FORTHE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY 2. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XXXIIL 1915. Mitteilungen jo| , d b ^^^^o . - o ^ ' aus dem Zoologischen Museum in Hamburg. XXXin. Jahrgang. Biologische Untersuchung'en über den tierischen und pflanzlichen Bewuchs im Hamburger Hafen. Von Dr. Ernst He^itschel in Hamburg. Mit 16 Figuren im Text, 2 Tafeln, 11 Tabellen und einem Nachtrag. In Kommission bei Otto Meissners Verlag Hamburg 1916. Bemerkung. Von den „Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Hamburg" sind erschienen im Jahrbuch der Hamburgischen Wissen- schaftlichen Anstalten, Jahrgang 1883—1892 I— X. Jahrgang I— V (1884 — 18SS) als „Berichte des Direktors' Prof. Dr. Pagenstecher nebst wissen- schaftlichen Beilagen" VI— X (1889—1893) als „Mitteilungen aus dem N a t u r h i s 1 0 r i s c h e n Museum" „ XI— XXXI (1894—1914) als „Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum in Hamburg", Beihefte zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, XI.— XXXI. Jahrgang, 1894—1914. „ XXXII (1915) als „Mitteilungen aus dem Naturhistorischen (Zoo- logischen) Museum in Hamburg", 2. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, XXXII. Jahrgang, 1915. „ XXXIII (1916) als „Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Ham- burg", 2. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, XXXIII. Jahrgang, 1916. Biologische Untersuchungen über den tierischen und pflanzlichen Bewuchs im Hamburger Hafen. Von Dr. Ernst Hentschel in Hamburg. Einleitung. Es ist bisher fast nur der Planktonforschimg gelungen, eine Lebens- gemeinschaft in wissenschaftlich §trenger Form darzustellen. Sie vermochte über die bloße Gesamtschilderung, die immer nur eine unsichere allgemeine Anschauung hinterläßt, und über die systematische Aufzählung des floristischen und faunistischen Gehalts eines Lebensbezirkes, die überhaupt kein Bild des Ganzen gibt, hinauszukommen. In der Eigenart dieser Lebensgemeinschaft lag es begründet, daß gerade sie geeignet erschien für Darstellungs weisen, welche an die der Hj'drographie, der Meteorologie usw. erinnern. Es sind jedoch auch Versuche gemacht worden, an den Boden gebundene Lebensgemeinschaften in ähnlicher Weise zu analysieren, so in der Hydi'obiologie besonders und mit großem Erfolge von G. C. J. PETERSEN für die dänischen Gewässer. Auf diesem Gebiete in einer neuen Richtung einen Schritt vorwärts zu kommen, wird in der vorliegenden Ai'beit versucht. Es wird auf Grund ausgedehnter, zum großen Teil statistischer Untersuchungen eine eigen- artige Lebensgemeinschaft beschrieben, nämlich das sessile Benthos eines Stromes. Und das in einem besonders interessanten Teile seines Laufes, in einem Teile, wo die Kunstbauten eines der ersten Häfen der Welt ihm eine sehr eigenartige und äußerst vielseitige Ausgestaltung gegeben haben. Der Zweck der Untersuchungen, welche der Arbeit zugrunde liegen, war zunächst ein praktischer, das Ziel der vorliegenden Darstellung aber ist ein rein wissenschaftliches. Die Untersuchungen wurden nämlich auf- genommen, um die verschiedenen Teile des Hamburger Hafengebietes biologisch zu kennzeichnen, besonders in Hinsicht auf den EinÜuß der AbM'ässer, welche der Elbe zugeführt werden, und auf die Ausdehnung ihrer P^inwirkung im Strom. Und wie für den Nachweis örtlicher Unter- schiede, sollte auch für zeitliche eine Grundlage geschaffen werden, auf der sich die Zustände in künftigen Jahren sicher mit denen in der Gegenwart vergleichen ließen. In der Zusammenfassung der Ergebnisse, 2 E. Hentschel. welche ich hiermit vorlege, wird jedoch dieser praktische Gesichtspunkt zurücktreten hinter der allgemeinen Aufgabe, ein sessiles Benthos möglichst vollständig und übersichtlich zur Darstellung zu bringen, einschließlich seiner örtlichen Unterschiede und seiner zeitlichen Veränderungen, und, soweit es möglich ist. derartige Differenzen auf Unterschiede in den physischen Verhältnissen der Umgebung zurückzuführen. Untersuchung und Darstellung decken sich also nicht ganz in ihren Aufgaben. Das Unter suchungsgebiet. Die Untersuchungen beschränken sich im wesentlichen auf das Gebiet des Hamburger Hafens, und zwar besonders seiner älteren, stromaufwärts gelegenen Teile. Andere Teile der Elbe, sowie ihre Nebenflüsse sind im allgemeinen nur gelegentlich mit berücksichtigt worden, doch wiu-de der Isebeckkanal, ein blinder Seitenarm eines dieser Nebenflüsse, nämlich der A Ister, gründlicher mit untersucht. Das geschah zunächst wieder aus praktischen Gründen, weil das genannte Gewässer stark verunreinigt ist; es wird aber hier besonders mit darauf eingegangen, weil damit die Möglichkeit gegeben ist, die untereinander ähnlicheren Teile des Hafens mit einem Gewässer zu vergleichen, das ganz anderen Bedingungen als diese untersteht. Innerhalb dieses Gebietes beschränkt sich die Untersuchung, da im wesentlichen nur das sessile Benthos in Betracht gezogen wird, auf die festen Gegenstände. Nur zum geringsten Teil finden sich solche auf dem Boden des Stromes, der meist von Sand oder Schlick gebildet wird und nur vereinzelte Steine, Holzstücke oder hineingeworfene Gegenstände enthält. Es handelt sich also in der Hauptsache um die Uferwände, die ausnahmslos Kunstbauten, und zwar meist senkrechte Mauern, seltener hölzerne Bollwerke sind, ferner um die Tausende von Pfählen und Pfahl- gruppen (sog. Dückdalben), welche durch den ganzen Hafen verteilt sind, und um die zahlreichen Pontons und sonstigen Landungseinrichtungen. Auch die Schiffe gehören dazu, sie wurden aber nicht untersucht. Die Begrenzung dieses „Litorals" nach oben und unten ist theoretisch, wenigstens wenn man nur an senkrechte Flächen denkt, sehr einfach: Sie wird durch den Boden des Stromes und die Wasseroberfläche gebildet. Übergangszonen scheinen zunächst zu fehlen. Es dürfte auch an der unteren Grenze eine ziemlich scharfe Scheidung tatsächlich stattfinden. Komplizierter gestalten sich die Verhältnisse an der oberen Grenze, weil die ^^Wasseroberfläche nicht beständig ist, sondern, ganz abgesehen von meteorologisch bedingten Veränderungen, unter dem Einfluß der Tiden fortwährend um durchschnittlich 1 ,80 m schwankt. Es besteht somit zwischen dem Wasser und dem Trockenen eine Übergangszone, ein Streifen mehr Biologfische ITntersiicliungen. 3 oder weniger wechselnder Benetzungj der, je weiter nach oben um so länger der Luft, um so kürzer dem Wasser ausgesetzt ist. Diese „Ebbe- zone" betrachte icli hier als nicht mehr zum eigentlichen Gebiet der Untersuchung gehörig. Sie kann so wenig für seine Charakteristik maß- gebend sein, wie die Waldränder für die floristische und fauuistische Kennzeichnung einer Waldformation. Die Untersuchung hat auch ergeben, daß eine einheitliche, in verschiedenen Tiefen ziemlich gleichmäßige Fauna imd Flora erst unterhalb dieser Zone, also von der Niedrigwasser- grenze an beginnt. Immerhin soll eine kurze allgemeine Schilderung dieses v^wischengebietes hier der eingehenderen Darstellung des Hauptgebietes vorausgeschickt werden. Wie die Verhältnisse an der Wassergrenze sein würden, wenn das Hafengebiet nicht unter dem Einfluß der Tiden stände, läßt sich weiter stromaufwärts, oberhalb des „Flutgeschwelles" beobachten. Es zeigt sich aber auch im Hamburger Hafengebiet selbst sehr deutlich an den senk- rechten Wänden der schwimmenden Landungsbrücken, die dauernd gleich tief in den Strom eingesenkt sind. Man bemerkt da an der Wassergrenze einen Bewuchs von Grünalgen, welche in der Hauptsache der Gattung Cladophora angehören. Im Winter sind sie nur in kurzen Überresten vorhanden, im Sommer können ihre grünen, vom Wasser unablässig bewegten Zotten bis zu 50 cm lang werden. vSie sitzen größtenteils gerade in der Wasserlinie, teils aber auch darunter, und teils etwa 10 — 15 cm über ihr, so daß sie zum großen Teil frei liegen, aber von dem unab- lässig bewegten Wasser dauernd bespült und bespritzt werden. Der grüne Streifen, welchen sie um die Pontons herum bilden, ist nur sehr schmal, oft nur handbreit und nach unten scharf abgegrenzt. An einem Stück Bandeisen, welches ich senkrecht an der Seite eines Pontons befestigt hatte, bildete sich im Sommer 1915 ein Algenbew^ichs von etwa 25 cm Tiefe. Davon bestand aber nur etwa das oberste Drittel aus jenen langen Zotten, welche die Pontons umkränzen. Unterhalb des makro- skopisch erkennbaren Bewuchses kommen noch einzelne kleinere Algen- pflänzchen vor, aber sie treten vollständig hinter den andersartigen Bewuchs der tieferen Zone zurück. Nicht an allen Stellen eines Pontons ist der Bewuchs gleichmäßig. Im ganzen scheinen die stark belichteten und stark bespülten Seiten bevorzugt zu sein. Selten kommen Ausnahmen von dieser Art des BewTichses vor. auf die hier nicht eingegangen werden soll. Die Zotten von Claäoplwra dienen zahlreichen anderen festsitzenden Organismen zur Unterlage; von Pflanzen besonders Diatomeen, auch anderen Grünalgen und zuweilen Fadenbakterien, von Tieren besonders Vorticelliden und Suctorien. Außerdem lebt Gammarus oft massenhaft in ihnen, auch Oligochaeten und andere Metazoen. Dieser sekundäre Bewuchs wechselt örtlich und zeitlich sehr. Zu einer starken Entwicklung scheint 4 E. Hentschel. er ruhigen Wassers zu bedürfen. Am auffallendsten und schon mit bloßem Auge an der Färb Veränderung der Zotten zu erkennen ist er im Frühling, wenn oft große Teile der Pflanzen so dicht mit Diatomeen der Gattungen Diatoma, Oomphonenia und Rhoicosplienia besetzt sind, daß sie braun erscheinen, oder im Hochsommer, wo in Gebieten ganz besonders guter Ernährung durch x4bwässer Vorticelliden der Gattungen Episfißis und Car- chesium einen weißlichen, schimmelähnlichen Überzug auf den Algen bilden. Diese Zotten von Cladophora können bis zu einem gewissen Grade der Austrocknung widerstehen. Infolgedessen finden sie auch in dei- „Ebbezone" noch einigermaßen ihre Lebensbedingungen erfüllt. Das müßte besonders in den tieferen Breiten dieser Zone der Fall sein. Andrerseits mag der Mangel an Licht, der je tiefer um so dauernder ist, und für den die Algen empfindlich zu sein scheinen, ihr Gedeihen dort beeinträchtigen. In der Tat sieht man im Sommer in jenem etwa 2 m breiten Streifen oberhalb der Niedrigwassergrenze die Zotten vereinzelt an den senkrechten Wänden hängen, doch nie in zusammenhängenden Bewüchsen. Sie sind unregelmäßig verstreut über die trockenlaufenden Flächen und bilden dort, abgesehen von stellenweise vorkommenden Schnecken, die einzigen ma- kroskopisch erkennbaren Lebewesen. Wo die Ufer schräg sind oder gar flacher Sandstrand sich findet, sind die Bedingungen für ihre Erhaltung augenscheinlich günstiger, weil die Austrocknung weniger schnell von- statten geht, und sie können dort als herrschende Pflanzenform auftreten. An solchen Stellen sind sie oft mit Vauclieria untermischt, die ziemlich regelmäßig auf einigermaßen horizontalen, bei Ebbe trockenlaufenden Flächen vorkommt, seltener mit Enter omorjjha, die weiter unterhalb Hamburgs als eine der Austrocknung besser widerstehende Alge das Pfahlwerk hoch hinauf bekleidet. Im Hamburger Hafengebiet wird der Bewuchs in der „Ebbezone" im übrigen nur von mikroskopisch kleinen Organismen gebildet. Man kann an Pfählen und Mauern eine oben grüne, im Sommer sehr lebhaft gefärbte, von einer unteren braunen Zone unterscheiden. Die grüne Zone besteht aus mikroskopischen Fadenalgen (meist Ulofhrix) oder auch ein- zelligen Grünalgen, zwischen denen andere Organismen kaum vorkommen. Sie liegt die meiste Zeit frei und steht nur um die Hochwasserzeit unter Wasser. Die braune Zone besteht hauptsächlich aus zwei massenhaft vorkommenden pflanzlichen Elementen, nämlich Oscillarien und Diatomeen, welche mehr oder wenigei' dicke, zum Teil geschichtete Polster bilden, die bei starker Austrocknung sich oft blättrig von den Pfählen ablösen. Die älteren (inneren) Teile dieses Bewuchses sind abgestorben, in den jüngeren, noch lockeren, leben charakteristische Tiere. Man findet dort Vorticelliden und Suctorien nur wenig, dagegen regelmäßig Nematoden, gewisse Rotatorien und Tardigraden {Macrohiotus lacustris DUJ.). Biologische Untersuchungen. -2 I m w •'S p^ (in So» .=* •" n M W 6 E. Hentschel. Im Hinblick auf die tiefere, dauernd vom Wasser bedeckte Zone der senkrechten Uferwände ist besonders hervorzuheben, daß die hier als für die ..Ebbezone" charakteristisch aufg-eführten Organismen dort ganz fehlen oder selten sind, — Wie aus der folgenden Darstellung der angewandten Methoden hervorgeht, konnte das ausgedehnte Untersuchungsgebiet nicht in allen seinen Teilen gleichmäßig bearbeitet werden. Es wurden daher bestimmte „Stationen" festgelegt, auf die sich die folgenden Darlegungen im wesent- lichen beschränken. Den allgemeinen Erfahrungen nach ist anzunehmen, daß diese Stationen zur allgemeinen Charakterisierung des Gebietes genügen. Auf die Feststellung der biologischen Unterschiede der Stationen wurde besonderer Wert gelegt, dagegen war es nicht die Absicht, das ganze Hamburger Hafengebiet nach den Kennzeichen des Bewuchses topo- graphisch darzustellen. Die ausgewählten Stationen waren folgende (Fig. 1): 1. Eine Hauptstation am Oberhafen. 2. Drei Stationen am Hauptstrom (der Norderelbe), am Oberende, in der Mitte und am Unterende von Hamburg, nämlich bei Rothenburgsort, am Strandquai und bei St. Pauli. 3. Drei Stationen, die mit den Stationen Oberhafen und Strandkai gewissermaßen einem Querschnitt des Hafengebiets angehören, zugleich aber in charakteristischen Hafenbecken liegen, nämlich im Grasbrook- hafen, Hansahafen und Indiahafen. 4. Eine Vergleichsstation (eigentlich 2 benachbarte) außerhalb des Hafen- gebiets im Isebeckkanal. Genaueres über diese Stationen findet sich in dem Abschnitt über die örtlichen Unterschiede am Schluß der Arbeit. Die Dauer der Unter- suchung an jeder einzelnen Station geht aus den dem Text beigefügten Tabellen hervor. Die Methoden. Für die Bearbeitung des eigentlichen Hauptgebietes der Untersuchung, nämlich der zwischen der Niedrigwassergrenze und dem Boden liegende Zone, waren naturgemäß die einfachen gebräuchlichen Methoden zunächst zu verwenden, nämlich das Abkratzen der Wände und Pfähle, das Bestimmen und allenfalls das Schätzen der Menge der vorgefundenen Arten. Diese Methoden wurden in ausgiebiger Weise angewendet. Sie bleiben an Leistungsfähigkeit sehr zui^ück hinter denen, welche man auf die „Ebbezone" anwenden kann, weil sie nur in sehr unvoll- kommener Weise imstande sind, eine Anschauung von den wirklichen Verhältnissen zu geben. Die betreffende benthonische Flora und Fauna Biologische Untersuchungen. 7 wird nicht unmittelbar an Ort und Stelle sichtbar, und eine sichere Rekon- struktion ihrer wahren Erscheinung- ist kaum möglich, weil die Fläche, welche der ,. Kratzer" bestrichen hat, nicht bekannt zu sein pflegt, und das Urteil darüber, mit welcher Vollständigkeit er die Organismen des betreffenden Gebietes aufgenommen hat, ein sehr unbestimmtes bleibt. Es war deswegen erwünscht, Mittel zu finden, die gestatteten, eine unmittel- bare Anschauung des Bewuchses auf seiner Unterlage zu geben. Wenn das möglich war, so konnte auch daran gedacht werden, die Schärfe dei- Beobachtung und die Bestimmtheit ihrer Ergebnisse auf eine wesentlich höhere Stufe zu bringen, dadurch, daß man die Organismen zählte. Beides erreichte ich in einfacher Weise, indem ich Schieferplatten ins Wasser hängte, die dann von den Organismen besiedelt Avurden. Was diese Platten für makroskopische oder mit der Lupe erkennbare Organismen leisteten, wurde in bezug auf das mikroskopische Benthos durch ausgehängte Objektträger erreicht, die nach der Besiedelung unmittelbar unter das Mikroskop gelegt werden konnten. Die technischen Einzelheiten dieses Verfahrens und einige der zahl- reichen Modifikationen, welche es gestattet, mögen hier in Kiu'ze dar- gestellt werden. Die Platten bestanden aus gewöhnlichem D^ichschiefer, waren etwas über 30 cm lang, etwas über 15 cm breit und 3 — 4 mm dick. Ihre Ober- fläche wurde durch zwei aufeinander senkrechte Systeme von parallelen Linien, die mit einem eisernen Instrument eingeritzt wurden, in Quadrate von 2,5 cm Seitenlänge geteilt, so daß die ganze Fläche in 72 Quadrate eingeteilt war. Es genügte im allgemeinen auch, wenn die Aufteilung nur in 8 große Quadrate von 7,5 cm Seitenlänge geschah. Der Zweck dieser Einteilung war der, daß man dadurch jede Stelle auf den Platten genau bezeichnen konnte, in derselben Weise, wie man es mit Hilfe des Gradnetzes auf Landkarten durch Buchstaben und Zahlen tut. Außerdem konnte man auf Grund dieses Netzes bestimmte kleinere Teile der ganzen Fläche bequem abki-atzen, wenigstens solange der Bewuchs schwach war und diese Einteilung noch erkennen ließ. Jede Platte erhielt ferner eine eingeritzte Nummer und ein Bohrloch, oder mehrere, zur Befestigung. Die Befestigung der Platten mußte eine derartige sein, daß sie sich leicht aus dem Wasser nehmen und an Ort und Stelle untersuchen und ebenso leicht wieder aushängen ließen. Zuweilen wurden sie einfach an einem dicht unter der Wasseroberfläche in einen hölzernen Ponton ein- geschraubten Messinghaken aufgehängt, gewöhnlich aber an einem etwa 1.25 mm dicken Messingdraht. In bewegtem Wasser findet am unteren Ende leicht eine dauernde Reibung zwischen Platte und Draht statt, die schnell zum Durchschleifen des Drahtes führt. Deswegen wurde gewöhnlich mit Hilfe von zAvei Bohrlöchern eine unbewegliche Öse aus Messingdraht g E. Hentschel. angebracht, die den oberen Plattenrand überragte und zur Verbindung mit dem Aufliängedraht diente. Die Gefahr, daß der Draht durchgeschliffen wird, ist auch dann vorhanden, wenn er irgendwo eine metallene Kante eines Pontons dauernd berührt oder häufig durch den Strom dagegen- getrieben wird. Die Befestigung des oberen Drahtendes geschah aii einer in Holz angebrachten Schraube oder häufiger an einer zufällig vorhandenen geeigneten Stelle. An den beiden Untersuchungsstationen Rothenburgsort und Strandquai war die Strömung oft so stark, daß die Platten gegen den Ponton geschleudert und zerschlagen oder die Objektträger abgerissen wurden. Sie wurden deswegen an Bandeisenstangen angebracht, die so befestigt waren, daß sie sich leicht abnehmen ließen. Die meisten Platten habe ich an Pontons aufgehängt, und zwar gewöhnlich in genau 1 m Tiefe unter der Wasseroberfläche. Eine Aufhängung an Pfählen oder festen Balken hat den Nachteil, daß mit dem täglichen Wasserstandsunterschied von fast 2 m gerechnet werden muß, der es mit sich bringt, daß der Draht entweder bei Ebbe auf eine große Strecke sichtbar und daher leicht die Platte von fremden Händen entfernt wird, oder daß die Platte, wenn die Befestigungsstelle tief liegt, nur bei Niedrigwasser zugänglich ist. Dazu kommt die Gefahr, daß die Platte bei starker Wasserbewegung gegen den Pfahl geschleudert wird, oder daß sie bei sehr niedrigem Wasserstande trocken läuft. Die auszuhängenden Objektträger habe ich auf den Schieferplatten selbst befestigt, indem ich sie mit den bekannten Stahldrahtklammern, wie man sie zum Zusammenfügen von Papierbogen benutzt, festklemmte. Diese Methode hat die Nachteile, daß, wenn die Schieferplatte nicht ganz eben ist, der Objektträger leicht zerspringt, und daß sich auf dem Glase an der Berührungsstelle mit dem Draht ein Eostfleck bildet. Ich habe jedoch kein besseres Mittel gefunden, das einfach genug wäre für eine leichte und schnelle Handhabung, ferner billig genug, um die unvermeid- lichen Verluste nicht ins Gewicht fallen zu lassen, und zugleich derart, daß keine wesentlichen Hervorragungen auf der Platte entstehen, die zum Auffangen von im Wasser treibenden Dingen, wie Pflanzen, Werg usw., Veranlassung geben würden. Es wurden Objektträger von der Größe 7 X 3,5 cm benutzt. Eine Numerierung oder sonstige Bezeichnung wurde auf den Objektträgern nicht angebracht. Bei der Buchführung über die Platten wurden sie durch die Nummer der Schieferplatte und durch ihren Platz auf der Platte (je nach den Quadraten, welche sie bedeckten) bezeichnet. Die Art der Behandlung der Platten von der Aushängung bis zur Einholung war verschieden, je nachdem ob sie nur zur allgemeinen Kenn- zeichnung der biologischen Verhältnisse an der betreffenden Örtlichkeit oder zu einer regelmäßigen fortlaufenden Beobachtung an einer bestimmten ,.Station" dienen sollten. Im ersteren Falle wurde die Platte bei Gelegenheit Biologische Untersuchungen. 9 untersucht, es wurden Notizen darüber «eniacht, Material zur Untersuchung im Laboratorium oder darauf befestigte Objektträger abgenommen, oder schließlich die ganze Platte in einem eigens dafür hergestellten metallenen Behälter in Wasser mitgenommen. An den wenigen, besonders ausgewählten Stationen wurden die Objektträger in regelmäßigen Zeitabständen gewechselt, nämlich je einer nach 7 Tagen und ein anderer nach 14 Tagen, so daß vollständige Reihen von Bewuchsproben bestimmten Alters durch längere Zeiträume gewonnen wurden. Für die Hauptstation, wo die Untei-suchung ununterbrochen ein ganzes Jahr hindurch fortgeführt wurde, habe ich außer- dem eine Reihe von 3 Tage alten Objektträgern bearbeitet. Für gewisse besondere Fragen wurden noch besondere Untersuchungsweisen angewendet, auf die ich weiter unten eingehen werde. Die Beobachtung des Materials im Laboratorium geschah mit Hilfe eines binokularen Mikroskops von Zeiß, meist bei Okular 2 und Objektiv a.s. d. h. bei 35facher Vergrößerung. Stärkere Vergrößerungen, bis 172fach, wurden durch stärkere Okulare hergestellt. Die Beobachtung geschah nach Möglichkeit noch im lebenden Zustande unter Wasser und in weitem Umfange unter Zählung der Organismen. Auch Messungen des „Setz- volumens" des abgekratzten Bewuchses wurden in geeigneten Fällen vor- genommen (vgl. S. 1 17). Eine für den Bewuchs charakteristische Zahl würde unter Umständen auch die Messung seiner durchschnittlichen Höhe geben (vgl. Fig. 12 — 16). Solche Messungen wurden für die Eisenbakterie Cladothrix ausgeführt. Regelmäßig durchgezählt wurden die 3 oder 7 Tage alten Objektträger der Stationen, und soweit es möglich war auch die 14 Tage alten. Zu dem Zweck dienten rechteckige niedrige Schalen (äußerlich 8 cm lang, 4,5 cm breit und 0,9 cm hoch bei 2 mm dickem Glase), in die ein Objektträger bequem hineinpaßt. Unter den durchzu- zählenden Objektträger wurde ein anderer gelegt, dessen Oberfläche mit dem Diamanten in Quadrate von 5 mm Seitenlänge eingeteilt wai\ so daß sich im mikroskopischen Bilde bei schwacher Vergrößerung diese Ein- teilung auf den zu untersuchenden Objektträger übertrug. Wenn man hierbei von einem Rande von 5 mm Breite absieht, so hat man eine in 60 Quadrate geteilte Fläche von 15 qcm Oröße vor sich, die zur Zählung dienen kann. Bei geringem Bewuchs wurde die ganze Fläche gleichmäßig durchgezählt, bei stärkerem zählte ich für die häufigeren Arten kleinere Flächen, z. B. 5 qcm, 3 qcm, 1 qcm, unter Umständen mit Hilfe eines Okularnetzmiki'ometers nur Vio qcm. Cbei- Flächen von 15 qcm bin ich bei diesen Zählungen nur selten hinausgegangen, doch wäre es allerdings besser gewesen, wenn für die kurzfristigen (dreitägigen) Bewüchse der Winterzeit, mehrere Objektträger, d. h. Flächen von 30 qcm und mehi- durchgezählt worden wären. In manchen Fällen wird die Zählung in dieser Weise dadurch sehr erschwert, daß starke Vorticellidenkolonien, 10 E. Heiitschel. besonders solche von Epistylis. einen dichten Wald über der Platte bilden. Ich habe mir dann so geholfen, daß ich die einzelnen Stöckchen, wenigstens die größeren, mit einer Nadel von der Platte abnahm und in einem Tropfen Wasser besonders durchzählte. Das ist zwar etwas zeitraubend, gibt aber sehr sichere Ergebnisse. Die Störung, welche der oben erwähnte Rostfleck auf dem Objektträger bei der Zählung bewirkt, wurde dadurch umgangen, daß an Stelle der betreffenden Quadrate solche von dem sonst nicht berücksichtigten Rande des Objektträgers durchgezählt wurden. Soweit das Material aufbewahrt werden sollte, wurde es mit den Schieferplatten oder Objektträgern in Formalin konserviert. Der Bewuchs haftet darin im allgemeinen ganz gut an den Platten, vorausgesetzt, daß sie nicht zu sehr gescliüttelt werden. Stärkere Eisenbakterien fallen allerdings manchmal ab, und zuweilen löst sich eine zusammenhängende, wohl von Bakterien gebildete Haut in großen Fetzen los. Auf Grund dieser Zählungen wurden die am Schlüsse der Arbeit angefügten „Grundtabellen" berechnet. Jede Zahl der Tabellen gibt bei den Tieren die Anzahl der Individuen der betreffenden Art (oder Arten- gruppe) an, die am betreffenden Ort in der oben angegebenen Zeit gewachsen sind, berechnet auf 100 qcm. Bei den koloniebildenden Protozoen wurde auch die Anzahl der Kolonien mitgezählt. Die betreffenden Zahlen sind nicht in die Grundtabellen aufgenommen, liegen aber den kleinen Tabellen der „Koloniestärken" (d. h. Individuenzahl geteilt durch Kolonienzahl) im Text zugrunde. Ein Strich an Stelle der Zahl bedeutet das Fehlen der Art, ein Punkt bedeutet, daß die Zahl nicht bekannt ist. Steht die Zahl in Klammern, so hat sie als unsicher zu gelten. In manchen Fällen mußten an Stelle der Zählungen bloße Schätzungen treten. Es wurden dann die Mengenverhältnisse durch die Worte: selten, vorhanden, nicht selten, häufig, sehr häufig, sehr sehr häufig, massenhaft ausgedrückt und diese Worte in den Tabellen mit ihren Anfangsbuchstaben bezeichnet. Aus den Grundtabellen Anuxlen die dem Text eingefügten zusammen- fassenden Tabellen berechnet. Außerdem wurden zur Veranschaulichung eine Anzahl Kurven gezeichnet. Diesen liegen entweder unmittelbar die Individuenzahlen zugrunde, oder es sind sogenannte Kugelkurven, wie sie LOHMANN (Wissensch. Meeresunters. Kiel, N.F. Bd. 10 S.192) eingeführt hat. Bei diesen ist statt der Individuenzahl n die Zahl 1/ — - gesetzt, d. h. annähernd der Radius einer Kugel, die, bei angenommenem bestimmten, gleichen Abstand der als Punkte gedachten Individuen von diesen ganz erfüllt sein würde. Die Darstellungsweise hat zur Folge, daß die hohen Werte bei weitem schwächer zur Geltung kommen, als die niederen. Für die Vorstellung hat sie den Vorteil, daß nicht die Individuenzahl, sondern die räumliche Ausdehnung der Art zur Anschauung gebracht wird. Denn Biologische Tlntersuchuugen. W aus dem in der Kurve als Ordina'te eingezeichneten Radius läßt sich im Geiste leicht die zugehörige Kugel konstruieren. Um zu einer richtigen Einschätzung der auf diesem Wege ge- wonnenen Ergebnisse zu kommen, bedarf es einer sorgfältigen Beurteilung der Leistungsfähigkeit der Methode. Ich möchte darüber das folgende bemerken. Da im folgenden statistische Untersuchungen stark im Vordergrunde stehen, so sei vor allem daran erinnert, daß es nicht das Ziel war, die absolute Menge der benthonischen Organismen des Gebietes abzuschätzen, daß überhaupt nicht nach Quantitäten in letzter Linie gefragt wurde. Es sollten nur die biologischen Verhältnisse in den erwähnten Gewässern und ihre örtlichen und zeitlichen Unterschiede gekennzeichnet werden. Dazu dienen zahlenmäßige Feststellungen in großem Umfange als Mittel. Wie es sich z. B. bei Feststellungen über den Salzgehalt des Meeres nicht um Mengen, sondern um Grade handelt, so auch hier. Wie dort nicht etwa gefragt Avird, wieviel Kilogramm Salz in einer bestimmten Wassermenge vorhanden sind, wird auch hier nicht nach der Menge der Pflanzen und Tiere in letzter Linie gefragt, sondern nach der biologischen Leistungsfähigkeit des Wassers an der betreffenden Örtlichkeit. Diese Leistungsfähigkeit drückt sich aus in der Art und dem Intensitätsgrade der Organismenproduktion. Die quantitativen Angaben dienen nur dazu, die qualitativen Feststellungen zu verschärfen, deutlicher, greifbarer zu machen. Aus diesen Gründen kann es der Methode nicht zum Vorwurf gemacht werden, daß sie eigentlich nicht den natürlichen Zustand an den zu untersuchenden Örtlichkeiten aufdeckt, daß sie nicht ergibt, wie der Bewuchs beschaffen ist, sondern, wie er sich unter bestimmten be- schränkenden räumlichen und zeitlichen Bedingungen entwickelt. Die untersuchten Platten sind keine Augenblicksproben, wie man sie bei Planktonzählungen benutzt, sondern sozusagen Dauerproben. Sie sind das Ergebnis längerer Einwirkung der örtlichen Verhältnisse, und in- sofern mit dem tatsächlichen Bewuchs der Mauern und Pfähle überein- stimmend, andrerseits aber geben sie den Bewuchs als nur bis zu einer bestimmten Entwicklungsstufe fortgeschritten. Ein endgültiger Zustand ist nicht erreicht. Allerdings ist es zweifelhaft, ob es überhaupt einen derartigen endgültigen Zustand im allgemeinen gibt, wie ich weiter unten (S. 40) ausführlicher auseinandersetzen werde. Es liegt auf der Hand, daß das feinste Eeagenz für die veränder- lichen Einflüsse der Umgebung diejenigen Organismen sein müssen, welche das schnellste Entwicklungstempo haben, bei denen Entstehen und Ver- gehen in der kürzesten Zeit stattfinden können. Das sind die Protisten, die Organismen, welche die niederste Zellenzahl besitzen, am einfachsten ]^2 E. Hentschel. sich fortpflanzen und am leichtesten sich verbreiten. Somit trat ihre rntersuchung in den Vordergrund. Daraus ergaben sich wesentliche Folgerungen für die Untersuchungs- weise, es ergaben sich dieselben Eigentümlichkeiten der Methode, die LOHMAXX für das Nannoplankton so erfolgreich angewandt hat, nämlich die Zählung nur kleiner Mengen, und die Zählung im lebenden Zustande. Die ungeheuren ]\Iengen dieser kleinen Organismen gestatteten kein Durchzählen größerer Eäume. Eine Zählung im konservierten Zustande aber, obwohl sie gelegentlich für einzelne Platten innerhalb einer Platten- reihe, die man im lebenden Zustande gut kennt, leidlich gut ausgefiihrt werden kann, hat immer den schweren Mangel, daß alle physiologischen Merkmale und ^iele morphologische verloren gehen. Beispielsweise ist die im Leben so gut gekennzeichnete zitronengelbe VortkeUa citrina bald nach dem Tode nicht mehr zu erkennen. Oft erkennt man auch die Vorticelliden schneller an der Reaktion auf Berührung mit einer Nadel, als an morphologischen Merkmalen. Die Frage, ob so kleine Proben genügend genau die allgemeinen Verhältnisse kennzeichnen, glaube ich bejahen zu können. Es kam nur selten vor, daß etwa auf der einen Hälfte eines Objektträgers ein Organismus sehr stark, auf der andern nur sehr schwach vertreten war. oder daß zwei Objektträger, die gleich lange an der gleichen Schieferplatte gehangen hatten, wesentlich verschiedenen Bewuchs zeigten. Daß solche Fälle Unsicherheit in die Ergebnisse bringen, ist nicht zu vermeiden, aber schon bei Durchsclmittsberechnungen aus wenigen Zälüungen, z. B. bei Monats- oder Halbmonatsmitteln, werden solche Störungen im allgemeinen ganz wieder verschwinden. Störend wirken ferner die Unterschiede, welche auf die im Hafengebiet so komplizierten baulichen Verhältnisse zurückzuführen sind. Sie werden auf die Bewegung des Wassers und damit auch auf den Bewuchs Einfluß haben. Ich habe eine kurze Zeit lang im Oberhafen zwei Platten, die an verschiedenen Stellen aufgehängt waren, nebeneinander gezählt mit dem Ergebnis, daß auf der einen die Zahlen regelmäßig etwas höher waren, als auf der andern. Man muß also auf solche Möglichkeiten Rücksicht nehmen. Andrerseits treten ihrer Bedeutung nach diese Unterschiede gegen die der verschiedenen Hafenstationen doch ganz zurück. Besonders erweist dies auch der maki'oskopische Bewuchs, für dessen Untersuchung in der Nähe der meisten Stationen noch weitere Schieferplatten aufgehängt waren, die dann durchweg eine große Einheitlichkeit in einem und demselben Gebiet zeigten. Ich habe die Überzeugung gewonnen, daß man zu einem sehr guten allgemeinen Bilde der örtlichen Unterscliiede im ganzen Hafen- gebiet kommen würde, wenn man etwa Anfang Juni zahkeiche Schiefer- platten durch das ganze Gebiet verteilte und sie Ende August makroskopisch Biologisclie Untersucliuiig-en. J3 untersuchte. Das beste Urteil über die Gültigkeit der aus den Ergebnissen dieser Untersuchung zu ziehenden Schlüsse gestatten vielleicht die beiden Grundtabellen IX a und IXb, die beide auf Stationen im Isebeckkanal bezüglich sind. Sowohl die Ähnlichkeit der Bewüchse dieser beiden, Avie ihr deutlicher Unterschied von denen aller Hafenstationen geht aus diesen Tabelle n und den Einzelbesprechungen im folgenden klar hervor. Eine weitere wesentliche Frage ist die, wie die Fähigkeit der Objekt- träger, einen Bewuchs biologisch zu kennzeichnen, von der Dauer ihrer Aushängung beeinflußt wird. Handelt es sich um eine Kennzeichnung der Örtlichkeit, so wird man zunächst geneigt sein, langfristige Bewüchse vorzuziehen und ebenso für zeitliche Unterscheidungen kurzfristige Bewüchse, weil erstere mehr das Durchschnittsergebnis der wechselnden Einflüsse darstellen, letztere feiner die Reaktionen des Bewuchses auf jeden einzelnen Einfluß abbilden. Praktisch gestaltet sich die Sache jedoch anders. Will man sichere zahlenmäßige Ergebnisse haben, so sind weder allzu junge noch allzu alte Bewüchse zu brauchen; erstere nicht, weil die wahrscheinlichen Fehler um so größer werden, je kleiner die Zahlen sind, letztere nicht, weil sie oft überhaupt nicht mehr zählbar sind, oder Aveil einzelne Organismen auf die Dauer so zur Herrschaft kommen, daß sie alles andere mehr oder weniger unterdrücken. Auch die örtlichen Unterschiede auf einem Objektträger werden mit der Zeit oft stärker, indem sehr entwicklungsfähige Organismen von einer Stelle aus sich stark ausbreiten und die andern verdrängen. Ferner ist die Gefahr, daß starke Störungen durch Zufälle unbemerkt bleiben, bei lang-firistigen Bewüchsen größer als bei kurzfristigen. Es wird also zweckmäßig sein, eine mittlere Dauer auf Grund praktischer Erfahrung auszuwählen. Dabei darf nicht vergessen werden, daß ältere und jüngere Bewüchse sehr verschiedene Dinge sind, die sich nicht etwa einfach auf Grund des Alters ineinander umrechnen lassen (vgl. die Auseinander- setzungen über den Zuwachs S. 40 ff.). Man kann deswegen, wenn man, wie hier geschehen ist, die Untersuchungen durch ein ganzes Jahr oder eine Reihe von Monaten durchführen will, die Dauer der Aushängung nicht nach der .Jahreszeit abändern. Für das Hamburger Hafengebiet erwies sich eine Zeit von 7 Tagen im Sommer als an der oberen Grenze des Brauchbaren gelegen, eine Zeit von 3 Tagen als im Winter schon etwas zu kurz. Wenn man mehrere Stationen vergleichen will, so hat die siebentägige Frist den großen Vorteil, daß die Untersuchung jeder Station an einen bestimmten Wochentag gebunden ist. Deswegen wurde sie hier vorwiegend benutzt. Will man an einer Station dauernd Bewüchse von verschiedenem Alter nebeneinander beobachten, so wird man zweck- mäßig die längere Frist doppelt so lang wie die kürzere wählen, etwa 3 und G Tage. Für die dauernde Untersuchung einer einzigen Station ]^4 E. Hentschel. würde ich im hiesigen Gebiet nach den gemachten Erfahrungen für das Günstigste 4 oder höchstens 5 Tage halten, aber im Winter die Zählfläche über 15 qcm liinaus erhöhen. Wenn es sich um besondere Feststellungen innerhalb des Bewuchses handelt, z. B. um die Untersuchung von Cladothrix, so wird das natürlich die Wahl der Aushängezeit beeinflussen. In allen Fällen, wo eine dauernde oder wiederholte Untersuchung eines Gebiets in Aussicht genommen werden soll, ist die zweckmäßige Wahl dieser Aushängezeit von der größten Bedeutung, weil sie, wenn die Resultate verschiedener Jahre vergleichbar sein sollen, sich nicht ändern läßt. Wesentlich erhöht wird der Wert der Untersuchungen des Bewuchses, wenn man neben den Zählungen physikalische und chemische Feststellungen machen kann, z. B. über Temperatur, Sauei'stoffgehalt des Wassers usw. Für die gegenwärtige Arbeit wurde an der Hauptstation im Oberhafen alle 3 Tage die Wassertemperatur bestimmt, im übrigen wurden in besonderen Fällen Aufzeichnungen z. B. über Wasserstandverhältnisse, Verunreinigungen, Aussehen des Wassers und meteorologische Zustände gemacht. Nach dem Vorstehenden und den im folgenden dargelegten Ergebnissen glaube ich sagen zu dürfen, daß die angewandte Methode der gestellten Aufgabe gerecht wird. Die Ergebnisse der Untersuchung'. I. Systematische Übersicht der vorkommenden Tiere und Pflanzen. Ich gebe hier zunächst eine Übersicht der im Bewuchs vorkommenden Tiere und Pflanzen, zugleich mit der Beschreibung- einiger, wie es scheint, neuer Arten und sonstigen systematisch wichtigen Bemerkungen. Soweit diese Formen häufig und für die Gesamterscheinung des Bewuchses von Bedeutung sind, soweit daher ihre Erscheinungsweise und ökologischen Beziehungen in den Zählungen zu charakteristischem Ausdruck kommen, werden sie später auf Grund der statistischen Aufnahmen und sonstiger Beobachtungen ausführlicher besprochen. Es sind folgende Gruppen zu unterscheiden: Die festsitzenden Tiere. Die festsitzenden Pflanzen. Die frei beweglichen Tiere. Die Planktonorganismen, welche dem Bewuchs oft untermischt sind, wurden nicht berücksichtigt. Das vagile Benthos fand keine so regel- mäßige und eingehende Untersuchung wie das sessile. Immerhin wurden auch davon die wichtigsten Formen gewöhnlich mitgezählt. a) Die festsitzenden Tiere. Die Ciliaten. Sie machen bei weitem die Hauptmasse der festsitzenden Protozoen aus. Und zwar gehören die meisten von ihnen den Vorticelliden an. Vorticella campanula Ehrbg. Diese Art ist die bei weitem häufigste der Gattung. Die großen Tiere fallen, abgesehen von ihrer charakteristischen gedrungenen Gestalt, auf durch die dunkle, oft fast schwarze Farbe ihres Leibesinhalts. In Formalin konser\iert sind sie gewöhnlich nicht farblos, sondern braungelb. IQ E. Hentschel. Vorticella citrina Ehrbg. Die Art ist nicht selten, nnd im Leben immer leicht an der zitronen- gelben Farbe zu erkennen. Die Farbe schwindet nach der Konservierung. Vorticella, andere Arten. Häufig ist keine außer den genannten Arten der Gattung, doch kommen manche örtlich und zeitlich beschränkt in Menge vor. Die beiden gewöhn- lichsten sind V. monilata Tatem, die man leicht an ihrer warzigen Ober- fläche erkennt, und eine andere Art, die ich für T". nebulifera Ehrbg. halten möchte. T^. mkrostoma glaubte ich mehrfach vor mir zu haben, habe sie aber in keinem der untersuchten Fälle sicher nachweisen können. Carchesium polypinum (L.). Dies ist die einzige Art der Gattung, welche häufig vorkommt. Andere Arten wurden unter den „anderen kolonialen Vorticelliden" mit- gezählt. Man kann auch die isolierten Individuen fast ausnahmslos sehr gut erkennen an ihrer verhältnismäßig bedeutenden Größe, ihrer Gestalt, ihrem kräftigen Stiel und seiner starken spii-aligen Einrollung, vor allem aber an einem rostbraunem Saum, der die Basis des Stiels auf der Glasplatte umgibt. Dieser Saum, den ich bei anderen Vorticelliden niemals bemerkt habe, ist hier fast immer vorhanden und meist kräftig gefärbt, seltener nur eben angedeutet. Oft sieht man ihn als Spur einer abgestorbenen Kolonie noch auf dem Glase sitzen, und er erinnert dann etwas an die braunen Ringe von Siderocapsa, ist jedoch größer und regel- mäßiger gestaltet. Als eine Leitform stark verunreinigter Gewässer gilt Carches. lach- manni Clap. Ich habe diese Art, von der übrigens meines Wissens keine sorgfältige Beschreibung vorhanden ist, niemals im Untersuchungs- gebiet nachweisen können. Zoothamnium arbuscula Ehrbg. Diese an der Zwiegestalt ihrer Tiere, an der starken Erweiterung ihres Stiels nach oben und an der einigermaßen fiedrigen Anordnung der Seitenzweige an den meist regelmäßig im Kreise gestellten Hauptästen leicht erkennbare Art kommt immer nur ganz vereinzelt vor, aber meist in außer- ordentlich volkreichen Stöcken. Zoothamnium spec. a. (Fig. 2.) Diese und die im folgenden als Z. spec. h bezeichnete Art dürften bisher nicht beschrieben sein, ich unterlasse jedoch ihre artliche Benennung Bioloeische üntersuchuno-eii. 17 aus denselben Gründen wie bei der unten beschriebenen Ep'/stijlis spec. a, sowie deswegen, Aveil so enge Beziehungen zwischen diesen beiden Formen bestehen, daß es zweifelhaft ist, ob man sie als zwei selbständige Arten betrachten darf. Z. spec. a ist vor allen andern im Hamburger Hafengebiet vor- kommenden Vorticelliden in auffallender Weise ausgezeichnet durch einen sehr starken Besatz mit Detritus, der regelmäßig sowohl die Einzeltiere Fig-. 