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MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖOLOGY.
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Mitteilungen
aus dem
Naturhistorischen Museum
in Hamburg
XXVI. Jahrgane.
2. Beiheft
zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten.
XXVI. 1908.
Ausgegeben am 18. Dezember 1909.
Inhalt: a
Seite
N ra EN ee DE RE ER .. I—XI
Dr. Hermann Strebel: Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. Mit 53 Tafeln 1—191
A. M. Lea: Cureulionidae from various parts of Australia.........2222222000.. 193— 203
Prof. Dr. F. Werner: Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums
in Hamburg. I. Schlangen. Mit 14 Figuren im Text..................... 205— 247
Dr. M. Leschke: Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken.............. 249—279
” Hamburg 1909.
Kommissionsverlag von Lucas Gräfe & Sillem.
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Mitteilungen
aus dem
Naturhistorischen Museum
in Hamburg
XXVlI. Jahrgang.
2. Beiheft
zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten.
XXVI 1908.
Ausgegeben am 18. Dezember 1909.
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Jahresbericht... ........ N 10% RT a 1 3 RE ee I—X]
Dr. Hermann Strebel: Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. Mit 33 Tafeln 1—191
A. M. Lea: Curculionidae from various parts of Australia... .............. ... 193—203
Prof. Dr. F. Werner: Uber neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums
in Hamburg. "1. Sehlangen. Mit 14 Figuren im Text... .2........... 209 247
Dr. M. Leschke: Hambureische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken..... N)
“Hamburg 1909.
Kommissionsverlag von Lucas Gräfe & Sillem.
Bemerkung.
Von den „Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum in Hamburg*
sind erschienen
Jahrgang I—V (1554—1SSS) als „Berichte des Direktors im Jahrbuch der
Prof. Dr. Pagenstecher nebst wissen. | Hamburgischen Wissen-
schaftischen-Beilagenas we ern: schaftlichen Anstalten,
VI—X (1859 —1893) als „Mitteilungen aus dem | Jahrgang 1853 — 1892,
Naturhistorischen Museum“ ........... I—X.
XI (1894) und folgende als „Mitteilungen aus dem Naturhisto-
rischen Museum in Hamburg“, Beihefte zum Jahrbuch der
Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, XI. Jahrgang 1893 und
folgende.
”
Naturhistorisches Museum.
Bericht für das Jahr 1908
von
Direktor Professor Dr. K. Kraepelin.
Personalien.
Mit dem 1. Oktober d. J. trat Herr Oberlehrer Dr. E. Hentschel-
Magdeburg neu in das Kollegium der wissenschaftlichen Beamten des
Museums ein und übernahm die Abteilung der Coelenteraten und Protozoen.
Herr Dr. Duncker war vom Juni ab zur Teilnahme an der von der Ham-
burgischen Wissenschaftlichen Stiftung veranstalteten Südsee - Expedition
beurlaubt.
Als Hilfspräparator war während des ganzen Jahres Herr Ä. Gast
beschäftigt.
Durch freiwillige Darbietung ihrer bewährten Arbeitskraft sind wir
wie in den Vorjahren den Herren @. H. Martens (ormithologische Sammlung)
und Dr. 4. Strebel nebst Frau Gemahlin (Molluskensammlung) zu besonderem
Danke verpflichtet. Ebenso den Herren Dr. Zichelbaum, Dr. Hagedorn,
Dr. L. Lüders, Dr. W. Mayer, Dr. C. Roewer, welche auf kürzere oder
längere Zeit an den Sammlungen des Museums tätig waren. Im Monat
September erfreute uns Herr Dr. F. Werner-Wien durch Bearbeitung unserer
Reptilienvorräte.
Auszug der mineralogischen Sammlung.
Ende September wurde das Museum wegen Umzugs der mineralogisch-
geologischen Sammlungen in das neue Heim am Lübeckerthor auf 14 Taze
geschlossen. Das Freiwerden einiger Zimmer und eines größeren Schau-
raums hatte mancherlei Umbauten und Veränderungen in der Verwendung
der Diensträume im Gefolge. Die entomologische Abteilung ist nunmehr
der Hauptsache nach im Erdgeschoß, das Laboratorium der Elbuntersuchung
II Naturhistorisches Museum.
im großen Südsaal des Kellers untergebracht. Ein Teil des frei gewordenen
Schauraums harrt noch der Besetzung durch zoologische Objekte, nachdem
das hierzu nötige Schrankmaterial fertiggestellt sein wird.
Bibliothek.
Die Bibliothek hatte, abgesehen von fortlaufenden Abonnements der
Zeitschriften, Lieferungswerke usw., einen Zuwachs von 723 Nummern im
Gesamtwerte von 6914 M. Gekauft wurden von diesen 190 Nummern,
getauscht 274 Nummern, geschenkt 259 Nummern.
Die Revision des Zettelkatalogs des Concilium bibliographieum unter
Ausscheidung der Doppelzettel wurde beendet, ebenso die Einordnung der
neu eingegangenen Zettel. Der Schlüssel zum allgemeinen Teil der Bibliothek
ist nahezu fertiggestellt. Die Bestände des „Jahrbuchs“ und der „Mit-
teilungen“ wurden neu aufgenommen und geordnet.
Ein Schriftenaustausch ist neu vereinbart mit der American
Association of Museums, der Societe biologique d’Arcachon,
dem Imperial Department of Agriculture for the Westindies,
Barbados, der Accademia Gioenia di Szienze naturali in
Catania, der Estacion Öentral agronömia de Cuba, Santiago
de las Vegas, der Cornell University agricultural Experiment
Station, Division of Entomology, Ithaca N.-Y., der Mission
scientifique permanente d’Exploration en Indo-Chine, Hanoi
(Decades zoologiques), dem Zoological Laboratory, University of
Nebraska, Lincoln, der Societe Nationale d’Acclimatation,
Paris, dem Transvaal Museum, Pretoria, der Societ& des Amis
des Sciences naturelles de Rouen, dem Illinois State Museum
of natural History, Springfield, der Svenska hydrografisk
biologiska Kommission, Stockholm, der University of Toronto,
der Societ& des Sciences naturelles de Toulouse, der Station
zoologique de Wimereux. — Der Schriftenaustausch umfaßt jetzt
157 Akademien, Institute und gelehrte Gesellschaften.
In der Druckerei sind 669 Druckaufträge (Etiketten, Plakate usw.)
in einer Gesamtauflage von 110 840 Exemplaren erledigt worden.
Instrumente.
Außer den üblichen Ergänzungen an anatomischen Instrumenten,
Werkzeugen usw. sind an wertvolleren Objekten angeschafft: Ein Stereo-
mikroskop mit zwei Linsensystemen und zwei Okularen, ein Verant-
stereoskop, eine mikrostereoskopische Kamera, eine große Mikrokamera,
verschiedene Lupen, ein neu konstruierter Planktonfänger für schnelle
Naturhistorisches Museum. II
Dampferfahrt, ein großes Stromaquarium ohne Wasserwechsel, bei dem
die Strömung mit Hilfe eines kleinen Elektromotors durch Flügelräder
erzeugt wird.
Vermehrung der Sammlungen.
Der Gesamtzuwachs an zoologischen Objekten belief sich auf
13 662 Nummern in 50 712 Exemplaren. Hiervon entfallen 9126 Nummern
in 53 969 Exemplaren und im Werte von 10619 M auf die Geschenke.
Der Gesamtwert der Eingänge beziffert sich auf 21049 M.
Nach den einzelnen Tiergruppen verteilt sich der Zuwachs in folgender
Weise:
Ber Smmetiere. . 0. 2... 73 Nummern 104 Exemplare
I a ee EB Se 353
Se Benhilien. 20.0... .4.° 0. 362 s 566
2 SmpiDIeN.. 0.2: 20.2... 65 = 195
Dbklsche. urn ana ae ten 4406 ; 1375 e
Ge Mollusken ren ee 618 n 1646 en
Mesinselstentse 2.2. 2.220.8. 10 153 ’ 38 862 "
39. MVEIOpoden. #...2..202 0.2. 137 & 355 »
SISDITNEIM Ns. 640 5 2 035
IO- GEUStäceeNn Kr... se 408 Sr 3230
Merrkchmodermen.. 2.2... 2... 45 e 95 =
DS WIUENeRAe ea... 145 r 631
13. Tunicaten, Molluscoiden .. I! 5 1 178
2. Coelenteraten ?... 2... :.: 47 % 87
Summe... 13 662 Nummern 50 712 Exemplare
Von größeren Ankäufen ist vor allem eine vorzügliche Kollektion
brasilianischer Insektennester, darunter Termitenbauten von 18 Zentnern
Gewicht, zu erwähnen; daneben verschiedene größere Sammelausbeuten
aus Formosa, Surinam und Indien, eine Käferkollektion aus Turkestan,
seltene Vogelbälge, Mollusken, Curculioniden, ein großer ausgestopfter
Tarpon (Megalops) sowie eine einheimische Dipterensammlung.
In der Reihe der Geschenke nimmt die dem Museum als Vermächtnis
zugefallene Insektensammlung des Herrn Car! Friedr. Höge die erste Stelle
ein. Sie enthält rund 14 000 Exemplare, darunter viele Typen oder Cotypen
von den in der Biologia centrali-americana neu beschriebenen Käferarten.
Von den übrigen Geschenken, deren vollständiges Verzeichnis bereits
am Schlusse jedes Quartals im hiesigen Amtsblatte veröffentlicht wurde,
mögen folgende als besonders wertvoll hier nochmals aufgeführt werden:
Von Herrn Kapitän Abjörnsson Fische aus Westaustralien; von Herrm
IV Naturhistorisches Museum.
Alb. Bartels Eidechsen, Frösche, Spinnen, Insekten und Würmer aus
Marokko; von Herrn W. Böker Vogelbälge, Vogelnester, Conchylien und
Urustaceen aus verschiedenen Gegenden; von Herrn Professor Dr. A. Borgert-
Bonn Tunicaten aus dem Mittelmeer und dem Atlantischen Ozean; von
Herrn F. Buhk zahlreiche Spinnen, Tausendfüßer, Insekten, Asseln usw.
aus der Hamburger Umgegend; von Herrn Chr. Brüning Zitterwels vom
Senegal, Urustaceen aus La Plata; von Herrn R. Karl-Gana-Gana durch
Herrn Schiffsmgenieur ©. Manger eine große Zahl Schlangen, Fische,
Insekten, Spinnen, Blutegel und Regenwürmer aus Süd-Nigeria; von Herrn
O0. Conn-Bergedorf zwei prächtige Perlmuscheln; von der Deutschen See-
warte verschiedene Meerestiere; von der Deutschen Südpolarexpedition eine
Anzahl Vogelbälge; von Herrn ©. Dobbertin das Modell eines Symborodon;
von Herın Fr. Dörries eine Kollektion hiesiger Schmetterlinge; von Herrn
0. E. Eiffe Fidechsen aus verschiedenen Ländern; von der Frschererbehörde
durch Herrn Fischereidirektor #7. Lübbert lebende Aalbrut und verschiedene
Nordseefische; von Herrn Dr. med. @. Fock eine reichhaltige Sammel-
ausbeute seiner Reise nach Deutsch-Südwestafrika, fast alle Gruppen der
Landtiere umfassend; von Herrn. Professor Dr. A. Forel-\Yvorne eine
Kollektion seltener Ameisen aus verschiedenen Ländern; von Herrn K. Fricke-
Blantyre reiche Sammelausbeuten aus Britisch- Zentralafrika, besonders
Reptilien, Amphibien, Insekten, Spinnen, Myriopoden und Krebse; von Herrn
@.Goldschmidt Schlangen, Fische, Insekten und Tausendfüßer aus Deutsch-
Ostafrika; von Herrn Z. Graeser Schmetterlinge aus Peru und Mexiko;
von Herrn R. Groth Säuger, Vogelbälge, Reptilien, Mollusken, Insekten
und Echinodermen von Nordost-Madagaskar; von Herrn E. Gründler ein
Orang-Utan; von Herrn P. Hacker-Itapa, Mexiko, eine reiche Sammel-
ausbeute an Reptilien, Mollusken, Insekten, Spinnen, Myriopoden und
Crustaceen aus Mexiko; von Herrn M. Hagedorn jun. parasitische Würmer
und Urustaceen aus der Nordsee; von Herrn Dr. R. Hartmeyer - Berlin
Meeresschwämme, Coelenteraten, Ascidien und Echinodermen aus ver-
schiedenen Gegenden; von Herrn C. @. de Haseth-Curacao Eidechsen, Fische,
Insekten, Spinnen, Tausendfüßer und Krebse von Curacao; von Frau
W. Hintze Insekten, Spinnen, Asseln und Würmer aus den Alpen; vom
Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten durch Herrn Stabsarzt Professor
Dr. Fiilleborn zahlreiche Land- und Meerestiere aus verschiedenen über-
seeischen Gebieten; von Herrn 4A. Köpke Fische aus Chile; von Herrn
Dr. J. ©. Koningsberger-Buitenzorg eine reichhaltige Kollektion javanischer
Vögel und Reptilien; von Herrn Kapitän &. Krause Fische, Krebse, Insekten
und Würmer aus Südchile; von Herrn Kel. Konservator a. D. @. Künow-
Königsberg wertvolle biologische und mikroskopische Präparate von Schild-
läusen; von Herrn Dr. M. Leschke Asseln, Skorpione und Tausendfüßer
aus Tirol; von Herrn Kapitän ZLesse! eine Anzahl Planktonfische und ein
Naturhistorisches Museum. V
Tintenfisch aus dem Atlantischen Ozean; von Herrn H. Lichtwarck Bau
der Honiebiene an einem Kiefernast aus der Eimmeldorfer Heide; von Herrm
Professor Dr. Lohmann-Kiel Tunicaten aus Grönland; von Herrn W. Lungwitz
Seeschlangen aus dem Indischen Ozean; von dem Komitee der Hamburger
Magalhaensischen Sammelreise die Gastropoden der Reiseausbeute; von
Herrn Kapitän ©. Mangelsdorff Eidechsen, Schlangen, Fische und Krebse
aus Java; von Herrn Schiffsingenieur C. Manger drei reiche Sammel-
ausbeuten seiner Reisen nach Liberia und Süd-Nigeria, fast alle Gruppen des
Tierreichs umfassend ; von Herrn Ad. Meyerdiercks durch Herrn Dr. X. Hagen
Echinodermen aus der Südsee; von Herrn Professor W. Michaelsen die
Käfer, Hymenopteren, Spinnen, Würmer und Holothurien seiner Studien-
reise nach Südwest-Australien; von Herrn Schiffsoffizier ©. Moll ein pracht-
voller Termitenbau sowie Insekten und Mollusken aus Westindien; von
Herrn P. Niemitz Skelett eines Schimpansen ; von Herrn Kapitän A. Nissen
reichhaltige und wertvolle Planktonfänge aus dem Atlantischen und
Pazifischen Ozean; von Herrn Dr. Fr. Ohars Gliederspinnen und Blutegel
aus Ecuador: von Herrn #. Oppermann Schlangen, Insekten, Spinnen und
Krebse aus Brasilien; von Herrn A. Orschler ein Frettchen; von der Firma
Wm. O’Swald & Co. ein wohlerhaltenes Aepyornis-Ei und Insekten von
Madagaskar; von Herrn Dr. A. C. Oudemans-Arnheim mikroskopische Prä-
parate seltener Puliciden; von Herrn Kapitän A. Paessler eine äußerst
reichhaltige und wertvolle Sammelausbeute seiner Reise nach der West-
küste Amerikas, fast alle Tierklassen umfassend; von Herrn Auazlliet-Paris
verschiedene Typen von Eingeweidewürmern; von Frau E. Ranniger eine
Anzahl brasilianischer Vogelbälge ; von Herrn Dr. 7. Roeschmann Schlangen
und Insekten aus Bolivien; von Frl. M. Schlichting ein Ichneumon; von
Herrn W. Scholz-Manaos Fische und Krabben aus dem Amazonenstrom,
von Herrn @. Schroeder einige interessante Schmetterlinge aus der Umgegend
Hannovers; von Herrn Professor Dr. R. Schütt Sammelausbeuten seiner
Reisen nach Italien, Madeira und den Kanaren, Land- und Meerestiere
umfassend; von Herrn Professor Dr. @. Schweinfurth - Berlin interessante
Psychidengehäuse aus Algier; von Herrn Kapitän W. Schwinghammer zwei
reiche und wertvolle Sammelausbeuten seiner Reisen nach Ostasien, Wirbel-
tiere, Mollusken, Gliederfüßer, Würmer und Coelenteraten umfassend; von
der Station für Pflanzenschutz durch die Herren Dr. Brick und Dr. Lindinger
‚mit Pflanzen eingeschleppte Mollusken und Gliederfüßer; von Herrn ©. Stern
Eidechsen, Schlangen und Vogelspinnen von St. Domingo; von Herrn
H. Suter-Auckland Meeresconchylien von Neuseeland; von Herrn @. Tempel
Schlange und Chamäleon aus Westafrika; von Herrn M. Thiel -Matupi
Reptilien und Frösche aus Matupi; von Herrn Professor Dr. @. Thilenius
drei Säugetierfelle ausSüdtunis; von Herrn Zudi. Tietz Reptilien, Amphibien,
Insekten, Spinnen, Tausendfüßer und Würmer aus Kalkutta; von Herm
VI Naturhistorisches Museum.
Max Traun-Neusammit ein Hirschkalb; von Herrn Stabsarzt Dr. L. Ufer
Termiten aus Kamerun; von Herrn J. Werler-Bibundi durch Herrn Direktor
M. Retzlaff veiche Sammelausbeuten an Wirbeltieren und Gliedertieren aus
Kamerun; von Herrn Dr. F. Werner-Wien Regenwürmer aus Dalmatien;
von Herrn J. M. Whistler-Boyanup Land- und Süßwassertiere aus West-
australien; von Herrn X. Wientapper-Osdorf Bienenwaben mit Bienen; von
Herrn H. B. Woodiward-Fremantle Tausendfüßer aus Westaustralien; von
Herrn Dr. W. Zipperling durch Herrn Dr. @. Duncker Fische aus Japan;
von der Zoologischen Gesellschaft durch Herrn Direktor Dr. ‚Bolau 22 Säuge-
tiere, 25 Vögel, diverse Reptilien, Mollusken, Insekten und Würmer.
Inventar.
Die Vermehrung der Sammlung vom 1. Januar bis zum 31. Dezember
1908 ist, mit Ausschluß des Mobiliars, zum Zwecke der Feuerversicherung
wie folgt geschätzt:
1. Zoologische Sammlung......... Wert 21 049 M
2» Bibliothek ...'.: 2.0: Br een a
3. Instrumente und Geräte ....... E 909%
Summe :... 28872 M
Benutzung des Museums.
Die Zahl der Besucher während des Berichterstattungsjahres betrug
127 227 Personen. Von auswärtigen Gelehrten besuchten 32 das Museum,
von denen zehn die allgemeinen Einrichtungen, zehn spezielle Sammlungs-
teile studierten.
Die Bibliothek wurde in immer steigendem Maße von einheimischen
und auswärtigen Gelehrten benutzt; ebenso die Sammlungen, welche
daneben vielfach zu praktisch-künstlerischen Zwecken in Anspruch genommen
wurden. Dublettenmaterial ist an verschiedene Volksschulen abgegeben.
Auskunftin zoologischen Fragen, hauptsächlich tierische Schädlinge,
Handelsprodukte usw. betreffend, wurde in 58 Fällen schriftlich, in zahl-
reichen andern Fällen mündlich erteilt. Außerdem waren vier amtliche
und ein gerichtliches Gutachten zu erstatten.
Sammlungsteile des Museums wurden zur Untersuchung, Vergleichung
usw. übersandt an die Herren J. D. Alfken-Bremen (Apiden), Professor
Dr. A. Berlese-Florenz (Acariden), Dr. W. Berndt-Berlin (Gastropoden),
Dr. M. Bernhauer-Grünberg (Staphyliniden), Dr. Boulenger-London (Fische),
R. du Buysson-Paris (Vespiden), @. Budde-Lund-Kopenhagen (Landasseln),
Dr. P. Buffo-Pisa (Thysanoptera), H. Fahrenholz-Bierden (Myiobien), Pro-
fessor Dr. A. Forel-Yvorne (Ameisen), Dr. 4. Friese-Schwerin (Apiden),
Naturhistorisches Museum, NN
T. V. Hodgson-Plymouth (Krebse), Professor Dr. H#. Lohmann-Kiel (Appendi-
enlarien), Dr. Z. Melichar-Wien (Homopteren), Dr. A. ©. Oudemans-Arnheim
(Puliciden), Dr. H. Rebel-Wien (Heteroceren), Professor Dr. ©. M. Reuter-
Äbo (Hemipteren), R. Shelford-Oxtord (Blattiden), Professor Dr. F. Silvestri-
Portiei (Thysanopteren), Dr. FÜ Werner-Wien (Reptilien).
Zur Bestimmung oder zum Vergleich ging dem hiesigen Institut
Material ein von den Museen zu Berlin, Bremen, Frankfurt a.M.,
London, Lübeck sowie von den Herren Dr. Hartmeyer-Berlin und
Dr. Merton-Frankfurt a. M.
Sammelkisten sind neu ausgegeben an die Herren Dr. @. Fock-Deutsch-
Südwestafrika, AR. @roth-Loucoube, Z7. Meyer-Gossler-Neitsas, Bez. Groot-
fontain, Deutsch-Südwestafrika, A. Simon-Bibundi, J. Werler-Bibundi sowie
an die Herren Kapitäne bezw. Schiffsoffiziere €. Haug, DI. Janssen,
©. Mangelsdorff, ©. Manger, K. Moll, H. Nissen, R. Paessler und W. Schwing-
hammer.
Arbeiten im Museum.
a) Schausammlung.
In der Schausammlung ist in erster Linie die Aufstellung zweier
neuer Schauschränke hervorzuheben, in denen eine erlesene Sammlung
exotischer Insektenbauten und -nester Platz gefunden hat. Die hier zur
Anschauung gelangenden Termiten-, Meliponen- und Wespenbauten dürften
schwerlich anderswo in gleicher Schönheit vertreten sein. Die übrigen
Insektennester erfuhren eine Neuordnung, ebenso die Gruppe der nütz-
lichen Tiere, wobei 23 neue Präparate zur Aufstellung gelangten. Einige
srößere Vögel (Kasuar, fliegender Albatroß) sind neu montiert, die Prä-
paration des großen indischen Elefanten aus dem Zoologischen Garten ist
fast vollendet.
b) Wissenschaftliche Sammlung.
Über die Arbeiten in der wissenschaftlichen Hauptabteilung ist
folgendes zu berichten:
Säugetiere. Die Neneingänge wurden aptiert und zum Teil
bestimmt.
Vögel. 352 Nummern Neueingänge wurden bestimmt und etikettiert.
Mehrere tausend Bälge konnten nach Eintreffen neuer Sammlungsschränke
in die Normalaufstellung gebracht werden.
Reptilien und Amphibien. Ein großer Teil der seit Jahren
aufgespeicherten Vorräte wurde bestimmt, kKatalogisiert, etikettiert und
in die Hauptsammlune eingeordnet, nämlich 469 Nummern Eidechsen,
20 Nummern Schlangen und 86 Nummern Frösche.
Fische. Im ersten Quartal sind 162 Nummern der Vorräte bestimmt,
va Naturhistorisches Museum.
etikettiert und katalogisiert; späterhin konnten wegen Abwesenheit des
Abteilungesvorstehers nur die Eingänge aptiert werden.
Mollusken. Die Bivalven der Scholvienschen Molluskensammlung
(8255 Nummern) wurden geordnet und in etwa 100 Schiebladen in Normalauf-
stellung gebracht, 495 Nummern des Magelhaengebietes sowie 200 Nummern
Ohitoniden der Spiritussammlung bestimmt, etikettiert und eingeordnet.
Die kritische Revision der Landschnecken konnte zu Ende geführt werden
(zirka 2900 Formen in 11000 Nummern), so daß sich ein Gesamtbestand
an Landschnecken von 15 000 Formen in 44500 Nummern ergibt. Eine
eingehende wissenschaftliche Bearbeitung erfuhr die Gruppe der Orthalieiden.
Insekten. In der entomologischen Abteilung sind etwa 3400 Insekten
gespießt und gespannt, 14500 mit Individuenetiketten versehen worden.
In der Sammlung der Käfer wırde die Timmsche Sammlung neu aptiert
und geordnet, ebenso die der Coleopterenlarven. 17 Kästen mit Cureulioniden
sind in Normalaufstellung gebracht, die Typen der alten Wiedemannschen
Sammlung festgestellt worden. Von Hymenopteren wurden 1050 neu
bestimmt und in die Sammlung geordnet. Die Ameisensammlung erfuhr
eine vollkommene Neuaufstellung in 53 Kästen, sie umfaßt jetzt 1714 Formen
in 10444 Exemplaren. Die Familie der Chaleidier (342 Spezies in
1320 Exemplaren) wurde in 14 Kästen in Normalaufstellung gebracht. Aus
den Neneingängen der Schmetterlinge sind 2262 Exemplare bestimmt
und der Hauptsammlung eingereiht. In der Dipterensammlung schritt
die Normalaufstellung um 42 Kästen vor, welche teils der Hauptsammlung,
teils der Lokalsammlung angehören.
Myriopoden. 222 Nummern Neueingänge wurden bestimmt, eti-
kettiert, katalogisiert und eingeordnet.
Spinnen. 86 Nummern Gliederspinnen wurden bestimmt, etikettiert,
katalogisiert und eingeordnet. Daneben wurde mit Vorarbeiten zu einer
Revision der Gruppe der Phalangiden begonnen.
Urustaceen. 135 Nummern Neueingänge wurden bestimmt, etikettiert
und in die Hauptsammlung eingeordnet, die übrigen Neueingänge aptiert
und mit Fundortsetiketten versehen.
Würmer, Tunicaten, Molluscoiden. 239 Nummern Tunicaten
wurden bestimmt, etikettiert, katalogisiert und neu geordnet, die Neu-
eingänge der Würmer bis zur Gattung bestimmt und in die Hauptsammlung
eineeordnet.
Eehinodermen. Das gesamte Spiritusmaterial der Hauptsammlung
mußte behufs Raumgewinnung umgeordnet werden. Die Eingänge wurden
aptiert, 19 Nummern bestimmt, etikettiert und in die Hauptsammlung gestellt.
Coelenteraten. 35 Nummern Spongien wurden bestimmt, 371 mikro-
skopische Präparate angefertigt. Die Neueingänge wurden bis zur Gattung
bestimmt und eingeordnet.
Naturhistorisches Museum, IX
Elbuntersuchung. Das auf einer Reihe von Fangfahrten bis zur
Elbmündung erbeutete Material an Plankton und Grundfauna wurde nebst
dem aus den Vorjahren bereits angesammelten Material qualitativ und
quantitativ weiter bearbeitet. Daneben sind 80 Lichtbilder bezw. Mikro-
Stereoskopphotographien angefertigt. Ein Teil der Arbeitszeit mußte auf
die Einrichtung des neuen, weitaus geräumigeren Laboratoriums verwandt
werden.
Lehrtätigkeit.
Durch die Eröffnung des Kolonialinstituts sind die Anforderungen
an die Lehrtätigkeit der wissenschaftlichen Beamten des Museums noch
weiter gestiegen.
Für das größere Publikum wurden folgende Vortragszyklen gehalten :
Professor Dr. Kraepelin: Über tierische Schädlinge mit besonderer
Berücksichtigung der heimischen Fauna.
Professor Dr. Pfeffer: Die geographische Verbreitung der Tiere auf
erdgeschichtlicher und stammesgeschichtlicher Grundlage.
Dr. Leschke: Führungen durch das Naturhistorische Museum.
Speziell für Lehrer und Lehrerinnen, welche sich zum Rektorats-
bezw. Oberlehrerinnenexamen vorbereiten, waren an Vorlesungen und Kursen
vorzesehen:
Dr. Steinhaus: Vergleichende Anatomie der Tiere. II. Teil.
Dr. Reh und Dr. Leschke: Entomologische Übungen für Geübtere.
Dr. Zeschke: Zoologisches Kolloquium.
Professor Dr. v. Brunn: Zoologische Exkursionen.
Im Rahmen des Kolonialinstituts wurde gelesen:
Professor Dr. Möchaelsen: Die Tierwelt unserer Kolonien mit Rücksicht
auf ihre Bedeutung für den Menschen.
Daneben fanden seitens der Präparatoren Herren Zfzerodt und Gast
praktische Unterweisungen im Abbalgen und Präparieren von Tieren statt.
Publikationen.
An wissenschaftlichen Arbeiten seitens der Beamten sind im Laufe
des Jahres folgende erschienen:
Kraepelin, K.: Skorpione und Solifugen in: L. Schultze, Forschungs-
reise im westlichen und zentralen Südafrika, 1903 —1905. ‚Jena
1908. 4.
Derselbe: Scorpiones in: Die Fauna Südwest-Australiens. Ergebnisse
der Hamburger südwest-austral. Forschungsreise 1905. ‚Jena 1908.
Derselbe: Scolopendridae; ibid.
Derselbe: Die sekundären Geschlechtscharaktere der Skorpione, Pedi-
palpen und Solifugen in: Mitt. Mus. Hamburg XXV, 1908.
Naturhistorisches Museum.
Pfeffer, @.: Cephalopoden in: Nordisches Plankton, Leipzig 1908.
Derselbe: Teutologische Bemerkungen in: Mitt. Mus. Hamburg XXV,
1908.
Michaelsen, W.: ‚Jahresbericht über Oligochaeten für 1898, 1899 und
1900 in: Arch. f. Naturgesch., Jahrg. 1904.
Derselbe: First Report upon the Publications on the „Hamburger
südwest-austral. Forschungsreise 1905“ in: Journ. W. Astralian
Nat. Hist. Soc., No. V.
Derselbe: Zur Kenntnis der Tubifieiden in: Arch. f. Naturgesch..
Jahrg. 1908.
ne Die Moleuliden des Naturhistorischen Museums in Hamburg
: Mitt. Mus. Hamburg XXV, 1908.
Ders in e: Pendulationstheorie und Oligochaeten, zugleich eine Er-
örterung der Grundzüge des Oligochaetensystems; ebenda.
Derselbe: Die Pyuriden |Halocynthiiden]| des Naturhistorischen
Museums zu Hamburg; ebenda.
Derselbe: Oligochaeten aus dem westlichen Kaplande in: L. Schultze,
Forschungsreise im westlichen und zentralen Südafrika 1905— 1905.
Jena 1908.
Derselbe: Lumbrieidae (D. zool. Reise des natw. Ver. Dalmatien,
1906) in: Mitt. natw. Ver. Wien, Jahre. VI.
Reh, L.: Weiteres über die neue Apfelmotte in: Prakt. Ratgeber f.
Obst- u. Gartenbau, Jahrg. 23.
Derselbe: (Phytopathologische Beobachtungen) in: Krankheiten u.
Beschäd. d. Kulturgew. im Jahre 1905, Ber. über Landwirtschaft,
herausgegeb. v. Reichsamt des Innern, Heft 5.
Derselbe: Schermausplage auf Neuwerk in: Zeitschr. f. Pflanzen-
krankheiten 18, Heft 1.
Derselbe: Ein schlimmer Feind der schwarzen ‚Johannisbeere in:
Prakt. Ratgeber f. Obst- u. Gartenbau, Jahrg. 23, Nr. 19.
Derselbe: Zwei gefährliche, aber wenig beachtete Apfelschädlinge;
ebenda Nr. 22.
Derselbe: Ungewöhnlicher Massenfraß von Gespinstmotten in:
Zeitschr. f. wiss. Insektenbiol., Bd. IV.
Derselbe: Tierfraß an Obst in: Prakt. Ratgeber f. Obst- u. Garten-
bau 1908
Volk: Mitteilungen über die biologische EIb-Untersuchung des Natur-
historischen Museums in Hamburg in: Zeitschr. f. Fischerei XIV.
Heft 1, 1908.
Duncker, @.: Syngnathiden-Studien I. Variation und Modifikation bei
Siphonostoma typhle L. in: Mitt. Mus. Hamburg XXV, 1908.
115 S. mit 3 Tafeln.
Naturhistorisches Museum. RI
Hentschel, E.: Das Leben des Süßwassers. München 1909. 336 8.
mit 229 Abb., 16 Vollbildern und einem farbigen Titelbild.
Über das Material des Museums sind weiter folgende Arbeiten ver-
öffentlicht.
a) In „Die Fauna Südwest-Australiens. Ergebnisse der Hamburger
südwest-australischen Forschungsreise 1905“:
Iegimbart, M.: Dyticidae, Hydrophilidae et Gyrinidae, Bd. 1.
Szepligeti, Gy.: Braconidae und Ichneumonidae, Bd. 1.
@Gebien, H.: Tenebrionidae, Bd. ].
Borchmann, H.: Alleculidae, Bd. 1.
Simon, Eug.: Araneae, 1' partie, Bd. 1.
Schulz, W. A.: Fossores, Bd. 1.
Weise, J.: Chrysomelidae und Coceinellidae, Bd. Il.
Bernhauer, M.: Staphylinidae, Bd. Il.
Ulmer, @.: Trichoptera und Ephemeridae, Bd.Il.
Sölvestri, F.: Thysanura, Bd. L.
Burr, Malcolm: Dermatoptera, Bd. II.
Richters, F.: Rotatoria, Tardigrada und andere Moosbewohner, Bd. 11.
b) In anderen Werken oder Zeitschriften:
Pic, M.: Neue Ptinidae, Anobiidae und Anthieidae des Naturh. Mus. in
Hamburg in: Mitt. Mus. Hamburg XXV, 1908.
Jonson, H. P.: Lycastis quadraticeps, an hermaphrodite Nereid with
eigantic ova in: Biol. Bull., v. XIV.
Pax, F.: Hyperthrophie bei Actinienlarven in: Zool. Anz. XXXI.
Rosa, D.: Nuove spezie di Tomopteridi (Diagnosi preliminari) in:
Boll. Mus. Torino, v. XXI.
An Arbeiten, zu denen unter anderem auch das Material des Museums
benutzt wurde, sind zu nennen:
Rosa, D.: Raccolte Planctoniche „Liguria*, v. 1. Tomopteridi.
Pax, F.: Vorarbeiten zu einer Revision der Familie Actinidae;
Inaugural-Diss. Breslau.
Kükenthal, W.: Diagnosen neuer Gorgoniden aus der Familie Plexauridae
in: Zool. Anz. XXXII.
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Revision der Unterfamilie der Orthalieinen.
Von Dr. Hermann Strebel.
Mit 55 Tafeln.
Ich habe in meiner Arbeit „Beitrag zur Kenntnis der Fauna
Mexikanischer Land- und Süßwasser-Conchylien“, Heft V, Hamburg,
G. J. Herbst, 1882, in Gemeinschaft mit GEORG PFEFFER, der die
Bearbeitung der anatomischen Befunde übernommen hatte, allgemeineres
über die Gattungen Zebra, Corona und Porphyrobaphe gesagt, und die
Gattung Zebra ausführlich behandelt. Seitdem ist das Material des Natur-
historischen Museums in Hamburg ganz bedeutend gewachsen, außerdem
aber sind meine Erfahrungen reicher geworden, und bedeutende Vor-
arbeiten haben das Urteil geschärft, so daß ich jener Arbeit manche
Berichtigung und viele Ergänzungen hinzufügen kann. Damals lag mir
nur die Arbeit von FISCHER und GROSSE, „Mission scientifique au Mexique
et dans l’Amerique Oentrale“, vor, auf die ich mich hier der Kürze halber
mit FC. beziehen werde, wie ich für meine damalige Arbeit SP. gebrauche.
Die ebenfalls schon damals benutzte Arbeit von VON MARTENS, „Die
Binnenmollusken Venezuelas“, wird mit M.' angeführt, während ich für
die später erschienene desselben Autors in „Biologia Centrali-Americana,
Land and Freshwater Mollusca“, M.? setze.
Zuletzt ist dann die alle diese und die ganze einschlägige Literatur
zusammenfassende, bedeutsame Arbeit von PILSBRY in „Tryon’s Manual
of Conchology“, Vol. XII, mit vielen Abbildungen erschienen, in welcher
PILSBRY die Orthalicinen unter die Familie der Bulımidae einordnet.
Seine mustergültigen Literaturnachweise ersparen es mir, solche zu wieder-
holen, denn jedem Fachmann wird dies Werk zur Verfügung stehen, so
daß der Hinweis auf dasselbe genügt, was mit einem P. geschieht.
Das mir vorliegende große Material, das durch gütige leihweise
Zuwendung aus den Museen von Berlin und Frankfurt a. M. noch bereichert
ist, legte den Wunsch nahe, es durch Wort und Bild in dem Sinne aus-
zunutzen, daß die große Veränderlichkeit der Formen in dieser Unter-
familie zur Anschauung gebracht, und dadurch für die Abgrenzung der
Arten und ihre Lokalisierung eine brauchbare Unterlage geboten werde.
In der letzteren Beziehung wird sich freilich durch Fehlen verwendbarer
Angaben manche Lücke zeigen.
D) Hermann Strebel.
Ich habe zur Erfüllung meines Zweckes mich leider auf die Schalen-
charaktere beschränken müssen, die aber bei sorgsamer Beobachtung
immer noch das sicherste Hilfsmittel für die systematische Verwertung
bieten. Nach den freilich spärlichen anatomischen Untersuchungen einzelner
Arten aus dieser Unterfamilie scheint es, als ob sich die Tiere bei der
phylogenetischen Entwicklung weit weniger differenziert haben als die
Gehäuse. Ich muß es dahingestellt sein lassen, ob dabei die ausschließ-
liche Untersuchung von Zunge und Kiefer und vom Geschlechtsapparat,
die gewiß für den tierischen Organismus sehr wichtig sind, ausreichen,
und ob nicht eine genaue vergleichende Untersuchung der übrigen Teile
des Tierkörpers weitere Unterscheidungsmerkmale bieten mögen. Vor-
läufig scheinen die anatomischen Befunde nur für größere Gruppen in der
Systematik verwendbar zu sein; ob es aber nicht doch gelingt, die
anatomischen Befunde mit denen der Schalencharaktere so weit in Ein-
klang zu bringen, daß die doch unzweifelhaft vorhandene innige Abhängigkeit
des Gehäuses vom Tierkörper besser zum Ausdruck komme, als es bisher
der Fall ist, muß der Zukunft überlassen bleiben.
Es war aus praktischen Gründen unerläßlich, um die bei meinen
Studien sich ergebenden Differenzierungen der Formen zum Ausdruck zu
bringen, für Arten und Varietäten sowie für die Zusammenfassung in
Gattungen oder Untergattungen manche neue Namen zu geben. Die so
sehr erwünschte gründliche Durchforschung so mancher noch wenig oder
gar nicht berücksichtigter der hier in Frage kommenden Gebiete, wird
dieser Arbeit noch manche Ergänzung und Berichtigung zuführen. Eine
jede solche Arbeit ist ja nur ein Versuch, die Erkenntnis weiterzuführen.
Zu den Abbildungen habe ich folgendes zu bemerken: Ich habe
Zeichnungen der photographischen Wiedergabe vorgezogen, weil sie besser
das wiedergeben, was gezeigt werden soll. Ich habe selbst alle Figuren
gezeichnet und diese Zeichnungen dann in besserer Ausführung Kopieren
lassen, als ich sie zu geben vermag, und zwar von Herrn Joh. Hempel,
Zeichenlehrer an unserer Gewerbeschule. Es ist dabei mehr Gewicht auf
genaue als auf künstlerische Wiedergabe gelegt, weil diese, um plastisch
zu wirken, manches verdecken würde, was sichtbar sein soll. Aus dem
gleichen Grunde bietet auch die Photographie manche Übelstände, abgesehen
davon, daß die Wiedergabe in natürlicher Größe nur auf kostspieligen
und zeitraubenden Umwegen richtige Bilder eibt. Die Tafeln sind dann
in Lichtdruck von der hiesigen Firma Knackstedt & Näther hergestellt.
Für die Maße der Gehäuse folge ich jetzt auch lieber der allgemein
üblichen Methode als der in SP. angewandten. Man wolle die im Spezial-
teil angeführten Zahlen wie folgt verstehen. Die erste Zahl gibt die
Anzahl der Windungen, die zweite die Höhe, die dritte (in Klammern)
die Breite der letzten Windung in der Vorderansicht, oberhalb der
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen, 3
Mündung bis zur gegenüberliegenden Seite, die vierte die größte Breite
in der Rückenansicht, die fünfte die wirkliche Höhe der Mündung, die
sechste deren Breite einschließlich Mundrand bis zum inneren Spindelkontur,
Ich habe für die Breite zwei Maße genommen, weil dafür, besonders bei
älteren Autoren, Verschiedenheit in der Methode herrscht. Die relative
Höhe der Mündung im Vergleich zur Höhe des Gewindes habe ich nicht
angeführt, weil sie unsicher festzustellen ist, und außerdem aus den
Abbildungen hervorgeht. Ich habe der Gleichmäßigkeit halber auch für
solche Stücke die Maße nach dieser Methode aufgeführt, die schon in
meiner früheren Arbeit oder in Originaldiagnosen verzeichnet sind.
Ich habe zum Schluß noch allen denen meinen Dank auszusprechen,
die mir bei dieser Arbeit mit Rat und Tat fördernd zur Seite standen.
Ich nenne dabei besonders die Herren Dr. JOHANNES THIELE vom
Berliner Museum, den leider zu früh verstorbenen Professor Dr. F. RÖMER
vom Senckenbergischen Museum im Frankfurt a. M., Dr. H. DOHRN in
Stettin, meinen früheren Mitarbeiter Professor Dr. GEORG PFEFFER und
Dr. MAX LESCHKE, beide vom hiesigen Naturhistorischen Museum.
Gattung Zebra SHUTTLEW.
SHUTTLEW. in Notit. Malacol. I, p.60. SP. V, p.4.
— OxYystyla SCHLUT. .P., p.101.
PILSBRY hat, seinem Prioritätsprinzip folgend, den älteren SCHLÜTER
schen Namen gewählt. Ich kann ihm in diesem Falle nicht beistimmen,
denn es ist ein Katalogname, der an sich schlecht gewählt ist, und dem
als einzige nichtssagende Charakterisierung die Überschrift unter der
Gruppe Bulimi zur Seite steht: „Spindel perpendikulär eingerollt.“ Als
einzige Art wird B. undatus m. (BRUG.) angeführt. Das entspricht nicht
den festgestellten Regeln der Nomenklatur. SHUTTLEWORTH dagegen
eibt eine Diagnose der Gattung Orthalzcus, die er dann in drei Gruppen
teilt: Sultana, Zebra und Corona. Bei Zebra genügt dann die kurze
Diagnose: „testa teniuscula, lineis spiralibus saepe minutissimis decussata,
nucleo laevigato.“
PILSBRY hat nun diese Gattung nach geographischen Gesichtspunkten
geordnet: 1. Antillen und Florida, 2. Mexiko und Zentralamerika, 3. Süd-
amerika. Westindien und Florida wird für sich behandelt. Für Mexiko
und Zentralamerika und für Südamerika wird p. 111—113 und p. 152—134
je em Schema gegeben, in dem die Arten nach Schalencharakteren geordnet
werden, was mir, nebenbei gesagt, bei der großen Variabilität der Arten
eine kaum zu lösende Aufgabe erscheint. Für die letzterwähnte Trennung
1»
4 Hermann Strebel.
scheint für PILSBRY maßgebend gewesen zu sein, was er p. 103 sagt:
„soweit jetzt bekannt, kommt keine der Arten gemeinsam in Mexiko und
Centralamerika und in Südamerika vor“. Daß PILSBRY hierin irrt, wird
im Spezialteile erwiesen werden und ebenso, daß einige Arten, die in den
eenannten Festländern vorkommen, auch in Westindien und Florida ihre
Vertreter haben, die sich zum Teil nicht mal als Varietäten absondern
lassen. Mir scheint daher, daß die von PILSBRY vorgenommene Trennung
in drei geographische Provinzen nicht durchführbar ist und den natürlichen
Zusammenhang vielfach auseinanderreißt. Er sagt freilich p. 104: „Diese
Anordnung trennt einige nahe verwandte Arten wie O. undatus, maracat-
bensis und jerussaei, aber sie ist vielleicht passender als eine streng
natürliche Reihenfolge.“ Ich meine, es läßt sich sehr wohl beiden
Forderungen gerecht werden, indem man die Gattung trotz des oft
Ineinanderübergreifens in typische Gruppen teilt, und die sie vertretenden
Arten in einer nach geographischen Gesichtspunkten geordneten Reihen-
folge beschreibt. Ich wähle dafür die Reihenfolge Mexiko, Centralamerika,
Südamerika und Westindien. Am Schlusse kann man dann der leichteren
Übersicht halber eine Zusammenstellung der Arten und ihrer geographischen
Verbreitung machen.
Ich erwähnte weiter vorn, daß eimige Arten des Festlandes auch
Vertreter in Westindien und Florida haben, die sich zum Teil nicht mal
als Varietäten absondern lassen. Diese später noch zu erweisende, übrigens
auch von PILSBRY teilweise anerkannte Tatsache, bezieht sich auf die
auf den Antillen und im Süden von Florida lebende, von PILSBRY als
O. undata mit den Varietäten jumaicensis, reses und floridensis zusammen-
eefaßte kleine Gruppe. Wie ist nun dies gemeinsame Vorkommen auf-
zufassen? Die Landmolluskenfauna Westindiens, speziell der Antillen,
ist eine so eigenartige, daß die Mehrzahl ihrer Arten sonst nirgend vor-
kommt, also für die Antillen autochthon ist. Dazu gehört aber von den
Orthalicinen nur die Gattung Ligwus s. str, ohne die ihr von PILSBRY
zugewiesenen Untergattungen, die zusammen mit Porphyrobaphe, Corona
und Orthalicus s. str. autochthon für Südamerika sind. Die Gattung Zebra
hat ihre Hauptvertretung in Mexiko und Centralamerika, die sich aber
auch besonders in den Norden von Südamerika himeinzieht, so daß die Ver-
treter in Westindien und Florida als besondere Ausläufer betrachtet
werden müssen. Die Annahme der Geologen, daß in früheren Perioden
der Erdgeschichte die Antillen mit dem Festlande verbunden waren, würde
ohne weiteres das erwähnte gemeinsame Vorkommen erklären können,
aber in jenen Perioden haben kaum schon Orthalicinen existiert. So bleibt
denn nach dem Angeführten die einfachere Erklärung übrig, daß die auf
den Antillen und in Florida vorkommenden Arten der Gattung Zebra vom
Festlande aus dorthin verschleppt worden sind, und sich dann dort ein-
tevision der Unterfamilie der Orthalieinen. 5
eebürgert haben, wobei naturgemäß durch die veränderten Lebensbedingungen
auch Veränderungen in den Schalencharakteren zu erklären sind.
Es muß hier noch eingeschaltet werden, daß im Sinne der voran-
gehenden Erörterungen die Insel Trinidad und wahrscheinlich auch die
sog. Windwärts-Inseln nicht zu den Antillen bezw. zu Westindien zu
rechnen sind, denn nach wohl allgemein eültiger Ansicht ist jedenfalls
Trinidad in weit jüngerer Zeit vom Festlande losgelöst, als die Zeit
ist, in der eine Verbindung der Antillen mit dem Festlande angenommen
wird. Die allgemeine Fauna der Insel Trinidad zeigt noch heute manche
dafür beweiskräftige Übereinstimmung mit der des Festlandes. Das schließt
freilich nicht aus, daß, was die Orthalieinen anbetrifft, auch nach der
Loslösung vom Festlande die Insel Trinidad noch durch eine oder die
andere Art durch Verschleppung bereichert sein mag.
Was nun die Verschleppung anbetrifit, so kann es eine künstliche und
eine natürliche gewesen sein. Über künstliche Verschleppung liegen, soviel ich
weiß, nur bestimmte Angaben für die Antillen unter sich vor, wenn sie auch
durchaus nicht unwahrscheinlich im weiteren Sinne ist, wenn man bedenkt,
daß die Tiere von Land- und Sübwassermollusken vielfach als Nahrung
gedient haben und dienen, oder daß die Gehäuse bezw. die Schalen als
Schmuck oder Spielzeug gedient haben können. Nach diesen Richtungen
hin sind mir freilich für die Gattung Zebra keine Beispiele bekannt. In
„Proceed. of the Vietoria Institute of Trinidad“, Part. I, March 1894, befindet
sich ein Aufsatz von GUPPY, „Notes on the mollusks used as food in
Trinidad“. Darin wird erwähnt, daß der Dorus oblongus, der auf dem
Festlande gegessen wird, soviel er weiß, in Trinidad nicht mehr als Speise
dient, trotzdem außer Meeresschnecken dort auch Ampullarien gegessen
werden. Vom Genuß der Landschnecken wie Bul. undatus (unser
Z. undatus), sagt er, wisse er nichts.
Mit der natürlichen Verschleppung liegt es anders. Vieles darüber
wie auch über die Widerstandsfähigkeit der Mollusken enthält die hübsche
Arbeit von HARRY WALLIS KEW, „The dispersal of shells“, London 1893,
worin Beobachtungen und Berichte namhafter Gelehrter und Reisender
zusammengetragen sind. Auch CH. T. SIMPSON in „Distribution of the
Land and Freshwater Mollusks of the Westindian Region“, Proceed. of
the U. St. Nat. Museum, Vol. 19, 1894, p. 423 und folgende, spricht von
Strömen, die an den Nordküsten Südamerikas ganze Strecken Wald weg-
schwemmen. Von Bambusstämmen, Pflanzen, Ballast als Beförderungs-
mittel von Schnecken oder ihrer Eier. Er spricht auch direkt aus, daß
Bul. undatus (unser Zebra undatus), eine mexikanische Art (?), jetzt in
Florida, Cuba, Jamaika und einigen der Windwärts - Inseln, ein anderes
Beispiel der Verschleppung sei.
Jene starke Südpassatdrift, die sich bis nach Yucatan und Cuba
6 Hermann Strebel.
hinauf erstreckt, kann schon von Amazonas- und Orinocogebieten aus den
Transport vermittelt haben. Für die widerstandsfähigen Orthalieinen, die
in der trockenen Jahreszeit sogar mit einem abschließenden Deckel ver-
sehen sind, oder für ihre Eier ist die Wahrscheinlichkeit des lebenden
Transportes durchaus nicht so weit abliegend, als mancherseits angenommen
wird. Je länger der Transport dauert, um so schwieriger gestaltet sich
freilich die glückliche Ankunft, und so erklärt es sich vielleicht am
ungezwungensten, daß bis zu den großen Antillen und Florida nur Arten
von den näherliegenden Teilen des Festlandes, wie Venezuela, Columbien
und auch Trinidad, gelangt sind und sich dort eingebürgert haben, wodurch
dann im Laufe der Zeiten durch die veränderten äußeren Lebensbedingungen
auch einige Abweichungen von dem ursprünglichen Typus in den Schalen-
charakteren erklärlich sind. Zum Kapitel der Widerstandsfähigkeit kann
ich noch folgendes anführen. Unser Museum erhielt kürzlich von der
Westküste Mexikos (Tepie) durch die Post einige Exemplare einer Zebra®
art, nur in einer Pappschachtel verpackt, die lebend hier ankamen.
Zur Verschleppung gibt auch PILSBRY bei O. undatus, 1. e. p. 108,
folgende Daten, die ich wörtlich übersetzt anführen will: „Die tote, glanzlose
und etwas rauhe Oberfläche der meisten ‚Jamaika-Schnecken ist scheinbar
dem äußerst trockenen Klima des südlichen Teiles der Insel zuzuschreiben.
Östlich von Kingston ist die Art in Fülle auf Bäumen vertreten, aber auf
ein kleines Gebiet beschränkt. Diese Beschränkung und die Tatsache,
daß die Art hauptsächlich in der Nähe menschlicher Wohnungen lebt,
veranlassen ©. B. ADAMS zu der Vermutung, daß sie in Jamaika durch
Menschenhand eingeführt sei. Gegen diese Ansicht spricht die strenge
Individualität der Jamaikarasse!). Professor ÜOCKERELL berichtet mir,
daß Materialien, die sich als Flutauswaschungen des Orinoco erweisen,
häufig an die Südküste von Jamaika nach Kingston ausgeworfen werden.
Ich würde aus diesem Umstande vermuten, daß O. undatıs von Trinidad
nach Jamaika durch Vermittelung eines Baumstammes mit aus dem Wasser
ragenden Ästen gebracht sei. Wenn dem so ist, werden die Kolonien von
Florida und Bahama auf ähnliche Flutvagabunden zurückzuführen sein.“
Weiter heißt es dann aus einem Bericht des COL. H. W. FEILDEN: „Die
Art ist sehr häufig in der Nachbarschaft von Kingston, scheint aber auf
dies Gebiet beschränkt und kann zu Hunderten an Kaktuspflanzen
hängend gesehen werden. Ich habe sie auf keinem andern Teil der Insel
angetroffen. In 1889 brachte ich einen kleinen Korb davon nach Barbados;
!) Dazu möchte ich bemerken, daß ich die Verschiedenheit dieser Form mit den
in Columbien und Venezuela lebenden Vertretern derselben Art nicht so bedeutend finde,
daß sie sich nicht leicht durch die veränderten Lebensbedingungen, wie Klima und
Nahrung, erklären ließen. Kommen doch sogar identische Individuen vereinzelt auch auf
dem Festlande vor.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen.
da ich aber bei meiner Ankunft dort bei der Pelikan-Insel in Quarantäne
liegen mußte, so schüttete ich sie dort im Buschwerk aus. Später fand
ich sie schon in Gärten der Umgebung von Bridgetown eingebürgert.“
Für die Insel Trinidad, die PILSBRY auch besonders als Fundort
für den O. undatıs in seiner typischen Form angibt, kann ich noch
folgendes anführen: Ich fand bei dem hiesigen Naturalienhändler, Herrm
UMLAUFF, eine Partie Landschnecken, die ein Amerikaner, der von den
Inseln Barbados und Trinidad kam, mitgebracht hatte. Die Schnecken
sollen von Trinidad stammen, von woher er außerdem eine große Menge
Borus oblongus nebst Eiern und Voluta harpa mitbrachte. Diese Schnecken
bestanden nun in der Hauptsache aus einer groben Menge scheinbar lebend
gesammelter Z. zoniferus, Form naesiotes, die unser Museum von ROLLE
mit Etikette des amerikanischen Händlers WEBB als O. undatus var.
jamaicensis besitzt, mit der sie nichts zu tun hat. Ferner waren m
geringer Anzahl vertreten: Z. undatus, Form maracarbensis, Z. delphinus,
Form vividus, Z. livens, Form aberrans, Z. pulchellus, Form prototypus,
und sogar je ein Stück Z. maclurae und boucardi sowie Orthalicus gallina-
sultana, Form meobambensis (?), und Corona regalis. Es ist mir leider kein
genaues Verzeichnis der auf Trinidad jetzt lebenden Landschnecken, speziell
der Orthalicinen, bekannt, nur daß nach PILSBRYS Angaben der echte
O. undatus und Borus oblongus dort leben. ‚Jedenfalls erscheint es auf-
fallend, daß unter den aufgeführten Arten des Umlauffschen Materials sich
auch solche wie Z. zoniferus und boucardi befinden, die bisher nur von
der Westseite Mexikos bekannt sind, von wo eine natürliche Verschleppung
zunächst nicht gut vorstellbar ist. Aber die weiten Gebiete der vom
Orinoco und Amazonas mit ihren vielen Nebenflüssen durchzogenen Land-
striche sind noch viel zu wenig nach Landmollusken durchforscht, als
daß sie nicht noch manche Überraschung bieten könnten. Ich erwähnte
schon in der Einleitung, daß die Gattung Ziguus mit Ausschluß der ihr
von PILSBRY angegliederten Untergattungen Corona und Hemibulımus für
die Antillen autochthon ist, wie andererseits die genannten Untergattungen
sowie Porphyrobaphe und Orthalicus s. str. für Südamerika autochthon,
da sie auf dieses Gebiet beschränkt sind. Die Gattung Zebra dagegen
kommt in allen drei von PILSBRY aufgestellten geographischen Provinzen
vor, wenn ich auch annehmen möchte, daß Mexiko, was Reichtum der
Formen und höchste Ausbildung aller Schalencharaktere anbetrifft, ihr
Hauptgebiet ist. Was nun die Einzelheiten ihrer Verbreitung anbetrifit,
so wird der Spezialteil darüber manche Aufschlüsse bringen, die von
PILSBRYs Annahmen abweichen, wobei nur solche Vertreter der Gattung
berücksichtigt sein sollen, von denen einigermaßen sichere Fundortsangaben
vorliegen. Ich möchte aber bei dieser Gelegenheit doch bemerken, daß
manche, besonders in der älteren Literatur verzeichnete Fundortsangaben
g Hermann Strebel.
noch einer Bestätigung bedürfen, wie denn auch die Absonderung gut
bezeichneter Varietäten erst von neueren Autoren vorgenommen ist, ganz
besonders von PILSBRY, der, soweit Material vorlag, mehr Abbildungen
bringt, als es sonst üblich war, wenn auch ein so breit angelegtes Werk
wie das TRYON-PILSBRYsche der Natur der Sache nach sich darin
beschränken muß.
Über die Schalencharaktere der Gattung möchte ich zu dem in SP.,
p. 7—9, Gesagten noch in Ergänzung und teilweiser Berichtigung zusammen-
fassend folgendes sagen, das man mit dem von PILSBRY, ]. ce. p. 102—-103,
Gesagten vergleichen mag.
Die 2'/z Embryonalwindungen sind ausnahmslos gewölbt, ziemlich glatt,
hornfarbig, glänzend und ohne Zeichnung, nur bei einigen Formen tritt eine
hell- oder dunkelbraune bis braunschwarze Färbung des Nucleus auf, die
sich auf mehr als eine Windung erstrecken kann und die in ihrem aus-
fließenden Verlaufe immer an der Naht am dunkelsten ist. Das Fehlen
oder Vorhandensein sowie der Umfang dieser Färbung ist im allgemeinen
ein Merkmal der Art oder Varietät, doch machen sich zuweilen bei Material
selbst von demselben Fundort Abweichungen bemerkbar.
Die Grundfarbe des Gehäuses pflegt auf den mittleren Windungen
mehr weißlich oder isabellfarbig, später gelblich bis bräunlich zu werden.
PILSBRY nimmt wohl mit Recht an, daß die Bänderung wie bei der Sub-
familie Bulimulinae einem älteren (ich nannte ihn in SP. einen idealen)
Typus zukommt, ob aber die sogenannte melanochilus-Form, die nur Bänder
und keine Streifen außer den Varixstreifen hat, der älteren Form ent-
spricht, ist wohl noch eine Frage, die sich nicht bestimmt mit ja beant-
worten läßt. Von den ursprünglichen fünf Bändern ist Band I nur sehr
selten vorhanden, ebenso ist Band 5 nur zuweilen noch durch eine mehr
weniger breite Zone um die Basis herum angedeutet, nur an jungen
Stücken ist es häufig noch scharf ausgeprägt. Die Bänder 2—4 treten,
wenn Streifen vorhanden sind, nur bei einigen Formen bald einzeln, selten
alle drei und selten zusammenhängend, meist unregelmäßig bis regelmäßig:
unterbrochen auf, sie sind zuweilen auch deutlicher in der Mündung als
auf der Außenseite sichtbar. Wo Bänder fehlen, deuten winkelige oder
wellige Vorsprünge der Streifen ihre ursprüngliche Lage an, aber immer
nur bei Band I—4, nie mehr für Band 5. Ich bezeichne der Kürze halber
mit. Streifen, die in der Anwuchsrichtung verlaufenden, die auch wohl
unrichtigerweise Längsstreifen genannt werden, während sie wohl richtiger
Querstreifen zu nennen sind. Die Gestaltung dieser Streifen ist eine
vielgestaltige, und bald verlaufen sie in normaler Richtung, wobei aber
vielfach zwischen Band 2—3 oder bis 4 ein Zusammenfließen von zwei
oder mehr Streifen beziehungsweise eine Verbreiterung eintritt, die ihrer-
seits oft auch in der Richtung sehr veränderlich ist, indem sie bald
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 16)
schräger als ihre ursprüngliche Richtung, bald wellig oder im Ziekzack
verläuft. Unterhalb Band 4 verschwinden die Streifen mehr weniger
rasch, wenn sie nicht vorher schon verschwunden sind.
Aus der vorangehenden Besprechung der Zeichnung ist ersichtlich,
daß meine Beobachtungen von denen PILSBRYS abweichen, der p. 102 nur
das Vorkommen von drei Bändern (0 23 40) als Rest einer ursprünglich
fünfbändrigen Form annimmt. Wenn auch nicht alle fünf Bänder zusammen
an einer Form beobachtet wurden, so ist doch ein jedes von ihnen, sei
es an ausgewachsenen oder an jungen Stücken und in verschiedenen
Kombinationen bei den verschiedenen Formen der Gattung Zebra nach-
weisbar. Zu den 1. e. gemachten weiteren Äußerungen PILSBRYs über
die melanochilus-Formen möchte ich folgendes sagen: Ich habe in SP. schon
p. 9 unten und bei O. ferrussaei p. 21 auf den Parallelismus zwischen
melanochilus- und der normal gezeichneten Form hingewiesen, dazu
bemerkend, daß die Bänder wohl einem idealen Typus angehören. Und
p. 23 bei Form B 3c führe ich außerdem eine albine Form an und füge
hinzu: „dieser Albinismus wie auch die als melanochilus bekannte Färbung
scheint eben unter Umständen bei jeder Form auftreten zu können.“
Nach dem heutigen Stande biologischer Forschung kann man wohl
Erscheinungen wie Melanismus, Leucochroismus — Albinismus, Xantho-
ehroismus und für die Gattung Zebra auch den Melanochilismus als Hetero-
morphismus zusammenfassen, wenn sie auch streng genommen wohl nicht
Vorgänge aus gleichen Ursachen sind, aber doch bei jeder Art oder Form
auftreten können. Ich werde danach die dahingehörenden Formen, soweit
ihre Zusammengehörigkeit nachweisbar ist, mit heterom. melanochilus usw.
der betreffenden Art anfügen. PILSBRY hat trotz der Annahme eines
Parallelismus die melanochilus-Formen der betreffenden Art unter eignem
Namen zugesellt, was mir nur für solche Formen als Notbehelf angebracht
erscheint, deren Zugehörigkeit zu einer normalen Form nicht nach-
weisbar ist.
Mit der Färbung des Nucleus bezw. der ersten Windungen scheint
auch häufig die Breite und Intensität der Färbung des Mundrandes in
einem gewissen Parallelismus zu stehen, so daß bei weitergehender und
dunkler Färbung der oberen Windungen auch der Mundrand innen breiter
und dunkler gefärbt ist. Dem Verhalten des Mundrandes in der Färbung
entspricht auch der die Mundränder verbindende Callus (den ich der Kürze
halber nur Callus nenne), wenn er auch heller und selbst ganz farblos
sein kann.
Färbung und Zeichnung sind auch innerhalb der Art nicht. unbe-
deutenden Schwankungen unterworfen, ebenso geht es mit der Form des
Gehäuses, mit der die Form der Spindel zusammenhängt, wenn auch
immer eine gewisse Grenze für die Charakterisierung der Art oder Lokal-
10 Hermann Strebel.
varietät besteht. Es kommen aber vereinzelt doch Formen vor, die man,
wie auch VON MARTENS und PILSBRY bemerken, nicht recht unterzu-
bringen weiß.
Der idealste Typus der Gattung scheint mir durch die O. princeps-
Gruppe insofern vertreten zu sein, als hier das System der Zeichnung in
Streifen und Bändern seine reichste und komplizierteste Ausbildung findet.
Auch die Skulptur, besonders die Spiralskulptur, ist, unter starker Lupe
betrachtet, die komplizierteste. Man erkennt nämlich, daß es sich dabei
um sehr feine Reifen handelt, die aber besonders auf den letzten Windungen
nicht regelmäßig verlaufen, sondern ab und zu bald stufenartig, bald
schräg unterbrochen verlaufen oder auch sich verschlingen. Dazu kommen
oft noch gröbere Furchen oder Runzeln, die strichweise in der Spiral-
oder auch in schräger Richtung neben hammerschlagartigen Eindrücken
auftreten. Bei oberflächlicher Betrachtung scheint es sich dabei nur um
die übliche Spiralstreifung zu handeln, wie sie tatsächlich auch an den
mittleren Windungen erscheint. Bei anderen Arten kann diese Spiral-
skulptur auch mehr weniger einfach und sehr undeutlich werden (O. undatus),
dann wieder als regelmäßige scharfe Furchen erscheinen.
Ehe ich nun zum Spezialteil übergehe, möchte ich noch einige Kritische
Arten im Zusammenhange besprechen, da es sich bei der Besprechung der
einzelnen Arten schlecht einfügen läßt.
Z. princeps var. fischeri und erossei VON MARTENS.
Mit var. fischeri hat VON MARTENS in M.? O. princeps var. £ von
FISCHER und CROSSE bezeichnet. Er sagt davon p. 180: „Testa conica,
ovata latiuscula. Anfraect.: convexis. Pintura: fulva, strigis paullo magis
obscuris numerosis paullulum undulatus. Apex: minute fusco. Perist.:
anguste fuscum, callo fusco. Dimens.: 60x35, Apert?® alt. 33,
Bass 2 Ri),
Patria: W. Guatemala.“
Auf p.183 heißt es dann noch kurz: „Testa fulva, strigis fuscescentibus
angulatis (Tab. X, fig. 7) —= O. princeps var. 8 FISCH. et CROSSE. Miss.
scientifique au Mexique, Mollusca I, p. 455, tab. 18, fig. 2b. Hab. W. Guate-
mala: El Reposo und San Isidro near Mazatenango (Champion)“ und nach
F.und©.: „Guatemala without nearer indication of Locality (BOCOURT).“
Das letztere ist nicht richtig, denn in der Beschreibung sagen F. und C.:
„Saint Augustin (Guatemala).“
Nun hat leider, wie ich mich an den Originalstücken des Berliner
Museums überzeugt habe, VON MARTENS sich dabei fälschlich auf seine
Tab. X, Fig. 7, bezogen, welche Abbildung der später anzuführenden var.
crossei entspricht, so daß die schöne Art, die VON MARTENS mit var.
Revision der Unterfamilie der ÖOrthalieinen. 11
‚fischeri bezeichnet hat, gar nicht abgebildet wurde. Infolge dieses Irrtums
hat nun PILSBRY dieselbe Art O. princeps var. deceptor benannt und dabei
fraglich F. et ©. var. 8 angeführt. Die Bezugnahme auf diese Varietät.
ist freilich von beiden Seiten eine fragliche, und man hat wohl nur des
Fundortes halber, und weil eine oberflächliche Ähnlichkeit vorliegt, darauf
Bezug genommen. Herr PILSBRY wird nun wohl mit mir einverstanden
sein, wenn ich den Namen, den der verdienstvolle Gonchologe VON MARTENS
beabsichtigt hat, wieder in sein Recht einsetze. Die Beschreibung von
VON MARTENS läßt allerdings manches zu wünschen übrig, besonders was
die Zeichnung anbetrifft; aber aus der Form des Gehäuses, den Maßen
und dem Fundort im Gegensatz zu den entsprechenden Angaben bei der
var. crossei ist deutlich ersichtlich, daß die Abbildung auf Tab. X, Fig. 7,
sich auf diese Varietät und nicht auf var. fischeri bezieht.
Die var. crossei führt VON MARTENS nicht bei O. princeps, sondern
bei O. zoniferus STREBEL an. Es heißt davon p. 180: „Testa: subelongata
conica, anfract. minus convexis. Pintura: strigis numerosis. Apex: minute
fusco. Perist. anguste fuscum, callo fusco. Dimens.: 54x30, Apert.
alt. 28. Patria: British Honduras. Costarica.“ Auf p. 186 steht dann
nur: „var. crossei = 0. princeps var.y. FISCH. et CROSSE ]. c. I, p. 455,
tab. 18, fig. 2c. British Honduras. Belize (BOUCART, PARSONS). Costa Rica
(VAN PATTEN in Mus. Berolinense“ Hier hätte nun der Hinweis auf
Tab.X, Fig. 7, stehen müssen, was ich nach den mit diesem Namen
bezeichneten Stücken des Berliner Museums feststellen kann. Da keine
Abbildung angegeben ist, wird in P. dafür die Abbildung in F. und C.
der var. y kopiert, eine Abbildung, die sich mit größerer Sicherheit der
var. crossei anpassen läßt als die der var. 8 an var. fischeri, wenn auch
absolute Sicherheit in der Übereinstimmung nicht vorhanden ist; dazu sind
auch die kurzen Notizen darüber in FISCHER und ÜROSSE nicht geeignet. Es
handelt sich hier auch hauptsächlich darum, festzustellen, was VON MARTENS
unter den beiden Varietäten verstanden hat.
Z. ferussaci VON MARTENS und PILSBRY und Z. maracaibensis PFR.
Auch bei dieser VON MARTENSschen Art sind Irrtümer untergelaufen.
Der ersten Beschreibung in Malak. Bl. 1865, p. 42, ist keine Abbildung
beigefügt, aber es wird auf FERUSSAC, Taf. 115, Figg. 1, 4, verwiesen,
welche Figuren vorzüglich zu der Form passen, die VON MARTENS später
in M.! abgebildet hat. Der Typus des O. ferussac: wurde von DEPPE in
Tehuantepee gesammelt, und die 1. c. dafür angegebenen Maße sind: 65 x 33
und Apert. 31x17; er ist aber nie abgebildet. Ich schrieb damals in
SP., p. 17, über ihn das Folgende: „Die Art ist auf ein Stück begründet,
das, wenn auch schlecht, weil verwittert und nachträglich aufgefrischt,
Hermann Strebel.
[Ss
doch noch sehr deutlich erkennen läßt, daß es in den Formenkreis von
0. Bouwcardi gehört; es kann darauf also wohl keine neue Art begründet
werden. Zusammen mit diesem Stück liegen nun aber eimige unaus-
gewachsene, aber frische Stücke, welche der Autor wohl im Auge hatte,
als er bei Besprechung seiner Art ]. ec. p.43 erwähnt, daß er sie durch
kein bestimmt aussprechbares Kennzeichen von anderen Stücken aus
Caracas und Angostura unterscheiden könne. Diese ‘in der Arbeit über
die Binnenmollusken von Venezuela pag. 52 als ©. ferussaci angeführten
und durch die Abbildung auf Taf. I, Fig. 6, gekennzeichneten Stücke
repräsentieren nun allerdings eine sowohl von dem eigentlichen Typus der
Art gut zu unterscheidende wie auch an und für sich charakteristische
Form, und da der eigentliche Typus nicht abgebildet wurde, und man wohl
in den meisten Fällen unter O©. ferussaci das verstehen wird, was
VON MARTENS unter diesem Namen in der Arbeit über die Venezuela-
fauna abgebildet hat, so kann der Name wohl bestehen bleiben, und es
erübrigt nur, die Artdiagnose dieser Form besser anzupassen.“
Diese Bemerkungen gelten auch heute noch, denn wenn auch von
jenen kleineren Tehuantepee-Stücken mit Sicherheit zurzeit nur eins vor-
liegt, so ist dies doch tatsächlich nur in einer etwas heller bräunlicheren
Färbung von den Venezuela-Stücken zu unterscheiden, und ich habe damals
wohl mit Recht jene Maße eines großen, nicht dazu gehörigen Stückes
ignoriert und mich an die von VON MARTENS angeführten FERUSSAGschen
Abbildungen und an die in M.', Taf. 1, Fie. 6, gebotene, zur Bestimmung
von O. ferussaci von VON MARTENS gehalten. In M.?, Taf.X, Fig. 9,
hat VON MARTENS dann das kleine, jetzt noch vorhandene Stück von
DEPPE als O. ferussaci abgebildet, ein Beweis dafür, daß entweder das
große Stück schon damals nicht mehr vorhanden war, oder daß VON MARTENS
es infolge jener oben angeführten Bemerkung von mir nicht mehr als
dazugehörig ansah, denn sonst wäre doch dem großen Stück der Vorzug
für die Abbildung gegeben. Die letztere Vermutung ist freilich deshalb
nicht stichhaltig, weil das betreffende Stück auch unter anderem Namen
nicht mehr vorhanden sein soll.
Nun hat VON MARTENS in M.?, Taf. X, Fig. 8, ein weiteres Stück,
angeblich ©. ferussaci, von Zacapa in Guatemala, STOLLleg., stammend,
abgebildet, das in P., Taf. 17, Fig. 17, durch falsche Stellung der Bänder
schlecht kopiert ist. Auch dies Stück des Berliner Museums liegt mir vor,
und ich kann bestimmt sagen, daß es in Form, Skulptur und Färbung
genau zu Z. princeps var. fischeri VON MARTENS bezw. deceptor PILSBR.
paßt und nur unausgewachsen ist. Mir ist nun nicht recht verständlich,
warum PILSBRY bei seinem ©. ferussaci die Abbildungen auf Taf. 17,
Figg. 135 —17, für dasselbe halten und insbesondere die Figg. 14—15 auf
die VON MARTENSschen Abbildungen zurückführen kann, denn daß die
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. |:
wu
Fig. 17 (nach VON MARTENS) etwas ganz Verschiedenes ist, kann man
eigentlich erst von der Rückseite und vor allen Dingen an der Skulptur
erkennen. Jedenfalls können Formen, die den Figg. 14, 15 entsprechen,
nicht zu ©. ferussacd VON MARTENS gerechnet werden. Den Abbildungen
und der von PILSBRY für ©. ferussaci angenommenen Skulptur nach, die
allerdings mehr der ©. princeps-Gruppe entspricht, würde ich diese Stücke
zu Z. princeps var. fischer! bezw. zu PILSBRYS var. deceptor rechnen. Die
angeführte Fig. 13 in P. scheint mir ein heterom. zant/uıs von O. ferussacı
VON MARTENS zu sein, wenigstens liegen mir ähnliche Stücke vor. Es
will mir scheinen, als ob PILSBRY nur der Fundorte halber die beiden
VON MARTENSschen Typen für ferussaei, M.', Fig. 6, und M.?, Fig. 9, für
zwei verschiedene Arten gehalten hat, was sie in der Tat nicht sind, und
deren Zusammengehörigkeit doch VON MARTENS selbst befürwortet hat.
Eine andere Frage ist nun, ob die kleine, angeblich von DEPPE in
Tehuantepee gefundene Form wirklich dort gefunden ist, oder ob nicht
vielleicht Verwechselungen damit vorgefallen sind. Ich finde unter dem
reichlichen Material von der Westseite Mexikos kein ähnliches Stück mit
solch obsoleter Spiralskulptur, wie sie den Venezuela-, Columbien- und
Westindien- Formen eigen ist. Die Tatsache bleibt aber, daß das im
Berliner Museum liegende DEPPEsche Stück, das ich auch abbilde und
beschreibe, nur eine leichte Variante von dem im-M.', Taf. I, Fig. 6,
abgebildeten Stück ist, und daß beide zusammen maßgebend für das sind,
was ich in SP. dem ©. ferussaci VON MARTENS zugrunde gelegt habe und
was VON MARTENS dafür angesehen haben wollte. Allerdings muß ich
für einen Teil des damals unter ©. ferussacı zusammengefaßten Materials
PILSBRY Recht geben, daß es zu O. maracaibensis gehört, aber vorläufig
dfirfte der VON MARTENSsche Name doch für gewisse Formen noch bei-
zubehalten sein, wie z. B. für die von Rio Hacha, die PILSBRY p. 139
auch unter anderen Abweichungen aufführt, ohne sie durch Namengebung
zu bezeichnen, denn vom gleichen Fundorte liegt mir auch diese kleinere
Form vor.
Man geht wohl nicht fehl mit der Annahme, daß, wo mehrere über-
einstimmende Stücke von einer Lokalität vorliegen, die von anderen Typen
der betreffenden Art abweichen, eine lokalisierte Form vorliegt, die abzu-
sondern mir richtiger erscheint. Andererseits kommt es freilich auch vor,
daß Material von angeblich einem Fundorte mehrere verschiedene Typen
aufweist, wo dann das Bedenken auftritt, ob es wirklich zusammen an
einem Standorte gefunden wurde, oder ob nicht der betreffende Sammler
von seinem angegebenen Standquartier aus Exkursionen gemacht hat, die
Standorte mit verschiedenen äußeren Bedingungen berührten, so daß die
Verschiedenheit des Materials sich aus den verschiedenen Standorten
erklären ließe. ö
14 Hermann Strebel.
Das sind die schon erwähnten Schwierigkeiten, die einer richtigen
systematischen Bearbeitung entgegenstehen, wobei es aber immer ratsamer
erscheint, Absonderungen vorzunehmen, als alles unter einem Namen zu
belassen. PILSBRY befürwortet dies ja ebenfalls, ist aber im vorliegenden
Falle davon abgewichen. Allerdings muß ich sagen, daß gerade bei
Z. maracaibensis und seinen Nebenformen eine scharfe Trennung ver-
einzelt recht schwierig ist. Ich komme darauf wie auf die Gruppierung
überhaupt noch im Spezialteile und bei Z. undatus zurück. Hier an dieser
Stelle sollte nur das Verhältnis des echten ©. ferussaci und die Beziehung
zum Z. maracaibensis erörtert werden.
Z. tricinetus VON MARTENS. Z. melanochilus \VALENC. Z. undatus
var. floridensis und Z. maracaibensis var. imitator PILSBRY.
Alle die ebengenannten Formen sind heteromorphe bezw. melanochilus-
Formen, die von den Autoren, wie ich schon in der Einleitung erwähnte,
mit eignem Namen belegt sind.
Von dem ältesten Dul. melanochtlus VALENC. deutet die Abbildung
in HUMBOLDT und BONPLAND ganz entschieden auf die melanochilus-
Form von Z. maracaibensis, und zwar der kleineren var. ferussaci, und
nicht, wie VON MARTENS annahm, auf die zu Z. mars bezw. ponderosus
oder auch Z. boucardi gehörige melanochilus-Form von der Westseite
Mexikos. Die melanochilus-Form, die VON MARTENS in M.?, Taf. 11,
Fig. 8, für ©. trieinctus abbildet, ist eine der vielen verschiedenen Formen,
die sich unter dem Material von Venezuela befinden, und die meistens zu
Z. maracaibensis gehören. VON MARTENS bezieht sich daselbst auch auf
meine ©. ferussacı-Form B 1. in SP., Taf. II, Fig. 2a—d, ferner auf
FERUSSAG, Taf. 115, Figg. 3, 5, welches ebenfalls eine kleine schmale, etwa
die Rio Hacha-Form darstellt. Die Bezugnahme auf FISCHER und
UROSSE, Fig. 5,5a, ergibt eine größere bauchigere Form, desgleichen die auf
SHUTTLEWORTH, Taf. 8, Figg. 5, 4, die als O. zebra bezeichnet wird. Man
sieht also, daß VON MARTENS für seinen O. tricinetus die ganze Stufen-
leiter der melanochilus-Formen von Z. maracarbensis in Anspruch nimmt.
Wenn er dabei betont, daß seine Art nicht mit der Form von der West-
küste Mexikos zusammenfällt, so hat er darin Recht, nur nicht mit der
Annahme, daß diese Form dem DB. melanochilus VALENC. entspricht, der,
wie ich schon oben sagte, in die Z, maracaibensis-Gruppe gehört. Ich
will hier noch anfügen, daß FERUSSACS Fig. 6 auf Taf. 115 die große
melanochilus-Form von Z. maracaibensis darstellen dürfte. FERUSSAC hat
ja bei der Besprechung seines Bul. zebra MÜLLER bezw. Bul. undatus BRUG.
in Band II, Teil 2, p. 97, unter diesem Namen sowohl die mit Streifen und
Bändern wie die melanochilus- und albino-Formen als dazugehörig zusammen-
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 15
gefaßt; allerdings kommen unter seinen Abbildungen auch Formen vor,
die nur fraglich dazu gehören, wie z. B. Figg. 5, 6 auf Taf. 114 und Fig. 1
aut Taf. 117.
Was nun PILSBRYS var. floridensis anbelangt, so kann ich dieselbe
sowohl nach seinen Abbildungen, Taf. 18, Fige. 7—13, wie auch nach
mir vorliegendem Material von Florida nicht von den melanochilus-Formen
des Z. maracarbensis unterscheiden, ebensowenig wie die var. imttator, die
er als melanochilus-Form der genannten Z. maracarbensis anfügt. Es ist
auch hierfür wohl nur der verschiedene Fundort für eine Absonderung
maßgebend gewesen, denn er selbst verweist bei der var. floridensis p. I11
auf die große Ähnlichkeit mit ©. melanochilus, O. ferussaci trieincta,
O. maracaibensis emtlator; wenn er aber noch ©. longa-strebelt hinzufügt,
so kann ich ihm darin nicht beistimmen, denn die gehört meiner Ansicht
nach zu Z. boucardt, die er als Varietät von Z. longus PFR. absondert.
Z. undatus BRUG. und Varietäten.
Die gute Diagnose in der Encycelop. Meth., p. 320, lautet wie folgt:
„Cette coquille & le plus souvent 2’ de longeur et 14” de diametre; elle
est ovale, tres ventrue du cöte de la base, et terminee au haut par
une spire conique et pointue Elle est composee de 7 tours lisses,
convexes et blanes, qui sont marque de flammes longitudinales brunes et
ondulees et de 3 fascies transverses articulees ou continues de la m&me
couleur; on compte ordinairement 3 de ces fascies sur le tour inferleur
et 2 seulement sur les trois suivants, ceux du plus haut de la spire sont
toujours blanes, hors le point du sommet qui est brun et quelquefois
noirätre. Le tour de’ la base est tres bombe, tres convexe et sans aucune
apparance d’angle ou de carene; quoique lisse, il est garni tout le long de
la suture d’une bordure de stries longitudinales, qui s’affaiblit graduellement
sur les tours superieures, et disparait en totalit& sur celle du sommet.
L’ouverture est ovale et presque aussi longue que le milieu de la coquille,
elle a 13 lignes de hauteur, et sa longeur est de 8 lienes vers le milieu.
Le bord de la levre droite est simple, mince, tranchant et color& de brun
ou de couleur de suie; la levre gauche consiste en un feuillet, dont la
couleur est semblable, qui est colle sur la convexite du second tour. La
columelle est presque perpendiculaire, un peu inclinee vers la gauche
et presque toujours blanche. La partie externe de la cavite offre une
teinte lilas clair ou fauve, et on y apercoit des traces legeres des couleurs
du dehors, tandis que la gauche presente d’un bout & l’autre Ja m&me couleur
que les bords de l’ouverture.“
3RUGUIERE zitiert dazu: 1. LISTER, tab. 29, fig. 272, eine Miß-
geburt, die man auf verschiedenes deuten kann. 2. FAVANNE, 65, Fig. M4,
16 Hermann Strebel.
diese Figur ist auch nicht mit Sicherheit zu bestimmen; sie zeigt Keine
Bänder und könnte auch Z. zoniferus oder ähnliches sein. 3. SEBA III,
Taf. 39, Figg. 54, 55, das ist eine melanochilus-Form. 4. MARTINI und
CHEMN. IX, Figg. 1015, 1016. Von diesen älteren Autoren, zu denen sich
bei CHEMNITZ auch noch u. a. SCHRÖTER, „Flußconchylien“, gesellt, sind,
was die Abbildungen anbetrifft, nur die von CHEMNITZ zu gebrauchen.
BRUGUIRRE stößt sich freilich an dem Wort „subcarinato“ der letzten
Windung, womit aber offenbar das nach unten sich rasch Verjüngende der
letzten Windung gegenüber dem verhältnismäßig hohen kegelförmigen
Gewinde gemeint ist, denn die Abbildungen zeigen keine Kante. BRUGUIERE
fügt dann noch hinzu: „quoiqu’il soit evident par la figure de la Conchylio-
logie de Martini, que l’espece de cet auteur n’est pas differente de la
mienne.“ Danach müssen BRUGUIRRE auch weniger gedrungene bezw.
gestrecktere Stücke vorgelegen haben, als seine Maße es andeuten. Ich
möchte zu dem CHEMNITZschen Zitat SCHRÖTERS noch bemerken, daß nach
dessen Beschreibung ihm scheinbar auch eine melanochilus-Form vorgelegen
hat, denn er spricht nur von dem braunen Streifen am Mundrand, deren
nach rückwärts noch mehrere vorhanden sein sollen, und von weißer
Grundfarbe. Interessant ist dabei noch die Notiz, daß er das beschriebene
Stück. für das er sechs Windungen und 1'/. x ‘u Zoll als Maße angibt,
von MARTINT erhalten habe mit der Angabe, daß es von Jamaica stamme.
Es ist doppelt auffallend, daß der spätere CHEMNITZ noch die Küste von
Guinea (oder soll es vielleicht Guayana heißen?) und daß BRUGUIERE Les
Grandes Indes als Vaterland für die Art angibt.
PILSBRY hat nun p. 106, Taf. 27, Figg. 16—18, die echte O. undata
meiner Ansicht nach richtig nach der BRUGUIRRESChen Diagnose beschrieben
und abgebildet. Seine Fig. 16 entspricht sogar gut den BRUGUIERESschen
Maßen, die umgerechnet 54,1 x 31,5 — 29,3 x 18,1 ergeben. Daneben
vertreten die Fig. 17—18 eine ln Form, die sich mehr dem
CHEMNITZschen Typus nähert. Als Herkunftsort werden Trinidad und
die Grenadinen angegeben, dazu freilich noch nach anderen Autoren
St. Vincent, Bahamas und St. Thomas. PILSBRY zieht nun, wie schon
gesagt, zu O. undata die Varietäten Jamazcensis, reses und die melaneie
Form ‚loridensis. Für alle diese Formen kann man korrespondierende
Formen auf dem Festlande nachweisen, wie aus dem Spezialteile sich
ergeben wird. Desto unnatürlicher wirkt darum die abgesonderte Auf-
führung des ©. maracaibensis für Südamerika und O. ferussaez für Mexiko und
Gentralamerika, alles Formen, die mit ihren Varietäten so eng ineinander
übergreifen, daß man für manche Stücke im Zw eifel ist, wohin man sie
bringen soll. Ich werde alle diese Formen als Gruppe undatus-mara-
caibensis zusammenfassen, denn diese beiden Artnamen vertreten die
Formen, die in ihren typischen Vertretern sich am leichtesten trennen lassen.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 17
Ich will hier noch auf eine Notiz in P., p. Ill, hinweisen, worin die in
TRYONs Monographie in American Journal of Conchology, Vol. III, Taf. 13,
abgebildeten, auf p. 166 als O. undatus von Florida zusammengefaßten
Formen von PILSBRY nach Einsicht der Originale richtig gedeutet werden.
Danach ist Fig. 1 O. undata var. jamaicensis, Fig. 2 var. reses und Fig. 3
O. longa var. uhdeana. Auffallend ist dabei nur die letztgenannte Art, die
bisher nur von der Westseite Mexikos bekannt ist. Die Abbildung läßt
keinen schwarzen Wirbel erkennen, sonst könnte ©. maclurae in Betracht
kommen, was eher verständlich wäre.
Z. mars-ponderosus-decolor.
Ich habe in SP., p. 35, den ©. ponderosus von damals unbekanntem
Fundorte aufgestellt, und daneben p. 37 den ©. decolor. Bei der letzteren
Art war das unter Form A, 1 verzeichnete Stück mit „O. mars, Ecuador“
bezeichnet gewesen. Diese Bestimmung war jedenfalls falsch, und der
Fundort wird wohl auch nach älterem Mißbrauch dem Fundorte, der für
O. mars von PFEIFFER angegeben war, nachgeschrieben sein. Diese Notiz
und mein Hinweis auf eine gewisse Ähnlichkeit mit O. mars mag PILSBRY
veranlaßt haben, die von ihm auf Taf. 54 abgebildete Art, die auch in der
Sammlung der Academy als Bul. mars bestimmt war, für meinen O, decolor
zu halten, zumal ihm ©. ponderosus nicht vorlag, während sie in Wirklichkeit
zu Z. mars bezw. meinem früheren O, ponderosus gehört. Bei der Revision
dieser drei in Frage kommenden Arten hat sich nun herausgestellt, daß mein
O.ponderosus nichts anderes ist als höchstens eine Lokalform von ©. mars PFR.
Um sicher zu gehen, habe ich dann zwei extreme Formen, die in unserem
Museum aus der Koll. FILBY unter ©. mars lagen, und die sich eben als nicht
zu trennen von den als ©. ponderosus bestimmten Stücken erwiesen, an Herrn
EDGAR A. SMITH in London eingeschickt, der mit gewohnter Liebens-
würdigkeit berichtete, daß die eingesandten Stücke allerdings zu den von
PFEIFFER in der CUMINGschen Sammlung bestimmten Stücken gehörten.
Da nun aber mein O. ponderosus sich später als von der Westküste Mexikos
stammend erwies, so war mir der Fundort Ecuador einigermaßen befremdlich.
Meine darauf bezügliche Anfrage wurde von Herrn SMITH dahin beant-
wortet, daß auf der Etikette von PFEIFFERs Handschrift der Fundort
„Republik Ecuador, MR. FRASER“ von einer anderen Handschrift hinzu-
gefügt sei. Ich habe aber auch die Herren SOWERBY und FULTON
gebeten, mir mitzuteilen, ob ihnen für ©. mars ein sicherer Fundort bekannt
sei, was negativ beantwortet wurde. FRASER hat allerdings in Ecuador
gesammelt, aber immerhin bedarf also der Fundort noch einer zuverlässigen
Bestätigung. Von Juraty, M. Amazonas, liegt freilich ein Stück vor, dessen
Fundort wohl sicher ist. Mein O. ponderosus ist jedenfalls einzuziehen
2]
-
18 Hermann Strebel.
und durch Z. mars PFR. zu ersetzen, während ©. decolor vorläufig als
Varietät davon bestehen bleibt, wenn auch nicht für alle in SP. darunter
zusammengefaßten Stücke. PILSBRY führt ©. mars PFR. noch gesondert
unter Oxystyla bezw. Zebra auf; er verweist aber auch schon auf die
Ähnlichkeit mit ©. ponderosus und decolor.
Ich gehe nun zum Spezialteil über. Die vorgenommene Einteilung
in Gruppen hat nur den praktischen Wert, daß die sich nahestehenden
Formen zusammengehalten werden, wobei indes mehrfach die Abgrenzungen
mehr weniger willkürlich sind. Vielleicht gelingt es am Ende der Arbeit,
in der Beziehung noch eine bessere Zusammenstellung der Beziehungen
der Arten zueinander zu geben. Die große Veränderlichkeit der Arten
ist schon von VON MARTENS in der Einleitung zur Gattung Orthalicus in
M.? gegeben, und ebenso spricht PILSBRY sich p. 102 darüber aus und
kommt zu demselben Schluß, der auch meinen Erörterungen in der Ein-
leitung zugrunde liegt. Wenn ich im Spezialteil zum Teil die dem Z. princeps
nahestehenden Formen als eigne Arten aufführe, so möge man darauf
kein besonderes Gewicht legen; es geschah aus praktischen Gründen.
Rationell gesammeltes Material möge später entscheiden, inwieweit solche
Arten als Lokalformen anzusehen sind.
Gruppe Z. princeps.
Dies ist die reichhaltigste Gruppe innerhalb der Gattung, über deren
allgemeine Charaktere schon im SP. das Wesentliche gesagt ist ebenso
wie in der Einleitung zur Gattung.
Z. princeps BROD.
Taf..L, Figg. 1/3, 5/11, 13/16. "Taf. II, Fiese. 21, 25728 3122
SP. p- 11. =M.2, P-182: °P. op. 115, Tate; Riee. 1 —7.
Vom Fundort des Typus in San Salvador liegt mir kein Material
vor. Das reichhaltigste des mir vorliegenden Materials stammt aus Mexiko,
dem ich daher den Vorrang gebe. Ich habe, weil es sich hier um viele
Fundorte handelt, ausnahmsweise die geographischen Provinzen durch
Überschriften auseinandergehalten, die bei andern Gruppen nur aus der
Reihenfolge ersichtlich sind.
Misantla und Umgegend.
SP., FormB, p. 12, Taf. III, Fig. 1 a—d, IV, 1—4.
Ich wähle hier noch besondere Stücke aus, um die Vielseitigkeit der
Zeichnung zu zeigen.
Revision der Unterfamilie der Orthaliecinen. 19
ex Nr.15028. Rückseite des in SP., Taf. IV, Fig. 2, von der Vorder-
seite abgebildeten Stückes, um zu zeigen, dab Band 2, 3 und sogar 4 auf
der letzten Windung fast zusammenhängend durchgeführt sind. Band 4
ist breit, Band 3, 4 sind auch in dem weißlichen Innern erkennbar. Die
Spindel ist etwas gewunden und steht etwas schräg zur Achse des Gehäuses.
Fig. 1. 6 — 49,9X (26,8) X 32,5 — 27,6 X 16,2.
2. Ein zweites Stück zeigt auf der sn Windung eine deutlichere
Zonenbildung als es sonst der Fall ist, da sich die verbreiterten Streifen
fast auf den Raum zwischen Band 2 und 3 beschränken und nur selten
als solche oberhalb und unterhalb darüber hinaus gehen. Die Bänder 2—4
eehen nicht über die hellen Streifen, welche die dunklen beranden, hinweg,
so daß sie gegliedert erscheinen und an die var. trifracta PILSB. erinnern.
Fig. 2. 61/s — 53,6 X (28,3) 35,5 — 30,8 X 17,6.
3. Ein drittes Stück hat a der 4. bis 6. Windung ein paar ausgeflickte
Bruchstellen. In der Vorderansicht zeigt es auch gegliederte Bänder (2—4)
auf der letzten Windung und im Innern. In der Rückenansicht sind die
Streifen auf der letzten Hälfte der letzten Windung zusammengeflossen,
und die Bänder 2, 3 sind aus zusammengeschobenen Winkeln zusammen-
gesetzt, so daß hier die Zeichnung und Färbung von Z. obductus vor-
handen ist.
Figg.3, 6. 61/a — 54,9 (28,8) 35,7 — 30,6 X 18,7.
4. ex Nr.15011. Dieses etwas anormale Stück hat bei sonst typischer
Zeichnung eine verdickte und in der Mitte etwas schräg eingefurchte,
daher zweifaltig erscheinende Spindel, wie sie bei Z. mars typisch ist.
An diese Art erinnern auch der innen breiter schwarzbraun berandete
Mundrand, und die sich von dem weißlichen, violett angehauchtem Innern
lebhaft Au enden dunklen Varixstreifen. Andere dabei liegende Stücke
sind normal.
Fig. 11. 6'/ — 56,8 X (27,8) 34,5 — 30,6 X 17,3.
5. ex Nr. 15027. Plan de Culebras, Weg nach Jicaltepee. Dies
Stück zeigt wiederum eine Partie der letzten Windung in Färbung und
Zeichnung von Z. obductus, nur fängt hier dann plötzlich wieder die
typische Z. princeps-Zeichnung an.
Fig.5. 6% — 57,0% (29,7) 36,2 — 31,5 X 18,4.
6. ex Nr.15025. Rancho de la Lima, Weg nach Jicaltepec = SP.,
p. 13, B2a. Ich führe hierbei nur an, daß zwischen normalen Stücken
sich ein Stück befindet, das bis zur 5. Windung normal, wenn auch matt
gefärbt und gezeichnet ist. Dann ist eine starke Bruchstelle vorhanden,
von der ab jede Zeichnung fehlt; auf einem hell schmutzig-bräunlich fleisch-
farbigen Grundton sind nur Varixstreifen vorhanden, und erst ganz nahe
der Mündung sieht man schwache Andentungen von Band 5 und 4.
5°/a — 54,1 X (27,7) 33,9 — 31,6 X 16,6.
20 Hermann Strebel.
6'/s. ex Nr.15023. Misantla. Vergl. SP., p. 13, O. princeps, B,1, Taf.IV,
Fig. 4. Ich habe 1. ce. dies Stück von der Rückseite photographiert, wo
man auf dem letzten Drittel der letzten Windung noch die typische
O. princeps-Zeichnung erkennen kann, wenn sie auch durch die Belichtung
etwas undeutlich geworden ist. Ich bilde hier das Stück in der Vorder-
ansicht ab, weil es hier auffallend der var. trifracta PILSBRY ähnlich
erscheint.
Fig. 13. 61/a — 65,4 X (31,7) 39,0 — 35,3 X 20,4.
7. ex Nr. 15020. Misantla = SP., p- 13, Form B, Id. "Zprinceps
heterom. xanthus. Ein unausgewachsenes Stück, schmutzig isabellfarbig,
auf der letzten Windung mit olivenfarbigem Anflug. Von der 4. Windung
an ist die typische Zeichnung bis hinunter zu Band 3 durch eine nur wenig
dunklere Färbung angedeutet. Auf der 3. Windung ist Band 2 ebenso
schwach und Band 3 etwas deutlicher vorhanden, das dann bis zur
Mündung durchgeht. Unterhalb Band 3 erkennt man auf der letzten
Windung drei dunklere Zonen, die durch schmale Zwischenräume getrennt
sind, und von denen die obere breit, die mittlere schmal, die untere,
dunkelste, um den Nabel herum wieder breit ist. Der Mundrand und der
Callus sind kastanienbraun, das Innere ist weißlich belegt mit grau
durchscheinenden hellen Teilen der Zeichnung; in der Durchsicht erscheinen
die dunkleren Streifen heller als die Grundfarbe.
Fiv.7. 54a — 35,2X (19,3) 23,2 — 20,3X 11,8.
Umgebung von Veracruz.
8. Vergl. SP., p. 12, Form A, 1—3, Taf. IV, Fieg. 7, 8, 10:
Von den beiden großen Stücken gebe ich hier die neuen Maße:
Fig. 8. 6°/s -—- 61,3 X (31,8) 38,9 — 34,1X 20,2.
„10. Fast 7 — 70,2x (35,1) 43,2 — 36,7 X 24,0.
Im übrigen verweise ich auf SP.
9. 2. Das große in M.?, Taf. 10, Fig. 4, dargestellte, von UHDE aus
Veracruz mitgebrachte Stück ist, wie ich mich überzeugt habe, verwittert,
so daß die feine Skulptur verschwunden ist und auch die Zeichnung bezw.
Färbung gelitten hat.
7 — 74,5x (35,5) 43,0 — 38,1X 23,0.
10. Vergl. SP., p. 12, Form A, 2, Taf. IV, Fig. 5. Z. princeps heterom.
zanthus.
Anstatt des damals herangezogenen Albinismus, ist es wohl richtiger
diese Erscheinung mit xanthochroismus zu bezeichnen. Die Grundfarbe
ist isabellfarbig mit einer nur wenig dunkleren und mehr bräunlichen
Zeichnung, in der die Streifen durchweg schmal und an Stelle der
Bänder 2, 3, 4 wie üblich winklig vorgezogen sind. Der Mundsaum ist
kastanienbraun, der Callus sehr dünn und bräunlich. Die Schale ist sehr
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Revision der Unterfamilie der Örthalieinen. >]
[4
dünn und der Nucleus ist nicht gefärbt. Zwei junge Stücke von derselben
hellen Färbung und ebenfalls ungefärbtem Nucleus weichen nur dahin ab,
daß zwischen Band 2 und 3 die Streifen, wie bei Z. prönceys üblich, sehr
breit werden. Das große Stück mißt:
61/4 — 50,9 X (25,8) 31,3 — 27,1% 15,7.
Man könnte versucht sein, das große Stück auf O. princeps var. y
UÜROSSE & F. zurückzuführen, bezw. diese Varietät auch für eine heterom.
xanthus zu halten, aber was unter Z. crossee VON MARTENS verstanden sein
soll, sind Formen mit diekerer normaler Schale, und außerdem zeigen die
hier dabei gefundenen jüngeren Stücke die normale Z. prönceps-Zeichnung.
Mirador und Rinconada.
112: ex Nr. 15019. Plantage” Mirador bei Huatuse® = SP., p. 15,
Form ©, 1. Zwei Stücke, die etwas aufgeblasener erscheinen als die
vorangehenden Formen; es lassen sich daraus aber keine sichere Schlüsse
ziehen. Das größere Stück kommt dem Stück in P. nahe, Taf. 16, Fig. 8,
das PILSBRY als Übergang zur var. trifracta ansieht; es ist aber dazu zu
bemerken, daß die Bänder auch sonst, sei es strichweise oder gegliedert,
bei Z. princeps auftreten. Ich bilde das kleinere der beiden Stücke ab,
weil es in der Vorderansicht in dem ersten Drittel der letzten Windung
den Typus der Zeichnung von Z. pesbryi mihi aufweist, nämlich das
schmale, helle, durchgehende Band unterhalb des gegliederten Band 3. Die
Form des Gehäuses weicht aber durch die gewölbteren Windungen ab.
Sonst ist die Zeichnung des kleineren Stückes dieselbe wie bei dem
größeren.
61/a — 53,9 X (28,8) 35,5 — 31,2 X 19,2.
Fig. 15. 5% — 42,9 x (24,6) 30,2 — 25,0 X 15,8.
12. ex Nr.15017. La Rinconada, Weg von Veracruz nach Jalapa.
Das Stück ist zerbrochen, zeigt aber dieselbe aufgeblasene Form des
vorangehenden Stückes und dieselbe Zeichnung wie das größere der beiden.
Ich gebe hier im Zusammenhange unausgewachsene Stücke des
Z. princeps von verschiedenen der vorangehenden Fundorte, um auclı
daran die Verschiedenheit der Zeichnung zu zeigen.
13. ex Nr. 15013. Hacienda de Quilate (Misantla).
Fig.26. Ein Stück mit 5% Windungen. Es hat die normale Zeichnung,
ein sehr schwach angedeutetes Band 4, und Band 5 in Form einer hell-
braunen Zone um die Nabelpartie. Nahe der Mündung treten Band 2, 5, 4
in winkligen Vorsprüngen dunkler gefärbt auf.
14. Fig. 25. Das Stück hat 5'/. Windungen und zeigt auf der
letzten Windung unterhalb Band 3 das helle Band des Z. pelsbryi, der
29 Hermann Strebel.
aber um die Nabelpartie hell ist, während hier Band 4 und Band 5,
zunehmend breiter werdend, scharf abgegrenzt vorhanden sind.
15. ex Nr. 15022. Rancho de la Lima, Weg nach Yecuatla (Misantla).
Fig. 9. Ein Stück mit 5Y/s Windungen von hellbräunlicher Grundfarbe
mit schmalen, etwas dunkleren, gewellten Streifen in der Vorderansicht,
die in den Vorsprüngen an Stelle von Band 2, 3, 4 dunkle Striche zeigen,
_ die also gegliederten Bändern entsprechen. Um die Nabelpartie herum
ist die braune Zone des Band 5. In der Rückenansicht wird die Zeichnung
normal.
16. Veracruz. Das Stück Fig. 27 hat 5'/ı Windungen und ist dem
Stück Fig. 5b sehr Ähnlich, aber die Bänder 4 und 5 sind sehr hell gefärbt.
Das Stück hat merkwürdigerweise nur 2'/ı Embryonalwindungen.
Yueatan.
17. ex Nr. 15018. Merida. Verel. SP., p.16, Form D. Ein Stück.
Es ist etwas schlanker als die vorangehenden Formen, was aber wohl
nicht ganz maßgebend ist, da es mehrere ausgebesserte Bruchstellen auf-
weist. Von vorn gesehen, treten die breiten, vorn mit winkligen Vor-
sprüngen und innerhalb derselben dunkler betonten Stellen der Bänder 2, 3, 4
deutlich hervor. Die Zone Band 5 fehlt. Die breiten Streifen in der Vorder-
ansicht sind breit weiß berandet, dann ist diese Berandung wieder durch
hellbraune schmale Streifen gegen den Grund abgegrenzt. In der Rücken-
ansicht wird die Zeichnung unregelmäßig. Band 3 und 4 sind hier auf
dem letzten Viertel durchgeführt.
Fig. 14. 61/ı — 53,9 X (27,2) 34,0 — 28,8 X 18,6.
Westküste von Mexiko.
18. ex Nr.14044. Mazatlan, Kapt. RINGE leg. Zwei Stücke zusammen
mit Z. delphimus mihi. Der Nucleus ist hellbraun, die Stücke sind fest-
schalig und haben die typische Form von Z. princeps, die Grundfarbe ist
weißlich, nicht gelb. Die Zeichnung ist die für Z. princeps charakteristische,
nahe der Mündung treten Band 2, 3, 4 hervor, letztere beiden ununter-
brochen, außerdem ist Band 5 als dunklere Zone um die Basis markiert.
Der Mundsaum ist schmal kastanienbraun, der Callus hat dieselbe Färbung,
ist aber dünn und nur streifenweise verdickt. Das Innere ist weißlich.
Fig. 18. Fast 6 — 44,1 (24,8) 29,7 — 25,2 x 14,6.
Guatemala.
19. G. SCHNEIDER vend. Alta Vera-Paz. (fälschlich O. ferussaci
bestimmt). Ein Stück. Es ist auf der 3. und 4. Windung beschädigt und
ausgebessert, daher wohl die etwas verengte letzte Windung. Das Stück
ist sonst in Färbung und Zeichnung typisch und nicht von einzelnen
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2 Eu re ET EEE I ee
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 33
Stücken aus der Misantla-Gegend zu unterscheiden. Auf der mittleren
Partie der letzten Windung ist Band 2 unterbrochen, Band 3 durchgehend
und sehr dunkel gefärbt vorhanden, Band 4 ist heller, aber deutlich
abgegrenzt bis an die Mündung. Mundrand und Gallus sind hell kastanien-
braun, letzterer streifenweise verdickt, sonst dünn. Die Spindel ist, ent-
sprechend der etwas anormalen Form des Gehäuses, etwas nach außen
cebogen und steht ziemlich schräg zur Achse.
Fig. 16. 61/4 — 51,8 x (26,4) 31,5 — 28,7 x 15,3.
20. Kapitän PAESSLER leg. 530. August 1907. San Jose de Guate-
mala. Ein Stück mit Tier in Spiritus, wovon wohl die etwas trübe Färbung
des Gehäuses stammt.
