdrücken (t) uingeben ist. Bei Untersuchungen mit stark vergrüssernder Loupe zeigt ausserlich diese Fliiche eine geradeStreifung von verschiedener Verlaufsweise. Diese in die Kreuz und Quere verlaufenden Streifen entsprcchen den ursprünglicheu Faserbündeln, aus denen sich die Schicht zusammensetzt. Zwisclien den Bündeln bemerkt man in verschiedenen Abstünden vvinzige Lücken oder Poren, welclie die ausseren Mündungen von den Havers’schen Kanalen dar- stellcn. Dass die Schicht, welclie die Innenflache bildet, sehr diinn sei, davon zeugen die viereckigen Einsenknngen (x), welclie der Basis von den grossten, hohlen Tuberkeln inner- halb der Occipitalregion entsprechen. Audi besteht arn Hinterrande derselben Flaclie (. Hr ) eine markirte Stelle, die moglichenveise zur Einlenkung des ersten Rumpfschildes dient. Auffallender Weise bemerkt man, selbst bei Untersuchungen mit einer stark vergrüssernden Loupe, keine Furchen oder leistenfôrmige Erhabenheiten, die den an der Oberflaclie des Hinterhauptsabschnittes befindlichen, die Trennung der Segmente markirenden Querfurchen oder Suturen entsprechen würden. Dies ist eine Thatsache von morphologischer Bedeutung, demi sie zeigt uns, dass die Segmentirung sich nicht auf die untere oder innere Schicht des Kopfschildes erstreckte, sondern auf die obéré oder aussere Schicht desselben beschriinkt war. Demzufolge erscheint aber aucli das Iso- pedin als secundare Bildung. Mikroskopischer Bau des oberen Kopfschildes. Durcli den Nachweis der inneren oder untereu Schicht gestaltet sich auch die mikroskopische Untersuchung des Kopfschildes wesentlich anders. Dem einzigen, vorliin vorgefiihrten Exemplar, an dem die Innenflache sichtbar ist, entnalim ich einige kleine Stückchen, uni mit Hilfe derselben die mikrosko- pischen Beziehungen zu untersuchen. Zu diesem Behufe habe ich alsdann mehrere verticale und horizontale Dünnschliffe angefertigt. Sclion ein oberflâchlicher Blick auf die vorliin beschriebene Figur 5 der Tafel I zeigt uns an raehreren Stellen, vvo wir die der Quere nacli erfolgten verticalen Bruchflachen des Kopfschildes bemerken, dass die Dicke des Kopf- schildes eine sclir minimale ist. Hieraus erklilren sich leiclit die Schwierigkeiten, welclie bei der Anfertigung brauchbarer Traeparate entstelien kônnen. Die mikroskopische Prüfung der in senkrechter und liorizontaler Riclitung angefertig- ten Quer- und Liingsscbliffe fülirte zu folgenden Resultaten. Die Scliildmasse erwies sich als aus einer einzigen Grundsubstanz bestebend; letztere kann allerdings in iliren unteren, der inneren oder unteren Schicht der Cephalaspiden entsprechenden Lageii , dem Isopedin Pan der ’s im Allgemeinen verglichen werden, demi sie besteht aus Fa- sern, die in ganz gerader Riclitung verlaufen und sich unter einem rechten Winkel Die obersilurjschen Fische yon Oesee. 31 kreuzen, wie dies naturgcmâss an den Fignren 5 und 6 der Tafel IV von F. Schmidt dar- gestellt ist. Der Liingsrichtung von don Fasern oder Streifen folgend, sind die mcist mit brauner oder schwarzer bituminôser Masse erfüllten, zellenartigen Riiume von sehr verschie- dener Breite und Lange gelagcrt. Von allen Seiten der grôsseren ltiiume entspringen bald sehr kurze und dünne, bald sehr lange und dicke Fortsàtze. Es ist nicht zu leugnen, dass diese letzteren Erscheinungen in hohem Grade an die Bilder erinnern, welche man besonders deutlich an horizontalen Lângsschliffen vomlsopedin zu sehen bekommt. In dem ursprünglichcn Sinne von Pander bildet das Isopedin die Basis der knôchernen Platten und Schuppen bei den meisten Dipnoern und Ganoiden aus den palaeozoischen Ablagerungen und besteht aus parallel geordneten Lângslamellen mit sehr deutlichen, spindelfürmigen Knochenzcllcn, welche entsprechend der Lage der Lamellen parallel geordnet sind. In der Regel entsenden die Knochenzellen nach allen Richtungen hin mcist kurze und sich veriistelnde Fortsàtze, die schliesslich mit den bcnachharten Fortsiitzen verschmelzen und zicrliche Netzc darstel- len. Diese Erscheinungen sind so charakteristisch fiir die Isopedinschicht, dass auch ein hori- zontaler Dünnschliff von einem Bruchstück derselben hinreicht, um eine solche nachzuwei- sen. Ein anderes histiologisches Merkmal bietct die geringe Anzahl der fast ohne Ausnahme in verticaler Richtung die Isopedenschieht durchbrechenden Havers’schen Canâle. Dabei bilden die Letzteren einfache Stâmme ohne jedwede Verzweigung und miindcn iiusser- lich auf der Innenflâche des Schildes oder der Schuppe in Form von Poren, die man in den meisten Fâllen ldoss mit Hilfe einer gutcn Loupe erkennen kann. Uebertragen wir nun das Gesagte auf die verticalen und horizontalen Langsschliffe vom Kopfschilde des Thyestes, die freilich sehr dünn sein miissen, so erhalten wir iin AUgemeinen, wie vorhin crwâhnt, den optischen Eindruck der Isopedinstructur; doch die mit starken Vergrosserungen ange- stellten Beobachtungen überzeugen uns sofort von der Existenz wesentlichcr Unterschiede zwischen den beiden Substanzen. Der erste Untcrschied âussert sich darin, dass an senkrechten Dünnschliffen keine deutliche Parallelschichtung, sondern nur eine ziemlich unregelmâssige Streifung oder Litngsfaserung sichtbar wird. Der zweite Unterschied offenbart sich ferner darin, dass die zellenartigen Râume unter allen Umstanden in der Lângsaxe der Streifen oder Fasern zu liegen kommen. Endlich besteht der dritte und wesentlichste Unterschied in der Bildungsweise der Fortsàtze von den zellenartigen Râumen; es sind das keineswegs Fort- sâtze von der Bedeutung der Primitivrührchen, wie wir sic bei den siimmtlichen Knochen- zellen jeglicher Form der verschiedenen Wirbelthierclassen beobachten, sondern vielmehr unregelmftssige Fortsetzungen der zellenartigen Riiume, die stets in der Lângsaxe der Fa- sern gelegen, Netze untereinander bilden. Letztere bieten jedoch gegeniiber solchcn der Pri- mitivrührchen besonders charakteristische Unterschiede dar, indein ihre Maschcnrâume rechteckige, quadratische oder polygonale Form besitzen. Auch lâsst sich hier keine regel- mâssige Verâstelung nachweisen, wie sie bei den Primitivrührchen von Knochenzellen und den Zahnrôhrchen vorkommt. In Bezug auf den letzteren Umstand bcfinde ich mich in einem vollkommenen Widerspruche mit den Beobachtungen von Pander, der auf seiner Tafel IV 32 Dr. J. Victor Rohon, in don Figure» 5 und 6 typische Vcrzweigungen der aus den Zelleu entspringenden Fort- sâtze zeiclinet, von denen cr abcr im Texte bemerkt, dass sie sich selten verastelu ’). Der hierin liegende Widersprucli lâsst sich meiner Meinung nach selir leicht erklâren ; da niira- licli die Râume und deren Fortsâtze stets die Fasern der Grundsubstanz beglcitc» und bei schrâger Schnittrichtung die Spitzen von den Fortsatzen in der entsprechenden Faser iliren Lauf nehraen, so kann man sich selir leicht vorstcllcn, wie die hin und lier ziehen- den, namentlich an ungûnstigen Praeparaten sich in der mannigfachsten Weise kreuzen- den Fasern der zellenartigen Râume und ihrer Zellen zu unrichtigen optischen Vorstellun- gcn fiihren, so dass es durchaus bcgreiflich erscheint, wenn unentwirrbare und in liohem Grad verwickelte Netze und Verâstelungen der verschiedenstcn Art geschen werden, wie sie auch in naturgetreuer Weise in den vorhin angeführtcn Figure» von Pander gezeichnet sind. Freilich bezielien sich die lctztgcnannten Figuren auf den Bau der Randtuberkeln, wclclie, wie bereits erwahnt, Pander als Oberkieferzahne beschrieb. Da aber die Structur der Letztercn mit jener aller übrigen Tuberkeln und iiberhaupt des ganzen Kopfschildes voll- kommen übereinstimmt, so konneu wir auch niclit die Existenz der Zâhne, wenigstcns nicht im Sinne der Vertebratenzahne zugeben. Schon F. Schmidt sagt vollkommen trcffend bei der Charakterisirung des mikroskopischen Baues des Kopfschildes vom Thyestes: «Von einer mit strahligen Zellen erfiillten Knochenschicht und einer Kosminschicht (wie bei dem Englischen Cephalaspis und Pteraspis) ist keine Spur vorhanden» ’). InderThatenthaltendie cben citirten Worte die wesentliche Charakteristik des mikroskopischen Baues vom Kopf- schildo des Thyestes , mit der Einschrankung, dass bei Tliyestes cbenfalls eine allerdings selir zarte Schicht mit echten Knochenzellen vorhanden ist. Aus der mikroskopischen Untcrsuchung der verticalen und horizontalen Dünnschliffe ergaben sich für das Kopfschild des Thyestes drei histiologisch verschiedene Schichten, welche in den Figuren 2 und 3 auf Tafel II dargestellt sind. Die erstere von den beiden Abbildungen zeigt einen schrâg geführten, bis an die Basis eines grossen stachelformigen Tuberkels reichenden Horizontalschliff, die letztere hingegen einen verticalen Querschliff durch einen Randtuberkel. Wir sehen daselbst: 1) die uutere oder innere Schicht (3), welche die glatte Innen- flftche des Schildes darst élit; dieselbewird durch die wenigen, unverastelten und in verticaler Richtung von unten nach oben aufsteigenden Havers’schen Caniile(H) und die zellenartigen Râume ( zr ) charakterisirt; 2) die mittlere oder zweite Schicht (2), die sich durch die meist horizontal verlaufenden,stark verzweigten und zu dichten Netzen vereinigten Havers’- schen Canâle (II), gleichwie durch zahlreiche Knochenzellen Qtz) auszeichnet. Letztere haben dieselbe Gestalt wie jene der Cephalaspiden und ihre ziemlich stark verâstelten Primitivrohrchen bilden unter einander zierliche Netze; 3) die obéré oder Tuberkel- sch i ch t, welche wiederum minderzâhlige Havers’sche Canâle führt und grosstentheils aus 1) Vergl. dieso Untersuchungeu, pag. 18. | 2) Schmidt, 1. c., IB, pag. 230. Die obersilurisohen Fiscjhe yon Oesel. 33 Tuberkeln ohne Knochenzellen besteht. Verticale Dünnschliffe zeigen, dass in der letzteren Schicht die mittelgrossen, gleicliwie die grossten Tuberkel, grosse Hôhlen in ihrera Innern führen, die von verhâltnissmâssig diinnen Wânden eingeschlossen sind; letztere erscheinen zusaminen mit den von ihneneingeschlossenen Hôhlen nach Abreibungen oder bcim Abbrechen der Tuberkelspitzen oberflachlich des Schildes in der Gestalt von Kratern (Vgl. Fig. 2 bei t). Auffallender Weise konnte ich trotz aller Bemühungen keine Schraelzdecke âusserlich an der oberen oder ausscren Schicht nachweisen; nur der glânzende Rand von den Rand- tuberkeln besitzt eine zarte Schraelzdecke (Fig. 3 é). Die Darstcllung der raikroskopischen Verhâltuisse zeigt, dass meine Untersuchungen ira Wesentlichen mit denen von F. Schmidt und Pander übereinstimmen. Neu an meiner Darstcllung ist einerseits die Beobachtung dreier Schichten und der Nachweis wirklicher Knochenzellen. Das untere Kopfschild. Wie wir oben salien, bildet das obéré Ivopfschild einen continuirlichen Uraschlag, der die untere Flàche der ganzen Breite nach bei den Lateral- hôrnern darbietet. Der Umschlag ist in ganz gleicher Weise wie die Aussenflâcho derLateral- horuer bescbaffen, sowolil in Betreff der Verzierung, als auch in Bezug auf die Lagerungs- weise, da und dort bilden die Lateralhôrner ebene Flâchen, denen zahlreiche, mittelgrosse und winzige Tuberkeln aufsitzen. Von der Richtigkeit dieser zweifachen Behauptung kaun man sich sehr leicht überzeugen, wenn man Exemplare besichtigt, an denen die Oberflache des Lateralhornes zura Theil und die untere Flache desselben in gutem Abdrucke erhalten sind. Unter solcheu Umstanden wird es begrciflich, wenn man an isolirten Lateralhornern oder deren Bruchstücken nicht zu entscheiden vermag, ob die obéré oder untere Flache des Seitenhornes gesehen wird, zumal auch die Raudtuberkel des Lateralhornes beim Anblick der unteren Flâche dasselbe Ansehen darbieten, wie in entgegengesetztem Falle, d. h. wenn dieselben im Zusammenhange mit der Oberflache des Lateralhornes gesehen werden. Wei- terhin dürfte es nicht der natürlichen Sachlage widersprechen, wenn wir annehmen, dass auch dieser Umschlag in ahnlicher Weise wie die Oberflache der Lateralhôrner eine Ver- bindung mit einem Scliilde eingehen rnüsse. In allen Fâllen, wo an isolirten Lateralhornern oder au Bruchstücken von solchen eine Flache zu Tage tritt, bemerkt man stets an dem proximalen Rande des Schildes eine Bruchflache. Dass die letztere jedesmal bei ihrem Er- scheinen nur der Oberflache des Lateralhornes angehôren sollte, das ist auch schon desshalb unwahrscheinlich, weil Exemplare vorkommen, an denen man einen Theil der Oberflache von den Lateralhôrnern in gutem Erhaltungszustande und gleichzeitig die untere Flâche theil- weise in gutem Abdrucke beobachten kann. Warum sollte, fragt es sich, an isolirten Late- ralhôrnern oder deren Bruchstücken nicht zuweilen der umgekehrte Fall eintreten, wo die eigentliche Oberflache, oder vie! leicht diesmal richtiger die Aussenflache im Abdrucke und die untere Flache in natürlichem Zustande zu Tage treten? Wird die letztere Eventualitât zugegeben, so dürfte es weiterhin gestattet sein, aus der erwâhnten Bruchflache des Rand- umschlages auf eine frühere Verbindung des Randumschlages mit einem zweiten, unteren Mémoires de l’Acad. Imp. d. sc. VII Série. 5 34 ? Dr. J. Victor Rohon Kopfschilde zu schliessen. Würde sich dagegen der Schilduraschlag an etwaige Weichtheile des unteren Kopfabschnittes angelehnt haben, so müsste derselbe nacli anatomischen Er- fahrungenentwedermiteinemglatteu,dünnenoder verdickten, nieraals aber mit einer rauben oder zickzackfürraigen Bruchflâche, wie in diesem Falle, endigen. Aehnliclie Gründe boten mir die Veranlassung nach dera unteren Kopfschilde unter den Thyestes- Resten zu fahnden. Schon Pander Hess auf seiner ïafel IV in der Figur 1 b bei d das Bruchstück eines Schildes zeichnen, das er als dem unteren Kopfschilde gcbôrig beschrieb. Ich babe das Ori- ginal zu dieser Abbildung studirt und bin zu dem Schlusse gelangt, dass das Bruchstück aller Wahrscheinlichkeit nach dem Vorderabschnitte eines zerstôrten oberen Kopfscliildes angebort haben müsse. Nach meinen eigenen Untersuchungen besass aber Thyestes mit grosser Wahrschein- lichkeit ein unteres Kopfschild, wenn es mir auch bisjetzt nicht gelang, den thatsàchlichen Zusammenhang desselben mit dem oberen Kopfschilde nachzuweisen. Zuerst fiel mir ein kleines Stiick vom Gestein unter dem Dorpater Material1) auf; dasselbe enthàlt ein 5 Milli- meter breites und etwas über 5 mm. langes Schildstück, dessen ganzer Habitus auf ein T/jî/estes-Schild lnnweist. Aehnliclie Exemplare fand ich spâter auch unter dem Material des Akademie- und Universitâts- Muséums in St. Petersburg. Die Figur 8 der Tafel I zeigt uns das Schild bei fünffacher Vergrôsserung; wir bemerken an derselben vor Allem eine Reihe von den in ziemlich gleichmâssigen Abstiinden hinter einander folgenden Tuberkeln, deren Grosse und Form {tin) an die grossten Tuberkel des oberen Kopfscliildes eriunern. Der Form nach sind dieselben den innerhalb der Segmente des Hinterhauptes befind- lichen nahe verwandt; docli haben sie bei dem vorliegenden Schildstück eine wesentlich ver- schiedene Lagc; hier liegen sie in der Mitte des Schildes und nehmen das liôchst gelegenc Gebiet desselben ein. Die Tuberkel dürften gleichfalls zu den stachelartigen Formen ge- horen, bei denen aber die Spitzen abgebrochen worden vvaren; auch ist ihre Basis radiâr gestreift, wahrend ihr obérer Absclinitt glatt bleibt. Zu beiden Seiten der Tuberkeln be- schreibt das Schild einen allmâhlich abfallenden Bogen, der aber lateralwiirts und nach aussen in eine gerade Linie übergebt. An unserer Abbildung bemerkt man, dass die eine Seite des Schildes viel breiter ist als die andere; das rührt daher, weil ein grosser Tlieil der gegeniiber liegenden Hülfte im Gestein steckt. Der Eindruck, welchen das Schildstück hervorruft, lasst die bilateral -symmetrische Bauart bei demselben vermuthen, was durcli weiteres Material erwiesen werden dürfte. Bezeichnend ist ferner die Art und Weise der lateralen Verzierungen des Schildes, welche durcli das Auftreten wulstformiger Tuberkeln charakterisirt wird; die Wiilste werden uni so mehr langer und dünncr, je mehr sie sich von der mittleren Partie des Schildes nach ausseii entfernen, so dass sie schliesslich Rippen bilden, die mit einander auastomosiren. Zwisclien den Rippen liegen vereinzelte, mittel- grosse Tuberkel zerstreut; stellenweise sieht es so aus, als seien die Rippchen durch Ver- 1) Vergl. das Material -Verzeichniss, pag. 7, J\|» I. Die obersilurischen Fische ton Oesel. 35 sclimelzung âhnlicher Tubcrkeln entstanden. Als zu dem eben beschriebenen Schild ge- hôrig, môcbte icli auch das in Figur 9 der Tafel I gezeichnete Stück betracbten. Wir sehen an dieser Figur, dass die Seitenrippen des vorigen Scliildes cine bedeutend intensivere Ausbildung erfaliren haben ( rp)\ die Rippen sind ausserdem ausserlicb mit einer ziemlich scharfen Kante und an ihrer Basis mit radiàrer Streifung ausgestattet, zwisclien den Rippchen machen sich etliche runde Tuberkel bemerkbar. Ich stelle mir den Zusammenbang zwisclien diesen Scbildstücken in der Weise vor, dass das letztere Stück den aussersten Seitentheil des unteren Kopfscliildes darstellt. In der Yoraussetzung, dass die eben beschriebenen Schildstücke thatsüchlich dem unte- ren Kopfschilde angehôrt baben, erlaube ich mir einen zum Theil hypothetischen Durcli- schnitt des Kopfes vom Thyestcs in der Figur 10 auf Tafel I zu geben. Der Durch- schnitt fallt beilâufîg in den zwisclien dem Parictalorgan und dem Beginn der Crista occi- pitalis gelegenen Abscbnitt. An demselben sind die wicbtigsten Tlieile mit Buchstaben bezeiclinet; so entspricht dem Buchstaben s das obéré Kopfschild, den Buchstaben Go die Crista occipitalis , Gr dem Lateralhorn, i dem unteren Kopfschild und tm den in der Mittel- linie desselben gelegenen Tuberkeln. Rumpf- und Caudalabschnitt. Bei der Beschreibung dieser beiden Kôrperabschnitte des Thyesles darf ich midi wolil ganz kurz fassen, weil icb zu den Beobachtungen der drei oftmals genannten Forscber selir wenig hinzuzufügen liabe. Meine Beobacbtungen beschranken sicli auf das Eichwald’sche, in Figur 1 der Tafel II abgebildete Exemplar und auf isolirte Einzeltheile des Rumpfes. Hinter dem vierten Segment der Regio occipitalis des Kopfes (Taf. IV, Figur 1 IV) be- ginnt sofort der Rumpf des Kôrpers (R). Derselbo setzt sicli zusammen aus einer Anzalil von Hautplatteu, die, wie wir bereits oben sahcn, von Eichwald als Scbilder, von Pan- der und Schmidt als Lamellen bezeiclinet worden sind. Der Oberflâclienbescliaffenheit und der Form nacli stimmen diese Hautplatten mit den oben beschriebenen Segmcnten der Occipitalregion des Kopfes fast vollkommen überein; ausserdem scheint zwisclien den bcider- seitigen Hautplatten in der Mittellinie des Kôrpers eine abnliche Verbindung wie in der Occi- pitalregion durcli eine Crista dorsalis stattgefunden zu haben, wenigstens lâsst sicli hievon eine Andeutung an dem bezeiclineten Exemplar bemerkeu. Aus diesen Grlindcn, und weil aucli die Rumpfplatten sicli wesentlich von den Schuppen der Ceplialaspiden unterscbeiden, môcbte icb für dieselben die Bezeichnung der Segmente des Rumpfes, in Ucbereinstimmung mit denen der Occipitalregion, in Vorschlag bringen. Nun sind die Rumpfsegmente bilateral — symmetrisch geordnet; linkerseits an unserer Figur 1 zahlt man ilirer 12, von denen die vorderen (a) an ihrer Oberfladie drei mittelgrosse Tuberkel und zwisclien diesen melirero kleine besitzen, wiihrend an den liinteren (b) die Oberflâcben- 6* 36 Dr. J. Victor Rohon, beschaffenheit minder deutlich zum Vorschein kommt, weil die Segmente an diescr Stelle des Rumpfes zusammengedrückt und etwas verschoben sind. Rechterseits zeigt unsere Figur sehr bald hinter dera letzten Kopfsegment die proximalcn Bruclistücke von drei Rumpf- segmenten und etwas weiter von diesen noch acht Abdriicke bedeutend schmalerer Segmente, darunter sind 6 sehr deutlich sichtbar. Bei nâherer Vergleichung der Rumpfsegmente er- gibt sich, dass sie streckenweise in ihren Lange- und Breitedimensionen allmahlich ab- nehmen. Zuweilen gelingt es ein isolirtes Rumpfsegment auf den Steinplatten zu finden. Wir liaben in einem solchen Falle die Aussenfkiche eines ganzen Rumpfsegmentes vor uns; wir sehen rechterseits ein schmaleres und linkerseits ein breiteres Endstück. Oben besitzt das Segment einen schmalen und glatten Rand, der den Vorderrand darstellt und zur Einlenkung mit dem vorhergehenden Segment dient; der entgegengesetzte Hinterrand zeigt nichts Aehnliches. Sehr stark dem Hinterrande genàhert sind mehrere grosse Tuberkel, unter denen die grôssten ziemlich stark abgerieben erscheinen, wàhrend die kleinen Tuberkel sich ganz gut erhalten habeu. Die untere oder Innenflache der Rumpfsegmente konnte ich niemals beob- achten. Wie aus dem Gesagten hervorgeht, stimmen die Rumpfsegmente sowohl in ihrer Ober- flachenstructur, als auch in ihrer Gestalt und Grosse mit denen der Hinterhauptsregion über- ein. Ueber die mikroskopische Structur der Rumpfsegmente vermag ich keine bestiinmten Angaben zu maclien, da es mir nicht gelang, brauchbare Dünnschliffe von denselben anzu- fertigen; es scheint eben die Substanz der Rumpfsegmente unter der zerstürenden Wirkung des Versteinerungsprocesses sehr stark gelitten zu haben. Zum Schlusse der descriptiven Erlauterungen erlibrigt uns noch die Verhaltnisse in der Caudalregion (Taf. II, Fig. 1 G) eiuer kurzen Besprechung zu unterziehen. Nach Eichwald besteht diese Région, wie wir bereits wissen, aus einer Anzahl von kleinen Schildern, die an der durch Eichwald gelieferten Abbildung nicht dargestellt wurden. Hingegen bemerken wir an der Figur la auf Taf. IV von Pander bei d eine bedeutende Anzahl kleiner Tafelchen von regelmüssig rhombischer Gestalt, welche Pander als Schuppen gedeutet hat. Es muss aber bemerkt werden, dass die Tafelchen keineswegs so regelmassig gestaltet sind; vielmehr sind dieselben, gleiclnvie die ganze Figur, schematisch gezeichnet wordeu. Ein flüchtiger Blick auf meine vorhin citirte Figur 1 G zeigt, dass wir es hier mit Abdrücken zu tliun haben, bei welchen kleine Grübchen von verscluedener Form und Tiefe erscheinen. Das Bedenken, welches sich gegen die Schuppennatur dieser Abdrücke wendet, besteht auch in der ver- schiedencn Grosse der Grübchen, unter denen mehrere auch der Form nach an die grossen Tuberkel der Rumpfsegmente sehr lebhaft erinnern, so dass man also die Abdrücke als von winzigen Schildern herrührend ansprechen konnte. Bei dieser Gelegenheit moge es mir gestattet sein noch eine Frage in Betreff der bis- jetzt unbekannt gebliebenen Bedeckung der Ventralseite des Rumpfes zu berühren. Man kommt sehr hâufig in die Lage, isolirten, gewühnlich hellgelb gefarbten und sehr kleinen Hautplattchen in der nach st en Umgcbung des Kopfschildes vom Thyestes zu begegnen; Die obersilurischen Fische yon Oesel. 37 âh ni i che Ilaütplatte zeigt uns die Figur 6 auf Tafel II bei fiinffaclier Vergrosserung. Wir beraerken an derselben den vorderen, glatten Rand f vr ) zur Einlenkung mit der vorange- lienden Platte und den mit winzigen, meist runden Tuberkeln bedeckten Hinterrand (hr, t). Die Form und Grosse der Tuberkeln, welche mit denjenigen am Kopfscbilde und an den Rumpfsegmenten übereinstiinmen, erweckt bèi dem Beobachter die Vermuthung, dass dieselben müglicherweise die Ventralseite des Rumpfes vom Thyestes bcdeckt haben. Ueber den mikroskopischen Bau dieser winzigen Platten kann icli keine bestimmten Angaben macben, weil mir die Anfertigung brauchbarer Dünnschliffe nicht gelingen wollte. Nacbdem ich ira Vorstehenden meine Untersuchungsergebnisse besclirieben, will icli die wesentlichen Resultate derselben mit wenigen Worten wiederholen. Neu an meiner Darstellung ist der Nachweis der Augenhôhlen, eines unpaaren Frontalorgans, der stachel- und helmformigcn Bauart der Tuberkeln am oberen Kopfscbilde und des sehr wahrscheinlichen Vorbandenseins eines unteren Ivopfschildes. Ferner in histiologischer Beziehung, der Nachweis dreier Schichten und der echten Knochen- zellen. GENUS. TREMATASPIS. F. Schmidt, 18GG. Reste dieser Gattung sind zwar seltener, als jene des bereits beschriebenen Thy estes; nicbtsdestoweniger gewâhren dieselben einen vollstandigeren Einblick in die anatomischen Verhiiltnisse des Kopfes als die sâmmtlichen Gattungen der Pteraspiden und Cephalaspiden. Durch die Entdeckung des Tremataspis wurde der paliiontologischen Wissenschaft ein grosser Dienst erwiesen, zumal im Hinblick auf die Kenntniss der bezeichneten Fische. Würde es sich in unserem Falle um die einfacke Beschreibung fossiler, bereits ziemlich wolil bekannter Fischreste bandeln, dann konnten wir unsere Besclireibung auf die Ergân- zung bekannter Thatsachen beschriinken, dann mochte auch das Genus Tremataspis nicht die Grenzen der alltaglichen paliiontologischen Vorkommnisse iibersckrciten. Indessen ist namentlich die vergleichend-anatomische Kenntniss dieser Gattung von grosser Tragweite, und zwar vermüge der phylogenetiseken Beziehungen, in denen sie nicht nur zu den ge- nannten Familien, sondern auch zu mehreren anderen Fischgruppen steht. Es ist meine voile Ueberzeugung, dass diese Gattung berufen sei, bei den künftighin mit Hilfe eines zahlreicheren Materials zu unternehmenden stammesgeschichtlichen Studien über niedere Fische eine sehr bedeutende Rolle zu spielen. Im Nachstehenden haben wir uns mit mehreren Arten dieser Gattung bekannt zu machen; daher empfiehlt es sich, die generische Diagnose des Tremataspis , von dem wir bioss den Kopf mit voiler Sicherheit kennen, grôsstentheils auf Grund der diesfalls balin- brechenden Untersuchungen von F. Schmidt aufzustellen und der Arten-Beschreibung vor- auszusenden. 38 De. J. Victok Rohon. Tremataspis zeichnet sicli in erstcr Linie durch eine einheitliche, futteralartige Kopfbedeckung aus; letztere besteht aus zwei knochernen, an ibren beiden Seiten zu einera Ganzen innigst verschmolzenen Schildern. Man unterscheidet ein obérés und ein unteres Kopfschild. Ersteres zeigt an seiner ovalen Oberflâche zunachst eine in der Mit- tellinie und dem Vordcrraiule stark genàherte, unpaare und spaltformige Oeffnung, hinter welcher sofort die ausserlich eine biscuitformige Oeffnung darbietenden, innerlich aber durch dünne Lamellen getrennten AugenhOlilen folgen; an diese schliessen sicli sehr bald eine un- paare, mehr oder weniger biconvexe Lücke, und an diese wiederum zwei winzige, kreisrunde Liicken an. Daraufhin bemerkt mannoch weiter nach hinten melirere grosse Tuberkel, welcbe ihrer topographischen Lage nach mit der zuletzt erwâbnten Oeffnung ein Kreuz darbieten; in der Fortsetzung dicses Kreuzes, gleichsam seine Basis bildend, erstreckt sicli die Grista occipitalis, welcbe aus einer Reihe von diclit an einander gedrangten Tuberkeln zusammen- gesetzt ist und mit eiuem spitzigen Yorsprung am Hinterrande des Kopfschildes vorragt. Ausserdem besitzt das obéré Kopfschild zwei Paare ovaler, bilateral-symmetrisch gelagerter Oeffnungen, von denen eine ira Vorderabscbnitte, andere in raittlerem Abschnitte des Schil- des zu liegen koramt. Das untere Kopfschild erstreckt sich nach vorn beilaufig bis zu dem vorderen Drittel des oberen Kopfschildes und bildet in der Mitte seines vorderen Randes einen sattelformigen Yorsprung und zu beiden Seiten desselben mehrere kleinere, zacken- fôrmige Vorsprünge, zwischen denen wiederum kleine, rundliche Oeffnungen sichtbar wer- den. Der Hinterrand des unteren Kopfschildes bietet einen verhaltnissmâssig kleinen Aus- schnitt oder eine Concavitat. Der Raum, welcher sich zwischen dem Vorderrande des oberen Kopfschildes und jenem des unteren Kopfschildes befindet, dürfte zum Theil der Mundregion entsprecben. Nunmehr will ich zu der Beschreibung der Arten dieser Gattung iibergehen. Meiner Meinung nach künnen wir auf Grund des vorhandenen Materials vier Arten unterscheiden. Dieselben sind ausschliesslich auf Reste der knôchernen Kopfbedeckung begründet. Da jedoch die letztere in verschiedenem Erhaltungszustande vorliegt, so wird es begreiflich, dass unsere Kenntniss von den einzelnen Arten cbenfalls verschieden sein muss. Dem ent- sprechend wird sich auch die Beschreibung der Arten gestalten ; je nach der Erhaltung ihrer Reste konnen wir die einzelnen Species mehr oder weniger genau bestimmen. Es scheint mir geboten, die Beschreibung der Arten in dcrselben Reihe, welcbe durch den Grad des Erhaltungszustandes der Reste gebildet wird, folgen zu lassen. Synopsis der Arten. 1. Tremataspis Schmidti sp. nov. Obérés Kopfschild flach gewolbt und glatt. Vordertheil des flach gewolbten unteren Kopfschildes zackig. 2. T. Mickwitzi sp. nov. Obérés Kopfschild flach gewolbt und fein granulirt. Vordertheil des flach gewolbten unteren Kopfschildes nicht zackig. 3. f. Schrencki Bander. Obérés Kopfschild flach gewolbt mit breitem Vorderrande. Die obersilurisohen Fische von Oesel. 39 Oberfliiche fein granulirt und in unregelmâssige Felder getheilt. Unteres Kopf- schild unbekannt. 