2. Zoothamnimn, spec. a. wie die Stiele und Äste bedeckt, bald mehr die Tiere, bald mehr das Astwerk. Die Stöckchen sehen infolgedessen stets schwärzlich und rauh aus. Auch epizoische Organismen, besonders Codonosiga hotryüs, kommen auf ihnen vor. Für die Verzweigung ist charakteristisch, daß die älteren Kolonien im allgemeinen eine breite Krone haben, in der die Individuen dicht zusammengedrängt stehen, weil die Endzweige kurz (nicht länger als die Tiere) sind. Die Verzweigung ist ziemlich unregelmäßig, obwohl manchmal in den unteren Teilen dichotom. Bei Jüngeren Stöckchen pflegt der Stiel länger, bei älteren kürzer als die Krone zu sein. Oft verdickt er ]^3 E. Heiitschel. sich langsam nach oben. Der Muskelfaden reicht verschieden tiei in den Stiel hinab. Das unterste Drittel des Stiels ist wohl immer ohne Muskelfaden. Gliederung oder Oberflächenskulptur ist am Stiel und Astwerk nicht zu bemerken. Bei der Zusammenziehung finden knieförmige Knickungen des Stiels und der Äste statt, wobei sie einseitig Falten bilden. Die Einzeltiere sind etwa doppelt so lang wie breit, oft kürzer, selten länger. Ihr Peristomwulst ragt wenig hervor, daher macht das ganze Tier einen massigen Eindruck. Die Gestalt ist kegel- oder birnförmig. Unter dem Peristomwulst findet sich meist eine leichte Verengerung. Die größte Breite des Tierkörpers wird etwa in ^U seiner Höhe erreicht und ist gleich der des Peristoms oder etwas geringer. Die Peristomscheibe ist schwach erhoben. Die Vakuole liegt nahe der Vestibularöffnung in der Breite des Peristomwulstes. Bei der Zusammenziehung bildet sich an Stelle des Peristoms eine kurze schnauzenförmige Erhöhung oder nur eine leicht höckerige Oberfläche. Die Maße sind beispielsweise bei einer größeren Kolonie von 78 Indi- viduen folgende: Gesamthöhe 1200 //, Länge des Stiels 420 ^i, seine Dicke an der Basis 14(«'. Länge der Tiere 84 ,u, ihre Breite 35 /*. Eine andere Kolonie war 960 /< hoch, 238/* breit; ihr Stiel 448 /< lang, 10/* dick, die Individuen 63—70 /* lang, 40 /* breit. Eine dritte Kolonie war 742// hoch und 280 /< breit. In etwa 532 /t Höhe begannen die Tiere. Der Stiel war 392 /< lang (davon 126 // mit Muskelfaden), die beiden darauf folgenden Aststücke je 70 /< lang, eins der nächsten 56 //. Kleine Individuen hatten 63 /* Länge, die größeren 42 /t Breite. Zoothamnium spec. b. (Fig. 3.) Diese Art ist der vorigen sehr ähnlich, obwohl sie im allgemeinen auf den ersten Blick von ihr unterschieden werden kann auf Grund ihres zarteren Baues und des Mangels eines Detritusbesatzes. Als unterscheidende Merkmale kann ich außer dieser Eeinheit der Oberfläche und einer lockereren Verzweigung, die schon näher der Basis beginnt, so daß der Stiel kurz erscheint, nichts anführen. In einem Falle schienen an dieser Verzweigungs- stelle Querscheidewände vorzukommen, die jedoch im allgemeinen sicher fehlen. Auch die Bewegung gleicht der der vorigen Art. Die Individuen- länge betrug beispielsweise 70 /<, die Breite 40 //. Epistylis spec. a. (Fig. 4.) Obwohl diese Art zu den häufigsten Vorticelliden der Elbe bei Hamburg- gehört, scheint sie doch mit keiner der bisher beschriebenen Arten zusammen- zufallen. Ich sehe jedoch von einer Neubenennung ab, weil meine Biologische Untersuchungen. 19 Kenntnisse in der Systematik der Vorticelliden nicht ausgedehnt genug sind, daß ich mit Sicherheit sagen könnte, es handle sich um eine neue Art. Ich gebe jedoch eine Besclireibung. Die Art steht der E. plicatilis nahe. Sie teilt mit ihr besonders die beiden Merkmale, welche nach Kent (Manual of the Infusoria S. 701) diese Art leicht zu erkennen gestatten: Die relative Länge der sekundären Stiele und die starke Faltenbildung am Hinterende der Tiere bei der Zusammenziehung. Es fehlt ihr aber ganz sicher die bei jener Art vor- Fig. 3. Zoothamninm spec. b. Fig. 4. Epistylis spec. a. handene Längsstreifung. Außerdem ist E.iMcatilis schlanker, da sie in den Abbildungen mehrerer Forscher (EHRENBERG, Greve, Kent) sehr lang gestreckt erscheint. Von E. anastatica unterscheidet sich die hier zu beschreibende Art durch die genannten Merkmale, welche sie mit E. plicatilis gemein hat; von E. galea durch den Mangel einer Gliederung von Stiel und Ästen und wohl durch den Bau des Peristoms. Die Gesamterscheinung der Kolonie erinnert an die von Carchesium pohjpinum. In der Seitenansicht wird bei einer großen Kolonie etwa je ein Drittel der Gesamthöhe eingenommen von dem ungeteilten Stiel, den kahlen Zweigteilen und der Masse der Einzeltiere. Der schlanke Stiel verzweigt sich zunächst sehr regelmäßig dichotom, später unregelmäßiger. 20 E. Hentschel. Die Zweige liegen eng aneinander, zumal bei jungen Stöcken, die infolge- dessen sehr schlank erscheinen. An den Verzweigungsstellen biegen sich die beiden neuen Zweige etwas auseinander, um dann weiter aufwärts oft fast parallel zu verlaufen. Stiel und Äste erscheinen, besonders in den unteren Teilen des Stockes, als dickwandige Röhren, deren Innen- raum kaum weiter ist, als die Dicke der Wände. Der Stiel und die Äste sind nie durch Querwände gegliedert. Die Endzweige zeigen oft eine sehr feine und dichte Ringelung der Oberfläche, die nur bei starken Ver- größerungen deutlich wird und in vielen Fällen ganz fehlt. Andere Relief- formen zeigt die Oberfläche der Zweige nicht. Die beiden ersten Äste sind gewöhnlich länger als die folgenden. Die Endzweige pflegen im Durch- schnitt nicht länger als die Einzeltiere zu sein. Die Maße einiger größerer Stöcke sind beispielsweise folgende: Gesamthöhe 800—2600 /*, Höhe des Stiels 307 — 770 fi, seine Dicke 15 ,u, Länge der ersten beiden Äste 168—728 ^/, Länge späterer Äste 126—238 ^, Länge der Endäste 28— 140 /i, Länge der Individuen 112—126 /^, ihre Breite 48—60 /«. Die Anzahl der Individuen am Stock 11 — 370. Das Einzeltier ist schief konisch und in der Mitte oder dicht über der Mitte etwas angeschwollen. Das ausgestreckte Tier steht je nach der Lage im Stock entweder gerade in der Fortsetzung seines Stiels oder es biegt sich mehr oder weniger nach der Seite. An der infolge der Schiefheit am weitesten von der Basis entfernten Stelle liegt die Vestibularöffnung. Der wulstförmige Peristomrand ist wenig oder mäßig über den Körper hinaus ausgebreitet. Das Peristomfeld ist an der Seite der Vestibularöffnung stark erhoben. Zwischen dem Ringwulst und dem Peristomfeld scheint eine kragenartige Membran zu verlaufen, die an der Vestibularöffnung am breitesten wird und dort manchmal den Eindruck einer hervorragenden Zunge erzeugt. Die Wimpern sind von mäßiger Länge. Die kontraktile Vakuole liegt in der Breite des Ringwulstes nahe der Vestibularöffnung. Der Kern ist wurstförmig. Bei der Zusammen- ziehung bilden sich am hinteren Teil des Körpers einige Ringfalten, die unten sehr scharf ausgeprägt sind, nach oben schwächer werden. Das zusammengezogene Tier zeigt in der Peristomgegend oft einige höcker- förmige Erhebungen, doch keinen „schnauzenförmigen" Fortsatz. Nach Konservierung in Formalin sind oft noch 1 bis 3 Ringfalten sowie die Schiefheit des Körpers zu erkennen. Epistylis umbeilaria (L.) (= E. flavicans Ehrbg.). Diese an ihrer Größe, an der gelblichen Färbung der Tiere und der Stiele, an der mehrfach gewundenen Wimperzone, an der auffallenden Lebhaftigkeit ihrer Wimperbewegung und auch an der leichten Ablös- barkeit vom Stiel gut erkennbare Art kann als sicher bestimmt gelten. Biologische Untersuchungen. 21 Epistylis, andere Arten. Es handelt sich hier im wesentlichen nur um eine Art, nämlich E. jiJicatilis Ehrbg., welche sich von der spec. a im Habitus unterscheidet durch etwas geringere Größe und schlankere, nicht schiefe Gestalt der Einzeltiere, durch etwas mehr sparrige Verzweigung und durch geringere Höhe des ganzen Stockes. Das Einzeltier ist beispielsweise 112 fi lang und 42 // breit und rein kegelförmig gebaut oder in der Mitte schwach angeschwollen. Bei der Zusamraenziehung bilden sich hinten Ringfalten und vorn ein schnauzenartiger Aufsatz. Der Kern ist wurstförmig. Stiel und Äste sind ohne Gliederung. Ihre Oberfläche ist sehr fein längs- gestreift. Die Zahl der Individuen eines Stockes kann ziemlich groß sein. Opercularia. Aus dieser Gattung ist eine unbestimmt gebliebene größere Art bis- weilen zu finden, häufiger aber und an manchen Stellen zeitweise eine regel- mäßige Erscheinung 0. nutcms (EHRBG.), die man leicht an der im Namen ausgedrückten ümknickung der Tiere bei störenden Reizen, an der spindel- förmigen Gestalt der Individuen und an der Ringelung des Stielgerüstes erkennen kann. Von Ciliaten kamen außer den Vorticelliden noch folgende fest- sitzend vor: Stentor. Hauptsächlich findet sich St. roeseli Ehrbg., doch auch St. coeruleus Khrbg. nicht selten, z. B. sehr häufig im Sommer im Isebeckkanal. Daneben kommt auch wohl St. polymorplms Ehrbg. vor. Vaginicola und Cotliurnia. V. decumhens EHRBG. ist zeit- und stellenweise häufig, V. longkollis (Kent) nicht selten. Diese letztere Art schien sich gern neben Dendro- soma anzusiedeln. Cothurnia cristallina EHRBG. findet sich hie und da. Andere Ciliaten. In wenigen Fällen fanden sich Kolonien von Ophrydinm versatile (0. F. M.) mit wenigen Individuen, ohne symbiotische Algen, vielmehr ganz farblos. Häufiger sind Cysten eines holotrichen Ciliaten, höchst wahrscheinlich Ophryoglena atra (LiEBERK). Es sind große, etwa halb- kugelige, farblose, dünnwandige Kapseln, in denen bis zu 4, oft fast ganz schwarze Tiere liegen, die bei Berührung der Kapsel sich lebhaft drehen und wenden, bei ihrer Öffnung schnell davonschwimmen. Sie haben fast die Größe eines Stentor. Kleinere Cysten unbekannter Zugehörigkeit fanden sich gelegentlich. Häufig kam Tmtinnidmm, sehr selten Sticho- tricJia festsitzend vor. 22 E. Hentschel. Flagellaten. In einiger Menge finden sich nur Anthophysa vegetans (0. F. M) und Codonosiga hotrytis (Ehebg.). Letztere ist an gewissen Stellen eine regel- mäßige und in großen Mengen auftretende Form; erstere findet sich nicht so häufig, w-ie man nach Befunden im Plankton und nach ihrer starken Entwicklung in stehengebliebenen Wasserproben annehmen sollte. Oft sieht man nur das leere Astwerk. Die Suctorien spielen nächst den Vorticelliden bei weitem die Hauptrolle unter den Protozoen, und zwar abgesehen von einigen seltenen und zimi Teil un- sicheren Formen (unter der Bezeichnung „andere Suctorien" zusammen- gefaßt) die folgenden Arten, die alle häufig sind: Acineta grandis Kent. Metacineta mystacina (Ehrbg.). Tokophrya quadripartita Clap. u. L. Dendrosoma radians Ehrbg. Trichophrya sp. sp. Aus dieser letzten Gattung findet sich Tr. epistylidis Clap. u. L. nicht selten in wohlentwickelten Exemplaren. Weit häufiger aber ist eine andere, augenscheinlich neue Ai't : Trichophrya rotunda n. sp. (Fig. 5.) Das Tier ist mehr oder weniger deutlich, oft sehr vollkommen kreis- rund, mit einem Durchmesser von etwa 70/1. Die Länge der Saugarme geht bis zum doppelten Scheibendiu-chmesser. Sie stehenin unregelmäßigen, nicht deut- lich voneinander getrennten Büscheln, entspringen etwas einwärts vom Schei- benrand und richten sich schräg auf- wärts, doch mu- so wenig, daß sie bei schwächeren Vergrößerungen in der Ebene der Scheibe zu liegen scheinen. Ihre Anzahl beträgt beispielsweise 47. Innerhalb von den Saugfortsätzen folgt eine grobkörnige graue Zone, die sich Fig. 5. von dem helleren Außem-and und dem Trichophrya rotunda w. sp. helleren Zentrum meist deutlich abhebt. Biologische Uutersucliungeu. 23 und etwa die Hälfte des Kadiiis zur Breite hat. In dieser Zone liegen, in unregelmäßigem Kreise angeordnet. 7—21 kontraktile Vakuolen. Der Kern ist gedrungen gebaut, etwa nieren- oder plump-herzförmig. Der Körper scheint von einer Membran umgeben zu sein, die nach dem Ab- sterben noch bestehen bleibt. Selten habe ich größere und weniger scharf kreisförmige Individuen beobachtet, von denen es zweifelhaft ist. ob sie zur selben Art gehören. Die beschriebene Art muß ich nach den Monographien von COLLEN' (Arch. Zool. expt. Bd. 51) und Sand (Ann. Soc. beige Micr. Bd. 24—26) für neu halten. Die Metazoen. Spongien. Es kommen vor SpongiUa fragüis Leidy, Sp. laaistris (L.), Epltijäaiki ßuviatiJis (L.) und seltener £". /;?/V7/er/ (LiEBK.). TrochospongiUa Jtorrida Weltx. wurde in dem Untersuchungsgebiet nicht gefunden, kommt aber in der Alster vor. Coelenteraten. Hydra ist in der warmen Jahreszeit eine regelmäßige Erscheinung. Die Arten wurden nicht bestimmt. H. viridissima Pall. wurde nicht beobachtet. CordyJophora lacustris Allm. ist in gewissen Teilen des Hafens die eigentliche Charakterform des Bewuchses und sehr häufig. Würmer. Als festsitzend sind hier die Laiche von Herpohdella (Nephelis) und von Turbellarien zu nennen. Rotatorien. Von festsitzenden Formen kommt Melicerta ring&ns (L.) bisweilen vor. Häufiger ist eine in eine Detritusröhre eingeschlossene, wohl der Gattung Geeistes angehörige Art. Formen ohne Gehäuse finden sich ebenfalls hier und da festsitzend, doch sind sie wohl meist nur vorüber- gehend befestigt. Bryozoen. Häufig finden sich nur Arten von Plumatella, und zwar meist PJ.fHngosa (Pall.) und PI. repens (L.). Paludicella ist selten. Mollusken. Dreissena polymorpha ist in gcAvissen Teilen des Hafengebiets eine regelmäßige, wenn auch meist nicht häufige Erscheinung. 24 E. Heutscbel. Der Laich der verschiedenen Schneckenarten ist zeit- nnd stellen- weise häufig, ja vorherrschend im Bewuchs. Arthropoden. Man kann in gewissem Sinne testsitzend die Larven von Chironomus nennen, welche Gehäuse bauen. Solche Gehäuse sind sehr häufig. Die Larven wurden aber bei den Zählungen nicht als festsitzend behandelt. Auch die Laiche dieser Mücken hängen zuweilen den Platten an. Laiche von Hydrachniden kommen gelegentlich nicht ganz selten vor. b) Die Pflanzen. Von den AI gen der Ebbezone, soAvohl Chlorophyceen wie Cyanophyceen, habe ich oben gesprochen. Unterhalb der Xiedrigwassergrenze kommen sie so gut wie gar nicht mehr vor. Nur hie und da sitzt ein kurzer Algenfaden auf der Platte fest. Diatomeen. Im Früliling, der Hauptentwicklungszeit der Diatomeen im Plankton, treten sie auch benthonisch reichlich auf. Besonders kommt Synedra ulna Ehrbg. vor und die Gattung Diatoma, deren Ketten sich den Objekt- trägern anheften. Die Zählung hat große Schwierigkeiten, weil sich oft schwer entscheiden läßt, wie weit die Diatomeen festsitzen oder nicht. Oomphonema und RJioicosphenia scheinen mehr zur Oberflächenflora zu gehören. Oomyceten. Saprohgnia spec. findet sich zuweilen auf den Objektträgern. Leptomitus ladeus AG. habe ich niemals auf den Platten gefunden, doch kommt sie an gewissen Stellen des Hafengebietes vor. Ich fand sie am Altonaer Hafen, wo sie jedoch nicht tief hinabzugehen scheint. Ferner beobachtete ich sie einmal an einem Ponton im Oberhafenkanal beim Billehafen, wo sie einen etwa 3 cm breiten polsterartigen Streifen dicht an der Oberfläche des Wassers bildete, wo sonst Cladophora zu sitzen pflegt. Eisenbakterien. Diese fadenförmigen Pilze gehören zu den regelmäßigsten Erschei- nungen auf den Platten, sie sind überhaupt die floristischen Charakter- formen des Bewuchses. Es kommen folgende Arten vor (vgl. MOLISCH, Die Eisenbakterien, Jena, Fischer 1910): Biologische Untersuchungen. 25 Siderocapsa treuhü MOL. Sie ist stellenweise sehr häufig. CrenotJirix polyspora COHN. Chlamijdoilu'ix ochracea Mlc;, Diese Art bildet anfangs farblose, bald aber braun gefärbte Fäden, welche irgendwo festkleben, sich vielfältig verschlingen und oft lange Zotten bilden, obwohl sie sich nicht verzweigen. Sie sind nach sieben Tagen gewöhnlich noch nicht in Bruchstücke zerfallen, wie man sie später findet. Chadotlüix dichofoma COHN (= SphaerofiUis 7iatansKG.) ist bei weitem die häufigste Art. Cloiiofhrix fmca SCHORL. Diese kräftigste unter den Eisenbakterien des Hafens bildet wohlentwickelte, in Gruppen zusammenstehende ver- zweigte Bäumchen, welche intensiv braun gefärbt sind und nur in den zahlreichen kurzen Endzweigen farblos bleiben. c) Die freibewegiichen Tiere. Es kommen hier, wo weniger auf Vollständigkeit als auf Zusammen- stellung der charakteristischen Formen ^^'ert gelegt wurde, hauptsächlich folgende Tiere in Betracht: Protozoen. Von Rhizopoden finden sich Amoeben, besonders Hyalodiscus Umax (DUJ.). Häufig sind zeit- und stellenweise Adinophrys und Adinosphaei'mm. Flagellaten sind häufig, doch zum Teil wohl eigentlich als plank- tonisch zu betrachten. Unter den Ciliaten sind Hypotrichen nicht selten, z. B. Stilonychia, Aspidisca und Oxyfr/cJia. Colpidium und Tintinuidium treten zeitweise häufig auf; Lionotiis anser (Ehrbg.) kann sogar sehr häufig werden. Ferner wären zu erwähnen Loxodes, Spirostomum und der bisweilen häufige Trachelius ovum EHRBG. Metazoen. Von Turbellarien finden sich Tricladen selten, dagegen häufig eine Rhabdocoelenart, wohl Microstomum lineare 0. S. Nematoden sind nicht sehr häufig. Oligochaeten gehören zu den charakteristischsten Organismen im Bewuchs. Stylaria lacustris L. und Chaetoyaster diaplianus Gruith. sind häufig, noch häufiger kleinere Naididen. Aeolosoma und Dero kommen vor. Auch Tubificiden verirren sich auf die Platten. Von Hirudineen finden sich besonders HerpohdeUa (NepTielis), Olossosiphonia und HelohdeUa. Ein paarmal wurde auch Pisdcola beobachtet. 26 E. Hentschel. Unter den benthonischen freienRotatorien tritt hesomlers BracJii onus hervor. Auch Rotifer vulgaris SCHRANK ist ziemlich häufig. Von den Mollusken können manche Schnecken stellenweise und zeitweise in großer Menge auftreten, nämlich BWnjnia und Lymnaea oiata Drap. Seltener sind Ph(/sa, Yalvaia, Viviparus und recht selten Ancijlus. Den am Boden oft häufigen Litliocjlyphus habe ich im Bewuchs nicht gefunden. Dagegen kommt Sphaerium dazwischen vor. Von Arthropoden sind zwei häufig und gehören zu den Charakter- organismen des Bewuchses, nämlich Gammanis zaddachi Sextox und die Larven von Chironomus. Cladoceren und Copepoden, die halb benthonisch leben, sind meist nicht häufig. Milben sind selten. 2. Ergebnisse der quantitativen Untersuchung. Die am Schluß dieser Arbeit angefügten ,, Grund tabellen" enthalten das der Untersuchung zugrunde liegende statistische Material, soweit seine Veröffentlichung in extenso wünschenswert erschien. Die Ein- richtung der Tabellen dürfte aus den obigen allgemeinen Angaben über die Methode der Untersuchung und aus den Überschriften restlos ver- ständlich sein. Die hier folgenden Seiten enthalten die Verarbeitung des statistischen Materials. Es wurde dabei nach ^Möglichkeit so verfahren, daß der Text für sich allein auf Grund zahlreicher kleinerer, zusammen- fassender Tabellen, die ihm eingefügt sind, verständlich ist, so daß die Einsicht in die Grundtabellen nur zum Zweck der Nachprüfung nötig sein wird. Es soll zunächst A. Der Protozoenbewuchs als Granzes besprochen werden, soweit seine Eigentümlichkeiten in den Zählungen zum Ausdruck kommen, um damit einstweilen einen gewissen allgemeinen Überblick der Verhältnisse zu geben. Ich werde zunächst die Summen aller Protozoen (außer Flagellaten) untersuchen, danach, soweit es von Interesse erscheint, die Summen der Ciliaten und Suctorien gesondert behandeln, und erst dann die einzelnen Arten oder Artengruppen, wie sie an der linken Seite der Tabellen aufgeführt sind, der Reihe nach besprechen. Für die Erörterungen über die Gesamtheit der Protozoen wird es zweck- mäßig sein, die Bewüchse von verschiedenem Alter getrennt, und erst zum Schluß sie vergleichend zu behandeln. Biologische Untersucliungeu. 27 a) Der dreitägige Protozoenbewuchs. An der Station im Oberhafen wurden von Ende August 1914 bis Ende August 1915 alle drei Tage die Objektträger gewechselt, so daß, von zufälligen Störungen abgesehen, eine lückenlose Reihe von Zählungen für das ganze Jahr vorliegt (Tabelle I). Aus ihnen sind die Mittel der Protozoenzahlen für Halbmonate, also im allgemeinen auf je 5 Grund- zählungen gegründet, berechnet worden, auf die sich die folgenden Aus- führungen in der Hauptsache beziehen. Die beigefügten Kurven (Fig. 6) werden die Verhältnisse besonders anschaulich machen. Die Halbmonatsmittel der Protozoensummen in drei Tagen im Ober- hafen auf 100 qcm sind folgende: IX a IX b Xa Xb XI a XI b xna XII b la Ib IIa Hb 10 217 2976 1453 110 28 20 12 46 19 18 5 i 62 III a mb IV a IV b Va Vb Via VIb VII a VII b Villa Vnib 37 32 260 313 716 1105 54 231 93 090 166 296 6587 42 205 22 577 Diese Reihe sinkt vom September an stetig ab, steigt aber in der zweiten Hälfte des Dezember noch einmal ein wenig auf, erreicht Anfang Februar ihr absolutes Minimum. Ende Februar ein relatives Maximum. Ende März ein relatives Minimum, und steigt dann wieder ziemlich stetig zum Sommermaximum in der ersten Hälfte des Juli auf. In der zweiten Julihälfte sinkt die Zahl ganz auffallend herab, um Anfang August wieder anzusteigen und Ende August, augenscheinlich endgültig für den Sommer 1915, wieder abzusinken. Diese Reihe wird in vieler Beziehung verständlich, wenn man die auf sie gegründete Kugelkurve mit der Temperaturkurve vergleicht. Die entsprechenden Halbmonatsmittel der Temperatur auf Gnind dreitägiger Messungen sind folgende: IXa 19,5, IXb 15, Xa 11,6, Xb 10, XIa 7,6, Xlb 2,8, XHa 4,1, XHb 4, IaO,75, Ib0,2, Ha 0,1, IIb 1,75, Illa 1,7, Illb 3,2, IVa 7,7, IVb 9,6, Va 13,2, Vb 15,8, Via 19,4, VIb 19,1, Vlla 19,3, VHb 17,7, VIHa 18,8, YHIh 17,8. Es ergibt sich im einzelnen folgendes: Für den allgemeinen Verlauf sind augenscheinlich die Jahreszeiten maßgebend. Daher der ziemlich stetige Abfall von VIII b (wo die nicht mit aufgenommene Protozoenzahl 30 658 sein würde) bis Xlb, der ziemlich gleichmäßige Tiefstand von Xlb bis Illb, das Aufsteigen von III b bis VII a, der Höchststand im Hochsommer und der Abstieg am Ende des Sommers. 2g E. Hentschel. Für die auffallenderen Anomalien lassen sich meistens entsprechende Anomalien in der Temperaturkurve nachweisen, so für das Maximum in Xllb, das Minimum in IIa, das Maximum in IIb und das auffallende Minimum in VII b. In bezug auf das absolute Wachsen und Abnehmen der Ordinaten von einer Monatshälfte zur andern stimmen die beiden Kurven fast immer überein. Ausgenommen sind nur die Übergänge XI b bis XII a, XII a bis XII b und III a bis Illb; die Regel gilt also für 20 von 23 Kurven- abschnitten. Allerdings ist diesem Moment hier kein so sehr großer Wert beizulegen, weil es dem Sinne nach zum großen Teil auf dasselbe hinaus- kommt, was in den beiden vorigen Abschnitten gesagt wurde. In bezug auf das relative Wachsen und Abnehmen der Ordinaten oder, was dasselbe sagt, in bezug auf das Verhältnis der Richtung eines Kurventeils zu der des vorhergehenden, finden ähnliche weitgehende Über- einstimmungen statt. Es ergibt sich nämlich neben den obengenannten auffallenden Schwankungen eine genau übereinstimmende Lage zahlreicher geringerer Schwankungen für die Übergangszeit vom Winter zum Sommer, nämlich für die Zeit von der absoluten Minimaltemperatur in IIa bis zu der absoluten Maximaltemperatur in VII a (übrigens auch darüber hinaus). Für die Zeit von III b ab hat immer die erste Hälfte des Monats einen verhältnismäßig hohen, die zweite einen verhältnismäßig niedrigen Wert. Der sozusagen wellenförmige Aufstieg der Temperatur wird also von dem der Protozoenzahl nachgeahmt. Die Bedeutung dieser Tatsache ist groß, weil die größtmögliche Zahl von Knickungen auf dieser Linie vorkommt. Man kann dies Verhältnis übersichtlich darstellen, wenn man für jeden Kurventeil, der gegen die Richtung des vorher- gehenden nach links abweicht, ein +, für jeden der nach rechts abweicht, ein — setzt. Dann stimmen erstens von IIa ab die Vorzeichen der beiden Kurven Stück für Stück genau überein, zweitens wechseln sie, mit einer Ausnahme bei III b, regelmäßig halbmonatlich, In dem ab- steigenden Teil der Kurve ist eine so enge Übereinstimmung nicht zu beobachten. Es muß dazu bemerkt werden, daß die Temperaturmessungen bis Ende März wesentlich ungenauer waren, als später, nämlich nur auf 0,5°, später auf 0,1 ° genau, wobei sie anfangs nur an einem in den Strom getauchten und dann schnell abgelesenen Thermometer, später an einem in einer großen Pfütze mit geschöpftem Wasser steckenden Thermometer abgelesen wurden. Gestört wird der Eindruck funktionaler Beziehungen zwischen den beiden Kurven durch die schon erwähnte Nichtübereinstimmung im einzelnen in der Zeit VIII b bis IIa und durch die Unregelmäßigkeit im Längen- verhältnis der einandei' entsprechenden Ordinaten in der Zeit IIa bis VIII b (weniger in VIII b bis IIa). Letztere äußert sich besonders von Vb ab, wo auf ein gleichmäßiges ziemlich stetiges Steigen in beiden Biologische Untersuchungen. 29 1 / gl ^^ '■^ / 4 ^ / ( 151 j)_JIlr:r=> El ■ — ■ " / \ i ^l \ — 1 X U \ \ / \ \ / \^ \ / h.1 ^ \ ^ \ \ \ > \ l li| \ \ N \ V l \ 1^1 "^^ \ \ ~^^ \ "^^ \ > 1* 1 \ \ / u M ( \ \ \ \ \ \\ ); H / \ ■( y l-l / J 1 ** 1 1 \ .il \ ^ Ir! \ •• ^ / i<| ^^'^'^ / / ^^ / rf ') Kl /^ / / / / j i'l / / l**l / / "^ / l /(5 / / \ j / yli* \ 1 / , /(i y j /\ /tl \j j / \ <0 / / V \ / 1 v \ <» / / \^ 1 1 / y "^>. fc / / ) / k / 5 / 1 A A^/ A / II. «1 « It u 1. 1 » 1 .1 .V t f f. ti » 1 . «1 .1 1 i| 1' ti ri jö 1 r 1 .. li n to O U V sn,ai. ^A>^/^l* 3vvt,; C^«»^lA^C 1 Fig. 9. Oberhafeii, Bewuchs innerhalb drei Tagen. Kugelkurve der Entwicklung von Epistylis spec. a nach den Einzelzähluugen (ausgezogene Linie) und Teiuperaturkurve nach den Einzelmessuugen (durchbrochene Linie). Bedeutung der Zahlen links wie in Fig. 6. und Senkungen der EjnstyliskuryQ folgen meist denen der Temperatui-- kurve etwas nach. Im einzelnen zeigt sich folgendes: Die Kurve beginnt Ende Mai beim schnellen Aufsteigen der Temperatur bis auf ein Maximum von 18,7°. Die Temperatur sinkt wieder und steigt dann mit zunehmender Geschwindigkeit bis zum 12. Juni. Ebenso die Episti/liskurxe, die sich 46 E. Hentschel. etwas dagegen verspätet und (wohl wegen der niederen absoluten Werte) anfangs eine Unregelmäßigkeit zeigt. Darauf ein scharfes Abfallen für die Temperatur bis zum 21. Juni, ein allmähliches Aufsteigen bis zum 6. Juli und wieder ein allmähliches Absinken. Diesem Abfall und dem darauf stetig entwickelten Temperaturmaximum entspricht ein Abfall und ein starkes Maximum, das stärkste überhaupt, der Ejyisti/liskmYe. Schein- bar geht das Maximum dieser letzteren dem der Temperaturkurve etwas vorher. Das ist eine in der Darstellungsweise beruhende Täuschung; der erste wieder niedrigere Ordinatenwert der Epistyliskurve liegt hinter 'der Scheitelpunktsordinate der Temperaturkurve. Der sehr stetige Ver- lauf der Temperaturkurve von hier durch eine Einsenkung bis zum 27. Juli wird mit derselben Stetigkeit von der EpistyliskMvyt waederholt. Beide gehen hier mit einem Knick wieder abwärts und vom 2. August an mit einem Knick wieder aufwärts. Es folgen bis zum 20. August noch zwei schwache Maxima, das zweite größer als das erste, in beiden Kurven. Die Vorschiebung des Epistylismai^mum^ nach links versteht sich hier wieder ebenso wie bei dem Hauptmaximum Anfang Juli. Nach dem 20. August fehlt zum Teil der Zusammenhang der Werte, weil einige Zählungen ausfallen mußten. — Die Verhältnisse aus dem vorigen Jahre (1914) von Ende August bis Oktober können nicht berücksichtigt werden, weil die Temperaturmessungen dort zu ungenau waren (vgl. S. 28). Immer- hin zeigt sich nichts, was den hier für 1915 gegebenen Darlegungen widerspräche. Die Art kommt übrigens hier noch bei 11°, also bei viel geringeren Temperaturen als im Anfang ihres Auftretens in 1915 vor. Die Beziehungen der beiden Kurven zueinander erzeugen den Gesamteindruck, daß für die besprochene Art schon die einzelne Zählung einer 3-Tageplatte sehr charakteristisch ist, und daß ein sehr feines Reagieren auf Temperaturveränderungen bei ihr stattfindet. Zum richtigen Verständnis der Epistyliskm:w% scheint mir aber die Annahme notwendig zu sein, daß die Art auch unahängig von der Temperatur, aus irgendwelchen anderen Ursachen eine Periodi- zität offenbaren würde, nämlich ein allmählich an Stärke zunehmendes Aufsteigen von Mitte Juni bis Ende' Juni oder Anfang Juli und ein all- mählich langsamer werdendes Absteigen bis zum Oktober. Die Temperatur würde dann nicht den Verlauf der Kurve unmittelbar bestimmen, sondern ihn nur im einzelnen beeinflussen. Daraus würde sich die verschieden starke Wirkung gleicher Temperaturen zu verschiedenen Zeiten erklären. Noch einiges wenige mag hier über den Bewuchs von höherem Alter erwähnt sein. Auf 14-Tageplatten trat die Art auch in den Monaten XI, XII, II und IV gelegentlich auf, doch durchweg nur in Einzelindividuen, nicht in Kolonien. Noch ältere Objektträger zeigten jedoch, daß starke Koloniebildung auch im Winter stattfinden kann. Biologische Untersuchungen. 47 So fanden sich im Oborhafen im Dezember Kolonien von etwa 200 Individuen. Für das Verständnis des Zustandekommens der im vorstehenden untersuchten Individuenzahlen ist es zweckmäßig, diese Zahlen mit denen für die Anzahl der Kolonien und denen für die Koloniestärke (= Individuenzahl durch Kolonienzahl dividiert) in Verbindung zu bringen, wie es in der folgenden Tabelle für die S-Tagejjlatten des Oberhafens 1915 1914 Va Vb Via VIb VII a VII b Villa Vlllb Vlllb IX a IXbXa Xb XI a XI b Individuen- zahl .... 1 8 948 44 848 129 505 2263 8464 3160 2487 1288 154 53 1 — 1 Kolonien- zahl .... 1 3 359 7 630 28 525 729 1704 735 644 209 65 35 1 1 Kolonie- stärke . . 1 2,5 3,3 5.9 4,5 3,1 5,0 4,3 3,9 6,1 2,3 1,5 1 — 1 in Halbmonatsmitteln geschieht und durch die beigefügten Kurven (Fig. 10) graphisch dargestellt wird. Vergleicht man diese AVertreihen untereinander und mit der für die Koloniestärken auf den siebentägigen Objektträgern des Oberhafens (s. u. S. 48), so ergibt sich, daß die Individuenkurve und die Kolonienkurve sehr ähnlich verlaufen, ferner daß die beiden Koloniestärkenkurven schon im Juni auffallend hohe Werte erreichen, im Juli absinken, dann im August wieder hohe Werte, ja für die 7-Tageplatten im August das absolute Maximum erreichen. Man muß daraus schließen, daß 1. Alle diese Kurven in hohem Grade von der Temperatur abhängig sind, da sie nicht nur mit der Sommerwärme auf- und absteigen, sondern auch auf das abnorme Temperaturminimura im Juli reagieren. 2. Die Besiedelungsstärke und die Vermehrungsstärke wie sie in Kolonienzahl und Koloniestärke zum Ausdruck kommen, einiger- maßen voneinander unabhängig sind. Die letztere wird weniger von der Temperatur beeinflußt, als die erstere. Die Maximalintensitat der Vermehrungsstärke fällt allem Anschein nach ebensowenig wie die übrigen Werte derselben mit den entsprechenden Werten der obenerwähnten ideellen Eigenkurve der Art zusammen. Nach diesen Ergebnissen kann von einer Untersuchung der Kolonie- zahlen bei den andern Stationen abgesehen werden, da sie voraussichtlich nichts wesentlich anderes ergeben würden, als die Berechnungen der Individuenzahlen. Es wird aber von Interesse sein, die verschiedenen Stationen in bezug auf die Koloniestärken zu vergleichen, um dadurch 48 E. Hentschel. einen tieferen Einblick in die Vermehrungsintensität an den verschiedenen Stellen und in den verschiedenen Jahreszeiten zu gewinnen. Als Grundlage diene folgende Tabelle der Koloniestärken im Monatsmittel : V VI VII VIII Oberbafeu 3 Tg. 1,75 4,6 3,8 4,7 Oberbafen 7 Tg. Rotbenburgsort . . „ Strandquai „ St. Pauli Grasbrookbafen . . „ Hausabafen „ Indiabafen ,, Isebeckkanal .... „ 3 1 1 1 27,3 21,8 24,0 3,9 37,3 54,6 12,2 22,3 27,0 30,5 17,1 16,0 15,7 12,2 34,1 13,6 63,7 26,4 40,2 9,8 13,5 Als Ergänzung hierzu seien die Koloniestärken der 7 -Tageplatten des Oberhafens im Jahre 1914 genannt: IX 17,2, X 2,4, XI — . Ein Vergleich der nach Ausschaltung von St. Pauli bleibenden sieben Stationen in bezug auf die Koloniestärken ergibt, daß die Maximal- werte in fünf Fällen im August, in einem im Juli und in einem im Juni liegen. Im allgemeinen kann also ein Steigen der Koloniestärke bis zum August als Regel angenommen werden. Im Indiabafen wirkt die Schwächung aller kolonialen Vorticelliden in diesem Hafen während des Juli, von der schon die Rede war, augenscheinlich auch im August noch etwas nach (die Koloniestärke hat hier unter allen Hafenstationen den geringsten Wert). Das auffallend starke Maximum im Juni kam dadurch zustande, daß die Besiedelung im Juni zwar nur sehr gering war, aber sehr starke Kolonien zeigte. Ebenso, wie es schon für die 7-Tage- zählungen des Oberhafens erwähnt wurde, geht auch im Hansahafen ein relatives Maximum im Juni dem Hauptmaximum voraus. Im übrigen zeigen die Koloniestärken große Variabilität. Sie betragen im Mai 1 — 3, im Juni 4 — 55, im Juli 12 — 31, im August 10 — 64. Der höchste Wert überhaupt ist 63,7 im August am Strandquai. Es ist um so auffallender, da außer ihm und dem erwähnten hohen Maximum des Indiahafens im Juli alle Werte unter 40 zu bleiben pflegen. Nichtsdestoweniger ist er ein wohlbegründeter Durchschnittswert des Monats, der auf eine sehr hohe Zahl von Kolonien gegründet ist. Dabei sei noch einmal daran erinnert, daß diese Station auch die bei weitem höchsten Individuenzahlen aufweist, und es sei erwähnt, daß hier auch die bei weitem höchsten Kolonienzahlen (über 25000 auf 100 qcm) sich finden, beides jedoch nicht im August, sondern im Juni und Juli. Es scheint also ein gewisser Zusammenhang Biologische Untersuchungen. 49 ^5 ' j ■' 1 1 1 i 1 \c\ / / ou / / / 1 / / 1 / ^ / 1 / 2f / \\ / / \\ 1 / ; / \ / / / \ r / %o i / / / / / / / / \ \ \ 4 5 1 / \ / / / / \ \ / / / / \ / ; / i \ lü / / / \ \ / / / \ \ / / -v \ / / \\ \ \ / / \ / A \. 5 / / / \ y / \\ \ / ' / "s / " — ^ ^)<' \\ \ ; / \ / / \^ \\ \ / / \ \ \ _^^^^\ , \ y ^»^^~-~-i.N^ / ^.^\X i^^^ j^ 0 y« v^ VTo. w6 w. üS746 182 4 1,5 2,5 20 10 49 337 1152 1272 3 521 Oberhafen 7 Tg. Rothenburgsort . . ,. Strandquai St. Pauli „ Grasbrookhafen . . ,. Hansahafen ,. Indiahafen Isebeckkanal .... „ 7862 839 7 64 124 13 918 170 120 3 27 213 58 51 50 159 184 14 422 176 202 167 30 4 229 680 87 6825 2243 194 611 n.s. 400 719 713 20 628 75 677 V. 510 72 30 814 353 3 483 7 200 550 395 s. (-) 1010 130 333 75 334 660 1 150 884 700 21 503 Es ergibt sich daraus kein sehr klares Gesamtbild, weder in bezug auf die jahreszeitlichen Änderungen, noch auf die örtlichen Unterschiede. Legt man die 7-Tagereihe des Oberhafens als die vollständigste zugrunde, so ergibt sich allerdings ein Bild, das (von einem auffallend niederen Wert im November abgesehen) sowohl ein wohl ausgeprägtes, der Art eigentümliches jMaximum im Juni, als auch die öfter erwähnten und auf Temperaturveränderungen zurückgeführten Schwankungen zeigt. Es tritt nämlich ein relatives Maximum im Dezember, das Winterminiraum (?) im Februar und ein relatives Minimum im Juli auf. Die andern Reihen weichen aber mehr oder weniger davon ab. Schon die 3 -Tagereihe des Oberhafens zeigt ganz andere Verhältnisse. An den übrigen Stationen schwankt das Maxinmm zwischen j\[ai und August, ein ^^'interminimum ist überhaupt nicht deutlich erkennbar. Die winterlichen Verhältnisse stimmen in der besonders regelmäßigen Hansahafenreihe mit denen im Oberhafen gut zusammen. Das Absinken im .Juli wiederholt sich im Indiahafen. Biologische Untersuchungen. 53 In betreff der örtlichen Unterschiede sind die gewaltigen Differenzen der absoluten Maxima übemaschend. Die Zahl des Isebeckkanals ist etwa 4500 mal so groß wie die von Rotlienburgsort, und auch abgesehen von diesem Extremfall sind die Unterschiede sehr auffallend. Zum Ver- ständnis dieser Unterschiede wird die Berechnung der Sommermittel (VI bis VIII) von Nutzen sein. Ihre Werte sind: Oberhafen 10 437, Rothenburgsort 25, Strandquai 541, St. Pauli s., Grasbrookhafen 10 618. Hansahafen 160, Indiahafen 10 875, Isebeckkanal 302 185. Manches in diesen Zahlen deutet darauf hin, daß Verunreinigung die Entwicklung der Art befördert. So die hohe Zahl des Isebeckkanals und bei den Hafenstationen der Gegensatz von Oberhafen, Grasbrookhafen, Indiahafen einerseits und Hansahafen, Eothenburgsort, Strandquai andrerseits. Letztere drei sind stark durchströmte, reinere Stationen, erstere mehr oder weniger verunreinigte. Die Station St. Pauli hat allerdings niedere Werte im Sommer, dagegen sehr hohe im ^Mnter, zumal im Dezember. Immerhin bleibt dadurch die Erklärimg unbefriedigend. Für diese Erklärung spricht auch die Tatsache einer starken Zunahme der Art im Isebeckkanal im Juli, denn an der Grenze vom Juni zum Juli hatte eine plötzliche Verschlechterung des Wassers dort stattgefimden. Über die durchschnittliche Stärke der Kolonien gibt falgende Tabelle Auskunft : IX X XI XII I II III TV ; V VI ' VH VIII ■ 1 1 1 : 1 Oberhafen 3 Tg. 1,5 1 1 1 1,1 1,1 1,6 2.6 3,0 3,1 4,2 Oberhafen 7 Tg. Eothenburgsort . . Strandquai ., St. Pauli Grasbrookhafen . . .. Hansahafen Indiahafen , Isebeckkanal .... ,, 6,9 2,9 1 1,4 1,2 2 1,5 1,2 1,3 1 1,1 1,4 1,2 1,1 1,2 1,2 1,7 Ü 1,4 1,6 1,5 2,0 3,8 2 3,2 3,1 2,4 2,0 5,6 1,8 2,3 4,9 4,2 17,0 39,2 10 13,4 . 2,4 10,6 59,8 20,3 22,8 '7,3 101 7,0 12,4 20,3 14,9 98,8 15,4 22,3 6,6 2,7 Durchschnitt für 7 Tg. 6.9 2,9 1,2 ! 1,5 1.2 1.2 ' 1,5 2,6 6,0 ' 18,0 28,5 26,8 In dieser Tabelle machen sich die Mängel der Berechnungsweise stellenweise störend geltend: Wenn an einer Station in einem Monat (also bei 4 — 5 Zählimgen) nur eine einzige Kolonie beobachtet wurde, so kommt deren Individuenzahl ebenso stark zur Geltung, als wenn Tausende beob- achtet sind. Auf solchen Einzelwerten beruht z. B. die hohe Zahl für den Grasbrookhafen im Juli. In den unten zusammengestellten arithmetischen Mitteln der Monatsmittel aller Stationen, auf denen die Art beobachtet wurde, wird dieser Mangel einigermaßen ausgeglichen. Noch verläßlichere 54 E. Hentscbel. Werte würde diese Durchschnittsberechnung geben, wenn man jeden einzelnen Wert der Tabelle vor der Durchschnittsberechnung mit der Anzahl der ihm zugrunde liegenden Kolonien multiplizierte, doch würde das hier zu weit führen. Die obige Eeihe der Durchschnittswerte zeigt das Maximum im Juli, dem übrigens der Wert des August noch sehr nahe liegt, und das Minimum im Januar oder Februar. Die Unregelmäßig- keiten, welche die Wertreihe im November und Dezember zeigt, entsprechen einerseits den auffallend niederen Individuenzahlen im Ober- und Hansa- hafen, andrerseits den hohen bei St. Pauli. Da die Maxima der Individuen- zahlen um den Juni herumliegen, tritt auch hier, wie bei Epistylis spec. a, eine Verspätung des Koloniestärkenmaximums gegen das der Individuenzahl hervor. Im 14tägigem Bewuchs ergaben sich als Durchschnittswerte aus dem Material verschiedener Häfen folgende Koloniestärken: II 2,5, III 4,6, IV 5,6, V 7. Zoothamnium spec. a. Diese an dem Besatz ihres Körpers mit Detritus fast immer leicht erkennbare Art hat folgende Reihen von Monatsmitteln durchgemacht: IX X XI xn I II III IV V VI VII VIII Oberhafen 3 Tg. 10 3 3 3 — — 4 148 114 187 4 17 Oberhafen 7T Rothenburgsort . . Strandquai St. Pauli Grasbrookhafen . . Hansahafen Indiahafen Isebeckkanal .... ^S- 4 2 6 83 62 25 39 12 9 60 12 4 540 19 42 54 92 387 166 650 242 487 378 6572 414 44 1735 809 684 V. 4293 552 107 1900 5 665 1005 (-) 153 7 044 11110 887 113 200 (-) 687 172 81 250 220 (-) 556 83 2933 Es ergibt sich hieraus in betreff der zeitlichen Entwicklung der Art, daß alle Stationen, deren Platten im Sommer gezählt wurden, außer dem Grasbrookhafen, ihr Maximum im Juni haben. Der Grasbrook- hafen hat es auffallenderweise schon im April. Der hohe Wert von 6572 Individuen in diesem Monat steht dabei keineswegs unvermittelt da, ja er wird noch besonders hervorgehoben durch das starke Absinken der Zahlen im Juni, wo sonst das Maximum zu liegen pflegt, und durch das völlige Fehlen der Art im Juli. Allerdings erscheint dies Fehlen in den Grundtabellen nicht ganz so auffallend, wie in dieser Tabelle der Monatsdurchschnitte. Ein winterliches Minimum ist nicht in überein- Biologische Untersuchungen. 00 stimmender Weise ausgeprägt. Der Aufstieg und Abstieg \mn .März bis zum Juli ist, von einer Störung im Indiahafen abgesehen, ein regelmäßiger. Im August findet bei viei- von den in Betracht kommenden Stationen ein AMederansteigen statt. Vielleicht wirkte bei diesen Verhältnissen das starke Absinken der Temperatur in der zweiten Hälfte des Juli mit. An örtlichen Unterschieden fallen auf: Das Fehlen der Art im Sommer bei St. Pauli neben den verhältnismäßig hohen ^^'erten im ^Mnter und Frühling, das Fehlen im Isebeckkanal und die erwähnte Abnormität im Grasbrookhafen. Eine befriedigende Erklärung vermag ich dafiir nicht zu geben. Man möchte geneigt sein, an eine Wirkung von Verunreini- gungen bei den beiden erstgenannten Stationen zu denken, aber dem widersprechen die Ergebnisse von andern. Den höchsten Monatsdurch- schnitt erreicht der Indiahafen mit 1 1 000 Individuen. Diese Zahl wird hauptsächlich durch einen einzigen AVert von fast 38000 erzeugt. Im übrigen liegen die höchsten Einzel werte überall unter 20000 und die höheren ]\Ionatsmittel zwischen etwa 5000 und 7000. Folgende Tabelle zeigt die Koloniestärken im Monatsmittel für alle Stationen : . IX X XI XII I II III IV V VI VII VIII Oberhafen 3 Tg. 6,G 2 2 1 — — 1 1,4 1,7 11,2 2 1,9 Oberhafen 7 Tg. Kothenburgsort . . „ Strandquai St. Pauli ,. Grasbrookhafen . . „ Hansahafen „ Indiahafen „ Isebeckkanal .... ,, 2 1 1 1,7 1,3 1,5 1,5 1 1 • 1 1 1 1 1,02 1,3 1,04 1,2 1,2 14 1,2 2,1 2,0 2,2 2,5 3,3 2,3 1,3 3,9 4,3 5,5 6,6 5,1 7,0 63,3 18,5 13,6 (-) 7,3 14,1 17,3 8,7 21 8 (-) 8,4 6,4 3,8 25 126 (-) 238 23,8 22 Koloniebildung hat also bei dieser Art im Januar überhaupt nicht stattgefunden; es wurden nur einzelne Individuen beobachtet. Im Dezember und Februar fehlte sie auch an einigen Stationen. In allen anderen Monaten fand sie an allen Stationen, wo die Art vorkam (mit Ausnahme des Oberhafens im November) statt. Insofern hat also die Art im Januar ein Minimum ihrer Entwicklung. Auf allen Stationen steigt die Kolonie- stärke vom März bis zum Juni, um dann (mit einer Ausnahme) im Juli wieder zu sinken. Bei den meisten (5 von 6) Stationen steigt sie aber im August wieder, und zwar über den Juniwert hinaus, so daß erst im August das absolute Maximum der Koloniestärke erreicht wird. Allerdings beruhen die August werte meist nur auf der Zählung von 56 E. Hentschel. 