■i^'^v ^^\:',:# H.A -US» HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OK TUK MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. \'^::^H- ^^-^ \ ^.H^^ - V)<Ä~^ ^ .W\^ I2j. H-H-H- Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum in Hamburg. XII. Jahrgang. 1894. Inhalt : 1 . Jahresbericht. 2. Dr. F. Yävra: Die von Herrn Dr. F. Stiihlmann gesammelten Süsswasser-Ostracoden Zanzibar's. Mit 52 Abbildungen im Texte. 3. W. Bösenberg und Dr. H. Lenz: Ostafrikanische Spinnen, gesammelt von Herrn Dr. F. StuJilmann in den Jahren 1888 und 1889. Mit 2 Tafeln. 4. Prof. Dr. P. Kramer : Ueber zwei von Herrn Dr. F. Stuhlmann in Ostafrika gesammelte Gamasiden. Mit 1 Tafel. 5. A. D. Michael: Ueber die auf Süd-Georgien von der deutschen Station 1882 — 1883 gesammelten Oribatiden. Mit 1 Abbildung im Texte. 6. Prof. Dr. K. Kraepelin: Nachtrag zu Theil I der Revision der Scorpione. 7. Prof. Dr. R. Latzel : Myriopoden aus der Umgebung Hamburgs. Mit 2 Abbildungen im Texte. 8. Prof. Dr. R. Latzel: Beiträge zur Kenntnis der Myriopodenfauna von Madeira, den Seivages und den Canarischen Inseln. Mit 5 Abbildungen im Texte. 9. S. A. Fop])e und A. Mrazek: Entomostraken des Naturhistorischen Museums in Hamburg : 1. Die von Herrn Dr. F. Stuhlmann auf Zanzibar und dem gegenüberliegenden Festlande gesammelten Süsswasser-Copepoden. Mit 2 Tafeln. 2. Entomostraken von Süd-Qeorgien. Mit 1 Tafel. 3. Die von Herrn Dr. H. Driesch auf Ceylon gesammelten Süsswasser-Entomostraken. Mifl Tafel. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. Xn. 1894 Hamburg 1895. Commissions -Verlag von Lucas Gräfe & Sillem. v>o^v>' Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum in Hamburg. XII. Jahrgang. 1894. Inhalt : 1 . Jahresbericht. 2. Dr. F. Yävra: Die von Herrn Dr. F. Stuhlmann gesammelten Süsswasser-Ostracoden Zanzibar's. Mit 52 Ablnldungen im Texte. 3. W. Bösenberg und Dr. H. Lenz: Ostafrikanische Spinnen, gesammelt von Herrn Dr. F. Stuhlmann in den Jahren 1888 und 1889. Mit 2 Tafeln. 4. Prof. Dr. P. Kramer : Ueber zwei von Herrn Dr. F. Stuhlmann in Ostafrika gesammelte Gamasiden. Mit 1 Tafel. 5. A. D. Michael: üeber die auf Süd-Georgien von der deutschen Station 1882 — 1883 gesammelten Oribatiden. Mit 1 Abbildung im Texte. 6. Prof. Dr. K. Kraepelin : Nachtrag zu Theil I der Revision der Scoi'pione. 7. Prof. Dr. R. Latzel: Myriopoden aus der Umgebung Hamburgs. Mit 2 Abbildungen im Texte. 8. Prof. Dr. R. Latzel: Beiträge zur Kenntnis der Myriopodenfauna von Madeira, den Seivages und den Canarischen Inseln. Mit 5 Abbildungen im Texte. 9. S. A. Poppe und A. Mräzek: Entomostraken des Naturhistorischen Museums in Hamburg : 1. Die von Herrn Dr. F. Stuhlmann auf Zanzibar und dem gegenüberliegenden Festlande gesammelteq Süsswasser-Copepoden. Mit 2 Tafeln. 2. Entomostraken von Süd- Georgien Mit 1 Tafel. 3. Die von Herrn Dr. H. Driesch auf Ceylon gesammelten Süsswasser-Entomostraken. Mit 1 Tafel. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XU. 1894. Hamburg 1895. Commissions -Verlag von Lucas Gräfe & Sil lern. 4 Naturliistoriscbcs Museum. Veimeiiiuu" In ^61' Zoologisclien Abteilung ist ein Gesamtzuwachs von 1 3 375 Nummern '^«1' in etwa 60 100 Exemplaren zu verzeichnen. Der weitaus größere Teil der- amm ungeu. ^^ji^^j^ — -^-j^ ^28 Nummern in etwa 56 300 Exemplaren — ist dem Museum als Gesclienk im Werte von .4 12 691, — zugegangen. 1467 Nummern wurden durch Kauf, 180 durch Tausch erworben. Der Gesamtwert der zoologischen Eingänge beziffert sich auf J^ 17 251, — . Auf die einzelnen Abteilungen verteilt sich der Zuwachs in folgender Weise: 1. Säugetiere 187 Nummern, 200 Exemplare 2. Vögel, Nester etc 491 „ 502 „ 3. Reptihen 402 „ 622 4. Amphibien 121 „ 366 ,, 5. Fische 404 „ 744 6. Mollusken 3 524 ^ „ 31 995 „ 7. Insekten 6 406 ' „ 19 498 8. Spinnen 685 „ 2 204 9. Myriopoden 280 „ 1 077 10. Crustaceen 304 „ 955 „ 11. Würmer 219 „ 800 12. Echinodermen 200 „ 520 „ 13. Coelenteraten 50 ., 229 „ 14. Protozoen 2 ,, 4 ,, 15. Ostseefauna 100 „ 400 „ 13 375 Nummern, 60116 Exemplare. Von größeren Ankäufen seien erwähnt eine Kollektion von 136 für die Sammlung neuen Vogelbälgen, ein Prachtexemplar des braunen Bären mit Skelet aus Japan, das Skelet einer Seeotter (Enhydris) nebst drei Jungen, eine sehr wertvolle Sammlung der von L. Fea in Birma gesammelten Reptilien und Amphibien, ein Lepidosiren und andere Fische von Paraguay, gesammelt von Dr. Bohls, verschiedene splanchnologische Präparate von Säugetieren und Menschen, größere Kollektionen von Orthopteren, Rhynchoten, Chalcididen und einheimischen Hymenopteren. Aus der Zahl der durch Tausch erworbenen Objekte ist namentlich ein erwachsener Orang nebst Skelet vom Lübecker Museum hervorzuheben. Unter den Geschenken nimmt die in wissenschafthcher Hinsicht hoch bedeutsame Molluskensammlung des Professor Carl Semper, die er auf seinen siebenjährigen Reisen in der Südsee zusammengetragen, weitaus die erste Stelle ein. Dieselbe wurde von einem Gönner des Museums, dem Kaiserlich Deutschen Legationssekretär Herrn Bücker- Jenisch in London, angekauft und dem Museum zum Geschenk überwiesen. Es möge gestattet sein, dem hochherzigen Geber auch an dieser Stelle den Xaturhistorischcs Musemn. 5 herzlichsten Dank des Institutes auszusprechen. Die Sammlung umfaßt ühev 3000 Nummern in gegen 30 000 Exemplaren und bildet eine ganz vorzügliche Ergänzung unseres schon vordem durch das Material des ehemaligen ^Museums Godeffroy und die langjährige Sammelthätigkeit des Herrn Kapitän Ringe außergewöhnlich reichen Bestandes an Südsee- Conchylien. x4.us der Fülle der übrigen Geschenke, für welche in den Tages- blättern bereits der gebührende Dank abgestattet wurde, mögen wenigstens die Avichtigsten hier kurz erwähnt Averden: Von Herrn Kapitän von Binzer eine x4nzahl Naturobjekte von Neu- Guinea, ,Tapan, Singapore und Hongkong; von Herrn Ch. Bock reiche Sannnelausbeuten von der Insel Mona, Portorico, Hayti und Mexico; von Herrn Y. von Bönninghausen Avert volle Insekten von Eio de Janeiro und Santos; von Herrn Dr. med. H. Brauns Reptilien, Amphibien, Fische, Mollusken und zahlreiche Insekten von Südostafrika und Brasilien; von Herrn A. Breitharth Reptilien, Amphibien, Insekten und Würmer aus Valparaiso ; von Herrn Dr. von Brunn circa 800 Spinnen, Insekten und Mollusken aus dem Riesengebirge, ZAvei Avertvolle Heuschrecken aus Brasilien; von Herrn ^V. Burchard-De\i sehr Avertvolle Sammlungen aller Tierklassen aus Sumatra, darunter allein etwa 1500 Insekten, Spinnen und Tausendfüße; von Frau Albert Cordes Wtve. Balg eines Viverrenhundes (Canis procyonides), sowie zahlreiche Naturalien vom Cap und Südrußland; von Herrn 1. Maschinist /. Cordts Reptilien, Insekten und niedere Seetiere von Ostafrika; von Herrn H. W. Dieckmann jun. ein thibetanischer Bär; von Herrn M. DinJdage Schädel, Reptilien und Insekten aus Gabun ; von Herrn Fr. DömmUng einheimische Spinnen, Milben und Tausendfüße; von Herrn G. Duncker Fische und Würmer der Nord- und Ostsee ; von Herrn J. Ehlers zahlreiche Wanzen, Spinnen, Afterspinnen, Tausendfüße, Milben der Umgegend ; von Herrn W. Fick 200 einheimische Schlupf- wespen, Alytes, Parasiten; von Herrn J. H. Ficcsen Bergzebra, Nebelparder und Koboldmaki; von Herrn Flcmming Reptilien und Krebse aus Afrika; von Herrn H. Fockelmann verschiedene exotische Vögel; von Herrn Professor A. Forel-Z\\v\c\\ 257 Ameisen, soAA'ie Skorpione von Marokko und aus den Alpen; von Herrn W. Framhein Reptilien und Käfer von Madagaskar; von Herrn P. Frey eine Anzahl Schmetterlinge von Nossibe; von Herrn H. Freyschmidt Säugetiere und verschiedene Avirbellose Tiere von Westafrika; von Herrn Dr. Gotische Phalangiden und Tausendfüße aus der ScliAveiz; von Herrn L. Graeser zahlreiche Rhynchoten, Spinnen, Milben, Tausendfüße und Phalangiden der Umgegend; von Herrn Maschinist H. Groth 101 brasilianische Insekten; von Herrn C. A. Hirft Reptilien aus Afrika, Nester, Spinnen, Tausendfüße, Cocciden und Afterspinnen aus der Umgegend ; von Herrn C. Hocge eine CoUection mexikanischer 6 • Katurbistorisches Museum. Käfer; von Herrn Josirig & Co. eine Chimäre ans der Nordsee; von Herrn J. Itzerodt Schellente, Alpenmolche, heimische Spinnen und Tausendfüße; von Herrn TT''. Kedeiiburg eine wertvolle Sammlung von Schnecken und Insekten von Nordborneo ; von Herrn Dr. L. Ä'o(7«-Nürnberg 85 bestimmte Plialangiden ; von Herrn TT'. Koltze Insekten aus dem Amurgebiet; von Herrn Dr. med. H. Krafft Sammelausbeute seiner Reise nach Japan; von den Herren Professoren K. und E. Kraepelin Sammel- ausbeute ihrer Reise nach Madeira und den Canaren; von Herrn F. Kühn ein riesiger Albatros vom Cap Hörn: von Herrn Kapitän W. KiihUicein Reptilien, Tausendfüße. Skorpione und Insekten von Tamjjico und dem Mississippi; von Herrn Kapitän H. Langerhannsz Sammelausbeute seiner Reisen nach Südamerika; von Herrn Schiflfsoffizier E. Leibfarth Sammel- ausbeute seiner Reisen nach der Westküste Südamerikas ; von Herrn Dr. Einar Lönnherg Regenwürmer aus Florida; von Herrn J. W. Li'ihhe einheimische Spinnen, Tausendfüße. Phalangiden, Zwergmaus und deren Nester mit Jungen ; von Herrn Marfens durch Herrn Dr. von Ohlendorff Sammlung von Naturalien aus Borneo und Singapore; von Herrn Schiffs- oftizier C. W. Mag Samnielausbeute seiner Reise nach Westamerika; von Herrn Ingenieur Jean il/c^^-Santos wertvolle Sendungen mariner und Landtiere von Santos und Sao Paulo; von Frau Th. Meyerhoff ehie Sammlung ausgestopfter Reptihen, Fische, Krebse etc. aus dem Museum zu Madras; von Herrn Dr. W. MicJiaelsen Enchytraeiden der Nord- und Ostsee, einheimische Gliedertiere; von Herrn Dr. Alfred Möller-Berlin durch Herrn R. Volk Säuger, Reptilien, Amphibien und Insekten von St. Catharina in Brasilien ; von Herrn Schiffsoffizier H. Nei^per Schmidt 4 reiche Sammelausbeuten seiner Reisen nach Westindien; von Herrn A. Neiimann interessanter Bau einer südeuropäischen Holzbiene vom Gardasee; von Herrn E. A^oeWcA'e-Otterndorf Häringshai aus der Nordsee; von Herrn 0. Oehlerkivg Reptilien und Krebse von Zanzibar; von Herrn H. O'Suald zwei äußerst wertvolle Sammelausbeuten von Tamatave und Fort Dauphin auf Madagaskar; von Herrn Schiffsoffizier R. Paeßler Vögel und Insekten von Santos ; von Herrn Kapitän C. Poehl einheimische Fische, sowie Muscheln, Skorpione, Spinnen und Tausendfüße von Australien und den Viti-Inseln; von Herrn 0. Putffarcken wertvolle Sammlung von Säugern, Vögeln, Reptilien, Fischen, Insekten etc. von Sumatra; von Herrn Dr. L. Reh Sammelausbeute seines Aufenthaltes an der Ostsee; von Herrn A. Sauher zahlreiche Insekten, Spinnen, Tausendfüße und Milben der Umgegend; von Herrn C. Schulz einheimische Spinnen, Tausendfüße und Asseln; von Herrn G. Semjyer Schmetterhnge aus Tyrol, Käfer, RaujDcn und Phryganiden vom Ostseestrand; von Herrn 0. Semper Landschnecken aus Italien ; von den Herren Gebrüder Siemssen-BeW zwei reiche und wertvolle Sammelausbeuten aus allen Tierklassen von Ostsumatra; Naturhistorisches Museum. 7 von Herrn Ingenieur Sonntag 204 Insekten von Ostafrika; von Herrn Spandel Krokodilschädel, Mollusken, niedere Gliedertiere von Südamerika; von Frau StadtJänder durch Herrn Höft Reptilien, Amphibien, Fische, Skorpione und Würmer von Westafrika; von Herrn E. Sf ender zahlreiche Spinnen, Afterspinnen, Colembolen und Tausendfüße der Umgegend, Entwickelungsstufen des Alpenmolches; von Herrn i^Wfe Ä. 1) erreichen drei Viertel der Länge der Schalen, die grösste Höhe liegt etwas vor der Mitte, der Vorder- und Hinterrand sehr hoch, flach abgerundet. Ventral- rand gerade. Vorder- und Hinterrand mit einem breiten, mit Porencaniilen durchsetzten Cuticularsaum. Der vordere und hintere Wiidcel des Ventral- randes der linken Schale schwach gekerbt. In der Rückenansicht (Fig. 3. 2) sind die Schalen gleich lang, in der Mitte am breitesten, den beiden Enden zu gleichmässig sich verjüngend. Die Schalen sind ziemlich diclit behaart und dunkelgrün, nur in der vorderen Partie gelblich gefärbt. Die Klauen des zweiten Antennen])aares sehr lang. Die distale, dem Taster folgende IVraxillarlade mit zwei starken, glatten Dornen. Das zweite Fusspaar endigt mit dem föi^ die Gattung Cypris charak- teristischen Zangenapparate; oberer Zangenarm verhältnissmässig kurz. Die Furcalglieder schwach gebogen, die Klauen lang, glatt und fast gerade (Fig. 3. 3), die dorsale Klaue um ein drittel kürzer als die vordere. Die vordere und hintere Borste kurz. Männchen. In der Form der Schalen kein merklicher Unterschied, die Grösse derselben jedoch immer etwas geringer. Das zweite Ghed des rechtsseitigen Greiftasters des männlichen Maxillar- fusses sehr breit, dreieckig, die untere Kante ausgebuchtet (Fig. 3. 4. d.). Der linksseitige Greiftaster endigt mit einem an der Basis stark gekrümmten, und dann geraden Haken (P^ig. 3. 4. s). Die Hodenschläuche beginnen nicht wie bei den übrigen Süsswasser- Ostracoden in der hinteren Hälfte der Schalen, sondern in der vorderen Partie, wo die Hodenschläuche anfangs mehrere Schlingen bilden; dann treten sie in vier parallelen Halbkreisen in die hintere Hälfte der Schalen über, steigen darauf unter starker Biegung nochmals emj)or, und erreichen wieder in vier concentrischen Halbkreisen den Ventralrand, wo sie emporsteigen um sich in der Nähe des Schliessmuskels zu einem gemeinschaftlichen vas deferens zu vereinigen (Fig. 3. 5). Ductus ejaculatorius mit etwa 35 dicht nebeneinander stehenden Chitinkriinzen. Penis (Fig. 3. fi) sehr breit dreieckig, mit schmalem seitlichen Anhange. Das Vas deferens tritt zuerst in ein stark chitinisirtesRohr, bildet dann eine Schlinge und mündet in kreisförmiger Windung in ein breites, chitinisirtes Begattungsrohr. Fundort. Sehr häutig an mehreren Stellen um Zanzihar. Sumpf b. Mattawi Shaw. (26. X. 1888), Sumpf südl. no. 21. (12. VII.), Sumpf 33. (20. XI.), Sumpf bei Kibueni (2. V.), Sumpf hinter d. deutsch. Club (17. V.). 10 Br. V. Vävra. V. Gattung Cypris 0. F. Müller. Das zweite Antennenpaar beim Männchen nncl Weibchen fünfgliederig. Maxillarfuss mit einer Fächerplatte mit sechs Fiederborsten. Das zweite B\isspaar endigt zangenfürmig. Furcalglieder mit zwei Khiuen. Nach eingehendem Studium der Gliedmassen zeigte es sich, dass wir hier mit mehreren Typen zu thun haben, deren einige dem eigentlichen Typus Cypris weiter oder näher stehende Untergattungen zu bilden scheinen. In der vorhegenden Ar])eit sind es folgende: 1 TT , , , cii • f 1- Gruppe Stenocypris s. str. 1. Untergattung btenocypris: i o n a • ^ ^ "^ ^ (2. Gruppe Acocypns. 2. Untergattung Centrocypris. 3. Untergattung Strandesia. 4. Untergattung Cypris s. str. Cypris s. str. lässt sich wieder in einige typische Gruppen eintheilen, wie ich in einer Arbeit, die demnächst erscheint, näher erörtern werde. 1. Untergattung Stenocypris s. str. Sars. Diagn. emend. -S^ns ') hat eine exotische Cypris-Gruppe aufgestellt, die er als eine neue Gattung betrachtet, und stellt zu dieser auch die euro- päische Art Cypris fasciata 0. F. MülJ. Diese aber gehört selbst nach der ASans'schen Diagnose nicht zu dieser Gruppe, wie auch Claus bemerkt -). Die Schale ist sehr gestreckt und niedrig, die Länge immer grösser als die doppelte Höhe. Die Schwimmborsten der zweiten Antenne erreichen die Spitze der Endklauen. Die Borste am Hinterende der Furcalglieder fehlt immer, der Hinter- rand des rechtsseitigen Furcalgliedes grob gesägt, des linksseitigen blos bewimpert. Das Endglied des männlichen Greiftasters des Maxillarfusses ist beiderseits fast gleichförmig gebildet. Penis breit ; das Vas deferens bildet im Penis zwei concentrische Kreise und zwei spiralige Windungen. Ductus ejaculatorius schmal, lang, mit sehr vielen, dicht nebeneinander stehenden Chitinkränzen. Sars führt auch als Gattungscharakter die parthenogenetische Fort- pflanzung an, doch kann dieses Merkmal nicht mehr als Gattungscharakter gelten, da Moniez ^) und Daday ^) die zweigeschlechtliche Fortpflanzung auch bei den ])ei uns nur parthenogenetisch sich vermehrenden Arten fanden. Auch bei dieser Art fand ich die Männchen. 1) G. O. Sars. On some fresliwater Ostraooda and Copepoda raised from dried Australian mud. (Christ. Vid.-Selsk. Forhandl. 1889. No. 8) Christiania. 1889. '^) C. Claus, Beiträge zur Kenntniss der Süsswasser-Ostracoden. (Arb d. zool. Inst. Tora. X. H. 2.) Wien. 1892. 3) R. Moniez, Les mäles chez les Ostraeodes d'eau douoe. (Eevue liiol. du nord de la France. 3. An. No. 9. 1891). *) Dr. Eug. v. Daday, Ueber die Ostracoden der Umgebung von Budapest. (Termeszetrajzi Füzetek. Vol. XV. P. 4. 1892). Die Süsswasser-Ostracodon Zanzibar's. \ \ 5. Art. Stenocypris acuta Vävra. (Fio-. 4. 1-5.) Länge: 3,8 mm, Höhe: 1,4 mm, Ri-cite: 0,9 mm. Weib eil en: Dio Schale ist von sehr gestreckter Form, (Fig. 4. 1) fast dreimal so lang wie hoch. Die grösste Höhe liegt im hinteren Drittel ; der Vorderrand regelmässig gelu'ümmt, der Unterrand in der Mitte seicht ausgebuchtet, der Oberrand massig gewölbt, in den Hinterrand phUzlich unter einem stumpfen Winkel übergehend. Der letztere ist gerade, sehr seicht concav und bildet in der hinteren unteren Ecke mit dem Unterrande einen sehr spitzen Winkel. Der Hinter- und Unterrand trägt in dem letzten Drittel scharfe, dem Rande angedrückte Dornen in regelmässigen Absätzen. Die Schalen sind sparsam beborstet. Ein schmaler, hyaliner Saum, der mit feinen, nicht verzweigten Porencanälen durchsetzt ist, umgiebt die Schalen (ausgenommen die Rückenpartie). Von oben (Fig. 4, 2) sind die Schalen sehr comprimirt, in dem vorderen Drittel am breitesten (die Breite gleicht einem Viertel der Länge), nach hinten allmählich verschmälert, so dass bei dieser Ansicht die Schalen eine keulenförmige l'orm besitzen. Das Auge verhältnissmässig sehr klein. Die Schalen sehr durch- sichtig, von blassgrüner Farbe, der Leberschlauch schimmert als eine gelbbraune Binde durch. Die Schwimmborsten der zweiten Antenne erreichen die Spitze der Klauen, das vorletzte Glied dieser Gliedmasse sehr schmal, lang, mit drei, das letzte mit zwei Klauen. Das vorletzte Glied des Mandibulartasters mit einer dorsalen, breiten pinselförmigen Borste. Die erste, dem Taster folgende Maxillarlade mit zwei seitlich fein gezähnelten Dornen. Maxillarfuss mit grosser Fächerplatte mit sechs gefiederten Borsten. Das erste Fusspaar mit schmaler Klaue, die länger ist als die drei letzten Glieder. Das zweite Fusspaar endigt wie bei Cypris, mit hakenförmigem oberen Zangenarme und mit langer, grosser Hakenborste. Die Furcalglieder (Fig. 4. 3) stark, mit grossen gesägten Klauen. Die vordere Borste ist lang, die hintere fehlt gänzhch. Das rechtsseitige Furcal- glied ist am Hinterrande grob bedornt, die Dornen sind in sieben kurzen Absätzen geordnet. Das linksseitige Furcalglied schmäler, am Hinterrande bloss fein und kurz bewimpert. Männchen. Die Schalen besitzen dieselbe Form wie beim Weibchen, die Grösse derselben ist aber immer geringer. 12 Dr. V. Vävra. Die Klauen des zweiten Antennenpaares sind schwächer als heim Weihchen und gleich lang, die zwei seitlichen Borsten des vorletzten Gliedes kurz und klauenförmig. Der Greiftaster des männlichen Maxillarfusses verhältnissmässig sehr klein, kurz und breit. Das Endglied ist hakig gebogen, beiderseits fast gleichförmig gebildet, rechtsseitig (Fig. 3. 4. d.) mit convexem inneren Rande, linksseitig (Fig. 3. 4. s) mit parallelen Rändern. Der Penis ist umfangreich (Fig. 3. 5). Das Vas deferens macht gleich beim Eintritte in den Penis eine Schlinge, tritt dann in das starke Chitin- rohr, dessen chitinige Anschwellung ringförmig ist. Aus dieser tritt das Vas deferens mit seinem ursprünglichen Lumen heraus, beschreil)t dann zwei concentrische Kreise, darauf zwei spiralige Windungen und mündet schliesshch in ein stark chitinisirtes Begattungsrohr. Fundort. Stuhlmann hat diese grosse Art in mehreren Exemplaren in Zanzibar in einem Tümpel neben dem Wege nach Massingini am 25. Mai 1888 gesammelt. Fig. 4. Stenocypris acuta Y(tvra. 1. Schale in seitlicher Lage (R. 0. 1 Yergr. 10:1). 2. Schalen von der Rückenseite aus dargestellt (Vergr. 10:1).. 3. Furcalglieder (R. III. 1 Yergr. 41:1). 4. d. Der rechtsseitige, s. der linksseitige Greiftaster des männlichen Maxillarfusses (R. Y. 1 Yergr. 150:1). 5. Penis der einen Seite (R. III. 4 Yergr. 92:1). Die Süsswasser-Ostracoden Zanzibar's. 13 6. Art. Stenocypris fontinalis Vävra. (Fig. 5. 1-3.) Länge 1,7 mm, Höhe 0,6 mm. Breite 0,4 mm. Schale sehr gestreckt, dreimal so lang wie hoch. (Fig. 5. 1). Dorsalrand flach gewölbt, hinten seicht gebuchtet, Vorder- und Hinterrand niedrig, gerundet, Ventralrand in der Mitte flach concav. In der Rückenansicht (Fig. 5. 2) sind die Schalen sehr schmal, die grösste Breite liegt in der Mitte und erreicht nur zwei Drittel der Höhe der Schalen. Die Ränder sind in dieser Lage fast parallel, nach vorne und nach hinten allmählich verschmälert. Die Schalen sind fast gleich lang, der Rand der linken Schale trägt einen sehi" schmalen ('uticularsaum mit feinen Porenkanälen. Die Schalen sind ziemlich dicht und kurz, hinten etwas länger behaart, blassgrün gefärbt, zwischen dem Leberschlauche und dem Eierstocke mit dunklerer Binde. Das letzte Glied der zweiten Antenne mit einer kurzen Sinnesborste. Die erste, dem Taster folgende Maxillarlade mit zwei gezähnelten Dornen. Die sechs Fiederborsten der Fächerplatte des Maxillarfusses sehr lang, die mittlere Borste des Tasters länger als dieser. Die Ränder des Tasters im letzten Drittel behaart. Oberer Zangenarm des zweiten Fusspaares sehr klein, die obere Hakenborste gross, dreimal so lang wie der Zangenarm. Fig. 5. Stenocypris fontinalis Värm. 1. Schale in seitlicher Lage (R. II. 1. Vergr. 20: 1). 2. Schalen in der Rückenansicht (Vergr. 20: 1). 3. Das rechte und linke Furcalgliod (R. HI. 3. Vergr. 80: 1). 14 Dr. V. Vavra. Das rechte Furcalglied breit, mit grob gesägten, fast geraden Klauen, die hintere Klaue um die Hälfte kürzer, als die vordere. Die vordere Borste ist um ein Drittel kürzer als die vordere Klaue, die hintere fehlt gänzlich. Der Hinterrand ist stark bedornt, die Dornen sind in vier Absätzen geordnet, die unteren Dornen zeichnen sich durch ihre Grösse aus. Das linke Furcalglied (Fig. 5. 3) ist beträchtlich schmäler, gegen das Ende zu verjüngt, die hintere Kante ist glatt, unbedornt. Fundort. Siulilmann hat diese Art bei Zanzibar am 31. Mai und 16. Juni 1888 in der Wasserleitung zwischen den Algen und im Loche an der Wasserleitung nördlich der Stadt, und am 13. December 1888 in einem Brunnen (No. 46) gesammelt. Alle erwachsenen Exemplare sind weiblich, nur zwei ganz junge, zum Studium der Gliedmassen unbrauchbare Exemplare, waren männlich. B. Gruppe Acocypris Vävra. Diese Gruppe nähert sich in ihren verwandtschaftlichen Beziehungen der Gruj)pe Stenocypris, was sich jedoch vorderhand nicht scharf feststellen lässt, da die Männchen bisher noch unbekannt sind. Die Schale ist von gestreckter Form, die Schwimmborsten erreichen die Spitze der Klauen, Fächerplatte des Maxillarfusses mit sechs Fiederborsten. Den Furcalgliedern fehlt, wie bei der Untergattung Stenocypris, die hintere Borste gänzlich; dieselben sind aber beiderseits gleichgeformt. '2. ' 3. Fig. 6. Acocypris capillata Vävra. 1. Schale in seitlicher Lage (R. 0. 1. Vergr. 10 : 1). 2. Schalen in der Rückenansicht (Vergr. 10 ; 1). 3. Furcalgliedei- (R. III. 2. 54 : 1). Die Süsswasser-Ostracoden Zanzibar's. 15 7. Art. Acocypris capillata Vävra. (Fig. 6. 1-3.) Länge 3,0 mm. Höhe 1,2 mm. Breite 1,2 mm. Die Schale lang gestreckt, die grösste Höhe in der Mitte, der Ober- rand regelmässig gewölbt, der Vorderrand niedrig, der Hinterrand fliesst mit dem Ober- und Unterrande zusammen. Der Unterrand im ersten Drittel concav, im letzten Drittel bauchig convex. Die linke Schale hinten in einen starken glashellen Stachel ausgezogen. Der Vorder- und Unter- rand der hnken Schale von der Innenlippe gebildet, die Randborste mit sehr schmalem Cuticularsaum und kurzen Porenkanälen (Fig. 6. 1.). Die Schale ist wenig durchsichtig, die ganze Oberfläche sehr dicht mit kurzen feinen Haaren besetzt. Am Hinterrande stehen lange Haare, die fast dreimal so lang sind wie der Schalenstachel. Die Farbe der Schalen ist blassgelb, mit vier transversalen grünen Binden, von denen die zwei mittleren ventral zusammentiiessen. Die Leber- schläuche schimmern gelblichbraun durch. In der Rückenansicht (Fig. 6. 2) sind die Schalen eng eiförmig, mit verjüngtem Vorderende. Die grösste Breite, die der Höhe der Schalen gleicht, liegt in der Mitte. Die Schwimniborsten der zweiten Antenne erreichen die Spitze der Klauen, deren Anordnung ähnlich ist wie bei Cypris. Das vorletzte Glied trägt drei, das letzte zwei Klauenborsten und eine Sinnesborste. Die erste, dem Taster folgende Maxillarlade mit zwei am Rande fast unmerklich gekerbten Dornen. Die mittlere Borste am Ende des Kiefer- fusstasters so lang als dieser. Fächerplatte wohlentwickelt. Die Klaue des ersten Fusspaares sehr lang, länger als die drei letzten Glieder. Das zweite Fusspaar endigt wie bei Cypris, oberer Zangenarm sehr klein, die Hakenborste fast viermal länger als dieser. Die Furcalglieder beiderseits gleichgeformt. Die Klauenborsten stark, in der ersten Hälfte grob, weiter fein gesägt. Die vordere Borste erreicht zwei Drittel Länge der vorderen Klaue, die hintere Borste fehlt gänzHch. Der Hinterrand in vier Absätzen bewimpert (Fig. 4. 3). Fundort. Stuhlmann hat diese zierliche und grosse Art an zwei Orten Zanzibar's gesammelt, am 17. Mai 1888 im Sumpfe hinter dem deutschen Club, und am 12. Juli 1889 in einem Sumpfe südlich, und zwar nur weibliche Exemplare. 2. Untergattung Centrocypris, Vdvra. Zwei getrennte Augen. Die Schale ausserordentlich stark. Die zwei letzten Gheder der zweiten Antenne mit schwachen borstenförmigen Dornen. Distale, dem Taster folgende Maxillarlade mit vier Dornen und 16 Dr. V. Vävra. blattförmigen, lang gefiederten Borsten. Der Taster des Maxillarfusses sehr kurz. Die Fächerj)latten der Mandibeln, der Maxille und des Maxillar- fusses wohl entwickelt, die des letzteren mit sechs gefiederten Borsten. Das dritte und vierte Ghed des zAveiten Fusspaares verlängert, der obere Zangenarm des letzten Gliedes scheibenförmig. Receptaculum seminis schlauchförmig, geschlängelt. Fortpflanzung zweigeschlechtlich. Penis einfach, ductus ejaculatorius mit dicht nebeneinanderstehenden Chitinkränzen. Diese Gattung nähert sich der Gattung Cypris, von der sie sich aber hauptsächlich durch zwei getrennte Augen unterscheidet; auch im Baue der Ghedmassen weicht sie von dieser Gattung mehr als andere Unter- gattungen derselben ab. 8. Art. Centrocypris horrida, Vävra. (Fig. 7. 1-9.) Länge 1,3 mm. Höhe 0,8 mm. Breite 1,0 mm. Weibchen. Die Schale, in seithcher Lage betrachtet, erscheint mit parallelem oberem und unterem Rande, dieser letztere in der Mitte seicht eingebuchtet. Der vordere und hintere Rand regelmässig gerundet. Längs des vorderen Randes und in der hinteren Ecke starke, glasshelle Dornen. Ebensolche stehen in einer dem unteren Rande parallelen Reihe in der ganzen Länge der Schale in einer Entfernung vom unteren Rande (Fig. 7. 1). Die Schale ist ausserordenthch stark incrustirt, die ganze Oberfläche ist von Kalkkörnchen bedeckt, die den Rändern zu kleine Stacheln bilden. Die Schale ist zwischen der Stachelzone und dem unteren Rande in den hinteren zwei Dritteln tief gefurcht. Dieselbe ist dunkelrothbraun pig- mentirt und fast gänzhch undurchsichtig. Das Auge schimmert als schwarzglänzender grosser Fleck durch die Schale in der vorderen oberen Ecke. Längs des vorderen und hinteren Randes stehen einige Borsten. Von der Rückenseite betrachtet (Fig. 7. 2) sind die Schalen stark bauchig eiförmig, die grösste Breite ist in dem hinteren Drittel und ist grösser als die Höhe der Schalen. Nach vorne sind dieselben stark verschmälert und in der Nähe des Vorderrandes seitlich eingebuchtet. Die beiden Augen stehen von der Mittellinie und von einander etwas entfernt. Die Stachelzone ragt im ganzen Umfange der Schalen stark hervor. Unten sind die Schalen flach. Beide Schalen sind gleich gross, die rechte vorne und hinten mit sehr schmalem hyalinen Saume. Die Süsswasser-Ostracoden Zanzibar's. \ 7 Die fünf Schwimmborsten der zweiten Antenne überragen die Spitze der Endborsten um ein Viertel ihrer Länge. Die zwei letzten Glieder sind schmal, das vorletzte trägt zwei lange und eine kurze steife Borste, das letzte eine solche Borste und eine lange Sinnesborste. Die distale, dem Taster folgende Maxillarlado (Fig. 7. 