Der Nucleus ist braun, die Grundfarbe gelblich, zuletzt durch Zusammen-
fließen der Streifen streifenweise braun. Die Streifen sind auf dem Gewinde
durchaus typisch zwischen Band 2 und 3 verbreitert, dann werden sie auf
der letzten Windung schmal mit den üblichen winkligen Vorsprüngen
und teilweise rotbrauner Konturierung. In den winkligen Vorsprüngen
sind die Bänder 2, 3, 4, besonders die beiden letzteren, schwarzbraun
betont, erscheinen also gegliedert. Unterhalb Band 4 tritt eine fast ein-
farbige bräunliche Färbung auf. Der Mundrand ist unfertig, der Gallus
ist purpurbraun, das Innere ist bläulich weiß mit durchscheinender Zeichnung.
Die Spindel steht ziemlich senkrecht und ist etwas gewunden.
Fieg. 31/32. 6'/a — 60,4 x (31,8) 40,9 — 35,4 x 21,8.
Das Stück ist in der breiten Form dem in P., Taf. 16, Fie. 8,
abgebildeten ähnlich. Inwieweit die var. trifracta PILSBRY bezw. O. princeps
var. 8 C. et F. in Frage kommen kann, wage ich nicht zu entscheiden.
Panama.
21. H.ROLLE vend. Etikette O.princeps var. erassiuscula UROSSE, Hoje,
Panamä. Drei nicht ganz ausgewachsene, durchaus typische Stücke. Die
Bezeichnung var. crasstuscula CROSSE entspricht der var. 8 C. et F. und
ist daher falsch. Das größte Stück hat folgende Maße:
5°/a — 42,5 x (23,8) 29,5 — 24,0 x 15,9.
? Westindien.
22. Koll. SCHOLVIEN. Etikette O. undatus BRUG., Jamaica. Ein
Stück, im Form, Skulptur, Färbung und Zeichnung durchaus typisch. Die
dunklen Streifen sind sehr regelmäßig und besonders breit in der Mittel-
partie, auf der letzten Windung rotbraun konturiert. Der innere Mund-
saum ist verhältnismäßig breit purpurbraun gesäumt und ebenso ist der
Callus gefärbt. Das Innere ist weiß mit schwach durchscheinender
Zeichnung, die Spindel steht ziemlich gerade zur Achse. Von Bändern
ist keine Spur vorhanden. Die beiden letzten Windungen erscheinen durch
»4 Hermann Strebel.
ziemlich regelmäßig verstärkt vortretende, wenn auch schmale Falten
wie gerieft. Der Nucleus ist braun.
Fieg. 8, 21. 6% — 56,3 x (28,6) 34,7 — 30,0 x 1732.
Der Fundort könnte fraglich erscheinen, doch findet er eine gewisse
3estätigung durch das folgende Stück.
23. Frankfurter Museum. ‚Jamaica, zusammen mit zwei Stücken
Z. maracaibensis, Form jamaccensis. Ein totes Stück, durchaus typisch,
nicht etwa mit Z. undatus zu verwechseln.
Fast 6 — 46,0 x (25,8) 31,6 — 25,7 x 16,4.
24. ex Nr.16747. Vergl. SP.,p. 17, Form. F, Taf. III, Fig. 6, angeblich
Trinidad. Es ist das größere der beiden 1. ec. angeführten Stücke, denn
das kleinere gehört zu Z. maracacbensis, Form ferussact VON MARTENS.
Das Stück ist 1. e. gut abgebildet; es erinnert in der Zeichnung der letzten
Windung an Z. delphinus, hat aber eine andere Form; jene Art Zonen-
bildung auf der letzten Windung ist übrigens an sich auch nichts Außer-
gewöhnliches. Die erste Windung ist braun abschattiert, der Mundrand
ist schmal braun berandet, der Gallus ist auch braun, aber zum Teil
abgesplittert. Das Innere ist weiß mit schwach durchscheinender Zeichnung.
Das Stück ist etwas künstlich aufgefrischt, daher ist die Skulptur zum
Teil weniger scharf ausgeprägt als beim typischen Z. princeps, aber doch
noch stellenweise nachweisbar.
PILSBRY will diese Form nicht zu ©. princeps gerechnet wissen,
ebensowenig VON MARTENS in M.?, aber unter O. undatus finde ich sie
auch nicht aufgeführt. Die Maße sind:
61/a — 52,1 x (27,3) 32,8 — 27,5 x?
Von Bändern ist Band 2 nur auf der 3.—4. Windung vorhanden, auf
der letzten sind Band 3 und 4 etwas gegliedert angedeutet.
Auch hierfür kann der angegebene Fundort fraglich erscheinen.
25. Koll. SCHOLVIEN. Etikette der Linnaea O. undatus, Trinidad.
Das Stück ist verwittert, daher sind von der feineren Skulptur nur
noch stellenweise Spirallinien zu erkennen. Die Form nähert sich mehr
dem Z. delphinus, d.h. sie ist etwas gestreckter als Z. princeps, aber doch
anders als Z. delphinus m. Das Gehäuse ist ziemlich festschalig, die ersten
1'/s Windungen sind schwarzbraun abschattiert, die Zeichnung ist die
typische des Z. prönceps, und die Streifen gehen bis an die Basis. Von
den Bändern sind nur nahe der Mündung Band 2 und 3 etwas unter-
brochen, aber undeutlich betont, Band 4 ist etwas deutlicher durchgeführt,
im Innern sind keine Bänder sichtbar. Der Mundrand ist schwarzbraun
berandet, ebenso ist der Callus gefärbt. Die Spindel steht etwas schräg
zur Achse und ist in sich ziemlich gerade.
Fig. 28. 61/a — 53,8 x (26,4) 32,6 — 28,7 x 16,2.
26. Ich führe zum Schluß noch ein Stück ohne Fundort aus meiner
sy, Kan. +?
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Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 35
ehemaligen Sammlung an, weil es fast genau zu dem in SHUTTLEWORTH
Notit., Taf. III, Fieg. 6, 7, abgebildeten Stück von O. princeps pabt, das
von Panamä stammen soll (p. 64). Auf der letzten Windung ist Band 2
nicht ganz, Band 3 und 4 ununterbrochen bis zur Mündung in Schwarz-
braun durchgeführt, im weißen Innern dagegen nicht sichtbar. Die Zeichnung
ist auf gelblichem Grunde sehr lebhaft und dunkel, die ersten 1'/z Windungen
sind dunkelbraun, der Callus ist dünn und kastanienbraun. Maße:
Fast 6 — 46,1 x (25,1) 30,8 — 25,6 x 16,0.
Z. princeps, Form trifracta PILSBRY.
Beulecep. 115, Bat. 17, Fieg. 10711.
Ich habe schon bei mehreren Stücken des typischen Z. princeps darauf
hingewiesen, daß wenigstens streckenweise die Bänder 2, 3 und selbst 4
geoliedert bezw. innerhalb der winkligen Vorsprünge der Streifen stärker
betont auftreten. Mir liegt kein Stück vor, das, wie die Abbildung zeigt,
nur schmale Streifen und dabei von der vorletzten Windung an Band 2
und 3 regelmäßig gegliedert aufwiese, annähernd käme höchstens das
sub Nr. 20 verzeichnete Stück in Betracht, das ich aber, solange nicht
reicheres Material von gleicher Beschaffenheit und von demselben Fund-
orte vorliegt, nicht als eine abzusondernde Form auffassen möchte. PILSBRY
verweist bei dieser Varietät fraglich auf ©. princeps var. 8 F. et C., von
dem es heißt: „erassiuscula, brevior, sub epidermide saturate luteo-fulvescente
minus conspicue strigata, peristoma magis incrassatum. Dim. 60 = 35 —
32x20. San Agustin (Guatemala).“
PILSBRYs Stück stammt von San Salvador, stimmt aber weder in
den Maßen noch in der Zeichnung gut mit CROSSE und FISCHERS Varietät
überein.
Z. erossei VON MARTENS.
Parall, 10.019920:
M.?, p. 183, Taf. 10, Fig.7. SP., O.obductus, FormB, p. 34, Taf. III, Fig. 4b. P., Taf. 16, Fig. 9.
? O. princeps var. y F. et C., p.456, Taf.1S, Fig.2e: minor, tenuinor, strigis magis
numerosis et gracilioribus pieta. 45 ><30 —2S><(17T nach Abbildung). Belize,
British Honduras. P., p. 116, Taf. 17, Fig. 12.
Ich habe schon in der Einleitung über diese Form eingehend berichtet,
und wenn auch die Identifizierung mit F. et ©. var. y fraglich bleibt, so
handelt es sich um die Form, die VON MARTENS O. princeps var. crosser
genannt haben will.
1. Berl. Mus. Nr. 21849. Die Etikette lautet wie folgt: „O. princeps
vor. y conf. ferussaci“, der letztere Name durchstrichen. Später angefügt:
„zoniferus var.“ und mit Bleistift: „crossei“. Angeblich Costarica VAN PATTEN.
Zwei Stücke, davon entspricht das eine ziemlich gut in Form, Färbung
26 Hermann Strebel.
-
und Zeichnung dem in M.?, Taf. 10, Fig. 7, abgebildeten, ist aber etwas
kleiner und offenbar schlechter erhalten.
65/8 — 51,9 x (26,2) 31,2 — 27,2 15,5.
Das dabeiliegende Stück kann VON MARTENS für O. zoniferus STREBEL
gehalten haben, es gehört aber zu Z. delphinus, Form nebulosa.
2. Berl. Mus. O. princeps var. y F. et C., Taf. 18, Fig. 20, FER. 114,
Figg. 7, 8, THIERMANN. Mit Bleistift ist dann hinzugefügt: „zoniferus var.
crossei.“ Wiederum zwei verschiedene Stücke, von denen das eine durch-
aus dem sub 1 verzeichneten entspricht. Es ist noch schlechter, weil
verwittert und künstlich aufgefrischt.
6 — 50,2.x& (26,1) 31,7 — 27,7 > 16,8.
Das zweite Stück gehört zu Z. fischer? = O. deceptor PILSBRY.
Ich neige zu der Ansicht, daß mit den beiden vorgehend verzeichneten
Kästchen Verwechselungen der Stücke vorgekommen sind, denn VON MARTENS
kann unmöglich in beiden Fällen zwei ganz verschiedene Stücke für das-
selbe gehalten haben. Ich weiß, daß VON MARTENS die Biologia in seinen
Mußestunden, und zwar in seinem Hause und nieht im Museum, verfaßt
hat. Bei dem Hin und Her mögen leicht Verwechselungen vorgekommen
sein, besonders solange das Material noch nicht in den Glaskästchen wie
jetzt, sondern in offenen Kästchen lag.
3. Das in SP. obductus, Form B, genannte Material, von SARG 1874
in Coban, Guatemala, gesammelt (G. SCHNEIDER, als O. ferussaci vend.),
bestand aus drei Stücken, von denen nur das große (Taf. III, Fig. 4b)
hierher gehört. Es ist sehr gut erhalten, offenbar frisch gesammelt, wenn
auch auf der Vorderseite, wie so häufig, sich eine leichte Abrollung der
höchsten Wölbung bemerkbar macht. Das Stück entspricht aber in jeder
Beziehung jenen beiden Stücken des Berliner Museuns, nur ist die Färbung
der Zeichnung besonders auf der ganzen Rückseite nicht hell rotbraun,
sondern eraubraun auf gelblichem Grunde, während sie in der Vorder-
ansicht auf dem etwas abgerollten Teil mehr rotbraun erscheint, was also
durch die Abrollung bewirkt wird. Der Nucleus ist braun abschattiert.
Die Streifen zeigen auf den oberen Windungen vereinzelt noch eine Ver-
breiterung, später sind sie aber ziemlich gleichmäßig schmal und nur an
Stelle der Bänder 2, 3 und 4 etwas winklig vorgezogen und dort etwas
dunkler gefärbt, so daß undeutlich gegliederte Bänder erscheinen. Hier-
durch nähert sich dies Stück entschieden mehr der var. y F. et C., wenn
auch bei dieser die artikulierten Bänder schärfer ausgeprägt sind. Der
Mundrand und der Callus sind purpurbraun, das Innere ist nur mit einem
dünnen weißen Belag versehen, so daß die äußere Zeichnung durchscheint.
Die Spindel ist in sich gerade, ziemlich kräftig und steht schräg zur
Achse. Die Skulptur ist die für Z. princeps typische.
Figg. 19/20. 6° — 57,9 x (28,0) 35,3 — 31,3 x 17,8.
vu
Br Y zo
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 37
Wenn auch diese Form in die Gruppe Z. princeps gehört, so möchte
ich schon aus praktischen Gründen sie lieber wie auch die folgenden als
selbständige Form gelten lassen.
Z. erossei-fischeri n. sp.
Tat. I, Kior4,- Tar. Il, Bio. 17.
Ein Stück des Berliner Museums. Etikette prönceps y durchstrichen
und 8 angefügt. FC. 18, 2c, San Isidro, Guatemala. 2c ist vergessen
in 2b abzuändern, als VON MARTENS das var. y durch £ ersetzte. Es
ist das Stück, auf das sich VON MARTENS in M.?, p. 183, bezieht, als er
unter den Fundorten von var. fischeri auch San Isidro anführt.
Es ist verständlich, daß VON MARTENS dies Stück, das übrigens
schlecht erhalten ist, zu den beiden Stücken der echten var. fischer‘ von
El Reposo rechnete, denn die letzte Windung läßt dieselben wolkigen.
vorn hell berandeten Streifen und die gegliedert betonten Bänder 2, 3, 4
erkennen. Aber nun tritt an diesem Stück die Eigentümlichkeit auf, dab
es bis an die letzte Windung genau die Färbung und Zeichnung der
var. crossei zeigt, mit der auch Größe und Form des Gehäuses überein-
stimmen. Nach dem schon in SP. von mir verfolgten Prinzip, solchen
Stücken den Namen der Arten zu geben, die in ihnen zugleich vertreten
sind, habe ich auch hier den Namen gewählt. Ich halte das deshalb für
richtig, weil aller Wahrscheilichkeit nach bei größerem Material sich
solche Übergänge vorfinden werden, und weil auch vielleicht tatsächlich
eine Bastardbildung vorliegt.
Fig. 17. 61/4 — 51,2 x (25,9) 31,3 — 27,1] x 16,4.
Z. fischeri VON MARTENS.
Tas 1, Rie. 12: Taf. I, Eieg. 18, 22/24, 23/30; Taf. III, Fieg. 33/34, 37.
M.?, p. 150, 183. Beschreibung und Referenz FC., var. £, Taf. 18, Fig. 2b. Guatemala.
EI Reposo und San Isidro near Mazatenango (Champion). Die Bezugnahme auf
Taf. X, Fig. 7, ist falsch.
P., p. 116, var. deceptor PILSBRY, Taf. 24, Figg. 19—24 (nicht Fig. 25). Fig. 20 ist wohl
eine albine Form.
SP., p. 34, O.obductus, Form C, Taf. III, Fig. ?c. PILSBRY zieht mit Unrecht Form A, 4,
und Form B hinzu. Erstere scheint mir der Abbildung nach (das Originalstück kann
ich leider nicht erhalten) wirklich zu Z. obductus zu gehören, letztere ist var. crossei
VON MARTENS (vergl. weiter oben).
O. ferussaci VON MARTENS. M.2, p.184, Taf. X, Fig. Ss. P., p. 119, Taf. 17, Fig. 17
(schlecht kopiert).
O. isabellina VON MARTENS. M.!, p.190, Taf.I, Fig.S. P., p. 142, Taf. 31, Fig. 66.
l. ex Koll. SCHOLVIEN, ein Stück leider ohne Etikette bezw. Fund-
ort. Es ist, wenn auch kleiner, doch sehr gut zu P., Fig. 27, stimmend,
38 Hermann Strebel.
ebenso wie zu PILSBRYs Beschreibung, wenn ich auch den Hinweis auf
O.obduetus nicht unterschreiben kann, denn nach den mir jetzt vorliegenden
Stücken dieser Form lassen sich beide Arten leicht unterscheiden. Die
Skulptur ist scharf ausgeprägt die des Z. princeps, an den vorlierenden
Stücken machen sich Hämmerung und schräge Runzeln, besonders auf der
letzten Windung vielleicht etwas mehr bemerkbar. Die erste Windung
ist kastanienbraun abschattiert, die Grundfarbe ist oben hornfarbig, dann
etwas weißlicher, dann zunehmend hell gelbbraun. Die Streifen sind
dunkelbraun weißlich belegt, erscheinen daher graubraun; sie sind in der
Mittelpartie zum Teil verbreitert und an Stelle der Bänder winkelig vor-
gezogen und nach vorn mehr weißlich berandet; sie setzten sich nicht
über Band 4 fort, so daß die Zone um den Nabel ziemlich einfarbig ist.
Von der 3. Windung an tritt Band 2 zuerst geschlossen, dann unter-
brochen, d.h. in den winkligen Vorsprüngen dunkelbraun betont, auf, das
gleiche gilt von Band 3. Band 4 ist wie immer weniger stark ausgeprägt
und mehr aus dunkleren und helleren Winkeln zusammengesetzt, nur nahe
der Mündung wird es zusammenhängend, wenn auch wenige dunkel in
Farbe. Auf der letzten Windung ist Band 2 ganz verschwunden, nur
anfangs noch durch dunklere Färbung der winkligen Vorsprünge der
Streifen angedeutet. Der Mundrand ist schmal berandet und wie der
Gallus purpurbraun. Das Innere ist weißlich, etwas violett angehaucht,
mit schwach durchscheinender Zeichnung. Die Spindel ist ziemlich dünn
und steht etwas schräg zur Achse.
Fig. 30. Fast 6°/a — 59,3 x (29,2) 37,3 — 31,4 x 19,0.
2. Berl. Museum. EI Reposo, Guatemala (Champion). Zwei Stücke,
wie sie den Maßen nach in M.?, p. 180, unter var. fischeri aufgeführt sind.
Die Stücke unterscheiden sich von dem voraufgehenden nur dadurch, daß
die Streifen vorn mehr gelblich als weißlich berandet sind, und daß die
Bänder erst auf der vorletzten und letzten Windung, wenn auch in der-
selben oben angedeuteten Weise, doch weit weniger stark betont auf-
treten. Bei dem Stück Fig. 23 sind im Innern die Bänder deutlich
erkennbar, wie es ja auch bei den Abbildungen in P. zum Teil der Fall
ist. An beiden Stücken ist die Spindel kräftiger ausgebildet, wie es eben-
falls bei PILSBRYs Form der Fall ist.
Figg.18, 22. 61/a — 57,8 x (29,8) 37,0 — 31,4 x 18,8.
Fig. 23. 6'/a — 60,0 x (30,5) 37,8 — 32,6 < 18,7
3. Berl. Museum. Ein Stück ex Koll. THIERMANN zusammen mit
Z. crossei. Vergl. oben. Es ist nicht so gut erhalten und etwas künstlich
aufgefrischt, gehört aber entschieden hierher. Es zeigt nur auf der letzten
Windung die gegliederten, stärker betonten Bänder in der etwas ver-
waschenen Zeichnung.
6 — 51,2 x (26,6) 32,5 — 28,0 x 16,7.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 39
4. Berl. Museum. ©. ferussaci VON MARTENS. Zacapa, Guatemala,
STOLL, Biol., Taf. 10, Figg. 8, 10. Die letztere Figur ist Kopie einer Skizze
des lebenden Tieres nach STOLL.
Es ist ganz unverkennbar ein unausgewachsenes Stück des Z. fischert.
Die 1. e. Abbildung läßt nicht die stark unterbrochenen Bänder (besonders
Band 3) erkennen. Band 2 ist auf der 3. und 4. Windung schon gegliedert
vorhanden, dann verschwindet es auf der letzten Windung. Sonst verhält
sich das Stück ganz typisch.
Figg. 24, 29. 5°%/s — 43,0 X (24,6) 30,1 — 24,6 < 15,1.
5. Berl. Museum. Ein Stück in Farbholz von Pernambuco. ED. MÜLLER.
Die Etikette gibt den Namen ©. obductus SHUTTLEW., aber es liegt
ein kleiner Zettel mit VON MARTENS’ Handschrift dabei: „princeps var. ß
BxetO.“
Von diesem Stück gilt das gleiche, was bei dem vorangehenden
gesagt ist. Die hellen Säume der Streifen treten weniger deutlich hervor,
wie es stellenweise auch bei den sub 2. verzeichneten Stücken der
Fall ist.
Fig. 12. Fast 6 — 45,8 X (25,3) 31,2 — 25,8 < 16,0.
Die beiden sub 4. und 5. verzeichneten Stücke sind nicht von PILSBRYS
Abbildung von O. ferussaci, Taf. 17, Figg. 14, 15, zu unterscheiden.
6. Berl. Museum. Nr. 8876. O.isabellina VON MARTENS. Peru. Mus.
Neuchatel. VON TSCHUDI.
Zwei unausgewachsene Stücke, die zweifellos hierher gehören. Das
eine Stück, Figg. 33/34a, hat merkwürdigerweise einen farblosen Nucleus,
das andere nicht, und Band 2 und 3 treten erst auf der 4. Windung
gegliedert auf. Von dem anderen Stück, Fig. 37, gebe ich nur die Vorder-
ansicht, weil bei ihm Band 2, 3, 4 (erstere beiden von der 3. Windung an)
hier fast ununterbrochen auftreten, in der Vorderansicht werden dann die
wolkige Zeichnung und die Bänder durchaus typisch. Das einzige, worin
diese beiden Stücke von den anderen abzuweichen scheinen, ist, dab das
Gewinde etwas konischer von der unteren Hälfte des Gehäuses absetzt.
Während das Stück Fig.37 mit dem farbigen Nucleus auch dementsprechend
braunen Mundrand und Callus hat, sind diese Partien bei dem Stück
Fieg. 33/34, dem farblosen Nucleus entsprechend, auch nicht gefärbt. Das
unausgewachsene Stadium dieser beiden Stücke erlaubt indes, keine ver-
allgemeinernde Folgerungen aus diesen Abweichungen zu ziehen. Die
Skulptur ist die typische.
E100733/34, 52/8
Ri 37: 5° /s
acer eos ons.
36,5 X (20,5) 25,4 — 21,0 x 13,4.
Die Abbildungin M.', Taf. 1, Fig. 8, ist nicht gerade sehr charakteristisch
und in der Kopie in P., Taf. 31, Fig. 66, noch weniger.
30 Hermann Strebel.
Z. maculiferus n. Sp.
Mar. -EI, ARie.538,
M.?, Taf. 10, Fig.6. Im Text wird das Stück nicht erwähnt, in der Tafelerklärung steht
nur: „O. princeps smaller specimen with reduced streaks, Costarica.“
Es ist ein merkwürdiges Stück, das in seiner Form und in der, besonders
von der Seite gesehen, etwas eingebogenen Spindel, der Gruppe pulchellus
SPIX nahe kommt. Es ist aber hornfarbige mit ungefärbtem Wirbel, wird
dann etwas hell bräunlich grau, weißlich, auf der letzten Windung hell
schmutzig isabellfarbig. Es hat nur fleckenartige Reste von schwärzlich
braunen Streifen, zumeist dort, wo sonst die Streifen winklig vorspringen.
Nur im ersten Viertel der letzten Windung ist ein bis zu Band 3 reichender,
nach vorn zackiger Streifen vorhanden. Außerdem sind auf der vorletzten
und letzten Windung Band 2, 3 und 4 weitläufig und unregelmäßig
gegliedert angedentet, wovon auf dem letzten Drittel der letzten Windung
außen nur sehr undeutliche Reste sichtbar sind, die sich aber in der Durch-
sicht deutlicher erkennen lassen. Es sind hier auch Spuren zu erkennen,
daß die dunklen Flecke der Bänder bezw. die dunklere Betonung derselben
in den winkligen Vorsprüngen der Streifen nach vorn hell berandet sind.
Das Innere ist hell schmutzig violett angehaucht, der Mundrand ist nicht
gefärbt, auch der Callus nicht. Die weiße Spindel steht wenig schräg zur
Achse, sie ist, von der Seite gesehen, etwas eingebogen, sogar in der
Mitte schwach eingeknickt. Unten ist der Callus etwas plattenartig auf-
gelegt, fast, als ob ein Nabelspalt vorhanden wäre. Die Skulptur ist die
typische der Z. preinceps-Gruppe.
Fig, 38. 5°/2 — 38,7 < (21,1) 25,9 22,0 >13,3.
Die Abbildung der Vorderseite in M.? ]. e. ist recht gut bis auf die
Spindel, an der die untere Partie des Callus sowie die Einknickung sehr
übertrieben sind. Ich habe zur Abbildung die Rückseite gewählt und
daneben die Spindelpartie noch einmal wiedergegeben.
Sieht man genau zu, so läßt sich in Färbung und Zeichnung der
Typus von Z. fischeri erkennen, aber die Form des Gehäuses und der
Spindel weichen ab. Da ein Fundort gegeben ist, so gebe ich dieser
Form lieber einen Namen, es mag sich später bei weiterer Durchforschung
des Gebietes ergeben, ob es sich wirklich um eine selbständige Form oder
nur um eine abnorme Ausbildung handelt.
Z. delphinus n. sp.
Diese Form unterscheidet sich von Z. princeps nur durch die
gestrecktere Form des Gehäuses, während die Skulptur und das System der
Zeichnung dieselben sind. Bei letzterer treten ähnliche Verschiedenheiten
auf wie bei Z. princeps, und auch die Bänder sind zuweilen nur durch winklige
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. B3|
Vorsprünge der Streifen vertreten oder sie sind streckenweise durchgeführt
oder gegliedert, aber immer nur sehr undeutlich. Die Grundfarbe wird
auch nach den unteren Windungen zu gelblicher, der Nucleus ist meist
farblos, aber individuell auch mal hellbraun. Der Mundrand ist schmal
dunkelbraun besäumt und ebenso ist der Callus gefärbt. Die Spindel
steht etwas schräg zur Achse und ist mehr weniger kräftig, meistens ein
wenig, aber bei einzelnen Formen auch kräftiger gewunden. Diese Form
gliedert sich einerseits innerhalb ein und desselben Fundortes in ver-
schiedene Unterformen, die ich neben der typischen Form mit heterom.
melanochilus und pumilio bezeichne. Dann treten, soweit mir
sichere Fundorte vorliegen, je nach dem Fundort zwei verschiedene Typen
auf, die ich mit Unterform nebwlosus und vivedus bezeichne. Wo keine
oder nur unsichere Fundorte vorliegen, werde ich die Stücke in die ut
begründeten Gruppen einreihen.
Z. delphinus, Form nebulosus n.f.
Taf. III, Figg. 35/36, 39/41, 47, 49/50.
SP., p. 16, ©. princeps, Form E, partim.
Diese Form zeichnet sich durch einen stärkeren Belag der schwarz-
braunen Streifen mit Weiß aus, so daß die Zeichnung etwas ver-
schwommen wirkt.
l. Kapt. RINGE leg. Mazatlan. Nr. 14044. Sechs ausgewachsene
und viele kleine Stücke, unter letzteren befindet sich nur ein Stück mit
bräunlichem Nucleus, sonst ist der Nucleus farblos. Unter den aus-
gewachsenen rechne ich drei zur heterom. pumelo und ein zu heterom.
melanochdlus.
Fig. 35. 6'1/a — 49,9 X (24,9) 29,2 — 25,9 X 14,8.
„ 36. 6°/Ja — 54,4 X (25,2) 30,9 — 27,7 x 15,4.
2. ex Koll. SCHOLVIEN. Mazatlan. Acht zum Teil verwitterte Stücke,
von denen drei einen hellbraunen Nucleus haben. Ich wähle zwei der
Stücke ihrer besonderen Zeichnung halber zur Abbildung aus.
Fig. 39. 6°/s — 50,5 x (24,4) 31,2 — 26,1 x 15,6.
„ 40. 6 — 44,9% (22,6) 28,0 — 24,6 x 13,4.
61/a — 48,2 X (24,6) 29,8 — 25,9 X 14,9.
5°/s — 39,2 x (19,3) 24,0 — 20,5 x 11,2.
3. ROLLE vend. als princeps var. crassiuscula. Colima. Durchaus
typisch mit farblosem Wirbel.
Fig. 41. 6° — 52,7 x (25,3) 30,8 — 26,7 x 15,2.
4. SP., p. 16, O. princeps, Form E, 1, partim. WESSEL vend., ohne
Fundort. Zwei Stücke, davon eins mit hellbraunem Nucleus.
6?/s — 51,4 X (24,7) 31,0 — 25,5 X 14,8.
5. Nr. 15706 aus meiner ehemaligen Sammlung. Etikette Bull. undatus.
32 Hermann Strebel.
Mittelamerika. Ein großes verwittertes und vier junge Stücke, unter
letzteren eins mit bräunlichem Nucleus.
6°/s — 51,9 x (24,9) 30,3 — 27,0 x 15,0.
6. ex Koll. SOHST. Etikette ©. benson?. Amazonenstrom. Ein Stück
mit farblosem Nucleus.
Fig. 47. Fast 6° — 58,2 x (27,3) 33,6 — 28,8 x 17,0.
7. ex Koll.SOHST. Ein Stück ohne Etikette, der Wirbel ist ausgebrochen.
61/: — 52,3 x (25,0) 31,0 — 27,2 x 15,3.
8. ex Koll. SCHOLVIEN. Ohne Etikette. Ein Stück mit farblosem Wirbel.
6!/s — 48,2 X (23,9) 30,1 — 25,2 x 15,1.
9. ex Nr. 15010. Unter dem in Veracruz am Strande gefundenen
Material befinden sich zwei Stücke, unausgewachsen, die hierher gehören.
Wirbel farblos.
5°/s — 38,5 x (19,8) 23,9 — 20,5 X 11,5.
10. Berl.Museum, ex Nr.21849, zusammen mit Z. crossee VON MARTENS.
Costarica. VAN PATTEN. Nucleus farblos.
6?/s — 50,7 X (23,6) 28,3 — 25,5 X 14,3.
ll. ROLLE vend. mit falscher Etikette zonzferus STREBEL. Misantla.
Figg. 49/50. 61/ı — 51,4 X (23,0) 29,0 — 25,5 X 14,6.
Das Stück ist fast identisch mit dem vorangehenden des Berl. Museums.
Wie aus der Abbildung ersichtlich ist, hört mit der vorletzten Windung
die Verbreiterung der Streifen auf, sie werden schmal und zeigen nur an
Stelle der Bänder 2 und 3 winklige Vorsprünge. Auf dem letzten Drittel
der letzten Windung verschwinden die Streifen fast ganz, und außer drei
dunkelbraunen Varices sind nur ganz schwache Andeutungen von Band2, 5, 4
vorhanden. Bei dem Berliner Stück setzt sich die Verbreiterung der
Streifen noch etwas über die vorletzte Windung fort, und die Bänder 2
und 3 sind durch eine leichte dunklere Betonung innerhalb der winkligen
Vorsprünge etwas deutlicher markiert; dann tritt auf dem letzten Viertel
der letzten Windung dasselbe auf, wie bei dem ROLLEschen Stück geschildert
wurde. Mir scheinen beide Stücke, die etwas abweichend vom normalen
Typus der Form nebulosus sind, von dem gleichen Fundort zu stammen;
welcher Fundort das ist, muß dahingestellt bleiben, denn die ROLLEsche
Etikette ist falsch, und bei dem Berliner Stück könnte auch eine Ver-
wechslung der Kästen vorliegen, denn die Etikette paßt zu dem dabei-
liegenden Stück Z. erossee und nicht zu diesem.
Form nebulosus heterom., melanochilus.
Taf. III, Fig. 45.
O. fulvescens PFR. SP., p.42, Taf. VI, Figg. 2a—c.
Es war mir sehr interessant, zwischen dem sub 1. verzeichneten
Mazatlan-Material zwei Stücke zu finden, die sich durchaus mit dem |. c.
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 33
beschriebenen und abgebildeten ©. fulvescens, für den PFEIFFER keinen
Fundort kannte, decken. Es ist dieselbe gestreckte Form wie die mit
Zeichnung versehenen Stücke, und auch an diesem Stück ist wie bei
O. fulvescens das Band 3 durch einen helleren Streifen angedeutet.
l. Nr. 14044. Kapt. RINGE leg. Mazatlan. Ein Stück.
Fig. 45. 6!1/4 — 50,9 x (24,6) 30,5 — 26,8 x 14,8.
2. ex Koll. SOHST. Mazatlan. Ein Stück.
6°/a — 55,6 X (26,3) 33,1 — 29,4 x 16,0.
3. Dazu gesellt sich der PFEIFFERsche Typus, SP., p. 42, Taf. VI,
Fig.2b. Maße:
6°/s — 51,1 X (24,1) 29,7 — 25,3 X 14,2.
4. ex Koll. SCHOLVIEN. Etikette der „Linnaea“. ©. undatus var.,
Maedalenenstrom. (Sehr unsicher.) Ein Stück, genau wie das sub 1. ver-
zeichnete.
6'/s — 47,4 X (22,9) 28,0 — 25,4 x 13,9.
5. SP., p. 42. WESSEL vend. von Rio hacha. Zwei Stücke. Vergl.
das darüber 1. c. Gesagte.
6 — 42,2 X (20,0) 24,5 — 22,0 < 12,5.
5°/s — 30,6 X (17,0) 20,6 — 17,5 X 10,6.
Es läßt sich bei diesem etwas unsicheren Fundort nicht sagen, ob
es die melanochilus- Form von dieser Form nebulosus oder von der Form
vividus ist. i
Form nebulosus, heterom. pumilio n. f.
Mar III Bios 413/44, 246, 48: Var. TV. Bio, 5%
Wie ich schon weiter oben anführte, sind zusammen mit der typischen
Form 1. von Mazatlan drei Stücke einer kleineren Form gefunden, von
denen sich nicht mit Bestimmtheit sagen läßt, ob sie eine individuelle
Abweichung sind, die zusammen mit der größeren Form vorkommen, oder
ob sie etwa für sich an einem anderen Platz bei Mazatlan gefunden sind,
so daß es besser ist, sie vorläufig abzusondern. Die Spindel ist durchweg
sewundener. Da noch ähnliche Stücke von anderer Herkunft vorliegen,
so werde ich sie hier anreihen.
l. Nr. 14044. Kapt. RINGE. Mazatlan. Drei Stücke.
Fig. 48. 6'/a — 46,1 x (22,3) 27,1 — 23,0 x 12,8.
„ 46. 6'/a — 45,6 X (21,8) 26,2 — 23,5 < 13,3.
61/ı — 44,6 X (22,0) 27,1 — 23,3 x 13,0.
2. Vier Stücke, die zusammen mit dem bei der typischen sub 4.
verzeichneten Form lagen.
Fig. 44. 6'/ı — 43,6 X (21,0) 26,6 — 22,0 X 13,0.
Deseiee336 21195), 220 908156.
34 Hermann Strebel.
3. ex Koll. SCHOLVIEN, ohne Fundort. Ein Stück mit ziemlich stark
sewundener Spindel.
61a — 45,4 X (21,5) 25,8 — 22,3 x 12,3.
4. Berl. Museum. Koll. WALLENBERG. Etikette: Oaxaca. Südwest-
Mexiko. O.zoniferus — princeps var. y FISCHER. HÖGE leg. Die Bestimmung
ist falsch, vielleicht ist das Stück vertauscht, das entschieden hierher gehört,
wenn auch die Streifen weniger stark mit Weiß belegt sind. Auch dies
Stück hat eine ziemlich stark gewundene Spindel.
Fig.51. 6 — 399 >2(19,1) 239-200, 211 L
Z. delphinus, Form vieidus.
Pas. IIE Wie, 42: Varııy, Rie0252/53, 55/930.,5%
Diese Form unterscheidet sich von der mit Form nebulosus bezeichneten
nur durch die durchweg mehr gelbliche Grundfarbe, die im ganzen etwas
weniger weiblich belegten Streifen, und den zum Teil wenigstens schärfer
zonenartig abzegrenzten Teil der verbreiterten Streifen, die sich zwischen
der Stelle von Band 2 und 3 befinden. Die dunkelbraunen Streifen sind
schmal rötlich konturiert. Band 3 ist auf der letzten Windung zum Teil
durch stärkere Betonung innerhalb der winkligen Vorsprünge der Streifen
markiert, Band 4 ist ebendaselbst, wie üblich, durch etwas dunkler und
heller abwechselnde winklige Figuren gebildet. Der Wirbel ist braun oder
farblos. Die Spindel steht schräg zur Achse und ist in sich fast gerade.
Das Innere ist etwas kräftiger mit Weiß belegt als bei der Form nebulosus.
l. Koll. O. SEMPER. Am Rio Chagres, im Innern des Staates Panamä.
H. RIBBE leg. Fünf Stücke, alle mit braunem Nucleus.
Figg. 56/57. 6'/ı — 52,5 X (25,0) 31,3 — 28,6 < 16,4.
61a 359,7 (262), 1 Ss leor
: Fig. 59. 5°/ı — 42,6 X (22,6) 27,7 — 23,5 X 14,4.
a) 51/a — 37,9 x (21,6) 26,3 — 22,2 x 13,9.
2. Nr.5818. WALLIS lee. Neu-Granada. Ein Stück mit braunem
Nucleus. Die Zonenbildung tritt hier nicht so deutlich hervor wie bei
den sub 1. verzeichneten Stücken, weil unterhalb von Band 3 die Streifen
sich nicht plötzlich in schmale Streifen teilen; das findet erst unterhalb
Band 4 statt. Nahe der Mündung hören die Streifen ganz auf, und hier
treten Band 2, 3, 4 deutlich hervor. Band 3 ist auf der letzten Windung
auch gegliedert und stärker betont. Die Spindel ist besonders in der
unteren Hälfte etwas mehr verdickt als in der oberen.
Figg. 52/53. 61a — 53,9 X (26,1) 32,1 — 28,1 x 16,0.
3. ex Koll. SCHOLVIEN. SCHLÜTER, Halle, vend. Ein Stück mit
Etikette O. undatus. Venezuela. Es entspricht in allem den vorangehenden,
besonders in der Vorderansicht, nur sind die Streifen in der Mittelpartie
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen, 35
noch breiter und ziehen sich, wie bei dem vorangehenden Stück, tiefer
nach unten, so daß auch in der Rückenansicht die deutliche Zonenbildung
fehlt. Auch bei diesem Stück sind nahe der Mündung, wo die Streifen
schwächer werden, Band 3 und 4 schwach ausgeprägt. Die Spindel ist
normal, der Nucleus selbst ist ausgebrochen, so daß man nicht bestimmt
sagen kann, ob er gefärbt ist oder nicht, doch scheint eher das letztere
der Fall zu sein.
Reichlich 6 — 50,8 X (24,9) 30,5 — 26,3 x 14,6.
4. Aus meiner ehemaligen Sammlung, WESSEL vend., Etikette O. bensonz,
REEVE. Amazonenstrom. Ein Stück, vergl. SP., p.16, O. princeps, Form E,
Taf. Ill, Fig. 5, das ich hier nochmals abbilde, weil es in der photographischen
Wiedergabe in der Form verzeichnet und in der Zeichnung unklar erscheint.
Nr. 15708.
Fig.42. 6° — 51,4 x (24,4) 30,1 — 252 x 15,9.
Als fraglich, ob sie zu dieser oder zur Form nebulosus gehören, ver-
zeichne ich folgende Stücke, die sämtlich einen farblosen Nucleus, eine
ziemlich lebhafte Färbung der Zeichnung und die Zonenbildung zeigen.
Die Form ist dieselbe schlanke, aber keins der Stücke ist ausgewachsen.
Die Spindel ist bei allen schon etwas gewunden.
1. ex Koll. SCHOLVIEN. Drei Stücke ohne Fundort, das größte hat
folgende Maße:
5°/g — 39,0 (19,7) 24,3 — 21,6 x 11,8.
2. UMLAUFF ded. Zusammen mit den vielen schon in der Einleitung
erwähnten Arten von Trinidad, unter denen Z. zoniferus, Form naesiotes,
am stärksten vertreten war. Ein junges, durchaus typisches Stück, das
vielleicht zu der Unterform pumzlo gehören kann.
= ee ae
3. Nr.5687. Ein altes Stück unserer Sammlung, bei dem zwei Etiketten
liegen, eine in einer unbekannten Orieinalhandschrift, D. undatus LAM.,
St. Domingo, die andere, von Museumsbeamten geschriebene, B. undatus
BRUG., Mexiko.
5°/a — 38,9 x (20,4) 25,0 — 21,3 x 12,5.
Z. delphimus, Form intermedius nf.
Taf. XVI, Fig, 254/255.
Berl. Museum. In einer Schachtel liegen zwei Stücke mit zwei Zetteln,
von denen der eine, zonzferus var. crossei, von VON MARTENS’ Handschrift,
der andere, O. undatus BRUG., angeblich Costarica, Nr. 21848, VAN PATTEN
angibt. Das eine Stück ist ein typischer Z, maracaibensis var. jamaicensis
O%
{9}
36 Hermann Strebel.
PILSBRY, das andere ist ein ganz abweichendes Stück, das ich hier beschreibe
und neu benenne. Beide Zettel sind verkehrt.
Die schmälere Form des Gehäuses mit dem verhältnismäßig höheren
Gewinde als bei Z. princeps, und der diesem gleichen Skulptur und ähn-
lichen Zeichnung lassen das Stück zu Z. delphinus stellen. Auch der
schwache Glanz, der braune Nucleus, der schmale purpurbraune Mundsaum
und der ebenso gefärbte Gallus, sowie die ziemlich senkrechte Spindel
stimmen mit Z, delphinus überein. Abweichend sind 1. die bedeutendere
Größe, 2. die weißliche Grundfarbe, 3. die nicht so starke Verbreiterung
der Streifen zwischen Band 2 und 3, die aber ebenfalls nach oben
und unten gerabelt sind; nahe der Mündung werden sie aber ebenfalls
schmäler. Die Färbung der Streifen ist graubraun mit schwacher, schmaler
Konturierung in Rotbraun. Abweichend ist ferner, von der vorletzten
Windung beginnend, ein etwas stärkeres Betonen der Bänder 2, 5, 4,
besonders 3 und 4, innerhalb der winkligen Vorsprünge der Streifen, Band 4
ist sogar auf dem letzten Drittel der letzten Windung außer der Betonung
noch in graubrauner Färbung durchgeführt. In dem weißlichen, glänzenden
Innern markieren sich die Varixstreifen und besonders die Bänder 3 und 4
in lebhaft kastanienbrauner Färbung, die wie außen stärkere Betonung an
den Kreuzungsstellen der Streifen zeigen. Es mag sein, daß die Abweichung
in dem Erscheinen der Streifen auch im Innern, an dem etwas dünn-
schaligeren Gehäuse liegt.
61/2 — 59,8 x (27,3) 32,7 — 29,9 X 16,7.
Ob mit diesen beiden Stücken eine Verwechslung vorgekommen ist,
mub ich dahimgestellt sein lassen. Wenn für die hier beschriebene Form
der Fundort Costarica verständlich ist, so ist dies weniger der Fall bei
dem Z. maracaibensis var. jamaicensis. Beide Stücke sind frisch und gut
erhalten.
Z. richardsoni n. Sp.
Taf. IV, Figg. 60/62.
Gehäuse ziemlich festschalig, oval-konisch, mattglänzend, mit 5 bis
6'/ı mäßig gewölbten Windungen, deren letzte in der idealen Achse etwas
niedriger als das Gewinde ist, und die sich etwas gewölbter vom Gewinde
abhebt. Der Wirbel ist nicht dunkel, etwas gelblich, dann geht die Grund-
farbe durch weißlich allmählich zu gelblich über, nahe der Mündung wird
sie fast orangefarbig. Die Zeichnung besteht aus anfangs braunen, mehr
und mehr mit Weiß belegten und daher nebelartigen Streifen, ganz ähnlich
wie bei Z. delphinus, Form nebulosus, aber es fehlt hier die aus breiten
Streifen gebildete Mittelzone. Die Streifen sind nur an Stelle der Bänder
unregelmäßig wellig vorgezogen, unterhalb der Stelle von Band 4 bleibt
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. x
wu
I
eine einfarbige Zone. Der Mundrand ist schmal purpurbraun berandet,
und der scharf abeeerenzte Gallus hat dieselbe Farbe. Das Innere ist
bei zwei Stücken weiß, mit schwach durchscheinender Zeichnung, bei einem
mit deutlicher durchscheinender Zeichnung. Es ist nur ein rückständiger
Varixstreifen vorhanden. Die Skulptur ist die typische des Z. princeps.
Fig. 60. 6%, — 44,1 X (21,7) 26,8 — 23,2 x 12,2
„ 61. Reichlich 6 — 47,0 (23,3) 27,6 059 2 ]3A
5. = 128
Das letzte Stück hat ein etwas höheres Gewinde, und die letzte
Windung setzt sich weniger gewölbt vom Gewinde ab, es nähert sich
daher in der Form mehr dem Z. delphinus, Form nebulosus, heterom.
pumilio, der aber in der Zeichnung und der etwas gewundenen Spindel
abweicht.
Die Stücke gehören dem Berliner Museum und lagen bei einem
als ©. ponderosus bestimmten Stück. Fundort Tepie, N.-W.-Mexiko.
W. RICHARDSON.
Z. seleetus n. Sp.
Taf. IV, Eigg. 54, 58, 63.
Das Gehäuse ist ziemlich festschalig, im ganzen weniger oval konisch
als Z. delphinus, das Gewinde ist etwas niedriger, und die letzte Windung
verbreitert sich etwas mehr. Die Skulptur ist die typische. Die Grund-
farbe ist auch nach unten zunehmend gelblich. Die Zeichnung hat Ähn-
lichkeit mit der von Z. crossei insofern, als auf der letzten Windung nur
anfangs noch eine Verbreiterung der Ss zwischen Band 2 und 3 statt-
findet, dann werden die Streifen gleichmäßig schmal und nur an Stelle der
Bänder 2, 3, 4 winklig vorspringend. Anfangs findet auch noch eine
etwas stärkere Betonung der Bänder 2, 3, 4 statt, später nicht mehr.
Der Nucleus ist farblos, der Mundrand und der Callus sind auch voll-
ständig ungefärbt. Das Innere ist weißlich belegt, nahe dem Mundrande
etwas verdickt und leicht schmutzig rosa angehaucht, sonst scheint die
Zeichnung durch. Die Spindel ist weiß, wenig stark und etwas eingebogen;
sie steht etwas schräg zur Achse.
1. Ein Stück aus dem Berliner Museum, Nr. 25568, mit Etikette des
Malak. Tauschvereins. ©. undatus BRUG. Trinidad. Ein Zettel von
VON MARTENS’ Handschrift besagt: „princeps var. y F. et C. Taf. 18,
Fig.2c.* Esist aber weder diese Varietät noch etwa Z. crosseö VON MARTENS,
die in jeder Beziehung abweichen.
Ei80.154.587. 65. 50,5>=2(25,1) 22,3 2.982 217.0.
2SN72159167 Nersi” SP: p. 34. 0. obduetus, Borm'B, Taf>Il,
Fig. 4a (exkl. 4b). Coban, Guatemala. SARG leg., zusammen mit Z. crossei 3.
38 Hermann Strebel.
Die Stücke sind unausgewachsen, entsprechen aber durchaus dem voran-
eehenden.
Fie. 63. Fast 5% — 38,7 x (20,4) 25,0 — 21,5 x 12,8
51/5 — 26,6 x (15, 5187 — 161 x 9,6.
Z. elegans ROLLE emend. STREBEL.
Taf. IV, Fiee. 64/67.
Nachrichtsbl. 1895, Vol. 27, p. 131.
O. princeps var. elegans VON MARTENS in M.?, Supplem. p. 629, Taf. 44, Fig. 15.
P., XI, p.117; XIV, 1.164; "Tai. 24, Fis. 12. ?P., p. 117, princeps var-mderzpne
Form perlonga, Taf. 24, Fig. 25
J
ROLLEs kurze, noch dazu nicht ganz zutreffende Notiz über diese
neu von ihm aufgestellte Art wird von VON MARTENS auch nicht weiter
ergänzt, als daß er sie eine „only attenuated variety of ©. princeps“ nennt.
Ich halte sie höchstens meinem Z. delphimus näherstehend, aber doch für
eine gute Art,. die ich daher neu beschreibe.
Gehäuse festschalig, breit spindelförmig, mit kürzerer letzter Windung,
als das Gewinde ist. Die 6'/—7 Windungen sind etwas schräg aufgerollt,
mittelmäßig gewölbt, und die letzte ist bei dem größten Stück stumpf,
bei den minder großen zunehmend deutlicher in der Mittelhöhe gekielt.
Es ist matt glänzend, deutlich fein gestreift, an der Naht etwas schärfer
fein gefaltet, sonst mit der typischen feineren Spiralskulptur von Z.princeps.
Der Wirbel ist farblos; auf die hornfarbigen ersten 2'/; Windungen folgt
eine weibliche Grundfarbe, die dann nach den untersten Windungen mehr
gelblich wird. Die dunkelbraunen, etwas weißlich belegten Streifen fließen
ähnlich wie bei Z. delphinus zwischen den Stellen von Band 2 und 3
zusammen, um sich dann nach unten zu wieder zu gabeln. Unterhalb der
Stelle von Band 4 ist eine fast einfarbige Zone. Die Bänder werden nur
durch die winkligen Vorsprünge der Streifen markiert. Vor Wachstums-
abschlüssen pflegt sich eine Zone zu befinden, auf der die Streifen aus-
setzen. Der Mundrand ist innen ziemlich breit rosa ausfließend berandet.
Der Callus ist farblos bis rosafarbig, besonders nach unten zu, das Innere
ist weiß belegt, mit schwach durchscheinender Zeichnung. Die Spindel
ist weiß, ziemlich kräftig und mehr weniger gewunden; sie steht ziemlich
schräg zur Achse.
Fundort: Colima.
Ich habe oben als fragliches Synonym PILSBRYs Form »perlonga
angegeben, die er bei O. princeps var. deceptor von Panama aufführt.
Beschreibung und Abbildung lassen sich recht gut anpassen, letzterer
fehlen allerdings die stumpfe Kante der letzten Windung und die wenig
gewölbten Windungen. Der Fundort würde sich ganz gut angliedern
EN
a it &
sn A A en a en
ai
a en TEE ET ur TEE TEN EEE TE nn
Revision der Unterfamilie der ÖOrthalieinen. 39
lassen, denn manche der Formen von der Westseite Mexikos dringen bis
nach Uentralamerika vor.
l. Das von VON MARTENS abgebildete sogenannte typische Stück
zeigt an der Spindel in der Mittelhöhe eine schwache Furche, die aber
bei den anderen Stücken nicht vorhanden ist. Die Maße sind ursprünglich
mit 62,0 x 28,5 — 28,0 = 14,0 angegeben. Meine Maße dieses Berliner
Stückes sind folgende:
:a. 6% — 61,0 x (26,0) 30,0 — 29,4, 14,1.
2. ROLLE vend. Vier Stücke, von denen das größte an der Mündung
nicht ganz vollständig, daher ergänzt ist; es ist zum Teil mit einer ocker-
haltigen Erde bedeckt.
Fie. 65. 67/s — 62,3 x (28,2) 34,3 — 30,0 x 16,6.
Figg. 66/67. 6%, — 58,7 = (25,8) 31,6 — 27,9 x 14.4.
BD 000,313 20 MR
6'/a — 49,2 X (24,6) 27,9 — 26,4 x 13,4.
Zwei weitere, etwas verkalkte Stücke, denen daher die gelbliche
Cuticula fehlt, waren wohl deswegen und wegen ihres hohen Gewindes
oblongus bestimmt, denn alles, was ein so hohes Gewinde hat, pflegt diesen
Namen zu bekommen; sie gehören aber hierher. Das große, etwas miß-
gebildete Stück mit der sehr stark verdickten Spindel bilde ich ab.
Fig.64. 7 62,0 x (25,6) 30,4 — 27,7 = 14,9.
042 99,22:(251029,0 29.9 0,c.
Z. nwobilis ROLLE emend. STREBEL.
Taf. V, Figg. 68/69.
Nachrichtsbl. 1895, Vol. 27, p. 131.
OÖ. zoniferus var. nobilis VON MARTENS in M.?, p. 629, Taf. 44, Fig. 16. P., p. 118, und
XIV, p. 164, Taf. 24, Fig. 14.
Auch hierfür ist die kurze Notiz ROLLEs ungenügend und zum Teil
unrichtig. Er sagt davon zusammenfassend nur, daß sie sich zu ©. zoni-
Jerus wie elegans zu ©. princeps verhält. VON MARTENS beschreibt sie
auch nicht und nennt sie ebenfalls nur „an attenuated variety of 0, zoni-
Ferus“, was ich ebensowenig zugeben kann. Ich halte die Form für eine
gute Art und beschreibe sie neu. Gehäuse, Form der Windungen, Skulptur
und Form der Mündung und Spindel sind genau wie bei Z. elegans, nur
Färbung und Zeichnung weichen ab und das Gehäuse ist klemer. Die
ersten 2'/ Windungen sind erst purpurschwarz, dann heller abschattiert.
Darauf tritt eine isabellfarbige, nur wenig dunkler werdende Grundfarbe
auf. Die Zeichnung besteht aus schmalen, bräunlichgrauen Streifen, die
sich nur wenig von der Grundfarbe abheben, und die sich häufig, besonders
auf den beiden letzten Windungen, miteinander verzweigen, ohne mit-
40 Hermann Strebel.
einander zu verschmelzen. Bei dem kleineren Stück sind Band 3 und 4
auf der letzten Windung, wenn auch nicht stark, doch deutlich markiert,
bei dem größeren weniger deutlich, aber bei beiden ist die Zone zwischen
Band 3 und 4 etwas dunkler gefärbt; auch hier tritt unterhalb Band 4
eine ziemlich gleichmäßig gefärbte Zone auf. Die Varixstreifen sind
schwarz, der Mundrand ist mittelmäßig breit, purpurschwarz ausfließend
gesäumt, und der scharf abgegrenzte Callus zeigt dieselbe Färbung. Das
Innere ist weiß, violett angehaucht, mit gar nicht oder schwach durch-
scheinender Zeichnung, aber deutlicher durchscheinenden Varixstreifen.
Fundort: Colima.
Die ROLLEschen Maße sind: 59,0 < 29,0 — 28,0 x 16,0.
l. Das Berliner Stück, dessen Spindel etwas weniger ausgebogen
ist, als die Zeichnung 1. c. es zeigt, hat folgende Maße (der Wirbel ist
ausgebrochen):
?. Fast 7 — 59,0 x (26,2) 31,1 — 28,3 X 15,2.
2. ROLLE vend. Ein Stück; auch an diesem ist der Nucleus aus-
gebrochen,
Figg. 68/69. 6°/s — 53,6 x (24,2) 28,3 — 26,4 x 12,6.
An diesem Stück ist die Spindel gewundener als an dem Berliner Stück.
Z. nobilis, Form pallida n.f.
Tat v, Bios, 10/708.
?0O. colimensis n. sp.? ROLLE 1. c. p. 131. P., p. 118. „Differt ab Orth. princeps testa
solidiore, columella multo magis contorta. 58,0 x 30,0 — 28,0 > 15,0. Eine zwischen
O. princeps und O. ferussaci stehende Form, von der leider nur tot gesammelte
Exemplare vorliegen. Sie scheint mir spezifisch verschieden.“
Das mir vorliegende Stück gehört dem SENCKENBERGSchen Museum
in Frankfurt a. M. und ist ©. colömensis, Colima, bezeichnet. Weder das
Berliner Museum noch wir besitzen diese Form, die ich als Varietät zu
Z. nobilis stellen muß. Da würde der Name colimensis schlecht passen,
da der Z. nobilis auch von Colima stammt. Die Form muß sowieso neu
beschrieben werden, da ROLLEs Angaben weder genügend noch ganz
zutreffend sind.
Das Gehäuse zeigt denselben Aufbau und die gleiche Form der
Windungen und der Mündung wie Z. nobilis, es ist nur größer und ein
wenig breiter im Verhältnis zur Höhe. Auch die Skulptur und das System
der Zeichnung sind dieselben, nur die Spindel steht etwas senkrechter und ist
nur wenig gewunden. Die Grundfarbe an diesem scheinbar ziemlich frischen
Stück ist weißlich, nur zwischen Band 2 und 3 befindet sich eine hell
graubräunliche Zone, die nicht ganz bis an Stelle von Band 3 reicht,
dann eine ebensolche Zone, die den Zwischenraum zwischen Band 3 und 4
Revision der Unterfamilie der ÖOrthalieinen. Al
ausfüllt. Die Streifen sind auch hell bräunlichgrau, vereinzelt sich ver-
zweigend und an Stelle der nicht markierten Bänder winklig vorgezogen.
Die etwas schwärzlich grauen, schmalen Varixstreifen sind graubraun
besäumt. Der Wirbel ist farblos, nur gelblich, der Mundrand ist purpur-
braun, volett ausfließend und ziemlich breit, der Gallus ist dünn,
streifig und kastanienbraun, das Innere ist weiß, mit schwach durch-
scheinender Zeichnung.
Fige. 70/71. 65/8 — 59,2 x (97,5) 32,8 — 29,6 X 15,7.
Z. quagga n. sp.
Tat. VI, Kie2% 9294796
Gehäuse festschalig, oval-spindelförmig, matt glänzend, mit 6% — 6°
wenig gewölbten Windungen, deren letzte in der Mittelhöhe stumpfkantig,
bei jüngeren Stücken deutlicher kantig ist. Die Grundfarbe ist weißlich,
nach den unteren Windungen zu gelblich werdend, die Spitze ist gelblicher,
der Nucleus ungefärbt. Die Zeichnung besteht aus schwarzbraunen, etwas
rotbraun beränderten Streifen, die auf den oberen Windungen ziemlich
senkrecht, auf der letzten Windung bis zur Stelle des Band 3 sehr schräg
nach vorn gerichtet verlaufen, dann wieder zum normalen Verlauf zurück-
kehren. Sie sind auf den mittleren Windungen meistens nach oben gegabelt,
und dazwischen gehen meistens noch kurze Striche von der Naht ab.
Auf der letzten Windung setzen die Gabelungen nach oben häufiger aus,
unterhalb Band 3, oder erst unterhalb Band 4 treten wieder die Gabelungen
in zwei oder mehr Abzweigungen auf, die dann bis zur Basis gehen, wenn
sie hier auch meistens schwächer in der Färbung werden. Bänder sind
nicht vorhanden, auch keine Varices. Der Mundrand ist innen bald
schmal, bald breiter schwarzbraun bis heller braunviolett ausfließend
berandet, der Callus ist kastanienbraun und nicht sehr dick. Das Innere
ist weiß mit durchscheinender Zeichnung. Die Spindel steht wenig schräg
zur Achse und ist bald kaum, bald stärker gewunden. Die feinere Skulptur
ist die des Z. princeps, die Falten sind an der Naht schärfer ausgeprägt,
im weiteren Verlaufe treten auf der letzten Windung in ziemlich regel-
mäßigen Zwischenräumen einzelne der feinen Falten deutlicher hervor,
so daß hier das Gehäuse ein gerieftes Aussehen erhält.
Figg. 92/93. 6% — 53,0 x (24,8) 29,3 — 26,1 x 13,4.
„94, 96. 6°/s — 49,7 x (23,7) 27,5 — 24,2 X 12,6.
61/3 — 45,0 X (23,0) 26,6 — 23,3 x 12,4.
Im ganzen sieben Stücke, mit Etikette von ROLLE. ©. lividus
VON MARTENS. Colima, eine Bestimmung, die falsch ist. Diese Form
steht dem Z. elegans sehr nahe.
49 Hermann Strebel.
Z. quagga, Form turrita n. f.
Daiıv:Bie.78.
Ebenfalls von ROLLE unter dem Colima-Material, aber ©. longus
bestimmt. Ein Stück, das sich von den vorangehenden nur durch das
höhere Gewinde und das Fehlen der stumpfen Kante unterscheidet. Der
Wirbel zeigt die ersten 1'/); Windungen schwarzbraun abschattiert gefärbt,
was bei den vorangehenden Stücken nicht der Fall ist. Das Stück ist
außen etwas verwittert bezw. abgerollt, so daß von der feineren Skulptur
nur noch stellenweise etwas zu erkennen ist. Ich vermute fast, daß in
diesem Stück die ausgewachsene Form der Art gegeben ist, so daß nur
den nicht ausgewachsenen die mehr weniger sichtbare Kantung der letzten
Windung zukommt, aber da es sich nur um ein Stück handelt, so ist vor
der Hand nicht zu entscheiden, ob es sich hier um eine individuelle oder
um eine lokale Abweichung handelt, so mag es denn vorläufig für sich
bleiben. Z. longus hat eine andere Form des Gehäuses und eine ver-
schiedene Färbung und Zeichnung.
6 — 59,8 X (27,8) 32,8 — 28,6 < 15,3.
Z. livens SHUTTLEWORTH.
Taf. V, Figg. 72/73.
Vergl. SHUTTLEWORTH, Notit. p. 64, Taf. III, Fig.S. P., p. 118, Taf. 23, Fig. 15.
Das Gehäuse ist dem vorigen in der Form ähnlich, aber da das
Stück nicht ganz ausgewachsen, ist es auf der letzten Windung in der
Mittelhöhe schärfer kantig und im ganzen kleiner und dünnschaliger. Die
Skulptur ist die des Z. princeps. Es erinnert oberflächlich an die kleinere
Form von Z. ferussaci VON MARTENS bezw. maracaibensis, hat aber ein
höheres Gewinde. Die Grundfarbe ist weißlich, die ersten zwei Windungen
sind erst braunschwarz, dann braun abschattiert. Die Zeichnung besteht
aus braunen Streifen, die in der Mittelzone breit, nach oben und nach
unten gegabelt sind, vereinzelt anch nicht gegabelt. Sie stehen nicht so
schräg wie bei der vorigen Art, und die Gabelung wird unterhalb Band 3
schwächer in Farbe und hört bei Band 4 auf; nahe der Mündung sind
nur ziemlich schmale Streifen vorhanden. Auf der letzten Windung ist
Band 3 stellenweise durchgeführt und Band 4 gegliedert, d. h. an den
Streifen stärker betont, und um den Nabel läuft eine graubraune Zone,
die im Innern kastanienbraun erscheint. Der Mundrand ist schmal schwarz-
braun berandet, der Callus ist kastanienbraun und nicht sehr stark, das
Innere ist weiß mit lebhaft durchscheinender Zeichnung. Die Skulptur
ist die typische des Z. prönceps. Die Spindel steht wenig schräg zur Achse.
5 '/a — 36,0 < (19,0) 21,8 — 19,2 & 15,2.
Das Stück ist von Coban, Guatemala, und mit Etikette von
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 43
@G. SCHNEIDER in Basel, ©. ferussaci, versehen, welche Bestimmung
begreiflich, wenn sie auch nicht richtig ist, da nur eine oberflächliche
Ähnlichkeit vorliegt. Das Stück paßt gut zur Abbildung in SHUTTLE-
WORTH, dessen Original freilich größer, aber auch wohl kaum ausgewachsen
ist, auch die Beschreibung paßt bis auf die fehlende gelbliche Färbung, so
daß ich glaube, es mit Recht dieser Art zuzuweisen, trotzdem der Typus
angeblich in der Nähe von Veracruz gefunden sein soll.
Z. livens, Form aberrans n. f.
Taf. V, Figg. 74/77, 79/82.
I. Von ROLLE mit Etikette „Zwischen ©. ferussaci und ©. kvidus“.
Colima. Vier Stücke, die,ch trotz einzelner Abweichungen in der Zeichnung
dem vorigen Stück anreihe. Sie haben die gleiche Form, sind aber
kräftiger in der Schale, und ihre Grundfarbe ist gelblich, der Wirbel ist
ebenso dunkel gefärbt, der Mundrand ist breiter purpurschwarz im Innern
sesäumt, und auch der Callus ist scharf abgegrenzt purpurschwarz. Die
Zeichnung weicht nur dahin ab, daß die Streifen zum Teil in der Mittel-
partie schräg wie bei Z. quagga gerichtet und daß sie in der Mittelpartie
breiter sind. Auch bei diesen Stücken wird die Gabelung unterhalb
Band 5 etwas schwächer in der Färbung und hört unterhalb Band 4 fast
ganz auf; es fehlt aber die dunkle Zone um den Nabel, die hier hell
orangefarbig ist. Von den Bändern ist Band 3 nur an einem Stück am
Anfang der letzten Windung eine Strecke deutlich durchgeführt, an einer
anderen sehr undeutlich, während Band 4 teils unterbrochen, teils durch-
geführt und ebenfalls orangefarbig ist. Das Innere ist weiß, mit schwach
durchscheinender Zeichnung. Es ist nur ein Varixstreifen vorhanden. Die
Skulptur weicht nicht ab, sie entspricht besonders auch in dem Gerieft-
sein der letzten Windung dem Z. quagga. Die Spindel steht wenig schräg
zur Achse, sie ist schwach gewunden und besonders nach oben zu verdickt.
Figg. 76/77. 6°/s — 51,9 (24,9) 28,4 — 26,4 x 13,3.
Bie-375. 6°/8 — 47,5 (23,1) 26,8 — 23,8 < 12,1.
Halt, 6?/s — 45,0 (23,0) 26,6 — 24,0 X 12,7.
6°/8 — 47,1 (23,2) 27,0 — 23,0 x 12,5.
Das Stück Fig. 75 weicht dadurch ab, daß die Kantung an der letzten
Windung nur sehr schwach angedeutet ist. Nahe der Mündung verlaufen die
Streifen in der Mittelpartie auf der Rückseite wieder ebenso schräg wie in
Ri. 17.
Im SENCKENBERGschen Museum befindet sich von derselben Pro-
venienz ein Stück.
6'/a — 48,0 (23,4) 27,2 — 24,8 x 12,3.
Ein fünftes Stück, das bei Z. longus lag, ebenfalls von Colima (ROLLE),
dürfte den Typus der ausgewachsenen Form für die vorangehenden dar-
44 Hermann Strebel.
stellen. Es entbehrt die gelbe Cutieula, sonst sind Form, dunkler Wirbel,
Zeichnung und purpurschwarzer Mundrand gleich denen der vorangehenden
Stücke. Von den Bändern ist 2 kaum, 3 deutlicher auf der Mittelpartie
der letzten Windung in den Verbreiterungen der Streifen betont, Band 4
ist nur ganz schwach nahe der Mündung angedeutet. Unterhalb desselben
befindet sich nur eine helle Zone. Der Callus ist kastanienbraun und
etwas streifig, die Spindel steht schräg zur Achse und ist etwas gewunden,
in der unteren Hälfte etwas verdickt und unten bräunlich gefärbt.
Figg. 79/80. 7 — 60,7 X (26,8) 31,6 — 30,0 < 15,2.
Nach diesem Stück, das ich ohne Bedenken hier anreihe, scheint mir
das in F. und C., Taf. 18, Fig. 6, abgebildete Stück vielleicht auch hierher
zu gehören, das PILSBRY nur scheinbar mit Recht zu Z. longus ziehen
will, denn es fehlt ihm der oval-konische Aufbau, den das hier abgebildete
Stück hat, und der es von Z. longus entschieden trennt.
Wenn die hier beschriebene Form durch die gelbliche Färbung besser
der Diagnose SHUTTLEWORTHS von ©. löivens entspricht als das in der
Zeichnung vielleicht typischere Stück Fig. 40a, b, so bietet auch die
Fig. 76/77 in der Vorderansicht in dieser Beziehung große Ähnlichkeit
mit der Abbildung in SHUTTLEWORTH, die nur die Vorderansicht gibt.
Aber SHUTTLEWORTH bemerkt selbst, daß die gewellten Streifen „zuweilen
breiter und dunkler“ sind. Die erwähnten „schmalen und undeutlichen“
zwei Bänder auf der letzten Windung sind der Abbildung nach die
Bänder 3 und 4, dieselben, die auf meinen beiden Formen zum Teil
angedeutet sind. Die Verschiedenheit der Fundorte bedingt an sich wohl
manche Abweichung, und wenn die Form aberrans in der kräftigeren Schale
von SHUTTLEWORTHSs Typus abweicht, so möchte ich dazu bemerken, daß
alle mir vorliegenden Arten der Westküste Mexikos sich durch kräftigere
Schale auszeichnen.
PILSBRY kopiert nur SHUTTLEWORTH, da ihm die Art oder Annäherndes
nicht vorgelegen hat. Er begründet die Umhaltbarkeit des BECKschen
Katalognamens, der durch MÖRCHSs Auskunft darüber nicht haltbarer wird,
denn der Hinweis auf FERUSSACS Fig. 2, Taf. 115, ergibt eine albine
Form, die mir freilich eher zur maracazbensis- oder undatus-Gruppe als
zu ©. longus zu gehören scheint. Der nach VON MARTENS in SP., p. 32,
angeführte und auf Taf. XI, Fig. 19, abgebildete ©. livens gehört, wie
PILSBRY mit Recht anführt, zu Z. uhdeanus.
2. Unter dem UMLAUFF-Material von Trinidad befindet sich ein ver-
wittertes Stück, das ich der Form und Zeichnung nach hierher rechnen
muß. Von Bändern ist allerdings keine Spur mehr zu entdecken, aber
im Typus der Zeichnung, im dunklen Wirbel und dem breit berandeten
Innern des Mundrandes ist keine Abweichung.
Figg. 81/82. 6'/ — 54,6 X (25,8) 30,5 — 26,5 X 14,7.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 45
Z. tepicensis n. Sp.
Taf. vl, Bige. 97/98.
Diese Art steht im allgemeinen Typus zwischen Z. delphinus, Form
vividus, und Z. elegans, sie hat mit beiden Ähnlichkeit in der Färbung und
Zeichnung, hat ein verhältnismäßig höheres Gewinde als Z. delphinus und
ein nicht ganz so hohes Gewinde als ausgewachsene Stücke von Z. elegans,
die letzte Windung ist undeutlich stumpfkantig, was bei ersterer Art
nicht, bei letzterer Art deutlicher der Fall ist.
Besondere Merkmale sind folgende: Die Grundfarbe ist oben etwas
rötlich hornfarbig und wird nach den unteren Windungen zunehmend
bräunlich gelb. Die erste Windung ist purpurschwarz, braun abschattiert,
die Streifen sind braunschwarz, etwas belegt, und erscheinen daher dunkel
bräunlich grau; sie sind ab und zu rötlich besäumt. Auf der letzten
Windung erscheint Band 3 undeutlich und stellenweise durchgeführt.
Band 4 ist nur nahe der Mündung undentlich sichtbar, und die Streifen
setzten sich unterhalb derselben noch abgeschwächt fort. Der Mundrand
ist außen schmal, innen breit ausfließend purpurschwarz gesäumt, von
gleicher Farbe ist der scharf abgeerenzte Callus. Das Innere ist bläulich
weiß mit schwach durchscheinender Zeiehnung. Die Spindel steht schräg
zur Achse und erscheint gerade, wenn sie auch, von der Seite gesehen,
etwas gewunden ist.
Das Stück ist von Dr. HACKER aus Tepic per Post eingeschickt, es
hatte noch den mit Borke verklebten häutigen Deckel. Das Tier streckte
sich in warmem Wasser wieder aus, wurde dann getötet und harrt der
weiteren Untersuchung.
BT 989152.
Z. tepicensis, Form rollei nf.
Fab\ ll, Kise, 3552994100:
Diese Form ist der typischen Art in Färbung und Zeichnung sehr
ähnlich, nur daß bei der letzteren die Zonenbildung durch breite Streifen
in der Mittelpartie deutlicher und von der vorletzten Windung an durch-
geführt ist. Der wesentlichste Unterschied besteht in dem rascher Breiter-
werden und den etwas flacheren Windungen, deren letzte deutlicher, wenn
auch stumpfkantig gekielt ist. Es ist sehr fraglich, ob selbst das größte
der Stücke ausgewachsen ist, wodurch die Kielung modifiziert werden
könnte, was vielleicht gar nicht oder weniger der Fall bei den folgenden
Charakteren wäre. Die erste Windung ist purpurschwarz, die folgende
braun abschattiert, der Mundrand ist beiderseits schmal purpurschwarz
berandet, und von gleicher Farbe ist der Callus, der aber nicht so scharf
46 Hermann Strebel.
abeegrenzt und an der Außenseite noch etwas ausfließend ist. Das Innere
ist bläulich weißlich mit etwas deutlicher, durchscheinender Zeichnung.
Die Spindel steht senkrecht und ist etwas verdickt.
Die drei Stücke sind von ROLLE verkauft mit Etikette O. princeps
vor. erassiuscula F. et G. Colima.
Figg. 99/100. 6%, — 51,3 X (25,7) 30,0 — 26,0 x 15,2.
6'Ya — 46,7 x (25,9) 29,1 — 24,2 x 14,7.
Fig. 95. 59a — 37,7 x (21,7) 25,2 — 20,6 X 12,2.
Das SENCKENBERGsche Museum besitzt ein Stück der gleichen Art
aus derselben Bezugsquelle.
6'/a. 46,1 x (24,1) 28,6 — 23,7 x 13,8.
Z. müilleri n. Sp.
Vergl. O. zebra. O. F. MÜLLER in SP., p. 24, Taf. 11, Fig. 20.
PILSBRY, p. 108, stellt diese Form fraglich zu Z. undatus var.
jamaicensis, wohin sie schon der gewundenen Spindel und der Zeichnung
nach nicht gehören kann, abgesehen von der getürmten Form. Sie gehört
offenbar zu der Fauna der Westseite Mexikos, und ihr wird wohl von
den beiden 1. e. erwähnten Zetteln derjenige „Mazatlan“ zufallen. Sie
eehört der engeren Gruppe Z. elegans, nobilis, quagga an und kommt dem
Z. nobilis, Form pallida, am nächsten. Ich brauche der ]. e. gegebenen
Beschreibung nichts hinzuzufügen. Die Maße sind:
Fast 7 — 57,0 x (25,7) 30,0 — 26,8 x 13,9.
Da die mit dem Namen zebra, MÜLLER, belegte Art nicht mehr
feststellbar ist und daher aus der Nomenklatur fortbleiben soll, so gebe
ich dieser Form den Namen MÜLLERS. Ich bin noch heute der Ansicht,
daß diese Form fraglich als gute Art bezeichnet werden kann. Die Fauna
des Westabhanges der Mexikanischen Kordillere bietet eine solche Fülle
von zum Teil sich nahestehenden Formen, daß nur eine sehr gründliche,
von Kennern ausgeführte Durchforschung des ganzen Gebietes Klarheit
schaffen kann, wie die verschiedenen Arten zu trennen sind.
Z. pülsbryi n. f:
Taf. VI, Figg. 83/88, 90/91.
Vergl. ©. pulchellus var. prototypus partim. P., p. 137, Taf. 25, Figg. 34— 35.
Ich setze hier an das Ende der Z. princeps-Reihe diese Lokalform
von Z. princeps, die richtiger hinter den echten Z. prenceps einzureihen
wäre, da sie mit diesen die größte Ähnlichkeit hat, und da ich schon bei
einigen Nummern derselben auf stellenweise Ähnlichkeiten mit dieser
Lokalform hingewiesen habe. PILSBRY hat dem Z. pulchellus eine var.
1 eier eier
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 47
93-7
profotypus angereiht, p. 137, und gibt dazu Taf. 25 die Abbildungen
Fieg. 30— 37, die mir nach dem vorliegenden Material zwei verschiedene
Formen zu sein scheinen. Für die Fieg. 34, 35, die der hier vorliegenden
Form auch seimer Beschreibung nach zu entsprechen scheinen, gibt er
Barcelona in Venezuela als Herkunft an; meine Stücke stammen, soweit
der Fundort ganz sicher ist, von Baranquilla (Columbien). Danach müßte
ich die Form eher prototypus nennen, aber unter den von PILSBRY
abgebildeten anderen Stücken, Figg. 30—36 und besonders Fig. 31 und 36,
befinden sich Formen, die ich allerdings dem Z. pulchellus zuweisen möchte,
und für die ich daher lieber PILSBRYs Bezeichnung prototypus anwenden
will, denn sie zeigen immerhin, wenigstens in den mir vorliegenden Stücken,
die Hauptmerkmale von Z. pulchellus, nämlich die feinen, dichter gedrängten
Streifen, die weißen Binden und die mehr weniger eingebogene Spindel.
Die mir in mehreren egleichartigen Stücken vorliegende Form gehört
durch Form des Gehäuses, Skulptur, Färbung, System der Zeichnung und
Mündungspartie zu den echten Z. princeps-Formen. Der Wirbel ist teils
farblos, teils mit braun abschattierter erster Windung; in der Zeichnung
machen sich folgende Abweichungen als durchgehend bemerkbar. Band 3
wird schon auf der vorletzten Windung oberhalb der Naht sichtbar und
setzt sich dann bis zur Mündung, nur ab und zu unterbrochen, fort, aber
das dasselbe nach unten begrenzende schmale weiße Band erscheint nur
auf etwa der ersten Hälfte der letzten Windung, zuweilen sogar hier
etwas undeutlich und mehr durch die Unterbrechung der Streifen erkennbar;
sehr selten setzt es sich bis zur Mündung fort. Der Raum zwischen
Band 3 und 4 ist meist nur durch kurze Streifen oder Flecke ausgefüllt.
Band 4 besteht meistens nur aus Flecken, seltener erkennt man noch in
ihnen die winkligen Vorsprünge der Streifen. Darauf folgt eine nur selten
noch durch ausfließende Streifen unterbrochene Zone der Grundfarbe, auf
der zuweilen noch, wenn auch undeutlich, Band 5 auftritt, das bei jungen
Stücken deutlicher ist. Der Mundrand ist schmal schwarzbraun berandet,
der Callus ist farblos bis hellbraun, nach innen zu heller werdend. Das
Innere ist weiß mit lebhaft durchscheinender Zeichnung.
1. ROLLE vend. Costa-Rica. Drei Stücke, von denen zwei jung sind.
Rico 87.88. 5 41941 =01,9)59 - 23,019,
2. Koll. O. SEMPER. Etikette: zebra MÜLLER. Sombrana bei Baran-
quilla an der Mündung des Magdalenenstroms, WALLIS leg. Fünf Stücke.
Fig.83: 5%. — 43,2% (23,0)/28,6 — 25,8 14,8.
„ 84. 5% — 41,8 x (23,5) 28,6 — 25,4 X 14,6.
3. Koll. ©. SEMPER. Baranquilla. General NOLCKEN leg. Drei
Stücke, durchaus entsprechend.
4. Nr. 15700 aus meiner ehemaligen Sammlung. Chonchomayo,
. oberes Peru. Acht Stücke,
RS
[o'e)
Hermann Strebel. .
Fig. 85. 5%, — 40,8 X (22,0) 26,9 — 23,6 x 13,6,
a 39,0 > (21,6) 27,2 Bee
sb 38,0 X (21 5) 26,6 — 23,4 x 13,7.
„ 9. 51a — 28,4 x > 20.0 — 17,6 < 10,6.
5. Koll. SCHOLVIEN. Ohne Etikette. Schade, daß von diesen fünf
Stücken, unter denen sich zwei Stücke heterom. melanochilus befinden, kein
Fundort angegeben ist. Die drei mit Zeichnung versehenen Stücke sind
durchaus typisch.
6. UMLAUFF ded. Trinidad. Ein junges Stück.
Z. pülsbryi, heterom. melanochilus.
Taf. VI, Fig. 89.
Die beiden vorstehend sub 5. erwähnten Stücke dieser Form ent-
sprechen in der Form des Gehäuses genau den vorangehenden mit Zeichnung
versehenen Stücken, so dab sie ohne Frage zusammengehören. Sie haben
Band 3, 4 scharf abgegrenzt und dunkelbraun, Band 2 an einem der Stücke
auf der letzten Windung schwach angedeutet, Band 5 an beiden Stücken
schwach in Farbe. Das andere abgebildete Stück zeigt nahe der Mündung
unterhalb Band 3 die schmale helle Binde schwach, aber doch deutlich.
Der Nucleus ist dunkel, der Mundrand ist schmal schwarzbraun berandet,
und der Gallus ist farblos, nur oben leicht hellbraun getont.
Fig. 89. 5'/% — 30,8 < (18,4) 22,4 — 19,3 x 11,9.
5'/a — 31,9 x (18,8) 23,4 — 19,8 x 12,0.
Gruppe Z. lividus.
Diese Gruppe zeichnet sich vor den Formen der Z. princeps-Gruppe
dadurch aus, daß die Windungen, besonders die letzte, schräger verlaufen,
so daß der Mundrand, die Mündung und ebenso die Spindel schräger zur
Achse stehen und daß der obere Teil der letzteren weiter zurückliegt. Bei
Jüngeren Stücken sind diese Charaktere etwas weniger deutlich entwickelt.
In SP. habe ich bei der Beschreibung der Art p. 29 diese Charaktere nicht
genannt und die Spindel sogar fälschlich mit wenig schräg zur Achse stehend
geschildert, auch in der Abbildung, Taf. XI, Fig. 18, falsch gezeichnet,
wenn auch gerade das ausgewählte Stück eine etwas weniger schräg
stehende Spindel hat. Sonst sind daselbst Färbung und Zeichnung wie auch
die Skulptur, die übrigens der des Z. princeps entspricht, richtig geschildert.
Z. lividus VON MARTENS.
Taf. VO, Figg. 101/106.
SP.,p. 29, Taf. XI, Fig. 18. M.?,p.1S0, 186, Taf. 10, Figg.11,11a. P.,p.124, Taf.19, Figg.1S, 19.
l. Berl. Museum. UHDE leg. Vulkan Jorullo, Michoacan. Der l. c.
abgebildete Typus, dessen Maße folgende sind:
a) Von (36,7) 45,0 — 43,5 x 2
'w
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 49
b) Drei weitere Stücke. Etikette nur UHDE, Michoacan. Das eine
dieser Stücke zeigt nur die erste Windung braun abschattiert, und ist im
ganzen etwas heller gefärbt; auf der 3. und 4. Windung ist Band I
deutlich, wenn auch etwas unterbrochen vorhanden, was bei keinem der
sonst mir vorliegenden Stücke der Fall ist, so daß es hierin dem Z. zoniferus
entspricht, aber sonst ist es in der Zeichnung typisch. Band 3 ist bei allen
anderen Stücken auf der letzten Windung fast immer strecken weise deutlich
ausgeprägt, Band 2 und 4 selten und nur nahe der Mündung und undeutlich.
Das hier hervorgehobene Stück (das erste der Maßliste) zeigt nur eine undeut-
liche Spur von Band 2, 3 nahe der Se aber deutlicher im Innern.
Fig. 101. Fast 6% — 62,8 < (31,1) 38,9 — 35,6 X 19,8.
„ 6a — ei: = (32,6) 98, 20,5.
Pigg.102/103. „ 6° — 62,8 = (30,4) 35,5 — 32,5 < 17,5.
Das letzte Stück ist das in SP. abgebildete, es ist verhältnismäßig
schmal. Das Band 3 ist in jener Abbildung zu stark hervorgehoben, auch
die Zeichnung der Streifen ist wenig charakteristisch, und, wie schon
gesagt, ist die Spindel zu senkrecht gezeichnet.
c) Zwei weitere kleine Stücke, ebenfalls UHDE, Michoacan, bezeichnet.
Das kleinere derselben hat auch nur eine braune erste Windung. Es ist
dies wie die nachfolgenden eine kleine Form.
Fig. 106. Fast 6 — 48,5 X (25,0) 30,1 — 27,7 x 15,5.
6 — 44,6 X (22,6) 26,9 — 24,6 13,6.
2. Berl.Museum. Ein Stück. Etikette Bul. undatus, Mexiko, DAVID,
hinzugefügt: O. kövidus. Es ist durchaus typisch.
6'/a — 52,6 X (26,5) 31,1 28,7 x 15,8.
3. Alte Sammlung Nr. 5685. DB. zebra. Mexiko. Zwei durchaus
typische Stücke.
6°/s — 58,2 X (29,3) 33,7
6°/s — 52,3 x (27,0) 31,4 — 292 = 1102:
4. Berl. Museum. JUNKERSche Sammlung. Etikette BDul. zebra.
Rio Tapia, in der Ebene zwischen Puerto Dibuc und Trieuta, 12 Meilen
von Rio Hacha. TETENS. Ein Stück, das nur, außer der schmalen Form,
darin abweicht, daß das erste Drittel der letzten Windung wieder die
breiten und unten gegabelten Streifen der Z. princeps-Zeichnung aufweist;
dann wird die Zeichnung wieder typisch, wie auch die obere dunkle Färbung,
Mundrand und Callus typisch sind. Die ziemlich starke Spindel ist unten
noch braun gefärbt. Es sind etwas mehr Varixstreifen als sonst vorhanden.
Figg. 104/105. 6% — 59,4 x (27,8) 34,2 — 31,0 x 16,9.
Die in SP., p. 30, Taf. IV, Figg. 6, 9, als Form © angeführten beiden
Stücke gehören nicht hierher, sondern zu Z. zoniferus. Sie sind in P.
noch unter C. lividus aufgeführt.
50 Hermann Strebel.
Z. hackeri n. sp.
Taf. v11, Bie2. 104%, 107,74097171:
]
Gehäuse ziemlich festschalig, oval mit ziemlich hohem konischen
Gewinde. Die Grundfarbe ist gelbbraun, oben heller, nach den unteren
Windungen zu mehr weniger dunkler werdend, und da die Zeichnung ver-
hältnismäßig weniger hervortritt, so macht das Äußere im ganzen einen
düsteren Eindruck. Die erste Windung ist schwarzbraun. Nach den
2'/,—2"/s Embryonalwindungen beginnt die Zeichnung, die aus schmalen,
erst braunen, dann dunkleren bis schwarzbraunen Streifen besteht, die zum
Teil rotbraun berandet sind, und die im weiteren Verlaufe zwischen den
Stellen von Band 2 und 3 bis 4 ab und zu in etwas breitere Streifen
zusammenfließen und an Stelle dieser Bänder meistens mehr wellig als
winklig ausbiegen. Unterhalb Band 4 ist eine einfarbige Zone. Vereinzelte
schwarzbraune Varixstreifen treten auf, an denen sich nach rückwärts
immer eine Zone anschließt, auf der die Streifen zusammenfließen. Der
Mundrand ist innen breit purpurschwarz ausfließend gesäumt, und von
gleicher Farbe ist der scharf abgegrenzte Gallus. Das Innere ist weiß,
etwas violett, bei dem dunkleren Stück Fig. 109/110 mehr bläulich ange-
haucht mit schwach durchscheinender Zeichnung. Die Spindel ist ziemlich
kräftig und steht etwas schräg zur Achse. Die Skulptur ist die typische
des Z. princeps, an der Naht ist die Faltung ziemlich scharf aus-
geprägt.
Die fünf Stücke sind von Herrn Dr. PAUL HACKER bei Tepic, West-
küste von Mexiko, gesammelt und kamen, allerdings mit dem üblichen
häutigen Deckel versehen, der noch Reste von Baumrinde enthält, per
Postpaket lebend hier an. Das Tier streckte sich in warmem Wasser
noch aus; es war im ganzen sehr hellfarbig, wurde dann in Formol und
später in Spiritus gelegt, wo es der Untersuchung harrt.
Figg. 109/110. 7 — 62,6 (30,2) 37,6 — 31,7 x 18,3.
6% — 61,9 (29,6) 37,7 — 31,5 X 19,2.
Bis) 118. 6% — 59,3 (28,8) 34,6 — 31,4 x 16,9.
Das letztere Stück ist das heller gefärbte, das mittlere Stück steht
in der Färbung zwischen beiden.
Von den beiden jungen Stücken hat das größere einen ungefärbten
Wirbel, aber die dunklere Zeichnung beginnt schon aufzutreten, während
das kleinere Stück den dunklen Wirbel, aber die helleren Streifen des
Stückes Fig. 111 zeigt.
Fig. 107. 5% — 41,9 X (23,0) 27,9 — 24,6 x 14,0.
„ 104%. 51a — 36,7 x (17,9) 24,5 — 20,7 x 11,7.
Diese Art ist dem Z. Zevedus im der Zeichnung ähnlich, weicht aber
in der ganzen Färbung ab.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 5]
Z. hackeri, heterom. xanthus.
Tan VRlerRıe2 108.
Bei den Stücken des Z. miles und mars von Dos Arroyos bei Aca-
pulco, H. SMITH leg. und dem Berliner Museum gehörig, lag ein unaus
gewachsenes Stück, das ich wie oben bezeichnen will, da es den vorstehenden
jungen Stücken sehr ähnlich ist und nur in der deutlicheren Kantung der
letzten Windung abweicht. Es ist isabellfarbig mit hellbraunen gewellten
Linien gezeichnet. Auf der letzten Windung nahe der Mündung ver-
schwinden die Streifen, und es treten hier Band 2, 5, 4, wenn auch schwach,
doch deutlich hervor. Die hellere Zone unterhalb Band 4 tritt im Innern
rein weiß hervor, wird aber nach unten noch wieder durch die außen
etwas, innen stärker dunkle Zone, die dem Band 5 zu entsprechen pflegt,
abgegrenzt. Der Mundrand ist unfertig, der Gallus ist hell kastanienbraun,
das Innere erscheint weiß mit hell kastanienbraunen Streifen. Die Spindel
steht etwas schräg zur Achse und ist in sich gerade.
6 — 43,6 X (24,0) 28,3 — 24,3 x 14,1.
Z. zoniferus STREBEL.
Taf. VII, Figg. 112—115, 118—119.
BR ar, Biorıb:2 Tat. II, Bis’ 3:; Tar.. IV, Biog. 6,9. M.2, 9.150.156. 2, p.123,
1at23.-Rig.12.
Zu der in SP. gegebenen Beschreibung habe ich nur weniges hinzu-
zufügen. Die schrägere Aufrollung der letzten Windungen und der infolge-
dessen sehr schräg zur Achse verlaufende Mundrand entsprechen der Gruppe
Z.lividus, treten aber nur bei ausgewachsenen Stücken auf. Band 2 auf den
oberen Windungen fehlt zuweilen ganz. Die hellere Zone unterhalb der Stelle
von Band 4 ist nur bei größeren Stücken deutlich und dann meist nur auf
dem letzten Drittel der letzten Windung, wo die Streifen immer schmäler
werden, dichter gedrängt stehen und schwächer ausgeprägt sind. Die
Streifen gehen bei nicht ausgewachsenen Stücken bis an die Basis, bei
größeren Stücken im Anfange der letzten Windung auch noch, wenn auch
allmählich schwächer werdend. Die Skulptur ist die des Z. princeps. Ich
will noch bemerken, daß bei einigen Stücken der Wirbel nicht gefärbt und
daß der Callus hell kastanienbraun, dünn und streifig ist.
1. Rancho del Platanillo, unweit Igmala im Staat Guerrero.
Aus den typischen Stücken bringe ich noch einige extreme Formen und
junge zur Abbildung, wodurch die in SP. gegebenen Abbildungen in
erwünschter Weise ergänzt und zugleich in natürlicher Größe wieder-
gegeben werden.
92 Hermann Strebel.
Fig. 114. 6% — 58,9 (29,6) 36,6 — 30,7 x 18,6.
110. 61, 653003J)% 34.8 — 302 = 182.
, 113. 61, 2 584. 06.0)32,6 279 167
119. 6'/s — 53,9 (29,1) 35,5 — 28,9 x 18,0.
„ 118 5% — 41,4 (22,3) 27,0 — 23,6 < 14,1.
115.5, —328179)035 18
Das in M.?, Taf. 10, Fig. 13, abgebildete Stück scheint mir zu
Z. pseudo-longus zu gehören, denn die mir vorliegenden Stücke des Berliner
Museums von Venta de Zopilote führe ich weiter unten an, und das
größere Stück soll nicht vorhanden sein.
2. Ich füge hier die beiden in Veracruz gefundenen und in SP. unter
Z. lividus, Form C, aufgeführten Stücke an, die nach genauem Vergleich
entschieden hierher gehören, trotzdem das große Stück durch seine abnorme
Größe und die Mißbildung an der Basis der letzten Windung scheinbar
etwas anderes ist.
SP., Dat.ıV, „ii9E Me Zul
6. 6°/ — 55,
3) 42,7 — 42,8 x 21,3.
Bes.
<(35,
” Fr} ” ” (28
Z. zoniferus, Form major n. f.
Taf. VIII, Figg. 116/117, 124/126.
12,5 D299 29 «TatAL, Rio.
Ich führe dies Stück gesondert an, weil ein sehr ähnliches Stück im
Berliner Museum liegt, das von einem anderen Fundorte ist, wenn mein
Stück auch aus derselben Quelle wie die typischen Stücke stammt, womit
freilich nicht gesagt ist, daß es damit zusammen gefunden wurde. Diese
Stücke nähern sich in der etwas lebhafteren Färbung der Zeichnung und
in der auch auf der letzten Windung vorherrschenden Verbreiterung der
Streifen zwischen Band 2 und 3 sehr der folgenden Form, die aber kleiner
und noch lebhafter gefärbt ist und auch aus einer anderen Gegend stammt.
Figg. 116/117. 6° 29.2)302 83,5 = 193.
2. Berl. Museum. 0. zoniferus, Chilpaneingo, Staat Guerrero.
H.H.SMITH. Ein großes, ein ganz junges Stück. Die Form ist etwas breiter.
Figg. 124/125. 6'/s — 60,7 X (30,8) 38,3 20,0.
Fig. 126. 5 — 28,1% (16,5) 20,0 — 17,4% 10,5
Z. zoniferus, Form euchrous n. f.
Taf. VII, Fieg 120/123, 127; Tar. IX, Rirg. 123/93
2.D., Tat.'23;. Fige.410; 2 Bies12, Ms 73£3107B10.32.
l. Von ROLLE erhielt unser Museum 14 Stücke, die aller Wahr-
scheinlichkeit nach vom Sammler HÖGE, und zwar aus dem Staate Oaxaca,
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 53
stammen. Sie weichen vom Typus in der lebhaften Färbung der Zeichnung
ab, die braunschwarz, vielfach mit Braunrot konturiert ist, und zwar
besonders breit an den breiten Streifen der Zone zwischen Band 2 und 3,
die dadurch bei den meisten Stücken sich auf der letzten Windung dunkler
abhebt. Kein Stück zeigt die helle Zone an der Basis, die Streifen gehen
bis hinunter und biegen an Stelle von Band 4 nur etwas wellig aus. An
keinem der Stücke ist das Band 2 oben gegliedert durchgeführt, es wird
nur durch die winkligen Vorsprünge der Streifen markiert. Varixstreifen
kommen nur vereinzelt vor. Ob von den Stücken die größeren ganz aus-
gewachsen sind, kann fraglich sein, wenn sie auch schon eimen schmal
kastanienbraunen Mundrand haben. Der Callus ist dünn, kastanienbraun,
nach oben zu meist schwächer werdend. Der Nucleus ist farblos, Mündungs-
partie und Spindel entsprechen dem N
Figg. 123, 127. 6!/s — 50,2 X (26,3) 32,0 — 27,9 X 16,5.
Fig. 122. 61/s — 45,6 X (24,5) 29,1 — 24,8 = 14,6.
1008 53/5 Mel an
LE 2 2A (a) 169 = 132 >92.
2. Eigenartige Abweichungen zeigen die beiden een, Stücke,
besonders durch folgendes: Die Grundfarbe ist weiß, nicht gelb, die ebenfalls
lebhaft braunschwarzen, nur auf der letzten Windung rötlich konturierten
Streifen sind in ihrer Verbreiterung in der Mittelzone bei dem größeren
Stück schräg nach vorn gerichtet, ähnlich wie bei Z. guagga und Z. tepicensıs,
Form rolle, während sie sonst bei Z. zoniferus, sowohl dem Typus wie der
Form euchrous, in der Anwuchsrichtung verlaufen. Das kleinere Stück
entspricht allerdings dieser Forderung. An beiden Stücken sind am Anfang
der letzten Windung Band 3 und 4 eine kurze Strecke durchgeführt, Band 4
breiter und länger als Band 3. Sonst ist alles typisch.
Es sind dies die Stücke des Berliner Museums, deren Etikette besagt:
O. zoniferus, Venta de Zopilote, Staat Guerrero. 2800’. H. H. SMITH
leg. Das größere, in M.?, Taf. 10, Fig. 13, abgebildete Stück soll nicht
vorhanden sein; ich na es, wie schon gesagt, für nicht hierher gehörig.
Figg. 128/129. 5a — 42,4 x (22 >) 27,3 — 24,4 x 14,0.
5 \/a — 35,0 X (19,8) 24,0 — 21,1 X 12,7.
Z. zoniferus, Form naesiotes n. f.
Taf. IX, Figg. 130/145.
1. Diese Art steht dem Z. zoniferus so nahe, daß man ohne weiteres an
eine Verschleppung denken muß. Freilich kann man sich eine solche
zunächst schwer vorstellen, da die Stammform an der Westseite Mexikos
lebt. Es kommt aber ein wenn auch junges Stück erklärend hinzu, das
sich unter Z. undatus-maracaibensis-Formen tot in Pockholzstämmen vorfand,
94 Hermann Strebel.
die von Puerto Cabello in Hamburg eingeführt wurden. Aus dieser Gegend
ist bisher freilich die Art nicht verzeichnet, aber für dies eine Stück kann
der Fundort nicht fraglich sein.
Wie bei der Z. undatus-maracarbensis-Gruppe so ist auch hier, wohl
durch Verschiedenheit der äußeren Lebensbedingungen, eine Abänderung
eingetreten, die sich aus folgender Erörterung der Schalencharaktere ergibt.
Die nicht unbedeutenden individuellen Verschiedenheiten, welche innerhalb
des großen Materials vorkommen, würden in anderen Fällen leicht eine
Aufstellung von Varietäten begründen lassen, von der ich aber hier absehen
muß, weil die Zusammengehörigkeit zu überzeugend wirkt.
Das Gehäuse ist durchweg diekschaliger und entweder schlank bezw.
oval-konisch, aber auch gedrungener, ovaler und mit kürzerem Gewinde;
es ist glanzlos oder mattglänzend. Bei dem sehr großen mir vorliegenden
Material bin ich in der Lage, die Variationsweite sowohl in der Form
wie auch in der Zeichnung zur Anschauung zu bringen. Die Grundfarbe
ist weiblich, von den gelblich hornfarbigen ersten Windungen abgesehen,
und bekommt nach den unteren Windungen zu mehrfach einen gelblichen
Anflug; sie kann aber auch durchweg gelblich sein. Die anfangs braunen
Streifen werden zunehmend blaugrau oder grünlichgrau. Während sie
anfangs noch die Neigung haben, wie beim Typus sich zwischen der Stelle
von Band 2 und 3 zu verbreitern, markiert sich die Stellung der Bänder 2,
3, 4 später meist nur durch wellige Vorsprünge. Zuweilen tritt dann auf
der letzten Windung an Stelle von Band 2 und 3, stärker noch bei letzterem
und seltener bei Band 4, ein fleckenartiges Zusammenfließen auf, das bald
schwach, bald deutlicher ausgeprägt ist. Eine eigentliche Zonenbildung
tritt bei dieser Form nicht auf, nur um die Basis herum, unterhalb Band 4.
tritt schon bei jüngeren Stücken eine hellere Zone auf, die sich auch im
Innern durch hellere, meist etwas bräunliche Färbung von dem mehr blau
oder violettgrauen Innern abhebt. Die erste Windung ist auch hier ent-
weder ungefärbt oder braun abschattiert. Die Varixstreifen treten bald
vereinzelt, bald häufiger auf und sind schwarzbraun wie der schmal besäumte
Mundrand und der scharf abgegrenzte ziemlich dicke Callus. Die Spindel
ist kräftig, weiß, unten zuweilen noch etwas bräunlich; sie steht schräg
zur Achse und ist in sich von vorn gesehen gerade, von der Seite gesehen
mehr weniger etwas eingebogen. Die Skulptur ist die typische des
Z. princeps, bei jungen Stücken deutlich ausgeprägt, bei größeren auf der
letzten Windung häufig undeutlich.
Ich erwähnte schon in der Einleitung zur Gattung Zebra, daß ich
dies große Material bei Herrn UMLAUFF fand, der es liebenswürdigerweise
unserm Museum zum Geschenk gemacht hat. Daß der Fundort richtig
ist, scheint zweifellos, höchstens könnte es sich noch um Barbados handeln,
von woher sonst ähnliche, wenn auch etwas kleinere Stücke aus anderen
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 55
Quellen vorliesen. Ich gebe nun eine Reihe von Abbildungen, die aus der
eroßen Menge ausgewählt sind, um möglichst alle Verschiedenheiten in
Form und Zeichnung vorzuführen, eine Verschiedenheit, die ähnlich der
von Z. princeps aus der Misantla-Gegend ist, wo gleichfalls ein reiches
Material vorlag. Die Figg. 130, 134/135, 139, 142/143 vertreten den
Typus mit weißlicher Grundfarbe und den mehr blaugrauen, dichter
gedrängten Streifen, die Fieg. 131/132, 137 den Typus mit gelblicher Grund-
farbe, der auch meist etwas bauchiger ist, die Figg. 132/133, 142/145 den
Typus mit weißer Grundfarbe und weitläufiger stehenden Streifen und
endlich die Figg. 136, 138 einen Typus mit größeren Flecken in den
Streifen, der auch zugleich von kleinerer Form ist.
Fig. 130. 6, — 58,3 X (27,8) 35,1 — 31,8x 19,1.
ee! ee ae
2135: 61a — 57,8 x (28,7) 36,1 — 39,7 < 19,7.
136. Fast 6 — 43,6 x (22,5) 27,2 — 24,9 x 15,0.
len: 00520 = 04129, 3 294165.
Fieg. 142/143. ade BI E50 al 208 = 16,0:
Fig. 139. 6 — 47,8 X (24,0) 28,9 — 24,5 X 14,4.
„ n40. Is — ne 5 x (24,3) 30,1 — 27,6 X 16,0.
ale 5, — 37 >< (20, 825,02 213, < 19,7:
43/4 — 28,6 X (17,2) 21,3 — 18,8 < 11,4.
u, 4" -— 18,0 x (11,6) 14,3 — 11,6 x 8,5.
2. ROLLE vend. Etikette von W.F. WEBB, Rochester, N.Y. O. undata
var. jamaicensis PILSBRY. Barbadoes. By PILSBRY. Danach scheinen
diese zwei Stücke von PILSBRY selbst zu stammen, der sie dann offenbar
verkannt hätte; denn mit der Z. undatus-Gruppe haben sie nichts zu tun,
so daß ich eher an eine Verwechslung seitens des Händlers glaube, der
sie vielleicht glaubte mit anderen von PILSBRY als O. undatus erhaltenen .
Stücken identifizieren zu können, denn alles, was von der Gattung Zebra
auf Westindien vorkommt, wird ja meist für Z. undatus gehalten, eben
weil es dort vorkommt. Die Stücke sind durchaus typisch, nur kleiner.
Fig. 144. 5° — 44,0 x (22,8) 29,0 — 25,2 x 15,8.
„ 145. 5% — 45,4 x (23,0) 29,4 — 26,6 X 15,4.
Ich habe das eine Stück von vorn, das andere von der Rückseite
abgebildet. Das letztere zeigt nur sehr schwach die Flecke an Stelle von
Band 3.
3. ROLLE vend. Etikette „Linnaea“. O. zebra MÜLLER. Barbados.
Ein ausgewachsenes und ein junges Stück. Das größere gehört dem
kleinen Typus an und ist sehr ähnlich dem Stück Fig. 136.
56 Hermann Strebel.
5®/a — 39,0 X (21,0) 25,0 — 21,3 x 13,8.
4 1/y — 20,2 X (12,8) 15,8 — 12,7x 8,5.
4. Puerto Cabello (?). In Astlöchern von Pockholz tot in Hamburg
importiert. Ein junges Stück.
Z. vexans N. SP:
Taf. X, Figg. 146/147.
Ich schließe hier ein Stück an, das sich ebenfalls unter dem Material
von UMLAUFF von Trinidad befindet, und das durch die mehr oval-konische
Form und die weniger schräge Aufrollung nicht mehr in die Gruppe Z. kövidus
gehört und sich durch die eingebogene Spindel und die doppelte Flecken-
reihe an Stelle von Band 2 und 3 (schwächer in Band 4) dem Z. pulchellus
nähert. Aber von diesem weichen wiederum die Form und die weniger
feinen und weniger dicht gedrängten Streifen ab.
Das Gehäuse ist festschalig, etwas glänzend und hat die Skulptur des
Z. princeps. Die Grundfarbe ist durchweg gelblich, oben etwas heller. Die
weißlich belegten braunen Streifen, und ihre dadurch, besonders auf der letzten
Windung, bedingte grünlichgraue Färbung erinnern sowohl an Z. delphinus,
Form nebulosus, wie an einige Stücke des vorangehenden Z. zonzferus,
Form naeszotes. Abgesehen von der Form erinnern Färbung und Zeichnung
auf der Rückseite stark an die Fig. 139, nur daß auch an Stelle von
3and 2 die dunkleren Flecke vorhanden sind. Das Stück Fig. 139 hat ja
auch eine etwas eingebogene Spindel, aber nicht so stark wie das vor-
liegende. Die erste Windung ist auch schwarzbraun abschattiert, aber der
Mundrand ist auch nur kastanienbraun wie der dünnstreifige Callus, und
das Innere läßt die Zeichnung sehr deutlich durchscheinen.
6 — 46,9 X (24,4) 29,3 — 27,5 X 16,2.
Gruppe Z. pulchellus.
Diese kleine Gruppe wird durch die Form prototypus dem Z. zoniferus,
Form n«aesiotes, genähert. Die Form prototypus nähert sich andererseits
durch Z. pisbryi der Z. princeps-Gruppe.
In ihren typischen Formen ist sie oval mit getürmtem Gewinde und
hat eine eingebogene Spindel. Die Zeichnung besteht aus schmalen, ziemlich
dicht gedrängten Streifen, die an Stelle der Bänder 2, 3 und 4, sei es in
einzelnen derselben oder in allen, in dunkelbraune, etwas belegte Flecke
zusammenfließen oder nur wellig bis winklig vorspringen. Die Bänder 2, 3
und 4 sind außerdem (einzelne von ihnen oder alle) in diesen Flecken
stärker betont, und da die Flecke immer vorn weiß besäumt sind, so
erscheinen die Bänder mehr weniger deutlich gegliedert, besonders scharf
abgegrenzt, wenn die Flecke nur schmal, mehr pfeilförmig sind.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 5
Z. pulchellus SPIX (PILSBRY).
Tar x, Piee150/151, 154/156.
P., p. 135, Taf. 25, Figg. 27—29.