1 bis 2 Kolonien, nur die vom Indiahafen auf 4, aber die verschiedenen Stationen zeigen doch so übereinstimmend hohe Werte, daß dies — vom Grasbrookhafen abgesehen — nicht wohl für einen Zufall gehalten werden kann. Man möchte auch hier vielleicht wieder an eine Wirkung der Temperaturerniedrigung im Juli denken, derart, daß bei normalem An- steigen der Temperatur bis zum August auch die Koloniestärke bis dahin dauernd steigen würde. Aber diese Erklärung paßt auf die beiden ersten Stationen nicht. Man kann nach dieser Tabelle sagen, daß im Hoch- sommer die Koloniestärke auf einem Durchschnittswerte bis zu etwa 25 Individuen steigt, daß aber einzelne Kolonien das Zehnfache dieser Zahl erreichen können. Es seien hier noch die wichtigsten Monatsmittel dieser Art im vierzehntägigen Bewuchs zusammengestellt: XI XII I II in (420) (232) (204) (53) 220 1,9 1,4 1,3 1,1 1,6 342 110 7 (47) 1116 2,3 1,6 1,4 1,3 4,3 IV Oberhafen Hansahafen j Individuenzahl . ' ( Koloniestärke . J Individuenzahl . I Koloniestärke . (2934) 4,5 (4130) 5,4 Soweit entsprechende Werte für die andern Stationen vorliegen, sind sie meist diesen ähnlich. Auffallend sind folgende: St. Pauli 11,4081, Koloniestärke 1,6; Grasbrookhafen IV 24169, Koloniestärke 5,9. Die einzige Station, welche befriedigende Werte für den Mai gibt, ist Rothen- burgsort mit 19 621 Individuen bei der Koloniestärke 4,9. Zoothamnium spec. b. Bei dieser Art wurden, im Unterschied von allen anderen kolonie- bildenden Vorticelliden , die Einzelindividuen nicht mitgezählt, sondern mit den „anderen einzelnen Vorticelliden" vereinigt gezählt. Infolgedessen sind die Zahlen für diese Art im allgemeinen etwas zu niedrig und die Zahlen für die einzelnen Vorticelliden, die sonst rein der Gattung Vorticella angehören würden, entsprechend zu hoch. Man kann wohl die Einzeltiere im Notfall sicher erkennen, zumal daran, daß ihr Muskelfaden nicht bis zur Stielbasis hinabreicht, aber diese Bestimmung würde größere Schwierigkeit haben und viel mehr Zeit erfordern, als sie wert ist. Die Monatsmittel für die in Kolonien beobachteten Tiere dieser Art sind die folgenden: Biologische Untersuchungen. 57 IX Xi XI XII I II III IV V VI vn vni Oberhafeu 3 Tg. 2113 132 — — — — 2,5 6 72 1804 12 411 Oberhafen 7 Tg. Rothenburgsort . . ., Strandquai „ St. Pauli Grasbrookhafen . . ., Hansahafen .. Indiahafen ,. Isebeckkanal 18 667 87 10 18 10 170 32 5 3 7 7 3 2 3 37 18 33 357 17 66 55 1062 s. 40 7 280 413 5146 s. (20) 20 12 056 2180 15 875 s. 650 27 69 32 668 10 073 340 200 h. 29 369 1347 Es fällt in dieser Tabelle zunächst auf, daß die Art, die in der Elbe überall und an mehreren Stationen zeitweise sehr häufig- vorkommt, ebenso wie die vorige im Isebeckkanal ganz fehlt. Im großen ändert sich wie gewöhnlich die Individuenzahl mit den Jahreszeiten, jedoch findet die bei anderen Arten bemerkliche Schwankung gemäß den Temperaturschwankungen von Monat zu Monat nicht statt. Vor allem fehlt jenes öfter erwähnte Absinken im Juli, ja es kann noch kaum an einer einzigen Station (Hansahafen) von einem verlangsamten Anstieg die Rede sein. Das dem Temperaturverlauf entsprechende relative Maximum im Dezember ist vielleicht angedeutet. An allen Stationen außer dem Grasbrookhafen steigen im Sommer die Individuenzahlen bis zu einem stark und deutlich ausgeprägten, aber doch schrittweise vor- bereiteten und (im Oberhafen) schrittweise wieder zurücktretenden Maxi- mum im August. Dies Maximum liegt den andern kolonialen Vorticelliden gegenüber auffallend spät und dabei auffallend fest. Ein Winterminimum tritt nicht so klar hervor, es dürfte am ehesten im Februar zu suchen sein. Sehr auffallend sind die örtlichen Unterschiede im Sommer; die drei ersten Häfen haben auffallend hohe, die drei letzten auf- fallend niedrige Zahlen. Dieselbe Erscheinung wurde schon oben bei „Ejnstylis, andere Arten" beobachtet. Nicht nur in der absoluten Höhe der Zahlen, sondern auch in der Andauer durch wenigstens drei Monate hindurch tritt dieser Gegensatz scharf hervor. Auch wenn man jeden einzelnen Hafen der ersten Gruppe mit jedem einzelnen der zweiten besonders vergleicht, ist er unverkennbar. Sogar der 3-Tagebewuchs im Oberhafen zeigt im Vergleich mit dem 7-Tagebewuchs in den drei letzten Häfen ein bedeutendes Übergewicht. Was mag die Ursache dieser Erscheinung sein? — In den beiden Hafengruppen besteht ein Unter- schied, der sich auf den ersten Blick — zumal bei einem Blick auf die Karte — lebhaft aufdrängt, und der vielleicht für die Erklärung in Anspruch genommen werden darf, nämlich in bezug auf die Durchströmung. Die 58 E. Hentschel. drei ersten Stationen mit ihren hohen Zahlen sind am freiströmenden Wasser, die drei letzten in mehr oder weniger geschlossenen Becken gelegen. Diesen letzteren mit ihren niederen Zahlen darf man vielleicht auch den ganz stagnierenden Isebeckkanal mit dem völligen Fehlen der Art anschließen. Während des ganzen Sommers hat auch der stärkst- durchströmte Platz, am Strandquai, die höchsten Monatsmittel unter allen. Es findet sich hier der Augustdurchschnitt von 340000 als höchstes Monatsmittel. Die höchste festgestellte 7-Tagezahl überhaupt beträgt etwa 624000. Daß in der Tat diese starke Durchströmung für die Ver- hältnisse am Strandquai ganz vorwiegend kennzeichnend ist, tritt auch in der Erscheinungsweise andrer Organismen hervor. Doch dürfte der Einfluß der Strömung ganz allgemein im Hafengebiet kaum an einer andern Stelle dieser Untersuchung so wahrscheinlich gemacht werden können wie hier. Die Berechnung der Koloniestärke auf Grund des vorliegenden Materials hat, da die isolierten Individuen ausfallen, ein geringes Interesse. Ich gebe nur eine Übersicht für die genannten di-ei Häfen, in denen die Art sich stark entwickelt: IX X XI XII I II III IV V VI VII VIII Oberhafen 3 Tg. 6,0 2,7 — — — — 2 2 6,8 8,5 9,9 Oberhafen 7 Tg. Rothenburgsort . . „ Strandquai „ 10,8 5,7 5 2 2 2 2 2,7 5,5 5,8 8,0 28 5,2 28,9 11,2 18,2 4,7 15,2 10,7 12,1 Die niedrigste Zahl muß hier naturgemäß 2 sein, die hier nicht mehr besagt, als daß die Art noch in Kolonieform vorkommt. Die Bewegung der Werte vom Mai bis zum August steigt auf den 3-Tage- platten des Oberhafens gleichmäßig zu einem Maximum von zehn Individuen auf die Kolonie an. Die 7 -Tageplatten zeigen dagegen ein unruhiges Auf- und Absteigen. Im Oberhafen beruht der hohe Wert 28 im Juni auf einer einzigen beobachteten Kolonie. Immerhin scheint es, als ob das Maximum der Koloniestärke hier schon vor dem August liegt. Damit würde die Art in einem Gegensatz stehen zu Epistylis spec. a, Carchesium polypimim und Zoothamnium spec. a. Leider sind die Ergeb- nisse hier und dort nicht unmittelbar vergleichbar, weil, wie gesagt, die Einzelindividuen hier nicht mitgezählt worden sind. Ich glaube zwar nicht, daß durch deren Hinzuziehung viel anderes herausgekommen wäre, denn ihre Anzahl ist im Verhältnis zu gering. Immerhin muß in Betracht gezogen werden, daß möglicherweise die Zahl der Einzelindividuen im Anfang des Sommers größer war als später, daß daher um diese Zeit Biologische L'iitersucliungeii. 59 die Individuenzahlen der Tabellen zu niedrig-, die Koloniestärken aber zu hoch gegenüber dem August sein könnten. Zoothamnium arbuscula. Diese prachtvolle Art wurde nur ganz selten, nur im Juni, Juli und August, und abgesehen von einer kleinen Kolonie im Oberhafen (August H»14) nur im Grasbrookhafen, Hansahafen und Indiahafen gefunden. Die Um- rechnungen ihrer Werte auf 100 qcm, wie sie sich in den Grundtabellen finden, haben daher hier keinen großen "Wert. Ich gebe im folgenden sämtliche einzelne beobachtete Kolonien nach ihren tatsächlichen Zahlen- werten, und zwar als Summe der großen (links) und kleinen (rechts) Zellen an, soweit sie getrennt gezählt worden sind: Im Juni: 3 + 0; 160; 1 + 0; 550; 60; 3 + 1; 68; 15 + 1600; 800; 585; 5 + 527; 0 + 13; 150; 275; Im Juli: 28; 1+0; 250; Im August: 777; 2. Die durchschnittliche Koloniestärke betrug nach diesen 19 Beob- achtungen 309. Die größte beobachtete Kolonie hatte 15 große und etwa 1600 kleine Zellen. Die Art steht in bezug auf ihre Kolonialstärke allen andern Vorticelliden weit voran. Andere koloniale Vorticelliden. Abgesehen von Zoothamnium arhuscuJa, dessen Zahlen mit in dieser Abteilung der Grundtabellen stehen, handelt es sich hier nur um ganz vereinzelte, nicht näher bestimmte Kolonien, vielleicht auch gelegentlich um abnorme Stöckchen aus den vorhergehenden Abteilungen, deren Besprechung hier unterbleiben kann. Vortlcella campanula. Diese Art ist die häufigste Form der solitären Vorticelliden. Monatsmittel der Individuenzahlen auf 100 qcm sind folgende: Die IX X XI XII I II III IV V VI VII VIII Oberhafen .3 Tg. 541 65 7 10 1,5 11 11 21 64 3 944 798 2474 Oberhafen .7 Tg. 10 745 759 45 144 27 21 32 55 2160 32 158 7 378 10 408 Rothenburgsort . — — 7 6 — 13 308 822 6 860 2 482 Strandquai ,, 16 45 7 — 13 180 14 465 2125 2 377 St. Pauli n — 328 15 18 18 98 V. V. V. n. s. Grasbrookhafen . 99 2472 6395 1753 7 420 9 10(J Hansahafen .... 129 188 101 51 91 78 630 1209 4 576 4 678 Indiahafen 66 248 29 6140 14 793 2 347 Isebeckkanal . . . ,. 32 385 — 30 ßQ E. Heiitschel. ♦ Da die Art in den beiden Beobachtungsreihen des Oberhafens das ganze Jahr hindurch auftritt, läßt sich an ihnen der Jahreszyklus deutlich verfolgen. Beide zeigen ein deutliches Sommermaximum im Juni; das Winterminimum liegt für die 3-Tagereihe im Januar, für die 7 -Tagereihe im Februar. Beide zeigen ferner ein relatives Maximum im Dezember und ein relatives Minimum im Juli : jene beiden, schon öfter erwähnten Ano- malien, die mit entsprechenden Temperaturschwankungen zusammentreffen. Die jahreszeitliche Bewegung an den übrigen Stationen zeigt mehr oder weniger deutlich ähnliche Verhältnisse. Das Dezembermaximum findet sich überall außer bei Rothenburgsort; eine Ausnahme, die wegen der extrem niedrigen Winterwerte an dieser Station ganz belanglos ist. Weniger deutlich prägt sich das Juliminimum aus; es findet sich außer im Oberhafen nur am Strandquai und im Isebeckkanal. Das Winter- minimum liegt in der Regel wieder im Januar oder Februar. Das Sommermaximum findet sich nur in der Hälfte aller Fälle im Juni, in den andern im Juli oder August. Aus der Durchsicht der Einzelwerte der beiden Beobachtungsreihen des Oberhafens in den Grundtabellen gehen noch folgende Ergebnisse hervor. Die Art fehlte auf den 7-Tageplatten in 10,4 "/o, auf den 3-Tage- platten in 21,7 °'o aller Fälle, also bei jenen in '/lo, bei diesen in Vö des ganzen Jahres, wobei die zugrunde liegende Zählfläche stets 15 qcm betrug. Ein besonders starker Abfall der Zahlen findet sich in der ersten Hälfte des Oktober, ein entsprechend starker Aufstieg um Mitte Mai. Beides kommt auf den 7-Tageplatten stärker zum Ausdruck, als auf den 3-Tageplatten. Das liegt natürlich zum Teil an dem Unterschied der absoluten Höhe der Zahlen zwischen beiden, wahrscheinlich aber auch an einem ziemlich plötzlichen starken Ansteigen und Abfallen der Vermehrungsfähigkeit. Man muß nämlich, wie es scheint, annehmen, daß bei den solitären Vor- ticelliden die Besiedelung der Platte, je länger sie hängt, um so mehr von der Vermehrung der angesiedelten Individuen an Ort und Stelle, um so weniger aber von Neubesiedelung abhängt. Ich habe bei dieser Art und bei Vort. citrina zu beobachten Gelegenheit gehabt, daß die Tiere oft in Gruppen von augenscheinlich einheitlichem Ursprung beisammenstehen, die sich immer mehr nach den Seiten ausbreiten und wahrscheinlich auch andere Formen verdrängen oder an der iVnsiedelung behindern können. Man sieht zur Zeit solcher starken Vermehrung manchmal auf den Schiefer- platten selbst mit bloßem Auge große, bestimmt umgrenzte weißliche und gelbe Flecke, welche von diesen beiden Arten gebildet werden und sich augenscheinlich bis zu einem gewissen Grade gegenseitig ausschließen. Man kann am lebenden Tier leicht beobachten, daß bei einer Teilung das eine der Teilindividuen am Stiel hinuntergleitend sich gewöhnlich dicht bei seiner Basis festsetzt. In bezug auf die Ausbreitung durch Biologische Uiitersuchung-eu. 61 Teilung bestellt also zwischen kolonialen und solitären Vorticelliden kein so großer Unterschied, wie es auf den ersten Blick scheinen möchte. Es ist denkbar, daß die solitären der Neuansiedelung anderer Organismen stärker entgegenwii'ken, als die kolonialen. Sommer- durchschnitt Oberhafen .3 Tg. 2 405 Oberhafen .7 Tg. 16 648 Rothenburgsort . 3 388 Strandquai ß 322 Grasbrookhafen . 6 091 Hansahafeu . . . . 3 488 Indiahafen 7 760 Isebeckkanal . . 10 805 Ein Beweis für diese Bedeutung der Vermehrung an Ort und Stelle für die Besiedelung der Platten wird auch durch die vorstehende Tabelle gegeben, in der die Durchschnittswerte der Art für den ganzen Sommer, d. h. die Monate Juni bis August, zusammengestellt sind. Sie zeigt, daß im Oberhafen in drei Tagen 2405 Individuen dieser Art sich ansiedelten. Ginge die Besiedelung im gleichen Verhältnis zur Zeit weiter, so müßten nach sieben Tagen etwa 5600 Individuen vorhanden sein. In der Wirklichkeit findet sich das Dreifache dieser Zahl. Der Zuwachs ging also vom vierten bis siebenten Tage bedeutend schneller vonstatten, als vom Anfang bis zum dritten Tage. Diese Tabelle gibt nun auch über die örtlichen Unterschiede an den verschiedenen Stationen (außer St. Pauli) einige Auskunft. Alle Stationen im Hafengebiet, mit Ausnahme des Oberhafens, zeigen Werte zwischen 3000 und 8000 Individuen in sieben Tagen. Die Unterschiede innerhalb dieser Reihe sind nicht sehr bedeutend und füi- ihre Erklärung wüßte ich nichts Überzeugendes anzugeben. Bemerkenswert ist immerhin, daß die am weitesten stromaufwärts gelegene Station, die Stelle des reinsten Wassers, Rothenburgsort, den niedrigsten Wert hat und im Gegensatz dazu der stärkst verunreinigten Indiahafen den höchsten. Auch die hohe Zahl des stark verunreinigten Isebeckkanals scheint für eine Erklärung aus Verunreinigung zu sprechen. Andrerseits scheint St. Pauli die Art im Sommer nicht sehr reichlich zu haben. Ferner hat der Oberhafen einen außerordentlich hohen Wert, den höchsten der Reihe überhaupt. Dieser Hafen kann nicht als stark durch Abwässer verunreinigt gelten. Immerhin wäre es doch möglich, daß hier ähnliche Bedingung für die Entwicklung der Art vorliegen. Diese Station liegt unmittelbar am hamburgischen 62 E. Hentschel. Gemüsemarkt und es geraten dort dauernd große Mengen von Pflanzen- teilen, Blättern, Früchten und Wurzeln ins Wasser. Die Zersetzung dieser Teile kommt, vielleicht, da es sich um einen durchströmten Seiten- arm der Elbe handelt, nicht in einer wahrnehmbaren Verunreinigung zur Geltung. Immerhin könnte sie den Reichtum an dieser Art ebenso erklären wie sie jedenfalls den Reichtum an Schnecken an dieser Stelle erklärt. In diesem Zusammenhang mag noch bemerkt sein, daß bei St. Pauli, d. h. dicht bei den Ausmündungen der Hauptsiele von Hamburg, das Monatsmittel im Dezember für diese Art allen andern Stationen voran- stand (was übrigens auch für Zoothamnmm spec. b und Carcliesium polypinum zutrifft). — Alle diese Momente verdienen vielleicht Beachtung, wenn schon sie keinen überzeugenden Beweis für die Abhängigkeit der Vortkella campanula von der Verunreinigung des Wassers erbringen. Im selben Zusammenhange sind schließlich noch die Verhältnisse im Isebeckkanal von großem Interesse. Die Tabelle der Monatsmittel zeigt einen sehr hohen Wert im Juni, ein vollständiges Fehlen im Juli und ein schwaches Wiederansteigen im August. Noch anschaulicher wird dieser Vorgang in der Grundtabelle. Die Ursachen dieses starken Sprunges an der Grenze von Juni und Juli liegen nun augenscheinlich im Einfluß der starken Junihitze auf den Kanal. Die Erwärmung des schmalen Gewässers durch die stark erhitzte Umgebung bewirkte wohl im Zusammenhang mit vorzüglichen Nahrungsbedingungen die starke Entwicklung der Vortkella. Sie bewirkte aber schließlich auch Ende Juni eine so starke Gährung in dem am Grunde des Kanals lagernden Schlamm, daß unter lebhaftem Aufsteigen von Blasen eine starke Verunreinigung des ganzen Wassei^s eintrat, viele Organismen, auch Metazoen, massenhaft abstarben und Fäul- nisgerüche sich bemerklich machten. Erst ganz allmählig besserte sich dieser Zustand wieder im Juli und August. Dies drückt sich aufs deutlichste in den Tabellen aus. Vorticella citrina. Die Tabelle der Monatsmittel für 100 qcm ist folgende: IX X XI XII I II III IV V VI VII VIII Oberhafen 3 Tg. 43 0,7 0,7 — — ~ 4 341 48 976 Oberhafen 11 Eothenburgsort . . , Strandquai , St. Pauli , Grasbrookhafen . . , Hansahafen , Indiahafen , Isebeckkanal .... , "g- 2 4 31 2 3 50 — — 12 8 (-) 40 5 720 148 17 240 (-) 42 538 7 103 (-) 455 1733 235 175 (-) 534 133 Biologische, Untersuchuniren. (;3 Die Art ist zu spärlich vertreten, als daß man aus diesei- Tabelle viel entnehmen könnte. Die Maxima, wenn man bei den wenigen Zahlen davon sprechen will, liegen im Juni oder August. Im Juli sinkt durch- weg die Individuenzahl herab. Bei St. Pauli und im Isebeckkanal wurde die Art nicht beobachtet und im Indiahafen war sie sehr selten. Die naheliegende Annahme, daß darin eine Wirkung der Verunreinigung zu sehen sei, scheint jedoch den Befunden an den andern Stationen nicht zu entsprechen. Andere einzeln lebende Vorticelliden. Diese Gruppe bildet, wie gesagt, keine systematische Einheit. Sie enthält nicht nur alle kleineren Arten der Gattung VorticeUa, sondern auch Einzelindividuen kolonialer Vorticelliden, besonders von Zoothamnium spec. b, sowie die Individuen von Vort. citrina bei den Platten, welche im konservierten Zustande gezählt wurden. Ich habe deswegen auf eine spezielle Untersuchung des Jahreszj^klus und der örtlichen Unter- schiede verzichtet und gebe nur einige erläuternde Bemerkungen zu den Grundtabellen. Die ausnahmsweise hohen Zahlen, welche in dieser Abteilung Mitte Juni im Oberhafen vorkommen, beruhen fast ausschließlich auf einer reichen Entwicklung von VorticeUa monilata Tatem. Dieselbe Art war gleichzeitig mehrere Wochen hindurch im Isebeckkanal vorherrschend. Dort trat neben ihr eine zweite auf, die ich für F. nebidifera Ehrbg. halten würde, wenn nicht von dieser behauptet würde, daß sie nur in reinem Wasser vorkomme, was hier nicht zutreffen würde. Die ver- hältnismäßig hohen Zahlen, welche im Juni und Anfang August am Strand- quai festgestellt wurden, beziehen sich auf eine nicht näher bestimmte schlanke VorticelladiYt. Stentor. Die Zählungen in dieser Gattung leiden an der Schwierigkeit, daß die Tiere sich sehr leicht von der Unterlage trennen, doch ist die Zahl der freischwimmend beobachteten Individuen und der verlassenen Köhren bei St. roeseli EHRBG. gewöhnlich so gering, daß sie keinen großen Ein- fluß auf die Gesamtzahl haben. Im allgemeinen wurden nur die wirklich festsitzenden Tiere gezählt; freischwimmende nur dann, wenn die Los- lösung erst nach dem Abnehmen des Objektträgers stattgefunden hatte oder zu haben schien. Die folgende Tabelle gibt, obwohl die Zahlen verhältnismäßig nicht sehr hoch sind, ein recht charakteristisches Bild. Abgesehen von der nicht sehr auffallenden Ausnahme des Strandquais liegt überall ein deutliches Maximum im Juli. Es entwickelt sich im ganzen allmählich in den vorher- (34 E. Hentschel. IX ' X XI XII I II III IV V VI 1 VII vni Oberhafen 3 Tg. 8,5 — — 0,5 — 1 1,5 18 325 11 Oberhafeu 7 Tg. Rotheuburgsort . . „ Strandquai ,. St. Pauli .. Grasbrookhafen . . „ Hausahafen „ Indiahafen , Isebeckkanal 4 48 2 2 7 — 2 37 5 4 2 102 49 150 20 22 7 (-) 244 23 2 91 54 4 s. 320 25 272 68 3 427 82 52 V. 8 870 277 421 10 073 112 60 82 (-) 1033 123 127 2585 gellenden Monaten vom Winterminimum an, das ebenso gleichmäßig, Avenn schon nicht so sicher nachweisbar, im Februar zu liegen scheint. Hansahafen und Indiahafen haben allerdings im April auffallend hohe Werte. Die Ausfälle im November liegen für Rotheuburgsort, Strandquai und St. Pauli vielleicht zum Teil an Störungen, da die Platten sehr unter starker Wasserbewegung litten, wobei vielleicht die Ansiedelung der Stentoren gehindert wurde, und da überhaupt nur wenige Zählungen möglich wurden. Die höchste Zahl dieser Tabelle für den Hafen, die etwas unter 9000 liegt (Grasbrookhafen), wird noch von der des Isebeck- kanals übertroffen, die 10000 übersteigt und wahrscheinlich noch höher sein würde, wenn nicht eine Zählung im Juli ausgefallen wäre. Die Zählung der betreffenden Platte wurde gerade dadurch unausführbar, daß sie dicht mit Klumpen von Stentorenröhren besetzt war, stärker als in den andern Wochen des Monats. — Vorübergehende Temperatur- schwankungen können vielleicht für St. Pauli im Dezember von Einfluß gewesen sein. Der Wärmeabfall im Juli hat nii'gends eine Spur hinter- lassen. — Für das Auftreten der Art in den verschiedenen Monaten mögen folgende Bemerkungen einen Anhalt geben. Auf den 3-Tageplatten fanden sich vom 18. Juni bis 5. August auf allen gezählten Platten Stentoren, in den daran anschließenden Zählungen vom 6. bis 18. Juni und vom 5. bis 30. August in der Mehrzahl der Fälle, in der übrigen Zeit in der Minderzahl. Vom 21. September bis zum 25. April fehlte die Art vollständig — ein einziges isoliertes Vorkommen im Februar ausgenommen. Die örtlichen Unterschiede sind recht bedeutend. Rotheuburgsort und Strandquai haben den ganzen Sommer hindiu'ch sehr niedrige Werte, die 100 nicht erreichen. Ihnen folgen die beiden einander benachbarten Stationen Hansahafen und Indiahafen, deren Werte unter 500 bleiben. Der Oberhafen hat zwar im Juli über 3000 Individuen, aber dieser Wert beruht im wesentlichen auf der sehr großen Zahl, welche eine der drei Zählungen dieses Monats geliefert hat. Im übrigen erreicht Stentor an Biologische Untersuchungen. 65 dieser Station keine höheren Werte, als in den beiden letztgenannten Häfen. Fast dnrdnveg hohe Werte hat der Grasbrookhafen. Er wird aber im (Juli und) August noch vom Isebeckkanal übertroffen. Für St. Pauli ist wieder die auffallend hohe Dezemberzahl charakteristisch, die schon bei Vorticella campanula, Zoothamnium spec.b. und Cai'diesmmjJolyjnnumdiuifie]. Für die Deutung dieser örtlichen Unterschiede mögen folgende Beziehungen von Belang sein. Im Isebeckkanal bringt in Übereinstimmung mit Carchesium polypinmn und im Gregensatz zu Vorticella campanula die schon früher erwähnte Verschlechterung des Wassers Ende Juni ein mächtiges Ansteigen der Individuenzahl mit sich, die während der ganzen Dauer der Verunreinigung hoch bleibt. Es ist also sehr wahrscheinlich, daß die Gattung durch die ,.ungünstigen" Verhältnisse begünstigt wird. Andrerseits mag das fast völlige Stagnieren des Wassers an dieser Station fördernd mitwirken, denn schon aus rein mechanischen Gründen mag die Festsetzung der Stentoren im bewegten Wasser seltener sein. Damit würden die minimalen Zahlen von Strandquai und Rothenburgsort, als außerordentlich stark bespülten Stationen, sowie die hohen des tiefen und blind geschlossenen Grasbrookhafens übereinstimmen. Für die andern Häfen, die allerdings in bezug auf Strömung und Verunreinigung Zwischenformen dai:stellen, müßte man jedoch zum Teil charakteristischere Zahlen erwarten, wenn diese beiden Faktoren allein ausschlaggebend wären. Es soll daher nur gesagt sein, daß Verunreinigung und Stagnieren des Wassers der Gattung förderlich zu sein scheinen. Vaginicola und Cothurnia. Die Gattung Cothurnia spielt in dieser Abteilung eine geringe Rolle, so daß die im folgenden zusammengestellten Monatsmittel des Bewuchses fast rein das Vorkommen von Vaginicola deciimhens Ehrbg. und V. longi- collis (Kent) zum Ausdruck bringen. Die Zahlen beziehen sich auch hier auf die Individuen, von denen bei ersterer Art in der Mehrzahl der Fälle zwei in einem Gehäuse sitzen. IX X XI XII I II III IV V VI VII VIII Oberhafen 3 Tg. 21 3 — — — — 0,7 11 24 — 22 Oberhafen 7 Tg. Eothenburgsort . . „ Strandquai „ St. Pauli ,. Grasbrookhafen . . ., Hansahafen „ Indiahafen „ Isebeckkanal .... ,. 138 20 9 — — — 9 98 2 194 13 s. 52 44 28 403 375 (-) 164 134 152 664 9 39 (-) 35 7 104 14 40 (-) 100 17 89 QQ E. Hentschel. Die Zahlen sind durchweg niedrig, die höchste liegt unter 700. Trotzdem kommt das Maximum im Juni für alle Stationen zur Aus- prägung, nur im Oberhafen nicht für die 7-Tageplatten. Vom Dezember bis März fehlte Vaginicola; doch wieder mit der einen merkwürdigen Ausnahme von St. Pauli im Dezember, die schon wiederholt auffiel, und die mit einem relativen Maximum der Temperatur zusammentrifft. Dem entspricht vielleicht das starke Absinken aller Werte — bei der Hälfte der Stationen bis auf Null! — im Juli, dem Monat der zeitweise auf- fallend tiefen Temperatur. Auf den 14-Tageplatten fand sich Vaginicola in allen Monaten. Die örtlichen Unterschiede sind nicht so auffallend und bei der Niedrigkeit der absoluten Werte nicht bedeutsam genug, daß man viel auf sie geben könnte. Immerhin verdient es bemerkt zu werden, daß Rothenburgsort und Strandquai, die beiden am freisten am Strom gelegenen Stationen gleichartig etwa doppelt so hohe Maximalwerte haben wie die unter sich gleichartigen Hafenbecken. Der Isebeckkanal, dem das absolute Maximum der Tabelle angehört, zeigt an der Grenze von Juni und Juli plötzliches Verschwinden der Gattung, allerdings nicht so auffallend wie bei Vorticella campa^iula und auch Tricliophrya. Bei St. Pauli fehlt sie fast ganz. Andere Ciliaten. Einige unbekannte Ciliatencysten, sowie einige wenige nicht be- stimmte festsitzende Ciliaten übergehe ich hier ganz. Im übrigen setzt sich der Inhalt dieser Abteilung der Grundtabellen folgendermaßen zusammen : Tinünnidium fand sich festsitzend in Röhren von der letzten März- woche bis in die erste Maiwoche. Alle innerhalb des Aprils aufgezeich- neten „andern Ciliaten" gehören in diese Gattung. Demnach wurde sie an allen damals untersuchten Stationen außer Rothenburgsort (und St. Pauli) beobachtet. Am regelmäßigsten trat sie im Oberhafen und im Grasbrook- hafen auf, dort mit 23, hier mit 68 Individuen auf 100 qcm im Monatsmittel. Oplirydium war auf den Juni beschränkt und kam an allen unter- suchten Stationen außer dem Oberhafen vor. Im Indiahafen wurde es in drei von vier Zählungen beobachtet und hatte das Monatsmittel 180. Die größte Zahl Avar 1160 in der ersten Woche des Juni im Grasbrookhafen bei einer Koloniestärke von 9,7. Ophryoglena (vgl. S. 21) in Cj^sten fand sich von Anfang Juni bis Ende August an allen untersuchten Stationen außer Strandquai, meist in weniger als 100, einmal (Ende Juli im Oberhafen) in 400 Individuen auf 100 qcm. Stichotricha, in Röhren festsitzend, wurde nur in zwei Fällen beob- achtet, nämlich in der dritten Juniwoche bei Rothenburgsort und in der dritten Juliwoche im Indiahafen. Biologische Untersuchungen. g-j Die Suctorien. Acineta grandis. Das Vorkommen der Art zeigt die folgende Tabelle in Monatsmitteln für 100 qcm: IX 1 X XI XII I II III IV V VI VII VIII ! Oberhafen 3 Tg. 125 45 — — — — — 1 14 0,5 99 896 Oberhafen 7 Tg. Eüthenburgsort . . „ Strandquai „ St. Pauli „ Grashrookhafen . . .. Hansahafen „ ludiahafen „ Isebeckkanal .... .. 844 26 (7) 20 2 5 2 — 3 3 12 80 1561 9533 (-) 1102 1113 17 25 788 3349 (-) 3080 5795 7 7 411 1345 18 575 (-) 75 652 8 3 768 14 727 14 475 h. 1475 7 467 40 Die Art fehlte, wie man sieht, im Februar und März, sie kam nur vereinzelt vor im Dezember und Januar und war noch ziemlich selten im April. In der Zeit vom Mai bis in den Oktober hinein trat sie mit geringen Ausnahmen überall auf, und zwar meist häufig. Die Lage des Maximums wechselt zwischen Juni, Juli und August. In der Mehrzahl der Fälle tritt es erst im August ein. Die Bewegung der Werte in den dem Maximum benachbarten Monaten ist mehrfach unruhig und unregel- mäßig. Ein besonderer Tiefstand im Juli, wie er bei den Vorticelliden öfter bemerkt wurde, ist nur an einer Station zu beobachten. Auch sonst sind keine Anzeichen für maßgebenden Einfluß von Temperaturschwan- kungen vorhanden. Das höchste erreichte Monatsmittel ist 18575 am Strandquai im Juli. Die örtlichen Unterschiede zwischen den Hafenstationen sind nicht sehr auffallend. Das Fehlen der Art bei St. Pauli, ausgenommen im August, ist charakteristisch. Auffallend ist die Seltenheit der Art im ludiahafen vom Mai bis Juli. Im Isebeckkanal fehlt sie im Gegensatz zu allen im Sommer untersuchten Teilen des Hafens fast ganz. Es ist immerhin möglich, daß sich eine Abneigung gegen verunreinigte Gewässer in diesen Zahlen ausdrückt. Metacineta mystacina. Die Art fehlt vom Dezember bis zum März, ist aber regelmäßig und fast immer häufig zu finden vom Mai bis September. Im ganzen ist also die jahreszeitliche Verteilung des Vorkommens ähnlich der von Achieta grandis, während die drei im folgenden zu besprechenden Suctorienarten 68 E. Hentschel. andere Verhältnisse zeigen. Die Lage des Maximums schwankt zwischen Juni und August, mit Bevorzugung des Juli. Die Entwicklung des Maximums aus den benachbarten Monatsmitteln heraus ist ziemlich regelmäßig, doch fallen an mehreren Stationen die starken Sprünge zwischen September und Oktober einerseits. April und Mai andi-erseits auf. Ein Einfluß von Temperaturschwankungen ist nicht wohl nachweisbar, doch zeigt sich auch hier wie bei Ä. grandis ein schwaches relatives Minimum im Hansahafen für den Juli. Auch im plötzlichen Ansteigen im Oberhafen zwischen Juni und Juli, im niedrigen Augustwert des Grasbrookhafens und dem Zustand des Isebeckkanals ähnelt M. mystadna der vorigen Art. Beide unterscheiden sich dagegen stark in den Verhältnissen des Indiahafens. Die höchste erreichte Individuenzahl ist 90 000. Die Monatsmittel fiü- 100 qcm sind folgende:. IX X XI xn I II III IV V VI VII VIII Oberhafen 3 Tg. 1287 45 — — — — 1 48 68 736 1565 Oberhafen 7 Tg. Rothenburgsort . . „ Strandquai „ St. Pauli „ Grasbrookhafen . . „ Hansahafen „ Indiahafen ;, Isebeckkanal 17 021 31 2 23 — — — — 3 7 6 343 9 633 35 092 (-) 332 8 589 25 58100 30148 (-) 17 560 90 059 17 175 5 411 48 440 62 925 (-) 44 200 26 240 25 140 7 300 36 133 13 650 (-) 3 030 40 400 23 207 20 Örtliche Unterschiede sind, abgesehen von dem Gegensatz zwischen dem minimalen AVert des Isebeckkanals, some dem Fehlen der Art bei St. Pauli einerseits und den hohen Zahlen in allen übrigen Teilen des Hafens andrerseits, in dieser Tabelle nicht sehr ausgeprägt. Sie treten aber sehr bemerkenswert hervor, wenn man für alle Stationen das Sommermittel (VI bis VIII) nimmt, wie es in der Tabelle S. 73 geschehen ist. Es zeigt sich dann eine entschiedene Bevorzugung der Stationen mit verhältnismäßig reinem Wasser, nämlich Hansahafen, Rothenburgsort und Strandquai. Da die Art unter den Suctorien stark vorherrscht, so prägten sich diese örtlichen Unterschiede auch in den Sommerdurchschnitten der Suctorien deutlich aus (Tabelle S. 115). Tokophrya quadripartita. Tokoplirya ist die Form unter den Suctorien, welche zuletzt auftritt und zuerst Avieder verschwindet. Sie fehlt ganz vom Oktober bis zum Mai und ist häufig eigentlich nur im Juli und August. Von einem Jahreszyklus der Art kann daher nicht viel die Rede sein. Das Maximum Biologische Untersuchungen. 69 der Individiienzahl liegt häufiger im Juli, als im August. Die Zahlen sind nicht sehr hoch, das höchste Maximum (Strandquai im Juli) bleibt unter 13 000, imd dies ist schon eine Ausnahmezahl; alle andern Werte bleiben unter 4000. Die Monatsmittel für 100 qcm sind folgende: IX X XI XII I II m IV V VI VII vni Oberhafen 3 Tg. 14 — — — — — — 8 211 155 Oberhafen 7 Tg. Rotheuburgsort . . „ Strandquai St. Pauli , Grasbrookhafen . . „ Hansahafen , Indiahafen „ Isebeckkanal .... „ 123 — — — — — — (-) 5 275 650 (-) 3 633 3 080 12 375 V. 2 550 2 560 140 s. 204 505 725 V. 33 2950 2973 215 Örtliche Unterschiede sind wenig ausgeprägt, ja wenn man von jener einen hohen Zahl am Strandquai absieht, so ist die Gleichförmigkeit der Werte auf den verschiedenen Hafenstationen auffallend. Auch hier steht der Isebeckkanal mit seiner einzigen niederen Zahl in ausge- sprochenem Gegensatz zu den Hafenstationen (mit Ausnahme von St. Pauli?). Trichophrya. Die Gattung wird durch folgende Monatsmittel in ihrem Vorkommen irekennzeichnet : IX X XI xn I n III IV V VI VII vin Oberhafen 3 Tg. 145 62 2,5 1 1 0,5 3,5 37 3,5 46 35 Oberhafen 7 Tg. Rotheuburgsort . . „ Strandquai „ St. Pauli ;, Grasbrookhafen . . „ Hansahafen Indiahafen „ Isebeckkanal .... „ 3011 287 6 41 4 4 93 5 2 88 3 9 7 1 3 3 2 4 6 58 67 40 195 213 s. 3925 450 248 165 (-) 5127 5 058 61050 136 980 227 (-) 825 999 260 133 89 105 102 (-) 890 (1020) Diese Gattung hat mit Dendrosoma die Eigentümlichkeit gemein, daß sie bei (abgesehen vom Isebeckkanal) nur geringen Werten im Sommer doch in allen Monaten des Jahres gefunden worden ist. Das höchste Maximum des Hafengebiets steigt kaum über 5000. Die Maxima liegen teils im Juni, teils im Juli, die Minima, soweit sie festzustellen sind, im Februar. Der September 1914 hat aber im Oberhafen eine bedeutend 70 E. Heutschel. höhere Zahl als irgendein Monat im Jahre 1915. Ein Einfluß von Temperaturschwankungen ist nicht zu beobachten. Die verschiedenen Stationen zeigen bemerkenswerte Unterschiede. Der Indiahafen fällt auf durch seine einzige und niedi'ige Zahl im ganzen Sommer. Außerdem ist beachtenswert, daß der einzige Fund einer Suctorie bei St. Pauli im Winter dieser Gattung angehört. Fast alle anderen Arten der hier besprochenen Suctorien sind an anderen Stationen auch in der für die Zählungen von St. Pauli in Betracht kommenden Zeit, vom November bis zum April, auf- getreten, aber nur diese eine bei St. Pauli. Von ganz besonderem Interesse ist hier schließlich, daß Tykhoiilirija, während alle anderen Suctorien im Isebeckkanal sehr selten sind, hier plötzlich im Juni mit einer Zahl über 60000 auftritt, also mit ungefähr dem zwölffachen Wert des höchsten Maximums der Gattung im Hafengebiet. Dieser Mittelwert ist in keinei- Weise zufällig, sondern, wie die Grundtabelle zeigt, auf hohe Einzelwerte in allen fünf Zählungen des Monats gegründet. Und ebensosehr fällt auf, daß mit der AVendung vom Juni zum Juli, also mit der großen allgemeinen Umwälzung im Isebeckkanal, die Art fast augenblicklich ganz verschwindet. Sie hat diese Eigentümlichkeit mit Vorticella campanula und wohl auch mit Vaginicola gemein. Die Stationen Grasbrookhafen und Hansahafen stehen mit ihren verhältnismäßig hohen Zahlen in einem Gegensatz zu den Stationen ßothenburgsort und Strandquai, die niedrige Zahlen haben. Dieser Gegensatz und überhaupt das ganze Verhalten der Gattung in bezug auf die örtlichen Unterschiede legt die Vermutung nahe, daß sie durch Verunreinigung in ihrer Entwicklung gehemmt, durch stehendes Wasser aber gefördert wird. Dendrosoma radians. Die folgende Tabelle stellt die Anzahlen der „Individuen" dar, d. h. die der mit Saugröhren besetzten Endköpfchen. Eine solche Zahl kann gleich derjenigen der einzelnen vom Grunde aufwachsenden Stämmchen, sie kann aber auch größer sein. IX X XI XII I II III IV V VI VII VIII Oberhafen 3 Tg-. 13 1,5 — — — — 23 41 4 — 8 Oberhafen 7 Tg. Rothenburgsort . . „ Straudquai „ St. Pauli „ Grasbrookhafen . . „ Hiuisahafen „ Indiahafen „ Isebeckkanal .... „ 49 10 53 3 8 1 13 3 3 47 43 52 7 301 133 252 757 427 (-) 1570 264 70 1530 422 (-) 5593 2238 2052 319 3868 204 (-) 85 2411 1024 53 2157 42 (-) 200 2725 444 33 Biologische Untersuchungen. 71 Wie Tricliophrya findet sich die Gattung das ganze .lalir liiiuhuTh bei nur niedrigen Werten im Sonnner. Das höchste Maximum beträgt etwa 5600. Das Winterminimum liegt für den Hansahafen im Januar, für die übrigen Stationen ist es nicht festzustellen. Die Lage des Sommer- maximums schwankt an den verschiedenen Stationen in sehr weiten Grenzen, nämlich vom Älai bis zum August; es liegt aber, wie es scheint, vorwiegend früh im Jahr. Vorübergehende Temperatureinflüsse sind nicht deutlich. In betreff der örtlichen Unterschiede fällt auf, daß die Art bei St. Pauli fehlt, und daß Oberhafen und Strandquai dauernd unter 500 Indi- viduen in 7 Tagen bleiben. Alle anderen Hafenstationen haben wenigstens zwei Monate lang Werte (meist weit) über 1000. Der Isebeckkanal hat niedrige Zahlen. In der folgenden Tabelle sind die Monatsmittel der Koloniestärken für Dendrosoma zusammengestellt : IX X XI XII I II in IV V VI \^I VIII Oberhafeu 3 Tg. 3,7 (2) — — — — — 3 2,6 (6) — 3,6 Oberhafen 7 Tg. Eotlienburgsort . . „ Strandquai ., St. Pauli „ Grasbrookhafeu . . ,, Hansahafen ,, Indiahafen ,. Isebeckkanal 6,3 (5) 1,9 (2) 1,6 (1) (3) (2) (2) 1,8 2,4 2,6 (3) 2,7 2,9 3,1 3,5 3,1 2,8 3.1 2,2 3,4 3,9 3,8 3,2 3,1 2,8 4,8 5,3 2,8 4,6 3,6 8,1 4,0 4,2 «3) 3,2 3,6 4 Oberhafen 14 Tg. Hansahafen .... „ 3,8 2,3 2 1 2,2 3 3,5 3,3 Die Tabelle zeigt im ganzen dieselben Verhältnisse wie die erste, die Sommermaxima liegen jedoch mit einer Ausnahme stets im Juli oder August. Der Oberhafen hat die höchsten Koloniestärken (8,1 im August, 6,3 im September), auf die allerdings bei der geringen Höhe der Individuen- zahlen kein großer Wert zu legen sein dürfte. Normalere Verhältnisse dürften die Zahlen für Grasbrookhafeu, Hansahafen und Indiahafen darstellen. Die 14-Tageplatten zeigten in den Monaten November bis April höchtens die doppelte Koloniestärke wie die 7-Tagepla'tten zur selben Zeit und am selben Ort. Andere Suctorien. Was außer den vorbesprochenen Arten an Suctorien vorkam war so selten, daß eine Besprechung an dieser Stelle überflüssig ist. 72 E. Hentscbel. Die Flagellaten. Von festsitzenden Flagellaten wurden beobachtet Codonosiga hotryiis (Ehrbg.) und Anthoplrysa vegetans (0. F. M.). Von dieser letzteren Art fand sich, einige Fälle im Juli und August im Indiahafen ausgenommen, immer nur das leere Geäst, und das betreffende Vorkommen wurde des- wegen durch einen Buchstaben in Klammern ausgedrückt. Alle Angaben ohne Klammern beziehen sich auf Codonosiga. Diese fand sich zunächst dreimal nacheinander im Dezember im Hansahafen mit bis 10300 Individuen auf 100 qcm. Im übrigen trat sie nur vom Mai, meist erst vom Juni bis August auf. Sie wurde selten gezählt. Die höchsten Zahlen erreichten fast 800000. Das Zählen ist nicht nur der Kleinheit des Organismus wegen, sondern auch wegen seiner unregelmäßigen Verbreitung schwierig. Einigermaßen regelmäßig und häufig fand sie sich im Hafengebiet nur bei Rothenburgsort und im Hansahafen. An allen anderen Stationen kam sie vereinzelt vor, bei St. Pauli fehlte sie ganz. Dies scheint auf eine Bevorzugung reinen Wassers durch die Art hinzudeuten. Dem widerspricht aber ein regelmäßiges und häufiges Vorkommen in der Erweiterung des Isebeckkanals. Das Geäst von Anthophysa kam mehrmals bei Rothenburgsort vor, außerdem nur im Indiahafen, dort aber seit dem 28. Juni regelmäßig und häufig. In der Woche vom 5. bis 12. Juli z. B. „Massen von dichtem, niedrigem Anthophysagehxx&oh^'' . Der kurzbuschige Wuchs hat mich bis- weilen zweifelhaft gemacht, ob es sich wirklich um ÄnthopJiysageiist handelte. Es ist merkwürdig, daß die Art auf den Platten nicht häufiger war, da sie in Eibwasserproben in Gläsern oft sehr schnell und stark auftritt. Zusammenfassung über die Protozoen. In der folgenden Tabelle sind für alle im vorstehenden eingehender und an der Hand von Spezialtabellen behandelten Arten die Sommer- mittel, d. h. die Mittelwerte aus den drei Monaten Juni, Juli und August, berechnet. In der letzten senkrechten Spalte stehen schließlich Mittel- werte für den Hafen überhaupt. Hier haben natürlich die absoluten Zahlen nur geringe Bedeutung, aber die Zahlen dieser Spalte sind unter sich vergleichbar und zeigen die Beteiligung der einzelnen Arten und Gattungen am Protozoenbewuchs. Man sieht, daß Epistylis spec. a bei weitem häufiger ist, als alle andern Arten. Ferner treten Metacineta mystacina und Zoothamnium spec. b hervor. Danach beginnt mit Vorticella campannla die weniger unterbrochene Reihe der übrigen. Diese Tabelle zeigt bei mehreren Arten, wie Zoothamnium spec. b, Carchesium polypinum, Sientor, Metacineta mystacina und Trichophrya, Biologische Untersuchungen. 