^\ FORTHE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY e./i 2. Beiheft zum Jahrtuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XXII. 1904. Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum in Hamburg XXII. Jalirg^aiig. Inhalt: Seite A. Forel: Ameisen aus Java 1 — 26 J. C. C. Lonum: Opiliouiden aus Java 27 — 34 Alh. Tullgren: Einige Chelonetiden aus Java. Mit einer Tafel 35—47 Eug, Simon: Arachnides de Java. Avec cinq figures dans le texte 49 — 73 Albert. Fauvel : Staphylinides de Java 75 — 8G Georg übner : Trichopteren aus Java. Mit 19 Abbildungen im Text 87 — 100 Fr. Klapälek: Plecopteren und Ephemeriden aus Java. Mit einer Abbildung im Text 101—107 Gustav Breddin: Rhynchota heteroptera aus Java. Mit 23 Abbildungen im Text 109—159 Rudolf von Eitter-ZäJwng : Landplanarien aus Java und Ceylon. Mit 5 Ab- bildungen im Text und 2 Tafeln 161 — 200 Gustav Breddin: Versuch einer Ehynchotenfauna der malayischen Insel Banguey 201 — 22G Hamburgische Elb-Untersuchung : VII. R. Timm: Cladoceren. Mit 56 Originalzeichnungen im Text 227— 27G Hamburg 1905. Kommissionsverlag- von Lucas Gräfe & Sillem. Bemerkung. Von den „Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum in Hamburg" sind erschienen Jahrgang I— V (1884— 1S8S) als „Berichte des Direktors Prof. Dr. Pagenstecher nebst wissen- schaftlichen Beilagen" „ VI— X (1889—189:5) als „Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum" „ XI (1894) und folgende als „Mitteilungen aus dem Naturhisto- rischen Museum in Hamburg", Beihefte zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, XI. Jahrgang 18'Jo und folgende. i m Jahrbuch der Hamburgischen Wissen- schaftlichen Anstalten, Jahrgang 1883—1892, I— X. '6n. /ye; fc^-^o^^/ Ameisen aus Java. Gesammelt von Prof. Karl Kraepeliu 1004. Beschrieben von A. Forel. .üer Reichtum der ostindischen Fauna wird durch die sehr inter- essanten Samnielresultate von Prof. KßAEPELIN in Java wiederum bestätigt. Die Neuigkeiten sind freilich meistens sehr kleine Arten; darunter aber finden sich nicht weniger als 6 neue Strumigenys. Es verspricht dies für die Zukunft noch weitere reiche Ausbeute, A. J a V a. 1. Subfam. Ponerinae. 1. Amhlyopone (Stigmatomma) redinata Mayr, ^. Buitenzorg. 2. Prionopelta K7"aepelini n. sp. $. L. 2,5 mm. Mandibeln mit 3 Zähnen, die viel weniger auseinanderweichen als bei P. pundulata. Sie sind schmal, gegen die Basis gestreift, gegen das Ende glatt, punktiert. Clypeus gewölbt, mit schwach konvexem, aber nicht, wie hei pimdidata, dreieckig vorgezogenem Vorderrand. Stirnleisten fast parallel, kurz, deutlicher und weniger genähert als bei P. opaca und pundulata, vorn deutlich erweitert, ziemlich horizontal, das Fühlergelenk halb verdeckend. Stirnrinne glatt, Kopf rechteckig, zirka Vc länger als breit, hinten gerade, mit kaum konvexen Seiten. Der Fühlerschaft er- reicht das hintere Kopfviertel. Augen etwas vor der Mitte, flach, nicht klein. Ocellen deutlich. Das letzte Geißelglied etwas länger als die drei voihergehenden zusammen; 2. bis 5. Geißelglied sehr breit und sehr kurz. Thorax schmäler als der Kopf, oben recht schwach gewölbt. Das Pronotum bildet das 1. Viertel des Thoraxrückens. Basalfläche des Metanotum bedeutend kürzer als die abschüssige, gerundet in dieselbe übergehend. Stielchen unten mit einem stumpfen Fortsatz, vorn senk- recht gestutzt, oben horizontal, mit oben nahezu rechtwinkligem Vorder- rand. Obere Fläche fast l^''2mal so breit als lang, seitlich gerundet. Hinterleib mäßig stark eingeschnürt; sein erstes Glied so lang wie das zweite, oder eher etwas länger. Kopf schimmernd, äußerst fein und ziemlich dicht punktiert; der übrige Körper mäßig glänzend, weniger dicht punktiert. Abstehende Behaarung gelb, äußerst zerstreut, nur an der Hinterleibsspitze und am Mund reichlicher. Anliegende Pubescenz überall ziemlich reichlich gelblich. 4 A. Forel. Gelblicli; Kopf biäunlicb gelb; ein bräunlicher Fleck zwischen den Ocellen. Flügel fast wasserhell, leicht gelblich angehaucht, pubescent, mit einer Kubitalzelle und einer geschlossenen Radialzelle. ^. L. 1,8 mm. Stirnrinne undeutlicher als beim $. Augen deut- licher als bei pundulafa, aus 1 bis 2 Fazetten bestehend, hinter der Mitte der Kopfseiten gelegen. Thoraxrücken sehr schwach konvex. Pronotura und Basalfläche des Metanotum gleich lang. Mesonotum halb so lang wie das Pronotum. Basalfläche des Metanotum so lang wie die abschüssige, beiderseits durch scharfe Ecken von ihr getrennt; letztere glatt, seitlich scharf, oben kaum oder nur sehr stumpf gerandet. Obere Fläche des Stielchens nur wenig breiter als lang. Alles andere genau wie beim $, auch die Farbe. Nur hat der Kopf keinen dunkleren Fleck am Scheitel. Von majnscula Em. und opaca Em. aus Neu - Guinea völlig ver- schieden. Eher mit 2^uncMata aus Westindien verwandt. Buitenzorg, Anfang März 1904. 3. Discothyrea glolms n. sp. $. L. 1,5 mm. Kopf rechteckig, deutlich breiter als lang, so breit hinten als vorn, mit fast geradem, etwas kon- vexem Hinterrand. Augen etwas vor der Mitte, mit 7 bis 8 Fazetten. Fühler Dgliedrig; der Schaft überragt etwas die Mitte des Kopfes. Geißel sehr kurz und dick. Erstes Geißelglied zweimal so dick als lang; die folgenden noch viel dicker. Letztes Glied enorm groß, so lang als die ganze übrige Geißel, eiförmig, mit sehr deutlich mit der Lupe sicht- baren Porenplatten (Riechplatten). Thorax hoch, ohne Nähte, mit von vorn nach hinten sehr mäßig, von rechts nach links fast nicht konvexem, seitlich fast resp. äußerst stumpf gerandetem, kaum' 1-/3 mal längerem als breiten Rücken. Abschüssige Fläche des Metanotum oben senkrecht, konkav, seitlich und oben scharf gerandet, oben mit je einer scharfen, fast zahnförmigen Ecke, die sie von der Basalfläclie trennt. Letztere horizontal. Stielchen schuppenartig, mit dem Hinterleib hinten ganz ver- wachsen, oben etwa sechsmal breiter als lang, unten mit einem längeren, gelbrot durchscheinenden Vorsprung. Erstes Hinterleibssegment viel länger als breit; die anderen fehlen. Ganz matt, sehr fein und dicht punktiert-genetzt (auch die Fühler und Beine); der Körper außerdem ziemlich grob und regelmäßig genetzt. Ziemlich dicht und kurz gelblich anliegend pubescent. Die abstehende Behaarung fehlt. Rost-rotbraun; Fühler und Beine rost-bräunlichgelb. Tjompea, 11. HL 1904. Dunkler als D. davkornis Emery aus Neu-Guinea; Thorax viel kürzer; letztes Geißelglied länger. Kopf nicht so konkav. Stielchen dünner, mehr schuppenartig. Von den anderen Arten ganz verschieden. Ameisen ans Java. 5 4. Platythyrea coxalis EM. v. javana n. var. ^. L. 5 mm. Überall schwach schimmernd, am Abdomen wie am Kopf und Thorax. Kopf, Thorax und Abdomen sehr fein und ziemlich dicht punktiert, ohne oder fast ohne größere, zerstreute Punkte. Hinten, am Unterrand des Kopfes, beiderseits vom Hinterhauptgelenk, eine scharfe Ecke. Beine, Fühler und Mandibeln gleichmäßig rötlich braun. Metanotumecken zahn- artig. Stielchen hinten oben ziemlich deutlich dreilappig. $. L. 5,5 mm. Sonst wie der ^. Flügel fehlen. Buitenzorg, Anfang März 1904. Die var. Tritschleri FOREL aus Sumatra hat viele zerstreute Punkte, besonders am Kopf, sonst aber eine ähnliche Form des Metanotum. 5. Leptogenys {Lohopelta) Kraepelini n. sp. ^. L. 9 mm. Mandibeln lang, schmal, mit kurzem, schrägem, schneidigem Endrand; sie sind fast genau wie beü. chinensis ^IkYR, kaum weniger schmal, glatt, mit wenigen, sehr zerstreuten, länglichen Punkten. Clypeus scharf gekielt, mit langem, dreieckigem, vorn (an der Spitze) gerade gestutztem Vorderlappen. Die beiden Seitenränder jenes Vorderlappens sind geradlinig, ohne die zwei Stufen oder Wellen, die er bei chinensis zeigt. Kopfseiten hinter den Augen gewölbter als bei chmensis; der Kopf hinten fast so breit als vorn, mit einem konvexen, wenn auch nicht sehr deutlichen Hinterrand (bei cliinensis ist nur der Gelenkrand zugleich Hinterrand). Die Augen sehr deutlich vor der Mitte der Kopfränder (ziemlich in der Mitte bei chinensis), etwas kleiner, aber eher etwas konvexer wie bei chinensis. Der Fühler- schaft überragt den Hinterkopf um etwa Va seiner Länge und ist etwas breiter wie bei chinensis. Erstes Geißelglied mehr als halb so lang wie das zweite (nur halb so lang bei chinensis). Abschüssige Fläche des Metanotum glatt, in der Mitte mit zwei starken, sehr auffälligen Zähnen, die bei chinensis fehlen. Stielchen wie bei chinensis, aber hinten weniger breit, nur wenig breiter als vorn, vorn deutlich höher. Hinterleib etwas stärker eingeschnürt als bei chinensis; sein zweites Segment etwas länger als das erste. Ganz glatt und sehr glänzend, mit sehr zerstreuten, unscheinbaren, haartragenden Punkten. Nur die Wangen bis zum Fühlergelenk fein längsgestreift (bei chinensis nicht) und die Fühler ziemlich dicht punktiert und schwach glänzend. Abstehende Behaarung gelblich, am Köi'per kurz und sehr zerstreut; nur vorn am Kopf, und am Hinterleibsende länger und gröber. Fühler- schaft und Beine nur mit einer gelblichen, etwas schiefen, nicht ganz anliegenden Pubescenz, die am Schaft reichlicher, an den Beinen zerstreut ist. Immerhin sieht man 1 bis 2 längere Borstenhaare an der Basis des Schaftes. ß A. Forel. Schwarz; Hinterleibsende, Fühlergeißel und Tarsen bräunlich rot; Mandibeln rötlich braun. Kein Metallglanz und keine irisierende Reflexe wie es bei chinensis der Fall ist. Übrigens wie L. chinensis Mayr. Tjibodas, Ende März. Verwandt auch mit Peiiqiieti ANDRE, aber viel größer, und durch die Metanotumzähne leicht zu erkennen. 6. Leptogenys (Lobopelta) myops EMERY ^. Tjonipea, 11. März. 7. Leptogenys (Lobopelta) mutahüis SMITH ^. Tjibodas. 8. Leptogenys (Ljohopelta) diminuta SMITH (vera) $. Salak, 9. Leptogenys (Lobopelta) Peuqueti ANDRE v. Watsoni FOREL $. Buitenzorg. 10. Diacamma riigosum LE GUILLOU v. javanum EM. ^. Depok. 1 1 . Pachycondyla ( Ectomomyrmex) astuta Smith ^. Depok ; Buitenzorg. 12. Pachycondyla (Ectomomyrmex) javana MAYR $. Tjibodas. 13. Pachycondyla (Bothroponera) insidaris Emery ^. Depok; Buitenzorg. 14. Euponera (Pseudoponera) amblyops Emery. Buitenzorg. 15. Euponera (Brachyponera) hdeipes MAYR 5. Tjompea; Buitenzorg; Depok. 16. Euponera (Mesoponera) rubra SM. \. javana n. var. $. L. 6 mm. Clypeus mehr dreieckig vorgezogen. Flügel bräunlich angehaucht. Anliegende Behaarung etwas stärker. Dieses $ ist kleiner als der $ der typischen rubra. Sonst ziemlich gleich. (/■. L. 4,5 mm. Kopf rundlich, mit großen, schwach nierenförmigen Augen. Mandibeln linear, kurz. Stielchenknoten, von der Seite besehen, hoch kegelförmig, hinten steiler, ähnlich wie beim $. Ziemlich glänzend, fein und nicht dicht punktiert. Körper mit sehr vereinzelten Borstenhaaren und schwächerer Pubescenz wie beim $. Ganz gelb, mit braunen Fühlern. Flügel wie beim $, mit zwei Cubital-, einer Discoidal- und einer geschlossenen Radialzelle. Buitenzorg, Anfang März. 17. Ponera truncata SM. ^ Tjibodas; Buitenzorg; Tjompea. L. 2,7 bis 3,1 mm. Von elUptica FOREL durch die deutliche Einschnürung nach dem Mesonotum, die viel kürzere Basalfläche des Metanotum, die viel konvexeren Kopfseiten, die noch kleineren Augen, den etwas längeren, den Hinterrand des Kopfes sehr deutlich überragenden Fülilerschaft und den geringeren Glanz, wohl spezifisch zu unterscheiden. 18. Ponera confinis ROGER y. javana n. var. ^. L. 2,5 bis 2,7 mm. Kopf breiter als beim Typus der P. confinis, wenig länger als breit, mit viel konvexeren Seiten. Der Fühlerschaft erreicht gut den Hinterhauptsrand. Basalfläche des Metanotum kürzer, viel kürzer als die abschüssige. Körper glänzender, schwächer punktiert. Pubescenz schwäclier. Braungelb bis braun. Ameisen ans Java. 7 ?. L. 3 bis 3,2 mm. Abschüssige Fläche des Metanotum länger als beim Typus der confinis und schärfer abgestutzt (mit schärferem Winkel von der Basalfläche getrennt), sonst gleiche Merkmale wie beim ^. Flügel fehlen. Buitenzorg. Salak. 19. Odontoponera transversa Smith. Buitenzorg: 2- 20. Edatomma (Stictoponera) laevius n. sp. ^. L. 4,() mm. Mandibeln sehr grob und unregelmäßig punktiert, dazwischen glänzend. Kopf länglich rechteckig, zirka um ^/g bis Vs länger als breit, hinten nicht breiter als vorn. Seitenränder fast nicht konvex, parallel. Vorderecken scharf, fast zahnartig. Hinterecken leicht ohrartig aufgebogen, indem der Kopf direkt vor denselben etwas verengt ist. Kopf hinten stark ausgebuchtet. Augen in der Mitte der Seitenränder, weniger konvex wie bei costata Em., aber groß. Der dicke Schaft erreicht gerade den Hinterrand des Kopfes. Erstes Geißelglied fast so dick als lang; alle anderen, außer dem letzten, viel dicker als lang. Stirnleisten parallel einander ebenso nahe wie jede vom Kopfrand. Thorax gleichmäßig stark konvex, ohne Nähte, ganz ohne Pronotum- und auch ohne Metanotum- zähne (wie bei E. hicolor Em.); die abschüssige Fläche des Metanotum ist weder oben, noch seitlich scharf gerandet. Knoten gleichmäßig gerundet, wie bei hicolor, vorn schmäler, so lang als hinten breit, mit Fortsatz unten. Erstes und zweites Hinterleibssegment noch stärker gewölbt als bei hicolor, mindestens wie bei menadense. Hinterhüften mit einem eher kurzen Dorn. Der Körper, die Beine und der Fühlerschaft glänzend, mit ziemlich groben, in ihrem Grund glatten oder fast glatten Grübchen, die nirgends aneinander grenzen. Auf dem Kopf sind diese Grübchen ziemlich tief und stehen einander nahe; ebenso auf den Seiten des Stielchens. Am Thorax und am übrigen Stielchen sind sie schon viel seichter und weitläufiger. Am ersten Hinterleibssegment und an den Gliedern bilden sie bereits nur grobe, etwas nach hinten verlängerte haartragende Punkte. Der übrige Hinterleib ist ganz glatt, mit nur sehr feinen und sehr zerstreuten haar- tragenden Punkten. Der Zwischenraum zwischen den Grübchen ist überall glatt; höchstens da und dort am Kopf sehr fein und schwach streifig. Am Kopf haben die Grübchen oft im Grund eine haartragende mittlere Erhabenheit. Clypeus und Wangen mit feiner Längsstreifung. Keine Pubescenz. Abstehende Behaarung gelb, zerstreut, mehr oder weniger schief stehend und aus genannten Grübchen oder Punkten entstehend. Der ganze Körper und alle Glieder gelb; der Hinterleib eher heller. Die Gelenke überall gelbrötlich. Tjibodas, Ende März. Von allen anderen Arten recht verschieden. 8 A. Forel. 21. OdontomacJms latidens Mayr $. Tjibodas. 22. OdontomacJms rixosiis SMITH $. Depok. 23. Odontomachus haematodes L. 5- Tjompea; Depok. 2. Subfam. Dorylinae. Nicht vertreten. 3. Subfam. Myrmicinae. 24. Strumigenys Kraepelini n. sp. ^. L. etwa 2,8 mm. Mandibeln zirka halb so lang wie der Kopf, absolut gerade, parallelrandig und überall gleich breit, mit zwei gleich langen, gekrümmten, spitzen Zähnen an der Spitze und einem kurzen, dreieckigen Zahn etwas vor der Spitze. Sie sind glatt, glänzend, zerstreut punktiert und anliegend behaart, so weit wie ihre Breite voneinander entfernt. Kopf hinten tief ausgebuchtet, ungeheuer lang (besonders die Stirn) und sehr schmal vom Mandibelursprung bis zur Mitte, doppelt so lang wie hinten breit und viermal so lang wie die ziemlich gleichmäßige Breite ihrer vorderen Hälfte. Der fein längsgekielte, vorne, in der Mitte, stark ausgerandete Clypeus bildet beiderseits vorne eine flache, rundliche, horizontale, scheibenartige Erhabenheit, die die Stirnleisten direkt fortsetzt. Stirnleisten stark divergierend, das hintere Fünftel des Kopfes erreichend. Augen ziemlich klein, konvex, hinter der Mitte, unterhalb der scrobusartigen Fühlergrube liegend. Fühlerschaft dünn, das hintere Sechstel des Kopfes erreichend. Erstes Geißelglied so lang wie die zwei folgenden; letztes Glied so lang wie die übrige Geißel, dünn, spindelförmig, an der Basis sehr dünn. Mesonotnm vorn stark buckelig, hinten stark eingeschnürt und bis zur Basalfläche des Metanotums eine abfallende Konkavität bildend. Die Thoraxeinschnürung am Mesonotum erinnert an diejenige von AcantJiolepis Frcmenfeldi. Basalfläche des Metanotum etwas mehr als doppelt so lang wie breit, hinten seitlich schwach gerandet, etwas länger als die seitlich gerandete abschüssige Fläche. Dornen dünn, spitz, mäßig divergierend, nach hinten und oben gerichtet, etwas länger als ihr Intervall. Keine schaumigen Massen am Metanotum. Erster Stielchen- knoten niedrig, länger als breit, vorn steil abfallend, sehr lang gestielt (der Stiel viel länger als der Knoten). Zweiter Knoten rundlich, eher breiter als lang. Beide Knoten und der Stiel des ersten unten von schaumigen Massen umgeben. Kopf, Pronotum, Mesonotum, erstes Stielchenglied, Fühlerschaft und Beine matt, fein und dicht (der Kopf etwas gröber) punktiert-genetzt. Pro- und Mesonotum haben außerdem oben gröbere Längsrunzeln und in Ameisen aus Java. 9 der Mitte eine glänzende, etwas glattere Stelle. Metanotnni, Hinterleib nnd zweites Stielchenglied glänzend nnd ziemlich glatt, außer der quer- gerunzelten Basalfläche, des genetzten oberen Teiles der abschüssigen Fläche des Metanotums und einiger ganz kurzer Längsstreifen ganz an der Basis des Abdomens. Fühler und Schienen anliegend, etwas länger und spitz behaart. Am Körper einzelne sehr dünne und lange, spitze, abstehende Haare. Anliegende Behaarung sparsam und spitz. Die Keulenhaare sind kurz und anliegend und befinden sich fast nur in vier Reihen : eine vorne am Clypeusrand, eine am Vorderrand des Schaftes, eine längs der Stirn- leisten und je eine längs der Mitte der Stirne. Eostrot; Fühler, Mandibeln und Beine rostgelbrot. Hinterleib vorn bräunlich, hinten bräunlichgelb. Buitenzorg. Ein $ Anfang März 1904. Diese sehr eigentümliche Art widme ich dem Finder. 25. Strumigenys Koningshergeri n. sp. ^. L. 2,3 bis 2,4mm. Mandibeln zirka halb so lang wie der Kopf, absolut grade, ziemlich breit, mit parallelen Rändern, bis nahe an der Spitze gleich breit, glänzend, zerstreut punktiert. Die Innenränder beider Mandibeln sind zahnlos, berühren sich und endigen vor der Spitze mit einer sehr scharfen, fast zahnartigen Ecke. Dann kommt eine starke Ausrandung der schmalen, nach innen gekrümmten und mit zwei ziemlich langen, spitzen Zähnen endigenden Spitze. Kopf nur wenig länger als hinten breit, sehr ähnlich dem der 8. Chyzeri EM., aber mit einer parallelrandigen, fast quadratischen kleineren vorderen Hälfte, die schmäler ist als die Hälfte der längeren, sehr breiten hinteren Hälfte. Letztere viel breiter als lang, hinten sehr tief ausgeschnitten, zwei breite gerundete Hinterhauptslappen bildend. Seitlich ist der Kopf vor und unter den Augen tiefwinklig eingeschnitten, während die Stirnleisten oberhalb des Auges nur bogig ausgeschnitten sind. Die unter der Fühlergrube gelegenen Augen springen nach vorn vor. Clypeus kurz, breit, zweilappig, in der Mitte konkav, vorn stark aus- gerandet. Ein tiefer Quereindruck durch den ganzen Scheitel, tiefer und schmäler als bei Chyzeri, so daß im Profil Occiput und Stirn zwei starke Konvexitäten bilden. Der zylindrische Fühlerschaft und die Fühlergrube überragen etwas das hintere Kopfdrittel. Letztes Geißelglied spindel- förmig, etwas länger als die übrige Geißel; erstes und viertes Glied gleich lang, zweites und drittes Glied dicker als lang. Pro- und Mesonotum konvex. Mesonotmn mit zwei stumpfen, etwas schiefen Längsleisten, hinten abfallend. Thorax zwischen Mesonotum und Metanotum eingeschnitten. Basalfläche des Metanotums rechteckig, deutlich konvex, beiderseits stumpf gerandet, zirka V4 länger als breit, mit zwei spitzen, dreieckigen Zähnen endigend. Abschüssige Fläche IQ A. Forel. etwas kürzer als die basale, beiderseitig durch eine kleine Kante aus durchscheinender zellig-schaumiger Masse scharf gerandet, die jedoch die Spitze der Zähne nicht erreicht. Erster Knoten niedrig, gerundet kegelig, so lang wie sein vorderer Stiel, etwas breiter oben als lang. Zweiter Knoten breiter als lang. Beide Knoten unten mit stärkeren, oben seitlich mit geringen schaumigen Vorspiiingen belegt. Abdomen oval. Dicht punktiert-genetzt und matt, auch die Glieder. Hinterleib und zweiter Knoten glatt und glänzend. Nur Spuren von Streifen an der Basis des Hinterleibes. Abstehende Behaarung an den Schienen und an dem Fühlerschaft fehlend, am Körper sehr zerstreut, mäßig lang, stumpf-borstig, kaum keulenförmig. Eine Reihe gebogener, halb anliegender, schwach keulen- förmiger Haare am Yorderrand des Clypeus und des Fühlerschaftes. Anliegende Behaarung sonst spitz, sehr zerstreut, an den Gliedern etwas reichlicher. Blaß rostrot; Fühler, Beine und Hinterleib vorn und hinten gelblich. Mittelteil des Hinterleibes gelblichbraun. ?. L. 2,7 bis 2,8 mm. Thorax kurz, schmäler als der Kopf. Mesonotum matt, so breit als lang. Scutellum zum Teil die Basalfläche des Metanotums überwölbend. Metanotumzähne länger wie beim ^. Beide Knoten, besonders der erste, viel breiter. Flügel fehlend. Sonst wie der $, mit noch schärferer punktiert-genetzter Skulptur und etwas reichlicherer abstehender Behaarung am Körper. Tjompea, Buitenzorg, Anfang März. Verwandt mit 8. Chyzeri Em. und doch recht verschieden. 26. Sfrumigenys Signeae n. sp. '^. L. 2 bis 2,2 mm. Nahe 8. WaUaceiKlL, unterscheidet sich aber durch den durchscheinenden Innenrand derMandibeln und den durchscheinenden Rand der abschüssigen Metanotumfläche. Die Mandibeln sind auch anders als bei Feae Em. Mandibeln so lang wie eine starke Hälfte des Kopfes, absolut gerade, ziemlich schmal, bis zu ihrem letzten Viertel gleich breit und mit einem gelb durchscheinenden breiteren Innenrand versehen, der denjenigen der anderen Mandibel berührt. Am letzten Viertel hört der durchscheinende Innenrand auf, und ist die Mandibel nach innen bis zur Spitze breit und und seicht ausgerandet, mit einem praeapicalen, langen, spitzen Zahn und zwei gekrümmten Endzähnen. Letztere sind ungleich, der obere viel länger als der untere, ungemein lang, dünn und spitz. Die Mandibeln sind sehr fein und dicht genetzt, schimmernd, grob gelblich anliegend behaart. Kopf herzförmig, bedeutend länger als hinten breit, vorn schmäler, hinten in der Mitte tief halbkreisförmig eingeschnitten, seitlich vor den Augen eingeschnitten. Clypeus vorn ausgerandet, zweilappig, in der Mitte ungekielt, breiter als lang, ziemlich flach. Der schmale Fühlerschaft reicht Ameisen ans Java. 1 \ mindestens bis zum hinteren Viertel des Kopfes. Letztes Geißelglied etwas kürzer als die übrige Geißel; viertes Glied länger als das erste; 2. und 3. Glied nur wenig dicker als lang, zusammen länger als das erste Glied. Stirn und Scheitel zusammen recht konvex, ohne Eindruck. Thorax wie bei der vorigen Art, aber Mesonotum ohne Spur von Längsleisten, hinten steiler abfallend; Thoraxeinschnitt konkav; die Basal- fläche des Metanotum ist auch kürzer, wenig länger als breit. Metanotum- zähne etwas länger a\s hei Koningshef-geri; schaumig durchscheinende Rand- leiste der abschüssigen Fläche stärker. Erster Knoten oben vorn kantiger, etwas breiter als lang. Schaumige Massen wie bei Koynngsbergeri. Zweiter Knoten wenig breiter als der erste, etwas breiter als lang. Skulptur wie bei Koningsbergeri, aber einige glänzende, schwach genetzte Stellen auf dem Rücken von Pronotum und Mesonotum. Auf dem Körper zerstreute lange Keulenhaare. Am Rand des Clypeus, der Stirnleisten und des Fühlerschaftes je eine Reihe gebogener kürzerer Keulenhaare. An den Schienen nur zerstreute anliegende Haare, wie auch am übrigen Fühlerschaft. Schmutzig bräunlich gelb. Glieder und Hinterleib wenig heller. ßuitenzorg, Anfang März. 27. Strumigenys Ehhae n. sp. ^. L. 2,2 mm. Mandibeln etwas weniger als halb so lang wie der Kopf, gerade, parallelrandig, schmal, überall gleich breit, aber dicht an der Basis etwas auseinander weichend, so daß sie im weiteren Verlauf etwas mehr als um ihre Breite voneinander entfernt bleiben, glatt, zerstreut punktiert, anliegend behaart, mit einem praeapicalen etwas länger als breiten Zahn und zwei gekrümmten, mäßig langen End- zähnen, deren unterer kürzer ist. Einige längere schiefe Keulenhaare gegen die Spitze. Kopf herzförmig, nicht sehr viel länger als breit, hinten halbmond- förmig eingeschnitten, seitlich ohne Einschnitt. Clypeus konkav, mit geradem Vorderrand und seitlich stumpf dreieckig vorspringendem Lappen. Augen klein. Der Fühlerschaft erreicht nicht das hintere Kopfviertel. Letztes Geißelglied länger als die übrige Geißel; erstes Glied recht kurz, nicht bedeutend länger als dick; 2. und 3. Glied etwa 1 Va mal dicker als lang; 4. Glied gut 1 Va mal länger als dick. Thorax oben sehr schwach ausgerandet. Pro-mesonotum schwach konvex. Basalfläche des Metanotum fast flach (etwas tiefer stehend als das Mesonotum; darin besteht eigentlich die ganze Thoraxausrandung), rechteckig, zirka Va mal länger als breit, stumpf gerandet, mit zwei spitzen Zähnen endigend, die länger sind als breit. Thoi-axnähte undeutlich. Abschüssige Fläche kürzer als die basale, ziemlich scharf gerandet, aber ohne schaumige Substanz und ohne dui'chscheinende Lamelle. Stielchen wie bei 8. Koningshergeri\ beide Knoten etwas breiter als lang, jeder hinten 12 A. Forel. mit etwas schaumiger Masse und unten mit einem schaumigen Fortsatz. Beine ziemlich kurz. Matt, dicht punktiert-genetzt, auch die Glieder. Zweiter Knoten und Hinterleib glatt; grobe Streifen an der Basis des Hinterleibes. Ziemlich zahlreichej eher kurze, abstehende, schwach keulenförmige Haare am ganzen Körper. Am Vorderrand des Clypeus und des Fühler- schaftes, sowie an den Stirnleisten je eine Reihe ähnlicher, aber schief gekrümmter Haare. An den Gliedern und auch am Körper eine ziemlich gi'obe, zerstreute, ziemlich lange, nicht dicht anliegende Pubescenz. Schienen ohne abstehende Haare. Ganz dunkel rostrot oder rostbräunlich rot. Tjompea, Mitte März 1904. Ähnlich der S. Rogeri EM. aus St. Vincent, aber diese hat zwei subapikale Mandibelzähne und einen, wenn auch sehr schwachen Ein- schnitt vor den Augen. 28. Stnmiigenys JuUae n. sp. $. L. 1,8 bis 2 mm. Sehr nahe S. Oodeffroyi Maye, aber kleiner; unterscheidet sich wie folgt: Mandibeln kürzer, weniger als halb so lang wie der Kopf, besonders stärker gekrümmt, einen ovalen Zwischenraum zwischen sich lassend. Clypeus konkav, seitlich ohne Lappen, mit etwas erhabenem Rande. Fühlerschaft etwas gebogen. Letztes Geißelglied länger als die übrigen Geißeln; 2. und 3. Glied viel dicker als lang; 1. und 4. Glied auch kürzer und dicker als bei Oodeffroyi. Die Behaarung ist anders. Die zerstreuten abstehenden Haare sind viel kürzer, nur vereinzelt und schwach keulenförmig. Die bei Oodeffroyi ziemlich reichliche, lange, etwas wollige, gelbliche Pubescenz ist bei Juliae durch eine ziemlich kurze, zerstreute, gerade, anliegende, am Kopf etwas schief abstehende Behaarung ersetzt. Rostfarbig; Mandibeln, Fühler und Beine rötlich gelb. Depok und Buitenzorg, Anfang März 1904. Vielleicht nur eine kleinere Subspezies von Oodeffroyi. 29. 8tnmiige7iys Inezae n. sp. 5. L. 2,4 mm. Nahe S. capitata SM. Mandibeln länglich dreieckig, schmäler und mit längerem Endrand als bei S. capitata, mit etwa 9 bis 11 spitzen, gedrängten Zähnchen, matt, dicht punktiert, von regelmäßigen, gelblich glänzenden, schuppenartigen, an der Basis sehr breiten, dreieckig spitzen, anliegenden Haaren bedeckt, die in dichten Reihen geordnet sind. Clypeus bogenförmig vorgezogen; sein konvexer Vorderrand bedeckt die Basis der Mandibeln. Der ver- schmälerte vordere Teil des Kopfes (vom Fühlergelenk an) ist fast so lang als breit (viel breiter als lang bei capitata). Fühler, Augen, Fühler- grube etc. wie bei caxntata, aber der Kopf ist hinten viel weniger breit, überhaupt sehr viel länger als breit (bei capitata nur wenig länger als Ameisen aus Java. 13 hinten breit). 2. und 3. Geißelglied so lang als breit. Pronotum etwas abgeflacht ; nur das Mesonotum kurz, stärker konvex (bei capitata bilden Pronotum und Mesonotum zusammen eine längere Konvexität). Das Pronotum bildet zwei stumpfe Seitenecken. Basalfläche des Metanotums flach, rechteckig, mehr als iVamal länger als breit, sehr stumpf gerandet, länger als die schwach gerandete, konkave, abschüssige Fläche. Meta- notum mit zwei kleinen, spitzen Dornen, die fast so lang sind als ihr Zwischenraum. Keine Schaummassen am Metanotum. Erster Knoten etwas länger als breit, vorn schmäler (breiter als lang bei capitata). Zweiter Knoten breiter als lang. Schaumige Massen hinten und unten, um den Fortsatz herum, an jedem Knoten. Körper und Glieder matt, dicht punktiert-genetzt. Abdomen, zweiter Knoten und abschüssige Fläche des Metanotum glatt. Einige grobe Streifen nur ganz an der Basis des Abdomens. Abstehende Keulenhaare am Körper zerstreut, besonders am Hinter- leib; sie sind nicht lang. Eine regelmäßige Reihe solcher je am Vorder- rand des Clypeus und des Fühlerschaftes. Anliegende kurze Keulenliaare bedecken reichlich den Clypeus. Am Kopf, an den Beinen, am Fühler- schaft etc. sind die anliegenden Haare zerstreut und weniger keulenförmig. Eötlich rostbraun; Mandibeln, Fühlergeißel und Beine heller rost- farbig; Hinterleib dunkelbraun, nur vorn und hinten rötlich braun. Tjibodas, Ende März. ^) ') Strumigeni/s Havilandi ii. sp. J. L. 2,4 bis 2,6 mm. Mandibeln halb so laug wie der Kopf, an der Basis schwach nach außen gebogen, dann fast gerade (kaum etwas konvex), so daß zwischen ihnen ein Eaum besteht, der etwas breiter ist als die Mandibel selbst. Diese ist schmal, zuerst parallelrandig, in ihrer Endhälfte aber langsam bis zur Spitze verschmälert, vierzähnig. Zwei lange spitze Zähne sind vor dem Ende, am Innenrand. Die zwei Endzähne weichen stark auseinander und sind lang und dünn, der obere, schiefe am längsten. Die Mandibeln sind matt, lang gelblich anliegend behaart, mit einer Eeihe langer abstehender Haare am Innenrand, vor der Spitze. Kopf herzförmig, viel länger als breit, etwa wie bei Julicw, aber hinten nur schwach halbmondförmig eingeschnitten, seitlich ohne Einschnitt. Clypeus ordentlich breiter als lang, vorne ausgerandet, ziemlich flach. Stirnleisten vorn erweitert. Der Fühlerschaft gebogen, schwach spindelförmig, nach vorne konvex. Letztes Geißelglied etwas länger als die übrige Geißel. Der vordere Teil des Kopfes, vor den Fühler- gelenken, quer rechteckig, viel breiter als lang; Augen mäßig klein. Pronotum vorne konvex; dann ist der Thoraxrücken gerade, ohne Ausrandung. Pro-mesonotalnaht un- deutlich. Meso - metanotaliiaht sehr scharf ausgeprägt. Basalfläche des Metanotum deutlich gerandet, etwa l'/amal länger als breit, hinten etwas breiter. Metanotumdornen kurz, etwa so lang wie die -/s ihres Zwischenraumes. Abschüssige Fläche beiderseits mit einer schwachen durchscheinenden Kante. Beide Knoten breiter als lang; der zweite doppelt so breit wie der erste; der erste kürzer als sein Stiel. Eine Leiste schaumiger Masse unter dem ersten Stielchenglied und eine Anhäufung der gleichen um den unteren Fortsatz des 2. Gliedes. Hinten oben haben beide Knoten nur sehr wenig jener Masse. Beine ziemlich lang und dünn. 14 A. Forel. 30. Tetramorium pacificum Mayr, ^. Buitenzorg. 31. Tetramorium infrasinnum n. sp. $. L. 2,6 mm. Mandibeln schimmernd, gestreift und punktiert, mit 6 Zähnen, die voneinander ab- stehen, die 3 hinteren sehr klein. Kopf quadratisch, hinten nahezu gerade, fast nicht ausgerandet, ganz vorn sehr wenig verengt, mit sehr wenig konvexen Seiten. Augen am vorderen Drittel, mäßig konvex. Der Fühlerschaft und die Geißel liegen in einem vorne doppelten bis hinten scharf gerandeten Scrobus, der bis über das hintere Sechstel des Kopfes reicht und dessen Grund matt, sehr fein punktiert-genetzt ist. Fühler 12gliedrig. Zweites bis achtes Geißelglied dicker als lang. Clypeus mit geradem Vorderrand und feinem Mittelkiel. Stirnfeld deutlich, klein, dreieckig. Thorax ziemlich gleichmäßig von vorn nach hinten gewölbt, mit ganz undeutlichen Nähten. Metanotum mit einer langen, abschüssigen Basalfläche, die bereits weit unten durch zwei stumpfe Ecken an die kurze abschüssige Fläche grenzt, ohne Dornen oder Zähne zu bilden. Am untersten Ende der abschüssigen Fläche befinden sich zwei breite, dünne, dreieckige, aufrechte, ziemlich lange, spitze Metasternal- (oder untere metanotale) Dornen. Erster Knoten groß, von der Seite besehen gerundet-kubisch, von oben besehen länger als breit, doppelt so lang wie sein vorderer Stiel. Zweiter Knoten gerundet, etwas breiter als lang, sehr wenig breiter als der erste. Beide Knoten unten ohne Zähne oder Fortsätze. Abdomen oval. Dicht und grob genetzt, schwach glänzend. Abschüssige Fläche des Metanotum fein quergerunzelt. Abdomen und Glieder glatt. Auf der Stirne und dem Scheitel sehen die Maschen etwas längsrunzelig aus, weil ihre Längswände stärker sind. Körper sehr fein, hellgelb, kurz und ziemlich reichlich abstehend behaart. Beine und Fühlerschaft nur sehr kurz, schief, halb anliegend, fein, gelblich behaart. Schwarz; Mandibeln, Fühler, Beine, Metasternaldornen und Stiel des ersten Knotens bräunlich rot. Mitte der Schienen und Schenkel dunkler, bräunlich. Tjibodas, Ende März. Thoraxseiten, 2. Knoten und Abdomen glatt; letzterer fast ohne Basalstreifen. Kopf matt, dicht punktiert-genetzt. Alles übrige sehr fein genetzt nnd höchstens st'hinimernd zum Teil matt. Auf dem Thoraxrücken werden die Maschen zum Teil zu Läno-srunzeln. Am Körper zerstreute abstehende, sehr kurze Keulenhaare. Je eine Reihe solcher etwas gekrümmter Keulenhaare am Vorderrand des Clypeus und des Fühlerschaftes, sowie längs der Stirnleisten. Am ganzen Kopfe reichlich, und da und dort am Körper glänzende, auliegende, breite Keulenhaare. Außerdem eine feine an- liegende Pubescenz am Körper und an den Gliedern, die nicht abstehend behaart sind. Rostgelbrot. Stirne und eine wolkige Querbiude am Hinterleilt gelbbraun. Natal, 5300 engl. Fuß hoch auf dem Gebirge (Mr. Haviland). Ameisen aus Java. 15 Diese Art ist durch das Fehlen der Metanotumdornen und durch die auffallenden Metasternaldornen sehr gut charakterisiert. Sie ist mit der Gattung Triglyphothrix verwandt. 32. Tetramorium Kraepelini n. sp. ^. L. 2 mm. Mandibeln genau wie bei der vorigen Art, aber nur scharf gestreift. Kopf ebenso geformt, aber vorn etwas mehr verengt und mit etwas konvexeren Seiten. Clypeus mit konvexem Vorderrand, ebenfalls mit sehr feinem Mittelkiel. Fühlerschaft und sein Scrobus ganz gleich, und gleich lang, aber der Scrobus glänzend, sehr seicht genetzt, liinten schwächer gerandet. Fühler- keule dick ; 2. bis 8. Geißelglied sehr kurz, viel dicker als lang. Fühler 12gliedrig, Augen vor der Mitte, läuglich, groß, so lang wie ihre Ent- fernung von der vordeien Kopfecke. Thoraxrücken gleichmäßig schwach gewölbt. Basalfläche des Metanotum etwas abschüssig, nur sehr wenig länger als breit. Promesonotalnaht obsolet. Mesometanotalnaht sichtbar. Metanotaldornen lang, dünn, an der Spitze sehr leicht nach vorn ge- krümmt, länger als ihr Zwischenraum, fast so lang wie die Basalfläche. Abschüssige Fläche kürzer als die basale, konkav, seitlich gerandet. Erster Stielchenknoten so breit als lang, vorn am schmälsten und höchsten, hinten stark konvex, vorn fast senkrecht gestutzt, nahezu konkav, so lang wie sein Stiel. Zweiter Knoten viel niedriger, rundlich, oder etwas glockenförmig, breiter als lang. Hinterleib kurz oval, vorn etwas gestutzt. Kopf oben grob längsgerunzelt, mit Quermaschen zwischen den Runzeln. Thorax oben grob genetzt. Abschüssige Fläche des Metanotum sehr fein genetzt; ebenso die Thoraxseiten. Stielchen, Abdomen, Beine und Fühlerschaft glatt. Abstehende Behaarung gelblich, spitz, kurz, am Körper reiclilich, ziemlich fein, an den Beinen und am Fühlerschaft schief und kurz. Pubescenz sehr zerstreut. Eötlich. Kopf rötlich braun. Abdomen gelbbraun. Fühler, Beine und Mandibeln gelblich oder rötlich gelb. Buitenzorg, Anfang März 1904. 33. Myrmecina semipolita n. sp. 5. L. 2,7 mm. Mandibeln glatt, sehr glänzend, vorn mit zwei Zähnen, hinten mit 4 bis 5 undeutlichen Zähnchen, am Innenrand (Innenfläche) etwas ausgehöhlt. Clypeus sehr kurz, vorn mit geradem Rande, mit erhöhtem, in der Mitte leicht längs- eingedrücktem Mittelteil. Stirnleisten kurz, divergierend. Stirnfeld breit, halbmondförmig. Stirnrinne fehlt. Kopf rechteckig, mit schwach kon- vexen Seiten, breiter als lang, vorn etwas breiter als hinten, hinten am Hinterhaupt ausgehöhlt, aber mit ziemlich geradem Hinterrand. Augen konvex, etwas voi' der Mitte liegend. Der Fühlerschaft überragt etwas den Hinterrand des Kopfes. Thoraxrücken schwach konvex, ohne Nähte. 16 A. Forel. Metanotumdornen horizontal nach hinten gerichtet, spitz, etwas länger als die Breite ihrer Basis. Vor den Dornen zeigt die Basalfläche nur die Andeutung eines Zähnchens. Beide Stielchenknoten rechteckig; der erste mindestens so lang als breit, der zweite breiter als lang und etwas breiter als der erste. Abdomen kurz und breit oval. Schenkel ge- krümmt; Schienen kurz und dick. Thorax und Stielchen sehr grob und unregelmäßig längsgerunzelt. Einige Eunzeln an den Wangen. Alles andere (Kopf, Hinterleib und Glieder) glatt und glänzend. Körper, Beine und Fühler ziemlich reichlich, fein, spitz, gelblich und ziemlich kurz abstehend behaart. Am Hinterleib etwas anliegende Behaarung. Schwarz oder fast schwarz. Fühler, Beine, Clypeus, Wangen, Stirnleisten, Mandibeln und Hinterleibsspitze rötlich. Vorn, in der Mitte des mittleren Eindruckes, befindet sich am Clypeus noch ein kleines Zähnchen. Buitenzorg, Anfang März 1904. 34. Myrmicaria snhcarinata SMITH, ^. Salak, Buitenzoig, Tjibodas. 35. Pheidole javana MAYR, s^, 4- Buitenzorg. 36. Pheidole plagiaria Smith, $, '^■ . Buitenzorg. 37. Pheidole Nodgii n. sp. if . L. 2,7 bis 3 mm. Mandibeln dick, glatt, zerstreut punktiert, vorn und hinten mit je zwei Zähnen. Kopf recht groß, quadratisch 1,35 mm lang und 1,15 bis 1,2 mm breit (ohne Mandibeln), hinten mäßig tief, mehr winkelig eingeschnitten, mit einer Occipitalrinne, die nahezu in die Stirnrinne übergeht. Augen schwach konvex, eher vor dem vorderen Drittel, eher klein. Clypeus ungekielt, in der Mitte des Vorderrandes sein- schwach ausgerandet. Stirnleisten lang und sehr stark divergierend ; am hinteren Kopfdrittel biegen sie sich gegen den Kopfrand und dann nach vorn gegen das Auge um und bilden so einen im Grund matten und fein genetzten Scrobus, nach außen, für den Fühlerschaft und die erste Hälfte der nach vorn gelegten Geißel. Die nahe verwandte Pli. Rinae EM. hat nur für den Schaft einen weniger scharfen Scrobus, und bei Ph. cryptocera EM. ist der Scrobus hinten unscharf, dafür sind bei jener Art die Stirnleisten horizontal stärker erweitert. Bei Ph. Nodgii ist der Scrobus für den Schaft auch nach außen von einer Leiste begrenzt. Zweites bis siebentes Geißelglied dicker als lang. Pronotum sehr stark gewölbt, mit einem mäßig starken oberen Höcker jederseits. Mesonotum mit einem sehr schwachen Querwulst, sehr steil abfallend. Basalfläche des Metanotum quadratisch, gleich lang wie die abschüssige. Dornen lang, spitz, divergierend, gut so lang wie die Basalfläche. Erster Knoten dick schuppenförmig, oben fast gerade; zweiter Knoten breiter als lang, beiderseits scharf dreieckig ausgezogen (die ganze Seite). Abdomen vorn gestutzt. Ameisen aus Java. 1 7 Kopf und Thorax wenig- (nui- im Grund der Maschen) glänzend, ziemlich grob und recht unregelmäßig genetzt; Metanotum regelmäßiger und feiner punktiert-genetzt. Kopf außerdem grob längsgerunzelt. Hinter- leib und Stielchen glänzend, sehr seicht und fein genetzt. Clypeus, Beine und Schaft glatt. Fein, spitz und gelblich abstehend behaart, auch die Fühler und Beine. Rostgelbrot; Stielchen, Hinterleib, Beine und Fühler gelblich. $. L. 1,8 bis "2 mm. Kopf mindestens so breit als lang, mit gerundeten Hinterecken, fast geradem, in der Mitte etwas ausgerandetem Hinterrand und konvexen Seiten, hinten etwas schmäler als vorn. Der Schaft über- ragt den Hinterrand des Kopfes um gut Vs seiner Länge. Stirnleisten fast parallel; kein Scrobus. Promesonotum stark gewölbt. Pronotum hinten mit zwei fast zahnartigen Höckerchen. Mesonotum mit sehr undeutlichem Querwulst. Basalfläche des Metanotum etwas länger als breit. Dornen lang und spitz, wie beim 4, ebenso lang. Zweites Stielchenglied etwas breiter als lang, seitlich sehr stumpf dreieckig. Kopf (auch der Clypeus) und Thorax fast matt, uni-egelmäßig punktiert-genetzt; Kopf mit einigen zerstreuten Längsi'unzeln. Hinterleib und Stielchen glatt, mit haartragenden Punkten. Behaarung und Farbe wie beim 4 • ?.. L. -4,5 mm. Kopf quadratisch, so breit als lang, hinten etwas breiter und seicht ausgerandet. Pronotum mit zwei stumpfen Ecken oder Schultern. Thorax klein, schmäler als der Kopf, oben abgeflacht. Dornen etwas stämmiger und etwas küi-zer als beim 4 . Zweites Stielchenglied seitlich etwas nach vorn in zwei langen, fast stumpf dornenartigen Zähnen ausgezogen, die viel länger als breit sind. Hinterleib vorn scharf gestutzt. Kopf mit groben Runzeln und Maschen; dazwischen fein genetzt. Mesonotum dicht längsgestreift. Scutellum und abschüssige Fläche des Metanotum glatt; sonst Skulptur und Behaarung wie beim 2].. Rötlich gelb. Einige braune Flecken am Mesonotum. Hinterleib braun, nur vorn rötlich. Flügel pubescent, schwach gelblich, mit blassen Rippen. Depok und Buitenzorg, Anfang März. 37 a. Phddole Nodgii v. ijihodana n. var. ^■ . Kopf weniger gerunzelt, dafür, besonders am Scheitel und Hinterhaui)t, mit großen, zerstreuten, glänzenden Gruben; solche auch am Pronotum. Höcker des Pronotum und Querwulst des Mesonotum viel stärker. Schwarz; Beine, Fühlerschaft und Spitze des Abdomens braun; Mandibeln rötlich; Fühlergeißel und Tarsen schmutzig gelb. 5. Gleiche Farbe und gleiche Unterschiede wie beim 4, aber die Mandibeln sind gelblich und die großen Gruben fehlen; dafür ist die ganze Skulptur gröber als beim Arttypus. 2 18 A. Forel. $. L. 4 mm. Gleiche Unterschiede wie beim 4 , aber die Gruben weniger auffällig. Mesonotum mehr längsgerunzelt. Metanotum ganz quergerunzelt. Scutellum mit etwas Skulptur. Tjibodas, Ende März. 38. Pheidole SauheH n. sp. i(-. L. etwa 2,7 bis 2,9 mm. Der Fh. megacephala sehr ähnlich, aber viel kleiner. Der Kopf viel Aveniger konvex, mit viel weniger konvexen Rändern hinter der Mitte, in der Mitte, bis zum viel tieferen Hinterhauptsausschnitt, tief eingedrückt. Clypeus sehr schwach gekielt, in der Mitte des Vorderrandes nur ganz wenig ausgerandet. Augen etwas vor dem vorderen Drittel. Der Fühler- schaft und die stark divergierenden Stirnleisten erreichen das hintere Kopfdrittel. Nach außen von den Stirnleisten eine ziemlich glatte Stelle zum Einlegen des ganzen Schaftes. 2. bis 7. Geißelglied dicker als lang. Thorax, auch die Dornen, wie bei megacephala. Promesonotum noch konvexer, fast halbkugelig; die oberen Höcker viel schwächer als bei megacephala: Basalfläche des Metanotum etwas längskonkav. Stielchen wie bei megacephala, aber das erste Glied länger gestielt, mit einem viel höheren, auch an der Basis dünnen, schuppenartigen Knoten, der den zweiten, kleinen Knoten weit überragt. Letzterer viel breiter als lang, knapp zweimal so breit wie der schmale erste Knoten, höher als lang. Skulptur der megacephala, aber Thorax und Stielchen fast ganz glatt; nur einzelne schwache Eunzeln am Thorax. Am Kopf umgekehrt ziehen sich die Stirnrunzeln bis zum hinteren Ende des Scheitels; nur das Hinterhaupt glatt. Behaarung wie bei megacephala, aber die Haare der Schienen und des Schaftes ganz abstehend ; der Kopf ist auch stärker behaart. Rötlich braun. Abdomen braun. Beine gelblich. Im Verhältnis zur Körperlänge ist der Kopf kleiner als bei megacephala. ^. L. 1,7 bis 2 mm. Kopf viereckig, mit geradem, in der Mitte leicht ausgerandetem Hinterrand. Augen kleiner als bei megacepjhala, weiter nach vorn gelegen. Der Fühlerschaft überragt den Hinterhaupt- rand um kaum V^ seiner Länge (etwas mehr als ^Ib). Thorax kürzei-, Promesonotum konvexer wie bei megacephala. Dornen kaum halb so lang wie die Basalfläche. Stielchen Avie beim 4 • Knoten schmal, dünn und hoch, besonders der erste, der sehr hoch ist; der zweite kaum breiter als der erste, höher als lang, oben dünner. Basalfläche des Metanotum längskonkav. Abdomen oval, vorn nicht gestutzt. Vollständig glatt und glänzend (auch das Metanotum); nur die Wangen etwas längsgerunzelt. Behaarung wie beim 4 . Farbe des Körpers rötlich gelb bis ganz braun. Fühler, Mandibelu und Beine gelb bis bräunlich gelb. Buitenzorg, Tjompea, Anfang März. Ameisen aus Java. 19 39. Pheidole Treiihi n. sp. 4. L. 5 mm. Mit Ph. rhomhinoda MAYR nahe verwandt. Der Kopf ist aber trapezförmig, vorn stark verengt, hinten tief, fast winklig eingeschnitten; Seitenränder kaum konvex. Augen konvex, am vorderen Drittel. Clypeus scharf gekielt, in der Mitte des Vorderrandes winklig ausgerandet. Eine sehr deutliche, in die Stirnrinne auslaufende Occipitalrinne. Stirnleisten sehr stark divergierend, einen scharf ausgeprägten Scrobus bis zum Ende des Fühlerschaftes (fast bis zum hinteren Ivopfdrittel) nach innen begrenzend. Der Scrobus fein genetzt. Geißelglieder 3 bis ß so dick als lang (länger als dick bei rhomhinoda). Pronotum mit 4 Höckern; die zwei oberen viel schärfer und höher als bei rhomhinoda. Promesonotalnaht sehr tief, sodaß das Mesonotum zwei scharfe Querwülste bildet, derer hinterer höher und schärfer ist. Der Thoraxrücken ist somit dreimal eingeschnitten (vorn am schwächsten). Basalfläche des Metanotum quadratisch, vorn abfallend. Dornen vertikal, spitz, so lang wie Vs der Basalfläche. Stielchen genau wie bei Ph. rhomhinoda, mit schuppenartigem, oben ausgerandetem erstem und sehr großem, konvexen und rhombischem zweiten Knoten. Hinterleib kurz, vorn gestutzt. Kopf ziemlich glänzend, grob, bis zu den Hinterecken divergierend, längsgerunzelt. Besonders seitlich und hinten Quermaschen zwischen den Runzeln. Am hinteren Ende des Scrobus einige kurze Querrunzeln. Thorax oben grob und unregelmäßig quergerunzelt, seitlich schief- und längsgerunzelt. Abschüssige Fläche des Metanotum und Mandibeln glatt, zweites Stielchenglied dicht und feiner quergerunzelt. Hinterleib mäßig glänzend, teilweise fein längsgerunzelt, teilweise verworren genetzt oder glatt, mit etwas erhabenen haartragenden Punkten. Körper mäßig und ziemlich lang abstehend, Schienen kürzer und schief, rötlich behaart. Außerdem überall eine lange, rötliche, sehr deut- liche, ziemlich regelmäßig zerstreute, am Kopf teilweise quergestellte, anliegende Behaarung, die am Fühlerschaft und an den Schenkeln allein vorhanden und reichlicher ist. Braunschwarz. Mandibeln, Wangen, Geißel, Stirnleisten, alle Gelenke, abschüssige Fläche des Metanotums, Tarsen und Hinterrand der Abdominalsegmente rötlich. Schenkel und Schienen braun. 9. L. 6 mm. Kopf hinten seicht und sehr breit konkav, sonst wie beim 4. Thorax klein, schmäler als der Kopf. Dornen stämmig, länger als an der Basis breit. Erster Knoten dünn, schuppenartig, oben tief eingeschnitten, unten mit einem breit dreieckigen, komprimierten Vor- sprung. Zweiter Knoten 2V2- bis 3mal so breit als lang. Hinterleib vorn scharf gestutzt. Mesonotum dicht längsgerunzelt; Sciitellum unregel- mäßig, Thoraxseiten längsgerunzelt. Metanotum oben und erster Knoten glatt. Zweiter Knoten dicht quergerunzelt. Hinterleib, besonders vorn 20 A. Forel. und hinten, dicht längsgestreift, fast matt (außer in der Mitte), wie auch das Mesonotum. Behaarung und Farbe wie beim 4- Buitenzorg, Anfang März 1904. Von rhomhinoda durch die Kopfform, den Scrobus, die langen Dornen, die längsgerunzelten Hinterhauptsecken, den Einschnitt zwischen Pronotum nnd Mesonotum und die Pubescenz verschieden. Auch fehlt der Quereindruck hinten am Scheitel, oder er ist wenigstens nur schwach angedeutet. Die Ph. comata SM. hat alle Geißelglieder länger als dick und keinen so breiten zweiten Knoten (nach Mayr). 40. Pheidole (CeratopJieidoIe) Emmae n. sp. ^. L. 3,2 mm. Fühler- keule viergliedrig. Der Ph. Smythiesi sehr nahe stehend, aber ganz rötlich gelb. Der Kopf ist kürzer, so breit als lang. Mandibeln dicht gestreift. Clypeus mit nur schwach konvexem Vorderrand. Der Fühler- schaft überragt den Hinterkopf um nur zirka Vs seiner Länge. Geißel- glieder 3 bis 6 nur 1 Vs mal länger als breit (bei Smythiesi ca. 1 Vi mal). Pronotum sehr stark gewölbt, fast halbkugelig (bei Smythiesi viel schwächer gewölbt). Thoraxeinschnitte wie hei Smythiesi, aber die Dornen sind doppelt so lang und so stark, wie gut Vs der Basalfläche. Beide Knoten des Stielchens viel kürzer, der erste nur kurz gestielt. Sonst wie Smythiesi ^, insbesondere die Behaarung und der glatte Körper. Die Ph. Smythiesi stammt aus Assam (Indien). Ob die javanische Form als Art oder Subspezies aufzufassen ist, wird die Zukunft zeigen, wenn man cf, 4 und 9 kennen wird. Tjibodas, Ende März 1904. 41. Cremastogaster sordidula Nyl v. iido n. subsp. '^. L. 2,4 mm. Kopf viereckig, mit sehr gerundeten Hinterecken. Der Schaft überragt den Hinterrand um zirka ^/a seiner Länge. Thorax viel schmälei- als bei den europäischen Varietäten, ganz ähnlich wie beim C. Fritzi Em. Pro- mesonotum recht wenig konvex. Promesonotalnaht deutlich. Mesonotum mit zwei scharfen Kielen, hinten sehr stark verengt, im Profil steil und treppenartig auf das Metanotum abfallend. Letzteres mit äußerst kurzer Basalfläche. Dornen lang, sehr dünn, fast so lang wie die abschüssige Fläche. Erstes Stielchenglied länglich, vorn eher schmäler als hinten. Zweiter Knoten rundlich, ohne Spur von Eindruck hinten. Hinten ist das Mesonotum kaum breiter als die Hälfte des Metanotum bei den Dornen. Ganz glatt, auch die Wangen. Ziemlich reichlich, lang, spitz und gelblich am Körper abstehend behaart. An den Schienen und am Fühlerschaft sind die Haare kürzer, stumpfer und zerstreuter. Schmutzig bräunlich gelb; Kopf gelbbraun; Hinterleib dunkelbraun. Tjompea, 11. März. 42. Cremastogaster Fritzi Emery (f. Buitenzorg, Anfang März. 43. Mononorium Pharaonis L. ^. Buitenzorg. Ameisen ans Java. 21 44. Solenojjsis pyrjmaea n. sp. ^. L. 1,1 bis 1,2 mm. Mandibeln schmal, 4 zälmig. Clypeus mäßig- vorgezogen, mit zwei Kielen und zwei nahe beieinander liegenden Zähnen (Spitzen der Kiele). Augen am vorderen Drittel, aus 3 bis 4 Fazetten bestehend. Kopf rechteckig, deutlich, wenn auch nicht viel länger als breit, hinten gerade. Der sehr kurze Schaft erreicht nicht das hintere Drittel des Kopfes (aber über die Hälfte). Keule sehr dick, besonders das letzte Glied, das allein fast so lang wie die ganze übrige Geißel (nicht ganz) und 4^2 mal so lang wie das vorletzte Glied ist. Die 3. bis 6. Geißelglieder 4 mal so dick als lang. Promeso- notum mäßig gewölbt, etwas länger als vorne breit, ohne Naht. Die Mesometanotalnaht bildet eine ziemlich tiefe Thoraxeinschnürung. Basal- fläclie des Metanotum sehr kurz, ganz konvex; abschüssige Fläche gut 2 mal länger. Beide Knoten breiter als lang. Der erste kurz gestielt, vorn fast vertikal, niedriger als bei 8. papuana, unten mit einer kleinen Konvexität, die jener Art fehlt. Bei papuana ist der Fühlei'schaft längei', die Geißel nicht so dick, und auch der 2. Knoten höher. Absolut glatt und glänzend, mäßig abstehend behaart, am Körper und an allen Gliedern. Keine sichtbare Pubescenz. Der ganze Körper und alle Glieder gelb, bei einem Exemplar etwas rötlich gelb. Nur der Vorderrand des Kopfes gelbi-ötlich. Sol. papuana EM. ist braungelb bis gelbbraun. Buitenzorg, aus einem Farnkrautdetritus am 7. März 1904, sowie am 24. Februar. 45. Oligomyrmex sp.: ali^ha ^. L. 1,2 mm. Mandibeln 5 zähnig mit schiefem Endrand, glatt, punktiert. Kopf von gewöhnlicher Arbeitergröße, rechteckig, etwas länger als breit, hinten seicht ausgerandet, Augen aus einer Fazette bestehend, am vorderen Kopfdrittel gelegen. Clypeus mit zwei ganz stumpfen, undeutlichen Längserhabenheiten, ohne Zähne, in der Mitte ausgerandet. Der Fühlerschaft erreicht das hintere Kopfviertel. Geißel Sgliedrig; Keule 2gliedrig; Endglied etwas mehr als zweimal länger als das vorletzte. Erstes Geißelglied ziemlich lang. Zweites Glied wenig dicker als lang. Drittes bis sechstes Geißelglied viel dicker als lang. Thorax gedrungen. Promesonotum ohne Naht, gleichmäßig gewölbt. Eine tiefe Einschnürung an der Mesometanotalnaht. Basalfläche des Metanotum quadratisch, horizontal, konvex, mit gerundeten Rändern. Abschüssige Fläche etwas kürzer, senkrecht, seitlich scharf gerandet. Zwischen beiden Flächen eine rechtwinklige scharfe Ecke jederseits. Erster Knoten niedrig, gerundet keilförmig, vorne lang gestielt. Zweiter Knoten gerundet, etwas breiter als lang. Wangen gestreift. Seiten des Metanotum und des Mesonotum, sowie der erste Knoten genetzt, ziemlich matt. Alles übrige glatt. Auf 22 A. Forel. dem ganzen Körper eine sehr kurze, feine, spitze, gelbliche Behaarung, die an den Beinen und Fühlern schief, halb anliegend ist. Schmutzig bräunlich gelb; Beine und Fühler heller gelb. Tjompea, 1 1. März. heta 4 (?). L. 1,8 mm. Mandibeln konvex, sonst wie bei alpha. Kopf so lang wie Thorax und Stielchen zusammen, rechteckig, iVamal so lang als breit, hinten breit und sehr deutlich ausgerandet, mit geiun- deten Hinterecken und schwach konvexen Seiten. Clypeus mit zwei sehr scharfen, nach vorn stark divergierenden Längskielen, die mit zwei Zähnen endigen. Zwischen denselben ist der Clypeus tief ausgehöhlt. Der Fühlerschaft überragt kaum die Kopfmitte. Fühler 9gliedrig, genau wie bei alpha, nur die Geißel etwas weniger dick. Hinterhaupt quer- gerunzelt. Alles andere, insbesondere die Augen, die Thorax- und Stielchenform, sowie Skulptur, Behaarung und Farbe genau wie bei alpha; nur hat das Metanotum kurze dreieckige Zähnchen statt scharfer Ecken und ist der Kopf dunkler, mehr gelbbraun. Buitenzorg, Anfang März. Diese beiden Oligomyrmex setzen mich infolge der verschiedenen Fundorte und des eigentümlichen Polymorphismus der Gattung in die größte Verlegenheit. Vielleicht sind es ^ und ^- einer gleichen Art, vielleicht aber auch zwei Arten. Die Unterschiede, besonders am Clypeus, wiegen kaum die Übereinstimmungen auf. Aber mehr. Mayr hat als Typus der Gattung Oligomyrmex den 0. concinnus 9 aus Niederl. Indien beschrieben. Es könnte ganz gut sein, daß unsere « und ß nichts anderes sind als ^ und 2^ des concinnus, dessen Beschreibung und Größe zum $ jener Formen nicht übel passen würde. Die Frage wird nur durch späteres Material gelöst werden können. Falls alpha und heta neue Arten sind, können sie diese Namen behalten, um die Nomenklaturregeln nicht zu stören. Falls sie eine Art sind, sollen sie alpha heißen. Sonst werden sie als Synonyme zu concinnus gezogen werden. 46. Pheidologeton affinis JERDON $. Depok, Buitenzorg. 47. Carehara lignata Westw. $• Buitenzorg. 48. Sima clifficilis Emery $. Salak. 4. Subfam. Dolichoderinae. 49. Dolichoderus hütiherculatus MAYR $^ $. Buitenzoi-g, Depok. 50. Dolichoderus gihhifer Emery ^. Tjibodas, Ende März. 51. Tapinoma indicum FOREL ^. Buitenzorg. 52. Tapinoma setiferum EM. y.javanum n. var. ^. L. 3 bis 3,2 mm. Etwas größer und dunkler gefärbt als der Typus der Art; Clypeus- ausrandung breiter und etwas weniger tief (eher breiter als tief; etwas Ameisen aus Java. 23 tiefer als breit beim Typus). Die abstehenden Haare dunkelbraun. Sonst wie der Typus der Art. ?. L. 5 mm. Braun; Flügel fehlen. Thorax nicht ganz so breit wie der Kopf. Meson ot um regelmäßig punktiert. Eine deutliche geneigte Schuppe, mit geradem Obeirand. Schaft und Beine heller braun; Geißel und Tarsen gelbrot. Etwas reichlicher pubescent als der ^. (/. L. 3,2 mm. Clypeus nur schwach ausgerandet. Kopf quer rechteckig, breiter als lang. Erstes Geißelglied so breit als lang. Fühlerschaft kaum länger als die beiden ersten Geißelglieder zusammen. Mesonotum breiter als der Kopf. Schuppe ziemlich dick, mäßig geneigt, von einer Loge des Hinterleibes bedeckt. Äußere Genitalklappen stumpf dreieckig, mit einem etwas aufgebogenen Außenrand. Flügel wasserhell, mit einer einzigen Cubitalzelle und einer fast geschlossenen liadialzelle. Discoidalzelle unvollständig oder fehlend. Rippen und Kandmal ziemlich blaß. Keine abstehenden Haare am Körper. Farbe des $. Sonst wie bei $ und ^. Buitenzorg, Anfang März 1904. 53. Technomyrmex alhipes SM. ^. Buitenzorg. 54. Teclmomyrmex Modiylianä EM. r.javanus n. subsp. L. 2,0 mm. Kopf mit weniger konvexen Seiten und vorn stärker verengt als beim Arttypus, und noch mehr als bei der r. elatior FOR. Hinten ist der Kopf tief konkav, tiefer als beim Aittypus und sogar als bei elatior. Thorax wie bei der r. elatio?; d. h. mit dem Mesonotum konvexer und dem Metanotum weniger hoch als beim Arttypus; abschüssige Fläche des Metanotum etwas konvexer. Abstehende Behaarung sehr spärlich und vor allem die Pubescenz nur zerstreut, während sie bei den anderen Subspezies reichlich ist und einen grauen Überzug bildet. Dadurch wird die inihsp.javamis glänzend schwarz. Tarsen und Spitze der Fühler gelblich. Mandibeln rötlich. Tjibodas, Ende März. 55. Technomyrmex Kraepelini n. sp. 5- L. 2,8 bis 3,4 mm. Schlank. Mandibeln schimmernd, äußerst fein punktiert, mit etwa 10 spitzen Zähnchen. Kopf herzförmig, hinten etwas, besonders aber vorn verengt, länger als breit, mit ziemlich konvexen Seiten, hinten stark ausgebuchtet, vorn verengt. Augen flach, in der Mitte. Clypeus in der Mitte des Vorderrandes breit, scharf, aber nicht sehr tief (breiter als tief) aus- gerandet, Jederseits der Ausrandung vorn ein tiefer eingestocliener Punkt. Hinter derselben ein flacher Längseindruck. Stirnfeld groß, undeutlich, Stirnrinne fehlt. Ein schwacher Längseindruck vom Hinter- haupt zum Scheitel, in der Mitte. Der Schaft llberragt den Occipital- rand um mehr als V^ seiner Länge. Mittlere Geißelglieder mindestens zweimal so lang als dick. Thoraxnähte deutlich. Pronotum wenig 24 A. Forel. gewölbt. Mesonotum lang, schmal, in querer Richtung stark konvex, im Profil in der Mitte einen sehr stumpfen Winkel bildend, mit schwach längskonvexer vorderer und fast gerader oder leicht längskonvexei' hinterer Profillinie. Mesometanotaleinschnürung tief. Das Metanotum bildet ein nach vorn geneigtes Parallelipipedon. Abschüssige Fläche flach gestuzt; Basalfläche nach vorn geneigt, leicht konvex, etwas mehr als halb so lang wie die abschüssige. Stielchen längsoval, vorn mit einem erhabenen leistenartigen, gerundeten Schuppenrudiment. Abdomen vorn stark vorgezogen, hinten spitz. Schimmernd, sehr fein genetzt; Metanotum und zum Teil Mesonotum matt, punktiert-genetzt. Körper und Glieder äußerst fein und nicht dicht von einer kurzen, fest anliegenden Pubescenz wie von Eeif bedeckt. Die abstehende Behaarung fehlt fast vollständig; nur einige wenige gelbbraune Borsten am Abdomen und am Mund. Schwarz oder tief braunschwarz. Mandibeln, Fühler und Beine braun. Mittlere und hintere Hüften, Tarsen und Gelenke gelblich weiß. Tjompea, 11. März. Schlanker noch als T. Mayri FOEEL. Kleiner als T. grandis EM., mit total anderer Behaarung und durch die starke Clypeusausrandung unterschieden. 56. Iridomyrmex Myrmecodiae EM. ^ ?. Buitenzorg. 5. Subfam. Camponotinae. 57. Acropyga moluccana MAYR ^. Tjompea. 58. Flagioiejns longiyes SM. 5- Tjompea, Buitenzoi'g, Salak. 59. Prenolepis dandesüna MAYR $ ?. Buitenzorg, Anfang März; Tjompea. 60. Prenolepis Kraepelini n. sp. ^. L. 1,3 bis 1,4 mm, Mandibeln zirka fünfzähnig, schmal, zerstreut punktiert, mit einem oder zwei Längs- streifen, glänzend, behaart. Clypeus gewölbt, mit sehr seicht in der Mitte ausgerandetem Vorderrand. Kopf oval-rechteckig, vorn und hinten gleicli breit, mit konvexen Seiten und kaum konvexem Hinterrand, um fast Vi länger als breit. Der Fühlerschaft überragt den Hinterrand um weniger als die Hälfte, aber mehr als die 75 seiner Länge ; alle Geißel- glieder länger als dick. Augen klein, ziemlich flach, etwas vor der Mitte. Thoraxnähte deutlich. Promesonotum mäßig gewölbt. Proscutellum mit zwei nahe aneinander gelegenen Stigmen in der Tiefe einer ziemlich starken und tiefen Thoraxeinschnürung. Basalfläche des Metanotum konvex, halb so lang wie die abschüssige. Stielchen unten konvex; Schuppe sehr stark geneigt, vorn nur eine kleine Stufe bildend, hinten seicht abschüssig. Abdomen kurz, mit einer Loge für die Schuppe. Beine ziemlich lang. Ameisen ans Java. 25 Kopf und Hinterleib äußerst seicht genetzt-gerunzelt. Thorax glatt. Stumpfe, bräunliche, steife Borsten, auf dem Körper zerstreut. Auf den Schienen sind sie schief, kurz und zerstreut, auf dem Fühlerschaft reichlich, kurz, aber feiner. Anliegende Pubescenz nur auf dem Kopf und den Gliedern (etwas auch am Abdomen) sichtbar, zerstreut. Gelbrot, mit braunem Hinterleib. Letzterer hat gelbrote Querbinden, die Anfang und Ende eines jeden Segments einnehmen. $. L. knapp 3 mm. Thorax breiter als der Kopf. Der Fühlerschaft überragt den Hinterrand des Kopfes um stark ^/s bis V.-) seiner Länge. Mesonotum glänzend, seicht genetzt. Hinterleib wie der Kopf ziemlich reichlich grau pubescent. Sonst wie der ^. Kopf und Fühler rötlich braun. Thorax bräunlich gelb. Hinterleib dunkelbraun mit gelben Segmenträndern. Beine gelb. Körperhaare spitzer wie beim ^. Flügel fehlen. cf. L. 1,3 mm. Äußere Genitalklappen mit einem sehr langen, schmalen Fortsatz, stark behaart. Körper schmutzig gelb. Kopf braun. Flügel ziemlich hell. Beine und Fühler blaß. Buitenzorg, 7. März 1904 aus Farnkraut ((f); Buitenzorg, Anfang März: Depok, i). März (^); Tjompea, 11. März 1904 ($). Trotzdem die drei Geschlechter an verschiedenen Orten gesammelt wurden, ist diese Art so charakteristisch, daß kaum ein Zweifel (für das $ sicher kein Zweifel) über ihre Zugehörigkeit obwalten kann. Von P. minntula FOR. durch den tief ausgerandeten Thorax und sonst sehr verschieden. Ebenso von allen anderen Arten. 61. Prenolepis tcqmiomoides n. sp. ^. L. 1,7 bis 1,8 mm. Mandibeln ungefähr, soweit sichtbar, wie bei der voi'igen, Clypeus nicht ausgerandet. Kopfform ganz wie bei P. Kraepelini; ebenso die nur wenig kürzeren Fühler. Aber die Augen sind groß, weiter nach vorn gelegen, fast so lang wie ihre Entfernung vom Vorderrand des Kopfes. Thoraxnähte deutlich. Keine Einschnürung, aber die hintere Hälfte des Mesonotum bildet mit der Basalfläche des Metanotum auf dem Profil eine sehr seichte, sattelartige Konkavität. Basalfläche kaum halb so lang wie die abschüssige, nicht gerundet wie bei Kraepelini, sondern stumpf-, aber scharfwinkelig in die letztere übergehend. Abschüssige Fläche etwas konkav gestutzt. Stielchen fast wie bei Tapinoma, unten konvex, nur vorn mit einem rundlichen Querwulst statt einer Schuppe. Schimmernd, dicht genetzt. Körper mit zerstreuten, dunklen, stumpfen Borsten. Fühler und Beine kahl. Der ganze Körper, die Beine und die Fühler ziemlich reichlich dicht anliegend pubescent; Skulptur und Farbe sind jedoch dadurch nicht verdeckt. 26 A. Forel. Rücken des Abdomens nnd des Thorax g-elblich. Stirne gelbrot. Beine und Fühler blaßgelb, mit Ausnahme der braunen Mitte der Schenkel. Alles andere braun. Buitenzoig, aus Farnkrautdetritus, 7. März 1904. Diese sonderbare Art sieht zunächst wie ein Tapinoma aus, erinnert sogar sehr an Tajnnoma indicum FüEEL und africeps EMEßY. Doch die bewimperte, rundliclie Kloakenöffnung, der Clypeus und die Borsten, sowie die Lage der Fühlergruben lassen über ihre generische Stellung keinen Zweifel übrig. 62. Pseudolasins famüiaris SM. Buitenzorg (cf), Tjompea (^). 63. Pseudolasins minutus Emeey q^. Buitenzorg. 64. Oecopliylla smaragdina F. ^. Salak. 65. Camponotus pallidus SM. ^. Buitenzorg, Depok. CiQ. Campoiiohis irritcms SMITH ^. Buitenzorg. 67. Camponotus camelinm SM. r. singularis SM. ^. Buitenzoi'g. 68. Polyrhachis Orsyllas SM. c^. Depok. » 69. Polyrliachis presset Maye, $. Buitenzoig. 70. Polyrhachis zopyrus SM. ^. Tjibodas. 71. Polyrliachis striata Mayr r. assamensis FOßEL $. Depok. 72. Polyrhachis Mayri EOCIER $. Buitenzorg. 73. Polyrhachis arctiata LE GUILLOU ^. Buitenzorg. 74. Polyrhachis laevissima SM. ^. Buitenzorg. 75. Polyrhachis Oribodoi Emery ^. Tjil)odas. Aus Java hat somit Prof. Kraepelin 21 neue Arten, 2 neue Sub- spezies und 5 neue Varietäten zurückgebracht. Hinzu kommen noch die zweifelhaften OUgomyrmex alpha und beta. Opilioniden aus Java. Gesammelt von Prof. K. Kfaepeliti 1904. Bearbeitet von J. C. C. Loniuiif Amsterdam. 3* £ja Avar nicht zu erwarten, daß sich unter den von Herrn Prof." Dr. K. KrAEPELIN in West-Java erbeuteten Weberknechten eine größere Zahl neuer Formen befinden würde, da ja in jener Gegend wiederholt g-esammelt ist. Doch war das Material in anderer Hinsicht nicht ohne Interesse, denn die zahlreichen Individuen, bisweilen eine ganze Serie Tiere jeden Alters, waren vorzüglich geeignet, die Grenzen mehrerer Arten genau abzustecken. Die Sammlung zeigt klar, wie variabel diese Tiere sind, und daß besonders jüngere und ältere Exemplare sich äußerlich ganz unähnlich verhalten, nicht bloß was die Farbe betrifft, sondern auch nach der Form und Bewaffnung der Körperteile. Es ist darum nicht zu verwundern, daß so viele Synonyme bestehen, denn manche neue Arten sind beschrieben nach einem einzigen „typischen" Exemplar, das überdies öfters durch die Beischrift „contusum", „mutilatum", oder „pedibus carens" gekennzeichnet und verurteilt war. Es ist Thorell gelungen, durch sorgfältige Yergleichung und Kritik einige der von DOLESCHALL benannten Arten mit später gefundenen zu identifizieren, und, durch die große Individuenzahl dazu in den Stand gesetzt, konnte ich einige weitere Synonyme beseitigen, ja sogar neue Gattungsnamen zum Verschwinden bringen. 1. GagreHa vulcaiiica (DOL.). Syn.: 1858 Phalanginm vulcanicum DOLESCHALL, in: Acta Soc. Sei. Indo-Neerl. V, tab. I. 1876 Hexomma vulcanimm (DOL.) THORELL, in: Ann. Mus. civ. Genova IX, p. 114. 1892 Oagrella celerrima LOMAN, in: WEBER, Zool. Ergebn. III, p. 9. 1894 Oagrella vulcanica (DOL.) THORELL, in: Bihang K. Sv. Akad. Vol. 20, Afd. IV, Nr. 4, ]). 20. Phalangium vulcanicum wurde von DOLESCHALL als sechsäugig beschrieben, und Thorell errichtet dafür das neue Genus Hexomma, obschon er überhaupt das Vorkommen sechsäugiger Opilioniden stark an- zweifelt. Als er später Weberknechte aus Tjibodas zur Untersuchung bekam, fanden sich darunter auch welche, die ganz gut mit der Be- 30 J- C- C. Loman, Amsterdam. Schreibung DOLESCHALLs übereinstimmten. Er gab davon eine ausführliche Diagnose, und nannte die Art Oagrella vulcanica (DOL.). Die vorliegende Sammlung enthält ebenfalls zahlreiche Individuen, sämtlich aus Tjibodas, auf welche die Beschreibung Thoeells paßt. Diese sind aber mit der früher von mir beschriebenen Oagrella celerrima identisch, und wenn also Thorell Recht hat, was ich wohl glaube, so muß auch diese letztgenannte Art als Synonym aufgeführt werden. 2. Gagrella aurivillii (Thor). Syn.: 1894 Melanopa aurivillii THOR., in: Bihang K. Sv. Akad. Vol. 20, Afd. IV, Nr. 4, p. 22. 1894 Melanopa conspersa THOR., in: idem, p. 23. 1902 Oagrella simplex LOMAN, in: Zool. Jahrb. Syst., V. 16, p. 176. Das von Thorell errichtete Genus Melanopa scheint mir, wie andern Autoren, nicht haltbar. Die Oagrella-Arten, von denen man jetzt etwa 125 beschrieben hat, sind, wie sich erst nach und nach heraus- gestellt hat, dem Äußern nach, so variabel, daß nur ganze Serien alter und junger Tiere ein klares Bild zu geben verm(3gen. Ist die Art aber nach einzelnen Exemplaren bescluieben, so werden unzweifelhaft die alten und jungen, die dunkelgefärbten und die helleren, eben gehäuteten Tiere als verschiedene Arten betrachtet, sogar in andere Gattungen gestellt werden. Melanopa conspersa THOR, und Oagrella simplex LOMAN, sind der Oagrella aurivillii (THOR.) so ähnlich, daß sie nach obigem wahrscheinlich zu dieser Art gehören, oder nui' als lokale Varietät gedeutet werden müssen. Tjibodas, März 1904. 3 Exemplare. 3. Gagrella variegata (DoL.). Syn.: 1858 Phalangium variegatnm DOLESCHALL, in: Verhandel. Natuurk. Ver. N. I. Acta Soc. Sei. Indo-Neerl. V. 5. 1858 Phalangium testaceum DOLESCHALL, in: idem. 1858 Phalangium viride DOLESCHALL, in: idem. 1891 Oagrella vesiita THORELL, in: Ann. Mus. civ. stör. nat. Genova (2). V. 10, p. 715. 1892 Oagrella alhicoxa LOMAN, in: WEBER, Zool. Ergebn. III. p. 10. 