3) endigt mit vier starken glatten Dornen. Vor diesen stehen drei eigenthümliche, an der Basis blattförmige Borsten, deren beide Ränder lang und sehr fein befiedert sind. Der Taster des Maxillarfusses ist beim Weibchen sehr kurz, der Kaufortsatz ist breit, stark, mit kurzen, steifen Borsten, die zwei inneren an der Basis sehr erweitert, und gefiedert. Das zweite Fusspaar (Fig. 7. 4) besteht aus schmalen Gliedern, die zwei vorletzten sind besonders verlängert, das letzte Glied verhältnissmässig sehr klein. Oberer Zangenarm des letzten Gliedes scheibenförmig, bei der Flächenansicht von der unteren Seite fast kreisrund. Beide Haken- borsten lang (Fig. 7. 5). Furcalgheder stark (Fig. 7. B), sclmach gebogen, die Endklauen borstenförmig, die vordere stark gekrümmt. Beide Borsten sind vorhanden, die. vordere ganz kurz und dicht neben der vorderen Borstenklaue inserirt, die hintere ziemlich lang und an der hinteren Furcalkante etwas höher stehend. Receptaculum seminis verhältnissmässig gross, schlauchförmig, eine Schlinge bildend (Fig. 7. 7). Männchen. Die Schalen von gleicher Form wie bei dem Weibchen, nur sind sie etwas kleiner. Die zwei dorsalen Borstenklauen des vorletzten Gliedes der zweiten Antenne sind beim Männchen gezähnelt. Das Endglied des Greiftasters des Maxillarfusses ist rechtsseitig (Fig. 7. 8 d.) breit kappenförmig, linksseitig (Fig. 7. 8 s.) an der Basis breit, dann plötzlich umgebogen und stark verjüngt. Ductus ejaculatorius schinal, mit 32 dicht nebeneinander stehenden Chitinkränzen. Penis breit, der seitliche Anhang gerade (Fig. 7. 0.). Das Vas deferens bildet im oberen Drittel des Penis eine einfache Schlinge und mündet in dem unteren Abschnitte in einem umfangreichen spiraligen Chitinrahmen. Die vier Hodenschläuche sind kurz und breit, in der hhiteren unteren Ecke schwach nach oben gebogen. Fundort: Zanzibar. Tümpel rechts vom Wege nach Masingini. 25. V. 11 18 Dr. V. Vävra. Fig. 7. Centrocypris horrida Vävra. 1. Schale in seitlicher Lage (R. II. 2. Vergr. 27 : 1). 2. Schalen von der Rückenseite aus dargestellt. 3. Dritte, dem Taster folgende Maxillarlade (R. V. 3. Vergr. 274 : 1). 4. Ein Fuss des zweiten Paares (R. III. 3. Vergr. 80 : 1). 5. Greifzange desselben mit den Hakenborsten (R. VII a. 2. Vergr. 290: 1). H. Furcalglied (R. V. 1. Vergr. 150 : 1). 7. Receptaculum seminis der einen Seite (R. III. 1. Vergr. 41 : 1). 8. d. Der rechtsseitige Maxillarfuss des Männchens, s der linksseitige Greiftaster desselben (R. V. 1. Vergr. 150 : 1). 9. Penis der einen Seite von der Innenfläche gesehen (R. III. 3. Vergr. 80 : 1). 3. Untergattung Strandesia Stulüm. 1888 Strandesia, Stuhlmann F., Vorl. Bericht, über eine mit Unterst, d. Kgl. Akad. d. Wiss. unternom. Reise nach Ost-Afrika zur Untersuchung der Süsswasser-Fauna. (Sitzber. K. Ak, der Wiss. BerHn, 1889. XXXII. pag. 1255 — 1269.) Die rechte Schale trägt auf dem Rücken einen zeltförmigen Aufsatz. Die linke Schale aussen mit einer dem Rande parallelen Reihe von Tuberkeln, und mit einem breiten, pelluciden Saume, die rechte übergreifend. Die Die Süsswasser-Ostracoden Zanzibai's. 1 9 Glicdmassen wie bei C'ypris, ScliwininilKjrsteu der zweiten Anteiino bis zur Spitze der Endklauen reichend. Dorsale Borste am vorletzten Gliede des Mandibeltasters stark entwickelt. Furcalglieder <]janz j^^erade und schwach. Die Fortpflanzung zweigeschlechtlich. Die Hodenschläuche beim Männchen dreimal gebogen. Der i-echte Taster des Maxillarfusses endigt beim Männchen kappen- fonuig, der liidvc mit einem geraden Haken. Ductus ejaculatorius mit dicht gedrängten Chitinkränzen. 9. Art. Strandesia mercatorum Vävra. (Fig. 8. 1—10.) Länge 2,20 mm Höhe der linken Schale 1,1 mm. Bi-eite 1,1 mm. Hölie des Aufsatzes 0,2 mm. Weibchen. Schale länglich oval, (Fig. 8. 1), zweimal so lang wie hoch, die Breite gleich der Höhe. Die grösste Höhe ist im ersten Drittel, von da ist die Rückenlinie der linken Schale gerade und läuft etwas abschüssig zum hinteren, abgerundeten Rande. Die linke Schale übertrifft die rechte an Umfang und umgreift diese vorne und hinten mit ihrem pelluciden Randsaum, der von einfachen, nicht verästelten Poren durchsetzt ist. Längs des vorderen, unteren und hinteren Randes mit einer Reihe von Tuberkeln an der Aussentläche. Der ventrale Rand in der Mitte etwas ausgebuchtet. Die rechte Schale trägt auf dem Rücken in dem mittleren Drittel einen zeltförmigen Aufsatz, der in der vorderen Elcke in einen kurzen, hinten in einen längeren Dorn ausläuft. Die Form dieses Aufsatzes ist veränderlich, bald niedriger oder höher, mit grösserer oder schwächerer Bewaffnung, bei einigen Exemplaren finde ich ihn ganz niedrig mit ab- gerundeten Ecken. Bei der Ansicht von der Rückenseite sind die Schalen breit eiförmig (Fig. 8. 2), vorne sehr stumpf mit beiderseitiger Einbuchtung. Der Aufsatz der rechten. Schale ist auf der Innenseite stark concav, so dass seine Ränder fast einen Halbkreis umschreiben. Die Schale ist durchsichtig, vorne und hinten kurz, längs des hinteren Randes lang behaart. Die Schale ist blassgrün gefärbt, hinten mit zwei dunkleren Streifen. Die Imjsressionen des Schliessmuskels gross, die mittleren sind die grössten (Fig. 8. 3). Die Glieder der zweiten Antenne schmal, die Schwimmborsten erreichen das Ende der Klauen an den zwei vorletzten Gliedern. Das vorlezte Glied ist mit drei, das letzte mit 2 schwachen, zart gesägten Klauen von gleicher Länge bewaffnet. 20 Dr. V. Yävra. Von den vier Randborsten am vorletzten Gliede des Mandibeltasters ist die dorsale ausserordentlich stark entwickelt (Fig. 8. 4), klauenförmig, und anscheinend zweigliedrig, in der zweiten Hälfte kurz anliegend behaart. Die dem Taster folgende Maxillarlade trägt zwei Dornen, die seitliche Zähne tragen (Fig. 8. 5). . Der hintere Dorn ist stärker bezahnt als der vordere. Der Kieferfuss ist gleich wie bei Cypris gestaltet, die Fächerplatte mit sechs Fiederborsten, die mittlere Borste am Ende des Tasters so lang wie dieser. Die Glieder des ersten Fusspaares schmal, die Endklaue dünn und länger als die drei letzten Glieder zusammen. Der Fuss des zweiten Paares endigt wie bei Cypris mit einem zangen- förmigen Gliede, das eine hakenförmige Klaue trägt, die zweimal so lang als das Glied ist. Furcalgiieder schmal, und ganz gerade, (Fig. 8. 0) am Hinterrande mit vier Absätzen von Zähnchen. Die Endklauen ganz gerade, erst an der Spitze unmerklich gebogen. Die vordere Seitenborste lang, die hmtere sehr kurz. Männchen. Die Schale des Männchens ist fast von derselben Gestalt wie die des Weibchens, nur die Grösse ist etwas geringer. Auch die Antennen, Füsse und Furcalgiieder weichen in einigen nicht wichtigen Punkten ab, die Klauen der zweiten Antenne und des ersten Fusspaares sind schlanker als beim Weibchen. Der Greiftaster des Maxillarfusses der linken Seite endigt mit starkem, an der Basis stark gebogenem, dann geradem Haken (Fig. 8. 7). Taster der rechten Seite (Fig. 8. 8) endigt kappenförmig, die äussere Kante des Endstückes dreieckig, vor der Basis stark eingeschnürt. Diese beiden Endstücke sind in eine feine durch- sichtige Spitze ausgezogen. Hoden sind vier Paare vorhanden, wie bei Cypris. Vor der Verbindungsstelle biegen sich die Hodenschläuche zuerst nach vorn und dann rasch nach hinten, wo sie neben einander parallel dem hinteren Schalenrande emporsteigen, so dass sie durch die Schale als acht concentrische Halbkreise durchschimmern. In der oberen hinteren Ecke der Schalendupplicatur endigt nur der äussere Hodenschlauch, die drei übrigen l)iegen sich nochmals um, und zwar der zweite und dritte nach vorne, der vierte aber nach hinten, wo er sich mit seinem Ende, oder richtig gesagt, mit seinem Anfange zwischen den dritten und vierten Hodenschlauch einschiebt (Fig. 8. 9). Ductus ejaculatorius verhältnissmässig klein, 0,4 mm lang, ähnlich wie bei Cypris gebaut, mit 26 dicht gedrängten Chitinkränzen. Penis verhältnissmässig eng (Fig. 8. 10). Der innere Anhang ist kreisrund, der äussere in einen langen, schmalen Flügel ausgezogen. Der Samenleiter ist bei dem Eintritte in den Penis schleifenförmig gebogen, sonst von dem Typus der Cypris. Die Süsswasser-Ostracodon Zanzibar's. 21 In dem gesammelten jMateriale" finde ich etwa ein Drittel Männchen. Fundort: Stuhlmann hat diese schöne Form an zwei Localitäten Zanzibar's gefunden : 2. V. 1888. Sumpf bei Kibueni. 17. V. 1888. Sumpf hinter d. deutsch. Club in Zanzibar. Dr. F. Stuhlmann macht von dieser Art eine Erwähnung in „Vor- läufiger Bericht über eine mit Unterstützung der Kgl. Ak. d. W. unter- nommene Reise nach Ost-Afrika zur Untersuchung der Süsswasserfauna 1888'', wo er für sie den Namen Strandesia vorschlägt, zu Ehren des Herrn Strandep, Vertreter der Hamburger Firma Hansing & Co. in Zanzibar. Fig. 8. Strandesia inercatorum Yävra. 1. Schale in seitlicher Lage (Reich. II. 1. Vergr. 20: 1). 2. Schale von der Rückenseite aus. 3. Muskelimpressionen der linken Schale von der Aussenseite gesehen (R. TIT. 1. Vergr. 41 : 1). 4. Dorsalborste am vorletzten Gliede des Mandilieltasters (R. V. 3. Vergr. 274 : 1). 5. Bezahnter Dorn der dritten Maxillarlade (R. V. 3. Vergr. 274 : 1). ö. Furcalglied (R. III. 2. Vergr. 54 : 1). 7. Greiftaster des linksseitigen; 8. des rechtsseitigen Maxillarfusses des Männchens (R. III. 3. Vergr. 80 : 1). 9. Die vier Hodenschläuche der linken Seite, v. Verbindungsstelle derselben (R. III. 1. Vergr. 41 : 1). 10. Penis der einen Seite von der Innenfläche dargestellt (R. III. 3. Vergr. 80 : 1). 22 Dr. V. Vävra. 4. Untergattung Cypris s. str. (0. F. Mull. e. p.) 10. Art. Cypris taeniata Vävra. (Fig. 9. 1-5). Länge 1,.3 mm. Höhe 0,7.5 mm. Breite 0,70 mm. Weibchen. Diese Art steht in der Anatomie der Ghedmassen und in der Form der Schalen nahe der Cypris reticulata (Zadd.). In der seitlichen Lage sind die Schalen von ovaler Form, die grösste Höhe liegt etwas vor der Mitte, der Vorderrand ist höher als der Hinter- rand, diese beiden verhältnissmässig hoch und regelmässig abgerundet (Fig. 9. 1). In der Eückenansicht (Fig 9. 2) ist die linke Schale grösser als die rechte, und umgreift diese vorne mit breitem und hinten mit schmälerem pelluciden Cuticularsaum, der von feinen Porencanälen durchsetzt ist. Die Schale ist blassgelb gefärbt, mit schwarzgrünen Flecken, die bei einigen Exemplaren zusammenlliessen und vier transversale, schräg nach hinten gerichtete Binden bilden. Die Schwimmborsten des zweiten Antennenpaares erreichen das Ende der Hakenborsten. Die erste, dem Taster folgende Maxillarlade trägt zwei äussert zart bestachelte Dornen. ^ Die Fächerplatte des Kieferfusses mit sechs Fiederborsten, der Taster desselben endet mit drei Borsten, von denen die mittlere länger ist als der Taster. Die Hakenborste am letzten Gliede des zAveiten Fusspaares lang, sichelförmig gebogen. Die Furcalglieder (Fig. 9. ,3) schwach gebogen, Klauen gerade, schwach bestachelt, die vordere Borste lang, um ein Drittel kürzer als die Vorder- klaue, die hintere Borste kurz. Die Hinterkante der Furcalglieder in der unteren Hälfte zart bewimpert. Männchen. Das Männchen ist stets kleiner als das Weibchen, doch von derselben Form der Schalen. Greiftaster des Maxillarfusses verhältnissmässig kurz. Der ünter- rand desselben ist von einer starken Chitinleiste gebildet. Rechterseits (Fig. 9. 4 d.) ist das Endglied des Tasters sehr breit, fast dreieckig, in ein Tasthaar ausgezogen. Linkerseits (Fig. 9. 4 s.) bildet das Endglied einen stark gekrümmten, an der Basis breiten Haken. Ductus ejaculatorius mit etwa 32 dicht nebeneinanderstehenden Chitinkränzen. Penis umfangreich, der seitliche Anhang eng, dreieckig (Fig. 9. 5). Das Vas deferens bildet beim Austreten aus dem chitinisirten Absätze eine Schlinge und tritt dann in das hier sehr umfangreiche Begattungsrohr, das durch starke Chitinleisten mit der Wand des Penis verbunden ist. Die Süsswasser-Ostracoden Zanzibar's. 23 Fundort. Zaiizibar. (13. Mai 1888) Sumpf hinter dem deutschen Club. (2. Mai 18SS) Sumpf bei Kibueni. Mosambique (31. Januar 1889) Sumpf bei Quilimane. Fig. 9. Cypris taeniata Vävm. 1. Schale in seitlicher Lage (R. II, 1. Vergr. 20:1). 2. Schalen in der Rückenansicht. 3. Ein Furcalglied (R. III. 2. Vergr. .54:1). 4. d. der rechtsseitige, s. der linksseitige Greiftaster des männlichen Maxillarfusses (R. III. 3. Vergr. 80:1). 5. Penis der einen Seite von der Innenfläche dargestellt (R. V. 1. Vergr. 150:1). Ostafrikanische Spinnen, gesammelt von Herrn Dr. F. Stulilmann in den Jahren 1888 und 1889, bearbeitet von W, Bösenherg und Dr. H. Len^. Pforzheim. Lübeck. Mit zwei Tafeln Abbildungen. Die von Herrn Dr. F. Stuhlmann in Ostafrika gesammelte und dem Naturhistorischen Museum in Hamburg übergebene Spinnenausbeute ist nicht umfangreich; sie umfasste nur 49 Arten, unter welchen sich unserer Auffassung nach aber 29 als neu erwiesen; ein Beweis dafür, wie Avenig uns noch die Spinnenfauna jener Gegenden bekannt ist. V'erhältnissmässig zahlreich waren die Attiden vertreten, während aus den übrigen P'amilien meist nur die grösseren Arten vorlagen. Würde ein Sammler den kleinen und kleinsten Formen seine besondere Aufmerksamkeit zuwenden, er würde reiche Ausbeute an neuen Arten heimbringen. Theraphosidae. Leptopelma dubia Karsch. 1878. Uebers. d. v. Peters in Mossambique ges. Arachniden p. 314, Taf. I, Fig. 1. Ein Weibchen ohne genaueren Fundort. Harpactira chordata Oerst. 1873. V. d. Decken, Reisen p. 487. Harpactira constricta Gerst. 1. c. p. 48G. Harpactira elevata Karsch. 1. c. p. 316. Ein Weibchen, welches dieser Art zuzuzählen wäre. Ohne genaueren Fundort. Thelechoris Karschii n. f^ii. Taf. H, Fig. 31— 3 ib. Kopf brüst einfarbig braun; der Kopftheil dunkler eingefasst. Die weit vorstehenden Mandibehi dunkelbraun; Maxillen und die sehr kleine Lii)pe hellbraun, beide mit gelben Innenseiten. Brustschild hellbraun. Der Hinterleibsrücken ist dunkelbraun mit einem Stich ins Röthliche und mit sieben hellen Winkelbinden, welche in der Mitte nicht zusammenstossen, geziert. Die vorderen Binden endigen nach der Mitte in einen länglichen gelben Fleck, der je weiter nach vorne, um so grösser ist. Die hinteren Binden sind sehr zarte Linien. Der Bauch ist graubraun, gelb untermischt, mit grossen scliAvarzen Makeln auf den hinteren Chitindeckeln. Die beiden 3 28 W. ßösenberg und Dr. H. Lenz. oberen Spinnwarzen sind 1 1 mm lang, etwa um die Hälfte länger, als der Hinterleib und von gleicher Farbe, wie der Rücken; die beiden unteren Spinnwarzen sind sehr dünn, 2,5 mm lang und blassgelb. Die verhältniss- mässig kurzen, aber kräftigen Beine, wie die Taster sind braun, unten heller als oben und dicht mit weit abstehenden, langen, dunkelbraunen Borsten besetzt. Von der sehr ähnlichen T. Rutenbergi Karsch unterscheidet sich diese Art leicht durch die weit dunklere Färbung. T. Rute nb er gi Karsch ist braungelb, diese röthlich braun. Die Behaarung ist ebenfalls viel dunkler. Ferner ist die Rückenzeichnung des Hinterleibes eine andere. Bei den uns zahlreich vorliegenden Exemplaren der T. Rutenbergi Karsch aus Nossibe sind es stets dunkle Punktreihen, welche quer über den Rücken ziehen, bei Karschii helle Winkellinien, deren Schenkel in der Mitte nicht zusammenstossen. Die schwarzen Makel auf den hinteren Chitindeckeln sind stets grösser als bei T. Rutenbergi. Länge des ganzen Thieres ohne Mandibeln 15 mm. » » H ,5 niit „ 18 ,, „ „ Kopfbruststückes 6,5 „ Breite „ „ 6 „ Eine Anzahl Weibchen von Kihengo. Attidae. Aelurops rugatus n. sp. Taf. I, Fig. l und l a. Die Kopfbrust ist ganz dunkelbraun, nur auf der Mitte, hinter den l)eiden letzten Augen etwas heller, die Kopfplatte zwischen den Augen fast schwarz. Das Brustschild ist schwarzbraun. Der Hinterleibsrücken schwarzbraun, der Länge nach gestrichelt, Avie mit Nadeln eingeritzt, der mittlere Theil mit kleinen weissen Punkten dicht besäet. An der breitesten Stelle zieht sich von den Seiten gegen die Mitte zu ein Paar breite tief- schwarze Flecke. Der Bauch ist einfarbig graubraun, an den Seiten von zwei hell- braunen Punktreihen begrenzt. Zwei andere schwächere Punkt- reihen ziehen sich von unterhalb der Epigyne bis kuxz vor die Spinn- warzen. Die Epigyne ist, auf graubraunem Felde rothbraun mit schwarzen Leisten. Die Füsse und Taster sind schlank, schwarzbraun, auf der Oberseite der Länge nach hellbraun gestreift; die Schenkel des ersten Paares verdickt. Die Spinnwarzen sind unten braun, oben schwärz- lich, die oberen wenig länger, als die unteren. Länge des ganzen Thieres .... 7 mm. „ „ Kopfbruchstückes . . . S'A „ Breite „ „ . . 2V4 „ Mehrere Weibchen aus Usambaa. 4 Ostafrikanische Rpiiinen. 29 Attas albosignatus n. fip. Taf. I, Fig. 2—2 b. Kopt'bruststück scL warzbraun, in der Mitte ein etwas hellerer, nach vorne dreieckiger, grösserer Fleck. Vor den hinteren Augen ein weisser Querstreifen von der Länge der Entfernung der Hinteraugen; zwei gleiche, schräg verlaufende Streifen, deren Vorderenden zuspitzend um die Hinteraugen herumgehen, während die hinteren Enden gerade abgeschnitten sind und etwa das dreifache ihrer Breite auf der Mitte des Rückens aus einander bleiben. Hinterleib von gleicher, schwarzbrauner Grundfarbe, die Seiten grau- weiss, nochmals mit weissem Saume eingefasst, so dass der Hinterleib von oben gesehen mit einer weissen Linie umgeben erscheint, welche sich auch um den Vorderrand des Hinterleibes herumzieht. Vom Vorderrande bis zur Mitte ein im ersten Drittel ein wenig eingeengter, nach hinten sich etwas verbreiternder weisser Streifen, in dessen Fortsetzung zwei braune, nach hinten concave Bogenflecke und darauf zwei kleinere weisse Flecke folgen. Bauchseite gell)grau, mit dunkleren Fleckenreihen an den Seiten und einem dunkelbrauen Mittelstrich. Avelcher kurz vor den Spinnwarzen in einem Rautenfleck endigt. Spinnwarzen lang, unten dunkelgrau, oben schwarz, die oberen um ein Viertel länger, als die unteren. Beine sehr kräftig, von gelbbrauner Grundfarbe, die Schenkel gegen die Kniee hin dunkelbraun. An allen Füssen zieht sich auf der Oberseite über Schienen, Metatarsen und Tarsen eine weisse Linie von derselben Färbung, wie die Streifen des Kopfbruststückes. Taster, von derselben Grundfarbe, wie die Füsse, zeigen auf Schenkel, Knie und Schiene einen weissen Anflug. Dieses schöne an Salticus leucomelas Lucas erinnernde Thier, stammt aus Bagamoyo ; leider findet sich nur ein Männchen in der Sammlung. Länge des ganzen Thieres 8 mm. „ „ Kopfbruststückes .... 4 „ Breite „ „ 3 „ Attus hispidus n. sp. Taf I, Pig. 3 und 3 a. Kopf bruststück um die Augen herum schwarz, die Kopfplatte zwischen den Augen dunkelbraun, dann folgt um die Augen ein, auf der Mitte sich verbreiternder hellbrauner Bogen, dahinter wieder bis ans Ende eine dunklere Färbung. Brustschild hellbraun. Hinterleib auf dem Rücken gelb, mit zahlreichen dunklen Bogenhnien, die von oben schräg abwärts der Mitte zu ziehen bis an ein helles Mittel- feld, welches 2 bis 3 mal ausgebuchtet und von dunkell)raunen Flecken eingefasst ist. Durch die Mitte dieses hellen Feldes läuft eine Reihe oft undeutlicher, dunkler Winkelbinden. Die Bauchseite graugelb mit undeut- lichen dunkleren Fleckenreihen. Die Epigyne ist ausserordcnthch klein. In 5 30 W. Bösenberg und Pr. H. Lenz. blassbraunem Felde befinden sieb über der Oeffnung 2 kleine, vorspringende dunkelbraune Cbitinwülste, so dass dieser Geschlecbtstbeil hufeisenförmig erscbeint. Die unteren Spinnwarzen sind lichtbraun, die viel dünneren und etwas kürzeren oberen gelblich. Die Füsse sind braun, massig stark, ohne alle Flecken und Striche, ganz behaart und vom Knie an reich bestachelt. Länge des ganzen Thieres .... 7'/2 mm. „ „ Kopfbruststückes . . . . SVs „ Breite „ „ ... 2Vi „ Mehrere Weibchen von Quilimane. Attus gracilis n. f^p. Taf. I, Fig. 4— 4 b. Die Zeichnung des Kopfl)ruststückes erinnert an A. albosignatus. Die Grundfarbe ist braun, auf dem Kopftheil schön kupferfarbend glänzend. Die Augen sind schwarz umrandet, liinter der Vorderreihe schwache An- deutungen eines weissen Streifens; liinter den Augen dieselben schräg nach hinten und der Mitte verlaufenden weissen Haarstreifen, wie bei A. albo- signatus. Man könnte das Thier für ein abgeriebenes jener Art halten. Das Bruststück ist dunkelbraun bis auf je der sei ts zwei kleine weisse Eandflecken über dem letzten Fusspaar. Hinterleib dunkelbraun, am Vorderrande mit weissem Haarstreifen, in der Mitte mit hellbraunem Längsstreifen, welcher in seiner Mitte etwas erweitert ist und auf der hinteren Hälfte beiderseits zweimal zackig aus- gebuchtet erscheint; vor den Spinnwarzen ein schwarzer Fleck. Bauch- seite braun, mit dunklen Querbinden bis zu den Spinnwarzen, welche massig lang, von brauner liis schwärzlicher Färbung sind. Beine kräftig, dunkelbraun, lang schwarz behaart; hier und da mit kleinen weissen Haarbüscheln, so dass die Beine an diesen Stellen weiss- lich angehaucht erscheinen. Taster sehr schlank und zierlich ; der Kolben- deckel nur wenig breiter, als das vierte Glied; Farbe wie die der Beine. Länge des ganzen Thieres 6,5 mm. „ „ Kopfbruststückes .... 3,5 „ Breite „ „ .... 2,7 „ Fin Männchen aus Sansibar. Attus COmptUS n. sp. Taf. I, Fig. 5~5b. Kopfbruststück dunkelbraun, um die Augen schwarz. Auf der Mitte hinter den Augen ist die Färbung röthlich-braun und, durch weisse Härchen verursacht, zum Theil grau. Seiten und Hinterrand weiss eingefasst, Brust- schild dunkelbraungrau, Hinterleib am Rücken graugelb, über die Mitte läuft ein braunes Längsband, das sich in der unteren Hälfte in ebensolche Winkollländer verhert und zu beiden Seiten von schmalen, hier und da unterbrochenen hellen Streifen der durchscheinenden Grundfarbe begrenzt wird. Die Seiten sind dunkelbraun, dicht gestrichelt, so dass wenig Grund- 6 Ostafrikanische Spinnen. 31 färbe durchscheint. Der Bauch ist einfarbig braun, an den Seiten mit hellgrauen Streifen eingefasst. Spinnwarzen gleichlang, Ijraun, die oberen dunkler, als die unteren. Beine ziemlich lang und kräftig, am ersten Paare dunkelbraun, an den drei anderen Paaren heller und an Knie, Schiene und Tarsen 1 — 2 mal dunkel geringelt. Die Taster sind im Grunde braun, das zweite Glied auffallend stark und gebogen, erscheint an der Innenseite durch einen dichten weissen Haarbüschel ganz bedeckt. Das sehr dünne dritte Ghed ist viel heller als alle übrigen. Der Kolbendeckcl ist breit und plump, ebenso die sehr einfachen Genitalien. Länge des ganzen Thieres 5 V4 mm. „ „ Kopfbruststückes 3 „ Breite „ „ 2 „ Sansibar. Ein Männchen. Euophrys Valens n. sj). Taf I, Fig. 6 u. 6 a. Kopfbrust dunkelbraun, um die Augen schwarz. Die dunkelbraune Fläche ist vielfach mit weissen Haarbüschelchen besetzt, welche hie und da weisse Flecken bilden. Der Eand erscheint dunkel, zwischen den Augen ein dunkler Fleck. Brustschild graubraun. Hinterleib auf dem Eücken graubraun, am Vorderrande ein weisser Bogentleck, der sich an den Seiten herunterzieht; zwei Paar Aveisse, mehrfach unterbrochene Streifen ziehen sich von den Seiten gegen die Mitte, hier einen Zwischenraum lassend; zwei weisse Fleckchen stehen dicht vor den Spinnwarzen, ein gleiches Paar befindet sich auf der Bauchseite; diese selbst ist hellgraubraun. Die Epigyne ist eine runde, oben und unten etwas abgeflachte Oeffnung, von schmalen, braunen Chitinleisten eingefasst. Die Spinnwarzen sind gleich lang, ziemlich kurz, braun, die oberen dunkler, die unteren heller. Die Beine sind kräftig; auf den braunen Schenkeln, kurz vor dem Knie, ein weisser Fleck. Knie und Schiene gelb, braun geringelt. Vortarsen und Tarsen einfach graugelb. Taster an den zwei ersten GHedern braun, an den drei andern weissHch gelb. Länge des ganzen Thieres 3 mm. „ „ Kopfbruststückes 1^,4 „ Breite „ „ IV4 „ Bagamoyo. Ein entwickeltes Weibchen. Marpessa Stuhlmanni n. sp. Taf. I, Fig. 7 u. 7 a. Kopfbrust hellbraun, auf dem hinteren Drittel mit einigen dunkleren Radiärstreifen, um die Augen schwarzbraun, die Kopfplatte glänzend dunkel- braun. Die Seiten sind nach den Füssen zu dunkel gestreift. Auf der Mitte der Brust, von den Augen ab bis ans Ende, ein gelbbrauner Längsstreif. 7 t}2 W. Bösenberg und Dr. H. Lenz, Brustschild einfarbig schmutzig graugelb. Der Hinterleib ist auf dem Rücken als Grundfarbe gelb, mit bräunlichen, grossen Flecken, die eine Zeichnung bilden (Fig. 7). Der Bauch ist schmutzig graugelb, mit wenigen dunkleren Punkten. Die Epigyne (Fig. 7 a) besteht aus einem bräunlichen, langen, auf- rechtstehenden Schilde auf gelbem Grunde. Die Oeffnung ist von dunklen Chitinleisten eingefasst. Die Füsse und Taster sind sehr kräftig, von gelb- brauner Farbe; die Schenkel der Länge nach dunkelbraun gestreift. Die Spiunwarzen sind verhältnissmässig lang, die 3 unteren konisch, die 2 län- geren, oberen cylindrisch. Länge des ganzen Thieres . ... 9 mm. „ „ Kopfbruststückes 4V2 „ Breite „ „ ... 3 „ Sansibar. Ein Weibchen. Marpessa robusta n. sj). Taf. I, Fig. 8 und 8 a. Die Kopf brüst ist braun, um die Augen schwarz; vor den beiden letzten Augen ein schmaler weisser Querstreif, 2 weisse, breitere, halb- mondförmige Streifen ziehen seitwärts unter den hinteren Augen durch, gegen die Mitte der Brust zu. Zwischen den hinteren beiden Augen beginnend, zieht sich ein mit spärlichen, weissen Haaren besetzter, heller Keilfleck nach hinten über die Mitte der Brust; auch sind die Seiten über den Füssen, etwa von der Mitte bis ans Ende der Kopfbrust, weiss. Das Weiss aller dieser Streifen und Flecken ist durch dichte weisse Haare hervorgebracht. Das Brustschild ist gelbbraun ; die Einlenkungen der Füsse tief eingeschnitten. Der Hinterleib ist am Rücken gelb, mit bräunlichen Flecken und Streifen. Ein deutlicher heller Längsstreif befindet sich an der Grenze zwischen Rücken- und Bauchseite, von etwas vor der Mitte bis hinten. Ueber die Mitte ziehen sich, in hellgelbem Felde, 5 — 6 Paar schmale, nach hinten offene, braune Winkelbinden. Die Epigyne (Fig. 8 a) ist hellbraun, in hellgelbem Felde. Die Füsse sind braun, die Schienen des ersten Paares stark verdickt, um Vs stärker, als die des zweiten und doppelt so stark, als die der beiden letzten Paare. Die Schenkel der 2 ersten Paare sind dunkelbraun, die der 2 letzten am Grunde und vor dem Knie breit dunkel- braun geringelt. Die Taster sind ebenfalls braun, bald ins schwärzhche, bald ins weisse ziehend, je nach der sehr dichten, verschiedenfarbigen Behaarung. Von den ziemlich langen Spinnwarzen sind die unteren konisch, die etwas längeren oberen cylindrisch. Länge des ganzen Thieres 11 "2 mm. „ „ Kopfbruststückes .5 „ Breite „ „ . . 3'/* „ Usambäa. Ein Weibchen. Ostafi'ikanische Spinnen. 33 Heliophanns glaucus n. sp. Taf. I, Fig. 9 u. 9 a. Kopfbrust dunkel graugrün, mit grauen Härchen dicht besetzt. Hinterleib von gleicher Farbe, aber heller, mit vielen weiss-grauen Härchen besetzt, die oben am Vorderrande eine deutliche helle Bogenlinie und über den Spinnwarzen zwei Längstlecken bilden. Brustschild graugelb. Die Bauchseite ist von derselben Färbung wie der Rücken, nur heller und ganz einfarbig, wenig behaart. Die Spinnwarzen sind von gleicher Länge, am Grunde heller, an den Spitzen dunkler braun. Beine kurz und zierhch, gelb; Schenkel, Knie und Schienen der zwei ersten Paare braun. Taster bis zum dritten Ghede grau, die übrigen gelb. Epigyne dunkelbraun. Länge des ganzen Thieres 5 mm. „ „ Kopf bruststückes .... 2 „ Breite „ „ .... 1,5 „ Alexandria. Ein ausgebildetes Weibchen. Thomisidae. Thomisus vastus n. sp. Taf. I, Fig. lO — lOc. Die Augenstellung entspricht völlig dem Thomisus, die Körperform weicht ein wenig ab. Wir lassen das Thier dennoch vorläufig bei dem genannten Genus. Der Körper ist plump. Kopfbruststück länger als breit, sehr hoch gewölbt, von der Mitte nach dem Vorderrande zu sehr flach abfallend (Fig. 10a); auf dieser schrägen Fläche die Augen tragend (Fig. 10 b). Die Grundfarbe ist hellbraun. Von den hinteren Mittelaugen zieht sich über die Mitte ein zuerst dreitheiliger, dann voller dunkler, brauner Streifen. Die Seiten sind dunkelbraun, mit Hellbraun untermischt ; über den Ansatz- stellen der Füsse ein rein weisser Saum (Fig. 10 a). Das Brustschild ist spitz eiförmig, gelb, mit breitem, dunkelbraunem Saum. Mandibeln kurz, breit und vorne abgeplattet; gelb, mit feiner dunkler ümsäumung. Hinterleib fast kreisrund, im Grunde graubraun, mit helleren und dunkleren Wellen durchquert; am Vorderrande vier hellere, weissliche Flecken. Der ganze Hinterleib, zum Theil auch Vorderleib imd Füsse mit kleinen, theils tiefschwarzen, theils leuchtend weissen Knötchen übersäet, welche bald zu Gruppen, bald zu Bogenlinien angeordnet sind, jedoch weder Haare noch Borsten tragen. Epigyne kaum bemerkbar, in einer kleinen, bräunlich gesäumten Oeffnung (Fig. c). Spinnwarzen sehr klein, dunkelbraun. Füsse kurz, hell bräunlichgelb. Die Schenkel an beiden Enden mit sehr schmalen, weissen Ringen, davor 34 W. Bösenberg und Dr. H. Lenz. an den äusseren Enden auf der Oberseite mit ]n"aunem Fleck, der vierte Schenkel ausserdem an der Unterseite in der Mitte mit einem ähnlichen braunen Fleck. Schienen braun gefleckt, Tarsen blassgelb, ungetieckt. Taster bräunlich gelb, gleich den Beinen. Länge des ganzen Thieres 4,5 mm. „ „ Cephalothorax 2 „ Breite 2 „ Bagamoyo, 23. VI. 1888. Ein ausgebildetes ?