73 Sommermittel auf 100 cicm Ober- hafen 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Rotlien- Gras- burgs- Strand- St. brook- Hansa- India- Isebeck- ort quai Pauli hafen hafen hafen kanal Mittel für den Hafen (aus 1—3 und.") — 7) Epistylis spec. a .. unibellaria ,, andere Carchesiura polj'pinum . . . Zoothamnium spec. a . . . . „ spec. b. . . . Vorticella campanula . . . . „ citrina Stentor Vaginicola und Cothurnia Acineta grandis Metacineta mystacina. . . . Tokophrya quadripartita . Trichophrya Dendrosoraa IGl 855 460 20 887 10 437 956 15 001 16 648 2 487 39 659 34 637 25 2 009 4 222 3 388 162 464 273 4 9 895 541 475 120 407 6 322 5^05 s.h. (-) V. s. (-) V. V. (-) 103 299 695 486 10618 236 233 6 091 14 5 434 19 112 160 2 605 139 3 488 509 4 671 277 13 10 875 4 738 472 7 760 44 7 143 1446 127 302 185 10 805 129 865 248 5 505 5 443 1 836 23 405 7 283 1504 1210 47 65 152 46 138 s. (-) 3 408 100 142 50 273 83 4 242 221 3 735 4 245 1281 75 18 5 620 47 558 1287 444 2 518 12133 35 574 4 583 165 223 V. (-) V. (-) (-) 1052 21597 861 1984 1926 2 641 52 233 1837 2 316 2 458 2 494 21841 1038 13 7 108 87 ] 20 734 1173 117 860 95 4 613 30 508 1815 845 1368 sehr schön örtliche Unterschiede, die sich aus den örtlichen Wasser- verhältnissen erklären dürften. Ich habe sie deswegen zum Teil in der Tabelle der örtlichen Unterschiede S. 115 wieder aufgeführt. Metacineta ist dort nicht mit genannt, weil die Gesamtheit der Suctorien dort ungefähr dasselbe zeigt, wie diese einzelne Art. Auch TricJwphrya wurde weggelassen. Aus der Tabelle ergibt sich noch eine für die Vermehrung der Protozoen nicht uninteressante Beobachtung. Dividiert man für den Oberhafen die Summe der hier aufgeführten kolonialen Vorticelliden durch die der solitären, so bekommt man 19,5. (Für alle Häfen zusammen nach der letzten Spalte 18,9.) Die entsprechende Zahl für die 3 -Tageplatten würde 15,6 sein. Danach scheint es, daß der Zuwachs an kolonialen Vorticelliden auf den Platten schneller vonstatten geht, als der an solitären. Außer dem, was soeben über die örtlichen Unterschiede gesagt wurde, mögen die folgenden allgemeineren Ergebnisse über Protozoen hier noch einmal zusammengestellt werden. Die Temperatur hat einen starken Einfluß, nicht nur jahreszeitlich, sondern auch im einzelnen, nicht nur bei der Gesamtheit, sondern auch bei einzelnen Arten, auf die Bestimmung der Volksstärke. Sie bestimmt jedoch nicht unmittelbar die Individuenzahl, sondern bewirkt wohl im wesentlichen nur Anstöße und Hemmungen der Ent- wicklung. 74 E. Heiitschel. Die Arten haben auch unabhängig- von der Temperatur eine bestimmte Periodizität mit einem Maximum der Entwicklung im Sommer. Von andern Einflüssen auf die Periodizität ist das Verdrängen der einen Organismen durch die andern (z. B. der Suctorien durch die Ciliaten) hervorzuheben. Der Protozoenbe"\mchs scheint mit abnehmender Geschwindigkeit einem Maximalzustand, nicht aber einem konstanten Endzustand zu- zustreben. Das Maximum der Individuenzahl tritt bei den meisten kolonien- bildenden Arten früher ein, als das der Koloniestärke. Die Besiedelungsstärke (an der Anzahl der Kolonien gemessen) und die Vermehrungsstärke (an der Koloniestärke gemessen) sind einigermaßen voneinander unabhängig. b) Die Metazoen. Die vielzelligen Tiere sind wegen ihrer langsameren Entwicklung weniger als die Einzelligen geeignet, in dem kurzfristigen Bewuchs der Objektträger ein Bild von ihrer Bedeutung im Leben der Gewässer zu geben. Wesentlich mehr leisten in dieser Beziehung schon die Schiefer- platten. Für sehr große und sehr langlebige Organismen, wie die Spongien, genügen aber auch sie nicht. Infolgedessen können hier zahlenmäßige Ergebnisse nur in geringerem Umfange herauskommen. Es ergibt sich aber manches, was von Interesse sein dürfte, über die Fragen, was vor- kommt, wo es vorkommt und wann es vorkommt. Hydroiden. Hydra, deren Arten nicht bestimmt wurden, fand sich an allen Hafenstationen außer bei St. Pauli. Sie wurde auf den Objektträgern von Mitte Mai bis Anfang Oktober beobachtet. Die Anzahl auf 100 qcm war im Höchstfalle 27. Zählungen des Materials von Schieferplatten, deren Ergebnisse be- deutend sicherer sein werden, ergaben in einem Falle vom Oberhafen (30. Juni 1914) auf 100 qcm 149 Hydren mit 57 Knospen. Dies muß für den betreffenden Platz schon als reicher Hj^drenbewuchs gelten. Ich fand jedoch in einem Kanal von Finkenwärder am 6. Juni 1914 auf 100 qcm 769 Hydren. Eine Schieferplatte vom Oberhafen trug noch am 27. Oktober Hydren. Cordylophora lacustris. Diese Art fand sich, abgesehen von einem spärlichen Vorkommen im Oberhafen, nur an den Stationen Eothenburgsort, Strandquai und Biologische Untersuchungen. -7,-^ Hansahafen, und zwar auf den Objektträg-ern an allen drei Stationen zuerst in der Woche, in die der 15. Juni fiel. Von da ab waren sie bis Ende August (bis zum Schluß der Zählungen) ziemlich regelmäßig zu linden, doch scheint die Ansiedelung junger Larven, soweit das geringe ]\Iaterial ein Urteil gestattet, nach Ende Juni kaum noch stattgefunden zu haben. Die meisten einschlägigen Zahlen beziehen sich desAvegen nicht auf selbständige Individuen oder Kolonien, sondern auf Individuen, die an Stolonen saßen, welche von der Seite her, von der Schieferplatte aus, auf die darauf befestigten Objektträger hinaufgewachsen Avaren. Auf diese Weise fanden sich im Höchstfalle 260 Individuen auf 100 qcm bei Rothenburgsort in der Woche vom 20. bis 27. Juli. Für die Stärke und Dauer der Knospungsvorgänge mag es von Interesse sein, daß im Hansahafen in der Zeit vom 19. Juli bis 2. August, also in 14 Tagen, auf einem Objektträger u. a. ein Stolo mit drei Seitenstolonen, zehn aus- gebildeten und fünf unausgebildeten Köpfen gewachsen war. Die Schieferplatten selbst hatten sich an den drei genannten Stationen im Laufe des Sommers allmählich vollständig mit einem etwa 2 cm hohen, dichten Bewuchs von Cordyhpliora bedeckt. Auch die Pfähle tragen, wie bei außerordentlich niedrigem Wasserstand Ende Oktober 1914 be- obachtet wurde, einen meist sehr gleichmäßigen Überzug dieses Hj'droiden, der auch die Seitenwände der Pontons unmittelbar unter der Wasserober- fläche oft dicht bedeckt. Dieser Bewuchs ist der Lieblingsaufenthalt von Gammarus, der sich z. B. am 14. September 1915 im Hansahafen zu 116 auf 100 qcm fand. Von Ende September ab werden die Hydranthen von Cordylophora allmählich zurückgebildet. Im Winter ragen aus dem Netzwerk der Stolonen (meist?) nur noch leere Röhren empor. Über die Wachstumsgeschwindigkeit der Art mögen noch folgende Angaben einige iVuskunft geben: Eine Kolonie im Oberhafen hatte am 9. September 1914 etwa sechs aufrechte Stämmchen, am 12. September war sie 3,1 cm, am 27. 7 cm, am 6. Oktober etwa 8,3 cm, am 9. Oktober auch 8,3 cm, vom 12. Oktober ab 8,5 cm, am 27. Oktober, wo die Platte abgenommen wurde, war sie 9 cm breit, hatte etwa 72 vertikale Ästchen und etwa 7 zentrifugale Stolonen. Von den Hydranthen lebten nur noch wenige. Normaler als dieser Fall, bei dem die Verhältnisse wohl nicht sehr günstig waren, diirfte der folgende von Rothenburgsort sein. Die Kolonie hatte am 22. Juni 1915 schon die Ausdehnung von 4,5X2,5 cm, am 29. Juni 4,5X4,5 cm. Am 6. Juli war sie in dem allgemeinen starken Cordylophorahe\\UQ,\v% der Platte nicht mehr zu unterscheiden. Diese Platte wurde am 3. August abgenommen und später genauer untersucht. Nach dem Material einer Fläche von 12,25 qcm ergab sich 76 E. Hentschel. auf 100 qcni berechnet ein Bestand von 1273 Cordylophorästöckchen. Ihre Höhe betrug durchschnittlich etwa 2 cm, die der größten 3,1 cm. An sieben der größten war die durchschnittliche Individuenzahl etwa 15. Man darf demnach die Zahl der auf 100 qcm kommenden Hydranthen und Gonophoren für diesen Fall wohl auf mehr als 10000 schätzen. Über die weitere Verbreitung der Art im Hamburger Hafengebiet und elbabwärts davon werde ich noch bei der Besprechung der Ursachen der Unterschiede der verschiedenen Stationen (S. 120) einiges zu sagen liaben. Rotatorien. Es war hier nicht in allen Fällen sicher zu sagen, ob es sich um dauernd festsitzende, oder nur um vorübergehend angeheftete Tiere handelte. Dasselbe war bei den Eiern der Fall, die z. T. an den Platten zufällig festhängen, z. T. aber augenscheinlich dort abgesetzt sind und bisweilen mit einem Stielchen festsitzen. Die Arten wurden im allgemeinen nicht bestimmt. Solche ohne Gehäuse herrschten vor, unter ihnen fanden sich braun gefärbte Botife>\ Unter denen in Röhren gehörten die meisten wohl der Gattung Geeistes an. Selten war MeJieerta ringens (L.). Die höchste Rotatorienzahl war 1200 in sieben Tagen auf 100 qcm (Oberhafen Mitte Juni). Oecistes wurde außer bei St. Pauli an allen Hafenstationen beobachtet, sowie auch im Isebeckkanal. Melkerta ringens fand sich bei Rothenburgsort, im Grasbrookhafen und im Isebeckkanal. Rotatorieneier kamen bis zu 1000 auf 100 qcm vor. Das Vorkommen der Rotatorien auf den Objektträgern beschränkte sich auf die Zeit vom Juni bis Mitte Oktober. Festsitzende Eier wurden am Strandquai schon Mitte Mai in beträchtlicher Zahl beobachtet. Andere Tiere. Es sind hier zum Teil Cysten und ähnliche Gebilde verzeichnet, deren Zugehörigkeit ich nicht kenne, und von denen ich teilweise nicht einmal weiß, ob sie Metazoen oder Protozoen angehören. Ich verzichte auf ihre genauere Besprechung. Im übrigen kommen von festsitzenden Metazoen nur Bryozoen und Spongien, von Laichen die der Milben, Schnecken und Egel in Betracht. Vom Laich der Egel und Schnecken soll unten an den betreffenden Stellen der Besprechung des vagilen Benthos die Rede sein. Der Milben- laich trat im Oberhafen, Grasbrookhafen, Hansahafen und Indiahafen, also nur an Stationen mit weniger bewegtem Wasser auf. Er fand sich von Ende Mai bis Anfang August, oft in mehreren Exemplaren auf Biologische Untersuchungen. ^J'^ einem Objektträger. Die durchschnittliche Zahl der Eier im Laich war 26, die höchste 61. Erwachsene Milben habe ich zweimal gefunden. Über Dreissena vgl. unten bei den Mollusken des vagilen Benthos. Bryozoen. Die wenigen ganz jungen Kolonien, welche auf den Objektträgern auftraten, dürften der Plumatella fungosa (Pall.) angehört haben. Sie fanden sich zwischen dem 6. und 20. Juni im Oberhafen und im Isebeckkanal. Die Zahl der in höchstens sieben Tagen ausgebildeten Individuen betrug 1—2, in ganz vereinzelten Fällen 3. Die höchste Individuenzahl auf 100 qcm war (im Isebeckkanal) 273. Leider wurde die weitere Entwicklung dieser jungen Kolonien durch Zufälle verhindert. Zwei weiter entwickelte Kolonien konnte ich im Oberhafen und im Grasbrookhafen beobachten. Die erstere saß an der Unterseite einer wagerecht aufgehängten Platte, die vom T.Januar bis 3. Juli 1915 gehangen hatte. Es war eine dichte, polsterförmige, doch flache Kolonie von etwa 5 cm Durchmesser. Die andere fand sich an der (senki-echten) Platte im Grasbrookhafen zuerst am 29. Mai, wo sie 2X1 cm groß war. Am 5. Juni maß sie 4,5 X 3,5, am 12. Juni 8X4,5, am 19. Juni 8,5X7 cm. Sie konnte mm, da sie an die wöchentlich gewechselten Objektträger stieß, nicht weiter in die Länge wachsen, verbreitete sich aber noch auf 8 cm. Während sie üppig gedieh Avurde sie im Juli noch dick und dicht, ging aber im August durch störende Zufälle zugrunde. An den drei Stationen Oberhafen, St. Pauli und Isebeckkanal gedeiht die Art üppig in dicken Polstern an Pfählen und Balken. Zumal die Unterseite schwimmender Balken besetzt sie mit Vorliebe, ^^'ie bei St. Pauli, so ist sie auch an benachbarten Örtlichkeiten mit stärkster Abwassereinwirkung wohl entwickelt. Sie scheint also nicht weniger gut als die Spongien Verunreinigungen zu ertragen. Spongien. Auf den Objektträgern erschien nur einmal ein junger Schwamm, und zwar in der Woche vom 11. bis 18. August im Oberhafen. Auf den Schieferplatten traten sie im Oberhafen und Hansahafen auf. An letzterer Station hing die betreffende Platte vom 8. Februar bis 5. September 1915 und trug zum Schluß 6,9 Schwämme auf 100 qcm, von denen nur wenige mehr als 1 cm im Durchmesser hatten. Die meisten waren dicht um- geben vom starken Gebüsch der Cordijophora. Sie wurden zum ersten- mal am 2. August beobachtet. Im Oberhafen fanden sich auf einer Platte, die vom 2. Juni bis 3. Dezember 1914 gehangen hatte, 4,4 auf 100 qcm. 78 E. Hentschel. Der gTößte hatte 3 cm im Durchmesser. 4 von 40 waren in Gemmulae aufgelöst, die übrigen fanden sich in normalem Gewebszustande. Eine andere Platte des Oberhafens, die vom 2. Juni bis 27. Oktober 1914 gehangen hatte, trug 5,5 Schwämme auf 100 qcm. 4 von 22 waren in Gemmulae aufgelöst, die andern in aktivem Gewebszustande. Auf der einen Plattenseite (Tafel I) nahmen sie etwa ein Drittel der ganzen Fläche ein. Von diesen wurden mehrere regelmäßig gemessen. 18. August 1. 0,3 cm 2. v. 3. v. 9. September .... 1,3 „ 5,8 cm 3,7 cm 12. „ .... 1,2 „ 6,2 „ 4,2 „ 15. „ .... 1,7 „ 6,8 „ 4,5 „ 18. „ .... 1,9 „ 6,9 „ 4,7 „ 21. „ .... (1,5) „ 7,2 „ 5 „ 24. „ .... 2,1 „ 7,3 „ 4,8 „ 27. „ .... 2,1 „ 7,5 „ 4,8 „ 30. „ .... — 7,8 „ 4,8 „ 3. Oktober — 7,8 „ 4,8 ,, 6. „ — 8 „ 4,8 „ 9. „ — 8 „ 5 „ 12. „ — 8 „ 5 ,, 15. „ — 8 „ 5 „ 18. „ — 8 „ 5 „ 21. „ — 8,5 „ 5,2 „ 24. „ — 8,5 „ 5,3 „ 27. „ (in Formalin) 8,3 „ 5,1 „ Wahrscheinlich hat die Ansiedelung dieser Schwämme spätestens Mitte August stattgefunden. Ihr A\'achstum ist bis in die ersten Tage des Oktober deutlich, danach kaum noch merklich fortgeschritten. Der Schwamm 1 stieß etwa seit dem 24. September mit 2 zusammen, wurde von diesem in der Flächenausdehnung gehemmt und allmählich zum Teil umwachsen. Der Schwamm 2 war der größte der ganzen Platte. Er ist, wie alle anderen, ki'ustenförmig, begann aber in der Mitte auf einer Fläche von etwa 6 cm Länge und 3 cm Breite zapfen- und wallartige Fortsätze auszubilden, die bis 8 mm über die Platte hervorragen. Er stößt mit verschiedenen anderen Schwämmen zusammen und wird dadurch in seiner Ausdehnung teilweise gehemmt. x4n solchen Stellen erheben sich die Schwammkrusten zu einer Art Grenzwall von etwa 5 mm Höhe. Sie verschmelzen, obwohl sie zur gleichen Art gehören, nicht miteinander, sondern bilden eine dünne Sponginmembran zwischen einander. Der Schwamm 3 ist fast kreisrund, dünn krustenförmig. Oft ragen aus den Schwammkrusten Büschel von Eisenbakterien (und leere Episfulisgekste?) Biologische Untersuchungen. ^y hervor, welche von dem Schwammgewebe umwachsen sind und so den Kern zapfenförmiger Erhebungen bilden. Es kommen auch ganze Nester von Eisenbakterien inmitten einer Schwannnkruste vor, in denen sich viele Oligochaeten ansammeln. Die bisher besprochenen Schwämme gehören zu Ephydatia ßuviatüis. Außer ihnen kommt Spongüla fragil/s vor, wie es scheint im Oktober immer größtenteils zu einer Kruste von Gemmulae zurückgebildet. Der größte dieser Art ist 6 cm lang und 2, .5 cm breit. Ein kleiner fast kreisrunder, von 3 mm Duichmesser, hat 59 Gemmulae gebildet. Die Spongien gehören wegen ihrer allgemeinen Verbi-eitung, ihrer Häufigkeit und ihrer Größe zu den wichtigsten Organismen des Bewuchses im Hamburger Hafengebiet. In den Tagen vom 30. Oktober bis 1. Novem- ber 1914 hatte ich bei ganz ungewöhnlich niedrigen Wasserständen Gelegenheit, große Teile des Spongienbewuchses bloßgelegt zu sehen. Folgendes mag darüber erwähnenswert sein. Im Oberhafen sind längs der ganzen Pontonreihe die Kaimauern, das hölzerne Bollwerk, die Pfähle und Betonpfeiler stark mit Spongien besetzt. An der Wand ist es oft nur ein etwa 40 cm breiter Streifen unterhalb der Niedrigwassergrenze, der sie in reichlicher Menge trägt. Sie erreichen höchstens (und selten?) Tellergröße, aber sie können zu großen Massen zusammentreten, die manche Pfähle in der betreffenden Zone ganz umhüllen. Sehr dick werden sie nie, sondern bleiben im allgemeinen flache Krusten. Auch die Seitenwände der eisernen Pontons und schwimmenden Balken sind stark mit Spongien bewachsen. Die häufigste Art scheint Ephydatia ßuviaUlis zu sein. Verzweigte Sjjongüla lacustris kommen vereinzelt vor. Bei Eothenburgsort sind die Pfähle mit Spongien und Cordglophora bedeckt. Die Schwämme erreichen im allgemeinen nicht mehr als Hand- größe. Verzweigte Spongüla lacustris kommen vor. Am Strandquai ist die Kaimauer nur mäßig mit SchAvämmen besetzt. Im Hansahafen sind sie reichlich, doch nicht sehr groß, zumal an den Pfählen, welche die Kaimauer tragen, aber auch an allem Holzwerk sonst vorhanden. Am Ponton fehlen sie. SpongiUa lacustris hat durchweg auffallend dünne Äste (im Gegensatz zu Oberhafen und Binnenhafen). Bei St. Pauli ist der Bewuchs vielleicht stärker als an allen anderen Stationen. Alle Pfähle 'sind sehr reich mit Schwämmen besetzt, die oft Tellergröße erreichen oder zu großen Flächen verschmelzen (Tafel II). Auch bei den Landungsbrücken ist alles Holz- und Mauerwerk stark bewachsen. Im Indiahafen und Grasbrookhafen habe ich keine Gelegenheit gehabt, Spongien zu beobachten. Im Isebeckkanal sind sie häufig. Das wiederholte stundenlange Trockenlaufen scheint die Schwämme nicht zu schädigen, sie waren während des ganzen Winters in bestem 80 E. Hentschel. Lebenszustande. Verunreinigungen durch städtische Abwässer von der Stärke wie sie im Beobachtungsgebiet vorkommen, können die Schwämme nicht nur ertragen, sondern sie scheinen sogar dadurch in ihrer Ent- wickhmg gefördert zu werden. c) Die Pflanzen. Eine statistische Aufnahme der Pflanzen, die sich im Bewuchs finden, liat mit wesentlich größeren Schwierigkeiten zu kämpfen, als die der Tiere, ja sie ist mit einfachen Zählungen in vielen Fällen überhaupt nicht ausführbar. An ihre Stelle sind dann Schätzungen getreten, wie sie an einigen Stellen auch schon bei den Tieren eintreten mußten, besonders im Sommer bei St. Pauli, wo der starke Bewuchs von Cladothrix und Epi- stylis die Zählungen unausführbar machte. Die Ergebnisse der Schätzungen wurden in einer Reihe von die relative Menge anzeigenden Ausdrücken festgelegt, deren Anfangsbuchstaben die betreffenden Rubriken einnehmen. Diese Ausdrücke sind: selten (s.), vorhanden (v.), nicht selten (n. s.), häufig (h.), sehr häufig (s. h.), sehr sehr häufig (s. s. h.) und massenhaft (m.) Es würde vielleicht eine geringere Zahl solcher Maßbegriffe genügt haben, doch wollte ich nicht durch nachträgliche Umänderungen der An- gaben ihre ohnehin nicht sehr große Sicherheit beeinträchtigen. Übrigens ist nicht überall, wo die Zahlen durch Buchstaben ersetzt worden sind, dies als ein Zeichen davon anzusehen, daß die Zählung unausführbar war. Ich habe zumal im Hochsommer, wo die Bewüchse außerordentlich üppig wurden, nur mit Mühe die Zählungen der Tiere durchführen können, und mich bei den Pfianzen dann auf Schätzungen beschränkt. Bei der Bestimmung der Pflanzen hat mir Herr A. H. Selk vom Institut für Wissenschaftliche Botanik wertvolle Dienste geleistet. Ihm verdanke ich auch mancherlei Auskünfte über die biologischen Verhält- nisse der Algen und Pilze. Es ist mir eine angenehme Pflicht, ihm auch an dieser Stelle meinen Dank auszusprechen. Die Algen. Die Angaben beziehen sich in der Hauptsache auf Diatomeen, nur in den wenigen Fällen, wo ein Ausrufungszeichen hinter den Buchstaben steht, auf Fadenalgen. Bei beiden war es oft schwierig, zu entscheiden, ob es sich um eine festsitzende oder eine nur angeschwemmte Alge handelte; daher wurde diesem Gegenstande nur geringe Aufmerksamkeit zugewendet. Die Diatomeen traten, wie man aus den Haupttabellen (am besten der 3-Tagetabelle des Oberhafens) sieht, vom März an den ganzen Sommer Biologische Untersuchungen. gj hindurch auf, am häufigsten im April. • Es handelt sich hauptsächlich um Synedra nJna Ehrbg. und Diatoma. Unter den Fadenalgen fand sich im Isebeckkanal mehrmals Spirogfjra, die an den Hafenstationen nicht beobachtet wurde. Die Eisenbakterien. Abgesehen von Cladothrix, die unten eingehender behandelt wird, fehlten die Eisenbakterien von November bis März auf den 7-Tageplatten, traten dagegen im Sommer üppig auf, so daß sie vielfach sogar den makro- skopischen Gesamteindruck der Objektträger beherrschten. Allgemein ist von ihnen das Fehlen von Crenothrix sowie die äußerste Seltenheit von Clonothrix bei St. Pauli hervorzuheben, sowie, daß sich bei Siderocapsa und Crenothrix im Isebeckkanal [Kanalende] der bei den Protozoen oft erwähnte Umschwung vom Juni zum Juli bemerklich macht. Siderocapsa. Die braunen Ringe dieser Eisenbakterie fanden sich im Oberhafen 1914 bis Ende September und begannen 1915 an den meisten Stationen mit dem Mai. Auch auf den 14-Tageplatten fehlten sie in den übrigen Monaten. In den drei Sommermonaten, Juni bis August, waren sie an allen Stationen zu finden, nur im Isebeckkanal fehlten sie im August und dem größten Teil des Juli. Ein Monat maximaler Entwicklung ließ sich mit den angewendeten Mitteln nicht nachweisen. Am seltensten ist Siderocapsa augenscheinlich bei St. Pauli, am häufigsten im Oberhafen. Sie überzieht dort Objektträger, welche seit längerer Zeit aushängen, mit einer gleichmäßigen dunkelbraunen Kruste, die auch im Winter erhalten bleibt, aber nicht im Winter neugebildet wird. Im Isebeckkanal ist die Form im Juni häufig, schwindet aber Anfang Juli ganz. Dieser Gegensatz zeigt sich an der zweiten Station des Kanals, in der „Erweiterung", weniger deutlich. Crenothrix. In bezug auf Crenothrix liegen einigermaßen brauchbare Zählungen für die 3 -Tageplatten des Oberhafens vor, danach ergeben sich folgende Werte: Mai s., Juni 1167, Juli 18 340, August 15 543, September des Vorjahres 51 970. In den übrigen Monaten fehlte sie. Auf den 7-Tage- platten wiu'den im Sommer 1915 merkwürdigerweise niemals so hohe Monatsraittel erreicht. Das höchste ist für das Haf engebiet 13 500 im Juni im Grasbrookhafen. Der Oberhafen hätte vielleicht im Juli und August noch höhere Werte ergeben. Er zeigte im September 1914 die absolute Höchstzahl, welche festgestellt wurde, nämlich 63 500 als Monatsmittel. Auf den 14-Tageplatten fand sie sich bis zum Dezember 82 E. Hentschel. 1914 und seit März 1915. Es muß übrigens bei allen Zählungen von Crenothrix berücksichtigt werden, daß sie sehr dazu neigt, sich auf engem Gebiet stark zu vermehren, während sie an andern Stellen ganz fehlt. Dadurch wird es ebenso wie bei manchen Vorticellen sehr erschwert, brauchbare Zahlen zu bekommen. Was ihre örtliche Verbreitung betrifft, so fehlt sie bei St. Pauli auf den 7-Tageplatten ganz. Ich habe sie allerdings auf 14 Tage alten Objektträgern vereinzelt gesehen. Im Indiahafen ist sie selten, aber auch am Strandquai nicht häufiger, so daß dies nicht wohl auf Verunreinigung zurückgeführt werden kann. Verhältnismäßig häufig tritt sie im Hansa- hafen und Grasbrookhafen auf, wo sie sich schon im April vorfand. Am häufigsten mag sie im Hochsommer im Oberhafen sein. Sehr hohe Werte zeigt im Juni der Isebeckkanal. Eine einleuchtende Erklärung vermag ich für diese Unterschiede nicht zu geben. Chlamydothrix. Chlamydothrix trat in den Monaten April bis Oktober (auf den 14-Tage- platten bis November) auf. Ihre Maximalentwicklung scheint in den Juli zu fallen. Am stärksten war sie wohl im Oberhafen vorhanden, am seltensten im Isebeckkanal und Grasbrookhafen. Alle andern Stationen sind einander sehr ähnlich, soweit das bei der Unsicherheit der angewandten Mittel gerade für diese Art erkennbar ist. Clonothrix. IV V VI vn vni Oberhafen 3 Tg. — — 10 23 (3652) Oberhafen 7 Tg. Rothenburgsort . . „ Strandquai „ St. Pauli „ Grasbrookhafen . . „ Hansahafen „ Indiahafen „ Isebeckkanal .... „ 3 250 G82 13 1413 473 1063 5900 3785 (s.) 25 553 354 528 518 132 44 1242 3800 1467 (2) 30 127 364 30 Die großen, leicht erkennbaren Stämmchen dieser Art ließen sich verhältnismäßig leicht zählen, so daß es mir möglich ist, eine brauchbare Tabelle der Monatsmittel zu geben. Sie wäre in den beiden ersten Zeilen zu ergänzen durch die Monatsmittel vom September 1914: für die 3-Tageplatten 4020, für die 7-Tageplatten 2800. Vom Oktober bis April fehlte die Art überall. Die Art des Vorkommens erinnert in auffallender Biologische Untersuchungen. qq Weise an Crenotlirix. Auch hier haben die 3-Tageplatten zum Teil (im August und September) merkwürdig große Zahlen. Das höchste be- obachtete Monatsmittel ist 5900 im Grasbrookhafen im Juni (vgl. Crenotlirix). Die Lage des :Maximums schwankt für die verschiedenen Reihen zwischen Juni und September, es liegt aber niemals im Juli. Auch hier ist, ähnlich Avie bei Crenothrix, St. Pauli als ungünstigste Station gekennzeichnet; es wurde nur einmal eine Pflanze der Art dort beobachtet. Grasbrookhafen und Hansahafen mit ihren wohl ausgeprägten, hohen und sehr früh liegenden Maxima sind wohl die reichsten Stationen und einander ähnlich. Cladothrix dichotoma. Da Cladothrix (= Sphaerotihis) als Leitorganismus für verunreinigte Gewässer gilt, so wurde seiner Untersuchung besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Ich habe mich bemüht, einen zahlenmäßigen Ausdruck für die Stärke, in der dieser Organismus jeweils auftritt, zu linden, und wenn dabei auch das Ergebnis weit hinter dem, was erwünscht wäre zurückbleibt, so ist doch immerhin einiges Brauchbare erreicht, und es würde wahrscheinlich ganz Befriedigendes zu erreichen sein, wenn man die Untersuchungsmethoden noch spezieller für die Beurteilung dieser Art ausbildete. Das ideale Ziel würde auch hier eine Schätzung der Zellenzahl sein, die in bestimmter Zeit auf einer bestimmten Fläche zur Entwicklung kommt; ein Ziel, an dessen Erreichung zunächst kaum gedacht werden kann. Praktisch schien es zweckmäßig, in jedem Falle drei Größen festzustellen, nämlich : \. die Anzahl der Stämmchen im Be^mchs, 2. die Zahl der Zweigenden an jeder Pflanze, 3. die Höhe der Pflanze. Ist Cladothrix klein, nicht zu stark verzweigt und nicht zu dicht- stehend, sowie auch der Bewuchs an anderen Organismen nicht zu stark, so sind diese drei Größen mit großer Sicherheit festzustellen. Die Zählungen und Messungen sind kaum weniger sicher, als bei Protozoen, ja man könnte in solchen einfachen Fällen tatsächlich den Versuch machen, die Zeilenzahl abzuschätzen, da die durchschnittliche Zahl und Länge aller eine Pflanze zusammensetzenden Zellfäden aus jenen drei "Werten und dem Verzweigungsmodus abgeleitet werden könnte, und dann die Summe aller dieser Fäden einfach mit der auf die Längeneinheit kommen- den Zellenzahl zu multiplizieren wäre. Wird aber der Bewuchs sehr zahlreich, endenreich und hoch, so schwindet bald alle Aussicht auf eine sichere Schätzung. Wie die Grundtabellen zeigen, habe ich oft an die Stelle der Zählung eine Schätzung nach dem Gesamteindruck treten lassen 84 E. Hentschel. müssen. Allerdings wären noch in einer Anzahl von Fällen Zählungen möglich gewesen, wo ich, zumal im Hochsommer, aus Mangel an genügender Zeit für die einzelne Platte darauf verzichtet habe. Zu den erwähnten Schwierigkeiten der Zählung kommt noch die große Zartheit und die Farblosigkeit dieser Eisenbakterie hinzu, welche bei jeder Ver- unreinigung ihr Erkennen sehr schwierig und besonders das Sehen ganz junger Stöckchen bei den für die Zählung verAvendbaren Vergrößerungen ganz unmöglich macht. Infolgedessen sind auch bei den in den Tabellen gegebenen Zahlen nur die bei der oben angegebenen Vergrößerung gut erkennbaren Fäden berücksichtigt. Sie stellen also einen unteren Grenz- wert da, der allerdings, wie es scheint, gegen den richtigen Wert nur sehr wenig zurückbleibt, zumal wenn die Pflanzen in der Mehrzahl über das einendige Stadium hinaus sind. Alle diese Schwierigkeiten und Mängel hebe ich von vornherein hervor, um einer Überschätzung dieser Zählungen, die nur einen Versuch darstellen sollen, vorzubeugen. Die Zahl der Zweigenden wurde gewöhnlich als Mittelwert aus der Zählung an 50 Stöckchen berechnet, die sorgfältig so ausgewählt wurden, daß eine unwillkürliche Bevorzugung der größeren nicht stattfinden konnte. Als Höhe der Pflanze ist die Durchschnittshöhe der größeren Stöckchen gedacht. Wie man die Höhe eines Kornfeldes angeben kann, so läßt sich im Prinzip auch die des rasenartigen Pilzbewuchses angeben. In vielen Fällen läßt er sich schon am Rande des Objektträgers, wo die Cte^^o^/wzaj-Pflanzen horizontal unter dem Mikroskop liegen, bequem messen; ist er dort zu spärlich oder gestört, so kann es auf der Fläche selbst nach Auflegen eines Deckgläschens geschehen. Bei starken Bewüchsen von mehr als 1000 /< Länge habe ich oft makroskopisch mit einem Glas- maßstab gemessen. Im Winter, wo die Fäden meist sehr klein und unverzweigt waren, fehlen die Höhenangaben oft. Es handelt sich da immer um sehr geringe Werte. Über die durchschnittliche Anzahl der CladotJmx^ü.a,iizen im Monat auf 100 qcm gibt folgende Tabelle Auskunft: IX X XI XII I II Oberhafen 3 Tg. 42 837 60 000 25 038 4 250 856 1657 Oberhafen 7 Tg. Rothenburgsort ... „ Strandquai . „ St. Pauli „ Grasbrookhafen ... „ Hansahafen ,. Indiahafen Isebeckkanal 85 667 50 033 142 567 (2 400) (6 800) (62 000) 111375 900 15 025 s. h. 1000 72 320 933 17 950 33 725 360 18 467 4150 433 25 525 467 Biologische Untersuchungen. 85 II] IV V VI Vir VIII Oberhafen 3 Tg. 2 736 24 600 177 833 140 267 38160 38 600 Oberhafen 7 Tg. Rothenburgsort ... „ Strandquai :, St. Pauli Grasbrockhafen Hansahafen ,. Indiahafen „ Isebeckkanal ., 129 350 (200) 138 525 460 133 30 100 251 000 (1 850) 85 900 m. 600 2 725 762 000 (53 000) (100) (14 500) m. 28100 267 (949 000) h. 800 h. s. s. h. s. s.h. s. h. n. s. s.h. n. s. V. (69 000) s.h. n. s. s.h. h. (V.) 48 000 130 Betrachtet man hier zunächst die 3-Tagczahlen des Oberhafens allein, so findet man ein Maximum im Mai und ein zweites, nur etwa ein Drittel so hohes, im Oktober. Zwischen ihnen liegt ein Winter- rainimum mit weniger als 1000 im Januar und ein viel schwächer aus- geprägtes Sommerminimum im Juli. Die AVertbewegung zwischen diesen vier Hauptwerten ist eine regelmäßige. Zeichnet man eine Kurve (Fig. 11, oben) zur Veranschaulichung dieser Werte auf Grund der absoluten Zahlen (also keine Kugelkurve), so fällt es auf, daß weder die Kontraste zwischen den Jahreszeiten so stark, noch die Übergänge so scharf sind, wie bei den Protozoenkurven. Für die 7-Tagezahlen des Oherhafens liegen die Maxima im April und November, das AVinterminimum im Februar, während im Sommer Unregelmäßigkeiten vorzukommen scheinen und die Lage des Minimums nicht festzustellen ist. Die Maxima sind weniger stark unter- schieden, als in der ersten Reihe, die Minima mögen sogar nahezu über- einstimmende Werte haben. Die übrigen 7-Tagereihen zeigen, daß die Lage des Frühlingsmaximums im April oder Mai als eine allgemeine Regel betrachtet werden darf. Über das Herbstmaximum kann nur noch die Station St. Pauli brauchbare Auskunft geben. Es scheint dort auch im November zu liegen. Das Winterminimum findet sich auch an anderen Stationen im Februar. Die örtlichen Unterschiede sind mit großer Klarheit ausgeprägt. Dies darf als eines der bemerkenswertesten Ergebnisse der ganzen Untersuchung angesehen werden. Soweit bestimmte Zahlen vorliegen gehen im Hansahafen die Werte nicht über 3000, bei Rothen- burgsort kaum über 4000 hinaus. In weitem Abstand davon folgen Grasbrookhafen mit 28 000 und Strandquai mit 86 000. Wieder mit bedeutend höheren Werten folgt der Oberhafen, dessen Maximalzahl 251000 beträgt, und endlich, alles andere weit hinter sich lassend, Indiahafen mit fast einer Million und St. Pauli mit vielleicht noch höheren Zahlen. Die Lage der Monatsmittel außerhalb der Maximalmonate entspricht befriedigend dieser Wertreihe. Für den Oberhafen ist nach 86 E. Heutschel. ihnen vielleicht ein noch höherer Wert, doch keine höhere Stnfe in der Eeihe anzusetzen. Besonders anschaulich tritt dieser Befund hervor, wenn man in einer entsprechenden Tabelle nur die vollen Tausende angibt, oder in der vorstehenden Tabelle die Ziffern, welche volle Tausende angeben, unterstreicht. Die Beziehung der durch diese Zahlen bestimmten Reihen- folge der Hafenstationen zu den Graden der Abwassereinwirkung ist sehr einleuchtend. Genaueres darüber wird weiter unten bei der Besprechung der Ursachen der örtlichen Unterschiede des Bewuchses zu sagen sein. Bemerkenswert ist in dieser Tabelle noch die zeitliche Änderung des Bewuchses im Indiahafen. Schon im März, als die Untersuchung begann, war der Bewuchs ziemlich beträchtlich ; er stieg im April bedeutend und erreichte im Mai neben der Station St. Pauli die höchsten vorkommenden Werte überhaupt. Darauf sank jedoch die Zahl der Cladothrix-VMnzen wieder herab und blieb in mäßigen Grenzen. Besonders im Vergleich mit dem benachbarten Hansahafen sind diese Ergebnisse sehr merkwürdig. Der blind geschlossene enge Indiahafen ist eins der am stärksten ver- unreinigten Becken des Hamburger Hafens, doch scheinen für seine Ver- unreinigung neben städtischen Abwässern vor allem Fabrikabwässer verantwortlich zu sein. In den Sommermonaten, etwa vom 10. Mai ab, hatte das Wasser hier meist einen mehr oder weniger starken Ölgeruch. Ob etwa eine zeitweise Verunreinigung bestimmter Art für die starke Wandelung der Verhältnisse um Ende Mai maßgebend war, oder ob das auf- fallende Absinken des Bewuchses im Juni nur darauf zurückzuführen ist, daß die Zeit des Maximums eben überschritten war, vermag ich nicht zu sagen. Bemerkenswert ist dieser Befund auch, weil er der verbreiteten Annahme, daß nur in strömendem Wasser CJadothrix gut gedeiht, ent- schieden widerspricht. Am Hinterende des Indiahafens strömt das Wasser nicht; es steigt und fällt nur. In bezug auf die Endenzahl der CJadothrixSiQQk.Q]ie\\, die gewisser- maßen der Koloniestärke der Vorticelliden entspricht, ist das Material der meisten Stationen sehr unvollständig. Ich stelle daher nur die Monats- mittel für die beiden Zählungen im Oberhafen zusammen: IX X XI XII I II III IV V VI VII VIII Oberliafen . . . ...3Tg. 2,6 6,0 1,1 1 1 1 1 1,1 3,1 4,0 2,2 2,1 Oberhafen. . . ...7 Tg. n. s. h. 1,1 1,8 1 1 1 1,8 (3,7) (h) h. h. Die 3-Tagereihe zeigt — was in der Kurve (Fig. 1 1 Mitte) besonders deutlich wird — , daß das Herbstmaximum, wie bei der Anzahl der Stöckchen, Uo XII I r M E Fig. 11. Cladothrix-Be^y\lchs im Oberhafen innerhalb drei Tagen. Oben: Anzahl der Stöckchen in Tausenden. Mitte: Endenzahlen. Unten: Höhe der Stöckchen in ß. Alles in Monatsmittela. gg E. Hentschel. im Oktober, das Frühlingsmaximiim aber erst im Juni liegt. Das Höhen- verhältnis ist hier ein anderes; das Herbstmaximum ist anderthalbmal so hoch wie das des Frühlings. Von den dazwischenliegenden Minima ist auch hier das des Winters tiefer, als das des Sommers. Auf den 7-Tageplatten des Oberhafens scheinen die Verhältnisse ähnlich zu sein, doch genügt das Material nicht zur sicheren Entscheidung. Ähnlich ist es auch, wie es scheint, an den anderen Stationen. Kecht deutlich werden dagegen wieder die örtlichen Unterschiede, die durchaus denen der Anzahl der Stöckchen entsprechen. Das drückt sich zum Beispiel im Monat des Frühlingsmaximums, im Mai, in der folgenden, allerdings auf sehr geringem Material fußenden Zahlenreilie aus: Oberhafen 3,7, Kothenburgsort 1, Strandquai 2,7, St. Pauli m., Grasbrook- hafen 1,1, Hansahafen 1, Indiahafen 4. Über die Höhe der Stöckchen (in /n) in Monatsmitteln gibt folgende Tabelle Auskunft: IX X XI XII I II in IV V VI VII VIII Oberhafeu 3 Tg. 492 550 192 88 83 (110) (200) 467 1344 660 483 Oberhafen 7 Tg. Kothenburgsort . . „ Strandquai „ St. Pauli „ Grasbrookhafen . . „ Hansahafen „ Indiahafen „ Isebeckkanal .... „ (1500) 1275 667 117 (500) (500) 531 110 299 (1025) 267 150 394 165 321 258 317 385 498 625 2650 1225 1675 917 6500 >883 (1300) 1683 6500 (1375) (1100) 1125 800 (1875) 700 (1050) (500) 1063 1750 (2500) 767 733 Die Tabelle, und noch besser die Kurve (Fig. 11 unten), zeigt, daß die Höhe ganz ähnliche zeitliche Veränderungen durchläuft wie die Anzahl der Stöckchen, nur mit dem Unterschied, daß das Hauptmaximum aus dem Mai in den Juni verschoben ist, in dem die Stöckchenzahl schon wieder etwas abnimmt. Die größte im Monatsdurchschnitt in drei Tagen erreichte Höhe ist 1344 /*. Für die 7-Tageplatten scheinen ähnliche Regeln der zeitlichen Änderung der Höhe zu gelten, doch ist allerdings das Zahlenmaterial auch hier nicht ganz genügend für sichere Fest- stellungen. Recht deutlich treten aber wieder die Unterschiede der einzelnen Stationen hervor. Bei St. Pauli ergaben sich durchweg die bei weitem höchsten Zahlen. Hier findet sich auch das absolut höchste Monatsmittel von 6500 /t. Der höchste Einzelbefund, auf den sich diese Zahl gründet, d. h. also die höchste Durchschnittshöhe, die Cladothrix überhaupt in sieben Tagen erreicht, beträgt 8000 /*. Die Zahlen des Indiahafens bleiben weit hinter denen von St. Pauli zurück. Ihre Unregel- Biologische T'ntersucliungen. gg mäßig-keit dürfte an der allzugeringen Zahl der Messungen liegen. Den Stellen dieser Tabelle, wo durch einen Punkt angedeutet ist, daß die betreffende Zahl fehlt, würden durchweg sehr geringe Werte entsprechen. Es ergibt sich also, daß die Tabellen für alle drei Werte, die zur Kennzeichnung des Vorkommens von Clndoihn.r benutzt wurden, zu gleichen Ergebnissen führen, sowohl in betreff der zeitlichen Veränderungen wie der örtlichen Unterschiede. Es sind überall zwei Maxima der Ent- wicklung im Frühling oder Sommeranfang und Herbst oder Winteranfang vorhanden, getrennt durch ein stärkeres Sommer- und ein schwächeres Winterminimum. Und es bestehen starke Unterschiede zwischen den verschiedenen Hafenstationen, welche den Unterschieden in der Stärke der Abwässereinwirkung zu entsprechen scheinen. Das Material der 14 -Tage platten vom Oberhafen (Tab. X) und Hansahafen (Tab. XI) zeigt, daß sowohl die Zahl der Stöckchen wie auch ihre Höhe sich während des Monats November in der zweiten Woche noch beträchtlich erhöht. Dieselbe Beobachtung wurde bei den übrigen Stationen gemacht. Andere Pilze. Die wenigen Angaben, welche die Tabellen unter dieser Überschrift enthalten, beziehen sich auf eine Saprolegnia spec. Leptomitus oder andere Pilze wurden auf den Platten nie beobachtet. d) Die freibeweglichen Tiere. Die Tabellen, deren Besprechung den Hauptinhalt der vorhergehenden Seiten ausmacht, umfassen bloß die festsitzenden Organismen. Sie suchen in bezug auf diese nach Möglichkeit vollständig zu sein. Im Laufe der Untersuchung erwies es sich jedoch als wünschenswert, auch die frei- beweglichen Tiere, welche mit einiger Regelmäßigkeit auf den Objekt- trägern oder Schieferplatten vorkommen, und deren Anwesenheit auf dem Vorhandensein einer festen, mehr oder weniger bewachsenen Fläche beruht, mit zu berücksichtigen, wenigstens insoweit, daß ein allgemeines Bild des Vorkommens auch dieser Teile der benthonischen Fauna nach Ort, Zeit und Häufigkeit entworfen werden könnte. Wie die Abgrenzung der festsitzenden benthonischen Tiere nicht immer ganz leicht ist, z. B. bei Stentor, Tintinnidium, Hydra, Di'dssena, so hat auch, und in noch höherem Grade, die Abgrenzung des vagilen Benthos gegen das Plankton seine Schwierigkeiten. Maßgebend ist vom Standpunkt der vorliegenden Arbeit aus die Frage, ob das betreffende Tier in dem Wasser, welches die feste Fläche berührt, häufiger auftritt 90 E. Hentschel. als in den landfernen Wassermassen. Denn sofern es irgendwie in die nächste Nähe der benetzten Wand gebannt ist, wird es auch in die Gesamtheit der physiologischen Vorgänge mit einbezogen werden, welche an dieser Wand vonstatten gehen. Die Bedingungen der Existenz brauchen darum noch nicht an der festen Fläche für den betreffenden Organismus besonders günstige zu sein; es kann geschehen, daß eine Art, wenn sie an einen festen, bewachsenen Körper gelangt, dort leicht durch den Bewuchs festgehalten wird, daher dort reichlich vorkommt, dort weiter leben muß, aber keineswegs besonders vorteilhaft lebt, ja, vielleicht auf die Dauer dort zugrunde gehen muß. Man findet zeitweise Heliozoen in Menge zwischen dem Bewuchs der Objektträger. Sie müssen passiv dahin- gekommen sein und sind wohl nicht imstande sich wieder zu entfernen. Unzweifelhaft aber gehören sie nunmehr zur Lebensgemeinschaft des Benthos, ja, sie mögen, nach ihrer Menge zu urteilen, eine wesentliche Eolle darin spielen. Es schien mir bisweilen, als ob an den festen Flächen überhaupt eine Anreicherung des Planktons stattfände, die aus Reibungs- und Aussiebungsvorgängen wohl verständlich gemacht werden könnte, aber ich habe durch ein paar daraufhin angestellte Zählungen und Berech- nungen nichts derart nachweisen können. Die Grenzen zwischen Plankton und Benthos werden auch, worauf mich Professor LOHMANN aufmerksam machte, dadurch verwischt, daß manche Planktonorganismen der Unter- elbe, nämlich Copepoden und Cladoceren, die Neigung haben, sich vorüber- gehend an den Wänden der Fanggläser festzusetzen. Auch bei den Rädertieren gibt es zweifellos viele Übergänge zwischen beiden Arten der Lebensweise. Merkwürdig ist es, daß eine zeit- und stellenweise mit einer gewissen Regelmäßigkeit auftretende Peridinee, Oymyiodinium tenuissimum LAUTERB., in den langen Reihen von Planktonzählungen, welche Jahre hindurch von Professor LOHMANN und mir ausgeführt wurden, niemals aufgetreten ist. Die folgende Übersicht von Tieren des vagilen Benthos enthält nur die wichtigsten Formen, und auch diese zum Teil nur in größere Gruppen zusammengefaßt. Die meisten von ihnen wurden seit dem Dezember oder Januar ziemlich regelmäßig mitgezählt. Weggelassen wurden alle weniger auffallenden Protozoen, so die kleineren Ciliaten und fast aus- nahmslos die Flagellaten. Rhizopoden. Amoeben fanden sich in den Monaten Juni bis August im Hansa- und Indiahafen zuweilen sehr häufig, besonders Hyahdiscus Umax, daneben eine Form mit fingerförmigen Fortsätzen. An anderen Orten waren sie selten. Biologische Untersuchungen. 