1894 Oagrella variegata (DOL.), THORELL, in: Bih. K. Sv. Akad. Vol. 20. Afd. IV. p. 21. DOLESCHALL hat seine Beschreibungen (1858— 1859) nicht nach den Tieren selbst, sondern nach farbigen Abbildungen derselben gemacht. Da seine holländische Arbeit nicht überall leicht zugänglich ist, gebe ich die der betreffenden Stellen in deutscher Übersetzung wieder. Opiliüuideii aus Java. 31 Der Aufsatz über die Arachniden des iiidisclien Archipels fängt mit der Mitteilung an, daß die neuen Arten teihveise von ihm selber ge- sammelt wurden, daß er aber von vielen Tieren nur Zeichnungen besaß. Es waren nämlich Bilder aus dem Nachlaß eines der Mitglieder der „Natuurkundige Commissie" (1820 — 23) in öffentlicher Auktion Eigentum von Dr. BLEEKER geworden, und dieser hatte sie der „Natuur- kundige Yereeniging in Nederl. Indie"' überlassen, unter der Bedingung, daß sie DOLESOHALL zur Bearbeitung angeboten werden sollten. Die Diagnosen der neuen Opilioniden, die nach den Zeichnungen beschrieben wurden, sind nun: Phalantjium testacemn. Pallide testaceum, obloiignin, spina dor.sali iiigri erecta, pedibuö longissimis filiformibus nigricantibiis. Hell gelblich, lang oval, am Eande des Hinterleibes ein schwarzer hufeisenförniiger Streifen. Füße schwärzlich. Plialancjlum viride. Oblongo-ovale, aeneo-viride, palpis niandibulisque testaceis, pedibus nigro-cenereis, annulo oculigero inernn,spina dorsali paulo retrorsum inelinata, nigra. Der Thorax durch einen feinen gelben Streifen umrandet ; der ganze Körper oben dunkelgrün. Zu beiden Seiten des Augenhügels ein kurzes gelbliches Strichelchen, und am Vorderrand des Hinterleibes einige ähnliche Punkte. Füße braungrau. Phalangium varieyatum. Ovale, niveum, tuberculo oculigero, spina dorsali valida brevi lateribus(iue nigris, parte postica rufescente, palpis niandibulisque testaceis, pedibus gracillimis infnscatis. Rücken Aveiß; Thorax, besonders an den Seiten, schwarz umrandet; Augeuhüg^l schwarz, ebenso ein breites von demselben zum Stachel des Hinterleibes verlaufendes Band. Ende des Hinterleibes rötlich mit einigen schwarzen Querstrichen. Die zahlreichen Individuen dieser Art, die mir vorliegen, lassen keinen Zweifel, daß die als synonym aufgeführten Arten wirklich als solche aufzufassen sind. Nur wenige Tiere besitzen die dunkle braun- schwarze Grundfarbe, viele haben an einzelnen Stellen des Eückens, der Coxae, oder der Trochantere winzige weiße oder grünliche Punkte; andere zeigen schon hie und da größere weiße Stellen, die aus der Zusammentließung kleinerer entstanden sind; noch andere haben schon den ganzen Cephalothorax oder Teile des Coxae bedeckt; endlich gibt es, die am Rückenscliild grünlich gefärbt, an den Coxae und vorn auf dem Cephalothorax unregelmäßig mit weißen Stellen bewachsen sind. Einzelne Exemplare sehen ja förmlich wie beschneit aus, Bauch und Rücken sind gleichmäßig wie mit fettigem Staub bedeckt. Nur die langen Füße, die Palpen, die beweglichen Mundteile, der Augenhügel und der Rückendorn scheinen immer frei zu bleiben. Eine mikroskopische Untersuchung dieser leicht mit Pinsel oder Nadel zu entfernenden Materie, und Schnitte durch die Haut haben zu der Überzeugung geführt, daß es sich hier um ein ansehnliches Haut- sekret handelt, das entweder garnicht, oder nur zum Teil, oder auch fast ganz abgerieben wurde. Da nun dieses Sekret bald weiß, bald hell 32 J- C'- C. Loman, Amsterdam. grünlich gefärbt ist, bei einigen Tieren fettig aussieht, bei andern wieder metallisch glänzt, und sogar an demselben Exemplar bisweilen der Hinter- leib grünlich schillert, während die Coxae oder der Cephalothorax matt- weiß sind, entstellen dadurch die verschiedensten Farbenpatronen. Die sonstigen Körperteile stinmien aber bei all diesen Tieren so sehr überein, und überschreiten nicht die Grenzen einer individuellen Variation, so daß, wie ich glaube, sie sämtlich zu einer einzigen Art gehören. Höchstens könnte man die grünlich schillernden Tiere als Var. viridis unterscheiden. Zahlreiche Exemplare aus Tjibodas und vom Salak, März 1904. 4. Martliaiia euspidata Loman. Ein Exemplar dieser leicht kenntlichen x\rt von Tjibodas. 5. Mermenis beccarii Thor. Zahlreiche Exemplare dieser im Gebirge AVestjavas sehr gemeinen Art wurden gesammelt in Tjibodas, Tjampea und Buitenzorg. Besonders schön läßt sich an den Palpen und an den Tarsen der Hinterfüße der Jüngern Tiere die post-embryonale Metamorphose dieser Gliedmaßen be- obachten, und bei einigen Exemplaren liegt die neue Extremität bereits im Innern, nur von der Larvenhaut bedeckt, ganz fertig vor. 6. Ei)e(laims javaiuis Thor. Syn.: 1892 Caletor unguidens LOMAN, in: WEBER, Zool. Ergebn. III. p. 15. Die typischen Exemplare des Caletor unguidens sind, wie ich angab (Weber, Zool. Ergebnisse III, 1892, p. 15) mit J^i^ef^rrnns verwandt, doch war die Form des Eückenschildes eine andere, der Yorderrand wdes 5 deutliche Zähnchen auf, und die Klauen der Hinterfüße zeigten einen kleinen Innern Zahn, so daß ich bei der Bearbeitung den Eindruck bekam, daß Oüetor unguidens sogar generisch von Epedanus verschieden war. Das ist auch die Überzeugung Thoeells gewesen, dem ich meine Exemplare und Präparate zugesandt hatte. Es waren aber damals (1891) schon 15 Jahre her seit der ersten Beschreibung des Epedanus javanus THOR. (187G). Wie ich jetzt aus der mir vorliegenden Sammlung, die Tiere jeden Alters enthält, ersehe, lassen sich die meisten Exemplare als Caletor delinieren, während die ältesten, dunkel gefärbten bestimmt als Epedanus gedeutet werden müssen. Im Alter werden nämlich die Auswüchse am Vorderrand sehr undeutlich, die Seitenzälmchen an den Klauen der Hinter- füße sind meist ganz abgenutzt und die Form des Eückenschildes wird nach mehreren Häutungen kürzer und dicker. Obschon ich also das typische Exemplar des Epedanas javanus nicht gesehen habe, ist an der Opilionideii &\\h Java. 33 Synoiiyniie beider Arten kaum zu zweifeln. Auch an den ältesten Exemplaren lassen sich die abgenutzten Seitenzähne der Klauen etc. unter dem Mikrosko]) noch wiederfinden (wenigstens wenn man weiß, daß sie in der Jugend dagewesen sind, sonst wohl nicht). Etwa ein Dutzend Exemplare von Buitenzorg, Tjibodas u. Depok. 7. Podoctis trideiis n. sp. Dieses Tier ist jedenfalls mit P. armatissimus ThOR.^) nah verwandt, und wenn ich den THORELLschen Typus vergleichen könnte, wäre es gewiß leichter zu entscheiden, inwiefern es vielleicht besser als Junges dieser Art zu betrachten wäre, statt als neue Art, wie ich getan habe. Ich kann hier nur einige Unterschiede von P. armatissimus, der zurzeit einzigen Art der Gattung, hervorheben: 1. Am Scutum finde ich zwar ähnliche Dornen, wie sie Thorell beschreibt, aber V)eim P. tridens sind diese unregelmäßig verbreitet. 2. Dagegen trägt das erste freie Abdominalsegment beim P. tridens eine Querreihe von drei starken Dornen, so groß wie der auf der Spitze des Augenhügels, die beim P. armatissimus zu fehlen scheinen. 3. Auch vermisse ich bei meiner Art die für P. armatissimus be- schriebenen stumpfen Seitenzähne am Dorn des Augenhügels. 4. Was die Füße anlangt, so scheint mir der erste Fuß stärker bedornt, als es beim P. armatissimus nach der Beschreibung der Fall ist. Bis an das Ende des Metatarsus ist dieser Fuß mit schlanken der Länge nach graduell abnehmenden Dornen bekleidet. f). Das Tier ist nur + 2 mm lang, die THORELLsche Art meist 3 mm. 6. Die Farbe meiner Exemplare ist heller; sie sind etwa hell braun gelb. 2 Exemplare von Buitenzorg (Botan, Garten), gesiebt März 1904. 8. Titliaeiis vagus (Loman). Syn. : Sinis vagus LOMAN, in: WEBER, Zool. Ergebnisse III, p. 12. Nach sehr sorgfältiger Vergleichung der Beschreibungen Thorells glaube ich, daß wir keinen Grund haben, die Gattungen -S'iferr/iosoma THOR.^) und Sinis LOMAN (= Sinniculus LOMAN)^) von Tithaeus Thor.^) zu trennen. Die Unterschiede gehen nicht über das Spezifische hinaus, und die drei bekannten Arten Tithaeus laevigatus, Sterrliosoma hrevipalpe und 8inis ') Thorell, Aracn. d. Pinaiig-, in: Ann. nms. civ. Stur. nat. Genova. (2) Vol. 10, 1890, p. 363. 2) Thorell, in: Ann. mus. civ. Stör. nat. Genova (2) Vol. 10, 1891, p. 743. 3) LOMAN, in: Zool. Jahrb. Syst. V. 16, 1902, p. 198. *) Thorell, Aracnidi di Pinang, in: Ann. mus. civ. Stör. nat. Genova (2) V. 1, p. 371. 34 J- ^'- C. Loman, Amsterdam. (Sinniculus) vagus müssen also in das Genus Tithaeus, als das älteste, eingereiht werden. Etwa 10 Exemplare von Buitenzorg- u. Tjibodas, März 1904. !). Stylocellus sulcatiis Hansen & W. S. Dieses Tier geluirt zu den Cyphoplithalmi E. S., einer Unterordnung-, die neuerdings von HANSEN und SÖRENSEN^) monog-raphisch bearl)eitet wurde. Besonders wichtig ist deren Entdeckung, daß die hohen Seiten- hügel vorn am Cephalothorax dieser Tiere, nicht auf der Spitze die Augen (wie man bisher glaubte), sondei-n die Öffnungen der unter den Opilioniden allgemein verbreiteten KROHNschen Drüsen tragen. Ein Exemplar von Tjibodas, März 1904. ^) Hansen and SürENSEN, On two orders of Arachiiida, Cambridge, 1904, p. 94. Einige Chelonethiden aus Java. Von Alh, Tiillgren, Albano, vScliweden. Mit einer Tafel. V oiiiegender Aufsatz enthält einen kleinen Beitraj? zur Kenntnis der javanischen Chelonethiden oder Scheerenspinnen. Sämtliche Arten, mit Ausnahme von Chelifer Warhurgi n. sp., sind von dem Direktor des Hamburgischen Naturhistorischen Museums, Herrn Prof. K. Kraepelin, gesammelt, der mir das Material zur Bearbeitung gütigst überlassen hat. Im allgemeinen ist gegenwärtig unsei'e Kenntnis dieser kleinen Arachnidengruppe noch sehr unvollständig, und dies gilt nicht nur in Bezug auf die Zahl der Arten und deren Verbreitung, sondei'n in hohem Grade auch in Bezug auf die Kenntnis der bereits beschriebenen Arten. Wie in andern Gruppen, z. B. bei den vi^ahren Spinnen, so trifft man auch hier auf zahlreiche Arten, von denen man kaum mehr als die Namen kennt. Die Diagnosen sind außerordentlich lückenhaft, und oft ist es selbst mit dem besten Willen nicht möglich, aus denselben sicliere Kenn- zeichen der Art herauszufinden. Vielfach ist der Schwerpunkt der Be- schreibung auf die Form der Pedipalpen gelegt, während die minutiösen Kennzeichen der Cheliceren und anderer Teile gänzlich vernachlässigt wurden. Hinzu kommt, daß die Form der Pedipalpen ohne erklärende Figuren sehr schwierig klar zu legen ist, da die Verschiedenheiten bei nahe verwandten Arten oft nur sehr gering sind. Eine andere Ursache der allgemeinen Unsicherheit liegt ohne Zweifel auch in dem Umstände, daß man nur selten die Verschiedenheiten der beiden Geschlechter be- rücksichtigt hat, und daß bei neuen Artbeschreibungen nur ausnahmsweise sich Angaben darüber finden, ob der Autor ein Männchen, ein Weibchen oder ein Junges vor sich hatte. Daß zwischen den beiden Geschlechtern oft beträchtliche Unterschiede auftreten, ist bereits früher von den aus- gezeichneten Forschern Balzan und Thorell hervorgehoben, und in dieser kleinen Abhandlung kann ich noch ein weiteres Beispiel dafür liefern. Bei Chelifer hirmanicus THOR, ist die sogenannte Galea oder der Procursus apicalis sehr verschieden bei Männchen und Weibchen, freilich nicht von Grund aus, aber doch auffallend genug. 38 Alb. Tullgren. Mehrfach hat man den Bau der ersten Flagellumborste als wichtiges Kennzeichen der Art betrachtet. Wahrscheinlich erklärt sich dies daraus, daß man nur einen der Cheliceren eines Exemplars untersuchte und man, da im allgemeinen nur wenige Individuen zur Verfügung stehen, es in der Regel vermied, mehrere Individuen zwecks mikroskopischer Untersuchung zu zerschneiden. In der Sammlung Kraepelins finden sich zahlreiche Chel. hirmanicus THOR. Bei der Untersuchung einiger Individuen dieser Art zeigte es sich, daß die Bewaffnung der ersten Flagellumborste immer verschieden war, nicht nur bei verschiedenen Arten, sondern auch bei beiden Cheliceren desselben Exemplars. Ich glaube daraus schließen zu sollen, daß der Bau der ersten Flagellumborste als Kennzeichen der Art von nur geringer Bedeutung ist. Aus Java kannte man bisher nur eine Art, den Clielifer javanus Thor., welche auch auf dem indischen Festland gefunden wird. Aus dem nahe gelegenen Sumatra sind dagegen neben drei Chelifer-Artew auch ein Chthonius und ein Oaryims bekannt. Von den übrigen malayischen Inseln und Hinter-Indien sind dann noch einige weitere Arten beschrieben worden. Das vorliegende Material erhöht die Zahl der javanischen Chelonetiden auf 5 Arten. In zoogeographischer Hinsicht war die Auffindung einer neuen Ideohisium- Art von besonderem Interesse, da man von dieser Gattung bisher nur eine Art aus Neu-Guinea, eine aus Neu-Caledonien und eine dritte aus Norwegen kannte, während alle übrigen Arten in Amerika beheimatet sind. Als Bewohner der indo-malayischen Subregion sind demnach gegen- wärtig folgende Chelonethiden namhaft zu machen: Ghelifer articulosiis SiM. — Sumatra. „ Balzanii THOR. — Pinang. „ hifissus SiM. — Sumatra (Hawaii). „ hirmanicus THOR. — Java, Sumatra, Malakka: Keletan. „ cocophilus SiM. — Malakka: Keletan. „ hians THOR. — Pinang. „ Kraepelini n. sp. — Java. „ nodulimanus TOM. — Sumatra. „ sumatranus THOR. — ■ Sumatra. „ ThoreUi BALZ. — Sumatra. „ Warburgi n. sp. — Java. ChtJionius curvidigitahis Sdi. — Sumatra. Oarypus irrugatus SiM. — Sumatra. „ javanus n, sp. — Java. „ personaUis SiM. — Malakka: Keletan. Ideohisium minutum n. sp. — Java. Einige Chelonethiden aus Java. 39 Farn. Cheliferidae. Chelifer birmaiücus Thor. (Fig. la— f.) Von dieser Art finden sich in der THORELLschen Spinn ensammlnng, die nunmehr dem Reichsmuseum zu Stockhohn geliört, einig-e Co-Typen, alle Weibchen, welche aucli ich zu untersuchen Geleg-enheit gehabt habe. Es ist mir danach sehr wahrscheinlich, daß die vorliegenden Exemplare mit eil. hirmanicus THOR, identisch sind. Die KRAEPELlNsche Kollektion enthält zahlreiche Weibchen und dazu einige Männchen, die ich ungeachtet ihrer Verschiedenheit von dem A\'eibchen, aus guten Gründen zu dieser Art rechne. Ist diese Vereinigung aber richtig, so wird es klar, daß man bei der Beschreibung der Arten mehr als bisher auf die Verschiedenheiten der Geschlechter Eücksicht nehmen muß. Weibchen. Der Beschreibung ThorelLs, die wohl nur das Weibchen berücksichtigt, ist nur wenig nachzutragen. Die transversale Fui'che des Cephalothorax ist gewöhnlich sehr undeutlich und immer ziemlich seicht. Betreffs der Augen sagt ThorelL: „nulluni vestigium oculorum". Sehr wahrscheinlich aber hat er keine völlig reifen Weibchen vor sich gehabt. Bei solchen näuilich sind die Augenflecken recht deutlich. Die größeren Weibchen der Sammlung KRAEPELlNs sind 7 mm lang. Thorell gibt an: „Long, trunc. SV* — 5 mm". In der THORELLschen Beschreibung der Cheliceren (Fig. 1 a) habe ich nur zu bemerkeu, daß die Abbildung der Galea dieser Art ganz un- genügend und auch etwas fehlerhaft ist. Das Flagellum (Fig. 1 c) besteht in der Regel aus vier kleinen Borsten. Was die erste dieser Borsten betrifft, so ist sie sehr variierend, nicht nur bei verschiedenen Exemplaren, sondern auch bei einem und demselben Individuum. Die Zahl der Seitenzähne beträgt nämlich oft nur 2 oder 3, andernfalls 6 bis 7. Auch die Länge der Zähne variiert beträchtlich. Bei einem Weibchen fand ich auf der einen Ohelicere fünf sehr kurze Seitenzälme, auf der anderen vier erheblich längere. Auf einer anderen Chelicere war die erste Flagellumborste mit 3 sehr langen Zähnen ver- sehen. Das Ende dieser Borste ist a1)er regelmäßig zweigespalten. — Die Länge der Pedipalpenglieder beträgt: IL Glied: 0,56; III.: 1,176; IV.: 1,173; Va.: 1,23; Vb.: 0,98 mm. Das Männchen weicht vom Weibchen teils durch Größe und Form, teils durch Verschiedenheiten der Organisation der Cheliceren ab. Im allgemeinen sind die Männchen kleiner mit ein wenig flachgedrücktem, fast parallele Seitenkonturen zeigendem Abdomen. Der Bau der Galea (Fig. le) der Cheliceren weicht durch sehr kurze Zähne oder Seitenäste ab. Die Zahl der Äste ist wie beim Weibchen fünf, von welchen zwei am 40 AU). Tullgren. Ende des Haiiptstanimes sitzen. Die Anordnung- der Zähne ist dieselbe wie beim Weibclien. Im allgemeinen sind die Zähne von gleicher Länge. Eine Vergleichung der Zeichnungen (b u. e in Fig. 1) wird am besten die Verschiedenheiten der beiden Geschlechter vor Augen führen. Das Flagellum ist wie beim Weibchen aus vier Borsten zusammengesetzt. Die erste und längste derselben ist am Ende zweigespalten und trägt S oder 4 ziemlich lange Seitenzähnchen (Fig. 1 f). Thorell (1, c. p. 79) schreibt über die Galea: interdum tamen aculeum paene simplicem, parum evidenter ramosum, formare videtur procursus apicalis." Wahrscheinlich beziehen sich diese AVorte auf das Männchen. Die Länge der Galea ist beim Weibchen beinahe dreimal so groß wie beim Männchen, und zufolge dieser Verschiedenheit ist es leicht, die beiden Geschlechter selbst bei schwacher Vergrößerung zu unterscheiden. Diese Art erinnert sehr an den Ch. Thorelli BALZ, aus Sumatra. Sowohl die Form und Behaarung der Pedipalpen, als auch der Bau der Galea stimmt mit den Verhältnissen bei den Männchen dieser Art ganz gut überein. Die Aste der Galea sind aber zu G und an dem distalen Viertel des Hauptstammes sehr zusammengedrängt. Übrigens gibt die Beschreibung BALZANs gar keine ^Verschiedenheiten an. Auch hat Balzan nicht das Geschlecht konstatiert. Java: Tjibodas (;28. 3. 1904, Kraepelin 1.); Vulkan Gede, 2000' (24. 2. 1897, H. FRUHSTORFER 1.). Sumatra: Songei Lalah, Indragiri (26. 8. 1901, W. BURCHARD 1.). Chelifer Kraepelini n. sp. (Fig. 2 a— d.) Weibchen. — Der Cephalothorax ist dunkel gelbbraun, glänzend, mehr oder weniger fein runzelig, etwas länger als breit, vorn zwischen den Augen gerade abgestutzt, darauf an den Seiten ziemlich abgerundet und nach hinten mit fast parallelen Seitenrändern. Unmittelbar hinter der Mitte liegt die erste Querfurche, die sehr deutlich und ein wenig nach vorn gekrümmt ist. Vorn in der Mitte dieser Furche ist ein kleiner Eindruck. Die zweite Querfurche liegt dem Hinterrande bedeutend näher, ist wie die erste nach vorn gekrümmt, aber schwächer und in der Mitte eckig nach hinten gekrümmt. Das Integument ist mit kurzen, einfachen, feinen und spitzigen Borsten zerstreut besetzt. Ohne Augen, aber mit zwei deutlichen weißen Augenflecken. . Das Abdomen ist selir lang, mit fast parallelen Seiten. Die Rücken- platten sind hell gelbbraun, die hinteren von einer sehr schmalen, longi- tudinalen Linie geteilt. Alle sind glänzend, ohne Eunzeln oder Körnchen. An dem Hinterrande der drei ersten Platten sitzt eine Reihe einfaclier feiner Borsten. An den hinteren Rückenplatten flnden sich zwei solcher Einige Cheloiietliiden aus Java. 41 Eeihen. Die^ Veiitralseite, mit ebensolchen Haaren besetzt, ist glänzend und glatt. Die Analsegmente mit sehr langen Borsten, von welchen einige vielleicht „Tasthaare" sind. Die Genitalarea sehr breit, queroval, nach hinten von einer sehr feinen Linie begrenzt, nach vorn von einem breiteren, hellbraunen Eande, der in drei feine, nach hinten gerichtete braune Striemen ausstrahlt, umgeben. Die Pedipalpen (Fig. 2a) sehr lang, aber kürzer als der Körper, dunkel gelbbraun. Das Integument ist beinahe ganz glatt; nur an den Innenseiten der Glieder ein wenig granuliert. Alle Glieder mit kurzen, feinen und einfachen Borsten besetzt. Im allgemeinen sind die Borsten so lang, wie die Stielchen der Glieder breit sind, manchmal ein wenig kürzer, selten länger. Die Haare sind am längsten an der Innenseite der Glieder. An den Scheerenfingern sitzen einige sehr lange Tasthaare. Der Trochanter ist bedeutend länger als breit, ziemlich lang gestielt, am Innenrande schwach konvex, auf dem Rücken und gegen den Außen- rand stark knollig aufgebläht und deutlich granuliert. Das Femoralglied deutlich gestielt, so breit wie der Trochanter, etwas mehr als doppelt so lang wie breit, an der Innenseite in der ersten Hälfte schwach konvex, dann gegen das distale Ende ein wenig konkav; die Außenseite plötzlich und stark erweitert, dann in der ganzen Länge schwach gebogen. Das Tibialglied ungefähr so lang wie der Femui-, aber breiter, ziemlich lang gestielt, an der Innenseite stark konvex, konvexer als an der Außenseite. Der Sclieerenstamm beinahe um ein Viertel dicker als die Tibia, mit ziemlich gleichförmigen, schwach konvexen Konturen, ein Sechstel länger als die Tibia und ungefähr ein Drittel länger als breit. Die Sclieerenfinger schwach gekrümmt, ein Sechstel kürzer als der Stamm. Die Cheliceren ziemlich lang. Der unbewegliche Finger am Innen- rande unmittelbar unter der Spitze mit drei kleinen, dann mit fünf erheblich größeren Zähnen. An der Basis dieses Fingers zwei grobe Borsten von der Länge des Fingers. Der bewegliche Finger an der Spitze klauenförmig gekrümmt, unter der Spitze mit einem großen Zahn und unter demselben eine Borste, welche die Spitze der Galea erreicht. An der Spitze ist die Galea (Fig. 2 b) in zwei kurze Äste gespcilten, unter denselben zeigen sich an der Außenseite noch ein Paar Zähne, und ungefähr in der Mitte der Galea springt ein starker, an der Spitze zweisi)altiger Ast hervor. Die Serrula mit 19 Zähnen, von welchen der basale Zahn am längsten ist. Das Flagellum (Fig. 2d) besteht aus drei Borsten; die erste Borste am Vorder- rande mit einigen kurzen Zähnen. Bei einem Individuum war die eine mit 3, die andere mit 5 Zälmchen versehen. Die Beine ziemlich kurz, spärlich mit langen, feinen und einfachen Härchen besetzt. Die Härchen gewöhnlich kürzer als die Breite der Glieder, außer an den Tarsen. An der Eückenseite des Tarsalgliedes 42 Alb. Tullgren. etwas hinter der Mitte ein sehr langes nnd feines „Tasthärchen". Die Klanen einfach. Länge: 3 — 3,5 mm. LängederPedipalpenglieder:!!.: 0,38; III.: 0,79; IV.: 0,75; Ya.:0,7; Yb.: 0,68 mm. Zahlreiche Exemplare ans Java: Buitenzorg- (8. 3. 1904, Kraepelin ].). Clielifer Warburgi ii. sp. (Fig. 3 a— b.) Weibchen. — Der Cephalothorax hellbraun, länger als breit, mit schwach abgernndeten Seiten, vorn zwischen den Angen quer abge- stutzt. Das Integument glatt nnd glänzend. P'.in wenig hinter der Mitte liegt die erste Querfurche, die sehr deutlich und nach vorn gekrümmt ist. Die zweite Qnerfurche ist schwächer und liegt näher dem Hinterrande des Cephalothorax. Diese Furche ist auch nach vorn gekrümmt, aber in der Mitte ein wenig nach hinten konkav. Ohne Angen, aber mit deutlichen Augenflecken. Das Abdomen beinahe dreimal so lang wie breit, mit parallelen Seiten und abgerundetem Hinterende. Die Rückenplatten sind gelbbraun, von einer mehr oder weniger deutlichen medianen Längslinie geteilt, glatt nnd glänzend. Am Hinter- rande jeder Platte eine Qnerreihe kurzer, einfacher Härchen. An den beiden hintersten Segmenten einige lange „Tasthärchen". Die Cheliceren sehr groß, hellgelb. Der unbewegliche Finger schwach gekrümmt, mit einer ein wenig mehr gekrümmten, drei kleine, subapikale Zähne tragenden Klaue. Am Innenrande unter den subapikalen Zähnchen noch einige (3 oder 4), basalwärts an Größe abnehmenden Zähnen. An der Basis des Fingers zwei grobe Borsten von der Länge des Fingers oder länger. Der bewegliche Finger an der Spitze klauenförmig gekrümmt, unter der Spitze mit einem großen Zahn und einer Borste, welche die Spitze der Q-alea nicht erreicht. Die Galea (Fig. 3 b) lang, an der Basis dick und an der Spitze in zwei kurze Äste gespalten. Ein wenig über der Mitte zwei lange Äste und nahe der Basis noch zwei längere. Wenn man die Galea von der Seite sieht, sind die Äste nach den Seiten gerichtet. Die Serrula hat '22 Zähne, von welchen der basale Zahn länger ist als die übrigen. Das Flagellum bestellt aus drei Borsten. Die erste derselben ist bedeutend länger und am Vorderrande in der distalen Hälfte mit einigen kurzen Zähnchen versehen. Die Pedipalpen (Fig. 3 a) sind ungefähr von der Länge des Truncus, dunkel gelbbraun. Die Trochanteren heller, länger als breit, langgestielt, mit schwach abgerundeten Seitenkonturen. Das Femoralglied deutlich, aber kurz, gestielt, an der Außenseite stark konvex, an der Innenseite in Einige Cheloiietliiden ans Java. 43 der Griindhält'te, schwuch konvex, dann etwas konkav. Die Fenioral- und Tibialglieder ung-efähr gleich lang;. Das letztgenannte an beiden Seiten gleichmäßig- konvex, deutlich und lang gestielt. Der Scheeienstamni ein wenig- dicker als das Tibialglied, mit schwach konvexen Seitenkonturen, ungefähr V4 länger als die Finger. Das Integument beinahe glatt, mit kurzen, einfachen Haaren bedeckt, die nicht die Länge der Stielchen überschreiten. An den Fingern einige lange Tasthaare. Die Beine ziemlich kurz, weißgelb, mit einfachen, kurzen Haaren. Zwei einfache, stark gekrümmte Klauen. Länge: 2,6 mm. Länge der Pedipalpenglieder: IL: 0,27; IIL: 0,51 ; IV.: 0,47; Va.: 0,54; Tb.: 0,4 mm. Ein Weibchen ans Java (Dr. WARBURG 1. 1890). Farn. Garypidae. Garypus javaims ii. sp. Weibchen?— In der Sammlung Kraepelins befindet sich nur ein einziges Individuum, ein beinahe adultes Weibchen, wie ich vermuten darf. Natürlich habe ich dieses Exemplar nicht einer ins Einzelne gehenden Untersuchung unterziehen können. Aus diesem Grunde ist meine Be- schreibung sehr lückenhaft. Zuerst glaubte ich, daß die Art mit Oarypus personahis SiM. identisch sei. Die Beschreibung SIMONS aber ist wenig eingehend, und darum halte ich es für besser, die Form neu zu beschreiben, als sie unter einem vielleicht falschen Namen verschwinden zu lassen. Die Exemplare sind nur höchstens 1,6 mm lang, während Garyims personaUis SiM. 3,5 mm lang sein soll. Die Farbe ist blaßgelb, nur die Pedipalpen und der vordere Teil des Cephalothorax sind dunkel gelbbraun. Das Abdomen zeigt vier Längsreihen kleiner gelbbrauner Flecken. Der Cephalothorax ist etwas länger als breit, am Hinterrande quer abgestutzt. Die Seiten hinter den Augen konvex, dann aber gerade nach vorn konvergierend. A^or den Augen ist der C'ephalothorax allmählich verjüngt, am Stirnrande abgestutzt und längs der Mittellinie dieses Teils furchenförmig eingedrückt. Die erste Querfurche sehr schwach, in der Mitte des Cephalothorax, die zweite näher dem Hinterrande. Die Quer- furchen sieht man am besten, wenn das Tier auf der Seite liegt. Das Integument ist sehr stark granuliert, besonders nach vorn, und mit sehr kurzen, vielleicht in transversalen Reihen geordneten Härchen am hinteren Teil des Cephalothorax besetzt. Augen finden sich jederseits zwei, einander sehr nahe. Das vordere Auge ist deutlich größei-. Betreffs Oaryims personatus sagt SIMON: „oculi bini , anticus postico vix minor". Der Abstand zwischen den vorderen Augen ist Vi breiter als die Breite der Schnauze. 44 Alb. Tullo-ren. Pedipalpeii länger als der Körper. Das Integumeiit ist auch hier stark g-raniiliert auf allen Gliedern, außer den Scheerenfing-ern, am gröbsten auf den Troclianteren und der basalen Hälfte des Femoralgliedes. Die Haarbekleidung sehr spärlich. Ich habe nur einige äußerst kurze Härchen am Tibialgliede und am Scheerenstamme gesehen. Die Scheerenfinger wie gewöhnlich mit zahlreichen langen und feinen Haaren. Der Trochanter ist von oben gesehen etwas breiter als lang, beinahe viereckig, nach hinten abgerundet. An der Unterseite dieses Gliedes nach vorn und nach hinten eine knollenförmige Erhebung. Das Femoralglied fast viermal länger als breit, sehr kurz gestielt, mit parallelen Seiten- konturen. Das Tibialglied ist nicht oder sehr wenig breiter, deutlich gestielt, an der Basis lang verschmälert, kaum Vs kürzer als das Femoral- glied und ungefähr so lang wie der Scheerenstamm, welcher nahezu zweimal so breit ist wie das Tibialglied. Der Scheei'enstamm an der Basis schräg abgestutzt mit konvexen Seitenrändern, der Innenrand ein wenig kräftiger gerundet. Die Scheerenfinger sind lang und schmal, fast 7^ länger als der Scheerenstamm, gekrünnnt. Das Coxalglied des Pedipalpus nach vorn in eine schwarze, kurze Spitze ausgezogen. Den Bau der Cheliceren habe ich nicht eingehender untersucht. Die Beine sind weißlich, mit kurzen einfachen Härchen bedeckt. Die Klauen einfach. Länge: 1,47 mm. Länge der Pedipalpenglieder: IL: 0,18; III.: 0,54; IV.: 0,39; Ya.: 0,.87; Vb.: 0,47 mm. Nur ein einziges Individuum aus Java: Buitenzorg (März 1904, KKAEPELIN L). Fam. Obisiiclae. Ideobisiiim luiimtum ii. sp. (Fig-. 4 a— c). Weibchen? — Der Cephalothorax gelbbraun, fast so lang wie breit, mit parallelen Seitenrändern, die an den Augen ein wenig konvex sind. Der Yorderrand ist in der Mitte schwach vorgezogen; längs der Mittellinie eine schwache Vertiefung oder vielleicht nur ein dunklerer Streifen. Das Integument glatt und glänzend, mit einfachen Härchen spärlich bedeckt. Augen vier, gleich groß, beinahe einander berührend, wenigstens ist der Zwischenraum nicht breiter als der halbe Radius der Augen. Die Ent- fernung der ersten Augen vom Vorderrande des Cephalothorax noch kleiner. Das Abdomen lang, fast doppelt so lang wie breit, mit parallelen Seitenrändern, am Hinterende abgerundet. Die Rückenplatten gelbbraun, glatt, glänzend, am Hinterrande mit einer Reihe ziemlich langer Härchen. Einige Ohelouethiden aus Java. 45 An jeder der zwei hinteren Rückenplatten jederseits einige bedentend längere „Tastliaare". Die Ventralplatten schmäler, hell gelbbraun, mit einfachen Härchen in Qnerreihen. Die Cheliceren (Fig. 4c) sehr groß, bleichgelb. Der unbewegliche Finger schwach gegen die vSpitze gekrümmt. Am Innenrande mit 14 oder 15 unregelmäßigen Zähnen. An der Basis des Fingers eine lange, gerade Borste, die bis zur Spitze des Fingers reicht. Der bewegliche Finger ist am Ende stärker gekrümmt und an der Rückenseite mit einer geraden einfachen und durchsichtigen Galea oder Procursus apicalis. Der Abstand der Galea an der Spitze ist ungefähr ^U der ganzen Länge des Fingers. An der Oberseite vor der Mitte sitzt eine Borste, die bis zur Spitze des Fingers reicht. Am Innenrande eine dünne, breitere, mit 10 bis 12 Zähnen versehene Lamina. Die basalen Zähnchen sind am größten. Die Serrula mit 17 bis 18 langen Zähnen. Das Flagellum (Fig. 4 b) ist, wenn man die Chelicere von der Seite betrachtet, geradeaus stehend und scheint aus sechs, an den Spitzen ein wenig kolbenförmig angeschwollenen Asten zu- sammengesetzt zu sein. Die Pedipalpen (Fig. 4 a) sind länger als der Körper, bleichgelb. Der Trochanter länger als breit, am Yorderrande schwach konvex, am Hinterrande konkav und zusammengezogen. Das Femoralglied ungefähr 4-nial länger als breit, undeutlich gestielt. Am Iimenrande in der Grund- hälfte gerade, dann schwach konvex. Am Außenrande an den beiden Enden konvex, in der Mitte aber schwach konkav; das ganze Glied am distalen Ende am breitesten. Das Tibialglied ^/s so lang als das Femoral- glied, nicht breiter als dieses, ziemlich lang gestielt, mit schwach konvexen Seitenrändern. Der stark aufgeschwollene Scheerenstanun ist ein wenig länger und nahezu doppelt so dick als das Tibialglied. Die Scheeren- finger schmal, wenigstens 7» länger als der Stamm. Der unbewegliche Finger mit ca. 15 kleinen, konischen Höckerchen, der bewegliche Finger aber ohne solche Zähnchen. Alle Glieder mit langen, feinen und einfachen Härchen, die im allgemeinen nicht länger sind, als die Breite der Glieder. Die Spitzen der Scheerenfinger mit zahlreichen, mehr oder weniger angedrückten Härchen und einigen sehr langen Tasthaaren besetzt. Die Beine kurz, mit geraden und feinen Haaren besetzt, von welchen einige sehr lang und vielleicht Tasthaare sind. Die Klauen ziemlich stark gekrümmt, einfach. Länge: 1,08 mm. Länge der Pedipalpenglieder : IL: 0,17; IIL: 0,42; IV.: 0,27; Va.: 0,27; Vb.: 0,87 mm. Einige jüngere Exemplare aus Java: Depok, Buitenzorg (März 1904, Kraepelin L). 46 Alb. TuUgreii. Übersicht der wichtigsten Literatur. 1. Balzan, Louis. Oheruetes (Pseudoscorpiones). Voyage de M. E. Simon au Venezuela (1887— 88) in Ann. de la Soc. Entomol. de France 1891. Vol. LXI, p. 497—552, Tfl. 9—12. (Chd. ThorelH BALZ., pao-. 519.) 2. Daday, EUG. Pseudoscorpiones e Nova-Guinea in Ternieszetrajzi Füzetek. Vol. 20, 1897, p. 475—480, Tfl. XI. 3. Daday, Eug. THtersiclit der Chernetiden des ungarischen Nationalmuseums in Budapest. Ibid. Vol. 11, 1887—88, p. Ifiö— 192, Tfl. IV. {Chd. Hodulimanus TOM., p. 173.) 4. Hansen, H. J. Organs and characters indifferent orders of Arachnids. Entomologiske Meddelelser. Bd. 4, 1893-94, p. 137-151, Tfl. II— V. 5. NOSEK, Ant. Catalogus chelonethium s. pseudoscorpionuni. 1901. 6. NOSEK, Ant. Conspectus chelonethium (pseudoscorpionuni) et eorum distributio geographica. 1901. 7. NOSEK, Ant. Primumsupplementumcatalogi chelonethium seupseudoscorpionum. 1902. 8. Simon, Eug. On the Arachnida collected during the „Skeat Expedition" to the Malay Peninsula, 1899—1900. Proc. of the zool. Soc. London 1901, p. 45— 84. (Chel. javaniis THOR., cocophilus SiM., Garypus personatus SiM., p. 79.) 9. Simon, Eug. Arachnides recueillis par M. J. L. Weyers ä Sumatra (2 e Mem.). Ann. de la Soc. Entomol. de Belgique. Vol. 43, 1899, p. 78—125. (Chel. articulosus SiM., hifissus SiM., Grari/jnis irrngaitis SiM., Chihonius curvidigitatus SiM., p. 120—123.) 10. ThoRELL, Tam. Descrizione di alcuni aracnidi inferiori dell'arcipelago Malese. Ann. del Mus. Civ. di Genova. Vol. XVIII, 1882. (Chd. javmms THOR., p. 37.) 11. ThORELL, Tam. Aracnidi Artrogastri Birmani raccolti da L. Fea nel 1885—1887. Ibid. Ser. 2 a. Vol. VII, 1889. (Chd. hirmanicus THOR., p. 594 (78), suma- tranus THOR., p. 599 (83). 12. Thorell, Tam. Aracnidi di Pinang raccolti nel 1889 dai Sigl| L. LORIA e L. Fea. Ibid. Ser. 2a. Vol. VII, 1890. (Chel. Balzani THOR., hians THOR., p. 352—357.) Einige Chelonethiden aus Java. 47 Figurenerklärung. Fig-. 1. Chelifer hirmanlcns THOR. a. Chelicer (Vergr. 120), Weibchen. b. Galea (Vergr. 250), c. Flagellum (Vergr. 250), „ d. Pedii^alijus (Vergr. 15), „ e. Galea (Vergr. 500), Männchen. f. Flagellum (Vergr. 250), Männchen. Fig. 2. Chelifer KraepeUni n. sp., Weibchen. a. Pedii)alpus (Vergr. 35). b. Galea (Vergr. 500). c. Galea von der Rückenseite geseheu. d. Flagellum (Vergr. 500). Fig. 3. Chelifer Warburgi n. sp., Weibchen. a. Pedipalpus (Vergr. 15). b. Galea (Vergr. 500). Fig. 4. Ideohisium minutum n. sp., Weibchen.? a. Pedipalpus (Vergr. 15). b. Flagellum (Vergr. 500). c. Die Chelicerenfinger (Vergr. 350). ^Jakii/iwh der Hmiil?u/'a. WissenscJuAjistaltenXXUjBeilwfiy^. Tullgren, Chelonethiden aus Java. Arachnides de Java, reciieillis par le Prof. K. Kraepelhf en li)04. Par Etnj, Simon,. A V e c c i 11 q f i g- u r e s d a ii s 1 e texte. Familia Aviculariidae. 1. Selenorosmia Jaraneusis (Walckenaer). — Mygale java- nensis WALCKENAER, Apt. 1, 1837, p. 216. — M. monstrosa C. KOCH, Ar., V, p. 14, fig. 346. — Selenocosmia javanensis ÄUSSERER, THORELL etc. Buitenzorg-. Repaiulu ä Sumatra, ä Java et ä Celebes. 2. PJiloffU'lJus uwt'tuls (Äusserer). — Isclmocolus inermis Äusserer, in Vei-h. z. b. G. Wien, XXI, 1871, p. 188. — (?) Ischn. suharmahis THORELL, in Sv. vet. Akad. Handl., XXIV, Nr. 2, 1891, p. 13 (sec. THORELL). — PhlogieUus airiceps E. I. POCOCK, in Abh. Senckenb. Naturf. Ges., XXIIT, p. 4, 1897, p. 596. Buitenzorg. Repandn ä Java et ä Sumatra. P. atrkeps est decrit par R. I. POCOCK de Buitenzorg. Familia Atypidae. 3. Atypusjavaiuts THORELL, St. Rag. Mal. etc. IV, I, 1890, p. 413. Tjibodas. Decrit de la meme localite. Familia Psechridae. 4. Pseehriis . . . sp.? Tjibodas. Un jeune iudividu, qu"il est impossible de dcterminer specifiquement avec certitude. Familia Oonopidae. 5. Isrhthothf/i'ff<'Hs p<7ti/er E. SIMON, in Pioceed. Zool. Soc. Lond., 1891, p. 562. Buitenzorg, Tjompea. Espece repandue dans toutes les regions tropicales humides de l'Afrique, de l'Asie, de rOceanie et de l'Amei'ique. 52 Eug. Sirnou. G. Gfniufsomofp/i(f ptwimita (Thorell). Thorell, St. Eag. Mal. etc., IV, I, 1890, p. 391. Xestaspis jiarmata Buitenzorg. Espece decrite de Sumatra. Les iudividus recuillis ä Buitenzorg par le Prot'. Kraepelin ne different eii rien de ceux recueillis daiis la proviiice de Padang par M. Weyeks. 7. Gautasomorpha Kt'aepelini sp. nov. $. long. 2,5 mm. Ceplialotliorax rubro-castaneAis, versus marginem sensim infuscatus et confuse nigricanti-marginatus, omnino laevis et nitidus, breviter ovatus, convexus et postice fere abrupte declivis. Oculi aiitici magiii, subrotundi, a sese spatio oculo plus duplo angustiore separat!. Oculi quatuor postici, superne visi, in lineam leviter recurvam, inter se contigui, medii latera- libus paulo majores sed mediis anticis minores. Clypeus oculis anticis plus triplo angustior. Abdomen magnum, late ovatum, scuto dorsali scutoque ventrali obscure castaneo-purpureis, minutissime et parce rugosis et pilis crassis albidis sat crebre vestitis. Sternum fulvo-rufulum, laeve, nitidum. Pedes breves, breviter pilosi, flavo-aurantiaci. Tjibodas. A. O. parmata Th., cui affinis et subsimilis est, differt imprimis ceplialotliorace omnino laevi, in lateribus nee rugoso nee striolato. Gen. Plectoptilus nov. gen. Cephalothorax longe ovatus, postice sat convexus, antice longe declivis et attenuatus, fronte angusta et obtusa, clypeo angustissimo. Oculi octo: quatuor postici inter se aequi et contigui, in lineam rectam, duo medii antici reliquis majoi'es a sese subcontigui, atque ad marginem clypei oculi bini minu- tissimi vix perspicui. Sternum late cordiforme, vix longius quam latius, postice obtusum. Pedes omnino mutici, breves etrobusti, femoribus, saltem anticis, compressis, superne, praesertim ad basin, alte convexis. Abdomen maris longe ovatum, scuto ventrali scutoque dorsali fere omnino obtectum. Assez voisiu des genres Scajphidla et Ischnothyraeus, dont il se distingue, comme de tous les autres Oonopidae, par la preseuce de deux tres petits yeux supplementaires, ä peiue perceptibles, situes au milieu du bord frontal, au ceutre d'une tache pigmentee. PlectojJtüus myops E. SiM. front et yeux vus en dessus patte-mächoire du male. Araclmides de Java. 53 II differe eii outre du genre laclmoihyraeus par ses pattes pius courtes et inutiques ; du genre ScapJiicJJa par son bandeau etroit et moins prolive, eufiii par la structure de la patte-machoire du male qui rappeile davantage celle de certains Dijsäerina (D. princcps E. S.) dout le lobe du bulbe est egalemeut inclu daiis le tarse. Nous ne connaissons que le male. 8. Plectoptihtii vnyops sp. nov. $. long. 2 mm. Ceplialothorax omnino laevis et nitidus, fulvo-rufescens, ad marginem leviter infuscatus et submarginatus, clypeo in medio minute nigro-notato. Scuta abdominalia pallide fusco-iiifula, nitida, sed dorsale subtiliter et parce rugosa, pilis crassis albidis conspersa. Pedes et pedes-maxillares Inteo-flavidi. Pedes-maxillares sat breves, trochantere minutissimo, femoie brevi sed crasso, ad basin valde attenuato, patella longiore quam latiore, tibia breviore, tarso (cum bulbo coalito) reliquis articulis cunctis liaud breviore, subtus ad basin convexo, longe attenuato et arcuato, apice processu nigro flagelliformi longo munito. Buitenzorg. Familia Leptonetidae. 9. Ochyvoeet'a stellata sp. nov. $. long. 3,5 mm. Ceplialothorax albido-testaceus, parte thoracica macula media maxima, antice truncata et leviter emarginata, utrinque bidentata, postice valde acuminata et utrinque linea marginali exili, antice abbreviata, nigris, ornata, area oculorum postice nigro-cincta, clypeo lato et proclivi, vitta media nigra lata notato. Oculi quatuor antici inter se subcontigui, medii rotundi, lateralibus ovatis paulo majores. Abdomen (valde detritum) ovatum, supra fusco-lividum, subtus nigricans. Chelae, partes oris, sternumque nigricantia. Pedes gracillimi et longissimi, fusco-lividi, coxis albido-testaceis apice late nigro-annulatis, femoribus leviter et confuse dilutioribus, tibiis metatarsisque annulo apicali minutissimo, tibiis annulo simili, pone medium sito, albidis, ornatis. Pedes-maxillares testacei, valde nigro-annulati. Buitenzorg. Ab 0. criiciafa et indurata E. SiM. (ex ins. Taprobane) diffeit magnitudine paulo majore, pedibus longioribus, abdomine concolore. cephalothorace macula media magna stellata notato, ab. 0. {Althepus) pida Thorell (ex Birmania) imprimis diifert sterno omnino nigro. 10. Throfimff Jaiunta sp. nov. $. long. 2 mm. Cephalothorax breviter ovatus, leviter convexus, laevis, obscure fulvo-lividus et tenuiter nigro-marginatus, lineolis radiantibus numerosis, 54 Eug. Simon. abbreviatis, fuscis, notatus, area oculorum transversa postice nigro- marginata. Oculi quatuor antici in lineam snbrectam, inter se juxta contigui, medii paulo majores, ovato-longitudinali, oculi postici, a lateralibiis anticis contigui, paulo majores. Clypeus subverticalis, area oculorum non multo latior. Abdomen subglobosum, fusco-lividum, minutissime punctatum et postice subtiliter transversim striatum. Chelae, partes oris sternumque fusca. Pedes sat longi, tenues, sed femoribus ad basin leviter incrassatis, luteo-lividi, subpellucentes, femoribus anticis apice leviter infuscatis, tibiis cunctis metatarsisque apice minutissime fuscis. Buitenzorg. A T. micropJithalma E. SiM. (ex ins. Philippinae) differt abdomine fusco, cephalothorace latiore nigro-variegato, oculisque majoribus. A T. radiata E. SiM. (species americana), cui praesertim affinis est, diifert magnitudine paulo majore, cephalothorace macula media carente, pedibus leviter fusco-notatis etc. Familia Zodariidae. 11. CrypfotheJe sirnddlea Thorell, in Ann. Mus. civ. Gen., ser. 2% X, 1890, p. 305. Tjompea. Decrit de Pinang ; iiulique depuis de Singapore (WORKMANN) et de .Java. 12. Storena ^twlanotpiatlia V. HASSELT, in Midden Sumatra etc., Araneae, 1882, p. 34 — iUd. T. THORELL, St. Eag. Mal. etc., IV, I, p. 330. Buitenzorg. Decrit de Sumatra; indique depuis de Java ä Tjibodas (T. Thorell). 13. Storena Kraepelinl sp. nov. (^ $. long. 6,5 mm. Cephalothorax longe ovatus, convexus, antice valde attenuatus et declivis, fulvo rufescens, tenuiter nigro-marginatus, subtiliter coriaceus sed nitidus. Oculi medii antici reliquis oculis multo minores, a sese contigui, a lateralibus latissime distantes, cum lateralibus posticis lineam subrectam designantes. Oculi quatuor medii aream non multo longiorem quam latiorem et antice quam postice multo angustiorem, occupantes. Abdomen supra atro-testaceum, pilosum, subtus albido-testaceum. Chelae, partes oris sternumque fulvo-rufula, nitida. Pedes sat breves, fulvo- rufescentes, metatarsis tarsisque leviter infuscatis, tibiis anticis aculeis tenuibus binis uniseriatis, metatarsis aculeis paulo validioribus 2 — 2, subtus armatis, pedes postici sat numerose aculeati. — c^ Pedes- maxillares fulvi, breves et robusti; tibia patella breviore, subtus convexa et pilosa, extus ad apicem apophysi nigra, longissima et compressa, Arachiiides de Java. 55 antice directa et levitei- sursum ciirvata, sublus, prope medium, leviter dilatata et angiilosa, apice tenuissima, armata; tarso late ovato, convexo. — $ Area genitalis sat mag-na, nigra, in medio leviter foveolata, postice carinula rufula recta discreta. Buitenzorg. Se distingne facilenient des Storcna coniuis de Malaisie par son abdomeu uiii- colore et la loiigue apophyse tibiale courbe de la patte-mächoire du male. 14. Sforena (Asceiia) quhiquestrif/ata sp. nov. $. long. 5 mm. Cephalothorax breviter ovatus, convexus, fronte lata, fusco-picens fere niger, snbtiliter et crebre coriaceus. Oculi medii antici reliquis oculis paulo rainoi'es, cum lateralibus posticis lineam latam, V^lidissime recurvam designantes. Area oculorum quatuor mediorum mnlto longior quam latior et antice quam postice paulo angustior. Abdomen ovatum, supra nigrum, antice maculis binis longis, postice convergentibus, prope medium maculis longis binis subtransversis, a sese late remotis, postice macula minore transversa, albis, ornatum, subtus omnino atro-testaceum. Partes oris sternumque nigro-picea, nitida. Pedes sat breves, fulvo-olivacei, coxis patellisque paulo dilutioribus, femoribus ad apicem tarsiscjue anticis leviter infuscatis, breviter pilosi, femoribus aculeo parvo dorsali munitis, reliquis articulis omnino muticis. Regio epigasteris duriuscula, nigro-nitida, antice (longe ante rimam) carinula transversa et utiinque carinula longitudinali parva, munita. Buitenzorg. Familia Pholcidae. 15. JPholeus gracillinms ThORELL, St. Rag. Mal, etc., IV, I, p. 298. Espece caracterisee par les quatre yeux anterieurs peu separes les uns des autres; l'abdouien etroit et long, marque de deux bandes noires rapprochees et fractionees et d'une bände ventrale plus etroite, s'etendant du pli epigastrique aux filieres ou eile se dilate legerem ent. ThORELL ne decrit que le male, le Prof. KraEPp:lin a trouve la fenielle ä Tjibodas et nous l'avions regue anterieiirement de plusieurs localites de Java ou l'espece parait assez repandue. La colnration du cephalothorax est variable: La partie thoracique est tantOt marquee de la bände mediane brune decrite par THORELL, tantot entieremeut brunätre sauf aux angles anterieurs, de chaque cöte de la region cephalique. La plaque genitale, qui occupe presque tonte la largeur de l'epigastre, est brun- rouge ou noire, convexe, semicirculaire, troiiquee droit en arriere avec les angles un peu saillants et tres aigus, largement arrondie en avant. Tjibodas. Repandu ä Java et ä Sumatra. 56 Eng. Simon. 16. Psilorhoviis m/i(1tiffuttatus sp. nov. $. long-. 3 mm. Cephalotliorax subtilissime coriaceus, albido-testaceus, parte cephalica clypeoqiie in medio fusco-i'ufulis, parte thoracica vitta media sat ang-iista sed postice leviter ampliata, fusco-rufula et utrinque, ad marginem, maculis parvis nig'ris trinis (media reliquis paulo majore), ornata, parte cephalica sat elevata, thoracica convexa et profundissime siücata. Oculi quatuor postici sat magni, aequi, in lineam procurvam, medii a sese spatio ocnlo saltem duplo majore sejuncti. Oculi quatuor antici inter se subcontigui, medii minutissimi. Area quatuor mediorum vix latior postice quam longior. Sternum et partes oris albido-testacea. Abdomen valde gibbosum, multo altius quam longius, albido-testaceum, superne maculis fuscis fere inordi- natis, sed principalibus series duas parallelas designantibus, conspersum. Pedes g^racillimi, pallide luteo-testacei, femoribus tibiisque apicem versus leviter et confuse infuscatis sed annulo apicali parvo albido notatis. Area genitalis (haud plane adulta) valde convexa, membranacea. Buitenzorg, Tjompea. Le genre Psüochorus (type TJteridion pullulum Hentz) est sourtout americain; la seule espece decrite de rancien moiide est le Phoicus sj)haeroides L. Koch, d'Anstralie. (Ar. Austr., I, p. 283). P. mulüguttatus de Java, diifere certainement de P. spJiacroidcs L. K. ; sa taille est bien inferieure, son cephalothorax n'offre poiiit de bände marginale continue mais de chaque cöte trois petites taclies noires marginales, enün son abdomen, encore plus convexe, est crible en dessus de petites taches noirätres tandis que celui de P. sphaeroidcs offre en dessus une bände mediane claire ramifiee. Familia Theridiidae. 17. Cosciuida triangiilifera E. SIMON, in Rev. Suisse de Zoologie, XII, 1904, p. 68. Buitenzorg. 18. TetrahlemTtia medio culatwhn 0. P. CAMBRIDGE, in Proceed. Zool. Soc. Lond., 1873, p. 114. $. long. 1 mm. Cephalothorax ovatuF, antice parum attenuatus, altus sed superne subrectus, postice valde declivis atque ad angulum minutissime mucronatus, clypeo alto, verticali. Oculi fere ut in mari sed ad marginem frontalem siti. Metatarsi antici tarsis circiter aequilongi. Pedes-maxillares parvi, pellucentes. Buitenzorg, Tjompea. Cette remarqiiable espece n'etait connue jusqu'ici que par le seul male trouve en 1871 par le Dr. TWAITES daus le jardin de Peradenyia ä Ceylan et decrit par le Rev. Cambridge. La femelle decouverte ä Java par le Prof. Kraepelin permet de completer la description du genre et de l'espece (sur les affinites du genre Tetrablemma cf. Hist. Nat. Ar., T. I, p. 569). Arachnifles de Java. 57 19. Thet'hJioii minuhiJumli. KOCH, Ar. Austr., I, 1872, p. 263, pl.XXII, fig. 3 — Th. amoenum TllORELL, St. Rag. Mal. etc., I, 1877, p.463. Biiitenzorg. Espece tres repanclue dans la Malaisie, l'Austro-Malaisie et l'Australie. 20. Thii'idion tiih'nolnm DOLESCHALL, Tweede Bijdr. etc., in Acta Soc. Sc. Indo-Neerl., V, 185i), p. 49, pl. VIL fig. 7 — id THORELL, St. Rag. Mal., II, 1878, p. 158, et IV, I, p. 273. Tjibodas. Decrit d'Amljoiiie, retrouve depuis dans presque toute la Malaisie; dejä indique de Tjibodas par Thoeell. 21. TJteriflioii KraepeUm sp. nova. $. long. 3 mm. Cephalothorax brevis, sublaevis, fulvo - olivaceus, parte cephalica, praesertim postice, infuscata, parte thoracica versus niarginem sensim obscuriore et tenuiter nigricanti-marginata. Oculi postici magni, superne visi in lineam subrectam (vix recurvam), medii lateralibus paulo majores et inter se paulo remotiores, sed spatio interoculari oculo paulo minore. Oculi antici inter se appropinquati, in lineam leviter procurvam, medii nigi'i, lateralibus albis paulo minores. Area oculorum mediorum subqua- drata. Clypeus area oculorum paulo angastior, fnlvus, tenuiter nigricanti- marginatus. Abdomen niagnum, globosum, nitidum, atro-testaceum, superne maculis magnis nigerrimis et punctis albidis, reticulum laxum designantibns, ornatum. Chelae fulvo-olivaceae. Partes oris sternumque fusco-olivacea. Pedes longi, inter se valde inaequales, setis validis et longis sat crebre vestiti, fulvo-olivacei, femoribus tibiisque late fusco-biannulatis, patellis infuscatis, metatarsis apice minute fuscis. Area genitalis simplex nigra. Buitenzorg, Tjompea. 22. Theridion ludlns E. SIMON, in Ann. Soc. ent. Belg., C. R. nov., 1880. c/'. long. 3 mm. Cephalothorax sat longe ovatus, fronte angusta, laevis et nitidus, obscure fulvo -rufescens, tenuiter nigricanti-marginatus, parte cephalica leviter obscuriore et postice lineolis nigris binis convergentibus saepe notata. Oculi postici, superne visi, in lineam subrectam (vix procurvam), medii lateralibus paulo majores, obtuse triquetri, rarius ovati, inter se fere aequidistantes, spatiis interocularibus ocnlis vix minoribus. Oculi antici in lineam leviter procurvam, inter se aequi, medii nigri, laterales albi. Area mediorum parallela, paulo latior quam longior. Clypeus area oculorum vix angustior, leviter convexus. Abdomen sat longe oblongum, albo-testaceum, superne vitta media fusca, antice lata, postice attenuata, saepe in medio interrupta, utrinque dentata et nigro-punctata, atque in lateribus maculis parvis nigricantibus obliquis, notatum, subtus in medio 58 Eng. Simon. confuse iiifiiscatiim. Chelae obscnre fulvae. Partes oris olivaceae, parte labiali obsciiriore. Sternuni longum, inter coxas posticas anguste prodiictnni, fulvo-olivaceuni, versus marginem sensim infuscatum. Pedes lutei, femoribus tibiisque ad apicem late rnfescentibus et subannulatis, inter se valde dissi- miles et inaequales, pedes 1 ^ paris reliquis multo longiores, femore fere omnino fusco-rufulo, lato, longe claviformi, praesertim intus, convexo, setis validis nig-ris, imprimis intus, armato, patella tenui, tibia cylindracea, metatarso setis spiniformibus biseriatis 7 — 7 vel 8 — 8 subtus insigniter munito. Pedes-maxillares fulvo-rufuli, tibia (superne visa) patella breviore et multo latiore quam longiore, tarso mediocri, long-e ovato, apicem versus valde attenuato et bulbum superante, bulbo fulvo, stylo nigro, circulum formante, munito. Buitenzorg-. Nous avons decrit cette espece de Nouvelle-Caledoiiie et noiis l'avoiis reQue depuis, eil graiid iiombre, du Queensland, des Moluques, de Java et de Sumatra. T. ludius se rapproche des T. imlchellum Walckenaer et vitiahim C. KOCH d'Europe, egalement remarquables par le grand developpement des pattes de la lie paire du male dont le feraur est longuement claviforme et la patella tres petite, mais tandis que dans les deux especes europeennes le metatarse offre en dessous deux series de petites epines dressees coniques, celui du T. ludius offre en dessous deux series de crins spini- fornies couches, robustes ä la base mais efiiles ; le tarse et le bulbe sont petits comme ceux du T. pulchellum W. et le bulbe offre au milieu un fin Stylus replie en cercle (le bulbe de T. pulchellum est pourvu ä l'extremite d'un Stylus court et robuste mais aigu, recourbe en dedans ; celui du T. vittaUim C. K., beaucoup plus volumineux, offre, dans sa seconde moitie, un fin Stylus tres long, courbe en demi-cercle). T. laheculatnm WORKMANN, de Singapore est peut-etre synonyme de T. ludius. 23. Thet'idion Qihjruni (0. P. CAMBRIDGE). — Argyrodes nigra 0. P. Cambridge, in Proceed. Zool. Soc. Lond. 1880, p. 341, pl. XXX, % 20. Salak. Decrit de Ceylan; nous l'avons regu depuis de Sumatra et de Java. 24. Teutana rn/oamiulata E. SIMON, in Ann. Soc. ent. Belg., XLIIJ, 1899, p. 84. Buitenzorg-. Decrit de Sumatra. Espece intermediaire aux genres Tentana et Liilnjpliantcs : L. atronjaneus E. SiMON, de Nouvelle-Caledonie et d'Australie en est voisin. Familia Argiopidae. Siibfaiiiilia Liiiypliiiiiao. 25. liathyphrnites Kraepelhil sp. nov. $. long 2,5 mm. Cephalothorax laevis, fulvo -olivaceus, tenuiter nigro -marginatus, oculis singulariter nigro-cinctis, parte cephalica antice sensim acclivi. Arachniiles de Java. 59 Ociili postici niagiii, siipeine visi in lineam Yix recnrvam subrectam, medii paulo majores et paulo distantiores sed spatio ociilo paiilo angustiore a sese disjuncti. Oculi antici in lineam sat piocurvam, medii nigii latera- libus saltem dnplo minores. Area oculorum qnatnor mediorum latior quam longior et antice quam postice multo angustior, Clypeus area oculorum paulo latior, convexus sed sub oculis leviter depressus. Abdomen oblongum, postice acuminatum, nigrinum, superne macula apicali albido-testacea notatum. Chelae fulvo-olivaceae vel rufulae. Partes oris sternumque fusco-olivacea, laevia. Pedes sat longi et graciles, fulvo-olivacei, parce pilosi, mutici. Tuberculum genitale parum convexum, semicirculare, foveola trapeziformi, margine rufulo et exciso postice discreta, Impressum. Buitenzorg. Petite espece obscure ilont le Pi'of. Kraepelin u'a reoueilli que la femelle recomiaissable ä la tache posterieure blanche de sou abdomen. 26. Linifiphia sundaica sp. nov. c!^. long. 6 mm. Ceplialothorax laevis, fusco-castaneus, versus marginem sensim obscurior, linea media nigra, tenui et abbreviata, notatus, area oculorum nigra, longus, parte cephalica antice sensim acclivi. Oculi medii postici reliquis oculis majores et leviter prominuli. Area quatuor mediorum multo latior quam longior et antice quam postice saltem duplo angustior, medii antici posticis plus duplo minores. Clypeus verticalis planus, area oculorum latior. Abdomen angustum, cylindraceum, postice leviter prominulum sed obtusissimum, in medio leviter depressum, nigrum, prope medium maculis transversis binis albido-testaceis notatum. Sternum nigrum, subtiliter coriaceum et opacum. Chelae fusco-rufulae, granulis setiferis minutissimis conspersae. Pedes longi, fulvo-rufuli, metatarsis leviter obscurioribus, coxis femoribusque ad basin 4' paris dilutioribus, aculeis brevibus et debilibus conspersi, metatarsis anticis aculeis basilaribus binis aculeisque submedianis binis, armatis. Pedes-maxillares fusco-rufuli, tarso bulboque nigris; femore subrecto; patella parva nodosa; tibia patella liaud longiore sed latiore et latiore quam longiore, supra longe crinita; tarso magno, ovato et obtuso, supra convexo ; bulbo maximo subgloboso, complicato. $. long. 7 mm. A mari differt fronte latiore, clypeo angustiore, oculis mediis posticis a sese distantioribus. — Abdomen latius ovatum, postice obtusissime pro- minulum, nigrum, supra in parte basali maculis parvis binis longis et parallelis et utrinque, in lateribus, maculis trinis vittiformibus iniquis (media alteris majore), albidis vel subargentis, ornatum. Tuberculum genitale magnum, abdomine vix angustiore, fusco-rufulum, antice rotundam, postice truncatum atque in medio leviter depresso-emarginatum, Stria transversa tenui divisum. Tjibodas. 60 Eng. Simon. Nous avions regii anterieureinent cette espece de .Java et lOX, Hist. Nat. Ar., 2^ ed., II, p. 87 (nota). Nous avous decrit cette espece de Palabuan (Java). Subfamilia Mieariinae. 59. Coi'innoiiuna scrertmi (ThOEELL) J((i'((mnn subsp. nova. A Typo (ex insula Celebes) differt magnitudine minore, coxis pedum dilutioribus. Tjibodas. Nous ravions reou anterieurement de Palabuan. 60. Corhiiiom/ina Thovelli sp. nov. ?. long. 6 — -1 mm. Cephalothorax nigei-, subtiliter rugosus, pilis pronis, plumosis, albido- virescentibus, conspersus. Oculi postici mediocres, aequi, in lineam procurvam, medii a sese quam a lateralibus fere V:i remotiores. Oculi antici in lineam subrectam, inter se appropinquati, medii reliquis oculis fere triplo majores. Area mediorum evidenter latior quam longior et antice quam postice paulo angustior. Clypeus oculis mediis anticis latior. Araclinides de Java. fj;) Abdomen longe ovatum, superiie duriusculum et subscutatum, nigrum, pilis pionis plumosis albido-virescentibus sat crebre vestituni. Clielae validae, nigrae, opacae, parce setosae. Sternum nigrum, minutissime et panim dense granulosum. Coxae ciinctae fulvae. Pedes fulvo-rufuli, femoribus quatuor anticis, praesertim supra atque ad apicem, leviter infuscatis, pedes 4i paris femore ad apicem, inderdum usque ad basin, fusco, sed annulo medio dilutiore et albo-piloso ornato, tibia metatarsoqiie fuscis fere nigris sed tibia annulo apicali fulvo notata, femoribus cunctis aculeis erectis dorsalibus binis, anticis aculeo interiore longiore armatis, tibiis anticis aculeis inferioribus longis 3 — 3 (sed aculeis apicalibus carentibus), metatarsis aculeis similibus 2 — 2, subtus munitis. Pedes-maxillares omnino fulvi. o^. long. 6 mm. A femina diifert abdomine angustiore sed postice ampliato, scuto dorsali subtiliter granuloso obtecto, aculeis femorum validioribus. — Pedes-maxillares fulvi, tarso obscuriore et rufulo, gracili; tibia tereti, patella paulo longiore et graciliore, mutica, setis paucis longis intus munita; tarso anguste ovato, apice longe aruminato, tibia cum patella vix longiore; bulbo simplici, apicem versus longe attenuato et stylo apicali nigro, sat brevi et curvato, munito. A C. severo, cui affine est, differt imprimis pedibus-maxillaribus maris gracilioribus, tibia patella evidenter longiore, pedibus ad maximam partem fulvo -rufulis, scuto abdominali subtiliter granuloso etc. Java (sans localite). Nous avions regu anterieurement cette espece de Palabnan, en meme temps qne la suivante, dont nous ajoutons la description bien quelle n'ait pas ete trouvee par le Prof. KRAEPELIN. 61. Coriunornma quadritaeniatuni sp. nov. ?. long. 5 mm. Cephalotlioi-ax niger, coriaceus et opacus, pilis luteo-nitidis, antice brevibus et simplicibus, postice paulo longioribus et plumosis, parce vestitus. Oculi postici in lineam r.ectam, inter se aequales, medii a sese quam a lateralibus vix remotiores, laterales vix prominuli. Oculi antici in lineam vix procurvam, inter se appropinquati, medii lateralibus paulo majores. Area mediorum band vel vix longior quam postice latior et antice quam postice angustior. Clypeus oculis anticis plus duplo latior. Abdomen longum, cylindraceum, nigrum, vittis transversis, ex pilis plumosis laete luteo-nitidis, decoratum: supra antice vitta angusta, dein vitta abbreviata, prope medium vitta latiore et prope apicem vitta lata, subtus vitta media, valde ampliata et arcuata. Clielae validae, convexae, nigrae, subtilissime coriaceae, parce albido-crinitae. Sternum nigrum, opacum, brevissime et parce albido-pilosum. Pedes-maxillares nigri, valde aculeati. 70 E"g- Simon. Pedes qiiatnor antici lutei, coxis, troclianteribus fenioribusqiie iiigris, bis apice leviter luteo-variegatis et sublineatis. Pedes quatuor postici flavo- aurantiaci, patellis tibiis metatarsisque valde infuscatis et fere nigris. Java: Palabuan. Sul)faiuilia Coriiiiiiiiae. 62. Oedif/ufffhff srrohlrulata Thoeell, St. Eag. Mal. etc., TU, 1881, p. 209, et IV, I, p. 345. Buitenzorg. Decrit de Pinang. Familia Lycosidae. 63. Pardosa puslola (Thorell). — Lycosa pusiola ThORELL. loc. cit., IV, II, 1891—92, p. 157. Tjibodas. Decrit de Sumatra; iiidique anssi de Borneo ä Sarawalc. Familia Oxyopidae. 64. Oxf/ojies Javaniis THORELL, Diag. Aran. iiov., in Ann. Gen. 1890, p. 140. Buitenzorg, Tjibodas. Espece indiqviee de Pinang, de Sumatra et de Java. Familia Salticidae. Sectio I. Salticidae plurideiitati. 65. JBavia sedcpunetata (DOLESCHALL). — Salticus sexpundatus DOLESCHALL, in Nat. Tijdsclir. Ned.-Indie, XIII, 1859, p. 24. — Acompse dulcinervis L. KOCH, Ar. Austr., 1879, p. 1149, tab. C, flg. 1 — 2. Depok. Espece repandue dans tonte la Malaisie, la Papnasie et la Polynesie. 66. 3Iifi'niarachn<' ma.niUosa (C. KOCH). — Toxeiis maxiUosns C. Koch, Ar., XIII, 1846, p. 19, flg. l()i)0. — Synemosyna x>rocera Thorell, St. Rag. Mal. etc. I, 1877, p. 538. — Salticus modestus THORELL, in Ann. Mag. Nat. Hist., niars 1892, p. 235 (? pullus). Depok. Espece tres repandue en Malaisie. Sectio 11. Salticidae iiiiideiitati. 67. Afforhis rhtrffts E. SIMON, in Ann. Soc. ent. Belg., XLX, 1901, p. 143. Depok. Decrit de Lombok. Araclmides de Java. 7]^ 08. i'lu'fjsil'a rei'slvoloi' (C. KO(JH). — Plexippus versicolor C. Koch, Ar., XIII, 1846, p. 103, fig. lltiy (a^). — Maevia pida ibid., Xiy, p. 7-J, fig. 1328 ((/ pullus). — Clivijsilla versicolor Thokell, in K. Sv. vet. Akad. Handl., XXIV, 2, 1891, p. 117. Biiitenzoig-. Espece tres repaiulue en Malaisie eii daiis rindo-cliiiie. 69. FIdclJhi iiJbofvenata sp. nov. $. long. 3 mm. Cephalotliorax longus, parallelus et liiimilis, superne planus^ niger, postice, in declivitate, paulo dilutior, subtilissime coriaceus et opacus, parce nigro-pilosus, linea marginali exillima lineisqiie dorsalibus binis subrectis sed ad niarginem frontalem valde convergentibus et supra oculos siibcontiguis, niveo-pilosis, strncte decoratiis. Oculi antici inter se valde iniqui et contigni. Pili ocnlornm fere nulli. Clypeus angustissimus, nudus sed ntrinque, sub ocnlnm lateralem, macula parva albo-pilosa notatus. Abdomen angustum et longum, antice trnncatum, postice acuminatum, interdum nigricans et albo-lineatum, plerumque albido-testaceum, niveo- pilosnm et postice, snpra mamillas^ lineolis fuscis valde abbreviatis et convergentibus notatnm. Chelae, partes oris sternumque nigro-olivacea. Pedes breves, flavidi, coxis trochanteribusque, praesertim anticis, infuscatis, tibiis anticis cylindraceis, aculeis exterioribus binis aculeoque interiore submedio, metatarsis aculeis validis 2 — 2, subtus armatis. Pedes postici omnino mutici. Buitenzorg. A F. hibrica E, SDI. (ex insula Taprobane) ceplialothorace opaco, niveo-lineato, pedibus anticis cylindraceis et flavidis abunde differt. 70. TJiianifi (frmissa (^ThORELL). — Marptusa demissa Thorell in Ann. Mus. civ. Gen., 2'^ ser., X, 1890, p. 79. Tjibodas. Decrit de .Sumatra. 71. l^f('jip/H(s rttnch'orus (DOLESCHALL). — Salticus ndidvorus DOLESCHALL, Tweede Bijdi'. etc., 1859, p. 14, pl. IX, f. 5. — Phxipims eulicivorus THORELL. Garoet (Java central). Tres coiiimuu dans tonte la Malaisie. 72. Coli^psns raurcUattts E. SIMON, in Ann. Soc. ent. Fr., 1902, p. 409. Depok. Decrit de riude et de Ceylaii. ?73. rancorhis sroparius E. SIMON, loc. cit., 1902, p. 410. Tjibodas. Determination iiicertaine, le seul individn recueilli etant jenne. Decrit de Pangalengan (Java). 72 Eug. Simon. 74. Vich'id /'ormosa E. SIMON, in Ann. Soc. ent. Belg., XL VI, li)02, p. 36b. Buitenzorg. Peut-tHre faiulra-t-il rapporter cette espece an Salticus auricapülus DOLESCHALL, decrit de Tjimauaul; niais la destription insuffisante de DOLESCHALL peut aussi bien s'appliquer ä presque toutes les especes lualaises du genve Viciria. Sectio 111. Salticidae flssidentati. 75. Thoreflla ensi/era (Thorell). — Plexipjms ensifer Thorell, St. Rag. Mal. etc. I, 1877, p.266. — Thorellia id. KEYSERLING, in L. KoCH, Ar. Austr, pars II, p. 1353, Tab. CXV, flg. 1—2. Singapore. Espece repandue daiis toute la Malaisie et uue partie de la Polyiiesie. 76. Phausltia leucojjof/on sp. nov. (f. long. 4 — 5 mm. Cephalothorax niger, parte ceplialica obscure rubro-pilosa, vitta media latissima, postice confusa et maculata, laete flavido-pilosa, ornata, parte thoracica parciiis rnfulo-pilosa, vitta media angnstiore et utrinque vitta submarginali llexuosa obscnre testaceis et albido-pilosis, ornata. Pili oculorum aurantiaci. Clypeus dimidio oculorum mediornm vix angustior, siib oculis vitta transversa crasse et longe albo-barbata, ad marginem pilis albidis longis et decumbentibns paucis, ornatus. Abdomen oblongum, postice acuminatum, nigricans, snpra obscure rubro-pubescens et vitta media integra, postice ampliata et dentata, albido fulvoque pilosa, ornatum, subtus parcius cinereo-albido-pubescens. Chelae nigrae, parce albo-crinitae, antice coriaceae et extus, in dimidio apicali, carinulatae. Pedes quatuor antici nigricantes, rubro-albidoque pilosi, patellis vix dilutioribus, metatarsis ad basin Inteo-annulatis, tarsis Inteis. Pedes postici Intel, patellis fuscis, femoribus ad apiceni, tibiis, ad basin atqne ad apicem, nigro-annulatis, tibiis anticis aculeis inferioribus, validis et longis, 2 — 3 aculeisqne late- ralibus interioribns binis, metatarsis tibiis evidenter brevioribns, aculeis similibus 2 — 2 subtus instructis. Pedes-maxillares fusco-castanei, nigro- hirsuti, patella tibiaque supra parce albo-pilosis, graciles; tibia patella liaud vel vix breviore et paulo angnstiore, utrinque aculeis longissimis paucis et extus ad apicem apopliysi sat longa, gracillima et subrecta, apice vix curvata, armata; tarso angusto et acuminato, intus valdo crinito; bulbo simplici. Buitenzorg, Tjibodas. Le geure Phausina etait jusqu'ici particulier ä l'ile de Ceylan ou il est represente par trois especes : P. guttipes, flavofrcnata et bivittata E. SlM. fcf. Ann. Soc. ent. Belg. XLVI, p. 36s\ P. leiicopogon E. SiM. est voisin de P. flavofrenaia dout il se distingue surtout par sa taille plus forte, ses barbes sous-oculaires blanches, le dessiu de son abdomen, sou apophyse tibiale beaucoup plus longue et plus grele. Araclinides de .laVa. 7.') 77. Lfinfeid jH'rahcitsis (E. Stmon). — Lollianus id. E. Slj\[., in Pioceed. Zool. Soc. Loiid., IDOl, p. 75. A L. (Orcevia) Keyserlmgi Thorell, ciii affinis est. dittert imprimis magnitndine majore, cephalothoiace flavo-nitido (liaud albido-flavido)piloso, metatarsis anticis iiiaiis niiilto loiig-ioribus, posticis valde aiiimlatis etc. Buitenzorg'. Parait commuii; decrit de la presqu'ile malaise (Perak); L. {Orcevia) Kcyscrlmgi Thorell, decrit de Sumatra, se trouve aussi ä Java. 78. Lif/uvi'a lafifleas (DOLESCHALL). — SaUicns latidens DOLESCHALL, Tweede Bijdi'. etc. 1850, p. 21, pl. X, fig-. (!. — HomalaUus latidens THORELL, Stiid. Rag. Mal. etc., IV, 2, p. 262 (noii B. latidens Thorell, in Descript. catal. spid. of Burma, p. 330.) Buitenzorg, Tjibodas. Espece decrite de Java (a TjihaiijaAvar) on eile parait tres cummniie ; jusqu'ici nous n'eu coimaissions que la feinelle. L. Iafi(I("iif< DOLESCHALL ii'est pas synonyme de L. (Swiacilia) aheveoJd E. SIMON' (espece de la presqu'ile inalaise et de Birmania) comme Ta avauce Thorell. L'armature des cheliceres du male est tres differente dans les deux especes- : les cheliceres de L. lafidcii^ DoL., oifrent, ä la marge iuterieure, une tres longue dent sinueuse, arquee eii dedaiis, tandisque celles de L. aheiicoln E. SiM. offreiit ä la marge inferieure uue petite deut bifide tres reculee, cacliee par la scopnla des lames et, ä la marge superieure, au iiieme niveau, une dent beaucoup plus longue, ensifornie aigue. ') Par coutre HomalaUus severus Peckham, parait synonyme de Liyurra aheneola E. Simon. ^) La description que nous en avons donnee, in Hist. Nat. Ar., IL, p. S'6-i, s'applique seulemeut ä L. aheneola. Staphylinides de Java, recueillis par M. le Dr. K. Kraepelin et M. le Dr. Konhi{/sf)er(/ri' en 1904. Par Albert Faiwel, Caen. 7* La faime des regions basses et moyennes dans l'ile de Java n'offre pas de caractere special, eii ce qui concenie les Staphylinides. C'est, d'une maniere generale, la meme faune que celle des legions semblables en Birmanie, ä Sumatra etc. jusqu'ä Celebes. J'ai note d'ailleurs, pour chacime des especes reciieillies par M. le Dr. Kraepelin et par M. le Dr. KONINGSBERGER ^) rextensiuii geograpliique dejä connue. Quelques especes seulement n'ont ete trouvees encore qu'ä Java; mais il est tres probable quelles seront signalees plus tard des autres legions de la faune indo-malaise. Piestini. 1. Leptochirus ufiicolor Lap. (L. coronatus Sachse). Tjibodas, mars. Sumatra, iles Banguey, Mentawei, Bodjo, Borneo, Malacca, Cambodje. 2. Leptochirus ininiitus Lap. {L. bispmiis Er., L. homeensis Bernh.). Buitenzorg, Borobudur, mars. Region Orientale, du Sikkim ä la Malaisie. — Gilolo, Nouvelle- Guinee. 8. Leptochirus (Thoracochirus) piestoides FVL., var. L, cribrellus n, v. A. Leptochiiv piesto'ide FVL. typico (Sumatrensi) thoracis punctura ocellata duplo densiore, liujus lateribus magis crenulatis; elytris etiam fortius rugosulis, rugis extus asperulis, lateribus magis crenulatis unice distinctus. Buitenzorg, Jardin botanique, fevrier — mars. Obs. 1. — Dans ma description du L. jnesto'ides (Rev. d'Ent., 1902, 20), au lieu de: fronte lata excavata, il faut lire: fronte late excavata. J'ajoute que plus receniment j'ai reQU deux autres exemplaires du type, provenant de la region de Deli (Sumatra), dont un ä les elytres legerement räpeuses en dehors et legerement crenelees sur le bord externe ; ^) Les especes citees du Jardin botanicine de Buitenzorg ont ete reniises ä M. le Dr. Kraepelin par M. le Dr. Koningsberueh, 78 Albert Fauvel, Caen. ]e corselet offre aussi deux ou trois cienelures laterales. Cet exemplaire indique assez bien le passage ä la var. L. crihrellns de Java. Obs. 2. — he Leptochints (Thoracochinis) Foersteri BEmm. (Deutsche Ent. Zeitsclir., 1903, 156), de Sumatra, parait synomyme du L. picsfdides d'apres la desciiption, bleu que l'auteur indique les peuultiemes articles des antennes comnie tres fortenient transverses (sehr stark quer). Mais cette indication doit etre fausse; au moins eile est contredite formellement par le tableau, oü le L. Foersteri flgure paimi les especes oü ces articles sont non ou ä peine transverses. 