• Sparassidae. Sarotes venatorius (L.) Sansibar (Mai 1888, im Hause.) Bagamoya Febr. 1890. Zahlreiche ?; ein reifes ö^ ohne besonderen Fundort (26. IX. 1888.) Micrommata longipes n. sp. Taf. 1, Fig. ii — iib. Cephalothorax oval, nach vorne etwas vorgezogen und abgestutzt, vor der hinteren Augenreihe plötzlich abfallend, diese ein wenig nach hinten gebogen, die vordere, deren äussere Augen grösser sind, als die Mittelaugen, stärker nach vorne gebogen. Hinterleib lang gestreckt, nach hinten schmäler werdend, mit einem dunkelbraunen, breiten Längsstreifen, welcher die ganze Länge einnimmt. Die Bauchseite mit einem ähnlichen, aber bedeutend schmäleren Längsstreifen. Brustschild eiförmig, vorne gerade abgeschnitten, einfarbig hellbraun. Beine lang, kräftig, mit zahlreichen Stacheln besetzt, dicht behaart. Taster am 4. Gliede mit zwei Fortsätzen (Taf. I, Fig. IIa und b) ; Tasterkolben lang, dunkelbraun, behaart. Der Cephalothorax in der Mitte mit einem breiten, geraden, an den Seiten mit je einem schmäleren, gebogenen, dunkelbraunen Streifen gezeichnet. Grundfarbe des ganzen Thieres hellgelbbraun. Länge des ganzen Thieres 10 mm. „ „ Cephalothorax 5 „ Breite „ „ 4 „ Nisueta quadrispilota E. Sim. Taf. I, Fig. 13 — I3b. 1880 Rev. des Sparassides p. 110. Das Kopfbruststück ist bei dem vorliegenden ausgebildeten Weibchen ein wenig breiter, als lang, von röthlich gelber Färbung und nur um den Kojif mit einigen feinen braunen, gebogenen Linien gezeichnet. Der Hinterleib ist hellgrau, mit vielen grösseren und kleineren braunen Fleckchen übersäet; die Bauchseite zeigt zahlreiche weisse Pünktchen. Die Füsse haben die gleiche Farbe wie das Kopfbruststück, die Tarsen sind dunkel- 10 Ostafrikanische Spinnen. 35 braun und mit einer starken Skopula versehen. Die F^pigyne ist schwarz- braun in gelblichem Felde. Im Uebrigen stimmt Simons 1. c. gegebene ausführliche Beschreibung. Unser Exemplar hat Herrn E. Simon zur Bestätigung vorgelegen. AVir geben Fig. 13 — 13 b eine Abbildung des interessanten Thieres. Länge des ganzen Thieres .... 11 nun. „ „ Kopf bruststückes . . . 4V2 „ Breite „ „ . . . 5 „ Ein Weibchen aus Sansibar. Drassidae. Brachyphaea nov. yen. E. Simon inedit. Dieses Genus, das namentlich im Vorderleibe der Trachelas (nitescens) L.Koch ganz auffallend gleicht, ist mit Eeclit von E. Simon als neues Genus aufgestellt, ') weil die Augenstellung beider Genera sehr ver- schieden ist. Bei Trachelas sind beide Augenreihen nach hinten gebogen und die Seitenaugen um ihren Durchmesser von einander entfernt, bei Brachyphaea jedoch ist die untere Augenreihe nach hinten und clie obere nach vorne gebogen, während die Seitenaugen dicht aneinander stehen. Brachyphaea Simoni n. sp. Taf. I, Fig. 12— I2c. Länge des ganzen Thieres 6 nmi, der Kopfbrust 3 mm. Die Kopf- brust, Mandibeln Maxillen und Lippe sind dunkelrothbraun. Das Brustschild kirschroth. Der Hinterleibsrücken ist bräunlich gelb, l)eide Farben als Flecken untereinander gemischt, der Bauch graugelb. Die sehr kleinen und gleichlangen Spinnwarzen sind hellgelb, die kräftigen Füsse und die Taster braun; auf den Schenkeln der beiden letzten Fusspaare steht je ein schwacher Stachel, sonst sind die Füsse ganz ohne Stacheln und Borsten. Ein Männchen von Sansibar. Ctenidae. Phoneutria decora Oerst. 1873, v. d. Decken Eeisen in Ostafrika, p. 483, pl. VIII, Fig. 7? Es liegt ein nicht ganz entwickeltes rf vor, auf welches im Uebrigen die von Gerstäcker 1. c. gegebene Beschreibung so vollständig passt, dass wir kein Bedenken tragen das Thier zu obiger Art zu ziehen. Die Taster reichen bis zum Ende des 1. Femur; das 2. Glied ist ein wenig länger, als das 2. und 3. zusammen; am Ende des 2. Ghedes 3 oder 4 Dornen, dahinter 1; das 3. Glied mit 1, das 4. Glied mit 4, das 5. Glied mit 2 Dornen an der inneren Seite des hinteren Endes. Die Behaarung nimmt nach vorne zu. ') Nach briefliclier Mittheilung v. Januar 1895. 11 36 W. Bösenberg und Dr. H. Lenz. Das Abdomen ist länglich oval, gleichmässig dicht, rehfarben behaart; in der Mitte der Rückseite zwei dunkle Punkte; sonst keine besondere Zeichnung. Länge des ganzen Thieres 25 mm; Abdomen 13 mm. Mbusine 27-29. VIII. 1888. Phoneutria melanogastra n. sp. Taf. I, Fig. 14— I4d. C'ephalothorax oval, der Kopftheil vorgezogen, gerade abgeschnitten, die Ecken etwas vorgezogen. Die Augen der 2. Reihe sind die grössten, davor die kleineren, dichter zusammenstehenden Vorderaugen; die Augen der letzten Reihe kleiner als die der zweiten und etwa noch einmal so weit von einander entfernt, unmittelbar davor die sehr kleinen seitlichen Augen. Zwischen den Augen ein Aveisser Haarbüschel. (Fig. 14 b.) Die Farbe des Kopfbrustsückes ist gelbbraun, mit dunkleren Radial- linien, über die Mitte zieht sich ein heller Längsstreifen mit einer dunklen Mittelhnie. Hinterleib länglich eiförmig, graugelb, mit kurzen, dichtstehenden, weissen, gi-auen und T)räunlichen Haaren dicht bedeckt. Ueber dem ersten Drittel ein gelber KeilHeck, neben dem zwei Paar braune, dunkel umran- dete, runde Flecken stehen; ein weiteres Paar dahinter, etwas unter der Mitte des Rückens. (Fig. 14). Bauchseite heller oder dunkler braun, unter der Spalte ein grosses, t i e f s c h w a r z e s Feld, in welchem sich meist zwei Paar hintereinander- stehende, weisse Flecke befinden. Bei einigen Stücken fehlt das letzte Paar. (Fig. a), bei anderen sind vor dem vorderen Paar noch ein oder einige, sehr kleine, weisse Punkte bemerkbar. Die Epigyne besteht in graugelbem Felde aus einer Längsspalte, die von dunkelbraunen Chitinleisten eingefasst, mit langen weissen Haaren bedeckt ist. Bei einigen Exemplaren setzen sich die Chitinleisten, oben hornförmig gebogen fort. (Fig. 14 a). Spinnwarzen sehr kurz, einfarbig gelbbraun, zuweilen am Grunde dunkler. Brustschild hellbraun, breit eiförmig, nach hinten kurz zugespitzt, mit schwarzen, nach vorne gerichteten, einzelstehenden Härchen besetzt. Mandibeln schwarzbraun. Maxillen an der Basis braun, nach vorne allmählich gelblich werdend. Lippe dunkelbraun, mit hellem Vorderrande. Beine lang und kräftig, hellbraun, dunkler gefleckt, mit starken, schwarzen Stacheln bewehrt. Männchen etwas kleiner als das Weibchen, in der Färbung und Zeich- nung demselben gleich. Taster hellgelblich braun, das vierte Glied am Vorderrande dunkelbraun mit stumpfem, hakenförmigem Dorn (Fig. d) das Endglied mittelbraun^ ziemlich lang behaart (Fig. c). 12 Ostafrikanisclic Spinnen. 37 o" Gesammtlänge 11 mm. 9 „ ir. „ Länge des Kopf bruststückes .... 7 „ Breite „ „ .... 5,5 '}" 5? Tetragonophthalmidae. Tetragonophthalma Stuhlmanni n. sp. Taf. II, Fig. 19 u. I9a, Kopfbruststück birnenförmig mit vorspringenden Vorderecken. Augen wie T. phylla Karsch. ["Exotiscb-arachnologisches in Z. f. d. ges. N. Bd. 51, 1878, p. 320]. Die Grundfarbe ist braungelb, am Rande etwas dunkler; in der Mitte ein reicblich Va der Breite einnebmcndes Längsband von dunklerer Färbung, Avelcbes an jeder Seite von einer schmalen weissen Linie eingefasst wird. Hinterleib schlank, nach hinten verjüngt, von hell- grau gelblicher Grundfärbung, mit einem dunklen, hier und da geflammten Längsbande, welches unterhalb der Mitte seitwärts je einen sc-h warzbraunen Fleck trägt; weiter nach hinten einen ähnlichen, jedoch weniger deutlichen; die Spitze lässt eine dunkle Querstreifung erkennen. Seiten unrcgelmässig braun gestreift und gefleckt. Bauchseite schmutzig gelb. Die Ejjigyne ist schwarzbraun in bräunlichem Felde. Spinnwarzen rothbraun; die oberen noch einmal so lang als die unteren, aber bedeutend dünner. Das Sternum ist dunkelbraun mit hellgelblichem Längsstreifen, w^elcher in der Mitte am breitesten ist und nach hinten schmal ausläuft. Die Beine sind ihrer ganzen Länge nach einfarbig rothbraun ohne dunklere Ringe. Die Art steht der T. phylla nahe, dürfte aber durch die beschriebene abweichende Färbung unschwer zu unterscheiden sein. Leider giebt Karsch keine Abbildung und auch keine Beschreibung der Epigyne. Länge des ganzen Thieres 12,5 mm. „ „ Kopfbruststückes .... 4,5 „ Breite „ „ .... 3,7 „ Ein Weibchen aus Sansibar. Oxyopidae. Oxyopes aculeatus n. sp. Taf. I, Fig. 15— I5c. Kopfbruststück gleichmässig gewölbt, vorne senkrecht abfallend, hinten rasch abfallend, gleichfarbig mittelbraun, um die Augen und auf dem abschüssigen hinteren Stück dunkler. Von den hinteren Seitenaugen zieht sich eine feine schwärzliche liogenlinie, welche in der Mitte breiter und unregelmässig wird, um den Kopf. Die Mitte des r)ruststückes ist durch eine schwärzliche Linie, welche von der genannten Bogenlinie, gerade nach hinten gerichtet ist, gekennzeichnet. Um die Augen stehen bogenf(»rmige Büschel weisser Haare (Fig. 15 a). 18 38 W. Bösenherof nnd Dr. H. Lenz. Hinterleib nach hinten schlank verlaufend, dunkelbraun, glatt, ohne besondere Zeichnung. Spinnwarzen braun, wie der Hinterleib, die oberen etwas länger und dünner, als die unteren. Die ganze Unterseite ist gleich- farbig dunkelbraun bis auf die hellgefärbte Mitte des Brustschildes. Füsse verhältnissmässig lang, dunkelbraun, mit hellbraunen Streifen und Ringen an den Schienen; überall mit zahlreichen, sehr langen dünnen Stacheln bewährt, am Knie stehen stets ein Paar der längsten. Taster braun gestreift, wie die Füsse, auf dem zweiten Gliede mit 1. 1. 2 Stacheln, von denen der mittlere und längste dicht anliegt und die zwei oberen sehr kurz sind; das 3. Glied heller als die übrigen; an diesem, wie am 4. Gliede 2 lange, starke Borsten, 2 ebensolche Borsten übereinander an der Innenseite auf dem Kolbendeckel. Die Behaarung der Taster ist sehr lang, dunkelbraun und weiss untermischt; die weissen Haare sind die längsten (Fig. 15 b, c). Länge des ganzen Thieres 4 mm. „ ,, Kopf bruststückes ... 2 „ Breite ,, „ .... 1,7 „ Ein Männchen aus Sacurila (Usaramo). 20. VIII. 1888. Lycosidae. Tarentula tarentulina {Sav. et And.). 1825 — 27. Lycosa tarentulina Sav. et Aud. Desc. de l'Egypte, 2. ed. XXII, p. 363, Arachn. PI. IV, Fig. 2. 1837. Walck, H. N. d. Ins. Apt. I, p. 304. 1878. Karsch. Arach. v. Mossambique p. 329. Ein Weibchen von Bagamojo, Febr. 1890. Tarentula hirsuta n. sj). Taf. II, Fig. IG und 16 a. Ein grosses, dicht behaartes Thier mit charakteristischer Zeichnung. Kopfbruststück mit breitem, gelbbraunem Längsstreif in der Mitte, welcher sich hinter den Augen verbreitert und dann schmal zmschen die- selben hineinzieht; zu beiden Seiten je ein dunkelbrauner, ebenso breiter Streif; der Rand wiederum heller, jedoch nicht so hell, wie der Mittel- streif. Mandibeln dunkel rotlibraun; Maxillen hellbraun, Lippe oval am Grunde und der Spitze dunkel, in der Mitte ein dreieckiger, grosser, heller Fleck. Hinterleib schlank oval, auf dem Rücken schmutzig gelb mit bräun- licher Zeichnung, die von der Mitte ab aus Winkelflecken besteht. Die schwärzlich braunen Seiten lassen die gelbliche Grundfarbe in vielen Flecken durchscheinen, gegen die Bauchseite hin wird die Farbe heller; diese ist gelb, mit vier unregelmässigen, dunkleren Längslinien gezeichnet, deren mittleres Paar nur bis zur Hälfte reicht. 14 Ostafiikanisclio Spinnen. 39 Epigyne braun, mit schwarzen Leisten (Fig. 1 6 a). Spinnwarzen kurz, an der Basis braun. Füsse und Taster hellbraun ; die Schenkel heller, nnt (hniklcii Mecken, namentlich an der unteren Seite; Schienen am oberen Kudc an jeder Seite mit einem braunen Längsstrich gezeichnet. Länge des ganzen Thieres .... 13 mm. „ „ Kopfbruststückes ... G „ Breite „ „ ... 4V2 „ Ein Weibchen aus Lewa (Usambäa). 26. IX. 1888. Tarentula pulla n. sp. Taf. II, Fig. 17 und 17 a. Die Färbung dieser charakteristischen Art ist über den ganzen Körper eine düstere, schwärzliche. Kopfbruststück auf dem Rücken mit einem helll)raunen Keilstreifen, der zwischen den Augen spitz ausläuft; zn beiden Seiten je eine schwarz- bi-aune Binde, einen helleren, schmalen Rand freilassend. IVIandibeln und Maxillen schAvarz, Lippe breit, abgestutzt, am Grunde schwarz, nach dem Ende heller. Bruststück gross, oval, lu'aun, in der Mitte mit einem dunklen, nach hinten schmäler werdenden Längsbande versehen. Al)donien auf dem Rücken dunkelgrau])raun ; die Glitte wird der ganzen Länge nach von einer Reihe dreieckiger Flecken auf hellerem Felde eingenommen. Die Seiten nach dem Bauche zu grauweiss; Bauch einfarbig schwärzlich graubraun. Epigyne, klein, rothbraun mit schwarzen Leisten (Fig. 17 a). Spinn- warzen schwarzbraun, kurz und dick. Beine mittellang dicht behaart; Schenkel kräftig, graubraun, dunkel- braun gestreift und gefleckt, auf der Oberseite mit zwei oder drei Stacheln ; Tibien und Metatarsen dunkelbraun, reichbestachelt, Tarsen behaart, ohne Stacheln, heller braun. Länge des ganzen Thieres 11 mm. „ ,, Kopfbruststückes ... 5 „ Breite „ „ - ... 4 „ Usambäa. Trochosa spissa n. si). Taf. II, Fig. 1 8 und 1 8 a. Kopf bruststück breit oval mit lang vorgezogenem Kopfstück, zwischen den Augen Büschel langer schwarzbrauner Haare, sonst kahl, gelbbraun, mit radial gestellten dunkleren Linien, mehrere solcher Linien stehen dicht gedrängt am Hinterrande des Ko])fes. Das Hinterende des Kopf(>s zeigt vier, im Quadrat stehende, d nn kle Tu nkt e , davor eine kurze, dunkle INlittel- linie; das Bruststück mit einer gleichen dunklen Mittellinie. Maxillen dunkelbrau, Lippe etwas länger, als breit, dunkelbraun, am Vorderende heller; Mandibeln sehr kräftig, hellbraun. 15 40 ^^- Bösenberg und I>r. II. Lenz. Brustschild breit, fast kreisförmig, nach hinten ein wenig zugespitzt, einfarbig gelbbraun. Hinterleib länglich oval, dicht kurz behaart, mit vier grossen, grau- gelben länglich viereckigen Flecken und zahlreichen kleineren Fleckchen; Grundfärbung schwärzlich grau. Epigyne (Fig. 1 8 a) braun. Spinnwarzen bräunlich grau ; die beiden unteren sind am kürzesten und dicksten und haben eine abgerundete dunkelgraue Spitze; die beiden mittleren sind die längsten und dünnsten. Beine kräftig, gelbbraun, schwach dunkler geringelt, mit zahlreichen schwarzen Stacheln, an den Schenkeln deren mindestens acht. Die Tarsen sind etwas dunkler. Die Taster von gleicher Färbung der Beine und wie diese bestachelt. Diese Art steht der Trochosa maculata L. Koch, in Bezug auf Färbung und Zeichnung nahe, weicht jedoch in vielen Beziehungen von Kochs Beschreibung ab, so dass wohl eine neue Art angenommen werden darf. Länge des ganzen Thieres . 13 mm » V Kopfbruststückes . . 8 r Breite „ 5? . G « Länge der 1. Beine 21 55 ?» V 4. „ . 27 55 Sansibar. Ein Weibchen. Pholcidae. Pholcus borbonicus Vins. Mehrere Exemplare von Quilimane, Theridiadae. Theridium maculatum n. sp. Taf. 11, Fig. 20 — 20 c. Kopfbruststück im Umrisse länghch sechseckig, die Ecken abgerundet, die hintere Seite fast noch einmal so lang wie die Stirnseite. Braun, am Rande dunkler. Der Kopf durch dunkelbraune, eingedrückte Linien scharf abgetrennt. Rückengrube tief. Vom Kopf bis auf die Mitte des Brust- rückens läuft ein breites, dunkelbraunes Band. Hinterleib nach hinten zu einem bedeutenden Höcker ansteigend, so dass derselbe in der Seitenansicht (Fig. 20 a) fast dreieckig erscheint. Die Epigyne befindet sich in einem bräunlichen, glockenförmigen Felde (Fig. 20 b u. c); die Spalte ist unten schwarzbraun eingefasst. Spinnwarzen schwarzbraun eingefasst; die unteren bedeutend stärker und länger als die oberen; von jeder Seite derselben zieht sich ein langer, brauner Fleck nach oben gegen den Rückenhöcker. 16 Ostafrikanisf'ho Siiinnon. 41 Die Farbe des Hinterleibes ist auf dem Uückcn braungrau, in der Mitte bellgrau; am Anfange stehen zwei braune Fleckchen und am Ende des grossen Höckers ein grosser schwarzer Fleck, so dass die Spitze schwarz ist. An den Seiten des Rückens ein Paar gebogene und vor den schwarzen Höckerflecken ein Paar runde, silberglänzende, weisse Flecke. Die Bauchseite ist blassgrau. Brustschild gleichschenkelig, dreieckig, mit tiefen P)einaussc]niitten. Beine sehr zart, gelblich braun. Das 1. Paar bedeutend länger und viel dunkler, als die übrigen. Das 2., .S. und 4. Paar nur an den Schenkeln in der Mitte und am Ende mit dunklen Ringen. Länge des ganzen Thieres 4,r> mm. „ „ Kopfbruststückes . . 1,5 „ Breite „ „ ... 1,0 ,, Sansibar, Oct./Nov. 1888. Nur Weil)chen. Theridium pallidum n. sj). Taf. II, Fig. 21 u. 21 a. Ein äusserst zartes Thier. Die Färbung des ganzen Thierchens, so- wohl des Rumpfes, wie der Füsse und der Taster ist ein trübes Weiss, nur am Bauche ist ein breiter rein Aveisser Streifen. Das Kopfstück ist beiderseits durch je eine bräunliche Längslinie eingefasst, welche sich nach hinten ein wenig auf den Rücken hinauf fortsetzen. Der Hinterleib ist auf der Rückseite mit vier Paar schwarzen Punkten gezeichnet, welche in ziemlich gleichen Abständen stehen (Fig. 21). Die Epigyne ist eine schmale, bräunliche Spitze (Fig. 21 a). Die Füsse sind mit zahlreichen, dünnen Härchen besetzt und lassen auf der Unterseite der Schenkel und Schienen als einzige Zeichnung einige kleine, dunkle Punkte erkennen. Die Spinnwarzen ragen ziemlich stark unter dem Hinterleib vor und lassen geringe bräunliche Färbung erkennen. Ein ausgebildetes Weibchen von Bagamoyo. Epeiridae. Argiope Pechuelii Karsch. 1879, Zeitschr. f. d. ges. Naturw. Bd. 52, p. 340. Es hegen 2 $ dieser gut gekennzciclnieten Art vor von Mhonda (Ungura) Nov. 1888. Cyclosa undulata (Vins.) Einige junge c^ und $, welche dieser Art angehören dürften, aus Bagamoj'o 1888. Cyrtophora caudata n. sp. Taf. 11, Fig. 22—22 c Kopfbrust birnonfcirmig, nach hinten sehr breit werdend, weissgrau, der Kopf von einem braunen Streifen umgeben, ein gleichfarbiger breiter 17 42 W. Bösenberg und Dr. H. Lenz. Streifen zieht sich von den Augen über die ganze Rückenmitte. Die Ränder des Bruststückes sind von einem dunkelbraunen Saume, der nach hinten an Breite zunimmt, eingefasst. Das Brustschild herzförmig, vorne schwach concav, bräunlich gelb, an der Einlenkung eines jeden Fusses mit einem weissen, silberglänzenden Fleck. Der Hinterleib steigt im ersten Viertel seiner Länge zu einem hohen Höcker aufwärts (Fig. 22 b) ; im dritten Viertel seiner Länge buchtet er sich an jeder Seite aus und ver- schmälert sich gegen das Ende schwanzartig. Die Grundfarbe ist gelblich. Von dem Höcker ab zieht sich über den ganzen Rücken ein schwärzlich brauner Streifen, der an beiden Seiten silbern eingefasst ist. Etwa in der Mitte geht schräg nach hinten ein silberner, verjüngt auslaufender Seitenast ab. Weiter nach rückwärts ist nochmals eine Anschwellung der Silber- streifen zu bemerken, worauf diese in die schwanzartige Verlängerung aus- laufen. Die Silberstreifen sind jederseits von 3 braunen, unregelmässigen Hecken begrenzt. Um den Höcker herum ist der Hinterleib schwarzweiss gesprenkelt. Der Bauch^ insbesondere das Schild ist, grauweiss gesprenkelt; unter der Querspalte befindet sich ein brauner Fleck. Die Epigyne ist brann im grauweissen Felde. Die 4 äusseren Spinnwarzen kräftig, gleichlang, am Grunde hellbläulichgrau, am Ende dunkelbraun. Die 2 inneren sind kürzer, kaum ' .3 so stark, blassgelb. Die Füsse sind blassgelb, am Schenkel, Knie, Schienen und Vortarsen je zweimal breit braun geringelt. Länge des ganzen Thieres 8 mm. ,, der Kopf brüst . ^Vs ,, Breite derselben 2 „ Fundort: Ostafrika, ohne genaue Angabe der Gegend. Cyrtophora interalbicans n. sp. Taf. II, Fig. 23—2.3 1). In Körperform und Grösse der vorigen Art sehr ähnlich. Der Brustrücken ist blassgelb, dunkelljraun eingefasst wie bei C. caudata, jedoch der scharf abgesetzte Kopf bis auf 2 länglich helle Flecken am Ende völlig kastanienbraun. Ein ebensolcher brauner Streifen zieht sich über die Mitte des Brustrückens. Das Brustschild ist herz- förmig, braun, mit S gelben Hecken an den Fusseinlenkungen. Der Hinterleib ist schmutzig grau. Von dem Höcker bis ans Ende zieht sich ein weisses, silberglänzendes Band, an dessen Seiten zwei grössere dreieckige, dunkel])rauiigraue Flecken stehen, welche am Vorderrande von einer schwachen hellen Linie abgegrenzt werden. Der Bauch ist um die Epigyne einfarbig schmutzig grau; an der Epigyne selbst ist der Nagel gelblich, dunkelbraun eingefasst (Fig. 23 a). Von der Querspalte zieht sich ein breites, dnnkolliraun mit silberweiss untermischtes Band oder Feld bis kurz vor die Spinnwarzen, wo es sich in die, die Spinnwarzen umgebende dunkelbraune Einfassung verliert. Die Seiten dieses Feldes 18 Ostafrikanisolip Spinnen. 43 sind weisslich. Von den Spinnwarzen sind die 4 äusseren am Grunde braun, an der Spitze grau; die 2 schwachen, mittleren einfarbig gelb. Die Schenkel aller 4 Paare sind am (irniido und in der Mitte schmal, jedoch am Ende breit, schön kastanienbraun geringelt. Alle Knie und die Schienen des letzten Paares sind ganz braun. Die Schienen und Vortarsen der 8 andern Paare sind gelb, 3 mal l)raun geringelt. Länge des ganzen Tliicres . . . 7V2 mm. ,, der Kopfbrust 2V2 ,, Breite derselben 2 „ Fundort: Wie bei der vorigen Art. Epeira striata n. sp. Taf. II, Fig. 24— 24d und 2;") — 25b. o^ Das Gesicht nicht ganz halb so Ijreit, wie die P>rust, mit tiefen Ausbuchtungen zwischen den Mittel- und Seitenaugen, sodass letztere auf weit vorspringenden Hügeln stehen. Die Farbe des Kopfbruststückes ist braun, nacli dem Gesicht zu ins gelbliche ül)ergehend und mitgellxMi iSIuskel- hnien nach den Füssen zu. Die lange tiefe Mittelritze ist schwarzbraun. Das Brustschild gross, eiförmig, fast ganz flach, schmutzig gelb. Die Mandibeln sind sehr lang, von gelber Farbe und da, wo sie am Grunde zusammenstehen, tief ausgebuchtet. Die Maxillen sind dunkell)raun ein- gefasst. Die Lippe gerade abgestuzt. Der Hinterleib breit eiförmig, mit höckerf(")rmig vorgezogenen Schultern. Die Farl)e ist auf dem Rücken grau, in der Mitte dunkler als an den Seiten. Im ersten Drittel, da wo der Hinterleib am breitesten ist, geht er seitlich in zwei nicht scharf abge- grenzte Höcker aus, unter welche sich eine weisse Bogenhnie quer von einem zum andern zieht. Der ganze Rücken, namentlich aber der Theil über der weissen Linie ist mit vielen kleinen erhabenen Punkten besetzt, aus denen je eine lange kräftige Borste hervorkommt. Im Uebrigen ist die Behaarung spärlich und von weissHcher Farbe. Der Bauch ist schmutzig grau, an den Seiten heller und ins gelbhche ziehend, die Bogenflecke gross und hellgelb. Die Spinnwarzen sind kräftig, hellbraun, an den Spitzen gelb, die unteren etwas länger und fast doppelt so stark, als die oberen. DieFüsse sind sehr kräftig und lang, von gell)er Farbe, an den Schienen schwach dunkler geringelt. An den Schienen des 2. Paares stehen nach innen 2 Reihen starker Stacheln. Die der oberen Reihe (etwa 8 — 9) sind am (irunde und an der Spitze dunkelbraun, in der Mitte aber hellbraun; die der unteren Reihe (5 kürzere) , aber fast schwarz und viel kräftiger. Im Uebrigen weicht die Bestachelung von der anderen Species nicht ab. An der Hüfte des ersten Paares befindet sich ein nach imien mid unten gerichteter, hellln-aun eingefasster Fortsatz. Die Taster sind kurz, gelblich und auf dem B. Gliede mit einer langen, starken Borste versehen. An den Geschlechtstheilen bemerkt man an der Aussenseite 19 44 W. Bösenherg und Dr. IT. Lonz. einen frei abstehenden, starken Haken, der oben dicker ist als nnten und liier in eine kleine Gabel endigt. (Fig. b ' c ' d ' ). Länge des ganzen Thieres 12 mm. „ ,, Kopf bruststückes . . 7 „ Breite „ „ .... 5 „ Ein entwickeltes (^ von Bagamoyo. 9 In Färbung ist es vielfach dem o^ ähnlich, jedoch sehr veränderlich. Es liegen 5 entwickelte Thiere vor, die in der Grösse fast übereinstimmen, in der Farbe jedoch, von Hellbraun durch Dunkelbraun bis ins Schwarze verschieden sind. Bei einigen Thieren sind über den Hinterleib mehrfach noch weisse unregelmässige Flecke vertheilt und die Seitenhöcker kaum angedeutet; auch finden sich bei den meisten eigenthümliche Adern in der Haut, die sowohl vom Bauch aus quer auf den Eücken, als auch über diesen selbst, von den Spinnwarzen bis zur Mitte ziehen und alle in kleine braune Muskelpunkte endigen. Der Bauch ist je nach der Färbung des ganzen Thieres bald heller bald dunkler braun, bald schwärzlich ; von den Seiten nach unten und gegen die Mitte ziehen dunklere aus Haaren gebildete Streifen. Die Epigyne besteht aus dunkelbraunen sehr harten Ghitinwülsten ; der sogen. Nagel ist eigenthümlich eingestülpt und endet löftdartig (Fig. 25b). Die Füsse sind kräftig, hell- bis dunkelbraun, an Schienen und Tarsen gegen das Ende dunkler. Länge des ganzen Thieres. ... 17,5 mm. „ „ Kopfbruststückes . . 9 „ Breite „ „ . . G „ Alle 5 9 stammen aus Quilimane. Diese Art erinnert sehr an die von Lenz früher beschriebene Ep. cinerea. Die P^'orm des Kopfbruststückes, die weit vorspringenden Augen sind die- selben ; auch die Form des Hinterleibes beim o" mit seinen vorspringenden Sclmlterhöckern, nicht weniger auch die Zeichnung hat mit derjenigen von Ep. cinerea Aehnlichkeit. Bei dem 9 treten diese Aehnlichkeiten weniger hervor. Sehr abweichend sind dagegen die kräftigen Beine gebaut; auch die Taster und die charakteristische Form der Epigyne lässt diese Art mit Sicherheit wieder erkennen. Epeira similis n. sp. Taf. II, Fig. 26 — 26 b. Diese in 2 Exemplaren vorliegende Spinne ist der vorigen Art sehr ähnlich, namentlich auch in der Bildungsform der Epigyne (Fig. 26 a u. b) ; lässt sich jedoch bei genauer Betrachtung von derselben mit Sicherheit unter- scheiden. Das Gesicht ist im Verhältniss breiter, als bei striata, die Seitenaugen stehen nicht auf so lang vorgezogenen Höckern, sondern treten ein wenig vor. Die Formen sind gerundeter. Die Farbe ist gelbbraun, die Rückengrube weniger eingedrückt und nicht so dunkel, wie bei E. striata. Der Hinterleib, von blassgelber Farbe, ist mehr dreieckig geformt, mit 80 Ostafrikanische Spinnen. 45 deiitliclien Schulterliöckern. Ueljer den Muskelpunkteii der Mitte zeigt diese Art zwei grössere, fast kreisrunde, weisse Flecken, die der vorigen fehlen. Dahinter wiederum zwei Paar dunkle Flecken. Der Bauch ist gelb; die Epigyne von derselben Form, wie die der vorigen Art, der etwas breitere Nagel steht jedoch von der Seite gesehen (Fig. 2 (i b) in einem scharfen Knie gebogen, ziemlich weit von der Bauch- fläche ab, während bei E. striata dieser Nagel sanft gebogen aus der BauchHäche hervortritt. Unter der Spalte des Bauches ist bei Ep. similis ein grosser, dunkelbrauner oder schwärzlicher Fleck, der bei Ej). striata fehlt. Andererseits fehlen die der vorigen Art eigenen dunklen Haarstreifen am Bauche und die grauen Adern in der Haut des Rückens. Die Beine sind gelb, nur an den Tarsen ins Braune übergehend und mit bedeutend kürzeren Borsten besetzt, was den Gliedmassen fast ein punktirtes Ansehen giebt. Länge des ganzen Thieres 14 mm. „ „ Kopf bruststückes ... 8 „ Breite „ „ .... .5 „ Quilimane. Epeira semi-annulata Karsch. 1879. Zeitschr. f. d. ges. Naturw. p. 334. Simon, Arachnides rec. ä Khartoum, p. 14, pl. 1, Fig. 7 — 8. Es liegen zahlreiche Exemplare verschiedener Färbung mit mehr oder weniger deutlich hervortretenden Querbändern des Abdomens vor aus Mbusine, Lewa (Usambäa) und Kihengo. Nephilengys cruentata (Fbr.) Zahlreiche Exemplare von Sansibar. Nephila madagascariensis (Vins.) Zahlreiche Exemplare von Sansibar und der Lisel Changi, Nephila SUmptuosa Oerst. v. d. Decken HI, 2 p. rjOl. Ein entwickeltes Weibchen aus Sansibar. Nephila hymenaea Gerst. 1. c. p. 497, Taf. XVIII, Fig. ii. Ein reifes Weibchen aus Bagamoyo, Febr. 1890. Nephila Keyserlingii Blachu. Ann. and Mag. N. Hist. Ser. 3 Vol. XVI, p. 343. Diese Art, von welcher ein Stück von Mhonda (7. IX. 88) vorliegt, dürfte wohl identisch sein mit der von Lucas als N. Aubryi vom Gabun beschriebenen; worauf übrigens schon Brito Capello in Especias novas d'arachnidos d'Africa occidental p. 7, tcxb. II, Fig. 3 hingewiesen hat. Caerostris stygiana Butt P. Z. S. 1879, p. 731, pl. LVm, Fig. 4, 4a, 4b. Mehrere Exemplare von Quilimane, 1 0 Stunden nördhch von Puguruni (4. n. 89). 