91 Hello zoen traten In denselben Monaten, nur ganz vereinzelt zu andern Jahreszeiten auf, und zwar in bcträchlichen ]\rengcn. Meist herrscht Adinoplirys sol vor, daneben findet sich auch manchmal sehr häufig Ä(ti7iosphaerium eichhorni. Im Juli ergaben sich als Monatsmittel für sieben Tage und 100 qcm nach je vier Zählungen bei Rothenburgsort 785, im Hansahafen 1357 Individuen. Dies waren die höchsten erreichten Zahlen. Heliozoen fanden sich an allen Stationen außer Oberhafen und St. Pauli zeitweise häufig. Ciliaten. Colpidium kennzeichnet sich als eine AVinterform. Sie fand sich vom Dezember bis zum März an allen Hafenstationen mit einiger Regel- mäßigkeit, doch immer nur in geringen Mengen. Tintinnidium soll hier gegenüber den auch oft beobachteten Gattungen Halferia, AracJmidium und Stromhidium besonders hervor- gehoben werden, weil es, wie oben (S. 66) erwähnt wurde, festsitzend zumal im Grasbrookhafen und Oberhafen im April recht häufig gefunden wird. Freischwimmend trat es an allen Hafenstationen außer dem India- hafen vom November bis zum Mai auf, doch immer nur vereinzelt. Lionotus anser ist eine der charakteristischsten Arten des vagilen Benthos. Sie wurde vom Februar an beobachtet, aber selten. Im Juli und August trat sie dagegen massenhaft auf. Bei Rothenburgsort hatte die Art im Juli (vier Zählungen) 6475, im Anfang August (zwei Zählungen) 2550 Individuen in sieben Tagen, im Hansahafen entsprechend 8228 und 6450 Individuen. Auch alle andern damals der Zählung unterworfenen Stationen zeigten sie, doch seltener. Von andern Ciliaten ist mir über die Volksstärke und ihre örtliche und zeitliche Verbreitung nichts bekannt. Flagellaten. Die meisten Ai'ten wurden schon ihrer Kleinheit wegen nicht beachtet. Gymnodinium tenuissimiim LAUTERB. ist die oben schon genannte auffallende Peridineenart, welche niemals im Plankton, doch zeitweise nicht ganz selten auf den Objektträgern beobachtet wurde. Sie fand sich nur im März und April an den Stationen Oberhafen, Rothenburgsort und St. Pauli, und fast immer nur vereinzelt. TurbellarieD. Planarieu habe ich nur ganz vereinzelt auf den Platten gefunden. Microstomwn lineare 0. S. (?) ist unter Umständen häufig. Der Wurm trat einmal im Juni im Hansahafen in 550 Indi\iduen auf 100 qcm 92 E. Hentschel. auf. Im Juli wurde ebenda ein Mittelwert von 158 erreicht. Weiter fand er sich mehr oder weniger häufig an den Stationen Oberhafen, Rothenburgsort und Indiahafen, und zwar von Ende Mai bis Ende August. Trematoden. Am 9. August 1915 wurde auf einem Objektträger aus dem Hansahafen ein Ei von Di/plozoon paradoxmn beobachtet. Nematoden. Sie sind im ganzen nicht häufig, traten aber in ein paar Fällen im Juni im Indiahafen stark hervor. In der ersten Juniwoche fanden sich 107, in der zweiten 113 auf 100 qcm. Oligochaeten. Die Oligochaeten gehören zu den häufigsten und auffallendsten unter den frei beweglichen Tieren. Ihre Anwesenheit setzt wohl eine ge- wisse Mächtigkeit des Bewuchses voraus, die ihnen gestattet, mit ihren Borsten zwischen den Stielen der Vorticelliden und Acineten und zwischen den Fäden und Büscheln der Eisenbakterien festzuhängen. Sie sind auf diese Weise dem Bewuchs fest genug eingefügt, daß sie auch bei der Konservierung zum größten Teile nicht vom Objektträger abfallen. Manch- mal sind sie in solcher Häufigkeit vorhanden, daß sie schon für das bloße Auge der Schieferplatte ihr eigentliches Gepräge geben. Sie finden sich im Hafengebiet im Sommer überall, im Isebeckkanal habe ich sie jedoch, abgesehen von einer Dero limosa, niemals aufgeführt. Von auffallenderen Formen seien zunächst folgende kurz erwähnt. Die Tubificiden habe ich auf den Platten mehrfach beobachtet, doch vielleicht nur in Fällen, wo bei sehr niederem Wasserstande die Platte auf dem Boden gelegen hatte oder in den Schlamm gesunken war. Ich fand sie im Oberhafen und bei St. Pauli zwischen der Schieferplatte und einem darauf befestigten Objektträger, zum Teil in solcher Menge, daß sie die Fläche des Objektträgers völlig einnahmen. — Am 20. Januar fand ich auf einer Platte bei St. Pauli Helodriliis oculatus HOFFM. (nach Bestimmung von Prof. MICHAELSEN). — Dero limosa Leidy kam ganz vereinzelt vor. — Aeolosoma hemprkJd Ehrbg. fand sich vom Juni bis August an verschiedenen Stationen in etwa 7 — 10 Fällen, auch immer nur vereinzelt. Von Naididen wurden nur noch Siylaria lacustris und Chaetoyaster dkqjlianus einzeln gezählt, alle übrigen aber zusammen. Von diesen übrigen ist zu sagen, daß sie von Ende April bis Ende August auftraten und seit Biologische Untersuchungen. 93 Anfang- Juni ziemlich regelmäßig- zu finden waren. Sie fehlten an keiner Station des Hafengebiets und waren am häufigsten vielleicht am Strand- quai. Im allgemeinen gehen die Individuenzahlen nicht über 200 hinaus, es kommen aber bedeutende Ausnahmen vor, wie z. B. einmal im Mai im Indiahafen 433 oder im Juni am Strandquai 1173 Individuen auf 100 qcm. Die Zählungen flu- einige Proben abgekratzten älteren Bewuchsmaterials von den Schieferplatten werden unten besprochen. Cliaetogaster diaphanus Gruith. tritt der Zahl nach gegen die eben besprochenen anderen Naididen zurück, ist aber immerhin nicht selten. Er fand sich vom April bis August in einer Anzahl von Proben aller Hafenstationen außer Indiahafen und Hansahafen (eine wohl nur zufällige Ausnahme). Die Anzahl stieg in einem Fall am Strandquai im Juni auf 2760, sonst blieb sie stets niedriger als 100. Auch über diese Art findet sich weiteres im folgenden. 8tylaria lacustris L. wurde in fast ebensovielen Fällen beobachtet, wie die ..andern Naididen", doch immer in geringerer Zahl, als jene andern, gewöhnlich mit ihr vergesellschafteten Arten. iVuch sie fand ich von April bis August, besonders häufig seit Juni. Im August erreichte sie einmal bei St. Pauli 527 Individuen, vielleicht auch in einigen nicht ge- zählten Fällen noch mehr, im ganzen aber blieb sie weit unter 100. Einige Zählungen, denen langfristiger Bewuchs, der von der Schiefer- platte abgekratzt wurde, zugrunde liegt, stelle ich im folgenden noch zusammen. Die durchgezählte Fläche betrug hier gewöhnlich 25—50 qcm, die angegebenen Zahlen sind aber wieder für 100 qcm berechnet. Oberhafen 16. Juni 1914 Stylaria 71. „ 24. Juni 1914 „ 421, Cliaetogaster 39, andere Naididen 108. Finkenwärder 25. Juni 1914 ... „ 96. Oberhafen 30. Julii 1914 411, Cliaetogaster 21. Hirudineen. Die Egel wurden im allgemeinen nicht näher bestimmt. Am häufigsten ist Hei-poMella (Neplielis), danach Glossosiphonia und Helobdella. Zweimal wurde Piscicola im Grasbrookhafen beobachtet. HerpoMella findet sich besonders im Oberhafen. Kokons davon wurden am meisten im Mai und Jimi gefunden. Die größte Zahl von Kokons, welche ich gezählt habe, war 17 auf 100 qcm (Oberhafen 10. Juni 1914). Die Kokons können auch mitten im Winter vorkommen. Die Zahl der Eier im Kokon war nach den Objektträgerzählungen im Mittel 12,2. Auch alte und junge Tiere waren von Mai bis Juli am häufigsten. 94 E. Hentschel. Rotatorien. Zwischen den festsitzenden Eotatorien einerseits und den häufig auf die Platten verirrten planktönischen andrerseits stehen die verschiedenen hierher gehörigen Arten. Die Abgrenzung nach der einen und andern Seite hin ist gerade hier besonders unsicher. In der Gattung Rotifer z. B. finden sich einige oben als festsitzend aufgeführt, andere hier. Die Gattungen BracJnomis und Rotifer wurden hier besonders aufgezeichnet. Alle andern Eotatorien fasse ich im folgenden zunächst zusammen. Diese fast ausnahmslos kleinen, z. T. unscheinbaren Tiere fanden sich von Mitte April an bis zum Abschluß der Zählungen Ende August. Zwei vereinzelte Funde sind auch aus dem Dezember und Januar angegeben. Im Juli und August waren sie in den meisten Häfen häufig. Vom India- hafen und Isebeckkanal w.erden sie nicht erwähnt, was aber, da sie nicht so regelmäßig wie die festsitzenden Tiere gezählt wurden, kein Beweis ihres Fehlens an diesen Stationen ist. Vom Hansahafen, wo sie dem Anschein nach am häufigsten auftraten, geben fünf Zählungen im Juni den Mittelwert 160, in der ersten Augusthälfte zwei Zählungen 750 Individuen auf 100 qcm. Im Oberhafen fanden sie sich im Juli und August auf fast allen 3-Tageplatten. Rotifer wiu'de im ganzen wenigstens 25mal beobachtet, meist R. vulgaris, SCHEANK, nur selten R. neptunius, Ehebg. Diese Arten fanden sich nur selten im Juni, häufig aber im Juli und August, aber ausnahmslos nur einzeln. Bracliionus ist durchaus die vorherrschende Rotatoriengattung zwischen dem Bewuchs, und zwar sind es ganz vorwiegend die großen Tiere der pa/a-Gruppe, welche in sehr vielen Fängen und oft häufig auf- treten. Sie stehen überhaupt unter den Metazoen der vagilen Benthos . an erster Stelle. Während des Winters Avurden sie nicht beobachtet, vom April bis zum Schluß der Zählungen im August aber häufig und regelmäßig, wie die nebenstehende Tabelle der Monatsmittel für 100 qcm IV V VI VII VIII Oberliafen 3 Tg. 12 42 9 40 72 Oberhafen 7 Tg. Rothenburgsort . . „ StrancUiiiai „ St. Pauli „ Grasbrookkafen . . „ Hansahafen „ Indiahafen „ Isebeckkanal .... „ 17 4 154 225 119 23 9 13 300 267 17 1 73 50 • 28 7 2" 67 160 25 750 675 80 61 70 80 V. 150 385 60 Biologische Untersuchungen. 95 zeigt. Die Periodizität der Gattung ist weder sehr regelmäßig noch an den verschiedenen Stationen sehr gleichmäßig ausgeprägt. Allerdings ist es bei den verhältnismäßig niedrigen Zahlen möglich, daß Störungen durch Zählung zu kleiner Flächen eingetreten sind, oder dadurch, daß nicht in allen Fällen die Gattung gezählt wurde, sondern einige Fänge ausfallen. Die absoluten Maxima liegen bei den höchstzahligen Stationen im Juli, bei den übrigen ziemlich unregelmäßig. Auffallend sind die allgemein niedrigen Werte im Juni. An örtlichen Unterschieden ist einigermaßen auffallend nur, daß Grasbrookhafen und Hansahafen sich durch hohe Zahlen auszeichnen, während der Isebeckkanal sehr arm an Brachionus ist. Im Anhang zu den Rotatorien sei hier noch erwähnt, daß auch Gastrotrichen bisweilen auf den Platten gefunden worden sind. Mollusken. Dreissena poJymorplia (Pall.) gehört zu den sessilen Tieren, soll aber der Vollständigkeit wegen hier mitgenannt werden. Ich habe sie ein einziges Mal in drei Exemplaren auf einer Platte in einem der Kanäle von Finkenwärder gefunden, dagegen niemals auf den Platten im engeren Hafengebiet, wo meine Beobachtungsstationen lagen. Sie kommt jedoch bei Rothenburgsort vor. Am 1. November 1914 waren bei sehr niedrigem Wasserstand tiefergelegene Teile der Pfähle bloßgelegt. Sie waren mit Spongien und Coydylophora bewachsen. Zwischen den letzteren saßen junge Dreissenen, etwa zehn auf je 100 qcm. Im ganzen findet sich diese Muschel nur in den peripheren Teilen des Hafengebiets. Sphaerium fand sich des öfteren auf den Platten, besonders im Oberhafen. Ihr Vorkommen erklärt sich aber wohl immer daraus, daß die Platte bei sehr niedrigem Wasserstande den Boden berührt hat. Auch Schnecken gerieten wohl meist nur in dieser abnormen AVeise auf die Platten, was allerdings an der Hauptstation im Oberhafen sehr häufig geschah. Auf einer Platte, die lange gehangen und wohl bisweilen den Boden berührt hatte, fanden sich im Mai jederseits etwa 100 Schnecken. Die Arten, welche vorkommen, sind hauptsächlich Lijmnaea ovata DRAP, und Bithijnia tentaculata (L.). Seltener sind Plujsa, Vcdvata, Ancylus und Viviparus. Lithoglyphvs habe ich auf den Platten nicht gefunden. Es wurden den ganzen Winter hindurch Schnecken auf den Platten sowie an den Kaimauern beobachtet. Sie fraßen auch zu jeder Jahreszeit; man sah auch mitten im Winter sehr deutliche Fraßspuren in dem gleich- mäßigen Claäothrix\)ewviQh^ ihrer Umgebung. Vom April ab scheint die Neigung, an den Mauern aufzusteigen, bei ihnen stärker zu wei'den. Die Wände und Pfähle bedecken sich mit Schnecken, die bei Niedrigwasser oft trocken laufen. Die Lymnaeen scheinen vorwiegend im April und 96 ^ E. Hentschel. Mai, die Bithynien im Mai und Juni zu laichen. Man findet zur Laich- zeit auch viel Lymnaeen an der Oberfläche schwimmend. Der Laich bedeckt nunmehr die festen Geg^enstände sehr dicht. An vielen Stellen bleibt kaum Platz zwischen den benachbarten Laichpaketen, und daß die Laiche die Hälfte einer Fläche einnehmen ist nichts Ungewöhnliches. Vom Mai ab treten in Massen junge Schnecken auf, zuerst Limnaeen, dann Bithynien. Über die Zahl der Eier und den Vorgang des Aus- kriechens geben folgende Zählungen über den Laich von BWujnia im Oberhafen Auskunft. Sie sind auf 100 qcm berechnet und beziehen sich alle auf die gleiche Schieferplatte : 2. Juni Gefüllte Eier und Junge 1973, leere Eier 376. 16. Juni „ „ ,, „ 2117, ,. „ 725. 30. Juni „ ,, „ „ 1307, ,. „ 1130. Man findet übrigens einzelne Laiche zu jeder Jahreszeit. Selbst mitten im Winter habe ich welche mit wohlentwickelten lebenden Jungen gesehen. An den übrigen Hafenstationen scheinen, wie aus den Beobachtungen an Pfählen und Mauern bei Niedrigwasser hervorgeht, die Schnecken wesentlich seltener als im Oberhafen zu sein. Ich habe sie am Strandquai und im Hansahafen in geringer Zahl, sonst an keiner der andern Stationen beobachtet. Die Häufigkeit im Oberhafen dürfte sich hauptsächlich daraus erklären, daß bei Gelegenheit der Gemüse-, Obst- und Blumenmärkte an dieser Stelle viele Abfälle von Pflanzen ins Wasser geworfen werden, von denen die Schnecken sich nähren. Arthropoden. Cladoceren und Copepoden, sowie Nauplien wurden nicht selten, besonders im India-, Hansa- und Grasbrookhafen, beobachtet. Ein Ostracode fand sich einmal im Hansahafen, Milben zweimal auf den Objektträgern. Häufig waren von Arthropoden nur Oammarns und die Larven von Chironomus. Chirono7mis\nTYen gehören im Sommer zu den regelmäßigsten Er- scheinungen unter den Metazoen auf den Objektträgern. Sie fanden sich vom April bis zum Abschluß der Zählungen im August an allen Hafen- stationen außer dem Grasbrookhafen. Vom Juni bis zum August waren sie auf der Mehrzahl aller Objektträger zu finden. Ihre Anzahl war immer gering, sie ging wohl auf den 7-Tageplatten nicht über 100 auf 100 qcm. Puppen wurden vereinzelt gefunden. Die Röhren der Larven sind ebenfalls sehr häufig. Es fand sich darunter eine besondere, festere, dunkelbraune Röhrenform mit einer festen Längsleiste auf der Rücken- Biologische Untersuchungen. 97 mitte der Röhre, die sich in einen schräg aufwärtsragenden stabförmigen Anhang fortsetzte. Auch auf den Schieferphitten finden sich die Larven häufig. Am reichlichsten scheinen sie nach meinen Aufzeichnungen an Ort und Stelle bei Rothenburgsort, am Strandquai und im Hansahafen vorgekommen zu sein. Doch fand ich auch im Oberhafen noch im September 1915 etwa 100 auf 100 qcm. In der Zeit vom Oktober bis zum März habe ich sie nirgend erwähnt. Gammarm fand sich an allen Stationen des Hafengebiets mit Aus- nahme des Grasbrookhafens, in dem allerdings die Gelegenheit zur Unter- suchung sich ganz auf die Besichtigung der Schieferplatte selbst beschränkte, auf der die Krebse keine gute Möglichkeit zum Festsitzen hatten. In meinen Aufzeichnungen kommt er nur vom April bis November vor; im Winter ist er in der Nähe der Wasseroberfläche seltener, findet sich aber regelmäßig am Boden. Besonders häufig war er im Sommer im Hansa- hafen und am Strandquai zwischen dem Cordi/h)phorahewuch.i>. nicht ganz so häufig bei Rothenburgsort. Im Hansahafen war gelegentlich die Seiten- wand des Pontons dicht unter der Wasseroberfläche geradezu mit einer Scliicht der Krebse bedeckt. Am 14. September 1915 zählte ich hier auf der Schieferplatte zwischen dem Cordijloi)hora\)tv(\\Q\i'& 116 auf 100 qcm. Im Indiahafen war er zeitweise häufig, so z.B. am 21. Juni 1915, fehlte aber bald darauf (28. Juni) wieder ganz. Bei St. Pauli fand ich ihn zeitweise, z. B. am 3. September 1914 und am 9. Juni 1915, sehr häufig auf den Platten, zu andern Zeiten fehlte er ganz und gewöhnlich war er nicht häufig. Besonders empfindlich gegen Verunreinigungen ist die im Hamburger Hafengebiet lebende Art O. zacldachi (Vgl. SEXTON in Proc. Zool. Soc. 1912 II) nicht. 3. Der Bewuchs als Ganzes, a) Allgemeine Eigenschaften und Hauptformen. Die vorstehenden Abschnitte hatten die Analyse des Bew^uchses nach den Arten oder Artengruppen und ihrer Häufigkeit zur Aufgabe. Es soll nunmehr versucht w^erden, den Bewuchs als Ganzes und auch seine charakteristischsten Hauptformen als in sich geschlossene Einheiten darzustellen. Wenn das Ganze bestimmte Merkmale haben soll, so muß eine gewisse Einheitlichkeit in bezug auf die Merkmale, eine gewisse Gleicli- mäßigkeit der Verteilung der Individuen im Ganzen vorausgesetzt werden. 98 E. Hentschel. Daß eine solche vorhanden ist, wurde schon oben bei den Erörterungen über die Methode ausgesprochen. Naturgemäß wird der Eindruck der Gleichmäßigkeit immer um so stärker werden, je größer die untersuchte Fläche ist, vorausgesetzt, daß sie nicht in ein Gebiet veränderter Lebens- bedingungen überleitet, wie etwa, wenn man an der Niedrigwassergrenze eines Pfahles untersuchen würde. Ferner hängt die Einheitlichkeit von der räumlichen Größe der in Betracht kommenden Organismen ab : Protisten geben auf kleinen Flächen (Objektträgern), Metazoen meist erst auf größeren (Schieferplatten) ein einheitliches Bild, ja für die größten, wie Spongien und polsterförmige Plumatellen, würde man Quadratmeter untersuchen müssen, um die Störungen, welche Sie zunächst zwischen den Bewnchs- flächen kleinerer Organismen darstellen, in einer größeren Einheit ver- schwinden, d. h. als regelmäßige Erscheinungen untergehen zu sehen. Die größten Schwierigkeiten bereiten der zahlenmäßigen Wiedergabe eines im Grunde gleichmäßigen Zustandes des Bewuchses die Fälle, wo kleine und sehr häufige Organismen sich von einzelnen Punkten aus stark in der nächsten Umgebung ausbreiten, so daß erst große Flächen, welche mehrere solche Yerbreitungszentren umfassen, ein richtiges Bild geben können, solche Flächen aber wegen der großen Häufigkeit der betreffenden Organismen nicht durchgezählt werden können. Glücklicherweise sind solche Fälle selten. Ich habe sie oben bei Vorticella campanula, V. citrina und Crenofhnx erwähnt. In der weit überwiegenden Mehrzahl der Fälle ist, wie gesagt, die Einheitlichkeit groß genug, daß man den Bewuchs auf einer der Größe der Organismen entsprechenden Fläche als ein Ganzes betrachten kann, welches in allen seinen Teilen die gleichen Merkmale hat. Diese Merkmale, welche das Ganze kennzeichnen, möchte ich ein- teilen in die drei Gruppen der sj^stematischen, der phj^siognomischen und der physiologischen Merkmale. Durch sie wird der Bewuchs nach drei verschiedenen Richtungen hin gekennzeichnet, nämlich nach den Arten, nach den Wuchsformen und nach den Funktionen der Organismen. Die systematische Zusammensetzung des Bewuchses muß naturgemäß die Grundlage für jede eingehendere Untersuchung bilden. Welche Arten oder Artengruppen dabei in Betracht kommen, ist aus der ersten senkrechten Spalte der Grundtabellen am Schlüsse dieser Arbeit, noch genauer aus der Durchsprechung der einzelnen Arten im vor- stehenden zu ersehen. Die physiognomische Zusammensetzung, bei deren Bezeichnung ich mich des alten, von Alexander von Humboldt für die Pflanzen geschaffenen Ausdrucks bediene, ist derjenige Merkmalskomplex, welcher vorwiegend das Bild des Bewuches bestimmt, weil er sich aus Merk- malen der räumlichen Erscheinungsweise der einzelnen tierischen und Biologische Untersuchungen. 99 pflanzlichen Arten zusammensetzt. Die Fragen, ob ein Organismus in Kolonien oder Einzelindividuen auftritt, welche Form und Größe die Individuen, welche die Kolonien haben, mit einem A\'orte die Fragen nach den Wuchsformen sind hier zu beantworten. Man ist hier auf Schritt und Tritt versucht, die Ausdrücke, welche der allgemeine Sprach- gebrauch für die physiognomischen Erscheinungen der Pflanzenwelt ge- schaffen und die Botanik von ihm übernonnnen hat, ins kleinste zu übertragen, von Baumform, Buschform, Grasform usw. zu sprechen. Es wäre das in der Tat der einfachste Weg, sich über den Gegenstand verständlich auszudrücken, doch scheint es mir, daß diese Ausdrucksweise auch zu manchen Schiefheiten führen würde. Vor allem aber fehlen für gewisse hier sehr wichtige Typen solche allgemein verständliche Ausdrücke, wie z. B. für die Wuchsform einer Acinete oder von Hydra. Ich werde daher derartige leichtverständliche Bezeichnungen nur nebenbei und ver- gleichsweise benutzen. Ich bezeichne die einzelnen Wuchsformen — denn um deren Unterscheidung handelt es sich zunächst nur, nicht um die Unterscheidung der aus ihnen zusammengesetzten Bestände — nach charakteristischen Vertretern jeder einzelnen Form. Das wird für den augenblicklichen Zweck einer Übersicht der Formen genügen, wenn es auch in anderer Beziehung unbefriedigt läßt. Ich unterscheide die folgenden : Metazoenformen. Cordylophoraform — entsprechend der Baumform unter den Pflanzen. Sie nähert sich allerdings der Buschform. Plumatellaform — wobei ich an Pl.repens denke, deren Wuchs- form buschartig ist. Spongillaf orni — d. h. die verzweigte Spongienform, ähnlich der Form mancher Kakteen. Ephydatiaform — polsterförmig, unter den Pflanzen manchen Schwämmen vergleichbar. In dieser Form wächst auch Plumatella fungosa. Hydraform — die man bei ihrer massigen, ungestielten Gestalt auch mit Kakteenformen unter den Pflanzen vergleichen könnte. Protistenformen. Epistylisf orm — umfassend die baumförmig verzweigten Protozoen, daher besonders auch noch Carcliesium, Zooihamnhim und Operadaria. Acinetaform — umfassend die meisten sollt ären Suctorien und Vorticelliden. Von einer Trennung der Formen mit kontraktilem von solchen mit steifem Stiel glaube ich hier wie im vorigen Falle absehen zu können. Man kann diese "\^'uchsform etwa mit der des Weizens oder des fruchtenden Mohns oder mancher Kompositen vergleichen. 100 E. Hentschel. Dendrosomaform — die Buschform unter den Protozoen, die jedoch kaum Bestände bildend auftritt. Stentorf orm — entsprechend der Hi/dratoim unter den Metazoen und wie diese allenfalls den Kakteen unter den Pflanzen vergleichbar. Cladothrixform — unter diesem Namen will ich, um nicht zu viele Typen unterscheiden zu müssen, alle „grasartig" wachsenden Eisen- bakterien und sonstigen Pilze zusammenfassen, also auch Crenothrix und CJonothrix. Letztere würde auch zur Dendrosomatorm Beziehungen haben. Chlamydothrixform — mit ihren regellos gewundenen und vielfach verschlungenen Fäden hat sie mit höheren Pflanzenformen wenig Ähnlich- keit, doch könnte man sie etwa mit Schlingpflanzen, Lianen, vergleichen. Siderocapsaform — soll diejenigen Arten von Tieren und Pflanzen umfassen, welche flechtenartig flache Krusten bilden, wie außer Siderocapsa etwa Tricliophrya. Dies sind die wichtigsten Wuchsformen, welche den Bewuchs als Ganzes kennzeichnen. In welchen verschiedenen Weisen sie zu Beständen zusammentreten und so die verschiedenen Hauptformen des Bewuchses bilden, ist weiter unten zu erörtern. Bemerkt sei noch, daß zu den charakteristischsten Merkmalen der Bestände die Höhe der beteiligten Organismen gehört. Bei den Metazoen und Pflanzen tritt das allerdings weniger hervor. Bei den Protozoen kann man zweckmäßig eine Siderocapsa^ixkie, eine Adneta^iul^ und eine EpistyUs- stufe unterscheiden. — ■ Die physiologische Zusammensetzung des Bewuchses, d.h. sein eigentliches Zusammenleben, die Zusammensetzung der Funktionen und die Einwirkungen von außen auf sie, das ist einstweilen ein ganz dunkler Gegenstand. Es muß genügen, darauf hinzuweisen, daß hier erst die Hauptprobleme liegen. Beispielsweise wird es sich hier handeln um die Fragen der Besiedelung, der Ernährung, der Vermehrung und Kolonie- bildung, des Wettstreits um Raum, Nahrung, Sauerstoff, der Lebensdauer und des Absterbens, des Einflusses der Jahreszeiten und allgemein der Temperatur, des Einflusses aller physikalischen und chemischen Ver- änderungen in der Umgebung überhaupt. In vielen von diesen Dingen muß zweifellos eine gewisse Einheitlichkeit innerhalb eines Bewuchses vorhanden sein. Aber es ist unter diesem Gesichtspunkt schwieriger, als unter den beiden andern, die Mannigfaltigkeit der Erscheinungsformen zu kennzeichnen und zu ordnen, einmal, weil es sich hier um kausal bestimmte Merkmale handelt, und ferner, weil sie zeitliche Vorgänge, nicht dauernde Zustände betreffen. Wenn im vorstehenden wiederholt versucht wurde, bestimmte Erscheinungen in den Be wüchsen (besonders in ihren Veränderungen) physio- logisch zu erklären, so handelte es sich dabei doch nur um Vermutungen. Biologische Untersuchungen. ]^()[ Ich werde bei der Besprechung der Ursachen der örtlichen und zeitlichen Unterschiede des Bewuchses im Hafengebiet noch darauf zurück- kommen. Inwiefern ein ganzer Bewuchs in bezug auf physiologische ^lerkmale einheitlich sein kann, wäre etwa durch die Beispiele eines saprophilen Bewuchses, eines Reinwasserbewuchses oder eines Stillwasser- bewuchses zu belegen. Ich will nunmehr den Versuch machen, Hauptformen. Typen des Bewuchses zu unterscheiden und zu kennzeichnen, um in die Mannig- faltigkeit der Hunderte von durchgezählten oder anderweitig untersuchten Bewüchsen einige Übersichtlichkeit zu bringen. Für die Kennzeichnung eines Bewuchses ist es vielleicht nicht allein und nicht einmal an erster Stelle maßgebend, welche Arten an ihm beteiligt sind. Es kommt viel mehr darauf an, wie häufig die einzelnen Arten sind und welche vorherrschen. Durch diese würde dann der Bewuchs eigentlich gekennzeichnet sein. Es kann aber auch geschehen, daß ein eigentliches Vorherrschen einzelner Arten nicht stattfindet, und doch der Bewuchs eine sehr charakteristische Beschaffenheit hat. Das geschieht z. B., wenn bestimmte Wuchsformen vorherrschen. Und wie eine systematische oder physiognomische, so ist, wie die drei eben genannten Beispiele zeigen, auch eine physiologische Unterscheidung der Bewüchse denkbar. Es sollen im folgenden diese verschiedenen Einteilungsprinzipien nach Möglichkeit zusammen berück- sichtigt werden. So wenig unter die allgemeinen Begriffe Wald, Steppe, Wiese, Moor usw. sich alle vorkommenden Bestände von Pflanzen befriedigend einordnen lassen, so wenig wird es möglich sein, hier Begriffe festzusetzen, die in jedem Falle genügen. W^as hier gekennzeichnet werden kann sind Typen; Typen sind aber keine Gruppenbegriffe, sondern gewissermaßen nur feste Punkte innerhalb einer durch unabgrenzbare Übergänge überall ineinander fließenden Formenmannigfaltigkeit. Viele Bewüchse werden sich einem Typus ohne weiteres zuordnen lassen, viele andere werden zwischen den Typen stehen. Ich unterscheide folgende Hauptformen: 1. Krustenförmiger Protistenbewuchs. Dies ist ein Bewuchs, welcher bei ganz unwesentlichem Höhenwachstum sich nur teppichartig oder nach Art von Krustenflechten über die Unterlage ausbreitet. Von den Wuchsformen ist die Siderocapsatorm die charakteristische. Siderocapsa kann die Objektträger ganz bedecken, so daß sie, wenn nicht allein, so doch vorherrschend in dem Bewuchs ist. Das geschah besonders im Oberhafen. Gewöhnlich trägt die Platte auf der Siderocapsai>(Md\i noch gestielte Protozoen und Eisenbakterien. Trichoplmja, welche in den beiden hier in Betracht kommenden Arten auch krustenartig wächst, bildet im allgemeinen keine selb- 102 E. Hentschel. ständigen Bewüclise. Einmal kam sie im Isebeckkanal sehr üppig vor, doch stark mit Vorticelliden untermischt. Auch Vaginicola deaimhens entbehrt des Höhenwachstums, spielt aber niemals eine leitende Rolle im Bewuchs. Der braune Überzug, welcher sich an den Wänden von Aquarien zu bilden pflegt, wüi'de diesem Bewuchs- typus angehören, ebenso manche Bewüchse von Grünalgen und Blaualgen. Fig:. 12. Grasbrookliafen, Bewuchs auf Objektträg-er vom 1. bis 15. Mai 1915, Profilansicht. Bestandteile: Acineta grandis, Zoothamnium spec, Vorticella spec, Syyiedra ulna. Dicke des Objektträgers fast 1 mm. I H h \\] M Mfln! }J] [Fig. 13. Hansahafen, Bewuchs auf Objektträger vom 16. bis 23. August 1915, Profilansicht. Bestandteile: Metacineta mystacina, Epistylis spec. a, Vorticella spec, Acineta grandis. Dicke des Objektträgers fast 1 mm. 2. Rasenförmiger Protistenbewuchs. (Fig. 15.) Die grasartige Wuchsform kennzeichnet ihn. Er wird von Pilzen und Eisenbakterien, ganz besonders von Cladothrix gebildet. In verunreinigten Gebieten kann der Bewuchs von dieser Art sehr rein, fast ohne jede Unter- mischung anderer Organismen vorkommen. In solchen Fällen kann er sehr hoch werden, bei St. Pauli z. B. bis zu 1 cm. Viel allgemeiner und verbreiteter findet sich die rasenartige mit buschigen Protozoen- formen untermischt, die sie oft mit langen Strähnen überragt. Auch Crenothrix bildet oft einen charakteristischen kurzen und ziemlich dichten Rasen, während Clonothrix fast nie in zusammenhängenden Beständen vorkommt, und jedenfalls nie allein. Biologische Untersuchungen. 103 Bewuchs einzeln gestielter Protozoen. (Fig. 12 und 13.) Von den ^\'uelisfornien ist die Adnetaform maßgebend. Sowohl die Suctorien mit ihren steifen Stielen, Avie die solitären Yorticel- liden mit ihrer Kontraktionsfähigkeit bilden solche Bewüchse. Es ist einerseits besonders Metacineta mijstacina, andrerseits VortkeUa campanula, was stellenweise ziemlich reine Bewüchse dieses Typs erzeugt. Sehr häufig sind sie gemischt mit denen verzweigter Vor- ticelliden und aller Arten Eisenbakterien. Ihre Höhe pflegt, wie bei einem Ähren- oder Mohnfeld, ziemlich gleichmäßig zu sein. Sie erreicht meistens kaum 1 mm, geht aber bisweilen (Fig. 12) darüber hinaus. Suctorienbewüchse dieses Typs waren besonders im Hansa- hafen und bei Rothenburgsort häufig. Fig. 14. Strandquai, Bewuchs auf Objektträger vom 12. bis 19. Juni 1915, Profilansiclit. Bestandteile: Epistylis spec. a und Clonothrix. Polsterförmiger Protistenbewuchs. Wenn in einem Bewuchse die einzelnen mit ihrer Basis festsitzenden Individuen so dicht bei- einander stehen, daß sie sich seitlich eng berühren, so müssen sie eine polsterartige Masse bilden, wie beispielsweise bei Plumntella fungosa oder Synascidien und Korallen. Gewöhnlich bleiben die Individuen dann getrennt und sind zugleich vereinigt durch gallertige oder aus anderm Material gebildete Zwischenschichten, oder durch einander berührende Wohnröhren. Die erste Form kommt unter den Protozoen bei Ophrydium, die letztere bei Stentor vor. Im Ise- beckkanal kam es vor, daß Stentor mit seinen Polstern die ganzen Objektträger bedeckte. Auch im Grasbrookhafen fanden sich solche, und im Hansahafen trugen die Schieferplatten stellenweise so aus- gedehnte ,.Polster" von St. coerulcns, daß sie mit bloßem Auge er- kennbar waren. Das Höhenwachstum geht naturgemäß hier geAvöhn- lich nicht weit über die individuelle Körperlänge hinaus. 104 E. Heutschel. 5. Biischartiger Protistenbewuchs. (Fig. 14 und 16.) Bei dieser Bezeichnung denke ich weniger an den Busch als Wuchsform, als an den Busch als Form eines pflanzlichen Bestandes, wie er z. B. in der Bezeichnung Australischer Busch gemeint ist. Die oben EjnstyUstoYm. benannte Wuchsform herrschst vor. Der Bewuchs besteht fast ausschließlich aus kolonialen Vorticelliden und kommt nicht selten ziemlich rein, oder doch mit starkem Vorherrschen der charakteristischen „baumartigen" Wuchsform vor. Er wird im Hamburger Hafen besonders von Epistylis spec. a, im Isebeckkanal auch zeitweise von Ej). umheUaria oder von Carchesium yoli/idlnum gebildet. Am häufigsten tritt er als Gemisch der Gattungen Carchesium, Zoothamnium, Ejristi/Jis und Opercularia auf. Von dieser Form führen Fig. 15. St. Pauli, Bewuchs auf Objektträger vom 21. bis 28. April 1915, Profilansicht. Bestandteile: Cladothrix. Dicke des Objektträgers fast 1 mm. alle Übergänge zum „rasenartigen Protistenbewuchs" und zum „Bewuchs einzeln gestielter Protozoen". Solche Übergänge zwischen diesen dreien mit mehr oder weniger ausgeprägter Hinneigung nach dem einen oder andern oder dritten Typus sind bei weitem das Gewöhnlichste unter den Protistenbewüchsen im Hafengebiet. Am charakteristischen kommt der buschartige Protistenbewuchs vielleicht zeitweise im Sommer am Strandquai und bei St. Pauli, sowie im Ise- beckkanal vor. Am mannigfaltigsten in seiner Zusammensetzung dürfte er im Oberhafen sein. Seine Höhe und seine Dichtigkeit können, wie auch die Abbildungen zeigen, sehr wechseln. Im ganzen ist er höher als die andern Typen, doch wird er bisweilen von dem rasenartigen Cladothr /xhewuchs übertroffen. Und während bei den andern Protozoenbewüchsen die Körper der Tiere, wenn man sie Biologische üntersuchuno-en. 105 über die bewachsene Fläche verteilt denkt, sie nur zum Teil be- decken würden, ist hier eine vollständige, ja mehrfache Uber- deckung häufig-, 6. Polsterformig-er Metazoenbewuchs. (Tafel i und IL) Dieser wü'd von Plumafella fungosa an einigen Stellen, besonders bei St. Pauli und im Isebeckkanal gebildet, in wesentlich größerer Aus- dehnung aber von Spongien. AVas oben über die Entstehung eines polsterförmigen Bewuchses bei den Protozoen gesagt wurde, trifft Fig. 16. St. Pauli, Bewuchs auf Objektträger vom 4. bis 11. August 1915, Profilaiisicht. Bestandteile: Episiylis spec. a und Cladothrix. Dicke des Objektträgers fast 1 min. auch für Plumatella gut zu. Bei den Spongien ist ja, wegen der eigentümlichen Lage der Individualitätsfrage, das Verhältnis ein anderes. Wenn man als Normalfläche, wie es im vorstehenden immer geschehen ist, eine solche von 100 qcm nimmt, so kann ein einziger Schwamm allein den Bewuchs darauf bilden. Wie sich ein Bewuchs aus mehreren Schwämmen zusammensetzen kann, zeigt sehr schön die in Tafel I abgebildete Schieferplatte. Welche Eolle dieser Spongienbewuchs im Hafengebiet spielt, wurde (S. 79) ausführlich auseinandergesetzt. Zu diesem Typus muß man auch den Be^vuchs mit Schneckenlaich stellen, der ja zeitweise ebenfalls gi'oße Flächen allein beherrschen kann. 7 . B u s c h a r t i g e r M e t a z 0 e n b e w u c h s. Es kommt allenfalls Plumatella repens, in der Hauptsache aber nur Cordylophora in Betracht. Über 1Q(3 E. Hentschel. diese Art wurde oben (S. 74 f.) schon ausführlich gesprochen, so daß darauf verwiesen werden kann. 8. Muschelbewuchs. Diese Form des Bewuchses, der von Mytilus allgemein bekannt ist, kommt auch bei Dreissena vor. Die Muschel ist aber im Hafengebiet im allgemeinen zu selten, um selbstständige Bewüchse erzeugen zu können. Sie bildet aber unter Umständen mit Cordi/lophora und Spongien zusammen einen charakteristischen gemischten Metazoenbewuchs, wie er von Rothenburgsort schon er- wähnt wurde. Bezeichnungen für die verschiedenen Bewüchse der Algen, z. B. von Cladophora und Oscillarien, sind hier nicht nötig, da sie unterhalb der Niedrigwassergrenze, wie erwähnt, keine zusammenhängenden Bestände bilden. Der Bewuchs ist nicht nur gemäß der vorstehenden Übersicht ört- lich verschieden, sondern auch zeitlich veränderlich. Denkt man sich eine unbewachsene Fläche im Wasser, etwa eine neu ausgehängte Schiefer- platte, so wird zunächst an ihr eine Besiedelung durch planktonische Keime oder nur vorübergehend festsitzende (wenn man wäll: merobenthonische) Organismen aus dem Plankton stattfinden, wie auch, wenn die Fläche sich mit älteren besiedelten Flächen berührt, durch ein Hinaufwandern oder Hinaufwachsen benthonischer Organismen. Allmählich werden Yer- mehrungs Vorgänge und Koloniebildung zu den Siedelungsvorgängen hinzu- treten und sie bald an Bedeutung übertreffen. Wie in den Untersuchungen über den Zuwachs nachgewiesen wurde, findet allmählich ein Nachlassen des Zuwachses und schließlich vielleicht ein mehr oder weniger deutliches Konstantwerden des Bewuchses statt — vorausgesetzt immer, daß keine äußeren Veränderungen ihn beeinflussen. Allem Anschein nach ist eine Periodizität innerhalb der Entwicklung des Bewuchses eine häufige Erscheinung, derart, daß eine vorherrschende, den Bewuchs kennzeichnende Organismenform zugunsten andrer zurück- tritt. In vielen Fällen dürfte dies auf räumlichem Verdrängen beruhen, in andern auf physiologischer Beeinträchtigung, in noch andern \delleicht auf einer Erschöpfung der Vermehrungskraft der Art. Es sei an folgende, z. T. schon erwähnte Beispiele erinnert. Im Hochsommer, zur Zeit der stärksten Entwicklung der Vorticelliden, gingen die Suctorien bedeutend zurück; vorher und nachher traten sie stark hervor. Im Isebeckkanal und im Grasbrookhafen fanden sich zeitweise Massen von Stentor, die zum großen Teil an den mehr oder weniger „entblätterten" Bäumchen von Epistylis umhellaria festsaßen. Bei St. Pauli entwickelte sich ein ähn- liches Verhältnis zwischen Cladothrix und Epistylis spec. a. In der dritten Juniwoche entwickelte sich im Oberhafen plötzlich Chlamydotlirix so massenhaft, daß die Protozoen bei weitem nicht die Zahlen erreichen Biologische Untersuchungen. j^qY konnten, welche sie in der vorhergehenden und folgenden Woche hatten. Besonders die großen stockbildenden Formen, die der lianenartigen Eisen- bakterie den willkommensten Halt bieten mußten, hatten sehr darunter zu leiden. "Wenn im Anfang des Sommers die Schnecken laichen, bedecken, wie erwähnt (S. 96), ihre Laiche oft die Flächen so dicht, daß der größte Teil des Bewuchses darauf zerstört werden nuiß. Andrerseits setzen sich wieder Protozoen und Eisenbakterien auf den Laichen fest. Dies ist überhaupt eine allgemeine Wirkung der kolonialen Metazoen (zu denen man vielleicht unter dem gegenwärtig leitenden Gesichtspunkt die Schneckenlaiche zählen darf), daß sie auf die Protisten stark räumlich ver- drängend wirken, ihnen aber wieder große Ansiedelungsmöglichkeiten bieten. So saßen z. B. auf CordylojjJiorn bei Rothenburgsort die Suctorien in Massen. Wie die Spongien sich allmählich der Fläche bemächtigen, habe ich (S. 78) ausführlich besprochen. Auch für die Besiedelung der Flächen mit vagilem Benthos ist die Entwicklung dieses stärkeren Be- wuchses mehr oder weniger Vorbedingung. Es war hier immer abgesehen von Veränderungen in der Umgebung. Diese sind es aber in der Tat, die den stärksten Wandel in dem Bewuchs bewirken. Der Einfluß der Jahreszeiten ist, wie bei vielen einzelnen Arten auseinandergesetzt wurde, ein sehr tiefgreifender. Auch mehr kurzfristige abnorme Temperaturzustände mögen den Bewuchs beeinflussen können. Alles dies geschieht natürlich stärker und schneller bei den Protisten, als bei den ]V[etazoen. Spongien und Cordylopliora behaupten ihre HeiTSchaft im Bewuchs an geeigneten Stellen jahraus, jahrein, nur die Hydranthen sterben zum großen Teil ab und die Schwämme lösen sich zur Winterszeit zum Teil in Gemmulae auf. Daß Veränderungen im chemischen Zustande des Wassers tiefen Einfluß haben können, wurde besonders am Beispiel des Isebeckkanals besprochen. Auf dies alles komme ich bei der Erörterung der Ursachen der zeitlichen Unterschiede noch zurück. b) Die örtlichen Unterschiede des Bewuchses. Von praktischen Gesichtspunkten aus war es die Hauptfrage meiner Untersuchungen, ob sich auf Grund eines eingehenden Studiums des Bewuchses örtliche Unterschiede in den biologischen Verhältnissen nachweisen, und etwa diese Unterschiede auf Grund der örtlichen Verhältnisse erklären ließen. Ich werde mich deswegen im folgenden bemühen, für die acht Hauptstationen den Bewuchs als Ganzes auf Grund des in den Tabellen zusammengestellten Zahlenmaterials und sonstiger Beobachtungen zu charakterisieren, um die Unterschiede zwischen den Stationen hervorzuheben. 