- e . “ ur i . 2 ZI a ag ad re on . : ae: er : abend eher ee re ee 4 x Kneipe, era Er ee Deere Etaleesssfe Beat, RE Ah. Pier pe ei e. an b ed, = ” esse . en armen . er m. mu er, . ar nen Ten 1er, ee ea RAR re ERBE . ” AL GARDE! 13 Bysychange 1 a) 1: ÜIENEN YORK B TANIC PR Y \ Ir #73 / y i f { ’e 4 ‘ - ) ‚A Y ’ [ E > 2 Bi 7 PA) € 7 x u ü f {OR g , % 1 Pr N) j Pe, N 1 D m, . r 27 2 ‚ \ X FOR d 7% J ’ “ / ’ r . u Brit 2a f u | SB un. fi i 7 ‘ fi Y ” 1 Bi #8 Mi Ar Pr 1 ” 7 x - 21 } B | ar h Id “, ' halch r „ I ö / f v r { u n) ” ) 3 h N vr» I Bd 1 B u; $ I E f s AR h = N f ” N % ı „ N A Te N; { Bar Kup } { ir 5% N 17 Le + j j j % r y. (r A { 2 ae? u Zr we T f u) AN Y i "« } + N “ 2) h „i ” Nr UW 1 Ei ) Ir } 5 4 1 ” R I yN IR { R 4 MY Ja \ en Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich XC. Manni Bonadtuen auf einigen schweizerischen Hochmooren mit besonderer Berücksichtiound des Hudelmooses Im | Kanton Thurgau INAUGURAL-DISSERTATION ZUR N ERLANGUNG’ DER PHILOSOPHISCHEN DOKTORWÜRDE VORGELEGT DER PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT II . DER UNIVERSITÄT ZÜRICH VoN GRETE JOSEPHY AUS ZÜRICH Begutachtet von Herrn Professor Dr. Hans SCHINZ Y WIEN 1920 Ri. N ‘ Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der N Zürich ee; nn Bi X > j or 23 BR! engien Beobachtungen - auf einigen Schweizerischen Hochmooren mit besonderer Berücksichtigung des Hudelmooses im 4 Kanton Thurgau % Sn hi Ras! pr * ya ; x KR INAUGURAL-DISSERTATION \ : & ZUR Bi: ERLANGUNG DER PHILOSOPHISCHEN DOKTORWÜRDE VORGELEGT DER PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT II ee DER UNIVERSITÄT ZÜRICH IHRARY VE NEW YORK BOTAMNICAL GRETE JOSEPHY Aa AUS ZÜRICH Begutachtet von Herrn Professor Dr. Hans SCHINZ WIEN 1920 LIBRARY NEW YöRK BOTANICAL GARDEN Einleitung. Mit der vorliegenden Arbeit bezwecke ich vor allem, den © Entwicklungsgang eines schweizerischen Moores darzustellen. ‚Ich habe mich fast ausschließlich mit der lebenden Pflanzendecke zwischen progressiven und regressiven Sukzessionen besteht, ein deutliches und sicheres Bild von den einzelnen Entwicklungs- ‚stufen gibt. ee Bei den ganzen Untersuchungen bin ich rein induktiv vor- egangen, in der Weise, daß ich zuerst ein einzelnes Moor (das geographisch bearbeitete. Hierauf zog ich noch verschiedene andere Moore (vor allem das Moor bei Altmatt und das "Moor bei Rifferswil) zum Vergleich herbei, und suchte ‘ dann den für alle Moore charakteristischen Entwieklungsgang zu konstruieren. Auf den beiden zuletzt genannten Mooren unter- Echte ich besonders die Pflanzengesellschaften, die im Hudelmoos ‚nicht oder nur unvollständig ausgebildet sind. Im Moor bei Pfäffikon beschäftigte ich mich hauptsächlich mit den Moosen, die ich auch in der Florenliste berücksichtige. Der gleiche Plan wie den Untersuchungen liegt auch der Darstellung zugrunde. Das erste Kapitel, die Monographie des Hudelmooses, stellt den Entwicklungsgang eines ginzelnen be- stimmten Moores dar. Den Anhang bildet eine kurze Florenliste der Phanerogamen als Grundlage für eventuelle weitere For- hungen im Kanton Thurgau. Im zweiten Kapitel gebe ich eine kurze allgemeine Ueber- ht über die Moore von Altmatt und Rifferswil und behandle h hierauf etwas eingehender den Eriophorum vaginatum-Bestand und jen Hochmoorwald, die beide in diesen Mooren sehr schön aus- En. Beobachtg. 1920 r befaßt, die gerade auf einem Moor, auf dem ein ewiger Wechsel | Hudelmoos im Kanton Thurgau) floristisch und pflanzen- ru 2 1 _ eigenes Kapitel zu widmen. Darin habe ich versucht, außer der i Florenliste, in der ich auch schon auf Oekologie und Assoziation E N mehrere orientierende Exkursionen. In den Sommern 1916 G. Josephy gebildet sind, im Hudelmoos dagegen fast vollständig fehlen. Auf die schon im Kapitel über das Hudelmoos beschriebenen Typen, die sich auch hier wiederholen, gehe ich ganz kurz ein. Damit ist meine erste Hauptaufgabe, den Entwicklungsgang eines einzelnen Moores sowie den Typus der Entwicklung an Hand verschiedener Beispiele zu schildern, erfüllt. 2 In zweiter Linie beabsichtigte ich, diejenigen Erscheinungen, die sich in allen von mir untersuchten Mooren wiederholten, die 7 mehr oder weniger konstant blieben, herauszuheben. Da sind vor allem die sich gleichbleibenden Bildungen: die Bülten, Schlenken, Rüllen und Kolke zu nennen. Diese Er- scheinungen, die ein verkleinertes Abbild von der Entwicklung eines Moores geben, erlauben mir, noch einmal im allgemeinen auf die gefundenen Resultate und die Probleme einzugehen, deren Lösung die Zukunft noch fordert. Den Schluß der Arbeit bildet eine Beschreibung der Moose, die in ihrer Art der Verbreitung, in ihren Anpassungserscheinun- gen und ihrer Oekologie von weitgehender Konstanz sind. Diese Tatsache rechtfertigt wohl mein Vorgehen, den Moosen ein! k Ti eingehe, die wichtigsten und konstantesten Assoziationen 'heraus- gehen, die bis jetzt noch wenig beachtet wurden. - zuheben und auch etwas näher auf die Moossukzessionen einzu- Die Anregung zu dieser Arbeit gab mir mein verehrter Lehrer Herr Professor Dr. Hans Schinz, indem er mir im Sommer 1915 als Thema für meine Diplomarbeit die Bearbeitung eines Torfmoores im Ober-Thurgau vorschlug. Durch einige Bart A überzeugte ich mich, daß das Hudelmoos bei Amriswil die lohnendste Arbeit verspreche. Im gleichen Sommer machte i ich 1917 besuchte ich das Gebiet ziemlich regelmäßig alle viezs Tage, um die Flora zu allen Jahreszeiten kennen zu lernen. Haup e sächlich beschäftigten mich die Sukzessionen der Verlandung M reihe, zu deren Studium sich das Gebiet besonders gut eignet. E nachdem diese Arbeit abgeschlossen war, machte ich im Somm 1918 und 1919 vergleichende Studien auf den schon erwä Mooren. or 8 u a %, a Daft BD Sy = x EDER NEE OR ns : hzengeographische Beobachtungen a OR # ‘ EN | 0 'oßem Dank verpflichtet den Herren Dr. A. Thellung für seine men, Charles Meylan und W. Höhn für die in zuvorkommender Bibliotheken. B 2 Ich ichte dieser Stelle Herrn Pedfesser Dr. Has Schinz inen herzlichsten Dank aussprechen für das Interesse, das er iner Arbeit jederzeit entgegengebracht hat. Ebenso bin ich zu Be eionen; empfangen habe, ebenso den ee Profennen sent chröter, Dr. Rübel und Dr. H. Gams für die Ueberlassung ihrer ilfe bei der Bestimmung und Revision der gesammelten Phanero- “ eise übernommene Revision der Moose. Mein Dank ‚gebührt auch I: I. Monographie des Hudelmooses (Kanton Thurgau). . lage der Arbeit. Das Hudelmoos ıst das größte und interessanteste Moor im ber-Thurgau. Es liegt zirka 3 Kilometer südlich der Bahn- ation Amriswil und zirka 2 Kilometer östlich von Ziehl- hlacht (Siegfriedkarte Blatt 74). Seine Höhe ist 520 Meter ü. M. Geologischer Ueberbliek. Das Moor liegt auf einem ziemlich ausgedehnten Hochplateau ohne nennenswerte Bodenerhebungen. Im Süden fällt das Plateau gegen das Sittertal ‚ab. Dort beginnt eine typische Drumlinlandschaft mit vielen e leinen Mooren. Im Norden reicht es noch ungefähr 1 Kilo- meter weit bis Räuchlisberg; dann geht es durch einen ziemlich Eeilen Absturz von etwa 70 Meter Höhe in eine ausgedehnte Sehotterebene über, die sich nach Norden bis über den Seerücken erstreckt. Dieses Plateau ist aus Grundmoränenmaterial der letzten E iszeit aufgebaut. Das ganze Gebiet bis weit gegen Westen war om Rheingletscher bedeckt. Ex Die ee des Moores läßt sich a a. er- & es lösten sich einzelne Teile los. Solch ein ir obliehene Stück des Gletschers blieb wohl in der Gegend des Hudelmooses liegen. Durch das Gewicht des Eises entstand eine Einsenkung in der 3 Grundmoräne. Das Eis schmolz dann langsam ab und die Wanne füllte sich mit Wasser. Es war also ein See entstanden, dessen | Boden die Grundmoräne bildete. Diese besteht zum größten Teil : aus sandigem, lehmigem Schottermaterial, das der Gletscher aus den umgebenden Schottermassen mitgebracht hatte. Der See hatte e undurchlässigen Grund. Im Laufe der Zeit wurden dem See A Allgemeine Uebersicht über das Gebiet und die Au - 68 G. Josephy von den Ufern her feiner Sand und Lehm zugeführt, welche die Undurchlässigkeit des Bodens noch verstärkten. Dann begann die eigentliche Verlandung durch Pflanzen, die sich wohl in ähn- licher Weise vollzogen hat, wie die im folgenden beschriebene ‚Verlandungsreihe von Torfstich zum Callunetum. — Die natür- liche Verlandungsreihe kann nicht mehr festgestellt werden, da das Moor durch den Abbau stark verändert ist. Die Artdes Abbaus. — Das Moor ist aufgeteilt an die umliegenden Gemeinden Ziehlschlacht, Riet, Wilen, Hub, Hagenwil, Muolen, Räuchlisberg. Jede dieser Gemeinden betreibt den Abbau auf eigene Faust und nach, eigenen Regeln. Meistens geschieht die Ausbeute durch Korporationen. Bei der Gemeinde Muolen zum Beispiel hat jedes Mitglied der Korporation 2 Ziel =_ 1 Recht zum Ausbeuten (1 Ziel ist ein Stück von zirka 2 Meter Länge, 2 Meter Breite, in die Tiefe wird immer 4 Fuß = 1'2 Meter gegraben. Die Gemeinde Ziehlschlacht steckt jedes Jahr so viel u ER Ziel aus, als Gemeindebürger sind; die Parzellen werden dann durch das Los den Bürgern zugeteilt. Wieder eine andere Art des Betriebes haben die Gemeinden Riet und Wilen, und zwar das sogenannte „Ofenrecht“. Zu jedem Ofen gehören als Stammgut,. 3 Ziel, mit denen der Besitzer nach Belieben schalten kann. Er- wirbt man also in dieser Gemeinde ein Haus, so kauft man zu- gleich das dazugehörige Stück des Moores. Bis jetzt ist im Hudelmoos nur Handbetrieb eingeführt, ne zwar wird der Torf mit einer geraden Schaufel gestochen. Am Rande des Moores wird er „gemodelt“, das heißt, er wird zuerst mit Wasser gemengt und geknetet, dann in Formen gepreßt, aus den Formen herausgenommen und getrocknet. Seit dem Sommer 1917 ist allerdings der Abbau viel inten- siver geworden. Die Hälfte der Ausbeute mußte dem Bund abge- treten werden. Es wurde entsprechend mehr gegraben, zum Teil bis auf den Untergrund, so daß auch die Möglichkeit einer Re- generation wegfällt. Das Moorin seiner heutigen Gestalt ist also nicht mehr ursprünglich. Seine Flora wird ernstlich gefährdet durch die starke Ausbeute. Fast ringsum ist es von Jung aufgefor- steten, einförmigen Rottannenwäldern umgeben. Innerhalb dieser Wälder findet sich an den meisten Stellen ein Gürtel von ‚fün- nn PR nz 3 f. KU EN HR Pal ER NS RER + e Ay ei“ Be Rs % a RT Rd. { % h Ed Pilanzengeographische Beobachtungen 9 ‚eren Bäumen und Sträuchern, die auch in der Florenliste erwähnt erden. Diese dringen an trockenen Stellen gegen das Moor vor. Durch die starke Ausbeute Kerne das Moor ein sehr hetero- 2 us. w. sind in buntem Durcheinander zu Miden. ein wahres Mosaik. Dadurch besteht für mich die Unmöglichkeit, das Moor _ als Ganzes zu charakterisieren. Es ist nirgends mehr die typische Physiognomie: Flachmoor, Uebergangsmoor und Hochmoor, zu finden. $ Die Frage, ob wir es mit einem Hochmoor oder einem Flach- moor zu tun haben, ist überhaupt schwer zu entscheiden. Sie ist | in diesem Falle auch nicht von grundlegender Bedeutung, da ja h Eis: Moor nicht ursprünglich ist. Die Definitionen von Hochmoor und Flachmoor sind sehr schwankend. Nach der Oberflächen- gestalt, ob gewölbt oder flach, läßt sich im ‘Hudelmoos nicht mehr urteilen, da die ursprüngliche Form durch den Abbau vollständig _ verwischt ist. Will man Hochmoor und Flachmoor nach mineral- _ reichem‘ und mineralarmem Wasser einteilen, so müßte man des 2 Hudelmoos in seiner ganzen Ausdehnung zu den Hochmooren rechnen. Daß das Wasser a 0 und humusreich ist, verrät - schon die braune Farbe desselben und die schönen Sphagnum ® Be eidatum- Rasen, die zerstreut auch im Grundwasser zu finden sind. Auf jeden Fall ist der Mineralgehalt kein ausschlaggebender Faktor. - Professor Früh definiert in seiner Arbeit über den „gegen- " wärtigen Standpunkt der Torfforschung‘“ Hochmoor und Flach- _ moor folgendermaßen: „Hochmoor ist ein supraaquatisches Moor, bildet sich, außer ' in Holland, nicht ohne Mitwirkung von Sphagnum. E S Flachmoor = imfraaquatisches Moor (Hypneto - Oariceto- _ Graminetum), das Niveau des mittleren Wasserstandes nicht über- a ragend, sowohl in hartem wie in weichem Wasser vorkommend.“ K Für das Hochmoor scheint also mineralarmes Wasser Be- dingung zu sein, hingegen ist das Flachmoor indifferent. Diese _ Unterscheidung nach dem Grundwasserstand wird auch von den r BE vedischen Forschern Sernander und v. Post gemacht. Ich ” Ehließe mich auch dieser Definition an, da der ganze Aufbau des gung der Sukzessionen der Verlandungsreihe vom Torfstich (oder i ser fläche (in Torfstichen, großen und kleinen Schlenken mit. $ Potamogeton natans, Potamogeton pusillus, Nymphaea alba u s. wo _ Entwässerungsgraben). vermissen. Das hat seinen Grund in der zu starken ar de e schränkt auf die eigentlichen Hochmoorinseln, die Bülten, 4 u Moosen zusammen auch beim Seggenmoortypus vor, Ux: . in der Verlandungsreihe der unberührten Hochmoore ihren | G. Josephy am besten gerecht werden kann. Beim Behandeln den en Typen werde ich hierauf zurückkommen und näher darauf ein- 4 gehen. ; Ich werde nun die einzelnen, gut zu chakukt er un physiognomisch wichtigen Pflanzengesellschaften für sich 2 handeln und so einige wohlumschriebene Typen darstellen. Die Ungleichförmigkeit des Moores erleichtert ungemein die Verfol- anderen Pflanzengesellschaften mit freier Wasserfläche) bis zum Callunetum. Ich habe folgende sechs Typen aufgestellt: 2 1. Pflanzengesellschaftenmitoffener Was. \ 2. Verlandungszone: a) mit nacktem Torf (Bidens cernuus u. 8. w. sind erste 4 Besiedler); b) Moose wachsen gegen das Wasser vor; c) Rhynchosporetum. Ar 3. Seggenmoortypus:' »L a) Equisetum limosum-Bestände; b) Carex infläta-Bestände. - 4. a) Trichophorum .alpinum-Molinia coerulea-Bestände. b) Molinietum (Calamagrostidetum). Ta 5 2 5. Eriophorum vaginatum-Bestände. 6. Callunetum. ” Man wird in dieser Aufstellung das Be Shah des Moores durch menschliche Einflüsse. Die Sphagneen sind be- | ich für sich behandeln werde. Außerdem kommen sie mit a gel ‚aber nie zum Vorherrschen. ® Wie ich beim Vergleich mit anderen, noch unberührte _ Hochmooren und mit der Literatur sah, haben diese Typen a Als Anhang füge ich die Florenliste der Phanerogamen 3 4 Mus P WR ZU E ET a a LT a WB ST 7 2 Ss RR ET ie Bar! i ER ex ” ö Wei Br En ; Pure e . ar E ri ORTS ort y PRSEenBeoeräphisehe Beobachtungen ih! Di e wichtigsten Typen der Verlandungsreihe auf Men Hudelmoos. Ich bin mir der Schwierigkeiten wohl bewußt, die die Um- schreibung und Begrenzung der Typen bildet. s sind so viele | _ Faktoren, ‘die auf eine Pflanzengesellschaft einwirken, daß es _ schwer hält, einheitliche, scharf umschriebene Typen in nicht - allzu großer Zahl aufzustellen. Immerhin ist die Zahl der Faktoren gegenüber einer allgemeinen pflanzengeographischen Arbeit stark reduziert, so ist zum Beispiel das Substrat in Bezug auf seine che- 6 mischen Eigenschaften einheitlicher, auch zeigt das Klima nur _ geringe lokale Schwankungen. Die hauptsächlich ‚wirkenden Fak- _ toren sind die Wasser- und die Konkurrenzverhältnisse, die in jeder Pflanzengesellschaft von großer Bedeutung sind. Die Typen _ wurden deshalb nach ihrem Wasserbedürfnis eingeteilt. \ Mi Nun die Methoden, nach denen die einzelnen Typen _ untersucht wurden. Ich machte Bestandesaufnahmen, entweder in der Art, daß ich die einzelnen Konstituenten aufschrieb, ohne das Mengenverhältnis anzugeben, oder nach der bekannten Schätzungs- methode. Diese befriedigte mich allerdings nicht, ich sah zu viel _ Zufälliges und Subjektives darin. Deshalb stellte ich Versuche mit der Raunkiaerschen Methode der Bestandesaufnahmen an. _ jektivem Wege die Mengenverhältnisse der Pesch in bestimm- ten Pflanzenvereinen feststellen sollte. Er sucht das derart aus- zuführen, daß er Quadrate von bestimmter Größe, '/,, Quadrat- meter, 1 Quadratmeter, 10 Quadratmeter u.s. w. wählt. Mit einer _ dieser Quadratgrößen analysiert er einen bestimmten Bestand, _ indem er den Rahmen (aus Holz oder Metall) wahllos auswirft und _ aufschreibt, welche Pflanzen in der bestimmten Fläche vor- kommen, das heißt, welche Pflanzen ihren Wurzelort innerhalb des Rahmens haben. Auf das Mengenverhältnis wird keine Rück- sicht genommen. Er analysiert so viel Quadarate, als nötig sind, um lysen hat er festgestellt, daß '/,, Quadratmeter die günstigste - Größe sei, und daß man 50 Quadrate analysieren müsse, um ein "2 ‘onstantes Verhältnis zu bekommen. Ich hoffte, durch diese Methode endlich einen sicheren Weg zu ır Feststellung der Mengenverhältnisse der einzelnen Pflanzen Raunkiaer geht von dem Standpunkt aus, daß man auf ob- _ eine einigermaßen konstante Zahl zu bekommen. Durch viele Ana- a ee . * En ET ER TE Er ne le a 5 ic : 3 2a rc a a a, (G 12 G. Josephy er: gefunden zu haben. Ich machte solche Aufnahmen in verschie- denen Beständen, stieß aber bald auf große Schwierigkeiten. Die 2 - — Hauptschwierigkeit und überhaupt der Faktor, an dem die ganze X Methode nach meiner Ansicht scheitert, scheint mir die N ° _ wertiekeit der einzelnen Komponenten in Bezug auf die Größe zu ; E sein. Ein krasses Beispiel dafür ist das Pineto-Betuleto- Can: in _ netum. Man bekommt kein Bild von der Vegetation, wenn man die Bäume und Sträucher ausschaltet, mit einbeziehen aber kann i man sie nicht, weil ein Quadrat von !/,, Quadratmeter oder selbst von einem Quadratmeter nicht über einen Baum oder Strauch ge- _ worfen werden kann. Die großen Komponenten der Formation _ bieten überhaupt eine Schwierigkeit, denn wenn man die Qua- drate willkürlich auswirft, wie es Raunkiaer verlangt, so kommen die großen Pflanzen in den seltensten Fällen hinein. 7 & Die erste Bedingung für das Gelingen wäre also vollständige 3 Einheitlichkeit der Komponenten in Bezug auf Größe. Die zweite R Bedingung ist die Einheitlichkeit in Bezug auf die Zusammen- setzung der Flora in einem größeren Gebiete, die hervorgeht aus N, der Gleichförmigkeit des Substrates, überhaupt aller Faktoren. e Wie selten aber solch einheitliche Areale zu finden sind, wie schnell die lokalen Bedingungen sich ändern, wissen alle, dieschon _ pflanzengeographisch gearbeitet haben. Speziell in Mooren, in denen die Physiognomie scharf auf die Feuchtigkeitsverhältnisse a reagiert, sind &rößere einheitliche Flächen kaum zu finden. Bei kleinen aber steht die wirklich zeitraubende Arbeit in keinem Ver- hältnis zum Resultat. | A. a en, Es gibt allerdings einige Formationen, in denen sich die Methode gut anwenden läßt. Zum Beispiel hat Raunkiaer die Ver- suche bei der einheitlichen Bodenflora des Buchenwaldes gemacht, R die zu einem guten Resultat führten. Ein Beispiel aus dem Hudel- 3 moos wäre das Trichophoretum alpini, das eine der wenigen ein- N heitlichen Formationen ist. Ganz willkürlich darf man aber auch da Pr es nicht auswerfen, um nicht in eine der se 3 ’ Pflanzengeographische Beobachtungen 13 nach subjektivem Empfinden ein Urteil zu fällen, wenn auch hie und da Fehler unterlaufen, als die Fehler dem blinden Zufalle zu überlassen. Ich habe im folgenden jeden einzelnen Typus beschrieben, den allgemeinen Charakter, die Entstehungsweise u.s.w. Dann‘ wurden in Tabellen die Bestandesaufnahmen zusammengefaßt. Die Tabellen sind in der Art eingerichtet, daß die Arten nach der Zahl ihres Vorkommens in den verschiedenen Beständen, also nach ihrer Verbreitung angeordnet sind. Es entstehen auf diese Weise Gruppen von Pflanzen mit gleichen Frequenzzahlen. Inner- halb dieser Gruppen sind die Arten systematisch geordnet. Um in den wichtigsten Beständen, in denen genügend Aufnahmen vor- handen waren, die Frequenz in Prozenten ausdrücken zu können, zähle ich, in wie vielen Aufnahmen eine Art vorkommt und multi- pliziere die gefundene Zahl mit dem Quotienten 100 : Zahl der Aufnahmen. So entstehen für die einzelnen Arten in allen Tabellen vergleichbare Resultate. Es können Konstante bis und mit Frequenzzahl 50, akzessorische Bestandteile bis und mit Frequenzzahl 25 und zufällige Beimischungen mit Frequenzzahlen unter 25 unterschieden werden. Es ist selbstverständlich, daß nicht alle Arten einer Gruppe gleichwertig sind, das heißt die verbreiteten Arten müssen nicht unbedingt auch häufig sein. Um die Häufigkeit der Pflanzen wenigstens in den wichtigsten Beständen festzustellen, stehen daneben Zahlenaufnahmen, die entweder nach der Schätzungs- methode oder nach der Raunkiaerschen Methode gemacht wurden. Die Moose wurden zu wenig allgemein und vollständig be- ‚rücksichtigt, als daß Schlüsse daraus gezogen werden könnten. Ich führe sie deshalb nur in den einzelnen Aufnahmen an, um ein ‚ungefähres Bild zu geben, fasse sie aber nicht zusammen. Sie werden im Kapitel IV im Zusammenhang mit den anderen unter- suchten Mooren berücksichtigt. Typus 1. Pflanzengesellschaften mit freier Wasserfläche. Schon aus der allgemeinen Einteilung ist zu ersehen, daß der Typus 1 Verschiedenes enthält: 1. Torfstiche, 2. Entwässerungs- gräben, 3. Schlenken. Ausschlaggebend ist eine zusammenhängende 14 G. Josephy Wasserfläche und die dadurch bedingte Pflanzengesellschaft. Durch den Abbau entstehen die typischen, mit braunem, humus- reichem Wasser. gefüllten Torfstiche von einer Tiefe von 1 bis 15 Meter. Der tiefe Wasserstand, die auf allen Seiten senkrecht abfallenden Wände machen die Besiedlung durch Blütenpflanzen auf diesem Stadium unmöglich. Die ersten Besiedler der Torf- wände sind Moose, vor allem Dicranella cerviculata und Oeratodon purpureus. In den Tabellen spielen diese Torfstiche natürlich keine Rolle. Anders die älteren und größeren Torfstiche. Diese, wie auch die künstlichen Entwässerungsgräben, besitzen meist nur auf einer Seite die steilen Torfwände, auf der anderen gehen sie allmählich in die umgebende ältere Pflanzengesellschaft über. Die Schlenken sind größere und kleinere Tümpel, die nicht direkt auf Abbau zurückzuführen sind. Diese Bildungen werden in einem eigenen Kapitel behandelt. Ich kann diesen Typus nur in großen Zügen und unvoll- ständig charakterisieren, weil die Plankton-Organismen, die die Hauptrolle spielen, nicht berücksichtigt wurden. Bei einer genauen Untersuchung würden sich wahrscheinlich Unterschiede zeigen, die eine Trennung in verschiedene Untergruppen rechtfertigen würden. Auch bei rein makroskopischen Untersuchungen treten Unterschiede auf; so finden sich zum Beispiel Rhynchospora alba und Drosera anglica nur in den typischen Schlenken, die in der Tabelle durch die beiden letzten Aufnahmen repräsentiert sind. Im allgemeinen sind aber die Konstituenten der verschiedenen Pflanzengesellschaften so zufällige, daß mir nach diesen oberfläch- lichen Gesichtspunkten eine Trennung nicht ratsam schien. Die meisten Pflanzen wandern aus der umgebenden Formation ein und können durch die geringe Konkurrenz ganz gut an den sonst ungünstigen Standorten fortkommen. Es ist natürlich unmöglich, eine scharfe Grenze zwischen Typus 1 und dem folgenden, der Verlandungszone, zu ziehen. Die Scheidung wurde nach den vor- kommenden Pflanzen vorgenommen, und zwar in der Art, daß alle Pflanzengesellschaften, in denen mindestens. eine typische Wasserpflanze (wie Potamogeton natans, Potamogeton pusillus, Lemna minor, Nymphaea alba, Utrieularia vulgaris und minor) vor- kommen, zum Typus 1 gehören. Die meisten übrigen Konstituenten sind, wie schon erwähnt, zufällige. Be Ah u a a a | "Pflanzengeographische Beobachtungen 15 Ich habe diese Pflanzengesellschaft überhaupt nur be- - schrieben als Vorstufe und zum besseren Verständnis der folgen- den, der eigentlichen Moortypen. Die Tabellen sind in der schon beschriebenen Art ein- _ gerichtet. Zahlenaufnahmen habe ich nicht gemacht wegen der Zu- fälligkeit i in der Zusammensetzung der Formation. Deshalb wurde num die Verbreitung, nicht aber die Häufigkeit der Arten an- E seeben. Tabelle 1. Karsrsrapspsssessnsa] Vobreitng rm ör| HT rer er .r| ;:Mm|ır| Mm er Arten In a Be Le] - -i nn ax. “D << | N a si a 2 Typha latitolia . .. . . . I A N alle "i Carex inflata. ... . . Khan > 0x x|. | x|6xX10=60 |, Br Mentha aquatica.. ..|\x|x|x KERNE Na | Eriophorum angustifolium) . |. |. | x xx] .vexX| % 15x10 50 = Bgquisetum imosum . . .Ix\. | x |. | x |. I x}. |.) .14xX10=40 Lemna'minor . ..... Er a = = Juncus. acutiflorus . .\. I x|.!xl.ı.|Ix!.|.).183xX10=30 rreularıa. vulgaris... la. Ur Le 418x103 Belirienlaria: minor. 2 2121 ..le be. 1. lr la xx a Eguisetum: palustre . .. | 21.1). x | x. |. .12%xX10=20 Be Potamogeton pusillus-. .|. |! x |... |). 1.1 bei .] .312xX10=20 EeRhynehospora alba . . 1.3 Al 21. 1 21-12 Ir | X 2X10=20 eh ymphaeasalbaı 2. .1x |. ohsleh. brienl..) .12%x10=20 tosera, anglica . . lo. tl. lee le ex | 212 X10=20 | Menyanthes trifoliata . . |. |. |: Ix|x|.!.1|.|.|.1|2x10=20 hum,palustre: .... 121.1... xıx |. |. 12%%10=20 a: ndens cermuus 2... 2... I xt... behebx | | 12xX10=38 Fl; Lycopodium inundatum .|. |. |. |.I.1.|.|. 1x} .|1x10=10 EeRotamogeton natans . ..|.ı|.| =. Tx|.|.| .1- 11X10-10 5 FAlisma Plantago aquatical .|. |. |! .|.1.Ix1.}.|.11xX10=10 EB Schoenoplectusläcustris.Lx |. | .|I.|.[ 1.1.1... 11x%10=10 rer eaneseens., . alex | seo Be panicea: . ..... Be ee A Een [sie 22a ee we Hava ou. :.. sale: cha ER were ER IO \ Eriyeosuns Porsicaria,. le aole hi. ch. NR 1 LTE LO Er Drosera’rötundifoha ...1. |: I1-1.1.1.1).1. | x. |1%70=10 iR e Föythrum Salicaria 2... | „sb, 2. 1. Erle ıX10=10 v -Myriophyllumvertieillatum| . |. !. |... |. | x|.|. | ./1Xx10=10 ) ‚Sphagnum Guspidalem:. a lt cl aa]. Ex r “ CORLOLDUNI SE a ee | Sa a Re u RN U ” y '16 G. Josephy N Typus 2. Die Verlandungszone. Dieser Typus wurde in drei Unterabteilungen eingeteilt, entsprechend den in Typus 1 beschriebenen verschiedenen Arten der Gewässer, aus denen sie entstehen. Typus2a ist im Hudelmoos nur vertreten durch die Ver- landung der größeren Torfstiche und Entwässerungsgräben. Ich möchte dieser Pflanzengesellschaft deshalb keine größere Be- deutung beimessen, sondern sie nur festhalten als Uebergang vom Torfstich in die Sumpfwiese. Vom Torfstich unterscheidet sie sich dadurch, daß sie nicht untergetaucht ist, vom Typus 3 dadurch, daß sie nicht eine geschlossene, sondern eine offene Vegetation besitzt. Zwischen den zerstreuten Pflanzen ist der schwarze, nasse Torfboden mit nur spärlichen Moosanflügen zu sehen. Als erste Besiedler können sehr verschiedene Pflanzen in Betracht kommen. Meist sind es anspruchslose, ziemlich indifferente Arten, die überall dort vorkommen, wo die Konkurrenz fehlt. So war zum Beispiel solch eine Stelle von nacktem‘ Torf nur von zerstreut stehenden Stöcken von Molinia coerulea besiedelt. An anderen Stellen ist - 3 ; wieder Equisetum palustre der erste Besiedler. Man ersieht aus den Tabellen die auffallend große Zahl von Pflanzen, die nur in einer Aufnahme vorkommen. Schon daraus_ ist zu schließen, daß ‘die Pflanzengesellschaft eine mehr oder weniger zufällig zu- sammengewürfelte ist. Die Pflanzen wandern meist aus der um- zgebenden Formation ein. Immerhin unterscheide ich, unabhängig von den in den Tabellen gefundenen Zahlenverhältnissen, einige charakteristische Arten. Zu diesen gehören vor allem Bidens cernuus, der allerdings auch hie und da im Wasser vorkommt, _ trotzdem aber auf dem nackten, nassen Torf seinen bevorzugten Standort hat. Dann finden hier sehr günstige Lebensbedingungen: Equisetum palustre und limosum, Typha latifolia, Alısma Plaa- tago aquatica, Rumex Acetosella, Mentha aquatica, doch können. alle diese Pflanzen auch auf den Standorten 1 und 3 vorkommen. Weil ich in dieser Pflanzengesellschaft nur drei Aufnahmen ge- macht habe, drücke ich die Frequenz nicht in Prozenten aus und j ; : | lasse auch die Unterscheidung in Konstante, akzessorische Bestand- Bi - teile und zufällige Beimischungen wegen der Zufälligkeit der Konstituenten fallen. Pflanzengeographische Beobachtungehi LT Tabelle 2a. gs Se Es Verbreitung 5 herlEr dor Arten “ a a N Se Molinia coerulea ..... |x|x|x 3 Br Equisetum palustre... |. | x|x 2 FL. Typhallatifola .....\. | x| x 2 Bir Potentillaserecia TH 2ER | X 2 Br: Lythrum Salicaria ar |-x 2 | Bi Angelica silvestris .. . |x|x|. 2 e; “ Galium palustre .. . ze EX 2 “ Bidens 'eernuus‘ . \ EHER, 2 TOR . Alisma Plantago ee x 1 Anthoxanthum odoratum Eule 1. HoleusJanatus-. »..% . 1 X 1 JUNeUS: EIMSUSZ. Cu. run. & 1 | Rumex: Acetosella, u. v1. & } Polygonum Persicaria. . |. | x 1 | Bobausibiirons n.u. sea Ne 19x 1 Viola palustris Be es L- Peucedanum palustre . . ||x_| . | var Lysimachia vulgaris 5“ : 1 Lycopus europaeus . x 1 | Mentha aquatica . . NT NER 1 | ‚Tussilage Farlara.. 2.2. le; I Grsumsnalustres een. les |.x 1 Bryum ventricosum . . . 3a . Die Typen 2b und 2c sind die Verlandungstypen der 4 Schlenken. Ey werde darauf bei der Besprechung der Schlenken zurückkommen. Typus 2c. Der typische Verlander auf den natürlichen wie auf den abgebauten Mooren ist Rhynchospora alba. Das ynehosporetum bildet auf den unberührten Mooren die großen chwingrasen zwischen Hochmoor und Flachmoor. Auch im > [udelmoos spielt es die Rolle des Uebergangsmoores, allerdings im kleinen. Es findet sich hauptsächlich. zwischen den Schlenken, in kleinen. Vertiefungen zwischen. den Bülten, dann auch sehr 7 . hä fig an nassen Stellen im Triehophoretum. Der Typus 2b ist nur auf kleine Flächen beschränkt, ich he) 18 a Ye ei En G. Josephyv Beim Rhynchosporetum im Trichophoretum fällt die scharfe Abgrenzung der beiden Bestände gegeneinander auf. Die Zeich- nung 1 stellt eine kleine Wiese von zirka 20 bis 30 Quadratmeter Fläche dar. Die Aufnahme wurde am 16. Juni 1917, also noch im Frühsommer, gemacht. Trichophorum alpinum war schon in voller Frucht, während Rhynchospora alba eben erst zu sprießen anfing. Um so auffälliger wirkten deshalb die Flächen des Trichophore- tums, die den Eindruck von kleinen Inseln machten. Ich machte von jedem der beiden Bestände eine Aufnahme mit der Raunkiaer- schen Rahmenmethode. zehn Quadrate von 1/10 Quadratmeter analysiert. Ich bekam fol- gende zwei Resultate: Der kleinen Flächen wegen wurden nur Triehophoretum Rhyncehosporetum Trichophorum alpinum ..... 10 Rhynchospora "alba ur nur 10 Equisetum limosum ...... 10 Equisetum limosum . 10 Comarum palustre 10 Carex Mavar one erw 3 Drosera rotundifolia 10 Eriophorum angustifolium = Molinia coerulea Trichophorum alpinum Eriophorum angustifolium ...6 Eriophorum 'eraelle EEE 1 Betula'pubescens 4 u er: 5 Carex 'elata: fe 2 care: 1 Fels aurita ea a ee 3 Garex inilatw 12%, „ae . Oxyceoccus quadripetalus ..... 3 Drosera rotundifolia >. .... 1 Lysimachia vulgaris .— . ...3 Comarum }palusirer 2 Rama 1 Barex \canescens , : . 1.1.4... 1 Drepanocladus intermediuss . ..5 BErexBetlava en an Be 1 Scorpidium scorpioides . .... 5 Brarex ünflatain ne. ee, ı Meniharaqtatca "Ei 1 Drepanocladus intermediuss ... 6 Sphagnum cymbifoium ....5 Man ersieht daraus, daß im Trichophoretum Trichophorum die Zahl 10 erhält, während Rhynchospora überhaupt nicht vor- kommt. Im Rhynehosporetum hat Rhynchospora alba die Zahl 10, Triehophorum alpinum kommt vor, erhält aber nur die Zahl 2. Eine Komponente, Equisetum limosum, ist allerdings in beiden 4 Charakteristisch und phy- Beständen mit der Zahl 10 vertreten. siognomisch bestimmend ist aber nicht Equisetum, sondern Tricho- phorum und Rhynchospora, was mich zur Trennung der beiden Bestände bestimmt hat. Abgrenzung des Rhyncehosporetum gegen andere Bestände, wenn _ auch nicht in dieser ausgeprägten Art. Den Grund für diese merk- _ maßen vor: Rhynchospora ist sehr abhängig von den Feuchtig- keitsverhältnissen. Die günstiesten Standorte sind eben verlandete - Schlenken, die noch viel Feuchtigkeit besitzen. Die Schlenken _ können aber auch in ziemlich trockenen Pflanzengesellschaften, wie zum Beispiel im Trichophoretum vorkommen. Rhynchospora fast ausschließlich besiedelt. Das Khynchosporetum im Tricho- _ phoretum, das Zeichnung 1 darstellt, ist wohl aus dem Seggenmoor entstanden. Es bildeten sich durch lokal schnelleres Wachstum der Moose Anfänge von Bülten, auf ‘denen sich. Triehophorum an- \ siedelte. _ Boden Vertiefungen zwischen den Bülten, die zu Wasserreservoiren _ wurden. Vielleicht bildeten sich nicht eigentliche Wasserschlenken, doch war immerhin so viel Feuchtigkeit vorhanden, daß sich ER hynchospora ansiedeln konnte. Dieses Beispiel zeigt eine natür- liche Regression, auf die ich im Kapitel über die Schlenken zurückkomme. | | Br var \ ; Rt Fig.1 Verteilung von Trichophoretusn und Rhynchosporelum. 1 D Carex elata-Bestand = @ 2 Pflanzengeograph. Beobachtg. 1920 ’ = Pflanzengeographische Beobachtungen a9. Auch an anderen Stellen ist eine verhältnismäßig scharfe _ würdige Verteilung des Rhynchosporetums stelle ich mir folgender- Dadurch entstanden auf dem schon ziemlich trockenen kann nicht auf den umgebenden trockenen Boden auswandern und ist deshalb auf (die kleinen Flächen beschränkt, die es dann aber Ne ale Fre re a era ae x En EEE 15 Ti EBEN. - ’ KERN. 2 ; 2% G. Josephy ne In der Tabelle wurde die Häufigkeit durch das Mittel von - zwei Aufnahmen nach der Schätzungsmethode, festgestellt. x Tabelle 2 ec SE 8 Er Er Fer Eee Häufigkeit fest- kart False Szesalrs>ä>E der Arten” | © Behätzunge h Ei En ® methode _ | Yu Rhynchospora alba... | x | x/|x!x|x|x |6x16=96 I | Se Eriophorum angustifolium | x | x | x x | x | 5xX16=80 3 | R Drosera rotundifolia ... |xıx | x|.|x|x|5x16-80 3 | BI. Comarum palustre [x 1x |. 24.87, Asa 1 E Molinia coerulea ....||x x |x |3X16=48 6 © Darex Mavasz.tr 2.2... 2 12 KR Nee 2, ,: Ba anal er x | 3X16=48 1 | Ar Equisetum limosum. ...|.,ıx|.ı. |x |2x16=32 1 | Potentilla'eregta ...... . 1.1.71... I 2 2 oxıs u 5 1.Calluna vulgaris .. .. |. 1. |. |. I xl x || 2%x16=32 6 1. Fypha latifolia .... .:. 2» | #10. 400 so] Leise — | Eriophorum gracile. . . x |. 1X16—-16 E= Trichophorum alpinum X)... Ve — | Barex velaiaı syn. 1%, - os N — 118 Salix"repene.., (bu 0% "..1#. 122-1: I ae 1 } ir Hydrocotyle vulgaris . . |. |. |.|.|x|.. 1) 1X16=16 1 | e |. Andromeda polüifolia .. | - |. |: |. |. x] 1X16=16 1 | 2 Oxyeoccus quadripetalus | | Ins | =») Sl 8 K4 Lysimachia, vulgaris. <.. 1 2 1.x 1 1% 1.27 Saale N | dr Mentha aquatica . . > . I. |. !..1l:x| . | „I ESIG IE Pe f se SE | er. IR Sphagnum cymbifolium NEN 2 i Lig 2 acutifolium cr ee er ae EEE INS | \ | E subseecundum ||. |. |. |. |x | R | Seorpidium scorpioides . |. |. |x|x|.|. 3 | Calliergon trifarium ..|.ı.|x 3 | | “ EitR | DR % E Typus 3. Das Seggenmoor. N d: Ich verstehe darunter eine Pflanzengesellschaft, die in der — Verlandungsreihe eine "Mittelstellung einnimmt. Im Hudelmoos! 2 ist sie die häufigste Formation. " Be Es soll zuerst an einem Beispiel’ ihre Entstähung une ihr, Charakter erläutert werden: Nehmen wir an, es werde an einer Stelle mit der Abtorfung begonnen, so wird im ersten Jahre ein Graben von zirka 2 Meter Tiefe, 2 Meter Breite und beliebiger = ° e « Fir = a . Pflanzengeographische ‚Beobachtungen , 21 einge gemacht. Im zweiten J ahre wird in der Breite 2 Meter (ein enanntes Ziel) weitergegraben, und so fort, bis der ganze Kom- plex auf die bestimmte Tiefe abgetorft ist. Nun sammelt sich im - Torfstich vom letzten Jahre Wasser an, es entsteht der Typus 1, - darauf folet im Torfstich vom zweit- und drittletzten Jahre die - Verlandungszone, gewöhnlich mit nacktem Torf, und hierauf das E BE eo Dieses zerfällt oft in zwei Teile: an den feuchteren, Jünger abgetorften Stellen der Equisetum limosum-Bestand, an _ den älteren Stellen der Carex inflata-Bestand. Doch tritt diese E reilung nicht immer auf. Typischer und wichtiger ist der Carex 'inflata-Bestand. Schon aus der Entstehungsweise läßt sich erkennen, daß der Seggenmoor- Typus nicht einheitlich ist, . sondern verschiedene Stufen enthält. Wenn man wirklich einheitliche Formationen ver- - gleichen wollte, müßte man Streifen von der Breite des Torfstiches eines Jahres nehmen. Dann bekäme man aber unzählige Typen, die unter sich kaum verschieden wären. Ich habe deshalb unter e Seggenmoor alle die Formationen zusammengefaßt, die auf dem Niveau des mittleren Wasserstandes liegen. Sie besitzen während des größten Teiles der Vegetationsperiode keine zusammen- hängende Wasserfläche, sind aber bei starkem Regen und in sehr nassen Sommern, wie der Sommer 1916. war, unter Wasser. Es _ werden also Pflanzen zu finden sein, die viel Feuchtigkeit be- _ anspruchen. Es ıst der heterogenste der beschriebenen Typen. =“ ea Br. AR en “3 Nach meiner Definition von Hochmoor und Flachmoor ist _ dieser Typus, wie auch die vorhergehenden, zu den Flachmooren zu. rechnen: ein Flachmoor mit weichem Wasser. Daß das Wasser 3 mineralarm ist, bestätigt schon das Vorkommen von Sphagnum. Die Sphagneen passen eigentlich nicht in diese Pflanzengesell- ‚schaft, sie gelangen auch nie zur Vorherrschaft. Das herrschende - Moos ist Acrocladium cuspidatum, ein typisches Flachmoormoos. E _ Veberhaupt entspricht die Zusammensetzung der Flora vollständig Es der von Früh gegebenen kurzen Definition: Hypneto-Cariceto- Graminetum. Auch der Hauptkonstituent dieser Pflanzengesell- schaft, Carex inflata, wird in der Flora von Schinz und Keller als .l lachmoorpflanze angegeben. G. Josephy her Ist BEaae he © 232 1 ai Der Typus 3a spielt, wie schon erwähnt, ee Y geordnete Rolle. Er ist nur an ganz wenigen Stellen zu finden, dann _ aber in so typischer Ausbildung, daß ich mich veranlaßt sah, ihn in den Tabellen aufzunehmen. Carices sind in dieser Formation er auch häufig, wenn auch nicht so überwiegend wie in Typus 3b. & Er ' Tabelle 3a (zu Seite 23) & -/Sr-|Sell Hennblei ker .S r: & Es Z|| gestellt nach der vn 3182 |8 || Rahmenmethode - Equisetum limosum . . Lysimachia vulgaris . Typha latifolia .... . Eriophorum angustifolium Garexielats . ma. Carex inflata. . . . Lotus uliginosus . . . . Peucedanum palustre . . Mentha aquatica . ... Galium uliginosum . . . Cirsium palustre .. . . Holcus lanatus . .. . . Trichophorum alpinum Garex Tehınata}.! wir .!;; Carex canescens .... . Carex flava .. ie Juncus effusus 4... .-: Örchis maculatus . I Cardamine pratensis . 2 Drosera rotundifolia . vu Comarum palustre . L Filipendula Ulmaria Ä ö Hyperieum perforatum Be. Lythrum Salicaria . . . Ya Angelica silvestris . . . En, Eupatorium cannabinum X ie Cirsium Oleraceum . . x E Hieracium vulgatum . “1% .f Bryum: bügumı. 2a. 184.0: 51l® ie, al ; Drepanocladusexannulatus| . |. x : 1 Acrocladium euspidatum | x | x. BR. | Calliergon trifarium ..|.|.|x r a Marchantia polymorpha . || x | Bi e Y eR Pflanzengeographische Beobachtungen "23 Deshalb und wegen der übereinstimmenden Standortsansprüche wurde diese Pflanzengesellschaft mit 3b zu einem Typus zu- sammengefaßt. _ Die drei Aufnahmen dieser Formation wurden nach der Rahmenmethode gemacht, die sich hier gut anwenden ließ. Ich analysierte dreimal vierzehn Quadrate und gebe die Häufigkeit aus dem Mittel der drei gefundenen Zahlen an. Die Verbreitung führe ich wegen der Seltenheit des Bestandes nicht an. Bei der ersten Aufnahme, Mitte Mai, war die Vegetation. noch ziemlich zurück, bei der zweiten an gleicher Stelle, einen Monat später, in voller Entwicklung. Daraus erklärt sich, daß den Moosen in Aufnahme 1 genauere Beachtung geschenkt werden h konnte, bei Aufnahme 2 war das wegen des Wucherns der hohen- iv Equiseten schwierig. Aus der Verschiedenheit der Zeit läßt sich | auch leicht erklären, daß 2 viel reichhaltiger ist als 1. Zwischen den beiden Aufnahmen liegt eben die Zeit des stärksten Wachs- tums. Aufnahme 3 wurde an anderer Stelle gemacht. (Vgl. Tab.3a.) Vom Typus 3b wurden 13 Bestandesaufnahmen neben- einander eestellt und daraus die Verbreitung der Arten auf de schon beschriebene Weise festgestellt. Um die Häufigkeit anzu- geben, stelle ich daneben eine Aufnahme nach der Raunkiaerschen Rahmenmethode, bei der 50 Quadrate von 1/10 Quadratmeter Fläche analysiert wurden. Wir sehen, daß im großen und ganzen die Ergebnisse übereinstimmen, daß aber im einzelnen verschiedene S Er “ Unstimmigkeiten zu finden sind. Einige Beispiele dafür sind fol- gende: Typha latifolia findet sich fast in jeder Aufnahme, aber ' - immer nur an den feuchten Randzonen; sie ist verbreitet, deh | nicht häufig. Im gleichen Falle sind Carex flava, Salix aurita, I Au _Peueedanum palustre, Cirsium palustre. Auch der umgekehrte Fall kommt öfters vor, daß eine Pflanze in der Pflanzengesellschaft nicht verbreitet ist, also nicht zu den Charakterpflanzen gehört, daß sie jedoch häufig ist, sobald sie auftritt. Hieher gehören Equisetum palustre, Trichophorum alpinum, Carex diandra. Die meisten zufälligen Beimischungen waren an den Lokalitäten, an _ welchen die Aufnahmen mit dem Meßrahmen gemacht wurden, icht vorhanden. Ueber die genaueren Verhältnisse gibt die fol- gende Tabelle Auskunft. 4 re rl 1m ee. re Ban A ge a ee > So ee ER ee Ka Sr En > ae Mn ° * sısnped ouLIoqalloH FI ee 2 a ek SB BE SE RE a a Nee ° wnurdje wndoydoydLıL — rel SR ET ho “+ 2 enleoreg umaypArT rl OBERE REKEN RITTER EI ° - steäpna 91440901pAH L DEE REN pe le ... suooseqnd vngag 6 oF N G . . X X X x X . . D . . “ “0 de ne “oads SIYAO G 0 =8x4g.\ ET RT RR ENT RETTET “0° soyeuel SU9IOH 09 ER de Sa a RS Be I u a ee 2 N 2 + 9aysnped ungoesimbql cz ea a EA a I Zee Ah 2 BB Re a ae En EB Dr Baer [ES 3 umurgeuued wntIoyedny 07 ad a je oa Io A a Pi en aa 122 a ae et “980019 BITFUSIOT cE Dr ER GER RER ae | Re In er lee "+ spgsnjed ersseuueg 97 u RS || ee rnen| Frsp are re a > 1 la ° * gfoppungo.t 8aoso.dc] TI ER ee | ee 1ER HERE EN ££ Deerebarnbaeeeere near au Be “0 eoryenbe eyyguaW L2 TIERE ESEL RU Ro 1 Tele ° + smedma BIgdwwısÄT] 95 BORIER RE RE Fr DR] RE a Be RI RE In SCENE “+ aagsnped wnewoN) r BERKER REITEN EN BE Ne el “0° RONA90D BTUulfoN 07 ENTER ER Be. Be a a I I a NE .* . * gagsnped wnIsug . oe 1 1 N en 1 3 aa er Bee Io ° + f wnsoursipn umme 6€ GEF 88 6 a re et I a I nr { en ar re Be | I a ef a AR a 3:2 [ee 3 Ir 2 ee SR snıoyguag snoun OT GL =gx6f x leg ale [este | el Keil? Bär { ee a 6 RT era Vase SE I I ES lee: a ee BR FTEEHOTGE) CE TIERE NEE LTE RE | EX RE umtpopgsnsug wnadoydoLı? 91 HERE ae er Re wear ur le er‘ ° * 9agsnped wnuepeonad IT 08. SER OL NETTE ER EN RENR Fe X er erropger eydär rL TOL=8 X EL ll RR RER lt Biagut ZOO) (‚u /, nz 009) [C) [C) [C) „ on au u C) BET h al ea ara er: SBIRT ugayaop |4|4|< = al ers -uouyeg Top | Sungrrgen |EIFIE r Br OEISE E yoeu 4110808 lea = Blüte lee [4807 97ox3yneH EeI5|1# ||| * WA Bes 8 legal 55 ll ee er aan TtaintaBıert 2 BL ee ar neues I ze Ener re Tnensguın ummemeruon as — ee ee ER ee ‚supsgodtıpenb SNIIOAÄXO Se en . . . . . . . X . . . . . ENT u... ‚suugsuped .BIOIA _ — RETRO | a Rd er Zar nr N ETEBNRULLTONDPRSUTT F s x 5 N Be ee ee ee ee sugsnped eyumed 2a ER ran BofT BEL) E X . . . . . . . S . . . . D) enunag snmdod . A . . Sn LE Ya ill ER TADEL NIE BIIOUTI XIfeS m Ba ES een IS En ET ar elle aut 52102 AR ° * edogypnur "dss stıysadured enzuT ee BE N a See ee er Fe rorlanensäset ii l I ı I l I I | VORWERK XXXXXXKXXXKXXKXXKXXKKXKKKXXXXKKNXXXXKXXX left gagna Bonsag errors 325 "Boos SNEOLSELLELEN . . . ee er Fa ee ° smuol STISOAIYV =]: 2 Bonenbe ogeruafT eulsıy. . . . Be a TEST stoydoAag tere "BE A Er FFEENSBUOTNBEENAOSAT, . . . ent a ee OT OTTDEITFON epoakd . . 2 a ee EIS ERITE eoroduy . . . EN FÜ 9.gsnped wnrgogrdgf . . X Der ERS ES Tr Tas OP er a ‘Jads snqny . . . eisen wre anne Merie se, 6 Fate suadaı xıpes ale ee 2 BHOHG BLOyHUBFETE x| Ir | ers eeenene gosng xeren N SEIT Sul A Na ee STEHT IT RAUHR el | ernennen Beute xaue) . "20 ,222.2 umgıopo umuguexogpuy . En ee Er rs isisioju vun gsrgahtsishgalüch . -|yx a a re en STORUBLT | Je leeren eg Kared . . “N Der N ER ee oe. De u) I 0 00 0 WO WO 0 HD OO aD SO. CD OO CO TO aD DW Co © il ı N I Sm so® Rn DS zu Dh zu | I | Ne} Lo Il Il Pflanzengeoeraphische Beobachtungen | © Be | a ri = II | NoiJeo) Ar Il las ” .Hun 2 eıpueip. Xauen), 22 2 SURSNASEITTTEO HRPSNANANANNANNNNNANNTHT HH Hr HI HA Hr A HA HA HH HH m m m rar .n r x a Well: IH. I ” USB er I s EIER I | 1 a a le al reale Se ee © Br TOrNTOG BIILBTDIRTN. iR j X . . . . . . . . . . a ek | emsydıde emod Br I VE ee Me ee a BE RER er re BSNTOELIODSLUTKTNTOR ET a (ea So B= er || 2° SrpouLIagug snpepouedaLn en | I ! I Ad : I BER er |. AT A TB RTod 5 ss I 2 SR el | 1 | : | 2290 2 umgerfogs umudAyoskayg ö 7 RT BAUTEN IE Zell re HAAN -IINTUTOHOTÄAH z a er ei Ole ron SHPIOAPUEP UMIOBULTY Z . * [ . N< >8 [ . ® . . . . [3 . ” LIE } N) SYpIOJueIpE SU9PISSIA eg x|x . x . . . . . . . rn - TNNOLIS UINUOLI Ko “7 e le er le el ren non nor BEBPUOF STIOUOITUT C EB EREH NE Klee X Pa else) of 02er BInyepTdsnd UINIPETOOTIY. 6 KIELER X re she || Bert er er naned TEHTHWOIETNY | N x 5 ® Eh ke % . . . . . et = um1opmoe « | 1) . X . . . . . “ . . - . D . . n} wnpumdosqns “ a ae ee Be a ES SE | umrpopquAd unuseyds = 4 — : ee en er ae] ker Den ee Penn ae = u %/, nz Dog) 2|e|le2|5 | ® s|lal|s. opoygour uuyap |<-|4|4| = =|I% ae lau} u nl Lu} — a un Lu! _ SUSmuBH Zap Sunysagzai - || =]. Bl ale Ren yowu 91104803 Kerr Ey ele|l® >| 2|15|153 | Belzeen -1897 HoxdgneH zart | N Pflanzengeographische Beobachtungen 27, Typus 4a. Der Trichophorum alpinum—Molinia coerulea-Bestand. Diese Pflanzengesellschaft sehe ich als jüngste Stufe des Hochmoors an. Sie liegt schon über dem Niveau des Grundwasser- spiegels, beansprucht also ziemlich trockenen Boden. Doch auch der Uebergang zum Flachmoor ist noch deutlich ausgebildet in den in Typus 2e beschriebenen Flächen des Rhynchosporetum mit. großem Feuchtigkeitsgehalt. Im Juni und Juli bieten diese ausgedehnten Triehophorum- rasen einen wunderbaren Anblick. Von weitem hat man den Ein- druck, es liege Neuschnee auf der Wiese. Im Näherkommen be- merkt man die durch den leichten Sommerwind. hervorgerufene Bewegung der unzähligen kleinen, glänzenden Köpfchen, die Leben in das vorher tot® Bild bringt. Als ich zum erstenmal im August die schönen Trichophorum- rasen aufsuchen wollte, fand ich anstatt der leuchtenden weißen, eine gelbe bis rötliche Fläche. Bei näherer Betrachtung sah ich, daß Trichophorum alpinum seine Fruchtköpfehen schon verloren hatte, die Blätter waren verwelkt, gelblich. Dazwischen sproßten überall die dichten Horste von Molinia coerulea mit ihren violetten Blütenständen. Aus dem Trichophoretum alpını war also im Herbstaspekt ein Molinietum geworden. | Aus den Tabellen läßt sich ersehen, daß Molinia in einer einzigen Aufnahme des Triehophoretum fehlt, und zwar in der- jenigen, die am 20. Mai 1917, also sehr früh in der Vegetations- periode, gemacht wurde. Wahrscheinlich wurde Molinia auf dem jungen Entwicklungsstadium übersehen. | In den Tabellen beziehen sich die fünf ersten Aufnahmen auf den Sommeraspekt, die beiden letzten auf den Herbstaspekt. Ich machte Bestandesaufnahmen mit der Rahmenmethode, indem ich zu drei verschiedenen Zeiten 50 Quadrate analysierte. Durch die gefundenen -Zahlen kann die Häufigkeit der Arten ziemlich genau festgestellt werden. (Vergl. Tab. 4a.) 1 Als Untergruppe füge ich hier das Molinietum im weiteren Sinne (Typus 4b) bei. Molinia coerulea ist, wie schon erwähnt, in seinen Standortsansprüchen sehr anspruchslos. Sie kann überall vorkommen. Immerhin bevorzugt sie, um größere Komplexe zu y 303 erg e >. G. Josephy r Tabelle 4a (zu Seite 27) Se =e Be | F I -- der Arten || der Rahmen- L ja | methode ‘ | Trichophorum alpinum . | x xl X | xx ee 98 Pre llava ) 10 Re Ix|x|x|x|x|x| x] 7x14=88 22 Molinia eoerulea .... IX] X x|x|xıx[6X14=84 50 Salix aurita u. repens. . | x | x | x|x|x|. |] x 16X14=84 15 £ Lysimachia vulgaris .. | x|x|x|x|/x|x| .16xX14=84 18 Equisetum limosum. . . N SER x 15xX14=70 20 Eriophorum angustifolium | xx | x4.x | See 41 Betula pubescens . | x/x/x|/x|x|% 19X14=70 18 . Potentilla erecta . . Ix|ı x xıx|.] „I zus 96 Calluna vulgaris . . 2. .1.| xIix|x x | x |95X14=70 32 Anthoxanthum odoratum | x | x |x|x | . 1. |. 14xX14=56 22 H Drosera rotundifolia | x|xıx|e | x |aX14S56| 64 ; Parnassia palustris ... . UN | x |.. 14X14=56 ) r Peucedanum palustre . >. . | x |4xX14=56 7 Hydrocotyle vulgaris ... | .|.| x|x x |. |13xX14=42 6 Be Girsium palustre ... . |. I X | XIX 3x14=42 4 s Barex Tanescens .. ...: 0 » x X 2x14=28 6 BOrchis spec... 9. ,.% : KR, 2x14—=28 6 ; -Polygala amarella ...|x X . | .-1. 12X14=28 RE Comarum palustre | 2 . x |) 2. 22x 2 Rrangnla Alhus/ 272. % Alu ae x. 11.1221 Seo 2 Lythrum Salicaria ...|.|x . | 1% 112X14=28 2 -| Oxyceoeeus quadripetalus '. |. ıx|.|x|. | . ]2xX14=28 158 Mentha aquatica ....|. |. x|.x.| „1. a %) 4 Euphrasia Rostkoviana . |. | x x | . |2X14=28 2 Galium Mollugo .. ...|. |x x" 12x14 28 1 } Holeus lanatus ... . . IX . 11X14=14 —_ | Juncus alpinus. .... a > . 11X14=14 _ -* fLuzula campestris ssp. |. |. | x . 11X14=14 1 N? mulatlora 1... lad - BEN 1xX14=14 Platanthera bifolia ... |. |. |x de 1x14=14 2 Helleborine palustris . . |. Be ö | 2 | > He: 1 Filipendula Ulmaria ah alt 1Xx14=14 Na Hypericum perforatum . |. | El, | : | SSÄTe |1X14=14| 2 ‚Angelica silvestris Id |... 1.05 | Po 1 ‚Centaurium umbellatum . ||. 1. |. |. 1. px 1x14=14 2 Thymus serpyllum ....2. 1.21. x |% 1x14=14 N ; Sphagnum ceymbifolium . |. Kl RR Ro) Leucobryum glaucum.. . I. X a © 3 Fissidens adiantoides . . | 54 x 2 | Acrocladium cuspidatum x N ee Aulacomnium palustre . |. |. Ix|.