21 46 W. Bösenberg und Dr. H. Lenz. Caerostris simata n. sp. Taf. 11, Fig. 27 — 27 b. Das Kopfbruststück ist im Grunde kirschroth gefärbt und mit grauweissen Haaren dicht besetzt. Die Mittelaugen stehen auf einer dunklen Erhöhung, die Seitenaugen auf zwei weit vorsi^ringenden Höckern. In dem von oben sichtbaren Tlieil des Kopfbruststückes ragen in der Nähe des hinteren liandes 4 Höcker mit sclnvarzbraunen Spitzen hervor, von denen die beiden seitlichen doppelt so stark sind als die mittleren und schräg nach oben und auswärts gerichtet sind, während diese die Richtung nach oben haben. Das Brustschild ist eiförmig, vorne concav ausgeschnitten, rothbraun. Die Lippe ist am Vorderrande gieichmässig halbkreisförmig gebogen, schwarzbraun, mit schmalem, gelblichem Eande, etwas breiter als lang; die Maxillen von gleicher Farbe, mit breiterem, hellem Rande. Mandibeln kirschroth wie der Brustrücken. Der Hinterleibsrücken ist von gelblicher Grundfarbe, mit vielen schwarzen und einzelnen weissen Haaren besetzt, die sich bei einzelnen Thieren zu Querreihen vereinigen. Um den ganzen Vorderrand stehen kahle, rothbraune Höckerchen, Avelche jedoch nicht über den Haartilz der Rückentläche hervorragen. Drei ebensolche Höcker stehen zwischen und seitlich von den beiden oberen und grössten Muskelpunkten. Die Bauchseite ist braun, nur unter der Spalte hell bräunlich grau. Die Epigyne ist dunkel kastanienbraun mit schwarzen Leisten eingefasst; über derselben, bei allen vorliegenden Thieren, ein grosses kirschrothes Feld. Spinnwarzen braun, mit schmalen hellen Rändern der einzelnen Glieder. Füsse ziemlich lang und kräftig; alle Schenkel bis auf eine kleine Fläche vor dem Knie, glänzend dunkelbraun und schwach behaart. Dieser Fleck, das Knie und die Schienen sind kirschroth, mit grauweissen Haarreihen bedeckt, die am Knie 4, an der Schiene 2 Streifchen des Grundes durchscheinen lassen. Metatarsen und Tarsen am Anfang röthlich, am Ende schwarzbraun, ebenso sind Knie und Schiene unten, ersteres ganz, letztere zur Hälfte schwarzbraun gefärbt. Es liegen 5 entwickelte Weibchen vor aus Pangani, eine Tagereise aufwärts (28. XL 89) und aus Quilimane (4. II. 89). An dem grössten Exemplar betragen die Maasse : Gesammtlänge : 24 mm ; Länge des Kopfbruststückes 9 mm. Breite desselben 1 1 mm. Das kleinste ebenfalls entwickelte Weibchen hat eine Gesammtlänge von 16 mm; das Kopfbruststück ist 8,5 mm breit. Die Art ist in mancher Beziehung der Caer. rugosa Karsch. ähnlich, weicht jedoch auch bedeutend von dieser ab. Zunächst in der Grösse. Karsch giebt 15,5 mm an, was fast unserem kleinsten Stück entsprechen würde, während das grösste um die Hälfte grösser ist. Die Länge der Füsse des ersten Paares ist beim kleinsten Thier 27 mm, beim grössten 32 mm; bei C. rugosa nur 23 mm. Ferner fehlen unserer Species die zwei schwarzen tiefen Furchen an Patella und Tibia gänzlich, 22 Ostafrikanische Spinnen. 47 ebenso wenig ist bei unserer Art ein Glied sebwarz geringelt. Leider hat Karscli keine Abbildung der Ejjigyne, dieses sichersten Erkennungszeichens gegeben. Eurysoma Walleri Dlackw. — Taf. II, Fig. ;iH und 28 a. Ann. a. Mag. N. Hist. Ser. 3. Vol. XVI, p. 349. Die von Blackwall 1. c. gegebene Beschreibung passt genau auf" das uns vorliegende Exemplar. t)a unseres Wissens keine Abbildung existirt, so geben wir Taf. II, Fig. 38 eine solche. Ein Weibchen von Lewa (Usambaa) 2ü. IX. 88. Gasteracantha formosa Vins. 1. c. p. 244, pl. IX, Fig. 7. Zahlreiche Exemplare von Mhondo (7. IX. 88) und Lewa (2G. IX. 88). Gasteracantha falciformis Buttl. 1873, Monogr. List in Trans. Ent. Soc. p. 158, pl. IV, Fig. 10. Zahlreiche Exemplare ohne bestimmten Fundort. Gasteracantha tabulata Thor, öfvers. Vet. Akad. Förh. XVI, p. oU3, No. 15. — Eug. Kesa, Zool. Arachn. p. 23. Die vorliegenden Exemplare stimmen genau mit Thorells Beschreibung. Ohne genaueren Fundort. Gasteracantha pygmaea n. sp. Taf. II, Fig. 29— 29b. o^ Länge des ganzen Thieres mit Dornen . . . 4,3 mm. ,, ,, ,, ,, ohne ,, .... 3,0 ,, Breite des Hinterleibes mit Dornen 5 ,, ,, „ ,, ohne ,, 4 „ Länge des Kopfbruststückes 1,5 ,, Breite ,, ,, 2 ,, Die Kopf brüst ist dunkelbraun, schwarz umsäumt; hinter den Mittelaugen zieht sich ein Gabelstich bis auf die Mitte des Rückens. Das Brustschild ist hellbraun mit leuchtend gelben Fleckchen umsäumt, von denen 5 einzeln stehen, die vorderen zu einem Striche zusammenhängen. Die ganze Unterseite ist bräunlich, mit zahlreichen gelben oft kranzförmig geordneten Flecken übersät. Die Spinnwarzen sind von einem sehr deutlichen solchen Kranze eingeschlossen. Der Hinterleibsrücken ist theils braun, theils gelb ; letztere Farbe namentlich an den 2 oberen Ecken und in der Mitte vorherrschend. Um den Rand herum befinden sich 18 eingedrückte, dunkelbraune, hellbraun umsäumte Flecken ver- schiedener Länge. In der Mitte zu beiden Seiten der gelben Zeichnung stehen 4 grosse, zum Theil gelb eingefasste, dunkelbraune runde Flecken. Die kurzen Dornen sind gelbbraun, mit einem dunklen Längsstrich. Die freien Flächen des Rückens sind dicht mit kleinen Perlkörnchen besäet, Avelche am Vorderrande zierlich reihenweise geordnet sind. Die etwas vor den Hinterdornen verlaufende erhabene Kante ist gleichfalls geperlt. 23 48 ^^ • Bösenberg und Dr. H. Lenz. Die Füsse sind kurz und kräftig, an Schenkel, Knie und Schienen dunkelbraun, an Vortarsen und Tarsen gelblich ; unten heller als oben. An den 2 letzten Paaren haben noch Knie und Schiene oben je einen gelblichen Fleck; das Knie am Ende, die Schiene am Anfang. Die 4 ersten Glieder der Taster sind zart und nicht stärker, als die Schienen des ersten Fusspaares. Das 5. Glied unverhältnissmässig stark mit ebenfalls starken Kopulations- werkzeugen versehen (Fig. 29 a b). Die Tasterfärbung ist braun. Die Art steht der G. cicatricosa C. L. Koch und proba Camb. vom Kap nahe; dürften sich aber durch die angegebenen Merkmale unschwer unter- scheiden lassen. Usaramo. Ein Männchen. Gasteracantha Stuhlmanni n. qj. Taf. II, Fig. 30. Die Kopfbrust ist braun, gegen das Gesicht zu heller. Von den hinteren Mittelaugen läuft ein dunkler Gabelstich bis auf die Mitte des Brustrückens. Das Brustschild ist braun, am Rande herum sind gelbe Flecke, welche sich gegenseitig berühren und in der vorderen Reihe zu- sammentliessen. Der Hinterleib ist am Rücken von schön gelber Färbung, aussen herum mit 18 und in der Mitte mit 4 schwarzen, braun eingefassten Eindrücken versehen. Der Rand des Rückenschildes erscheint fein gekörnt. Die Dornen sind an ihrer Basis hellbraun, nach der Spitze zu schwarzbraun. Die Flecken hinter dem Querrande des Rückenschildes sind fast schwarz. Alle Dornen sind behaart, nach der Spitze zu am stärksten. Der Bauch ist graubraun, dicht mit grossen, runden, gelben Flecken bedeckt, die oft zu Kränzen geordnet sind. Die kleinen Spinnwarzen sind grau, schwarz umsäumt. Die kurzen, aber kräftigen Füsse sind braun, wie die Kopf- brust; die Schenkel und Kniee der 2 ersten Paare einfarbig; die Schienen, Vortarsen und Tarsen am Ende schwarz geringelt. An den 2 letzten Paaren sind die Kniee schwarz. $ Länge des ganzen Thieres mit Dornen .... 7,5 mm. „ „ „ „ ohne „ 6 „ Breite des Hinterleibes mit Dornen 8 ,, » „ „ ohne „ 6 „ Länge des Kopfbruststückes 2 „ Breite „ „ 2,5 „ Das uns vorliegende Exemplar; ein Weibchen ist allerdings noch nicht ganz entwickelt, an seiner charakteristischen Färbung aber sehr leicht zu erkennen; es stammt ebenfalls von Usaramo. — Die Skulptur der ganzen Oberfläche hat grosse Aehnlichkeit mit derjenigen von G. pygmaea, so dass es vielleicht nicht ausgeschlossen sein dürfte, in G. Stuhlmanni das zugehörige Weibchen zu finden. U Ostafrikanische Spinnen. 49 Anhangsweise mögen hier die von Prof. Kraepelin bestimmten, im IV. Bande von „Deutsch Ostafrika'' (Berlin, Dietrich Reimer 1895) bereits berücksichtigten Scorpione der Stuhhnann'sclien Ausbeute noch eimnal kurz aufgcfülirt werden: 1. Buthus hottentotta Fabr., und zwar die von Thoreil als B. CODSperSUS unterschiedene Form. — 1 Exemphir von Kinjanganja 15. VI. 1891 und 1 Gläschen mit Embryonen. 2. Archisometrus Burdoi (Sim.). — Exemplare von Bagamoyo (IL 1890) Plantage Lewa (25. IX. 1888) und vom Rufufluss (22. IX. 1888). 3. Lepreus vittatUS Thor. — l Exemplar von Itole, SW. Nyansa, 2. XL 1890. 4. Babycurus Btittneri Keusch. — 2 Exemplare von der Plantage Lewa, 1889. 5. Isometrus maculatus (De Geer). — Zahlreiche Exemplare von Bagamoyo (Febr. 1889) und von Quilimane am Zambesi (1889). Von Geisselscorpionen wurde nur die Tarantula bacillifera 0er st. erbeutet und zwar bei Bagamoyo (15. VIII. 1885) und bei Mhonda in Unguru (6. IX. 1888). 25 50 W. Bösenberg und Dr. H. Lenz. Erklärung der Abbildungen. Tafel I. 2 Fig. 1 Aelurops rugatus n. sp. y; a Epigyne von oben. 2 „ 2 Attus albosignatus 7i. sj>. --; a rechter Taster von aussen; 1) derselbe von unten. 2 „ 3 Attas Inspidus n. sjj. y; a Epigyne von oben. . . 2 „ 4 Attas gracilis n. sj). y ; a rechter Taster von aussen ; b derselbe von unten. 2 „ 5 Attas comptas ». sjh y ; a rechter Taster von aussen ; b derselbe von unten. 4 „ 6 Eaophrys Valens n. sp.^] a Epigyne von oben. 2 „ 7 Marpessa StaUmanni ;;. sp. y; a Epigyne von oben. 2 „ 8 Marpessa robusta n. sp.-] a Epigyne von oben. 2 „ 9 Heliophanas glaucus >t. sp. j ; a Epigyne von oben. 4 „ 10 Thomisas vastas n. 57*. y; a Kopfbrust von der Seite; b AUgenstellung c Epi- gyne von oben. 2 „ 11 Micrommata longipes n. s^>. y; a rechter Taster von aussen; b derselbe von unten. 3 „ 12 Brachyphaea Simoni n. gen. et n. sp. - ; a rechter Taster von oben; b derselbe von innen ; c Augeustellung. 2 „ 13 Nisueta qaadrispilota E. Sim. — ; a Epigyne von vorne; b von der Seite. 2 ,, 14 Phoneutria melanogastra n. sp. j; a Hinterleib von der Bauchseite; b Augen- stellung; c rechter Taster von aussen; d derselbe von oben. „ 15 Oxyopes acaleatus n.sp.; a Augenstellung; b rechter Taster von aussen; c der- selbe von unten. Tafel II. 2 „ 16 Tarentala hirsata n. sp. y; a Epigyne von oben. 2 „ 17 Tarentala palla n. sp. y ; a Epigyne von oben. 2 „ 18 Trochosa spissa n. sp. y; a Epigyne von oben. 2 „ 19 Tetragonoplithalma Stuhlmanni n. sp,-y; a Epigyne von oben. . . 4 ,, 20 Theridiam maculatum n. sp. y ; a Hinterleib von der Seite ; b Epigyne von der Seite; c dieselbe von oben. 4 „ 21 Thendmm pallidnm n. sp. y; a Epigyne von oben. „ 22 Cyrtophora caudata n. sp. nat. Gr. a Hinterleib von der Seite; b Epigyne von oben; c dieselbe von der Seite. „ 23 Cyrtophora interalbicans n. sp. nat. Gr. a Epigyne von oben ; b dieselbe von der Seite. 26 Ostafrikanische Spinnen. ki Fig. 24 Epeira striata .. sp. c^ „at. Gr. a linker Taster von aussen; b derselbe von vorn; derselbe von hinten; b« ci d' der freistehende Haken. „ 25 Epeira striata n. sp. ? nat. Gr. a Epigyne von oben |; dieselbe von der Seite (starker vergr.). „ 26 Epeira .siinilis n. sp. nat. Gr. a Epigyne von oben; b dieselbe von der Seite „ 27 Caerostris simata n. sp. nat. Gr. a und b Epigynen von Thieren verschiedener Grösse. „ 28 Eurysoma Walleri Black, nat. Gr. a Epigyne. „ 2. M.(l.Haiub.\visscns(h Aiislalhi XU, \l]U Bösenbern- Lenz, Arachiiidcii. Tafel 11 0,7^ /7^' A ^ 2C 2ac 20^ 'jfjp ^ vi 2fJf' /SC V,' • 0",h /" 27 27i. 2S 2S'^ 20 9 '^y'/-' '^(jfj :ia ii^i 2/'-' 2/' liniik'. ( I. Kini. v i Snliiie. Hamburg Boihell z .Jahib.dHamb.wisseiisch AiislalU'ii XU, \m Bösenberf]- l.eiiz, Ai-achiiuhiTalVI II iv' P Mr i'.^' ä^':'";;^ i'.^'C' 0:-:/j /SC *^'/ö //•/ILw' 22£ /9) eine Analplatte, welche den äußersten Teil des Hinterleibes schützt und die Afteröffnung enthält. Die soeben aufgezählten Platten zeigen von Gattung zu Gattung, ja von Art zu Art, die mannigfaltigsten Gestalten und Grade der Verschmelzung, so daß sie auch einen bedeutenden systematischen Wert haben. Bei den CeJaenopsidae hat sich nun zwischen dieses System von Bauchplatten und die Rückenplatte noch ein aus drei Gliedern bestehender Plattenring ein- geschoben, und zwar so, daß eine mittlere Randplatte zwischen Anal- und Rücken])latte und je eine seitliche Randplatte zwischen Rückenplatte einer- seits und Stigmal- und Abdominalplatte andrerseits liegt. Ich bezeichne diese Platten mit Berlese als hintere und seitliche Randplatten. Bei der Gattung Gelaenopsis sind sie alle drei vorhanden und deutlich von den übrigen Platten getrennt, l)ei der Gattung Euzercon dagegen ist wahr- scheinlich eine Verschmelzung der hinteren Randplatte mit der Analplatte eingetreten und nur die seitlichen Randplatten sind in ihrer vollen Selbst- ständigkeit vorhanden. Dieselben sind in Fig. 1 a abgebildet. Was die übrigen Bauchplatten bei ebenderselben Gattung anlangt, so ist eine weit- gehende Verschmelzung derselben eingetreten, indem die Sexual-, Ab- dominal-, Stigmal- und Coxalplatten zu einer einzigen großen gemeinsamen Platte verschmolzen sind, deren Teilplatten nur hier und da durch feine, noch erhaltene, aber fast verwischte Trennungslinien angedeutet werden. Die zweite im Nachfolgenden in Betracht kommende Unterfamilie, die der Antennophoridae, ist außer durch die Stellung der männhchen Geschlechts- öffnung innerhalb der verschmolzenen Sternal-Sexualplatte noch durch das Vorhandensein eigentümlicher Anhänge ausgezeichnet, welche sich an den beiden Zangengliedern der Mandibeln finden. 4 Ostafrikanische Gamasiden. 57 In Bezug auf die Lcbenswoisc sind die Mitglieder der beiden Gattungen Megisthanus und Antennoi)lionis recht verscliieden, insofern die Arten der letzteren auch noch im erwachsenem Zustande auf anderen Tieren schmarotzen, wäln-end die der ersteren Gattung frei leben. Nach diesen kurzen allgemeinen Bemerkungen gehe ich zur Be- schreibung der einzelnen Tiere über. 1. Die Gattung EuzercOD, Berlese (1888)'). Die ungeteilte Dorsalplatte bedeckt den ganzen Körper. Auf der Unterseite ist bei den Weibchen zwischen Dorsalplatte und dem Bauch- plattengebiet jederseits eine schmale Randplatte eingeschoben; die Anal- platte ist von dem im übrigen einheitlich verschmolzenen unteren Platten- gebiete gesondert. Beim Männchen ist die Bauchfläche von einer einzigen zusammenhängenden Platte, innerhalb welcher sicii die Geschlechtsöffnung wie auch die Afterr)flimng l)efindet, bedeckt -). Die Deckelplatte der weil)lichen Geschlechtsöffnung ist durch einen Längsschnitt in zAvei Hälften zerlegt. Die Füße des ersten Fußpaares besitzen weder Krallen noch Haftlappen. Im übrigen tragen die hierher gehörigen Tiere im allgemeinen den Charakter der typischen Gamasiden. Euzercon clavatus nov. fipec Fig. 1—6. Das vorhandene Exemplar, auf welches die Art gegründet wird, ist ein Weibchen. Das Männchen ist unbekannt. Die Größe. Die Länge der den Körper v()lhg bedeckenden Rücken- platte beträgt 0.70 mm, ihre Breite 0,52 mm. Hierdurch wird auch die Rumpflänge und Breite hinreichend Ijestimmt. Die Gesamtlänge des Körpers ist durch die große Beweglichkeit des C'api- tulum, welches bald eingezogen, bald weit ausgestreckt werden kann, nur annäherungsweise anzugeben und bleibt daher hier unerwähnt. Die Färbung. Die Körperfarbe ist ein helles Kaffeebraun, eine Farbe, welche den Gamasiden als typische zukommt. In der Regel wird dieselbe durch die Konservierung der Tiere in Spiritus nicht beeinflußt, so daß zu vermuten ist, es habe auch bei vorliegender Art der mehrjährige Einfluß der Konservierungsflüssigkeit die ursprüngliche Färbung nicht geändert. Die Körpergestalt. Von oben her betrachtet zeigt der Körper einen länglich-eirunden Umriß. Seine größte Breite liegt in der Höhe ') A. Berlese, Acari Austro-Americani, quos collegit Aloysius Balzani. In Biillrtino della Sociotä Entomologica. Anno XX. Firenze 1888. p. 33. 2) Diese in der Gattlingsdiagnose erwähnten Eigentümlichkeiten männlicher Tiere werden von Euzercon Balzani Borl. zunächst auf Euzercon clavatus übertragen. 58 Paul Kramer. des vierten Fußpaares. Von der Seite betrachtet erscheint die Milbe stark abgeflacht, mit schwach gewölbtem Rückenschild und ebener Bauchfläche. Die Körperbedeckung und ihre Behaarung. Die Körperhaut ist stark chitinisiert und bildet auf der Ober- und Unterseite des Rumpfes eine Anzahl von einander getrennter Platten, über welcher in der Einleitung Genaueres mitgeteilt worden ist. Die Eückenplatte ist einfach und reicht ringsum unmittelbar bis an den Seitenrand des Tieres. Hier besitzt sie einen etwas verdickten Eand, mit welchem sie noch etwas auf die Bauch- seite des Tieres übergreift. Die gi'ößeren Randborsten, von denen weiter unten mehr gesagt werden wird, stehen genau genommen noch auf der oberen Fläche des Rückenschildes. Die einzelnen die Bauchfläche be- deckenden Platten entbehren eines verdickten Randes. Die beiden seitlichen Randplatten legen sich dicht an das Rückenschild an, sind aber von dem eigentlichen Bauchjianzer und der Anali)latte durch einen Streifen weicherer Haut getrennt. Am Seitenrande des Tieres bemerkt man 28 durcliaus symmetrisch angeordnete Borsten. Von diesen ist, vom Körperrande aus gerechnet, das zweite und fünfte Paar doppelt so lang als jedes der übrigen. Sämtliche Borsten, mit Ausnahme des zweitvordersten Paares, sind an ihrem vorderen Ende keulenförmig vei'dickt. Das Köpfchen einer Haar- borste ist in der Fig. 2 auf beigegebener Tafel in starker Vergrößerung abgebildet. Die von Berlese beschrieliene verwandte Art Euzercon Balzani zeigt in Bezug auf die Randborsten eine gewisse Ähnlichkeit mit der gegen- wärtigen Art, jedoch sind diese Borsten bei jener erheblich länger und einfach zugespitzt. Von den übrigen etwa noch vorhandenen Borsten seien nur noch einige in besonders erkennbarer Stellung erwähnt. So befindet sich auf der After- platte nahe dem Seitenrande je eine durchaus seitlich blickende Borste ; auf der Abdominalplatte sieht man zwei Paar kurzer Borsten^ von denen das eine auf den abgestumpften Hinterecken derselben, das andere nicht weit davon in die Plattenfläche hinein gerückt steht. Jede der beiden seithchen Zwischenplatten trägt auf dem letzten hinteren Viertel ihrer Fläche je eine kurze schmächtige Borste, während die Sternalplatte drei Paare kräftiger Borsten besitzt, nämlich je eins an den vorderen abgerun- deten Seitenecken, auf den seitlich der Geschlechtsöffnung hingestreckten hinteren Seitenzipfeln und auf dem ausgebuchteten Hinterrande. Die Fläche des Rückenschildes ist fast völlig frei von Haarborsten, Nur bei starker Vergrößerung bemerkt man die wenigen Paare zerstreut stehender feiner und kurzer Borsten, so daß man bei Beobachtungen unter geringer Vergrößerung die Rückenfläche gerade wie bei Euzercon Balzani für völlig glatt halten könnte. Von den Borsten, welche die Fußglieder in mäßiger Anzahl tragen, ist nur die ansehnliche Borste auf dem Rücken des vierten Gliedes am 6 Ostafrikanische Gamasiden. 59 dritten und vierten Fußpaar bemerkenswert. Diese vier Borsten sind gerade so, wie die Randhorsten des Rückenschikies, am Ende keulenförmig verdickt. Erwähnt sei endlich das Paar ansehnUcher Borsten, welches am Unter- lippenrande auf der Spitze der seitlichen großen Vorsprünge steht, wie es die Fig. 4 angiebt. Der Stigmalkanal. Der Stigmalkanal geht von dem zwischen den Hüften des dritten und vierten Fußpaar gelegenen Luftloche im allgemeinen gerade nach vorn, zeigt jeden in der Gegend zwischen der zweiten und dritte Hüfte eine seichte Einbiegung nach innen. Weiter nach vorn folgt er der Krümmung des Vorderrandes des Rückenscliildes. Die vorderen Enden der beiden Kanäle sind nur wenig von einander entfernt. Die Geschlechtsöffnung. Die Sternalplattc ist bei unserer Art am hinteren Rande tief eingebuchtet und nimmt in diese Bucht die Genital- platte mit der Geschlechtsöffnung auf (Fig. 1). Letztere ist von einer nach vorn in eine breit-abgerundete Spitze auslaufenden Platte bedockt, welche durch einen Längsschnitt in zwei seitliche Platten zerfällt. Die zum Offnen und Schließen des ganzen zusammengesetzten Apparats nötigen Muskeln mit ihren Ansatzstellen und dort vorhandenen Chitinvordicknngen ließen sich bei dem einzigen vorhandenen Exemplar, das nicht zerlegt werden durfte, nur undeutlich erkennen. Die durch die Haut durchschimmernden Linien verleihen jedoch jener ganzen Gegend ein sehr charakteristisches Gepräge. Das Capitulum. Das Capitulum zeigt ein einfaches Epistom und ein sehr charakteristisches Hypostom. Die sog. Randfigur (Fig. 3) ist ein breiter, in dreieckiger Form ausgeschnittener Vorspruug, dessen Seitenränder fein gezähnelt sind. Das Hypostom zeigt manche Ähnlichkeit mit dem- jenigen von Celaenopsis und ist in Fig. 4 vorgestellt. Eine Beschreibung ist nur schwer zu geben. Es mag daher nur hingewiesen werden auf den tiefen mittleren Einschnitt, welcher zwischen zwei weit nach vorn vor- tretenden Vorsprüngen eingelassen ist. Die von Berlese als cornicula labii inferioris bezeichneten von mir sonst als Unterlippentaster gedeuteten zahnförmigen Anhänge, Fig. 4 b, sind im Gegensatz zu den übrigen CJa- masiden, wo sie stark chitinisirt und ) 4. J) 5. J) 6. 16 Ueber die auf Süd- Georgien von der deutschen Station 1882—1883 gesammelten 0 r i b a t i d e n. Von A, D, 3Iichael in London. Mit einer Abbildung. Uie Sammlung enthält nur 2 Arten, die beide zum Genus Oribata gehören. Die eine ist eine kleine Varietät der Oribata alata, die in beinahe allen Theilen Europas, wo ähnliche Varietäten vorkommen, gemein ist. Die andere Art scheint neu zii sein, unterscheidet sich aber nur sehr wenig von europäischen Formen, besonders der Oribata gracilis. Ferner finden sich in der Sammlung eine Anzalil Nymphen, alle von einer Species, die Avahrscheinlich zu der neuen Art gehören. 1. Oribata alata Henn. Zahlreiche Exemplare der kleinen Varietät dieser Art mit kurzen pseudostigmatischen Organen. Es ist zweifelhaft, ob die Varietät mit kurzen Organen wirklich dieselbe Art ist, wie die mit langen, aber man nimmt gewöhnlich an, daß dieselben identisch sind. Die Art variirt sehr. Die kurzen Organe kommen jedoch nicht nur bei Exemplaren von geringer Größe vor, sondern es giebt auch ebenso kleine Exemplare mit langen Organen. 2. Oribata antarctica nov. sxiec. Länge ungefähr 0,7 mm. Breite ungefähr 0,45 mm. Die Art ist der 0. gracilis sehr ähnlich jedoch mit derselben nicht identisch. Sie ist nicht ganz so schlank wie diese, ihre Beine sind kürzer, die Lamellar- und Interlamellar-Haare sind gesägt und die pseudo- stigmatischen Organe sind kürzer und mehr kugelig. Textur: glatt. Cephalothorax: ziemlich lang, conisch, nicht sehr zugespitzt, am Ende leicht dreispaltig. Die La- mellen sind nahe am Rande stehende Blättchen, vorn viel breiter als hinten; ihre sehr langen Spitzen stehen ganz frei und sind nach vorn und aufwärts gerichtet. Die La- mellarhaare sind an den freien Enden der Spitzen Oribata antarctica nov. spn-. Vcrgr. l : I5ü. 72 A. D. Michael. Oribatiden. inserirt, nnd diese Enden sind leicht abgestumpft. Lamellar- und Inter- lamellar-Haare lang und dick und stark gesägt, die Rostralhaare ebenfalls gesägt. Pseudostigmatiscbe Organe mit sehr kurzen Stielen und kleinen fast kugeligen Köpfen. Das erste Paar der Tectopedien endigt in lange freie Spitzen. Beine: von mittlerer Länge — die Schenkel der beiden hinteren Paare sehr abgeplattet und mit Blättchen versehen ; Klauen mit 3 Krallen. Viele der Haare auf den Beinen sind gesägt. Abdomen: am vorderen Rande stark wellig, in der Mitte über den Cephalothorax vorrückend. Die Pteromorphen reichen nicht sehr weit nach hinten. Nur wenige äußerst feine Haare auf der Rückenseite. Nymphe: die Sammlung enthält viele Exemplare einer Nymphe mit zahlreichen, sehr langen, gesägten Haaren am Abdomen, die wahrscheinlich zu dieser Art gehören, doch ist das natürlich nicht mit Sicherheit zu constatiren. Nachtrag zu Theil I der Revision der Scorpione von Prof. Dr. K. Kraepelin. Uie Veröffentlichungen Pococks über die Biitliiden des Britischen Museums aus den Jahren 1889 und 1890 konnten in dem ersten Theile meiner 1890 erschienenen „Eevision der Scorpione" nur noch zum Theil Berücksichtigung finden. Es dürfte daher für die Benutzung meiner Arbeit erwünscht sein, nicht nur die neuen Ergebnisse der Pocock'schen Unter- suchungen, sondern auch die seitdem gewonnenen Resultate anderer Forscher über diese Thiergruppe in einem Nachtrage kurz zusammenzustellen. Leider kann derselbe im Wesentlichen nur referirend sein, da ein ent- scheidendes Urtheil über die Berechtigung neuer Formen in den meisten Fällen die Nachuntersuchung des Originalexemplares oder doch zum mindesten ein so ausgiebiges Vergleichsmaterial der nächsi; verwandten Formen erfordert, wie es mir zwar seiner Zeit durch das freundhche Entgegenkommen einer großen Zalil von Museen zur Verfügung stand, jetzt aber, nach Rücksendung aller dieser Objekte an die Darleiher, nicht mehr von mii- zu Rathe gezogen werden kann. Die erste Streitfrage, welche zu erledigen ist, bezieht sich auf den Namen der Familie, für welche ich mit TJiorell die Bezeichnung Androctoniden wählte, während Pocock den Namen .,Buthidae" fiir den richtigeren hält. Die Ausführungen des letzteren Autors (5* p. 126, 127). welche darlegen, daß der Name Androctonus als synonym zu Buthus zu streichen und durch Prionurus Ehbg, zu ersetzen sei, haben zunächst viel Bestechendes, erweisen sich aber bei genauerer Analyse der einschlägigen Thatsachen (vgl. weiter unten p. 78) als nicht stichhaltig. Da somit nach meiner Auffassung der Name Androctonus fiir die in der Regel an den Anfang gestellte Gattung bestehen bleibt, so sehe ich keinen Grund, den von Thorell gewählten Famihennamen Androctonidae fallen zu lassen. *) Die Zahlen verweisen anf da« Litteraturrerzeichniß am Ende dieses Aufsatzes. 3 yg Prof. Dr. K. Kraepelin. A. Die Gattungen der Androctonidae. I. Unterfamilie: Audroctouiiü. In der Gattungstabelle der Androctonini, S. 13 — 15 meiner „Revision", ist zunächst eine Reihe neu aufgestellter Genera zu berücksichtigen, nämlich Charmus, Heterocharmus, Stenochirus, Ananteris und Tityo- buthus, während für einige andere neue Namen einzutreten haben. Die Gattung Charmus wurde bereits im Jahre 1879 von Karscli (Mittheil. Münch. Entom. Ver. 1879, p. 104) aufgestellt nach einem jugend- lichen Exemplar von Ceylon, das er mit dem Namen Charmus laneus belegte und den Jurinen zurechnete. Aus letzterem Grunde konnte die Gattung bei der Besprechung der Androctoniden keine Berücksichtigung finden. Erst im Jahre 1891 (10, p. 306) hat der Autor seine Ansicht über die Stellung dieses Genus im System geändert und dasselbe den Buthiden eingereiht. Charakteristisch für die Gattung ist neben den wohl- entwickelten Metatarsalspornen des 3. und 4. Beinpaares, welche eben ihre Zugehörigkeit zu den Buthini beweisen, vor allem das pentagonale Sternum, welches breiter als lang ist und in etwas dem der Gattung Orthodactylus gleichen soll. Die Hand ist sehr dünn, cylindrisch, cristenlos, die Cauda ohne Kiele, mit gerundeten Segmenten. In ihrem ganzen Habitus erinnert die Form an das Genus Orthodactylus, unterscheidet sich von demselben aber leicht dadurch, daß die Stirn fast horizontal ist und nicht steil nach vorn abfällt, wie dies bei Orthodactylus der Fall, Ziemlich gleichzeitig mit der von Karscli gegebenen Berichtigung über die wahre Stellung seines Charmus laneus beschrieb Pocock (11, p. 47) eine neue Gattung Heterocharmus, ebenfalls von Ceylon, von der er bemerkt, daß sie generisch von Charmus nicht zu trennen sei, und daß nur die Behauptung von Karsch, seine Form gehöre zu den Jurinen, ihn zur Aufstellung dieses neuen Genus veranlaße. Da nach dem oben Gesagten in Folge der letzten Meinungsäußerung von Karsch dieser Grund in Weg- fall kommt, so dürften keine weiteren Bedenken vorliegen, die Gattung Heterocharmus als mit Charmus zusammenfallend zu erachten. Etwas schwieriger liegen die Verhältnisse bei einer dritten, ebenfalls dem Orthodactylus nahe stehenden Form, welche von KarscJi (10, p. 306) unter dem Namen Stenochirus Sarasinorum in die Wissenschaft eingeführt wurde. Die Cauda ist gleichfalls gerundet und kiellos, unter- seits eingestochen punktirt, die Hand schmal, cylindrisch und kiellos. An Charmus erinnert die horizontale, nach vorn nicht steil abfallende Stirn; das Sternum aber ist nicht pentagonal, sondern triangelförmig nach vorn verschmälert und länger als breit. Ob diese Verschiedenheit in der Bildung des Sternums eine so bedeutende, daß hieraus allein die Aufstellung getrennter Genera notwendig wird, ist aus den vorliegenden Daten leider 4 Nachtrag zu Tlieil I der Revision der Scorpione, 77 nicht mit Sicherheit zu erschließen. Vor der Hand wird man daher dem einzigen Autor, der ExempLare Ijeider Formengruppen zu untersuchen Gelegenheit hatte, in seinen Auffassungen folgen müssen, trotzdem der gemeinschaftliche Fundort Ceylon für Charmus und Stenochirus den Gedanken einer engeren Verwandtschaft zwischen ihnen nahe legt. Schließlich ist noch hervorzuheben^ daß auch der Gattungsname Or- thodactylus unhaltbar gew^orden, da, wie Simon (4, p. 386) richtig aus- führt, dieser Name bereits im Jahre 1858 von Hitchcock vergeben wurde. Ob es in Hinblick hierauf möglich sein wird, die Gattung Orthodactylus mit der Simon' sehen Giittimg Butheolus, dessen Typus Butheolus thalas- sinus Sim. einen dreikieligen Truncus besitzt (Ann. Mus. civ. Genova XVIII. 