4. T. Simonsoni sp. nov. Obérés Kopfschild hoch gewolbt. Oberflâche fein granulirt und mit schwach gewôlbten Hügeln bedeckt. Unteres Kopfschild unbekannt. Tremataspis Schmidti sp. nov. Taf. I, Figuren 11, 12, 13, 14, 15 und 16; Taf. II, Figuren 7, 8, 9, 10, 11 und 12. 1856. Melittomalepis elegans Pander, 1. c., 10, p. 60. Taf. Y, Fig. Sa, b, c. 1856. Odontotodus Rootsiküllensis Pander, 1. c., 10, pag. 75. Taf. VI, Fig. 31«. 1856 .? Stigmolepis Owenii Pander, 1. c., 10, pag. 53. Taf. V, Fig. 7 a — f. 1866. Tremataspis Schrenckii Schmidt, 1. c., 15, pag. 233. Taf. V, Figuren 1 — 8; Taf. YI, Figuren 1 — 9. 1891. Tremataspis Schrenckii A. Smith Woodward, 1. c., 19, pag. 202. Name: Zu Ehren des Entdeckers und Begründers der Gattung, Herrn Akademikers Friedrich Schmidt in St. Petersburg. Stratigraphische Stellung: Obère Oesel’sche Zone K (F. Schmidt). Fundort: Wita-Steinbruch bei Rotziküll, Wesiko und Hoheneichen auf der Insel Oesel. Anzalil der untersuchten Exeraplare: 12. Wie wir spater ausführlicher erfahren werden, beschrieb Pander einige Bruchstücke des Vorderabschnittes vom oberen Kopfschilde, die er Cephalaspis Schrenckii nannte; dieselben batte F. Schmidt scinem auf gutes Material gegriïndeten Genus Tremataspis zugetheilt. Die Zutheilung geschah aber nur auf Grund der von Pander gegebenen Darstelluug, da die Original -Exemplare bedauerlicher Weise nicht mehr aufzufinden waren. Nachdem wir jetzt iiber neues, mit den Pander’schen Exemplaren tibereinstimmendes Material ver- filgen, das bei Vergleichung mit den in Rede stehenden Resten iu der That eine zweite Species darbietet, so glaube ich den hier beschriebenen Resten mit voilera Recbt eine neue Speciesbenennung geben zu kônnen. Bei der Besprechung unserer Species ist es wohl zweckinlissig, dass wir denselben Modus, den wir bei der Beschreibung des Thyestes befolgten, einhalten. Demzufolge unterscheiden wir: 1) das obéré Kopfschild mit folgenden Abtheilungen: a) Frontal-, b) Pariétal- und c) Occipitalregion. 2) Das untere Kopfschild. Das obéré Kopfschild. Dasselbe sehen wir in der natürlichen Grosse in Figur 11 auf Tafel I und in anderthalbmaliger Vergrôsserung in Figur 7 auf Tafel II dargestellt. Die Dimensionenverhaltuisse des Kopfschildes sind folgende: 40 Dr. J. Victor Rohon, Langsdurchmesser, geraessen in der Mittellinie voir Vorderrande des Schildes bis zu dcm spitzigen Vorsprung der Crista occipitalis 3 Centimeter und 6 Millimeter. Querdurchmesser der Frontalregion, gcmessen in der Richtung der raittleren Queraxe des vor- deren Liickenpaares und der vordereu unpaaren Oeffnung 2 » Grôsster Querdurchmesser der Parietalregion, ge- messen in der Richtung der Queraxe zwischen den zvvei grossten Tuberkeln 2 » » 8 » Querdurchmesser der Occipitalrcgion, gemessen in der Nahe des hinteren Ilinterhauptrandes 2 » » 3 » Bezüglich der Beschreibung mochte ich bemerken, dass ich mich bei derselben in stricter Form an die Untersuchungsergebnisse von F. Schmidt halten werde, um alsdann an den entsprechenden Stellen meine eigenen Beobachtungen anzureihen. «Das Kopfschild ist» — sagt F. Schmidt1) — «oval, langer als breit, vorn und an den Seiten gerundet. Der Hinterrand bildet einen schwach bogenfürmigeu Ausschnitt mit einem spitzen Vorsprung in der Mitte, in den die nach hinten zu starkere Crista occipitalis ausgeht, die das ganze Kopfschild in eine rechte und linke Hiilfte theilt. «Die Oberfliicke2) des Schildes crscheint mit blossem Auge gesehen, fast ganz spie- gelglatt. Wird sie angefeuchtet und mit einer starken Loupe betrachtet, so treten weitere Details hervor. An dem unter Fig. 1 auf Tab. V abgebildeten Stück sieht man vorzüglich an den Seitentheilen flach gewülbte polygonale Tuberkeln von der Form wie beim ech- ten Cephalaspis Schrenckii Pand., nur von weit geringerer Grosse, hochstens % — V6 Linie im Durchmcsser. In Fig. 2 ist die Oberflache des namlichen Stückes vergrôssert dargestellt. Bei noch stilrkerer Vergrôsserung erkennt man, dass die Rinnen zwischen den polygonalen Tuberkeln mit dichter stehendeu Poren bedeckt sind und dass der Gipfel jedes der ge- nannten flachen Tuberkel ebenfalls von einer grôsseren Pore eingenommen ist, in ganz iihn- liclier Weise wie beim Englischen Cephalaspis Lyellii. Ausserdem finden sich noch andere Poren, meist von einem erhabenen Rande umgeben, auf der Oberflache der Tuberkel zerstreut, die diesen unter gewisser Beleuchtung das Ansehen der tuberkulirten Oberflache von Cephalaspis Schrenckii Pand., 1. c. (Fig. 20) geben. In der Nahe des Ringwulstes und der Crista occipitalis sieht man auf der spiegelglatteu Flache nur ziemlich dicht gestellte Poren ohne regelmüssige Anordnung, âhnlich wie beim Pander’schen Stigmolepis. Die Scliale der anderen mir vorliegenden Exemplare ist durchaus spiegelglatt und zeigt kei- nerlei tuberkulirte Erhabenheiten, wohl aber an vielen Stellen der Oberflüche die ent- 1) Schmidt, 1. c., 15, pag. 235. | 2) Schmidt, 1. c., 15,- pag. 237 u. 238. Die obersilurischen Fisciie von Oesel. 41 sprechende Anordnung der Poren in polygonale Felder, die h&ufig ausserdem auch Centralporen zeigen, wie in Fig. 1, auf Tab. VI. Stellenwcise sielit man deutlich die Felder von dunkeln Linien begrcnzt, wie am Original von Tab. V, Fig. 8, die von durchschimniernden pigmcntführcndcn Gefiissen herrühren. «Der R and des Kopfschildes ') erschcint von oben gescbcn glatt. Gclingt es aber den Umschlag der Oberschale auf die Unterscite zu sehen, wie in Fig. 3 odcr an dem von beiden Seitcn freipràparirten Kopfscbilde, das in Fig. 4 — C dargestellt ist, so sieht man, dass der Rand nacli unten zu in diclite, mchr oder weniger stuinpfe Kerben ausgeht, die aus ilirem Zusammenhange mit dem Kopfschilde gelüst, wie wir spiiter naclnveisen wcrdcn, Veran- lassung zur Aufstellung der Pander’schen Gattung Odontotodus gegeben liaben. Der Hintcr- rand des Schildcs, der sich niclit nach unten umschlâgt, erschcint glatt. «Vor der Augenhôble licgt ein inerkwürdiger glatter Kreiswulst3) mit runder Grube in der Mitte, in deren Grunde und zwar etwas nach vorn eine oblonge Liingsspalte liegt, jederseits von einem dunkeln, fein tubcrkulirten Streifen bcgrenzt. Diese Spaltc er- scheint in Fig. 4 einfach, w&hrend in Fig. 1 nocli seitlich zwei undeutliche Ausbuchtungen (Fig. 2) wahrzunelnneu siud, die dafür sprcchen, dass wir es hier mit einer Nasengrube zu tliun liaben, wie eine solche in àhnlicher Lagc ja auch bei Ccphalasjns Lyéllii vor- kommt. «Eei genauerer Betrachtung sieht man, dass der Ringwulst nach liinten und nach den Seiten, wie nach iunen steil abfallt, nach vorn aber sich allmahlich abdacht. Redits und links am gebogenen Hinterrande liegt jederseits ein (odcr auch zwei) kleiner Tubcrkel auf dem Kamme des Wulstcs und dieser erhiilt dadurch im Durchschnitt die Form eines gleicliseitigcn Dreiecks mit bogenfôrmigen Seiten. «Die Augen liegen weit nach vorn, etwa uni % der ganzen Kopflânge vom Vor- derrande entfernt; sic befinden sich in einer gemeinsamen Hôhle (wie beim Pterich- thys ) von unregelmassiger Biscuitform. Einen inneren Schluss der Hohle, wie bei Thyestes , liabe ich niclit geschen. «Hintcr der biscuitformigen Augenhohle stehen nalie ilirem Hinterrande zwei grossere Tuberkel und auf diese folgt eine oval-lancettliche Oeffnung, in der Mittel- linie des Schildes gelegen, wie sic auch andercn Cephalaspiden zukommt. Beiderseits von der Augenhohle liegt etwa in der Mitte zwischen ihr und den Seitenrftnderu jeder- seits eine schràge, unregelmassig ovale Oeffnung, für die wir, da sie unserer Gat- tung a 1 1 e i ii zukommt, nocli keine Deutung gefunden liaben. Da diese Oeffnungen an zwei Exemplaren immer mit wolil erhaltenem Rande sich fanden, so liabe ich sie niclit für zufallige lialteu kouncn. Hinter der Mitteloffnung, den Tuberkeln hintcr der Augen- hôhle entsprechend, liegen zwei kleine kreisrunde Poren, die sclion mit blossem Auge wahrnehmbar sind, und hinter diesen folgt etwa in der Mitte des ganzen Schildes ein Vier- 1) Schmidt, 1. c., 15, pag. 236. Mémoires de l’Aoad. Imp. d. sc. VII Serré, | 2) Schmidt, 1. c., 15, pag. 235. 6 42 De. J. Victoe Rohon, eck von vier grosseren rundlichen Tuberkeln (denen tinter den Àugen ahnlicli), die an manchon Exemplareu einen Rhoinbus bilden, gewohnlich aber nur ein Rlioinboid, so zwar, dass zwei dieser Tuberkel in der Mittellinic liegen und die beiden anderen gleichweit von dieser abstehen. Der vordere von ihneu gebildete Winkel pflegt stumpfer zu sein als der hintere, der gewohnlich einein rechten nalic komuit. Vorn au die beiden seitlichen pflegen siclx an den meisten Stiicken nocli eine kleine Anzalil kleinerer anzuscliliessen, die in uu- bestimmter Zabi und Richtung auftrcten. Nacli dem bescliriebenen Tuberkelviereck und den vor ihm liegenden paarigen Poren ist es leicht jedes Bruchstiick vom Kopfschilde, wenn es nur die mittlere Partie erhalten zeigt, in seiner Lage zu orientiren. Hiutcr déni ïuber- kelvicreck erhcbt sicb im letzten Fünftel der Kopflange die Crista occipitalis deutlicli aïs scharfer Kamin und triigt auf ilirem Riicken zwei bis drei den vorhin geuannten ahnliche Tuberkel. «Die Unterseite der Schale1), wie inan sie durch Absprengen von Schalenstiicken und im Abdruck auf dem Gestein selieu kann, erscheint sehr fein gestreift, ent- sprechend der Isopedinstruktur der unteren Scbalenschiclit. Viereckige Poren, zuiu Ein- tritt der Gelasse in die Schale bestimmt, seitlich von erhabenen Rippen be- gleitet, erscheinen unregelmassig zerstreut auf der Flache (Tab. Y, Fig. 2). Vor den Oeff- nungen sielit man Hohlkchlen, die auf schragen Eintritt der Gefasse in die Schale deuteu. Rei Messungen des Abstandes zweier Oeffnungen fand ich 0,15"'. Doch ist die Entfernung derselbcn sehr ungleich. Betrachtct man die ilircr Schale beraubten Stellcn des Originals von Tab. V, Fig. 8 unter einer scharfen Loupe, so wird eine ahnliche strahlige Zeichnung auf dem Abdruck sichtbar, wie sie dem Englischen Cephalaspis und Auchenaspis zukommt und uach Huxley von den Gefassen des Kopfes hcrrührt, wfihrend Agassiz in ihr früher einen faserigen Bau des Kopfschildes erkennen wollte». Auf diese ausführlichen Citate sollen uunmehr meine eigeueu Beobachtungen folgen. Letztere weichen nur in sehr geringem Maasse von den vorherigen ab. Das Wenige, was ich hier vorzubringen liabe, bezieht sicli zuuiichst auf einige lieue Thatsachen und ausserdem auf abweicheude Deutung mehrerer vollkommen riebtiger Beobachtungen von F. Schmidt. Ich kehre zu dem oben erwiihnten Gange meiner Beschreibung zurück. Frontalregion. Dieselbe nimmt den vorderen Abschnitt des oberen Kopfschildes ein (Yergl. Taf. I, Fig. 11; Taf. II, Fig. 7) und bildet in der Mitte eine mehr oder weniger regelmassige, gewülbfOrmige Erhabenheit (Taf. II, Fig. 7 Fil ; Taf. I, Fig. 15 bei fro und O im Abdrucke gesehen); es ist das ein Abschnitt dieser Région, der die ohnehiu un- bedeutende Convexitat des Kopfschildes überragt und zum Trüger zweier Organe wird. Das eine von diesen Organen wird durch den bereits bekannten Ringwulst, weichen ich iu gleicher Weise wie beim Thjestes als Frontalorgan benenne, vorgestellt (fro). In 1) Schmidt, ]. c., 15, pag. 239. I Die obersilttrischen Fische yon Oesel. 43 Figur 12 auf Tafel I ist das Organ in fünffacher Vergrôsserung von einein vorziiglich er- haltenen Exeraplar abgebildet worden. Die Abbildung zeigt uns bei demselbcn ( fro ) einen ringfôrmigen Wall, der an seinem ziemlich scharfen Hinterrande jederseits je zwei Tu- berkel triigt, nach vorn abcr zwei kleine, zapfenartige Vorspriinge in der Grube bildet, um zwischen diesen Vorsprüngcn cine kleine Bucbt zu bilden. Diese Bnclit nimmt nun die oblonge, in der Mittcllinie der Grube bcfindliche und an ibren beiden Enden abgerun- dete Spaltc ( sp ) auf. Jederseits von der Spalte bcrnerkt man cin mclir oder weni- ger ticfes und breitcs Grtibchen, das jedocli stcts von der Spalte getrennt bleibt. Nicht immer kann man aber dieselben Erscheinungen bei déni Frontalorgan beobachten. Es kom- men namlieh zuweilen Exemplare oder Abdrücke vor, an denen der Ringwulst oder der Wall viel niedriger und abgcflaclit (Taf. II, Fig. 7 fro) und die Spaltc (.s p) nach liintcn sehr erweitcrt erscbeinen (Taf. I, Fig. 1 1 bei fro), so zwar, dass die Spalte eine birnfôrmige Gestalt annimmt. Müglicherweise stelien diese Erscheinungen mit den verschiedenon Erlial- tnngszustiinden der Exemplare im Zusammenliange. Das zweitc Organ wird durcli die Augen vorgestellt. Diese befinden sicli in einer ausserlich gemeinscliaftlichen Oeffnung von Biscuitform, was man aucb an Abdrücken vom Kopfseliilde sebr deutlicb selien kann (Taf. I, Fig. 13 und 15 O). Bei Betrachtung der in dern entsprecliendcn Theil des Kopfschildes unversclirt gebliebenen Exemplare ist diese biscuitfürmige Oeffnung immer von der Gesteinmasse erfüllt. Praparirt man aber das Excmplar an solcher Stellc mit der Nadel vorsichtig, indcm man zeitwcilig die Ausfüllungs- masse mit Wasser reicblich befeucbtet, wodurch das Priipariren erleicbtert wird, so iiber- zeugt man sich sebr bald, dass die beiden Augenhôhlen im Innern jener iiusseren Oeffnung durcli dünne Lamellen oder Septen von einander getrennt sind. Das Résultat cines alm- liclien Praparirens zeigt uns die Figur 12 O auf Tafel I. An dieser Stellc wird es wohl angezeigt sein, die Bescbaffenbeit des Vorderrandes vom Kopfseliilde zur Spraclie zu brin- gen. Es bot sicli mir die Gelegcnbeit, den diesbeziiglichen Sacbverbalt an einem Exemplar zu eruiren. Das Exemplar stellte ein Stiick des Kopfschildes dar, dessen Bruchflüche die Endigungsweise des vorderen Scliildrandes erkennen liess. Dabei stellte es sicli heraus, dass derselbe Rand einen bogenformigen Umscblag nach der Unterseite des Kopfes bildet. Der Umschlag reiebt allerdings niebt weit an der Unterseite des Kopfes und endigt hier in einem glatten, scharfen Rande, wlihrend das Schild im Gipfelpunkte des durcit seinen Um- schlag beschriebenen Bogens von einer so bedeutenden Dicke auftritt, wie sonst an keiner anderen Stelle. Die auf diese Verhiiltnisse bezflgliche Darstellung versinnlicht uns die Fig. 15 auf Tafel I. Wir selien dasclbst den Yorderabschnitt des oberen Kopfschildes im Abdrücke, an welchen sich der beschriebene Umschlag mit dem scharfen und glatten Rande (s) unmittelbar anschliesst. Die Figur ist eine schematische Darstellung, die ich wegen Raumersparniss in solcher Weise ausffihren liess. Beiderseits von der Frontalregion befindet sich eine ovale Oeffnung (Taf. I, Fig. 1 1 nf), die in wohl erhaltenem Zustande eine regelmâssig ovale Form besitzt und von einem 6* 44 Dr. J. Victor Eohon, glatten Rande begrenzt wird (Taf. I, Fig. 1 4 O). Beide Oeffnungen bieten demnach ecbte organische Gebilde dar. Parietalregion: Ueber dieselbe ist zu sagen, dass sie sicli durcli die unpaare, liinter den Augenhohlen gelegene Oeffnung von inehr oder weniger regelmassig ovaler oder ciner biconvexen Linse ahnelnden Form, das Parietalorgan, und durch die liinter déni letz- teren stets vorbandenen paarigen Mündungen von kreisrunder Form auszeiclinet (Taf. I, Fig. 11, 20; Taf. II, Fig. 7 po, dcl). Desgleichen piuss hier einer vollig neuen und interessanten Thatsache Erwahnung geschehen. Die Fignr 11 auf Taf. I enthSlt bei spl ein zwoitcs Paar ovaler Oeff- nungen, die jedoch je nacli dcr Erhaltung der verschiedenen Exeraplare verscliîedene topograpbisclie Page erhalten; bei Schildern, welchc zerdrückt oder in anderer Weise stark bescliadigt sind, wird auch die Page der bezeicbneten Oeffnungen eine verschie- dene. Audi ilire Form veriindert sich, wie dies ans der Vergleichung der Fig. 7 auf Taf. II hervorgeht. An zwei Exemplaren sali ich, dass der stets glatte Rand bei diesen Oeffnungen mehrfache Ausschnitte besass, die durch spitzig auslaufende Vorsprünge von einander getrennt vvaren. Aelinliche Beobachtungen kann man besonders deutlich bei Bc- trachtung mit ciner stark vergrüssernden Poupe anstellen. Die morphologische Deutung dieser paarigen Oeffnungen enthillt der nachfolgende Abschnilt dieser Untersuchungen. Occipitalregion. Bei derselben liabe ich einige Bemerkungcn bezQglich des Ilintcr- randes und der Crista occipitalis vorzubringen. Der Hinterrand des Kopfschildes ist glatt und stellt zwei regelmâssig bogenformige Ausschnitte dar, deren Abgrenzung durch den spitzig auslaufenden Vorsprung der Crista occipitalis bedingt wird (Taf. I, Fig. 1 1 ; Taf. II, Fig. 7 Hr, osp ). In Bezug auf die Gestalt, der Crista occipitalis ist Folgcndes anzuführen. Dieselbe stellt eine kammfôrmige Erhabenheit des Schildes vor. Auf dieser kammformigen Pciste sitzen Tuberkel von wechselnder Form und Anzalil; bald sind sie rundlich und niedrig (Taf. II, Fig. 7 (7o), bald aber langlich, hackenfôrmig und nach liinten gekrümmt. In letz- terem Falle rücken die Tuberkel niilier an einander, so dass sie an ihrer Basis mit einander verwaehsen (Vergl. Taf. II, Fig. 8 Co). Am deutlichsten erscheinen die Tuberkel den be- obachtenden Augen, wenn man die Crista occipitalis an Bruchstiicken vom Kopfschildc und bei seitlicher Ansicht zu selien bekommt; eine almliche Ansicht bietet uns die Fignr 8 auf Tafel II. Zuweilen sind mir Exemplare vorgekommen, an denen die Randtuberkel, welche den beiden Seitenrilndern des Ivopfes aufsitzen, eine selir grosse Aehnlichkcit mit den eben beschriebcnen von der Crista occipitalis gezeigt haben. Nach den von mir gemachten Er- fahrungen treten die Randtuberkel nur soweit auf, als die innige Verschmelzung beider Kopfschilder reicht ; desshalb kommen die Tuberkel niemals an dem frci endigenden Vorder- und Hinterrande des Kopfschildes vor. In Betreflf der Anzalil verhalten sich die in der Crista occipitalis befindlichen Tuberkel verschieden; gewühnlich kann man 5 — 7 Tuberkel, nicht weniger und niclit mehr zahlen. Die obersilurischen Fische von Oesel. 45 Wesentlich verschieden ist die Gestalt dev grosse» Tuberkeln, welche wir liinter dcn Augenhohlcn und liinter dem Parietalorgan beobachten: denn sie haben niclit nur gar keine Aehnlichkeit mit den vorhin besprochenen Tuberkeln, sondern dieselben bilden eigentlich zieralich spitzige Erhabenheiten des Schildes mit einer sehr breiten Basis, die olino jedwede Abgrenzung in die Schildsnbstanz übcrgelit. Die sammtlichen, vorhin beschriebenen Tu- berkel sind solide Gebilde und führen innerlich niemals wie immer geartete Hohlen ausser den Havers’schen Kaniilen. Das untere Kopfschild konnte icb an eincm selir hübschen und wohlerhaltenen Exemplar des Revaler Muséums ini vollen Umfange nntersuchen. Das Schild zeigt eine bedeutende Convexitftt (Taf. I, Fig. 13, 15 Q, die sich jedoch an beidcn Seitenründern des Schildes abflacht. Die an letzteren Stellen erfolgte Verschmelzung mit dem oberen Kopfscliilde ist eine derart innige, dass man von einer Trennung oder Sutur niclit die mindeste Spur zu sclien bekommt. Das Originalstück bat einigermaassen Scbaden gclit- ten, indem das Schild an mehreren Stellen zerbroclien wurde; in der Folge rnachen sicli furchenahnliche Spalten bemerkbar, welche jedoch die allgemeino Schildform durcliaus niclit beeintrâcbtigen. Ans dem Grnnde unterliess ich deren bildlicho Darstellung, uni das Anselicn und die Oberflâclienbeschaffenlieit des Schildes auf der Zeichnung niclit zu store». Die Dimensionsverhaltnisse des unteren Kopfschildes ergaben folgende Zahlen: Langsdurchmesser, gemessen in der Mittcllinie von dem am Vorderrande des Schildes befindlichen spitzige» Vorsprung bis zu dem Hinterrande 2 Centimeter und 5 Millimeter. Querdurchmesser des Yorderrandes, gemessen in der grossten Breite desselben 2 » » 8 » Grosster Querdurchmesser 3 » » 3 „ Querdurchmesser des Hinterrandes 1 » » G » Die Oberflacho ist allenthalben glatt und zeigt nirgends Tuberkel. Bei Betrachtung mit guter Loupe bemerkt man bcsonders bei seitlicher oder verânderter Belcuchtung eine mehr oder weniger deutlich ansgepn'igto Kornelung der Oberfliichc und zahlreichc poren- artige Liicken, die stellenweise polygonale Feldcr darstellen. Beide Erscheinungen konnen wir zweckmassigcr bei der ErHiuterung des mikroskopischen Banes der Schildsnbstanz betrachtcn. «Der Vorderrand des Unterschildes» — sagt F. Schmidt1 2) — «ist (Tab. V, Fig. 5) ganz eigenthiimlich gebildet. Er bildet eine Zickzacklinie mit eincm mittleren vor- springenden und zwei seitlichen einspringenden Winkeln. In der Mitte ragt eine sturopfwink- lige Spitze vor mit ganzrandigen, wenig gebogenen Schenkeln, die vorn etwas concav, 1) Vergl. das Vcrzcichniss dos Untcrsuohiuigsniate- I 2) Schmidt, 1. c., 15, pag. 237. riais aus Reval, pag. 7, JV» 1. 4G Dr. J. Victor Rohon, liinten etwas convex ausgebogen sind. Vom hinteren Eude dieser Schenkel springt der Rand wiederum nach vorn in stumpfen Winkeln vor und tragt hier jederseits bis zum Rand- urnscblage fünf ziemlicli spitze vorspringcnde Zâline. In den Buchten zwischen den Ziili- nen fallt die Scliale scbriig nach der Innenseite des Kopfes ab. Die Ziiline und Buchten bilden Winkel von etwa GO°, nur die Bucht zwischen dern ersten Zalin und dem mittlcren Vorprung erscheint oval und vorn bis auf einen scbnialon Durcligang fast gesclilossen. Da auch der ganzrandige Vorsprung des Unterschildes stellcnweise einen scbriig nach innen abfallendcn Rand zcigt, so scheint es mir wahrschcinlich, dass der ganze oben beschriebcne Vorderrand zur Einfügung von einer oder mehreren Platten dient, die uns zur Zeit noch un- bekannt sind, und die weite vordere Oeffnung der Unterseite bedeckcn. Ara Vorderrande des Kopfschildes schlagt sicli die Scliale allcrdings auch stcil nach unten uni, liisst die Kerben deutlich sehen, setzt sicli aber nicht in die Ebene der Unterseite fort. Der Hinterrand des Unterschildes ist nicht bekannt». Ich îneinerseits liabe den in vorhergehendem Citât entbaltenen und vollkommen rich- tigen Beobachtungen nur cinige crganzcndc Thatsachcn hinzuzufügen. Dieselben beziehen sich auf die Zickzacklinie des Vorderrandes und auf mancherlei Erschcinungen, die ira mitt- leren, vorspringenden Mittelstück des Schildcs zur Bcobachtung gelangcn. An letzterer Stelle sielit man namlich mit guter Loupe an beiden Sciten des mittlcren, stârksten Vor- sprunges je seclis winzige Tuberkel (Taf. I, Fig. 15 zk) von conisclier oder rundlicher Forra; manche von ilinen lasscn noch einc gliinzcnde Oberflache crkenncn. Die Tuberkel finden sich aber nicht an dem âusseren, einer Kante ühnlichen Rande des Schildes, demi dieser ist vollstiindig glatt und glânzend, sondern sie sitzen nach innen und vorn auf dem durch die vorspringende, untere oder innere Schicht des Schildes gebildeten Rand, und zwar derart, dass sie in ahulicher Weise, wie zuweilen die Randtuberkel ara Vorderrande des Schildes vom Tliyestes scbriig nach abwiirts gestellt sind. Wie wir gesehen haben, kommen beiderseits vom mittlercn Vorsprung des Schildes Zacken (Fig. 15 sz ) vor, ich ziihle am Original -Exemplar je vier auf einer Seite. Verfolgt man an unserer Figur 15 die Zickzacklinie tiber die vier Zacken lateralw.ïrts, so iiberzeugt man sich, dass dieselbe noch zwei weitere Vorsprünge des Unterschildes Husserl ich begrenzt, von denéu der einc bogcnfôrmig und der andere spitzig erscheint. Der letzterc Theil ver- bindet sich unmittclbar mit dem oberen Kopfschilde zu einem Rande, der das vordere Ende von den beiden Lateralrandern der futteralartigen Kopfbedeckung bildet und die letzten, deutlich sichtbaren Randtuberkel trâgt. Rechterseits an der Figur 15 sehen wir eine rundliche Oeffnung (br), welche nach vorn und aussen mittelst einer Spalte mündet; linkerseits bildet die Spalte bloss eine Furclie, so dass die Oeffnung scheinbar vollig gesclilossen ist. An den betreffenden Akademie- und Revaler-Exemplaren priiparirte ich mit einer Nadel das Gestein vor und zwischen den vier Zacken und stiess dabei unterhalb des unteren Kopfschildes, d. h. innerlich zwischen den beiden Kopfschildern, auf eine dunkelbraune Masse organischen Ursprungs, welche tlieils Die obebsilukischen Fische von Oesel. 47 chvvammartig, tlieils in Forra von Laraellen bogenfôrmige Linien bescLreibt (Fig. 15 a;) urnl in letztercm Fallu lückenfôrmige Oeffnungen zwischen den Zacken (sa) und unterhalb derselben einzuschliessen sclieint. Boi einer spâteren Gelegcnheit vverden wir auf dicse Oeffnungen nochmals zurückkommcn. Dcr Hinterrand des Unterscliildes (Taf. I, Fig. 13 llr) bildet einen schwach bogenfôrraigen Aussclmitt, der ausserlich keinerlei Hervorragungen triigt, sondern voll- stiindig glatt und gliinzend erscheint. lin Anschluss an das Gesagte müchte ich nocli auf die Figur IG auf Tafel I hinwcisen; dieselbe bictet einen idcalen Verticaldurcbschnitt des Kopfes in natürlicher Crûsse dar und ist der Occipitalregion, bcilaufig im Beginne der Grista occipitalis entlehnt wordcn. Die Abbildung zcigt uns bei Co die letzterc, bci s das obéré und bci i das untere Kopfschild. Mikroskopischer Bau dcr beiden Kopfschilder. In Anbetracht der fast voll- standigen Kcnntniss, zu der wir liber das Exoskelet des Kopfes von Trematuspis gelangten, gewinnt aucli der histiologische Bau desselben grosse Bcdeutung in raorphologiscber Be- ziehung. Der genaue Einblick in die feiucren Structurverh<nisse, welchen uns die mikro- skopisclie Untersuchung gewahrt, wird in vorzügliçhcr Wcise durch die vortrefflicbe Erlial- tung der Schilder von Trcmataspis untcrstiitzt. Meines Wissens existirt unter den siinnnt- lichen Pteraspideu und Cephalaspiden niebt cinc cinzige Form, die man in dieser Bezichung an die Scite des Trematuspis stellen konnte. Schon allein dièse Thatsache ist hinreichend, uni den histiologischen Verhaltnissen grosserc Wichtigkeit beizulegen. Eben desshalb verdient auch die mikroskopische Darstellung von F. Schmidt unsere voile Aufmcrksamkeit. Audi ich habo in Folge giinstiger Vcrhaltnisse der Mikrostructur meine voile Aufmcrksamkeit gcwidmet. Die Resultate meiner Uutersuchungen führten im Ganzen zur Bestiitigung siimmt- licher Beobachtungen von F. Schmidt. Wenn meine Untorsucbungen trotzdern zur Erweite- rung unserer Kenntnisse in dieser Bezichung melirfache Beitrage liefern, so verdanke ich dies dcr seit jener Zeit vollkommener gewordenen Uutersuchungsmetbode und dem gewaltigen Aufschwung der histiologischen Wissenschaft, welche sicli namentlich seit den scchziger Jalircn in steter Zunabme befindet. Meine Untersuchungsergebnisse beziehen sicli auf Er- ganzungen und Deutungen der durch F. Schmidt vor vielen Jahren gernachten Angaben. Um jeglichen Missverstandnissen vorzubeugen und die grundlegenden Beobachtungen des genannten Forschers in geziemender Weise zu würdigen, werde ich don bereits inehr- facli gewiihlten Weg auch bei dieser Gelegenlieit betreten, indem ich die Darstellung von F. Schmidt wôrtlich citire, um daraufhin meine eigenen Untersuchungsergebnisse folgeu z u lassen. «Die Dicke der Schalc ist» — schreibt F. Schmidt1) — «sehr verschieden nach der Grosse der Exemplare und der Entfernung der untersuchten Bruchstiicke von der Grista occipitalis , in deren nachster Umgebung sie in unserem starksten Exemplar bis auf % Linie 1) Schmidt, 1. c., 15, pag. 240. .48 Dr. J. Victor Rohon, stcigt, wâhrend nahc ara Rande an cinera andcrcu Exemplar die Dickc der Ober-Unter- scliale zusammcn mit der von ihnen eingeschlosseuen Steimnasse nocli nicht % Linie bc- trug und jede Scliale fur sicli kaura x/10 Linie. «Die verschiedencu Schichten, aus dencn die Schale zusammengesctzt ist, sind au jcdem Punkt der Schale, sowobl auf der Ober- als der Unterscito in gleicbcr Rcilicnfolge vorhanden, und zwar sind es genau dieselbcn, wie bei der Pander’schcu Gattung Stiymo- lepis, die nach Bruchstücken von Trcmataspis aufgestellt scheint, wie man sicli durcli Ver- gleichung der Abbildungen und Beschrcibungen bald überzeugen kann. «Die unterste Scbalenschicht besteht au s diclit auf einander gelagerten Platten von Isopedin, die mittlere aus lockerera Knocheugewebc, das regclmassigc prisma- tische Lacunen umhüllt, die nach Absclileifeu der oberen Schicht das Anschen von Honigscherbcn gewiibren, ganz wie bei der Pander’schen Gattung Melittomalepis (1. c., T. V, Fig. 8) und bei Ptcraspis (Huxley, 1. c., T. XV, F. 2). Entsprechcud den Wiinden dieser Lacunen und ihrera oberen Rande auflicgend verzweigen sich an der Grcuze zwischen der oberen und raittleren Schicht nieist stark mit Pigmentkürnern gcfüllte Gcfassc (Fig. G) in regelinassigen horizontalen Anastomosen, von denen aus zahlrciche verticale Zweigo durch die obère omailartige Knochenschiclit zu den Poren der Obcr- fliiche hinaufsteigen. Ein Horizontaldurchsclinitt durch diese obère Eraailschicht, die ctwa l/i der Dicke der gauzen Schale betragt, zeigt die verticalen Gefilsse von concentrischen Lagon von Knochensubstanz umgeben, die von zahlreichcn strah- ligen Knochcnlacuncn erfüllt sind. Dasselbe sielit raan in der Gcfassschicht in den polygonaleu Oetfnungen zwischen den Gcfilssanastomosen, in dencn gcwohnlich ebenfalls con- centrischo Knochenschichten um Durchschnitte vertical aufsteigcnder Gefilsse, die ebenfalls auf die Oberfklche ausmünden (Tab. VI, Fig. 1), gelagert erschcinen (Fig. G). Den Zusain- menhang dieser verticalen Gelasse, sowie den Zusammenhang beider mit den in die unterc Seite der Schale raündenden Gefiisseu liabe ich nicht verfolgen kûnnen, da es rair bei den ohnehin ara schwierigstcn darzustellenden Verticaldurchschnitten nicht geluiigen ist, ein Gelais durch aile Schichten der Schale bloss zu logea. Nur so viol kann ich sagen, dass die von der Basis eiutrctenden Gefilsse wolil in den Wiinden der polygonaleu Lacunen aufsteigen raüssen, da von oben lier nach Abschleifung der Eraailschicht zwar das Isopedin ara Grunde der Lacunen sichtbar wird (Tab. VI, Fig. 3), nicht aber Oeffnun- gen in demselben. Doch konute das Lumen der Gefilsse aucli durch ihr schragcs Aufsteigen durch die Isopcdinschicht unsichtbar werden. «Die an don Gefitssen genommenen Maasse sind: Dicke der Gefilsse: 0,02'". Weitc der Maschen, die der Weite der prismatischcn Lacunen entspricht, 0,12 " — 0,18"'. Die Gefilsswand besteht aus ilhnlichen Zellen wie bei Thy estes, die meist nur durch klcinc punktformige lilngliche Lacunen (0,007'" im Durchschnitt) angedeutet sind, die Entfernung dieser Lacunen von einander betragt etwa 0,02'" — 0,05"' (S. Fig. 6). «Ara schônsten ausgebildet sind die strahligen Knochenlacunen in der Die obeiisilubischen Fische von Oesel. 