|. | 34 | Chrysohypnum stellatum |. |. |. |. | x | Ki | " Pflanzengeographische Beobachtungen 29 besiedeln, trockene Standorte, denen des Trichophoretums ent- sprechend. Besonders günstige Standorte für das Molinietum sind: 1. Trockene, magere Wiesen am Rande des Moores (in den Tabellen Aufnahmen 1, 2 und 3); 2. Torfauslegeplätze (in den Tabellen Aufnahmen 5 und 6). Die Aufnahmen 7 und 8 wurden schon in mit einbezogen. Mit dem Molinietum, habe ich das Molinieto-Calamagrosti- detum vereinigt. Calamagrostis Epigeios ist in Aufnahme 5 un- gefähr gleich häufig wie Molinia, während sonst Molinia weitaus vorherrscht. Calamagrostis tritt, wie Molinia, an Torfauslege- ‚plätzen, überhaupt an den ausgetrockneten Stellen des Moores auf, ist aber nicht so anspruchslos und deshalb lange nicht so ver- breitet und häufig wie Molinia. Die Häufigkeit der Arten wurde S aus vier Aufnahmen nach der Schätzungsmethode berechnet. (Verel. Tab. 4b.) as eh Typus 5. Der Eriophorum vaginatum-Bestand. Im Werke von Früh u. Schröter über „Die Moore der ‚Schweiz“ folgt in der „typischen Schichtenfolge“ das Eriophoreto- »Sphagnetum zwischen Uebergangsmoor und Callunetum. Es spielt in den natürlichen Hochmooren eine große Rolle. Eriophorum R vaginatum wird sogar als einzige typische Hochmoor-Cyperacee bezeichnet. E" ‘° Im Hudelmoos ist es von geringer Bedeutung. Es kommt in vereinzelten Stöcken an trockenen Standorten vor, ähnlich wie "Molinia und Calluna. In größerer Ausdehnung habe ich das Vagi- ä netum nur an einer Stelle gefunden. Das Resultat einer Auf- _ nahme mit dem Meßrahmen (14 Quadrate von !/;, Quadratmeter) _ will ich hier anführen: Be. Eriophorumy varınatuma = MU 2 ze Rn Oxycoceus quadripetalus . . . . .". ne a ir. 284 N BD: Gallına wulearis®ı a RT aM Anıthoxanthum: oderaftumn =. .. .....2. 12 An ee 4 Polenlle erecta. rg. Sr ee B: Carex elata I N SA at Ei Sphagnum elta DE ee N) 2 Aulacomnium :palustre. '... . . „na. .°.:290 E: Polytnichum. strieftum 7. 2... 002, 2266 der Tabelle 4+a angeführt und der Vollständigkeit halber auch hier rer 1 Te > nr gr PEN EIER IER, . u rn . ge, THE RER HT TR ee REPAIR N rar re F7=RlIx? . . . . X . . x De Sa Pe BE a umAdıas snuÄyL 7 Ber FOZBLXE Nr Ren an N | N Sn ER EREB ATILABTTIEEEETE E BETBLKE. | ee Eier SESOIEA BISDRERTER u TR fr Bi SUSMT * 7 ae DIR RRR w ee & a D Sy „2 i a: jü P7=2xZz . X . . X . . . Bu ale en aha LET en er alu, m suodaı xıes RE $7=Z1:Z N . . . ß x . . De SE Re FO eıodsoyousyy q FI=ZIxZz | X | X i : 3 £ ü i TE Use ENDETE, % en He=RIxXZ ; 7 Al ER Ä i "re e t ungeurseA umIoydolIg Re: wg $2=ZIxZ e 2 k 3 X x . . EEE ENTE re STISOAFY 5 C gE=ZIXxE | ' | X } RER 4 ; a RT DPF SSTBUETBId BSare : £ I gE=ZIXE . x . . . . X x N OT TER NE o8nIfoW unmen = z ge=gIxE | - | x > NN IR : "SER an 7) BUBTAONISONKBISBIGUHNT 5 I gE=ZIXE ; ] 3 F X Ä SI IEFR EN EEE 2 2 WTERNDTS ET EN, i 5 I BETESSE RR 7 BE] SR Aa Tl ee N Da SARA | BE 2 ge=zIxe | x f X ; aA 2 . "rer WmmopIsndug umaoydorsy E cu G gE=ZIXE ; i ; i x : Kl a 7 Enenad unasmbr I SF=ZIxt | x de INES Pic ; ER : re A TEnHBlDNUERIONI | T sP=gIxF || X > j X i : Kur a ER EIERETIR DO TTHRISIEIHTNÄFT i I ee ee 5 : Uran Er er se SER BINOBREERKTT < G DZEIX0°...1-X.| & x el Re DER} er suposoqnd eIngag > I 09=61x$ | X | X are x | X s ee nn a ER ITETERTTUE Per, F 09=zIxe | x X N . x|x . ee : G cL=CIx9 : ER SIEBEN KH : EEE ALE EITHER 8 96=ZIx8 | © | X a er i EEE ET STIRSTNA RUHTIER g 6 96=5Ix8 | X | X Er u ee £ Re a Er HM IHON-BTATTENN a Bi oPOTWWUISZUnZzIEeyäS £ een | Buulıondasa (6z POS nz) qF orrogeL ol Pflanzengeographische Beobachtungen cL=clx eL—e1Lx1T cl=slxT cl =clxT cl=cIxT cl=clxT cl =clxTI cl=cIxT sl =clxT E68 cl =clxT cl=clxI cl=clxT cl=clxT ol =clxT cl =cIxT cIt=cIxT el =cIxT CL=eEx cl=clxT cl elxT SI=eIxI GE OLE cl=clxT I Le De en) umgeprdsno timmperdondy soproIpuop umIeud) “9° * wmgorıs WNYOLIKTOT “ °°° SOPIOFUBIPB SUAPISSTI "0°. umonef3 umÄdgoonar] re Bome-Bäll‘ OgepIog "+ winurgeuuwd ummoyedny en eoıyenbe eyyyuom .° wingejjpqum umemeyuag) . . . . . SNIIKIÄN NTUIDDeA ee a ae ned Bor‘ + + mgeıoped umorodAy seissLedAn erqaoydny “+ + UMOTLIEUFEOSUINUTT aıysnped wmaeurog U rer Tas .. eIfoppungoLl 8.I9SO.IA TATTOO sna Ion”) a rennen Eenmlog . . De a TA) u Erre Fre . . . . . “ . Brontie ae . ER. | eyeynuruod vıopyypmur 'dss spısodumd epnzur] * snsnyg9 SNDUNP ' eyejjur Xe18) eosnF XaLed) eyeuTy99e Xole) EIOLIIS SNPIEN "TEA BIgqnNI BOnySaA eıpour ezrıg " * * wnyedopo WNUFJUBXOUNUY ° umsoun] umgosmby sort suechunde SReloöt, a N 32 ' -G. Josephy Dieses Vaginetum fand sich in einer Sumpfwiese, in der es eine beginnende Bülte von größerer Ausdehnung bildete. Gegen den Rand hin kamen Anthoxanthum odoratum, Eriophorum an- zustifolium, Carex elata, Parnassia palustris, Hydrocotyle vulgaris, Cirsium palustre hinzu, und hierauf folgte das Seggenmoor. Typus 6. Das Callunetum. Das Callunetum, das älteste und letzte Stadium im Hudel- moos, ist entweder als Reinbestand von Calluna vulgaris aus- zebildet, oder vermischt mit den Sträuchern Pinus silvestris, Be- tula pubescens, Salix aurita und repens und Frangula Alnus. Hier, wie überall, treten noch viele Allesbewohner hinzu. Wäre das Hochmoor nicht so stark verändert, so träte als Schlußglied der eigentliche Hochmoorwald auf. Sein Auftreten wird hier durch den Abbau verhindert, denn sobald ein älteres Stadium wieder abbaufähig ist, wird es durch Torfstich auf ein jüngeres zurückgeführt. Den Bäumen bleibt also keine Zeit zur Ansied- lung im großen Stil. In jedem Callunetum siedeln sich fast von Anfang an Bäume und Sträucher an. Aus den Tabellen ist zu er- sehen, daß zum Beispiel in jeder der sechs Aufnahmen Frangula Alnus zu finden ist. Der Umstand, daß Calluna immer vorherrscht, die Bäume nur zerstreut stehen und nie größere Komplexe be- siedeln, veranlaßte mich, diese Pflanzengesellschaft Callunetum . zu nennen und kein Calluneto-Betuletum und Calluneto-Pinetum zu unterscheiden. Das Callunetum als Reinbestand ist eine uninteressante und ‚ eintönige Pflanzengesellschaft. Die Sträucher stehen so dicht, sie ‘ beschatten den Boden so sehr, daß daneben und darunter niehts ' mehr fortkommen kann. Hie und da findet sich an einer etwas lichteren Stelle ein kleines Polster von Leucobryum glaueum oder Dieranum. Vom Callunetum in dieser extremen Form habe ich keine Bestandesaufnahme gemacht. Es erstreckt sich gewöhn- | lieh auch nur auf kleine Flä@hen. Die Aufnahmen in den Tabellen beziehen sich auf lichtere Bestände von Calluna, vermischt mit ' Bäumen. Immerhin zeigt sich auch hier eine Artenarmut gegen „ ah Le =: Zap: D a a N 4 U ZZ nn a7 ae a La De pe a = Be en En un 4 ca Pflanzengeographische Beobachtungen 33 über den anderen Tabellen, Es gibt nur sehr wenige Komponenten, die in verschiedenen Aufnahmen vorkommen, hingegen finden sich zufällige Beimischungen in größerer Zahl. Auffallend ist die großg Zahl der Moose im Verhältnis zu den Blütenpflanzen. Es läßt sich dies aus der Anspruchslosigkeit der Moose in Bezug auf Raum und Licht erklären. Interessant ist das Callunetum auf größeren Flächen, wenn man auch die Einsprenglinge dazurechnet. Bei einer Exkursion am 5. Mai 1917, also früh in.der Vegetationsperiode, fiel mir auf, daß die Callunabüsche nur kleine Strecken bedecken und zwischen sich häufig schwarze Flecken von nacktem Torf lassen. Diese "Stellen sind 0°5 bis 1 Quadratmeter groß. Besonders auffallend ist dies natürlich im Frühling vor dem Erwachen der Vegetation. Später verwischt sich die Erscheinung, weil die anspruchslosen Arten jedes Fleckchen freien Bodens besiedeln. Es macht den ‚Eindruck, als ob hier und dort Feuer angelegt worden wäre, das einige Callunastöcke vernichtet und so Raum geschaffen hätte. Eine befriedigende Erklärung für diese Erscheinung habe ich nicht finden können. Es ist möglich, daß künstliche Einflüsse von Mensch und Tier eine Rolle spielen. In kleinen Lücken oder an weniger dichten Stellen der Callunadecke kann auch der Schnee- druck mithelfen. Wenn so eine kleine Vertiefung entstanden ist, in der sich Wasser ansammelt, können andere Pflanzen, vor allem Moose, einwandern, die mit Calluna in Konkurrenz treten und sie zugrunde richten. Auf jeden Fall haben wir es nicht mit einer ' primären Erscheinung zu tun, sondern unzweifelhaft mit einer Regression, einer Zerstörung (vergleiche Schlenkenbildung). Interessant ist die Wiederbesiedlung dieser nackten Stellen, die durch die Zeichnungen 2 und 3 illustriert sind. Es kommen vor allem Moose und Flechten in Betracht. Zeichnung 2 zeigt ein ganz junges Stadium, in dem die Wiederbesiedlung hauptsächlich durch Dieranella cervieulata geschieht. Dieses Moos ist überhaupt typisch b für nackten Torf, es kommt auch häufig an den steilen Wänden junger Torfstiche vor. Daneben treten sehr bald Polytrichum strietum und Cladonia fimbriata und pyxidata auf. Ein älteres # Stadium zeigt die Zeichnung 3. Hier ist vom Rande her schon hie } Pflanzengeograph. Beobachtg. 1920 3 34 G. Josephy und da ein Sträuchlein von Calluna eingewandert. Polytrichum strietum und Cladonia sind häufiger, während Dieranella zurück- tritt. Polytrichum wird immer häufiger, bis eine typische Poly- ErsteBesiedlung von nackten TorfimCallunetum Fig.2 Junges Stadium Ü % X Calluna vulgaris =” Dieranella cervieulata F u u g v v Polytrichum strietum / Y IE N “ Fig.3 Alteres Stadium «E . un X Yv DR Y N u. 3 NN v een‘ Y v\Yy 2 Y NS MI a ar WI N N EEE k It SL Y io S )) \ ee a Fra trichumtundra entsteht. Eine Aufnahme der Polytrichumtundra Polytriehum strietum \ Polytrichum gracile Dazwischen kommen noch vor: Pohlia nutans, Dieranella cervi- eulata und Cladonia. Calluna und Vaceinium Myrtillus wan- ist folgende: bilden einen Teppich. dern ein. Diese Polytriehumtundra würde in nicht allzu langer Zeit wieder zum Callunetum, und damit wäre der Kreislauf geschlossen. ln a cäl a an an DE Zlätä dal a Sn nu Dun na pn le al nun na m dee u - £ - s ii u Se ee a eu Zu en En bin { Pflanzengeographische Beobachtungen 35 In den Tabellen wurde die Häufigkeit durch das Mittel von drei Aufnahmen nach der Schätzungsmethode angegeben. Tabelle 6. Calluna vulgaris . . . Molinia coerulea .... Frangula Alnus : Betula pubescens. . . . Pinus silvestris Salix aurita ee Wo al. Equisetum limosum . . . Eriophorum vaginatum . Rubus spec. Oxycoceus quadripetalus Dryopteris spinulosa Lyeopodium annotinum . Nardus strieta . . . .. Luzula campestris ssp. multillora. .'. ..: Quereus Robur ... . . Sorbus Aucuparia Potentilla erecta Hypericum perforatum Viola canina Lythrum Salicaria Peucedanum palustre . . Vaccinium Myrtillus Lysimachia vulgaris - Galium Mollugo Polytrichum strietum Polytrichum gracile Leucobryum glaucum . Hylocomium Schreberi Sphagnum cymbifolium . Aulacomnium palustre Hylocomium splendens Stereodon cupressiforme Cladonia pyxidata Pflanzengeograph. Beobachtg. 1920 1917 24. VII. Häufigkeit fest- Verbreitung | gesetzt nach der Ha Pe u Es u u ee N Fo u sn u << der Arten Schätzungs- methode 6xX16=9% 9 6x 16= 96 3 6x 16= 96 4 3xX16=80| 3 4X16=64 >) 4xX16=64 D 3Xx16=48) N 3Xx16=48 2 3xX16=48 1 2x16=32 ug 1X16=16 42 1921616 en EX16—16 ER 2016/16 = 1,%416=16 Ar 116-168 Sr 1X16=16 Ak 1X16=16 m ING kr . 11X16=16 An: 1X16=16 EN 12°16.=16 eu 1% 1616 Re ExX1616 re 1%.16—16 Fer Ne 3 3 2 2 1 1! 2 3+ en Er 36 G. Josephy Anhang: Die Florenliste. Ich habe die Florenliste nach der „Flora der Schweiz“ von Professor Dr. Hans Schinz und Dr. Rob. Keller, I. Teil, III. Auf- lage, und II. Teil, III. Auflage, geordnet. Die Nummern vor jeder Familie und Art entsprechen den Nummern in der Flora (I. Teil). Diejenigen Arten, bei denen keine näheren Angaben stehen, waren in der Literatur für das. Hudelmoos noch nicht angeführt. Bei denen, die ich in den Literaturangaben gefunden habe, gebe ich die Autoren in Klammern an, ein Ausrufzeichen will sagen, daß ich die betreffende Art auch gefunden habe. Die Abkürzungen bedeuten: N.= Nägeli (Angaben in: Nägeli O., „Ueber die Pflanzengeo- graphie des Thurgau“). N. & W. = Nägeli u. Wehrli (Angaben in: Nägeli O. und ‚ Wehrli Eug., „Beiträge zu einer Flora des Kantons Thurgau“). B. = Boltshauser (Angaben in: Boltshauser, „Beiträge zur Flora des Kantons Thurgau“). Bei wichtigen, bestandbildenden Arten verweise ich auf die Tabellen in der Monographie. Es wurden in der Florenliste auch die Pflanzen der Rand- zonen, die, streng genommen, nicht zum Moore gehören, berück- sichtigt. Hauptsächlich habe ich die Sträucher in Betracht ge- zogen, die das Moor fast ringsum gegen die umgebenden Rot- tannenwälder abgrenzen. 1. Fam. Polypodiaceae. 1. Athvrium Filix femina (L.) Roth — zerstreut an trockenen Stellen. 12. Dryopteris cristata (L.) Gray — ziemlich verbreitet auf Bülten. (Wegelin nach N. & W.,!) 13. Drvopteris spinulosa (Müller) ©. Kuntze, ssp. euspinulosa (Ascherson) Schinz & Thellung — ziemlich häufig im Callunetum (B.!); ssp. dilatata (Hoffm.) C. Christensen — hie und da auf feuchtem Torf (N.,!). 29. Pteridium aquilinum (L.) Kuhn — häufig an den Randpartien. 5. Fam. Equisetaceae. 50. Equisetum palustre L. — häufig und verbreitet an nassen Stellen. Tab. 2a und 3b. 51. Equisetum limosum L. — bestandbildend in jungen Verlandungs- Ä zonen. Tab. 3a. A 2 4 A er Pilanzengeographische Beobachtungen 37 '6. Fam. Lycopodiaceae. 55. Lycopodium Selago L. — N. 57. Lycopodium annotinum L. — zerstreut im Callunetum. 58. Lycopodium inundatum L. —- zerstreut als erster Verlander der Schlenken auftretend. (N., Sulger-Buel in Ber. d. Schweiz. Bot. Ges., Heft XXIV/XXV,!). 2. Fam. Pinaceae. 2. Piceae excelsa (Lam.) Link — hie und da an trockenen Stellen, auf Bülten. 7. Pinus silvestris L. — verbreitet im Callunetum und an trockenen Stellen. Tab. 6. 1. Fam. Typhaceae. 1. Typha latifolia L: — häufig und verbreitet an nassen Stellen, im Uebergang vom Torfstich zum Seggenmoor. Tab. 2a, 3a, 3b. 2. Fam. Sparganiaceae. 5. Sparganium erectum L. ssp. neglectum (Beeby) Schinz & Thellung — vereinzelt am Rande von Torfstichen. 8. Sparganium minimum Fries — selten, in größeren Schlenken. (Wegelin nach N. & W.,!). 3. Fam. Potamogetonaceae. 9. Potamogeton natans L.. — häufig und verbreitet in künstlich ver- srößerten Schlenken. Tab. 1. 25. Potamogeton pusillus L. — zerstreut in Entwässerungsgräben. Tab. 1. 6. Fam. Alismataceae. 36. Alisma Plantago aquatica L. — selten, in Torfstichen oder am ; Rande derselben. 9. Fam. Gramineae. 59. Oryza oryzoides (L.) Schinz & Thellung — (N. & W.). 62. Anthoxanthum odoratum L. — häufig und verbreitet an trockenen Stellen und an den Randpartien. Tab. 1a. 76. Alopecurus aequalis Sobolewsky — (Wegelin nach N. & W.). 81. Agrostis alba L. — zerstreut an feuchten Standorten. 82. Agrostis tenuis Sibth. — ziemlich häufig an trockenen Stellen, - Torfauslegeplätzen und im Callunetum. 86. Calamagrostis Epigeios (L.) Roth — zerstreut'an trockenen Stand- orten, meistens mit Molinia coerulea. Tab. 4b. 93. Holcus lanatus L. — zerstreut ‚in den Randpartien des Moores. 114. Sieglingia decumbens (L.) Bernh. -- selten, an trockenen Stellen, auf Wegen. r 119. Trichoon Phragmites (L.) Rendle — nicht verbreitet, am Nordrand bestandbildend. 121. 133. 135. 152. LIE. G. Josephy Molinia “ Mönch häufig und verbreitel, nicht wählerisch in Bezug auf den Standort. Tab. 4a, 4b. coerulea (L.) Briza media L. — zerstreut, in den Randpartien. — zerstreut, in den Randpartien. Poa trivialis L. — hie und da in den Randpartien. Festuca, rubra L. Cvnosurus cristatus L. var. commutata Gaudin —-- verbreitet an trockenen Stellen, Torfauslegeplätzen, im Trichophoretum. Tab. #b. 196. 22. Nardus strieta L. — hie und da auf Torfauslegeplätzen. Tab. 4b. 10. Fam. Cyperaceae. Eriophorum vaginatum L. — verbreitet an trockenen Stellen, ge- wöhnlich mit Molinia coerulea, selten bestandbildend. Tab. 5 (B.,!). 223. Eriophorum angustifolium Roth — sehr verbreitet und häufig an nassen Stellen, jung verlandenden Torfstichen. Tab. 2c, 3b, a. 224. Exemplaren im nordöstlichen Teil des Moores mit Eriophorum angustifolium. Eriophorum gracile Roth — sehr selten, gefunden in wenigen (Schuppli nach N. & W..!). 226. orten ausgedehnte Bestände bildend. Tab. 4a. (B., 238. 250. Rhynchospora alba (L.) Vahl — häufig als Verlander von Schlenken. Tab. 2e «N,,!). 271. Carex diandra Schrank. — nicht häufig, hie und da Bülten bildend. (N.,!). 278. Carex echinata, Murray — ziemlich häufig an nassen Stellen mit Carex flava. Tab. 3b. (B., N.,!). 279. Carex elongata L. — (B., N.). 283. Carex canescens L. — zerstreut, im Seggenmoor. (B., N.,!). 291. Carex elata All. — verbreitet, an: nassen Standorten bülten- bildend. 294. Carex fusca All. — zerstreut, im Seggenmoor. 296. Carex pilulifera L. — (W.). j 302. Carex ornithopoda Willd. — vereinzelt, in den Randpartien. 311. Carex panicea L. — selten, an trockenen Stellen der Randpartie. 317. Carex palleseens L. — selten, in der nördlichen Randpartie. 320. Carex flava L. — häufig und verbreitet, hauptsächlich im Tricho- phoretum. Tab. 4a. B 332. Carex lasiocarpa Ehrh. — (am Rande von Torflöchern nach N.). 333. Carex hirta L. — vereinzelt, in der östlichen Randpartie , 334. Carex flacca Schreber — selten, an den Randpartien. 335. Carex inflata Hudson — bestandbildend an nassen Standorten. B Tab. 3b. Trichophorum alpinum (L.) Pers. — an ziemlich trockenen Sata N. & W.,N). Schoenoplectus lacustris (L.) Palla — selten, in Schlenken. 7 Bl u nn au ee ur (3 a Pflanzengeographische Beobachtungen | 39 E R 12. Fam. Lemnaceae. % h 346. Lemna minor L. — häufig in Entwässerungsgräben. Tab. 1. » — 13. Fam. Juncaceae. i 350. Juncus effusus L. — häufig an nassen Standorten. Tab. 3b. | 357. Juncus compressus Jacq. — selten, auf den Moorstraßen. = 367. Juncus alpinus Vill. — selten, im Trichophoretum alpini. | 368. Juncus artieulatus L. — ziemlich häufig am Rande von Schlenken.. R Juncus alpinus Vill. x articulatus L. — selten, an den gleichen Standorten wie die vorigen Arten. Er 369. Juncus acutiflorus Ehrh. — häufig im Rhynchosporetum und am Rande von Torfstichen. Standorten wie die Stammarten. | 380. Luzula campestris (L.), Lam. & DC.; ssp. multiflora (Ehrh.), Buchenau — häufig an ziemlich trockenen Standorten, in den Randzonen, im Eh Trichophoretum. : 14. Fam. Liliaceae. E 442. Majanthemum bifolium (L.) F. W. Schmidt — zerstreut, unter - Sträuchern. * ; 18. Fam. Orchidaceae. = 475. Orchis Morio L. — verbreitet, an den Randzonen, Wegrändern, Trichophoretum. *- 488. Orchis incarnatus L. — ziemlich verbreitet an feuchten Stellen. 4 489. Orchis Traunsteineri Sauter — selten, an feuchten Standorten. ’ 490. Orchıs maculatus L. — zerstreut, im Trichophoretum. > u 492. Orchis latifolius L. — zerstreut, an feuchten Standorten. | 507. Gymnadenia conopsea (L.) R. Br. — ziemlich verbreitet an Torf- ‚ıR ” auslegeplätzen. vo ee _ Standorten. Be 514. Helleborine latifolia (Hudson) Bruce — zerstreut, im Gebüsch dr _ Randzonen. : 528. Liparis Loeselii (L.) Rich. — auf Sphagnum, im nordöstlichen und B: _ im südwestlichen Teil des Moores, nicht selten. E 19. Fam. Salicaceae. 534. Salix alba L. — im Gebüsch der nördlichen Randzone. 2, 541. Salix DaRpUReA. L. — hie und = an trockenen Stellen und an a Dr 'Randzonen. { 543. Salix repens L. — häufig, am Rande von Schlenken, auf Bülten, Triehophoretum (B.,!). 510. Platanthera bifolia (L.) Rich. — vereinzelt an nassen Standorten. ; Be 512. Helleborine palustris (Müller) Schrank — verbreitet an feuchten Bi CH Josephy ) 545. Salix cinerea L. — zerstreut, in den nördlichen Tandzopege 546. Salix aurita L. — häufig Bülten bildend. 547. Salix caprea L. — vereinzelt, in der nördlichen Randzone. 557. Salix nigricans Sm. — zerstreut, in der nördlichen Randzone. 558. Populus tremula L. — vereinzelt, auf trockenem Torf. 21. Fam. Betulaceae. 567. Betula pubescens Ehrh. — häufig, auf Bülten und trockenen Standorten? (B., N.,!) 572. Alnus glutinosa (L.) Gärtner — häufig, in der nördlichen Randzone. 22. Fam. Fagaceae. 577. Quercus Robur L. — zerstreut, an trockenen Standorten und in der Randzone. 29. Fam. Polygonaceae. 610. Rumex Acetosella L. — zerstreut, auf nacktem, trockenem und nassem Torf. 2 612. Rumex Acetosa L. — verbreitet, an trockenen Standorten. 621. Polygonum Persicaria L. — hie und da, am Rande von Torf- stichen. Tab. 2a. 34. Fam. Carvophyllaceae. 681. Lychnis Flos cuculi L. — zerstreut, im Carex inflata-Bestand. _ 712. Stellaria graminea L. — hie und da, in den trockenen Randwiesen. 718. Cerastium caespitosum Cilib. — zerstreut, in den östlichen Rand- partien. 35. Fam. Nymphaeaceae. 771. Nymphaea alba L. — häufig, in großen und kleinen Schlenken. Tab. 1. 37. Fam. Ranunculaceae. 820. Ranunculus Flammula L. — vereinzelt, an feuchten Standorten. 38. Fam. Berberidaceae. 856. Berberis vulgaris L. — häufig, in den Randpartien. 41. Fam. Cruciferae. 951. Cardamine pratensis L.L — zerstreut, an nassen Standorten, im Carex inflata-Bestand. 980. Arabidopsis Thaliana (L.) Heynh. — vereinzelt, an den trockenen Randpartien mit Cerastium caespitosum. 43. Fam. Droseraceae. 1018. Drosera rotundifolia L. — sehr häufig, und verbeitet auf Sphldenuin: B Fülten. (B., N. & W.,!) I ne DR Zu Ze ul he u Zr Ana m a Due ne And Pflanzengeographische Beobachtungen’ 41 1019. Drosera anglica Hudson em. Sm. — verbreitet, in seichten Schlenken, seltener als vorige Art. Tab. 1. (N. & W., Schlatter in Ber. .. Schweiz. Bot. Ges., Heft XXIV/XXV,;!) Drosera anglica Hudson em. Sm. x rotundifolia L. — sehr selten, im südlichen Teile des Moores. 45. Fam. Saxifragaceae. 1077. Parnassia palustris L. — häufig, an nassen Standorten. 46. Fam. Rosaceae. 1103. Rubus idaeus L. — häufig, auf trockenem, näacktem Torf, im ‘Callunetum. | 1105. Rubus nessensis W. Hall — (N. & W.) 1106. Rubus sulcatus Vest — verbreitet, an trockenen Standorten. (Ne=& W=,N) 1116. Rubus bifrons Vest — häufig und verbreitet, auf trockenem, nacktem Torf mit Frangula Alnus. 1163. Comarum palustre L. — verbreitet, an nassen Standorten, in seichten Schlenken. «(B.,!) Tab. 2c, 3b. 1191. Potentilla erecta (L.) Hampe — häufig und verbreitet, bevorzugt trockene Standorte, kommt aber auch an nassen fort. Tab. #a. -1200. Filipendula Ulmaria (L.) Maxim. — zerstreut, hauptsächlich in den feuchten Randpartien. 1218. Rosa canina L. — vereinzelt, am Rande der Moorstraßen. 1247. Prunus avium L. — im Gebüsch, welches das Moor im Norden begrenzt. 1249. Prunus Padus L. — vereinzelt, in der nördlichen Randzone. 47. Fam. Leguminosae. 1313. Lotus uliginosus Schkuhr — zerstreut, an feuchten Standorten. 1314. Lotus corniculatus L. — vereinzelt, in den trockenen Randwiesen. 50. Fam. Linaceae. 1416. Linum cartharticum L. — zerstreut, in trockenen Randwiesen. 53. Fam. Polygalaceae. 1428. Polygala amarella Crantz — ziemlich häufig, an trockenen Rand- partien. 1430. Polygala vulgaris L. — zerstreut, an trockenen Standorten. 54. Fam. Euphorbiaceae. Bi“ 1437. Euphorbia strieta L. — vereinzelt, in den Randpartien. 1445. Euphorbia Cyparissias L. — ziemlich häufig, an trockenen Stellen, ’ ‚im Callunetum. i Br 2 G. Josephy Ä ., Sigi vH 64. Fam. Rhamnaceae. I 1466. Rhamnus cathartica L. — zerstreut, in der nördlichen Randzone. E 1470. Frangula Alnus Miller — sehr häufig und verbreitet, bevorzugt x trockene Standorte. Tab. 6. ii 68. Fam. Hypericaceae. 1 1482. Hypericum humifusum L. — (Schuppli nach N. & W.) 33 1487. Hvpericum perforatum L. — ziemlich häufig, an trockenen Stellen, a Wesrändern. { e 72. Fam. Violaceae. i 1504. Viola palustris L. — verbreitet, an feuchten Standorten.. (N., N, & W., Schlatter, in Ber. d. Schweiz. Bot. Ges., Heft XXIV/XXV,!) 1518. Viola canina L. em. Rehb. — ziemlich häufig, an trockenen Bar orten, im Callunetum . 76. Fam. Lythraceae . 1535. Lythrum Salicaria L. — häufig, an feuchten und trockenen Standorten. Be 78. Fam. Oenotheraceae. ” r 1538. Epilobium angustifolium L. — ziemlich verbreitet, an trockenen IB; _ Standorten, Brandstellen. 1548. Epilobium palustre L. — ziemlich häufig, an nassen Standorten, Im Carex inflata-Bestand. (B.,!) Y 79. Fam. Halorrhagidaceae. 1561. Myriophyllum verticillatum L. — zerstreut in Torfstichen und Ent“ 9 wässerungsgräben. Tab. 1. a > SE 24 n Ei ZU k 82. Fam. Umbelliferae. a 1565. Hydrocotyle vulgaris L. — ziemlich häufig, auf nacktem a BB, N. & W.) oh En: 1634. Angelica silvestris L. — ziemlich häufig, an feuchten Se R: DH 1641. Peucedanum palustre (L.) Mönch — verbreitet, an feuchten Stand- fe orten. (B.,!) Tab: 3b. \ ee EEE EER ER LITER ORG, er 83. Fam. Cornaceae. 1655. Cornus sanguinea L. — zerstreut, im Gebüsch der nördlichen. m Randzone. gl 84. Fam. a enorlen‘ Pflanzengeographische Beobachtungen 43 85. Fam. Ericaceae. 1667. Andromeda poliifolia L. — beschränkt auf den südwestlichen Teil des Moores, auf Sphagnum, im Rhynchosporetum. (B., N. & W.,!) 1670. Vaceinium Vitis idaea L. — (B., N.) 1671. Vaceinium Myrtillus L. — häufig an trockenen Standorten, mit Calluna vulgaris. 1672. Vaceinium uliginosum L. — nur vereinzelt, an trockenen Stand- orten. (B., N. & W.,!) 1673. Oxvycoccus quadripetalus Gilib. — ein typischer Sphagnum- 'begleiter, überspinnt die Sphagneen und auch andere Moose der Bülten. (Bu, N. & W,;n 1674. Calluna vulgaris (L.) Hull — an trockenen Standorten bestand- bildend. Tab. 4b, 6. 86. Fam. Primulaceae. 1709. Lysimachia vulgaris L. — häufig und verbreitet im Seggenmoor. Tab. 3b, 4a, 4b. ‚ 89. Fam. Oleaceae. 1724. Ligustrum vulgare L. — verbreitet, im Gebüsch der Randpartien. 90. Fam. Gentianaceae. . 1725. Menyanthes trifoliata L. — ziemlich häufig in größeren Schlenken. Tab. 1. ; 1730. Centaurium umbellatum Gilib. — zerstreut an nassen Standorten. 96. Fam. Labiatae. 1807. Ajuga reptans L. — ziemlich verbreitet in den feuchten Randwiesen. 1817. Scutellaria galericulata L. — zerstreut, an feuchten Standorten im Gebüsch. (Schlatter in Ber. d. Schweiz. Bot. Ges., Heft XXIV/XXV,!) 1835. Galeopsis Tetrahit L. — an trockenen Standorten mit Epilobium angustifolium und Rubus bifrons. 1876. Thymus Serpvllum L. ssp. ovatus (Miller) Briq. ssp. subeitratus (Schreber) Brig. — sehr häufig und verbreitet an trockenen Standorten. 2 1877. Lycopus europaeus L. — ziemlich häufig im Carex inflata-Bestand. 1881. Mentha aquatica L. — häufig und verbreitet. Tab. 3a, 3b. 99. Fam. Solanaceae. 1896. Solanum Dulcamara L. — im Gebüsch der Randpartien. 100. Fam. Serophulariaceae. 1938. Veronica scutellata L. — (B.) 1944. Veronica officinalis L. — ziemlich häufig auf trockenem, nacktem Torf. en Pe ne .e77- 2, 28 5 rg EN ä 5 =; = Su 3 44 19837. Tab. #b. 2024. 2050. 2053. 2054. Schlenken. 2084. 2085. getaucht. ' 2089. Standorten. 2101. 2102. 2106. 2116. G. Josephy — Euphrasia Rostkoviana Hayne — häufig an trockenen Standorten. Pedicularis palustris L. — (B.) 102. Fam. Lentibulariaceae. Pinguicula vulgaris L. — sehr selten, im Seggenmoor. Utricularia vulgaris L. — häufig, in großen Schlenken u. s. w. Tab. 1. Utricularia minor L. — seltener als vorige Art, in kleinen 105. Fam. Rubiaceae. Galium uliginosum L. — verbreitet an feuchten Standorten. Galium palustre L. — häufig, an nassen Standorten, auch unter- Galium Mollugo L. ssp. elatum (Thuill.) Brig. ssp. dumetorum (Jordan) H. Braun — verbreitet an trockenen 106. Fam. Caprifoliaceae. Viburnum Lantana L. — im Gebüsch der nördlichen Randzonen. Viburnum Opulus L — im Gebüsch der nördlichen Randzonen. Lonicera Xylosteum L. — im Gebüsch der nördlichen Randzonen. 108. Fam. Valerianaceae. Valeriana dioeca L. — zerstreut in den feuchten Randwiesen. 109. Fam. Dipsacaceae. 2135. Knautia silvatica (L.) Duby var. dipsacifolia (Host) Godet — häufig an trockenen Standorten. 2138. Suceisa pratensis Mönch — verbreitet in den Randwiesen und im ‘ Molinietum. 111. Fam. Campanulaceae. 2170. Campanula rotundifolia L. — hie und da auf nacktem Torf. 2174. Campanula patula L. — selten, in den Randzonen. 112. Fam. Compositae. 2185. Eupatorium cannabinum L. — sehr häufig und verbreitet an nassen Standorten. Tab. 3b. 2189. Solidago Virga-aurea L. — in den Randpartien in zerstreuten Be- ständen auftretend. 2202. Erigeron annuus «L.) Pers. — selten, unter Sträuchern. 2227. Inula salicina L. — (nach Schlatter in Ber. d. Schweiz. Bot. Ges., Heft XXIV/XXV, am Südrand des Hudelmooses.) 2237. Bidens cernuus L. — erster Besiedler von nacktem, nassem Torf. (Bl) Dab: 212. Pflanzengeographische Beobachtungen 2296. Senecio silvaticus L. — (N. & W.) Ei 2329. Cirsium palustre (L.) Scop. — häufig an feuchten Standorten. Tab. 3b. 2365 Hypochoeris radicata L. — verbreitet an trockenen Stellen und ae den Randpartien. N 2371. Leondoton hispidus L. SIE var. glabratus (Koch) Bischoff. in ELN var. vulgaris (Koch) Bischoff — zerstreut, an trockenen Sntorteie Ze: ; 2416. Crepis capillaris (L.) Wallr. — hie und da, an trockenen Standorten. E 5 ; 2423. Hieracium Pilosella L. — verbreitet und häufig auf trockenem, £ . nacktem Tort. ‚ BEN 2429. Hieracium pratense Tausch 2 x ssp. pratense Tausch % gen. 2 brevipilum — N. P. 2 - ssp. pratense Tausch ß subeollinum N. P. — nur in zwei Exem- plaren gefunden, neu für das Gebiet. (det. Käser.) 1% Rn 348 Hieracium vulgatum Fries IR ssp. Lachenalii Cmeb. 3 argillaceum Jord. Be: F ssp. irriguiceps Zahn — ziemlich häufig in den Randpartien. (det. Käser.) a 2201, Hieracium sabaudum L. "2208 ssp. virgultorum Jord. — ziemlich häufig, auf nacktem Torf. (det. Käser.) Bi 2452. Hieracium umbellatum L. — ziemlich häufig im Rhynchosporetum, ei D. an Wegrändern. ie Käser.) 3 F a ee Are RR RE 1: II. Vergleichende Untersuchungen auf den Mooren bei Altmatt und bei Rifferswil mit besonderer Berücksichtigung der auf dem Hudelmoos nicht ausgebildeten Typen. Die Tabellen in den folgenden Kapiteln sind in der gleichen Weise an- geordnet wie diejenigen in der Monographie des Hudelmooses, also nach der Ver- breitung der Arten. Nur wurde die Unterscheidung in Konstante, akzessorische Bestandteile und zufällige Beimischungen fortgelassen, dafür aber häufig die Frequenzzahlen in den einzelnen Aufnahmen angegeben. A. Allgemeine Uebersicht über das Moor bei Rifferswil (Kanton Zürich). Das Moor bei Rifferswil liegt im Reppischtal, 570 Meter ü. M., und erstreckt sich auf eine Länge von zirka 3 Kilometer zwischen Rifferswil und Hausen. Es wird seit dem Frühjahr 1918 intensiv mit Maschinen ausgebeutet. Dadurch geht sehr viel Schönes und Interessantes verloren. Gut erhalten ist nur noch der Hochmoorwald mit sehr alten Tannen und Kiefern. Das andere sind meistens junge Verlandungsbestände der Torfstiche. Im Frühling 1918 konnte ich noch ein sehr schönes primäres Vagi- netum konstatieren. Als ich aber das nächste Mal an dieselbe Stelle kam, war schon ein Teil desselben abgetorft, der noch übriggeblie- bene aber durch die Drainage trockengelegt und die schönen Schlenkenbildungen verschwunden. Wie im Hudelmoos finden wir auch hier die Verlandungs- bestände der Torfstiche; allerdings sind sie in diesem Falle nicht so deutlich und schön zu verfolgen. Der Grund hiefür ist fol- gender: Der Hochmoorwald mit den alten Bäumen ist zum größten Teil noch unangetastet, oder aber die Bäume wurden gefällt, es wurde eine nackte Torffläche hergestellt, die intensiv mit der Maschine abgetorft wird. Es sind daher hauptsächlich die jüngeren . 3 NET = Pflanzengeographische Beobachtungen 47 und außerdem meistens gleichalterigen Verlandungsbestände aus- gebildet, weil der Abbau nicht allmählich, wie im Hudelmoos, sondern plötzlich, an allen Stellen fast gleichzeitig, geschieht. | Nun eine kurze Charakteristik der interessanteren Pflanzen- gesellschaften. Als Hauptbestand in den älteren verlandenden Torfstichen finden wir auch hier wieder den Carexinflata-Bestand. Er zeigt wenig Unterschiede von dem im Hudelmoos und auch keine Besonderheiten, so daß ich nur wenige Aufnahmen davon gemacht habe. Wir finden als Hauptbestandteile Equisetum pa- lustre, Carex fusca, Carex inflata, dann. einige ziemlich indiffe- rente Arten, wie Potentilla erecta, Lythrum Salıicaria, Angelica silvestris, Lysimachia vulgaris, Galium palustre, Eupatorium can- nabinum. Die Moose sind die typischen Sumpf- und Schlenken- moose, ich konstatierte Sphagnum inundatum, Fissidens adian- toides, Mnium Seligeri, Philonotis caespitosa, Chrysohypnum stellatum, Drepanocladus vernicosus und exannulatus, Acrocladium cuspidatum. Neues und Interessantes kann uns also dieser Bestand nicht bieten, ich schließe deshalb mit diesen kurzen Bemerkungen damit ab. Ebenso spielen die ersten Verlandungsstufen, wie das Rhynchosporetum, eine ganz untergeordnete Rolle. Auf die Ver- landung durch Moose komme ich bei der Besprechung der Schlen- ken zurück. Kurz eingehen möchte ich aber auf das Uebergangs- moor, in dem Sphagneen neben anderen Laubmoosen vorkommen. Im Moor von Rifferswil ist dieser Typus repräsentiert durch das Triehophoretum alpıni. Ich greife aus einigen Aufnahmen die wichtigsten Bestandteile heraus: Trichophorum alpınum Anthoxanthum odoratum Carex panicea Drosera rotundifolia Calluna vulgaris Triehoon Phragmites Filipendula Ulmaria Equisetum palustre Orchis maculatus Luzula campestris Pre nND ww ww Co) I a’ & 3 A ’ I 2 N yr Dit Pt aa EEE WE WE ‚* NE » En ee 2 KA FR } N . Wi. ae 48 G. Josephy Aa Sphagnum cymbifolium Sphagnum acutifolium Dieranum undulatuın Polytrichum striectum Leucobryum . Drosera rotundifolia X X Vaccinium uliginosum X x Betula pubescens FR Andromeda poliifolia x Oxvcoccus quadripetalus x Balltınaraumlaariseh ae men ren na % Sphagsnum rubellum Ir x medium IX x „ fuseum EEE < „ acutifolium var.rubescens .x » papillosum Bi >. Cladonia coccifera Ex x b 5 alpestris DS & br RACE ee ee ee 3.88 ex Pflanzengeograph. Beobachtg. 1920 4* G. Josephy Hier haben wir zwei typische Beispiele des Eriophorum vaginatum-Bestandes. Die Flora setzt sich zusammen aus den Cyperaceen FEriophorum vaginatum und Trichophorum caespi- -tosum, aus verschiedenen Ericaceen, von den: Kryptogamen euuz men ade Sphagna und Cladonia vor. Nun die Eriophorum vaginatum-Bestände im schweizerischen Mittelland, die die folgende Tabelle erläutern soll: Moor bei Rifferswil | Moor bei Altmatt Moor bei } 10. V. 1918 4. V. 1918 21.VI1. 1919 Eriophorum vaginatum,, . 2 T 7 | 6 8 i Calluna vulgaris... . .. 1 7 Se PER A; BEST Oxyeocceus quadripetalus . . | 9 3 3 I Drosera rotundifoli» . . . . 3 . 2 2° Potentilla- ereeta‘. 0.2.9. 0. 2 3 1 Trichophorum ceaespitosum . R } 3 4 . Andromeda poliifolia. . . . 2 6 Lycopodium inundatum .. x DE IRB EXCEL BRE EN ; AR } r :& Pıuus. silvestris!: ;u.22 5 | 1 Molinia coerulea. ..... \ * . Ü 8 Eriophorum angustifolium . ; : 0—2 Trichophorum alpinum . . . 3 0—1 . uerrüus Bobur:. „2. 12..% % \ > . 5% 0—1 Kraneuls Aluus' 3%. 42"; N 5 ; e ha ” Sphagnum acutifolium . . . 9 8 10 10°... 10 Aulacomnium palustre ... .| 0-5 4 3 3 0—2 Polytrichum strietum ... f 2 ? 6 0—2 Dieranum undulatum ... Bi \ | ; a. | | 0—2 | | Leucobryum glaucum .. | Im allgemeinen sehen wir, daß die Zusammensetzung der Flora die gleiche ist. Wir haben auch wieder als erstes Stockwerk ein Moospolster, hauptsächlich gebildet aus Sphagneen und oft i übersponnen von Oxycoccus quadripetalus und bewachsen von Drosera rotundifolia. Auch Flechten finden wir in den meisten Aufnahmen. Aber schon in diesem ersten Stockwerk zeigt sich ein tiefgreifender Unterschied. Während wir nämlich in den Jura- mooren außer den Sphagneen nur sehr selten andere Laubmoose finden, so spielen diese auf den letztgenannten Mooren eine viel Am # sc JE Pflanzengeographische Beobachtungen "größere Rolle. Aulacomnium palustre zum Beispiel ist in allen Aufnahmen vorhanden und bekommt die Häufigkeitszahlen von 2 bis 5, und fast in jeder Aufnahme ist noch mindestens ein anderes Laubmoos wie Leucobryum glaucum oder Polytrichum strietum zu finden. Schon das ist ein Beweis dafür, daß wir es hier, selbst wo es sich um primäre Vagineten handelt, doch nicht mehr mit ganz ursprünglichen Verhältnissen zu tun haben. Es sind ja “doch im Abbau begriffene Moore, was auch auf die Teile, die noch ‚ursprünglich sind, einen drainierenden Einfluß hat. Selbstverständ- lich werden auch die Juramoore abgebaut, aber doch finden wir so große unbeschädigte Flächen, daß die Drainage nicht wirksam ist. Br Nun zum zweiten Stockwerk, das auch hier wieder aus Eri- caceen und Cyperaceen gebildet wird. Bei den Ericaceen finden wir keine bedeutenden Unterschiede. Bei den Üyperaceen aber _ müssen wir unter den untersuchten Mooren zwei Gruppen unter- scheiden, und zwar nach dem Fehlen oder Vorkommen von Tricho- phorum caespitosum. Wir finden diese Pflanze nur auf dem Moor von Altmatt, das also in dieser Beziehung mit den JJuramooren am - besten übereinstimmt. Ihr Vorkommen ist abhängige von der Höhenlage der Moore, ich fand sie selten unter 900 Meter ü. M. Auf den tiefergelegenen Mooren haben wir keinen vollwertigen Ersatz für diese Pflanze. Am ehesten läßt sich Trichophorum _ alpinum an ihre Stelle setzen. Es leitet wie Trichophorum caespi- tosum und Eriophorum vaginatum die typische Hochmoorbildung ein und gleicht diesen beiden Pflanzen auch in Wuchsform _ und. Lebensform. Es ist aber trockenheitsliebender und nicht so an die Sphagneten gebunden wie Trichophorum caespi- | 'tosum. In diesem zweiten Stockwerk fällt uns weiter auf das Auf- treten von akzessorischen Bestandteilen wie Molinia coerulea, Eriophorum angustifolium, Potentilla erecta. Das zeigt auch wieder eine Modifikation der Bestände im Sinne einer Ver- wischung ihres ursprünglichen Charakters. Denn es ist ja gerade das Typische der unberührten Hochmoorbestände, daß sie neben ihren Charakterpflanzen, die alles iiberwuchern, nichts mehr auf- kommen lassen. Das dritte Stockwerk mit Bäumen und Sträuchern ist in den ‚meisten Fällen gar micht ausgebildet, die Bestände sind zu wenig ‚ausgedehnt. >: 1342 54 G. Josephv Wir sehen also, daß auch auf diesen veränderten Mooren der Eriophorum vaginatum-Bestand in der Zusammensetzung der Flora, ausgenommen das Hinzutreten der akzessorischen Bestand- teile, gar nicht so sehr vom Typus abweicht. Ein großer Unter- schied, der allerdings nicht aus den Tabellen zu ersehen ist, besteht trotzdem, und zwar in der Ausdehnung der Bestände. In den Jura- mooren bedecken sie große Flächen, die in ihrer Zusammensetzung ganz einheitlich sind. In den hier beschriebenen Mooren hingegen finden sie sich immer nur in schmalen Uebergangszonen zum Hoch- moorwald. Das ist auch der Grund, warum ich den sonst so wichtigen Bestand nicht eingehender besprechen kann. D. Vergleichende Betrachtung des Hochmoorwaldes auf den Mooren bei Rifferswil und Altmatt. Der Hochmoorwald ist diejenige Pflanzengesellschaft, die am meisten Probleme birgt. Die beiden Hauptfragen, die sich uns aufdrängen, sind folgende: 1. Ist der Hochmoorwald überhaupt noch zum Moore zu zählen, ist er das Endstadium des Moores oder ist er in seiner extremen Ausbildung schon zum gewöhnlichen Walde zu rechnen? 2. Gibt es überhaupt ein Endstadium der Entwicklung der Moore oder halten sich progressive und regressive Entwicklungs- reihen die Wage, so daß das Moor ewig in einem labilen Zustande bleibt? Am ehesten werden wir zu einer Lösung dieser Fragen ge- langen, indem wir diese Pflanzengesellschaft in charakteristischer Ausbildung floristisch und physiognomisch studieren. Die Gründe, warum wir im Hudelmoos keinen Hochmoor- wald finden, habe ich schon erörtert. Ich wählte zu seinem Studium diese Bestände in den Mooren bei Altmatt und Rifferswil, wo sie sehr gut ausgebildet sind. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Uebersicht über die Auf- nahmen in den beiden Mooren: | : - Pflanzengeographische Beobachtungen eo Moor bei Rifferswil 39 | Moor bei Altmatt 10.7V. 1918 IN: 1918 25. V. 1919 AN. 1918 15. IX. 1918 Pinus silvestris . Pinus montana var. ee Frangula Alnus Vaceinium Myrtillus Picea excelsa Betula pubescens Rubus Idaeus . = Vaecinium Vitis idaea Calluna vulgaris . Molinia eoerulea . Polygonatum multiflorum . Abies alba ‘Juniperus communis . Nardus stricta . ' Eriophorum vaginatum . ; Majanthemum bifolium . Salix aurita . Fagus silvatica Sorbus aucuparia Andromeda poliifolia . Vaceinium uliginosum Oxycoccus quadripetalus Sphagnum acutifolium . Sphagnum medium Hylocomium Schreberi . Dieranum undulatum Hylocomium splendens . Polytrichum strietum Leucobryum glaucum Brachythecium Blabakunn: Hylocomium triquetrum Bryum bimum. . . . Ptilium crista-castrensis ‚, Cladonia spec. || n For ot 6 D » 0—1 ID *+ woam on» > Hrn Hrn rn rrninn wm [Si ED Aus der Tabelle ist zu ersehen, daß die Zusammensetzung der Flora in den beiden Mooren nicht sehr verschieden ist. Der Hauptunterschied liegt darin, daß wir im Moor von Rifferswil als bestandbildende Bäume ein Gemisch von Picea excelsa, und Pinus silvestris in hochstämmigen Exemplaren finden, während Abies alba in allen Aufnahmen Hylocomium Schreberi mit sehr hohen ‘sie immerhin in allen Aufnahmen vorhanden, und darauf müssen G. Josephv BUN. 0 im Moor bei Altmatt Pinus montana var. uncinata, die typische = Moorkiefer in ihrer Kuschelform, bestandbildend auftritt. Hier wie dort finden wir die Sträucher Betula und Frangula. Der Unter- schied zwischen Pinus silvestris und Pinus montana drückt den beiden Beständen einen physiognomisch sehr verschiedenen Charakter auf. Der Wald des Rifferswiler Moores gleicht mehr einem Mischwald, der auch auf anderem Boden vorkommen könnte, während der Pinus montana-Bestand des Aegeririedes den Typus des Hochmoorwaldes in den Berglagen darstellt. Damit ist das dritte oberste Stockwerk, die Baumschicht, in beiden Mooren charakterisiert. 2 Nun zum zweiten Stockwerk, das, wie beim Vaginetum, zum größten Teil aus Ericaceen gebildet wird. Vaceinium Myrtillu findet sich in allen Aufnahmen. Daneben treten mehr vereinzelt die anderen Vaccinien: Vaceinium Vitis idaea und Vaceinium uliginosum auf, und auch Calluna vulgaris ist ein ziemlich häufiger % Begleiter. Es kommen noch einige akzessorische Bestandteile, wie zum Beispiel Gräser von geringer Bedeutung hinzu. Wichtig ist nun das unterste Stockwerk, die Bodenschicht, zum überwiegenden Teil aus Moosen gebildet. Hier finden sich BE Frequenzzahlen (6 bis 8), Sphagnum eymbifolium und acutifolium. Letztere zeigen bedeutend niedrigere Frequenzzahlen, doch sind wir unser Hauptaugenmerk richten. Dieranum undulatum, Poly- trichum strietum und Hylocomium splendens fehlen nur selten, die übrigen der angeführten Moose sind mehr zufällige Bei- mischungen. | © Die Vegetation besteht also zunächst aus den Bäumen und Sträuchern, unter denen Pinus silvestris, respektive montana und Frangula Alnus herrschen, dann aus den Reisern, deren Haupt- bestandteil die Vaceinien liefern, und der Bodenflora mit den Charakterpflanzen Sphagnum eymbifolium und acutifolium und j Hylocomium Schreberi. x Er Bevor ich auf die Beantwortung der gestellten Fragen ein- gehe, gebe ich eine kurze a Bes Be der beiden g Pflanzengeographische Beobachtungen BY Im Moor bei Rifferswil setzt sich die Baumflora, wie schon erwähnt, aus hochstämmigen, kräftigen Individuen zusammen. Der ganze Bestand gleicht sehr einem lichten Mischwald nach dem Miyrtillus-Typus. Wir finden als Einsprenglinge Flecken mit nacktem Torf, die spärlich besiedelt sind von Campylopus turfaceus und Polytrichum strietum, dann häufig auf moderndem Holz die Assoziation von Dicranodontium longirostre mit Georgia pellueida und Lebermoosen. Ein ganz anderes Bild bietet der Hochmoorwald auf dem Moore bei Altmatt. Dort haben wir auf einer zirka einen Kilo- meter langen, gewölbten Fläche einen Bestand von Pinus montana- Kuscheln, an den Rändern licht, gegen die Mitte zu aber ganz dieht gestellt. Wenn man vom Rande her gegen die Mitte geht, kann man deutlich die Entwicklung verfolgen. Gegen außen finden wir zerstreute Bülten, getrennt: durch ziemlich weite, feuchte Flächen, bewachsen von Eriophorum vaginatum. Gegen das: Innere hin treten die Bülten immer näher zusammen, 'Eriophorum vagi- ' natum tritt zurück. Die Zusammensetzung einer typischen Bülte gegen den Rand des Moores ist folgende: Vaceinium uliginosum 2 Calluna vulgaris .d E; Eriophorum vaginatum ie ß Molinia coerulea - E Frangula Alnus .... En | E Oxyeoceus quadripetalus Sl 3 Hylocomium Schreberi 8 Sphagnum aeutifolium 4 i Polytrichum strietum . .4 x Aulacomnium palustre 2 3 Dazwischen finden wir, wie schon erwähnt, an den Rand- partien ein Vaginetum, gegen das Innere zu einen Moosteppich, “ der sich zusammensetzt aus: Sphagnum acutifolium, Dieranum _ undulatum, Aulacomnium palustre, Ptilium crista-eastrensis, 3 Hylocomium splendens, Hylocomium Schreberi. Alle diese Moose _ sind mosaikartig in gleichen Mengenverhältnissen angeordnet. b Dieses Beispiel zeigt, daß der typische Hochmoorwald gar nichts anderes ist als eine Aggregation von Bülten. Die Flora der Bülten stimmt ja ganz genau überein mit der des Hochmoor- 58 G. Josephv waldes. Die Zwischenräume werden immer kleiner und ver- schwinden zum Schluß fast vollständig. Die Bäume und Sträucher, die auf den Bülten der Randpartien fehlen oder ganz klein sind, werden größer und kräftiger. Das ist auch ganz selbstverständlich, da die Fläche nicht mehr so häufig durch Schlenken unterbrochen wird und die Bäume deshalb bessere Entwicklungsmöglichkeiten haben. Nach dieser floristischen und physiognomischen Betrachtung | des Hochmoorwaldes können wir die eingangs gestellten Fragen zu beantworten suchen. Die erste Frage, ob der Hochmoorwald zu den Moorbeständen zu rechnen ist, muß für die beiden Moore getrennt beantwortet werden. Beim Moore von Rifferswil können wir allerdings sehr im. Zweifel sein. Ein Grund, der dafür spricht, den Wald zu den Moorbeständen zu zählen, ist das Vorkommen von Frangula Alnus, eines häufigen Moorbewohners, und von Sphagnum. Außerdem ist der Baumbestand verhältnismäßig licht, so daß wir auch nicht von einem eigentlichen Walde sprechen können. Immerhin müssen wir festhalten, daß die Sphagneen eine relativ kleine Rolle spielen _ und daß auf keinen Fall mehr eine Regression zum eigentlichen Moore möglich ist. Wenn der Abbau im gleichen Maße weiter- schreitet, werden wir wohl nicht mehr lange das Recht haben, dort von einem Hochmoorwalde zu sprechen. Ganz anders im Moor bei Altmatt. Wenn auch die Zusammen- setzung der Flora eine ähnliche ist, so spielen doch dıe Sphagneen eine bedeutend größere Rolle. Sie haben die Frequenzziffer ‚5, bilden Bülten und bedecken ziemlich große zusammenhängende Flächen. Der Wald im Moor bei Altmatt gleicht durch die Bülten- bildung einer Rundhöckerlandschaft, was in eigentlichen Wäldern nicht beobachtet wird. Ein Hauptargument ist das Vorkommen von Pinus montana var. uncinata, der Moorkiefer. In diesem Be- stand herrscht also kein Zweifel, daß er zu den Moorbeständen zu zählen ist. Hier können wir auch, im Gegensatz zum Hochmoor- wald ım Rifferswiler Moor, feststellen, daß ein Wandel noch mög- lich ist. Es können sich an den feuchten Stellen, in den Sphagnum- polstern, noch Schlenken bilden, ja die Sphagneen können durch wuchern noch die eine oder andere Moorkiefer verdrängen. Aller- Pflanzengeographische Beobachtungen 59 dings ist kaum anzunehmen, daß durch rein lokale Einflüsse der Moorwald als Ganzes verschwinden könnte, die Regressionen sind auf ziemlich enge Grenzen beschränkt. Das ist aber zum Teil auch darauf zurückzuführen, daß selbst im Moor von Altmatt, das noch verhältnismäßig ursprünglichen Charakter zeigt, die Bildung eines Waldes durch den Abbau der übrigen Teile des Moores unterstützt wird. Denn dadurch tritt eine Tieferlegung des Grundwasser- spiegels und ein allmähliches Austrocknen des Moores ein. Ich will dieses Thema der Waldbestände auf Mooren doch nicht verlassen, ohne auf die schöne Arbeit von Melin ‚„Studier över de Norrländska Myrmarkernas Vegetation“ hinzuweisen, die auch noch auf die aufgestellte Frage Licht wirft. Melin widmet den Moorbeständen und Sukzessionen eine sehr eingehende Be- sprechung, hat aber als Endzweck der ganzen Arbeit, zu ermitteln, wie sich die verschiedenen Moorböden zu Waldböden eignen. Er kommt zu dem Schlusse, daß nach der Trockenlegung meistens Wälder entstehen, und zwar vom reinen Myrtillus-Typus. Die Baumschicht kann aus Fichten, Föhren, Birken bestehen, meistens sınd es Fichtenwälder. Von den Moosen spielt Hylocomium Schreberi die größte Rolle. Dieser Typus entspricht genau dem Walde ım Moor bei Rifferswil. Frangula Alnus und Sphagnum leiten allerdings noch zum richtigen Hochmoorwald über, wie er im Moor bei Altmatt auftritt, aber die Anklänge sind nur noch schwach. Interessant ist nun, daß Melin auf verschiedenen Mooren eine *Heideformation’ mit Calluna vulgaris als Schlußglied an- nimmt, die auf gleichen Moorböden, aber an klimatisch un- günstigeren Stellen vorherrscht. Diese würde dem Callunetum ım Hudelmoos entsprechen. Ich habe dort das Fehlen größerer Baum- komplexe mit dem intensiven Abbau begründet, da keine besonders schlechten klimatischen Verhältnisse vorliegen. Aber wenn auch die Gründe für das Auftreten des Callunetums verschiedene sind, bemerkenswert ist, daß auf den Mooren in verschiedenen Gegenden eine so große Uebereinstimmung in der Flora herrscht. Damit wäre die erste Frage dahin beantwortet, daß wir den Wald auf dem Moor bei Altmatt.entschieden zu den Moorbeständen zählen können. Der Wald des Moores bei Rifferswil steht aber gerade auf der Grenze zwischen Hochmoorwald und gewöhnlichem 60 G. Josephv Wald vom Myrtillus-Typus, wie ihn Melin für die trockengelegten Moorböden beschreibt. Die zweite Frage nach dem Endstadium des Moores ist viel schwieriger zu beantworten. Bevor ich darauf eingehe, will ich die Ansichten einiger Moorforscher darüber anführen: ©. A. Weber in „Aufbau und Vegetation der Moore Norddeutschlands“ gibt eine Entwicklungsreihe der Torfmoore vom Flachmoor zum Hochmoor. Als letzte Stufe führt er, nach erneuter Versumpfung auf un- durchlässigem Grund, den Sphagnum-Torf an. Die Pflanzengesell- schaft setzt sich nach ©. A. Weber zusammen aus: Sphagnum medium, acutifolium, teres; Begleiter sind: Triehophorum caespitosum, Eriophorum vaginatum, Eriophorum angustifolium, Scheuchzeria palustris, Rhynchospora, Drosera, Oxycoceus. Weber sagt: „Ohne äußere Einflüsse hätten wir noch den Sphagnum- Torf“; er nimmt also das Sphagnetum als das Klimaxstadium der norddeutschen Torfmoore an. L. v. Post gibt in seinen „Stratigraphischen Studien über einige Torfmoore in Närke“ auch das Sphagnetum als Schlußglied | des Moores an. ai R Im Werke über „Die Moore der Schweiz“ von Früh und Schröter folgt in der „Typischen Schichtenfolge“ auf das Erio- phoreto-Sphagnetum das Callunetum oder Pinetum als Schlußglied des austrocknenden Moores. A In der Schweiz haben wir es in den seltensten Fällen mit ursprünglichen Verhältnissen zu tun, daher wird vom Schlußglied des austrocknenden Moores gesprochen. Düffen wir unter diesen Umständen überhaupt ein Urteil über die Entwieklung unberührter Hochmoore fällen? Eine Berechtigung dazu sehe ich darin, daß wir fast immer in der Literatur Angaben fanden, die mit/unseren Beobachtungen übereinstimmten, daß also die primären Entwick- lungsreihen in großen Zügen den sekundären entsprechen. Wir dürfen also Beobachtungen auf kleinerem Raum verallgemeinern und rekonstrüieren. Ich komme bei der Besprechung der Bülten darauf zurück und möchte jetzt noch die Verhältnisse auf dem Moor bei Altmatt zur Lösung dieser Frage betrachten. Dort haben wir einen Hochmoorwald mit Bültenbildung und Sphagneten. Das Problem besteht nun darin, ob, unbeeinflußt von Menschen, der Zustand so bleibt wie er ist, oder ob die Bäume zum Vorherrschen al Ar i 7 vi y . Pflanzengeographische Beobachtungen gelangen und die Sphagneen verdrängen. Ich nehme bestimmt an, daß ersteres der Fall sein wird. Es ist gar kein Grund vorhanden, daß eine weitere Entsumpfung eintritt, denn bei der immerwähren- den Wechselwirkung zwischen Schlenken- und Bültenbildung wird sich die Oberfläche des Moores nicht mehr weiter vom Grund- wasserspiegel entfernen. Wir haben also ein Endstadium des Moores, aber dieses Endstadium ist labil. Es kann jederzeit wieder ın ein früheres Entwicklungsstadium zurückfallen. Zusammenfassend möchte ich diese Frage folgendermaßen beantworten: Die ganze Entwicklung des Moores tendiert durch das Wachstum des Moores selbst von hygrophilen zu mesophileren Pflanzengesellschaften. Die in jedem Stadium einsetzenden regres- siven Reihen, welchesim umgekehrten Sinne verlaufen, lassen es aber nicht zu einer ganz mesophilen Pflanzengesellschaft kommen, sondern es tritt in der progressiven Entwicklung der Punkt ein, wo sich progressive und regressive Reihen die Wage halten. Dieses Stadium haben wir im Hochmoorwald von Altmatt. Sobald aber der Gleichgewichtszustand überschritten wird, geht die Moorgesell- Bi schaft in einen Wald über, der sich in keiner Weise mehr von anderen Wäldern unterscheiden läßt. III. Die physiognomisch interessanten Bildungen auf den untersuchten Mooren. Dieses Kapitel gibt eine Beschreibung derjenigen Bildungen, die auf allen Mooren vorkommen, und die zur Charakterisierung der Moore beitragen können. Das Moor besitzt ja nicht, wie zum Beispiel eine Wiese, eine einheitliche, gleiehförmige Oberfläche, sondern es bestehen kleine Erhebungen und Einsenkungen, die dem ganzen Moor ein heterogenes Aussehen geben. Diese Bildungen nun in ihren spezifischen Wachstumsbedingungen zu charakteri- sieren, ist der Zweck der folgenden Ausführungen. 