1883, p. 248), zu vereinigen, oder ob man dem Vorschlage von Karsch (10, p. 306), für Orthodactylus den Namen Orthochirus eintreten zu lassen, folgen soll, ist bei dem heutigen Stande unserer Kenntnisse schwer zu entscheiden, zumal von Simon (4, p. 380) ein weiterer „Butheolus" (B. Conchini) beschrieben wurde, bei dem selbst der mittlere Kiel der Rückensegmente nicht oder kaum entwickelt erscheint. Lediglich um zu weiteren Studien auf diesem noch sehr unklaren Gebiete anzuregen, glaube ich folgende Uebersicht der bis dahin beschriebenen Gattungen der „Ortlio- dactylusgruppe" hierher setzen zu dürfen: a. Stirn nach vorn steil abfallend, Sternum stets breiter als lang. 1) Truncus einkielig oder undeutlich gekielt .... Orthochirus Karsch. 2) Truncus dreikielig ,, ,, ,, .... Butheolus Simon. b. Stirn horizontal, nicht nach vorn steil abfallend. 1) Sternum pentagonal, breiter als lang Charmus Karsch (syn, Heterocharmus Poe). 2) Sternum triangelförmig, länger als breit . . . . Stenochirus Karsch. In wiefern diese 4 Gattungen eine durch gemeinsame Charaktere scharf umgrenzte und von allen übrigen Androctoninen sich abhebende Gruppe bilden, müssen spätere Untersuchungen entscheiden. Das verbreiterte pentagonale Sternum würde wohl für die 3 ersten Gattungen, nicht aber für Stenochirus zutreffen, der andererseits wieder durch die Kiellosigkeit und Punktierung der Cauda an Orthodactylus erinnert. In Bezug auf die Bezahnung des Unterrandes des unbew^eglichen Mandibularfingers scheinen alle 4 Gattungen übereinzustimmen; sie schließen sich in dieser Hinsicht der Androctonusgruppe an. Die Schrägreihen der Palpenfinger erinnern bei Charmus nach Pocock etwas an diejenigen der Gattung Grosphus, im Gegensatz zu Orthodactylus, dessen Schrägreihen mit nur je einem Außenpunkte abschUeßen. Ueber die diesbezüglichen Verhältnisse bei Ste- nochirus findet sich leider keine Angabe. Leichter zu präzisiren ist die Stellung der von Thoreil (1), p. 65) creirten Gattung Ananteris, Avelche als die einzige Androctonidenform 78 Prof. Dr. K. Kraepelin. der neuen Welt, die mit Metatarsalspornen versehen, ein besonderes Inter- esse beansprucht. Die einzige bisher bekannte Art, Ananteris Balzani Thor., gleicht auf den ersten Blick einem gewöhnlichen Isometrus oder Tityus columbianus, wird aber leicht an dem Besitz der allerdings ziemlich winzigen Metatarsalsporne als der Archisometrusgruppe zugehörig erkannt. Von dieser unterscheidet sich . die Form dann in höchst auffallender Weise namentlich durch das Fehlen jeglicher Fulcra an den Kämmen, weniger scharf durch das nach vorn nur Avenig verschmälerte Sternum. Das Genus ist daher leicht von den beiden in Betracht kommenden Gattungen Archi- sometrus und Isometroides abzugrenzen. Die Heimath der Art ist Brasilien und, wie ein von Dr. Bolus gesammeltes Exemplar beweist, das nördliche Paraguay. Die Gattung Tityobuthus Poe. (15, p. ol2) von Madagaskar soll sich in der einen bis jetzt bekannten Art, T. Baroiii Poe. (5, p. 140) eng an die bisherige Gatt, ßhoptrurus anschliefsen, besitzt indessen nach Pocock auch am 3. Beinpaar Tibialsporne. Sie tritt dadurch mit der ebenfalls madagassischen Gatt. Grosphus in so nahe Beziehung, daß ich, abgesehen von der mangelnden Verbreiterung des grundständigen Kammzahnes beim Weibchen, keine irgend wie ins Gewicht fallenden Unterschiede aufzutinden vermag. Es dürfte daher nöthig sein, eine nähere Begründung über die Nothwendigkeit dieser neuen Gattung abzuwarten. Im Betreff der übrigen, zur Unterfamihe der Audroctonini gehörigen und auf Seite 13 — 15 meiner „Revision'' tabellarisch charakterisirten Genera ist noch Folgendes zu bemerken : 1) Der Name Androctonus wird \on Pocock (5, p. 126, 127) ver- worfen und in Prionurus umgewandelt, doch glaube ich seinen diesbezüg- hchen Ausführungen nicht folgen zu sollen. Nach meiner Auffassung sind vielmehr für die Entscheidung der Frage folgende Gesichtspunkte maaß- gebend: Ehrenherg schuf die Gattung Androctonus und theilte sie in die beiden Untergattungen Leiurus und Prionurus, ohne eine bestimmte Art als Typus der Gattung zu bezeichnen. Peters (Monatsber. Berl. Akad. 1862, p. 513) erkannte, daß die Untergattung Leiurus mit Buthus Leach synonym sei. Erstere mußte daher mit Buthus zusammengezogen worden, und die Gattung Androctonus enthielt demgemäß nur noch die eine Unter- gattung Prionurus, welche nun, weil vollinhaltlich mit Androctonus zusammenfallend, ebenfalls unhaltbar wurde. Peters war daher nicht berechtigt, den Namen Androctonus auszumerzen und die Bezeich- nung Prionurus hierfür einzusetzen. Es ist für diese Auffassung vollkommen irrelevant, daß Ehrenberg in seinem Werke die Leiurus-Formen zuerst auf- führt. Als Typus seiner Gattung Androctonus hat er die erste Art dieser Gruppe (A. tunenatus) gewiß nicht hinstellen wollen, wie Pocock meint. Maaßgebend ist ledigHch, daß nach Ausscheidung gewisser, der Gattung 6 Nachtrag zu Theil I der Revision der Scorpione. 79 Buthus einzuordnender Formen, eben der Leiurus-Gruppe, die Untergattung Prionurus unnöthig wurde, weil nunmehr völlig synonym mit der ursprüng- lich sensu amphori aufgestellten Gattung Androctonus. 2) Für Heterobuthus hat die Bezeichnung Paral)uthus ein- zutreten, da dieser von Pocock (5, p. 124) vorgeschlagene Name die Priorität besitzt. 3) Der Name Tityus C. L. Koch darf nach den Darlegungen PococWs (5, p. 118, 119) nur für die dem Typus T. bahiensis nahestehenden Formen, d. h. für die bisher als Phassus Thor, bezeichnete neuweltliche Gattung verwandt werden. Für die afrikanischen Formen (= Tityus Thor.) ist demnach der von Peters gewählte Name Uroplectes (mit dem Typus U. ornatus) einzusetzen. 4) Die Gattungen Tityolepreus Krphi. und Lepreus Thor, werden von Pocock (G, p. 312) als fragliche Synon}inen zu Uroplectes gezogen. Auch ich habe bereits im ersten Theil meiner Revision (p. 12) darauf hingewiesen, daß ein durchgreifender Unterschied zwischen Uroplectes (= Tityus Thor.) und Lepreus in deren bisheriger Umgrenzung nicht existiere, da der Tityus chinchoxensis Karseh (= Tityolepreus Kraepelin) eine komplete Mittelform darstelle. Es scheint daher auf den ersten Blick, als wenn ernstliche Bedenken gegen die Pocock'sche Zusunimenziehung nicht zu erheben seien, zumal ich mich nachträglich überzeugt habe, daß durchaus nicht alle Lepreusarten einen verlängerten Kammgrundzahn besitzen, wie ich annahm, sondern daß dieses Merkmal auf die Formen mit dreikieligem Truncus beschränkt ist, während die mit einkieligem einen verbreiterten Zahn aufweisen, wie Uroplectes und Tityolepreus. Da lum aber gerade alle diese Formen mit einkieligem Truncus es auch sind, bei welchen die Außenkörnchen der Schrägreihen der Palpenfinger zu dreien stehen und nicht zu zweien, so ließe sich vielleicht eine neue Eintheilung vornehmen, welche etwa folgendermaaßen zu skizziren wäre: a) Gatt. Uroplectes Pet. : ^Ein Dorn unter dem Stachel stets vorhanden. Truncus einkiehg. Außenkörnchen der Schrägreihen der Palpentinger zu 3 (Fig. 25, 26 d. „Revision"), Innenkörnchen zu 1 oder 2. Basaler Kammzahn des Weibchens doppelt so breit, als die übrigen. Hierher die Arten der bisherigen Gattung Uroplectes, ferner Tityolepreus chinchoxensis (Karsch), sowie Lepreus vittatus Thor, und L. otjimbin- guensis Karsch. b) Gatt. Lepreus Thor.: Keine Spur eines Dorns unter dem Stachel Truncus dreikielig. Außenkörnchen der Schrägreihen der Palpentinger zu 2 (Fig. 24 d. „Revision"), Linenkörnchen zu 1. Basaler Kamm- zahn des Weibchens doppelt so lang, als die übrigen. Hierher Lepr. pilosus Thor. (Typus) und L. planimanus Karsch. 7 80 Pi"of. Dr. K. Kraepelin. Weitere Untersuchungen werden zu zeigen haben, ob die hier versuchte Gliederung in 2 Gattungen den thatsächhchen Verhältnissen entspricht. 5) Der Name Rhoptrurus Karsch ist, weil schon durch Peters an eine Schlange vergeben, von Pocock (15, p. 312) durch Pseudobuthus ersetzt w^orden, doch hat dieser Autor augenscheinlich nicht bedacht, daß bei Unverwendbarkeit des Namens Rhoj)trurus, der zweite, von Karsch für die hierher gehörigen Formen in Anwendung gebrachte Name „ Babycurus" den Vorrang verdient. Es ist daher der Gattungsname Rhoptrurus nicht durch Pseudobuthus, sondern durch Babycurus zu ersetzen. IL Unterfam. Isometriui. In der Gattungstabelle der Isometrini, Seite 17 der „Revision", ist der Genusname Phassus Thor, in Tityus C. L. Koch, mit dem Typus T. bahiensis C. L. Koch, umzuändern (vgl. oben). Eine neue Gattung Zabius wird von Thoreil (17, p. 17) für den von der Gatt. Tityus (Phassus) so vielfach abweichenden T. fuscus (Thor.) vorgeschlagen, was jedenfalls zu billigen. III. Unterfam. Ceiih'uriiii. In der Unterfamilie der Centrurini (Seite 17 d. „Revision*') erhebt Pocuck (14, p. 391) den Centrurus Hemprichii Gerv., den Karsch mit C. laticauda als Gatt. Rhopalurus zusammenfaßte, auf's Neue zum Typus einer neuen Gatt. Heteroctenus, ohne weitere Unterschiede, als die von mir bereits für die Species angegebenen, auflinden zu können. Ich halte daher die Aufstellung dieser neuen Gattung für unbegründet. B. Die Arten der ADdroctoniden. I. Unterfam. Aiidroctoniui. 1. Gattung Audroctouus Hempr. Elirbg. Nachdem außer Thorell (Atti Soc. ital. XIX p. 106) auch Pocock (5, p. ISO— 127) den Linne'schen Scorpiü australis als identisch mit dem Andr. funestus Ehrbg. anerkannt hat, glaube auch ich dem Namen Andr oc ton us australis (L) nee. Herbst nee. Sav. vor dem von mir gewählten Androctonus funestus Ehrbg. den Vorzug geben zu sollen. Unter den Synonymen des Androctonus erassicauda Oliv, ist An- droctonus Aeneas C. L. Koch zu streichen. Derselbe ist nach einem Exemplar des Münchener Museums als Bulbus occitanus Am. anzusprechen. 2. Gattung Buthus Leach. Von den in der ,, Revision'' Seite 41 und 42 aufgeführten 6 Arten wird der B. gibbosus Brülle von Thorell (17, p. 360), als B. nigrocinctus Hempr. Ehbg. bezeichnet, ohne daß weitere Gesichtsjjunkte über die Idendität beider Arten beigebracht Avürden, als die von mir p. 54 hervorgehobenen. Da überdies Pocock (8, p. 242) erklärt, daß ,,tliere is nothing in the description and the tigure of nigro- 8 Nachtrag zu Theil I der Revision der Scorpione. gl cinctiis to jiistify tbis belief', so muß die Frage der Synonymie beider Fonnen vor der Hand nocb als eine oft'ene betrachtet werden und der Name gibbosiis demgemäß den Vorrang behaupten. Des Ferneren glaubt Thoreil (17, p. 358) den Namen B. occitanus Am. durch B. europaeus L. 1754 ersetzen zu sollen. Es unterliegt ja gewiß keinem Zweifel, daß Linne im Jahre 1754 ein Exemplar dieser Art vor sich hatte, während er denselben Namen 1758 auf eine ganz andere Form (Tityus americanus L. 1754) übertrug. Da aber nach den heute gültigen Nomenklaturregeln die Linne'schen Namen nicht über die Editio X des Systema natiu-ae (1758) hinaus als maßgebend betrachtet werden sollen, so scheint mir die Bezeichnung B. occitanus Am. um so mehr den Vorzug zu verdienen, als die Linne'sche „Buthus europaeus" nur durch Hinzufügen der Jahreszahl zu einer eindeutigen gemacht werden kann. In Bezug auf die Synonymie bieten namenthch der B. hottentotta Fabr. und der B. gibbosus Br. erhebhche Schwierigkeiten, nicht allein, weil frühere Autoren den allein durchgreifenden Unterschied zwischen beiden — die verschiedene Bildung des V. Caudalsegments — in ihren Beschreibungen nicht genügend hervorgehoben liaben, sondern auch, weil beide bei weiterem Studium sich voraussichtlich in je eine Reihe zwar verwandter, aber doch mehr oder minder selbständiger Formen auflösen werden. Es soll daher im Folgenden zunächst von einer hottentotta- und einer gibbosus-Gruppe gesprochen werden. Als nicht zur „hottentotta-Gruppe" gehörig ist unter den Seite 43 der „Revision" aufgeführten Synonymen zunächst der B. ornatus Nordm. zu erwähnen; er gehört nach Kessler (auct. Mus. Petersburg) der gibbosus- Gruppe an und ist identisch mit B. Eupeus Koch, dessen Originalexemplar aus der Sturmschen Sammlung mich überzeugte, daß er nicht dem B. occitanus (Seite 54 der ,, Revision"), sondern der gibbosus-Gruppe zuzurechnen sei. Voja den übrigen Synonymen werden möglicherweise eine Anzahl als selbständige Species oder doch als gut unterscheidbare Varietäten in Anspruch zu nehmen sein, wie ich dies ja auch schon in meiner „Revision'' Seite 50 und 51 andeutete. Ein endgültiges Urtheil hierüber wird indeß erst durch weitere eingehende Studien an einem besonders reichhaltigem Material sich gewinnen lassen. Als Formen, denen von anderen Autoren neuerdings eine selbständige Stellung zugesprochen wird, sind zu erwähnen: a. B. j udaicus Sim. (= B. Hedenborgii Thor., = B. Pandarus C. L. Koch). Er wird als Art betrachtet von Thorell (17, p. 362). Ausgezeichnet durch dunkelbraunrote, resp. blauschwarze Färbung und (oft) starke Behaarung der Arme und Hände. Syrien, Palaestina. b. B. conspersus Thor. (17, p. 362) des südhchen und westlichen Afrika. Mit 5 schwarzen Fleckenbinden auf der Oberseite des Truncus, 9 6 g2 Prof. Dr. K. Kraepelin. kurzen hohen Caudalglieclern, deren obere Cristen scharf gezähnt und am Ende mit grösserem Endzahn versehen sind. Zahl der Kammzähne bis 15 herab. c. B. acutecarinatus Sim. Nach Thoreil (17, p. 365) durch 3 Merkmale constant (?) vom typischen B. hotten totta verschieden: 1) Supracihar- bogen nicht glatt, sondern körnig; 2) hintere Mediankiele des Cephalotorax mit den mittleren Mediankielen zu 2 geraden, in keiner Weise unterbrochenen Linie verschmolzen; die von diesen Kielen umschlossene Area deutlich länger, als hinten breit; 3) Schrägreihen der Palpenfinger nur 9 — 10; jede Eeihe nur mit einem stärkeren Außenkörnchen (wie bei B. leptochelys Ehrbg.). Yemen, Assab. d. B. Martensii Karsch (= B. grammurus Thor. [1, p. 567 — 570], teste Thoreil [17, p. 362], = V Scorpio nigro-lineatus Duf., teste Thoreil [15, p. 362], = Scorpio tamulus Fabr., teste Pocock [12, p. 9]) aus Indien wird von TJiorell (17, }). 362) als selbständige Art betrachtet, während Pocock^ welcher vordem (Ann. Mag. Nat. Hist. 1889, p. 335) dieselbe Ansicht vertrat, nunmehr (12, p. 9) sein Urtheil bis auf Weiteres in suspenso lassen möchte. e. B. scaber Ehrbg. (= V B. dimidiatus Sim., teste Poe. [8, p. 241]), den ich in meiner Revision als fragliches Synonym zu B. gibbosus Br. gezogen, gehört nach Pocock (8, p. 2-42) zur hottentotta-Gruppe, in welcher er dem B. judaicus am nächsten stehen soll. Als Unterschied vom typischen B. hottentotta giebt Pocock an, daß das III. und IV. Caudalsegment keine medianen Lateralkiele besitze. Aegypten, Arabien. Zur Formenreihe des B. gibbosus Brülle ist von den Seite 51 der „Revision" aufgeführten Synonymen nicht zu rechnen Androct. scaber Ehrbg., der, wie schon oben bemerkt, von Pocock der hottentotta-Gruppe zugewiesen wird. Dagegen sind neu hinzuzufügen: B. Eupeus C. Koch (nach Untersuchung des Originalexemplars; von mir bis dahin fälschlich zu B. occitanus gezogen), Andr. ornatus Nordm, (von mir unter B. hottentotta aufgeführt), Andr. caucasius Nordm. (unter B. occitanus aufgeführt) und B. cognatus L. Koch, der mit B. Eupeus C. Koch identisch sein dürfte. Wie viele von diesen Formen und den sonst noch gegebenen Synonymen als selbstständige Arten zu betrachten sind, bin ich bei der Geringfügigkeit des mir zu Gebote stehenden Materials zu entscheiden nicht in der Lage. Thoreil sowohl (17, p. 5), Avie Pocock (8, p. 242) treten mit Entschiedenheit für die Selbständigkeit des B. confucius Sim. ein, der allerdings schon durch die dunkle Färbung des 5. Caudalsegmentes und die gleichmäßige Crenelierung der unteren Kiele dieses Segmentes erkennbar ist (vgl. „Revision" Seite 53). Wahrscheinlich stellt der B. caucasicus Nordm. 10 Nachtrag zu Theil I der Revision der Scorpione. 83 eine dem B. confucius Sim. sehr luilio stehende Form ihir, während der 1>, ornatus Nordm. mit !>. Eui)eus C. Koch und B. cognatus L. Koch identisch, mit dem typischen B. «iibbosns Brülle zum nn'ndcsten nahe ver- wandt sein dürfte. Aus der Synonymen-Tabelle des B. occitanus Am. (Seite 54 der „Eevision") sind nach dem vorher Gesagten /,u streichen: Andr. cau- casicus Nordm. und Andr. Eupeus ü. Koch. Dagegen konnte ich mich durch Untersuchung der Originalexeniplare überzeugen, daß meine Deutung für Andr. Ajax, Clytoneus, Euryalus, Eurylochus und Halius das Richtige getroffen hat. Endlich ist noch eine Anzahl neuer Arten zu erwähnen, welche seit 1890 beschrieben, resp. bei der Bearbeitung von mir übersehen wurden. Es sind folgende: 1. ßuthus arenicola Sim. (Etüde sur les Araclmides recueill. en Tuuisie etc. in Explor. scientif. de la Tunisie 1885, p. 51) von Tunis, Algier und Unteraegypten. Die Form dürfte nach der Beschreibung dem B. occitanus Am. sehr nahe stehen, wenn nicht nnt ihm identisch sein. 2. Buthus tadniorensis Sim. (13, p. 7) von Palmyra. Soll sich nach Simon von B. leplochelis Ehrbg., dem die Form sehr nahe steht, durch einen „viel glatteren Cephalotorax'' untersciieiden, was aber kaum möglich ist, da die Ehrenberg'schen Originalexemplare in dieser Hin- sicht schon das äußerste Extrem darstellen. 3. Buthus afghanus Poe. (3, p. lUi) von Meshed. Nahe verwandt mit B. occitanus Am., aber durch 3 Merkmale von ihm verschieden: 1) die hinteren Mediancristen der Thorax verbinden sich mit den mittleren; 2) die beiden ersten Abdominalsegmente sind 3-kielig; 3) die Hinterhand ist so lang, als fler unbewegliche Finger. 4. Buthus parthorum Poe. (3, pag. 113) von Meshed, Afghanistan. Zur gibbosus-Gruppe gehörig, nach Anordnung der Cephalothorax- cristen und der Form der unteren Kiele des \'. Caudalsegments. Ausgezeichnet durch das^ Fehlen einer oberen Längsfurche sowie der oberen Lateralkiele im V. Caudalsegment. 5. Buthus Eminii Poe. (7, pag. 98) vom Victoria Nyanza. Gehört zur hottentotta-Gruppe ; soll sich vom typischen B. hottentotta durch tiefere Aushöhlung der Oberseite und deutlichere Körnelung der Seiten des V. Caudalsegment, wie durch breitere Hand mit kürzeren Fingern (3,3 : 5,7 mm) unterscheiden. Diese Merkmale dürften indeß schwerlich als artbegründend sich erweisen. 3. Gattung Parabuthiis Poe. (= Heterobuthus Krpln). Meiner Auffassung, daß sämmtliche Formen dieser Gattung einer einzigen Art angehören, wird von l'ocock brieflich widersprochen, in dem er den nord- östafrikanischen P. liosoma Hempr. Ehrbg. von einem südafrikanischen 11 s« 84 Prof. Dr. K. Kraepelin. P. caijensis Hempr, Ehrbg. (= P. planicaiida Poe.) unterscheiden zu müssen glaubt. Dem gegenüber tritt Thoreil (17, p. 11) neuerdings für die Zusammengehörigkeit der nord- und südafrikanischen Formen ein, wie denn auch ich bei dem mir augenblicklich zu Gebote stellenden, allerdings nur spärlichen Material von der Richtigkeit der Pocock'schen Ansicht mich nicht habe überzeugen können. 4. Gattung Grosphus. Von Gr. limbatus Poe. habe ich ein Exemplar (cP') von West-Madagaskar aus dem Museum zu Lübeck unter- suchen können. Es entspricht in Bezug auf die Färbung ziemlich genau der Beschreibung Pocock's, besitzt 27, 28 Kammzähne und ist durch eine Körnchencriste auf der oberen Fläche des Unterarms ausgezeichnet. — Die Kammzahl bei Gr. piceus (Poe.) kann bis 15 herabgehen. 5. Gattung Orfhochirus Karsch (= Orthodactylus Karsch). Der Orthodactylus Schneiden (L. Koch) ist nach Focock (5, p. 121) mit Buthus m e 1 a n u r u s Kessler (1876) identisch und demnach als ü r t h o c h i r u s raelanurus (Kessler) zu bezeichnen, falls die Trennung der Gattung Orthochü'us von Butheolus aufrecht erhalten werden muß. Der Butheolus Conchini Sim. (4, p. 386) dürfte im Hinblick auf die fehlende Kielung des Abdomens der Gatt. Orthochirus einzureihen sein, von dessen Art 0. melanurus er sich durch die gekörnte — nicht glatte und nicht punktierte — Cauda unterscheidet. 6. Gattung Archisometrus Krpln. Von den auf S. 76—78 der „Revision" aufgeführten Arten dieser Gattung wird der A. Weberi (Karsch) sowol von Thorell (17, p. 12), als auch von Pocock (6, p. 435, 10, p, 2) mit Lychas scutatus C. Koch (in Arachn. XII p, 3 in Folge eines Druckfehlers als L. „scutilus" bezeichnet) für identisch erklärt; es dürfte daher der Name Archisom. scutatus (C. Koch) den Vorzug ver- dienen. — Das Leydener Museum besitzt Exemplare dieser Art vom Congo. Für Archis. curvidigitus (Gerv.) glaubt Thorell (1, p. 566; 17, p. 13) den Namen A. mucronatus Fabr. einsetzen zu sollen. Ohne die Frage entscheiden zu können, möchte ich nur daraufhinweisen, daß der Koch'sche „Tityus mucronatus Fabr." nach dem Münchener Exemplar sich als Tityus (Phassus) americanus erweist, also mit dem Fabricius'schen Typus wol nicht übereinstimmt, wie auch schon Thorell (17, p. 14) richtig vermuthet. Die von mir zu dieser Art gezogenen Synonyme Isom. armillatus Sim., J. atomarius Sim. und J. chinensis Karsch werden von Thorell als zweifelhaft angesehen. In Bezug auf die Synonymie des A. marmoreus (C. L. Koch), wie ich sie p. 84 der „Revision" angenommen, giebt Pocock (8, p. 244) zu, daß Isom. Thorellii Keys, mit A. marmoreus (C. L. Koch) identisch sei, daß aber A. variatus (Thor.) durch die hellere, nur in den letzten 12 Nachtrag zu Theil T der Revision der Scorploiie. 85 Segmenten gefärbte Bauchseite sowol, wie durch beträchthchere Grösse und abweichende Gestalt der Blase von jenen constant unterschieden sei. Es ist geAviß znzugeben, daß l)eide Formengruppen für gewöhnhch recht wol definierbare Differenzen in den angegebenen Merkmalen besitzen, so daß sogar die Aufstellung geogra))hischer Varietäten gerechtfertigt sein dürfte — beispielsweise erscheinen die zahlreichen mir vorliegenden Exemplare aus Westafrika als ausgesprochene A. variatus — ; eine specifische Trennung aber dürfte im Hinblick auf die bereits in der „Revision" (p. 84, 85) erwähnten Uebergangsformen kaum gerechtfertigt sein. Von neuen Arten sind seither beschrieben: 1. A. s errat US Poe. (6, p. 441) von Round Island bei Mauritius. Ein Exemplar (ohne Kammzähne und Blase); scheint dem A. scutatus Koch (= A. Weberi Karsch) verwandt, unterscheidet sich a])er von ihm durch breitere Hand, gebogene Finger und dornenförmig ver- größerte Endzähne an den drei ersten Caudalkielen. 2. A. Ho sei Poe. (0, p. 430) von Baram auf Borneo. Diese Art wird vom Autor später (10, p. 87) selbst als dem A. flavimanus Thor. so nahe stehend bezeichnet — nur Differenzen in der Färbung sind nachzmveisen — , daß weitere Funde wol die Zusammengehörigkeit beider ergeben werden. 3. A. infuscatus (Poe.) (0, p. 438) von den Philippinen. Dem Sc. armillatus Gerv. (= A. curvidigitus Gerv.?) nahe verwandt (Abdomen oben 1 -kielig, I. und II. Caudalsegment 10-kiehg), aber mit nur 10 sehr kurzen Kammzähnen, 4-kiehgem letzten Bauchschilde und ohne schwarze Binde auf dem Palpenarm. 4. A. Feae Thor. (1, p. 509) von Shwegoo in Birma. Truncus einkiehg, I. und IL Caudalsegment zehnkielig. Kannnzähne 17 — 20. Letztes Bauchsegment mit zwei kurzen Kielen. Finger leiclit gekrümmt, mit nur 6 Schrägreihen. Tibialsporne wie bei A. Slioplandii (Gates). — Die Art gehört demnach augenscheinlich in die Nähe von A. curvidigitus. bei (km ich nachträghch eine VariationsAveite der Kammzähne von 19 — 20, eine solclie der Aussenkörnchenreihe an den Palpenfingern von 6 — 9 beobachtet habe. 5. A. armatus (Poe.) (0, p. 439) von Port Essington in Nord-Australien. Dem A. marmoreus (C. L. Koch) nächst verwandt, aber nicht das 1. — 4,, sondern das 2. — 4. Caudalsegment oben mit Enddornen, von denen sich der des dritten Segmentes durch Grösse auszeichnet. Des Ferneren zeigt das Männchen gebogene, mit Lobus und entsprechender Ausbuchtung versehene Finger, und die Hand ist l)reitor als der Unterarm, im Verhältnis auch länger. 0. A. bituberculatus Poe. (8, p. 243) von Bnudin Island. Dem A. variatus Thor, wahrscheinlich verwamlt, aber anscheinen. l versi-liieden 13 gß Prof. T>r. K. Krapjielin. von ihm durch granulirte Handkiele und das Auftreten je eines Tuberkels an Stelle von Seitenkielen auf den Rückensegmenten. 7. A. asper Poe. (6, p. 445) vom Congo und Angola. Truncus 1-kielig, I. und IL Caudalsegment 10 -kielig, Kammzähne kurz, 14. Letztes Bauchsegment 4 -kielig. — Der Autor glaubt diese Art 'dem Tityus clathratus Koch vom Cap an die Seite stellen zu sollen, über dessen Stellung im System aber nichts Genaueres bekannt ist. Zahlreiche Exemplare von Ambriz, Ambrizette und Landana in Westafrika, welche dem Hamburger Museum gehören und genau mit der Pocock'schen Beschreibung übereinstimmen, wurden von mir bisher zu A. marmorcus (C. Koch) gezogen, von dem ich sie nicht zu trennen vermag. Die Bauchseite des Truncus ist ziemlich hell, auch pflegt die Flecken- zeichnung derselben auf die zwei letzten Segmente beschränkt zu sein, wie beim typischen A. ..variatus" Thor. Wahrscheinlich handelt es sich demnach um eine spätere I^nbürgerung der letzteren Form in Westafrika, wie ich eine solche auch für Äladagascar constatieren kann. Die Zahl der Kammzähne variiert bei meinen Exemplaren zwischen 14 und 16. 8. A. scaber Poe. (10. p. ß) von Madras. Mittelform zwischen A. Shoplandii (Gates) und A. tricarinatus Sim., welche Avieder ihrerseits sehr nahe verwandt erscheinen, indem nicht nui- der Verbreitungsbezirk beider sich nähert (A. Shoplandii auch von Calcutta; Pocock [4, p. 435]), sondern auch die Dreikieligkeit des Truncus bei A. tricarinatus bei manchen Exemplaren von A. Shoplandii durch Körnchen vorgebildet ist. Bei A. scaber sind die Tibial-Sporne des IV. Beinpaares kurz, des III. Beinpaares so lang, wie bei den beiden verwandten Arten. Die Seitenkiele des Truncus sind nicht entwickelt (Uebereinstimmung mit A. Shoplandii) doch besitzt die Art nur 17 — 18 Kammzähne (22 bei A. Shoplandii). nnd das III. Caudalsegment ist nur 8-kielig (10-kielig bei A. Shoplandii, 8-kielig bei A. tricarinatus). Die (jesamtheit der neu aufgestellten Arten läßt erkennen, daß nament- lich die Gruppe mit lOkiehgen ersten Caudalsegmenten — A. curvidigitus. Shoplandii. marmorcus, tricarinatus — noch eines weiteren Studiums bedarf, und daß in Sonderheit die Variabihtät der Kamrazähne, der Enddornen in den vorderen Caudalsegmenten, der Zahl der Schrägreihen auf den Palpen- fingern und der Kielung des Truncus wie des letzten Bauchsegmentes eingehender zu untersuchen ist, ehe wir zu einer befriedigenden Ab- grenzung der Arten gelangen werden. Die geographische Verbreitung der Formen Avird hierbei eine nur untergeordnete Rolle spielen, da es sich mehr und mehr herausstellt, in wie reichem Maße fast alle Scorpione durch Verschleppung in fremde, ihi-em ursprünglichen Verbreitungsgebiete fern liegende Länder gelangen, 14 Naplitrao^ zu Theil 1 der Revision der Scorpionc. gy 7. Gattung Uroplectes Pet. (= Tityus Thor). Von den in der „Revision" Seite 88 aufgeführten Arten ist der U. flavoviridis Pet. neuer- dings von Pocock (5. p. loö) eingehender beschnel)eii worden. Das Vorhandensein eines Dorns an der Hand macht es wahrscheinlich, daß die Art mit U. triangulifer, von dem sie sich vornelimhch durcli die gleich- mäßig gelbgrüne Färbung des Truncus unterscheidet, in naher Beziehung steht. An neuen Arten sind beschrieben: 1. U. formosus Poe. (5, p. 134) von Natal. — Die Beschreibung läßt keinerlei Unterschiede von U. lineatus C. L. Koch erkennen, mit dem die Art jedenfalls in der Bindenzeichnung des Truncus, dem Fehlen des Handdorns, dem starken Hervortreten des Enddorns in den 3 ersten Caudalsegmenten und dem Fehlen der Kiele im letzten Bauchsegment übereinstimmt. 2. U. insignis Poe. (.'>, p. 132) vom Tafelberg im Capland. — Soll sich von U. lineatus Pet. durch braune Blase und l)riHenförmige gelbe Flecke auf den Rückenschilden unterscheid<'n. Es wird eines ausgiebigen Materials bedürfen, um di(^ Berechtigung der bisher aufgestellten Uroplectesarten festzustellen nnd wirklich brauchbare Diagnosen zu gewinnen. 