108 E. Heiitschel. Bei der obigen Einteilung der Bewiichse war besonders der Begriff des Vorlierrschens — entweder bestimmter Arten oder bestimmter Wiichs- formen — maßgebend. Nun beruhen die Unterschiede der verschiedenen Untersuchungsstationen, wie schon wiederholt hervortrat, zum großen Teil auf dem Einfluß von Abwässern. Es gibt bekanntlich gewisse Leit- formen für reines und verunreinigtes Wasser, und obwohl es durchaus nicht so einfach ist, aus ihrem Vorkommen und Fehlen Schlüsse auf die Beschaffenheit des Wassers zu ziehen, wie es nach den für Praktiker bestimmten Büchern oft erscheint, so verdienen diese Formen doch besondere Beachtung. Bei ihnen kommt es nicht nur auf das Vorherrschen, sondern überhaupt auf das Vorkommen und die Häufigkeit an. Das Vorhandensein oder Fehlen einer bestimmten Leitform ist eigentlich ein physiologisches Merkmal des Bewuchses, das sich auf Grund der besonders feinen Reaktions- fähigkeit des Organismus ausgeprägt hat. Solche Merkmale werden im folgenden mehr als bisher hervortreten. Über die Auswahl der Stationen und ihre Lageverhältnisse wurde schon in der Einleitung (S. 6, Fig. 1) gesprochen. Oberhafen. An der Nordseite dieses Hafens, der eigentlich ein Teil eines Seiten- arms der Elbe ist, liegen 18 Pontons in ununterbrochener Reihe. Am Ponton 14, und zwar an seiner stromabwärts gerichteten hinteren Ecke, etwa 2 m weit von der Kaimauer, war die Schieferplatte, welche den Zählungen für diese Station zugrunde lag, in 1 m Tiefe aufgehängt. Außerdem hingen vorübergehend an verschiedenen anderen Pontons noch Platten zum Vergleich. Die Stelle hatte für die Untersuchung den Nach- teil, daß das AVasser in der Nähe der Mauer sehr flach ist, so daß bei sehr niedrigem Wasserstand die Platte den Boden berühren oder selbst in den Schlamm einsinken konnte. Es kam sogar einmal (Ende Oktober 1914) vor, daß das AVasser ganz ablief und der Ponton auf dem Grund lag. Die erwähnte Reihe von Pontons dient hauptsächlich zum Anlegen der Schuten, welche in großer Zahl Gemüse, Früchte und Blumen auf den unmittelbar an den Oberhafen stoßenden Gemüsemarkt (Deichtormarkt) bringen. Der Verkehr ist an Markttagen ein außerordentlich lebhafter und er bringt es mit sich, daß pflanzliche Abfälle aller Art in Menge ins AVasser kommen und, teils schwimmend, teils den Boden bedeckend, das AA^ asser verunreinigen. Auf diesen Umstand dürfte das ungewöhnlich massenhafte A^orkommen von Schnecken an dieser Stelle zurückzuführen sein, das meines AVissens im ganzen Hafengebiet nicht seinesgleichen hat. Der Hafen wird als ein beiderseits offener Kanal von den Gezeitenströmen durchflössen, jedoch im allgemeinen mit mäßiger Geschwindigkeit und Biologische Untersucliungen. jng etwas unregelmäßig, weil das Wasser mehrere Zu- und Abflüsse hat und je nach Wasserstand, Windrichtung, Tidenstärke usw. in verschiedener W^eise fließt. Auch längere Stauungen kommen hier vor. Der Protistenbewuchs ist hier im ganzen reich, doch treten die Suctorien hinter den Ciliaten stark zurück; sie bilden im Maximum nur bis 30, in zehn von zwölf Monaten weniger als 10 7o der Protozoen (außer Flagellaten). Das ist weniger als an irgendeiner der anderen Stationen mit Ausnahme von St. Pauli. Reich ist auch der Bewuchs an Eisen- bakterien; in bezug auf Sideroc.aimi und Chlamydotlinx, vielleicht auch Crenothrix steht dieser Hafen an erster Stelle, in bezug auf Claäotlirix an dritter (nach St. Pauli und Indiahafen). Besonders reich ist der Hafen an Spongien (Tafel I), dagegen kommt Cordyloplwra nur ganz schwach vor. Für den Frühsommerbewuchs ist der gewaltige Reichtum der Station an Schneckenlaich charakteristisch. PlwnateUa gedeiht hier gut. Rothenburgsort. Die Schieferplatte war an dem Ponton, welcher den Lauenburger Dampfschiffen zum Anlegen dient, und zwar nach verschiedenen miß- lungenen Versuchen an anderen Stellen, die meiste Zeit an der Rückseite in 1 m Tiefe unter dem Wasserspiegel aufgehängt. Vom 30. ]\Iärz ab war die Platte der starken Strömung wegen an einem Stück Bandeisen befestigt. Das Ufer fällt hier schräg ab und ist durch Steinpflasterung befestigt. Die Entfernung des Pontons vom Ufer beträgt ein paar Meter. Bei hohem AVasserstand wird aber das Ufer noch eine Strecke weit über- flutet. Die Station liegt ziemlich frei am Strom, doch etwas in die Mündung der alten Doveelbe, eines jetzt blind geschlossenen Gewässers, hineinverschoben. Sie ist die oberste Station des Hafengebiets und hat daher das am wenigsten durch hamburgische Abwässer verunreinigte Wasser. Sie liegt etwa 1300 m oberhalb der Eisenbahneibbrücke. Der Bewuchs ist gekennzeichnet durch den Reichtum an Suctorien und Cordylophora, auch wohl an Oammarus. Die Station stimmt darin mit dem Hansahafen und dem Strandquai überein. Hansahafen und Rothenburgsort haben auch die höchsten Zahlen für den Prozentsatz der Suctorien unter den Protozoen. Dieselbe Ähnlichkeit findet sich in bezug auf den 6'/a/io^/^r/a;be wuchs, der an diesen beiden Stationen sehr gering ist. Die anderen Eisenbakterien sind nur mäßig vertreten. An dieser Station kommt Dreissena häufig vor, die an keiner der anderen Stationen gefunden wurde. Strandquai. Diese Station liegt neben der Haltestelle „Gasanstalt" der Fähr- dampfer am Nordufer der Norderelbe, also an der Stelle, wo infolge einer 110 E. Hentschel. Biegung des Stroms das Ufer am stärksten gegen Süden vorspringt. Die Schieferplatte hing seit dem 3. April an einem Streifen Bandeisen 1 m tief am unteren Ende des Pontons zwischen den ihn in seiner Lage haltenden ., Führungspfählen". Die Entfernung vom Ufer beträgt hier mehrere Meter; das Wasser ist tief. Die Stelle ist vor allem durch ihre sehr offene Lage und die damit verbundene sehr starke Strömung gekennzeichnet. Diese Strömung hat in der ersten Zeit der Untersuchung, als die Platte an einem Draht hing, oft die Objektträger am Ponton zerschlagen. Auch die Wellenbewegung durch Dampfer ist hier sehr stark. Diese Station hatte während des ganzen Sommers die bei weitem höchsten Protozoenzahlen unter allen Hafenstationen. Sowohl Ciliaten wie Suctorien waren sehr reichlich vorhanden. Im Mai war auch die relative Zahl der Suctorien die höchste unter allen Stationen, in den andern Monaten aber war sie sehr niedrig. Die Eisenbakterien waren mäßig vertreten, in bezug auf Cladothrix nimmt die Station eine mittlere Stellung ein. Charakteristisch war für den Sommer vor allem ein üppiges Gedeihen von Cordylopliora, zwischen der Gammarus in Menge vorkam. St. Pauli. Die Station lag mitten zwischen den St. Paiüi-Landungsbrücken und der St. Pauli-Fischhalle, etwa 250 m unterhalb der Einmimdung des Geeststammsiels in die Elbe und vielleicht 20 m von der Kaimauer entfernt. Die Schieferplatte hing an einem dort hinter dem „Fährponton" liegenden ,, Schiengel" (einem schwimmenden Balkengerüst) in 1 m Tiefe. Das AVasser ist hier wenigstens 4 m tief, wird aber gleich landwärts von dem Schiengel flach, so daß bei sehr niederem Wasserstand zwischen ihm und der Kaimauer ein Teil des Grundes trocken laufen kann. Die Strömung ist nicht so stark, wie man aus der Lage am offenen Strom etw^a schließen möchte ; sie wird vermindert durch die Landungsbrücken und die Anlagen der Fischhalle sowäe den vorgelagerten Fährponton. Immerhin ist sie recht beträchtlich. In der Umgebung des Schiengels liegen immer zahl- reiche Fahrzeuge, Barkassen, Fischerboote usw. Das Wasser ist hier infolge der Einmündung der Siele, zu denen auch noch das Hamburg- Altonaer Grenzsiel kommt, am stärksten verunreinigt. Die Station ist von allen im Hafen am weitesten stromabwärts gelegen. Wie man aus der Grundtabelle über diese Station sieht, wurden hier nach dem 2L April keine Zählungen mehr vorgenommen, und zwar wegen des überhandnehmenden C^a/^oi'/^rz^bewuchses, der sie in den meisten Fällen unausführbar machte. Es wurden aber alle Objektträger qualitativ genau untersucht und ihr Bewuchs auch geschätzt. Dabei war das Fehlen der einzelnen Art nicht so sicher festzustellen, wie bei den Biologische Untersuchungen. j | ( Zählungen; ein Übersehen einzelner Individuen war leichter möglich. Ich habe deshalb in den zusammenfassenden kleinen Tabellen im Text den das Fehlen anzeigenden Strich in Klammern gesetzt. Sollten tatsächlich solche Übersehungen stattgefunden haben, so kann es sich doch nur um ganz geringe Mengen handeln. — Die zum Ausdruck der Mengen dienenden Buch- staben sind einigermaßen unter sich, nicht aber mit den Zahlen vergleichbar. Die Station ist sehr scharf gekennzeichnet durch den außerordentlichen Reichtum an Cladothrix. das fast vollständige Fehlen von Suctorien, von CrenofJirix und Clonoilirix. CordyJoplwra fehlt. Spongien (Tafel II) und PlumafeUa fungosa sind am Holzwerk sehr häutig, sie fanden sich aber nicht auf den Platten. Oammarus kommt vor, zumal im Winter. Im Sommer, wo Cladothrix etwas zurücktritt, sind die Platten reich an Ejnsft/lishe^vuGhs. Die übrigen Protozoen treten dagegen, im Unterschied von allen anderen Stationen, nur sehr schwach auf. Sowohl bei Cladofhrix wie bei Epistylis ist die außerordentliche Massenentwicklung im Sommer auffallend, die bei einem Vergleich der Profilbilder (Fig. 15 und 16) mit denen von andern Stationen hervortritt. Im Winter sind die Protozoen- zahlen zum Teil auffallend hoch, aber auch, wie besonders die Kurve der Protozoensummen (Fig. 7) zeigt, sehr schw^ankend. Grasbrookhafen. Die Schieferplatte war in der Nordwestecke dieses Hafens an einem langen Draht an der dort an der Mauer hinabführenden senkrechten eisernen Leiter befestigt. Sie änderte also ihre Tiefe im Gegensatz zu allen andern für die Zählungen benutzten Platten im Hafengebiet mit dem Wasserstand, und es kam bei außergewöhnlich tiefem Wasserstand einmal vor, daß sie trocken lief. Ihre Entfernung vom hier sehr schlammigen Boden betrug weniger als 1 m. Ihre Entfernung von der Kaimauer und einem benachbarten Pfahl betrug nur 10 bis 20 cm. Für die Wasser- verhältnisse ist charakteristisch, daß hier am blind geschlossenen innersten Ende des Hafens keinerlei Strömung stattfindet und an der Wasserober- fläche oft allerlei schwimmende Gegenstände zusammengetrieben werden. Es liegen gewöhnlich Schuten in der Nähe der Leiter. Die Station zeigt für die meisten Organismen und Organismengruppen mittlere Werte, so für die Protozoenzahlen, für die relative Menge der Suctorien, für die Eisenbakterien. Cladothrix findet sich ziemlich wenig. An erster Stelle unter den Hafenstationen steht der Grasbrookhafen in bezug auf Stentor und Clonothrix. Plumatella fungosa gedeiht gut. Spongien und Cordylophora wurden nicht beobachtet. Eine gewisse, doch nicht sehr auffallende biologische Verwandtschaft zeigt die Station mit dem Oberhafen. 112 E. Hentschel. Hansahafen. Die Platte hing hier dicht bei der Hansabrücke am Unterende des gleichnamigen Pontons an seiner hinteren Ecke, wie gewöhnlich 1 m unter der Wasseroberfläche an einem Draht. Die Stelle ist mehrere Meter von den Kaimauern entfernt und das Wasser ist tief. Der Ponton dient zum Anlegen von kleinen Dampfern, Barkassen und Booten, doch sind hier gewöhnlich keine Fahrzeuge festgemacht. Die Wasserbewegung ist mäßig; nur in gewissen Perioden der Tidenbewegung findet lebhafte Strömung statt, in andern steht das Wasser fast still. Die bei weitem stärkste Durchströmung scheint bei Ebbe von oben her stattzufinden, und daher ist das Wasser hier verhältnismäßig rein. Die Station im Hansahafen ähnelt in ihren biologischen Verhältnissen vielfach der bei Eothenburgsort. Der Reichtum an Suctorien, sowohl in der absoluten wde in der relativen Zahl (Fig. 1 3), der Reichtum an Corchjlo- pJiora, die minimalen Werte von Cladothrix sind beiden gemeinsam. Gammarus dürfte an dieser Station noch reicher sein als bei Rothen- burgsort und ebenso reich wie am Strandquai, der ja auch in vieler Beziehung diesen beiden ähnlich ist, z. B. in dem dichten Cordylophora- bewuchs der Schieferplatten. Die übrigen Eisenbakterien, besonders Cre- nothrix und Clonothrix, sind hier häufiger als bei Rothenburgsort. Spongien sind häufig und traten im Sommer auch auf den Schieferplatten auf. Auch das verhältnismäßig häufige Vorkommen von Codonosiga, ebenfalls in Ü'ber- einstimmung mit Rothenburgsort, mag hier erwähnt werden. Indiahafen. Der Indiahafen hat mit dem benachbarten Hansahafen eine gemein- same Ausmündung gegen den Strom, ist aber ganz anders als dieser geartet. Er ist eines der am stärksten verunreinigten Becken des Hafen- gebiets. Er ist eng und am Ende blind geschlossen. Hier am innersten Ende liegt ein Ponton, an dessen Schmalseite die Platte in 1 m Tiefe an Draht aufgehängt war. Die Entfernung von der Kaimauer beträgt etwa 1 m. Das Wasser ist tief. Es liegen hier meist Schuten, weiterhin auch große Dampfer. Unmittelbar an den Ponton schließt sich die süd- liche Kaimauer des Hafens, der sog. Indiaquai, w^elcher den dort liegenden Norddeutschen Kohlen- und Kokswerken als Ladeplatz dient. Daher sind besonders die Kohlenschuten hier zahlreich. Das AVasser ist stark ver- unreinigt. Es roch während der Untersuchungszeit, etwa seit dem 10. Mai, oft sehr stark nach öligen Fabrikabwässern. An der Oberfläche waren gewöhnlich allerlei schwimmende Gegenstände zusammengetrieben, be- sonders reichlich Abfälle einer Korkfabrik. Biologische Untersuchungen. II3 Der Indiahafen nähert sich am meisten von allen Hafenstationen dem einen Extrem, nämlich der Station St. Panli, allerdings nur im Frühling in entschiedener Weise. Das drückt sich besonders in dem reichen Cladothrixhe\xi\Ghii ans und der Armut an Protozoen, die bis zum Mai auffallend, aber auch später noch bemerkbar war. Später näherten sich die biologischen Verhältnisse mehr den Durchschnittszuständcn der oberen Hafeng-ebiete, in viel höherem Grade, als das bei St. Pauli der Fall war. Dieser Wechsel des Zustandes muß vielleicht als charakteristisch für den Indiahafen gelten. Koloniebildende Metazoen wurden nicht be- obachtet. Vom Vorkommen einzelner Arten mag die allerdings nicht ganz zweifellos nachgewiesene Häufigkeit von Anthopliysa vegetans hervor- hoben werden. Gammanis fehlte vor dem 24. Mai ganz, trat am 21. Juni häufig auf und war von da ab oft in geringer Menge auf der Platte zu finden. In bezug auf Clonofkrix hat der Indiahafen bis zum Juli nächst St. Pauli die niedrigsten Zahlen, was vielleicht auch mit der Verunreinigung zusammenhängt. Isebeckkanal. Dieser Kanal ist ein schmales Gewässer, welches von "Westen her in den Alsterfluß mündet, unmittelbar vor dessen Erweiterung zu der seenartigen „Außenalster". Er ist, wie die ganze i^lster, durch Ab- schleusung der Tidenbewegung entzogen. Er wurde an zwei Stellen, dem „Kanalende" und der „Erweiterung" untersucht, an ersterer Stelle während der Monate Juni bis August 1915, an letzterer nur während der ersten Hälfte dieser Zeit. Am Kanalende befindet sich eine Boots- anlegestelle, an der die Schieferplatte in 1 m Tiefe aufgehängt war. Der Kanal ist hier etwa 20 m breit und in der Mitte 2 m tief. Der Boden ist von einer tiefen Schlammschicht bedeckt, in der sich im Sommer lebhaft Sumpfgas entwickelt. An die Nordwestseite des Kanals stoßen hier Mietshäuser in ununterbrochener Reihe, an der Südostseite trägt das Ufer Bäume, welche vielfach den Kanal überhängen. Dicht bei der Schieferplattenstation befindet sich eine Sielöffnung, in die hinein das Wasser des im ganzen stehenden Kanals abläuft, die aber bei starkem Platzregen auch einen Notauslaß der Siele in den Kanal hinein darstellt. Die „Erweiternng" ist ein teichartiges Gewässer zwischen Hohelnftbrücke und j\Iansteinbrücke, an dem sich eine Bootsanlegestelle, umgeben von Anlagen befindet. Sie ist 1 km von der anderen Station entfei-nt. Die Platte hing hier etwa einen halben Meter tief , da das Wasser einen Meter Tiefe dort in der Nähe des Ufers nicht mehr erreicht. Auch hier ist der Boden schlammig. Die Untersuchung des Isebeckkanals wurde unter- nommen, weil er sich im Sommer oft als stark verunreinigt erweist. Die Ergebnisse der Untersuchungen, soweit sie den Bewuchs betreffen, wurden 1]^4 ^- Hentschel. in die vorliegende Arbeit mit aufgenommen, um den Befunden an den Hafenstationen die in einem ganz andersartigen Gewässer entgegenstellen zu können. Der Isebeckkanal kennzeichnet sich biologisch im Gegensatz zum Hafen als ein kleines, stehendes Gewässer, das den meteorologischen Einflüssen stark unterworfen und, wie gesagt, zeitweise stark verunreinigt ist. Daher ist es eine Stätte starker zeitlicher Veränderungen. Der Bewuchs ist auch etwas weniger mannigfaltig, als im Hafengebiet. Unter- schiede gegen die Hafenstationen finden sich fast bei jeder einzelnen Art. Sehr auffallend war in dieser Beziehung besonders das zeitliche starke Hervortreten von Episiylis iimheUaria, von Tridiophrya und von Stcntor. Cladothrix kommt nur vorübergehend vor. Besonders bemerkenswert ist hier, wie wiederholt erwähnt wurde, der starke Umsturz beim Übergang vom Juni zum Juli. Hauptsächlich um zu zeigen, daß er eine allgemeine Erscheinung in dem Kanal gewesen ist (doch auch als Handhabe zur Kritik der Methoden), wurde die nur aus sechs Zählungen bestehende zweite Tabelle von der „Erweiterung" des Kanals beigefügt. Beide Tabellen zeigen diesen Umsturz besonders in folgenden Fällen. Carchesiimi poly- pinum und Stentor nehmen plötzlich stark zu, Yorticella campamda und Trichophrya, vielleicht auch Vagmicolcif nehmen plötzlich stark ab. In der zweiten Tabelle scheint auch bei Dendrosoma ein Einfluß des Umsturzes vorzuliegen. Auch Epütylis umhellaria wäre zu beachten. Weiter ist bemerkenswert, daß in beiden Tabellen zur Zeit des Umsturzes Cladothrix vorübergehend auftritt. Schließlich zeigte Plumatella, die bei den beiden Stationen des Isebeckkanals in dicken Polstern die Pfähle bedeckt, daß eine Veränderung, und zwar eine für empfindlichere Organismen schädliche Veränderung zwischen dem 25. Juni und 2. Juli eingetreten war. Die im Juni in großer Anzahl angesiedelten jungen PhmiatelJcikQlowi^w, welche über die ganzen Schieferplatten verteilt waren, starben nämlich im Anfang- Juli ab. Als Ursache dieser allgemeinen Umwälzung ist wohl die starke Verschlechterung des Wassers infolge der bei der großen Hitze und Trockenheit Ende Juni überhandnehmenden Gährung im Schlamm des Kanals anzusehen. Die Unterschiede zwischen den beiden Stationen des Isebeckkanals, welche in den Zählungen zutage treten, sind im allgemeinen nicht bedeutend. Bemerkenswert sind die hohen Zahlen, welche Anfang Juli an der zweiten Station die einzelnen Vorticelliden und die Flagellaten haben. In der folgenden Tabelle habe ich die für die örtlichen Unterschiede besonders charakteristischen Zahlen zusammengestellt. In der zweiten und dritten senkrechten Spalte sind die einzelnen Stationen kurz gekenn- Biologische Untersuchungen. 115 ^ j= rd ^ fec s « ^ .1 cä CO >> — Ol c o 'So ^ s O tß 53 «5 1» o O 3 tn o o o p, DO 3 Qo O <1 s lono- hrix C5 1—1 o ■I— 1 Ol 00 CO 1 00 o *" T— t 1— ( '"' * l>- ■^ "X" (M OT ■^ C<1 (M tH CO •^ M g , S -ß T— 1 <>3 t^ CO C5 (M o (M o CO CO t^ Zog amn spec o o CM > !M 1—1 'li 1 ■I— ( -4^ ^ a C 3 t^ lO l-H 00 o O \a i i^ ö ^ (M ■^ CO h- oo CS Cß pH •^ HO oj CO 30 O 1^ >^ o o o c*^ -S ^ ^-H T-H (^ o o eo s !- i ■ S 'S § CO CO t^ t- CO "* OS ^'■ \£ CO CO uO~ CO" oT in - eo eo t^ Oi O rH 1(0 ■* CD 00 t^ CO lO ■g S c^ -* CO CD t^ CO »o 2 S >10 ,—1 CO (M 00 OS o P^ ^ CO 1-H CO 1^ !>• o o CO 1—1 t>- 1-H eo bt f nU , 1 . ä^ -d _H -S S "S) 9 ■& a> iß CD ir »:, .5P 2 'S =" 'S ;S > "S ^ a '' "a Ve unrein; des Wi .°P 'S S 'S ^ "S 's -^ 'S .2P-S r^ "S ^ 'S 03 S-( 2 '^ 1 « «^ 5? =1 C in J3 S feß ü a s H - CO %^ f-) , '-'_,, o ;^ o o Bewegu; des Wassei Qß S •^ o 3 C5 tf -ö ^ O i § s 2 pq &p 'S .=f i 'S 'S o £0 '. ~^:~ re &ß ^ C ^^ 3 .^ cS s 5 ^ 'S cä "3 Oh 2 'S 'S 1» Cä 1 ■'S 1 5 o ^ CD s 1— t 1— 1 116 E. Hentschel. zeichnet nach den beiden für die örtlichen Unterschiede wohl besonders maßgebenden Faktoren, der Verunreinigung und der Wasserbewegung. Die Momente, auf denen möglicherweise die in dieser Tabelle aus- gedrückten Unterschiede beruhen, seien hier nochmals kurz zusammengestellt. Protozoen. Die hohe Zahl für den Strandquai könnte auf regel- mäßigem Wechsel nahrungsreichen Flutwassers und sauerstoffreichen Ebbe- wassers, also besonderer Gunst der Verhältnisse beruhen. Die übrigen Zahlen sind kaum einheitlich zu verstehen. Suctorien. Die höchsten Zahlen haben Hansahafen, Rothenburgs- ort und Strandquai, also Stationen mit viel reinem Wasser, die niederste wohl St. Pauli. Dies deutet auf eine i\.bneigung gegen Verunreinigung. Die andern Zahlen widersprechen dem nicht, zumal wenn man die vom Indiahafen und Isebeckkanal auf Grund der Monatsmittel genauer untersucht. Suctorien, Prozent der Protozoen. Hier zeigt sich besonders, daß die hohe Suctorienzahl des Strandquai anders zu verstehen ist, als die von Rothenburgsort und dem Hansahafen. Dort handelt es sich um Beteili- gung an einem allgemeinen starken Protozoenwachstum, hier um ein entschiedenes Vorherrschen. Dies scheint die Erklärungen der beiden vorigen Abschnitte noch zu bestätigen. Carcliesium polypinum. Die Art scheint eine gewisse Vorliebe für ruhiges und etwas verunreinigtes Wasser zu haben, wie sie sich in der hohen Zahl des Isebeckkanals und dem Gegensatz zwischen den drei reichen und den drei armen Hafenstationen ausdrückt. Die Station St. Pauli läßt jedoch Zweifel daran aufkommen. Zoothamnium spec. b. Hier könnte vielleicht eine Bevorzugung be- wegteren Wassers (an den drei ersten Hafenstationen) vor unbewegtem (an den drei letzten und im Isebeckkanal) wesentlich sein, doch ist diese Erklärung nicht fiu' alle Stationen überzeugend. Stentor scheint im Gegensatz dazu bewegtes Wasser zu scheuen, dagegen Verunreinigungen nicht zu meiden. Doch auch dies ist nicht allgemein als Erklärung brauchbar, nämlich nicht gut für den Hansa- hafen und St. Pauli. Cordylopliora bevorzugt deutlich reines, fließendes Wasser. Cladothrix ist besonders durch die niederen Werte bei Rothenburgs- ort und im Hansahafen und den sehr hohen bei St. Pauli als Abwasser- organismus mit Bevorzugung fließenden Wassers gekennzeichnet. CIonothHx scheut augenscheinlich verunreinigte Gewässer, wie St. Pauli, Isebeckkanal und Indiahafen, doch müssen "auch andere Momente für ihr Vorkommen mitbestimmend sein. Diese Erklärungen müssen in der Mehrzahl nur als vorläufige Versuche angesehen werden, von denen man bei der Kompliziertheit der Verhält- nisse nicht allzuviel erwarten darf. Biologische Untersuchungen, n'j Es Würde von großem Interesse sein, die beiden in bezng auf die örtliche Lage und in bezug auf den Abwassereinfluß extrem gelegenen Stationen Rotlienburgsort und St. Pauli in allen Kinzelheiten mitein- ander zu vergleichen. Leider gestattet das der Mangel von Zählungen im Sommer bei St. Pauli nicht. Immerhin zeigt die Tabelle Kontraste bei den Suctorien, bei Cladotlirix und Chnothrij-. Anhangsweise mag hier zu dem Gegenstande der örtlichen Unter- schiede noch auf andre Mittel, solche Unterschiede festzustellen, hin- gewiesen sein. Wie ich bei der Besprechung von Cladothrix (S. 83) gezeigt habe, ist die Höhe des Bewuchses dieser Art sehr charakteristisch. Die wenigen Profilansichten von Bewüchsen, welche ich dem Text beigefügt habe (Fig. 14 bis 17), werden davon überzeugen, daß auch für andre Bewüchse derartige Höhenangaben recht ausdi-ucksvoll sein können. Ich habe ihrer Untersuchung jedoch keine besondere Aufmerksamkeit zugewendet. Die Schwierigkeiten, welche sich einer Beurteilung der Bewüchse auf Grund solcher Höhenmaße entgegenstellen, liegen hauptsächlich in ihrer ungleichen Zusammensetzung, ähnlich wie das bei der Einschätzung nach dem Setzvolumen der Fall ist. Über die Setz volumin a habe ich einige wenige Messungen gemacht, deren Ergebnisse hier eingeschaltet werden mögen, um zu zeigen, daß auch dies Mittel unter Umständen brauchbar sein wird. Das Absitzen des Materials fand in einem Meßzylinder von 100 ccm Gehalt, bei dem die Höhe der Wassersäule von 100 ccm Inhalt 16,6 cm betrug, innerhalb 24 Stunden statt. Gewöhnlich wurde das abgekratzte Material von 56,25 qcm (d. h. von neun Quadraten mit der Seitenlänge 2,5 cm) gemessen, und dann auf 100 qcm umgerechnet. Eine derartige Umrechnung hat naturgemäß ihre Bedenken; es würde richtiger sein, unter allen Umständen eine Fläche von 100 qcm abzukratzen und nicht umzurechnen. Die Ergebnisse waren folgende: Ort Datum ccm Hauptbestandteile Oberhafen ... 11. Juli 1914 11,7 Würmer, Schnecken, jH^/fZra „ ... 18. Juli 1915 28,8 Chlamydothrix „ ... 17. August 1915 6,3 Epistylis Strandquai ... 25. Oktober 1914 6,0 Cladothrix ... 24. November 1914 1,4 St. Pauli 26. Juni 1914 21,6 Epistylis „ 18. November 1914 9,4 Cladothrix 3. März 1915 18,4 28. April 1915 16,2 Indiahafen . . . 26. April 1915 14,4 118 E. Hentschel. Dabei ist zu bemerken, daß in der Hauptsaelie nur stärkere Bewüclise abgekratzt wurden, die Zahlen also im Durchschnitt verhältnismäßig hoch sind. Besonders gilt das für die beiden ersten Oberhafenbewüchse. Der Einfluß der Jahreszeiten ist natürlich ein bedeutender. Immerhin tritt die Üppigkeit des Bewuchses bei St. Pauli und während der Blütezeit von Cladothrix im Indiahafen deutlich hervor. c) Die Ursachen der örtlichen und zeitlichen Unterschiede. Der Versuch, auf Grund statistischen Materials auf die Ursachen einer Erscheinung zu schließen, wird immer nur dann zu überzeugenden Ergebnissen führen, wenn entweder zwei sehr gut übereinstimmende Wertreihen für die ursächlichen und die bewirkten Erscheinungen vor- liegen, oder wenn, bei nicht statistisch aufnehmbaren Ursachengrößen die Wirkungen starke Extreme an den stärksten Stellen der Ursachen zeigen. Es handelt sich in einem Fall um die Deutung funktionaler Beziehungen, im andern um die Deutung von Kontrasten. Der erstere Fall kann bei der gegenwärtigen Untersuchung nur in bezug auf die Temperatur eintreten, der letztere ist in bezug auf die Verunreinigung verwirklicht. Alle anderen möglichen Ursachen gestatten nur mit geringer Sicherheit den Nachweis ihres Einflusses. Die Temperatur bewirkt die wesentlichen zeitlichen Unterschiede, und zwar unter Umständen bis hinab zu sehr feinen Differenzen. Dies wurde oben (S. 27 f. und S. 45 f.) ausführlich und, wie mir scheint, mit be- friedigender Sicherheit nachgewiesen; ich brauche darauf nicht zurück- zukommen. Auch die Wirkungsweise der Temperaturschwankungen wurde (S. 34) besprochen. Ursachen zeitlicher Unterschiede liegen Aveiter wahrscheinlich in spezifischen aber unbekannten Arteigentümlichkeiten. Davon über- zeugt besonders der Umstand, daß die Maxima der Pflanzen zum Teil nicht in die Zeit größter Wärme- und Lichtfülle fallen und die Maxima von sehr wärmeempfindlichen l^ierew (Epist iß is spec. a^ nicht vom Temperatur- maximum in ihrer Lage bestimmt werden. Als Ursachen der örtlichen Unterschiede kommen wohl unzweifelhaft die Grade der Verunreinigung des Wassers durch die Abwässer von Hamburg und Altona in erster Linie in Frage. Als ein recht überzeugender Beweis dafür darf die Entwicklung der Verhältnisse im Isebeckkanal im Juni und Juli angesehen werden. Wie schon oben mehrfach (S. 114) bemerkt wurde, ist anzunehmen, daß die nach den Zählungen unbestreitbare Tat- sache eines starken Umschwungs an der Grenze dieser beiden Monate mit dem ebenfalls sehr auffallenden „Schlechtwerden" des Wassers um diese Zeit zusammenhängt. Die starke Hitze hatte eine mächtige Gährung Biologische Uutersucluing-eii. i iq in dem auf dorn Boden des Kanals lagernden Schlannu zur I'olg-e. diese setzte in der ganzen Wassermasse den Sauerstoftgehalt stark herab und die Folge war ein plötzliches Schwinden gewisser Arten, wähn-nd andere in den Vordergrund traten. Ebenso auffallend zeigt sich die Einwirkung der Sielwässer im Hafengebiet an der Station St. Pauli, welche in un- mittelbarer Nähe der Ausmündung der Hauptsiele in die Elbe liegt. Nirgends trat ein so starker Bewuchs mit Cladothrij: auf, wie hier (Fig. 15). In den eigentlichen Sommermonaten, wo dieser Bewuchs zui-ücktritt. weisen die üppigen Bestände von Epistylis an dieser Stelle auf gute Nahrungs Verhältnisse hin (Fig. 16), und die außerordentliche Seltenheit der Suctorien darf vielleicht als ein negatives Symptom starker Verunreinigung gelten. Von „starker" Verunreinigung ist allerdings hier immer nur im Verhältnis zu andern Stationen zu sprechen. Was in der Literatur gewöhnlich als starke Verunreinigung bezeichnet wird, erreicht augenscheinlich viel höhere Grade, wie ein Vergleich der an solchen Orten und bei St. Pauli lebenden Organismen deutlich zeigt. Arten wie Carcheshim ladimanni und VorticeUa microstoma, die solche Örtlichkeiten durch ihr reichliches Vorkommen kennzeichnen, werden im Hafengebiet nicht oder nur ganz vereinzelt beobachtet. Ähnliche Verhältnisse wie bei St. Pauli finden sich auch im Altonaer Hafen, etwas weiter strom- abwärts, während stromaufwärts nach Befunden im Niederhafen, im Binnenhafen und an den übrigen Hauptstationen die Verhältnisse bald besser werden. Der Oberhafen zeigt wiederum ziemlich starken CJadothrix- bewuchs. Möglicherweise wirkt hier die bei der Beschreibung des Hafens (S. 108) erwähnte Verunreinigung durch Pflanzenabfälle mit. Nächst St. Pauli zeigt der Indiahafen den stärksten Bewuchs von Claduthrix in den Monaten März bis Mai, was auch hier wohl als Folge der Verunreinigung angesehen werden darf. Die Art der Verunreinigung scheint hier insofern eine andere als bei St. Pauli zu sein, als in dem blindgeschlossenen engen Hafenbecken kein starkes Strömen von Wasser eintreten kann. Nur ein regelmäßiges Steigen und Fallen mit den Tiden findet statt. In dem stillen Wasser muß aber die Sedimentierung stark sein; infolgedessen ist der Boden des Hafens mit schwarzem Schlamm bedeckt, und es scheint mir, daß hier Avie in andern ähnlichen Hafen- becken die Verunreinigung des Wassers, sozusagen mittelbar, vom Grunde ausgeht. Im Indiahafen mögen auch Fabrikabwässer mitwirken. Den geringsten C7rtf?o/A?7>bewuchs zeigen die Stationen Kothenburgs- ort und Hansahafen. Beide haben in der Tat nach den allgemeinen Strömungsverhältnissen das reinste Wasser. Wie die Verhältnisse am Strandquai liegen, habe ich oben (S. 36) auseinandergesetzt. Nach der Gesamtheit der Ergebnisse iiber CladofJirix, mit denen gar manches bemerkenswerte Symptom an andern Organismen übereinstimmt, 120 E. Heutschel. scheint die Verunreinigimg als wesentlichster Faktor für die örtlichen Unter- schiede anzusehen zu sein. Auffallend ist, im Widerspruch zu der verbreiteten Ansicht, daß Cladoihrix nur im fließenden Wasser gut gedeihe, die Tatsache des starken Vorkommens im so gut wie stehenden Wasser des Indiahafens. Eine Gegenprobe in betreff der Verunreinigung wäre die, ob Orga- nismen, die gegen das unreine Wasser empfindlich sind, an bestimmten Stellen im Bewuchs fehlen. Ich erwähnte in dieser Beziehung schon der Suctorien, die allerdings wohl nur auf stärkere Grade deutlich reagiei*en. Auch Cordylophora gibt befriedigende Anzeichen. An drei Stationen bildete' sich im Laufe des Sommers ein starker Bewuchs davon, nämlich bei Rothenburgsort, am Strandquai und im Hansahafen. Auf einer Platte im oberen Teile des Oberhafens, der vielleicht auch bei Flut noch z. T. von oben her Wasser bekommt, fand sich die Art, doch bei weitem nicht so stark, wie an jenen andern Stellen. Um die Verbreitung der Art genauer festzustellen, wurde am 28. Juli 1915 eine besondere Untersuchungsfahrt von den Eibbrücken bis nach Blankenese ausgeführt, die, zusammen mit zahlreichen andern Beobachtungen, folgendes Ergebnis hatte. Bei Rothenburgsort und am Eingang des Peutekanals, also oberhalb der Eibbrücken an beiden Ufern, kommt Cordylophora reichlich vor. An den in der Elbe längs des Südufers stehenden Pfählen wurde sie an allen dort untersuchten Stellen von oberhalb der Eibbrücken bis zum Köhlbrand, ferner an allen daraufhin untersuchten Pfählen oder Pfahl- gruppen bis hinab nach Luhe immer ohne Mühe gefunden. Im Köhlbrand und in den Finkenwärder Kanälen kommt sie vor. Am Nordufer ist sie unterhalb der Eibbrücken bei der Gasanstalt (Station Strandquai) vor- handen. Auch an der Stelle, wo die Grenzbauteu zwischen Strom und Niederhafen (und mit ihnen die Zollgrenze) einen Knick machen, gegen- über Stülckens Dock, kommt sie vor, doch in schlechtem Zustand. Weiter abwärts wurde sie zunächst nicht beobachtet. Besonders kann in bezug auf die dauernd beobachtete Station St. Pauli in der Nähe der Geest- stammsielmündung bestimmt behauptet werden, daß sie dort nicht vorkommt. Beim St. Pauli-Fischmarkt, am Altonaer Hafen, bei der Landungsbrücke Neumühlen A\airde sie trotz sorgfältigen Suchens nicht gefunden. Ebenso fehlte sie noch beim Parkhotel und bei Teufelsbrücke. Erst bei Nien- stedten, etwa 8 km unterhalb der Sielmündungen, fand sie sich wieder, doch trotz langen und sorgfältigen Suchens nur in einem einzigen Stöckchen. Bei der Landungsbrücke in Wittenbergen ist sie dagegen wieder reichlich zu finden. Diese Befunde zeigen mit Deutlichkeit, daß die hauptsächlich bei St. Pauli eintretenden Verunreinigungen, die diu'ch den Strom, jedoch im wesentlichen nur an seiner Nordseite, abwärts und in geringem Grade auch aufwärts getrieben werden, einen empfindlicheren Organismus aus ihrem Hauptgebiet entschieden verdrängen. Biologische Untersuchungen. j •> | Wiedemm als ein Gegenstück hierzu fiel auf, daß in dem ^on Cordylophora freien Gebiet rote 67i/ronom?(slarven auftraten, während sich sonst im Hafengebiet überall nicht rote linden. An den Grenzen der CorcZy/o^j/wraverbreitung- kommt die Hydroide mit den roten Chironomus- larven zusammen vor. Für die Beurteilung des Einflusses, den die Verunreinigungen auf den Bewuchs ausüben, ist es augenscheinlieh notwendig, zwei ganz verschiedene Fälle zu unterscheiden, nämlich einerseits eine Verunreinigung durch Mischung mit andern Flüssigkeiten (Abwässern), andrerseits eine solche durch chemische Veränderung, welche besonders in stehenden Gewässern durch Zersetzung von auf dem Boden lagerndem Schlamm bewirkt werden. Der erste Fall liegt bei St. Pauli, der letztere im Isebeckkanal vor. Dort ist die Wirkung auf den Bewuchs eine dauernde, vom dauernd fließenden Siele ausgehende, hier geht sie vom Boden aus und kann mehr oder weniger auf Zeiten stärkerer Zersetzungsvorgänge beschränkt sein. Die Bewegung des Wassers gehört ohne Zweifel ebenfalls zu den Bedingungen der örtlichen Unterschiede. Allerdings ist es aus den oben angeführten Gründen sehr schwer, hierüber ein abschließendes Urteil zu erreichen. Nach den bisherigen Ergebnissen darf man vielleicht als wahrscheinlich bezeichnen: 1. daß die Besiedelung im stark strömenden Wasser langsamer als im stillen Wasser vor sich geht, 2. daß gewisse Organismen stilles, andere lebhaft bewegtes Wasser bevorzugen, 3. daß ein Wechsel zwischen verunreinigtem aber nahrungsreichem Wasser und nahrungsärmerem aber sauerstoffreichem W^asser besonders günstig ist. Ziu- Begründung dieser Sätze mögen folgende Beobachtungen dienen: Z u 1 . Für diesen aus rein mechanischen Gründen von vornherein wahrschein- lichen Satz spricht vielleicht die Tatsache der sehr geringen Zahlen, welche am Strandquai und bei Rothenburgsort, also an den Stellen stärkster Strömung, im Winter festgestellt wurden. Denn während des Winters ist die Fortpflanzung sicherlich eine sehr langsame und der Bewoichs innerhalb 7 Tagen hängt daher wohl fast nur von der Besiedelung ab. Anfang Februar, als bei Rothenburgsort das Wasser gefror und dadurch der Strom unter dem Eise sehr be- ruhigt wurde, fand sich auch eine höhere Protozoenzahl. Auch andere Beobachtungen und Allgemeineindrücke scheinen dem zuzustimmen. Z u 2. Dies wm-de schon bei der Besprechung der einzelnen Arten angedeutet, z. B. bei Stentor, Zoothamnium spec. b, Trkhoplirija und Cordijlophom. Daß das Vorkommen (in größerer Menge) von Cladothrix im 122 E. Hentscbel. allgemeinen stärkere Wasserbewegung voraussetzt, ist bekannt. Dieser Satz erleidet aber Ausnahmen, wie hier im Indiahafen. Zu 3. Dieser Satz ist ein Versuch, die im Sommer augenscheinlich hervorragend günstigen Verhältnisse am Strandquai zu erklären. Als eine wesentliche Ursache der zeitlichen, weniger wohl der örtlichen Unterschiede, ist, wie oben schon auseinandergesetzt wurde, die Konkurrenz der Organismen untereinander anzusehen. d) Beziehungen zu anderen Lebensgemeinschaften. Beziehungen zwischen dem sessilen Benthos und seiner lebenden Umgebung sind zweifellos vorhanden, doch ich habe nicht viel Beobachtungen dariiber machen können. Es können solche in Betracht kommen zum Nekton (den Fischen), zum Plankton, zum Benthos des Grundes und zur Überwasser-Lebe weit. Von den gewissermaßen biologischen Beziehungen, welche durch die Sielwässer zu den Menschen hergestellt werden, kann füglich abgesehen werden; auch sonst wüßte ich von Beziehungen zu Organismen der Luft nichts zu sagen. Beziehungen zu den Organismen des Bodens habe ich gelegentlich erwähnt. Sie kommen allerdings wohl auf den Schieferplatten im allgemeinen nur dann vor, wenn diese den Boden berühren, können aber bei Pfählen und Mauern ununterbrochen stattfinden. Ich habe im Oberhafen, wie erwähnt, nicht selten mit Störungen durch das Überkriechen von Schnecken zu tun gehabt. Dabei sterben die unter dem Schleim niedergelegten Protozoen wohl leicht ab. Allerdings löst sich der Schleim oft bald wieder von der Platte, aber in anderen Fällen wird der Be\vuchs völlig zerstört. Auch durch Fraß stören die Schnecken den Bewuchs. Ich hatte z. B. im Dezember 1914 am Strandquai eine sehr gleichmäßig und kräftig mit Cladothrix bewachsene Platte, auf der sich mehrere Lymnaea ovata einfanden. Jede von ihnen hatte einen scharfumgrenzten unregelmäßigen Bezirk in ihrer Umgebung abgeweidet. Auch auf Objektträgern war dies mikroskopisch öfters zu beobachten. Es wurde ferner schon oben erwähnt, daß die Schnecken zur Laichzeit große Flächen mit ihrem Laich bedecken und dadurch den Bewuchs zerstören können. Beziehungen zum Nekton habe ich nicht nachgewiesen. Ein ver- einzelter Versuch, ob junge Aquarienfische den Bewuchs abfräßen, hatte keinen Erfolg. In bezug auf das Plankton habe ich oben (S. 89) bereits davon gesprochen, daß es Formen gibt, welche auf der Grenze beider Lebens- gemeinschaften stehen. Man findet regelmäßig Formen des Planktons zwischen! dem Bewuchs, wie auch die meisten Arten des Bewuchses gelegentlich im Plankton vorkommen. Über die Verbreitung der sicherlich Biologische Untersuchungen. 