49 Umgebung der vertical aufsteigenden Gefassiistc, also uahe der Oberfliiche; ihr Durchschnitt betragt etwa 0,002'". Tiefer, in dcr Niihe der Lacunen, werden die Strahlen undeutliclier, die Kuochenzellen selbst grôsser bis zum Durchschnitt von 0,005'". «Werden aile tieferen Scliichten abgeschliffcn, so vvird die ganoinartige Epidermis frei, in der inan die grossen Poren (0,007"' im Durchschnitt und 0,04"' — 0,05'" von ein- ander entfernt) von coucentrisclien Kreisen vvinziger, niclit strahligcr Lacunen umgeben sielit, die zuweilen deutlicli als Kernc von 6-eckigen Epithelialzellcu (Fig. 5) crscheinen. Die Obertlache stimmt übrigens vollkommen mit der von Stigmolepis (Pandcr, 1. c., T. V, F. 7 f ) überein. Die Isopedinschicht (Pander, 1. c., T. V, F. 7 d) erschcint, nur von oben her abgeschliffen, ganz wie an der Pandcr’schen Zeichnung als ein Maschengewebe von Krcuz- und Querstrichen, die etwa 0,007'" von eiuander abstehen. Der grôsste Durchmesser der durcli die Kreuzung gebildeten Rhomben betragt 0,014'". Die Zeichnung entsteht dadurch, dass die verschiedeucn dünnen Lagen des Isope- dins in verschiedener Richtung gestreift sind. «Werden die gewonnenen Isopedinpraparate mit Creosot behandelt, so sieht man, dass die parallelen und sicli kreuzenden Streifen aus Reiheu von langge- streckten Zellen bestehen wie bei Huxley, 1. c.,T. 14, Fig. 5, die jede fiir sicli mit kurzen zahnartigeu Auslaufern versehen sind, die nach allen Richtungen ausstrahleu, wie in unseren Figuren 8 und 9 der Tafel VI angedeutet ist. Haufig crscheinen die Zellen kreuzfôr- mig, durch die entgegengesetzte Auordnung der Zellen in aufeinander folgenden Lamellen des Isopedins. «Die Scliichten des Isopedins liegen am Grunde der Schale dichter, in der Umgebung der grossen Lacunen werden sic dicker und lockerer mit feineren Zellen. Sic scheineu zuweilen nur die grossen prismatischen Lacunen seitlick zu umgeben, zuweilen auch über sic liinwcg zu gehen, wie bei Pteraspis. Ueber die morphologische und physio- logische Bedcutung dieser Lacunen bin ich niclit in’s Klare gekommen. Einen Horizontal- schliff aus der reinen Lacunenschicht zu machen, ist mir nicht gelungen, da die Knocheu- masse es nicht aushielt; er müsste etwa so aussehen wie das Pander’sche Prâparat, 1. c., T. V, F. 8 c von Melittomalepis , welche Gattung bis auf das vielleicht nur zufallig fehlende Isopedin cbenfalls vollkommen mit unserem Tremataspis ihrer Struktur nach überein- stimmt. «Noch haben wir die auf unserer Tab. VI, Fig. 7 dargestellten Randzahne und Kerben zu besprechen, die ihrer Struktur nach vollkommen mit Odontotodns Pand. (1. c., T VI, F. 21) übereinstimmen, nur sind unsere Zahne meist etwas stumpfer. Unsere Figur stellt einen Horizontalschliff aus dem Randumschlage vor. Man sieht Theile von Gcfâsseu, die Poren der Obertlache, zahlreiche strahlige Knochenlacunen und nach dem Rande zu die helldurchscheiucnde Kosminmasse der Zahne, die von feinen Zahnrôhrchen durcbzog en wird, welche von Auslaufern der Gefasse ausgehen. Eine grosse Aehn- Momoirea do l'Acad. Imp. d. sc, VII Sdrie, 1 I 50 Dr. J. Victor R o h o n , lichkeit in der Struktur dieser Zàbne mit dcncn von Thyestes ist nicht zu verkennen, wie schon Pander (1. c., pag. 75) hervorhebt. Einen ganz âhnlichen Bau wie die Randzâbne haben auch die verschiedeneu Tuberkel der Oberflache. Beide dcuten schon durch ihr milchweisses Ansehen, gegenüber der braunen Schale auf eigenthümliche Strukturver- hâltnisse». Nunmehr gciie ich zur Schilderung der Verhaltnisse liber, wie sie sicli aus meinen eigenen Untersuchnngen ergeben liaben. Nach meinem Dafürhalten müssen in den Scliil- dern des Tremataspis vier verscliiedene Schickten unterschieden werden. In Figur 10 der Tafel II sind dieselben von cinem senkrechten Querscliliff dargestellt. Wir bemerken schon bei flüchtiger Betrachtung die vier Schichten; es sind sehr deutliche Lagen der Seliild- substanz. Die oberfliichlich oder ausserlich sichtbare erste Schicht (1) erscheint als ein glashell durchsichtiger Saum aus homogener Substanz, der mit der darauffolgenden Schicht vollkommen verschmolzen ist und nicht die mindcstc Spur von einer Trennung oder Ab- grcnzung aufweist. Untersucht man diese Schicht an horizontalen Diinnschliffen, so bemerkt man sowolil bei einer gcwühnliehcn mikroskopischen, als auch in polarisirtem Lichte durch- gcführten Beobachtung, dass dieselhe aus einer grossen Anzahl polygonaler, den Epithcl- zellen ahnlicher Gebilde (Taf. II, Fig. 12c) zusannncngcsetzt ist; in der Mitte derselben und sehr haufig aucli innerhalb der sic begrenzenden und von einander trennenden Linicu troten winzige, krcisrunde Lückeu auf (H'), die bei Betrachtung mit starkereu Vergrosserungen den Eindruck von winzigen Zellkernen darbieten. Diese Erscheinungen sind treffend von F. Schmidt in Figur 1 auf Tafel VI dargestellt worden. Ein âhnliches Bild bekam aller Wahrscheinlichkeit nach auch Pander zu sehen, das or bei der Beschreibung seiner Gattung Mclittumalepis folgendermaassen schildert1): «Der Hauptunterschied aber, wodurch diese Schuppe nicht nur von allen gleichzeitigen Uebcrresten der Fische, sondera auch von allen bis jetzt bekannten gctrennt werden muss, besteht in cinem zelligen Gefüge in der Substanz der Schuppe sclbst, unmittelbar unter der Oberflache derselben; dcnn, wird diese nur ein wenig abgeschliffen, so sieht man ein Netz von sechscckigen Z cl 1 en, das ganz alleinfür sich bestehend in feinem Zusammenhange mit den Medullargefasseu steht und von dichteu homogenen Wanden, lecre durchsichtige Baume einschliessend, ge- bildct wird». An verticalen Diinnschliffen zcigen sich diese zellenartigen Gebilde bei einer Besichtigung im polarisirten Lichte als belle und dunkle, mit einander abwechsclnde und senkrecht geordnete Striche, ganz in derselben Wcise, wie wir es an den senkrechten Quer- schliffen vom Email der Wirbelthierzahne und dem Ganoin (Williamson) von Schup- pen der Ganoidfische im polarisirten Lichte beobachtcn. Offenbar haben wir es in allen den bezeichneten Fallen mit der echten, aus sechsseitigen Prismen zusammengesetzten Structur des Schmelzes zu thun. Die innerhalb und zwischen den Prismen wahrnehmbaren win- zigen Lticken von kreisrunder Form aber sind die oberflâchlichen Mündungen von den ver- 1) Pander, 1. c., 10, pag. 60. Die obersilueischen Fisohe von Oesel. 51 tical aufsteigenden Havers’schen Kanâlen. Mitliin erweisen sicli die vorhin citirten Beob- achtungen von Pander und Schmidt als vollkommcn richtig; selbst die Deutung der beiden Forscher verstosst durcliaus nicht gegen den damaligen Stand der histiologischen Wissen- scbaft, als sic ihre Untersuchungen ausgeführt liatten. Die zweite Scbiclit (2) wird von einer Knochensubstanz gebildet, die ans einer homogenen Grundsubstanz, llavcrs’schen Kanâlen (II) und Knochenzellen gebildet wird. Dem Baue nach ist. dièse Scbiclit dem spongiosen Knochengewebe der Yertebraten vergleich- bar. Die Grundsubstanz zerfâllt in eine Menge von Havers’sclien Lamcllen, die an Lângsschliffen als Lângsstreifen und an Querschliffen in der Umgebung von den in ersterem Falle quer und in letzterem Falle lângs durchschnittenen Havers’schen Kanâlen als concen- trisclie1 2) und Lângsstreifen erscheinen. Lctztere bilden den optischen Ausdruck der Gren- zen von den bald lângs, bald quer getroffenen Havers’schen Lamellen. Innerhalb der Grenzlinien von den letzteren lagern ancli die Knochenzellen, dessbalb erscheinen diese entweder regcllos oder regelmâssig lângs und concentrisch angeordnet. In ganz eigenthüm- liclier Weise gestalten sicli die Vcrhâltnisse in Bezug auf den Bau der Knochenzellen. Wâhrend nâmlich die Knochenzellen der Vcrtebraten innerhalb eines bestimmten Knochen- gewebcs oder Abschuittes in der Durchschnittszahl bei einer und derselben Schnittrichtung oder bei Isolirungen dieselbe Form und Grosse behalten, verhalten sich die Knochenzellen des Trcmataspis (Taf. II, Fig. 1 2 Jcz) nach beiden Richtungen hin anders, demi sie sind ver- schieden gross und zuweilen von einer so eigenthümlichen Gestalt, dass mau namentlich bei Beobachtungen mit starken Vergrüsserungen an ihrer Identitât mit den Knochenzellen der Wirbelthiere zweifeln konnte. Und dennoch kann man sie dem gegenwârtigen Stande unserer diesbeziiglichen Kenntnisse gemâss nicht anders bezeichnen. Dafür spricht besonders der Umstand, dass dieselben Fortsâtze (Priiniti vrôhrchen) entsenden, die sich verâsteln und zahllose Anastomosen mit einander eingehen, deren Schlusseffect sich durch ein zier- liches Netzwerk offenbart. Freilich ist auch dieses Netzwerk von eigenthümlicher Art. Weder die Knochenzellen nocli ihre Fortsâtze crstrecken sich in den diinnen Schmelz- belag, da sie stets der ausschlicssliche Bestandtheil der zweiten oder knôchernen Schicht bleiben. Die dritte Schicht. Dieselbe (3) zeichnet sich durch das Erscheinen verhâltnissmâssig grosser Râume ans, deren Form bald regel mâssigen, bald unregelmâssigen Polygoncn entspricht (Taf. H, Fig. 10 und 1 1 Mr), welche ich als Mark- oder Medullarrâume bezeichne (polygonale Lacunen, F. Schmidt). Der Gestalt und Lage nach sind es dieselben Gebilde, wie solclie bei Pteraspis und Plerichtys vorkommen 3). Die Wandungen dieser Râume werden von derselben Substanz wie die vierte Schicht gebildet. Echte Knochenzellen konnte ich bloss in den oberen, mit der zweiten Schicht vereinigten Partien der Wandungen sehen (Taf. II, Fig. 10 Jcz). 1) Vergl. Schmidt, 1. c., 15, Tab. VI, Fig. 0. j 15. Taf. VII, Figuren 4 und 7 c. 2) Vergl. Rohon: Ueber Plerichtys, 1. c., pag. 14 u. I 7* 52 Dr. J. Victor Roiïon, Die vierte oder innere Schicht (4) wird von dicht geschlossenen Lagen der Kreuz- urnl Querfasern aufgebaut; in den Lângsaxen derselben beuierkt man zellenartige, rneist von bituminôserSubstanz,oderanderenInfiltratenerfüllte und ungewôhnlich langgestreckte Rhume. Einen klaren und sehr genauen Einblick in den fcineren Ban dieser Schicht gewahren be- sonders die in horizontalcr Riclitung von ihr angefertigten Diinnschliffe (Taf. II, Fig. 1 1 zr). Eine ganz vorziigliche Abbildung eincs âbnlichen Diînnschliffes liess F. Schmidt in Fig. 8 derTafel VI zeichnen. ImUebrigen muss ich bemerken, dass ici» das über dieGrundsubstanz des ïYîi/cs/es-Schildes Gesagte1), aucli in Bezug auf die vierte oder innere Schicht des TrmafaSjjns-Schildes in vollem Umfange aufrecht halte. In meiner bisherigen Darstellung der mikroskopischen Verhiiltnisse habe ich die Havers’schen Kaniile, welchc die Blutgefilssc einstens enthielten, nur nebenbei erwahnt. Dies geschah mit der Absicht, damit ich, nach Vorführung siimmtlicher Schichten, in zu- sammenhangender und übersichtlicher Weise die Verhiiltnisse der Havers’schen Kaniile besprechen kfinnte. Die zarte Beschaffenheit und der vorziigliche Erhaltungszustand der Schildcr vom Tremataspis boten mir Gelegenlieit, die Lückcn von der naturgetreuen, durch F. Schmidt gegebenen Darstellung auszufüllen. Vorerst erlaube ich mir die Bemerkung, dass es mir nocli niemals wiihrend meiner vieljiihrigen Untersuchungen über das Hautskelet der Vertebraten gelang, einen so klaren Einblick in die Anordnung und Verâstelung der Havers’schen Kaniile zu erzielen, als jetzt bei meinen Untersuchungen über Tremataspis. Wir wollen nun die genannten Kaniile von jener Stelle an verfolgen, wo sie in die vierte oder untere Schicht des Schildes eingetreten sind. Wie wir bereits wissen, sind an der Innenflàche des Schildes solche Stellen durch winzige Lücken, den Miindungcu der Kaniile markirt. Ans der Combinirung mehrerer senkrechter Diinnschliffe erfahren wir, dass die Havers’schen Kaniile die ganze vierte oder untere Schicht in verticaler Riclitung durch- brechen, und zwar in unregelmiissigeu Abstânden und ohne sich zu veriistelu. Beiin Ver- lassen dieser Schicht dringt ein Theil der Kaniile in die polygonalen Lacunen oder in die Medullarrüunie der dritten Schicht ein, wiihrend der andere Theil derselben zwischen den Rüumen in die zweite oder knôcherne Schicht übergeht. Hier beginnt nun die reiche Ver- zweigung der unter einander vielfache Anastomosen bildcnden Havers’schen Kaniile, welche zierliche Netze innerhalb der knochernen Schicht darstellen (Taf. II, Fig. 10 H). Es sind eigentlich zweierlei Netze, die mit einander verbunden sind, ohne ilire bis zu einem gewissen Grade gcgenseitig aufrecht erluiltene Selbststiindigkeit aufzugeben. Das eine Netzwerk wird durch die stârkeren Kaniile und deren stiirkere Verzweigungen gebildet. Dasselbe Netz- werk verdankt seine Entstehung fast ausscbliesslich jenen Havers’schen Kaniilen, welche durch die Wandungen der Riiurae der dritten Schicht in die zweite gelangen. Das zweite Netzwerk kommt hingegen durch bedeutend diinnere Zweige oder Anastomosen der Kaniile zu Stande; dabei ist es complicirter gebaut. Es betheiligen sich niimlich zweierlei Kaniile 1) Vergl. pag. 30 und 31. Die obersilurischen Fische yon Oesel. 53 an deren Entstehung: einmal sind es dünnere, horizontale Zweige, welehe 1 ailier über dem ersten, stürkeren Netz aus vertical verlaufenden Kanâlen entspringen und mehrere solclier Kanâle mit einander verbinden, wodurch polygonale Maschenrâume entstehen. Daraufhin verzweigen sich die aus Medullarrâumen liervorbrechenden Kanâle in der Weise, dass meh- rere Aeste von eineni vertical ansteigenden Kanal, wie von eineni Centrum aus, radiâr ent- springen und bogenfôrmig verlaufend, sich in den Winkeln der von den vorher bezeichneten Zweigen der Kanâle begrenzten polygonalen Maschenraunie mit den ersteren verbinden. Letztere Art der Nctzbildung ergibt sich aus den combinirten Beobachtungen, zu denen wir einerseits an senkrechten und horizontalen Dtinnschliffen andererseits bci Flâchenansich- ten namentlich dunkelbrauner Schilder von sehr gutem Erhaltungszustande gelangen. Pline sehr gute Darstellung âhnlicher Flâchenansicht zeigt die P’igur 14 bei II auf Tafel 1. Es wird unter diesen Umstâuden leicht begreiflich, dass die in verschiedcnen Hôlien und Richtungen der knôchcrnen Schicht, ausgeführten Diinnschliffe die mannigfachsten optischen Erscheinungen darbieten. Die Mannigfaltigkeit der letztercn, welehe namentlich bei Unter- suckungen mit Objectiven von verschiedener Stârkc entsteht, wird noch dadurch betrâchtlich gesteigert, dass von sâmmtlichen Maschen zahllosc Zweigchcn entspringen, die in verticaler Richtung nach oben und aussen verlaufen, um endlich trichterfôrmig an der Oberflâche der Schildsubstanz zu münden, wo sie dann, wie bereits oben dargethan, die zahlreiche Poren bilden. Die trichterfôrmige Mündung wird dadurch hervorgerufen, dass die ansteigenden Kanâle unweit der Oberflâche eine Verengerung ibres Lumens erfahren, wie dies auch F. Schmidt in der Figur 9 der Tafel VI an zwei verticaleu Kanâlen in natürlicher Weise darstellt, um alsdann an ihren Enden mit dem Emailbelag eine innige Verbindung einzu- gelien. Letztere geht in der Weise vor sich, dass die Emailsubstanz einen Wall rings um die Mündungen der endigenden Havers’schen Kanâle darstellt; dabei senkt sich die Schmelzsubstanz in bogenformiger Verlaufsweise herab, wodurch die Trichterform der Mündungen (Poren) entsteht (Vergl. Fig. 10), um sich den Auslâufern der Wandungen von den Kanâlen unmittelbar anzuschliessen. Eine andere Art der Verbindung zwischen der Emailsubstanz und den endigenden Kanalwandungen wird durch den zugescharften Schmelzrand, von welchem der ausmündende Kanal umgeben wird, bedingt; dieser Umstand bewirkt auch die sehr feinen, ringformigen und die Kanâlemündungen einschliessenden Erhabenlieiten, deren wir sehr hâufig bei Flâchenansichen mit stark vergrossernden Loupen gewahr werden. Die oben beschriebenen Primitivrôhrchen der Knochcnzellen verbinden sich vielfach mit den Havers’schen Kanâlen, so dass es bei der Besichtigung von horizontalen Lângsschliffen den Anschein liât, als würden die Havers’schen Kanâle den Dentinrohrchen âhnelnde Tubuli entsenden, die sich dann gleich wie die ersteren gabelformig verzweigen sollten (Vergl. Taf. Il, Fig. 12). Dies berulit jedoch darauf, dass namentlich in den sehr dünnen Schliffen von hori- zontaler Richtung die Verbindungen zwischen den Havers’schen Kanâlen und den Primitiv- 54 Dr. J. Victor Rohon, rôhrchen (Fortsiitzen) derKnochenzellen vielfach unterbroclicn wcrden. Diesem Umstande ist es auch zuzuschreiben, wenn stellenweise eine vasodentinartige Structur in der knochernen Schicht zum Vorschein koinmt. In âlmlicher Weiselasstsich auch die Angabe von F. Schmidt erklâren, vvonach, wie wir aus den oben angeführten Citaten wissen, die Wandungen der Havers’schen Kan&le aus Zellen bestehcu. Dièse Angabe beruht auf optischen Tilu- schungen. An schrâg gcfülirten Horizontalscbliffen oder beirn Anscbleifcn in iiliniiclier Richtung erscheineu hiiufig mehrerc, langs verlaufende Kanale sehr stark abgeschliffen, so dass von ihren Wandungen nur noch eine minimale Spur iibrig bleibt; wenn dann die Schmelzprismen, welche in einer tieferen optischen Ebene, unterhalb der abgeschliffenen Kanâle und innerhalb der letzteren liegen, durchscheinen, so entstehen in der That iihnliche Bilder, wie an der Figur 6 auf Taf. VI von F. Schmidt. Allein dieser Forsclier zeichnet dieselben Verlmltnisse auch bei der bildlichen Darstelluug der Mikrostructur des Schildes vom Thyestes (Taf. IV, Figuren 6, 7, 8, 9, 10, 11 und 12); sie mussten hier in anderer Weise entstanden sein, da ich behaupte, den Ausfall der Sclimelzscbiclit, bei Thyestes beobaclitet zu haben. Endlich werden die Havers’schen Kanale in den meisten Fallen von mehr oder weniger schwarzer, bituminoser Masse erfüllt. Durch den Grad derartiger Infiltration wird indessen auch die bald hellbraune oder hellgraue, bald dunkelbraune oder schwarzlichbraune Fârbung der Schilder hervorgerufen. Im Zusammenhange mit der bituminosen Infiltration be- findet sicli ferner eine optische Erscheinung, die wir bereits flüchtig berilhrt haben. Mit unbewalfneten Augen oder bei Betrachtung mit der Loupe zeigt die sonst ganz glatte Scliild- oberflüche kürnige Structur, d. b. es erscheineu an der Aussenflache der Schilder mehr oder weniger regelmâssige und kornerartige Erhabenheiten, die sehr haufig von polygonal ge- ordneten, zuweilen ziemlich tiefen Furchen begrenzt sind. Diese nur scheinlmren Structur- verhâltnisse sind das Résultat eines Kunstproduktes, dessen Entstehung ich mir folgender- maassen crklare: Wenn das obéré Netzwerk und die verticalcn, nach aussen mündenden Zweige der Havers’schen Kanale, von Infiltrationsmassen strotzend erfüllt sind, hingegen das aus stârkeren Aesten hervorgegangene untere Netzwerk der Havers’schen Kanale sehr wenig von den Infiltrationsmassen enthalt, so wird die Kornelung oder tlberhaupt eine Rau- higkeit an der Oberfliiche der Schilder sichtbar. Ist dagegen die Ausfüllung der Kanale und Knochenzellen eine allgemeine und gleichmassige, dann bleibt die Schildoberflâche glatt und zeigt gar keine Erhabenheiten. Diese Schlussfolgerung basirt auf combinirten Erscheinungen, die wir an verschicdenen Dünnschliffen von verticaler und horizontaler Richtung, gleichwie bei Flâchenansichten der Schilder, mit guter Loupe beobachten. Vollkommen irrelevant sind die geschilderten Verhaltnisse fiir die Beziehungen der friilier beschriebenen, an der Obcrfiache und an den Lateralrândern des oberen Kopf- schildes constant auftretenden Tuberkel, von deren mikroskopischer Structur ich einige Be- merkungen vorbringen mochte. Sammtliche Tuberkel des Tremataspis erscheineu als directe Fortsetzungen der knochernen (2) Schicht und werden auch in gleicher Weise von einer Die obersilürischen Fische von Oesel. 55 sehr feinen Schraelzlage bcdeckt. Demzufolge werden die Tuberkel von Havers’schen Kanalen, Knochenzellen und Schmelz aufgebaut; von einem Dentin oder Vasodentin ist nicbts zu sehen. Audi sind dicselben Tuberkel ira Gegensatz zu vielen stachelfôrmigen Tuberkeln des Thyestes vollkommen solid oder compact und niemals wie die letzteren bolil. Aus déni Grande kann dcnselben ebenso wenig, wie den Randtuberkeln des Thyestes , die Bedeutung von Zühnen zugesebrieben werden ; sie sind ganz einfaclie Hervorragungeu der Knochensubstanz, welclie vorn Sclimelz bedeckt werden. Noch erübrigt uns die Besprechung der Griinde, durcli welclie icb veranlasst worden bin, die oben erwâhnten Gattungen von Pan der dem Tremataspis Schmidti zuzutlieilen. Die Zutheilung zweier von den letzteren Gattungen und der Ilinweis auf die dritte wurde bereits von F. Schmidt ausgefiihrt. Dieser Forsclier griindete seine Ansicht in Betreff der Gattung des Stigmolepis auf die Idcntitat des histiologischen Baues von der Pander’- sclien Gattung und Tremataspis. Andcrseits muss ich otfen gestehen, dass mir der Zusam- menhang der beiden letzteren Formen trotz der Uebereinstimmung im mikroskopischen Baue fraglich erscheint. Hat docli der mikroskopisclie Bau des von Pander1) aus Obhesaar beschriebenen und abgebildeten Tolypelepis undulatus gleichfalls eine sehr grosse Aehnlich- keit mit Tremataspis , und dennoch konnte ich midi für eine Zuziehung dieser Form zum Tremataspis mit Rücksiclit auf die makroskopischcn Verlntltnisse nicht entscheiden. Was mir bezüglich des Stigmolepis Bedenken einflüsst, das ist die eigenthümliche makroskopische Beschaffenheit oder Form desselben Fossils; ich vermag eben das Stück an keiner Stelle der Schilder von Tremataspis unterzubringen. Dagegen gehort Méllitomalepis elegans Pand. und Odontotodus Rootsïküllensis Pan il. ohue Zweifel zu unserer Tremataspis- Art. Die erste der beiden Pander’schen Arteu ist eiu Bruch stück des Tremafaspis- Schildes und stimmt sowohl in makroskopischer als mikroskopischer Beziehung vollkommen mit unserer Art iibereiu, worauf schon F. Schmidt hinvveist. Desgleichen ist Odontotodus , wie F. Schmidt zeigte, ein Bruchstück des Trema- taspis, und zvvar von der, bei seitlicher Ansicht gezeichneten Orista occipitalis und nicht, wie F. Schmidt annahm, vom Schildrande. Wir brauchen bloss die Abbildung von Pander (Taf. VI, Fig. 21 b) mit unserer Figur 8 der Tafel II zu vcrgleichen, um uns von der Richtigkeit dieser Behauptung zu überzeugen. Der scheinbare Unterschied, der sicli aus der Betrachtung beider Figuren ergibt, liisst sich durch das bei der Beschreibung von Orista occipitalis Gesagte lciclit erklâren. Audi stimmt dieMikrostructur beider Formen vollstiindig tiberein. Es dürften mithin die zwei letzten Species von Pander mit voilera Redit zu unserer Art gestellt werden. Des Weiteren moclite ich noch eine Frage streifen. Wie wir ans den oben gegebenen Erlauterungen ersehen, ist bis jetzt vom Tremataspis nur die futteralartige Kopfbedeckung bekannt geworden. Wolil erwahnt F. Schmidt"), dass er eine viereckige Schuppe einmal 1) Pander, 1. c., 10, pag. 60 und 61. Taf. VI, Fig. 24 a — d. 2) Schmidt, 1. c., 16, pag. 243, 5G Dr. J. Victor Rohon, gefunden, die der Structur und dcm Ansclicn nacli mit den Schildern des Tremataspis übcr- einstiminte. Zu Gunsten dieser Beobaclitung sprielit aucli die von mir ncuerdings an einem kleinen Hautplâttchen, das ich dcm Herrn A. Simonson verdanke, gemachte Erfahrung. In Figur 9 ineiner Tafel II Hess ich die Flâchenansicht dieses Fliittchens zeichnen. Das- selbe bcsitzt eine unregelmâssig scchseckigc Form, ist ein wenig gewôlbt und an allen Rândern, gleichwie an seiner Oberflâche glatt und glânzend. Die Oberflâche zcigt ausserdem zahlrciche, porenartigc Oeffnungen, die solclien von Kopfscliildern des Tremataspis ent- sprechen und jedenfalls die Mündungeu der Havers’sclien Kanille darstcllen. Ucber die lunenfliiche und sonstige Beschaffenhcit dieses Hautplàttchens kann ich keinen nüheren Auf- schluss geben, weil ich das einzige Exemplar nicht zu mikroskopischen Zwecken verwenden wollte. Immerhin ist es wahrscheinlich, dass auch dieses Hautplâttchen der Bcdeckung des Runipfes vom Tremataspis augehort haben mochte. Zum Schluss der Bcschreibung unserer Art sei es mir gestattet, diejenigen Umstânde, welche neue Thatsachen in ineiner Darstellung bringen, mit wenigen Worten hervorzu- heben. In makroskopischer Beziehung, der Nachweis eines zweiten Paares von Lateraloffnungen, die Beobaclitung über das Hintercnde des unteren Kopfschildes und der Ilinweis auf das Vorhandensein von Lateraloffnungen am Vorderrande des unteren Kopfschildes; in mikroskopfecher Beziehung, die Unterscheidung von vier Schichten, von denen drei das Knochengewebc und eine, die obéré oder âusserc Schicht, das Email darstellen. Tremataspis Mickwitzi sp. nov. Taf. I, Figuren 17, 18 und 19; Taf. Il, Figur 13. 1856. Dictyolepis Bronnii Bander, 1. c., 10, pag. 56. Taf. V, Fig. 5 «, b, c, d und e. 1856. Dasylepis Keyserlwgii Bander, 1. c., 10, pag. 54. Taf. V, Fig. 6 i, k, l, m. Naine. Zu Eliren des Entdeckers, Herrn Ingénieur A. Mickwitz in Reval. Stratigraphische Stellung. Obéré OeseBschc Zone K (F. Schmidt). Fundort. Wita-Steinbruch bei Rotzikiill auf der Insel Oesel. Anzalil der untersuchten Exemplare: 4. Vor mehrercnJahren fandllerrAkademiker Schmidt inRotziküll, in dem bereits vieltach erwahnten Wita’schen Steinbruche, ein Stcinstück mit ziemlich gut erhaltenem Abdrucke eines Kopfschildes; dasselbe Exemplar erschien mir anfangs so verschieden vom Thyestcs und Tremataspis , dass ich darin eine dritte Gattung annehmen zu konnen glaubte. Ich habe von demselbcn mehrere Abdriicke angefertigt, ura den Gegenabdruck zu erhalten, und liess den besten in Fig. 17 auf Taf. I zeichnen. Letztere zeigt uns zunachst in der Frontalregion {FR) die Furche von der Form eines doppelten Bogens, die sich auf der gewolbfôrraigen Die obersieurischen Fische yon Oesee. 