8. Gattung Tityolepreus Krpln. Die hierher gereclmete Art wäre nach den oben (p, 5) dargelegten Gesichtspunkten zur Gattung Uroplectes zu ziehen und zwar zu derjenigen Grupi)e. bei welcher die Innenkörnchen der Schrägreihen der Palpentinger nicht der ganzen Länge nach zu zweien stehen, sondern zum mindesten in den basalen zwei Dritteln des Fingers nur in der Einzahl auftreten. Die Art würde so mit den bisherigen Lepreus vittatus und L. otjimbinguensis in nähere Beziehung gebracht sein, von denen sie sich, abgesehen von der Färbung und den inneren Doppelkörnchen am Ende der Fingerschneide (vgl. Fig. 2G der ..Revision"), vornehmlich dtireh das fast völlige Fehlen dei- bei jenen so ausgeprägten, an die Vorderfläche eines Fingerhutes erinnernden groben Punktierung der Caudalflächen und der Blase^ unterscheidet. — In Bezug auf die geo- grajjhische Verbreitung des Uroplectes (Tityolepreus) chinchoxensis ist noch nachzutragen, daß mir Exemplare nunmehr nicht nur auch von Ostafrika (Somaliland, Massailand, Natal), sondern sogai- von Sumatra, Java, Borneo (Mus. P)erlin) und — in großer Menge — von ;Manado aul Celebes (A. B. Meyer leg.; Mus. Dresden) bekannt geworden sind. Der in der „Revision" von mir angezweifelte Fundort ,,C'oehinc]iina" dürfte daher auf Wahrheit beruhen, und es muß vor der Hand unentschieden bleiben, ob wir Westafrika oder Gstasien als das ursprüngliche Vaterland anzusehen haben. Es liegt hiei- ein ähnlicher Fall vor, wie beim Archi- sometrus marmoreus. resp. dem von mh- als synonym betrachteten A. asper Poe. 15 88 Pi'of. I>r. K. Kraepelin. 9. Gattung Lepreiis. Nach dem Seite 79 Gesagten würden die beiden Arten L. vittatus Tlior. und L. otjimbinguensis Karscli hier zu streichen und der Gattung Uroplectes als Untergruppe (mit einzehi gestellten Innenkörnchen an den Schrägreihen der Palpenfinger) einzureihen sein. Als Varietät zu U. vittatus (= U. Fischeri Karsch) ist von Pocock (5, p. 130) ein Lepr. Fischeri var. nigrimanus beschrieben worden, der indeß nur eine der mannigfachen Farbenvariationen darzustellen scheint. Zu den typischen Formen der Gattung Lepreus (L. pilosus Thor, und L. planimanus Karsch) gehört der von Pocock (5, p. 129) neu auf- gestellte L. carinatus Poe. von Südafrika. So weit aus der Beschreibung zu ersehen, ist derselbe völHg identisch mit L. planimanus Karsch, der ja ebenfalls einen o-kieligen Truncus (vgl. „Revision" p. 94) und ein 10-kieliges III. Caudalsegment besitzt. Bei jüngeren Exemplaren ist die Hand nicht dicker als der Arm (z. B. 2 : 2 mm), so daß die Maße von Pocock (Arm zu Hand = 1,5: 1,9) ohne alle Bedeutung sind. In' Bezug auf die Körnelung der Blase, welche Pocock als Unterschied von L. lunulifer Sim. (= planimanus Karsch) hervorhebt, sei bemerkt, daß ein junges Individuum von L. planimanus deutliche Körnchen zeigt, während ein älteres eine völlig glatte Blase besitzt. Der Centrurus trilineatus Pet., mit dem Pocock seine neue Art in Beziehung bringen möchte, ist nach Karscli identisch mit Buthus occitanus Am. 10. Gattung Babycurus Karsch (= Rhoptrurus Karsch, = Pseudo- buthus Poe). In meiner „Revision" Seite 99 u. 100 habe ich die mir vorliegenden Exemplare mit Rh. dentatus Karsch identifiziert, obwohl einige Abweichungen von der Originalbeschreibung zu constatieren waren. Nach- dem mir nun neuerdings durch Herrn Dr. Stadelmann bestätigt worden, daß die Cauda des echten Rh. dentatus Karsch in der That unterseits grob granulirt sei, und Pocock (5, p. 137) eine mit meinen Exemplaren übereinstimmende Form mit glatter Cauda als Rh. Kirki in die Wissenschaft eingeführt hat, glaube ich bis auf weiteres zwei distinkte Arten annehmen zu sollen, für welche allerdings nur die folgenden Unterschiede fest- gestellt sind: a) B. dentatus Karsch: Cauda unterseits grob gekörnt. Zahl der Kammzähne 24 — 2.5. Insel Mombas (Ostafrika). b) B. Kirki (Poe): Cauda unterseits völlig glatt. Zahl der Kamm- zähne 18 — 20. Westafrika von der Goldküste bis zum Gaboonfluß. Neu beschrieben ist ferner von Pocock (5, p. 138): Babycurus (Rhoptrurus) Jacksoni (Poe.) vom Kilimandjaro. Der Autor meint, die Art sei dem B. dentatus so nahe verwandt, daß sie vielleicht nur das Weibchen desselben darstelle. Die Beschreibung 16 Nachtrag zu Tlieil I der Revision der Soorpione. g9 aber weist vielmehr auf den B. Biittneri Karscli hin, mit dem sie die gekörnten Kiele der Caudaunterseite gemein hat, Wcährend die fehlende Kiohnig der Hand lediglich als ein auch bei B. Büttneri auftretendes Altersmerkmal zu betrachten ist. Jedenfalls stimmen die mir aus dem deutschen Schutzgebiete vorliegenden Exemplare durchaus mit der Pocock'schen Beschreibung überein, während sie sich andererseits von den westafrikanischen Stücken hrichstcns durch etwas hellere Färbung, namentlich das Fehlen des dunklen Braun auf dem Unterarm, unterscheiden. Bis auf Weiteres darf daher wohl die Identität der westafrikanischen (B. dentatus) und der ostafi^ikanischen (B. Jacksoni) Formen als wahrscheinlich angenommen werden. Meine Vermuthung, daß vielleicht der Tityobuthus Baroni Poe. (vgl. Seite 78) sich als B. centrurimorjjhus Karsch erweisen möchte, hat sich hingegen nach den Mitteilungen des Herrn Dr. SfadcImann-BerVm als irrig herausgestellt, B. centrurimorphus hat in der That nui- am IV. Bein- paare Sporne, besitzt gekielte Hände und ein 8-kiehges III. Caudalsegment, wie Pocock (.5. p. 141) richtig vermuthete. Es handelt sich also um einen typischen, mit dem B. Büttneri Avahrscheinlich identischen Babycurus, während der Tityobuthus Baroni der Gattung (Irosphus nahe steht, wenn nicht, wie Seite 78 angedeutet, seine Einordnung in dieses Genus sich als notwendig erweisen sollte. II. Unterfamilie: Isoineirini. 1. Gattung Tsometriis Hempr. Ehbg. Der I. assamensis Gates, welchen ich in der ,,Kevision" p. 103 als vielleicht zu I. maculatus gehörig bezeichnete, wird von Pocod- (12, p. 6 und 10, p. 90) als selbständige Species betrachtet (mittlere Kiele des letzten Bauchsegments obsolet, obere Caudalkiele im IL und III. Segment am Ende in einen Enddorn auslaufend, schwarzer Stirnfleck). An neuen Arten sind ferner von Pocock beschrieben: 1. I. thurstoni Poe. (sp. >n. an var. nov. V) von Madras (8, p. 3). Das allein bekannte Weibchen unterscheidet sich von I. maculatus durch die geringere Ausdehnung des gelben Stirnflecks und den Besitz von nur 15 oder IG Kammzähnen (gegen Iß — 19 bei I. maculatus). 2. I. formosus Poe. (12, p. 88) von Java. Nur das Weibchen bekannt. Dieses zeigt nahe Verwandtschaft mit I. maculatus, assamensis und melanodactylus, ist aber dunkler, als I. maculatus; Stirnregion und Arme sind ganz l)raun, die Endhälfte des Schwanzes ist braun und rotbraun gesprenkelt. Die Zahl der Kammzähne beträgt nur 11, und die Blase ist dicker als bei I. maculatus und assamensis, welcher letzterer aufierdem durch die obsoleten Mediankiele im letzten Bauch- segment und in Kammzähne von der neuen Art sich unterscheidet. 17 ()() Prof. Dr. K. Kraepelin. Mit I. melanodactylus hat dieselbe die geringe Zahl der Kammzähne und die stärkeren Endzähne der oberen Caudalcristen gemein, aber letztere sind weniger dornig, auch differieren beide Arten in der Färbung und in den Dimensionen des Stachels und der Blase. FAn Urtheil über die Berechtigung dieser neuen ., Arten" wage ich nicht auszusprechen. 2. Gattung Tiiyiis C.L.Koch (= Phassus Thor.). Dafs der Tityus fuscus (Thor.) vom Autor nunmehr (17, p, 16) zum Typus einer besonderen Gattung ,,Zabius" erhoben, wurde bereits Seite 80 erwähnt und als berechtigt anerkannt. Im Uebrigen stellt es sich mehr und mehr heraus, daß die Gattung Tityus zu den schwierigsten der ganzen Familie gehört, deren Zerlegung in scharf umgrenzte Arten und charakterisirte Varietäten jedenfalls ein weiteres eingehendes Studium an sehr reichhaltigem Material erfordern wird. Vor der Hand gestattet die Unkenntniß der Variationsweite einer ganzen Reihe morphologischer Charaktere, wie der Cristen der Oberhand, der Schrägreihenzahl an den Palpenßngern, der Zahl der Kammzähne, der Entwickelung des Fingerlol)us . der Kiirnelung des Schwanzes und der Bornenausbildung am Ende der oberen Caudalcristen, in keiner Weise ein sicheres Urtheil über die Abgrenzung der Formen von einander, und oft genug ist es vornehmlich die Färbung, welche zur Aufstellung einer neuen Species veranlaßt. Was zunächst den Tityus (Phassus) columbianus (Thor.) anlangt, so scheint derselbe eine Reihe naher Verwandter zu besitzen, von denen Pocock nicht weniger als 5 beschrieben hat. Ich selbst habe aus den Sammlungen des Herrn Dr. Bolus ein reiches Material von 30 Exemplaren aus Paraguay vor mir, das nur geringfügige Abweichungen von der typischen columbianischen Form aufweist, aber vorzüglich geeignet ist, die Variationsweite sowohl, wie die Unterschiede von Männchen und Weibchen zunächst bei einer Art genauer zu studieren. Sämmthche Exemplare l)esitzen. abgesehen von einigen Jugendstadien, fast die gleiche Grösse von gegen 40 mm. Färbung und Körnelung sind bei allen sehr übereinstimmend. Die Zahl der Schrägreihen an den Scheerenfingern, mit Ausnahme der rudimentären endständigen, beträgt ausnahmslos 14, denen meist 14, selten 13, Außenkörnchen entsprechen. Die 3 Kiele der Oberhand sind stets gut entwickelt. Die basale Lamelle der Kämme ist nie auffallend ver- In-eitert, die Zahl der Kammzähne schwankt beim Weibchen zwischen 12 und IG (einmal 12,12, dreimal 12,13, zweimal 13,13. siebenmal 13,14, sechsmal 14,14, zweimal 14,15, einmal 15,15, einmal 14,1(5), beim Männchen zwischen 13 und 15 (zweimal 13,14. viermal 14,14, einmal 15,15). Die Unterschiede zwischen Weibchen und en tAvickeltem Männchen sind sehr in die Augen fallend und lassen sich folgendermaßen präzisieren: 1. Kamm- 18 Xar-litrao' zu Tlioil I doi' Hevisiitn der Sf'nr]iiniiP. 91 Zähne des Männcliens fast do])i)elt so lang als der Stamm des Kammes <1m Grunde, heim Weihchen nur etwa gleichLang; 2. Beweghelier Finger der Palpen heim INfännchen sehwaeh aher deutlich gekniet, am (iruiidc verdickt, heim Weihchen durchaus gerade und gegen die I5asis nur ganz allmählich ein wenig stärker Averdend; 3. V. Caudalsegment heim Männchen in der Mitte viel höher gewölht, als heim Weihchen. Die vorstehend in ihrer Variation geschilderte Form hesitzt, wie gesagt, grosse Aehnlichkeit mit dem typischen T. columhianus, dennoch scheinen gewisse Ahweichungen so constant, daü ich mich zur Aufstellung einer neuen Art 1. T. paraguayensis n. sj). veranlaßt sehe. Die Färhung entspricht im Wesentlichen derjenigen des T. columhianus, auch in Bezug auf das dunkle Caudalende ; aber sie ist ungleich intensiver, so daf-s Arme, Hände, Beine und Cauda fast schachbrettartig gefleckt erscheinen. Die Bauchflächen sind ehenfalls sämmtlich gefleckt und die Finger fast ganz dunkel. Wesentlich erscheint mir. daß ich hei den mir vorliegenden Exem})laren von T. columhianus constant nur 1 2 Schräg- reihen der Palpenfinger finde, denen 13 Auüenkörnchen — immer abgesehen vom endständigen — ents])rechen. Es hat diese Ver- schiedenheit augenscheinlich seinen (irund in der veränderten Winkel- stellung der Schrägreihen zur Schneide, welche bei T. columbiainis geringer ist als bei der neuen Art, so daß die beiden grundständigen Schrägreihen zu einer einzigen liingeren verschmelzen. Ein zweiter morphologischer Unterschied, der sehr in die Augen fällt und mich zur Trennung beider in Rede stehenden Formen vornehmlich veranlaßt, ist die durchaus differente Form und Kielung der OaudalgHeder. Diese Kiele sind bei T. columhianus sämmtlich stark hervortretend, die dazwischen liegenden Flächen erscheinen canelliert; die oberen Kiele jedes Segments steigen bis zum ziemlich entwickelten Endzahn mehr und mehr an, so ^daß das Segmei\t an diesem Endzahn seine größte Höhe hat, um dann ])l()tzlich geschweift nach hinten abzufallen. Bei T. paraguayensis, und zwar bei sämmtli<'hen 30 Exem])laren, sind die Kiele viel schwächer entwickelt, so daß sie nur unmerklich über die nicht oder kaum vertieften Flächen hervortreten; die oberen Caudalkiele aber haben gleich hinter der INIitte jedes Segments ihre höchste Höhe erreicht und senken sich nun im sanften Bogen gegen die Basis; ein Endzahn ist so wenig entwickelt, daß es schwer hält, das distale Ende der Kiele genau festzustellen. In allem Uebrigen stimmen beide Arten, soweit ich sehe, durchaus überein. Man könnte versucht sein, die vorl)eschriebene Art mit einer der von Pocock aufgestellten Formen in Beziehung zu l)ringen. Soweit sich jedoch 19 Art Prof. Dr. K. Kraepelin. aus den Angaben dieses Autors ein Urtheil gewinnen läßt, scheint dies nicht der Fall zu sein. Es handelt sich hierbei um folgende Species: 2. T. Quelchii Poe. (15, p, .^14) von British Guyana. Dem T. colum- bianus sehr nahe stehend, aber blaßer in Farbe, besonders unterseits. Dorn unter dem Stachel sehr groß, dreieckig, seitlich zusammen- gedrückt, mit 2 Körnclien olierseits. — Da diese Schildei-ung des Dorns genau derjenigen von Thorell bei T. columbianus entspricht, wie nicht minder die starke Ausbildung der Caudalkiele und das Auftreten von Enddornen an den oberen Caudalkielen, so scheint die Art in der That der Thorellschen Art äußerst nahe zu stehen. Die Zahl der Schrägreihen beträgt 11 — 12 (wie bei T. columbianus), die Zahl der Kammzähne 15 — 16. 8) T. pusillus Poe. (15, p. 315) von Iguarassu, Brasilien. Dem Vorigen ähnhch, aber deutlicher gefleckt. Caudalende nicht gebräunt. Schrägreihen der Palpenfinger 14 — 15. Endzahn der oberen Caudal- kiele im in. und IV. Segment nur wenig größer als die übrigen. Kammzähne IG — 18. Basale Lamelle leicht erweitert. Mit dieser von Pocock aufgestellten Form dürfte unser T. paraguayensis noch am meisten Verwandschaft besitzen, 4) T. melanostictus Poe. (14, p. 381) von Trinidad. Gelb und l)raun gefleckt, 43 — 47 mm lang, wovon 25, resp. 28 mm auf die Cauda kommen. Caudalkiele sichtbar, aber sehr schwach entwickelt oder {c^) vöUig obsolet. Schrägreihen der Palpenfinger zu 14. Zahl der Kammzähne 15 — 17 (meist 16); die basale Lamelle blasig, gerundet. BewegHcher Finger beim Männchen am Grunde gebogen, mit Lohns. — Die beträchtHchere Länge der Cauda, wie namentlich die erweiterte Grundlamelle des Kammes lassen erkennen, daß wir es hier mit einer neuen Modification unserer Formengi'uppe zu thun haben, zu der auch die beiden folgenden Species gehören dürften. 5. T. pictus Poe. (12, p. 382) von St. Vincent. Dem Vorhergehenden in der Färbung ähnlich, aber die Flecken deutlicher. Körnelung und Kielung der Cauda stärker hervortretend. Schrägreihen der Palpen- finger zu 13. Zahl der Kammzähne 19 — 22. Basale Kammlamelle beim Weibchen erweitert. — Ein Exemplar aus Westindien, welches dem Hamburger Museum gehört, entspricht durchaus der von Pocock gegebenen Beschreibung. Das Verhältniss von Truncus zur Cauda ist 16,5:29, die Zahl der Schrägreihen 14, der Kammzähne 19, 19; die basale Kammlamelle ist auffallend erweitert. Die oberen Neben- kiele im IL und III. Caudalsegment sind kaum angedeutet; ein End- dorn der oberen Caudalkiele tritt nicht hervor. Der Dorn unter dem Stachel erscheint nur als sehr mäßiger stumpfer Höcker, ist jedenfalls auffallend weniger entwickelt, als bei T. columbianus. 20 Nachtrag- zu Theil I der Revision der Scorpione. 93 6. T. Smithii Poe. (14, p. 383) von Grenada und (var. microdon) den Grenadincn. Dem T. pictiis sehr nahe stehend, aber Cauda stärker, Bhise kleiner, mit längerem Stachel, die Heckenzeichnnng des Truncus weniger hervortrf^tcnd. Kammzälme 18 — 21. — Wohl nur Varietät der vorigen Art. Vondeninmeiner„Revision"p. 113zuTityus(Phassus) americanus(L.) gerechneten Formen wird zunächst die Var. androcottoides Karscli von Pococii (2, p. 53—57, 14, p. 377) als selbständige Art betrachtet, wäln-end Thorell (17, p. IG) in Uebereinstimmung mit mir niclit nur diese Varietät, sondern auch den Androcottus discrepans Karsch in den Formenkreis des T. araericanus zieht. Bemerkt sei zu dieser Streitfrage nur, dafs ich die von Pocock (2, p. 56 — 57) aufgeführten Unterschiede keineswegs als stichhaltig befunden habe. Des Weiteren wird von Pocock (14, p. 384) sowohl, wie von TJiorell (17, p. Ki) die Synonymie des T. antillanus Thor, mit T, americanus (L.) in Abrede gestellt, wälirend ich in meiner „Revision" p. 115 die Frage als eine offene bezeichnet hatte. Nach Pocock (14, p. 385) ist T. antillanus möglicherweise synonym mit T. obtusus (Karsch), der indessen nicht 14, sondern nur 12 Schrägreihen der Palpentinger besitzen soll. Als Unterschiede des T. antillanus (Thor.) von T. americanus (L.) würden demnach aufzuführen sein 1) das Auftreten von 3 Reihen schwarzer Flecken auf dem Rücken des Abdomens, schwarze Sprenkelung der Hand; 2) Reduktion des Dorns unter dem Stachel zu einem kleinen Höcker; 3) Grobe Körnelung der Intercarinalfiächen des 4. und 5. Caudalsegments ; 4) Geringere Größe. An neuen, dem T. americanus sich anschliessenden Arten sind von Pocock 2 beschrieben worden, denen ich eine weitere, dritte hinzu- fügen möchte. 1. T. asthenes Poe. (15, p. 313) von Poruru (Peru). Truncus viel feiner granuliert, als bei T. americanus, einfarbig braun. Schenkel, Palpen und Unterseite gelb, Finger braun, Cauda schlanker. Kamm- zähne 19. Schrägreihen der Palpentinger 14 — 15. Basale Kamm- lamelle blasig aufgetrieben. 2. T. bolivianus n. sp. von Tipuani in Bolivien, A. von Leonhard legit. Durch die blasenförmig erweiterte Grundlamelle der Kämme bei sämmtlichen Exemplaren und durch 16 — 20 Kammzähne als zur americanus-Gruppe gehörig erkennbar, ist diese Art zunächst durch auffallend abweichende Färbung charakterisiert. Der dunkle Truncus trägt jederseits des dunklen Mittelstreifs eine helle (bei jungen Individuen allerdings nur schAvach entwickelte) Längsbinde, die sich bis auf den Thorax fortsetzen kann. Oberarm und Hand sind hell- gelb, Unterarm und Finger hingegen tief schwarz (auch hier tritt das Pigment bei jüngeren Exemplaren weniger deutlich hervor). Die Cauda ist gelbrot, im V. Segment dunkler, wie bei T. americanus, 21 94 Prof. Pr. K. Kiaepelin. aber auch iu deu imterea Intercarinalfelclern der vorhergehenden Segmente, uanieutheh den mittleren, schwarz gezeichnet. Die Bhise ist rotbraun. Beine gelhrot. nur zuweilen etwas getieckt. Körneluug des Tnmcus weit weniger dicht, als bei T. americauus, aber auf den Rückensegmenten des Abdomens je eine ziemlich regelmässige, sanft gebogene Querreihe glänzender Körnchen stark hervortretend. Bauch- seite des Truncus fast glatt, matt, nur tlie Andeutung der Körnchen glänzend. I. Caudalsegment lOkiehg. II. — IV. 8 kielig, Intercariual- Üächen sämmtlich glatt oder doch kaum sichtbar gekörnt; ebenso das V. Segment, dessen obere Cristen kaum körnig entwickelt sind. Auch die Blase nur schwach gekörnt. Endzahn der oberen Caudal- kiele höchstens im II. und III. Segment etwas größer als die übrigen. Dorn unter der Blase kaum zusammengedrückt, fast doppelt so lang, als am Grunde breit. Aveit vom Stachel entfernt (Gegensatz zu T. americauus). Hände kaum breiter als der Arm. ihre obere Fläche mit drei nicht unterbrochenen Kielen (bei T. americauus der '2. in den unbeweglichen Fiuger ziehende Haudkiel im basalen Drittel verschwindend): Schrägreihen der zusammenschließenden Finger 13 bis 14. Hiuterrand der Untertläche des Unterarms schart körnig kielig. bis zur Basis verlaufend, die untere Unterarmtläche eben (bei T. americauus verschwindet der Hinterrandkiel im basalen Drittel, und die untere Unterarmtläche ist gewölbt). Größtes Exemplar 49 mm (Tr. : Cd. = :,M : x>S). kleinstes 40 mm (Tr. : Gd. = 15 : üb). 3. T. insignis (Poe.) von Santa Lucia in Westindien (ü. p. 57 — 59). Dem T. americauus nahe verwandt und gleich ihm mit erweiterter Grundlamelle des Kammes, aber mit :2'o Kammzähnen mid Reduktion des Stacheldorns zu einem kleinen Tuberkel, wie bei T. autillanus Thor. Thorell (17. p. 17) stellt die Frage auf. ob die voi-stehende Art vielleicht seiner neuen Gattung Zabius einzm-eihen sei. Der einkielige Truncus. die schwach entwickelte Hand und die große Zahl der Kammzähue dürften aber hiergegen sprechen. Der Truncus ist ein- farbig dunkel. Hände und Beine rötHch. Totallänge bis 110 mm. Erwähnt sei schheßlich noch, daß mir eine Anzahl, von Dr. Bohls am Paraguaj'fluß unter :22' a*^' südl. Breite gesammelter Exemplare vorliegen, die ich dem T. stigmurus (Thor.) einreihen möchte, da sie 15 — 16 Schräg- reihen der Palpentinger. einen ununterbrochenen 2. Fingerkiel und im erwachsenen Zustande — die Jungen besitzen einen fast einfarbig schwarzen Truncus — 3 schwarze Binden, eine mediane und zwei laterale, des Truncus aufweisen. Eine stärkere Entwickelung des Enddorns an den oberen Caudalcristen tritt jedoch nirgends hervor. Für die endgültige Trennung des T. stigmurus Thor, und T. bahiensis Koch dürften noch weitere Untersuchungen als wünschenswerth erscheinen. 22 Nachtrasr zu Theil I der Revision der Scorpione. 95 III. Unterfamilie Cenirurini. Gattung Ceiilninis (Henipr. Elirbg.). Als C. infamatus ('. Koch ist ein P^xemplar der Sturmsclien Samnihuiu erkennbar, wcleln^s den Namen Tityus grisens C. L. Koch führt (vgl. jedoch die Bemerkung zu ('. testuceus). Als neue Fundorte des C. insulanus Thor, führt Pocock (14, p. 388) Choco und Brasilien auf. Unter den Synonymen des Sc. granosus Thor. („Revision'- p. 127) ist der als fraglich hierher gestellte Scorpio margaritatus (lerv. nach Pocock (14, p, 387) zu streichen. Die Insel Puna, die Gervais fälschlicli in die Straße von Malacca verlegt, liegt nach ihm im Golfe des GuayaquilHusses. Für C. nitidus Thor, sind als weitere Fundorte zu nennen: Mona bei Portorico (Mus. Hamburg) und Brasihen nach Pocock (14, p. 3'JO). Zu C. testaceus (de Geer) ist das Koch'sche Originalexemplar der Münchener Sammlung von Tityus griseus zu ziehen, -wie ich mich durch Vergleichung überzeugte. — Pocock (14, p. 801) meint, daü die Identität der Koch'schen Art mit T. griseus Fabr. keineswegs sicher sei. — Als l-'undort des C testaceus giebt Pocock (14. p. 389) Montscrrat an. Unter den Synonymen des C. gracilis (Fatr.) ist nach Pocock (14, p. 387) der Scorpio Edward sii Gerv. zu streichen und der folgenden Art unterzuordnen. Ebenso belehrte mich die Autopsie des Originalexemplars von Tityus carinatus C. L. Koch, daß derselbe der folgenden Art zu- zurechnen sei. Für Centrurus de Geerii (Gerv.) glaubt Pocock (14, p. 387) auf Grund der mir nicht zugänglich gewesenen Originaltiguren Gervais' den Namen C. margaritatus Gerv. einsetzen zu sollen, dem dann auch, wie oben erwähnt, der Sc. Edwardsii Gerv. mid Tityus carinatus C. L. Koch als Synonyme beizufügen sind. Centrurus Hemiirichii (Gerv.) wird wie schon Seite 80 bemerkt, von Pocock (14, p. 392) als Repräsentant einer neuen Gatt. Heteroctenus aufgefaßt, ohne daß es dem Autor gelungen Aväre, die Notwendigkeit dieser Abtrennung plausibel zu machen. Des Weiteren glaubt Pocock den Scorpio junceus Herbst (Ungefl. Insect. IV, p. G5, Tfl. 3, Fig. 2) mit dem Centr. Hemprichii (Gerv.) identifizieren zu sollen, eine Ansicht, der ich mich anschheße, und welche die Abänderung des Namens in Centrurus junceus (Hersbt) zur Folge hat. Den Androctonus Agamemnon C. L. Koch möchte Pocock in Hinblick auf das Vorhandensein eines Doms unter dem Stachel als eigene Art auffaßen, welcher demnach der Name Centr. Agamemnon (C. Koch) zukommen würde. — Als neue Fundorte des Centr. junceus sind nach Pocock (14, p. 393) Hayti, Mexico und Brasilien namhaft zu nuichen, während der Centr. Agamemnon bisher nur in Brasilien beobachtet wurde. 23 9ß Prof. Dr. K. Kraepelin. Litteratur (1889—1894). 1. Thoreil, T.: Aracnidi Arthrogastri Birmani, racc. da L. Fea nel 1885 — 87. Ann. Mus. civ. Genova XXVII, 1889, p. 521—729; Scorpione p. 562-591. 2. Focock, B. J.: On Isometrus americanus (L.) witli descriptiun of a new Specics üf the Genus. Ann. Mag. Nat. Hist. 1889, p. 53-59. 3. Pocock, B. J. : The Arachnides, Chilopods and Crustacea of the Afghan Delimi- tation-Commission. Trausact. Linn. Soc. Zool. V., 1889, p. 110 — 121. 4. Simon E.: Arachnidae transcaspicae. Verhandl. Zool. -Bot.- Ges. Wien XXXIX, 1889, p. 386. 5. Pocock B. J. : A. Revision of the Genera of Scorpions of the Family Buthidae. Proc. Zool. Soc. London 1890, p. 114—141. 6. Pocock B. J. : On some Old-World Species of Scorpions belongiiig to the Genus Isometrus. Linn. Soc. Journ. Zool. XXIII, 1890, p. 433—447. 7. Pocock B. J.: Descriptions of two new Species of Scorpions brought by Emin Pascha from the inland parts of East Africa. Ann. Mag. Nat. Histor. (6) VI, 1890, p. 98-101. 8. Pocock B. J.: Notes on some Scorpions collectcd by Mr. J. J. Walker, with descriptions of two new Species and a new Genus. Ann. Mag. Nat. Hist. 1891, p. 241—247. 9. Thorell T. : Nova Species Brasiliana ordinis Scorpionum. Entom. Tidskr. Arg. 12 Heft 2, 1891, p. 65—70. 10. Karsch F. : Arachniden von Ceylon und von Minikoy. Berl. Entom. Zeitschr. XXXVI, II, 1891, p. 267—307; Scorpione p. 305—307. 11. Pocock B. J. : Descriptions of two new Genera of Scorpions, with Notes upon some Species of Palamnaeus. Ann. Mag. Nat. Hist. (6) IX, 1882, p. 38—51. 12. Pocock B. J.: Report upon a small Collection of Scorpions, sent to the British Museum by Mr. Edgar Thurston of the Govern. Central-Museum, Madras. Bombay, Nat. Hist. Soc. Nov. 1892, 18 pag. 13. Simon E.: Liste des Arachnides recueillis en Syrie par M. le doct. Barrois. Rev. Biol. V, 1892, p. 80—84. 14. Pocock B. J.: Contribution to our knowledge of the Arthi'opod Fauna of the West Indies. I. Scoi'piones and Pedipalpi. Linü. Soc. Journ. Zool. XXIV, 1893, p. 374—409. 15. Pocock B. J.: Notes on the Classification of Scorpions, foUoved by some Obser- vations upon Synonymy, with Descriptions of new Genera and Species. Ann. Mag. Nat. Hist. (6) XII, 1893, p. 303—330. 16. Pocock B. J. : Scorpions from the Malaj' Archipelago. Zool. Ergebnisse einer Reise in Niederl. Ost-Indien von Max Weber, Bd. II, 1893, p. 84—99. ] 7. Thorell T. : Scorpiones exotici R. Musei Histor. natur. Florentiui. Bull. Soc. Entom. Ital. XXV, 1894, p. 356—387. 24 Myriopoden aus der Umgebung Hamburgs. Von Prof. Dr. iJ. Lat^el, Gymnasial-Director, Klagenfurl. Mit 2 Abbildungen im Texte. V on Seiten des Naturliistorischen Museums zu Hamburg, welches sich die Erforschung des Niederell)gebietes in allen den Gruppen des Thier- reiches zum Ziele gesetzt, welche bisher von Sammlern weniger beachtet wurden, ist mir ein ziemHch reiches Material an Myriopoden aus dem in Rede stehenden Gebiete zur Bearbeitung übergeben worden. Dieses Material, von den Beamten und Freunden des Museums fast ausschließhch im Laufe des Jahres 1894 zusammengebracht, darf aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht als die Myriopodenfauna Hamburgs völlig erschöpfend angesehen werden. Da es indeß nicht weniger als 50 Arten umfaßt, während die benachbarte dänische Fauna nach den Veröffentlichunuen Meinerts (Naturhist. Tidsskr. [3. R.] Bd. IX, V und VI) nicht mehr als 43 Species aufweist, so dürfte das im Folgenden gegebene V^erzeichnis immerhin als Beitrag zu der bisher fast völlig unbekannten westdeutschen Myriopodenfauna willkommen sein. ') Indem ich in Betretf der Beschreibung schon bekannter Arten der Hauptsache nach auf meine Monographie der Myriopoden der österr.-ungar. Monarchie I. u. II., Wien (Holder) 1880 und 1884, verweise, bemerke ich, daß die Diagnosen der neu aufgestellten Arten und Varietäten am Schlüsse des Verzeichnisses Platz gefunden haben. A. Ghilopoden. Farn. Lithobiidae. *1, Lithobius forfic'atus (L.). — Ueberall gemein, z. B. St. Georger Kirchhof, Gärten und Gewächshäuser der Stadt, Frauenthal, Eppendorf, Borstel, Sachsenwald, Wohldorf, Haake, Harburg, Niendorf, u. s. w. 2. Lithobius piceus L. Koch. — Ziemlich selten. 2 unreife Weibchen mit 3 + 3 und 4 + 4 Hüftzähnen an den Kieferfüssen von Börnsen (Sauber 1.), ein unreifes Weibchen mit 3 + 3 Hüftzähnen, starken Zahnfortsätzen an gewissen Rückenschilden und normaler Rücken- zeichnung, aber noch ohne seithchen Dorn an der Hüfte der Analbeine aus dem Hoepen bei Harburg (Sauber L). ') Die mit ^ versehenen 33 Arten leben auch in Dänemark. 6 ]QQ Prof. Dr. E. Latzel. 3. Lithobiiis dentatus C. Koch. — Häufig und auch m der männlichen Form ganz so, wie in den österreichischen Ländern entwickelt. Exemplare lagen vor von Reinbeck, aus dem Sachsenwalde, von Wellingsbüttel, Börnsen und Niendorf. 