123 äußerst wichtigen i)lanktonischen Zwischenzustände des Bewuchses habe ich keine Beobachtungen machen können. Über den Einfluß des Phinktons auf die Ernährung- der Sessilen ist nur das eine zu erwähnen, daß die Acineten gewöhnlich keine Nahrungskörper festhalten, daß sie aber, wenn sie es tun, meist alle g'leichzeitig reichlich damit besetzt sind. AVenn man in bezug auf die Periodizität die Festellungen Professor LOHMAXNs über das Plankton mit denen dieser Arbeit vergleicht, so ergibt sich, daß die Abhängigkeit von der Temperatur dort bei weitem nicht so ausgeprägt ist, wie hier, und daß die Lage der ]\[axinia und Minima dort eine viel wechselndere ist. Das dürfte mit der weit größeren ]\Iannig- faltigkeit des Planktons und dem Vorherrschen der Pflanzen in ihm zusammenhängen. Schluß. Es wurde in der Einleitung als Ziel der Untersuchung bezeichnet, ein sessiles Benthos möglichst vollständig und übersichtlich darzustellen. Dies geschah durch systematische und statistische Analyse, durch ein- gehende Untersuchung des Bewuchses nach Qualität und Quantität, sowohl der einzelnen Arten, wie des Ganzen. Eine Gesamtdarstellung auf Grund des mannigfaltigen Einzelnen und ein Versuch kausaler Erklärung schloß die Untersuchung ab. Es zeigte sich, daß überall im Hamburger Hafen, wo das Wasser eine Fläche berührt, ein Bewuchs sich bildet. Es beginnt eine Einwirkung des Wassers auf die Besiedelungsfläche durch Ansiedelung lebender Zellen, von denen aus eine weitere „Belebung" der Fläche stattfindet, bis sie gleichsam von einer lebendigen Haut überzogen ist. Der so entstehende Bewuchs befindet sich in einem stets labilen Zustande, in dem Entstehen, Gestaltung, Umgestaltung, Vergehen unablässig stattfinden, und in dem die wechselnden Wirkungen von AVärme, Nahrung, Bewegung, Sauerstoff usw. eine große Mannigfaltigkeit der Erscheinungen hervorbringen. Im einzelnen ergab sich hauptsächlich das folgende: Im Bewuchs (in 1 m Tiefe und darunter) fehlen chromatophoren- tragende Pflanzen fast ganz. Die Hauptmasse der Organismen bilden Tiere, meist Protozoen, und zwar wesentlich Vorticelliden und Suctorien. Daneben sind -Eisenbakterien sehr häufig. Ein reiches freibewegliches Benthos findet sich zwischen dem sessilen. Die Protozoen zeigen eine deutliche Abhängigkeit von der Temperatur, sowohl jahreszeitlich wie auch vielfach im einzelnen, jedoch die Suctorien weniger als die Vorticelliden. Sie zeigen ferner deutliche örtliche Unter- 124 E. Hentschel. schiede, wobei eine Abneigung der Suctorien gegen Verunreinigungen klar hervortritt. Der Zuwachs des Protozoenbewuchses geht anfangs schneller, später langsamer vor sich. Der Bewuchs bleibt stets veränderlich. Die einzelnen Arten der Protozoen haben immer ein deutlich ausgeprägtes Maximum im Sommer und ein Minimum im Winter, im übrigen sind sie biologisch wesentlich verschieden in bezug auf Jahreszeiten, Verunreinigung des Wassers, Bewegung des Wassers usw. Die Vermehrung der Vorti- eelliden erreicht ihre größte Intensität oft erst nach dem Zeitpunkt der maximalen Individuenzahl. Die Unterschiede der Volksstärke zwischen Hochsommer und Winter sind sehr bedeutend. Unter den Eisenbakterien ist besonders Cladothrix {SpliaeroÜhis) häufig, deren Entwicklung Maxima im Herbst und Frühling (Frühsommer) hat, und die bedeutende örtliche Unterschiede, im wesentlichen gemäß dem Einfluß von Verunreinigungen des Wassers zeigt. Der Bewuchs als Ganzes läßt sich nach systematischen, physio- gnomischen und physiologischen Merkmalen kennzeichnen. Es lassen sich, ähnlich wie bei den Pflanzen, bestimmte Wuchsformen, sowohl für Protisten wie für Metazoen, unterscheiden, und auf Grund des Vorherrschens solcher Wuchsformen oder auf Grund des Vorherrschens bestimmter Arten Typen des Bewuchses aufstellen, die für die verschiedenen Örtlichkeiten charakte- ristisch sind. Auch für den Bewuchs als Ganzes bestehen bedeutende örtliche Untei'schiede trotz der Einheit des Stroms und der starken Wassermischung durch die Tiden. Als Ursachen dafür sind besonders Verunreinigungen, Wasserbewegung und Konkurrenz der Arten untereinander anzusehen. Die sessile benthonische Lebewelt unterscheidet sich vom Plankton, zu dem sie mancherlei Beziehungen hat, durch ihre andersartige Zusammen- setzung, durch die geringere Mannigfaltigkeit der Formen, die konstantere Lage der Produktionsmaxima und die genauere Abhängigkeit von der Temperatur. Aus diesen Ergebnissen sind als wesentlichste Resultate für die praktische Frage, welche zur Stellung der wissenschaftlichen Aufgabe Veranlassung gab, die folgenden hervorzuheben: 1. Daß es im Hamburger Hafen beträchtliche örtliche Unterschiede des Bewuchses gibt, 2. daß diese mit der angewandten Methode sicher bestimmt und deutlich ausgedrückt werden können, so daß ein Vergleich der unter- suchten Stationen untereinander, ein Vergleich anderer Punkte mit diesen, und ein Vergleich zukünftiger Zustände mit den gegenwärtigen auf Grund zahlenmäßiger Feststellungen möglich ist, 3. daß die Ursachen der Unterschiede wohl recht kompliziert sind, die wesentlichste Ursache aber im Einfluß von Verunreinigungen des Wassers liegt. Biologische Untersuchungen. \2b Zum Vergleich mit dem Hamburger Hafen wurde ein stromloser und den Tiden entzogener Seitenarm der Alster, der Isebeckkanal, in die Untersuchung mit einbezogen. Es ergaben sich Unterschiede, welche diesem Gewässer allen Hat'enstationen gegenüber eine charakteristische Sonderstellung zuwiesen. Ein Vergleich mit anderen Gewässern auf Grund der hier angewandten oder ähnlicher Methoden wiirde gestatten, die Eigenart des Untersuchungsgebietes deutlicher herauszustellen. Einstweilen fehlen die biologischen Materialien dafür. Es mag aber im allgemeinen einiges darüber gesagt werden. Als wesentliches Merkmal des Hamburger Hafens, gegenüber den meisten Binnengewässern wie dem Meere gegenüber, muß der starke, regelmäßige Wechsel des Wasserzustandes an jedem einzelnen Orte angesehen werden. Es findet wohl auch anderswo ein regelmäßiger rhythmischer Wechsel in bezug auf die physikalischen Verhältnisse, wie Temperatur, Licht, Sauerstoff gehalt, Vertikalströmmungen u. dgl. statt, d.och sind die Veränderungen hier viel kräftiger. Sie betreffen, infolge der Vereinigung von Tidenbewegung und Abwässereinströmmung, die Bewegungsrichtung, die Bewegungsstärke, den Sauerstoff gehalt, den Nahrungsgehalt, den Bakteriengehalt und den Gehalt an Giften im Wasser. Aus diesem Grunde kommt das eigentümliche Verhältnis zustande, daß Örtlichkeit und Wasserbeschaffenheit nicht eine untrennbare Einheit von Bedingungen für die biologischen Vorgänge sind. Die zur Aufnahme des Bewuchses ausgehängten Schieferplatten und Objektträger kennzeichnen den Ort; in bezug auf die verschiedenen Wassersorten aber, welche in regelmäßigem Wechsel an ihm vorübergeführt werden, geben sie vielleicht ein Durchschnittsresultat, wahrscheinlicher vielleicht noch ein sehi- kompliziert bedingtes Ergebnis, das keineswegs identisch zu sein braucht mit dem, was entstehen würde, wenn das Wasser dauernd in einem aus allen seinen wechselnden Zuständen abgeleiteten Mittelzustand verbliebe. Es wäre sehr wohl denkbar, daß in nur einer von den 12 Stunden einer vollen Tide ein derartiger Sauerstoffmangel, oder eine derartige Anreicherung mit Giften aus den Abwässern stattfände, daß Organismen, die sonst gut existieren könnten, dadurch ausgeschlossen sind. Ich habe auch bei der Besprechung des Strandquais (S. 36 u. a.) darauf aufmerksam gemacht, daß möglicherweise ein regelmäßiger Wechsel zwischen entgegengesetzten Wasserzuständen ganz andere Wirkungen haben kann, als ein entsprechender Mittelzustand. Ich habe mich mit der Frage beschäftigt, ob es möglich sein würde, das ^^'asser eines bestimmten Augenblicks nach seiner biologischen Leistungsfähigkeit in bezug auf die Bildung eines Bewuchses zu kennzeichnen. Mit gewissen Einschränkungen ist das, wie es scheint, möglich. Ich habe zu dem Zweck in eine Anzahl gleichartiger Aquarien von 100 qcm Bodenfläche 126 E. Hentschel. Wasserproben von 200 ccm gegossen und Objektträger auf den Boden gelegt, auf denen sich dann ein Bewuchs bildete. Die Versuche wurden bisher in geringem Umfange gemacht, doch schien eine Versuchsreihe, bei der an einem Tage von 6 Uhr morgens bis 10 Uhr abends alle zwei Stunden Wasserproben entnommen und zur Kultur angesetzt v/urden, mit großer Deutlichkeit die fördernde Wirkung des Abwässergehalts auf bestimmte Arten zu zeigen, wenn man nämlich nach je sieben Tagen zählte und nach dem schließlichen Aussterben der Art den Gesamtwert ihrer Produktion berechnete. Diese Modifikation der Untersuchungsmethode hat eine gewisse Verwandschaft mit bakteriologischen ]\Iethoden und wird vielleicht für die weitere biologische Untersuchung des Hamburger Hafens und allgemein für den Vergleich verschiedener Wassersorten von Nutzen sein. Für einen Vergleich des untersuchten Grebietes mit anderen Gebieten, wie er z. T. schon für weiter seewärts gelegene Teile der Unterelbe versucht ist, wird man sich, um möglichst viele, den Vergleich erschwerende Faktoren auszuschalten, zweckmäßig derselben oder ähnlicher Methoden bedienen müssen, wie sie hier für den Vergleich verschiedener Hafenstationen angewandt sind. Gerade weil hier ein Mittelding zwischen einfacher Probenentnahme und Ansetzen von Kulturen vorliegt, bedarf es einer Art Normalmethode, welche die Bedingungen der Entstehung des Bewuchses in geregelter Weise umgrenzt. Es bedarf außerdem der Zählung, um genügend scharf die Ergebnisse auffassen zu können. Es wären bei solchen Vergleichen ökologische und geographische Ziele zu unterscheiden. Ökologisch würde sich z. B. die Eigenart verschiedener Gewässer, ähnlich wie das beim Plankton möglich ist, feststellen lassen. Daß die Methode für die Lösung vieler allgemein biologischer Fragen, die auch für das Verständnis ökologischer Zustände wichtig sind, gebraucht werden kann, mag hier nur angedeutet sein. Dauer und Intensität von Vermehrungs- und Entwicklungsvorgängen, Bedingungen der Ansiedelung sessiler Organismen, Einflüsse von Salzgehalt, Temperatur, Licht, Ver- unreinigungen und viele dergleichen Fragen dürften sich durch Modifikation der hier benutzten Mittel lösen lassen. Besonders auch für den Vergleich verunreinigter Gewässer untereinander und die Abschätzung der Grade der Verunreinigung, die so große Schwierigkeiten hat, mag die Methode von Wert sein. Von geographischen Aufgaben, für deren Lösung sie von Nutzen sein könnte, soll hier nur das schwierige Problem der geographischen Verbreitung der Protisten und die Frage nach der Ausbreitungsfähigkeit der planktonischen Stadien sessiler Organismen im Meere erwähnt sein. Tabellen. (Angaben über die Einrichtung der Tabellen und Zeichenerklärungen finden sich auf Seite 10.) I. Oberhafen, Bewuchs innerbalb 3 Tagen 11. „ „ „ 7 „ III. Rothenburgsort, „ „ 7 „ IV. Strandquai, „ . „ 7 „ V. St. Pauli, „ „ 7 „ VI. Grasbrookhafen, „ „ 7 „ VII. Hansahafen, „ „ 7 ,, VIII. Indiahafen, „ „ 7 „ IX a. Isebeckkanal, Kanalende, Bewuchs innerhalb 7 Tagen IX b. ,, Erweiterung, .. „ 7 „ X. Oberhafen, Bewuchs innerhalb 14 Tagen XI. Hansahafen, „ „ 14 „ 128 E. Hentschel. Tabelle la. ODGrJiaiGIl. Bewuchs innerhalb drei Tagen auf einer Fläche von 100 qcm. August 1914 September 22 25 28 31 3 6 9 12 Wassertemperatur °C 22 20 19 19 19 Epistylis spec. a „ umbellaria „ andere Opercularia Carchesium polypinum Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula „ citriua Andere einzelne Vorticelliden Stentor Vaginicola und Cothurnia . . . . Andere Ciliaten Summe der Ciliaten" Acineta grandis Metacineta mystacina Tokophrya quadripartita Trichophrya Dendrosonia Andere Suctorieu Summe der Suctorien Flagellaten Hydroiden Eotatorien Andere Tiere Algen Siderocapsa Crenotlirix Chlamydothrix Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in ß Andere Pilze 2 314 7 107 (1 527) 12 873 1973 (1 580) 13 20 20 414 34 1260 167 91 1552 2 280 (2 253) 36 787 1905 (5 453) 2 867 120 (360) 707 7 533 640 (1 400) 13 67 48 745 4 433 413 67 113 13 640 7 2 500 27 60 5 026 2 594 13 2 833 67 93 (13) 33 33 187 (53) 73 167 3 552 7 1560 7 33 1607 13 1539 40 173 (947) 393 (1 133) 10105 33 2 820 73 73 27 3 026 707 27 (260) 1340 1147 (1 220) 4 701 13 1560 33 133 40 1779 973 20 (1 840) 4 687 1387 (1 867) 47 10 821 247 3 587 13 240 33 4120 h. (s. h.) n. s. 100 V. >2 V. 2 700 V. 700 2 700 3,5 V. (100) V. (100) 2 200 7,3 V. 13 400 V. 11600 200 V. 173 000 V. 11000 9 000 V. 8 000 V. 2 000 23 000 3,6 350 h. 30 000 V. 9 000 20 000 2,1 ' (500) Biologische Untersuchungen. 129 i;ti4 15 18 Oktober 1914 21 24 27 30 12 15 18 16 14,5 14.5 14 13 12 11 11 11 10 370 120 27 167 87 107 13 147 « 7 — 13 20 7 13 53 7 33 213 53 33 13 — — — — — — — — - — (120) (887) 2 347 74 134 933 27 833 227 560 200 — 14 333 2 520 1667 667 320 67 293 107 — 13 100 567 360 140 47 187 27 247 113 27 (220) (614) 133 374 147 260 40 320 627 197 280 20 134 33 47 — 7 — — — — — — — 13 13 — — — — — — — — 1156 4 728 4 928 1202 901 3 087 538 1560 787 99 154 20 40 47 27 497 447 13 20 — — — 220 7 76 160 20 47 27 140 7 — — — — 167 360 107 114 387 60 53 47 7 33 — 27 — — — 13 — — — — — — — — — — — — — — — — 323 394 427 181 638 987 80 73 47 7 33 — — — — — — — — — — — 7 7 7 7 — — — — — — — — — — 7 — — — — — — — — — — — — — — — V. — — — — — — — — — V. V. — — — — — — 2000 233 000 3 300 — — — — — — — — V. — V. — V. V. — V. — V. V. 3600 — — — — — — — — — — (2500) 83 000 74 000 114000 19 500 11800 28100 122 000 103 000 21000 V. >2 2,2 4.1 2,2 1,9 >2 1,9 >2 • >1 (600) 500 (600) (400) (500) 600 500 700 — — — — — — — — - - - 130 Tabelle Ib. Oberhafen E. Hentschel. , Bewuchs innerhalb drei Tagen auf einer Fläche von 100 qcm. Oktober 1914 November 18 21 24 27 30 2 5 8 J Wassertemperatur ° C 10 10 10 10 . 7 8 8 1 Epistylis spec. a 40 40 40 20 7 20 27 7 6 7 7 27 7 27 20 13 1! unibellaria andere Opercularia Carcliesium polypinum Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula „ citrina Andere einzelne Vorticelliden. 7 Stentor — — — — — — Vaginicola und Cothurnia .... Andere Ciliaten — Summe der Ciliaten 80 87 47 14 61 33 7 Acineta grandis 13 13 7 7 7 — - i 3Ietacineta mystacina Tokophrya quadripartita Trichophrya i Dendrosoma Andere Suctorien Summe der Suctorien 13 13 14 — 7 — — Flagellaten — — — — — — IL Hydroiden — — — — — — - U Rotatorien - 1 Andere Tiere _ "f Algen — — — — — Siderocapsa V. 68 000 1,5 V. 103 500 1,6 500 22 600 <2 (500) — 14 500 225 21900 1,1 300 Crenotlirix Chlamydotlirix Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in ix 8100 1,4 250 Andere Pilze — — — — — — , I Biologische Untersuchungen. 131 1914 Dezember 1914 11 14 17 20 23 26 29 . 2 11 14 17 20 8 7 C ) 2 1 ,y 2 4 4 4 ,5 5 5 5 4,5 — 7 — — — — — — (V.) , 20 20 — — — — — — — 13 — 13 — — 7 — 7 13 \ — — — V. — 7 20 — — — 7 — — — — — — — — — 13 — — — 7 — — 7 (27) 7 13 — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — 20 47 — 14 13 7 — — 7 40 7 33 20 — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — 13 7 — — — — 7 — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — 13 7 — — — — 7 — — .— — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — . — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — 98 900 56 400 s. s. 300 — 200 V. 16 400 V. 10 200 5000 6100 1,1 200 1 125 1 50 1 1 1 1 1 100 1 120 1 60 1 100 — — — — — — — — — — — — — 132 Tabelle ic. Oberhafen E. Hentschel. . Bewuchs innerhalb drei Tagen auf ( jiuer Fläche von 100 qcm. 1 Dezember 1914 Januar 1915 1 20 23 26 29 4 7 10 13 16 1 Wassertemperatur ° C 4,5 3 2 . . 0 2 0 1 1 Epistylis spec. a 7 47 47 7 7 7 7 13 27 20 1 „ umbellaria „ andere Opercularia Carchesium polyj)inum Zoothamiiium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula „ citrina Andere einzelne Vorticelliden. Stentor — — — — — — Vaginicola und Cotlmrnia .... Andere Ciliaten Summe der Ciliaten 101 21 7 13 27 20 14 Acineta grandis Metacineta mystacina Tokoplirya quadripartita Trichophrya Dendrosonia — 7 7 — 1 Andere Suctorien Summe der Suctorien — 7 7 — — — -1 Flagellaten — — — — — — — Hydroiden - — — . — — — Rotatorien Andere Tiere Algen — — — — — — — Siderocapsa 2300 1 60 300 1 100 1 200 1 500 1 100 1900 1 90 3300 1 60 Crenothrix Chlamydothrix Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Eudenzabl „ Höhe in il Andere Pilze — — — — — — — ' Biologische Untersuchungen. 133 Februar 1915 19 22 25 28 31 3 6 9 12 15 18 21 24 27 0000 0 000 0,5 1 2 22 — — 13 (53) 7 7 — — 7 13 60 20 7 46 27 7 7 — — — — 7 — — - E — — 13 60 — 7 7 — — 20 87 80 — — ; - — — — — 7 — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — ^ — — — — — — — — z - — — — — — — — — — — — — 1 :tOO 1 200 1 100 1 500 1 1400 1 1400 1 V. 1 400 1 1000 1 2500 1 1400 1 110 3500 1 — — — — — — — — 1 134 Tabelle Id. Oberhafen E. Hentschel. , Bewucbs innerbalb drei Tage n auf einer Fläcbe von 100 qcm 1 März 1915 27 2 5 8 11 14 17 20 23 Wassertemperatur ° C 2 . 12 1 2,5 3 1 3 Epistylis spec. a 7 20 7 27 27 13 2G 7 20 7 7 7 7 13 27 13 13 13 7 (7) 20 ■ 7 . 6 umbellaria andere Carchesiura polypinum Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden VorticeUa campanula „ citrina Andere einzelne Vorticelliden. Stentor — — — — — — — Vaginicola und Cothurnia ... Andere Ciliaten Summe der Ciliaten 27 34 40 60 21 40 26 20 40 Acineta grandis — — 7 — — — Metacineta mystacina Tokophrya quadripartita ... . Trichophr3''a Dendrosoma Andere Suctorien Summe der Suctorien — — — 7 — — Flagellaten — — — — • — — — — Hydroiden — — — — — — — s. Kotatorien Andere Tiere Algen . . . V. n. s. 4900 13100 7 400 1800 Siderocapsa 600 1 900 1 100 1 1100 1 300 1 18 400 1 2100 1 500 1 700 1 Crenothrix Chlamydothrix Clonothrix, Stamm eben Cladothrix, Stämmeben „ Eudenzabl „ Höbe in |U Andere Pilze — — — — — — — — ~ Biologische Untersuchungen. 135 April 1915 26 29 10 13 16 19 22 25 28 1 4,9 5.3 5,9 6,9 7,7 8,2 8,6 9,0 8,8 11,1 12,1 13 13 13 20 7 13 27 13 140 20 13 34 87 20 40 27 126 433 20 7 (47) (20) (7) 13 40 20 33 7 47 13 6 (26) (60) (20) (7) 13 47 447 13 33 7 53 160 13 27 33 34 — — — 7 — (7) — = (27) 7 7 13 26 40 53 214 174 586 (81) 106 73 (140) 567 340 — — 7 7 — — — — — 20 7 7 13 160 — — — 7 7- — — — — — 20 187 — — — — . — — — — — — — — — — — — — — — — — (4900) (4200) 1400 n. s. — V. V. — — — llOü 1 4300 1 5800 1 (1200) 1 10 700 1 4100 1 9400 1 33 500 1 12 700 1 — (1200) 1 V. 96 000 1,62 200 — — — — — — — — — — — - 136 E. Hentschel. Tabelle le. UbBriläilGIl. Bewuchs innerhalb drei Tagen auf einer Fläche von 100 (icm. Mai 1915 14 7 10 13 16 19 22 Wassertemperatur ° C 12,1 12,3 13,2 14,1 15,0 12,6 12,8 15,4 Epistylis spec. a 7 33 100 13 47 7 7 7 147 27 13 13 120 213 360 107 160 607 380 127 326 300 93 100 27 134 7 13 1013 107 27 693 „ umbellaria andere Opercularia Carchesium polypinum Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula „ citrina Andere einzelne Vorticelliden . Stentor 7 13 7 7 7 — 13 13 7 Vaginicola und Cothurnia . . . Andere Ciliaten Summe der Ciliaten 214 181 180 847 1440 667 1870 Acineta grandis 13 7 47 13 47 20 53 13 13 47 40 187 7 107 20 147 27 47 87 20 173 13 47 Metacineta mystacina Tokophrya quadripartita Trichophrya Dendrosoma Andere Suctorien Summe der Suctorien 67 60 86 287 281 161 253 Flagellaten . — — — — — — — Hydroiden — — — 7 7 — — Rotatorien Andere Tiere Alffen — — — — — — V. Siderocapsa 183 000 1,48 300 V. 256 000 (1) 1500 >1 V. V. V. 64 000 1,2 147.000 4,9 700 V. 250 000 4,9 400 h. 347 000 4,9 500 Crenothrix riilamvdothrix Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in /z Andere Pilze — — — 1 1 Biologische Untersuchungen. 137 25 28 31 Juni 191.') 12 15 18 21 24 27 30 17,4 18,7 17,6 17,6 18,3 20,4 22,0 20.4 19,3 17,0 17,9 19,6 20.2 — 33 — 40 13 287 4 400 115 300 38 900 9 400 5 44U 5.') 21 10 7 — — 13 3 13 750 1800 1400 40 53 100 — — 47 193 — 267 — 16 900 10 800 120 27 18 100 — 13 — _ — 33 — 160 — — 7 400 307 387 100 2 207 47 140 1350 4 900 2 400 200 180 — 13 — — 240 7 20 800 800 — — — — — — 27 — — — 700 — — — — — — — 168 V — — — — — — — 53 120 40 387 243 433 6 800 21700 7 600 620 113 1 5()0 — 7 — 93 13 53 250 533 2 400 — 13 53 253 113 73 3 286 297 5980 241 350 130 000 13 300 300 320 3 000 13 — — — — 7 73 — 7 7 73 7 20 47 13 53 63 47 27 40 — — — — 7 — 7 — — — 100 — 27 — 13 666 727 273 6 664 686 7280 255 800 292 933 76 807 10 714 6 226 78 373 13 _ . — 7 — 13 20 7 220 17 33 100 — — 13 13 280 80 20 7 7 27 — — 40 — — — — — — — — — — — — — — — 33 40 14 247 17 33 140 — — 13 20 360 — — — — — — — — — — — . 7 . — — 13 — — — — — — — — 7 — 7 — — — — 53 167 33 53 53 80 547 — — — V. — — — — — — — — — h. V. h. h. s.h. s.h. s. s. s.S. — — V. — — h. — — — — V. n. s. h. — 7 000 V. V. — V. — V. V. s.h. n.s. h. V. V. — — — — — — 50 V. — — — — 149 000 203 000 154 000 >300 000 1600 s.h. h. s.h. s.h. 128 000 42 000 216 000 3,93 4,16 5,25 >2 1,6 3,8 7 3,1 3,5 >2 >2 >2 500 400 200 300 1500 3 000 500 (2 500) (750) • 2000 — — — — — — — — — — — — ]38 E. Hentschel. Tabelle If. UbBrJlälOIl. Bewuchs innerhalb drei Tagen auf einer Fläche von 100 qcm. Juli 1915 30 3 6 9 12 15 18 21 Wassertemperatur ° C 20,2 20,2 20,7 20,0 18,3 17,5 16,9 17,0 Epistylis spec. a 247 500 2 300 47 400 2 500 2 200 4 700 160 300 700 39 200 4 600 1600 1400 2 000 102 700 393 11900 400 2100 5 400 1 900 67 9 900 7 520 33 300 560 127 120 1460 7 20 100 20 60 27 380 740 27 120 80 1300 100 140 360 1 140 80 240 40 2 880 380 67 1600 „ umbellaria „ andere . Opercularia Carchesium polypinum Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula „ citrina Andere einzelne Vorticelliden . Stentor 613 633 7 993 120 160 140 13 127 Vaginicola und Cothurnia . . . Andere Ciliaten Summe der Ciliaten 307 213 210 440 135 753 8 940 2 214 2 880 6 554 Acineta grandis 100 500 400 100 100 20 1420 140 60 20 1400 33 53 113 680 180 40 93 Metacineta mystacina Tokophrya quadripartita Trichophrya 1100 120 40 Deudrosoma Andere Suctorien Summe der Suctorien 100 900 200 1640 1506 1013 1353 Flagellaten — — — — — — Hydroiden 7 7 — — — — Rotatorien Andere Tiere Algen — — — — — — Siderocapsa h. V. h. 1000 h. V. s. h. 1000 V. (s. h.) s.h. V. h. h. b. s. 1-2 V. V. V. 80 000 3,4 500 V. V. V. 52 000 2,05 500 V Crenothrix 31000 Chlanij'dothrix V Cionothrix, Stämmcheu Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in //. 54 000 1,5 300 Andere Pilze ' — — — — — — Biologische Untersuchungen. 139 August 1915 24 27 30 11 14 17 20 23 28 31 17,6 19,0 18,3 17,7 18,9 19,2 19,0 19,6 18,4 17 16,8 17,3 1933 6 040 19 300 2 960 5 960 4 400 9 700 7 060 2 620 1920 1040 173 53 440 140 1480 900 1150 980 820 980 160 — — 400 — 200 3 400 1060 1620 160 — — 28 — 240 320 200 820 40 — 20 307 300 1900 1720 6 640 8 300 5 800 5 500 1400 1627 500 — — — 120 47 — — — — — 1347 2 960 13 000 23 960 21 920 15 600 15 300 17 560 5 360 2 300 2 240 120 280 900 480 880 3 200 2 200 8 000 2 660 1360 1640 53 80 80 287 180 400 1600 1760 1120 320 3 640 — 600 5 400 2 080 2 560 7 500 800 4180 1320 780 1020 7 13 40 7 — 20 200 20 — 7 13 — 7 — — 40 — — — — 160 — 3 947 10 354 41460 32 034 40187 44120 38 450 46 700 15 467 9 480 10 240 133 600 400 1080 600 1000 800 240 60 120 3 640 680 1100 2000 1160 160 1200 4 800 1440 140 200 3 280 213 260 100 200 160 400 400 180 27 20 — 28 100 20 20 27 13 53 200 — 20 — 33 20 - — — — — — — — — 1054 2 060 2 540 2 467 986 2 800 6 000 1880 227 373 6 940 — — — — V. — — V. — — V. . , 7 7 — — — — 40 — — 60 — — 13 — — — — — — — 120 — — — — — — — — — — — — V. V. V. V. V. V. — s. — 28100 32 600 15 000 11400 s.h. 36 400 15 000 2 000 16 000 13 000 h. V. V. V. h. h. V. V. V. V. 7 200 V. — 13 21900 V. — — — — 4 800 43 000 27 000 66 000 9 800 65 000 44000 26 000 28 000 — 2,4 1,9 1,1 1,6 2,46 1,5 2,5 3,3 — 355 400 750 375 500 600 • 400 — — — — — — — — — 140 E. Hentschel. TabellG IIa. UbGrJlälßll. Bewuchs innerhalb sieben Tagen auf einer Fläche von 100 qcm. September 1914 Oktober 1914 2 9 16 23 30 7 14 21 28 Epistylis spec. a 16 637 85 93 5 750 36 983 22 400 15167 1633 39 202 2 426 23 567 5 483 8 984 793 70 86 8 715 15 10103 637 4 597 6 144 246 222 14 558 4 031 14 458 3 742 151 228 2336 8 346 2858 692 47 714 27 „ umbellaria 15 andere Opercularia Carchesium polypinuni Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula , citrina 279 179 Andere einzelne Vorticelliden. 17 Stentor 327 15 210 47 15 — 33 8 23 — Vaginicola und Cothuruia .... Andere Ciliaten 23 Summe der Ciliaten 97 442 42 606 25 013 43 401 6660 784 27 513 Acineta grandis 11433 23 3 322 997 56 350 443 6 810 156 2 022 300 15 783 39 357 12 1 128 104 122 769 182 39 126 Metacineta mystacina Tokophrya quadripartita Trichophrya 70 Dendrosoma Andere Suctorien Summe der Suctorien 14 778 64 756 3159 1497 995 221 126 70 Flagellaten — V. — — — — Hydroiden : V. 15 V. 12 — 15 ■ Rotatorien Andere Tiere — Algen — — — — — — — Siderocapsa h. s. s. h. h. 65 000 s.h. 2 400 8 000 1 h. V. V. (159 000) h. 62 000 6 000 90 000 h. 1500 s.h. h. 2500 V. V. 4900 (600) V. 10 200 (500) Crenothrix Chlamydothrix Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in fi h. s.h. s. V. (135 000) s.h. 1500 Andere Pilze - — — — — — — Biologische Untersuchungen. 141 November 1914 Dezember 1914 Januar 1915 9111 18 25 l'j 28 30 6 13 20 27 - 1 - 15 — — — - — - — 7 — — — — — — — — — — — — 18 — 7 — 7 — — — — — — — — — — — — — — 20 140 100 220 31 — 260 233 80 — 19 7 — 40 53 153 — — 13 27 7 39 — — — — 27 13 — — — 27 — — — — — — — — — — — ^- — — 62 86 20 13 33 40 487 55 7 47 27 53 — — 7 — — 7 — — — — 23 76 13 27 33 27 94 155 70 33 33 20 7 — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — 139 181 40 67 246 247 974 241 102 353 354 160 14 — — — — — — — — — — — — — — — ^ _ _ _ _ 8 10 — 7 — 13 7 15 7 — 7 — — — — — — — — — — — — — — 8 10 — 7 — 13 7 15 7 — 7 — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — (58 000) s.h. 14 700 355 000 100 000 103 000 89 000 153 500 60 100 102 300 185 700 2300 11200 h. 1,12 1,04 2,22 2,08 1 1 1 1 1 1 1500 250, 250 875 (500) 600 150 150 150 500 — — — — — — — — — — — — — 142 E. Hentschel. Tabelle IIb. UbörüälGIl. Bewuchs innerhalb sieben Tagen auf einer Fläche von 100 qcm. Februar 1915 März 1915 3 10 17 24 3 10 17 24 31 Epistylis spec. a 7 20 80 7 17 13 93 13 27 40 33 107 20 13 13 40 13 474 33 40 6 46 87 20 13 „ umbellai'ia „ andere Opercularia Carchesium polypinum Zoothamniuni spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella canipanula „ citrina 107 27 13 27 Andere einzelne Vorticelliden. 53 Stentor — — — — — — Vaginicola und Cothurnia. . . . Andere Ciliaten — Summe der Ciliaten 27 117 206 206 553 166 234 Acineta grandis 3 — — 13 Metacineta mystacina Tokophrya quadripartita Trichophrya — Dendrosoma 13 Andere Suctorien Summe der Suctorien — 3 — — — 13 13 Flagellaten — — — — — — Hydroiden — — — — — — Rotatorien Andere Tiere Algen — — >100 V. — — Siderocapsa 500 1 22 900 1 150 32 000 1 180 36 900 1 375 96 300 1 (200) 85 000 1 200 Crenothrix Chlamj'dothrix — Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in fi 299 200 1,04 Andere Pilze — — — Biologische Untersuchungen. 143 April 1915 Mai 1915 Juui 1915 7 14 2 1 28 ;■ > 12 1 9 26 2 3 16 23 .'iO 7 122 100 20 25 347 367 93 46 7 114 1453 7 20 93 680 100 27 8 8 1216 2424 264 72 8 (27) (60) (40) (20) 20 140 5380 2600 13 2240 1000 60 13 134 180 6327 47 1553 13 7 113 873 93 7720 51200 140 41 600 79 600 7 600 1120 95 600 767 698 000 (-) V. s.h. V. n. s. 508 500 120 206 800 800 2800 733 16 300 11100 13 20 20 7 40 27 13 32 376 16 (7) (100) 27 47 160 13 100 160 113 V. 100 287 873 1668 940 4424 (254) 11467 8474 8932 975 900 747 253 20 7 7 33 7 7 13 7 67 53 112 184 88 808 (7) (33) (100) 200 1160 40 100 27 — — — 100 100 20 20 54 94 53 1192 (140) 1500 27 — — — 220 — — — — — — — — — — — — — — — — V. 60 113 140 100 l — n. s. — V. — V. — — h. — — — — 139 800 1,06 250 347 000 1,46 740 285 000 2,65 500 V. 233 000 2,08 500 248 V. s.h. h. — n. s. V. n. s. s.h. 3000 s. s. h. V. V. 53 000 3,7 350 s. s. h. V. h. 1300 h. V. 240 s.h. n. s. m! V. V. h. u. s. V. 4000 h. — — — — — — — — — — — 144 E. Hentschel. Tabelle II C. UDGrJlSiiGIl. Bewuchs innerhalb sieben Tagen auf einer Fläche von 100 qcm. Juli 1915 August 1915 14 21 28 11 18 25 Epistylis spec. a ,, umbellaria ,, andere Opercularia Carchesium polj'pinum Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula ,, citrina Andere einzelne Vorticelliden. Stentor Vaginicola und Cothurnia . . . . Andere Ciliaten Summe der Ciliaten Acineta grandis Metacineta niystacina Tokophrya quadripartita Trichophrya Dendrosoma Andere Suctorieu Summe der Suctorieu Flagellaten Hydroiden Rotatorien Andere Tiere Algen Siderocapsa Crenothrix Chlamydothrix Olonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in // Andere Pilze 380 000 500 6 200 2 500 9 800 20 000 25 000 433 67 766 160 967 267 1433 27 1834 121 300 40 500 3 000 35 200 10 900 800 434 800 220 1 700 300 82 000 6 340 800 10 800 41000 1100 2 800 1400 30 200 21100 13 800 113 1400 113 600 1800 2 660 37 600 24 700 1120 100 12 800 1200 1100 540 1600 600 13 567 200 113 13 400 320 20 80 60 500 20 100 300 27 200 428 613 31721 172 266 537 380 113 493 181 980 17 467 200 400 8 800 533 2 433 400 21 500 13 400 1700 407 7 500 7 400 800 200 200 200 2 500 100 100 800 12100 640 3 800 120 140 67 9 400 3 366 37 007 16100 2 900 12 900 4 767 s.h. 1200 60 120 13 100 107 h. s.h. s. s. h. 800 h. h. 1500 h. (-) s.h. 60 s.h. h. 750 h. h. s.h. 800 h. h. h. h. h. 540 li. h. 750 s.h. s.h. s.h. 600 s.h. s.h. s.h. 1800 s.h. h. OIOOO) s.h. 150 s.h. 370 h. h. >1000 Biologische Untersuchungen. 145 Tabelle lila. E/OtüeillblirgSOrt. Bewuchs innerhalb sieben Tagen auf einer Fläche von 100 acm. November 1914 Dezember 1914 29 5 12 24 1 8 15 22 29 Epistylis spec. a ,. umbellaria andere 15 15 13 — — — Opercularia Carchesium polypiuum Zoothaiuniuni spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula , citrina — Andere einzelue Vorticelliden. — Stentor . . — — — — — Vaginicola und Cothurnia. . . . Andere Ciliaten — Summe der Ciliaten 15 15 13 — — 4cineta grandis 117 (23) 8 7 — — 7 Metacineta niystacina Tokophrya quadripartita Dendrosonia Andere Suctorien — Summe der Suctorien 117 31 7 — — 7 Flagellaten — — — — — — Hydroiden . — — — — : Rotatorien Andere Tiere — Algen — — — — — Siderocapsa Crenothrix — 4800 1,38 233 — V. 1 — 1600 1 220 — (Jhlamj'dothri.\ Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in ;u 200 1 Andere Pilze — — — — J 10 146 E. Hentschel. Tabelle III b. Rothenbur^SOrt. Bewuchs innerhalb sieben Tage n auf einer Fläche von 100 qcm. Januar 1915 ' Februar 1915 März 1915 29 12 19 26 2 9 16 23 2 9 16 30 Epistylis spec. a „ umbellaria andere 9 9 — 13 7 80 7 13 20 7 7 7 83 17 8 8 20 13 Carchesiuni polypinum Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula citrina Andere einzelne Vorticelliden. Stentor — 7 — — • — — Vaginicola und Cothurnia. . . . Andere Ciliaten Summe der Ciliaten 18 — 27 100 41 116 20 13 Aciiieta grandis — — 7 — — — — — Metacineta mystacina Tokophrya quadripartita Trichophrya Dendrosoma Andere Suctorien Summe der Suctorien — — 7 — — — — — Flagellaten — — — — — — — — Hydroiden : — z — I I — l Kotatorien Andere Tiere Alaren — — — — — — — n. s. Siderocapsa 800 1 400 1 (1 600) 1 3 000 1 1100 1 12 500 1 110 — 200 1 Crenothrix Chlamydothrix Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Höhe m fjL 1 Andere Pilze — — — — — — — — 1 1 Biologische Untersuclmngeu. 141 April 1915 Mai 1915 Juni 1915 13 20 27 11 18 25 15 29 4 7 3 20 820 93 147 (13) 53 13 60 53 1300 (13) 60 213 127 53 150 7 14 700 213 93 634 2 900 133 687 27 463 267 74 1253 587 13 713 220 690 300 2 200 250 440 590 2 600 19 760 920 87 1860 68 800 6 600 19 300 1400 2 600 11700 12 400 240 160 — — — — — 7 20 73 7 7 40 140 190 10 33 1200 33 80 20 10 140 200 11 3 840 319 1486 543 1054 4 924 2 954 7 630 23 860 110 533 13150 — 3 7 120 13 27 13 87 2 460 260 600 2 400 4 900 9 300 300 380 60 398 13 20 467 25 200 267 1867 293 33173 7 613 50 53 600 133 1860 45 200 160 660 2 000 88 700 1100 600 2 200 1100 44 900 100 1400 — 3 127 140 5 720 14 880 486 27 801 34 086 55 643 46 020 94 600 47 500 — — — — — — ■ — — — — (V.) h. — I — 7 E ~ (27) -_ 13 160 27 47 13 14 113 23 m 11. s. — — V. h. — V.! V. — — 200 ■ — — 600 1 200 1 (6400) 1 200 1 — 100 1 — — 13 s. (20) n. s. 4 900 V. 140 600 1 s. 453 1800 1,39 h. V. V. 1300 — — — — — — — — — — — — 148 E. Hentschel. Tabelle Nie. E,OtlieilburgSOrt. Bewuchs innerhalb sieben Tagen auf einer Fläclie von IjQO qcra. Juli 1915 August 1915 29 6 13 20 27 3 10 17 24 31 Epistylis spec. a 241 000 22 500 1 200 86 600 300 5100 700 65 600 27 53 247 2 700 5100 6 480 100 4 400 1760 7 500 32 300 13 140 320 6 500 2 240 413 4 700 9 700 93 67 9 800 500 4 700 6 700 80 360 1000 14 200 9 400 940 7 700 8 900 100 6 633 27 33 3 840 „ umbellaria „ andere Opercularia Carchesium polypinum Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula „ citrina 9 660 Andere einzelne Vorticelliden. — Stentor 127 60 120 120 13 60 7 60 7 53 73 100 40 53 7 13 7 Vaginicola und Cothurnia .... Andere Giliaten Summe der Giliaten 264 887 92 953 73 794 20 307 46 679 24 933 39 520 15 753 13 520 Aciueta grandis 18 700 3 600 2 300 940 4 200 32 300 3 400 1600 3100 27 40 800 2 000 720 4 900 1400 94 200 1300 200 4 800 1100 56 200 5100 80 6100 3 500 57 500 1700 20 4 900 7 33 300 60 160 9 500 38 800 333 ' 467 45 900 48 200 20 7 3100 Metacineta mystacina Tokophrya quadripartita Trichophrya Dendrosoma Andere Suctorien Summe der Suctorien 25 540 44 600 48 447 101 900 68 580 67 620 560 49100 97 227 Flagellaten h. (V.) (h.) V. s. h s. h. s. h. s. h. (V.) Hydroiden 67 60 13 260 53 20 27 120 33 ^ Rotatorien Andere Tiere Algen — - — — — — — — Siderocapsa h. n. s. 100 n. s. V. 108 V. 160 V. V. 900 h. 500 V. V. 200 100 V. 200 V. 8 800 s h Crenothrix 'S 100 Chlamydothrix Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in At V. 6100 Andere Pilze — h. (V.) (V.) h. — — — Biologische Untersuchungen. ^^49 Tabelle IVa. btraHQ. €[119)1. Bewuchs innerhalb sieben Tagen auf einer Fläche von 100 qcm. November 1914 Dezember 1914 Januar 1915 2 9 23 30 7 14 21 28 9 16 23 30 Epistylis spec. a uiubellaria .... 31 8 39 — 13 27 7 13 53 27 7 107 13 47 167 13 100 — 13 13 — andere Opcrcularia Carcliesiuni polypinum Zoothamnium spec. a ,, spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella canipanula „ citrina Andere einzelne Vorticelliden. Stentor — "*~ — — — Vaginicola und Cothuruia .... Andere Ciliaten Summe der Ciliatea 78 — 60 194 340 — 26 — Acineta grandis 8 — 7 — — — Metacineta niystacina Tokophrya (j[uadripartita Trichoplirya Dendrosonia Andere Suctorien Summe der Suctorien 8 — — — 7 — — — Flagellaten — — — - — — — — Hydroiden — — — — — — Eotatorien Andere Tiere Algen — — — — — — — — Siderocapsa 6800 2,3 500 V. 3000 1 100 (27 100) 1,5 400 29 500 2,38 625 500 1 70 26 900 1 150 9000 1 150 Crenothrix Clilamydothrix Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in [j. Andere Pilze — — — _ — 150 E. Hentschel. Tabelle IV b. bträlKlQllä)!. Bewuchs iunerlialb sieben Tagen auf einer Fläclie von 100 qcm. Februar 1915 März 1915 April 1915 Mai 1915 30 6 13 20 27 3 10 17 24 1 8 15 22 29 5 Epistylis spec. a ! — — 7 7 47 13 20 13 1407 53 27 10 200 40 30 2 020 3 900 7 127 467 333 527 73 147 47 13 153 113 umbellaria — • „ andere 1 80 Opercularia — Carchesium polypinum Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula „ citrina 187 40 227 100 Andere einzelne Vorticelliden. 307 Stentor — _ — 13 — 13 — — 20 7 13 Vaginicola und Cothurnia. . . . Andere Ciliaten 293 Summe der Ciliaten — — — 20 87 1513 280 5 920 1 554 480 1 247 Acineta grandis — — — — — 20 430 560 180 420 8 600 122 200 600 1200 29 100 17 600 53 60 7 20 27 54 147 Metacineta mystacina Tokophrya quadripartita Trichophrya 440 13 Dendrosoma Andere Suctorien Summe der Suctorien — — - — — 20 1590 132 600 46 813 600 Flagellaten — — — — — — - - — — Hydroiden = — - I 40 — : 1000 E Rotatorien Andere Tiere — Algen — — - 5200 h. s. h. V. V. v! V. Siderocapsa 100 1 500 1 700 1 2800 1 22 900 3,3 750 232 000 s. h. 500 14500 2,68 500 h. h. >500 1750 V. s.h. V Crenothrix Chlamydothrix Clonothrix, Stämmclien Cladotlu-ix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in ß n. s. h. > 1 >1230 Andere Pilze — — — — — — — — — — \ Biologische Uiiteisiuiiiiii"en. 151 Juni 1915 Juli 1915 August 1915 12 19 26 l 10 17 24 31 7 H 2] 28 1953 248 400 177 900 2 158 OüO 2 517 200 338 900 93200 145 100 260 300 77 000 64 300 6 2(w — (100 — — — — 13 — — — 2U 2 900 15 600 160 75 000 20 800 22 400 — — — 107 440 20 — — 520 — — — 187 — — — — — 3 200 — 1500 — 700 — 1527 — 53 1530 1400 1980 73 — — — 800 880 — 1750 23100 880 — 31 600 900 24 600 64 200 143 400 307 500 623 900 286 000 4 300 12 200 — 55 600 1600 1500 — 5 400 2 500 407 3 300 3 300 75 800 10 300 — — — 1 — — — 700 — — — 12 300 25 200 100 (492 000) 377 600 5 300 2 300 5 100 8100 24100 8 400 2 200 — — 7 — 13 80 73 40 300 — 7 20 910 200 93 380 — — — — — 120 — — — — 7 — — — — — — — 300 — 101 463 336 500 181 127 2 784 773 2 948 813 370 580 120 186 221 527 416 180 410 654 700314 298 300 1800 200 1200 13 400 7 200 27 600 35 000 4 500 39 800 5 000 — 13100 33 700 73100 43 500 — — 31800 218 900 1000 5100 45 800 3 200 500 — (100) — 2 600 45 200 3 700 100 500 1400 1400 — 100 190 — 480 140 400 500 7 — — 7 200 200 850 600 60 600 27 760 27 — 60 — — 107 36 540 74 000 45 240 16 740 52 827 64 360 254 034 6 000 46 360 52 207 3 400 14007 s. h. (V.) — — — — — — — (V.) (V.) — 7 7 — 7 7 13 27 87 100 157 — 360 200 100 — — — 7 — — 500 200 200 5 810 1000 — 193 — — — — — — — s. h. s. s. h. h. h. h. V. V. h. V. V. h. V. — — — — V. — — — — V. s. h. V. V. — — h. V. V. V. V. b. V. V. V. 250 700 1100 2 200 800 ' 500 593 220 3 000 s.h. 700 700 n. s. s. h. s. h. h. V. s. h. n. s. n. s. h. V. n. s. n. s. h. — h. h. h. h. h. h. b. 2 000 1000 2 500 600 1000 1000 (2 500) — - — — — — — h. — V. b. — 152 Tabelle Va. St. Pauli. E. Hentschel. Bewuchs innerhalb sieben Tagen auf einer Fläche von 100 qm. t Nov. 1914 Dezember 1914 Januar 1915 Februar 1915 . 18 25 9 16 23 6 13 20 27 3 10 17 Epistylis spec. a 13 93 7 1796 27 340 513 130 8 40 50 142 85 40 47 180 7 13 46 13 40 13 7 7 7 7 13 7 7 6 7 13 120 2000 27 40 53 „ uiiibellaria andere Opercularia Carchesium polypiuum Zoothamuium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella carapanula „ citrina Andere einzelne Vorticelliden. Stentor — 53 42 17 7 — — — — — — Vagiuicola und Cothurnia. . . . Andere Ciliaten Summe der Ciliaten 106 2866 384 294 99 20 21 33 20 2240 Acineta grandis Metacineta mystacina Tokophrya quadripartita Trichophrya 7 ■ • - — — — — — — Deudrosonia Andere Suctorien Summe der Suctorien 7 — — — — — — — — — Flagellaten — — — — — — - — — Hydroiden \ — — Rotatorien Andere Tiere Alffen — — — — — — — — — Siderocapsa 62000 1,16 (500) s.s.h. s.h. 800 s.h. 2,5 1250 45 000 1,02 250 74 200 1,04 600 4800 1 375 10 900 1 350 5000 1 400 29 000 1 185 Crenotlirix Chlamydothrix Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in ii 29100 1,14 500 Andere Pilze — — — — — — — — — I Biologische Untersucliungea. 153 März 1915 April 1915 Mai 1915 24 3 10 17 24 31 7 14 21 28 3 1 2 19 26 74 153 13 6 7 7 13 13 66 33 87 33 7 40 20 80 27 40 13 307 593 100 227 20 380 527 67 V. V. V. V. V. h. V. V. V. V. V. V. s.h. h. V. V. b. V. V. h. 7 — 7 — — 7 — — — — V. — 253 106 160 47 167 20 1247 974 — — — — V. — — — — — — — — — — — V. — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — 20 — — : E V. — n. s. — — — — — — — — — — - — - 39 000 1,22 200 28 900 1 400 43 000 <2 380 400 1 300 93 800 1 250 — m. s. h. 2300 m. 3. s. h. 3000 ra. m. 5000 m. m. 7500 in. m. 8000 in. m. 7000 h. V. S. S. ll. S. ll. 5000 — — — — — — — — — - — — — — ;[54 E. Hentschel. Tabelle Vb. Ibl. iräUll. Bewuchs innerhalb sieben Tagen auf einer Fläche von 100 qcm. Juni 1915 Juli 1915 August 1915 2 9 16 23 30 7 14 21 28 4 11 18 Epistylis spec. a umbellaria n. s. V. V. V. V. m. V. V. V. s. s. h. V. \. V. V. s. s.h. V. V. m. h. V. V. m. V. h. V. h. V. V. V. s.h. (s. h.) h. m. h. h. s.h. „ andere V. Opercularia ... Carchesium polypinum Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula , citrina h. V. Andere einzelne Vorticelliden . — Stentor — — — V. V. V. s.h. — — Vaginicola und Cothurnia . . . Andere Ciliaten — Summe der Ciliaten Acineta grandis — — — — n. s. V. h. h. V. V. Metacineta mystacina Tokophrya quadripartita Trichophrya V. Dendrosonia Andere Suctorien _ Summe der Suctorien — — — — — — — V. Flagellaten — — — — — — — — — — Hydroiden V. — — — ■ E E — Rotatorien Andere Tiere Algen — — — — — — — V. — — _ Siderocapsa s.h. s. s. h. s.h. 5000 V. s. s. h. m. 5000 h. • m. s. s. h. 8000 s.h. s. s.h. 8000 s. s. h. s.h. 2000 V. V. h. h. (2000) h. s.h. s.h. h. (1500) V. s.h. h. s.h. 12000) V. h. V. h. s.h. (2000) V. s.h. s.h. (2500) h. Crenothrix Chlamydothrix ( 'lonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Höhe in n V. s.h. s.h. 3000 Andere Pilze — — — — — — — — — — - Biologische Untersucliungeu. ^5.-, Tabelle Via. GrraSbrOOküaieil. Bewuchs innerhalb sieben Tagen auf einer Fläche von 100 qcni. März 1915 April 1915 27 6 13 20 27 3 10 17 24 Epistylis spec. a „ mnbellaria ,, andere Opercularia 200 47 100 207 399 167 187 47 573 53 13 27 207 467 53 133 133 20 447 140 13 47 120 613 707 93 27 7 320 3860 107 353 134 480 13 880 360 180 160 40 372 Carchesiuni polypinum Zoothamniuni spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden VorticeUa campanula „ citrina 1 307 7 839 1068 213 9 280 Andere einzelne Vorticelliden. 1465 Stentor Vaginicola und Cothurnia .... Andere Ciliaten 7 — — 13 167 207 13 13 60 93 13 113 20 200 268 80 Summe der Ciliateii 561 800 873 799 1161 1526 5000 15 120 22 092 Acineta grandis 7 — 7 — 13 20 153 20 100 Metacineta mj'stacina Tokophrya quadripartita ... . Trichophrva 212 Dendrosoma 932 Andere Suctorien Summe der Suctorien 7 — 7 — 13 20 153 120 1144 Flagellaten — — — — — — — — _ Hydroiden — — — — — — Eotatorien _ Andere Tiere _ V Algen — — s. s. 500 1 100 1 700 1 300 1 (700) 1 — — 300 1 Crenothrix Chlamydothrix V. Clonothri.K, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Eudenzahl „ Höhe in />. 900 1 Andere Pilze — — — 1 — — — 1 — 1 — ;[56 E. Hentschel. Tabelle VI b. GrrasbrOOkhafen. Bewuchs innerhalb sieben Tagen auf einer Fläche von 100 qcin. Mai 1915 Juni 1 8 15 22 29 5 12 19 Epistylis spec. a „ umbellaria andere 40 453 1313 16 200 160 280 120 520 80 300 120 500 5413 40 760 140 460 19 360 233 63 27 13 27 6100 393 440 13 440 1320 (20) (27) (80) (20) (100) (360) 1400 107 Opercularia 2 400 Carchesium polypinum Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula „ citrina 1400 187 10 280 4 500 167 Andere einzelne Vorticelliden. 30 700 Stentor ... 