57 Ausbuchtung des vorderen Schildabschnittes befindet. Hinter der Furche folgt das unpaarige Frontalorgan ( fro ) und gleich darauf die Augenhohlcn (O). In der Parietalregion {PE) bemerken wir das unpaarigeParietalorgan (po). Endlich zeigt sicli in der Occipitalregion die Crista occipitalis. Ara Original sieht raan aber noch rnehr; es sind Stellen, wo man die Oberflachenbeschaffenheit, wohl erbaltene Bruchstücke des Schildes und Abdrücke von den Lateraltuberkeln deutlich erkennen kann. Die Oberfliiche war von zahlreichen, wiuzigen und dicht an einander gedrangten Hôckerchen bedeckt, wfthrend die wahrnehmbare Innen- flache an den Bruchstücken mit verhaltnissmassig vielen kleinen, rundlichen Erhabenheiten versebeu war, in deron Mitte bcinahe jedesmal eine winzige, rundliche Lücke erschieu. Diese beiden Thatsachen konnten die Vermuthung, dass dieses Scliild einer dritten Oesel’- schen Gattung angehürte, einigermaassen reclitfertigen. Letztere wurde ausserdera durch die in der Frontalregion vorhandene Furche, den Ausfall von paarigen Lateraloft'nungcn, von grossen stachelfôrmigen Tuberkeln, ferner durch das vcrhaltnissmàssig grosse Parietal- organ, an das sich sofort die Crista occipitalis anschliesst, und endlich durch die abweichende Gestalt der Randtuberkel unterstiitzt. Die aufgezâhlten Thatsachen genügtcn bei genauerer Ervvagung, um die Zutheilung des besprochenen Exemplars zu Thyestes oder Tremataspis zu verhindern. Die Angelegenheit solltc jedoch bald eine andere Wendung erfahren. Ira vorigen Sommer, wie oben beraerkt, fand A. Mickwitz an dcmselben Fundorte einExemplar (Platte und Gegenplatte), an dem die Oberfliiche eines fast ganzen unteren Schildes erhal- ten ist. Bei nâherer Betrachtung erwies sich dieses Exemplar in raehrfacher Ilinsicht als eine intéressante Yersteinerung, die in Figur 18 der Tafel II bei anderthalbmaliger Ver- grôsserung abgebildet ist. Die Figur zeigt den Vorderrand (vr) und die Oberfliiche des grôsstentheils erhaltenen unteren Schildes. Letztere besteht ans einer grossen Monge von winzigen Tuberkeln, die dicht an einander gedriingt sind. Untersucht raan die Tuberkel mit Hilfc einer stark vergrossernden Loupe, so geben uns dieselben ein Bild, wie es in Figur 19 unserer Tafel II dargestellt worden ist. Wir selien in dieser Figur, dass die Tuberkel winzige Hôckerchen von rundlicher Forra bilden; ferner bemerken wir radiiire Streifung ara Grunde derselben. Zieralich hiiufig anastoraosiren die radiiiren Streifen unter einander. Der Vorderrand des Schildes erinnert uns trotz sciner abweichenden Forra an jeuen des Tremataspis Sclimidti ; derselbe ist enger, an den Sciten stürker und der mittlere Vor- sprung ist weniger stark ausgepriigt. Die Spuren der zackenfôrmigen Fortsatze kann raan wohl erkennen, nicht aber deren Anzahl bestiramen. Die interessanteste Erscheinung in morphologischer Hinsicht bilden indessen die bereits bei der vorigen Species beschriebenen Oeffnungen, die sich dort in rudimentârem Zustande befanden. Zwar lassen sich dieselben auch bei dem in Rede stelienden Schilde nicht vollzahlig an beiden Seiten des Yorderrandes nachweisen, doch sind sic daselbst viel bestimrater ausgepragt. Niramt man eine gute Loupe zu Hilfe und untersucht den Vorderrand der Platte und Gegenplatte, so überzeugt man sich, dass in der einen Platte mehrere zapfenfôrmige Erhabenheiten bestehen, die in ihrer 8 Mémoires de F Acad. Irap. d. sc. VII Série, 58 De. J. Victor Rohon, Mitte eine rundliche, von der Gesteinsmasse erfiillte Lilcke enthalten, wâhrend an der anderen Platte diese Gebilde als rundliche Gruben ersclieinen. Es unterliegt wohl keinem Zwcifel, dass wir eshierinit thatsâclilich ecliten organischen Bestandtheilen des Yordcrrandes voie unteren Kopfschilde des Tremataspis zu tliun haben. Obwohl ich die Anzahl dieser liochst interessanten Ocffnungen nicht mit aller Sicherheit bestiramen konnte, so glaube ich sic dennoch inindestens auf sechs und vielleicht auch dar liber schatzen zu klinnen. Die Erorterung der morphologischen Bedeutung dieser merkwiirdigen Gebilde ist im nachsten Kapitel dieser Untersuchungen enthalten. Die Untersuchung der Randtuberkel, welche an dem einen, ziemlich gut erhaltenen Lateralrande des Schildes (Vergl. Figur 13 rs ) zum Vorschein kommen, zeigte, dass die- selben theils hackenfôrmig gekriimmte, theils abgestutzte Kegel darstellen. Sâmmtliche Tuberkel erscheinen an ihrer Oberflache glatt und glanzend. Der raikroskopische Bau des Schildes konnte nicht in erschôpfeuder Weise er- kannt werden. Die verticalen Querschnitte zeigten, wahrscheinlich wegen ihres mangel- haften Erhaltungszustandes, nur die beiden oberen Schichten mit der erwünschten Genauig- keit, so dass ich oberflâchlich einen sehr dünnen Schmelzbelag, wie bei Tremataspis Sclimidti (obéré oder erste Schicht, 1), und die mit dem letzteren innigst verbundeue zweite oder knôcherne Schicht erkennen konnte; letztere stimmt bezüglich der histiologischen Elemente und deren Vertheilung und Lagerung mit jenen der eben genannten Species vollkommcn Überein. Auch weisen die in Bruchstiicken sichtbaren unteren Schichten auf ahnlichen Bau hin. Die Tuberkel erscheinen an verticalen Dünnschliffen als directe Fortsetzungen von der zvveiten oder knôchernen Schicht, besitzen also don gleichen Bau wie die letztere und befinden sicli in dieser Beziehung in vôlliger Uebereinstimmung mit den Tuberkeln des T. Sclimidti. Wenn wir nunmehr die geschilderten Verhâltnisse in entsprechender Weise auf die- jenigen des Eingangs beschriebenen Schildabdruckes übertragen, so ergibt s4ch daraus, dass folgende Merkmale beiden Schildern gemeinschaftlich zukommen: Die winzigen, dicht an cinander gedriingten Tuberkel der Schildoberflache und die ihrer Form und Grosse nach sicli vollstlindig gleichmassig verhaltenden Randtuberkel. Ziehen wir überdies in Be- tracht die sehr ahnliche Form des eben beschriebenen Schildes mit jenem des unteren Ivopf- schildes vom Tremataspis Sclimidti, so geht daraus einerseits die Zugehôrigkeit der beiden Versteinerungen zu dem Genus Tremataspis und andererseits zu einer zweiten neuen Art hervor, deren Namen ich zu Beginn dieser Beschreibung gestellt habe. Zu dieser neuen Art rechne ich auch die von Pander beschriebenen Arten Dictyolepis Bronnii und Dasylepis Keyserlingii ; erstere in ihrern ganzen Umfange, letztere nur theil- weise, d. h. in Bezug auf die Figuren i, le, l und m. Ich erlaube mir die diesbeziiglichen Beschreibungen von Pander zu citiren. Pander schreibt liber sein Genus Dictyolepis Fol- gendes1): «Die Schuppen sind rhomboidal mit abgerundeten Ecken, ein wenig convex. I) Pander, 1. c., 10, pag. 65. Die 0BER8ILURISCHEN Fische von Oesel. 59 Die Oberflaclie spiegelglatt, sehr fein punktirt, die Unterflàclie rauh und mehr odcr weniger granulirt, wird die Oberfliiche nur ein wcnig abgeschliffen (Tab. Y, Fig. 5 c), so zcigen sich die Ocffnungcn der Markkanàle, die von dcr Basis, Fig. d aus anfangs vertical in die Idohe steigen, sicli dann in déni mittleren Tbeil der Schuppe mehr horizontal ausbreiten, vielfacbe Anastomoscn und bierdurch ein die ganze Substanz einnehmendes Nctz mit grossen Mascbenbildcn, wie in dem verticalen QuerscbnittFig. 5 e zu selien ist, Gegcn die Oberfliiche nehmen die Gefâsse wieder eine perpcndiculâre Ricbtung an und üffnen sich auf derselbcn, wo sie dem unbewaffneten Auge als kleine Pünktchen erscheincn. Die zwischen dcn Mark- kaniilen sich befindende homogène Grundsubstanz ist mit den schônsten strabligcn Knochen- zellen ausgefüllt, die, wie gewôhnlich in der Nachbarschaft der grosseren Gefâsse, diese in concentrischen Kreisen umgeben. Wâre die Unterflàclie dieser Scliuppen nicht vollkommen gut erhalten, selbst, nocli glânzend, so kônnte man auf die Vermuthung kommen, dass die unterstc, nâmlich die Isopedinschicht, welche bei Osteolepis, Qlypiolepis und vielen ande- ren Scliuppen unter iilinl iclien oberen Schicbten gelagert ist, zerstürt wordcn; das ist aber hier nicht der Fall, und gerade der vcillige Mangel derselben bildet den Hauptcharakter dieser Gattung und zuglcich mit ein Critérium von der mikroskopischen Structur der Ilaut- bedeckungen von Melitlomalcpis ». Ich erlaube mir zu dieser Beschreibung cinige Bemer- kungen zu maclicn, die sich ancli auf die dcr Beschreibung beigegebenen Abbildungen be- ziehen. Mciner Mcinung nacli ist die von Pander dargestellte Unterflàclie die verkehrt gezcichnete Oberflücbe; was Pander als Oberflaclie bezcichnet, stellt den Rest von der zer- storten Innenflâche und zwar eines kleinen Bruchstückes des Kopfschildes von unsercr Art vor. Dafiir spriebt einerseits die tuberkulirte Verzierung der Unterflàclie, welche in ahnlicher Weise gekornt ist, wie die Oberflaclie des vorhin besebriebenen Scbildes, daher aucli einer Oberflaclie cntsprechen dürfte, andererseits der Umstand, dass die Unterflàclie glânzend war, folglich der eigentlicben Oberflaclie entsprechen dürfte. Ferner spriebt dafür auch die Erlâuterung des mikroskopischen Bancs, von der ich bemerken muss, dass die Figur 5c einen ganz âhnlichen verticalen Durchschnitt des Scbildes darbietet, wie diejenigen, welche ich von unserer zweiten Art anfertigen konnte. An der Pander’schen Figur ist demnach der Querschnitt in umgekehrter Lage gczeichnet worden, d. h. die Tubcrkel nach unten und die grosstentheils zerstortc Isopedinschicht nach oben. Die umgekehrte Stellung aber wurde aller Wahrscheinlichkeit nach durch den Ausfall der Schmelz- und Isopedinschicht vcranlasst. Von ahnlicher Art sind weiterhin auch die Griinde, die midi veranlassen, den von Pander beschriebcnen Dasylepis Keyserlingii hierher zu rechnen. Allerdings dürften sich auf unseren Fall bloss die Abbildungen der Fig. 6 i, le, l und m beziehen, denn die Abbil- dungen a, b, c, d, e, f, g, h beziehen sich auf Exemplare, die zu einer anderen Form ge- liürten. Einige der von mir hierher gereclineten Abbildungen stellen den mikroskopischen Bau ( i , k, l) und nur eine (m) die Ansicht dcr Oberflaclie einer gleicli zu erwâhnenden Ilaut- plattc vor. Die diesbezüglichc Beschreibung dieser Reste lantet folgendermaassen1): «Kleine, 1) Pander, 1. c., 10, pag. 53. 8* 60 Dr. J. Victor R o h o n , gliinzende, mit diclit an einander stelienden feinen Hôckerchen besetzte Schuppen von ver- schiedener Gestalt, deren raulie Oberflache mit kleinen Pünktchen, den Oeffnungen der Gefasskanale besetzt ist. «Werden die verschiedenen Schliffe, die zur Untersuchung der mikroskopischen Struc- tur erforderlich sind, wie sclion früher mehrere Mal angeführt ist, gehorig gemaclit, so zeigt ein horizontaler Schliff von der oberen F lâche, die Miindnngen der zierlich aufstei- genden Medullarkanale der obersten Schiclit (Tab. V, Fig. G Z), das netzartige Gewebe diescr Kanüle in der mittleren Fig. le, und ilir Eindringen in die nnterste von der Unter- flaclie ans bei i. Aus diesen Praparaten ersielit man zu gleicher Zcit, dass die beiden obe- ren Schichten aus ciner homogenen Grundsubstanz mit den gcwühnlichen, strahlig sicli ausbreitenden Knochenzellen, — die unterste aus Isopedin gebildet ist, etc.». Ans diesem Citât geht ziemlich deutlich liervor, dass der mikroskopische Bau und die Oberflachenbescbaffenheit des Basylcpis mit den an unserer Art beobachteten Verhaltnissen übcrcinstimmen. Nocli deutlicber zeigt sieli aber die Uebereinstimmung, wenn wir die Figur 35 auf Tafel H mit der von Pander in Fig. G m gegebenen Zeichnung vergleichen; zwiseben beiden bestebt sovvohl der Form als auch der Oberflachenbescbaffenlieit nach eine soin* grosse Aehnlichkcit, ein Unterscbicd macbt sicb in der Grosse beider Exemplare und ilirer Oberflachenzierraten bemerkbar. Letzterer Umstand lasstsicb dureb die starkerc Ver- grosserung, bei welcber die Pander’sche Figur gezeicbnet ist, erkliiren. Aus Anlass der gegeuseitigen Beziebungen von den beschriebenen Hautplatten moclite icb beide als Tbeile der Rumpfbedeckung einer und dcrsclben Art deuten. Die Cbarakteristik unserer Spccies gestaltet sicb auf Grund der in Vorstehendem gegebenen Bescbreibung folgendermaassen : Die Kopfbedeckung besteht aus zwei mit ein- ander futteralartig verbundenen Scbildern. Das obéré Kopfschild von ovaler Form besitzt an der Oberflache der stark gewolbten Frontalvegion eine Furche von der Form eines zwei- facben Bogens, ferner das unpaarige Frontalorgan und die üusserlicb einheitlichen, innerlicb getrennten Augenbbhlcn. In der Parietalregion befindet sicb das Parietalorgan und in der Occipitalregion die stark entwickelte Crista occipitalis. Das untere Kopfschild zeichnet sicb dureb den starkeren Ausscbnitt am Vorderrande, dureb die daselbst betindlichen secbsOeff- nungen und den schwâcher entwickelten mittleren Vorsprung aus. Beide Schilder führen an ilirer Oberflache zablreiche, vvinzige Tuberkel, die wiederum an der Basis radiar ge- streift und oberflacblicb mit einer diinnen Scbmelzscbicbt verseben sind. An den Seiten- randern ersebeinen kleine, theils hackenfürmige, theils kegelformigc Randtuberkcl. Der Ilinterrand beider Schilder ist unbekannt. Der bistioIogiscbeBau bestebt aus Knocbcngewcbe und iiberaus feiner Scbmclzdecke. Der Rumpf war aller Wabrscbeinlicbkeit nacli mit langlichcn Hautplatten (Scbildern, Schuppen) von unregclmassigcr Form bedeckt, an deren Oberflache winzige Tuberkel von derselbcn Form, Grosse und Anordnung wie bei den Kopf- scbildern vorkommen. Die obersilurischen Fîsche von Oesel. 61 Tremataspis Schrencki Pander. Tafel II, Figuren 28, 31 und 34. 1850. Gephalaspis Sclirenclcii Pander, 1. c., 10, pag. 47. Taf. IV, Figuren 2 a, b , c, cl. Stratigraphische Stella n g. Obéré Oesel’sche Zone K (F. Schmidt). Fundort. Wita-Steinbruch bei Rotziküll auf (1er Insel Oesel. Anzahl der untersuchten Exemplare: 3. Pander bcschricb, wie ich bereits oben bemerkte, Bruchstlicke von Kopfscliildern nnter dem Namcn des Gephalaspis Schrenckii ; die von ihm gegcbene Charakteristik lautet1): «Mit secliseckigen Schuppen atif dem Kopfe. Fin Paar Bruchstiickc vom Kopfe sind leider die einzigen Ueberreste, die wir von dieser Species besitzen und ntir nach der üusseren Gestalt hier anschliessen. Der Kopf ist nach vorn und an den Seitcn abgerundet, Ziihne waren nicht zu entdcckcn. Das Kopfschild ist gewühnlich ans secliseckigen, an einander gewachsenen Schuppen zusammengcsetzt, die mit kleincn Hockern besetzt sind. Hinter dem vorderen Bande Fig. 2 c zeigt sich liber der gewolbten Fliiche des Kopfschildes in der Mitte desselben, eine Convexitüt, in deren Centrum wahrscheinlich der Sitz der Augen war». F. Schmidt liât, non, wie ich gleichfalls schon früher erwàhnte, diese Reste zu seiner Gattung Tremataspis gestellt und die von ihm entdeckten Reste dieser Gattung in den Species- namen,wclchcn Pander aufgestellt,einbezogen. «Wer unsere Abbildung» — sagt F. Schmidt2) — mit der Pander’schen des Cephalaspis Schrenckii verglcicht, wird unsere Bestimmung zuerst wolil ziemlich auffallend tinden. Audi sind wir nur auf Umwcgen zu derselbcn ge- langt. Die Pander’schen Stlicke, die der Verfasser selbst als mangelhaft bezeiclinet, oline ihre Beschaffenheit gerade genaucr anzugcben, müssen durcliaus eine verdorbene Scliale gehabt liaben, sonst hiltten wir von ilirer Structur etwas erfahren. In seinem Nachlassc war durcliaus nichts von Cephalaspis Schrenckii zu finden, auch wüsste ich nicht wo die Stücke sonst liegen kônnten. Wir füliren ihn jetzt nach vier mehr oder wenigcr voll- stiindig erhaltenen Kopfscliildern gewisscrmaassen von Neuem in die Wissen- scliaft ein. Die Theilung des Kopfschildes in 6-eckige erhabenc Felder, wie sie Pander darstellt, ist nur an einem unserer Exemplare und auch hier nicht in ahulichcr Weise vorhanden. Die Scliale der ilbrigen Schilder ist glatt und zeigt nur be- feuchtet die polygonale Zeichnung, die durch Durchschimmern der gross- raaschigen Gefassanastomosen der mittleren Knochenschicht entsteht. Die erhabenen Tuberkcln der Pander’schen Fig. 2 cl entstehen durch den erhabe- nen Rand der oberflâchlichen Poren. Die in Fig. 2 c dargestcllte Anschwellung 1) Pander, 1. c., 10, pag. 47. | 2) Schmidt, 1. c., 15, pag. 234. G2 De. J. Victoe Rohon, nahe dem Vorderrande des Kopfscliildes entspriclit unserem nachher nalier zu besprechen- den kreisformigen Nasenwulst; endlicb keunen wir aus dem Wita’sclien Steinbruche ausser Thyestes an Fischresten nur unsere Stiicke, und das ist für mich ein Grand mehr, sie mit Cephalaspis Schrenckii zu vereinigen». Wie aus den beiden Citaten hervorgeht, gründete Pander scinen Cephalaspis Schrenckii auf secbseckige Schuppen, die mit kleinen, dicht an einander gedriingten Tuberkeln be- deckt waren, wahrend F. Schmidt die Felderung odcr die sechseckigen Schuppen mit dem Durchscbimmern der Gefâssmaschen oder dem Netzwerk der llavers’schen Kanale und die Tuberkel mit den Randern der an der Aussenfladie des Scbildes vom Tremataspis vor- handenen Poren vergleicbt. Nachdem mit’ melircre Kxemplare mit Resten von ülwlicher Form, wiediedurcb Pander beschriebenen, vorlicgen, so erlanbe ich mir die Ergebnisse der von mir an denselben vor- genommenen Untersucbungen mitzutlieilen. Freilicli sind die von mir untersuchten Exemplare aucli selir mangelhaft und besteben thcils aus gutcn Obcrflachen-Abdriicken von cinigen Bruch- stiicken desoberen Kopfscliildes, tlieils aus ebensolcben Steinkernen desselben. DieFigur 14 aufTafel II fillirt uns den Abdruck derOberflaclie des Vorderabsclinittes von dem oberen Kopf- scbilde vor; an dieser Figur sehcn wir den sicli umscblagenden Vorderrand (Fr) und die ziemlich regelmassige Felderung (fl), ferner in derMittedie undeutliclien Abdrückc von dem Frontalorgan und den Augenliohlen und endlicb rechterseits ein Stiick der Innenflache (Tso- pedin) vom Scliilde. In der Figur 15 derselben Tafel sehen wir den Bruchthoil eines der- artigen Abdruckes bci fiinffaclier Vergrosserung abgcbildet. Die Felderung (fl) wird von ziemlich regelmassigen , leistenfôrmigen Erhabcnheiten bergestellt; die Erbabenbeitcn sind abgerundet und mit einander innigst verbunden, so dass diesclben ein gleichsam ununter- brocbenes Schienennetz darbieten. Innerbalb der sammtlichen Felder erscbcinen zahlreiche, rundlicbe Lücken (/), welche den Oberflâclienabdrücken winziger, dicht an einander ge- drangter Tuberkeln entsprechen. Betrachtet man diesclben Yerhaltnisse an Steinkernen, so crsclieinen die mebr oder weniger regelmassig sechseckigen Felder durch rinnenfürmige Furchen von einander abgegrenzt, wahrend an die Stelle der runden Lücken winzige, runde Tuberkel treten. Ein Verglcich unserer Figuren mit den Pander’schen diirfte in ziein- licli klarer Weise ergeben, dass wir es, wie ich glaube, mit den Resten einer und derselben Art zu thun liaben. Vergleichen wir dagegen die beschriebenen Abbildungen mit der Figur 14 II unserer Tafel I, welche die durch die Verzweigungen der Ilavers’schen Kanale entstandenen Netze darstellt, dann fallt uns sofort der bedeutende Unterschied auf, den wir zwischen diesen und den eben beschriebenen Erscheinungcn sicherlich zugeben müssen. In der Umgebung des Kopfscliildes fand ich zwei kleine, bogenformig gekrümmte Hautplatten oder Schilder ; an der vorderen Hautplatte zeigte sicli ein glatter Vorderrand und der an seiner Oberflache granulirte Hinterrand, wahrend von der zweiten Hautplatte nur der freie, granulirte Ilinterrand bemerkbar war, weil eben der Vorderrand bedeckt ist. Die obersieurischen Fische von Oesel. 63 Die Abgrenzung der beiden Schilder wurde durcli einc Furclie inarkirt. Die Granulation des freien Hinterrandes bestand aus zahlreichen, fast durcbgehends winzigen Tuberkeln, unter denen hie und da ctwas grôssere erscheinen. Indem die letzteren eine grosse Aehn- lichkeit mit denjenigen Tuberkeln besitzen, welche an den vorhin bescliriebenen Scliild- stücken vorkomraen, so konnten sie môglicherweise der Rumpfbedeckung der eben beschrie- benen Specics angehort haben. Tremataspis Simonsoni sp. nov. Tafel I, Figur 20; Taf. II, Fig. 16. Naine. Zu Ehren des Ilerrn A. Simonson, Lehrer in Wenden. Stratigraphische Stellung. Obéré Oesel’sche Zone K (F. Schinidt). Fundort. "W ita-Steinbruch bei Rotzikiill auf der Insel Oesel. Einziges Exemplar. Ein Abdruck von der Oberflache des oberen Kopfschildcs, an dem die anatomischen Yerbilltnisse niclit unbedeutendc Uuterschiede aufweisen, so dass es mir zweckniâssig er- scheint, dem Exemplar einen neuen Specicsnamen zu geben. Das Schild unterscheidet sicb von den Schildern der bereits bescliriebenen Tremataspis -Arten zunâchst durch eine sehr bedeutende Wôlbung seiner Oberfliiclie und durch scinen im Yerhiiltniss zu den übrigen Schildern sehr geringen Umfang. Die Figur 20 unserer Tafel I zeigt uns das Schild in zwei- facher Vergrôsserung. Wir sehen daselbst einen Theil des Vorderrandes (Fr), der einen Umschlag bildet, das Frontalorgan ( fro ), die Augenhôhlen, das Parietalorgan (po) und die zwei hinter dem letzteren bcfindlichen, kleinen und rundlichen Oeffnungen (del). Die wesent- lichen Merkmale, durch die sich unsere Art von den vorherigen hauptsâchlich unterscheidet, finde ich in der Oberflachenbeschaffenheit. Bei Betrachtung mit guter Loupe bemerkt man, dass die Oberflache aus zahlreichen, stellenweise nur sehr undeutlich von einander abgc- grenzten Gruben von rundlicher Form und aus noch zahlreicheren, winzigen und rundlichen Liieken gebildet wird. Die Gruben entsprechen grossen, an der Oberflache vorkommenden Erhabenheiten (Taf. II, Fig. 16 h) und die Lücken hingegen winzigen, dicht an einander gedriingten Tuberkeln ( t ). Dieselbe Figur stcllt ein Stückchen des bei zwôl Hacher Vergrosse- rung abgebildeten positiven Abdruckes vor. Derartige Oberflâcheuzierraten weist keines von den friiher bescliriebenen Schildern auf. Auch scheint der Hinterrand (Taf. 1, Fig. 20 Hr) anders gestaltet zu sein. Diesoeben beschriebene Vcrsteinerung wurde von Hr. A. Mickwitz im Sommer vorigen Jahres gefunden; dieselbe liabe ich zu Ehren des uni das Sammeln der Fischreste auf Oesel verdienten Hr. A. Simonson benannt. G4 De. J. Victoe Rohon, Allgemeine Beziehungen. Es ist ein uuermessliches Gebiet, das sich iinseren Blicken erôffnet, sobald wir dcn Versuch anstellen, in die Organisationsverhâltuisse irgend einer Thiergruppe vom hohen geologischen Alter auf inductivem Wege tiefer einzudringen. Naturgemiiss werden uns bei einern dcrartigen Unternelnnen die grôssten Scbwierigkeiten der verschiedensten Art be- reitet, deren Beseitigung oftmals gar nicht gelingt. In ahnlicher Lage befinden wir uns, wenn wir eine genauere Kenntniss von den morphologischen Beziehungen der merkwürdigen Fischgruppe, zu welcher unsere Formen gehoren, anstreben. Diese Gruppc weist nicht nur ein liohes gcologisclies Alter, sondern aucli eine wahrend grosser ZeitriLume anhaltende individuelle Entwickelung auf. Die iiltesten Yertreter dcrselben blieben uns bislang unbekannt und ihr Ursprung ist in Dunkel gehüllt. Zu den altesten und daher aucli zu den interessantesten Forraen derselben Fischgruppe müssen unstreitig die vorhin beschriebenen Oesel’schen Fischarten gerechnet werden. Wir wollen nunmehr die morphologische Bedeutung der uns bereits aus der descrip- tiven Darstcllung bekannten Thatsachen einer gesonderten Betrachtung unterziehen. Dabei drangen sich an uns vielfachc Fragen heran, welche ihrer Natur nach der vergleichenden Anatomie, der Entwickelungsgeschichte und der systematischen Zoologie angehôren. Nun ist bekanntermaassen die Palaontologie vor eine doppelte Aufgabe gestellt: Eiuerscits hat sic die aus den verschiedenen Erdschichten hervorgeholten Reste der Orga- nismen zu beschreiben und systematisch zu ordnen, andererseits soll dicselbe den phylo- genetischen Zusammenhang oder die staramesgeschiclitliche Entwickelung der Organismen aufliellen oder erforschen. Um jedoch zu dem letzteren Ziele zu gelangen, müssen vor Allein die anatomischen Yerhâltnisse der organischen Reste genau erkannt und deren raorpho- logischc Bedeutung prllcisirt werden. Würde sich die Palaeontologie bloss auf die Lôsung der ersten ihrer beiden Aufgaben beschranken, dann môehte sic, wenn ich raich so ausdrücken darf, ein mit unverstandlichen Schriftzeichen geschriebenes Bucli bleiben. Erst dann, wenn die Palaeontologie ihre zweite Aufgabe erfüllt, erreicht dieselbe eine hohere Stufe in naturwissenschaftlicher Bezichung, wie dies in klarer Weise der leider frühzeitig durch den Tod der palaontologischcn Wissenschaft entrissene Professor M. Ncumayr1) dargethan hat. Im AUgemeinen wird dem Palaeontologen der Vorwurf gemaclit, dass das Material, auf welches er seine Forschungcn gründet, durchaus mangelliaft, lückenhaft und cinseitig sei. Der Vorwurf ist ganz gewiss vollkorameu gerecht; doch kann in vielen Fàllen der I’alaontologe demselbeu wirksam begegnen, indem er die Lücken seines Materials durch die Errungenscliaften der einschlâgigcn naturwissenschaftlichen Disciplinen zu beseitigen trach- tet. In dieser Beziehung stehen der paliiontologischen Forschung die vorhin bezeichneten 1) Neumayr, M. Die Staminé des Thierreiches. Bd. I. Wien 1889. Die obersilueischen Fische von Oesel. 05 naturwissenschaftlichen Disciplincn hilfreich zur Seitc. Ueberblickt raan dio zahlreiclien uud vortreffliclien Untersucliungen der Entwickelungsgcschicbte, vvelche in neuerer Zeit in der Litteratur erschienen sind, so gelangt man alsbald zu der Erkenntniss des viel- faclien Bestrebnisses, die phylogenetischen Beziehungen der verschiedenen Thicrklasscn zu erforschen — ein Bestreben, das in erster Linie durcli die primâren Entvvickclnngs- vorgtinge, durch die Anlagen und Ausbildung odcr Rückbildung der Organsysteme und Gewebe unterstützt wird. Immerhin bleibt auch dieser Forschungsmethode der Yorwurf nickt erspart, dass das ihr zu Gebote steliende Material in gleicher Weise lückenhaft und einseitig sei, wenn das palaeontologische Material indenBereich ihrer Untersucliungen niclit einbezogen wird. Ilieraus ergibt sicli fur die genannten Naturwisscnschaften die Notli- wendigkeit, bei ihren Arbeiten auf dem bezeichneten Forschungsgebiete Hand in Haud zu wandeln. Yon diescn Gesichtspunkten geleitet, sollen nunmehr auch die kurzen, in Nachfol- gcndcm entlniltenen Betrachtungen durchgeführt wcrden. Im Vordcrgrunde stehcn selbstverstiindlich die vergleichend-anatomischen und ver- gleichend-histiologischen Beziehungen der beiden Gênera Thyestes und Trcmataspis. In Betracht koiumen zunachst die Verhaltnisse, die sich an der Oberflachc des oberen Kopf- schildes darbieten. Von besonderem Interesse ist das in der Niihe des Vorderrandes be- findliche unpaare Frontalorgan; der Lage nach kônnte inan dasselbe als Nasenwulst (F. Schmidt) deuten. Unter Berücksichtigung der übrigen Verhaltnisse und uamentlich seiner sonderbaren Form müchte ich diesem Gebilde eine andere inorphologische Deutuug beilegen; der ringfôrmige Wall, welcher eine halbkreisfôrmige Grube umgibt, an deren Grunde eine deutliche, in der Medianlinie befindliche Spalte erscheint, weist darauf hin, dass ehemals in der Grube ein Organ lag, dessen Function aller Wahrscheinlichkeit nach von jener des Geruchorgans wesentlich verschieden war. Da ausserdera die Spalte nach innen zu stets offen ist, so konnen wir ferner annehmen, dass das Organ mittelst der Spalte mit dem Vorderabschnitt des Ncrvencentrums verbunden worden sei. Wenn aber dièses Organ keine Beziehungen zu der Nase liaben soll, mit welchem der peripherischcn Organe des Wirbelthicrkopfes diirfte es homologisirt werden? Liingere Zeit hindurch stand ich vor dieser Frage rathlos, bis ich endlich auf die in neuester Zeit gcmachtc Mittheilung von der Entdeckung eines Organs durch Prof. E. Selenka gekommen bin. Derselbc beobach- tete namlich bei den Embryonen von Haifischen, Reptilien und Beutelthieren ein bisher unbekaunt gebliebenes unpaares Gebilde, das meiner Meinung nach fur den vorliegenden Fall von der grôssten Bedeutung sein diirfte. Ich crlaube mir daller die wichtigsten Punkte aus dieseu Mittheilungen wôrtlich anzufiihren: «Ein bisher niclit beschriebenes Gebilde» — sagt Prof. Selenka1) — «vielleicht ein rudimentàres Sinnesorgan, findet sich als unpaarer dorsaler Anhang des Vorderhirns bei den Embryonen verschiedener Wirbelthiere. 1) Selenka, E,, 1. c., 13, pag. 324. Mémoires de l’Acad. Imp. d. se. VII Série. 9 66 De. J. Victor Rohon, «In seiner Entwickelung erinnert dicses Organ an die Epiphyse , indem es sicli aus der oberen Hirnwand in Gestalt eines Blüschens ausstiilpt und zu einem holilen Schlauche aus- waclist ; aller wahrend die Epiphyse aus dem Zwischcnhirn hervorgeht, ist jones Organ ein Erzeugniss des sccundaren Vorderhirns. Ich will fiir dasselbe den Namcn Stirnorgan oder Paraphysis wâhlen». Obwolil Selenka nocli keinc Gelegenbeit finden konnte, der postcmbryonalen Umbil- dung des Stirnorgans nachzuforschen, und uns demnach das endliche Scbicksal desselben unbekannt ist, glaube ich dennoch, dass das Frontalorgan des Thyestes und Tremataspis der Paraphyse Selenka’s entsprechen dürfte. In einem solchen Falle hfitten wir es bei den letzteren Gattungen mit dem ursprtinglichen Zustande zu thun, d. h. wo das Organ peri- pberisch am Kopfe einen bestimmten Platz einnahm und wahrend des Lebens der genannten Généra seiner ursprünglichen sensorischen Function oblag. Zu Gunsten dieser Auffassung spriclit ausscr der Bescbaffenheit noch die Lage des Frontalorgans. Wie wir aus dem de- scriptiven Abscbnitt wissen, befindet sich letzteres in der Mittcllinie des Scliildcs und un- mittelbar vor der âusserlich einfacben Augenhôhle — einümstand, der dafiir spriclit, dass das Frontalorgan, iiber dem Dorsalabschnitt des sccundaren Vorderhirns gelegen, sehr walir- scheinlich mit dem letzteren verbunden und vor dem vorderen Neuroporus gelagert war. Das voUstandig gleichmâssige Verbalten in Lage und Forra des Frontalorgans bei Thyestes und Tremataspis veranlasst die Frage, ob ein âhnliches Organ aucb bei den Pteraspiden und Cephalaspiden vorbanden sei? Die zur Beantwortung dieser Frage angestelltcn Untcr- suchungen konnte ich bloss unter Beriicksichtiguug und Vergleichung der in der Litteratur vorhandenen Abbildungen durchführen, da directe Beobachtung wegen Mangel an dem ent- sprechenden Vergleichsmaterial ausfallcn musste. Gleichwohl glaube ich das Vorhandensein des Frontalorgans bei mehreren Cephalaspiden mit einiger Wahrscheinlichkeit annehmen zu künnen. So zcichnet Ray Lankester1) in Figur 5 das obéré Kopfschild von Auchenaspis , bei dem wir unmittelbar vor den Augenhôlilen eine Grube von rhombischcr Form bemerken, die ich dem Frontalorgan vergleichen raochte; ferner finden sich Hocker oder diesen ent- sprcchcndc rundliche Lückcn bei Ptcraspis Grouchii, welche man ihrer Lage nach2) als die Reste des Frontalorgans ansprechen konnte. Desgleichcn dürften die beiden Gruben3) des Auchenaspis Egertoni Lank., welche durch diinnes Septum von einander getrennt werden, — nach Ray Lankester Nasengruben — dem unvollstandig erhaltenen Frontalorgan ent- sprechen. Ueberhaupt finde ich an mehreren Abbildungen des bezcicbucten Werkes von Ray Lankester Spuren oder Rudimente des ringfûrmigen Walles voie Frontalorgan. In fteuester Zcit brachte A. Smith Woodward4) neue Abbildungen iiber Auchenaspis Egertoni Lankester, welche mit unanfechtbarcr Sicherheit das Vorhandensein des Frontal- 1) Ray Lankester, 1. c., 11, pag. 15. 