4. Holosufi tcichyporifortnis MOTS. Tjibodas, mars. Lombock, Sumatra, Boiiieo, Malacca, Birmanie. 5. Lispinus coriacetis EVl. [L. curticollis Bernh.). ßuitenzorg, fevrier — mars. Malacca, Pulo-Penang', Tenasseiim, Birmanie, Tonkin. (5. Lispinus spertilfirls (FVL.) Bernh. Buitenzorg-, fevrier — mars. Sumatra, ile Nias, Singapore. 7. EleuMs Kraatzi FvL. (E. apicipennis KR. non Fairm.) Buitenzorg, Jardin botanique. Celebes, Lombock, iles Engano, Nias, Sumatra, Chine meridionale, Ceylan. — Ile Woodlark. Oxytelini. 8. Trogophloeus (Thinodronuis) arciteiteits n. sp. Minutus, brevis, latiusculns, subdepressus, snbopacus, abdomine nitidulo, antice glaber, elytris abdomineque subtilissime sat dense g^riseo- pubescentibus, squalide rufo-ferrugineus, thorace paulo dilntiore, palpis, antennarum articulis 2 primis pedibusque rufo-testaceis. Antennae graciles, capite thoraceque paulo longiores, articulis 3 — 6 inter se aequalibus, haud transversis, 7° paulo crassiore et longiore, 8'' adhuc latiore, trans- verso, 9 — 10 paulo latioribus, minus transversis, 11° longiore, pyrifornii. Caput breve, transversum, quasi alutaceum, fronte biimpressa, oculis sat magnis, genis post hos sat longis, parallelis, angulis posticis rotundatis. Thorax capite tertia parte latior, brevis, transversus, hexagonalis, quasi alutaceus, lateribus ante medium angulatis, antice et postice fortiter angustatis, angulis anticis rotundatis, posticis obtusis, disci impressione media antice circumflexa, impressione alia basali arcuata, utrinque anterius producta ibique quasi bifurcata. Elytra thorace tertia parte latiora, quadrata, dense subtilissime punctulata. Abdomen obsoletissime punctu- latum. — Long. 2 mm. Buitenzor^^ fevrier — mars. Stapliylinides de Java. 79 Je iie connais lien d'analogue ä cette espece, qui se place ä la fin du groupe des Thinodromus. 9. Trogophloeus /oveieollis Kr. Buitenzoi'g, feviier — mars. Sumatra, Cocliinchine, Birnianie, Ceylan. — Nouvelle-Guinee. 10. Oxiftelopsis 2)seiidopslua FVL. Buitenzorg, Jardin botanique, fevrier — mars. Sumatra, Borneo, Malacca, Birmanie. 11. Oxtjtelus niegaceros FvL. Buitenzorg, fevriei- — mars. Sumatra, Malacca, Birmanie. 12. Ojcijtelus tenHicoi'iiis FVL. Buitenzorg, Jardin botanique. 13. Oxytelus unci/er FVL. Buitenzorg, Jardin botanique. 14. Oxt/telns pulclier Kr. Tjompea, mars; Buitenzorg, Jardin botanique, fevrier — mars. Sumbawa, Sumatra, Birmanie. 15. Ojcytelus occipltaUs FVL. Buitenzorg, Jardin botanique. 16. Oxt/telns Ba/frai/l FVL. Buitenzorg, Jardin botanique. Singapore. 17. Oxytelus thoracicus MOTS. (0. testaceus MOTS. — 0. cele- hensis FVL.) Buitenzorg, Jardin botanique. Celebes, Sumatra, Borneo, Philippines, Slam, Birmanie. 18. Oxyteltis extensicornis n. sp. (f. In vicinitate Ox. exasperati Kr. collocandus, licet totus alius. Dimidio minor, etiara angustior, corpore antico opaco, abdomine nitido, niger, antennarum basi, tuberculis antennariis et aliquando elytris plus minusve rufulis, palpis pedibusque testaceis. Antennae praelongae, robustae, articulis penultimis duplo longioribus quam latioribus, 11° permagno, triplo fere longiore quam latiore. Caput bieviter ovatum, subtilissime stiigellum, medio longitudinaliter Impressum ibique alutaceum, vertice medio longe sulcatulo, ocnlis minutis, genis post hos parum ampliatis, angulis posticis omnino rotundatis. Thorax capitis latitudine, antice vix tertia parte latior quam longior, subsemilunaris, subasperato-strigellus, sulco longitudi- nali medio tenui, duobus externis sat obsoletis, a basi versus apicem oblique convergentibus, antice deletis, disco utrinque obsolete licet late 80 Albert Fauvel, Caeu. ti'ansversim impresso. Elytra fortiter transversa, thorace fere breviora, vix subtiliiis strigella. Abdomen impunctatum, segmento 7 " ventrali apice late vix emarginato. $. Capite minore, oculis paulo majoiibus distincta. — Long'. 2V4— 2V2mm. Bnitenzorg, Jardin botanique. 19. Oxißtelus bigeinniatus n. sp. (f. In vicinitate praecedentis, licet omnino diversus. Fere dimidio minor, corpore antico opaco, abdomine nitido, nigro-piceus, tuberculis antennariis antennarumqne articnlis 4 primis dilntioribus, ore pedibnsque testaceis. Antennae breves, robnstae, claviformes, articulo 3 ° minuto, pyra- midali, 4» adhuc rninore, fortiter transverso, 5 — 10 sensim latioribus, transversis, 1 1 ^ magno, conico, tribus praecedentibns longitudine aequali. Caput transversim orbiculatnm, sat convexum, omnium snbtilissime creber- rime strigellnm, niedio longitudinaliter parum depressum ibique ahitaceum, callis dnobus nitidulis medio disco approximatis, ocnlis mediocribus, genis post hos parallelis, angulis posticis omnino rotundatis. Thorax capite paulo angustior, subsemihinaris, tertia fere parte latior quam longior, capite paulo fortius strigellus, trisulcatus, sulco medio antice dilatato, duobus lateralibus arcuatis, antice interruptis. Elytra thorace parum latiora et longiora, fere quadrata, subsimiliter strigella. Abdomen paice vix perspicue punctulatum, segmento 7° ventrali apice late parum emarginato. $. Capite minore, oculis sat majoribus distincta. — Long. 1\'2 — lV4mm. Bnitenzorg, Jardin botanique. 20. Ojcytelus glareosus WOLL. Bnitenzorg, Jardin botanique. La Reunion, Maurice. — Antilles. — Canaries, Madere. 2L Oxijtelus lotif/iroriiis n. sp. Ox. glareoso WOLL. proximus, paulo minor, praesertim gracilior, autennarum structura praecipue distinctus. Similiter coloratus, sed capite rufulo, parum infnscato. Antennae longiores, paulo graciliores, articnlis 3 — 10 paulo longioribus quam latioribus. Caput angustins, praesertim antice latius Impressum, oculis paulo majoribus. Thorax angustior, magis trapeziforniis, subtilius asperulus, sulcis tribus profnndioribus. Elytra paulo subtilius asperata. Abdomen subtilius punctulatum. — Long. iViUim. Sexus diflferentia latet. Bnitenzorg, fevrier — mars. 22. Platystetlius crassicoriiis MOTS. Buitenzorg, Jardin botanique. Sumatra, Birmanie, Hindoustan. 23. Osoritts frontalis FVL. Buitenzorg, Jardin botanique. Sumatra, Stapliyliiiides de Java. 8] 24. Paraf/omis heterocerns FVL. Buiteiizoig', f'evrier — niais. Sumatra. 25. Pai'dffonus ftcutlrolfis FVL. Buitenzorg', feviier — mars. Sumatra, Penaug. Stenini. 26. Edfiphns erihricollis SCHAUF. Buitenzorg, Jardin botanique. Sumatra, Celebes. 27. Mdaphus densatus n. sp. Ed. cribricolli SCHAUF, vicinus, sed angustior, rufo-testaceus, elytris praeter basiii abdomineque praeter apicem fuscescentibus; antennarum clava biarticulata paulo crassiore; capite augustiore, punctis aliquot subtilissimis notato; thorace subtilius duplo fere densius punctato, foveis basalibus externis obsoletis; elytris omnium subtilissime vix perspicue sat dense punctulatis distinguendus. — Long. 17^ mm. Tjibodas, mars. 28. Edffjyhus defitiventris FVL. Buitenzorg, Jardin botanique. 29. Steuiis hispinus MOTS. Buitenzorg, Jardin botanique. Sumatra, Annam, Birmanie, Hindonstan. Paederini. 30. Stilicopsis breviceps FVL. Buitenzorg, Jardin botanique. Borneo. 31. 3Iedoft chhiensls BuH. {M. dimidlatus MoTö. — M. spec- talilis Kr. — M. ohliqwis WALKER). Buitenzorg, Jardin botanique. Region Orientale jusqu'ä Celebes. 32. 3l€doii aiwipilifi FvL, Tjompea, guano de caverne, mars. Borneo, Biimanie. 33. Medoii rilis Kr, Tjompea, guano de caverne, mars, Region Orientale jusqu'ä Celebes, — La Reunion, Madagascar, — Guadeloupe, Bresil, Perou. — lies Hawai, — Canaries, Madere, g2 Albert Fauvel, C'aeii. 34. lledoii ochraeens GRAV. (M. hrunneiceiis FAIRM. — M. nirp'iceps Kr. — M. fastidiusus Fairm. — M. parviceps SHARP.) ßiiiteiizörg, Jardin botaiiique. Cosmopolite. 35. ßledon latecinctus FVL. Tjibodas, mais. Tenasserim. 36. 3Tedon iianiis FvL. Buiteiizoi'g-, (letritiis de fougeres, fevrier— mars. Boi'iieo. 37. 3Iedon pi'aeustus FVL. Buitenzoig, detritiis de fougeres, fevrier — mars. ßirmanie. 38. Scopaens nitidalas MOTS. {S. sahfasdatus KR.) Buiteiizorg-, fevrier — mars. Sumatra, Borneo, Philippines, Siam, Birmanie. 39. Paeder US Kraepelini n. sp. Apterus, angustus, subparallelus, coiivexus, nitidulus, parce, fiisco- pubescens, capite, thorace scutelloqiie opacis, omnino alutaceis, niger, elytris coeruleis, palpis aiitennisque testaceis, bis medio rufulis, mandibiilis pedibiisque plus minusve piceis vel squaiide rufo-piceis. Autennae capitis thoracisque longitudine, articulo 2° 3° dimidio breviore, sequentibus inter se fere longitudine aequalibus, 1 1 ° acuminato, Caput ovatum, parce subtiliter punctatum, antice quasi bifoveolatum, fronte antice nitidula, parum biimpressa, oculis mediocribus, genis post hos oblique parum arcuatim angustatis. Thorax ovatus, capitis latitudine, fere tertia parte longior quam latior, sicut caput punctatus, spatio medio lougitudinali angusto impunctato, leviter sulcato. Scutellum impunctatum. Elytra thorace angustiora, quarta parte brevioia, paulo fortius punctata, parum obconica, punctis oblique hinc iude striolis connexis. Abdomen subtiliter parce punctatum. a^. Segmento 7° ventrali profunde inciso, incisura basi parum obtusa. — Long. 10 mm. Tjibodas, mars. Je me fais un devoir de dedier cette jolie espece ä M. le Dr. Kraepelin, en reconnaissauce de ses tres importantes Communications. Staphylinini. 40. Lejttacinas f/racilis FVL. Buitenzorg, Jardin botanique. Birmanie, Hindoustan. Staphylinides de Java. ,Sy 41. Leptachius cvihricollis n. sp. Species capite parvo, basi truncato, anteiinis robiistis, brevissimis, oculis magnis puncturaque praecipue distincta. Gracilis, paice loiigius fulvo-pilosellns, nigio-piceus, capite iiigritulo, fronte aiitica, ore, antennis, segnieiitoium maiginibiis apicalibus aiioque aiirantiaco-testaceis, elytrorum basi squalide rufescente. Antennae capite paulo longiores, crassae, clavatae, articulo 3° sat transverso, 4 — 10 gradatim latioribiis, 11 ° breviter conico. Caput sat dense subtiliter piiiictatum, spatio medio longitudinali laevi, genis post ociilos fere i)arallelis, basi truncata, licet angulis posticis rotundatis. Thorax capite angiistior, tertia parte longior quam latior, parallelus, antice tantum fortiter attenuatus, collo tenuissimo, sicut caput puiictatus, spatio medio longitudinali simili. Elytra thorace plus quam tertia parte latiora, liaud breviora, parce subtilissime punctulata. Abdomen vage vix perspicue punctulatum. — Long, o^/i mm. Buitenzorg, fevrier — mars. 42. Xaiitholhius anachoreta Er. (X. Iwnglwngensis ßEDT.). Buitenzorg, Jardin botanique, Sumatra, Birmanie, Annani, Tonkin, Chine meridionale, Inde, Ceylan. — Maurice, La Eeunion, Madagascar. 43. Staphfjliniis mannorelliis FVL. Buitenzorg, fevrier — mars. Sumatra, Birmanie, M'^^- Khasia, Tonkin. 44. Aetobius flavicornis FvL. Tjibodas, mars. Birmanie. 45. Philo^ithas crassicornis FvL. Buitenzorg, fevrier — mars. Lombock, Sumatra, Singapore, Tenasserim, Birmanie, Tonkin, Ceylan. — Maurice, La Eeunion. 46. Philontlms genielliis KR. Buitenzorg, Jardin botanique. Inde meridionale, Ceylan. 47. PhUonthus idloeerus Kr. Buitenzorg, Jardin botanique. Celebes, Sumatra, Cochinchine, Birmanie, Annam, Inde meridionale, Ceylan. 48. Phllonthus thertnarnni AUBE (P. an'gustafiis KR. — P. pygyiiaeus Kr. — P. Jnsco-laterus MOTS. — P. inclinans WALKER. — P. sulcijrons SHARP). Buitenzorg, Jardin botanique. Cosmopolite. g4 Albert Fauvel, Caen. 49. Anehovems birunuius FvL. Buitenzorg', Jardin botanique. Tenasserim, Birmanie. 50. Tanygnathus terniinalis Er. (T. picixs MOTS. — T. rtifi- collis Kr. — T. varücornis WOLL.). Tjompea, mars. Subcosmopolite. (Manque dans le Nouveau-Monde). Tachyporini. 51. T(U'hhioinoi'2)7ins fidiilpes Er. et var. T. niger FVL. Buitenzorg-, feviier — mais. Iiido-Chine et Malaisie jusqu'ä Lombock. 52. Erchomds planus FVL. ßuitenzoig, Jaidin botanique. Sumatra, Birmanie, Tonkiii. 53. Ercho7iius niinimiis MOTS. (£". tantillus MOTS. - - E. gra- mdumMOT'&. — E.ruhiginosus MOTS. — E. pygmaeus KR. — E. onentalis SOLSKY.). Region Orientale jusqu'ä Celebes. Seclielles. — La Reunion. Aleocharini. 54. Atheta dUtiHpeiinls MOTS. {Ä. mucronataliR. — A.putres- cens WOLL. — Ä. suhjmtresce^is WOLL. — A. destituta Waterh.). Buitenzorg, Jardin botanique. Regions cbaudes de l'Ancien-Monde. 55. Atheta (Aniischa) Hneola Kr. {A. exigua KR.). Buitenzorg, Jardin botanique, feviier — mars. Borneo, Birmanie, Ceylan. 56. Atheta (Aniischa) i^lrgala n. sp. A. lineola KR. vicina, adliuc minor et angustioi', sat nitida, subpa- rallela, rufula, capite, elytris abdominisque segmento b'^ piceis, abdomine caeterum, ore, antennis pedibusque testaceis. Antennae adhuc breviores, articulis 4 — 10 etiam magis transversis, 11° breviter obconico. Caput breviter ovatum, convexum, aequale, fere band perspicue punctulatum, quasi alutaceum licet nitidum. Thorax capite paulo latior, fortiter tiansversus, undique fortiter-rotundatus, aequalis, sat convexus, omnium subtilissime dense punctulatus. Elytra thorace paulo longiora, sat trans- versa, creberrime subtilissime punctulata. Abdomen paulo fortius et parcius punctulatum, punctis apice tantum sat dispersis. — Long. iV-i mm. Buitenzorg, detritus de fougeres, fevrier — mars, Sfaphvliuitles de Java. 85 57. Amaifvodera Kvaepeliiii w. sp. A. velutieoUi MOTS. affinis, sed anteiiiiaiuni structuia sicut colore piaecipue distingueiida. Ferruginea, elytiis praeter basin fnscis, anten- iiarum articulis /J^S abdoniinisque segmentis ;:3— 5r)0que praeter apiceni piceis, antennaruin aiticulis 1 — 2 et 8-10, palpis, abdoniinis basi, ano pedibusque testaceis. Antennae quam in A. veluticolü crassiores et nuilto breviores, articulis omnibus, praesertim penultimis, tertia parte brevioribus, 1° etiam crassiore. Caput brevius et paulo latius, minus nitidum, oculis paulo majoribus. Thorax similiter opacus et rugellus, sed postice minus fortiter strangulatus. Elytra minus nitida, subtilius punctulata, adhuc breviora. Abdomen segmentis 2 — 3 paulo densius punctulatis. o^. Segmento 7° dorsali apice truncato ibique crenulis 8 armato, externis 2 niinoribus. — Long-. 4 mm. Tjompea, mars. 58. Eusteuia axpera FVL. Tjibodas, mars. 59. JEusteuUi ojincicollis FVL. Buitenzorg-, Jardin botanique. Birmanie. 60. Zi/ras coni2)f*essico7'fiis FVL. Buitenzorg, Jardin botanique. Sumatra, Borneo, Chine meridionale. 61. Zyras siilcicolfis n. sp. (f. Z. Iiidorum FvL. vicinus, sed angustior, minus nitidus, rufus, capite abdomineque parum infuscatis. Antennae breviores, articulo 4 ° sat fortiter transverso, sequentibus fortius transversis, 1 1 ° crassiore, conico. Caput magis opacum, multo subtilius obsolete punctulatum, oculis convexioribus. Thorax angustior, paulo subtilius punctatus, sulco medio longitudinali profundiore, crebrius punctato. Elytra vix subtilius punctata. Abdomen minus nitidum, segmentis 5—6 opaculis; 3° margine apicali 4-angulato, angulis parum acutis, spatio inter angulos 2 medios parum emarginato; 6° medio ante apicem lamella opaca obtuse triangulär! armato, hac extus serie transversa punctorum aliquot asperulorum notata; 7 " utrinque sat dense fortiter asperato, apice crenulis 6 armato. $. Capite nitidulo; abdomine simplici, nitido, in fundo crebre subtilissime punctulato, segmento 3° transversim triseriatim asperulo; 4° et 5° etiam trans- versim biseriatim asperulis; 6° uniseriatim ante apicem asperulo, punctis aliquot aliis ante seriem asperatis; 7" uti'inque sat dense asperato, apice multicrenulato. — Long. DVa mm. Buitenzorg, fevrier— mars. 86 All)ert Faiivel, Caeii. 62. jyiestota testacea Ke. ($ Mayeii Eey). Buitenzorg-, Jardin botaniqne, Lombock, Siiniati-a, ile Nias, Birmanie. — France meridionale (importe). 6;i Silusa (Stenusa) leptocera FVL. Buitenzorg', Jardin botaniqne; Tjibodas, niars. 64, Honialota tnfterctdieollis IvR. Tjibodas, mars; Bnitenzorg-, Jaidin botaniqne. Borneo, Ceylan. 65. Honialota nigrescens FVL. Buitenzorg-, Jardin botanique, Sumatra, ile Nias. 6G. Hoinalota vnriiventris Kr. (H. imdinalis FvL.). Bnitenzorg-, fevrier — mars. Ile Nias, Ceylan. — Ternate, Nonvelle-Gninee. — Maurice. Trichopteren aus Java. Von Geofff VlnieVf Hamburg-. Mit 19 Abbildunaen im Text. Aus Java waren bisher folgende Trichopteren bekannt: Leptoceridae: 1. Oanonema pallicorne MC LACH, (auch auf Sumatra). Hydropsycliidae : 2. Macronema fasciatum ALBARDA (auch auf Sumatra). ?>. Macronema fenestratum ALBARDA (auch auf Sumatra). 4. Hydropsyche javanica ÜLMER. 5. Hydromaniciis irroratus BRAUER. 6. Diijseudopsis nebulosa ALBARDA (auch auf Sumatra). 7. Polypledro'pus javanicas ULMER. Das von Herrn Prof. Kraepelin gesammelte Material, das mir zur Bearbeitung freundlichst übergeben wurde, enthält folgende Arten: 1. Goera conclusa n. sp. 2. Setodes hrunnea n. sp. 3. Hydromanicus anmdatus n. sp. 4. HydropsycJiodes Kraepelini n. sp. Ferner beschreibe ich hier aus derselben Kollektion noch die bisher unbekannten Larven einer NotanatoUca-S])e7Aes, und endlich javanisches Material {Hydromanicus aspersus n. sp.; Hydromanicus irroratus BRAUER o^) aus dem Stettiner resp. dem Wiener Museum; eiue javanische Nota^iatolica- Art aus dem Museum in Stettin kann vorläufig weder genauer determiniert noch event. beschrieben werdeu, da die bekannten Spezies dieser Gattung nicht genügend charakterisiert sind. — Die Fauna Javas enthält dem- nach — ohne die Notanatolica sp. — 12 Arten. Farn. Sericostomatidae. Goera eoticlusa n. sp. Diese Art ähnelt in der Färbung außerordentlich der europäischen Ooera pilosa FABR.; wie dort sind die Fühler gelbbraun, die Flügel grau, die Vorderflügel mit dichter, goldgelber Pubescenz; die Beine haben gelbbraune Färbung, die Hinterbeine und alle Sporne sind dunkler. 90 Geoi'o' Uliiier, Hamburg. Kopf und Brust dunkelgelb, Hinterbrust gelbbraun; Abdomen oben dunkel- braun, unten braun. — Die wichtigsten Unterschiede liegen in der Form und Nervatur der Flügel, wie in der Form der Abdominalspitze (9). Die Flügel sind verhältnismäßig länger und schmäler, so daß sie den Flügeln von Silo nahekommen. Der erste Apikaisektor reicht mindestens bis zur Mitte der Discoidalzelle hinunter; die nackte zellenartige Stelle in der area interclavalis kleiner, weniger erweitert; im Hinterflügel ist die Fig. 1. Fig. 2. Discoidalzelle (Fig. l) geschlossen; die Querader im linken Flügel ist allerdings undeutlicher. Statt des bei Ooera inlosa FABE. ($) vorhandenen Zahnes auf der Ventralfläche des VI. Segments findet sich hier ein schmaler Fortsatz, welcher so lang ist, wie das Segment, und links und rechts von demselben je 2 Zähnchen am Rande eines Wulstes. Das Abdomen läuft nicht in einen gabelförmig geteilten Fortsatz aus, sondern in eine ein- fache stumpfe Spitze (Fig. 2). — Körperlänge: 8 mm, Flügelspannung: 20 mm, 1 $, bez. Tjibodas. Java. K. Kraepelin leg. 25.-28. III. 1904. Hamburger Museum. Farn. Leptoceridae. Sefodes brunnea n. sp. Mit Ausnahme von Setodes argentijera Mc LACH, gehört wohl keine der bisher aus dem indischen Gebiete beschriebenen „Setodes'' -kview in diese Gattung; HAGENs Arten aus Ceylon sind nicht genügend bekannt. — Kopf dunkelgelbbraun, Augen schwarz, Fühler mit dickem, großen dunkelgelben Grundgliede; die übrigen Glieder, mit Ausnahme des zweiten, sehr kurzen Gliedes, lang und dünn, hellgelb, bis etwa zur Mitte an den Artikulationen fein schwarz. Maxillartaster dunkelbraun; das zweite Glied dem dritten an Länge fast gleich; die ersten vier Glieder nur an der Innenkante behaart, das letzte, biegsame Glied ringsum bewimpert. Brust dunkelbraun, fast schwarz, Metanotum und die ganze Unterfläclie braun. Flügel lang, Vorderflügel braun, unbehaart, von der Seite be- trachtet mit Purpurschimmer; Aderung deutlich, wenig dunkler als die M'fembran; erste Apikaigabel gestielt; die viei'te vorhandene Apikaizelle 'rri(li{)[)tereu ans Java. 91 spitz am Grunde; doi't ein hyaliner Punkt; die Adern der Anastomose voneinander entfernt (Fig. li). Hinterflügel grau, aber durchsichtig, glänzend, irisieiend, mit sehr langer fünfter Endgabel; Sector radii an der Basis undeutlicher. Beine dunkelgelb; Spornzahl 0, 2, '2. Abdomen schwarzbraun, nach der Basis zu etwas hellei', die Genitalauhänge des vorliegenden o^ sind leider weit zurückgezogen und daher schlecht zusehen; Fii Fig. 4. Fiff. 5. in Dorsalansicht sind zwei breitere appendices praeanales sichtbar (Fig. 4), welche lang behaart sind; in Lateralansicht (Fig. 5) erscheinen dieselben sehr schmal; die Genitalfüße sind nicht größer als die Praeanalanhänge und wahrscheinlich einfach. Körperlänge: 4 mm, Flügelspannung: 11 mm. 1 o^, bez. Borobudur. Java. K. Kraepelin, leg. 17. III. 1904, ded. 8. VI. 1904. Hamburger Museum. Larven von Notanatolica sp. Unter Prof. KßAEPELlNs Material befinden sich mehrere große Larven mit der Fundnotiz Tjibodas, Java 25. — 28. III. 1904, welche mit der von HUDSON (New Zealand Neuroptera. London 1904, t. X. f. 2—6) abgebildeten Larve von Tripledides ohsoleia Mc LACH, eine außer- gewöhnliche Ähnlichkeit aufweist. Obgleich nun HUDSON seine Larven nicht ausführlich genug beschreibt, um Organ für Organ vergleichen zu können, so glaube ich doch nicht, daß die mir vorliegenden Larven der Gattung Tripledides angehören; diese ist nämlich bisher nur in Brasilien und auf Neu-Seeland gefunden worden, während das australische und indische Gebiet statt Tripledides die verwandte Notanatolica aufweisen. Ich gebe hier eine genauere Beschreibung der Larven, weil über die Morphologie derselben und ihrer Verwandten noch fast nichts bekannt ist. — Kopf, Pro- und Mesonotum schwarzbiaun, letzteres in der analen Partie heller braun; Kopf mit gelben Punkten, von denen einer an dem Vorderrande des Clypeus, ein Paar weiterer wenig analwärts von den Augen und zwischen diesen auf dem Clypeus, ein vierter und fünfter Punkt weiter analwärts von diesen und mehr lateralwärts (außerhalb des Clypeus) steht; ferner im Hinterwinkel des Kopfschildes ein gelber Punkt und 92 Georg' Ulmer, Hamburg. Fig. 6. zwei aus kleineren Punkten bestehende pleurale Punktreihen, ebenfalls gelb, aber weniger deutlich. Mittellinie des Pro- und Mesonotums gelb, am Vorder- und Hinterrand etwas erweitert; vor dem postsegmentalen Rande jederseits etwa 5 gelbe zu einer Gruppe zusammenstehende kleine Punkte; Mesonotum mit zerstreuten gelben Punkten. Metanotum weich, mit 2 Paaren graubrauner Chitinschildchen, von denen die zwei größeren, rundlichen, an der Mittellinie stehenden Schildchen mit einigen dunkel- grauen Punkten, die seitlichen, längeren Schildchen mit einer aus dunkel- grauen Punkten zusammengeflossenen oral-analwärts gerichteten schmalen Binde veiziert sind (Lupe). Labrum schwarzbraun, querelliptisch, mit Vorderrandausschnitt; zu beiden Seiten derselben kurze starke Spitzen und je ein gebogener heller Dorn; Seitenbürste kräftig entwickelt; auf der Fläche in einem oralwärts konkaven Bogen 6 Borsten, von denen die äußeren schon am Rande; ein Paar etwas kürzerer Borsten hinter dem Vorderrandausschnitte. Mandibeln schwarz, asymmetrisch ; von oben gesehen dreieckig; die linke Mandibel mit 4, die rechte mit 3 Zähnen (Fig. (!). Maxillen und Labium nebst den Tastern kurz, den entsprechenden Teilen von Mystacides sehr ähnlich. Hypostomum lang rechteckig, am analen Ende verjüngt. Clypeus ziemlich breit, in der Mitte eingeschnürt. Fühler deutlich, eingliedrig, mit Fühlborste. In der Striktur zwischen der Ventralfläche des Prothorax und der des Mesothorax eine schwarze Chitinleiste; in der Striktur zwischen Meso- und Metanotum zwei schmälere schwarze Chitinleisten, die ein wenig oral-median- wärts gerichtet sind, in der Medianlinie aber einen bedeutenden Zwischenraum haben. Beine gelb, scliwarz- braun gefleckt(Fig.7), die Vorderbeine nur auf der Dorsalfläche gefleckt; die anderen mit schwarzbraunen breiten Ringen , je einer auf jedem Glied. Voiderbeine kui'z und Fig. 7. kräftig, Mittelbeine Ti'ichopteren ans .Tava. 93 schlanker und fast doppelt so lang-, Hinterbeine noch dünner und etwa vier- mal so lang wie die Vorderbeine; Hinterschienen wie bei 2Iysiactdes in zwei Glieder geteilt. Alle Beine mit z. T. zahlreichen kurzen Spitzen und längeren Borsten; Schenkel und Schienen der Mittel- und Hinterbeine ohne eigentliche durch besondere Größe ausgezeichnete Sporne. Meta- thorax an der Ventralfläche mit einigen borstentragenden Ciiitinpunkten. Erstes Abdominalsegment mit 3 Höckern, von denen der mediane größer ist als die lateralen. Die mit dunkell)rannen Härchen besetzte Seitenlinie reicht vom dritten Segmente bis zum Ende des achten. Kiemen faden- förmig, einzeln ; die dorsale Reihe beginnt mit einem Faden in der Mitte des ersten Segments und zeigt bis zum sechsten Segment je einen Faden am Vorderende der Segmente; unter der Seitenlinie je ein Faden vom zweiten bis achten Segmente; diese letzteren Fäden scheinen in den Strikturen zu stehen ; die Ventralreihe der Fäden ähnlich wie die Dorsal- reihe, nur steht der erste Faden näher dem Hinterrande des ersten Segments und die Eeihe reicht bis zum achten Segmente. Nachschieber groß, zweigliedrig, braun, mit starker Klaue, die meist einen kurzen stumpfen Eückenhaken trägt. Die letzten Segmente auf der Dorsalfläche nicht stärker chitinisiert, mit wenigen schwachen Borsten. Länge: 20 mm; größte Breite (V. Abd.-Segm.): 2 mm; Puppen: unbekannt. Die Gehäuse sind nicht das Produkt einer Bautätigkeit ihrer Insassen, sondern bestehen — wie bei Agrypnia — aus Abschnitten von Schilfrolir- stengeln ; diese Stengelabschnitte sind hier bei den meisten Larven gelb, bei wenigen dnnkelgi'au; meist ist nur das Mark herausgefressen, seltener mußten zur Herstellung der Röhre Stengelknoten durchbohrt werden; die Larven haben gewöhnlich die Abschnitte zwischen zwei Knoten bevorzugt; das Hinterende des Gehäuses ist durch eine Membran geschlossen, welche ein ziemlich großes kreisrundes Loch aufweist, das meist exzentrisch (entweder der Bauchseite oder der Rückenseite näher) liegt; das Vorderende ist stets so abgeschnitten, daß die Bauch wand kürzer ist als die Rückenwand ; letztere überragt also das Tier auch dann, wenn es Kopf, Brust und Beine beim Gehen hervorstreckt. Länge 30 — 37 mm. Breite 3,5 — 4 mm (größte Exemplare). Farn. Hydropsychidae. Hydromanicus annulatus n. sp. Kopf und Biust gelbbraun, ersterer und Pronotnm dicht mit ebenso oder etwas heller gefärbten Haaren besetzt. Fühler dunkelgelb, an den Artikulationen ziemlich breit braun; jedes Glied an der Innenseite näher dem distalen Ende mit einem kleinen Vorsprung, der einen kurzen Dorn 94 (xeorg Ulmer, Hamburg. trägt; Fühler etwas länger als der Vorderflügel. Maxillartaster gelbbraun, erstes Glied kurz, zweites lang, drittes Glied etwas mehr als halb so lang wie dieses, viertes Glied so lang wie drittes, fünftes Glied so lang wie die drei vorhergehenden zusammen. Vorderbeine gelbbraun mit dunkelbrauner kurzer Behaarung, die übrigen Beine dunkelgelb mit brauner Behaarung. Hüften und Schenkel etwas dunkler, Spornzahl 2, 4, 4, Sporne gleich lang innerhalb der Paare; Mittelbeine des $ nicht erweitert. Flügel von gewöhn- licher Gestalt; Vorderflügel am Grunde recht schmal, grau, mit dichter, etwas fleckiger, goldgelber und brauner Behaarung, glänzend, von der Seite schwach purpurschimmernd, besonders in den Apicalzellen; zwei etwas größere braune Punkte am hinteren Ast des cubitus anticus. Hinterflügel grau, mit zerstreuter bräunlicher Behaarung, irisierend, Randwimpern bräunlich, ebenso am Vorderflügel. Discoidal- und Medianzelle in beiden Flügeln ziemlich lang, erstere aber nicht länger als die erste Endgabel. Fig. S. Fig. 9. Fie-. 10. Hinterleib schwarzbraun, oben mehr dunkelrotbraun. Genitalanhänge des o^ (Fig. 8, 9, 10) dunkelgelbbraun. Das X. Segment ist in Dorsal- ansicht (Fig. 8) weit vorragend; seine mediane Partie ist am analen Ende tief gespalten; die 2 lateralen Partien ragen am analen Ende flügelartig vor, ohne jedoch die Spitze zu erreichen; in Lateralansicht (Fig. 9, Genitalfüße abgebrochen) erscheint das X. Segment als stark gewölbte, an der Unterseite ausgehöhlte Platte mit großem Vorsprung; der Penis (Fig. 9 lateral, Fig. 10 dorsal) ist sehr groß; sein Endabschnitt besteht aus drei Teilen, von denen der basale am breitesten und mit 2 lateralwärts gerichteten Zähnen ausgestattet ist, während der mittlere, schmälere 2 kleinere medianwärts geneigte Zähne aufweist und der letzte Abschnitt eine halbe Hohlkugel vorstellt, deren Rand (hauptsächlich der dorsale) gezähnelt ist. Genitalfüße von gewöhnlichem Bau. Körperlänge: 6 mm, Flügelspannung: 17 mm ($), das cf etwas kleiner. 2 Expl. (1 o^, 1 ?), bezeichnet: Buitenzorg, Java, K. Kraepelin leg. 24. II. bis 12. III. 1904. Hamburger Museum. Dieser Art steht sehr nahe ein cf aus Assam (Heyne) im Stettiner Museum; weiteres Material ist zur Untersuchung aber nötig. Tricliopteren ans Java. 95 Hydro mauieus a.spersus n. sp. Kopf und Brust gelbbraun bis braun; eisterer nebst dem Pronotum und der vorderen Partie des Mesonotum mit goldgelben Haaren besetzt: Fühler dunkelgelb; jedes Glied (bis zur Mitte etwa) an der Innenseite schwach verdickt und dort mit einer feinen kurzen Spitze; undeutlich hellbraun geringelt. Taster wie die Fühler gefärbt; Maxillartaster mit kurzem Grundgliede; zweites Glied mehr als doppelt so lang, drittes Glied kürzer, viertes noch kürzer, fünftes Glied so lang wie die drei vorher- gehenden zusammen. Spornzalü der Beine 2,4,4; Innensporne nur wenig länger als Außensporne; Subapicalsporne der Mitteltibie in deren Mitte stehend, die der Hintertibie etwa um V-i vom distalen Ende entfernt. Mittelbeine des ? nicht erweitert. Flügel lang und ziemlich schmal, Membran grau. Vorderfiügel mit dichter, goldgelber, glänzender Behaarung, die durch zahlreiche zerstreute größere und kleinere braune Punkte unter- brochen wird; ein größerer brauner Punkt an der Mitte des cubitus anticus 2; ein weiterer am Arculus, ein dritter am Pterostigma; Vorder- flügel, von der Seite gesehen, etwas iri- siei'end, besonders in den Apicalzellen; Randwimpern braun undgrau abwechselnd. Hinterflügel grau, mit gelben Rand- wimpern, irisierend. Beide Flügel mit sehr langer schmaler Discoidalzelle (Fig. 11) und noch längerer Medianzelle, die beide geschlossen sind. Die Hinterflügel zeigen die für Hydromanmis-Arten fast immer charakteristische Anordnung der Rand- adern in der apicalen Vorderrandpartie. Subcosta und Radius liegen bis dicht vor ihrem Ende sehr nahe zusammen, lösen sich dann aber in 2 nach dem Costalrande hin ausstrahlende Aste auf, die miteinander und mit den 2 Sektoren der ersten Endgabel parallel verlaufen. Hinterleib schwarz- braun, oben mit einem mehr dunkelrotbraunen, unten mit einem dunkelroten Tone. Hinterleibsende stumpf konisch. Körperlänge: 7 — 8mm; Flügelspannung: 18 — 20 mm. 2 $, bez. Java, im Stettiner Museum ; ferner 4 Exem- plare (1 cr^, 3 $) im Wiener Museum, bez. Fruhstorfer. Java. 1894; das d^ ist etwas kleiner, die $ etwas größer als oben angegeben. Genitalanhänge des (^ (Fig. 12, 13) gelbbraun. Das X. Segment besteht aus einem breiten Grundstücke (Fig. 12), dessen Seitenteile abgesetzt und stark behaart sind und einem in 4 Teile (Fortsätze) zerlegten distalen Stücke; die mediane Partie liegt Fig. 13. Fiff. 11. Fiff. 12. 96 Georg üliiier, Hamburg. weiter ventral wärts und ist mehr häutig'; die 2 Spitzen sind zart; die lateralen Partien sind stark chitinisiert und erhaben; in Lateral- ansicht (Fig-. 13, Genitalfuß fortgelassen) sieht man vom X. Segment den oberen längeren und den unteren schwächeren Fortsatz; Penis in dem vorliegenden Exemplare nicht sichtbar. Genitalfüße von ge- wöhnlichem Bau. — Die Medianzelle des Hinterliügels ist öfter nicht geschlossen. Hydroinmiicus irroratiis Beauer. Die Type dieser von BRAUER in den Ergebnissen der Novara- Expedition 1866 p. 6. t. 1. f. 2 beschriebenen Art habe ich vor mir; es ist ein $; das (f war bisher unbekannt. Unter dem Material des Stettiner Museums habe ich jetzt ein cT gefunden; die Färbung stimmt mit der des $ (vergl. BRAUERS Beschreibung) überein ; nur ist der Apical- und Costalrand, besonders nach dem Apex zu, dunkler behaart und auch die Randwimpern sind dort dunkelbraun ; die „vier dunkleren Flecke längs des cubitus posticus" fehlen und sind auch bei der weiblichen Type nur noch wenig sichtbar; „goldgelbe Punktflecke" am Hinterflügel sind nicht erkennbar, weder an der Type noch an dem vorliegenden cf ; zu der Fig. 14. Fip'. 15. Fig. l(i. BRAUERschen Figur 2 ist zu bemerken, (hiß dort im Hinterflügel eine Querader fehlt: die Medianzelle ist geschlossen. Die Genitalanhänge des (f (Fig. 14, 15, 16) sind gelbbraun. Das X. Segment ist in der distalen Partie etwas eingedrückt, es ist sehr stark ausgehölilt; der dor- sale Rand läuft in eine mediane und zwei laterale Ecken (Vorsprünge) aus; die ventrale Partie ist in zwei lange Fortsätze verlängert; der mediane Vorsprung ist aufwärts gebogen (Latei-alansicht a); Penis vor dem schüsseiförmig ausgehöhlten Ende schwach vei'dickt (Fig. 15) und mit einem kleinen Haken versehen; in Ventralansicht (Fig. KJ) sieht man vor dem Ende des Penis zwei deutliche flügelartige Voi'spiünge. Genital- füße von gewöhnlichem Bau. Körperlänge: 8 mm; Flügelspannung: 18 mm. Ein (f im Stettiner Museum, bez. Java. Trichopteren aus Java. 97 Die bisher bekannten Hydromaniciis- Arten ^) können folgendermaßen unterschieden werden. Ai. Flügel glänzend, unbehaart, sehr breit, mit Purpurschimmer. Bi. Vorderfliigel ganz einfarbig dunkelbraun; Querader der Median- zelle im Vordeiflügel in einer geraden Linie mit der Querader, welche diese Zelle mit der Discoidalzelle verbindet, Körper tief- dunkelbi-aun bis schwarz, Flügelspannung 27—28 mm. 1 . H. unicolor Mc LACH. Bg. Vordei-flügel braunschwarz, mit vier (bis fünf) kleinen rundlichen weißen Makeln; Körper wie vorige; Flügelspannung ca. 13 mm. 2. H. ociomaculatus Mc LACH. Ao. Flügel nicht glänzend, behaart, nicht auffallend breit, nicht mit Purpurschimmer; die Querader der Medianzelle stets weiter distal- wärts im Vorderflügel als die vorhei-gehende Querader. Cj. Vorderflügel und Hinterflügel dunkel, ersterer mit silberweiß behaarter Querbinde und silberweißen Apicalrandwimpern; Kopf und Brust gelbbraun; Flügelspannung 15 mm. 3. H. fasciatus ULMER. C2. Grundfarbe der Flügel mehr oder weniger hell, Vorderflügel mit braunen Punkten gesprenkelt, nie mit weißer Zeichnung. Dl. Discoidal- und Medianzelle beider Flügelpaare sehr lang und schmal; Discoidalzelle so lang oder länger als der dritte Apicalsector. 4. H. aspersiis ULMER. Dg. Diese Zellen kürzer und breiter; Discoidalzelle stets viel kürzer als der dritte Sector. El. Discoidalzelle des Vorderflügels sehr kurz und breit, so daß der dritte Sector etwa 3 mal so lang ist; erste Apicalgabel im Hinterflügel sehr kurz, ihr Stiel sehr lang, so daß der erste Sector kaum die Länge einer Querader hat; Flügel- spannung 30 mm. Fühler und Taster einfarbig dunkelgelb. 5. H. flavomaculatus Albarda. Eg. Dritter Sector nur ungefähr 2 mal so lang wie die Discoidalzelle; Fühler nicht einfarbig gelb; Flügelspannung bedeutend geringer. Fl. Fühler gelbbraun, auf der Oberfläche ist jedes Glied an beiden Enden breit schwarzbraun; die zweite End- gabel reicht wenigstens im Vorderflügel bis zur Querader ') Bydromanicus ist mit Hijdropsyclie sehr nahe verwandt; die $ von Hyäro- manicus haben nicht verbreiterte .Mittelbeine, die c? an allen Beinen einfache Klauen, während die $ von Hi/drops/jche erweiterte Mittelbeine und die (^ an allen Beinen statt der äußeren Klaue ein Borsteubündel besitzen. 98 Georg Ulmer, Hamburg-. hinunter; Medianzelle des Hinterflüg-els offen; Kopf und vordere Partie der Brust dicht mit langen, schwärzlichen und gelben Haaren besetzt; Flügelspannung 21 mm. 6. H. luctuosus Ulmer. Fg. Fülller gelb bis gelbbraun, schmäler dunkel geringelt; die zweite Endgabel des Vorderflügels reicht nicht bis zur Querader hinunter; Flügelspannung 17 — 20 mm. Gl. Zweite Endgabel im Hinterflügel kurz gestielt; Medianzelle dort nicht geschlossen. 7. H. taprohanes HAG. Gg. Zweite Endgabel im Hinterflügel nicht gestielt; Medianzelle dort geschlossen. 8. H. irroratus BßAUER und 9. H. anmdatusULMER. Diese beiden Arten kann ich mit Sicherheit nur nach den Genitalanhängen der cf unterscheiden (s. vorh.). „Hydromaniais" piceiis Brauee und H. rvficeps BRAUER gehören in die Gattung- Hydropsychodes (s. w. u.). Hyclropsychodes Kraepelini n. sp. Kopf und Brust schwarzbraun, Hinterbrust dunkelbraun; Abdomen unten weißlich, oben graubraun oder dunkler; Ventralseite des Kopfes und der Brust braun; keine Ocelli. Fühler im ersten Drittel gelbbraun, breit braun geringelt ; in den letzten beiden Dritteln mehr einfarbig braun bis dunkelbraun; dünn, etwas länger als die Flügel, erstes und zweites Glied kurz, so breit wie lang. Taster dunkelbraun, Maxillartaster groß und kräftig; ihr Basalglied kurz, das zweite mindestens doppelt so lang, das dritte kürzer, das vierte noch kürzer, das fünfte so lang wie die drei vorhergehenden zusammen; Labialtaster mit zwei kurzen Grundgliedern und einem dritten Gliede, das länger ist als die beiden ersten zusammen. Beine kräftig; hellgelbbraun, Vordertarsen dunkel geringelt. Spornzahl beim (f 0, 4, 4 ; beim $ 2, 4, 4, an der Vordertibie die Apicalsporne gleich, kurz, sonst Innensporne länger als Außensporne; Subapicalsporne der Mitteltibie basalwärts von deren Mitte; Subapicalsporne der Hintertibie am Beginn des letzten Drittels; Mittel- beine des $ erweitert. Flügel (Fig. 17) ziemlich breit, Hinterflügel schmäler als die vorderen; in letzerem sind alle fünf Endgabeln vorhanden, die erste, dritte und fünfte Gabel sind gestielt; im Fig. 17. Hinterflügel ist Gabel 2, 3 und 5 vor- Trichopteren uns Java. 99 lianden; die beiden letzteren sind gestielt; Discoidalzelle in beiden Flügeln groß, geschlossen; im Yorderflügel ist die Medianzelle nicht breiter als die Discoidalzelle, dieThyridiumzelle liegt in der basalen Flügelpartie; hier keine mittlere Costalqueradei'; im Hinteiflügel ist die Subcosta dick, der Radius nicht mit dem ersten Apicalsector vereinigt, die Medianzelle nicht geschlossen. Flügel stark behaart. Yorderflügel dunkel- braun, mit zerstreuter goldgelber glän- zender Behaarung, die in kleinen Punkten angeordnet ist. — Die in Alkohol befind- lichen Stücke sind ganz monoton gefärbt. Hinterflügel graubraun, mit langen grau- braunen Wimpern, welche auch am Vorder- rande vom Knie der Costa an sehr lang sind. Genitalanhänge des c/' (Fig. 18, 19) hellbraun. Das Tergit des IX. Segments ist in der Mitte des Hinterrandes aus- geschnitten und zeigt dort ein Paai- schlanker, spitzer Anhänge und zwei Borstenbüschel; ventralwärts davon sieht das X. Segment, das aus einem Fiff. 18. Fig. 19. man mittleren Teile und zwei schmäleren, etwas längeren Seitenteilen besteht; unter dieser Platte ragt der Penis vor, welcher am distalen Ende (Fig. 19 b) ringförmig gestaltet ist; die Genital- füße sind zweigliedrig, stark mediodorsalwärts gekrümmt. Körperlänge: 3 mm; Flügelspannung: ca. 7 mm; $ etwas größer (Flügelspannung ca. 9 mm), 3 d^ in Alkohol, bez. Buitenzorg. Java. K. Kraepelin leg. 24. IL bis 12. III. 1904 und 1 $ desgl. (trocken). Hamburger Museum. — Nahe steht Hydropsychodes diminuta WALK, aus Westafrika; dieser Art fehlen die zwei schlanken Fortsätze des IX. Segments ((/■). Aus der Gattung Hydropsychodes kennt man bisher folgende Arten : A]. Vorderflügel auf dunklem Grunde mit hyalinen oder weißbehaarten Makeln. Bj. Dorsalfläche des Kopfes rotgelb; Vorderflügel mit einem hyalinen Mondflecke vor dem Apex und einigen andern weißbehaarten Makeln. 1. H. ruficeps BRAUER. Bg. Kopf ganz einfarbig dunkelbraun oder schwarz. Gl. Vorderflügel mit 6 weißbehaarten Querbinden. 2. H. sexfasciata ULMER. 100 Georg Ulmer, Hamburg. Cg. Vorderflüg-el mit weißen rundlichen Makeln und einer kurzen weißen Querbinde durch die Discoidalzelle. 3. H. alhomacidata ULMER. Ag. Vorderflüg-el ohne hyaline oder weißbehaarte Makeln. Dl- Kopf vorn rotgelb, oben schwarzbraun; Flügel braunhyalin, g^länzend. 4. H. picea BRAUER. Dg. Kopf gleichfarbig, dunkelbraun bis schwärzlich. Ei- Vorderflügel nicht mit gelben Härclien. 5. H. sordida HAG. Eg. Vorderflügel mit gelben Härchen, welche einzelne Haar- punkte bilden. G. H. diminuta WALK. 7. H. Kraepelini ULMER. Diese 2 letzten Arten sind durch Untersuchung dei' Genital- anhänge (o^) sicher zu trennen, (s. vorh.) Plecopteren und Ephemeriden aus Java, gesammelt von Prof. K. Kt'aepelhi 1904. Bearbeitet von Prof. Fr. Klapälek'VYdi,g. Mit einer Abbildung im Text. Die Plecopteren- und Ephenieiiden-Faiina von Java gehört zu den am wenigsten eifoiscliten — wenn wir Veigleiche anstellen wollen auch bei den geringen Kenntnissen beider Ordnungen überhaupt. Was die Plecopteren anbelangt, kann man mit Rücksicht auf die ungenügende Art der Beschreibung mit gutem Gewissen sagen, daß auch die zwei bisher beschriebenen Arten der Gattung Perla nicht bekannt sind. Und da wir bisher nur 4 Ephenieriden-Arten direkt aus Java kennen, ist es begreiflich, daß bis auf die Compsoneiiria, welche zwar für Java neu ist, aber in Lahat vorkommt, das ganze mir gütigst anvertraute Material für die Systematik neu war. Das spärliche Erscheinen der Plecopteren und Ephemeriden in Sammlungen ist sehr leicht zu begreifen, wenn wir ihre Zartheit und Gebrechlichkeit in Betracht ziehen. A. Plecoptera. Neoperla pilosella ii. sp. Kopf gelbbraun, auf der Stirn mit verwaschener kastanienbrauner Makel, welche nach vorne bis auf den Kopfschild reicht und nur durch die schwach entwickelte W-Linie unterbrochen ist. Pronotum braun, nur der Seitenrand hellgelbbraun. Der übrige Körper gelbbraun mit etwas dunkleren Schattierungen auf dem Meso- und Metanotum. Fühler dunkel- braun, erstes und zweites Glied gelbbraun. Augen mit dem Kopfe gleich- farbig, nu]' am Innenrande mit einem breiten, sepiabraunen Streifen; die sepiabraunen Ocellen sind in einem schmalen gelben Ringe gefaßt. Tastei' gelbbraun, Beine gelbbraun, die Schenkel am Knie mit einer ganz schmalen dunkelbraunen Linie gesäumt und Schienen bedeutend dunkler, besonders unterhalb des Knies, wo sie dunkelbraun sind, welche Farbe aber gegen die Spitze zu wieder allmählich heller wird; Füße werden gegen die Spitze zu wieder dunkelbraun. Schwanzborsten gelbbraun, an der Spitze braun. Die Vorderflügel biäunlich angeraucht, irisierend, mit starker, brauner Nervatur, besonders Radius stark vortretend; Costa hell- gelbbraun. Hinterfliigel nur an der Spitze schwach getrübt, irisierend; Nervatur gelbbraun, nur Radius braun, auffallend vortretend. 104 Fr. Klapälek-Prag. Kopf breit, von trapezoidem Umrisse, mit ziemlich kurzem Vorder- rande des Clypens, der etwa so lang ist wie ein Drittel der Breite des Kopfes samt den Angen. Punktangen nur zwei, fast kreisrund, sehr nahe aneinander gestellt, so daß ihr Abstand etwa nur Vs der Entfernung eines jeden von ihnen von dem Innenrande der Augen ausmacht. Augen stark gewölbt und vorspringend. Die Stirnschwielen breit quer oval, die W-Linie w^enig ausgeprägt, nur der Mittelwinkel durch 2 eiförmige Schwielen angedeutet, welche etwa die Stelle bezeichnen, wo sonst das vordere Punktauge steht. Im Subcostalfelde außerlialb der Subcosta 3 Queradern. Sector radii entsendet außerhalb der Anastomose im Vorderfiügel nur einen, die Vorderzinke der Media im Hinterflügel zwei Äste, Cui entsendet im Vorderflügel nur einen Ast. Die Zelle 1 Mg im Hinterflügel auffallend kurz, kürzer als ihr Stiel. Beim cf ist der VII. Dorsalbogen in der Mitte in ein dreieckiges, den Hinterrand über- ragendes Schildchen gesondert, dessen fast recht- winklige Spitze scharf abgerundet ist. Der VIII. Dorsalbogen bildet in der Mitte eine bogenförmige Platte. Neunter Ventralbogen ist hinten nur schwach trapezoidisch verlängert und bildet keine Subgenitalplatte. Der X. Ring ist nur an der Seite und auf dem Rücken sichtbar, ist oben ganz geschlitzt und jeder von seinen Abschnitten läuft nach vorne in eine dünne scharfe Spitze aus. Körperlänge 9 mm, Flügelspannung 29 mm. 1 o^. Tjibodas, Java. 25.-28.111.1904 (K. Kraepelin). Fig. 1. Neoperla inlosella n. sp. Das $ Hinterleibsende von der Rückenseite. Nentura sp. 1 ?. Tjibodas, Java. 25.-28. III. 1904 (K. Kraepelin). B. Ephemerida. Caenis nigropunctata ii. sp. $. Der Körper (trocken) hell strohgelb, Kopf und Pronotum rauh, dunkelbraun getuscht, aber die dunkleren Stellen sind mit kleinen hellen rundlichen Punkten wie bespritzt; die vorspringenden Kanten an den Brustseiten sind fast schwarz. Der Hinterrand der 5 vorderen Dorsal- ringe ist schmal schwarzbraun gesäumt und an den Stigmen des Hinter- leibes sind auifallende schwarze Flecke. Fühler strohgelb, am Grunde Plecopteren und Epliemerideii aus Java. 105 bräunlich, die Spitze des zweiten Gliedes dunkelbraun gerandet. Vorder- beine gelbbraun, die Dorsalkante des Schenkels mit einem schwarzen Streifen, der an beiden Enden breiter ist; auch die Rückenkante der Schiene ist dunkler. Die anderen zwei Beinpaare sind fast kreideweiß, nur der Rücken der Schenkel ist etwas gelblich und oberhalb des Knies ist ein ziemlich großer schwarzer Fleck. Die langbehaarten Schwanz- fäden sind kreideweiß. Flügel etwas durchscheinend, weißlich, Subcosta und Radius fast schwarz, auffallend stark und das Subcostalfeld bräunlich. Körperlänge 3 mm oder etwas darüber. Das Subimago nur durch die üblichen Meikmale von Imago verschieden. Diese Art sieht in jeder Hinsicht — insoweit das nur bei $ möglich ist zu konstatieren — der C. dimidiata ST. sehr ähnlich, nur die dunkleren Fühler, Vorderbeine und Abdomen mit den auffallenden schwarzen Flecken, welche aber auch undeutlich sein können (ebenfalls wie bei dimidiata) bieten einen Anhaltspunkt, wenn wir beide Arten unterscheiden wollen. Das Material enthält keine c/', welche vielleicht bessere Charaktere tragen würden. Von C. perpusilla WALK, ist unsere Art sicher verschieden, da der Autor die schwarzen Flecke der Schenkel nicht erwähnt. Buitenzorg, Java vom 24. 11.-12. III. 1904 (Kraepelin) zahl- reiche $ und Subimagos; Depok, Java 9. III. 1904 (Kraepelin) 1 ?. Pseudocloeon ii. g. Stimmt mit dem Cloeon Leach. darin überein, daß die Hinterflügel vollkommen fehlen; die Flügelnervatur ist aber wie beim Baetis, so daß man kaum einen Unterschied von unserem P. hinocidatus finden kann. Aber auch die Form des letzten Gliedes der Genitalfüße entspricht weit mehr derjenigen von Baetis als des Cloeon, wo es schmal ist und nur wie ein dünner Anhang aussieht. Nebst unserer neuen Art gehören hierher wahrscheinlich Cloeon duUum Walsh. (Rock Island, 111., U. S. A.), C. Oldendorfii Weyenbergh (Cordova in Argentina) und eine unbenannte, von EATON (Mongr. Rev. Eph. p, 182) beschriebene Art aus Ceylon, Psetidocloeofi Kraepelini ii. sp. (f. Körper isabellfarbig, die vorspringenden Falten und Kanten auf dem sonst etwas dunkleren Brustkasten lichter, gelb, und auf den fünf mittleren Hinterleibsringen zieht sich jederseits über dem Stigma ein mit der Seitenlinie fast paralleler, schmaler, dunkel van Dyke-brauner Strich. Fühler und Beine strohgelb. Augen sepiabraun, an den Rändern lichter. Flügel vollkommen durchsichtig, wasserklar mit feiner aber deutlicher \0Q Fr. Klapälek-Prag. Nervatur; die ersten drei Läiigsadern stärker, aber nicht deutlicher, da sie gelblich sind. Im Costalfelde vor der Flügelspitze nur wenige, un- regelmäßige, oft unvollkommene Queradern. Das zweite Glied der Genital- füße dunkler als der übrige Körper, mehr braun, der übrige Teil heller, gelblich weiß. Die Grundglieder sind stark, walzenförmig und berühren einander in der Mittellinie; zweites Glied ist konisch, stark zusammen- gedrückt; das Gelenk zwischen ihm und dem dritten Gliede ist undeutlich. Drittes Glied ist gegen die Spitze zu verdickt, aber so, daß diese Ver- dickung nur in der Ansicht von hinten recht deutlich ist und dasselbe einen deutlichen keulenartigen Umriß hat, in der Seitenansicht dagegen gleichmäßig stark erscheint. Letztes Glied ist sehr kurz und konisch und sitzt in einer fast löffelartigen Vertiefung der Vorderseite des diitten Gliedes. Die Länge des Körpers kaum 5 mm, der Flügel fast 6 mm. Das $ unbekannt. Subimago ähnlich wie Iniago; die Flügel graulich getrübt. Buitenzorg, Java 24. IL— 12. III. (KßAEPELlN) 20^, 1 defektes er", 1 Subimago. Cloeon vlrens n. sp. $. Körper gelblichbraun, nur auf dem Rücken des Hinterleibes etwas dunkler. Die oberen Augen außen van Dyke-braun, innen dunkel sepia- braun. Die Fühlergeißel hell smaragdgrün. Beine gelb, ihre Schenkel- ringe, Schienen und Füße grün. Schwanzborsten fehlen. Flügel hyalin, irisierend, das Costal- und Subcostalfeld in ihrer unteren Hälfte gelb, in der oberen (äußeren) deutlich smaragdgrün; dieselbe Farbe zeigen auch die Adern dieser Partie. Die Länge des Körpers 3 mm, des Flügels 4 — 4,5 mm. Das Subimago hat etwas dunkleren Körper und undurchsichtige grauliche Flügel; die grüne Farbe ist nicht sichtbar, obwohl auch hier der Costal- und Subcostalstreifen dunkler ist. Diese Art steht ohne Zweifel dem ceylonischen C. himaculaium Eat. sehr nahe, was besonders die Flügelnervatur bezeugt. Unsere Art stimmt darin auffallend mit der genannten Spezies überein, mit Ausnahme des Costalfeldes, wo sie nur 3 Queradern vor der Flügelspitze zeigt. Auch fehlen noch einige wenige Queradern, was wir aber durch die kleinere Größe erklären können. Da die Nervatur der Ephemeriden Merkmale generischen Werts bietet, bin ich überzeugt, daß wir Cl. himaculatum EAT. und Cl. virens n. sp., sobald auch andere Charaktere, besonders der äußeren Genitalien, bekannt sein werden, von den übrigen Arten als eine besondere Gattung trennen werden müssen. Plecopteren uud Ephemerideu aus Java. 107 Borobiidur, Java 17. III. 1904 (Kraepelin). 2?. 1 Subimago. Ich rechne hierher auch eine Reihe von Snbimagos aus Buitenzorg, 24. IL — 12. III. 1904 (Keaepelin), die zwar etwas lichter sind, sonst aber keine Unterschiede zeigen. Conipsofieurla spectabilis Eat. Buitenzorg, Java (K. KRAEPELIN) 24. IL— 12. III. 1904. \ d". Das Exemplar zeigt zwar kleine Abweichungen in der Anordnung von Queradeni; ist aber sonst ganz typisch. Rhynchota heteroptera aus Java, gesammelt von Prof. K. Kraepelin, 1904, bearbeitet von Oberlehrer Gustav Breddln -^QY\m. Mit 23 Abbildungen im Text. Die Insel Java kann hinsichtlich ihrer Rhyuchotenfaiina als einer der bestbekannten Teile des indo- australischen Faunenbereiches be- zeichnet werden. Die günstige geographische Lage des Eilandes an einer Hauptstraße des Weltverkehrs, seine verhältnismäßig bequeme, gefahrlose Zugänglichkeit und die tropische Fülle und Schönheit seiner Tierwelt lockten schon frühzeitig zu gelegentlichen Einsammlungen, besonders in der Umgebung von Batavia und Buitenzorg. Die diesen Einsammlungen entstammenden älteren Materialien von Java sind ja in unseren Museen reich vertreten. Freilich sind die Fundortsangaben dieser älteren Sammel- bestände erfahrungsmäßig äußerst unzuverlässig, und ihi'e kritiklose Über- nahme hat nicht wenige verwirrende Irrtümer bis in die neueste Literatur liineingetragen, die schwer wieder völlig auszumerzen sind. Figuriert doch z. B. ein so auffallendes und gesellig auftretendes Insekt wie die über zoll-lange Tessaratoma impülosa Druey, ein durchaus chinesisch- nordindischer Typus, in der Literatur völlig unberechtigterweise noch immer als Bewohner der Insel Java ! Für die Zwecke vergleichend-fauni- stischer Untersuchungen ist daher dieses ältere Material so gut wie wertlos. Bei den Versuchen einer planmäßigeren naturwissenschaftlichen Durchforschung der Insel blieben die Rhynchoten zumeist unbeachtet, doch sei des bekannten botanischen und geologischen Forschers JUNGHUHN gedacht, von dem sich eine kleine, besonders auch die Hochgebirge des Innern berücksichtigende Rhynchoteneinsammlung im Zoologischen Institut in Halle a. S. befindet. Das Verdienst, den ungeahnten Reichtum der javanischen Rhynchoten- fauna erschlossen zu haben, gebührt aber dem bekannten Sammler H. Fruhstorfer, der um das Jahr 1890 die Insel bereiste und an ver- schiedenen Ortlichkeiten, so z. B. auch in dem fast unbekannten Osten der Insel mit gioßem Fleiß und schönem Erfolge sammelte. Leider wurden die von ihm zusammengebrachten reichen Schätze, die es verdient hätten, der Grundstock einer kritischen Rhynchotenfaunula der Insel zu werden, sehr bald in die verschiedenen Museen und Privatsammlungen verstreut. Wie weit wir aber trotz so vielen aufgewandten Sammeleifers und Geschickes noch von einer auch nur annähernd vollständigen Kenntnis besonders der kleineren Formen der javanischen Rhynchotenfauna entfernt 112 ■ Gustav Breddin Berlin. sind, zeigt doch die uns vorliegende Einsammlung des Herrn Professor Keaepelin. Obwohl diese zu einem guten Teil den am gründlichsten durchforschten Gegenden der Insel entstammt, enthält sie auf einige 80 er- beutete Arten nicht weniger als 27 neue Spezies und Formen, ein über- raschendes Ergebnis, das sich z. T. dadurch erklärt, daß Herr Prof. Keaepelin auch der bis dahin fast völlig veinachlässigten Kleintierfauna des Detritus seine Aufmerksamkeit zugewandt hat. Von besonderem Interesse ist das Auffinden einer neuen Gattung (Aenidopechys) aus der in vielen Beziehungen interessanten und morpho- logisch noch sehr primitiven, kleinen Familie der Henicocephaliden. Bis jetzt kannte man nur eine Gattung dieser Familie, der alle bisher be- kannten, fast über die ganze Erde verbreiteten Zugehörigen derselben angehörten. Auch die Entdeckung der morphologisch interessanten neuen Wasserläufergattung Rhagadotarsus und des aberranten Metrocoris stran- gulator zeigt, daß selbst die besser bekannten Landstriche der Tropen uns bei sorgfältiger und planmäßiger Durchforschung noch manche Über- raschung und manchen wichtigen Beitrag zum phylogenetischen Verständnis unserer Insektengruppe liefern werden. Auch unter dem Gesichtspunkte der vergleichenden Faunistik bieten die KEAEPELlNschen Funde einiges Bemerkenswerte. Das neue Diclio- hothrium Kraepelini gehört mit drei anderen andernorts von mir be- schriebenen Arten einer Gattung an, die bisher nur aus Java nach- gewiesen und vielleicht auf diese Insel beschränkt ist. Dagegen weisen Erscheinungen wie Gerris Ysolt, ein naher Verwandter des ceylanischen O. Tristan, Cletus punctulatus var. javanus, sowie die Verbreitung der Genera Vertomanniis (Java — Burma) und Perittopus (2 Arten Java — 1 Art Tenasserim) auf Zusammenhänge mit der festländisch - indischen Fauna. Ebenso ist ja auch eine der merkwürdigsten javanischen Rhyn- chotentypen, die isolierte und entschieden primitive Saldidae-G diHww^ Velocipeda, die bislang nur in zwei javanischen Arten bekannt war, jüngst in einer Art auch in Burma aufgefunden worden.^) MAX Webee^) wies auf die sehr auffallende, aber auch durch manche Erscheinungen aus der Verbreitung der Insekten zu stützende Tatsache hin, daß faunistische Gründe eine frühere Landverbindung von Java mit dem hinterindischen Festland über die Mentawei-Inseln und die Andamanen, aber unter Umgehung der Insel S um atra, zu erfordern scheinen. Vielleicht gehören die oben angeführten Fälle in den Kreis desselben merkwürdigen faunistischen Phänomens. *) Godefridus i=z Velocipeda) alienus DiSTANT. Der Besclireiber hält das Tier sonderbarerweise für eine Apiomerine! -) M. Weber, Der indo-australisclie Archipel und die Geschichte seiner Tierwelt, Jena 1902. Khyncliota heteroptera aus Java. 113 Farn. Cimicidae. Tectocoris lirieofa FAB. Die auf Java auftretende Form dieser weit verbreiteten Art wird durch den schlanken, mit fast geraden Seiten nach vorn zu verschmälerten Kopf charakterisiert. Sie tritt in Java in folgenden Farbenvariationen auf: a. g-elbgefärbte (Ruflno-) Form mit ganz violetten Schenkeln und gelbem Coriuni; schwarze dreieckige Flecke in der Cicatricalgegend des Pronotums sind häufig vorhanden. $$ und c/'c/'! Buitenzorg. b. schön metallisierende (Fuscino-) Form, sehr ähnlich der (australischen) Farbenabart Ted. lineola Banksi DON. Nur c/'o^! Buitenzorg. c. eine großgefleckte Foim mit gelber Grundfärbung, in der Zeichnung etwas an die philippinische Varietät Ted. lineola Sdiönherri ESCHSCH. erinnernd. 1 (f. Buitenzorg. Larve: Metallisch violett; das Abdomen dottergelblich, Querbinden in der Gegend der Öifnungen der Dorsahbüsen, Eandflecke des Hinter- leibs und eine doppelte Fleckenreihe der Bauchmitte metallisch violett; eine nach vorn erweiterte Mittelbinde der Schildchenanlage und des Pronotums orangefarbig.^) Kopfseiten stark gerundet. Länge ISVa mm. Chrysocoris atrieapilliis GUER. Die typische westjavanische Form (mit spärlicher, nicht zusammen- fließender schwarzer Zeichnung und ohne Metallglanz der rufescenten Oberfläche). Buitenzorg. Chrysocoris dilaticollis GUER. Buitenzorg. Larve: Oberseite metallisch hell blaugrün, der Hinterleibsrücken nahe dem Seitenrand mit orangegelbem Längsstreif. Schenkel (wenigstens an der Basis) und Bauch orangegelb, mit schwarzen Flecken auf der Bauchmitte. Drei runde schwarze Flecke auf dem Pronotum, vier in einer Querreihe angeordnete auf dem Mesonotum.. Pronotumrand etwas blattartig zusammengedrückt, aber fast gerade. Länge 5 mm. JPodops cinereus Le Guill. [= P. vermiculatus VOLL.] Kleine, dunkle Stücke mit mehr oder weniger pechbraunen Fühlern. Länge TVs—SVö mm. Buitenzorg. •) Die Färbung der Larven läfst vielleicht darauf schließen, daß bei dieser Art die dunklen, metallisierenden Formen der Imagines die ursprünglichen, die pigment- armen, gelben Formen dagegen die abgeleiteten sind. 10 11^ Gnstav Breddin-Berlin. Cyflnus hicUcus Westw. abeiT. rufino m. Eine vollkommen rotbraune Rufino-Form dieser verbreiteten Art. Buitenzorg. 3I(icroscytus transversus BURM. Buitenzorg. Toliimnia trinotata Westw. Buitenzorg, Depok. Agonoscelis nuhila Fab. Buitenzorg, Tjitajam. Catacanthjis aurantius SULZ. Buitenzorg, Depok. JPlautia inconspicua DALL. (?) Eine ziemlich leicht kenntliche kleine Art dieses schwierigen und noch ungenügend bearbeiteten Genus. Die Beschreibung der DALLASschen Art enthält wenigstens nichts, was der Beziehung auf die vorliegende Form widerspricht.') Zur Verständigung über die vorliegende, anscheinend seltene Art erscheint eine Neubeschreibung — im Vergleich zu der ver- breiteten PL fimhriata Fab.^) — besonders des bisher noch ganz ver- nachlässigten, für die Identifizierung aber geradezu ausschlaggebenden weiblichen Anogenitalapparates geboten : $. Kleine, verschossen gelblich-grüne Art mit hellfarbigem Corium und breit w^eißgelber, unpunktierter Schildspitze. — Kopf ein wenig kürzer als bei PI. fimhriata, deutlich (mäßig stark) punktiert. Die Punkte, auf den Juga vereinzelt und mit deutlicher Querrunzelung vermischt, ordnen sich auf der hinteren Stirn zu 6 regelmäßigen Längsstreifen (die beiden äußeren einreihig, endigen hinten im Ocell, die nächst-inneren Streifen laufen fast bis zur Kopfbasis durch und zeigen Neigung doppelreihig zu werden, die beiden mittleren Streifen sind einreihig, einander sehr genähert). Fühler grün, die Glieder 3, 4 und 5 an der Spitze pechfarbig, die beiden letzten basalwärts schmutzig gelblich ; Fühlerglied 2 nur Vs so lang als Glied 3. Pronotum ziemlich weitläufig, aber auffallend grob pechbraun punktiert, zwischen den in kurzen Querreihen angeordneten Punkten flache Querrunzeln, besonders deutlich nach der Cicatricalgegend zu. Die ') Nach Herrn DiSTANT wäre PL inconsjncua identisch mit der ganz nuzulänglich beschriebeneu PI. viridicollis Westw. Bis zur Bestätigung dieser Angabe von anderer Seite lasse ich die Frage offen. ^) Ich beziehe die FABRiCianische Beschreibung auf eine in Ceylon, aber auch in Sumatra häufig vorkommende Art. Rhynchota heteroptera aus Java. 115 Cicatricalgegend in der Mitte mit wenigen (ziemlich groben) Punkten und Kunzelchen, vorn durch die s e h r d e u 1 1 i c h punktierte eingedrückte Submai-ginallinie begrenzt; zwischen dieser und den Cicatrices nur nach den Halsschildseiten zu noch eine kurze Querreihe von Punkten. Punktierung des Schildchens verwaschen braun, weitläufig und grob, nach den Seiten und nach der Spitze zu etwas dunkler, dichtei- und feiner. Corium und Clavus schmutzig bräunlich-gelb, Clavusnaht, Rimula und Punktierung verwaschen pechbraun; Costalfeld grün, farblos punktiert. Bauch mit sehr feiner Punktierung, in den Hinterecken der Sternite je ein pech- braunes Fleckchen. Fig. 1. $. Aiiogenitalapparat von Plautia inconspicua Dall. (?) (Rechte Seite). Fig. 2. $. Anogenitalapparat von Plautia fimhriata FAB. (Rechte Seite). $. 8. Basite (Fig. 1) ohne glatte, glänzende Konvexität, mit (ab- gesehen von der Basis) parallelen Innenrändern. Die (sichtbare) hypogone Platte in der Mitte mit ununterbrochen dui'chlaufendem, nach der Basis zu verschmälertem und feinem, aber deutlichem Längskiel. ^) Länge (mit Membran) 87^ mm. Tjibodas. llenida varipennis Westw. Tessaratoma javnnica Thunb. Eiisthenes rohiistus LEP. & Serv. Buitenzorg. Mit Larve. Buitenzorg. Buitenzorg. ') Plautia fimhriata FAB. — Weiblicher Anogenitalapparat: 8. Basite (Fig. 2) stark buckelig gewölbt, glänzend; ihre Innenränder nach hinten zu allmählich sehr deutlich konvergierend, mit den Hinterecken einander fast berührend. Hypogone Platte hinter der Mitte mit medianer, breit längskielartiger Erhabenheit; vor der Mitte mit deutlichem pfeilspitzenförmigem Furcheneindruck, der basalwärts ein kleines drei- eckiges Feldchen umrahmt (Stück von Ceylon). 10* I K; Gustav Breddin-Berliii. Eusthenes minor VOLL. ^) Tjibodas, Eustheiies spec. (tninot'?)^ larva. Larve bei diesem Genus in Form und Farbe sehr von der Imago abweichend: $. Körper fast blattartig niedergedrückt (oben ganz flach, unten nur sehr leicht gewölbt). Der stark gerundet erweiterte Hinterleib erreicht seine größte Breite mit der Mitte des 3. (d. h. des 2. mit deutlichen Ventralstigmen versehenen) Segments und verschmälert sich von dort an nach vorn mäßig und fast gradlinig bis über die Mitte des Prothorax hinaus; nach hinten zu verjüngt er sich schneller und stärker, mit anfangs gebogenem, dann flach gebuchtetem Seitenrand. Die Hinterecken des 7. und die langgezogenen Seitenlappen des 8. Abdominalsegments sind ge- meinsam als gestreckte, an ihrem Ende ziemlich schmal abgerundete Lappen weit über den Endrand des kleinen, tief eingesenkten 9. Hinterleibs- segments hinaus nach hinten vorgezogen. Der Prothorax ist hinten 372—4 mal so breit, als in der Mitte lang ; die nach vorn geradlinig kon- vergierenden Seitenränder biegen (etwa auf der Höhe des Augenhinter- randes) plötzlich bogig medianwärts zum Prothoraxvorderende um. Der Vorderrand (etwa 3 mal so breit als der Kopf mit den Augen) ist an den 1) Eine sehr ähnliche, anscheinend auf Ostjava heschränkte, Form sei hier ver- gleichsweise charakterisiert : Eusthenes Teitcer u. spec. Roth raun; Connexiv, Beine und Fühler pechbraun; je ein Fleck in den Basal- winkeln der Hinterleibssegmente hellgelb. Die Bauchstigmen und je ein Fleckchen auf der hinter diesen liegenden Drüsengruppe, die Brustmitte nebst den Hüften, der Unter- seite des Kopfes und den Seiten der höckerartigen Erhebung des 3. Abdominalsternits (beim $ aufserdem die ganze Bauchmitte) hell rostgelb. Fühlerende verwaschen pech- braun. Schulterecken nicht vorragend, weniger gerundet und deutlicher winkelig; der vordere Pronotum-Seitenrand gerade. Schildspitze schmal und langspitzig, ohne erheb- lichen Eindruck. Metasternalplatte etwas kleiner als bei E. minor, nach vorn nicht, oder nur unmerklich ansteigend. J". Der Hinterleib erheblich stärker verbreitert als bei E. mliwr, nach hinten weniger schlank verschmälert (wodurch das Tier auffallend plumper erseheint als die VOLLENHOVENsche Art), die Hinterecken des 7. Abdominalsegments hier merklich breiter und plumper (einen Winkel von annähernd 60 ^ bildend, mit kurzer aufgesetzter, schmalerer Spitze). $. Kleiner als das c? (wie immer in dieser Gattung) und schmaler. 9. Parasternite gröf3er und erheblich stärker vorragend als bei E. minor, das Ende der 8. Parasternite sehr deutlich überragend, der beiden Parasterniten gemeinsame, verwachsene Teil des Innenrandes erheblich länger als bei E. minor, annähernd halb so lang als die Gesamtlänge der '.). Parasternite. Länge (mit Deckflügeln) J' '27 '/o, $ 2(; mm ; gröfste Breite des Abdomens i 15%, $ 1372 mm. Ostjava (Tengger-Gebirge, leg. FruhsTOKFER, m. Samml.). Ehyuchota heteroptera aus Java. 117 Seiten flachbogig, in der Mitte flachbnchtig-. — Hell g-elblich-gTün, mit schmaler, schwarzer Randung des Körpers (die nur an den Hinterleibs- incisuren unterbrochen ist); eine bei jüngeren Stücken lebhaft gefärbte und fast ununterbrochene, bei älteren Stücken mehr verloschene, und mehr oder weniger in Flecken sich auflösende breite Mittelbinde der Körper- oberseite und eine breite Submarginalbinde der Thoraxtergite blutrot oder orangerot. Ein dreieckiger Querfleck auf jedem Abdominaltergitjederseits außen orangegelb, innen blutrot. Schenkel und Fühler verloschen orange- rot, das Fühlerendglied pechbräunlich. Länge (einschließlich der Abdominallappen) I8V2 — 2072 mm. Tjibodas. Cyclopelta ohscura Lep. & Serv. Salak. Megarrliainphus 7'ostratus Fab. Mit erwachsener Larve. Buitenzorg. Uichobothritini Kraepeliui n. spec. cf. Von der Körperform des D. temdspinum Bredd., doch weit kleiner und zierlicher und abweichend gefärbt; die in schlanke, drehrunde Dornen zugespitzten Schultern sind hier gerade nach außen gerichtet. Der Kopf auf der Oberseite mit feiner Querrunzelung; die Nebenaugen etwa 172 mal so weit voneinander, wie von den Augen entfernt. Vor den Ocellen je ein (etwas eingedrückter) Längsstreif schwarzer Punktierung; zwischen diesem Streif und dem Auge eine glatte, etwas konvexe Stelle. Das zweite Fühlerglied erheblich kürzer als das dritte, aber noch etwas länger als das erste Glied. Dei- hinter den Augen liegende kurze Vorder- randteil des Halsschildes (wie bei den anderen Arten) schief (von vorn- innen nach hinten-außen) gestutzt, außen mit kleinem Zähnchen bewehit. Punktierung des Halsschildes und Schildchens ziemlich grob, in entfernte, kurze Querlinien geordnet, eine unpunktierte schmale Mittellinie freilassend; das unpunktierte, leicht erhabene Cicatricalfeld vorn durch eine unregel- mäßige Doppelreihe, seitlich durch eine einfache Reihe von Punkten begrenzt. Das Corium mit spärlicher, nur nach der Membrannaht zu etwas dichterer farbloser Punktierung und einer Doppelreihe von Punkten parallel der Clavusnaht. Mesosternalplatte den Vorderrand des Prosternums erreichend. — Verwaschen grünlich-gelb; die Punktierung (außer auf dem Corium) schwarz. Das Schildchen schmutzig gelblich, nach der Spitze zu pechbräunlich, die Spitze selber sauber honiggelb, unpunktiert. Der hintere Seitensaum des Pronotums, sowie die Schulterecken trübe blutrot (cruentus); die Spitze des Schulterdorns selber schwarz. Fühlerglied 2—5 Jlg Gustav Breddiu-ßerlin. (außer der verwaschen braunen Basis des 2. Gliedes), der Clavus (außer einem schmalen Streif längs der Clavusnaht), der Endsaum des Coriums in seiner Innenhälfte pechschwarz. Die Membran schwarz; ein rhombischer Costalfleck an der Ecke des Coriums, sowie der Saum am Übergang vom Inneni-and zum Endrand hyalin, ein rundes Scheibenfleckchen nahe der Deckflügelspitze subhyalin. Flügel hyalin, die Spitze leicht getrübt. Hinterleibsrücken honiggelb, die Spitze und der Anogenitalapparat pech- bräunlich. Länge (mit Deckflügeln) 6V2, Schulterbreite 4V5 mm. Tjibodas. Farn. Lygaeidae.^) Mictis lonf/icornis Westw. Buitenzorg. Ano2)locneniis tiinildipes Fab. Buitenzorg, JPhysonierus grossipes Fab. typicus, Buitenzorg. JPendiilinus latninatus Stal. Stal beschreibt eine dunkel gefärbte Form, die helleren Formen haben das Pronotum (bis auf einen großen schwarzen Scheibenfleck) und den Kopf zinnoberrot; die rote Färbung' der Deckflügel ist ausgedehnter. Länge (mit Deckflügeln) 17 — 20 Vs mm. Buitenzoig. Cletus armatiilHs n. nom. = Cl. pugnatai' Dall. 1852 (nom. praeoccup.: Cimex piignator ¥A3. 1787). = Cl. Uimndatus H.-S. 1842 — 43 (nom. praeoccup.: Coreus hipundatus WESTW. 1842). Buitenzorg. Cletus trif/onus Thunb. typiciis. Ein 0^, der typischen Form Thunbergs mit schlank-spitzwinklig ausgezogenen Schulterecken (= Cl. acutus DALL.) angehörig. Hinter- leibsrücken schwaiz, ein Mittelstreif und das 7. Tergit trübe gelbbraun. Fühlerglied 4 schwarz, das Endviertel und die Basis gelbbraun. Länge 7V2, Schulterbreite 4 mm. Buitenzorg. •) z= Coreidae STÄL et auct. Rhynchota lieteroptera aus Java. 119 CfetHS puncUiJatus Westw. var. Java uns iiov. Eine in den Gebirgen West- und Ostjavas verbreitete dunkelfarbige Cletus-Yorm gehört nach der Abbildung in Blanfokds Fauna of India zu der WESTWOODschen Art aus den Gebirgen Nordindiens oder steht ihr sehr nahe, unterscheidet sich nach den Beschreibungen aber in der Färbung der Fühler. Flihlerglied 1 innen schmutzig rostbraun, außen schwarz oder ganz schwarz; Glied 2 schwarz; Glied 3 rostrot mit schwarzer oder geschwärzter Basis; Glied 4 schwarz, nur die Spitze rostrot. Länge 9 (^) — lOVa (?) mm; Schulterbr. 