SPIX’ typisches Stück, Taf. 9, Fig. 2, ist in der Form sehr verzeichnet,
zeigt auch nicht die gegliederten Bänder, sondern nur wellige Ausbiegungen
der schmalen Streifen. Ein derartiges Stück liegt mir nicht vor, und
befindet sich auch nicht unter den Abbildungen im PILSBRY, die ich nach
dem mir vorliegenden Material für typisch halte, während die in SHUTTLE-
WORTH, Notit., p. 62, und vor allem die auf Taf. 4, Fig. 67, daselbst
abgebildete Schnecke mir nicht hierher zu gehören scheint; Größe, Form
und Zeichnung entsprechen durchaus nicht, wenn die Zeichnung nicht ganz
verfehlt ist. Leider liegen mir nur wenige Stücke mit sicherem Fundort
vor, nach denen ich aber ausdrücklich feststellen muß, daß sie die typische
Skulptur von Z. princeps haben, da PILSBRY nur von dicht gedrängten,
feinen Spirallinien spricht. Der Wirbel ist bald ungefärbt, bald braun
abschattiert. Die charakteristischen Merkmale der Zeichnung sind die
meist feinen, dicht gedrängten Streifen, die im ganzen der Anwuchsrichtung
folgen und nur an der Stelle der Bänder entweder wellig ausbiegen oder
zu Flecken zusammenfließen. Die Bänder sind meist dunkel und weißlich
gegliedert, aber das Weiß kann auch bräunlich werden, und von den
Bändern 2-4 fallen zuweilen 2 und 4 aus. Innerhalb der Mündung
bemerkt man vielfach an der Basis eine mehr weniger breite hellere Zone.
1. Koll. SCHOLVIEN. 0. zebra, Bahia. Vier Stücke, darunter nur
ein ausgewachsenes, welche genau P., Fig. 27, entsprechen, weshalb eine
Abbildung unnötig ist.
5% — 40,9 x (21,9) 26,6 — 23,7 x 14,8.
2. Aus meiner ehemaligen Sammlung. Etikette ©. bifulguratus REEVE,
Brasilien. ZweiStücke, dasgrößere durchaus dem vorangehenden entsprechend.
5°/s -——- 38,0 X (20,5) 25,2 — 21,9 x 13,6.
51a — 32,2 X (17,8) 21,6 — 19,0 x 11,6.
Das kleinere Stück weicht dadurch ab, daß Band 3 auf der letzten
Windung durchgeführt ist und unterhalb eine schmale helle Zone zeigt,
die dann durch die Flecke unterbrochen wird. Band 4 ist auch durch-
geführt, breiter und nur durch dunklere Flecke der Streifen unterbrochen.
Ich werde ein ähnliches größeres Stück, das sich unter 3. befindet, abbilden.
3. Nr. 5473, alte Sammlung. ©. phlogerus ORB. Ohne Fundort.
Zwei Stücke. Das größere entspricht in der Zeichnung durchaus der
Fig. 27 in P., ist aber viel schlanker. Das kleinere zeigt auf der Vorder-
seite bis zum Varixstreifen genau die unter 2. erwähnte Zeichnung des
kleineren Stückes, während auf der Rückenseite wieder die Zeichnung von P.,
Fig. 27, auftritt.
58 Hermann Strebel.
6°/s — 42,5 X (20,3) 25,0 — 22,9 X< 13,9.
Fig. 150. 6 — 39,1 x (20,0) 23,2 — 21,6 < 12,8.
4. Ohne Etikette, das größte der vorliegenden Stücke, welches nur
die scharf gegliederte Binde 3 bis zur Hälfte der letzten Windung auf-
weist, dann bleiben nur noch Spuren davon nach, während Band 4 hier
deutlicher hervortritt, aber nur aus etwas verstärkten, Vorsprüngen der
Streifen besteht.
Fig. 155. Reichlich 6 — 49,0 X (24,9) 30,7 — 28,2 X 16,4.
5. Koll. SCHOLVIEN. ©. princeps, Panamä. Die Etikette könnte
vertauscht sein, da der Fundort mir doch sehr zweifelhaft erscheint. Die
Bänder 2, 3, 4 sind deutlich gegliedert durchgeführt, auf dem letzten
Drittel der letzten Windung allerdings undeutlicher und nur durch Ver-
stärkung der welligen Vorsprünge der Streifen angedeutet. Es fehlt in
den gegliederten Bändern das Weiß.
Fig. 156. 6'« — 43,7 X (22,7) 27,5 — 24,0 x 14,8.
6. ex Koll. SOHST. Ohne Etikette, ein Stück wie P., Fig. 27.
7. Alte Sammlung Nr. 5689. Ohne Namen und Fundort. Ein Stück
wie Fig. 156, aber in den Bändern zeigen sich weiße Flecke.
Fig. 154. 6 — 46,2 x (23,3) 28,5 — 26,2 x 15,6.
8. UMLAUFF ded. Insel Trinidad. Zwei Stücke, zusammen mit
Form prototypus 4.
Fig. 151. 5 — 35,0 — (19,2) 22,6 — 20,2 < 11,7.
Z. pulchellus, Form prototypus PILSB.-STREBEL.
Taf.X, Figg. 148/149, 152/153, 157, 159/160.
Verel. P.,'p. 137, Taf.28, Eieg. 31-36.
Ich verweise auf das bei Z. pelsbryr Gesagte. Für die Entscheidung
der Zugehörigkeit der mir vorliegenden Stücke habe ich besonders die
oben angeführten Figuren im Auge, wenn auch bei den größeren Stücken
die Spindel mehr eingebogen ist als bei den jüngeren, zu welchen auch
die Figuren in P. gehören. Soweit die Stücke gut erhalten sind, zeigt sich
auch an ihnen die Skulptur von Z. princeps. Die Form ist bei größeren
Stücken weniger schlank, bezw. das Gewinde ist kürzer als bei Z. pulchellus.
Die erste Windung ist braunschwarz, die Grundfarbe ist gelblich weiß
bis orangefarbig und besonders auf der oberen Hälfte der letzten Windung
farbiger als auf der unteren. Die Zeichnung besteht aus schmalen, ziemlich
dicht gedrängten Streifen, die an Stelle der Bänder 2, 3, 4 sich zu Flecken
oder pfeilspitzenartigen Vorsprüngen erweitern. Unterhalb Band 3 befindet
sich ein weißes, nicht ganz bis zur Mündung gehendes Band, das durch
die übergreifenden Flecke mehr weniger deutlich gegliedert ist. Zwischen
Band 4 und 5 ist an jungen Stücken, bei denen Band 2—5 deutlich aus-
Revision der Unterfamilie der Örthalieinen. 59
geprägt ist, eine hellere Zone. Der Mundrand ist schmal kastanienbraun
besäumt, außen mehr braunschwarz, und der Gallus ist farblos oder teil-
weise hellbräunlich. Das Innere ist weißlich belegt mit durchscheinender
Zeichnung.
l. Berl. Museum. Koll. DUNKER. Bul. undatus var., Bahia (BESCKE).
Figg. 148/149. 5% — 41,2 X (21,9) 27,5 — 24,0 x 14,8.
2. Nr. 15441. Brasilien. Drei junge Stücke.
Fig.159. 5 — 25,0 x (14,7) 18,2 — 15,8 x 9,6.
„ 160. 5 - — 23,6 X (14,0) 16,9 — 14,6 < 932.
5a 268 > (5.0181 15,82 95,
3. Das SENCKENBERGsche Museum besitzt folgende, den vorstehenden
genau entsprechende Stücke, die leider alle jung sind.
a) Etikette ©. pulchellus, Brasilien. Ein Stück.
b) Etikette Bul. rugicollis, Neu-Granada. Ein Stück.
c) Etikette O. undatus juv., Venezuela. Zwei Stücke.
4. Unter dem mehrfach erwähnten UMLAUFFschen Material von
Trinidad befanden sich auch sieben Stücke, die, alle vom gleichen Typus,
den sub 1. und 2. verzeichneten Stücken entsprechen. Die Verschleppung
kann vom Amazonenstrom oder vom Orinoco, nach den Fundorten des
Frankfurter Museums auch von Venezuela oder Columbien aus stattgefunden
haben, wenn die Art nicht schon vor der Abtrennung der Insel vom Fest-
lande dort vertreten war.
Fig. 157. 51 — 40,8 X (21,8) 27,2 — 25,6 < 15,1.
sul 52 2 531,0 2.(.2) 2158 19,111,
„ 153. 4% — 21,7 x (13,2) 16,3 — 13,7x 8,6.
Gruppe Z. mars.
Z. mars PFR.
Pat. XI, Higg.168/113, 175.
PFEIFFER, Monogr. Helic. VI, p. 202. Proceed. Z. S., London, 1861, p. 25, Taf. 2, Fig. 8.
P., p. 143, Taf. 53, Fig. 42.
O. ponderosus. SP., p. 35, Taf. VII, Figg. 1,5—8. M.?, p. 1S1, 190, Taf. 11, Figg. 10, 10a.
O. decolor PILSBRY nec STREBEL. P., p. 131, Taf. 54, Figg. 43—47.
O. decolor, Form C. SP., p.38S, Taf. I, Fig. 5.
O. melanochilus VON MARTENS partim. nee VALENC. M.?, p. 190, Taf. 11, Figg.7, Ta.
Mit Bezug auf das Verhältnis dieser Art zu den von mir in SP. auf-
gestellten ©. ponderosus und decolor habe ich mich in der Einleitung aus-
gesprochen. Die in SP. gegebene Beschreibung für O0. ponderosus kann
danach für Z. mars bestehen bleiben, nur wäre noch folgendes hinzuzu-
fügen. Die Art zeichnet sich durch kräftige Schale aus, es treten in
der Form zwei Typen auf, wie sie durch die Figg. 168, 175 gekenn-
60 Hermann Strebel.
zeichnet werden, nämlich eine breitere, gleichmäßiger nach unten zunehmende
und eine schmälere Form, deren letzte Windung sich im Verhältnis weniger
verbreitert. Immer aber nehmen am Gewinde die Windungen rascher an
3reite zu als bei der Z. kivzdus-Gruppe, und die größte Breite der Windung
ist mehr nach oben gerückt. Eine scharfe Trennung der beiden oben
angedeuteten Typen der Form läßt sich aber nicht durchführen. Die
Zeichnung zeigt den Typus des Z. princeps, nur ist durchweg die Neigung
vorhanden, daß die Zeichnung auf der letzten Windung sich dahin ver-
ändert, daß die Streifen das Ziekzackartige oder Gewellte verlieren und
einfach werden, weitläufiger stehen oder ganz aufhören. Die Bänder pflegen
auf den letzten Windungen deutlicher hervorzutreten, die dunkle Färbung
des Wirbels erstreckt sich von 1% —2'/; Windungen, und über Varixstreifen,
Mundrand und Callus ist das Nähere in SP. gesagt. Die Spindel steht
bald gerader, bald schräger zur Achse, auch ist sie mehr weniger verdickt,
und zwar besonders in der unteren Hälfte, wodurch sie mehr weniger
deutlich in der Mitte durch eine schräge Furche geteilt erscheint, ein
Umstand, der PFEIFFER veranlaßt hat, die Art in die Gattung Corona zu
stellen, in die sie aber nicht hineingehört. Die Spindel ist meistens unten
dunkelbraun gefärbt, sie kann aber auch weiter hinauf an ihrer Außen-
seite dunkel gefärbt sein, so daß nur innen ein schmaler weißer Rand bleibt.
Das Innere ist immer rein weiß, mit mehr weniger deutlich durchscheinenden
Varixstreifen. Die Skulptur ist die des Z. prönceps, nur ins Grobe über-
tragen. Die letzte Windung erscheint meist etwas weitläufig gerieft und
an der Naht scharf und dichter gefaltet, auch ist die Naht meistens mit
einer schmalen helleren Zone berandet. Die Art hat auch ihre heterom.
melanochilus mit Übergängen zu der typischen Form.
l. Koll.SOHST, von Mazatlan, drei Stücke vom Typus der Figg.172, 169.
2. Koll. O.SEMPER, von Manzanillo, H. JÜRGENSEN leg. Ein defektes
Stück vom Typus der Fig. 172.
3. ROLLE vend. Colima. 15 Stücke vom Typus der Fiegg. 169, 172,
von denen ich nur der Vollständigkeit halber ein junges Stück abbilde.
Fig. 170. 5°/« — 49,0 x (27,3) 32,2 — 28,2 x 16,3.
4. Berl. Museum. ©. ponderosus, Dos Arroyos, 25 miles NE. of
Acapulco. H. H. SMITH. Zwei Stücke, die zusammen mit acht Stücken
des Z. meles mihi liegen.
Fig. 172. 6%2 — 62,9 x (32,7) 39,0 — 33,2 x 17,5.
5. ex Koll. GODEFFROY, Nr. 14765. O. mars PFR., Mexiko. Ein
Stück, das sich fast mit dem PFEIFFERschen Typus deckt und nur etwas
weniger lebhaft gefärbte Zeichnung hat.
Fig. 169. 7 — 72,0 X (34,9) 41,4 — 36,1 x 19,9.
6. Berl. Museum. Koll. PAETEL. Mexiko. ©. ponderosus. Zwei
typische Stücke, sehr ähnlich dem vorangehenden Stück.
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 61
7. Vier Stücke von englischen Händlern als ©. mars erhalten, von
denen ich die beiden abgebildeten an Herrn EDG. A. SMITH in London zum
Vergleich mit dem Typus schickte.
Fir. 175. 6% — 76,2 x (39,0) 48,7 — 41,6 < 23,1.
„ 168. 6°/s — 69;0 X (32,0) 38,5 a = 10.0:
67/5 = 19,2 22.(893,2), 40,5 370.2 218,8:
6a — 59,1 >= (30,3) 36,4 — 32
O>ST6H.
8. Koll. SCHOLVIEN. O. mars PFR., Peru. Drei Stücke im Typus
der Figg. 175, 168.
9. Berl. Museum. Das in M.’, p. 190, erwähnte, von DOHRN erhaltene
Stück von ‚Juraty, M. Amazonas. Es ist nicht ausgewachsen, entspricht
aber durchaus dem Typus von Fig. 172
_ Fig. 173. Fast 6 — 56,3 X (27,0) 34,0 — 28,0 x 16,1.
Es sind noch viele Stücke ohne Fundort vorhanden, die aber keine
besondere Abweichungen zeigen. Ich will nur anführen, daß sich darunter
auch die beiden ©. ponderosus befinden, die in SP. beschrieben und auf
Taf. VII, Fieg. 7 und 8, abgebildet sind. Sie haben folgende Mabe:
6'/a — 53,4 * 3) 32,2 —: 29,3 x 15,9.
6°/s — 64,6 X (31,8) 38,8 < 18,0.
Das erstere Stück scheint eine Zwergform zu sein.
10. Aus der SCHOLVIENschen Sammlung liegt ein merkwürdig
:schmales Stück vor, das aber in der Zeichnung und Färbung typisch ist.
Die Windungen sind etwas weniger gewölbt als sonst. Es ist O. obductus,
Tampico, bezeichnet. Ob die Etikette vertauscht ist oder ob nur eine
falsche Bestimmung vorliegt? Auffallend ist der Fundort, da von der
Ostküste Mexikos bis jetzt keine solche Formen bekannt sind. Vielleicht
lieet ein Schreibfehler vor, und es soll Tepic heißen.
Fig. 171. 6'a — 58,5 X (29,1) 35,0 — 31,4 x 16,9.
Z. mars, heterom. melanochitlus.
Rab x 1109.1.63/166,, Var X, Kiop 1174,21776.
l. Ein Stück aus meiner ehemaligen Sammlung, von La Paz, Unter-
Californien, das in SP. als O. decolor, Form C, p. 38, beschrieben und auf
Taf. I, Fig. 5, abgebildet ist. Nach dem jetzt vorliegenden Material erweist
es sich als hierher gehörig, aber als Übergangsform, denn es zeigt noch
schwache Zeichnung.
Fig.176. 61/3 — 55,6 X (29,2) 34,8 ‚>= 16,2
2. ROLLE vend. Colima. Fünf St tücke, darunter zwei echte heterom.
melanochilus, wie sie in M.? als melanochilus VALENC., Fig. 7, Ta, abgebildet
sind. Ich bilde das Stück mit schwachen Bändern 2—5 ab, das andere
hat keine ausgeprägte Bänder.
62 Hermann Strebel.
Fig. 166. 6" — 57,5 x (29,8) 37,3 — 31,2 x 18,3.
6'/a — 57,0 X (29,7) 37,1 — 30,6 < 17,0.
Die anderen drei Stücke sind Übergangsformen, die noch Reste von
Zeichnung aufweisen.
Fig. 164. 6" — 57,9 x (80,7) 36,1 — 32,1 x 17,8.
„ 165. 5" — 39,0 < (22,9) 27,8 — 24,0 x 14,3.
163. 6'/ — 63,5 X (31,0) 38,2 — 33,0 X 19,0.
3. ROLLE vend. 0. melanochtlus var., Ecuador. Ein Stück, das bis
zu °/, der vorletzten Windung schmale, an Stelle der Bänder winklig vor-
springende Streifen hat, dann hört die Zeichnung auf, und auf der isabell-
farbigen, ins Zimtfarbige übergehenden Grundfarbe sind die Bänder 2, 3, 4
schwach angedeutet. Man kann das Stück auch als eine var. den typischen
Formen anreihen, denen es in allen übrigen Charakteren gleicht; in der
Form entspricht es der Fig. 172.
6 '/a —- 65,9 X (33,2) 39,8 — 33,5 X 18,7.
4. Das in SP., p. 36, als ponderosus, Form B, aufgeführte, etwas
abnorme Stück ist auch eine Übergangsform, das der Fig. 163 ähnlich ist
und nur ein kürzeres Gewinde hat.
Fig. 174. 59,1 x (30,3) 37,3 — 33,8 x 1711.
”
Z. mars, Form decolor STREBEL.
Par x, Bie.2167.
SP., p. 37, Taf. VII, Figg. 2-4.
Ich muß diese Form vorläufig abgesondert halten, die wahrscheinlich
mehr durch die Abbildungen, welche Färbung und Zeichnung nicht
charakteristisch wiedergegeben haben, von PILSBRY verkannt ist, so dab
er unter diesem Namen, wie schon in der Einleitung ausgeführt wurde,
eins der Typen von Z. mars vorführt. Diese Form zeichnet sich durch
das Fehlen breiter Streifen und die fahle, bräunlichgraue Färbung der
Zeichnung auf weißem Grunde aus, nur nahe der Mündung wird der Grund
leicht bräunlich. Ich habe unter dem mir vorliegenden eroßen Material
des typischen Z. mars keine ähnlich abweichende Stücke gefunden. Leider
ist die Herkunft sehr unsicher.
1. Das ]l. ec. beschriebene Stück Al, Taf. VII, Fig.2, zu dem ich
nur noch ergänzend bemerken muß, daß auf der WESSELschen Etikette
ursprünglich Dul. undatus, Costa Rica, stand, dann ist mit Bleistift mars
dazugeschrieben.
2. Dies l. ec. unter A2 erwähnte Stück hat leider keinen Fundort.
Es weicht von dem vorangehenden nur durch die Größe ab.
Fig. 167. 6% -— 70,0 x (34,6) 42,2 — 35,9 x 19,6.
3. Die l. c. unter Form B beschriebenen und Taf. VII, Fig. 3, 4,
abgebildeten, im übrigen unausgewachsenen Stücke.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 63
Z. uhdeanmus VON MARTENS.
Mar. Ries. 198, 161/162
VON MARTENS hat in M.?, p. 189, diese Form als Varietät dem ver-
meintlichen Z. livens angerliedert, wohl weil ich das betreffende Stück
in SP., p. 32, für diese Art gehalten, beschrieben und auf Taf. XI, Fig. 19,
abgebildet habe. Er hat die Abweichung von Z. livens SHUTTLEWORTH
wohl erkannt, aber nach meiner Auffassung gehört sie eher in die Z. mars-
Gruppe, denn sie hat die älinliche Art des Aufbaus und auch das System
der Färbung und Zeichnung, nur ins Kleine übertragen. PILSBRY reiht
sie als var. dem ©. longus an, worin ich ihm nicht zustimmen kann,
wenigstens nicht nach meiner auf PFEIFFERSs Typus gegründeten Auffassung
dieser Art. Ich lasse deshalb diese Form als Art für sich bestehen.
Leider sind die Mehrzahl der wenigen mir vorliegenden Stücke in schlechtem
Zustande, doch zeigen sie übereinstimmend die Charaktere des typischen
sub 1. aufgeführten Stückes.
Die Form ist, wie gesagt, die des Z. mars, insofern auch die größere
Wölbung etwas oberhalb der Naht der letzten Windung liegt; nur ist das
Gewinde höher im Verhältnis zur letzten Windung. Das System der
Zeichnung ist sehr ähnlich, auch hier verschwinden die Streifen im letzten
Drittel der letzten Windung, in welchem dann die Bänder 2, 3, 4 teils
gegliedert, teils durchgeführt hervortreten. Auf der vorletzten und den
ersten ?/s der letzten Windung treten die Bänder gegliedert auf, indem
sie in den winkligen Verbreiterungen der Streifen stark betont sind. Am
Wirbel ist nur die erste Windung dunkelbraun abschattiert. Die Varix-
streifen sind schmal schwärzlich, nach hinten mit einer ziemlich breiten
blaugrauen Zone besäumt, ganz wie bei Z. mars. Der Mundsaum innen,
das Innere, der Callus und die Spindel verhalten sich ganz wie bei Z. mars.
l. Berl. Museum. UHDE. Michoacan. SP., Taf. XI, Fig.19. Das
Stück ist, wie dort erwähnt, abgekocht, und die Spindel ist ausgebrochen.
6% — 54,1 x (25,7) 29,3 — 25,0 x?
32. Ein gleiches Stück aus unserer Sammlung, leider ohne Etikette.
io 158. 7 54.7 = 06,0)305- 25,0 148.
3. Koll. ©. SEMPER. Acapulco. HELLWEGE, November 1878. Ein
eroßes, leider verwittertes Stück, das nur kaum noch die Zeichnung erkennen
läßt, aber unstreitig hierher gehört.
Fige. 161/162. 7 — 65,6 X (29,0) 33,7 — 28,7 x 16,0.
Z. grumeri n. sp.
Taf. XV], Figg. 252/253.
M.', p. 32, Taf. 1, Fig.7. O. maracaibensis PFR.
VON MARTENS ]. e. spricht sich selbst über die Abweichungen von
O. maracaibensis aus, meint aber, daß dies Stück ein abnormes sei und
64 Hermann Strebel.
mit seinem ©. ferussaci zusammenfalle, und zwar besonders wegen der
kürzeren Mündung gegenüber der Höhe des Gewindes. Die Abbildung
ist gerade in dieser Beziehung verzeichnet, auch die Färbung ist schlecht
getroffen, grau anstatt braun. Bei dem Vergleich mit O. undatus ist, wie
auch besonders aus seiner Zusammenstellung in Malak. Bl. 1865, Vol. 12,
p. 44, hervorgeht, offenbar an die var. jamaicensis, nicht an den echten
OÖ. undatus (nach PILSBRY) gedacht.
Bei dem vorliegenden Stück, das ich noch mal in der Vorder- und
Rückenansicht korrekter abbilde, handelt es sich um keine der heran-
gezogenen Formen, denn wenn das Stück auch auf der 4. Windung eine
Beschädigung zeigt und dadurch vielleicht etwas im Aufbau beeinflußt ist,
so passen doch die sonstigen Charaktere nicht zur Gruppe Z. undatus und
nähern sich mehr dem Z. vchdeanus durch kürzere Mündung, Z. princeps-
Skulptur, braunschwarz abschattierten Wirbel und breiten purpurschwarzen
inneren Mundsaum und ebenso gefärbten Gallus. Auch die graue Zone
hinter den Varixstreifen und das Fehlen der durchscheinenden Bänder im
weiben Innern sowie die verdickte, etwas gewundene und ziemlich senkrecht
stehende Spindel sprechen für die Verwandtschaft mit Z. uhdeanus.
Die Grundfarbe ist weiß, nahe der Mündung gelblich. Die Streifen
sind braun, die breiteren derselben graubraun; sie sind nur am Ende der
vorletzten Windung breit und nach oben gegabelt, sonst sind sie meist
schmal und an Stelle der Bänder 2, 3, 4 winklig vorgezogen. Auf der
letzten Hälfte der letzten Windung treten noch mal schwache breitere
Streifen auf, aber hier werden die Streifen überhaupt schwächer in der
Farbe. Von Bändern sind vom Ende der vorletzten Windung an 2, 3
und 4 durch stärkere Betonung in den Streifen erkennbar, und zwar 2
und 4 nur schwach, 3 etwas deutlicher, nur nahe der Mündung münden
alle drei Bänder als schwache, nicht unterbrochene Streifen aus.
Fast 6'/) — 57,8 x (28,0) 32,6 — 28,7 x 15,8.
Das Stück stammt aus der ALBERSschen Sammlung und ist von
(GRUNER in Maracaibo gefunden. Es ist eine von den Formen, die gerade
weil es sich nur um ein Stück handelt, schwer unterzubringen sind, und
die man trotzdem für sich halten muß, bis weiteres Material eine Ent-
scheidung bringt inwieweit dabei etwas Anormales in Frage kommt.
Z. miles n. sp.
Taf. XII, Figg. 183/184, 186/189.
Gehäuse festschalig, oval-konisch bis oval-spindelförmig. Am ziemlich
schmal-konischen Gewinde sind die Windungen schwach gewölbt, die letzte
ist nach unten etwas sackartig erweitert, besonders deutlich bei den
größeren Stücken. Der Wirbel ist ziemlich spitz, auf 1—1'/, Windungen
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 65
schwarzbraun abschattiert. Die ersten Windungen sind hornfarbig, dann
tritt eine weißliche Grundfarbe auf, die auf der vorletzten und letzten
Windung zunehmend gelbbraun mit zuweilen grauem Anfluge wird. Die
Zeichnung ist auf den oberen Windungen die des Z. princeps, d. h. es
sind breitere, nach oben gegabelte Streifen vorhanden, die noch einiger-
maßen lebhaft braun gefärbt sind; später wird diese Zeichnung, welche
die Streifen auf der letzten Windung auch nach unten gegabelt zeigt,
sehr verschwommen, doch erkennt man noch eine Konturierung der Streifen
mit Rotbraun. Bald auf der ganzen, bald nur auf einem Teil der letzten
Windung hören die Streifen ganz auf, und anstatt ihrer treten die
Bänder 2, 3, 4 mehr weniger deutlich hervor, Band 5 erkennt man als
dunklere Zone um das Spindelende herum. Die Varixstreifen sind schmal,
schwärzlich, nach rückwärts nicht mit der blaugrauen Zone besäumt wie
bei Z. mars. Der Mundrand ist innen sehr breit purpurschwarz aus-
fließend besäumt, und eine gleiche Farbe hat der Gallus. Das Innere ist
bläulich weiß mit lebhaft durchscheinenden breiten, ausfließenden Streifen.
Die Spindel verhält sich ähnlich wie bei Z. mars, doch ist sie meistens
nicht so stark verdickt. Die Skulptur ist dieselbe.
VON MARTENS führt diese Art in M.? unter ©. ponderosus auf, und
Taf. 11, Fig. 9, soll ein Stück von dem unten verzeichneten Fundorte
darstellen, das, wenn es nicht verzeichnet ist, sich nicht unter den mir
vorliegenden acht Stücken befindet.
Die Art unterscheidet sich im Aufbau der Windungen und in der
Zeichnung leicht von Z. mars. Sie gehört wohl in die Gruppe, doch steht
sie etwa in der Mitte zwischen Z, mars und meiner Z. sphinx-Gruppe,
von der sie sich aber auch im Aufbau und in der Zeichnung unterscheidet.
Auch in dieser Art tritt neben dem schmalen ein etwas breiterer Typus
wie bei Z. mars und auch eine Zwergform auf (Fig. 188).
Fig. 188. 63/8 — 46,9 X (23,7) 27,1 — 23,9 X 13,4.
Fast 6%, — 54,9 x (28,5) 33,2 — 28,9 X 15,6.
6, — 57,8 x (28,0) 33,3 — 29,2 X 15,7.
6 \/a — 63,0 X (32,6) 38,2 — 33,2 X 18,5.
”
”
le 6%, — 57,9 x (28,0) 33,2 — 29,2 X 16,0.
„186. 63%. — 70,8 X (32,8) 39,38 — 35,2 x 19,5.
„189. a er ee
Figg. 183/184. 6% — 62,5. x (31,3) 37,7 — 31,4 x 17,8.
Fundort: Dos Arroyos, 25 miles NE. of Acapulco. H.H. SMITH leg.
Gruppe Z. mars-lividus.
Hierunter fasse ich eine Formenreihe zusammen, die durch Ver-
mittlung des Z. hacker! mihi und Z. miles die Z. mars-Gruppe mit der
b)
66 Hermann Strebel.
Z. lividus-Gruppe ineinander überführen. Die Form des Gehäuses ist
mehr die zusammengerollte der ersteren Gruppe, bezw. der Mündungs-
abschnitt steht nicht so schräg zur Achse, und die Spindel ist, von der
Seite gesehen, nicht so eingebogen wie die der Z. livedus-Gruppe. Eins
der hierher gehörigen Stücke habe ich in SP., p. 31, mit O. lövidus-princeps
bezeichnet, da in der Tat die Zeichnung auch an Z. princeps erinnert,
aber das gleiche gilt auch von Z. mars, und dieser Gruppe steht sie doch
durch die Zeichnung des Z. meles näher. Die Skulptur ist dieselbe ver-
gröberte des Z. mars, die ja aber in ihrem Z. princeps-System für alle
bisher behandelten Gruppen dieselbe ist. Die scharfe Faltung an der
Naht ist ja auch ein allgememes Merkmal, das ebenso wie die feinere
Spiralskulptur immer nur mehr weniger deutlich ausgeprägt ist. Die Formen
gehören eben zu denjenigen, die man nicht recht unterzubringen weiß, und
stellen doch im Grunde verschiedene Typen dar.
Z. sphins n. sp.
Dat. x, 91007 181, 51:85.
SP., O. lividus-princeps, p. 31, Taf. I, Fig. 6.
Gehäuse festschalig, oval-konisch, ziemlich glanzlos. Grundfarbe
oben weißlich, dann gelblicher werdend, erste Windung braunschwarz
abschattiert. Die Zeichnung besteht aus braunen, vielfach rot konturierten
Streifen, die auf der letzten Windung mehr in Dunkelbraungrau über-
gehen. Sie sind meistens nach oben und unten gegabelt, und meistens an
Stelle der Bänder winklig vorspringend, streckenweise zwischen Band 2
und 3 stark verbreitert, aber auch zwischendurch wieder schmäler. Nahe
der Mündung und um die Basis hören die Streifen auf, und es treten dort
dann die Bänder 2, 3, 4 mehr weniger deutlich hervor, die nach rückwärts
sich nur ab und zu und sehr undeutlich durch stärkere Betonung in den
Vorsprüngen der Streifen kenntlich machen, und zwar meist nur Band 3.
Braunschwarze, schmale Varixstreifen treten vereinzelt auf, der Mundrand
dagegen ist innen breit purpurschwarz, braun ausfließend berandet; die-
selbe dunkle Färbung hat der Callus. Das Innere ist weiß mit deutlichen
breiten, braunen, grau ausfließenden Varixstreifen. Die Spindel ist weiß
mit braunem unteren Ende; sie steht senkrecht oder etwas schräg zur
Achse und ist, wenn verdickt wie bei dem sub 1. verzeichneten Stück,
wie die von Z. mars beschaffen, sonst unten nicht so deutlich abgestutzt.
l. Berl. Museum. O. ponderosus var., Tepic. RICHARDSON. Ein Stück.
Figg. 181, 185. 6°/s — 62,0 x (31,7) 37,7 — 32,7 x 18,8.
2. Nr. 15032, das in SP. als livedus-princeps angeführte und auf Taf. I,
Fig. 6, abgebildete Stück aus der WESSELschen Sammlung. West-Mexiko.
6°/s — 64,2 X (32,2) 40,7 — 34,6 X 19,7.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 67
3. Koll. SCHOLVIEN. Ohne Etikette. Ein Stück, durchaus dem
sub 1. verzeichneten Stück entsprechend, nur ist die Spindel nicht so
stark verdickt.
6 Ya — 61,5 X (30,3) 37,4 — 33,3 X 18,5.
4. ROLLE vend. Üolima, als ponderosus. Kine kleinere Form, weicht
in dem scharf Geriefelten der letzten Windung ab.
0 5415 08,5,34,70 2972165:
5. ex Koll. SCHOLVIEN. Ohne Etikette. Ein Stück mit höherem
(Gewinde, das aber eine starke Beschädigung am Anfang der letzten Windung
zeigt, so daß hierin auch die Ursache dieser Abweichung, wenigstens zum
Teil, zu suchen ist.
763,0 = 29,0) 35,0- 30,7 >- 16,7.
Z. sphins, Form latestriata n. f.
Marx HM, Bioe-T77/lıe.
Ein Stück aus der SOHSTschen Sammlung, das zusammen mit Z. mars
von Mazatlan lag, das aber dem ganzen Aufbau, der Färbung und dem
Typus der Zeichnung nach hierher gehört, wenn die Streifen auch durch-
weg breit und lebhafter braun sind. Die Spindel ist wenig verdickt und
steht ziemlich schräg zur Achse.
6°/a — 62,5 X (31,1) 36,6 — 33,2 x 19,1.
Z. sphins, Form zonata n. f.
Tal X 117 R109.1792182:
Diese kleinere aber hierher gehörige Form ist in der zonenartigen
Zeichnung dem Z. delphinus, Form vevidus, ähnlich, indem auf ?/s der
letzten Windung die zwischen Band 2 und 3 breiten Streifen nach oben
und unten schmal gegabelt sind; nahe der Mündung hören die Streifen
wieder auf, und die Bänder 2, 3, 4 treten, wenn auch schwach, wie beim
Typus hervor. Die Färbung der Streifen ist auch lebhafter braun, mit
stellenweise rötlicher Konturierung. Die Varixstreifen sind schmal braun-
schwarz, der Mundrand dagegen innen breit purpurbraun ausfließend
gesäumt, auch der Callus ist purpurbraun. Das Innere ist weiß mit breiten
purpurbraungrau ausfließenden Streifen. Die Spindel steht wenig schräg
zur Achse, ist mäßig verdickt und unten braun gefärbt.
1. Nr.15710. WESSEL vend. aus meiner ehemaligen Sammlung.
O. zebra, Brasilien. Ein Stück, das ich s. Z. unter O. princeps, Form E,
p. 16, einbegriffen habe.
Bige. 119,.182. 16 55,3 >= (27,0) 34,3 — 29,7 120.
2. Berl. Museum. Du. undatus BRUG. Koll. DUNKER. Puerto
5%
68 Hermann Strebel.
Cabello. TAMS. Ein identisches Stück, das zusammen mit einem Stück
Z. obductus lag.
5% — 49,5 X (25,3) 30,0 — 28,0 x 15,4.
Z. sphins, Form turrita n. f.
Taf. XII, Fig. 180.
Dies Stück zeigt denselben Typus in der allgemeinen Form, in der
Zeichnung und in der Mündungspartie, es ist nur viel schmäler im Ver-
hältnis zur Höhe.
Berl. Museum. ©. longus® Tres Marias. FORRER. (Insel gegen-
über San Blas, W.-Mexiko.)
6°/s — 56,9 X (25,5) 30,5 — 26,4 X 14,4.
Diese Form nähert sich dem Z. longus, ist aber sowohl in der Form
wie in der Zeichnung und in dem Fehlen der helleren breiten Zone unter-
halb der Naht verschieden.
Die folgenden Formen nähern sich einerseits der Z. mars-Gruppe,
andererseits aber bietet jede derselben Eigentümlichkeiten, die ein Zusammen-
fassen untunlich erscheinen lassen. Ich ziehe es daher vor, sie nach dem
Namen der Haupttypen gesondert zu lassen.
Z. longus PFR.
Taf. XIII, Figg. 190/192.
SP., p.43, EormA, 1, 2, Taf. VL, Figg. 1b, ec. M., 2.151, 1897 BD, 22126 paraon,
Taf. 21, Fig. 34.
Ich habe der 1. ec. gegebenen Beschreibung nur noch hinzuzufügen,
daß alle drei mir jetzt vorliegenden Stücke nur ganz vereinzelt noch
Spuren der feineren Z. princeps-Spiralskulptur zeigen, trotzdem sie gut
erhalten sind. Dadurch weichen sie von Z. boucardı und maclurae einer-
seits, sowie von Z. mars und uhdeanus andererseits erheblich ab. Die
PFEIFFERschen typischen Stücke konnte ich leider zum abermaligen Ver-
gleich nicht erhalten, aber die mir vorliegenden Stücke, von denen das
Berliner Stück ja schon damals als identisch aufgeführt wurde, erweisen
sich untereinander der damaligen Abbildung der PFEIFFERschen Typen
gleich. Die dunkelbraune erste Windung, das Band 2 auf der 3. und
4. Windung und Spuren von Band 1, ferner die auf dem Gewinde nach
oben gegabelten Streifen und die breite hellere Zone unterhalb der Naht auf
der vorletzten und letzten Windung, die dort außerdem mehr weniger etwas
konkav oder doch abgeplattet ist, das alles sind charakteristische Merk-
male, die bei den Formen, die PILSBRY als Z. longus aufführt, wie er
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 69
selbst sagt, abweichen. Das gleiche gilt von dem zur PILSBRYschen Form
gehörigen Form Z. longus in FC., p. 450, pl. 18, Fig. 4, trotzdem dort gesagt
ist, daß PFEIFFER das ihm davon übersandte Stück für Z. longus erklärt habe.
Die Form allein mag ihn dazu bewogen haben, denn bei genauem Vergleich
hätte er zum mindesten eine Absonderung als Varietät anempfehlen müssen.
Außerdem ist aber zu bedenken, daß die vielen Formen von der Westküste
Mexikos, die eine genaue Unterscheidung notwendig machen, PFEIFFER noch
nicht bekannt waren.
l. Berl. Museum. UHDE. Michoacan. SP., p.43, Form A, 2.
65/5 — 55,4 X (26,0) 31,0 — 26,3 x 15,8.
2. Ein Stück unseres Museums, ohne Fundort, identisch mit dem
vorangehenden.
Figg. 191/192. 6a — 50,0 X (24,3) 29,6 — 24,1 x 14,2.
3. Frankfurter Museum. Ein Stück von ROLLE mit der doppelt
falschen Etikette O. zoniferus, Veracruz, Mexiko, erhalten. Es weicht
nur von den vorangehenden durch ein verhältnismäßig nicht so hohes
Gewinde ab, sonst ist es in jeder Beziehung identisch.
Fig. 190. 6°/s — 57,1 x (27,0) 32,4 — 28,0 x 16,3.
Den PILSBRYschen ©. longus stelle ich in die Nähe von Z. boucardt.
Z. maclurae VON MARTENS.
Taf. XII, Figg. 193/203, 206/207.
O. maclurae VON MARTENS. M.?, p. 188, Taf. 11, Figg. 1—3. P., p. 125, Taf. 21, Figg. 40—42.
FC., O. melanochilus, p. 458, Taf. 18, Figg. 5, 5a.
Von dieser von VON MARTENS aufgestellten Art liegen mir mehrere
Stücke einer zum Teil größeren und auch etwas mehr ins Breite gehenden
Form vor, die alle von der Westküste Mexikos bis hinunter nach Tehuantepec
stammen, während der Typus von der Fonseca-Bay in Nicaragua kommt.
Von den dazwischen liegenden Gebieten fehlen bisher Funde. Eigentlich
müßte man die größere und etwas breitere Form, die ich in SP. als
O. ponderosus-boucardi beschrieben habe, als die typische ansehen und den
VON MARTENSschen Namen einziehen, aber der damals gegebene Doppelname
ist in diesem Falle nicht ganz zutreffend. Solche Doppelnamen sind ja in
der Nomenklatur nicht gebräuchlich, ich würde sie trotzdem auch ferner
anwenden, wenn sie tatsächlich die Eigenart beider dazu benutzten Art-
namen deutlich aufweisen. Im vorliegenden Falle mag aber der VONMARTENS-
sche Name bestehen bleiben. Die Artdiagnose bedarf aber selbst für den
VON MARTENSschen Typus noch einiger Ergänzungen. Das Gehäuse ist
festschalig, seine Form zeigt auch den schmäleren und breiteren Typus
wie bei Z. mars, wie denn überhaupt Färbung und Zeichnung mehr dieser
Gruppe entsprechen. Aber neben der hell berandeten Naht macht sich
70 Hermann Strebel.
eine breitere, heller gefärbte Zone, wie bei Z. zoniferus bemerkbar, besonders
deutlich bei den dunkler gefärbten Stücken, aber auch bei der heterom.
melanochilus. Um die Basis herum befindet sich ebenfalls eine helle bis weiße
Zone. Die Bänder 1—4 sind meist deutlich und zusammenhängend durch-
geführt, selten unterbrochen, doch kommt es vereinzelt vor, daß sie auf
der ganzen oder auf einem Teil der letzten Windung verschwinden. Das
weiße Innere zeigt die außen vorhandenen Bänder in schwächerer Färbung.
Die Varixstreifen und die Skulptur verhalten sich ganz wie bei Z. mars.
Die Art steht dem Z. mars näher als dem Z. longus.
1. M.?,p.181, 188, Taf.11, Fig. 13. P.,p. 125, Taf. 21, Fiee 40 Ze
Zum Vergleich bilde ich die Fig. 1 in M.? hier nochmals ab. Nicaragua.
Figg. 193, 198. 5%/s — 48,5 X (24,4) 28,7 — 25,4 < 14,5.
2. ROLLE vend. als O.ferussaci und var. tröcinctus, Colima. Drei Stücke.
Fig. 194. 5% — 45,8 X (24,7) 29,6 — 25,3 X 14,6.
Figg. 206/207.6 — 54,8 x (28,5) 35,0 — 29,3 < 17,7.
Das größere Stück zeigt eine seltene Abweichung. Erstens ist
auf den mittleren Windungen nur Band 2 vorhanden, auf der vorletzten
und letzten Windung fehlen die Bänder überhaupt, und zweitens ver-
halten sich am Ende der vorletzten bis gegen Mitte der letzten Windung
die Streifen abweichend von ihrem sonstigen Habitus, indem sie sehr schmal
und eng gereiht stehen, wenn sie auch in sich etwas gewellt sind.
3. ROLLE vend. Ein Stück der heterom. melanochilus, an dem nur
am Anfang der 5. Windung die Bänder 2, 3, 4 sichtbar sind, die später
ganz verschwinden. Die gelbe Färbung der letzten Windung mit der
hellen breiten Zone unter der Naht und an der Basis sind auch hier vor-
handen, ebenso wie die dunklen, nach hinten ausfließenden Varixstreifen.
6%, — 52,5 x (27,0) 33,2 — 28,7 x 16,6.
Die Etikette besagt: ©. princeps var. unecolor. Insel Tres Marias,
Staat Jalisco.. FORRER.
4. Nr. 15042. . Vergl: SP-, P.39, Tat. "Bigg. 4a, b. "Dreilsbicke
von Tehuantepec, von denen ich nur das kleinste abbilde.
53,7 x (27,8) 34,1 — 28,2 x 16,6.
Fig. 195. 4°/s — 25,0 X (16,0) 19,8 — 16,8 x 10,0.
5. Koll..O.SEMPER. BÖDDINGHAUS leg. Tehuantepec. Sechs Stücke,
darunter drei typische und drei heterom. melanochtlus.
Fig. 196. 6Y, — 53,7 x (26,5) 33,2 — 29,0 X 16,1.
Fieg. 197, 202. 5%, — 46,8 X (25,5) 29,6 — 26,0 x 15,0.
Fig. 200. 57/s — 50,0 x (25,8) 31,4 — 27,9 15,8.
199. Fast5 — 26,3 x (16,5) 19,8 — 16,3 x 10,0.
„ 201. Reichlich 5% — 48,0 x (25,4) 30,7 — 27,0 x 15,2.
Das letztere Stück bildet einen Übergang zur heterom. albinus, insofern
nur auf der letzten Windung die Bänder 3, 4 eine Strecke weit sichtbar sind.
Revision der Unterfamilie der Orthaliceinen. 7
Die gelbliche Färbung dieser letzten Windung läßt die breite helle Zone
unter der Naht deutlich erkennen. Die Varixstreifen sind heller, und
Mundrand und Gallus sind nur violettbraun gefärbt, nicht purpurschwarz.
Das Stück Fig. 200 entspricht dem O. melanochilus in FC., Figeg. 5, 5a.
6. ex Koll. SCHOLVIEN. Ohne Fundort. Drei Stücke, von denen
ich eins abbilde, dem auf der letzten Windung die Bänder ganz fehlen.
Fig. 203. 6°/s — 54,4 X (29,0) 35,1 — 29,4 x 18,0.
7. Zwei Stücke heterom. albinus. Es sind das reine Albino-Formen,
mit grauen Varixstreifen und farblosem Wirbel, Mundsaum und Gallus.
Reichlich 6 — 52,7 x (27,0) 32,4 — 28,8 x 16,7.
650,3, 07.0)332 97.022104
8. UMLAUFF ded. Insel Trinidad. Ein unausgewachsenes, durchaus
typisches Stück.
5 — 37,5 X (21,8) 26,0 — 22,5 x 12,4.
Auffallend ist vorläufig noch dieser Fundort, da von Südamerika
diese Art bisher noch nicht verzeichnet ist.
Z. maclurae, Form turrita.
Taf. XIII, Figg. 204/205.
Mir liegen drei Stücke einer getürmten Form vor, die nach den
beiden darunter befindlichen melanochrlus- Formen wegen der scharf aus-
geprägten Bänder I—4 (wenigstens am Gewinde) und den sonstigen
Charakteren hierher gehören, und nur durch das höhere Gewinde abweichen.
Das dritte Stück ist eine heterom. albeinus. Ob es sich hier um heteromorphe
Formen einer besonderen Lokalform oder nur um individuelle Abweichungen
handelt, läßt sich nicht entscheiden.
1. Berl. Museum. ROLLE. 0. melanochilus.. Es ist das in M.?,
Taf. 11, Fig. 6, abgebildete Stück ohne Fundort.
6°/3 — 56,2 X (27,6) 32,8 — 29,0 x 16,9.
2. Koll. SCHOLVIEN. Ohne Fundort.
Fig. 205. 6°/s — 57,9 x (26,6) 33,5 —: 30,5 X 17,2.
Das Stück ist dem vorigen Stück gleich, nur etwas entfärbt.
3. Koll.O.SEMPER. Tehuantepec. BÖDDINGHAUSIeg. Das Stück ist eine
reine heterom.albinus und lag bei den sub 4. verzeichneten Stücken Z.maclurae.
Fig. 204. 6°/s — 59,0 < (29,5) 35,1 — 30,5 X 18,0.
Z. pseudo-longus n. SP.
Taf. XIV, Figg. 208/209.
? O. longus PILSBRY nec PFR. P.,p. 126, Taf. 21, Fig. 33; Taf. 22, Figg. 1, 2,6. FC., p. 450,
Taf. 18, Fig. 4.
Ich erwähnte schon bei Z. longus PFR., daß PILSBRYsS ©. longus
nicht mit dem PFEIFFERschen Typus übereinstimmt und wesentliche
72 Hermann Strebel.
Abweichungen zeigt. Mir liegen nur zwei Stücke, leider ohne Fundorts-
angabe, aus der SCHOLVIENschen Sammlung vor, die, wie ich vermute, zu
der Art gehören, die PILSBRY für O. longus PFR. hält, sie weichen nur
darin ab, daß sowohl der innere Mundrand wie der Callus ungefärbt sind.
Die Varixstreifen sind purpurschwarz, nach hinten ausfließend, und an den
breiteren Stücken dann noch in eine graue ausfließende Zone übergehend.
Die Spindel steht sehr schräg zur Achse, ist in sich etwas gewunden und
ziemlich kräftig. Das Innere ist glänzend weiß mit schwach durch-
scheinenden Varixstreifen. Die Skulptur ist die des Z. mars.
Fig. 209... 61, — 58,2 X (27,4) 32,8 — 29,4 x 16,4.
„ 208. 6a — 60,0 x (30,0) 37,1 — 31,2 X 18,7.
Diese mir vorliegende Form, ob sie nun mit dem Z. longus PILSBRY
übereinstimmt oder nicht, muß jedenfalls einen neuen Namen haben.
Gruppe Z. boucardi.
Z. boucardi PFR.
TakıXTVy,. Bieg.210/216,.219222:
O. boucardi PFR. P.Z.S., London 1560, p. 138, Taf. 51, Fig.7. In Monogr. Helic., Vol. S,
p. 263. FC., p. 451, Taf. 18, Figg.3, 3a, b. SP.,p. 40, Taf/I, Fig. 1a—c, 2a--d,f,g,
nee Fig.2e. M.?, p. 187, Taf. 11, Figg.4, 5, 11. P., p. 128, Taf. 20, Figg. 20—22,
24— 26.
PFEIFFER hat in Monogr. Helic., Vol.8, p. 263, an Stelle seiner
ursprünglichen Diagnose, die von FISCHER und CROSSE aufgeführt. Er
meint mit diesen Autoren, daß sein ursprünglich abgebildetes Stück so wie
FC., Fig. 3, junge Stücke, während FC., Figg. 3a, b, ausgewachsene seien.
Das ist nun wohl ein Irrtum, denn die bräunlichgelblich gefärbten Stücke
kommen ebenso gut ausgewachsen vor, wie die mit rein weißer Grund-
farbe. Auch der von FISCHER und CROSSE erwähnte stumpfe Kiel ist
keineswegs immer vorhanden. Eine andere Frage ist, ob solche verschiedene
Typen zusammen vorkommen, oder ob sie örtlich getrennt auftreten, worüber
noch genaue Daten ausstehen.
Der in SP. gegebenen Beschreibung der Art wüßte ich nichts hinzu-
zufügen.
l. Nr. 15037. Aus meiner ehemaligen Sammlung. SUMICHRAST leg.,
Cerro negro bei Santa Efigenia in Tehuantepec. Sechs Stücke. Verg]l. SP. 1. c.,
Form A, 1, Taf.I, Figg. 2a—d.
2. Nr. 15047. Aus meiner ehemaligen Sammlung. Ohne Fundort,
aber genau im Typus der vorangehenden, gelb gefärbten Stücke. Drei Stücke,
davon ein junges. Hier sind die beiden verschiedenen Formen vertreten.
Figg. 210, 211. Reichlich 5% — 49,6 x (26,8) 31,5 — 28,5 x 15,6.
Fig. 213. 6 — 48,6 x (26,0) 31,5 — 25,7 x 15,4.
Das letztverzeichnete Stück entspricht SP., Form B, 3, Taf. I, Fig. 2f.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen 73
3. Koll. OÖ. SEMPER. BÖDDINGHAUS leg. Tehuantepee. ©. undatus.
Ein Stück mit gelber Färbung.
Figg. 220/221. 6 — 50,7 x (27,8) 33,1 — 27,8 x 16,7.
4. Berl. Museum. Oajaca. HÖGE leg. Ein besonders großes und
schönes Stück mit weißer Grundfarbe, das die braunschwarzen Streifen
auf den mittleren Windungen nach rückwärts rötlich Konturiert zeigt.
Auf der letzten Windung sind grauschwarze mit kastanienbraunen Streifen
untermischt, die Streifen sind schmal und zum Teil wellig. Auf der 4. und
5. Windung ist Band 3 über der Naht deutlich ausgeprägt.
Fig. 212. 6% — 55,9 x (28,2) 34,9 — 29,5 x 171.
5. Nr. 15043. Zwei Stücke, angeblich Orizaba. Vergl. SP., Form B, 2.
Ward Pie. ba.
6. Berl. Museum. Ohne Fundort. Ein merkwürdig gekieltes Stück,
das am Anfang der 6. Windung oberhalb der Naht eine Bruchstelle zeigt, von
wo ab die Kielung auftritt. Abweichend vom gewöhnlichen Habitus ist der
Wirbel dunkel gefärbt, und auf der 3. und 4. Windung sind Band 2, 3 unter-
brochen vorhanden.
Figg. 214/215. 6'/s — 52,8 x (28,2) 34,7 — 28,3 x 17,8.
7. Koll. O. SEMPER. Mexiko. CUMING, bouwcardi PFR. Ein kleines
weißgrundiges, deutlich gekieltes Stück mit wenig Zeichnung und vielen
schwarzen, grau ausfließenden Varixstreifen.
Fig. 219. 6 — 44,6 X (23,3) 28,1 — 22,8 x 14,0.
8. UMLAUFF ded. Insel Trinidad. Ein nicht ausgewachsenes Stück.
Es ist in jeder Beziehung typisch, nur ist auf dem letzten Drittel der
5.Windung an Stelle von Band 3 ein Doppelstreifen vorhanden, der sich
dann noch sehr abgeschwächt eine Strecke fortsetzt. Der innere Mund-
rand ist schmal schwarz berandet, der Callus dagegen farblos.
Eie, 216. 53, — 41.2 x (032) 2882 232x141.
9. Koll. SCHOLVIEN. Ohne Fundort. Sechs Stücke einer eigen-
artigen Form, die offenbar von einem anderen Fundort als die bisher
verzeichneten Stücke stammt. Die vier Stücke darunter mit typischer
Zeichnung sind auch nach unten zu gelblichbräunlich, aber auf den letzten
Windungen werden die auf den oberen Windungen braunschwarzen Streifen
mehr kastanienbraun, etwas ausfließend und zum Teil durch etwas hellere
Bänder unterbrochen, auch ist an ein paar Stücken eine breitere hellere
Zone unterhalb der Naht bemerkbar. Der Mundrand ist innen schmal
schwarzbraun berandet, der Callus dagegen ist farblos.
na 530 > Asa 2
223. 61). — 50,7% (25,9) 30,3 — 27,4 x 15,3.
6a 53,0.><(28.2)33,2 — 2842173.
Bi) lu 722 (04.1)28,8- Bist
Die anderen beiden Stücke folgen.
74 Hermann Strebel.
Z. boucardi-heterom. melanochilus.
Taf. XIV, Figg. 217/218.
l. Die beiden zu den vorangehenden gehörigen Stücke, von denen das
erste der Maßliste oben noch Zeichnung in hellbrauner Farbe zeigt. Die
Varixstreifen sind fast orangefarbig, der Mundrand ist innen schmal rot-
braun ausfließend, und der Callus ist farblos. Das kleinere Stück hat auf der
letzten Windung anfangs deutlich, später verschwommen die Bänder 1—4.
Der Mundrand ist innen zinnoberrot, der Wirbel ist braun und der Callus
hellbraun ausfließend. Es kann bei diesem letzten Stück fraglich sein, ob
es nicht zu Z. machwrae gehört, denn die Form ist ovaler.
Fig.218. 6 —-47,1 x (25,8) 31,0 — 26,3 x 15,5.
„ 217... 5% — 41,5 < (23,35) 27,8 — 24,6. >213,9.
2. Nr. 15026. Aus meiner ehemaligen Sammlung. SUMICHRAST leg.
Cerro negro bei Santa Efigenia, Tehuantepec. Fünf Stücke, zusammen
mit Z. boucardi, die sub 1. verzeichnet sind. Vergl. SP., p. 42, FormC,
Taf.I, Figg.1b, e. |
6.'/, — 62,3 x (32,1) 39,0 — 32,5 X 19,2.
61. — 57,5 x (30,1) 35,7 — 30,5 X 17,6.
6 = 49,0% (25,9) 31,3 — 27,0>=15,5.
en ee a ee
53/8 — 34,7 x (19,7) 24,3 — 21,2 x 12,2.
Das erste und letzte Stück entsprechen den Figuren in SP., Taf. I,
Fig. Ib, e.
Z. boucardi heterom. xanthus.
Koll. SCHOLVIEN. Ohne Fundort. Ein Stück mit nach unten zu
hellbräunlicher Färbung. Einzelne Streifen auf der vorletzten Windung,
wo der Grund noch heller ist, sind hellbraun, und die Varixstreifen sind
hell graubraun. An Stelle von Band 2 und 3 treten Anfang der letzten
Windung helle schmale Bänder auf, und auf dem größeren Teil der letzten
Windung befindet sich unterhalb der Naht eine hellere breite Zone. Der
Mundrand ist hellbräunlich, der Gallus ist farblos.
6 — 52,2 x (27,8) 34,5 — 28,0 X 17,0.
Z. boucardi heterom. albinus.
Die beiden in SP., p. 41, unter Form A, 2, erwähnten jungen Stücke.
Nr. 15045. SUMICHRAST leg. Cerro negro bei Santa Efigenia, Tehuantepec.
sy 3198, 1a
Z. boucardi, Form adustus.
Taf. XIV, Fig. 228.
Aus dem Berliner Museum, leider ohne Fundort, liegt ein merk-
würdiges Stück vor. Der Wirbel ist wie bei Z. boucardi, auch die ersten
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 75
4'/; Windungen haben noch eine entsprechende fleckige und streifige schwarz-
braune Zeichnung auf weißlichem Grunde, dann wird aber die Grundfarbe
zunehmend gelb bis braun mit etwas erauem Anflug, auf der anfangs
schwarze, nach vorn hellgelblich konturierte, etwas gewellte Streifen stehen,
die dann auf der letzten Hälfte der letzten Windung immer schwächer
werden, und sich wenig von der Grundfarbe abheben. Die Varixstreifen
sind schmal, schwarzbraun, der innere Mundrand ist dagegen ziemlich
breit purpurschwarz gesäumt, und von gleicher Färbung ist der Gallus.
Das Innere ist weißlich mit violettem Anflug und den durchscheinenden,
dunklen, hier weiß berandeten, unregelmäßigen Streifen. Die Spindel ist
nicht verdickt, in sich von vorn gesehen gerade, aber schräg zur Achse
stehend. Die Skulptur ist die übliche des Z. boucardi. Ich bemerke noch,
daß die Naht nicht kreidigweiß wie bei Z. boucardi, sondern nur schmal
ausfließend hell berandet ist.
6'/a — 55,7 X (27,3) 33,0 — 29,7 X 17,5.
Z. boucardi, Form zebriola.
Taf. XIV, Eigg. 229/230.
O. boucardi-ponderosus mihi. SP., p.39, 1, Taf. I, Figg.3a, b. Leider ohne Fundort.
Ich gebe hier zu der 1. c. gegebenen Beschreibung nochmals eine
Abbildung und die Maße. Nr. 15050.
6°/8 — 52,7 x (26,3) 31,2 x 28,8 x 15,8.
Die nur weißlich berandete Naht wie auch die Zeichnung im ganzen
entsprechen dem Z. boucardi, aber die ovalere Form des Gehäuses und
der farblose Callus weichen ab. Der Mundrand ist graubraun ausfließend,
aber schmal berandet.
Z. boucardi, Form zoniferus.
Taf. XIV, Figg. 224/225.
Zusammen mit dem Stücke der Koll. OÖ. SEMPER, von Tehuantepee,
BÖDDINGHAUS leg., das unter Z. boucardı Nr. 3 verzeichnet ist, liegt dies
eigenartige Stück, das man auf den ersten Blick für Z. zoniferus mihi
halten könnte; aber es ist weniger schräg aufgerollt, hat die gelblichen
ersten Windungen und die kreideweiß berandete Naht des Z. bowcardi,
und die Streifen sind auf den mittleren Windungen breiter. Auf der letzten
Windung bemerkt man eine breite, etwas hellere Zone unterhalb der Naht,
aber diese Zone wird hier nicht so deutlich wie bei Z. zoniferus durch
die Zeichnung hervorgehoben, denn die Streifen sind im allgemeinen breiter
und stehen weitläufiger. Auf einem Teil der letzten Windung werden
diese Streifen treppenartig in der helleren Zone, sonst verlaufen sie nur
76 Hermann Strebel.
wenig gewellt in der Anwuchsriehtung. Zum Teil sind die Streifen nach
rückwärts schmal rötlichbraun konturiert, auch treten so gefärbte Streifen
zwischen den graubraunen sowie auch einzelne rötlichbraune Wolken auf
der letzten Windung auf. Die Varixstreifen sind braunschwarz und schmal,
nach hinten zum Teil schmal grau ausfließend. Der Mundsaum ist innen
schmal braungrau berandet, der Callus ist farblos, und das Innere ist weiß
mit durchscheinenden Streifen. Die Skulptur ist die typische.
6'/a — 58,7 x (30,2) 37,7 — 31,7 x 18,9.
Z. boucardi, Form strebeli PILSBRY.
P., p. 128, Taf. 22, Figg. 7—9.
Ähnliche Stücke wie die ]. e. beschriebenen liegen mir nicht vor, die
weder eine reine heterom. melanochilus, noch albinus sind. PILSBRY
stellt sie als Varietät zu seiner O. longa, die ich in Z. pseudo-longus
umtaufe, da, wie ich auseinandersetzte, der echte Z. longus PFR. etwas
anderes ist. Ich meine, sie paßt besser hierher.
Gruppe Z, obductus.
Z. obductus SHUTTLEWORTH.
Taf. XV, Figg. 232—236.
SHUTTLEW., Not. Malak., p.6l, Taf.III, Figg.1—3. M.!, p.33. SP., p.33, Taf. II,
Figg. 7a, b?, ec. M.2, p.187. P., p. 134, Taf. 25, Figg. 31—32?, 33—36.
Es könnte nach den SHUTTLEWORTHschen Abbildungen fraglich
erscheinen, ob alle späteren Autoren die richtige Art mit diesem Namen
belegt haben, denn sie geben weder die Form noch die Zeichnung so
wieder, wie man sie an den allgemein für Z. obductus gehaltenen Stücken
sieht. Die Abbildungen Fige. 33—36 im PILSBRY sind sogar noch weniger
richtig getroffen, wenn, was nicht anzunehmen ist, ihm nicht etwas ganz
anderes vorlag. Die Beschreibungen passen dagegen gut, besonders die
eingehendere von PILSBRY. Sowohl SHUTTLEWORTHS wie PILSBRYs Figuren
zeicen viel zu stark gewölbte Windungen, denn es ist charakteristisch für
die Art, daß das Gewinde, wie auch PILSBRY in der Diagnose sagt, einen
durch die Wölbung der Windungen nur sehr wenig gestörten Kegel mit
fast geraden Seitenwänden bildet. Was die Zeichnung anbetrifft, so finde
ich unter den mir vorliegenden über 50 Stücken kein einziges, das so
breite Streifen auf der letzten Windung zeigte, wie es die Figg. 34—36
in P. zeigen, die allerdings von Caracas stammen, und die auch größer
sind, wie PILSBRY bemerkt, als die von Puerto Cabello.. Von Caracas
liegt mir kein Material vor. Nach dem mir vorliegenden Material ist der
Typus der Zeichnung folgender. Am Gewinde herrscht die Z. princeps-
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. Fr
Zeichnung vor, dann werden die Streifen aber stärker belegt, d.h. grauer
und nach der Mündung zu zunehmend schmäler, so daß sie früher oder
später fast ganz verschwinden. An Stelle der Bänder 2, 3, 4 treten
anfangs noch fleckenartige Verbreiterungen auf, die nach vorn ab und zu
noch hell berandet sind, die aber auch rasch schmäler werden, so daß
hierdurch die Bänder teils undeutlich gezliedert werden oder doch aus
dicht aneinander gereihten, stärker betonten Winkeln bestehen. Ab und zu
sind besonders Band 3 und 4 durchgehend neben jener Zeichnung dunkler
gefärbt. Die Varixstreifen sind meist nach vorn hell berandet. Im Innern,
das weißlich mit bläulichgrauem Anfluge gefärbt ist, markieren sich die
Bänder nur schwach, die Varixstreifen deutlicher. Die Spindel steht immer
mehr weniger schräg zur Achse, ist in sich wenig gewunden oder, von
der Seite gesehen, etwas ausgehöhlt. Die Skulptur ist auf der vorletzten
Windung noch meistens sehr deutlich die des Z. princeps, auf der letzten
Windung wird sie undeutlicher, so daß man meistens nur stellenweise
Spiralstreifen erkennt. Die Naht ist immer scharf gefaltet.
Ichhabe zu den Abbildungen die Fieg. 234/235 für die charakteristische
Form ausgewählt, die auch zugleich die am meisten vertretene Zeichnung
wiedergibt, bei der die breiteren Streifen schon mit der letzten Windung
aufhören, während in der Fig. 236 die Verbreiterung noch im ersten Drittel
fortgesetzt wird und hier eine Annäherung mit den PILSBRYschen Fieg. 34, 36
bietet. Ich muß aber dazu bemerken, daß die sowohl bei ©. obductus als
auch bei O. princeps var. deceptor von PILSBRY angedeutete Ähnlichkeit
beider Formen mir nicht einleuchtet, denn sowohl die Form des Gehäuses
wie auch die Färbung und Zeichnung sind meiner Ansicht nach nicht
miteinander zu verwechseln. Ich muß auch ferner bemerken, daß die mir
vom Rio Chagres-Gebiet und von Coban vorliegenden, allerdings jüngeren
Stücke sich in nichts von Stücken gleicher Größe von Columbien und
Venezuela unterscheiden, so daß die in SP. unter Form A aufgeführten
Stücke alle zu Z. obductus gehören. Die Form B ist Z. cerossei, und die
Form © wird allerdings wohl zu Z. fischerd —= deceptor PILSBRY gehören.
In den Figg. 232—233 A habe ich jüngere Stadien der Art dargestellt.
Z. obductus ist als Art, wie auch PILSBRY bemerkt, durchaus
charakteristisch und leicht von anderen Arten der Gattung durch Form
und dunkle Färbung des Gehäuses zu unterscheiden. Er steht gewisser-
maßen in der Mitte zwischen Z. princeps und Z. maracarbensis einerseits,
bezw. dem echten Z. undatus andererseits, und besonders ist es die Form
gracilis, welche die Vermittlung mit Z. maracarbensis bezw. ferussaci über-
nimmt, wie es besonders in dem jüngeren Stück dieser Form, Fig. 231,
zutage tritt.
1. Berl. Museum. Koll. DUNKER. Dul. undatus. Puerto Cabello.
G. TAMS leg. Drei Stücke.
ms Hermann Strebel.
Fig. 236. 6°/s — 62,0 x (30,9) 39,0 — 36,3 x 19,7.
63/3 — 60,1 (31,4) 38,9 — 35,4 x 19,9.
2. Nr. 15629. G. SCHNEIDER vend. Venezuela. Vergl. SP., p. 33,
Form A, 2, Taf. II, Figg. 7a, b. Sechs Stücke.
6°/s — 59,0 X (30,3) 38,4 — 35,0 X 19,0.
6Ys — 57,4 x (29,7) 37,9 — 34,1 x 19,6.
Fig. 233. 5%/s — 45,8 < (24,4) 30,2 — 28,0 x 15,2.
„ 233A. 6'/ — 53,0 X (28,3) 35,0 — 31,2 X 18,3.
3. Nr. 15623, 15625. Aus meiner ehemaligen Sammlung. WESSEL
vend. Puerto Cabello.e. Fünf Stücke. Vergl. SP., p, 33, Form A, 1.
4. Koll. OÖ. SEMPER. Rio Tapia, zwischen Dibull und Rio Hacha,
6—8 Meilen landeinwärts. H. TETENS leg. Ein Stück.
61/3 — 56,8 X (29,2) 36,1 — 32,7 x 18,2.
5. Koll. O. SEMPER. San Estevan, Puerto Cabello. JOH. TAMS leg.
Zwei Stücke, durchaus typisch.
6. Koll. SCHOLVIEN. Puerto Cabello. Vier Stücke, zusammen mit
der Form gracalıs.
7. Koll. SOHST. Ohne Fundort und mit der Notiz: „lebt auf Blau-
holz.“ Zwei Stücke, durchaus typisch.
8. Nr. 15624. Aus meiner ehemaligen Sammlung, ohne Fundort.
Zwei Stücke.
Figg. 234/235. 6'/ -— 61,1 X (32,2) 40,3 — 35,1 x 20,7.
9. Koll. OÖ. SEMPER. Am Rio Chagres, im Innern, Staat Panama.
Zwei unausgewachsene Stücke.
5°/s — 39,7 X (21,9) 27,1 — 23,8 X 13,4.
3er ser a
Diese Stücke entsprechen durchaus der Fig.232, sie wurden zusammen
mit O. delphinus, Form vividus, geschickt.
10. Frankfurter Museum. Zwei Stücke 0. ferussaci. SCHNEIDER
vend. SARG leg. Coban, Verapaz, Guatemala.
Fig. 232. 5°/8 — 41,7 X (22,7) 28,0 — 25,4 x 14,6.
ll. UMLAUFF ded. Insel Trinidad. Zwei durchaus typische Stücke.
Außerdem befindet sich in unserer Sammlung noch eine ganze Reihe
Stücke ohne Fundort, die deshalb nicht weiter aufgeführt werden, zumal
sie keinerlei Abweichungen darbieten.
Z. obduetus, Form graeilis n. f.
Taf.XV, Figg. 226/231.
Diese Form ist kleiner und etwas schmäler, bietet aber sonst keine
Abweichungen, nur daß sie im ganzen etwas heller gefärbt erscheint.
l. Koll. SCHOLVIEN. Puerto Cabello. Vier Stücke, von denen ich
zwei abbilde.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 79
Figg. 226/227. 6 — 49,7 X (24,9) 31,3 — 27,5 x 16,3.
Fig. 231. 5% — 42,3 X (22,3) 28,1 — 24,7 x 14,7.
2. Koll. OÖ. SEMPER. La Guayra. Kapt. KÖLCH leg. Ein Stück,
durchaus den vorigen entsprechend.
Reichlich 5% —- 43,3 X (22,3) 27,4 — 24,0 x 15,0.
Gruppe Z. undatus-maracaibensis,
Wie schon in der Einleitung bemerkt wurde, fasse ich unter diesem
Namen die Formen zusammen, welche PILSBRY als ©. undata mit den
Varietäten jJamazcensis, reses und ‚floridensis für sich behandelt, dazu
Z. maracaibensis mit der Varietät ferussace VON MARTENS und anderen
-Zwischenformen. Leider liegt mir von Westindien ein weit geringeres
Material als vom Festlande vor, aber für diese ganze Gruppe würde wahr-
scheinlich eine genauere und mit Sachkenntnis unternommene Durchforschung
der betreffenden Gebiete noch manche Unklarheit schwinden machen, die
zurzeit eine überzeugende Anordnung aller der betreffenden Formen
erschwert. Es ist verhältnismäßig leicht, die einzelnen typischen Formen
herauszunehmen und zu charakterisieren, aber die individuellen Abweichungen
innerhalb einer Art oder Varietät gehen in einzelnen Fällen so weit, daß
die mühsam vorgenommene Sortierung der Formen wieder in Frage gestellt
wird. Besonders ist dies bei Z.maracaebens:s und den Varietäten ferussaci und
pseudoobductus der Fall. Aber auch die kleinen in Jamaica vorkommenden
Formen, die PILSBRY (Figg. 19, 22) zur var. jamaicensis zieht, nähern sich
bedenklich der var. ferussaci. Anordnung wie Zusammenfassung dieser
Gruppe müssen daher mehr als sonst wohl als eine künstliche angesehen
werden, die nur der praktischen Notwendigkeit entspringt, die verschiedenen
Formen auseinanderzuhalten.
Eine Charakterisierung der Gruppe würde für die meisten Komponenten
der Schalencharaktere zu weit auseinanderliegende Grenzen ergeben und
hat daher keinen Sinn. Nur ein paar gemeinsame Charaktere mögen hier
erörtert werden. Die Skulptur, und zwar die feinere, in der Spiralrichtung
liegende, ist im Grunde die schon in der Einleitung zur Gattung geschilderte,
wie sie am feinsten bei Z. prenceps und am deutlichsten, weil am gröbsten,
bei Z. mars zutage tritt. Aber in der vorliegenden Gruppe ist sie immer
bald mehr, bald weniger stark abgeschwächt, so daß man im günstigsten
Falle nur stellenweise und besonders an der unteren Hälfte der letzten
Windung oder an der vorletzten Windung noch ihren Charakter erkennen
kann, meistens aber bemerkt man nur noch strichweise die Spiralstreifung,
und ganze Teile erscheinen fast ganz skulpturlos; besonders gilt dies für
die var. jamaicensis und auch für Z. maracaibensis, wenn auch nicht so
stark ausgeprägt. Individuell treten diese Skulpturcharaktere aber selbst bei
te10) Hermann Strebel.
einer Art und von einem Fundort sehr verschieden auf. Bei Z. maracaibensis
bemerkt man dagegen häufiger als bei den anderen Formen die gehämmerte
Skulptur. Die Faltung in der Anwuchsrichtung ist auch sehr wechselnd,
aber immer ist sie an der Naht scharf ausgeprägt. Bei Z. undatus tritt eine
gewisse Regelmäßigkeit hervortretender feiner scharfer Falten über die
ganze letzteWindung auf, die dem Gehäuse ein leicht gerieftes Ansehen geben.
In der Zeichnung ist konstant das Auftreten der Bänder 2 bis 4, von
denen das letztere das breiteste ist. Die Bänder sind teilweise unter-
brochen und gegen die Mündung zu zusammenhängender, aber was im
Gegensatz zu anderen Arten der Gattung am charakteristischsten ist, sie
erscheinen immer im Innern der Mündung, je nach dem äußeren Verhalten,
mehr weniger deutlich und mehr weniger zusammenhängend.
Es kommen in dem mir vorliegenden Material vom Festlande auf-
fallend viele heteromorphe Formen wie melanochelus, albenus und zanthus
vor, die letztere seltener und zunächst nur der Form ferussac: entsprechend.
Es ist dem ganzen Verhalten der in der Gruppe vorkommenden, mit
Zeichnung versehenen Formen nach sehr schwierig, im einzelnen Falle
zu entscheiden, welcher dieser Formen die heteromorphen Formen an-
zureihen sind, da bei diesen nur die Gestalt des Gehäuses bezw. dessen
Größe Anhaltspunkte zum Vergleich bietet, Merkmale, die bei der vor-
liegenden Gruppe recht schwankend sind. So weit als tunlich kann der
gleiche Fundort aushelfen. PILSBRY hat unter der dem Z. maracaibensis
angegliederten var. imitator zusammengefundene Färbungen auf Taf. 30
abgebildet, von denen die Figg. 49 (albeno), 50, 5l, 52, bei Maracaibo,
die Figg. 53, 54 bei Baranquillo gefunden sind. Mir liegt ein gleiches
Material vor, das ich auch dem Z. maracaibensis anreihen kann, aber
darunter befinden sich kleinere Stücke, von denen es sehr fraglich ist, ob
sie nicht zur Form ferussac: gehören, und die den PILSBRYschen Ab-
bildungen Taf. 30, Figg. 55, 57, entsprechen, und doch nicht von Rio
Hacha stammen, von wo allerdings auch solche kleine Formen vorliegen.
Die Angliederung der heteromorphen Formen an die mit Zeichnung ver-
sehenen ist daher auch nur in gewissen Grenzen durchführbar. Zu wieder-
holen ist in diesem Zusammenhange noch, daß die PILSBRYsche var.
Jloridensis sich in nichts von melanochilus-Formen des Festlandes, die ich
zu Z. maracaibensıs stelle, unterscheidet.
Z. undatus BRUG.
Taf. XVI, Figg. 237/239, 241/242, 245/248, 250/251;
Taf. XVII, Figg. 260/263, 265, 270/271.
P., p. 106, Taf. 27, Figg. 16—18.
Wie schon in der Einleitung bei Besprechung der kritischen Arten
bemerkt wurde, muß die von BRUGUIERE selbst anerkannte Abbildung in
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 8]
MARTINI und CHEMN., Vol. IX, Figg. 1015, 1016 mit in den Formen-
kreis dieser Art, wie ich sie auffasse, gezogen werden, zumal ich glaube,
in meinen Figg. 248, 250 von Trinidad die CHEMNITZsche Form wieder-
zuerkennen, wozu auch die in SP., Taf. II, Fig. 10, abgebildete Form
gehören wird, die PILSBRY zu Z. undatus zieht.
PILSBRYs Diagnose liegen Formen zu Grunde, bei denen die Streifen
nicht bis an die Basis gehen sollen, so daß daselbst eine helle Zone
bleibt. Das ist bei einigen mir vorliegenden Formen zutreffend, bei anderen
dagegen nicht. Die Grundfarbe ist oben weiß und wird dann mehr gelblich,
die Zeichnung erscheint verhältnismäßig lebhaft, trotzdem die schwarz-
braune Zeichnung auf der letzten Windung etwas belegt ist und daher
einen grauen Schimmer annimmt. Das Lebhafte wird zumeist durch die
rötlichbraune Konturierung der Streifen und einzelne für sich auftretende
rotbraune schmale Streifen bewirkt. Diese Einzelheiten entbehre ich ın
der sonst zutreffenden Schilderung PILSBRYs. Alle mir vorliegenden
Stücke zeigen außerdem besonders auf der letzten Windung eine in
ziemlich gleichen Zwischenräumen hervortretende feine scharfe Faltung,
die dem sonst mattelänzenden Gehäuse ein gerieftes Ansehen geben;
außerdem erscheint die Faltung an der Naht schärfer ausgeprägt.
Ich erwähnte schon, daß die weniger bauchigen Formen, als deren
Typus die CHEMNITZschen Abbildungen gelten mögen, bezw. meine Figg. 248,
250, in den kleineren Stücken sich bis auf die Färbung sehr der Form ferussaci
nähern; bei ihnen gehen die Streifen dann auch häufig bis an die Basis.
Die schmäleren Formen, wie sie besonders unter Nr. 5 verzeichnet
sind, dürften wohl den von PILSBRY zu ©. maracaibensis gerechneten
Formen, Taf. 29, Figg. 44/45, entsprechen, die wohl nur des Fundortes
halber dorthin gebracht sind. Die Form allein kann eine Trennung nicht
rechtfertigen, denn es sind Übergänge da; die Festigkeit der Schale,
das Geriefte, die Färbung und Zeichnung dürften entscheidend sein.
1. Koll. ©. SEMPER. ©. princeps. Altas Amazonas. Ein Stück,
das besonders an der Basis der letzten Windung noch verhältnismäßig
deutlich die feinere Z. princeps-Skulptur erkennen läßt. Es ist die typische
bauchige Form mit streifenloser Basalzone.
Figs. 241/245. 5% — 49,3 x (25,7) 31,7 — 28,4 X 16,2.
2. Nr.15841. Aus meiner ehemaligen Sammlung. GUST. SCHNEIDER
vend. O. ferussae@. Dr. REISS leg. ‚Juan da Costa (?), Ecuador. Zwei
Stücke. Vergl. O. ferussaci, Form C, p. 23, Taf. II, Fig.8. Es ist eine
kleinere Form mit stumpfkantiger letzter Windung, in der Gestalt der
Form ‚ferussaci gleich, aber nach Färbung und Zeichnung hierher gehörig;
es hat auch die streifenlose Basalzone und die geriefte Skulptur.
Bios3a7, 5322.39,7= (21,0)25,5 25 = 7.
251. 6 — 44,0 x (23,1) 28,0 — 25,0 x 14,0.
6
”
89 Hermann Strebel.
Zusammen damit vier Stücke heterom. melanochelus Nr. 15842, 15845,
In der Form und dem gerieften Äußern durchaus den vorangehenden
entsprechend; lägen sie allein, würde ich sie der Form halber unbedingt
zur ferussaci-Form rechnen.
Fig. 271. 5% — 38,4 X (20,3) 24,4 — 21,7 x 12,0.
„270. 54a — 34,9 x (19,7) 23,6 — 20,7 x 11,9.
Fig. 271. Vergl. ferussac, Form B, Le.
3. Koll. SCHOLVIEN. O. pulchellus, Brasilien. Vier Stücke. Durch-
aus typisch, mit streifenloser Basalzone wie das sub 1. verzeichnete Stück.
Danach wäre der Fundort bei angenommener Verschleppung nicht unwahr-
scheinlich, wenn auch der falsche Name den Verdacht nahe legt, daß der
Fundort hinzugeschrieben sei.
Fig. 237. Fast 6 — 46,4 x (25,1) 29,5 — 26,8 X 15,2.
„. 246. 6 — 45,0 X (23,3) 27,6 — 24,2 X 13,6.
4. Frankfurter Museum. ©. maracaibensis, Santa Marta, Columbien.
Ein Stück, durchaus typisch.
Figg. 238/239. 61/s — 50,7 X (26,2) 31,1 — 28,3 x 16,4.
5. Koll. OÖ. SEMPER. Santa Marta. GROSSKOPF leg. Drei Stücke.
Vergl. SP., ferussaci, A 3, Taf. II, Figg. 4a, b, 5a. In derselben Reihen-
folge entsprechen ihnen die folgenden Maße.
6 — 45,6 X (22,9) 27,2 — 24,9 x 14,1.
6 — 47,7 x (26,4) 32,7 — 28,2 x 16,9.
Figg. 260/261. 6 — 47,8 X (25,6) 30,8 — 27,8 x 15,9.
Ein weiteres Stück
Fig. 265. 5% — 42,0 x (22,7) 27,4 — 23,8 x 13,7.
Bei diesen vier Stücken gehen die Streifen bis an die Basis. Es
kann fraglich sein, ob man dieselben als eine besondere Varietät auf-
zufassen hat, die entschieden zu der dem Z. maracarbensıs angegliederten
Form pseudo-obductus hinüberneigt, wenn auch die lebhafte Färbung für
die Einreihung bei Z. undatus sprechen.
Es sind noch sechs junge Stücke dabei, von denen zwei in SP., Taf. II,
Fig. 6a, d, abgebildet sind. Der letzteren Fignr entspricht hier die Fig. 262.
Fig. 262. 5°/s — 34,8 X (20,2) 25,3 — 21,3 x 13,3.
„ 263. 5'/a — 36,9 X (20,6) 24,5 — 22,0 x 12,5.
6. Aus meiner ehemaligen Sammlung Nr. 15702. ©. ferussaci.
Ohne Fundort. Zwei Stücke wie die vorangehenden Nr. 5.
7. Koll. FILBY. Ohne Fundort, wie Nr. 5.
8. ROLLE vend. Ein Stück lag bei Colima-Material, ist aber offenbar
aus Versehen dahin gekommen. Es ist ein typisches Stück mit streifenloser
Basalzone, nur etwas schlanker als die sub 1.— 3. verzeichneten.
61/4 — 48,0 X (24,1) 29,1 — 26,1 x 15,3.
9. Von der Expedition KÜKENTHAL und HARTMEYER. Trinidad.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 83
Ein Stück, der CHEMNITZschen Abbildung am meisten entsprechend, wenn
diese auch nicht die gelbliche Grundfarbe zeigt. Es hat die streifenlose
Basalzone, aber das hohe Gewinde und die verhältnismäßig flachen
Windungen bieten einen Übergang zur Form ferussaci.
Figg. 248/250. 61/2 — 54,6 X (27,3) 33,3 — 29,6 X 17,8.
10. Ex Nr. 16747. Das Stück lag bei O. undatus, von englischen
Händlern unter Z. princeps verzeichnet. Trinidad. Es ist kleiner als
das vorangehende, mit stumpfkantiger letzter Windung und streifenloser
Basalzone. Vergl. SP., O.princeps, FormF, p. 17, das nicht abgebildete Stück.
Fig. 242. Fast 6 — 42,5 x (22,8) 27,7 — 23,3 x 14,5.
ll. UMLAUFF ded. Trinidad. Zwei junge Stücke, etwas ver-
wittert, aber offenbar hierher gehörend.
12. Koll. SCHOLVIEN. Ein Stück von Jamaica, zusammen mit der
var. jamaicensis. Das Stück ist unausgewachsen, aber sonst wie das
vorangehende, nur gehen die Streifen noch (?) bis an die Basis.
13. Berl. Museum. Nr. 40508. O. undatus. New Providence, Bahama.
EGGERT. Ein junges Stück, genau wie Fig. 242, aber kleiner.
51/2 — 36,6 X (20,0) 24,0 — 21,9 x 12,3.
Fragliche Form.
Berl. Museum. ©. undata. Florida. WALLENBERG. Vier Stücke.
Das große Stück hat die durchaus typische Form, aber eine weiße
Grundfarbe und hell graubraune Zeichnung; auch die geriefte Skulptur
ist vorhanden und man erkennt auch an ein paar Stellen deutlich die
feinere Z. princeps-Skulptur. Der stellenweise ausgebrochene Mundrand
ist schmal kastanienbraun besäumt, ebenso sind die Varixstreifen gefärbt,
der Callus dagegen ist dünnstreifig und hellbraun. Die Streifen gehen
nicht ganz bis an die Basis, aber der freie Raum ist schmäler als beim
typischen Z. undatus. Weder Zeichnung noch Färbung passen zur
var. reses. Die drei jüngeren Stücke entsprechen in der Färbung mehr
dem typischen Material, wenn sie auch nicht ganz so dunkel, aber dunkler
als beim großen Stück ist.
Figg. 243/244. Reichlich 6 — 47,0 X (25,7) 31,3 — 27,6 X 16,4.
Fig. 249. 51/4 — 34,6 X (18,9) 23,8 — 20,3 x 12,3.
„240. san UL ol ei
Z. undatus, Form reses (SAY) PILSBRY.
Taf. XVII, Figg. 272/273.
P., p. 109, Taf. 27, Figg, 24—26.
Zu dieser Form glaube ich zwei Stücke rechnen zu müssen, die aus
den alten Beständen des Museums stammen (Nr. 5684) und Bul. Zebra
MÜLLER ohne Fundortsangabe bezeichnet sind. Es ist der Z. undatus
Gr
84 Hermann Strebel.
in weißer Grundfarbe, dünnschaliger und mit wenig verbreiterten Streifen,
wie ihn PILSBRY schildert.
53/4 — 46,7 X (24,8) 31,0 — 27,7 x 15,9.
Z. reses heterom. melanochilus.
TarX VI], Bi27267.
?var. floridensis PILSBRY, p. 110, Taf. 18, Figg. —13.
Ich füge diese Form hier ein, weil die drei vorhandenen Stücke
von ROLLE erworben, aus der Koll. TOLLIN, von Florida stammen sollen,
und auch in der Form des Gehäuses durchaus mit den voranstehenden
Stücken übereinstimmen. Außerdem aber bemerke ich, daß identische
Stücke von Santa Marta, Columbien, vorliegen, wie ja auch PILSBRY
selbst auf die Ähnlichkeit mit Festlandformen hinweist.
Fig. 267. Reichlich 6 — 47,2 x (24,5) 30,6 — 26,3 x 16,1.
“ 6 — 46,2 X (24,7) 29,4 — 25,8 x 15,1.
5%, — 36,2 x (20,4) 24,3 — 20,6 x 12,3.
Mit der Form reses kommt man schon nahe an Z. maracarbensis
heran, insofern die Höhe der Mündung im Verhältnis zum Gewinde zunimmt.
Z. mararcaibensis PFR.
Taf. XVII, Figg. 274/289; Taf. XIX, Figg. 306/309.
SP., p. 37, Taf. III, Figg. Sa—c. P., p. 137, Taf. 29, Figg. 40—42. 0. maracaibensis,
Form imitator. P., p. 140 Taf. 30, Figg. 49—54. Var. Fig. 58.
Der in Malak., Bl. III, 1856, p. 186, beschriebene Typus ist in SP.,
Fig. 8c, und hier in Fig. 287 wiedergegeben. In den Monoer. Helic.,
Vol. VIII, p. 261, führt dann PFEIFFER wohl als einzige ihm zur Ver-
fügung stehende Abbildung die in M.', Taf. 1, Fig. 7, von VON MARTENS
gegebene an, die aber nicht hierher gehört (vergl. Z. gruner: mihi). Außer-
dem liegen mir aus der PFEIFFERschen Sammlung noch zwei Stücke vor,
deren eines ich in Fig. 288 abbilde, das dritte Stück entspricht dem in
SP., Fig. 5b, abgebildeten, während das vierte Stück, das in SP., Fig. 8a,
abgebildet wurde, mir jetzt nicht vorliegt. Ich habe diesmal die Vorder-
seite der damaligen Fig. 8 abgebildet, um die breite Flammenzeichnung zu
zeigen; die Rückseite der Fig. 288 ist in der gerieften Oberfläche und den
schmalen, verschwommenen Streifen sehr ähnlich der damaligen Fig. Sb,
das Stück ist aber weißer in der Grundfarbe, während 8b vielfach wolkig
bräunlich bedeckt ist. Im übrigen beziehe ich mich auf die damalige
Beschreibung der PFEIFFERSchen Stücke und auf die von PILSBRY ge-
gebene. Ergänzend möchte ich nur folgendes hinzufügen. Ein charak-
teristisches Merkmal der Art bietet neben der Größe und der matten
Färbung die Form des Gehäuses, bei der die letzte Windung im Ver-
hältnis zum Gewinde höher ist als bei Z. undatus und den Formen ferussace
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 85
und Jamaicensis, auch sind die Windungen etwas gewölbter. Die etwas
schräge Aufrollung der letzten Windung und die stark erweiterte Mündung
erinnern an die Formen von Z. liwidus und zoniferus.
Ich ziehe es vor, bei dieser Art ebenso wie bei der Form ferussaci
die heteromorphen Formen den einzelnen Fundorten anzugliedern, damit
der Überblick des Zusammengeefundenen nicht verloren gehe.
l. Die drei Stücke aus PFEIFFERS Sammlung.
Fig. 287. 6\/a — 67,8 < (31,0) 41,5 — 36,2 X 20,5.
„ 288; Kast 6, — 60,2 >(29,4),36,4 — 33,6 = 18,7.
Das dritte, der Fig. Sb in SP. entsprechende Stück mißt:
6 Ya — 57,3 x (29,5) 35,3 — 32,1 x 18,1.
2. Nr. 15701. WALLIS lege. (Neu-Granada) Columbien. Fünf Stücke,
in Größe und Zeichnung der Fig. 286 entsprechend.
3. Nr. 15909. SCHNEIDER vend., REISS leg., Neu-Granada. Ein Stück.
Fig. 286. 6' — 49,2 x (24,3) 31,0 — 26,0 x 15,6.
4. ex. Koll. OÖ. SEMPER. 0. zebra, Sombrana bei Baranquilla, an
der Mündung des Magdalenenstromes. Ein Stück.
Kieresg ch 58.0 028,3) 301 33.7 18.7.
5. Nr. 15704. WALLIS leg. Am Magdalenenstrom. Ein junges
Stück, heterom. melanochzlus, von gelblicher Färbung. Inneres der Mündung
bräunlich. Vergl. SP., ferussaci, Form B, 1d.
6. ex Koll. O. SEMPER. WALLIS leg. Mündung des Magdalenen-
stromes. Zwei typische Stücke.
Fig. 283. 6 — 49,6 x (24,7) 30,0 — 30,0 < 16,0.
Drei unausgewachsene Stücke, heterom. melanochilus.
Zwei Stücke, heterom. albinus, die wie fast alle albino- Formen einen
stumpfen Stiel in der Nahthöhe der letzten Windung zeigen.
Fig. 285. 6" — 50,5 x (25,6) 32,0 — 28,2 = 16,8.
7. Nr.15705. WALLISleg. Baranquilla. Ein Stück, heterom. melamochzlus.
Fig. 282. 6 — 50,2 x (25,3) 30,0 — 29,6 X 16,5.
8. Koll. OÖ. SEMPER. WALLIS leg. Baranquilla. An Baumstämmen
klebend, in der Winterruhe. Acht Stücke, heterom. melanochelus.
Fig. 284. 5%/s — 46,6 X (25,5) 31,2 — 27,6 x 15,8.
Zwei Stücke, heterom. albinus, wie Fig. 285.
9. Koll. SCHOLVIEN. Ocafa, Neu-Granada. Fünf Stücke, heterom.
albinus, wie Fig. 285.
10. Koll. SCHOLVIEN. Manta, Westküste von Süd-Amerika. Zwei
Stücke, heterom. melanochilus, wie Fig. 282, zusammen mit zwei Stücken,
Form ferussaci heterom. melamochilus.
61, — 52,9 x (26,4) 31,2 — 28,8 = 15,7.
ll. SALMIN vend., wahrscheinlich von der ersten Reise GROSSKOPFS
nachNeu-Granada stammend. Vergl.SP.,p.22. O.ferussaci, Form B, lb. Zu
86 Hermann Strebel.
diesem Material gehört die in SP. beschriebene Anatomie, 1. ec. p. 22. Sechs
Stücke, heterom. melanochtlus, gelblich mit bräunlichem Innern, wie Fig. 279.
12. GAGZO leg. 8. Juni 1905. Sabanilla (Columbien). 13 typische
Stücke verschiedener Altersstufen, zum Teil mit Tier in Spiritus, zum Teil
trocken. Ich bilde drei ab, von denen das zweite der Maßliste einen
ungefärbten Wirbel hat. Es ist außer der var. jamaicensis das einzige
Stück unter dem großen Material, sowohl von Z. maracaibensis als von
der Form ‚ferussaci, mit Ausnahme natürlich der heterom. albinus.
Fio. 274. 6Y,=-59,8 = (29,1) 38,3 34,6 188.
Figg. 275/276. 6°/ — 54,6 x (28,1) 34,2 — 33,0 x 18,0.
Fig. 277. ee
„280. 5%/s — 43,5 X (23,2) 27,9 — 25,2 x 14,3.
os 5% = 37,7% 0201)250-- 2232108:
Miozss 5 — 26,9 x (15,2) 19,4 — 16,5 x 10,3.
Vier Stücke, heterom. 'melamochzlus, gelblich mit bräunlichem Innern.
Fig. 279. 6 —52,0 X (27,0) 32,5 — 30,9 x 16,6.
13. Koll. O. SEMPER. Santa Marta. GROSSKOPF leg. Sehr viele
Stücke heterom. melanochelus. Merkwürdigerweise liegt von diesem Fund-
ort kein typischer Z. maracarbensis vor, nur die Form ferussaci und
die Form pseudo-obductus. Vergl. SP., p. 21, ferussaci, Form B, la, Taf. II,
Fig. 2c. Die Stücke sind gelblich bis bräunlich in der Außenfärbung,
im Innern bald weißlich bräunlich, violett angehaucht, bald heller oder
dunkler kastanienbraun. Mehr weniger deutlich verläuft bei den meisten
Stücken unterhalb Band 3, an dieses angrenzend, eine gleich breite helle
Zone, zuweilen oberhalb derselben eine etwas dunklere, stellenweise unter-
brochene Zone, was an dem abgebildeten jüngeren Stück zutage tritt.
Sie liegen zusammen mit Form ferussaci heterom. melanochilus.
Fig. 307. 5% — 38,8 x (20,6) 25,5 — 23,2 x 13,3.
„306. 61: — 52,5 X (26,1) 31,7 — 29,9 X 17,0.
14. Koll. SCHOLVIEN. Puerto Cabello. Zwei Stücke. Das große heterom.
melamochzlus entspricht den vorangehenden. Das schlankere Stück, Fig.308,
ist sehr dickschalig, halbwegs albeno, insofern die Varixstreifen grauviolett
sind; der innere Mundrand ist hell graubraun, schmal, der Callus fast farblos,
nur oben, nahe dem Mundrande, auf einem beschränkten Fleck hell gelbbraun.
Fig. 309. 6 '/a — 61,8 x (31,5) 39,8 — 34,4 x 20,5.
„ 808. ca. 6'/; — 53,3 x (26,4) 32,0 — 29,4 x 16,8.
15. Berl. Museum. Puerto Cabello.. APPUN. Zwei Stücke heterom.
albinus, deren eines abnorm ist. Das normale Stück ist sehr diekschalig,
mit ziemlich schräge stehender Spindel. Am Gewinde erkennt man noch
Andeutungen von Zeichnung in der üblichen grauen, etwas durchsichtigen
Färbung. Das Stück mißt:
ca. 6 — ca. 62,5 X (28,6) 34,3 — 35,0 X 27,0.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 87
16. Wir besitzen noch eine Menge, zum groben Teil unausgewachsener
Stücke, die tot und ohne Tierreste in Astlöchern von Pockholz saßen,
welches hier angeblich von Puerto Cabello importiert wurde. Das Material
besteht zum größten Teil aus heterom. melamochrlus und albinus, nur ein
paar junge mit Zeichnung versehene Stücke, sind darunter, von denen
sich nicht sagen läßt, zu welcher Form sie gehören.
Z. maracaibensis, Form ferussaci VON MARTENS.
Taf. XIX, Figg. 290/305.
SP., p. 15, partim. ©, maracaibensis var. P., p. 140, Taf. 30, Figg. 55/57.
Diese Unterform unterscheidet sich in ihren typischen Stücken durch
folgendes von der Hauptform. Das Gehäuse ist kleiner, die Windungen
‚am Gewinde sind weniger gewölbt, wodurch sich dieses reiner kegelförmig
von der letzten Windung abhebt, die auch verhältnismäßig nicht so groß
bezw. nicht so erweitert ist. Die Färbung des Grundes ist mehr weißlich,
die der Zeichnung bei dem einen Typus reiner braun, bei dem andern
mehr dunkel graubraun bis schwärzlich braun. Aber es ist nicht zu verkennen,
daß bei einzelnen Stücken die Abgrenzung besonders nach der Form pseudo-
obductus schwer wird, eine Mittelform, die ich absondere. Die Skulptur in
der Anwuchsrichtung ist eine sehr unregelmäßige. Man könnte diese Form
auch als eine Zwereform von Z. maracarbensis ansehen.
1. Berl. Museum, das von DEPPE in Tehuantepec gesammelte Stück.
Vergl. M.?, Taf. 10, Fig. 9. Ihm kommen in der Färbung nur die unter
Z. undatus sub Nr. 2 verzeichneten Stücke am nächsten, bei denen aber
die Streifen breiter und doch auch lebhafter gefärbt sind.
Figg. 291/292. 51 — 39,6 X (20,9) 25,6 — 22,4 x 13,1.
Es ist mir auf meine Anfragen nach dem Verbleib der übrigen
DEPPEschen Stücke noch ein mit Fragezeichen versehenes Stück zuge-
schickt, das sich ohne Fundort in der Sammlung befindet, und das sehr
wohl dazu gehören kann. Es ist ausgewachsener als das typische Stück,
die hellbraunen, etwas belegten Streifen werden auf der letzten Windung
etwas breiter, während am Gewinde die Zeichnung identisch mit dem
typischen Stück ist. Auch dies Stück ist nicht mit den oben erwähnten
Stücken Z. undatus Nr. 2 zu verwechseln.
Fig. 290. 6 — 45,0 x (23,7) 28,9 — 25,6 < 14,1.
2. Berl. Museum. Caracas. LANSBERG. Der zweite Typus der Art.
Vergl. M.', Taf. 1, Fig. 6. Liegt zusammen mit einem abgeblaßten Stück
von Z. obductus.
Fig. 293. 6 — 43,5 X (22,1) 27,1 — 23,8 X 15,5.
3. C. GAGZO leg. 22. Dezember 1905. Cartagena, Columbien. Zwei
Stücke in Form und Zeichnung wie das sub 1. verzeichnete Stück.
Fig. 298. 5%, — 36,5 X (19,8) 24,1 — 20,5 X 12,6.
tofo) Hermann Strebel.
4. Koll. SCHOLVIEN. Am Magdalenenstrom. Ein Stück, heterom.
albinus, wie SP., Taf. II, Fig. 1b.
5. Koll. SCHOLVIEN. Ocana. Neu-Granada.. Ein Stück, heterom.
zanthus, wie Figg. 301, 302.
6. Koll. SCHOLVIEN. Manta, Westküste Südamerikas. Zwei Stücke
heterom. melanochalus.
Fig. 304.,.5%, — 402>8 01.9256 20 152
„805.59, 2237,7x (19,0) 22,9 21L,02° 112:
7. Koll. OÖ. SEMPER. Sambrano bei Baranquilla.. WALLIS lee. Ein
typisches Stück.
8. Koll. OÖ. SEMPER. Santa Marta. GROSSKOPF leg. Vergl. SP.,
Form A, 4a, Taf. II, Fig. 9a, b. Fünf Stücke.
Fig. 294. Fast 6 — 42,3 x (22,2) 26,6 — 24,0 x 13,5.
SRE 6 —- 43,0 X (22,0) 25,8 — 24,2 x 12,8.
a, 5a — 31,2 X (17,4) 20,8 — 18,3 < 10,1.
Ein Stück, heterom. zanthus.
Pie: 296. , Bash 6 43.7 (026) 2082 91.0 114.
13 Stücke, heterom. melanochilus. Vergl. SP., Form B, 2a, Taf. II,
Fig. 3a. Diese Stücke zeichnen sich vor denen bei Z. maracaibensis ver-
zeichneten durch etwas kleinere Form und viele schwarze Varixstreifen
aus. Die meisten Stücke sind allerdings größer, als es der Form ferussaci
zukommt, so daß ihre Einordnung hier fraglich bleibt.
9. Koll. O. SEMPER. Küste zwischen Puerto Dibullo und Rio Hacha,
TETENS leg. Sechs tote Stücke, zum Teil zerbrochen.
10. Nr. 15911. WESSEL vend. Rio Hacha. Vergl. SP., Form A, 4b,
Par. N, B10..7.. IEin Stück.
Fig. 299. 61, — 45,9 x (22,8) 27,4 — 23,2 13,5.
Nr. 15906. Ebendaher. Ein Stück. Vergl. SP., Form B, 3b, Taf. II,
Fig. la; mit bräunlich fleischfarbigem Mundrand.
6. 47,0 >04 1)29,12 269 1A.6,
Nr. 15915. Ebendaher. Zwei Stücke, heterom. albinus. Vergl. SP.,
Br3c, Rat 2 CHiee pe.
6%. 47,0% (22.8)280 250 138
25, 43.0>(20.1250 2332-296}
Nr. 15912. Ebendaher. Ein Stück, heterom. melanochilus. Vergl. SP.,
B:#, "Dat. !Ejet id.
6'/a — 47,5 X (23,1) 27,9 — 25,0 x 14,3.
Nr. 15907. Ebendaher. Drei Stücke, heterom. melanochilus. Vergl. SP.,
B3a, Taf. II, Eie. Te
6'/. — 43,6 X (21,2) 26,6 — 23,5 x 13,4.
Il. WESSEL vend. Nr. 15910. Ohne Fundort. Drei unausgewachsene,
aber dem Typus 2 entsprechende Stücke.
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. sy
12. Nr. 15914. WESSEL vend. Ohne Fundort. Vier Stücke der
heterom. zanthus. Vergl. SP., A 5.
Fig. 301. 6 — 39,3 x (21,0) 25,3 — 22,6 X 13,4.
209 6 183.0 12090‘
Zeichnung und Mundrand sind hellbraun, bezw. rotbraun. Der Gallus
ist an zwei Stücken hell kastanienbraun, dünn und streifig, diese haben
einen braunen Nucleus, an den anderen ist er farblos.
13. Koll. SCHOLVIEN. 0. longus PFR. Mexiko. Zwei Stücke der
heterom. melamochilus. Sie sind normal, typisch in der Form ferussaci. Das
abgebildete Stück zeigt nach einer Beschädigung eine schrägere Auf-
rollung und ist offenbar über das normale Maß hinausgewachsen, wodurch
man ihm wohl die falsche Etikette verdankt.
Fig. 303. 6°/s — 50,1 x (23,0) 28,3 — 25,0 x 14,2.
6 —41,3< (21,2) 25,2 — 22,0 x 12.
14. Koll. SCHOLVIEN. Ein Stück. Caracas. Ein typisches Stück,
ganz ähnlich der Fig. 234.
44 1(03.0)0883 aa < 143.
15. UMLAUFF ded. Trinidad. Vier typische Stücke.
Fig. 300. 5°/s — 44,8 x (23,4) 28,4 — 24,5 x 14,6.
Z. maracaibensis, Form pseudo-obductus.
Taf. XVII, Figg. 256/259, 264, 266, 268/269.
Dies ist eine Form, die sich unter dem übrigen Material verteilt
vorfand, und die ich in SP. unter ©. ferussaci, Form Al, p. 18, für die
normale, mit Cuticula versehene Form ansah. Das Gehäuse ist ziemlich
dünnschalig, und steht in seiner Form zwischen Z. undatus und mara-
caibenses. Die Grundfarbe geht vom hornfarbigen der ersten Windungen
durch Weiß in einen gelblich bräunlichen Ton über, das Gehäuse bekommt
aber durch die zum Teil verwaschene und ziemlich dicht gedrängte
Zeichnung ein düsteres Ansehen, wenn auch nicht so bräunlich wie bei
Z. obductus. Die erste Windung ist braun abschattiert, dann beginnt die der
(sruppe entsprechende typische Zeichnung, nämlich unterhalb Band 2 breit
werdende Streifen, die sich nach oben gabeln. Die Streifen werden dann
bald olivschwarz, schmäler und an der Stelle der Bänder 2, 3, 4 zu
breiteren Vorsprüngen ausbiegend, die nach vorn gelblich berandet sind.
Nach der Mündung zu werden die Streifen immer schmäler, auch schwächer
in der Färbung, und nur ab und zu treten noch in kurzen Strecken die
hellen Umsäumungen hervor. Hier treten dann die Bänder, teils unter-
brochen, teils durchgeführt, mehr hervor, die auch in der Mündung mehr
weniger deutlich markiert sind. In der Zeichnung macht sich auch
stellenweise eine rötliche Konturierung bemerkbar, stellenweise auch
90 Hermann Strebel.
wolkig erscheinend. Die Varixstreifen sind selten, dunkel kastanienbraun
und nach vorn hell besäumt. Das Innere ist bräunlich mit violettem
Anflug und stark durchscheinender Zeichnung, in der aber die helle
Umsäumung der Streifen rein weiß hervortritt. Der Mundsaum ist innen
schmal schwarzbraun berandet, der Gallus ist nicht sehr dick und heller
oder dunkler kastanienbraun. Die Spindel ist dünn, weiß, in sich ziemlich
gerade und steht etwas schräg zur Achse. Die Skulptur zeigt die übliche
Faltung, die auf der letzten Windung oft das Gehäuse gerieft erscheinen
läßt; die feinere Skulptur ist im ganzen etwas deutlicher, besonders als
bei Z. maracarbensis, ferrussaci und jJamaicensis.