767 47 40 73 40 73 127 13 140 440 440 1320 (220) 500 Vaginicola und Cothurnia. . . . Andere Ciliaten 53 306 Summe der Ciliaten 20 300 7 326 20 306 6510 4 806 (827) 52 000 Acineta grandis 1640 1280 5 920 3 920 560 47 5 260 520 2 200 3 500 120 7 1020 1720 9 240 9 960 7 480 16 720 (20) (2 160) (140) (40) Metacineta mystacina Tokopbrya quadripartita Trichoplirya 35 900 Dendrosoma _ Andere Suctorien 800 Summe der Suctorien 12 760 6 387 5 820 2747 43 400 (2 360) 36 700 Flagellaten n. s. — — — h. — V. Hydroiden E 7 : 93 360 60 20 253 27 Rotatorien Andere Tiere _ Algen s. h. — n. s. V. h. — — Siderocapsa 64 000 1,1 s.h. 48 000 1 h. 1200 400 >1 V. 1000 h. 32 000 1300 V. 22 000 5 300 s. (1) s.h. 11100 Crenothrix Chlamydothrix Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in ß Andere Pilze — — — — — — — Biologische Untersuchungen. lö"; 1915 Juli 1915 August 1915 26 10 17 24 14 21 1820 20 120 200 260 1440 320 1300 714 800 180 4 800 2 400 11600 1 200 34 000 200 80 200 12 400 4 800 72 200 480 1600 208 400 4 040 560 4 080 153 700 1600 37 400 V. 100 10 000 3 700 80 120 55 000 1667 87 5 700 2 600 10 800 1940 6 000 1100 21600 900 31 400 340 27 1000 60 340 60 3 340 240 14 600 100 15 640 27 1900 140 400 300 2 200 20 900 7 12100 5 880 738 560 66 380 89 947 219 520 193 100 81174 43 247 44 927 6 820 7 900 60 83 600 9 600 100 20 300 3 600 400 500 40 4 800 100 1700 84 800 100 1000 300 12 000 600 20 100 100 10 200 27 14 780 ■ 93 320 4 840 6 600 86 200 12 600 20 200 10 227 — — V. — — V. — h. 745 000 20 60 20 — 320 100 I 120 147 7 — — 20! — — — — — — s.h. V. 1 h. V. V. (500) h. 1500 h. h. (800) V. V. 53 V. <2 h. V. h. >2 800 h. h. h. 1400 h. s. s.h. s.h. (400) V. V. V. h. n. s. 500 V. V. 60 s. — — — - (V.) — — — — 158 E. Hentschel. Tabelle VII a. liänSäiJläiGIl. Bewuchs innerhalb sieben Tagen auf einer Fläche von 100 qcm. November 1914 Dezember 1914 2 9 16 23 30 7 14 2! 28 Epistylis spec. a „ umbellaria 55 23 125 15 15 140 120 27 240 87 40 60 200 13 120 7 27 10 7 30 13 10 20 7 100 73 167 54 13 220 26 13 33 180 20 13 340 27 40 7 „ andere Opercularia Carchesium polypinum Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Yorticella campanula „ citrina 426 7 13 193 Andere einzelne Vorticelliden. 27 Stentor — — — - — — Vaginicola und Cothurnia .... Andere Ciliaten — Summe der Ciliaten 233 654 427 70 367 313 666 673 Acineta grandis 32 8 62 33 73 207 173 13 13 87 40 3 10 73 113 20 13 20 40 13 7 Metacineta mystacina Tokophrya quadripartita . ... Trichophrya 127 l'endrosoma Andere Suctorien 7 Summe der Suctorien 102 486 153 13 73 146 80 134 Flagellaten — — — — 10 300 500 3000 Hydroiden - — — z — — Rotatorien Andere Tiere Algen — — — — — — — Siderocapsa — — — — (100) 1 3 200 1 300 1 Grenothrix Ohlamydothrix -Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in ^ 400 1 Andere Pilze — — — — — — — Biologische Untersuchungen. 15i> Januar 1915 Februar 1915 März 1915 11 18 25 15 22 15 22 29 160 13 147 20 ■ 240 40 27 13 320 7 247 227 7 246 93 14 100 20 40 i 1 46 13 14 3 186 3 33 30 246 53 107 40 193 13 73 140 467 13 7 194 693 7 187 13 ~ — 13 7 13 7 — — E — 13 340 307 827 367 173 80 255 446 279 627 1107 27 7 7 7 7 — — — 3 40 — 53 7 87 34 7 14 — — — 3 40 — 53 94 — — — — — — — - — — — — — — — — = — - — — — — — — — — — s. 200 1 — 500 1 400 1 700 1 600 1 800 1 — 100 1 — 300 1 — — — — — — — — — — — 160 Tabelle VII b. Hansahafen. E. Hentschel. Bewuchs innerhalb sieben Tagen auf einer Fläche von 100 qcm. April 1915 Mai 1915 29 5 12 19 26 3 10 17 24 31 Epistylis spec. a 97 67 7 113 17 (20) (27) (20) (7) 13 66 927 87 27 46 53 27 27 60 120 140 610 40 50 20 347 227 40 33 1670 500 27 1933 500 840 1120 528 272 60 20 360 20 360 „ umbellaria andere Opercularia Carchesium polypinum Zootharanium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campauula „ citrina Andere einzelne Vorticelliden. Stentor 23 — 47 80 7 7 70 10 67 40 7 13 16 16 147 47 Vaginicola und Cothurnia. . . . Andere Ciliaten Summe der Ciliaten 324 (74) 1167 427 940 754 4 650 2 792 1014 Acineta grandis 10 3 17 (7) (7) (7) 20 33 7 20 47 10 220 480 27 80 147 200 1050 15150 600 667 3133 15 867 533 96 240 3260 520 93 Metacineta mystacina Tokoplirya quadripartita Trichophrya Dendrosoma Andere Suctorien Summe der Suctorien 30 (21) 53 74 710 454 17 467 19 629 4113 Flagellaten — — — — — — — — — Hydroiden E : — — — I I Eotatorien Andere Tiere Algen 2300 — s. h. s. h. ~ 32 V. Siderocapsa 700 1 300 9900 1 s. s. 1 V. V. 300 1 5500 n. s. 93 800 1 373 V. 153 608 V. 840 V. 420 V. 1640 Crenothrix Chlamydothrix Clonotlirix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in ß Andere Pilze — — — — — V. — ■ Bioloyische Untersuchungei 161 Juni 1915 Juli 1915 August 1915 14 21 28 12 19 26 Iß 23 30 _ 2 900 6 307 1600 13 900 12 500 14 600 8 360 4 507 5 840 3 680 1200 — — — 7 100 13 40 67 40 7 — — — 27 280 340 940 613 — 53 — — 53 — — ~ — 287 — — 33 — 300 — 40 56 87 540 653 1 127 1 053 10 000 15 800 3 200 233 — — — 60 273 — — — — 80 — — — — — 133 140 — 1290 47 — 3 633 20 000 1000 20 — — — — — 200 — — 2 207 447 80 2 100 10 300 600 2 680 1900 7 400 2 973 3 700 5140 6 900 1 793 — 360 — 420 — — — 1400 507 227 860 540 1867 — 1260 2 800 5 500 500 2 300 1300 400 1800 3100 6 740 4 820 7 — 80 13 220 367 487 240 73 200 33 — 260 240 247 40 7 — — — — — 40 — 27 — 40 — — 7 — — 7 27 — — — 7 80 7 595 5 660 36 080 28 654 21393 15 666 18 314 18134 17 899 10 290 13 460 18 284 14 500 12 800 3 700 180 6 500 400 100 — 2 500 260 500 100 4 500 800 79 866 33 450 47 520 199 400 10 800 23 900 30 400 41600 24 500 89100 15 400 18 600 38 500 — — — 200 200 2 200 5 600 4 600 3 600 400 6 400 1400 400 2 350 2 380 15 100 1660 33 1600 1300 400 1700 300 1500 60 5 200 750 800 2 200 53 100 400 2 300 9 200 5 300 1300 2 400 1900 98 266 40250 50 880 223 200 13 113 24 333 34 600 53 300 38 960 100 200 17 500 33 400 42 660 V. — — - h. V. s. h. s. h. s. h. h. h. h. s. h. — — 20 33 13 V. 13 20 7 13 — V. 7 7 50 — 13 47 — — — 100 13 7 — 7 200 7! " " 1960 247 11. s. h. V. V. h. h. V. V. h. s. h. s. h. h. V. V. s. h. (s.) 11. s. — — s. — — — 400 — ■ — — — - — s. h. V. V. V. — V. V. V, — 5 100 2 940 7 100 47 — 380 s. 100 — 500 7 — — — — V. (s. h.) s. — — Cs. h.) — — — — — I — — - 1 — — — — — — — — V. — V. V. S. ll. V. V. 162 Tabelle VIII. Indiahafen. E. Heutschel. Bewuchs innerhalb sieben Tagen auf einer Fläche von 100 qcm. März 1915 April 1915 Mai 1 8 15 22 29 5 12 19 26 3 10 17 Epistylis spec. a „ umbellarin 90 30 30 80 53 20 574 507 133 20 66 73 13 80 7 167 47 30 3 2 540 27 120 7 26 10 373 40 360 27 14 220 60 480 27 7 120 (180) 67 1020 147 7 1120 173 80 „ andere Opercularia Carchesium polypinum Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula citrina Andere einzelne Vorticelliden. Stentor — — — — 27 174 66 400 160 20 — 7 Vaginicola und Cothurnia. . . . Andere Ciliaten Summe der Ciliaten 150 153 1234 239 247 2 721 11066 15160 514 1241 1380 ^cineta g'randis — — — — — — 87 87 67 153 Metacineta mystacina Tokophrya ciiiadripartita Trichophrya Dendrosoma . Andere Suctorien Summe der Suctorien — — — — — — — — — 220 Flag'ellaten — — — — — — — — (V.) — — Hydroiden \ E E — ~Z E \ l — — — Rotatorien Andere Tiere Algen — — — — — — — — V. — Siderocapsa 2500 1 180 1300 1 4600 1 375 112 000 1,37 600 s.s.h. 625 353 000 s.s.h. 1,23 550 m. 1 171000 s.h. 2 500 m. s.h. >1000 m. s.h. >1000 Crenothrix Chlamj'dothrix Clonotlirix, Stämmchen Cladotlirix, Stämmchen „ Eudenzahl „ Höhe in jj. Andere Pilze — — — — — — — — — - Biologische Unters uchung en. 163 1915 Juni 1915 Juli 1915 August 1915 •24 31 7 14 21 28 5 12 19 26 2 9 16 23 30 13 20 — 1074 500 440 1380 540 860 253 26 900 2 300 11 600 118 100 37 700 19 600 5 800 11300 60 2 700 6 200 1833 4100 3100 100 200 2 500 400 1667 41700 400 1600 87 200 7 140 160 500 20 40 2180 420 347 29 840 707 787 180 1600 8 800 1200 5180 4 300 400 2 500 9 700 53 3 000 2 700 13 2 300 7 900 80 40 140 440 220 — 7 — 40 13 320 7 93 207 1040 500 213 OOO 27 1473 260 20 100 7 300 33 13 20 60 227 13 200 20 27 120 20 33 7 1074 4346 222 307 1 27 946 50 427 3 360 1187 2 547 31380 25 247 25 913 1060 27 13 — — 4 600 307 27 64100 7 900 10 000 13 27 100 7 54 800 600 1200 2100 40 19 500 100 1900 14 300 100 1100 1900 18 100 5 400 560 50 000 1 620 13 20 500 1520 1900 760 27 13 — — 4 907 72 027 10 013 27 107 58 700 21540 15 500 25 960 51633 24 680 — — — V. — h. h. (s.s.h.) (h.) (V.) s.h. h. h. (V.) — 427 520 33 327 2D 100 — 7 — — — 13 27 (h.) V. — — - — — — — — — — — V. 949 000 (4) • 650 53 s.h. s.h. (V.) S. S. ll. s.h. U. s. s. h. s.s.h. (2000) V. h. h. s.h. V. h. h. 750 V. V. 7 (h.) (h.) s.h. h. h. 1 500 h. n. s. V. h. h. (1000) V. h. V. h. h. (1 000) V. 300 69 000 h. (700) h. 727 58 000 u. s. (700) s.h. V. V. n. s. h. 750 V. 38 000 h. 750 — (h.) — — — — — — — — — — — ■ — ' 164 E. Hentschel. Tabelle IXa. IsebeCkkanal, Kanalende. Bewuclis innerlialb sieben Tagen auf einer Fläche Juni 1915 Juli 1915 28 4 11 18 25 2 9 16 23 30 Epistylis spec. a 5 093 8 267 _ 7 000 60 287 27 500 4 200 1047 99 233 32 333 1580 1080 26 640 9 740 1787 (V.) 73 687 307 473 26 000 (— ) 2 400 1 900 3 200 20 446 000 2 400 S! ll „ lunbellaria ll „ andere Opercularia Carcliesium polypinum Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Yorticelliden Vorticella campanula „ citrina Andere einzelne Vorticelliden. 1 928 800 7 200 (259 600) V. Stentor V. 160 733 40 653 27 60 1933 33 47 500 193 73 11200 17 800 2 220 Vaginicola und Cothurnia .... Andere Ciliaten Summe der Ciliaten 21253 32 767 134 639 39 587 3 593 1 975 600 (279 300) 453 840 Acineta grandis 8 893 200 175 000 60 60 233 65 700 11400 400 — — Metacineta mystacina Tokoplirya quadripartita .... Trichophrya Dendrosoma V. V. Andere Suctorien Summe der Suctorien 9 093 175 060 60 233 65 700 11400 400 — — Flagellaten — v! V. — V. — — — — Hydroiden — 67 246 413 33 273 7 — — E Eotatorien Andere Tiere Algen V. — — — — — - Siderocapsa 1840 h. s. h. 162 000 100 s. h. s. h. s. h. s. V. V. h. h. 1100 h. V. s. h. h. (500) — Crenothrix Chlamj^lothrix Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in jU — Andere Pilze — V. — — — — — I von lüO IC 111. August 1915 t; 13 20 22 29 17 000 4 880 1520 7 400 6 053 14 560 80 20 5140 27 700 7 72 100 2340 1020 13 2720 93 420 3 400 1300 4 800 840 120 54 813 7267 76 907 7563 160 80 800 (4 080) 133 — — 60 5 253 — — 60 >26 400 — — — 40 7 ~z 20 - — — — 280 120 520 li ; — — — — — — Biologische I'nter.sucliuiiiioii. 165 Tabelle IXb. Isebeckkanal, Erweiterung. Bewuciis inncihaib sieben Tagen auf einer Fläche von 100 qcm. Juni 1915 Juli 1915 4 11 18 25 2 9 It; Epistylis spec. a „ unibellaria 67 287 780 37 200 93 20 200 420 8140 800 12 300 64 200 380 40 60 300 3440 2 300 2 340 660 29 700 109.500 21800 1 453 „ andere Opercularia Carcbesium -polypinuni Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticellideu Yorticella campanula citrina 320 4 400 225 400 14 000 Andere einzelne Vorticellideu. 21200 Stentor 20 2 200 80 1160 13 900 840 440 7 200 120 5 600 Vaginicola und Cothurnia. . . . Andere Ciliateu Suiume der Ciliaten 40 554 10113 78 213 5500 151 820 294 173 Acineta grandis 215 000 700 1080 720 12 700 800 2640 120 300 _ Metacineta niystacina Tokophrya quadripartita Trichophrya Dendrosonia 200 Andere Suctorien _ Summe der Suctorien 215 700 1800 13 500 2760 300 200 Flagellaten v; h. s.h. s.s.h. 790 000 h. Hydroiden 60 27 7 161 l Rotatorien 7 Andere Tiere — Algeu V.40! h.53! 86! — — Siderocapsa Crenothrix s. s. h. 3 000 V. 33 s.h. s.h. 13 s.h. V. 13 V. h. h. 1000 V. s.h. h. ii. Cblaniydothrix — Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in ^ — — — — — — — 166 Tabelle X. Oberhafen E. Hentschel. Bewuchs innerhalb 14 Ta D-en auf einer Fläche von 100 (icm. Nov. 1914 Dezember 1914 Januar 1915 18/2 2/16 16/30 13/27 203 Epistylis spec. a 20 173 420 53 167 193 33 27 40 40 33 14 826 423 43 848 100 700 300 27 207 93 13 327 107 60 13 7 „ umbellaria , andere Opercularia ( 'archesium polypinuni Zoothamuium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula „ citrina Andere einzelne Vorticelliden. Stentor 40 40 — 13 — Vaginicola und Cothnrnia. . . . Andere Ciliateu Summe der Ciliaten 1066 213 2254 1340 527 Acineta grandis 13 13 — 7 — Metacineta mystacina Tokophrya quadripartita Tricliophrya Dendrosonia Andere Suctorien Summe der Suctorien 13 13 — 7 — Flagellaten — — — — — Hydroiden : l = : — Rotatorien ... . Andere Tiere Algen — — — — — Siderocapsa V. V. s. s. h. s.h. (1500) (V.) (1) s.h. h. 800 132 500 1,6 650 99 600 1 500 Crenothrix Chlamydothrix Clonothrix, Stämmchen Cladothrix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in /x Andere Pilze — — (v.) Biologische Untersucbungeu. 167 Febr. 1915 März 1915 April 1915 17/3 24/10 3/17 10/24 17/31 24/7 31/14 7/21 246 53 53 53 400 73 93 107 1240 300 80 140 1547 360 13 120 73 7 80 367 47 20 7 360 113 67 600 3587 93 127 53 100 2280 7 7 7 7 — 7 20 7 7 20 27 13 7 33 7 412 680 1760 2140 535 594 4480 2434 7 7 20 20 27 13 7 157 7 73 7 7 20 — 20 40 164 80 — — — — — — — — — • — — — V. : — 67 — 4400 — — — — — 60 800 2,66 1250 69 500 2,4 1000 116 500 (3)- 1200 1250 327 000 <2 750 s.h. 750 1750 V. s.b. — - — — — — ^ 168 E. Hentschel. Tabelle XI. HaHSaüa/föIl. Bewuchs innerhalb 14 Tagen auf einer Fläche von 100 qcm. November 1914 9/23 16/30 23/7 Dezember 1914 30/14 7/21 14/28 Epistylis spec. a „ umbellaria „ andere Opercularia Carchesium polypinuni Zoothamnium spec. a „ spec. b Andere koloniale Vorticelliden Vorticella campanula „ citrina Andere einzelne Vorticelliden. Stentor Vaginicola und (Jothurnia. . . . Andere Ciliaten Summe der Ciliaten Aeineta grandis Metacineta mystacina Tokophrya quadripartita ... . Trichophrya Dendrosoma Andere Suctorien Summe der Suctorien Flagellaten Hydroiden Rotatorien Andere Tiere Algen Siderocapsa Crenothrix Chlamydotlirix Clonothrix, Stämnichen Cladotlirix, Stämmchen „ Endenzahl „ Höhe in // Andere Pilze 360 573 60 933 (13) 20 1959 33 733 480 373 20 13 193 413 227 13 13 892 1 619 1400 5 000 1 20 13 73 80 186 V. (V.) 5 600 1 485 40 67 193 43 33 1732 153 60 580 133 61 93 1194 253 27 1200 133 46 7 7 707 27 1840 27 73 53 67 828 2 752 2 999 2 755 93 13 27 253 160 7 1026 27 93 113 20 13 113 447 1146 153 80 300 11700 4 000 1 13 900 2 300 1 (V.) 1800 4 500 1 150 Biologische 'ntersuchiingen. 169 Januai • 1915 Februar 1915 März 191 3 April 1915 2S/11 4/18 11/25 18/1 8/22 15/1 22/8 15/29 22/5 12/26 19/3 — — — — — — — — — — — — — 13 — 27- — 13 800 — 7 140 — ISOü 1877 1 083 120 973 927 747 727 100 533 20 7 — — 13 80 20 1047 2 280 8 060 200 13 40 67 — — — — — 33 — — — — — — — 40 13 — 67 320 200 440 327 13 47 127 193 193 600 400 40 100 50 23 7 40 27 67 33 187 140 7 33 7 — 13 — 7 . — — — 800 160 7 — — — — — — — 20 80 — — — — 7 — 40 20 280 40 2173 2 421 1513 153 1100 ! 1215 1106 2 060 3 921 10 260 1060 — — — — — — — ' — 60 — — 7 27 7 7 7 13 — 7 7 — 4 520 — 7 — 20 — 7 27 147 587 160 1520 — — — — — — — — — — — 7 34 7 27 7 20 27 154 654 160 6 040 — — — V. — — — — — V. — - — — — — — — — — — — — — — ~ — — — — — — — — — (67) n. s. V. — s.h. . — — — — — — — — — — — — V. V. 600 V. V. V. I 700 1400 (1 200) 3 000 400 V. 200 700 22 000 V. — 1 1 1 1 : 1 1 1 1 1 1 1 i Register der Gattungs- und Artnamen. Aciiieta 99, 100, 103. grandis "22, 67, 68, 73, 102. Actinophrys 25. sol 91. Actinospliaerium 25. ., eichhorni 91. Aeolosoma 25. „ heinpviclii 92. Ancylus 26, 95. Anthophysa 72, 115. vegetans 22, 72, 113. Arachnidiuni 91. Aspidisca 25. Bithynia 26, 96. „ tentaculata 95. Brachionus 26, 94, 95. „ pala 94. Carchesium 4, 52, 99, 104. „ lachmauni 16. „ polypiimm 16, 19, 52—54, 58, 60, 72,73,104,114,115, 116. Chaetogaster 98. „ diaphanus 25, 92, 93. Clilamydothrix 82, 100, 109, 117. „ ochracea 25. Chiroiiomus 24, 26, 96, 121. ( 'ladophora 3, 4, 24, 106. Cladothrix 9, 14, 81, 95, 100, 102, 104, 105, 106, 109, 110, 111, 112, 113, 114, 115, 116, 117, 118, 119, 120, 121, 122, 124. „ dichotoma 25, 83 — 89. Cionotliiix 81, 82-83, 100, 102, 103, 111, 112, 113, 115, 116, 117. „ fusca 25. Codonosiga 112, 114. botrytis 17, 22, 72. Colpidiim 25, 91. Cordylophora 77, 95, 97, 99, 105, 106, 107, 109, 110, 111, 112, 115, 116, 120, 121. Coidylophora lacustris 23, 74 — 76. Cothuriiia 21, 65, 73. „ crystallina 21. Crenotluix 81—82, 83, 98, 100, 102, 109, 111, 112. „ polyspora 25. Dendrosoma 21, 69, 70—71, 73, 100, 114. „ radians 22. Dero 25. „ limosa 25, 92. Diatonia 4, 24, 81. Diplozoon paradoxum 92. Dreissena 77, 89, 106, 109, 115. „ polymorplia 23, 95. Enteroniorplia 4. Ephydatia 99. tluviatilis 23, 79. „ mülleri 23. Epistylis 4, 10, 21, 45, 51, 57, 73, 78, 99, 100, 104, 111, 117, 119. ,. anastatica 19. .. flavicaus 20. „ galea 19. plicatilis 19, 21, 51. spec. a 18—20, 30, 43—50, 58, 72, 73, 102, 103, 104, 105, 106, 118. uiiibellaria 20—21, 50, 73, 104, 106, 114. Gammarus 3, 75, 96^ 97, 109, 110, 111, 112, 113. „ zaddachi 26, 97. Glossosiphonia 25, 93. Gomphonema 4, 24. GymnodiDiura tenuissiiuura 90, 91. Halteria 91. Helobdella 25, 93. Helodrilus oculatus 92. Herpobdella 23, 25, 93. Hyalodiscus Umax 25, 90. Hydra 23, 74, 89, 99, 100, 117. viridissima 23. Biologische l 'iitersucliungeii. Leptoiiiitus 89. „ lacteus 24. Lionotus anser 25, 91. Lithoglyphus 26, 95. Lymuaea ovata 26, 95. Macrobiotus lacustrls 4. Melicerta riugeiis 23, 76. Metacineta niystacina 22, 67—68, 72, 73, 102, 103. Microstonium lineare 25, 91. Mytilus 106. Nephelis 23, 25, 93. Geeistes 23, 76. Opercularia 21, 51, 99, 104. „ nutans 21, 51. Ophrydium 66, 103. „ versatile 21. Ophryogleua 66. „ atra 21. Oxytriclia 25. Paludicella 23. Pbysa 95. Piscicola 93. Plumatella 23, 99, 105, 109, 114, 115. fungosa 23, 77, 99, 103, 105, 111. „ repeus 23, 99, 105. Rhoicosphenia 4, 24. Rotifer 76, 94. ,, neptuuius 94. „ vulgaris 26, 94. Saprolegiiia 24, 89. Siderocapsa 16, 81, 100, 101, 109. „ treubii 25. Spbaerium 26, 95. Sphaerotilus 83, 124. „ uatans 25. Spirogyra 81. Spirostomum 25. Spongilla 99. fragilis 23, 79. Spongilla lacustris 23, 79. Stentor 21, 63—6."). 72, 73, 89, 100, 103, 106, 111, 114, 115, 116, 121. „ coeruleus 21, 103. polymorph US 21. „ roeseli 21. Stichotricba 21, ßG. Stilonychia 25. Strombidiuni 91. Stylaria 93. „ lacustris 25, 92, 93. Syuedra ulna 24, 81, 102. Tintinnidium 21, 25, 66, 89, 91. Tokophrya (ßiadripartita 22, 68—69, 73. Trachelius ovum 25. Trichopbrya 22, 66, 69— 70, 71, 72, 73,100. 101, 114, 121. epistylidis 22. „ rotuuda 22. Trochospongilla horrida 23. Ulothrix 4. Vaginicola 21, 65—66, 70, 73, 114. decunibeus 21, 65, 102. „ longicoUis 21, 65. Valvata 26, 95. Vaucheria 4. Viviparus 26, 95. Vorticella 16, 63, 102. „ campanula 15, 59—62, 66, 70, 72, 73, 98, 103, 114. citrina 12, 16, 59, 62-6:-), 73, 98. „ niicrostoraa 16. „ monüata 16, 63. „ nebulifera 16, 63. Zoothanuiium 99, 102, 104. „ arbuscula 16, 59. spec. a 16—18, 54—56, 58, 73. spec.b 18,51,56—59,63. 72. 73, 115, 116, 121. Inhalt. Seite Einleitung 1 Das Untersucbungsgebiet 2 Die Methoden 6 Die Ergebnisse der Untersuchung 15 1. Systematische Übersicht der vorkommenden Tiere und Pflanzen 15 a) Die festsitzenden Tiere 15 b) Die Pflanzen 24 c) Die freibeAvegiichen Tiere 25 2. Ergebnisse der quantitativen Untersuchung 26 A. Der Protozoenbewuchs als Ganzes 26 a) Der dreitägige Bewuchs 27 b) Der siebentägige Protozoenbewuchs 32 c) Der siebentägige Suctorienbewuchs 36 d) Der vierzehntägige Bewuchs 38 e) Zuwachs und Endzustand des Bewuchses 40 B. Die einzelnen Arten 43 a) Die Protozoen 43 Ciliaten 43 Suctorien 67 Flagellaten 72 Zusammenfassung über die Protozoen 72 b) Die Metazoen 74 c) Die Pflanzen 80 d) Die freibewcglichcü Tieic 89 3. Der Bewuchs als Ganzes 97 a) Allgemeine Eigenschaften und Hauptfornien 97 b) Die örtlichen Unterschiede des Bewuchses 107 c) Die Ursachen der örtlichen und zeitlichen Unterschiede 118 d) Beziehungen zu andern Lebensgemeinschaften . . 122 Schluß 123 Tabellen 127 Register der Gattunss- und Artnameu 170 Eingegangen am 1. März 1916. Gedruclit bei Lütcke & Wulff, E.H.Senats Buchdruckern. Nachtrag über Carchesium polypinum (L.) und Carchesium lachmanni Kent. Bei der Fortführung- meiner Untersuchungen habe ich mich über- zeugt, daß über das in der Abwasserliteratur viel genannte Carchesium lachmanni und seine Beziehungen zu C. polypinum, wenig Klarheit besteht. Ich möchte deswegen im folgenden noch einige Bemerkungen machen über das Verhältnis dieser beiden Arten zueinander und über ihr Vor- kommen bei Hamburg. Mit der Benennung und Beschreibung von C. laclnnanni verhält es sich folgendermaßen. EHRENBERG beschrieb (Monatsber. Akad. Berlin 1840, S. 199) eine Art C. spectahile in einer Diagnose von zwei Zeilen,^ ohne Abbildung. Claparede und LACHMANN übertrugen diesen Namen (Etudes sur les Infusoires usw., Genf und Basel 1868, Teil 1/2, S. 98, auch in Mem. Inst. Genevois, Bd. 5 — 7, 1858 — 60) auf eine von ihnen beobachtete Art, die sie erkennbar beschrieben und abbildeten. KENT erklärte (A Manual of the Infusoria, Bd. 2, S. 691) diese letztere Art für verschieden von der EHRENBERGschen C. spectahile und gab ihr den neuen Namen C. lachmanni, wobei er die Diagnose erweiterte. MEZ (Mikroskopische Wasseranalyse, 1898, S.249 und Eyferth (Einfachste Lebensformen, 3. Aufl., 1900, S.403) übernahmen diese Diagnose, ließen jedoch wichtige Merkmale der ursprüng- lichen Diagnose von CLAPAREDE und LACHMANN weg und stellten ein von Kent neu hinzugefügtes Merkmal in den Vordergrund. Mehrere Abbildungen wurden gegeben (MEZ 1. c. Fig. 329, KOLKWiTZ, Pflanzenphysiologie 1914, Taf. 8, Fig. 29, EMMERLING, Praktikum der Wasseruntersuchung 1914, Fig. 121), die jedoch der ursprünglichen Abbildung mehr oder weniger unähnlich sind. Welche Beschreibung und Abbildung ist nun für die Bestimmung von C. lachmanni maßgebend? Augenscheinlich die von CLAPAREDE und LACHMANN. Jede andere Diagnose kann nur dann in Betracht kommen, wenn ihr Zusammenstimmen mit dieser sowie der angefügten ausfülirlichen 174 E. Hentschel. > Beschreibung- und Abbildung außer Zweifel steht. EHRENBERG hatte sein C. spedahile mit den Worten beschrieben: ,.C. corpore conico campanulato, fronte dilatata, stipitis fruticulo spectabili, oblique conico, 2 lineas alto." Man wird Kent darin recht geben müssen, daß von dieser Diagnose die spätere (sogleich anzuführende) Beschreibung von Claparede und Lachmann wesentlich abweicht. Wichtiger aber ist wohl, daß auf Grund dieser Diagnose überhaupt keine Vorticellide zu erkennen ist. Man sollte diesen Artnamen daher völlig fallen lassen. Die Originaldiagnose der späteren C. lachmanni lautet nun: „Carcheshim. en forme de de ä coudre, non evase ä, son Ouvertüre, ä cuticule finement striee, et nucleus recourbe dans un plan longitudinal et presentant plusieurs sinuosites. Pedoncule non articule." Ihr ist die Diagnose von C. polypinum. Wort für Wort gegenübergestellt. Sie lautet: „CarcJiesium en cloche, evasee ä son Ouvertüre, ä cuticule lisse, et nucleus recourbe dans un plan longitudinal. Pedoncule non articule." Nach den Untersuchungen von Greeff (Arch. f. Naturgesch., Bd. 37, 1871, S. 213, Taf. 6, Fig. 1) hat nun der Kern von C. poli/2nnum, zum wenigsten sehr häufig, die Gestalt, welche hier für den von C. lachmanni angegeben wird. Ferner zeichnet und bespricht Greeff (op. c. Bd. 36, 1870, S. 372) eine Querstreifung von C. poly^nnum aufs deut- lichste. Auch DOFLEIN scheint diese Streifung gesehen zu haben, da er (Lehrb. d. Protozoenkunde, 2. Aufl., 1909, Fig. 816) ein Individuum der Art mit feiner, regelmäßiger Kerbung an den Seitenrändern abbildet, die auf feine, parallele Ringfurchen der Oberfläche schließen läßt. Die Gestalt des Kerns und die Oberflächenbeschaffenheit können also nicht zur Unter- scheidung der beiden Arten gebraucht werden. Es bleibt nur die Körper- gestalt, die allerdings nach der Abbildung bei C. lachmanni sehr charak- teristisch ist. Hinzuzufügen ist ferner aus der genaueren Beschreibung der robustere Bau und die bedeutendere Größe der Kolonien. Die Bemerkung, daß die Art „atteint parfois une taille double de celle du Cpolypinum^', bezieht sich wohl auch auf die Stöckchen, nicht auf die Individuen, doch zeigt die Vergrößerungsangabe zu der Abbildung, daß die Länge des aus- gestreckten Tieres zwischen 110 und 130// liegt. Die von C.polypinum soll nach mehreren Autoren nur bis 60 // gehen. Kent hat die Merkmale der Gestalt unbestimmter gefaßt; er sagt: „Bodies elongate-conical or thimble-shaped, truncate and not dilated anteriorly." Ferner hat er hinzugefügt: „branching in a subumbellate manner". Dies letzte Merkmal stellen MEZ und Eyferth in den Vorder- grund und in einen Gegensatz zu der Verzweigung von C. polypinum, obwohl Kent auch bei dieser Art die Verzweigung „subumbellate" nennt. Über die Größe der Tiere äußert sich EYFERTH nicht, er verwischt aber den Gegensatz zu C. polypinnm, indem er für dieses eine Größe bis zu 100 ,w angibt. Bioloeisclie Untersuchiuioen. 175 Bei MEZ verhalten sich die Diagnosen beider Arten tolg-endenuaßen zueinander : C. pol/jpiiuim C. lacJnnmuii Endverzweigung Kolonien Zweige Tiere Körpergestalt . . Länge traubig locker meist einseitswendig kurz gestielt kegelig-glockenföi-niig 45—60 ft doldcntraubig sehr dicht nicht einseitswendig alle langgestielt glockenförmig 100— 110 |f* Hier ist aus der ursprünglichen Beschreibung von CLAl'AREDE und Lachmann nur ein einziges Merkmal festgehalten, nämlich die Größe. Wir haben also eine im wesentlichen neue Diagnose für C. lachmannl vor uns, auf die man ohne besonderen Nachweis der Berechtigung diesen Namen gar nicht anwenden kann. Als Hauptmerkmale dürften hier die Verzweigungs- art und die Größe anzusehen sein. Wie verhalten sich nun die Hamburger Carchesien zu diesen Diag- nosen? — Tiere von der Gestalt, welche Clapareüe und LACHMANN angeben und abbilden, habe ich bei den Untersuchungen der Bewuchs- platten nie bemerkt. Neuerdings fand ich aber bei Altona zwischen dichtem Bewuchs glockenförmiger Tiere einzelne Stöckchen, deren Tiere in jeder Beziehung jene Gestalt hatten. Ich glaubte das typische C. larh- manni vor mir zu haben, fand aber bald, und beobachtete und zeichnete es genau, daß diese Gestalt sich meist in kurzer Zeit in die glocken- oder kegelförmige umwandelte, wennschon sie manchmal Viertelstunden lang unverändert blieb. Was die Größe betrifft, so waren die Tiere, welche ich beobachtete, fast durchweg größer als 60 n, aber kleiner als 100 |W. Nach den Angaben bei Eyferth würden sie also zu C. pol/jpiiinin gestellt werden können, nach denen anderer Autoren nicht. Aber auch zu C. ladimanni paßt die Größe nicht recht. Je dreißig sorgfältige Messungen vom Oberhafen und von der Altonaer Landungsbrücke, wobei zahlreiche Stöckchen benutzt wurden, ergaben für den Oberhafen einen Mittelwert von 83 //, für Altona 93 ,«. Die Grenzwerte waren 57 ,« und 114 /M. Nach den individuellen Größenunterschieden, welche bei Ciliaten vorkommen können, und besonders nach meinen Erfahrungen über die bedeutende Variabilität der Größe von Vorticelliden (z. B. Yorticella camimmda) habe ich keine Veranlassung, auf Grund dieser Maße allein die betreffenden Tiere von C. jwlypinum zu trennen und zu C. Jdclimanni zu stellen. Eher sind vielleicht Gründe zu der Vermutung vorhanden, daß C.polypinum sich unter dem Einfluß von Abwässern oder anderen 176 E. Heiitschel. Faktoren in CTröße, Gestalt und Wuchs nach der Richtung der andern ,.Art" hin umbildet. Das wäre genauer zu untersuchen. Zu der Diagnose von MEZ will ich nur bemerken, daß meine Stöckchen ausnahmslos traubige Endverzweigungen hatten und inbezug auf alle anderen angeführten Merkmale variierten. Ich komme so zu dem Schluß, daß die von mir in dieser Arbeit als C. poJypinmn bezeichneten Vorticelliden trotz gewisser Abweichungen nicht von dieser Art getrennt werden können, ferner daß C. lachmanni ganz unzureichend bekannt und vielleicht überhaupt keine selbständige Art ist, schließlich daß für die von MEZ C. lachmanni genannte Art die Berechtigung, diesen Namen zu tragen, durchaus nicht erwiesen ist. Jahrbuch der HuDib. Wlssensch. AndalUn. XXXIII. Beiheft 2. Tafel L Schieferplatte aus dem Oberhafen vom 27. Oktober 1914. Links unten ein Objektträger, von (verrosteter) Stahldrahtklammer gehalten und von Schwämmen überwachsen. An seinem oberen Ende der kleine Schwamm i, rechts daneben der große Schwamm 2, links oben auf der Platte der Schwamm 3. Am unteren Ende der größte in Gemmulae aufgelöste Schwamm. (Vgl. Seite 78.) Jultrhudi der Hatnb.M'lHsciixvh. Annialtai. XXXIII. Beiheft 2. Tafel IL c c V CS tn w Ä IL) u w n1 c« ^ •5 (U fi n u hn C (U u • ^H n 0/) C j2 o 7) a C/3 n a 2^ :ct5 2. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XXXIII. 1915. Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Hamburg. XXXm. Jahrgang. Biologische üntersuchung'en über den tierischen und pflanzlichen Bewuchs im Hamburger Hafen. Von Dr. JErnst Hentschel in Hamburg. Mit 16 Figuren im Text, 2 Tafeln, 11 Tabellen und einem Nachtrag. In Kommission bei Otto Meissners Verlag Hamburg 1916. Inhaltsverzeichnis von Bd. I— XXXII' Apstein, U. Die Aluiopiden des Nat. Mus. VIII. Arts, L. des. S. des Arts. Attems, Graf C. Von Stuhltnaiiii in Ostafrika ges. Myriopoden. XIII. — Neue Polydesmideu des Hamb. Mus. XVIII. — Durch den Schiffsverkehr in Hamburg einge- schleppte Myriopoden. XVIII. — Javanische Myriopoden, gesammelt von Direktor Dr. K. Kraepelin im Jahre 1903. XXIV. Börner. Carl. Das System der Collembolen nebst Beschreibung neuer Collembolen des Hamb. Mus. XXIII. Bösenberg, W. Echte Spinnen von Hamburg. XIV. — u. H.Lenz. Ostafrikanisehe Spinnen (Koll.Stulil- mann). XII. B Ol au , H erm. Typen d.Vogelsammlungd. Nat.Mus. XV. Breddin, G. Hemiptera insulae Lombok etc. XVI. — Rhynchota heteroptera aus Java (Koll. Kraepelin). XXII. — Rhynchotenfauna von Banguey. XXII. Brunn, M. v. Parthenogenese bei Phasmiden. XV. — Ostalrikan. Orthopteren (Koll. Stuhlmann). XVIII. Budde-Lund, G. t Über einige Oniscoideen von Australien, nachgelassenes Fragment. XXX. Carlgren, 0. Ostafrikanische Actinien (Koll. Stulil- mann). XVII. C hi 1 1 0 n , C h a s. Revision of the Amphipoda from South Georgia in the Hamburg Museum. XXX. Chun, C. Ostafrikanische Medusen u. Siphonoplioren (Koll. Stuhlmann). XIII. DeMan, J.G. Neue u. wenig bekannte Bracliyuren. XIII. Des Arts, L. Zusammenstellung der afrikanischen Arten der Gattung Ctenus. XXIX. Doflein, F., u. H. Balß. DieDekapoden und Stomato- poden der Hamburger Magalhaensischen Sammelreise 1892/93. XXIX. Duncker, Gg. Fische der malayischen Halbinsel. XXl. — Syngnathiden -Studien. I. Varialioii und Modi- fikation bei Siphonostoma typhle L. XXV. — Die Gattungen der Syngnathidae. XXIX. — Die Süßwasserfische Ceylons. XXIX. — Über einige Lokalformen von Pleuronectes pla- tessa L. XXX. — Generalindex zu Franz Steindachners Ichfhyo- logischen Mitteilungen, Notizen und Beiträgen.. XXXI- — Revision der Syngnathidae. I. Teil. XXXII. Ehlers, E. Ostafr.Polychaeten (Koll. Stuhlmann). XIV. Ehre n b a u m , E. Die Seezunge (Solea vulgaris Quensel) in fischereilicher und biologischer Beziehung. XXXI. F a u V e 1 , A. Staphylinides d. Java (Koll. Kraepelin). XXII. Fischer, J. G. Afrik. Reptilien, Ampliibien u. Fische. I. — Ichthyolog. u. herpetolog. Bemerkungen. II. — Zwei neue Eidechsen des Nat. Mus. III. — Hei-petolog. Mitteilungen. V. Fischer, W. Von Stuhlmann ges. Gephyreen. IX. — Anatomie 11. Histologie des Sipunculus Indiens. X. — Über einige Sipunculiden des Naturhistorischen Museums zu Hamburg. XXX. — Weitere Mitteilungen über die Gephyreen des Naturh. (Zool.) Museums zu Hambuig. XXXI. Forel.A. Formiciden des Hamb. Nat.Mus. usw. XVIII. — Ameisen aus Java (Koll. Kraepelin). XXII. — Formiciden aus d. Naturh. Museum in Hamburg. 2. Neueingänge seit 1900. XXIV. — Die Weibchen der „Treiberameisen" Anomma nigri- cans Illiger u. Anomma Wilverthi Emeiy, nebst einigen anderen Ameisen aus Uganda. XXIX. Gebien, Hans. Verzeichnis der im Naturh. Museum zu Hamburg vorhandenen Typen V. Coleopteren. XXIV. Gercke, G. Fliegen Süd-Georgiens. VI. Gerstäcker, A. Von G. A. Fischer im Massai-Land ges. Coleopteren. I. — Ostafrikanische Termiten, Odonaten und Neuro- pteren (Koll. Stuhlmann). IX. Gerstäcker, A. O.stafrikanische Hemiptera (Koll. Stuhlmann). IX. Goot, P. van der. S. van der Goot. Gottsche,C. Kreide und Tertiär bei Hemmoor. VI. Gravely, F. H. Three Genera of Papuan Passalid Coleoptera. XXX. Hentschel, E. Die Spiculationsmerkmale der mon- axonen KieselschwUmme. XXXI. Holmgren, Nils, Versuch einer Monographie der amerikanischen Eutermes-Arfen. XXVII. Karsch, F. Von G. A. Fischer im Massai-Land ges. Myriopoden und Arachnoiden. II. Kerremans, Ch. Biiprestiden des Nat.Mus. XIX. — Buprestides de l'Africiue Orientale allemande des collections Dr. F. Eichelbaum et Dr. E. Obst dans le Mus6e d'histoire naturelle de Hambourg. XXX. Klapalek.Fr. Plecopteren und Ephemeriden aus Java (Koll. Kraepelin). XXII. Koenike, F. Ostafrikanische llydrailmiden (Koll. Stuhlmann). X. — Hydrachniden aus Jaya (Koll. Kraepelin). XXIII. Kohl, F. Ostafrik.Hymenopteren (Koll. StulilmaniO. X. Kolbe,H. J. Ostafrikanische Coleopteren (Koll. Stulil- mann). XIV. Kraepelin, K. Revision der Skorpione. 1. .^ndroc- toiiidae. VIII. — 2. Scorpionidae u. Botliriuridae. XI. — Nachtrag zur Revision der Skorpione 1. XII. — Neue und wenig bekannte Skorjjione. XIII. — Phalangiden Hamburgs. XIII. I — Neue Pedipalpen und Skorpione des Hamburg. I Museums. XV. — Zur Systematik der Solifiigen. XVI. — Durch Schiffsverkehr in Hamburg eingesclileppte Tiere. XVItl. — Revision der Scolo])eiidii(ien. XX. — Eine Süß\vasserbryozoe(PluTnatelIn)a. Java. XXIII. — Die sekundären Geschlechtscharakteie der .Skur pione, Pedipalpen und Solifugen. XXV. — Neue Beiträge zur Systematik der Gliederspinnen. XXVIII. — II. Die Subfamilie der Chactinae. XXIX. — III. A. Bemerkungen zur Skorpionenfauna Indiens. B. Die Skorpione, Pedipalpen und Solifugen Deutsch- Ostafrikas. XXX. Kramer, P. Zwei von F. Stuhlmann in OstafriUa ges. Gamasiden. XII. Kröber, 0. Beiträge zur Kenntnis der Thereviden u. Omphraliden. XXXI. Lampert, K. llolothurien von Süd-Georgien. III. — Holothurien vonOstafrika(Küll.StuIilmann). XIII. Latzel, R. Myriopoden von Hamburg. XII. — Myriopoden von Madeira etc. XII. Lea, A. M. Curculionidae from various parts of Australia. XXVI. Lenz, H. Spinnen von Madagaskar und Nossib6. IX. Leschke, M. Mollusken der Hamb. Eibunters. XXVI. — Mollusken der Hamburg. Südsee-Expedition 190S,U9 (Adm.-Ins , Bismarckarch., Dtsch.-Neugui)iea). XXIX. — Zur Molluskenfauna von JavaundCelebes. XXXI. — Verzeichnis der von Dr. Ernst Hentschel im Nörd- lichen Eismeer (Franz-Jose])h-Land) und bei Tromsö gesammelten Mollusken. XXXII. Liustow, 0. V. Helminthen von Süd-Georgien. IX. Lohmann, H. Die von Sekretfäden gebildeten Fang- apparate im Tierreich und ihre Kibauer. XXX. — Die Appendiculariengattung Megalocercus, zugl. ein Beitrag zu den biologischen Er^iebnissen der Aus-, fahrt der „Deutschland" 1911. XXXI. Loman, J. C. C. Opilioniden aus Java (Koll. Kraepelin) XXII. — Ein neuer Opilionide des Hamb. Mus. XXIII. Man, J. G. de. S. de Man. Marenzeller, E. v. Ostafrikanische SteinUorallen (Koll. Stuhlraann). XVIII. •) Die römischen Ziffern hinter den Titeln geben die Bandzahl an. Martens, E.V. Ostafrikanigche Mollusken (Koll. Stuhl- mann). XV. — H.G.Pfeffer. Mollusken von Süd-Georgien. III. May.W. Ostafrik. Alcyonaceen (Koll. Stulilmann). XV. — Ventralschild der Diaspinen. XVI. — Larven einiger Aspidiotus-Arlen. XVI. Mayr, G. Formicidenv. Ostafrika (Koll. Stuhlmann). X. Meerwarth, H. Westindische Reptilien u. Batrachier des Nat. Mus. XVllI. Micliael, A. D. Oribatiden von Süd-Georgien. XII. Michaelsen, W. Oligochaeten von Süd-Georgien. V. — Oligochaeten des Nat. Mus. 1 u. 2. VI. — Gephyreen von Süd-Georgien. VI. — Lumbriciden Norddeutschlands. VII. — Terricolen des Mündungsgebietes des Sambesi etc. (Koll. Stulilmann). VIT. — Oligochaeten des Nat. Mus. 3. VII. — „ ,, „ « 4. VIII. — Ostafrikan. Terricolen etc. (Koll. Stulilmann). IX. — Von F. Stuhlmann am Victoria Nyanza ges. Tenicolen. IX. — Polychaeten von Ceylon (Koll. Driesch). IX. — Neue u. wenig bekannte afrikan. Terricolen. XIV. — Land- und Süf5wasserasseln von Hamburg. XIV. — Tenicolenfauna Ceylons. XIV. — Neue Gattung u. 4 neue Species der Benhamini. XV. — Terricolen von verschied. Gebieten d. Erde. XVI. — Neue Eminoscolex-Art von Hoch-Sennaar. XVII. — Neue Oligochaeten usw. XIX. — Oligochaeten der Hamb.Elb-UntersuChung. XIX. — Composite Styeliden. XXI. — Trinephrus-Art aus Ceylon. XXI. — Neue Oligochäten von Vorder-Indien, Ceylon, Birma und den Andaman-Inseln. XXIV. — Zur Kenntnis d. deutsch. Lumbricidenfanna. XXIV. — Die Molguliden des Naturhistorischen Museums in Hamburg. XXV. — Pendulations-Theovie u. Oligochäten, zugleich eine Erörterung d. Grundzüge des Oligochäten-Syst. XXV. — Die Pyuriden [Halocynthiiden] des Natnrhistorisch. Museums in Hamburg. XXV. — Oligochäten von verschiedenen Gebieten. XXVII. — Die Tethyiden [Styeliden] des Naturhistorischen Museums zu Hamburg, nebst Nachtrag und Anhang, einige andere Familien betreffend. XXVIII. — Oligochäten von Travancore und Borneo. XXX. — Diagnosen einiger neuer westafrik.Ascidien.XXXL -- Oligochäten vom tropischen Afrika. XXXI. Mortensen, Th. Arbaciella elegans. Eine neue Echiniden-Gattung aus der Familie Arbaciidae. XXVII. Mügge, 0. Zwillingsbildung des Kryolith. 1. Müller, H. Hydrachniden der Hamburger Elb-Unter- suchung. XIX. Müller, G.W. Ostracoden der Hamburger Elb-Unter- SHchung. XIX. — Ostracoden aus Java (Koll. Kraepelin). XXIII. Noack, Th. Beiträge zur Kenntnis der Säugetier- fauna von Ostafrika. IX. Pagenstecher, Alex. Vögel Süd-Georgiens. II. — Von G. A. Fischer im Massai-Land gesammelte Säugetiere. II. — Megaloglossus Woermanni. II. Pagen Stecher, Arn. Lepidopteren von Ostafrika (Koll. Stuhlmann). X. Petersen, J. Petrographie von Sulphur-Island etc. VIII. — Boninit von Peel-Island. VIII. Pfeffer, G. Mollusken, Krebse u. Echinodennen von Cumberland-Sund. lll. — Neue Pennatuliden des Nat. Mus. III. — Krebse von Süd-Georgien. IV. — Amphipoden von Süd-Georgien. V. — Von F. Stuhlmann ges. Reptilien, Amphibien, Fische, Mollusken. VI. Pfeffer, G. Zur Fauna von Süd-Georgien. VI. — Fauna der Insel Jeretik, Pt. Wladimir. VII. — Bezeichnungen der höh. system. Kategorien. VII. — Windungsverhältnisse d. Schale von Plan orbis. VII. — Dimorphismus bei Portuniden. VII. — Ostafrikanische Reptilien u. Amphibien (Koll. Stulilmann). X. — Ostafrikan. Fische (Koll. Stuhlmann). X. — Ostafrik. Ecliinodermen (Koll. Stuhlmann). XIII. — Palinurus. XIV. — Oegopside Cephalopoden. XVII. — u. E. V. Martens, s. Martens. — Teuthologische Bemerkungen. XXV. Pic, M. Neue Coleopteren des Hamb. Mus. XVII. — Neue Ptinidae, Anobiidae und Anthicidae des Naturhistorischen Museums in Hamburg. XXV. Poppe, S. A., u. A. Mräzek. Entomostraken des Hamb. Mus. 1—3. XII. Prochownik, L. Messungen an Südseeskeletten. IV. Rebel, H. Neuer Beitrag zur Lepidopteren fauna der Samoa-Ingeln. XXXII. Reh, L. Untersuchungen an amerikanischen Obst- Schildläusen. XVI. Ritter- Zäh ony, R. v. Landplanaiien aus Java u. Ceylon (Koll. Kraepelin). XXII. Rüder, V.v. Dipteren v. Ostafrika (Koll. Stuhlmann). X. R ei c h e n 0 w , A. Vögel v. Ostafrika (Koll. Stuhlmann). X. Schäffer, C. Collembolen von Süd-Georgien. IX. — Collembolen von Hamburg. XIII. Schenkung, S. Neue Cleriden des Hamb. Mus. X\U. Silvestri, F. Neue und wenig bekannte Myriopoden des Naturh. Museums in Hamburg. 1. XXIV. Simon, E. Arachnides de Java iKoIl. Kraepelin). XXII. Sorhagen, L. Wittmaacks „Biolog. Sammlung enro]». Lepidopteren." XV. Strebel, Hermann. Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. XXVI. — Zur Gattung Fasciolaria Lara. XXVIII. — Bemerkungen zu den Clavatula-Gruppen Perrona und Tomella. XXIX. Studer, Th. Seesterne Süd-Georgiens. II. Timm , R. Copepoden d. Hamb. Elb- Untersuchung. XX. — Cladoceren d. Hamburger Elb-Untersuchung. XXI. Tornquist, A. Oxfordfauna von Mtaru (Koll. Stuhl- mann). X. Tullgren, A. Chelonetiden aus Java (Koll. Kraepelin). XXII. — Zur Kenntnis außereuropäischer Chelonethiden d. Naturh. Museums in Hamburg. XXIV. Ulmer, G. Trichopteren der Hamburg. Elb-Unter- suchung. XX. — Trichopteren aus Java (Koll. Kraepelin). XXII. Vau der Goot, P. Über einige wahrscheinlich neue Blattlaus arten aus d. Sammlung des Naturhistorischen Museums in Hamburg. XXIX. Viivra, V, Süßwasser- Ostracoden Sansibars (Koll. Stuhlmann). XII. i Volk, R. Methoden der Hamburg. Elb-Untersuchung zur quantitativen Ermittelung des Planktons. XVIIl. i — Biol.Verhältnisse der Elbe bei Hamburg usw. XIX. — Studien über die Einwirkung der Ti-ockenperiode im Sommer 1904 auf die biologischen Verliiiltnissie der Elbe bei Hamburg. XXIll. Welt n er, W. Ostafrikanische Süßwasseischwamnie (Koll. Stuhlmann). XV. — Ostafrikanische Cladoceren (Koll. Stuhlmann). XV. - Werner, F. Über neue oder seltene Reptilien des Naturh. Museums in Hamburg. I. Schlangen. XXVI. — II. Eidechsen. XXVII. — Neue oder seltene Reptilien und Frösche d. Natur- historischen Museums in Hamburg. XXX. Zimmer, C. Schizopoden des Hamburger Xaturhist. (Zoologischen) Museums. XXXII. (4edruckt bei Lütcke Jt Wulff, K. H. Senats Buclidruckern. ^ y" o