1. Die Bülten. Düggeli definiert in seiner „Pflanzengeographischen Mono- graphie des Sihltales bei Einsiedeln“ die Bülten folgendermaßen: »... Wir treffen eigentümliche, 30 bis 60 Zentimeter hohe Er- hebungen mit ziemlich gleichem Durchmesser nach allen Seiten hin, sie nennt man Bülten.“ Die Entstehung erklärt er: „Die Bülten sind entweder ein reines, mit unbeschränkter Wachtumsfähigkeit ausgestattetes Torf- moospolster, das auf dem Längsschnitt schöne radiale Anordnung der einzelnen Individuen zeigt und nach innen in Torf im Status nascendi übergeht, oder sie bildeten sich um eine Moorkiefer oder einen mächtigen Callunabusch, ihn als Kern benützend, und sind dann gewöhnlich von Pınus montana var. uncinata oder von Heide- kraut gekrönt.“ Die beiden Entstehungsarten konnten rein physiognomisch fest- gestellt werden. Diejenigen Bülten, die keine oder nur ganz kleine Sträucher tragen, haben sich wohl durch Wucherung der Sphagneen gebildet, erst nachträglich siedelten sich die Sträucher an. Die auf diese Art entstandenen Bülten sind mit Typus 1 be- zeichnet; den Typus 2 repräsentieren diejenigen Bülten, die von Pflanzengeographische Beobachtungen 63 großen Sträuchern oder Bäumen bewachsen sind, welche wohl primär den Kern bilden. Damit ist aber noch keine Erklärung gegeben, auf welche Art die Bültenbildung überhaupt zustande kommt, wieso an der einen Stelle die Sphagneen stärker wuchern als an der anderen. Im allgemeinen kann man wohl sagen, daß die Bültenbildung das normale Wachstum des Moores darstellt, daß also ohne regressive Entwieklungsreihen die Oberfläche des Moores die obersten Teile der Bülten verbinden würde. Durch Regressionen — Rück- bildungen — aber entstehen immer wieder Einsenkungen in der normalen Hochmoordecke. Die Schlenkenbildung (Erklärung siehe Abschnitt Sehlenken) ist also der anormale Vorgang, der zur Bültenbildung führt. Das ist die Erklärung der Entstehung der Bülten von Typus 1, für diejenigen von Typus 2 ist der Grund zur Bildung wohl ein anderer. Durch die Beschattung entsteht ein lokal günstigerer Standort für die schattenliebenden Moose, sie siedeln sich im Schutze der Bäume an und können intensiver wachsen als die ungeschützten Moose der Umgebung. Außerdem haben sie einen Vorsprung über ihre Umgebung schon dadurch, daß sie sich auf den etwas erhöhten Wurzeln der Bäume und Sträucher ansiedeln. Als zweiter Faktor kommt natürlich wieder die Schlenkenbildung dazu, die durch das Abfließen des Wassers an den Wänden der Bülte begünstigt wird. Noch eine dritte, allerdings seltene Art der Bültenbildung können wir unterscheiden, und zwar durch: polsterbildende Moose. So fand ich im Moor bei Pfäffikon eine Bülte von zirka 40 Zentimeter Höhe, die fast ausschließlich aus einem riesigen Leucobryumpolster bestand. Nachträglich wurde es bewachsen von Hylocomium splendens, das auf der Schatten- seite vorherrschte, und von den Phanerogamen Dryopteris spinu- losa, Frangula Alnus, Oxycoccus quadripetalus, Calluna vulgaris. Die Bülten sind so interessant, weil sie die typischen Hoch- moorinseln in stark abgebauten Mooren, wie zum Beispiel dem Hudelmoos, sind. Jede Bülte für sich stellt ein eigentliches kleines Hochmoor dar, auf dem die verschiedenen Stadien der Verlandung zum Teil oder vollständig zu konstatieren sind. Auch wenn man eine ganze Reihe von Bülten, von der erst beginnenden bis zur voll ausgewachsenen, betrachtet, kann man die Entwicklungsreihe ver- folgen. ; E, 5; G. Josephv Ich will zuerst versuchen, die Verlandungsreihe, wie ich sie im Hudelmoos vom Torfstich bis zum Callunetum festgestellt habe, an einigen typischen Bülten aus dem Hudelmoos nachzu- weisen. Erstes Beispiel (mit Zeichnung 4). Fig.t A. : Bülte im hudelmoos Profil l. en inflata B . R f Ba hr Eriophorum Salix aurita retundifelta u = angustifolium N Sphagnum cymbifolium Profil T. Carex inflata | % YA: \ [1 Calluna vulgaris * = FE 477 en 172 "Aulacom onniunSalix aurila Eupatoriv er a, cannabinum Lysi er vulgaris end alba n N Kl Te nun 2 | > > ee a REN Pflanzengeographische Beobachtungen 1. Die Pflanzengesellschaft mit offener Wasserfläche ist - repräsentiert durch die Umgebung (größere Schlenke) mit Erio- phorum angustifolium, Carex inflata, Nymphaea alba, Utricularia vulgaris. I 2. Verlandungszone durch Moose, die gegen das Wasser vor- wachsen (Typus 2b), hier Sphagnum eymbifolium, Aulacomnium palustre. 3: Seggenmoortypus wird repräsentiert durch Eriophorum angustifolium, Carex inflata, Juncus effusus, Drosera rotundifolia, Peucedanum palustre, Aulacomnium palustre. 4. Trichophoretum und Molinietum fehlen. 5. Callunetum, also die letzte Stufe, ist vertreten durch die Sträucher Salix aurita und Calluna vulgaris, die Moose Poly- triehum strietum und Aulacomnium palustre sowie einige zufällige Beimischungen, wie Rubus spec., Hypericum perforatum, Lythrum Salicaria, :Eupatorium cannabinum. ; . Ich möchte dieses Beispiel nun noch betrachten in Bezug auf den Faktor, der diese Anordnung der verschiedenen Pflanzen- vereine bedingt: die Feuchtigkeit. Wenn die Wasserverhältnisse ausschlaggebend sind, so ıst von vornherein zu erwarten, daß die einzelnen Formationen in Gürteln angeordnet sind. Am besten können wir die Richtigkeit _ dieser Annahme prüfen, indem wir die dazugehörige Zeichnung 4 betrachten. Bei Profil 1 zeigt sich wirklich die Anordnung in Gürteln.. Rubus spec. bevorzugt allerdings im : allgemeinen trockenere Standorte, er kommt aber auch oft auf nassem Boden _ vor, scheint also ziemlich indifferent in Bezug auf Feuchtigkeit. Profil 2 stimmt schon weniger mit dem Erwarteten überein, weil _ Calluna ganz nahe dem Wasser vorkommt. Wir sehen nun aber _ einen ziemlich steilen Absturz vom Callunetum zum Wasser, so daß gerade diese Stelle stark entwässert wird und dadurch ein trockenerer Standort entsteht. Das erinnert mich im kleinen an das, was v. Post auf den schwedischen Mooren als „Randwald“ beschreibt. Er gibt in seinen „Pflanzenphysiognomischen Studien auf dem Skagershultmoor“ folgende Uebersicht über die Vege- tatıion des Moores: F en Pflanzengeograph. Beobachtg. 1920 5 66 G. Josephv 1. „Lagg“ mit Caricetumzone und Sphagnetumzone. Das würde in unserem Falle dem offenen Wasser entsprechen, das die Bülte umgibt. 2. Randwald mit Vaginetumzone, Callunetumzone und Pinetumzone (Randwald). Dieser Randwald entspräche dem Callunetum der Bülte. v. Post führt ihn auch auf lokale Drainage zurück, durch die ein für den Wald günstiger Standort entsteht. Ich möchte damit zeigen, daß sowohl die normale Gürtel- bildung wie auch die Ausnahmen davon im großen und im kleinen durch Feuchtigkeitsverhältnisse bedingt sind. Zu erklären bleibt noch in der Oberflächenansicht der Kom- plex, bewachsen von Polytrichum strietum direkt neben Sphagnum ceymbifolium und ganz nahe dem Wasser. Die Verhältnisse liegen hier ganz ähnlich wie beim Callunetum: der Polytrichumrasen bildet eine kleine Bülte für sich, die günstige Abflußverhältnisse hat und deshalb trocken ist. Zweites Beispiel. Die Umgebung ist nicht offene Wasserfläche wie beim vorigen Beispiel, sondern Sumpfwiese nach Typus 3b. Deshalb ist natürlich die Verlandungszone bis zum Seggenmoortypus nicht ausgebildet. Die Gürtelbildung ist hier deutlicher. Die Bülte hat zirka 1 Quadratmeter Fläche. Die Hauptkonstituenten der um- gebenden Sumpfwiese sind: Fquisetum palustre, Trichophorum alpinum, Carex inflata, Scorpidium scorpioides, Acrocladium cuspidatum. Der unterste Gürtel der Bülte entspricht dem Seg ggenmoor mit Eriophorum angustifolium, Trichophorum alpinum, Carex inflata, Drosera rotundifolia, Potentilla ereeta, Pyrola rotundi- folia, Oxycoceus quadripetalus, Mentha aquatiea, Cirsium palustre. Auch finden sich in dieser Zone schon die Sträucher Salix repens, Salıx aurita, Betula pubescens, Frangula Alnus und Calluna vulgaris, doch sind alle sehr klein und vereinzelt. Die Moose Spha- gnum medium und Sphagnum eymbifolium herrschen vor, werden aber schon hie und da von Polytrichum strietum durchwachsen. Hierauf folgt der zweite Gürtel, den ich als Kampfzone be- zeichnen möchte. Calluna herrscht vor, und auch alle übrigen a DE RER BR SE aa N EB a BE EEE A are Pflanzengeographische Beobachtungen 67 Sträucher werden häufiger und üppiger. Sphagnum wird mehr und mehr verdrängt durch Aulacomnium palustre und Polytrichum strictum. Molinia coerulea und Peucedanum palustre sind als zufällige Bestandteile zu finden. Der oberste Teil der Bülte ist ganz mit Sträuchern be- wachsen: Salix aurita, Betula pubescens (als Baum), Calluna vul- garis. Dazwischen sind die Moose Polytrichum strietum, Aula- comnium palustre und vereinzelt Sphagnum cymbifolium zu finden. Nach ihrer Entstehungsweise repräsentieren diese beiden Beispiele den Typus 2. x Im folgenden sollen an einer Reihe verschieden alter Bülten die Entwicklungsstadien festgestellt werden. Fig.5 xy Polytrichum strietum Profil einer Bülte =. Sphagnum medium im Hudelmoos ‘> Sphagnum aecutifolium Als erstes Stadium ist die reine Sphagnumbülte zu nennen. Den Typus einer solchen stellt Zeichnung 5 dar. Die Sphagneen, die hauptsächlich in Betracht kommen, sind Sphagnum eymhi- folium, Sphagnum medium und Sphagnum acutifolium. Meistens ist die Anordnung so, wie sie die Zeichnung zeigt, also Sphagnum medium unten, Sphagnum acutifolium oben, oft schon untermischt mit Polytrichum strietum. Häufig finden wir auch Bülten, die bis auf den Untergrund von einer Sphagnumart gebildet sind, doch fand ich nie Sphagnum acutifolium unter Sphagnum eymbifolium oder medium. Eine interessante Beobachtung möchte ich hier noch an- führen. Ich machte einige Temperaturmessungen auf Bülten, auf welchen nebeneinander Sphagnum acutifolium in roter und grüner Varietät vorkommen, und bekam folgende Resultate: Pflanzengeograph. Beobachtg. 1920 5* ar 68 G. Josephv Grüne Form Rote Form 26° 270 180 210 210 e 23° (in diesem Falle Ent- fernung zirka 5 cm). C. Grebe in „Studien zur Biologie und Geographie der Laub- moose‘“ sieht diesen roten Farbstoff als Atmungschromogen an, das die Sauerstoffaufnahme und -Abgabe beschleunigt. Die Tem- peratursteigerung kann wohl im gleichen Sinne wirken. Die Sphagneen werden dann bald übersponnen von Oxy- coccus quadripetalus, der ein ziemlich regelmäßiger Sphagnum- begleiter ist, auch Drosera rotundifolia stellt sich bald ein. In einem etwas späteren Stadium gesellen sich zu diesen drei Komponenten noch Equisetum limosum, Molinia coerulea, Eriophorum angustifolium, Rhynchospora alba, Potentilla erecta, Calluna vulgaris. Alle diese Pflanzen wandern vereinzelt aus der umgebenden Pflanzengesellschaft ein. Auch Polytrichum strietum trıtt schon hie und da auf. Wieder ein etwas älteres Stadium stellt das folgende Beispiel dar: Die Bülte befindet sich in einer Sumpfwiese, deren Haupt- bestandteile sind: Acrocladiıum cuspidatum, Equisetum palustre, Carex canescens, Carex inflata, Hydrocotyle vulgaris. Die Bülte selbst ist bewachsen von den Moosen: Sphagnum eymbifolium BR Aulacomnium palustre \ häufig. Polytrichum strietum Be Sphagnum spec. \ spärlich. “ Weitere Komponenten, zum großen Teil aus der umgebenden Pflanzengesellschaft eingewandert, sind folgende: Equisetum palustre, Eriophorum angustifolium, Carex inflata, Juncus effu- sus, Luzula multiflora, Polygonatum multiflorum, Potentilla ereeta, Hydrocotyle vulgaris, Peucedanum palustre, Lysimachia vulgaris. Zu oberst findet sich ein ganz jugendliches Exemplar von Betula‘ pubescens. Dieses wie auch die beiden vorhergehenden Beispiele stellen also Bülten vom Typus 1 dar. Das nächste Stadium ist die voll NER. er mit drei Gürteln. Pflanzengeographische Beobachtungen 69 1. Gürtel (unten): Sphagnum spec. | "Drosera rotundifolia - Hauptbestandteile. Oxycoccus quadripetalus | Es wandern vereinzelt ein: Aulacomnium palustre, Poly- trichum strietum, Molinia coerulea, Drosera rotundifolia, Poten- tilla erecta, Andromeda polifolia, Calluna vulgaris. 2. Gürtel (Mitte): Die Moose Polytrichum strietum und Aulacomnium palustre verdrängen die Sphagneen mehr und mehr. Oxycoccus quadri- petalus überspinnt auch diese Moose. Calluna vulgaris ist häufiger. 3. Gürtel (oben): Bewachsen von Salix aurita, Calluna vulgaris, Lysimachia vulgaris. Die Moose treten zurück, weil sie von den Sträuchern zu sehr beschattet werden. Es ließ sich also beim Betrachten der voll ausgewachsenen Bülten sowie der Bülten in verschiedenen Entwicklungsstadien erkennen, daß die Sphagneen wohl den ersten Anstoß zur Bildung geben, daß sie aber bald von anderen Moosen verdrängt werden. Es ist nun festzustellen, durch welche Faktoren Sphagnum ver- hindert wird, weiter zu wachsen, welche Faktoren die anderen Laubmoose begünstigen. Es treten uns auf diesen Miniaturhochmooren wieder die- selben Fragen entgegen, die uns schon bei der Besprechung des Hochmoorwaldes beschäftigt haben. Wir müssen wieder zu ent- scheiden suchen, ob sich die Verdrängung ‘der Sphagneen auf natürlichem Wege vollzieht, oder ob dazu künstliche Eingriffe nötig sind. Die bis jetzt angeführten Beispiele stammen alle aus dem Hudelmoos, wo die Verhältnisse entschieden auf Eingriffe des Menschen zurückzuführen sind. Durch die starke Drainage wird der Grundwasserspiegel tiefer gelegt und das ganze Moor dadurch trockener, als es in einem unberührten Moore der Fall wäre. Ich will deshalb in der folgenden Tabelle noch einige Bei- spiele aus dem Moor bei Altmatt heranziehen, um zu entscheiden, ob dort die Verhältnisse wesentlich von denen des Hudelmooses abweichen. Va at E73 r m mn me 4. V. 15. IX. | 15.0PX. 1 15 FRE. IX. 1918 1918 1918 1918 1918 Delana vulgaris ı .. 30.8 name 5) 2 5 Vaecinium Vitis idaea... . 4... 6 5) 4 8 Vaceinium Myrtilus .. ........ ae 2 2 - j; Vaceinium uliginosum . ...... 6 8 ie) Molmia (c0erulea YA Er 1 1 er k Branrula Altus orte ea 3 0—1 3 Prcea BXCEISAa See nn 0—1 : 0—1 Eriophorum vaginatum . .. .. 2 Oxyeoceus quadripetalus . ..... 4 F Hylocomium Schreberi . ...... 10 8 8 8 7, Hylocomium splendens ....... 5 2 8 3 Sphagnum medium . ........ \ 8 - Sphagnum acutifoium . ...... z 4 x Sphagnum Girgensohni ...... 4 = Dierarum undulatum » 2 2°... 6 3 Polyirichum: strielüm. „a2: 5% 5 4 2 Aulacomnium palustre . ...... 2 R Dadoma Bpeett. fa 1 . 112 | 1 Alle diese Beispiele beziehen sich auf voll ausgewachsene Bülten im Hochmoorwald. Die Zusammensetzung der Phane- rogamen weist keine Figentümlichkeiten auf, wir finden wieder zum größten Teil Reiser und Sträucher. Was uns auffällt, ist die Zusammensetzung der Moosflora. Hylocomium Schreberi herrscht weitaus vor, während Sphagnum in drei Aufnahmen überhaupt fehlt. In den beiden anderen hat es allerdings die Frequenzzahlen 4 bis 8, aber Hylocomium Schreberi hält ihm mindestens das Gleichgewicht. Wir sehen also, daß. auch auf diesem relativ natürlichen Moore die reinen Sphagnumbülten selten sind, die gemischten machen den Hauptteil aus, und fast ebenso groß ist die Zahl derjenigen Bülten, die überhaupt keine Sphagneen tragen. Ob nun die Sphagneen hauptsächlich durch Aulacomnium palustre | und Poiytrichum strietum verdrängt werden, wie im Hudelmoos, oder durch Hylocomium Schreberi, wie im Moor bei Altmatt, spielt eine geringe Rolle. Das kommt ganz darauf an, welche Moose im allgemeinen herrschen. Ausschlaggebend ist die Tat- sache, daß sich die Sphagneen dort. nicht halten können. = Pflanzengeographische Beobachtungen 71 Hier wie beim Hochmoorwald müssen wir die eingangs ge- stellte Frage dahin beantworten, daß entschieden auch bei den Bülten in unveränderten Mooren die Tendenz zur Verdrängung der Sphagneen besteht. Es bilden sich immer wieder neue Spha- gnumbülten, die sich durch Regression ziemlich lange erhalten können, aber schließlich doch durch robustere Laubmiose ver- drängt werden. Die Gründe hiefür sind wieder dieselben wie beim Hochmoorwald: durch rasches Wachstum der Bülten wird erstens die Entfernung vom Grundwasserspiegel größer. Ein zweiter Hauptgrund ist die durch die Wölbung der Bülte er- leichterte Drainage. Es darf aber auch die Konkurrenz, die hier wie überall eine große Rolle spielt, nicht außer acht gelassen werden. Es ist außer Zweifel, daß einige Sphagnumarten eine zeitweise Aus- trocknung sehr wohl überdauern können. Aber in den ungün- stigen Zeiten dringen die viel robusteren Polytrichaceen, oft auch Aulacomnium palustre und Hylocomium Schreberi ein, die zu- sammen mit dem Wassermangel das Albsterben der Sphagneen bedingen. Diese Verhältnisse zeigen sich deutlich in der Kampf- Zone. Auch gegen eindringende Lebermoose und Algen sind die Sphagneen gar nicht widerstandsfähig. Das sind diejenigen Fak- toren, welche nach v. Post und Sernander die sogenannte Regres- sion und erneute progressive Entwicklung auf den Mooren ver- anlassen. Darauf komme ich im Kapitel über die Schlenken noch zurück. E.: Durch den Albbau wird also die progressive Entwicklung beschleunigt, aber nicht prinzipiell verändert. Das gibt uns ein Recht, den hier gefundenen Resultaten allgemeinere Bedeutung beizumessen. 2. Die Schlenken, Rüllen und Kolke. In erster Linie sind die Definitionen dieser Hochmoorbi!- dungen genau zu umschreiben, da in der Literatur verschiedene Dinge den gleichen Namen führen. ©. A. Weber gibt in seiner Arbeit „Ueber die Moore, mit besonderer Berücksichtigung der zwischen Unterweser und Unterelbe liegenden“ folgende Defi- - nitionen: ı TEN, wrr2077 BI 7 Zap Penlg a F NT 7 Pa Te G. Josephy - er N „Die Vegetation, welche ursprünglich alle diese Hochmoore _ bekleidet, besteht der Entwicklungsgeschichte entsprechend im wesentlichen aus einer zusammenhängenden tiefen und schwam- migen Decke von Torfmoosen, die vermöge ihrer Wuchsformen die besonderen Eigentümlichkeiten der Hochmoorflächen be- dingen. Nämlich nicht alle Arten dieser Moose wachsen: polster- förmig, sondern manche bilden flache Rasen. Da auf jedem weiter vorgeschrittenen Hochmoor beide Formen auftreten, so wechsein auf ihm kleine bis zu einem halben Meter hohe Hügelchen (die Bülte oder Bulten) mit flachen nassen Mulden, den Schlenken ab. Rüllen sind flache Tälchen, welche von Hochmoorbächen durchflossen werden. Kolke sind Seen oder Teiche, die sich auf den Hochmooren oft im außerordentlicher Zahl und wechselnder Größe vorfinden. Es sind Behältnisse, in denen sich das von den Moorpflanzen nichtverbrauchte Regen- wasser ansammelt.“ Diese Definitionen von ©. A. Weber haben Früh und Schröter in „Moore der Schweiz“ und Düggeli in „Pflanzen-- geographische Monographie des Sihltales bei Einsiedeln“ über- nommen. | Demgegenüber stelle ich die Definitionen der Arbeit „Pflanzenphysiognomische Studien auf den Torfmooren in Närke“ von L. v. Post und R. Sernander: „Die voll ausgebildeten Wasserschlenken sind seichte, höchstens 1 bis 15 Meter tiefe Gewässer, die ganz oder teilweise mit schwimmenden Sphagna oder Detritus gefüllt sind. Die Ufer sind schwingrasenartig, nie aus festem Torf. Die Kolke sind kreisrunde bis elliptische Seen mit stark braun ge- färbtem Wasser, die vollständig von festem, von Callunetum oder Pinetum bekleideten Sphagnumtorf umgeben sind.“ Für Rüllen gibt es keine andere Definition, also ist der Name eindeutig. In der Schweiz und in Deutschland wurden noch keine so ein- gehenden Studien über die Physiognomie der Hochmoorbildungen gemacht. Die gegebenen Definitionen von ©. A. Weber sind des- halb wohl nicht so scharf gefaßt. Wenn man Schlenken als „die flachen Mulden zwischen den Bülten“ definiert, so können diese Pflanzengeographische Beobachtungen 13 von ganz verschiedener Ausdehnung und Tiefe, sie können mit Wasser gefüllt sein oder nicht. Es ist meiner Ansicht nach nicht nötig, diese unvollständig umschriebenen Bildungen mit einem eigenen Namen zu belegen. Außerdem bin ich mit der von C. A. Weber gegebenen Erklärung der Entstehungsweise nicht einverstanden. Bei der Beschreibung der Bülten wurde schon die Wechselbeziehung zwischen Schlenken und Bülten besprochen und zu erklären versucht. Ich werde auch in diesem Kapitel noch auf verschiedene‘ Entstehungsmöglichkeiten der Schlenken zu sprechen kommen. Daß sie durch verschiedenartiges Wachstum der Sphagneen entstehen, nehme ich nicht an. Es hat wohl eher seinen Grund in den Feuchtigkeits- und Belichtungsverhältnissen, daß die einen Sphagneen hauptsächlich auf Bülten, die anderen in Schlenken vorkommen. Gegen die Ansicht von Weber spricht auch die Entstehung der Bülten um einen gegebenen Kern. Eben- so sind Bülten- sowie Schienkenbildung nicht ausschließlich an das Sphagnetum gebunden; sie können, wie ich im Kapitel über die Bülten beschrieben habe, auch in anderen Pflanzengesell- schaften vorkommen. Die Definitionen von v. Post, denen ich mich anschließe, sind klarer und eindeutiger. Für Schlenken im Weberschen Sinne hat er überhaupt keinen Ausdruck eingeführt. Er versteht _ unter Schlenken alle Einsenkungen in der natürlichen Vege- tationsdecke, die entweder mit Wasser gefüllt oder in der Ver- landung begriffen sind. Charakteristisch sind die aus Schwing- rasen gebildeten Ufer im Gegensatz zu den Kolken, die feste Ufer haben. Die maximale Tiefe der Schlenken gibt v. Post mit 15 Meter an, während die Kolke 4 bis 5 Meter tief sein können. Hiebei ist natürlich zu berücksichtigen, daß auf den schwedischen Hochmooren mit ganz anderen horizontalen und vertikalen Aus- Aber auch mit geringeren Maßen gerechnet, habe ich auf schweizerischen Hochmooren noch nie etwas gefunden, das den schwedischen Kolken entsprechen würde. v. Post erklärt eine Ent- stehungsweise der Kolke durch Verlandung eines älteren „Lagg“. Diese Bildung, eine Art Bach, der das Hochmoor umgibt, kennen dehnungen gerechnet werden muß als auf den schweizerischen. De ee ve [2 er rer ) SE a ee Si 4 PIRDERRR VPTRI NN AN REN METER PEN TERS EL Ar rd ’ T' ., WERT Wyerc 74 G. Josephv wir ebenfalls auf den schweizerischen Hochmooren nicht. Im all- _ gemeinen scheint die Entstehung der Kolke noch nicht ganz klar zu sein. } DieSchlenken und Bülten sind also die einzigen Hoch- moorbildungen, die auf den untersuchten Mooren beobachtet wer- - den konnten. Ihre Entstehungsweise trägt auch noch zu ihrer Charakteristik bei. v. Post und Sernander führen ihre Bildung auf Destruktion der ursprünglichen Vegetation zurück. Hierauf folgt wieder eine progressive Entwicklung, das heißt erneute Torfbildung und Verlandung. Auf die regressive Entwicklung möchte ich bei der Defi- nition der Schlenken das Hauptgewicht legen. Weiter sollte immer klar sein, ob man es mit voll ausgebildeten Wasserschlenken oder mit Schlenken ohne Wasserbedeckung zu tun hat. Im letzteren Falle ist noch darauf zu achten, ob die Entwicklung regressiv zu einer Wasserschlenke führt, oder ob sie sich progressiv den um- gebenden Beständen nähert. So sehen wir, daß der Begriff Schlenke im Sinne von v. Post noch verschiedene Deutungen zu- läßt. Doch ist es nicht nötig, sie mit verschiedenen Namen zu be- legen. Denn für allgemeine Untersuchungen genügt die Definition von v, Post vollständig, bei eingehenden Beschreibungen aber kann man mit wenigen Worten den Begriff präzisieren. Ein Beispiel für die Entstehungsweise der Schlenken aus der Arbeit von v. Post ist folgendes: „Eine Flechtenbülte wird, vielleicht durch Schneedruck, zerstört und niedergedrückt. In der Einsenkung sammelt sich Wasser. Es entsteht ein so- genannter Schlenkenembryo. Diese Schlenke verschmilzt mit anderen kleinen Schlenken. Ist so eine kolkartige Schlenke ent- standen, so wird sie mit schwimmenden Sphagnummassen aus- gefüllt. Dann wächst sie zu durch Scheuchzeria palustris und Oarex limosa. Diese bilden Schwingrasen aus Scheuchzeriamoor oder Seggenmoor. Eine andere Möglichkeit des Zuwachsens ist folgende: Die Sphagneen wachsen bis zur Oberfläche des Wassers, werden von Algen, gewöhnlich Batrachospermum getötet. Darauf siedelt sich eine Landvegetation an, entweder Rhynchospora alba oder Eriophorum vaginatum. In diese wandern Reiser und Cladina ein und der Zyklus ist geschlossen.“ £ | 2 2 ö i 3 Pflanzengeographische Beobachtungen 15 Rutger Sernander unterscheidet in der folgenden Tabelle die Schlenken nach dem Zerstörungsfaktor, und zwar nimmt er Schlenken im reinen Sphagnetum an. Er unterscheidet: A. Beschattungsschlenken. 1. Reiserschlenken (durch Calluna vulgaris, Erica Tetralix). 3. Strauchflechtenschlenken (durch Cladina, Cladonia, Cetraria). 3. Laubmoosschlenken (durch Hylocomium Schreberi, Poly- trichum strietum, Racomitrium lanuginosum). B. Epiphyten-Schlenken. 1. Lebermoosschlenken (durch Blepharostoma tricho- phyllum, Cephaloziaarten, Lepidozia setacea, Leptoseyphus ano- malus. 2. Algenschlenken (durch Batrachospermum, Cyanophyceen, Tlothrix). 3. Krustenflechtenschlenken (durch Cladonia deformis thallus primarius, Cladonia pyxidata, Icmadophila aeruginosa). ©. Beschädigungsschlenken. Durch Fußtapfen, Feuer, Ameisenhaufen u. s. w. 'Selbstverständlich kann ich meine Beobachtungen auf den schweizerischen Mooren zu denen Sernanders und v. Posts nicht ohne weiteres in Parallele setzen. In schwedischen Mooren finden sich ja ausgedehnte Sphagneten, in denen sich die Schlenken- bildung leicht verfolgen läßt, während bei uns diese Bestände sehr selten sind. Am häufigsten kommt in unseren Mooren die Schlenkenbildung vor im Rhynchosporetum, im Carex inflata- Bestand, seltener im Trichophoretum alpini und caespitosi sowie im Hochmoorwald (letzteres nur auf dem Moor bei Altmatt). Die folgende Tabelle gibt eine Uebersicht über die häufigste Zusammensetzung der Schlenkenflora. Es handelt sich hier um Wasserschlenken nach v. Post, doch ist es nicht möglich, bei einer Aufnahme mit dem Aufhören des Wasserspiegels abzubrechen, da der Wasserstand sehr schwankt. Ich habe deshalb meistens auch die Randzonen, die typische Schlenkenmoose aufweisen, mit- einbezogen. 76 G. Josephyv m — Moor bei Altmatt | Moor bei | Rifferswil Hudelmoos | .V. | #V. 10. V. 4.X. | 26. Vıl. 1918 | 1918 1918 1918 1917 | Rhynchospora alba... 25 F, . : ; % X Carex elata ... . x x ; > Darex Illataı "2.22 REDE . 23.0 aeg X - Drosera rotundifolia . ... . - X SER, (ae x Menyanthes trifoliata . . x x a i Birscularia miner.. 7 vo. h i 5 x ® Equisetum palustre ..... : Er x E Equisetum limosum . . x : a Eriophorum vaginatum ... ; X - Trichophorum caespitosum . . - x 5 ; Pedicularis palustris .. .. . x - f - Sphagnum ceuspidatum . . . ) x x R medium... B x < - a Tecutvum, . .. | X x A „ acutifolium f. laxum 1 A 4 x E 4 subsecundum . | - | z x R - 5 molluscum . . . ) WR: ! 5 | Drepanocladus exannulatus. . .: R X 5 : rMnitm Seligert . 2... '.. x . x / b | Chrysohypnum stellatum x x x - Aulacomnium palustre ..... 5 ER 2 EB Philonotis caespitosa .... j 2 "x E - Climacium dendroides . . | Ir 2 7 Drepanoeladus fluitans. . . . e : x e . Ptilium crista-castrensis . . . BE N: . ® Ko Acrocladium cuspidatum . vr ® = | 4 Hylocomium Schreberi. . . . - X ; : Immer spielen die Sphagneen eine ziemlich bedeutende Rolle. Doch daneben tritt eine ganze Reihe anderer Laubmoose ebenso häufig oder fast noch häufiger auf. Solche typische Schlen- kenmoose sind die Drepanocladen, dann Philonotis caespitosa, Chrysohypnum stellatum und polygamum; sehr oft kommen auch Mnium Seligeri und Acrocladium euspidatum in diesem Verein hinzu. Hervorheben möchte ich noch das Auftreten von Calliergon trifarium und Scorpidium scorpioides, die einzeln oder zusammen meistens Reinbestände bilden und in seichten Schlenken, die leicht austrocknen, vorkommen. In solchen ausgetrockneten Pflanzengeographische Beobachtungen 7 Schlenken bilden sie mit ihren kriechenden Stengeln einen dichten, schwarzbraunen Ueberzug. Alle diese Moose spielen bei der Schlenkenbildung dieselbe Rolle wie die Sphagneen, sie wachsen vom Rande her in die Schlenken hinein und fungieren so als Verlander. Ich will nun zu den einzelnen Zerstörungsfaktoren in der Tabelle von Sernander Stellung nehmen und untersuchen, ob die Bildung hier wirklich in gleicher Weise vor sich geht wie im Sphagnetum. Erstens kommen die Beschattungsschlenken in Betracht, hervorgerufen durch Reiser, durch Strauchflechten oder Laub- moose. Ich habe im Abschnitt über die Bülten ausgeführt, daß die Sphagneen hauptsächlich durch Laubmoose, sehr oft aber auch durch Strauchflechten (Cladonia) und Reiser (Calluna) zugrunde gerichtet werden. Nur sehe ich darin nicht eine Schlenkenbildung, sondern im Gegenteil eine Begünstigung der Bültenbildung. Auch scheint mir der Grund der Zerstörung, besonders durch Laub- moose, nicht in der Beschattung, sondern in der Konkurrenz zu liegen. Die robusteren Arten, wie Polytrichum strietum und Aulacomnium palustre, setzen sich direkt an die Stelle von Sphagnum und bewirken sogar ein rascheres Wachstum. Es kann also gar nicht zur Schlenkenbildung kommen. Die Reiser und Strauchflechten wachsen allerdings nicht so rasch und könnten deshalb den leergewordenen Platz nicht so schnell ausfüllen. Ich konnte aber überhaupt eine Zerstörung der Sphagna durch Be- schattung nicht feststellen. Es scheint mir nicht wahrscheinlich, daß an Orten, an welchen die lichtbedürftigsten Sphagneen ge- deihen, Reiser und Strauchflechten in dem Maße aufkommen können, daß sie einen Zerstörungsfaktor bilden. An anderen Stellen jedoch, an denen schattenliebende oder indifferente Arten wie zum Beispiel Sphagnum eymbifolium und acutifolium ge- deihen, ist wieder nicht anzunehmen, daß diese Beschattung den Sphagneen schadet, sie schützt sie vielmehr vor der zu starken Verdunstung, die sie auf jeden Fall viel schneller u sicherer zugrunde richten würde. Die zweite Kategorie, die Epiphyten-Schlenken, konnte ich hingegen im: Hudelmoos auch beobachten. Daß die Sphagneen und auch die Laubmoose durch Lebermoose zerstört werden, läßt sich - 78 G. Josephy sehr oft feststellen. Als zerstörende Lebermoose kommen beson- ders in Betracht Pellia epiphylla, Marchantia polymorpha, Cepha- lozia bieuspidata, Lepidozia reptans. Die Laubmoose sinken zu- sammen, die Lebermoose mit ihnen, wodurch eine Einsenkung ent- steht, die sich mit Wasser füllen kann oder in die, bevor es zur Wasserschlenke kommt, andere Konstituenten einwandern. Am klarsten kann die direkte Schlenkenbildung durch Fadenalgen beobachtet werden. Besonders im Frühling ist es auffallend, daß ganze Komplexe von Laubmoosen von einer dicken, grünen Algen- schicht überzogen und zerstört werden. Ich sehe.in den Fadenalgen einen Faktor, der die Vergrößerung der sogenannten Schlenken- embryonen bewirkt; denn gute Lebensbedingungen haben diese Algen erst dort, wo schon ein kleines Wasserreservoir vor- handen ist. Die Schlenkenbildung durch Krustenflechten konnte ich nicht feststellen. Ich beobachtete wohl ganze Ueberzüge von Krustenflechten an den Torfwänden des Rifferswiler Moores, doch nie an Stellen, an denen Schlenkenbildung möglich war. Die dritte Kategorie, die Beschädigungsschlenken, spielen eine große Rolle. Eine solche Schlenke, die wahrscheinlich durch menschlichen Tritt in die weiche Sphagnumdecke entstanden ist, will ich kurz beschreiben. Der obere Durchmesser der Schlenke ist zirka 4 Dezimeter, der untere 1’5 Dezimeter und die Tiefe 8 Dezimeter. Am Grunde hat sich eine dünne Schicht Wasser an- gesammelt, in der Sphagnum cuspidatum wächst. Auch die Ufer sind von Sphagnum gebildet, das von Oxycoccus quadripetalus übersponnen ist. Die Schlenke hat sich gebildet in einem Carex inflata-Bestand mit Dryopteris cristata, Eriophorum vaginatum, Eriophorum angustifolium, Carex flava, Drosera rotundifolia, den Moosteppich bilden Sphagnum ceymbifolium und. vereinzelt Polytrichum strietum. Dann sehe ich die im Abschnitt über das Callunetum des Hudelmooses beschriebenen Stellen nackten .Torfes zwischen den Callunastöcken als beginnende, noch nicht voll aus- gebildete Schlenken an. Ob diese Einsenkungen mit Wasser ge- füllt sind oder nicht, hängt in hohem Maße von der Jahreszeit ab und davon, ob wir die Beobachtungen in nassen oder trockenen N ae u N WE ee len da a ae u Din Lat be Be A Pflanzengeographische Beobachtungen 19 Jahren machen. So habe ich im nassen Sommer 1916 im Callune- tum viel Wasserschlenken feststellen können, im trockenen Sommer 1917 dagegen nicht. Beschädigungsschlenken im weitesten Sinne sind alle durch menschlichen Einfluß (Torfstechen) ent- standenen Einsenkungen in der natürlichen Vegetationsdecke. Die typischen Torfstiche sowie die Entwässerungsgräben rechne ich aber nicht dazu, weil diese Bildungen mit ihren festen, steilen Wänden eher Kolken zu vergleichen wären. Hingegen bezeichne ich alle seichten Wasserreservoire ohne feste Wände, auch wenn man die Spuren des Torfstechens noch erkennen kann, als Schlenken. Einen wichtigen Faktor der Schlenkenbildung sehe ich ferner im ungleich raschen Wachstum der Moose, bedingt durch lokale Einflüsse. Diese Art der Schlenkenbildung habe ich in der Monographie des Hudelmooses, Abschnitt 2c, dem Rhynchospo- retum im Trichophoretum beschrieben. In welchen Pflanzengesellschaften Schlenkenbildung mög- lich ist und wie sıch die Wiederbesiedlung vollzieht, läßt sich am besten an der Hand der Tabelle 6 von Sernander erläutern, und zwar halte ich mich an meine Beobachtungen im Hudelmoos, weil die auf den anderen Mooren nicht vollständig sind. Mit punk- tierten Linien wurden diejenigen Entwicklungsreihen angegeben, die auch im Hudelmoos vorkommen. Anfaygsstadien sind der Teich oder die Schlenke (in meinen Ausführungen Typus 1). Darauf folgt die Sphagnum cuspidatum- Formation. An Stelle von Sphagnum cuspidatum: können, wie schon erwähnt, andere Laubmoose treten (Typus 2b), oder das Rhynchosporetum (Typus 2c). Als dritte Stufe folgt das Spha- enetum cariciferum (Typus 3), darauf bei Sernander das Tricho- phoretum caespitosi, an dessen Stelle im Hudelmoos das Tri- chophoretum alpini (Typus 4) tritt und das Eriophorum vagina- tum-Moor (Typus 5). Als Schlußglied folgt im Hudelmoos das Callunetum (Typus 6). Im Hudelmoos fehlen also folgende Stufen der Sermanderschen Tabelie: Scheuchzeria palustris und deshalb auch das Scheuchzeria-Moor fehlen dem Thurgau vol!- ständig. Die Sträucher Andromeda poliifolia, Vacceinium uligi- 80 | G. Josephv nosum und Betula nana fehlen oder sind nur in wenigen Exem- plaren vorhanden, können also nie ausgedehnte Komplexe be- siedeln. Das Pinus silvestris-Moor ist auf kleinen Strecken vor- handen, bildet aber, wie ich im Kapitel über das Callunetum aus- geführt habe, keine nennenswerte Formation. Daß auf die Cal- luna-Heide kein nasses Stadium mehr folgt, habe ich auch schon erwähnt. Progressive Entwicklung Direckte Regeneration Sphagnum medium- : Sc Be Formation ex Rhynchosporetum Sphagnum mit ö Ainenden relikten me Audromeda u ur i Kal erumj ph.vag- 4 \ y% Schlenke mit oder ahne limnophile Formiationen ohne Sphagnum Pinus silvestris Moor Vaecinium uliginosum Betulahana= Moor Moor EA rich ph Eriöphvagirlatum-M 2 N a | TE Scheschzern Moor we Fig.6. Sphagdetum cariciferum x a ei _. 7 Übersicht der Sphagn. cuspidafum-Formation BR a _ ungen Eee Fe der Hochmoorbil Teich RE nach Sernanderig10. Auch auf den anderen untersuchten Mooren habe ich eine Bestätigung für diese Tabelle gefunden. Die Uebereinstimmung ist im Moor bei Altmatt sogar noch größer, weil sich dort auck das Trichophoretum caespitosı und das Pinus silvestris-Moor findet. Einige Einwände gegen die Tabelle von Sernander sind folgende: ich wünschte von Sphagnetum carieiferum und Vac- einium uliginosum-Moor auch regressive Verbindungen mit der Schlenke, denn in diesen beiden Formationen kann Regression ebensogut eintreten wie zum Beispiel im Eriophorum vaginatum- Moor und im Andromeda-Moor. Für das Pinus silvestris-Moor hingegen möchte ich die Regressionen mit Vorsicht aufnehmen; ich verweise auf das über den Hochmoorwald Gesagte. IV. Die Moosflora der untersuchten Moore. A. Die Florenliste der Moose. - In der Florenliste wurden alle gefundenen Arten berück- sıchtigt. Die Moosflora des Hudelmooses dürfte ziemlich voll- ständig sein, ebenso diejenige der Moore bei Rifferswil und Alt- matt, während im Moor bei Pfäffikon nur die wichtigeren und interessanteren Funde notiert wurden. Die systematische Anordnung und die Nomenklatur der Laubmoose stützt sich auf die Flora von Amann und Meylan „Flore des mousses de la Suisse“, Gene&ve 1918 (die Autornamen wurden nach den internationalen Nomenklaturregeln ergänzt): ‚die der Lebermoose auf Rabenhorsts „Kryptogamenflora“, Leip- zig 1906—1916 (bearbeitet von Karl Müller). Die eingeklam- merten Namen bedeuten die Finder der Moose: B. = Boltshauser, wie ın der Florenliste der Phanerogamen des Hudelmooses. Für das Moor bei Rifferswil sind die schon früher gefundenen Arten in Cnulman P., „Notes bryologiques sur la flore du Canton de Zurich et de Paris“, und Culmann P., „Verzeichnis der Laub- moose des Kanton Zürich“ niedergelegt. Ein Ausrufzeichen (!) will sagen, daß das Vorkommen von mir bestätigt wurde. Die- jenigen Arten, bei denen keine Angabe über den Finder: steht, waren in der Literatur nicht angegeben, wurden also von mir für das Gebiet zum ersten Male konstatiert. Bei den wichtigeren Arten wurden die Häufigkeit, die Standorte, die Assoziation, in der die Art am häufigsten auftritt, angegeben. Pflanzengeographische Beobachtungen 83 Abkürzungen: Al —= Moor bei Altmatt. Hu = Hudelmoos. Pf = Moor beı Pfäffikon. Ri = Moor bei Rifferswil. Sphaenum evmbifolium Ehrh. Hu — (B., Knüsel)! Sehr häufig. Besonders am Rande von Schienken zuweilen große Rasen bildend. Im Carex inflata-Bestand und. Vaginetum. Häufig mit anderen Sphagnumarten, zum Beispiel Sphaenum cuspidatum, acutilolium, subsecundum. yı ü 2 Ku . n sleiches Vorkommen wie im Hudelmoos. Sphagnum eymbifolium Ehrh. var. squarrosulum Br. Ri — vereinzelt, am Rande eines alten Torfstichs. d Sphaenum papillosum Lindb. Hu — ziemlich häufig am Rande von Bülten, oft vermischt mit Sphagsnum acutifolium. Es wird hie und da durch Aulacomnium palustre und Polytrichum strietum verdrängt. Sphagenum medium Limpr. Hu — ziemlich häufig am Rande von Schlenken, auf Bülten mit Sphagnum acutifoium, Aulacomnium palustre und Polytrichum strietum, welche es zu- weilen verdrängen. Ri — vereinzelt im Vaeinetum. Al — ziemlich häufig am Rande von Schlenken, gelegentlich vermischt init Sphagnum recurvum, Ptilium rista-castrensis, Hylocomium Schreberi. Es kommt auch im Pinus montana-Bestand vor. Sphagenum ceuspidatum Ehrh. em Russ. et Warnst. ‘Hu (B.)! — häufig in Schlenken und alten Torfstichen, oft Rein- bestände bildend. Ri } ziemlich häufig in Schlenken im Rhvnchosporetum und im Al Carex inllata-Bestand. Sphagnum cuspidatum Ehıh. var. laxifoium €. Müll. Hu (B.) Sphagnum recurvum Pal. Hu — nicht selten, aus dem Wasser zwischen den Bülten hervor- wachsend, vermischt mit Sphagnum acutifolium f. Jaxum und Drepanocladus exannulatus. R. Moor bei Altmatt — am Rande einer Schlenke mit Sphaenum medium, Ptilium erista — castrensis, Hylocomium Schreberi. Sphagnum molluscum Bruch. 2 J ; Al — zerstreut im Vasinetum mit Drepannocladus spec. und am Rande von seichten Schlenken. Pflanzengeograph. Beobachtg. 1920 6* 34 G. Josephv Sphasnum Girgensohnii Russ. Al — auf einer Bülte mit Vaceinium. Vitis idaea. Sphagenum rubellum Wils. | Ri — vereinzelt auf Bülten überwuchert von Polytrichum strietum. Sphagnum rmubellum Wils. var. versicolor Wils. Hu (Knöüsel). Sphasnum Warnstorfii Russ. Rı — vereinzelt auf Bülten. Sphagnum acutifolium Ehrh. Hu (B.)! — sehr häufig, besonders auf Bülten. Oft vermischt mit Poly- trichum strietum und Aulacomnium palustre. Wird zuweilen von diesen beiden Moosen verdrängt. en ziemlich häufig, kleine Bülten bildend, am Rande von a] seichten Schlenken und im Vaginetum. | Sphagnum acutifolium Ehrh. f. versicolor Warnst. Hu — zerstreut, in Konkurrenz mit Acrocladium cuspidatum. Ri — an einer steilen Torfwand mit Dieranodontium longirostre und Georgia pellucida. Sphagnum acutifolhum Ehrh. var. purpureum Schimp. Hu (B.) Sphagnum acutifolium Ehrh. f. Jaxum Warnst. Hu — zerstreut zwischen Bülten mit Sphagnum recurvum, Drepanoeladuz exännulatus. Teilweise untergetaucht. Sphagnum contortum (Schultz) limpr. —= Sph. larieinum Spr. Hu (Knüsel)! — zerstreut, am Rande von kleinen Schlenken. Ri — häufiger in Schlenken, am Rande von solehen und ım Carex inflata-Bestand. Sphagnum subseeundum Nees. Hu — hie und da auf Sumpfwiesen mit Chrysohypnum polysamum stellenweise mit Sphagnum cymbifolium. Ri — vereinzelt in Schlenken mit Drepanocladus fluitans. Sphagnum inundatum (Russ. exp.) Warnst. Ri — nicht häufig, im Carex inflata-Bestand mit Philonotis caespitosa. Chrysohvpnum stellatum, Drepanocladus vernicosus, Acrocladium cuspidatum. Dieranella cerviculata (Hedw.) Schimp. Hu «B.)! — Es tritt fast immer als erster Besiedler von irockenem oder ‚feuchtem, nacktem Torf auf. Die steilen Wände der jungen Torfstiche überzieht es mit einem grünen Ueberzug und: bildet oft dichte Rasen auf Torfstücken. In Bezug auf Feuchtigkeit ist es ziemlich indifferent. Es bildet Assoziationen 0, Ka | er Pflanzengeograßhische Beobachtungen | 3 _ jst sehr verbreitet und häufig. » Ri Il In diesen beiden Mooren zeigt es die gleiche Verbreitung und b Al J das eleiche Vorkommen wie im Hudelmoos. Dieranum Bergeri Bland. Hu (Knüsel.). Dieranum undulatum Ehrh. Ri — zerstreut im Hochmoorwald mit Hvlocomium splendens und Hvlocomium Schreberi. und Hylocomium Sehreberi, auf Bülten mit Polvtrichum strietum. Dieranum Bonjeani de Not. Hu — zerstreut auf nassem Boden zwischen Callunastöcken. Ri — zerstreut im Phragmitetum mit Aulacomnium palustre und Pissidens adiantoides. Campvlopus turfaceus Br. euı Hu (B.). Ri-— vereinzelt im Hochmoorwald. Dieranodontium longirostre (Starke) Sehimp. Hu (B.)! — zerstreut an feuchten Standorten. Ri — sehr häufig und verbreitet an steilen Torfwänden, meist in Ge- sellschaft von Georgia pellucida. Es bevorzugt feuchte und schattige Standorte. (Vergleiche die Besiedler der steilen Torfwände im Moor bei Rifferswil.) AI — an denselben Standorten wie im Moor bei Rifferswil, auch häufig vergesellschaftet mit Georgia. pellucida. Leucobrvum glaueum (L.) Schimp. Hu — bildet zerstreut kleine Polster im Callunetum, im Trichophoretum alpini, im Molinietum. Ri — im Molinietum, Trichophoretum alpini, Hochmoorwald, an steilen torfwänden mit Vaceinium Myrtillus, überall nur vereinzelt. A] — vereinzelt im Vaginetum und Pinus montana-Bestand. Pf — auffallend üppig, bildet große Polster im Callunetum, auf nacktem Torf. (Vergleiche Bültenbildung.) | Fissidens osmundoides (Sw.) Hedw. Pf — vereinzelt im Phragmitetum. Fissidens adiantoides (L.) Hedw. Hu (BJ)! — 'an feuchten Stellen häufig und verbreitet, oft in Gesellschaft von Chrysohypnum stellatum und Acrocladium cuspidatum. Ri — vereinzelt im Phragmitetum und im Trichephoretum alpini. Ceratodon purpureus (L.) Brid. Hu — auf nacktem Torf, vereinzelt. Barbula gigantea Funck. Ri — sehr selten im Phrasmitetum. mit anspruchlosen Moosen, wie‘ Pohlia nutans und Polvtrichum strietum. Es Al — ziemlich verbreitet im Hochmoorwald mit Hvlocomium splendens RE EEE BEN ae RR N SIT SEEN 86 G. Josephv Orthotrichum tenellum Bruch Hu (B.) — an einer Birke. Georeia pellueida (L.) Rabenh. Ri — sehr häufig und verbreitet. Charakteristisch für morsche Bauni- strünke, steile, feuchte Torfwände, meistens mit Dieranodentium longirostre. A] — weniger verbreitet als im vorigen Moor, kommt aber an den gleichen Standorten und in der gleichen Assoziation vor. Leptobryum pitiforme (L.) Wils. HuX®B.). Pohlia nutans (Schreb.) Linah. Hu (B.)! — an trockenen Stellen ziemlich häufig mit Diceranella cervi- eulata, Dieranum Bonjeani und Polvtrichum strietum. Anspruchsloses Moos, in Bezue- auf Feuchtigkeit ziemlich indifferent. Ri — vereinzelt. Pohlia nutans (Schreb.) Lindb. var. sphagnetorum Schimp. Hu — einmal gefunden auf einer Bülte mit Sphagnum acutifolium, medium und Polytrichum strietum. : Bryum turbinatum (Hedw.) Schwaeer. Hu (B.). a Brvum bimum Sehreb. Hu (B.)! — vereinzelt an ziemlich feuchten Stellen mit Ghrysohypnum stellatum. Ri — vereinzelt im Hochmoorwald. Brvum ventricosum Dicks. Hu — Anflüge auf nasser Sumpfwiese. Mnium Seligeri Jur. .Ri — zjemlich häufig in Schlenken mit Philonotis caespitosa, Chryso- hypnum stellatum, Drepanocladus exannulatus. Tvpisches, Feuchtigkeit liebendes Schlenkenmoos. Moor. Mnium punetatum (L.) Hedw. Ri — vereinzelt im Hochmoorwald und an steiler nasser Torfwand. Aulacomnium palustre (L.) Schwaeegr. Hu (B.)! — sehr häufig und verbreitet. Typisch in seinem Vorkommen an feuchten Stellen auf Bülten, im Callunetum oft bestandbildend. Es verdrängt die Sphagneen in den oberen Teilen der Bülten und tritt in Konkurrenz mit Polytrichum strietum, dem es aber meistens unterliest. Es kommt auch vor im Carex inflata-Bestand mit Acrocladium euspidatum an sehr feuchten Stand- orten. Es ist ziemlich anspruchslos und typisch für Torfboden. Rıszı Al f Vorkommen analog dem im Hudelmoos. Bi) A] — an gleichen Standorten und in gleicher Assoziation wie im vorigen a a : u ER Pflanzengeographische Beobachtungen Philonotis marchica (Willd.) Brid. Hu — vereinzelt an sehr nassen Standorten mit Ambilystegium- riparium, Chrysohypnum polygamum, Acrocladium cuspidatum. Philoenotis fontana (L.) Brid. Hu — vereinzelt an sehr nassen, jung verlandenden Torfstichen. Philonotis caespitosa Wils. Ri (Culmann)! — tvpisches Schlenkenmoos, bildet am Rande der Schlenken oft Assoziationen mit Sphasenum subsecundum, inundatum, Mnium Seligeri, Drepanocladus exannulatus. Polvytrichum formosum Hedw. 4 Hu — vereinzelt an trockenen Standorten. Ri — vereinzelt an Torfwänden mit Hvlocomium splendens. Polvtrichum gracile Dicks. Hu (B.)! — vereinzelt an ziemlich trockenen Stellen. Polvtrichum strietum Banks. Hu (B.)! — sehr häufig und verbreitet an ziemlich trockenen Standorten, in den oberen Teilen der Bülten, im Callunetum, auf nacktem Torf. Es verdrängt auf den Bülten die Sphagneen und oft auch Aulacomnium palustre. Es ist ein typisches, weit verbreitetes Moos des Hochmoores; die Polytrichumtundra ist die anspruchsloseste Pflanzengesellschaft des Moores. Ri Al Vorkommen analog dem ım Hudelmoos. 