4. Lithobius nigrifrons Latzel und Haase. ■ — 2 Stücke ($$) aus dem Hoepen (Sauber 1.). Zahnfortsätze der Rückenschilde recht kurz. *5. Lithobius glabratus C. Koch. — Anscheinend nicht selten. Li Gärten der Stadt (ein Männchen vom Pulverteich, 7 Stück aus Rieh er s' Gärtnerei in Hamburg, darunter ein schön gefärbtes, oberseits auf hellem Grunde dunkel gebändertes Weibchen), bei Blankenese in Baum- stümpfen. Hierbei auch ein Pullus I mit 7 fertigen Beinpaaren und einem Paar großer Beinknospen, hinter welchen noch 2 Paare kle.iner Beinanlagen zu sehen sind. Das ganz blasse Thierchen ist nur 2 mm lang, mit 9 — 10 Fühler- gliedern und jederseits 2 schwarzen Ocellen ausgestattet. — Auch bei Lüneburg (v. Brunn 1.). — Meinert nennt diese Art L. bucculentus C. Koch. *6. Lithobius agilis C. Koch. — 13 Exemplare vom Eppen- dorfer Moor, Reinbeck und aus dem Sachsenwalde. — Auch bei Lüneburg (v. Brunn 1.). 7. Lithobius pelidnus Haase. — Ziemlich häufig. Reinbeck, Wohldorf, Haake und Falkenberg bei Harburg. *8. Lithobius calcaratus C.Koch. — Sehr häufig. Die Collection enthält mehr als 60 Exemplare von Frauenthal, Niendorf, Borstel, Eppendorfer Moor, Brahmfelder Teich, Volksdorf, Reinbeck, Sieversen, Friedrichsruh, Wellingsbüttel, AVohldorf, Bergedorf (Rothes Haus), Haake, Falkenberg und Kl eck er Forst bei Harburg, Alt-Rahlstedt. Ein junges Männchen (Frauenthal) von der Stufe Juvenis hatte am Ende des 4. Gliedes der Analbeine noch kein Stielchen, sondern nur ein Eckchen ; ein ähnliches, schwach behaartes Eckchen zeigten 3 anscheinend erwachsene Männchen von Reinbeck. — Auch bei Lüneburg, von wo ein erwachsenes Männchen mit sehr kurzem, spornartigen Stielchen herrührt. 9. Lithobius lapidicola Meinert. — Es lagen im Ganzen 9 Exem- plare vor und zwar von Wellingsbüttel, Friedrichsruh, Niendorf, und aus der Haake bei Harbiu'g. Das dritte Ghed der Analbeine trägt unterseits 4 Dornen, wie die österreichischen Exemplare. Ein Pullus IV mit 12 fertigen Beinpaaren hat einen rostgelben Kopf, 21 Fühlergheder, jederseits 2 größere und 2 kleinere Ocellen und ist 3,5 mm lang, bei einer Breite von 0,6 mm. *10. Lithobius erythrocephalus C. Koch. — Ziemlich selten. Ein Exemplar vom Rothen Haus bei Bergedorf (lü'aepehn 1.), ein Exemplar von Barmbeck (Hoeft 1.). 4 Myriopoden aus der TTmoohnnor Hamburgs. 101 *11. Litliobius microps Meincrt. — Von dieser etwas veränderliehen Art habe icli 20 Stücke oesolieu, welclie vom St. Georger Kirchhof (Graeser 1.), von Wellingsl)üttel (Kohl.) und aus dem Saclisenwalde (Sauber 1.) stammen. Die Thiere werden zuweilen mit Henicops fulvicornis verwechselt, weil ihre Ocellen oft sehr klein und undeutlich sind oder deren Zahl gar bis auf 1 reduziert sein kann. Wenn man indeü die Zahl der Hüftzcähnchen an den Kieferfüßen (2+2), die deutlich dreilappige Genital- klaue der Weibchen und das Vorhandensein von Dornen an den Bein- gliedern beachtet, so kann man nicht irre gehen. (Vgl. Meiuerts Diagnose etc. in Naturh. Tidsskr. (3. R.) VIII, 1872 — 7.3, p. 330.) * 12. Lithobius crassipes L. Koch. — Häufig; in etwa 60 Exemplaren vom Brahmfelder Teich, von Volksdorf, Steinwärder, Börnsen, Alt-Rahlstedt, Wellingsbüttel, Wohldorf, Haake und Höpeu bei Harburg. — Ein Weibchen von Wellingsbüttel zeigt folgende Ab- normität : Die Genitalanhänge sind links normal, aber mit 3 (statt 2) Genitalsporen, rechts anormal, indem die Sporen fehlen und der sonst dreigliedrige Anhang sehr verkürzt, wie verstümmelt und mit einer breiten dreispitzigen Klaue versehen ist. Wahrscheinlich ist diese Abnormität die Folge einer erhaltenen Verwundung. Ein anderes Weibchen besaß 3+3 Genitalsporen. Die Männchen boten nichts Abweichendes. F a m. Scolo|teu(lri(Iae. *13. Cryptops hortensis Leach, var. paucidens Latzel. — An- scheinend nicht häufig. 3 Exemplare aus der Haake (Itzerodt 1.). 1 Stück aus Rieh er s' Gärtnerei (Höft 1.), 2 Stück von Nie ndorf (Dümmling 1.). Diese Varietät des C. hortensis, welche möghcherweise mit Gr. agilis Mein, zusammenfällt, ist im nördlichen Frankreich sehr häufig (vgl. G. de Kerville und Latzel: Les Myriop. de la Normandie, P? Liste, Ronen 1884). Tarn. Geophilidae. 14. Mecistocephalus Guildingii Newp. — 3 Stück ausRichers' Gärtnerei in Hamburg (Höft 1.), 49 Beinpaare. Eigentliche Heimat West- indien, von wo diese Thiere offenbar mit Pflanzen eingeführt worden sind. (Vgl. Meinert, Naturh. Tidsskr. (3. R.) VII, 1870—71, p. 96). * 1 5. G e 0 p h i 1 u s f e r r u g i n e u s C. Koch. - Vereinzelt bei B e r g e d o r f (Rothes Haus), in der Haake und auf dem Falken berge bei Harburg. *16. Geophilus longicornis Leach. — Wohl überall verbreitet, so auf dem St. Georger Kirchhofe, in den Wallanlagen und Gärten der Stadt, Eilbecks, Eimsbüttels, auf Steinwärder, bei Wohl- dorf, Ahrensburg, Friedr ichsruh, Lauenburg, im Marschlande bei Reitbrook. Die Exemplare besitzen meist 53—55 Beinpaare. 5 102 Vvoi. Dr. R. Latzel. *17. Geophilus truncorum Bergsöe und Meinert. — Neben dem vorliergelienden die häufigste Geophilusart der Umgegend Hamburgs. Etwa 20 Exemplare liegen vor von Eppendorf und Eppendorfer Moor, vonReinbek, Friedrichsruh , Wohldorf, Blankenose, Flottbeck und der Haake bei Harburg. Zahl der Beinpaare ?> 7—41 ; die vorderen Bauchschilde mit je 3 sehr deuthchen Längsfnrchen; Pleuralporen 2 + 2, groß (Vgl. Meinert, Myriapod. Musaei Hauniensis, in Naturh. Tidsskr. (3.E.) VII, 1870, p. 80). *18. Geophilus sodalis Bergs, u. Mein. — Nur ein Stück aus dem Marschlande bei Reitbrook (Lübbe 1.). Es ist ein noch nicht ganz erwachsenes Männchen mit 53 Beinpaaren, von bleigrauer bis grünlich- grauer Färbung. Nur der Kopf mit den Fühlern, das erste Köipersegment und das Endsegment mit den Analbeinen sind mehr weniger rostgelb bis gelbroth, abstechend von der Farbe des Rumpfes. *19. Geophilus electricus (L.). — Nicht häufig. Nur 1 Exemplar vom St. Georger Kirchhof (Graeser 1.), 1 Weibchen aus Richers' Gärtnerei mit 69 Beinpaaren (Höft 1.) und eines ohne nähere Fundorts- angabe (von Doehren 1. 1884) mit 67 Beinpaaren. *20. Geophilus linearis C.Koch. — 1 weibl. Thier aus Richers' Gärtnerei (Höft 1.), viele Stücke aus den Wallanlagen der Stadt (71 — 75 Beinpaare). — Meinert heißt diese Art G. foveolatus Bergs, et Mein. *21. Scolioplanes acuminatus (Leach). — Ziemlich verbreitet. 20 Exemplare vonNiendorf, Wandsbeck, Eppendorfer Mühlenteich, Br ahmfelder Tei ch, Wellingsbüttel, Wohldorf. Friedrichsruh, Börnsen, Blankenese, Alt-Rahlstedt und aus der Haake. Zahl der Beinpaare 39 — 43. *Scolioplanes maritimus (Leach). ^ — Mit 49 — 51 Beinpaaren (Vgl. Meinert 1. c, p. 52.); liegt nur von Helgoland in 8 Exemplaren vor. *22. Scolioplanes crassipes (C. Koch). Bisher nur 3 Exemplare von Reitbrook (Lübbe 1.); ein Männchen mit 51, ein Weibchen mit 53 Beinpaaren; Bauch weiß. *23. Schendyla nemorensis (C.Koch). — Wahrscheinhch nicht selten. St. Georger Kirchhof, Brahmfelder Teich, Flottbecker Gehölz, Alt-Rahlstedt (8 Exemplare), Friedrichsruh und Falkenberg bei Harburg. 39 — 41 Beinpaare. *24, Stigmato gaster subterraneus (Leach). — Bisher nur auf dem St. Georg er Kirchhof (L. Graeser 1.), hier aber in ziemlicher Menge. Zahl der Beinpaare 77 — 83. Die quer ovalen bis rundhchen Porenfeldchen der Bauchschilde deutlich auf dem 2. bis 37., bei andern bis zum 42. Bauchschilde. Die stigmenähnlichen Seitenporen sind bei einem jungen Exemplar zwischen dem 32. und 39. Bauchschilde deutlich zu sehen. Die 6 Myriopoden aus der Umgehung Ilamhurgs. 103 bisher in Deutschland nocli nicht beobachtete Art ist in Enghuul und Frankreich niclit selten und auch aus Dänemark bekannt (vgl. Meinert 1. c. unter Himantarium subterraneum). B. Symphylen. Fam. Scolopendrellidae. 25. Scolopendrella imniaculata Newp. — 10 Stück aus der Haake bei Harburg (J. Ehlers leg.), aus dem Sachsenwalde, von Sottorf und von Niendorf (Dümmling u. Schulz 1.). 26. Scolopendrella notacantha Gerv. — 4 Exemplare aus einem Garten in Eil b eck (C. Schäffer 1.). C. Diplopoden. Fam. Polyxeuidae *27. Polyxenus lagurus (L.). — Anscheinend nicht häufig. Unter Laub in der Haake (v. Brunn 1.), ebenda unter Baumrinde (Timm 1.); zahlreich in Polyporus adustus bei Langenrehm unweit Sieversen (Timm 1.). Fam. Glomeridae. *28. Glomeris marginata (Villers). — In allen Waldungen verbreitet, so bei Borstel, Reinbeck, im ganzen Sachsenwalde, bei Börnsen, in der Haake und auf dem Falkenberge, bei Sieversen. Brustschild mit 1 — 3 Furchenstrichen jederseits, davon der vorderste mit dem der anderen Seite sich vereinigend. 28a. Glomeris marginata, var. lucida Latzel. — 3 Stücke von Börnsen und F riedrichsruh. Sehr aufgehellt. Diese Abart ist in der Normandie nicht selten (vgl. G. de Kerville und Latzel : Deuxieme Addenda ä la Faune des Myriop. de la NormantUe, in Bull. Soc. des amis d. Sc. nat. de Ronen, 1889). 29. Glomeris perphexa n. sp. — Sehr verbreitet. Ungefähr 20 Exemplare von Borstel, Reinbeck, Börnsen und Rothes Haus bei Bergedorf, Falkenberg bei Harburg, Alt-Rahlstedt; mit Gl. marginata an denselben Localitäten. Beschreibung vergl. weiter unten. 'o Fam. Polydesiiiidae. 30. Brachydesmus superus Latzel. — Augenscheinlich nicht selten. Gegen 40 Exemplare vom St. Georger Kirchhof, Eimsbüttel, Eilbeck, Niendorf, Steinwärder, Eppendorf und Reitbrook. Reife Stücke; Pulli von den Stufen IV, V und VI. — Audi l)ei Lüne))urg und besonders zahlreich von Lehe a. d. Weser (Bohls 1.). Hier manchmal fast Aveiss. 7 104 Prof. Dr. R. Latzel. 31. Polyclesmus denticulatus C. Koch. — Häufig. Gegen 60 Exemplare aus Gärten der Stadt, dem St. Georg er Kirchhof, Ep p en- do rf, vom Eppendorfer Mühlenteich (hier die Weibchen auffallend kleiner als die Männchen), von Reinbeck, Sachsenwald, Börnsen, Hoepen undHaake bei Harburg in verschiedenen Altersstufen. — Auch bei Lüneburg. 31 a. Polydesmus denticulatus, var. Germanicus Verhoeff. — Je 3 Stücke aus dem Sachsenwalde und von Niendorf. — Diese Thiere sind blasser als die ty^iische Form, und die Männchen können 16 mm lang, 2 mm breit werden ; Beine dieser wenig verdickt. (Vgl. Berlin. Eutomol. Zeitschr., Bd. 36, 1891, S. 122.) 32. Polydesmus inconstans Latzel. — 6 Exemplare von Eilbeck (Graeser 1.), Eimsbüttel (Schäifer 1.), Steinwärder und von Wandsbeck. Li Frankreich nicht selten (vgl. Kerville und Latzel wie bei Nr. 13). 33. Scytonotus digitatus v. Porat (Nya Bidrag tili Scandin. Haiföns Myriopodologi, in Entom. Tydsskr., Stockholm 1889. Separataftryck, p. 25). — 3 Stücke aus einer — jetzt eingegangenen — Lohgerberei in Bergedorf (Michaelsen 1. 1889). Geschlechtsunreife, 4 mm lange, 0,5 mm breite Thierchen mit 19 Segmenten, deren Rückenschilde rothbraun, rauh gekörnt und an den Seiten in 3 — 4 ungleiche, fast fingerförmige Läppchen getheilt sind. Der erste Rückenschild (Halsschild) zeigt am wenig gebogenen Vorderrande 10 gerundete, gleich grosse Läppchen. — Wahrscheinlich aus Nordamerika eingeführt. V. Porat giebt als Fundort dieses Thierchens Warmhäuser in Gärtnereien der Stadt Gothenburg in Schweden an. 34. Paradesmus gracilis (C. Koch). — 1 geschlechtsreifes, gut ausgefärbtes Weibchen und zahlreiche Jugendzustände von der Stufe Pullus VI und VII aus dem Warmhause der Ri c h er s 'sehen Gärtnerei (Höft 1.). Mit exotischen Gewächsen eingeführt, wurde dieses Thier schon an vielen Orten Europas beobachtet. Pullus VII (19 Segmente, 28 oder 29 Beinpaare) ist ziemlich blaß bis schmutzig-gelbbraun (oberseits), etwas dick und plump, 11 — 12 mm lang, 1,3 — 1,5 mm breit (dick). — Pullus VI (18 Segmente, 26 oder 27 Beinpaare) ist noch blasser als die vorige Stufe, 7 mm lang, 1 mm breit. 35. Paradesmus albonanus n. sp. — 2 Exemplare vom St. Georger Kirchhof (Graeser 1.) — Beschreibung vergl. weiter unten. Fam. Chordeumidae. *36. Cr aspedos oma Rawlinsii Leach. — Nicht selten. 1 Paar geschlechtsreifer Thiere von Frauenthal, 8 Exemplare (meist Männchen) vom Eppendorfer Mühlenteich und Eppendorfer Moor (Dömmhngh); weitere Stücke von Steinwärder, vom Brahmfelder Teich, aus dem Sachsenwalde, von Börnsen und von Harburg. Myriopoden aus der T'mocl)niior Hamburgs. ]05 36a. Craspedosoma Rawlinsii Lcach (?), juv. — 2 Exemplare mit 20 — 28 Segmenten von Wolildorf (Stender 1.). Diese, einem Atractosoma atliesinum Fedr., welches auch bisher geschlechtsreif kaum mit Sicherheit nachgewiesen worden ist, ähnlichen Thiere haben zum Theil , schon ganz die Farbe des ausgewachsenen C. Rawlinsii, aber dontliflie Seitenkiele. Da die Entwicklungsstufen zu C. Rawlinsii bisher unbekannt geblieben sind, so vermuthe ich, dass dieselben Atractosomen ähnlich und unter dem Namen Atract. athesinum beschrieben worden sind. Eine Züchtung dieser Form bis zur Geschlechtsreife wäre sehr erwünscht, um meine Annahme zu beweisen oder zu widerlegen. Fam. Jiilidae. *37. Isobat es varicornis Menge. — Unter Eichenrinde in der Haake bei Harburg sehr häufig; auch unter Weidenrindc zwischen Bergedorf und Rothem Haus, dann beiBörnson, auf Steinwärder, am Eibufer bei Flottbeck u. s. w. — Meinert nennt diese Art Is. semisulcatus Menge. *38. Blanjulus guttulatus Gerv. — Häufig, aber wohl etwas seltener, als die folgende Art. Zahlreiche Stücke vom St. Georger Kirchhof, Borgfelde und aus Gärten der Stadt, von Steinwärder und Flottbeck. Die meisten dieser ganz blinden Thiere sind stark ver- dunkelt (var. fuscescens Latz.). Wenig Männchen. — Auch bei Lüneburg. *39. Blanjulus venustus Mein. (=? Blanjulus pulchellus C. Koch). — Sehr häufig in Gärten der Stadt, im botan. Garten, St. Georger Kirchhof, Steinwärder, ])ei \yellingsbüttel, Fuhlsbüttel, Volks- dorf, im Sachs enwald, Hoepen und Haake bei Harburg, bei Berge- dorf, Börnsen und im Flottbecker Gehölz. Meist Weibchen. 40. Julus nanus Latzel. — Es lagen über 20 Stücke von Wellingsbüttel, Reinbeck, Börnsen und aus dem Sachsen- walde vor. *41. Julus luscus Meinert. — Viele erwachsene Stücke, Männchen und Weibchen, aus Richers' Gärtnerei und Warmhaus. Einige Stücke von Bl an kenese (Michaelsen 1.), Klein Borste 1 und Wohl dorf (Stender 1.). — Auch bei Lüneburg. 41a. Julus luscus, var, homalopsis Latz. — Zahh-eiche Exem- plare aus einem Garten Hamburgs, wo sie sich von Spinat genährt zu haben scheinen (vgl. de Kerville und Latzel Les Myrio]). de la Nor- mandie, 2«; hste, im Bull. Soc, des Amis des Sc, nat. de Ronen 1886, p. 176); ferner von Frauenthal, Gärtnerei von Richers, Eppen- dorfer Moor, Wandsbeck und Eidelstedt, — Auch bei Lauenburg, 9 106 Prof- Dr. R. Latzel. *42. Julus foetidiis C. Kocli. — Niclit selten. Zahlreiche Stücke vom St. Georger Kirchhof (Graeser 1.), Elhufer, Friedrichsruh, Wellingsbüttel (Kraepelin 1.), Wohldorf (Stenderl.) und Alt-Rahlstedt (Schulz 1.). *43. Julus Londinensis Leach. — Sehr häufig in Gärten der Stadt, Eimsbüttel, St. Georger Kirchhof, Frauenthal, Hammerbrook, Barmbeck, Wellingsbüttel, Wohldorf, Harburg, Wandsbeck u. s. w. *44. Julus pusillus Leach, var. acutulus n. var. — Bisher nur auf S t e i n w ä r d e r gefunden (Dömmling 1.). Beschreibung vergl. weiter unten. *45. Julus silvarura Meinert. — Ueberall häufig. Zahlreiche Exemplare liegen vor vom Eppendorfer Moor und Mühlenteich, vom Brahmfelder Teich, Eibufer, von Wandsbeck, Niendorf, Wellingsbüttel, Fuhlsbüttel, Volksdorf, Wohld orf, Bergedorf, Börnsen, Reinbeck, Sachsenwald, Alt-Rahlstedt, Haake, Hoepen und Falkenberg bei Harburg. Auch bei Lüneburg. — In Dänemark und im nördlichen Frankreich ist die Art ebenfalls recht häufig. (Vgl. Meinert, Danmarks Chilognather, in Naturh. Tidsskr. [3. R.] V, 1868.) *46. Julus ligulifer Latzel (= J. Scandinavius Latz., in MjTiop. d. oesterr.-ung. Monarchie II, p. 322). — Fast ebenso häufig, wie die vorige Art und mit ihr an denselben Fundorten. Besonders zahlreich lieim Eppendorfer Mühlenteich, sowohl in erwachsenen Stücken, als ins- besondere in Jugendformen, dann bei Alt-Rahlstedt (von hier meist erwachsene Männchen), Ahrensburg, Blank enese, Flottbeck, Bahren fei d, im Klecker Wald. Haake bei Sott orf, Hoepen u. s. w. — Bei Meinert heißt dieses Thier J. terrestris (L. ?). 47. J u 1 u s V a g a b u n d u s L a t z e 1. — Je ein geschlechtsreifes Männchen von Niendorf (Dömmling 1.) und Alt-Rahlstedt (Schulz 1.) zwischen den Individuen des weitaus häufigeren J. ligulifer. *48. Julus sabulosus (L.). — Verbreitet. Etwa 100 Exemplare von Eppendorf, Wellingsbüttel, Klein-B orstel, Volksdorf, Wohl- dorf (hier besonders häufig), Bergedorf, Börnsen, Ahrensburg, Sachse nwald und aus der Haake bei Harburg. 49. Spirobolus dictyonotus n. sp. In großer Individuenzahl aus dem Warmhause der Richers' sehen Gärtnerei (Höft 1.). Eigenthche Heimat wahrscheinlich Brasihen. Beschreibung s. weiter unten. Fam. Polyzonidae. *50. Polyzonium Germ ani cum Brandt. — Nicht selten, aber vereinzelt. Eppendorfer Mühlenteich (Dömmling 1.), Flottbeck (Bohls 1.), Blankenese (Michaelsen 1.), Bahrenfelder Tannen (Engel 1.), Hoepen und Falkenberg bei Harburg (Sauber 1.). 10 Myriopoden aus der Umgolmn^- Hamburgs. 107 Beschreibung der neuen Arten und Varietäten. 1. Glomeris perplexa u. sp. Sat parva, laevigata et nitida, in dorso densissime et subtilissime impresso-punetata, liaud crinita, fusca vel nigra, seriebus quatuor macularum pallidarum vel flavidarum ornata, marginibus segmentorum anguste albidis. [Scutum primum immaculatum ; scuta cetera quadrimaculata, maculis binis superis plus minusve convergentibus, aut ovalibus aut elongatulis et marginem posticum scuti saepe attingentibus ; maculis binis inferis sub- transversis vel obliquis; scutum ultimum bimaculatum, maculis marginem posticum scuti plerumque attingentibus, maioribus|. Venter cum pedibus palHdus. Specimina iuniora colorc variabili, saepe multo minus obscuriora. — Oculi utrimque ocelbs 7 (1 + 6). Scutum primum bistriatum; scutum secundum antice striis transversis utrimque 2 — 4, stria prima integra, interdum striis duabus integris; scuta cetera lateril)us l)istriatis. Scutum dorsale penultimum non obtectum. Mas: Scutum ultiiinim non vel paulo sinuatum, nee Impressum. Pedes copulatorii iisdem organis Gl. connexae similes. Longit. corporis 6 — 8 mm, lat. 3 — 4 mm. Patria: Germania, prope Hamburg. Anmerk. Diese Thiere erinnern an mehrere längstbekannte Arten der Gattung Glomeris, so insbesondere an Gl. marginata (durch die geringe Zahl der Furchen des Brustschildes), an Gl. pustulata (wie vorher und durch die Fleckung einzelner Stücke ; doch sind hier die Fleckenreihen ununterbrochen) und an Gl. connexa (durch die I'arbenzeichnung einzelner Stücke). Es ist aber unmiiglich, sie mit einer der bereits bekannten Arten zu vereinigen. Die geringe Grösse lässt vermuthen, dass die vorgelegenen Stücke noch nicht völlig ausgewachsen waren, wenn auch die Männchen wohl entwickelte Copulationsfüsse zeigten. — Jugendliche Stücke mit ] 0 Rückenschilden und 12 Beinpaaren sind 8 mm lang, 2 mm ])reit, blass- braun und ziemlich deuthch gefleckt; Ocellen jederseits 3 — 4, 2. Paradesmus albonanus v. sp. Parvulus et gi'acihs, submoniliformis, laevigatus et nitidus, brevisetosus, subconvexus. pallidus vel cretaceus, antice dilute ochraceus, in dorso tractu intestinali hie illic pellucente. Caput sparse pilosum. Antennae clavatae, pilosae, latitudine corporis multo longiores, articulo 3. et 6. crasso longissimis. Scutum primum semilunare aut semicirculare, convexum angulis lateralibus vix obtusatis ; scuta subsequentia sat curta, in lateribus Caput versus paulum protracta, angulis posticis subrectis; scuta cetera lateribus arcuatim rotundatis, angulis anticis et posticis rotuudatis (at in 11 108 P™f- r>i'- ^- Latzel. segmentis i30sterioribus angiilis ijosticis subac^^tis), Superficies scutorum omnium convexiusciüa, lacvigata, sulco transversal! minus manifesto exarata, setis brevibus sj^arse ornata. Carinae laterales segmentorum parum prominulae, subarcuatae, baud dentatae, setis 3 — 5 obsessae. Foramina repugnatoria vix conspicua. Pedes sat breves et tenues, in maribus paulo crassiores. Mas: Pedes copulatorii (cf. figuram) minimi, succinei, in partes binas longas, arcuatas vel bamiformes fissi; parte altera ante apicem cultriformem cornu tereti distante instructa et furcillam formante; parte altera aliquanto breviore geniculata et excavata, subcochleiformi ; ad basim earum processus pediformis prominet. Longit. corporis 5 mm, lat. 0,8 mm. Patria ignota; specimina 2 iuA^enta sunt in Germania, prope Hamburg. A nmerk. Diese Tbiercben erwecken auf den ersten Anblick die Vorstellung eines Brachvdesmus; docli be- sitzen sie 20 Körpersegmente und 30, bezw. 31 Bein- -, paare. Bei etwas genauerer Betrachtung und Ver- Fig. 1. Ein Copu- glcichung glaubt man eine Art der Gattung Strongy- lationsfuss von Pa- losoma vor sicli ZU haben, da der Körper zwischen den radesnms albonanus • i • i i i n. sp. von der Seite begmeuten emgeschnürt ist und daher etwas rosenkranz- gesehen, förmig aussieht ; auch die Behaarung der Oberseite und die Gestaltung der Fühler ') würde für Strongylosoma sprechen. Allein die Form des Körperquerschnittes und insbesondere die Form der männ- lichen Copulationsorgane haben mich bestimmt, diesen vielleicht mit über- seeischen Pflanzen in deren Kübeln eingeführten Tausendfüsser unter die Arten der Gattung Paradesmus einzureihen. 3. Julus pusillüs Leach, var. acutulus n. var. Scutum ultimum (segmentnm anale) in apicem brevem productum; squama analis etiam breviter apicata. Mas: Pedes copulatorii ex ventre longe prominentes et flagella monstrantes (an semperV). Patria: Germania, prope Hamburg. 4. Spirobolus dictyonotus n. sp. Maturescens (an maturusV), sat gracihs et parvulus, glaber et nitens, discolor, i. e. badius vel luridus, partim ianthinus et infuscatus, in utroque latere serie macularum fuscarum vel nigrarum, in dorso linea obscura ornatus, oculis nigris, antennis pedibusque pallidis. Chqjeus cap. foveolis setigeris suj^ra incisuram quatuor, in lateribus (iuxta incisuram) praeterea ^) Die Fühlerglieder nehmen in folgender Reihenfolge an Grösse ab: 3, 6, 2, 4, 5, 7, 1, sodass das 3. das längste, das 1. das kürzeste ist. 12 Myriopoden aus dei^ Umgebung Hamburgs, 109 binis vel singulis instructus. Oculi trianguläres, inter se bis diametron oculi distantes, ocellis utrimque ca. 23—26, sat magnis et manifestis, in series 5 — 6 transversas, arcuatas congregatis. Antennae breves, subglabrae, articulo prinio et sexto maxiniis (latissimis) ; fovea antennarum conchi- formis, striolata. Frons modice convexa, laevigata, sulco mediano abbreviato, foveolis setigeris nullis. Numerus segmentorum 37 — 40. Segmenta anteriora infra non excavata. Scutum segmenti primi magnum, valde laevigatum, lateribus rotundatis, non striatis, antice niarginatis. Segmentorum pars anterior in dorso belle reticulata, in lateribus longitudinaliter vel oblique striolata; pars posterior valde laevigata, in lateribus longitudinaliter sparse striolata. Foramina repugnatoria parvula, subtumida, in parte posteriore segmentorum longe pone suturam sita (a sutura et margine libero segm. aeque distantia). Segmentum ultimum haud mucronatum, in apice subrotundatum, laeve et giabrum totum ; valvulae anales non niarginatae, squama analis obtusangula. Pedes breves et graciles, glabri. Mas femina obscurior et gracilior ; pedes anteriores ceteris aliquanto crassiores; segementum VII. corp. paulo vel vix apertum; Organa copu- latoria omnino aut maxima pro j)arte obtecta et vix niatura; paris posterioris partem dextram demonstrat iig. 2. Longit. corp. 15 — 20 mm, lat. 1,3 — 1,8 mm. Patria: Brasilia? Specimina numerosa inventa sunt in Germania, prope Hamburg. Anmerk. Die Gattung Spirobolus gehört ebenso- wenig Avie Paradesmus und Scytonotus der palaearktisclien Fauna an. Spirobolus dictyonotus ist auch ohne Zweifel ebenso wie Paradesmus gracilis, Scytonotus digitatus und Mecistocephalus Guildingii mit überseeischen Pjflanzen und zwar vermuthlich aus Brasilien eingeführt worden. Es ist auffallend, dass die in den Warmhäusern von Richers' Fig. 2. Rechte Hälfte r\- L • • TT 1 ^ m r>j j t rm • j. des hinteren Paares Gärtnerei m Hamburg massenhait auttretende Ihierart ^^^ copuiations- noch nirgends beschrieben -worden ist. Leider scheinen organe von spiro- die mir vorgelegenen Stücke noch nicht völlig geschlechts- „, ^^ Seitenansicht, reif zu sein. 13 Beiträge zur Kenntnis der M y r i 0 p 0 d e n f a u n a von Madeira, den Selvaoes und den Canarischen Inseln. Von Prof. Dr. R. Latzel^ Gymnasial-Director, Klageiifurt. Mit 5 Abbildungen im Texte. Barker-Webb und Berthelot erwähnen in ihrem großen Werke Histoire natur. des lies Canaries 11. 2, Paris 1838, p. 23 und 49, nur 6 durch Lucas bestimmte Myriopoden von den Canarischen Inseln, nämlich : 1. Scutigera araneoides Latr. [= Sc. coleoptrata (L-)]- 2. Lithobius forficatus (L.) [= Lith. longij)es v. Por. et al.]. 3. Geophilus Walckenaerii Gerv. [= (?) Himantarium dimidiatum Mein.]. 4. Geophilus barbaricus Gerv. [= (?) G. barbaricus Mein,]. 5. Scolopendra valida Luc. [nahe verwandt mit Sc. morsitans (L.)]. 6. Scolopendra angusta Luc. '). Es fehlen somit in dieser Aufzählung die Polydesmiden und Juliden gänzlich. Auch in der späteren Litteratur über jene Inseln geschieht der Myriopoden nur mehr gelegentlich Erwähnung. Das im Folgenden näher geschilderte, fast ausschließlich von den Herren Professoren Gebrüder K. und E. Kraepeliri im März und April 1894 gesammelte Material dürfte daher trotz der anzunehmenden Unvollständigkeit zweifellos einen unsere bis- herigen Kenntnisse nicht unerheblich erweiternden Ueberblick über die canarische und madeirensische Myriopodenfauna gewähren. Die wenigen Arten von den Seivages, jenen einsamen, zwischen Madeira und den Canaren gelegenen Inselchen, wurden von Herrn Pfarrer Ernesto Schmitz in Funchal dem Naturhistor. Museum zu Hamburg eingesandt. ^) Die Beschreibungen der neuen Species sind am Schlüsse des Aufsatzes zusammengestellt ; im Folgenden gebe ich zunächst eine Aufzählung der aufgefundenen Arten in systematischer Reihenfolge. ^) Kohlrausch, welcher diese Art in die Synonymenreihe der Scolop. morsitans (L. stellt (Arch. f. Naturg., Jahrg. 47, 1881, S. 107), führt außerdem als synonym zu Sc. alternans Newp. eine Sc. Sagrae auf, die in Webb und Berthelot II, p. 545 (!) als auf den Canaren vorkommend erwähnt werden soll (1. c. p. 122.) Ich habe jedoch diese Notiz nicht auffinden können. -) Die mit * versehenen Arten leben auch auf den Azoren. (Vgl. Latzel, Con- tribution ä l'etude de la Faune des Myriop. des Agores, in Revue Biol. du Nord de la France, 1. 1889, p. 401—405.) 3 8 ]^]^4 'Prot Dr. R. Latzel. A. Chilopoden. I. Farn. Sciiti^ojeridae. *1. Sciitigera coleoptrata (L.). — Auf Teneriffa sehr häufig, namentlich in den Häusern (Guimar, Orotava). — Auf Madeira nur in einem Exemplar unter Steinen im kleinen Curral l)eobachtet, aber schon von V. Mariens (Preuß. Exped. nach Ostasien, Zool. Abt, 1. Berlin 1876, p. 12) als auf Madeira einheimisch aufgeführt. Auch von den Seivages liegt ein Stück vor. [Eine ausführliche Beschreibung dieser weit verbreiteten Myriopodenart s. in Latzel, Die Myriop. d. österr.-ungar. Mon. I., p. 24 — 30.] IL Fam. Lithobiidae. 1. Lithobius (Lithobius) Orotavae n. sp. — Von dieser neuen Art, deren Beschreibung weiter unten nachzulesen, lagen nur 2, wie es scheint, nicht völlig erwachsene Stücke vor. Dies, und weil die Analbeine abge- brochen und verloren gegangen sind, macht die Thiere zur Aufstellung einer neuen Art wenig geeignet. Da jedoch der Artcharakter aus einer Summe von Merkmalen besteht, so glaubte ich die sonst deutlich als besondere Art erkennbaren Thiere mit einem Namen belegen zu sollen. — Orotava auf Teneriffa. *2. Lithobius (Hemilithobius) longipes v. Porat. — Zwei erwachsene Weibchen und ein junges Lidividuum von Orotava auf Teneriffa; ein erwachsenes Männchen und ein junges Stück von Funchal auf Madeira. — Da die Beschreibung des Lith. longipes von v. Porath und Meinert auf anscheinend halberwachsene und von sehr beschränktem Fundort stammende Stücke begründet wurde, so ist von mir im Anschlüsse an das Gesammtverzeichnis eine Vervollständigung der Speciesdiagnose gegeben worden. *3. Lithobius (Hemilithobius) b o r e a 1 i s Meinert (Naturh. Tidsskr. V. , 1868, p. 263). — Sechs meist erwachsene Stücke (cj^ und $) vom Poizo bei Funchal. — Erst kürzlich auch von der Azoreninsel Punta-Delgada bekannt geworden. 