4 (o^)— 473 (?) mm. Die Art unteischeidet sich von den Formen des Cl. trigonus leicht durch das gestreckt -zylindrische letzte Fühlerglied, das fast die Länge des 3. Gliedes erreicht; auch ist die Basis und die Artikulation dieses Gliedes stets schwarz. Tjibodas; auch Ostjava (Tengger- Gebirge, leg. Fruhstorfer, m. Samml.). Leptocorisci acuta Thunb. Buitenzorg. Buitenzorg. Leptocorisa varicomis Fab. 31ii'perus ferriKjineiis Stal. Die gelbe Mittelbinde des Schildchens setzt sich auch auf den hinteren Saum des Pronotums fort; der Bauch mit zwei pechschwarzen Längsbinden. Buitenzorg. JRipforfus Ihieavis Fab. Von dieser Art findet sich auf Java die var. atricornis STAL (mit ganz schwarzem oder breit rostbraun-geringeltem 3. Fühlerglied), sowie eine Form mit rostroten Fühlern, lang behaartem Pronotum und Schildchen und längeien, spitzeren deutlicher nach hinten gerichteten Schulterzähnen, die vielleicht mit dem Riptortus püosus THUNB. identisch ist. Buitenzorg. Farn. Myodochidae. Oncopeltiis mgriceps Dall. Buitenzorg. Pyrrliobaphus satrapa n. spec. $. Kopf verhältnismäßig kurz (kaum länger als die Breite der Stirn mit einem Auge); Stirnfläche ziemlich stark gewölbt, nach vorn abfallend. Fühler nur mäßig lang, ziemlich dünn, mit wenig auffälliger Behaarung, das 4. Glied etwa um So länger als das 3. Glied und deutlich kürzer als das 2. Glied. Schnabel den Hinteri-and der Hiuterhüften nicht ganz J20 Gustav Breddin-Berlin. erreichend; das 1. Glied die Basis des Kopfes kaum überragend, Glied 3 das längste. Postcicatricaler Teil (= Processus) des Pronotums längs dem Seitenrande flach wulstig erhöht; der Mittelkiel dieses Pronotum- teiles, besonders nach vorn zu, sehr deutlich. Der vor dem leicht längs- gewölbten Cicatricalfeld gelegene vordere Pronotumsaum, sowie die hintere Hälfte des Schildchens jederseits von dem flach erhabenen, unpunktierten Mittelkiel dicht und deutlich punktiert. Die mäßig vorgezogene Hinter- ecke der Metapleuren den Hinterrand des 2. Abdominalsternits nicht erreichend, abgerundet; der hintere Eand der Metapleuren gleichmäßig und flach ausgebuchtet. Schwarz, mit hellgrauer, auf der Oberseite ganz kurzer, auf der Unterseite längerer und abstehender, wirrer Behaarung. Hell blutrot sind: das 1. Fühlerglied, der Kopf (außer der Mitte der Unterseite nebst den Wangenplatten und dem Winkel zwischen dem Scheitelhinterrand, dem Ocellus und dem Hinterrand des Netzauges), ein breiter (fast gleich- breit durchlaufender) Seitensaum des Processus pronoti nebst dem an- grenzenden Außenwinkel der Propleuren, der Clavus, das Corium mit den Epipleuren, der Außensaum der Metapleuren (besonders breit nach der Hinterecke zu), ein breiter Saum des Bauches, sowie der Hinterleibsrücken, außer der bläulich-schwarzen Mitte. Das Ende des Clypeus schwärzlich. Membran tiefschwarz; der Saum um die Spitze herum hyalin. Der Bauch gleichmäßig dicht grauhaarig, ohne kahle Bindenzeichnungen. ^) Länge mit Deckflügeln iP/ä mm. Tjibodas. *) Eine verwandte Art ist Pyrrhobaphiis regttliis n. spec. [= P. tyrannus Bredd. var. in Jahrb. Hamb. Wiss. Anst. XVI, 2. Beih. S. 19 Anm. (1899).] In der Farbenverteilung- sehr an P. tyrannus erinnernd, etwas kleiner, der Kopf etwas weniger spitz und etwas kürzer, das Pronotum verliältnismäßig breiter und kürzer, das letzte Fühlerglied kaum länger als das dritte und erheblich kürzer als das zweite, der Schnabel den Hinterrand der Hinterhüften nicht ganz erreichend, sein erstes Glied die Kopfbasis nach hinten nur unmerklich überragend, der Hinterrand der Metapleuren nur wenig schief gerichtet und kaum merklich gebuchtet, die Hinterecken weniger stark nach hinten vorgezogen als bei P. tyrannus, den Eudrand des 2. Abdominalsternits nicht erreichend. Oberseite nur kurz anliegend behaart. Im Nacken ein verloschener, trübe blutroter Fleck (der ein gelbes Fleckchen einschliefst). Der blutrote äufsere Saum des Processus pronoti erheblich breiter als bei P. tyrannus. Membran mit schmaler, trüb- hyaliner Randung der Spitzengegend. Der Außensaum der Metapleuren hinter der Mitte blutrot ; die Umwallung der Thorakaldrüsenöffnung gelblich. Der dicht graubehaarte Bauch zeigt (wie bei P. leucurus) auf der Mitte der Segmente bläulich-schwarze, etwas glänzende, spärlich behaarte Querbinden. Hinterleibsrücken hellrot, mit sehr breiter bläulich-schwarzer Mittelltinde. Länge mit Deckflügelii 14 mm. Sumbawa (m. Samml.) Rliyuchota heteroptera ans Java. 121 P. satrapa und der in der Anmerkung beschriebene P. regulus stehen zwischen den beiden STALschen Gattungen Pyrrhobaphns und GrapiostetJms und stellen zwischen diesen so vollständige Übergangsstufen dar, daß die Trennung der Genera auf Grund der vorliegenden Definition mir nicht mehr haltbar zu sein scheint. P. regulus ist in Größe, Habitus und, so viel ich finde, in allen wesentlichen plastischen Einzelheiten ein typischer Pyrrhohaphus, hat jedoch den kürzeren Schnabel der Gattung Orapto- stethus. Der javanische P. satrapa nähert sich durch die geringere Größe, den etwas kürzeren Kopf und die kürzeren, dünneren Fühler schon wieder etwas mehr dem Qraptostethus, schließt sich aber in der gestreckten Gestalt und in der Verteilung der Farben so eng an den sumbawanischen P. regulus an, daß er von diesem generisch nicht wohl abgetrennt werden kann. Die Schnabellänge ist ja bei den Hemipteren innerhalb derselben Gattung so häufig Schwankungen unterworfen, daß man auf Grund dieses einen Zeichens so nahe verwandte Tiere wie die drei Pyrrhohaphus- kvi%\\ der sundanischen Inselbrücke (P. tyrannus, P. regulus und P. satrapa) nicht natürlich wird trennen können. Abgesehen von der Länge des Schnabels vermag ich aber irgendwie erhebliche plastische Unterschiede zwischen Pyrrhohaphus und Graptostethus nicht mehr aufzufinden und ziehe daher den jüngeren Gattungsnamen Oraiitostethus ein. Pyrrhohaphus servus FAB. Die typische kleine Form (var. servus Stal.) Tjibodas. Nysius ceylanicus MOTSCH. [== N. sundanus ra. olim in litt.] Ein einzelnes sehr dunkles Männchen mit fast ganz schwarzen Schenkeln und schwarzen, allerdings auffallend kurzen Fühlern stelle ich mit „?" zu dieser auch im Sunda- Archipel (Sumatra, Java, Celebes) sehr verbreiteten Art. Vulkan Pangerango. Vertonianuus teuer n. spec. Dem vorliegenden Exemplar fehlt der Kopf, trotzdem trage ich kein Bedenken, das Tier zu beschreiben, da die übrigen, sehr gut erhaltenen Teile vollkommen ausreichen dürften, um die Art kenntlich zu charakteri- sieren und Gelegenheit bieten, die Kenntnis des sehr interessanten Genus durch Ergänzung resp. Berichtigung der Originalbeschreibung zu vertiefen. $. Oberseite glanzlos, schmutzig hell rostgelblich, schwarz punktiei't, mit aufrechten, weichen Haaren besetzt. Pronotum (zwischen den Schultern) iVamal so breit als lang, nach vorn zu stark abfallend und stark verjüngt (der Halsring etwas schmaler als die halbe Schulterbreite), etwas vor 122 Gustav Breddin-Berlin. Fig. 3. Veriomannus tener, Prothorax von vorn {F. a. Halsöffnung-). der Mitte mit flachem Qiiereindruck, der sich am Seitenraiide (von oben gesehen) als stumpfwinklige Einbuchtung deutlich zeigt. Der hinter dieser Einbuchtung liegende Teil des Randes bis zur Schulterecke nahezu gradlinig, der vor der Ein- buchtung gelegene flach gerundet, von dem linienförmigen Halsring durch eine stumpfwinklig- buchtige Einschnürung abgetrennt. Pronot um- randkiel nur au der Schulter (neben dem deutlich konvexen longitudinalen Schulterwulst) deutlich, bei Vorderansicht desPronotums(Fig.3) als deutliches (zahnförmiges) Spitzchen unterhalb der Schulterrundung erscheinend; von oben gesehen bildet dieser Randkiel die sehr deutlich geschärfte (stumpfwinkelige) Schulterecke, die die Basis der Deckflügel jederseits merklich überragt. Hinterrand gestutzt, nach den Seiten hin etwas niedergedrückt. Der vor dem Quereindruck belegene Pronotumteil, sowie ein flach eingedrückter, nach hinten verschmälerter Mittelstreif des Processus schwarz, grauschimmernd, Hintersaum des Halsschildes (außer der helleren Randlinie) schwärzlich. Schild- chen schwarz, kaum länger als breit, mit trübe gelblicher Spitze und feiner Punktierung; eine Punktreihe begleitet den unmerklich gerundeten Seiteni'and. Costalrand des Co- riums vor der Mitte gebuchtet, dahinter gerundet, innen begleitet von einer Reihe feiner Punkte, die, anfangs fast randständig, sich bald von der Costa etwas entfernt und auf V* der Coriumlänge plötzlich vei'schwindet. Längs der Claviisnaht des Coriums zwei regelmäßige Panktreihen, von denen die innere an der Membranscheide nach außen umbiegend als feine Punktlinie diese Mem- branscheide säumt. Clavus am Schildrand, der Commissur und der Clavusnaht mit einer Reihe feiner Punkte gesäumt, in der Mitte mit einer nach hinten zu sich in zwei Reihen auflösenden Längsreihe gröberer Punkte. Ungeordnete schwarze Punktierung findet sich (fast) nur in dem Raum zwischen der submarginalen Punktlinie und der (stark ■pyg. 4. nach innen geschwungenen) Rimula. Pech- Vertomamms tcnrr n. spec. schwarz siud folgende Zeichnungen: Die Ehynchota heteroptera aus Java. 123 Hinterecke des Coriums, ein schief rhombisches Fleckchen am Costal- sanm (am Ende der subcostalen Pnnktreihe), der schmale Winkel zwischen dieser subcostalen Punktreihe und der Rimula basalwärts, sowie ein kleines viereckiges Fleckchen unweit dahinter in dem- selben Coriumfeld belegen; auch das distale Clavusende ist schwärzlich. Von heller, weißlichgelber Färbung sind das schmale Costalfeld, sowie eine (in der Mitte stark vei-engte) kurze Querbinde vor der Coriumspitze, ein rundlicher, ziemlich großer Fleck nahe dem Innenwinkel des Coriums trübe milchweiß. Membran, das Hinterleibsende weit üben-agend, gelblich- hyalin; ein Fleck an der Coriumspitze glashell; eine kurze Querbinde am Außenrand hinter diesem Fleck, sowie einige kurze Strichzeichnungen in der Nähe der Membranbasis verloschen pechbraun. Unterseite pech- schwarz, die beträchtlich vorgezogene, spitzwinklige (60*^) Hinterecke der Metapleuren weißlich, die Brustseiten fein und ungleichmäßig punktiert; der Saum des anliegend grau-behaarten Bauches verloschen rostgelblich. Beine weißlich, besonders die Hinterbeine schlank. Das schmutzig-gelbe Schenkelende (Vs der Schenkellänge) durch einen pechschwarzen Halbring (auf der Oberseite) oder Eing abgegrenzt, ein subbasaler Eing aller Schienen pechbräunlich, das Ende der Schienen und der Fußwurzel, sowie das dritte Tarsenglied schwarz. Die (nicht verdickten) Schenkel mit langer, halbaufrechter Behaarung, die vorderen hinter der Mitte mit zwei schlanken, gleichgroßen, pechschwarzen Dornen; Schienen oberseits mit zwei Eeihen langer, halb aufrechter Borsten; letztes Tarsenglied flach gedrückt und etwas verbreitert, mit dem vor- letzten Glied zusammen noch etwas kürzer als das Wurzelglied der Tarsen. Länge (ohne Kopf, mit Deckflügeln) 4^3 mm. Tjibodas. Paniera Nietnet'l DOHRN. Tjibodas. Pamera maJaya StäL. Tjibodas (auch Ostjava, Tengger-Gebirge, leg. Fruhstorfer, m. Samml.). CUf/enes flavicornis SIGN. SiGNORET beschrieb die Art aus Celebes augenscheinlich nach nicht völlig au.sgereifteu Stücken, wenigstens sind die mii' vorliegenden Exemplare erheblich dunkler gefärbt, als die Beschreibung erwarten läßt. Ftthlerglied 2 ein wenig kürzer als Glied 4, letzteres Glied das längste (SiGNORETs Angaben sind sehr abweichend). Körper pech- schwarz, matt, behaart, das Pronotum nur ganz schwach konvex, fast 124 Gustav Breddin-Reilin. eben. Beine und 1. Fühlerglied pechschwarz, der Rest der Fühler ver- waschen pechbraun; Knie, Schienen und Tarsen rostgelblich. Flügeldecken sehr dunkel, fast schwärzlich-braun, der große schwarze Fleck an der Coriumspitze einen helleren einschließend. Zu bemerken ist noch, daß die Netzaugen (Fig. 5) behaart sind, die steifen Haare stehen in den Zwickeln der Facetten. Die Incisuren des Hinterleibs sind „genäht" (carinulatus), was bei den hinteren allerdings nur mikroskopisch erkennbar ist. Länge 2 — 2V2 mm. Tjompea. Fig-. 5. Cligenes flavicornis SIGN., Teil des Netzauges mit Beliaaruiig (stark vergrößert). Fig. 6. Cligenes flavicornis. c?" . Abdomen, linke Seite, {gl. Öffnungen von Drüsen unbe- kannter Funktion). LefJiaeaster n. gen. Körper oben flach, glanzlos, unten gewölbt. Kopf klein und erheb- lich schmäler als der vordere Teil des Pronotums, die Ocellen mäßig groß, von den behaarten Netzaugen mäßig weit entfernt. Schnabel schlank; das 1. Glied die Kopf basis nicht erreichend; das 2. Glied lang. Pronotum einfarbig schwarz, fast eben, ohne erheblichen Quereindruck, breit trape- zoidal, die vorderen Ecken stark zugerundet, der Vorderrand ohne abge- setzte Kragenabschnürung, die Fläche vor, zwischen und hinter den Cicatricalfeldchen punktiert, letztere unpunktiert gegen den (kiel- förmig geschärften) Seitenrand durch eine regelmäßige Punktreihe abge- grenzt. Schildchen so lang oder wenig länger als das Halsschild, mit stark erhabenem, mehr als die Endhälfte durchlaufendem Mittelkiel und basalwärts leicht gerundeten Seiten. Clavus mit drei regulären Punkt- reihen und kurzer Commissur. Corium im Costalfeld mit einer eingedrückten Rhynchota heteroptera aus Java. 125 Reihe feiner, dichter Punkte. Membranscheide nahe dem Innenwinkel leicht gebuchtet, sonst gerade. Membran das Hinterleibsende nicht über- ragend. Hinterecke der Metapleuren spitzwinklig nach hinten vorgezogen. Bauch unpunktiert; die Incisuren (wenigstens die vorderen) „genäht" (carinulatus) ; die In- cisur zwischen dem 4. und dem 5. Sternit („sutura tertia" Stals) den Bauchrand nicht erreichend, außen stark nach vorn gekrümmt ; das seitlich nahtlos verwachsene 4. nnd 5. Sternit mit einer gemeinsamen und nn- unterbrochenen, geraden, stark ver- tieften submarginalen Längsfurche (die hinten, am leicht faltenartig erhabenen Hinterrand des 5. Segments plötzlich ver- schwindet. 6. Hinterleibssegment mit deut- licher, dem Außenrande im ganzen paralleler (in der Mitte nach innen flach eingebuchteter) Linienfurche. Die Drüsenfleckchen („ma- culaeopacae"STÄLs) des Doppelsegments 4 -|- 5 der Submarginalfurche sehr genähert, von mikroskopischer Kleinheit^) und in Drei- zahl vorhanden, untereinander etwa gleich groß und voneinander ungefähr gleich weit entfernt; das hintere vom Hinterrande des Segments noch weit entfernt.''^) Die Drüsenfleckchen des 6. und des 7. Segments erheblich größer und deutlicher, tiefschwarz. Beine und Fühler verhältnismäßig kurz ; Schenkel unbew^ehrt ; das Basalglied der Tarsen etwas länger als die beiden Endglieder zusammen. (Hinterbeine beim beschriebenen Exemplar fehlend). Das Genus, das zweifellos in die Gruppe Lethaearia des STÄLschen Systems gehört, unterscheidet sich von den beschriebenen Gattungen dieser Abteilung durch den dreireihig punktierten Clavus, das punktierte Pronotum, sowie vor allem durch die Bildung des 4. und 5. Abdominalsternits und die Verteilung ihrer Drüsenfleckchen. Lethaeastei' anthocoroides n. spec. ?. Körper ziemlich breit-oval (die Körperseiten hinter den Schultern lange fast gleich breit), pechschwarz, oben mit ganz kurzen, aus den ') Sie sind leicht zu ü1)ersehen aber an dem feineu gelben Börstcheu, das jedes trägt, mit Sicherheit wiederzufiiulen. ^ Das vordere Fleckcheu, sehr weit nach vorn gerückt, steht anscheinend auf dem Areal des vierten Segments! Fig. 7. Lethaeasfer anthocoroides u. gen. n. spec. Bauch von links gesehen. 126 Gustav Breddin-Berlin. Fig. 8. Leihaeaster anthocoroides ii. gen. n. spec. Fig. 9. Kämraapparat bei LetJiacaster anthocoroides. ti. Ende der rechten Vorderschiene (von außen gesehen) ; ta. Wurzel des ersten Fuß- gliedes; s. Sinnesorgan. Punkten entspringenden Börstchen, der Bauch etwas glänzend, mit an- liegender schwarzer Behaarung. Kopf weit kürzer als das Pronotum, mit mikroskopisch feiner, runzelbildender Punktierung und wenigen größeren, längsgereihten Punkten auf der hin- teren Stirn zwischen den Ocellen. Auf der Stirnfläche jederseits (vor dem Ocellus) eine steife Borste. Pronotum kaum merklich gewölbt, nach vorn sehr wenig abfallend, zwischen den Schultern fast doppelt so breit wie in der Mitte lang; der Seitenrand bis zu den stark gerundeten Yorder- ecken fast gerade, mit leichter, flacher Ausbuchtung in der Mitte ; der Hinter- rand gestutzt, leicht niedergedrückt. Die Punktierung des Halsschildes sehr deutlich, ziemlich dicht und tief, die leicht erhabenen Schulterschwielen freilassend; hinter den Cicatrices eine ganz leicht eingedrückte transversale Punktlinie, deren seitliche Enden auf ihrer Hinterseite durch einen flachen, grubenartigen Eindruck begrenzt werden. Schildchen trübe rostgelb mit schwärzlicher Punktierung; der halbkreisförmige, leicht konvexe Ba- salteil sowie der scharf hervortretende Mittelkiel pechschwarz. Deckflügel rostgelb mit pechbrauner Punktierung; ein nahezu gleichseitig -dreieckiger Fleck der Corium spitze, sowie ein größerer, rundlicher Fleck im Innen- winkel, der mit einem kurz hinter der Mitte des Costalrandes stehenden Randfleckbindenartigzusammenfließt, pechschwarz. Die scharf linienartig vertiefte feine Punktreihe des Costal- feldes folgt anfangs sehr nahe dem Costalrand, entfernt sich dann etwas Ehynchota heteroptera aiis Java. 127 von ihm und löst sich in der Gegend des schwarzen Costalfleckes in ungeordnete Punktierung auf. Die subcostale Hauptader des Coriums fast bis zur Spitze durchlaufend; das Feld zwischen ihr und der Eimula etwas verloschen punktiert; das Feld zwischen der Eimula und den beiden typischen, die Clavusnaht begleitenden Punktreihen unpunktiert. Membran hell gelblich hyalin (die Adern schwer erkennbar). Beine dunkel pech- braun, anliegend behaart, die Kniegegend trübe roströtlich, Tarsen und Schienen hell gelblich, letztere basalwärts etwas angedunkelt. Füliler kurz, weichbehaart, verloschen pechbraun (oder getrübt rostbraun), die beiden Endglieder dunkler; diese beiden Glieder untereinander etwa gleich lang, jedes kürzer als das leicht keulig verdickte 2. Glied, das etwa 1 Va mal so lang ist als das 1. Glied. Schnabel schmutzig rostgelb; Glied 2 das längste, jedoch nur wenig länger als Glied 3. Distales Ende der Vorderschienen mit einem aus einer Reihe stiftähnlicher Borsten bestehenden Kämmapparat (Fig. 9). Länge: oVö mm. Tjibodas. Farn. Pyrrhocoridae. Physopeltci seria n. spec. $. Dimorphoptere Art, verwandt mit Ph. vülosaBREDB. imd Ph. pyrrho- corides BERGR.^). Körper klein, dicht und abstehend behaart. Kopf (mit den Augen) weit breiter als lang. Fühler kurz; Glied 1 kaum länger als der Kopf und nur wenig länger als das zweite Fühlerglied; Glied 3 etwas mehr als halb so lang wie das zweite Glied; das letzte Fühlerglied von allen deutlich das längste. Schnabel den Bauchgrund erreichend; sein drittes Glied deutlich länger als das zweite; letzteres wenig länger als das vierte Glied. Pronotum breit trapezförmig, fast horizontal, dicht hinter der Mitte mit sehr deutlichem, durchlaufendem, Quereindruck, der das unpunktierte, opake, nur wenig längsgewölbte Pronotum proprium, von dem ebenen, ziemlich weitläufig aber grob und tief punktierten Pro- cessus pronoti scheidet. Der sehr deutlich geschärfte (besonders auch nahe dem Yorderrand!) und in seiner vorderen Hälfte leicht aufgeschlagene Seitenrand zeigt in seiner Mitte eine sehr deutliche stumpfwinkelige Ein- kerbung; der kopfwärts davon gelegene Randteil ist sehr deutlich gerundet und durch eine Punktreihe vom Cicatricalfeld abgetrennt. Schildchen und Halbdecken verloschen punktiert, die Punkte des Clavus mehr oder weniger in Längsreihen angeordnet; Hauptader des Coriums außen mit einer Längsreihe gröberer scli warzer Punkte gesäumt; Costalsaum unpunktiert. 1) Ph. elegantula Bredd. (1901) = Ph. pyrrhocorides Bergr. (1894). ] 28 Gustav Bieddin-Berlin. 2. Abdominalsternit^) nach außen zu sich verschmälernd. Die ventrale Incisur zwischen dem 3. und 4. Abdominalsegment nahe den Körperseiten stark nach vorn geschwungen, das 3. Abdominalsternit daher in der Mitte nahezu dreimal so lang als an seinem Außenrand. Auch die Incisuren hinter dem 4. und 5. Hinterleibssternit in ihrem seitlichen Teil sehr stark nach vorn gebogen. Tergit des 5. Abdominalsegments von der Mitte seines Hinterrandes aus einen lang keilförmigen Lappen bis nahe dem Hinterrand des 6. Segmentes analwärts aussendend.^) Beine ziemlich kurz, unbewehrt (nur die Vorderschenkel auf der Unterseite schwach gekörn elt.^) Sehr dunkel pechbraun (durch die graue Behaarung etwas heller erscheinend), glanzlos; die mäßig glänzende Unterseite und zuweilen auch die Beine pechschwarz. Der (geschärfte) Außenrand des Prothorax sowie der Außensaum des Hinterleibs schmutzig-rosenfarbig. Fühler schwarz, Clavus und Corium schön sammetschwarz. Das letzte Fühlerglied, außer den apicalen Vs und ohne die äußerste Basis, sowie der Costalsaum des Coriums (letzterer in der Basalhälfte des Coriums nach innen zu bis etwa zur Mediane des Coriums erweitert) weißlich - gelb. Membran schwarz, der Innenwinkel schmutzig -rostbraun. Schnabel schmutzig -rostbraun. Brachyptere Form (?.): Halsschild nach vorn zu nur wenig ver- schmälert. Der gelbgesäumte Costalrand der verkürzten Deckfiügel biegt nahe vor seinem Ende fast unter einem Viertelkreisbogen medianwärts um und überragt den Endrand des 4. Abdominaltergits nach hinten nicht. Länge 8 — 8V3 mm. Larve: Bräunlich-schwarz, grau behaart, die Außenrandung des Prothorax und des Abdomens schmutzig -rötlich. Fühler wie bei der Imago (nur das 2. Glied verhältnismäßig etwas länger). Vorderschenkel unterseits gegen Ende (auf ihrer Innenseite) mit zwei sehr deutlichen größeren und 1—2 kleineren Dornen (o^?). (Hinterleib des Stückes stark geschrumpft). Länge etwa 6V2 mm. Tjompea (brachypteres Stück und Larve); ein makropteres Weibchen in meiner Sammlung unbekannter Herkunft, vermutlich von Tjibodas. Atitilochiis (Uscifer Stal. Sehr kleine Form (er" I2V2, ? 13 mm). Buitenzorg. Dhidt/miis albiconds Fab. Tjompea. 1) Nur beim brachypteren Stück deutlich siclitl)ar! 2) Dieselbe auffällige Bildung findet sich auch bei Ph. villosa. ^) Beim ^ sind sie vielleicht bedornt (s. hinten die Beschreibung der Larve!). Eliyuchota heteroptera aus Java. 129 Dhidynius Thunhergi Stal. Tjibodas. Itiiuhjiuus ruhlgiiiosHS FAB. Buitenzorg. TJi/sderrKs finf/iflafus FAB. Große Form mit pechschwarzer, weißbindiger Unterseite. Buitenzorg. Dl/sdereus poecAlus H.-S. Buitenzorg (1. III. 04, auf Reisfeldern). Farn. Aradidae. Urachyrrlnjnchas iHenihvaiiaceus Fab. Buitenzorg. Farn. Gerridae. Mesovella oHentalis KlEK. Äußerste Spitze des 1. und 2. Fühlergliedes, der Schienenenden und das Ende der Tarsen, sowie die Schnabelspitze schwarz oder schwärzlich. Membran trübe-milchig, stets mit schwärzlichem Längsstreif in der Mitte. Makroptere Form (cf 9): von dunklerer Färbung; inmitten der schmutzig gelben Farbe des Processus pronoti erscheint eine hellgelbliche Medianlinie. Subbrachyptere Form ($$) : Corium entwickelt, aber die Membran völlig fehlend; die Oberseite von hellerer Färbung. Länge 2^5 — SVs mm. Buitenzorg, Borobudur, Tjibodas, Djokjokarta (auch Lombok [m. Samml.] und Sumatra [nach KlEKALDYJ). Microvelia siuf/alensis KiRK. (?) Die javanischen Stücke stimmen mit der Beschreibung der ceylanischen Art im wesentlichen überein, doch ist zu bemerken, daß bei den des Toments beraubten („öligen") Stücken der vordere Pronotumsaum rostrot, der oculare Seitenrand der Stirn (sowie zuweilen die Mitte der Stirn longitudinal) schmutzig rostrot sind. Da mir aber indisches Vergleichs- material fehlt, so erscheint mir die Identität nicht völlig erwiesen. Buitenzorg (auch Palabuan in Südjava, leg. Fruhstoefer m. Samml.). Fevlttopus vicarians n. spec. cf. (Aptere Form). Kleiner und besonders schmäler als P. Breddini Kiek. Der Quereindruck des Pronotums deutlich; der dahinter liegende 11 J30 (lustav Breddin-Berliii. Teil (Processus proiioti) kaum doppelt so laug als der davor gelegene (Prouotum pj-oprium). Der Processus pronoti ist in seiner größten Breite (von oben gesehen) nur so breit als das Pronotum proprium, unpunktiert und ohne Mittelkiel; der Hinterrand stark gerundet (halbkreisförmig, fast zungenförmig). Die Schulterbeulen fehlen (oder sind nur ganz schwach angedeutet), so daß die zylindrische Wölbung der Processusoberseite un- merklich in die Wölbung der Körperseiten übergeht. Connexivum (wie bei den c/' der Gattung Velid) auf den Hinterleibsrücken emporgeschlagen. Oberseite einfarbig blutrot, nur die hintere Ecke des Konnexivs tief schwarz. Brustmitte, Bauch und Beine hell honig- gelb, die Schienen etwas trübe, die Schenkelenden (besonders auf der Oberseite) etwas gebräunt; Tarsen und Fühler schwarz; das erste Glied der letzteren basalwärts gelb, Glied 4 nicht oder kaum länger als Glied 3. Länge SVs mm. Tjibodas. Von PeriUoims Breddini, der bisher nur nach weiblichen Stücken und aus Ostjava (Tengger-Gebirge) bekannt geworden ist, unterscheidet sich der westjavanische, nur in einem männlichen Exemplar vor- liegende P. vicarians erheblich in Bau und Skulptur des Pronotums sowie in der Verteilung der Färbungselemente.^) Es ist auch ganz unwahr- scheinlich, daß beide etwa als differenzierte Geschlechtsformen zu einer Art gehören könnten. Das Auftreten mehrerer vicariierender Formen in den östlichen und westlichen Teilen von Java ist ja auch sonst mehr- fach festgestellt worden. Gerris Ysolt n. spec. Ein in drei javanischen Stücken vorliegender kleiner Wasserläufer steht dem bisher aus Ceylon bekannten O. Tristan KlRK. zum mindesten außerordentlich nahe und ist, wie letztere Art, durch merklich gekrümmte Vorderschienen ausgezeichnet. Er unterscheidet sich von der ceylanischen Art durch den viel breiteren schwarzen Seitensaum der hinteren Brustringe, durch den in der Färbung der Unterseite bei beiden Geschlechtern hervortretenden sexuellen ^) Bei Perittopus Breddini (von dem eine Cotype in meinen Händen ist) ist der Processus pronoti fast dreimal so lang als das Pronotum proprium und (zwischen den Schultern) sehr erheblich breiter als dieses, grob punktiert, mit nach vorn zu deutlichem Mittelkiel und deutlich entwickelten Schiilterbeulen. Ein Fleck des Pronotum- processus, die Scheibe des Hinterleibsrückens sowie der gröfste Teil der Schenkel und die Schienen schwarz; die hintere Connexivumecke dagegen gleichfarbig rot. Rhyiichota heteroptera ans Java. 131 Dicliroiiiismus ^) sowie durch die abweichende Bildung des Hinterrandes am 7. Abdominalsternit (wenigstens beim Weibchen). er". Mittelbrust (etwas verwaschen), Hinterbrust und Bauch schwarz. Ein vorn schmaler, nach hinten sich verbreiternder Mittelstreif und das ganze hintere Dritte] der Mittelbrust, nebst der unteren Fläche der Mittelhüftpfannen weißlich-gelb; ein sehr breiter Mittelstreif des Bauches von der Basis des 2. Sternits ab nebst dem ganzen 8. und 9. Sternit schmutzig rostbraun, hinten rostgelb. 8. Abdominalsegment von unten gesehen in eine bogige Ausbuchtung des 7. Segments eingesenkt, dick zylindrisch, ein wenig länger als breit und merklich länger als die beiden vorhergehenden Sternite zusammengenommen; der Endrand von unten gesehen ausgebuchtet, von der Seite gesehen schief geschnitten. Sternit- platte des 9. Abdominalsegments flach und breit zungenförmig, Tergitplatte gestreckt-dreieckig, die Sternitplatte überragend. $. Brust und Bauch gelblich-weiß, das auf der Grenze zwischen Ab- domen und Metasternum stehende Drüsenknötchen tief schwarz. Bauchseiten mit einer Reihe schwarzer Punktfleckchen. Die Mitte des Endrandes am 7. Abdominalsternit stark nach hinten vorgezogen, fast einen spitzen Winkel bildend mit etwas abgerundeter Spitze; der vorgezogene drei- eckige Teil etwas niedergedrückt (fast wie abgesetzt erscheinend). Der Hinterrand des Segmentes von der Seite gesehen stark schiefgerichtet erscheinend. Länge (einschließlich der den Hinterleib überragenden Vorderflügel) 5 — 6V3 mm. Buitenzorg. Die Abweichungen im Bau des 7. Abdominalsternits nötigten konsequenterweise zur spezifischen Abtrennung dieser Form von der ceylanischen, doch liegt mir von letzterer Art nur ein (von Herrn Dr. HORN gefangenes) Weibchen zum Vergleiche vor. PfiJomera Dromas Bredd. Ptilomera Dromas BREDD., Hem. v. Celebes Taf. I Fig. 14.; Societas entom. XVII (1903) S. 147. Stattliche Art, ausgezeichnet durch die glänzende, schön rostrote Oberseite; auch der Hinteileibsrücken ist heller oder dunkler rostbraun, nur an den Seiten sowie längs der Segmentgrenzen schmal schwarz; das Connexiv etwas schmutzig rotbraun. Seitenstreif der Brust und des Bauches ^) Das i von G, Tristan kenne ich nicht; nach der Beschreibung KiRKALDYs wäre es mit dem $ gleichfarbig. Es ist wohl nicht anzunehmen, daß Kirkaldy, dem beide Geschlechter seines G. Tristan vorlagen, eine derartige Verschiedenheit in der Färbung der Geschlechter übersehen haben sollte. 11' ]^32 Gustav Breddin-Berlin. tiefscliwarz, scharf abgesetzt. Mittel- und Hinterschenkel verwaschen peclibraun, gegen Ende hell rostgelblich. Vorderschenkel mit der ge- wöhnlichen schwarzen Streifung; Vorderschienen auf ihrer Außenseite (Ober- seite) mit ausgedehnter schwarzer Zeichnung, häufig ganz schwarz. Stirn zwischen den Augen mit zwei nach vorn divergenten schwarzen Längsflecken. cf^. Der dichthaarige Teil der Haarleiste beschränkt sich etwa auf die Endhälfte der Mittel Schenkel und besteht aus schwärzlichen, sehr langen Haaren (etwa P/a — 1^4 mal so lang als der Durchmesser der Schenkel). $. Enddornen des Connexivs spitz, beim typischen Exemplar sich kreuzend, das Hinterleibsende nicht überragend. Die seitlichen Platten- anhänge des 7. Abdominalsegments von unten gesehen (in normaler Lage) weit voneinander getrennt; von der Seite gesehen zweizähnig, der obere Zahn lang und schmal nach hinten gestreckt, der untere sehr deutlich spitzwinklig nach hinten vorragend, beide Zähne durch eine tiefe und breite Einbuchtung getrennt, der untere Rand der Platte (bis zur Spitze des unteren Zahnes) gerade,^) fast horizontal (leicht nach hinten geneigt). Körperlänge 16^^ (cf^) — l^Vs (?) mm. Hinterschenkel mit Trochanter: ^ 27-28, $ 21 mm.') Ost-Java (Tengger-Gebirge), Süd-Java (ges. von Fruhstorfer, m. Sammlung). Eine makr opfere zweifellos zu dieser Art gehörige Form besitze ich (in beiden Geschlechtern!) aus West-Java (Gedeh- Vulkan, August 1892, ges. von FRUHSTORFER). Von Herrn Prof. Kraepelin bei Buitenzorg gesammelte Exemplare weichen von den typischen ostjavanischen Stücken durch die etwas dunkleren Farben der Oberseite ab. (Kopf und Brust trübe satt-rostbraun, Hinterleibs- rücken meist schwarz). Die Spitzen der Enddornen am Konnexivum nähern sich und berühren sich nicht selten, sind aber nicht gekreuzt^); sie über- ragen die unteren Zähne der Seitenplatte des 7. Abdominalsegments etwas. Buitenzorg (Tjilowong-Fluß, 25. II. 1905). Ptiloniera Asbolus'^) n. spec. Der Pt. Dromas im Bau sehr ähnlich und mit ihr anscheinend zu- weilen zusammen vorkommend, aber durch, wie es scheint durchaus ^) Bei den nahe verwandten Arten aus Celebes Pt. Dorceiis und Pt. Oribasus ist dieser Rand sehr deutlich bogig. 2) Die Beschreibung aus der Soc. entora. XVII S. 147 in revidierter Form wiederholt. ^) Bei trächtigen Weibchen werden die Connexivdornen und die Seitenplatten des 7. Hinterleibssegments auseinandergedrängt; die Dornen und die unteren Ränder der Platten bilden dann fast parallele Linien (nach Spiritusuiaterial !). *) Die Namen für die von mir beschriebenen Arten dieser behenden Wasserläufer- gattung wurden entlehnt von den Namen der schnellfüßigen Jagdmeute des Aktäon bei Ovid (Metam. III. v. 206 ff.). Rhyncliota heteroptera aus Java. 133 konstante, Farbenunterschiede (es lagen mir eine große Anzahl Stücke verschiedener Herkunft vor) unterschieden: Oberseite auffallend blaß, schmutzig bräunlich-gelb; Hinterleibs- rücken und Connexiv schmutzig grau-gelb, ersteres an den Seiten schwärz- lich. Mittel- und Hinterschenkel schmutzig gelb-bi'aun, die Enden kaum a. Fig. 10. b. Ptilomera AsboJiis n. spec. ^. 9. Abclomiiialsegment (Genitalsegment). a. Steruit [die Seitenlappeii (sl.) aus der natürlichen Lage etwas verschoben]; (u.) Kopulationshaken ; (p.) Penis (in Seitenansicht), b. Tergit desselben Segmentes (von innen). a. Fig. 11. b. Ptilomera Asholus $. a. 7. Abdominalsegment von der rechten Seite, b. Sternitplatte des 8. Segments. heller. Vorderschenkel und Vorderschienen gelblich ; erstere mit schmalen schwarzen Linienstreifen, letztere außen und Innen hellfarbig und nur ihr breiter Endsaum schwärzlich. Stirn zwischen den Augen mit vier feinen im Trapez angeordneten schwarzen Pünktchen (Fuß- punkten der frontalen Tastborsten ! ^) ^) Die Stirn trägt bei dieser Gattung drei Paar feiner Tastborsten, von denen das hintere Paar weit voneinander entfernt nahe dem Hinterrand des Scheitels, die beiden andern etAva auf der Höhe der Augenmitte stehen. 134 Gustav Breddin-Berlin. ^. Behaarung: <^er Mittelschenkel wie bei Ft. Dromas. Genital- segment s. Fig. 10. 9. Enddornen des Connexivs (in normaler Haltung) zusammengeneigt, sich mit den Spitzen berührend, schlank, das Analende des Körpers deutlich, und auch den unteren Zahn des seitlichen Plattenanhanges nach hinten überragend. Diese Plattenanhänge des 7. Abdominalsegments von der Seite gesehen etwa wie bei Pt. Dromas gestaltet, zweizähnig. Der obere Zahn mehr oder weniger lang und schlank nach hinten vorgezogen, dornenförmig oder spitz zahnförmig, das Ende der Connexivdornen stets erheblich überragend; der untere Zahn nach hinten deutlich spitzwinklig vorgezogen, sein unterer Rand gerade, horizontal; beide Zähne durch eine schiefe, ziemlich tiefe Einbuchtung voneinander getrennt. ^) Körperlänge I6V2 (cr^) — 14 V2 ($); Hinterschenkel (mit Trochanter) 26 V2 (o^)— 20 ($) mm. Java (FOEESTER); Buitenzorg (Kraepelin, mit voriger Art). 2) Mefrororis sfrajir/ulafor n. spec. Aptere Form: Fühler, Mittelschenkel und besonders die Vorder- beine beim cT auffallend kräftig entwickelt. Unterseite weißlich-gelb; Ober- seite und Vordersclienkel hell rostgelblich, mit (mäßig breiten) schwarzen Zeichnungen. Die Zeichnungen der Thorakaltergite im ganzen wie bei M. Stali DOHRN, doch ist der gelbe (durch die schmale, schwarze, durch- laufende Mittelbinde unterbrochene) hintere Saum des Pronotums hier sehr breit; er bildet eine von außen nach innen zu stark verbreiterte Querbinde oder nimmt das ganze Pronotum bis auf einen T- förmigen, schwarzen Mittelfleck ein. Hinterleibrücken schwarz, die beiden basalen gelben Flecke hakenförmig. Endsaum der letzten Abdominaltergite (je weiter nach hinten desto breiter) gelb. 0 Bei einem trächtigen Weibchen enthielt das Abdomen etwa 12 befruchtete, langgestreckt- eiförmige Eier von nahezu 2 mm Länge. 2) Im Interesse der Vollständigkeit sei hier die Beschreibung der dritten bis jetzt aus Java bekannten P^iZomcra-Art (aus der Soc. entom. XVII [1903] S. 147 in erweiterter Form wiederholt) angefügt : Ptilotnera Argus Bredd. (^ . An Pt. Dromas durch die lebhaft hell rostrote Farbe der Oberseite erinnernd und mit Pt. Asbolus in der mit vier schwarzen Pünktchen gezeichneten Stirnmitte über- einstimmend, aber kleiner und zierlicher als beide und von allen mir bekannten Arten durch die auffallend schwache, dünne und ziemlich hellfarbige Haarleiste der Mittel- schenkel abweichend. Diese Behaarung hat kaum die Länge des Schenkeldurchmessers und ist so wenig auffällig, daß sie unschwer übersehen werden könnte. Körperlänge IS^/s, Hinterschenkel (mit Trochanter) 20 mm. West-Java (Sukabumi, ges. v. Fruhstorfer, m. Sammlung.) Rhj^nohota hetevoptera aus Java. 135 cf . Das 1 . Fülllerglied (im Vergleich mit den anderen Arten) kräftig entwickelt, leicht gekrümmt, schwach kenlig und reichlich so lang als das 2. und 3. mit der Hälfte des 4. Fühlergliedes zusammengenommen. Fühlerglied 2 Avenig länger als Glied 3. Vorderschenkel sehr stark ver- dickt und gekrümmt, auf der Unterseite hinter der Mitte mit einem kräftigen, leicht abgestumpften Dorn und einer zweiten kürzeren aber dicken Dornenspitze nahe dem Endrand des Schenkels. Zwischen beiden (sehr auffälligen) Dornen ist der Schenkel von der Unterseite her flach eingeschnürt (in der Seitenansicht ausgebuchtet ei'scheinend). Vorder- schiene leicht wellenförmig gebogen, auffallend dick, seitlich etwas zusammengedrückt und nahe der Basis auf der Unterseite mit einem breit-stumpfwinkligen Zahnvorsprung. Die freie Verlängerung der inneren Apikaiecke der Vordertibia verläuft hier gerade und parallel zur Längs- achse der Schiene (ist also nicht spornförmig abgebogen!) und ist ziemlich plump (zylindrisch und stumpfspitzig). Ein schmaler Längsstreif auf der Oberseite, ein sehr breiter auf der Außenseite, eine auch die beiden Dornen bedeckende Linie der Unterseite sowie der Endsaum des Vorder- schenkels schwarz; zuweilen ist noch ein schwärzlicher Wisch auf der Innenfläche der Schenkel vorhanden. Mittelschenkel verhältnismäßig stark, auf der Unterseite mit langer, feinei', abstehender Behaarung bedeckt, wie auch die Unterseite der Vorderschenkel und Vorderschienen. Tergit des 8. Abdominalsegments breit, fast rechteckig (etwa ^/s so lang als an der Basis breit) mit gerade abgestutztem Endrand; das Sternit desselben Segmentes (von unten gesehen) etwas länger als die in ihren breit ausgebuchteten Endrand eingesenkte Sternitplatte des 9. Segments. Diese breit zungenföi'mig, löffelartig-konvex, mit flachem Eindruck nahe dem Endrand. 9. Tergit nahezu halbkreisförmig; die Kopulationshaken bei den vorliegenden Exemplaren deutlich sichtbar, mit rechtwinklig abgebogener, leicht spiralig gewundener Spitze. $, Vorderschenkel wie bei den anderen Arten nicht verdickt,, unbewehrt. Vorderschienen seitlich etwas zusammengedrückt, die End- dornen wie beim d^ gestaltet. Sternitplatte des 9. Abdominalsegments sehr breit und verhältnismäßig kurz (kürzer als das 8. Segment in der Mediane und halb so lang als an der Basis breit) ; der Endrand gestutzt, in der Mitte deutlich stumpfwinklig ausgebuchtet; Tergitplatte desselben Segments etwa halbkreisrund. Länge 5 ($) — 5 7« (cT) min- Tjibodas. Die Art ist durch die Bildung der Vorderschenkel und Vorder- schienen beim Männchen von den bekannten Arten der Gattung auffallend verschieden. 136 Gustav Breddiu-Berliii. Hhaf/adofarsifs n. gen. Kopf breit und kurz, die Fühlergriiben nach vorn nur wenig über- ragend. Augen halbkugelig, iliie Innenränder auf der Stirnseite weit voneinander entfernt, nicht gebuchtet. Kehle flach, mit rinnenförmig vertiefter Mitte. Schnabel kurz, die beiden Basalglieder sehr kurz. Prothorax (der apteren Form) klein, auf seiner Dorsal- und Yentralseite als kurzer Ring deutlich ab- gesetzt, an den Körperseiten linienförmig verschmälert, so daß hier der Mesothorax fast die Augen berührt. Vorderer Teil des Prosternums in den ausgebuchteten Hinterrand der Kopfunterseite tief ein- gesenkt, so daß die Vorder- hüftpfannen schon zwischen den Augen liegen. Mesono- tum unbedeckt, trapezförmig. Metathorax anscheinend mit dem 1. Abdominalring ver- wachsen.^) Connexiv nach hinten allmählich verschmä- lert und mit dem Ende des 7. Hinterleibssegments ver- schwindend (also ohne frei vorragende Zahnecke am Ende!). Hinterhüften an den Seiten des Körpers hinter (nicht über!) den Mittel- hüften eingelenkt. 8. Hinter- leibssegment bei beiden Ge- schlechtern langgestreckt ; beim Männchen schlank cylindrisch. das zweiklappige 9. Segment tragend; beim Weibchen bilden das 8. und 9. Segment zusammen eine sehr schlank konische, nach hinten gerichtete Spitze.^) In einer bis zum distalen Ende durchlaufenden Pinne auf der Unterseite des 8. Segments ist die lange, gerade (an der Basis des 8. Segmentes eingelenkte Lege- röhre zu verbergen. Fühler mäßig lang; Glied 1 kürzer als der Kopf, Fig. 12. Rhagadofarsus Kraepelini n. geu. n. spee. $. ^) Der Verlauf der Nähte war ohne Anwendung von Chemikalien hei den vor- liegenden Stücken nicht festzustellen. ■■*) Diese wird hei der Eiahlage anscheinend nach uhen empor geschlagen. Rliyucliota heteroptera aus .Tava. 137 gerade, Glied 2 das kürzeste. Vorderbeine kurz, Schenkel verhältnis- mäßig- lang und schlank; unbewehrt. Vorderschiene sehr kurz, weit kürzer als der Schenkel, ihre hintere Endecke unbewehrt (nicht spornförmig ausgezogen), die vordere nicht abgeschnürt. Vordertarsen zweigliedrig^), das 1. Glied kurz, ringförmig, das 2. Glied langgestreckt oval, das Ende quer (d. h. von außen nach innen zu) tief eingespalten; die beiden, den Spalt oben und unten einschließenden, Gabeläste gleich lang und (von der Innenseite gesehen) gleich dick. Mittel- und Hinterbeine sehr dünn und schlank, gegen das Ende zu haarähnlich ver- dünnt. Mitteltarsen ziemlich lang, zweigliedrig, das erste Glied weit länger als das zAveite. Die Hinterbeine in allen Teilen kürzer als die Mittelbeine, besonders Schienen und Tarsen ungewöhnlich kurz; die zwei Glieder der kurzen Hintertarsen etwa von gleicher Länge. Eine sehr sonderbare, durch den Bau der Beine — die vorderen erinnern an die von Rhagovelia — und des weiblichen Anogenital- apparates von den mir bekannten Familien- angehörigen stark abweichende Gattung. Es sind nur aptere Stücke bekannt. Fig. 13. RJiagadotarsiis Kraepelini $. Ende des Abdomens (von der Seite und etwas von unten gesehen. A. 8. Abdominal- segment 8; V. Legerühre. Mhaf/ftdotarsus Kraepelini n. spec. cf $. Körper von oben und von unten ziemlich stark flachgedrückt. Kopf hinten zwischen den Augen deutlich breiter als lang; die Stirn in der Gegend des vorderen Augenrandes ist fast doppelt so breit, als der Querdurchmesser eines Auges von oben gesehen. Das leicht wellenförmig gebogene 4. Fühlerglied ist etwa gleich lang dem 3. Glied; das etwas dickere 2. Glied hat etwa -/s der Länge des 3. Gliedes und ist etwas mehr als halb so lang wie das 1. Glied. Schnabel (bei beiden vor- liegenden Stücken nach vorn gestreckt und nicht gebogen) mit kurzen Basalgliedern, von denen das erste etwas kürzer ist als breit, das zweite nur ganz kurz, fast linienförmig; das von seiner leicht verdickten Basis an distalwärts sich verjüngende 3. Glied ist etwas mehr als doppelt so lang wie das 4. Glied. Pronotum ziemlich schmal bandförmig, in der Mitte kaum halb so lang als die Länge des Netzauges (von oben gesehen). ') Die Untersuchung wurde ausgefülirt an einem mit verdünnter Kalilauge auf- gehellten mikroskopischen Präparat. 188 Gustav Breddin-Berlin. Meson otum trapezförmig", hinten etwas breiter als in der Mitte lang, fast eben, jedoch mit einem seichten, durchlaufenden Quereindruck hinter der Mitte; der flach gerundete Hinterrand nach hinten leicht abfallend. Mesonotum und Pleuren durch eine feine eingedrückte Längslinie getrennt. Das Abdomen verschmälert sich (von oben gesehen) mit leicht gerundeten Seiten nach hinten und ist fast eben, doch ist die Segmentierung durch eine leichte Konvexität der Segmenthinterränder ziemlich stark markiert; das Connexiv ganz oder annähernd horizontal. Der mit dem Tergit des ersten Abdominalsegments verwachsene Metathorax ist so lang oder etwas länger als die beiden folgenden Abdominal- segmente zusammen; das 7. Segment ist dorsal- seits fast so lang als die beiden folgenden Tergit- platten zusammengenommen. Das Prosternum ist in eine tiefe Ausbuchtung des hinteren Randes der Kehle bis fast zur Mitte des unteren Augen- randes eingesenkt, derartig, daß die Hüftpfannen den hinteren-inneren Teil der Augenränder be- rühren. Mitte der Mittelbrust ganz flach ge- drückt, nahezu in derselben Ebene liegend wie der Unterkopf und das (winzige) Prosternum; der flach ausgebuchtete Hinterrand ist etwas niedergedrückt. Das mit dem 1. Abdominal- segment verwachsene^) und von ihm durch eine feine aber noch deutliche Nahtlinie getrennte Sternit des Metathorax ist etwa doppelt so lang als das 1. Hinterleibssegment, die abdominalen Sternite untereinander etwa gleich lang bis Linkes Vorderbem (von unten ^^f das siebente, das in seiner Mittellinie gesehen). länger ist als die beiden vorhergehenden Sternite zusammen. Der an den gestreckt- zylindrischen Trochanter angeheftete schlanke Vorderschenkel ist etwas länger als Pro- und Mesothorax zusammen und auf seiner Unterseite mit aufrechten, langen und feinen Haaren besetzt; die seitlich zusammen- gedrückte Schiene ist erheblich weniger als halb so lang wie der Schenkel; der Tarsus wiederum hat etwas mehr als die Hälfte der Schienenlänge. Mittelschenkel länger als der Kopf mit dem Rumpf (ohne den Anogenital- apparat) und etwas länger als die Mittelschiene. Mitteltarse etwa halb Fig. 14. Wiagaäotarsiis Kraepelini. 1) Das 1. Abdominalsegment ist bei den Gerriden nicht selten dorsalseits wie ventralseits vollkommen deutlich erhalten (außerordentlich deutlich z. B. bei Cylindro- stethus productus Spin.), das Sternit verwächst meist mit dem Metasternum z. B. bei der Gattung Gerris [eine andere Auffassung vertritt Bergroth in Entom. Monthly Mag. (2) XIII, S. 25Sff. (1902)]. Rbynchota heteroptera aus Java. 139 SO lang wie die Schiene; das erste Glied fast doppelt so lang wie das zweite. Hinterschenkel erheblich länger als Hiuterschiene und Tarsus zusammen und nahezu doppelt so lang als die Schiene; Hintertarse etwas mehr als Vs so lang wie die Hinterschiene, das letzte Glied kaum länger als das vorhergehende. Glanzlos, schwarz, die Mittellinie des Bauches sammetartig tiefschwarz; Scheibe des Mesothorax und des Hinterleibsrückens bläulich weiß- bereift. Die Mitte des Pronotums sowie der in der Mitte stark verschmälerte hintere Saum des Scheitels rostrot. Die Vorderhüftpfannen vorn, ein Randfleck der Mittelhüftpfannen unten, die Hüften und Trochanteren (wenigstens unten und innen), mehr als ein Basaldrittel der Vorderschenkel und ein Basalstreif auf der Unterseite der Mittel- und Hinterschenkel weißlich-gelb. cf^. 8. Segment deutlich länger als die beiden vorhergehenden Tergite zusammengenommen, schlank-zylindrisch, nach hinten sehr schwach veijüngt. Vom 9. Segment ist die obere Platte („Tergit 9" ^) schmal oval gestaltet, ohne seitliche Anhänge; die beim vorliegenden Stück weniger gut erhaltene untere Platte („Sternit 9" ^) ist anscheinend fast halbkugelig-löifelförmig. $. Der aus dem verwachsenen 8. und 9. Abdominalsegment be- stehende, in vertikaler Richtung bewegliche, Stachel- oder schwanzförmige Anogenitalanhang hat mehr als die halbe Länge des Hinterleibsrückens (einschließlich des Metanotums) und zeigt vor dem Ende seines ersten (basalen) Drittels oben jederseits eine schwach-knotige Verdickung (von oben gesehen leicht stumpfwinklig vorspringend). Das schwer sichtbare 9. Segment, das die Spitze des schwanzförmigen Anhanges bildet, ist auf der Ventralseite erlieblich kürzer als auf der Dorsalseite, wo er etwas wenige!" als die halbe Länge des Genitalanhanges beträgt, Länge c/' 3^3 mm; $ 4V5 mm; Mittelschenkel ($) 3-/» mm, Hinter- schenkel (?) 3 mm. Tjibodas. Farn. Henicocephalidae. Aenictopecliys n. gen. Kopf auffallend kurz, von oben gesehen kaum länger als breit, ohne Quereindruck und Quereinsclniürung hinter den Augen; die Nebenaugen ungewöhnlich groß, den Kopfseiten genähert und von den Netzaugen und der Halsecke des Pronotums etwa gleichweit entfernt. Augenränder auf der Unterseite des Kopfes einander sehr genähert, nur durch einen ') =1 Hyperpygium m. olim. 2) 1= Hypopygium m. olim. 140 Gustav Breddiu-Berlin. schmalen Streif getrennt. Halssclüld ohne Einschnürnng nnd ohne Halsring, mit gerundetem, durch eine ununterbrochene, deutliche Rand- runzel bezeichnetem Seitenrand, oben nahezu eben. Die Vorderschiene ist gegen Ende verdickt und läuft an ihrer In neu ecke in einen auffallenden astartigen Fortsatz aus, während die Außen ecke den eingliederigen Tarsus trägt. ^) Auf der Oberseite (Innenseite) gegen die Spitze hin tragen die Vorderschienen noch einen schiefen Längswulst, der am Schienenende (an der Endeinbuchtung) in einer Winkelecke (von der Seite gesehen) endigt.-) Die obere (innere) Kralle sehr lang, viel länger als die untere. Mittel- und Hintertarsen 2-gliedrig. Deckflügel das Hinterleibsende erheblich überragend mit gewimpertem Rande und nur drei Längsadern. Fig. 15. Aenictopechys necojnnatus n. gen. n. spec. Kopf, Proiiotum, Schildchen und Vorderbein. Fig. 16. Aenicfoj^echi/s necopinatus. Teil der Vorderschiene und des Tarsns von oben gesehen, ti. Vorderschiene, ia. Fuß, c. Längs- wulst, %i,l. u2. Klauen, pe. Kämmapparat, s. Sinnes- borste, j;Z. Schneidezahnähnliche Borstengildungen. Aeiiictopeehys necoxyinatus n. spec. c/' (?). Körper klein, glanzlos, behaart, graubraun, die Beine trübe hellgelblich. Kopf (ohne den Schnabel) so lang oder wenig länger als ') Das Schienenende erscheint dadurch sonderbar zweiästig. ^) Zwischen dem distalen Ende dieses Wulstes [Fig. 16 „c"] und dem (inneren) Endast der Tibia befindet sich ein Borstenkamm wie der vonENDERLElN bei Henicocephalus antarcticus entdeckte. Derartige Bildungen, die auch anderwärts bei den Ehynchoten auftreten (s. oben bei Lethaeaster Fig. 9) sind wohl zweifellos als Känimorgane für die Körperbehaarung zu deuten. Eliynchota heteroptera aus Java. 141 das Pronotum ; der hinter den Fühl ergruben gelegene Hauptteil von oben gesehen fast quadratisch, hinter den Augen backenartig verdickt und daselbst so breit wie die Stirn mit den Augen; zwisclien den Ocellen eine vertiefte Medianlinie. Pronotum fast doppelt so breit als lang mit stark gebogenen Seitenrändern, die Fläche fast eben, ohne Skulptur; nahe dem sehr flach gebuchteten Vorderrand ein feiner, linienfürmiger Quereindruck, dessen äußere Enden stark nach vorn umgebogen sind. Schildchen mit abgerundeter Spitze. Deckflügel nur mit .3 Längs ädern, von denen die beiden inneren (2 und 3) in der Gegend der Flügelmitte durch Gabelung der der Clavusnaht folgenden inneren Hauptader entstehen und nicht mehr durch eine Commissur verbunden sind; die kurze äußere Ader (1) entspringt nahe der Spitze des lederigen Costaistreifens und ist mit der 2. Ader durch eine Commissur verbunden, die auf diese Weise eine sehr große, den ganzen inneren Teil der Deckflügel umfassende Diskalzelle abgrenzt. Fühlerglied 2 schwach keulenförmig, fast doppelt so lang als das 1. Glied (Glied 3 und 4 fehlen am typischen Stück). Beine verhältnismäßig kurz, die astartige Verlängerung an der Innenseite der Vorderschienen plattenartig zusammengedrückt, von der Seite gesehen schmal linear erscheinend, von oben gesehen leicht umgekehrt trapezoidal ; der gestutzte Endrand trägt auf der dem Tarsus zu- gekehrten (äußeren) Hälfte drei beweglich ein- gelenkte, auffallend geformte, schneidezahnähliche Platten^); auf der vom Tarsus abgekehrten (inneren) Hälfte ist derselbe Endrand mit drei beweglich inserierten Stiften verschiedener Länge bewehrt. Der Vordertarsus trägt auf seiner inneren (Körper-) Seite eine dicke, kommaförmige Borste (Sinnesorgan?). Die obere (innere) Kralle ist sehr schlank, an ihrer Basis nur wenig verdickt und etwas mehi* als doppelt so lang wie die untere Klaue. Länge SVs mm.^) Tjibodas. ^) In Fig. 16 über der Spitze der Kralle ul ist diese auffallende Bildung sichtbar. ^) Die Entdeckung dieses merkwürdigen Tieres lelirt uns einen neuen Gattungs- typus aus der in vielen Beziehungen interessanten und augenscheinlich sehr altertümlichen kleinen Familie der Henicocephalidae kennen. Die bis jetzt bekannten Arten sind, nach brieflicher Mitteilung von Herrn BergrOTH, dem ausgezeichneten Kenner dieser Gruppe, trotz mancher Verschiedenheiten im Bau der einen Gattung Henicocephalus Westw. zu- gehörig. Ein drittes noch unbeschriebenes Genus kommt in Madagascar vor; der Voll- ständigkeit halber füge ich — mit liebenswürdiger Ermächtigung seines Entdeckers Bergroth — im folgenden dessen Diagnose hinzu : Fig. 17. Aenicfopcchys necojmiafus. Linker Deckflügel. c. lederiger Costaistreif. 142 Gustav Brecldiii-Berlin. Henicocephalus niaeandriger n. spec. Körper glanzlos, kurz und dicht filzig- behaart, scliniutzig--g'raubraun, die Fühler gegen Ende, der Schnabel sowie die Schienen und Tarsen etwas heller; das Schildchen, das Pronotum proprium ohne das Collare und zuweilen auch der vor den Augen belegene Stirnteil etwas dunkler als der Rest der Oberseite. Kopf etwa so lang als das Pronotum und mit den Augen reichlich V^ ^o ^^'^i^ ^^^ dessen Schulterbreite. Die kleinen Augen nur mäßig staik hervortretend. Dei- hinter den Augen gelegene Kopfteil ziemlich plump, etwas breiter als lang und auch breiter als die Stirn mit den Augen. 1. Fühlerglied kuiz, das vordere Stirn ende kaum überragend; 2. Glied ziemlich kurz, nicht ganz die halbe Kopflänge betragend; Glied 3 höchstens ^/^ so lang als das 2. Glied und mit dem 4, Glied gleich lang oder sehr wenig kürzer. Pronotum proprium hinten durch eine fast geradlinige Einschnürung und außen durch eine Einkerbung scharf abgegrenzt und erheblich schmäler als die Schulterbreite des Pro- cessus, mit gerundeten Seiten nach vorn zu nur wenig verschmälert, auf seiner Fläche mit sehr deutlicher mäandrischer Eunzelskulptur, die eine (die Quereinschnürung nicht erreichende) mediane Furche einschließt. Collare etwa halb so lang als das Pronotum proprium, merklich breiter Codes Bergr. n. gen. Oculi maximi, et snpra et subtus per totaiii loiigitudinem contigui, fere totum Caput occiipantes. Ocelli et ociüi contigui. Cetera ut in genere Henicocephalo WesTW. Codes couteniplator Bergr. n. spec. Totus fuscus. Long. ca. 3 mm. Habitat in Madagascar (BERGROTH). In einer Arbeit im Zool. Anz. XXVII (1904) S. 783 ff. beschreibt G. Enderlein eine Henicocephaliden-Gattung Plithirocoris auf Grund eines im antarktischen Gebiet neu entdeckten Tierchens Ph. aniardicus End. Das ungeflügelte typische Stück ist aber zweifellos nur eine Larve reiferen Stadiums (sogen. „Pnppe") und alle zur Charakterisierung des Genus angegebenen Kennzeichen sind, wie ich durch Untersuchung der Larven mehrerer Arten feststellen konnte, nur bisher nicht beschriebene Larven- kennzeichen der Gattung Henicocephalus. Die Augen alle r Henicocephalus-LtiYven bestehen nämlich aus wenigen, getrennten Omraatidien; die Ocellen fehlen; die Mittel- und Hintertarsen sind eingliedrig. Trotz einiger Abweichungen in den Proportionen der Fühler- und Schnabelglieder wird sich daher die ENDERLEINsche Gattung neben Henicoeexjhalus nicht wohl aufrecht erhalten lassen. Ebensowenig ist eine zweite von Enderlein geforderte Gattung Spliigmocephalus haltbar. Der Autor gründete sie auf den Umstand hin, dafj die einzige ihm vorliegende Art Henicocephalus curcidio KARSCH [= H. hasalis Westw.] zweigliedrige Tarsen an Mittel- und Hinterbeinen trägt, während die Autoren (WestwOOD — allerdings mit ausgesprochenen Zweifeln — und StäL) der Gattung dreigliedrige Tarsen zuschreiben. Bei genauer Untersuchung der typischen sowohl als anderer Arten indefs ergibt sich, daß alle HenicocepJiulus-Arten an den beiden hinteren Beinpaaren zweigliedrige FüFbc haben, und daß die gegenteiligen Angaben der Autoren auf Versehen beruhen. Ehyuchota heteroptera aus Java. 143 als die stärkste Kopfbreite, der Länge nach sehr deutlich konvex (von der Seite gesehen besonders deutlich!). Processus pronoti nur in der Mitte seines Hinterrandes sehr flach stumpfwinklig -gebuchtet, mit feiner und undeutlicher, geglätteter, medianer Kielung ; daselbst kaum ^/s so lang als das Pronotum proprium ohne Collare. Von den 4 Längsrippen des häutigen Teiles der Deckflügel sind das äußere Paar ebenso wie das innere Paar durch je eine Commissur weit hinter der Flügelmitte vereinigt; beide Commissuren sind von der Flügelbasis etwa gleichweit entfernt ; die beiden mittleren Adern (2 und 3) nähern sich in der Gegend der Flügelmitte bis zur Berührung. Vorderschenkel ziemlich kurz und dick ; Vorderschiene gegen Ende sehr deutlich verbreitert, schwach zusammen- gedrückt; Vorderklauen roströtlich, die obere (innere) kaum IV^mal so lang als die äußere. Länge 6 — 7 mm. Buitenzorg. Heuicoceplialns soviculus n. spec. Dem H. maeandriger ähnlich, jedoch der Kopf erheblich schlanker, der hinter den Augen belegene Teil so lang oder etwas länger als breit und etwa so breit wie die Stirn mit den Augen; die Fühler schlanker, Glied I das vordere Kopfende deutlicher überragend, Glied 2 mehr als die halbe Kopflänge betragend. Schulterbreite erheblich schmäler als bei H. maeandriger und nur wenig breiter als die hintere Breite des Pronotum proprium. Letzteres hinten durch eine flach gerundete Quereinschnürung begrenzt, mit gerundeten Seiten nach vorn deutlich verschmälert und nahe seinem Hinterrande etwa doppelt so breit als der zierliche, ziemlich kurze Kragenring, die Fläche mit mäandrischer Eunzelskulptur, in der der stark erhabene Hinterrand der Mäanderschlinge besonders auffällt. Der Kragenring der Länge nach nur sehr schwach konvex, in der Mediane mit einem selir kleinen, runden Grübchen. Processus pronoti mit nur ganz flach und undeutlich in seiner ganzen Breite (nicht nur in der Mitte!) gebuchtetem, fast gestutztem Hinterrand, etwa V4 so lang als das Pronotum proprium ohne Collare. (Deckflügel beim typischen Stücke verklebt und daher die Aderung nicht mit Sicherheit zu erkennen.) Vorderschenkel mäßig verdickt; Vorder- schienen und Tarsen etwa wie bei voriger Art gebildet. — Pechbraun, die Oberseite des Kopfes vor den Augen schwarz, hinter den Augen schmutzig bräunlich -gelb. Beine trübe hellgelb, die Vorderbeine außer der Schenkelbasis und den verwaschen gelblichen Knieen pechschwärzlich, Krallen roströtlich; die Mitte der Hinterschenkel und ein undeutlicher Schatten auf der Mitte der Mittelschenkel pechbi-äunlich. Schnabel und J44 Gustav BrefUlin-Berlin. Fühler verloschen pechbräimlich, die beiden Endglieder der letzteren mehr rostgelblicli. Länge (ohne Deckflügel), 6 Vi — 6S2 mm. Tjompea. HetiU'OcephalHS fipec. larva. Zwei in verschiedenen Entwicklungsstadien gefangene Larven gehören vielleicht zu H. soriculus, wahrscheinlicher aber — wegen ihrer größeren und plumperen Gestalt und den Farbenverschiedenheiten an den Extre- mitäten — zu einer noch unbekannten dritten javanischen Art. Oberseite hier und da leicht glänzend, pechbraun, Kopf, Collare und die Spitzen der Flügelanlagen rostbraun oder rostgelb. An den dunkel pechbraunen, fast pechschwarzen Beinen fallen die scharf abgesetzten gelblich-weißen Kniee besonders auf, besonders zeigt fast die ganze End- hälfte der Vorderschenkel diese Elfenbeinfarbe. Auch die Tarsen und das Ende der Schienen (bei den Yorderschienen jedoch nur auf der Linenseite), sowie die Artikulation der pechschwärzlichen Fühler und deren letztes Glied (außer der Basis) sind mehr oder weniger hell gelb.^) Länge wenigstens 7 Vi mm. Salak. ') Als Ergänzung sei eine weitere mir aus Java bekannte, schöne Henicoccphalus- Art hier beschrieben: Henicocephalus sanguiniji^s u. spec. $ (V). Kopf ungewöhnlich klein, schmal und zierlich, mit den Augen nur etwa V4 so breit als das Pronotum zwischen den Schultern, hinter den Augen stark einge- schnürt; der hintere Kopfteil etwa so breit wie die Stirn mit den Augen, etwas länger als breit und nach der hinteren Einschnürung zu nur sehr wenig, nach der vorderen sehr deutlich verschmälert. 1. Fühlerglied das vordere Kopfende deutlich überragend, das 2. Fühlerglied etwa 3V2 mal so lang als das erste. Pronotum von den Schultern an nach vorn stark verschmälert mit annähernd geradlinigen Seiten. Pronotum proprium verhältnismäßig klein, hinten durch eine geradlinige Abschnürung, an den Körperseiteu durch eine nur sehr flache, stumpfwinklige Einkerbung begrenzt, mit nur ganz schwach gerundeten Seiten nach vorn stark verengt, auf seiner Scheibe ohne deutliche Runzel Skulptur, nur nahe den Körperseiten und der Quereinschnürung jederseits eine ver- loschene Querrunzel. Collare etwa V2 so lang als das Pronotum proprium. Processus pronoti vor der Schildbasis breit und sehr flach ausgebuchtet, ohne erkennbaren Mittel- kiel, in der Mediane reichlich so lang als das Pronotum proprium ohne Collare. Seiten- ränder des Processus vor den breit abgerundeten Scbulterecken nach vorn fast geradlinig konvergent. Deckflügel die Hinterleibsspitze überragend; das distale Ende des lederigen Costalfeldes läuft aus in eine dicke, grell rotgefärbte Costalrunzel, die apikalwärts sich verschmälernd bis zur Spitze des Deckflügels sich verfolgen läßt. Häutiger Teil der Deckflügel mit vier deutlichen Längsadern, von denen die drei inneren einer der Clavus- naht parallelen Ader entspringen, die beiden äußeren {\ und 2) sowohl als die beiden inneren (^3 und 4) sind durch je eine Commissur verbunden, von denen die innere der Flügelbasis merklich näher ist als die äußere. Die beiden mittleren Adern (2 und 3) llliyuchota heteroptera ans Java. 145 Fam. Nabididae. Acanf höh räch fjs ultiduhis (Stal) Bredd. [= Arhela nitidula STAL.^)] Die Mäniiclieii der mir bekannten Arten dieser Gattung sind durch die auffallende, von Fieber beschriebene knollenartige Verdickung der Basis der Hinterschienen sehr ausgezeichnet, die Weibchen jedoch ent- behren dieser Verdickung. Die FlEBERsche Gattung Acanthohrachys ist nur auf die Männchen, das STÄLsche Genus Arhela auf die Weibchen^) derselben Gattung gegründet. Die Identität der javanischen Stücke mit dem philippinischen Ac. nitidulus ist nicht völlig sicher, da ich die STALschen Typen nicht gesehen habe; in der Beschreibung widerspricht nichts Wesentliches dieser Deutung. Buitenzorg. Alloeorrhyiirhus 2>i<'^iis n. spec. c/" (?). Von verhältnismäßig gestreckter, Re(liiviolus-'d\\\\\\Q\\QY Körper- form. Pronotum proprium verhältnismäßig klein und schmal (liinten nur wenig breiter als die halbe Schulterbreite), mit fast parallelen und erst nahe dem Vorderrande bogig genäherten Seitenrändern, hinten duich eine scliarf eingedrückte, einfach buchtige Linie begrenzt; weit vor der Mitte jederseits ein kurzer, linienartiger Quereindruck; Collai'e deutlich ring- förmig, etwas länger als der Querdurchmesser des 2. Fülileigliedes Fühlerglied 2 fast doppelt so lang als das 1. Glied. Zweites Schnabel- glied sehr lang, fast länger als das dritte und vierte zusammengenommen, verlaufen von der Basis an stark divergent und sind etwa in der Flügelniitte durch eine (etw^as schiefe) Commissur verbunden; weit hinter der Flügelniitte entsteht zwischen denselben Adern eine zweite Commissur dadurch, daß von der Ader ?> ein Gabelast stark scliräg nach Ader 2 hinüberläuft und also eine groüe Diskalzelle (von irregulär G eckiger, nahezu 5 eckiger TJestalt) umrahmt. Vorderschenkel wenig verdickt und Vorderschienen aiiikahvärts mäßig verbreitert; der Vordertarsus schlank zylindriscli, reichlich doppelt so lang wie dick, die obere (innere) Klaue lang, etwas länger wie der Tarsus, die untere Klaue wenig kürzer. Dunkel pechl)raun, die Deckflügel schmutzig dunkelbraun. Kopf, 1. Fühlerglied, Beine sowie die Spitze des lederigen Costalstreit'ens an den Deckflügeln nebst der aus ihr entspringenden costalen Runzel hell lilutrot. Der liinter den Augen liegende Teil der Stirn pechbraun, das 2. Fühlerglied schwarz (die beiden letzten Fülllerglieder fehlen dem typischen Exemplar), Schnabel und Vordertarsus mehr oder weniger gebräunt. Länge (mit Deckflügeln) ß'/i mm- Java (m. Samml.). ') Acanthobruchys FiKB. (1861) = Arhela StÄL (1865) = Lorkhius DlST. (1904). ^) StÄL lagen nach eigener Angabe von seinen Arten Arhela nitidula, A. polita und .4. elerjantula nur die Weibchen vor! Bei A. costaliH führt er „(?$" an; vielleicht war dies Männchen an den Hinterbeinen verstümmelt, oder es liegt ein Versehen vor. 12 146 Gustav ßreddin-Berlin. nicht oder nur unbedeutend zusammengedrückt. Vorderhüften auf ihrer unteren (vorderen) Seite vor der Mitte mit einer steifen, stiftähnlichen Borste; Vorderschenkel mäßig schlank, auf der Unterseite nahe der Mitte mit nicht sehr auffälliger stumpfwinkliger Ecke, die durch eine aufsitzende Gruppe schwarzer Stiftchen stärker hervorgehoben wird. Vorderschienen auf der Unterseite mit regelmäßigen Einkerbungen, die je eine halb- anliegende Borste tragen. Deckflügel das Hinterleibsende nicht überragend. Pechbraun, glanzlos, Kopf und Pronotum mäßig glänzend, mit schmutzig gelber, ziemlich langer Behaarung, die auf Pronotum und Schildchen spärlicher und aufrecht, auf den Deckflügeln dichter und halb liegend ist. Beine, Schnabel, Bauch mit Connexiv hellgelb. Querbiudchen auf den Incisuren des Connexivs und des Bauchrandes, sowie ein ver- loschener Längsstreif der Bauchseiten pechbraun. Fühler und Hinter- leibsrücken schmutzig rostgelblich. Länge öVa mm. Tjompea. Fam. Reduviidae. Triatonia rubrofasciata De Geer. Salak. Pasiroiysis nabicloldes n. spec. $. Schilddorn schlank, stark liegend (die Richtung der nach hinten- oben leicht ansteigenden Schildfläche etwa fortsetzend und mit ihr nur einen fast unmerklichen Winkel bildend). Hinterleib mit flach gerundeten Seiten, breiter als das Halsschild an den Schultern; Deckflügel das Hinter- leibsende nicht völlig erreichend. Die dornenförmige hintere Spitze des Prosternums nach unten gebogen, die beiden Höcker am Vorderrande desselben Brustteiles als freie Spitzen horizontal etwas nach vorn vor- gezogen. Der Bauch ohne Mittelkiel. '^) Beine und Fühler nur mäßig lang. Im übrigen mit P. morio Beedd. im Bau übereinstimmend. Schwarz, sehr schwach glänzend, fast matt. Schnabelspitze, Beine und 1. Fühlerglied pechschwärzlich; die übrigen Fühlerglieder pechbraun, Glied 2 mit schwärzlicliem Ende, Glied 3 an seiner äußersten Basis weiß. Corium innen kaum heller als außen; Membran mit gelblicher Linie außen; neben dem äußeren (costalseitigen) Stück der peripherischen Zellader. Tarsen, Fersengrube der Vorderschienen, Unterseite der Mittel- und Hinterschienen nach der Spitze zu, der weibliche Anogenitalapparat sowie Querbindchen (innen schmal, außen breiter) auf den Licisuren des Hinterleibsrandes rostgelblich. Länge 87^ — DVa mm. Salak (2 $ ?). ^) Dieser ist in der Gattung wohl sicher nur ein männliches Geschlechtsabzeichen. Rhyuchota hetevoptera ans Java. 147 Ähnlicli der P. morio aber etwas kleiner und durch die sehr viel kürzeren Beine (Hinterschieuen bei P. morio 6V2, bei P. nahidoides 4V5 — 4V5 mm) und Fühler (Glied 2 bei P. morio 3, bei P. nah. 2^/5 mm) leicht zu unterscheiden. Opitius rufus Lap. Larve. Vorder- und Mittelschenkel auf der Unterseite mit Dornen- stiftchen, Hinterschenkel mit Spitzkörnchen bewehrt. Tjibodas. Sminfhiis spec. Larven, der Färbung nach vielleicht zu Sm. inconspicims H. S. gehörig. Bewehrung der Schenkel wie bei der Larve von Opinus. Tjibodas. Sastrapada tagalica (?) Stal 1 c/' etwas länger (17 mm) als die beschriebene philippinische Art und von ihr vielleicht spezifisch abzutrennen. Buitenzorg. Scadra nigritnla n. spec. (f. Von der Form der Sc. laniiis St AL, doch erheblich kleiner und zierlicher. Augen etwa gleichweit entfernt von der Kopfbasis und dem Clypeus- ende; der vor den Augen liegende Kopfteil ziemlich steil nach vorn abfallend ; der postoculare Kopfteil (von oben gesehen) hinter den Augen gerundet-verengt und von dem zylindrischen Halsteil deutlich abgesetzt (nicht allmählich in ihn übergehend !). Punktaugen leicht längsoval, stark nach vorn gerückt [ihr Vorderrand berülirt fast die (gedachte) Verbindungs- linie der AugenhinterränderJ, einander so weit genähert, daß ihr Abstand wenig mehr als den Durchmesser eines Ocells beträgt und gemeinsam auf einer flachen, fast kreisrunden Scheitelerhöhung stehend (nicht durch eine eingedrückte Längslinie voneinander getrennt!). Das ziemlich schlanke J. Schnabelglied überragt den Hinterrand der Augen etwas und ist etwas länger als die beiden apikalen Glieder zusammengenommen. Fühler behaart; das schlankkeulige 1. Glied ist reichlich V* so lang als das zweite, dieses erheblich länger als Glied 3 und 4 zusammengenommen. Pronotum durch einen ziemlich starken Quereindruck dicht vor der Mitte geteilt; das Pronotum proprium ziemlich stark konvex, mäßig glänzend, mit nur ganz undeutlicher Skulpturierung und sehr deutlichem, schmalem Eandkiel des Seitenrandes; Processus pronoti wenig glänzend, mit kurzen, ganz flachen und dichten Runzelchen ; die Quereinschnürung 12* 148 Gustav Breddin-BerliiL unpunktiert, die diese durchkreuzenden beiden Längsrunzelu wenig deutlich, der mediane Längseindrnck des Processus vorn mit einer Längsreihe quergezogener Punkte; die etwas erhabene Schultergegend durch eine Längslinie feinei- Punkte von der Pronotumscheibe abgetrennt. Der ganze Hinterrand des Pronotums zwischen Schulterecke und Basalwinkel des Schildchens deutlich schwielig verdickt. Schildclien nach dem Ende zu stark verschmälert, die freien Endzähne einander genähert, merklich divergent, fast gerade und verhältnismäßig zierlich ; die stark eingedrückte mediane Längsgrube oval. Deckflügel das Hinterleibsende fast erreichend. Hinterleib eiförmig, merklich breiter als die Schultern; die hintere Außen- ecke des 2. Segmentes deutlich zahnförmig vorspringend. Bauchmitte (beim d^l) mit schwacher (nach der Basis zu undeutlich längsgefnrchter) Mittelkante. Brust mit durchlaufender (auch auf dem Metasternum deutlicher) Mittelfurche. Beine ziemlich kurz, Vorder- und Mittelschenkel nur un- merklich verdickt; Hinterschenkel vor dem Ende etwas knotig-angesch wollen. Schwarz, mit gelblichgrauer Behaarung; das Ende der Schienen auf der Unterseite, die Tarsen und die Endglieder der Fühler schmutzig-hell- gelblich. Der schmale Außenrand des Abdomens blutrot; die Epipleuren sowie der Eandwulst des äußeren Pronotumhinterrandes schmutzig fleischrot. Hinterleibsrücken schwarz, mit schmutzig rostbrauner Mitte. Länge 9V4 mm, Tjibodas. EctJ'icIiodin cuprea REUT. Sehr kleines (9 mm) makropteres Männchen mit schwarzen Fühlern (nur die Basis des 1. Gliedes ist trübe rötlich). Buitenzorg. Sphedanolestes albUjala n. spec. cf cf. Körper ziemlich schmal. Kopf von oben sowohl wie von der Seite gesehen ziemlich schlank; der vor den kaum mittelgroßen und wenig vorspringenden Augen belegene Kopfteil erheblich länger als breit, apikal- wärts schlank verschmälert. 