1Birj, Thuidium tamariscinum (Hedw.) Br. eur. Hu — an trockenen Stellen, hauptsächlich der Randpartien, mit Eurhvnchium striatum, Hvlocomium splendens. s Pf — Vorkommen wie im Hudelmoos. Thuidium Philiberti Limpr. var. pseudo-tamarisci (Limpr.) Culm. Ri — ziemlich häufig in Flachmoorpartien, im Uebersang zum Hoch- moorwald (Phragmitetum und Molinietum). Es: bildet oft eine Assoziation mit folgenden Moosen: Dieranum Bonjeani, Fissidens adiantoides, Barbula gigantea, a an palustre, Ctenidium molluscum, Drepanium arcuatum, Acroeladium cuspieatum. Climacıum dendroides (L.) Web. und Mohr. ) h { { # Sr Ü nicht sehr häufig, an ziemlich feuchten Stellen, oft h En | mit Acrocladium cuspidatum. Brachythecium rutabulum (L.) Br. eur. Rı — vereinzelt im Hochmoorwald. Scleropodium purum (L.) Limpr. Hu — ziemlich verbreitet an trockenen Standorten, auf Bülten, im Calu- netum mit Hyvlocomium Schreberi. =“ ® er Bi; BR, SR Lyh u; 88 0.6. Josephv BESTER“, , > Eurhyvnchium striatum (Schreb.) Schimp. RAN Hu — vereinzelt in Randpartien. (Vergleiche Thuidium tamariscinum.) E Plagiothecium denticulatum (L.) Br. eur. Bi Hu — vereinzelt, an ziemlich feuchten Standorten. h Ri — selten, auf morschem Holz im Hochmoorwald. & Mr ö “| Plasiotheecium Ruthei Limpr. Ri — (Hegetschweiler jun.). Amblysterium rıparıum (L.) Br. eur. ; Hu — vereinzelt, an nassen Stellen. Cratoneurum commutaltum (Hedw.) Roth. Hu — sehr selten an feuchten Stellen. ; Chrysohypnum. stellatum (Schreb.) Loeske - Fe Hu — sehr häufig und verbreitet am Rande von Schlenken, im Carex + | inflata-Bestand mit Fissidens adiantoides, Calliergon trifarium, Acrocladium i euspidatum, Scorpidium scorpioides. b Ri’ x Al | an denselben Standorten und in der gleichen" Assoziation wie im Er Hudelmoos. a Chrysohypnum polygamum (Br, eur.) Loeske . na: ; Hu — ziemlich häufige an sehr nassen Standorten, verlandenden Torf- 4 ‚ stichen, Schwingrasen, mit Sphagnum subseeundum, Acrocladium euspidatum. Kur Drepanoeladus vernicosus (Lindb.) Warnst. wi Ri — im Carex inflata-Bestand‘ mit -Sphasnum ınundatum, Philonotis caespitosa, Chrysohypnum stellatum, Acrocladium euspidatum, nicht KaneR “ Al — vereinzelt mit Chrv sohypnum stellatum. repahomaders intermedius (Lindb.) Warnst. Hu (B.)! — tritt nicht selten als Verlander an jungen Torfstichen, am ' Rande von Schlenken auf und bildet oft + oder — Reinbestände. Z Drepanocladus exannulatus (Gümb.) Warnst. ‚ Hu — vereinzelt am Rande der Schlenken gegen das Wasser vorwachsend mit Sphagsnum recurvum und Sphasnum acutifolium f. laxum. ; Ri — ziemlich verbreitet am Rande von Schlenken mit Mnium Belleo 3 Philonotis caespitosa, oft auch Reinbestände bildend. er AI — vereinzelt am Rande von Schlenken mit Mnium Seligeri, RER hypnum stellatum. Drepanocladus [luitans (L.) ‘Warnst. er Hu (B.). Ri — hie und da in Schlenken mit Sphaenum subsscundum, Philonotis. caespilosa. A Pflanzengeosraphische Beobachtungen Ptilium erista-castrensis (L.) de Not: Rı — hie und da auf Bülten. AI — zerstreut auf Bülten oder in Vertiefangen zwischen Bülten mit Sphagnum recurvum, Sphagnum medium, Hvlocomium Schreberi. Ctenidium molluscum (Hedw.) Mitt. Ri — vereinzelt im Uebergangsmoor. Drepanium cupressiforme (L.) Roth (= Stereodon cupressiformis [L.] Brid.) Hu — an den Randpartien ziemlich: häufig. Pf — Vorkommen wie im Hudelmoos. Drepanium areuatum (Lindb.) Roth Ri — vereinzelt im Uebergangsmoor. Drepanium pratense (Koch) Roth Ri (Heg cetschweiler, Hepp, Culmann)! — einmal gefunden am Rande einer Schlenke. Calliergon cordifoium (Hedw.) Kindh. Hu. ®.). Calliergon stramineum (Dicks.) Kindb. Ri (Culmann), Calliergon trifarium (Web. u. Mohr.) Kindb. Hu — ziemlich häufig und verbreitet, als Schlenkenverlander auftretend, auch hie und da im Carex inflata-Bestand und im Rhvnchosporetum. Es kommt entweder allein, meistens aber mit Scorpidium scorpioides vor. Ri — nur subfossil gefunden in einer Tiefe von zirka. 1-5 Meter mit Scor- pidium scorpioides. f — ziemlich häufig in Schlenken mit Scorpidium scorpioides. Acrccladium cuspidatum (L.) Lindh. Hu — eines der häufigsten und verbreitetsten Moose der Flachmoorbestände. häufig in Gesellschaft von Fissidens adiantoides, Chrysohvpnum stellatum. Es kommt aber auch im Trichophoretum alpinı und auf Bülten vor, im letzteren Fall oft mit Aulacomnium palustre oder in Konkurrenz mit Sphagnum acuti- folium var. versieolor- N an gleichen Stellen und in denselben Assoziationen wie im Hudelt AFN moos, aber lange nicht so häufig, wei! diese Moore im allgemeinen mehr Hochmoorcharakter haben. 4% 7 Scorpidium scorpioides (L.) Limpr. £ Hi — häufig und verbreitet als Schlenkenverlander. Es kommt fast immet Rn Gesellschaft von Callierson trifarium vor. (Vergl. Calliergon trifarium). Ri — nur subfossil (Vergl. Calliergon trifarium). Pf ‚sleiches Vorkommen wie Calliergon trifwerium. } F Hylocomium splendens (Hedw.) Br. eur. Hu — in den Randpartien, auf Bülten, im Callunetum nicht selten. Oft mit Ihuidium tamarisecinum, Eurhynchium striatum, Hyvlocomium Schreberi. ‚Verbreitung und Vorkommen wie im Hudelmoos. , Bi an I ie > 1 Ben. BEN “ Kan a re ie _ "0 G. Josephyv Hvlocomium Schreberi (Willd.) de Not. Hu — ziemlich häufig und verbreitet an den Randpartien und auf Bülten nit Leucobryum glaucum und Seleropodium purum. Ri Al Vorkommen wie im Hudelmoos und außerdem im Hochmoorwald. Pf Hvlocomium squarrosum (L.) Br. eur. Rı — vereinzelt im Phragmitetum. Preissia commutata Nees. ; Hu — selten, mit Marchantia polymorpha. Marchantia polvmorpha L. Hu — zerstreut, mit Preissia commutata. Pellia epiphvlla (L.) Lindb. Hu — auf nacktem Torf, meistens in Gesellschaft von Dicranella cervi- culata. Pellia Neesiana (Gottsche) Limpr. Hu — auf nacktem Torf mit Cladonia digitata. Ri — an einer Torfwand zwischen Polytrichum strietum. Jamesoniella autumnalıs (D. C.) Stephani f. undulifolia (Nees.) K. Müller. Ri — im Uebergangsmoor mit Sphagnum medium, Leucobryum glaucum, Polytrichum strietum, Thuidium Philiberti var. pseudotamarisci. Cephalozia bicuspidata (L.) Dum. A] — überwuchert mit Calypogeia Neesiana am Rande einer Schlenke Sphagnum medium und Sphagnum cuspidatum. Cephalozia pleniceps (Austin) Lindb. Hu — auf nacktem Torf vereinzelt. Al — in einer Sumpfwiese zwischen Sphagnum cevmbifolium, Climacium dendroides und Hylocomium Schreberi. Cephalozia connivens (Dicks.) Spruce . Hu — auf nacktem Torf vereinzelt. Ri — zerstreut an Torfwänden mit Calvpogeia Neesiana. Calvpogeia Neesiana (Mass. u. Carest.) K. Müller. Ri — häufig an Torfwänden und am Rande von’ Schlenken, gemeinsam mit Dieranodontium longirostre, Georgia pellucida, Plagiothecium e«enticulatum, Cephalozia connivens, Lepidozia reptans. Moor bei Altmatt — am Rande einer Schlenke mit Gepholozia bicu- spidata, zwischen Sphagnum cuspidatum und Sphagnum medium. Lepidozia reptans (L.) Dum. Ri — an Torfwänden und am.Rande von Schlenken, gewöhnlich ı in 1.Gesell- schaft von Georgia pellucida, Calvpogeia Neesiana und Cephalozia connivens. Pflanzengeographische Beobachtungen 91 B. Allgemeine Beobachtungen über die Moose mit be- sonderer Berücksichtigung ihrer Assoziationen und Suk- zessionen. Die Moose haben im allgemeinen kosmopolitischen Charakter. Sie sind viel weniger abhängig vom Klima und der geographischen Lage als die Blütenpflanzen. Wenn wir ihre Biologie etwas näher betrachten, lassen sich diese Erscheinungen ohne weiteres erklären. Die Moose sind dem Substrat angeschmiegt, sie bilden ausgedehnte Rasen oder Polster oder nur dünne Ueberzüge auf der Unterlage. Das erinnert an die Anpassungserscheinungen der Alpenpflanzen und erklärt die Unabhängigkeit von der geographischen Breite. Denn durch diese Wuchsform besitzen die Moose ein günstigeres Lokalklima als die Blütenpflanzen an gleicher Stelle. Ein zweiter Faktor, der für die Phanerogamen von großer Wichtigkeit ist, für die Moose hingegen eine ganz untergeordnete Rolle spielt, ıst das Licht. Die Moose sind im großen und ganzen Schatten- pflanzen, sie bilden gewöhnlich in den Vegetationsvereinen das untere Stockwerk. Die lichtbedürftigen Arten aber, wie zum Bei- spiel die meisten Sphagna oder Dicranella cerviculata, sind an extrem feuchte oder extrem trockene Standorte angepaßt, so daß sie die Konkurrenz der Phanerogamen aus diesem Grunde nicht zu fürchten haben. Weiter ist zu beachten, daß die Moose Ober- flächenpflanzen sind, sie brauchen keinen tiefgründigen Boden, sondern eine dünne Schicht genügt ihnen. Deshalb können sie auch an stark von Phanerogamen bewachsenen Standorten vor- ‚kommen, da letztere aus den unteren Bodenschichten ihre Nähr- u ac stoffe beziehen. Diese Anspruchslosigkeit der Moose in Bezug auf Wärme, Licht und Boden ist der Grund für ihre weite Verbreitung. Eine Rolle spielen wohl auch die außerordentlich guten Einrichtungen der Mooskapseln zur Ausstreuung (der Sporen und deren leichte Transportfähigkeit. In scheinbarem Widerspruch dazu steht die Tatsache ihrer großen Gesellschaftstreue und ihrer scharfen Reaktion auf das Substrat, auf dem sie wachsen. Beweise für diese Erscheinungen habe ich bei der Besprechung des Rifferswiler Moores, bei der Beschreibung der Bülten, Schlenken und in der Florenliste ee- 92 &. Josephv zeben, und ich werde auch in diesem Kapitel noch im Zusammen- hang darauf zu sprechen kommen. Diese Eigenschaft der Moose ist schwieriger zu erklären, auch fand ich in der Literatur sehr wenige Angaben darüber. Die (resellschaftstreue erklärt sich aus der extremen: Anpassung an das Substrat. Diejenigen Moose, welche die gleichen Anpassungs- erscheinungen zeigen, kommen an gleichen Standorten vor und lassen andere, weniger gut angepaßte Moose nicht in ihrem Verband aufkommen. Auf was aber die Abhängigkeit und Anpassung an die Umgebung (vor allem an Feuchtigkeitsverhältnisse, an die Qualität des zur Verfügnng stehenden Wassers, an die Boden- krume u. s. w.) zurückzuführen ist, läßt sich schwer entscheiden. Es ist wohl daran zu denken, daß die Moose gerade durch ihre Eigenschaft als Oberflächenpflanzen schärfer auf das Substrat reagieren als die Blütenpflanzen, die mehr Raum für die Auf- nahme der Nährstoffe zur Verfügung haben. Vereinzelte nähere Angaben fand ich in EC. Grebe: „Studien zur Biologie und Geo- graphie der Laubmoose.“ Er führt zum Beispiel die Kalkfeindlieh- keit der rotgefüärbten Sphagna (darauf zurück, daß der Zellsaft sauer reagiert, durch Kalk neutralisiert wird und zugrunde geht. Eine weitere direkte Anpassungserscheinung sınd die Rhizoiden zum Beispiel von Polytriehum strietum und Aulacomnium palustre. Die Ansichten der Forscher über die Funktion dieses Wurzelfiizes gehen auseinander. Haberlandt und mit ihm Grebe nımmt an, daß die Rhizoiden der saprophytischen Lebensweise der Moose dienen, während H. Paul in „Beiträge zur Biologie der Laubmooshizoiden‘ diese Organe als reine Haftorgane bezeichnet. Wenn wir die üppige Vegetation gerade dieser beiden Moose anf dem sonst so nährstoffarmen Torfboden in Betracht ziehen, so inüssen wir mit der Ansicht von Haberlandt übereinstimmen. Es zwingt geradezu zur Annahme, daß diese Moose den spezifischen Charakter ihres Substrats in besonderem Grade auszunützen ver- stehen. Und da der Torfboden aus verwesenden Pflanzenteilen besteht, ist vom biologischen Standpunkt aus eine saprophytische Lebensweise gegeben. Selbstverständlich dienen diese Rhizoiden auch als Haftorgane. Dies ist besonders bei der Bültenbildung von großer Wichtigkeit, da Polytrichum und Aulacomnium den Sphagnumpolstern einen festen Halt geben. Trotzdem ist nicht Pflanzengeographische Beobachtungen 33 einzusehen, daß gerade auf dem festen, zähen Torf die Haftorgane eine so große Bedeutung hätten, daß sie zu so extremer Ausbildung gelangen könnten. ‘ Ganz kurz will ich noch auf die Frage der Korrelation zwischen Moosen und Phanerogamen eingehen. :Es ‘gibt woh! Fälle, in denen die Phanerogamen das Primäre sind, hauptsächlich bei Bäumen, in deren Schatten die Kryptogamenflora erst die Entwicklungsmögliehkeiten hat. Auf ein solches Beispiel habe ich bei der Besprechung der Bülten um einen gegebenen Kern hin- gewiesen. Im allgemeinen sind aber die Moose die Pioniere der Vegetation, sie bereiten den Boden zur Aufnahme von höheren (ewächsen vor. Besonders in Mooren ist das deutlich zu be- obachten. "Im folgenden sollen die wichtigsten und charakteristischen Moosassoziationen besprochen werden. Ich teile sie in dreiGruppen ein. Die beiden ersten unterscheiden sich durch ihr Feuch- tiekeitsbedürfnis, die erste enthält die trockenheitliebenden ‚Moose, die zweite die Sumpf- und Wassermoose. Die dritte Gruppe umfaßt die Familie der Sphagnaceen. Diese Moose wurden als systematische Einheit behandelt, weil sie morphologisch und biologisch eine so große Uebereinstimmung zeigen, daß sie nicht auseinandergerissen und in den einzelnen Gruppen untergebracht werden können. Innerhalb dieser Gruppen sind die Assoziationen in der Weise angeordnet, daß sie ein Bild von der Sukzessions- reihe geben. In der Florenliste der Moose fällt uns auf, daß die bestand- bildenden Arten in allen untersuchten Mooren zu finden sind. Diejenigen Arten, die nur in einem oder anderem Moor vor- kommen, sind gewöhnlich keine typischen „Moormoose“. Sie nehmen in irgendeiner Weise eine Ausnahmestellung ein, indem‘ sie sich an bestimmte Eigentümlichkeiten eines einzelnen Moores angepaßt haben. So sind zum Beispiel die Moose Mnium pune- tatum, Brachythecium rutabulum, Seleropodium purum, Evrhyn- ehium striatum, Plagiotheeium denticulatum, Ptilium crista- castrensis, Drepanıum eupressiforme, hie und da, vereinzelt oder - ın Assoziation, in den Hochmoorwäldern oder in den Randpartien } der Moore zu finden. Sie machen aber keinen charakteristischen Bestandteil der Vegetationsdecke aus und kommen ebenso häufig Se G. Josephv * oder noch häufiger an anderen Standorten vor. Diese Moose, so- wie eine Anzahl anderer, die auch nur vereinzelt auftreten, be- spreche ich nicht näher. Dann gibt es aber eine größere Zahl von. Moosen, die ihren bevorzugten Standort in den Mooren haben, die immer in der gleichen Assoziation und an den gleichen Stellen auftreten. Und darauf möchte ich .näher eingehen, denn dadurch können wir die Pflanzengesellschaften besser charakterisieren als durch Phanerogamen, die an extremen Standorten fast voll- ständig zurücktreten. Da sind vor allem die nackten Torfflächen zu nennen, die mit wenigen Ausnahmen zuerst von Moosen besiedelt werden, und zwar von denjenigen der ersten Gruppe. Zum Teil wurde darauf schon hingewiesen bei der Besprechung des Callunetums im ‘Hudelmoos und der Torfwände des Rifferswiler Moores. Wir haben dort gesehen, daß Dieranella cerviculata der erste Besiedler ist. Dieses Moos kommt überall vor, wo sich nackte Torfflächen finden. Es nimmt sogar vorlieb mit abgestochenen Torfstücken, die etwas länger als gewöhnlich zum Trocknen liegen bleiben. Es überzieht die steilen, nassen Torfwände der jungen Torfstiche mit einem grünen Ueberzug. Oft bildet es eine Assoziation mit Pellia epiphylla. Diese beiden Moose halten sich ziemlich das Gleichgewicht ım Konkurrenzkampf, so daß keines unterliegt. Ein scharfer. Konkurrent ist aber Polytrichum strietum, das allerdings anspruchsvoller, dafür aber bedeutend robuster ist a!s Diceranella. Wir finden diese Sukzessionsreihe überall auf nacktem Torf, immer ist Dieranella cerviculata der Pionier. unterliegt aber dem kräftigeren Polytrichum strietum. Aehnlich wie Dicranella cerviculata verhalten sich in Bezug auf Standorts- ansprüche Campylopus turfaceus und Ceratodon purpureus. Sie sind ebenfalls Besiedler von nacktem Torf, sind aber anspruchs- voller als Dieranella. Vor allem sind sie mehr an Trockenheit an- gepaßt, während Dicranella in Bezug auf Feuchtigkeit ziemlich indifferent ist. Diese beiden Moose sind deshalb lange nicht so häufig und verbreitet wie das erstgenannte, Hier sind auch ‚die Polytrichaceen anzufügen, die, wie schon erwähnt, den Konkurrenzkampf mit Dieranella cerviculata aufnehmen und bestehen. Es kommt vor allem Polytrichum | strietum in Betracht, leicht kenntlich durch seinen dichten, weißen Pflanzengeograpänische Beobachtungen 95 _Wurzelfilz. Wir finden es an den steilen Torfwänden mit Flechten (Cladonia, pyxidata, digitata, Baeomyces spec.,. Icma- dophila ericetorum), mit Hylocomium splendens und Hylocomium Schreberi. Es bildet die sogenannten Polytrichum-,Tundren‘“ an abgetorften Stellen, zur Fruchtzeit schon von weitem kenntlich durch die intensiv rötlich-gelbe Färbung der Sporogone. Hier findet sich, das Moos fast in Reinbeständen, die oft einen bis mehrere Quadratmeter bedecken. Hie und da treten auch Strauch-. flechten und vereinzelt Phanerogamen (Eriophorum vaginatum) in diesen Polytrichumtundren auf. Eine weitere Art des Vorkommens der Polytrichaceen ist die auf dem oberen Teil von Bülten. Hier findet sich immer wie- der die Assoziation Aulacomnium palustre, Polytrichum strietum und Sphagnum, speziell die bültenbildenden Sphagna, die in der dritten Gruppe besprochen werden. Polytrichum strietum ist gewöhnlich Sieger im. Konkurrenzkampf, wenigstens über die Sphagneen, während sich Aulacomnium palustre recht gut be- haupten kann. An gewissen Standorten, besonders an feuchteren, herrscht sogar Aulacomnium vor. Sowohl Polytrichum strietum wie auch Aulacomnium palustre sind also außerordentlich gut an das Wachstum auf Torfböden angepaßt, was wohl auf den schon erwähnten Wurzelfilz zurückzuführen ist. Von den übrigen Polytrichaceen sind Polytrichum formo- sum und gracile zu nennen, die aber beide keine große Rolle spielen. Polytrichum gracile kommt hie und da mit Polytrichum stricetum zusammen an denselben Standorten vor, ist jedoch nicht bestandbildend. Polytrichum formosum treffen wir vereinzelt im Hochmoorwald, es ist aber kein typisches Moormoos. Eine große Rolle spielt zum Beispiel in den Juramooren Polytrichum juni- perinum, das dort an die Stelle von Polytrichum strietum tritt. Somit wurden die extremst angepaßten Moose charakteri- siert, welche diejenigen Standorte besiedeln, die durch Phanero- gamen und andere Moose nicht bewohnt werden können. Bei der Besprechung der Bültenbildung habe ich hauptsächlich auf die Konkurrenzverhältnisse dieser Moose hingewiesen. — Im gleichen Zusammenhange wären noch zu nennen Leucobryum glaucum, Dieranum Bonjeani und Pohlia nutans. Die beiden letztgenann- ten spielen eine geringe Rolle, sie finden sich im Callunetum, auf en G. Josephr | ” nacktem Torf mit Dieranella cervieulata und in der Polytrichum- tundra, geben aber der Vegetationsdecke nie ihr Gepräge. Von erößerer Bedeutung kann Leucobryum glaucum werden, das in- folge seiner Organisation (es schafft sich einen eigenen Boden durch Vertorfung der älteren Stengelstücke) ganze Bülten bilden kann. (Vergl&öiche Bültenbildung.) Ganz kurz sollen auch die Moose des Hochmoorwaldes be- sprochen werden, die ebenfalls der ersten Gruppe angehören. Sie sind bedentend anspruchsvoller als die schon beschriebenen. Sie leben unter günstigeren Bedingungen in einem viel gleich- mäßıigeren Lokalklıma, bedingt durch die Beschattung durch Bäume, Sträucher und Reiser. Anderseits haben sie einen schwie- rigeren Stand durch die Konkurrenz der Reiser, besonders V accı- nıum Mpyrtillus und Calluna vulgarıs. Diese Konkurrenz er- tragen sie durch ihre große Anpassung an Beschattung und die Ausnützung der obersten, von den Phanerogamen nicht 'benützten Bodenschicht. Zu diesen Moosen gehören hauptsächlich Dieranum undulatum, Scleropodium purum, Hylocomium splendens, Hylo- comium Schreberi, und selbstverständlich findet sich auch Poly- trichum strietum in dieser Assoziation. Dies alles sind aber keine spezifischen Moormoose, sie kommen sämtlich auch in anderen Wäldern vor. Wie erwähnt, kann auch der Hochmoorwald in dieser extremen Form nicht mehr zu den eigentlichen Moor- heständen gerechnet werden. Interessant ist noch die Assoziation von Dieranodontium longirostre und Georgia pellueida, sie wurde schon bei der Beschreibung der Torfwände im Hochmoorwald bei Rifferswil berücksichtigt. Im Gegensatz zu allen 'bis jetzt besprochenen Moosen steht die Gruppe der Sumipfmoose, die viel Feuchtigkeit verlangen und einen Teil der Vegetationsperiode gewöhnlich halb unter- getaucht verbringen. Diese Moose, die der zweiten Gruppe an- gehören, kommen, nach meiner Definition von Hochmoor und Flachmoor, hauptsächlich in Flachmoorbeständen vor. Sie 'be- vorzugen den ÜOarex ıinflata-Bestand, das Rhynchosporetum und vor allem die Schlenken. Ich möchte aber nochmals bemerken, daß die Unterscheidung hier von geringer Bedeutung ist, wei! erstens alle die Moore nicht mehr ursprünglich sind und zweitens die Definition durch die immerwährenden Regressionen er- Pflanzengeographische Beobachtungen 97 schwert wird. Hauptsächlich die Schlenken, die nach ihrer Flora und dem Wasserstande meistens zu den Flachmoorbeständen ge- hören, lassen sich kaum in diesen beiden Gruppen unterbringen, besonders wenn sie in typischen Hochmoorbeständen, wie zum Beispiel dem Trichophoretum caespitosi und dem Hochmoorwalde vorkommen. Die wichtigsten Moose dieser Gruppe sind also die Schlen- kenmoose. Sie sind die hauptsächlichsten Besiedler dieser Stand- orte, denn die Phanerogamen findet man nur sehr selten unter- getaucht. Von den Schlenkenmoosen besteht eine gleitende Reihe zu den Sumpfmoosen. Eine scharfe Grenze läßt sich deshalb zwischen den beiden Kategorien nicht ziehen. Schlenkenmoose nenne ich diejenigen, welche während des größten Teiles des Jahres untergetaucht leben und nur in heißen Sommern aus- trocknen. Die Sumpfmoose dagegen leben fast immer oberhalb des Wasserspiegels. Die wichtigsten dieser Schlenkenmoose sind Calliergon trifarium und Scorpidium scorpioides, die fast immer eine Assoziation bilden. Sie können seichte Schlenken fast voll- ständig ausfüllen oder bilden Schlenkenverlander, indem sie vom Ufer her hineinwachsen. In größerer Ausdehnung habe ich diese Assoziation nur im Hudelmoos gefunden, im Moor von Pfäffikon vereinzelt und im Moor bei Rifferswil nur subfossil. Dort findet sich in 21% Meter Tiefe eine dünne Schicht von Seekreide, die oben und unten begrenzt ist von Torfschichten, welche diese Moose führen. Die Ufer der seichten Schlenken sind meistens durch eine ganz charakteristische Assoziation gebildet. Wir finden einen dichten, meist goldgrün glänzenden Teppich von Drepano- claden, hauptsächlich Drepanocladus vernicosus und Drepano- cladus fluitans. Diese Moose bilden neben Scorpidium scorpioides und Calliergon trifarıum die wichtigsten Schlenkenverlander. Oberhalb des permanenten Wasserspiegels finden wir Drepano- cladus intermedius und exannulatus, welche schon zu den Sumpf- moosen zu zählen sind. Hier stellen sich auch. Chrysohypnum stellatum und polygamum ein, dann verschiedene Philonotisarten, _ wie Phhilonotis marchica, Philonotis fontana, Philonotis caespitosa, von denen das letztere am häufigsten und verbreitetsten ist. In die gleiche Gesellschaft gehören Fissidens osmundoides, Fissidens _ adiantoides, Mnium Seligeri. Alle diejenigen Moose, welche nicht | Pflanzengeograph. Beobachtg. 1920 7 % 3 £ =. BSD ee Horn 98 G. Josephy immerwährende Wasserbedeckung beanspruchen, kommen häufig auch im Innern des Carex inflata-Bestandes vor. Das wichtigste Moos dieses Bestandes ist das typische Sumpfmoos Acrocladium cuspidatum. Es ist das verbreitetste und indifferenteste Flach- moormoos, bildet oft Reinbestände und kann auch mit all den früher genannten Sumpfmoosen vermischt vorkommen. Hier anschließend sollen die Moose der dritten Gruppe, die Sphagna, behandelt werden, und zwar zuerst die Schlenken- und Sumpfsphagna, die sich den eben beschriebenen Schlenken- und Sumpfmoosen anreihen lassen. Es sind dies die typischen Hoch- moorbewohner, (die in den unberührten Mooren ausgedehnte Rasen bilden, in den hier behandelten Mooren jedoch keinen wichtigen Bestandteil der Vegetation ausmachen. Immerhin kann man sich aus den gefundenen Resultaten in großen Zügen ein Bild von den Standortansprüchen und der Verteilung der ein- zelnen Arten machen. v re Das typische Schlenkenmoos ist Sphagnum cuspidatum, gelegentlich wandert auch Sphagnum recurvum von den Rand- partien in die seichteren Schlenken ein. Sphagnum molluscum und Sphagnum contortum, die den Rand von seichten Schlenken bekleiden, aber auch im Vaginetum und im Carex inflata-Bestand vorkommen, möchte ich eher zu den Sumpfsphagneen zählen. Typische Vertreter dieser Kategorie sind besonders Sphagnum subsecundum und inundatum, die wir gewöhnlich in Sumpfwiesen unter Chrysohypnum polygamum, Philonotis-Arten, Acrocladium ete. finden. Auch Sphagnum acutifolium f. laxum gehört in diese Gruppe. — Diese Sumpf- und Schlenkensphagna sind die licht- und wärmebedürftigsten Arten. Sie sind dem intensivsten Sonnen- licht ausgesetzt, da an den von ihnen besiedelten Standorten, be- sonders in und am Rande der Schlenken, die Phanerogamen zu- rücktreten. ; Ganz anders die bültenbewohnenden Sphagna. Diese können Beschattung und auch zeitweilige Austrocknung gut ertragen. Sie kommen, wie im Kapitel über die Bülten ausgeführt wurde, an von Phanerogamen stark bewachsenen Stellen vor. — Sehr oft tritt eine rote Färbung dieser Sphagneen auf, wohl eine An- passungserscheinung. Es wurde schon früher darauf hingewiesen, daß ©. Grebe in dem roten Farbstoff. ein Atmungsschomogen ! & ” ia Pr ee Den SCHanEcke Beobachtungen Sicht. Die Hypothese, daß der rote Farbstoff der Sphagna durch Kalk neutralisiert wird und zugrunde geht, wird gestützt durch -die Tatsache, daß diese rotgefärbten Sphagna, die typischen Bülten- und Hochmoorbewohner, am meisten vor dem kalkhalti- _ gen Grundwasser geschützt sind. Bültenbildende Sphagna sind: Sphaenum cymbifolium, _ Sphagnum medium, Sphagnum acutifolium typie. und f. versi- color. Am Rande der Bülten traf ich ferner Sphaenum papillo- sum und vereinzelt im Moor bei Rifferswil Sphagnum Warnstorfü. B.\ Natürlich lassen sich nicht alle Arten ausnahmslos einer dieser Gruppen zuteilen. Infolge der Variabilität einzelner For- men gibt es auch von diesem Schema verschiedene Ausnahmen. | Mögen diese Ausführungen einen Beitrag zur Charakteri- ‘sierung der Moosflora der schweizerischen Moore liefern und über ihre Zusammensetzung, ihre Ansprüche an Boden, Raum und Lieht Aufschluß geben. 7. Pflanzengeograph. Beobachtg. 1920 / 7 Schlußwort. Ich hoffe, mit der vorliegenden Arbeit ein Bild von der Entwicklungsgeschichte und den wichtigsten Pflanzengesell- schaften der Moore des schweizerischen Mittellandes gegeben zu haben. Auf drei verschiedene Arten: 1. durch die Monographie eines einzelnen Moores, 2. durch Vergleich mit anderen Mooren und 3. durch Erhebungen auf den Schlenken und Bülten bin ich zu den gleichen Resultaten gelangt. Immer zeigte sich in großen Zügen der gleiche Entwicklungsgang von den hygrophilen zu den mesophilen Pflanzengesellschaften. Es sind relativ wenige Arten, die für die Moore in Betracht kommen, .doch sind diese, vor allem die Moose, von weitgehender Konstanz. Es wäre natürlich von großem Vorteil, auch außerschweize- rische Moore aus eigener Anschauung kennenzulernen. Nach der Literatur zu schließen herrscht auch dort Uebereinstimmung mit den gefundenen Resultaten. Durch einen Vergleich würden sich aber gewiß noch viele neue Gesichtspunkte und Probleme zeigen, die einer Bearbeitung wert wären. Es konnten nicht alle aufgeworfenen Fragen befriedigend gelöst werden, teils aus dem schon erwähnten Mangel an Vergleichen, teils aus Mangel an Zeit. So verspräche zum Beispiel noch die genauere Verfolgung der Moosassoziationen und Sukzessionen mit ihren Ba i Lebensbedingungen eine dankbare Arbeit. Ich hoffe, daß die Zukunft mir dazu noch Gelegenheit bieten | wird. | Be Alphabetisches Namenverzeichnis. Abies alba Miller 55. Acrocladium euspidatum (L.) Lindb. 21, 22, 26, 28, 31, 47, 48, 50, 66, 68, 76 84, 85, 86, 87, 88, 89, 98. Agrostis alba L. 37. Agrostis tenuis Sibth. 25, 30, 37. Ajuga reptans L. 43. Alisma Plantago aquatica L. 15, 16, 17, 25, 37. Alnus glutinosa (L.) Gärtner 40. Alopeeurus aequalis Sobolewsky 37. Amblystegium riparium (L.) Br. eur. 87, 88. Andromeda poliifolia L. 20, 43, 51, 52, 55, 69, 79. Angelica silvestris L. 17, 22, 25, 28, 42, 47. Anthoxanthum odoratum L. 17, 25, 28. 29, 30, 32, 37, 47. Arabidopsis Thaliana (L.) Heynh. 40. Athyrium Filix femina (L.) Roth 36. Aulacommium palustre (L.) Schwaegr. 26, 28, 29, 35, 48, 52, 53, 57, 65, 67, 68, 69, 70, 71, 76, 77, 83, 84, 85. 87, 89, 92, 9. Baeomyces Pers. spec. 49. Barbula gigantea Funck 48, 85, 87. Berberis vulgaris L. 40. Betula pubescens Ehrh. 18, 24, 25 30, 32, 35, 40, 48, 51, 55, 56, 66, 67, 68. Bidens cernuus L. 10, 15, 16, 17. Brachythecium rutabulum (L.) Br. eur. 55, 87, 9. Briza media L. 31, 38. Bryum bimum Schreb. 22, 55, 86. Bryum turbinatum (Hedw.) Schwaegr. 86. Bryum ventricosum Dicks. 17, 86. Calamagrostis Epigeios (L.) Roth 25, 29, 31, 37. Calliergon cordifolium (Hedw.) Kindb. 89. ‚Calliergon stramineum (Dicks.) Kindb. 89. Callier gon trifarium (Web. u. Mohr.) Kindb. 20, 22, 76, 88, 89, 97. ‚Calluna vulgaris (L.) Hull 20, 25, 28, 29, 30, 32, 34, 35, 43, 47, 48, 51, 52, 59 56, 57, 59, 63, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 96. Caltha palustris L. 25. Calypogeia Neesiana (Mass. u. Carest.) K. Müller 49, 90. "Campanula patula L. 44. Campanula rotundifolia L. 44. Campylopus turfaceus Br. eur. 57, 85, 94. Cardamine pratensis L. 22, 40. -Carex canescens L. 15, 18, 22, 25, 28, 38, 68. . Dieranella cerviculata (Hedw.) Schimp. 14, 33, 34, 49, 84, 86, 90, 91, 94, 96. 102 G. Josephy j Carex diandra Schrank 23, 25, 38. Carex echinata Murray 22, 25, 31, 38. Carex elata All. 18, 20, 22, 25, 28, 32, 38, 50, 76. Carex elongata L. 38. Carex flacca Schreber 38. Carex.flava L. 15, 18, 20, 22, 23, 24, 28, 30, 38, 78, Carex fusca All. 25, 31, 38, 47. Carex hirta L. 38. Carex inflata Hudson 15, 18,20, 21, 22, 24, 31, 38, 47, 65, 66, 68, 76. Carex lasiocarpa Ehrh. 38, Carex ornithopoda Willd. 38. Carex pallescens L. 38. Carex panicea L. 15, 38, 47. Carex pilulifera L. 38. Centaurium umbellatum Gilib. 25, 28, 31, 43. Cephalozia bieuspidata (L.) Dum, 78, 90. Cephalozia connivens (Dicks.) Spruce 49, 90. Cephalozia pleniceps (Austin) Lindb. 90. - Cerastium caespitosum Gilib. 40. 'Ceratodon purpureus (1..) Brid. 14, 85, 9. Chrysohypnum polygamum (Br. eur.) Loeske 26, 76, 84, 87, 88, 97, 98. Chrysohypnum stellatum (Schreb.) Loeske 26, 28, 47, 76, 84, 85, 86, 88, 59, 97. Cirsium oleraceum (L.) Scop. 22, 23, 24, 28, 32, 45, 66. Cirsium palustre (L.) Scop. 17, 22. Cladonia alpestris L. 51. Cladonia coceifera L. 51. Cladonia digitata Schaer. 49, 96. Cladonia fimbriata L. 33. Cladonia pyxidata L. 33, 35, 95. Cladonia silvatica L. 51. Climacium dendroides (1..) Web. u. Mohr 26, 31, 48, 50, 76, 87, 90. Comarum palustre L. 18, 20, 22, 24, 28, 31, 41. Cornus sanguinea L. 42. Cratoneurum commutatum (Hedw.) Roth 88. Crepis capillaris (L.) Wallr. 45. Ctenidium molluscum (Hedw.) Mitt. 48, 87, 89. Cynosurus cristatus L. 38. Dieranodontium longirostre (Starke) Schimp. 49, 57, 84, 85, 86, 90, 96. Dieranum Bergeri Bland. 85. Dieranum Bonjeani de Not. 48, 85, 86, 87, 95. Dieranum undulatum Ehrh. 48, 52, 55, 56, 57, 70, 85, 96. ni A Drepanium arcuatum (Lindb.) Roth 48, 87, 89. Drepanium cupressiforme (L.) Roth = Stereodon cupressiformis (L.) Brid. 35, 89, 93. Drepanium pratense (Koch) Roth 89. Pflanzengeographische Beobachtungen NR Drepanocladus exannulatus (Gümb.) Warnst. 22, 47, 50, 76, 83, 84, 86, 87, 88, 97- Drepanoeladus fluitans (L.) Warnst. 76, 84, 88, 97. Drepanoeladus intermedius (Lindb.) Warnst. 18, 26, 88, 97. Drepanocladus vernicosus (Lindb.) Warnst. 47, 84, 88, 97. Drosera anglica Hudson em. Sm. 14, 15, 41. Drosera anglica Hudson em. Sm. x rotundifolia L. 41. Drosera rotundifolia L. 15, 18, 20, 22, 24, 28, 31, 40, 47, 48, 51, 52, 60, 65, 66, 68, 69, 76, 98. Dryopteris cristata (L.) Gray 25, 36, 78. Dryopteris spinulosa (Müller) O. Kuntze 31, 35, 63. ssp. euspinulosa (Acherson) Schinz und Thellung 36. > ssp. dilatata (Hoffm.) C. Christensen 36. Epilobium angustifolium L. 42, 43. Epilobium palustre L. 25, 42. 'Equisetum limosum L. 15, 16, 18, 20, 22, 25, 28, 31, 35, 36, 50, 68, 76. Equisetum palustre L. 15, 16, 17, 23, 24, 30, 36, 47, 66, 68, 70. Erigeron annuus (L.) Pers. 44. Eriophorum angustifolium Roth 15, 18, 20, 22, 24, 28, 30, 32, 38, 52, 53, 60, 65, 66, 68, 78. Eriophorum gracile Roth 18, 20, 38. Eriophorum vaginatum L. 29, 30, 35, 38, 51, 52, 53, 55, 57, 60, 70, 74, 76, 78, 95. Eupatorium cannabinum L. 22, 24, 31, 44, 47, 65. Euphrasia Rostkoviana Hayne 28, 30, 44, Euphorbia Cyparissias L. 31, 41. Euphorbia strieta L. 41. Eurhynchium striatum Schreb. 87, 88, 89, 93. Fagus silvatica L. 55. Festuca rubra L. var. commutata Gaudin 25, 31, 38. Filipendula Ulmaria (L.) Maxim. 22, 25, 28, 41, 47. Fissidens adiantoides (L.) Hedw. 26, 28, 31, 47, 48, 85, 87, 88, 89, 97, Fissidens osmundoides (Sw.) Hedw. 85, 97. Frangula Alnus Miller 25, 28, 30, 32, 35, 41, 42, 48, 52, 55, 56, 57, 58, 59, 63, 66, 70. Galeopsis Tetrahit L. 43. -Galium Mollugo L. 24, 28, 30, 35. ssp. elatum (Thuill.) Brig. 44. _ ssp. dumetorum (Jordan) H. Braun 44. Galium palustre L. 15, 17, 44, 47, Galium uliginosum L. 22, 24, 44. } Georgia pellueida (L.) Rabenh. 49, 57, 84, 85, 86, 90, 96. - Gymnadenia conopsea (L.) R. Br. 39. Helleborine latifolia (Hudson) Bruce 39. - Helleborine palustris (Miller) Schrank. 24, 28, 39. Hieracium Pilosella L. 45. Hieracium pratense Tausch ssp. pratense Tausch x gen. 2 brevipilum N. P, 45. | ; ssp. pratense Tausch $ subcollinum N. P, 45. k 2 ER „ - Bet ee se et ie ar 4 a re sch "32 Im An. E 3 Mr ae - ne DEE, an ee eh Er Be ES ee ex ER 104 G. Josephy Hieracium sabaudum L. ssp. virgultorum Jordan 45. Hieracium umbellatum L. 45, Hieracium vulgatum Fries 22, 25, 30. ssp. Lachenalii Gmeb. ß argilaceum Jord. 45, ssp. irriguiceps Zahn 45. Holeus lanatus L. 17, 22, 24, 28, 37. Hydrocotyle vulgaris L. 20, 24, 28, 30, 32, 42, 68. Hylocomium Schreberi (Willd.) de Not. 26, 35. 49, 55, 56, 57, 59, 70, 71, 76, 83, 85, 87, 89, 90, 95, 96. Hylocomium splendens (Hedw.) Br. eur. 35, 48, 49, 55, 56, 57, 63, 70, 85, 87, 89, 95, 96. Hylocomium squarrosum (L.) Br. eur. 48, 9%. Hylocomium triquetrum (L.) B. S. 55. Hypericum humifusum L. 42. Hypericum perforatum L. 22, 25, 28, 31, 35, 42, 6. Hypochoeris radicata L. 45. Icmadophila ericetorum L. 49, 95. Inula salieina L. 44. Jamesoniella autumnalis (D. C.) Stephani f. undulifolia (Nees) K. Müller 90. Juncus acutiflorus Ehrh. 15, 24, 39. Juneus acutiflorus Ehrh. x alpinus Vill. 39. Juncus alpinus Vill. 28, 39. Juncus alpinus Vill. x articulatus L. 39. Juncus articulatus L. 39. Juncus compressus Jacq. 39. Juncus effusus L. 17, 22, 24, 31, 39, 65, 68. ‚Juniperus communis L. 55. Knautia silvatica (L.) Duby var. dipsacifolia (Host) Godet 44. Lemna minor L. 14, 15, 38. Leontodon hispidus L. var. glabratus (Koch) Bischoff 45. var. vulgaris (Koch) Bischoff 45. Lepidozia reptans (L.) Dum. 49, 78, 90. Leptobryum piriforme (L.) Wils. 86. Leucobryum glaucum (L.) Schimp. 28, 31, 32, 35, 48, 49, 52, 53, 55, 85, 90, 95, 96. Ligustrum vulgare L. 43. Linum catharticum L. 31, 41. Liparis Loeselii (L.) Rich. 39. Lonicera Xylosteum L. 44. Lotus eornieulatus L. 41. Lotus uliginosus Schkuhr. 22, 41. Luzula campestris (L.) Lam. u. D. €. ssp. multiflora (Ehrh.) A. u. G. 25, 28, 3l, 35, 39. 47, 68. Lychnis Flos cueuli L. 25, 40. Lycopodium annotinum L. 35, 37. Lycopodium inundatum L. 15, 37, 52. Lyecopodium Selago L. 37. Pflanzengeographische Beobachtungen 105 Lyeopus europaeus L. 17, 25, 43. Lysimachia vulgaris L. 17, 18, 20, 22, 24, 28, 30, 35, 43, 47, 68, 69. Lythrum Salicaria L. 15, 17, 22, 24, 28, 30, 35, 42, 47, 65. Majanthemum bifolium (L.) F. W. Schmidt 39, 55. Marchantia polymorpha L. 22, 26, 78, 90. Mentha aquatica L. 15, 16, 17, 18, 20, 22, 24, 28, 31, 43, 66. Menyanthes trifoliata L. 15, 43, 50, 76. Mnium punetatum (L.) Hedw. 76, 93. Mnium Seligeri Jur. 47, 50, 76, 86, 87, 88, 97. Molinia eoerulea (L.) Mönch 16, 17, 18, 20, 24, 27, 28, 29, 30, 35, 37, 38, 48, 52, 53,55, 57, 6%, 68,69, 70. | Myriophyllium vertieillatum L. 15, 42. Nardus strieta L. 31, 35, 38, 55, Nymphaea alba L. 10, 14, 15, 40, 65. Orchis incarnatus L. 39. Orchis latifolia L. 39. Orchis maculatus L. 22, 39, 47. Orchis Morio L: 39. ÖOrchis Traunsteineri Sauter 39. Orthotrichum tenellum Bruch 86. Oryza oryzoides (L.) Schinz und Thellung 37. Oxyeoccus quadripetalus Gilib. 18, 20, 25, 28, 29, 35, 43, 51, 52, 55, 57, 60, 63, 66, 68, 69, 70, 78. Parnassia palustris L. 24, 28, 30, 32, 41. Pedicularis palustris L. 44, 50, 76. Pellia epiphylla (1..) Lindb. 26, 78, 90, 94. Pellia Neesiana (Gottsche) Limpr. 90. Peucedanum palustre (L.) Mönch 17, 22, 23, 24, 28, 30, 35, 42, 65, 67, 68. Philonotis caespitosa Wils. 47, 76, 84, 86, 87, 88, 97. Philonotis fontana (L.) Brid. 26, 87, 97. Philonotis marchica (Willd.) Brid. 87, 97. Picea excelsa (Lam.) Link 37, 48, 52, 55, 70. _Pinguieula vulgaris L. 44. Pinus montana Miller var. uncinata (Ramond) Willkomm 50, 51, 55, 56, 58, 62. Pinus silvestris L. 32, 35, 37, 48, 52, 55, 56. Plagiothecium denticulatum (L.) Br. eur. 49, 88, 90, 93. Plagiotheeium Ruthei Limpr. 88. Platanthera bifolia (L.) Rich. 25, 28, 39. Poa trivialis L. 38. Pohlia nutans (Schreb.) Lindb. 34, 85, 86, 95. Pohlia nutans (Schreb.) Lindb. var. Sphagnetorum Schimp. 86. Polygala amarella Crantz 28, 41. Polygala vulgaris L. 41. Polygonatum multiflorum (L.) All. 55, 68. Polygonum Persicaria L. 15, 17, 40. Polytrichum formosum Hedw. 87, 9. ORTE, in “ RE TE - ee u BE re RT: 106 G. Josephy Polytrichum gracile Dicks. 34, 35, 87, 9. Polytriehum juniperinum Willd. 95. Polytrichum strietum Banks 26, 29, 31, 33, 34, 35, 48, 49, 52, 53, 55, 56, 57, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 77, 78, 83, 84, 85, 86, 87, 90, 92, 94, 95, 96. Populus tremula L. 25, 31, 40. Potamogeton natans L. 10, 14, 15, 37. Potamogeton pusillus L. 10, 14, 15, 37. Potentilla erecta (L.) Hampe 17, 20, 24, 28, 29, 30, 35, 41, 47, 52, 53, 66, 68, 69. ‚Preissia commutata Nees 90. Prunus avium L. 41. Prunus Padus L. 41. Pteridium aquilinum (L.) Kuhn 36. Ptilium erista-castrensis (L.) de Not. 55, 57, 76, 83, 89, 93. Pyrola rotundifolia L. 25, 42, 66. Quercus Robur L. 31, 35, 40, 52. "Ranunculus Flammula L. 40. Rhamnus cathartica L. 42. | Rhynchospora alba (L.) Vahl 12, 14, 15, 17, 18, 19, 20, 25, 30, 38, 60, 68, 74, 76. Rosa canina L. 44. 2 Rubus bifrons Vest. 17, 41, 48. Rubus idaeus L. 41, 55. Rubus nessensis W. Hall 41. Rubus suleatus Vest. 41. Rumex Acetosa L. 40. - Rumex Acetosella L. 16, 17, 40. Salix alba L. 39. Salix aurita L. 18, 23, 24, 28, 30, 32, 35, 40, 55, 65, 66, 67, 69. Salix caprea L. 40. - Salix cinerea L. 25, 40. Salix nigricans Sm. 40. Salix purpurea L. 25, 39. Salix repens L. 20, 25, 28, 30, 32, 39, 66. Scheuchzeria palustris L. 74, 79. Schoenoplectus lacustris (L.) Palla 15, 38. Scleropodium purum (L.) Limpr. 87, 90, 93, 96. Scorpidium scorpoides (L.) Limpr. 18, 20, 26, 66, 76, 88, 89, 97. Seutellaria galerieulata L. 43. Senecio silvaticus L. 8. Sieglingia decumbens (L.) Bernh. 37. Solanum Dulcamara L. 43. ! Solidago Virga-aurea L. 25, 31, 44. Sorbus aucuparia L. 35, 55. Sparganium erectum L. ssp. neglectum (Beeby) Schinz u. Thellung 37. Sparganium minimum Fries 37. . Sphagnum aecutifolium Ehrh. 20, 26,48, 51, 52, 55, 56, 57; 60, 67,70, 77,83, 84, 86, 99- « Be a en a \ 'Sphagnum eymbifolium: Ehrh. 18, 26, 28, 35, 48, 56, 65, 66, 67, 68, 77, 78,83, Pflanzengeographische Beobachtunsen 107 Sphagnum acutifolium Ehrh. f. laxum Warnst. 83, 84, 88, 98. Sphagnum acutifolium Ehrh. f. versicolor Warnst. 49, 84, 89, 99. „Sphagnum acutifolium Ehrh. varı purpureum Schimp. 84. Sphagnum contortum (Schultz) Limpr. = Sphagnum laricinum Spr. 15, 34, 88. Sphagnum cuspidatum Ehrh. em. Russ. et Warnst. 15, 76, 78, 83, 90, 98. Sphagnum euspidatum Ehrh. var. laxifolium C. Müll. 79, 83. 84, 90, 99. Sphagnum eymbifolium Ehrh. var. squarrosulum Br. 20, 83. Sphagnum fuscum V. Klinggraeff 51. Sphagnum Girgensohnii Russ. 70, 84. Sphagnum inundatum Russ. exp. Warnst. 47, S4, 87, 88, 98. Er Sphagnum medium Limpr. 51, 55, 60, 66, 87, 70, 76, 83, 86, 89, 90, 99. Sphagnum molluscum Bruch 76, 83, 98. - en Sphagnum papillosum Lindb. 51, 83, 99. vo Sphagnum recurvum Pal. 76, 83, 84, 88, 89, 93. % = ssp. subeitratus (Schreber) Briq. 43. Trichoon Phragmites ‚(L.) Rendle 37, 47, 48. Trichophorum alpinum (L.) Pers. 18,19, 20, 22,23, 24, 27,28, 30, 38, 47, 48, 52, 53, 66. Trichophorum cacspitosum (L.) Hartmann 50, 51, 52, 53, 60, 76. Tussilago Farfara L. 17. Typha latifolia L. 15, 16, 17, 20, 22, 23; 24, 37. Utrieularia minor L. 14, 15, 44, 76. B Utrieularia vulgaris L. 14, 15, 44, 65. Er Vaccinium Myrtillus L. 31, 34, 35, 43, 48, 55, 56, 79, 85, 96. “ih Vacceinium uliginosum L. 43, 51, 55, 56, 57, 70, 79. Vaceinium Vitis idaea L. 43, 55, 56, 70, 89. Valeriana dioeca L. 44. Veronica officinalis L. 43. Veronica scutellata L. 43. Viburnum Lantana L. 44, Viburnum Opulus L. 44. Viola canina L. em. Rchb. 35, 42, Viola palustris L..17, 25, 31, 42. Sphagnum rubellum Wils. 51, 89, 5 a Sphagnum rubellum Wils. var. versicolor Wils. 84. E ke Sphagnum subsecundum Nees 20, 26, 76, 83, 84, 87, 88, 98. > Sphagnum Warnstorfii Russ. 84, 99. ö Be Stellaria graminea L. 40. RN - Suceisa pratensis Mönch 30, 44. Bi; 'Thuidium Philiberti Limpr. var. pseudotamarisei (Limpr.) Culm. 48, 87, 90. : Thuidium tamariscinum (Hedw.) Br. eur. 87, 89. "A Thymus Serpyllum L. 28, 30. a ssp. ovatus (Miller) Brig. 43. Bi Literaturverzeichnis. Anderson, Gunnar. Das nacheiszeitliche Klima von Schweden und seine Be- ziehungen zur Florentwicklung Ber. d. Schweiz. Bot. Ges. 1903. Baumann, E. Die Vegetation des Untersees (Bodensee). Eine floristisch-kritische und biologische Studie. (Diss. Zürich.) Arch. f. Hydrobiologie, VI, 1911. Suppl. I. Stuttgart 1911. Boltshauser. Beiträge zu einer Flora des Thurgau. Mitt. Thurg. Nat. Ges. Heft 6. 1884. Brockmann-Jerosch, H. Die fossilen Pflanzenreste des glacialen Deltas bei Kalt- brunn und deren Bedeutung für die Auffassung des Wesens der Eiszeit. Ber. d. St. Gall. Nat. Ges. 1908/09. Culmann, P. 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Vergleichende Untersuchungen auf den Mooren bei Altmatt und Rifferswil mit besonderer Berücksichtigung der auf dem Hudelmoos nicht ausgebildeten Typen. . Allgemeine Uebersicht über das Moor bei Rifferswil ....... 46-49 . Allgemeine Uebersicht über das Moor bei Altmatt ........ 50 . Vergleichende Betrachtung des Eriophorum vaginatum-Bestandes | auf den: untersuchten Mooren- ... .-- 2 #22. Ss re 31—54 . Vergleichende Betrachtung des Hochmvorwaldes auf den Mooren bei -Rifferswil und Altmalk'- 22.2... 2° 20 es 54—61 ideen Ill. Die physiognomisch interessanten Bildungen auf den unter- suchten Mooren: Bülten, Schlenken, Rüllen, Kolke. .... 62-81 IV. Die Moosflora der untersuchten Moore. . A.. Florenliste-der Moose. . ': -:. .. key 82—90 B. Allgemeine Beobachtungen über die Moose mit besonderer Berück- sichtigung ihrer Assoziationen und Sukzessionen. ...... 91—99 Schlußwort . \. .. eur ae 2a 2 SE 100 Alphabetisches Namenverzeichnis -. . - . . - 2 2 2 ann 101—107 Zuteräburverzeighnis ..... . u age. te (1 Go 108—111 Inhaltsverzeichnis -.; „2 12....202 202 2 A 112 Druck- und Verlagsanstalt „Vorwärts“, Wien V. az Tebenslauf En = Ich, Grete Be wurde am 31. Mai 1893 in Zürich as Tochter des Dr. phil. Carl Josephy geboren. Ich besuchte in Zürich die städtischen Schulen und die Gymnasialabteilung der höheren E Töchterschule und bestand im Frühjahr 1913 die eidgenössische B Maturität. Hierauf begann ich meine naturwissenschaftlichen Studien an der Universität in Rostock. Seit dem Wintersemester 1913 stu- Er: u ‚dierte ich an der Universität Zürich Naturwissenschaften und erlangte 3 im Sommer 1918 das Diplom für das höhere Lehramt. 1 et: Kar a SEN RR a k RE NE ARTEN A “ Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich. | | PFLANZENGEOGRAPHISCHE STUDIEN IM OBERTOGGENBURG INAUGURAL-DISSERTATION ZUR ERLANGUNG DER PHILOSOPHISCHEN DOKTORWÜRDE VORGELEGT DER PHILOSOPHISCHEN FAKULTAT II Ri), DER UNIVERSITÄT ZÜRICH VON MARGRIT VOGT AUS ARBON (KANTON THURGAU) BEGUTACHTET VON HERRN PROF. DR. HANS SCHINZ —n —— ST.GALLEN DRUCK DER BUCHDRUCKEREI ZOLLIKOFER & CIE. 1921. ET ne le ne 2 ai niet Sg Se Ns si ee 7 in ige 12 Se 2 SE Ze Be a SEE Sn te TIER ee = Er . R Se: Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich. PFLANZENGEOGRAPHISCHE STUDIEN IM OBERTOGGENBURG > —— INAUGURAL-DISSERTATION ZUR ERLANGUNG DER PHILOSOPHISCHEN DOKTORWÜRDE VORGELEGT DER PHILOSOPHISCHEN FAKULTAT II DER UNIVERSITÄT ZÜRICH VON MARGRIT VOGT AUS ARBON (KANTON THURGAU) BEGUTACHTET VON HERRN PROF. DR. HANS SCHINZ ST.GALLEN DRUCK DER BUCHDRUCKEREI ZOLLIKOFER & CIE. 1921. Bern .y Curriculum vitae. In Riga wurde ich (1889) geboren und deutsch unterrichtet. Ich kam an die höhere Töchterschule in Zürich, machte 1909 die eidgenössische Maturität, studierte 1910—16 in Zürich und München Naturwissenschaften und erhielt das zürcherische Diplom für das höhere Lehramt. Die Aus- arbeitung der Dissertation nahm, durch Reisen unterbrochen, mehrere Jahre in Anspruch. Promoviert wurde ich 1920. Margrit Vogt. Separatabdruck aus der wissenschaftlichen Beilage zum 57. Band (Jahrgang 1920) des Jahrbuches der St. Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft. Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich. xCl. Pilanzengeographische Studien im Obertoggenburg von Margrit Vogt. Vorwort. ee Durch mehrere Sommer durchgeführte floristische und pflanzen- geographische Studien im obern Toggenburg verhalfen mir zu einer einläss- lichen Kenntnis der Flora und Vegetation dieses Gebietes. Die floristischen Ergebnisse sind zusammengestellt und niedergelegt in einem „Katalog der Farn- und Blütenpflanzen des Toggenburgs von Wildhaus bis Wattwil« (Diplomarbeit, Manuskript im botanischen Museum der Universität Zürich, in dessen Herbar sich auch die Belegsammlung befindet). Eine Druck- legung dieses Teils meiner Arbeit ist unter heutigen Verhältnissen leider ausgeschlossen. Die folgende Arbeit ist der Beschreibung der Vegetation meines Untersuchungsgebietes gewidmet. Ein kurzer Ueberblick über das Gebiet, mit spezieller Berücksichtigung der wirtschaftlichen Verhältnisse, metho- dische Erörterungen und eine Zusammenstellung der Gefässpflanzen nach Vorzugsstandorten, als Ersatz für den Florenkatalog, bilden dazu die Einleitung. Ein drittes Kapitel behandelt die Hypothese über die „Gla- zialrelikte“ auf den Voralpengipfeln. Rücksichten auf die hohen Druckkosten machten Kürzungen gegen- über der ursprünglichen Fassung nötig. Sie erstreckten sich hauptsächlich auf die Darstellung der geographisch-geologisch-klimatischen Verhältnisse des Gebietes und die Zahl der Beispiele im Hauptteil der Arbeit. Wesent- liches ist nicht weggelassen worden. Die Anregung zu dieser Arbeit erhielt ich durch meinen verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. Hans Schinz, Direktor des botanischen Museums der Universität Zürich, dem ich dafür und für die Förderung und Unterstützung, die er mir während meiner Studienzeit zuteil werden liess, auch an dieser Stelle von Herzen danke. Ebenso bin ich Herrn Privatdozent Dr. A. Thellung für seine stets bereitwillig gewährte Hilfe bei meinen Untersuchungen zu grossem Dank verpflichtet. Ich danke aber auch allen andern, die durch Auskünfte, durch Rat und Tat sonst noch zum Gelingen meiner Arbeit beigetragen haben. | I. Einführung. 