4. Lithobius (Archilithobius) Teneriffae n. sp. — Drei erwachsene und ein jüngeres Männchen von Guimar auf Teneriffa. * 5 . H e n i c 0 p s f u 1 V i c 0 r n i s Meinert. — Drei Stücke — seltsamerweise sämmtlich männlich — von Orotava auf Teneriffa, leider stark verstümmelt. Von dieser Art Avaren die Männnchen bisher nicht bekannt. Die vor- liegenden Stücke sind 9 — 10 mm lang, 1,3 mm breit und haben 2 dünne, dreigliedrige, beborstete Griffelanhänge da, wo die Weibchen die sogen. Genitalanhänge, d. h. ein im Dienste der Fortpflanzung umgewandeltes Beinpaar tragen. (Vgl. das mänul. Genitalsegment in der Artengruppe Polybothrus der Gatt. Lithobius.) Hüftporen 2, 3, 3^ 2. 4 Beiträge zar Kenntnis der Myriopodenfauna u. s. w. 115 III. Farn. Scolopeiidridae. 6. Cryptops Canariensis ii. sp. — Zwei Stücke von Orotava auf Teneriffa. 7. Scolopendra an gusta Lucas. 1 Stück von Adeje auf Teneriffa, Geschenk des Herrn Eduard F. Kennedy. '— Da die Beschreibung, welche Lucas (1. c. p. 49) von dieser Thierart gibt, recht mangelhaft ist, sollen weiter unten die wichtigsten Charaktere des Stückes von Adeje mitgetheilt werden. [Scolopendra vahda Lucas hat mir nicht vorgelegen; sie soll aber auch auf den canarischen Inseln leben.] IV. Fam. Geophilideu. 8. Geophilus Madeirae n. sp. — Ein Stück von Funchal auf Madeira, dem G. longicornis Leach ähnlich sehend. 9. Geophilus barbaricus Meine rt (Naturh. Tidskr. [3. R.] VII., p. 71 — 72). — Ein 38,5 mm langes und etwa 1 mm breites Weibchen von Funchal auf Madeira. Zahl der Beinpaare .55. Keine Analporen und keine Pleuralporen. Analbeine ziemlich lang und klauenlos. * 1 0. Geophilus f e r r u gi n e u s C. L. Koch. — Zwei sehr typische Weibchen von La Palma, das eine 48 mm lang, mit je 57 Beipaaren (Vgl. Latzel, Myriop. d. oestr.-ung. Mon. I, p. 171 — 174). 11. Schendyla eximia Meinert (Naturh. Tidskr. [3. R.] VII, p. 57). — Drei Exemplare vom Poizo bei Funchal, sämmthch männlich, bis 40 mm lang, mit 73, 75 und 77 Beinpaaren. 12. Himantarium dimidiatum Meinert (Naturh. Tidskr. [3.R.] VII, p. 30). — Fünf Stücke von Orotava auf Teneriffa. Das grösste Stück ($) misst 118 mm in der Länge und (hinten) 2,2 mm in der Breite, hat 139 Beinpaare und vom 2. bis 61. Bauchschilde je ein rundlich-querovales oder fast nierenförmiges, deutliches Porenfeldchen. Bei dem einen Männchen von 96 mm Länge finde ich 133 Beinpaare und die Porenfeldchen reichen vom 2. bis zum 47. Bauchschilde. B. Diplopoden. V. Fam. Polydesmid )> „ 11. 5. Fuss F. Oc. 2. 12 Jahrb. d. Haral). wlssonscli. Anstalten XU. Beiheft. Taf. I. %!#' '\% Poppe u. Mräzek del. Poppo u.Mräzek: Copepodeii von ZaiizilfaT. Jalirl). d. Hamb. wissensdi. Anstaltpii XII Beiheft Taf. H. Poppe u Mräzek de Poppe u. Mräzek: Copepoden von Zaiizibar Entomostraken von Süd-Georgien. 135 2. Entomostraken von Süd- Georgien. 1 'ie uns von der Direktion des Hamburger Museums zur Bearbeitung überlassene Entomostraken-Ausbeute der deutschen Station auf Süd-Georgien im Jahre 1883 bietet eine willkommene Bereicherung der bisher schlecht gekannten Gattung Boeckella. Boeckella brasiliensis (Lubhock). (Hierzu die Tafel.) In Boeckella wurde, da der Name bereits anderswo vergeben war, von Giierne und Bichard 0, die von G. M. Thomson aufgestellte Gattung Boeckia^) umgetauft. Ausser der Thomson ^c\\q\\ Art haben Giierne und Richard ganz richtig auch den von Lubhock beschriebenen Diaptomus brasiliensis in die Gattung Boe cke IIa eingereiht. Die uns vorliegende, von Herrn Dr. K. von den Steinen in „Süsswasser-Seen" („lakes") Süd- georgiens im Januar 1883 gesammelte Art ist entschieden identisch mit der Form Luhbock^s. Die Abbildungen und Beschreibung Lubbock's ') genügen zwar nicht den jetzigen Anforderungen, aber eine genauere Prüfung derselben, besonders der den fünften o^ Fuss betreffenden Angaben beseitigt bald jeden Zweifel an der Identität der von Darwin bei Port Desire in Patagonien (daher brasiliensis?) gesammelten Form mit der- jenigen von Süd-Georgien. Die etwa sich zeigenden Unterschiede lassen sich ganz gut auf eine nicht ganz correcte Darstellung seitens Lubhock's zurückführen, umsomehr, da die Orginalbeschreibung von Diapt. bra- siliensis bereits vor vierzig Jahren erschienen ist. Thomsonh Darstellung der zweiten von Chilton bei Eyreton, North Canterbury District auf Neu -Seeland in ..shingie-pits" mit süssem Wasser gefundenen Art (Boeckella triarticulata [Thomson]) ist schon viel voll- ständiger. Nach derselben ist Bo eck. triarticulata offenbar sehr nahe verwandt mit Boeckella brasiliensis, ja es lässt sich sogar schwer entscheiden , ob es sich wirklich um zwei verschiedene Formen handelt. Das einzige unterscheidende Merkmal, welches sich in den Abbildungen Thomson''^ auffinden lässt, beruht in weit grösserer Länge des Seitendornes des Endgliedes des rechten 5. Fusses o^, und in der Form des Innenastes desselben Fusses, welcher bei Boeck. triarticulata kürzer zu sein scheint als bei Boeck. brasiliensis und gar keine Borsten oder Dornen trägt. Vorausgesetzt also die Richtigkeit der Abbildung Thomsons, ') de Gnerne et Richard: Revision des Calanidcs d'eaii douce. Mem. Soc. Zool. de France. T. II. 1889. ij. 151. 2) Geo. M. Thomson: On the New Zealand Copepoda. Trans, and Proc. New. Zeal. Inst. 1882. Vol. XV. p. 93—95. PI. VI. Fig. 1—9. 3) J. Lubbock: On the Freshwater Entomostraca of South America. Trans. Entom. Society London. N. S. Vol. III. P. VI. 1855. p. 232. PI. XV. Fig. 3-8. 13 136 S. A. Poppe und A. Mräzek. müssen wir vorderband Boeckella triarti culata für eine selbständige Art halten. Ausser diesen zwei Formen ist aiicb Centropages brevicaudatus Br. als zu unserer Gattung gehörig zu betrachten. Brady beschrieb ursprünglich seinen Centropages brevicaudatus irrthümlicherweise als eine Meeresform '), welcher Irrthum von Eaton "-), welcher constatirte, dass es sich um eine Süsswasserform handelt, berichtigt wurde. Eine aus- führliche Beschreibung dieser Art seitens Brady^s erschien im Jahre 1879 ^). Brady blieb das d^ von seinem Centropages brevicaudatus unbekannt, aber schon nach seiner Beschreibung des weiblichen Thiers können wir nicht im geringsten Zweifel sein, dass sein Centropages ebenfalls eine Boeckella ist. Beim Vergleich der Zeichnungen Brady^s mit unserer Form lässt sich zwar kein einziges Merkmal (bis auf das zweigliedrige Adomen, worüber noch weiter unten) auffinden, welches zur sichern Unter- scheidung der Art als solcher dienen könnte, so dass wir als höchst wahr- scheinlich annehmen müssen, dass Centropages brevicaudatus (Brady) entweder mit Di apt. brasiliensis (L?t&6.) oder mit Boeckella triarti- culata (Tlioms.) identisch ist. Definitiv wird die Sache erst dann zu entscheiden sein, wenn auch das (j^ von Centropages brevicaudatus bekannt sein wird. — Brady giebt für seinen Centr. brevicaudatus ein blos zweigliedriges Abdomen an. Da aber einerseits sowohl Boeckella brasiliensis (Liihb.) als auch Boeckella triarticulata (Thoms.) ein dreighedriges Abdomen besitzend andererseits die Gattung Centropages ebenfalls drei Abdominalsegmente besitzt, so ist Brady hier offenbar ein Irrthum passirt und man kann supponiren, dass auch Centrop. brevi- caudatus ein dreigliedriges Abdomen besitzt. — Länge der vorliegenden $ von Süd-Georgien: 2,6 mm. Die Form des Körpers stellt am Besten die Abbildung (Fig. 1) dar. Kopf vorne massig abgerundet. Rostralfäden kurz und dick. Grösste Breite des Körpers findet sich etwa am Ende des ersten Körpersegmentes. Die Seitentheile des letzten Thorakalsegmentes sind ziemhch stark verlängert und gehen je in einen spitzen Haken aus, doch sind sie nicht vollkommen symmetrisch, sowohl in Form als auch in Grösse (vergl. die Abb.). 1) Brady, G. S. : Note on Entomostraca from Kerguelen's Land and the South Indian Ocean. Ann. Mag. Nat. Hist. XVI. p. 162. 1875. 2) Eaton, A. E. : The correct habitat of Centropagus brevicaudatus Bi-ady. Ann. Mag. Nat. Hist. XVII. p. 264. 1876. 3) Brady, G. S. : Entomostraca. In : An Account of the petrological, botanical and zoological collections niade in Kerguelens Land and Rodriguez during the Transit of Venus Expeditions carried on by order of H. M. Government in the years 1874 — 75. Philos. Trans. Roy. Soc. London. Vol. 168 p. 215. PI. XII. Fig. 11—19. *) Irrthümliche Angabe bei Giesbredit, Mittheilungen über Copepoden. No. 7. Mitth. Zool. Stat. Neapel. 11 Bd. 4 Hft. 1895. p. 636; ist also zu corrigiren. 14 Entoraostraken von Süd-Georgien. 137 Abdomen dreigliedrig. Bezüglich der Länge der einzelnen Segmente k;inn auf die Abbildung verwiesen werden. Spitzen, Zacken oder sonstige Auswüchse kommen am Abdomen nicht vor. Furkalglieder relativ breit. Die innere rückenständige Sinnesborste kurz. Die vorderen Antemien kürzer als der Vorderk()ri)er, 25gliedrig. Kurze stumpfe Aesthetasken kommen an den Gliedern 1. 2. 3. 5. 7. 9. 11. 12. 14. 16. 19. 25. vor. Hintere Antennen denen von Centropages oder Isias vollständig ähnlich (Fig. 4), ße ungefähr so lang wie Ri. Die Grenze zwischen Re 1 und Re 2 sehr undeutlich. Mandibel und die übrigen Mundtheile stimmen auch mit denen von Centropages oder Isias überein (Fig. 5 — 8). Nur bezüglich des hinteren Maxillipeden kann hervorgehoben werden, dass beim ausgebildeten Thiere Ri 1 und Ri 2 je 4 Si, Ri 3 3 Si besitzen. Im vorletzten Stadium kommen am Ri 1 und 2 nur 3 Si am Ri 3 nur 2 Si vor. Die zwei Borsten (Si) des Endgliedes (Ri 5) unterscheiden sich gar nicht von den übrigen Borsten, so dass die Angabe Btutdi/^a „lower foot jaAv armed at the apex witli two slender claws" wohl nur auf einen Beobachtungsfehler zurück- zuführen ist. Die beiden Aeste sämmtlicher Schwimmfüsse dreighedrig. Aussenast trägt beim 1. — 4. Schwimmfusspaar 1 Se; 1 Se; 2Se; 1 St; und 1 Si; 1 Si; 4 Si beim 1. Fusspaar, 1 Si; 1 Si; 5 Si; beim 2.-4. Fusspaar. Innenast. Borstenzahl beim 1. Fusspaar: 0; 0; 2 Se, 2 St; — 1 Si; 1 Si; 3 Si; beim 2 — 3. Fusspaar: 0; 0; 2 Se, 2 St; — 1 Si ; 2 Si; 4 Si; beim 4. Fusspaar 0; 0 ; 2 Se, 2 St; — 1 Si; 2 Si; 3 Si. Das 5. Fusspaar $ ist den vorhergehenden Schwimmfüssen ähnlich gebaut, nur hat Re 1 keine Si und die vier Si des Re 3 sind sehr kurz, so dass sie bei ungünstiger Lage gar nicht sichtbar sein können. Re 2 ist an seinem inneren distalen Rande in einen starken an der Aussenseite gezähnelten Fortsatz verlängert. Der Innenast unterscheidet sich von den Innenästen der Schwimmfüsse besonders auch durch die relative Kürze seiner Borsten, von welchen er 0; 0; 2 Se, 2 St; und 1 Si; 1 Si; 2 Si; besitzt. Im vorletzten Stadium sind Aeste des 5. Fusspaares noch zwei- gliedrig, da Re 2 & Re 3 und Ri 2 & Ri 3 noch nicht von einander abgetrennt sind. Statt der Verlängerung des Re 2 findet sich an der entsprechenden Stelle nur eine kurze dornartige Si. Ein einziger grosser Eiersack, welcher zahlreiche Eier enthält. Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen durch die Form der hinteren Partie des Vorderkörpers, den Bau des Abdomens, der Greifantenne und des 5. Fusspaares. Die Seitentheile des letzten Thorakalsegmentes sind abgerundet und stehen nicht seitlich ab. Abdomen fünfgliedrig, sein fünftes Segment am 15 10 136 S. A. Poppe und A. Mräzek. müssen wir vorderhand Boeckella triarti ciilata für eine selbständige Art halten. Ausser diesen zwei Formen ist auch Centropages brevicaudatus Br. als zu unserer Gattung gehörig zu betrachten. Brady beschrieb ursprünglich seinen Centropages brevicaudatus irrthümlicherweise als eine Meeresform '), welcher Irrthum von Eaton '-), welcher constatirte, dass es sich um eine Süsswasserform handelt, berichtigt wurde. Eine aus- führliche Beschreibung dieser Art seitens Brady' s erschien im Jahre 1879 ^). Brady blieb das o^ von seinem Centropages brevicaudatus unbekannt, aber schon nach seiner Beschreibung des weiblichen Thiers können wir nicht im geringsten Zweifel sein, dass sein Centropages ebenfalls eine Boeckella ist. Beim Vergleich der Zeichnungen Brady'' s mit unserer Form lässt sich zwar kein einziges Merkmal (bis auf das zweigliedrige Adomen, worüber noch weiter unten) auffinden, welches zur sichern Unter- scheidung der Art als solcher dienen könnte, so dass wir als höchst wahr- scheinlich annehmen müssen, dass Centropage s brevicaudatus {Brady) entweder mit Diapt. brasiliensis (Li(&6.) oder mit Boeckella triarti- culata (Thoms.) identisch ist. Definitiv wird die Sache erst dann zu entscheiden sein, wenn auch das (^ von Centropages brevicaudatus bekannt sein wird. — Brady giebt für seinen Centr. brevicaudatus ein blos zweigliedriges Abdomen an. Da aber einerseits sowohl Boeckella brasiliensis (Liihb.) als auch Boeckella triarticulata (Thoms.) ein dreighedriges Abdomen besitzen*) andererseits die Gattung Centropages ebenfalls drei Abdominalsegmente besitzt, so ist Brady hier offenbar ein Irrthum passirt und man kann supponiren, dass auch Centrop. brevi- caudatus ein dreigliedriges Abdomen besitzt. — Länge der vorhegenden $ von Süd-Georgien: 2,6 mm. Die Form des Körpers stellt am Besten die Abbildung (Fig. 1) dar. Kopf vorne massig abgerundet. Rostralfäden kurz und dick. Grösste Breite des Körpers findet sich etwa am Ende des ersten Körpersegmentes. Die Seitentheile des letzten Thorakalsegmentes sind ziemUch stark verlängert und gehen je in einen spitzen Haken aus, doch sind sie nicht vollkommen symmetrisch, sowohl in Form als auch in Grösse (vergl. die Abb.). ') Brady, G. S. : Note on Entomostraca from Kerguelen's Land and the South Indian Ocean. Ann. Mag. Nat. Hist. XVI. p. 162. 1875. 2) Eaton, A. E. : The correct habitat of Centropagus brevicaudatus Brady. Ann. Mag. Nat. Hist. XVII. p. 264. 1876. 3) Brady, G. S. : Entomostraca. In : An Account of the petrological, botauical and zoological coUections niade in Kerguelens Land and Rodriguez during the Transit of Venus Expeditions carried on by order of H. M. Government in the years 1874—75. Philos. Trans. Roy. Soc. London. Vol. 168 p. 215. PI. XII. Fig. 11—19. *) Irrthümliche Angabe bei Giesbrecht, Mittheilungeu über Copepoden. No. 7. Mitth. Zool. Stat. Neapel. 11 Bd. 4 Hft. 1895. p. 636; ist also zu corrigiren. 14 J Entoraostraken von Süd-Georgien. 137 Abdomen dreigliedrig. Bezüglich der Länge der einzelnen Segmente kann auf die Abbildung verwiesen werden. Sjjitzen, Zacken oder sonstige Auswüchse kommen am Abdomen nicht vor. Furkalglieder relativ breit. Die innere rückenständige Sinnesborste kurz. Die vorderen Antennen kürzer als der Vorderkörper, 25gliedrig. Kurze stumpfe Aesthetasken kommen an den Gliedern 1. 2. 3. 5. 7. 9. 11. 12. U. 16. 19. 25. vor. Hintere Antennen denen von Centropages oder Isias vollständig ähnlich (Fig. 4). ße ungefähr so lang wie Ri. Die Grenze zwischen Ee 1 und Re 2 sehr undeutlich. Mandibel und die übrigen Mundtheile stimmen auch mit denen von Centropages oder Isias überein (Fig. 5 — 8). Nur bezüglich des hinteren Maxillipeden kann hervorgehoben werden, dass beim ausgebildeten Thiere Ei 1 und Ei 2 je 4 Si, Ei 3 3 Si besitzen. Im vorletzten Stadium kommen am Ei 1 und 2 nur 3 Si am Ei 3 nur 2 Si vor. Die zwei Borsten (Si) des Endgliedes (Ei 5) unterscheiden sich gar nicht von den übrigen Borsten, so dass die Angabe Brady^s „lower foot jaw armed at the apex with two slender claws" wohl nur auf einen Beobachtungsfehler zurück- zuführen ist. Die beiden Aeste sämmtlicher Schwimmfüsse dreigliedrig. Aussenast trägt beim 1. — 4. Schwimmfusspaar 1 Se ; 1 Se; 2Se; 1 St; und 1 Si; ISi; 4 Si beim 1. Fusspaar, 1 Si; 1 Si; 5 Si; beim 2. — 4. Fusspaar. Innenast. Borstenzahl beim 1. Fusspaar: 0; 0; 2 Se, 2 St; — 1 Si; 1 Si; 3 Si; beim 2 — 3. Fusspaar: 0; 0; 2 Se, 2 St; — 1 Si ; 2 Si; 4 Si ; beim 4. Fusspaar 0; 0; 2 Se, 2 St; — 1 Si; 2 Si; 3 Si. Das 5. Fusspaar $ ist den vorhergehenden Schwimmfüssen ähnlich gebaut, nur hat Ee 1 keine Si und die vier Si des Ee 3 sind sehr kurz, so dass sie bei ungünstiger Lage gar nicht sichtbar sein können. Re 2 ist an seinem inneren distalen „Eande in einen starken an der Aussenseite gezähnelten Fortsatz verlängert. Der Innenast unterscheidet sich von den Innenästen der Schwimmfüsse besonders auch durch die relative Kürze seiner Borsten, von welchen er 0; 0; 2 Se, 2 St; und 1 Si; 1 Si; 2 Si; besitzt. Im vorletzten Stadium sind Aeste des 5. Fusspaares noch zwei- gliedrig, da Ee 2 & Ee 3 und Ei 2 & Ei 3 noch nicht von einander abgetrennt sind. Statt der Verlängerung des Ee 2 findet sich an der entsprechenden Stelle nur eine kurze dornartige Si. Eni einziger grosser Eiersack, welcher zahlreiche Eier enthält. Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen durch die Form der hinteren Partie des Vorderkörpers, den Bau des Abdomens, der Greifantenne und des 5. Fusspaares. Die Seitentheile des letzten Thorakalsegmentes sind abgerundet und stehen nicht seitlich ab. Abdomen fünfgliedrig, sein fünftes Segment am 15 10 1 3g S. A. Poppe und A. Mräzek. längsten. Greifantenne 22gliedrig. Die Glieder 13 — 16 nur unbedeutend verdickt. Schwache Haken kommen nur am Distalrande des 8., 10. und 11. Gliedes vor (Fig. 2). Das cT^ Fusspaar ist im letzten Entwicklungsstadium sehr ähnlich derselben $ Gliedmasse, bei geschlechtsreifen Thieren wandelt es sich in ein mächtiges Greiforgan um. Basale ist zweigliedrig und trägt jederseits zwei Aeste. Eee sind nur zweigliedrig, am linken Fuss ist sogar die Endklaue nicht mehr gut vom Gliede abgegTenzt. ') Ke 1 des rechten Fusses ist kurz und am äusseren Vorderrand mit einem kurzen Dorn versehen. Das breite Endghed trägt ganz nahe vor seinem Ende einen kleinen Seitendorn. An der Innenseite vor der Mitte kommt ein kleiner Cuticularvorsprung vor. Endklaue gross, schwach gebogen mit sehr verdicktem proximalen Theil. Ee des linken Fusses hat ein sehr langes Re 1 , welches beinahe so lang ist, wie R. 1 und R. 2 des rechten Fusses zusammen. Re 2 ist viel kürzer und schmäler und geht fast ohne jede Grenze in eine kleinere Endklaue über. Ri des rechten Fusses ist gut entwickelt und etwas länger als Re (ohne Endldaue freilich). Seine Form ist im Ganzen dieselbe Avie beim $, nur dass es statt dreigliederig bloss eingliedrig, resp. sehr undeutlich zweighedrig ist, und dass von den Borsten die Si in Wegfall gekommen sind, so dass nur 2 Se und 2 St am distalen Ende des Ri übrig bleiben. Ri des linken Fusspaares ist sehr kurz, undeuthch zweighedrig. lieber die Ansatzstelle von Rii findet sich jederseits am B2 an der Innenseite ein kleiner Vor- sprung, welcher übrigens auf derselben Stelle auch beim $ vorkommt. Nach einer Bemerkung des Sammlers Herrn Dr. K. von den Steinen war Boeckella brasihensis im Leben röthhch braun gefärbt. Ueber die Bewegung des Thieres findet sich eine Angabe bei Brcidy: „It swims slowly, and with an even motion, and hence the females have the appearance of small brown seeds borne along with the water." Chydorus sphaericus Müll. Die uns vorliegenden Exemplare, zusammen mit Boeckella brasiliensis (Lubb.) gesammelt, unterscheiden sich nur durch ihre etwas dunkelere Färbung von der europäischen übrigens recht variabelen Form. Erklärung der Tafel. Fig. 1 $ Rückenansicht. Fig. 2 Greifantenne.. Fig. 3 Antenne. $. Fig. 4 Hintere Antenne. Fig. 5 Mandibula. Fig. 6 Maxiila. Fig. 7 1. Maxillarfuss. Fig. 8 2. Maxillarfuss. Fig. 9 1. Schwimmfuss. Fig. 10 5. Fuss ?. Fig. 11 5. Fusspaar (j^. ») de Guerne und Richard, Revision etc. p. p. 99, geben die Aussenäste irrthüm- licherweise als dreigliedrig an. 16 Jahrb d. Hamb. AA-isseuscli. Anstalten SU Beiheft. Poppe u. MräzeK del Poppe u. Mräzek: Copepodeii von Süd- Georgien. Entomostraken von Ceylon. I39 3. Die von Herrn Dr. H. Driescli auf Ceylon gesammelten Süsswasser-Entomostraken. Mit 1 Tafel. J'ie von Herrn Dr. H. Driesch während seines Aufenthaltes auf Ceylon gesammelte und dem Naturhistorischen Museum zu Hamburg als Geschenk ül)erwiesene Ausbeute an Süsswasser-Copepoden und -Cladoceren haben wir um so lieber zur Bearbeitung übernommen, als bisher nur sehr wenig über die Süsswasserentomostraken Ceylons bekannt ist. Die nicht sehr umfangreiche Collection, aus Süsswasser-Teichen der Südküste bei Point de Galle stammend, bestand grösstentheils aus Cladoceren. Von diesen wurden folgende Formen gefunden: Leptodora Kindti (FocJce), Daphnia galeata Sars, Simocephalus Elizabethae (King), Bosmina japonica Poppe et Bicliard, var. Chydorus ovahs Kurz?, var. Von Süsswasser-Copepoden befanden sich in dem Material nur zwei Arten, von denen die eine als neu sich erwies, nämlich: Cyclops xerniilis Fisch., Diaptomus Drieschi w. sp. I. Cladocera Leptodora Kindti (Focke). Die Exemplare sind nicht gut genug erhalten, um mit Sicherheit feststellen zu können, ob es sich um diese Art oder eine neue handelt. Die Beborstung der Ruderanteunen Aveicht z. B. von der bei L. Kindti (Focke) ab. Daphnia galeata Sars. Sowohl die gehelmte wie auch die ungehelmte Form sind in grösserer Individuenzahl vorhanden. Simocephalüs Elizabethae (-Knig). Die Abhandlung Kings (On some of the species of Daphnidae found in New South Wales. In: Pap. & Proc. R. Soc. of Van Diemens Land Vol. II P. II p. 247 PI. II) haben wir nicht einsehen können. Mit Sars' Beschreibung dieser Art (Additional Notes ou Australian Cladocera raised from Dried Mud. In: Christ. Vid. Selsk. Forh. 1888 No. 7 p. 22 — 25 PI. II flg. 6 — 7) stimmen die uns vorliegenden Exemplare überein bis auf die Bewehrung des Postabdomens. Sars giebt an, dass an jeder Seite desselben 6 — 7 Analzähne vorhanden seien, während die uns vorliegenden 17 140 S- A. Popije und A. Mräzek. Exemplare 10 — 11 besitzen. Da Sars nur ein Exemplar zur Untersuchung vorgelegen hat, so ist auf diese Differenz wohl kein Gewicht zu legen. Zu bemerken wäre noch, dass die Endkrallen zwar, wie Sars angiebt, nicht wie bei Siraocephalus australiensis (Dana) mit einer Reihe kammartiger Secundärzähne besetzt sind, dass dieselben jedoch ebenso wie bei dieser Art längs dem concaven Rande sehr feine Wimpern tragen. Bosmina japonica Poppe et Richard; var. Diese Bosmina- Form, welche unlängst von einem von uns in Ver- bindung mit J. Richard in Paris beschrieben wurde M und zwar nach den aus dem See Sitai in China stammenden Exemplaren, fand sich auch in unserem Material aus Ceylon, leider nur in einem einzigen Exemplar, was bei der bekannten grossen Variabihtät der Bosmina- Arten eine sichere Bestimmung sehr erschwert. Herr Dr. J. Richard, welcher das einzige vorhandene Exemplar auch zu untersuchen die Güte hatte, hält die Form von Ceylon, da sie sowohl in Grösse als auch in der Gesammthcit der Charaktere mit den Originalexemplaren fast vollkommen übereinstimmt, nur für eine Varietät der chinesischen Art. Da uns aber nur ein einziges Exemplar zur Verfügung steht, so haben wir es für angemessen gehalten, von einer besonderen Benennung der Varietät Abstand zu nehmen. Chydorus ovalis Kurz? var. In dem von Herrn Dr. DriescJt gesammelten Material befand sich auch eine Chydorus -Art, welche von uns, äusserer Umstände wegen, nicht mehr selbst bestimmt werden konnte. Nach der Aussage des Herrn Dr. Richard iu Paris, welchem die Form zur Begutachtung geschickt wurde, ist die Form sehr ähnlich dem Chydorus ovalis Kurz, welcher jedoch auch von einigen Autoren nicht als eine selbständige Art aner- kannt, sondern bloss als eine Varietät von Chydorus sphaericus ange- sehen wird. II. Copepoda. 1. Cyclops vernalis Fisch. Diese in Europa weit verbreitete und häufige Art fand sich in mehreren Exemplaren, die sich von den europäischen in nichts unter- scheiden, in dem Material von Ceylon wieder. 2. Diaptomus Drieschi n. sp. Fig. 1—5. Länge des 9 ca. 1,6 mm. Vorderkörper vorne massig zugespitzt. Letztes Thorakalsegment hinten nur wenig seithch erweitert, jederseits mit einem kleinen Sinneskegel an der Spitze der Erweiterung und einem ähnlichen an der inneren Partie derselben. ') Poppe et Richard, Note sur divers Entoniustraccs du Japon et de la Chine Bull. Sog. Zool. France. 1890. Tome XV. 18 Entomostraken von Ceylon. 141 % Abdomen dreigliedrig. Das erste Abdominalsegment länger als die übrigen zwei Glieder sammt der Fnrka, in seiner vorderen Partie ziemlich breit und liier jederseits mit einem deutlichen Siinieskegel versehen. Das zweite Abdominalsegment kürzer als das dritte. Die Furkalglieder mittel- mässig breit. Die Form derselben sowohl als auch die Verhältnisse der Fiu"kalborsten sind übrigens am besten aus der Abbildung (Fig. 1) zu ersehen. Die vorderen Antennen erreichen, an den Körper angelegt, das Ende der Furkalglieder. Das 5. Fusspaar des $ ist in Fig. 5 dargestellt. Der Sinneskegel an der Hinterseite des ersten Basalgliedes ist stark entwickelt. Der Innenast ist noch ziemlich deutlich zweigliedrig, etwas kürzer als das erste Glied des Aussenastes. Die Form dieses Fusspaares weicht erheblich von dem bei D. orientalis Br. ab, wenn wir die Sars^sche Darstellung zu Grunde legen. Eiersack mit ca. 12 — 15 Eiern. Das Männchen ist circa 1,4 mm lang. Die Greifantenne (Fig. 2) ist für diese Art sehr charakteristisch. Die Zahnfortsätze des 10. und 11. Gliedes sind relativ schwach. Auch die mittlere Partie der Greifantenne, die Glieder 13 — 18 sind nur massig erweitert. Das 12. Glied trägt einen kräftigen Zahnfortsatz. Der Vorder- rand nicht nur des 15.. sondern auch des 14. Gliedes ist nicht glatt, sondern springt vor der Ansatzstelle der eigenthümlichen auf diesen Gliedern vorkommenden Sinnesborsten zahnförmig vor, obzwar auf dem 14. Gliede nicht so stark wie auf dem folgenden Gliede. Das drittletzte Ghed der Greifantenne ist am Vorderrande in einen sehr kurzen ge- bogenen Fortsatz ausgezogen. Das 5. Fusspaar des o^. Die kurzen ersten Glieder des Basal- abschnitts tragen an der Hinterseite je einen kurzen Sinneskegel. Das zweite Glied desselben Abschnittes besitzt an seiner Innenseite eine vor- springende, theilweise hyaline Lamelle, die jedoch am linken Fusse recht undeutlich ist. Das erste Glied des Aussenastes des rechten P'usses (Fig. 4, 3) ist an der Aussenseite in einen spitzen, durch seichte Einschnürung kennt- lichen Zipfel ausgezogen. An der Innenseite findet sich an demselben Gliede am Vorderrande der Rückenseite ein kleiner am Ende hyaliner Höcker. Die Form des Endgliedes des Aussenastes ist an der Abbildung zu ersehen. Der Seitendorn sitzt etwa in der Mitte der Aussenseite an. Die Eückenseite entbehrt jeglicher Höcker oder sonstiger Cuticularvorsprünge. Der Innen ast des rechten Fusses ist sehr kurz, eingliedrig. Der Fuss der linken Seite ist ähnlich gebaut wie bei einigen anderen Diaptomus-Arten, z. B. Diapt. baccillifer, similis etc. Bezüglich seiner Form verweisen wir auf Fig. 3. Wir erlauben uns, diese neue Art nach dem Entdecker derselben, Herrn Dr. H. Driesch, Diaptomus Drieschi n. sp. zu benennen. Es 19 u 142 S. A. Poppe und A. Miäzek. ist dies die zweite Diaptomus-Art, welche von Ceylon bekannt geworden ist. Die erste wurde von Brady unter dem Namen Diaptomus Orient alis beschrieben. Die Brady'&che Darstellung seines D. orientalis ist unvollständig, doch wurde diese Form von Sars auch in Australien gefunden und eingehender beschrieben. Nach der Sars'schen nun sind Diaptomus orientalis und unsere neue Form zwei ganz verschiedene Arten. Die Süsswasser-Entomostraken-Fauna Ceylons war bisher nur aus einer von A. Hall/ vom Colombo-Museum herrührenden Sammlung bekannt, die von G. S. Brady bearbeitet worden ist {Brady, Entomostraca collected by Mr. A. Haly in Ceylon. Linn. Soc.'s Journ. Zoology Vol. XIX. 1885 p. 294 ff. PI. XXXVII— XL). Das Material war in der Nähe Colombos, also nördhcher als das uns vorliegende gesammelt und ganz anders zu- sammengesetzt. Es enthielt folgende Arten: Phyllopoda: Limnadia Hislopi {Baird). Gladocera: Moina submucronata Brady. Ilyocryptus Halyi Brady. Die von uns beobachteten Arten: Gladocera: Leptodora Kindti (Foc](e). Daphnia galeata Sars. Simocephalus Elizabethae (King). Bosminajaponica Poppe etBichard. Chydorus ovahs Kurz? var. sind also sämmtlich für die Fauna Cevlons neu. Macrothrix triseriahs Brady. Alona acanthocercoides Fischer. Copepoda: Diaptomus orientahs Brady Cyclops sp.? Attheyella cingalensis Brady. Copepoda: Cjxlops vernalis Fisch. Diaptomus Drieschi nov. sp. Erklärung der Tafel. Fig. 1. )) 2. 5) 3. )) 4. 5. Fig 1-5. Diaptomns Drieschi n. sp. Letztes Thorakalsegment und Abdomen $. A. Oc. 3. Greifantenne. D. Oc. 1. 5. Fusspaar q^ von der Bauchseite. D. Oc. 1. 5. Fuss cf der rechten Seite. Rückenansicht. D. Oc. .5. Fusspaar $ von der Bauchseite. D. Oc. 1. Gedruckt bei Lütcke & Wulff, E. H. Senats BucMnickern. 20 J.'ilirl). d. Haiub. vvisseiisrh. Anstalten Xu Beilieft \ \ '^,^1' f ' 4 ^: '« \ Poppe u. Mräzek del. Poppe u.Mräzek: Copepodeii von Ceylon. Gedruckt bei Lütcke & Wulff, E. H. Senats Buchdruckern. < / ^■■♦■A- ^. T ' i üf >_' S J f /Y' r>ri^ l^-*^- /^^ .^> • a ^.^' .J^\ i#^--^^ '^ ^-ft- v:.^^\^ ■• ■'\.- 1 M ' j- , V'' A' "S- -.K^