2) Vcrgl. Ray Lankester, 1. c., 11; Taf. III, Fig. 4 und 8; Taf. IV, Fig. 1 u. 5. 3) Ray Lankester, 1. c., 12, Taf. XIII, Fig. 4a. 4) Smitli Woodward, 1. c. 19; Taf. X, fig. 5 u. 6. Die obersilurischen Fische von Oesel. 67 organs bei der bezeiclineten Forra dargethan haben. Audi v. Alth liess âhnliche Gebilde1) zeicbnen; wenn aber dieser Autor das Gebilde als Nackenhôcker bezeichnete, soistdaseine Bezeichnung, die nicht nur der Lage, sondera aucli der Beschaffenheit nacli diesem Gebilde nicht entspricht, demi das Gebilde erscheint, wie icli von den Abbildungeii Ray Lankester’s vorliin bemerkte, bald als ein Hücker, bald als eine Lücke oder Oeffnung in der Mittellinic und im Vorderabschnitte des oberen Pteraspis- Sel tildes; keinesfalls kann aber die Stelle des Scliildes, wo sicli das Gebilde betindet, als Nacken bezeiclinet werden. Aus déni Gesagtea gelit, wie ich glaube, mit zieinlicher Siclierhcit hervor, dass das Frontalorgan (Paraphyse?) in verschiedenen Formen aucli bei den Pteraspiden und Cephalaspiden vorhanden war. Nocli ist cines an das Frontalorgan anknüpfendcn Umstandes zu erwahnen. Wie wir oben sahen, beschrieb F. Schmidt im vorderen Abschnitte des oberen Kopfscliildes vom Tre- mataspis zwei ovale Lateralôffnungen, die ich als paarige Nasenhôlilen deute; weder die Form noch die Lage der Oeffnungen kann man einer solchen Deutung entgegenstellen, da beide Umstande, wenn man sie mit ahnlichen Yorkommnisseii anderer Fische vergleiclit, zu Gunsten meiiier Anscliauiuigsweise sprechen. Wenn dem so ist, so scheint mir, dass die eben erliiuterte Deutung des Frontalorgans eine weitere Unterstiitziing eriiillt. Allerdings muss ich hierbei bemerken, dass die von mir als Nasenhôlilen bezeiclineten Oeffnungen sowohl dem Thjestes , als auch den Cephalaspiden fehlen. Vergleicht man indessen die Nasenhôlilen des Tremataspis mit denen gegenwartig allgemein als Augen bezeiclineten Erhabenheiten oder Gruben der Pteraspis-Formen, so dürften die letzteren Gruben meiner Meinung nach mit grüsserer Wahrscheinlichkcit den Nasenhôlilen als den Augenhtihlen entsprechen. Sprach sicli doch auch der berühmtc Anatom und Palaeontologe, Prof. Th. H. Huxley, in einer seiner Abhandlungen iiber Pteraspis nicht ganz entschieden aus; Huxley2) bezeichnete die fraglichen Hôhlen aïs: «Orbits or nasal apcrturcs». Freilich gewinnen unsere morphologischen Kenntnisse von der Organisation des Pteraspis durch eine solclie Deutung, wie ich sie den Hôhlen geben raôchte, durchaus niclits, weil wir dadurch wiederum in eine andere Ver- legenheit gerathen, namlich den Ausfall der Augenhühlen bei Pteraspis constatiren zu miissen. Ich meinerseits muss offen gestehen, dass mir der Ausfall der Nasenhôlilen von gleicher Bedeutung erscheint, wie jener der Augenhôhlcn. Yom morphologischen Standpunkte aus sind beide Sinnesorgane für jedes Wirbelthier gleichwerthig, da beide einerseits als Aus- stülpungen des Vordcrhirns und andererseits als Einstülpungen des Ectoderms entstehen. Es ist nuit nicht recht begreiflich, wesshalb bei Pteraspis die Augenhôhlen, im Gegensatze zu den Cephalaspiden und zu den Oeselschen Formen, randstândig und nicht central gelagert sein sollten? Wiire es nicht natürlicher, wenn man annehmen würde, dass wir die Augenhôhlen 1) Alth, v., 1. c., 3, Taf. I, Figuren 1, 2 o, 3, 9, 11; teuthis Dunensis Roemer). Quart. Journ. Geol. Soc. Taf. III, Figuren 3, 4; Taf. V, Fig. 33 (5. Bd. XVII. London 1861, pag. 163. 2) Huxley, Th. IL: On Pteraspis Dunensis (Archaeo- 9* 68 Dr. J. Victor Rohon, nocli nicht kennen, oder dass dieselben bei diesem Genus ausserlich am Schilde sogar nie vorhanden waren. Letztere Annahme widerspricht durcbaus nicht gewissen Thatsachen, demi wir kennen ja selir wohl cinzclne Forrnen sogar ans deu devonischen Ablagerungen, wie Bothriolepis Panderi Lahusen und aucli andere, bei denen bislang die Augenhôhlen unbekannt geblieben sind; von der eben genannten Form gibt zwar H. Trautschold1) an, dass die Augen bei ibr verschleiert waren. Was nun die Augen des Thyestcs und Tremataspis anbetrifft, so wissen wir ans dem beschreibenden Abschnitte, dass sic ausserlich cine gemeinschaftliche llühle von biscuit- fürmigcin Ansehen besassen. Nicht cin einzigcs Exemplar, an dem man diese IJülile in un- verselirtcm Zustande beobacbtet, zeigt oberflixclilich cine wie immer geartete Trennung in zwei Abtheilungen. Der Rand bleibt iiberall gleichmiissig glatt, regelniiissig abgesetzt, so dass man an dessen Theilung nicht dcnkcn kann. Dies gilt namentlich vom Tremataspis , weil diese Stelle am Kopfschilde desselben gewühnlich besser erhalten ist, wie bei Thyestes. Es fiillt dies uni so melir auf, als bei allen Forrnen des Pleraspis und Cephalaspis die Augenhôhlen vollkommen von einander getrennt und in zweifacher Anzahl erscheinen. Mogliclicrweise liegt hier ein viel früheres Stadium von der Entwickelung der Augenbülilen vor, wo niinilich zum Theil der ursprüngliche Zustaml einer einfachen Augenhühle und zugleich cines einfachen Augapfels zum Vorschcin kiime. Die von mir unterhalb und innerlich des Kopfschildos beobachtctc Trennung durch selir diiiinc Septcn oder Lamellen in zwei bilateral- symmetrische Hohlen kann docli nicht in anderer Weise aufgefasst werden, als dass dieselbe bei Thyestes und Tremataspis secundar entstanden sei. Der mittlere Abschnitt der ausserlich einfachen Augenliohle oder der zwischen don bewussten inneren zwei Septen befindliche Raum entspricht jener Stelle, wo Ray-Lan- kester bei Cephalaspis ( Eucephalaspis ) Agassizii einen llôcker («interorbital prominencc»)2 3) dargestellt bat. Von dieser Prominenz ist nun bei Thyestes und Tremataspis niclits zu selien, — ein weiterer Beweis fiir die oberfliicblich einfache Augenhühle. Weiterbin bietet in morphologisclier Beziehung grosses Interesse, die h inter den Augen bestehende unpaare Oeffnung, welclic ich als Parietalorgan (Mittelôffnung, F. Schmidt) bczeichnet habe. Es kann wolil keinem Zweifel unterliegen, dass wir es hier mit der Oeff- nung, in welcher das bei den Fischen selir frühzeitig auftretcnde Parietalauge lag, zu thun haben. Dieses von Trof. Leydig2) entdeckte und als Parietalorgan, von anderen Forschern als Scheitel- oder Parietalauge genaiinte Gcbilde, bildet in neuester Zeit den Gegcnstand vielfaclier Untersuchungen und wird im Allgemeinen als rückgebildetes Sinnes- organ oder Parietalauge betrachtet1). Auf die interessanten Resultate, namentlich der ent- 1) Trautschold, IL: Ueber Bolhriohpis Tanderi Lahusen. Bulletin des Natur. do Moscou 1880. 2) Ray Lankoster, 1. c., 12, pag. 37, Fig. 11 i. p. 3) Leydig, Fr. : Die in Doutscbland lebenden Arten der Saurier. Tiibingcn 1872. Derselbe. Das Parietalorgan der Amphibien und Reptilien. Seckenbcrgische naturf. Gesellschaft; 1890. Die obersîlürischen Fische von Oesel. G 9 wickelungsgeschichtlichen Untersuchungen detaillirter einzugehen, liegt nicht im Bereiclie der vorliegenden Untersuchungen; demzufolge beschriinke icli mich darauf, das Parietal- organ bei den Fisclien aus den obersilu risciien Ablagerungcn zu constatiren. Wenn ich nicht irre, so dürfte dasselbe Organ auch bei den Ceplialaspiden vorkommen; wenigstens raôchte ich das von Ray Lankester in Gestalt cincr Grube bei C. Agassizii dargcstellte Gebilde1 2), welclies dieser Forscher «post-orbital valley» nennt, als das Horaologon unsercs Parietalorgans ansprechen. Kein geringeres Interesse als die bisher betrachteten Organe beanspruchen in niorpho- logischer Beziehung die zwci bilateral -syrninetrisch hinter déni Parictalorgan des Trerna- taspis gelagerten kreisrunden und kleinen Oeffnungcn, welclie aller Wahrscheinlichkeit nacli die bciderseitigen Mündungcn des Gehürorgans oder die Ductus endolymphatici darbieten. Es ist dies cin ahnlicher Fall, wie er bei der rcccnten Ghimaera, beziehungsweise bei den Holocephalen beobachtet wird; hier treten die Ductus endolymphatici gleichfalls an der OberfliicliedesKopfes auf. AlsGefüssmündungen sind dieseOcffnungen viel zugross; aus dem Grunde kiinnen sie auch in keiner Weise zu den letzteren verglichen vverden. Im Uebrigen haben wir die Gefiissmündungen in einer sehr grossen Anzahl und porenformiganderOberflàche der beiden Schilde des Trcniataspis kennen gelernt. Womit sie sonst noch zu verglcichen waren, ist mir wenigstens unerfindlich. Selir intéressant ist auch der Umstand, dass die Ductus endo- lymphatici bei keiner Forni der Pteraspiden und Cephalaspiden vorkommen. Ein ahnliches Schicksal theilen mit don vorherigen Gebilden die paarigen und ovalcn Lateraloffnungen im mittlcren Abschnitte desKopfschildes vom Tremutaspis, da sie gleichfalls die ausschlicssliche Eigentlnimüchkcit des Tremutaspis bilden. Moines Erachtens sind diese beiden Oeffriungen den Spritzlôchern gewisser Selachier vergleichbar. Darf man ihnen demi eine andere Bedeutung beilegen? Prof. Ray Lankester Hess mehrnials an der Oberflilche beider Lateralhorner, so z. B. bei Euheraspis pustuliferus*), unregelmassige, rundliche oder polygonale Oeffriungen zcichnen, die er «marginal cavities» nennt. Ueber die morphologische Bedeutung der letzteren kann ich mir gar keine Vorstellung bilden; dass dicsclbcn zu den paarigen Lateraloffnungen des Tremataspis eine Beziehung haben künnten, das müchte ich bezweifeln, indem nicht allein die Forni und Lage, sondern auch die Anzahl derselben dagegen sprechen; auf jeder Seite sind ihrer seclis und sic berüliren sicli fast in derMitte des Yorderrandes vom Kopfschilde. Frcilich raochte ich nicht in entschiedcner Weise die eventuellen Bezichungen der letzteren zu den von mir als Spritzlocher gedeuteten Oeffriungen in Abrede stellen. 1) Vergl. Owsjannikow, Pli.: Ofiaop-i. itMc.vIytonaniii o TeMHHHOMT» rjranfc y 30mhoho;i,iii,ix'[., npecMbinaiouyixcn n pwûb. lilcTiiuiCF. EcTecTB03HaHÎH ( — Revue dos Sciences Naturelles. St. Pétersbourg 1891, J\L- 3, pag. 100—111 und Po 1 ej aj e w, N. : O TeMimmiMt opranh sphniii nosnono'i- huxt. n r, oro OTnoineHÎH m. Cokobmmij r.ia:ia.Mrt,. Ibidem JVi 5, pag. 178—187. 2) Ray Lankester, 1. c., 12, pag. 87, Fig. 11 p. o. v. 3) Ray Lankester, 1. c., 12, pag. 58, Fig. 31 c. m. 70 Dr. J. Victor Rohon, Einem ernsten und cingehenden Studium empfehlen sicli weiterhin die ain Vorderrande des unteren Kopfschildes voir Tremataspis beschriebenen Oeffuungen in sechsfacher Anzahl und mügliclierweise auch dariiber. Es ist vielleicht nicbt ohneBelang, dass diese Oeffnungen nur bci Tremataspis und sonst bei keinem Repraesentantcn der Pteraspiden und Cephalas- piden vorkoramen (Vergl. die anfolgende Abbildung). Allerdings darf nielit der Umstand ohne Beachtung bleibcn, dass ja bei den Cephalaspiden das untere Kopfschild, beziehungsweise die Un- terseite des Kopfes, vollstandig unbekannt ist. Wie sollen nun diese Oeffnungen morphologisch gedeutet werden? Eine riclitige Vorderrand der reeiit.en liante Antwort anf diese Frage fallt vvolil selir scliwer, da wir deren vou dera unteren Kopfschilde 1 des T. Mikwitzi (Gegenplatte). naliere lïeziehung zu den ohne Zweifel als Weichtheile ehedeni ZweTmai" verçr^sMtffpagfos). vorhandenen Geweben oder Organen nicht er fasse n künnen, weil das Material ungenügend erscheint. Ausserdem ist die topo- graphische Lage und das muthraaassliche Verhültniss derselben zu dern zackigcn Vorderrand des unteren Scliildes so fremdartig, dass inan beinahe geneigt würe, neue morphologisch e Gebilde in ihnen zu suclien. Dessen ungeachtet dürften die bezeichneten Oeffnungen den Kiemenoffnungen oder Kiemenspalten der Fische entsprcchen. Nun existiren bei den Selachiern in der Regel fünf Kiemen, aber bei den einfachsten Formen unter ihnen, den Notidaniden, kommen noch sechs bis siebcn Kiemen und das Spritzloch vor. Die Richtigkeit dieser An- schauungsweise vorausgesetzt, wiirden die Kiemen des Tremataspis âhnliche Verhâltnisse wie die primitivsten Formen der Selachier, die Notidaniden aufweisen, — ein Merkmal, das von der grossten Tragweite für die phylogenetischen Beziehungen des Tremataspis sein diirfte. Wie verhalt sich aber der mikroskopische Bau der Schilder vom Thyestes und 'Trema- taspis? Bevor wir zu der Vergleichung desselben mit jenem der Cephalaspiden und anderer Fische übergehen, sollen die hierauf bezüglichen, in der Litteratur vorhandenen Angaben über Pteraspis und Cephalaspis Berücksichtigung finden. L. Agassiz') unterscheidct bereits bei den Schildern des Cephalaspis drei verschie- dene Schichten: 1) Die obéré Emailschicht, 2) die mittlere kornige Schicht, welche den Knochen der Chondropterygier entspricht, und 3) die innerc Schicht, die aus rneli- reren dünnen, über einander gelagerten Blattern zusammengesetzt ist. Dabei bemerkt Agassiz, dass diese Bauart an jene der Crustaceenschilder erinnere. Kner, der zuerst die Schilder des Pteraspis untersuchte, fand den Bau des Pteraspis analog mit jenem der Sepienschulpe. In Betrcff der Structur der I'tcraspisschilder iiussert sich R. Kner folgendermaassen2): «Bezüglich der Structur lassen sich dreierlei auffallend 1) Agassiz, L., 1. c., 1, p. 152. \ 2) Kner, R. 1. e. 8, pag. ICI. Die obersilurischen Fische von Oesel. 71 verschiedene Schichten an der Schalc unterscheiden. 1) Emailschicht (continuirlicher Ueberzug), 2) Prismenschicht, 3) iiusserste Epidermalschicht. . . «Diese Schicht1) ist ausserst dünn und zart, und zcigt an ihrer Oberflache eine den Râudern parallèle jedoch so feine Streifung, dass sie dem freien Auge kaum wahrnehmbar und in der Zeichnung nur in vergrôssertem Maassstabe (Fig. 1 a) darstellbar ist. Unter der Loupe erscheinen nun diese Streifen als feine wellenartig gebogene Linien, die sicli bei stârkcrcr Yergrôsserung als concentrisch an einander gelagerte kleine Kürnchen zeigen und in der Seitenansicht (Fig. 1 c, a) ausserst diinne lcurze Sâulchen darstellen. Der ganze Bau diescr Epidermisschicht mahnt etwas an die iuikroskopische Structur der cycloideu Schuppen, deren concentrisclie Zuwachsstreifen einen ahnlichen Anblick gewahren. «Bei keinem Fische der Jetztzeit koramen Structurverhaltnisse vor, die den beschrie- benen nur einigerniaassen ahnlich w&ren, und ebenso findet sicli bei allen zweifellosen Fisch- resten der Vorzeit nichts Aehnliches vor «Die bicraus resultirende Frage2), welcher Classe sie denn einzureihen seicn, ist je- doch derraalen noch sehr schwer, vielleicht kaum vôllig befriedigend zu beantworten. Ic h bin daher weit entfernt nachfolgende Andeutungen etwa als unzweifelhaft richtige Lôsung der Frage hinzustellen, ich beabsichtge vielmehr nichts als aut jene thierischen Gcbilde hinzuweisen, die mir unter allen die meiste Aehnlich- keit mit den in Frage stehenden zu haben scheinen. Und als solche glaube ich die Schulpen der Sepien anerkennen zu müssen. «Uutersucht man die Structur ciner Sclmlpe von Sepia officimlis , so wird man nicht unihin künnen zu gestehen, dass mindestens an dieser. melir Aehnlichkeiten als an irgend einein anderen Gebilde jetzt lebender Thiere wahrzunehmen seien. . . . « Dus Gcwebe der Sepienschulpe bestelit aus einer ziemlichen Anzahl blattcrweise übereinander liegender Schichten, die nach innen immer schmâler und kürzer werden. Jede Lamelle zeigt eine feine Lângsstreifung, die jedoch nicht bis zum Bande sicli erstreckt, und auch tiefer nach cinwarts undeutlich wird. . . . «Die 8) in Fig. 1 a und c dargestellte Epidermisschicht unsei’es Exemplars scheint mir denn nun mit einer solchen Lamellenschicht von Sepienschulpen eine auft'allende Aehnlich- keit zu besitzen, sovvohl in ihrer Zusammensetzung als in der Streifung. Nur ist die Streifung bei ersterer noch viel feiner als an der Sepienschulpe und parallel mit dem Bande ver- laufend, wâhrend sie bei letzterer fast senkrecht auf dernselben steht. «Viel bedeutender aber als diese Differenzen sind noch andere Verschiedenheiten, die sich zwischen einer Sepienschulpe und unserem Exemplare herausstellen, und die ich nun hervorheben will, da es mir nicht um Geltendinachung einer individuellen Ansicht zu thun ist, sondern nur darum durch naturgetreuc Darstellung zur Auffindung des richtigen Stand- punktes behilflich zu sein. 1) Ibidem, pag. 162. 2) Ibidem, pag. 163. 3) Ibidem, pag. 164. 72 Dr. J. Victor Roiion, «Am meisten scheint mir aber gegen diese Ansicht die innere Emailschicht zu sprechen, von der sicli an Sepienschulpen durcliaus nichts Aehnliches vorfindct, wenn man nicht etvva die perlmutterâhnliche Schicht, welche ausserlich die Sepienscliulpe überkleidet, als Analogon gclten lassen will». In der Formâhnlicbkeit des Pteraspisschildes und der Sepienscliulpe, ferner in der kegelfürmigen Vertiefung in der Mitte der Scbale, «die ebenso zur Aufnalime cines liing- licbcn Tintenbeutels gedient haben kann, wie dies mit der Inneuseite der Schulpe bei Sepien der Fall ist», endlich in der deutlich abgegrenztcn dunkelblauen Farbung der als Email gedeutcten Schicht glaubte R. Kner die Stütze für seine Ansicht annehmen zu müssen. Die in neuerer Zeit bekannt gewordenen Untersuchungen über die Structur der Sepien- schale lieferten detaillirte Verhaltnisse, durcb welche der Gegensatz im mikroskopisclien Baue der Scliilder des Pteraspis und der Sepia noch in bedeutenderem Grade verscharft worden ist. Die Untersuchungen, dereu Resultate ich hier vorbringe, wurdcn von Dr. E. Riefstabl1 *) ausgeführt. Der Verfasser berichtet Folgendes3): «Das Scliild ist aus 3 Lagen zusainmengcsetzt, aus der ausseren, mittleren und inneren Platte «Die iiusserc Platte ist das festeste Elément in der Sepienschale, und verleiht der- selben ilire Bedeutung als Schutz und Stütze des Eingeweidesacks; ilire Starrheit wird be- dingt durcb die Structur des chagrinirten Feldes «Die Concbyolinsubstanz trennt die innere und aussere Platte als sogenannte mittlere Platte. Diese letztere ist im Allgemeinen unmittelbar hinter dem Rande des Schulps ain dicksten, am dünnsten unter der Dornkappe; dicht hinter dem Ansatz des Dorns wird sic wieder ziemlich miichtig «Die innere Platte besteht aus mehr oder weniger deutlich getrennten Prismen von unregelmassig polygonalem Querschnitt (Taf. XXVII, Fig. 3). In der Nâhe der Medianlinie schalten sich zwischen die oberen Enden der Prismen klcinc rundliche oder spindelforinige Kôrperchen ein, von denen aus nach unten ein Spalt die Platte durch- ziclit, nach oben ein durcb Auflockerung des Gewebes entstandener dunkler Strich einc Strecke weit in die Mittelplatte cindringt (Taf. XXVII, Fig. 7). Nur die kleinsten Prismen sind ganz farblos, aile übrigen zeigeu etwa auf lialber Hohc einen, scheinbar aus kôrnigcn Liingsfasern zusaminengesetzten dunklen Querstreifen , dem auf Horizontalschliffen ein dunkler Centralfleckcn in den hellen Querschnitten der Prismen entspricbt». Im Jahrc 1858 publicirte Prof. Th. H. Huxley eine eingehende Schildcrung des mikro- skopischen Baues von den Schildcrn des Cephalaspis und Pteraspis. Huxley wendet sich ganz entschieden gegen jedwede Vergleichung des Pteraspisschildes mit der Sepienscliulpe. 1885. 2) pag. 203—208. I) Riefstahl, E.: Die Sepienschale und ilire Be- ziehungen zu den Belemniten. Paiaeontographica. Heraus- gegeben von Prof. Dr. v. Zittel. Bd. XXXII. Stuttgart DiE 0BERSILUK1SCHEN FlSClIE YON OESEL. 73 An cinem verticalen Durschschnitt des P^rnisjus-Schildcs untersclieidet Huxley drei . verschiedene Schichten: 1) âussere oder Emailschiclit, 2) mittlere oder reticulüre und 3) untere oder lamellose Schicht. Die fondamentale Beobachtung Iluxley’s beruht jedocli darauf, dass Pteraspis keine Knoclienzellen besitzt. An dem verticalen Durclisclinitte vom Cephalaspis Lyellii A g. untersclieidet Huxley gleichfalls drei verschiedene Schichten: 1) hussere, 2) mittlere und 3) innere Schicht. Letztere besteht aus spindelfôrmigen Knoclienzellen, die in Uebereinstimmung mit der lamcllosen Grundsubstanz parallel gelagert siud. Die mittlere Schicht zeichnet sicli durch das seltene Vorkommen oder vollsthndigen Mangel der Knoclienzellen und der stark veritstelten Havers’schen Kaniile aus. Die âussere Schicht zeigt eine homogène Grund- substanz, in der wiederum feine, verâstelte Rohrchen und Havers’sche Kaniile verlaufen; diese Schicht wird ausserdem von einer selir dünnen Schmelzlage bedeckt. Mehrere Jahre spâter untersuchte die Schilder der genannten Gênera Prof. E. Ray Lankester und kam im Wesentlichen zu denselben Resultatcn wie Prof. Th. H. Huxley; in der Deutung einiger Thatsacheu weicht aber Ray Lankester von den Anschauungen Huxley’s ab. Indem die diesbezüglichen Erôrterungen von Prof. Ray Lankester in mehrfacher Hinsicht besonders intéressant erscheinen, so erlaube ich mir dieselben wôrtlich zu citiren1): «Professor Huxley minutcly describes and illustrâtes the microscopie appea- rances of this structure, as scen in a section of the shield of Pt. Lloydii. The most important fact to bc observed in this and Pteraspis rostratus , whicli I hâve examined, is the total abscence of «bone-lacunae», or anything like tliem. The trec layers — the outer or «striated», the rniddle or «cancellated», and the inner or «nacreous» — consist of a continuons tinely laminated material. The laminae in Pt. Lloydii, Professor Huxley says, hâve a thickness of about y4300 th of au incli. The inner layer consists of notliing but a compact mass of thèse laminae arranged horizontally ; it is totally devoid of vascular canals or tubules, excepting vvliere here and there a canal of some size passes from its aperture upwards into the walls of the next layer. The laminae are arranged concentrically round the cavities in the rniddle layer, and large canals, about l/m tli of an incli in diarneter, pass along tliese walls towards the upper layer. In some cases these canals appear to open from the polygonal cavities; in other cases tliey corne directly from their apertures on the inner surface of the shield. In the upper wall of the stratum of polygonal cavities the canals take a horizontal direction, still very few in number and of large size, receiving here, undoubtedly, branches from the cavities. The calcareous laminae are here arranged horizontally. Passing oinvards to the uppermost layer, if the section lias been made transversely to the surface-ridges, tliese appear in section as so many papilliform processes; if the section lias been made along one of the ridges, a continuons horizontal layer is exhibited. Into this layer, or into these papillae, the horizontal canals send short branches (one to eacli papilla), whicli give off 1) Ray Lankester, 1. c., 11; pag. 11 und 12. Mdraoiros do l'Aead. Imp. d. sc. VII Sdrio. 10 74 De. J. Victob Rohon, minute tabules in every direction; these arborescent tufts correspond to the vascular bushes in the cxternal layer of Cephalaspis. The laminated material is arranged round tliese tufts concentrically, the finer branches traversing it, much in the same way as dentinal tubules traverse deutine. Indeed, eacli of the sections of the ridges rccalls vcry strougly the structure of a tooth or of a dermal defencc of a Placoid Fisli. «The absence of bonc-lacunae, the paucity of vascular cauals, and the excavation of the inid-layer of the shield iuto large vascular sinuses, cannot be too strongly insisted on as the characteristic structure of these shields. «The chief différences, then, between these tvvo sets of shields in tlieir minute structure consist — first, in the absence of osscous lacunae in the Pteraspidian forms, tlieir presence in the Cephalaspidian forms; secondly, in the different general character and arrangement of the vascular sinuses; thirdly, in the different mode of arrangement of the external layer, whieh is, it seems, invariably marked with fine long ridges in the former, with minute tubercles in the latter». Soweit Ray Lankester. Einige Jahrc spixter publicirtc Akademiker F. Schmidt seine Abhandlung iiber Pteraspis, worin Knochenzellen beschrieben und abgcbildct sind. «Die rnikroskopische Struktur», — sagt F. Schmidt1) «brauclie ich hier nur in soweit zu behandeln, als ich Zusatze zu der Darstellung von Huxley (s. oben) und Ray Lankester zu maclien habe. Der wichtigstc Zusatz ist die sclion oben erwahute Entdeckung der Knochenlacunen. Wenn mau die unteren Scliichten ganz wegschleift, so dass nur die langsgerippte oberste Schicht iibrig bleibt, und aucli diese dann nocli ein wenig von oben anschleift, damit sie eben wird, erkennt mau die Langsrippen nocli als getrennte Felder, die mit einander alternirende Fort- siitze in die zwischenliegendeu Liingsfurchen aussenden. Das Innerc der Felder erscheint erfüllt von sehr kleinen Knochenlacunen, die nach allen Sciten ausstrahlen (Fig. 6)». Gegen die Reobachtung vou Knochenzellen iiusserte sich Ray Lankester in ent- schicdeiier Weise. So entspann sicli cine Controverse zwischen den beiden Forschern. Wüh- rend meines Miiuchener Aufenthaltes habe ich auf den Wunsch des verstorbenen Professors M. Ncumayr die mikroskopischcn Untersuchungen des Pteraspis- Schildes ausgeführt; das Material erhielt ich von Neumayr und zwar von dcnselben Exemplareu, welclie Kner bei seinen Untersuchungen benutzt batte. Meine Resultate waren dieselben, welche Huxley und Ray Lankester bei ihren Untersuchungen erzielten. Publicirt habe ich dartiber gar nichts, doch habe ich gesprachsweise vor Professer v. Zittel meine Meinung daliin geaussert, dass die Knochenzellen bei Pteraspis vvahrscheinlich auf die Querschuittc der sich verüstelnden Dentinrtihrchen zuriickgeführt werden konnten. In diesem Sinneâussert sich v. Zittel bei der Erlauterung des Pteraspis*). Damit war allerdings die Angelegcn- heit noch nicht erledigt. Es ist nun begreiflich, dass die Entscheidung der in der Schwebe 1) Schmidt, F. 1. c., 16, pag. 145 und 146. | 2) Zittel, v., 1. c., 20, pag. 146. Die 0BEB8ILURISCHEN FiscnE von Oesel. 75 gebliebenen Streitfrage für die gegenscitigen Beziehungen des mikroskopischen Baues der verschiedenen diesbezüglicheii Forroen von der grôssten Bedeutung sein werde. Demzufolge unterzog ich neuerdings den Pleraspis einer wiederholten mikroskopischen Untersuchung und zwar an Stückchen, die ich von einem Schilde des durch Akad. Schmidt vor Jahren gesammcltcn und gegenwiirtig im Berg-Institut zu St. Pctersburg aufbewahrten Pteraspis- Materials erhielt. Dabei kam es mir nicht etwa darauf an, als hegte ich Zwcifel bezüglich meiner früheren, vorliin erwahntcn Beobachtungen, vielmehr wflnschte ich die Ursache von den diamétral entgegengesetztcn Angaben kcnnen zu lcrnen. Bei der Anfertigung von Dünn- scliliffen liabe ich midi ganz genau an den vorliin wôrtlich citirten Modus gehalten. Die der Abhandlung von F. Schmidt beigegebcnen Abbildungen, besonders die Figur 6 auf Tafel V, schienen mir im Zusammenhange mit der Bcschreibung für die Richtigkcit der Angabc zu sprechen. Allcrdings sind die in der erwalinten I igur sichtbaren strahligen Kor- perclien bei vcrhaltnissmassig schwacher Vcrgrosserung gezeichnet worden; nichtsdesto- weniger liaben diesclben cine grosse Aehnlichkeit mit den unter gleichen Umstiinden sicht- baren Knochenzellen anderer Fische. In der Tbat fand aucli ich an den von F. Schmidt angegebenen Stellen zahlreiche winzige Korperchen von strahligem Ansehcn, an dencn man den verastelten Primitivrohrchen ahnliche Fortsittze bemerkt; allein die Korperchen er- wiesen sicli bei Anwendung sclir starker Vergrosserungen als Mineralbestandtheilc von verschiedener Form, Grosse und Farbc. Jedenfalls sind es Infiltrate oder Verunreinigungen, die wâhrend der Fossilisation als Kunstprodukte cntstanden sind. Mithin tritt die Beobacli- tung Huxley’ s, wonach die Knochenzellen dem Pleraspis fehlen, in ilire alten Redite wie- der ein, und es bleibt der Pleraspis wie Anfangs auch fortan oline Knochenzellen. Ich muss Rrofessor Ray Lankester beistimmen, wenn er in dem Baue der üusseren oder Leistenschicht des Pleraspis- Schildes die Structur der Placoidsclmppen erblickt und diese Scliicht aus demselbcn Grunde auf die Placoidschuppen zurückführt. Wird an dieser vollkommen richtigen Anschauung festgehalten, so ist die Existenz der Knochenzellen, wie ganz treffend Ray Lankester hervorhebt, für die Wirbelthiernatur des Pleraspis voll- stiindig überflüssig. Dass aber die leistenartigen Erhabenheiten der SchildoberHàclie vom Pleraspis aus der Yerschmelzung zahlreicher Placoidschuppen hervorge- gangen sind, davon kann man sicli obne Riicksicht auf den histiologiscben Bail auch bei makroskopischer Betrachtung tiberzeugen. Bei solcher Gelegenheit bemerkt man an den Leisten oder Rippchen mebr oder weniger starke Einschnitte von regelmiissigen Abstânden; es sind das selir wahrscheinlich die Ueberbleibsel der chedem dicht gedriingten, jedoch selbststàndigen Schuppen. Yon den verschiedenen Stadien des vermeintlichen Verschmel- zungsprocesses kônnen wir uns namentlich an den Abbildungen, welche v. Altli seiner Ab- handlung beilegte, in ziemlich genauer Wcise überzeugen; wir konnen daselbst den Process von der fast vollstandigen Trennung der einzelnen Schuppen bis zu der fast volligen Yer- schmelzung derselben verfolgen ’). 