1. Fühlerglied so lang als das Pronotum mit dem halben Kopf. Pronotum zwischen den gerundeten Schultern mäßig breit, nur wenig breiter als lang; der (bis auf den Eindruck neben der Schulterschwiele) gleichmäßig schwach gewölbte Processus ist nicht ganz doppelt so lang als das Pronotum proprium mit dem Collare, seine Hinterecken sind nicht oder doch nur ganz undeutlich lappenförmig nach hinten vorgezogen. Die beiden hemisphäroidisch gewölbten Seitenteile des Pronotum proprium sind durch eine linienförmig-schmale, durchlaufende Mittelfurche getrennt. Die Deckflügel überragen das Hinterleibsende beträchtlich; der Abstand zwischen der hinteren-äußeren Zellenecke der Rliyncliota lieteroptera aus Java. 149 Membran und der Flügelspitze ist merklich größer als die (^diagonal ge- messene) gemeinsame Länge der beiden Membranzellen. Die schlanken Schenkel sind vor der Spitze etwas knotig verdickt, das Ende selber wieder verdünnt. Glanzlos schwarz, weißlich-grau behaart. Die Unterseite des Kopfes, eine winzige Medianlinie der Stirn zwischen den Ocellen, die (breiteren) hinteren Seitenränder und der (schmalere) hintere Saum des Pronotums, der hintere Saum der Propleuren und ihrer Acetabula, die mittleren und hinteren Hüftpfannen auf ihrer Außenseite, die Vorderhüften auf ihrer Innenseite nebst der Basis ihrer Trochanteren, der Apikaisaum der Mittel- hüften auf ihrer Innenseite, der Bauch sowie das Connexiv elfenbeinweiß oder hellgelb. Bauch jederseits mit einei" Reihe querbindenartiger schwarzer Flecken (auf der Mitte der Segmente) ; ebenso sind schwarz je ein Eand- fleck des Abdomens auf dem 5. und 6, Segment (oben und unten sichtbar), zwei eiförmige Längsstreife der männlichen Genitalplatte sowie die schlanken männlichen Griffel (außer der gelblichen Spitze). Corium und Membran der Deckflügel subhyalin-schwärzlich. Varietät: Färbung wie die Stammform, jedoch der ganze Processus des Prothorax (oben und an den Seiten) schmutzig gelb; ein großer, ganz verwaschener Scheibenfleck und ein Streif auf dem Eandkiel des Außen- randes pechschwärzlich. Pronotum proprium nebst Collare und die Schenkel (außer der schwarzen Basis und der Spitze) schmutzig rostbraun. Ein schwarzer Ring nahe dem Schenkelende verfließt längs der Schenkel- oberseite mehr oder weniger mit der schwarzen Färbung des Schenkel- endes. Ein deutlicher subbasaler Ring der Hinterschienen, ein undeut- licher der Mittelschienen und eine ganz schattenhafte breite Ringzeichnung nahe der Basis des l. Fühlergliedes rostbräunlich. Dem Sph. discifer REUT, anscheinend nahestehend. Länge (mit Membran) lOVä mm; 1. Fühlerglied (mit Stütze) VU mm. Tjibodas. Fam. Capsidae. Lygus suturalis REUT. Tjibodas. PoeeiJoseytus Jonfficomls REUT. Buitenzorg. LaciHoeorls (?) Javanits n. spec. cr^. Kopf von oben gesehen kurz, weit kürzer als die Breite der Stirn mit den Augen. Die Augen den Vorderrand des Pronotums be- rührend, der Scheitelhinterrand mit deutlicliem feinem Querkiel. Mittel- 150 Gustav Bredclin-Bei'lin. Fig. IS. Laemocoris jnvanus n. spec. Kopf und Pronotum (von der rechten Seite). Knie des Scheitels vertieft. Kopf von der Seite gesehen oben stark konvex, vor den Augen fast senkrecht abfallend (leicht nach vorn abge- schrägt), nach unten zu nur sehr wenig verlängert; die Unterseite bildet in der Seitenansicht eine gerade (nicht gebrochene), nach vorn zu mäßig geneigte Linie. Augen breit oval, ihr Voiderrand nahe den Fühlergruben kaum merk- lich ausgebuchtet. Fühler vor den Augen, wenig oberhalb des Augenunterrandes eingelenkt; die großen Fühlei'grnben den Augenrand fast berührend. Fühler etwa von Körperlänge; das 1. Glied fast so lang als der (von oben gesehene) Kopf und annähernd Vs so lang wie das schlank zylindrische 2 . Glied ; Glied 3 und 4 zusammen etwas länger und kaum dünner als das 2. Glied; Glied 3 etwa ^/i so lang ' als Glied 2. Pronotum breit trapezförmig, mit flach gebuchteten Seiten, zwischen den Schultern mehr als doppelt so breit als an seinem Vorderrand; letzterer mit kurzer Kragenabschnürung. Die Pronotumfläche vom Kragenring zur Schulterlinie ziemlich stark konvex-ansteigend, die Cicatricalschwielen völlig verloschen ; der Hinterland leicht niedergedrückt, gestutzt oder doch nur ganz unmerklich gebuchtet. Schildchen fast gleichseitig-dreieckig, nahezu eben, die äußerste Basis etwas ansteigend-erhaben, mit flachem Eindruck in ihrer Mitte. Cuneus ziemlich klein und schmal, mit der Membran nach hinten abfallend. Membran mit kurzer, breit dreieckiger Basalzelle, die kleine Zellader nur nach außen zu deutlicher. Beine mäßig lang, die Hinterschienen mit halb aufrechten Borsten besetzt (Hintertarsen beim typischen Stück abgebrochen). Mäßig glänzend, pechschwarz. Eine unmittelbar hinter der Schild- spitze durchlaufende, gleich breite, gemeinsame Querbinde der Deckflügel, ein Bindenfleckchen vor der Cuneusbasis (fast so lang wie breit) und ein winziges Fleckchen auf dem Clavusende und dem angrenzenden Corium- winkel weiß. Der Deckflügel zwischen den beiden weißen Binden schmutzig pechbräunlich, der Cuneus trübe blutrot. Kopf verwaschen pechbräunlich. Unterseite und Beine rötlich-pechbraun oder schmutzig blutrot. Die Basis der Mittel- und Hinterschenkel nebst ihren Trochanteren und Hüften weißgelblich; die Schienen gegen Ende, sowie die Tarsen hell rostgelblich. Die Fühler sehr trübe rostgelblich; das 1. Glied rötlich-pechbraun, mit Rhyncbota heteroptera aus Java. 151 breitem weißlichem Ring- dicht vor dem schwarzen Endraiid, Membran einfarbig rauchschwarz. Oberseite mit vereinzelter, langer, ziemlich steil aufgerichteter, gelblicher Behaarung; die Haare des Pronotums entspringen aus flachen Poren, diejenigen der dunklen Teile der Deckflügel zum Teil aus feinen, tiefscliwarzen Punkten. Länge 27^ mm. Borobudur. Die Art ähnelt sehr einem kleinen Systellonotus, kann aber wegen des gekielten Scheitelhinterrandes und der an den Hinterrand des Kopfes gerückten Augen nicht zu dieser Gattung gehören. Ich stelle sie provi- sorisch auf Grund der REUTERschen Beschreibung und Abbildung zu Laemocoris REUT., der sie mindestens sehr nahe steht. Vergleichsmaterial aus dieser mediterranen Gattung habe ich nicht gesehen. Farn. Ceratocombidae. Ceratoconibus n. spec. 3 eingelieferte Stücke dieser Art wage ich nicht zu beschreiben, da die für die Unterscheidung wichtigen Deckflügel teilweise verklebt und verdrückt sind. Tjibodas. Farn. Naucoridae. Naucovis seilt eil aris StÄL Tjitajam, Biütenzorg. Farn. Nepidae. Belostonia hidieuni St. Farg. & Serv. Buitenzorg. Laeeotrephes rohustus Stal Die Atemröhren etwas kürzer als der Körper. Tjibodas. Dlplonyehus riisticus FAB. Die Art tritt in zwei Formen in Java auf, einer größeren, dunkel gefärbten (Tjibodas) und einer kleineren, hell gefärbten (Buitenzorg), letztere gleiclit der aus dem kontinentalen Indien (Madras etc.) bekannten Form. Die Deckflügel sind bei beiden in gleicher Weise entwickelt. Das Männchen scheint die Brutpflege zu übelnehmen, wenigstens sind beide vorliegenden eiertragenden Stücke männlichen Geschlechts. Buitenzorg, Tjibodas. 152 Gustav Breddin-Berlin. Hanafra lotif/lpes Stal cf $. Buitenzorg, Tjitajam. Hatiatva varipes Stal o^ $. Buitenzorg, Tjitajam. Diese beiden außerordeiitlicli ähnlichen und anscheinend vermischt an denselben Fundorten vorkommenden Arten unterscheiden sich, was Stal entgangen ist, leicht durch die Bildung der Vorderschenkel: R. longipes o^ $. Vorderschenkel länger, schlanker; der größere Zahn von der Spitze des Trochanters 1 Va mal so weit entfernt wie vom distalen Schenkelende. Der bis zum Zahn reichende basale Schenkelteil nicht (oder nur unbe- deutend) zusammengedrückt, schlank spindelförmig. Die Rückenfarbe schwärzlich, nach den Seiten zu in Sclimutziggelb über- gehend. Die Atemröhren sind stets, wenn auch nur wenig, länger als bei R. varipes. Länge (ohne Schnabel und Atem- rohr) 2IV2— 25V2 mm ^). Die Verschlußmembran der abdo- minalen Stigmen meist schwarz oder schwärzlich. Farn. Notonectidae. Anisops occipitalis n. spec. $?. Körpei- der Länge nach stark konvex. Die (interoculare) Stirn hat ihre größte Breite weit hinter der Mitte des inneren Augenrandes, also deutlich auf der oberen Fläche des Kopfes und zwar (von oben gesehen) etwa in der Mitte dieser oberen Kopffläche; von da an ver- schmälert er sich nach hinten und nach vorn in gleicher Weise deraitig, ^) Die Weibchen sind größer als die Mäiincheii. R. varipes (/" ?• Vorderschenkel kürzer; der Zahn von der Spitze des Trochanters fast genau soweit entfernt wie vom distalen Schenkelende. Der Schenkel, besonders die Basal- hälfte (bis zum Zahn) sehr deutlich und stark zusammengedrückt. Rücken des Hinterleibs ver- waschen gelblich, die Mitte leicht dunkler. Die Atemröhren sind stets ein wenig kürzer als bei R. longipes, zuweilen nur so lang wie Abdomen, Metanotumund Schildchen zusammen, auch sind sie nach der Basis zu ein wenig dicker. Länge: 19—21 mm.^) Rhyiichota heteroptera ans Java. 153 daß fast die ganze untere Hälfte des intero ciliaren Stirnteiles gleich breit bleibt. Die hintere Stirnbreite (zwischen den hinteren - inneren Aiigen- ecken) verhältnismäßig groß, reichlich Vs so breit als die Stirn an ihrer breitesten Stelle. Die flache mediane Furche der Stirn deutlich, unweit des Scheitelhinterrandes (wie immer) plötzlich verschwindend; das hintere Feldchen des Scheitels zwischen dem oberen Ende dieser Furche und dem Scheitelhinterrand leicht niedergedrückt und nach hinten etwas ansteigend (ohne eingedrückte Querlinie!). Freies (über den unteren Augenraud hinaus vorragendes) Stirnende mit geradlinigen Seiten apikalwärts stark verschmälert, die Spitze flach gerundet. Pronotummitte stark quei-gewölbt, mit zwei flachen, aber deutlichen (die vorderen zwei Drittel der Halsschildlänge durchlaufenden), parallelen Längseindrücken; der Zwischen- raum zwischen ihnen als leichter Längswulst erhaben. Schildchen 1 Vä mal so lang als das Pronotum in der Mitte. ^) Vorderschienen etwas breiter als bei A. producUis FlEB. und sehr deutlich länger als die Vordertarsen. Mittelschienen wenig länger als die Tarsen, das L Tarsenglied nur IV2 mal so lang als das 2. Glied, dieses fast doppelt so lang als die Klaue. Schmutzig weißlich; das 4. Schnabelglied, die Artikulation zwischen Yorderschiene und L Tarsalglied (wenigstens außenseits), der schmale End- rand des 2. Gliedes der Vordertarsen, die äußersten Spitzen der Krallen, die Vorderschenkel auf der Innenseite, die Mittelsclienkel auf der Ober- seite, einige Zeichnungen der Pleuren und die Unterseite des Hinter- leibs schwarz. Länge 7^/4 — 8V4 mm. Buitenzorg (leg. Kraepelin); Batavia (ni. Samml.). Sehr ähnlich den Weibchen von A. productus FlEB. und A. nasiäns FlEB.^) {= A. FieheriKlliK.), durch die eiheblich größere hintere Stirn- breite leicht zu unterscheiden. Bei A. productus liegt die größte Breite der Stirn etwa in der Mitte des inneren Augenrandes, also. etwa am Vorderende des (von oben gesehenen) Kopfes; diese größte Breite beträgt bei A. productus fast dreimal soviel als die hintere Breite der Stirn. Das hintere (ungefurchte) Scheitelfeldcheu mit einer (vom Hinterrand entfernten) feinen eingedrückten Quer- linie, das Feld zwischen dieser Linie und dem Hinterrand eben (ohne Eindruck) mit sehr schwachen, fast unmerklichen Längseindrücken, der ^) Das Pronotum ist in dieser Gattung bei den Männchen länger als bei den Weibchen. ^) Dieser — übrigens trefflich bezeichnende — Name wurde „in Begleitung einer Beschreibung" 1851 (Rhynchotogr. S. 60) von FIEBER publiziert und hat m. E. die Priorität vor dem KiRKALDYschen Namen A. Fieberi (1901) zu beanspruchen (Abschn. VII i; 1 der „Regeln der zoolog. Nomenclatur"). J54 Gustav Breddin-Berlin. Zwischenraum zwischen ihnen eben; auch sind die Vorderschienen bei dieser Art sclnnaler, die Vordertarsen etwas kürzer. Bei A. nasutiis $ liegt ebenfalls die größte Stirnbreite etwa am Vorderende des (von oben gesehenen) Kopfes, ist aber merklich schmaler als bei A. productus. Diese größte Stirnbreite beträgt etwa das Vierfache der (auffällig geringen!) liinteren Stirnbreite. Das (hintere) Scheitel- feldchen entbehrt der feinen eingedrückten Querlinie und ist eben, nur am äußersten Hinterrande erscheint ein wenig erhabenes, glattes und glänzendes gleichseitig- (?) oder gleichschenklig- (d^) dreieckiges Nacken- feldchen. Die Mitte des Pronotums noch stärker quergewölbt als bei A. ocäpitalis, ohne jede Spur der beiden Längseindrücke, dagegen hinter dem (ein wenig stärker konvexen) vorderen Drittel ein (allerdings ganz flacher und verloschener) Längseindruck/) Enitliaves HlppocUdes KiRK. a^cr^. Die beiden mir vorliegenden Stücke bleiben in der Körper- lange erheblich hinter KiRKALDYs Angabe zurück (8— 8V2 mm). Vorder- und Mitteltarsen sind verhältnismäßig lang und wie das Ende der Schienen einfarbig. Glied 1 der Vorder- und Mitteltarsen reichlich IV2 mal so lang als Glied 2. Corium sehr dicht und fein, aber deutlich punktiert; die Membrannaht vom Ende des Emboliums weit entfernt. Ihr Abstand beträgt an der inneren-hinteren Emboliums- ecke fast zweimal die Breite des Hinterschenkels. Buitenzorg, Tjibodas. MtiitJiares intricatus n. spec. ^ $. Dem E. Hippodides habituell außerordentlich ähnlich aber durch folgende Zeichen leicht zu unterscheiden: Vordertarsus kurz, etwas mehr als halb so lang wie die Vorder- schiene, das 1. Glied nur Vs länger als das 2. Glied, Die beiden Glieder des Mitteltarsus gleich lang (oder Glied2 unmerklich länger als Glied 1). Die innere Klaue des Mittelfußes etwas kürzer als die äußere. Die hintere Ecke am Ende der Vorder- und Mittelschienen, der schmale Endsaum der betreffenden Tarsenglieder sowie der äußerste End- saum der Hinterschenkel und Hinterschienen tiefschwarz. Corium auch in seiner Endhälfte nur ganz undeutlich punktiert; die Membr annäht dem Ende des Emboliums sehr stark genähert. Ihr Abstand von der inneren-hinteren Emboliumsecke beträgt etwas weniger als die 1) Der A. Bouvieri KiRK. aus Cochinchina, dessen Beschreibung nur auf männ- liche Stücke begründet ist, ist mir unbekannt geblieben. Bei den ganz abweichenden Verhältnissen der Mitteltarsen ist seine Identität mit meiner javanischen Art nicht wahrscheinlich. Rhynchota heteroptera ans Java. 155 Breite der HintersclienkeL Die (zur Aufnahme der Fühler dienenden) Grubeneindrücke der vorderen Pronotumecken sind hier etwas größer und reichen ein wenig weiter auf die Scheibe des Pronotums hinauf, sie überragen den äußeren-hinteren Augenwinkel ein wenig medianwärts. Stirnbreite und Proportionen des Pronotums wie bei E. Hippodides. Stirn (wie dort) nahe den unteren Augenecken entweder mit zwei longi- tudinalen, leichteren oder mit einem rundlichen, tieferen Eindruck (sekundärer Geschlechtscharakter!) und scheitelwärts nahe dabei jeder- seits mit einem kleinen, den inneren Augenrand berührenden, rundlichen oder leicht transversalen Grübchen. Oberseite schmutzig weißlich, die Gruben an den Halsecken des Pronotums, ein Längswisch des Emboliums und die hintere Coriumecke schwärzlich oder pechbraun. Beine mit schwarzer Zeichnung (s.o.!). Länge 872— 8 Vs mm. Tjibodas. Fam. Corixiclae. Micronecta KiRK. Übersicht der javanischen Arten. ^) A. Deckflügel mit Streifenzeichnung, spärliche Schuppenhärchen tragend. a. Pronotum so lang als der Kopf (von oben gesehen). Vorder- und Hinterrand gleichmäßig stark gebogen, Scheibe ungefleckt oder mit verloschener Querlinie; Clavus mit ungeflecktem, hell- farbigem Basalfeld. a. Costalsaum mit 4 schwärzlichen Flecken ; Costalfeld („Embolium") distalwärts durch eine entschieden trans- versale, wenig schiefe Nahtlinie begrenzt; das Costalfeld außen mit einem Winkel von etwa 60° endigend. M. qiiadristrigata Bredd. ß. Costalsaum mit schwärzlichem, subcostalem Längsstreif. Costalfeld distalwärts durch eine sehr schiefe Naht begrenzt; das Costalfeld außen in einen sehr spitzen Winkel endigend. M. fug Hans BREDD. b. Pronotum erheblich kürzer als der Kopf, vorn gerundet, hinten gestutzt, mit 4 longitudinalen Fleckchen auf der Scheibe; Längs- streifung des Clavus (fast) bis zur Basis durchlaufend. M. ludibnnda Bredd. ') Aus Soc. entom. XX, S. 57 wiederholt. 156 Gustav Breddin-Berlin. B. Deckflüg-el g-esprenkelt, kurze Borsten tragend. Pronotnnihinterrand mit schmalem, abgesetztem, hellfarbigem Randstreif. a. Pronotum etwas kürzer als der Kopf, Vorder- und Hinterrand gleichmäßig gebogen. Die Mittellinie des oberen Stirnteiles sowie jederseits davon zwei Längsstrichelchen unweit der Stirn- mitte und je zwei Fleckchen am Augeninnenrand schwarz. M. pardalina Bredd. b. Pronotum kaum Vs so lang als der Kopf, vorn flach bogig, hinten gestutzt, seitlich spitz ausgekeilt, die Körperseiten nicht erreichend. Hinterrand der Augen die Basis der Deckflügel berührend. Stirnfläche ungefleckt. M. inflaüda BREDD. 3Ii('i'on€ct(i qa((d}'isfri(/ata Bredd. Oberseite schmutzig grau, mäßig glänzend. Kopf von oben gesehen breit-gerundet. Pronotum so lang als der (von oben gesehene) Kopf oder nur unmerklich kürzer; Seitenrand etwa 7^ der medianen Pronotumlänge betragend; auf der Scheibe ein ganz verloschen pechbräun- liches Querband, das, am Vorderrand nahe der äußeren hinteren Augenecke entspringend, dem Hinterrand nahezu parallel läuft und in der Mediane des Halsschildes dem Hinterrande mehr genähert ist als dem Vorderrande. Schildchen etwa halb so lang wie das Pro- notum. Costalfeld der Deckflügel gegen Ende nicht verschmälert; der wulstig verdickte Randteil erheblich schmaler als die Hälfte dieses Feldes. Der letzte (subapikale) schwarze Fleck des Costalsaumes läuft aus in eine schmale dunkle Säiimung der Spitzengegend. Coriumscheibe mit vier ganz verwaschen pechbräunlichen Längsstreifen, die im End- viertel des Flügels^) völlig verlöschen, und von denen wenigstens die drei inneren von einem längs der Clavusnaht verlaufenden Fig. 19. schiefen Streif ablaufen; die beiden äußeren Microneda quadrisiriyata BREDD. Läugsstreifen vereinigen sich in Vi der Länge rechter Deckflügel. ^^^^, ^^.^^^^ ^^^^^^^ ^.^ ^.^^^^. dreieckigen ') Die Angaben über die Deckflügel bei diesem Genus beziehen sich überall auf den rechten (übergeschlagenen) Oberflügel. ßhyucliota lietcroptera aus Java. 157 Zeichnung aus ebensolchen verwaschenen Linien. Mitteltarsus etwa iVamal so lang- als die Schiene, die Klauen kaum kürzer als der Tarsus. Stirn unpunktiert, einfarbig weißlich-gelb wie die Körperunterseite mit den Beinen und Fühlern; die iuneren Augenränder fast parallel. Länge 2V5~3 mm. Buitenzorg, Tjibodas, Borobudur, Djokjokarta [auch Pengalengan in Westjava, 4000 Fuß hoch (leg. FnUHSTORFEß, m. Samml.)]. Mirronecta fuffiUms Beedd. Ähnlich der M. qaadristrigata, auch in der Farbe und der Zeichnung im wesentlichen mit dieser übereinstimmend, doch erheblich kleiner. Stirnseiten nahe den Augen mit verloschenen Punkten, die sich auf der Oberseite des Kopfes jederseits in zwei Reihen ordnen und schließlich sich auf dem Scheitel jederseits in je einem Grübcheneindruck vereinigen; der obere Scheitelteil mit ganz verloschen pechbrauner Mittellinie. Die inneren Augenränder (bei Vorderansicht des Kopfes) nach unten zu merk- lich divergent. Das untere Augenende mit deutlich abgerundeter Spitze^) (nicht winkel- spitzig!) Pronotum etwas länger als der Kopf (von oben gesehen), Seitenränder deutlich, nach hinten merklich divergent; eine (in der Mitte unterbrochene) Querlinie in der Mitte und eine gekrümmte Binde nahe dem Hinterrand ganz verwaschen pechbräunlich. Costalsaum der Deckflügel hinter dem Costalfeld mit ver- loschenem, submarginalem, kontinuierlichem dunklem Streif, gegen die Spitze hin ohne besonders dunkle Säumung. Mitteltarsus etwa lV2mal so lang als die Tibia; Klauen nur so lang wie die Schiene. Länge 1^/5 — 2V5 mm. Buitenzorg, Borobudur, Djokjokarta [auch Süd-Celebes (Patunuang, leg. Fruhstoefer, m. Samml.)J Fig. 20. Mlcronecta fugitam Bredd. rechter Deckflüg-el. Mirronerfa ludihunda Brbdd. Körper klein, breit eiförmig, stark glänzend, hell gelblich-grau. Stirn einfarbig, mit verloschenen Punkten an ihren Seiten; diese ordnen sich nach dem Nacken zu jederseits in zwei Längsreihen, die sich nahe ') Bei M. quadristrigata ist die Winkelspitze deutlicli entwickelt, fast vorgezogen. 158 Gustav Brerldin-Berliu. dem Scheitelhinterrand in je einem Punkteindruck vereinen. Innere Augenränder sowolil auf der oberen, wie auf dei- vorderen Fläche der Stirn sehr deutlich divergent. Seitenrand des Pronotums sehr kurz, nur etAva Vs — 7*5 so lang als die mediane Länge des Halsschildes. Scheibe des Pronotums mit 4 in eine Querreihe geordneten, longitudinalen, pech- bräunlichen Fleckchen, dahinter, nahe und parallel dem Hinterrand, eine Querlinie und auf dem etwas niedergedrückten hinteren Saum vier Wische von derselben Farbe. Schildchen etwa so lang als das Halsschild, mit pechbräunlichem Mittelstreif. Corium mit 4 schwarzbraunen, sehr auffälligen Längsstreifen, von denen die beiden mittleren an der Basis, die beiden äußeren an ihrem Ende vereinigt sind. Costalsaum mit vier pechschwarzen Randflecken; Costalfeld gegen Ende wenig verschmälert, die apikale Quernaht ganz un- deutlich, Clavus mit zwei schiefen Längs- streifen, die fast bis an die Clavusbasis durch- laufen, und von denen der eine (der Clavusnaht genäherte) sich hinten unter spitzem Winkel mit einem dem Schlußrand parallel laufenden Längsstreif vereinigt, der andere dagegen schon vor der Mitte des Clavus endigt. Mitteltai'sus etwa iVs mal so lang als die Schienen; Mittel- klaue kaum so lang als die Schiene, Länge 1^5 mm, Buitenzorg. Fig. 21. Microneda ludibuuda Bredd. rechter Deckflügel, Micronecta pardalma BREDD. Körper verhältnismäßig groß, mäßig stark glänzend, Oberseite trübe gelbgrau. Linere Augenränder auf der Stirnfläche gegen die untere Augen- ecke nur ganz schwach divergent. Pronotumseitenränder etwas weniger als halb so lang wie die mediane Länge des Pronotums, gerade, nach hinten leicht divergent, Scheibe des Pronotums mit sehr verwaschenen, in eine Querreihe geordneten und zuweilen zu einem Querband verfließenden pechbraunen Flecken, Schildchen kürzer als das Pronotum, mit pech- brauner Basis, Deckflügel dicht schwarz gesprenkelt, die rundlichen Fleckchen teilweis in transversaler Richtung zusammenfließend. Das nach dem Ende zu etwas verschmälerte Costalfeld hinten durch eine sehr feine transversale Nahtlinie abgeschlossen, die mit dem Costalrand annähernd einen rechten Winkel bildet; ein breiter (ungesprenkelter) Costaistreif verwaschen gelblich, mit drei ganz verloschenen, schwärzlichen Rand- Ehyncliota heteroptera aus Java. 159 wischen; der ganze breite Saum des Spitzenteils rauchgrau; Costa mit kurzen^ gelblichen Börstchen bewehrt. Clavus mit breitem, glashellem Basalstück und schwarzfleckig gesäumtem Schildrand. Mittelschiene etwa V4 so lang wie der Tarsus, die Klaue nur etwa halb so lang als der Tarsus. Länge SVs — SVs mm. Buitenzorg. Fig. '22. Microneda jiardalina Bredd. rechter Deckflüe'el. Fig. 23. Microneda inßatula BREDD. rechter Deckflügel. Microneda inßatula BREDD. Ähnlich der M. pardalina aber kleiner, breiter und stärker gewölbt. Deckflilgel erheblich spärlicher gefleckt und daher heller, nach der Spitze zu sehr deutlich verschmälert und mit stärker gerundetem Costalrand. Das nach hinten zu etwas verschmälerte Costalfeld wird hinten durch eine sehr feine (nur schwer zu erkennende), transversal verlaufende Naht- linie begrenzt. Länge 2^5 — 3 mm. Buitenzorg (1 Stück!). ^) ^) Die Abbiklungen in dieser Abhandlung sind mit Hilfe eines Abbeschen Zeichen- apparates hergestellt, z. T. nach mikroskopischen Präparaten. Landplanarien aus Java und Ceylon, gesammelt von Prof. K. Kraepelut 1904. Von cand. pliil. liudof/ roit lUttet'-Zähony. (Ans dem Zool.-Zuotoinischen Institute der Universität Graz. Mit 5 Abbildungen im Text und 2 Tafeln. 13 Das von Herrn Prof. Dr. K. Kraepelin im Frühjahre 1904 ge- sammelte und dem Grazer Institute zur Bearbeitung- übermittelte Material an exotischen Landplanarien wurde durch den Institutsvorstand mir zur Bestimmung- und eventuellen Bearbeitung- übergeben. Das in x^lkohol konservierte Material stammt mit Ausnahme von vier auf Ceylon g-efundenen Formen aus Java und bot nur eine geringe Ausbeute an neuen Arten, was mit Rücksicht darauf, daß die Landplanarienfauna gerade dieser Insel bereits recht gut bekannt ist^), eigentlich vorauszusehen Avar. Abgesehen von mehreren unbestimmbaren Stücken, die meist Individuen angehörten, die in ungeschlechtlicher Fortpflanzung begriffen waren, fanden sich in der Kollektion vor: Von anatomisch bekannten Formen: Oeoplana korotneffi Graff^), Pelmatoplana sondaica Graff^), Placocephalus gracilis GRAFF^), Rhyncho- demus nemaioides LOMAN'^) und Dolichoplana feildeni Graff^) aus Java und zwar meist aus Buitenzorg, Bipalium diana Humbfrt'^) aus Ceylon (Paradenyia). Von bloß äußerlich beschriebenen oder nur teilweise anatomisch untersuchten Spezies waren vorhanden : Placocephalus javanus GRAFF^), Placocephalus hergendali GraFF^), Bhynchodemus schmardai GRAFF^°) aus *) V. GRAFF, Turbell. 11, p. 275. 2) ibid. p. 343. ^) ibid. p. 389 und B. BUSSON. Über einige Landplauarien. Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. in Wien. Bd. CXII, Abt. I. 1903. 0 V. Graff, Turbell. II, p. 468. ■') ibid. p. 493. «) ibid. p. 533. ■) ibid. p. 422. *) ibid. p. 465. 9j ibid. p. 472. '0) ibid. p. 502. 13* 1(54 Rudolf von Ritter-Zäliony. Java und ein Ehynchodemus aus Ceylon (Kandy), der vielleiclit ein jugendliches Individuum von Rhynchodemus luhhocki Graff'), vorstellt. Es mißt 9 mm Länge, während das von Graff beschriebene aus Nord- Celebes stammende Exemplar 23 mm mißt. Im übrigen stimmt es mit letzterem in der Zeichnung, der Fäi'bung, der Kriechleiste und der Stellung der Augen, sowie durch den Besitz einer Sinneskante überein; Mund- und Geschlechtsüffnung konnte ich nicht wahrnehmen. Endlich enthielt das Material fünf neue Formen aus der Familie der Bipaliiden, die ich folgendermaßen benannt habe: Placocephalus niger n. sp., Placocephalus picüis n. sp., Placocephalus kraepelini n. sp. und Bipalium weismanni n. sp. aus Java, Bipalium depressiim n. sp. aus Ceylon. Sie waren sämtlich bloß in je einem Exemplar vorhanden und erwiesen sich nicht immer als geschlechtsreif. Sie wurden daher auf Schnittserien, die ich mit Ehrlichs Hämatoxylin und 1 7o Eosin färbte, soweit es lohnend erschien und der Erhaltungszustand ein sicheres Urteil gestattete, anatomisch und histologisch untersucht. Sonst mußte ich mich auf eine möglichst genaue Darstellung des Exterieurs beschränken, wobei ich zur genaueren Bezeichnung der Körperfarbe P. A. SACCARDOs Clu'omo- taxia seu Nomenciator colorum (Patavii 1894) benützt habe. Ferner untersuchte ich den Kopulationsapparat von Placocephalus javanus GRAFF {Bipalium javanum- LOMAN), da LOMAN, der diese Spezies zuerst untersuchte^), gerade vom Begattungsorgan eine wenig befriedigende Darstellung gegeben hat und endlich die Geschlechtsorgane sowie die Pharyngealverhältnisse von Placocephalus hergendciHGnAYF. Hierzu standen mir von letzterem eine im zoologisch-zootomischen Institute der Universität zu Graz von Herrn E. Meneghello angefertigte, mit Hämatoxylin und Eosin gefärbte Sagittal- und eine Querschnittserie zur Verfügung. Sämtliche von mir hergestellten Schnittserien sind ebenfalls im Besitze des genannten Institutes. In der Terminologie bin ich strenge v. GRAFFs Monographie der Turbellarien II. Tricladida terricola (Landplanarien) Leipzig 1899 gefolgt und zitiere dieses Werk in der abgekürzten Form: „v. GRAFF, Turbell. IL'' Für die Überlassung des Materials sowie für die freundliche Unter- stützung bei der Arbeit sei meinen hochgeehrten Lehrern Herrn Hofrat Prof. Dr. L. VON GRAFF und Herrn Prof. Dr. L. BÖHMIG mein aufrich- tigster Dank ausgesprochen. ') I. c. p. 498. 2) LOMAN, J. C. C. Über den Bau vuii BipaUum, Sfinqjson. nebst Beschreibung neuer Arten aus dem indischen Archipel. Amsterdam 1888. Landplanarien aus Java und Ceylon. 165 Beschreibung des Exterieurs der neuen Formen und der von mir untersuchten Genitalapparate. Placocephalus niger nov. spec. CTaf. I Fig. Irt— Ic, 5 und Taf. II Fig. 7.) Der schlanke Körper dieses Tieres ist allmählich in das stumpfe Hinterende ausgezogen; die flache Kopfplatte setzt sich deutlich ab, doch sind die Ohrchen nur wenig nach hinten gebogen (Fig. la). Die Ober- seite des Tieres ist schwarz mit unregelmäßigen, schmutzig grauen (atro- umbrinus) Flecken, die aber wahrscheinlich Stellen mit abgeschürftem Epithel entsprechen. Nur die Kopfplatte ist gleichmäßig heller und hier ist das Epithel, wie ich mich auf Querschnitten überzeugte, vollkommen er- halten. Die Unterseite erscheint durch das Vorhandensein einer Drüsen- kante und durch die Kriechleiste in mehrere Längsregionen geteilt^), die aber in ihrer Färbung keine besonderen Unterschiede erkennen lassen: bis zur Kriechleiste stimmt die Färbung mit dem helleren Ton (atro-umbrinus) der Dorsalseite überein. Die Drüsenkante markiert sich durch reichlich aus- gescliiedenes Sekret als helle Linie, die am Grunde der Öhrchen beginnt und sich nach hinten bloß bis in die Gegend zwischen Mund- und Geschlechts- öffnung, also ungefähr bis zur Körpermitte verfolgen läßt. Die Kriecli- leiste ist etwas heller grau (murinus) und zeigt eine dunkle Medianlinie. Ich hielt die letztere anfangs für den „Wulst", die übrigen Partien für die „Bänder" einer mit dem von Graff gegebenen ßipaliidentypus^) über- einstimmenden Kriechleiste, doch überzeugten mich Querschnitte durch das Vorderende eines anderen Sachver- haltes: sie besteht hier eigentlich bloß aus einem Wulste, der aber durch eine seichte mediane Rinne in zwei ^ig. i. symmetrische Hälften geteilt wird Relief der Kriechleiste von Placocephalus (Textfig. 1). Der dunkle Medianstreif nigcr. Die hellen seitlichen Partien sind entspricht nun hauptsächlich dieser gestrichelt, der dunkle Medianstreif ganz Vertiefung, woraus sich also eine schwarz gehalten. Abweichung vom gewöhnlichen Typus ergibt. Übrigens dürfte das geschilderte Verhalten^) wahrscheinlich weiter verbreitet sein, da man bei bloß äußerer Betrachtung der Kriechleiste sich leicht in ihrem eigentlichen Relief täuschen kann. Die Stellung der Augen zeigt Fig. 1 c. Sie bilden eine ziemlich dichte Randzone auf der Kopfplatte, verbreiten sich aber auch über die *) Man vergleiche diesbezüglich auch die nächste Form Placocephalus pictus nov. spec. 2) V. Graff, Turbell. II, p. 15, Fig. ID. ^) v.Graff deutet es nur bei Bipalium supcrJmm Graff an, 1. c. p. 440 u. Taf. XI, Fig. 4. \ßC) Rudolf von Ritter-Zäliony. Dorsalfläclie der Öhrcheii. Dichtere Halsflecken sind nur angedeutet. Am übrigen Körper waren die Augen infolge des dunklen Pigmentes äußerlich trotz Aufhellung nicht zu erkennen, auf sämtlichen Querschnitten durch das vordere Drittel des Tieres konnte ich sie jedoch verstreut an den Seitenrändern konstatieren, und es ist jedenfalls anzunehmen, daß sie noch weiter nach hinten reichen. Die Dimensionen meines Exemplars waren: Gesamtlänge 35 mm, Entfermmg der Mundöffnung vom Yorderende 11 mm, der Geschlechts- öffnung von der Mundöffnung 6,5 mm, Breite der Kopf platte 4 mm, des Halses 2,5 mm. Maximalbreite des Rumpfes 3,5 mm. Auf der Yentralseite habe ich für die Körpermitte die Breite der erwähnten Zonen genauer ermittelt: es entsprechen dem dunklen Teile der Kriechleiste 177,u, den helleren seitlichen Teilen je 203/*; der Zone endlich zwischen der Kriechleiste und der Drüsenkante entspricht beiderseits eine Breite von je 664^. Der Querschnitt des Körpers (Fig. 16) ist ziemlich breit oval, unterseits etwas abgeflacht mit vorspringender Kriechleiste. Der einzige bisher beschriebene dunkel einfarbige und einer Zeichnung entbehrende Bipaliide ist Flacocephalns fuscatus Graff. Er ist jedoch durch seine bandförmige Gestalt, seine helle Kriechleiste, sowie durch den Mangel einer Drüsenkante mit Flacocephalns niger gar nicht zu verwechseln. Genitdlappavat. Die kugeligen Ovarien liegen in einer Entfernung von etwa 2,5 mm vom Vorderrande rechts und links den Längsnervenstämmen dicht an und grenzen sich durch eine zarte Tunica propria vom Körper- mesenchym ab. Ihr Längsdurchmesser beträgt 220 ^u, ihr Querdurchmesser 180 |U. Die Ovidukte verlauf en etwas geschlängelt, doch ist dies wahrscheinlich eine Folge der Kontraktion des Tieres. Die Breite des Eileiters beträgt 64 fi, wird aber von dort an, wo er sich der Dorsalseite zuwendet, um bogig in den Drüsengang einzutreten, allmählich etwas geringer, so daß sie im weiblichen Bulbus bloß 45 fi beträgt. Prismatische Zellen mit ovalen Kernen im basalen Teile bilden das Epithel. Sie sind 20 ^ hoch, nur am Beginne des Oviduktes etwas höher, in seinem schmäleren Endteile werden sie aber auch allmählich etwas niedriger (15 ^). Die Cilien, die das ganze Epithel bekleiden, messen etwa zwei Drittel der Zellhöhe. Die Muskularis des Eileiters scheint hier sehr schwach entwickelt zu sein ; mit Sicherheit konnte ich nur spärliche, dem Epithel anliegende Längsfasern konstatieren. Dagegen macht sich im aufsteigenden Endteil des Oviduktes eine binde- gewebige Hülle, die keine Zellgrenzen wohl aber ziemlich regelmäßig peripher angeordnete Kerne erkennen läßt, bemerkbar. Sie verschwindet jedoch nach dem Eintritt des Oviduktes in den weiblichen Bulbus immer mehr, indem die Muskelfasern des letzteren sie immer reichlicher durchsetzen und verdrängen. Zuletzt ist der Eileiter einfach in die Bulbusmuskulatur eingebettet. Landplanarien aus Java und Ceylon. 167 vd Die jederseits einreihig- angeordneten Hoden beginnen erst 2 mm hinter den Ovarien und legen sich ebenfalls seitlich den Längsnervenstämmen an. Es sind ovale Gebilde von etwa 350 ^ Dorsoventral- und 250 ^t* Querdurch- messer; nach vorne nehmen aber ihre Dimensionen etwas ab. Hu^e Zahl schätze ich jederseits auf etwa 15, wovon vier bereits hinter den Pharynx zu liegen kommen. An der Innenseite sind sie u. z. an ihrer ventralen Hälfte durch je ein dünnes Vas deferens verbunden, so daß die Hoden als dessen seitliche Auswüchse erscheinen. Seine Breite beträgt bloß 18 /*, von dort an aber, wo es die Hodenreihe verläßt, wird es rasch breiter und erlangt einen Durchmesser von 38 [i, im männlichen Bulbus jedoch wird es all- mählich wieder dünner. Im Penis endlich vereinigen sich die beiden nunmehr bloß 15 /* breiten Vasa deferentia zu einem unpaaren Ductus seminalis von 125 fi Länge und 18/* Breite. Den Verlauf der Samenleiter zeigt Fig. 7 und Textfigur 2. Sie gehen anfangs ein Stück weit über den männlichen Bulbus hinaus und biegen dann erst schief aufwärts, um jederseits von der Seite in diesen einzu- di'ingen. Ihre Vereinigung zum Ductus semi- nalis findet ziemlich weit vorne im Penis statt. Ausgekleidet sind Vasa deferentia und Ductus seminalis von einem platten Epithel. Ringmuskeln, die sich demselben anlegen, erscheinen erst in dem Teil, der bereits im Bulbus liegt, Cilien fehlen. Sperma findet sich besonders reichlich von da an, wo der Samenleiter die Hodenreihe verläßt. Die Dotterstöcke begleiten dorsal fast der ganzen Länge nach den Darm und greifen in den lateralen Partien auch auf die Bauchseite bis zu den Längsnervenstämmen über, sind also sehr reichlich entwickelt. Das Atrium genitale commune (Fig. 7, ag) hat die Form eines etwa 1,2 mm langen, schmalen Kopulationskanales, dessen Wände sich bei der Kontraktion des Tieres etwas in Falten gelegt haben. Ins obere Ende des Atrium commune mündet dann das Ati-ium masculinum {am) unter Vermittlung eines dünnen männlichen Kopulationskanales {cc), dahinter direkt der weibliche Drüsengang; ein Atrium femininum ist nicht aus- gebildet. Das Epithel des Atrium commune ist eingesenkt wie das der Kriechleiste, die Bewimperung erstreckt sich jedoch nur etwas über die Fig. 2. Placocephalus niger, Verlauf der Vasa deferentia von der Dorsalseite gesehen. Vergr. 28. am Atrium masculinum, de Ductus ejaculatorius, vd Vas deferens, bei * beginnt das letztere schief aufwärts zu steigen, um jederseits bogig in den Bulbus einzutreten. Penis nnd Bulbus schraffiert, Drüsenepithel dunkel. Jfjg Rudolf von Ritter-Zähony. untere Hälfte. Die Muskularis besteht aus einer Schiclit starker Ring-- muskeln (rm) und darauf folgenden schwächeren Längsfasern (Zw); die erster e ist in der Mitte am mächtigsten, 50 /* dick, wird aber sowohl nach oben als nach unten allmählich schwächer. An sie schließt sich am Genitalporus (pg) die Eingmuskulatur des Hautmuskelschlauches an ; dorsal- wärts setzt sie sich in die Eingmuskularis des Atrium masculinum und des Drüsenganges fort. Die Längsmuskeln sind ebenfalls in der Mitte reichlicher; sie gehen auf der Ventralseite in die Längsmuskulatur des Hautmuskelschlauches über, am oberen Ende des Kopulationskanales setzen sie sich als gleich benannte Fasern teils in den w^eiblichen Bulbus, teils in die Muskularis des Atrium masculinum fort. — Betreffs der Atriumdrüsen ist nur zu sagen, daß sich in den distalen Teil des Kopulationskanals nur cyanophiles Sekret (cdr) ergießt, er daher hierin ganz der Kriechleiste gleicht. Später folgen dann eosinophile Körnerdrüsen (edr), doch nicht besonders reichlich. Der weibliche Bulbus hat eine verkehrt zwieb eiförmige Gestalt, wobei die dem Hinterende des Tieres zugewendete Hälfte stärker ent- wickelt ist. Er besteht aus einem dichten Geflecht von Längsmuskeln {Im'"), in das der sichelartig gebogene Drüsengang samt seiner Muskularis ein- gebettet ist. Dieser (drg) hat etwa eine Länge von 765 fi und ist mit einem 32 ^i* hohen zylindrischen Drüsenepithel ausgekleidet. In den distalen Enden der dicht aneinander schließenden Zellen häuft sich das körnige Sekret besonders an und erzeugt so eine 10 ^ hohe apikale Zone. Gegen das Atrium commune zu wölbt sich das Epithel in seiner Gesamtheit als eine 30 ^ lange Papille vor, die von einer leichten ringförmigen Aus- faltung der Atriumwandung scheidenartig umgeben ist. Der Drüsengang besitzt eine 50 /* breite Eingmuskularis {mdrg), die, wie schon erwähnt, distal wärts sich verschmälernd, in die Ringfasern der Atriummuskularis übergeht, doch sind ihre Fasern, besonders im Verhältnis zur Bulbus- muskulatur ungemein fein und dicht. Die Schalendrüsen bilden eine breite dorsale Anhäufung (drl) hinter dem weiblichen Bulbus, erstrecken sich aber auch ein Stück weit nach vorne. Sie sind einzellig, eosinophil und besitzen sehr lange Ausführ- gänge (dra), die von allen Seiten in den Drüsengang münden, teilweise aber auch ins Atrium commune führen (dra'), um dann hier von gewöhn- lichen eosinophilen Körnerdrüsen abgelöst zu werden. Das Epithel des Atrium masculinum {am) ist durchaus kubisch mit deutlichen Kernen, nur im distalen Ende des männlichen Kopulations- kanals {cc) erweist es sich noch als eingesenkt. Die Muskularis des Atrium masculinum ist die direkte Fortsetzung derjenigen des Atrium commune, besteht demnach aus denselben Schichten, nur in entsprechend schwächerer Ausbildung. Die Eingmuskeln {rm') bilden um den mann- r.andplanarien aus Java und Ceylon. 169 liehen Kanal anfangs eine schmale, aber mehrreihig-e Lage, nehmen aber bald ab, so daß ungefähr von der Mitte des Atrium masculinum an nur noch eine einreihige Lage zu erkennen ist, die sich direkt in die Penis- muskularis fortsetzt. Die besser entwickelten Längsmuskeln {Im') dagegen, zu Anfang und in der Mitte auch etwas zahlreicher, fügen sich dann den äußersten Fasern der Längsmuskulatur des männlichen Bulbus ein. Der Penis hat eine spitz konische Gestalt bei einer Länge von etwa 1 mm im kontrahierten Zustande. Seine Basis überzieht ein Drüsenepithel als ringförmige 440 [x breite Zone. Es sind typische Drüsenzellen von 15 |t* Höhe und mehr kubischer als zylindrischer Form; sie setzen sich vom Epithel des männlichen Atrium scharf ab, nicht so scharf jedoch vom flachen Plattenepithel des distalen Teiles des Penis. Hier ist auch eine zarte Cuticula erkennbar, die am Ende des Penis sich zu einem kleinen Eingwulst verdickt. Als Penismuskularis können wir eine in der distalen Hälfte am stärksten ausgebildete Ringmuskelschicht {rmp) mit darauffolgenden Längsfasern {Imp) in Anspruch nehmen. In den Penis setzen sich, wie schon erwähnt, die Yasa deferentia noch ein Stück weit fort, vereinigen sich dann zu einem kurzem Ductus seminalis und münden so in den etwa 0,7 mm langen Ductus ejaculatorius {de). Dieser ist anfangs kolbig aufgetrieben {deh) und weist eine Breite von 133 II auf, verjüngt sich dann aber in distaler Richtung zu einem etwa Ib fjb breiten Rohr, das die Penisspitze durchzieht. Zylindrische Drüsen- zellen kleiden ihn aus; da sie von wechselnder Höhe sind, kommt reich- liche Zottenbildung zustande. Die Zellen sind durch das körnig ge- ronnene Sekret so erweitert, daß von den Zelleibern bloß ein wabiges Gerüstwerk übrig bleibt.^) Die Kerne liegen in der Basis der Zellen und haben meist schmal spindelförmige Gestalt angenommen. Gegen die Penisspitze werden die Zellen allmählich niedriger und verschwinden zu^ letzt ganz ; auch scheint hier die Sekretion weniger massenhaft vor sich zu gehen, da die Zellen schmäler, die Kerne ovaler werden. Besondere Penisdrüsen konnte ich nicht auffinden. Die Muskulatur des Ductus ejaculatorius besteht zunächst aus einer feinen Ringfaserlage unter dem Epithel {mde), dann folgt eine durch- schnittlich AI ^ breite lockere Bindegewebszone (hg), welche nur von spärlichen Ringmuskeln durchsetzt ist; erst jetzt kommt die mächtige Ringmuskularis imde'), welche bei der Ejaculation jedenfalls die wichtigste Rolle spielt. Übrigens zeigt auch bereits der Ductus seminalis in seiner nächsten Umgebung ein in heller gefärbtem Bindegewebe verlaufendes, zartes ') Der Bau entspricht dem von Graff für Bipaliitm maryinatuw angegebenen (1. c. Taf. XLIII, Fig-. 2i, nur daß hier die Kerne viel zahlreicher und runder sind als bei meiner Form. 1 70 Rudolf von Ritter-Zähoiiy. Ringfasergeflecht. Da der Ductus soweit vorg-eschoben ist, nimmt seine Muskulatur den größten Teil des Penis i. e. S. ein, wir können daher als eigentliche Penismuskulatur, außer der bereits beschriebenen, nur noch Längsfasern in Anspruch nehmen, die sich schief zwischen Ductus ejacu- latorius und Peniswandung ausspannen (md); sie sind jedenfalls für die Erweiterung des ersteren wichtig. Der Bulbus selbst wird zunächst von einer Schicht Längsmuskeln {Im") umgeben, deren äußerste Fasern die direkte Fortsetzung der Längs- muskulatur des Atriums sind. Die übrigen finden ihre Insertion an der Penisbasis. Diese Längsmuskellage erreicht im Querschnitt ventral eine Breite von 75 ^u, dorsalwärts löst sie sich auf, indem die Fasern desto früher nach oben umbiegen, je weiter nach innen sie zu liegen kommen (s. Fig.). Die Hauptmasse des Bulbus besteht aus einem dichten Filz zirkulärer Faserbündel, die als Fortsetzung der Ringmuskularis des Ductus ejaculatorius aufgefaßt w^erden können. Die innersten Fasern verlaufen infolge ihrer schwachen Konvexität fast dorsoventral. Außerdem trifft man auf den Sagittalschnitten zahlreiche im ganzen Bulbus verstreute, besonders aber ventral und dorsal sich häufende Muskelquerschnitte (rm"), die zum größten Teil wohl auch auf die Zirkulärfasern zurückzuführen sind, möglicherweise aber auch Radiärmuskeln angehören. Ob solche wirklich vorhanden sind, hätte nur auf Querschnitten durch den Kopu- lationsapparat entschieden werden können. Der ganze Kopulationsapparat besitzt ferner eine wenn auch nicht stark ausgebildete äußere MuskeUiülle. Sie besteht aus Fasern, die sich einerseits zwischen weiblichem Bulbus und dorsaler Hälfte des männlichen Atrium (mh), andererseits zwischen diesem und dem Atrium commune (mh') ausspannen; drittens finden wir Fasern zwischen weiblichem Bulbus und Atrium commune {mh"). Zum Schluß möchte ich noch darauf aufmerksam machen, daß männlicher und weiblicher Bulbus in Wahrheit nicht, wie man aus dem Schema schließen könnte, in der Medianebene des Tieres liegen, sondern dieses Verhalten bloß für den letzteren zutrifft. Der männliche ist etwas nach links verschoben, der Penis daher schief gestellt und erst seine Spitze kommt in die Medianlinie zu liegen. Fundort: Tjompea, am 11. März 1904. Placocephalus pictus nov. spec. (Taf. I Fig. ia—id.) Der Rumpf dieses Bipaliiden ist ungefähr in der Mitte am breitesten, gegen den Hals wenig, stärker gegen das spitze Hinterende verjüngt. Die Öhrchen der flachen Kopfplatte sind kaum zurückgebogen, sondern erscheinen quer abgestutzt. Auch diese Form besitzt, wie der vorher Landplanarieii aus Java und Ceylon. 171 beschriebene Placocephahis nigei- eine Drüsenkante; es scheint daher diese Bildung-, die bisher bloij bei Bipcdium ceres MOSELEY^) und Bipalium voigti Graff ^) mit Sicherheit nachgewiesen ist, doch bei Bipaliiden nicht so selten zu sein. Die Grundfarbe des Tieres (Fig. 4a) ist ein dunkles Sepiabraun (fuligineus), über den Rücken zieht sich bis ans Hinterende ein schmaler gelber (ochroleucus) Medianstreif. Dieser geht nach vorne in die gleich- gefärbte, nur am Rande mehr bräunliche Kopfplatte über. Letztere ist durch dunkle Ohrchen und durch einen verkehrt kommaförmigen Fleck in der Mitte charakteristisch gezeichnet. Die Seitenzeichnung des Rumpfes besteht in einem gelben, submarginalen Streif, der zum Teil auch von der Ventralseite als deren Einfassung sichtbar ist (Fig. 4 c), von der Dorsal- seite betrachtet läßt das Tier aber nichts davon erkennen, weshalb es zu den einstreifigen Formen zn zählen ist. Die Ventralseite zeigt mit ihrer Drüsenkante eine ähnliche Längszonenbildung wie die vorher beschriebene Form, nur daß hier die Zonen durch verschiedene Färbung noch stärker hervortreten als dort (Fig. 4 c). Die Kriechleiste ist weiß mit gelblichem Medianstreif, der jedoch nur in der vorderen Körperhälfte sichtbar ist. Die Drüsen kante, durch ausgestoßenes weißes Sekret kenntlich, umgreift die Kopfplatte knapp unter der Sinneskante, verschwindet etwas an den Enden der Ohrchen, tritt aber dann am Halse um so schärfer wieder hervor, um dann parallel zur Kriechleiste jederseits sich fast bis ans Hinterende verfolgen zu lassen. Sie teilt die Ventralseite dabei in je eine innere hellgraue (griseus) und äußere schwärzlich-graue (ater) Längs- zone. Die Kopfplatte ist ventral bräunlich-grau mit hellbrauner (avellaneus) Sinneskante. Auch hier belehilen mich erst Querschnitte über das eigentliche Relief der Ventralseite (Fig. 4c). Sie zeigt eine Kriechleiste, die in der Form ganz mit der von Placocephahis niger (Textfig. 1) übereinstimmt, nur daß die mediane Rinne hier noch deutlicher ist, sich jedenfalls aber nur so weit erstreckt, als der gelbliche Medianstreif reicht. Am meisten wölben sich die seitlichen Zonen mit der Drüsenkante vor, so daß die mittlere Partie samt der Kriechleiste etwas vertieft erscheint. Der Rücken ist nur leicht gewölbt, daher gibt der Gesamtquerschnitt ein etwas anderes Bild (Fig. 46) als dies bei Placocephahis niger der Fall war. ') MOSELEY, H. N. On the Anatomy and Histologie of tlie Land-PIanarians of Ceylon, with some Account of their Habits and a Description of two new Species, and witb Notes on the Anatomy of some European Aquatic Species. Philos. Trans, of the Royal Society, MDCCCLXXIV, London 1S75, p. 123, PI. X, Fig. 6A. '^) Mell, C. Die Landplanarien der madagassischen Subregion. Abb. d. Senckenberg. naturforsch. Gesellschaft, Bd. XXVII, Heft II, p. 212. Von einer 0,15 mm breiten Drüsen- kante auf der Kopfplatte von Bipalium woodivorthi Qraff spricht derselbe Autor ibid. p. 209. [72 Ruflolf von Ritter-Zähony. Die x^ugeii (Fig. 4 c?) bilden zunächst eine breite Randzone auf der Kopfplatte über der Sinneskante und sind da in ziemlich regelmäßigen Abständen angeordnet; auf den Öhrchen erscheinen sie etwas dünner gesät und unregelmäßig verstreut. In der Halsregion reichen einzelne Augen bis an den medianen gelben Streif, eigentliche Halsflecken sind aber nur sehr schwach angedeutet. Dafür lassen sich jedoch die Augen am Rumpfe längs der Submarginalstreifen bis ans Hinterende verfolgen, wobei auch einzelne auf die dunklen Zonen der Dorsalseite zu liegen kommen. Von der Yentralseite sind Augen außer auf den submarginalen Streifen nur noch verstreut auf den Öhrchen und am Halse sichtbar. Das Tier maß 16 mm Gesamtlänge, 2,5 mm größte Breite, 2 mm Hals-, 3 mm Kopf breite. Die Entfernung der Mundöffnung vom Stirnrande betrug 11,5 mm, eine Geschlechts Öffnung bemerkte ich nicht. Die Dimensionen der Unterseite wurden an einer Stelle der vorderen Körperhälfte, deren Breite 2,3 mm war, gemessen; es ergaben sich 443 fi für die Breite der Kriechleiste, 399 /* für den Abstand der Drüsenkante davon, 582 ^u, blieben noch jederseits für die Randzone übrig. Fundort: Tjibodas, 28. März 1904. Placocephalus kraepelini nov. spec. (Tai I Fig. 2 a — 2 c und Tai II Fig. 8.) Der bandförmige Rumpf dieses Tieres bleibt nahezu der ganzen Länge nach gleich breit und verjüngt sich erst im letzten Viertel zum stumpfen Hinterende; ziemlich scharf ist von ihm die kurze flache Kopf- platte abgesetzt, die nicht besonders stark entwickelte, abgerundete Öhrchen trägt. Die Dorsalseite scheint auf den ersten Blick gleichmäßig schwarz, bei entsprechender Vergrößerung und guter Beleuchtung sieht man aber (Fig. 2 a), daß die Grundfarbe ein dunkles Braun (dunkel umbrinus) ist, und daß sich vom Halse aus zwei scharfe, einander sehr genäherte schwarze Medianstreifen über den ganzen Rücken ziehen, die in der Nähe des Hinter- endes aber zu einem einzigen Streif verschmelzen. — Der Kopf zeigt eine besondere Zeichnung, die bei keinem der bis jetzt beschriebenen Bipaliiden ihr Analogon findet: der Grundfarbe entsprechen zwei symmetrische, dreieckige, dunkelrotbraune (badius) Zonen ; die Öhrchen und ein Keilfleck der als Fortsetzung der nun verschmolzenen Medianstreifen erscheint, sind schwarz. Beim Aufhellen des Tieres im Zedernholzöl trat die Zeichnung, die es wahrscheinlich im Leben aufweist, deutlicher hervor, und ich habe diese in Fig. 2 c angedeutet. Man konnte nämlich am Rande der Dorsal- seite noch jederseits einen dunklen, nach innen verwaschenen Marginal- Landplaiiarien aus Java und Ceylon. 173 streift erkennen, und auf der Kopfplatte gingen rechts und links je ein Marginal- und ein Medianstreif spitzbogig ineinander über, so jene dreieckigen rotbraunen Zonen begrenzend. Iveilfleck und Ölirchen er- schienen etwas weniger pigmentiert. Die Ventralseite zeigt denselben nur wenig helleren Ton wie die Rückenseite und wird von den hier scharf begrenzten schwarzen Marginalstreifen noch eingefaßt. Die Kriech- leiste, die etwa V* der Bauchbreite einnimmt, ist bräunlich-weiß (hell avellaneus). Die Sinneskante ist etwas dunkler (avellaneus) und nicht so deutlich wie sonst bei Bipaliiden. Die Augen sind zwar infolge des reichlichen Pigmentes nicht gut zu erkennen, doch konnte ich teils durch Aufhellen, teils mit Hilfe der Querschnitte durch das vordere Körperende ihre Stellung mit Sicherheit ermitteln (Fig. 2 c). Sie bilden zunächst eine dichte, verhältnismäßig schmale Eandzone über der Sinneskante ; Halsflecken sind gut ausgebildet, liegen aber mehr auf der Ventral- als auf der Dorsalseite. Auf letzterer bilden dann noch, wie die Figur zeigt, verstreute Augen, rechts und links zwei in der Mitte der Halsregion zusammenstoßende größere Zonen. Weiter nach hinten lassen sich am Rumpfe keine Augen mehr erkennen. Die Länge meines Exemplares betrug 33 mm. die Breite 5 mm; der Hals maß 3, .5, die Kopf platte 5 mm Breite, bei einer Länge von 2 mm. Die Mundöffnung war 14,5 mm vom Stirnrande, die Ge- schlechtsöffnung 7,5 mm von jener entfernt. Die Form des Quer- schnittes zeigt Fig. '2h. Geultalapparat. Die ovoiden Ovarien von 300 /* Quer- und 200 ^u Längsdurchmesser liegen gleich hinter der Kopfplatte, also in der Hals- region, den beiden Längsnervenstämmen seitlich auf und sind von einer zarten Tunica propria umhüllt. Der Ovidukt entspringt auf der Ventral- seite etwas hinter der Mitte; ihm legt sich etwa 25 |M von seiner Ursprungs- stelle entfernt ein rundlicher Dotterfollikel an. Die Ovidukte verlaufen gerade und zeigen anfangs eine Breite von 50 ^, die aber bald auf 37 //. herabsinkt, wobei dieses Maß nun bis in die Nähe des Drüsenganges beibehalten wird; hier wii'd es dann noch geringer (25 fi). Das Epithel ist prismatisch, 12/^, später bloß 10|U hoch; wie bei Placocephalus niger ist es bewimpert und weist sehr deutliche Kerne auf. Der Ovidukt ist sogleich nach seinem Ursprung aus dem Ovar von einer zarten Ring- muskularis umgeben, auf Avelche noch eine unterhalb des Ovars besonders mächtige bindegewebige Hülle folgt. Sie weist zahlreiche Kerne, doch keine Zellgrenzen auf und bildet, da bald — bereits 1 mm hinter dem Ovar — die Muskelfasern verschwinden, dann die einzige Umhüllung des Oviduktes, wobei sie jedoch an Stärke bedeutend abnimmt, immer ') Es ist daher diese Furni zu den vierstreifigeu zu zählen. J74 Rudolf von Ritter-Zähony. aber noch an den dem Ovidukte anliegenden Kernen kenntlich ist. Im aufsteigenden Teile des letzteren wird sie etwas kräftiger und erreicht eine Breite von 10/^. Die beiden Eileiter münden getrennt nebeneinander in den Drüsengang. Die Dotterstöcke sind stark entwickelt und reichen von der Dorsalseite seitlich und ventral bis an die Längsnervenstämme ; sie erstrecken sich bis fast ans Hinterende, gehen aber nicht zwischen die Darmdivertikel hindurch wie bei Placocqjhalns niger, da diese hier sehr dicht aneinander gedrängt sind. Die Hoden beginnen ziemlich weit vorne, aber doch in einiger Entfernung lünter den Ovarien. Ihre Zahl konnte ich nicht genauer feststellen; es dürften jederseits 7—8 ovoide Hoden vorhanden sein, die in der gewöhnlichen Weise am Vas deferens aufgereiht sind. Sie nehmen nach hinten rasch an Größe ab; während nämlich der vorderste, den ich konstatieren konnte, 310 ^ Längsdurchmesser aufAveist, erscheint der letzte bloß noch als kugelige Auftreibung des Vas deferens, ist aber durch den Inhalt von Spermatogemmen noch immer als Hoden charakterisiert. Das Vas deferens ist solange es noch zwischen den Hoden verläuft 1 8 /* breit, nimmt aber dann 28 ^ Durchmesser an. Das Epithel ist kubisch, 7 ^ hoch, also niedriger als beim Ovidukt, ziemlich lang und fein bewimpert. In der Nähe des Penis erweitert sich das Vas deferens um das doppelte und enthält reichlich Sperma. Eine besondere Hülle fehlt ihm, nur in der Nähe des Bulbus treten allmählich feine Eingfasern auf, die aber erst im rücklaufenden Teil ein deutliches und dichtes Geflecht bilden. Die Geschlechtsöffnung führt direkt in ein einheitliches Atrium genitale commune (Fig. 8, ag), in das ein muskulöser Genitalwulst von der ganzen Decke herabhängt und es auf einen spaltförmigen Eaum redu- ziert. Wulst sowohl als ventrale Atriumwand sind mit einem wimperlosen Plattenepithel bekleidet, nur an der Geschlechtsöffnung setzt sich noch das eingesenkte Epithel der Kriechleiste ein Stück weit ins Atrium fort. Die Muskularis des letzteren besteht aus einer dünnen Lage von Längs- fasern (Zm), die einerseits vom Penisbulbus, andererseits vom Genital- wulste kommen. Sie inserieren in der Nähe der Geschlechtsöffnung und werden dabei von Ringfasern {rm) abgelöst, die erst hier auftreten, um einen Verschluß des Atriums zu ermöglichen. Cyanophiles Drüsensekret findet sich auch in der Atriumwand, aber nur so weit als das eingesenkte Epithel reicht; dieses Stück gleicht daher diesbezüglich der Kriechleiste. Das männliche Organ besteht aus einem konischen Penis i. e. S. mit Bulbus. Er ragt in ein Atrium masculinum hinein, das in ein ziemlich breites Kopulationsrohr {cc) übergeht; letzteres verengert sich aber be- deutend an der männlichen Geschlechtsöft'nung (a^). Das Epithel des Atriums ist kubisch, 13 /* hoch und mit 10 [i langen Wimpern versehen. Landplauarieu aus Java und Ceylon. 175 Auffallend ist die intensive Färbung-, die das völlig vakuolenlose Plasma der Zellen angenommen hat. Im Kopulationskanal wird es allmählich niedriger und geht so in das Epithel des Genital wulst es über. Die Mus- kularis des Atrium masculinum, welche aber nicht bis zur männlichen Gesclilechtsöft'nung verfolgbar ist, besteht aus je einer Lage Ring- und Längsmuskeln (rw', lm')\ die ersteren sind eine Fortsetzung der Penis- muskularis {rm;p), die letzteren kommen vom Bulbus. Die Entfernung der Penisspitze vom äußersten Ende des Bulbus beträgt 1,2 mm. Das Epithel des Penis ist flach und zeichnet sich gegen- über dem des Atrium masculinum durch sehr helles Plasma und Yacuolen- reichtum aus. Dies wird besonders an der Basis des Penis deutlich, wo es nämlich rasch eine Höhe von 10 // erlangt. Hier trägt es auch Wimpern und geht allmählich in das andere Epithel über. Das Innere des Penis ist ziemlich kompliziert, indem es von mehreren drüsigen Hohl- räumen gebildet wird, um die die eigentliche Bulbusmuskulatur bloß eine halbkugelige Schale bildet. Die Mitte nimmt ein konischer Raum ein, den ich als Zentralkammer {ck) bezeichne und der mit Rücksicht auf seine Ringmuskularis (cä;w), die sich aber nicht bis ans distale Ende verfolgen läßt, wohl einen Ductus ejaculatorius zu homologisieren ist. Sein Epithel besteht im proximalen, kolbigen Teil aus zweierlei schlank zylindrischen, 38 [i hohen Zellen, doch kann infolge Zottenbildung diese Höhe auch auf ein Viertel davon herabsinken. Es sind gewöhnliche bewimperte Epithelzellen und zwischen ihnen recht zahlreiche typische ßecherzellen. Ich habe daher im Schema zur Bezeichnung dieses Epithels zweierlei Schattierungen gewählt. Im distalen verschmälerten und zuletzt kanalartigen Teil der Zentralkammer ist das Epithel plattenförmig, nimmt aber vor der Mündung bereits den drüsigen Charakter des Epithels der Nebenkammern (s. u.) an. Ein Klumpen geronnenen Sekrets in der Zentralkammer weist auf reichliche Absonderung in dieser hin. Auf der Yentralseite mündet median ein kleiner Kanal ids) in die Zentralkammer, dessen proximales Ende jederseits ein Vas deferens auf- nimmt. Er ist mit einem reichliche Zotten bildenden Drüsenepithel aus- gekleidet, dessen langgestreckte, durchschnittlich 25 fi hohe Zellen deut- liche Kerne und ein die Hohlräume erfüllendes, feinkörnig geronnenes Sekret von blaßrötlicher Farbe erkennen lassen. Ob dieser Kanal einer Bildung eigener Art oder einem drüsig gewordenen Ductus seminalis ent- spricht, vermag ich nicht zu entscheiden. Als Teil des Ductus ejaculatorius, vorsichtiger ausgedrückt der Zentralkammer, glaube ich ihn deshalb nicht in Anspruch nehmen zu dürfen, weil ihm jede Andeutung einer Muskularis fehlt. Im übrigen füllen den Penis zwei „Nebenkammern" aus, die ich entsprechend ihrer Lage zur Zentralkammer als obere {nk) und untere {nW) bezeichne. Sie kommunizieren nicht, sondern stoßen nur seitlich 176 Eudolf von Ritter-Zähony. aneinander und sind dort durch dünnes Bindegewebe voneinander getrennt. Ihre Mündungen umgreifen die Mündung der Zentralkammer und fallen mit der Penisspitze zusammen. Jede Nebenkammer ist jedoch nicht ein- heitlich, sondern durch seitlich vorspringende, mannigfach gewundene Wände in mehrere neben- und hintereinander liegende Räume geteilt, die aber natürlich sämtlich miteinander kommunizieren. Die Faltung erklärt sich ohne weitei*es aus dem Prinzip der Oberflächenvergrößerung, denn wir haben es hier, wie sich sofort aus der Art des Epithels ergibt, mit drüsigen Organen zu tun, die in ihrer Gesamtkoniiguration etwa tubulösen Drüsen vergleichbar sind. Die durchschnittlich 30 fj hohen, zylindrischen Drüsenzellen des Epithels bilden reichliche Zotten, verhalten sich aber nicht überall gleich ; im proximalsten, an den Bulbus grenzenden Teile der Nebenkammern erinnert das Epithel ganz an das im Ductus ejaculatorius von Placocephahis niger vorhandene Drüsenepithel: die Zellen sind ganz mit Sekret erfüllt, so daß von den Zelleibern bloß ein wabiges Gerüstwerk übrig bleibt. Die flachgedrückten Kerne flnden sich im basalen Teile vor, das Sekret ist sehr blaß rötlich gefärbt und körnig ; daher erscheinen die Zellen hell. Die ganze übrige Wandung der Nebenkammern bis zur Penisspitze, teilweise auch noch ein Stück der Zentralkammer überkleidet ein sehr charakteristisches Drüsenepithel. Sein Sekret bildet einen dichten und daher viel dunkler rötlich erscheinenden Pfropf in der apikalen Hälfte jeder Zelle, im basalen Teil dagegen findet sich das Plasma und ein sehr deutlicher Kern vor. Der männliche Bulbus besteht der Hauptsache nach aus Längs- fasern (Im"), die meist an der Penisbasis und den nächstliegenden Teilen des Atrium masculinum inserieren, die äußersten Fasern gehen jedoch, wie schon erwähnt, in die Längsmuskulatur des letzteren über; auf der Ventralseite ziehen außerdem noch vereinzelte Fasern {Im) zum Atrium commune. Im Bulbus finden sich dann noch, namentlich in den peripheren Teilen, Muskelquerschnitte (rm"), die ich, zum größten Teil wenigstens, als zu Ringmuskeln gehörig in Anspruch nehme. Das weibliche Organ besteht hier bloß aus einem 1,3 mm langen Drüsengange {drg), der mit wulstartig vorgewölbter Mündung in das Atrium commune führt. Das Epithel ist durchschnittlich 60 ^ hoch und trägt im proximalen Teil besonders deutliche, 10 ii lange Wimpern. Das wulstige Ende zeichnet sich dui-ch ein sehr hohes Drüsenepithel aus, bei dem wieder die Zelleiber bloß auf ein GerüstAverk reduziert sind; das Sekret ist hell. Dazwischen münden, wie überhaupt im ganzen Drüsen- gange, zahlreiche cyanophile Drüsen neben den typischen Schalendrüsen, die von einem mächtigen dorsalen, sowohl seitlich als besonders hinter den Drüsengang sich ausbreitenden Lager kommen {drl). Am AVulste ist die äußerste Grenze, bis zu der sich noch eosinophiles Drüsensekret findet, Laudplanarien aus Java und Ceylon. |77 durch die beiden letzten roten Punktreilien markiert. Sonst findet sich hier nur noch cyanophiles Sekret, aber um so reichlicher. Merkwürdig ist der gänzliche Mangel einer Muskularis am Drüsengange; die Muskeln des Genitalwulstes inseriei'en nicht an ihm, sondern umspinnen ihn nur in verschiedener "Weise und hüllen ihn teilweise ein. Zu bemerken ist ferner, daß männliche (cT) und weibliche Geschlechtsöffnung ($) nicht in die Medianebene des Tieres fallen, sondern diese etwas nach links, jene etwas nach rechts verschoben ist, und daß l)eide der Quere nach neben- einander zu liegen kommen, was in dem Schema auch angedeutet wurde. Die Muskularis des Genitalwulstes, die hier eine äußere Muskelhülle vertritt, stellt auf den ersten Blick ein Geflecht mannigfach sich kreuzender Fasern vor, das sich aber alsbald als eine Eeihe gleichartiger ineinander- greifender Bogensysteme entwirrt. So sehen wir zunächst vom Atrium masculinum kommende Fasern {mh), die im Bogen teils auf dieses zurück- kelu'en, teils zur hinteren Hälfte des Genitalwulstes rechts und links vom Drüsengange ziehen. Besondere Fasern (mh'") verbinden sie mit der Längs- muskularis des männlichen Atriums. Die nächsten Bogensysteme (mh') gehören ganz der hinteren Hälfte des Genitalwulstes an ; am merk- würdigsten ist darunter ein System (mh"), dessen Fasern an verschiedenen Punkten des Wulstes inserieren, anfangs parallel zum Drüsengange ver- laufen und dann plötzlich herabbiegen, eng aneinanderschließen und sich zuletzt vereinigen, um die Längsmuskularis des Atrium commune zu bilden. Die vordere, bedeutend kleinere Hälfte des Genitahvulstes weist bloß Fasern auf, die sich vom Atrium masculinum zur dorsalen Wand des Wulstes ausspannen. Sie stellen aber dem Prinzip nach ebenso ein Bogen- system vor, wie die übrigen Muskelfasern. Fundort: Tjompea, am 11. März 1904. Bipalium weismanni nov. spec. (Taf. I Fig-. 6 und Tai II Fig. 9.) Das Tier von der Bauchseite zeigt Fig. 6. Der Körper ist mehr gedrungen zu nennen, verjüngt sich ungefähr von der Mitte an gegen das Hinterende und endet abgestumpft. Dorsal und ventral erscheint er ab- geflacht, so daß der Querschnittsumriß ganz dem für Placocephalns hraepelini angegebenen entspricht (Fig. 2 6). Die Kriechleiste springt ebenso deutlich vor. Der Kopf zeigt schön abgerundete nach hinten gebogene Öhrchen. Die Rücken Seite des Tieres weist ein dunkles Umbrabraun (dunkel umbrinus) auf, das Epithel ist jedoch zum großen Teil abgerieben und nur am Hinterende noch vollständig erhalten. Ob das Tier im Leben ganz einfarbig war, wage ich aber doch nicht zu behaupten, da sich am 14 178 Eudolf von Ritter-Zähony. Vorderende Spuren eines verwaschenen Längsstreifens erkennen lassen. Die Kopfplatte ist von einer deutlichen, hellen (avellaneus) Sinneskante um- säumt; ihre Unterseite ist einheitlich dunkelbraun gefärbt, während die übrige Ventralseite einen helleren, durch abgeschürftes Epithel ebenfalls fleckigen graubraunen Ton aufweist. Die Kriechleiste, die fast ein Drittel der Körperbreite einnimmt, sich auch gegen das Hinterende zu etwas ver- schmälert, ist wie gewöhnlich hell (avellaneus) mit bräunlichem, in der vorderen Eegion besonders deutlichem Wulste. Die Augenstellung genau zu bestimmen war infolge des dunklen Pigmentes schwer; es dürfte jedoch derselbe Typus wie bei Placocephalus niger (Fig. 1 c) vertreten sein. Halsflecken sind nur angedeutet, auf den Öhrchen hier die Augen noch etwas spärlicher ; wie weit sie nach hinten reichen, konnte ich nicht feststellen. Auf der Ventralseite kann man nur etwas von den Halsflecken walirnehmen. Die Länge des Exemplars betrug 40 mm, die größte Breite 6,5 mm, die Breite des Kopfes 8 mm, die des Halses 4,5 mm. Die Mund- öffnung war 22 mm vom Vorderende entfernt, für die Geschlechts- öffnung, welche aber noch nicht ganz durchgebrochen war, hätte sich, wie ich an den Sagittalsclmitten maß, eine Entfernung von 6 mm von der Mundöffnung ergeben. Ich vermutete anfangs eine Identität dieser Form mit Bipalium moseleyi LOMAN^), allein weder die Beschreibung und Abbildung LOMANs noch die Ergänzung der ersteren durch V. Graff^) trifft genügend zu. Ich stelle daher wenigstens vorläufig Bipalium iveismanni als neue Spezies hin, umsomehr als ich in der Lage bin, ein Schema des Kopulations- apparates anzugeben, welch letzterer allerdings noch nicht ganz aus- gebildet, doch wenigstens den Typus bereits erkennen läßt. Zugleich habe ich auch die Verhältnisse des Pharynx etwas näher untersucht (s. u.) Koijulationsdppnvat. Es ist ein ziemlich geräumiges Atrium genitale commune (Fig. 9, ag) vorhanden, das nach unten die Form eines Kopulationskanales annimmt; es ist zwar die Geschlechtsüffnung noch nicht durchgebrochen, ihre zukünftige Lage aber durch eine Einsenkung in der ventralen Körperwandung gerade unter dem blinden Ende des Kopulationskanals hinreichend markiert. Das Epithel des Atriums ist im oberen Teil bereits eingesenkt, im unteren Teil geht es jedoch allmählich in ein zylindrisches und kernhaltiges über, was aber jedenfalls nur eine Vorstufe bedeutet; beim ausgebildeten Tiere dürfte das ganze Atrium- epithel ebenso wie das der Kriechleiste eingesenkt sein. Nach oben setzt sich das Atrium commune in einen sehr schmalen senkrecht aufsteigenden ') LOMAN 1. c. PI. I. Fig. 1. 