1. Uebersicht über die geographischen und geologischen Ver- hältnisse, das Klima und die Bewirtschaftung des Gebietes, Das Exkursionsgebiet ist das Einzugsgebiet der Thur von Wildhaus bis Wattwil. Die genauen Grenzen werden. gebildet: im SE von der Wasserscheide zwischen Thur- und Rheintal bei Wildhaus; im S von der Wasserscheide zwischen Thur und Walensee (Gipfelreihe der östlichen, mittleren und westlichen Curfirsten); im SW von der Wasserscheide zwischen der Thur und den Amdenerbächen; im W von der Wasserscheide zwischen der Thur und dem obern Zürichsee; im E vom Neckerlauf. Im N durchschneidet die Grenze das Tal in der geographischen Breite, in der Jona- und Tössgebiet sich scheiden. Die Erhebung steigt von 619 auf 2309 m, die mittlere Höhe von 750 auf 1250 m. Die Horizontaltläche misst rund 240 km?. Wichtige, auch pflanzengeographisch nachzuweisende Zugänge sind die Pässe von Ricken und Wildhaus. Das Gebiet zerfällt in einen südlichen, durch Kreide und Flysch charakterisierten, und in einen nördlichen, zur Molasse gehörenden Ge- bietsteil. Jener liegt in den Alpen, dieser in den Voralpen. Die Scheide- linie verläuft von der Matthöhe über Grundboden, Goldachalp, hart N Goggeien, Dorf Stein, Riesepass S Stockberg nach Lütisalp. Die beiden Gebietsteile stehen in grossem Gegensatz. Südlicher Gebietsteil (SGT). Das Flußsystem ist wenig verzweigt, die - Entwässerung z. T. unterirdisch. Vier Seen liegen im SE des Gebietes. el 2 nn Als kalkreiche Felsarten der Kreideschichten treten besonders hervor Schratten- und Seewerkalk, als kalkärmere die Gaultgesteine. Die kalk- armen Flyschgebiete sind durch ausgedehnte Riedbestände ausgezeichnet. *-Der SGT ist hauptsächlich Längental. Der Nordhang ist charakte- risiert durch subalpine Nadelwälder, fruchtbare Alpweiden, grosse Alpen- heidebestände, Arvenvorkommnisse, durch die klimatisch ungünstigsten Standorte des ganzen Gebietes; der Südhang durch Buchenwälder, steinige Alpweiden mit Wassermangel, geringe Verheidung, Bekleidung der Gräte mit Bergföhre, durch lokalklimatisch begünstigte Felswände und Schutt- halden. Nördlicher Gebietsteil (NGT). Das Flußsystem ist reich verzweigt. Seen fehlen. Die Gesteine sind Kalknagelfluh, Sandstein, Mergel. Der NGT ist Quertal mit symmetrischen Talseiten, rechts „sonnen- halb“, links „schattenhalb“. Nach Orographie und Vegetation beherrschen häufig wiederkehrende kleine Züge das Bild. Der Wald ist zerstückelt, Wiesen und Weiden sind ausgedehnt, kleine Sümpfe überall verteilt. Die Plateauflächen tragen Hochmoore. Diluvium. Der eiszeitliche Thurgletscher hat das Gebiet mit Erratikum überstreut. Im Zusammenhang der Glazialreliktfrage interessiert die obere 171 3 Se TR Erratikumsgrenze. Ihre Lage, die Konfiguration des Geländes und die Bestimmung der eiszeitlichen Schneegrenzen erlauben die Vorstellung, dass einige Gipfel des Molassegebietes mindestens von der ersten Rückzugs- phase nach der Würmvergletscherung an als im Sommer apere Nunataker über die Gletscherzungen emporragten. Klima. Durch das Jahresmittel der Temperatur (Ebnat 6,8°, Wildhaus 5.9°) und durch den jährlichen Temperaturgang erweist sich das Klima des oberen Toggenburgs als ein Uebergangsklima von dem des Mittellandes zu dem der Nordalpen. In den tiefen mittleren Winterminima macht sich die kontinentalere Lage der Nordostschweiz gegenüber dem milderen Süd- westen des Mittellandes geltend. Im Oktober und November gibt die Temperaturumkehr mit der Höhe dem Voralpental einen Wärmevorzug vor dem benachbarten Mittelland. Sie verzögert den Wintereintritt. Die reichen, über das ganze Jahr verteilten Niederschläge (Ebnat 1726 mm, Wildhaus 1529 mm, Minimum im Winterhalbjahr) machen das Klima ozeanisch, ohne doch beständige Bewölkung zu verursachen. Das Halbjahr September-Februar ist an heiteren Tagen relativ reich. Unter Trockenperioden leidet das Gebiet nur ausnahmsweise. So ermöglichte die Trockenheit des Hochsommers 1904 den Rasen- und Baumbrand auf dem Gipfel des Goggeien. Für das östliche Mittelland gelten als häufigste Windrichtungen W und SW. Auch das darangrenzende Voralpengebiet wird im allgemeinen von diesen Winden beherrscht. Ausserdem steht das obere Toggenburg unter dem Einfluss des Föhns, aber schwächer als die Haupt-Föhntäler. In Ebnat ist der um Mittag stärker werdende NW als Talwind konstatiert worden. Die für Vegetationsstudien bedeutsamen lokalen Luftströmungen sollten noch mehr beobachtet werden. Bewirtschaftung. Die kulturellen Massnahmen des Menschen beeinflussen sowohl das Landschaftsbild als die Verteilung der Arten. Sie bestehen in Feld-, Vieh-, Wald- und Torfwirtschaft und in der Anlage von Kunst- bauten. Feldwirtschaft. Die Aecker, die ich in den Jahren 1913-1916 beobachtet habe, waren zum Privatbedarf angebaute Parzellen. Schon die Kleinheit bei mehr oder weniger quadratischer Form spricht gegen die Bearbeitung mit dem Pfluggespann. Die Aecker werden oft durch Häge geschützt und haben den Charakter vom Hause entferntliegender Küchengärten. Die jetzt bestehenden Kartoffeläcker werden öfter auf abschüssigem, alsebenem Boden in der günstigsten Auslage angelegt. In ebener Lage habe ich aufgebrochenes Wiesland, dessen Untergrund Sandsteinplatten entnommen waren, als Acker bebaut gesehen (Steinenbach). Am meisten, ja fast ausschliesslich werden Kartoffeln gepflanzt. Leute am Wintersberg berichten von Misserfolg wegen der Wahl ungeeigneter Sorten. In die Wattwiler Gegend ist die Kartoffel nach Ulrich Bräker in dessen Kinderjahren (geb. 1735) eingeführt worden. Für Getreide wird keine Mühe mehr aufgewandt. Ich fand 1916 noch zwei Haferansaaten auf schlecht bearbeitetem Oedland bei. Ebnat und Ulisbach, ein Roggenäckerchen auf dem Bendelhöhenrücken bei 1130 m, 4 172 zugleich ein Beispiel der Egertenwirtschaft. Eine Familie im Loo bei Krinau soll noch Gerste bauen. Für Dreifelderwirtschaft, die sich nach V olkarts (1902, S. 388) Vermutung weiter ins Toggenburg erstreckt haben muss, konnte ich keine Daten beibringen. Dagegen ist mir mündlich bezeugt worden, dass Egertenwirt- schaft im vergangenen Jahrhundert noch mehrfach geübt wurde. Ein Stück Land, das, bisher als Acker bebaut, zu Wiese liegen bleibt, heisst Egerte, im Toggenburg „Aergeter“ (Volkart 1902, S. 398). Die Flur- bezeichnung Ergeten (785 m SW Lichtensteig) kommt vor neben vielen auf den Feldbau bezüglichen Namen. Die Egertenwirtschaft steht in Be- ziehung zum Urbarisieren des Landes. Ein Beispiel aus dem Jahre 1863 wurde mir wie folgt erzählt. Ein Sturm verwüstete ein Stück Wald, das einem Bürger von Krümmenswil gehörte. Er beschloss, den Wald mit den angrenzenden Farnweiden zu urbarisieren. Das Holz wurde entfernt, der Wasen geschunden (mit der Haue ausgehoben), die Farnwurzeln aus- gegraben, auf einen Haufen gelegt, mit dem Wasen bedeckt und angezündet. Es wurden Erdäpfel gesteckt und jedesmal etwas von der Asche dazu getan. Es durften auch Leute, denen der Boden nicht gehörte, auf dem betreffenden Land Kartoffeln anbauen, wenn sie beim Ausgraben der Farnwurzeln mitarbeiteten. Später wurde gekaufte Grassaat (Kammgras besonders) angesät und das Land in ertragreiche Wiesen verwandelt. Bei Fosen am Aemelsberg (1100 m) sah ich im September 1916 ein Brandäckerchen. Auf einer heideartigen Waldlichtung mit Zitterpappel und Haarbirke lag, im Norden an Wald gelehnt, nach Süden schwach geneigt, ein kleiner quadratischer Kartoffelacker, der mit weissen Fäden überspannt war. Holzkohle, halbverkohlte Aestchen lagen auf der hell- farbigen Erde. Als Zeugnisse früherer grösserer Ausdehnung des Getreidefeldbaues gelten oder sind noch weiter zu erproben: schriftliche oder mündliche Ueberlieferung; die Flurnamen (z. B. Zusammensetzungen mit „Acker“, „Zelgli* usw.); die Mühlen (vergl. Baumgartner 1902, S. 532); Wiesen mit Spuren des Umgrabens und Getreideunkräutern; Uebergang solcher Un- kräuter auf Oedland und ihr Verschwinden; die Verbreitung von Holcus mollis; Spuren der Beackerung auf verarmten, verheideten Landstücken. Eine Art sehr einfacher Gemüsekultur ist die Anlage kleiner Sau- bohnen- oder Erbsenpflanzungen an vom Haus entfernten Stellen, an denen Weidedünger aufgehäuft worden war und gelagert hatte, bis man ihn wieder auf die Weidmatte verteilen konnte. Der Boden ist dort gedüngt, die Wiesennarbe durch die zeitweilige Bedeckung an der Entwicklung gehindert. Die Stelle dient als Mistbeet und wird bei nochmaliger Be- weidung eingezäunt. Im Herbst sieht man aus dem niedrigen, saftiggrünen Rasen der Wiese plötzlich hier oder dort an scheinbar unmotiviertem Platz eine Gruppe Erbsenpflanzen aufragen (Erbist am Aemelsberg, Unter-Eggli am Gublen). Es kommen auch Einschläge mit Beta vulgaris var. Cicla vor. (Groppennecker im Neckertal). Viehwirtschaft. Im Viehstand liegt Hab und Gut und Stolz der Ober- toggenburger. Futtermatten — Heimweiden und Alpen — Streumatten 173 h) sind die Bedürfnisse dieses Wirtschaftszweiges. Es ist eine reine Gras- landwirtschaft mit Viehzucht. Während bei diesem System im allgemeinen die Sömmerung nur dem Jungvieh zuteil wird, bezieht sich die Alpfahrt im Öbertoggenburg noch auf die ganze Viehhabe. Im Toggenburg herrschen die Mittelbetriebe von ca. 5,5 ha (ohne Wald) vor, doch gibt es auch Heimwesen mit weniger als 3 ha Fläche. Um die Wiesenkultur zu beurteilen und die Wiesenaufnahmen danach zu charakterisieren, muss man auf die äussern Merkmale der Bewirt- schaftung achten: Häge, Ansaat, Düngung, Schnitt und Beweidung. Die Mehrzahl der Futterwiesen erfährt alljährlich oder in grösserem Zeitraum Beweidung und Mahd, also gemischte Bewirtschaftung. Schon Mitte Mai, wenn von Gramineen erst Anthoxanthum blüht, kommt Grünfutterschnitt vor (Ebnat). Der Heuet beginnt bei Bazenheid (575 m, Bez. Alttoggenburg) mit Anfang Juni. bei Ebnat (630 m) eine Woche, bei Starkenbach (895 m) 2 Wochen später. Im Leistbachtal in S-Exposition bei 1220 m (Strick) beginnt er Anfang Juli und dauert den ganzen Monat. Geemdet wird hier im September, durch welchen Monat sich auch das Streuemähen hinzieht. In Starkenbach kann man beweidete Talmatten zweimal, beweidete Bergmatten nur einmal mähen. Für das Schneiteln habe ich keinen sichern Beleg (vergl. über das Lauben Brockmann-Jerosch 1918). Ein Senn auf Klosteralp antwortete auf Befragen, dass Verwendung von abgeschnittenem Laub zur Fütterung von Kleinvieh im Tale selten noch vorkomme. Streueböden sind, im ganzen Gebiet verteilt, zahlreich vorhanden. Ein Molinia-Ried am Aemelsberg, das zu den häufiger vorkommenden Streue- böden mittlerer Grösse gerechnet werden kann, ergibt z. B.30 Zentner Streue. Gerodeter, aber noch nicht in intensive Kultur genommener Boden, auf dem Farne wuchern, wird als Farnweid bewirtschaftet. Pteridium aqui- linum, Dryopteris Filix mas und Athyrium Filix femina werden gemäht. Auf abschüssigem, noch mit Baumstrünken und Strauchwerk besetztem Boden geschieht es mühsam mit der Sichel (Sonnenhalbnecker). Auf der vorderen Klosteralp ob Nesslau (1320 m) findet Laubstreu von Acer Pseudo- platanus Verwendung. Es stehen dort, östlich der Flurbezeichnung „Laub“ (1275 m), an einem, von Felsblöcken übersäten Hang eine Anzahl aus- gesparter grosser Ahorne, die das Laub liefern. Die Heimweiden, die, mancherorts im Sommer einmal gemäht, „Weid- heu“ (Heu 2. Qualität) liefern, werden im Frühjahr und Spätherbst und sogar in schneearmen Wochen im Winter (Strick ob Starkenbach, 1220 m, S-Exp.) beweidet. Sie stehen in scharfem Gegensatz zu den Alpweiden. Alpen.. Es bestehen Voralpen mit Frühjahrs- und Herbstatzung und Hochalpen mit Sommeratzung. Der Höhenunterschied zwischen untern und obern Staffeln der Weidewirtschaft ist im NGT weniger gross als im SGT. Im NGT beginnen Weiden mit Sommeratzung schon bei 1200 m (1225 m Kühboden, 1243 m Oberhüttenbühl). Die Grenze der obersten ständig bewohnten Siedelungen liegt hier ungefähr zwischen 1000 und 1100 m (z.B. Bendel 1020 m), im NGT dagegen ungefähr zwischen 1200 und 1250 m (1200 m Schwendi-Obergut, 1220 m Strick, 1253 m Vorderburst). 6 174 En me Die Hochälpen der Gurfirsten erstrecken sich von Iltios 1350 m hinauf bis auf die Rücken der Berge; den niedrigsten, die Wart, 2068 m, beweiden Kühe bis auf den Gipfel. Der Bezug der Hochalpen fällt auf Anfang Juli; die Weidezeit dauert bis in die zweite Hälfte August (Schwankung vom 17.—27. August im Gebiet von Starkenbach). Im Frühjahr werden die Voralpen 4—6 Wochen vor den Hochalpen bezogen, im Herbst je nach der' Witterung, der Grösse der Alp und der Zahl der Tiere noch 2—5 Wochen. Diese Daten sind nach mündlichen Auskünften zusammengestellt. Schnider bespricht die ausserordentlich kurze Weidezeit einiger Toggenburger Alpen. Er sagt: „So wird im Vor- und Nachsommer zusammen die Voralp Perfiren nur während 22 Tagen befahren, Stigenrain 25, Heumoos 32 Tage“, die Hoch- - alpen Selamatt, Breitenalp und Selun 35 Tage. Der Fachmann findet den Kleinbetrieb der „S13köpfigen Zwergalpung“ der drei letztgenannten Hoch- alpen unrationell. Das Vieh wird in 173 Senten gehalten und die Milch in 84 Hütten verarbeitet. Selamatt allein hat ca. 1200 Stossrechte. Waldwirtschaft. Der zweite Reichtum der Talschaft ist das Holz. Das ganze Thurtal bis Wattwil hinunter fällt in das Gebiet des Schutzwaldes, d.h. die ganze Waldwirtschaft, auch die der Privatwälder, untersteht der Beaufsichtigung durch die Forstbehörde. Sie gibt die Erlaubnis zu Kahl- schlag nur, wo es ihr unschädlich scheint, und an die Bedingung geknüpft, dass ein gleich grosses Stück Land wieder aufgeforstet wird. Es gibt noch Waldungen, die in gemeinsamem Besitz sind: der All- meindwald der Gemeinde Kappel auf dem Hemberger Plateau, der kath. Pfrundwald bei Alt St. Johann. Zur Gemeinde Amden gehörende Waldungen erstrecken sich über die Amdener Höhe in das Einzugsgebiet des Leist- bachtales hinüber. Die Entwaldung ist auf der Sonnenseite des Tales grösser als auf der Schattenseite, sowohl im Haupttal wie in den Nebentälern. Die Rodungen spiegeln die Topographie wieder. Schichtköpfe bleiben bewaldet, oder es werden nur einzelne Stämme herausgehauen;; Schichtflächen und sanftere Böschungen sind, wo nicht versumpft, ganz entwaldet. Am SW-exponierten Thurtalhang bei Ebnat besteht der Wald nur noch aus unzusammenhängenden Stücken und Streifen. Im hintern Necker- tal dagegen kann man die Rodungsweise noch verfolgen. Die Karte (Siegfried-Atlas Bl. 235) gibt auf appenzellischem Gebiet E des Necker ein gutes Bild der beginnenden Rodung: die flach gewölbten Stellen, mit Namen wie „Kapf“, „Tellerli“, werden zuerst gerodet. Es ist dies aus dem Bedürfnis des in den Urwald eindringenden Menschen leicht zu erklären. Er muss hier am wenigsten Bäume fällen, um zu Licht und Rundblick zu gelangen. Es sind aber auch die geeignetsten Plätze für Rast und Hausbau. Wie das Lichten von den Siedelungen weiter vorgedrungen ist, sieht man an Farn- und Nardusweiden, z. T. noch mit Baumstümpfen,- die auf dem ganzen Hemberger Plateau, südlich bis zur Wasserscheide gegen das Luterntal, die noch vorhandenen Waldkomplexe (Allmeindwald) in mehr oder weniger breiten Gürteln umsäumen. Auf der rechten Seite des hintern Neckertals sieht man, wie das Roden von den flachen Stellen zu den steileren vorschreitet. Wo eine Terrasse auf der Bergseite in einen allmählich immer steiler werdenden Hang übergeht, wird von der Terrasse nach oben gerodet, und umgekehrt nach unten, wo von einem kopfartigen Vorsprung talwärts keine Schichtköpfe vorstehen, sondern die 3öschung langsam abfällt. Einen Kohlenmeiler habe ich im Gebiet nicht mehr rauchen sehen. Doch fand ich zu hinterst im Neckertal bei Ampferenboden eine Meiler- stätte, einen ebenen, kreisrunden Platz, der saftig grün und gleichmässig niedrig berast war; unter dem Rasen befand sich eine ziemlich dicke Kohlenschicht. Um Meilerplätze aufzufinden, sucht man sie an ebenen Stellen unterhalb vom abzuholzenden Gebiet, in der Nähe von Wasser. Da die Meiler leicht in Brand geraten können, muss man Wasser zur Stelle haben. Ueber das Köhlergewerbe wurde mir mitgeteilt: Noch in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts ist im Neckertal Kohle gebrannt worden. Die Orte, die mir genannt wurden, sind „im Neckerli“ und „im Hölder“. Am letztgenannten habe man wohl 1895/96 die letzten Meiler gesehen. 16—17 Klafter Holz wurden auf einen runden Haufen gestapelt, der breiter als hoch war. Zum Anheizen wurde unten ein Loch gelassen, der Haufen mit Nadelholzreisig oder Wasen bedeckt und aussen herum „Lo“ gelegt. Die Bedeckung wurde mit vielen Löchern versehen. Nachdem unten Feuer angelegt worden, rauchte und mottete es aus den Löchern. Ein paar Tage dauerte es, bis der Haufen zu Kohle verbrannt war. Die Köhler verkauften sie in die Schmiede. Torfwirtschaft. Die Torfgewinnung war noch 1915 nur eine Beschäf- tigung für arme Leute. Kunstbauten. Die Tüchelrosen ermöglichten die AusbreitungvonWasser- pflanzen im Gebiet. Es sind Weiher, die man anlegte, um die hölzernen Brunnenrohre, die „Tüchel“, verschwellen zu lassen. Jetzt verwendet man eiserne Röhren; die Tüchelrosen sind verschwunden und mit ihnen manche, in stehenden kleinen Gewässern wachsende Pflanze, die früher darin ge- sammelt wurde. 2. Methodisches. Wie die Arbeit von H. Gams „Prinzipienfragen der Vegetationsforschung“ dargetan hat, ist eine Vereinheitlichung und klare Gliederung der pflanzen- geographischen Forschung aller Länder notwendig, um die Vergleichung und Aneinanderreihung der Resultate zu erleichtern und Arbeit zu ersparen. Mir stellen sich die Verhältnisse im Fach folgendermassen dar: Der Botaniker, der eine pflanzengeographische Gesamtmonographie eines kleineren Gebietes zu erarbeiten gedenkt, sieht sich vor eine grosse Zahl von Aufgaben gestellt. Ist er mitbestimmt von den Tendenzen, die die Entwicklung seines Faches lenken, so vervielfältigen sich die Aufgaben nach Breite und Tiefe noch mehr und mehr. Er ist bestrebt, soviel als möglich in der lebenden Natur zu arbeiten. Der Stoff der Geobotanik erweitert sich ihm durch Einbezug der ganzen Organismenwelt in den Kreis der zusammenhängenden geographischen Betrachtung. Das Streben nach tatsächlicher Richtigkeit wirkt analysierend und führt zur genaueren 8 176 Ausgestaltung der Methode. Vertiefend ist auch die Tendenz, die Vege- tation eines Ortes nach der Genese ihres Aufbaues zu studieren, von Anfängen zum Ganzen, also synthetisch, vorzugehen. Das Ziel hat mehrere Stufen: Feststellung der Tatsachen des Stoff- gebietes bis ins einzelne; Zurückführung der Tatsachen auf physikalische und chemische Faktoren oder auf Ursachen, die im Werdegang der Vege- tation eines Ortes begründet sind; Ordnung der Tatsachen, um die Natur- vorgänge zu erkennen, ihre Gesetzmässigkeit zu erproben und das Gefundene zur leichteren Erschliessung des noch Unbekannten anzuwenden. Etappen auf dem Wege zu diesen Zielen sind die Veröffentlichung der Forschungs- ergebnisse: die Florenkataloge in geographischer Fassung, die physio- graphischen Gebietsbeschreibungen und Vegetationsschilderungen, die genauen Bestimmungen der äussern Faktoren und aller Erscheinungen an der Pflanze selbst, die Systematik der Pflanzengesellschaften, die Systematik der Lebensformen der Arten, die Illustration durch graphische Darstellung, Bild, Skizze, Plan oder geobotanische Karte. Es sind zum mindesten drei Fixpunkte, von deren Niveau aus der im Felde arbeitende Pflanzengeograph betrachten kann: die floristische Ein- heit, die synoekologische Einheit und die Vegetation seines Gebietes als Ganzes. Die Mannigfaltigkeit der Erscheinungen kann als ein Variieren dieser Einheiten nach verschiedenen Richtungen geordnet werden. Die Art variiert: 1. in der Morphologie einzelner Merkmale. Die Verbreitung von Unter- arten und Varietäten ist festzustellen. 2. in der Tracht. Abweichende, durch den Ort erklärbare Formen sind als biologisch verwertbares Material zu sammeln, z. B. Landformen von Wasserpflanzen, Windformen von Bäumen. | 3. biologisch in der Wahl des Standortes, ohne parallelgehende morpho- logische Aenderung. Darauf ist bei Aufstellung von Beständen mit domi- nierenden Arten zu achten. Beispiel: Molinia coerulea, deren Bestände Rikli (1907, S. 12) in ein Hydro-, Xero- und Silvo-Molinietum zerlegt hat. 4. im Termin und Vollzug der biologischen Phasen. Die Phänologie der Arten gibt Anhaltspunkte zur Beurteilung des standörtlichen Klimas. 5. im Grade des Geselligkeitsanschlusses. 6. in der Zugehörigkeit zu Assoziationen. Als Nullpunkt der synoekologischen Systeme ist im allgemeinen die Assoziation angenommen. Die Assoziation variiert: 1. in der Artenliste. Diese Variation kann nur geringfügig sein, da die floristische Zusammensetzung das Grundmerkmal der Assoziation ist. So- _ wohl in horizontaler als vertikaler Richtung können einzelne Komponenten die Gesamtausdehnung der Assoziation nicht decken. 2. im Grade ihrer Ausprägung. Bei statischer Naturbetrachtung wird man um die typisch entwickelten Assoziationen die untypischen ‚Bestände gruppieren, um die Zahl der Assoziationen nicht ins Unüber- sehbare zu vermehren. Bei dynamischer Naturbetrachtung sieht man die 7 Assoziation durch Uebergänge mit den Stadien ihrer Sukzessionsfolge in Verbindung. Die Gesamtheit aller Assoziationen variiert in der Zahl der Schichten, aus denen sie aufgebaut ist. Grundlage des Systems dieser Grössen bleibt die Art, und die Synoeko- logie führt naturgemäss immer wieder auf Artprobleme zurück. In der Synoekologie sind zwei verschiedene Anschauungs- und dem- nach auch Arbeitsweisen zu unterscheiden. Schröter (1902) definierte die Synoekologie oder Formationslehre als die Lehre von den Pflanzen, die zusammenwohnen und zugleich die Lehre von den Pflanzen. die analoge oekologische Bedingungen aufsuchen. Die Gruppierung nach dem Ort ergibt topographische Gesellschaften (oder biocoenologische nach Gams [1918, S. 421]), die Gruppierung nach analogen oekologischen Bedingungen oekologische Gesellschaften (oder synusiologische nach Gams). Diese beiden Gruppierungen werden oft für übereinstimmend gehalten, sind es aber nur zum Teil. Der Ort bedingt, dass gewisse Faktorenkom- plexe, wie Klima, Boden, Bewirtschaftung, analogsind. Analoge oekologische Bedingungen finden sich oft benachbart und kommen an ein und dem- selben topographischen Orte zur Beobachtung, erfüllen ihn aber nicht ganz, z.B. die analogen Stellen auf einem Hochmoor. Die oekologischen Bedingungen werden sowohl aus dem Ort als aus der Pflanze erschlossen. Ein auf der topographischen Karte darstellbarer Ort ist von einer gewissen minimalen Grössenordnung. Der Ort, für den die grösste Zahl oekologischer Einzelfaktoren präzisiert werden kann, ist, da er von subtilen Aenderungen in der Beschaffenheit des Substrates, von Pflanze, Tier und. Mensch abhängt, kleiner als der topographische Ort. Wahrscheinlich leitet sich die Unterordnung der oekologischen Ein- heiten unter eine topographische von diesen Grössenverhältnissen her. Die topographischen Einheiten sind wohl aus einer Anzahl oekologischer Einheiten zusammengesetzt. In der Gesamtheit ihrer Orte geht aber die oekologische Einheit über die Grenzen des topographischen Ortes hinaus. Das topographisch-physiognomische System tendiert schematisierend zur Kartographie. Es baut auf der Anschauung auf, dass es geographische Orte gebe, wo sich gleichbleibende Klima- und Bodenfaktoren kombiniert sind, denn der Einzelbestand, konkrete Einheit zur Assoziation, ist „die gesamte pflanzliche Bewohnerschaft einer Lokalität von einheitlichem Standortscharakter“ (Kirchner und Schröter 1902). Das oekologische System geht zunächst individualisierend ins Kleine und wird durch Nahphotographien und Planskizzen illustriert. Zu diesem - System führte die Erkenntnis, dass der Standortscharakter eines topo- graphischen Ortes nur in den gröbsten Zügen einheitlich ist, dass jede Art ihre _eigene Umwelt, ja, dass jedes Organ und jede Lebensphase Sonderbedingungen hat. Neben dem topographischen Begriff „Standort“ - kommen Begriffe auf wie „Wurzelort“ (Oettli 1903, S. 187), allgemeiner gefasst „Wuchsort“ (E. Hess 1909, S. 9), auf Pflanzen und Tiere bezogen „Lebensort“ oder „Biotop“ als kleinste oekologische Raumeinheit für Teile 10 178 oder Phasen von Lebewesen, „Lebensraum“ für die Arten (Gams 1918, S.303 ff.). Neben Klima ist der Begriff „Lokalklima“ aufgekommen, neben der Pflanzengeographie die Untersuchungen über „Boden und Klima auf kleinstem Raum“ (G. Kraus 1911). Die topographisch arbeitende Richtung ging der streng oekologischen voraus, da das Zusammenwohnen leichter festzustellen ist, als die Einzel- heiten der oekologischen Bedingungen, und da Geographie, Geologie und Klimatologie mit ihren Karten die Hilfsmittel zur Feststellung’ der all- gemeinsten Bedingungen der Umwelt bereit hatten. Die beiden Richtungen unterstützen sich gegenseitig zu dem Endzweck, die Vegetation der Erde der Natur gemäss einzuteilen. Beide Wege können nicht gleichzeitig, sondern nur abwechselnd verfolgt werden. In Einzel- untersuchungen ergibt und rechtfertigt sich meist die Beschränkung auf eine Forschungsrichtung und Arbeitsweise. Die in den folgenden Kapiteln mitgeteilten Pflanzenlisten sind zum grösseren Teil auf dem topographischen Ort basierende Siedlungsauf- nahmen '!), zum kleineren Gruppierungen der oekologisch näher zusammen- gehörigen Arten. Das Vorwiegen des topographischen Gesichtspunktes rührt daher, dass die Aufschriebe die Daten für den Standortskatalog liefern mussten. Das Wort „Formation“ habe ich, ausser in Verbindungen wie Halb- und Vollkulturformation, vermieden, obschon der überkommene Begriff bei der Auswahl der Pflanzengesellschaften mitspielte. Die Assoziationen zu Formationen zu stempeln, geschieht durch Anwendung eines Lebens- formensystems auf die Artenliste. So wird nach der Ausdrucksweise Braun-Blanquets (1918, S. 12) der oekologische Gesellschaftscharakter aus dem spezifischen abgeleitet. Ich arbeite aber noch an der Auffassung der Assoziation. Meinen Assoziationsbegriff suchte ich dem von Braun (1913 und 1915) angewendeten anzupassen. Seine Definition des Bestandestypus (1915, S. 44 und 45 Anm.) nahm ich an: „Der Bestandestypus ist eine in sich abgeschlossene Pflanzen- gesellschaft von bestimmter floristischer Zusammensetzung, die durch Vorhandensein ihr eigener oder vorzugsweise eigener Arten (der Charakter- pflanzen) oekologische Selbständigkeit verrät.“ Meine Bestandesaufnahmen sind nach der auf Exkursionen mit Dr. Brockmann-Jerosch geübten Schätzungsmethode gemacht. Es fragt sich, wie die Assoziationen zu erkennen, gegen einander abzugrenzen und vorteilhaft zu benennen seien, damit sie leicht wieder zu erkennen sind. Die Erkennung wird auf verschiedene Verhältnisse abgestellt. Erste Anzeichen sind aber immer einzelne Arten, sei es, dass sie die andern an Höhe oder Abundanz oder in beidem übertreffen („domi- nieren“), oder eine auffällige Physiognomie zur Schau tragen („Ton an- geben“) oder sich durch mehr oder weniger ausschliessliche Begleitschaft eines bestimmten Pflanzenverbandes auszeichnen („Charakterpflanzen“). 1) Siedlung ist nach Gams (1918, S. 421) die konkrete Einheit der statischen topo- graphischen Gesellschaften. 11 ii! Die Vorstellungen, die sich mit dominierenden, tonangebenden und Charakterarten verbinden, erheischen eine Besprechung. Das Ueberordnen einer Art über die andern entspricht den Verhältnissen in den mittel- europäischen Wäldern. Es ist ein Uebertreffen an Grösse und Masse, dazu ein gesellschaftsbedingender (Ausdruck von Braun-Blanquet 1918, S. 11) Einfluss wie Beschattung und Bodenbildung durch das abfallende Laub. Es ergibt sich, dass eine Anzahl an der Gesellschaft beteiligter Arten von der dominierenden abhängig ist. Da es nicht die spezifisch, sondern die biologisch wichtigen Artcharaktere sind, von denen andere Arten abhängig sein können, sie sich aber bei vielen Arten wiederholen, so kommt es nicht auf die dominierende Art, sondern die dominierende Lebensform an. Die Arten sind innerhalb dieser vertauschbar. Bei der Uebertragung des Dominanzbegriffes auf die Strauch-, Feld- und Bodenschicht nimmt mit Abnahme der Zahl der Stockwerke auch das Herrschen der einen Art über die andern ab, bis in einer einschich- tigen Pflanzengesellschaft die Pflanzen nur noch nebeneinander wachsen und das Dominieren nur noch als Flächenraumverdrängung eingeschätzt werden kann. Geselliges Wachstum auf kleinem Fleck ist der Ausdruck der Ausbreitungsweise der Pflanze durch dichte Bestockung, Ausläufer, Wurzelbrut, wenig verbreitungsfähige Samen. Das mehr oder weniger dichte Vorkommen einer Pflanze auf grösserer Fläche zeugt davon, dass die wesentlichen äusseren Bedingungen den Ansprüchen der Pflanze ge- nügen und, soweit sie vorkommt, dieselben sind. Der Schluss, dass die der verbreitetsten ‘Art benachbarten Stellen, wenn nicht identische, so doch analoge Bedingungungen aufweisen, ist in vielen Fällen zutreffend. Das Vorherrschen einer Pflanze mit bekannten Standortsansprüchen hilft also zur Erkennung des Standortscharakters einer Lokalität. Die Pflanze gibt entweder auf diese Weise oder durch ihre Physiognomie den Ton an. Die Lebensform lässt auf die Lebensbedingungen schliessen. Der Begriff der Uharakterarten leitet sich auch vom mitteleuropäischen Waldbild her. Ein Trupp Arten leistet gewissen Waldgesellschaften Ge- folge. Die Regel darf nur nicht zu sehr verallgemeinert, keine strikte Bindung einer auto- oder saprophytischen Waldbodenart an eine Baumart behauptet werden. Zur ersten Erkennung einer Assoziation sind die Charakterarten weniger von Belang, da sie meist nicht so zahlreich auf- treten wie andere Arten und oft sogar fehlen können (siehe Braun 1915, Association du h£tre), dagegen könnten sie zur Abgrenzung von Assozia- tionen von Wert sein, z.B. in Fällen, wo sie Zeugen von Waldboden sind, wo heute kein Wald mehr vorkommt. Wenn eine Charakterpflanze zur Fossilisation besser geeignet ist als z. B. die dominierende, so kann sie zur Rekonstruktion des Vegetationsbildes beitragen. Die einander am meisten ausschliessenden Pflanzen eignen sich am besten zur restlosen Aufteilung eines Gebietes unter bestimmte Assoziationen, während man nach dominierenden Arten nur die Zentren, wo die Assoziationen am besten entwickelt sind, herausfinden kann. Eine sichere Vergleichsbasis der Asso- ziationen ist vorderhand nur die gesamte Artenliste mit den Abundanz- ziffern, wenn die Aufnahmen nach der gleichen Methode gemacht wurden. 12 180 Meine Aufnahmeflächen habe ich nach dominierenden oder tonan- gebenden Arten ausgewählt, die Artenlisten, in der Regel nur von Gefäss- pflanzen, hergestellt und die Abundanz nach 10teiliger Skala geschätzt. Am besten konnte die Schätzung bei den dicht zusammenschliessenden und mit den Blicken zu übersehenden Wiesen durchgeführt werden. Bei den Gesteinsfluren und den Wäldern ist die Raumbeanspruchung der Arten weniger gut abzuschätzen, hier, weil Pflanzen in mehreren Stock- werken Raum einnehmen, dort, weil ausser der pflanzlichen Masse die Bodenfläche mitspricht und die Frage schwebend ist, ob Pflanzen mit plagiotroper Sprosslage anders bewertet werden sollen als solche mit orthotroper. Meines Erachtens ist die Flächenbedeckung massgebend, da die Individuenzahl nicht festgestellt werden kann. Damit greift aber ein unter die Lebensform gehörendes Merkmal auf die numerisch-floristische Wertung der Assoziation über. Die Unsicherheit und damit die Fehler sind bei den Werten der Skalen- mitte am grössten, da man gewöhnlich von den Extremen aus rechnet und in der Mitte eine grössere Artenzahl zu berücksichtigen hat (vergl. Gams 1918, S. 378). Um die unsichere mittlere Abundanz nicht mehr gliedern zu müssen, schätzte ich hie und da mit dreiteiliger Skala; bei Aufnahmen mit rein floristischem Zweck unterliess ich sie überhaupt, benutzte solche aber doch mit zur Herausarbeitung der Assoziationen. Zwischenwerte wie Obis 3, 1 bis 2 usw. sind ein Zeichen davon, dass man die Gesamtschätzung ablehnt, in Worten „stellenweise reichlicher“ sagen würde. Genauere Ver- gleiche erlauben die Abundanzzahlen nur, wenn mehrere Aufnahmen des gleichen Beobachters aus der gleichen Zeit vorliegen. Man kommt dazu, ein vorausgenommenes Urteil über die Wichtigkeit der Art im Bestande mitsprechen zu lassen, bewusst eine Korrektur ausführend, da zuerst auf- dringliche oder verschwindende Arten falsch eingeschätzt wurden. Eine sachkundige subjektive Schätzung wird immer besser ausfallen als eine schablonenhaft objektive. Der Vergleichbarkeit der Bestandesaufnahmen wäre förderlich, wenn die Grösse der Aufnahmefläche ungefähr angegeben würde (um Arten- reichtum bzw. -armut festzustellen); wenn die zu vergebende Punktzahl in ein gewisses Verhältnis zur Aufnahmefläche gesetzt würde; wenn auch der unbedeckte Boden mitbewertet würde, ebenso die Kryptogamen, auch wenn sie nicht speziell in die Untersuchung inbegriffen sind. Zu karto- graphischen Zwecken und zur Auffindung der Assoziation im Gelände wäre es nützlich, die Umrisslinie der Assoziationen anzugeben. Unter Kultur stehende Bestände haben abgesteckte, geradlinige Grenzen. Flach- moore haben kreisförmige bis elliptische oder langgestreckte Konturen, letzteres, wenn sie sich Flussniederungen entlang hinziehen. Alpenerlen- gebüsch auf Schuttkegeln kann die Form von Sektoren haben. Die Strand- vegetation des Michigansees ist in Streifen zwischen dem Ufer, der obersten Brandungsmarke und der Düne angeordnet (H. C. Cowles 1901). Der Name der Assoziation sollte nach dem sichersten und zugleich kurz fassbaren Erkennungsmerkmal gewählt werden. Die Darbietung der Assoziation geschieht auf verschiedene Weise. In 151 13 der Einzelaufnahme werden dominierende oder tonangebende Arten hervor- gehoben, accessorische ausgeschieden. Aus der Kombination von mehreren Einzelbeständen gewinnt man die Assoziation. Man stellt sie dar, entweder indem man alle Arten systematisch aneinanderreiht und die wichtigeren hervorhebt (Geilinger 1909; Bär 1914); oder indem man die Assoziation, auch unter dem Namen Formation, durch eine typische Bestandesaufnahme belegt (Roth 1913; Amberg 1916); Roth und Magnus (1915) ordnen die Arten eines oder mehrerer Beispiele nach der Abundanz; oder endlich in Tabellen, aus denen die Einzelaufnahmen wieder herausgelesen werden können: so Braun 1913 und 1915, der nur nebensächliche Bestandteile kollektiv erwähnt. Ich habe das letztere Verfahren befolgt.) Der Vergleich mehrerer Einzelaufnahmen ermöglicht, die „konstanten“ Arten (Brockmann 1907, S. 244) zu erkennen; erst nach dem Vergleich aller Assoziationen eines Gebietes kann man die Charakterpflanzen heraus- finden. Dieser Begriff schliesst, absolut genommen, konstantes und domi- nierendes Auftreten nicht aus. Die Aufgabe. die Artenliste nach Lebens- formen zu gruppieren, habe ich erst in der Ordnung nach Schichten in Angriff genommen. Die Charakterisierung nach der Aspektfolge steht ebenfalls noch aus (Gams 1918, S. 393). Die Stoffanordnung meiner Vegetationsbeschreibung, die diejenige von Brockmann und Rübel (l. c. 1912) in Lignosa, Prata, Deserta — nur in umgekehrter Reihenfolge — nachbildet, wird hier nicht prinzipiell auf- gestellt, sondern nur als Rahmen benützt. Zur Begründung einer eigenen Systematik ist das vorliegende Material nicht genügend. Ich verzichte darauf, eines der vorhandenen Systeme genau nachzuahmen, ohne es selbsttätig ableiten zu können. Diese Reserve rechtfertigt sich auch durch den Hinweis von Braun-Blanquet (1918, S. 12), dass Gebiete mit ozeanischem Klima zur Einarbeitung in die Gesellschaftskunde ungeeignet seien. Die Anordnung, die ich gebe, ist synoptisch und hat die unregelmässige Form einer solchen. Sie benutzt zur Gliederung Schlussdichte, Schichtung, Wasserstand, Höhenstufen, Natürlichkeit des Vorkommens. Die Dreiteilung nach Schlussdichte und Bewaldung verteilt den Stoff gleichmässig, betont die augenfälligsten, physiographisch abzuleitenden Züge der Vegetation, enthält das Wesentliche über den Einfluss des Menschen. In der Steigerung kommt der Aufbau der Vegetation aus verschiedenen, einzeln oder ge- schlossen wachsenden und sich in Schichten kombinierenden Bestandteilen zum Ausdruck. Auch in der Methode der Bestandesaufnahmen bedingen die gewählten Einteilungsgründe Verschiedenheiten. Die geringe Ausdehnung der Strauchbestände im Gebiet lässt sie nicht als etwas Selbständiges erscheinen. Es ist in den meisten Fällen gerodet worden, wo sie vorkommen, oder sie stellen Vorhölzer des Waldes dar. Es war auch mein Gesichtspunkt, was im Landschaftsbild aneinander an- geschlossen ist, nach Möglichkeit zusammen zu behandeln, um die Be- ziehungen der Bestände zu einander hervortreten zu lassen. 1) Die meisten Tabellen mussten des Druckes wegen durch Einzelbeispiele ersetzt werden. 182 14 E* | nn ir 5 A 3. Gruppierung der Gefässpflanzen des Gebietes nach Vorzugsstandorten. Ich machte den Versuch, alle im Gebiet gefundenen Gefässpflanzen auf ihre Vorzugsstandorte zu verteilen. Als Vorzugsstandort galt mir der, an dem ich die Pflanze in natürlichen Verhältnissen am ehesten erwarten würde. Es ergab sich, dass von vielen Arten mehrere Standorte gleich begünstigt scheinen, weshalb es nicht erzwungen werden konnte, jede Art nur einmal zu nennen. Ich habe jedoch die Wiederholung möglichst ver- mieden. Unterarten und Varietäten sind mit aufgenommen worden. Da die Anordnung auf meiner bisherigen Erfahrung im Obertoggen- burg beruht, habe ich die Arten, die ich im Gebiet nicht selbst gefunden, gesondert vorangestellt, ausgenommen diejenigen, deren Standort und Vergesellschaftung gesichert waren. Der Gruppenbildung liegt ein amphitheatralischer Bauplan zugrunde. Kreise umschliessen beigeordnete, Radien verbinden ineinander übergehende Gruppen. Den innersten Kreis nimmt die Vegetation des offenen Bodens ein: Fels und Felsschutt als natürliche, Anbauflächen und Kulturödland als anthropogene Standorte. In einem weitern Kreis ist die Vegetation des geschlossen bewachsenen, aber waldfreien Bodens mit den zum Walde überleitenden Strauchbeständen vereinigt. Die Moore schliessen an offene Pflanzengesellschaften des Wassers an. Wiesen und Vorhölzer im Buchen- gebiet, Wiesen im Fichtengebiet und die Vegetation der künstlich er- weiterten Alpinstufe leiten als Radien zu den Waldgesellschaften des äussersten Kreises über. (Eine Tafel, die diesen Bauplan darstellte, musste weggelassen werden.) In jeder Gruppe ist die Anordnung systematisch nach Familien. Nomen- klatur nach Schinz und Keller: Flora der Schweiz, II. Teil (1914). Der erste Buchstabe nach dem Artnamen bedeutet die Frequenz, der zweite die Abundanz. Die Skala ist dreiteilig. Abkürzungen: Frequenz Abundanz h = häufig v=wıel m — mittelhäufig z — zahlreich s selten sp —= spärlich m-s, z-sp — Zwischenwerte. erl. = erloschen. Arten, deren Vergesellschaftung im Gebiet ich nicht gesehen habe: Elyna myosuroides, Carex distans, Orchis purpureus, Orchis pallens, Salix einerea, Salix myrsinites, Silene rupestris, Melandrium noctiflorum, Cerastium latifolium, Helleborus viridis, Aconitum variegatum, Papaver alpinum, Draba dubia, Sedum rupestre, Sempervivum montanum, Poten- tlla dubia, Lotus uliginosus, Tetragonolobus siliquosus, Astragalus australis, Astragalus alpinus, Geranium palustre, Linum alpinum, Polygala serpyllacea, Hypericum acutum, Viola cenisia, Epilobium hirsutum, Chaero- phyllum temulum, Meum athamanticum, Monotropa Hypopitys, Lysimachia vulgaris, Trientalis europaea, Cerinthe glabra, Teucrium Chamaedrys, Euphrasia nemorosa, Pedicularis Kerneri, Bidens tripartitus, Senecio Doronicum, Senecio paludosus (wahrsch. erl.), Centaurea Rhaponticum, 185 15 Hypochoeris uniflora, Leontodon montanus, Crepis mollis, Hieracium gla- ciale, Hieracium glanduliferum, Hieracium prenanthoides. Arten, die im Gebiet besonders autochorologisch interessant sind: Asplenium septentrionale s, sp; Carex brizoides s, z; Sedum hispanicum s-m, sp-z. 1. Felsschutt. Sträucher sonniger Fels- und Felsschuttstandorte: Rubus saxatilis m, z; Rosa rubrifolia var. typica s, sp; Sambucus racemosa m, Sp. Auf feinerem bis mittlerem Geröll, gegen Auslage indifferent: Molinia coerulea var. litoralis m; Campanula cochleariifolia h, z; Uarduus defloratus h, z. Auf feinerem bis mittlerem Geröll und Schutt, in sonnigen Lagen, subalp. Stufe: Carex sempervirens; Helleborine atropurpurea m, sp; Thesium alpinum m, sp; Rumex scutatus s, z; Silene vulgaris h, z u. ssp. alpina; Gypsophila repens s, sp; Biscutella laevigata m, v; Alchemilla Hoppeana h, v; Anthyllis Vulneraria h, z; Oxytropis montana m, sp-z; Helianthemum nummularium h, z; Erica carnea m, sp-z; Linaria alpina s; Euphrasia salisburgensis m, z; Rhinanthus angustifolius s, sp-z; Galium boreale s; Phyteuma orbiculare ssp. montanum m; Campanula thyrsoides s, sp; Crepis alpestris s: Hieracium bupleuroides ssp. leviceps. Auf feinerem bis mittlerem Geröll und Schutt in feuchteren Lagen, subalp. und alp. Stufe: Poa minor s; Polygonum viviparum h, z; Ranunculus alpestris h, z; Thlaspi rotundifolium s; Hutchinsia alpina m, z; Arabis alpina h,z; Arabis pumila s; Arabis bellidifolia s; Dryas octopetala m-h, z; Phaca frigida m, sp; Hedysarum Hedysaroides m, sp; Viola calcarata s; Pimpi- nella major h, z; Adenostyles Alliariae h, z; Achillea atrata m, z; Ohrysan- themum Leucanthemum var. atratum s, sp; Chrysanthemum atratum s, sp; Petasites niveus s, v; Örepis tergloviensis s. Pflanzen groben Kalkschuttes sonniger Auslage, montane und subalpine Stufe: Dryopteris Robertiana m, v; Phyllitis Scolopendrium s, v; Polygonatum officinale s, z; Urtica dioeca h, v; Silene vulgaris h, z u. var. latifolia s; Moehringia muscosa m, sp-z; Arabis Turrita s, sp; Geranium Robertianum h, z; Viola tricolor m, z; Epilobium angustifolium m, z; Epilobium collinum s; Chaerophyllum aureum m, sp-z; Laserpitium latifolium m, sp-z; Vin- cetoxicum officinale m, v; Salvia glutinosa m, z; Digitalis ambigua m, v; Globularia nudicaulis m, sp-z; Knautia silvatica h, z; Eupatorium canna- binum m, sp-z; Adenostyles glabra h, z; Buphthalmum salieifolium m, z; Carduus defloratus h, z; Lapsana communis s, sp. Pflanzen groben Kalkschuttes, nicht speziell S-Lage, alpine Stufe: Dryopteris rigida m, z; Moehringia ciliata s; Viola biflora h, z; Valeriana montana h, sp-z; Doronicum grandiflorum m, z. 2, Pflanzen lehmigen Bodens. Salix appendiculata m; Saxifraga aizoides h, z; Gentiana ciliata m, sp-z; Gentiana campestris m, z; Gentiana germanica m, sp-z; Bellidiastrum Michelii h, z: Tussilago Farfara h, v; Cirsium acaule m, sp-z. 154 16 u P) Se ee ee ee ee ee ie... Me ee see Me An ee 3. Kalkalpenpflanzen kalkärmerer Unterlage SGT N-Hang. Nur selten und dann auf Gault oder häufiger und vorzugsweise auf Gault gefunden. Deschampsia flexuosa m, z; Poa alpina var. contracta s; Festuca ovina ssp. supina var. vivipara s; Lloydia serotina m, sp; Oxyria digyna s, sp; Cerastium alpinum s, sp; Draba tomentosa s; Sedum alpestre s, sp; Saxi- fraga caesia s; Saxifraga aspera s, sp; Saxifraga moschata m, z; Alchemilla glaberrima s, sp; Ligusticum Mutellina h, z; Vaccinium uliginosum h, z; Soldanella pusilla m, sp-z; Leontodon pyrenaicus h, z. 4. Kalkalpenpflanzen kalkreicher Unterlage hauptsächlich SGT N-Hang, nicht alles ausgesprochene Felsenpflanzen. Agrostis alpina m, z; Festuca rupicaprina m, z; Festuca pumila m, sp-z; Festuca pulchella s, sp; Carex atrata s, sp; Carex ferruginea h, v; Carex firma m, z; Carex sempervirens h, v; Luzula spicata u.var. italica s, sp; Salix retusa h, v; Cerastium arvense ssp. strietum h, z; Minuartia verna m, sp-z; Moehringia eiliata s; Anemone narcissiflora m, sp-z; Anemone alpina m, z; Anemone vernalis s; Ranunculus alpestris h, z; Draba aizoides s, sp; Draba fladnizensis s; Sedum atratum m, sp; Saxifraga oppositifolia m, sp; Saxi- fraga Aizoon m, z; Saxifraga aizoides h, z; Saxifraga androsacea m, sp; Saxifraga aphylla s, sp; Potentilla Grantzii h, sp-z; Dryas octopetala m-h, z; Alchemilla Hoppeana var. alpigena h, z; Alchemilla hybrida s, sp; Polygala alpestris m, sp-z; Helianthemum alpestre m, sp-z; Primula Auri- cula h, z; Androsace helvetica s: Androsace Chamaejasme m, sp; Solda- nella alpina h, sp-z; Gentiana verna h, z; Gentiana tenella s, sp; Myosotis pyrenaica var. alpestris h, z; Veronica aphylla m, sp; Euphrasia salis- burgensis m u. f. minuta; Euphrasia tatarica, Kümmerform, s; Pedicularis verticillata m, z; Pedicularis foliosa s-m, sp; Pedicularis Oederi m, sp-z; Galium pumilum ssp. alpestre h, z u. var. Gaudini; Scabiosa lucida h, z; Phyteuma orbiculare ssp. delphinense m; Campanula cochleariifolia h, z; Bellidiastrum Michelii h, z; Erigeron uniflorus m, sp; Erigeron alpinus ssp. alpinus m, sp; Antennaria carpathica s, sp; Saussurea alpina s; Hie- racium dentatum ssp. subvillosum; Hieracium alpinum ssp. alpinum u. ssp. melanocephalum. 5. Feuchtere Felsstandorte. Beschatteter oder moosübersponnener Fels. Oystopteris fragilis h, z; Asplenium viride h; Dryopteris Lonchitis h, sp; Polypodium vulgare m, sp; Heliosperma quadrifidum s, sp; Arenaria ciliata var. diffusa s, sp; Moehringia muscosa m, sp-z; Euphrasia salis- burgensis var. subalpina s; Pinguicula alpina m, sp. 6. Fels und Felsschutt bewohnende Pflanzen, die bisher noch nicht genannt wurden und den NGT auszeichnen. Poa compressa s; Saxifraga mutata m, sp; Potentilla sterilis h, v; Potentilla-verna s, sp-z; Arctostaphylos Uva ursi s, sp. 7. Kalkfelsen hauptsächlich des SGT S-Hang. Montane, subalpine und alpine Stufe: Sesleria coerulea h, v; Silene vul- garis h, z; Saxifraga Aizoon m, z; Alchemilla Hoppeana h, v; Primula Auricula h, z; Galium pumilum h, z. 18: e) 17 Montane und subalpine Stufe: Asplenium Trichomanes h, z; Asplenium Ruta muraria h, z; Stipa Calamagrostis s, sp; Melica nutans h, z; Anthe- ricum ramosum s, sp; Silene nutans m, sp-z; Anemone narcissiflora m, sp-z; Anemone alpina m, z; Kernera saxatilis m, sp; Sedum dasyphyllum s, sp; Sedum album h, z; Sempervivum tectorum Ss, sp-z; Üotoneaster integerrima s, sp: Sorbus Mougeotii s, sp; Potentilla caulescens s, sp-z; Rosa pendulina var. setosa m u. deren f. alpina; Astragalus glycyphyllus s, sp; Hippocrepis comosa m, z; Viola silvatica m, sp-z; Lathyrus luteus s, sp; Polygala Chamaebuxus h, z: Euphorbia dulcis s, sp; Rhamnus pumila s, sp-z; Helianthemum nummularium h, z; Bupleurum longifolium s; Pimpinella major h, z; Athamanta cretensis s, sp; Laserpitium latifolium m, sp-z; Laserpitium Siler s-m, sp-z: Rhododendron hirsutum h, v; Erica carnea m, Sp-z; Teucrium montanum m, sp; Stachys alpinus m, sp-z; Satureia alpina s-m; Thymus Serpyllum h, v u. ssp. ovatus; Verbascum Thapsus s, sp; Veronica latifolia h, z; Veronica fruticulosa s, sp; Veronica fruticans m, sp-z; Erinus alpinus m, sp-z; Euphrasia salisburgensis m, z; Globularia cordifolia m, z; Valeriana tripteris h, z; Oampanula cochlearii- folia h, z; Campanula rotundifolia m, sp; Chrysanthemum Leucanthemum ssp. montanum s; Carduus defloratus h, z; Orepis blattarioides m, sp-z; Crepis pontana s, sp; Hieracium bupleuroides ssp. leviceps; Hieracium amplexicaule s; Hieracium valdepilosum ssp. valdepilosum u. ssp. glabres- eens; Hieracium juranum ssp. pseudojuranum. Nur subalpine oder subalpine und alpine Stufe: Phleum Michelii m, z; Festuca ovina ssp. glauca m, z u. ssp. duriuscula; Carex ornithopoda var. elongaia s; Oarex brachystachys s; Lilium bulbiferum ssp. croceum s, sp; Convallaria majalis s; Thesium alpinum m, sp; Dianthus Caryophyllus ssp. silvester s, sp; Arenaria ciliata s, sp; Bupleurum ranunculoides m, sp-z; Gentiana Clusii s, sp; Aster alpinus s, Sp. 8. Pflanzen ruderaler Standorte, sicher oder wahrscheinlich durch den Menschen verbreitet. Wirksamkeit der Eigenausbreitung noch nicht zu beurteilen: (Oursiv — nur vom Bahnkörper.) Alopecurus myosuroides s; Avena sativa s; Bromus inermis s; Bromus sterilis s; Bromus secalinus s; Lolium multiflorum ssp. italicum s; Triticum aestivum s; Secale cereale s; Hordeum distichon s; Hordeum vulgare ssp. polystichon s; Rumex crispus s; Polygonum amphibium s; Polygonum lapathifolium var. incanum s; Polygonum Hydropiper s; Polygonum Oonvolvulus s; Chenopodium polyspermum s; Öhenopodium album var. eualbum m; Atriplex hortense s; Atriplex pa- tulum s; Amarantus retroflexus s; Agrostemma Gilhago s; Melandrium noctiflorum s (vielleicht erl.); Vaccaria pyramidata s (erl.); Öerastium glomeratum s; Cerastium pumilum s (vielleicht erl.); Spergula arvensis s; Herniaria glabra s; Scleranthus annuus s; Ranunculus arvensis s (wahr- scheinlich erl.); Papaver Rhoeas s (1904); Fumaria officinalis s; Lepidium campestre s; Lepidium densiflorum Schrader, zum Formenkreis von L. ruderale gehörend, s; Thlaspi arvense s; Sisymbrium officinale s (1875); Diplotaxis muralis s; Zrucastrum Pollichii s; Brassica arvensis s, Sp; 186 18 | ar Bi If eu Barbaraea intermedia s; Roripa islandica s; Erophila verna s; Arabis arenosa f. albiflora s; Conringia orientalis s (1890); Potentilla argentea s; Medicago sativa s-m; Melilotus albus s; Melilotus altissimus s; Trifolium incarnatum s; Galega officinalis s (1874); Ooronilla varia s; Vieia hirsuta s; Vieia tetrasperma s; Vicia sativa s; Geranium pyrenaicum s; Geranium dissectum s; Euphorbia Helioscopia s; Euphorbia exigua s; Euphorbia Peplus s; Oenothera biennis s; Aethusa Cynapium s; Asperugo procum- bens s; Borago offieinalis s; Echium vulgare s; Verbena officinalis s; Lamium purpureum s-m; Lamium album s; Ballota nigra s; Salvia verti- eillata s (1908); Satureia Acinos s-m; Mentha arvensis s-m; Veronica Tournefortii s, sp: Veronica agrestis s; Veronica hederifolia s; Euphrasia serotina s (1898); Sherardia arvensis s; Valerianella olitoria s; Valerianella rimosa s (1874); Valerianella dentata s; Hrigeron annuus Ss; Erigeron canadensis s-m; Anthemis Cotula s; Anthemis arvensis s, Achillea Ptar- mica Ss; Matricaria suaveolens Ss; Ohrysanthemum inodorum s; Arte- misia vulgaris Ss; Senecio viscosus s; Oirsium heterophyllum s; Öentaurea ÖOyanus s; Ürepis capillaris s. Mit wirksamer Eigenausbreitung: Equisetum arvense h, v; Phleum pra- tense var. nodosum s; Holcus mollis m, sp; Festuca arundinacea s; Agro- pyron repens m; Rumex Acetosella s, z; Polygonum aviculare m, Sp-z; Polygonum Persicaria m, sp; Arenaria serpyllifolia h, sp; Ranunculus repens h, z; Lepidium Draba s; Barbaraea vulgaris s, sp; Cardamine hir- suta s; Capsella Bursa pastoris h, z; Sedum acre s, sp; Potentilla reptans m, sp-z; Medicago falcata s; Melilotus officinalis s-m, sp-z; Trifolium hybridum s, sp-z; Trifolium dubium m, sp-z; Trifolium agrarıum s, sp; Trifolium procumbens s, sp; Onobrychis viciifolia s, z-v; Geranium colum- binum s, sp; Viola tricolor ssp. arvensis s, z u. ssp. alpestris; Epilobium parviflorum s, sp; Epilobium .roseum s, sp: Myosotis arvensis s; Litho- spermum officinale s; Lithospermum arvense s (1894); Ajuga genevensis s; Salvia pratensis s-m; Linaria Oymbalaria s-m; Linaria vulgaris s, sp; Linaria minor s, sp-z; Galium verum s; Campanula rapunculoides s, sp-z: Senecio vulgaris m, z; Üirsium arvense m, z; Centaurea nigra S, Sp; Lapsana communis s, sp; Picris hieracioides m, sp-z; Cichorium Intybus s, sp; Sonchus oleraceus s, sp; Sonchus asper Ss, Sp. Kultivierte Pflanzen in Verwilderung angetroffen: Phalaris arundinacea var. picta; Avena sativa; Hemerocallis fulva; Muscari botryoides; Galan- thus nivalis; Narcissus poeticus; Narcissus Pseudonareissus m, v; Poly- gonum cuspidatum; Silene Armeria; Dianthus gratianopolitanus; Cerastium tomentosum: Aconitum intermedium var. petiolulatum; Papaver somni- ferum; Brassica Rapa; Brassica Napus; Raphanus Rhaphanistrum; Hesperis matronalis; Sedum spurium: Philadelphus coronarius; Spiraea chamaedry- folia; Spiraea salicifolia; Trifolium incarnatum; Impatiens Roylei; Malva moschata; Malva silvestris; Malva neglecta; Viola odorata; Viola hortensis; Primula veris X vulgaris; Syringa vulgaris; Convolvulus sepium; Pole- monium coeruleum; Hyoscyamus niger; Physalis Alkekengi; Verbascum Lyehnitis; Symphoricarpus racemosus; Valerianella olitoria; Solidago 187 19 a u IE TER canadensis; Solidago serotina; Matricaria Chamomilla; Chrysanthemum Parthenium; Tanacetum vulgare; Calendula officinalis. Gepflanzte Bäume und Sträucher: Larix decidua s; Pinus Strobus s; Salix pentandra s; Populus candicans s; Populus alba s; Populus italica m; Juglans regia s; Ribes aureum s; Pyrus Malus m; Pyrus communis m; Rosa pomifera var. recondita s (wild u. geschont oder gepflanzt); Prunus insititia s; Robinia Pseudacaeia s; Aesculus Hippocastanum s; Vitis vini- fera s-m; Tilia cordata s; Tilia platyphyllos m; Sambucus nigra h. Pflanzen, die die Umgebung der Wohnstätten oder Sennhütten auszeichnen. Gedüngte bis überdüngte oder betretene Orte: Phleum alpinum var. subalpinum s; Poa annua u. var. varia h, v; Carex leporina h, sp; Urtiea dioeca h, v; Rumex alpinus h, v; Rumex obtusifolius h, sp-z: Chenopodium Bonus Henricus m, z; Stellaria media h, z; Sagina procumbens m, sp-z; Sagina saginoides m, sp-z; Potentilla anserina m, sp-z; Plantago major h. z; Sambucus Ebulus m, sp-z; Arctium tomentosum S, Sp. 9. Verlandungs- und Riedpflanzen der vier Seen des Gebietes. Nymphaeenzone: Sparganium minimum s, sp; Potamogeton natans m, z; Potamogeton alpinus s; Potamogeton praelongus s im Gräppelensee (nach frdl. Mitteilung von Herrn Walo Koch); Potamogeton lucens s; Nymphaea alba m, z; Nuphar luteum m, z; Nuphar pumilum var. Rehsteineri s, z; Ranunculus flaceidus s, sp. Pflanzen des Schwingrasens mit Uebergang zu Moliniaried: Scheuchzeria palustris s, sp; Eriophorum vaginatum h, z; Eriophorum angustifolium h, v; Carex Heleonastes s; Öarex limosa s. sp; Orchis incarnatus s, sp; Öomarum palustre s, z; Menyanthes trifoliata h, z; Utrieularia minor s, sp; Cirsium rivulare s; Taraxacum offieinale ssp. paludosum s, Sp-z. Verlandungspflanzen mit Ausnahme des Schwingrasens: Equisetum limosum m, v; Trichoon Phragmites m, v; Schoenoplectus lacustris s, z; Carex diandra s, z; Öarex elata m, z; Carex lasiocarpa s, sp; Uarex inflata m, v; Öieuta virosa s, sp-z; Scutellaria galericulata s, sp; Mentha verticillata s. 10. Die Verlandungspflanzen der kleinen Gewässer. Altwässer, Bäche, Gräben, Abläufe, Ueberschwemmungsreste. Seichte und schwachströmende Gewässer: Typha latifolia s, sp; Sparganium erectum s (vielleicht erl.); Potamogeton pusillus s; Alisma Plantago aquatica s, sp; Elodea canadensis s, z; Agrostis alba var. prorepens s; Poa pratensis var. angustifolia s; Eleocharis palustris ssp. uniglumis m, sp; Carex elata m, z; Carex gracilis s; Carex fusca h, v u. var. elatior; Carex inflata m, v; Uarex vesicaria s, sp; Lemna minor s (vielleicht erl.); Ranunculus Flam- mula ssp. Flammula m, sp-z; Ranunculus flaccidus var. paueistamineus s, sp-z; Roripa Nasturtium aquaticum s; Cardamine amara m, z; Lythrum Salicaria s, sp; Epilobium parviflorum s, sp; Mentha aquatica s; Gratiola officinalis s (vielleicht erl.); Veronica Anagallis aquatica s, sp; Veronica Beccabunga Ss, Sp-z. Pflanzen der Alpweidetümpel des Curfirsten N-Hangs, 1530—1870 m. Tümpel und deren nächste Umgebung: Potamogeton alpinus ss, sp; Alopecurus aequaliss; 20 188 j Eriophorum Scheuchzeri s, sp; Eleocharis palustris m, sp; Carex echinata m, sp; Carex canescens s, sp; Trifolium repens var. alpinum s; Öallitriche palustris ssp. androgyna s, z; Menyanthes trifoliata h, z. 11. Allgemeine Moorbegleiter. Glyceria plicata m, sp; Carex fusca h, v; Carex panicea h, v; Oarex flava h, z. 12. Streuematten. Moliniaried und Trichophorum caespitosum-Bestände: Equisetum palustreh, v; Molinia coerulea h, v; Briza media h, z; Eriophorum latifolium h, v; Trichophorum alpinum s, ‚sp; Triehophorum caespitosum h, v; Üarex pulicaris s, z-sp; Carex Davalliana h, v; Oarex Hostiana m, sp-z; X Carex xanthocarpa s; Juncus conglomeratus s; Luzula campestris ssp. multi- flora m, z; Tofieldia calyculata h, z; Veratrum album h, z; Orchis incar- natus s, sp; Orchis Traunsteineri h, z; Orchis latifolius h, z; Herminium Monorchis m, sp; Coeloglossum viride m, sp; Gymnadenia odoratissima m, sp; Gymnadenia conopsea h, v; Platanthera bifolia h, sp-z; Platanthera chlorantha m, sp-z; Helleborine palustris m, sp-z; Trollius europaeus h, v; Ranunculus Flammula ssp. Flammula m, sp-z; Parnassia palustris h, sp-z; Potentilla erecta h, z u. var. strietissima; Sanguisorba officinalis m; Vicia Cracca ssp. vulgaris var. linearis m, sp; Polygala amarella h, z; Primula farinosa m, sp-z; Sweertia perennis h, z; Gentiana verna h, z; Gentiana Pneumonanthe s, z; Bartsia alpina h, z; Euphrasia montana s; Rhinanthus Orista galli h, z; Pedicularis palustris m, sp-z; Pinguicula vulgaris h, sp-z; Galium uliginosum m, sp; Galium palustre h, sp-z; Valeriana dioeca h, sp-z; Suceisa pratensis m, z; Phyteuma orbiculare var. pratense m; Oirsium palustre m, sp; ÜOentaurea Jacea h, z; Scorzonera humilis; Willemetia stipitata h, sp-z; Crepis paludosa h, sp-z. Hervortretende Arten der Phragmites-Bestände: Phalaris arundinacea m, z; Agrostis alba h, z; Deschampsia caespitosa h, v; Trichoon Phragmites m, v; Aconitum Napellus h, z; Thalietrum aquilegiifolium h, sp-z; Fili- pendula Ulmaria h, z; Geranium palustre s; Angelica silvestris s, sp; Senecio alpinus h, z; Senecio Fuchsii h, z; Cirsium palustre m, sp; Cirsium oleraceum h, v; Hieracium umbellatum. 