1. Koll. OÖ. SEMPER. Santa Marta. GROSSKOPF leg. Acht Stücke.
Figg. 256/257. 6 — 48,7 x (26,1) 31.3 — 28,0 x 16,0.
Fig. ‘258. 53a — 44,2 x (23,8) 29,2 — 25,7 x 15,5.
25% 5% — 43,7 x (24,0) 30,4 — 26,3 X 15,7.
Von ebendaher weitere neun Stücke, bei denen die Streifen mehr
graubraun als olivschwarz sind, sonst ist das Verhalten dasselbe.
Figg. 268/269. 6a — 54,0 X (26,7) 33,0 — 30,2 < 17,3.
Fig. 264. 6 . — 47,7 x (26,1) 32,4 — 28,2 x 17,0.
2. RK. 1843. SALMIN vend. Zusammen mit dem bei Z. maracat-
bensis verzeichneten Material. Drei Stücke.
3. UMLAUFF ded. Trinidad. Zwei Stücke. Sehr ähnlich in der
Färbung den sub 1. verzeichneten neun Stücken.
Fig. 266. 5% — 47,5 X (26,3) 31,5 — 27,4 X 16,9.
Z. maracaibensis, Form jamaicensis.
Taf. XX, Figg. 314/315, 319/320, 322/326.
SP., p. 26. Ol undatus. "Taf. II, Fig.i1. ‚P., p..107, Taf. 27, Fiee, 19/22.
Die charakteristischen Merkmale der typischen Form, wie sie auch
PILSBRY beschreibt, sind: 1. die glanzlose Oberfläche, sofern die Stücke
nicht künstlich aufgefrischt sind, 2. die sehr undeutliche feinere Skulptur
in der Spiralrichtung, 3. die matte Farbe der Zeichnung, 4. der farblose
Nucleus, 5. die mehr weniger schräg zur Achse stehende Spindel, und
6. der nur stellenweise vorhandene, hell gefärbte Gallus. Ich habe s. Z.
in SP. diese Form für den echten Z. undatus gehalten. Eine kleinere,
auch auf Jamaica vorkommende Form (Fig. 323) ist in der Form des
Gehäuses mehr der Form ‚ferussaci entsprechend, auch die Zeichnung ist
dunkler und etwas lebhafter gefärbt, nur der farblose Nucleus weicht ab,
was eine Eigentümlichkeit der auf Jamaica lebenden Formen zu sein
scheint. Prinzipiell würde ich diese Formen nicht von den Festlandformen
trennen; da aber überhaupt in der ganzen Z. undatus-Gruppe der Über-
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 9]
gänge viele vorkommen, so mag diese Form hier mit der größeren Form
zusammenbleiben, wie ja auch PILSBRY zwei verschiedene Formen abbildet.
l. Berl. Museum. Nr. 21848. 0. undatus, angeblich Costarica,
VAN PATTEN. Ein Stück lag zusammen mit Z. delphinus, Form inter-
medius. Ob hier eine Vertauschung vorliegt, muß ich dahingestellt sein
lassen, denn das Stück ist eine echte Form jJamaicensis.
Fig. 324. 61a — 59,8 X (28,3) 33,5 — 32,0 x 17,0.
2. Berl. Museum. ©. undata. Kingston. HOPPE. Drei Stücke.
Fig. 319. 614 — 54,9 X (27,6) 32,8 — 29,9 X 16,6.
11390. 61/572 05,7), 3052 283 >= 15,2.
61/3 — 53,5 X (25,4) 30,7 — 29,2 x 15,8.
3. Berl. Museum. Koll. ALBERS. Jamaica. Ein Stück.
Fig. 322. 61, — 65,8 = (29,8) 36,7 — 35,3 x 20,3.
4. Frankfurter Museum. Etikette Deutsche Malak. Ges. ©. zebra.
Jamaica. GLOYNE. Mehrere Stücke. Fig. 325 ist eine mittlere Form,
auch mit dunklerer Zeichnung, aber in der Form des Gehäuses mehr dem
Z. maracaibensis entsprechend. Die Fig. 323 entspricht der oben erwähnten,
der Form ferussaci sich nähernden Form. Die Fig. 326 ist typisch.
Fig. 326. 6% — 64,8 x (27,9) 34,3 — 32,7 x 18,1.
„ 8325. 6'/s — 48,0 X (23,8) 28,1 — 26,2 x 14,8.
3A 7>SEP 1244 20302191:
5. Frankfurter Museum. ©. zebra MÜLL. Jamaica. Drei Stücke.
Davon ist ein zerbrochenes Stück typisch, ein zweites ist klein, der Form
ferussaci entsprechend (Fig. 315). Das dritte Stück ist ein Z. princeps,
ganz verwittert und tot, daher wohl angeschwemmt.
Fig. 315. 6 — 41,5 < (21,8) 25,5 — 23,2 < 12,9.
6. ROLLE vend. ©. undatus. Jamaica. Vier junge Stücke.
Fig. 314. 5 — 24,5 x (14,0) — 16,8 — 14,1 x 8,6.
7. D. HEITZ leg. Jamaica, Jan. 1904. Ein Stück mittlerer Form,
ungefähr der Fig. 325 entsprechend.
6 — 47,4 x (23,9) 28,5 — 26,6 X 15,0.
8. Nr. 9111. Koll. FORSMANN. Ohne Fundort. Ein typisches Stück.
6%, — 57,8 x (27,0) 34,1 — 31,4 X 18,5.
Z. varius VON MARTENS.
Mar xx, Hioo, 319/813, 316.
M.!, p. 190, Taf. 1, Figg. 4a, b. SHUTTLEWORTE, ]. c. p. 65, Taf. 4, Figg. 1,2. P., p. 144,
Taf. 32, Figg. 69— 1".
VON MARTENS hat ]. c. keine genaue Diagnose gegeben, er führt
phlogerus PFR. nec ORBIGNY, PFEIFFER, Monogr. Il, p.145, an, der auch eine
unvollständige Beschreibung und eine schlechte Abbildung gibt. Er vergleicht
92 Hermann Strebel.
im übrigen mit ORBIGNYs phlogerus; Voyage etc., p. 259, Taf. 29, Figg. 6,7.
PiLSBRYs Diagnose bedarf auch einer Ergänzung.
Die Form des Gehäuses und die sehr veränderliche Zeichnung sind
durch die Abbildungen m P. 1. ce. genügend charakterisiert. Das Gehäuse
hat einen etwas fettigen Glanz, zeigt aber an einzelnen der mir vor-
liegenden Stücke genau dieselbe Skulptur wie Z. bensoni, d.h. feine, zu-
weilen etwas- weitläufig stehende, aber im ganzen gedrängt erscheinende
Spiralleisten, die durch die unregelmäßige, wenn auch im ‘ganzen feine
Faltung einen etwas welligen oder unregelmäßigen Verlauf nehmen; da-
bei entstehen ab und zu kleine Vertiefungen, wie Hämmerung, so daß
im großen ganzen eine Ähnlichkeit mit der Z. prönceps-Skulptur vorhanden
ist, aber die Spiralfaltung tritt doch deutlicher hervor, sie ist gröber und
zeigt weder den zuweilen stufenförmigen noch den zuweilen netzartig
sich kreuzenden Verlauf der feinen Spiralleisten. Wie schon gesagt, es
gibt manche Stücke des Z. varzus, an denen man an ganzen Strecken der
Oberfläche kaum eine Spiralskulptur entdecken kann, höchstens in der
Nahtnähe und an der Basis, bei anderen ist sie wieder sehr deutlich aus-
geprägt. Zu der Zeichnung möchte ich noch bemerken, daß, wenn auch
selten, doch bei einigen Stücken besonders das Band 2 deutlich dunkel-
braun und weiß gegliedert ist. An dem hellgrundigen, von mir in
Figg. 312/313 abgebildeten Stück, und ebenso bei dem in P., Fig. 75,
abgebildeten Stück, ist sogar Band 3 ebenso deutlich dunkel und weiß
gegliedert; dies Band ist auch breiter als Band 2. Es taucht dabei be-
sonders die Vermutung auf, ob nicht doch Z. varius nur eine Varietät
von O. phlogerus ORB. sei, besonders wenn man bedenkt, daß, wie PILSBRY
richtig bemerkt, D’ORBIGNYS Beschreibung nicht mit seiner Abbildung
übereinstimmt, soweit die Zeichnung in Betracht kommt. Da D’ORBIGNY
nur die Höhe und Breite (55 < 24) angibt, die übrigen Maße nicht, so ist
man auf die Richtigkeit der Abbildung angewiesen, die allerdings eine
mehr spindelförmige Gestalt als die des Z. varzus zeigt, welcher letztere
gedrungener ist und eine größere Breite im Verhältnis zur Höhe hat.
PILSBRY hat in Vol. XIV, p. 165, Taf. 26, Figg. 48/49, eine Form
von O. phlogerus beschrieben und abgebildet, die er von Dr. V. IHERING
erhalten und die von Araguary, Minas, stammt (Südgrenze von Franz.-
Guayana). Die Färbung ist in der Abbildung wohl etwas dunkel geraten
gegenüber der in der Beschreibung angegebenen. Eigentlich stimmt nur
die schwarze Spindel mit D’ORBIGNYS phlogerus, denn die Gestalt ist mehr
die des Z. varzıs, zu dem ich das Stück eher rechnen würde.
l. Berl. Museum. Koll. ALBERS. Angostura. Zwei Stücke. Das in
M.'‘, Fig. 4a, abgebildete Stück mißt:
6 \/a — 41,8 X (19,2) 23,4 — 20,2 X 10,3.
2. Frankfurter Museum. ©. phlogerus. Angostura.. Zwei Stücke.
Revision der Unterfamilie der Örthalicinen. 93
Ein sehr großes typisches, ein kleineres gelbbraun mit Band 2 und 3
dunkel und heller gegliedert, sonst nur gewellte Streifen, keine dunkle
Binden oder wolkige Flecke. Das große Stück mißt:
7 — 51,1 x (22,3) 26,9 — 25,0 x 12,6.
3. Koll. SCHOLVIEN. 0. phlogerus. Angostura. Ein Stück mit
gelbbraunem Grund, sonst mit der typischen Zeichnung.
4. ex Koll. SCHOLVIEN. O. varius. Venezuela. Ein Stück mit bräunlich
fleischfarbigem Grund und typischer Zeichnung.
5. ex Koll. SCHOLVIEN. ©. phlogerus. Neu-Granada. Ein typisches
Stück, sehr ähnlich M.', Fig. 4a.
6. ex Koll. SCHOLVIEN. Benson? REEVE. Pernambuco. Zwei Stücke,
typisch.
Fig. 316. 6% — 46,4 x (21,4) 24,8 — 23,2 x 11,8.
7. Koll. SOHST. DB. phlogerus, Guayana. Ein typisches Stück.
8. Aus meiner ehemaligen Sammlung. BD. phlogerus, Orinoco. Ein
typisches Stück.
9. Nr. 5682. 0. phlogerus, Ohne Fundort. Ein jüngeres Stück,
ähnlich P., Fig. 76.
10. Drei typische Stücke ohne Etikette.
11. ©. phlogerus. Süd-Amerika. Ein Stück, hellgrau, mit gegliederten
Bändern 2, 3 in Dunkelbraun und Weiß und mit schwarzbraunen Varix-
streifen. Nur am Gewinde erkennt man hellbraune, feine gewellte Streifen
bis zum Band 2. Callus hellbraun, Mundrand dunkelbraun besäumt.
Figg. 312/313. 6% — 47,8 x (22,0) 26,2 — 24,6 x 12,8.
7. bensoni REEVE.
PAR B100 31013115 317/18, 321.
P., p. 147, Taf. 31, Fig. 62—63.
Zu der Beschreibung PILSBRYS möchte ich nach dem mir vorliegenden
Material noch folgendes hinzufügen. Die Skulptur habe ich schon bei
Z. varius beschrieben, sie ist an den mir vorliegenden Stücken durchweg
deutlich ausgeprägt. Das Embryonalgewinde ist vom Gewinde insofern
etwas abgesetzt, als sich an demselben die Windungen weniger rasch
erweitern als die dann folgenden; der Nucleus ist etwas eingesenkt. Die
Spindel ist an dem größten meiner Stücke (Fig. 321) stark gewunden,
an den kleineren gerade, sie bildet immer mit dem Basalrand einen Winkel.
Das Stück von HIDALG0, P., Fig. 65, scheint mir entschieden zu
Corona regina oder regalis zu gehören.
Leider sind die besten mir vorliegenden Stücke mit falschem Fundort
versehen.
l. ROLLE vend., als ©. elegans? von Colima, das zweite kleinere
94 Hermann Strebel.
Stück ist O. nobilis, Colima, bestimmt. Hier ist ROLLE offenbar das
Material seiner Vorräte durcheinander gekommen, denn es ist doch nicht
anzunehmen, daß diese Art auch an der Westküste Mexikos vorkommt.
Beide Stücke sind durchaus typisch.
Fig. 321. 71/2 — 61,8 X (27,8) 32,7 — 28,3 x 15,8.
„ 317. 7a — 57,0 X (24,7) 29,2 — 25,0 X 14.3.
2. O. bensoni. Ohne Fundort, von englischen Händlern erworben.
Ein Stück sehr dünnschalig, mit gerader Spindel, sonst typisch.
Figg. 310/311. 7a — 47,3 x (23,1) 27,0 — 24,2 x 13,4.
3. Koll. SCHOLVIEN. Cayenne. Drei Stücke, davon zwei junge, typisch.
71/g — 50,7 x (24,1) 29,2 — 23,9 x 14,9.
Fig. 318. 6°/s — 37,7 x (19,7) 22,9 — 18,8 x 11,4.
Z. phlogerus, varıus und benson? bilden jedenfalls eine kleine
Gruppe für sich.
Z. pfeifferi HIDALGO, den PILSBRY zu Oxystyla vechnet, stelle ich
zur Gattung Corona, weil er der Form der Embryonalwindungen nach
dorthin gehört. Bei Corona ist der Nucleus eingesenkt, dann erhebt sich
die Windung etwas über das Niveau der stumpfen Kante, welche die
ersten 1'/. Windungen im weiteren Verlauf oben zeigen. Außerdem ist
der Wirbel breiter und erscheint daher viel stumpfer als bei Z. bensonz,
der auch eine ganz andere Skulptur hat.
Z. macandrewe (SOW.), den PILSBRY auch zu Oxystyla rechnet, ist
mir nicht bekannt, PILSBRY führt auch nur SOWERBYS Beschreibung und
Abbildung an.
Z. leucochilus CF., vergl. P., p. 129, Taf. 21, Figg. 37/39, ist eine
albino-Form, die von Dr. BERENDT bei Orizaba gefunden sein soll und aus
der Sammlung von W. G. BINNEY stammt. Ob sie zu Z. boucardi gehört?
Z. bifulguratus REEVE. P., p. 143, Taf. 31, Figg. 59/61, ist eine
Form, die ich nicht kenne, die aber wohl jedenfalls in die Gruppe
Z. princeps gehört.
Hiermit sind alle in P. unter Oxystyla aufgeführten Arten und
Varietäten besprochen, es erübrigt noch, einen Überblick über die geo-
graphische Verbreitung der einzelnen Formen nach dem mir vorliegenden
Material zu geben. Die angefügten Zahlen entsprechen der Nummer des
Materials in der Aufführung des Spezialteiles.
A Z. princeps. Mexiko, Staat Veracruz (1—16), Staat Sinaloa (18),
Staat Yucatan (17). Guatemala (19, 20). Panamä (21).
Trinidad (24, 25). Jamaica? (22, 23).
Revision der Unterfamilie der Örthalieinen. 95
Ab Z. püsbryi. Costarica (l). Columbien (2,5). Oberes Peru (4).
Trinidad (6).
Z. cross. Guatemala (3). Costarica? (1).
Z. crossei-fischeri. Guatemala.
Z. Jischeri (deceptor PILSBRY, isabellina VON MARTENS). Guate-
mala (2, 4). Peru (6). Pernambuco (5).
4Ae Z. maculiferus. Costarica.
% delphinus, F. nebulosus. Mexiko, Staat Sinaloa (1, 2), Colima (3),
Staat Veracruz, tot (9), Staat Oaxaca (4). Costarica (10).
Am Amazonenstrom? (6). Columbien (4, 5).
. delphinus, F. vividus. Panamä(l). Columbien(2). Venezuela(3).
ac Am Amazonenstrom? (4). Trinidad (2).
. delphinus, F. intermedius. Costarica.
. richardsoni. Mexiko, Tepiec.
. selectus. Guatemala (2). Trinidad (1).
. elegans. Mexiko, Colima.
. nobilis. Mexiko, Colima.
. nobilis, F. pallida. Mexiko, Colima.
. quagga. Mexiko, Colima.
Ad,Z. quagga, F. turrita. Mexiko, Colima.
Z
Z
Z.
Z.
Z
Z.
Z.
Z
Z.
Z. livens. Guatemala.
Z. livens, F. aberrans. Mexiko, Colima (1). Trinidad (2).
Z. tepicensis. Mexiko, Tepie.
Z. tepicensis, F. rolle. Mexiko, Colima.
Z. lividus. Mexiko, Staat Michoacan (1). Columbien (4).
Z. hackeri. Mexiko, Tepic, Acapulco.
Z. zoniferus. Mexiko, Staat Guerrero.
Z. zoniferus, F. major. Mexiko, Staat Guerrero.
Z. zoniferus, F. euchrous. Mexiko, Staat Oaxaca.
Z. eoniferus, F. naesiotes. Venezuela, tot. Trinidad. Bar-
bados.
Z.
Z.
Z.
Z.
T—ä7
Ba Z. vexans.. Trinidad.
C . pulchellus. Brasilien. Trinidad.
Ca Z. pulchellus, F. prototypus. Columbien (3). Venezuela (3).
Brasilien (1, 2). Trinidad (4).
D . mars. Mexiko, Nieder-Californien, Staat Sinaloa, Colima,
Staat Guerrero (I—4). Peru? (8). Ecuador (3). Mittleres
Amazonas (9).
Da Z. mars, F. decolor. Costarica?
Db Z. uhdeanus. Mexiko, Staaten Michoacan und Guerrero.
De Z. gruneri.. Venezuela.
Dd Z. miles. Mexiko, Staat Guerrero.
96 Hermann Strebel.
Z. sphinxz. Mexiko, Staat Tepie, Colima.
E Z. sphinx, F. latestriata. Mexiko, Staat Sinaloa.
" 1Z. sphinz, F. zonata. Venezuela (2). Brasilien (1).
Z. sphinx, F. turrita.. Mexiko, Staat Tepice.
F Z. longus. Mexiko, Staat Michoacan.
Z.
maclurae. Mexiko, Staaten Michoacan (2), Jalisco (3),
G Oaxaca (4, 5). Trinidad (8).
Z maclurae, F. turreta. Mexiko, Staat Oaxaca.
H ZZ. pseudo-longus. Ohne Fundort. (PILSBRY: Mexiko, Staat Oaxaca.)
I Z. boucardi. Mexiko, Staat Veracruz? (5), Staat Oaxaca (1—4).
Trinidad (8).
K Z. obductus. Guatemala (10). Panamä (9). Columbien (4).
Venezuela :()3,5, 6) Drimidade(ın).
Ka Z. obductus, F. gracıks. Venezuela.
L Z.undatus. Columbien (4,5). Ecuador (2). AltasAmazonas(l).
Trinidad (9 —11l). Jamaica (l2). Bahama (13).
Lab Z. wndatus, F. reses, F. floridensis. Florida.
M Z. maracaibensis. Golumbien. Venezuela.
Ma Z. maracaibensis, F. ferussaei. Mexiko, Staat Oaxaca (1).
Columbien (3—10). Venezuela (2, 14). Trinidad (15).
Mb Z. maracaibensis, F.pseudo-obductus. Columbien (1). Trinidad (3).
Me Z.maracaibensis, F.jamaicensis. Costarica??(}). Jamaica (2—7).
N Z. varius. Venezuela (4). Guayana (l—3, 7). Orinoco (8).
Brasilien (6).
O Z. bensoni. Cayenne.
Die den Artnamen vorgesetzten Buchstaben beziehen sich auf die
anschließende schematische Darstellung der Beziehungen der Arten zuein-
ander nach den Schalencharakteren. Es sind nur die Namen der Haupt-
typen eingetragen, die Namen der Nebenformen möge man aus dem voran-
gehenden Verzeichnis ergänzen.
Im
Revision der Unterfamilie der Örthalieinen.
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98
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Hermann Strebel.
Ergänzungen und Berichtigungen.
Zeile 11 von oben lies Fig. 25 anstatt Fig. 5b.
Zeile 6 von unten lies: Fig. 10 anstatt 18.
Zeile 17 von unten lies: Figg 4, 17 anstatt 17.
Zeile 4 von unten ist hinzuzufügen: ? O. ferussaci PILSB. von Costarica. P.
Taf. 17, Figg. 14/15.
Zeile 3 von unten anfügen: P., p. 141, Taf. 29, Figg. 47/48.
y
Zwischen Zeile 11 und 12 einfügen: ?M.?, p. 153, Form von Chacoj, Guatemala,
Vat.X; Fig.:s. Pr Tar 16, Bieg.5,7.
Zeile 5 von unten lies: Fig. 94. Die Fig. 96 entspricht der folgenden letzten
Maßreihe.
Zeile S von unten lies: Z princeps, F. pilsbryi n. f.
Zeile 1 von unten lies: Fig. 135 anstatt 136.
Zeile 17 von oben lies: fünf Stücke anstatt sieben.
Zwischen Zeile 2 und 3 von oben als Synonym einfügen: ©. longa PILSB. var.
uhdeana. P., p. 129, Taf. 22, Fige. 3/55 Taf: 23, Eige. 12:
Zeile 15 von unten anfügen: SP., O. ponderosus-boucardi, p. 39, Taf.I, Figg. 4a, b.
Zeile 19 von oben, vor P., p. 125, einfügen: O. longa var. boucardi, und an das
Ende: ? O. longa var. strebeli, P., p. 128, Taf. 32, Figg. 7/9.
Zeile 5 von unten lies: Figg. 226/227, 231 anstatt 226/231.
Zeile 9 von unten lies: Figg. 241, 245 anstatt 241/245.
Zeile 5 von oben lies: Figg. 248, 250 anstatt 248/250.
Zeile 20 von unten anfügen: ? ©. undatus var. floridensis PILSB. P., p. 110,
Taf. 15, Figg. 7/13.
Zeile 9 von oben anfügen: O. ferussaci PILSB. von Shkolak, Yucatan, P., p. 120,
Taf. 17, Fig. 13 (gehört wohl zu heterom. xanthus).
Zeile 7 von oben. Das sub Nr. 2 verzeichnete Stück ist irrtümlich hierher geraten
anstatt bei Z.varius, Nr. 11, p. 95, mit dem zusammen es durch die helle Färbung
und die braun und weiß gegliederten Bänder eine Varietät bildet, die schon p. 92
erwähnt ist.
Als Ergänzung zu den in dieser Arbeit nicht beschriebenen und abgebildeten
Arten ist anzufügen: ©. maracaibensis var. subpulchella PILSB. P., p. 141,
Taf. 25, Figg. 35/39. Diese Form von Union Island (Grenadines) hat Ähnlichkeit
mit Z. zoniferus, Form naesiotes, aber Form des Gehäuses, Zeichnung und zwei
bis drei schwarze Varixstreifen sprechen mehr für die Zugehörigkeit zu Z. ma-
racaibensis, Form ferussaci. Mir liegen sich deckende Stücke nicht vor.
Z. phlogerus ORB. P., p. 145, Taf. 37, Figg. 67/68.
Ich möchte hier am Schluß nochmals auf die in der Einleitung nur
kurz besprochene Heteromorphose oder Sprungvariation zurückkommen,
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 99
eine Erscheinung, die ja von LANG für Helix nemoralis und hortensis
eingehend bearbeitet ist. Es kann auch noch auf die Tatsache hingewiesen
werden, daß beispielsweise unser Eichhörnchen in der roten und dunklen
Form, und ebenso die schwarze und graue Krähe in manchen Gegenden
zusammen, in anderen wieder getrennt vorkommen, und daß beide Formen
sogar in ein und demselben Genist bezw. Gelege nachgewiesen sind.
Danach kann also eine Heteromorphose sowohl gemischt mit der typischen
Art auftreten, wo man sie als Farbenvarietät auffassen kann, aber auch
lokalisiert, wo man sie als Lokalform bezeichnen würde.
Eine sichere Entscheidung über die Erscheinung an sich, läßt sich
freilich nur durch Züchtungsversuche feststellen, wie LANG sie durch-
geführt hat. Andererseits ist die oft ungenaue Bezeichnung der Fundorte
bezw. die fehlende Sicherheit, ob selbst zusammenliegendes Material
wirklich an ein und demselben Fundort gelunden wurde, schon an sich
ein Hindernis, um zu entscheiden, ob es sich um Varietäten oder Lokal-
formen handelt. Endlich kommt man bei einer Durchführung der Be-
zeichnung heterom. albus, melanochrlus, zanthus leicht in Konflikt mit der
Prioritätsfrage für die Nomenklatur, wenn solche heteromorphe Form,
oder was ich dafür halte, schon mit einem eigenen Namen belegt wurde,
wie es z. B. bei den melanochilus-Formen von Z. undatus, maracaibensis,
delphinus, Form nebulosus der Fall ist. Trotz solcher Einwände glaube
ich, daß die Berechtigung der Zuweisung solcher heteromorpher Formen
zu einer bestimmten Art, wie ich es bei der Gattung Zebra getan habe,
von der Beschaffenheit des Materials und dem Grad der Übereinstimmung
abhängen muß. Bei der folgenden Abteilung südamerikanischer Arten tritt
z. B. häufig eine bräunliche Farbenvarietät auf, von der es fraglich sein
kann, ob sie als heterom. zanthus aufzufassen ist. Ich werde daher solchen
Formen lieber einen eigenen Namen geben, neben dem Hinweis, daß es
sich dabei wohl um heterom. zanthus handelt.
Zu den Abbildungen möchte ich noch ergänzend zur ersten Einleitung
bemerken, daß ich, an ein bestimmtes Format gebunden, des besseren
Überblieks über nahe verwandte Formen halber, meistens Doppeltafeln
gewählt habe. Ich habe in der folgenden Abteilung einige Tafeln selbst
zeichnen können, die, mit meiner Unterschrift versehen, sich von den
übrigen von Herrn HEMPEL gezeichneten unterscheiden.
100 Hermann Strebel.
Die nachfolgenden Formen der Subfamilie Orthalicinae werden von
PILSBRY wie folgt gruppiert:
1. Genus Porphyrobaphe;
2. Genus Ziguus mit den Untergattungen Liguus, Corona und Hemibulimus;
3. Genus Orthalicus s. str. mit den Untergattungen Orthalicıs und Met-
orthalieus.
Gattungen und Untergattungen werden dann nach beigegebenem
Schlüssel in Gruppen geordnet, die nach der dafür charakteristischen Art
benannt werden.
Für viele der hierhergehörigen Formen ist die anatomische Unter-
suchung noch ausstehend, so daß der anatomische Befund zurzeit noch
keine gute Unterlage für die systematische Gruppierung hergibt, der aber
auch wahrscheinlich nur Unterscheidungsmerkmale für größere Verbände
bietet, besonders wenn er sich auf die bisher immerhin noch etwas ein-
seitigen Untersuchungen des Tierkörpers beschränkt.
Wir haben es hier also ausschließlich mit den vom Gehäuse gebotenen
Merkmalen zu tun. Meiner Auffassung derselben nach, kann ich mich der
PILSBRYschen Gruppierung, die ja im wesentlichen auch darauf begründet
ist, nur zum Teil anschließen.
Zunächst stelle ich die Gattung Zrguus im engeren Sinne an das
Ende, wenn sie auch der Gattung Corona am nächsten steht, einmal, weil
ihr Typus doch ein ganz eigenartiger ist, dann, weil sie autochthon für
Westindien ist und in Südamerika nicht vorkommt, während alle anderen
hier zu behandelnden Formen nach den bisherigen Funden ausschließlich
in Südamerika leben. Der Vollständigkeit halber konnte ich diese Gattung
aber nicht ganz ausschließen.
Bei der Gattung Zebra lag eine große Übereinstimmung in den Haupt-
schalencharakteren vor, so daß eine Einteilung in Artgruppen genügte.
Wenn dabei oft Absonderungen vorgenommen wurden, die eine schärfere
Trennung erscheinen lassen, als sie in Wirklichkeit besteht, so geschah es
aus praktischen Gründen. Bei der nunmehr zu behandelnden geographischen
Gruppe der Unterfamilie der Orthalicinen war das Aufstellen von Art-
gruppen nur bei einer Untergattung möglich, da die vorliegenden Formen
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 101
größere Unterschiede in den Hauptschalencharakteren zeigen, so daß neben
den Gattungen das Aufstellen von mehr Untergattungen, als es PILSBRY
getan hat, notwendig erschien. Es mag auf den ersten Blick befremden, dab
diese Untergattungen oft nur eine oder wenige Arten enthalten; bei genauer
Prüfung wird man aber die vorgenommenen Trennungen berechtigt halten,
soweit eben Schalencharaktere als Unterlage dienen. Die Systematik ist
schließlich immer nur ein Hilfsmittel, mit dem man einer Gruppierung,
welche der natürlichen Entstehung und Entwicklung bezw. Umwandlung
der Arten entspricht, näher zu kommen versucht. Ihre Nomenklatur und
die sich daran knüpfenden Begriffe können aber der Vielseitigkeit der
Mittel, mit denen die Natur operiert, nie entsprechen, und es muß daher
der Begriff eines Namens, z. B. Gattung, nicht für eine Gruppe von Formen
dasselbe bedeuten wie für eine andere, bezw. die Methode der Gruppierung
kann und muß je nach den Formen, die uns entgegentreten, deren jede doch
im Grunde ihre eigne Entwicklungsgeschichte hat, eine verschiedene sein.
Für Einteilungen in größere Verbände halte ich das Embryonal-
gewinde unter den Schalencharakteren für den geeignetsten, und zwar
aus folgenden Gründen. Es bietet Merkmale im Aufbau und in der
Skulptur, die in ihrem allgemeinen Typus ziemlich beständig in Gruppen
von Arten sind, die in ihren sonstigen Charakteren größere Verschieden-
heiten aufweisen. Ferner zeigen sich an ihnen Merkmale, besonders in
der Skulptur, aber auch zum Teil in der Färbung, die nur an ihm auf-
treten, und die bei der Weiterentwicklung des Gehäuses verschwinden. Das
sind Erscheinungen, die doch wahrscheinlich auf ältere Typen in der Ent-
wicklungsgeschichte der Arten hinweisen.
Ich wähle den Ausdruck Embryonalgewinde und nicht Embryonal-
gehäuse, weil das letztere nur ganz ausnahmsweise zur Verfügung steht,
und man sich daher darauf beschränken muß, die Untersuchungen an
möglichst jungen und gut erhaltenen Stücken vorzunehmen. Je aus-
gewachsener das Gehäuse ist, um so mehr hat man mit Abnutzung bezw.
Sewissen Veränderungen des Embryonalgewindes zu rechnen, so daß man
unter Umständen nur noch bei starker Vergrößerung die maßgebenden
Charaktere erkennen kann. Ich bemerke auch noch, daß, wie sich im
Spezialteile erweisen wird, in ein paar Fällen sich selbst an jungen Stücken
individuelle Abweichungen zeigen.
Nach dem Charakter des Embryonalgewindes erhalte ich nun folgende
vier grobe Gruppen:
l. Genus Porphyrobaphe SHUTTLEW. mit glattem oder nur schwach
gestreiftem Embryonalgewinde, dessen Windungen gewölbt sind. Typus
P. tostoma SOWBY.
2. Gattung Corona ALB. mit ziemlich glattem und schwach gestreiftem
Embryonalgewinde, das meist an der Naht eine feine, etwas weit-
102 Hermann Strebel.
läufige Faltung zeigt, das aber, was besonders charakteristisch ist,
etwas riemenförmig aufgerollte, d. h. seitlich flache Windungen hat,
die daher oben stumpfkantig sind. Typus C. regina.
3. Genus Tholus nov. gen. Das Embryonalgewinde hat eine breit kuppel-
förmige Gestalt und zeigt feine, gewellte, oft sich verzweigende
scharfe Fältchen. Die Windungen sind wenig gewölbt. Typus
Th. buckleyi HIGGINS. {
4. GenusOrthalicus BECK. Embryonalgewinde mit regelmäßig oder unregel-
mäßig sich mehr weniger schräg kreuzenden Reihen von Grübchen, deren
etwas wulstige Umrandungals ein regelmäßiges oderunregelmäßiges Netz-
werk erscheinen kann. Die Windungen sind gewölbt. Typus O. sultana.
Die besonderen Abweichungen innerhalb dieser allgemeinen Charak-
terisierung sowie die sonstigen Schalencharaktere dienen dann zur Charak-
terisierung der Untergattungen. Es ist dadurch allerdings bedingt, daß
sich für die Gattung außer der kurzen Uharakterisierung des Embryonal-
sewindes keine eingehende Diagnose geben läßt.
Ich habe auf Tafel 21, 22 die typischen Formen des Embryonal-
sewindes sowohl für die Gattungen wie Untergattungen in dreifacher
Vergrößerung gezeichnet, und zwar in der Ansicht, die das Embryonal-
sewinde gibt, wenn man das Gehäuse so stellt, daß, von oben gesehen,
der Nucleus wie in der Fig. 327 a liegt, während für die Zählung der
Windungen die Lage in der Fig. 327c gegeben ist.
Bei der Diagnose der Untergattungen habe ich nur ausnahmsweise
Färbung und Zeichnung erwähnt, weil sie im ihren vielen Einzelheiten
und in ihren Verschiedenheiten besser der Artbeschreibung zufallen. In
dieser werden dann auch nur die etwaigen Besonderheiten, die innerhalb
des Rahmens der in der Diagnose der Untergattung aufgeführten Schalen-
charaktere liegen, angegeben.
Ich gebe nachstehend eine Übersicht meiner Gruppierung: ö
I. Genus Porphyrobaphe SHUTTLEW.
A. Subgenus Porphyrobaphe s. str. Typus P. costoma SOWBY.
B. Subgenus ZAemebulimus VON MARTENS. Typus ZH. excisus
VON MARTENS.
Ü. Subgenus Myiorthalieus n. subgen. Typus M. dennison! REEVE.
D. Subgenus Oxyorthalicus n. subgen. Typus O. wrroratus REEVE.
Il. Genus Corona Alb. Typus regina FER.
III. Genus 7holus n. gen.
A. Subgenus T’holus s. str. Typus Th. buckleyi HIGGINS.
B. Subgenus Pachytholus n. subgen. Typus P. pseudoiostoma n. spec.
IV. Genus Orthalicus BECK.
A. Subgenus Orthalicus s. str. Typus O. sultana DILLWYN.
B. Subgenus Clathrorthalicus n. subgen. Typus C. wallısı n. spec.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 103
C. Subgenus Trachyorthalcus n. subgen. Typus T. fraseri PFR.
D. Subgenus Metorthalicus PILSB.') mit folgenden Artgruppen:
a) M. maranhonensts ALB., eine Art.
b) M. shuttleworthi ALB., eine Art.
c) M. kelletti REEVE, eine Art.
d) M. yatesi PFR. Typus M. yates:.
E. Subgenus Melaniorthalicusn.subgen. Typus M. atramentarius PFR.
F. Subgenus Zaeorthalicusn. subgen. Typus L.reginaeformis n. spec.
V, Gattung Liguus MONTFORT. Typus L. virgineus L.
l. Genus Porphyrobaphe SHUTTLEW.
A. Subgenus Porphyrobaphe SHUTTLEW. s. str.
SHUTTLEW., Notit. Malacol., p.70 partim. SP., V, p.3. P., p. 149 partim.
Gehäuse eiförmig-konisch, starkschalig, kaum glänzend, mit 51/%,—6
ziemlich gewölbten Windungen, deren letzte ungefähr gleich hoch wie das
Gewinde und unten etwas zusammengedrückt ist. Mündung annähernd
verkehrt ohrförmig, mit mehr weniger stark verdicktem Mundrand und einer
gerade bis schräg zur Achse stehenden, gewundenen, verdickten und oben
mit einer Falte versehenen Spindel. Embryonalgewinde mit 2'/; Windungen
(Fig. 327b), an jungen Stücken glänzend hornfarbig, später mehr weißlich
oder bräunlich und nicht mehr durchsichtig, schwach gestreift, zuweilen
mit einzelnen Fältehen an der Naht. Die erste steigt etwas an und ist
oben stumpfkantig; sie liegt in einer etwas anderen Ebene als die folgenden
Windungen?). Die Skulptur besteht aus schmalen Falten, deren 2—4 in
gröbere Falten zusammengefaßt sind, was in der Nahtnähe besonders
kräftig zum Ausdruck kommt, und hier geradezu eine Zone bildet. Sie
werden von mehr weniger deutlichen, dicht stehenden, gewellten, feinen
Spiralstreifen durchschnitten, die stellenweise, wenn Zwischenräume vor-
handen sind, sich deutlich als solche erkennen lassen. Es treten auch einzelne
gröbere Furchen auf, die dann stellenweise eine Stäbchenskulptur bewirken.
1) Ich habe für diesen Subgenus den PILSBRYschen Namen gewählt, trotzdem ich
einige der darin aufgeführten Arten anderweitig unterbringen mußte. PILSBRY charak-
terisiert diese Untergaättung nur durch folgendes: „Arten mit Grübehen am Embryonal-
gewinde wie beim typischen Orthalicus, aber verschieden durch die weniger bauchige
Form und das entwickelte Peristom.“ Ein Typus wird nicht angeführt, was ja auch bei
der großen Verschiedenheit der Arten natürlich war. Wenn auch die zuerst dabei auf-
geführte Artgruppe die des M. fraseri ist, der er die ganz abweichenden M. buckleyi und
galactostoma anschließt, und M. fraseri an sich von der Mehrzahl der übrigen Artgruppen
bezw. Arten als eigenartig abzusondern war, so glaubte ich den Namen Metorthalicus
besser eben dieser Mehrzahl der aufgeführten Arten geben zu sollen.
?) Da diese Eigentümlichkeit des Aufbaus, die übrigens auch bei der Gattung Zebra
vorkommt, ein allgemeiner Charakter ist, so erwähne ich sie später nur dann, wenn sie
besonders stark entwickelt ist.
104 Hermann Strebel.
P. iostoma SOWERBY.
Taf. XXI, Figg. 327, 327 a—b; Taf. XXIII, Figg. 358—360.
P., p. 150, Taf. 49, Figg. 17—22; Taf. 50, Figg. 26, 27.
Ich gebe in der Fig. 327 die Abbildung eines jungen Stückes aus
Guayaquil, um nicht nur die frühen Bestandteile der Form, sondern auch
den Typus der braunen Zeichnung zu zeigen, der später mehr und mehr
den Zusammenhang verliert, und sich in einzelne Striche oder winklige
Figuren auflösen kann, wenn er nicht wie bei der albzno- und melanochtlus-
Form ganz verschwindet. An ausgewachsenen Stücken wird die anfangs
typisch bräunlich fleischfarbene Grundfarbe mehr weißlich oder hellbräunlich
mit zuweilen violettem Anfluge. Zuweilen tritt an Stelle von Band 2 ein
helles Band auf, an dem die Zeichnung mehr weniger verschwindet. Das
Innere der Mündung ist weiß, der immer stark, oft in mehrfachen Schichten
verdickte Mundrand ist bei normalen Stücken mehr weniger lebhaft violett,
selten rosa, bei der albino-Form rein weiß, ebenso oder mehr dunkel
purpurviolett ist der die Mundränder verbindende Callus gefärbt, während
an der violetten Spindel die obere Falte weiß ist. Varixstreifen sind nur
ganz ausnahmsweise zu erkennen und sind dann schmal braun gefärbt.
Ebenso tritt seltener im der Nähe der Mündung ein abschließender,
erhabener Mundrandstreifen auf, denn die typische Verdiekung des Mund-
randes scheint in der Regel erst mit Abschluß des Wachstums zu erfolgen.
Der Mundrand ist umgeschlagen, und die oft in mehrfachen Schichten auf-
tretende Verdickung tritt daher nach rückwärts gerichtet auf. Meinem
Material nach ist die besonders starke Verdickung an keine besondere
Lokalität gebunden, und da sich auch die nach PILSBRY damit verknüpft
sein sollende obsoletere Spiralskulptur meinem Material nach nicht bestätigt,
so kann ich eine Berechtigung seiner var. belabratus nicht zugestehen.
Das Embryonalgewinde (Fig. 327b) und die Skulptur entsprechen
der Gattungsdiagnose, nur treten hier zuweilen noch kurze Runzeln auf,
und besonders auf der letzten Windung geben die gröberen Falten dem
(Gehäuse oft ein gerieftes Ansehen.
Ich wähle hier wie auch in der Folge für die Abbildungen nur Stücke
aus, die PILSBRYs Abbildungen ergänzen, unter denen die Figeg. 19, 20
den normalsten Aufbau zeigen.
1. Kapt. PAESSLER leg. 1902, 1907. Machalilla, Ecuador. Mehrere
Stücke in Spiritus mit Tier, von normalem Verhalten. Ferner ein am
Strande aufgelesenes Stück.
2. WALLIS leg. Santa Rosa, Ecuador. Zwei normale Stücke, das
kleinere Stück mit mäßig vermehrfachtem, das größere Stück mit schwach
vermehrfachtem Mundrand. Das letztere Stück erscheint auf der letzten
Windung sehr weitläufig gerieft; es mißt:
5%. 81,7 x (40,0) 52,0 — 46,0 X 23,2.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 105
Vier Stücke heterom. albinus. Das ganze Gehäuse ist rein weiß, alle
Stücke haben einen mehr weniger stark vermehrfachten Mundrand. Das
erößte Stück mit dem am stärksten vermehrfachten Mundrand ist abgebildet,
weil es zugleich die extremest vorkommende derartige Bildung zeigt.
Fie. 358. 6' — 73,5 X (34,4) 45,7 — 37,0 x 22,0.
Fast 6. 61,6 = (27,4) 35,2 — 33,7 x 18,2.
3. WALLIS leg. Ecuador. 1876. Drei typische Stücke mit mäßig
vermehrfachtem Mundrand.
4. Von Guayaquil.
a) W. F. H. ROSENBERG vend. Zwei tote Stücke, normal, mit nicht
vermehrfachtem Mundrand.
b) F. v. BUCHWALD ded. Drei Stücke, deren zwei dunkle Färbung
und helle Binde wie P., Fig. 19, zeigen. Der Mundrand ist nur an einem
der Stücke etwas vermehrfacht.
ec) L. URBAN ded. Ein Stück wie die vorstehenden dunkleren.
d) Dr. OHAUS ded. 1. Januar 1907. Das junge abgebildete Stück.
Fig.327. 4% — 33,7 x (19,2) 25,4 — 22,7 x 13,4.
5. ROSENBERG vend. Chongon, Ecuador. Zwei Stücke, tot, mit
mäßig erweitertem Mundrand und normaler Färbung.
6. ROSENBERG vend. Puna, Ecuador. Ein sehr schmales, großes
Stück mit normaler Färbung und ziemlich stark vermehrfachtem Mund-
rande. Die Spitze ist abgebrochen, so daß die Anzahl der Windungen
und die Höhe nur abgeschätzt sind.
ca. 6 — 81,0 X (34,2) 45,7 -- 43,9 < 22,0.
7. Ecuador. SCHLÜTER, Halle, vend. Drei schöne, sehr breite
Stücke, sehr dunkel gefärbt, mit sehr scharf sich abhebender heller Binde.
Zwei Stücke mit mäßig, ein mit stark vermehrfachtem Mundrand; das
letztere mißt:
52/4 — 77,4 X (38,0) 50,8 — 42,6 X 23,9.
8. Koll. SCHOLVIEN. Ein Stück heterom. melanochtlus. Das Stück
ist verhältnismäßig dünnschalig, rein weiß mit nur schwach entwickelter
Faltung. Es sind dicht nebeneinander am Anfang der letzten Windung
zwei purpurbraune, schmale Varixstreifen vorhanden, der Mundrand ist
einfach umgeschlagen, schmutzigviolett, der Callus ist purpurbraun.
Fig. 359. 5% — 64,7 x (31,4) 40,3 — 35,0 x 21,0.
9. Koll. ©. SEMPER. Panamä. LANDAUER vend. Ein typisches
Stück mit mäßig vermehrfachtem Mundrande. Ob der Fundort richtig ist,
muß ich nach dem bisher bekannten Vorkommen der Art bezweifeln.
10. Ecuador. Zwei Stücke, typisch, mit schwach vermehrfachtem
Mundrande und bald dahinter ein hervorstehender Varixstreifen (siehe oben).
ll. Eeuador. Drei typische Stücke, davon eins unausgewachsen.
12. Nr. 15849. Peru. Zwei typische Stücke.
106 Hermann Strebel.
13. Koll. SOHST. Von ebendaher ein typisches Stück mit wenig
Zeichnung.
Ohne Fundort.
14. Viele Stücke ex Koll. SCHOLVIEN, die nach erhaltener Auskunft
aus einem bei UMLAUFF vorhandenen Faß ausgesucht sein sollen. Ich
habe aus diesem sonst typischen Material nur das kleinste Stück zur
Abbildung ausgewählt. Der Fundort war nicht mehr festzustellen.
Fig. 360. 5°/s — 55,0 x (25,2) 34,4 — 29,0 x 17,9.
Das größte Stück mißt:
61/3 — 86,2 X (39,2) 52,1 — 46,8 X 25,2
und hat nur einen einfach verdickten Mundrand.
15. Nr. 5688, alte Sammlung. Ein junges Stück heterom. melanochilus
wie das sub 8. verzeichnete. Das Stück ist wie alle jungen Stücke auf
der Mittelhöhe der letzten Windung kantig.
5 — 40,6 X (23,3) 28,4 — 25,2 x 13,7.
16. Koll. SCHOLVIEN. Ein Stück, außen etwas verwittert, scheinbar
mit wenig Zeichnung und schwach entwickelter Faltung. Mundrand und
diek aufliegender Callus sind rosafarbig, das Innere ist etwas gelblich,
der Mundrand ist stark vermehrfacht. Die Mündungspartie ist frisch,
nicht verwittert.
Fast 5% — 70,9 X (33,0) 44,8 — 37,3 x 21,4.
P. saturmus PFR.
Taf. XXIII, Figg. 367—369.
P., p. 1153, Taf. 50, Eige. 2325.
Der guten PILSBRYschen Beschreibung möchte ich nur noch folgendes
hinzufügen. Das Embryonalgewinde ist wie bei P. zostoma. Die Skulptur
zeigt feinere, bezw. dichter gedrängte Falten als bei P. ziostoma. Die
Spiralskulptur ist aber ganz ähnlich und hängt nicht, wie aus der DOHRN-
schen Bemerkung im Jahrb. d. Malak. Ges., Vol. 9, p. Ill, hervorgehen
könnte, mit dem Vorhandensein der Cuticula zusammen, sondern ist auch
ohne diese vorhanden, wenn das Stück nicht abgerollt ist. Was die
Zeichnung anbelangt, so liegen mir Stücke vor (Nr. 1), die durchaus dem
PFEIFFERschen Typus entsprechen. Die ziemlich breiten, gewellten Streifen
auf der vorletzten und einem Teil der letzten Windung sind nach vorn
weißlich gesäumt; diese helleren schmalen Streifen treten übrigens, wenn
auch nur bruchstückweise, zuweilen an Stücken auf, wo die dunkleren
Streifen meist schmäler und matter in der Farbe sind. Die Varixstreifen
sind wie der Callus und der Mundsaum braunschwarz, aber meistens vorn
und hinten hell berandet. Die Spindel ist zuweilen stärker gewunden, als
es die Figuren in P. zeigen (Nr. 2).
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 107
1. Koll. SCHOLVIEN. Zwei Stücke von englischen Händlern. Ecuador.
Fast ganz dem PFEIFFERschen Typus entsprechend.
Fig. 368. 61, — 70,0 x (30,3) 38,0 — 38,0 < 18,1.
2. Nr. 15846. R. GEALE vend. Malacates, Ecuador. Fünf Stücke,
davon drei mit Cuticula, die daher olivgelb erscheinen; sie entsprechen
in Form und Zeichnung P., Fig. 24.
Fig. 367. 61 — 72,0 x (32,5) 42,5 — 39,8 X 21,2.
6, — 7685, ALL EHER
6, 713278250), 40,0x< 2
3. Ecuador. ROLLE vend. Ein Stück einer kleinen Form.
Fig. 369. 6 — 63,7 x (28,0) 35,0 — 33,3 X 16,3.
4. Koll. SOHST. Ein Stück mit französischer Etikette. Neu-Granada.
Mit Cuticula, ganz wie die sub 2. verzeichneten.
B. Subgenus Hemibulimus VON MARTENS, emend. STREBEL.
VON MARTENS, Conchol., Mitth. II, p. 175, und nachträgliche Bemerkung am Ende. P.,p.1S4.
Gehäuse festschalig, spindelförmig oder eiförmig-konisch (4. eris),
etwas fettglänzend bis fast glanzlos, mit 5 Y —7 mäßig gewölbten Windungen,
deren letzte an der Basis stark zusammengedrückt ist oder oberhalb der-
selben in Form eines Wulstes, der zwischen Basal- und Außenrand in eine
Rinne ausmündet (ZH. rs). Die letzte Windung ist entweder ziemlich
gleich hoch oder höher als das Gewinde (A. ris). Die Mündung ist ent-
weder oval, beiderseits zugespitzt oder verkehrt-ohrförmig (H. wis). Der
Mundrand ist nach unten etwas erweitert und entweder stumpf oder
schmal umgeschlagen. Die Spindel ist stark eingebogen oder etwas schräg
zur Achse stehend und etwas gewunden (H. orzs). Das Embryonalgewinde
(Figg. 330, 331. 333, 334) hat 2; Windungen, die glänzend und fein
gestreift sind; zuweilen treten gegen Ende schon einzelne Spiralfurchen
auf (H.iris). Es ist oft oben dunkel gefärbt und auch mit dunkleren
und helleren Flecken an der Naht besetzt; ersteres findet bei heller Grund-
farbe meistens nicht statt. Die Skulptur besteht aus schmalen Falten, deren
zwei oder mehr in stärkere Falten zusammengefaßt sind. Die feinere Spiral-
skulptur ist nur stellenweise zu erkennen, und zwar als feine Reifen, dagegen
treten in unregelmäßigen Zwischenräumen und zuweilen nur strichweise,
gröbere seichte Spiralfurchen auf, die eine Stäbehenskulptur bewirken; auch
hammerschlagartige Eindrücke, Runzeln und wulstige Erhebungen kommen vor.
Ich habe diese Untergattung mit dem ursprünglichen Typus, H. exeisus
VON MARTENS, hierher gebracht, weil VON MARTENS bei Beschreibung des
Embryonalgewindes, das er l. c. fein gerunzelt nennt, sich durch eine
Beschädigung der Oberfläche hat irre führen lassen, die durch einen
mechanischen oder chemischen Vorgang entstanden ist. Ich habe
108 Hermann Strebel.
ferner den Bul. örrs PFR., den PILSBRY zu Porphyrobaphe bringt, hier ein-
gefügt, weil ich die wulstige Erhebung oberhalb der Basis für homolog
mit der kanalförmigen Zusammenpressung der Basis bei Z. excisus und den
verwandten Arten halte, ferner auch, weil der Skulpturtypus derselbe ist.
Die einzelnen Abweichungen bei 7. irıs sind oben in der Diagnose durch
Hinweis gekennzeichnet.
VON MARTENS fügt Aemibulimus als Untergattung der Gattung Liguus
an, worin ihm EDG. A. SMITH (Proceed. Malac. Soc. London, Vol. 7, p. 313)
und ursprünglich auch PILSBRY folgen. Später hat der letztere in dem
jüngst erschienenen Part 78 seines Manual, p. 115, diese Ansicht berichtigt,
indem er sagt: „Ihe relation of Hemibulimus to Liguus is not very close
and I now doubt the propriety of including them in one genus. Except
in the structure of the columella, Hemibulimus is very similar to Por-
phyrobaphe.“ Ich kann ihm, wie man aus meiner Anordnung sieht, darin
nur beistimmen.
H. exeisus VON MARTENS.
Dat. XXI Pie. 3335 Tal: XXI, EIig2T361., 363)
VON MARTENS, 1. c. p. 173, 200, Taf. 35,.Figg. 1, 2,4, 5. P., p:.185, Taf. 36a, Figg.31/34.
Ich habe der guten Beschreibung von VON MARTENS nur weniges
hinzuzufügen. Das Gehäuse ist wenig elänzend, der Mundrand ist nach
außen schmal und schwach verdickt, der Callus ist purpurschwarz, nach
innen weiß, die Spindel ist bald mehr, bald weniger eingebogen. Die
Färbung ist dunkler bräunlich-olivenfarbig als die Abbildung 1. ec. sie zeigt.
VON MARTENS |.c. erklärt in einer nachträglichen Bemerkung, daß,
nach einem Vergleich mit Stücken von A. magnificus (auf die ich weiter
unten zurückkomme), der Name exeisus zu streichen und durch magnzfieus
zu ersetzen sei. Da mir beide Formen aus dem Berliner Museum vorliegen,
so kann ich bestimmt sagen, dab VON MARTENS hierin sich geirrt hat,
und dab seine Art vorläufig bestehen bleiben muß. Es kann sich höchstens
darum handeln, ob H. excisus eine abweichende Lokalform von A. magnificus,
wie ich ihn auffasse, ist, worüber aber weiteres Material entscheiden muß.
l. Berl. Museum. STÜBEL leg. Columbien, Hacienda de Sotara
bei Popayan, 2400 m. Der VON MARTENSsche Typus, von dem ich nur
zum Vergleich die Seitenansicht der letzten Windung abbilde. Das Stück
ist etwas fettglänzend.
Fig. 363. 5'/% — 43,0 x (18,3) 23,5 — 23,8 x 13,4.
2. ROLLE vend. Von Maccas, Ecuador. Ein Stück. Es ist etwas
spindelförmiger als der Typus, etwas gröber skulpiert, ziemlich glanzlos und
hat eine etwas weniger stark eingebogene Spindel. Außerdem tritt hier am
Anfang der letzten Windung eine Strecke weit das schmale, gelbe Band 4 auf.
Fig. 361. 5% — 43,6 X (17,5) 21,5 — 24,2 x 11,7.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen, 109
H. magnificus PFR. emend. STREBEL.
Taf. XXI, Fig. 334; Taf. XXIII, Figg. 362, 364.
Achatina magnifica PFR. Monogr. Hel. II, p. 255, und III, p. 457, hier mit Hinweis auf
REEVEs Achatina magnifica PFR., Fig. 53. P., p. 185, Taf. 36a, Fig. 30. Kopie
nach REEVE.
Hemibulimus magnificus PFR. EDGAR A.SMITH in Proceed. Mal. Soc. London, Vol. VII,
p. 313. P. in Manual of Conch., neuestes Heft, part 7S, p. 117.
Mir liegen aus dem Berliner Museum drei nicht ausgewachsene Stücke
vor, die HOPKE in Cuembi, Neu-Granada, gesammelt hat, die 1898 kata-
logisiert und von VON MARTENS H. magnoficus PFR. bestimmt sind. Es
sind dieselben Stücke, welche VON MARTENS zum Vergleich mit seinem
H. excisus vorgelegen haben.
EDGAR A. SMITH hat nun ]. c. die PFEIFFERsche Art zusammen mit
Hemibulimus (Achatina) dennisoni REEVE ]. ec. besprochen. Er spricht
die Ansicht aus, daß PFEIFFER sich geirrt hat, wenn er bei seiner
A. magnifica, die 1847 beschrieben ist, später auf REEVEs Figur 33
(1849 veröffentlicht) hinweist; denn der aus der CUMINGschen Sammlung
stammende Typus, jetzt im British Museum liegend, sei etwas anderes,
während die Fig. 33, die REEVE für A. magnifica PFR. gehalten hat, da
sie auch vom selben Fundort stammt wie PFEIFFERs Typus, ein junges
Stick von der Achatina dennisoni REEVE, Fig. 32, von Bogota sei, was
aus dem ihm vorliegenden Material erhelle, das von PAINE und BRINKLEY
in Quilachao, Cauca-Tal, Columbien, gesammelt und später von SOWERBY
und FULTON in den Handel gebracht wurde. SMITH sagt vom CUMINGschen
Stück nur, es sei „thin, smooth, witlı very different coloration“, während
doch eine eingehende Beschreibung um so mehr am Platz gewesen wäre,
als die beigegebene Abbildung sehr verwischt und undeutlich ist. Ich
gebe nun zunächst die Beschreibung jener drei Stücke.
Das Gehäuse ist dünnschaliger, etwas breiter oval-konisch, und die
letzte Windung ist etwas höher im Verhältnis zum Gewinde als bei
H. exceisus. Die Färbung ist von Anfang an heller, die ersten Windungen
sind hell hornfarbig, nicht dunkel abschattiert und ohne den rötlichen
Nucleus. Später wird die Grundfarbe mehr brännlichgelb bis gelblich-
olivenfarbig. Auf die 2'/% einfarbigen Embryonalwindungen folgt, immer
deutlicher und breiter werdend, ein aus braunen und gelblichen Flecken
gebildetes Band an der schmal hell berandeten Naht. Die braunen Flecke
lösen sich nach unten in schmale braune, z. T. etwas gewellte und unter-
halb Band 2 verstärkte, winklig vorspringende Streifen auf, zuweilen
untermischt mit breiteren Streifen. Nach der Mündung zu verlieren sich
mehr und mehr die schmalen Streifen, je größer die Stücke werden, und
es bleiben nur unregelmäßig verteilte, vorn meist gelblich berandete
Streifen übrig. Auch das Fleckenband an der Naht verliert sich früher
EI) Hermann Strebel.
oder später. Vom Ende der Embryonalwindungen an tritt Band 2 schmal
und gelblich auf, dem sich unten unmittelbar die winklig vorspringenden
verstärkten Streifen als schmales, gegliedertes Band anschließen. Dieses
Doppelband kann fast bis zur Mündung gehen, aber auch schon früher
aufhören, zuweilen bleibt nur das helle schmale Band nach. Ein ähnliches
Doppelband 3 verläuft bei den beiden kleinsten Stücken oberhalb der Naht,
hört aber auf der letzten Windung auf. Dem größten Stück fehlt es,
statt seiner sind aber auf der letzten Windung die Bänder 3 und 4 als
schmale gelbe Streifen vorhanden (das Band 3 undeutlicher als Band 4).
Im bläulichweiß belesten Innern, in dem die Zeichnung mehr weniger
durchscheint, erkennt man auch bei den kleineren Stücken, wenn auch
undeutlich, die Bänder 3 und 4, wo bei dem großen Stück Band 2 und 4
sehr deutlich weiß hervortreten. Die Mündung ist oval, oben und unten
zugespitzt und von gleichmäßigerer Form als bei A. excisus, bei dem die
Spindelseite durch die eingebogenere Spindel sich weiter auswölbt als bei
H. magnificus. Bei dem kleinsten Stück ist der Mundrand etwas verdickt
wie bei 7. excisus, weil das Stück gerade bei einem Wachstumsabschluß
eefunden wurde; er ist auch nach innen schmal braun ausfließend berandet.
Die Spindel ist mehr weniger eingebogen, weiblich, unten rötlich. Der
Callus ist dunkel purpurbraun, nach innen weißlich werdend.
Die Skulptur ist dieselbe wie bei 7. excisus.
Fig. 362. 5° — 49,5 X (21,1) 27,6 — 29,2 x 15,2.
5 1/a — 46,0 X (20,5) 24,7 — 27,1 x 13,0.
„864. 5% — 41,0% (17,3) 22,8 —- 23,1% 12,3.
Vergleicht man die vorangehende Beschreibung mit PFEIFFERS kurzer
Diagnose, so fällt am meisten auf, daß das Fleckenband an der Naht in
letzterer fehlt, da er nur von einem gelb und braun gegliederten Band
oberhalb der Mitte spricht, womit das Band 2 gemeint ist. Aber SMITHS
Figur, bezw. der CUMINGsche Typus der Art läßt das Fleckenband an
der Naht deutlich erkennen, besonders an den mittleren Windungen. Daß
die Bänder eigentlich schmal gelb sind, und daß von ihnen auch Band 3
und 4 auftreten können, scheint aus der SMITHschen Figur nicht hervor-
zugehen. Ich bemerke dazu aber, daß, wie oben erwähnt, diese Bänder
nur an dem größten der drei Stücke deutlich ausgeprägt, bei den anderen
nur im Innern undeutlich angedeutet sind. Wenn PFEIFFER die Spindel
„recta, verticalis“ nennt, so ist das nach der SMITHschen Figur nicht
richtig, wo sie auch etwas eingebogen ist, ebenso wie das jüngste der oben
angeführten drei Stücke (Fig. 364). Die Skulptur ist durch „leviter striatula,
haud nitens“ sehr oberflächlich geschildert, aber schon die Bezeichnung
kaum glänzend spricht für eine verhältnismäßig gut ausgeprägte Skulptur,
während SMITHs Bemerkung „smooth“ nicht richtig sein kann, denn dann
würde die Art nicht in die Gattung oder Untergattung Hemzbulimus passen.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 111
Die Maßverhältnisse betreffend, so ist zwischen den von PFEIFFER
angegebenen und denen, welche sich aus der SMITHschen Abbildung er-
geben, keine rechte Übereinstimmung.
PFEIFFER = 47,0 x21— 27x13.
SMITH =45,5 < (19,7) 23,0 — 24,0 < 12,1.
Sieht man von der Anzalıl der Windungen und dem Breitenverhältnis
ab, wobei die Verschiedenheit individueller Methoden in Frage kommt,
so deckt sich das mittlere der vorliegenden drei Stücke gut mit der
SMITHschen Abbildung, nur ist die letzte Windung etwas höher und
stimmt, wie auch die Breite der Mündung, besser mit PFEIFFERs Maßen.
Ich glaube, daß nach der eingehenden Beschreibung und den daran
geknüpften Erörterungen man mir zustimmen wird, wenn ich die drei
Stücke des Berliner Museums mit dem PFEIFFERschen Namen belege und
danach die Beschreibung PFEIFFERs ergänze und berichtige. Es erübrigt
nur noch, die Beziehungen zur REEVEschen Figur 33 zu erörtern. Nach
den jungen Stücken, die mir von der Quilachao-Form von AH. dennisoni
vorliegen, hat SMITH allerdings recht, wenn er sie für verschieden von
H. magnificus hält, aber wie er schon bemerkt, hat PFEIFFER sich wohl
durch den gleichen Fundort Quito und die entschiedene allgemeine Ähn-
lichkeit verleiten lassen, jene Figur 35 bei seinem A. magnificus an-
zuführen. Hat doch auch REEVE, dem doch der Typus aus der CUMINGschen
Sammlung bekannt gewesen sein muß, da er ihn ausdrücklich erwähnt,
die Gleichheit beider Formen vertreten. Weiteres Material aus jenem
Hochlande, von dem 4. dennisoni mit der var. cara, H. magnificus und
H. excisus stammen, mag darüber entscheiden, ob sich die Beziehungen
dieser drei Arten zu einander noch enger herausstellen als es vorläufig
den Anschein hat.
PILSBRY folgt in dem schon oben angeführten neuen Heft 78 seines
Manual den SMITHschen Ausführungen.
H. dennisoni REEVE.
Achatina dennisoni REEVE, Conch. Icon., Fig. 32. SMITH, ]. c. p. 313. P., l. ec. part 7S,
p-blld.
Der REEVEsche Typus aus Bogota muß wohl vorläufig abgesondert
bleiben, denn weder unter dem mir vorliegenden noch dem von SMITH
angeführten und von PILSBRY eingehend beschriebenen Material von
Quilachao befindet sich ein sich damit deckendes Stück. Die hellfarbigen
Stücke haben keine hellen Bänder, nicht mal alle dunkelfarbigen, und der
Callus ist bei allen dunkel purpurbraun. Wenn REEVE von „a pale ob-
secure band“ spricht, so stimmt das nicht mit seiner Abbildung, die helle
Bänder 2 und 3 zeigt.
112 Hermann Strebel.
H. dennmisoni REEVE, Form earus PILSBRY.
Taf. XXI, Fig. 331; Taf. XXII, Figg. 3654, b, 366.
SMITH Ne. 318. Bid. sp,
SMITH verweist allerdings auf die Abweichungen vom REEVEschen
Typus, gibt aber dieser von SOWERBY und FULTON als Hemibulimus den-
nisoni und var. magnifica REEVE non PFEIFFER in den Handel gebrachten
Form keinen eigenen Namen. PILSBRY hat dem 1]. c. abgeholfen und
beschreibt die verschiedenen Farben und Zeichnungen, die bei dem ihm
vorliegenden Material vertreten waren. Mir kam erst bei der Korrektur
der Drucklegung meines Manuskriptes jenes Heft 78 zu Händen. Ich hatte
diese Form caucaensis genannt, was nun einzuziehen ist; dagegen lasse
ich meine Beschreibung stehen, die der PILSBRYschen als Ergänzung und
zum Vergleich dienen mag.
Die Form ist größer als 7. magnificus, starkschaliger, mit rascher
zunehmenden 6—6'/, Windungen und einem schmäler ausgezogenen Gewinde;
die letzte Windung ist bei den großen Stücken meist oben etwas kantig.
Die Spindel ist an jüngeren Stücken gerade bis etwas eingebogen, bei
ausgewachsenen Stücken stärker, wenn auch verschieden stark, eingebogen.
Die oberen Windungen sind entweder hell oder bei zwei jungen Stücken
der dunkleren Färbung oben dunkelbraun abschattiert, aber der Nucleus
ist auch hier nicht rötlich wie bei HZ. excisus. Sonst zeigen die
oberen 3—4 Windungen dieselbe Zeichnung wie bei 4. magnifica,
nur verschwindet das Fleckenband an der Naht auf den letzten
2—3 Windungen ganz, und Band 2 zeigt nur an einem der jungen
dunkeln Stücke an einer kurzen Stelle die Kombination mit dem Flecken-
band, sonst sind die Bänder 2, 3, 4 schmal und gelb, aber zunehmend
etwas breiter werdend. Bei den fast einfarbigen Stücken fehlen sie auf
den letzten Windungen ganz. Die Skulptur weicht dadurch von A. exeisus
wie 7. magnificus ab, daß sie weit gröber ist. Die schmalen Falten gehen
meist bis an die Naht, und sind dort meistens in gröbere Falten zusammen-
gefaßt, was ja auch bei den anderen beiden Formen der Fall ist, aber sie
sind schärfer ausgeprägt, und durch die gröberen Spiralfurchen wird vor-
wiegend eine Stäbchenskulptur bewirkt. Die feineren Spiralfurchen sind
nur in Spuren erkennbar, während sie bei den anderen beiden Formen
noch meist deutlich als feine Reifen erkennbar sind, die oft weitläufig und
unregelmäßig verlaufen, auch unterbrochen sind. Bei den größeren Stücken
kommen auf den letzten Windungen vereinzelt hammerschlagartige Ein-
drücke und kurze aufgetriebene Stellen in der Spiralrichtung vor. Ihre
Skulptur nähert-sich mehr der des A. örxs. Der Mundrand ist wie die
Spindelbasis bei ausgewachsenen Stücken mennigrot oder orange, dahinter
tritt zuweilen ein purpurbrauner ausfließender Streifen auf, und dieselbe
Farbe hat nach außen hin der Callus, doch ist der bläulichweiße Teil
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 173
schmäler als bei den beiden anderen Formen, und zwar zunehmend bei
jüngeren Stücken. Das Innere ist bläulichweiß, hell blaugrau oder rein
weiß mit rötlichem Anflug.
Die mir vorliegenden Stücke zeigen folgende Farbenvarietäten auf.
l. In Färbung und Zeichnung wie REEVEsS A. magnifica, Fig. 33.
Drei Stücke, davon zwei mit hellen, ein mit dunkel abschattierten letzten
Windungen, sonst ganz übereinstimmend. Ich bilde das größte und kleinste
Stück ab.
al )) 34,6 — 36,2 X 9.2,
5) 26,8 — 29,4 x 14,3.
1)2 0223, 232x119.
Fig.365a. 64 — 68,2 x (2
51a — 52,2 x (2
raoabe 54 AO
Ein noch jüngeres, aber defektes Stück hat aan gerade, etwas
schräg zur Achse stehende Spindel.
2, Ein dunkel olivbraunes Stück, nach oben rötlichbraun werdend.
Das Fleckenband an der Naht und Band 2 sind noch bis auf die 4. Windung
schwach erkennbar, sonst fehlt jede Zeichnung, nur einzelne dunkle, nach
vorn gelblich berandete Varixstreifen sind vorhanden. Mundrand, Inneres
und Callus sind wie bei dem vorgehenden Stück gefärbt.
27292 07.8373 236 <208
3. Ein Stück, schmutzighell eh a ie: fehlen Zeichnung
und Bänder auf den letzten Windungen wie bei dem vorangehenden Stück ;
die Varixstreifen sind nur hell olivfarbig. Der Mundrand und das Spindelende
sind orangefarbig; der dunkle Streifen hinter dem Mundrande fehlt. Der
Gallus ist purpurbraun.
Ei2#366.7.6 9 x (29,4) 38,5 — 40,2 X 21,3.
4, Ein Stück, rötlich orangefarbig, sonst wie das vorangehende. Die
Varixstreifen sind rotbraun, der Mundrand ist nach unten zu erweitert,
mennigrot, breit ausfließend und ohne dunklen Strich dahinter. Der Callus
ist purpurbraun, das en mennigrot.
6 — 72,5 X (28,5) 39,0 — 40,0 X 22,0.
Die beiden letzten en sind vielleicht auch als heterom. zanthus
aufzufassen.
7,6
2
6)
H. iris PFR.
Taf. XXI, Fig. 330; Taf. XXTV, Fig. 373.
Bul. iris PFR. MART. und CHENN., 2. Aufl., p. 244, Taf. 65, Fiog. 4 4, 5. Bull. wallisianus
Mouss. Malak., Bl. 21, 1879, p..9. Novit. Conch. IV, p. 135, Taf. 130, Figg. 1/8.
P...p> 15% Tafysl,- Bieg. 25 —32.
Außer den]. c. gegebenen Beschreibungen und Abbildungen hat auch
H. DOHRN in Jahrb. d. d. Malak. Ges. II, 1575, eine eingehende Besprechung
der Art gegeben, und ich habe in der Diagnose der Untergattung
ihre besonderen Merkmale hervorgehoben, so daß hier nur noch einige
Ergänzungen zu folgen brauchen.
114 Hermann Strebel.
In der Grundfarbe tritt ein bräunliches Strohgelb und eine bräunliche
Olivenfärbung auf, die im ersteren Fall nach oben heller, zuweilen etwas
violett-fleischfarbig, im letzteren Falle nach oben dunkler, schwärzlich-
violett wird, wobei sich an der Naht zuerst eine schwarze Zone hinzieht,
die später mit leicht weißlichen Flecken gegliedert wird (s. Fig. 330). Das
cegliederte Band an der Naht, das sich meist bis an die 4. Windung hinan-
zieht, kann ganz oder fast ganz fehlen, und zwar ausschließlich bei der
helleren Grundfarbe, oder es ist bei beiden Grundfärbungen mehr weniger
deutlich ausgeprägt. Dies Merkmal vermisse ich in den Beschreibungen,
ebenso daß das Innere bei der dunklen Grundfarbe hell blaugrau und nur
bei der helleren Grundfarbe rein weiß ist. Bei jungen Stücken ist das
Innere immer mehr weniger dunkelbraun oder violettbraun. Es treten
auch bei jungen und alten Stücken, bei heller und dunkler Grundfarbe in
der Mündung zuweilen deutliche, nach unten zu breiter werdende drei
breite dunkle Zonen auf (bezw. die schmalen Zwischenräume entsprechen
ungefähr den Bändern 2, 3, 4), die man außen nicht oder nur sehr undeutlich
erkennt. Der an Stelle von Band 4 verlaufende Wulst ist innen immer
rein weiß, was besonders an jungen Stücken sehr deutlich hervortritt.
Junge Stücke der dunkleren Färbung bieten im allgemeinen äußeren
Aussehen, bis auf die Form und die abweichende Basal- bezw. Spindel-
partie Ähnlichkeit mit 4. excisus.
1. WALLIS leg. Sonson, Prov. Antioquia, Neu-Granada. Aus
OÖ. SEMPERS und meiner ehemaligen Sammlung. Viele Stücke, von denen
ich nur einige Maße anführe.
Fast 6 — 85,2 x (34,8) 46,8 — 49,0 X 24,6.
„ 55V, — 81,8 x (33,7) 47,1 — 48,0 x 24,0.
53%, — 65,7 X (30,1) 41,4 — 39,3 x 21,3.
51/a — 65,0 x (30,4) 42,4 — 40,3 X 22,6.
5a — 606 51,9)41,0 A409 203.
Pie. 373. 5. = 41,9>=°022,9) 29,3 29,9 16.0.
B) 2.
— 54,4 x (24,8) 33,9 — 34,4 = 18,
Man sieht, wie verschieden die Verhältnisse zwischen Anzahl der
Windungen und den Maßen an den verschiedenen Stücken sind.
2. GUST.SCHNEIDER vend. Frontino, Neu-Granada. Ein junges Stück.
3. GUST.SCHNEIDER vend. Ocaüa, Neu-Granada. Ein junges Stück.
Diverse andere Stücke ohne genauen Fundort.
Die von DOHRN ]l. ec. und von PILSBRY gegebenen Maße vervoll-
ständigen die Veränderlichkeit der Form.
C. Subgenus Myiorthalicus n. subgen.
Gehäuse fest- aber nicht diekschalig, glanzlos, oval-konisch, mit
6 schwachgewölbten Windungen, die sich rasch erweitern, und deren
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 115
letzte bei großen Stücken bedeutend größer als das Gewinde sein Kann;
bei jungen Stücken weniger. Die Mündung ist oval, oben zueespitzt,
zuweilen, und besonders bei jüngeren Stücken, bildet die Spindel mit der
Mündungswand einen stumpfen Winkel. Der Mundrand ist stumpf, nach
rückwärts schmal verdickt, nach unten bei großen Stücken etwas erweitert.
Die Spindel steht senkrecht oder etwas schräg zur Achse; sie ist in sich
zuweilen fast gerade, meistens aber eingebogen, oben zurückweichend,
selten etwas gewunden, ganz weiß oder nach unten etwas bräunlich
werdend; ihr Ende bildet mit dem Basalrand einen etwas abgerundeten
Winkel. Der Callus ist dünn, weißlich, nach außen immer mehr weniger
dick und mehr weniger schmal, dunkelbraun berandet, bei der var. pallida,
die ich für eine heterom. zanthus halte, nicht.
Das Embryonalgewinde mit 2'% Windungen (Fig. 328) ist glänzend,
fein gestreift, oben ab und zu scharf und kurz gefaltet, an einem großen
Stück auch am Unterteil der Windung in entgegengesetzter Richtung
scharf und kurz gefaltet, andererseits kommen auch jüngere Stücke vor,
an denen selbst die oberen Fältchen fehlen. Gegen das Ende treten
rhombische braune, mit gelblichen abwechselnde Flecke an der Naht auf,
welche Zone auch auf den späteren Windungen oft noch lange erhalten bleibt.
Die Skulptur besteht aus fadenförmigen Falten, die selbständig bis
an die Naht reichen, so daß keine Zone stärkerer Falten an der Naht
auftritt. Sie werden von gleich starken feinen Spiralreifen durchkreuzt,
so daß die Falten in Körner zerschnitten werden. Mit dem Fortschreiten
des Wachstums werden die Zwischenräume zwischen den Falten und den
Spiralreifen gleichmäßig größer, so daß dann eine regelrecht gegitterte
Skulptur entsteht, bei der die Kreuzungsstellen verdickt erscheinen. Die
Skulptur, ohne Lupe betrachtet, hat den Anschein eines groben (Gewebes.
Der Name ist nach den fliesenschmutzartigen Flecken mit Fliege
in Verbindung gebracht.
M. dennisoni REEVE und var. pallida STREBEL.
Vak: XXT, Fig, 328; Taf, XXIV, Eise. 376/379.
BP: 198, 2aLASSRi2oF 13/16. SB 5V park
Die Untergattung hat nur diesen Vertreter, den PILSBRY unter
Porphyrobaphe stellt, so daß ihre Diagnose auch für die Art gilt; es
bleiben nur Färbung und Zeichnung zu beschreiben.
Die Grundfarbe ist hell gelbbraun bis zimtfarbig mit helleren,
zuweilen sogar stellenweise weißlichen schmalen Bändern 2, 3, 4, 5,
von denen Band 2 meistens sich kaum von der hellen Grundfarbe abhebt.
Band 3 und 4 sind meistens deutlich, Band 5 fehlt meistens bei der
typischen Form und immer bei der var. pallida. An der Basis, unterhalb
Band 5, tritt bei der typischen Form häufig eine kastanienbraune Zone
8*+
116 Hermann Strebel.
als Abschluß auf. Bei der typischen Form treten sehr unregelmäßige,
fast schwarze Streifen auf, die oft unterbrochen sind, sich auch stellen-
weise verbreitern und nach vorn zackig und hell oder selbst weiß
berandet sind, was häufig mit den hellen Bändern zusammenfällt, wodurch
diese dann stellenweise gegliedert erscheinen. Über das Ganze sind dann
sehr viele schwarze Flecke von verschiedener Größe verstreut, die meistens
nach vorn hell berandet sind. Bei dervar. pallida sind die Streifen meist braun
anstatt schwarz und weit spärlicher; das gleiche gilt von den Flecken.
Der stumpfe Mundrand ist braun, meistens nach innen breit aus-
fließend. Das Innere ist weiß mit mehr weniger deutlich durchscheinender
Zeichnung. Der Callus ist ziemlich dünn, weißlich, mit schwarzbraunem
äußerem, etwas verdicktem, schmalen Rand, der bei der var. pallida fehlt.
Nach dem mir vorliegenden Material aus der O. SEMPERschen und
meiner alten Sammlung, das wir beide s. Z. von SCHMELTZ, der den
Vertrieb des WALLISschen Materials hatte, erwarben, ist die var. pallida
mit der Etikette Frontino, Neu-Granada, versehen, während die typische
Form von Sonson, Neu-Granada, stammt. Andererseits liegen in der
SCHOLVIENschen Sammlung Stücke beider Formen von Frontino. Danach
kämen beide Formen zusammen vor. In der O. SEMPERschen Sammlung
liegen dann noch zwei Stücke von Sonson, Neu-Granada, die der Be-
schreibung nach zu MOUSSONS var. obscurata passen, auch in der Form
und dem fehlenden inneren braunen Mundsaum mit der Abbildung in den
Novitat., Taf. 127, Fig. 12, 13 übereinstimmen, die in der Farbengebung
ganz verfehlt ist, mehr noch in der Kopie in PILSBRY. Ich kann diese Varietät
nicht recht anerkennen, denn das Fehlen des inneren braunen Mundrandes
kommt auch sonst vereinzelt vor, und die Form wie das Detail der Zeichnung
sind überhaupt bei dieser Art sehr wechselnd. Die von PILSBRY aufgeführte
var. marmatensis, die BLAND in Marmato, Columbien, gefunden hat,
scheint mir der Abbildung nach (Fig. 14) dasselbe zu sein, was ich
var. pallida nenne (vergl. SP., V,pag. 2). Die Frage spitzt sich also
nur dahin zu, ob diese Varietät eine Lokalform oder nur eine Farben-
varietät ist, die zusammen, mit der typischen Form vorkommt.
l. Von SCHLÜTER in Halle gekauft, aus dem Material von STAUDINGER
stammend. Cauca-Tal, Columbien. Drei große schöne, typische Stücke,
sanz ähnlich der REEVEschen Figur 166, nur daß die Spindel eingebogen ist.
6 — 83,3 X (85,0) 50,8 — 50,7 X 27,3.
2. Koll. Ö. SEMPER. WALLIS leg. Frontino, 6— 8000’. Fünf Stücke
vor. pallida.
6 —69,2x (29,8) 41,7 — 41,0 x 22,2.
Figg. 378/379. 5°/s — 65,5 X (30,1) 39,7 — 38,0 X 20,7.
51, — 47.8 x (095) 29,9 — 26,6 147.
Fig. 376. 52.345226.) 21,9 21,0 ed,
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 1717
3. Nr. 15800. WALLIS lege. Frontino, 6—8000’. Zwei Stücke wie
die vorstehenden.
4. Koll. SCHOLVIEN. Frontino. Ein Stück wie vorstehend und
drei typische Stücke, von denen das größte folgende Maße hat:
Fast 6 — 65,2 x (30,6) 41,2 — 38,5 X 21,1.
5. Koll. O. SEMPER. WALLIS leg. Sonson. Zwei Stücke, von
denen das frischeste eine zwischen hell zimtfarbig und grauviolett ab-
wechselnde Grundfarbe und vor den Streifen viele rein weiße Flecke und
Streifen zeigt, so daß bei den hellen Tönen der Zeichnung der typischen
Form hier das Weiß vorwiegt. Der Mundrand ist innen nicht braun
besäumt, auch der Callus nicht. ? var. obscurata MOUSS.
5%, — 66,8 x (29,8) 40,0 — 37,3 < 21,0.
6. Außerdem noch mehrere Stücke ohne anderen Fundort als Neu-
Granada und zwei Stücke aus der FILBYschen Sammlung ohne Fundort,
von denen ich das eine wegen seiner reichen Zeichnung abbilde, da
hier die Bänder deutlich aus hellen und dunklen Flecken bestehen; nur
Band 4 ist hellfarbig durchgehend.
Fig. 377. Fast 5% — 51,5 X (24,6) 32,2 — 30,6 < 16,0.
D. Subgenus Oxyorthalieus n. subgen.
Gehäuse fest-, aber nicht sehr dickschalig, oval-konisch, kaum oder
matt glänzend, mit 6 wenig gewölbten, sich ziemlich rasch erweiternden
Windungen, deren letzte etwas höher als das Gewinde ist. Mündung
mehr weniger verkehrt-ohrförmig, Mundrand mehr weniger breit und flach
umgeschlagen, nach unten etwas erweitert, farbig oder weib (grevzllei).
Der Basalrand geht im Bogen in die Spindel über, welche senkrecht
oder schräg zur Achse steht, gewunden - und oft etwas eingebogen ist
und oben zurückweicht. Der Gallus ist weiß, mäßig dick.
Das Embryonalgewinde (Fig. 329) mit 2% Windungen ist glänzend,
fein gestreift, dunkelbraun oder hell hornfarbig. Die erste Windung
steigt plötzlich und stark empor, so daß der Wirbel spitz erscheint, der
Nucleus ist bei den dunkelgefärbten Stücken weiß.
Die Skulptur besteht aus schmalen Falten, die vereinzelt bis an die
Naht durchgehen, meistens aber in der Nahtnähe in gröbere Falten
zusammengefaßt sind, so daß hier wie bei Porphyrobaphe sich eine Zone
grober Falten absondert. Die feinere Spiralskulptur ist meist nur schwach
und nur stellenweise ausgeprägt; wenn deutlicher, so erkennt man feine
gewellte Spiralreifen. Dagegen treten deutlicher auf den letzten
Windungen in unregelmäßig weiten Zwischenräumen seichte, grobe
Furchen auf, welche die Falten in Stäbchen zerlegen.
Auf das Embryonalgewinde folgend, tritt an der Naht meistens eine
Zone dunkelbrauner und weißlicher Flecke auf, die sich aber auf den
118 Hermann Strebel.
letzten Windungen nicht fortsetzt oder in die Streifen- oder Ziekzack-
zeichnung übergeht. (Charakteristisch für diese Untergattung sind die
dunkelbraunen Flecke, die nach vorn in kurze oder lange helle Streifen
in der Spiralrichtung auslaufen.
Ich habe diese, nur durch ©. örroratus und die Form greizllei ver-
tretene Untergattung von M. dennison: abgetrennt, weil die Form des
Embryonalgewindes und die Skulptur sich ganz anders verhalten.
O. irroratus REEVE.
Taf. XXI, Fig. 329; Taf. XXIV, Figg. 372, 374.
P., p. 155, Taf. 52, Figg. 33/37, von denen Figg. 36/37 den REEVEschen Typus, Fig. 33
die var. elongata MILLER, Fig. 35 die var. minor MILLER kopieren.
Die Art zeigt entweder eine bräunlich strohgelbe oder zimtfarbige
bis braune Grundfarbe. Im ersteren Falle hebt sich die Zeichnung durch
unregelmäßige, oft wie zusammengeschobene Zickzackstreifen erscheinende
Streifen lebhafter ab. Dementsprechend sind auch die oberen Windungen
heller oder dunkler gefärbt. Der Mundrand ist orangegelb oder hell
mennigrot. Stücke mit so breiter Falte an der Spindel wie der REEVEsche
Typus sie zeigt, liegen mir nicht vor. Bei den mir vorliegenden Stücken
ist die Spindel vielleicht ausnahmsweise oben durchweg dünn und wird
nach unten etwas dicker; sie geht zuweilen aber durch einen nach
außen liegenden Absatz in den breiteren Basalrand über (Fig. 372), was
alles auch für die Form grevlle gilt. Ferner sind alle die mir vor-
liegenden Stücke in der Form insofern vom REEVEschen Typus ab-
weichend, als die Windungen am Gewinde nur sehr schwach gewölbt
sind. Das Innere ist blauweiß und bei dem dunkelsten Stück grauviolett.
l. Koll. ©. SEMPER. Ohne Fundort. Ein Stück fast typisch in der
Form, aber von einer ziemlich dunklen Färbung, auf der der helle Teil
der Flecke auf der letzten Windung nur sehr schwach ausgebildet ist. Der
Mundsaum ist hell orangegelb, das Innere schmutzig blaugrau mit durch-
scheinender Zeichnung. Der Callus ist nach dem Außenrande zu verdickt,
gelblich weiß, nach innen dünner werdend. Ich bilde nur die Mündungspartie ab.
Fig. 374. ca. 6 — 70,0 X (30,0) 41,8 — 41,0 x 22,2.
2. Koll. SCHOLVIEN. Quito. Ein sehr dunkles, oben schwarzbraunes
Stück. Der hellere Teil der Flecke ist nur am Anfang der letzten
Windung erkennbar. Der Mundsaum ist wenig verdickt, hell orangegelb.
Die Spindel ist sehr dünn und steht senkrecht zur Achse, sie ist im Innen-
kontur etwas ausgehöhlt.
6'/a — 67,5 X (30,0) 40,0 — 38,7 X 22,3.
3. Koll. SCHOLVIEN. Ecuador (SOWERBY und FULTON vend.). Es
ist ein in der Zeichnung etwas abweichendes Stück. Die Fleckenzone
an der Naht geht bis an den Anfang der vorletzten Windung, sie gelıt
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 119
anfangs in eine unregelmäßig sich verschiebende braune Flammen-
zeichnung über, dann auf der letzten Windung in breite braune Streifen,
die aus unregelmäßig langen und sich in der senkrechten Richtung ver-
schiebende Striche zusammensetzen, wobei sich oft pfeilspitzenförmige
Vorsprünge bilden. Der orangegelbe Mundsaum ist verdickt und geht in
gleicher Stärke in den Basalrand über, der Callus ist weißlich, nach
innen zu sehr schwach werdend, das Innere ist bläulichgrau mit durch-
scheinender Zeichnung, und die Spindel ist etwas dicker als beim voran-
gehenden Stück, sonst gleich.
Fig. 372. 6 — 69,0 < (31,0) 41,4 — 41,2 x 22,8.
O. irroratus, Form grevillei SOWERBY.
Tal X NER 0573 0a ar
PB, 2: 150, Taf. 53, Eigg. 38/41.
MILLER sowohl wie PILSBRY halten diese Art nur für eine Varietät
von ©. irroratus. Mir liegt zu wenig Material vor, und vor allen Dingen
kann ich keinen sicheren Anhaltspunkt dafür finden, ob diese Form
zusammen mit der typischen Form vorkommt oder nur lokalisiert. Meiner
Ansicht nach handelt es sich dabei um eine Art von heterom. zanthus.
Nach dem mir vorliegenden Material unterscheidet sich diese Form
vom Typus nur durch die grünlich- oder bräunlichgelbe Färbung, hellen
Wirbel und den weißen, zuweilen etwas breiter umgeschlagenen Mundrand.
Der normal sein sollende Knoten auf der Innenseite des Mundrandes an
seiner oberen Einfügung ist nur an einem meiner Stücke schwach ver-
treten, und auch PILSBRY bemerkt, daß er nicht konstant zu sein scheint.
Nach meiner vorstehend geschilderten Auffassung der Unterschiede
von O. ?rroratus gehört nun das unten folgende erste Stück hierher, trotzdem
es keine Spur von der knotenförmigen Verdickung des Mundrandes oben,
sondern nur unterhalb ein kleines Knötchen zeigt, das ich für eine zufällige
Ablagerung halte, ebenso wie die Verdickung in der Mitte des Mund-
randes. Von den beiden folgenden Stücken hat das erste (Nr. 2) deutlich
die Verdickung am Mundrande oben, aber eine weit schmälere Form als
der typische ©. grevelle: sie haben soll, und ihm gleicht das dritte Stück,
das keinen Knoten, sondern nur eine Rinne zwischen Mundrand und
Callus zeigt, von der PILSBRY auch spricht.
l. Koll. SCHOLVIEN. Ecuador. Bul. örroratus bestimmt. Es zeigt
nur auf der vorletzten und letzten Windung, wenn auch nur schwach,
die charakteristische Zeichnung von ©. irroratus, ist aber bräunlich-stroh-
gelb gefärbt. Der Mundrand ist weiß mit einem leichten gelblichen An-
flug, ebenso die Spindel. Das Innere ist grauviolett, der Gallus dünn
und blaugrau. In der Form und Färbung entspricht es gut dem ©. grevallei.
Fig. 371. 6 — 63,7 X (30,0) 40,0 — 36,9 X 21,7.
120 Hermann Strebel.
2. Ohne Etikette. Ein Stück wie das vorstehende, aber weit
schmäler, mit breiterem, rein weißem Mundrand, weißem Callus und
violettgrauem, aber hellerem Innern als das sub 1. verzeichnete Stück
es zeigt. Die Verdickung oben am Mundrande ist deutlich, aber die Form
des Gehäuses schmäler als der Typus.
Fig. 370. 6 — 58,5 X (25,3) 35,5 — 34,0 x 19,0.
3. BOUCARD vend. D. greville. Keuador. Das Stück entspricht
dem vorangehenden, es ist nur kleiner, und der weiße Mundrand hat nach
außen einen gelblichen Anflug. Die Spindel steht schräg zur Achse. Ich
bilde nur die Mündungspartie ab.
Fig. 375. 5%, — 54,2 X (23,0) 31,6 — 32,8 x 16,8.
O. subirroratus DA COSTA.
Diese in P., vol. 14, p. 163, Taf. 24, Fig. 11, aufgeführte Form liegt
mir nicht vor. Die Skulpturbeschreibung bezw. das Fehlen der erhabenen
Streifen scheint mir für die Untergattung unwahrscheinlich.
Il. Genus Corona ALB.
Gehäuse starkschalig, oval-konisch, häufig links gewunden, mehr
weniger mattglänzend, mit bis 8 wenig gewölbten Windungen, deren
letzte niedriger ist als das Gewinde. Die Mündung ist verkehrt-ohrförmig,
der Mundrand geradeaus, mehr weniger stumpf, bei großen Stücken nach
unten erweitert. Die Spindel steht senkrecht oder meist etwas schräge
zur Achse, sie ist mehr weniger stark gewunden und meist auf der Innen-
seite mit einer oft unregelmäßigen und höckerigen Verdickung belegt,
die sich bis zu einer plattenartigen Erhebung steigern kann, und die im
Gegensatz zu Liguus immer oben am stärksten entwickelt ist.
Das Embryonalgewinde (Fig. 339) hat 2% Windungen, die glänzend
und fein gestreift sind, oben und unten treten oft sehr feine Fältchen,
in der Mitte eine sehr feine Stäbchenskulptur auf, was aber nur unter
starker Lupe sichtbar ist. Sie sind etwas riemenförmig aufgerollt, d. h.
seitlich platt und oben stumpfkantig, meist rosa oder violett gefärbt,
und zwar nach oben heller werdend, und gegen das Ende pflegen bräun-
liche Streifen aufzutreten.
Die Skulptur besteht aus feinen, unregelmäßig starken, wenig
scharfen Falten, die sich häufig auf den letzten Windungen paarweise
vereinigen und gröbere, ziemlich regelmäßig gereihte Falten bilden, die
dem Gehäuse ein gerieftes Ansehen verleihen. Die Vereinigung der Falten
ist meist nur stellenweise unter der Lupe erkennbar. Die Spiralskulptur
besteht aus feinen Furchen, die aber nur selten und dann auch nur
stellenweise deutlich zu erkennen sind, was individuell sehr verschieden
ist; zuweilen verrät sie sich stellenweise nur durch auftretende schwache
Stäbchenskulptur, welche janur durch das Durchschneiden der Falten entsteht.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 121
Gruppe ©. regina FER.
Wie schon PILSBRY p. 176 bemerkt, ist es oft schwer, die Gruppe
von Formen, die sich um €. regina FER. gruppieren, auseinander zu halten,
da sie alle in den am meisten charakteristischen Merkmalen des Gehäuses
übereinstimmen und nur in Färbung und Zeichnung Verschiedenheiten zeigen,
die aber auch oft ineinander übergehen. Die Trennung in Lokalformen
ist deshalb schwer, weil man nur selten größeres, zusammen gefundenes
Material von bestimmten Fundorten zur Verfügung hat, da es meistens,
wie es den Händlern häufig zur Verfügung stehen mag, auseinander-
gerissen und mit mehr weniger g„uter Bestimmung verschickt wird.
Meistens fehlen die Fundorte überhaupt, oder sie sind so allgemein ge-
halten, daß nichts damit anzufangen ist. In einem Falle konnte ich bei
dem DOHRNschen Material vom Rio Machado feststellen, daß sich dar-
unter die Hauptarten dieser Gattung vertreten fanden, also doch wahr-
scheinlich zusammen gefunden sind, wenn sie sich auch leicht voneinander
unterscheiden lieben.
PILSBRY gibt nun auf p. 177 einen Schlüssel zum Auseinanderhalten
der verschieden benannten Arten, der aber, wie er selbst vorher sagt,
auch nur ein Notbehelf ist, und der die vorkommenden Abweichungen und
Übergänge nicht berücksichtigen kann. Seine Einzelbeschreibungen und
seine Abbildungen ergänzen diesen Schlüssel, soweit es bei der Ver-
änderlichkeit in dieser Gruppe möglich ist. Ich kann mich nach PILSBRYS
guter Vorarbeit in der Charakterisierung der einzelnen Formen oder so-
genannten Arten kurz fassen und werde hauptsächlich die einzelnen
fraglichen Formen des mir vorliegenden Materials genauer erörtern und,
soweit es nötig ist, abbilden. Jedenfalls stimme ich mit PILSBRY über-
ein, daß es vorläufig geraten ist, die Formen oder Arten, wie sie mal
gegeben sind, soweit es möglich ist, auseinander zu halten, bis rationell
gsesammeltes Material weiter entscheidet. Ich muß übrigens noch bemerken,
daß in dieser Gruppe, wie schon erwähnt, feine Spiralstreifen vorkommen,
was PILSBRY leugnet.
C. regina FER.
kat. xxYV, Big, a 188: Taf. XXVI, Figg. 389, 390.
PERUSSAC, Hist., Taf. 119, Figg. 3/5. P., p. 1%, Taf. 33, Figg. 1, 2,4, 3.
1. W. SCHLÜTER vend. Von STAUDINGERs Material stammend.
Unterer Amazonas (?). Ein Stück, zusammen mit vielen Stücken der
C. regalis, das sich genau mit FERUSSACS Fig. 5 deckt, Färbung wie P.,
Fig. 1; die Rückseite, Fig. 2, zeigt eine dunkle Cuticula, die bei dem
vorliegenden Stück nur olivenfarbig und nur in Streifen vorhanden ist.
Wirbel rosa.
81/s — 85,6 = (34,7) 40,8 — 42,4 x 19,4.
122 Hermann Strebel.
2. Koll. Dr. H. DOHRN. Vom Rio Machado, einem Nebenfluß des
Rio Madeira (oberes Amazonas-Gebiet). Drei typische Stücke zusammen
mit einem Stück C. perversa und zwei Stücken C. ineısa und einem frag-
lichen Stück ©. regalıs.
a) Fig. 388. 8°%/s — 101,4 x (35,5) 41,4 — 43,6 X 20,9.
Dies Prachtstück ist der Cutieula entkleidet, wenn es auch durch-
aus frisch ist. Es ist daher auf der letzten Windung rein weiß, während
es am Gewinde grau mit violettem Anfluge ist. Der Wirbel ist weißlich.
Es treten nur stellenweise am Gewinde schmale, etwas dunklere, winklig
gebrochene und einige von der Stelle des Band 2 ab plötzlich breiter
werdende dunkel violettgraue Streifen auf. Auf der letzten Windung
sind zwei schmale, purpurschwarze Varixstreifen und das schwarzbraune
Band 3 vorhanden, das sich aber nur auf das erste Drittel der Windung
erstreckt, dann aufhört; eine weiße beiderseitige Umrandung läßt sich
trotz der weißlichen, freilich etwas gelblich angehauchten Grundfarbe
noch schwach erkennen. Mundrand außen und innen schmal schwarz-
braun berandet, Callus braunschwarz. Die Spindel ist verhältnismäßig
stark verdickt und bräunlichweiß, die Verdiekung ist in der Mitte durch
eine schräge Furche getrennt; der obere Teil ist stärker verdickt als
der untere.
b) Fig. 384. Fast 8 — 87,8 x (36,4) 43,0 — 41,7 X 20,0.
Dies Stück ist fast identisch mit dem sub 1. aufgeführten, nur
zeigen die 3. bis 5. Windung auf violettgrauem Untergrunde schmale, an
Stelle von Band 2 winklig gebrochene bräunliche Streifen. Die letzte
Windung ist mit einer m Streifen aufgelösten, dunkel olivenfarbigen
Outieula bedeckt und mit dem beiderseits hell berandeten schwarzbraunen
Band 3 fast durchgehend geziert. Ich bilde davon nur den unteren Teil ab.
C) Fig. 383. 7°/s — 78,5 X (30,9) 35,6 — 36,2 X 17,8.
Dies Stück ist nicht ganz ausgewachsen. Die oberen Windungen
mit weißlichem Wirbel werden allmählich violettgrau und zeigen die
schmalen, winklig gebrochenen und nur selten breiteren, vorn weiß be-
randeten Streifen, daneben auf der 4. bis 7. Windung oberhalb der Naht
ein dunkelbraun und weiß zegliedertes Band, das sich noch bis über das
erste Viertel der letzten Windung hinzieht, dann aber bis zu Ende
schwarzbraun, beiderseits schmal hell berandet wird. Die letzte Windung
ist hell olivenfarbig mit dunkleren Streifen. Mundrand und Callus sind
purpurschwarz. Die Spindel ist im sich fast gerade, nur wenig, und zwar
nach innen und oben, faltenartig verdickt.
3. ROLLE vend. Anden, Peru. Unter anderen ©. regina bestimmten,
zu ©. regalis gehörenden Stücken mit typischer Spindelbildung befand sich
dies eine Stück, welches keine Ablagerung auf der Spindel zeigt, nur
oben eine schwach vorstehende Falte, die nur auf ihrer äußersten Er-
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 123
hebung etwas weißlich ist. Dies Stück hat auf der vorletzten und letzten
Windung Band 2 und 5 klar abgegrenzt und gegliedert, und die letzte
Windung ist nur von Band 2 bis zu dem schwach dunkler angedeuteten
Band 4 etwas dunkler, d. h. hell kastanienbraun gefärbt, während ober-
halb und auf dem Gewinde die Färbung mehr bräunlich fleischfarbieg ist,
die aber nach oben mehr rötlichviolett wird und in einem purpurschwarzen
Wirbel endet. Der Mundrand ist außen und innen schmal purpurschwarz
berandet, und ebenso sind Callus und Spindel gefärbt.
Figg. 381/382. 8 — 88,8 x (35,8) 41,0 — 42,0 < 19,5.
4. ROLLE vend. Amazonenstrom. SCHAUFUSS-Material. Unter
zwei linksgewundenen Stücken (©. regalis befand sich ebenfalls ein
Stück, das den vorangehenden gleich ist, nur ist die Grundfarbe der
unteren Winduneen mehr ins Olivenfarbige spielend, und es treten
schmale, ziemlich gleichmäßig gereihte, an Stelle von Band 2 winklig
vorspringende, etwas dunklere Streifen auf. Wirbel und Mundrand wie
bei dem vorangehenden Stück, die Spindelfalte ‘ist oben etwas stärker
verdickt.
Fig. 389. 8" — 88,2 X (35,5) 40,8 — 41,6 < 18,5.
5. ROLLE vend. Ohne Etikette. Ein merkwürdig breites und fast
einfarbig zimtfarbiges. nach oben rötlich werdendes Stück mit dunklem
Wirbel, von dem es fraglich ist, ob es hierher oder zu Ü. regalis gehört.
Bis zur 5. Windung sieht man noch über der Nalhıt das schmale gegliederte
Band 2 wie bei den beiden vorangehenden Stücken, das dann verschwindet.
Es treten an dem ganzen Stück nur ein paar dunklere Striiemen auf, die
von der Mitte der letzten Windung ab etwas schwärzlich werden und
zweimal in Band 2 in vorn zugespitzte schwärzliche Striche ausmünden.
Außerdem heben sich von der vorletzten Windung an die beiden dunkleren
Zonen zwischen Band 2 und 3 und 3 und 4 sehr scharf abgegrenzt und
deutlich ab, wie sie bei den beiden vorangehenden Stücken auch vor-
handen sind, während Band 2 und 3 sich nur durch etwas hellere Färbung
abheben. Unterhalb der unteren breiteren Zone wird die Färbung .heller
und rotbraun. Mundrand und Gallus sind auch purpurschwarz, und die
Spindel ist genau wie bei Nr. 2.
Fig. 390. 85,7 > (38,5) 45,0 — 42,5 < 22,3.
6. ROLLE vend. Amazonas-Gebiet, ex Koll. L. W. SCHAUFUSS. Ein
junges Stück, das dieselbe Färbung wie das vorangehende zeigt, nur tritt
von der 3. Windung an das schmale gegliederte Band 3 oberhalb der Naht
auf, das sich dann noch eine Strecke weit auf der letzten Windung fort-
setzt. Außerdem tritt vom Ende der vorletzten Windung an bis zuletzt
das gegliederte Band 2 auf, und es sind im ganzen mehr dunklere, vorn
hell berandete, breitere Streifen vorhanden. Der Mundrand ist außen und
innen purpurschwarz berandet, und von gleicher Farbe ist der Gallus.
124 Hermann Strebel.
Die Spindel ist gewunden, hellbraun und wenig verdickt. Bei diesem
Stück wird es noch fraglicher, ob es hierher gehört.
7 — 56,0 x (24,8) 27,6 — 27,2 X 13,3.
C. regalis HUPE.
Taf. XXI, Figg. 339a, b; Taf. XXVI, Figg. 391/396, 399;
Taf. XXVII, Fig. 402.
HUPE in CASTELNAU, Exped. dans l’Amerique du Sud. Moll., p. 34, Taf. 10, Fig. 3.
P., p. 180, Taf. 33, Figg. 3,6; Taf. 34, Eigg: 9/12; Taf. 35, Fiee- 13, 12009
Taf. 36a, Figg. 26/29.
Die große Verschiedenheit in der Färbung und Zeichnung ist zum
Teil durch PILSBRYs Abbildungen gezeigt; ich gebe dazu noch einige
Ergänzungen. Zu der PILSBRYschen Beschreibung der Zeichnung könnte
noch hinzugefügt werden, daß die dunklen Streifen am Gewinde schmal,
regelmäßig und ziemlich dicht gereiht auftreten können, ähnlich wie es
bei dem Stück, das ich unter Nr. 4 bei C. regina anführe, der Fall ist. Sie
können auch breit werden und mit zackigen Vorsprüngen versehen sein, auch
als ziemlich weit ausholende, mehr weniger zusammengeschobene Zick-
zackstreifen auftreten, oder endlich sich in Streifen oder Flecke auflösen.
Die breiteren Streifen sind in der Regel nach vorn hell berandet. Der
Wirbel ist bei keinem meimer Stücke schwarzbraun, sondern höchstens
bräunlich, oft ungefärbt. Der Mundrand ist, wie schon bei Ü. regeina
bemerkt, ausnahmsweise innen ziemlich breit ausfließend purpurschwarz
gesäumt; allerdings sind die betreffenden Stücke nicht ganz ausgewachsen
und haben leider keinen Fundort. Es kommt auch eine kleine Form vor.
l. Berl. Museum. Koll. ALBERS. Meobamba, Peru. Als regina
bestimmt. Ein rechtsgewundenes und ein linksgewundenes Stück, ganz
ähnlich in Färbung und Zeichnung wie P., Figg. 11/12.
2. Berl. Museum. STAUDINGER. Öberer Amazonenstrom. Vier
Stücke, davon drei ähnlich wie die vorangehenden sind, und eins fast
einfarbig wie P., Fig. 10, nur etwas mehr gelblichbraun, nicht so schoko-
ladebraun ist.
3. Berl. Museum. IHERING. Rio Jurna (?). Ein rechtsgewundenes
Stück, ähnlich wie P., Figg. 11/12.
4. Berl. Museum. BARTLETT. Nauta, Ost-Peru. Zwei typische
unausgewachsene Stücke.
5. Berl. Museum 35516. STÜBEL. Tarapoto. Zwei unausgewachsene
Stücke.
6. ROLLE vend. SCHAUFUSS-Material. Amazonenstrom. Zwei Stücke,
zusammen mit C. regena Nr. 4, ähnlich wie P., Fig. 12.
7. W. SCHLÜTER vend. STAUDINGER-Material. Unterer Amazonas (?).
Zusammen mit C. regina Nr. 1. Drei Stücke, davon eins rechtsgewunden,
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 12
(>)
das in Färbung und Zeichnung ähnlich P., Fig. 11, 12, ist, aber eine
stark verdickte Spindel hat.