2) V. Graff, Turbell. II, p. 442. Landplauarien aus Java und Ceylon. [79 Kanal fort, dessen Zng-ehörigkeit zum Atrium man an seinem ebenfalls eingesenkten Epithel erkennt ; in sein oberes Ende mündet von vorne der männliche Kopulationskanal {cc), von hinten der Drüseng-ang {drg). Der letztere ist wie ja häufig- bei Bipaliiden^) blasig- aufgetrieben und hat hier eine zitronenartige Gestalt, indem er sich an beiden Enden etwas zuspitzt; man könnte daher sein distales Ende auch als eine kurze Vagina bezeichnen. Sein Epithel ist in der mittleren Zirkumferenz am niedrigsten und besteht hier aus kubischen, zirka 7 ^ hohen Zellen, gegen die beiden Enden des Drüsenganges wird es jedoch immer höher zylindrisch und bildet namentlich am distalen Ende Zotten, welche eine Höhe von 43 fi erreichen. Zweierlei Zellen setzen es zusammen: gewöhnliche Epithel- zellen und Becherzellen. Die ersteren sind bewimpert, die letzteren haben das typische Aussehen; sie sind von einem feinwabigen Gerüstwerk durch- zogen und zeigen meist deutlich den Kern. In das proximale Ende des Drüsenganges münden nebeneinander die beiden Ovidukte. Sie ließen sich nur ein kurzes Stück weit verfolgen, ihr Epithel war zum größten Teil zerstört, doch konnte ich eine deutliche aus Längsfasern gebildete Muskel- hülle wahrnehmen. Die Entfernung der Penisspitze vom Bulbusende beträgt 940 ^u, wo- von etwa ein Drittel auf den Penis i. e. S. kommt. Sein Epithel ist sehr platt, so daß es wie eine Cuticula aussieht und nur an den einge- lagerten Kernen erkennbar ist. An der Penisbasis geht es allmählich in das kubische des Atrium masculinum {am) über, nimmt aber in distaler Richtung an Höhe zu, so daß man es im männlichen Kopulations- kanal {cc) als zylindrisch bezeichnen muß, u. z. beträgt seine Höhe hier 15 fi. Histologisch gleicht das Epithel des männlichen Atriums und Kopulationskanals ganz dem des Drüsenganges, indem namentlich von der distalen Hälfte des Atriums an zwischen den bewimperten indifferenten Zellen typische Becherzellen auftreten. Bulbus und Penis sind von einem ziemlich weiten, unregelmäßig begrenzten, sonst gerade verlaufenden Ductus ejaculatorius (de) durchzogen. Den Charakter seines Epithels ließ der Erhaltungszustand meines Objektes nicht erkennen; ich kann nur sagen, daß es zylindrische, im proximalen Teile besonders hohe Zellen sind; im distalen Teile ist es bedeutend niedriger. In Analogie mit anderen Bipa- liiden vermute ich, daß sich hier ein Drüsenepithel vorbereitet. Eine Öffnung scheint noch nicht durchgebrochen zu sein, wenigstens konnte ich sie nicht auffinden. Auch konnte ich über den Zusammenhang des Ductus ejaculatorius mit den Samenleitern nicht ganz klar werden; doch dürfte er schwerlich von der angegebenen Weise abweichen. Jedes Vas deferens {vd) verläuft, vom Ductus ejaculatorius aus, anfangs schief abwärts ^) Z. B. Bipuliwn hiaryinatum Graff [\. c. p. 213). 14" jgO Rudolf von Ritter-Zähony. nach hinten gegen das Atrium commune und weist da wenigstens teilweise schon ein Lumen auf. biegt dann um und läßt sich noch weit nach vorne als solider Zellstrang verfolgen. Es ist von deutliclien Längsmuskelfasern be- gleitet. — Von den Hoden konnte ich 25 mm weit von der Mundöffnung auf einer Seite bereits kugelige Anlagen von zirka 50 |U Durchmesser konstatieren. Die Muskulatur des Kopulationsapparates ist gut, aber noch nicht überall so deutlich ausgebildet, als es wünschenswert wäre, ich habe daher im Schema nur diejenigen Systeme angedeutet, die ich mit Sicher- heit erkennen konnte. Die Muskulatur des Atrium commune ist bloß im oberen Teil zur Entwicklung gelangt \); es ist da eine mächtige Eing- muskelschicht (rm) unter dem Epithel vorhanden, die noch äußerlich von kräftigen Längsfasern (Im) umgeben wird. Letztere lassen sich zum Teil noch weiter hinab am verschmälerten Abschnitt des Atriums verfolgen. Eing- und Längsfasern setzen sich nach oben einerseits in die Muskularis des Drüsenganges, andererseits in die des männlichen Kopulationskanals und männlichen Atriums fort. Die Eingfasern {mdrg) des Drüsen ganges sind sehr fein und dicht, die Breite ihi-er Schicht nimmt etwas in distaler Eichtung zu und beträgt dann 30 //. Die Längsfasern {mdrg') sind spärlich und schütter. Die Eingmuskelschicht (rm') am männlichen Kopu- lationskanal mißt 10 fi Breite, am eigentlichen Atrium masculinum etwas weniger. Die Längsfasern (Im') schließen, wie übrigens auch am Drüsen- gange, zu keiner kompakten Lage aneinander. Am männlichen Bulbus scheint sich eine sehr starke Muskulatur vorzubereiten, worauf namentlich auch sein Eeichtum an Kernen hinw^eist, doch bildet namentlich das Innere noch ein solches Gewirre von Fasern, daß es mu- unmöglich war, es auf- zulösen. Deutlich erkennbar sind bloß Längsmuskeln {Im"), die teils an der Penisbasis, teils noch am Atrium inserieren und den ganzen Bulbus zu äußerst umgreifen. Am Ductus ejaculatorius konnte ich außerdem noch eine feine und dichte Eingmuskularis {mde) konstatieren, die aber von der übrigen unauflösbaren Muskulatur nicht scharf getrennt ist. Sehr gut zeigten meine Präparate dagegen die äußere Muskelhülle des Kopulationsapparates, welche wie bei Placocephalus niger auch hier aus analogen Faserzügen besteht. Man unterscheidet: Muskeln die sich zwischen Drüsengang und dorsaler Wand des männlichen Atriums aus- spannen {mh) und solche, die das Atrium commune einerseits mit dem Drüsengange {mh"), andererseits mit der ventralen Wand des Atrium masculinum verbinden {mW). Besondere Drüsen habe ich am ganzen Kopulationsapparat nicht wahrgenommen. Fundort: Tjibodas, am 28. März 1904. ^) Man vergl. übrigens auch Placocephalus javanus (u. p. 1S2 und Fig. 10) wo wir auch im aiisgehildeten Atrium commune Muskehi bloß am proximalen Ende finden. Landplaiiarien aus Java und Ceylon. 131 Bipaliiun depressum nov. spec. (Taf. I Fig. 3 a— 3 c.) Wie aus den Abbildungen Graffs^) zu ersehen ist, zeichnet sich Bipalium prose^yina HUMBERT durch seine Variabilität in der Körper- zeichnung aus. Die Grundfärbung", ein helles Fleischrot, das sich bei Konservierung- in Alkohol in lebhaftes Gelb verwandelt, scheint jedoch, wie auch aus der Beschreibung^) hervorgeht, konstant zu sein. Das mir vorliegende Bipalium (Fig. 3a) stimmt in seiner schwarzen Körper- zeichnung mit manchen Exemplaren der genannten Spezies wohl überein: ein zwei geteilter, nach außen etwas verwaschener Medianstreif läßt sich über den ganzen Eumpf bis etwa in die Mitte der Kopfplatte verfolgen, wobei er in der Halsregion am schärfsten erscheint. Jederseits verlaufen am Körper zwei breite Marginalstreifen, die jedoch nicht auf den Kopf- rand übergreifen, sondern am Halse scharf absetzen. Die Kopfplatte ziert ein ebenfalls schwarzer, halbmondförmiger, ihre Form wiederholender Fleck, so daß die helle Grundfarbe hier bloß als ein diesen Fleck um- gebender, stets gleich breiter Saum zu Tage tritt. Ein deutlicher Komma- fleck fehlt der Kopfzeichnung hier, wohl ist aber die Mitte etwas heller verwaschen, so daß die beiden Enden des Medianstreifs deutlich darin sichtbar sind. Während es nun mit Rücksicht auf diese Zeichnung wohl statthaft wäre, die Form als Bipalium proserpina HUMBERT oder wenigstens als eine Varietät dieser Art anzusprechen, so bestimmen mich doch Unter- schiede in der Grundfärbung, in der Körperform und in der Augenstellung hier eine neue Art anzunehmen. Humbert, der Bipaliiim proserpina zuerst beschrieb'^), und GRAFF, dem zahlreiche Exemplare vorlagen, stimmen darin überein, daß die Grund- farbe am ganzen Körper dieselbe, nämlich fleischrot (couleur de chair) oder rosarot ist. Bei meinem Exemplar nun macht sich ein auffallender Unter- schied in der Grundfarbe der Kopfplatte und der des Eumpfes geltend (Fig. 3 a) : wälu-end erstere nämlich ein helles Braun (avellaneus) vorstellt, ist letztere ein ins Rötliche spielendes, dunkles Zimtbraun (fulvus). Ein solcher Unterschied muß, wenn auch wahrscheinlich durch die Konservierung eine Verfärbung der Töne bewirkt worden, jedenfalls auch im Leben 1) v. Graff, Turbell. II, Taf. XIII, Fig. 18—26. 2) 1. c. pag. 421. ^) Humbert, A. et Ed. Claparede, Description de quelques especes uouvelles de Planaires terrestres de Ceylan par M. A. HUMBERT suivie d'observations anatomiques sur le genre Bipalium par M. Ed. Claparede. Memoires de la soc. de Phys. et d'Histoire uat. de Geneve, Tom. XYl. 2^"""- partie, 18^2. 18'2 Rudolf von Ritter-Zähony. deutlich gewesen sein'). Was für Töne vertreten waren, ist natürlich nicht mehr zu sagen möglich, auch verfüge ich über keine Mitteilungen darüber; wahrscheinlich ist aber das Pigment des Eumpfes nicht fleisch- farben, sondern dunkler, etwa rötlichbraun, gewesen. — Die Unterseite ist hell gelblichgrau, Kriechleiste und Siuneskante weiß. Biimlmm proserpina HmiBERT wird von den genannten Forschern ziemlich sclüank. mehr als zehnmal so lang als breit dargestellt und als dorsal stark konvex (cylindrique) bezeichnet. Mein Tier ist mehr gedrungen, 18 mm lang bei einer Maximalbreite des Eumpfes von 4 mm und zeigt besonders dorsal starke Abflaclmng (Fig. 3c). Wenn man dabei berück- sichtigt, daß es, wie die Eunzelung am ganzen Körper zeigt, stark kontrahiert ist, so ist jedenfalls im Leben eine bandförmige Gestalt anzunehmen. Auf diesen zweiten Unterscliied, der jedenfalls schwer- wiegender ist als der zuerst angeführte, bezieht sich der Name der neuen Art. Die Augenstellung stimmt auf der Kopfplatte und in der Halsregion (Fig. 3 c? und 3e) mit der von Graff für Bipalium 'proserpina gegebenen Beschi'eibung überein. Bei Bipalium äepressum aber — und dies bedingt den dritten wichtigen unterschied gegenüber der genannten Form — macht sich noch rechts und links, u. z. nur ventral, je ein seitlicher Zug ver- streuter Augen bis ans Hinterende bemerkbar. Die Mundöffnung ist 10 mm vom Stirm-ande entfernt, ein Teil des Pharynx (Fig. 3&) ist vorgestoßen, die Öhrchen sind gut entwickelt und schön gerundet; Kopfbreite 4,5 mm. Das spitze Hinterende ist leicht aufwärts gebogen. Eine Geschlechtsöffnung ist nicht sichtbar und auch die Aufhellung im Zedernholzöl erwies, daß das Tier leider noch keinen Kopulationsapparat entwickelt hatte. Fundort: Paraden via auf Ceylon. Placocephalus javanus GRAFF. (Taf. n Fig. 10.) Leider fand ich in dem ganzen mir zu Gebote stehenden Material dieser Spezies bloß ein einziges geschlechtreifes Exemplar in der Samm- lung des zoologischen Institutes in Graz vor. Es hatte eine Länge von >) V. Geaff reproduziert (1. c. Taf. XIII, Fig. 21) eine von E. E. GREEN nach dem Leben angefertigte Skizze eines Bipalium proserjnna, an der allerdings auch ein solcher Unterschied bemerkbar ist, doch ist die Kopfplatte dunkler (rötlichbraun) als der Rumpf; HmiBERTs Abbildung, der ebenfalls lebende Individuen aus demselben Fundort (Panduloija) zum Muster dienten, weist nichts davon auf und die weiteren von Green gesammelten Exemplare, die Graff im konservierten Zustande abbildet, haben einen überall gleich- mäßigen lebhaft gelben Gruudton angenommen. Da nun mein Material ebenfalls in Alkohol konserviert ist, muß ich mich beim Vergleich und bei der Entwicklung der Unterschiede vor allem auf diese Abbildungen beziehen. Landplanarien aus Java und Ceylon. 183 70 mm, die Mundöffniing war 27 mm vom Vorderende, die Geschlechts- öffnung 16 mm von der Mundöffnung entfernt. Ich stellte eine Sagittal- schnittserie vom Kopulationsapparate her und auf diese gründen sich die folgenden Angaben. Ich kann gleich vorausschicken, daß der Bau des Kopulations- apparates in seinen Grundzügen, wenn auch nicht genau, so doch un- verkennbar mit der von LOMAN^) gegebenen Beschreibung und Abbildung übereinstimmt, bezüglich der histologischen Details haben sich jedoch in einigen Punkten andere Befunde ergeben. Die Geschlechtsöffnung (Fig. 10, pg) führt zunächst in einen etwa verkehrt flaschenförmigen Eaum {ag) des Atrium genitale, dessen Epithel eingesenkt und nach LOMANs Angabe in ganzer Ausdehnung bewimpert ist, während ich selbst die Wimpern nur noch im distalen verengten Teil beobachtet habe; sonst sind sie wahrscheinlich durch äußere Umstände zerstört. Nach oben setzt sich das Atrium zunächst in einen kürzeren engen Kanal fort, der mit einem wimperlosen Plattenepithel ausgekleidet ist, erweitert sich dann wieder beträchtlich und nimmt die Mündung des Drüsenganges auf. Der nun weiter folgende kanalartige Teil {am) wäre einem männlichen Kopulationskanal anderer Formen homolog, doch ist hier das Atrium masculinum so einheitlich, daß ich nur von einem solchen allein sprechen will. Die Muskulatur des Atrium commune beginnt erst im proximalen Teile, u. z. konnte ich da kräftige und dicht gestellte Ringfasern {rm) bemerken, die wie ich hier gleich erwähnen kann, zu einer kontinuierlichen, Drüsengang, Atrium masculinum und Penis umziehenden Ringmuskelschicht gehören. Sie hören aber bereits im oberen Drittel des Atrium commune auf, nachdem zartere Längsfasern (Im), die sie begleiten, sich noch früher verloren haben. Atriumdrüsen habe ich in Übereinstimmung mit LOMAN auch nicht finden können. Der Drüsengang {drg) — LOMAN nennt ihn Uterus — liegt nicht wie man im Schema vermuten könnte in der Medianebene, sondern ver- läuft unter einem spitzen Winkel dazu geneigt, schief und etwas ge- krümmt von rechts nach links. Sein schmal zylindrisches, in der Mitte und der proximalen Hälfte 40 /* hohes, in distaler Richtung dagegen etwas niedrigeres Epithel hat teilweise unter der Konservierung gelitten, läßt aber sonst deutlich die mehr der Basis der Zellen genäherten Kerne erkennen; Zilien, wie LOMAN sie angibt, habe ich nicht aufgefunden. Eine gut entwickelte Muskularis hauptsächlich aus Ringfasern (mdrg), die aber auch noch von einer Lage zarterer Längsfasern {mdrg') umhüllt werden, umgibt den Drüsengang. Das Ganze ist in ein lockeres, aber ') Vergl. Einleitung. 184 Rudolf von Kitter-Zälioiiy. aus starken Fasern bestehendes Muskelgefleclit, also in einen Bulbus eingebettet. Der Verlauf dieser Muskeln war schwer zu verfolgen: es scheinen hauptsächlich Fasern zu sein, die, unter verschiedenen Winkeln sich kreuzend, den Diüsengang zirkulär umgeben (rm'"), wobei sie, wenn auch nicht sehr reichlich von Längsfasern (Im'") durchflochten werden. LOMAN spricht auch von Eadialfasern, die also normal zum Drüsengange verlaufen würden ; ich glaube sie leugnen zu müssen und führe diese scheinbar radiär verlaufenden Muskeln, die ich ja auch beobachtet habe, teils auf das zirkuläre Geflecht des Bulbus, teils aber auch auf die äußere Muskelhülle des ganzen Apparates zurück; niemals konnte ich nämlich eine Insertion dieser Fasern an der Muskularis des Drüsenganges beobachten. Die Ovidukte (ovcl) treten wie gewöhnlich bogig und getrennt voneinander in das proximale Ende des Drüsenganges ein; sie besitzen eine Breite von etwa 37 ^ und setzen sich aus kubischen, bewimperten Zellen zusammen. Eine Muskularis konnte ich nicht nachweisen. Die Schalendrüsen (drl) bilden hier nicht das typische dorsale Lager, sondern liegen unregelmäßig verstreut in der Umgebung der proximalen Bulbus- hälfte. Im Drüsengang findet sich das Sekret ebenfalls nur bis etwas über die Hälfte vor. Die Dotterstöcke waren wohl entwickelt und erstreckten sich in gleicher Stärke über Ventral- und Dorsalseite, reichten jedoch niemals zwischen die Darmdivertikel hinein. Der männliche Apparat ist wie überhaupt bei Bipaliiden viel voluminöser und kräftiger als der weibliche. Er besteht zunächst aus einem kugeligen Bulbus und einem konischen Penis, die beide von einem hier besonders gestalteten Ductus ejaculatorius (de) durchzogen werden. Dieser ist sehr weitlumig, blasig und mit einem zylindrischen, Zotten bildenden Drüsenepithel von durchschnittlich 25 fi Höhe ausgekleidet, das sich bis zur Penisspitze, woselbst es bloß niedriger wird, gleichbleibt. Unter dem Epithel folgt zunächst eine von Ringfasern durchsetzte binde- gewebige Zone (hg), dann erst die kräftige Muskularis aus dicht gestellten Ring- (mde) und spärlichen Längsfasern (mde'). Diese Muskularis bestimmt mich, das ganze Organ als Ductus ejaculatorius zu bezeichnen. LOMANs Darstellung^) weicht von meinen Befunden stark ab: er spricht nämlich nicht von einem einfachen Ductus ejaculatorius, sondern bezeichnet damit bloß den distalen im Penis verlaufenden Abschnitt, während der übrige proximale Teil Samenblase genannt wird. Die scharfe anatomische-) und histologische Trennung, die LOMAN auch zwischen diesen beiden Teilen statuiert, kann ich in meinen Präparaten absolut nicht entdecken ; höchstens ') LOMAN 1. C. p. 81. 2) LOMAN 1. c. Tab. TT, Fig-. 22. Landplanavien aus Java \x\u\ Ceylon. 185 daß die Muskularis des Ductus ejaculatorius sich nicht bis zu dessen Mündung verfolgen läßt, sondern im Bereiche der Penisbasis bereits allmählich aufhört, so daß jener in seinem Endteil der Muskeln entbehrt. Eine gewisse Übereinstimmung mit LOMAX ergibt sich nur in der Mündung der Vasa deferentia: sie führen nämlich nicht in das proximale Ende des Ductus ejaculatorius, sondern treten weit voneinander entfernt seitlich in diesen ein u. z. dort, wo er bereits seine größte Breite erlangt hat. Die Bulbusmuskulatur besteht zumeist aus kräftigen Längsfasern {Im"), die ihre Insertion an der Penisbasis finden, die innersten (Imp) lassen sich noch über der Eingmuskularis {rmp) des Penis verfolgen, hören aber wie diese noch vor der Spitze des letzteren auf. Die äußersten Fasern gehen in die Längsmuskulatur {Im') des Atrium masculinum über. Außerdem finden sich im männlichen Bulbus noch Muskelquerschnitte (rw"), die unzweifelhaft Ringfasern angehören, dies ergibt sich aus solchen Schnitten, die den Bulbus tangential treffen. Das männliche Atrium {am) ist durchaus mit einem wimperlosen Plattenepithel ausgekleidet, das nur in der Nähe der Penisbasis etwas höher, kubisch wird. Die starke Eing- {rm') und Längsmuskulatur {Im') bewirkte, daß bei der energischen Kontraktion des Tieres es sich mannig- fach krümmte, was im Schema nicht so sehr zum Ausdruck gebracht werden konnte. Diese Krümmung, überhaupt das Gedrängte des ganzen Kopulationsapparates dürfte aber auch auf die gut entwickelte äußere Muskelhülle (s. u.) zurückzuführen sein. — Das Epithel des Penis ist nur an der Spitze plattenförmig, im übrigen besteht es aus zylindrischen, 15 ^ hohen Zellen, deren distales Ende den Kern enthält und keulenartig ange- schwollen ist; ich halte dieselben für Drüsenzellen. An der Basis des Penis hat es aber nicht mehr drüsigen Charakter, sondern entspricht bereits dem gewöhnlichen Epithel des Atrium masculinum, nur daß es hier etwas höher ist. Merkwürdig ist nun, daß LOMAN genau ein solches Drüsen- epithel beschreibt, es aber in eine mittlere Zone des Atrium masculinum versetzt, für den Penis hingegen in seiner ganzen Ausdehnung ein Plattenepithel beansprucht. Ich vermag nicht zu entscheiden, ob hier eine Verwechslung des genannten Forschers oder eine in einem der beiden Fälle abnorme Erscheinung vorliegt. Zu bemerken wäre noch, daß der Bulbus ungefähr in die Median- ebene des Tieres zu liegen kommt, der Penis aber, wie der Drüsengang nach links gewendet sind. Vielleicht ist aber diese Stellung nur durch den starken Kontraktionszustand des Kopulationsapparates bedingt. Die Vasa deferentia {vd) haben stark unter der Konservierung ge- litten; sie lassen sich nur ein Stück weit aus dem Bulbus noch verfolgen, haben anfangs eine Breite von etwa 32 ^ und eine deutliche Ring- muskularis, dann aber erscheinen sie stark zerrissen und ihr Lumen 186 Kudolf von Eitter-Zähony. zusammengepreßt, so daß die einzelnen Teilstücke nur an den stark tingierten Kernen des Epithels zu erkennen sind, und Sperma, das sie wahrscheinlicli prall erfüllte, flockig verstreut in den Darm und in das Mesenehymgewebe zu liegen kommt. Diese Erscheinungen dürften sich sämtlich auf eine plötzliche Kontraktion des Tieres im Momente der Konservierung zurück- führen lassen. Am proximalen Ende des Atrium commune finden ungemein zahl- reiche Muskeln {mh') ihre Insertion, die fast sämtlich im Bogen zum Atrium masculinum hinaufziehen und sich an verschiedenen Stellen fest- setzen {mh'). Dabei durchsetzen sie auch teilweise den weiblichen Bulbus und täuschen Radialfasern vor. Manche ziehen jedoch quer vom Atrium zum weiblichen Bulbus {mh"). Deutlich sind ferner Fasern (m/^), die sich dorsal zwischen männlichen und weiblichen Bulbus ausspannen; die obersten finden jedoch nur mehr am ersteren eine Insertion, nach hinten gehen sie bereits in die Längsmuskulatur des Mesenchyras über. Placocephalus bergendali Graff. (Taf. II Fig. 11.) Als Länge des in Sagittalschnitte zerlegten Tieres maß ich 21,5 mm; die Mundöffnung ist 10 mm vom Yordereude, die Geschlechtsöffnung 4 mm von der Mundöffnung entfernt. Auf dieses Exemplar beziehen sich die Maßzahlen, welche ich im Folgenden angebe, da das, welches zur Her- stellung der Querschnittserie gedient hatte, anscheinend etwas kleiner war. GenitaJappat'dt. Ich konnte jederseits 15 hintereinander liegende Hoden zählen, die einem ihre untere Hälfte passierenden Vas deferens gleichsam aufsitzen und 2,5 mm weit vom Yorderende beginnen. Ihre Gestalt ist ovoid, wobei ihr Höhendurchmesser am meisten, nämlich 340 fi mißt; der Querdurchmesser ist ungefähr halb so groß. Eine Tunica propria umgibt jeden Hoden. Das Yas deferens, durch reichlichen Sperma- inhalt stellenweise erweitert, hat dui'chschnittlich die Breite von 40 ix. Das Epithel ist flach, kaum 4 ^ hoch und, soviel ich bemerkte, wimperlos. Knapp vor dem Genitalwulste (s. u.) biegen die Yasa deferentia unter mannigfaltiger Schlingenbildung um und dringen seitlich in den männlichen Bulbus ein, um voneinander getrennt in jenen Raum, den ich später als Zentralkammer bezeichnen werde, zu führen. Die Keimstöcke sind von unregelmäßig kugeliger Gestalt mit einem Durchmesser von zirka 200 /;. Sie liegen 1 5 mm weit vom Yorderende und sind von einer feinen Tunica propria umhüllt. Die Ovidukte entspringen an der äußeren Hälfte der Yentralseite der Keimstöcke und nehmen innerhalb der Hodenreihen und der Yasa deferentia einen fast geraden Yerlauf nach hinten. Im Genital wulst steigen sie dann ziemlich steil aufwärts (Fig. 10, ovd) Laudplaiiarien aus Java und Ceylon. 187 und treten in die obere konkave Hälfte des Drüsenraumes {drg) jederseits seitlich ein, nachdem sie sich ein Stück weit dem letzteren (s. u.) eng angeschmiegt haben. Ihre Dicke bleibt sich annähernd überall gleich (38 /*), doch ändert sich in ihrem Verlaufe die Höhe der Epithelzellen. Im auf- steigenden Endteile sind diese allseits kubisch, 12 ^ hoch und gleichmäßig lang bewimpert; im ganzen übrigen Eileiter läßt sich aber eine Ver- schiedenheit der die obere und untere Hälfte einnehmenden Zellen konstatieren: die letzteren sind zylindrisch zu nennen, 16 ^ hoch und lang bewimpert, die ersteren dagegen messen nur 9 /* und tragen bedeutend kürzere Wimpern. Endlich ist der Ovidukt seiner ganzen Länge nach von einem ungemein zarten Geflecht diagonal sich kreuzender Muskelfasern umgeben. Zu bemerken wäre noch, daß sich im Beginne des Eileiters, knapp hinter dem Ovar, Sperma angesammelt findet.^) Die Dotterstöcke liegen allenthalben dorsal, ventral und seitlich, auch zwischen den Hoden. Sie ragen aber nicht zwischen die Darm- divertikel hinein. Ein Dotterfollikel legt sich eng ans Ovar an und mündet knapp vor der Ursprungsstelle des Oviduktes in jenes ein. Die Geschlechtsöfifnung (Fig. 10, pg) führt wie bei Placocephalus Jcraepelini in ein Atrium commune (ag), das durch einen herabhängenden Genitalwulst (gw) auf einen spaltförmigen Eaum reduziert ist. Das Epithel ist platt und nur auf der ventralen Wandung mit sehr langen Wimpern ausgerüstet. Diese sind jedoch nur stellenweise erhalten. Noch innerhalb des Atriums geht an der Geschlechtsöffnung das Epithel in das einge- senkte der Kriechleiste über. Cyanophiles Sekret findet sich sowohl in der dorsalen als ventralen Wand nicht sehr reichlich doch gleichmäßig verteilt vor und kommt von Drüsen, die weit verstreut im Körper liegen. Außer- dem findet sich am Porus, ein Stück weit auf die ventrale Wandung des Atriums sowie auch etwas auf die Kriechleiste übergreifend, ein bräunlich- rotes, körniges Sekret, das von Drüsen kommt, die ebenfalls im Mesenchym liegen, und hier eine besondere Funktion zu haben scheinen. Von der Muskulatur des Atrium commune soll später die Rede sein. Männliche und weibliche Organe münden jedes unter Vermittlung eines besonderen Kopulationskanals (cc und cc') getrennt hintereinander ins Atrium commune. Was zunächst die ersteren betrifft, so unterscheiden wir hier wieder Bulbus, Penis i. e. S. und Atrium masculinum mit Kopu- lationsrohr. Das letztere weist ein 63 /* breites Lumen auf, das sich aber gegen die Mündung zu etwas verengt. Diese kommt hier in einen Spaltraum des Genitalwulstes zu liegen, doch ist dies nur ein zufälliger, 0 Es scheint also doch, wenigstens in manchen Fällen, Befruchtung der Eier im Ovidukt stattzufinden, obwohl Graff ein derartiges Verhalten nur bei Geoplana lacUslavü konstatieren konnte, (v. Graff Turbell. II, p. 240). 138 Rudolf von Ritter-Zähony. durch Muskelkontraktion bedingter Zustand. Das Epithel des Kopulations- kanals ist kubisch, 8 |t* hoch und kurz bewimpert; im Atrium masculinum wird es aber in proximaler Richtung immer höher zylindrisch, bis es in der Nähe der Penisbasis 20 ^ erreicht. Dabei sind auch die Wimpern beträchtlich gewachsen; die Kerne liegen basal. Der stumpf konische Penis weist in seiner Anatomie auffallende Ähnlichkeiten mit dem von Placocephaliis kraepelini auf. Sein Inneres nimmt wieder eine Anzahl nach seiner Längsachse gestreckter Taschen und Krypten ein, die teilweise gar nicht miteinander kommunizierend, erst nahe der Spitze ihre Mündung finden. Wie man sehen wird, haben wir es auch hier mit Organen zu tun, die tubulösen Drüsen vergleichbar sind. Zentral liegt ein aus mehreren längeren und kürzeren Krypten bestehender Raum, den ich wie bei Placocephalus kraepelini als Zentral- kammer {ck) bezeichne und einem Ductus ejaculatorius homologisiere. Er ist ausgekleidet von einem zottenbildenden Zylinderepithel von durch- schnittlich 30 fi, Höhe, an dem ich auch Spuren einer durch ausgeschiedenes Sekret nun zerstörten Wimperung zu erkennen glaube. Es münden hier allenthalben zwischen den Zellen besondere Penisdrüsen, die den ganzen Bulbus wie eine Schale umgeben, um ihn allseits zu durchsetzen. Das Sekret hat sich dunkel graublau gefärbt, ist körnig und überall deutlich zu erkennen. Im Epithel bildet es Klumpen und findet sich als bereits ausgeschieden nicht bloß in der Zentralkammer, sondern auch im Atrium masculinum, dem Penisepithel in dicker Schichte aufliegend, und im Kopulationskanal. In der Zentralkammer erfüllt es namentlich eine in der Mitte gelegene Tasche, in die die beiden Vasa deferentia von rechts und links einmünden. Es wäre jedoch unstatthaft, diese allein als Ductus ejaculatorius zu bezeichnen, da sie weder eine besondere Muskulatur noch sonst von den andern Taschen der Zentralkammer '* verschiedenes Verhalten aufweist. hg \ f%^!m^^^7i Die Zentralkammer ist umgeben von vier Nebenkammern (nk), wovon zwei im Schema pe ^'^^'öi^^isö!^ angedeutet sind. Sie erscheinen unregelmäßig Fi&- 3. gruppiert, doch dürften dem Bauplane nach zwei Schematisclier Querschnitt obere und zwei untere vorhanden sein, wie sich durch die Mitte des Penis von ^^^^ ^^^^ Querschnitten ergibt. Zum besseren Placocephalus bergendah. ,^ ..-,.■, r^ ■, , ,, -,• m .^ bg Bindegewebe, ck Zentral- Verständnis des Sachverhalts diene Textfig. 3. kammer, nk Nebenkanimer, pe Jede Nebenkammer gleicht mit ihrem Penisepithel; Drüsenepithel zottenbildenden, zylindrischen Drüsenepithel schwarz, gewöhnliches Epithel einer tubulösen Drüse. Die Höhe der Zellen schraffiert. variiert zwischen 18 und 30 /*; nahe der Penis- spitze, wo sämtliche Kammern münden, ist es Landplaiiarieu aus Java und Ceylon. ]89 bedeutend niedriger, jedoch noch immer von drüsigem Charakter. Das Sekret ist rötlich mit einem Stich ins Violette, körnig und erfüllt als Pfropf gleichmäßig die apicale Hälfte jeder Zelle. In basaler Richtung verjüngen sich häufig die Zellen, so daß sie, was ja mit der Zotten- bildung zusammenhängt, konische Gestalt besitzen. Das basale, helle Ende beherbergt den meist flachgedrückten Kern. — Was noch an Masse vom Penis übrig bleibt, ist Bindegewebe, in dem zarte Muskelfasern sich mannigfach kreuzend verlaufen; sie gehen hauptsächlich den Kammern parallel, dann aber auch quer zwischen diesen hindurch. Das Epithel des Penis ist kubisch, 8 fi hoch und im Gegensatz zu dem des Atrium masculinum hell, genau so wie bei Placocephalus hraepelini (s, 0.). Doch konnte ich hier keine Cilien auffinden; vielleicht sind letztere durch das dem Penis dick aufliegende Sekret aus den Penis- drüsen zerstört worden. Unter dem Penisepithel läßt sich je eine Schicht Ring- und Längsmuskeln {rmp, Imp) konstatieren ; die erstere wird in der Gegend der Basis des Penis mehrschichtig und geht in die Ringmuskulatur {rm') des Atrium masculinum über, die letztere folgt ihr dahin, liegt ihr aber nicht mehr an, sondern fügt sich den lockeren Längsfaserzügen, die vom Bulbus kommen, ein. Am männlichen Kopulationskanale geht die Ringmuskellage allmählich in ein Ringgeflecht zarter, sich unter ver- schiedenen Winkeln kreuzender Fasern über, die einen zum Kanal immer mehr parallelen Verlauf nehmen. Zuletzt schlagen sie einen ausge- sprochenen Längsverlauf ein und inserieren an der männlichen Genital- öffnung (V), d. h. sie sind, wie sie auch schon früher nicht scharf von der Muskulatur des Genitalwulstes getrennt waren, nun ganz in ein Bogensystem (s. u.) desselben übergegangen. Der Bulbus besteht aus gleich stark vertretenen und gleichmäßig ineinander verflochtenen Ring- {rm") und Längsfasern (Zm ") ; die letzteren gehen, anfangs noch als lockerer Plexus das Atrium masculinum begleitend, ganz in die dorsoventrale Muskulatur des Genitalwulstes über, wobei sie namentlich auf der ventralen Seite deutlich nach unten abbiegen {mh'"). Am weiblichen Apparat fällt die absonderliche halbkugelige Gestalt des Drüsenganges (drg), der hier besser als Drüsenraum zu bezeichnen ist, auf. Sein Epithel ist zylindrisch, durchschnittlich 80 ^w, hoch und läßt stellenweise noch eine Wimperung erkennen. Allenthalben ist es mit eosino- und cyanophilem Sekret, wobei ersteres bedeutend überwiegt, erfüllt. Mit dem Atrium commune ist der Drüsenraum durch einen längeren weib- lichen Kopulationskanal {cc'), also einer typischen Vagina, verbunden. Die starke Erweiterung, die diese in der oberen Hälfte aufweist, ist wohl bloß zufällig, denn ihrer ganzen Länge nach inserieren starke Muskeln, die sie nach Art einer äußeren Muskelhülle mit dem Drüsenraum ver- binden; sie spannen sich teils zwischen der unteren Hälfte des letzteren J90 Rudolf von Ritter-Zähony. und der oberen Hälfte der Vagina aus {mh' oben), teils umgreifen sie als Längsfasern die obere Hälfte des Drüsenraumes und ziehen im Bogen nach den unteren Partien der Vagina {mh' unten rechts). Die Körnerdrüsen {drl) sind ungemein weit ausgebreitet: sie liegen in der ganzen Umgebung des Drüsenraumes zu Massen vereinigt, nach hinten lassen sie sich außerdem noch weit ober- und unterhalb des dem Kopulationsapparate nächstfolgenden Darmdivertikels verfolgen. Was endlich die Muskulatur des Genitalwulstes betrifft, so stellt sie wie bei Placocephalus kraepelini einen Filz von Fasern vor, die sich der Hauptsache nach wieder auf mannigfach sich kreuzende Bogensysteme zurückführen lassen. Sie verlaufen namentlich von rechts nach links, sind daher auf Querschnitten besser zu beobachten, dann aber auch von vorne nach hinten. Um die Zeichnung nicht zu verwirren, wurden sie in das Schema nicht eingetragen, nur das äußerste größte Bogensystem {mh), das den ganzen Genitalwulst überwölbt, und im Verein mit kleineren Systemen, die am weiblichen Kopulationskanale und am Eande des Wulstes {mh") inserieren, in die Längsmuskulatur (Im) des Atrium commune ein- geht, wurde angedeutet. Selbstverständlich ziehen solche Fasern auch rechts und links lierab, man findet daher unter dem ventralen Epithel des Atriums stets auch Muskelquerschnitte, die eine Ringmuskelschicht vortäuschen. Ihre Insertion finden alle am Hautmuskelschlauch in der Umgebung der Geschlechtsöffnung. Bei ihrer Kontraktion wird die letztere erweitert und zugleich der ganze Genitalwulst verschmälert und vorge- drängt. Außer den schon früher erwähnten Muskeln, die vom männlichen Bulbus und vom Drüsenraum kommend den Wulst durchsetzen, ist auch noch eine ausgesprochen dorsoventrale Muskulatur konstatierbar, die sich direkt zwischen Genitalwulst und dorsalem Hautmuskelschlauch ausspannt (im Schema nicht eingezeichnet). Sie wird natürlich beim Zurückziehen des ganzen Apparates in Aktion treten. Einige Bemerkungen betreifend die tibrigen Organ- systeme der von mir untersuchten Formen. Intefjument. Die Höhe der Epithelzellen ist am geringsten auf der Kopfplatte (7—8 /*), wächst aber in der Richtung nach hinten u. z. schneller dorsal als ventral, wobei die Maßzahlen je nach der Größe des Tieres variieren. Im allgemeinen ist das Epithel längs der dorsalen Medianlinie am höchsten, nur bei Placocephalus kraepelini, der überhaupt ein sehr hohes Epithel aufweist, fand ich dieses in den lateralen Partien 62 fi, in der Medianlinie 50 fj, hoch. In der Kopfplatte finden wir stets nur feine nadeiförmige Rhabditen von der Länge der Epithelzellen Landplanarieu aus Java und Ceylon. 191 Später Avachsen sie mit diesen und ungefähr von der Halsregion an treten nun auch breitere wurst- oder spindelförmige Rhabditen hinzu. Während in der Kopfplatte tiefer im Mesenchym gelegene Bildungszellen sehr selten sind, trifft man sie im Rumpfe häufig an ; sie enthalten bei Placo- cephahis niger gewöhnlich einen wurstförmigen und 6 — 8 nadeiförmige Rhabditen^), bei Phicocephalus pichis ist dies seltener der Fall: hier findet man meist bloß ein Büschel von 8 — 12 nadeiförmigen Rhabditen dai-in. Die Kriechleiste sowie die Sinneskante, deren Epithelien in typischer Weise eingesenkt sind, entbehren aller stäbchenförmigen Einlagerungen. Hautdrüsen, Diesbezüglich wurden nur Placocephahts niger und Placoc&phalus pkhis, beides Formen mit Drüsenkante, untersucht. Eosino- philes Drüsensekret findet sich bei beiden Formen im ganzen Epithel ziemlich gleichmäßig verteilt, cyanophiles dagegen nur auf der Ventral- seite und hier besonders reichlich in der Kriechleiste; im Anfangsteile der letzteren bildet es bei Placocephahis pidus sogar auffallende schwarz- blaue Anhäufungen. Das Sekret der Kantendrüsen verhält sich bei unseren beiden Formen ganz verschieden: bei Placocephahis niger bildet es seitliche tiefblaue Anhäufungen (Fig. 1&, dr) und kommt von Drüsen, die wie die cyanophilen unter und zwischen den Darmästen liegen. Daselbst sind sie von diesen gar nicht zu unterscheiden; wir haben es daher nicht mit echten Kantendrüsen im Sinne Graff's -) zu tun, sondern lediglich mit einer lokalen massenhaften Anhäufung cyanophilen Drüsen- sekretes zum Zwecke der Lokomotion, die aber um so auffallender ist, als bis jetzt bei allen eine Drüsenkante besitzenden Landplanarien das Sekret daselbst als erythrophil bezeichnet ward, sei es, daß echte Kanten- drüsen oder gewöhnliche Körnerdrüsen vorliegen. Die dunkle Färbung des Sekretes erklärt sich aus seiner Konzentration; in der Halsregion, woselbst die Drüsenkante ziemlich rasch aufhört, wird es zugleich etwas dünner und heller blau. Echte Kantendrüsen finden wir dagegen bei Placocephahis pictus; im Aussehen gleichen sie ganz eosinophilen Körner- drüsen, nehmen jedoch den Farbstoff viel schwerer an als diese. Be- merkenswert ist das Vorkommen echter Kanten- und gewöhnlicher eosino- philer Körnerdrüsen nebeneinander, da nach GRAFF^) sich die beiden im allgemeinen ausschließen. Der Genannte hat nur bei Dolichoplana feiläeni, Mell*) bei Bipalium ivoodworthi eine Ausnahme von dieser Regel gefunden. Körpeinnuskulatur, Zu erwähnen ist nur, daß die für Bipaliiden typische Ringzone aus Longitudinalfasern unterhalb des Hautnervenplexus ') Zweierlei Rhal)diten in einer Biklungszelle sind nach Graff (1. c. p. 56) nicht selten; er erwähnt dies Verhalten z. B. bei Bij^alium ephippiimi (ibid. p. 61). 2) V. Graff, Turbell. II, p. 66. 3) ibid, p. &Q. ^) Mell, 1. C. p. 210. 192 Rudolf von Ritter-Zäliony. Pharyngealtasche Darm bei Placocephalus niger eine gleichmäßige Breite von 5 ^i aufweist, bei Placocejjhalus j^ictus jedoch in den lateralen Partien und über der Kriech- leiste bedeutend mächtiger ist als dorsal. Bei der letzteren Form treten auch die Fasern zu Bündeln von 3 — 5 Stück zusammen, bei ersterer ist dies nicht der Fall. Die Transversalmuskel nehmen bei Placocephaliis pictus einen schwach bogigen Verlauf, was aber wahrscheinlich auf den stark kontrahierten Zustand des Tieres zurückzuführen ist. Bei Placo- cephalus niger sind sie schwächer entwickelt und strahlen pinsel- artig gegen die lateralen Partien des Rumpfes aus. Die dorso- ventralen Fasern sind bei Placo- cephaliis pi eins so spärlich, daß sie leicht dem Beobachter ganz entgehen. Phavi/ngealappai'at. Ein Mundrohr (57 fi lang) ist nur bei Bipalmm iveismanni vorhanden. Die Pharyngeal- tasche hat länglich ovale Gestalt und ist mit einem platten- förmigen, wimpeilosen Epithel ausgekleidet. Dieses wird nur bei Placocephaliis hraepelini in der Nähe der Pharyngealfalte Die Zellen wölben sich dabei einzeln kolbig vor und enthalten ein feinkörniges Se- kret. Eine ähn- liche drüsige Zone findet sich bei Bipalium iveis- manni am Über- gänge vom Mund- rohr in die Pha- ryngealtasche vor (Textflg. 5 drep). Die Zellen werden hier allmählich bis 75^ lang und bilden Zotten, drep m h ih-ej) Fig. 4. Schematischer Medianschnitt durch den Pha- ryngealapparat von Placocephalns h-acpelini, Verg. 18. r vordere, h hintere Insertion des Pharynx, drei) drüsiges Epithel, m äufsere Mundöffnung. zylindrisch und drüsig (Textfig. 4 drep). Pliaryngealtasche It Darm V mc drep Fig. 5. Schematischer Medianschnitt durch den Pharynx von Bipalnini veismanni. Vergr. 7. drej) drüsiges Epithel, mc Mundrohr, V vordere, h hintere Insertion des Pharynx. Landplaiiarien aus Java und C'eylou. 193 Analoge Befunde bei Formen verschiedener Familien der Landplanarien teilt uns Mell mit^). Die Muskulatur der Pharyngealtasclie besteht gewöhnlich aus einer Schicht Längsfasern, nur bei Placocephalus niger treten auf der ventralen Hälfte auch Ringfasern hinzu. Bei Bipalium iveismanni finden sich diese neben den Längsmuskeln nur im Bereiche des Mundrohres vor, besonders reichlich unterhalb der drüsigen Zone, hier zu einem förmlichen Sphinkter zusammentretend. Der Pharynx selbst ist ein typisch kragenförmiger, nur bei Placo- cephahis niger fällt seine dorsale Insertion ungefähr in die Mitte der Pharyngealtasche, er kann mithin hier nach Graff^) auch als glocken- förmig bezeichnet werden. Seine Länge genau zu ermitteln ist, mit Rücksicht auf den kontrahierten und meist stark gefalteten Zustand, schwer; sie dürfte bei Placocejjhahis niger ungefähr V'5, bei Placocephalus hergendali Vi 2, bei Bipalium lueismanni Vis, hei Placocephalus liraepelini nur \'i6 der Körperlänge betragen. Das Epithel des Pharynx ist nament- lich bei Bipalium iveismanni durch Sekret der Pharyngealdrüsen stark verdeckt, es dürfte jedoch auch hier, wie bei den anderen Formen, durchaus eingesenkt und bewimpert sein. Bei Placocephalus niger findet man namentlich im Lmenepithel ab und zu noch Kerne an der Oberfläche. Die Muskulatur des Pharynx w^eist bei den einzelnen Formen einige Ver- schiedenheiten auf: unter dem Außenepithel finden wir stets Längsfasern, die aber nur bei Placocephalus kraepelmi eine mächtigere, 26 n breite Lage bilden. Hier ist sie von Ringmuskeln durchflochten, während bei den anderen Formen die Ringmuskeln eine kompakte, breite, nur von spärlichen Längsfasern durcliflochtene Lage bilden. Unter dem Epithel der Inneuschicht findet sich bei Bipalium weismanni und Placocephalus hergendali sofort eine mächtige Ringmuskellage, von spärlichen Längs- fasern durchflochten. Bei Placocephalus liraepelini dagegen wird die Lage hauptsächlich von Längsmuskeln gebildet, und es finden sich die Ring- muskeln darin nur verstreut. Bei Placocephalus niger folgt einer ein- fachen Schicht Längsfasern eine kompakte Ringfaserlage, die dreimal so dick ist, als die der Außenschicht. Die Mittelschicht entbehrt deutlicher Muskeln, nur bei Placocephalus hergendali findet sich ein Zug Längsfasern. Die Radiärmuskeln durchsetzen gleichmäßig den Pharynx; sie sind bei Bipalium iveismanni sehr schwach entwickelt. In typischer Weise nimmt stets die Muskulatur in distaler Richtung an Stärke ab. Im Pharynx von Placocephalus niger, Placocephalus kraepelini und Bipalium weismanni fand sich dreierlei Drüsensekret vor. Zunächst ') Mell, 1. c. p. I9s, 20G, 22«. -) V. Graff, 1. (i. p. 99. 15 1 i)4 Eudolf von Ritter-Zähouy. cyaiiophiles, das in feinen Gängen die Mittelschicht durchzieht, bei Placo- cephalus kraepelini gleichmäßig auf der ganzen Oberfläche des Pharynx sich ergießt, bei Placocephahis niger bloß an seinem äußersten Rande fehlt. Das Sekret der eosinophilen Drüsen tritt in zwei Modifikationen auf: die eine zeigt blaßrosa Färbung und mündet bei Placoceplialus kraepelini verstreut am ganzen Pharynx, bei Placocephahis niger aber nur an dessen distaler Zirkumferenz. Die zweite Modifikation weist die typische, rötliche Färbung eosinophiler Drüsen auf. Das Sekret ergießt sich bei Placoceplialus kraepelini bloß am äußersten Rande des Pharynx, bei Placocephalus niger rechts und links von der Region der blaßrosa Drüsen auf einer je 1 mm breiten Zone, in der auch das cyanophile Sekret sich massenhaft anstaut. Bei Bipalium iveismanni ist das Pharyngealepithel gleichmäßig mit dem Sekrete aller drei Drüsenarten erfüllt, nur am distalen Rande fehlt das cyanophile. Bei Placocephalus hergendali vermißt man das blaßrosa Sekret, typisch eosino- und cyanophiles ist im ganzen Pharynx gleichmäßig vertreten. Das Nervensystem, das im allgemeinen dem Bipaliidentypus^) ent- spricht, habe ich bei Placocephalus niger in der Kopfplatte und im Vorderkörper auf Grund einer Querschnittserie etwas genauer untersucht. Die beiden Längsnervenstämme (Fig. 5, In) zeigen auf den Schnitten einen ungefähr elliptischen Umriß von etwa 0,4 mm Breite und 0,3 mm Höhe. Von den zahlreichen abzweigenden Nerven zeichnen sich jedoch gewisse durch besondere Stärke aus: solche nämlich, welche dorsal un- gefähr in der Mittellinie jedes Längsstammes entspringen und nach oben zwischen die Darmdivertikel gehen, und solche die von den äußeren lateralen Partien der Längsstämme ins Mesenchym entsendet werden. Erstere kann man als Dorsal- (dn), letztere als Seitennerven i. e. S. (sn) bezeichnen. Außerdem habe ich stärkere Nerven bemerkt, die von der- selben Region entspringen wie die Seitennerven und schief nach unten geradewegs zur Drüsenkante verlaufen, doch sind sie verhältnismäßig seltener als jene. Von den die Längsstämme verbindenden Querkommissuren können wir im Rumpfe zweierlei auseinanderhalten, die ich als obere und untere bezeichnen will. Die letzteren bilden einen fast kontinuierlichen Plexus, die oberen (ocl) jedoch stellen deutlich getrennte Stränge vor. In der Kopfbasis beginnen die Kommissuren sich in mehrere Faserzüge zu spalten, die miteinander anastomosieren und auf den Schnitten in wechselnder Anzahl erscheinen, da hier auch noch dorsale Kommissuren hinzutreten und die Nerven platte des Kopfes vorbereiten. Diese selbst wiederholt die Form der Kopfplatte, weist in der Mitte eine Dicke von 1) V. Graff, Turbell. II, p. 126. Lamlplanarien aus Java imd Ceylon. 195 etwa 0,26 mm auf und flacht sich gegen den Stirnrand und die Öhrchen zu aUmählich etwas ab. Daß sicli jedoch die Enden so stark nach hinten biegen, dürfte eine P'olge der energischen Kontraktion des Tieres bei der Konservierung sein. Die Enden der beiden Längsnervenstämme (In) flachen sich nach vorne besonders ventral stark ab, lassen sich aber dorsal auch noch dort^ wo wir bereits eine kompakte Nervenplatte vor uns haben ein gutes Stück (in der Zeichnung hell gehalten) als leichte Erhöhungen ver- folgen bis sie allmählich ganz verstreichen ; so erklärt sich auch die nach Graff^) für Bipaliiden typische „leichte Depression der Nervenplatte" in der Medianlinie der Kopfbasis. Da durch die Ovarien (ov) eine deutliche Marke gegeben ist, so habe ich von ihrem proximalen Ende an die oberen Kommissuren, die Dorsal- und die Seitennerven soweit sie noch deutlich als solche erkennbar waren, gezählt, wobei sich ergab, daß die genannten Nerven zwar nicht ihrer Stellung, wohl aber ihrer Zahl nach einander entsprechen. Ersteres ist jedenfalls auf sekundäre Verschiebungen zurückzuführen. Kommissuren (oc) sowie Seitennerven (sn) zählte ich vierzehn ; die letzteren gehen dann in der Eegion der Öhrchen in den von Graff als Stirnrandzone be- zeichneten peripheren Nervenplexus der Kopfplatte über. Die Dorsal- nerven (dn) entsprechen anfangs ziemlich regelmäßig den Querkommissuren, beginnen aber an der Basis der Kopfplatte sich von anderen nach oben verlaufenden Nerven derselben nicht mehr durch besondere Stärke zu unterscheiden, so daß ich sie von da an nicht eingezeichnet habe, da es unmöglich ist, zu bestimmen, welche und wie viele als Fortsetzung der Dorsalnervenreihe anzusehen sind. Die hintere Grenze der, dem bekannten Vorschlage iJlMAs^) zufolge, als Gehirn zu bezeichnenden Partie der Kopfplatte würde in unserem Falle durch eine vom elften Seitennerven (von unten gezählt) der einen Seite bogenförmig zu dem der anderen Seite gezogene Linie markiert werden. Für Placocephalus pictus, dessen Nervensystem ebenfalls dem ge- wöhnlichen Typus folgt, bemerke ich nur, das ich auch hier Seitennerven konstatieren konnte, die schief abwärts direkt zur Drüsenkante verlaufen. Eine Sinneskante kommt allen Formen zu. Die Sinnesgrübchen am vorderen Kopfrande sind flaschenförmig bei Placocephalus niger bis 50 (x, bei Placocephalus pictus bis 18 fx, tief. Gegen die Öhrchen zu werden sie jedoch immer kitrzer und fingerhutförmig. Papillen fand ich nur bei Placocephalus Jcraepelini. ^) V. Graff Turbell. II, p. 12G. ^) IJIMA J. Untersuchungen über den Bau und die Entwicklungsgeschichte der Rüßwasser-Dendrocoelen {Tricladen). Zeitschr. f. wissensch. Zoologie, Bd XL, p. 433. J9() Riulolf von Eitter-Zähony. Parasiten. Zahlreiche eingekapselte Distomeen, die jedoch nicht näher zu bestimmen waren, waren in allen Geweben von Placocephahis niger mit Ausnahme des Nervensystems, des Pharynx und der Genitalbulbi ver- streut anzutreffen. Bei Placocephahis hergendali hingegen fand sich eine Distomumspezies in der Pharyngealtasche und besonders im Darme vor. Soviel mir bekannt, wurden bis jetzt Trematoden als Parasiten in Land- planarien noch nicht gefunden. Vergleich der Ibei Bipaliiden vertretenen Typen des Kopulationsapparates. Von den 101 verschiedenen Bipaliidenspezies, die bis jetzt beschrieben sind, kennen wir leider bloß für 32 Formen auch den Kopulationsapparat. Ein Versuch auf Grund seines Baues verwandtschaftlich einander nahe- stehende Gruppen zu unterscheiden, erscheint daher etwas verfrüht. Es hat jedoch bereits Mell^) auf die außerordentliche Übereinstimmung der Gesamtfiguration der Kopulationsorgane jener Bipaliiden hingewiesen, die der madagassischen Subregion angehören, und ich versuche nun auch die Formen anderer Subregionen diesem Vergleiche einzubeziehen. Vor allem fällt auf, daß die fünf aus der ceylonischen Subregion bekannten Bipaliiden^) große Übereinstimmung mit den aus Madagaskar stammenden zeigen und sich wohl mit ihnen in eine Gruppe vereinigen lassen, deren Genital- apparat folgenden Typus zeigt: in ein kleines Atrium commune springt ein wenig entwickelter Genitalwulst vor, auf ihm mündet der stets deutliche männliche Kopulationskanal, unmittelbar dahinter der weibliche Drüsen- gang ohne typische Vagina; der männliche sowohl als weibliche Apparat besitzen eine wohlentwickelte Eigenmuskulatur; ein gerader, proximalwärts höchstens etwas erweiterter Ductus ejaculatorius durchzieht den Penis. Der Drüsengang ist kanalartig; die Ovidukte wenden sich stets vor der gemeinsamen Geschlechtsöffnung, oft schon unterhalb des männlichen Bulbus der Dorsalseite zu und steigen ziemlich gerade zum proximalen Ende des Drüsenganges auf. Eine kleine, für den Typus nicht in Betracht kommende Verschiedenheit zeigt nur die Stellung des Drüsenganges, in- dem dieser bei den ceylonischen Formen und Bipalium woochvorthi sich stark nach vorne krümmt, bei den übrigen madagassischen Formen da- gegen steil gestellt ist. 0 Mell, 1. c. p. 222. 2) T. Graff, Turbell. 11, p. 216-219. Laiidplanarien a\is Java und Ceylon. 197 Auf die nahen Beziehungen, die zwischen Madagaskar und der ceylonischen Subregion auch bezüglich der Landplanarien bestehen, hat bereits Graff hingewiesen.^) Von den indomalayischen Bipaliiden sind 17 anatomisch bekannt. Allen gemeinsam, im Gegensatz zum madagassisch-ceylonischen Typus, ist nur der nach hinten geneigte weibliche Apparat, dessen Längsachse daher mit der des Penis einen stumpfen Winkel bildet, und der Verlauf der Ovidukte, die hier stets an der Geschlechtsöffnung vorbeiführen und erst in größerer oder geringerer Entfernung hinter ihr sich erheben, um bogig in den Drüsengang einzutreten. Abgesehen von diesen beiden Merkmalen und einem etwas stärker entwickelten Genitalwulst, schließen sich nun die indomalayischen Formen Placocephalus duhms^), gracüis^) \mä nach Graff auch mollis^) ganz dem madagassisch- ceylonischen Typus an. Der indomalayischen Subregion eigentümlich ist dagegen folgender, an 7 Spezies verti-etener und da stets deutlich ausgeprägter Typus: ein stark entwickelter muskulöser Genitalwulst hängt in ein breites spalt- förmiges Atrium commune herab; auf ihm mündet ein schief absteigender, längerer männlicher Kopulationskanal und dahinter, manchmal auch da- neben, der Drüsengang entweder unter Vermittlung einer typischen Vagina oder direkt mit bloß etwas verengtem distalen Ende. Im ersteren Falle {Bipalium marginahim Graff^), Bipalium ejjhippium GrafF"*), Placo- ceplialus hergendali Graff) hat er die Gestalt eines blasigen Raumes, im letzteren ist er kanalartig (Bipalium grajfi MÜLLER ^), Bipalium hoehmigi MÜLLER, Placocephalus Jcraepelini n. sp., Bipalium rohiginosum GrAFF ^)). Ein männlicher Bulbus ist stets, ein weiblicher in keinem Falle entwickelt: der Drüsengang ist einfach in die gemeinsame Muskelhülle eingebettet. Der sehr drüsenreiche Ductus ejaculatorius ist niemals kanalartig, sondern stets weitlumig und seine Wandung in Falten gelegt. Danach lassen sich einfachere Formen unterscheiden — Bipalium marginatum graffi und hoehmigi, bei denen das Epithel des Ductus entweder selbst drüsig oder reichlich von Drüsenausführgängen durchsetzt ist, und kompliziertere, weiter differenzierte, wie Bipalium rohiginosum, ephippium, Placocephalus hraepelini, hergendali. Hier umgeben den medial im Penis gelegenen, noch immer sehr weitlumigen Ductus ejaculatorius tubulöse Drüsenräume in verschiedener Anzahl und münden in ihn selbst oder mit ihm zugleich an ') V. Graff, Turbell. II, p. 274. 2) ibid. p. 222 if. 3) ibid. p. 213. ^) ibid. p. 215. ^) MÜLLER, 1. C. p. 80 ff. 6) ibid. p. SC ff. ]f)8 Rudolf von Ritter-Zähoiiy. der Spitze des Penis. Dabei können noch immer auch besondere Penis- drüsen vorhanden sein; der männliche Bulbus aber hat bedeutend an Masse eingebüßt. Auch der Kopulationsapparat von Bipalium haherlandti Graff ^) gehört diesem Typus an; ich erwähne die Form nur deshalb zuletzt, weil der Ductus ejaculatorius hier noch nicht jene Faltenbildung zeigt, sondern bloß im Bulbus kolbig erweitert und mit einem zottigen Drüsen- epithel ausgekleidet ist. Der Ductus ejaculatorius ist überhaupt derjenige Teil des Kopu- lationsapparates der Bipaliiden, der die größte Mannigfaltigkeit aufweist^). Einem zweiten indomalayischen Typus gehören die übrigen bekannten Bipaliiden dieser Subregion an. Es mündet die männliche und weibliche Geschlechtsöffnung in ein kanalartiges Atrium commune (Placocephalns niger n. sp., Bipalium penzigi MÜLLER^)) oder wenigstens in dessen oberen kanalartigen Teil ein (Flacocephahis javaniis Graff, Bipaliiim iveismanni n. sp.); ein Genitalwulst fehlt; der weibliche Apparat besteht aus einem kanalartigen Drüsengang ohne typische Vagina, aber mit stets gut ent- wickelter Eigenmuskulatur. Ebenso ist der männliche Bulbus stark aus- gebildet, ein männlicher Kopulationskanal, wenn auch manchmal sehr kurz, ist immer vorhanden. Auch hier ist der am meisten variierende Teil der Ductus ejaculatorius: er beschränkt sich entweder bloß auf den Penis 1. e. S. {Bipalium penzigi, Placocephalns niger), oder reicht noch weit in den Bulbus hinein {Bipalium iveismanni, Placocephalns javanus). Seine Wandung ist selbst drüsig oder von Penisdrüsen durchsetzt und zeigt Tendenz zur Oberflächenvergrößerung, was entweder durch Zottenbildung des Epithels oder durch Faltung realisiert wird. Dabei tritt noch bei Placocephalns javanus eine bedeutende Erweiterung des Ductus hinzu. Eine Mittelstellung zwischen den beiden indomalayischen Typen scheint nur Bipalium virile MÜLLER^) einzunehmen, indem der weibliche Apparat mit seiner Vagina und seinem Drüsenraum ohne Bulbus an den zuerst angeführten Typus sich anschließt, der Bau des Atriums und der männliche Apparat dagegen eher an den zweiten erinnert. Von den wenigen übrigen bekannten Bipaliiden gehört jeder einer anderen tier-geographischen Region an ; ich habe sie daher unberück- sichtigt gelassen. 1) Graff, 1. c. p. 212. ^) Daher gehört auch Placocephalns fuscahis GRAFF (Turbell. II, p. 220), den ich absichtlich erst jetzt erwähne, trotz seines komplizierten Ductiis ejaci;latorius dem madagassisch-ceylonischen Typus an. Da er bis jetzt sowohl in Vorderindien als in Java gefunden worden ist, fehlt er jedenfalls auch nicht der ceylonischen Fauna. 3; MÜLLER, 1. c. p. 86 fi. Landplanarien aus Java und Ceylon. 199 Erklärung der Abbildungen. Fig. \a — Ic. Placocephahts niger nov. spec. Fig. lö. Vorderende von der Dorsalseite. Vergr. 5. Fig. 16. Querschnittsform im vordersten Köi;perdrittel, dr Drüseiikante. Fig. ]c. Vorderende, um die Augenstellung zu zeigen. Vergr. d. Fig. '2a — 2c. Placocephalus kraepelini nov. spec. Fig. 2a. Vorderende von der Dorsalseite. Vergr. SYi. Fig. '2h. Querschnittsform. Fig. 2c. Vorderende mit der Zeichnung und Augenstellung. Vergr. 5. Fig. 3« — 3c. Bipalium depressum nov. spec. Fig. 3a. Das Tier von der Dorsalseite. Vergr. 3V2. Fig. 3&. Das Tier von der Ventralseite. Vergr. 3V2. Ein Teil des Pharynx ist vorgestoßen und markiert so die Mimdöffnung. Fig. 3c. Querschnittsform. Fig. -ia—id. Placocephalus pictus nov. spec. Fig. 4a. Das Vorderende von der Dorsalseite. Vergr. ß. Fig. 4b. Querschnittsform, dr Drüseukante. Fig. 4c. Das Vorderende von der Ventralseite mit dem Relief der letzteren. Vergr. 8'/2. Fig. id. Das Vorderende von der Dorsalseite mit der Augenstellung. Vergr. 8 V2. Fig. 5. Nervensystem von Placocephalus niger schematisch körperlich dargestellt. Vergr. 20. dn Rückennerven ; In Längsnerven ; oc obere Commissuren ; ov Keimstöcke; sn Seitennerven. Fig. 6. Bipalium weismanni nov. spec. Das Tier von der Ventralseite. Vergr. IV2. m Mund. Fig. 7. Schema des Kopulationsapparates von Placocephalus niger nov. spec. Vergr. 62. Fig. 8. „ „ „ „ Placocephalus kraepelini nov. spec. Vergr. 62. Fig. 9. Schema des noch nicht vollständig entwickelten Kopulationsapparates von Bipalium weismanni nov. spec. Vergr. 75. Fig. 10. Schema des Kopulationsapparates von Placocephalus hergendali Graff. Vergr. 60. Fig. 11. „ „ „ „ Placocejihalus javanus Graff. Yergr. 15,2. In den Figuren 7—11 bedeutet: ag Atrium genitale commune. am Atrium masculinum. bg bindegewebige Zone. cc männlicher, cc' weiblicher Kopulutionskanal. cdr cyanophile Drüsen. ck Zentralkaiiimer. ckm deren Ringmuskularis. de Ductus ejaculatorius. deb kolbige Auftreibung des Ductus ejaculatorius. drg Drüsengang. drl eosinophiles Drüsenlager (Schalendrüsen). dra Ausführgänge weiter hinten gelegener Drüsen dieses Lagers. dra' Ausführgänge von Drüsen, die rechts und links vom Atrium masculinum liegen. 200 Rudolf von Ritter-Zähony. edr eosinophile Drüsen des Atrium commune. ep Körperepithel. ffiv Geuitalwulst. Jims Hautmuskelschlanch. Im Längsfaseru der Miiskularis des Atrium commune. Im' „ „ ,, „ ,, masculiuum. Im" „ des männlichen Bulbus. lm"f „ ,, weiblichen „ Imp „ der Penismuskularis. md Fasern, die von der Peniswand diagonal zum Ductus ejaculatorius ziehen. mcle, mde' Ringmuskulatur des Ductus ejaculatorius. mdrg Ringmuskularis des Drüsenganges. mdrg' Längsmuskularis des Drüsenganges. mh, mh' , mh" , mh'" äußere Muskelhülle des Kopulationsapparates resp. Muskulatur des Genitalwulstes. nk obere Xebenkanimer. nk' untere Nebenkammer. ovd Ovidukt. pg Geschlechtsöffnung. rm Ringfasern der Muskularis des Atrium commune. rm' „ ,, „ „ ,, masculiuum. ryn" „ des männlichen Bulbus. rm>'> „ „ weiblichen „ rmp „ der Penismuskularis. vd Vas deferens. Die Parenchymmuskulatur und der dorsale Hautmuskelschlauch sind nicht ein- gezeichnet (der ventrale bloß in Fig. 7); gewöhnliches Epithel grau, Drüsenepithel dunkel, eingesenktes Epithel gestrichelt ; auch die Masse der Genitalbulbi etwas dunkler gehalten. Jahrbuch dcrHniubuiy. Kisscmih.AnsUdtai XXU. Beiheft 2. 1" ]<■ Tat: I. "'"'^>. sn. ov In ein oc V. Ritter -Zähony, Landplanarien von Java Da sy. 16 .'„Iiihmh ,l,ill„mhimi. Uh^aiM-h. I„- '^ J ^^b-*JE^ C ^■'^ V Ritter-Zähony. Landplanarien von Java Versuch einer Rhynchotenfauna der malayischen Insel Banguey. Von Oberlehrer Gustav Sreddifi -Berlin. 16 Das kleine malayische Eiland Banguey liegt in der Verlängernng der Nordspitze von Borneo, in Sicht der borneotischen Küste und von ihr durch einen nur wenige Meilen breiten Meeresarm getrennt. Sie ist eine über den Seespiegel emporragende Bergkuppe eines schmalen submarinen Landrückens, der von dem nördlichen Ende Borneos nach den nörd- lichen Philippinen hinüberstreicht, und der sich übermeei'isch durch eine Kette kleinerer und größerer Inselbildungen von durchweg felsiger Be- schaffenheit verrät. Zunächst an Banguey gelegen und von dieser Nachbarinsel nur durch die kaum 50 Kilometer breite Balabacstraße getrennt, reiht sich nordwärts die kleine Insel Balabac an, der sich das Südende der ausgedehnteren Insel Palawan nähert. Diese merk- würdige Insel, die bei einer fast gleich bleibenden Breite von wenigen Meilen über 400 Kilometer weit in gerader Richtung sich ausstreckt, ist das erheblichste Trümmerstück dieses versunkenen Kettengebirges. Ihr Nordende weist über den Archipel der Calamianen nach den Philippinen- inseln Mindoro und weiterhin nach Luzon hinüber. Der gesunkene Landrücken, dessen übermeerischen Resten wir soeben gefolgt sind, hat in der Geschichte der tiei'ischen Besiedelung des malayischen Inselgebietes zweifellos eine wichtige Rolle gespielt. In einer früheren geologischen Periode ausgedehnterer Landentwickelung — nach den grundlegenden Untersuchungen der Herren Saeasin wäre es zu Ende der Miocän- und zu Anfang der Pliocänzeit gewesen — bildete er einen Verbindungsdamm zwischen der südostwärts bis Malacca, Sumatra und Borneo ausgedehnten Landmasse Ostasiens und dem alten Philippinen- land. Auf dieser Landbrücke — und daneben vielleicht auf einer zweiten, die von Mindanao aus über den Sulu-Archipel nach Nordost- Borneo hinüberführte — mußte sich nun der Austausch zwischen den beiden hier in Berührung tretenden Faunen vollziehen, Faunen, die einen wesentlich verscliiedenen Entwicklungsgang durchgemacht hatten und — wie wir wohl annehmen können — vor ihrer gegenseitigen Berührung einen untereinander durchaus verschiedenen Charakter gezeigt haben 16* 204 (lustav Breddiii-Berliii. müssen. Auf der einen Seite, von Bomeu her anrückend, eine Fauna ausgedehnter Festländer, in einem denkbar vielseitigen, von natürlichen Schranken (insbesondere von Meereskanälen) ungehemmten Kampf ums Dasein zu hoher Entwicklung gebiacht, jedenfalls hervorragend Wider- stands- und anpassungsfähig; auf der anderen Seite im Philippinen- lande eine Fauna der Inseln oder schmalen Landzungen, ältere (früh- miocäne?) Einwanderer teils nördlicher Herkunft, teils von papuasischem oder australischem Typus (Lydekkers Säugetierfauna!), an die lokalen Lebensbedingungen ihrer engen Heimat „einseitig angepaßt" und in dieser Anpassung durch langandauernde insulare Abgeschlossenheit gefestigt! Als nun beide Gebiete durch die auftauchende Palawan-Landbrücke in Berührung traten, mußte der Erfolg der sein, daß eine Invasion der etwas höher organisierten Einwanderer aus Südwesten das Philippinen- land in Besitz nahm und den Resten der verdrängten ursprünglichen Fauna nur solche Urtlichkeiten als letzte Zufluchtsstätten übeiließ, die für sie selbst zu ungünstig waren. So begegnen wir denn jetzt auf den Philippinen im wesentlichen derselben Tierwelt wieder, die auch Malacca, Sumatra und Borneo besetzt hat, dazwischen eingesprengt aber, besonders in den Gebirgen des Innern^ erheblichen Überresten „von etwas älterem Typus", die diesem Inselgebiete ein besonderes faunistisches Interesse verleihen. Es schien nun vom faunengeschichtlichen Gesichtspunkt aus nicht ohne Interesse, eine kleine Rhynchotenausbeute von Banguey zu unter- suchen, dem südlichsten Resttück der versunkenen, für die Besiedelung der Philii)pinen so bedeutungsvollen Landbrücke, und sie mit den Nachbar- faunen von Borneo und den Philippinen zu vergleichen. Dieses von Herrn Kedenburg gesammelte Mateiial, das sich im Naturhistorischen Museum zu Hamburg befindet, dürfte den Vorzug haben, hinsichtlich seiner Fundortsangaben durchaus zuverlässig zu sein. Neben den Arten dieser Einsammlung, die in der folgenden Aufzählung durch gewölni- Hclieii fetten Druck gekennzeichnet worden sind, konnten zur Ergän- zung in .srhräf/eiH J)rurh' noch einige andere mir bekannt gewoidene Rhynchotenfunde aus Banguey hinzugefügt werden, deren Zuverlässigkeit mir genügend bezeugt zu sein schien. Um das faunistische Bild zu ver- vollständigen, wurden endlich in Anmerkungen noch einige bisher un- publizierte Heteropteren-Funde aus ßalabac und Palawan beigegeben, die ich aus meiner Sammlung oder meinen Aufzeichnungen belegen konnte. Zum Vergleich der philippinischen Rhynchotenfauna bot sich die klassische Monographie STALs „Hemiptera insularum Philippinarum" [Öfv. Vet. Ak. Förh. XXVII S. 607 ff. (1870)J dar, die im wesentlichen auf den reichen Sammelmaterialien KARL Sempers beruht. Wenn auch Versuch einer Rhyiichotenfaiina der malayischen Insel Banguey. '205 ohne weiteres zugegeben werden muß, daß viele, besonders kleinere und versteckt lebende philippinische Arten sich bisher noch der Entdeckung entzogen haben werden, so kann man für die auffälligeren, größeren und häufigeren Formen — und nur solche wird man vergleichend faunistischen Untersuchungen zu Grunde legen — doch wohl hier eine annäheinde Vollständigkeit voraussetzen. Über die Hemipterenfauna des nördlichen Borneo sind wir leidlich unterrichtet durch neuere Einsammlungen wie die von KÜKENTHAL am Baram-Fluß und die von Waterstradt und Amleren am Kina Balu. Zunächst seien genannt eine ganze Anzahl solcher Formen - - in der hinten folgenden Zusammenstellung mit N. gekennzeichnet — , die von Südwesten (Borneo) her einwandernd Banguey, Balabac oder Palawan noch erreichten , aufden Philippinen aber zu fehlen scheinen: Chrysocoris Iris GERM, (bis Balabac!), Dalpuda versicolor H.-S. (bis Süd-Palawan !) , Carhula trahifera Bredd., Zangis inqjar WALK, (bis Balabac!), Sacesenrus hicolor BREDD., Menicla formosa Westw,, Menida snbcastanea Bredd. {Mncanum paiihnlumNoiÄi.'^), die Gattung -^?/j9e?zc/«rt Am. & Serv., Pycanum ruhens FAB., Homoeocerus (dhiventris Dall. {Homceocerus pwichim Dall ?), Coljmra nigrifusida Bredd.,- Padye cico- nia Stal, Malens flavidip es StÄL (bis Balabac !\ 'Pliyso'pelta alhofasciata DEG. (bis Palawan !), Antilochns hicolor Leth., Anfilvchits disdftr STÄL (bis Palawan!), Aescliines biiccidatus STAL, Dindymns Dehyi Leth. '), Agyrins iwdagricus STAL, Astinns M-tdlmm AM. c^- Serv. (bis Süd-Pala- wan !), Enlyes pretiosa DOHRN, Velinvs nigrigemi AM. & SERV., Biasticus impiger STAL, Lygiis .miuralis BEUT., Pomponid dijfusa BREDD., Mogannia Doriae DiST., Baeturia Beccarii DiST., Plinia ampla WALK., Tettigo- niella indisfincta WALK., Scamandra rosea GUER., Pochazia ohscura FAB. Es ist wohl anzunehmen, daß diese Arten mitten in ihrem Verbreitungs- prozel3 von dem Einbruch der Palawanbrücke ereilt wurden, bevor sie noch das Philippinenland erreicht hatten. Bemei kenswert sind in der obigen Aufzählung einige Formen, die Banguey mit Borneo, Sumatra und Malacca teilt, die aber in Java bestimmt fehlen. Dahin gehören von Heteropteren: Oirhida trahifera BREDD., Saceseunis hicolor BREDD., Agyrius podagricus STÄL, wohl auch Anfilochus hicolor LETH. und Dindymus Dehyi LETH. ') Vditra ruhropida AJI. & >Serv. gehört wohl nicht in diese Reihe; sie dürfte vermutlich von der philippinischen V. pkUip'pbni STAL spezifisch nicht zu trennen sein, und ist vielleicht von den Philippinen ans ins westnialayische Gebiet eingewandert (s. Breddin, Hemipt. v Celehes S. lG-2). 206 Gustav Breddin-Berlin. Die Verbreitung namentlich der drei erstgenannten Arten, die teils wegen ihres herdenweisen Vorkommens, teils wegen ihrer auffälligen Färbung sich in dem i-elativ bekannten Java der Beobachtung nicht wohl hätten entziehen können, spricht vielleicht dafür, daß die Verbreitung dieser Arten bis Banguey erst erfolgt ist zu einer Zeit, als die direkten Land- verbindungen von Java mit Sumatra und Borneo schon eingebrochen oder für diese Arten unpassierbar geworden waren. Einige andere Arten von anscheinend geringem Verbreitungsareal teilt Banguey mit dem benachbarten Norden von Borneo, so die merk- würdige Padye ciconia Stal, Coljmra nigrifusula Bredd., sowie Eulyes pretiosa DOHRN. Sie zeigen den innigen Zusammenhang unserer Insel- fauna mit der der großen Nachbarinsel. Von besonderem Interesse sind solche Formen, deren Verbreitungs- zentrum zweifellos in den Philippinen zu suchen ist, und die so glücklich beanlagt waren, daß sie nicht nur in ihrem Heimatlande der Verdi'ängung durch die südwestmalayischen Einwanderer erfolgreich Widerstand zu leisten vermochten, sondern auch auf der auftauchenden Palawanbrücke südwärts vordi-ingen und sich in Konkurrenz mit den west- malayischen Eindringlingen teils auf den Bestandteilen dieser Landbrücke selber festsetzen, teils, darüber hinaus vorrückend^ im makronesischen Südwesten sich neues Areal erobern konnten. Diejenigen in diese Gruppe gehörigen Rhynchoten-Foimen, die in einem Eeststück der Palawan- Brücke selber ihre südlichste Verbreitungsgrenze finden, und die in der unten folgenden Zusammenstellung durch ein S. kenntlich gemacht wurden, seien im folgenden ausführlicher besprochen. CalUphava ejccellens BURM., eine große, auffällige, auf die Philippinen beschränkte und daselbst sehr häufige xArt, hat auf Balabac ihren südlichsten Posten. Philia festiva GERM. Die Gattung Philia SCHIOEDTE ist, wie ich andernorts (Hem. Celebes S. 167) versucht habe zu erweisen, papua- sischen (oder australischen) Ursprungs. Sie verbreitet sich von dort längs der Molukken-Celebes-Brücke bis zu den Philippinen und hat sich im letztgenannten Gebiete zu einer eigenen Untergattung {Lampromicra Stal) entwickelt. Außerhalb des Areals dieser Inselbrücke tritt sie im malayischen Gebiet nur noch in einer weit abgesprengten Art {Ph. jadator STxIl) in Java, Nias, Sumatra und Malacca auf, die zusammen mit den zwei philippinischen Arten die genannte Untergattung Xampro- micra ausmacht. Die Auffindung einer der philippinischen Lampromicra- Arten auf Balabac bestätigt die a. a. 0. ausgesprochene Vermutung, daß die „Einstrahlung" dieses nordmalayischen Typus ins westmalayische Gebiet über die Palawän-Brücke erfolgt ist. Versucli einer Rhynchotenfauna der malayischen Insel Baiigney. 907 Chrysocovis Getnnavl ESCHSCH. ist, wie CaUiphara excellens, ein echtes Charaktertier der Philippinen und in seiner Heimat sehr häufig-. Es drang noch bis Palavvan vor, von wo mir vollkommen typische Stücke vorlagen. CJu'i/socoi'is chujuldtus Bredd. Obgleich die Art in ihrer Verbreitung nur auf Banguey beschränkt ist und demnach unter den endemischen Arten ihren Platz finden müßte, so ist sie doch den philippinischen Arten Chr. seUatus WHITE (Philippinen) und Chr. trabeatus Bredd. (Mindanao, Palawan) so außerordentlich nahe verwandt, daß wir die kleine Gruppe hinsichtlich ihrer Vei'breitung als Einheit auffassen können. Augenscheinlich hat hier nach Zerreißung des Ausdehnungs- gebietes die Isolierung den Artenbildungsprozeß beschleunigen helfen. Sicherlich aber erreicht keine der auffallenden und schönen Arten dieses Formenkreises die borneotische Küste. TolHitmia loHf/irosti'is Dall. Auch das Auftreten dieses Tieres ist ein auffallender philippinischer Zug in der Hemipterenfauna von Banguey, welcher der so nahe benachbarten borneotischen Fauna ganz sicher fehlt; dieses Tier hätte den verschiedenen Sammlern in Nord-Borneo wohl schwerlich entgehen können! rendulhitis poiitifiralis Bredd. In der Verbreitung der Gattung Pendidinus wiederholt sich das oben untei- Philia entworfene Bild, nur daß Pendidinus eine noch ausgedehntere Verbreitung (bis nach Afrika) gefunden hat. Das Genus hat sich auf den Philippinen zu einer ge- schlossenen Untergattung [Dasynus Stal) entwickelt, zu der 8 philippi- nische Arten gehören. Eine weitere Art, P. cardinalis Bredd., wurde aus Celebes (Dongala) beschrieben.') Dazu war noch bekannt eine auf Java versprengt vorkommende Art P. lammatus Stal. Das Auffinden der neuen Art aus dieser Untergattung {P. pontificalis) in Banguey stellt ein interessantes Verbindungsglied zwischen den beiden Verbreitungsarealen der Gruppe dar und läßt keinen Zweifel über den Weg, auf dem der javanische Dasynus seine Ausbreitung vollzogen hat. Ähnlich verhält es sich ja auch, wie ich in Hem. v. Celebes S. 160 ausgeführt habe, mit der Verbreitung der EuJjfcs-Yowwew im nord- und westmalayischen Gebiet. Vom Philippinenarchipel ausgehend, verbreitete sich eine Formengruppe dieser Gattung längs der Palawanbrücke über Borneo nach Malacca, Sumatia und weiter nach Java, indem sie sich unter ihren neuen Lebensbedingungen und unter der Mitwirkung der räumlichen Isolation in einen kleinen Schwärm noch sehr nahestehender ') Diese aus der KÜKENTHALschen Sainnilung herrüliremle Fundortsangabe bedarf erst noch der Bestätigung; es scheint nicht ausgeschlossen, daß das Tier aus Nord-Borneo herstauniit! (8. Breddin, Hem. v. Celebes, S. lüS Anni. 56.) 