13. Pflanzen quelliger Stellen. Equisetum maximum s, sp; Seirpus silvaticus m, z; Blysmus com- pressus m, sp; Carex paniculata h, sp-z; Juncus inflexus m, z; Juncus effusus h, z; Juncus alpinus h, z; Caltha palustris h, v. 14. Fernere Begleiter des Hochmoors. Deschampsia flexuosa h, z; Glyceria fluitans s, sp; Eriophorum angusti- folium h, v; Triehophorum alpinum m, z; Carex dioeca s, sp; Carex cane- scens Ss, sp; Carex fusca h, z; Juncus filiformis m, sp; Viola montana s, sp; Viola canina s, sp; Epilobium nutans s, sp; Menyanthes trifoliata h, z; Willemetia stipitata h, sp-z. 21 15. Hochmoor. Lycopodium inundatum m, z; Lycopodium alpinum s, sp; Pinus montana var, uncinata subvar. rotundata m, z; Agrostis canina s, sp; Molinia coerulea var. genuina subvar. minima s, z; Eriophorum vaginatum h, z; Rhynchospora alba s, sp; Carex pauciflora s. sp-z; Carex echinata h, sp-z; Oarex fusca var. pumila m; Carex flava ssp. Oederi var. pygmaea s, z; Salix repens s, sp; Salix myrtilloides s; Salix aurita m, sp; Betula tomentosa s, sp-z; Sagina nodosa s; Drosera rotundifolia m, z; Drosera anglica s, sp; Co- marum palustre s, sp-z; Frangula Alnus m, sp-z; Viola palustris m; Epi- lobium palustre m, sp-z; Rhododendron ferrugineum h, v; Loiseleuria procumbens h, z; Andromeda poliifolia m, sp-z; Vaccinium uliginosum h, z; Oxycoccus quadripetalus m, sp; Euphrasia versicolor. 16. Ubiquisten des unbewaldeten Bodens der unteren Lagen. Anthoxanthum odoratum h, v; Festuca rubra h, v; Cerastium caespi- tosum h, sp-z; Medicago lupulina h, v; Lotus corniculatus h. z; Vicia sepium h, z; Lathyrus pratensis h, sp-z; Linum catharticum h, sp-z; Ajuga reptans h, z; Prunella vulgaris h, z; Lamium maculatum h, z; Veronica Chamaedrys h, z; Leontodon autumnalis m, sp-z. 17. Futtermatten mit Ausnahme der Wildheumatten und mageren Bergmatten. Holeus lanatus h, v; Trisetum flavescens h, z; Dactylis glomerata h, v; ÖOynosurus cristatus h, v; Poa trivialis h, z; Festuca pratensis h, z; Lolium perenne h, z; Rumex Acetosa h, z; Ranunculus acer h, z; Cardamine pratensis h, z; Alchemilla vulgaris h, v; Trifolium pratense h, v; Trifolium repens h. v; Chaerefolium silvestre ssp. eu-silvestre h, v; Heracleum Sphondylium h, v; Plantago lanceolata h, v; Bellis perennis h, v; Chrysan- themum Leucanthemum h, z; Hypochoeris radicata m, sp-z; Leontodon his- pidus h, v; Taraxacum officinale ssp. vulgare h, sp-z; Crepis biennis m, sp-z. Pflanzen der Futtermatten, die nicht durchgehend angetroffen werden: Phleum pratense m; Alopecurus pratensis s, sp-z; Avena pubescens m; Arrhena- terum elatius m; Bromus hordeaceus h, sp; Onobrychis viciifolia s, z-v; Campanula glomerata s, sp; Campanula patula s, sp. Futtermatten, feuchtere Stellen: Deschampsia caespitosa h, v; Poa pra- tensis h, v; Garex hirta s, sp-z; Golchieum autumnale h, v; Polygonum Bistorta h, z; Lychnis Flos ceuculi h, sp-z; Melandrium dioecum h, sp-z; Trollius europaeus h, v; Filipendula Ulmaria h, z; Geranium silvaticum h, v; Chaerophyllum hirsutum ssp. Cicutaria h, v; Myosotis scorpioides h, z; Valeriana dioeca h, sp-z. 18. Weidepflanzen des SGT S-Hang, untere Lagen. Agrostis tenuis h, v; Briza media h, z; Cynosurus cristatus h, v; Festuca ovina ssp. glauca s; Carex verna h, z; Carex ornithopoda h, z. Carex flacca h, z; Thesium pyrenaicum s, sp; Arenaria serpyllifolia s, sp; Arabis corymbiflora s, sp; Sedum mite m, sp-z; Sanguisorba minor m, sp-z; Anthyllis Vulneraria h, z; Lotus corniculatus h, z; Hippocrepis comosa m, z; Polygala Chamaebuxus h, z; Helianthemum nummularium h, z; 22 190 Viola rupestris s; Carum Öarvi m, sp-z; Pimpinella saxifraga m, sp-z; Daucus Carota m, z; Gentiana lutea m, sp-z; Gentiana verna h, z; Pru- nella grandiflora s, z; Satureia vulgaris m, sp-z; Thymus Serpyllum h, v; Euphrasia strieta s, sp; Plantago media h, z; Knautia arvensis m, sp-z; Scabiosa lucida h, z; Erigeron acer ssp, acer s, sp; Achillea Millefolium h, sp-z; Centaurea Jacea h, z; Centaurea Scabiosa m, sp-z; Hypochoeris radicata m, sp-z; Hieracium levigatum ssp. levigatum. Ergänzung durch einige Schmarotzer sonniger Standorte : Guscuta europaea s,z; CuscutaEpithymum s; Orobanche flavas; Orobanche Salviaes; Orobanche alba m; Orobanche reticulata s; Orobanche caryophyllacea s. 19. Weidepflanzen vorzugsweise des NGT. Pteridium aquilinum h, v; Calamagrostis varia m, z; Bromus erectus s, z; Brachypodium pinnatum m, z; Carex montana s; Carex verna h,z; Orchis Morio s; Orchis ustulatus s, sp; Orchis masculus m, z; Ophrys Arachnites s; Ophrys apifera s; Ophrys muscifera s; Gephalanthera alba s; Stellaria graminea m, sp-z; Ranunculus bulbosus m, sp-z; Arabis hir- suta s, sp; Sedum Telephium ssp. maximum s; Potentilla verna s, sp-z; Agrimonia Eupatoria s, sp; Sanguisorba minor m, sp-z; ÖOnonis repens m, z; Trifolium medium m, z; Trifolivum ochroleucum s, sp; Trifolium mon- tanum m, sp-z; Polygala Chamaebuxus h, v; Polygala vulgaris m, sp-z; Euphorbia Cyparissias h, z; Hypericum hirsutum s, sp; Hypericum per- foratum h, z; Viola hirta m, sp-z; Carum Carvi m, sp-z; Pimpinella saxi- fraga m, sp-z; Arctostaphylos Uva ursi s; Primula veris s, sp-z; Black- stonia perfoliata s, sp; Centaurium umbellatum Gilib. s, sp; Gentiana verna h, z: Gentiana Cruciata s; Teucrium Scorodonia s, sp-z; Stachys offieinalis s, sp; Satureia vulgaris m, sp-z; Verbascum nigrum s; Verbascum Thapsus s,sp; Euphrasia Rostkoviana h, v; Rhinanthus Alectorolophus h, z; Scabiosa Columbaria m-h, sp-z; Inula Squarrosa s, sp; Buphthalmum salicifolium m, sp; Chrysanthemum Leucanthemum var. pratense h, z; Senecio Jacobaea m, sp; Carlina vulgaris s, sp; Cirsium lanceolatum s, sp; Hieracium Pilo- sella h, z; Hieracium Auricula h, z. 20. Pflanzen der Hecken. (Zugehörigkeit zu einer natürlichen Pflanzengesellschaft nicht ausge- sprochen.) Agropyron caninum m, z; Carex muricata m, sp u. var. remota; Urtica dioeca h, v; Aquilegia vulgaris s, sp-z; Chelidonium majus s, sp; Alliaria offieinalis s; Vieia Cracca m, sp-z; Aegopodium Podagraria h, z; Sym- phytum officinale s, sp; Origanum vulgare m, z; Scrophularia nodosa m, sp-z; Veronica serpyllifolia m, sp; Veronica arvensis m, sp; Galium Oruciata m, sp-z; Galium Aparine m, sp; Galium Mollugo h, z u. ssp. elatum, du- metorum u. erectum; Adoxa Moschatellina s, sp-z. 21. Strauch- und junger Baumwuchs an Eichen- und Föhrenstandorten, besonders NGT. Pinus silvestris s, sp; Juniperus communis var. vulgaris s, sp; Populus tremula m, sp-z; Corylus Avellana h, z; Betula pendula m, sp; Fagus 23 E34 In silvatica s-m; Quercus Robur s, sp; Ulmus scabra m, sp-z; Berberis vul- garis m, sp; Cotoneaster tomentosa s, sp; Sorbus Aria m, sp; Sorbus aucuparia m, sp; Crataegus Oxyacantha m, sp; Crataegus monogyna m, sp; Amelanchier ovalis s-m, sp; Rubus idaeus h, v; Rubus bifrons s; Rubus vestitus s: R. leucanthemus P. J.M.; Rubus hirtus: R. offensus P. J. M.; Rubus hirtus: R. hareynicus Focke; Rubus caesius h, v; Rosa arvensis m; var. typica u. forma ovata; Rosa canina m-h u. var. lutetiana, transitoria, dumalis, biserrata; Rosa tomentosa var. subglobosa s; Prunus spinosa m, sp-z; Prunus avium s; Ilex Aquifolium s, sp; Acer Pseudoplatanus m; Acer campestre s, sp; Rhamnus cathartica s, sp; Frangula Alnus m, sp-z; Cornus sanguinea m, sp; Fraxinus excelsior m; Ligustrum vulgare m, sp; Viburnum Lantana m, sp-z; Lonicera Xylosteum h, z. 22. Nardus-Weiden. Dryopteris Oreopteris s, z; Dryopteris Filix mas h, z; Blechnum Spicant h, z; Pteridium aquilinum h, v; Botrychium Lunaria s, sp; Lycopodium clavatum s, sp; Selaginella selaginoides m, sp; Deschampsia flexuosa m, z; Sieglingia decumbens s, z; Nardus stricta h, v; Carex pilulifera s; Carex pallescens h, sp; Luzula pilosa h, z; Luzula silvatica h, z; Luzula sudetica s, sp; Luzula campestris ssp. vulgaris h, z; Majanthemum bifolium h, z; Crocus albiflorus h, z; Orchis globosus s, sp; Orchis maculatus h, z; Gymnadenia albida h, sp-z; Nigritella nigra s, sp; Ranunculus breyninus h, z; Ranunculus geraniifolius h, v; Potentilla aurea h, z; Potentilla erecta h, z; Sieversia montana s, sp-z; Trifolium badium h, z; Polygala alpestris m, sp-z; Hypericum maculatum h, sp-z; Vaceinium Vitis idaea h, z; Vac- cinium Myrtillus h, z; Calluna vulgaris h, v; Gentiana punctata m, sp; Gentiana purpurea s, z; Gentiana Kochiana h, z; Phyteuma betonieifolium s, sp-z; Campanula barbata m, sp-z; Campanula Scheuchzeri h, z; Solidago Virga-aurea h, z; Erigeron uniflorus var. glabrescens s, sp; Erigeron alpinus ssp. polymorphus m, sp; Antennaria dioeca m, z; Gnaphalium sil- vaticum m, sp; Gnaphalium norvegicum s, sp; Homogyne alpina h, z; Arnica montana h, z; Carlina acaulis h, z; Crepis aurea h, z; Ürepis conyzifolia s, sp-z; Hieracium Pilosella h, z u. ssp. trichadenium; Hiera- eium Auricula h, z u. ssp. Auricula; Hieracium aurantiacum ssp. flammans s, v; Hieracium 'alpinum ssp. Halleri. 23. Pflanzen alpiner Ried- und schneetälchenartiger Bestände. Phleum alpinum m u. var. commutatum; Trisetum spicatum s, sp; Poa alpina h, v; Carex Lachenalii s; Juncus Jacquini s; Juncus filiformis m, sp; Juncus triglumis s, sp; Luzula spadicea m, z; Allium Schoeno- prasum s, z u. var. alpinum; Salix herbacea s; Rumex nivalis s, sp; Poly- gonum viviparum h, z; Cerastium cerastioides s, sp; Minuartia sedoides s, sp; Minuartia verna m, sp-z; Caltha palustris h, v; Ranunculus aconiti- folius h, v u. var. nanus; Cardamine alpina s; Sedum villosum s, sp; Saxifraga stellaris m, sp-z; Potentilla aurea h, z; Sibbaldia. procumbens s, sp; Trifolium Thalii m, sp-z; Trifolium badium h, z; Epilobium alpinum s, sp-z; Epilobium alsinifolium s, sp; Ligusticum Mutellina h, z; Ligusticum simplex m, sp-z; Primula integrifolia m, z; Androsace obtusifolia s, sp; 2 192 lan Soldanella pusilla m, sp-z; Veronica alpina m, z; Plantago montana h, z; Plantago alpina h, z; Gnaphalium supinum s, sp; Chrysanthemum alpinum m, z; Doronicum grandiflorum m, z; Cirsium spinosissimum h, sp-z; Leon- todon pyrenaicus h, z; Taraxacum officinale ssp. alpinum m, z. 24. Niedrige Alpenheide, einen festen Filz bildend. Agrostis rupestris h, z; Deschampsia flexuosa m, z; Avena versicolor m, z; Nardus strieta h, v; Luzula spadicea m, z; Salix reticulata m, z; Polygonum viviparum h, z; Silene acaulis h, z; Oxytropis campestris s; Empetrum nigrum m, sp-z; Astrantia minor s, sp; Ligusticum Mutellina h, z; Ligusticum simplex m, sp-z; Rhododendron ferrugineum h, v; Loise- leurea procumbens h, z; Vaccinium Vitis idaea h, z; Vaceinium Myrtillus h, v; Vaccinium uliginosum h, z; Gentiana nivalis s, sp-z; Gentiana ba- varica m, sp-z; Euphrasia minima m, z; Phyteuma hemisphaericum s, sp; Erigeron uniflorus m, sp; Homogyne alpina h, z; Leontodon pyrenaicush, z. 25. Hohe Alpenheide. Vegetation keinen geschlossenen Filz bildend. Begleiter verschiedener Wurzelorte: Lycopodium Selago m, sp; Deschampsia flexuosa m, sp-z; Trisetum flavescens m und var. glabratum; Carex brun- nescens S, sp; Carex firma m, z; Carex capillaris s, sp; Juncus trifidus ssp. monanthos m, sp-z; Luzula sudetica s, sp; Chamorchis alpinus s, sp; Coeloglossum viride m, sp; Nigritella nigra s, sp; Dianthus superbus m, z; Bupleurum ranunculoides m, sp-z; Pyrola minor s, sp; Bartsia alpina h, z; Euphrasia minima m, z; Rhinanthus Alectorolophus h, z; Campanula Scheuchzeri h, z; Solidago Virga-aurea h, z; Oarlina acaulis h, z; Hieracium villosum ssp. villosum; Hieracium scorzonerifolium ssp. scorzonerifolium; Hieracium glabratum ssp. doratolepium; Hieracium bifidum ssp. caesii- folium; Hieracium psammogenes ssp. psammogenes, ssp. senile, ssp. oreites. Begleiter aus Karflur und hochhalmigen Grasbändern: Agrostis tenella m, z; Festuca violacea m, z; Veratrum album h, z; Allium Victorialis s, z; Lilium Martagon h, sp-z; Rumex arifolius m, z; Delphinium elatum s, z; Aconitum Napellus h. z; Anemone nareissiflora m, sp-z; Anemone alpina m, z; Ranunculus aconitifolius h, v; Thalietrum aquilegiifolium h, sp-z; Hypericum -maeulatum h, sp-z; Epilobium alpestre h, z; Pimpinella major h,z u. var. laciniata; Peucedanum Ostruthium m, sp-z; Gentiana pannonica m, sp-z; Valeriana officinalis var. tenuifolia m; Adenostyles Alliariae h, z; Chrysanthemum Leucanthemum ssp. montanum s; Leontodon hispidus var. opimus s; Hieracium nigrescens ssp. subpumilum; Hieracium juranum ssp. elegantissimum. Legföhre und Arve, Sträucher und Zwergsträucher: Pinus CGembra s, sp; Pinus montana m, z u. var. Pumilio; Juniperus communis var. montana h, z; Salix appendiculata m; Salix hastata m, sp; Salix arbuscula var. Waldsteiniana h, z; Alnus viridis h, sp-z; Sorbus Chamaemespilus m, sp-z; x Sorbus Hostii s; Empetrum nigrum m, sp-z; Daphne Mezereum h, sp-z; Daphne striata s; Rhododendron hirsutum h, v; Rhododendron ferrugineum h, v; Rhododendron ferrugineum X hirsutum m; Loiseleuria procumbens m, z; Arctostaphylos alpina m, sp-z; Vaccinium Vitis idaea h, z; Vaccinium 193 3 25 Myrtillus h, z; Vaceinium uliginosum h, z; Lonicera nigra m, sp-z; Lonicera coerulea s, sp; Lonicera alpigena m, sp-z. 25. Auengebüsch und Auenwald. Bäume und Sträucher des Auenwaldes: Salix alba s; Salix triandra s; Salix incana s; Salix purpurea m, z; Alnus incana h, z; Alnus rotundifolia s, sp; Quercus Robur s, sp; Ulmus scabra m, sp-z; Prunus Padus s; Acer Pseudoplatanus m; Tilia platyphyllos m; Fraxinus excelsior h; Viburnum Opulus m, sSp-z. Unterwuchs der Auengebüsche und Auenwälder: Equisetum variegatum s, sp; Equisetum hiemale s, sp; Deschampsia caespitosa h, z; Melica nutans h, z; Arum maculatum s; Allium ursinum h, v; Lilium Martagon h, sp-z; Polygonatum verticillatum h, z; Polygonatum multiflorum s; Paris quadri- folius h, z; Orchis militaris s, sp; Listera ovata h, z; Asarum europaeum s, z; Moehringia trinervia s, sp; Aconitum Napellus h, z; Aconitum Ly- coctonum h, z; Ranunculus repens var. erectus m; Ranunculus geraniifolius h, v; Thalietrum aquilegiifolium h, sp-z; Cardamine amara h, z; Spiraea salicifolia s; Geum rivale m, sp-z; Filipendula Ulmaria h, z; Geranium silvaticum h, v; Mercurialis perennis h, v; Euphorbia strieta s; Viola biflora h, z: Astrantia major h, z; Chaerophyllum aureum m, sp-z; Aego- podium Podagraria h, z; Vinca minor m, z; Glechoma hederaceum m, v; Stachys silvaticus m, z; Asperula taurina m, z; Solidago serotina Ss, Sp; Petasites hybridus h, v; Carduus Personata m, sp-z; Centaurea montana h, z. Ergänzung zum Unterwuchs der Auen: Ophrys muscifera s, sp; Humulus Lupulus s; Clematis Vitalba m; Ribes Grossularia s; Ribes petraeum s; Prunus Cerasus s: Omphalodes verna s; Lycopus europaeus s; Solanum Dulcamara s. Einige Sträucher luft- oder bodenfeuchterer Standorte: Salix caprea m; Salix nigricans m, sp; Evonymus europaeus Ss, sp; Sambucus nigra Ss. Kleebwaldarten, auch an fetten Stellen der Alpweiden: Gagea lutea m, z; Leucojum vernum m, v; Ranunculus Ficaria h, z; Corydalis cava m, z; Corydalis intermedia s, Sp. 27. Buchenwald. Bäume: Abies alba, Fagus silvatica h, v; Ulmus scabra m, sp-z; Acer Pseudoplatanus m, sp-z; Acer platanoides s, sp; Acer campestre s, sp; Fraxinus excelsior m. Sträucher, Holzliane: Evonymus europaeus s, sp; Evonymus latifolius s-m, sp; Daphne Mezereum h, sp-z; Hedera Helix m. Unterwuchs: Dryopteris Phegopteris s, sp; Dryopteris Filix mas h, z; Holcus lanatus var. albovirens s; Poa nemoralis h, z; Festuca rubra var. commutata, Schattenform; Festuca silvatica s; Bromus ramosus m, z; Elymus europaeus m, sp; Carex digitata h, z; Luzula pilosa h, z; Luzula nivea s, z; Allium ursinum h, v; Lilium Martagon h, sp-z; Polygonatum verticillatum h, z; Polygonatum multiflorum s, sp; Paris quadrifolius h, z; ° Helleborine latifolia s, sp; Actaea spicata m, sp; Aconitum Lycoctonum h, z; 26 194 Anemone Hepatica s; Anemone nemorosa h, v; Ranunculus breyninus h, z,; Ranunculus lanuginosus m, sp-z; Cardamine bulbifera s, sp; Cardamine polyphylla m, z; Lunaria rediviva s, sp; Geum urbanum s, sp; Vicia dumetorum s; Geranium Robertianum h, sp-z; Oxalis Acetosella h, z; Mercurialis perennis h, v; Impatiens Noli tangere h, sp-z; Hypericum montanum s, sp; Viola silvestris h, z; Epilobium montanum h, sp-z; Sani- cula europaea h, z; Chaerophyllum hirsutum h, v, ssp. Villarsii sp-z; Primula elatior h, v; Lysimachia nemorum h, z; Lamium Galeobdolon h, z;, Salvia glutinosa m, sp-z; Veronica latifolia h, z; Veronica montana s, sp; Asperula odorata h, z; Knautia silvatica h, z; Phyteuma spicatum h,z; Campanula Trachelium m, sp-z; Adenostyles glabra h, z; Senecio Fuchsii h, z; Cicerbita muralis h, sp-z; Prenanthes purpurea h, z; Hieracium murorum ssp. div. Ergänzung: Schmarotzer.: Viscum album s; Lathraea Squamaria s. 28. Fichtenwald. Bäume, Sträucher, Schösslingsstrauch: Taxus baccata m, sp; Picea excelsa; Abies alba; Ribes petraeum s; Ribes alpinum s, sp; Sorbus aucuparia m, sp; Rubus nessensis s; Rosa pendulina m-h u. var. setosa u. var. aculeata; Lonicera Xylosteum h, z; Lonicera nigra m, sp-z; Lonicera alpigena m, sp-z. Unterwuchs: Athyrium Filix femina h, z; Athyrium alpestre s, z; Öystopteris montana s, sp; Dryopteris Phegopteris s, sp; Dryopteris Lin- naeana S, sp; Dryopteris ÖOreopteris s, z; Dryopteris Filix mas h, z; Dryopteris spinulosa h, z; Dryopteris Lonchitis m, sp; Dryopteris aculeata m, sp und ssp. lobata; Blechnum Spicant h, z; Phyllitis Scolopendrium s, v; Equisetum silvaticum h, z; Lycopodium annotinum m; Anthoxanthum odoratum h; Milium effusum m, sp; Poa nemoralis h, z; Festuca rubra; Elymus europaeus s, sp; Carex silvatica h, z; Luzula luzulina m, sp; Luzula silvatica h, z; Majanthemum bifolium h, z; Streptopus amplexifolius m, sp; Polygonatum verticillatum h, z; Paris quadrifolius h, z; Cypripedium Oalceolus s, sp-z; Orchis maculatus h, z; Helleborine atropurpurea m, sp; Listera cordata s, sp; Neottia Nidus avis m, sp; Corallorrhiza trifida s, sp; Heliosperma quadrifidum s, sp; Moehringia trinervia s, sp; Aconitum paniculatum s, sp; Aconitum Lycoctonum h, z; Ranunculus breyninus h, z; Ranunculus lanuginosus m, sp-z; Cardamine polyphylla m, z; Lunaria rediviva s, sp; Saxifraga rotundifolia h, v; Fragaria vesca h, z; Geranium silvaticum h, v; Oxalis Acetosella h, z; Viola biflora h, z; Epilobium montanum h, sp-z; Chaerophyllum hirsutum ssp. Cicutaria h, v; Angelica silvestris h, sp; Pyrola uniflora m, sp; Pyrola secunda m, sp-z; Pyrola rotundifolia m, sp; Pyrola media s, sp; Pyrola minor s; Vaccinium Myr- tillus h, v; Primula elatior h. v; Lysimachia nemorum h, z; Myosotis silvatica m, sp-z; Lamium Galeobdolon h, z; Veronica latifolia h, z; Veronica montana s, sp; Veronica officinalis m, sp-z; Melampyrum silvaticum h, z ssp. eu-silvaticum var. silvaticum; Melampyrum pratense h, z u. ssp. eu-pratense u. ssp. hians; Asperula odorata h, z; Galium rotundifolium m, z; Phyteuma spicatum h, z; Adenostyles glabra h, z; Adenostyles 195 27 Alliariae h, z; Solidago Virga-aurea h, z; Achillea macrophylla m, sp-z; Petasites albus h, v; Homogyne alpina h, z; Senecio alpinus h, z; Senecio Fuchsii h, z; Cicerbita muralis h, sp-z; Prenanthes purpurea h, z; Hieracium murorum ssp. div. h, z. An nassen Stellen: Carex remota s, sp; Carex pendula s, sp; Caltha palustris h, z. Hochstaudenfluren innerhalb des Fichtenwaldes: Festuca gigantea m, sp; Brachypodium silvaticum m, z; Öarex muricata ssp. Pairaei s; Stellaria nemorum h, z; Aruncus silvester m, sp-z; Geum rivale m, sp-z; Circaea alpina s, sp-z; X Circaea intermedia s, sp-z; Circaea lutetiana s, sp-z; Astrantia major h, z; Chaerefolium silvestre ssp. nitidum s, sp-z; Gentiana asclepiadea h, v; Stachys silvaticus m, z; Mentha longifolia h, v; Tozzia alpina m, sp-z; Pedicularis recutita m, sp-z; Valeriana officinalis h, sp-z; Campanula latifolia s, sp-z; Cirsium oleraceum h, v; Centaurea montana h, z; Cicerbita alpina m, sp-z; Crepis paludosa h, sp-z; Hieracium juranum ssp. juranum. Einige Waldschlagpflanzen: Carex pilulifera s; Rubus idaeus h, v; Rubus tereticaulis P. J.M. h: R. fragariifolius P. J.M., R. finitimus Sudre, R. eurtiglandulosus Sudre; Rubus hirtus W. u. K.: R. anoplocladus Sudre, ö leptocladus (P. J.M.) Sudre; Rubus hirtus W.u.K. h, v; Viola hirta m, sp-z; Viola Riviniana m, sp-z; Epilobium angustifolium m, z; Galeopsis Tetrahit m, z; Atropa Belladonna s; Hieracium vulgatum ssp. div. h, z. Feuchte Waldplätze und feuchte Ruderalstandorte: Juncus bufonius s, Sp; Juncus compressus s; Juncus alpinus h, z; Juncus articulatus m, z u. var. nigritellus; Stellaria aquatica s; Stellaria uliginosa s; Cardamine impatiens s, sp; Cardamine flexuosa m, sp; Chrysosplenium alternifolium h, z; Hy- pericum humifusum s, sp; Lysimachia Nummularia s; Mentha longifolia m; Veronica Anagallis aquatica s, sp; Veronica Beccabunga m. ae A A II. Die Vegetation des Obertoggenburgs. A. Die Vegetation des offenen Bodens. 1. Fels und Felsschutt. a) Der Standort. Beim Felsstandort findet sich die wurzelbare Erde entweder geborgen in den Spalten des Gesteins, in Karrenfurchen oder offen auf ebenen Ab- sätzen und Absätzchen an den Felswänden, auf Stufen an den Schicht- absonderungen, wo oft untergreifende Verwitterung einsetzt und Baum- wurzeln eindringen können. Die Felsenpflanzen beschränkt Oettli auf Besiedler von Felswänden und Felsblöcken. Darin spricht sich schon aus, dass auch im Schutt bei steigender Trümmergrösse bis zu Blöcken Annäherung an oder Ueber- 28 196 einstimmung mit den Bedingungen auf Fels erreicht wird. Es kommt aber auch auf die Grösse der Pflanze an, ob eine Unterlage von Trümmern für sie Fels oder Schutt bedeutet. So kann z.B. Thymus auf mittleren Blöcken Felsenpflanze sein, während der gleiche Ort für einen Baum mit „Schutt“ bezeichnet werden müsste. Der Hauptunterschied zwischen Fels und Schutt liegt in der Beweg- lichkeit des letztern. Der Schutt hat als Gesamtheit die Eigenschaften des Flüssigen. Wie man für jedes fliessende Gewässer ein Sammelgebiet, einen Mittellauf und ein Aufschüttungsgebiet unterscheidet, so kann man es auch für den Schutt und sich dadurch vergegenwärtigen, wo man die besonderen Standorte, die der Schutt liefert, hauptsächlich antreffen wird. Die Entstehung des Schuttes, Liegenbleiben am Ort oder sehr langsames Fliessen ist im allgemeinen für die oberen Partien der Berge charakte- ristisch. Hieher gehören die Abwitterungshalden, „solche Halden, wo sich Felsen mit frischen Verwitterungsprodukten in begrenztem Masse um- hüllen“. Es geschieht dies bei ungefähr gleich grossem Neigungswinkel des Anstehenden und Reibungswinkel des Gesteins (E. Hess, S. 21). Wir treffen sie im Gebiet an weniger steilen Böschungen dort, wo z.B. durch starke Windexposition in der alpinen Stufe oder starke Erosion fliessenden Wassers die Eindeckung durch Pflanzenwuchs nicht soweit gelingt, um den Fels der Verwitterung in Trümmer zu entziehen. Das grösste Gefälle, der Mittellauf des Schuttes, liegt an den Talflanken von Haupt- und Nebentälern. Die mechanische Verwitterung arbeitet stark an konvexen Stellen der steilen Hänge, wo Felswände zu Tage treten. Hier führt kein Bach den Schutt fort, sodass sich unterhalb der Felswände die Trümmer sammeln. Direkt an die Felswand grenzt der Schuttstandort mit grösster Be- weglichkeit der Teile: das Geröll (Stoffname für das Substrat oder Medium), das Gerölle (Gattungsname für den Standort). (Vergl. Gremblich 1876.) Die Verschiebung der Trümmer kann beständig oder mit kurzen bis langen Unterbrechungen stattfinden, die auf einmal erfolgende Lageveränderung eines Teiles gross oder geringfügig sein. Im allgemeinen wird ein Standort als Gerölle aufgefasst, wenn die Verschiebung der Trümmer bei Begehung durch den Beobachter erfolgt. (E. Hess, S. 8.) Unten an die Gerölle, den Umkreis des stärksten Fliessens bezeichnend, schliesst sich das Aufschüttungsgebiet, der Ruhschutt. Je grösser die Trümmer, desto weiter gelangen sie hangabwärts, widerstehen aber auch, einmal in Ruhelage, weiterer Verschiebung. In der Mächtigkeit der Geröllschicht wächst die Beweglichkeit mit Annäherung an die Oberfläche. Van Ufford (S. 3) trennt von der „mobilite des pierriers“ die „activit@*; Braun (1913, S. 218) spricht von „tätigen Geröllhalden“. Der Vorgang der Ueberschüttung kann Fels, Geröll oder Vegetation betreffen. In den Schuttgebieten spielt sich der Kampf der Pflanzen um ihren Zusammenschluss zu Beständen, der Bestände um ihre Existenz als solche ab. An der Grenze, wo das Gerölle in Ruhschutt übergeht, schwankt die Kraft der Vegetation, die Erde einzuhüllen, mit der Macht der anorganischen 197 29 EL De Te u Natur um ein Gleichgewicht. Geringe Störungen verleihen im Laufe der Zeit der einen Partei Fortschritt oder Unterliegen. (Bargmann, S. 77.) Aus dem Gesagten geht hervor, dass ein Schuttstandort in seinen Teilen sehr verschieden beschaffen sein kann. In-der unten folgenden Darstellung der Schuttvegetation konnten nicht alle Verhältnisse gleich- mässig beobachtet werden, sondern es heben sich die leicht kenntlichen Züge hervor, so das Feingeröll, die tätige Geröllhalde, der Grobschutt, der in Verschüttung stehende Wald. Die eben besprochenen, im Gebiet am häufigsten zur Beobachtung gelangenden und typischsten Schuttstandorte (Geröll und grober Ruhschutt) können ihrer Lage nach als der Schuttfuss der Gebirge bezeichnet werden. Von Bergstürzen herrührende Blockmeere stellen als Ganzes eine in die Ebene gelegte Felswand mit vielfältigen Winkeln und Simsen dar. Von den seit Alters in Wiese oder Wald eingebetteten Blöcken unterscheiden sich jene Blöcke durch die noch unverwitterte Oberfläche. Vom Ort der Entstehung entfernt, durch Wassertransport gerundet, in flacher Böschung oder eben abgelagert, finden wir Schutt auf dem Tal- boden: das Geschiebe, von grossen gerundeten Steinen herab bis zum Kies, Dieser Standort erleidet Verschiebung seiner Teile, Ueberschüttung und Ueberschwemmung. Bachschuttkegel, Kiessäume der Serpentinen der Flüsse, Kiesinseln und -becken gehören dazu. Die ebene Lage dieses Schuttes im entwaldeten und daher windoffenen, bewohnten Tal bedingt, dass die Flora des Geschiebes sich schon der der Kulturschutt- und Ruderal- standorte angleicht. b) Die Vegetation von Fels und Felsschutt. «) Die Felsarten des SGT und ihr Pfilanzenwuchs. Fels und Abwitterungshalden. Während in den Zentralalpenketten mit herrschenden Silikatgesteinen das Auftreten von kalkhaltigem Gestein eine auffallende Aenderung in der Flora hervorruft, ist in den Kalkalpen die Beschränkung einzelner Arten auf bestimmte geologische Horizonte weniger deutlich. Es ist etwas anderes, ob kalkfreie Gesteine in einem Gebiete weithin herrschen und zuweilen von kalkhaltigen Gesteinen ab- gelöst werden (Eindeckung des Kalkes durch Vegetation und Ueberrieselung der Silikate mit kalkhaltigem Wasser können die Wiedergabe der Gesteins- grenzen durch die Vegetation in geringem Grade verwischen), oder ob in einem Gebiet, wie an den Hängen der Säntis- und der Curfirstenkette, eine ganze Reihe verschieden kalkhaltiger Schichten bis zu kalkarmen oder fast ganz kalkfreien vertreten sind, wobei die geologische Karte das Alter der Schicht, aber nicht zugleich den Kalkgehalt jeder Stelle angibt. Die Kalkflora herrscht hier, wird aber auf derselben kalkreichen Unter- lage durch Vertreter der Kieselflora ersetzt, wo diese Pflanzen durch eine Humusschicht von der Unterlage getrennt werden. Ist eine geologische Schicht durch ihre Dicke hin verschieden kalk- haltig, so auch in ihrer Flächenausdehnung. Ausserdem neigen die im Gebiet vertretenen kalkarmen Schichten zu mechanischer oberflächlicher Verwitterung und Bodenbildung, sodass sie als Felsstandorte im Vergleich 30 198 zu ihrer Ausdehnung nur in geringem Masse in Betracht kommen. So konnte Oettli (1903, S. 229), dessen Aufmerksamkeit den Arten der Fels- wände galt, „für die geologisch und chemisch verschiedenen Horizonte des Gebietes nicht mit Sicherheit spezifische Besiedler und damit einen floristisch tiefgreifenden modifizierenden Einfluss nachweisen, wohl aber Häufigkeitsunterschiede in ihrer Besiedelung.“ Das Wort „Häufigkeit“ deutet schon an, dass eine grössere Uebereinstimmung der geologischen Horizonte mit den Pflanzengesellschaften zu erwarten ist. An Felsmoosen habe ich von Gesteinen der Kreide nur wenige gesammelt: Ditrichum flexicaule (Schleich.) Hampe auf Kieselkalk in der Thurschlucht bei Stein, 880 m. Rhacomitrium canescens (Weis) Brid. im Bergsturzgebiet an der S-Seite des Goggeien auf einem, wahrscheinlich der untern Kreide ange- hörenden Block, bei ca. 1100 m. do. auf Seewerkalk des Selun bei ca. 2000 m. Leskea catenulata (Brid.) Mitt. auf Selun bei 2200 m, Seewerkalk. Diehodontium pellucidum (L.) Schimper auf dem ziemlich quarzreichen Gestein des Brisigipfels, 2280 m. Distichium inelinatum (Ehrh.) B.S. wie vorige Art. Tortula ruralis (L.) Ehrh. über Seewerkalk auf dem Hinterrugg-Gipfel bei 2300 m im Alpenrasen. Aulacomnium palustre (L.)Schwägr. var. imbrieatum Bryol. eur.wie vorige Art. Funaria hygrometrica (L.) Sibth. auf Kalkfels zwischen Schönenboden und Wildhaus, 1080 m. Von den meisten dieser Arten, die z. T. gemein sind, gilt Verbreitung auf kalkhaltigem Gestein, auch die Proben von Kieselkalk und Echinoder- menbreccie des Brisigipfels sind keine kieselsteten Moose, doch zeichnen sich diese Felsoberflächen als etwas nassere Standorte aus. Einen kieselsteten Farn dagegen, Asplenium septentrionale, konnte ich an einem Fundort auf Kreidegestein entdecken. An der Ostseite einer Mauer ob dem Schwendisee (bei ca. 1180 m), in der Fuge zwischen zwei Quadern, wächst eine grosse Pflanze dieser Art. Das Gestein enthält nur Spuren von Kalk.') Es ist dunkel, sepiafarben, mit rostigen Flecken an- gewittert, an der frischen Bruchfläche bläulichschwarz, feinkörnig kieselig, im Volksmund „Schwarzstei“ genannt.?) Anpflanzung des Farns scheint nicht vorzuliegen. Dieser neue ist der einzige bekannte Fundort im Ge- biet. Früher ist die Art benachbart auf Camperney (zwischen 1400 und 1600 m) in den Grabser Alpen gesammelt worden (Wartmann u. Schlatter). Die Entfernung in Horizontaldistanz beträgt angenähert 7,5 km in südöst- licher Richtung. 10,8 km nach ESE entfernt liegt der nächste, in neuerer Zeit bekannt gewordene Fundort, der „Schnecken“ bei Buchs, 517 m hoch. Das Gestein enthielt dort 88,05°. Silikate und nur Spuren von Kalk. Weiter ein Fundort im jenseitigen Rheintal, „hart über dem Dorfe Triesen- 1) Nach Analyse auf Kalk von Kurt Vogt, Chemiker. 2) Das Probestück stimmt am besten mit der Beschreibung der Gamserschichten in Arn. Heim, 1913, S. 339 überein, die sich an der SE-Ecke meines Gebietes auskeilen. 199 3l U Fer Fr = ET berg in Liechtenstein, wo das Urgebirge beginnt“ (Schnyder 1913, S. 171 ff.) (17—18 km SE vom Schwendisee). Diese Vorkommnisse des nördlichen Streifenfarns interessieren doppelt: in Bezug auf das Substrat und die Einwanderung. Der Schneckenberg besteht aus Gault, die Mauersteine am Schwendi- see werden von den umliegenden erratischen Blöcken der Kreide ge- nommen sein. Der Fund ist der pflanzliche Ausdruck dafür, dass in den nördlichen Kalkalpen kalkarme oder praktisch kalkfreie Schichten vorkommen; ein Beispiel dafür, dass Pflanzen ihnen zusagende Standorte auch auf weitere Entfernung hin besiedeln. Zwischenstationen, die noch nicht aufgefunden wurden, mögen die genannten Punkte verbinden; wir können die ange- führten Distanzen, wenn auch nicht als sichere Belege für die Strecken, die bei sprungsweiser Einwanderung zurückgelegt werden, so doch für die Undichte der Fundorte an den Arealgrenzen benutzen. Dass der Farn gerade auf der dem Rheintal zugekehrten Seite der Mauer wächst, deutet darauf hin, dass dieses Tal für das Toggenburg als Pflanzenzufuhrquelle in Betracht kommt, und die Lage des Schwendisees in der Passeinsattelung bei Wildhaus lässt als Einwanderungsweg diesen Pass erkennen, wie wegen dessen Niedrigkeit und Windoffenheit auch zu erwarten ist. Eine 1914 erschienene Arbeit von Murr „Urgebirgsflora auf der mitt- leren Kreide“ misst dem Auftreten von „urgebirgsliebenden Typen“ auf Kreidegestein eine besondere Bedeutung bei. Es wird die Liste einer Urgebirgsflorula auf dem Gault der Alp Arin bei‘ Buchs, 1400—1600 m, gegeben, die der Verfasser isoliert nennt und die ihm, da durchaus häufige Arten z.T. nur in sehr spärlichen Exemplaren auftreten, „den Eindruck einer sehr alten Verschleppung (etwa durch Vögel)“ hervorruft. Von den 36 darin genannten Arten kommen ausser Carex magellanica, dem kieselsteten Sedum annuum und 2 Hieracien (fuscum und picroides) alle im Obertoggenburg mehr oder weniger reichlich vor. Die Ausdehnung dieser Arten — meist auch auf Gault — über weite Strecken nimmt den Vorkommnissen den Charakter zufälliger Verschleppung und macht aus ihnen ein verbreitetes, als gesetzmässig anzusehendes Geschehen: dass kalkarme bis kalkfreie Substrate innerhalb der Besiedlungssphäre der Arten mit den ihnen entsprechenden Pflanzen besiedelt werden. Wenn ich von den kalkmeidenden Astrantia minor und Phyteuma hemisphaericum auch nur ganz wenige Exemplare finden konnte, so schreibe ich diese Spärlichkeit dem späten Exkursionstermin zu (11. VIII. und 3. IX.), wenn die Flora der Alpen in ihren Mengenverhältnissen schon stark durch den Weidgang verändert worden ist, und der Konkurrenz der Arten, die zu Ungunsten von kalk- und düngermeidenden, krautartigen Pflanzen ausfällt. Durch solch vereinzeltes Auftreten von Arten inmitten der Herrschafts- gebiete von andern wird der Reichtum der Biosphäre an verschiedenartigen Keimen deutlich. Ueber das Verhältnis von Kalk- und Kieselpflanzen. Was Wartmann und Schlatter über die Wurzelorte von Rhododendron hirsutum und ferru- 32 200 gineum sagen, bestätigt sich im Ourfirstengebiet. Für Rhod. hirs. gilt: felsig, trockener, kalkreich; für Rhod. ferr.: erdig, humos, torfig, feucht, ‚von Kalk mehr oder weniger isoliert. Die Scheidung nach der geologischen Unterlage trifft für Rhod. ferr. nicht zu. Ich beobachtete sie über Schratten- kalk hingebreitet, mit ihren Aesten das eigene Laub zu Humus sammelnd, auch im Bereich des Nadelbelags einer Legföhre auf Schrattenkalk (hin- terster Teil der Seluneralp). Rhod. hirs. habe ich auf kalkärmerem Gestein nicht gefunden, doch kann sie dicht neben ferrugineum auf dem Schratten- kalk stehen. Die Eindeckung der ebenen oder schwach ansteigenden Schratten- kalkflächen im Norden der Curfirstenrücken ist in verschiedenen Stadien zu sehen. Je tiefer gelegen diese Flächen sind, desto weiter vorgeschritten ist die zusammenhängende Bewachsung mit Alpenheide, im Gebiet also N des Nägeliberges zwischen 1800 und 1900 m im Anfangsstadium: Domi- nieren des weissen Gesteins; einzelne junge Legföhrenmatten; weiter nach E nimmt die Ueppigkeit des Alpenheidegebüsches zu. In den breiteren Kammern zwischen Hinterrugg und Käserrugg bei 1661 m und zwischen diesem und dem Gamserrugg bei 1655 m zeigen Alphütten, dass der Schrattenkalk schon Weideflächen trägt, er ist von einer Isolierschicht bedeckt, die Arve stockt auf ihm. Noch weiter westlich am Gamserrugg finden sich nach Oettli (S. 204) „Karren, deren Furchen, ohne ausgefüllt zu sein, oben direkt von einem Felsenheideteppich überdeckt werden.“ Das meiste Material zur Einhüllung liefern die Bäume und Zwerg- sträucher mit winterhartem, schwer verweslichem Laub: die Nadelhölzer, Rhod. ferr. und wahrscheinlich auch Dryas, Loiseleuria, Empetrum. Die dunkelgrüne Laubfarbe dieser Vegetation sticht scharf ab gegenüber dem Sommerlaub von Stauden auf Schutt und in feuchten Felswinkeln, z.B. von Valeriana montana, Doronicum scorpioides. Deren grosse Blätter leuchten in der Sonne hell smaragdgrün auf. Der Grad der Eindeckung eines Gesteins kann abhängen: vom Neigungs- grad der Oberfläche (stützende Unterlage für geschlossene Bewachsung gebend oder nicht); vom Wechsel des Neigungsgrades auf ein und der- selben Fläche (Hohl- oder Konvexform) und dadurch der Möglichkeit ver- schiedener Wurzelorte; von der Aussetzung gegenüber dem Wind; vom Pflanzenwuchs, der sich darauf anzusiedeln vermag (viel Material zur Eindeckung liefernd oder nicht). Das Verhältnis der kalkreichen zu den kalkärmeren Schichten des Gebiets stellt sich mir in folgendem Gegensatz dar: Die kalkreichen Schichten (Schratten- und Seewerkalk) können hie und da soweit zugedeckt sein, dass kalkfliehende Pflanzen darauf vor- kommen, z. B. Empetrum nigrum auf Hinterriesi und an der Scheere. Die kalkärmeren Schichten (Gault s.1., vom Kieselkalk habe ich in der subalpinen Stufe keine Beispiele) sind in grösserer Ausdehnung tat- sächlich soweit von einem Alpenheidefilz zugedeckt, dass Pflanzen, die besonders nah über kalkreichem Boden wachsen müssen, grösstenteils auf ihnen fehlen. on er le { Die Uebereinstimmung der Vegetation mit geologischen Schichten trifft besser für die typisch ausgebildete Pflanzengesellschaft als für häufige Arten zu. : Beispiele der Felsenvegetation. Ein Beispiel über die Wirkung der Exposition auf die Ausbildung der Pflanzengesellschaft im Kleinen gibt eine fast senkrecht aus abgewitterten Schichten emporragende Schrattenkalkbank am Goggeien oberhalb Alp- hütten (1553 m). Sie streicht SW-NE an der NW-exponierten Abdachung des Goggeien und wird von S her nicht aus der Nähe beschattet. Die NW-exponierte Seite trägt Legföhrengebüsch mit Zwergsträuchern in einer Rohhumusschicht, die SE-exponierte Seite nur vereinzelte Leg- föhren mit Felsenpflanzen. NW Pinus montana zahlreich, Anthoxanthum odoratum, Vaceinium Myrtillus, Calluna vulgaris, Rhododendron ferrugineum, Erica carnea, Knautia silvatica, Campanula Scheuchzeri, Solidago Virga-aurea, Carduus defloratus. SE Pinus montana vereinzelt, Sesleria coerulea, Carex sempervirens, Thesium alpinum, Kernera saxatilis, Alchemilla Hoppeana, Polygala Cha- maebuxus, Daphne Mezereum, Erica carnea, Primula Auricula, Euphrasia . salisburgensis, Globularia cordifolia, Scabiosa lucida, Campanula cochlea- riifolia, Oarlina acaulis, Oarduus defloratus, Chrysanthemum Leucanthemum, Hieracium amplexicaule. 3 ö Vegetation auf dem östlichsten 6oggeiengipfel. 1632 m. Schrattenkalk. Im August 1904 durch Waldbrand verheert. Aufgenommen 24. VIII. 1915. Die kursiv gedruckten Arten sollen die Trivialisierung der Flora durch den Brand anzeigen: Pinus montana, Sambucus racemosa, Asplenium Ruta muraria, Asplenium Trichomanes, Asplenium viride, Cystopteris fragilis, Sesleria coerulea, Poa nemoralis, Carex sempervirens, Urtica dioeca, Thesium alpinum, Silene vulgaris, Moehringia muscosa, Cerastium caespi- tosum, Aconitum Napellus, Kernera saxatilis, Sedum album, Sedum dasy- phyllum, Alchemilla Hoppeana, Potentilla caulescens, Lotus corniculatus, Geranium Robertianum, Polygala Chamaebuxus, Rhamnus pumila, Viola biflora, Epilobium angustifolium, Erica carnea, Rhododendron hirsutum, Primula Auricula, Thymus Serpyllum, Zamium maculatum, Erinus alpinus, Euphrasia salisburgensis, Galium pumilum, Valeriana tripteris, Campanula Scheuchzeri, Carduus defloratus, Chrysanthemun Leucanthemum. Felsenvegetation an W-exponierter Seewerkalkwand im „Wänneli“ am Schindelberg, an einem Weglein, das über den Grat zu den Alphütten Gemeinewies führt. Schichten aufgerichtet und mannigfaltig gestuft. Bei 1640 m. 19. VII. 1915: Vegetation noch im vorgeschrittenen Blühen: As- plenium Trichomanes, Dryopteris Lonchitis, Oystopteris fragilis, Sesleria coerulea 1, Festuca rubra 1, Dactylis glomerata 1, Agrostis tenella 2—3, Agrostis alba 1, Deschampsia caespitosa 1, Poa nemoralis 2, Phleum Michelii 2—3, Carex sempervirens 2, Carex ferruginea 2, Polygonatum verticillatum 1, Paris quadrifolius 1, Thesium alpinum 1, Silene vulgaris 2, Dianthus superbus 1, Aconitum Napellus, ssp. pyramidale 2, Aconitum 34 202 Lycoctonum 1, Aconitum paniculatum 1, Anemone alpina 2, Anemone nareissiflora 1, Trollius europaeus 1, Thalietrum aquilegiifolium 1, Kernera saxatilis 1, Sedum album 3, Saxifraga Aizoon 2, Saxifraga rotundifolia 1, Parnasssia palustris 1, Alchemilla Hoppeana 2, Alchemilla vulgaris 1, Lotus cornieulatus 2, Hippocrepis comosa 1. Lathyrus luteus 1, Vieia silvatica 1, Geranium Robertianum !, Geranium silvaticum 2, Linum catharticum 1, Polygala Ohamaebuxus 2, Hypericum maculatum 1, Helianthemum nummu- larium 3, Viola biflora 1, Epilobium alpestre 1, Laserpitium latifolium 3, Pimpinella magna 2, Chaerophyllum hirsutum ssp. Villarsii 2, Peucedanum Ostruthium 2, Astrantia major 3, Heracleum Sphondylium 1, Primula Au- ricula 2, Gentiana lutea 1, Satureia alpina 2, Satureia vulgaris 2, Thymus Serpyllum 2, Stachys alpinus 1, Veronica latifolia 2, Veronica fruticans 1, Rhinanthus Alectorolophus 2, Pedicularis foliosa 1, Globularia nudicaulis 2, Galium pumilum ssp. alpestre var. Gaudini 1, Valeriana tripteris 2, Vale- riana offieinalis 2, Knautia silvatica 2, Scabiosa lueida 2, Campanula eochleariifolia2, Campanula Scheuchzeri 2, Phyteuma orbiculare 1, Phyteuma spicatum 2, Carduus defloratus 3, Chrysanthemum Leucanthemum 3, Oarlina acaulis 1, Centaurea montana 2-3, Crepis blattarioides 2-3, Crepis pontana 1, Petasites albus 2, Senecio Fuchsii 2, Solidago Virga-aurea 2, Oarduus Personata 1, Cirsium oleraceum 1, Hieracium valdepilosum Vill. ssp. valdepilosum Zahn 0-1, Hieracium juranum (Gaudin) ssp. pseudojuranum (A.-T.) Fries 0-1. Junge Bäume und Sträucher: Juniperus communis var. montana oder var. intermedia 1, Sorbus aucuparia 1, Rosa spec., wahrscheinlich pendulina 1, Acer Pseudoplatanus 1, Daphne Mezereum 1, Lonicera alpigena 1. Die Liste ist reich, doch dominiert keine Art, wohl aber Gräser und Hochstauden der Karflur über die Felsenpflanzen und die aufkommenden Sträucher und Bäume. Der Bestand ist noch offen, geht aber geschlossener Berasung entgegen. Wird die Uebergrünung durch Beweidung nicht ge- stört, die Wiese aber von Holz freigehalten, wird sich ein Wildheurasen daraus entwickeln.!) Das wenige junge Holz spricht für die Gesellschaft der Bergföhre, die dem heutigen Stadium vorangegangen sein oder ihm nachfolgen kann. Bewaldung und Berasung bahnen sich gleichzeitig an. Beispiele von Abwitterungshalden. Abwitterungshalde des Seewerkalks am Käserrugg. N-Exposition 2120 bis 2130 m. 25. VIII. 1915: Carex firma 5, Sesleria coerulea 2, Festuca pumila 2, Trisetum spicatum 1, Salix reticulata 2, Salix retusal, Poly- gonum viviparum 1, Silene acaulis 3, Minuartia verna 1, Saxifraga aizoides 2, Saxifraga oppositifolia 1, Saxifraga aphylla 1, Dryas octopelala 5, Phaca frigida 1, Hedysarum obscurum 1, Helianthemum alpestre 1, An- drosace Chamaejasme 1, Gentiana verna 1, Myosotis pyrenaica 1, Pedi- cularis Oederi 1, Orepis tergloviensis 1. Dieses Beispiel erkannte ich durch den Vergleich mit Hess’ Angaben der. Hauptvertreter der Dolomit-Abwitterungshalden der alpinen Stufe (1909, S. 24). Die 10 hervorgehobenen Arten sind für den Standort be- 1) Siehe unten: B, 4, h. 7 YET - b ED ee ee STAY Bu @S Peer 2 _ « zeichnend. Auch die nähere Beschreibung des Standortes passt für die Abwitterungshalde. Nach Schröter (1908, S. 545) sind die Schuttdecker (Dryas, Salix retusa usw.) oft Treppenbildner. Auch ich glaubte zuerst, Treppenbildung im Dryasrasen vor mir zu haben: Dryas durch das sich verschiebende Geröll unter Zwang, in horizontalen Streifen zu wachsen, ähnlich den von Furrer beschriebenen, hauptsächlich von Carex firma gebildeten Grastreppen (l. c. 1914, S. 53 f.). Die Regelmässigkeit der Treppe erinnert aber zu sehr an die Kühweglein, sodass mir ein durch Weidgang gestufter Dryasrasen vorzuliegen scheint. Mergel. (Die senonen Leistmergel sind von mir nicht rechtzeitig unterschieden und mitinbegriffen.) Dem Fliegenspitz der vorderen Amdenerhöhe ist nördlich ein niedrigerer Flyschkegel vorgelagert. Auf diesen beiden fand ich offenen abschüssigen Mergelboden. mit zerstreut liegenden, kleinen Plättchen bedeckt. Wo die Bewachsung am geringsten ist, wuchsen Gypsophila repens und Linaria alpina. Gypsophila ist im Gebiet sehr zerstreut, hat mehrmals mit ein- ander verknüpfte Fundorte. Linaria ist mir einzig von jenem Flysch bekannt geworden (ausser einem vorübergehenden Vorkommnis auf Thur- sand bei Stein). Steile Mergelhänge sind der Erosion stark ausgesetzt. Kommt an un- beschatteten Orten die Wärmewirkung noch dazu, so scheint die vollständige Berasung selır erschwert. Grosse Erdblössen kommen im Einzugsgebiet des Leistbachs S Tschelliswald in S- und SE-Exposition vor. Die, Nähe - einer Alp könnte vermuten lassen, dass Entwaldung der Hänge daran schuld sei. Calamagrostis varia siedelt sich darauf an, doch habe ich Bestandesbildung wie an Molassemergelhängen hier nicht beobachtet. Wo sich in der Umgebung schon Gebüsch und Waldpartien finden, war der Boden geschlossen bewachsen, die Vermittlung geschah aber nicht durch Ualamagrostis. Geschlossene Berasung eines steilen Flyschabhanges (E-Exp.) östlich unter der vordern Amdener Höhe b. 1410 m. 9. VIII. 1915: Sesleria coerulea 2-5, Festuca rubra 1, Briza media 1, Carex sempervirens 4, Carex flacca 2, Gymnadenia conopsea 2, Listera ovata 1, Orchis spec. Fruchtstand 1, Salix retusa 1, Polygonum viviparum 2, Parnassia palustris 2, Dryas octopetala1, Potentilla erectal, Oxytropis montana 3, Anthyllis Vulneraria 3, Lotus corniculatus 1, Trifolium pratense 1, Linum catharticum 1, Poly- gala Chamaebuxus 2, Erica carnea 3, Soldanella alpina 2, Gentiana campestris 2, Prunella grandiflora 4-5, Euphrasia Rostkoviana 2-3, Rhinanthus angustif. 