BB. > 15,4.
Von den linksgewundenen ist das eine dem Hup£schen Typus in der
blaugrauen, violett angehauchten Färbung des Gewindes und der olivgrünen
Farbe der letzten Windung ähnlich, die auch durch weiße Streifen unter-
brochen wird; das Stück ist nur größer und hat eine stark verdickte Spindel.
Ta — 82,2 X (32,3) 38,8 — 39,5 x 15,8.
Das zweite Stück ist am Gewinde weißlich mit breiten blaugrauen
Streifen, und auf der letzten Windung treten viele weiße läneliche Flecke
auf, ein Vorgang, der an die var. lororsianus erinnert. Der Wirbel ist
abgebrochen und vom Tier geschlossen, die Spindel ist wenig verdickt.
Fig. 395. ..ca.. 7% — 19,0 < (33,2) 38,7 — 39,3 20,0.
8. Koll. OÖ. SEMPER. E. BARTLETT leg. Yurimaguas am Haullaga-
Fluß. Östl. Peru. Drei Stücke, davon zwei rechtsgewunden, von denen
eins unausgewachsen ist. Das ausgewachsene ist am Gewinde bräunlich
fleischfarbig, mit kaum erkennbaren Streifen und mit dem schmalen
gegliederten Band 2. Die letzte Windung von gleicher, oft ins Weiße
spielender Grundfarbe, zeigt zum Teil lange, breite Striche in der Spiral-
richtung, die vorn in Weiß ausmünden, und die die weißlichen Streifen
zerlegen.
Fig. 391. Fast 8 — 87,6 X (36,0) 41,4 — 43,2 x 18,5
Ich bilde hiervon nur den charakteristischen unteren Teil ab.
Das linksgewundene Stück hat auch eine eigentümliche Zeichnung.
Während der obere Teil eine grünlichgelbe Grundfarbe hat mit einzelnen
violettbraunen, nach vorn weiß besäumten breiten Strichen und Flecken,
ist der untere Teil sehr lebhaft dunkel olivengrün gefärbt mit schwarzen
Anwuchsstreifen und bräunlichweißen breiten Ziekzackstreifen und Flecken.
Fig. 392. 7° — 78,0 (32,3) 37,7 — 38,4 x 18,5
Das gegliederte Band 2 fehlt, nur Band 3 ist über der Naht
auf der vorletzten Windung zu sehen. Die bräunlichweißen Flecke auf
der letzten Windung spielen wieder nach der var. loroisianus hinüber.
9. Koll. SCHOLVIEN. Amazonas. Ein großes rechtsgewundenes
und vier junge, davon zwei rechts- und zwei linkseewundene Stücke.
Das große Stück entspricht ungefähr dem HUPEschen Typus in Färbung
und Zeichnung. Von den jungen Stücken bilde ich zwei ab, die unter
dem Kiel die Bänder 3, 4, 5 zeigen. Die Zone zwischen Band 3, 4 ist
etwas dunkler, Band 5 ist noch dunkler und nimmt die ganze Basis ein.
Fig. 394. 5°/s — 31,5 X (17,4) 20,5 — 17,2 x 10,0.
393,45, 91 28120) 1442 11026
10. Koll, SCHOLVIEN. Anden von Peru. Zwei Stücke, davon ein
rechtsgewundenes, das typisch ist; das linksgewundene ist fast einfarbig
126 Hermann Strebel.
hell olivenfarbig, mit wenigen dunkleren Streifen und Flecken; die ge-
gliederten Bänder 2 und 3 sind nur auf den oberen Windungen sichtbar.
ll. Koll. SCHOLVIEN. Brasilien. Ein linksgewundenes Stück,
unausgewachsen, ohne besondere Merkmale.
12. Koll. FILBY. Brasilien. Drei typische Stücke, das größte mißt:
Fast 8 — 94,0 X (37,6) 45,1 — 47,0 < 20,0.
13. Koll. SOHST. Amazonenstrom. Ein Stück, nicht ausgewachsen,
mit 6 Windungen, bräunlichgrau mit lebhaft grüner letzter Windung,
auf der sich nur ein breiter weißer Anwuchsstreifen zeigt. Die Zeichnung
ist nur spärlich.
14. Koll. DOHRN. Rio Machado. Ein Stück ganz ähnlich im der
Färbung wie die sub 5., 6. bei Ü. regina verzeichneten Stücke, mit nur
wenigen schwärzlichgrauen breiteren Streifen. Auf der 3. bis 5. Windung
tritt das schmale gegliederte Band 3 wie bei Ü. regina Nr. 6 auf, das
sich auf der letzten Windung nur als helles Band fortsetzt, während von
der 4. Windung an Band 2 anfangs schwach gegliedert, dann auch ‚nur
helleefärbt sich bis zuletzt fortsetzt. Die letzte Windung wird gegen das
Ende olivenfarbig, dunkler gestreift, doch sind auch hier noch die helleren
Bänder 2, 3 erkennbar. Der Mundrand ist außen und innen weiß, der
Callus und ein Teil der stark verdickten Spindel sind purpurschwarz.
Fig. 399. 7% — 62,5 X (27,0) 30,6 — 30,0 x 13,3.
Dies besonders starkschalige Stück habe ich nur deshalb nicht an
C. regina Nr. 5, 6 angeschlossen, weil es einen weißen Mundrand hat.
Es bildet mit ihnen eine der Übergangsformen zu (©. regalis.
15. UMLAUFF ded. Trinidad. Drei unausgewachsene typische
Stücke; wenigstens soweit man es nach jungen Stücken beurteilen kann,
rechtsgewunden, das größte mit sieben Windungen. Sie sind offenbar an-
geschwemmt und frisch, das eine hat noch Tierreste in sich.
Ohne Fundort.
16. Vier Stücke, darunter ein rechtsgewundenes, das ausgeprägt die
zusammengeschobenen, weit ausgreifenden blaugrauen Zickzackstreifen
zeigt; die letzte Hälfte der letzten Windung ist mit der bräunlich oliven-
farbigen Cuticula bedeckt, die nur einige von Cuticula entblößte Streifen
und einige dunklere Zonen in der Spiralrichtung zeigt. Der Mundrand
ist innen hellrosa ausfließend gesäumt.
Fig. 396. 7'/; — 88,8 x (37,9) 43,8 — 42,4 x 20,7.
17. Ein Iinksgewundenes Stück, gelbbraun, mit wenigen braunen,
nach rückwärts weißlich berandeten Streifen und Flecken und den üblichen
schmalen gegliederten Bändern 2, 3 auf den oberen Windungen. Der
Mundrand ist außen breit, innen schmäler purpurschwarz berandet. Das
Stück hat nur sieben Windungen, ist also nicht ganz ausgewachsen.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 127
18. Zwei Stücke wie das vorige, aber mit mehr olivenfarbigem
Grunde. Die Stücke sind noch weniger ausgewachsen (6'/s—6'/; Windungen)
und zeigen’ nur innen einen ziemlich breit purpurschwarz gesäumten
Mundrand.
— Ziweifelhafte Formen.
I. Berl. Museum. DOHRN ded. Nr. 34303. Juraty am mittleren
Amazonas. Ein Stück von verhältnismäßig kleiner Gestalt. Die oberen
Windungen sind fleischfarbig mit violettgrauen, unregelmäßigen, winklig
ausbiegenden oder geraden Streifen. Das anfangs undeutlich gegliederte,
später durchgehende Band 2 ist auf der 4. bis Ende der vorletzten Windung
vorhanden. Auch von Band 3 sieht man einen Teil auf der 4. und
5. Windung. Die letzte Windung ist mit einer olivengrünen, geren Ende
lebhaft grünen und zum Teil in Streifen aufgelösten Outicula bekleidet.
Da wo die Cntieula fehlt, erkennt man noch eine Ziekzackzeichnung.
Nur Band 3 ist hell durchgeführt.
fa = 53,2 x (24,0) 27,0 — 25,0 < 12,0.
Es scheint mir nach diesem von DOHRN dem Berliner Museum ge-
schenkten Stück, daß es sich bei dieser kleinen Form um die Form
handelt, die DOHRN für Orthalicus loroisianus HUPE hält (vergl. Jahrb.
d. Mal. Ges. 9, p. 109), und die auch von Juraty stammt. Er führt die
Anzahl der Windungen nicht an, erwähnt auch in der Beschreibung nicht
die für diese Varietät charakteristisch sein sollenden hellen Flecke auf
der letzten Windung. Er sagt von ihr nur: „mit einer mehr weniger ab-
eeriebenen olivenfarbigen Epidermis bedeckt“, womit doch offenbar nur
die von Cutieula entblößten weißen Streifen in der Anwuchsrichtung zu
verstehen sind. Die weißlichen oder orange Striche und Flecke in der
Spiralrichtung, wie sie dem Typus von ©. loroisianus eigen sind, müssen
wohl als der Grundfarbe entsprechend angesehen werden, über die sich
eine dunkle, vielfach unterbrochene, und in ihren Unterbrechungen ver-
schobene, aus Zonen verschiedener Breite in der Spiralrichtung verlaufende
Zeichnung hinzieht. Ich muß die Frage, wohin diese Form gehört, offen
lassen, bis weiteres Material mit genauen Fundortsangaben entscheidet.
Bei der großen Form von C. regalis habe ich schon auf ähnliche Flecken-
zeichnung hingewiesen.
2. Koll. SCHOLVIEN, SCHLÜTER vend. Amazonas-Gebiet. Zwei Stücke
Bul. loroisianus bestimmt, die sich dem vorigen anschließen, bei dem ich
zu bemerken vergaß, daß die Spindel stark und etwas höckerig verdickt,
und daß der Callus purpurschwarz bei weißem Mundrande ist. Alles das
ist auch bei diesen Stücken vorhanden. Die Färbung der letzten Windung ist
bei dem einen Stück hell, bei dem anderen dunkel olivenfarbig, doch ist an
den weißen Streifen keine Zickzackzeichnung zu erkennen, nur das helle
Band 3 ist vorhanden. Die violettgrauen Streifen sind weniger unregel-
123 Hermann Strebel.
mäßig, und bei dem abgebildeten Stück treten auf der 4. Windung oben
und unten kurze, breite violettgraue Streifen auf, wie sie häufiger bei
C. perversa als bei C. regalis auftreten.
| Fig. 409. 7), 57.0 BL8) 292 a9 93.
73/a — 56,3 X (24,1) 28,3 — 25,8 x 12,3.
C. regalis, Form loroisiana HUPE.
Taf. XXVII, Figg. 404/407, 409, 410.
HUPE, 1. c. Taf. 10, Fig. 1. P., p. 153, Taf. 34, Figg. 7, S (Kopie von HUPEs Figuren).
Es hängt bei dieser Form von der Grundfarbe der letzten Windung
und der Farbe der Zeichnung auf ihr ab, wie weit die Abweichungen
vom Typus gehen. So kastanienbraun, wie die HUPEsche Abbildung er-
scheint, liegt mir kein Stück vor. Nach dem mir vorliegenden Material
sind die oberen Windungen wie in der ganzen Gruppe fleischfarbig grau
bis rosa oder auch violett angehaucht, die mittleren Windungen werden
heller, mehr ins Weißliche übergehend, welche Färbung entweder bis zu-
letzt bleibt, oder es tritt, auf der vorletzten Windung oder später beginnend,
eine gelbliche bis orangefarbige Färbung auf, die sich dann von der
braun-olivenfarbigen bis in lebhaftes Dunkelgrün hinüberspielenden
Zeichnung abhebt, eine Zeichnung, über deren Komponenten ich mich
schon weiter oben aussprach. Die Kleinheit der Form gegenüber €. regalıs
bleibt jedenfalls ein sicheres Charakteristikum, vielleicht auch, daß auf
dem Gewinde nur wenige und schwach gefärbte Streifen vorkommen, so
daß das gegliederte Band 2 sich deutlicher abhebt als sonst wohl. Aber
bei der sehr wechselnden Zeichnung und Färbung innerhalb der engeren
Gruppe O.regalis-loroisianus sind alle darauf beruhenden Merkmale trügerisch.
Es ist noch zu bemerken, daß auch bei dieser angeblichen Varietät
rechtsgewundene Stücke vorkommen, und ferner, daß das beim Typus in
der Vorderansicht als Fortsetzung der Naht der letzten Windung auf-
tretende schmale schwarze Band 3, das sich nach der Rückenansicht dort
nicht fortsetzt, nicht immer vorhanden ist. Andererseits tritt an zwei
Stücken des Berliner Museums außerdem noch Band 4 in derselben be-
schränkten Ausdehnung auf.
Nach einem jungen Stücke, das den Stücken dieser Varietät von
Ucayali (Berliner Museum) beiliegt, ist die Basis, von dem dieht unter
dem Kiel liegenden, schmalen, dunkelbraunen Band 3 an, kastanienbraun.
Es heben sich dann noch davon Band 4 und 5 in dunklerer Färbung
deutlich ab. Ob dies ein Merkmal dieser Varietät ist, muß ich dahin-
gestellt sein lassen. Ich bringe aber deshalb einige junge Stücke unter
Nr. 8 hierher, die dieses Merkmal zeigen, und die sich unter den jungen
Stücken der Koll. SCHOLVIEN vom Amazonas befanden, welche ich sub 9.
bei ©. regalis unterbrachte. Danach kann die kastanienbraune Färbung
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 129
bei dem größten Stück (vergl. Fig. 405) erst von Band 4 an beginnen.
Bei noch mehr im Wachstum vorgeschrittenen Stücken, die ihrem sonstigen
Verhalten nach hierher gehören, wird die Färbung der Basis schon heller
und es fehlen die Bänder (vergl. Fig. 406), oder sie verschwindet ganz.
Bei der annähernden Gleichheit in der Färbung und Zeichnung der vier
bis fünf oberen Windungen ist es sehr schwer zu bestimmen, zu welcher
Form junge Stücke gehören, wenn sie nicht zusammen mit ausgewachsenen
gefunden sind. Nur bei ©. incisus und (. perversus ist es möglich.
1. Berl. Museum Nr. 37644. Ucayali, von STAUDINGER (? Huca-
yali, Peru). Drei Stücke rechtsgewunden, dabei das oben besprochene
junge Stück, und das ebenfalls oben erwähnte nicht ganz ausgewachsene
Stück mit Band 3, 4 am Anfang der letzten Windung, das hier eine
rötlichgelbe Grundfarbe bekommt und das ich abbilde, während sie bei
dem größten Stück weib ist.
» 61a — 61,1% (28,2) 33,4 — 31,8 < 16,1
Fig. 407. 6" — 54,5 X (25,5) 28,6 — 27,0 x 13.3.
„404. 57/8 — 29,2 X (15,3) 17,6 — 14,8 x 13,0.
2. Berl. Museum. Tarapoto. STÜBEL leg. Ein Stück. Gewinde etwas
verwittert und ohne Zeichnung, Band 2 ist ein durchgehender heller Streifen.
Am Anfang der letzten Windung treten wiederum Band 3 und 4 auf.
7 — 64,4 X (28,7) 32,0 — 32,8 < 15,4.
3. Berl. Museum. Koll. ALBERS. Meobamba. Ein typisches Stück,
nicht ganz ausgewachsen, mit gelblicher letzter Windung, ganz ähnlich
wie Fig. 407, aber ohne Band 3, 4.
4. ROLLE vend., ex SCHAUFUSS-Material. Peru. Ein typisches Stück,
genau wie das vorangehende.
5. Nr. 15444. Amazonas. Ein nicht ganz ausgewachsenes Stück
mit vielen Streifen in der Spiralrichtung, die sich mit denen in der An-
wuchsrichtung kreuzen; aber es sind nur Spuren von Flecken vorhanden.
In der Vorderansicht, wo die dunkelgrüne Färbung mehr abgerieben ist,
tritt anfang der letzten Windung Band 3 auf. Es ist dies ein Stück,
von dem es fraglich erscheinen kann, ob es hierher zu rechnen ist oder
ob es zu den Formen sub 1., 2. bei den hinter €. rvegalis beschriebenen
fraglichen Formen gehört.
6. Koll. SCHOLVIEN. Ohne Fundort. Drei Stücke, teils mit weiber,
teils mit orange Grundfarbe. Während die beiden ersten Stücke der
Maßliste durchaus typisch in der Fleckenzeichnung sind (das Band 3 am
Anfang der letzten Windung fehlt allen dreien), zeigt das dritte Stück auf
weißem Grunde im Grün mehr die ee der Figg. 392 und 405.
Fast 8 — 74,5 < (29,6) — 35,2 x 17,0.
7\/g — 66,0 X (26,7) Sr al3r8:
Fig. 409. 7% — 64,7 x (28,3) > — 31,9 x 15,4.
130 Hermann Strebel.
7. Koll. SCHOLVIEN. Ohne Fundort. Zwei unausgewachsene Stücke.
Das abgebildete Stück ist das oben erwähnte, an dem unterhalb des
Kieles die Färbung nur noch hell kastanienbraun ist.
Fig. 406. 7 — 50,0 < (24,8) 26,6 — 25,0 x 12,8.
7!/s — 48,5 < (23,0) 25,5 — 24,6 x 11,4.
Das letzte Stück hat an der Basis dieselbe weißliche Färbung wie
oben, zeigt auch keine Flecke wie das erste Stück, sondern nur viele
Streifen in der Spiralrichtung.
8. Koll. SCHOLVIEN. Amazonas. Drei junge Stücke, zusammen
mit den sub 9. bei ©. regalis verzeichneten (siehe oben).
Fig. 410. 5% — 31,7 x (17,4) 21,0 — 16,7 x 9,7.
„ 405. 6'/ — 39,7 X (20,7) 23,6 — 19,6 X 10,6.
Das letzte Stück zeigt zuletzt die Ziekzackzeichnung auf oliven-
farbigem Grunde.
9. Berl. Museum. Koll. PAETEL. Bolivien, zusammen mit ©. incisus.
Ein junges Stück wie die oben abgebildeten.
C. inceisa HUPE.
Taf. XXVIL Fig. 411.
HUPE l..e.,. Taf. 9. Fig! 1. P.,:p. 179, /Tar.35, Fig: 15/17. SHULTEEWORTEINGE
Ü. melanostoma, p. 61.
Die Beschreibungen HUPEs und die bessere von SHUTTLEWORTH
bedürfen noch einer Ergänzung, die für diese Art charakteristisch ist.
Auf der 3. Windung beginnen bei allen mir vorliegenden typischen
Stücken schmale braune, ziemlich regelmäßige Streifen, die an der Stelle
von Band 2 spitzwinklig ausbiegen. Allmählich schwächen sich die
verbindenden Streifen ab, wobei gleichzeitig die spitzen Winkel stärker
getont sind, die dann allmählich in das gegliederte Band übergehen,
wobei aber doch ab und zu sich noch wieder in den dunklen Flecken
die spitzwinklige Form erkennen läßt. Das artikulierte Band ver-
schwindet meist auf der letzten Windung, kann aber auch noch undeutlich
bestehen bleiben. Es begrenzt dort und schon früher die Zone der
breiten dunklen Streifen, die sich nie ganz bis an die Naht ziehen. Auf
dem rötlich braunen Teil der Windungen unterhalb von Band 2, das in
der Anwuchsrichtung unregelmäßig gestreift ist, treten dann zuweilen noch,
wenn auch undeutlich und stellenweise, Band 3, 4 und 5 auf.
Bei allen mir vorliegenden Stücken ist das Innere mehr weniger
dunkel grauviolett, doch bleibt am purpurbraun gesäumten Mundrande
ein weißer Streifen, der von der Stelle von Band 2 sich breiter werdend
bis Band 5 hinunter zieht und unterhalb desselben sich ins Innere zieht.
Das abgebildete Stück zeigt die beiden von mir hervorgehobenen Merk-
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 131
male, welche in den Beschreibungen nicht genügend hervorgehoben sind.
Die Spindel steht senkrecht oder etwas schräg zur Achse und ist nur
wenig verdickt.
1. Berl. Museum. Koll. ALBERS. Demerara. ED. MÜLLER. Vier
Stücke.
7'/s — 76,0 X (30,3) 33,8 — 36,6 X 17,3.
Fig. 411. 7%/s — 62,5 x (26,0) 30,3 — 29,2 x 14,1.
Die Windungen an dem abgebildeten Stück sind ausnahmsweise
stärker gewölbt, was sonst nicht der Fall ist. Auch die Spindel ist
sonst oben etwas stärker verdickt. Das Stück ist nicht ganz aus-
gewachsen, das Spindelende geht deshalb noch schärfer winklig in den
Basalrand über, der bei dem größeren Stück mehr im Bogen absetzt.
2. Berl. Museum. Koll. PAETEL. Bolivien. Ein Stück.
3. WESSEL vend. Nr. 5683. Bolivien. Ein Stück.
C. ineisa, Form machadoensis n. var.
Taf. XXVII, Fig. 412/413.
Aus der Koll. DOHRN befinden sich unter den sieben schon mehrfach
erwähnten Stücken vom Rio Machado, die alle als C. regena bestimmt
sind, zwei sehr interessante Stücke, die ich nur der dunklen Färbung
des Innern und der wenig verdiekten Spindel halber hierher bringe.
Das Gehäuse ist größer als der Typus, hat bis acht gewölbtere
Windungen, deren letztere niedriger als das Gewinde ist. Die Färbung
ist gelblichgerau mit zum Teil violettem Anfluge, der Wirbel ist heller
mit braun abschattierter erster Windung. Die bei dem Typus geschilderte
Zeichnung der oberen bis mittleren Windungen ist hier nur ganz im
Anfang vorhanden, sehr rasch treten schmale und breitere Streifen auf,
welch letztere nach rückwärts weißlich berandet sind. Schon von der
dritten Windung an bis zur vorletzten des ausgewachsenen Stückes ist
das aus dunkelbraunen pfeilförmigen Flecken auf weißem Grunde ge-
gliederte schmale Band 2 scharf ausgeprägt. Ebenso tritt Band 3
mehr weniger deutlich aus der Naht hervor. Schon von der vorletzten
Windung an oder früher tritt zwischen Band 2 und 3 und von Band 3 bis
zur Basis an dem jüngeren, bis zu Band 4 bei dem ausgewachsenen
Stück eine gelblich olivenfarbige, sich von der Grundfarbe abhebende
Färbung auf. Bei dem größten Stück ist Band 3 auf der letzten Windung
nur durch die hellere Färbung angedeutet. Es fehlt also bei dieser Form
die aus stärker betonten Streifen gebildete Zone zwischen der Naht und
Band 2. Das Innere ist bei dem unausgewachsenen Stück braunviolett,
bei dem ausgewachsenen lebhaft violett, dann folgt ein weißer Streifen
und endlich am Mundrande ein breiter ausfließender Streifen, der beim
unausgewachsenen Stück weniger rein als beim ausgewachsenen, schmutzig
g*
132 Hermann Strebel.
blaugrün ist. Der Rand selbst ist hellbräunlich außen und innen. Der
Callus und die nicht verdickte ziemlich senkrecht stehende Spindel sind
purpurbraun, letztere ist nur ganz oben etwas weißlich.
Fig. 413. 8 — 81,5 x (33,5) 42,1 — 36,7 x u:
„ 412. 7a — 66,3 X (29,0) 34,0 — 31,6 < 16,3.
C. perversa SWAINSON.
Taf. XXVII, Figg. 400, 403, 408.
P., p. 178, Taf. 36, Figg. 20/23.
Zu der in PILSBRY gegebenen guten Beschreibung möchte ich nur
noch hinzufügen, daß, wenn auch undeutlich, wie aus seiner Fig. 21
hervorgeht, zwischen Band 2 und 3 und 3 und 4 sich auf der letzten
Windung dunklere, hellbräunliche Zonen befinden, die durch das breite
weiße Band 3, auf der das schmälere durchgehende oder gegliederte
Band hinläuft, getrennt werden; Band 4 ist nicht vorhanden. Junge
Stücke (vergl. Fig. 408) lassen sich leicht von den anderen Arten durch
die charakteristische Färbung und Zeichnung unterscheiden. Der Mund-
rand ist keineswegs immer schwarz berandet, wie PILSBRY es verlangt.
1. Berl. Museum. Nr. 51468. Surinam. MICHAELIS, als Ü. regina
bestimmt. Drei Stücke, alle mit durchgehendem Band 5 und den er-
wähnten bräunlichen Zonen zwischen Band 2 und 4. Die Spindel ist mit
einer sehr starken Lamelle belegt, und Band 3 ist eine kurze Strecke auch
im Innern schwarz markiert.
8 — 74,8 x (33,5) 38,5 — 33,7 x 16,7.
7a — 61,9 >= (28,6) 32,2 — e x 14,8.
Fig. 403. 7a — 61,5 < (30,0) 33,7 — 31,2 X 14,4.
2. Berl. Museum. Koll. ALBERS. Ein Cuntsösches Stück. Brasilien.
Auf der ALBERSschen Etikette steht „Orth. vzetorzalis ALB.“, VON MARTENS
hat es dann (. regina genannt. Das große Stück hat die starke Ver-
diekung der Spindel &anz nach der nicht von vorn sichtbaren Innenseite
gerichtet; es ist schlanker als die vorangehenden.
Tl TE >= (28:1)32,0 313° 05%.
Rie: 408 765 31,0 (21,0) 23,9 — 18,9 >91 0,T.
3. Berl. Museum. Koll. DUNKER. 0. regina HARTVIG. Ohne
Fundort. Ein Stück mit weißem Mundrand.
4. Nr. 15445. 0. regina. DBrasilien. Ein junges Stück, sehr
ähnlich dem abgebildeten.
5. W. SCHLÜTER vend. STAUDINGER-Material. Unterer Amazonas.
Zwei Stücke, auf der letzten Windung im Anfange fast schwarz, an
dem einem Stück bis an die Naht, an dem anderen nur bis zur Grenze
der bräunlichen Zone oberhalb von Band 3. Im Innern ist auch Band 3
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 133
anfangs als schwarzer Fleck, später nur durchscheinend sichtbar, der
Mundrand ist weiß.
6. ROLLE vend. SCHAUFUSS-Material. Ober Surinam. Ein normales
Stück, das aber auch im Innern Band 3, wie oben geschildert, zeigt.
7. Koll. SCHOLVIEN. ©. melanostomus SWAINSON. Ohne Fundort.
Ein normales Stück wie das größere der abgebildeten.
8. Koll. DOHRN. Rio Machado. Ein Stück typisch, zuletzt mit
einer etwas grünlichen Cuticula bekleidet, auf der das Band 3 aufhört
schwarz zu sein und sich nur hell abhebt; der Mundrand ist außen nicht
schwarz, innen schwarzgrau ausfließend berandet.
Fig. 400. 8 — 70,6 x (29,6) 33,6 — 31,5 < 16,9.
Man kann es begreifen, daß diese Art für C. regina FER. gehalten
wird, besonders wenn man die in P. abgebildeten rechtsgewundenen
Stücke, Figg. 24, 25, ansieht, von denen mir keins vorliegt. Nach
den von mir beschriebenen typischen Stücken dieser Art besteht immerhin
in der etwas verschiedenen Färbung und Zeichnung ein Unterschied.
Fragliche Formen.
Taf. XXV, Fig. 385; Taf. XXVIIL, Fig. 401.
l. Koll. SCHOLVIEN. Ohne Fundort. Ein Stück, linksgewunden,
Grundfarbe weißlich, nach oben zu rosa werdend. Die Zeichnung ist
ähnlich der von €. perversa, d.h. es sind breite violettgeraue Streifen in
der senkrechten und spiralen Richtung vorhanden, letztere oft zusammen-
geschoben ziekzackförmig. Die letzte Windung ist mit einer gelbbraunen
in Streifen aufgelösten Cuticula bedeckt, auf der sich Band 3 als heller
Streifen markiert. Die gegliederten Bänder 2 und 3 sind am Gewinde
streckenweise vorhanden. Es fehlen diesem Stück das schwarze Band 3,
welches so charakteristisch für C. perversa ist, sowie die hell rotbraunen
Zonen von Band 2 ab auf der letzten Windung, von denen hier nur an
einer Stelle auf der vorletzten Windung die obere angedeutet ist; auf der
letzten erkennt man nur auf den weißen Streifen eine schwache An-
deutung der Färbung unterhalb Band 3. Andererseits sprechen die niedrige
letzte Windune und die schlanke Form gegen (©. regalis.
Fig. 401. 8 — 71,5 X (28,0) 32,8 — 32,2 x 13,9.
2. Berl. Museum. Nr. 40681. V.D. STEINEN leg. Nakagua, mit der
Bemerkung „Bündelweise zusammengebunden als Schmuck“. V. MARTENS
hat dies Stück, das noch das Loch aus seiner Benutzungsweise zeigt,
Bul. incisus HUPE genannt, was aber meiner Ansicht nach nicht richtig
ist, da die entsprechende Zeichnung und die Färbung des Innern fehlen.
Das Stück ist jeder Cuticula entkleidet, nur auf der letzten, jeder
Zeichnung entbehrenden Windung erkennt man nahe der Mündung Reste
einer hell olivenfarbigen Cuticula. Es erscheint durch scharfe Falten
134 Hermann Strebel.
ziemlich gerieft, ist weißlich, nach oben etwas violett angehaucht, im
Innern rein weiß. Es sind nur wenige dunkle Streifen und Andeutungen
durch einzelne Flecke von Band 2 und 3 vorhanden. Nur auf der 4. und
5. Windung ist das deutlich gegliederte Band 2 ausgeprägt.
Fig. 385. Fast 8 — 66,2 X (25,5) 29,0 — 30,6 x 13,5.
Es ist dies ein Stück, das man der Größe und schlanken, getürmten
Form nach nicht zu (. regalis rechnen kann.
C. pfeifjeri HIDALGO.
Orthalicus pfeifferi HID. ist anfangs von PILSBRY unter Oxystyla
eingereiht (P., p. 146, Taf.55, Figg. 485—50), später im Indexband zu
Band 10—14, p. 64, unter Corona. EDGAR A. SMITH hat gelezentlich der
Beschreibung einer var. gracıis vom Rio Caqueta, S. O. Columbien, auf
den Fehler der ursprünglichen Unterbringung aufmerksam (20,1) 26,2 — 21,35 x 14,4.
3. Berl. Museum. Nr. 10379. Guiana, SCHOMBURGK. Zwei Stücke,
defekt, in Zeichnung wie die vorangehenden. An dem einen Stück ist
die Spindel eingebogen, an dem anderen gerade und schräg zur Achse
stehend. An diesem Stück besteht auf der letzten Windung das Band
zwischen Band 2 und 3 auch aus größeren Flecken, freilich nur strecken-
weise. Der Mundrand ist verhältnismäßig breit, schwarzbraun berandet,
der Callus scheint dagegen farblos; es mißt:
5°/s — 70,8 x (38,5) 53,3 — 48,1 X 29,8.
4. Berl. Museum. Koll. ALBERS. Guayana. Ein typisches Stück,
nicht ganz ausgewachsen, mit farblosem Gallus.
5. Berl. Museum. Surinam. KAPPLER. Ein typisches Stück, mit
farblosem Callus und Mundrand.
6. Nr. 5471. Alte Sammlung, ohne Fundort. Zwei typische Stücke,
mit farblosem Callus. Das Stück hat etwa 1, em vor der Mündung
einen erhabenen Varixstreifen, und von da ab treten bei sonst gleicher
Färbung und Zeichnung viele helle Flecke auf, die also nicht auf die
Form trullisatus bezw. meobambensis beschränkt sind.
Fig. 436. 5% — 62,2 x (33,3) 45,8 — 42,3 x 26,7.
7. Koll. SOHST. Ohne Fundort. Ein typisches Stück.
8. Koll. SCHOLVIEN. Ohne Fundort. Zwei typische Stücke.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 143
9. Koll. OÖ. SEMPER. MARQUIERE. Peru, Dep. Cuzco. Ein typisches
Stück, mit farblosem Callus und Mundrand.
5% — 59,9 X (34,4) 45,5 — 40,7 x 27,6.
Zwischenformen.
Taf. XXVIO, Figg. 414/417, 421/422, Taf. XXX, Fig. 435.
A. Die Form ist weniger aufgeblasen, gestreckter, bezw. das Ge-
winde ist im Verhältnis höher und nähert sich dadurch mehr der Form
meobambensıs.
l. Koll. SCHOLVIEN. ©. moyobambensis. Bolivien. Ein Stück, von
der hellen Farbe der typischen ©. sultana, auch die Zeichnung ist
dieselbe, aber die Spindel ist gerade, schräg zur Achse stehend, weiß.
Der Mundrand ist hellbraun, der Gallus farblos.
6 — 65,5 X (35,0) 45,4 — 42,6 X 24,1.
2. Nr. 15626. ©. meobambensis. Peru. Ein jüngeres Stück, von
etwas dunklerer, mehr ins Graue spielenden Grundfarbe. Zeichnung und
Bänder wie beim typischen ©. sultana, aber die Spindel ist gerade,
schräg zur Achse stehend, und Mundrand und Oallus sind nicht braun.
51/a — 55,7 x (28,2) 36,1 — 33,8 X 19,0.
3. Koll. FILBY. O0. gallina-sultana.. Peru. Ein Stück wie das
vorangehende.
5°/s — 61,5 X (31,4) 41,7 — 37,6 X 22,0.
4. Koll. SCHOLVIEN. 0. gallina-sultana. Unterer Amazonenstrom.
Ein Stück, sehr gestreckt, sonst sind Färbung und Zeichnung annähernd
typisch wie ©. sultana. Die Spindel ist gerade, steht schräg zur Achse,
der Mundrand ist noch nicht gefärbt, der Callus dünn, hellbraun.
Fig. 435. 6 — 69,9 x (34,1) 45,1 — 44,8 x 24,8.
5. Koll. O. SEMPER. Ein CUMINGsches Stück, WESSEL vend.
O. moyobambensis PFR. Moyobamba. Es ist in allen seinen Charakteren
fast dem ©. sultana eleichkommend, nur werden die Bänder zuletzt gleich-
wertig an Breite, und die Gestalt ist nicht so bauchig.
B. Form von Caceres.
Koll. OÖ. SEMPER. Fünf Stücke. GROSSKOPF leg. Januar 1879.
Caceres im Staate Antioquia.
Die Form ist ebenfalls nicht so aufgeblasen wie der typische O. sultana
bezw. das Gewinde ist höher im Verhältnis. Die Grundfarbe ist dunkler,
bei dem größten Stück (Fig. 422) zuletzt ins Olivenfarbige spielend,
während sie bei dem jüngsten Stück (Fig. 415) noch mehr gelb ist. Die
Zeichnung ist bei dem jüngsten Stück noch typisch, bei den größeren ist
die Zone breiter Flecke zwischen Band 2 und der Naht nur vereinzelt
144 Hermann Strebel.
angedeutet, und die Bänder sind auf den letzten Windungen bis auf
Band 2 nur selten gegliedert. Die Zwischenbänder 2a und 3a bestehen
an zwei Stücken und ganz besonders bei Fig. 422 aus dunkleren, nicht
oder kaum winklig gebrochenen und dunkler gefärbten Strichen, und die
Bänder 2, 3 selbst sind verhältnismäßig schmal, während bei einem anderen
Stück besonders Band 3 wieder breiter ist. Die Spindel ist verhältnismäßig
breit in der Mitte, weiß, bei dem größten Stück schwach eingebogen,
bei den anderen gerade und etwas schräg zur Achse stehend. Der Mund-
rand ist bei dem größten Stück innen schmal hellbraun gesäumt und der
Callus dünn und etwas weißlich. Das Innere ist nur mit einer dünnen
weißlichen Schicht belegt, durch die die Zeichnung hindurchscheint. An
der Basis ist die ausmündende dunklere Zone des typischen ©. meo-
bambensis hellbraun. Bei den jüngeren Stücken treten diese letztgenannten
Charaktere weit schwächer auf.
Fig. 422. 5% — 77,5 < (39,6) 55,5 — 51,0 < 2
5a — 70,3 X (36,6) 50,1 — 45,7 x 2
51/a — 64,0 X (34,6) 46,0 — 43,4 x 2
5\/a — 61,1% (31,7) 42,6 — 40,2 x 23,7.
415. 51/s — 171 x (24,3) 33,7
C. Form vom Murri-Tal.
Koll. O. SEMPER und H. STREBEL. G. WALLIS leg. Murri-Tal, zum
Atrato-Gebiet gehörig. Zwei Stücke von düsterer Färbung, weil die hellen
Umränderungen der Streifen weniger hervortreten. Der Breitenunterschied
zwischen den Bändern und Zwischenbändern ist sehr gering. Bei dem
kleineren Stück treten zuletzt mehr Verbreiterungen der Streifen auf als
bei dem größeren, bei diesem dagegen kommen auf der letzten Hälfte der
Windung einzelne helle Flecke wie beim typischen ©. meobambensis vor.
Die Spindel ist bei beiden Stücken weiß und eingebogen, der Mundrand
und der Gallus sind nicht braun gefärbt. Die braune austretende Zone
an der Basis ist nicht vorhanden, und das Innere ist nur dünn weißlich
belegt mit durchscheinender rules
Fig. 421. 6 —73,0> er N <2I,3:
5%a — 62,0 x 20.1
D. Form vom Maroni.
Das Gehäuse ist etwas weniger rasch verbreitert, bezw. das Gewinde
ist höher im Verhältnis zur letzten Windung, wodurch auch ein Übergang
zur Form meobambensis geschaffen wird. Abweichend ist aber von allen
Formen die gewundene, nicht eingebogene Spindel. Nr. 15628. G. SCHNEIDER
vend. Am oberen Maroni, Surinam. Drei Stücke, von denen das jüngste
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 145
eine eingebogene, nicht gewundene Spindel hat. Bei allen drei Stücken
treten einzelne helle Flecke auf, und der Callus ist besonders nach unten
hin braun. Bei dem größten abgebildeten Stück, das sonst die typische
Zeichnung hat, werden auf der letzten Hälfte der letzten Windung (Fig. 416)
die Bänder 2, 3 und die Zwischenbänder 2a, 5a gleich breit und fast
durchgehend, nur teilweise unterbrochen. Das abgebildete Stück hat unten
im Innern die ausmündende Zone der Form meobambensis, die hier aber
hellbraun ist und die den beiden anderen Stücken fehlt.
Figg. 414, 416. 5°/s — 69,1 x (36,7) 49,2 — 45,2 X 26,0.
GR 2 (ST) ALA 3660943)
Das letzte Stück der Maßliste ist das kleinste Stück mit eingebogener,
nicht gewundener Spindel, das schon etwas mehr Windungen hat als das
größte Stück.
E. Form von Para.
Berl. Museum. HELLER leg. Der Sammler wohnt in Paramaribo.
Bei diesem Stück lag ein Zettel „Distrikt Par&ä“. Ein Stück von etwas
dunklerer Färbung als das vorangehende, besonders der Bänder und
Streifen, die fast schwarz auf der letzten Windung sind. Auch die
annähernd gleiche Breite der Bänder ist ähnlicher der Form meobambensis;
die dunkle Zone an der Basis des Innern ist nur ganz undeutlich und
hellbraun. Der Mundrand ist noch (?) ungefärbt, der Gallus sehr dünn,
nur unten hellbraun. Die Spindel ist weiß, dünn und etwas weniger, aber
doch deutlicher gewunden als bei dem großen der vorangehenden Form.
Fig. 417. Fast 6 — 66,4 x (37,1) 49,0 — 43,6 X 28,3.
O. sultana, Form meobambensis PFR.
Taf. XXVILL, Figg. 418/420; Taf. XXIX, Figg. 426/427, 429/430;
Taf. XXX, Fig. 439.
O. trullisatus SHUTTLEW., Notit., p. 58, Taf.5, Fig. 1. P., p. 191. PFEIFFER, Monogr. III,
p. 381, als gallina-sultana var. P; O. meobambensis, ibid. IV, p. 556. P., p. 191.
PFEIFFER bezeichnet den Unterschied mit O. sultana wie folgt: „forma
oblonga, textura solidiore, anfractibus convexioribus, columella strieta“,
und führt ©. trullisatus SHUTTLEW. als Synonym auf. Ich hatte das in
Fig. 429 abgebildete Stück an Herrn EDG. A. SMITH in London zum Ver-
gleich mit dem Typus aus der CUMINGschen Sammlung geschickt, der mir
darauf schrieb, daß es in jeder Beziehung übereinstimmend sei. Da dies
Stück eine ganz braune Spindel zeigt und PFEIFFER sie in seiner Beschreibung
weiß nennt, so habe ich darüber nochmal angefragt und die Auskunft
erhalten, daß die Spindel an den typischen Stücken auf der unteren Hälfte
braun, auf der oberen weiß sei. Ich fand das auch an einem zweiten,
10
146 Hermann Strebel.
der Fig. 429 beiliegenden und in Fig. 427 abgebildeten Stück bestätigt,
wie denn dieses Merkmal wechselnd ist. Jedenfalls muß man wohl danach
annehmen, daß PFEIFFER mit Recht die Form frullisatus SHUTTLEW. als
Synonym bezeichnet hat, denn in der Beschreibung stimmen beide überein bis
auf die Farbe der Spindel und die hellen Flecke, welch letztere PFEIFFER
offenbar übersehen hat, die aber, wie schon gezeigt, kein ausgesprochenes
Merkmal gerade dieser Form sind, wenn sie auch bei ihr häufiger vorkommen.
Charakteristisch für die Form meobambensis ist die etwas gestrecktere
Gestalt gegenüber dem typischen ©. sultana, das etwas kräftigere Gehäuse
sowie die gröbere Skulptur, die im Gegensatz zum typischen ©. sultana
durch die häufigeren groben Furchen die Stäbchenskulptur mehr in den
Vordergrund stellen, wobei freilich diese Stäbchen immer noch durch die
feineren und engeren Furchen zerschnitten bleiben. Dieser Skulptur-
charakter hat aber besonders bei den Zwischenformen seine individuellen
Abweichungen, die sich mehr dem ©. sultana-Typus nähern. Die Spindel
ist der Form entsprechend etwas länger und weniger eingebogen, bezw.
gerader, aber auch hierin kommen Abweichungen vor. Ebenso sind Mund-
rand und Callus purpurbraun, aber zuweilen auch heller gefärbt, sofern
man eben die Gestalt allein als typisch betrachtet, wofür die vorhin auf-
geführten Zwischenformen auch schon Übergänge boten. Es ist eben, wie
schon weiter oben gesagt wurde, kein einziges Merkmal durchaus beständig.
Für die Zeichnung könnte man, das will ich noch hinzufügen, sagen, daß
Bänder und Zwischenbänder im allgemeinen gleich breit zu sein pflegen,
weshalb SHUTTLEWORTH auch fünf Bänder angibt, wobei er das eigentlich
5. Band, welches als breite dunkle Zone die Basis umzieht, ausläßt. Diese
Zone tritt im Innern am Spindelende in lebhafter Färbung heraus und in
den Basalrand über, ein Vorgang, der bei dem typischen ©. sultana fehlt.
Band 1 fehlt ja in der ganzen Gruppe oder es wird durch die breiten und
eroßen Flecke von Band 2, die sich häufig bis an die Naht ziehen, ver-
deckt. Aber auch dies Merkmal der Zeichnung ist nicht beständig, wie
sich aus den folgenden Aufführungen zeigen wird. |
Ich will hier zum Schluß noch bemerken, daß, wie PILSBRY annimmt,
die von ORBIGNY angeführte, in Bolivien gefundene Varietät wahrscheinlich
O. meobambensis sei, und daß damit wohl die von STÜBEL am Rio Tocantins
gefundene und von VON MARTENS aufgeführte Varietät zusammenfalle.
Von der letzteren, die mir vorliegt, kann ich sagen, daß sie auch zu der
engeren Gruppe O. meobambensis gehört, wenn sie auch Abweichungen zeigt.
Ich werde die Besprechung des Materials mit den mir als typisch
bezeichneten Stücken beginnen, die zugleich dem ©. frullisatus entsprechen,
und dann die Abweichungen anschließen.
l. Koll. SCHOLVIEN. ©. meobambensis. Huagabamba, Peru. Zwei
Stücke.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 147
Fig. 429. 6 — 85,8 X (43,5) 61,0 — 54,9 x 35,7.
„ 427. 6 — 81,2 x (38,0) 52,8 — 51,8 x 29,3.
Die Färbung spielt mehr ins Graubraune hinüber. Die Bänder
zeigen nicht den Breitenunterschied gegenüber den Zwischenbändern wie
beim typischen ©. sultana. Es sind viele helle Flecke über die letzte
Windung verstreut. Bei Fig. 429 ist der Mundrand innen schmal grau-
braun berandet, der Gallus dunkel kastanienbraun, die Spindel hellbraun,
ganz oben und nach innen etwas weißlich. Bei der Fig. 427, diesem auf-
fallend schmalen Stück, ist der Mundrand innen schmal kastanienbraun
berandet, der Callus dünn hell kastanienbraun, nach innen sehr dünn
werdend, und die Spindel ist weiß, nur unten etwas bräunlich. Die Zeichnung
dieses Stückes ist insofern abweichend, als, von der vorletzten Windung
beginnend, die ganze Partie zwischen Band 3 und der Naht aus breiten,
vorn weiß berandeten Streifen mit winkligen Ausbuchtungen besteht.
2. Koll. FILBY. ©. meobambensis, Moyobamba, Peru. Zwei Stücke,
ganz Ähnlich wie die Fig. 429. Bei purpurbraunem Mundrand und Callus
ist die Spindel bei dem einen Stück etwas eingebogen und braun, nur
oben und innen etwas heller. Bei dem anderen Stück ist die Spindel wie
bei dem vorangehenden Stück gerade, und in der oberen Hälfte weißlich
werdend. |
3. Koll. SCHOLVIEN. Ohne Fundort, von VON MARTENS ©. trullisatus
bestimmt. Die Grundfarbe ist hell bräunlichgrau, sonst der Fig. 429 ent-
sprechend. Der Mundrand ist breiter besäumt und wie der Callus purpur-
braun. Die Spindel zeigt dieselbe Färbung, nur ganz oben und innen ist
sie weiß, dazu schwach eingebogen.
5%/a — 74,3 X (37,7) 53,8 — 48,6 X 30,5.
4. Berl. Museum. STÜBEL leg. Rio Tocantins, in der Gegend von
Baiao, 5m über dem Meere, nordöstliches Brasilien (VON MARTENS, Conch.
Mitth. II, p.158). Ein Stück. Es ist sehr dunkel gefärbt, die letzte
Windung grünlichgrau, sonst in der Zeichnung wie Fig. 429. Mundrand
breit besäumt und purpurbraun wie der Gallus. Die Spindel ist deutlich
eingebogen, in der oberen Hälfte weiß. Der Wirbel ist ausgebrochen.
Fig. 439. ? — 72,0 x (38,3) 51,4 — 48,4 x 29,6.
5. Berl. Museum. Mocoa, Neu-Granada. DEIBRICH leg. Nr. 50840.
Zwei Stücke. Die Grundfarbe ist mehr gelblich, die Bänder sind schmal,
die verbreiterten Streifen spärlicher. Dem großen Stück fehlen die hellen
Flecke, das kleinere dagegen hat sie. Bei dem großen, mehr entwickelten
Stück ist das Innere violettweiß mit durchscheinender Zeichnung, der
Mundrand purpurbraun und breit violett in das Innere ausfließend, der Gallus
ist purpurbraun, an der Spindel etwas weiblich werdend, die Spindel ist
gerade, weiß, nur ganz unten purpurbraun.
Fig. 430. 6 — 78,1 x (39,9) 56,3 — 51,9 x 31,3.
10*
148 Hermann Strebel.
6. Berl. Museum. Koll. PAETEL. ©. meobambensis (Meobambo?),
Moyobamba. Ein Stück, sehr ähnlich der Fig. 427, wenn auch nicht ganz
so schlank; aber auch hier geht die breite Zeichnung von Band 3 bis an
die Naht. Der Mundrand und Callus sind purpurbraun, die Spindel ist in
der Mitte etwas eingeknickt und nur oben und innen weißlich.
7. Berl. Museum. Koll. THIERMANN. Nr. 10375. O.moyobambensis PFR.,
Ecuador, mit einem Zettel von VON MARTENS: „gallina sultana CHEMN.
var. gracilior, columella stricta.“ Zwei Stücke von einer kleineren Form.
Grundfarbe auf der letzten Windung zum Teil weißlich, wo die gelbliche
Cutieula abgerieben ist, sonst ist die Zeichnung etwas kleinlich, aber
typisch. Der Mundrand ist an dem nicht abgebildeten Stück breit purpur-
braun berandet, von gleicher Farbe ist bei beiden der Oallus. Die Spindel
ist der ganzen Länge nach bei beiden Stücken innen schmal weiß berandet,
und bei dem abgebildeten Stück in der Mitte etwas eingeknickt, bei dem
anderen gerader.
Fig. 426. 5% — 62,0 X (34,0) 41,5 — 38,9 X 23,2.
5 1/a — 59,9 x (33,0) 42,2 — 38,9 X 23,1.
Ss. Koll. SOHST. Ohne Fundort. Ein ganz ähnliches jüngeres Stück,
in Färbung und Zeichnung wie die vorangehenden der Nr.7. Der Mund-
rand ist schmal braun berandet, der Gallus dunkelbraun, nach oben dünn
werdend, die Spindel ist gerade, steht schräg zur Achse und ist hellbraun
sefärbt. Die braune Basalzone im Innern ist schmal und hell.
Fig. 420. 5°/s — 51,2 X (28,2) 35,1 — 32,7 < 18,9.
9. Koll. H. DOHRN. Vom Rio Ucayali in der Nähe vom Fundort
des PFEIFFERschen Typus. ©. meobambensis. Vier Stücke, die sehr ver-
schieden sind.
a) Ein Stück, typisch in der Skulptur, Färbung und Zeichnung, aber
ohne die hellen Flecke. Der Mundrand ist unfertig, daher wohl farblos,
der Callus ist dunkel kastanienbraun, nach innen zu dünner und heller
werdend. Die Spindel ist etwas eingebogen, weiß, in der Mitte breit und
beiderseits schmäler werdend, das ‚untere Drittel ist braun. Das Innere
ist bläulichweiß mit schwach durchscheinender Zeichnung und an der
Basis mit der purpurbraun ausmündenden Zone. Ich bilde nur die Spindel-
partie ab.
Fig. 418. 6'a — 86,0 X (44,0) 61,7 — 57,6 X 36,0.
b) Ein Stück, ganz ähnlich, nur ist die Färbung heller, mehr gelblich,
und das Innere ist mit einer nur dünnen, weißlichen Schmelzschicht belegt.
6 — 72,0 X (32,7) 49,7 — 45,5 X 29,2.
ce) Ein Stück. In Färbung und Zeichnung wie das erste Stück, aber
mit einzelnen hellen Flecken. Der Mundrand ist purpurbraun berandet,
von gleicher Farbe ist der Callus und die ausmündende Basalzone. Die
Spindel ist gerade, unten etwas eingeknickt und purpurbraun, oben nach
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 149
innen zu weißlich. Das Innere ist mit einer dünneren weißen Schmelz-
schicht belegt, daher die Zeichnung durchscheinender.
5% — 79,1 X (42,2) 61,3 — 53,3 X 34,5.
d) Dies Stück ist gestreckter in der Form, hell graubraun im
Grundton mit nur wenigen verbreiterten Streifen oberhalb Band 2 im
Anfang der letzten Windung, dann kommen schmale etwas dunklere
Streifen als der Grundton, die an Stelle von Band 2a, 3, 3a winklig
ausbiegen, Band 4 ist deutlicher gegliedert. Auf der letzten Hälfte der
letzten Windung hören die schmalen Streifen ganz auf, bezw. sie fließen
zusammen, dafür treten Band 2a, 3, 3a, 4 deutlicher und nur wenig
unterbrochen hervor. Mundrand, Callus und Inneres verhalten sich wie
bei dem vorangehenden Stück. Die Spindel ist in sich gerade und
steht schräge zur Achse, sie ist unten dunkel, oben heller bis weiß
gefärbt.
Fig. 419. 61/s — 79,7 x (38,4) 52,8 — 51,5 x 29,1.
10. UMLAUFF ded. Insel Trinidad. Ein junges Stück, offenbar
angeschwemmt, ähnlich denen vom Murri-Tal in Färbung und Zeichnung,
aber der Gallus ist dünn und braun und die Spindel ist weiß, gerade
und steht senkrecht zur Aclıse.
5 — 43,3 X (25,6) 34,2 — 30,5 X 18,6.
O. sultana, Form meobambensis var. carnea n.v.
Taf. XXIX, Fig. 428.
Berl. Museum. Koll. ALBERS. Ein CUMINGsches Stück. ©. trullisatus
SHUTTLEW. Meobamba. Im Innern liegt ein Zettel mit der Bemerkung
„This shell cost me a guinea*.
Dies sehr schmale Stück hat einen fleischfarbigen, zuletzt mehr ins
Graue übergehenden hellen Grundton, von dem sich die dunkelbraun und
weiß gegliederten Bänder 2, 3 sehr lebhaft abheben, zumal die Zeichnung
fast ausschließlich aus schmalen Streifen besteht; nur dieht an der Naht
erkennt man noch den Anfang einer Fleckenzone, die sich beim typischen
O. sultana ja bis Band 2, aus immer breiter werdenden Flecken bestehend,
herabzieht. Band 2a besteht aus etwas stärker betonten, aber nicht mit
hell abwechselnden winkligen Flecken, Band 3a und das breitere Band 4
verhalten sich ebenso, Band 5 ist eine breitere Zone um die Basis, die
aber nicht im Innern bemerkbar ist. Die letzte Windung, wo die
schmalen Streifen zusammenfließen, ist mit hellen Flecken übersät. Das
Innere ist weißlich mit durchscheinender Zeichnung, der Mundsaum ist
auben und innen schmal hellbraun berandet, und ebenso ist der Callus
gefärbt. Die Spindel ist ein wenig eingebogen und weiß.
150 Hermann Strebel.
B. Subgenus Clathrorthalieus n. subg.
Gehäuse dünnschalig, oval-konisch, matt seidenglänzend, mit 4° rasch
an Höhe zunehmenden, wenig gewölbten Windungen, deren letzte bedeutend
höher als das Gewinde ist. Mündung oval, oben zugespitzt, verhältnis-
mäßig groß und hoch. Mundrand nach unten erweitert und zunehmend,
aber nicht breit, flach umgeschlagen, der Basalrand geht etwas recht-
winklig gebogen in die dünne weiße, etwas eingebogene Spindel über.
Das Embryonalgewinde (Fig. 348) hat 2'/ einfarbige, hell rosa Windungen,
die anfangs oben etwas kantig, dann wenig gewölbt sind. Sie sind mit
äußerst feinen Grübchen bedeckt, die in schräge sich kreuzenden Reihen
geordnet sind, was aber nur in gewisser, wechselnder Belichtung
erkennbar ist, denn unter gewöhnlicher Lupe erscheinen sie eher in der
senkrechten Richtung geordnet.
Die Skulptur besteht aus sehr feinen scharfen Falten, die allmählich
kräftiger, wenn auch nie breit werden und die meistens bis an die Naht
durchgehen. Die feinere Spiralskulptur ist nur ganz vereinzelt zu
erkennen, dagegen treten, immer schärfer ausgeprägt werdend, gröbere
Furchen in unregelmäßig breiten Zwischenräumen auf, welche die Falten
in Stäbchen zerlegen.
C. wallisi n. sp.
Taf. XXII, Figg. 5348, 354.
Die obige Diagnose gilt zugleich für die einzige Art, der ich um
so mehr den Namen des verdienten Sammlers gebe, als der Bul. wallısi
MOUSSON ja dem ersten Namen 2. iris PFR. weichen mußte, welche Art
außerdem zu Hemebulimus gehört.
Ergänzend zur Diagnose füge ich noch folgendes hinzu. Die ersten
3", Windungen erscheinen hell rosa gefärbt, dann tritt zunehmend die
gelbe Cuticula und mit ihr zugleich die graubraune, in ziemlich gleich-
mäßigen Streifen geordnete Zeichnung auf, die mit schmalen Streifen der
Grundfarbe abwechseln und von zwei Binden der Grundfarbe durchkreuzt
werden, welche ungefähr den Bändern 2, 3 entsprechen dürften. Unterhalb
Band 3 wird die gerade Linie der Streifen mehrfach unterbrochen, sie
biegen entweder etwas winklig aus oder sie verschieben sich auch in
der Richtung. An dem jüngeren Stück treten stellenweise solche Aus-
biegungen und Versetzungen schon von der Naht ab auf. Der Mundrand
ist nach unten zu hell rosa angehaucht, das Innere ist nur mit einer
schwachen weißen Schmelzschicht belegt, mit lebhaft durchscheinender
Zeichnung, die hier aber aus braunen und weiben Streifen zusammen-
gesetzt erscheint. Der Callus ist dunkelbraun, nach innen zu heller
werdend.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 151
Fig. 354. 4% — 53,0 x (22,9) 34,0 — 34,6 x 19,0.
A 403 00) T7=- 30.716,38.
WALLIS lee. Cordillera de las Juntas 10000’, westlich von Frontino.
In Koll. ©. SEMPER und H. STREBEL je ein Stück.
Es scheint fast, als ob von dieser schönen Art nur diese zwei
Stücke bekannt geworden sind. Von ihrer gegitterten Zeichnung habe
ich den Namen der Untergattung abgeleitet.
Es ist wahrscheinlich, daß Bul. vector PFR., Novit. II, p. 169, Taf. 46,
Figg.1,2, den PILSBRY als fraglich unter Porphyrobaphe, Gruppe dennisonz,
aufführt, in diese Untergattung gehört. Der Typus in der CUMINGschen
Sammlung stammt aus der Provinz Antioquia, Neu-Granada. Die Skulptur mit
den kaum unter der Lupe bemerklichen Spiralriefchen stimmt nicht, ebenso-
wenig die Zeichnung zu meiner Art, aber die Form und Textur bietet
eroße Ähnlichkeit. Wenn ANCEY in Nautilus, Vol. 17, p. 90, sagt, P. vietor
PFR. sei gleich P. august JOUSS., so irrt er. denn diese Art gehört
zu T. frasert.
Ö. Subzenus Trachyorthalicus n. subg.
Gehäuse fest- aber nicht besonders dickschalig, matt seidenglänzend,
oval-spindelförmig mit 5'/, bis 6 wenig gewölbten Windungen, deren letzte
höher ist als das Gewinde. Mündung oval, oben zugespitzt oder an-
nähernd verkehrt ohrförmig, je nachdem der Spindelansatz mit der
Windungswand einen mehr weniger deutlichen stumpfen Winkel bildet.
Mundrand nach unten erweitert und mehr weniger breit umgeschlagen ;
der Basalrand geht fast rechtwinklig in das Spindelende über. Die
Spindel ist oben etwas zurückweichend, etwas eingebogen und mehr
weniger gewunden, in der typischen Form oben mit einer verdickten
Falte und unten mit einer etwas knotigen Verdickung versehen.
Das Embryonalgewinde (Fig. 345) hat 2'/, zuerst oben schwach
stumpfkantige, dann wenig gewölbte Windungen, die mit feineren oder
gröberen, schräge sich kreuzenden Reihen von Grübchen bedeckt sind.
Von der zweiten Windung an tritt an der Naht eine aus braunen und
weißlichen rhombischen Flecken gegliederte Zone auf, die braunen Flecke
gehen dann bald in die schmäleren oder breiteren Streifen der späteren
Zeichnung über.
Die Skulptur besteht aus feinen, besonders anfangs scharfen Falten,
deren ab und zu etwa zwei sich zu gröberen Falten zusammenschließen,
was in der Nahtnähe immer stattfindet und dort am schärfsten aus-
geprägt ist. Zuweilen werden die Falten auf der letzten Windung
obsoleter. Die feinere Spiralskulptur ist nur stellenweise schwach
erkennbar, dagegen treten in unregelmäßigen aber weiteren Zwischen-
räumen gröbere Furchen auf, welche die Falten in Stäbchen zerlegen.
152 Hermann Strebel.
T. fraseri PFR.
Taf. XXII, Fig. 345; Taf. XXX, Figg. 431, 434.
P., 193, Taf. 46, Figg. 31/33.
Die mir vorliegenden wenigen typischen Stücke dieser Art haben
eine bräunlichgelbe Grundfarbe, die bei einem der Stücke zuletzt einen
etwas olivenfarbigen Anflug bekommt. Die Zeichnung ist zuerst kKastanien-
braun, dann fast schwarz werdend, sie besteht anfangs aus schmalen
Streifen, die an Stelle von Band 2, 2a, 3 (auch hier tritt ein Zwischenband
auf) stärker getont winklig vorspringen. Bald treten dazwischen breitere,
ebenfalls an Stelle der Bänder, winklig vorspringende Streifen auf, doch
können diese breiteren Streifen auch fast ganz fehlen (Fig. 434). Auf
der letzten Windung ist, wie auch aus den Abbildungen der Proceeding
und Novitates hervorgeht (die in PILSBRY nicht gut in der Färbung
wiedergegeben sind), nur Band 2, 3, 4, 5, letztere beiden breiter als 2, 3
vorhanden, die hier an sich ein wenig heller als die Grundfarbe sind,
so daß die nach vorn zugespitzten oder nur schräg verlaufenden Streifen
(Band 5) vorn etwas heller gesäumt erscheinen. Am Gewinde sind die
Bänder meist nur durch die winkligen Vorsprünge angedeutet. (Bei
PFEIFFERS Typus in Proc. L. Z.S. Pl. 51, Fig. 5, sind am Gewinde die
Bänder auch schon heller und auch die enger zusammengeschobene Pfeil-
spitzenzeichnung ist deutlicher.) Auf der letzten Windung treten sie dagegen
deutlicher als Bänder auf, besonders die Bänder 3, 4, 5, doch können sie
auch ganz fehlen, und statt ihrer dunklere Zonen auftreten (Fig. 434),
diese Varietät könnte man /uteus nennen.
Die vorangehende Beschreibung der Färbung und Zeichnung entspricht
nur den beiden einzigen mir vorliegenden Stücken der typischen Form,
soweit diese durch die Form des Gehäuses charakterisiert ist, deren
Gewinde gleich hoch oder nur sehr wenig niedriger als die letzte Windung
ist (in der idealen Achse gemessen), während es bei der Form brevispisa
entschieden niedriger ist, wobei zugleich die Windungen etwas rascher
an Breite zunehmen. Die Zeichnung und die Färbung des Mundrandes,
des Innern und der Spindel sowie die Form der letzteren sind aber bei
den mir vorliegenden Stücken insofern von einander abweichend, als
neben dem typischen Stück la sich die oben erwähnte var. luteus befindet,
die wohl als eine heterom. zanthus aufzufassen ist.
1. SOWERBY und FULTON vend. Ecuador. BUCKLEY leg. Zwei
Stücke.
a) Ein Stück, annähernd typisch in Färbung und Zeichnung sowie
in der Form der lebhaft violetten Spindel, die oben mit einer weißlichen
faltenartigen, unten mit einer etwas knotenartigen Verdickung ver-
sehen ist. Das Innere ist weiß mit schwach durchschimmernder Zeichnung,
die am breit umgeschlagenen Mundsaum in deutlich hellviolette Spiralzonen
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 153
ausmündet, die den Bändern 2, 3, 4, 5 entsprechen, aber besonders oben
breiter sind als sie auf der Außenseite erscheinen. Der Callus ist nicht
sehr stark, violett, mit durchscheinender Zeichnung.
Fig. 431. 6 — 73,5 < (31,6) 42,7 — 44,1 X 20,7.
b) Ein Stück, var. luteus, das in jeder Beziehung sehr abweichend
ist. Ob es in derselben Lokalität gefunden wurde wie das vorangehende,
muß dahingestellt bleiben. Die Zeiehnung der obersten Windungen ist
die typische, die dann folgenden schmalen, braunen und an Stelle der
Bänder 2, 2a, 3 etwas ausbiegenden Streifen, setzten sich bis zum ersten
Viertel der letzten Windung fort, und nur an ein paar Stellen treten
etwas breitere dunklere Streifen auf, dann werden die Streifen gerade
im Verlauf und seltener, nur zuletzt mehren sie sich wieder. Schon
eegen Ende der vorletzten Windung, besonders deutlich auf der letzten
Windung, treten etwas dunklere Zonen als die Grundfarbe auf, die
uneefähr den Bändern 2, 3, 4, 5 entsprechen. Die Basis ist mit einer
schmalen dunkelbraunen Zone umsäumt. Das Innere ist weißlich mit
schwacher Andeutung der äußeren Zonen in einer etwas schmutzig,
violett angehauchten Färbung, während der Mundrand rein weiß und
etwas schmäler umgeschlagen als beim vorangehenden Stück ist. Der
Basalrand bildet mit dem Spindelende einen scharfen Winkel, der innere
Kontur der rein weißen Spindel erscheint oberhalb der Mitte etwas
eineeknickt, von da nach oben befindet sich die faltenartige Verdiekung,
die aber schwächer als beim vorangehenden Stück ist, die knotenartige
Verdiekung unten fehlt. Der Callus ist rein weiß und nicht sehr dick.
Eioz 434. rear 6 123 28,1)374- 40,3 191.
2. Berl. Museum. Koll. PAETEL. Ecuador. P. fraseri. Ein ganz
abgeriebenes Stück, über dessen Zeichnung sich nicht mehr viel sagen
läßt, nur sind die ersten Windungen (der Wirbel ist ausgebrochen) oben
mit einer dunkelbraunen Zone versehen. Mundrand, Inneres, Spindel
und Callus sind rein weiß, die Spindel hat oben die verdickte Falte,
unten ist sie nur etwas angeschwollen, nicht knotenförmig verdickt.
? — 74,0 X (30,4) 42,1 — 44,0 X 21,3.
T. fraseri, Form dbrevispira PILSB.
Taf. XXIX, Figg. 423/425; Taf. XXX, Fig. 432.
P., p. 194, Taf. 46, Fiee. 34/35.
Wenn ich nur die durch den Namen und die Abbildung bezeichnete
Form des Gehäuses zugrunde lege, liegen mir mehrere Stücke vor, die
dann aber eine Abänderung der PILSBRYschen Beschreibung notwendig
machen. Vor allen Dingen befindet sich darunter kein Stück, welches
auch unten die knotenförmige Verdiekung der Spindel zeigt, wie sie bei
154 Hermann Strebel.
der typischen Form und bei der var. brevispira P., Fig. 35, vorhanden ist.
Außerdem ist die Spindel bei keinem meiner Stücke violett, sondern
übereinstimmend mit dem Mundrande entweder rein weiß oder rosa.
Die Färbung und Zeichnung sind im allgemeinen entsprechend, nicht nur
der der Fiee. 34/35, sondern auch der des Typus, doch zeigt sich bei
mehreren Stücken besonders auf der letzten Windung, dab das am
Gewinde noch isolierte, durch winklige Vorsprünge angedeutete Band 2a
mit dem Band 3 zusammenfällt und vorn eewölbte oder in der Mitte
etwas eingekerbte starke Verbreiterung der Streifen bildet, wobei zugleich
oleiche Verbreiterungen sich von Band 2 bis fast an die Naht ziehen. In
gleicher Weise sind dann Band 4 und 5 gekennzeichnet, so dab auf der
letzten Windung vier breite Zonen entstehen, die aus breiten, hinten graden,
vorn ausgebogenen oder gekerbten Flecken bestehen, die vorm hell
berandet sind, eine Zeichnung, die oft an M. kelletti erinnert.
Andererseits tritt auch hier eine gleiche Varietät fast ohne Zeichnung
auf, wie sie bei der typischen Form unter 1b geschildert wurde, die ich
mit var. modestus bezeichne, die aber auch wie jene als heterom. zanthus
aufzufassen sein dürfte. Die Skulptur ist wohl etwas gröber als bei der
Stammform.
1. Koll. SCHOLVIEN, Porphyrobaphe victor bestimmt, ohne Fundort. Ein
Stück mit der oben beschriebenen Art der Zeichnung der vier breitfleckigen
Zonen. Der nicht sehr breit umgeschlagene Mundrand, wie die Spindel
und der Callus sind rosa gefärbt. Die Spindel steht fast senkrecht zur
Achse, weicht oben zurück und ist in sich gewunden, wenn auch ihr
Innenkontur fast gerade erscheint.
Bio423, 5% 10, >2I2) 337 AA 212
32. Koll. SCHOLVIEN. P. fraser.. Ecuador. Ein Stück. Die
Zeichnung nähert sich mehr der des typischen /raseri insofern, als Band 2
noch bis zuletzt aus pfeilförmigen, vorn hell berandeten schmalen Flecken
besteht. Die verbreiterten Flecken von Band 3, 4, 5 treten seltener auf.
Mundrand, Spindel und Callus sind rein weiß. Die Spindel ist wie bei
dem vorangehenden Stück gebildet, nur nach unten etwas an- und ab-
schwellend verdickt, was am deutlichsten in der Seitenansicht sichtbar wird.
Fig. 425. 54 — 62,0% (25,2) 36,2 = 38,0 217,9.
3. Koll. DOHRN. Drei Stücke. Loja, Ecuador. Davon entsprechen
zwei durchaus den vorangehenden beiden in Färbung und Zeichnung,
nur zeigen beide Stücke das Innere mit einer dünneren Schmelzschicht
beleet, so daß die Zeichnung lebhaft durchscheint, was nur bei dem
sub 1 verzeichneten Stück der Fall ist. Andererseits zeigt das zweite
Stück, das dem sub 2 in der Zeichnung gleich ist, auch den weißen
Mundrand, dabei aber eine vom unteren Teil der Spindel bis über den
Callus sich erstreckende rötlich violette Färbung. Auf der Spindel
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 155
zieht sich eine schräge schmale Falte bis auf die Mitte des unteren Teils
der Spindel, weshalb ich nur diese Partie des Stückes abbilde.
5'/a — 66,7 X (28,5) 39,1 — 42,8 X 21,4.
Fig. 424. ca. 5a — 67,0 X (27,8) 37,0 — 41,7 x 18,1.
Das dritte Stück var. modestus gehört der Form nach hierher,
zeigt aber Färbung und Zeichnung wie T. fraseri Nr. 1b, mit dem es
auch die Spindelbildung gemeinsam hat. Sie, wie Mundrand, Callus und
Inneres sind rein weiß, letzteres nur anfangs, im Schlund bläulichgrau
werdend.
Fig. 432. 6 — 73,2 < (31,0) 42,8 — 43,5 < 21,0.
T. fraseri, Form perplexus n. f.
Taf. XXX, Fig. 433.
Dieses merkwürdige Stück, welches zusammen mit den drei voran-
gehenden Stücken der DOHRNschen Sammlung liegt, wird in der Zeichnung
dem MM. kellett: noch ähnlicher, während es der Form und besonders der
Form der Mündung nach hierher gehört. Die erste Windung ist schmutzig
weiß, oben mit einer schwarzbraunen Zone versehen (verel. T. fraseri
Nr. 2), dann wird der untere Teil bis zum Ende des Embryonalgewindes
hell rotbraun, und nach 1% Windungen wird die dunkle Zone von
weißlichen Flecken unterbrochen, die dann allmählich in die gelblichen
Streifen übergehen, welche die dunklen Streifen nach vorn beranden.
Die Zeichnung wird dann im Prinzip dieselbe wie beim typischen
T. fraseri bezw. der Form brevispisa, nur treten schon bei 3% Windungen
am Gewinde die zwei, auf den letzten Windungen die vier breiten Zonen
von unregelmäßigen braunschwarzen Verbreiterungen auf, welche durch
schmale Streifen miteinander verbunden werden. Die Grundfarbe ist
die typische bräunlichgelbe.
Die Form des Gehäuses ist klein und besonders schmal. Mundrand,
Spindel und Callus sind rein weiß, das Innere nach innen zu etwas
bläuliehgrau. Die Spindel zeigt nur oben eine schmale, ziemlich
scharfe Falte.
Bioz433 Nail — 60,2 0308326 3332.58
Ich muß es dahingestellt sein lassen, ob dies Stück nur als eine
Varietät oder etwa als eine lokalisierte Form anzusehen ist.
T. augusti JOUSSEAUME.
B-, p. 195, Taf+44Rie220.
Es scheint mir mit PILSBRY wahrscheinlich, daß diese Art hierher
gehört, zumal wenn man die weiter vorn erörterte var. luteus berück-
sichtigt und die meist bei der Form brevispira auftretende Spindel.
156 Hermann Strebel.
D. Subgenus Metorthalicus PILSB.
Wie ich schon in der Einleitung zu dieser Abteilung südamerikanischer
Arten bemerkte, ist die von PILSBRY gegebene Diagnose dieser Unter-
gattung nur sehr kurz, wie das auch nicht anders möglich ist, da sie
sehr Verschiedenartiges umfaßt. PILSBRY hilft sich dann damit, daß er
diese Untergattung in verschiedene Gruppen teilt, die ich zum Teil ihrer
ausgesprochenen Verschiedenheit halber zu Untergattungen erhebe. Da,
wie schon bemerkt, PILSBRY keinen Typus für diese Untergattung auf-
stellt, ihn auch nicht aufstellen konnte, so habe ich, da der Name an sich
indifferent ist, ihn nur für einen Teil der Arten gewählt, die PILSBRY
in diese Untergattung bringt, die dann aber wieder in verschiedene Gruppen
gebracht sind, deren jede mit einer Diagnose versehen wird. Eine all-
gemeine Diagnose der Untergattung scheint mir keinen Zweck zu haben,
da sie sich nur auf wenige allgemeine und nichtssagende Angaben be-
schränken müßte, mit denen für eine Klassifikation nichts anzufangen wäre.
a) Gruppe M. maranhonensis.
Gehäuse ziemlich starkschalig, schwach fettglänzend, oval-konisch
mit 6 durch eine schmal berandete Naht getrennten, wenig gewölbten
Windungen, deren letzte kürzer ist als das Gewinde. Mündung verkehrt
ohrförmig, Mundrand nach unten erweitert und etwas flach umgeschlagen,
der Basalrand geht in einem tiefen Bogen in die sehr kurze, schräg
zur Achse stehende, gewundene und verdiekte Spindel über, deren Ende
nach außen einen stumpfen Winkel mit dem Basalrand bildet, was, nebenbei
gesagt, in den Abbildungen der Novitates I, Taf. XI, Figg. 11/12, ebenso-
wenige zum Ausdruck kommt, wie die Färbung und Zeichnung.
Das Embryonalgewinde (Fie. 340) hat 2'/s wenig gewölbte Windungen,
die mit schräg sich kreuzenden Reihen von Grübchen bedeckt sind. Gegen
das Ende treten etwas unregelmäßige, weitläufig stehende braune Streifen auf.
Die Skulptur besteht aus schmalen feinen Falten, die, wie es
scheint, zum Teil in einzelne gröbere zusammengefaßt sind, besonders am
Gewinde, aber auf der letzten Windung scheinen sie mehr einzeln an die
Naht zu gehen, wenn auch ab und zu einige stärker ausgeprägt erscheinen;
im ganzen sind hier aber die Falten wenig scharf ausgeprägt. Dagegen
sind die überaus feinen, etwas voneinander getrennten Spiralreihen deut-
licher, die einen etwas gewellten Verlauf nehmen.
M. maranhonmensis ALBERS.
Taf. XXI, Fig. 340; Taf. XXXT, Fig. 449.
P., p. 198, Taf. 41, Figg. 3/4. Kopie aus den Novitates.
Diese einzige hierher gehörige Art hat eine oberflächliche Ähnlichkeit
mit Pachytholus flori, aber Form und Skulptur des Embryonalgewindes
sind verschieden.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 157
Die Färbung ist oben weißlich, dann wird sie hellbräunlich, zuletzt
mehr ins Violetteraue übergehend. Von der vorvorletzten Windung an
ist der Teil von etwa der Stelle von Band 2 bis zur Naht heller gefärbt
als der untere. Bänder sind nicht vorhanden, nur Streifen und etwas
wolkiee Flecke, dazu viele schwärzliche runde Flecke, die nach vorn
einen weißlichen Wischer in der Spiralrichtung haben. Die Streifen
zeigen auf den oberen Windungen Verbreiterungen und winklige Vor-
sprünge, zuletzt werden sie einfach. Diese Zeichnung und Färbung ist,
trotzdem PFEIFFER dasselbe Stück aus der ALBERSschen Sammlung vor-
lag, in seiner Beschreibung und Abbildung schlecht wiedergegeben.
Das Innere ist bläulichgrau, der Mundrand ist leberfarbig, am
Basalrand plötzlich weiblich, auch die Spindel wie das Innere des Callus
sind bräunlich angehaucht, letzterer außen weiblich aber dünn verdickt.
Fig. 440. 6'/ — 74,0 X (30,0) 39,3 — 35,2 x 18,2.
b) Gruppe M. shuttleworthi ALB.
Gehäuse ziemlich starkschalig, schwach fettglänzend, oval-konisch
mit 6 schwach gewölbten und durch eine schmal berandete Naht
getrennte Windungen, deren letzte etwas kürzer als das Gewinde ist.
Mündung verkehrt ohrförmig, Mundrand breit flach, nach rückwärts auch
verhältnismäßig breit umgeschlagen, der Basalrand setzt sich etwas
winkli@ von der ziemlich senkrecht stehenden Spindel ab, die dick ist,
oben eine Falte trägt und unten schwach angeschwollen ist.
Das Embryonalgewinde (Fig. 342) hat 2'/; wenig gewölbte Windungen,
die mit sehr feinen, nicht ganz regelmäßig gereihten Grübchen bedeckt
sind; so daß deren wulstige Ränder besonders am oberen Teil der Windung
unter starker Lupe etwas unregelmäßig maschenartig verlaufen.
Die Skulptur ist, was die Falten anbelangt, ähnlich wie bei der
vorangehenden Gruppe, aber zuletzt noch obsoleter, dazu kommen auf
den beiden letzten Windungen hammerschlagartige Eindrücke und kurze
Auftreibungen in der Spiralrichtung. Von feinerer Spiralskulptur sind
kaum Andeutungen vorhanden, nur ab und zu treten auf den letzten
Windungen kurze gröbere Furchen und stellenweise eine Stäbchenskulptur auf.
M. shuttleworthi ALBERS.
Taf. XXI, Fig. 342; Taf. XXX, Figg. 437, 440.
B-,9-20% . 7arr41, Bigo1/2:
Die einzige sicher hierher gehörige Art, die schon etwas in die Gruppe
M. yatesi hinüberspielt, ist oben weißlich, zuletzt mit einer schmutzig
gelblichen Cutieula bekleidet. Zuerst treten rötlichbraune Streifen auf,
158 Hermann Strebel.
die allmählich in die Ziekzackform übergehen, wobei sie auf den beiden
letzten Windungen in bräunlichgrauer Färbung, zuerst weit ausholend, dann
nach unten zu gestreckt, in sehr schräger Richtung nach vorn verlaufen.
Das Innere ist weißlich, der Mundrand, die Spindel und der Callus sind
schwach rötlich angehaucht.
1. Berl. Museum. Koll. ALBERS. Nr. 544. Columbien ad fluv.
Maranhon. WARSEWICZ. Ein Stück.
Fie.437., 6%. 10,3 08,0)35,7 - 31.82 186
2. Berl. Museum. Koll. PAETEL. Maranhon. Ein Stück, ohne die
gelbe Cuticula und etwas schmäler.
“ Fig. 440. ca. 6 — 68,0 < (26,2) 34,6 — 36,8 X 17,8.
M. wrzesniowskii LUBOMIRSKI.
P., p.198, Taf. 42, Fige. 7/8.
PILSBRY stellt diese Art zwischen M. deburghiae und maramhonensis.
Ich kann nach der ungenügenden Beschreibung nicht beurteilen, wohin
sie gehört, der Form und der Zeichnung nach bringe ich sie hierher.
c) Gruppe M. kelletti REEVE.
Gehäuse selten linksgewunden, ziemlich starkschalig, ziemlich
glänzend, oval-konisch mit 5/—5°%ı mäßig gewölbten Windungen, die
durch eine schmal anzepreßte, stellenweise auch wulstig berandete Naht
getrennt werden, und deren letzte meistens etwas höher als das Gewinde
ist. Die Mündung ist verkehrt ohrförmig, der Mundrand besonders nach
unten zu erweitert, mehr weniger stark, oft schiehtenweise verdickt und
kurz umgeschlagen. Der Basalrand geht mehr weniger deutlich winklig
in die mehr weniger gewundene, meist schräge, selten gerade zur Achse
stehende Spindel über. Charakteristisch ist, worauf schon DOHRN im
Jahrbücher, vol. 9, p. 112/114, aufmerksam macht, daß sich an der Basis
außen, hinter der Spindelschwiele, eine glanzlose Ablagerung von Schalen-
substanz befindet von meist halbmondförmiger Form, die in der Anwuchs-
richtung geschichtet ist und sich dann meistens noch hinter dem umge-
schlagenen Teil des Mundrandes schmal nach oben zieht.
Das Embryonalgewinde (Fig. 343) hat 2',—2', wenig gewölbte
Windungen, die mit sich schräg kreuzenden Reihen von Grübchen bedeckt
sind, und die gegen das Ende meistens schon schräge, etwas abgestufte braune
Streifen zeigen. Ganz ausnahmsweise kommen sonst nicht abweichende
Stücke vor, an denen von Anfang an sich eime schwärzliche Zone an der
Naht befindet, die gegen das Ende zwischen den braunen Streifen weib-
liche entsprechende Streifen zeigt, em Vorgang, der sich dann noch eine
Strecke weit später fortsetzt.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 159
Die Skulptur besteht besonders deutlich auf den mittleren Windungen
aus feinen Falten, davon meist zwei zu gröberen Falten zusammengefaßt
sind. Zuweilen bleiben 2--3 Falten dazwischen vereinzelt, wodurch dann
das Gehäuse ein gereiftes Aussehen bekommt. Im allgemeinen sind die
Falten auf der letzten Windune schwächer ausgeprägt. Die feinere Spiral-
skulptur ist nur ganz vereinzelt zu erkennen, stellenweise treten kurze
eröbere Spiralfurchen auf, und mit ihnen eine undeutliche Stäbehenskulptur;
auch hammerschlagartige Eindrücke kommen vor.
M. kelletti REEVE.
Taf. XXI, Fig. 343; Taf. XXXI, Figg. 441/442, 444/446, 448.
DOHRN l.c. P., p. 204, Taf.45, Fieg. 23/28. M. fungairinor HiID. als Varietät.
DOHRN hat die Veränderlichkeit dieser Art ]l. c. eingehend besprochen
und auch nachgewiesen, daß M. fungairinoi HIDALGO dazu gehört. Auch
PILSBRY ergänzt die REEVESsche Beschreibung in ihrer wechselnden Färbung
und Zeichnung, so daß ich nur wenig Ergänzendes hinzuzufügen habe.
Unter dem sehr reichhaltigen, mir vorliegenden Material befindet
sich kein einziges Stück, das dieselbe gleichmäßige Breite der vier Bänder
wie die REEVEsche Figur zeigt, immer ist das obere Band das schmälste,
die anderen drei sind unter sich ungefähr gleich breit, doch sind häufig,
wie schon DOHRN bemerkt, das 3. und 4. Band miteinander verschmolzen,
wenn auch die Einbiegung der hellen Streifen der Grundfarbe die Trennung
markiert. Es können aber auch alle Bänder fast ganz zusammenfließen,
wie es Fig. 446 zeigt. Andererseits gebe ich in Fig. 442 ein Stück wieder,
das bis zum Anfang der letzten Windung gar kein Band zeigt, dann ist
das 2. Band sehr schmal, wie sonst das erste Band beschaffen ist, Band 3
ist breiter, aber auch schmal, und Band 4 nur sehr undeutlich ausgeprägt.
Auch ein gänzliches Fehlen der Bänder bezw. der typischen Zeichnung
ist in der Fig. 450 dargestellt, eine Parallelerscheinung mit dem gleichen
Vorkommen bei 7. fraseri var.Iuteus und modestus. Das einzige links gewundene,
sonst durchaus typische Stück ist in Fig. 448 dargestellt. Im übrigen habe
ich nur noch einige Abweichungen in der Form abgebildet, welche die
zitierten Abbildungen ergänzen mögen, wie es andererseits durch die Maß-
listen geschieht.
1. Koll. STREBEL. GEALE vend. Malacates, Ecuador. 13 Stücke,
alle mit fertigem bräunliehrosa Mundrand, der nach innen dunkler rot-
braun, mehr weniger breit ausfließt. Ich bilde in Fig. 441 ein auffallend
schmales, großes, in Fig. 442 ein ebensolches kleineres Stück ab, das ich
seiner auffallenden Zeichnung halber oben schon erwähnte. Die ersten
vier Windungen sind der Cutieula entkleidet und fast ohne Zeichnung,
rosagrau gefärbt. In den anderen beiden Stücken der Maßliste, die
160 Hermann Strebel.
typisch gefärbt und gezeichnet sind, verzeichne ich das größte und das
kleinste Stück.
Fig. 441. 5% — 72,6 x (26,7) 36,8 — 39,4 x 17,5.
442. 5/8 — 62,0 x (23,2) 29,7 — 34,3 x 15,1.
5%, — 75,8 x (81,2) 41,7 — 43,3 x 19,7.
5, =57,50<22,1) 28,8 3.
2. ROLLE vend. Quito. in typisches Stück.
3. Koll. O.SEMPER. WALLIS leg. Nabon bei Cuenca. Drei Stücke,
davon zwei typisch und eins, das erste der Maßliste, das von oben an
zuerst blaß, dann intensiver hell olivenfarbig ist; die Bärder auf der
letzten Windung sind nicht, wie üblich, dunkelbraun oder schwärzlich,
sondern ebenso gefärbt wie das übrige, nur etwas dunkler. Der Mundrand
ist an diesem Stück verhältnismäßig wenig verdickt, und die Spindel ebenso
und wenig gewunden.
5/4 66,4>< (28,6) 37,2 — 31,2 2 19%.
5 /a — 68,3 X (27,4) 36,4 — 38,8 < 18,3.
5a — - 592 22262) 33,2 33,1>.16,6:
4. ROLLE vend. Ecuador. Drei Stücke. Das erste der Maßliste
hat eine dem REEVEschen Typus von kellettt ähnliche Färbung und
Zeichnung, nur ist das obere Band schmäler als die anderen drei. Das
zweite abgebildete Stück hat die helle bläulichgraue Färbung der Bänder
und den helleren Grundton mit leicht violettem Anfluge. Hier fließen die
Bänder zusammen, und nur Band 1 und 2 markieren sich schwach durch
etwas dunklere Färbung. Das dritte Stück ist typisch.
, 5a — 58,2 X (24,1) 30,0 — 30,7 < 15,5.
Fig. 446. 5°/s — 58,1 X (25,1) 32,5 — 30,6 X 16,0.
5a — 58,8 < (26,7) 32,8 — 34,3 < 17,4.
5. Nr. 15855. Koll. STREBEL. Ecuador. Ein linksgewundenes,
sonst typisches Stück.
Fig. 448. 5'/a — 66,2 x (29,6) 38,7 — 39,3 x 20,1.
6. Koll. SCHOLVIEN. Westküste Südamerika. Ein sehr gedrungenes
Stück, typisch in Färbung und Zeichnung. Die Bänder fließen dunkler
in den Mundsaum aus.
Fig. 445. 54 — 64,0 X (28,4) 37,8 — 40,4 X 20,2.
7. ROLLE vend. Ex Koll. SCHAUFUSS. Ecuador. Ein Stück in
typischer Färbung, aber die ersten drei Windungen haben eine schwarz-
sraue Zone an der Naht, die von der 2. Windung an mit weißlichen
Flecken besetzt ist, welche den hellen Zwischenräumen der dunklen
Ziekzackzeichnung entsprechen. Diese weißlichen Flecke werden allmählich
mehr gelblich wie die sonstige Grundfarbe, sie werden aber schmäler,
wie auch die Anfänge der dunklen Streifen, so daß eine breiter werdende
Zone an der Naht von abwechselnd hellen und dunklen schmalen senk-
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 161
rechten Streifen entsteht, die sich bis zu Anfang der letzten Windung
erhält und Band 2 nach oben abgrenzt. Die Spindelstellung ist an diesem
Stück besonders schräg und gewunden.
Fig. 444. 6 — 71,6 X (28,8) 37,3 — 41,7 x 18,9.
8. PLAGEMANN Nachlaß ded. P. war früher in Chile ansässige. Ein
Stück ohne Fundort wie das vorangehende.,
5°/s — 79,3 X (30,4) 40,5 — 43,7 X 20,1.
9. Engl. Händler. Koll. SCHOLVIEN. Ecuador. Neun Stücke, von
denen ich einige Maße gebe. Das letzte der Maßliste entspricht in der
dunklen Zone an der Naht der oberen Windungen den beiden voran-
gehenden Stücken.
5'/a — 69,2 X (31,0) 39,9 — 42,7 X 21,1.
5'/a — 68,0 X (27,9) 36,3 — 38,5 x 19,8.
5°/s — 78,5 X (31,7) 41,6 — 45,6 X 22,0.
5% — 77,7 x (30,7) 38,7 — 40,5 X 18,4.
10. Koll. FILBY. Ecuador. Ein Stück, ähnlich in der oliven-
farbigen Färbung der Bänder dem sub Nr. 3 beschriebenen, aber kleiner
und mit sehr kurzem Gewinde.
5!/s - - 56,0 X (25,9) 33,3 — 34,8 X 16,6.
11. Koll. SOHST. Ohne Fundort. Zwei Stücke, ähnlich in den hell
olivenfarbigen und etwas undeutlichen Bändern dem vorangehenden Stück,
aber sonst typisch.
12. Koll. SOHST. Ohne Fundort, mit Zettel Bul. vietor. Ein Stück,
typisch in der Form und Zeichnung, aber von einer ins Graue spielenden
Grundfarbe mit braunschwarzen Bändern.
M. kelletti, Form lojanus n. f.
Taf. XXXI, Fig. 450.
Unter dem DOHRNschen Material von T. fraseri aus Loja, Ecuador,
lag das nachfolgend beschriebene Stück, das wahrscheinlich seiner Ähn-
lichkeit mit T. fraseri, Form brevispisa, var. modestus, halber nicht
abeesondert wurde, trotzdem es die für M. kelletti charakteristische Ab-
lagerung an der Basis hinter der Spindel zeigt, wenn es auch sonst in
Färbung und Zeichnung, ja sogar in dem matteren Glanz von M. kelletti
abweicht, so daß es fraglich ist, ob wir es hier mit einer Lokalform oder
gar mit einer eigenen Art zu tun haben.
Die Form des Gehäuses steht der von T. fraseri, Form brevispisa,
näher als der von M. kelletti, auch die Skulptur steht etwa in der Mitte
derjenigen beider Arten, insofern die Stäbehenskulptur etwas verbreiteter auf-
tritt. Die Mündungspartie entspricht dagezen in allen ihren Komponenten
und auch in der Färbung dem M. kellett, nur sind Mundrand und Spindel
11
162 Hermann Strebel.
_
wenieer kräftig entwickelt. Die oberen Windungen sind wie bei M. kelletti
gezeichnet, dann treten bei zuerst etwas bräunlich fleischfarbiger, zuletzt
mehr schmutzig gelber Färbung nur ab und zu etwas dunklere, schmale
Streifen auf. Am Ende der vorletzten und im Anfang der letzten
Windung zeigen sich schmale, dichtstehende, zum Teil sich verzweigende
und auch ab und zu winklig gebrochene, hellbraune Streifen, welche
Zeichnung dann aber wieder bis zur Mündung durch einzelne bräunliche
Streifen ersetzt wird. In dem schmutzigrosa Inneren erkennt man wieder
vier etwas dunklere Spiralbänder, wie sie dem M. kelletti entsprechen,
die aber auf der Außenseite kaum zu erkennen sind.
Ha — 14,3 X (32,1) 42,6 — 44,4 < 21,9.
d) Gruppe M. yatesi PFR.
Gehäuse starkschalig, mehr weniger fettelänzend, mit 6 bis 6'%
mäßig gewölbten Windungen, die durch eine schmal angepreßte oder auch
berandete, vereinzelt sogar wulstig berandete Naht getrennt sind, und
deren letzte unten etwas zusammengedrückt und ungefähr gleich hoch
wie das Gewinde ist. Mündung verkehrt ohrförmig, mehr nach dem
rhombischen neigend, da der Basalrand mit dem Spindelende oft einen
mehr weniger scharfen spitzen Winkel bildet. Der Mundrand ist mehr
weniger verdickt und mehr weniger breit umgeschlagen, nach unten oft
erweitert, weiß oder farbig. Die Spindel steht mehr weniger senkrecht
zur Achse, ist gewunden, verdiekt und oben mit einer Falte oder auch
höckerartigen Verdiekung versehen, unten mehr weniger angeschwollen.
Der Callus ist ziemlich stark, nach außen oft wulstig berandet und wie
die Spindel weiß oder farbig.
Das Embryonalgewinde (Fig. 346) hat 3 bis 3'%, zuerst oben etwas
kantige, dann mäßig gewölbte Windungen. Es ist mit Grübchen bedeckt,
deren wulstige Umrandungen bei starker Vergrößerung ein etwas unregel-
mäßiges Netzwerk bilden, das besonders am oberen Teil der Windungen
mehr längliche Maschen zeigt, während nach unten zu mehr sich schräg
kreuzende Reihen von Grübchen auftreten. Nach 2's Windungen tritt
eine Binde an der Naht auf, die aus abwechselnd braunen und weißen
Flecken besteht, die zuweilen ohne Übergang, zuweilen allmählich in
Band 2 übergehen, das freilich einigen Formen fehlt. Zuweilen ist auch
von Anfang an eine braune oder schwärzliche Abschattierung, dann eine
gefleckte Zone vorhanden.
Die Skulptur besteht aus einer unregelmäßig starken, aber an sich
feinen und schwach hervortretenden Faltung, die besonders auf der
letzten Windung sehr unscheinbar wird. Es werden meist ein paar der
feineren Falten, besonders in der Nahtnähe, in gröbere Falten zusammen-
gefaßt, doch tritt auch dieser Vorgang nie scharf ausgeprägt auf. Die
Revision der Unterfamilie der Orthaliecinen. 163
sehr feinen Spiralreifehen sind nur stellenweise und besonders am unteren
Teil der letzten Windungen zu erkennen, mit Ausnahme von M. deburghiae,
bei dem sie deutlich und gewellt auf den ganzen letzten Windungen
sichtbar sind. Zuweilen treten stellenweise und schwach, gröbere Furchen
auf, die dann auch eine schwache Stäbchenskulptur bewirken; auch
hammerschlagartige Eindrücke und kurze, schräge, seichte Furchen treten
auf, mit Ausnahme von M. deburghiae.
M. yatesi PFR.
Taf. XXI, Fig. 346; Taf. XXXI, Figg. 447, 451;
Taf. XXXII, Figg. 454, 457, 458, 460, 461.
O. yatesi PFR. P., p. 202, Taf. 43, Figg. 14, 17 (Typus), 15, 16.
Porphyrobaphe latevittata SHUTTLEW. P., p. 203, Taf. 43, Fieg. 12/13.
P. sublabeo ANCEY. P. vicartus FULTON, unter diesem Namen von SOWERBY und FULTON
in den Handel gebracht. P., p. 203, und P., p. 200, Taf. 48, Fig. 12.
Bul. yatesi SHUTTLEW. HUPE in Castelnau Voyage, p. 31, Taf. 8, Fig. 1a, b.
Porphyrob. galactostoma ANCEY = yatesi var. albolabris DOHRN. P., p. 194.
PFEIFFERS Beschreibung und Abbildung sind scheinbar auf eine
Form begründet, zu deren Mündungspartie keins der mir vorliegenden
Stücke paßt, bei denen allen der Basalrand in einen mehr weniger spitzen
Winkel in das Spindelende übergeht. PFEIFFER nennt in der Diagnose
freilich die Form „basi attenuatus“, während er die Mündung elliptico-
oblonga, basi subangulata beschreibt, aber in der Originalabbildung in
P. Z. S. 1855, Taf. 31, Fig.5, erkennt man weder das eine noch das
andere. Auch die Zeichnung dieses Typus ist wohl nicht gut gelungen,
selbst Stücke wie P., Fig. 16, die fraglich auf sublabeo ANCEY-DOHRN
bezogen wird, und die wohl die Zeichnung, wie sie beim Typus sein
sollte, und auch die Form des Gehäuses richtiger wiedergibt, kommen
meinem Material nach verhältnismäßig selten vor. Andererseits ist die
Abbildung in den Novitates I, p. 63, Taf. XVII, Fige. 1/2, für die leider
kein besonderer Fundort angegeben wird, in der gestreckten, schmalen
Form und in der Zeichnung wieder sehr abweichend von PFEIFFERS
erstem Typus, eine Form, die nur sehr vereinzelt vorkommt; ich komme
darauf später noch zurück. Wenn PILSBRY meint, daß diese Form zu
der Rasse von SHUTTLEWORTHS P. /atevittata gehört, wenn dieser Typus
„sich als eine Rasse herausstellen sollte“, so stimmt das nicht mit dem
mir vorliegenden Material, denn wenn SHUTTLEWORTHs Abbildung auch
in der unteren Zuspitzung etwas übertrieben ist, so ist sie doch im ganzen
typischer als PFEIFFERS Typus (vergl. meine Fig. 461); sie ist aber immer
in der Mitte breiter als die schmale Form der Novitates, welche auch
in dem etwas weniger Zusammengedrücktsein der Basalpartie dem mir vor-
liegenden Stück (Fig. 447) entspricht. PFEIFFER hat /atevittata SHUTTLEW.
11*
164 Hermann Strebel.
trotz der Abweichungen von seinem Typus schon mit Recht als Synonym
angeführt.
HUPE beschreibt 1. e. die Art und gibt eine sehr wenig charakte-
ristische Abbildung derselben, welche ebenfalls den Übergang des Basal-
randes in die Spindel gewölbt zeigt, wie er denn auch in der Beschreibung
von der Spindel sagt: „elle s’unit au bord droit sans discontinuite, mais
en formant un angle a peine indique.“ Es scheinen also auch solche
Stücke vorzukommen, wie sie mir freilich, wie schon gesagt, nieht vor-
liegen. PILSBRYs Fig. 15 ist ebenso, aber er sagt von ihr wie von der
Fig. 16, daß der Zeichner es übersehen habe, den Charakter, den er nur
„subangular production of the aperture at the base of the columella“
nennt, wiederzugeben.
Im großen ganzen zeigt die Art und ihre Varietäten eine große
Gleichmäßiekeit in der rasch zur Mitte breiter werdenden, dann wieder
sich zuspitzenden Form des Gehäuses bezw. in den Komponenten der
Mündungspartie. Dasselbe ist mit der Grundfärbung der Fall, die nur
bald ins olivenfarbix — bald mehr ins bräunlich — Gelbliche hinüber-
spielt. Konstant ist auch die Fleckenzone an der Naht der oberen
Windungeen, doch kommt auch hier wie bei M. kelletti eine Abweichung
durch eine von Anfang an braune bis schwärzlich abschattierte, dann
mit weißlichen Flecken besetzte Zone vor.
Die spätere Zeichnung ist veränderlicher, besonders mit Bezug auf
die Zahl und Breite der gegliederten Bänder. Bald sind alle Bänder 2
bis 5 ausgeprägt, bald setzt ein Teil von ihnen streckenweise aus, doch
tritt dann an ihre Stelle meist ein einfach dunkles Band auf. Durch die
Dicke der Schale sind die Bänder im weißen Innern nie sichtbar. Die
hellen Streifen, welche die Bänder gliedern, sind anfangs immer pfeilförmig,
später sind sie an Stelle der Bänder zuweilen auch vorgebogen oder, wenn
die Bänder breit sind, auch ziekzackartig. Wie bei T. frasert und M. kelletti
kommt aber auch hier eine Form vor, der auf den unteren Windungen
die schwärzlichen Bänder und die hellen Streifen ganz fehlen, und die
bis auf die obersten Windungen fast einfarbig, nur mit wenigen schwachen,
dunkleren Streifen besetzt ist, meist aber eine etwas dunklere Zonen-
bildung an Stelle der Bänder zeigt. Man kann diese Form auch als eine
heterom. zanthus ansehen, die gleichzeitix den Übergang zu FULTONS
P. vicarius bildet. Ich komme darauf noch zurück.
Der Mundrand ist hell oder dunkler leberbraun bis violettbraun, und
dieselbe Färbung zeigen Spindel und Callus. Die Spindel zeigt die obere
Falte immer weiß, und auch der Callus wird häufig im Innern weißlich.
Die Verdieckungen an der Spindel sind im Prinzip immer die gleichen,
sie sind aber veränderlich in der Stärke ihrer Ausbildung. Die Stellung
der Spindel kann senkrecht, sie kann aber auch schräg zur Achse stehend sein,
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 165
und zwar, wenn auch nie stark, doch bald mit dem Ende nach rechts,
bald nach links gerichtet.
Die Stücke mit weißem Mundrand, weißer Spindel und Callus hat
ANCEY ursprünglich als P. galactostoma beschrieben, und zwar nach einem
jungen Stück. Später, im Nautilus, vol. 17, p. 89, hat er die Art neu
beschrieben und fügt als Synonym P. yatesi PFR., var. albolabris DOHRN
in Cat. STAUDINGER hinzu, was PILSBRY bei Abfassung seiner Arbeit
noch nicht bekannt war. Ich halte diese Form auch nur für eine Varietät,
es kann aber auch eine Lokalform sein. ANCEY selbst fügt hinzu: „elosely
allied to P. sublabeo ANCEY, vicaria FULT. and yatesi PFR., all from Peru.”
In der Tat nähert sich diese Form dem M. labeo.
Ich möchte noch auf ein Merkmal der Art hinweisen, das in den
Beschreibungen nicht erwähnt wird, nämlich eine schmale, hell- oder
dunkelbraune Zone an der Basis hinter der Spindel, die nicht etwa der
Ablagerung bei M. kelletti entspricht, sondern nur eine Färbung ist; außer-
dem ist die Basis mehr weniger zusammengedrückt.
1. W. SCHLÜTER vend. Ex Koll. STAUDINGER. P. yatesi var. sub-
/abeo. Hwajamba (soll wohl Huayabamba heißen), Peru. Acht Stücke,
die ich gesondert beschreiben muß.
a) Ein nicht ganz ausgewachsenes Stück, in Form und Zeichnung
wie P., Fig. 16, die PILSBRY auf die var. sublabeo ANCEY beziehen zu
müssen glaubt. Es ist dies eine Form, die jedenfalls dem ersten Typus
von PFEIFFER wohl am besten entspricht, und die nicht als Varlietät
abgesondert werden kann, nur die Mündungspartie ist anders, was ich
aber eher auf eine mangelhafte Zeichnung ihres Typus zurückführe.
b) Zwei schlankere, ausgewachsene Stücke, die ebenfalls als typisch
anzusehen sind. Das abgebildete Stück hat auf der Rückseite der letzten
\Windung, die ich abbilde, die Bänder 2 und 3 etwas zusammengeflossen. Der
Übergang des Basalrandes in das Spindelende ist nicht so scharf spitzwinklig
wie bei dem zweiten Stück der Maßliste, das auch schmäler ist. Beide Stücke
eehören in die Formenreihe, von denen P. latevittata SHUTTLEW. der Typus ist.
Bis,4517 6% 88.0> - (83, 53)43,5 43,9 2221,52.
6 Ya — 82,3 < (29,2) 112385: x 19,8.
c) Zwei Stücke, die den vorangehenden entsprechen, nur verlieren
sich Band 2, 4 und 5 auf den beiden letzten Windungen, sind aber bei
dem zweiten Stück der Maßliste durch etwas dunklere Bänder angedeutet.
Das Band 2 ist sehr schmal. Ich habe das eine Stück seiner gedrungenen
Form halber abgebildet. Das zweite der Maßliste hat die obersten
Windungen dunkel abschattiert.
Fig. 460. 6's — 80,1 x (35,8) 44,7 — 41,9 X 22,8.
0075 < (33,145 ‚9 — 45,0 X 21,6.
d) Ein Stück, das sehr eut zu dem Typus in den Novitates paßt.
166 Hermann Strebel.
Es ist außen etwas abgerollt, d. h. die Cuticula ist mehr weniger defekt,
innen aber frisch und zeigt oben die dunkle Zone an der Naht, von der
ich weiter oben sprach.
Fig. 447. 7 — 74,8 128,7) 37,2 86,4 = I.
Zu der Kleinheit der Form, den dunklen Zonen oben an der Naht gesellt
sich, daß auf der letzten Hälfte der letzten Windung Band 2, 4, 5 nur
durch leichtere dunklere Färbung angedeutet sind, und daß Band 3
äußerst schmal, aber durch weitläufig stehende, helle Flecke gegliedert
ist. Der Mundrand und die Außenseite der Spindel sind hell leberbraun
eefärbt, das Innere ist bläulichgrau und der Callus sehr dünn, geschichtet,
nach innen etwas grauweiß werdend.
e) Zwei Stücke, welche sich dem vzcarius FULTON sehr nähern.
Bei dem abgebildeten Stück ist Band 3 noch in einem schmalen dunklen,
durch hellere schräge Streifen unterbrochenen Streifen angedeutet, bei dem
zweiten der Maßliste fehlt es ganz und sind die Bänder 2 bis5 nur durch etwas
dunklere Zonen angedeutet. Der einzige Unterschied besteht in dem weniger
stark entwickelten Mundrand und der Spindel, die M. vicarins auszeichnen.
Da diese Stücke zusammen mit den vorangehenden liegen, für die
nur ein Fundort angegeben ist, muß man wohl mit Recht solche Ab-
weichungen als zur Variationsweite der Art gehörig ansehen.
Fig. 454. 6% — 80,3 = (33,5) 43,9 41,4 = 22,6.
6°/s — 80,3 X (33,8) 43,7 — 42,2 X 21,9.
Das letzte Stück der Maßliste hat übrigens auch wieder die obersten
Windungen dunkel abschattiert.
2. Koll. DOHRN. P. yatesi PFR. Moyobamba. Sechs Stücke, vom
Typus der vorangehend sub a, b, e beschriebenen Stücke, von denen
ich einige Maße anführe. Ich will dazu nur noch folgendes bemerken.