208 Gustav Breddin-B erlin. Arten oder, wenn man will, konstanter Varietäten zerspaltete. Die bangueyensisclie Foim blieb in diesem Falle mit der auf Borneo ver- breiteten noch spezifisch identisch. Antilochns maxiniiis Bredd., aus Palawan beschrieben und auch auf Mindanao vorkommend, dürfte sich durch seine täuschende Ähnlichkeit mit dem im malayischen Gebiete verbreiteten Melcmiiliaus faber FAB. bisher wohl in manchen Fällen der Beobachtung entzogen haben; es ist auch sein Vorkommen in Borneo und Sumatra keineswegs unwahrscheinlich. Von Homopteren seien erwähnt: Clovia rUfi/rons Stal, eine in Banguey wie in den Philippinen sehr häufige Art; ein südlicheres Vorkommen der Art ist mir wenigstens nicht bekannt geworden. Ahi'oma Kedenburtfi Bredd., obwohl in Banguey endemisch, sei deshalb hier genannt, weil sie in den Philippinen augenscheinlich ihre nächste Verwandte hat, die A. ferraria StÄL. Verhältnismäßig groß ist die Zahl der indigenen, im folgenden z. T. als neu beschriebenen Arten (18). Es ist das wenigstens teilweise darauf zurückzuführen, daß die anhaltende Isolation der auf engem Gebiet eingeschlossenen Formen die Artenabspaltung begreiflicherweise sehr begünstigen mußte. Sul)or(lo Heteroptera. Farn. Cimicidae. Bvachyplatys sitbaeneus Westw. var. tyincdf „ paiipeVf „ intennedicif „ cvux. Auf Banguey sehr häufig, sonst „India", „China", Java! Sumatra! Celebes! Balabac! Philippinen. CoiHosonia graviduiH MONTD. Java und Tonkin. Calliphara iiobilis L. Indisch-chinesisches Festland, raalayischer Archipel ostwärts min- destens bis Timor, Celebes! Philippinen. Versuch einer Rhynchotenfanna der malayischeu Insel Baiiguey. 20!) S. ^) Clirysocoris cingulatus Beedd. Endemische, auf Banguey bescliiäiikte Art, jedocli nahe verwandt dem Chr. traheatus ßREDD. von Palawan und Mindanao und dem Chr. sellatus White von den Philippinen. -) N. ^) Dalpada versicolor H.-S. Auf Banguey und Süd-Palawan reiclilich. Java! (leg. KÜKENTHAL), „India Orient." J'Jtfsarroris borillns Dall. Philippinen, 8üd- Palawan! Balabac! Borneo (Kina Balu)! Sumatra! Java! N. Carbula trabifera Bredd. Malacca! Sumatra! S. Tolumnia longirostris Dall. Philippinen! •') I*lautia finihriata Fab. Auf Banguey lebt nur eine kleinere Form {PI. crossota DALL.?) Dieselbe Form kenne ich von Java! Sumatra! Balabac! Philippinen! N. Zamjis hupav WALK. {LndeKitigi VOLL.) Java! Sumatra, SO. -Borneo! Balabac! N. Haceseurus bicolov Bredd. Die mir unbekannte Gattung Brachycoris StÄL steht Saceseurus nahe, unterscheidet sich aber — außer anderem — durch die stark nach vorn vorgezogenen Halsecken des Pronotums („angulis anticis in lobum porrectum, acuminatum productis" StÄL, Enum. V S. 66; vergl. auch die Abbildung Hem. Philipp. Fig. 3). Bei Saceseurus sind die Hals- ecken dagegen nicht im geringsten vorgezogen, der hinter den Augen liegende Teil des Pronotum -Vorderrandes schwach schief-gestutzt (von ') Mit S. bezeichnete Arten oder Formengruppen scheinen auf Banguey die Süd- grenze, mit N. bezeichnete daselbst oder auf Balabac oder Palawan die Nordostgrenzo ihrer Verbreitung innerhalb des malayischeu Gebietes zu erreichen. ^) Aus Balabac lagen mir vor: S. Philia festiva Germ. S. Clirysocoris Germari ESCHSCH. N. Clirysocoris Iris Gebm. ; aus Palawan: S. Clirysocoris excellens BURM. Clirysocoris Germari EsCHSCH. ^) Von Nord -Palawan lag mir vor Catacanthus Carrenoi LE GUIL. 210 Gustav Bredrlin-Berlin. vora-aiißen nach hinten- innen), außen mit ganz schwachem Randzähnchen bewehrt, kurz völlig wie bei Antestia gebaut, ^) Ihren nächsten Ver- wandten hat die Gattung in dem malayischen Genus Aspideiirus Sign. Der in Blanfoeds Fauna of India, Rhynchota I S. 241 abgebildete Bracliycoris insignis DiST. ist ein typischer Sacesmrus und wohl nur eine Varietät meines 8. hicolor. Sumatra! Borneo (Kina Balu)! Aociagastus Hosniarus DALL. Oelebes! Philippinen, Sumatra! Indien. N. Menida formosa Westw. Indien, China, Malacca! Sumatra! Java! Borneo (Kina Balu)! 2) N. 3Iemda suhcastanea Bredd. Java ! N. Mucaiiiim patibiilum Voll. (?) Das vorliegende Stück stelle ich wegen der hellen Färbung der Unterseite und der Beine zu dieser Art. Die Schulterfortsätze sind auf der einen Seite deformiert, auf der anderen ist das Schulterhorn gegen die Spitze hin erweitert, das Ende schief gestutzt, die vordere Ecke ab- gerundet. Auch sonst ist das Stück nicht typisch und möglicherweise spezifisch verschieden. M. imtihihim ist bisher aus Malacca! Java, Sumatra! Nord-Borneo (Kina Balu) ! bekannt. N. Hypenclia alata n. spec. o^. Mit H. apkalis AM. t^- Serv. in der Färbung der Oberseite, den Fühlerverhältnissen und den meisten strukturellen Kennzeichen überein- stimmend, unterscheidet sich jedoch folgendermaßen: Schulterecken schräg nach vorn und außen in große, flügelähnliche, im ganzen spitzwinklige, jedoch am Ende zugerundete Fortsätze aus- gezogen; der Sternalfortsatz der Brust bedeutend länger und, von der Seite gesehen, den Vorderi-and der Augen erreichend oder überragend. Bauch rostbraun; Brust mit der Unterseite des Kopfes, dem Basalgliede des Schnabels, sowie den Hüften rostgelb; Beine und Schnabel im übrigen dunkel pechbraun; die äußerste Spitze des vierten Fühlergliedes schmutzig rostgelb. Die Ecken des letzten Hinterleibsegments sind weiter vor- ') Cf. dazu StÄl, Hern. Philipp. S. 634: „Genus {Bnivliycoris) insigne, ad Antestias appropinquans, aiigulis anticis thoracis acute productis .... divergit. ^) Pycanum ruhens FAB. var. amiihystiimnt kommt in' Nord-Pala wau ! vor. (N!) Versuch einer Rhjnichotenfauiia der malayischen Insel Banguey. 211 gezogen und erreichen liier oder überragen fast den Endrand dei" männ- lichen Genitalplatte. Länge 29 mm, größte Pronotumbreite i'OVs mm. Megytnenutii cupreuni GUER. Indien, indisch-australischer Archipel ostwärts bis zu den Philippinen, Halmaheira und Timor.^) Farn. Lygaeidae. Homoeoceriis albiveiitris Dall. ßirma, Nordost-Sumatra! Borneo! N. Homoeoceriis punctum Dall. (?) Unter diesem Autorennamen dürften sich wohl noch mehrere ver- schiedene Arten verstecken. Die Originalbeschreibung ist nach einem, noch dazu defekten Exemplar Ungewisser Heimat gemacht und berück- sichtigt die für die Systematik äußerst wichtige Form der männlichen Genitalplatte nicht. Ob die Deutung der vorliegenden Stücke auf die DALLASsche Art das richtige trifft, ist demnach zweifelhaft. Pronotum nur so lang als das 3. Fühlerglied. Die mittleren Fühler- glieder an der Spitze fast gar nicht verdickt; Glied 2 sehr deutlich länger als Glied 3, dieses kaum merklich kürzer als Glied 4. Fühleiglied 4 und 3, sowie das Endviertel des 2. und die Spitze des 1. Fühlergliedes schwarz. Ein Eing vor der Mitte des 4. Gliedes sowie das Basaldrittel des 3. Gliedes grünlich-weiß. Rücken des Hinterleibs hell blutrot, die Mitte verwaschen gelblich, das Ende des Rückens schwärzlich, beim Männchen schwarz. Seiten der Brust über den Hüften und oft auch des Hinterleibs mit verwaschen gelblicher oder losiger Längsbinde. (f^. Genitalplatte am oberen Rand mit 2 schmalen, spaltförmigen, schiefen Einschnitten; diese durch einen transversalen, undeutlich trape- zoidalen (mit gerundeten Hinterecken), fast halbkreisförmigen Lappen getrennt. Länge 15V5(o^)— 17($) mm, Pronotum 372—3^4 mm; Fühlerglied 1 und 2: 4\/ä mm, Glied 3: 3V2 mm, Glied 4: 4 mm. Sonstiges Vorkommen: Pulo Loz (?). N. Colpura nigrifusula Bredd. Sonstiges Vorkommen: Nord-Borneo! ') In Nord-Palawan ! kommt AsjWiu/opus fm^rus Westw., in Balabac Ctjdopelta ohscura St. Farg. & Skrv. vor. 212 Gustav Breddin-Beiiin. Colpura scrutatrix Bredd. 9. Körper liinter den Schiütei-n lange gleich breit. Das 7. Abdominal- sternit in der Mitte ebenso lang wie an den Seiten, die Ecken jederseits der Genital-Fissnr leicht abgerundet. Länge I5V2 mm, Sclmlterbreite 4 Vi mm. Verbreitung: bisher nur Banguey! Colpura iiiermic Ollis Bredd. Verbreitung: bisher nur Banguey! Colpura hebeticollis n. spec. o^. In Farbe, Größe, Gestalt und Bau der Teile, besonders auch des Halsschildes, vollkommen mit C. inermicollis BREDD. übereinstimmend, höchstens das 2. und 3. Fühlerglied etwas mehr ins Pechbraune, der Eandkiel der Halsschildseiten ein wenig undeutlicher. Die Art unter- scheidet sich aber von C. inermicollis außer durch den ganz abweichenden Bau der männlichen Genitalplatte noch durch folgende Zeichen: Das helle Fleckchen nahe der Mitte der Membrannaht fehlt hier oder ist doch ganz undeutlich und verwaschen rostbraun (bei C. inermicollis sehr deutlich, weißlich), die Spitze des Schildchens schmutzig rostbraun. Die Farbe der Schienen geht nach der Mitte zu in ein schmutziges Rostbraun oder Pechbraun über, die Tarsen und der Schnabel, sowie die deutlichen, schmalen Bindchen der Connexivsegmente lebhaft rostgelb. — Membran einfarbig schwärzlich-grau. c/". Oberer Rand der Genitalplatte flach gerundet-erweitert, in der Mitte mit mäßig tiefer, deutlich stumpfwinkliger Einkerbung, die jederseits davon entstehenden Lappen über einem stumpfen Winkel stark gerundet. Ein leichter Quereindruck nahe der Spitze des Segmentes. Länge 9 mm, Schulterbreite 3 mm. Pendulhms tjoutifex n. spec. c/'. Nächststehend dem P. laminatus StÄL von Java, der Körper länger, besonders die Fühler, deren 3. Glied am Ende sehr deutlich spateiförmig verbreitert ist. Das lange 4. Fühlerglied ist fast doppelt so lang als Glied 3. Schulterecken, wie bei der javanischen Art, nicht vor- stehend, abgerundet. Zinnoberrot. Schwarz sind die Fühler (außer der äußersten Basis des Basalgliedes), die Beine (ohne die Hüften), die ganze Mitte der Mittel- und Hinterbrust (einen kleinen roten Mittelfleck des Metasternums einschließend) und jederseits ein Fleck der Vorderbrust auf der vorderen äußeren Seite der Hüftpfannen. Schnabel verwaschen pechbraun, das Versuch einer Eliyncliotonfauna der inalayischen Insel Banguey. 213 1. Glied schmutzig rötlich. Fühlerglied 4 pechbraun. Membran pech- schwarz, die Basis kaum dunklei'. Flügel gelblich-hyalin. Abdomen oben und unten einfarbig zinnoberrot. c/'. Endrand der Genitalplatte wie bei P. laminaius gestaltet. Länge (mit Deckflügeln) 1!) mm, Schulterbreite öVa mm. Verbreitung: Banguey (m. Samml.). Acanthocoi'is scahfatov Fab.^) Indien, Sumatra, Java! Borneo! Balabac! Süd-Palawan! Philippinen. JjCpfof/Iosstts ansfralis FAB. var. meinbraiiaceus. Von den Canarischen Inseln an ostwärts durch das altweltliche Tropengebiet verbreitet (auch Balabac!) Leptocorisa acuta Thunb. Indien^ China, malayischer Archipel bis Australien (Neu-Süd- Wales!), Leptocorisa vurirorms FAB. ^) Verbreitung dieselbe wie bei der vorigen Art, ostwärts mindestens bis zu dem Key- Archipel! Farn. Myodochidae. 3Ielanospihts finihrlofus Dall. Sumatra! Java! Philippinen. Pyrrhobaplms leucurus Fab. Ceylon! Balabac! Mindoro! Luzon, Woodlark, Fidschi-Inseln. N. Nysius ceylanifms MOTSCH. Ceylon! Sumatra! Java! Celebes! Pachygroiitiia miriformis n. spec. $$. Körper langgestreckt, schmal, gleich breit. Kopf mit den Augen breiter als der Vorderrand des Pronotums. Der stark erhöhte, in Form einer senkrechten Platte entwickelte lunenrand der Fülilergrube überragt ') Von Banguey niclit eingeliefert, aber schwerlich dort fehlend ist Physomerus fjroHsij)es FAB. var. oedymerus, der auf den Biolukken und Philippinen, auf Palawan ! Balabac ! und Borneo ! vorkommt. ^) Von Riptortits Eugeniae StäL besitze ich ein Stück aus Süd-Palawan ! Lepto- coriH tagalicuft BURM. und L. (ihäominalh FAB. konnneii in Palawan! und Nord-Borneo (Kina Balu !) vor und fehlen wohl auch nicht auf Banguey. 214 Gustav Breddin-Berlin. das vordere Kopfende weit und bildet (von der Seite gesehen) einen nach vorn gestreckten, spitzwinkligen Zahn mit leicht nach unten gekrümmter Spitze. Fühlerhöcker außen unbewehrt. Halsschild ein wenig länger wie breit, nach vorn deutlich verschmälert, der Seitenrand hinter der Mitte ganz leicht gebuchtet, davor fast unmerklich gerundet. Yorder- schenkel mäßig stark verdickt, Unterseite mit 3—4 größeren und einigen kleineren Dornen; Vorderschienen sehr leicht gekrümmt, schwach zu- sammengedrückt. Fühler so lang als der Körper, ziemlich dünn und zart; Glied 1 deutlich länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen und um ein Drittel länger als Glied 2, kurz vor der Spitze plötzlich keulig verdickt; Glied 2 etwa um ein Viertel länger als Glied 3; letzteres etwa doppelt so lang als das Endglied. Hell bräunlich-gelb. Kopf, Pronotum, Brust, Schild und Deckflügel dicht und mäßig fein schwarzpunktiert; die Punktierung des Halsschildes eine sehr schmale, nur vor der Mitte deutliche, hellfarbige Mittellinie und den schmalen Seitenrand freilassend. Schildchen mit glatter Mittel- linie und Spitze und unregelmäßigen, schwachpunktierten Flecken in den Grundwinkeln. Außenhälfte des lederigen Teils der Deckflügel weißlich- gelb; die äußerste Coriumspitze und zuweilen ein Fleckchen auf den Schulterbeulen des Pronotums pechschwarz; ein von der Mitte der Membran- naht ausgehender und nach vorn zu allmählich verlöschender Längsstreif des Coriums schwärzlich. Membran leicht rauchfarbig, Streifen längs der Adern weißlich-hyalin. Die Unterseite des Kopfes, die Mitte der Vorder- brust und der größte Teil der Mittel- und Hinterbrust, der ßauchgrund in der Mitte und je eine Längsbinde der Bauchseiten, die Legscheide und der Grund der Vaginalplatten pechschwarz. Rücken des Hinterleibs pechbraun, die Mitte nach der Basis zu verwaschen gelblich, das Connexiv gelb. Hinter- und Mittelschenkel fein und verloschen-, Vorderschenkel deutlicher schwarz gesprenkelt; letztere schmutzig gelbbraun, unten pech- braun; die Schenkeldornen weißlich, mit schwarzer Spitze. Schienen und Tarsen hell gelblich, das äußerste Ende der ersteren sowie das Ende des 1. und 3. Tarsengliedes schwärzlich. Fühler schmutzig-gelb; das Enddrittel des 3. Gliedes weißlich; das keulig verdickte Ende des 1. Gliedes pechschwarz, ein verloschener, breiter Ring vor der Mitte des 3. Gliedes und das 4. Glied schwärzlich. Länge TVa— 8 mm, Schulterbreite iVs — 2 mm. Durch die stark hervorragenden, zahnförmigen Kopfplatten von den mir bekannten Arten leicht zu unterscheiden. N. Pactye ciconia Stal. Borneo (Sarawak). Versuch einer Rliyuchotenfauna der malayischen Insel Banguey. 915 I^amera Nietnerl DOHßN. Indien, Java! Süd-Palawan ! Philippinen. Pamera paUico}'}iis Dall. Indien, Java! Philippinen. Bamera vincta Say. ^) Verbreitung fast gemeintropisch (Java! Palawan! Sumbawa! usw.) N. Malens flaiudipes StäL. Malacca! Java! Lombok! Balabac! Farn. Pyrrhocoridae. N. Pliysopelta albofasciata De Geer. Sumatra! Java! Palawan! N. AntiJochus bUolor Leth.^) Nias, Sumatra! Ectatops ophthahniciis Burm. mit var. rubiaceus. Malacca, Sumatra! Java! Borneo! Palawan! Philippinen. Ectatoi)s nei'vosus Bredd. Bisher nur Banguey! N. Aeschiiies bucciilatus Stal.^) Malacca! Sumatra! Borneo (Sarawak). N. Diiidymus Debyi Leth. Sumatra! Borneo! Süd-Palawan! IHiidymus daiacus Bredd.^) Bisher nur Banguey! ') Schwerlich dürfte auf Banguey fehlen D'miches uniffuttafusTuvi^iB., Nord-Borneo (Kina Balu l) Palawan ! Philippinen. 2) Schwerlich fehlt auf Banguey: N. Anülochns dlscifcr Stäl, Java! Sumhawa! Celebes! Borneo, Palawan! — Vielleicht wird sich auch noch finden: S. Antilochus maximus Bredd., bisher bekannt von Mindanao! Palawan! 3) Aeschines pyrrhocorokles KiRK. u. STANLEY Edw. {,\^02)=^ Euscopus rufines Stal (ISTO). "^ ') Melamphausfaher Fab. (Malacca, Sumatra ! Borneo ! Palawan ! Mindoro ! 3Iindanao !) dürfte wohl auch auf Banguey nicht felilen. 21(3 Gustav Breddin-Berliu. Ut/sdercKs mesiosti{/ma DiST. Ein 8tück von Banguey in meiner Sammlung; Fundortangabe zu- verlässig? Neu-Guinea, Moluccen, Banda. Dysderciis cingulatus Fab.^) Gemein indo-malayiscli. Farn. Gerridae. Gerris Kivkaldyi BREDD. Bisher nur aus Banguey. Farn. Reduviidae. N. Velitra rubropicta Am. c^ Serv. Das vorliegende Stück ans Banguey und mehrere aus Borneo (Tandjong-Morawa) in meiner Sammlung weichen von der typischen javanischen Form durch das schwach-rosenfarbige nach der Basis und nach innen zu weißlich-gelbe Corium ab. Auch der Clavus (außer der Basis) ist trübe weißlich und zeigt nur einen schmalen und halbverloschenen schwärzlichen Streif auf dem Schildrand. Dadurch nähern sich diese Stücke der philippinischen Art V.phüippina STAL. Vielleicht ist letztere, mir nur aus der Beschreibung bekannte, Art mit V.riibropida wieder zu vereinigen. Malacca, Sumatra, Java! Borneo! Tapinus Heydeni Bredd. Sonst Borneo (Baram-Fluß!), vielleicht gehört auch der „SmintJms pictus'' aus den Philippinen bei Stal, Hem. Philipp. S. 694 hierher. Ectomocoris atrox Stal. Vorderschienen spitzenwärts schwarz. Indo-australischer Archipel ostwärts bis Java! Celebes! Philippinen! Hcvpinia horrida STAL. Ceylon, Java, Philippinen. N. Agyrius podagricus Stäl.^) Malacca! Sumatra! Borneo. ^) Auch Dysdtrcus poecilus H.-S. mit ebenso weiter Verbreitung (Balabac!) dürfte nicht fehlen. 2) Astinus M-album Am. & Serv. hat mir aus Süd-Palawan ! vorgelegen, diese in Borneo! häufige und bis Sumatra und Malacca verbreitete Art findet sich wohl auch in Banguey (N!). Versuch einer Rhynchotenfauua der malayischen Insel Banguey. 217 Darbaiuis bispinosus Fab. Java! Celebes! Saiigir! Philippinen; aus Borneo und Sumatra mir bis jetzt nicht bekannt, N. Eulyes pretiosa Dohkn. Borneo! Sycaims rhombogaster n. spec.^) ?. Eine Art aus der nächsten Verwandtschaft des S. hifidus FAB. Charakteristisch ist die ausgesprochen rhombische Kontur des mäßig breiten Hinterleibs. Derselbe erreicht seine größte Breite um die Mitte des 5. Segments; dieses hat einen im Sinne eines Kreisbogens flach gebogenen Außenrand. Von diesem Segment an verschmälert sich der Konnexivrand nach vorn sowohl wie nach hinten auffallend schnell, indem er nach vorn zu eine stumpfwinklige (von geraden Seiten begrenzte) flache Bucht bildet, nach hinten zu bis zur Hinterecke des 7. Abdominal- tergits geradlinig oder genauer flach-buchtig verläuft. (Der Außenrand des 3. Segments verläuft ganz geradlinig und bildet an seiner hinteren Ecke ein ganz unbedeutendes, kaum sichtbares Zahneckchen; der Außen- rand des 4. Segments setzt zunächst eine kurze Strecke die Eichtung des Randes des Segments 3 geradlinig fort, biegt dann unter sehr flachem Winkel ein wenig nach außen ab und verläuft abermals geradlinig bis fast zur Hinterecke des Segmentes. Die Hinterecke des 4. Segments in Form eines etwa rechtwinkligen, an der Spitze kaum abgestumpften Zahnes frei hervorragend; auch die Hinterecke des 5. Segments über die Basis des folgenden Segmentes frei hervorragend, rechtwinklig. Eand des 6. Segments unmerklich wellenförmig geschwungen, seine Hinterecke nicht vorragend; Außenrand des 7. Segments fast geradlinig.) Die Konnexivsegmente flach und undeutlich runzelig, ohne alle blasenförmigen Auftreibungen, das 5. Segment kaum 1^2mal so breit als (innen) lang. Schilddorn verhältnismäßig kurz (kaum so lang als das Pronotum proprium) und zart, in einer zierlichen Gabel endigend, aufrecht, kaum merklich nach hinten gekrümmt. Schwarz, fein grau behaart, der Hinterleibsrücken schwarz-violett. Schnabel und Fühler schmutzig rostbraun; das 1. Glied der letzteren in der Mitte etwas dunkler, sein Ende und die Fühlerstütze, die äußerste Basis des 2. Gliedes und dessen Spitze pechschwarz; Glied 3 gegen Ende schwärzlich. Beine schmutzig pechbraun, die Knie, die Basis und ein undeutlicher Ring der Schenkel hinter ihrer Mitte sowie das Ende der Schienen schwarz. Die gelbe Binde am Coriumende sehr kurz, nur einen schmalen Endsaum der Coriumzelle bedeckend. Der gelbe Saum am ') Auf Süd-Palawan und Balabac kommt Stjcanns paUew^ Bredd. vor. 17 218 Gustav Breddin-Berlin. Grunde der inneren (hinteren) Membranzelle ist nur schmal und geht nicht oder fast nicht in die äußere Membranzelle über, erreicht also die Basis der äußeren (costalseitigen) peripherischen Ader nicht. Länge (ohne Halbdecken) 18 mm, Schulterbreite 4V3 mm. N. Veliiiiis nigrigeim Am. et Serv. Die Lokalform von Banguey weicht durch folgende Einzelheiten von den Stücken aus Borneo ab: Membran tiefblauschwarz; Hinterschenkel immer ohne schwarzen Eing ; Vorderschienen gegen die Spitze hin öfter schwärzlich ; Vordertarsen schwärzlich. Sumatra! Bangka! Java, Celebes! Borneo! von den Philippinen nicht angegeben. N. Biasticiis impiger Stal. Weicht von einem sumatranischen Stück meiner Sammlung nur uner- heblich ab, jedoch ist der Tuberkel des Processus pronoti hier nur sehr schwach entwickelt. Malacca, Sumatra ! N. Rhyiiocoris iu.arginelliis Fab. mit var. viciims. Malacca, Java! Sumatra! Borneo! Celebes! Palawan!^), von den Philippinen nicht angegeben ; dort fehlend ? Farn. Capsidae. N. Lygus suturalis Reut. Java! Honioptera. Farn. Cicadidae. Platyi)leura vitreoliiiibata n. spec. c/". Sehr nahe der PI. nolilis Geem., jedoch durch folgende Merk- male unterschieden : S t i r n f u r c h e flach, auf eine lange Strecke hin gleich breit, vorn und hinten plötzlich und etwa gleichmäßig sich zuspitzend, die Seitenecken des Pronotums deutlicher rechtwinkelig, von fast geraden Seiten eingefaßt. Der gefärbte Basalteil der Vorderflügel ist ein wenig ausgedehnter, er überschreitet die Basis der vorletzten (siebenten) Apical- zelle und sendet von dort aus eine gebrochene, schwärzliche Binde aus ') Das von STÄL behauptete Vorkommen dieser Art in Xeu-Giiinea bedarf der Bestätigung. Versuch einer Ehynehoteiifauua der malayischen Insel Bangney. 919 zum Endpunkt der 7. Apicalader; über die Basis der Apicalzellen 1 — 5 zieht sich eine schwärzliche, von außen nach innen an Breite abnehmende (nicht einen glasigen Fleck einscliließende!) Binde; die schwarzen Fleckengruppen an der Spitze der Apicaladern verfließen zu 4^- ähnlichen Flecken. Bei den Unterflügeln ist die schwarze Farbe viel weiter aus- gedehnt als bei PI. nobilis und läßt nur die äußersten Spitzen der Apical- zellen frei, ja berührt sogar in einer aufgesetzten, breit zahnartigen Ecke die subperipherische Ader auf der Grenze zwischen 5. und 6. Apicalzelle; es bleibt also nur ein mäßig breiter Endsaum und das Analfeld der Unterflügel hyalin, die Basis der Hinterflügel ist schmutzig hyalin, die Aderung gelb. Die Grundfarbe der Oberseite ist an dem vorliegenden Stück verwaschen rostgelblicli, auf dem Oberflügel sehr hell ockeigelblich, Unterseite schmutzig ockerbraun, Bauch hell -rostbraun. Die schwarzen Zeichnungen des Körpers sind entweder ganz geschwunden oder nur als bräunliche Fleckenschatten sichtbar, doch erkennt man die beiden mittleren Basalflecke des Schildchens noch deutlich; die schwarze Zeichnung der Stirnmitte fehlt völlig. Der schmale Hintersaum der Abdominalringe 4 — 8 ist lebhaft grün. c/'. Die Opercula des Männchens sind ebenso gestaltet wie bei PI. nohilis: der Schnabel erreicht fast ihren Endrand. Der Hinter ran d des 9. Abdominaltergits ist in der Mitte gerade abgestutzt. Auf der Ventralseite sind die freien Innenränder der 9. Tergitplatte vorn einander stark genähert und überdecken in normaler Lage die Seiten der Genital- platte, so daß nur die schmale Mittelpartie derselben sichtbar bleibt, nach hinten zu weichen sie stark und fast geradlinig auseinander. Genitalplatte gegen Ende etwas dachartig konvex, in einem von Bogenseiten begrenzten Winkel endigend. Länge 17 mm, Länge des Vorderflügels 24^'2 mm, Spannweite 57 mm. Bei PI. nohilis ist die Stirnfurche nahe der Basis am breitesten, von dort nach dem Clypeus zu allmählich stark verschmälert. Etwa das Enddrittel der Unterflügel ist bei ihr hyalin. Die Genitalplatte des Männchens ist bei den untersuchten Exemplaren schon an der Basis breit (ihre Seiten durch die Innenränder der 9. Tergitplatte nicht verdeckt). Diiiidubiti spec.^) Aus der Verwandtschaft der D. rufivena A^'ALK. Es liegen nur Weibchen vor, die nur durch Vergieichung sehr umfangreiclien Materials sicher bestimmt werden könnten. ^) Die Trennung der Gattungen CosmojmiUna StäL (ISGC) und Dundubia Am. & Serv. (1S43) ist — wenigstens auf Grund der bisher angeführten Unterscheidungsmerkmale — unmöglich aufrecht zu erhalten. Die angeblichen 220 Gustav Breddiu-Berliii. Dimdiibia spec. Eine Art aus der Verwandtschaft der D. (Cosmopsaltria) latiUnea Walk, und D. montivaga DIST., aber anscheinend mit keiner der bisher beschriebenen Arten übereinstimmend. Leider nur in weiblichen Stücken eingeliefert. Cicada tridentigera n. spec. cf^ $. Selir ähnlich der C. tagaUca Stal und mit ihr in der Größe, Körperform sowie in der Zeichnung des Gesichtes, des Scheitels, des Pronotums und Schildchens übereinstimmend; jedoch ist der hintere schwarze Mittelfleck des Schildchens hier zu einer dreizackigen Gabel- zeichnung entwickelt mit verbreiterten Spitzen der drei Gabelzinken. Die Commissur an der Basis der 2. und 3. Apicalzelle der Vorderflügel trägt einen mehr oder weniger deutlichen, rauchschwarzen Nebelfieck. Die Hüften und Trochanteren auch der Hinterbeine sind ungefleckt, hell- grünlich-gelb. Die Schenkel und Schienen (außer den hellgrünen Knieen) sind schmutzig-rostbräunlicli oder ganz verloschen pechfarbig angelaufen, die Tarsen am Grund und am Ende pechschwarz. Das rostgelbliche Tergit des 9. Abdominalsegments springt in der Mitte seines Endrandes als sehr breite, stumpfwinklige Ecke sehr wenig vor^). o^. Die Opercula einfarbig hellrostgelb, etwa um 7^ länger als an der Basis breit, von der Basis an nach hinten zu deutlich verschmälert, der leicht aufgeschlagene Außenrand bis zu Vs seiner Länge fast gerad- linig, die Spitze nur mäßig breit zugerundet; die Innenränder berühren sich an der Basis, weichen dann aber flachgerundet weit auseinander, so daß ein spitzwinkliger Spalt zwischen ihnen bleibt^). Gattungsunterschiede — die stärkere Wölbung des Stirnteiles und die um einige Milli- meter geringere Schnabellänge bei Dundubia — sind zur Unterscheidung häufig ganz unbrauchbar. Der Kopfbau ist bei einer großen Zahl jetzt als Cosmopsaltria bezeichneter Arten völlig ebenso wie bei der typischen Dundubia mannifcra L., bei anderen geht er so allmählich in die flachere Stirnform der „typischen" Cosmopsaltria über, dafa eine feste Grenze nirgends zu erkennen ist. Daß die bei Ehynchoten so sehr schwankende Länge des Schnabels zu einem generischeu Trennuugsmerkmal durchaus ungeeignet ist habe ich gelegentlich ausgeführt. In der Tat reicht bei Dundubia iniemerafa WALK, nach DiSTANTs Angabe (1. c. S. 42) der Schnabel bis zu den Hinterhüften und bei meinen Stücken von Dundubia TerpsicJwre WALK, sogar weit zwischen die Hinterhüften, hat also dieselbe Länge wie bei der typischen Cosmopsaltria! ') Bei C. tacjalica ist an dieser Stelle nach StÄLs Angabe ein spitzer Zahn („dens acutus", Hem. Phil. p. 714 in der Subgenus-Diagnose) vorhanden, wie er ja auch z. B. in der untenbeschriebenen, sonst so ähnlichen C. nesiofes entwickelt ist. ^) Nach der STÄLschen Beschreibung (1. c. p. 715) sind die Schalldeckel bei C. tayalica ganz ähnlich gestaltet. Die angeblich nach STÄLscher Type hergestellte Zeichnung dieser Deckel auf Taf. VI Fig. 8 b des „Monograph of Oriental Cicadidae" ist absolut unvereinbar mit Stäls Beschreibung, eine der vielen irreführenden Nachlässig- keiten der DiSTANTschen Arbeiten. Yersucli einer Eliynchüteufanna der malayisclieu Insel Banguej'. 221 Körperlänge 307-2 mm, Länge der Flügeldecken 43 mm, Flügelspann- weite 95 mm. Cicada iiesiotos n. spec. (/■$. Der vorigen nahe verwandt und sehr ähnlich, aber erheblich kleiner und schmaler. Das ganze Gesicht (außer dem schwärzlichen Augensaum der Wangen) ohne jede schwarze Zeichnung, wie die ganze Brust und die Sclialldeckel hell honig-gelb oder grünlich-gelb. Der glatte Mittelfleck zwischen den Querfurchen der Stirn hier erheblich breiter als bei C. tridentigera. Der Scheitel wie bei letzterer Art gezeichnet, von dei' Mitte der Stirnbasis laufen etwa 6 Längsrunzehi nach dem Vorder- ende des Kopfes hin. Die schwarze Pronotumzeichnung der vorigen Art ist hier reduziert auf eine trichterförmige Mittelzeichnung, die eingedrückte Querlinie des Pronotums (wenigstens in der Mitte), der schmale Vorder- saum des Pronotums hinter den Augen und zwei dreieckige Fleckchen des Vorderrandes hinter den Ocellen. Die Zeichnungen des Schildchens wie bei C. tridentigera, nur hat hier der mediane Gabelfleck die Gestalt eines langgestreckten Dreiecks, dessen beide vorderen Schenkel flach und gleichmäßig ausgebuchtet [nicht wellenförmig geschwungen ( oo )] sind. Oberflügel wie bei C. tridentigera nur ohne die beiden Nebelflecke auf den Anastomosen. Beine einfarbig hellgelblich, nur die Dornen der Hinterschienen pechbräunlich, die Krallenspitzen pechbraun. Schnabel die Mitte der Hinterbi-ust ei-reichend, mit pechbrauner Spitze. x4.bdomen unten hellgelblich bis verloschen roströtlich, oben roströtlich, der Basal- saum der Segmente mehr oder weniger breit pechschwarz. c/". Stimmdeckel kaum länger als an der Basis breit, kurz zungen- förmig. Außenrand nicht deutlich geradlinig; die Spitze von der Mitte des Außenrandes an deutlich zugerundet. Die Innenränder berühren sich kurz an ihrer Basis, divergieren dann, zuerst nur sehr wenig, dann aber plötzlich sehr stark. Der Hinterrand des 9. Abdominaltergits endigt in der Mitte in einen sehr spitzwinkligen Zahn mit geschärfter Spitze und zeigt ein schmales medianes Längsbindchen von schwarzer Farbe. Körperlänge 26\'2 ($ 23) mm; Flügellänge 3G, Flügelspannung 78 mm, Pompoiiia diffusa Bredu. Borneo. Abroina Kedeiiburgi n. spec. (f. Kopf mit den Augen noch etwas breiter als das Pronotum zwischen den Schultern; die Stirn stark vortretend, von oben gesehen so lang erscheinend als der Scheitel in der Mitte. Die hintere Area ulnaris der Vorderflügel ungefleckt, gegen die Spitze hin nicht verbreitert, sondern kurz hinter der Mitte am breitesten, apikahvärts spitzbogig auslaufend. Die Hinterflügel mit 6 Apikaizellen ; das Analfeld nicht merklich getrübt. 222 Gustav Breddin-Berlin. Trübe rostrot, Brust und Opercula hell rostbraun, Hinterleib oben und unten hell rötlich-braun; längs den Kopf- und Brustseiten verläuft jederseits ein silberweißes Längsband aus kurzer und sehr dicliter, die Grundfärbung verdeckender Behaarung bis zur Basis der Opercula. Pechschwarz sind: die Sclmabelspitze, der ganze Clypeus, die Wangen und Zügel (soweit sichtbar), die Stirn (Basis und Seiten ausgenommen) und die Mittelfurche der Stirn auch noch bis zur Basis, der ganze Scheitel bis auf ein rostgelbes Bindchen hinter dem mittleren Ocell, der schmale Vordersaum und das ganze Hinterrandfeld des Pronotums (letzteres außer dem Schulterteil und einem Mittelfleckchen) und zwei parallele, ziemlich weit voneinander entfernte, in der Mitte etwas ver- löschende Längsbinden, Avelche den Vorder- und Hintersaum des Hals- schildes verbinden. Schildchen mit zwei leicht einwärts gebogenen durchlaufenden Längsbinden nahe der Mediane (entstanden durch die Verbindung der dreieckigen inneren Basalflecke mit den beiden runden Fleckchen an der kreuzförmigen Erhebung der Schildspitze!) und aus- wärts davon jederseits eine sehr schräge, etwa dem Außenrand des Schildchens parallele, verwaschene, durchlaufende, pechschwarze Binde. Eücken des Abdomens braun, nach der Basis zu pechschwarz, der Außensaum und jederseits ein großer Bindenfleck auf dem 3. Segment lebhaft rostgelblich. Bauch mit einer bis zur Basis durchlaufenden, aus Querflecken zusammenfließenden pechschwarzen Längsbinde. Beine rost- rot oder rostgelb, die Schienen an der Spitze und die Tarsen am Grund und Ende pechbraun; die vorderen Trochanteren und die untere Kante der Vorderschenkel pechschwarz. Adern der Vorderflügel pechbraun, nach der Basis zu hell rostgelb, die Costaladei- und die costale Membran rost- braun , die postcostalen Randadern pechschwarz ; Basalzelle gänzlich hyalin. c/'. Opercula viel kürzer als die Hälfte des Hinterleibs, fast kreis- förmig gerundet, aber basalwärts (auf der Innenseite) plötzlich in eine kurze, stielähnliche Basis sehr stark verschmälert, so daß die Basis nicht ganz halb so breit ist als die größte Breite der Opercularplatte unweit der Spitze. Die nahezu halbkreisförmigen Innenränder sind in dieser Gegend der größten Breite noch etwa lV2mal so weit voneinander entfernt als die Breite der Hinterschenkel in der Mitte beträgt. Außen- rand der Opercula bis unweit der Spitze nahezu gerade. Sternitplatte des 7. Abdominalsegments ^) trapezoidal mit stark abgerundeten Hinter- ecken und gerundet-gestutztem Endrand. Körperlänge 20 mm, Vorderflügelläuge 36 mm, Spannweite 60 mm. Diese Art, die in der Tracht der indischen Abroma maculicolUs GUER. (DISTANT, Monogr. Or. Cic. Taf. XIV flg. 23) sich anschließt und ver- ^) d. li. des letzten stigraenführeudeu Aljdomiiialseguients! Versuch einer Rliynchotenfauiia der malayiselien Insel Banguez. 223 nintlich der philippinischen Art Ä. ferraria Stal sehr nahe steht, unter- scheidet sich leiclit durch die aus vier durchhiufenden schwarzen Längs- binden bestehende Zeichnung- des Mesonotums, von A. ferraria (nach StaLs Beschreibung) auch noch durch der» schwarzen Scheitel, die fast ganz schwarze Stii-n und anderes. N. 3Iogaiiiiia Doriac DiST. (Verblichenes $ Exemplar.) Borneo. N. Baeturia Beccarii DiST. Sumatra, Borneo. Farn. Cercopidae. Cosmoscarta Briseis Bredd. Bis jetzt nur von Banguey bekannt. S. Clovia vittifroiis Stal. var. b. Philippinen, Balabac! Java, Borneo. N. Pliiiia ainpla Walk. Farn. Membracidae. Centrnclms spec. Farn. Jassidae. N. Tettigoiiiella iiidistincta Walk. Sumatra! Java! Borneo! Tettigoniella rubellula n. spec. $. In Größe, Tracht und Färbung mit T. indistinda übereinstimmend, die verschossen roten Deckfiügel ohne das schwärzliche Nebelfleckchen des Clavus, das Corium ohne den schwarzen Queibindenfleck auf der Scheibe, dagegen ein schwarzer Längswisch in der inneren Apicalzelle, der die Basis dieser Zelle bedeckt und nach vorn noch bis zur Spitze des Clavus hinüberreicht. Pronotum verloschen ziegelrot, die Seiten weißlich, der Vordersaum schmutzig gelblich; nahe dem Vorderrand eine winzige, pechbräunliche Mittellinie, die sich auch auf den hinteren Teil des Scheitels fortsetzt. Durch den Bau des 7. Abdominalsternits von T. indistinda leicht zu unterscheiden: 224 (iustav Breddiu-Berlin. 9. 7. Abdominalsternit seitlich etwas zusammengedrückt; die beiden Seitenlappen kurz (deutlich kürzer als die mediane Länge des Sternits), schief trapezförmig: Der (bei T. indistincia sehr lange) Innenrand hier sehr kurz, viel kürzer als der Querdurchmesser der beide Lappen trennenden quer-rechteckigen Mitteleinbuchtung, dem benachbarten Lmenrand des Lappens der anderen Seite fast parallel. Lmenrand unter stumpfem, etwas gerundeten Winkel in den Endrand übergehend. Endrand einen deutlich stumpfen Winkel mit leicht gerundetem Scheitel bildend; der innere Teil des Endrandes schief, von innen-vorn nach außen-hinten gestutzt^), etwas ausgebissen, der äußere Teil des Endrandes sehr schief, von innen-hinten nach außen- vorn gestutzt; dieser äußere Teil des Endrandes deutlich länger als der innere. Die Ränder der mittleren Ausbuchtung und der innere Abschnitt des Endrandes sehr schmal und ganz verloschen schwärzlich gesäumt. Vaginalklappen nahe dem Lmen- rand mit schwärzlicher, anliegender Behaarung. Körperlänge IOV2 mm, mit den Deckflügeln 12 mm. Fam. Fulgoridae. N. Scainandra rosea Guer. Sumatra, Borneo! Daradax spec. Vielleicht zu D. acris WALK, aus Borneo gehörig, aber kleiner. Oliarus miisca n. spec. c/". Scheitel schmal, etwa halb so breit wie der Durchmesser des von oben gesehenen Auges und etw^a doppelt so lang Avie breit, nach vorn leicht verschmälert, zwischen den plattenartig geschärften Seiten- kielen flach rinnenartig vertieft, am Vorderrande des Kopfes durch einen annähernd rechtwinklig gebrochenen Querkiel begrenzt; vor diesem liegt das gestreckt-dreieckige Stirnfeldchen. Stirn mit dem Clypeus von fast rhombischer Gestalt, kurz vor der Mitte am breitesten und daselbst etw^a 3V2 mal so breit als an der Basis; der auf der Stirnfläche noch mäßig deutliche Mitteikiel ist auf dem Clypeus ganz undeutlich ; der Clypeus nach den Seiten zu mit sehr feiner, schwer erkennbarer chagrinartiger Quer- runzelung. Pronotum in der Mitte etwa ^/a so lang als der Scheitel, Vorder- und Hinterrand sind nicht oder nur sehr w^enig aufgeworfen und bleiben stets durch ein in longitudinaler Richtung ebenes Mittelfeld weit getrennt, so daß das Halsschild das Bild eines deutlichen, bandförmigen ^) Bei T, indistincta sind sie gerade von aufsen nach innen abgestutzt. Versuch einer Rhynchotenfauua der malayischen Insel Banguey. '}->;) Segmentes zeigt. Von den 5 Längskielen des verhältnismäßig langen Mesonotnms sind die inneren Seitenkiele hinter der Mitte des Schildchens am weitesten voneinander entfernt, konvergieren nach hinten sehr deutlich, nach vorn wenigei' deutlich und verschwinden lange, bevoi- sie den Vorderrand erreichen ; die äußeren Seitenkiele sind nach vorn leicht konvergent. Die Oberflügel sind im Vergleich zu Gattnngsgenossen recht schmal, etwa dreimal so lang als breit, die längste Strecke gleichbreit; das Flügelmal scharf abgegrenzt, lederliäutig, H — 4 mal so lang als breit, vorn und hinten in eine Spitze verschmälert. Die erste Gabelung des äußeren (subcostalen) Sectors der Oberflügel liegt der Basis erheblich näher als die erste Gabelung des inneren (subclavalen"» Sectors ; der Vereinigungspunkt der beiden Ciavusadern liegt weit hinter der Claviis- mitte. Vorderschienen dieikantig, kurz und plump, sehr deutlich kürzer als der Schenkel und noch nicht doppelt so lang als der Fuß; Hinter- schienen zweidornig. Schnabel das Hinterleibsende etwas überi-agend, das sehr schlanke vorletzte Glied allein schon das distale Ende der (nach hinten gestreckten) Hinterschenkel fast erreichend. Verwaschen rostgelblich, die Unterseite und die Beine etwas sclimutziger gefärbt. Die Oberseite mit folgender sehr sauberer schwar/er Zeichnung: Der von oben sichtbare Basalteil der Stirn mit dem Stirn- feldchen, der vertiefte Scheitel in der Mitte und vorn, jederseits eine breite Längsbiiide, die die Seiten des Vorderrückens und das ganze Außenfeld des Mittelrückens (auswärts der äußeren Kiele) bedeckt, ein Längswisch in der Mediane des Pronotums, ein querer Fleck am Vorder- rande des Mittelrückens, das ganze Mittelfeld zwischen den inneren Kielen (die gelben Kiele selber ausgenommen) und jederseits zwei runde Fleckchen zwischen dem inneren und äußei'en Kielpaar. Abdomen pech- schwarz, der hintere Saum aller Segmente breit gelb. Die Tarsen und Schienenenden aller Beine, die Basis der mittleren luid vorderen Schienen, ein Ring nahe der Spitze der ^'orderschenkel mehr oder weniger ver- waschen pechbraun. Der Clypeus leicht gebräunt mit hellerem Median- streif, die Schnabelspitze schwarz. Ober- und Unterflügel klar hyalin mit pechbrauner, hie und da rostgelb gefleckter Adeiiing; der Spitzen- rand der Oberflügel und einige wenige kleine und undeutliche Nebel- fleckchen in dessen Nähe rauch-bräunlich. Die Adern sind mit sehr feinen, schiefstehenden, schwarzen Börstchen besetzt und die Maschen- felder zwischen dem Geäder sind besonders nach der Spitze zu mit Eeihen feiner schwarzer, börstchentragender Punkte sehr sauber gezeichnet. Das Flügelmal ist rostgelblich, gegen die Spitze hin schwärzlich. (f. Das Sternit des Genitalsegments ist hinten breit und tief ein- gebuchtet; diese Bucht ist durch einen schmalen, zahnartigen, an seinem 18 2"26 Gustav Breddin-Berlin. Endrand breit gestutzten Lappen zweigeteilt; die die Ausbuchtung ein- schließenden Seitenlappen des Sternits spitzwinklig ausgezogen. Länge 8 mm. mit den Flügeln 11 mm; Schulterbreite 3V5 mm. Von den mir bekannten Arten unterscheidet sich diese große, schön- gezeichnete Spezies durch die (mit den Flügeldecken) langgestreckte, fast zylindrische Gestalt, das schmale, lange Stirndreieck und besonders die kurzen, dicken Vorderschienen. N. Pocliazia obsciira Fab. Hinterindien, Nikobaren, Malacca, Sumatra, Java, Celebes, Borneo. Hamburgische Elb-Untersuchung''). Zoologische Ergebnisse der seit dem Jahre 1899 vom Naturhistorischen Museum unternommenen Biologischen Erforschung der Niederelbe. ■^) Unter diesem Titel werden zunächst vorwiegend systematische Arbeiten über die Tier- welt der Elbe bei Hamburg erscheinen, denen sich dann weitere faunistisch-blologische Unter- suchungen des Stromes bis zu seiner Mündung anschließen sollen. 19 Hambiu'gische Elb-Untersucliung. VII. Cladoceren, Von Dr. B, Timm. Mit 56 Originalzeichnungen im Text. Die Bearbeitung- der Cladoceren des Elbplanktoiis liat sich leider und zwar liauptsächlich aus dem Grunde verzögert, weil es unserem verehrten, so früh verstorbenen Mitarbeiter, Herrn HARTWIG, nicht ver- gönnt war, seine Arbeit zum Abschluß zu bringen. Als sein planktologisches Vermächtnis ist der Elb-Untersuchung die Liste der von ihm festgestellten Cladoceren zu teil geworden, eine Liste, die mir natürlich bei der Untersuchung von großem Werte war, die aber begreiflicherweise die Arbeit kaum abkürzen konnte, da einmal eine Spezialisierung der Fund- orte nicht vorlag, dann aber auch eine große Menge neuen Materials zu durchmustern war, das HARTWIG nicht vorgelegen hatte. Die Durch- musterung dieses Materials, der Fänge aus allen Monaten des J ahres 1 900 hat aber auch den Erfolg gehabt, daß eine ganze Reihe neuer Formen er- mittelt wurde, so daß die nun vorliegende Aufzählung von Elb cladoceren einen beträchtlichen Fortschritt gegenüber dem Wenigen darstellt, was bisher über hamburgische Cladoceren veröffentlicht worden ist. Eine eingehendere Liste der bei Hamburg und zwar in der Elbe ge- fundenen Cladoceren hat nur Dahl in seinen Untersuchungen über die Tierwelt der Unterelbe (2) gegeben. Mit Ausnahme einer kurzen Notiz von Eylmann (3, p. 70 der Zeitschr., p, 10 der Arbeit) gehen die übrigen Publikationen nicht über allgemeine Bemerkungen hinaus. A\'ie bei den C 0 p e p 0 d e n , so ist auch in Bezug auf die Cladoceren RICHTERS der Erste, der die Anwesenheit dieser Tiere in der hamburgischen Fauna festgestellt hat. Li dem zoologischen Bericht der Festscluift von 1876: „Hamburg in naturhistorischer und medizinischer Beziehung" (19) teilt er — vermutlich auf Grund eigener Forschungen — mit, daß unsere Gewässer Vertreter der Geschlechter Daplinia, Chydonis, Acroperns, Bosmina und Polyphemiis beherbergen. Von den genannten Gattungen ist Polyphertms im Elbplankton der mir vorliegenden Fänge nicht nachgewiesen worden; die Familie der Polyphemiden wird bei Cuxhaven durch Podon inter- medius LiLLJEBORG vertreten. In der bekannten Arbeit von Kraepelin (9) über die Fauna der Hamburger Wasserleitung wird von Cladoceren nur Daphnia erwähnt; es kann aber keinem Zweifel unterliegen, daß auch andere Vertreter der genannten Ordnung, namentlich Bosminen vorhanden 20 230 R- Timm. gewesen sein müssen, nm so mehr, als nach unseren bisherig-en plankto- logischen Erfahrungen die Gattung Daphnia bei weitem nicht am häutigsten unter den ( ■ 1 a d o c e r e n auftritt. 1887 erschien Eylmanns Beitrag zur Systematik der europäischen Daphniden (3), der eine Eeihe von Funden aus der Landdrostei Stade und aus dem ostholsteinisch-lauenburgischen Seengebiet enthält, Hamburg selbst aber nur in Bezug auf eine Spezies erwähnt, nämlich Daphnia Schaefferi BAIRD, die von LiLLJEBORG gleich D. magna Straus gesetzt, von Eylmann noch von dieser Art unterschieden wird. Als Fundort der D. Schaefferi gibt E. einen Teich bei Hamm an. Die weitei* entfernt liegenden Fundstellen der übrigen D ap h n i d e n bei EYLMANN werden an den zutreffenden Stellen im Verlaufe der Arbeit Berücksichtigung finden. Das Gleiche gilt auch für deren holsteinisches Vorkommen, das von der biologischen Station Plön festgestellt worden ist, sowie für die Ergebnisse der Forschungen von S. A. Poppe. Mit den Cladoceren der freien Elbe, also unseres Gebietes, beschäftigt sich zum ersten Male Dahl in der 1891 erschienenen, bereits erwähnten Arbeit. Auf seinen Eibfahrten vom 18. bis zum 26. September 1888 und im x^pril und Mai 1889 hat er seinen Angaben nach im ganzen 17 Arten von Cladoceren erbeutet. Darunter sind 4 Daphnien und 5 Bosminen. Von den letzteren wird B. longicornis, die ohne Autor auf Seite 159 in einem Fange genannt wird, in dem longirostris nicht vorkommt, zu streichen sein. Denn auf S. 170, w^o sämtliche Arten mit Autornamen aufgezählt werden, steht nur longirostris. B. longicornis, die übrigens auch in unserm Planktonmaterial fehlt, wird ihren Platz in der DAHLschen Aufzählung also wohl nur einem Schreib- fehler verdanken. Ferner hat es mit den „Arten" der Gattungen Daphnia und Bosmina eine eigene Bewandtnis. Seitdem man ei'kannt hat, daß die Cladoceren und ganz besonders die beiden ebengenannten Gattungen nach Fundort und Jahreszeit so außerordentlich veränderlich sind, ist die Zahl ihrer Arten mehr und mehr zusammengeschrumpft. EYLMANN führt 1887 (3) noch 28 Arten der Gattung Daphnia auf. 24 dieser iVrten sind Inder großen Monographie von LiLLJEBORG (12) auf 9 zurückgeführt worden, von denen G auf die Untergattung Daphnia s. str., eine auf Hgalodaphnia, 2 auf Cephaloxus kommen. 4 der EYLMANNschen Ai'ten bleiben bei LiLLJEBORG unberücksichtigt. Folgt man dessen Arbeit, so sind die 4 DAHLschen Daphnien auf 3 zurückzuführen, von denen nur die eine, nämlich D. Schoedleri G. 0. SARS = D. pulex (DE Geer) in unseren Fängen fehlt. Die 4 Bosminen, von denen B. cornuta, hrevicornis und longirostris jetzt als Varietäten einer Art aufgefaßt werden, sind sämtlich in unserem Material, B. longispina, die zweite selbständige Art, freilich erst in dem Plankton des Jahres 1904. Somit reduziert sich die DAHLsche Liste auf 13 Arten und 2 Varietäten. Hamburgische Elb-Uiitersuchniig. Cladoceren. 231 Von den IH Arten fehlen uns bis jetzt noch '6, wohingeg'en unser Verzeichnis 'il) (mit Poclon iniermediiis LiLLJEBORG von Cuxhaven 30) Arten und 4 Varietäten, also ein Mehr von 17 bezw. 2 aufweist, ein Zuwachs, der ja recht erfreulich, aber nicht wunderbar ist, da es sich um eine viel weiter ausgedehnte Sammelperiode als bei Dahl handelt. Man ersieht aus diesem beträchtlichen Zuwachs aber auch, wie notwendig es ist, sowolil die Fluß- als auch die Seengebiete gTündlich und zwar in Sammelperioden, die sich über alle Monate des Jahres erstrecken, zu durchforschen, wenn man über die Verbreitung- dieser — sowohl durch die eigfentümlichen Beziehungen ihrer Abänderungen zu Fundort und Jalu^es- zeit als auch durch ihre Bedeutung- im Haushalte der Gewässer — höchst wichtigen Klasse ein einigermaßen sicheres Urteil gewinnen will. Ver- zeichnisse gelegentlicher Fänge, die nur 4 oder 5, manchmal auch noch weniger Arten enthalten, wie sie einem gar zu oft in den wissenscliaft- lichen Zeitschriften begegnen, haben für das Studium der geographischen Verbreitung unserer Tiere nur geringen Wert. Denn abgesehen von besonderen Fällen ist überall da, wo man wirklich gründlich untersucht hat, eine beträchtlich höhere Zahl von Arten festgestellt worden, so daß jene kurzen Listen nur zufälligen Sammelergebnissen ihr Dasein verdanken. Wenn nun auch in dieser Arbeit ein ziemlich bedeutendes Material untersucht worden ist, so kann selbstverständlich auch nur die qualitative Forschung nicht für abgeschlossen gelten. Einmal sind in der vorliegenden Arbeit nur die Fänge aus einem kleinen Gebiet der Unterelbe behandelt worden, das sich oberhalb Hamburgs nicht über Spadenland, unterhalb unserer Stadt nicht über die Altonaer Eeede hinaus erstreckt. Unsere Fänge aus dem größten Teil des DAHLschen Gebietes bleiben noch zu bestimmen. Ferner sind aber auch die Jalu'gänge verschieden. Es ist schon erwähnt worden, daß Bosmina longispina Leydig erst in den Fängen des Jahres 1904 enthalten war, in denen sie von R. VOLK entdeckt wurde. Auch die HARTWIGsche Liste beweist die erwähnte Ver- schiedenheit. Hartwig hatte das Material aus dem Jahre 1899 vom Juni an bis November und 1 900 bis einschließlich Mai, das meinige umfaßt die Fänge aus allen Monaten des Jahres 1900. 2 Arten der HARTWiGschen Liste, Daphnia longispina 0. F. M. und Acroperus Jeucocephalus KOCH, habe ich, obgleich ich begreiflicherweise auf das etwaige Vorhandensein derselben geachtet habe, nicht in meinem Materiale feststellen können. Dagegen habe ich mehrere Arten gefunden, die HARTWIG entweder nicht vorgelegen haben oder die in so geringer Menge vorhanden gewesen sind, daß er sie nicht bemei'kt hat. Inwieweit nun einzelne Arten in gewissen Jahrgängen nur seltner sind oder überhaupt ausbleiben, was ja wegen der eigentümlichen Biologie der Dauereier Interesse bietet, müssen fortgesetzte Untersuchungen lehren. 20* 232 R- Timm. Wie bei den Copepoden (Teil VI dieser Elbimtersucliimg, 1903), so war ich auch bei den Cladoceren in der glücklichen Lage, zum Bestimmen eine große Monographie, die Cladocera Sueciae von LILLJEBORG (12), benutzen zu können. Nur eine der hier gefundenen Formen fehlt in diesem Buche, das die Summe der Arbeit eines ganzen Lebens darstellt. Die Nomenklatur dieses Werkes habe ich grundsätzlich angewandt. AVie im VI. Teil habe ich, wie ich hoffe, zur Bequemlichkeit meiner Leser, Erkennungsmerkmale der Arten und Varietäten kurz angegeben, diesmal auch Umrißzeichnungen der meisten Tiere beigefügt, die die Er- kennung der Arten, wenigstens so weit es sich nur um Untersuchung des Elbplanktons handelt, wohl ganz gut ermöglichen dürften. Sämtliche Skizzen sind mit Hilfe des Zeichenprismas angefertigt worden. Ich gebe nun zunächst die Gesamtliste der aus der Sammelausbeute des Jahres 1900 festgestellten Cladoceren. Li Klammer füge ich die Arten hinzu, die mir nicht vorgelegen haben und von den Hei-ren DAHL, Hartwig und Volk größtenteils aus andern Jahrgängen nachgewiesen sind. Mit den Anfangsbuchstaben dieser 3 Namen werden überhaupt diejenigen Arten ausgezeichnet, die von jenen Forschern bereits vor meiner Untersuchung festgestellt waren. Dabei sei hier nochmals ausdrücklich bemerkt, daß wir von HARTWIG nur die vorläufige Liste besitzen; es entzieht sich meiner Beurteilung, ob er in seinen Notizen vielleicht noch andere Arten angemerkt hat. Nur die aus unserem Planktonmaterial stammenden Arten sind numeriert worden. Ctenopoda. Farn. Sididae. H. 1. Sida crystallina (0. F. MÜLLER.). 2. Diaphanosoma Leuchtenhergianum FISCHER = Daphnella hrachyiira G. 0. SARS, nicht LIEVIN. Anomopoda. Fam. Dapliiiidae. D. [Daphnia index (DE Geer). (Bei DAHL als D. Schoedleri SARS.)] H. 3. [ „ longispina 0. F. MÜLLER.] D. 4. „ hyalina Leydig. (Bei DAHL als D. gracüis HELLICH.) und zwar als: H. a) hyalina s. str. b) lacustris G. 0. SARS. H. [c) galeata G. 0. SARS.] D.H. D.H. D.H. D. V. 10. H. 11, Hamburgische Elb-Untersuchnng. Cladoceren. 233 D. H. 5. Hyalodaphnia cucuUafa G. 0. SARS. (Bei Dahl als D. Ceder- strömii SCHOEDLER und D. BeroUnensis SCHOEDLER, bei Hartwig als Hyalodaphnia Kahlhergiensis SCHOEDLER.) D. [Scapholeheris mucronata (0. F. MÜLLER).] H. 6. Simocephahis vetulus SCHOEDLER. D. H. 7. CeriodapJmia pulcliella G. 0. SARS. 8. Moina micrura KURZ. Farn. Bosiiiinidae. 9. Bosmina longirostris (0. F. MÜLLER) und zwar als: a) hrevicornis HELLICH. b) longirostris s. str. c) similis LiLLJEBORG, G. 0. SARS. d) corniifa JURINE. „ longispina Leydig.] „ coregoni Baird. Farn. Lyiieodaplinidae. H. 12. Iliocryptus sordidus (LiEVIN). H. 13. „ agilis KURZ. D. H. 14. Macrothrix laticornis JURINE. Fam. Lynceidae. H. 15. Enrycercus lamellatiis (0. F. MÜLLER). H. 16. [Acroperus harpae Baird. (Bei HARTWIG als A. leiicocephaliis Koch.)] D. 17. Lynceiis qiiadrangidaris 0. F. MÜLLER = Alona quadrangularis (0. F. MÜLLER). H. 18. ,, (Alona) affinis LEYDIG. D. [ „ „ costaüis (G. 0. SARS).] 19. f, „ redangidus (G. 0. SARS) ^= Alona pulclira MATiLE, Hellich. H. 20. „ (Alonella) rostratus KoCH. 21. Leydigia quadrangularis (LEYDIG). 22. Alonella {Pleuroxus) nana (Baird). H. 23. Pleuroxus trigonellus (0. F. MÜLLER). D. H. 24. „ nncinatus BAIRD = PI. personatus LEYDIG. (Bei Dahl als PL glaher KURZ.) 25. Chydorus glohosus BAIRD. D. [ ,, latus G. 0. SARS.] 234 ß"- Timm. D. H. 26. Chydonis sphaeriais (0. F. MÜLLER). 27. Monospüiis disjyar G. 0. SARS. 28. Anchistropus emarginatus G. 0. SARS. Onychopoda. Fam. Polyphemidae. [Podon intermedius LiLLJEBORG (bei Cuxliaveiij.| (30) Haplopoda. Farn. Leiitodoridae. H. 29. Leptodora Kindtii (Fockb) = hyalina LiLLJEBORG. Über die Yerteiliiiig der Arten im Material gibt die folgende Über- sicht Auskunft. Wo nicht durch die Bezeichnung- das männliche Geschlecht hervorgehoben worden ist/) handelt es sich um Weibchen. Die in der Liste nicht numerieiien Arten sind hier nicht berücksichtigt Avorden, da sie nicht unseren Planktonfängen angehören. Ctenopoda. Farn. Sididae. Gen. Sida. 1. Hida crifstallimt (0. F. MÜLLER). (12, p. 16.) Fundnotizen. Nur einmal 1 Ex. auf der Altonaer Reede 3. VIL 00. Auch 1899 vorhanden. Verbreitung. Das spärliche Vorkommen des Tieres in unserem Planktonmaterial dürfte damit zusammenhängen, daß diese große, meist mit ihrem Haftorgan an Wasserpflanzen sitzende Cladocere nicht leicht passiv ins freie Wasser kommt. So fand HARTWIG (5 — 7) sie in der Mehrzahl der von ihm untersuchten brandenburgischen Seen nur in der Uferzone, im Schwielowsee und Zenssee freilich auch im freien AVasser. In Übereinstimmung damit steht, daß ZIMMER (37) das Tier in der Oder nicht, Steuer (27) es in der alten Donau „nicht sonderlich häufig"' ge- funden hat und daß APSTEIN (1) es nicht zu den limnetischen Organismen rechnet. Im übrigen ist Sida crystallina in Deutschland und nach LILLJEBORG (12) überhaupt auf der ganzen nördlichen Halbkugel noch bis zu ziemlich bedeutenden Meereshöhen hinauf verbreitet. Auch aus unseren Nachbargebieten ist sie nachgewiesen: POPPE (17) hat sie aus 13 nordwestdeutschen Süß Wasserbecken erhalten; SCOURFIELD (24) führt sie ebenfalls in seiner Liste der Entomostraken von Plön auf. ') Nur bei Bosmina longirostris. Haiuburgische Elb-Uiitersuchnng. Cladoceren. •285 Unser Kruster ist von allen schaletrao-enden der gröiate (3 — 4 mm) und schon darum leicht zu erkennen. Auffallend ist das g-anz nahe am Kopfrande befindliche Auge, der große Kopf und die starke Einkerbung zwischen Kopf- und Rückenschale. (nlen. Diapliaiiosoma. 2. Diaphano.soma LeiiehtenhergUvriunt S. FISCHER = braf'hyni'iim G. 0. SARS, nicht LiEVlN. (12, p. 42.) Fundnotizen. 2i). VII. bei Spadenland und auf der Altonaer Reede wenige Exemplare, ebenso 31. VII., 14. VIII. und 25. IX. im Grasbrookhafen. Auch 1899 ist das Tier nachgewiesen worden und zwar 13. VII. Verbreitung. Auch diese Art ist in Deutschland verbreitet. Sie wird in den meisten C 1 a d o - ceren -Listen unter dem Namen Daphiiella hracliyura oder Diapha- nosoma hrachyuriim mit aufgezählt. Auch in unseren Nachbargebieten ist sie genügend nachgewiesen. Apstein (1) führt p. 166 nur die- jenigen holsteinischen Seen an, in denen er das Tier nicht gefunden hat; nach ihm fällt das Maximum der Häufigkeit im Plöner und Dobersdorfer See in den September. POPPE (17) gibt den Krebs aus 12 nordwestdeutschen Süßwasserbecken an. HARTWIG (5—7) hat ihn in einer Reihe von brandenburgischen Seen meist im freien Wasser gefunden. Nach Steuer (27, p. 118) ist er in der alten Donau häufiger als Sida, ein Befund, der dem unsrigen entspricht. Nach der neuesten großen Monographie, der LiLLJEBORöschen, habe ich den Namen D. LeucJitenhergianum vorangestellt, obgleich bei G. 0. SARS (20) und RICHARD (18, Ser. 7, t. 18) auf unsere Art der LiEVlNsche Name Daplnielhi hrachyura bezogen, dagegen die andere, im Eibplankton nicht nachgewiesene Art von diesen Autoren als Diapha- nosoma Brandtianum bezeichnet wird. Diesem Vorgange sind natürlich vor LlLL,JEBORG die meisten Autoren gefolgt und so finden wir in den meisten Verzeichnissen den schon oben unter Verbreitung genannten Namen. LiLLJEBORG dagegen glaubt die LiEVlNsche Beschreibung auf Fischers (4) Diaph. Brandtianum beziehen zu müssen und nennt daher dieses D. hrachyuriim. Fig. 1. 0. Leuchtenbergianum. <*-/i. 236 R- Timm, Diaphanosoma ist leicht an dem schmalen Kopf, in dem das Auge ganz vorn steht und an den gewaltigen Ruderarmen (den beiden zweiten Fühlern) zu erkennen. Da das Grundglied derselben länger ist als der längere der beiden Fühleräste (Fig. 1), so handelt es sich um Fig. 2. ' . Endklaue des Diciplianosoma LeucMenhergiamim. Charakteristisch für Diaphanosoma. Diaphanosoma ist auch die Endklaue (Fig. 2). Anomopoda. Fam. Daplmidae. Gen. Daphnia. Die Gattung Daphnia war in unserem Material nicht übermäßig häufig vertreten und meist in nicht völlig entwickeltem Zustannde, so daß diese Tiere einer genauen Bestimmung einen bedauerlichen Widerstand entgegensetzten. Namentlich fehlten meistens ganz oder fast ganz die für die Unterscheidung der Untergattungen Daphnia, Hyaloclaphnia und Cephaloxus so wichtigen Rückenfortsätze, die den Brutraum hinten ab- schließen. Ich beschränke mich daher auf diejenigen Mitteilungen, die ich für sicher halte. Auf die große Variabilität der Daphnien und die demzufolge bei LilljebORG vorgenommene bedeutende Reduktion der Arten habe ich schon eingangs hingewiesen. Bei der Beschaffenheit des mir vorliegenden Materials sowie bei dem Mangel an Zeit, ein größeres, anderweitig zu beschaffendes Material zu vergleichen, war es für mich das Beste, der Darstellung des in der Cladoceren-Forschung ergrauten schwedischen Gelehrten zu folgen. Daphnien traten in meinem Material zuerst 26. VI. auf und hielten sich mit kurzen Unterbrechungen bis 30. X. Am meisten waren 28. VI. und 29, VII. vorhanden. Männchen habe ich nicht beobachtet, Epliippial- weibchen auch nicht. 3. naphnla Joufjisplna 0. F. MÜLLER (12, p. 94) ist von HARTWIG im Material 1900 gefunden worden, ich habe sie nicht sichei' nach- weisen können. Verbreitung. Über die Verbreitung dieser Art in Deutschland wird sicli wegen gewiß oft vorgekommener Verwechslungen wenig Sicheres sagen lassen. Lehrreich für die Schwierigkeit der Bestimmung der Daphnien über- haupt ist das, was APSTEIN (1) p. 167 f. über diese Gattung sagt. Nach seinen eigenen Worten (p. 168) hat er zuerst DJujaUna mit Hyaloclaphnia Kahlher giensis verwechselt. D. longispina führt er nicht auf, dagegen nennt SCOURFIELD (24), dessen Aufzählung sich auf ein Gebiet bezieht, das in das APSTEINsche hineinfällt, nur D. longispina, aber nicht D. hyalina. Hamburgische Elb-Untersuchung. Cladoceren. 237 Poppe (17) und Hartwig (5 — 7), auf deren Ang-aben man sich unbedingt verlassen kann, nennen D. longispina und D. hyalina, d. li. POPPE die letztere als D. galeata. Der erstere hat D. loiigispina aus zwei nord- westdeutschen Grewässern, der letztere aus zwei brandenburgischen Seen, und zwar im Schwielowsee häufig (am Ufer), im Kremmener See sehr selten. Nach LiLLJEBOEGs Nomenklatur sind von den bei Eylmann (3) beschriebenen Arten 4, nämlich D. ventricosa HELLICH, D. caudata SARS, D. longispina 0. F, MÜLLER und D. rosea SARS auf unsere D. longispina zu beziehen. EYLMANN hat nur bei D. caudata und D. longispina Fund- ortangaben, für erstere den Schwanenteich bei Stade, für letztere zwei Fundorte aus Baden und dem Elsaß. In der Oder und alten Donau ist D. lo7igispina nicht nachgewiesen worden. 4. Daphnia hyaJina Leydig (12, p. 101) und zwar a) 1>. hyaUna s. str. (12, p. 104). Fundnotizen. Spadenland, 10. YII. 00 ein Exemplar gesehen. b) D. hyalhia lacustrls G-. 0. SARS (12, p. 109). Fundnotizen. 18. VII. im Grasbrookhafen und auf der Altonaer Reede je 1 Ex., 30. X. im Indiahafen 1 Ex. c) I). hyalhia yaleata G. 0. SARS (12, p. 115) wird von Hartwig aus dem Material 1900 angegeben. Ich habe sie nicht sicher nachgewiesen. Verbreitung. Die Verbreitung der D. hyalina scheint nicht so allgemein oder auch weniger gut festgestellt zu sein als die der D. lon- gispina. Apstein (1), der seinen Abbildungen p. 167 und 168 nach offenbar die Unterart D. galeata gehabt hat, gibt den Höhepunkt der Entwicklung für den November und den Januar an, in welchen beiden Monaten er die höchsten Zahlen gefunden hat. Er bemerkt, daß die langbehelmte Form im September auftritt, sich bis zum November stark vermehrt und im Dezember verschwindet, um der kurzbehelmten Platz zu machen, die im Januar das Maximum ihrer Häufigkeit erreicht. HARTWIG (5) hat D. hyalina Anfang Juni in der Uferregion des Schwielowsees „zwischen Scharen von D. longispina'' gefunden; Poppe (17) gibt D. galeata an und zwar nur aus dem Bremer Stadtgraben (p. 520), eine Bestimmung, die er freilich p. 542 als nicht völlig sicher bezeichnet. ZACHARIAS fülut 1899 (34) aus Sachsen D. galeata, 1901 (35) aus Pommern D. pellucida {= D. hyalina pelliicida P. E. MÜLLER), 1902 (36) aus dem Schöh- und Schluensee (Plön) D. hyalina auf. EYLMANN (3) hat nur Schweizer Fundorte und SCHOEDLER (21) gibt im frischen Haff von Daphnien überhaupt nur Hyalodaphnia Kahlhergiensis an. STEUER (27) hat in der alten Donau ein Ephippialweibchen gefunden. 238 R- Timm. D. hyalina unterscheidet sich vun D. longispina diircli den Stirnkiel. Dieser ist bei der letzteren in der Höhe des Auges unterbruchen, bei ersterer nicht, ein Merkmal, das am besten hervorti-itt, wenn man die Tiere auf den Rücken legt. Ich habe bei keinem der von mir unter- suchten Exemplare eine deutliche Unterbrechung finden können, muß demnach sämtliche betreffenden Daphnien für D. hyalina erklären. Die Unterarten D. hyalina s. str. und D. lacustris unterscheiden sich durch die Beschaffenheit des unteren Kopfrandes, der bei ersterer Form gerade, bei letzterer eingebuchtet ist. Bei beiden ist der Kopf oben gerundet, während er bei B. galeata eine mehr oder weniger gut entwickelte Ecke hat. 5. Hyalodaphnla cuvallata G. 0. SARS (12, p. 127)-- H. Kahl- bergiensis SCHOEDLER. Fundnotizen. 26. VI. im Indiahafen sehr häufig, 18. VII. auf der Altonaer Reede 1 Ex., 29. VII. bei Spadenland selten und im Indiahafen nicht selten, 81. VII. im Grasbrookhafen selten, 21. VIII. im Indiahafen ziemlich selten, darunter einige, deren Kopfschild nur etwas gewinkelt war, eins davon mit Embryonen. Ob diese schwach gewinkelten Exemplare vielleicht zu Daphnia hyalina galeata gehörten, ließ sich nicht feststellen, da die Rückenfortsätze unentwickelt waren. Ferner: 28. VIII. und 11. IX. im Grasbrookhafen je ein junges Exemplar, 18. IX. im Indiahafen ziemlich häufig. Die Mehrzal dieser Exemplare war stumpfköpfig, aber die beiden Rückenfortsätze waren zusammengewachsen, weshalb ich mich für Hya- lodaphnia entscheiden mußte. Schließlich waren noch 2. X. im Indiahafen 2 kurzköpfige Exemplare. Verbreitung. Diese Art scheint in Deutschland allgemeine \er- breitung zu haben, sie wird aus verschiedenen Gebieten genannt, ins- besondere auch aus unseren Nachbargebieten. Da von früheren Autoren nach der Länge und Richtung des Kopffortsatzes verschiedene ^' arietäten oder Arten unterschieden werden, so findet man die Benennungen Beroli- nensis SCHOEDLER (mit kurzem Kopf), cncuUata SARS (mit mittellangem Kopffortsatze), Kahlhergiensis SCHOEDLER (mit langem geradem) und Cederströmii SCHOEDLER (mit langem, aufwärts gebogenem Kopffortsatze). Poppe (17) hat mmllata aus einem, Kahlhergiensis aus vier, Cederströmii aus einem und Berolinensis aus dreien der nordwestdeutschen Süßwasser- becken. Hartwig (5 — 7), der die RiCHARDsche Nomenklatur anwendet, hat aus einer Reihe von brandenburgischen Seen H. Jardinei BAIRD (= Berolinensis SCHOEDLER), aus dem Schvv'ielowsee var. cucuUata SARS, aus dem Müggelsee var. apicata KURZ (bei RICHARD 1 8, ser. 8, t. II p. 345 wegen des gänzlich abgerundeten Kopfes von Jardinei getrennt, •von SCHOEDLER und Eylmann zu Berolinensis gezogen), var. Kahlhergiensis (SCHOEDLER) aus vielen brandenburgischen Seen meist massenhaft im Hamburgische Elb-Untersucbung. Cladoceren. •239 freien Wasser, var. incerta RICHARD (= Cederströmii SCHOEDLEfi) aus dem Scliwielowsee liäuflg. Eylmanns (3) Fundorte für Berolinefisis und cucullata sind schon in den POPPEschen enthalten; H. Kahlher giensis hat er (p. 37) aus dem Eutiner, Mölhier und Ratzeburger See, Fundorte, denen sich der Großensee bei Trittau (M. V. BRUNN) anschließt. APSTEIN (1) zieht p. 168 D. galeata SARS und cucullata SARS zusammen und hält es für wahrscheinlich, daß sie eine Art bilden. Er gibt an, daß cucullata sich dem Maximum ihrer Häufigkeit im Dobersdorfer See schon im Juli nähere und es Ende August erreiche, um dann im Oktober der D. galeata Platz zu machen, die ihre Maximalzahl Mitte November aufwies. Da nun aber galeata wohl zu hyalina zu ziehen ist, deren Parallelform zu cucullata sie bildet, so ist es nicht ausgeschlossen, daß APSTEIN die vai-. Berolinensis vor sich gehabt hat. Die Form Kalilhergiensis ^\\)i Av^T^lls p. 169 aus mehreren holsteinischen Seen an, in denen sie nicht überall zu gleicher Zeit auftritt; ihre Maximalzahl erreichte sie im August, Cederströmii dagegen, die hauptsächlich im Dobersdorfer See gefunden wurde, erreichte den Höhepunkt erst im September. H. KaUhergiensis geht mit dem Monat September zu Ende, Cederströmii verschwindet im November. Damit steht in Einklang, daß Daphnia cucullata in der Elbe vom Oktober bis in die zweite Hälfte Juni hinein nicht gefunden wurde. Übrigens w^aren unter den von mir als cucullata angesprochenen Formen in demselben Fange die Übergänge von Berolinensis bis KaJdhergiensis und Cederströmii vorhanden (vgl. Figg. 3, 4), nur ließ sich wegen der mangelhaften iVusbildung der Rückenfortsätze oft die Zugehörigkeit zur Gattung Hycdodaphnia nicht sicher feststellen. Bemerkenswert ist, daß auch in der Elbe im Herbst (18. IX.) die stumpf- köpfige Form häufiger auftrat. STEUER (27, p. 119) hat H. Jardinei RICHARD = cucullata SARS selten in der Donau gefunden (reife 9 2. Vni.); ZIMMER (33) gibt aus der Oder H. KaUhergiensis an. Wenn H. KaJdhergiensis gut entwickelt ist, kann man sie leicht an dem langen etwas in die Höhe gereckten Kopffortsatze erkennen. Die kurz- ^'^s ^■ köpfigen Formen müssen daran erkannt werden, Rückenfortsäue.' ^u. Fig. 3. H. cucullata. *Vi Fig. 4. H cucullata. Stinibildungen. ^7i. 240 R. Timm. daß die Rückenfortsätze eine Strecke weit mit einander verwachsen sind (Fig. 5), Das Nebenauge fehlt bei Hyalodaplinia, kann aber bisweilen auch bei Daphnia hyalina Leydig fehlen. Gen. Siraocephalus. 6. Simoceplialus vetulas {0.¥ AiVlÄjE.V^)^(MOm)ljE.n. (12, p. 166.) Fundnotizen. Spadenland 10. YII. 3 Ex. Im Material von 1899 war er 27. YII. enthalten. Verbreitung. Nach LlLLJEBORG findet sich die Art auf einem großen Teile der nördlichen Halbkugel, südlich noch in Californien und in Nordafrika, nördlich bis Grönland hinauf. In Deutschland ist sie verbreitet. Aus den Nachbargebieten wird sie angegeben von POPPE (17) aus 14 nordw^estdeutschen Gewässern (westlich der Elbe), von Eylmann (3, p. 47) aus dem kleinen Plöner und dem Ratzeburger See, von Hartwig (5 — 7) aus einer Reihe von brandenburgischen Seen. Da die Art sich zwischen Wasserpflanzen aufhält, so versteht man, warum sie im fi'eien Wasser der Elbe so wenig vorhanden w^ar. STEUER (27, p. 121) fand sie in den Donauarmen vereinzelt vom März bis zum November. Im vorliegenden Material ist diese Art auch bei flüchtiger Durch- musterung nur mit Ceriodaphnia zu verwechseln. Nun gehört Simocephcdus zu den Daphniden mit deutlichem Rostrum am Kopfe. Indessen ist Fig. 6. S. vetulus. 8ä/i. Fig. 7. S. vetulus. Ende der Cauda. das Rostrum nicht selten zwischen den Gliedmaßen versteckt, man kann dann unsere Gattung ohne weiteres an der Cauda erkennen, die in der Ausbuchtung zwischen den Endklauen und der vorspringenden Ecke (also in der Analausbuchtung) eine Reihe von am Grunde zwiebeiförmig verdickten Borsten trägt, die von der Endklaue an gerechnet nach rückwärts kleiner werden (Figg. 6 u. 7). Gen. Ceriodaphnia. 7. Cevlodaphma pulehella G. 0. SARS. (12, p. 198.) Fundnotizen. Im Grasbrookhafen 19. VI. 3 Ex.; 18. VII. 1 Ex., 31. VII. 2 Ex.; auf der Altonaer Reede 3. VII. ziemlich liäuflg; 29. VII. bei Spadenland selten und im Indiahafen 1 Ex. Hamburgische Elb-Untersuchuiig-. Cladoceren. 