1) A lth, v., 1. c., 3. Taf. II, Fig. 5c; Taf. I, Fig. 5 b und Fig. 7 b etc. 10* 76 Dr. J. Victor R oh on, Ferner stimme ich mit Prof. Ray Lankester vollkommen iiberein, wenn er in fier Prismenschicht Kner’s polygonale Blutriiume erblickt; ich habe dieselben bereits früher Markrâume oder Medullarrüurae genannt. Als solche müssen sie auch bei Pte- raspis angesehen werden, denn man kann sicli bei der Durchsicht einer grôsseren Anzabl von Diinnschliffen davon überzeugen, dass in diese Ritume Havers’sche Kaniile, bald ein-, bald wiederum aus denselben bervortreten, uni sich dann zuin grossen Theil in reticularen Verzweigungen aufzulüsen. Wenn ich inich der Hauptsache nach mit der mikroskopischen Darstellung von Huxley und Ray Lankester in vollkommcner Uebcreinstimmung befinde, so weiche ich in Betreff der Schichtenanzalil sowohl bezüglich des Pteraspis, als auch des Cephalaspis ah. Wie wir oben sahen, unterscheidet Huxley und mit ihm Ray Lankester drei Scliicliten bei den genannten Gattungen, wührend meiner Meinung nacli vier Scliicliten an einem verticalen Durchscbnitt von den bezeichneten Schildern unterschieden werden kônnen. Diese aber si nd : 1) die obéré oder erste Schicht, namlich der Schmelz (Email), 2) die zwcite oder Dentinschicht, 3) die reticulâre Schicht (Netzwerk der Havcrs’schen Kaniile) und 4) die fascrige oder lamellose Schicht mit den Medullarranmen. Die crsten zwei Scliicliten verhaltcn sich boi Pteraspis und Cephalaspis vollkommen identisch, wie dies be- reits Ray Lankester in klarer Weise nacbgewicsen bat. Dagegen sind die Unterschiede in Betreff der dritten und vierten Schicht wesentlicher Natur, da die Mednllarraume den Gephalaspis-Y ovm en und die Knochenzellen den Pteraspis- F or men felilen. Der letztere Urn- stand ist es nun, durch den sich Pteraspis von dem eigentliclien Cephalaspis bedeutend ent- fernt. Es entstcht, hiedurch eine ziemlich grosse Kluft, die sicherlich mit Hilfe einer Reilie von Zwischenformen zu bescitigen wiirc, von denen wir aber bisher nocli keine Kennt- niss haben. Aus dem Gesagten ergeben sich die Unterschiede in der mikroskopischen Structur zwischen den nachfolgenden Formen von selbst; es unterscheiden sich hierin Pteraspis und Cephalaspis von Thyestes und Tremataspis. Aus dem beschreibenden Abschnitt wissen wir bereits, dass die Schildsubstanz vom Tremataspis des Dentins entbehrt, nicht aber der Mednllarraume und der Knochenzellen; durch die letzteren Elemcnte wird Tremataspis mit Cephalaspis , durch die Mednllarraume mit Pteraspis und endlich durch die dünne Schmelz- lage mit beiden gleichzeitig verbunden. Einigermaassen verschiedcn zeigt sich der mikro- skopische Bau irn Kopfschilde des Thyestes, da hier sowohl das Dentin als auch die Mcdul- larraumc felilen. Dagegen ist es wahrscheinlich, dass eine sehr dünne Schmelzlage auch bei Thyestes bestand, worauf der homogène Belag am Aussenrande der Randtuberkcln hin- weist. In den angegebenen Unterschieden liegt gleichsam eine stufenweise Entwickelung der Hautknochen, die sich bereits bei den genannten silurischen und devonischen Formen zeigt, deren weitere Verfolgung sich jedocli ausserhalb der Grenzen vorliegender Unter- suchnngen befindet. Nach diesen Erwagungen sollten nunmehr, den aufgenommenen Gedankenlauf vcrfol- Die obersilurischen Fische von Oesel. 77 gend, die phyletisclicn Beziehungen unserer Formen eingehendere Beriicksichtigung er- fahren. Ich erlaube mir jedoch, bevor dies gescliieht, die Besprechung einer interessanten Yersteinerung, die gewissennaassen mit dem vorliegenden Gegenstande zusamraenhiingt, vorzunehmen. Die Versteinerung, von dei’ hier gesproclien wird, ist vom Grafen Keyser- ling amFhisseTsehud im Petschora-Lande gefunden1 2) und durchE. v. Eiclnvald alsSepien- schulp, Palaeoteuthis marginalis Eichw. besclirieben und abgebildet worden3). Seitdem wurde ilirer in der Litteratur mehrfach crwiihnt; doch blieb das Wesen und die Bedeutung dcrselben bislang unbekannt. Wir liaben es diesfalls mit dem Theil cines ziemlicli grossen und knochernen Scliildes zu thun: das Scliibl befindet sicli auf einer compacten Kalkstein- masse von dunkelgrauer Farbe, und dilrfte aller Walirscbeinlichkeit nacli der Domanik- Stufe des Devons angehoren. Gegcnwartig wird das Fossil im Geologischen Kabinet der Kaiserlichen Univcrsitat zu St. Petersburg aufbewahrt. Ich verdanke der gütigen Er- laubniss des Herrn Prof. v. Inostrancew, dass ich dasselbe einer eingehenden makrosko- pischcn und mikroskopischen Untersuchung untorziehen konnte. Den Resultaten meiner Untersuchungen rnoge die Mittheilung der in der Litteratur bekannt gewordenen That- sachen vorausgehen. E. v. Eiclnvald schreibt3): «Die Sclndpe ist schildformig, verlângert, viereckig, nach obcn zugerundet und etwas schmâler als unten, wo sic unvollstiindig ist; die Ober- fliiche ist concentrisch gefurcht, wegen der zahlreichen fein gekornelten Anwachsschichten, die die Oberfliiche bedecken, und vorzüglich in regel milssigen Reihen an den Seiten der Schulpe hervortreten. Einc wenig bemerkbare mittlere kegelformige Erhabenheit niramt die Mitte der Oberfliiche ein; sic ist langlich, erwcitert sicli nach oben und verschmülert sicli nach unten, wo sie mit einer nur wenig vcrticften mittleren Liingsfurche versehen ist; sie erhebt sich über beide Seitenrander, die deutlich abgesetzt sind, wie in der Sepien- sclndpe, wo sic ausserdem flilgelartig hervorstehen, wie dies auch in der Palaeoteuthis du- nensis Roem. bemerkt wird. Die liinglich kegelformige Erhabenheit ist ebenso von den gekornelten Anwachsringen durchsetzt, wie die Seitentheile, nur das die Kôrner nicht so deutlich hervortreten. "Die Oberfliiche oder Rückenseitc ist leicht gewolbt, die Untcrseite oder die innere, in der Mitte stark ausgehôhlt, aber ihrer Form nach sonst nicht niiher bekannt, da sie im Gesteine festsitzt; das Mittelstück ist vcrdickt und die Seiten — oder Fltigel sind viel don- ner und endigcn scharf nach aussen, wie im Os sepiae». Uebcr den mikroskopischen Bail des Schildes berichtet F. Schmidt4) Folgendes: «Die Schale bcsteht nur aus einzigen Schicht, die von eincm allseitigausgebreiteten feinen Netzwerk 1) Graf Koyserling: Pctschora-Reise. St. Peters- burg 1840, pag. 397. 2) Eicliwald, v.: Analecten aus der Paléontologie und Zoologie Russlands. Herausgegeben von der K ai se r- lichen Gesellscliaft der Naturforscher. Moskau 1871, pag. 5; Taf. I, Fig. 1 u. 2. Vorgl. aucb Eichwald: Letbaea Eossica. Vol. II, Sect.. I. Stuttgart 1865— 18G8, pag. XVI. 3) 1. c., pag. 5 u. 6. 4) Schmidt, F., 1. c., IG, pag. 136. 78 De. J. Victor Rohon, von Gefâssen durchzogen ist. Ncach dcr Oberseite des Schildes zu, wird das Gefâssgewebe so dicbt (Taf. V, Fig. 9), dass inan kaura Zwischenrâume zwischen den Maschen erkennen kann und dieser Theil der Schalensubstanz ist daher aucli dnnkcl gefarbt. Nach unten zu werden die Zwischenrâume weiter (F. 10). In diescn hellen Zwischenràumen, die mit Kalk- spath gefüllt sclieinen, ist keinerlei feincre Struktnr zu erkennen und vergebens liabe ich nach KnoclienkOrperchcn gesucht, auf dercn Vorhandensein auch das scbon dem blossen Ange erkennbare Gefassnctz vorbercitete. Eben wcgen dieses Gefiissnetzes kann das Schild keine Cephalopodenscliale sein ; ebenso wcnig kann es aber zu den Pteraspiden gehoren, da die bekannten drei Schichten: die nntere blattrige, die mittlere prismatiscli angeordnete Gefüssschicht und die obéré Emailschicht, niclit zu unterscheiden sind. Der Palaeotheuthis? marginalis Eiclnv. mag immerhin das Schild eines Fisches oder iiberhaupt eincs Wirbel- thicres darstellen, die Knochcnkorperchen mogen sich aber durch Umkrystallisirung dcr Substanz verloren haben». Was nun meine Untersuchungen derselben Versteincrung anbetrifft, so haben die- selben, wie ich glaube, bestimmte Resultate erbracht, die ich kurz schildern rnüchte. Zu- nâchst will icli einige Worte liber die Dimensionsverhaltnissc des Schildes sagcn. Der Langs- durchraesser des Schildes, gemessen in der Mittellinie vom Vorderrande bis zu dem Ilinter- rande desselben, 14 Centimeter, der Breitedurchmesser, gemessen in der Niihe des Vorder- randes, 7 Cm. und 2 Mm., der Breitedurchmesser, gemessen in der Nalie des Hinterrandes, 8 Cm., 8 Mm. und endlich der Hôhendurchmesser, gemessen an dem als Bruchflache vorhandenen Hinterrande und zwar so ziemlich in der Mittellinie des Schildes, 8 Mm., wiih- rend dcrselbe etwas weiter nach redits 1 Cm. und 1 Mm. betragt. Weiterhin muss ich bemerken, dass die beidcn bezeichneten Bander keineswegs dem natürlichen Zustande ent- sprechen, da sie melir oder weniger der Zerstorung unterworfen waren. Der Vorderrand befindet sich am schmaleren Endstück des Schildes, vvahrend der Vorderrand ein Kunst- produkt darbietet, weil an dieser Stelle das Schild abgebrochen ist. Ausserdem bcmerkt man, dass die Schildsubstanz niclit bloss am Vorderrande, sondern auch an den beiden Seitcnrandern grosstentheils abgerieben soi. Desgleichen beobachtet man an der Oberflâche des Schildes verschiedene Spalten, welche vom Kalkspath erfüllt sind. Mitliin weisen auch diese auf Beschadigungen des Schildes hin. Die Oberflâchenzierraten werden von leistenfôrmigen Erhabenheiten gebildet, die nui- an sehr wenigen Stellen ihr natürliches Ansehen behielten, denn auch sie sind vielfach lie- schadigt, und veranlassten offonbar die von Eichwald beschriebene Kornelung der Scliild- oberflâche. Bei Beobachtungen mit guter Loupe erwiesen sich die Erhabenheiten von dün- nen, zweifacli vorhandenen Leistchen oberflachlicli bedeckt, auf denen wiedcrum strahlige Hockerchen sitzen. Letztere erinnern sehr lebhaft, an die sternchenformigen Hücker von der Oberflâche der Schilder bei den Astcrolepiden und Coccosteiden. Eigenthiimliche An- ordnung zeigen ferner die crwahnten Leistchen, indem auf jeder rippenformigen Erhaben- lieit dcrer zwci von mehr oder minder regelmassig wellenformiger Form erscheinen, die sich Die obersilürischen Fische von Oeseb. 79 alsdann abwechselnd kreuzen und bogenfürmig auscinander weiclien. Es ist das eiue Ober- flachenverzierung, welclier ich bisjetzt bei den Panzerfischeu nieinals begegnete. Die rip- penartigen Erhabeuheiten verlaufen lateralwarts und ziemlich regelmassig parallel, in der Mitte und gegcn den Yorderrand, wie v. Eicliwald bemerkte, sclieineu sic concentrisch angeordnet zu sein. Eiue bestimmte Yorstelluug kann mau sicli nicht bilden, weil das Scliild an den entsprechenden Stellen abgerieben ist. Die mikroskopische Structur anlangend, liabe ich Folgendes zu berichten. An den von eincin dem Schildc entnommenen Stückchen hergestellten verticalcn und horizon- talen Dünnschliffen lasscn sicli zwei Schichtcn der echten Knochensubstanz unterscheiden, eine aussere oder obéré und eine untere; diese entspricht olme Zweifel, wenn inan sie nach ilirer Beschaft'enheit beurtlieilt, der mittleren Schicht von den devonischen Panzerfischcn. Die erstc der beiden Schichten zeichnet sicb durch eine bràunlich gefarbtc, glashell durch- sichtige Grundsubstanz aus. Innerhalb der letztercn kommen Knochenzellen von geringer Anzahl und in den ineisten Fiillen die Querschnitte von verliâltnissmassig zahlreicheu Hâ- ve rs’schen Kanalen vor. Diese Schicht wird von den vorhiu bcsprochenen rippcnartigen Erhabeuheiten zusannnen mit den Leistchen und Hôckerchen gebildet. Wcniger compact, vielmehr spongioser Natur ist die darauf folgende, mit der vorherigen innig verbundcne zweite Schicht; sic besteht aus eincr grossen Menge unregelmassiger, mchr oder weniger ausgedelmter Baume, die durch dünne Scheidewànde von einander getreunt und jedenfalls aïs Kunstprodukte anzusehen sind. Zwischen den Râumen bemerkt inan Querschnitte von Havers’schen Kanalen, um die alsdann zum Theil concentrisch geordnete Knochenzellen liegen. Letztere besitzen, je nach der Schnittrichtung, eine niehr oder weniger regel- raiissige Form und zahlreiche kurze stark verzweigte Priraitivrôhrchen (Fortsiitze), die wiederura ein zierliches Netzwerk darstellen. Die Grundsubstanz dieser zweiten Schicht zeigt dieselben optischen Eigenschaften wie jene der aussereu Schicht. Der eingehende Vergleicli des geschilderten Baues mit einem solclien bei den Astero- lepiden und Coccosteiden fiihrte mich namentlich wcgen der grossen, bciderseits obwal- tenden Aehnlichkeiten zu der Ucberzeugung, dass die besprochcne Versteincrung einem Panzerfische aus der Familie der Coccosteiden angehort Iiaben müsse. Demzufolge findet die oben citirte Verra utliung von F. Schmidt ihre thatsiichliche Bestatiguug, wahrend dagegen die Bestimmung und Dcutung Eichwald’s hinfallig gcworden ist. Die grosse Aehnlichkeit zwischen der Oberflàchenbeschaft'enheit des beschriebenen Schildes und den Schildern der als Vergleichsobjecte herangezogenen Formen, ferner der fast idcntische mikroskopische Bau auf beiden Seiten, zumal in BctrefF der Knochenzellen und deren Au- ordnung, sprechen mit aller Entschiedenheit gegen jeden Zusammenhang des eben bc- sprochenen Schildes mit dem Sepienschulp, gleichwie gegen irgeud welche Beziehung dcs- selben zu den Schildern der Pteraspiden 1). 1) Vergl. A. Smith Woodward, 1. c., 19, pag. 176. 80 Dr. J. Victor Rohon, Nieht mit dcrselben Bestimmtheit lâsst sicli (lie topograpliisclie Lage des Schildcs am Kôrper feststellen, weil das Scliild, wic früher erwâhnt, nieht im Ganzen erhalten ist. Man kann also die anatomisclie Deutung nur mit Hilfe der Analogie durchführen. Bei naherer Bcsichtigung der Scliildoberfliiche stôsst man auf einc in schrâger Richtuug vom liuken Schildrande gegen die Mittc verlaufende, rinnenfôrmige Furche, die leider durch die am Ilinterrande befindliclie Bruchflache alsbald unterbrochen wird. Dicse Furche ist nun selir àhnlich derjenigen, welche im hinteren Abschnitte des mittleren Rückenschildes (Os medium dorsi ) bei Coccosteus decipiens A g. vorkanden ist. Audi liât die gauze Form des Schildes eine grosse Aehnlichkeit mit dem vorderen Abschnitt des bezeiclineten Scbildes vom Coccosteus dccipiens A g. — , docli weichen die Oberflachenbeschafî'enheit, die Dicke und der Umfang des Schildes vom Coccosteus sehr bedeutend ab. Nichtsdestoweniger betrachte icb dièses Scliild, als das einer neuen, zur Familie der Coccosteidae gehorenden Gattung, für welche ich die Bezeichnuug Megaloplax in Vorschlag bringe. Demnach muss auch der Palaeoteuthis marginalis Eichw. in Megaloplax marginalis Eichw. umgewandclt werden. Nach dieser Ablenkung vom eigentlichen Gegenstande will ich zu den friiheren Be- trachtungen zurückkehren, d. h. die phyletischen Beziehungen kurz besprechen. Dicse ergeben sicli zum Tlieil aus den descriptiven und vergleichend-anatomischen Erürterungen ; andererseits sollen hier die Thatsachen allgemcin und in übersiclitlicher Weise erwogen werden. Zunachst in Betreff der Gattung Thyestes. A. Smith Woodward bescitigte, wie wir bercits aus der bei Thyestes verrucosus angeführten Synonymik wissen, in neuester Zeit diese Gattung und theiltc die eben genannte Form dem Gcuus Auchenaspis zu. Seinen Vorgang motivirt Smitli Woodward lolgendermaassen '): Sliield resembliug that of A. egertoni in form and proportions; external margin of anterior plate witli a régulai- close sériés of blunt tuberculations; transverse sulci between tbe components of the posterior plate prominent. Superficial ornament consisting of tliree symmetrically arranged paired, longitudinal séries of large tubercles, extending the whole length of the sliield, with irregularly scattercdsmall tubercles between; tbe longitudinal médian ridge of the posterior plate apparently consisting of imperfcctly — fused large tubercles. «As remarked by Huxley and Schmidt, the supposed jaws describcd by Bander are fragments of the tuberculated rim of the anterior sliield. The orbits bave not been indi- cated in published ligures and descriptions, but they are as distinctly sliown in some of the original specimens as in the typical Auchenaspis from Herefordshire. The markings deter- mined as orbits by Schmidt are too far forwards and to small, and the supposed médian lougitudinally elongated vacuity is the now well-known large superficial fossa». Diese Auffassung entfernt sich ziemlich bedeuteud von dem, was durch die Autoren (Eichwald,Pander und Schmidt) iiber unsere Form bekannt geworden, femer von dem, was ich im descriptiven Theil vorliegender Untersuchungen mitzutheilen liatte. Würde dem Englischen Ichthyologen 1) Smith Woodward, 1. c., pag. 198. Die obersilurischen Fische ton Oesel. 81 das von mir neuerdings untersuchte Matcrial vom Thyestes zur Verfügung gestanden liaben, er batte sich schwerlich dazu verstanden, die Gattung Thyestes zu strcichen. Es ist indessen nicht zu leugnen, dass ein flüchtiger Vergleich der durch Grey Egerton, Ray Lankester und Sinith Woodward gegebenen Abbildungen vom Auchenaspis') und derjenigen vom Thyestes1 2) eine allgemeine Aehnlichkeit zwischen beiden Gattungen aufweist. Dass aber die Aehnlichkeit soweit gehen soll, dass die generische Identitiit beider Formen dargethan wiire, das ist nacb meinen Beobachtungen nicht richtig. Die durch Smith Woodward ange- nommenen Detailverlnlltnisse beruhen thcils auf ciner irrthümlicheu Beobaclitung, theils auf der Voraussetzung, welche unter dem Einflusse der Kenntniss des Auchenaspis ent- standen sein mochte. Diese beiden Umstande erklaren sich, wie ich glaube, durch die an dem mangelhaften Thyestes- Material durchgeführten Untersuchungcn, welche A. Smith Woodward vor mehreren Jahren in Russland unternommen hatte. Abgesehen von den Species - Unterschieden bestehen sehr wesentliche Merkmale, durch die sich Thyestes von Auchenaspis betrâchtlich entfernt. Die Merkmale aber sind folgende: 1) bei Auchenaspis sind die Augenhôhlen, wenigstens nacli den Abbildungen und Schilderungen vorhin genannter Forscher, dusserlich vollkommen getrennt, wiih- rend sie bei Thyestes an der Oberflache des Schildes einfache biscuitfôrmige Oeff- nung darbieten3); 2) das Kopfschild vom Auchenaspis wird der Quere nach in zwei un-Geich grosse Abschnitte zerlegt, wogegen der hintere Abschnitt (Occipital- région) des einfachen Schildes vom Thyestes in vier, mehr oder minder mit einander verschmolzene homodyname Segmente zerfallt. Auffallender Weise erfolgt überdies die Zweitheilung des Auchenaspis- Schildes beilâufig in jencr Région, wo das erste Segment bei Thyestes die vollstiindige Verbindung mit der vor ihm gelegenen Schildsubstanz eingeht. Bedeutend zahlreicher sind weiterhin die Beziehungen, welche sich aus den uns bereits bekannten anatomisclien Verhaltnissen bei Tremataspis ergeben. Obgleich sich auch diese Form durch die merkwiirdige, futteralartige Bauart seiner Kopfbedeckung ganz besonders auszeichnet, dürfen andererseits diejenigen Umstande, welche den Tremataspis mit verschiedenen Fischgruppen verbinden, nicht übersehen werden. Durch die als Ductus endolymphatici gedeuteten Oeffnungen an der Oberflache des oberen Kopfschildes erinnert Tremataspis an die Chimaera, beziehungsweise an die Holocephalen, durch scincn histiolo- gischen Bau (Knochenzellen, Havers’sche Kanale und Schmelzlage) an den Polypterus bichir beziehungsweise an die Ganoidfische, durch das Parietalorgan auch an die Amphibien und Reptilen, endlich durch die am Yorderrande des unteren Kopfschildes in sechs oder viel- leicht siebenfacher Anzahl befindlichen Kiemenôffnungeu und die am oberen Kopfschilde 1) Grey-Egerton, 1. c., 6. Taf. IX, Fig. 4 u. 5. Ray Lankester, 1. c., 12. Taf. XIII, Figuren 3, 4, 5, 7 u. 8. Smith Woodward, 1. c., 19. laf. X, Fig. 1 A, B und 6. Mémoires de l’Acad. Imp. d. sc. VH Serio. 2) Vorliegende Untersuchungen. Taf. I, Fig. 1, 2 u. 3. 3) Die ausserlich sichtbare Trennung der beiden Augenhôhlen (O) ist in den Figuren 1, 2, 3 und 4 der beigeftigten Tafel I zu stark dargestellt. 11 82 Dr. J. Victor Rohon, bilateral -symmetrisch gelagerten SpritzlOcher an Heptanchus oder Hexanchus, beziehungs- weise an die Elasmobranchier. In letzterer Beziebung sind die in neuerer Zeit durch Prof. Anton Fritsch in Prag mitgetheilten Angaben von besonderem Intéresse. «Der Starambaum der Haie» — sagt Fritsch1) — «würde sicli mit Berücksichtigung dcr paarigen Flossen und der Zabi der Kiemenbogen jetzt folgendermaassen entwcrfen lassen : «Aus Urfischen, bei denen die Flossen ans neben einander stehenden Strahlen bestan- den, entwickelten sicli Fische mit Archipterygium ; dicscn cntsprangen einerseits die Dipnocr und anderseits die Xenacanthini mit 7 Paaren Kiemenbogen. Diese erhielten sicli bis zum lieutigen Tage in der Form des Heptanchus. «Von den siebenkiemigen Ilaicn zweigten die sechskiemigen ab, die gegenwiirtig durch Hexanchus und Chlamydoselachus vertreten sind. Von den sechskiemigen Ilaien zweigten die fünfkiemigen ab, denen fast aile jetzt lebenden Gattungen der Haie angehoreu». Mithin würde sich Tremataspis der Anzahl seiner Kiemenoffnungen nach entweder den sechskiemigen Haien oder aber den siebenkiemigen Xenacanthiden anschliessen. Anderer- seits würde sich jedoch der Tremataspis mit Rücksicht auf die abwcichende Lage seiner Kiemenüffnungen niclit nur von den genannten Fischen, sondern auch von sammtlichen Fischgruppen wesentlich unterschcidcn. Aus allem bisher Gesagten ergibt sich nunmehr, dass die hier beschriebenen Formen, Thyestes und Tremataspis und wahrscheinlich auch die Vertreter der Pteraspiden und Cephalaspiden dem Schîidelbaue nach pliyletische Beziehungen: zu den Elasmo- branchiern, Dipnoern und Ganoiden unter den Fischen und zu den Amphibien und Reptilien eingehen. Demzufolge erscheinen dieselben gewissermaassen als Ur- fische einerseits und andererseits als Sammeltypen, aus denen sich ira Laufe der geologischen Epochen die verschiedenen Fischgruppen entwickelt haben konnten. Stellung des Thyestes und Tremataspis im zoologisclien System. In systematischer Beziebung bieten uns die erlautcrtcn Vcrhaltuisse mehrere intér- essante Gesichtspunkte, die wir unter besondercr Berücksichtigung bei der Klassitication der in Vorstehendem beschriebenen Formen mit Vortheil anwenden kônnen. Selbstver- standlich richtet sich unsere Klassification nach dem Bau der Kopfschilder, die wiederum 1) Fritsch, A.: Ueber die Xenacanthiden. Zoologischer Anzeiger JM* 354, Jahrgang 1891, pag. 22. Die obersilurischen Fische von Oesel. 83 als eine eigenthümliche Art des Hautskelettcs erscheinen. Da indessen das Exoskelet der Vertebraten gegenüber dem Endoskelet (innerem Skelet) als das phyletiscli altéré ange- selien wird, so erhâlt in gegebenem Falle die tbeoretische Erorteruug in morphologischer Beziehung unstreitig eine besondere Bedeutung. Mehrere der hierher gehorigen Formen haben ihre Stellung im zoologischcn System wâhrend der letzten vierziger Jahre vielfach gewechselt. In dicser Hinsicht sind mehrfache Klassilicationsversnche aufgestellt worden. Hat ja doch diese Angelegenheit neben dem morphologischen auch ein grosses geologisches Interesse. Die Erorteruug der diesbezflglichen Klassificationsversuche in den verschiedenen Wer- ken und Schriften bcausprucht eigentlich nur tlieilvveise eine besonder Erwagung, da darunter nebenbei erfolgte Erwahnungen und fliichtige Bemerkungen vorkommen, welche wir füglich übergehen kônnen. Es mogen daller nur die wichtigsten von den Litteratur- Angaben hervorgehoben werden. L. Agassiz1 2) stellte die von ihm begründete Gattung Ceplialaspis zusammen mit den heterogensten Formen zu seiner umfangreichen Fischgruppe «Cephalaspides», wies aber dabei auf die Verschiedenheit im Baue zwischen den Ceplialaspis- Formen und den iibrigen Fischen innerhalb der bezeiclincten Gruppe hin. Bei Gelegenheit der Begründung der Familie «Placodermi» für die Gattungen der devonischen Panzerganoiden ( Pterichthys , Asterolepis , Coccosteus etc.) war F. M’Coy3) in den Stand gesetzt, den Ceplialaspis als den Typus einer besonderen Familie von den Placo- dermen auszuscheiden. Nacbdem auch Ch. H. Pander3) die Richtigkeit der Agassiz’schen Klassification an- gefocliten, verwarf Th. H. Huxley dieselbe vollends. Huxley4) vereinigte Pteraspis und Ceplialaspis in der Familie odcr Unter-Ordnung der Cephalaspidae, schloss diese von den Ganoiden ans, und erklârte die Cephalaspiden und Placoderinen für die Vorlaufer der Knochenfische. E. Ray Lankester5) zerlegte daraufhin die Cephalaspiden Huxley’s in zwei Ab- theilungen: 1) in die Hetorostraci (Pteraspiden) und 2) in die Osteostraci (Cephalaspiden). J. F. Brandt unterscheidet bei den Panzerganoiden zwei Typen : 1) Arthrothoraccs (Placodermi, M’Coy), mit den Familien Pterichthydes , Helerosteides und Coccosteidcs, 2) Aspidocephali, mit den Familien Cephalaspides und Menaspides °). Zu der Familie 1) Agassiz, L., 1. c., 1, pag. 152. 2) M’Coy, F.: Ann. Mag. Nat. Hist., Vol. II. London 1848, pag. (i. 3) Pander, Ch. H., 1. c., 10, pag. 46. 4) Huxley, Th. II., 1. c., 7. 5) Ray-Lankoster, E., 1. c., 11, pag. 34. 6) Brandt, J. F.: Bericht über den ersteu Theil seiner Beitr&ge ztir Kenntniss der Entwickelungsstufen der Ganoiden-Fischformen. Bulletin de l’Acad. Imp. des Sc. de St. Pétersbourg, T. VIII. St. Pétersbourg 1865, pag. 537. 11* 84 De. J. Victoe Rohon, der Cephalaspiden1 2) rechnet J. F. Brandt die Gattungen : Pteraspis , Kner, Cephalaspis , Agassiz, Auchenaspis , Egerton, Thyestes, Eichwald und cine fiinfte, zwischen Auchen- aspis und Thyestes zu stellende Gattung, Thyestaspis, J. F. Brandt; dabei bemerkt Brandt, dass sich die Farnilie der Menaspiden nur provisorisch den Aspidocephalen an- reihen liisst. F. Schmidt3) betrachtet die Pteraspiden und Cephalaspiden als zwei von ein- ander unabhângige Fainilicn, die er den Ganoiden anschliesst. K. A. v. Zittel8) scliliesst die Pteraspiden als erste Ordnung und die Cephalaspi- den als zweite Ordnung den Ganoiden an. Von den eben angeführten Ansichten entfernt sich E. D. Copc sehr bedeutend. Cope4) bat fur die Placodermcn und Cephalaspiden die Bezeichnnng «Ostracodermi» vorgeschlagen und diese in die Nahe der Agnatha Hackel’s und innerhalb der Vertebra- ten gestellt. A. Smith Woodward acceptirte in neuester Zeit die Bezeichnung Cope’s «Ostraco- dermi» und stellte diesbezüglich folgende Klassification auf5): Subcl. III. Ostracodermi. Ordo I. Hcterostraci. Farnilie Pteraspidae. Généra: Pteraspis , Kner; Palacaspis , Claypole und Cya- thaspis, Lankester. Ordo II. Osteoslraci. Farnilie Cephalaspidae. Généra: Cephalaspis , Agassiz; Eiiheraspis. Lankester; Auchenaspis, Egerton (mit Inbegriff des Thyestes , Eichwald) und Didymaspis, Lan- kester. Farnilie Tremataspidae. Genus: Tremataspis, Schmidt. Ordo III. Aiitiarclia (E. D. Cope). Farnilie Asterolepidae. Généra: Asterolepis , Eichwald; Ptericlithys, Agassiz; Microbrachium, Traquair und Bothriolepis, Eichwald. Farnilie Ceraspidac. Genus: Ceraspis , Schlüter. 1) Brandt, J. F.: Bericht über den zweiten Theil seiner Beitr&ge zur Konntniss der Entwiekelungsstufen der Ganoiden. Bulletin de l’Acad. lmp. d. Sc. de St. Pé- tersbourg, T. IX. St. Pétersbourg, 1866, pag. 45. 2) Schmidt, 1. c., 16, pag. 138. 3) Zittel v. K. A., 1. c., 20, pag. 144. 4) Cope, E. D., Amer. Nat., Yol. XXIII. 1889, pag. 852. 5) Smith Woodward, A., 1. c., 19, pag. 159. Die obersilurischen Fische von Oesel. 