An einem Stück markieren sich die Bänder durch einen etwas dunkleren
Ton am Mundrande. Ferner zeigen zwei Stücke im Mundrande einige
runde hellere Flecke, die nicht etwa vertieft liegen oder hervortreten,
aber in seitlicher Belichtung irisierend erscheinen. Ob das der Anfang
einer Bildung ist, wie sie für M. labeo charakteristisch ist? Vielleicht
hat dies DOHRN zu der Bemerkung auf dem beigelegten Zettel veranlaßt,
„auch nur eine var. labeo“. Ich bemerke denselben Vorgang übrigens
auch bei einigen der sub 1 verzeichneten Stücke.
6? — 88,0 X (36,3) 47,0 — 47,0 X 24.2.
6° — 84,6 = 81.6) 416 4,9219:
61/2 — 80,2 x (35,9) 45,7 — 42,6 X 23,2.
6°/8 — 71,7 X (28,3) 37,7 — 37,2 x 175.
3. Koll. SCHOLVIEN. SS. yatesi var. sublabee DOHRN. Peru. Ein
Stück, wie die sub la, b beschriebenen.
6'/a — 80,6 X (34,0) 44,3 — 42,8 X 22,0.
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 167
4. Koll. SCHOLVIEN. Von englischem Händler, P. sublabeo ANCEY.
Chacopoyas (?). Zwei Stücke. Das abgebildete Stück ist hell grünlichgelb,
das zweite ist dunkel olivengrün, mit kaum erkennbaren Bändern auf
der letzten Windung, von denen das Band 3 noch Spuren der Unter-
brechung durch helle Ziekzackstreifen zeigt.
Fig. 461. 6'« — 85,4 X (33,8) 46,2 — 47,0 x 22,5.
6a — 76,1 X (31,5) 40,1 — 41,0 X 20,1.
5. ROLLE vend. Chanchomayo, Peru. Koll. SCHUNKE 1907/1908.
Zwei Stücke einer Form, die sehr gut dem Typus von /atevittata SHUTTLEW.
in der Zeichnung und der scharf zusammengepreßten Basis entspricht,
nur ist das Gewinde auffallend kurz, und während Mundrand, Basalrand
und unteres Ende der Spindel bräunlich violett sind, sind Spindel und
Callus wie das Innere rein weiß. Der Mundrand ist stark nach auben
gebogen. ROLLE bezeichnet diese Stücke fälschlich als P. gloriosus PFR.
Fig. 458. 5% — 71,8 X (30,4) 39,0 — 40,7 x 18,5.
6 — 14,7 < (30,6) 41,5 — 41,3 x 20,6.
M. yatesi, Form vicarius FULTON.
Taf. XXX, -Fig. 457.
P2°2.200, Taf. 48, Fig. 12.
FULTON hat diese Form dem Bul. labeo var. REEVE, Fig. 207, 1. ce.
gleichgestellt, was mir nach den von SOWERBY und FULTON gekauften
beiden Stücken insofern fraglich erscheint, als die REEVEsche Form viel
breiter ist. Da er aber diesen Typus vor sich gehabt hat, so muß man eben
annehmen, daß die Form veränderlich ist. ‚Jedenfalls möchte ich aus den schon
weiter vorn angedeuteten Gründen diese Form nur als eine Lokalform von
MM. yatesi, nicht für eine eigene Art ansehen. (Vergl. auch das bei M. yatesi Le
(zesagte.) Ich komme auf die REEVEsche Form bei M. labeo noch zurück.
SOWERBY und FULTON vend. Loimabamba, Peru, 8000 feet.
Sie zeigen außer der mehr braungelben Färbung und dem fast
purpurbraunen Mundrand und der gleich gefärbten Spindel und Callus
diese Partien stärker entwickelt als bei den unter Te verzeichneten
Stücken. Auf der 4. Windung treten schmale, ziemlich gedrängte braune
Streifen auf, die an Stelle von Band 2 und 3 winklig ausbiegen, was
sich dann aber bald verliert. Undeutliche dunklere Zonen erkennt man
an Stelle der Bänder, wie sie auch bei M. yatesi vorkommen.
Fig. 4571. 6°/s — 18,5 < (31,6) 43,4 — 40,5 >= 21,7.
6°/a — 78,2 x (32,4) 42,4 — 39,7 x 19,8.
M. yatesi, Form galactostomus ANCEY.
Par X RRXT Eig. 4435 Var. XRXIE Fig 459.
Außer dem reinen Weib des Inneren, Mundsaums, Callus und
der Spindel, unterscheidet sich diese Form vielleicht noch dadurch, daß
168 Hermann Strebel.
die Bänder mehr dunkelgrau-olivenfarbig als schwärzlich sind. Die oberen
Windungen sind auch mehr gelblichweiß als hell gelbrot, wie sie der
typische M. yatesi hat, nur die var. vicarius ist ihm darin ähnlich.
Ferner bietet die Oberfläche des Mundrandes eine mehr weniger unreeel-
mäbigee Oberfläche durch auftretende seichte Vertiefungen, wodurch eine
schwache Annäherung an M. labeo erzielt wird. Der Vorgang ist wahr-
scheinlich auf dieselben Ursachen zurückzuführen, nur daß sie bei
M. labeo in verstärktem Maße auftreten.
1. Koll. DOHRN. Vier Stücke, die zusammen mit M. labeo lagen und
von denselben Fundorten stammen: Balsapuerto und Cachapoyas (auf
den Karten Chachapoyas genannt). Beide Ortschaften liegen in Nord-
Peru um Moyobamba herum. DOHRN hält diese Form wohl mit Unrecht
zu M. labeo gehörig, wenn man nicht die ganze hier verzeichnete Formen-
reihe dem MM. labeo, als dem älteren Namen, als Varietäten oder Lokal-
formen anreihen will. Meiner Ansicht nach haben M. labeo ebenso wie
M. deburghie durch Färbung und Zeichnung ihren eigenen Typus. Ich
bilde von diesen vier Stücken nur das junge ab, damit auch dieses
Stadium vertreten sei.
Bio A43. 52le
56,1 x (25,7) 31,0 — 32,5 x 14,9.
6 — 82,2% (31,9) 43,0 — 43,0%x 20,1.
6 118 <=) sah
2. Koll. SCHOLVIEN. P. yalesi var. albolabrıss DOHRN. La Pecä,
Peru. Zwei Stücke.
Kie, 459.67 — 74676012393 4002499:
5% — 711,2 x (30,1) 39,8 — 39,7 x 19,5.
M. yatesi, Form grandis ROLLE.
Taf. XXXII, Fig. 476.
ROLLE hat im Nachrichtsblatt d. M. G. 1902, p. 211, eine Porphyro-
baphe grandis beschrieben, aber nicht abgebildet. Es ist mir gelungen,
diesen Typus, von dem der Fundort nicht anzugeben war, zur Abbildung
zu erhalten. Das Stück ist scheinbar tot in einem durch Abbrennen
gerodeten Busch oder Wald gefunden, und dadurch auf der Rückseite
über alle Windungen fort ganz farblos geworden, wie denn auch die
gelbliche Cuticula ganz fehlt, wodurch die Grundfarbe der drei unteren
Windungen violettgrau erscheint, was den Gesamteindruck sehr abweichend
von dem sonst üblichen gestaltet. Die vierte Windung, wo die Cutieula
immer dünner wird, ist hier mehr bräunlich, während die drei oberen
Windungen ganz farblos geworden sind. Die Zeichnung ist dadurch
etwas eigenartige, daß schmale, ziemlich dicht gedrängte Streifen vor-
wiegen, die nur an Stelle der Bänder zum Teil etwas winklig ausbieeen,
Revision der Unterfamilie der ÖOrthalieinen. 169
und die bis zur Mündung vorhanden sind, was sonst nur auf den oberen
Windungen ab und zu vorkommt. Es sind nur selten breitere, zwischen
der Stelle von Band 2 und 3 eckig ausbiegende und vorn hell berandete
Streifen vorhanden, wie aus der Abbildung ersichtlich ist. Band 3 tritt
von der 4. Windung an dunkelbraun und weiß eeeliedert auf und
setzt sich bis zur Mündung fort, nur daß das Dunkelbraun allmählich in
Schwarz übergeht. Band 2 und 2a sind nur angedeutet, und von
Band 4 und 5 sind Spuren vorhanden. Auf den drei letzten Windungen
erscheint die Naht schmal weiß berandet mit stärkerer Betonung der
ausmündenden Streifen. An der Basis tritt, wie auch sonst wohl, eine
schmale dunkle Zone auf.
Der Mundrand ist in der oberen Hälfte hell leberbraun wie auch
der Callus, aber in der unteren Partie werden beide mehr gelblichweiß,
was vielleicht auf die oben angeführte Beschädigung zurückzuführen ist.
Der Wirbel ist ausgebrochen.
ca. 7'/a — 100,5 X (84,2) 43,3 — 46,7 X 20,1.
Es unterliegt für mich keinem Zweifel, dab es sich hier um einen
M. yatesi handelt, wobei es dahingestellt bleiben muß, ob es nur eine
Varietät oder eine Lokalform ist. In meinen Figuren 447 und 461 sind,
was die Zeichnung anbelangt, Annäherungen geboten, auch die Ab-
bildung in den Novitates mag angeführt sein. Bei der großen Ver-
änderlichkeit in der Zeichnung und Färbung des M. yates; kann man
die hier vorliegende Abweichung durch die vielen schmalen Streifen
nicht allzu hoch einschätzen, jedenfalls nicht, um eine neue Art darauf
zu begründen. Die Form des Gehäuses und alle Komponenten der
Mündungspartie sind typisch, ebenso die Skulptur, wie ich sie für die
Art beschrieben habe.
M. labeo BRODERIP.
Taf. XXXII, Fig. 462.
P., p. 199, Taf. 44, Figg. 21/22. ? REEVE, Taf. 71/72, Fiee. 207 b, c.
55
Der Typus dieser schönen Art wurde von Leut. MAW in der Um-
gegend von Chachapoyas in mehreren Stücken gefunden. Die mir vor-
liegenden schönen Stücke aus der DOHRNschen Sammlung vom gleichen
und einem naheliegenden Fundort gestatten eine Erweiterung der Diagnose.
So schön frisch die Stücke sonst sind, so ist doch an allen der obere
Teil so abgerieben, daß sich die Grübchenskulptur nicht mehr erkennen
läßt, nur an einer Stelle des dort besterhaltenen Stückes glaube ich
noch unterm Mikroskop eine Spur davon zu erkennen. Aber nach dem
eanzen Habitus muß man doch annehmen, daß auch diese Art die
Skulptur des Embryonalgewindes der Untergattung, beziehungsweise
170 Hermann Strebel.
dieser Gruppe d hat, zumal auch die Fleckenzone an der Naht vor-
handen ist.
Die Form des Gehäuses ist insofern etwas verschieden von M. yatesı,
als die Windungen etwas gewölbter sind und die letzte etwas mehr
sackförmig nach unten erweitert ist. Ferner sind die oberen Windungen
im Anfang etwas breiter angelegt. Die Färbung ist hell bis dunkel
kastanienbraun, nach oben heller werdend. Die oberen Windungen sind
entweder an der Naht braun abschattiert oder nicht, mit 2'/% Windungen
tritt aber immer die Fleckenzone an der Naht auf, die entweder braun
oder purpurschwarz mit hellen Flecken sein kann, alles wie bei M. yatesi.
Die schmale, angepreßte Zone an der Naht ist auch wie bei M. yatesı
durch einen schmalen braunen Strich abgegrenzt, und auf der 4. Windung
kommen braune Zickzackstreifen bei der hellen Varietät vor.
Von den drei Stücken sind zwei dunkelbraun gefärbt, eins davon
zeiet von der 4. Windung an Band 3, das etwa 3 mm breit, braun-
schwarz und ab und zu durch Bruchstücke der sonst nicht sichtbaren schmalen
hellen Ziekzackstreifen unterbrochen ist. Darunter steht nicht unterbrochen
Band 5, das ebenso breit, aber etwas weniger dunkel ist. Band 2 und 4 sind
breiter und lassen sich nur als eine etwas dunklere Zone erkennen. Dies
Stück hat einen hell weißlichbraunen, breiten, flach wulstigen Mundrand,
der typisch mit Grübchen versehen ist. Die Spindel ist nach innen zu
weißlich, nach außen wie der Callus purpurbraun.
6 /a — 77,4 X (30,2) 41,5 — 44,0 < 21.2.
Das 2. Stück, welches an den oberen Windungen nicht die dunkle
Zone an der Naht hat, zeigt keinerlei Bänder, nicht einmal die sie
andeutenden dunkleren Zonen, nur ist die Partie von der Stelle der
Oberkante von Band 2 bis an die Naht etwas heller gefärbt. Der
Mundrand ist dunkelbraun, er wird nur in seinem nach rückwärts um-
geschlagenen Teil hell weißlichbraun. Die vielen Querfurchen und
Grübehen sind an diesem Stück in der Tiefe weißlich ausgefüllt.
6°/s — 77,1 X (31,3) 42,7 — 42,8 x 22,6.
Das 3. Stück ist eine ver. albolabris und verhält sich daher zum Typus
wie M. yatesi, Form galactostoma, zu seinem Typus. Es ist heller in der
Grundfarbe, mehr gelblichbraun, und nur die Bänder bezw. die Zonen
sind zum Teil etwas ins Olivenfarbige hinüberspielend. Die oberen
\Windungen haben die schwärzliche Zone an der Naht, und die 4. Windung
zeigt schmale braune Zickzackstreifen, die in Band 3 in dunkelbraune,
pfeilförmige Figuren ausmünden, und es gliedern. Die beiden letzten
Windungen zeigen ein schmales, nur wenig dunkler getontes Band 2, ein
breites Band 3, auf dem sich Spuren einer helleren Ziekzackzeichnung
erkennen lassen, das dann unten durch ein schmales schwarzbraunes Band
abgegrenzt wird, in das vereinzelt jene hellen Zickzackstreifen ausmünden,
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 17
das hier aber weit schmäler ist als bei dem zuerst verzeichneten Stück.
Band 4 ist breit und nach unten dunkel abschattiert, so daß sich hier
einzelne hellere winklige Streifen deutlicher erkennen lassen. Band >
ist ebenso, nur etwas schmäler.
Callus, Spindel und Inneres sind rein weiß. Der Mundrand ist etwas
schmäler als bei den beiden anderen Stücken und schwach höckerig, aber
ohne die Vertiefungen oder Löcher; er ist weiß, schwach rosa angehaucht.
Der Basalrand zieht sich nicht so breit hinter der Spindel in die Höhe,
wodurch das untere Ende der Spindel freier wird, das hier stark wulstig
nach links umbiegt.
Fig. 462. 64 — 719,9 x (32,7) 44,6 — 41,4 x 22,7.
Außerdem besitzen wir noch ein etwas defektes Stück aus der
Koll. SCHOLVIEN, das dem zweiten der oben verzeichneten eleich ist, nur
tritt noch ein schmaler schwarzbrauner Streifen als untere Grenze von
Band 3 auf.
6 — 69,4 X (28,8) 39,1 — 39,7 x 19,8.
Der Eindruck dieser vier mir vorliegenden Stücke ist der eier für
sich bestehenden Form, die natürlich mit den anderen Formen Gemein-
samkeiten zeigt, die aber durch die Gruppe begründet sind. Selbst das
weibßlippige Stück, dem das charakteristische Merkmal der Vertiefungen
bezw. Grübchen fehlt, läßt sich weder mit M. yatesi, Form galactostoma,
noch die mit dunklem Mundrande mit dem NM. yatesi, Form wwearius,
zusammenstellen. Die Furchen und Grübchen im Mundrande erweisen
sich freilich durch das Stück mit weißem Mundrande als nicht festes
Merkmal für M. Zabeo, wie denn ja schon bei J/. yates; und der Form
galactostoma sich am Mundrande Vorgänge zeigten, die die Anfänge
soleher abnormen Bildung sein dürften. Ob diese Erscheinung auf einen
Defekt im Organismus des Tieres, besonders des Mantelrandes, oder m
einer mechanischen oder chemischen Störung zu suchen ist, muß ich
dahingestellt sein lassen.
Was nun die fraglich oben herangezogene REEVEsche Varletät von
B. labeo, Taf. 71/72, Figg. 207 b, ec, betrifft, welche von LOBB in Lima-
bamba. demselben Distrikt, wo MAW den Typus fand, gefunden wurde,
und die sich in CUMINGs Sammlung befindet, so möchte ich dazu noch
folgendes bemerken. Schon PILSBRY sagt bei P. vicarius FULTON, p. 201,
daß seine Stücke schmäler sind als die REEVEsche Varietät, auf die ja
FULTON seine P. vwicarins begründete, und die mir vorliegenden beiden
durch SOWERBY und FULTON in den Handel gebrachten Stücke haben
dieselbe Form wie das von PILSBRY auf Taf. 48, Fig. 12, abgebildete
Stück. Man muß annehmen, daß diese Stücke von M. vicarius typisch
sind, sie weichen aber nieht nur in der schmäleren Form von der
REEVEschen Varietät ab, sondern das Gewinde ist auch im Verhältnis
.-
272 Hermann Strebel.
zur letzten Windung, in der idealen Achse gemessen, etwas höher, und
das eleiche findet beim Vergleich mit den von mir beschriebenen
Stücken von M. labeo statt. Danach möchte ich doch glauben, daß
REEVEs Abbildung mehr zu /abeo als zu yatesi, Form vwicarius, gehört.
Es muß die Entscheidung dieser Frage noch weiterem Material über-
lassen bleiben.
M. deburghiae REEVE.
Taf. XXII, Fig. 347, Taf. XXXIL, Figg. 452, 456.
Bul. gloriosus PFR. = Bul. deburghiae REEVE. P., p. 196, Taf. 39, Figg. 3, 5; Taf. 42,
Fige. 9/11.
PFEIFFER hat in Monoer. Helie., vol. VIII, p. 22, seinen Dul. gloriosus
und Baul. deburghiae REEVE noch gesondert aufgeführt, wirft aber doch
bei ersterer Art die Frage auf, ob es nicht dieselbe wie D. deburghiae
sei, zumal er ja dazu HIDALGOs ausführlichere Diagnose kopiert und die
Abbildungen anführt, die schon die helle Zone unterhalb der Naht, in
der auch die Zeichnung sehr abgeschwächt erscheint, angeben. Das ist
aber der einzige Unterschied, der den Abbildungen nach zwischen den
beiden Arten besteht.
Zu den Beschreibungen von HIDALGO und PILSBRY wäre nur weniges
hinzuzufügen. Das in Fig. 347 abgebildete Embryonalgewinde mit drei
Windungen bildet meist einen Kegel, der sich von den folgenden, rascher
an Breite zunehmenden Windungen eigentümlich abhebt. Es hat aber
nur selten gegen das Ende die der Gruppe charakteristische Fleckenzone,
wie es die Abbildung zeigt, meist treten sofort Streifen auf, auch beginnt
die in Färbung und Zeichnung blassere Zone an der Naht entweder schon
gegen Ende oder erst mit dem Ende des Embryonalgewindes. Diese
blassere Zone reicht von der Naht bis zur Stelle von Band 2.
Die Partie zwischen Band 2 und 4 ist durch einen olivenfarbigen
Grundton ausgefüllt, der in vier gleich breite, meist etwas verschieden
nüanzierte Binden zerfällt. Die unteren Grenzen der 2. und 4. Binde
werden durch die schmalen, schwarzen Bänder 3 und 4 bezeichnet.
Über diese ganze Partie ziehen sich schmale, ziemlich weitläufig gereihte,
zickzackartige, hell- bis orangegelbe Streifen hin, die von der Naht an
einen schräg nach vorn gerichteten Verlauf nehmen, und deren Ab-
stufungen vielfach mit jenen vier Binden zusammenfallen. Dies System
der Zeichnung findet man ja auch bei M. yatesi und kelletti. Band 3
wird durch die hellen Streifen unterbrochen, Band 4 nieht mehr. Unter-
halb Band 4 befindet sich eine orangefarbige Zone ohne Zeichnung.
Charakteristisch ist für die Art die starke höckerige Verdiekung
oben an der Spindel, die zuweilen sogar zweiteilig ist, d. h. aus einem
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 17
SV
oberen stärksten und darunter schwächeren Höcker besteht. Der mehr
weniger breit umgeschlagene Mundrand zeigt auch an einzelnen Stücken
eine schwach höckerige Beschaffenheit, ganz wie bei der weißlippigen
Form, die ich bei M. /abeo beschrieben habe.
1. Koll. SCHOLVIEN. Engl. Händler.” Ecuador. Vier Stücke;
Fig. 452. 6°/s — 66,0 X (27,3) 34,9 — 33,1 X 17,4.
? ca. 69,0 X (31,0) 40,7 — 36,0 x 18,2.
Das letzte Stück der Maßliste ist ein besonders breites.
2. ROSENBERG vend.
a) Mirador, Ecuador. Vier Stücke, alle tot gesammelt, von denen
ich nur eins weeen der abnormen Ablagerung auf dem Callus abbilde;
es ist an sich wohl nicht ganz ausgewachsen. Das zweite Stück der
Maßliste entspricht wohl der Form elongata MILLER.
Fig. 456. 6% — 59,1 x (27,1) 33,3 — 28,8 < 15,0.
ca. 61/a — 66,7 X (25,8) 32,7 — 33,6 X 15,4.
6°/s — 64,0 X (27,6) 35,3 — 32,8 X 16,7.
b) Porvenir, Ecuador. Ein tot gesammeltes Stück, wie die voran-
eehenden, nur etwas kleiner und mit sehr verdickter Spindel.
6°/s — 60,8 X (25,7) 32,0 — 30,8 < 13,3.
E. Subgenus Melaniorthalicus n. subg.
(Gehäuse mit Ausnahme von M. delicosus starkschalig, mehr weniger
fettglänzend, oval-konisch, mit 6 bis 7 wenig «ewölbten Windungen,
die durch eine schmal berandete Naht getrennt sind, oberhalb welcher
zuweilen eine Rinne verläuft, wenn die vorangehende Windung etwas
kantig überragt, was bei M. adamsoni und powisianus oft vorkommt.
Die letzte Windung ist mehr weniger niedriger und meistens viel dunkler
gefärbt als das Gewinde. Die Mündung ist etwas rhombisch oder oval
zugespitzt, Mundrand geradeaus, stumpf, nach unten mehr weniger
erweitert. Der Basalrand bildet mit dem Spindelende einen Winkel.
Die Spindel steht ziemlich senkrecht zur Achse, sie ist gerade oder
eingebogen und der Länge nach mit Ausnahme von M. delieiosus mit
einer unregelmäßigen, mehr weniger entwickelten Verdickung belegt, die
oben stärker als unten ist. Das Embryonalgewinde (Figg. 349/352) hat
2'/, bis 3 schwach gewölbte Windungen, deren erste meistens deutlich
ansteigt und überragt. Sie sind mit feineren oder egröberen, oft sich
schräge kreuzenden Reihen von Grübcehen bedeckt, die aber auch
unregelmäßig angeordnet sein und stellenweise aussetzen können. Meistens
sind die ersten Windungen abschattiert, und zwar nach unten dunkler
werdend, außerdem ist die erste Windung zuweilen oben braun gefärbt
(adamsoni, powisianus). Gegen das Ende treten an der Naht braune
174 Hermann Strebel.
Flecke auf, die sich bald zu Streifen umbilden, auch Band 2 beginnt
schon hier.
Die Skulptur besteht aus unregelmäßig starken, aber im ganzen
schmalen Falten, die meistens einzeln bis an die Naht gehen, aber
vereinzelt sich auch in deren Nähe zu gröberen Falten zusammenfügen.
Sie sind zuweilen nur sehr schwach ausgeprägt (M. powistanus, deliciosus).
Die feinere Spiralskulptur ist nur sehr unscheinbar und nur stellenweise
als Furchen zu erkennen (am deutlichsten bei M. adamsoni.) Es kommen
auch schräge, kurze und seichte Furchen bezw. Runzeln vor (M. powisianus).
Der Name dieser Untergattung ist nach der vorwiegend veilchen-
blauen und schwarzen Färbung gewählt.
M. atramentarius PFR.
Taf. XXTII, Fieg. 3503, b; Taf. XXXITH, Figg. 470/471, 474/475.
SP. V, p.3. P.,p.209, Taf. 38, Fiee. 35/40; Taf. 39, Fig. 7.
Die eingehende Beschreibung PILSBRYs, und dessen die Ver-
änderlichkeit der Färbung und Zeichnung wiedergebenden Abbildungen
bedürfen nur weniger Ergänzungen.
Das Embryonalgewinde (Fige. 350 a, b) hat 2'% bis 2% Windungen,
die selbst bei jungen frischen Stücken, wie die für die Abbildung aus-
eewählten, nur stellenweise (Fig. 350b) die feine Grübchenskulptur und
vorwiegend nur schräge Fältchen an der Naht neben einer feinen
Streifung zeigen können.
Die Grundfarbe des Gehäuses ist hell- bis dunkelgrau, gelblichgrau,
violettgrau, bräunlichgelb oder stellenweise selbst orange. Die obersten
Windungen sind immer rötlich. Die Streifen können einfach sein, sie sind
aber meist auf den oberen Windungen von Band 2 ab breit, nach oben
gegabelt und am Bande winklig vorspringend. Diese Zeichnung verliert sich
meistens aber bald, die Streifen werden schmäler, zum Teil nur noch
an Stelle der Bänder winklig ausbiegend. Stellenweise verringert sich
die Zahl der Streifen, dann wieder fließen sie zu breiten Streifen
zusammen. Auf einem Teil oder der ganzen letzten Windung tritt vor-
wiegend eine schwärzliche Färbung auf, die nur durch einzelne helle
Streifen oder auch hellere, streifige Spiralzonen unterbrochen wird.
Sehr häufig kommen auf dem Gehäuse dunkle kurze Striche in der Spiral-
richtung oder auch Flecke vor, die vorn einen hellen Wischer haben, oder
auch helle Wischer treten allein auf. Das Band 2 ist meist nur oben
deutlich ausgeprägt und meist gegliedert. Schärfer und entweder durch-
gehend oder unterbrochen ist das schmale dunkle Band 3. Daneben aber
kommen oft Streifen und dunklere Zonen in der Spiralrichtung vor. Die
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 175
Stücke haben an der Basis eine purpurbraune Zone, die nur selten bei
ausgewachsenen Stücken sichtbar wird, da hier die Färbung überhaupt
dunkel ist. Bei jungen Stücken dagegen ist sie immer vorhanden und
mündet im Innern in den Basalrand aus.
Die Spindel ist in der Stärke der innen aufgelagerten Verdiekung
und in der Richtung, d.h. ob gerade oder eingebogen verlaufend, sehr
verschieden ausgebildet. Sie ist immer gefärbt, wenn auch meist nach
innen heller bis weißlich werdend.
1. Koll. O. SEMPER. Facatativa, Neu-Granada. PETERSEN leg.
Neun Stücke.
Fieg. 350b, 471. 5’ — 38,2 x (21,1) 25,5 — 22,4 x13,1.
Fig. 3504. 5'« — 33,6 X (19,0) 23,3 — 19,2 x 11,9.
else 2709.323(50,6)36.0 36.02 182
„474. 6% — 70,2 X (31,7) 36,9 — 35,0 < 18,7.
„ 410. 6°/& — 64,0 %:(31,1) 36,6 — 34,4 X 18,7.
6'/a — 59,0 X (28,8) 34,0 -- 29,5 < 17,8.
2. Koll. SCHOLVIEN. Socorro, Staat Santander, Columbien. Vier Stücke.
3. Zwischen Socorro und Sanjil, tierra templada, Staat Santander.
a) Koll. ©. SEMPER. PETERSEN leg. Zwei Stücke.
b) Baron NOLCKE leg.
Nr. 15714. Vier Stücke.
Ne. 5297: Zwei Stücke.
4. Koll. FILBY. Ecuador. Ein Stück.
5. Ohne Fundort. Sechs Stücke.
Da ich sub Nr. 1 sowohl besondere Färbungen und Zeichnungen
für die Abbildungen ausgewählt und die verschiedensten Maße angegeben
habe, war es überflüssig, bei den folgenden Nummern Maße und Ab-
bildungen zu geben.
Im Lübecker Museum befindet sich die Art vom Fusagaruga-Gebirge,
Staat Cundinamara, Columbien.
N
M. adamsoni GRAY.
Ta EX 10, 3497 Ta RRRU Bie ATT:
P., P. 207, Taf. 39, Bisg: 1/2778. 40, Fige, US
Das Embryonalgewinde (Fig. 349) hat 2°, meistens 3 Windungen,
die Grübehen sind etwas gröber als bei M. atramentarius, die 1. Windung
ist auf der Innenseite braun gefärbt.
Für die Skulptur ist hervorzuheben, daß die schmalen, nicht besonders
scharfen Falten besonders auf den letzten Windungen häufig regelmäßig
eereiht sind und dem Gehäuse ein gerieftes Ansehen geben. Die Spiral-
skulptur ist meist deutlich, besonders auf der mittleren und auf der
176 Hermann Strebel.
unteren Hälfte der letzten Windung. Da wo sie deutlich ist, erkennt
man stellenweise sogar, daß sie aus äußerst feinen Spiralreifchen besteht.
Die Färbung und Zeichnung hat PILSBRY eingehend geschildert und
auch in den Abbildungen gezeigt. Ich bemerke dazu noch folgendes.
Die gelb- bis rötlichbraune Färbung, die sich nach P., Figg. 1/2, meistens
von der Basis bis zur Hälfte zwischen Band 3 und 2 hinaufzieht, + hört
an einem der mir vorliegenden Stücke mit Band 3 auf. Die braunschwarzen
Streifen können auf den zwei vorletzten Windungen auch mal breit und
wolkig werden, wie es an Fig. 458 zu sehen ist, ein Stück, das besonders
schmal ist. Von den Bändern ist Band 2 unterbrochen, meist auf den
mittleren Windungen am deutlichsten, es kann sich aber auch bis zur
Mündung, dann aus winkligen Figuren zusammengesetzt, fortsetzen.
Band 3 ist breiter, entweder rein weiß mit Braunschwarz abwechselnd
gegliedert, oder es ist unten außerdem noch mit einer schwarzen Linie
abgegrenzt. Von Band 4 sind zuweilen noch Andeutungen durch dunkle
Flecke geboten. Auch bei dieser Art sieht man, soweit die Färbung es
erlaubt, eine schwarzbraune Zone um die Basis. Die letzte Windung
kann gegen die Mündung zu sehr dunkel gefärbt sein, wie es die
Figuren 7/8 in P. zeigen, meistens aber ist nur nahe der Mündung hinter dem
hell berandeten Mundsaum ein mehr weniger breit ausfließender, schwärz-
licher oder schwarzbrauner Streifen vorhanden.
Die Spindel verhält sich ganz ähnlich wie bei M. atramentarzus.
1. Koll. ©. SEMPER. Facatativa, Neu-Granada. PETERSEN leg.
Ein Stück, ganz ähnlich in Form und Zeichnung wie Fig. 458.
6 /a — 13,0 & (30,2) 37,0 — 35,8 x 19,6.
2. Nr. 5798. Cundai, Staat Tolima, Columbien. Baron V. NOLCKE
leg. 1876. Ein Stück, ganz ähnlich wie das vorangehende.
3. Koll. STREBEL. Neu-Granada. Ein Stück, auch ganz ähnlich
dem sub 1. verzeichneten.
4. Koll. SCHOLVIEN. Neu-Granada. Ein Stück, fast identisch mit
P., Fig. 7, aber die Rückseite ist nur mit einem schwarzen, ausfließenden
Streifen hinter dem hell berandeten Mundsaum versehen.
7 — 90,0 & (37,6) 46,8 — 46,7 X 24,9.
5. Koll. SCHOLVIEN. Columbien. Zwei Stücke, ganz ähnlich wie
das sub 1 verzeichnete Stück.
6. ROLLE vend. Columbien. Zwei Stücke, ähnlich wie P., Figg. 7/8,
nur weißlicher in der Grundfarbe und mit zum Teil größeren Flecken-
streifen. Gegen das Ende wird die letzte Windung rotbraun, und bei
dem einen Stück, dem zweiten der Maßliste, geht die gelbbraune Färbung
nur bis Band 3.
7 — 80,8 x 85,7) 41,7 — 40,9 X 20,7.
6°/s — 81,8 X (34,5) 41,7 —- 40,7 X 21,0.
tevision der Unterfamilie der Orthalieinen. 7
7. Koll. DOHRN. ?Columbien. Drei Stücke.
Fig. 477. 64 — 13,4 x (31,4) 38,3 — 37,7 x< 18,8.
6'/a — 75,2 X (32,3) 41,0 — 38,4 < 19,8.
6° — 84,0 X (35,7) 42,4 — 40,5 X 22,3.
Während die ersten beiden Stücke unter sich fast gleich sind,
entspricht das letzte der Maßliste mehr P., Fig. 7, nur bleibt die letzte
Hälfte der letzten Windung hell gefärbt, und nur nahe dem Mundrande
befindet sich ein schwarzbrauner, schmaler, ausfließender Streifen.
M. powisiamus PETIT.
Pat. XXI, Fig.351; Tai XXXIL, Fieg. 472,473, &78.
P,, p. 206, Taf. 37, Figg. 28/34.
Ich habe der PILSBRYschen Beschreibung nur weniges hinzuzufügen.
Am Embryonalgewinde mit 2% bis 3 Windungen (Fig. 351) sind
die Grübehen bald in regelmäßigen, bald in etwas unregelmäßigen Reihen
angeordnet, im ganzen sind sie etwas kleiner als bei M. adamsont.
Es kommt eine kleine Form vor (Fig. 459). Form und Zeichnung
des Gehäuses sind verschieden, wie schon aus den Abbildungen PILSBRYS
hervorgeht, die ich noch ergänze. Ein Stück, Fig. 470, hat am Gewinde
keine Spur von Bändern, und auf der letzten Windung ist Band 3 weiß,
und zeiet nur auf der letzten Hälfte in der Mitte noch einen schmalen
braunen Streifen. |
Auch bei dieser Art befindet sich an der Basis die dunkle schmale
Zone, die beim jungen Stück im Innern in den Basalrand ausmündet.
Es kommen auf der letzten Windung vielfach breite schwache
Runzeln vor bezw. seichte grobe Furchen, die mehr weniger lang sind;
auch hammerschlagartige Eindrücke traten auf.
1. Sonson, Prov. Antioquia. WALLIS leg.
a) Nr. 15712. Koll. STREBEL. Ein großes Stück, das auf den
vorletzten Windungen undeutliche grauviolette wolkige Streifen auf
weißem Grunde zeigt. Unterhalb des schwarzbraunen Bandes 3 tritt
auf der letzten Windung eine hell bräunlichgelbe Färbung auf, und auf
dem letzten Drittel wird die Windung bis zum schwarz berandeten
Mundsaum rotbraun.
Fig. 478. 27 — 81,7 X (33,7) 41,2 — 39,8 & 22,8.
b) Koll. O. SEMPER. Zwei Stücke, in Färbung und Zeiehnung ganz
ähnlich wie P., Fig. 28, aber mit der typischen Mündungspartie bezw.
der ausgehöhlten Spindel.
4 211,0 =229:6), 3657 33.622197:
2. Koll. DOHRN. Columbien. Sechs Stücke, von denen ich nur
das junge und das Stück mit dem weißen Band 3 abbilde; die übrigen
entsprechen den Abbildungen in P., Fieg. 28, 33, 34.
Hermann Strebel.
—
=]
Rn
Fig. 472. 5°/s — 35,2 X (22,4) 24,8 — 19,0 x 12,8.
473. ca.6°/s — 66,0 X (28,2) 32,8 — 31,1 x 18,2.
7 2—90,6°80,3)35,67 8458 1756.
6°/s -— 50,7 X (24,2) 27,3 — 23,4 x 14,0.
6 '/a — 51,0 X (24,6) 29,0 — 24,9 < 15,5.
3. Nr. 15713. Koll. STREBEL. Neu-Granada. Ein typisches Stück.
6°/a — 67,0 X (29,8) 36,0 — 33,4 X 19,4.
4. Koll. SCHOLVIEN. Neu-Granada. Zwei Stücke, die von kleiner
Form sind und eine etwas gelblichgraue, nach oben zu violettgraue
Färbung haben. Sie entsprechen in der Zeichnung der Fig. 25 in P.
6°/s — 54,4 X (25,1) 28,2 — 25,5 < 15,1.
M. approximatus FULTON.
Taf. XXXILH, Fig. 468.
P., pP. 208, Taf. 40, Firg: 1/3.
Diese gut beschriebene Art steht in der Mitte zwischen M. atra-
mentarius und M. powisianus, sie hat mit letzterer gemeinsam, daß die
Mündung innen weiß und nicht violett wie bei erstgenannter Art ist.
Während die Form des Gehäuses sich mehr der des M. powesianus nähert,
entsprechen Färbung und Zeichnung mehr denen von M. atramentarius,
wofür meine Fig. 475 dieser Art ein Beleg sein mag.
Das mir vorliegende, von SOWERBY und FULTON gekaufte, also
wohl typische Stück, hat nicht wie PILSBRY sagt, die oberen Windungen
der Cutieula entkleidet, diese wird nur nach oben dünner und ist dadurch
die Färbung mehr grau mit leicht violettem Anflug. Das Embryonal-
gewinde mit 2% Windungen ist mit nicht ganz regelmäßigen Reihen von
verhältnismäßig großen Grübchen bedeckt. Das mir vorliegende Stück
zeigt außerdem die ersten 1'/) Windungen an der Naht ziemlich grob
eefaltet, ob das zufällig ist, muß ich dahingestellt sein lassen. Zuerst
tritt eine helle Zone an der Naht auf, die dann in eine Zone mit braunen
und weißen Flecken übergeht, welche aber bald in Streifen auslaufen,
von denen die braunen an Stelle von Band 2 winklig vorspringen, doch
hört das mit dem Embryonalgewinde auf. Im übrigen stimmt alles mit
Beschreibung und Abbildungen in P.
61/s — 59,0. X (26,2) 31,5 — 29,7 x 15,5.
M. delieiosus n. sp.
Taf. XXI. Figg. 352 a—g.
Das Gehäuse ist festschalig, aber dünnschaliger als die übrigen
Arten dieser Untergattung, schwach fettelänzend, in der Form dem
M. adamsoni entsprechend, aber bedeutend kleiner, und die Spindel ist
eingebogen, dünn, weißlich bis grauviolett und mit keiner verdickenden
Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 179
Auflagerung versehen. Die Windungen sind mäbig gewölbt und durch
eine schmal berandete Naht getrennt.
Als den Typus der Färbung und Zeichnung muß man wohl die
Figuren 352e, f, &e ansehen. Es ist eine isabell- bis ockergelbe Grund-
farbe, die nach oben ins hell Hornfarbige übergeht. Auf die zuerst
braunen Flecke, dann Streifen, des Embryonalgewindes folgen Streifen,
die an Stelle von Band 2 winklig ausbiegen, und die dann allmählich
dunkler werden, gedrängter und regelmäßig gereiht stehen, vereinzelt
sich verzweigen oder auch wellig werden. Dazu gesellen sich auf den
letzten Windungen zuweilen wolkige, hell- oder dunkelgraue Streifen
(Figg. 352f, &) und ein schwarzes, durchgehendes (Fie. 352g) oder durch
wechselnde Betonung stellenweise gegliedertes Band 3 (Fig. 352e). Das
Band 2 kennzeichnet sich immer nur durch winklige Ausbierungen oder
stärkere Betonung der schmalen Streifen; das Band 4 ist breiter und nur
durch stärkere Betonung der Streifen markiert. An der Basis befindet sich
dann eine verhältnismäßig breite, dunkel- bis schwarzbraune Zone, die im
Innern in den Basalrand ausfließt.
Den Übergang zu einem zweiten Typus der Zeichnung bietet Fig. 3521,
bei dem oberhalb des schwarzen Bandes 3 sich eine hellere Zone befindet,
die dureh unterbrochen auftretende Verbreiterung des Bandes nach oben,
gegliedert erscheint. Den zweiten Typus bildet dann Figg. 352d, e, bei
dem von der 3. Windung an die Zone zwischen Band 2 und 3 weiß ist,
mit breiten schwärzlichen Streifen besetzt, die von dem braunschwarzen
Band 3 schräg nach rechts aufsteigen. In diesen schwärzlichen Streifen,
wie auch in dem Weiß, zeigen sich ab und zu noch die durchgehenden
schmalen braunen Streifen der typischen Zeichnung. Während bei diesem
Typus die Zone oberhalb Band 2 einen mehr weißlichen Grundton zeigt,
ist die Zone zwischen Band 3 und der schwarzbraunen Basalzone durch-
weg mehr ockergelb gefärbt. Eine dritte Abweichung ist in Fig. 352 b
dargestellt, bei der die ganze Partie zwischen Band 3 und der Naht
sich wie die vorangehend geschilderte Zone zwischen Band 3 und 2 ver-
hält, doch können hier die graubraunen, in sich gestreiften breiten Streifen
nicht nur senkrecht in der Anwuchsrichtung verlaufen, wie es die Fie.352b
zeigt, sondern auch ziekzack- oder treppenartig abgestuft.
Das Innere ist mit einer dünnen oder stärkeren, weißlichen, etwas
violett angehauchten Schmelzschicht belegt, welche die äußere Zeichnung
mehr weniger durchscheinen läßt. Der Mundrand ist außen und innen
schmal dunkel purpurbraun berandet, und ebenso ist der Callus gefärbt,
der aber meist nach oben und innen dünner bezw. heller wird.
Die Skulptur ist verhältnismäßig schwach ausgeprägt, die Falten
sind schmal und unscheinbar und die Spiralfurchen äußerst fein, dicht
gedrängt und nur stellenweise und unter starker Lupe erkennbar.
12*
180 Hermann Strebel.
Es ist eigentümlich, daß diese schöne Art, die WALLIS gesammelt
hat, in ©. SEMPERs und meiner Sammlung die langen Jahre ein uner-
kanntes Dasein gefristet haben. Ich hatte sie als ©. bensoni liegen, und
zwar in sieben Stücken von Baranquilla an der Mündung des Magdalena-
Stromes. Darunter die Typen:
Fig. 352 b. 69. 54.0(23.7)28,7. 28.0160.
Hiee352 a, d,re.r760 —47,12203)25,6 23,87 10:
Fig. 352 c. 5% — 40,0 X (19,7) 24,8 — 21,9 X 13,7.
Koll. OÖ. SEMPER. Von Sonson, Neu-Granada. Zwei Stücke.
Fig. 352f. 5° — 42,9 X (20,0) 25,6 — 24,2 x 13,8.
3528. 5a — 42,7 X (24,5) 24,5 — 22,2% 12,8.
Merkwürdiger ist noch, daß diese schöne Art bisher nicht wieder-
gefunden zu sein scheint.
Subgenus Laeorthaliceus n. subg.
Diese Untergattung wird nur durch ein Stück vertreten, das sich
im Berliner Museum ohne Namen befindet, nur mit der Fundortsangabe
Rio Branco, STAUDINGER. Es gibt nun sowohl in Bolivien wie in
Brasilien und Paraguay einen Fluß dieses Namens.
Auf den ersten Anblick glaubt man eine zu Corona gehörige Art
vor sich zu haben, da auch die Zeichnung und das Linkseewundensein
dafür spricht. Unter der Lupe zeigt aber das Embryonalgewinde die
charakteristische Grübchenskulptur, die freilich nur stellenweise regelmäßig
sich kreuzende Reihen aufweist, vielmehr oft nur unregelmäßig geordnet ist.
Die Art gehört also zur Gattung Orthalicus, innerhalb der sie aber ihrer
sonstigen Beschaffenheit nach eine besondere Untergattung bilden muß.
Das (Gehäuse ist fest- aber nicht starkschalig, etwas elänzend,
linksgewunden, oval-getürmt, mit fast 7 mäßig, zuletzt stärker ge-
wölbten Windungen, die durch eine schmal berandete, zuletzt sogar
schwach wulstige Naht getrennt sind, und deren letzte niedriger als das
Gewinde ist. Die Mündung ist schmal verkehrt ohrförmig, der Mundrand
ist in der Mitte etwas abgeflacht, scharf, nur sehr wenig kurz um-
geschlagen, nach unten erweitert. Der Basalrand geht in einem tiefen,
schmalen Bogen in die gewundene, nur wenig verdiekte Spindel über,
Die Skulptur besteht aus schmalen wunscheinbaren Falten, die an
der Naht etwas schärfer ausgeprägt sind. Nur vereinzelt sind überaus feine
Spiralfurchen zu erkennen. Der Name ist dem griechischen Zaeios entlehnt.
L. reginaeformis n. sp.
Taf. XXI, Eigg; 353.3, b;%.
Zu der obigen Beschreibung füge ich über Färbung und Zeichnung
folgendes hinzu.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 181
Das Embryonalgewinde hat 2% Windungen. Die erste Windung
ist weiblich, oben schmal braun berandet, die dann folgenden sind
bräunlich und mit einer bläulichgrauen Zone an der Naht versehen, die
bald durch braune Streifen gegliedert wird, welche Streifen sich dann
verlängern; zugleich tritt Band 2 als schmaler brauner Streifen auf,
das sich bis zu 4'% Windungen in mehr weniger deutlich gegliederter
Form erhält, dann verschwindet. Die auf das Embryonalgewinde folgende
Zeiehnung auf grauem bis gelblicherauem Grundton besteht aus zuerst
braunen, dann dunkel blaugrauen, nach vorm weiß berandeten, etwas
verbreiterten Streifen, welche an Stelle von Band 2 entweder winklig
vorspringen oder treppenartig abgestuft sind, die aber auf der letzten
Hälfte der letzten Windung durch schmale, dicht gedrängte, etwas dunklere
Streifen als die Grundfarbe ersetzt werden. Auf den beiden letzten
Windungen ist die Färbung von der Stelle des Band 2 ab bis zur Basis
gelblich olivenfarbig und nur durch das heller gefärbte, schmale Band 3
unterbrochen. Der Mundrand ist auben hell, innen lebhaft kastanien-
braun gefärbt, das Innere ist anfangs weißlich, dann bläulichgrau mit
durchscheinender Zeichnung. Der Callus ist purpurbraun wie der untere
Teil der Spindel, die nur oben weiß ist.
6°/s — 51,3 X (19,6) 23,0 — 21,6 < 10,9.
V, Genus Liguwus MONTE.
Zu dieser von PILSBRY eingehend beschriebenen Gattung, deren
Arten gut beschrieben und durch viele Abbildungen erläutert sind, will
ich nur weniges bemerken.
Das Embryonalgewinde unterscheidet sich von dem der Gattung
Corona durch folgendes. Es ist schmäler angelegt, und die Windungen
sind nicht so riemenförmig aufgerollt bezw. oben nicht so stumpfkantig.
Die Skulptur derselben besteht aus sehr feiner Streifung, etwas kräftigeren
Falten an der Naht und zuweilen auch am Unterteil der Windungen,
und in der Mittelpartie treten ab und zu feine Spiralfurchen auf, auch
stellenweise Spuren einer Stäbchenskulptur.
Die spätere Skulptur besteht aus feinen, unscheinbaren Falten, die
bei größeren Stücken auf der letzten Windung etwas schärfer ausgeprägt
und regelmäbig gereiht sind, so daß das Gehäuse hier meist ein gerieftes
Ansehen erhält.
Die Windungen sind meist durch eine schmale, angepreßte Naht ge-
trennt. Eine wesentliche Abweichung von der Gattung Corona bietet die
in ihrer Ausbildung sehr veränderliche Spindel. Sie ist ziemlich gerade
oder selbst mehr weniger eingebogen, in sich mehr weniger gewunden,
nach innen zu oben mit einer Falte oder der Länge nach mit einer Ver-
diekung und selbst mit einem leistenförmigen Anwuchs versehen, wobei
182 Hermann Strebel.
aber immer, im Gegensatz zu Corona, der untere Teil stärker entwickelt
ist als der obere. Durch den leistenartigen Anwuchs wird das Achatina-
artige Abgestutztsein der Spindel bewirkt, das aber nicht immer vorhanden
ist. Vergleicht man die jungen Stücke von Corona mit denen von Liguus,
so macht sich sofort die von Anfang an verschiedene Bildung der Spindel
bemerkbar, die bei Corona stark gewunden ist und einen geschweiften,
nicht geraden Verlauf nimmt.
Wie ich schon bemerkte, hat PILSBRY die einzelnen Arten dieser
(Gattung so eingehend beschrieben und vielseitig abgebildet, daß ich von
einer Aufführung derselben füglich absehen kann, zumal das Material
unseres Museums nur ganz ausnahmsweise mit genauen Fundorten ver-
sehen ist. Ich werde nur von den drei Hauptarten einige Beispiele für
die Bildung des Embryonalgewindes, des Jugendzustandes und der Spindel
geben, letztere in halber Drehung, um die Bildung besser zu zeigen. Für
das Embryonalgewinde gilt für alle Arten die Fie. 352.
L. virgineus L.
Taf. XXXII, Figg. 464/467, 469.
PB. p. 162, Tal.'56, Ries! 58/69.
1. Port au Prince, Haiti. G. KEITEL jr. leg. 1901. Zwei Stücke.
Figg. 464, 465.
2. Koll. SCHOLVIEN. Ohne. genauen Fundort. Figg. 466, 467, 469.
L. faseiatus MÜLLER.
Taf. XXI, Bige. 352,.3324, b; Tai XXXIE Biss A53rasae
P., P: 166, Taf..52/60: Taf.55, Big: 54€
ROLLE vend. Guantamana, Cuba. Neun Stücke, von denen das
größte folgende Maße hat.
8-—161.02..28.9)33,0 291241538:
Trotz der Größe ist die Spindel wie bei Fig. 453 gebildet. Jüngere
Stücke geben in Fig. 332 die Form des Embryonalgewindes, in den übrigen
Figuren die allgemeine Form und die Spindelbildung in ihren besonderen
Verschiedenheiten wieder.
L. blainianus POEY.
Dar xxx ie463:
P., P:.166, Ta3.55, Fiss: 55/97.
Koll. SCHOLVIEN. Florida (?). Ein Stück.
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen.
Erklärung der Abbildungen.
Figur Seite
Tafel 1.
er febra prineeps; NT.L.r..2 2.22.20. 19
2 en = De Re 19
Se = Be 19
4 E CROSBEL-NSCHEN.. ern... ai
5 ne DEINCERSÄNTTON re 19
er r RUHR 19
7 = n heterom. xanthus.7, 20
) en 2 NT ee ee 23
) e 5, N 22
10 er ER Ve Mar Re 22
ıl * a OEL IE 19
12 Ne DSIScheriee SEID 29
13 FSSSDEINGEDSS/E, Nolan no ee. 20
14 5 in 30 ee ER 22
19 4X, x ER | 21
16 „ & De 22
Tafel II.
Ines zZiebra, crossei-fischerier....2.......4 27
15 ScherboNTEZr ee 25
IND 0Er Ba CTOSSCHNM a ee een 26
21 so plineeps 22 2er. 23
33 3 „lischertn uw nun ee 25
24 N; x Be I Er ER 29
28 esprinceps anlese ann. 21
26 r nr Ne 21
27 en a EI N oe RN 22
25 „ ei I N. 24
29 EISChenimE a MA. er: 29
30% wi. x a 28
32 28 SDEMEENSS DO near 23
Tafel II.
33/4, Zebra fischen NE6 0... 29
35/6 ,„ delphinus, f. nebulosus, Nr.1 31
37 » scheu Neo 2. 270.0, 29
38 ,. macullteruspmene en 30
185
Figur Seite
39/40 Zebra delphinus, f. nebulosus, Nr.2 31
al » non Baar al
42 = us „ vividus, Nr.4.. 35
43/4 = 1 „ nebulosus,
heterom. pumilio, Nr.2.. 33
45 „ delphinus, f. nebulosus
heterom.melanochilus, Nr.1 33
46, 45 ,„ delphinus, f. nebulosus
heterom. pumilio, Nr.1.. 33
47 „ delphinus, f. nebulosus, Nr.6 32
49/50 ”„ ” ” ” „il 32
Tafel IV.
5l Zebra delphinus, f. nebulosus
heterom, pumilio, Nr.4... 34
52/3 ,„ delphinus, f. vividus, Nr. 2.. 34
54 „enselectgsnNrs les2 32. ee 57
55/7 ,„ delphinus, f. vividus, Nr.1.. 34
95 „7 Selectus,. NEAR... ..,.90.90.% 37
59 ‚„ delphinus, f. vividus, Nr. 1... 34
BUlDeeEerichardsonie rer 36
63 nes Seleetus,uNr#2. un ee 37
BA Role mans ne ee 39
Tafel V.
68/98 Zebra, nobilisy Norge 40
10er „ fr pallida. 2 24,3, 40
12/30 7 222° 7 IVOnSe er a 42
A 5 f. aberrans, Nr. 1... 43
78 „ . quaggs, f. twrita.n...n... 42
19/S0 ,„ livens, f. aberrans, Nr.1 .. 44
S1/2 ” ” ” ” 2) 2 2.
Tafel VI.
53/4 Zebra princeps, f. pilsbryi, Nr.2... 47
SE „ a
SuUls on . STE, ls A
184 Hermann Strebel.
Figur Seite
S9 Zebra princeps, f. pilsbryi heterom.
melanochilus@a.n.sa.. .ert 45
90/1 ,, .princeps, f. pilsbryi, Nr.4. 48
92]4 5.) MURESAR er ee 41
95 „. Stepicensis sE."rollel ere 2 45
96 ; QUAPSaN ie nee ee 41
18 -%, NtEpicensin een. 45
99/100 „ n roller ger 45
Tafel VII.
101/53 "Zebra lividus, Nr. 1b...) 20.2.2. 49
104/55 5 es PN De ne 49
19412: 5 hacken se 50
106 „er dividus: Nrobeunn. ze 49
107 U HACcKeri nee IR N rn 50
108 n e heterom. xanthus . 5l
1037115, MER aa BE ae en eg: 50
Tafel VIII.
112/5 Zebra zoniferus, Nr.1.......... 5l
eine = f- major, Nr.1..252
11839 7. ” BT a 5l
120/32; 3 f. euchrous, Nr. 1 52
allg = „major, Nr. 2.. 52
127 7 r „ euchrous, Nr.1 52
Tafel IX.
128/9 Zebra zoniferus, f. euchrous, Nr.2 53
EURE: re „ naesiotes, „„ 1 53
144/5 „ ” ”„ „ „ 2 55
Tafel X.
146/7."Zcbrasvezans an ae N! 56
145/9 ,, pulchellus, f. prototypus,
Nase 59
150 Pi imulchellusseNn os 57
151 Br R MOL AR 58
192/93. 6,2, a f. prototypus,
INT A ee 59
154 > »pulchellus, Nr Zee 58
155 en „ RE See 58
156 A = DIE 58
157 “4 & f. prototypus,
NACHT 59
158 ;= ahdeanus, NrE2.U. 63
Figur Seite
159/60 Zebra pulchellus, f. prototypus,
Nr u Te 59
161/2 ».'- ahdeanus, INr.3. es 63
163/6 „ marsheterom. melanochilus 61
Tafel XI.
167 Zebra mars, f. decolor, Nr. 2..... 62
ie N .... 6l
169% a a 60
170 r j a 60
171: - rel 61
EI re 60
173 > ee 61
174 33 „» heterom. melanochilus,
Nr. a 62
175 3 hMAES, NT. 7. 220200 6l
176 5 „ heterom. melanochilus,
Nr. +1... 0: ee 61
Tafel XI.
177/S Zebra sphinx, f. latestriata ..... 67
179 5 e „ zonata,Nraless6R
150 = Br oe AEUEN ee 65
181 a, NEIN 66
152 » „ 1. zonata, Nr, 1ra0g
18374.) 95, miles} 2 Are |
185 ‚„. «splinz Nr..L2e2 66
186/9_ *,, + miles... se 64
Tafel XIII.
190: "Zebra longus Nr. are 69
191/22 „ a I En 69
193 » ‚maclurae "Nr.Lır ee 10
194», R OR ;
195 Rn ” Bet 70
NE r Ber... 70
198.25 . a re. er. 70
199/202, = 5 ER 70
203 nr “ or a
204 be & f. turrita, N 3.0
205 = a Den 5 Ze
2067 Nr. 227, 22 Pe 70
Tafel XIV.
208/9 Zebra pseudolongus...........- 1
210/ - .,;;: >honcardi. Nr. ee 12
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen.
Figur Seite
212 "Zebra. boucardi; Nr:4...... ..... 13
30, .r,; 4 SERIE AANAEE RRE 712
DLAlDI “ RD a 1)
216 r “ I Ne. 13
DU Se 9 » heterom. mela-
DOCHHEA NEN. 74
219 EROBEALÄENT N 2 an 13
20/1 d. a 13
2223 „ a re Ge
Tafel XV.
224/5 Zebra boucardi, f. zoniferus ... 75
226/7 „ obductus, „ gracilis, Nr. 1 78
228 „» boucardi, „ adustus.. 74
223/800 2, 5 „ zebriola 08
231 „ .„obduetus, „ gracilis, Nr. 1 75
232 a “ INESIOR ne 1s
233, 233A „, sr a RE iS
234/5 5 55 SE We 13
236 ae In DR 17
Tafel XVI.
234 Zehra: undatus, NT. 3-........ 52
28809 5 DL ae ER S2
240 Re a Var ea 3
241 „ A NEE ee si
242 “ E= „10. 53
Be e EEE 8
245 ” ” Na ee sl
246 " hr a s2
247 en u DR ne sl
245 . n Be ee ec ee s2
249 e N Var 53
250 nr " NER ee 82
251 n 3 Ba 2 0 sl
Da SOVUNETI Re ae Se den 63
254/5 , delphinus, f. intermedius.. 35
Tafel XVII.
256/9 Zebra f. pseudoobduetus, Nr. 1 .. 90
260/82 2 undatuseNrssee ee s2
264 „ f. pseudoobduetus, Nr. 1... 90
265 a undatusse NmyDESSere 52
266 „ f£ pseudoobductus, Nr.3 ... 90
267 „ undatus, f. reses heterom.
melanochilus. .r ..=.... 54
Figur
155
Seite
268/9 Zebra f. pseudoobduetus, Nr. 1..
270/1
272/3
274/85
279
280/1
282
256
287/8
259
301/2
303
304/5
y
’„
’)
’„
”„
”
undatus heterom. mela-
nochilus (?ferussaci), Nr. 2
undatus, f. reses
Tafel XVIM.
maracaibensis, Nr. 12
Fr heterom.
melanochilus, Nr. 12....
maracaibensis, Nr. 12.....
er heterom.
melanochilus, Nr. 7...
maracaibensis, Nr.6......
.n heterom.
melanochilus, Nr. S
maracaibensis heterom.
albinus, Nr. 6.
maracaibensis, Nr. 3
Tafel XIX.
maracaibensis, f.
DD Fe U ee
Nr22
maracaibensis, f.
NEES Tr ee
maracaibensis, f. ferussaci,
Nr. 8, heterom. xanthus.
maracaibensis, f. ferussaci,
Nr. S
maracaibensis, f.
IND ee ET:
maracaibensis, f. ferussaci,
Nr. 10
NED ee N
maracaibensis, f. ferussaci
heterom. xanthus, Nr. 12
maracaibensis, f. ferussaei
heter. melanochilus, Nr. 13
maracaibensis, f. ferussaci
heter. melanochilus, Nr, 6
maracaibensis, f. ferussaci
heter.melanochilus, Nr. 13
maracaibensis, f. ferussaeci
heter.melanochilus, Nr. 14
90
82
83
85
87
59
S6
186
Figur Seite
Tafel XX.
310/1 . Zebra varmıs zuNe Le... nl
3a) ERRLEN IE TORRREEN. 93
314 „ maracaibensis, f. jamai-
GENSIS, NEHME ter 91
315 „ maracaibensis, f. jamai-
CENSIS INT I... 91
316 ne variüs, NT. br... were rde
317 ss arbensont; sl an 94
318 & EDER AR BSR
319/20 ,„ maracaibensis, f. jamai-
GERSIS. NED u al
21 EN DENSODI ER 94
322 „ maracaibensis, f. jamai-
GENSIS" NT, 9... nee 91
323 „ maracaibensis, f. jamai-
censis, Nri4.r 7... 91
324 „ maracaibensis, f. jamai-
GENSIE INT ae 91
325/6 ,, maracaibensis, f. jamai-
censis..Nr.Ar. ne 2 91
Tafel XXI.
Mit Ausnahme der Figg.327 und 332a,b
entsprechen die Abbildungen den
vergrößerten Embryonalgewinden.
327 Porphyrobaphe iostoma juv., Nr.4d 105
327a, b 5 BAAR a 4005
327e Schema für das Zählen der Win-
dungen
325 Myiorthalicus dennisoni ,....... 115
329 Oxyorthalieus irroratus......... 118
330. Hemibuhmus ans. 2... 113
301 n dennisoni, f. carus. 112
2 \ INguusTasciatuse 22.2.2... 182
332a, b|
333: Hemubulimus 'exeisus«.. ....%.. 108
334 „ mMapnileusı. 27.24 109
3354, 0% PachytholusHort..r....... 159
336. Corona rosenbeigtn re. nen. 136
337 5 pfeifteri, T.>cineta.. >... 135
335 Pachytholus pseudoiostomus..... 159
339ia, b! Borona, regalisu tr... 2... 124
340 Metorthalicus maranhonensis .... 156
341- "Tholus buckleyili.errr 3... Aelar
342 Metorthalicus shuttlewortlii ..... 157
343 e kelletuitee nee 155
SA42E Orthahcusssultanaee se ee 142
Hermanı Strebel.
Figur
Tafel XXI.
Die Figg. 345—351, 352a, 3533
zeigen das vergrößerte Embryonal-
gewinde, die übrigen Figuren wie
alle die der folgenden Tafeln das
Gehäuse.
345 Trachyorthalicus fraseri... .....
346 Metorthalicus-yatesi...... ee
347 „ deburghiae........
348 Clathrorthalicus wallisi.........
349 Melaniorthalieus adamsoni ....
30a, b » atramentarius...
Sol PR powisianus .....
352a—g = deliciosus ...
355 a—c Laeiorthalicus reginaeformis
354 Clathrorthalicus wallisi..........
355 Corona rosenbergi......... Me
356 a pfeifferi, f. eineta, Nr. 2.
397 ” ” ” ’„ „ l ®
Tafel XXI.
355 Porphyrobaphe iostoma heterom,
albinuss iNn..2. ee
359 Porphyrobaphe iostoma heterom.
melanochilus, Nr. 8... ar...
360 Porphyrobaphe iostoma, Nr. 14 ..
362, 364 „ maOnICUSETe
363 hs excisus, Nr. Ieoyr
8658, a * dennisoni, F. carus .
366
367 Porphyrobaphe saturnus, Nr. 2
368 E : ER
36) » „ 9
Tafel XXIV.
370 Oxyorthalieus irroratus, f. gre-
villei, Nr22%
Sl ” irroratus, f. gre-
villei, Nr..le ne
372 “ irroratus, Nr.3...
373 Hemibulimus iris, Nr.1......
374 Oxyorthalicus irroratus, Nr. 1
375 = 5 f. gre-
villei, -Nr..3...%
376 Myiorthalicus dennisoni var. pal-
Seite
150
150
156
155
135
105
105
106
108
109
105
112
107
107
107
Figur
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen.
377 Myiorthalicus dennisoni, Nr. 6...
378/9
380 a, b
381/2
999
354
3855
386/7
355
389
390
391/2
393/4
395
396
399
397/8
var, pal-
„ ”
ide #Nr22r .9Kdascereag
Tholasbuckleyiz........ u
Tafel XXV.
Corona regina, Nr.3...
> ir rZICHE reye
en on DE
n Soperversa var.., Nr.2%...
Pachytholus’flori, Nr. U......,.-
Corona regina, Nr.2&.........
Tafel XXVI.
Corona regina, Nr.4......
rn ” Era
regalisiien, Sr. een;
nn n Nee.
5 ;, erg as
j, Se
e ie BE RENT aa
Pachytholus pseudoiostomus, Nr. 2
Tafel XXV1.
400, Corona. perversa, Nr.S.........
401 » o Hvar, Ne
402 „ resalis% Nr. 2...
405 % perversa, , Br.e..r50:
404, 407 „ regalis, f. loroisianus, Nr.l
405 „ „ ’„ „ ’„ &)
406 ” ” ” „ ” \
405 „= ‚sperversa. Nn2 =
409 „. regalis, f.loroisianus, Nr.6
410 ’ ”„ „7 ’„ ,) S
4ll = INCiSsamaNDaleee ee
412/3 r »„ f machadoensis..
415
417
Tafel XX VII.
414,416 ÖOrthalicus sultana D...
ie A 2
ie : Bearserer
e . f. meobam-
415
419
bensis, Nr. 9a...
a sultana, f. meobam-
bensis, Nr.9d...
Seite
117
os
SIDZIDENDIERDO
et
[53]
oa
cs
a
441/2
443
444
445
446
Orthalicus sultana, f. meobam-
bensis, Nr.8.....
r sultana, Giesen.
Tafel XXIX.
Trachyorthalicus fraseri, f. bre-
vispira, Nr. 1
er fraseri, f. bre-
vispira, Nr. 3
n fraseri, f. bre-
vispira, Nr. 2
Orthalieus sultana, f. meobam-
bensisy Narr
5 sultana, f. meobam-
bensiseNry leere
r sultana, f. meobam-
bensis, var. carmea
N sultana, f. meobam-
bensis,
* sultana, f.
bensis -Nrns.
Tafel XXX.
Trachyorthalicus fraseri la.....
38 a inabre-
vispira var. modestus, Nr. 3.
Trachyorthalicus fraseri, f. per-
PIERUSE nee
Trachyorthalieus fraseri var. lu-
beUSSENIS DEE ee ee
Orthalicus sultana A, Nr.4....
an ” Nr. 6
Metorthalicus shuttleworthi, Nr. 1
” ” ”
Orthalicus’ sultana, Nr-l..2 2.
5 f. meobam-
bensis’ NY Ar Peer
Tafel XXXI.
Metorthalicus kelletti, Nr. 1...
er yatesi, f. galac-
tostoma juv., Nr. I
Metorthalieus kelletti, Nr.T ....
2
RE Se
” ’”’
b$) ” „ A:
157
Seite
145
144
143
188 Hermann Strebel.
Figur Seite Figur Seite
447 Metorthalicus yatesi, Nr.1d.... 165 461 Metorthalicus yatesi, Nr. 4..... 167
448 3 kelletti, Nr.5.... 160 462 . labeo’: „2a 169
44) “ maranhonensis ... 156
450 s kelletti, f. lojanus 161
451 Br yatesi, Nr. 1Ib.... 165 Tafel XXXIH.
465 Liguus: blainlanus: . Are 152
4641/7,.469.., - - VIrgineus. ee 182
Tafel XXX. 465 Melaniorthalicus approximatus.. 178
452 Metorthalieus deburghiae, Nr. 1. 173 470/1 ea atramentarius,
453. Liguus-faseiatasen. ern 182 Nr. 175
454 Metorthalieus yatesi, Nr. le.... 166 472/3 g powisianus,
455a,b,c Liguus fasciatus.........- 182 Nr 175
456 Metorthalicus deburghiae, Nr.2a 173 4714/5 en atramentarius,
457 = yatesi, f. vicarius. 167 Nr... 2 ee 115
458 5 arNTISeR ee 167 476 Metorthalicus yatesi, f. grandis 168
459 5 „ f galacto- 477 Melaniorthalieus adamsoni ..... 17%
stoma, Nr.2... 168 478 e powisianus,
460 e yatesı,.Nr. die“... 165 Nr. la... 9.2: LM
tevision der Unterfamilie der Orthalieinen. 189
Register.
1. Die mit * versehenen Namen sind Synonyme. 2. Die eingeklammerten Namen
eben die Zugehörigkeit der vorangestellten Namen an. 3. Nur die Gattungs- und
Untergattungsnamen sind mit großem Anfangsbuchstaben versehen.
Seite
ADELLANSENEIANÜITENS) re ee er 48
SDAHISONI GLayı Screen 175
alpstusonet (Honcardi) . „rer. sn NA
albinuss(maclurae) er... RE zn
n (BONcardn m rs See TA
» (maracaubensis)e rs 55
BE TETUSBACH) nz ne ss
ä dostomajer ee ne eraler 2105
* albolabris Dohrn (galactostoma) . ... 168
approximatus Pult....0.u.%2 2.22! aa irke)
atramentarius Pfr. .......... AuLn ce 103, 174
aueustlrJousseaume, ........ ren 155
bensonwBeeves rn. neu. r. Seen: 94
bifwguratus Reeve. ........... aka
blainianus#Boeyar. 2. ee: 152
boucardse Bier ee ee 12, 74
brevispira Pilsb. (fraseri var.)... ..... 155
buckleyi Hiesins #2...2.2 34...%7. E10
carnea n. var. (meobambensis)........ 149
carus Pilsb’ ((dennisoni var.).. ..=..3%. 112
einctazn-siAlpteitter)er. ns en: 155
Clathrorthalieus n. subgen. ..... 102, 150
* colimensis Rolle (nobilis, f. pallida) .. 40
Corona Alb: Re. 102, 120
erOsseIev: Marten en ER E : 10, 25
erossei-HSchert.n. Sp. er ans. 2U
dehurshiaer Reeve- .... ..... 2.2...:%. 172
ZideceptorsBilsbsdiischen). 2.2... 211227
decolowsinehmer 17E2597.62
deliefosusimı speam. 2.2.34. em ai 175
delphinus n. sp.
‚ Seite
dennisoni Reeve (Hemibulimus) ...... 111
n - (Myiorthalieus).. 102, 115
elegans Rolle-Streb.................. 38
elongatus Miller (irroratus var.) ...... 115
emehrons: nf. (Zoniferus)er... ne 52
EXCISUSAVE Marl es 102, 105
Taselatus, MUlls. 2 seesn ar Baar 152
ferussaei v. Mart. (maracaibensis) Il, 27, 57
hscheri v.Mart. 2.22... 04. 2002 10, 27
flori Jousseaume..... EEE 1359
*floridensis Pilsb. (? reses, maracai-
bEensis)W. a 3 2 14, 54
FTasenypIta ee 103, 152
* fulvescens Pfr. (delphinus, f. nebulosus) 32
*fungairinoi Hid. (Kelletti)..........- 159
galactostomus ancey (yatesi)......... 167
* oloriosus Pfr. (deburghiae).......... 172
gracilis m. r (obduetus).. rar ou... 13
gracilis E. A. Smith (pfeifferi var.)..... 136
grandis Rolle-Streb. (yatesi) .......... 168
grevillei Sowby (irroratus var.)....... 119
STUNETI/NIN SP... war ser ee 3
hacker: n..8ps- 22. re ee 50, 51
Hemibulimus v.Mark 222 2... 2... 102, 107
*imitator Pilsb. (maracaibensis) .... 14, 54
ineisacHupe.. re ner ae 13
intermedius n. f. (delphinus) . ........ 35
iostoma Sowby..........-.. 102, 104
ITISC Dir ne a a a 3:5,.103
190 Hermann Strebel.
Seite
IrKolatusgReevere ee 102, 118
*isabellina v. Mart. (fischeri) ......... 27
Jamaicensis Pilsb. (maracaibensis) ..... 90
kelletti Reeve ...
labeoBrodp ee na 169
Laeorthalieus n. subgen.......... 103, 180
Jatestriatacn.t. (ph) Irene 2: 67
* Jatevittata Shuttlew. (yatesi)........ 163
leucochilns Br ecRt are AD |
Ticuns2Montfost.8. Hure 103, 181
livens’Shuttlews ‚..2 2 nv 42
kiyadus: vo Martı, nr er 48
* ]ividus-princeps Streb. (sphinx)...... 66
lojanus n.:1.@@Kelletn 7 t=: 2... 161
*longus Pilsb. (pseudo longus)........ 1
longus' Pfr... Swen ANR.E ...68
loroisianus Hupe (regalis var.)........ 125
luteus n. var. (fraseri)......:....
macandrewi. SOWby: .. ......2.0%. 002: 94
machadoensisenst- aneisa)r u. u 13
maclurae v. Mart. ..... HR N)
MAGCHHERUS MED. ir eat 30
magnitieus: Pir.-Streb. ... 0... 0)e 109
MAIONKZORERHS N... en 52
Marägaibensis ‚Bir ‚once .enserean ll, 54
maranhonensig Alb.....r........: 103, 156
INSESAP EINE. ER N)
Melaniorthalieus n. subgen. .... . 105, 173
melanochilus (princeps var.).......... 45
n (delphinus nebulosus var.) 32
e (mansavars)e ee 6l
= (maclurae warn) an A)
; (boweatdieyvar) es 7!
a (BESEeSIVar eye eerk 4
„ (maracaibensis var.)... 55, 86
n fferussaci yan)ı 2.7.1.0 Ss
u Mostomarvarrz 0 105
“ melanochilus Valene. (ferussaci) ..... 14
* e v. Mart. (mars) ..... 14, 39
"melanostoma Shuttlew. (ineisa) ...... 135
meobambensis (sultana var.).......... 145
Metorthaleus Bulsbers sera 103, 156
ganles 1, SD... HUN NE rt
minor Miller (irroratus var.) ......... 118
modestus n. var. (brevispira) . ......- 155
Seite
mulleri-n. Sp... 4... er. 46
Myiorthalicus n. subgen. ........ 102, 114
naesiotesen.t. (Zonifezus)r. re 53
nebulosus n. f, (delphinus) ........... al
nobilis Rolle-Streh., „=... . san 39
obductus* Shuttlew. . 2... Fee 16
OrihaheusaBecknr 2 ee 102, 140
Oxyorthalieus n. subgen. ..... .: 20224
*Oxystyla Schlüter (Zebra). .......... 3
Pachytholus n. subgen. ......... 102, 133
pallida n. var. (dennisoni)............ 115
pallidan: Enobilis) 2.2. 2. Se 40
*perlonga Pilsb. (? elegans var.)...... 38
perplexus n.f. (fraseri) 2.2 een 155
perversa 'Swains.... Luna an 22 132
” fragliche ‚Form‘ Irre. 2a 153
pfeifferi. -Hid:. =... 2. res 94, 134
phlogerus d’Orb...: are ren 94
pilsbryi .n..1. (princeps).. ee 46, 48
*ponderosus Streb. (mars) .......... 11,39
"ponderosus-boucardi Streb. (maclurae) 69
Porphyrobaphe Shuttlew. ........ 102, 103
powistanus' Petit....t...... save 177
princeps; Bröd.- .... 22 Nr 15
prototypus Pilsb. (pulchellus) ..... 46, 58
pseudoiostomus n. SP. . ......... 102, 139
pseudolongus. n..SPp. - .. . Rees. Sr one {|
pseudoobductus n. f. (maracaibensis)... 90
pulchellus" Spix 3.2... 2.2. 2, re 97
pumilio n. f. (delphinus nebulosus var.) 33
QUREEANISPr ee 4l
resalis’ Hupe. . at re 124
». „tragliche Kormr N sn re 127
Tegina Ber: 3... era 102, 121
reginaeformisn. 8P....J.2 HL. 2% 103, 180
reses Say (undatus)...... a,
Fichardsoni. 1: :8P- 2.22... Kr ee 36
roller n>f (tepieensis)...II.r are 45
tosenberstin. 8D2. 12 user 136
satırnusı Pfr... I ms I ar 106
Seleetüs.n.-8D....r.. ee re re 3
shuttlewortki. Alb. 2... 334s2% 103, 157
SPHIRE N. 'SBx 2 2.0 66
Revision der Unterfamilie der Orthalieinen.
Seite
*strebeli Pilsb. (boucardi) ....... Le
subirroratus Da Costa.......... ® 120
sublabeorAneey ......:........ N
subpulchella Pilsb. (maracaibensis var.) 94
Ssulkauer DIlIWYn 00cm 2. 102, 142
„ fragliche Formen ....... 143— 145
KETURPIEISCHESER ES een: 45
Mholus'n. gen. .... I ee 102, 137
Trachyorthalieus n. subgen. .. .. 103, 151
* trieinetus v. Mart, (ferussaci) 14
trifraeta Pilsb. (princeps var.) ..... 25
> trullisatus Shütktlew: .. 2.2.2.2... 2%. 145
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* wallisianus Pfr, (iris) .
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Eingegangen am 28. April 1909.
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Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel 1. ; Tafel I.
Knaokstedt & Näther, G. m. b. H., Hamburg.
Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel II. Tafel IV.
Knackstedt & Näther, G. m, b. H., Hamburg.
Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel V. Tafel VI.
Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel VII.
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Knackstedt & Näther, G. m. b. H., Hamburg.
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Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2.
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Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2.
Tafel XIV.
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Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XVI.
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Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. T
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Knackstedt & Näther, G. m. b. H., Hamburg.
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Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXIII. Tafel XXIV.
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Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXV. Tafel XXVI,
Knackstedt & Näther, G. m. b. H., Hamburg
Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXVI. Tafel XXVII.
Knackstedt & Näther, G. m. b. H., Hamburg,
Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXIX. Tafel XXX.
Knaokstedt & Näther, G. m. b. H., Hamburg.
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Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXXI. Tafel XXXIL.
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Knackstedt & Näther, G. m. b. H., Hamburg.
Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXXII.
Herm, Strebel, gez. Knackstedt & Näther, G. m. b. H., Hamburg.
Cureulionidae from various parts of Australia.
By A. M. Lea.
Last year I undertook to name, as far as possible, the Cureulionidae
from different parts of E. and S. Australia that were unnamed in the
Natural History Museum of Hamburg.
Most of the species sent were represented in my own collection,
and in drawing up the descriptions of new species use was made of my
own specimens as well as those belonging to the Museum. Where but
a single specimen was sent by the Museum, that was not represented in
my own collection, and could not be identified as belonging to a described
species, it was returned unnamed and as probably new. These unique
speeimens were not described, as, from an Australian entomologists point
of view, it is very undesirable that authentically named specimens should
not be locally referable to.
Brachyderides.
Evas crassirostris, PASC.
On perfect speeimens of this species the prothorax appears to be
feebly striped. On abrasion the legs are seen to be of a rather bright
red. There are specimens in the Berlin Museum, from Adelaide, in the
Hamburg Museum, without locality, and in the collection of the Entomological
Society of Berlin, from Swan River and Adelaide.
Prosayleus comosus, GERM., Var. Hab.: Australia.
Otiorhynchides.
Homoeotrachelus tricarinatus, LEA. Hab.: Queensland,
Peak Downs.
Myllocerus rugicollis, LEA.
A single specimen labelled Sydney, but probably incorreetly so.
Titinia ignaria, PAsCc. Hab.: Queensland, Peak Downs.
Leptopsides.
Leptops corrugatus, PASC. Hab.: Queensland, Rockhampton.
Plagyocorynus quadrituberceulatus, WATH. Hab.: Queens-
land, Rockhampton.
194 A. M. Lea.
Cherrus cenosus, FHS. Hab.: Queensland, Brisbane.
Cherrus infaustus, OLIV. Hab.: Australia.
Polyphrades paganus, BOH. Hab.: N. S. Wales, Sydney.
Catastygnus amplipennis, n. Sp.
Of a dull red or reddish-brown. Densely clothed with pale scales
frequently having a more or less distinet golden or silvery lustre. With
dense pale set®. Elytra with a distinet V.
Rostrum with dense partially concealed punctures; acutely carinated
along middle and rather feebly on sides. Prothorax rather lightly
transverse, sides moderately rounded, base distinetly wider than apex;
granulate-punctate, with a short and feeble median carina. Elytra
much wider than prothorax, shoulders somewhat rounded, parallel sided
to beyond the middle; with large punctures partially concealed in places,
the interstices with small scattered granules. Length (exeluding rostrum)
15—16 mm.
Hab.: N. S. Wales (Entomological Society of Berlin), Tweed
River (Hamburg Museum).
A large reddish species with a V as in ©. stigma and V-albus, but
otherwise very different. On two specimens the antenne and prothorax
are rather darker than the rest of the derm, the knees are usually
slightly stained with brown. The prothorax appears to have a vague
dark line (solely due to the clothing being rather sparser there than
elsewhere) towards each side, and immediately beyond this line a rather
dense stripe of scales.. The V on the elytra is conspicuous and extends
from the suture to the fifth interstice, the derm before it, and to a
certain extent immediately behind it, is rather sparsely clothed. The
elytra are unusually large in proportion to the prothorax.
Essolithna squalida, BLACKB. Hab.: Australia.
Amycterides.
Psalidura miracula, MACL. Hab.: N. S. Wales.
Psalidura Howitti, MACL.
Talaurinus tomentosus, BOI.
Talaurinus pallidus, MACL. Hab.: Queensland, Peak Downs.
Sclerorhinus dilaticollis, MACL.
Amycterus Boisduvalii, DUP.
Cylindrorhinides.
Pantopaeus cervinus, BOH. Hab.: N. S. Wales.
Cureulionidae from various parts of Australia. 195
Gonipterides.
Oxyops irrasa, PASC.
A speeimen of this species, belonging to the Hamburg Museum, is
very densely elothed with an ochreous meal. This is probably the normal
or at least a common appearance of living specimens, although in most
of the speeimens before me the meal is almost or quite absent. — Hab.:
Australia.
Oxyops placida, BLACKB.
There are five specimens before me, which agree with the descrip-
tion of this species, and are labelled as follows: Peak Downs (Hamburg
Museum), Queensland and West Australia (Entomological Society of
Berlin), and Cootamundra (A. M. LEA).
Oxyops wvitiosus, PASC. Hab.: Queensland, Peak Downs.
Gonipterus exaratus, FHS. Hab.: Australia.
Gonipterus pulverulentus, LEA. Hab.: Australia.
Hyperides.
Hypera Acaciae, PıAsc. Hab.: Queensland, Peak Downs;
N.S. Wales, Sydney.
Diabathrariides.
Aromagis echinata, PASc. Hab.: N.S. Wales, Sydney.
Aterpides.
Rhinaria cavirostris, PASsC. Hab.: Queensland, Gayndah.
Gleonides.
Lixus Mastersi, Pasc. Hab.: Queensland, Brisbane.
Hylobiides.
Orthorhinus posticus, PASC.
Three specimens from Rockhampton. Ican only regard this form
as one of the numerous varieties of ©. aethiops.
Erirhinides.
Aoplocnemis lineatus, PASC. Hab.: Australia.
Desiantha vegrandis, LEA. Hab.: Queensland, Rock-
hampton.
Cydmwa mixta, BLACKB. Hab.: Australia.
(Enochroma rubeta, PASC. Hab.: N.S. Wales, Sydney.
Gerynassa nodulosa, PASsc. Hab.: N.S. Wales, Sydney.
Storeus variegatus, FAB. Hab.: N.S. Wales, Sydney; Queens-
land, Rockhampton.
13*
196 A. M. Lea.
Storeus majusculus, BLACKB. Hab.: N.S. Wales, Sydney.
Storeus consuetus, LEA. Hab.: Queensland, Peak Downs.
Rhaciodes dentifer, BOH. Hab.: N. S. Wales, Sydney.
Cyttalia sydneyensis, BLACKB. Hab.: Australia.
Ethas eruditas, BLACKB. Hab.: N. S. Wales, Sydney.
Eniopea sydneyensis, BLACKB. Hab.: Australia.
Eniopea tenebricosa, BLACKB. Hab.: Australia.
Eniopea bivittata, n. sp.
Male. Reddish-castaneous, scutellum somewhat darker. Densely
clothed with white scales, sometimes (especially on under surface) feebly
tinged with blue; parts of upper surface with pale brown scales.
Rostrum about the length of prothorax, moderately curved; with
dense punctures but more or less concealed except on apical third.
Prothorax apparently slightly longer than wide, sides moderately
rounded, base distinetly wider than apex; with dense round punctures of
moderate size, but normally quite concealed. Elytra elongate-cordate,
distinetly wider than prothorax, each separately rounded at base, parallel-
sided to about middle; striate-punetate, punctures rather large but almost
concealed; third interstice with a feeble node beyond the middle. Length
(exceluding rostrum) 2'/a—3 mm.
Female. Differs from the male in having the rostrum longer
thinner and more evenly curved, with smaller and less concealed punctures;
the antenn® inserted at about one-third instead of one-fourth from apex
of rostrum. The two basal segments of its abdomen are also evenly
convex and uniformly clothed, whilst in the male they are depressed in
the. middle with the elothing there rather more setose than elsewhere.
The female also is without an exserted pygidium.
Hab.: N. S. Wales (Belgian Museum), Sydney (Hamburg Museum
and A. M. LEA).
In build much like 2. amena (from W. Australia) but femora not
blackish in the middle, a much greater proportion of the scales white,
and elytra with two nodes. E. tenebricosa also has the femora partly
dark and the clothing very different; EZ. posticalis, sydneyensis, and
subcerulea all have different clothing. It is an abundant species about
Sydney.
On the prothorax the pale scales clothe rather more than half of
the upper surface, and the whole of its sides. The brownish scales
nearly always form two distinet vitte, separated only by a very narrow
median line of white scales, but on an occasional specimen the brownish
scales are almost absent. On the elytra they are also sometimes absent,
but they usually form a distinet irregular spot on each side extending
from the base to about the middle, but not sharply defined; occasionally
Cureulionidae from various parts of Australia. 197
the elytra appear feebly mottled all over. The small nodes are nearly
always clothed with darker scales than their surroundings, so that although
not of large size they are usually very conspicuous. From some directions
the rostrum of the male appears to have a feeble median carina on its
basal two-thirds. "The punetures in the strie are often quite concealed,
but the strie themselves are readily traceable.
| Belides.
Belus linearis, PASC.
A very narrow species, with long, thin, eurved and usually black
rostrum, strongly inflated basal joint of front tarsi, and peeuliarly dentate
front tibie. PASCOE recorded it from Queensland, but two specimens
before me (there are others in the MACLEAY Museum) are labelled as
from K. G. Sound; a specimen in the Hamburg Museum is without
locality, other than Australia. 'T'he size (excluding rostrum) varies from
8 to 1O mm. BD. tibialis, BLACKB. is evidently a very closely allied
species, but is described as having “segmentis ventralibres singulis macula
parva mediana denudata ornatis”. In the speeimens of D. linearis before
me the abdomen is uniformly clothed.
Belus divisus, PASC. Hab.: Queensland, Gayndah.
Belus brunneus, GUER. Hab.: N.S. Wales, Sydney.
Pachyura dermestiventris, BOIL, var. fumigata, GERM.
Hab.: Australia.
Pachyura fasciata, n». Sp.
Black; elytra (the suture and usually an extension from same
excepted), sides of prothorax, and appendages, more or less reddish.
Upper surface with obscure whitish or pale ochreous pubescence, irregu-
larly distributed, and forming three feeble lines on head and prothorax,
densely clothing scutellum, and forming an oblique median fascia on elytra.
Under surface with white rather dense and uniform pubescence; each
abdominal segment with a nude spot on each side.
Head about the length of prothorax, with dense concealed punctures.
Rostrum stout, shorter than head, basal two-fifths with coarse partially
concealed punctures, elsewhere highly polished and impunctate, suddenly
narrowed beyond insertion of antenn® and then dilated to apex. Antenn&
moderately long, dilated towards apex, first two joints stout, first sliehtly
shorter than third. Prothorax moderately transverse, base stronely
bisinuate, with a shallow impression on each side of middle towards base;
granulate-punctate, but sculpture partially concealed. Scutellum strongly
transverse. Elytra much wider than prothorax, sides slightly inflated
posteriorly, and then conjointly rounded, each separately strongly rounded
at base; granulate-punctate throughout. Femora edentate, posterior
198 A. M. Lea.
just passing apex of second abdominal segment; front tibie feebly, the
others very feebly, denticulate below. Length (excluding rostrum)
male 4'/s, female 5'/s mm.
Hab.: N.S. Wales, Sydney (Hamburg Museum, H. J. CARTER
& H. W. Cox); S. Australia, Mount Lofty (AUG. SIMSON).
The suture is sometimes very narrowly black, but usually the black
is extended (more or less parallel with the suture) to about the middle
of each elytron, but in such specimens it is not sharply defined; the two
terminal joints of the tarsi are black, and sometimes the others as well.
Usually the tip of the antenn® is infuscate. The pubescence on the
elytra is rather dense about the base and apex, and the apical spots are
generally feebly connected with the median fascia in narrow lines. The
nude spot at the side of the fifth abdominal segment is not always
present. The shape of the rostrum is suggestive of many species of
Rhinaria, its upper surface is very narrow and convex about the middle,
where also its sides are narrowest. The claw joint is rather stouter and
shorter than usual, and.the claws although not truly appendiculate, are
somewhat inflated towards the base. In one male the legs (except the
knees) are almost entirely black, and this speeimen has its right front
femur dentate; a certainly accidental variation, as all the femora in
seven other specimens are edentate.
In shape close to P. menima, but wider, rostrum of somewhat
different shape and elytra fasciate.
Attelabides.
Euops falcata, GUER. Hab.: Australia.
Euops suturalis, LEA. Hab.: Queensland, Rockhampton.
Haplonycides.
Haplonyx (4Aolles) trifasciatus, n. Sp.
Black, antenn& of a dingy brown. Under surface and legs with dense
white or whitish scales. Upper surface with black scales, but with whitish
ones rather thickly interspersed on head, condensed on sides of prothorax,
and forming three irregular but distinet fascixe on elytra — one basal,
one median, and one apical.
Rostrum rather stout, feebly curved; the length of prothorax in
male, slightly longer in female; with dense punctures, rather coarse
towards base, on basal two-thirds somewhat seriate in arrangement and
leaving several feeble cost® exposed. Prothorax about twice as wide
as long; with dense, partially concealed punetures. Elytra not much
wider than prothorax, and not much longer than wide; with regular rows
of not very large and partially concealed punctures; interstices much
Cureulionidae from various parts of Australia. 199
wider than punctures, and apparently with numerous small granules or
punctures. Femora strongly unidentate; front tibie strongly bisinuate;
tarsi with elaw joimt very indistinet. Length 3—3°/ı mm.
Hab.: Australia (Hamburg Museum and Entomological Society of
Berlin); S. Australia, Port Lincoln, Adelaide (Belgian Museum).
Readily distinguished from all other species of Aolles by the median
fascia of the elytra, of which traces usually remain even on greatly
abraded specimens.
Haplonys Spencei, GYLL. Hab.: Queensland, Rockhampton;
N.S. Wales, Sydney.-
Haplonyx vestigialis, PASc. Hab.: N.S. Wales, Sydney.
Haplonyx Kirbyi, FHSs. Hab.: N.S. Wales, Sydney.
Haplonyx nigrirostris, CHEV. Hab.: Australia.
Haplonyx& Schonherri, BOH. Hab.: Australia.
Zeopus storeoides, PAsc. Hab.: Australia.
Sigastus faseicularis, PAsSc. Hab.: Australia.
Sigastus Casuarinae, n. Sp.
Reddish-brown, muzzle, club and »tibial hooks darker. Densely
clothed with scales, varying from white, through ochreous and golden
brown, to black; and forming numerous fascicles.
Rostrum sliehtly shorter than prothorax, feebly curved, rather
wide; with dense punetures in irregular series behind insertion of antenn,
and causing an appearance as of numerous feeble cost®, apical third
with smaller and not seriate punctures. Prothorax with dense and
rather small punctures, feebly tuberculate beneath fascieles. Elytra not
much longer than wide; striate-punctate, punctures in strie apparently
rather feeble; interstices densely punctate and feebly tuberculate beneath
fascicles. Femora strongly dentate; front tibie of male more strongly
bisinuate than in female, basal sinus smaller than the other; claws cleft
at apex. Length 4'/a„—5 mm.
Hab.: Queensland, Rockhampton (Hamburg Museum); N.S.
Wales, Sydney (Belgian Museum), NationalPark, BlueMountains
(H. J. CARTER); Tasmania, Nubeena (A.M. LEA).
The scales (apart from those forming the faseicles) are mostly
ochreous or golden brown. The white ones (these, however, appear to
be easily discoloured) are often in the form of small spots; or, on the
prothorax, short oblique stripes. On an occasional specimen however,
most of the ordinary scales are white; whilst they may be almost absent.
The black scales are almost entirely confined to the fascieles. The
fascicles (both on the prothorax and elytra) are usually black or brown
in the middle, then’ ochreous or golden brown, and sometimes bordered
with white, but occasionally they are entirely of a golden brown. On
200 A. M. Lea.
the prothorax they vary in number from eight (of which sometimes only
four are at all distinet) to eiechteen; many of which are just traceable.
There are usually four forming a row across the apex, and four in a row
(of which the median two are rather close together) at about the apical
third. On each elytron the fascicles vary in number from fourteen to
twenty, and are more numerous on alternate interstices; in addition there
is a rather large but feeble fasciele on the suture near the scutellum,
and traces of several others posteriorly.
The species is readily distinguished from S. fascicularis by its smaller
size and very different clothing; the legs are also thinner, rostrum longer, &e.
The species occurs on Casuarinas, and when at rest on such trees specimens
are practically invisible; S. fasczculares breeds in the large woody galls
of several species of Brachyscelis on Eucalyptus trees.
Subfamily?
Cyllorhamphus tuberosus, ER.
A specimen of this species is in the Hamburg Museum from
Gayndah, and I have others from N.S. Wales and Tasmania; where
it occurs on various species of Banksia. This species has been an enigma
to workers on Australian insects. It was referred by ERICHSON to the
Oryptorhynchides, a subfamily to which I do not think it belongs, although
at present I am not prepared to suggest its real position. I sent a
Tasmanian specimen for comparison with the type, and Dr. OBST of the
Berlin Museum confirmed any identification. There is certainly a groove,
bounded by a carina on each side, from the apex of the prosternum to
the front cox&, but there it terminates. The front cox& are slightly
separated, but not quite so widely as the middle pair; the latter have
the process between them small and gently convex.
Cryptorhynchides.
Lybaeba squamivaria, n. Sp.
Reddish-brown, prothorax partly or entirely stained with piceous.
Moderately densely clothed with bright red scales; interspersed with spots
of flavous scales. Under surface and legs with more or less whitish scales.
Rostrum sliehtly longer than prothorax, moderately curved; with
small punctures in front of antenn®, behind these somewhat larger and
in feeble lines, at base rather large but partially concealed. First joint
of funicle the length of second and third combined, second the length
of third and fourth combined. Prothorax about one third wider than
long; with dense, round punetures, most of which are distinet before
abrasion. Elytra cordate; striate-punctate, strix rather wide, punctures
large but partially concealed; interstices with dense but normally concealed
Cureulionidae from various parts of Australia. >01]
punctures; fifth feebly, four of the lateral ones acutely carinated.
Abdomen with dense punctures; second segment slichtly longer than
third and fourth combined. Femora strongly dentate. Length 4—5 mm.
Hab.: N. S. Wales, Sydney (Hamburg Museum and A.M. LEA),
Vietoria, Mallee (©. FRENCH), Birchip (J. C. GONDIE); S. Australia;
Petersburg (T. BLACKBURN).
On the head the flavous scales may be absent, or confined to a
small spot on the forehead. On the prothorax they are usmally confined
to a short stripe on the middle of the base. On the elytra they form
numerons small and irregularly distributed spots, which frequently are so
disposed as to form narrow and very irregular fasci®. On specimens
which appear to be males the four front tibie are each terminated by
a long spine, which commences at the summit of the dilated apex and
diverges at an angle of about 20 degrees from the apex itself, the lengtlı of
the spine being about the length of the first tarsal joint. But on speeimens
which appear to be females, the spines are shorter, stouter, and do not
spring from the summit of the apex, whilst the tibix® themselves are longer.
In general appearance somewhat close to Melanterius amplipennis,
but clothing different, elytra wider, shoulders more rounded and prothorax
distinctly narrower at apex. It also looks somewhat like a large specimen
of M. uniseriatus, but the metasternal episterna have each more than one
row of punctures. The species would have been referred to Melanterius,
but for the structure of the male tibix.
On two specimens the reddish scales are more or less diluted with
ochreous, whilst the flavous ones are almost white. On another the
reddish scales are more or less brown, whilst the paler scales are rather
deeply stained with ochreous.
Melanterius costipennis, LEA. Hab.: Australia.
Mechistocerus tenuirostris, LEA. Hab.: Australia.
Mechistocerus compositus, LEA. Hab.: Australia.
Hexymusmonachus, PASC. Hab.: Queensland, Rockhampton.
Poropterus bisignatus, PASC. Hab.: Queensland, Gayndah.
Poropterus flexuosus, PASC. Hab.: Australia.
Pseudoporopterus delirus, PASC. Hab.: Queensland, Rock-
hampton.
Euryporopterus funereus, LEA. Hab.: Australia.
Enuryporopterus annulipes, PAsc. Hab.: Queensland,
Gayndah.
Imaliodes subfasciatus, PASC.
One specimen labelled as from W. Australia, but probably in error.
Imaliodes nodulosus, PASC. Hab.: Queensland, Rock-
hampton, Gayndah.
202 A. M. Lea.
Esithius simulator, n. Sp.
Densely clothed with soft sooty scales, intermingled (especially on
under surface and base of femora) with ochreous ones; a median stripe
(dilated in the middle), and the sides of prothorax with ochreous scales.
Prothorax with six feeble fascicles and numerous small ones on elytra.
Head with dense concealed punctures; forehead not trisinuate.
Rostrum with coarse concealed punctures at base, and rather coarse at
sides, but finer along middle. Antenn® inserted distinetly nearer base
than apex of rostrum. Prothorax moderately transverse, sides rounded
and strongly diminishing in width from middle to apex; with dense
concealed punctures. Elytra scarcely wider than prothorax, shoulders
feebly advanced; with numerous small granules or tubercles beneath fascicles,
of which there are three more distinet ones towards the base on each;
punctures entirely concealed.. Abdomen with dense, round, concealed
punctures. Femora feebly dentate. Length 5/»—6'/a mm.
Hab.: Queensland, Rockhampton (Hamburg Museum); N.S.Wales,
Mudgee (MACLEAY Museum).
Readily distinguished from E. capucinus by the shape of the prothorax
and from E. musculus (referred by PASCOE to Poropterus) by the much
less strongly advanced shoulders. An unpublished species from Tasmania
very strongly resembles it, but has the forehead trisinuate.
Exithius fumatus, n. Sp.
Densely elothed with soft sooty brown scales. Prothorax with six
feeble fascicles; elytra with a feeble fasciele on each tubercle, but a very
distinet one on each side of suture near base.
Head with dense punctures; forehead not trisinuate. Rostrum
considerably wider at base than at apex; base with coarse punctures,
elsewhere shining and with small and sparse punetures. Antennz® inserted
much closer to base than apex of rostrum. Prothorax moderately trans-
verse, sides rounded; with dense, round, rather large and only partially
concealed punetures. Elytra not much wider than prothorax, basal
two thirds subeylindrical, thence obliquely decreasing to apex; with
numerons small tubercular elevations; base, and suture near base, with
small and polished granules; with regular series of punctures just trace-
able through clothing. Length 7 mm.
Hab.: Australia (Hamburg Museum); N.S.Wales,MountKosciusko
(W. E. RAYMOND), Rhine Falls (A. J. COATES).
Pseudapries pediculosus, n. Sp.
Rostrum precious, antenn® and tarsi dull red. Densely clothed with
scales of an uniform and rather dark fawn, except on the elytra, which
are feebly transversely mottled with darker scales. In addition to the
ordinary scales with stout semi-erect ones: rather numerous on the
Cureulionidae from various parts of Australia. 203
prothorax and alternate interstices of elytra. Under surface with scattered
and thinner supplementary scales.
Head not depressed between eyes. Rostrum moderately long, rather
thin, almost parallel-sided; densely punctate, punctures (except at extreme
apex) concealed. Scape short, stout, inserted one-third from base of rostrum,
not half the length of funicle and club combined. Prothorax transverse,
sides from near apex gently rounded and increasing to base, base strongly
bisinuate; deeply excavated along middle but not to extreme base or apex,
the excavation feeble narrowed in middle; constrietion distinet on each
side in front, a depression on each side of base. Elytra subcordate,
not much wider than prothorax; suture and alternate interstices distinetly
raised; striate-punetate (or foveate), punctures partially concealed. Basal
segment of abdomen with a semicirceular row of large punctures, which
are almost concealed by elothing. Femora edentate; widely and feebly
grooved. Length 5 mm.
Hab.: Queensland, Gayndah, Peak Downs (Hamburg Museum),
Cairns (MACLEAY Museum); N. S. Wales, Illawarra (Australian
and MACLEAY Museums).
Nearly all the specimens before me are covered with numerous
small ticks on the lower surface.
Mitrastethus Australiae, LEA. Hab.: Australia.
Asxides dorsalis, PASC. Hab.: N.S. Wales, Sydney.
Tychreus sellatus, PASC. Hab.: Australia.
Tychreus fasciculatus, LEA. Hab.: N.S. Wales, Sydney.
Menios internatus, PASC. Hab.: Australia.
Perissopsrobiginosus, LEA. Hab.:Queensland,Rockhampton.
Tyrtaeosus ichthyosomus, LEA. Hab.: Queensland, Peak
Downs.
Isorhynchides.
Lobotrachelus stigma, PASC.
This species has the apex of the elytra very narrowly tipped with
red, a character not mentioned by PASCOE. The species is widely
distributed as there are specimens in the MACLEAY Museum from
Gayndah (the original locality) and N. W. Australia; others in the
Hamburg Museum from Peak Downs and in my own collection from
Cairns and the Richmond River.
Cossonides.
Cossonus praeustus, REDT.
Eingegangen im Dezember 1908
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Uber neue oder seltene Reptilien
des Naturhistorischen Museums in Hamburg.
Von Prof. Dr. F. Werner.
I. Schlangen.
Mit 14 Figuren im Text.
Der freundlichen Einladung des Direktors Herrn Prof. K. KRAEPELIN
gern Folge leistend, verbrachte ich im September 1908 vier Wochen in
Hamburg, um dort das noch unbestimmte, überaus reiche Reptilien-
material des Naturhistorischen Museums durchzuarbeiten. Wenngleich ich
mit dieser Arbeit nicht zu Ende kam und noch einige hundert Gläser
mit Reptilien mir nach Wien nachgeschickt wurden, so konnte ich doch
zahlreiche Notizen machen, welche hier zusammengestellt sind und für
den Systematiker manches Brauchbare enthalten dürften.
Ich weiß wohl, daß es etwas Mißliches an sich hat, derartige Einzel-
beschreibungen zu publizieren, die keinen anderen Zusammenhang mit-
einander haben, als daß das Material demselben Museum entstammt;
aber ich wüßte nicht, wie ich die Ergebnisse anders mitteilen könnte.
Bei meiner Arbeit sind mir einige Dinge aufgefallen, die vielleicht
nicht ohne Interesse sind. Vor allem hat mich immer wieder die Frage
beschäftigt, ob denn die opisthoglyphen Nattern wirklich als besondere
Gruppe von den Aglyphen abzutrennen oder nicht etwa besser, ohne
Rücksicht auf das Vorhandensein von Furchen an den hinteren Ober-
kieferzähnen, bei den entsprechenden Aglyphen einzureihen sind. Die
Elapinen und die Proteroglyphen überhaupt sind eine gut kenntliche
Gruppe und es dürfte wohl keinem Herpetologen, der nur einigermaßen
mit dem Habitus der Schlangen sich vertraut gemacht hat, schwer fallen,
eine Elapide auch ohne Untersuchung des Gebisses als solche zu erkennen.
Bei den Opisthoglyphen ist dies aber nicht der Fall. Wenn man auch
gewisse Gattungen, die keine Repräsentanten unter den Aglyphen haben,
recht leicht erkennen Kann, so ist andererseits namentlich bei den degene-
rierten Formen, den „Calamarinen“ der älteren Autoren, eine genaue
Untersuchung der Oberkieferzähne, eventuell sogar unter dem Mikroskop
— Lupenvergrößerung reicht nicht immer aus — unerläßlich. Es soll
hier natürlich nicht aus Bequemlichkeitsgründen die Einbeziehung der
Opisthoglyphen proponiert werden; aber es unterliegt keinem Zweifel,
daß, während aglyphe und opisthoglyphe Baumnattern eine weitgehende
206 F. Werner.
Übereinstimmung zeigen (vergl. Dendrophis und Dendrelaphis einerseits
mit Ohrysopelea und Dryophiops andererseits — eine Übereinstimmung,
die sich auch auf das ethologische Gebiet erstreckt), die entsprechende
proteroglyphe Gattung Dendraspis sofort als etwas Verschiedenes auffällt.
Ich bin auch der Meinung, daß die Homaolpsinen unter den Opistho-
glyphen nicht den Acrochordinen unter den Aglyphen entsprechen, sondern
nur mehr weniger ans Wasserleben angepaßte Opisthoglyphen sind, wie
Helicops, Hydrops, Hydraethiops u. a. unter den Aclyphen, bei welchen
freilich die Anpassung nicht so weit geht, um Formen wie Hepistes und
Herpeton zu produzieren, sondern gerade so weit wie etwa unter den
Boiden bei Hunectes. Ich halte die Acrochordinen erstens für eine kom-
plexe Gruppe, die früher oder später aufgelöst werden wird, und zweitens
für eine solche, welche schon jetzt den Aglyphen und Opisthoglyphen
zusammen gleichwertig ist. 2
Eins scheint mir aber doch ziemlich sicher. Die Genera der
Aglyphen und Opisthoglyphen sind — auch abgesehen vom Gebiß —
nicht vollkommen identisch. Sie sind es ebensowenig als etwa die der
Agamiden und Iguaniden. Eine ansehnliche Anzahl von Gattungen der
Opisthoglyphen, besonders unter den acht ersten (bei BOULENGER, Cat. III),
den eigentlichen Dipsadomorphen, hat keinen Vertreter unter den
Aglyphen, und so geht es auch im einzelnen bei den anderen. Auch
leben gerade die ähnlichsten Formen, wie Zycodon, Chamaetortus und
Oxyrhopus; in weit getrennten Gebieten. Es wird sich also doch empfehlen,
die Opisthoglyphen beisammen zu lassen, aber sie vielleicht zu degra-
dieren. Ich möchte das Verhältnis der einzelnen Gruppen etwa so
ausdrücken:
Acrochordinge — Xenodermatinae
Dipsadomorphinae — Elachistodontinae
Colubrinae — \ Dasypeltinae
| Iguanognathinae
Elapinae — Hydrophünae.
Der Grund, warum gerade bei den höchststehenden Formen der Aglyphen
und Opisthoglyphen die Gattungen sich nicht decken, scheint mir darin
zu liegen, daß diese bei den Aglyphen Tag-, bei den Opistho-
glyphen aber Nachttiere sind; das macht bereits einen wesentlichen
Unterschied; wo beide Gruppen dieselbe Lebensweise führen, wie etwa
wenn wir Philodryas und Psammophis mit Zamenis vergleichen, ist der
Unterschied schon viel weniger auffallend.