2, Euphrasia salisburg. 1, Globularia nudicanlis 1, Plantago montana 1, Scabiosa lucida 2, Campanula cochlear. 1. Buphthal- mum salicif. 2, Ventaurea Jacea 2, Leontodon hispidus 2, Carlina acaulis 1, Hieracium species 1. Den Mergel feucht und weich erhaltende Schluchten ermöglichen Besiedelung der Hänge mit durch Ausläuferbildung gesellig werdenden Arten, erleichtern die Berasung und Ansiedlung von Sträuchern und Bäumen. Dafür der folgende Beleg: 36 204 x. Fu ru Bewachsung mergeliger Schichten. A Molassemergel Ebnater Steintal, 900 m, 40-45° Neigung. 4.IX.1916. B Flysch Langenegg, 1200 m. 9. VII. 1915: Equisetum silvaticum B, Equisetum palustre A, Picea excelsa B, Agrostis alba B, Deschampsia caespit. A B, Elymus europaeus B, Cala- magrostris varia A, Carex ferruginea B, Oarex flacca A B, Carex flava A, Carex silvatica A, Juncus articulatus A, Salix appendiculata A B, Salix purpurea A, Parnassia palustris B, Saxifraga aizoides B, Lotus cornicu- latus B, Aruncus silvester A, Linum catharticum B, Acer Pseudoplatanus B, Gentiana asclepiadea B, Veronica latifolia A, Valeriana montana B, Knautia silvatica A, Scabiosa lucida B, Phyteuma spicatum A, O(ampanula cochleariüf. A B, Tussilago Farfara A B, Bellidiastrum Micheliü A B, Centaurea montana A, Petasites albus A, Adenostyles glabra B, Adenostyles Alliariae A, Cirsium oleraceum A B, Prenanthes purpurea A, Leontodon hispidus B, Chrysanthemum Leucanthemum B. Agrostis alba und Carex ferruginea vertreten sich an verschiedenen Stellen als Bestandbildner. Die hervorgehobenen Arten sind gemeinsam. Ein tätiges Gerölle. Als bestes Beispiel eines Gerölles (beweglich und tätig) fand ich die sog. „Riese“ am E-Abhang des Käserrugg bei der Wendung zur N-Abdachung (vergl. Baumgartner 1901, S. 210 £.). Der unten folgenden Vegetations- aufnahme gehe eine Schilderung voraus. Mit der Spitze in ein Felskamin stossend (im Gault s. 1.), hat sich dem Hang ein steil geböschtes Gerölle in länglicher Halbkegelform angelagert. Die Ablagerung hat den Umriss eines Kreissektors von 50—60°.') Das Material besteht aus mittelgrossen bis kleinen Trümmern, hauptsächlich Platten des Seewerkalks, der den oberen Ausschnitt des Kamins umgibt. Grössere Steine sieht man der Mitte des Gerölles zunächst liegen, in gerader Fortsetzung des im Kamin eingeschlagenen Weges, durch die Reibung zeitweilig aufgehalten. Durch die Mitte zieht sich eine schwach geschlängelte Furche abwärts, die wohl durch einen starken, mit Geröll beladenen Regenbach eingerissen worden ist. Die Uebergrünung der „Riese“, dieser Sanduhr grossen Stils, geht von den Radien des Sektors her der Ausbildung einer zu beweidenden Gras- und Staudenflur entgegen. In den oberen, der Kegelspitze genäherten Bezirken wächst üppige, geschlossene Hochstaudenflur.”) In der Mitte ist die Vegetation wie gekämmt und abwärts gestrichen, von weitem gesehen: von steinigen Streifen durchzogen, von nahem: allenthalben lückenhaft und jede Pflanze durch das bewegliche Substrat in Mitleidenschaft gezogen. Von weitem glaubt man das fleckenweise Vorherrschen einzelner Arten, z.B. von Epilobium angustifolium, wahrzunehmen, aus der Nähe erweist sich die Mischung der Arten als eine sehr bunte. Aus der Artenliste hebe ich hier nur die schneeweisse Pestwurz hervor, weil sie die am meisten gefährdete Mittellinie des Kegelmantels vor andern bewohnt und mit zahl- 1) Nach Schätzung von Auge. Nach der Eintragung auf der geol. Karte trifft der niedrigere Wert besser zu. 2) Vergl. unten: B, 4, e. 205 37 reichen kräftigen Laubtrieben das Geröll durchbricht. Wie diese Art, so zeigt auch Petasites albus im Fichtenwald die Bevorzugung von Rhizom- pflanzen!) auf rutschigem Substrat. Ihr gutes Gedeihen scheint durch die Leichtigkeit, die Laubtriebe ans Licht zu bringen, mitbedingt, denn da die Laubtriebe (Drude 1913, S. 110, Fig. 49) in Niederblattachseln oberhalb der dicken Blütentriebe angelegt werden, kommen sie, wenn die Differenzen nicht zu minime sind, eher über die sich durch Stauung verflachende Böschung zu liegen, also in geringere Bodentiefe. Ihre eigene Stauwirkung durch die Blattstiele ist dem Geröll gegenüber verschwindend und wird beim Absterben der Blätter aufgehoben. Bewachsung des Geröllkegels ‚‚Riese‘‘ an der Ostflanke des Käserruggs. Auf- nahme am Wegin der Mitte, bei ca. 1530 m. 16. VIII. 1915: Phleum Michelii, Dactylis glomerata, Oarex ferruginea reichlich, Lilium Martagon, Gymna- denia conopsea, Thesium alpinum, Polygonum viviparum, Silene vulgaris, Anemone alpina, Aconitum Napellus, Aconitum Lycoctonum, Parnassia palustris, Alchemilla Hoppeana, Alchemilla vulgaris, Anthyllis Vulneraria, Hedysarum obscurum, Trifolium pratense, Phaca frigida, Trifolium badium, Geranium silvaticum, Linum catharticum, Epilobium angustifolium, Epi- lobium alpestre, Laserpitium latifolium, Peucedanum Ostruthium, Pimpi- nella major, Heracleum Sphondylium, Astrantia major, Rhinanthus angustifolius, Pedicularis foliosa, Valeriana montana, Knautia silvatica, Phyteuma orbiculare, Phyteuma spicatum, Campanula cochleariifolia, Oarduus defloratus, Adenostyles Alliariae, Tussilago Farfara, Centaurea montana, Chrysanthemum Leucanthemum var. atratum, Petasites niveus reichlich, Solidago Virga-aurea, Senecio Fuchsii, Leontodon hispidus. Die hervorgehobenen Arten sind charakteristisch für die Hochstauden- flur auf Geröll. Das Bogenstück des Sektors ist von einem durch scharfe Begrenzung auffallenden bandförmigen Gürtel von Gesträuch, in dessen Schutz Baum- wuchs aufkommt, gekennzeichnet. Strauchgürtel mit aufkommendem Baumwuchs an der Peripherie des Geröll- kegels der „Riese‘‘ am Käserrugg, 1560 m. 16. VIII. 1915: Salix arbuseula var. Waldsteiniana 7, Salix hastata 1, Alnus viridis 3, Picea excelsa 4, Sorbus aucuparia 1, Vaccinium uliginosum 4, Rhododendron hirsutum 2-3, Lonicera coerulea 1, Lonicera alpigena 1. Spaliersträucher. Salix retusa 3, Salix reticulata 1, Dryas octopetala 3, Arctostaphylos alpina 2. Begleiter der Sträucher: Sesleria coerulea, Phleum Michelii, Festuca rubra, Silene vulgaris, Dianthus superbus, Hedysarum obscurum, Vieia silvatica, Anthyllis Vulneraria, Phaca frigida, Peucedanum Ostruthium, Pedicularis verticillata, Valeriana montana, Campanula Scheuchzeri, Hie- racium. Es ist ein ausgesprochenes Weidengebüsch, in dem die Grünerle nur eine geringe Rolle spielt. Strauchige Weiden sind auch besonders geeignet, den Anforderungen des Standortes zu genügen. Die Zweige sind biegsam, 1) „Geophile Stauden mit wandernder Kraftknospe“ nach Drude 1913 S. 73. 88 206 sie können durch Lawinenschnee niedergedrückt, weniger durch Druck beschädigt werden. Die inneren Büsche, von Grund auf vielästig und stark verzweigt, mildern den Anprall von herabrollenden Steinen oder Lawinen. Im Innern des Gürtels wachsen Fichten auf. Die Weiden ver- leihen dem Standort aber auch von sich aus ein neues Merkmal: die ausgiebige vegetative Vermehrung durch Wurzelschösslinge durchzieht den Schutt mit einem festigenden Tauwerk, und die am Saum ausgeübte stauende Wirkung muss sich auf die untern Schichten des darüber ge- legenen Gerölles übertragen. Alnus viridis-Gebüsch wird, nach vielen Schilderungen in der Literatur, vorzugsweise von Hochstauden der Karflur begleitet. Im Strauchgürtel der „Riese“ treten sie, obgleich in nächster Umgebung zu Hochstauden- fluren zusammenschliessend, fast ganz zurück gegenüber dem Unterwuchs von Spaliersträuchern und Ericaceen. Ich denke, die Alpenheide dürfte aus einem mit Salix arbuscula zusammenhängenden Grunde bevorzugt - sein: diese Weide hat härteres, schwerer verwesliches Laub als die Erle, was den gleichen Unterschied in der Bodenbildung wie bei Nadelbelag und Buchenlaubdecke hervorruft. ') Verfestigtes Geröll und Ruhschutt. Im SGT gibt es, besonders an Schratten- und Seewerkalkhalden und in deren Umgebung, Schuttgebiete, die sowohl ihrer Lagerung als ihrer Bewachsung nach Uebergänge von beweglichem zu ruhendem Schutt und von offenem zu geschlossenem Pflanzenbestand darstellen. Kleinere Trümmer werden von Pflanzen leicht oberflächlich durch- sponnen und ermöglichen geschlossene Bewachsung bei Fortbestehen des Geröllcharakters des Standortes; bei grobblockigen Schutthalden ist die Verschiebung katastrophal, im beständigen Wirken auf die Pflanzen aber geringfügig. Vollständige Uebergrünung ist erschwert, gelingtaber schneller durch Baumwuchs als durch zusammenhängende Bodenbedeckung. Den erstgenannten Fall gibt das folgende Beispiel eines ziemlich dichten Rasens wieder: Grasig bewachsene Kalk-, Block- und Schutthalde, vorherrschend kleinere Trümmer. Westlich von P. 1793 b. Gemeinewies am Schindelberg. SE-Exposition. 19. VIII. 1915: Sesleria coerulea 2, Anthoxanthum odoratum 1, Dactylis glomerata 1, Phleum Michelii 2, Carex sempervirens 5, Polygonatum officinale 2, Helleborine atropurpurea 1, Orchis globosus 1, Thesium alpinum 1, Silene vulgaris 2, Silene nutans 1, Anemone alpina 2, Ranunculus breyninus 1, Sempervivum tectorum 3, Saxifraga Aizoon 1, Alchemilla Hoppeana 3, Helianthemum nummularium 6, Bupleurum ranunculoides 1, Astrantia major 1, Satureia alpina 1, Thymus Serpyllum 1, Globularia nudicaulis 4, Globularia cordifolia 3, Galium pumilum ssp. alpestre 2, Valeriana montana 3, Scabiosa lucida 2, Phyteuma orbiculare 1, Campanula Scheuchzeri 1, Campanula Ihyrsoides I, Carduus defloratus 2, Chrysanthemum Leucanthemum 2, Orepis al- pestris 1. 1) Vergl. unten: C, 3, d. 207 39 eg Für den zweiten Fall gebe ich die folgende Florenliste, die zugleich den tiefstgelegenen, wärmsten und auf Fels auch trockensten Standort des SGT kennzeichnet. Sträucher und junge Bäume vermitteln den Uebergang zum Wald. Pflanzen von Felsen und grobem Schutt des Schrattenkalks, in S- und SW- Exposition am Brocknenberg bei Starkenbach 900—1000 m, Juni bis August 1915: Asplenium Ruta muraria, Asplenium Trichomanes, Dryopteris Robertiana, Sesleria coerulea, Stipa Calamagrostis, Calama- grostis varia, Melica nutans, Brachypodium silv., Poa alpina, Elymus europaeus, Poa nemoralis var. vulgaris, Agropyron repens, Carex muricata, Anthericum ramosum, Polygonatum officinale, Helleborine atropurpurea, Gymnadenia conopsea, Thesium alpinum, Thesium pratense, Silene vulgaris, Silene nutans, Moehringia muscosa, Stellaria graminea, Aconitum Napellus, Arabis Türrita, Arabis hirsuta, Kernera saxatilis, Sedum album, Saxifraga Aizoon, Fragaria vesca, Hippocrepis comosa, Vicia Oracca ssp. vulgaris, Geranium Robertianum, Polygala Chamaebuxus, Mercurialis perennis, Hypericum perforatum, Impatiens Noli tangere, Helianthemum numm., Viola tricolor ssp. arvensis, Viola hirta mit Sommerblättern, Epilobium collinum, Laserpitium latifolium, Laserpitium Siler, Chaerophyllum aureum, Primula Auricula, Gentiana asclepiadea, Vincetoxicum officinale, Cuscuta europaea, Teucrium montanum, Satureia vulgaris, Origanum vulgare, Salvia glutinosa, Lamium maculatum, Digitalis ambigua, Veronica fruticans, Veronica fruticulosa, Euphrasia salisburgensis, Globularia cordi- folia, Galium Mollugo ssp. elatum, Valeriana tripteris, Campanula rotundif., Campanula Trachelium, Phyteuma orbiculare, Carduus defloratus, Buph- thalmum salicifoliam, Chrysanthemum Leue. ssp. montanum, Adenostyles glabra, Eupatorium cannab., Achillea Millefolium. Sträucher und junge Bäume: Corylus Avellana, Ulmus scabra, Berberis vulgaris, Sorbus Aria, Amelanchier ovalis, Cotoneaster tomentosa, Rosa rubrifolia var. typica, Rubus saxatilis, Zvonymus lalifolius, Acer plata- noides, Ahamnus cathartica, Rhamnus pumila, Frangula Alnus, Cornus sanguinea, Lonicera Xylosteum, Ligustrum vulgare, Viburnum Lantana, Sambucus racemosa. An zwei Stellen des Gebietes habe ich am Fusse von Schuttkegeln erwachsene Fichten, von quadergrossen Kalkblöcken umtürmt, gefunden. Es handelt sich bei einem unten folgenden Beleg um das Bergsturzgebiet am SE-Abhang des Goggeien bei 1250—1300 m. Hier umgibt ein Fichten- kranz den unteren Umkreis der Ablagerung. Die inneren Bäume schienen mir jünger zu sein, doch ist der Schluss: direktes Vordringen des Fichten- waldes auf grobem Ruhschutt zurückzuweisen, bis nähere Untersuchung erfolgt, denn es kann sich wahrscheinlicher um in Schotter stehenden Wald handeln. Fichtenwaldbestandene Trümmerhalden schliessen sich allerdings an den genannten Standort an. Für Neusiedlung von Fichte auf Fels muss eine tragende Fläche und Verwitterung und Ueberzug mit niederer Vegetation vorhanden sein. Bei Blockgebietien mit mindestens auf viele Jahre unterbrochener Häufung wird aber der untere äussere Saum undicht bestreut sein, sodass, ob Bäume erhalten blieben oder sich 40 208 j Ser a Pr in der Zwischenzeit ansammelten, nur für die Beurteilung der Schnelligkeit der Wiedereroberung durch Wald von Wert ist. An der Ostseite des „Stein“ N Wildhaus, zwischen 1300 und 1400 m, ist eine Blockhalde von Schrattenkalk durch eine grössere Gruppe Fichten in ihrer Ausbreitung aufgehalten. Die Stämme stauen hier die Steine sichtlich. Sie steigen, an ihrer Basis hangabwärts gekrümmt, auf, ein Zeichen, dass an der Grenze von Stamm und Wurzel abwärts gerichtete Zugkräfte wirken, die, solange die Wurzeln noch nicht widerstandsfähig genug und nicht fest genug verankert waren, dem Stammgrund die Krüm- mung verliehen, die durch das sekundäre Dickenwachstum mehr und mehr verwischt wird. Buchen an Hängen, auf denen Schutt abrutscht, zeigen diese Erschei- nung ebenfalls (Nagelfluhgeröll Bernhalden und Schuttrunse an der N-Seite des „Stein“). Als Beispiel von der räumlichen Verbindung verschiedener Wurzelorte - an einem Standort vervollständige ich die Aufnahme vom Goggeienfuss: Die Bewachsung durch Gräser und Stauden geschieht hauptsächlich von oben her, wo feinerer Schutt, der dem Bergsturz jetzt noch nach- rieselt, ein Gerölle bildet. In der Mitte sind Blöcke mittlerer Grösse in flacher Böschung, die ein Schösslingsstrauch überzieht und ein Rosetten- farn, die Hirschzunge. auszeichnet. Bergsturztrümmerhalde am SE-Fuss des Goggeien. 1250—1300 m. Kalk. 24. VII. 1915: Auf Feingeröll: reichlich Tussilago Farfara; mittel Gentiana ciliata, Galium Mollugo, Campanula cochleariifolia; wenig Arabis alpina und Carduus defloratus. Im Ablagerungsfeld mittelgrosser Trümmer: reichlich Dryopteris Robertiana, Silene vulgaris, Rubus saxatilis, Epilobium angustifolium; mittel: Phyllitis Scolopendrium, Rubus idaeus, Geranium Robertianum, Satureia vulgaris, Digitalis ambigua, Sambucus racemosa, Valeriana montana, Knautia silvatica, Adenostyles glabra, Chrysanthemum Leucan- themum; wenig: Asplenium Ruta muraria, Dryopteris aculeata, Dryopteris Filix mas, Poa nemoralis, Calamagrostis varia, Agropyron caninum, Öarex flacca, Salix spec. caprea od. appendiculata, Ranunculus breyninus, Vicia silvatica, Vieia sepium, Anthyllis Vulneraria, Origanum vulgare, Lamium maculatum, Scerophularia nodosa, Lonicera alpigena, Valeriana officinalis, Öentaurea montana. Von einer $Schutthalde des Gault steht mir nur ein Beispiel, aufgenommen am 11. VIII. 1915, aus der alpinen Stufe von der W-Lehne des Frümsel bei 1900 m zur Verfügung. Nach der ausgezeichneten, parallelepipedischen Form der Steinstücke (Arn. Heim 1913. S. 332) ist es Glaukonitsandstein. Die Gesteinsoberfläche ist feucht, von Kryptogamen überzogen. Zwischen den gröbern Steinen ist fast nur Moos- und Flechtenwuchs. Wo kleinere Steine steil hingelagert sind, wachsen: Luzula spadicea 3, Oxyria digyna 3, Ranunculus alpestris 4, Hutchinsia alpina 4, Saxifraga stellaris 4. Die Seiten der Schutthalde, die stärker übergrünt sind, — Echinoder- menbreccie kommt hinzu — tragen: Heliosperma quadrifidum, Arabis 209 Bet alpina, Saxifraga stellaris, Gentiana bavarica, Myosotis pyrenaica var. alpestris, Veronica alpina, Doronicum scorpioides, Cirsium spinosissimum. Geschiebe. Offene junge Kiesbänke finden wir im Gebiet in den hinteren Teilen von Haupt- und Nebentälern, die erhöhte Talstufen darstellen, die die rückschreitende Erosion anzufressen im Begriff ist. Auf den unteren Talstufen wird das aus den Schluchten ausgeräumte Material durch künst- liche Erhöhung des Gefälles in den Lauf des Flusses in gefasstem Fluss- bett gezwungen (Thurkorrektionen bei Ebnat und Wattwil). Bei der Ver- einigung zweier Wasserläufe werden Kiesbänke entstehen, besonders, wenn einer von ihnen stark erodiert: so mündet oberhalb Stein der Dürrenbach unter Bildung von grössern Kies- und Sandbänken in die Thur. Sein eigener Geschiebekegel ist durch Laubholz bewaldet. Die Lutern bildet bei Rietbad von offenen Geschiebeflächen begleitete Serpentinen, da die Abflussverhältnisse der dortigen Talstufe durch Bergstürze Stauung er- litten haben. Der dritte Fall, den ich angetroffen, ist ein natürlicher Kiesfang. Im hintern Neckertal sind bei Ampferenboden (1040 m) zwei nah aufeinanderfolgende, kreisrunde Kiesflächen. Es sind Kiesbecken, gebildet durch zwei, die Schlucht quer durchziehende, wahrscheinlich in geringer Mächtigkeit sehr harte Nagelfluhbänke. Da sie alpeneinwärts fallen, stellen sie dem Flusse Wehren entgegen, die bei Hochwasser erodiert werden, hinter denen sich bei Niederwasser Kies sammelt und trocken daliegt. Die Aufnahmen der Floren vom Kies bei Stein und bei Ampferen- boden sind zur folgenden Liste verwandt. Besiedelung von Geschiebe. (A = Neckertal, Ampferenboden, 1040 m. 27. IX. 1916. B = Thurtal ob Stein, 875 m. 20. VIII. 1915): Equisetum arvense B, Agrostis alba AB, Deschampsia caespitosa A B, Briza media A, Poa alpina A, Dactylis glomerata A, Festuca rubra A, Juncus alpinus A, Salix purpurea A, Salix ef. aurita A, Salix incana B, Salix nigricans B, Alnusincana B, T’hesium alpinum B, Gypsophilarepens A B, Melandrium dioecum A, Cerastium caespitosum A, Silene nutans B, Silene vulgaris B, Ranunculus alpestris A (noch sicherzustellen), Arabis alpina A B, Kernera saxatilis A, Barbaraea vulgaris B, Sedum album AB, Saxifraga aizoides A, Saxifraga mutata A, Saxifraga oppositifolia A, Saxifraga rotundifolia B, Rosa pendulina A, Rubus caesius B, Rubus spec. A, Fragaria vesca A, Potentilla erecta A, Lotus corniculatus A, Anthyllis Vulneraria A, Trifolium repens A, Trifolium medium B, Vicia Cracca B, Medicago lupülina B, Geranium Robertlianum A B, Polygala amarellum A, Hypericum perfo- ratum B, Viola biflora A, Epilobium angustifolium B, Epilobium roseum B, Epilobium alpesire B, Primula elatior A, Gentiana ciliata A, Gentiana germanica A, Myosotis scorpioides B, T’hymus Serpyllum A B, Mentha longifolia A, Satureia vulgaris A, Prunella vulgaris A, Origanum vulgare B, i Stachys silvatica B, Galeopsis Tetrahit B, Huphrasia Rostkoviana A, Euphrasia salisburgensis A, Linaria Oymbalaria B, ScrophularianodosaB, Veronica latifolia B, Plantago media A, Galium pumilum A, Galium | | j 42 210 Mollugo B, Lonicera Xylosteum B, (ampanula cochleariifolia A B, Cam- panula Trachelium B, Achillea Millefolium A B, Leontodon hispidus A B, Centaurea Jacea A B, Gentaurea Scabiosa A, Tussilago Farfara A, Car- duus defloratus A, Leontodon autumnalis A, Cirsium palustre A, Bellis perennis A, Bellidiastrum Micheli A, Carlina acaulis A, Cirsium acaule A, Adenostyles glabra A, Hieracium Pilosella A, Hieracium murorum s. 1. A, Cicerbita muralis B, Chrysanthemum Leucanthemum B, Pieris hieracioides B, Petasites hybridus B. Nur wenige Arten und zwar die gewöhnlichsten Anflugpflanzen auf offenem Boden, teils feuchter, teils trockener Wurzeiorte, sind gemeinsam. Es tritt hervor, dass die Arten aus der Umgebung stammen. Das weite. verkehrsreiche Thurtal besitzt Epilobium roseum, Linaria Cymbalaria, Pieris hieracioides, von denen das Oymbelkraut sicher, die anderen wahr- scheinlich im Gefolge des Menschen in die Gegend gelangt sind. Bei Ampferenboden ist das Tal nur erweitert schluchtartig, auf der Schatten- seite ragen feuchte Nagelfluhwände empor, auf denen, wie auf dem Kies, Ranunculus alpestris,') die drei Saxifragen und Viola biflora wachsen. Die Geschiebeflora erscheint mit der der Nachbarschaft verknüpft. Der Austausch kann wechselseitig sein. Bei berieseltem Felsen wird man eher den absteigenden Pflanzentransport durch Schwemmung vermuten dürfen, während Höhn (S. 41) für Arabis alpina den umgekehrten Be- siedlungsgang vom’ Sihlsprung beschreibt. Linaria alpina, einmal auf dem Thursand bei Stein gefunden, hat sich nicht gehalten. Für Gypsophila ist an dem Neckertal zugewandten Felsen des Hinterfallenkopfs bei 1430 m ein Fundort hoch über dem Ampferen- boden endeckt worden. ß) Die Nagelfluh als Pflanzenstandort. Ein wesentliches Merkmal ist, dass die Nagelfluh aus Rollsteinen ver- schiedener Grösse und Härte besteht, die durch ein Bindemittel aus '„feineren Trümmern des Geschiebetransportes“ (Früh 1891) zum Gestein verfestigt sind. Für die Art der Verwitterung und damit für die Gelegen- heit der Pflanzenbesiedelung ist die „Verbandfestigkeit“ wichtig. Sie wird nach Früh (S. 162) sowohl durch die Qualität der Gerölle als des Binde- mittels bedingt. Ich folge in diesen Ausführungen dem genannten Autor. Das kalkige Bindemittel festigt durch im Laufe der Zeit abgeschiedenen Oaleit die Kalknagelfluh zu kompaktem Felsen. Das Bindemittel der bunten Nagelfluh enthält besonders viel Quarzkörner, Glimmer und feldspatige Gemengteile, wovon die letzteren durch Kohlensäure zersetzt werden und den Zerfall dieser Nagelfluhart in die Rollsteine heıbeiführen. Wir haben hier also ein Gestein, das bei der Verwitterung nicht eckige Trümmer sondern schon Kies liefert. Bei der Nagelfluh des Gebiets habe ich drei Fälle beobachtet: Aus- witterung von Geröllen an geneigter Schichtfläche, Bildung kleiner. durch Pflanzen gestauter Terrässchen durch das Abrollen und Anhäufen der Rollsteine an ebeneren Plätzen; Abwitterung von den steilen Wänden 1) Den ich mit Vorbehalt gebe. der Nagelfluhschiehtköpfe und Anhäufung am Fuss der Bänke zu Geröll- halden (Beispiel: Bernhalden); Auswitterung der Gerölle an schwächer geneigten Stellen von Schichtköpfen und Liegenbleiben und Gehalten- werden am Ort durch Vegetation. Bäche kommen über das Gesimse der Nagelfluh in Wasserfällen herab. Wo der Wasserstrahl aufschlägt, entstehen Löcher, die sich zu kleinen natürlichen Stauweihern erweitern, die mit Kies gefüllt sind. Man nennt sie hier wie im Gebiet der Töss „Gumpen“. Ich habe keine Gefässpflanzen darin gefunden. Die beständige Wasserbewegung, der Kiesgrund und die relative Tiefe gestatten die Ansiedlung nicht. Die Gumpen gefrieren im Winter. Sie werden nicht mehr gespiesen. Die über Nagelfluhbänken angehäuften Schneemassen schmelzen tagsüber wohl ab, das Schmelz- wasser sammelt sich aber nicht zu Bächen, sondern tropft über die Fels- wände ab und überzieht sie bis in alle einspringend gelegenen Stellen mit einer Decke von Eis und Eiszapfen. Dadurch wird die langsame Be- rieselung der Nagelfluhwände, die feinbuckelige, wie bosselierte Oberfläche deutlich. Wenn ein Geröll auswittert und abfällt, ist gleich eine Vertiefung mit kleiner Stufe gebildet, auf der sich Erde halten kann. Bei starken Regengüssen sieht man schrägstehende Nagelfluhfelspartien flächenweise von Wasser überströmt, die in den Vertiefungen ruhende Feinerde wird verschwemmt. Saxifraga aizoides-Pflanzen müssen schon fest verankert sein, um Stand zu halten; die Basis des Sprossystems wird blossgelegt. Gegenüber kompaktem, dichtem Kalkgestein der Kreide sind bei der Nagelfluh, besonders bei der bunten, keine das Gestein auf grössere Strecke durchsetzenden Spalten vorhanden, in denen sich sonst die Pflanzen anzusiedeln pflegen, wie z. B. Rhamnus pumila auf dem Schrattenkalk. Die Besiedelung der Nagelfluh erfolgt absatzweise. Ragt eine Vegetationsdecke über den Felsabsturz vor, so sind die oberen Felsabsätze begünstigt, abfallende Erdteilchen aufzufangen. Am Fuss der Wände wird aber durch Anhäufung des ausgewitterten Gerölls die Böschung sanfter und geschlossener Uebergrünung zugänglich. So können sich auf dem Gesimse am Fusse einer Bank kontinuierliche Gras- bänder oder nur Teile von solchen ausbilden. Auf der nackten Schichtfläche einer Nagelfluhplatte am Wintersberg in S-Exposition zeigt sich der Beginn karriger Durchfurchung der Nagelfluh. Humusbedeckung scheint Lockerung des Zementes herbeizuführen. So war Nagelfluh, wo ein Felsabsturz stattgefunden hatte, der Bäume entwurzelt und so humusbedeckte Nagelfluh freigemacht hatte, viellockerer zusammengesetzt, gleichsam fein unterminiert, was durch Einsickern kohlensäurehaltigen Wassers erklärt werden kann. Im „Appenzellergranit“, einer feinkörnigen, harten Nagelfluh, in der 4. Zone von Gutzwiller, kommen echte Karrenbildungen vor. Früh erwähnt aus dem Grenzgebiet meines Gebiets den Ort Schaufelberg W Wattwil. Die nordwärtsfallende Nagelfluhplatte ist dort bei ca. 1000 m von einem _Weisstannenwald mit Buche und Fichte bestanden. Sie ist von tiefen und etwa fussbreiten Spalten zerklüftet, die sie in Blöcke zerlegt haben. Die Blöcke werden von den Baumwürzeln umfasst, die sich in den in 44 | 212 > - den Klüften angesammelten Humus senken. Da die Furchen nicht nur im Fallen verlaufen, sondern auch senkrecht dazu, so möchte man an- nehmen, dass auch eine quadrige Klüftung der Appenzellergranitplatte vorgelegen habe. Besiedlung eines Bergsturzblockes von Nagelfluh durch Fichte sah ich auf der vordern Klosteralp am Sonnenhang des Luterntales. Der Block liegt in Wiese, ist trocken. Eine junge Fichte steht in der Mitte auf seiner oberen Fläche und umspannt ihn mit den Wurzeln. An einer Felswand ist die Verankerung von Picea durch nach allen Seiten gleichmässig hin- strebende Wurzeln nicht möglich, wenn keine genügend grosse horizontale Fläche da ist. Die hier geringere Windbeanspruchung macht sie auch nicht so nötig. Besiedlung einer S-exponierten Nagelfluhplatte am Wintersberg ob Krummenau. 950—1000 m. Neigung 25—30°. Grösse der Konglomeratbestandteile ca. 2 mm bis 10 cm. Anwitterungsfarbe heller und dunkler aschgrau. Die Farbe ist am dunkelsten und gleichmässigsten auf den Flächen, wo das Regenwasser abläuft (dies dürfte, nach Oettli [S. 211], der Warming zitiert, ein Algenüberzug von Stigonema-Arten sein). Die Gerölle sind grössten- teils helle und graue Kalke, daneben kommen rote und Muscovit-haltige grüne Steine vor. Die geologische Karte gibt die Lage des Standorts in Kalknagelfluh an der Grenze der bunten Nagelfluh an. Die Verwitterungs- weise bestätigt die Mittelstellung der Wintersbergnagelfluh zwischen den beiden extremen Typen; Ansätze zu Karren — die Platte hat Rippen und Furchen längs ihrem Fallen — sind vorhanden, zu gleicher Zeit aber wittern Gerölle einzeln aus. Die Verwitterung ist schalig, wo sehr kleine Gerölle in das Bindemittel fest verzahnt sind. Wo Rippen und Furchen in glatte schiefe Ebenen auslaufen, zeigt die schwarze Kruste den Wasser- weg in Fortsetzung der Furchen an. Als Besiedler der trockenen Karren-Rippen treten zuerst dunkelgrüne Moose auf. Schistidium apocarpum, Tortula montana und Tortella tor- tuosa, dieses in ausgezeichnetem Polsterwuchs, Barbula unguieulata und fallax kommen daneben vor. Auch ein hellfarbiges, pleurocarpes Moos überzieht trockenen, aber doch etwas erdigen Fels, nicht mehr auf den Rippen: Hypnum chrysophyllum. Mit ihm vereint wurde Barbula reflexa gesammelt. Bryum argenteum stellt sich als Epiphyt auf Polstermoosen ein. Bryum Mildeanum, Hylocomium rugosum, Otenidium molluscum, Gymnostomum calcareum var. gracillimum bezeichnen felsige Stellen des Standortes, die weniger austrocknen und besser mit Wasser versorgt werden. Von trockener Nagelfluh wurden andernorts (unterer Wintersberg, Steintal bei Ebnat, Neckerschlucht) noch gesammelt: Didymodon rigidulus, Schisti- dium gracile, Orthotrichum rupestre, Oylindrothecium Schleicheri, Campto- thecium lutescens, Hypnum protensum. An schattigen Nagelfluhstandorten im Wald: Encalypta contorta, Mnium serratum, Isothecium myurum. In einer Quellgrotte in Nagelfluh am untern Wintersberg: Rhyncho- stegium rusciforme. Moose von feuchtem Nagelfluhfels werden unten bei der Berasung der feuchten Nagelfluh (s. S. 217) in der Neckerschlucht erwähnt. 213 45 N ee. Br Zögern Auf kleinen Absätzen tritt Sedum album im Verein mit Moosen auf. Man kann nun Schritt für Schritt verfolgen, wie diese Art aus den Roll- steinen kleine Terrässchen aufbauen hilft. Dabei wird die stauende Kraft der zähen Sedum-Stämmchen und der Vorteil kriechender Pflanzen auf der Ueberschüttung mit Steinen ausgesetzten Plätzen deutlich. Auf grösseren, flach muscheligen Absätzen können wir ein solches Terrässchen wohl ausgebildet finden (siehe Fig. 1). Auf der Talseite ist es halbkreisförmig begrenzt und wird durch die den ganzen Rollstein- haufen durchziehenden Sedum-Sprosse zusammengehalten, die im Haufen- innern blattlos sind, an seiner mauerartig aufgebauten Aussenseite aber, wahrscheinlich jederzeit, von dicht gestellten, steifen Blättchen umgebene Sproßspitzen besitzen. Durch jede Lücke drängen sie sich ans Licht. Die Aussenseite wird vom Rot der Sedum-Blätter beherrscht. Sie bewahren die Steine hinter ihnen vor weiterem Abrollen. Am nächsten folgt dem Wuchskreis von Sedum Poa compressa, den Standort (im engern Sinne) wohl teilend, aber zu seiner Erhaltung wenig beitragend. Ihre Triebe sind zum Aufhalten der Steine zu schlaff, und ihre Wirksamkeit würde im Winter aussetzen, während Sedum das ganze Jahr resistent bleibt. So sind im März die toten Reste von Scheiden und Halm durch den Schnee abwärts niedergelegt. Reihenfolge der Besiedelung: I. Moospölsterchen mit Sedum album, Geranium columbinum. So auf kleineren Absätzen beobachtet. Il. In einem Nischchen: Sedum album zu äusserst 8, Geranium colum- binum 1, Scabiosa Oolumbaria 1, Dactylis glomerata1, Anthyllis Vulneraria 1, Ualamagrostis varia 1. III. Grösseres Terrässchen: Sedum album 9, Poa compressa 8, Thymus Serpyllum 2, Calamagrostis varia 2, Geranium columbinum 1, Sanguisorba minor 0-1, Leontodon spec. 0-1, Moospölsterchen oder Sedum album S, Poa compressa 4, Scabiosa Uolumbaria 1, Carduus defloratus Keimpfl. 1, Geranium columbinum 2, Sanguisorba minor 2. IV. Auf dem am besten ausgebildeten Terrässchen kommen schon mehrere Wiesenarten hinzu: Sedum album 7, Poa compressa 7, Geranium columbinum 2, Sanguisorba minor 2, Thymus Serpyllum 2, Calamagrostis varia 1, Dactylis glomerata 1, Medicago lupulina 1, Plantago lanceolata 1, Daueus Carota 1, Leontodon spee. 1. V. Die Gramineen, die auf Poa compressa folgen, sind: Calamagrostis varia, Dactylis glomerata, Festuca rubra, darauf Brachypodium pinnatum, das tiefere Nischen allein erfüllt. Wiese, in die die Bewachsung der Nagelfluhplatte Wintersberg übergeht (x = viel, «= mittel, — = wenig): Brachypodium pinnatum x, Agrostis tenuis X, Dactylis glomerata X, Briza media x, Festuca rubra x, Festuca pratensis —, Anthoxantum odoratum —, Poa pratensis —, Holeus lanatus —, Öynosurus cristatus —, Carex flacca —, Gymnadenia conopsea —, Listera ovata —, Ranunculus bulbosus » bis —, Fragaria vesca », Sanguisorba minor —, Potentilla erecta —, Vicia Cracca », Lathyrus pratensis «, Tri- folium pratense *, Lotus corniculatus », Polygala vulgare «», Hypericum 46 214 "LI6T "III ST IasgsaojuıM we oppepdungfasen ap June uoyassyLlopjjo1ag ug "1 "30a > HPZLZÖUNP2S S2UPIG | 42/SJ0TS0XYJ SBWMY GN- ESSUHMUOD LOL / o En} de A 3 / LSSa10HU102 EOJ UOR AI EIT Fa MIaA ı a 215 wunungwnjoo wn/uedaH u I [OSAHISSOM perforatum -, Helianthemum numm. x», Daucus Oarota #, Gentiana verna —, Prunella vulgaris —, Plantago lanceolata =, Scabiosa Columbaria x, Phyteu- ma spiecatum —, Campanula Scheuchzeri —, Achillea Millefolium = bis —, Chrysanthemum Leuc. x, Centaurea Jacea =, Leontodon hisp. glabratus x, Hieracium spec. *, Taraxacum officinale —. Strauch- und junger Baumwuchs: Pinus silvestris, Juniperus communis, Populus tremula, Corylus Avellana, Betula pendula, Fagus silvatica, Quercus Robur, Ulmus scabra, Berberis vulgaris, Amelanchier ovalis, Ootoneaster tomentosa, Rubus bifrons, Rubus caesius, Rubus idaeus, Rosa arvensis, Rosa canina, Prunus spinosa, Prunus avium, Sorbus Aria, Sorbus aucuparia, Crataegus monogyna, Crataegus Oxyacantha, Ilex Aquifolium, Acer Pseudoplatanus, Ahamnus cathartica, Frangula Alnus, Cornus san- guinea, Fraxinus excelsior, Ligustrum vulgare, Viburnum Lantana, Loni- cera Xylosteum. Die bezeichnenden Gras- und Kraut-Arten (s = selten): Poa compressa Ss, Melica nutans, Sieglingia decumbens, Molinia coerulea var. litoralis, Carex montana, Polygonatum offic. s, Cephalanthera rubra s, Silene -nutans, Aquilegia vulgaris, Sedum Telephium ssp. maximum s, Sedum album, Agrimonia Eupatoria, Fragaria moschata s (fraglich), Hippocrepis comosa, Geraninm columbinum, Polygala Chamaebuxus, Polygala vulgare, Hyperi- cum hirsutum s, Helianthemum numm., Viola hirta Sommerblätter. Pimpinella saxifraga, Gentiana verna var. alata, Centaurium umbellat. s, Teucrium montanum s, Salvia glutinosa, Betonica offieinalis, Campanula rotundifolia, Carduus defloratus. Wintersberg ist zugleich der typischste und reichste Standort für Sträucher, den ich im Obertoggenburg kennen gelernt habe. An vereinzelten Bäumen, an Sträuchern und Schösslingssträuchern sind 31 Arten notiert worden (vergl. S. 191, Nr. 21). Die Schösslingssträucher (Rubus) sind die ersten, strauchartigen An- siedler auf dieser Felsplatte. In kleinen, in Furchen des Felsens ein- geklemmten Erdhaufen können sie Wurzel fassen. Die Schar der andern Sträucher wächst auf mit Erde bedeckten, aber noch von felsigen Streifen durchsetzten seitlichen Partien des Standortes. Föhre, Birke und Eiche sind einzelne, ausgesparte, nicht sehr kräftige Bäume, um die herum einige mähbare Stellen sind. Im Gebüsch aber siedelt sich schon Fagus silvatica mit ihren Beihölzern, Esche und Bergulme, an. Bevor sie zu Schattenwirkung und geschlechtlicher Vermehrung gelangen, sind sie den Gebüschen noch untergeordnet. Die Sträucher zeigen ein gutes Gedeihen durch dichten Wuchs und die Gunst des Standortes durch reiche Frucht- bildung an, die im Gebiet ihresgleichen sucht. Diesen Gebüschbestand bewerte ich nach seinem Anschlussverhältnis an den Wald: er geht dem Laubwald voraus oder begleitet ihn an seinen natürlichen oder künstlichen Rändern gegen waldfreies Gebiet. Der beschriebene Standort ist der einzige, mir bekannt gewordene Fall der Entblössung einer grösseren Nagelfluhschichtfläche inmitten von Wiesen. Sehr häufig kommen kleine Nagelfluhentblössungen vor, die Ansätze zur oben beschriebenen Felsbesiedelung zeigen. Auf kleinen Felsrippen 48 216 VIER RAN oder aus Wiesen auftauchenden Buckeln fehlt aber der Raum, der zur Entwicklung einer vollständigen Pflanzengesellschaft nötig ist. Die Vege- gation solcher Felsvorsprünge zeigt auch die Beeinflussung durch den Nachbarbestand. Beides sollen die folgenden Notizen veranschaulichen. Bei Schartegg-Fitligen, unweit E vom obigen Standort, ist an einer kleinen Felsrippe (Nagelfluh mit einigen bunten Geröllen und einem gröber sandigem Bindemittel) beginnende Terrässchenbildung zu sehen. Im Zusammenhang mit Moos siedelt sich Sedum album an, dazu Agrostis tenuis, Silene nutans, Carex ornithopoda, Campanula cochleariifolia. Es ist auf einer Wiese in windoffenem Gelände. Eine kaum geneigte Nagelfluhfläche auf der linken Seite des Ebnater Steintals bei Müsli (ca. 830 m) ist klein und am Uebergang einer Farn- weide in Wald gelegen. War Karrenbildung vorhanden, so ist sie ver- wischt, Zerfall in Geröll ist nicht zu beobachten. Die Besiedelung durch Moose ist gleich wie am Wintersberg, nur viel artenärmer. Von phanero- gamen Erstbesiedlern sieht man nur ÜOarex flacca und Fragaria vesca. Eine flache Furche im Fels ist schon von den Waldbildnern erobert: Fichte, Bergulme, Buche, Bergahorn und Esche. Pflanzen, die sich in Moospölsterchen auf trockenem Nagelfluhblock einfinden, sind: Asplenium viride, Ruta muraria und Trichomanes; Dryop- teris aculeata ssp. lobata; Carex ornithopoda; Thymus Serpyllum; Valeriana tripteris; Campanula cochleariifolia. Nach Beobachtungen im Ebnater Steintal wird eine Felswand, wenn sie an ihrem oberen Rande von einer Wald tragenden Vegetationsschicht überbordet wird, dadurch stark beeinflusst. An solchen senkrechten Fels- partien bildet die Ausdehnung von Moospolstern die Tropfzone ab. Ab- gestorbene, zerfaserte Grasblätter hängen den Felsen entlang herab. Sie wirken langsam und auf lange Dauer berieselnd, da sie auch das vom Waldboden aufgesogene Wasser z. T. ableiten. Lebende Blätter, von Ualamagrostis varia z. B., bei Regen bogig übergeneigt, wirken wohl auch felsbenetzend, doch lassen sie die Tropfen rasch abrollen: es wird kein dauerndes Phänomen. Am Wintersberg konnte ich das Auslaufen der Wiese gegen Fels beobachten. Durch Anlage der Strasse erhielt der Hang auf der Bergseite des Weges eine Felsstufe. Auf diese Stufe läuft die Wiese entweder flach- krumig aus, oder der Uebergang wird durch Kissen von Sedum album mit Moosen und Thymus vermittelt. Die Staukraft von Sedum bewährt sieh auch hier, verleiht der Erdschicht am Felsrand grössere Dicke. Das Schnee- und Regenwasser des Wiesenhanges fliesst aus diesen Kissen ab; die schwarze Algen (?) -Kruste schliesst sich daran, die unter der flach- krumigen Wiespartie fehlt. Es folge das Beispiel einer rasigen Bewachsung von beschatteter, feuchter Nagelfluh. In der Neckerschlucht bei Ampferenboden, 1050 m, 27. IX. 1916; eine vor- gewölbte Nagelfluhwand, von Fels überdacht und beschattet, sehr feucht: Mnium affine, Amblyodon dealbatus, Hypnum commutatum, Haploziariparia, 211 49 Marchantia spec., Poa nemoralis viel, Öalamagrostis varia wenig, Garex ferruginea, Carex ornithopoda, Heliosperma quadrifidum, Kanunculus alpestris?, Saxifraga rotundifolia, Saxifraga aizoides, Saxifraga oppositifolia, Saxifraga mutata, Geranium Robertianum, Impatiens Noli tangere, Viola biflora, Primula elatior, Veronica latifolia, Valeriana cf. tripteris, Campanula eochleariifolia, Bellidiastrum Michelii, Hieracium ef. murorum, Picea excelsa, Ribes alpinum, Sorbus aucuparia, Rosa pendulina. Am Fusse von Wänden von Nagelfluh finden sich Geröllbänder (auf Simsen) oder Geröllhalden (auf dem Talboden). Der obere Teil der Geröll- halde wird von der Vegetation der Bänder wenig abweichen und kann von dieser einen Begriff geben. Rasenbestand auf Nagelfluhgeröll bei Bernhalden-Bruderschwendi im Lutern- tal, 1000 m. 31. VIII. 1915. Der Teil der Geröllhalde, der unmittelbar an die Felswand grenzt, trägt: Molinia coerulea var. litoralis 4, Carex flacca 2, Helleborine atropurpurea 1, Saxifraga mutata 1, Fragaria vesca 1, Sanicula europaea 1, Veronica latifolia 1, Knautia silvatica 1, Scabiosa Oolumbaria 1, Carduus defloratus 2, Centaurea montana 2, Oentaurea Scabiosa 1. Am Uebergang zum Wald: Brachypodium silvaticum 3, Melica nutans 3, Carex ferruginea 3, Saxifraga aizoides 1, Laserpitium latifolium 1, Gentiana asclepiadea 1, Adenostyles glabra 3. Ergänzung: Orobanche reticulata 1. Der Fuss des Gerölles trägt kräftigen Buchenhochwald. Am Grunde sind die Stämme hangabwärts gebogen. Für den dritten Fall der Auswitterungsarten der Nagelfluh verweise ich auf das im dritten Teil in anderem Zusammenhang gebrachte Beispiel. 2. Anbauflächen und Kulturödland. a) Anbauflächen. Die Zusammenstellung der Ackernotizen ergibt folgendes: die Be- wirtschaftung ist extensiv; der Getreidebau verschwindet gegenüber dem Kartoffel- und Gemüsebau; eine Adventivflora fehlt fast völlig und desto mehr, je weiter von den Verkehrsadern entfernt ein Acker ist. Dass in der Gegend ursprünglich wilde Pflanzen als Apophyten auf Aecker übergehen, ist nicht ohne Interesse (Thellung in Nägeli und Thellung 1905, 8.11). Als Beispiel diene ein Aeckerchen von Salomonstempel ob Ebnat, 1130 m. 21. VII. 1914: Secale cereale gebaut. Unkräuter: Pteridium aquilinum, Equisetum silvaticum, Avena sativa, Lolium perenne, Holcus lanatus, Anthoxanthum odoratum, Agrostis tenuis und alba, Rumex Acetosella, Verastium cerastioides, Melandrium dioecum, Stellaria graminea, Ranun- culus repens, Pubi, Potentilla erecta, Trifolium repens, Trifolium medium, Lysimachia nemorum, Galeopsis Tetrahit, Prunella vulgaris, Solanum tuberosum, Veronica offieinalis, Plantago lanceolata, Ohrysanthemum Leucanthemum, Hypochoeris radicata, Gnaphalium silvaticum. Ausser dem Saathafer und der Kartoffel besitzt der Acker nur Rumex Acetosella und Cerastium cerastioides an Arten, die ich im Gebiet nicht in natürliche Pflanzengesellschaften einreihen konnte. Bei dem nachlässig 50 218 und an wechselndem Orte betriebenen Hackbau der Gegend sind die Ackerpflanzen zumeist nur ihrer Unkrautnatur nach zu bewerten: sie widerstehen der Jätung (Pteridium), erwehren sich am schnellsten des umgegrabenen Bodens und ziehen aus der Offenheit und Lockerung des- selben Nutzen. Ackerunkräuter, die länger gedauert haben als die Kultur, die sie eingeführt hat, konnte ich auf einem Stück Wiesland nachweisen, das, an der Strasse Ebnat-Krummenau bei 680—700 m gelegen, noch Spuren der Beackerung zeigte: es trug keine diehtgeschlossene Grasnarbe, und sein Boden war gegenüber dem des umgebenden Wiesenrandes etwas er- niedrigt. Es fanden sich darauf neben einigen Wiesenpflanzen: Alopecurus myosuroides, Avena sativa. Triticum aestivum, Secale cereale, Hordeum distichon, Polygonum Persicaria, Polygonum aviculare, OÜhenopodium album, Capsella Bursa pastoris, Vicia hirsuta, Vicia tetrasperma, Aethusa Cynapium, Borago officinalis, Valerianella dentata, Matricaria Ohamomilla, Centaurea Cyanus. Vier Arten (kursiv) sind bis jetzt nur von da bekannt. Fasse ich dies als ein Beispiel des Ueberganges von Ackerboden in Wiesland auf, so ist der Rückgang des Ackerbaues noch weiter floristisch zu belegen. Eine Anzahl von Ackerunkräutern, von Nüesch und Inhelder in Ebnat-Kappel und Nesslau gesammelt, sind in neuerer Zeit im Gebiet nicht mehr gefunden worden. Es sind: Panicum Ürus galli, Setaria viridis, Melandrium noctiflorum, Ranunculus arvensis (Oedland), Papaver Rhoeas, Valerianella rimosa. Die Funde gehen z. T. in die 70er Jahre zurück. Aufgefallen ist mir das Vorkommen von Holcus mollis als eines an aufgebrochenen Boden, an die Lagen des Feldbaues gebundenen Grases. Es war bisher aus dem Gebiet nicht genannt. Ich fand es im August und September, im SGT ein-, im NGT viermal, als vereinzelte Pflanzen an Stellen, wo der Boden aufgerissen war, ein Brandhaufe gelegen, Reisig gelagert hatte, doch nie auf Ruderalstellen des Tales. Das legt mir die Anschauung nahe, dass Holeus mollis zu den länger ausharrenden Ackerunkräutern gehöre und somit als Ackerbauzeuge dienen könne. Was ich über seine Verbreitung in anderen Gegenden ermittelt (Schinz und Keller, Nägeli und Thellung, Wartmann und Schlatter, Hegi M. F.) wider- spricht dieser Auffassung nicht. b) Kulturödland. Die ruderalen Standorte, die unter den Begriff „Kulturödland‘“ fallen, lassen sich, wenn man den Umfang des im Gebiet Beobachteten zugrunde legt, in 4 nach Wurzelorten und Pflanzenzufuhr verschiedene Gruppen teilen. Nach steigender Abhängigkeit von der Kultur geordnet folgen aufeinander: a) Gepflasterte Böschungen und Mauern. b) Neuland bei Felsanrissen. e) Strassenborde und bekieste oder gepflasterte Plätze in Ortschaften. d) Der Bahnkörper. (Brunnadern, nicht untersucht; Lichtensteig bis Nesslau-Neu St. Johann.) 219 51 Hier seien nur die aus tabellarischen Zusammenstellungen heraus- springenden selteneren oder oekologisch bevorzugten Pflanzen dieser Standortstypen angeführt: a) Phleum pratense var. nodosum, Festuca ovina, Cerastium glome- ratum, Arabis corymbiflora, Sedum hispanicum, Sedum album, Sedum mite, Sedum acre, Potentilla reptans, Trifolium montanum, Viola tricolor ssp. alpestris, Thymus Serpyllum, Satureia alpina, Linaria Oymbalaria, Veronica serpyllifolia, Campanula rotundifolia, Campanula rapunculoides, Campanula patula, Örepis capillaris, Sonchus asper, Leontodon autumnalis. Von einer Mauer in Lichtensteig: Orthotrichum anomalum Hedw. b) Avena sativa, Lolium multiflorum ssp. italicum, Bromus secalinus, Juncus bufonius, Rumex obtusifolius, Polygonum Persicaria, Polygonum aviculare, Öhenopodium album, Chenopodium polyspermum, Oapsella Bursa pastoris, Sedum spurium, Fragaria vesca, Rubus caesius, Trifolium dubium, Medicago lupulina, Trifolium hybridum ssp. fistulosum, Onobrychis vicii- folia, Geranium columbinum, Viola tricotor ssp. alpestris, Epilobium roseum, Epilobium parviflorum, Daucus Carota, Convolvulus sepium, Echium vulgare, Galeopsis Tetrahit, Scrophularia nodosa, Veronica arvensis, Veronica Tournefortii, Linaria minor, Linaria vulgaris, Linaria Oymbalaria, Verbas- cum Thapsus. Galium Aparine, Sambucus nigra, Tussilago Farfara, Achillea Millefolium, Hypochoeris radicata,' Crepis capillaris, Sonchus asper, Leon- todon autumnalis. Von Moosen gehört Barbula fallax Hedw. hierher. c) Poa annua, Phleum pratense, Alopecurus pratensis, Rumex obtusi- folius, Polygonum amphibium, Polygonum aviculare, PolygonumConvolvulus, Polygonum cuspidatum, Chenopodium album, Atriplex patulum, Sagina procumbens, Lepidium Draba, Potentilla anserina, Euphorbia strieta, Borago officinalis, Lithospermum officinale, Linaria minor, Plantago lanceolata ssp. altissima, Plantago major, Plantago media, Valerianella olitoria, Matri- caria Chamomilla, Chrysanthemum Parthenium, Bryum argenteum L. Für d) verweise ich auf die Gruppe 8 in der Uebersicht nach Vorzugs- standorten, wo die,bis anhin nur am Bahnkörper gefundenen Arten kursiv gedruckt sind. Dabei ist Erigeron annuus auf .dem Neuland neben der Bahnlinie gefunden worden, das durch Aufschüttung des Materials aus dem Riekentunnel entstanden ist. Bei a) lege ich Gewicht auf die durch die Gramineen- und Sedum- arten bekundete Trockenheit der oberen Mauerfläche, bei b) auf die reiche Vertretung solcher Arten, deren Zuteilung zu einer natürlichen Pflanzen- gesellschaft Schwierigkeiten bereitete, bei c) spielen Pflanzen, die Tritt und Verstaubung ertragen können oder ammoniakalische Böden suchen, eine Rolle. Dazu die Gartenflüchtlinge. d) sind die sichersten Ankömm- linge mit der Bahn, obschon für einzelne Arten die Möglichkeit der Ver- schleppung aus Gärten zuzugeben ist. In der „Gruppierung der Gefässpflanzen nach Vorzugsstandorten“ (5. Abteilung) bedarf die Gruppenbildung innerhalb des „anthropophilen Elementes“ der Motivierung. Vom Zentrum Fels und Felsschutt leitet das Geschiebe zu den offenen Standorten über, die im Gefolge des Menschen auftreten. Auf diese wende 220 ; OT nm ich den Ausdruck „ruderal* an wegen der so fest damit verknüpften Vor- stellung von eingeschleppten Pflanzen. Für die Pflanzen ruderaler Standorte ergaben sich 5 Gruppen. Die zuletzt aufgeführten „Pflanzen aus der Um- gebung der Wohnstätten und Sennhütten“ gehören nur locker hieher. Ihr Vorkommen konnte nicht von der Gefolgschaft des Menschen getrennt erfasst werden. Die 4 vorhergehenden Gruppen unterscheiden sich in der Beachtung durch den Menschen. Die 3. und 4. geniessen seinen Schutz als Nutz-, Heil- oder Zierpflanzen: es sind Kulturpflanzen, die in Ver- wilderung angetroffen wurden, und die gepflanzten Holzarten. Von ein- heimischen Bäumen wurde hier nur Tilia platyphyllos aufgenommen, bei der der Umfang des natürlichen Vorkommens nicht leicht erschlossen werden kann. Die 1. und 2. Gruppe sollen Stadien, in denen die Ruderal- flora sich gerade jetzt befindet, andeuten. Ein Teil der Arten lässt noch deutlich die Abhängigkeit von den Spuren des Menschen erkennen (1. Gruppe, Eigenausbreitung noch nicht zu beurteilen), ein anderer, an Zahl geringerer. bewegt sich freier, die Fundorte scheinen selbsterworben, beruhen scheinbar auf Eigenausbreitung. Diese letztern würden als Arten zu charakterisieren sein, denen die geringe Ausdehnung ruderaler Standorte im oberen Toggen- burg und das feuchte Klima noch erlauben, sich mehr oder weniger wirksam selbst zu verbreiten. Ein Urteil. zu welchen von Nägeli und Thellung’s Gruppen der Ruderal- und Adventivflora die Arten gehören sollen, wird damit nicht gefällt. Es ist erst nach Studium der Einwande- rungsgeschichte jeder Art ins Gebiet möglich. B. Die Vegetation des geschlossen bewachsenen, aber waldfreien Bodens. 