85 Die Famile Coccosteidae stellt A. Smith Woodward in die Subklasse der Dipnoi, und zwar als Ordo II. Arthrodira, mit folgenden Gattungen: Coccosteus , Agassiz; Brachjdirus, A. v. Koenen; Phlyctaenaspis, Traquair; Chelyophorus, Agassiz; Dinich- thys, Newberry; Titanichthys, Newberry; Macropetalichthys , Norwood & Owen; Ho- mosteus , Asmuss und Heterosteus , Asmuss. Was nunmehr die systematische Stellung der hier in Frage kommenden Gattungen anbelangt, so glaube ich auf Grund der bereits weitliiufig erôrterten anatomischen Verhâlt- nisse zu nachfolgenden Folgerungen bereclitigt zu sein. Yor Allem muss ich für die Selbststândigkeit der Gattung Thyestes in entscliiedener Weise eintreten; dabei werde ich sicherlich durch die oben vorgebrachten Unterscheidungs* merkmale liinreichend unterstützt. Zwischen Thyestes und Auchenaspis besteht eben das- selbe Verbal tniss bezüglich der Form des oberen Kopfschildes, wie zwischen Didymaspis und Tremataspis. Auch dièse beiden Gênera weisen bei flüchtigem Yergleich grosse Aehn- lichkeit auf. Dagegen bestehen fast genau ahuliçhe Unterschiede, wie zwischen den zwei ersten Gattungen, auch bei den letzteren; dcnn auch hier handelt es sich 1) um ausserlich einfache, biscuitformige Augenhohlen ( Tremataspis ) einerseits und andererseits um getrennte Augenhôhlen ( Didymaspis ) ; 2) bildet das obéré Kopfschild bei Tremataspis ein einheitliclies Stiick, wülirend dasselbe bei Didymaspis beinahe in zwei gleich grosse Abschnitte der Quere nach zerfallt. Wie sich jedoch Tremataspis durch besondere anatomische Merkraale nicht nur von Didymaspis , den übrigen Cephalaspideu, Pteraspiden und vielen anderen Fischen wesentlich unterscheidet, ebenso unterscheidet sich auch Thyestes von Auchenaspis und den bezeichncten Fischen. Die wichtigste Charakteristik des Tremataspis aber liegt unter allen Umstanden vornehmlich in der futteralartigen Kopfbedeckung und in der eigeuthiimlichen Lage der am Vorderrande des unteren Kopfschildes befindlichen und von mir als Kiemenôff- nungen gedeuteten Liicken. In gleicher Weise muss raeiner Meinung nach als besonders charaktcristisches Merk- mal des Thyestes in der Scgmontirung der Occipitalregion gesucht werden. In Anbetracht dieser morphologischen Erscheinungen stimme ich der Ansicht von A. Smith Woodward vollkommen bei, wonach der Tremataspis zum Range einer Familie erhoben werden solle. Andererseits kann man mir nicht verargen, wenn ich gleichfalls die Erhebung des Thyestes zum Range einer Familie in Vorschlag bringe. Meines Erachtens sind überdies die genannten Merkmale des Tremataspis und Thyestes von dermaassen grosser morphologisclier Bedeutung, dass wir in ihnen mit vollem Recht die Stufe eines sehr frülien und tiefen Entwicke- lungsprocesses innerhalb der Vertebraten erblicken dürfen. Die bisherigen Betrachtungen führen mich zum Schluss in systematischer Beziehung zu der nachfolgenden Klassification. Den bereits bekannten Familien: Pteraspidae, Cephalaspidae und Tremataspidae ist nocli die Familie der Thycstidae hinzuzu- 86 De. J. Victoe Rohon, fügen. Diese vier Familien lassen sich in zwei Ordnungen unterbringen, und zwar Ordo I. Ileterostraci, Familie Pteraspidae, mit den Gattungen: Pteraspis, Palaeaspis und Oyathaspis. Ordo II. Osteostraci. Die Familie Thyestidae, mit Thycstes, die Familie Tremataspidae, mit der Gattung Tremataspis und die Familie Cephalaspidae, mit den Gattungen Cephalaspis, Auchenaspis, Didymaspis und Eukeraspis. Éndlich gehoren die beiden Ordnungen mit den vier Familien und den aufgezahlten Gattungen zu einer Sub- Klasse der Fische, fur welche ich die Bezeichnung Protocepbali vorschlage. Fs erübrigt mir noch die tibersichtliche Zusammenstellung meiner Untersuchungs- ergebnisse. Hesultate der Untersuelmngen. Suh- K lasso Protoeephali. Ordo II. Osteostraci. Synopsis der Familien. Schild mit eigenartigen Tuberkeln bedeckt; im hinteren Abscbnitt segmentirt Thyestidae. Schild futteralartig, glatt oder tuberkulirt. . . Tremataspidae. Familie Thyestidae. Schild vorn elliptiscli, hintcn mehr viereckig und verschmâlert; ausserlich einfache Augenhohle. Die Oberfliichenzierraten bestehen aus stachel- und helmformigen oder rund- lichen Tuberkeln. Das Schild besitzt Lateralhorncr. Der Rumpf wird von segmentartigen Schildern bedeckt. GENUS THYESTES. Eichwald. Das nach vorne elliptische, nach hinten viereckige Schild besitzt Lateralhôrner mit einem Randumschlage. Die Occipitalregion besteht jederseits aus vier mit eiuander verbun- denen Segmenten. Die innerlich gctrcnnten Augenhohlen stellen an der Oberflachc des Schildes eine biscuitfürmige Oeffnung dar. Vor den Augen liegt ein unpaares Frontalorgan (PParaphyse, Selenka) mit einer in der Mittellinie befindlichen Spalte. Ilinter den Augen lagert das unpaare Parietalorgan (Parietalauge) von unregelmassiger Form. Die Crista occipitalis besteht aus mehreren helmformigen Tuberkeln, dieselbe trennt in der Die obersilurischen Fische yon Oesee. 87 Mittellinie des Schildes die bilateral -symmetrisch geordneten Segmente und bildet ciuen Yorsprung am Hinterrande des Schildes. Die Oberfliicbe und der Vorderraud des Schildes wird von trilobitenartigen, stachel- und helmfürinigeu und innerlich hohlen Tuberkeln be- deckt. Die grôssten von den staehelformigen Tuberkeln bilden jederseits der Occipital- région drei Langsrcihen; jede lleihe bcstelit aus vier Tuberkeln, zwisclieu denen kleine Tuberkeln regellos zerstreut licgen. Ein unteres Kopfschild kommt aller Wahrscheinlichkeit nach vor. Dem mikroskopischen Baue nach besteht das obéré Kopfschild allenthalbeu aus drei Schichten, von denen die mittlerc Knochenzellen und veràstelte llavers’sche Kamile führt. Eine sehr dünne Schmelzschicht kommt nur an der Oberflache der Randtuberkeln vor. Segmentartige Schilder, welche zum Tlieil der Struktur und Grosse nach mit denjenigen der Occipitalregion vollkommen übereinstimmen, zum Tlieil aber in ihrcr Grosse nach hinten abnehmen, bedecken den Rumpf und die Cauda. Paarige Flossen, Schulter und Becken- gürtol sind nicht vorhanden. Das innere Skelet unbekannt pag. 12. Eiuzige Art: Thyestes verrucosus, Eichw pag. 15. Familie Tremataspidae. Schild oval und futteralartig, Oberflache glatt, fein tuberkulirt oder gefeldert. Die Augenhohlen ausserlich nicht getrennt. Am Yorderraude des unteren Kopfschildes sind jederseits sechs Kiemenoffnungen vorhanden. GENÜS TREMATASPIS. F. Schmidt. Zeiclinet sich in erster Linie durcb die einheitliche, futteralartige Kopfbedeckung ans; letztere besteht aus zwei knôchernen, an bciden Seiten zu einem Ganzen innigst verscbmol- zenen Schildern. Die Oberflache der Schilder ist bald glatt und mit zahlreichen porcnfor- raigen Müudungen der Havers’schen Kanale, bald mit winzigen Tuberkeln oder fein tuber- kulirten Feldern versehen. Das obéré, flacli gewolbte Schild von ovaler Form zeigt in der Mittellinie und nalie dem Vorderrande eine unpaare spaltformige und von einem kreisfôr- migen Wall begrenzte Oeffnung, das Frontalorgan (Nasenüffnuug, F. Schmidt; ? Para- pliyse, Selenka); hinter diesem treten die ausserlich eine biscuitfôrmige Oeffnung darbie- tenden, innerlich jedoch durch sehr dünne Lamellen getrennten Augenhohlen auf. Auf die letzteren folgt sehr bald eine unpaare, mehr oder weniger biconvexe Oeffnung, das Parietal- organ (Parietalauge), dem sich vviederum zwei kleine, bilateral-symmetrisch gelagerte Oeff- nungeu, die Ductus endolymphatici, anreihen. In der Mittellinie des hinteren Schildab- schnittes erstreckt sich die Crista occipitalis, welche aus einer Reihe von dicht an einander gedrangten Tuberkeln zusammengesetzt ist und mit einem Yorsprung an dem bogenformig 88 De. J. Victor Rohon, Die obersilurischen Fisohe von Oesel. ausgeschnittenen Hinterrande des Schildes vorragt. Ausserdem zeigt das obéré Kopfscliild an seiner Oberfliiche zwei Paarc ovaler, bilateral -symmetrisch geordneter Oeffnungen, von denen das vordere Paar den Nasenôffnungen (?), das hintere hingegen dcn Spritzlôchern (?) entsprechen dürfte. Das untere Kopfscliild erstreckt sicli nacli vorn beilaufig bis zu dem vorderen Drittel des obérai Kopfschildes, bildet in der Mitte seines Vorderrandes einen sattelformigen Vorsprung und zu beideu Seiteu des letzteren mehrere kleine Zacken, zwischen denen wiederum kleine, runde Oeffnungen, Kiemenoffnungen, sichtbar werden. Der Hinter- rand des unteren Kopfschildes stcllt einen verlialtnissmâssig kleinen Aussclinitt oder Con- cavitiit dar. Dem mikroskopiscken Baue nach bestehen die bciden Schilder aus vier iiber- einander gelagertcn Schichten: 1) Email, 2) Kuochensubstanz, 3) polygonale Medullar- râume (Prismen) uud 4) innere, dem Isopedin alinliche Faserschicht pag. 37. Synopsis der Àrten. Obérés Schild flacli gewolbt und glatt. Vor- derrand des flacli gewolbten unteren Schildes zackig und mit seclis Kiemenoffnungen versehcn Obérés Schild flacli gewülbt und fein granulirt. Vordcrtheil des flacli gewolbten unteren Schildes ungezackt Obérés Schild flacli gewolbt , mit breitem Vorderrande; Oberfliiche fein granulirt und in un- regelmiissige Felder getheilt. Unteres Schild unbe- kannt Obérés Schild hoch gewolbt, an der Oberfliiche fein granulirt und mit schwach gewolbten, regel- miissig gestalteten Hiigeln ausgestattet. Unteres Schild unbekannt Tremataspis Schmidti, n. sp., pag. 39. T. Mickwitsi , n. sp., pag. 56. T. Schrencki, Pan der, pag. 61. T. Simonsoni, n. sp., pag. 63. ERKLARUNG DER ABBILDUNGEN. Durchgehende üezeiclinun^cii. Vr = Vorderrand. Hr = Hinterrand. vr = Mittlerer Vorsprung. FR = Frontalregion. PR — Parietalregion. OR = Occipitalregion. fro = Frontalorgan (? Paraphyse. Selenka). po = Parietalorgan (Parietalauge). nf = Nasenôffnung? spl = Spritzioch? dél — Ductus endolymphaticus (Mündung des Gehôrorgans)? 0 = Orbita. Or — Lateralhorn. Co = Crista occipitalis. osp = Occipitalspitze. 1 = Erstcs Segment II = Zweites Segment III = Drittes Segment IY = Viertes Segment t = Tuberkel. der Occipitalregion. rs sp tm sz zh br s 1 fl sr Jcz H e 1 2 3 4 Mr gm — ; = Randtuberkel. = Spalte am Grundc des Frontalorgans. = Mittelstandige Tuberkel. = Zacken. = Zackige Erhabenheiten. = Kieraenoffnungen? = Obérés Kopfschild. = Unteres Kopfschild. = Felderung am oberen Kopfschilde. = Zellenartige Râume. = Knochenzellen (Knochenkorperclien). = Havers’scbe Canâle. = Schmelz (Email). Erste Schicht Zweite Schicht Britte Schicht Vierte Schicht Medullarraume Hohlen). Steinmassc. •des Schildes. (Prismen oder polygonale Tafel I. Figur 1. Flachenansicht des oberen Kopfschildes vom Thyestes verrucosus Eicliw. Nacli mehrereu Exemplaren in zweifacher Vergrosserung abgebildet. Figur 2. Flachenansicht der linkcn Halfte des oberen Kopfschildes vom Thyestes-, auderthalbmaligc Ver- grôsseruug. Das Original befindet sich im Geologischcu Kabinet der St. Petersburger Universitat. Figur 3. Flachenansicht des oberen Kopfschildes voin Thyestes-, zweifacbe Vergrüsserung. Das Original wird in der St. Petersburger Universitat aufbewahrt. Figur 4. Das Frontalorgan und die Augenhohlou des vorigen Exemplars sechsfach vergrcissert. Figur 5. Innenflilche dos oberen Kopfschildes vom Thyestes ; natürliche Grosse. Das Original befindet sich im Akademie-Museum zu St. Petersburg. Figur 6. Bruchstück des Latoralhorns vom Thyestes mit den Randtuberkeln; sechsfache Vergrosserung. Original im Akademie-Museum zu St. Petersburg. Figur 7. Bruchstück des Latoralhorns voin Thyestes mit don Kandtuberkeln; sechsfache Vergrosserung. Original in der St. Petersburger Universitat. Figur 8. Unteres Kopfschild vom Thyestes-, fünffacho Vergrosserung. Das Original befindet sich im Muséum des Vereins für die Naturkunde Liv- Est- und Kurlands zu Dorpat. Figur 9. Bruchstück des unteron Kopfschildes (?) vom Thyestes-, vierfacho Vergrosserung. Original im Muséum des Vereins für die Naturkunde Liv- Est- und Kurlands zu Dorpat. Figur 10. Zum Thcil hypothetischcr Querschnitt des Kopfes vom Thyestes-, natürliche Grosse. Figur 11. Flachenansicht dos oberen Kopfschildes vom Tremataspis Schmidti nov. sp.; natürliche Grosse. Nach zwei im Akademie-Museum zu St. Petersburg befiudlichen Exemplaren gezeichnet. Figur 12. Flachenansicht dos Frontalorgans und der Augenhühlen vom Tremataspis Schmidti; sechsfache Vergrosserung. Das Original befindet sich im Muséum der Stadt Reval. Figur 13. Flachenansicht des ganzon unteren Kopfschildes zusammen mit dem theilweise im Abdrucke sichtbaren oberen Kopfschilde vom Tremataspis Schmidti ; natürliche Grosse. Original im Revaler Muséum. Figur 14. Stück des oberen Kopfschildes aus der Région der linken Nasonoffnung vom Tremataspis Schmidti ; vierfache Vei-grOsserung. Original im Akademie-Museum. Figur 15. Flachenansicht des vorderen Abschnittes vom unteren und im Abdrucke sichtbaren oberen Kopfschilde des Tremataspis Schmidti ; zweifache Vergrosserung. Nach zwei Exemplaren gezeichnet. Figur 16. Idealer Querschnitt des Kopfes vom Tremataspis Schmidti ; natürliche Grosse. Figur 17. Positiver Abdruck dos oberen Kopfschildes vom Tremataspis Mickwitzi nov. sp. Natürliche Grosse. Original im Muséum zu Reval. Figur 18. Flachenansicht des unteron Kopfschildes vom Tremataspis Mickioitzi; anderthalbmalige Ver- grüsserung. Original im Akademie-Museum zu St. Petersburg. Figur 19. Flachenansicht der die Aussenflaclie des unteren Kopfschildes vom Tremataspis Mickwitzi bodeckenden Tuberkelu; zehnfache Vergrosserung. Die Abbildung wurde dem in vorhergehender Figur gezoichnetcn Exemplar entnommen. Figur 20. Flachenansicht des oberen Kopfschildes vom Tremataspis Simonsoni nov. sp. in zweifacher VergrOsserung. Original im Akademie-Museum. t lifkRXocK. S* PelersWrJ . V*. Tafel IT. Figur 1. Fliichenansicht des Thyestes verrucosus; zweifache Vergrôsserung. K = Ivopf, R = Rumpf, C = Caudalregion. Das Original befindet sich im Geologischen Kabinet der St. Petersburger Universitîit. Figur 2. Scliriiger Horizontalschliff vom oberen Kopfschilde des Thyestes. Yergrosserung: Hartnaclc Oc. 3, Obj. Syst. VII. Figur 3. Verticaler Durclischnitt von einem Randtuberke] des Thyestes. Vergrôsserung: Hartnack Oc. 3, Obj. Syst. V. Figur 4, Seitenansicht zweier Tnberkel von der Crista occipitalis des Thyestes. Zwanzigfache Ver- grosserung. Original im Akademie-Museum. Figur 5. Seitenansicht zweier stachelfôrmiger Tuborkel vom Thyestes ; zwanzigfache Vergrosserung. Original im Akademie-Museum. Figur 6. Fliichenansicht eines Rumpfschildes (?) vom Thyestes ; fiinffache Vergrôsserung. Original im Akademie-Museum. Figur 7. Fliichenansicht des oberen Ivopfschildes vom Tremataspis Schmidti, anderthalbmal vergrossert. Original in der St. Petersburger Universitiit. Figur 8. Seitenansicht der Crista occipitalis vom Tr. Schmidti; fiinffache Vergrôsserung. Original im Akademie-Museum. ' Figur 9. Fliichenansicht einer Schuppe (?) vom Tremataspis Schmidti-, dreimal vergrossert. Original im Akademie-Museum. Figur 10. ïheihveise schematische Darstollung eines Querschnittes vom Tremataspis Schmidti. Ver- grôsserung: Hartnack Oc. 3, Obj. Syst. V. Figur 11. Ilorizontalcr Liingsschliff von der vierten Schicht des oberen Kopfsehildes vom Tr. Schmidti. Vergrosserung: Hartnack Oc. 3, Obj. Syst. V. Figur 12. Schrffger Horizontalschliff vom oberen Kopfschilde des Tr. Schmidti. Vergrôsserung: Hartnack Oc. 3, Obj. Syst. VIII. Figur 13. Seitenansicht der Raudtuberkeln vom Tremataspis Mickwitzi ; sechsfaclie Vergrôsserung. Die Abbildung ist dem in Figur 18 der Taf. I gezeichneten Exemplar entlehnt. Figur 14. Fliichenansicht des oberen Kopfsehildes vom Tremataspis Schrencki Pander in zweimaliger Vergrôsserung. Original in der St. Petersburger Universitiit. Figur 15. Bruchstüek der Schildoberflache vom Tr. Schrencki in fünffacher Vergrôsserung. Entlehnt dem vorhergehenden Exemplar. Figur 16. Positiver Abdruek der Oberfliiche des Tremataspis Simonsoni; sechsfaclie Vergrosserung. Entlehnt dem in Figur 20 auf Tafel I abgebildeten Exemplar. Bedauerlicher Weise sind die von mir bei den Figuren 8 und 9 dieser Tafel corrigirten Fehler aus Versehen gedruckt worden. Die Buchstaben Cr, welche die Crista occipitalis bezeichnen, müssen also für Co gelesen werden. LitK.R. Kocii.StPeters'b. MÉMOIRES DE [/ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PÉTERSBOURG, HP SÉRIE. Tome XXXVIII, W 11 et dernier. SUR L’INTÉGRALE rb F[x) dx z — X ' J\. S O il i 11. À Varsovie. (Lu le 13 mai 1893). St.-PÉTEKSBOURG, 1892. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétersbourg: à Riga: à Leipzig: M. Eggers & C° et J. Glasounof. M. N. Kymmel. Voss’ Sortiment (Haessel). Prix: 65 Cop. = 1 Mark 65 Pf. Imprimé par ordre de Septembre, 1892. 'Académie Impériale des sciences. A. Strauch, Secrétaire perpétuel. Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. Vass.-Ostr., 9 ligne, JV» 12. Les intégrales de la forme a jouent un rôle considérable dans plusieurs théories importantes; c’est pourquoi il nous a paru désirable de faire une étude approfondie des formules qui peuvent servir à l’évaluation approchée de ces intégrales et de rechercher les limites les plus resserrées des erreurs que l’on commet en employant ces formules d’approximation. Nous supposons que les limites a et & de l’intégrale sont réelles et que la fonction F(x) reste aussi réelle et intégrable pendant que la variable x parcourt l’ensemble des valeurs réelles comprises dans l’intervalle de a jusqu’à b, que nous nommerons simplement l’inter- valle b — a. Quant au paramètre z il peut avoir ou une valeur réelle prise en dehors de l’intervalle b— a ou une valeur complexe quelconque. L’intégrale que nous considérons sera ainsi une fonction uniforme de z affectée d’une coupure menée le long d’un segment de l’axe réelle de a jusqu’à b. Nous supposons encore que toutes les intégrales de la forme h a dont on aura besoin pour les formules d’approximation soient finies et connues. Après avoir construit d’une manière fort simple la formule générale d’approximation avec l’expression exacte de l’erreur par une intégrale définie de la même forme que la proposée nous présentons quelques considérations aussi générales relatives à la détermi- nation des limites de l’erreur où nous mettons à profit une inégalité remarquable dont on doit la découverte à M. Tchebychef et dont l’usage en ce cas semble indiqué par la nature de la question. Mémoires do l'Acad. lmp. d. sc. VII Sério. 1 2 N. SONIN, Les formules particulières d’approximation se présentent en foule; mais si l’on ne cherche la solution d’aucune question spéciale et que l’on se tient au contraire au point de vue générale il n’est pas difficile de distinguer parmi elles quatre formules principales, dont l’une n’est que le développement de l’intégrale suivant les puissances descendantes de z— c, que peut procurer aussi l’application de la formule de Taylor, l’autre a la forme m ~ = /iW A, fi (*)/* (*) /1W/2W/3W où les numérateurs sont constants et f\ (z), f2{z), f3 (z), . . . désignent des polynômes déter- minés de degrés 1, 2, 3, ... ; encore une autre est de la forme rb F(x\ — — -A. h ^ 1 ^ *- > Z—X Z— Cl (z—Ci)2(z—c3) [z — c,)2 (b-c^^-cJ ' • • > ~ a où toutes les constantes cn ca, c5, . . . sont complètement déterminées; enfin la dernière fournit le développement de l’intégrale en fraction continue. Outre la recherche des limites de l’erreur pour chacune de ces formules nous abordons aussi la question de leur conver- gence lorsque le nombre de termes pris en considération augmente indéfiniment. Les résultats acquis sont appliqués à l’étude de quelques intégrales qui correspondent à des formes particulières de la fonction F(x). § 1. Il est très-facile d’établir la formule fondamentale d’approximation pour l’intégrale En effet si l’on désigne par (z), on aura donc F(X)*IÉ)Z9 {X)dX : «K*), a /•O Sur l’intégrale F(x) J a ce qui peut être écrit autrement ainsi : ?(*) dx Z — X ' dx F(x) d’où l’on tire la formule dont il s’agit, à savoir Cb F(X) A=i|f)+ ’ F[x) 9 (X) J?L . J v J z — x c p (g) 9 (*2) \ / t v / ^ — a; •'a Nous avons dans cette formule la représentation approximative de l’intégrale ,6 par une fraction rationnelle +j£) cp (z) dont le dénominateur est choisi arbitrairement, avec l’expression exacte de l’erreur qui est J) F(x)9(x)7%. J rt § 2. En désignant par 3 ( &(*)» • • • 41 m (^) " f F (x) - dx — 4*! (>), ^ a ^(*) ?i (*) = ^2 (*)» ?1(*) ça(*) «te = 1* ■i N. SoNIN, On en tire aisément les formules suivantes: f6 F(x) dx Z — X *' a ’j'iW 9i(*) 1 9i(«) rb F{x) 9,(0:) J a dx Z — X ^ F{x) 9x(x) dx z — x dx F (x) 9, (x) 9 j (x) -—x = 92(f) 4 a. 5 cb Sur l’intégrale F(x) J a dx z—x' En supposant z réel et moindre que a ou plus grand que b, on voit immédiatement que les valeurs de cette fraction ne sortent pas des limites 1 z — a qui ont le même signe. Soit maintenant z complexe et posons z = u -+- vi. On aura ce qui peut être écrit ainsi: 1 M — * — vi Z — X (u — X)2-t-V2’ . X — u ou encore, en posant — = s, î Z — X ir- v L 8 Si l’on étudie la marche de la fonction réelle s -+- s-1 lorsque la variable s varie de — oo à oo on est conduit à diviser le domaine complet de la variable en quatre intervalles consignés dans le tableau suivant avec les valeurs de la fonction aux points extrêmes de ces intervalles: s = — oo — 1 î S t- S 1 0 0 0 1 1 "2 OO 0. La fonction — r est croissante dans les deux intervalles voisins qui sont au milieu, décroisante dans les deux autres. Si l’on considère maintenant les deux valeurs A a : — u -y-j b — u v 7 v et qu’on les place en lieux convenables dans les quatre intervalles ci-dessus il ne sera pas difficile d’assigner les limites que ne peut franchir la fonction , t ou la partie réelle de la fraction — l— lorsque x est retenu dans l’intervalle b — a. Dans le cas le moins favorable, celui où l’un des nombres A et B tombe dans le premier intervalle et l’autre dans le quatrième, ces limites pour la partie réelle de seront — — et ~ ; lorsque A et B 6 N. Sonin, tombent entre — 1 et -+- 1 on tous deux sont compris dans le premier intervalle ou dans le quatrième, les limites des valeurs de la partie réelle de — 1 seront v A-+-A~ 1 et — v B ■+■ B — 1 ’ enfin lorsque l’un des nombres A et B est compris entre — 1 et 1 et l’autre tombe en dehors, l’une des limites de la partie réelle de — — sera ± et l’autre coïncide avec celui des deux nombres v A-t-A 11 v B-*- B— i» qui est le plus éloigné de la première limite. En tous cas la partie réelle de — î— reste • il e — x comprise entre — et Quant à la partie imaginaire de , on voit que î 1 V 1 H-S2 a toujours le même signe que — v et que les limites de cette quantité sont % Il X 11 V 1-H A2 et v 1 B1 lorsque A et B ont le même signe, ou la plus petite numériquement de ces limites et — dans le cas contraire. On peut conclure d’après cela que le module de ne surpasse jamais — l/— et z v 2 X que l’argument de cette fraction varie entre les limites arccot A et arccot B. Si l’on considère maintenant l’intégrale où la fonction f(x) ne devient négative dans l’intervalle b — a, on conçoit aisément qu’on obtient les limites de la valeur de cette intégrale ou de ses parties réelle et imaginaire en multipliant par f f(x) dx les limites précédemment établies pour les valeurs de la fraction - ^ ou de ses parties réelle et imaginaire. Sue l’intégbale J F(x) § 4. Revenant à la formule générale d’approximation posons pour abréger ?» ?» ..•?*(») = en sorte qu’elle devienne rÙ ~b TPtfA ^ x ?i (z) , ^2 W , , (*) , t TT(r\ (T) (v\ ^ x i ' a; CPj (^) .(*) j*ï. A cet égard remarquons en premier lieu que lorsque le produit F(x) &m(x) ne change pas de signe dans l’intervalle b — a nous pourrions appliquer dans cette recherche les considérations exposées au § 3 et en déduire p. ex. pour z réel les limites suivantes pour la valeur de l’intégrale en question: yzra F{x) Qm(x) dx et ^ F(x) m{x) dx. a Mais à ces déterminations, qu’on peut appeler primitives, des limites de l’erreur nous allons adjoindre d’autres plus précises et non moins facilement calculables. A cet effet nous allons tirer parti de cette inégalité aussi simple qu’importante due à M. Tchebychef, à savoir f /» fix) /» dx. f f(x) dx > f f(x) fx{x) dx . f f (x) f2(x) dx, "a ^ a ^ a ^ a où la fonction f(x) ne devient négative dans l’intervalle b — «et les fonctions /»), f2(x) sont toutes deux croissantes dans le même intervalle. On démontre aisément cette inégalité en considérant la différence „b J. ~b fi») /i(*) /» dx. f(x) dx fix) fi \ (x) dx . f J n f{x) f,(x) dx et remplaçant aux seconds facteurs des deux termes la variable x par une autre, y, ce que réduit la différence à la forme / n. /» fiat) fiix) \h (x) — fi iy)\ dx dy\ 8 N. SONIN, en mettant dans cette expression la lettre x à la place de y et inversement et prenant la demisomme de la nouvelle expression et de l’ancienne on trouve pour la différence en question l’expression suivante par une intégrale double /» f{y) [/i (x) — fx («/)] [/"a (x) — f2{y) J dx dy, dont tous les éléménts sont évidemment positifs. Cette manière de démontrer l’inégalité de M. Tchebychef est l’inverse de celle qu’a employée pour le même but M. Andréef dans les Communications de la Société mathématique de Kharkow pour 1882. § 5. Soit s réel et supposons que le produit F(x ) ne change pas de signe dans l’intervalle b — a; admettons en outre que le polynôme ym(x) soit monotone dans le même intervalle; il suffit évidemment de se borner au cas où le produit F(x) (Z>m_1 ( x ) est positif et le polynôme „(*> Si- -a Cette limite s’exprime, comme il est aisé de remarquer, par les polynômes fm(z), ^m(^) et les seules intégrales rb F(x) 0m_l(x)dx et J a f6 F {a. 0 0m(x) dx. Cette circonstance a de l’importance surtout lorsque la fonction F(x ) n’est pas donnée et que l’on sait seulement les valeurs de quelques intégrales de la forme rb F(x) xk dx, Je = 0,1,2,... en nombre restreint, ainsi que la propriété du produit F(x) b, négatif pour z < a; on aura donc >«!»'„ W Pour z>b, Pour * n * m ■ n. * F(xyi>Jx)ym_Jx)dx En introduisant le polynôme i+.w = . F&). tw - dx on trouve de cette égalité F(x) (x) 9m._1 (x) zcbcx == çM+1 (*) f F(x) m (x) — fm+1(2) * n et, en substituant cette valeur dans l’inégalité précédente, on la réduit à celle qui suit: J» F(x)0 (x)dx- „b dx iyx)0m(x)z_x>^mjz) F(x)0Jx)dx. Nous allons donner maintenant au polynôme croissant ( (x) deux formes particu- lières. Soit en premier lieu 9mil (x) = x — z, d’où «pm_#_1 (Æf) = 0; l’inégalité générale acquiert par cela la première forme particulière, à savoir J) F (x) 0 (x) (z — x) dx r- dx F(X) (])m ( X ) 7=ï > F(x) 0m (x) dx d’où l’on trouve en valeur absolue dx F(x) *m(x) ~ > f aF(x) 0m(x)dx 5ba F(x) (Æ) *àx S"aF(x) d>m(x)dx Supposons en second lieu que le polynôme cp,m (x) est croissant et posons 'Pm-+-i(æ) = Vm(x) — Pi P étant une constante; si l’on choisit cette constante de manière à satisfaire à la condition f F(x) 0m (x) 9m_1_1 (x) dx 0, J a 11 Sue l Intégrale f b F (x) . Jû 8 — X on trouve J> V = F(x) m (x) 9m (z) dx : F(x) (]>m (x) dx et l’on aura la seconde forme particulière de l’inégalité: [•PmW — p] [ F{x) 0m (x) > f F(x) 0m (x) dx, • a J a où au second membre se trouve le même polynôme que nous avons désigné par a — X1 mais nous ne nous arrêterons pas sur ces évaluations assez compliquées et nous nous bornerons à renvoyer pour ce cas aux indications développées dans le § 3. Enfin lorsque z est purement imaginaire, soit z = vi, on aura *(*> / F(x) x dx VI F( x) v ’ v2-t-x2 et au lieu de calculer directement l’intégrale au premier membre nous pouvons appliquer aux intégrales f * n T7T / \ diC F (*) x i > F(x) w v2-t-x2 la formule générale d’approximation en changeant x en x\ z en — wa dans les polynômes 9i(æ), . . . il est aisé de voir que cette limite est comprise entre les valeurs absolues des limites pri- mitives car le rapport 6' (x-cr+i dx J* F (x) (x — c)m dx est évidemment compris entre b — c et a — c. Supposons maintenant que F(x) (x — c)m~ 1 reste positif dans l’intervalle b — a. Les inégalités du § 5 deviennent [0«_. - r?-e] J m <* - Gm pour z < a. Lorsque F(x) est positive dans l’intervalle b — a et que c-*-> c (*r — b)m-+- 1 » l’autre limite est en général moins avantageuse que l’une de celles que nous avons appelées primitives. La forme donnée par Lagrange au reste de la formule de Taylor se présente donc comme complètement inutile dans l’étude qui nous occupe. Mais dans un Mémoire spécial sur le reste de la formule de Taylor, imprimé en 1891 au JY? V des Annales de l’Université de Varsovie, nous avons proposé pour ce reste plusieurs formes nouvelles parmi lesquelles s’est montrée comme la plus avantageuse celle qui donne /%)=A0)-«-f(0) r ~i (o) (m — 1)! no)£:[> y i)/m+,(ïi)+(»«+i)/™(i)). ]. où l’on suppose que Y) (yj) -+- (m -+- ])/”"(y)) ne change pas de signe lorsque y) varie de zéro jusqu’à y. En faisant application de cette formule au cas que nous considérons, on trouve z — c (z — c)2 fin — 1 . Cm (z~c)m (*— c)m J>(.) <*-<■)-+■ JÎ^WC- ' ’l’iîF 15 fb F(x) . a * — x Le rapport ZF^-‘r*'w=$m représente une fonction de Ç que nous désignerons par (fi (Ç) et dont les valeurs, en suppo- sant F{x) ( x — c)m> 0, sont évidemment comprises entre a — c et b — c, ce qui fournit les limites primitives de l’erreur. Si l’on considère maintenant l’expression suivante de (fi (ç) = />«<*-«>— jg^ on trouve que la différence $(§) — s’exprime par une fraction dont le dénomina- teur est ,6 J> \m dy 2P(»)'(*-ef jpÿm F [y) (y — if (S-y)m+* et sera positif lorsque F(x ) (x — c)m > 0 et que les nombres \ et Ç soient tous deux moindres que a ou tous deux plus grands que 6; quant au numérateur de cette fraction il se réduit aisément à F(x) F(y) \(x — c) (y — c)]* y — x dx dy , ou encore, en mettant les lettres x, y l’une à la place de l’autre et prenant la démi-somme de la nouvelle expression et de l’ancienne, à b b 5- m m [(* - c) (S - «)]“ (y - *) {jip—: J n J n *)]m+2 [(£-*) (C-2/)]w-+-2 J dx dy. Soit (5 — y) (Ç — a) = X, (E — x) (C — y)=Y-, on a évidemment X > 0, Y > 0 et l’on trouve X — Y = (g — Ç) (y — x); donc l’expression précédente du numérateur de la fraction qui exprime (fi (|) — g5(Ç) devient ,b F(x) F (y) [(x — c) (y — c)Jm — Ym+2] dx dy, 16 N. SONIN, et comme le produit (■X Y) j^^m-t-2 yrjn- J est toujours négatif, on conclut que les différences $(%) — gSÇQ et g— Ç ont les signes contraires, c’est-à-dire que $(() est une fonction décroissante de Ç. Sa valeur pour Ç = :Jroo est on aura donc pour 0 < a: %±-1 >$(?)