Der zweite Umstand, der sich mir immer wieder aufdrängt, ist die
Wichtigkeit der Physiognomie für die Erkennung der Gattungen, bezw.
ihrer Zugehörigkeit in eine bestimmte Gruppe. Die Fähigkeit, Schlangen-
gesichter deuten zu können, hilft oft aus den verzweifeltsten Situationen,
Über nene oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 207
wenn das Gebiß ruiniert, die Pholidose gänzlich nichtssagend und die
Fundortsangabe verloren gegangen ist. Sie erleichtert die Arbeit in
hohem Grade und macht es möglich, daß man mit einem einzigen Blick eine
einmal gesehene Schlangenart wiedererkennt, auch dann, wenn der
Gesamteindruck durch abweichende Färbung verändert ist; kommt hinzu
noch eine einigermaßen richtige Schätzung, was individuell, was spezifisch
ist, wie weit eine Form von der gegebenen Diagnose abweichen kann,
ohne bereits einer verschiedenen Art anzugehören, so hat man ein großes
Stück vor demjenigen, der weder Physiognomiengedächtnis noch Urteil
über Variationsbreite einer Art hat, voraus. Es scheint, daß dieser Um-
stand, der gerade die Einarbeitung in die Kenntnis der Schlangen so
sehr erschwert, die Ursache ist, warum die systematische Herpetologie
so bedauerlich wenige Anhänger findet und von diesen wieder nur wenige,
die dauernd dabei bleiben. Unter den Namen, welche die Jahresberichte
und Rekords alljährlich aufzählen, sind relativ wenige, die durch Jahre
hindurch erscheinen; erheblich mehr sind es, die eine oder zwei Arbeiten
bringen und sich dann auf ein anderes Gebiet werfen, obwohl man manch-
mal wünschen möchte, der Verfasser wäre der Herpetologie treu geblieben.
Mit diesen Bemerkungen will ich durchaus nicht sagen, daß man
im Besitze der obgenannten Eigenschaften oder Fähigkeiten unfehlbar
ist; aber ich glaube, daß man sich niemals so sehr vergreift, als wenn
man ausschließlich an der Literatur haftet oder aus einer Sammlung Be-
lehrung schöpft, die nicht absolut verläßlich bestimmt ist. Es kann vor-
kommen, daß die falsche Deutung eines einzigen Merkmals, nach dem
größere Gruppen, sagen wir eines Genus, unterschieden werden, den
Bearbeiter zur falschen Bestimmung des ganzen Materials der betreffenden
Art veranlaßt; z. B. da, wo die Größenverhältnisse des Rostrale oder
Frontale ausschlaggebend sind.
Die Eidechsen bieten viel geringere Schwierigkeiten dar, da man
in den meisten Fällen die Familien ohne Mühe erkennen kann und auch
die Gattungen größtenteils gut charakterisiert sind; im allgemeinen kann
man sagen, daß gerade bei den großen, artenreichen Gattungen die Be-
stimmung durchaus keine so großen Schwierigkeiten verursacht, als man
vermuten Könnte. So z. B. in der fast ein Vierteltausend Arten um-
fassenden Gattung Lygosoma, auch bei den Wurmschlangen (Typhlops,
Glauconia), wo nur die — für den Herpetologen — oft außerordentlich
geringe Größe der Tiere bei der Handhabung recht hinderlich ist.
Ein klassisches Beispiel für die anscheinend paradoxe Tatsache, daß
man Schlangen, wenn man den Gesamteindruck richtig erfaßt hat, auch
dann richtig zu erkennen imstande ist, wenn man gar keine genauere
Untersuchung vornehmen kann, gagegen bei exakter und gründlicher
Untersuchung doch auf falsche Fährte geraten kann, bildet Anisodon
208 F. Werner.
lilljeborgi ROSEN. Der Autor dieser Gattung und Art hat sie zweifellos
genau untersucht, und an der Richtigkeit seiner Befunde, sowie an dem
Vorhandensein der von ihm angeführten Unterschiede von Psammodynastes
pulverulentus ist nicht zu zweifeln. Dennoch haben weder BOULENGER
noch STEJNEGER noch ich selbst diese neue Form als solche akzeptiert
und bin überzeugt, daß die beiden Forscher ebenso wie ich die neue
Schlange auf den ersten Blick nach der beigegebenen photographischen
Abbildung als Psammodymastes pulverulentus erkannt haben. Eine große
Anzahl von Schlangenarten ist eben nicht nur durch dieses oder jenes
Merkmal, sondern durch den Gesamthabitus charakterisiert, und ich be-
haupte, daß man — das nötige Gedächtnis vorausgesetzt — jede Gattung
und sehr viele Arten, die man durch eigene Untersuchung kennen gelernt
hat, wieder erkennen könnte, ohne die Literatur zu Rate zu ziehen.
Das ist freilich nicht so aufzufassen, als ob es in der Schlangenkunde
keine Übergänge geben würde und die Arten hier durchweg scharf ge-
schieden wären; aber immerhin ist durch den Umstand, daß sich viele
Merkmale in ganzen Zahlen ausdrücken lassen (Zahl der Kopfschilder,
Schuppenreihen) und in vielen Gattungen die einzelnen Arten außer
morphologischen Unterschieden auch solche in der Färbung erkennen
lassen, die Abgrenzung — wenn sie auch in manchen Fällen nicht auf
die Dauer aufrechtzuerhalten ist — eine schärfere, als wenn nur etwa
Dimensionsverhältnisse, die immer mehr weniger schwanken, vorliegen.
Typhlopidae.
Typhlops punetatus LEACH.
BOULENGER, Cat. Snakes I, p. 42.
Ein Riesenexemplar von 720 mm Totallänge und 25 mm Durchmesser
(der var. congesta DB. angehörig), mit 28 Schuppenreihen, aus Bibundi,
Kamerun. J. Weiler 1908. — Ein zweites Exemplar, aus Süd-Kamerun,
leg. CARL KAUFMANN, ist bei etwas geringerer Länge (660 mm) noch er-
heblich dicker (35 mm); die Schuppenreihenzahl beträgt in der Körper-
mitte nur 26. Diese beiden Exemplare sind die gewaltigsten Wurm-
schlangen, die mir jemals untergekommen sind und wohl auch die größten
bekannten dieser Art.
Typhlops lumbricalis L.
BOULENGER, ]. c., p. 31.
Ein Exemplar aus Kingston, Jamaica (leg. C. GAGZO 1905) und
eines aus St. Marc, Haiti (C. GAGZO 1905) sind erheblich schlanker
als von BOULENGER angegeben, denn bei dem erstgenannten Exemplar
(Sq. 22, Totallänge 320 mm) ist der Durchmesser in der Körperlänge 53,
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 209
bei dem zweiten (Sq. 20, Totallänge 325 mm) gar 59mal enthalten. Ein
anderer Unterschied ist aber nicht aufzufinden.
Typhlops depressus PTRS.
BOULENGER, |. c. p. 33.
Wie ich glaube, ist seit der Entdeckung dieser von Duke of York
beschriebenen Art kein Exemplar mehr gefunden worden. Dasjenige des
Hamburger Museums ist 270 mm lang, sein Durchmesser 60mal in der
Totallänge enthalten. Sq. 22. Die Nasenlöcher stehen nahezu seitlich,
dicht unter dem Seitenrande der Schnauze. Die Breite des Rostrale be-
trägt ein "Drittel der Kopfbreite. Das Praeoculare ist etwa ebenso breit
wie das Oculare. Trotz dieser Unterschiede halte ich das Exemplar zur
obgenannten Art gehörig. Es stammt von Matupi, Gazelle-Halbinsel (leg.
MAX THIEL).
Typhlops humbo BOCAGE.
BOULENGER, ]. c. p. 46.
Ein Exemplar aus Deutsch-Südwestafrika (Farm Neitsas, Bezirk
Grootfontein; leg. Dr. med. G. FOCK 1907). Rostrale breiter als hoch.
Sq. 34, Totallänge 480 mm, darin der Durchmesser 37mal enthalten.
Typhlops lorenzi n. sp.
Ein Exemplar von der Insel Poeloe (Miang besar), etwas nördlich
vom Äquator, Ostküste von Borneo, leg. Dr. TH. LORENZ 1901. Total-
länge 337 mm, darin der Durchmesser 56mal enthalten; Schuppen in
22 Reihen. Rostrale weniger als halb so breit wie der Kopf, nicht ganz
bis zur Verbindungslinie der Augen reichend, mit ziemlich scharfer Kante,
die sich. aber nicht über das Rostrale hinaus erstreckt. Nasenloch auf
der Unterseite der Schnauze, aber dicht am Rande. Die Nasalsutur geht
vom 1. Supralabiale aus und geht nach oben nicht über das Nasenloch
hinaus. Nasale, Praeoculare und Oculare ungefähr gleich breit. Augen
sehr deutlich; 4 Supralabialia, von vorn nach hinten an Größe zunehmend.
Schuppen zwischen den Augen etwas vergrößert. Schwanz etwas länger
als breit, mit Stachel am Ende. Rostrale oben braun, hell gesäumt;
Oberseite hell graugrün, Unterseite hell olivengrün.
Typhlops steinhausi n. sp.
Nächst verwandt 7. elegans PTRS., aber Schuppen in 26 Reihen.
Schnauze stark vorspringend, abgerundet, Nasenlöcher unterständig.
Rostrale groß, wenigstens halb so breit wie der Kopf, auf der Unterseite
stark verschmälert und höher als breit. Nasalsutur vom 1. Supralabiale
zum Nasenloch ziehend, aber nicht darüber hinausgehend. Praeoculare
vorhanden, so breit wie das Nasale, etwas schmäler als das Oculare.
Auge kaum bemerkbar, z. T. unter dem Praeoculare. Körperdurchmesser
14
210 F. Werner.
in der Totallänge 41—45mal enthalten. Schilder auf der Oberseite des
Kopfes dunkelbraun, trocken mit Messingglanz, wie die ganze Oberseite,
gelblich gerändert; Rückenschuppen (13 Reihen) in der Basalhälfte gelblich,
so daß die Oberseite zahlreiche gelbe, alternierende Querstrichel aufweist.
Unterseite hellgelb.
Kamerun. — 2 Exemplare von 315— 525 mm Totallänge und <—S mm
Durchmesser.
Nach Herrn Dr. STEINHAUS benannt, in dankbarer Erinnerung an
die große Freundlichkeit, mit der er mich im verflossenen Winter bereit-
willigst durch Übersendung von Vergleichsmaterial unterstützte.
Glauconiidae.
Glauconia labialis STERNF.
SB. Ges. naturf. Fr. Berlin Nr. 4, 1908, p. 92.
Ein Exemplar, von Deutsch-Südwestafrika, ohne genauere Fundorts-
angabe unterscheidet sich von der Originalbeschreibung nur durch den
bedeutend schlankeren Körper, denn der Durchmesser beträgt bei einer
Totallänge von 101 mm gerade 1 mm. Da aber nach meinen Erfahrungen
diese Verhältniszahlen wie auch bei Typhlops (s. auch oben T. lumbricalis
und — in MICHAELSEN und HARTMEYER, Fauna Südwestaustraliens, Bd. II,
Lief. 16, 1909, p. 256 — auch 7. bituberculatus), großen Schwankungen
unterworfen sind, so glaube ich darauf kein Gewicht legen zu dürfen.
Glauconia seutifrons PETERS (nec. BLNGR.?).
PETERS, Monatsber. Akad. Berlin 1554, p. 621; 1865, p. 261, tab., fig. 5.
STERNEELD, ]. e. p. 94.
Ein Exemplar von Gibeon, Groß-Namaland (Oberarzt WURM leg.).
Durchmesser in der Totallänge von 162 mm 80mal enthalten. — Ich
bin gar nicht überzeugt davon, daß @. labialis wirklich spezifisch
von scutifrons verschieden ist (vergl. die oben zitierte Abbildung von
PETERS, die nur ein Schildchen zwischen den Ocularen zeigt), da bei
@. scutifrons BLNGR. das 1. Supralabiale sehr klein ist und leicht ganz
verschwinden kann, ebenso aber auch von dem langen Nasale sich ein
Stück abspalten kann, welches dann ein Praefrontale vorstellt. Mir
scheinen alle drei Arten zusammenzugehören.
Glauconia albifrons WAGL.
BOULENGER, Cat. Snakes I, p. 69.
Ein Riesenexemplar von 375 mm Länge und 7 mm Durchmesser, das
größte mir bekannte, aus Yungas, 1500—2000 mm, Rio Suapi und Songo,
Bolivien (17° s. Br.) — CH. BOCK 1902.
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 211
Boidae.
Liasis papuanus PTRS. u. DORIA. (Fig. 1.)
PETERS u. DORIA, Ann. Mus. Genova XIII, 1578, p. 400, Taf. III, Fig. 1.
BOULENGER, Cat. Snakes I, p. SO.
Ein 1445 mm langes Exemplar (Schwanz 185mm) von Neuguinea (leg.
Dr. SMEND 1907).
Schuppenformel: Sq. 67, V. 369, Sc. a +5 + Ya +1.
Supralabialia 15 (5. und
6. am Auge); rechts des 5. VTBM
. am Auge); re e Sauren,
von unten an senkrecht fast 0 1
vollständig durchgeteilt; Fre- ; .
nale groß, trapezförmig; N] >
Praeoculare groß, vom Fron-
tale durch ein kleines Schild- >=
chen getrennt; 2 Postocularia,
das 3. mit dem 6.Supralabiale
verschmolzen; 19Sublabialia.
Internasalia °”/s so lang wie Praefrontalia (an der Sutur nur Ys);
Frontale pentagonal, mit parallelen Seitenrändern, ebenso lang wie sein
Abstand vom Rostrale, länger als die Parietalia. Rostrale, 2 vordere
Supra- und 4 hintere Sublabialia mit Gruben.
Dunkelbraun, jede Rückenschuppe mit einem oder mehreren dunklen
Punkten in der Mitte.
Eunectes notaeus ÜOPE.
COPE, Proc. Ac. Philad. 1862, p. 70.
BOULENGER, Cat. Snakes III, p. 594.
BEDDARD, Proc. Zool. Soc. London 1906, p. 12.
WERNER, Bl. f. Aq.- u. Terr.-Kunde 1906, p. 508, 1907, p. 53, 61, Fig. im Text.
URS
= =
Von dieser anscheinend seltenen Anakonda-Art besitzt das Hamburger
Museum ein Exemplar von 3060 mm Länge, das aus Argentinien stammen
sol. Die Schuppenformel ist: Sq. 45, V. 221, A. 1, Se. 56.
Von den letzten Subeaudalen sind einige geteilt. Supralabialia 14—14;
das erste rechts ist ein abgetrenntes Stück des Rostrale. Das Auge ist
links von 8, rechts von 6 Schildehen umgeben, davon ein großes Prae-
oculare und ein (links in 3 Stücke gespaltenes) Supraoculare. Ein großes
Frenale. Kopfschilder subaequal; man kann ein Paar Internasalia, zwei
Paar Praefrontalia (mit einem Intercalare in der Mitte), ein Frontale und
ein Paar Parietalia unterscheiden.
Die Grundfarbe des Exemplares ist gelblichgrau (wohl vor der
Häutung), bei lebenden frisch gehäuteten Exemplaren dagegen ist sie lebhaft
braungelb, die dunklen Flecken fast schwarz, stark irisierend. Die Seitenflecken
haben keinen hellen Mittelflecken, wie dies bei &. murinus so auffällig ist.
14*
213 F. Werner.
Ein lebendes, sehr kräftiges und bissiges Exemplar besitzt der
Zoologische Garten in Hamburg. Es unterscheidet sich von dem meinigen,
welches ich nunmehr über 6 Jahre besitze, außer durch seine Beißlust
auch durch außergewöhnliche Trägheit, da es vom Tage meiner Ankunft
in Hamburg, an dem ich es zuerst beobachtete, volle vier Wochen un-
beweglich in derselben Lage in einer Ecke des Wasserbeckens seines
Käfigs verharrte, während mein Exemplar bei weitem die lebhafteste
Riesenschlange ist, die ich je besessen habe.
Trachyboa gularis PTRS.
BOULENGER, Cat. I, p. 109.
Ein Exemplar von Guayaquil, Ecuador.
Sq. 29, V. 148, Se. 26.
Es ist ein sehr langes, schmales Rostrale vorhanden, darunter ein
kleines halbmondförmiges Schildchen; ein Paar Internasalia, 2 Paar Prae-
frontalia. Supraocularia klein, zwischen ihnen und dem längsgeteilten
Frontale eine Schildchenreihe. Supralabialia links 11 (6. am Auge),
rechts 12 (6. und 7. am Auge); links 5 Prae-, 4 Postocularia, rechts
4 Prae-, 5 Postocularia. Im ganzen 4—5 kleine Frenalia.
Gelblich graubraun, mit undeutlichen großen Rückenflecken, jederseits
zwei Reihen schwarzbrauner kleinerer Seitenflecken. Bauch mit zwei
Reihen großer schwarzbrauner Flecken auf gelblichem Grunde.
Diese kleine Boida ist weit verbreitet; sie findet sich nicht nur in
Honduras und Venezuela (Exemplare in meiner Sammlung), sondern außer
in Ecuador auch noch in Brasilien (Mus. Hamburg).
Das Museum in Hamburg besitzt unter seinen reichen Schätzen von
Boiden auch das zweite bekannte Exemplar von Ungaliophrs continentalis
MÜLL. (aus Mexiko), ferner Bolieria multicarinata und Boa dumertlä.
Colubridae.
Macropisthodon rudis BLNGR. (Fig. 2.)
BOULENGER, Ann. Mag. N. H. (7) XVII, 1906. p. 568.
Von dieser bisher in einem einzigen von Rev. F. J. DYMOND ge-
sammelten Exemplar (5) aus Tongchuanfu, Yunnan, bekannten Art liegt
ein großes (2) Exemplar von 910 mm Totallänge (Schwanz 150 mm) aus
der Provinz Fokien, China (leg. Konsul G. SIEMSSEN, Futschau) vor. Es
beträgt also beim 2 der Schwanz !/s, beim J' (Totallänge 590, Schwanz-
länge 160 mm) über '/ der Gesamtlänge.
Ich lasse hier die Beschreibung des 2 folgen: Oberkieferzähne 6 + 2
(12 +2 beim Originalexemplar). Rostrale fast doppelt so breit wie hoch.
Frontale 1'!/smal so lang wie breit, in der Mitte so breit wie ein Supra-
oculare an der breitesten Stelle, länger als sein Abstand von der Schnauzen-
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 213
spitze, ebenso lang wie die Parietalia. Lorealia 2, das obere kleiner als
das untere; 9 Schildehen um das Auge, je 3 Prae-, Sub- und Postocularia;
(rechts 10 Schildchen); Temporalia deutlich, 3 + 4. Supralabialia 7—B8;
Sublabialia 5 in Kontakt mit den vorderen Kinnschildern.
Sq. 25, V. 143 (139 beim '), Sc. 48 (50 beim J').
Kopflänge 44 mm; der beschilderte Teil des Kopfes ist aber nur
24 mm lang; Kopfbreite 30 mm.
Körper sehr gedrungen, Kopf dreieckig, der Habitus ganz viperiden-
und speziell erotalinen-ähnlich ; die Ähnlichkeit mit einem der ostasiatischen
Aneistrodon wird durch die Färbung und Zeichnung noch erhöht.
Oberseite rotbraun, mit einer Mittelreihe großer dunkler Flecken,
die nach hinten immer kleiner werden und schließlich ganz verschwinden.
Eine dunkle Binde vom Auge zum Mundwinkel. Oberlippe und Unterseite
gelblich, diese nach hinten in hell olivengrün übergehend.
Ich muß gestehen, daß der Eindruck dieser Natter auf mich ein
vollständig verwirrender war, und daß ich erst durch Freund BOULENGER,
dem ich eine Skizze des Kopfes und Beschreibung einsandte, auf die
Identität mit Macropisthodon rudis aufmerksam gemacht wurde. Natürlich
kann auch hier die Frage auftauchen, ob nicht etwa Mimiery nach einer
der ostasiatischen Ancistrodon-Arten, speziell A. blomhofft, vorliegt.
Neuerdings spricht sich ja STERNFELD (SB. Ges. naturf. Fr. Berlin 1908,
Nr. 4, p. 89—91) für das Vorkommen von Mimiery bei Schlangen aus und
bringt neue Beispiele dafür bei. Solange aber nicht der Beweis erbracht
wird, daß diese Nachahmer, ja auch nur die „nachgeahmten“ Giftschlangen
selbst, von schlangenfressenden Tieren verschont werden (und ich glaube
nicht, daß er sich erbringen läßt), so lange stehe ich der Schlangen-Mimiery
absolut skeptisch gegenüber (vergl. auch WERNER, Biol. Zentralbl. XXV11,
p. 174).
214 F. Werner.
Pseudoxenodon dorsalis GTHR.
BOULENGER, Cat. Snakes I, p. 271, Taf. XVII, Fig. 2.
AISg MZAVFISE AISTRZEN"
Frontale ebenso lang wie breit; 1 Praeoculare, 3 Postocularia.
Hellbraun, mit 2 schwarzen Längsstreifen am Hals. Der gelbliche
Rückenstreifen der hinteren Körperhälfte dunkel eingefaßt und von dunklen
(uerflecken unterbrochen, die bis an die Seiten des Körpers herabziehen.
Vordere Ventralia mit großen dunklen Flecken an den Seiten. Dunkle
Seitenlinie in der hinteren Körperhälfte undeutlich; über ihr eine helle
Linie, besonders deutlich am Schwanz; dieser grau bis zu den dunklen
Seitenbändern, in der Mittellinie hell.
Ein 5 Exemplar meiner eigenen Sammlung, aus Kanton, hat die
Schuppenformel: Sq. 19, V. 143, A. Yı, Sc. °%/ss + 1. Postocularia 2;
keine Halsstreifen; heller Rückenstreifen ununterbrochen; vordere Ven-
tralia ungefleckt; alle vorn dunkel punktiert; Kopfunterseite und vorderste
Ventralia einfarbig weiß; dunkle Seitenlinie des hinteren Rumpfdrittels
deutlich.
Anoplohydrus n. g. (Colubridae aglyphae.)
Zähne in beiden Kiefern wenig zahlreich (5—6), die vordersten ein
wenig kürzer als die übrigen, alle solid; Palatin- und Pterygoidzähne
vorhanden. Kopf kurz, nicht abgesetzt; Auge klein, mit runder Pupille;
Körper drehrund, mäßig lang; Schwanz kurz, gegen das Ende sich zu-
spitzend. Schuppen glatt, glänzend, ohnePoren. Hypapophysen an den hinteren
Rumpfwirbeln vorhanden, aber eine niedrige Leiste bildend. Internasalia fehlen
vollständig, Nasalia geteilt, auf der Oberseite der Schnauze hinter dem Ro-
strale aneinanderstoßend. Anale geteilt, Subcaudalia meist in zwei Reihen.
Sumatra.
Anoplohydrus aemulans n. sp. (Fig. 3.)
c' Sq. 19, V. 159, A. !ı, Sc. Yı +3 + °%so +1.
Rostrale niedrig, von oben kaum sichtbar, breiter als hoch. Nasal-
sutur so lang wie die praefrontale. Frontale 1'/„mal so lang wie breit,
hexagonal, mit vorderer stumpfer und hinterer scharfer Spitze; länger
als sein Abstand von der Schnauzenspitze, kürzer als die Parietalia.
Loreale länger als hoch, ein Praeoculare, zwei Postocularia; Temporalia
1 +2; Supralabialia 7, davon das 3. und 4. das Auge berührend. Sym-
physiale klein, von den vorderen Kinnschildern durch das erste Paar von
Sublabialen getrennt. Von diesen stehen 4 in Kontakt mit den ersteren;
die hinteren Kinnschilder sind klein, schuppenförmig, durch ein Paar von
Schuppen voneinander getrennt.
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 215
Oberseite schwarzbraun, irisierend, mit zwei Reihen alternierender
schmaler gelblicher Querbinden; Rumpfseiten mit breiteren gelblichen
Vertikalflecken, welche von der 3. Schuppenreihe bis auf die ventralen
Seitenränder herabreichen und mit den
Querbinden des Rückens teils alternieren,
teils zusammenfließen. Vordere Kopfschilder
mit gelblichen Mittelflecken; Kinn und Kehl-
segend dunkel mit gelblichen Mittelflecken
der einzelnen Schilder.
Pudang, Distrikt Babongan, Sumatra
(H. HAGEDORN leg.).
Totallänge 430 mm, Schwanz 56 mm.
Diese, nach der Stellung der Nasen-
löcher zu urteilen, zweifellos aquatische
Schlange ähnelt mehr weniger den ver-
schiedensten Schlangen des Sunda-Archipels,
wie Oylindrophis rufus, verschiedene Ayp-
sirhina-Arten (H.alternans, punctata ete.) und
Iguanognathus. Ihre systematische Stellung
ist mir nicht klar; wenn wir vom Gebib
absehen, gleicht sie am meisten den Hypsirhinen, als aglyphe Art aber
müßte sie zu den Acrochordinen gestellt werden, die, so heterogene
Formen diese Gruppe auch enthält, dennoch keinerlei nähere Verwandt-
schaft mit unserer Schlange erkennen läßt. Vielleicht ist sie am besten
in der Nähe von Helicops unterzubringen.
Streptophorus subtessellatus n. sp.
oc und 2 von Carriblanco, Costa Rica (H. B. PRESTON).
a. Sq. 21, V. 13, Sq.> rs
OR EN ECT N
Jg‘: Rostrale fast doppelt so breit wie hoch, von oben wenig sicht-
bar. Internasalia etwas mehr als ein Drittel so lang wie Praefrontalia.
Frontale ebenso breit wie lang, so lang wie sein Abstand von den Inter-
nasalen, viel kürzer als die Parietalia; Supraocularia klein. Temporalia
1+ 2, 2+ 2; Loreale 1'/)mal so lang wie breit; 2 Postocularia. Supra-
labialia 7, das 3. und 4. mit dem Auge in Berührung; 4 Sublabialia mit
den vorderen Kinnschildern in Berührung, die länger sind als die hinteren.
Schuppen sehr stark gekielt, die Kiele der mittleren Reihen kontinuierliche
Linien bildend.
Oberseite graubraun, ohne Halsbandzeichnung, mit dunkleren, alter-
nierenden Flecken. Oberlippenschilder mit dunklen Suturen. Unterseite
mit schachbrettartig angeordneten dunklen und weißen viereckigen Flecken.
216 F. Werner.
9: Frontale so lang wie sein Abstand vom Rostrale; Temporalia 1+ 2;
sonst wie das cd‘.
Totallänge f' 320, 2 305 mm: Schwanz J' 75, 2 63 mm.
Streptophorus oxynotus n. Sp.
2, Carriblanca, Costa Rica (PRESTON).
Sq. 17, V. 158, Se. ®%ses +1.
Rostrale breiter als hoch, mit deutlicher doppelter unterer Aus-
randung für die Zungenspitzen. Frontale so lang wie sein Abstand von
der Schnauzenspitze, sonst die Kopfschilder wie bei voriger Art. Supra-
labialia 5—6 (das 3. und 4. an das Auge grenzend); Temporalia 1 + 2;
Postoculare 1 (das obere mit dem Supraoculare verschmolzen). Schuppen
alle gekielt, die der vertebralen Reihe etwas vergrößert.
Rücken sckarfkantig, Körper etwas seitlich komprimiert, Kiele der
mittleren Rückenschuppenreihen durchlaufend.
Graublau (vor der Häutung!) mit schmalen weißlichen Querbändern;
Unterseite schachbrettartig gewürfelt.
Totallänge 460 mm, Schwanz 117 mm.
Streptophorus atratus HALL. var. lansbergi DB.
Bei einem Exemplar die hinteren Kinnschilder zu einem großen un-
paaren Schild verschmolzen.
Achalinus braconnieri SAUV.
SAUVAGE, Bull. Soc. Philom., Paris (7) I, 1577, p. 109 (Ophielaps).
GÜNTHER, Ann. Mag.N.H. (6) IV, 1859, p. 220 (rufescens).
BOULENGER, Cat. Snakes I, 1593, p. 309.
WALL, Proc. Zool. Soc., London 1903, 1. p. SS.
STEJNEGER, U. S. Nat. Mus. Bull. 58, 1907, p. 294 ff.
Sq. 23, V. 154166, Se. 5142.
4. und 5. Supralabiale ans Auge anstoßend, 6. sehr lang.
Frontale so lang wie breit, nicht ganz halb so lang wie die Parietalia.
4 Schilder begrenzen nach außen jedes Parietale.e Nur das obere der
beiden Temporalia grenzt an das Auge.
Rotbraun mit violettgrauer Vertebrallinie wie 4A. spinalis PTRS.
Ventralia dunkel gerändert (in der Mitte nicht).
Ich stimme WALL vollkommen bei, wenn er sagt, dab A. braconnieri
und spönalis spezifisch identisch sind, eine Ansicht, der auch STEJNEGER
zuneigt.
Lamprophis longicauda n. sp.
Verwandt ZL. fuscus BLNGR., aber weniger Oberkieferzähne (3—10),
Schwanz länger, Frenale länger, Temporalia 2 + 3. Internasalia halb so
lang wie Praefrontalia; Frontale 1’/smal so lang wie breit, fast dreieckig,
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 217
etwas kürzer als sein Abstand von der Schnauzenspitze, kürzer als die
Parietalia. Frenale 3mal so lang wie hoch; 1 Praeoculare in Kontakt
mit dem Frontale; 2 Postocularia; 4—5 Sublabialia in Kontakt mit den
vorderen Kinnschildern, welche länger sind als die hinteren. Supralabialia 8
(4., 5. am Auge).
Sq. 19, V.193, 201, A. 1, Sc, os + 1, 54-1.
Oberseite hell rotbraun bis zu den Seiten der Ventralia. Supra-
labialia und ganze Unterseite hellgelb.
Das größere der beiden Exemplare mißt 864 mm (Schwanz 191 mm).
Beide Exemplare sind leider ohne Fundortsangabe.
(onionotophis degrijsii WERNER.
WERNER, Zool. Anz. XXX, 1906, p. 53.
Ein 2 dieser seltenen Art aus der Gegend des Tanganyika- und
Kivu-Sees (Stabsarzt Dr. LEUPOLT leg.).
Sq. 15, V.178, Se. es + 1.
Supralabialia 7 (3., 4. am Auge); 1 Prae-, 1 Postoculare; Temporalia
1 + 2. Internasalia halb so lang wie Praefrontalia; Frontale so lang
wie breit, so lang wie sein Abstand vom Internasale, halb so lang wie
die Parietalia.
Totallänge 580 mm (Schwanz 114 mm).
Möglicherweise ist diese Art identisch mit Sömocephalus nyassae GTHR.
In der Synopsis der G@onionotophis- Arten (t. ec. p. 54) ist übrigens ein
sinnstörender Druckfehler stehen geblieben, den ich in den ausgeschickten
Separatabdrücken nach Möglichkeit richtiggestellt habe. Es soll natürlich
heißen:
2) Schuppen in 21 Reihen...... @. brussauxi MOCQ. = @. vossi BTTGR.
Schuppen nels-Rerheng es an ee a er ee ae 3.
Gonionotophis vossii BTTGR.
BOETTGER, Zool. Anz. 1592, p. 415 (Gonionotus).
BOULENGER, Cat. Snakes I, p. 323.
MOCQUARD, Bull. Soc. Philom., Paris 1906, p. 13 (brussauxt —= vossi).
MATSCHIE, SB. Ges. naturf. Fr., Berlin 1593, p. 97 und WERNER, Verh. Zool.-bot. Ges.,
Wien 1902, p. 335 (klingt).
STERNFELD, Mitt. Zool. Mus., Berlin IV, 1, 1908, p. 211 (klingt = vossi).
V. 169, S. Ya +1.
Bibundi, Kamerun (BERNH. NEUMANN).
Lycophidium fasciatum GTHR.
V.179, Se. as +1.
Dieses Exemplar, einer recht häufigen Art Kameruns angehörig (es
stammt aus Südkamerun, leg. CARL KAUFMANN), erwähne ich nur deshalb,
weil bei ihm jederseits das Internasale mit dem Praefrontale verschmolzen ist.
218 F. Werner.
Cantonophis praefrontalis WERNER.
Jahresh. Württembg. Ver. f. Naturk. 1909, p. 57.
Von dieser nach einem Exemplar aus Canton beschriebenen Schlange
liegen mir drei weitere Exemplare vor, ein 5' von Fokien und ein J'
und 2 aus Futschau (Konsul G. SIEMSSEN).
f' von Fokien: Sq. 17, V. 149, A. Y/,, Sc. so +1.
Supralabialia S (5., 6.); Loreale lang, an das Auge anstoßend; kein
Prae-, ein Postoculare; Temporalia 1 + 2. Inmternasalia länger als breit.
Praefrontale mehr als doppelt so breit wie lang. Frontale fast dreieckig,
ebenso lang wie breit, ebenso lang wie sein Abstand von der Schnauzen-
spitze, viel kürzer als die Parietalia.
f' von Futschau: Sq. 17, V. 156'/s, A. Y/ı, Se. se +1.
Supralabialia 9 (5., 6.), 8 (5.); Postocularia 2; Temporalia 1 + 2.
Frontale etwas breiter als lang, so lang wie sein Abstand vom
Rostrale.
2 von Futschau: Sq. 17, V. 151, A. Yı, Se. ’Y/s. + 1.
Supralabialia 8 (4., 5.), 9 (5., 6.); Postocularia 2; Temporalia 1 + 1
(rechts beide verschmolzen). Frontale so lang wie breit, etwas kürzer
als sein Abstand von der Schnauzenspitze. Die hellen Mittellinien der
Schuppen nicht so deutlich wie bei den vorhergehenden Exemplaren.
Phrynonax poecilonotus GTHR. (?).
Ein altes Sammlungsexemplar mit fraglichem Fundort (Kolumbien ?)
und anscheinend unvollständigem Schwanz hat mich längere Zeit beschäftigt,
ohne daß ich die Artzugehörigkeit herausbringen konnte.
Sam 237 Vest, Aa Sc/7a 1 1202
Supralabialia 8 (3.—5.), 9 (3., 6.); Praeoculare 1, vom Frontale
weit getrennt; Postocularia 2; Temporalia 142, 2 +1.
Frontale 1'/„mal so lang wie breit, etwas kürzer als sein Abstand
von der Schnauzenspitze und als die Parietalia. Sublabialia 5—6 im
Kontakt mit den vorderen Kinnschildern. 6 mediane Schuppenreihen
schwach, aber deutlich gekielt.
Es unterscheidet sich also das Exemplar von:
sulphureus durch: 2 Postocularia; T. 1 + 2,2 + 1; nur 6 Schuppenreihen
(schwach) gekielt. V. 181; Färbung; (Supralabialia) ;
poeeilonotus „ T.1+2, 2+ 1; nur 6 Schuppenreihen (schwach) ge-
kielt. V. 181; Färbung (Supralabialia);
guentheri „ Temporalia, Supralabialia, Ventralia, Färbung;
lumulatus = " r a a
Fasciatus 2 x = Sublabialia, Praeoculare von
Frontale getrennt; Färbung;
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 219
eutropis durch: Temporalia, Supralabialia, Sublabialia, Praeoculare von
Frontale getrennt. Schuppenreihenzahl, Schuppen
schwach gekielt. Färbung;
chrysobronchus „ Temporalia, Supralabialia, Sublabialia, Praeoculare von
Frontrale getrennt. Schuppenreihenzahl, 6 Schuppen-
reihen gekielt. Ventralia, Färbung.
Wenn ich trotz der reichlichen Unterschiede die Aufstellung einer
neuen Art unterlasse, so geschieht dies deshalb, weil, wie PERAECA ge-
zeiet hat, in der Gattung eine beträchtliche Variabilität herrscht, so daß
guentheri, lunulatus und faseiatus in die Synonymie des poeczlonotus fallen;
von allen Arten unterscheidet sich unser Exemplar nur durch die Tem-
poralenzahl (unwesentlich) und die Zahl der Supralabialia, namentlich der
Subocularen, auch stimmt die Färbung mit keiner Art ganz überein; die
Ventralia haben dunkle Hinterränder, wie bei Ph. poecilonotus. Dieser
Art habe ich das Exemplar auch, nach Berücksichtigung ihrer Identität
mit den drei im Cat. Snakes II (p. 20, 21) folgenden Arten, zugerechnet,
während der Unterschied von sulphureus, der einzigen Art mit konstant
3 Postocularen, sowie von eutropes und chrysobronchus, soweit bis jetzt
bekannt, nicht überbrückt ist, also ein Vergleich nicht in Frage kommt.
In der poecilonotus-Gruppe kommt aber so ziemlich alles vor, was unser
Exemplar spezifisch verschieden erscheinen läßt. Die Temporaleinzahl ist
bei dem vorliegenden leicht aus der Zahl 2 + 2 abzuleiten, so daß teils
die der vorderen, teils die der hinteren Reihe verschmolzen sind; die Zahl
der subocularen Oberlippenschilder ist die gleiche wie bei poecilonotus,
jedoch auf einer Seite sekundär ein Supralabiale ans Auge gerückt (das 3.),
auf der anderen eines abgedrängt (das 4.). Die geringere Zahl der Sub-
labialia (5. und 6. anstatt 6. und 7. im Kontakt mit den vorderen Kinn-
schildern) ist ‚unwesentlich; die geringere Zahl von Ventralen ist bei
Ph. fasciatus angebahnt, die schwache Kielung der Schuppen bei dieser
und den beiden vorhergehenden Arten. Die Zeichnung der Oberseite, auf
bräunlichem Grunde unregelmäßige kleine Flecken (dunkle Schuppen-
ränder), stimmt mit keiner der bekannten Arten, am ehesten noch, mit
Ph. sulphureus.
Die große Seltenheit der Phrynonax-Arten in den Sammlungen (von
den 7 Arten besaß das British Museum 1904 nur von einer — Ph. sul-
phureus — 7 Exemplare, dagegen von poecilonotus und fasciatus nur 3, von
guentheri und eutropis nur eines, von chrysobronchus keines) in Verbindung
mit der großen Variabilität hat es eben mit sich gebracht, daß überhaupt
so viele Arten unterschieden wurden. Es ist leicht möglich, daß, wenn
noch weitere Exemplare zur Untersuchung gelangen, noch eine oder die
andere Art fallen wird; dies scheint mir namentlich für Ph. chrysobronchus
sehr wahrscheinlich.
220 F. Werner.
Spilotes microlepis WERN.
WERNER, Abh. Bayer. Akademie der Wiss. II, Kl. XXII, Bd. II, Abt. 1903, p. 346 und
Zool. Jahrb., Syst. XXVIII, 1909, p. 277.
Zwei junge Exemplare.
1. Guatemala (aus dem Nachlasse von 70. HOFFMANN durch GROTH).
Sq. 18, V. 215, Se. ia +1.
Supralabialia 8 (4. und 5. am Auge), das 6. klein, dreieckig; Tem-
poralia klein, schuppenförmig, unregelmäßig. Internasalia fast so lang
wie Praefrontalia. Frontale 1'/),mal so lang wie breit, länger als sein
Abstand von der Schnauzenspitze, ebenso lang wie die Parietalia; Frenale
vorhanden; 1 Praeoculare, 2 Postocularia.
Im Magen junge Mäuse.
2. Belize, Honduras (Original von Agreotis incertus JAN, sp. ined.).
Sq. 18, V. 211, Se. '?Yıso +1.
Supralabialia wie oben; Frenale trapezförmig; Temporalia 1 +1,
1 +2. Kopfschilder mit dunklen Nähten, Rückenmittellinie gelb in der
vorderen Körperhälfte; sonst schwarz, gelb gefleckt, dann gelb mit schwarzen
Längslinien, dann gelb mit breiten dunklen Querbinden, von denen die
Schuppen der vordersten einen gelben Mittelfleck haben. Dieses Exemplar
mißt 630 mm (Schwanz 157 mm).
Herpetodryas carinatus L. var. flavopieta n.
2 Ecuador (leg. JANSEN).
Q jung, Guayaquil, Ecuador (leg. F. Vv. BUCHWALD).
Das große 2 1530 mm lang (Schwanz 520 mm).
V. 161; Se. "%Yı2o + 1; Supralabialia 9 ee 5., 6.). Ocularia 1-3;
Temporalia 1 + 2; Sublabialia 5.
V. 155; Se. !%/ıos + 1; Supralabialia 9 (5., 6.), 10 (6., 7.) Ocularia
1-3; ala 1-+ 2; Sublabialia 5.
Frontale I—1'/smal so lang wie breit, ebenso lang oder kürzer als
sein Abstand vom Rostrale, viel kürzer als die Parietalia. Internasalia
so lang wie Praefrontalia; vordere Kinnschilder etwas oder viel kürzer
als die hinteren.
Färbung: Kopf oben dunkelbraun, ebenso Postocularia, Temporalia
und hintere Supralabialia; sonst gelbbraun; Rumpf und Schwanz oberseits
schwarzbraun, die gekielten Schuppen der beiden Mittelreihen mit einem
größeren hellen Flecken an der Basis, so daß eine (bei dem jüngeren
Exemplar sehr undeutliche) gelbe Vertebrallinie entsteht. Seitenschuppen
mit einem vertikalen oder ein wenig nach hinten gerichteten gelben
Diagonalstrich, die Schuppen der äußersten Reihe gelb mit dunklem Saum.
Unterseite hellgelb; Ventralia (mit Ausnahme der vordersten) und Sub-
caudalia fein und regelmäßig schwarz gesäumt.
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 921
Bei zwei in Hamburg untersuchten Exemplaren des H. carinatus
fand ich folgende Abweichungen in bezug auf die Kopfschilder:
bei a) 4.7. Supralabiale berührt das Auge;
bei b) 2 Prae-, 3 Postocularia; 1—2 akzessorische Frenalia; 10 Supra-
labialia.
Dendrophis effrenis n. sp.
Colombo, Ceylon (leg. JOHN HAGENBECK 1904).
Sg. 13, Velen, Asien. Se 2a. 1.
Rostrale doppelt so breit wie lang. Internasalia so lang wie Prae-
frontalia. Frontale 1”/smal so lang wie breit, länger als sein Ab-
stand von der Schnauzenspitze, ebenso lang wie die Parietalia. Kein
Frenale, 1 Praeoculare, 3 Postocularia; Temporalia 2 + 2; 4 Sublabialia
im Kontakt mit den vorderen Kinnschildern, die kürzer sind als die
hinteren. Auge groß, sein Durchmesser aber nur so lang wie sein Ab-
stand vom Hinterrand des Nasenloches.
Färbung (in Formol): Oberseite schwarzgrau, Halsschuppen mit
schmäleren und breiteren roten Rändern, so daß in der Vorderhälfte des
Körpers 7 dunkle, durch größere Zwischenräume getrennte Querbinden
zu sehen sind. Rostrale oben dunkel gerändert; 1. und 2. Supralabiale
dunkel; eine breite dunkle Binde vom Auge zum Mundwinkel und etwas
darüber hinaus. Unterlippenschilder zum Teil schwarz gefleckt, ebenso
die Kehle. Ventralia dunkel punktiert.
Totallänge 854 mm, Schwanz 244 mm.
Leptophis vertebralis n. sp.
Petropolis, Brasilien (leg. Dr. OHAUS).
Diese Art, obwohl nur in einem einzigen jungen Exemplare (324 mm
lang, davon 140 mm auf den Schwanz) vorliegend, ist durch die stark
vergrößerten Schuppen der Vertebralreihe von allen bekannten und durch
die Zahl der Supralabialia, sowie durch die Färbung von der nächst-
verwandten Art ZL. aeruginosus COPE leicht zu unterscheiden.
Sqal5 Ve 1453,8c. Piinsoz
Supralabialia 8 (4., 5.); Ocularia und Temporalia wie bei aerugenosıs,
jedoch das Praeoculare weit vom Frontale getrennt. Rostrale etwas
breiter als hoch. Internasalia wenig kürzer als Praefrontalia, vorn sehr
spitz zulaufend, fast dreieckig. Frontale mit parallelen Seitenrändern,
doppelt so lang wie breit, länger als sein Abstand von der Schnauzen-
spitze, kürzer als die Parietalia. Loreale so groß wie Nasale, trapez-
förmig, länger als hoch. Vordere Kinnschilder länger als die hinteren,
im Kontakt mit 4 Sublabialen. Die Schuppen sind glatt, die der Mittel-
reihe deutlich vergrößert, aber weder sechseckig noch quer erweitert.
«
185)
DV
F. Werner.
Färbung dunkelgrau, mittlere Supralabialia und Unterseite des
Kopfes weiß. Der Mangel jedes Metallglanzes dürfte auf das Fehlen der
Epidermis zurückzuführen sein.
Dromicus w-nigrum n. Sp.
Port au Prince, Haiti (leg. Dr. FRITZ RAUCH).
Sq. 19, V21897,.A.. 7, Se. 2 /aoı 4 1.
Totallänge 1195 mm, Schwanz 350 mm.
Supralabialia 7 (3., 4.); 1 Praeoculare, 3 Postoculare. Temporalia 1 + 2,
4 Sublabialia. — Internasalia kürzer als Praefrontalia, Frontale 1*/smal
so lang wie breit, länger als sein Abstand von der Schnauzenspitze,
kürzer als die Parietalia. Loreale viereckig, länger als hoch. — Hell
olivenbraun mit 1—2 Reihen großer schwarzer Flecken, die nach hinten
immer undeutlicher werden. Hintere Körperhälfte mit einer dunklen
Vertebrallinie und einem undeutlichen, 4 Schuppenreihen breiten, dunklen
Längsbande an jeder Seite. Schuppen dunkel gesäumt. Ein dunkler,
mit der Spitze nach vorn gerichteter Winkelflecken am Hinterrand der
Parietalia bildet mit dem dunklen Postocularbande jeder Seite eine
W-förmige Zeichnung. Ein dunkler Längsstreifen vom Nasenloch zum
Auge; eine Längslinie von dem Winkelflecken über die Parietalsutur bis
zwischen die Augen ziehend, hier jederseits ein dunkler kleiner Winkel-
flecken. Kehle und Unterseite der vorderen Rumpfhälfte weißlich mit
dunklen Flecken, dann nach hinten mehr grau, ebenfalls gefleckt, der
größte Teil der Unterseite aber einfarbig dunkel.
Ein / {V. 188, Se. Us +...) zeigt folgende Färbung: Hell gelb-
braun mit einer Reihe großer schwarzer Flecken, nach hinten in 2 Reihen
inmer kleiner werdender Flecken aufgelöst; hinten dunkelbraun mit
einzelnen gelbbraunen Schuppen, schließlich ganz dunkel. Unterseite
gelblich mit dunklen Flecken, dann olivengrün mit dunklen Ventralen-
hinterrändern und dunkler Wölkung in der Mitte, die sich immer mehr
ausbreitet, so daß hinten die helle Grundfärbung ganz auf die Seitenteile
der Ventralia beschränkt ist.
Ein junges Exemplar (Sanchez, Haiti) hat V. 189, Se. '®/ıos + 1, es
ist vorn gelbbraun mit großen graubraunen Flecken, die nach hinten immer
größer werden, so daß das Tier schon hinter der Halsregion ganz grau-
braun ist, mit kleinen weißlichen Querflecken in 2 Reihen. Schwanz
einfarbig braun. Unterseite weißlich, mit schmalen dunklen Hinterrändern
der Ventralen und Subcaudalen. Oberlippenschilder dunkel punktiert.
Liophis bolivianus n. sp.
Charobamba, Bolivia.
Nächst verwandt Z. reginae, aber Temporalia 1+ 1, V.182, Se. Yın +1.
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 223
Auge sehr groß; Frontale 1'/ymal so lang wie breit, länger als sein Ab-
stand von derSchnauzenspitze, kürzer als die Parietalia; Seitenränder konkav.
Graugrün, Unterseite gelblichweiß, nach hinten in olivengrün über-
gehend. Kopfschilder schwarz gesäumt; Körperschuppen an der Spitze
schwarz; Hinterrücken und Schwanz mit dunklerem medianen Längsband,
3 Schuppenreihen breit; eine schmale dunkle Längslinie auf der 3. und
4. Schuppenreihe jederseits.
Totallänge 290 mm, Schwanz 85 mm.
Liophis rehi n. sp.
2 von Ypiranga bei S. Paulo, Brasilien (leg. REH).
SOelZEV Sl. SCH27a0. 1, 1
Rostrale breiter als hoch; Internasalia ?/s so lang wie Praefrontalia,
diese breiter als lang; Frontale 1'/);mal so lang wie breit, viel länger als
sein Abstand von der Schnauzenspitze, viel kürzer als die Parietalia.
Supralabialia 7, das 3. und 4. in Berührung mit dem Auge. Loreale
trapezförmig, ebenso hoch wie lang; 1 Praeoculare, 2 Postocularia, davon das
obere größer als das untere; Temporalia 1 + 1 +2, das erste viel kleiner
als das folgende; 4—3 Sublabialia in Kontakt mit den vorderen Kinn-
schildern, die kürzer sind als die hinteren.
Färbung oberseits schwarz; eine weißliche Längslinie über die Mitte
der Supralabialia, gegen die Halsseiten, hier stark sich verbreiternd.
Kehle schwarz, die einzelnen Schilder und Schuppen mit weißen Mittel-
flecken; Unterseite sonst weiß; die dreieckigen Seitenteile der Ventralia
schwarz, ebenso die Vorderränder; ein breites schwarzes, aus trapez-
förmigen Flecken zusammengesetztes Längsband (so breit wie die helle
Seitenzone jederseits davon) über die Bauchmitte hinziehend, nach hinten
etwas breiter werdend. Schwanzunterseite mit schwarzer Mittellinie.
Totallänge 480 mm, Schwanz 76 mm.
Scheint Z. pygmaeus am nächsten zu stehen, von dem sie aber leicht zu
unterscheiden ist.
Rhadinaea binotata n. sp.
Novo Friburgo, Brasilien (WINGREN leg.).
Sg, 1L7WNVATH3, 8 ls
Nächst verwandt ZA. jaegeri, aber hintere Kinnschilder länger als
vordere, Schwanz länger, zwei helle Flecken nebeneinander auf dem
Nacken, zwischen ihnen ein dunkelbraunes Längsband, welches aber nach
hinten sehr bald undeutlich wird. Rücken braun, Seiten mit Einschluß
der Ventralenseitenränder olivengrün, Unterseite weiß. — 1 Praeoculare,
2 Postocularia; Temporalia 1 + 2; Supralabialia 8 (4. und 5. ans Auge
anstoßend), Sublabialia 3—4 an die vorderen Kinnschilder grenzend.
Totallänge 360 mm, Schwanz 110 mm.
294 F. Werner.
Von Rh.undulata, an die unsere Art ebenfalls in einigen Punkten erinnert,
unterscheidet sie sich sofort dadurch, daß nur zwei Supralabialia das Auge
berühren.
Rhadinaea frenata n. sp.
‘f' von Paraguay (ROLLE).
Sq. 17, V. 190, Se. sa +1.
Ähnlich Rh. cobella v. taeniogaster. Rostrale breiter als hoch, von
oben sichtbar; Internasalia kürzer als Praefontalia; Frontale 1/mal so
lang wie breit, ebenso lang wie sein Abstand von der Schnauzenspitze,
kürzer als die Parietalia; 1 Praeoculare, 2 Postocularia; kein Loreale,
Praeoculare in Kontakt mit Nasale. Temporalia 1 + 2; Supralabialia 8,
das 4. und 5. berührt das Auge; 4 Sublabialia in Kontakt mit den vorderen
Kinnschildern, die ebenso lang sind wie die hinteren.
Glänzend braunschwarz, mit (am Rumpf 40) weißlichen schmalen
Querbinden, die nach den Seiten zu dreieckig verbreitern. Bauchseite
entsprechend den dorsalen Querbinden dunkel und hell (gelblich) quer-
sebändert; die dunklen Querbänder (wie die hellen so breit wie 2 Ven-
tralia) häufig in der Mitte unterbrochen und alternierend.
Die verlängerten Oberkieferzähne stehen etwas getrennt von den
vorderen, aber nicht so weit wie bei Liophis.
Totallänge 450 mm, Schwanz 70 mm.
Arrhyton dolichurum n. sp.
Alabama (?); als Enecognathus elegans in der Sammlung.
Sehr nahe verwandt A. vittatum, aber mit größerer Ventralenzahl
und sehr langem Schwanz.
DESg. a, VISA, "herse. ma
Totallänge 410 mm, Schwanz 177 mm.
Schnauze vorspringend. Rostrale doppelt so breit wie hoch. Inter-
nasalia kürzer als Praefrontalia. Frontale etwas länger als breit, etwas
länger als sein Abstand von der Schnauzenspitze, etwas kürzer als die
Parietalia. Supralabialia 7 (3., 4.). Nasale halbgeteilt. Loreale fast
doppelt so lang wie hoch. 1 Praeoculare, 2 Postocularia, Temporalia
1—+2. 4 Sublabialia in Kontakt mit den vorderen Kinnschildern, die
etwa 1'/smal so lang wie breit und länger als die hinteren sind; diese
nur vorn auf kurzer Strecke in Kontakt miteinander.
Oberseite hellgrau mit drei dunklen Längslinien, von denen die
vertebrale vorn undeutlich ist; die lateralen, vom Nasenloch zum Auge
und von hier über den Mundwinkel und auf den angrenzenden Hälften
der 3. und 4. Schuppenreihe verlaufend, gehen bis gegen die Schwanz-
spitze. Ein dunkelbrauner quer-elliptischer Fleck auf den Praefrontalen,
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 225
den Hinterrand, aber nicht den vorderen erreichend, Frontale, Supraocularia
und Parietalia bräunlich, mit symmetrischen weißlichen Stricheln. Unter-
seite weih.
Lystrophis dorbignyi DB. var.
Q von Jarara (Pichon), Dept. de la Florida, Uruguay (Kapt. PAESSLER
ler. 1903).
Totallänge 350 mm, Schwanz 44 mm.
Sg: 19 20),V. 131, A, Seas + 1.
Frontale fast ebenso breit wie lang, kürzer als sein Abstand von
der Schnauzenspitze, so lang wie die Parietalia.
Vier bis sechs Schildehen um das Auge (ohne Supraoculare), darunter
je ein großes Prae- und Postoculare. Temporalia 1 + 2; Supralabialia 6,
Sublabialia 4.
Färbung ähnlich wie bei dorbignyz, aber Oberseite mit 30 + 5 breiten
schwarzen Querbinden (etwas breiter als die Zwischenräume), zwischen
ihnen je eine schmälere und weniger deutliche. In der hinteren Körper-
hälfte sind die Querbinden zum Teil in Flecken wie bei dorbignyt auf-
gelöst. Bauchseite weißlich mit schwarzen Querbinden, die in der Mitte
zum Teil alternieren, die Breite von 2 Ventralen haben und im allgemeinen
auch um ebensoviel voneinander entfernt sind. Unterseite des Kopfes weiß.
Ablabes maior GTHR.
‘' von Futschau, China (Konsul G. SIEMSSEN leg.).
Ssar Lan VICE AN, SePP/se=el:
Internasalia etwas breiter als lang, ?/s der Länge der Praefrontalia.
Frontale 1'/smal so lang wie breit, mit nach hinten konvergierenden
Seitenrändern, länger als sein Abstand von der Schnauzenspitze, viel
kürzer als die Parietalia. Loreale länger als hoch; ein Praeoculare, das
Frontale nicht erreichend; 2 Postocularia. Supralabialia 8, das 4. und 5.
das Auge berührend; das 6. klein, dreieckig; das 7. so lang wie das
vordere Temporale. Temporalia 1 + 2; 4 Sublabialia in Berührung mit
den vorderen Kinnschildern, welche länger und bedeutend breiter sind als
die hinteren; das 1. Ventrale folgt unmittelbar auf diese. Mittlere Rücken-
schuppen schwach gekielt, die Seiten- und Schwanzschuppen elatt.
Oberseite grün, Unterseite gelblichweiß.
Totallänge 856 mm, Schwanz 234 mm.
2. J' Sq. 15, V. 166 -+ 6? (ein Stück beschädigt), A. '/ı, Sc. ®/ss + 1.
Vordere Kinnschilder wenig breiter als die hinteren; 1 Paar
(rularschuppen.
3. 0" Sq. 15, V. 165, A. '/ı, Sc. ®%/ss + 1. 2 unpaare und 2 paarige
Gularschuppen (1 +2 +2 -+ 1); Frontale 1'/mal so lang wie
breit; Ränder der Ventralia und vorderen Sublabialia grün.
15
226 F. Werner.
Nur die Schuppenreihe zu beiden Seiten der Mittellinie gekielt.
1032 mm lang, Schwanz 272 mm.
4. 2 Sq. 15, V. 166, A. Yı, Se. ®%/ss + 1. Links das 3. Supralabiale
geteilt, 4. und 5. verschmolzen. Frontale doppelt so lang wie
breit. Kiele der Rückenschuppen kaum merklich. Keine Gular-
schuppen. Alle 3 Exemplare von Futschau.
J' Sq. 15, V.163, A. Yı, Se. ”/so +1. Rückenschuppen sehr
schwach gekielt. Vordere Kinnschilder breiter als hintere.
2 Paare und 1 unpaare Gularschuppe. 1015 mm lang, Schwanz
272 mm. (Prov. Fokien, China; Konsul G. SIEMSSEN lee. 1905.)
Durch die Kielung der Rückenschuppen bilden diese Exemplare einen
vollkommenen Übergang zu A. semicarinatus HALL. von Japan und Liu-Kiu.
[ub |
Ablabes herminae BTTGR.
BOETTGER, Zool. Anz. XVIIL, 1895, p. 269.
BOULENGER, Cat. Snakes III, 1896, p. 643.
WALL, Proc. Zool. Soc. London 1903, p. 101; 1905, p. 515.
STEJNEGER, U.S. Nat. Mus. Bull. 53, 1907, p. 343, fig. 296—297.
2 Exemplare, 5 2, von den Liu Kiu-Inseln, ohne genaueren Fundort.
casg:1T, N.163, Se. Her 1.
Totallänge 660 mm, Schwanz 150 mm.
Internasalia halb so lang wie Praefrontalia; Loreale nicht doppelt
so lang wie hoch. Vordere Kinnschilder so lang wie hintere.
Unterseite gelblichweiß, Kehle mehr gelb; die dreieckigen Seitenteile
der Ventralia grau wie die Oberseite. Subcaudalia grau gewölkt, Seiten-
teile dunkel wie bei den Ventralen.
Rumpf sehr dick, um die Hälfte breiter als der Kopf; Schwanz an
der Wurzel sehr stark verdickt. Im allgemeinen mit der Beschreibung
STEJNEGERs gut übereinstimmend, aber Schnauze weniger zugespitzt.
2 Sg: 17, V. 164, Sc. Vs +1.
Praefrontalia durch ein großes dreieckiges Schild (Spitze am Hinter-
ende der Internasalsutur) vollständig voneinander getrennt. Frontale so
lang wie sein Abstand vom Rostrale; Loreale 1'/mal so lang wie hoch.
Vordere Kinnschilder so lang wie die hinteren. — Sonst wie das J..
Vorderstes Viertel des Rumpfes oberseits mit schmalen weißlichen,
mit schwarzen Punkten eingefaßten Querbinden, die zum Teil alternieren.
Nach hinten lösen sich zuerst die hellen Querbinden in Flecken auf, ver-
schwinden dann ganz, so daß nur die dunklen Punkte übrig bleiben, die
im hintersten Rumpfviertel auch nicht mehr sichtbar sind. Unterseite wie
beim 5, aber Färbung mehr weiß und Subcaudalia nicht dunkel gewölkt.
Dieses 2 ist nur halbwüchsig und läßt daher noch eine Zeichnung
erkennen, die beim 5’ bis auf Spuren (dunkler Punkte) verschwunden ist.
Uber neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 227
Oligodon pulcherrimus n. sp. (Fig. 4.)
Sol DV 79, Aa, Schd/snr
Nasale geteilt; der von oben sichtbare Teil des Rostrale ist so lang
wie sein Abstand vom Frontale; keine Internasalia; Frontale so lang wie
sein Abstand von der Schnauzenspitze, kürzer als die Parietalia, wenig
länger als breit. Loreale vorhanden, klein, wenig länger als hoch; ein
Praeoculare, zwei Postocularia; ein sehr langes vorderes Temporale, ein
zweites unter der hinteren Hälfte des vorderen. Supralabialia 7, das 3. und 4.
an das Auge anstoßend; 4 Sublabialia in Kontakt mit den vorderen Kinn-
schildern, die ebenso lang sind wie die hinteren. Schwanz ziemlich stumpf.
Kopf oben braun; ein dunkelbraunes, vorn in der Mitte ausgeschnittenes
Querband zwischen den Augen, über den Hinterrand der Praefrontalia
und den Vorderrand der Supraocularia und des Frontale hinziehend. Ein
schiefes dunkles Band vom Vorderrand des Parietale über die Schläfe zum
Mundwinkel und von da auf die Seite des Halses herabziehend, hier stark
verbreitert. Je ein dunkler Fleck auf dem Rostrale, unter dem Nasenloch,
unter dem Auge und auf der Grenze des 5. und 6. Supralabiale. Ein
Längsfleck vom Hinterrand des Frontale über die Parietalsutur, vom
hinteren Winkel zwischen den Parietalen an sich gabelnd und an den
Halsseiten herabziehend. Zwischen diesen Gabelästen liegt der erste der
eroßen, länglich sechseckigen, hellbraunen, breit schwarz geränderten
Dorsalflecken (36 auf Rumpf und Schwanz zusammen). Rumpfseiten blau-
grau, gegen den Bauchrand hin schwarz und weiß gefleckt. Unterseite
hellgelb, an den aufgebogenen Seitenteilen der Ventralia abwechselnd
schwarz und weiß gefleckt. Symphysiale mit schwarzem Fleck hinter
dem Vorder- und schwarzer Einfassung am Hinterrande; auch das erste
Sublabialenpaar hinten breit dunkel gesäumt. Kinnschilder und vordere
Ventralia schwarz gefleckt.
Pudang, Distrikt Bobangan, Sumatra (leg. H. HAGEDORN).
Totallänge 367 mm, Schwanz 42 mm.
15 *
II8 F. Werner.
Atractus bocki n. sp. (Fig. 5.)
Cochabamba, Bolivia (leg. ©. BOCK).
Salz VE 164, An Sct yon
Rostrale so breit wie hoch; Imternasalia °/s der Länge der Prae-
frontalia, diese breiter als lang. Frontale ebenso lang wie breit, ebenso
lang wie sein Abstand von der Schnauzenspitze, kürzer als die Parietalia.
Loreale 1'/mal so lang wie hoch, ebenso wie das Praefrontale an das
Auge angrenzend. Postocularia 2; Temporalia 1 + 2; Supralabialia 6,
das 3. und 4. das Auge berührend; Symphysiale vom vorderen Kinn-
schilderpaar getrennt, diese mit 4 Sublabialia in Berührung, 1'/mal so
lang wie breit; hintere Kinnschilder fehlen.
Oberseite rötlichweiß (im Leben wohl
rot); ein dunkler Flecken auf dem Nasale
und Außenrand des Internasale; ebenso ein
solcher auf dem Rostrale. Ein großer dunkler
Flecken, der die innere hintere Hälfte des
Praefrontale, das Frontale und die Parietalia,
sowie die Temporalgegend einnimmt und durch
eine Längslinie von der Grundfarbe der
Parietalsutur entlang von hinten her einge-
schnitten ist. Oberseite mit großen schwarzen
Flecken, die dieForm von queren oder schiefen
Querbinden, kurzen Zickzacklinien haben oder
V-förmig sind. Seitliche Schuppenreihen weiß,
Fig. 5. dicht schwarz zgefleckt. Unterseite weiß,
vordere Ventralenränder schwärzlich gefleckt
oder ganz schwarz; Subcaudalia nur seitlich dunkel gefleckt.
Totallänge 365 mm, Schwanz 66 mm.
Calamaria sumatrana EDELING.
BOULENGER, Cat. Snakes II, p. 359.
Ein 2 vom Sultanat Koetei, Ostborneo (leg. Dr. TH. LORENZ), -an-
scheinend neu für Borneo. Das Exemplar (V. 133, Sc. '”/ıs + 1) unter-
scheidet sich etwas in der Färbung von sumatranischen Exemplaren.
Oberseite braun mit zwei sehr undeutlichen helleren Längslinien, die
dunkel gerändert sind. Die seitlichen Schuppen des vorderen Rumpf-
viertels in der Mitte weißlich. Äußere Schuppenreihe weiß, nach unten
(auf den Ventralenseitenrändern) durch eine anfangs feine, nach hinten
immer breiter werdende dunkle Linie begrenzt, die schließlich die helle
Färbung der angrenzenden Schuppenreihe ganz verdrängt. Unterseite und
Oberlippe weiß (ursprünglich wohl hellgelb), Schwanzunterseite mit dunkler
Mittellinie.
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 929
Calamaria ornata n. sp. (Fig. 6.)
Songei Lalak, Indragiri, Sumatra (lex. W. BURCHARD).
Sq. 13, V.148, Se. "/ır +1.
Supralabialiad, das 3. und 4. am Auge,
das 5. am größten, das 1. und 2. in Kon-
takt mit dem Praefrontale. Rostrale breiter
als hoch, sein von oben sichtbarer Teil
halb so lang wie sein Abstand vom Fron-
tale. Frontale sechseckig, etwa doppelt
so lang wie breit, so lang wie sein Abstand
von der Schnauzenspitze, kürzer als die
Parietalia. Vordere Kinnschilder doppelt so
lang wie breit, in Kontakt mit dem Sym-
physiale und 3 Sublabialen. Hintere Kinn-
schilder schuppenförmig, in der Mitte von-
einander getrennt. Schnauze vorspringend,
abgerundet.
Hypsirhina punetata GRAY.
BOULENGER, Cat. Snakes III, p. 12.
WERNER, Zool. Jahrb., Syst. XIII, 1900, p. 490.
Ein 5 von Lalak, Indragiri, Sumatra (leg. W. BURCHARD).
Sq. 25, V. 137, Sc. #/a +1.
Totallänge 452 mm, Schwanz 86 mm. Schwanzunterseite mit dunkler
Medianlinie. Supralabialia 11—10, die 5 vordersten hoch; 6 Sublabialia
in Kontakt mit den vorderen Kinnschildern; 2 Paare in Kontakt hinter dem
Symphysiale.
Himantodes elegans JAN.
Ein 2 von Guatemala, 460 mm lang (Schwanz 114 mm).
Sq..17,, 9.227, As lie Sez2> os 1%
Supralabialia 9 (4., 5., 6.). Temporalia 2 +2, 1+3. Sublabialia 5.
Dunkle Querbinden des Rumpfes 47, erst von der 18. an lösen sich die
Seitenflecken vollständig von den dorsalen ab.
Es würde von Interesse sein, zu erfahren, ob neben dieser Form
H. cenchoa L. an derselben Lokalität vorkommt, oder ob beide in Gua-
temala lebende, sehr nahe verwandte Formen getrennte und in irgend einer
Beziehung verschiedenartige Gebiete bewohnen. Ich möchte bei dieser
Gelegenheit darauf aufmerksam machen, daß Depsadomorphus viridis STERNF.
höchstwahrscheinlich identisch ist mit Himantodes inaequalıs FISCH., daher
den Namen Dipsadomorphus inaequalis tragen müßte.
Himantodes gemmistratus ÜOPE.
Ein 2 von der Hacienda de Ixtapa, Tepic, Mexiko (Dr. PAUL HACKER
leg. 1908); Länge 535 mm, davon 148 auf den Schwanz.
230 F. Werner.
Sg-lT; -V. 230; ARE LM SEN er
Frontale 1Ysmal so lang wie breit, viel länger als sein Abstand von
der Schnauzenspitze; Supralabialia 8 (3., 4., 5.); links 2 Prae-, 3 Post-
ocularia, rechts 1 Praeoculare, 2 Postocularia. Temporalia 1 + 2 (links
ein kleines T unter dem großen vorderen, rechts das obere hintere mit
dem vorderen verschmolzen). 5 Sublabialia. Kopf einfarbig hellbraun,
Oberlippe weißlich. Querbinden des Rumpfes in der Halsregion rotbraun,
dunkel gesäumt,. viel breiter als die hellen Zwischenräume; nach hinten
zu verschwinden die dunklen Säume, die Querbinden reichen in der hinteren
Körperhälfte nicht mehr bis zu den Ventralen, sondern stellen nur große
Flecken dar, mit denen kleinere laterale alternieren; ebenso sind diese
großen Dorsalflecken oft in zwei Reihen vorhanden und zum Teil alter-
nierend. 50 Querbinden bezw. Flecken des Rumpfes (var. ©. BLNGR.).
Unterseite gelblichweiß, fein dunkel punktiert. Schwarze feine Median-
linie des Rückens zwischen den Flecken stellenweise vorhanden.
Leptodira nigrofasciata GTHR.
BOULENGER, Cat. Snakes 11II, p. 92, Taf. V, Fig. 2.
Westküste Zentral- oder Südamerikas (Schiffsoffiziere JANTZEN und
SUXDORF, Schiff „Delia“, 1900).
9,30 EM ATI SEHE.
Jederseits 1 Praeoculare, darunter 1 kleines Suboculare; Postocularia
1—2; Temporalia 1 + 2; Sublabialia 5 in Kontakt mit den vorderen
Kinnschildern. 16—18 dunkle breite Querbinden, die viel breiter sind
als die helleren Zwischenräume und zum Teil alternieren; es sind 11 voll-
ständige Querbinden vorhanden, außerdem links 7, rechts 5 halbe.
Dieses ist eine der selteneren neotropischen Leptodira-Arten, während
«albofusca bei weitem die häufigste und verbreitetste Art ist. Obwohl
morphologisch recht einheitlich, läßt letztere Art schon nach meinem
eigenen Material drei verschiedene Zeichnungsvarietäten unterscheiden,
von denen Z. polysticta GTHR. in der Biologia Centrali-Americana Taf. LV,
Fig. A., abgebildet ist. Von den beiden anderen besitzt die eine eine
breite Querbinde unmittelbar hinter dem Kopf, während die andere in der
Nackengegend zwei dunkle Längsbinden aufweist. Als Verbreitungszentrum
der neotropischen Leptodira-Arten dürfte Mexiko anzusehen sein, wo die
meisten Arten vertreten sind und nach Norden (septentrionalis) und Süden
(annulata) Ausläufer entsenden, von diesen die erste jedenfalls von per-
sonata, letztere aber wohl von albofusca abzuleiten ist.
Oxyrhopus rhombifer DB. var. inaequifasciata n.
Estancia Postillon, Puerto Max am Rio Paraguay, Nordparaguay
(leg. LOUIS DES ARTS jr.).
& V.202, Senn ME:
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 231
4
Totallänge 550 mm, Schwanz 125 mm.
Kopf etwas breiter, Auge etwas größer als beim Typus.
Die vordersten schwarzen Ringel bedeutend breiter als die hintersten,
Breite von vorn (11 Schuppenreihen) bis zum 3. zu-, dann nach hinten
(4 Schuppenreihen) allmählich abnehmend. In der hinteren Körperhälfte
treten auf den hellen (roten?) Zwischenräumen zwischen den schwarzen
Ringeln dunkle Punkte auf, die mehr weniger deutlich in einem Abstand
von einer Schuppenreihe den dunklen Ringeln parallel angeordnet sind.
Oberlippen- und Schläfenschilder mit dunklem Mittelfleck, Schuppen der
Kopfoberseite dunkel mit Ausnahme der Ränder, Frontale und Parietalia
mit hellerem Mittelfleck. Der erste dunkle Ring 5 Schuppenreihen hinter
den Parietalen. Hintere Ventralia sowie die Subcaudalia dunkel punktiert.
Bei einem zweiten Exemplar sind die vorderen breitesten Ringel 14,
die schmalsten hinteren 3 Schuppenreihen breit; Vorderränder der Ventralia
mit einer Querreihe runder dunkler Punkte (2, 736 mm lang, Schwanz
137 mm; Paraguay, westlich von Concepeion, leg. H. WEHNER).
Ein Junges, ohne dunkle Punkte auf den hellen Zwischenräumen
zwischen den dunklen Querbinden.
Die Zahl dieser letzteren scheint konstant geringer als bei rhombifer
(22—26 auf dem Rumpf, dagegen 30—43 bei rhombifer).
Eine sehr charakteristische Form, die ich nur deswegen nicht als
besondere Art betrachte, weil ich keine wesentlichen morphologischen
Unterschiede von rhombifer finden kann.
Oxyrhopus doliatus DB. var. aequifasciata n.
Coban, Guatemala (BEENKE leg.).
V. 207, Sc. rs +1.
Loreale 1'/mal so lang wie breit. Temporalia 2 + 2. 25 +11
dunkle Querbinden der Oberseite, in der Breite nicht sehr verschieden,
helle Zwischenräume nicht dunkel getüpfelt. Unterseite einfarbig gelb.
Philodryas bolivianus BLNGR.
BOULENGER, Cat. Snakes III, p. 132, Taf. IX, Fig. 1.
PERACCA, Boll. Mus. Torino XII, Nr. 274, p. 14, 1597 (borellüi).
f' von Cochabamba oder Beni, Bolivia (M. HIRSCHMANN).
DAEENEILIT. SEeH aaa LI.
Totallänge 790 mm, Schwanz 246 mm.
Internasalia so lang wie Praefrontalia; Frontale 1'/)mal so lang wie
breit, mit dem Praeoculare in einem Punkt in Kontakt; 2 Postocularia;
Temporalia 1+1-+2.
Oberseite nußbraun, mit zwei grünlichweißen Längsstreifen (1—2
Schuppenreihen breit), die nach hinten immer schärfer und deutlicher
232 F. Werner.
begrenzt werden; die drei durch sie gebildeten dunklen Längsbänder nach
vorn in große Flecken aufgelöst. Die mittleren Ventralia am Hinterrand
mit dunklen Flecken; weiter hinten sind diese Flecken zu einem dunklen
Randsaum der Ventralia quer verschmolzen. — Dieses Exemplar entspricht
etwa P. borellii PERACCA, die ich aber von bolevianus nicht trennen kann.
j' von Cochabamba, Bolivia (leg. J. POHLMANN).
Sq. 19; V2200,93e 1770.
Frontale 1°/smal so lang wie breit, so lang wie Parietalia; Inter-
nasalia so lang wie Praefrontalia; Temporalia 1 + 2.
Ähnlich wie voriges Exemplar, aber das dunkle mediane Dorsalband
am Hinterrücken von dunklen Flecken eingefaßt, das dunkle Seitenband
durch eine helle Linie längsgeteilt. Unterseite einfarbig, nur gerade die
vorderen Ventralia mit dunklem Hinterrandstrich jederseits von der Mittel-
linie. Helle Längslinien des Rückens durchweg wenigstens 2 Schuppen-
reihen breit. Oberlippenschilder dunkel gesäumt.
Trotz der Unterschiede in der Schuppenreihenzahl und Färbung
glaube ich im Recht zu sein, auch das zweite Exemplar der obigen Art
zuzurechnen.
Philodryas boulengeri n. sp. (Fig. 7.)
g.19, V. 223 A
Sc. ?!/ısı +1.
Totallänge 351 mm,
Schwanzlänge 90 mm.
Heimat unbekannt
(angeblich „Indien“).
Rostrale breiter als
hoch; Internasalia län-
ger als breit, so lang
wie die Praefrontalia.
Frontale doppeltso lang
wie breit, länger als
sein Abstand von der
Schnauzenspitze, so
lang wie die Parietalia.
8 Oberlippenschilder,
das 4. und 5. am Auge.
Fig. 7. Loreale länger alshoch;
1 Praeoculare, in Kon-
takt mit dem Frontale; 2 Postocularia ; Temporalia 1 —+ 2; vordere Kinnschilder
in Kontakt mit 5 Unterlippenschildern, länger als die hinteren. Schnauze
vorspringend. Augendurchmesser mehr als die Hälfte der Schnauzenlänge.
Sa
2 Y=
SFr
Sy
SS
DISS
>
N
,
4a
2508
2°
08
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 233
Öberlippe weiß; ein dunkles Längsband vom Nasenloch zum Auge
und von hier zum Mundwinkel, nach oben in die heller braunere Färbung
der Oberseite des Kopfes allmählich übergehend; diese braune Färbung
geht in einem allmählich auf 7 mediane Schuppenreihen sich verschmälernden,
allmählich schwarzbraun werdenden Längesband auf den vordersten Teil
des Rumpfes über und ist hier von der sehr hellen, etwa grünlichweißen
Färbung der Seiten scharf abgesetzt. Nach hinten wird nun dieses Band
allmählich wieder heller braun, die scharfe Abgrenzung gegen die Seiten hört, da
diese ebenfalls nach hinten zu braun werden, allmählich auf, so daß im größten
Teil des Körpers die Oberseite einfarbig braun erscheint; nur die beiden äußeren
Schuppenreihen des Rumpfes sind bläulich. Kehle bläulichgrün; Ventralen
zuerst lila, dann in olivengrün und am Schwanz in hellbraun übergehend.
Scheint Ph. ternetzi SCHENKEL nahezustehen, ist aber durch das
längere Frontale und die im hinteren Rumpfabschnitt verschiedene Färbung
unterscheidbar.
Ich benenne diese neue Art nach meinem verehrten Freunde G. A.
BOULENGER, an dessen freundschaftlichen Rat ich seit achtzehn Jahren
niemals vergeblich appelliert habe, und der mir auch diesmal wieder
mancherlei schwierige Fragen als oberste Instanz entschieden hat.
Philodryas lineatus n. sp. (Fig. 8.)
805 19, VE A See nl.
Totallänge 460 mm (Schwanzlänge 170 mm).
Argentinien.
Rostrale breiter als hoch. Internasalia breiter
als lang, kürzer als die Praefrontalia. Frontale
ein wenig mehr als doppelt so lang wie breit,
länger als sein Abstand von der Schnauzenspitze,
ebenso lang wie die Parietalia. Loreale ebenso
hoch wie lang; 1 Praeoculare, das Frontale nicht
erreichend; 2—5 Postocularia; Temporalia 1 +2.
Von den S Supralabialen berührt das 3. bis 5. das
Auge. Schnauze kurz, abgestutzt, um ein Drittel
länger als der Augendurchmesser.
Färbung gelbbraun; ein dunkelbraunes Längs-
band vom Nasenloch zum Auge und von hier über
die Schläfe und an den Seiten des Rumpfes und
Schwanzes entlang. Oberseite des Kopfes heller
braun; diese Färbung setzt sich m ein Längsband fort, welches von den
Parietalen das äußerste Drittel frei läßt und über den ganzen Rücken
und Schwanz hinzieht; von dem dunklen Seitenband wird es durch eine
nach hinten immer heller und deutlicher werdende gelbliche Linie abgegrenzt;
234 F. Werner.
eine schwärzliche Vertebrallinie, eine Schuppenreihe breit, zieht vom Nacken
bis gegen das Schwanzende. Auch der an beiden Seiten dieser Linie
verbleibende Rest des braunen Rückenbandes, die helle Grenz- und die
dunkle Seitenlinie sind ungefähr von gleicher Breite. Oberlippe, Kehle
und vorderste Ventralia auf grünlichgelbem Grunde dunkel punktiert, der
Rest der Ventralia und Subcaudalia einfarbig gelbgrün.
Durch die Dreizahl der das Auge begrenzenden Supralabialia ist
diese Art von allen verwandten leicht zu unterscheiden.
Seit dem Erscheinen des 3. Bandes des BOULENGERschen Schlangen-
kataloes sind folgende Philodryas-Arten beschrieben worden:
Ph. borellii PERACCA von Argentinien.
(Boll. Mus. Torino Nr.274, 1897, p.14). Kann von bolivianus BLNGR.
nicht getrennt werden.
Ph. campicola JENSEN von Lagoa Santa, Brasilien.
(Vidensk. Meddels. 1900, p. 108, Fig. 3). Identisch mit aestivusSCHLEG.
Ph. laticeps WERNER von Brasilien.
(2001. Anz. XXI, Nr. 612,'1900,92193):
Ph. simonsi BOULENGER von Cajamarca, Peru.
(Ann. Mag. N. H. [7] VI, 1900, p. 185).
Ph. ternetzi SCHENKEL von Paraguay.
(Verh. Ges. Basel XIII, 1900, p. 170, Fig. 6).
Ph. erlandi LÖNNBERG von Tatarenda, Bolivia.
(Ann. Mag. N. H. |7] XI, 1902, p. 460).
Ph. subearinatus BOULENGER von Paraguay (Chaco).
(Ann. Mag. N. H. [7 XI, 1902, p. 287).
Ph. arenarius ANDERSSON von Patagonien (Puerto Madryn) = burmeisteri
JAN (nach BOULENGER). ;
(Öfv. Kgl. Vetensk. Akad. Förh. Stockholm 1898, Nr. 7, p.458, Fig.).
Die seit 1896 neu beschriebenen Phelodryas-Arten lassen sich alle
in die Sektionen I A und B der BOULENGERschen Synopsis (Cat. Snakes III,
p. 127) einreihen, und zwar in folgender Weise:
I. Ventralia 157 oder mehr.
A. Schuppen gekielt, Färbung der Oberseite grün.
1. Schuppen in 19 Reihen, Subcaudalia 112 Paare.
1. campicola JENSEN.
2. Schuppen in 21 Reihen, schwach gekielt, Subcaudalia
114 Paare, VientralaDIE 7 Fr 2. subcarinatus BLNGR.
3. Schuppen in 21 Reihen, stark gekielt, Subcaudalia
120 oder mehr, Ventralia bis 201... 3. aestivus SCHLEG.
B. Schuppen elatt.
1. Ventralia deutlich an den Seiten winklig aufwärts ge-
bogen, 206— 228; Subcaudalia 106-151; Färbung grün.
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 235
a Schuppen in 19 Reihen; Temporalia 1 + 2 oder
1-3; Praeoculare 1; Postocnlaria2. 4. veridıssimus L.
b. Schuppen in 17 Reihen; Temporalia 1 +1; Prae-
ocularia 2, Postocularia 3......-- 5. laticeps WERN.
>. Ventralia gerundet oder mitundeutlichen Längskanten.
a. Rostrale nicht viel breiter als hoch.
«. Internasalia nicht länger als breit.
* Oberseite grün. Schuppen in 19 Reihen;
Ventralia 175—198, Subcaudalia 94—126.
6. olfersit LICHT.
** Oberseite braun.
+“ 3 Supralabialia berühren das Auge; Ven-
tralia 167, Subcaudalial22. 7. lineatus WERN.
++ 2 Supralabialia berühren das Auge.
$ Subcaudalia 82—96; Loreale länger
alsshocha were ee 8. psammophideus GTHR.
SS Subcaudalia 74—123; Loreale nicht
länger als hoch.
4 Schuppen meist in 17 Reihen; Ober-
seite mit Längsstreifen.
9%. bolivianus BLNGR.
44 Schuppen in 19 Reihen; Oberseite
meist ohne Längsstreifen, Schuppen
mit dunklen Rändern. 10. schotti SCHLEG.
8. Internasalia länger als breit.
* Ventralia 202, Subcaudalia 93; Oberseite
gelbbraun, einfarbig.......- 11. vitellinus COPE.
** Ventralia 225, Subcaudalia 121; Oberseite
mit eimem nach hinten allmählich verblas-
senden schwarzen Längsband. Frontale
doppelt so lang wie breit...12. bowlengeri WERN.
= Ventralia 215, Subcaudalia 137; Frontale
1'/smal so lang wie breit...13. ternetzö SCHENKEL.
b. Rostrale viel breiter als hoch; Schuppen im
19 Reihen.
«. Frontale wenigstens 2mal so lang wie breit.
14. elegans 'T'SCHUDI.
8. Frontale weniger als 2mal so lang wie breit.
* Temporalia 2 +3; Ventralia 182, Subcau-
ValaWaRtE een 15. simonse BLNGR.
** Memporalia 1 +2; Ventralia 230 —236, Sub-
caudalia 140—150......... 16. erlande LÖNNBG.
236 F. Werner.
C. Schuppen glatt oder schwach gekielt, in 21—23 Reihen;
Oberseite nich rn Fa RER 17. nattereri STDCHR.,
18. serra SCHLEG., 19. bwrmeisteri JAN. (= arenarius ANDERSS.),
20. baroni BLNGR. (= Rhinodryas Koenigi WERN.).
Il. Ventralia 145, Schuppen in 15 Reihen (ob wirklich ein
Philodr gas. ER IEREER 21. inornatus DB.
Erythrolamprus dromieiformis PETERS. (Fig. 9).
BOULENGER, Cat. Snakes III, p. 205.
Von dieser anscheinend ziemlich seltenen Art liegen mir nicht weniger
als 7 Exemplare vor, davon 6 aus Guayaquil (leg. F. v. BUCHWALD 19035),
das 7. nur mit der Bezeichnung „Eeuador“.
Aus der Zahl der Ventralen ergibt sich
ein kleiner Geschlechtsunterschied, indem
beim J' 120—122, beim 2 127—129 Ventralia
zu verzeichnen sind; die Zahl der Subcaudalia
ist ebenfalls charakteristisch, da die Jo
79—82, die 22 (50') 66—74 Paare besitzen.
Die Beschilderung des Kopfes fand ich sehr
konstant, stets 8 Supralabialia (4., 5.), ein
Praeoculare, 2 Postocularia; Temporalial +2;
das obere der 2. Reihe viel länger als das
untere, so daß 2—5 Schildchen es nach unten
begrenzen. Von der recht komplizierten
Kopfzeichnung, die einigermaßen an die von
Thamnodynastes und Psammodynastes er-
innert, gibt die Abbildung einen Begriff. Die
Rumpfzeichnung ist, wenn am schärfsten aus-
geprägt, folgendermaßen angeordnet: ein dunkles medianes Dorsalband,
Ya + 1-+ '/ Schuppenbreiten einnehmend, beiderseits von einem noch
dunkleren Längsband (Y/s + 's Schuppenbreiten) begrenzt. Seiten mit
3 Längsbinden, von denen die oberste die untere Hälfte der 3. und die
obere der 4. Schuppenreihe einnimmt, sehr deutlich und dunkel gesäumt
ist; die darunter liegende (2. Hälfte der 1., 1. Hälfte der 2. Reihe) ist viel
blasser und undeutlich gerändert; die unterste zieht über die Seitenränder
der Ventralen und die hier befindlichen dunklen Längsflecken. — Bei
manchen Exemplaren ist das dorsale Band vorn am Rande mit dunkler
Sägezähnung versehen; auch kann es gleichförmig dunkel und durch drei
feine gelbe Längslinien in drei gleich breite Längsbänder zerlegt erscheinen;
diese hellen Linien ziehen durch die Mitte der betreffenden Schuppen,
ebenso wie bei denjenigen, welche die Seitenbänder voneinander abgrenzen.
) Schwanzspitze defekt?
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 237
Bei den 92 ist die Zeichnung im allgemeinen weniger deutlich, nur aus
einem breiten, undentlich begrenzten, dorsalen (5 Schuppenreihen) und
jederseits einem ähnlichen lateralen (3, Schuppenreihen) Längsbande
bestehend, die des Kopfes, mit Ausnahme des stets deutlichen seitlichen
dunklen Streifens, der vom Nasenloch zum Auge und von hier zum Mund-
winkel zieht, sehr reduziert oder ganz unkenntlich. Kopfunterseite mehr
weniger grau punktiert und bestäubt, vorwiegend an den Rändern der
Schilder und Schuppen, doch nicht bis zu den Ventralen. — Färbung
ziemlich variabel hellrot- bis graubraun.
Das größte Exemplar 2 ist 360 mm lang (Schwanz [nicht ganz voll-
ständig] 90 mm).
Das größte Exemplar 5! ist 550 mm lang (Schwanz 128 mm).
Ein weiteres 5! mißt 355 mm (Schwanz 130 mm).
Erythrolamprus labialis n. sp. (Fig. 10.)
SS Ve Ar Sea tlssi-E 1,2
Totallänge 385, 340 mm; Schwanzlänge 154, 117 mm.
Ecuador.
a) Frontale 1'/smal so lang wie breit,
länger als sein Abstand von der Schnauzen-
spitze, kürzer als die Parietalia. Loreale so
lang wie hoch oder etwas länger. Prae-
ocularia 2, Postocularia 2, Temporalia I + 1,
Supralabialia 8 (4., 5.), Sublabialia 4.
Dunkelbraun oberseits; eine gelbliche
Linie zieht über den Oberrand des Rostrale,
unter dem Nasenloch über die Mitte der
Supralabialia, am Unterrand des letzten bis
zum Mundwinkel und in einem Bogen nach
aufwärts zum Nacken, wo sie sich mit der
entsprechenden der anderen Seite 4 Schuppen-
reihen hinter dem Parietale zu einem Quer- Fig. 10.
bande vereinigt; bräunlichgelb ist auch die i
Schnauzenkante, gelblichweiß ein kurzer Längsstrich am Vorderrande jedes
Parietale, von der Stelle ausgehend, wo Supraoculare und oberes Post-
oculare aneinanderstoßen. Eine weiße Längslinie beginnt dicht hinter
dem Mundwinkel, verläuft zuerst zwischen der 1. und 2., dann am Ober-
rande und schließlich über die Mitte der 1. Schuppenreihe; eine gelbliche,
weniger deutliche Längslinie über die Mitte der 4. Schuppenreihe jeder-
seits. Ventralenseitenränder dunkel, so daß die helle Seitenlinie durch
ein breites dunkles Band nach unten begrenzt wird. Sublabialia braun,
aber nicht so dunkel wie die Supralabialia; Unterseite sonst hellgelb.
5/
5-1.
238 F. Werner.
b) Praeoculare 3—2; sonst nur in der Färbung etwas verschieden:
keine hellen Länglinien, von der unteren der vorderste Teil erhalten,
der dort, wo die helle Oberlippenlinie in das Nackenband übergeht, in
dieses einmündet. Eine Spur einer dunklen Vertebrallinie; Färbung mehr
dunkelgrau. Unterseite grünlichweiß mit verstreuten dunklen Punkten.
— Boliche (leg. F. v. BUCHWALD).
Durch die Zweizahl der Praeocularia, die 8 Supralabialia und geringere
Zahl von Ventralen von den übrigen Arten mit 17 Schuppenreihen leicht zu
unterscheiden.
Erythrolamprus mentalis n. sp.
gVSp. AM, NOMS TAN Se ler
Totallänge 305, Schwanzlänge 80 mm.
Guatemala.
Praeoculare 1, Postocularia 2, Temporalia 1 + 2; Supralabialia 8
(4., 5.). Internasalia viel kürzer als Praefrontalia. Frontale etwas länger
als breit, länger als sein Abstand von der Schnauzenspitze, kürzer als
die Parietalia. Von den 4 Sublabialen, die jederseits die vorderen Kinn-
schilder begrenzen, stößt auch das erste Paar nicht in der Mittellinie
aneinander, sondern es ist, was sonst bei keinem anderen Zrythrolamprus
der Fall, das Symphysiale in Berührung mit den anderen Kinnschildern.
Kopf oben dunkelbraun; Oberlippe gelb, mit dunklen Suturen. Ein
dunkles Längsband auf dem Rücken, 5 Schuppenreihen breit, seitlich fein
schwarz gesäumt; ein schwarzbraunes Längsband auf der 4. und 5. Schuppen-
reihe jederseits, darunter 3 dunkle Längslinien, über die Ränder der
betreffenden Schuppenreihen hinziehend. Unterseite gelblich.
Diese Schlange hat eine oberflächliche Ähnlichkeit mit dem afrika-
nischen Tnopidonotus olivaceus PTRS. — Bei dieser Gelegenheit kann ich
doch nicht umhin, auf das merkwürdige Zusammentreffen hinzuweisen, daß
die beiden von MOUHOT angeblich in Siam entdeckten, seither dort niemals
wieder gefundenen und tiergeographisch höchst bedenklichen Arten Ambiy-
stoma persimile und Prymnomiodon chalceus beide gerade nordamerikanische
Affinität aufweisen. Ich bin der Meinung, daß beide überhaupt keine Siamesen
sind und irgend ein Lapsus bei der Etikettierung stattgefunden hat.')
Homalocranium annulatum BTTGR. (Fig. 11.)
BOETTGER, Zool. Anz. 1392, p. 419 (TANTILLA).
GÜNTHER, Biol. Centr.-Americ. Rept., p. 150 (1895).
BOULENGER, at. Snakes III, p. 217 (1896).
Dieses ist die größte Art der Gattung, da das vorliegende Exemplar
590 mm lang ist (Schwanz 125 mm). Da das einzige bisher bekannte
Exemplar nur unvollständig beschrieben wurde, so mag es zweifelhaft
N) Vergl. die Bemerkung BOETTGERs im Zool. Beobachter 1909 in dem Referat
über eine Arbeit von KAMMERER, p. 341.
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 239
erscheinen, ob das nachstehend beschriebene 2 wirklich hierher gehört; doch
stimmt die recht komplizierte Zeichnung mit der Beschreibung gut überein.
SGB V.RLA9N AN I. Seal.
Supralabialia 7 (3., 4.); 1 Prae-
oculare, 2 Postocularia; Temporalia
1 + 1; 4 Sublabialia in Kontakt mit
den vorderen Kinnschildern, die länger
sind als die hinteren. Rostrale breiter
als hoch. Internasalia ”s der Länge
der Praefrontalia, doppelt so breit wie lang. Frontale
1'/smal so lang wie breit, sechseckig, mit stumpfem
vorderen und spitzem hinteren Winkel, kaum doppelt
so breit als ein Supraoculare an der breitesten Stelle,
länger als sein Abstand von der Schnauzenspitze,
kürzer als die Parietalia.
Kopf und Nacken schwarz; eine weißliche Quer-
binde über den Hinterrand der Internasalia und den
Vorderrand der Praefrontalia, das hintere Nasale und
das erste und die vordere Hälfte des zweiten Supra-
labiale. Ein gelber Fleck auf jeder Schläfe, der das
vordere Temporale, das untere Postoculare, die hintere
Hälfte des 4. und das 5. Supralabiale bedeckt. Eine
schmale gelbe Querbinde dicht am Hinterrande des
Parietale. Oberseite des Rumpfes mit 14 breiten
schwarzen, auf dem Rücken zum Teil alternierenden,
bis an die Ventralia herabreichenden und durch eine
gelbliche Linie vertikal halbierten Querbinden. Grund-
färbung gelbbraun, Schuppen an der Spitze dunkel.
Nach hinten wird die Grundfarbe immer dunkler, so
daß die Querbinden weniger hervortreten und auf dem
Schwanz nicht mehr unterscheidbar sind. Unterseite gelb. Symphysiale,
1. und 2. Sublabialia jederseits mit einem dunklen Flecken. Ein großer
Flecken nimmt das ganze 3. und 4. Sublabiale ein.
Homalocranium hoffmanni n. sp.
Guatemala. Aus dem Nachlaß von FOTTO HOFFMANN durch J.GROTHE.
OEEISIL SE ar.
Totallänge 190 mm, Schwanz 19 mm.
Rostrale wenig breiter als hoch. Internasalia °/s der Praefrontalia.
Frontale wenig länger als breit, kaum mehr als doppelt so breit wie ein
Supraoculare, sechseckig, viel länger als sein Abstand von der Schnauzen-
spitze, kürzer als die Parietalia. Hinteres Nasale in Kontakt mit Prae-
240 F. Werner.
oculare. 2 Postocularia; Temporalia 1 + 1. Supralabialia 6 (3., 4.). Vordere
Kinnschilder in Kontakt mit 4 Sublabialen, hintere kleiner, in Kontakt
miteinander. — Augendurchmesser °/5 der Schnauzenlänge; Schwanz nach
hinten wenig verschmälert, mit scharfer Spitze.
Oberseite dunkelgrau; ein gelbes, durch einen dunklen Längsstreifen
auf der Parietalsutur unterbrochenes Halsband über die Hinterhälfte der
Parietalia und die seitlich angrenzenden Schuppen. Unterseite weißlich,
nur Kehle grau (hintere Kinnschilder weißlich); Anale grau gefleckt.
Von A. boulenger: verschieden durch nur 6 Supralabialia, viel kürzeren
Schwanz und die Färbung.
Amblycephalidae.
Leptognathus praeornata n. sp.
WERNER, Zool. Jahrb., Syst. XXVIIL, 1909, p. 282.
@ von 735 mm Total- und 193 mm
Schwanzlänge aus Venezuela (Kapt. R.
RAUSCHENPLAT).
Sq. 15, V. 185, Sc. °®%/os +1.
Nächst verwandt Z. vigweri BO-
COURT, aber verschieden durch: Prae-
oculare oberhalb des ans Auge an-
stoßenden Loreale vorhanden; 2 Post-
ocularia; von den 9 Oberlippenschildern
stoßen 3 (4., 5., 6.) an das Auge; 3 Paare
von Kinnschildern.
Oberseite hellbraun; ein dunkler
Flecken auf jedem Parietale. Zeichnung
ganz wie bei alternans FISCH., aus
breiten schiefen, in der Rückenmitte
eingeschnürten Querbinden bestehend,
aber in der hinteren Körperhälfte all-
mählich verschwindend.
Leptognathus boliviana n. sp. (Fig. 12.)
WERNER, ]. c. p. 2S2.
Fluß Beni, Bolivien (leg. ©. BOCK).
2"89..15, V.203 7A. 1,2Sesn nel.
Rostrale breiter als hoch. Internasalia °/s so lang wie Praefrontalia.
Frontale ebenso lang wie breit, so lang wie sein Abstand von der Schnauzen-
spitze, viel kürzer als die Parietalia. Loreale so lang wie hoch, an das
Auge anstoßend; darüber ein Praeoculare, das mit dem Frontale nicht in
Kontakt ist. 2 Postocularia; Temporalia 1 + 2. Supralabialia 9 (4., 5., 6.),
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 24]
8 (3.,4.,5.). Ein Paar Sublabialia in Kontakt hinter dem Symphysiale,
5 in Kontakt mit den vorderen der 3 Kinnschilderpaare. Kopf sehr kurz,
diek, Augen stark vortretend. Vertebrale Rückenschuppenreihe nicht
breiter als lang.
Oberseite rotbraun, mit 34 großen,
schwarzbraunen, bis zu den Ventralen
herabreichenden Flecken, auf dem Rücken
zum Teil alternierend und vorn und hinten
gelblich gesäumt. Unterseite ebenfalls
rotbraun, mit zwei unregelmäßigen, aus
kurzen Längsflecken bestehenden und hell
gesäumten Längslinien, außerdem dunkle
Punkte Auf der Schwanzunterseite nur ver-
einzelte Längsflecken und Punkte. Fron-
tale, Supraocularia und Parietalia dicht
dunkelbraun gefleckt. Ein dunkler Flecken
auf jedem Praefrontale. Labialia mit
dunklen Suturen.
Totallänge 543 mm, Schwanz 135 mm.
Nächst verwandt ZL. alternans FISCH.
Leptognathus temporalis n. sp. (Fig. 13.)
WERNER, ]. K. p. 283.
Esmeraldas, Ecuador; leg. Kapt. E. KRAUSE, Dampfschiff „Nako“,
Kosmos-Linie.
S2.15,7V206,. A..1, Ser 22P/1s5. 1.
Kopf kurz und breit, mit stark vor-
quellenden Augen. Rostrale dreieckig, so hoch
wie breit; Internasalia klein, /s so lang wie
die Praefrontalia. Frontale so lang wie breit,
so lang wie sein Abstand von der Schnauzen-
spitze, viel kürzer als die Parietalia. Prae-
oculare in Kontakt mit Frontale; Loreale
unter dem Praeoculare an das Auge an- \ |) 08
send, ee I
stoßend, länger als hoch. Temporalia 2 +5; ' LER
das obere der vorderen Reihe stößt zwischen Y OH
den beiden Postocularen an das Auge. Supra-
labialia 7, das 4. und 5. berührt das Auge.
4 Paar Kinnschilder; das erste sehr klein, Fig. 14.
die des zweiten Paares groß, länger als breit,
die des dritten breiter als lang (beim Typ-Exemplar links quergeteilt),
ebenso die des vierten Paares; auf dieses folgen unmittelbar die Ventralia.
16
943 F. Werner.
Das erste Paar von Kinnschildern folgt unmittelbar auf das Symphysiale,
so daß kein Paar von Sublabialen median in Kontakt ist. Körper kompreß,
Schuppen der vertebralen Reihe deutlich verbreitert, aber nicht doppelt
so breit als lang. Schwanz lang. i
Kopf oben schokoladebraun, nach hinten heller werdend; Rumpf mit
23 dunklen, breiten, schokoladebraunen Ringen, die gegen die Bauchseite
zu stark verschmälert sind. Grundfarbe oben hellbraun, unten weiß,
Ventralen zwischen den dunklen Bändern mit dunklen Längsstrichen, die
stellenweise zu zwei symmetrisch gelegenen Längslinien zusammenfließen.
Der erste dunkle Ring auf dem Nacken dicht an der Halseinschnürung be-
ginnend. Schwanz oben braun mit undeutlichen dunklen Querbinden; unten
in den vorderen 5 mit weißen Flecken jederseits, sonst ganz dunkelbraun.
Totallänge 520 mm, Schwanz 67 mm.
Steht am nächsten ZL. annulata GTHR. von Costa Rica.
Viperidae.
Bitis peringueyi BLNGR.
BOULENGER, Ann. Mag. N. H. (2) II, 1588, p. 141, und Cat. Snakes III, 1896, p. 495
(Vipera).
BOCAGE, Jorn. Sc. Lisboa (2) I, 1899, p. 127, Fig., und Herp. Angola p. 151, Taf. XVI,
Fig. 1 (1895) (Vipera heraldica).
Drei Exemplare, Deutsch-Südwestafrika.
l. f, 234mm (Schwanz 24 mm).
Sq. 25, V. 134, Sc. 1+ °°/5 +1.
Supralabialia 11—12, Augenkranz 12—11, Interorbitalreihen 7, Sub-
ocularreihen 3. Oberseite hell gelbgrau (Kopf mehr aschgrau), mit dunklen
Flecken, zwischen je zwei übereinanderstehenden Flecken an den Körper-
seiten ein weißer Fleck.
2. 2, 245mm (Schwanz 19 mm).
8029, V 31, Seh es alt
Supralabialia 10—10, Augenkranz 11—12, Interorbitalreihen 8, Sub-
ocularreihen 4. Oberseite hellgrau. Am Hals 2 dunkelbraune Längs-
linien, die durch 5 Schuppenreihen voneinander getrennt und nach außen
weißlich eingefaßt sind. Am Rücken ebenfalls 2 dunkle Längslinien, die
aber nur durch eine Schuppenreihe getrennt sind. Körperseiten mit
dunklen, weißgekernten Flecken.
3. Junges Exemplar; Sq. 25, V. 133, Se. ?2/a + 1.
Supralabialia 12—12, Augenkranz 12—12, Interocularreihen 9, Sub-
ocularreihen 3. Oberseite grau mit kleinen dunklen Flecken und kurzen
Längslinien. Keine Ocellen an den Seiten.
Ich habe außer den vorliegenden Exemplaren noch drei gesehen,
die mit dieser Form übereinstimmen, aber keines, welches der D. heraldica
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 243
BOCAGE ähnlich sehen würde. Infolge der sehr kleinen Augen, die vom
Mundrand weit getrennt sind, macht der Kopf dieser Viper einen besonders
häßlichen Eindruck, auch für denjenigen, der den typischen Viperidenkopf
schön findet.
Lachesis schlegelii BERTH.
BOULENGER, Cat. Snakes III, p. 567.
Diese schöne kleine Giftschlange ähnelt in ihrer großen Variabilität
in bezug auf Färbung und Zahl der Schuppenreihen sehr dem Z. waglerz
BOIA des Sunda-Archipels. Während meiner Bestimmungstätigkeit in
Hamburg fiel es mir auf, daß manche Exemplare des L. schlegelü 2—5
große, aufgerichtete, spitz dreieckige Supraorbitalschuppen besitzen,
während diese Schuppen bei anderen Exemplaren klein, länglich und schmal
sind. Da ich mich vergewissern wollte, ob diese Verschiedenheit etwa
mit anderen morphologischen Unterschieden oder solchen in der Färbung
zusammentreffe, so bat ich Herrn Direktor Professor KRAEPELIN um
Übersendung des ganzen im Hamburger Museum befindlichen Materials
dieser Art, welcher Bitte bereitwilligst entsprochen wurde. Ich bin ihm
hierfür, sowie Herrn Dr. Ö. STEINHAUS für das Heraussuchen der Exemplare
zu großem Danke verpflichtet.
Meine Vermutung hat sich aber nicht bestätigt. Weder steht das
Auftreten der aufgerichteten Supraorbitalschuppen mit anderen konstanten
Merkmalen in Zusammenhang, noch ist es geographisch begrenzt, wie sich
aus der umstehenden Tabelle ergibt, obwohl immerhin die großen, spitz
dreieckigen Schuppen bei den zentralamerikanischen, die kleinen, schmalen
bei den äquatorialen vorwiegen. Das größte Exemplar der Sammlung
ist übrigens größer, als BOULENGER angibt, nämlich 580 cm lang. Die
übrigen habe ich, da sie sicher kleiner sind, und die prächtige Färbung
durch noch so vorsichtige Manipulation durch Abreiben der Schuppen
leidet, nicht gemessen.
Die äußerst manniefache Färbung der Exemplare sei nachstehend
beschrieben:
Coban: Olivengrün mit 2 Reihen von rotbraunen, schmalen, schwarz-
seränderten, alternierenden oder ein Ziekzackband bildenden Quer-
binden und milchweißen, zum Teil bläulich punktierten Flecken.
Unterseite elfenbeinweiß, an den Seiten abwechselnd mit großen
weißen und grauen (dunkel punktierten) Flecken, Bauchmitte auch
grau punktiert und gefleckt. Kopf oben mit rotbraunen, rundlichen,
dunkel gesäumten, symmetrischen Flecken.
Cariblanco: Weißlich, mit grauen Querbinden (Schuppen dicht dunkel
punktiert), die Unterseite weiß, dunkel punktiert, die Punkte zum
Teil-zu Flecken gruppiert (Formol-Exemplar!).