241 Verbreitung. Nach LILLJEBORG (12, p. 201) in einem großen Teile des paläarktisclien Gebietes sowie in Zentralameiika. In Deutsch- land verbreitet, in vielen C 1 ad o c er en- Listen erwähnt. Aus den Nachbarg-ebieten bekannt durch POPPE (17) aus 13 nordwestdeutschen Süßwasserbecken Avest- lich der Elbe, durch Eylmann (3, p. 64) vom Eutiner, Möllner und Postsee, durch HARTWIG (5 — 7) aus vielen Brandenburger Seen. STEUER (27, p. 121) hat die Art in der alten Donau vom Mai bis zum September gefunden, aber nicht häufig, am meisten im Juli und August. Die Ceriodaphnia- Arten sind nicht leicht zu unterscheiden; indessen da ich mich mit Hartwig in Übereinstimmung befinde, der ebenfalls nur C. imlcliella aus dem Material von 1900 angibt, so dürfte die Bestimmung einwandfrei sein. Wichtig sind folgende Merkmale: Der Hinterrand der Cauda hat keine schroffe Ausbuchtung (Unterschied gegen C. megalops G. 0. SARS) und ist innerhalb der Be- stachelung nicht oder kaum eingebuchtet (Unterschied gegen C. qiiadrangula 0. F. Müller); der Kopf zeigt unter dem Auge eine Anschwellung, wodurch er eine keulenförmige Gestalt erhält (Unterschied gegen C. affinis LiLLJEBORG und C. setosa Matile). Vgl. Fig. 8. Fig. 8. C pulchella mit Sommereieru. *Vi Gen. Moiiia. 8. Mohia niicrura Kurz. (3, p. 137 der Zeitschr., p. 77 der Arbeit.) Fundnotizen. Im Grasbrookhafen 28. VIIL 3 Ex., davon eins mit 3 Sommereiern (Fig. 9), 11. IX. 4 Ex., 25. IX. 2 junge Ex. Verbreitung. Moina micrura ist die einzige Cladocere, die nach LiLLJEBORG nicht zu bestimmen war, weil in Schweden bis jetzt nur Moina rectirostris (Leydig) nachgewiesen worden ist. Auch in Mitteleuropa scheint letztere Art öfter gefunden zu sein als die YielkleinereM. micrura. Wenigstens ist M. rectirostris aus Dänemark, Südwestdeutschland und Böhmen bekannt. POPPE hat M. hrachiata JURINE, die mit M. recti- rostris nahe verwandt ist, im Borchshöher Tümpel bei Vegesack gefunden (17, p. 524). M. micrura ist durch KURZ (10) und HELLICH (8) aus Böhmen, durch SCHOEDLER (22) aus Brandenburg, durch LUTZ (13) Fig. 9. M. micrura. "/i. 242 R. Timm. aus Sachsen, durch SOWINSKI (siehe Skorikow 25) aus dem Dnjeprg-ebiet, durch Meissner (14) aus der Wolg-a bei öaratow hekamit. Steuer und Zimmer haben überhaupt keine Moina gefunden. Mit M. rectirostris oder M. hrachiata ließen sich die vorliegenden- Stücke durchaus nicht identifizieren, da der Kopf nicht ausgehöhlt ist, auch die Beschaffenheit des Endabschnittes der Cauda nicht paßte. Da- gegen stimmen die Exemplare gut mit der EYLMANNschen Beschreibung (3, p. 77). Nur die Anzahl der kleinen Zähne des Nebenkammes an der Endklaue ist bei meinen Tieren etwas größer, als Eylmann sie angibt. Aber die zweizinkige Borste hinter der Endklaue ist beträchtlich größer als die weiter aufwärts befindlichen einfachen breiten Borsten, deren geringe Zahl ebenfalls der Eylmann- schenBeschreibung entsprichtFig.( 1 0), wie überhaupt auch die geringe Körper- größe sowie der verhältnismäßig große Kopf, dessen vordererTeil gleichmäßig gewölbt ist, und die im Vergleich mit andern Arten ziemlich kurzen zweiten Antennen. Die auffallend gerade abstehenden zweiten Antennen sind charakteristisch füi- Moina (Fig. 9). Fam. Bosminidae. Gen. Bosmina. 9. Bosmina louf/lrostris (0. F. MÜLLER) (12, p. 225) und zwar a) B. louf/irostrls hrevicoriiis HELLICH. (12, p. 228.) Fundnotizen. Diese Unterart ist in der Regel der B. cornuta beigemischt, nur 24. IV. war sie im Indiahafen allein mit B. longirostris zusammen und zwar selten, 15. V. als einzige Bosmina im Indiahafen Fig. 10. M micrura, kegelfönniger Ab.scluiitt der Cauda. ^"Ii. Fig. 11. B. brevicornis mit 4 Sommereiern. *'/i. Fig. 12. B. brevicornis mit Embryo. Hamburgische Elb-Untersiiclnuig'. Cladocereii. •243 häufig- mit Sounnereieiii. im Grasbi'ookliafen ebenso und ein Exemplar mit Embryonen, vom ä. VI. an meist mit B. cornnta zusammen, mit B. lon- girostris und B. cornufa zusammen 10 ML. 4. JX.. '2. X., "23. X. und 30. X. — 29. V. bei Spadenland nicht häufig'), mit Embryonen, im India- hafen häufig", mit Sommereiern, 5. M. auf dei- Altonaer Reede selten, 12. VI. bei Spadenland selten; 2(j. VI. bei Spadenland selten, im India- hafen nicht selten; 10. YII. im Indiahafen selten; 4. IX. im Indiahafen selten, mit Eiern und Embryonen; 2. X. im Indiahafen selten; 23. X. im Indiahafen und im Grasbrookhafen, auch mit Dauereiern; G. XI. im Grasbrookhafen mit Dan er eiern, nicht selten; Dauereier also vom Ende des Oktober bis zum Anfang des November gefunden (Fig-g. 11 u. 12). b) B, loiif/irostris s. str. (12, p. 231.) Fundnotizen. B. longirostris s. str. war den größeren Teil des Jahres vorhanden, wenn auch nicht immer in allen untersuchten Teilen Fig. 13. B. cornuta mit reifen longirostris Embryonen. ^Vi. Fig. 14. B. longirostris juv. des Gebietes. Sie wurde nicht beobachtet 27. IL, 17. IV., 15. V., 5. VI., 26. VI., 8. VII. und von 18. VII. bis Ende VII. ; ferner 26. XL Im Januar und im Anfang des Februar wurden nur Eeste gefunden, ebenso Ende März. Es ist wahrsclieinlich, daß das Tier in den eben aufgezählten Pausen nicht gänzlich gefehlt hat, weil es in den dazwischen liegenden Fängen häufig nur in wenigen Exemplaren vorhanden war und leicht hätte unentdeckt bleiben können. Indessen handelt es sich bis zum Ende des Juli um recht junge Tiere, die 12. VI. im Indiahafen häufig mit großen Mengen von B. cornuta erschienen, erst im August treten er- wachsene Tiere auf und zwar 21. VIII. bei Spadenland mit Sommereiern; daneben erscheinen fortwährend wieder die jungen Tiere, die nicht nur ^) Das ganze Uiitersnchniiysgebiet oberhalb der Sielwassergreiize (32) hat sich nach den quantitativen Bestimmungen VOLKS aus den Jahren 1900, 1901, 1!)04 und 1905 — im Gegensatz zu den Befunden der sog. „Sielwasserzone", in welcher die Häfen liegen — durchweg als außerordentlich arm an Planktonkrustern erwiesen. (Vergl. auch 32, Tabelle 4 a, 9 und 10 sowie Tafel VI.) 244 ^- Timm. Abkömniliiig-e von B. longirostris, sondern auch von B. cornuta sind (vgi. Fig. 13). Diese jungen B. longirostris (Fig. 14) treten in steigender Häufig- keit auf (21. VIII. ziemlich häufig im Indiahafen) bis sie 9. X. ihr Maximum erreichen (Grasbrookhafen, gemein), im Oktober noch häufig bleiben und dann allmählich verschwinden. Aber noch 19. XII. finden^sich im Grasbrookliafen und auf der Altonaer Reede neben erwachsenen auch junge B. longirostris. Die meisten B. longirosiris-ExemiAMe hatten weder Eier noch Embryonen; das Auftreten der Sommereier ist eben erwähnt worden (vergl. Fig. 15); Dauereier waren ebenfalls selten: 6. XL zuerst einige Stücke damit im Grasbrookhafen, indessen waren die Schnäbel dieser Tiere ziemlich kurz, nicht viel länger als bei B. brevicornis, dann wieder 13. XL einige mit Dauereiern auf der Altonaer lieede und ebenso 19. XII. im Grasbrookhafen. Auch einige Stücke, deren Ephippialbildung (Fig. 16) zeigte, daß sie Dauereier besessen hatten, wurden gefunden. Fig. 16. ^S" B. longirostris ß- '«>"gi'-°stris ^^.^ EphippialbilduDg. -/.. mit Sommereiem. *^/i. Es gehörte also B. longirostris s. str. in ihrer besten Entwicklung dem Spätherbst an, ein Befund, der in Übereinstimmung ist mit den bereits von STINGELIN (28) in Schweizer Seen und von Steuee (27) in der alten Donau angestellten Beobachtungen, daß nämlich die Schnäbel von B. cornuta sowie ihre Schalenstachel vom Oktober an länger werden, sowie, daß noch im Dezember unausgesetzt die parthenogenetische Fortpflanzung vor sich geht^). In die OSTWALDsche Planktontheorie (15) läßt sich dies Faktum nicht gut einfügen. Denn da B. longirostris entscliieden eine größere Oberflächenentwicklung besitzt als B. cormita, so ist sie leichter geeignet, selbst bei geringer innerer Eeibung des Wassers sich schwebend zu erhalten, müßte also gerade im Sommer auftreten (Vergl. Allgemeine Betrachtungen). 1) Auch die russischen Berichte [SkORIKOW (25) und ZykOFF (38)] lauten entsprechend. Hambiiro-ische Elb- Untersuchung. Cladoceren. 245 c) B. loiKju'ostris similis LiLLJEBORG, G. 0. SARS (1'2, p. 233). Fundnotizen. Je 1 Exemplar 27. Y. im Indialiafeii nnd 11. IX. im Grasbrookhafen. Das letztere Exemplar war deutlich retikuliert und hatte 2 recht lange Schnäbel, von denen besonders der eine etwas nach außen gebogen war (Fig. 17). B. simüis unterscheidet sich von B. longirostris s. str. durch den längeren Schalenstachel, der auf der Unterseite gezähnt ist. Fis. 17. B. similis. »-/i- Fig. 18. B. cornuta mit Sonimereiern. (12. 6. 00.) d) B, lotigirostris cornuta JURINE (12, p, 235). Fundnotizen. B. cornuta wurde in den ersten 4V2 Monaten des Jahres nicht gefunden mit Ausnahme des 27. IL, da sie bei Spadenland selten vorkam. Ganz wird sie schwerlich in der übrigen Zeit gefehlt Fig. 19. B. cornuta mit Embryonen. (19. 6. 00.) %.• Fig. 20. B. cornuta mit Embryonen. (is. 9. 00.) "/i. haben ; denn sie trat 29. V. bei Spadenland und im Indiahafen gleichzeitig jung und mit Sommereiern auf. Wenigstens müssen also vorher schon Junge dagewesen sein. In allen übrigen Monaten war sie vorhanden, allerdings nicht in allen Teilen unseres üntersuchungsgebietes gleichmäßig, 21 246 R- Timm. besonders häufig-, manclimal geradezu massenhaft, im India- und Grasbrook- hafen. So war sie massenhaft bereits 12. YI. im Indiahafen, sehr häufig- 19. VI. im Grasbrookhafen und auf der Altonaer Reede. Sie bleibt dann im India- und Grasbrookhafen häufig- oder gemein bis in den November hinein, während sie in den anderen Teilen des Gebietes oft nicht häufig- bis selten wird, so daß man also jene beiden Häfen, wie auch E. VOLK bemerkt, als Brutstätten für die Bosminen ansehen muß. Die Größe der Stücke nahm gegen den Herbst zu (vgl.Fig-g. 18—20)^). Für die Erklärung dieses Faktums die innere Reibung des Wassers heran- zuziehen, ist nicht wolil angängig; dazu sind die Temperaturdifferenzen des Eibwassers zwischen dem Mai und dem September zu gering (im Mittel 1,4^) gewesen. Vermutlich sind diese Herbsttiere einfach besser genährt als die Vorsommertiere. Tiere mit Dauereiern (Fig. 21) traten zuerst 2. X. im Indiahafen auf, um dann bereits 23. X. an demselben Orte und im Grasbrookhafen in großer Menge zu erscheinen. In dieser Häufigkeit hielten sie sich in den beiden Häfen bis 13. XI. und waren am letzteren Tage auch in geringer Anzahl auf der Altonaer Reede vorhanden. Dann verschwanden sie plötzlich beinahe ganz. Ephippienartige Hüllen mit Dauereiern wurden öfter gefunden. Während der ganzen Zeit vom Ende des Mai bis zum 13. XI. waren aber auch immer B. corw^^a-Weibchen mit Sommereiern (noch 23. X. bis zu 8 Sommereiern in einem $) und Embryonen (Figg. 18, 19) sowie kleine und mittlere junge Tiere dieser Unterart zu finden. In der Periode der Dauereier war freilich die Anzahl dei' Weibchen mit Sommer- j^.^, 2^ eiern geringer: 13. XL fanden sich im India- B. corniita mit winterei. «^/,. hafcu uur uoch einzelne Weibchen mit 1 — 2 Sommereiern, während die Zahl derselben sonst erheblich größer sein kann. Noch 19. XII. fanden sich im Grasbrook- hafen und auf der Altonaer Reede junge B. cornnta; allerdings war am Ende des Jahres B. corniUa in geringerer Anzahl da als B. longirostris. An den Embryonen, den jungen Tieren und denen, die gerade in der Häutung begriffen sind, haben die ersten Antennen (die Schnäbel) nicht die hakenförmige Krümmung wie bei den alten Exemplaren. Auch sind bei den jungen Tieren diese Antennen verhältnismäßig bedeutend länger. Da schon Anfang Juni diese jungen Tiere mit nicht hakenförmig gebogenen, ziemlich langen Hörnern immer in und neben erwachsener B. cornuta auftreten, aber keine großen B. longirostris zu finden sind, ^) Durch ein Versehen sind die drei Figuren auf gleiche Grüße gebracht worden, doch zeigt der angegebene Maßstab die bedeiitendere Größe des in Fig. 20 abgebildeten Tieres. Hamburg-ische Elb-Untersnchmig. Cladoceren. 247 so müssen wenigstens bei einem Teil dieser Tiere die Antennen im Wachstum zurückbleiben und nachträglich sich krümmen. Das geschieht allerdings im Laufe des Sommers immer weniger, so daß schließlich, wie schon erwähnt, in der Tat wohlentwickelte B. longirostris von B. cornuta geboren werden (Fig. 13). Daneben treten gegen den Herbst zu immer deutlicher junge B. cornuta mit deutlich hakenförmig gebogenen An- tennen auf, so daß dann nicht nur B. cornuta in der alten und B. longirostris in der jungen Generation, sondern gleichaltrige junge B. cornuta und B. longi- rostris zusammen vorkommen (Figg. 22, 23). Auch bei den Tieren, die in der Häutungshaut noch stecken, sind die offenbar noch weichen Antennen nicht hakenförmig gekrümmt, manchmal fast vollständig gerade, so daß, wie Fig. 24 zeigt, in der B. cornuta- Haut eine neue B. hrevicornis zu stecken scheint. So geht denn vor den Augen des Beobachters eine fortwährende Umwandlung von B. cornuta in B. hrevicornis und B. longirostris vor sich, die im Verein mit der Tatsache, daß Krümmung und Länge der Schnäbel auch bei erwachsenen Tieren sehr variabel sind, zeigen, daß wir es hier nur mit Abänderungen Fig. 22. B. cornuta juv. ^'^U Fig. 23. B. longirostris juv. Fig. 24. B. cornuta in Häutung ho; derselben Art zu tun haben, eine Tatsache, die ja auch allgemein anerkannt wird. Bemerkenswert ist, daß bei den Abarten mit weniger oder doch nicht hakig gekrümmtem Schnabel (auch bei der anderen Art B. coregoni) der distale Abschnitt desselben (nach dem ersten größeren Vor- sprung, der die Wurzel der sensorischen Papillen deckt) weit deutlicher die rudimentäre Gliederung zeigt als an den hakig gekrümmten Antennen. Nicht selten kommen auch verstümmelte erste Antennen vor, die sich wieder mit einer Cuticula überziehen, aber stark verkürzt bleiben. Fig. 25 zeigt eine erst kürzlich verletzte und eine bereits ausgeheilte Antenne. Alle weiblichen Bosminen sind leicht an diesen schnabelförmigen, mit dem Kopfe ohne Gelenkverbindung verwachsenen ersten Antennen kenntlich, die weit mehr ins Auge fallen als die zweiten, während das 21' 248 R. Timm. doch bei den übrigen Cladoceren umgekehrt ist. Im besonderen ist die Art B. longirostris in allen ihren Abarten daran kenntlich, daß ihre Endklaue eine doppelte ßorstem^eihe hat, eine distal an Borstenlänge zunehmende am Grundglied, eine aus kleineren, gleichen Borsten gebildete am Endabschnitt der Klaue (Fig. 26). Fig. 25. B. cornuta mit verstümmeltem Scliuabel. Fig. 26. B. cornuta. Endklaue. Einer besonderen Betrachtung bedürfen die B, Jongirostvis - Männchen. Sie lassen sich, soweit das Elbplankton in Betracht kommt, nicht nach den Unterarten trennen. Sie stimmen auffallend in der Größe überein. Ein Exemplar vom 19. Juni, das ich unter dem Zeichenprisma mit Herbst- individuen verglich, stimmte mit diesen in den Maßen völlig überein. LILLJEBORG (12) zeichnet Tafel XXXI Figg. 3, 8, 18, Männchen von B. hrevicornis, B. longirostris s, str., und B. similis und bemerkt p. 236, daß die Männchen von B. cornuta denen von B. longirostris s. str. völlig gleichen. Die drei Abbildungen zeigen sehr unbedeutende Unterschiede; unsere Tiere gleichen alle der Fig. 8, also denjenigen Männchen, die der B. longirostris s. str. zugeschrieben werden. Es käme übrigens noch sehr darauf an, festzustellen, ob diese verschiedenen Männchen, die den ver- schiedenen Varietäten der Weibchen zugeteilt werden, selbst zwischen diesen einen Unterschied machen, wenn sie gemischt vorkommen. Fundnotizen. Ein Männchen wurde 19. VI. auf der Altonaer Reede gefunden, ohne daß sich zu gleicher Zeit Dauereier bei Weibchen hätten ermitteln lassen. Später traten die ersten Männchen in sehr geringer Anzahl 18. IX, im Indiahafen auf, ebenso 25. IX. im Grasbrook- hafen, 2. X. im Indiahafen ziemlich häufig (an diesem Tage erschienen auch zuerst Dauereier), 9. X. im Grasbrookhafen nicht häufig, 23. X. im Indiahafen häufig, ebenso im Grasbrookhafen, 30. X. im Indiahafen selten, im Grasbrookhafen 6. XL und später nicht mehr gesehen, dagegen im Hamburgische Elb-Untersuchung. Cladoceren. 249 Indiahafeii noch 13. XL, aber ziemlich selten. Von da an waren sie verschwunden. Man sieht, die Männchen der Hauptgeschlechtsperiode g-ehörten allein dem India- und Grasbrookhafen an. Die Männchen (Fig". 27) sind leicht an den ersten Fühlern kenntlich, die mit dem Kopfe in Gelenkverbindung- stehen. Diese Fühler sind fast g-erade, zeigen die rudimentäre Gliederung ziemlich deutlich und nähern sich so den Fühlern der Weibchen von B. longirostris s. str. Auch durch ihren hohlen Rücken stimmen die Männchen mit den jungen Fig. 27. Fig. 28. B. cornuta ^ , B. longirostris fr weiblichen Exemplaren der B. longirostris s. str. überein, mit denen sie bei flüchtig-er Beobachtung- verwechselt werden können. In meinen Präparaten fand ich nachträglich ein Exemplar, dessen wie bei B. longi- rostris s. str. $ gebogene erste Antenne am Grunde abgegliedert war (Fig. 28). Die Cauda war der ungünstigen Lage wegen nicht zu erkennen, es ließ sich daher das Geschlecht nicht mit Sicherheit feststellen. Das Zahlenverhältnis, in dem in unserem Plankton die Bosmina- Männchen zu den Weibchen stehen, ferner das Zahlenverhältnis zwischen Bosmina longirostis und den übrigen Cladoceren wird in aus- gezeichneter Weise durch Zählungen klar, die R. Volk mit dem Material von 10. X. 1905 aus dem Lidiahafen angestellt hat. Die betreffende Tabelle, die einen Teil einer Arbeit bildet, die dieser Forscher im nächsten Jahre veröffentlichen wird, ist mir von ihm schon jetzt freundlichst zur Verfügung gestellt worden. Danach waren im Kubikmeter Wasser vorhanden : Bosmina longirostris (f 108 800, (fast genau l7o der Gesamtzahl), „ $ 10 931200. Von dieser Gesamtmenge der Weibchen waren 7 203 200 noch nicht völlig entwickelt, 3 728 000 trugen Eier (Sommer- und Wintereier) oder Embryonen. Die Gesamtzahl der Embryonen und Eier (freischwimmende und in den Weibchen befindliche mußten zusammengezählt werden, weil durch 250 R- Timm. die Tötung' und das Umscliütteln des Zälilmaterials schon viele Eier aus den Bruträumen herausfallen) war 7 107 200. Gegen diese Zahlen traten diejenigen der übrigen Cladoceren bedeutend zurück. In einem Liter Wasser waren ausgebildete Cladoceren überhaupt 11 209, davon Bosminen 11 040, also 98,5 7o! Unter B. longi- rostris ist hier die Gesamtart verstanden. Verbreitung. Nach LiLLJEBORG (12, p. 236) ist B. longirostris über einen großen Teil der nördlichen gemäßigten und kalten Zone ver- breitet. In Deutschland ist sie allgemein verbreitet, in den meisten auch noch so kurzen Cladoceren-Yerzeichnissen kommt sie vor. Allerdings werden die Abarten nicht immer getrennt, so faßt HARTWIG (5 — 7) die Formen grundsätzlich unter dem Namen longirostris zusammen und gibt sie aus einer großen Anzahl von brandenburgischen Seen an, dasselbe Verfalu'en beobachtet POPPE (17) der sie aus 10 nordwestdeutschen Gewässern nachweist; nach Apstein (1, p. 171) fehlt B. cornufa fast in keinem holsteinischen See und hat das Maximum ihrer Häufigkeit im Mai oder auch im Juli, B. longirostris gibt er aus zahlreichen Seen an mit dem Maximum im Juli. In der Elbe fand E. VOLK (32, Taf. VI) ein Maximum im Juli und ein zweites im September. Auch HARTWIG nimmt von dem Vorkommen der Männchen im Vorsommer Notiz: 10. VI. 96 wurde das Wasser am Ufer durch die Menge der Bosminen getrübt; zahbeiche Männchen waren darunter. In Schweden scheint diese Vor- sommerperiode auszufallen; wenigstens berichtet LiLLJEBORG (12, p. 236) nur, daß die Männchen vom Oktober bis zum November erscheinen. Steuer (27) hat in der alten Donau reichliches Material der Gesamt- art B. longirostris gefunden und gibt p. 96 eine interessante und sorgfältige Auseinandersetzung über die Variabilität dieser Art; ZIMMER (37) ver- zeichnet im Oderplankton B. longirostris und B. cornuta. 10. Bosmina longispina Leydig (12, p. 259) wurde von R. Volk 20. IX. 1904 in mehreren Stücken im Plankton der Elbe oberhalb Schulau bemerkt, ein Fund, der um so wertvoller ist, als er die Angabe von Dahl (2, p. 159) bestätigt, der die Art bei Altona 10. Vm. 1890 mit kürzerem, bei Pagensand 5. V. 1891 mit längerem Schalenstachel gefischt hat. Verbreitung. Die Art wurde von LEYDIG (11, p. 207) im Bodensee entdeckt, später von Stingelin (29) bei Basel gefunden, als B. hohemica bezeichnet und von LiLLJEBORG und G. 0. SARS in Skandinavien nach- gewiesen. Poppe (17, p. 529) hat sie durch BORGHERDiNG aus dem Huvenhoops-See erhalten, der 2 Abflüsse nach der Oste hat. HARTWIG und SCOURFIELD erwähnen B. longisjnna nicht, ebensowenig STEUER. Da die VOLKschen Exemplare nicht als Präparate aufbewahrt, sondern im quantitativen Material geblieben sind, so bin ich augenblicklich nicht in Hamburgische Elb-Untersi;chung. Cladocereii. 251 der Lage, eine Zeiclniuiig- zu geben. Ich verweise daher auf Leydigs (11, Taf. VIII, Fig. 26) und LiLLJEBORGs (12, p. 259) Abl)i]dungen. Die Schalenstacheln sind von beträchtlicher Länge, Kopf und Eücken sind mehr gerundet als bei B. longirostris und die Rumpfschale ist längs- gestreift, während sie bei B. longirostris schwach retikuliert ist. 11. Bostnina coregonl BAIRD (12, p. 284), Fundnotizen. 14.7111. 3 Exemplare im Grasbrookhafen; daselbst 9. X. ein kleines Exemplar mit auffallend starker Retikulierung (Fig. 29). Das ist der ganze Befund -des Jahres 1900. 1899 wurde die Art öfter gefunden: 10. VIII. 99 in der Alster sehr häufig, 15. VIII. 99 in der Fig. 29. B. coregoni jiiv. stark retikuliert. ^a/^ Fig. 30. B. coregoni mit Sommerei und Embryonen. "A. Außenalster und im Alsterfluß in großer Menge, 19. VIII. 99 bei der Schöpfstelle der Wasserwerke nicht selten, weniger hoch gewölbt als die Exemplare aus der Alster; 29. VIII. 99 im Grasbrookhafen selten, 26. IX. 99 ebenda selten. Verbreitung. Die Artist nach LlLLJEBORG (12, p. 298) aus einem großen Teile von Europa, namentlich Nordwesteuropa bekannt. In Deutsch- land ist sie jedenfalls weniger verbreitet als B. longirostris. Indessen ist sie in unsern Nachbargebieten genügend vertreten. APSTEIN (1, p. 172) gibt sie nebst der Varietät B. gihhera SCHOEDLER aus zahlreichen hol- steinischen Seen an und hat 1892 das Maximum ihrer Häufigkeit im November gefunden. Man vergleiche damit, daß wir sie Mitte August in der Alster in Menge gefunden haben. HARTWIG (5—7) gibt sie mit 4 Varietäten aus zahlreichen brandenburgischen Seen, POPPE (17) mit 2 Varietäten aus 8 nordwestdeutschen Süßwassei^becken an. 252 E. Timm. Die Art ist im allgemeinen leicht kenntlicli an der hoch g-ewölbten Form der Körperschale sowie an den langen an ihrer Wurzel zuerst ein wenig- nach auswärts g-ebog-enen Fühlern des ersten Paares (Fig.. 30). In unserm Material ist die Art nicht sehr veränderlich, besonders hoch g-ewölbte Stücke, die man als B. gihhera hätte bezeichnen können, sind mir bis jetzt nicht zu Gesicht g-ekommen. Da sie in der Alster massenhaft auftrat, in der Elbe dag-eg'en selten, so wird sie wohl diesem Strome nicht eig-entlich angehören, sondern ihren Ursprung aus dem Alster- see nehmen. Farn. Lyncodaplinidae. Gen. Iliocryptus. 12. Iliocryptus sordidus (Lievin) (12, p. 326). Fundnotizen. 7. II. eine Haut im Indiahafen, 13. II. daselbst 1 Exemplar, 26. YI. ebenda selten, 10. YII. bei Spadenland sein- selten. Verbreitung. Nach LILLJEBORG (12, p. 332) ist die Art von Europa, Mittel- und Südafrika, Nordamerika und Australien bekannt. Trotz dieser großen allgemeinen Verbreitung sind die Angaben aus Deutschland recht zerstreut, was wohl darin seinen Grund hat, daß das Tier als Schlammbewohner sich leicht den Beobachtungen entzieht. POPPE (17) gibt es, ob- gleich er auch mit der Dredge gefischt hat, aus Nordwestdeutsch- land nicht an. HARTWIG (5—7), der viele Schlammproben unter- sucht hat, weist es aus 3 branden- burgischen Seen nach. Er fand „diesen plumpen, schmutzigen Ge- sellen" 8 m tief unter der Ober- fläche des Wassers im Schlamme. Steuer (27) hat ihn in der alten Donau selten in der kälteren Jahreszeit gefangen. Auch wenn das Tier durch irgend einen Zufall in das Plankton geraten ist, präsentiert es sich als Schmutzklumpen, auf den man trotz seiner Größe (ca. 1 mm) Fig 82 j. sordidus. Cauda. «=A. Sorgfältig achtcu muß, da man Fig. 31. J. sordidus. Fiederboisteii vom Schalenrande. Hamburgische Elb-Untersuchung. Cladoceren. 253 von den Gliedmaßen fast nichts sieht. Der Schmutz setzt sich in den Fiederhorsten fest, in deren Winkehi er ausgezeichnet haftet (Fig. 31). Hat man das schmutzige Tier erst bemerkt, so ist seine Gattung leicht an den großen plumpen Fühlern des zweiten Paares und an den auffälligen Fiederhorsten zu erkennen. Von dem nahe verwandten, etwas kleineren und nicht so unsauberen 1. agilis unterscheidet sich dieser lliocryi)tus durch die Beschaffenheit der Cauda. Diese ist durch die Analeinbuclitung bei /. sordidus in 2 ungefähr gleiche (Fig. 32), bei /. agilis in 2 ungleiche Teile geteilt, von denen der distale bedeutend länger ist (Fig. 33). 13. Iliocryiytus agilis KUEZ (12, p. 332.) Fundnotizen. Bei Spadenland 10. VII. sehr selten; 18, YII, im Grasbrook- hafen nnd auf der Altonaer Reede je 1 Exemplar. Diese Art ist also in der zweiten, die vorige in der ersten Hälfte des Jahres gefunden worden. Verbreitung. Iliocryp ti ( s agilis ist offenbar viel weniger bekannt als sein größerer Vetter; LILLJEBOEG (12, p. 334) kennt ihn nur aus Skandinavien, Finnland und Böhmen, wo er von KURZ (10) ent- deckt worden ist. Aus unseren Nachbar- gebieten finden sich keine Angaben; in- dessen hat, wie aus der Übersichtsliste erhellt, HARTWIG ihn bereits im Material des Jahres 1899 gefunden. Das unterscheidende Artmerkmal ist schon bei /. sordidus genannt Avorden. Die Cauda hat bei beiden Arten eine reichliche und charakte- ristische Bestachelung (Figg. 32, 33). Gen. Macrothrix. 14. Macrothrix latieornis (JURINE) (12, p. 338). Fundnotizen. 7. IL im Indiahafen 2 Exemplare, ebenda 13. III. und 27. III. je 1 Exemplar, 15. V. im Grasbrookhafen 1 Exemplar, 18. VII. auf der Altonaer Reede ein junges Tier, 29. ^TI. bei Spadenland 2 Stück, 11. IX. und 19. XII. im Grasbrookhafen je 1 Stück. Dahl (2, p. 159) hat M. latieornis 7. V. und 10. VIII. bei Altona und Schulau gefunden. Das Tier ist also wahrscheinlich das ganze Jahr vor- handen. Verbreitung. Nach LiLLJEBORG (12, p. 341), kommt es in Europa, Asien, Nord- und Südamerika vor. Die Angaben aus Mitteleuropa sind Fig. 33. J. agilis. Die linke Schale ist entfernt, um die Cauda freizulegen. *-/i. 254 R. Timm. an Zahl geiins; und recht zerstreut (Dänemark, Böhmen, Ung-arn, Scliweiz). Poppe (17, p. 520 und 542) hat M. laficornis nur von Bremen erhalten, Hartwig gibt sie aus den brandenburgischen Seen nicht an, 2 Tatsachen, die beweisen, daß das Tier nicht häufig sein kann. In der alten Donau hat Steuer (27) das Tier nicht selten ge- fangen und zwar vom März bis zum November, Zu erkennen ist es leicht an den Fühlern des ersten Paares, die nach dem Ende zu verbreitert sind, so daß sie wie ein Paar Bäffchen herunter- hängen. Sind diese Fühler durch die übrigen Gliedmaßen verdeckt, so ist die Beschaffenheit der Cauda ein gutes Merkmal. Diese ist vor den End- klauen rechtwinklig gestutzt und von dem Scheitel des rechten Winkels bis zu den beiden laugen Grenzborsten kui^z und dicht gezähnt. Almliche Bezalmung zeigt im Profil die Schale des Körpers in ihrem hinteren Ab- schnitt. Zwischen dieser Schale und der des Kopfes befindet sich ein Haftorgan (Fig. 34). Fig. 34. M. laticornis. »-/i. Farn. Lynceidae. Gen. Eiirycercus. 15. JEnrt/cereus laniellatus (0. F. MÜLLER) (12, p. 385.) Fundnotizen. Es wurden 1900 nur Eeste (Cauda) dieser Art gefunden und zwar im Indiahafen 20. III. und bei Spadenland 27. III. Fig. 35. E. lamellatus. Fig. 36. E. lamellatus. Ende der Cauda. Verbreitung. Da das Tier sich zwischen Wasserpflanzen am Ufer auf- hält, so kommt es nur zufälligerweise ins Plankton. Indessen fing Ehrenbaum 27. V. 91 einige Stücke bei Twielenfleth gegenüber Juels Sand unterhalb Hamburgische Elb-Untersuchung. Cladoceren. 255 Wedel (nach einem derselben sind die beiliegenden Figg-. 35, 30 gezeichnet). Nach LiLLJEBORG (12, p. 3!)3) ist Eurycercus lameUatns über einen großen Teil der paläarktischen und nearktischen Zone verbreitet. In Deutschland (bezw. Mitteleuropa) dürfte er verbreitet sein, wenn auch die Angaben ziemlich zertreut sind, d. h. aiis solchen Gegenden stammen, wo von einem Forscher eifrig gesammelt worden ist (Dänemark, Preußen, Böhmen, Ungarn, Schweiz). In den Nachbargebieten ist er jedenfalls häutig, denn POPPE (17) gibt ihn aus 15 nordwestdeutschen, Hartwig (5 — 7) aus 6 brandenburgischen Gewässern an. Auch in SCOURFIELDS (24) Liste der Entomostraken von Plön ist er enthalten. Steuer (27) hat ihn während des ganzen Jahres in der alten Donau gefunden. Diese größte aller Lynceiden (über 1 mm) ist leicht an der Cauda zu erkennen, die eine dünne, breite Lamelle darstellt, deren Hinterrand fein und dicht und äußerst scharf gesägt ist (Fig. 36). Daher ist auch die Cauda allein, wenn sie im Planktonmaterial sich findet, leicht hin- sichtlich ihrer Zugehörigkeit zu identifizieren. Gen. Acroperus. 16. Acroperus liarpae Baird (12, p. 418) = A, leucoeepJialus Koch ist von Hartwig im Material von 1900 nachgewiesen worden, Verbreitung. Nach LiLLJEBORG (12, p. 425) über das ganze palä- arktische und nearktische Gebiet verbreitet. Verbreitung in Deutschland ähnlich wie bei Eurycercus. Wird von POPPE (17) aus 11 nordwest- deutschen, von Hartwig aus 4 brandenburgischen Gewässern zum Teil als häufig angegeben. In SCOURFIELDS Liste der Plöner Entomostraken (24) freilich fehlt er ; statt dessen ist dort A. angustatus G. 0. SARS angegeben. Von Steuer (27) ist A. Imrpae in der kalten Jahreszeit gefunden worden. Die Gattung J-croj^er MS ist an dem vorne rund übergebogenen Kopf zuerkennen. Gen. Lynceiis. 17. Lynceus (Alona) qiiadrmifjularis 0. F. MÜLLER (1 2, p. 448). Fundnotizen. 24. IV. im Indiahafen 2 Exemplare, 26. VI. bei Spadenland 2 Exemplare, davon eins mit 2 Eiern, im Indiahafen ein junges Stück, 10. VII. bei Spadenland 2 Stück, 18. VII. auf der Altonaer Reede eins, ebenso 29. VII. bei Spadenland, daselbst 13. XL noch einmal ein Exemplar. In 4 Fängen war gleichzeitig L. affinis LeydIG enthalten. Verbreitung. LILLJEBORG (12, p. 454) kennt die Art nur aus dem nördlichen und mittleren Teile Europas, von den Azoren und aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Angaben aus dem mittel- europäischen Gebiete sind zerstreut (Dänemark, Böhmen, Ungarn, Schweiz). In den Nachbargebieten hat POPPE (17, p. 521), sie nur aus der kleinen Weser bei Bremen, HARTWIG (5—7) aus drei brandenburgischen Seen, in denen sie zum Teil häufig ist; SCOURFIELD (24) gibt sie aus dem 256 R. Timm. Plöner See an. Da von manclien Autoren die folg-encle Art, L. affinis, als WdiiioiM, zw L. quadr angularis gezogen wurde (noch bei HARTWIG 1899), so ist es nicht ausgeschlossen, daß ältere Fundortangaben zum Teil auf L. affinis zu beziehen sind. Bei STEUER fehlt die Art. Fig. 37. L. quadrangularis. °^/i Fig. 38. L. quadrangularis. Ende d. Cauda. Diese und die folgende Art sind an ihrer Cauda kenntlich, die hinten keine abgesetzte Ecke zeigt und bei der die kleinen Borsten- büschel nicht über den Rand hinausragen, so daß die größeren Stacheln klar hervortreten (Figg. 37, 38). Ton L. affinis unterscheidet sich die vorliegende Art durch die Endklaue, die hier an ihrer Wurzel kahl, bei L. affinis mit kleinen Borsten besetzt ist (Fig. 39). Ferner ist L. quadrangularis durchweg kleiner als L. affinis. 18. Lynceus (Alona) affinis Leydig. (12, p. 454.) Fundnotizen. 24. IV. im Indiahafen 1 Exemplar, ebenso 12. TL, 10. VII. bei Spadenland 4 Exemplare, 18. VII. auf der Altonaer Reede 1 Stück; im Grasbrookhafen 18. VII. drei, 31. VII. ein Exemplar; bei Spadenland 29. VII. 4 Tiere, davon eins mit Eiern, 18. IX. bei Spaden- land ein Stück, im Indiahafen ein Stück mit 2 Eiern. Fig. 39. L. affinis. ==/, Fig. 40. L. affinis, Endklaue. ^°/i Hamburgische Elb-Uiitersuchung. Cladocereii. 257 Verbreitung. Diese Art hat nach LiLLJEBORG (12, p. 461) dieselbe Verbreitung wie die vorige, doch ist sie in Deutschland häufiger als jene. POPPE gibt sie freihch nicht an, aber HARTWIG (5—7) hat sie aus 5 brandenburgischen Seen, in ScOüRFlELDs (24) Liste steht sie ebenfalls und STEUER fand in der alten Donau diese „überall gemeine Cladocere" während des ganzen Jahres, besonders häufig Mitte März und Anfang Juni (27, p. 123). Zur Charakteristik der Art ist das NiJtige schon bei L, qiiadran- gularis gesagt worden. Man vergleiche Figg. 3!), 40. 19. Lynceus (Alona) rectangulus (G. 0. SARS). (12, p. 476.) Fundnotizen. 18, VII. im Grasbrookhafen 1 Exemplar, auf der Altonaer Eeede 3 Exemplare, davon eins mit Embryo, 29. VII. bei Spadenland 1 Exemplar, 31. VII. im Grasbrookhafen 3 Exemplare, da- selbst 28. VIII. wieder 3 Exemplare. Verbreitung. LiLLJE- BORG (12, p. 482) weist die Art aus Europa, Spitz- bergen und Calif o)'nien nach. Füi^ Deutschland und dessen Nachbargebiete kommen Böhmen, die Schweiz und Dänemark in Betracht. Für unsere Nachbargebiete liegt Hartwigs Angabe aus zwei brandenburgischen Seen vor. Steuer (27, p. 124), der das Tier als Alona imlclira HELLICH beschreibt und abbildet, hat es in der alten Donau gefunden. L. redangulus gehört zu den kleinen irrten der Gattung. Er charakterisiert sich dadurch, daß die feinen ßorstenbüschel der Cauda den Rand derselben überragen, so daß das Bild der größeren Stacheln dadurch etwas unklar wii'd (Figg. 41, 42). 20. Lynceus (Alonella) rosfratiis KoCH. (12, p. 482.) Fundnotizen. 26. VI. bei Spadenland 1 Stück, 3. VII. auf der Altonaer Reede 2 Exemplare, 10. VII. bei Spadenland 2 Exemplare, 18. VII. im Grasbrookhafen 3 Exemplare, davon 2 mit Eiern, 29. VIL bei Spadenland nicht selten, 31. VII. im Grasbrookhafen 9 Exemplare, davon eins mit Embryonen, 2 mit Eiern, an demselben Tage auf der Altonaer Reede selten, 14. VIII. im Grasbrookhafen 2 Exemplare, 21. VIIL bei Spadenland selten, 28. VIIL auf der Altonaer Reede 1 Stück, ebenso 4. IX. im Indiahafen sowie 25. IX. auf der Altonaer Reede, 2. X. und Fig. 41. L. rectangulus. Fig. 42. Cauda desselben Tieres. 258 R. Timm. 23. X. bei Spadenland. Leere Häute wurden dann noch einzeln 13. XI und 19. XII. auf der Altonaer Reede g'efunden. Am meisten Avaren also im Juli vorhanden. Verbreitung-. LiLLJEBORG (12) führt p. 487 die Art aus Europa und den Vereinigten Staaten von Nordamerika an. Im erweiterten deutschen Gebiete wird sie aus Dänemark, der Schweiz, Bayern, Böhmen und Ung-arn angegeben. HARTWIG scheint sie in den brandenburgischen Seen nicht gefunden zu haben, Poppe (17) hat sie aus 2 nord west- deutschen Gewässern erhalten, ebenso hat SCOURFIELD (24) sie im Plöner See gefunden. Steuer (27, p. 125) hat Lynceus rostratus vom April bis zum Juni in der alten Donau gefunden, aber nicht häufig. Wie LiLLJEBORG (12, p. 482) in der Anmerkung sagt, weicht L. rostratus beträchtlich im Habitus von den übrigen Gliedern der Gattung ab, weswegen einige Autoren ihn mit Alonella haben vereinigen wollen. Der Schnabel des Kopfes ist schmäler und länger nach unten gestreckt als bei den übrigen Arten und die Rumpf schale ist nach hinten am Rücken eigentümlich ausgeschweift (Fig. 43), ein Merkmal, das schon bei flüchtiger Musterung auffällt. Die Streifen auf der Schale treten stark hervor und sind an einigen Stellen miteinander verbunden. Die untere hintere Ecke der Schale hat nach LiLLJEBORG meist einen kleinen Zahn, nach anderen Autoren bis zu 4 Zähnen; die Elbexemplare waren unbe wehrt. Fig. 43. L. rostratus mit 2 Sominereierii. Gen. Leydigia. 21. LeydUßici quadrmigularis (Leydig) (12, p. 494). Fundnotizen. Nur im Indiahafen 20. II. und 20. IH. je ein Stück. Verbreitung. Diese von Leydig (U, p. 221) bei Tübingen ent- deckte und als Lynceus quadrangularis bescluiebene Art kommt nach LILLJEBORG (12, p. 499) im mittleren und nordwestlichen Europa und in den Vereinigten Staaten von Nordamerika vor. Aus dem erweiterten deutschen Gebiete sind außer dem LEYDIGschen Fundorte Dänemark, Böhmen, Ungarn und die Schweiz als Länder zu nennen, von denen die Art angezeigt wird. In unsern Nachbargebieten ist sie nur von HARTWIG einige Male im Müggelsee gefangen worden L. quadraiTguiaris. ^u. und zwar Ende Januar sowie im August. Hamburgische Elb-Untersuchung. Cladocereu. 259 Steuer (27, p. 123) hat das Tier in wenigen Exemplaren im Schlamm der alten Donau gefunden. Leydigia ist leicht an den ziemlich großen Borstenbüscheln der Cauda zu erkennen, die recht breit und gegen das Ende hin verbreitert zugerundet ist (Fig. 44). Die Rückenschale ist hinten ziemlich hoch, ilu'e hintere obere Ecke ist sehr stumpf. Die lange dünne Endklaue trägt bei L. quadrcmfjularis am Grunde an der Innenseite ein Dörnchen, das bei L. acanthocercoides (FISCHER) fehlt. Gen. Alonella. 22. Alonella (Pleuroocus) nmui (BkiRV), NORMAN und Brady) (12, p. 517). Fundnotizen. Im Indiahafen 17. IV. und 24. IV. je 1 Exemplar, ebenso im Grasbrookhafen 15. V. und bei Spadenland 13. XI., daselbst 26. XI. eine leere Schale und 19. XII. auf der Altonaer Eeede melu-ere Schalen. Verbreitung. Nach LlLLJEBORG (12, p. 520) findet sich diese Alonella im mittleren und nordwestlichen Eiu-opa, auf Island, Spitzbergen, in Süd- und Nordamerika (noch in Grönland). Aus dem Süden und Südosten des erweiterten deutschen Gebietes, sowie aus Sachsen [Zacharias (34)] bekannt, ferner in den Nachbargebieten von HARTWIG (5 — 7) in einigen brandenburgischen Seen, von POPPE (17, p. 522) in der Grambker Brake (Bremer Gebiet), vonScoURFlELD im Plöner See nach- gewiesen (24). Nach STEUER (27, p. 126) ist A. nana in der alten Donau das ganze Jahr a. nana. ««/,. über eine der gemeinsten Cladoceren, so gemein, daß STEUER ihr eine Bedeutung als Fischnahrung zuschreibt. Die größten Mengen wurden im Dezember und Januar erbeutet. Diese kleinste der Cladoceren ist gewiß oft übersehen worden. Sie ist leicht an den starken Streifen zu erkennen, die sich scln-äg über Eumpf- und Kopfschale ziehen und am unteren Rande der Rumpfschale jedesmal eine kurze Biegung zeigen (Fig. 45). Die untere hintere Ecke der Rumpf schale hat einen kleinen Zahn. Gen. Pleuroxus. 23. Pleuroxus frif/onellus (0. F. MÜLLER). (12, p. 534.) Fundnotizen. 24. IV. im Indiahafen ein Stück, ebenso 12. VI. bei Spadenland; dann im Indiahafen 26. VI. 3 Exemplare und 29. VII. etwa ein Dutzend, danmter 3 unentwickelte Stücke sowie mehrere Weibchen mit Eiern (Fig. 46). 260 K. Timm. Verbreitung-. Nach LiLLJEBORG (12, p. 537) im mittleren und nordwestlichen Europa, in Mittelasien, Ägypten und den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Im erweiterten deutschen Gebiete aus dem Süden und Südosten sowie aus Dänemark bekannt, auch aus unserer Nachbarschaft durch Hartwig (5— 7) aus meh- reren brandenburgischen Seen, diu^ch SCOUßFlELD (24) aus dem Plöner See. POPPE (17) hat in vier nordwestdeutschen Süß- wasserbecken nicht diesen, sondern den nahe ver- wandten PI. adunciis (Jurine) nachgewiesen. Steuer hat die Art nicht. Fig. 46. Fig. 47. P. trigonellus. Die Rumpf schale von Pleuroxus ist nach hinten stark abschüssig und vor der oberen hinteren Ecke etwas ausgeschweift. Von unseren beiden Pleuroxus-Ki'iew ist P. trigonelhis durch die bedeutendere Größe und durch das Merkmal ausgezeichnet, daß der lange, spitze Schnabel gerade nach unten gerichtet ist. , Übrigens biegt er sich unter dem Drucke des Deck- glases leicht nach außen. Die hintere untere Schalenecke hat 1 oder 2 kleine Zähne (Figg. 46, 47). Die Schale ist retikuliert, bei den jungen Tieren besonders deutlich. Der Vorderunterrand der Rumpfschale zeigt eine feine Sägung mit einem Haar auf Jedem Sägezahn (Fig. 48), und die größeren Randborsten sind gefiedert. Die feine Sägung des Vorder- unterrandes sowie die Fiederung der Borsten wird nun von LiLLJEBORG (12, p. 541) gerade für PL adnncns (JURlNE) in Anspruch genommen, freilich bei PL trigo- nellus auch nicht direkt in Abrede gestellt. Der nach LILLJEBORG eigentlich maß- gebende Unterschied der beiden nahe ver- wandten Arten liegt in der Gestalt der Cauda des Männchens, ein Unterschied, der wegen Mangels dieses Geschlechtes in unseren Fängen nicht festzustellen war. Da aber die von LILLJEBORG für PL trigonelhis angegebene Schalenretikulierung vorhanden war, so habe ich mich im Anschluß an HARTWIG, durch dessen Autorität PL trigonellus ebenfalls im Material des Jahres 1900 nachgewiesen ist, für diesen letzteren Namen entschieden. Fig. 48. P. trigonellus. (Vorderer unterer Sclialeiirand.) Hamburgische Elb-UntersncluTiig. Cladoceren. 261 •24. l*fetiroxus mieiuatus BAIRD. (]2, p. 537) = Uhypophilus ißahev SCHOEDLER = Pleuroj(}(s glahev KURZ = Lißncens per- sona tu s Leydig. Fundnotiz. Nur einmal und zwar 18. YTI. auf der Altonaer Eeede ein Stück. Mit diesem Fundort deckt sich der von Dahl (2) 10. YIII. 90 in der Elbe bei Altona. Verbreitung-. Nach LlLLJEEORG (12, p. 541): mittleres und nordwestliches Europa. Im mitteleuropäischen Gebiete hat diese für Deutschland zuerst von LEYDIG (11, p. 227) im Schliersee entdeckte Art eine ähnliche Verbreitung wie PI. frigo- nellus. Poppe (17) weist ihn aus 2 nord- westdeutschen Gewässern nach, HARTWIG (5 — 7) aus 3 brandenburgisclien Seen, da- gegen führt SCOURFIELD ihn aus dem Plöner See nicht an. STEUER (27, p. 127) hat unsere Cladocere in der alten Donau vom März bis zum Juni 1898 g-efunden, in größter Häufigkeit Anfang Juni. Diese Art unterscheidet sich von der vorigen durch g-eringere Größe und den nach vorn umgebogenen Schnabel. (Fig. 49). Fig. 49, P. uncinatus Gen. Chydorus. 25. Chydorus f/7obosHs BAIRD. (12, p. 547.) Fundnotiz. Nur 18. VII. im Grasbrookhafen ein Stück V e r b r e i t u n g. Nach LlLLJEBORG ( 1 2 , p . 5 5 2) im östlichen, mittleren und nordwestlichen Europa, am Jenissei, in den Vereinigten Staaten von Nord- amerika und in Australien. Im mitteleuropäischen Gebiet ist er aus Dänemark, Böhmen und der Schweiz bekannt, ferner hat ihn HARTWIG (5 — 7) in 4 branden- burgisclien Landseen und SCOURFIELD von Plön nach- gewiesen. Bei STEUER fehlt er. Die Arten der Gattung Chydorus sind durch ihre mehr oder weniger kugelige Figur und ihre Kleinheit leicht kenntlich. Ch. glohosus ist eine der größeren Arten. Außer durch die Größe unterscheidet er sich von dem gewöhnlichen Ch. spJiaericus durch die schlanke verlängerte • Cauda. An dieser sitzen bei Ch. sphaericus am Hinterrande nur bis zu 9 Stacheln, bei Ch. glohosus bedeutend mehr (Fig. 50). Die Cauda des vor- Fig. 50. Ch. globosus, Cauda. '^s/,. 22 •2(52 ^- Timm. lieg-eiiden einzigen Exemplars ist nicht völlig so schlank, Avie die Abbildung bei LiLLJEBORG (12, Taf. LXXV flg. 24) zeigt, auch ist die Anzahl der Stacheln in einer Reihe geringer, es sind nur etwa 15. Bei LiLLJEBORG ist die Länge der Cauda von der Wurzel der Eindklaue bis zur Höhe des distalen Randes der Analötfnung doppelt so groß als die größte Breite, bei unserem Exemplar etwa iVsmal so groß. Bei Ch. latus G. 0. SARS hingegen, der dem Ch. glohosus nahe verwandt ist, sind die beiden Maße ungefähr gleich. Außerdem zeigte unser Chydorus gegen den Rand der Rumpfschale hin konzentrische Streifung und auf der Schale sechseckige Retikulierung, während bei Ch. latus die Schalenklappen ohne deutliche Skulptur sein sollen. Ich habe daher keinen Anstand genommen, diesen Chydorus als Cli. ghjhosiis zu bezeichnen, während. Dahl (2) Ch. latus Gr. 0. SARS in der Elbe gefunden hat. 26. Chydorus sphaericiis (0. F. MÜLLER) (12, p. 561). Fundnotizen. Ch. sjjhaericiis war in geringer Zahl fast das ganze Jahr vorhanden. Er ist nur im Januar und Februar, ferner 31. YII, 14. YIII, 28. YIIL, 11. IX., 25. IX., 2. X., 9. X., 30. X. und 13. XL nicht gefunden worden, war aber 19. XII. wieder da. Er kann natürlich trotzdem an diesen Tagen in geringer Zahl vorhanden gewesen sein. Seine Maximalhäuflgkeit erreichte er im Juni. Ich habe notiert : 17. IV bei Spadenland und 24. IV. im Indiahafen selten, sonst immer nur wenige Stücke, 27. V. im ganzen aus 3 Fängen 4 Individuen, dagegen 5. VI. im Grasbrookhafen ziemlich häufig, auf der Altonaer Reede nicht häufig, 12. VI. bei Spadenland und im Indiahafen nicht selten, 19. VI. im Grasbrookhafen ziemlich häufig, auf der Altonaer Reede häufig, 26. VI. bei Spadenland und im Indiahafen nicht selten, ebenso 3. VII. im Grasbrook- hafen, aber auf der Altonaer Reede schon selten; von da an wieder jedesmal nur wenige Individuen, nur noch 18. VII. auf der Altonaer Reede selten und 29. VII. im Indiahafen selten. Tiere mit Eiern wurden gefunden 17. IV. bei Spadenland, 15. V. im Grasbrookhafen, 5. VI. auf der Altonaer Reede (19. VI. im Grasbrookhafen Tiere mit Embryonen), 3. VII. auf der Altonaer Reede, 18. VII. im Grasbrookhafen und noch 18. IX. im Indiahafen ein Exemplar mit 2 Eiern. Immer war die Anzahl der in Vermehrung begriffenen Weibchen sehr gering. Verbreitung. Nach LILLJEBORG (12, p. 567) ist Chydorus sphaericus so ziemlich auf der ganzen Erde verbreitet. In Deutschland steht er wohl ip den meisten auch nur auf einigermaßen sorgfältiger Beobachtung beruhenden Cladocerenlisten. Aus Fig. 51. . , Ch sphaericus »*/, uuserer Nachbarschaft erwähne ich nur, daß Hamburgische Elb-Üiitersuchung. Cladocereli. 263 Fig. 52. Ch. sphaericus mit Embryo, ^-/i. Poppe (17) ihn aus 18 nurdwestdeiitschen, HARTWIG (ö— 7) aus einer Reihe brandenbnrgischer Seen angibt. Auch bei APSTEIN (1) fehlt er natürlich nicht. Indessen hat dieser Forscher beobachtet, daß Chydorus sphaericus in Holstein auf die Seen mit Chroo- c 0 c c a c e e n entwicklung' beschränkt ist, in diesen aber massenhaft im freien Wasser auf- tritt. Das Maximum der Häufigkeit wurde von APSTEIN im Dobersdorfer See im August, im Molfsee im Juni gefunden, Ergebnisse, an deren letzteres sich der Befund in unserm Plankton anschließt. STEUER (27, p. 127) be- merkt, daß Ch. sphaericus auch in der alten Donau zu allen Zeiten des Jahres gemein war. Zimmer (37) hat die Cladocere Inder Oder bei Breslau ebenfalls festgestellt. CJi. sphaericus ist an seiner Kleinheit, seiner mehr oder weniger kugeligen Form, der breiten Cauda und der stets deutlichen sechseckigen Retikulierung leicht zu erkennen. Die Chydorusarten haben Schalen, die auch an den Seiten stark gewölbt sind, so daß sie eine verhältnismäßig dicke Schicht des Einbettungsmittels erfordern, wenn das Deckglas wagerecht liegen soll. Bekanntlich kommt Ch. sphaericus in einer mehr ovalen und in einer mehr kugelförmigen Gestalt vor (Figg. 51, 52), so auch in der Elbe; bei der meist geringen Individuenzahl ließ sich aber nicht feststellen, ob hierin nach den Jahreszeiten ein Wechsel ein- tritt. 5. VI. wurde auf der Altonaer Reede ein Stück gefunden, bei dem die Zwischenräume zwischen den sechs- eckigen Maschen der Schale besonders stark konturiert und auffallend breit waren (Figg. 53^), 54). Fig. 53. Ch. sphaericus, Stai-k retikulieit. *^/i. -'mm. mm Fig. 54. Retikulierung. «-"/i Gen. Monospilus. 27. Monospilus dispar G. 0. SARS. (12, p. 581) (Fischer). tenuirosti'is ^) Die Retikulierung, welche in der Figur nur über dem Brutraum zur Anschauung gebracht ist, erstreckt sich in Wirklichkeit über die ganze Schale. 22" 264 R. Tiiniii. Fig. 55. M dispar. ""/i. Fiuidiiotizen. '27. Y. im Indiahafeii 1 Exemplar, 31. VII. und 28. VIII. im (Trasbrookhafeii ebenso, 18. IX. bei Spadenland ein un- entwickeltes Stück. Verbreitung. Nach LiLLJEBORG (12, p. 584) in Europa, Vorder- asien und den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Im mitteleuropäischen Gebiete aus Dänemark, Böhmen, Ung^arn bekannt, ferner in den Nachbargebieten durch Poppe (l 7) aus 2 nord westdeutschen, durch Hartwig (5—7) aus 3 branden- burgischen Seen, Dag^egen fehlt er in der ScoURFlELDschen Liste vom Plön er See. Steuer (27, p. 1 28) hat ihn in der alten Donau selten und zwar nur im November 1897 und März 1898 beobachtet. Monospilus dispar ist dadurch merk- würdig, daß bei der Häutung die alten Rumpfschalen sitzen bleiben, so daß seine Körperbedeckung dadurch einige Ähnlichkeit mit dem Schilde des Achilles bekommt. Am Rande der alten Schale sind dann auch immer noch deutlich die Borsten zu sehen. Bei unseren Exemplaren waren allerdings nie mehr als 2 Schalen übereinander zu bemerken (Fig. 55). Die Skulptur der Schale ist grob und unregelmäßig. Am Rücken sind eine Menge von Gruben, die nach der Seitenfläche zu in unregelmäßige, kurze und zum Teil miteinander verbundene Streifen übergehen. Der Schnabel ist lange nicht so krumm und spitz als bei Chydorus. Die Cauda ist mindestens so breit als bei Chydorus sphaericus und besitzt eine auffallend dicke Endkralle. Das Auge fehlt; nur der Augenfleck ist vorhanden. Gen. Anchistropus. 28. Aiichistro2}iis eniarf/lnafus G. 0. SARS. (12, p. 587.) Fundnotizen. 11. IX. im Grasbrook- hafen und 18. IX. im Indiahafen je 1 Stück. V e r b r e i t u n g. Nach LiLLJEBORG (12, p. 591) nur in Skandinavien, England und Finnland. Indessen hat ihn auch schon Hartwig (5, 7) für den Schwielowsee (18. VIIL 96) und den Müggelsee (Juli bis September, einmal häufig, im August leere Schalen) in Brandenburg nachge- wiesen. A. emarginatns ist leicht zu erkennen. A. emarguiatus. »v,. Er fällt schou durch Seine braune Farbe Hambiu'gische Elb-Untersuchung. Cladoceren. 265 auf, die derjenigen von Ectinosoma Edivaräsii RICHARD unter den Copepoden gieicht. Seine kugelige Gestalt ist ähnlich wie die eines großen Chydorus; aber der untere Rand der Rumpf schale ist hinter dem ersten Drittel tief eingeschnitten, außerdem sind die Füße des ersten Paares höchst auffallend gebaut und treten schon bei flüchtiger Beobachtung augenfällig liervor. Jeder Iimenast ist nämlich am Ende mit einer gewaltigen Klammerkralle bewaffnet, die gegen das Ende des konkaven Randes noch mit einer Reihe von kurzen Zähnen besetzt ist. Die Cauda ist ziemlich schlank, die Endkralle stark und an der Innenseite beborstet (Fig. 56). Auge und Augenfleck sind wohl entwickelt. ■Haplopoda. Fam. Lei)to(loridae. Gen. Leptodora. •29. Le2*todoi'ahin(ltii{F0CKE) (12, p. 6b2)=hi/aliitaLlLLJ'EBOEG. Fundnotiz. Nur 26. VI. im Indiahafen, aber in ziemlicher Anzahl („nicht selten'') gefunden. Die Stücke waren klein, nur etwa 4 mm lang (wird sonst bis zu 10 mm Länge angegeben). Verbreitung. Nach LiLLJEBORG (12, p. 658) im ganzen palä- arktischen und nearktischen Gebiete. In Deutschland verbreitet. In unserer Nachbarschaft wird sie von POPPE (17) in 8 nordwestdeutschen Gewässern, von HARTWIG (5 — 7) in 7 brandenburgischen Seen angegeben. Auch Apstein (1) findet sie in allen größeren Wasserbecken in Holstein. Er fand ihr Häutigkeitsmaxinuun im Dobersdorfer See Ende August, nach- dem ein geringeres Maximum schon im Mai und Anfang Juni gewesen war. Leiüodora ist die größte unserer Cladoceren. Bekanntlich hat sie einen sehr langgestreckten Körper und gewaltig entwickelte zweite Antennen. Ihre Nahrung besteht in kleinen Krustern. Von einer Skizze des Tieres kann wohl abgesehen werden, da es schon oft abgebildet worden ist. 266 ^- Timm. Allgemeine Betrachtungen. Die vorstellend mitgeteilte Liste ist ziemlich reichhaltig-, ein rmstand, der sich daraus erklärt, daß die Untersuchungen sich auf das Material eines ganzen Jahres erstrecken. Man darf wohl annehmen, daß sich noch vielerwärts die Zahl der nachgewiesenen Arten bedeutend vermehren würde, wenn statt der Stichprolien andauernde Forschungen angestellt würden. Von einer einigermaßen sicheren Feststellung der \'erhreitung selbst innerhalb eines Gebietes wie Deutschland in der Weise, wie das etwa für Schmetterlinge und Käfer gilt, kann heutzutage noch nicht die Rede sein. Die seltneren Arten sind immer da gefunden worden, wo man gründlicher gesucht hat, so daß man annehmen kann, daß weitere Untersuchungen auch weitere Fundorte zutage fördern werden. HARTWIG (5) teilt mit großer Freude mit, wie er den seltenen Anchistropus emarginatus entdeckt habe. Nachdem er das erste Mal nur w^enige Stücke erhalten hatte, war es ihm durch eifriges Nachforschen gelungen, das Tier auch in größerer Anzahl zu fangen. Nachdem nun hier in der Elbe ein weiterer Fundort festgestellt worden ist, kann man wohl vermuten, daß das Tier weiter verbreitet ist. Monospihis dispar, der ja auch zu den seltneren C 1 a d o c e r e n zu rechnen ist, ündet sich in der POPPEschen und in der HARTWiGschen Liste sowie bei STEUER, also in drei weit auseinander liegenden deutschen Gegenden und dann wieder in Minnesota in den Vereinigten Staaten vor, d. h. mit anderen Worten, da wo HERRICK gesammelt hat. (Synopsis of the Entomostraca of Minnesota. Geological and Natural History Survey of Minnesota IL 1895). Eine Einteilung der Cladoceren in geograpliische Zonen dürfte also noch verfrüht sein. Kehren wir nun zur engeren Heimat zurück, so liegt es nahe, unsere Ergebnisse mit den Befunden in den gut durchsuchten Nachbargebieten, d. h. also in dem POPPEschen und dem HARTWiGschen Gebiete zu vergleichen. POPPE hat westlich der Elbe im deutschen Tiefland 47 Cladoceren gefunden, HARTWIG in den branden- burgischen Seen 43. Diesen gegenüber stehen aus der Elbe (mit Ein- schluß der von DAHL festgestellten Arten) 3-2 (immer im LiLLJEBORGschen Sinne und ohne die Varietäten). 5 von unseren Arten fehlen bei POPPE, 4 bei Hartwig, also sind wir mit 19 Arten gegen Poppes Gebiet, mit 14 gegen das HARTWIGsche in Differenz. Wie viele von diesen Arten uns noch entgangen sind oder als Uferbewohner überhaupt nicht ins Plankton kommen oder überhaupt in der Elbe fehlen, muß die Zukunft lehren. Es bleibt also noch viel zu tun, vor allen Dingen fehlt uns noch völlig die Erforschung der stehenden Gewässer in unserer Gegend, die uns weiteren Aufschluß über die Herkunft der Elbcladoceren geben Hamburgische Elb-Untersuchung. Cladoceren. 267 könnte, wie es bezüglicli der Bosmina longirostris bereits durch die quantitativen Bestimmungen geschehen ist. Die VOLKschen Tabellen (32, 1. c. sowie p. '249 in vorliegender Abhandlung) zeigen uns, daß eigentlich nur Bosmina longirostris in den Unterarten loyigirosiris s. str. und cornuta in nennenswerter Menge vorhanden ist. Auch wird im Laufe der Zeit die Zählmethode ein genaueres Bild von dem Saisonpolymor- pliismus dieser Art liefern. Die schönen Untersuchungen von STEUER (27) haben überzeugend dargetan, daß es keine scharfe Grenze zwischen B. cornuta und longirostris gibt, ein Befund, der sich an unserem Elbjnaterial bestätigt. Steuer hat aber auch aufs neue festgestellt, daß — wie wir es auch in der Elbe flnden — longirostris die eigentliche Winterform ist, während cornuta gerade im Sommer über erstere überwiegt. Dasselbe Ergebnis haben einige spätere Untersuchungen über Potamoplankton in Deutschland sowohl als auch in Rußland gehabt. In der Elbe bei Dresden findet Schorler (23) Bosmina longirostris var. cornuta JURINE im Mai anfangs wenig, dann in steigender Häufigkeit und gleichfalls in großer Menge im Juni; longirostris s. str. erwähnt er nicht. Nach dem Berichte von SkoriküW (25) schildert S. A. Zernow das Vorkommen von B. longirostris-cornuta in der Schoschma, einem zum östlichen Stromgebiete der AVolga gehörigen Flusse etwa folgendermaßen: Im April ist B. cornuta sehr selten, wird im Mai immer häufiger, ihre Antennen krümmen sich, der Schalenstachel wird kürzer, und ihr Aussehen verkleinert sich. (Das letzte Merkmal könnte als Anpassung an die geringer werdende Tragkraft des Wassers gedeutet werden, die anderen Merkmale stehen aber dazu im Gegensatz). Zykoff (38) hat aus dem Seim, einem Flusse, der zum östlichen Gebiete des Dnjepr gehört, Planktonfänge vom 31. V., 1. VII. und 15, VIII. erhalten. In denselben wurde B. longirostris in der Foi-m cornuta JURINE gefunden, von longirostris s. str. ist nicht die Rede. Also auch hier, wie in den l)eiden anderen Fällen ist B. cornuta gerade die Sommerform. Schließlich verhält sich nach ZYKOFF (38) unsere Bosmina in der Wolga bei Saratow ebenso, wie Stingelin und STEUER in ihrem Gebiete gefunden haben. Dem gegenüber kann der abweichende Befund von Wesenberg- LUND (33) einstweilen nur als Ausnahme in Betracht kommen. Man kann daher nicht mit letzterem Autor den Saisonpolymorphismus von Bosmina longirostris als Beweis für die Anpassung an die Tragfähigkeit des Wassers ansehen, obgleich ja gewiß die an die geistvollen Betrachtungen Wesenberg-LUNDs sich anlehnende OSTWALDsche Theorie von der Be- deutung der inneren Reibung (eines zweifellos wirksameren Faktors als das spezifische Gewicht) des Wassers zunächst recht i)lausibel erscheint. Wie weit nun überhaupt für die Antennenbildung bei Bosmina die Tempe- 268 R- Timm. ratur in Betracht kommt, würde durch ähnliche Experimente zu zeig-en sein, wie sie OSTWALD bereits mit schönem Erfolge an Daphnia (Iß) angestellt hat. Hier hatte wirklich die im kalten Wasser erzeugte Form die geringere Oberflächenentwicklung. Indessen darf man die Beweiskraft eines solchen Experimentes nicht überschätzen. Es zeigt zunächst, daß die Kälte als Hemmungsfaktor wirken kann; es wäre aber auch möglich, daß andere Hemmungsursachen ähnliche Bildungen hervorriefen. Ich möchte dabei auf die Abbildung dreier Köpfe von HyalodapJmia cucuUafa (Fig. 4) verweisen. Die 3 Exemplare stammen aus demsell)en Fange und zeigen trotzdem „Winterform", „Sommerform" und einen Kopf von indifferentem C'harakter. Hier scheint eine von den so oft vor- kommenden Variabilitäten aus zufälligen Ursachen vorzuliegen. Ferner ist in den OsTWALDschen Versuchen nnr der Beweis erbracht worden, daß die betreffenden Formen durch Kälte entstanden sind, nicht aber, daß die durch die Kälte hervorgerufene Eiliöhung der inneren Reibung die treibende Ursache gewesen ist. Die Temperatur beeinflußt natürlich nicht nur die innere Keibung des Wassers, sondern auch andere biologische Faktoren, z. B. die Fähigkeit, Nahrung aufzunehmen. Bekanntlich gibt es für jedes Wesen ein Optimum der Temperatur, bei dem es am besten Nahrung aufnimmt. Liegt die Temperatur tiefer oder höher als dieses, so wird weniger oder gar keine Nahrung aufgenommen. Das kann natürlich dieselbe Wirkung haben, als wenn bei optimaler Temperatur Nahrungsmangel vorhanden ist. Ob dieser Gedanke auf die tatsächlichen Verhältnisse Anwendung findet (die Ver- schiedenheit der abgebildeten Hyalodaphnien ließe sich ja vielleicht auf verschieden gute Ernährung zurückführen), läßt sich natürlich nnr durch Versuche wahrscheinlich machen; er ist auch nur ausgesprochen worden, um darauf hinzuweisen, daß vielleicht noch andere Wege gangbar sind als der von OSTWALD eingeschlagene, vor allen Dingen, daß nicht notwendig immer die vielleicht nur auf den ersten Blick gleichen Wirkungen auf dieselbe Ursache zurückzuführen sind. Die Hyalodaphnien des- selben Fanges mit so verschiedener Oberflächenentwicklung des Kopfes, ferner die Bosminen mit der stärkeren Oberflächenentwicklung im Winter wollen einstweilen nicht in die OSTWALDsche Theorie passen. Sollte durch den Versuch festgestellt werden können, daß die Bosminen durch die Kälte verlängerte Antennen erhalten, während bei Daphnia sich durch dieselbe Ursache der Helm verkürzt, so wäre das an sich schon ein höchst interessantes Faktum, wenn auch weiter gar keine Spekulationen daran geknüpft würden. Auch Steuer sieht ein (27, p. 129), daß die Erörterung über die physikalische Beschaffenheit des Wassers nicht ausreicht, die Form der Winter-Bosminen zu erklären. Wenn er aber im Gegensatze zu Hamburgische Elb -Untersuchung. Cladoceren. 269 Wesenberg-Lund eine „Erklärung'' in einer Relikten- oder Einwanderungs- theorie sucht, nach der B. longirostris s. str. eine ursprünglich nordische Eorm, B. cornuta ein durch unser Klima „degenerierter" Abkömmling- davon sehi soll, so kann man wohl eigentlich weder von einem Gegen- sätze noch von einer Erklärung- (im WEöENBEEG-LUNDschen Sinne) mit Recht reden. Beide Theorien berühren einander gar nicht. Denn, wenn wirklich die Form der Bosmina-Y Siiiet'dten eine Funktion der Temperatur des Wassers wäre, so könnte ja trotzdem die eine Form aus dem Norden eingewandert sein und sich im Winter bei uns besonders wohl fühlen. Andererseits gibt die Relikten- oder Einwanderungstheorie gar keine Antwort auf die Frage, die WESENBERG-LUNl) und OSTWALD gestellt haben. Sollte B. longirosfris eine nordische Art sein, so bleibt die Frage nach dem Kausalzusammenhange ZAvischen der Beschaffenheit des Wassers und der Form des Organismus noch genau dieselbe wie vorher. Denn die von der Entwickelungsmechanik gestellte Frage: warum ist die eine Form im kalten, die andere im wärmeren \¥ asser? deckt sich mit der Frage: warum hat sich die eine im Norden, die andere im Süden ent- wickelt? Daß die B. cornuta als degeneriert angesehen wird, ist ja für dieses gute Tier etwas kränkend, trägt aber auch nichts zur Aufklärung der Ursache bei. Die WESENBERG-LUNDsche und OSTWALDsche Be- trachtungsweise der Sache ist eine kausale, die STEUERsche eine histo- rische, Betrachtungen, die nichts miteinander zu tun zu haben brauchen. Da nun übrigens Bosmina cornuta auch in Schweden vorkommt, wenn auch wohl nicht so häufig als B. longirostris, und ihre Dauereier dort ungefähr zur selben Zeit ablegt wie bei uns |Upsala, 7, November, LiLLJEBOEG (12, p. 235)], da ferner im östlichen Rußland zwischen 55 und 60" n. Br. [in der Schoschma, Skorikow ("25)] cornuta schon im Mai erscheint, so liegt eigentlich kein zwingender Grund für die Einwanderungs- theorie vor. Auf alle Fälle bleibt aber die Tatsache bestehen, daß es Formen der Cladoceren gibt, die sich einstweilen ablehnend gegen die OSTWALDsche Theorie verhalten. Die vorhin angezogenen VOLKschen Tabellen haben uns gezeigt, daß von den Cladoceren nur Bosmina longirostris in größeren Mengen in unserem Arbeitsgebiete lebt. Das ist natürlich gleichbedeutend damit, daß unter gewöhnlichen Verhältnissen nur diese Art als Fischnahrung in Betracht kommen kann. Inwieweit besondere Umstände, z. B. die Trockenheit des Sommers 1904, daran etwas ändern, wird eine bereits von VOLK in Angriff genommene Untersuchung zeigen. Die Durchforschung anderer Gewässer ergab, daß die relative Häufigkeit der Arten und damit auch ihre relative Bedeutung- für die Fische auch ganz anders sein kann. So ist bei APSTEIN (1, Tabelle 1) Bosmina cornuta in ihrer Maximalzahl zwar den übrigen Cladoceren bei weitem voran, dagegen gibt es Jahreszeiten, in denen 270 R- Timm. wieder andere Cladoceren überwiegen; nnd die Maximalzahl der Daphnia cucullata beträgt über die Hälfte derjenigen von Bosmina cormita. Eine Cladoceren probe, die ich durch M. V. BRUNN aus dem Großensee bei Trittau erhielt, bestand der Hauptsache nach aus Daphnia cucullata var. Kalilhergiensis. HARTWIG, der zwar keine Zählung'en gemacht hat wie Apstein, hat aber doch eine Reihe von beachtenswerten Angaben, aus denen hervorg-eht, daß auch Lynceiden, natürlich in erster Linie Cliydorus sphaerkus in erheblicher Menge vorkommen können. Auch bemerkt Steuer (27. p. 128), daß Älona affinis sowie selbst Alonella na^ia so massenhaft in der alten Donau vorkommen, daß sie als Fischnahrung von der größten Bedeutung seien. Leptodora ist von HARTWIG in Schwärmen beobachtet worden, ebenso hat VOLK sie 1895 im Eatzeburger See in großen Mengen angetroffen. Von Bythotrephes longimanns Leydig ist es bekannt, daß LEYDIG (11, p. 244) ihn zuerst im Magen der Blau- felchen {Coregonus Wartmanni CP.) entdeckt hat und später nicht im freien Wasser hat finden können. Daß im Plankton die Bedeutung der Bosminen als Fischnahrung hervorragend ist, geht aus den YOLKschen Zähltabellen im Teil I dieser Elbuntersuchuug (82, p. 134 ff.) hervor, in denen man ohne allzu großen Fehler statt Cladoceren ruhig Bosmina longirosfris-cornuta setzen kann. Die Tabellen zeigen, daß in allen untersuchten Gebietsteilen, selbst in dem an Cladoceren relativ armen Altonaer Hafen (Altonaer Reede) im allgemeinen diese Kruster an Zahl die Copepoden überwiegen, V) im India- und Grasbrookhafen während des Sommers und dei- ersten Hälfte des Herbstes so bedeutend, daß die letzteren gegen die ersteren ver- schwinden. Ln Indiahafen stehen die Cladoceren am 2. Juli, 30. August und 3. September 1901 mit 3 047 000, 2 203 800 und 2 301800 den Copepoden mit 5600, 40200 und 21 200 Stück pro Kubikmeter gegen- über. Ahnliche Zahlen liefern für den Grasbrookhafen die Fänge vom 18. Juni, 17. September und 22. Oktober 1901 mit 590 000, 2 244 000 und 306 800 Cladoceren gegen 7500, 5800 und 1700 Copepoden. Erstere Kruster überwiegen oft an Zahl sogar die Rotatorien, ein Verhältnis, das sich freilich mit den Jahrgängen beträchtlich ändern kann, wie die VOLKsche Tabelle 10 (32, p. 149) zeigt. Was nun die Herkunft der Elbcladoceren anlangt, so möchte ich auf das verweisen, was ich in bezug auf die Elb copepoden (31, p. 306) gesagt habe. Manche Arten werden ja der Elbe nicht dauernd angehören, sondern regelmäßig mit den Zuflüssen eingeschleppt 0 Anders liegen — nach neueren noch nicht veröffentlichten Untersnchungeu Volks — die Verhältnisse im Eibstrom unterhalb von Hambnrg-Altona bis zur Nordsee, wo die Cladoceren zurücktreten, dagegen die Copepoden {Eurytcmora affinis POPPE) sehr erheblich vorwalten. Hamburgische Elb-Untersuchung. Cladoceven. 271 werden. Andere aber werden in der Elbe lieimatbereclitigt sein. Nament- lich den Indialmfen und den Grasbrookliafen sieht VOLK (vgl. die eben genannten Tabellen) als Brutstätten für Cladoceren an; eine Meinung, die sich dm-cli meine Fundnotizen bestätigt. Vor allen Dingen ist natürlich Bosmina longirostris-cornuta dort zu Hause, aber auch für Lijnceus ajfinis dürfte dasselbe gelten, während Bosmina coregoni aus der Alster zu stammen scheint (vgl. die Fundnotiz p. 251). Daß gerade der India- nnd der Grasbrookhafen so reich sind, dürfte darin seinen Grund haben, daß diese Gebiete Sackgassen darstellen. Das entspricht den durch SCHORLER (23) bei Dresden festgestellten Tatsachen, wo auch die Häfen eine große Menge von Cladoceren auf- zuweisen haben (s. weiter unten), während im eigentlichen Strome nur Bosmina longirostris in geringer Anzahl gefunden wurde. Zum Schlüsse mijchte ich die Ergebnisse dieser Cladoceren Studien mit einigen Untersuchungen vergleichen, die von anderen Flußläufen ver- öffentlicht worden sind. Außer der nur über 5 Cladoceren aus dem Oderplankton berichtenden Arbeit von ZIMMER (37) liegt aus dem Jahre 1900 eine umfangreichere Liste von SCHORLER vor, die das Plankton der Elbe bei Dresden zum Gegenstande hat. Bekanntlicli hat dann 1902 STEUER (27) die Resultate einer sehr sorgfältigen Untersuchung der alten Donau bei Wien publiziert. Später sind, wie schon bemerkt, namentlich aus Rußland noch einige Flußuntersuchungen bekannt geworden. Ich nenne die Notiz von Meissner (14) über niedere Crustaceen des Wolgaflusses bei Saratow, den Bericht von SkorikuW (20) über die Erforschung des Potamoplanktons in Rußland und den Artikel W. ZyküFFS (38) übei- das Plankton des Flusses Seim. Die Berichte sind sehr ungleichwertig, da die Dauer der Sammelperioden sehr verschieden ist; z. B. handelt es sich bei der Liste den Fluß Seim betreffend nur um 5 Planktonfänge aus den Monaten Mai, Juli und August; aber dennoch wird ein Vergleich ganz lehrreich sein. SkORIKOW berichtet über das Plankton des Dnjepr, PripjatJ und Teterew, in deren Gebiet auch der Seim gehört, der in die Desna, einen Nebenfluß des Dnjepr, mündet; sodann über die Dredge- ergebnisse in der Moskwa (untersucht von ROSSINSKI), die Planktonfänge aus der Schoschma und der W^jatka, zweier Flüsse des Kamagebietes (untersucht von Zernow); schließlich über das Sommerplankton der Newa und Tosna. In die nun folgende Tabelle habe ich neben den Planktonfängen aus den Flüssen Pripjatj, Seim und Wolga die Dredge- ergebnisse aus der Moskwa, in denen iil)rigens die Arten ohne Autor- namen aufgezählt sind, mit aufgenonnnen, weil die darin genannten Kruster entweder berechtigte Planktonbürger sind, oder doch öfter im Plankton vorkommen. 272 E. Timm. Tinbsoj^r luiag U9IAV -q UIJUOQ 94 [V U9pS9.l(J q 9qia Sauqui'Bfj -q aqia + 1 + + -f + ! ++ ! I + I ++ -+ I I + +++++ I I +■ ++ I + I I + 1 I M I + 1 + 1 I + I I + I I I tu e II o ^S ?5i i-" M cd S _5j H ^ -C S „ rO 1-1 ^ Ä| g + + + + + I ++++++ I ++ < CK S rO + I I ++ I + i + + + + + + _1__L I 'S Ji. Ä I I ! a; ö CA ++ I + I + + + . o opl;m "^ " o O CO ^ e 30 H CO ö fei i CO CO CO CO + o + + 1 + I I 1 I 1 + I I + •r^ m -I- ö o ' + - J < SS.« II ^i ll • Ol cc < . ES « CM c5 i? P W Hg .S a S ^i '^ ^ '^ ^ ^t^ J3 N ? e cj ö . ßq + + I + I + ++++ I + + es o ^ la W •2 >äfq ■— 1 O) CO -+ »O «ß CTSO^^OICO-* lO C£^l■- Hamburgische Elb-Üntersiichiiug. Cladoceren _L I I I J-Sd I I I I I rill \xi t» I I 1^ I I _l_ I I I I 4- I I _| — L I I 14-1 14-1 I I -!->>» I I I I I 1^ I I \ r I I I 1^ 1 I 1^ 1 1 I T^ja t» I + I I + I + I +++ I + I + I ++ I I I + -f- + 4- I I I ++ I I I I I I I I 1 I + I I I + I + I I I +++ I I I I I I I I I + I I I + I I + ++ I + + I + I ++ I +++ I + + + + I I + I + I I ++ I 1 + 4-I + I + I l + l + l l + l + l 1 + 1^ S 2 Ä e ;3 b^.2 °^ * ^ w . . — ■ ■ gO Q CO cb ■ P S 5 e g M i-i -^ rc ':s 1^ -*^ 1 s § Ö.2 i 'i^ O OH« ■ kIs o I 2M Q _ cß H w ~ ö i f^ < li CO + +++ I +++++ I I ++ I + I. I ++ + +++++ I + Si-i^g^g cc JSS-i^ s=5 a a S CO «5 O s % h % P o p < OD -^ S CO Co O CO CO CO -S : S Sri- Em r.. « g S Kq »^ ci ft^ TiH ft^ q3 0.2 t; s^ g O A ^ ^ CO ^ tsi 1^ i^ .r^ ^ ^ K '"' ci c i: ci o "3 =* ;:5i -^ '- 273 o -£ ■ ^ rH ^ a :z; ^^ OJ a> S 1 •ri > p: 0) a ^ ;-> ^■w <-s ^ '73 _a; -s^ 2 3 s cU '^-' o s OJ cd il CD w O ■"■ " ose '^