> $(#), pour 0 > b: (fi{z) > $(?) > %**• '-'m Il est aisé de s’assurer que la limite de $(Ç) fournit pour la limite inférieure de la valeur absolue du reste la même valeur que celle que nous avons trouvée pour l’erreur au § 8 immédiatement après les limites primitives. Partant de là, remplaçant dans cette limite m par m — 1 et remarquant qu’on a rh F(x) (x cf dx ~b (0 — c) F(x) (x — c)’ î — î dx Z — X — G nous pourrions retrouver l’autre limite de l’erreur déduite aussi au § 8. Nous pouvons conclure par cette analyse que la forme nouvelle du reste de la formule de Taylor que nous avons proposée fournit pour le développement de l’intégrale * a les mêmes limites du reste qu’on ne pourrait retrouver autrement qu’en s’attachant à la forme particulière de cette intégrale et faisant application de l’inégalité de M. Tchebychef. Cherchant à nous expliquer la raison de cette supériorité marquante de la forme nouvelle du reste sur les anciennes, celle de Lagrange, p. ex., nous croyons la trouver dans ce fait remarquable que tandis que la formule de Lagrange m = ao) h- f (o) x - . . . ■ h- r-1 (o) -h r w Ç ne fournit la valeur exacte du reste que lorsque f(y) est un polynôme entier du degré non supérieur à m, la nouvelle formule f(ÿ) = f(0)-t-A(o) r-(o>cL_ -P(0)£:[l— y P l(t)) 1) fm+l (lj)-t-(«W-l )/"* (1J)_ 17 Sur l’inïésraue î J bF(x) J a dx z — x' reproduit la valeur exacte du reste non seulement dans le même cas particulier mais encore dans un autre, à savoir celui où la fonction f(y) s’exprime par la série infinie et est égale à c étant une constante arbitraire. § 10. Nous terminons cette étude de la formule d’approximation J ëi Q> j ^1 Z — c (z — c)2 — î (z — c)m _L_r' (z—c)m j n F(x) (x — c)n dx Z — X par la remarque suivante. L’erreur de cette formule peut être représentée par l’integrale d’où l’on voit que pour que cette erreur puisse tendre vers zéro lorsque m augmente indé- finiment il faut et il suffit que le module de reste moindre que un pour toutes les valeurs de x dans l’intervalle b — a. Si donc on décrit un cercle, ayant le point c pour centre et contenant dans son intérieur les points a et b, il faut que le point s se trouve en dehors de ce cercle. Posant c = le rayon de ce cercle sera ; lorsque b = ou a — — oo le cercle n’existe pas. §11. Nous supposons maintenant que dans la formule générale d’approximation les polynômes k(z) = */ r. J F(x) (x — Cj) (x c2). . (x — cA_,) dx. Nous allons choisir les constantes cv c2, . . . de manière à annuler successivement le plus grand nombre de termes de la formule d’approximation. Posant en premier lieu (#) = J* F(x) (x — Cj) dx = 0 J a Mémoires de l'Acad. Imp. d. sc. VII Se'rie. 3 18 N. SONIN, on détermine de là la constante clf à savoir cx = F (x) xdx : F(x) dx, J n J n d’où l’on voit que cx sera comprise entre a et 6 lorsque F(x) ne change pas de signe dans l’intervalle b — a. D’après cela le numérateur =1 5(*) = 0, à M») = J F{x) (x — cj ( x — c2) ( x — c8) (x — c4) xdx ou encore, en vertu de 7 (z) = 0, 4s('a0 = o> 4a (2) — ce fournit les équations suivantes: 47(*) = F(x) (x — cj (x — c„) (* — c„) {x — e4 — c5 — cG) = 0, ^ a 4s(*) = Cj)(a:— c2)(æ— c3)[a;2— (c4-+-c8-t-c0)a:-i-(c5ca-f-c6c4-+-c4c!.)] a'3(ïæ = 0, ^ a 4q (*) = J* W (z-Ci) (æ-ca) (x-c3) [æ3-(c4+c5-HC0) æ3+(c5 c6-»-c6 c4+c4 c5) æ-c4 c5 c6] a:2 cte = 0, 3* 20 N. SONIN, qui donnent une forme complètement déterminée au produit (z — c) (a — c5) (z — cü). D’après cela la valeur de fk(z ) étant un polynôme déterminé du 1clème degré; mais comme on ne saurait en général ni démontrer la possibilité de déterminer les polynômes f2(z), f3(z),. . ni évaluer les limites de l’erreur, cette formule, toute élégante qu’elle soit, ne peut être censée assez utile, en ayant égard au but que l’on s’est proposé en la déduisant. § 12. Nous admettons maintenant que les polynômes linéaires 9:i (x) = ^(x),- • • 92a— i (x) = 92* 0*0» • • • Posant «J)a(^) = 0, (#) = 0, . . . (z) — 0 on trouve les équations suivantes qui permettent de déterminer successivement les constantes cx = c2, ca = cv. . . =c^,. . . F (oc) xdx -s St F(x) dx, f » rt F (x) (x — c)a xdx = c3 F(x) (x — cf dx, f F(x) (x — cif (x — c3)2 xdx = cA F(x) (x — c,)2 (x — c8)2 dx, etc. *« ^ a et la formule d’approximation devient dx tF{x)dx \baF(x)(x-c,fdx r , \ F(x)t F(x)- = - I x 7 Z — X z — ci V si \ Cl 1 (X) (X cl)2 c2)1 • • - (x c2« — 3)2 [z~cxf (*— c3) • • • ' (Z-c)* (Z-C3)* ...(z- e2n_3)2 (^-c2n_1) dx («— C,)2 (z—c3f. . . (ÆT — c2„ — 1)2 • 21 Lorsque F(x) ne change pas de signe dans l’intervalle b — a, les équations précédentes qui servent de définition pour les constantes Cj, c3, . . . font voir que toutes ces constantes tombent dans l’intervalle b — a. Cela suffit pour conclure que lorsque z a une valeur réelle prise hors de l’intervalle b — a, tous les termes de la formule d’approximation, y compris l’erreur, auront le même signe; d’où il suit que l’erreur diminue en valeur absolue à mesure que n augmente, mais qu’elle reste toujours supérieure au terme dont elle occupe le rang. D’ailleurs à cette dernière conclusion conduisent aussi les inégalités du § 6 qui donnent On trouverait de là la limite supérieure de l’erreur en remplaçant c2n+l par b, lorsque z > b, et par o, si z < a. § 13. Nous allons considérer maintenant la limite de l’erreur pour n = oo en sup- posant que F{x ) ne change pas de signe dans l’intervalle b — a et admettant d’abord que cet intervalle soit fini. A cet effet nous écrirons l’erreur sous la forme a et remarquons que si l’on désigne par c l’une des constantes cv cs, . . . dont les valeurs se trouvent, comme on a déjà remarqué, dans l’intervalle b — a, on aura on conclut de là que l’erreur sera numériquement moindre que a pour z > b, a pour # b et w < a, quelque soit v. Il ne reste donc à discuter, que le cas où a < a < b. Mais si l’on considère l’expression (x — c)2 (i u — c)2 -+- V2 comme fonction de c, on trouve que sa dérivée s’annule pour c—± oo, c=x, c = u-*~ , (maximum). Pour que cette fonction puisse rester moindre que un dans tout l’intervalle b — a de la variable c, il faut évidemment que son maximum, qui correspond à c = « h- — , tombe en dehors de l’intervalle b — a et qu’en outre la valeur de la fonction pour l’extrémité de l’intervalle le plus proche au maximum fut moindre que un; il faut donc qu’on ait simultanément L’inégalité donne ou u ou u , v2 (* -fa)2 ^ i ^ U—X ^ 0 et . 2)2 ^ pf (a; a)2 . u — x^-11 et (m — af H- V2 1 • U — - — > b U — X ^ V2 .. J >0 — M, U — X ^ * et comme b > w, on conclut de là x < w, v* > (6 — u) ( u — x), d’où x > u — lors donc que cette dernière limite est moindre que a, ou î>3 > (u — a) (b — w), nous pouvons affirmer que pour a < x < u L’autre inégalité X — cl2 Z — C I <1, si (b -a)2 (b — u)2 + v2 < I- u < a U — X 23 Sur l’intégrale J F(x) devient «2 X — U > u — a : si donc cette dernière et donne x > w, donc v2 >• (a; — m) (m — a), d’où î (w — a) (b — u), on peut être sûr que pour u < x < b — C I2 1 — I > i • io < 1 , SI t~ — — c ^ J — (6 - O)* (w — a)2 -+- v 2 < 1. L’inégalité commune à ces deux cas v2 > (w — a) (& — m) se transforme en g / 6+«\î A- «\* * -*-(“ — H >(t)- Donc le module de l’erreur tend assurément vers zéro pour n = oo lorsqu’on a ou m > b, ou u < o, ou enfin « < u < b et en môme temps g / b-*-a\2 /l-*-ay v2 —h (m — &)a > (6 — a)2, v3 -h (m — a)2 > (b — a)2. Il n’est pas difficile de voir que la première inégalité sera toujours satisfaite lorsque les deux autres le sont. On conclut de là que la limite de l’erreur tend vers zéro pour n = oo et que par conséquent l’intégrale J F(x) — v ' Z — X se développe en série infinie convergente, lorsque le point s se trouve en dehors d’une aire limitée par deux parallèles à l’axe imaginaire u = a, u = b, et par quatre arcs de deux cercles du même rayon b — a, ayant pour centres les points a et b de l’axe réelle. § 14. Les considérations précédentes touchant la convergence sont intimément liées à la supposition que l’intervalle b — a est fini et tombent en défaut lorsque cette supposition n’a plus lieu. Passant au cas où l’intervalle b — a est infini nous admettons expressément que b = oo, « reste fini, l’autre cas (a = — oo, b fini) pouvant aisément se réduire à celui-ci par le simple changement du signe de la variable. L’intégrale qui entre dans l’expression de l’erreur dx F(x) (x — Clf (x — c3)3 . . . (x — c2n_I) — 24 N. SoNIN, pouvant être représentée, en vertu des considérations du § 3, comme le produit de l’intégrale OO | F (x) ( x — cj3 (x — c,f . . .(x — ctn_l)2 dx * a par un facteur fini indépendant de n, nous aurons à considérer la limite de la fraction JOQ a F (*) («—<>,)* (X -c3)2 . . . (x— c2n_,)2 dx (« - fl)2 (S — c3)2. ..(« — c2n_1)2 pour n = oo. Si la limite de cette fraction est finie pour une valeur réelle z = a a — u (a — u)2 -+- v2 (C1 - «)2 J • • ’ L 1 (a — u)2 ■+- v2 (c2 U)2 -1- D2"| “l^J et devient nécessairement infini dans les conditions énoncées plus haut, lorsque n augmente indéfiniment, ce qui réduit à zéro la limite de la fraction. Si la série î.i 1 Cl— a c,— a c, — a était convergente, il faudrait que la limite de la fraction serait zéro pour z — a. § 15. Nous passons à l’étude de la quatrième formule particulière d’approximation et supposons que la formule générale ne soit composée que de deux termes plus l’erreur, à savoir \ Fw - if!! [ F{x) * {x) **(*) S Ja J a 25 Sur l’intégrale F(x) — . J a *—• x Soit cpjC?) un polynôme du rihne degré, ayant l’unité pour coefficient de zn, cp3 (z) — un polynôme quelconque dont le degré ni ne surpasse pas n. Nous allons déterminer le poly- nôme cpt (^) de manière que ty2(z) s’annulle quel que soit le polynôme * a il suffit de poser F(x) «n (a;)3 dx d’où çb Fi')°nWç=-a ]> J n jbaF(x)o>n (xf dx ru J ^ F (x) u>n (x)2 xdx jaF(x) “» (x)2 dx l’autre limite de intégrale sera Jb f dx pF(x)tùn(x?dx ^ n OÙ c = ù pour z > 6, c = a pour s < a. Lorsque z est complexe, l’erreur pourra être représentée comme le produit de _L_ f •* n F(x) «n (x)2 dx par un facteur qui reste fini pour chaque valeur de n. § 16. La définition du polynôme «„(£) par la condition d’annuler toutes les intégrales de la forme ,b F(x) an (x) xk dx, k = 0, 1,2,. . .n — 1 conduit, comme cela est bien connu, à cette conclusion importante que toutes les racines de ce polynôme sont réelles, distinctes et comprises dans l’intervalle b — o; soient Sue fj’lNTÉGEALE J F (x) -~x 27 ces racines rangées par ordre de grandeur croissante et dépendant chacune de n. Si l’on remarque que an(x) = (® — xJ (x — x2) . . . (x — xn), on pourra représenter l’erreur de la formule d’approximation par l’intégrale qui est tout-à-fait semblable à celle que nous avons considérée au § 13 et qui conduirait par conséquent à la même conclusion, à savoir que la limite de l’erreur tend vers zéro pour n = oo, ou que l’on a I F(x) — = lim v } z — x Wn («)’ lorsque l’intervalle b — a est fini et que z représente un point quelconque du plan situé en dehors d’une aire limitée par deux parallèles à l’axe imaginaire u = a, u — b et par quatre arcs de deux cercles ayant b — a pour rayon et les points a et b de l’axe réelle pour centres. Lorsque 6 = oo, il faudrait chercher, comme au § 14, une valeur réelle z = a.'» (a) Xn — a “«(“) a une limite infinie, ou pour laquelle on aurait «oo lim “n (“)2 F{x) on(xf dx = O, si iim v'nM est gnje. ajors ia limite de l’erreur serait zéro pour toutes les valeurs de z dont wn (*) , les parties réelles sont moindres que a et l’on aurait «CO F(x) dx Z — X lim “n (*) 4* 28 N. SONIN, Il va sans dire, que si l’on connaissait l’expression asymptotique du polynôme

0, lorsque F(x) > 0; cette relation suffit à elle seule pour déterminer complètement le polynôme an(z) lorsqu’on a égard aux valeurs initiales «0 (*) = 1, »i(«) = e — iv On démontre aisément que le polynôme O (z) satisfait à la môme équation aux diffé- rences finies ü» = (*—Pn) °n- iW — «„_*(*) et a pour valeurs initiales û0W = 0, 0» = f F( J n '(x) dx. Partant de ces relations de récurrence on réduit la fraction 5?*^ en fraction continue, , . “n M ’ a savoir Qn(«> _ gp “n W Z— Pi ~ s-Pf In — 2 z—Pn- , la formule g» — t . z~Pn ’ / ^ n F{ x) — = lim W * — * “nW équivaudrait donc au développement de l’intégrale en fraction continue infinie. 29 Sur l’intégrale J F(x) On tire encore des relations de récurrence l’égalité qui conduit à la formule Qn(*) i (s) _ loh- • flu-i “n(«l “n — 1(«) “»-i(2)"«(2) OnW _ % . gpgi “n (*) <■><> (*) <*>i (*) “i {•) “2 (*) go?! • • • g» — I . “n — 1 (*) “ni*)’ on obtient de là à la limite le développement de l’intégrale en série infinie convergente. Enfin la relation de récurrence donne, comme on sait, J> nb F (x) an (xf dx = 2i Î2- - • % J n F(x) dx\ donc l’erreur se représentera comme le produit de F (x) dx gtg2. . ■ qn I “n («)* ) par un facteur fini dont les limites se déterminent en suivant les indications du § 3. § 18. Nous avons déjà remarqué que l’équation «nto = (* — PJ ®„- ,W — 2«-i Un — 2 (^) pourrait servir de définition au polynôme «n ($); ou doit donc admettre qu’elle serait capable de révéler toutes les propriétés de ce polynôme, si l’on savait s’y prendre. En admettant qn_l > O on démontre aisément au moyen de cette équation le théorème important que toutes les racines du polynôme n(g) (*— Pi)(«— . p») — («— J>„) 0. Lorsque n augmente indéfiniment la limite de Xn dépend en général de la forme du nombre entier n; mais lorsque Xn est une fonction algébrique de n , la limite de Xn ne dépendra pas de n et nous aurons en vertu des inégalités précédentes, en posant lim Xn=X, 2X < 1, d’où X < i-, ïiix < 1, d’où X < y, < 1, d’où X < 1 - -(/J, etc. ' 1 — x Quant à la limite de An elle sera aussi indépendante de la forme de n et en la désignant par A on aura d’où l’on trouve (W=T-X- 32 N. SONIN, On voit par cette égalité que X< |, ce qui peut servir à la détermination des limites a et b de la variable z. La détermination de valeur asymptotique d’une fonction définie par une équation linéaire aux différences finies a été l’objet des recherches de M. Poincaré *) qui, en se bornant au cas où les coefficients de l’équation sont des polynômes entiers du même degré, — ce qui correspond pour notre relation de récurrence à la supposition que la limite de pn soit finie et différente de zéro, — a fait voir que l’équation dont il s’agit ne peut fournir que la limite de — ou de A, . Nous terminons cette digression sur la relation de récurrence en déduisant encore une inégalité qui doit être satifaite pour des valeurs z sortant de l’intervalle b — a. On peut écrire en vertu de cette relation (z— Pnf (zf = [«„(*) -H «n_2(~*)|2 > 4 *»„(*) «n_», d’où l’on trouve An-, > 4X„_l An. On voit par là que pour que la limite de An puisse être déterminée et différente de zéro il faut que la limite de Xn ne surpasse pas Posant dans cette inégalité n — 2, 3,. . . et faisant le produit des résultats on obtient 1 > 4— X, X,. . ,X„_, A., et comme An > Xn on trouve de là a fortiori 1 > 4"-‘ X, V . ,x„_l V § 19. Revenons à la formule du § 15 = ÿfji) n (X, gn2 dx x— g J z — x' En multipliant cette formule par z — g et posant ensuite z = g, on trouve dx = Q„(g, g) «„ (g, g) et la connaissance de cette intégrale suffit pour trouver les limites de l’erreur, car on a F(x)(x- g) •'a dx z — x f m dx-H*s) f m [^]’ 'a d a dx z — œ’ où les limites de la dernière intégrale peuvent être évaluées comme au § 15. Lorsque g est différent des racines des polynômes u„_2 {%), ■ • • fa fa), ce qui a assurément lieu lorsque g6, on sait que le polynôme du nième degré satisfait à l’équation aux différences finies “m+i fa 0 /„ J \ wn fa ?) “n — l fa 5) " e-ï~" — ~~ P J z — Z ïn-i g — \ » Mémoires de l'Acad. Imp. d. sc. VII Série. 5 34 N. SONIN, ou Pn =Pn + K+l ~ k î'n-i = fc^ZT> k = «B (6) “« — 1 (?)’ et comme il satisfait aux conditions fb F{x){x — l) g> z* dx = 0, k = 0, 1,. . . n — 1, n. on voit qu’il joue le même rôle par rapport à l’intégrale f » n dx F(x) (x-î)^-x • • Cu dx que joue on (z) par rapport à l’intégrale J F(x) , _x • On aura donc rb . , rb F(x) (X — 6) dx = î'j î'2. . Vh-j (« — S) n J n ce qui se réduit définitivement à f F(x) (x - 5) ['t=t]2 dx = — (h &• ■ ■ ?n_, f dx- •J n. J n Lorsque | n’appartient pas à l’intervalle b — a cette formule peut servir à la détermL nation des limites de l’erreur tout comme au § 15. Lorsque £ = a ou % = b et que z est réel le signe de l’erreur est contraire à celui de l’intégrale. C’est en partant de cette remarque que M. Markoff démontre la corvergence de la fraction continue du § 17 dans son «Calcul des différences finies», fasc. I, § 21, en se bornant aux valeurs réelles de z. 35 Sur l’intégrale Pour terminer ces recherches nous allons appliquer les résultats généraux à quelques formes particulières de la fonction F(x). § 20. Soit F{x) = (x — aÿ (b — xf, où X > — 1 , p. > — 1 . Posant dans la formule du § 8 c = a, on aura -b Gk = (x — a) \-i-k ( b — xf dx — r (x-4-fc-t-u r (n-i-i) ^ -t-i . r (x-f-fji-f-2) r (X ((x— ■ — i) o b — «r*-1* af (b xf dx Z — X b — a _ X-t-1 !b-a\ 2 (X-t-1) (X-t-2). . .(X-t-m — 1) z — a 1 X-t-jx-t-2 ' [z — a) ' ’ (X -+-fjL -«-2) (X-t-fJ.-t-3) . . .(X-t-fi-t-m) \z — a] R mi (X-»-l) (X-»-2). . .(Xh-»<) b — a (X-«-(i-i-2) (X-t [Ju-t-U) . . .(X-i-(jn-»i-i-l) \-t-m (6 - a) (£ï)“< R. (X-t-l) (X-t- 2). . .(X-t-m) b — a (b- a \m p -b \*-a) -> z < a, R (X-t-[x-t-2)(X-t-|x-r-8). . .(X-t-n,-t-mH-l) z (X— i — 1 ) (X-h2) . . . (X-t-»i) b — a m (/.-t-,u-t-2) (X-t-fi-t-3). . .(X-f-(J.-t-m+l) X-t-Wt-t-6 X-t-|J.-t-wi-t-l-t-Ô (b — a) Lorsqu’on a construit une formule d’approximation il n’est nullement nécessaire, pour construire les autres, de se reporter toujours aux formules générales, ces dernières étant principalement destinées à constater la possibilité de certaines représentations approxima- tives; il est souvent plus commode de déterminer les constantes et les coefficients de ces nouvelles formules en les réduisant à la même forme qu’a la formule supposée connue. Ainsi en posant r (X-*-(jL-f— 2) r (a—*— î ) r ((J.-# — i ) (b- a) x (x— a)* ( b—xf dx z—c, (Z-C,)2 (Z—C3) (z-c,)2 (z-c3)2(z-cb) et développant le second membre suivant les puissances descendantes de z — a, on trouve successivement en égalant les coefficients de ce développement à ceux que l’on a trouvés auparavant : A, = b — a, (X-»-l) 6 -+- (ix ■+■ 1) a Cl X-*-(a-»-2 » a (X-*- t) (l*-** t) (b ffl\3 s (X -+- n 2)* (X •+- (J.-+-3) ' ' ’ [(X-*-l)*-»-(X->-3) (M.h-1)] b->-[(|X-*-l)2-»-(t^-»-3) (X-t-1)] a . (X-t-ft-t-4) 5* 36 N. SoNlN, Toutes les constantes clf c2, c3,. . . deviennent égales à lorsque p. = X. Cette circonstance arrive toujours pour la formule générale du § 1 2 lorsque la fonction F(x) est paire par rapport a, x — - ~ • Passant à l’étude de la fraction continue qui sert à représenter l’intégrale (x — af ( b — xf dx nous remarquons qu’on a, comme on sait *), L’expression b H-q ^ fc2 — X2) (6 — a) Pn 2 2 (2 n -+- X -+- p.) (2 n — i- X — fx — 2) » n (n + À) (n -+- |x) (n X -+• (x) (6 — o)2 (2» H- X -h (x 1) (2n h- X (x)2 (2» -h X [x — 1) ' X n 9n (*— î>n' a pour limite lorsque n augmente indéfiniment 1 / b — a 16 [ b-»-q V T~ et comme cette limite, eu supposant z réel ne peut surpasser on trouve de là (z — a) (z — b) > 0, ce qui détermine les limites de l’intégrale lorsqu’on prend pour point de départ la fraction continue. Cette fraction continue n’est qu’un cas particulier de celle qui représente, selon Gauss, le rapport de deux séries hypergéométriques. Sa convergence dans le cas général a été étudiée pour la première fois par B. Riemann en 1863 dans une Note, en langue italienne, restée inachevée et publiée après sa mort par M. H. Schwarz dans ses Oeuvres complètes, 1876. M. Thomé a traité la même question en 1867 dans le t. 67 du Journal für Mathe- raatik. Ces recherches ont cela de commun qu’elles sont fondées, l’une et l’autre, sur la détermination de l’expression asymptotique pour la série hypergéométrique F (a -t- n, p + », y h- 2 n, x), *) Voir p. ex. notre Mémoire «Sur l’évaluation approchée des intégrales définies etc.» dans les Annales de l’Université de Varsovie pour 1887, JVï As 1, 2, 3. 37 Sur l’intégrale dx z—x' où n est un nombre entier très-grand; mais tandis que Riemann emploie pour ce but l’expression de la série hypergéométrique par l’intégrale définie dont il trouve la valeur asymptotique par la méthode de Laplace, M. Thomé prend pour point de départ l’équation différentielle de la même série. En employant la nouvelle forme de l’erreur qui se réduit au produit de 1 F{x) an (xf dx dx Z — X * gl gz--gn “n(*)2 par un facteur fini indéterminé, nous aurons besoin de l’expression asymptotique pour on (#). Ce polynôme satisfait à l’équation différentielle du second ordre (*— «) (*—b) -+- [(Xn-1) (^— 6)-+-(p.-+-l) (z— a)] n(n-HX-i-fn-l) on («)=(). En désignant par | la limite de - Mfl ^ pour n — oo on trouve au moyen de la relation “n — 1 de récurrence d’où b -t- a e /b — a \2 «. — i > = - + ï + (-|i • Le polynôme on (s) devient ainsi fonction de £ et si l’on pose ç = ~r~ Ti> ».(') = C-7-T r" u- ("1’ Î7n (tj) sera un polynôme en 7) du degré 2m, ayant la forme 1 -+- A1 r\ -+- . . . -t- A2n ï)2'* ; l’équation différentielle, à laquelle satisfait un (z), devient après les substitutions: (y]“ 1) 7) dT)” [2 n (ïj- 1) — (X-t-p.H-2) Tq' -»- 2 (X — p.) 7) X p.] — n [2 (X-*- p.H- 1) i]-f- p.— Xj Un(i\) = 0. D’après une théorie connue cette équation possède une solution développable suivant les puissances ascendantes de t] dans le cercle de rayon un: c’est précisément le polynôme Un(y\). Divisant l’équation par n et posant «=oo on obtient pour lim Un(t\)= U(t\) l’équation [2 (X -+- p. -+- 1) T) -+- fi — Xj U{ti) = 0 38 N. SoNIN, qui donne par l’intégration entre les limites 0 et Y| _ *+3|j.H-2 _ ijH-3^+2 U (Tj) = (1 Y]) 4 (1 H- T]) 4 On aura donc définitivement X-f-3(t-h2 [1.-I-3X4-2 lira 2” r »„(*) = (1 — ■»!) 4 (1 ■+■ V) 4 sous la condition | r\ | < 1 . Si l’on pose y) = pe , cette condition devient p .< 1 et comme on a on conclut qu’à p = 1 correspondent les valeurs réelles de z dans l’intervalle b — a et que par conséquent la limite qu’on vient de déterminer a lieu pour tous les points du plan, excepté ceux de la coupure. Remarquons maintenant que le produit q1 q2 . . . qn peut être représenté par la formule r (x-+-(x-»-2) r («-ni) r («-+-x-m) r (n-+-|j.-f-i) r pn-x-t-n-i-i) r (x — • — x) r (|x-t-i> r (2»-§-x-»-jj.-*-2) r (2»-hx-«-(a-hi) (b - afn qui pour de très-grandes valeurs de n devient, en vertu de la formule V (x-*-\)=V2kx . xx e x, r (X-«-(j.-«-2) o — 2X — 2jx — 1 r(x-*-i) r(n-+-i) En vertu de ces résultats la fraction 9l q2',eJn, où l’on suppose n très-grand, ainsi que l’erreur, s’exprimeront par les produits de la forme Ai] , A restant fini pour n= 00, et tendront vers zéro, lorsque n augmente indéfiniment, pour toutes les valeurs de y) dont le module est moindre que un ou pour toutes les valeurs de z excepté celles qui appartiennent à l’intervalle b — a, c.q.f.d. Nous terminons ce paragraphe par la remarque suivante touchant l’équation diffé- l'entielle à laquelle satisfait le polynôme &n(z). Posant (* - at (P — *T % (*) = Pn(*), cette équation différentielle devient (*— «) [(H— !) (*— a)-H(X-l) (z—bj\^ -(»-*- 1) (n-f-X-H|t) Pn(z)=0, Sur l’intégrale 39 et remplaçant z par x (x— a) (x—b) —^x) — [(P-— 1 ) {x— a) -h(X— 1 ) (x— 6)] — ( n 1 ) ( n -+- X -+- p.) Pn {x) = 0 . dx En multipliant cette équation par et l’intégrant de a jusqu’à b, on trouve, faisant l’intégration par parties: rb (*-«) i*~b) 2 J —'[(!*— 1 ) (*-aMX- 1 ) (*-&)] = (b — a) PAW + M, ' ’ L z—a z—b J’ Pn (æ) dæ £ — x d’où, posant dx et admettant X>0, p.>0, on conclut que Qn(z) représente une solution particulière de l’équation à laquelle satisfait Pn(z). Donc l’équation pour «„(£) possède une deuxième solution parti- culière (z — a)~x (b — z)-* (x — a)K ( b — xf «»„(*) ^ a qui se réduit à la forme i,~°c,(»rrl‘ f » - •* (» - # sw J n en vertu de la propriété du polynôme «n(æ) d’annuler l’intégrale ,6 (x — a)x (b — xf" an (x) — ^ dx. J. Pour X = 0, p. = 0, b = — a = l on trouve p. ex. l’expression suivante de la fonction sphérique de seconde espèce, qui s’obtient de celle de F. Neumann, à savoir Qn (*) — 2 Pn (z) J P> dx (xf . n ' ’ z — X § 21. Soit maintenant a = 0, b = oo, F(x) = e x xx X > 0. La formule du § 8 donne pour c = 0 rc -x „X-i _Ax_ _rg)+ T(x+1) r — 1) 1 ■ — x X-+-m — i dx 40 N. Sonin, où l’on a, eu vertu de la dernière inégalité double du même §, en supposant z réel négatif, r (a-»-)h) \-v-m — z < — ai x X-+-WI — i dx r (X-+-W/) < Eu substituant z — x ^ X-t-m — 1 — z' dt au lieu de — , on trouve * — rr.' r°° f°° rœ e_, _d*_ = _ 1 2 — f ~ = - rw e- (- ^0 — * Supposant z purement imaginaire, soit z—vi, on trouve, d’après les indications du §7, r°° r0' | —x ,„X dx __ r (X-t-1) rm+3) . r(X+2m-l) . î | t>2-»- ac2 v~ v 4 ‘ ' (— l—tfiyn I Jo -F. „ — x ^.X-t-2 m dx O w o OU r (X-+~2m-t-l) (X-+-2w-i-2) (X-*-2»îh-1)-»-c2 Par la substitution r I (i — X X^~*~~rn — — 2 i v2-i-x2 (X-+-2 m) (X-+-2m— 1)+»* ' e cos vt dt on trouve I e~x xx -ii*X2 — cos vt dt e~x(x*t) æx— 1 dx = F (X) d ft d n dn „oo cos , , c dt, et encore, en posant (1 -+- 1) v = u, P ^ n —X X dx %K «TOî = F (X) 1 I cos (m — æ) ^ . du v Sur l’intégrale i.wâ 41 Changeant X en X — 1 et multipliant par v, on aura la formule d’approximation pour l’intégrale ,00 — x X— i vdx e x 2 x.2 5 qui par les substitutions e xt sin vt dt, (\ -+-t) v — u, devient égale à r (X) sin vt dt v = T (X) vx 1 (l-H^ v ' . / \ du sin (u — v) —ç uK ' 0 ~ V On tire de là les formules d’approximation pour les intégrales ,OC sin u i u i r du> fOO cosu dl. La formule du § 12 devient pour le cas que nous considérons: J" c\ : — x „x — i dx r (X) e x r(x-Hi) (3X-h2) r (X-+-1) z — x z — X (z X)*(* X 2) _x _ 2)2 ^ _ (x -h 2) on trouve encore c7 = 135 X4 916 X3 h- 1414X2 -t- 792 X h- 160 135 X3 276 X2 -+- 172 X — 32 Quant à la fraction continue, on sait que , etc. Pn = 2n **- >■ — 2j ï„ = «(tt + X- 1), «„(*) = (-!)" e* V**-. L’expression - n (»-+-X — 1) n (z—2n — X-+-2) (z — 2w — X) pour de très-grandes valeurs de n devient r 1 Z 'n I + ¥ + " et tend vers la limite * en augmentant lorsque z „ (0)2 X (Xh-1) . . . (Xh-m-1) — r (X+n) ’ la limite de cette fraction sera finie pour X = 1 et zéro pour X > 1 ; donc l’intégrale e— A Z — X 7 où X > 1 , se développe en fraction continue convergente pour toutes les valeurs de z à partie réelle négative. § 22. Soit enfin a = 0, b = oo, F{%) = — log (1 — é~îKX). Admettant c — 0 dans la formule générale du § 8 on aura où l’on a désigné Donc f°° Ck — — log ( 1 — e~2KX) xk dx = 2 * n kl S„ (271)*^" 2 A"4'2’ Ç> 1 1 1 — l*’-1 2^“* mu oo — 2TTJ?\ dx -i l°g (1 e~™x) Z — X '2 1 &» 1 & „ (27t)2 0 (2tc)3 z1 [m— 1)! 5, 'm-t- 1 log (1 — e~iKX) xm Z — X où l’on a, en supposant z réel négatif, m! £«1-4-2 CO ml (27r)m-4-2 0, croit en même temps que 7 •. — A „ En effet posant l > 0 on aura CO 1 2 oo 1 2 £*-M-t-a _ £*-*- a = 1 _ ? n*+« £*-*-7 £* co i 5 — — T ^4 i n* Sun l’intégkale fjwêi 43 où le second membre se réduit à une fraction à dénominateur positif Sk_t . Sk et dont le numérateur est 1 2 i i (nmf ml \ m“ «* / en y changeant m en n et réciproquement et prenant la demisomme de l’ancienne expression et de la nouvelle, on réduit ce numérateur à 1 CO CO 1 22 2 i i (nmŸ (J L\ (J _L\ \ma na / \ml rJ ) ’ ce qui est manifestement positif, c.q.f.d. Rappelons ensuite que ^|A s’exprime rationellement, par les nombres de Bernoulli, à savoir ^2 k -foifc— î (2tt)2* 2 (2J fc)! En désignant par £lk, on aura üj = 15; 03 = 10,5; Ü3=10; Û4 = 9,9; Q5 = 9,87699; Q6 = 9,87143; ü7 = 9,87006; û8 = 9,86972; Qg= 9,86963;. . .Q=v? = 9,86960. . . et en remarquant que on trouve les inégalités: 1 Sjk-t-2 ^2k-y-2 t ^2fc-4-I "■/; 112 S2h Kbik-t-i n^2k ’ &2k-t-2 1 ,/fï ) & 2k- i-i ^ 1 1 T''’0* *&!* -/Q* En vertu de ces résultats nous aurons pour l’intégrale de l’erreur les inégalités suivantes : B 2k- (2 Te -+- 1) (2fc -4- 2) fc-4-i vu k-t-i < r°° - 1 ln8 ( " n 1 — 2ira>\ jik àx )^ï==< ^2k-^i (2 fc -4- 1) (2fc -t- 2) fc \. 7 Ces limites ne diffèrent l’une de l’autre que par les facteurs du dénominateur qui contiennent z et la différence de ces facteurs est à peu près égale à 7-, 44 N. Sonin, Sur l’intégrale Si l’on considère maintenant l’intégrale qui représente, comme on sait, vdx e2 -+- x2 ’ log T (y -+- 1) — ^ l°g 2tt — (v -+- y) log v -+- v, on trouve pour elle la formule d’approximation, connue sous le nom de la formule de Stirling, -B, -i 1.2 V — 3.4 — 3 B. 211 — 1 (2n— l)2n ou B , ir»+i (2«-*-l) (2»-»-2) Vî. î) (»-<-!) L> , Bo 2n-f-i (2n-»-l) (2»-*-2) («— 1)W U» ERRATA. Page 2, ligae 2 en remontant, au lieu de: polinome, lire: polynôme. Page 7, ligne 3 en remontant, au lieu de: que, lire: qui. -‘Ve- i VJ./ 1 . "■ ■“ 65 v’i/f >, J 1 •» |K x ‘ >V» ‘/ : ‘T X _ si -;- i|?. m K : ' *' £*&: ■> •-**■%• . «KJ ma v1 ■,;V..j: yi s > :u* x ■ £» : §m : ;" : Vv ->Ci, i * • «s, **** --. ~. •• * *#% • • *i .'■ . *'• * ,S i. ,a, . î -, L**" ' ,v •: • „ % - \ 5- ■ \' -’ ••’ V • ' ' * ■• . v> '•' ' ;.. 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