F. Werner.
244
Ge-
schlecht |
1
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Fundort
Coban |
Guatemala |
Cariblanco |
Costa Rica |
Golumbien
Guayaquıl
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Ecuador
”
”
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Vom 1. Sublabiale inkl. bis zum 1. Ventrale exkl.
Längsreihen zwischen den Supraorbitalschildern.
Sammler
BEENKE 1905
PRESTON 1907
KÜUCK 1884
URBAN 1898
JANSEN 1904
BUCHWALD 190
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5 190
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| |
25 168 61 9—-10| 12—12| $) 9) klein
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. 245
Columbien: Graugrün, unregelmäßig dunkelgrün gefleckt. Außerste
Schuppenreihe gelb, zum Teil an der Basis, oder ganz grünlich.
Unterseite grünlich.
Guayaquil (URBAN): Bläulich grün, mit 2 Reihen großer rotbrauner,
dunkel gesäumter und außen noch gelb eingefaßter Flecken.
Zwischen diesen noch rötlich milchweiße, anscheinend fast pigment-
lose Querbinden. Bauchrand (die beiden äußersten Schuppenreihen
jederseits) gelb, aber in unregelmäßigen Abständen einzelne
Schuppen der äußersten Reihe grün. Bauch hellbläulich grün,
Kehle gelblich. Kopf oben einfarbig grün. — Das kleinere
Exemplar grün mit 2 Reihen großer dunkler Flecken, die durch
dunkle Punktierung entstehen und gelblich gesäumt sind.
Ecuador (JANSEN): Oberseite zitronengelb; Vorderkörper mit größeren
gelbroten, undeutlich begrenzten Flecken. Außerdem kleine
schwarze Flecken (Spitze oder Rand einiger Schuppen schwarz)
und ganz unregelmäßige, blaugrüne, anflugartige Flecken. — Dieses
ist das größte Exemplar.
Ecuador (BUCHWALD 1903). Weiß (Formol-Exemplar), sehr stark
und unregelmäßig schwarz gefleckt.
Ecuador (BUCHWALD 1902). Dunkelgrau mit schmalen weißen Quer-
binden, welche an den Bauchseiten durch eine weiße Längsbinde
(die beiden äußersten Schuppenreihen jederseits einnehmend)
verbunden sind; diese Längsbinde ist gegen die Ventralia durch
eine dunkle Ziekzacklinie abgegrenzt. Die Ventralia sind von
dieser Linie medianwärts grau bestäubt, die Mitte selbst ist aber
weiß. (Anscheinend Formol-Exemplar.)
Ecuador (Guayaquil) (BUCHWALD 1903). Bläulich grün, die Schuppen
dunkel punktiert. Auf dem Rücken bilden stark punktierte
(zum Teil marmorierte) Schuppen undeutliche volle oder alter-
nierende Querbinden. Nach hinten erhalten diese Schuppen eine
immer deutliche gelbgrüne Fleckung oder sind ganz so gefärbt,
soweit sie von der schwarzen Zeichnung frei sind. Auch finden
sich in regelmäßigen Abständen milchig rötlichweiße, wahrscheinlich
pigmentlose Querbinden. Die beiden äußersten Schuppenreihen
jederseits gelblich weiß. Der an diese anstoßende Teil der Ven-
tralia grünlich, dunkel punktiert, Unterseite sonst gelblichweiß.
In meiner Sammlung befindet sich Z. wagler? vom Pichincha und von
Napo in Ecuador.
246 F. Werner.
Kleine Notizen über einzelne Schlangen.
Polyodontophis annulatus DB.
2 von Guatemala. V.153, A. Yı, Se. "%%Yıoo +1.
Supralabialia 9 (4.—6.), 9 (4.—17.).
Tropidonotus leptocephalus B. G.
Puget Sound. Nur ein Praeoculare.
Dinodon rufozonatus CANT.
Von drei untersuchten Exemplaren hatten zwei 19, eines 17 Schuppen-
reihen.
Dendrophis bifrenalis BLNGR.
Praefrontalia verschmolzen (eine bei Baumschlangen nicht allzu
seltene Erscheinung, die z. B. auch TORNIER von Gastropyxis smaragdina
im Zool. Anz. XXIV, 1901, p. 64, beschreibt).
Leptodira albofusca Lac.
Exemplar aus Argentinien mit 19 Schuppenreihen.
Philodryas aestivus SCHLEG.
Exemplar mit 19 Schuppenreihen (bereits mehrmals beobachtet;
campicola JENSEN).
Leptognathus turgida COPE.
Exemplar aus Paraguay; Praefrontale und Loreale verschmolzen;
1 Postoculare.
Leptognathus mikani SCHLEG.
Ein Suboculare unter dem Loreale; 3. oder 4. Supralabiale am Auge.
Bei 2 Exemplaren von Z. ventrimaculata mit 3 postocularen Supralabialen
ist die Zahl der Subcaudalen normal, 40—50 Paare.
Über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg, 247
Mageninhalt verschiedener Schlangenarten.')
Tropidonotus piscator: Frosch.
; ferox: Welse.
3 Juliginoides: Frosch.
Lycophidium laterale: Mabwa raddoni.
Boodon bipraeocularis: Maus (noch im Rachen).
Spilotes microlepis: Mäuse.
Herpetodryas carinatus: Ayla.
Dendrophis pietus: Frosch.
Chlorophis heterodermus: Frosch.
Leptophis mexicanus: Spelerpes.
Uromacer catesbyi: Ayla.
Xenodon merremit: Bufo.
Dipsadomorphus pulverulentus: Vogel.
Dipsadoboa wnicolor: Frosch.
Trimorphodon biscutatus: Vogel.
Leptodira albofusca: Frosch.
Tomodon dorsatus: Nacktschnecke.
Erythrolamprus fissidens: Cnemidophorus.
Elapomorphus lemniscatus: Amphisbaena.
Psammophis furcatus: Ptenopus garrulus.
Leptognathus ventrimaculata: Nacktschnecke.
N mikani: Nacktschnecke.
Lanchesis lanceolatus: Maus.
5 bicolor: Maus.
Die Tiere sind meist schon zu stark zersetzt, um eine nähere Bestimmung zu
erlauben. Immerhin glaube ich, daß diese Angaben, die ich als Fortsetzung früherer
(Zool. Garten XXXVI, 1895, p. 94, und Zool. Jahrb., Syst. XXVIII, 1909, p. 288) bringe,
für "Pfleger lebender exotischer Schlangen willkommene Winke für die Fütterung ihrer
Pfleglinge sein können.
Eingegangen am 21. Juli 1909.
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Hamburgische Elb-Untersuchung”).
Zoologische Ergebnisse der seit dem Jahre 1899 vom
Naturhistorischen Museum unternommenen biologischen
Erforschung der Niederelbe.
IX. M. Leschke: Mollusken.
*) Unter diesem Titel werden zunächst vorwiegend systematische Arbeiten über die Tier-
welt der Elbe bei Hamburg erscheinen, denen sich dann weitere faunistisch-biologische Unter-
suchungen des Stromes bis zu seiner Mündung anschließen sollen.
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Das Material zu vorliegender Arbeit wurde in den ‚Jahren 1900
und 1901 von den speziell mit der Elb-Untersuchung betrauten Beamten
des Naturhistorischen Museums zusammengebracht. Die Bearbeitung hatte
ursprünglich Herr HARTWIG PETERSEN übernommen. Da es diesem ver-
dienstvollen Kenner unserer einheimischen Mollusken infolge Über-
häufung mit geschäftlichen Arbeiten nicht möglich war, die Arbeit zu
vollenden, wurde mir die weitere Bearbeitung übertragen. Bei Übernahme
des Materials war der allergrößte Teil schon bis auf die Art bestimmt,
ein Umstand, der mir meine Arbeit wesentlich erleichtert hat. Doch habe
ich alles von Anfang an neu durchgearbeitet, so daß ich allein die Ver-
antwortung für die Richtigkeit sämtlicher Angaben trage. Außer einem
genauen Verzeichnis der auf jeder Station gefundenen Arten lag kein
weiteres Manuskript vor.
Ursprünglich war es meine Absicht gewesen, das Material und be-
sonders die Najaden ganz genau in der von KOBELT in den letzten Jahren
des öfteren vorgeschlagenen Weise in Wort und Bild durchzuarbeiten.
Leider war aber die Ausbeute an Najaden so gering, daß ich vorläufig
davon Abstand nehmen mußte. Außerdem wäre die Durchführung bei der
geringen mir dafür zur Verfügung stehenden Zeit und meinen noch geringen
Erfahrungen in einheimischen Mollusken kaum möglich gewesen. Eben-
falls hatte ich gehofft, über die Einwirkung von Ebbe und Flut, die ja
hier bei Hamburg schon recht erheblich ist (der Unterschied zwischen
Hoch- und Niedrigwasser beträgt im Durchschnitt 2 m), auf die Gestalt usw.
der Mollusken Beobachtungen machen zu können, doch ist es mir nicht
möglich gewesen, zu sicheren Resultaten zu kommen. Überhaupt ist es
wohl eine etwas mißliche Sache, auf Material, welches man nicht selbst
gesammelt hat, weitgehende biologische Schlüsse ziehen zu wollen.
Bei der Bestimmung habe ich außer den üblichen Werken von
ROSSMÄSSLER, KOBELT, WESTERLUND, CLESSIN, GOLDFUSS und THIELE,
Ile
252 M. Leschke.
deren genaue Titel man im Literaturverzeichnis findet, das Material
unserer Museumssammlung (besonders Originalmaterial von GOLDFUSS,
meist aus der Umgegend von Halle a. S.) benutzt. Auf eine Anführung
der gesamten Literatur bei jeder einzelnen Art habe ich verzichtet.
Man findet sie in obigen Werken und besonders gut bei BORCHERDING 1884.
In bezug auf Anordnung und Nomenklatur habe ich mich genau an '[HIELE
1909 angeschlossen, der die neuen internationalen Nomenklaturregeln be-
rücksichtigt. Doch habe ich überall, wo es nötig tat, die gebräuchlichen
Namen in Klammern hinzugefügt.
Das Untersuchungsgebiet bildet die Norderelbe mit den Unterläufen
ihrer Zuflüsse von oberhalb der Einmündung der Doveelbe bis Blankenese
abwärts. Die Priele sind kleine Stichkanäle, die an der Öberelbe zu den
einzelnen Gehöften heranführen; Flete die bekannten Kanäle, welche
die Stadt durchziehen und meist von der Alster zur Elbe ziehen. Alster
und Bille sind durch Schleusen von der Elbe abgesperrt und damit der
Einwirkung von Ebbe und Flut entzogen. Weitere Angaben über die
biologischen Verhältnisse im Fanggebiet findet man bei VOLK 1901
p. 74—78; 1908 p. 2— 11 und 23—40. Besonders wertvoll ist das
Material dadurch, daß es fast durchgängig auf Dredschfängen beruht und
deshalb ein getreueres Bild der Molluskenfauna geben muß als die bis-
herigen Untersuchungen, die fast ausschließlich auf Untersuchung der Aus-
spülungen am Ufer und den bei tiefster Ebbe vom Strande aus möglichen
Untersuchungen beruhen. Freilich geht auch bei Dredschen, namentlich
beim Sieben der Fänge, ein Teil der allerkleinsten Formen, besonders
Pisidien, verloren. Die Uferfauna tritt deshalb im vorliegenden Material
etwas über Gebühr zurück ; die Fauna der Marschgräben. usw. ist in vor-
liegender Arbeit überhaupt nicht berücksichtigt worden. Die Angaben
über die Häufigkeit beruhen auf Schätzungen auf Grund des mir vor-
liegenden Materials. Sie sind aber natürlich nur sehr roh, um so mehr,
als ich das Material nicht selbst gesammelt habe. Für genauere boden-
statistische Untersuchung (in der Art, wie sie DAHL 1891 zu geben ver-
sucht hat) sind von der Leitung der EIb-Untersuchung neue Fänge nach
quantitativen Gesichtspunkten unternommen worden, die zum Teil schon
für die Zwecke der vorliegenden Arbeit durchgesehen werden konnten.
Die Literatur über die Niederelbmollusken findet man vollständig
zusammengestellt bei KRAEPELIN 1901 und bei PETERSEN 1904. Es fehlt
bei beiden nur die Arbeit von SERVAIN 1888). Dieser hat im Juli des
Jahres 1885 eine Woche lang in der Umgebung von Hamburg, haupt-
sächlich in der Elbe und Alster, Süßwassermollusken gesammelt. Es ist
') Herrn Dr. STEINHAUS danke ich auch hier für die Freundlichkeit, mir sein Privat-
exemplar obiger Arbeit für diese Untersuchung zur Verfügung gestellt zu haben,
Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken. 253
ihm auch gelungen, fast die gesamte Hamburger Fauna in der kurzen
Zeit zusammenzubekommen. Leider ist aber die Bearbeitung, wie alle
Arbeiten SERVAINS, durchaus im Sinne BOURGUIGNATS und der franzö-
sischen „nouvelle &ecole“ erfolgt und dadurch fast wertlos geworden.
Macht diese Schule doch aus jeder kleinsten Abweichung, selbst wenn sie
nur auf Abnormität beruht, eine neue Art. Ebenso werden Jugendformen
flottweg als nova species beschrieben. Die sonstige geographische Ver-
breitung wird gar nicht berücksichtigt, so daß eine Reihe Arten nur von
Hamburg und aus der Wallachei bekannt sind. Auf diese Weise ist es
kein Wunder, wenn er die Artzahl unserer Fauna auf 128 (darunter 50 neu)
gebracht hat. Viel eher könnte man sich darüber wundern, daß er nicht
noch viel mehr Arten gefunden hat. „Jedenfalls wäre es mir auf diese
Art und Weise ein leichtes, die Artzahl um ein erkleckliches zu ver-
erößern. Ganz dasselbe Urteil hat übrigens schon KOBELT 1886 p. 1
und 92 über die SERVAINsche Fauna von Frankfurt gefällt. Sehr merk-
würdig ist es, daß sich unter seinen neuen Arten auch drei von Amnccola
finden, eine Gattung, die bis dahin nicht in Deutschland gefunden ist.
Er entdeckte diese in dem Schmutz, der die Mündung einiger Lymnaeen
aus der Alster erfüllte. Von anderer Seite ist nie etwas Ähnliches aus
der Umgebung von Hamburg gefunden worden. Ich selber habe mein
besonderes Augenmerk auf die winzigen (nur 2 mm langen) Formen ge-
richtet, aber nichts Derartiges gesehen. Im folgenden habe ich aus den
angeführten Gründen im allgemeinen darauf verzichtet, genauer auf diese
Arbeit einzugehen, da es die recht erhebliche Mühe nicht lohnen würde.
Allgemeines.
Für die Hamburger Fauna neue Arten sind, wie vorauszusehen
war, nicht gefunden worden. Sicher aus der Elbe nachgewiesen sind
durch das vorliegende Material 52 Arten. Bisher nicht aus der Elbe an-
gegeben ist nur Sphaerdum lacustre. Allgemeiner interessieren dürfte, daß
Lithoglyphus naticoides, entgegen der bisherigen Ansicht, die ihn für
selten hielt, in der Elbe vollkommen eingebürgert und verhältnismäßig
häufig ist, und daß die großen Najaden fast vollkommen fehlen. Brack-
wasserformen fehlen bei Hamburg natürlich vollständig, da der Einfluß
des Salzwassers sich erst von der Gegend von Glückstadt an abwärts
bemerklich macht. _ Aydrobia stagnalıs Baster, die kürzlich aus der
Weser bei Bremen (HASHAGEN 1909 in Nachrbl. D. Malak. Ges. V. 41
p. 129) nachgewiesen ist, habe ich hier nicht konstatieren können. Über
die von SERVAIN aus der Alster angegebenen Ammzcola siehe oben.
254 M. Leschke.
Im allgemeinen sind die Elbformen kleiner als die Formen aus den
Gräben und Tümpeln und meist auch dickschaliger. Weitergehende Spezial-
anpassungen an einzelne Lokalitäten konnte ich nicht feststellen, vielmehr
zeigte es sich, daß die verschiedenen Formen einer Art meist vollkommen
bunt durcheinander vorkommen (vergl. unter Bithynia tentaculata und
Sphaerium corneum).
Sehr auffallend und auch schon von VOLK 1908 besonders hervor-
gehoben ist die ungeheure Massenhaftigkeit, mit der die Mollusken nament-
lich in den detritusreichen Gebieten der Hafenbecken auftreten. Genauere
quantitative Angaben wird eine statistische Untersuchung des neuen
Materiales liefern. ‚Jedenfalls ist die Menge von Mollusken in der Elbe
ganz erheblich größer, als man bisher angenommen hatte.
In der Hauptsache sind es einige wenige Formen, welche die Haupt-
masse der Elbmolluskenformen zusammensetzen. Von Schnecken treten
die Kiemenschnecken durchaus in den Vordergrund. Sie sind schon durch
den Umstand, dab sie zum Atmen nicht an die Wasseroberfläche brauchen,
zum Bewohnen der Flüsse besser geeignet als die Lungenschnecken.
Am häufigsten sind Bethynia tentacılata und Viviparus fascratus; von
Bivalven die Sphaerien, besonders Sphaerium corneum mit seinen ver-
schiedenen Formen, wobei die geschnäbelte Form als die eigentliche
Flußform überwiegt. Teilweise ist der Boden mit diesen drei Formen
wie gepflastert, so daß die Dredsche in kürzester Zeit bis zum Rande mit
Mollusken angefüllt ist. Gegen diese drei Hauptformen fallen im Material
der Elbuntersuchung die übrigen Arten, was ihre Masse betrifft, fast ganz
weg, besonders die großen Unionen und Anodonten spielen im Elbwasser
nicht die Rolle, wie in den Teichen mit ruhigem Wasser und zum Teil
schon in der Alster. Sphaerium rivecola findet sich im Hafengebiet in
größerer Anzahl, tritt aber doch stark gegen Sphaerium corneum zurück.
Von Lymnaeen spielt nur Z. ovata eine größere Rolle, namentlich am
Ufer kann man sie mit Zymnaea palustris zusammen in größerer Anzahl
finden. Valvata pescinalis ist überall häufig, in den Fleten und im Hafen
sogar recht zahlreich, tritt aber seiner Kleinheit wegen stark in den
Hintergrund. Von sonstigen Formen kommt Dreissena polymorpha an
Floßholz und an Pfählen stellenweise häufig vor, findet sich auch oft
losgerissen am Boden. Lithoglyphus maticordes ist stellenweise recht
häufig; die Planorben sind mehr zufällige Gäste aus den anschließenden
Gräben usw. Sehr merkwürdig ist, daß eine so dünnschalige und zer-
brechliche Form wie Sphaereum lacustre sich lebend in der Elbe findet,
wenn auch nirgends in größerer Menge vorkommend.
Über die Verteilung auf die einzelnen Regionen gibt die folgende
Tabelle Auskunft. Man erkennt deutlich, wie die häufigeren Formen
überall in der Elbe vorkommen, nur ganz wenige Arten, die man als
Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken.
255
Reinwasserformen bezeichnen könnte, meiden das detritusreiche (Gebiet
der Häfen, nämlich Nerztella fluviatilis, Sphaerium solidum und vielleicht
die größeren Najaden (Unio und Anodonta). Von Besonderheiten wäre vielleicht
noch zu erwähnen das sporadische Auftreten der meisten Lungenschnecken
und das Fehlen von Zithoglyphus naticordes in Alster und Bille (Nerztella
ist von PETERSEN in der Alster gefunden worden).
Verteilung der Mollusken auf die einzelnen Regionen.
—+ bedeutet das einfache Vorkommen einer Art, +—+ = häufig.
Moor- | | | Unter-
Priele | Dove: | Beih. ı Bille | Alster | Flete ' Hafen elbe
elbe | Kon- | | (Köhl-
| fleth
| | kave | USW.)
| | | |
1. Suceinea putris ....... | |
2. Acroloxus lacustris ...... | + +
3. Lymnaea stagnalis....... | | r
4. aurieularia...... | + ae |
5: ; lagotise 8. + + | | a. | -L
6. P Oyatal a rt a an late IE | BU ar
Re n perestauer 2. | | | | SL
S. ; truncatula. .... + | | | |
GE ® palustris........ I*al: + + + |
10. Physa fontinalis......... | MEERE GE ae | Zi
11° Blanorbis- corneus: .....: | | 4 =
12. > CArInatuUs a: cz | |
13: n planorbis...... + | | | |
14. Lithoglyphus naticoides.. [+ + ++ ee + | + -n
15. Bithynia tentaculata ..... 2 EL E ar ae er el
16. ei leachier ge | L | | |
17. Viviparus viviparus...... | r + as |
18. Bi fascratus... 2... ++ ++1++'+ Nee je je
19. Valvata piseinalis ....... ++|/++|+ — an a
20. Neritella fluviatilis.......|+ + | | ee
21. Dreissena polymorpha....|+ el SIE. + |
22. Anodontites complanata .. + u | |
23. 3 piseinalis....|+ + ae er
24, Unio-tumidus............ + | | ++ |
1 JE —- I | + na | | L
26. Sphaerium lacustris...... + == Zu |
21. ® BIyIcola.2..: + + au Par | ++ |<
28. R Sohdum! „2.147. + | | | | | +
29. = comeum...... u. + Mae tefölkente + ++ | ++:+
30. Pisidium amnicum....... 4 En + + ie ar SE
31 ei henslowianum ..| + | | +
3% ei fossarinum ..... = Kate Peer
M. Lesclhke.
NS)
or
[or
Systematischer Teil.
I. Gastropoda.
A. Pulmonata.
Gattung: Suceinea Draparnaud 1801.
Gehört nicht zu den eigentlichen Süßwassermollusken. Da sie aber
mitunter ins Wasser geraten und ihre Schalen dann dort gefunden werden,
sei sie hier der Vollständigkeit halber mit aufgezählt.
Im Material der Elb-Untersuchung nur eine Spezies einmal gefunden:
Suceinea putris Linne 1758.
Fundnotiz: Moorflether Konkave: 1. V. 00, 10 junge Expl.
Gattung: Acroloxus Beck 1837.
Lebt an Schilfstengeln, Holz usw. sitzend in stehendem Wasser.
Also im freien Elbstrome nur zufällig zu erwarten.
Acroloxus lacustris (Linne 1758).
ÜCLESSIN, Excursionsfauna, Fig. 252, p. 427.
GEYER, Tafel VIII, Fig. 2.
Fundnotizen: Bille: 27. VIII. 00, 1 Expl. (juv.). — Alster, bei
der Krugkoppel (Oberfläche) 30. V. 00, 6 Expl. (das größte 8 mm lang,
4 mm breit). — Flet I (Grund): 17. IX. 00, 1 Expl. (juv.).
Gattung: Ancylus O. F. Müller 1774.
Ancylus fluviatilis (0. F. Müller 1774).
CLESSIN, Excursionsfauna, Fig. 279, p. 424.
GEYER Taf. VIII, Fig. 1.
var. deperditus Ziegler.
ULESSIN, Excursionsfauna, Fig. 250, p. 425.
Diese Form des stärker fließenden Wassers ist von früheren Be-
obachtern (THOREY 1830, WESSEL 1870) in der Elbe gefunden. Im vor-
liegenden Material findet sie sich nicht. Es fehlt im Strome das von der
Art bevorzugte rasch fließende Wasser. Die von FRIEDEL 1869 und
KREGLINGER 1870 aus der Elbe bei Teufelsbrück bezw. Blankenese an-
gegebene var. deperditus ist seitdem meines Wissens überhaupt nicht
wieder aufgefunden worden.
Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken. 2357
Gattung: Lymnaea Lamarck 1799.
Von dieser Gattung kommen im Elbstrom nur zwei Spezies in
größerer Menge vor: L. ovata und L. palustris. Die übrigen Arten
treten diesen gegenüber derartig zurück, daß man wohl ruhig annehmen
kann, sie seien zufällig aus den anliegenden Marschgräben in die Elbe
hineingeraten.
Lymnaea stagnalis (Linne 1758).
Fundnotizen: Doveelbe, Grund: 30. VII. 00, 2 Expl. (juv.) tote
Stücke, 9 mm lang. — Elbbett bei der Athabaska: 20. VII. 07,
1 Expl. (juv.) totes Stück, 16 mm lang.
Diese in allen stagnierenden Gewässern so häufige Form kommt
im Elbstrom anscheinend nicht lebend vor. Die im Material vertretenen
Stücke sind leere, ganz ausgebleichte Schalenreste. KREGLINGER und
FRIEDEL geben diese Art aus der Elbe bei Teufelsbrück an.
Lymnaea auricularia (Linne 1758).
ROSSMÄSSLER, Iconographie (I) V, Fig. 1243 —1250.
Fundnotizen: Moorflether Konkave: 24. IX. 00, 1 Expl.
(juv.).. — Bille: 13. VII. 00, 1 Expl.; 27 VII. 00, 2 Expl. —
Fleetsack (Kratzprobe) 25. VI. 00, 7 Expl. (uv.). — Flet bei der
Stadtmühle: 30. V. 00, 1 Expl.
In der eigentlichen Elbe nicht heimisch. Die Exemplare aus der
Bille entsprechen in Gestalt des letzten Umganges (Außenrand nicht
flügelartig vorgezogen) der stark gebogenen Spindel und stark ent-
wickelten Spindelfalte, der durchsichtigen dünnen Schale der Fig. 1244
(Iconographie (I) V) = var. ventricosa, Hartmann. Die übrigen Exem-
plare sind zu jung, um ihre Formzugehörigkeit bestimmen zu können.
PETERSEN gibt aus der Bille und aus der Elbe bei Steinwärder (ein
Fundort, der jetzt durch Werftanlagen verschwunden ist) eine kleine und
zarte Form an, die wohl ebenfalls der var. ventrzcosa entsprechen dürfte.
Lymnaea ovata Draparnaud, 1805.
ROSSMÄSSLER, Iconographie (I) V Fig. 1253.
Fundnotizen: Überall im Untersuchungsgebiet vorkommend.
Elbpriel am Spadenland: (3 Fänge), Doveelbe (6 F.),
Moorflether Konkave (7 F.), Bille (1 F.), Alster (1 F.), Flete
(ll F.), Indiahafen (4 F.), Hansahafen (2 F.), Grasbrookhafen
(1 F.), Köhlbrand (1 F.), Teufelsbrück (I F.), Nienstedten (2 E.).
Die häufigste Zymnaea der Elbe, wenn auch nie in solchen Massen
vorkommend wie Bethynia und Veveparus. Am häufigsten findet man sie
258 M. Leschke,
in der Nähe des Ufers an Steinen sitzend, so z. B. am Köhlbrand und
Köhlfleth zahlreich. Merkwürdigerweise wird sie in der Literatur nur
von DAHL 1891 p. 162 aus der Elbe erwähnt, eine Angabe, die bei
PETERSEN 1904 fehlt.
Unsere Elbform ist eine ständig kleine Form, die in der äußeren
Gestalt sehr gut mit dem von KOBELT in der Iconographie, Fig. 1253,
abgebildeten Typ übereinstimmt. Die Form hat sich augenscheinlich den
ihr ursprünglich nicht besonders zusagenden Lebensbedingungen der Elbe
durch Kleinerwerden und Stehenbleiben auf einer früheren Entwicklungsstufe
angepaßt. Eine Verdickung der Schale, wie wir sie bei Vevzparus finden,
ist hier aber nicht eingetreten. Von den in der Literatur angeführten
Varietäten stimmt sie genau mit var. amnicola West]. überein. Mit mir
vorliegenden authentischen Exemplaren vermag ich keinen Unterschied
aufzufinden. SERVAIN vereinigt sie glatt mit der var. balthica Clessin,
einer Kümmerform aus dem Brackwasser der östlichen Ostsee.
Lymnaea lagotis (Schrank 1803).
ROSSMÄSSLER, Iconographie (T) V Fig. 1240.
Fundnotizen: Rechtsseitiger Elbprielam Spadenland (Grund):
7. V. 00, 2 Expl..—>Doveelbe: 7..V.00, 8 Exp — Ele Ikea
probe): 30. V. 00, 4 Expl.; 19. XI. 00, 10 Expl. — Köhlbrand (Ufer
rechts): 14. V. 00, 3 Expl.
Bisher nicht aus der Elbe bekannt. Unsere Form entspricht dem
von KOBELT, Fig. 1240, abgebildeten Typus, nur sind die vorliegenden
Exemplare etwas kleiner.
Maße: Flet I, 30. V. 00: Länge 15 mm, Breite 13 mm. Mündung:
Höhe 12 mm, Breite 9 mm.
Lymnaea peregra (O. F. Müller 1774).
ROSSMÄSSLER, Iconographie (I) V Fig. 1502.
Fundnotizen: Köhlbrand (Ufer rechts): 14. V. 00, 2 Expl. —
Teufelsbrücker Hafen: 3. X. 00, 1 Expl.
Nur zweimal ist diese auch sonst in Norddeutschland seltene Form
in der Elbe gefunden.
Lymnaea truncatula (0. F. Müller 1774).
ROSSMÄSSLER, Iconographie (1) I Fig. 57.
CLESSIN, Malak. Blätter N. F. Band 1, Tafel 2, Fig. 4.
Fundnotiz: Rechtsseitiger Elbpriel am Spadenland: 7.V.00,
3. Expl.
Das Gewinde ist ziemlich lang ausgezoeen; die Form stimmt mit
Fig. 4 bei CLESSIN am besten überein, nur ist sie etwas kleiner.
Das größte, wohl ausgewachsene Exemplar mißt: Länge 7 mm,
Breite 4 mm; Mündung: Höhe 3", mm, Breite 2 mm.
Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken. 359
Lymnaea palustris (0. F. Müller 1774).
Typus: ROSSMÄSSLER, Iconographie (1) V Fig. 1266.
var. septentrionalis Clessin 1875, Verh. Ver. naturw. Unterh. II p. 253.
ROSSMÄSSLER, Iconographie (1) V Fig. 1270, 1271,
Fundnotizen: Doveelbe (Grund): 7. V. 00, 1 Expl. — Moorflether
Konkave: 1.V. 00, 1 Expl. — Bille: 27. VIII. 00, I Expl. — Fletsack
(Kratzprobe): 25. VI. 00, 1 Expl. — Flet nördl. Mühlenfleth: 3. IX. 00,
I Expl. (juv.).
Diese von CLESSIN aus der Elbe (a. a. O., nicht wie CLESSIN selbst
in der Excursionsfauna angibt: Naturw. Ver. Hamburg) beschriebene Form
fand sich an obenstehenden Fundorten im Materiale; am Ufer kommt
‘sie zusammen mit Z. ovata (besonders im Köhlbrand und Köhltleth)
häufiger vor.
Gattung: Physa Draparnaud 1801.
Physa fontinalis (Linn& 1758).
Fundnotizen: Moorflether Konkave: 1.V.00, 1 Expl. — Bille:
13. VIII. 00, 1 Expl. (juv.). — FletI (Kratzprobe): 30. V. 00, 1 Expl. —
Klet' I (Grund): 23. VI. 00, 1 Expl.; 22:X. 00,1 Expl. — Fletsack
(Kratzprobe): 25. VI. 00, 2 Expl. — Altonaer Hafen (Ponton IV):
42V. 00% I Expl.
Eine Form, die in pflanzenreichen Gräben mit klarem Wasser häufig,
in die Elbe wohl nur zufällig durch Zuflüsse hineingeraten.
Gattung: Planorbis O. F. Müller 1774.
Die Arten dieser Gattung, Formen der Wiesengräben und stehenden
(sewässer mit reichlichem Pflanzenwuchse, sind nur als zufällige Eindring-
linge zu erwarten (vergl. DAHL 1891 p. 162 unter Pl. marginatus). CLESSIN
1876 p. 253 gibt überhaupt keine Planorbis aus der Elbe an. Von der
Hamburger Elbuntersuchung sind folgende Arten gefunden worden:
Planorbis corneus (Linne 1758).
ROSSMÄSSLER, Iconographie I Fig. 113.
GEYER, Tafel VII, Fig. 12.
Fundnotizen: Flet I (Kratzprobe): 23. VII. 00, 1 Expl. (juv.);
19. XT. 00, -1 Expl. (Quv.) — Flet I (Grund): 23. VI. 00, 1 Expl,,
4 juv.; 17. IX. 00, 5 Expl. (juv.); 22. X. 00, 1 Expl. (juv.) — Flet II
(Grund): 17. IX. 00, 1 Expl. (juv.) — Indiahafen (Grund): 4. XT.:00,
f Expl.. (Guv.)3r204 VOL Expl. Gum).
Nur in jungen oder unausgewachsenen Exemplaren gefunden.
260 M. Leschke.
Planorbis carinatus O. F. Müller 1774.
ROSSMÄSSLER, Iconographie I Fig. 60.
Fundnotiz: Doveelbe (Grund): 30. VII. 00, 1 Expl. (tot).
Ebenso wie die folgende Art von der Elbuntersuchung nur in der
Doveelbe gefunden.
-"o
Planorbis planorbis (Linn& 1758) — marginatus (Draparnaud 1805).
Fundnotiz: Doveelbe (Grund): 30. VII. 00, 20 Expl.
Unsere gewöhnlichste Planorbis, die in den mit Pflanzenwuchs be-
standenen Gewässern überall vorkommt, im Strombett der Elbe aber
nicht gefunden ist.
Die übrigen aus der Umgegend Hamburgs aufgeführten Planorben
sind im Material der Elbuntersuchung aus den oben angeführten Gründen
nicht vorhanden, obwohl mehrere in der Literatur (s. PETERSEN 1904
p. 85, 54) vom Elbufer angegeben sind, nämlich: vortex, spirorbis,
contortus, nitidus.
B. Prosobranchia.
Gattung: Lithoglyphus Hartmann 1821.
Nur eine Art:
Lithoglyphus naticoides (0. Pfeiffer 1828).
ROSSMÄSSLER, Iconographie (2) V Fig. 775.
var. berolinensis Westerlund, Fauna VI p. 85
mit forma: alata Westerlund ibid.
Fundnotizen: Rechtsseitiges Elbpriel am Spadenland
(Grund): 7.-V. 00,:30 Expl.;:27. VII. 00; 75’ Expl., 212x201 WassEzpE
— Doveelbe (Grund): 22. IV. 01, 55 Expl.; 21.X. 01, 88 Expl. —
Moorflether Konkave: 23. VIIL 00, 10 Expl. — Flet I (Kratz-
probe): 4. XI. 01, 2 Expl. — Indiahafen (Grund): 1. VII. 01 und öfter
1—3 Expl. — Hansahafen (Grund): 13. VIH. 00, 1 Expl. — Altonaer
Hafen (Ponton): 14. V. 00, 1 Expl. — Köhlbrand: 2. VI. 07, 5 Expl.
— Köhlfleth: 2. VIL 07, 16 Exp. — Nienstedten (Grund):
20. VI 07 AB].
Diese im ganzen Donaugebiet von Regensburg abwärts, im Dnjepr
und Dnjestr sowie wahrscheinlich in der Weichsel schon immer heimische
Art wurde seit dem Jahre 1870 im Rheine bei Rotterdam, seit 1883 bei
Berlin, dann im Rheingau bei Walluf beobachtet. In der Elbe wurde
sie von E. FRIEDEL (Nachrbl. D. Malak. Ges. 22 [1890] p. 196) am
Hamburgische Elb-Untersuchung. IX, Mollusken. 26]
31. Mai 1887 in einem Tümpel am Elbstrand bei Schulau zuerst gefunden.
Sie galt aber immer für sehr selten und ist meines Wissens nur einige
Male am Originalfundorte oder in seiner Nähe gesammelt worden. Durch
die Fänge der Elb-Untersuchung hat sich aber herausgestellt, daß die
Art in der Elbe keineswegs selten ist, vielmehr als recht häufig bezeichnet
werden muß. Mit Ausnahme der Alster und Bille, die durch Schleusen
von der Elbe abgeschlossen sind, findet sie sich im ganzen Untersuchungs-
gebiet lebend vor, besonders häufig (soweit die bisherigen Ergebnisse ein
Urteil gestatten) in der Doveelbe, Moorflether Konkave und den EIb-
prielen. Sie lebt auf dem Grunde des Stromes im Schlamm und wird
deshalb beim Sammeln am Ufer selten gefunden.
Die Elbform ist dieselbe Form, die auch sonst im Norden vorkommt
und von WESTERLUND als var. berolinensis abgetrennt ist. Sie unter-
scheidet sich von dem mehr im Süden (Donau usw.) vorkommenden Typus
durch das gänzliche Fehlen der Schulterkante. Die Schale ist auch bei
unseren Exemplaren dünner als bei den südlichen Formen, meist mit einer
dunklen Schmutzkruste überzogen; in reinem Zustande ist die Schale
hellgelb gefärbt. Die WESTERLUNDsche Form alata (mit in der Mitte
stark vorgezogenem Außenrand) kommt häufiger vor, und zwar im ganzen
Gebiet mit der Hauptform zusammen an denselben Fundorten. Zwischen
der Form mit stark vorgezogenem Rande und der typischen berolinenszs
mit ganz gerade herablaufendem Außenrand finden sich alle Übergänge.
Maße: Höhe 7—7,5 mm; Breite 7”—7,5 mm.
Gattung: Bithynia Risso 1826.
LOCARD, A. Les Bythinia du systeme europeen. Revision des especes appartenant ä ce
genre d’apres la collection BOURGUIGNAT, in Revue suisse de Zoologie. Vol. 2,
p. 68—134, Pl. V+ VI.
GERMAIN, L. Revision des especes francaises appartenant aux genres Vivipara et
Bythinia, in La Feuille des jeunes Naturalistes Vol. 57 (4. Ser. 7) 1906— 1907, p. 57—61,
S1—S4, 105--108, 125—136. Pl. 1.
Bithynia tentaculata (Linne 1758).
ROSSMÄSSLER, Iconographie (2) V Fig. S50.
var. bottnica (Anderson) Clessin 1878.
CLESSIN: in Malak. Blätter 25 p. 71, Tafel III, Fig. ”.
ROSSMÄSSLER, Iconographie (2) V Fig. S50b.
Fundnotizen: Überall im Untersuchungsgebiet sehr häufig.
Elbpriele am Spadenland (6 Fänge), Doveelbe (5 E.),
Moorflether Konkave (9 F.), Bille (4 F.), Alster (4 F.), Flete
(15 F.), Indiahafen (10 F.), Hansahafen (2 F.). Köhlbrand (1 F.),
Köhlfleth (1 E.), Elbe bei Teufelsbrück (2F.), Nienstedten (2E.).
362 M. Leschke.
Diese Art ist von allen in der Elbe vorkommenden Schnecken der
Zahl nach bei weitem die häufigste. In der Doveelbe, Moorflether Konkave,
besonders aber in den Fleten und Häfen kommt sie in großer Menge
vor. Sie bevorzugt besonders den schlammigen Grund.
Wie die meisten Süßwasserformen, variiert diese Art ganz ungemein,
sowohl in Größe als auch in Gestalt, Wölbung der Windungen usw.
Sie ist deshalb auch von der nouvelle &cole (BOURGUIGNAT, LOCARD,
SERVAIN) in eine ganze Reihe sogenannter Arten gespalten worden, von
denen aber ein großer Teil auf individuelle Abweichungen und Jugend-
formen gegründet ist, die anderen, soweit jedenfalls die Hamburger
Fauna in Betracht kommt, mit dem Typus zusammen vorkommen und
auf artliche Absonderung keinen Anspruch machen können. GERMAIN
hat deshalb schon in seiner Revision der französischen Formen alle wieder
unter die beiden alten Arten Zentaculata und leachöi verteilt, zu denen
als südliche Form matritensis GRAELS tritt.
Was nun die von SERVAIN für die Hamburger Fauna angegebenen
sechs Formen aus seiner Gruppe Zentaculatana (die unserer Species tenta-
culata entspricht) anlangt, so scheiden enflata Hansen und troscheli Paasch
als zur folgenden Art gehörig (s. KOBELT, Iconographie (2) V p. 65 und
66) hier aus. Eine Form, die man mit bogeca Dubois (Abbildung bei
KÜSTER, Paludina (2. Aufl. Martini- Chemnitz) p. 31, Tafel 7, Fig. 1)
indentifizieren könnte, habe ich im Elbmaterial nicht gesehen, und
decipiens (Millet) Bourg fällt, wie GERMAIN, dem die LOCARDsche
Orisinalsammlung vorlag, gezeigt, vollständig mit Zentaculata zusammen.
Ebenso sind die bei LOCARD abgebildeten Exemplare jener beiden Arten
für mich absolut identisch, Es bleiben von den sechs bei SERVAIN
angegebenen Arten also nur Zentaculata (Linne) typ. und var. bottnica
Anderson übrig.
Die typische Zentaculata (KOBELT, Iconographie (2) V Fig. 850a,
(+ERMAIN Tafel I, Fig. 6, 7) varliert in Gestalt und Größe außerordent-
lich. Von der langgestreckten producta Mke., die in einigen typischen
Exemplaren (allerdings selten) aus der Doveelbe vorliegt, bis zu Formen,
die in ihrer aufgeblasenen Form zu ventrzcosa Mke. gerechnet werden
müssen, sind sämtliche Zwischenformen im Elbmaterial vorhanden, und
zwar kommen alle Formen an demselben Fundort durcheinander vor.
Dieselbe Erscheinung hat auch SURBECK 1899 p. 460 im Vierwaldstätter
See beobachtet. Dazwischen findet man überall, in den Fleten und
Häfen etwas häufiger, eine zweite Form, die ich im Anschluß an SERVAIN
mit bottnica Anderson identifizieren und wenigstens als Form aufrecht-
erhalten möchte. Sie stimmt mit Beschreibung und Abbildung in der
Iconographie gut überein, authentisches Material lag mir nicht vor. Sie
unterscheidet sich vom Typus durch die etwas mehr aufgeblasenen
Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken, 263
Windungen, helle rötlichgelbe Färbung, den schwarzen Strich an der Mündung
und meist ein oder mehrere schwarze Striemen (‚Jahresabsätze) auf den
Windungen. Sie variiert anscheinend viel weniger als die typische
tentaculata. Eine merkwürdige Mißbildung mit ganz eckigen Windungen
wurde in Flet I (Grund): 22. X. 00 gefunden.
Maße:
producta: Doveelbe 21. x, ‚Länge ID a) Mündung: Länge 7 mm; | Zahl der
|Breite 9 „ - Windungen 5"
typiea: Indiahafen 1. ana En a j ns a 56, Zahl der N
Breiter; Windungen 5
ventricosa: Flet I 3. IX...... a a 2% er Zabl der
Breite 8,5 „ j Windungen 5
bottnica: Indiahafen 10. IX. ne u 2 | R ie: | Zahl der
Breite S,5 „ Windungen 5'/.
(Länge 11,3, | 2.3 | Zahlder
. {Breite 7,7, | 5 ” 7” \Windungen 5
Bithynia leachii (Sheppard 1823) — ventriecosa (Gray 1821).
ROSSMÄSSLER, Iconographie (2) V Fig. 553.
var. troschelii (Paasch 1842).
ROSSMÄSSLER, Iconographie (2) V Fig. 554.
Fundnotizen: Typus: Brockwetter bei Horst-Altengamme:
12. VI. 02, 6 Expl. var. troscheli: Moorflether Konkave: 1. V. 00,
2 Expl.; 24. IX. 00. I Expl.
Diese bei Hamburg seltene Art wurde in der kleinen typischen Form
in der Elbe überhaupt nicht gefunden, liegt mir aber aus einem Ent-
wässerungsgraben bei Altengamme vor. Die größere var. troschelit, deren
Hauptverbreitung nach KOBELT (Iconographie (2) V p. 65) im N. O. liegt,
wurde in einigen Exemplaren in der Moorflether Konkave gefunden.
Sie ist erheblich größer als der Typus, von tentaculata durch die deut-
liche Durchbohrung und die stark gewölbten Windungen unterschieden.
SERVAIN gibt sie ebenfalls aus der Elbe an. Die außerdem von ihm
angegebene znflata HANSEN habe ich nicht gefunden. Eine Form mit im
Gegensatz zu der ersten stark aufgeblasenen letzten Windung halte ich
für identisch mit SERVAINS ammoecia aus der Alster (Abbildung bei
LOCARD, Tafel 5 Fig. 23). Es ist augenscheinlich ein pathologisch ver-
ändertes Exemplar von troschelit.
Maße:
Typus: Brockwetter.... ) Länge & u) Länge der Mündung 5 mm, Zahl der
\Breite 5 „ | z IWindungen 4
|Länge 5,4. | 3 | Zahl der
z DE lBresesA 5... |, 27 2 ” IWindungen 4
troschelii: Moorfletlier K.. |Länge 10 er E : 10 \ Zahl dei R
(Breite 7, | |Windungen 5
|Länge 9,2, \ 13 | Zahlder
Breiter aa R " IWindungen 4";
264 M. Leschke.
SERVAIN gibt noch an, aus der Gruppe der B. orsini, die sonst nur
im Mittelmeergebiet vorkommt, seine balatonica (WESTERLUND VI p- 20:
Abbildung bei LOCARD Tafel VI Fig. 25) in der Elbe häufiger gefunden zu
haben (assez repandu dans les alluvions). Es ist eine kleine (4mm große) Form,
die große Ähnlichkeit mit der typischen Zeachö Shepp. besitzt, aber
durch treppenförmig abgesetztes Gewinde ausgezeichnet ist. Ich habe
nichts gefunden, was sich auf diese Form beziehen ließe.
Gattung:Viviparus Montfort 1810 (= Paludina Lam, Vivipara Lam).
SERVAIN, G. Vivipares des environs de Hambourg, in Bulletin Soc. malac. de France.
Vol. I p. 173—182 (1SS4).
GERMAIN, L. Revision des especes francaises appartenant aux genres Vivipara et Bytlıinia,
in Feuille des jeunes Naturalistes. Ann6e 37 (IV Ser. Vol. 7) p. 5761: SsI—S4,
105—108, 125—127 (1907).
KOBELT, W. Die westeuropäischen Viviparaarten, in Wochenschrift für Aquarien- und
Terrarienkunde, Band III (1906) p. 425—431, 551—553; Band IV (1907) p. 1711025
285— 237.
In dieser Gattung hat SERVAIN 13 (!) Arten aus der Elbe bei Ham-
burg feststellen zu können vermeint, die er auf 7 (!) Formenkreise verteilt.
Natürlich befindet sich darunter eine Reihe von J ugendformen, wie
ranarum Serv., paeteliana Serv. und strongyla Brgt., die sämtlich zu
viviparus L. gehören. Andere sind von ihm mit Formen aus der unteren
Donau identifiziert worden, wie occidentalis Brgt., die zu penthica gehört.
Dagegen läßt sich seine Abtrennung der Hauptelbform als penthica Serv.
(zu der als Jugendform albisiensis Serv. gehört) jedenfalls als Form auf-
rechterhalten. KOBELT, dem ich mich vollkommen anschließen möchte,
unterscheidet in ganz Nord- und Westeuropa nur 2 Arten, die allerdings
zum Teil besondere Lokalformen ausbilden, nämlich viviparus L. und
Jasciatus Müll.
Viviparus viviparus (Linn& 1758) — vera Frauenfeld — contecta Millet.
ROSSMÄSSLER, Iconographie Band I, Fig. 66.
GERMAIN 1907 Tafel I, Fig. 20.
KOBELT 1906 p. 551, Fig. 1.
Fundnotizen: Moorflether Konkave: 1.V, 00, 1 Expl. — Bille:
18. MI. 00,71%@Expl. Guy.) Re (Grund): 25. VEI00 2RxplE
(ir): 23.0800, Expl. — Flet II (Grund): 17. X 00 Dre
Flet vor der Stadtmühle: 30. V. 00, 1 Expl.
In der Elbe nur ganz vereinzelt; im eigentlichen Strombett über-
haupt nicht gefunden, sondern nur in den ruhigeren Nebenarmen und in
den Fleten. Häufig dagegen in den mit der Elbe oder ihren Neben-
flüssen in Verbindung stehenden Marschgräben. Hier auch (Marschgräben
bei Moorburg, hinter Wedel, Billegräben) die var. albina mit weißgelbem
Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken. 265
Tier (PETERSEN 1904 p. 63; FRANK 1906 in Blätter für Aquarienkunde
Band XVII, p. 298 u. 299).
Von den vorliegenden Exemplaren sind nur zwei ausgewachsen.
Beide sind klein und machen einen etwas verkümmerten Eindruck. In
der Gestalt stimmen sie gut mit Fig. 20 bei GERMAIN überein. Die Farbe
bei allen Exemplaren ist hornbraun, die drei Binden sind stets deutlich.
Von den SERVAINschen Formen gehören hierher als Synonyma: brachya
Let, paludosa Brgt., lacustris Beck (die große Form aus den Gräben)
und als auf unentwickelte Exemplare begründet: ranarım Serv., paeteliana
Serv. und stronygla Brgt.
Maße:
Ele E 23. VIE ......::: Länge: 24 mm; Breite: 20 mm. Spitze defekt.
Flet vor der Stadtmühle. „ 21.2 5 % DIE 5'/a Windungen.
Viviparus fasciatus (0. F. Müller 1774).
ROSSMÄSSLER, Iconographie Band I, Fig. 66*.
GERMAIN 1907, Tafel I, Fig. 18.
KOBELT 1906, p. 551.
var. penthica Servain 1884 (— porphyrea (Wessel) Westerlund 1886).
GERMAIN 1907 Tafel I, Fig. 17.
KOBELT 1907 p. 171, Fig. 5 u. 6; p. 286, Fig. 12. (Leider ist das letzte Cliche auf den
Kopf gestellt, so daß die Namen nicht unter den zugehörigen Bildern stehen. Es
wird richtig, wenn man sich das Clich& umgedreht denkt.)
Fundnotizen: Rechtsseitiger Elbpriel am Spadenland
(9 Fänge), Doveelbe (9 F.), Bille (4 F.), Moorflether Konkave
(6 F.), Alster, Rondeel (Versuchsfischerei) (1 F.), Alsterverbindungs-
kanal (1 F.), FletI (Grund) (3 F.), Flet II (Grund) (1 F.), Flet
nördl. des Mühlenfleth (1 F.), Indiahafen (Grund) (5 F.), Hansa-
hafen (Grund) (2 F.), Altonaer Hafen (Ponton) (1 F.), Teufels-
brücker Hafen (3 F.), linkes Elbufer südlich Nienstedten (I F.),
Elbe südlich Nienstedten (Il F.).
Überall in der Elbe sehr zahlreich; mit Bithynia tentaculata zu-
sammen die häufigste Schnecke. An einigen Stellen der Moorflether Kon-
kave und der Doveelbe die Hauptmasse der Fänge ausmachend.
Mit der genauen Zugehörigkeit unserer Elbform hat sich KOBELT
in den letzten Jahren bei Gelegenheit seiner neuen Monographie in Martini-
Chemnitz befaßt. Das Resultat seiner Untersuchung ist noch nicht ver-
öffentlicht, doch hat er einen vorläufigen Bericht über die Elbform in
der Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienkunde Band III u. IV und
ferner Band V (1908) p. 109 gegeben. Hiernach ist die Abtrennung der
eigentümlichen Elbform, wie man sie besonders elbabwärts bei Teufels-
brück, Blankenese usw. am Strande angespült findet, und die SERVAIN
18
266 M. Leschke.
unter dem Namen pentlzca vorgenommen, durchaus berechtigt gewesen.
Diese Form ist stets kleiner als die typische fascrata, hat eine dickere
Schale, ein plumpes, gedrungenes Gewinde, eine kurze, stark gerundete
Spitze und meist eine fast rein kegelförmige Gestalt. Gewöhnlich sind
nur 5 Windungen ausgebildet, während Jasciata ausgewachsen 6 hat;
penthica scheint also ihren Gehäusebau etwas früher abzuschließen.
KOBELT scheint sie direkt mit der fossilen deluviana Knuth identifizieren
zu wollen. Sollte sich dies bestätigen, so hätte dieser Name die Priorität.
Der Hamburger Händler WESSEL hat die Form schon in den sechziger
Jahren unter dem Namen porphyrea in den Handel gebracht. Da der
Name aber erst von WESTERLUND in seiner Fauna VI (1886) p. 10 ver-
öffentlicht ist, hat natürlich SERVAIN mit seiner penthica 1884 die Priorität.
Die Färbung ist meist ein Rotbraun oder „Purpurbraun“, wie WESSEL 1870
p. 75 unter Paludina achatina von Neumühlen angibt. Die Binden fehlen
meist vollständig oder sind doch ganz undeutlich und verwaschen. Ge-
funden habe ich die penthzca überall im Gebiet, außer in der Alster und
Bille, doch fast stets mit typischen fasciata untermischt. Doch will es
mir nach dem vorliegenden Material scheinen, als ob penthica elbabwärts
und in den Fleten bedeutend die Überzahl hätte, während mehr oberhalb,
besonders in der Doveelbe und den Elbprielen die typische fasciata häufiger
wäre. Nur /asciata habe ich in der Alster und besonders in der Bille in
schönen, großen Exemplaren mit sehr deutlichen Bändern gefunden.
Einige Formen der Bille nähern sich stark der Form subfasciata Brgt.,
wie sie GERMAIN Tafel I Fig. 22 abbildet. Eine scharfe Trennung
zwischen penthica und der typischen fasczata besteht natürlich nicht, vielmehr
kommen Übergangsformen vor, deren Zugehörigkeit vollkommen zweifelhaft
ist. Nach den Maßen vermag ich keinen genauen Unterschied anzugeben.
Maße:
fasciata(typisch) Bille, 28. V..... Länge: 34,5mm; Durchm.: 27,5mm; 6 Windg. (subfasciata),
DoyeelberosVe un SIE x 2 Eu bes
- 2. NIE 2,0 08.25 R 2474005
2 DVI 9 = I
penthiear 2. HletaliEe a serr N 2a n DEN SS IDSAER
BETTER TO: E ee
TR a ER Hr. > ae:
Gattung: Valvata O. F. Müller 1774.
Valvata piscinalis OÖ. F. Müller 1774.
GEYER Tafel VIII Fig. 5.
Fundnotizen: Elbpriele am Spadenland, Doveelbe (zahlreich),
Moorflether Konkave, Bille, Alster, Flete (häufig), Indiahafen,
Hansahafen, Grasbrookhafen, Köhlbrand (wenig), Köhlfleth
(wenig), Elbe bei Teufelsbrück, Nienstedten,
Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken. 267
Diese ähnlich der Bethymia schlammigen Grund bevorzugende
Schnecke kommt zwar überall in der Elbe vor, aber nie in solchen
Massen, wie Dithymia tentaculata und die Sphaerien. Relativ am häufigsten
ist sie im Material aus der Doveelbe, den Fleten und den Hafenbecken.
Das gesamte aus der Elbe vorliegende Material an Valvaten gehört
zu piscinalis Müller, und zwar zur typischen Form, wie sie etwa GEYER,
Tafel VIII Fig. 5, abbildet. Trotzdem die Art im weiteren Sinne, wie
sie THIELE 1909 p. 29 auffaßt, erheblich nach den verschiedenen Fund-
orten variiert, ist die Form der Elbe im Gegensatz zu Bithynia ver-
hältnismäßig konstant zu nennen. Die hohen, gewöhnlich als antiqua
Sow. bezeichneten Formen, wie sie THIELE im Nachrichtenblatt 1909,
Tafel I Fig. 1—3, abbildet, fehlen in der Elbe ganz. (Sie ist von
FRIEDEL 1869 aus der Elbe angegeben worden.) Dagegen finden
sich öfters etwas flachere Formen, die SERVAIN zu obtusa rechnet,
doch sind sie nicht so flach, wie die von GOLDFUSS, Fauna p. 250, so
bezeichneten Formen aus der Saale, von denen mir Stücke vorliegen, und
die THIELE im Nachrichtenblatt 1909, Tafel I Fig. 4, abbildet. Ich
halte unsere Form nur für eine flache Abart der pzscinalis. Ebenso
habe ich von der etwas höheren Form mit eckigen Windungen, die ge-
wöhnlich als Auwatilis Colbeau bezeichnet wird, nichts gesehen, obwohl
sie nach BORCHERDING 1884 p. 335 in der Weser ziemlich häufig ist.
SERVAIN will dagegen im Angespül einige Exemplare gefunden haben.
Die durch die Anwuchsstreifen hervorgerufene feine Streifung ist bei der
Elbform sehr gut ausgeprägt; mitunter findet man auch Exemplare mit
deutlichen, ziemlich weitläufig stehenden Spiralrippen auf den letzten
Windungen, während die meisten Exemplare keine Spur davon zeigen
(THIELE, Nachrichtenblatt 1909 p. 33).
Von depressa Pfr. und sperorbes Drap., die SERVAIN als selten von
Hamburg angibt, habe ich nichts gefunden. Die Formen der erzstata-Gruppe
(Gyrorbis Fiz.) leben in pflanzenreichen Gräben (BORCHERDING 1884 p.335),
sind also in der Elbe nicht zu erwarten und auch nicht gefunden worden.
Maße:
typische Form: Länge 5,5—6 mm, Breite 5—5,3 mm, Höhe der Mündung 3 mm, 4 Windungen
flache Form: ee 5 OR Y ars; nn De r
Gattung: Neritella Calonne 1797 — Neritina Lamarck 1822.
Neritella fluviatilis (Linne 1758).
ROSSMÄSSLER, Iconographie (2) VIII, Fig. 1359—65.
v. MARTENS in MART.-CHEMNITZ Monogr. Neritina p. 204—221.
Fundnotizen: Rechtsseitiger Elbpriel am Spadenland:
21,X. 01, 1 Expl. (lebend). — Doveelbe (Grund): 30. VII. 00, 15 Expl.
15*
268 M. Leschke.
(tot). — Moorflether Konkave: 29. VI. 09, 2 Expl. (tot). — Köhl-
brand: 13. VII. .07, 1 Expl. tet).
Von dieser Art liegen im Material mit einer Ausnahme nur tote
Stücke vor. Dies rührt daher, daß die Tiere im Leben unter den am
Grunde liegenden Steinen sitzen und infolge davon schwer lebend zu
erbeuten sind. Die Art dürfte deshalb häufiger sein, als es aus obigen
Angaben den Anschein haben könnte. — Aus der Alster liegt mir kein
Material vor, doch gibt WESSEL 1870 sie von dort an.
In der Form entsprechen die mir vorliegenden Exemplare genau
dem Typus, wie er bei KOBELT und v. MARTENS abgebildet ist. Die
Streifung der Schale in der Richtung der Anwuchsstreifen ist sehr dicht,
aber so schwach, daß man sie nur unter der Lupe deutlich erkennen
kann. Die Färbung ist verhältnismäßig einheitlich. Sämtliche Exemplare
zeigen eine schwarze, bei ausgebleichten Schalen in Dunkelrot übergehende
(Grundfarbe, auf welcher weiße Dreiecksflecke in mannigfacher Weise an-
geordnet sind. Diese können sehr spärlich auftreten und dann völlig
voneinander getrennt bleiben oder in der verschiedensten Weise mit-
einander zu länglichen Flecken und Streifen verschmelzen, so daß im
extremen Falle das Weiß die Grundfarbe überwiegt. Dagegen zeigt sich
bei keinem Exemplar die Auflösung der dunklen Grundfarbe in ein schwarzes
Netzwerk oder in feinste Parallelstreifung, wie man es sonst bei
uviatelis zu sehen gewohnt ist. Durch die geringe Größe (das größte
vorliegende Exemplar mißt 7,4 mm im Durchmesser) und verhältnismäßig
dünne Schale nähert sich unsere Form derjenigen der östlichen Ostsee
(= litoralis L.), bei der auch häufig die Grundfarbe einheitlich schwarz
wird (WESTERLUND, Fauna VI, p. 149).
Maße:
Doveelbe, 30. VII.: Länge 6—7 mm; Breite 6,2—7,4 mm.
II. Bivalven.
Familie: Dreissenidae.
Gattung: Dreissena van Beneden 1834.
Dreissena polymorpha (Pallas 1771).
GEYER Tafel VIII Fig. 25.
Fundnotizen: Überall im Gebiet, an festen Gegenständen angewachsen.
Rechtsseitiger Elbprielam Spadenland, Doveelbe (3 Fänge),
Bille (10 Expl.), Alster, Grund (2 Fänge), Indiahafen, Grund (2 Fänge),
Köhlbrand,
Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken. 269
Diese Muschel, die aus ihrer eigentlichen Heimat, dem nördlichen
Rußland, durch Anheftung vermittels ihres Byssus an Holzflößen und
durch den Schiffsverkehr verschleppt wurde, ist aus der Elbe zuerst 1830
von THOREY (1830 p. 69, als: „Mytilus? n.n.“) nachgewiesen worden (ver-
eleiche auch: ROSSMÄSSLER, Iconographie |1| I (Heft 1), p. 114). Näheres
über die interessante Einwanderungsgeschichte findet man in einem Auf-
satz von v. MARTENS in: Zoolog. Garten Band VI, p. 50—59, 89—97.
Infolge ihrer festsitzenden Lebensweise ist sie in den Fängen der EIb-
untersuchung weniger zahlreich vertreten. Doch kann man sie an Holz,
Steinen, größeren auf dem Grund liegenden Gegenständen, Bivalven usw.
oft in großen Klumpen finden. Wie schon WESSEL 1870 erwähnt, sind
die jungen Muscheln schmutzig-gelb gefärbt mit vielen, ziemlich breiten,
schwarzen Zickzackstreifen, während die älteren stets mit einem dunklen
Schmutzüberzug versehen sind. Bei den Exemplaren der Bille ist der
Eindruck am Unterrand ziemlich stark.
Maße:
Länge: 23—30 mm, Breite: 14—15 mm; Dieke: 16—17 mm,
größtes Exemplar: „, 3159. ;, r 14,4 „, r 18%,
Familie: Unionidae (Najades).
Bei dieser Familie fällt besonders die außerordentlich geringe Indi-
viduenzahl auf, in der sie im Material der Elb-Untersuchung vertreten
ist. Hiernach scheint die eigentliche Elbe für diese großen Formen einen
sehr ungünstigen Wohnort abzugeben. Hierbei spielt wohl die durch
Ebbe und Flut hervorgerufene Wasserbewegung eine Rolle, da schon in
der aufgestauten und dadurch den Einflüssen jener Faktoren entzogenen
Alster die Unioniden in ziemlicher Anzahl auftreten. Bei dem spärlichen
mir vorliesenden Material schien es mir nicht möglich, eine genaue Durch-
arbeitung der Elbnajaden in dem von KOBELT angeregten Sinne vVOorzu-
nehmen. Ich begnüge mich im folgenden deshalb im allgemeinen mit den
hergebrachten Bestimmungen.
Gattung: Anodontites Bruguiere 1792 — Anodonta Cuvier 1798.
Anodontites complanata Rossmässler 1835 (— Pseudanodonta compl.
Ziegler 1835).
Typus: ROSSMÄSSLER, Iconographie I Fig. 68.
var. elongata: KOBELT 1SS6, p. 100, Tafel VII Fig. 2.
BORCHERDING 1859, p. 347.
Fundnotizen: Doveelbe, Grund: 28. V. O1, 1 Expl. — Bille,
Grund TE VI 0051, Expl
Nur zwei Exemplare von obigen Fundorten. Das Stück aus der
Doveelbe stimmt im äußeren Umriß gut mit BORCHERDINGs Abbildung von
270 M. Leschke.
elongata Hollandre, während das Exemplar aus der Bille noch etwas
stärker geschnäbelt ist. Diese Form kommt sonst noch in der Mosel,
im Main, in der Lesum und Hase vor. SERVAIN rechnet die Elbform
ebenfalls zur Gruppe der elongata, doch identifiziert er sie mit rayı Bret.,
einer ebenfalls bei BORCHERDING abgebildeten Form, zu der aber die mir
vorliegenden Stücke weniger cut zu stimmen scheinen.
Maße:
i $ .. f Wirbel 23,5 mm
Bille: Länge 53,4 mm, Höhe beim | Ligament 27,9
{Wirbel 22
» » \ Ligament 26
=
ı Breite Il mm.
’„’
eh]
Doveelbe: nt WERD RAAEE En.
ut
2
Anodontites piscinalis (Nilsson 1822).
ROSSMÄSSLER, Iconographie 1, Fig. 281.
Fundnotizen: Rechtsseitiger Elbprielam Spadenland: 7. V.00,
2 Expl.; 30. VII. 00, 1Expl.; 27.94.00, 17’ExpL: 21. X207 20
— Doveelbe, Grund: 28. V. 01, 3 Expl. — Moorflether Konkave:
24. IX. 00, 2 Expl. (juv.). — Bille: 17. VI. 01, 4 Expl. — Bille, Grund:
10. VI. 01, 1 Expl. — Alster, Rondeel: 2. XI. 05 (Versuchsfischerei in
der Alster), ca. 20 Expl. — Indiahafen, Grund: 22. V. 00, 1 Expl. (juv.).
— Hafen südlich Teufelsbrück, linkes Elbufer: 1. IX. 00, 1 Expl.
(juv.). — Elbe südlich Nienstedten: 16. X. 01, 2 Expl. (juv.).
Die in der Elbe relativ häufigste Najadenform. In der Alster in größerer
Zahl vorkommend. Bevorzugt aber auch die stilleren Nebengewässer.
Zwischen Exemplaren aus Elbe und Alster kann ich keinen Unter-
schied finden. Unsere Form stimmt recht genau mit der typischen Form,
wie sie bei ROSSMÄSSLER, Iconographie, Fig. 281, abgebildet, überein.
Die feinen grünen Streifen können bei einigen Exemplaren ganz ver-
schwinden, sind jedoch bei anderen sehr gut ausgeprägt. Das Verhalten
des Oberrandes entspricht genau den Figuren im ROSSMÄSSLER. Besonders
bei jungen Exemplaren ist das Aufsteigen des Oberrandes sehr stark
ausgeprägt (Iconographie, Fig. 281 oben).
Maße:
Bill 17. VI 01 Länge @ 5 mn Höhe beml 2 u
: . . g 9) ; e . mr M A
1lle { ange (, mm ohe beim \ Ligament 57,5 N. J reite 8 ’ mm
EN (Wirbel 475 „
Alster: DIENEN a 5 » | Ligament 53 Pe)
(Wirbel 43 „
pe 27
„ ı9 „ ” 2 | Ligament 50 „ ni a ä
Box f Wirbel 35 „
> 15,4 „ „ ” t Ligament 45 ” 5
f Wirbel 41 „
Priel.rechis#7 7. V..0032, iso, N » | Ligament 48
f Wirbel 39,
| Ligament 45 , „28 5
Oo I
ww
ler)
DD
Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken. )
=]
—
Im Material befanden sich außerdem einige junge Formen, die nicht
zu piscinalis zu gehören scheinen und von PETERSEN als ? cellensis
Schröter bestimmt sind. Diese Art ist von PETERSEN und KRÖBER aus
der Elbe angegeben, doch liegen in meinem Material keine weiteren
hierher gehörigen Stücke vor. Von FRIEDEL (und nach ihm von
KREGLINGER) wird auch anatina L. aus der Elbe angegeben.
Gattung: Unio Retzius 1788.
Vergleiche hierzu: KOBELT 1908.
Unio (Lymnium) tumidus Retzius 1788.
Typus: ROSSMÄSSLER, Iconographie I Fig. 70.
Elbform: 7 R II ,„ 772 (limicola Mörch 1564).
Fundnotizen: Doveelbe, Grund: 28. V. Ol, 1 Expl. (tot) und eine
rechte Schale. — Alster, Rondeel: 2. XI. 05 (Versuchsfischerei in der
Alster), ca. 50 Stück.
In der Elbe nur einmal als tote Schalen gefunden. In der Alster
dagegen häufiger, mit pzetorum zusammen, aber etwas zahlreicher als
diese.
Die beiden vorliegenden Schalen aus der Doveelbe stimmen mit den
Alsterexemplaren vollkommen überein. Beide sind zu der Varietät l!öimicola
Mörch (s. WESTERLUND, Fauna VII, p. 98) zu rechnen, die in der Icono-
graphie 11, Fig. 772, abgebildet ist. Sie unterscheidet sich vom Typus
durch das verbreiterte, zungenförmige Hinterteil und den wenig gewölbten
Unterrand. In der Gestalt stimmt sie sehr gut mit der Abb. 772 bei
ROSSMÄSSLER, einer Form aus der Elbe bei Dresden, überein; nur die
Farbe ist bei ausgewachsenen Alsterexemplaren dunkelrotbraun, am Rande
oft schwarz und stets ohne die grünen Streifen. Bei jungen Tieren (bis
zu 55 mm Länge) besteht durchgehends eine starke Neigung zur Aufwärts-
kıümmung des Schnabels, die ausnahmsweise noch bei Formen von 70 mm
Länge zusammen mit der hellen Farbe erhalten bleiben kann. Einige
Exemplare zeigten einen stark verkürzten, ziemlich gerade abgestutzten
Schnabel (s. KOBELT 1871, p. 240). Die Wirbelskulptur ist bei jungen
Muscheln sehr deutlich ausgeprägt, bei den älteren sind die Wirbel
meistens korrodiert, so daß die Skulptur nicht mehr zu sehen ist.
Maße:
Alster: Länge 90 mm; Breite 47 mm; Dicke 2S mm.
”„ SS ” „ 45 „ „ 3m
s en a AT aan Werkürzte Eorm).
a 10%, Rasen 2
n Se 32 22
272 M. Leschke.
Unio (Lymnium) pietorum (Linn& 1758).
ROSSMÄSSLER, Iconographie I, Fig. 196.
Fundnotizen: Rechtsseitiger Elbpriel am Spadenland (Grund):
30. VII. 00, 1 Expl. — Doveelbe (Grund): 28. V. O1, 2 kleine Exemplare
und 1 ausgewachsene linke Schale. — Bille (Grund): 10. VI. 01, 1 Expl.
— Alster (Rondeel): 2. XI. 05 (Versuchsfischerei) 40 Expl. — Moor-
flether Konkave: 24. IX. 00, 1 Expl. (jur... — Elbe nördlich
Blankenese (Grund): 11. VI. 00, halbe defekte Schale.
In der Elbe etwas häufiger als vorige, aber nicht im eigentlichen
Strombette, sondern nur in den ruhigeren Buchten vorkommend. In der
Alster häufig, doch nicht so zahlreich wie fumidus.
Auch hier kann ich keinen Unterschied zwischen den Alster- und den
Elbformen entdecken. Ich halte unsere Form für eine typische, lang-
gestreckte pzctorum, wie sie ROSSMÄSSLER in Fig. 196 abbildet, nur ist
die Farbe dunkler, mehr rotbraun.
Maße:
Alster: Länge 91,5 mm; Breite 40 mm; Dicke 26 mm.
„ 57,9 „ >$) 37 b}) „ 26,4 ”
„ 54 ” ” 38 „ ” 30 ”
820 en a er
Aus dem Formenkreis von Unio batavus liegt mir aus der Elbe kein
Material vor; die Form wird aber von PETERSEN 1904 aus der Elbe und
Bille angegeben. Die Angabe von KREGLINGER 1870, daß batavus in der
Alster gefunden sei, beruht auf Iconographie I (5. u. 6. Heft), p. 56 unter
Fig. 414.
Familie: Sphaeriidae.
Gattung: Sphaerium Scopoli 1777.
Untergattung: Musculium Link — Calyculina Clessin.
Sphaerium (Musculium) lacustre (0. F. Müller 1774).
ROSSMÄSSLER, Iconographie (1) VII, Fig. 2116.
Fundnotizen: Moorflether Konkave: 29. VI. 09, 6 Expl. —
Flet I, Grund:.20: VI. 00, 10 Expk; 17. IX: 00,2 Expl.; 42XT. 0089:
— Indiahafen: 4. XI 01, 3 Expl. — Grasbrookhafen, Grund:
1. VII. 01, 5-Expl:
In den ruhigeren Nebengewässern der Elbe, aber nicht häufig.
Diese Muschel war bisher aus der Umgebung von Hamburg nur von
Elmshorn und neuerdings (G. SCHMID 1909, p. 84) aus dem Eppendorfer
Mühlenteich bekannt. SERVAIN gibt die Alster an, doch ist sie meines
Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken. 273
Wissens dort nicht wieder gefunden. Durch das Material der EIb-
Untersuchung ist sie jetzt auch aus der Elbe selber nachgewiesen worden.
Unsere Form gehört dem Typus an.
Mabe:
Flet I, 4. XI.: Länge S,5 mm; Höhe 7 mm; Dicke 4,4 mm.
Untergatitung: Sphaerium s. str.
Sphaerium rivicola (Lamarck 1818).
ROSSMÄSSLER, Iconographie (I) VII, Fig. 2103a.
Fundnotizen: Rechtsseitiger Elbpriel am Spadenland,
anna 2. ML. 001 Expl.: 27. VI 00, I Exp: 02325700, FExpl.:;
21.X.00, 4 Expl. — Doveelbe, Grund: 2. VII. 00, 6 Expl; 30. VII. 00,
2Espl.; 21. VII.01, 3 Expl. — Moorflether Konkave: 23. VI. 00,
OEL. ; 24. 1X.00, 3 Expl. — Bille: 28V. 007 7Espl. — Indiar
hafen, Grund: (6 Fänge, zahlreich). — Hansahafen, Grund: 22. V. 00,
1 Expl.; 12. VII. 00, 13 Expl.— Grasbrookhafen, Grund: 22.X. 00,
1 Expl. — Köhlbrand bei Waltershof: 2. VI. 07, 7Expl. — Köhl-
fleth: 2. VII. 07, 50 Expl. — Teufelsbrücker Hafen: 1. X. 00, 2 Expl.
In der Elbe überall ziemlich häufig, doch nie in den Mengen wie
corneum;, merkwürdigerweise in dem Material aus den Fleten und der
Alster vollkommen fehlend.
Unsere Form gleicht genau dem Typus, wie er von KÖBELT in der
Teonographie, Fig. 2103a, abgebildet ist. Sie ist im vorliegenden Material
sehr konstant; Exemplare, auf welche sich die bei SERVAIN aufgeführten
4 Arten beziehen könnten, habe ich nicht gesehen. Diese Art ist durch
ihre Größe, die regelmäßigen, parallelen Rippen, die nach den Wirbeln
zu allmählich verschwinden, und durch die zwei Mittelzähne in jeder
Schale leicht kenntlich.
Maße:
Priel rechts, 21. X.: Länge 15 mm; Höhe 14,1 mm; Durchmesser: 10,5 mm.
Hansahafen, 21.V.: „ KW w13,om, 15 EL
Indiahafen, 10. VI.: „, 16% ne MUS ” 3.
Sphaerium solidum (Normand 1844).
ROSSMÄSSLER, Ieonographie (1) VII, Fig. 2106.
Fundnotizen: Rechtsseitiger Elbpriel am Spadenland, Ober-
fläche: 29. X. 00, 1 Expl. — Rechtsseitiger ElbprielamSpadenland,
Grund: 7. V. 00, 1 Expl.; 21. X. 01, 13 Expl. — Linksseitiger Elb-
prielam Spadenländer Busch: 7. VI. 00, 1 Expl. — Köhlfleth:
2. VII. 07, 29 Expl. — Linkes Elbufer nördl. Nienstedten: 3. IX. 00,
1 Expl. — Elbe südl. Nienstedten: 16. X. 01, 6 Expl. — Nienstedten:
20. VII. 07, 20Expl.
274 M. Leschke.
Diese Form zeigt eine merkwürdige Verbreitung im Gebiete: in den
Prielen der Oberelbe (nicht häufig) vorkommend, überspringt sie das ganze
Hafengebiet, um erst wieder im Köhlfleth und der Unterelbe, hier dann
ziemlich häufig, aufzutreten. Sie meidet also allem Anschein nach das
„Sielwasserbereich“ in den Häfen, in dem Sph. corneum sein Maximum
erreicht.
Diese Art ist an den regelmäßigen sehr kräftigen Rippen, die be-
sonders auf den Wirbeln stark hervortreten, leicht zu erkennen. Von
ivicola unterscheidet sie sich schon durch die viel geringere Größe.
Neben der typischen Form, wie sie im der Iconographie, Fig. 2106, abge-
bildet ist, kommt zuweilen eine etwas mehr gestreckte und flachere Form
vor. Die SERVAINsche Sph. briandianum (Servain 1888, p. 310) halte
ich für ein unausgewachsenes Exemplar dieser gestreckten Form.
Maße:
Nienstedten, 20. VIII. 07: Länge Il mm; Höhe 9,5 mm; Durchm.: 6,4 mm (typ. Form).
Priel rechts (oben), 29. X. RS, er Re Se ” GA en)
Elbe südl. Nienst., 16. X. SE BEL, Ode 5 6,1, game:
Sphaerium corneum (Linne 1758).
Typus: ROSSMÄSSLER, Iconographie (1) VII, Fig. 2108.
var. rivalis: e z CHEVEL SEE
var. pisidioides: = a5 GDSVAL 2,2240:
„ sealdianum: > ” DaVz222105:
Fundnotizen: Überall im Gebiet vorkommend: Rechtsseitiger
Elbprielam Spadenland (4 Fänge). — Doveelbe, Grund (3 F.). —
Moorflether Konkave (8 F.). — Bille: 20. VI. 00, 1 Expl. — Alster:
30. v2 00, LE Expl.; 17. IX. 00, 1 Expl. ——- Plet% Gonda Pa
Fletsack (1 F.). — Indiahafen, Grund (14 F.). — Hansahafen,
Grund (1 F.). — Grasbrookhafen, Grund (10 F.). — Köhlbrand
(3 F.). — Köhlfleth (3 F.). -- Linkes Elbufer nördlich Nien-
stedten (3 F.). — Teufelsbrücker Hafen (1 F.).
Sph. corneum ist von allen Mollusken in der Elbe am häufigsten,
besonders in den detritusreichen Ausbuchtungen des Stromes (Häfen,
Flete, Moorflether Konkave) kommt sie in unglaublich großen Mengen
vor und bildet dort die Hauptmasse des Fanges; doch trifft man derartige
Stellen auch in der Unterelbe an.
Ganz im Gegensatz zu Sph. rivicola variiert Sph. corneum ganz
außerordentlich stark, wie schon aus der großen Zahl der sogenannten
Arten hervorgeht, zu denen diese veränderliche Art Anlaß gegeben hat.
CLESSIN hat in seiner Monographie der Cyeladeae im Martini-Chemnitz und
in seiner Fauna den Versuch gemacht, die einzelnen von ihm angenom-
menen Arten nach der Beschaffenheit der Schloßzähne zu trennen. Es
ist mir aber nicht gelungen, mich nach seinen Angaben in dem mir vor-
Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken. 375
liegenden Material zurechtzufinden. Jedenfalls gehen die angegebenen
Unterschiede vollkommen ineinander über, stimmen auch zum Teil nicht.
Nach meiner Meinung hat ULESSIN zu wenig Material untersucht und im
übrigen mit zu schwachen Vergrößerungen gearbeitet, vielleicht auch seiner
Phantasie etwas zu freien Lauf gelassen (siehe auch DYBOWSKY in Nachrbl.
D. Malak. Ges. Band 35, p. 78, Anmerk.).
Nach meinen Untersuchungen zerfällt Sph. corneum in eine Reihe
einzelner Formen, die aber nicht örtlich getrennt werden können, da sie
ineinander übergehen und auch an demselben Fundort durcheinander vor-
kommen (also dieselbe Erscheinung wie bei den Bithynien). Ich unter-
scheide im Elbmaterial folgende Formen:
l. Typische Form. Genau eleichseitig, stark aufgeblasen, Wirbel
sehr gerundet, nicht spitz vorspringend, ziemlich festschalig, häufig
am Unterrande „elbgefärbt. Überall häufig. Hierher gehört die
var. nacleus Studer, kleiner und fast ganz kugelig, im übrigen
genau wie der Typus; nur im einer Nummer aus der Moorflether
Konkave in wenigen Exemplaren.
2. Geschnäbelte Form. Wirbel aus der Mitte etwas nach vorn ver-
lagert und dadurch das Hinterende mehr oder weniger schnabelartig
vorgezogen. Unterrand nicht schneidend, Muschel bedeutend flacher
als der Typus. Ich glaube diese Form mit pissdiordes Gray identi-
fizieren zu können. Überall vorkommend, noch etwas häufiger als
die vorhergehende. Hier kann man, wenn man will, noch wieder
zwei Unterformen unterscheiden: Eine wenig geschnäbelte, ziemlich
flache und eine stärker geschnäbelte, etwas aufgeblasene Form.
SERVAIN beschreibt die zweite Unterform als var. Rymchonella.
3. scaldianum Normand 1844. Ebenfalls die Wirbel etwas aus der
Mitte verlagert, aber diese spitzer gestaltet und über den Oberrand
vorragend. Unterrand schneidend, wenig gebogen, mit breitem gelben
Bande. Muschel so stark aufgeblasen wie der Typus. Ligament
frei, nicht überbaut, doch ist dieses Merkmal nicht durchgehend. In
ganz typischer Ausprägung leicht zu erkennen aber mit pzszdiordes
durch fließende Übergänge vollkommen verbunden. Eine artliche
Trennung von corneum, wie sie meistens angegeben wird, ist deshalb
nicht aufrechtzuerhalten. Vielfach ist auch die vorhergehende Form
mit dieser zusammengeworfen worden. In der Elbe ziemlich selten,
fast ausschließlich im Schlamm der Hafenbecken gefunden.
4. ovalis Fer. 1807 (—=draparnaldi Clessin 1875). Wirbel etwas aus
der Mitte gerückt, aber ganz flach und sehr dünnschalig. Schloßrand
ganz gerade, daher Gestalt fast rhombisch; durch die große Flachheit
sofort auffallend. In der Elbe selten; gefunden in den Hafenbecken,
Fleten, der Doveelbe, Moorflether Konkave. Es wird dies dieselbe
M. Leschke.
[89
|
{or}
Form sein, die FRIEDEL 1869, p. 24, unter diesem Namen aus An-
spülungen zwischen Flottbek und Blankenese angibt. Ich habe die
Elbform bestimmt im Anschluß an Material von GOLDFUSS aus Halle
(vergl. GOLDFUSS 1900, p. 278), mit dem unser Material gut überein-
stimmt. Doch werden unsere Exemplare größer, als ULESSIN angibt.
SERVAIN scheint diese Form für fragile Clessin gehalten zu haben.
Maße typischer Exemplare:
Typische Form: Hansahafen 12. VII. 00.. Länge Il mm; Höhe 9 mm; Dieke 7 mm.
geschnäbelte „ Blet122.X2 0047383 - ler SD HL c:
ovalis- = Hansahafen 22.V.00.... „ 0: Se :.
scaldianum- „ Indiahafen 10. VI.0l.... % 2 De Salzen
Gattung: Pisidium ©. Pfeiffer 1821.
Von dieser sehr schwierigen und wenig durchgearbeiteten Gattung
sind die drei häufigsten Formen aus der Elbe nachgewiesen, doch wäre
es nicht ausgeschlossen, daß bei genauerem Nachsuchen noch die eine
oder andere seltene Form zu entdecken ist.
Pisidium amnieum O. F. MÜLLER 1774.
ULESSIN in MARTINI-CHEMNITZ: Monographie Cycladeae, Tafel I, Fig. 1—3.
Fundnotizen: Linksseitiger Elbpriel am Spadenländer Busch
(Grund): 7. V. 00, 2 Expl. — Doveelbe (Grund): 30. VII. 00, 4 Expl;
21.°%..01,;,1 Expl. — ; Meöorflether Konkave:- 1,.V.:00, 147Exple
23.,V11. 00, 2 Expl.;; 24. IX. 00, 1. Expl.; 12. XT.00)6Expl. — Bike:
28, V. 00, 2 Expl. — Flet II (Grund): 17. IX. 00, 1 Expl. — Indiahafen:
20. V. 00, 2 Expl. — Köhlfleth: 2. VII. 07, 2 Expl. — Linkes Elb-
ufer südlich Nienstedten: 3. IX. 00, 4 Expl. — Elbe südlich Nien-
stedten: 16. X. 01, 2 Expl. — Nienstedten (Grund): 20. VII. 07, 3 Expl.
Diese größte Spezies unter den Pisidien findet sich, wie obige Auf-
zählung zeigt, überall im Untersuchungsgebiet, doch ohne irgendwo eine
größere Häufigkeit zu zeigen. Neben der großen Massenhaftiekeit der
Sphaerien verschwindet sie vollkommen.
Die vorliegenden Exemplare stimmen für mein Auge untereinander
vollkommen überein. Von den von SERVAIN aufgeführten Varietäten habe
ich weder die var. elongata Baudon (siehe WESTERLUND, Fauna VII, p. 19),
die sich durch die gestreckte Form, noch die var. danubialis Brgt. (siehe
WESTERLUND, Fauna VII, p. 19), die sich durch große Flachheit und
weitläufig stehende Rippen mit kleinen Rippchen in den Zwischenräumen
auszeichnet, gefunden. Es sind vielmehr alle Exemplare dem typischen
P. amnicum zuzuschreiben, wie es z. B. von GOLDFUSS 1900, p. 283,
aufgefaßt wird. Im übrigen ist diese Art durch ihre Größe und die starke
Streifung leicht von allen anderen Pisidien zu unterscheiden.
Maße: Länge 7,5—9 mm; Höhe 5,5—7 mm; Dicke 4—6 mm.
Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken. 2
|
a |
Pisidium henslowianum (Sheppard 1823).
ÜCLESSIN in MARTINI-CHEMNITZ, Monographie CÖycladeae, Tafel I, Fig. 8.
Fundnotizen: Linksseitiger Elbpriel am Spadenländer Busch
(Grund): 7. VI. 00, 3 Expl. — Rechtsseitiger Elbpriel am Spaden-
land (Grund): 7. V.00, 1 Expl. — Köhlfleth, Ausfluß, rechte Seite:
2. VII. 07, 1 Expl. — Nienstedten (Grund): 20. VIII. 07, 3 Expl.
Diese kleine, aber wohl überall ziemlich seltene Form ist bis jetzt
nur im „Reinwassergebiet“ gefunden worden. In der Literatur wird sie
nur von FRIEDEL „unter Ausspülungen zwischen Flottbeck und Blankenese“
erwähnt. Aber bei der Kleinheit der Form halte ich es nicht für un-
möglich, daß sie auch in den Häfen vorkommen möge.
Diese Form teilt mit supinum Schmidt, das hauptsächlich in größeren
Flüssen vorkommen soll und von mir deshalb in der Elbe erwartet wurde,
die Höcker, besser Längsleisten auf den Wirbeln, unterscheidet sich aber
von jener Form sofort durch das mehr verlängerte Vorderende und die
etwas geringere Dicke. Häufig ist die Schmutzkruste so stark, daß die
Leisten vollständig bedeckt werden, ein Umstand, der leicht zu Ver-
wechslungen Anlaß geben kann. SERVAIN 1888 gibt vorliegende Art
ebenfalls aus der Elbe an und will sie außerdem in der Alster gefunden haben.
Maße: Länge 3,2—3,8 mm; Höhe 2,8—3,2 mm; Dicke 2,3—2,7 mm.
Pisidium fontinale ©. Pfeiffer 1821 = fossarinum Clessin 1875.
CLESSIN in MARTINI-CHEMNITZ, Monographie Cycladeae, Tafel III, Fig. 15—20.
Fundnotizen: Linksseitiger Elbpriel am Spadenländer Busch
(Grund): 7. V.00, 1 Expl.; 7. VI. 00, 6 Expl. — Moorflether Konkave:
1. V. 00, 18 Expl.; 12. XI. 00, 7 Expl. — Indiahafen (Grund): 20. V.0Ol,
2 Expl. — Elbe südlich Nienstedten: 16.X.0Ol, 3 Expl.
Diese kleine Form wird wohl im ganzen Fanggebiete vorkommen,
doch liegen mir nur die obigen Fundorte vor.
Maße: Länge 3,2—3,4 mm; Höhe 3 mm; Dicke 2,4—2,5 mm.
Die übrigen von SERVAIN (1888, p. 313— 314) angegebenen Formen:
ovatım Clessin (aus der Alster) und pusellum Gmel. (auch von FRIEDEL
„unter Ausspülungen zwischen Flottbeck und Blankenese“ angegeben) habe
ich nicht im Elbmaterial gesehen. Das ebenfalls von SERVAIN angegebene
P. casertanum Poli ist nur ein Synonym zu fontinale.
_
159)
=]
[eo]
M. Leschke.
Verzeichnis der angeführten Literatur.
Eine vollständige Übersicht der Molluskenliteratur für das Nieder-
elbegebiet findet sich bei PETERSEN 1904 und KRAEPELIN 1901. Die
ältere Literatur ist ausführlich ausgezogen bei MARTENS 1870.
1530.
1569.
1908.
1909.
THOREY in: SCHMIDT, Th. Hamburg in naturhistorischer und medizinischer Be-
deutung. Hamburg 1530. Mollusken, p. 65—69, von THOREY.
FRIEDEL, E. Zur Kunde der Weichtiere Schleswig-Holsteins (Umgegend von
Blankenese) in Malak. Blätter, Bd. 16, p. 24—26, 69—72.
— Zur Kunde der Weichtiere Schleswig-Holsteins II (Umgegend von Hamburg)
ibid. Bd. 17, p. 35—4l.
70. KREGLINGER, C. Systematisches Verzeichnis der in Deutschland lebenden Binnen-
mollusken. Wiesbaden 1870.
. MARTENS, E. von. Zur Literatur der Mollusken III, Norddeutschland, 9. Hamburg,
in: Nachrichtenbl. D. Malak. Ges., Bd. 2, p. 146.
. WESSEL, 0. Die Molluskenfauna von Hamburg, in: Nachrichtenbl. D. Malak. Ges.,
Bd. 2, p. 14—1\.
. PETERSEN, H. Die Conchylienfauna der Niederelbe, in: Verh. Ver. Naturw. Unterh..
Bd. 1, p. 166—18S.
CLESSIN, S. Die Molluskenfauna Holsteins, in: Verhandl. Ver. Naturw. Unterh.,
Bd. 2, p. 252— 266.
. SERVAIN, G. Vivipares des Environs de Hambourg, in: Bull. Soc. malac. de France,
vol. 1, p. 173—182.
. — Apercu sur la faune des Mollusques fluviatiles des Environs de Hambourg, in:
Bull. Soc. malac. de France, vol. 5, p. 257— 340.
FRIEDEL, E. Neue Fundstellen von Lithoglyphus naticoides Fer., in: Nachrichtenbl,
D. Malak. Ges., Bd. 22, p. 196— 198.
. DAHL, FR. Untersuchungen über die Tierwelt der Unterelbe, in: 6. Bericht
Comm. Unters. Deutsch. Meere, 17.—21. Jahrg., p. 161—164.
KRAEPELIN, K. Die Fauna der Umgegend Hamburgs: Mollusken, in: Hamburg
in naturw. und medizinischer Bedeutung, 1901, p. 39—40.
VOLK, R. Allgemeines über die biologischen Verhältnisse der Elbe bei Hamburg,
in: Mitteilungen Naturbist. Museum Hamburg, Jahrgang 19, p. 65— 154.
. PETERSEN, H. Die Conchylienfauna des Niederelbegebietes, in: Verhandl. Ver.
Naturw. Unterh. Hamburg, Bd. 12, p. 60—90.
VOLK, R. Mitteilungen über die biologische Elbe-Untersuchung des Naturhistorischen
Museums in Hamburg, in: Verhandl. Naturw. Vereins Hamburg, 3. Folge,
Bd. 15, p. 1—54.
SCHMID, G. Zur Verbreitung von Lithoglyphus naticoides Fer. und Calyceulina
lacustris Müll., in: Nachrichtenbl. D. Malak. Ges., Bd. 41, p. 53—S4.
Außer diesen sich speziell mit der Hamburger Fauna beschäftigenden
Werken wurden noch folgende Werke häufiger angeführt:
BORCHERDING, FR. 1884. Die Molluskenfauna der nordwestdeutschen Tiefebene, in:
Abh. naturw. Verein Bremen, Bd. VIII, p. 255—863.
1SS9. Dritter Nachtrag zur Molluskenfauna der nordwestdeutschen Tiefebene,
in: Abh. naturw. Verein Bremen, Bd. X, p. 535—367 und Taf. IV und V,
Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken. 279
CLESSIN, S. 1876. Deutsche Exkursions-Mollusken-Fauna. Nürnberg 1576.
GEYER, D. 1896. Unsere Land- und Süßwasser-Mollusken. Stuttgart 1596.
GOLDFUSS, ©. 1900. Die Binnenmollusken Mitteldeutschlands. Leipzig 1900.
KOBELT, W. 1571. Fauna der nassauischen Mollusken.
— 1886. Erster Nachtrag zur Fauna der nassauischen Mollusken, in: Jahrb. nassauisch.
Verein f. Naturkunde. Wiesbaden. Jahrg. 39, p. 70—103,
— 1908. Zur Kenntnis unserer Unionen, in: Festschrift zur Feier des hundert-
jährigen Bestehens der Wetterauischen Gesellschaft für die gesamte Naturkunde
zu Hanau. Hanau 1905, p. S4—111.
ROSSMÄSSLER, E. A. Iconographie der Land- und Süßwassermollusken, Band 1—3.
Dresden 1835—1859. Fortsetzung von W. KOBELT, Bd. 4—7; N. F. Bd. 1—11.
Wiesbaden 1576— 1904.
SURBECK, G. 1899. Die Molluskenfauna des Vierwaldstättersees, in: Revue Suisse
de Zoologie, Tome 6, Geneve 1599, p. 429—566.
THIELE, JOH. 1909. Mollusca, Weichtiere, in: BRAUER, Die Süßwasserfauna Deutsch-
lands. Jena 1909. Heft 19.
WESTERLUND, C. A. Fauna der in der paläarktischen Region lebenden Binnen-
conchylien, Abt. V—VII, Lund 1555 — 1590.
Eingegangen am 26. Oktober 1909.
Gedruckt bei Lüteke & Wulff, E. H. Senats Buchdruckern.
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Inhaltsverzeichnis
Apstein, ©. Die Alciopiden des Nat. Mus. VIII,
Attems, Graf C. Von Stuhlmann in Ostafrika ges.
Myriopoden. XIII.
— Neue Polydesmiden des Hamb. Mus. XVIIT.
Durch den Schiffsverkehr in Hamburg einge-
schleppte Myriopoden. XVII.
— Javanische Myriopoden, gesammelt von Direktor
Dr. K. Kraepelin im Jahre 1903. XXIV.
Börner, Carl. Das System der Collembolen. nebst
Beschreibungneuer Collembolen des Hamb.Mus. XXIII.
Bösenberg, W. Echte Spinnen von Hamburg. XIV.
— u. H. Lenz. Ostafrikanische Spinnen (Koll. Stuhl-
mann). XI.
Bolau, Herm.
Mus. XV.
Breddin, G. Hemiptera insulae Lombok ete. XV.
— KRhynehota heteroptera aus Java (Koll. Kraepelin).
XXL.
— Rhynehotenfauna von Banguey. XXI.
Brunn, M. v. Parthenogenese bei Phasmiden. XV.
— Ostafrikanische Orthopteren (Koll. Stuhlmann).
XVII,
Carlgren, O.
mann). XVII.
Chun, €. Ostafrikanische Medusen u. Siphonophoren
(Koll. Stuhlmann). XIIT.
Typen der Vogelsammlung des Nat.
Ostafrikanische Aectinien (Koll. Stuhl- |
De Man, J. G. Neue und wenig bekannte Brachyuren.
XI.
Duncker, Gg. Fische der malayischen Halbinsel. XXI.
Syngnathiden -Studien. I. Variation und Modi-
fikation bei Siphonostoma typhle L. XXV.
Ehlers, E. Ostafrikanische Polychäaeten (Koll. Stuhl-
mann). XIV.
Fauvel, A. Staphylinides de Java (Koll. Kraepelin).
XXI.
Fischer, J.G.
Fische. 1.
Ichthyolog. u. herpetolog. Bemerkungen. II.
Zwei neue Eidechsen: des Nat. Mus. III.
— Herpetolog. Mitteilungen. V.
Fischer, W. Von Stuhlmann ges. Gephyreen. IX.
Anatomie u. Histologie des Sipunculusindicus. X.
Forel,A. Formiciden des Hamb. Nat. Mus. usw. XVII.
Ameisen aus Java (Koll. Kraepelin). XXI.
Formieiden aus d. Naturh. Museum in Hamburg. 2.
Neueingänge seit 1900. XXIV.
Gebien, Hans. Verzeichnis der im Naturh. Museum
zuHamburg vorhandenen Typen v. Coleopteren. XXIV.
Gercke, G. Fliegen Süd-Georgiens. VI.
Gerstäcker, A. Von G. A. Fischer im Massai-Land
ges. Coleopteren. I.
Ostafrikanische Termiten,
ropteren (Koll. Stuhlmann). IX.
Afrikanische Reptilien, Amphibien u.
Ostafrikanische Hemiptera (Koll. Stuhlmann). IX.
Odonaten und Neu- |
|
von Bd. I-XXV.*)
Gottsehe, ©. Kreide und Tertiär bei Hemmoor. VI.
Karsch, F. Von G. A. Fischer im Massai-Land ges.
Myriopoden und Arachnoiden. II.
Kerremans, Ch. Buprestiden des Nat. Mus. XIX.
Klapalek, Fr. Plecopteren und Ephemeriden aus
Java (Koll. Kraepelin). XXI.
Koenike, F. Ostafrikanische Hydrachniden (Koll.
Stuhlmann). X.
Koenike, F. Hydrachniden aus Java (Koll. Kraepelin).
XXIII.
Kohl, F. Ostafrikanische Hymenopteren (Koll. Stuhl-
mann). X.
Kolbe, H. J. Ostafrikanische Coleopteren (Koll. Stuhl-
mann). XIV.
Kraepelin, K. Revision der Skorpione. 1. Androc-
tonidae. VIII. 2. Scorpionidae u, Bothriuridae. XI.
Nachtrag zur Revision der Skorpione 1. XII.
Neue u. wenig bekannte Skorpione. XIII.
Phalangiden Hamburgs. XII.
Neue Pedipalpen u. Skorpione des Hamb. Mus. XV.
— Zur Systematik der Solifugen. XVI.
Dureh Schiffsverkehr in Hamburg eingeschleppte
Tiere. XVII
Revision der Seolopendriden. XX.
— Eine Süßwasserbryozo& (Plumatella) aus Java.
XXIL.
— Die sekundären Geschleehtscharaktere der Skor-
pione, Pedipalpen und Solifugen. XXV.
Kramer, P. Zwei von F. Stuhlmann in Ostafrika
ges. Gamasiden. XII.
Lampert, K. Holothurien von Süd-Georgien. III,
Holothurien von Ostafrika (Koll. Stuhlmann). XII.
Latzel, R. Myriopoden von Hamburg. XII.
— Myriopoden von Madeira ete. XII.
Lenz, H. Spinnen von Madagaskar u. Nossibe. IX.
Linstow, O. v. Helminthen von Süd-Georgien. IX.
Loman, J. ©. €. Opilioniden aus Java (Koll, Kraepelin).
XXI.
Ein neuer Opilionide des Hamb. Mus.
Man, J. G. de, s. de Man.
Marenzeller, E. v. Ostafrikanische Steinkorallen
(Koll. Stuhlmann). XVII.
Martens, E.v. Ostafrikanische Mollusken (Koll. Stuhl-
mann). XV.
u.G. Pfeffer. Mollusken von Süd-Georgien. II.
May, W. Ostafrikanische Aleyonaceen (Koll. Stuhl-
mann). XV.
Ventralschild der Diaspinen. XVI.
— Larven einiger Aspidiotus-Arten. XVI.
Mayr,G. Formieiden von Ostafrika (Koll.Stuhlmann).X.
XXI.
Meerwarth, H. Westindische Reptilien u. Batrachier
des Nat. Mus. XVIII.
Michael, A. D. Oribatiden von Süd-Georgien. XII.
*) Die römischen Ziffern hinter den Titeln geben die Bandzahl an.
Michaelsen, W. Oligochaeten von Süd-Georgien. V.
— Oligochaeten des Nat. Mus. 1 u.2. VI.
— Gephyreen von Süd-Georgien.: VI.
— Lumbrieiden Norddeutschlands. VIT.
— Terrieolen des Mündungsgebietes des Sambesi ete.
(Koll. Stuhlmann). VI.
— Oligochaeten des Nat. Mus. 3. VII.
— A 2 a a ME.
— Ostafrikanische Terrieolen ete. (Koll. ‚Stuhl-
mann). IX.
— Von F. Stublmann
Terricolen.. IX.
— Polychaeten von Ceylon (Koll. Drieseh). IX.
— Neue und wenig bekannte afrikanische Tervi-
eolen. XIV.
— Land- und Süßwasserasseln von Hamburg. XIV.
— Terricolenfauna Ceylons. XIV.
— Neue Gattung u.4 neue Species der Benhamini. XV.
— Terricolen von verschied. Gebieten d. Erde. XVI.
— Neue Eminoseolex-Art von Hoch-Sennaar. XVII.
— Neue Oligochaeten usw. XIX.
— Oligochaeten der Hamb. Elb-Untersuchung. XIX.
— (Composite Styeliden. XXI.
— Trinephrus-Art aus Ceylon. XXI.
— Neue Oligochäten von Vorder-Indien, Ceylon,
Birma und den Andaman-Inseln. XXIV.
— Zur Kenntnisd. deutsch. Lumbrieidenfauna. XXIV.
— Die Molguliden des Naturhistorischen Museunis
in Hamburg XXV.
— Pendulations- Theorie und Oligochäten, zugleich
eine Erörterung der Grundzüge des Oligochäten-
Systems. XXV.
-- Die Pyuriden [Haloeynthiiden]des Naturhistorisch.
Museums in Hamburg. XXV.
Mügge, 0. Zwillingsbildung des Kryolith. 1.
Müller, H. Hydrachniden der Hamburger Elb-Unter-
suchung. XIX.
Müller, 6. W. Ostracoden der Hamburger Elb-Unter-
suchung. XIX.
— Ostracoden aus Java (Koll. Kraepelin). XXI.
Noack, Th. Beiträge zur Kenntnis der Säugetier-
fauna von Ostafrika. IX.
Pagenstecher, Alex. Vögel Süd-Georgiens. II.
— Von 6. A. Fischer im Massai-Land ges. Säuge-
tiere. II.
— Megaloglossus Woermanni. Il.
Pagenstecher Arn. Lepidopteren von Ostafrika
(Koll. Stuhlmann). X.
Petersen, J. Petrographie von Sulphur-Island ete. VIII.
— Boninit von Peel-Island. VII.
Pfeffer, &. Mollusken, Krebse u. Echinodermen von
Cumberland-Sund. III.
— Neue Pennatuliden des Nat. Mus. III.
— Krebse von Süd-Georgien. IV.
— Amphipoden von Süd-Georgien. \V.
— Von F. Stuhlmann ges. Reptilien, Amphibien,
Fische, Mollusken. VI.
— Zur Fauna von Süd-Georgien. VI.
— Fauna der Insel Jeretik, Pt. Wladimir. VII.
— Bezeichnungen der höh. system. Kategorien. VII.
am Vietoria Nyanza ges.
Pfeffer, G. Windungsverhältnisse der Schale von Pla-
norbis. VII, iR
— Dimorphismus bei Portuniden. VII.
— Ostafrikanische Reptilien u. Amphibien (Koll.
Stuhblmann). X.
— ÖOstafrikanische Fische (Koll. Stuhlmann). X.
— ‚Ostafrikanisehe Echinodermen (Koll..Stuhlmann). i
‚XI.
— Palinurus. XIV.
— Oegopside Cephalopoden. XV.
— u. E. v.. Martens, s. Martens.
— Teuthologische Bemerkungen. XXV. Ba
Pic, M. Neue Coleopteren des Hamb. Mus. XVIL.
— Neue Pıinidae,: Arobiidae ‘und Anthieidae des
Naturhistorıschen Museums in Hamburg. XXV.
Poppe, S. A. u. A. Mräzek.
Hamb. Mus. 1-3. XII
Prochownik, L. Messungen an Südseeskeletten. IV.
Reh,L.Untersuch. an amerikan. Obst-Schildläusen.X VI.
Ritter-Zähony, R. v. Landplanarien aus Java u.
Ceylon (Koll. Kraepelin). XXII.
Röder, V. v. Dipteren von Ostafrika
mann). X.
Reichenow, A. Vögel von Ostafrika (Koll. Stuhl-
mann). X.
Schäffer, C. Collembolen von Süd-Georgien. IX.
— dCollembvlen von Hamburg. XI.
Schenkling, S. Neue Cleriden des Hamb. Mus. XVII.
Silvestri, F. Neue und wenig bekannte Myriopoden
des Naturh. Museums in Hamburg. 1. XXIV.
Simon,E. Arachnides de J va (Koll. Kraepelin). XXIl.
Sorhagen,L. Wittmaacks „Biolog. Sammlung europ.
Lepidopteren.“ XV.
Studer, Th. Seesterne Süd-Georgiens. II.
Timm, R. Copepoden der Hamburg. Elb-Untersuchung.
xXX.
— Cladoceren der Hamburger Elb - Untersuchung.
XXI.
Tornquist, A. Oxfordfauna von Mtaru (Koll. Stuhl-
mann). X.
Tullgren, A. Chelonetiden aus Java (Koll. Kraepelin).
XXII
— Zur Kenntnis außereuropäischer Chelonethiden d.
Naturh. Museums in Hamburg. XXIV.,
Ulmer, 6. Trichopteren der Hamburg. Elb- Unter-
suchung. XX. :
— Trichopteren aus Java (Koll. Kraepelin). XXI.
Vävra, V. Süßwasser-Ostracoden Sansibars (Koll.
Stuhlmann). XL.
Volk, R. Methoden der Hamburg. Elb-Untersuchung
zur quantitativen Ermittelung des Planktons. XVIH.
— Biolog. Verhältnisse der Elbe bei Hamburg usw.
XIX.
— Studien über die Einwirkung der Trockenperiode
im Sommer 1%4 auf die biologischen Verhältnisse
der Elbe bei Hamburg. XXI
Weltner, W. Ostafrikanische Süßwasserschwämme
° (Koll. Stuhlmann). XV.
— Ostafrikanische Cladoceren (Kell Stuhlmann). XV.
Entomostiaken des
(Koll. Stuhl-
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Gedruckt bei Lüteke & Wulff, E. H. Senats Buchdruckern.
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