1. Wiesen, deren Substrat durch hohen Wasserstand ausgezeichnet ist. Das Toggenburg nimmt teil an der „ausgesprochenen Moorzone im Uebergangsgebiet der Alpen zum Mittelland“ (Früh 1904, S. 277). Die Vermoorung des Gebietes ist eine beträchtliche. Die Erklärung dafür liegt im Vorhandensein mergeliger und glacialer undurchlässiger Böden (für den SGT ist der Flysch auf weiten Strecken der Bildner von Boden, der zu stagnierender Wasserführung geeignet ist), in der grossen Regen- menge des Gebiets und Luftfeuchtigkeit im Sommer, im Vorhandensein von ebenen oder schwach geneigten Flächen auf den wasserscheidenden Höhenrücken und Passeinsattelungen. Dass die Wasserscheidenmoore sich zu Hochmooren entwickeln, liegt daran, dass flache Wasserscheiden nur Mineralabfuhr erleiden, aber keine Mineralzufuhr erhalten. Die Moor- bildung begünstigen auch die flachen Abdachungen in N-Exp. Die im Urzustand reiche Bewaldung in der Umgebung des zu Moorbildung neigenden Geländes trägt durch Zurückhaltung der Feuchtigkeit im Nachbarboden, durch Verhinderung des Luftaustauschs dem Boden entlang, bei kleinen 221 or co er Era Zu. 2 moorigen Waldlichtungen auch durch Beschattung dazu bei, diese Flächen der Vermoorung zuzuführen. Flachmoore kommen im Bereich des oberflächennahen Grundwassers vor: an den Seiten der nicht mehr einschneidenden Flüsse, so in deren Serpentinenlauf auf den Talterrassen des Thurtales, in der Verlandungszone der Seen oder den Verlandungsbeständen abgeschnittener Flußschlingen, in der Umgebung der Hochmoore und an Hängen. „Die Gehängemoore verdanken ihre Entstehung einem schwachen Grundwasserstrom“, „in Verbindung mit einer grossen Zahl kleinerer oder grösserer Quellpunkte, wodurch quellige Böschungen erzeugt werden“ (Früh 1904, S. 271). Die Gebiete, die Hochmoorvegetation besitzen, sind von Flachmoor- beständen umgeben und durchsetzt. Sie lassen sich von reinen Flachmoor- Streuebeständen schon von weitem durch das Vorkommen vereinzelter Bäume wie Weiden, Birken, Zitterpappeln, Föhren unterscheiden. Ich nehme die Flachmoorbestände voraus, da sie in unserm Lande fast ausschliesslich die Unterlage der Hochmooransiedelungen bilden (Früh, S. 226). a) Flachmoor. Quellmoorbildungen. An natürlichen Austrittsstellen von Quellen, wo diese nicht sogleich gefasst werden, beobachtet man, wie das Gelände im kleineren Umkreis gleichsam überfliesst. An mehreren Punkten rieselt Wasser; das Terrain ist rutschig, bucklig und z. T. aufgerissen. Diese quelligen Böschungen oder Quellpunkte — ein Ausdruck, der auch die Beschränkung ihrer Pflanzengesellschaft auf kleine Plätze gut andeutet — sind durch einige Öyperaceen und Juncus-Arten ausgezeichnet. Die Arten, die ihnen vorzugsweise zukommen, sind unter Nr. 13, S. 189 genannt. Der beste Beleg dazu ist eine quellige Weid ob dem Haus zum „Strick“, Hädernberg S-Hang ob Starkenbach. Ca. 1250 m. Leistmergel. 28. VIII. 1914: Equisetum silvaticum 1, Deschampsia caespitosa 3, Agrostis alba 3, Nardus strieta 3, Briza media 2, Holcus lanatus 1, Blysmus compressus 4, Carex flacca 4, C. Davalliana 3, ©. paniculata 2, C. flava 2, Eriophorum latifolium 2, Juncus alpinus 4, J. articulatus 4, J. alpinus X articulatus, Ranunculus acer 2, Öaltha palustris 2, Parnassia palustris 3, Potentilla erecta 2, Trifolium pratense 2, Prunella vulgaris 2, Pinguieula cf. vulgaris 2, Valeriana dioeca. 2, Tussilago Farfara 3, Centaurea Jacea 2, Orepis paludosa 1, Oirsium olera- ceum 1, C. palustre 1. Das Moliniaried. Die Streuematten des Gebietes gehören zum grössten Teil zum Moliniaried, voralpine Facies (Früh und Schröter, S.66f.). Das Areal von Molinia coerulea umfasst, besondere Standorte abgerechnet und im grossen betrachtet, alle vermoorten Flächen. Zwei andere bestand- bildende Arten mischen sich ihr oft bis zur Verdrängung bei: Trichoon Phragmites und Trichophorum caespitosum, jenes besonders am Rande offener Wasserflächen, dieses in der Umgebung der Sphagnumbestände. Da ich aus den vorhandenen Aufnahmen für die Rasenbinse keinen besonderen Begleiter finden kann, betrachte ich sie selbst nur als Begleiter von Molinia. Ihre dichte Bestockung, die gleichwohl Molinia nicht aus 54 222 dem Felde schlägt, lässt getrennte Begleiterschaft eigentlich gar nicht denken. Ich besitze wohl Aufnahmen von Rasenbinsenbeständen ohne Molinia; es sind aber Mai-Aspekte, sodass es wahrscheinlicher ist, dass die sich spät entwickelnde Molinia übersehen wurde, als dass sie fehlte. Verbreitung: Molinia herrscht auf meliorierten, teilweise oder ganz abgebauten Hochmooren und in deren Flachmoorumgebung, so: Ricken S00 m, Letzi bei Ebnat 740 m, Schneit bei Nesslau 800 m, zwischen Starken- bach und dem Alt St. Johanner Armenhaus 895 m, Munzenried 1028 m, zwischen Schwantlen und Schmidberg 900 m, auf Waldlichtungen des Allmeindwaldes 1020 m, hangwärts in der Umgebung dieses vermoorten Höhenrückens, im Gebiete des Hüttenbühl N-Exp. zwischen 1100 und 1200 m, an NE-exp. Hängen am Dicken 750 und 910 m, auf dem Riet- bachmoos 1116 m, am Schwendi- und Gräppelensee usw. Molinietum „Gielen“ am Häusliberg, 1000 m. NGT. 21. VII. 1914: Equisetum palustre, Molinia coerulea, Anthoxanthum odoratum, Festuca rubra, Holcus lanatus, Agrostis tenuis, Zriophorum latifolium, Tricho- phorum caespitosum und alpinum, Carex panicea, ©. pulicaris, ©. Davalliana, Ö. echinata, Ö. pallescens, C. fusca, C. inflata, O. xanthocarpa, J. effusus, J. articulatus, J. conglomeratus, Tofieldia calyculata, Veratrum album, Gymnadenia conopsea, Platanthera bifolia, Zerminium Monorchis, Listera ovata, Epipactis palustris, Orchis latifolius, Gymnadenia odoratissima, Lychnis Flos cuculi, Trollius europaeus, Ranunculus acer, R. Flammula, Parnassia palustris, Filipendula Ulmaria, Potentilla erecta, Trifolium pratense, Linum catharticum, Polygala vulgare, Hypericum maculatum, Primula farinosa, Menyanthes trifoliata, Gentiana asclepiadea, Sweertia perennis, Myosotis scorpioides, Polygala vulgaris, Thymus Serpyllum, Rhinanthus Crista galli, Veronica officinalis, Galium Mollugo, Knautia arvensis, Succisa pratensis, Campanula rotundifolia, Centaurea Jacea, Leontodon hispidus, Chrysanthemum Leucanthemum. Das Phragmitesried. Im Gebiet steht Trichoon Phragmites an den Fluss- ufern: Thur zwischen Ebnat und Wattwil 620—30 m, Lutern oberhalb Rietbad 930—40 m, Thur bei Unterwasser 930 m, dann an den Schwendi- seen 1148 m und dem Schönenbodensee 1104 m, am Rande meliorierter Hochmoore, deren innere Teile zur Hauptsache Molinia tragen: so Schneit bei Nesslau 800 m, in den „Fohren“ bei Starkenbach 895 m, Munzenriet 10285 m. An den beiden letztgenannten Orten stehen einzelne Bäume (Betula) im Schilf. Als Begleitpflanzen treten hochwüchsige Stauden hervor, die sonst auf wasserzügigen Stellen im Walde stehen oder Bach- ränder umsäumen. So schliesse ich aus der Vergesellschaftung und geo- graphischen Verteilung des Phragmitesriedes, dass das Schilfrohr, bei seiner im Vergleich zu Molinia viel tiefer gehenden Bewurzelung, bis in grössere Tiefe durch schwach strömendes Grundwasser drainierten Boden beansprucht. Nach Baumann (S. 218) verdrängt das Schilf Molinia „an wasserzügigen Stellen“. Stagnierendes Wasser sagt ihm jedenfalls nicht zu. Zwei Beispiele von Phragmites-Beständen. A „in den Fohren“ bei Starkenbach 895 m. 5. IX. 1914. B beim Hotel Säntis in Unterwasser 930 m. 15. VIII. 1915: Betula tomentosa A, B; Salix spec. A, B1; Equisetum Or or 223 palustre A, B 2; Trichoon Phragmites A, B 6; Molinia coerulea A, B 4: Deschampsia caespitosa A, B 1; Agrostis alba A, B 1; Briza media B 2; Arrhenaterum elatius A; Dactylis glomerata B 1; Agrostis tenuis B 1: Carex flacca B 2; C. panicea B 2; C. paniculata B 1; CO. hirta B 1; C. fusca B 1; C. silvatica B 1; Eriophorum latifolium B 1; Seirpus silvaticusB 1; Colehieum autumnale A, B 3; Veratrum A, B 1; Juncus effusus A, B 2; J.alpinusB2; J.inflexus B1; Luzula campestris multiflora A; Gymnadenia conopsea B 2; Helleborine palustris B 2; Gymnadenia odoratissima B 1; Orchis spee. B 1; Polygonum Bistorta A; Lychnis Flos euculi A; Stellaria graminea A; Parnassia palustris B 1; Filipendula Ulmaria A, B 3; Poten- tilla erecta A, B 2; Alchemilla vulgaris A; Trifolium pratense A, B5; Vieia Cracca kleine Form A, B 2; Lathyrus pratensis A, B 1; Medicago lupulina B 2; Geranium silvaticum A, B 2; Trollius europaeus B3; Aconitum Napellus B 1; Ranunculus breyninus B 1; Ranunculus acer A; Caltha palustris A; Thalietrum aquilegiifolium A; Angelica silvestris A, B 2; Astrantia major B 2; Heracleum Sphondylium B 1; Chaerophyllum hirsutum A; Pimpinella magna B 1; P. saxifraga B 1; Gentiana asclepiadea A, B 2; Sweertia perennis B 2; Myvosotis scorpioides A; Prunella vulgaris A, B2; Satureia vulgaris B 1; Rhinanthus Alectorolophus A; Euphrasia Rost- koviana B 1; Plantago lanceolata B 1; Galium uliginosum A, B 1; Suceisa pratensis A; Knautia silvatica B 1; Phyteuma spicatum B 1; Campanula Scheuchzeri B 1; Campanula Trachelium B 1; Cirsium oleraceum A,B1: Öentaurea Jacea A, B 3; Leontodon hispidus var. vulgaris A, B 1; Senecio alpinus A; Hieracium umbellatum A; Tragopogon pratensis A; Cirsium palustre Bl; am Rand: Polygonatum verticillatum B und Aruneus silvester B. Verlandungsreihen. Es handelt sich hier um Beispiele von dreierlei Art: Beispiele kleiner Verlandungsbestände im Niveau des Thurlaufs. Verlandungspflanzen der Tümpel auf den Ourfirstenalpen. Die Verlandungs- bestände der 4 Seen des Gebiets. I. Beispiele kleiner Verlandungsbestände im Niveau des Thurlaufs. Talsohle von Ebnat-Wattwil, rund 625 m. 1. Altwasserverlandung in der Thurau Stegrüti bei Kappel. 25. VI. 1914: Typha latifolia, Alisma Plantago aquatica, Eleocharis palustris, Oarex elata, C.inflata, Ö. panicea, Juncus inflexus, Ranunculus Flammula, R. repens. Am Ufer: Phalaris arundinacea, Euphorbia duleis, Galium palustre, CGentaurea Jacea. 2. Ried kurz oberhalb der Ziegelei Ulisbach, mit spiegelndem Wasser. 23. VIII. 1914: Equisetum arvense, Agrostis alba, Phleum pratense, Carex brizoides, Scirpus silvaticus, Juncus effusus, J. artieulatus (?), Polygonum Bistorta, Filipendula Ulmaria, Lathyrus pratensis, Vicia Oracca kleine Form, Lythrum Salicaria, Epilobium parviflorum, Angelica silvestris, Mentha longifolia, Galium palustre, Oirsium oleraceum, Centaurea Jacea, Festuca arundinacea und Leontodon autumnalis etwas abseits. In 1. umsäumen die genannten Pflanzen nur eine grössere Wasser- lache, die sich landwärts von dem einst auf einer Insel liegenden Auenwald als Ueberrest des Thurarms erhalten hat. Es ist der einzige mir bekannte 56 224 v AR ae ! Typha latifolia-Standort im Gebiet. Fertilhabe ich den Rohrkolben dort nicht beobachtet. In dem seichten Wasser ist Oarex elata die bessere Verlanderin. 2. macht nicht den Eindruck eines echten Riedes, sondern ist ver- mutlich überschwemmter Ruderalboden. Durch Abgraben des Lehmes für die Ziegelei ist der mindestens zeitweilig hohe Grundwasserspiegel blossgelegt worden. Equisetum arvense besiedelt gern lehmiges Neuland. Interessant ist Carex brizoides, im Kanton erst selten gefunden. Da die Art als „Seegras“ für Matratzen in den Handel kommt, darf man an Ein- schleppung denken. Verlandungsbestände von Altwässern und Tümpeln in der Umgebung von Starkenbach-Alt St. Johann. 1. Kleiner verwachsener Tümpel auf der rechten T’hurseite bei,Kalk“. 882 m. 15. VI. 1915. Zquisetum palustre, Eleocharis palustris Typus, Seirpus silvaticus, (arex vesicaria sehr reichlich, OÖ. inflata, ©. fusca?, Orchis inearnatus, Ranunculus aconitifolius, R. repens, Galium palustre. 2. In einem verlassenen Thurarm zwischen Alt St. Johann und Starken- bach, der jetzt von einem Quellbach in kleinerem Bett durchflossen wird. 3. VIII. 1915. Im Flussbett: Zquisetum palustre 8. Undicht in spiegelnder Wasserfläche: Zquisetum palustre 7, Phalaris arundinacea 2—3, Agrostis alba 2, Deschampsia caespitosa wenig, Scirpus silvaticus wenig, Caltha palustris 1, Lathyrus pratensis 1, Vicia Cracca 1, Galium palustre 1. Dicht, an diesem Tage Stengel am Grunde auch im Wasser stehend: Equisetum palustre 1, Phalaris arundinacea 8, Agrostis alba 2, Caltha palustris 3, Ranunculus aconitifolius 1, Myosotis scorpioides 2, Galium palustre 1, Senecio alpinus 2, Petasites hybridus 2. 3. Auflockerem Erdreich der Flussbettböschung, zwischen AltSt.Johann und Starkenbach. 3. VIII. 1915: Holcus lanatus 4, Phleum pratense 2, Aconitum Napellus 1, Trifolium pratense 4, Lathyrus pratensis 2, Vicia sepium 1, Chaerophyllum hirsutum 3, Ch. aureum 3, Galeopsis Tetrahit 2, Rhinanthus Alectorolophus 5, Achillea Millefolium 1, Cirsium oleraceum 1. Wir sehen in 1 Carex vesicaria in einem durch Eleocharis palustris eingeleiteten, seichten und schlammigen Verlandungsbestande reichlich auftreten. 2 zeigt die streifenförmige Anordnung von bestandbildenden Arten an der verlandenden Flussuferpartie. Equisetum palustre und Phalaris arundinacea lösen sich ab beim Uebergang vom seichten Wasser zum Ufer. 3 ist ein seltenerer Fall der Uferumrahmung durch einen Bestand von Holcus lanatus. Il. Verlandungspflanzen der Tümpel auf den Curfirstenalpen. Curfirsten Nordhang 1400—1870 m. 9 Tümpel. VII. und IX. 1914 und 1915 (eine Notiz vom Alpli am Schindelberg 1700 m):') Equisetum palustre 1, Potamogeton alpinus 1, Alopecurus aequalis 1, Glyceria plicata 1, Deschampsia caespitosa 1, Poa pratensis 1, Agrostis alba 1, Eriophorum Scheuchzeri 5, Carex inflata 3, ©. echinata 4, 0. fusca 3, C. canescens 3, Eleocharis palustris Typus 2, Juncus filiformis 1, Oaltha palustris 2, Trollius 1), Die Zahlen nach den Artnamen bedeuten hier wie vielmal gefunden. 225 57 [13 europaeus 1, Trifolium repens var. alpinum 1, Callitriche palustris 3, C. palustris ssp. androgyna 3, ©. palustris ssp. stagnalis 1, Menyanthes trifoliata 2, Veronica Beccabunga 1, Leontodon autumnalis 1. Hier sehen wir den artenarmen Verlandungsbestand grösserer und kleinerer Tümpel, die zwischen der künstlichen und natürlichen Wald- grenze liegen. Die grösseren sind durch zu Streue gemähte Carex inflata- Wiesen eingeengt, die meisten haben spärliches Alpenwollgras, die tiefer gelegenen grösseren noch Menyanthes trifoliata. Callitriche überzieht manchmal in ganzen Rasen diese kleinen Wasserlachen. Sie sind auf dem Gault ausgebildet, liegen an verschlammten Muldenstellen, Verunreinigung durch Vieh ist häufig. Das Vorkommen von Potamogeton-Sparganium affine-Tümpeln im ge- schlossenen Alpenrosengürtel wird von Hager (1916) als Waldzeuge auf- gefasst. Die Artenarmut haben die Öurfirstentümpel mit denen des Vorder- rheintales gemein. Potamogeton alpinus fand ich in den Curfirsten nur einmal, Potamogeton natans und Sparganium affine gar nicht. Auch be- schreibt Hager die Tümpel als bald flach bald tief, während in den Curfirsten keine tieferen beobachtet wurden. Die spärliche Flora dieser nur wenige Meter im Durchmesser er- reichenden Seelein lässt auf geringes Alter und das Zufällige ihrer Entstehung schliessen. Im Öurfirstengebiet sind sie aus orographischen und geologischen Gründen nicht ausserhalb des obern Teiles der subalpinen Stufe mit gerodetem Fichtenwald zu erwarten. Die Prüfung ihrer Be- schränkung auf ehemaligen Waldboden fällt demnach dahin. Für ihren Zusammenhang mit dem Walde, im Gegensatz zu alpinen Wasserbecken geologischer Entstehung, führe ich die Andeutung von Hager weiter aus: Die Anhäufung von Waldhumus um die Bäume als Zentren macht die Bodendecke uneben und schafft in ihr Hohlformen, die klein sind, da der Abstand von Baum zu Baum klein ist. Der Waldhumus vertorft,!) wird durch Schlagen des Waldes entblösst und getrocknet, dadurch wasserundurchlässig.?) Die Füllung der Tümpel-Hohlformen ge- schieht durch atmosphärisches Wasser, das infolge des mangelnden grossen Wasserumsatzes durch Bäume liegen bleibt. (Der Moorwald enthält Wasser- löcher und Schlenken; Torfstiche werden von Potamogeton und Sparganium besiedelt.) III. Die Verlandungsbestände der 4 Seen des Gebietes. Die Tiefe der Seen beträgt nach Asper und Heuscher (1887/88, S. 246 bis 253 und Tafeln): Schönenbodensee. . . . . . (1104mü.M.) Tiefe 5,76 m; vorderer Schwendisee. . . . (1148mü.M.) Tiefe 91 m; hintererSchwendisee-Hintersee (1148 mü.M.) Tiefe 5,1 m; Gräppelensee . . . . . .. .. (1802mü.M.) Tiefe 6,7 m, 1—2m an den Ufern, 5,3 m N-Ufer. 1) Früh und Schröter erwähnen 1904, S. 664: „Moorbildungen um vermoderte Baum- stämme und Wurzelstöcke der Bergwälder“. 2) Nach Stebler, 1897, nimmt Torf, einmal getrocknet. sehr schwer Wasser auf. 58 226 03 er Die Schwingrasen. Am Westufer des vordern Schwendisees und des Gräppelensees geht die Verlandung durch Schwingrasen vor sich. Me- nyanthes trifoliata und Comarum palustre wachsen vom vermoorten Ufer gegen die Seemitte vor. Die jüngste Randpartie des schwingenden Bodens ragt mit kräftigen Sprossen über die Wasseroberfläche empor, während die uferwärts liegende Partie eingesunken ist. Im August habe ich diesen Streifen schwach unter Wasser gesetzt gefunden oder doch so wenig trag- fähig, dass er beim Begehen überschwemmte. Hier setzt Zwischenmoor- bildung mit Hochmooranflug ein. Es ist der Garex limosa-Bestand, dem sich Scheuchzeria palustris, Carex Heleonastes, Epilobium nutans, Utricularia minor von im Gebiet seltenen Arten anschliessen. Seewärts folgt am Schwendisee wenig ausgedehntes Sphagnetum mit Drosera rotundifolia und anglica, Andromeda und Oxycoccus, direkt am Wasser auf dem Schwingrasen Oicuta virosa und Scutellaria galericulata. Der Grund, warum der Schwingrasen bei beiden Seen auf der West- seite ausgebildet ist, liegt darin, dass beide nur hier Anschluss an Moor- vegetation haben. Die Moorböden werden durch Bächlein in den See entwässert und vermögen wahrscheinlich das Seewasser durch mitgebrachte Humin- und Ulminsäuren bis zu einem gewissen Grade zu entkalken. Menyanthes und Comarum wurzeln im Torfboden, nicht im Seegrund. Die Strömung mag mithelfen, dass diese Arten ihre Sprosse hauptsächlich nach der Seeseite richten. Am Seeboden des Gräppelensees zeichnete sich die Strömung deutlich ab: Triebe von Ranunculus flaceidus waren halbsternförmig gegen die Seemitte ausgebreitet. Am Gräppelensee ist die Bachmündung selbst von Carex inflata um- geben und vorgeschoben. Die Moorfläche, die sich gegen den Seespiegel etwas neigt, ist aber noch von vielen kleinen Rinnen durchzogen, in denen Menyanthes häufig ist, und diese werden die langsame Entwässerung der Moorfläche gegen den Schwingrasen hin vermitteln. Das Bächlein ist vermutlich zum Zweck der Drainage vertieft worden. Aus der nachstehenden Tabelle über die Verteilung der Verlandungs- pflanzen an den Seen ersieht man, dass sich die Nymphaeen dem Schwing- Verteilung der Veriandungsbestände an 2 Seen. | Vord. Schwendisee Gräppelensee Himmelsrichtung | Himmelsrichtung N|w s|® n|w|is|e Nymphaeen . : Equisetum limosum . Heleophylax lacustris . Carex inflata DIS, + Barex-diandra ae welt m; | BrZIRE Warez lasiocarpas. Fu enter + Schwingrasen . . . ae + + Molinia-Triehophorum Ba piton + + + +|+ + + ++ 227 59 rasen nicht vorlagern, sich aber zwischen Equisetum limosum und Heleo- phylax lacustris aufhalten. Nuphar pumilum var. Rehsteineri fand ich im Gräppelensee im August 1915 in Blüte. Nach freundlicher. Mitteilung von Walo Koch wächst im Gräppelensee Potamogeton praelongus bestandbildend. b) Hochmoor. Verbreitung der typischen Hochmoorpflanzen im Gebiet.: a = Letzi bei Ebnat 740 m; b = Ricken 800 m; ce = Starkenbach 895 m; d = Grundlosen 1020 m; e = Munzenried 1028 m; f = Schlattegg 1060 m; g = Guggeien 1098 m; h = Rietbach 1116 m; i = Fotzweid 1120 m; k = Unterhüttenbühl 1120 m; l = Salomonstempel 1120—30 m; m = Schwendisee 1148 m; n = Dreihütten 1300 m; o = Gräppelen 1302 m; p = Hübschholz 1340 m; q = Hintere Amdener Höhe 1410-20 m; r = Vordere Amdener Höhe 1555 m; s = Fürschwand 1070 m; t = Kühbodenwald 1300 m. Sphagna und Hypnum giganteum siehe Moosverzeichnis. Lycopodium inundatum d, e,i,n, q; L. alpinum p, r; Pinus montana uncinata rotundata i, k, n, q, r; Agrostis canina c, i, p; Eriophorum vaginatum b, in e sub- fossil d, e,f, g,h, k,l,m, n, 0, r; Carex paueiflora h, i, K, I, n, r; (©. dioeca n, 0; O. echinata.a, d,f,i, k, m, n, 0, p, 9, T5 :G- Tusea rer Ze q,r,t; ©. limosa m, 0, p, r, t; Rhynchospora alba e, i; Salix myrtilloides n; S.repens h,i,k,r; Sagina nodosa e (Wildhaus nach Baumgartner); Drosera rotundifolia e, I, m, n; D. anglica e, m, n; D. intermedia n, r; Rubus nessensis b; Comarum palustre b, i, m, n, 0; Frangula Alnus a, e,i; Viola palustris b, e, f, i, m, q, t; Epilobium palustre c, e, n, 0; Oxycoceus quadripetalus b, e, g, h, i, k, l, m, p; Andromeda poliifolia b, d, g, h, i, k, 1, m, n, p; Vaceiniüm uliginosum bb X, e, u, 5, bh 22, 2.0, 7; Rhododendron ferrugineum p, 9, r. Hochmooranflüge. Ansiedelung von Torfmoosen in geringem Umfang kann man im Gebiet im Zwischenmoor, im Nardus-Bestand und in Ueber- gängen von diesem zur Alpenheide beobachten. Auf nacktem Torf des Zwischenmoors auf dem Munzenried gerade S der katholischen Kirche von Wildhaus. in niedrigem Bestand von Molinia, Lycopodium inundatum und Rhynchospora alba sind Sphagnum-Ansiede- lungen in Form flacher kreisförmiger Kissen (oder grosser umgekehrter Uhrschalen) von ca. 3 m Durchmesser im Maximum. In kleinen solchen Bülten steckt oft ein Horst von Eriophorum vaginatum, das bis zur Stengel- mitte von Sphagnum umwachsen sein kann. Beispiel der Umwachsung eines grösseren Kissens: Kern: ein Strauch Frangula Alnus — vielleicht gab seine Beschattung günstige Siedelungsgelegenheit — im Kreis darum: Vaceinium uliginosum; hauptsächlich an der Peripherie sehr dicht, nah dem schwarzen, wärmenden Torfboden und im Licht: Oxycoccus und Drosera rotundifolia. Auf dem Kreisrund zerstreut: Gentiana asclepiadea und Molinia. Die Lokalität gäbe Gelegenheit zur Messung des Sphagnum-Zuwachses in feuchten und trockenen Jahren. 60 228 Kihlmann (S. 120 f.) beschreibt Sphagnum - Ansiedelungen neueren Datums auf dem von Reisern durchwebten Dieranum-Torf. Der Rand hat frisches, kräftiges Aussehen, die Reiser und Kräuter werden vom Rande einfach umwachsen, im Zentrum ist deutliches Absterben der Sphagna bemerkbar. Als Masse des grössten Kissens gibt Kihlmann 1x1,5 m Fläche, 10—12 cm Tiefe an. Die Kolonien auf dem Munzenried sind den von Kihlmann geschilderten sehr ähnlich. Treten Sphagnum-Polster mit Nardus auf den Alpweiden auf, so sind sie immer von Arten begleitet, die entweder auf Sumpf oder auf Heide deuten. Die treuesten Begleiter sind Carex echinata und fusca, die Vac- cinien und Rhododendron ferrugineum. So wurde Sphagnum Girgensohnii Russ. auf einer Nardusweide ob der Hütte Büchel auf Wolzenalp S ob Ebnat bei 1430 m gesammelt, Sphagnum Russowii Warnst. auf einem kleinen Riedbestand an der Baum- grenze am Fusse des Nägeliberges hintere Seluner Alp bei 1940 m. Im Speergebiet haben wir in NW-Exp. an der Brämacher Höhe bei 1610 m die in Hanglage auffallende räumliche Annäherung von Nardus- Deschampsia flexuosa-Beständen, Sphagnum- und Polytrichum-Polstern, Rhododendron ferrugineum und niederliegender Bergföhre, in der Reihen- folge von unten nach oben am Hange genannt. Als Beispiel eines kleinen, wenig berührten Wasserscheidenmoors, das als schwach entwickelte Hochmoorbildung auf Flachmoor aufzufassen ist, diene das Hochmoor mit Sphagna von Grundlosen, zwischen Krummenau und Neckertal, 1020 m. 26. IX. 1916 (Die Oberfläche ist etwas gewölbt; die Mitte ist noch nicht zu Streu gemäht worden, wird es vielleicht über- haupt nicht): Lycopodium inundatum, Eriophorum vaginatum, Andromeda poliifolia, Vaceinium uliginosum, Trichophorum caespitosum, Öarex echinata, Molinia coerulea, (Gentiana asclepiadea weissblütig). Moose: Dieranum Bonjeani DeNot., Aulacomnium palustre (L.) Schwägr., Thuidium delicatulum (Dill. L.) Mitt., Hypnum Lindbergii Mitten = areuatum Lindb., Hylocomium Schreberi (Willd.) Schreb., Gymnocolea inflata (Huds.) Dumort. Die Sphagna wurden nicht gesammelt. Typische kleine Moorbildungen in Mulden. Das „Gesimse“ der toggen- burgischen Molasselandschaft bringt im Profil der Gratlinie der Höhen- rücken, zwischen den Sägezähnen der Gipfel, eine feinere Kerbung durch aufragende Rippen von Nagelfluh hervor. Die Vertiefungen neigen zur Vermoorung. Beispiele: Laad bei Stein um 1000 m und Schlattegg im südlichen Teil des Bendelrückens 1060 m. Hier ist Torf abgebaut worden. Die mit „Hübschholz“ bezeichneten kleinen Moore haben den Charakter von Waldeisternen (Früh 1904, S. 292). Sie liegen auf der Klosteralp N ob Rietbad im Luterntal, N von der Hütte Hübschholz, 1340 m. Es sind: ein in der Streichrichtung breit spindelförmiges, ca. 40 m langes Moor, und nördlich davon und parallel dazu ein gleiches, aber schattigeres Moor, das mehr offenes Wasser (Schlenken) mit Menyanthes trifoliata hat als das erste. Ausserdem Agrostis canina in Carex echinata-Beständen. In der Umgebung ist Nardus-Weide mit Vaccinium Myrtillus und Vitis idaea, 229 61 er a a A, : 7 PR je: “ Rhododendron ferrugineum am N-Hang der Bodenwelle. Das südliche Moor hat Schlenken, darin verstreut Carex inflata. In der Mitte mehrere Kreise, am Rande der Spindel etwa 1 m breit Sphagnum, worin Carex echinata, fusca und limosa mit Viola palustris wachsen. Das für die Schweiz seltene Sphagnum Duseni.Jens., das-hier gefunden wurde, ist nach Limpricht (3. Abtlg., S. 626) eine Waldmoorart. Ausserdem sammelte ich Aulacomnium palustre und Polytrichum formosum. Nördlich schliesst sich an die kleinen Moore Wald: mehr Picea als Abies. Die grossen Hochmoore des Gebietes. SGT: Das Hochmoor Dreihütten N ob Wildhaus, 1300 m, umfasst den südlichen Teil der auf der Siegfriedkarte Bl. 240 angegebenen, versumpften, dreieckigen Fläche zwischen dem „Stein“ und dem Wildhauser Schafberg. Der nördliche Teil ist Molinia-Ried mit Eriophorum latifolium und Carex echinata. Die Konfiguration des südlichen Teils ist folgende: Die ebene Fläche wird von kleinen Mulden durchsetzt und von ge- wundenen, rinnenförmigen Vertiefungen durchzogen. In diesen verlaufen geschlängelte Wasseradern, liegen kleine Wasserlöcher. Aus dem Wasser ragen Erdstellen, die Moospolster (nicht Sphagnum) oder Horste von Gra- mineen oder Öyperaceen tragen, hervor. Auf den durch die Rinnen herauspräparierten Buckeln wölben sich halbkugelig Sphagnum-Bülten. Darin stecken verkrüppelte, oft gipfellose Rottännchen, die teilweise durch Verbiss von Ziegen beschädigt sein mögen; aber viele ganz junge, schwäch- liche Bäumchen haben sichtlich ums Aufkommen zu kämpfen. Pinus montana ist in einem kaum fusshohen Individuum ohne Zapfen vertreten. In den Bülten sind auch Baumstümpfe zu finden. Einzelheiten der Hochmoorvegetation Dreihütten, 1300 m. 13. VII. 1915: Flora der Bülten: Oladonia spec. 3, Sphagna 4, Picea excelsa hie und da, Molinia coerulea 4, Nardus strieta 0-4, Anthoxanthum odoratum 0-3, Eriophorum vaginatum 2, Potentilla erecta 3, Andromeda poliifolia 1, Vaccinium uliginosum 3, V.Vitis idaea 2, V. Myrtillus 4, Calluna vulgaris 4, Euphrasia Rostkoviana 2, Pinguicula 1, Suceisa pratensis 2, Homogyne alpina 3-4. Flora der Mulden und Rinnen: Molinia coerulea var. genuina subvar. minima3, Trichophorum caespitosum 6, T. alpinum 1, Eriophorum vaginatum 2, E. angustifolium 2, E. latifolium 2, Carex echinata 4, C. inflata 3, C. pauciflora, ©. dioeca 2, Ü. fusca 2, Juncus alpinus 2, Epi- lobium palustre 1, Menyanthes trifoliata 3. Schwach überschwemmte Stellen: Equisetum limosum, ZLyco- podium inundatum 2, Carex flava 3, Sweertia perennis 2. Flora der Buckel, nicht die Bülten bevorzugend: Lycopodium Selago 1, Selaginella selaginoides 1, Oarex pauciflora 1-4, Luzula sudetica 1, Drosera rotundifolia 1, D. anglica 1, D. intermedia 1. Die Mulden und Rinnen führen rieselndes Wasser über schwarzer, weicher Erde aus verschwemmten Torfbestandteilen. Dies ist der Ort (hier wie in der Doline Gräppelen) für Zwergformen von Molinia (M. coerulea 62 230 x var. genuina sub.-var. minima) und Carex flava (ssp. Oederi var. pygmaea, nur von Gräppelen). Für die Kargheit des Substrates spricht ausser der niedrigen Wuchsform die lückenhafte Bewachsung.') Der Fundort von Salix myrtilloides umfasst ca. 1 m? Boden und liegt im südlichsten Teil des Moors an dem mit Steinplatten belegten Weg. Unweit davon findet sich Comarum palustre. Der Fund ist der dritte in der Schweiz. Der erste ist auf Alp Gamperfin am Fuss der Grabser Alpen, auch bei 1300 m, entdeckt von O. Buser 1893. Im SGT kommt, ausser den schon besprochenen Seenverlandungen mit Hochmoor auf Flachmoor und dem Munzenried (abgebaut, jetzt vor- herrschend Molinia-Streuried) und dem meliorierten Torfboden bei Starken- bach, nur noch das Flyschgebiet der Amdener Höhe als ausgedehntes Hochmoorgebiet in Betracht. Auf den Blättern 250bis und 251 des Sieg- fried-Atlas sind zwei Gebiete als versumpft eingezeichnet: die Vorderhöhe bei 1555 m und die Hinterhöhe weiter W beim Uebergang vom Dürren- bachtal nach Amden zwischen westlichem Goggeiengipfel und Mattstock bei 1410—20 m. Von der eigentlichen Vorderhöhe kann das für Dreihütten Gesagte gelten. Nach S ragen festere Partien des Flysch als Rippen mit Kegel- gipfeln auf, zwischen denen vermoorte Einsattelungen liegen. Undichter Fichtenwald bedeckt die Erhebungen und Einsattelungen. Auf dem moorigen Boden, auf dem Pinus montana als Kuschel vorkommt, ist die Fichte entschieden schlechter ausgebildet als auf den Hügeln. Es sind Spitz- fichten, da der Beastungsradius im Vergleich zur Höhe der Stämme durch- wegs klein ist; die innersten Seitenäste zweiter Ordnung fehlen oft. Nach Schröter (1898, S. 105) zählt die Spitzfichte zu den klimatischen Reduktions- formen, wobei geringere Wärmewirkung und die Kürze der Vegetationsdauer für die Reduktion des Längenwachstums verantwortlich gemacht werden. Die gleichen wachstumhemmenden Faktoren wirken auf moorigem Boden. Auf der Amdener Höhe sind es nicht die exponiertesten Stellen, die Schröter (l. ec. S. 107) erwähnt, sondern gerade die vermoorten Mulden, die durch die Spitzfichten ausgezeichnet sind. Auf einer kleinen Anhöhe bei einem Quellried zwischen Stofel und Ji (von Klosteralp gegen Hinterfallenkopf, ca. 1320 m) sind den Spitzfichten ähnliche Fichten auch auf versumpftem Terrain. Nardus-Calluna-Bestände durchziehen die Einsattelungen, an schattigen, nassen Stellen mit Hoch- moorkomponenten. Jenseits der Wasserscheide auf Bülten alpine Ein- sprenglinge: Lycopodium alpinum und Loiseleuria procumbens. Die Hinterhöhe, im Gegensatz zur Vorderhöhe von Weidgang und Axt unberührt, ist derart bewaldet, dass an steileren (drainierteren) Stellen die Fichte, an ebeneren die Bergföhre in niederliegenden, mehrgipfligen Exemplaren zahlreicher ist. Es besteht noch schwer passierbares Dickicht von Gesträuch und Bäumen, in dem natürliche Wasserlachen, Schlenken, das grüne, untergetauchte Sphagnum cuspidatum Ehrh. enthaltend, aus- gebildet sind. 1) Dreihütten und Doline Gräppelen wären geeignete Versuchsfelder zur Ermessunzg der Varietäten prägenden Natur von nacktem, nassem Torf in voralpinem Klima. 231 63 Ve er. 2 *; % NGT. Die ausgedehnten Hochmoore dieses Gebietsteiles sind: Rickenmoos, 800 m; in weitem Flachmoorgebiet, stark abgebaut; Unterhüttenbühl, 1120 m; an der N-Abdachung des Regelstein-Höhen- zuges, abgebaut aber nicht tief abgegraben wie Rickenmoos; Rietbachmoos, 1116 m, Wasserscheide zwischen Ebnater Steintal und Thurtal; in Abbau; Salomonstempel und Kelle-Fotzweid, 1120—30 m und 1120 m, Wasser- scheide zwischen Thur- und Neckertal, in noch erhaltenem, ausgedehntem Waldgebiet des Plateau (Hemberger Plateau, Bendelrücken); in Abbau. Die Einzelschilderung sei beschränkt auf den Moorwald. Unterhüttenbühl. Von der Hütte (bei P. 1071 des Siegfried-Atlas Bl. 233) gegen SW gehend, trifft man ein Molinia-Ried, auf dem eine Gruppe niederliegender Bergföhren jüngst geschlagen worden ist, mit spärlichen Sphagnumkolonien und ihren Begleitern. Darauf folgt ein Streifen Moor- wald, durch den ansteigend man die Höhe des Torflagers erklimmt. Der Boden ist uneben, Buckel, Kanäle, Löcher tragend, bestanden mit einem Mischwalddiekieht aus gewundenen bis ganz scharfwinklig verbogenen oder an der Basis nur etwas ausladenden Birkenstämmen (sie sind von grauen Flechten überwachsen), schief überliegenden Bergkiefern, Eber- eschen, Weiden und strauchartig überhängenden Espen. Nur die Fichten ragen senkrecht aus dem Gewirr empor. Im Unterwuchs herrschen Pteridium und Vaceinium Myrtillus. Auf dem Torfboden sind, wohl als Folgeformationen des Abbaus, Molinia- und Calluna-Bestände entwickelt, in seinem nordwestlichen Teil grössere Bergföhrenbeständemitkraftvollem Jungwuchs,breitkegelförmigen Bäumen, bis zu unterst beastet und die unteren Aeste weit ausladend, Rietbachmoos. Es ist ein Torflager mit Molinia, nur wenig von Birke und niederliegender Bergföhre bestanden. W oder SW davon steht ein Wald von aufrechter Bergföhre, in dem Sphagnum mit Vaceinium uligi- nosum hohe Bülten bildet, zwischen denen sich runde, mehr oder weniger halb-hohlkugelige Wasserlöcher finden. Hier hat Rhododendron ferrugineum — und ebenso in einem von Pinus montana (aufrecht) durchsetzten Fichten- wald W Fotzweid — einen tiefgelegenen Standort. Ich fand an beiden schattigen Orten ausgeschossene Sträucher ohne Blütentriebe. Oxycoccus und Andromeda werden fast immer zusammen gefunden, doch scheint für Oxycoccus das nasseste umsichgreifende Sphagnummoor, für Andromeda das zum Stillstand gekommene Torfmoor der günstigste Standort zu sein, denn im dichtesten Sphagnum findet man Andromeda oft nur in spärlichen, kleinblättrigen sterilen Trieben, während im Heidel- beergebüsch angeschnittener Torflager mit kräftigen blühenden Sprossen, so Fotzweid. Die Moorbeere gedeiht an den Entwässerungsgräben am üppigsten. 2. Wiesen im Buchengebiet. Aus der Fülle der verschiedenartig zusammengesetzten Bestände, in die sich das von weitem als einheitliche grüne Fläche erscheinende Grasland bei genauerem Studium zerlegt, heben sich am schärfsten als einheitliche 64 232 N ANaeN Gruppe die Wiesen hervor, deren Substrat durch hohen Grund-Wasserstand ausgezeichnet ist. Fussend auf der Stufeneinteilung nach vorherrschenden Bäumen, ver- suche ich, auch die geschlossene Vegetation waldfreien Bodens — mit Ausnahme der Moore — nach Höhenstufen zu behandeln. Das Grasland wird damit unter den Gesichtspunkt gestellt, dass es grösstenteils Wald vertritt, und dass sich die Lagen des Buchenwaldes und die des Fichtenwaldes durch Wiesentypen auszeichnen, die sich am charakteristischsten nur ihnen anschliessen. a) Weiden. Zwischen Matte und Wald schieben sich überall strichweise wenig kultivierte Vegetationsflächen ein, die man gemeinhin Weiden nennt, da ja im Gebiet alles Grasland, soweit als möglich, Beweidung erfährt. Geneigte Lage, Flachgründigkeit, geringe Düngung ergibt sich schon aus der Bewirtschaftungsweise. Fasse ich die Weiden des Buchengebietes ins Auge, so ist damit ihre Lage an sonnenhalb gelegenen Hängen und ihre grössere Trockenheit angedeutet. Die wärmeklimatisch ausgezeichnete Lage dieser Weider wird während dem Ausapern deutlich. Die Schneeschmelze schreitet vor: im Grossen von geringerer zu grösserer Höhe über Meer, von den südlichen (wobei SW bevorzugt scheint, Wintersberg 13. III. 1917) zu den nördlichen Aus- lagen; im Kleinen an den Hängen von oben nach unten, wahrscheinlich weil das herabrinnende Schmelzwasser den Schnee des untern Hangteiles kühlt, von den wenig schneebedeckten Stellen zu den schneeüberhäuften. So sind die Weidestellen in den oberen Teilen der Hänge am frühesten aper und überraschen im Frühling und Herbst durch die frühe und späte Blütezeit ihrer Flora. NGT. Als Beispiele solcher bevorzugter Orte nenne ich: den S-exp. Hang des Wattwiler Steintales unterhalb Stämisegg; die S-exp. Seite des Ricken-Einschnitts; Weiden unterhalb des Wirtshauses Köbelisberg; Weiden im Ebnater Steintal bei Fischzucht; die schon angeführte Lokalität Wintersberg; Partien an den SW-exp. Hängen Schlatt oberhalb Nesslau. Leider besitze ich keine Gesamt-Bestandesaufnahmen von diesen Orten, da sie sich erst allmählich durch vereinzelt gefundene seltene Arten als etwas Besonderes auszeichneten. Die Graminee, die sich ihnen am nächsten anschliesst, ist Brachypodium pinnatum. In der „Gruppierung“ steht unter 18 eine zusammengestellte Artenliste. Dazu zu ziehen sind die Aufnahmen von Wintersberg. Die begleitenden Holzpflanzen sind die der Eichen- und Föhren-Standorte der Gruppierung. In der Schweizer Flora sind die den beschriebenen Weiden ent- sprechenden Standorte durch die Ausdrücke: Magermatten, Triften, Hügel, Abhänge, Waldränder umschrieben, die durch: sonnig, steinig, buschig, waldig, ungebaut noch näher im oben gegebenen Sinne bezeichnet werden. 233 65 Blütezeiten nach der benutzten Flora oder eigenen Beobachtungen: Frühblüher: Carex montana (IIl.), Orchis Morio (Mitte IV.), Potentilla verna (Mitte IV.), Polygala Ohamaebuxus (schon Ende IL, III. und IV.), Viola hirta (III.), Primula veris (III.-V.), Gentiana verna (III). Spätblüher : Blackstonia perfoliata (VIL—-VIII.), Centaurium umbellatum (VIL-IX.), Gentiana Cruciata (VIL-IX.), Teucrium Scorodonia (bis IX.), Buphthalmum salicifolium (bis IX.), Senecio Jacobaea (bis IX.). Späte Fruchtreife: Inula squarrosa (bis Ende September), Carlina vulgaris (bis IX.). Charakteristisch ist das Zusammenvorkommen von aufrechtem Wach- holder und Stechpalme, von Waldföhre und Steineiche an diesen Standorten, von Polygala Chamaebuxus und Arctostaphylos Uva ursi, also einiger immer- grüner Sträucher und Zwergsträucher, die der Talsohle fehlen, aber an den sonnigen Hängen und Gräten auftreten. Erica carnea und Calluna könnte man auch hier nennen, doch habe ich jene für die Kalkfelsenvege- tation des SGT, diese für die Nardusweide bezeichnender gefunden. Mir scheint die Auffassung am richtigsten, dass es sich bei den in Frage stehenden Weiden um das Ausklingen der Assoziation Pinetum silvestris vom Mittellande gegen die Voralpen hin handle, mit der sich eine Vegetation von Heidecharakter verbindet, die ein ozeanisches Klima mit milden Wintern braucht (Brockmann-Jerosch und Rübel, S. 39). Die winterliche Temperaturumkehr macht die Höhen milder als den Talgrund, was auch die gegen Jahresanfang und -ende ausgedehnte Blütezeit bekundet. An diesen wärmeklimatisch begünstigten Standorten fand ich Teuerium Scorodonia und Centaurea nigra, die auf der Einwanderung ins Toggen- burg begriffen sind. Sie erreichen das Gebiet von Westen her über die Rickensenke. Teucrium Scorodonia fehlt dem ganzen nördlichen Hügelland des Kantons St. Gallen, die Pflanze ist aber dem Walensee entlang und im Rheintal südlich bis Ragaz, nördlich bis Rüti nachgewiesen; im obern Tösstal ist sie häufig. Die am Rickenpass gelegenen Fundorte meines Gebietes finden Anschluss an die westlich gelegenen von Uznach und Eschenbach. Centaurea nigra, eine allgemein verbreitete westliche Art, ist nur an mehreren Stellen an der Rickenstrasse bekannt; die östlichste davon liegt im Gebiet. Beide Pflanzen lassen als Einwanderungstor den’ niedrigen Passübergang erkennen. Sedum hispanicum, nach Christ (1879) als ausgezeichnete Föhnpflanze aufgefasst, habe ich nur sporadisch an Kalkfelsen oder Mauern nicht weit oberhalb und unterhalb der Thurtalknickung gefunden. An die Föhren- standorte schliesst sie sich nicht an. Da mir ihre Vergesellschaftung noch zu wenig bekannt ist, habe ich sie in der Gruppierung nach Vorzugs- standorten gesondert aufgeführt. Im SGT sind die Verhältnisse leichter zu überblicken. Bei herrschendem kalkreichen Substrat sind innerhalb des Buchengürtels der S-exp. Talseite Weiden, die als Frühjahrs- und Herbst-Heim- oder Alpweiden benutzt werden. Als Beispiel sei angeführt: Weide ob Iltishag im 'Thurquerdurchbruch bei Starkenstein, 950—960 m, Kalk. 16. V. und 1. VII. 1915: Cynosurus cristatus 2, Briza media 3, Agrostis tenuis 4, Festuca rubra vorhanden, Anthoxanthum odoratum 3, 66 234 Poa alpina 4, Carex flacca 3, C. verna 2, C. ornithopoda 2, Ö. panicea 2, Luzula campestris vorhanden, Rumex Acetosa 1, Silene nutans 2, Arenaria serpyllifolia 1, Ranunculus acer 2, Sedum mite 1, S. album 1, Potentilla erecta 3, Alchemilla vulgaris 1, A. Hoppeana 0—2, Fragaria vesca 1, Sanguisorba minor 1, Lotus cornieulatus 3, Anthyllis Vulneraria 3, Hippo- crepis comosa 4, Medicago lupulina 1, Trifolium pratense 4, Lathyrus pratensis vorh., Ononis repens 2, Linum catharticum 1, Hypericum perfo- ratum 1, Helianthemum nummularium 2, Viola Riviniana 1, Daucus Carota 4, Carum Carvi 3, Gentiana verna 2, Myosotis silvatica vorh, Thymus Serpyllum 5, Satureia vulgaris 1, Origanum vulgare 2, Prunella vulgaris 1, Ajuga reptans 2, Rhinanthus Alectorolophus 2, Veronica Chamaedrys 2, Plantago media 5, P.lanceolata 3, Galium Mollugo 1, G. Cruciata vorh., G. asperum 1, Knautia arvensis 1—2, Scabiosa lucida 4, Oampanula Scheuch- zeri 2, O. rotundifolia 1, Üentaurea Jacea 2, Chrysanthemum Leucanthemum 3, Achillea Millefolium 2, Centaurea Scabiosa 1, Hypochoeris radicata 2, Hieracium Pilosella 3, Bellis perennis 1, Taraxacum off. vulg. 1- 2. Diese Weiden sind geneigt, flachgründig und trocken. Felsboden wird zwischen der Grasnarbe sichtbar. Von Geophyten (Raunkiaer, 1907) kommen nur die Rhizomgeophyten der Öarices vor. Orchideen sind nicht beobachtet worden. Charakteristisch ist die starke Vertretung von Leguminosen, Labiaten und Umbelliferen. Für Lotus corniculatus, Hippocrepis comosa, Daucus und Plantago media können diese Weiden als Vorzugsstandort gelten. Von verbreiteten Gräsern sind Agrostis tenuis und Briza media bevorzugt. Festuca ovina und Phleum pratense var. nodosum zeigen Trockenheit an. Von Sukkulenten, die sonst nur an Fels- oder Mauer- standorten zu finden sind, beteiligt sich Sedum mite am Bestande. Aspekt: Um Mitte Mai herrschen die Blütenfarben: gelb von den Ranunkeln und Potentilla verna, blau von Gentiana verna. Später sind die Weiden gelb von Anthyllis, Lotus und Hippocrepis, weiss von Daucus und Carum, rotviolett von Thymus, Scabiosa lucida und Centaurea Jacea, kräftig rot von Trifolium pratense, Carduus defloratus und Centaurea Scabiosa. Die Arten der Liste zeigen keine besonders ausgeprägten xerophy- tischen Anpassungen. Ausser xerophilem Blattbau bei Festuca ovina und Sukkulenz bei Sedum kann die tiefgehende Bewurzelung vieler Arten hervorgehoben werden, die dicken Grundachsen von Rosaceen, Pfahl- wurzeln von Leguminosen, Umbelliferen, Plantago und den Kompositen. b) Futtermatten. Wie die Weiden im Ausapern, so gehen die Futtermatten im Ergrünen voran. Wegen des mehrmaligen Mähens häufen sich keine gelben Blatt- reste an wie auf den Weiden. Der gedüngte Boden, an organischen Be- standteilen reicher, ist dunkler, absorbiert mehr Wärme, seine Vegetation wird früher zum Treiben angeregt. Die Stoffproduktion ist grösser, sodass das Blattgrün schneller zu leuchtender Färbung zusammenschliesst. Ende März beobachtete ich das verschiedenzeitige Ergrünen an den in der Streichrichtung der Falten wellig gestuften Talhängen bei Lichtensteig 235 67 und Wattwil. Die südliche Auslage ist grün, die nördliche noch gelbbraun. Das Grün ist am kräftigsten, wo sich der Hang zur Mulde verflacht. Dorthin verlegen Schwere und Wasser die Düngstoffe. Diese Stellen sind weder zu trocken noch stagnierend nass. Die Futtermatten sind auf der Talsohle und im untern Teil der Hänge am weitesten ausgedehnt. Sie werden am ertragreichsten sein, wo bei gutem Boden die Vegetationszeit lange währt. Dies sind auch Bedingungen des Buchenwaldes. Da sie in viel höherem Grade durch die Bewirtschaftung geprägt sind als die Weiden, ist ihre Lage durch die der Siedelungen mitbedingt. Sie gruppieren sich um die Dörfer und Einzelhöfe. Ich konnte die Bestandesaufnahmen nicht nach herrschenden Arten gestalten und benennen, vielmehr fand ich eine + gleichmässige Mischung charakteristisch. Man vergleiche die Futtermatten, Nr. 17 der „Gruppierung“. Am gleichmässigsten kommt auf den Futtermatten des obern Toggen- burgs zwischen 600 und 1000 m das Kammgras, Cynosurus cristatus, vor. Lolium perenne eignet mehr dem Tal, Trisetum flavescens mehr den Berggüter-Matten. Dactylis glomerata ist reichlich auf den Kerbelwiesen der Talsohle, Anthoxanthum und Festuca rubra auf mageren mistgedüngten Matten. Von den Rispengräsern ist Poa trivialis reichlicher und öfter vertreten als pratensis. Holcus lanatus, das auf Futtermatten dicht vor- kommen kann, ist auch im Molinia-Ried zu treffen, was den Schluss zulässt, sein Vorherrschen beruhe darauf, dass es schlecht drainierten Boden besser ertrage als seine Mitgräser. Die folgenden 5 Gräser, im Mittelland verbreitet, kommen im Gebiet nicht durchgehend vor. Arrhenaterum elatius kennzeichnet Kunstbestände, Avena pubescens ist zerstreut, Bromus erectus selten. Phleum pratense und Alopecurus pratensis sind entweder angesät oder halten sich ver- einzelt zwischen Wiese und Weg auf. Die Futtermatten werden, je nach Boden- und Geländeform, von Arten feuchterer Orte, die auch im Molinia-Ried vorkommen, begleitet. (Siehe „Gruppierung“ 17.) Der Futterwert oder Streuewert solcher schlecht drainierter Wies- stellen entscheidet, ob diese Mischbestände im Heuet mitgemäht oder stehen gelassen werden. Einige Futtermatten aus tiefer gelegenen Teilen der Nachbargebiete (Rheintal, Amden, Zürich, Höhenlage: 450—700 m) lassen schon an einigen typischen Begleitarten, die denen des oberen Toggenburgs abgehen, er- kennen, dass diesem Gebiete Trockenheit fehlt, die Wiesenflora eines feuchten Klimas übermächtig ist. Ich denke an Ornithogalum umbellatum und Crepis vesicaria ssp. taraxacifolia, die im oberen Toggenburg bis anhin fehlen, und an die Wiesensalbei, die erst spärlich und nicht im Wiesenbestande auftritt. Die Futterwiesen der Talsohle (Beispiel von Ebnat 10. VI. 14) erreichen kurz vor dem Heuet in dichter Vegetationsmasse eine Höhe von 35 em. An diesem geschlossenen Blätterteppich, aus dem sich die Halme und hochstengeligen Kräuter bis zu 80 cm erheben, beteiligen sich hauptsächlich : 68 986 Alchemilla vulgaris, Trifolium pratense und repens, Heracleum Sphondylium und Taraxacum officinale. Während der Heuet wegen umgünstigem Wetter oft unterbrochen werden muss, setzt an gemähten Stellen eine auffallend kräftige Repro- duktion der eben genannten Blatteppichbildner ein, indessen die Gräser in neuer Sprossentfaltung zurückstehen. Dies leitet zu den Verhältnissen der Emd- und abgeästen Wiesen über. Schnitt hat für die Wiese gleichmässigen Entzug aller Sprosse, Be- weidung nur Sprossverminderung zur Folge. Verglichen mit den Heuwiesen ist die Höhe der Emdwiesen durch- schnittlich geringer. An Stelle eines dichten Blütenteppichs tritt ein dichter Blatteppich. Fertile Triebe sind noch von vielen Arten, aber nur vereinzelt vorhanden. Die Gräser treten zurück. Am meisten zur Geltung kommen noch Trisetum flavescens und Dactylis, von dem viel ausge- geschossene Laubtriebe auffallen. Von Umbelliferen heherrscht Heracleum Sphondylium, das niedrig bleibt, aber mit kräftigen Dolden blüht und fruchtet, das Bild. Beispiele von unberührten Grasbeständen. Sucht man in der Montan- stufe nach Beständen mit vorherrschenden Gräsern, über die sich weder Weidgang noch Mahd erstrecken, und die zugleich durch Zusammenschluss die Bezeichnung „Rasen“ rechtfertigen, so findet man solche am ehesten auf den Böschungen der Verwitterungserde am Fuss der Felswände und Schluchten oder als Unterwuchs lichter Waldpartien. An den ersteren Orten tritt Oalamagrostis varia bestandbildend auf und umsäumt die natürlichen und künstlichen Felsanrisse von Nagelfluh, Mergel und Sandstein, z. B. im Ebnater Steintal, an der Strasse zwischen Krum- menau und Neu St. Johann, im Appenzell bei Trogen, im oberen Tössgebiet, woher das nachstehende zweite Beispiel genommen ist. Den grasigen Unterwuchs der Wälder für sich zu betrachten, ist man dort geneigt, wo die lichte Stellung der Bäume dem Rasen zur Geschlossen- heit verhilft. Von solcher Stelle stammt das Beispiel eines Agrostis tenuis- Bestandes, der Ende September noch unberührt war. Agrostis tenuis- Bestand unter Acer Pseudoplatanus. Bei P. 1149 m, W Platten am Aemelsberg ob Krummenau. Lage eben. 24. IX. 1916: Mnium cuspidatum, Hylocomium Schreberi, H. splendens, H. triquetrum, Pteridium aquilinum 3, Agrostis tenuis 7, Festuca rubra 4, Anthoxanthum odoratum 2, Dactylis glomerata 9, Luzula campestris 1, Majanthemum bifolium 1—2, Ranunculus breyninus 2, Potentilla erecta 1—2, Trifolium medium 4, Lotus cornieulatus 1, Polygala vulgare 1, P. Chamaebuxus 1, Hypericum maculatum 1. Viola hirta 1, Vaccinium Myrtillus 2, Calluna vulgaris 1, Lysimachia nemorum 2, Euphrasia Rostkoviana 1, Galium pumilum 1, Suceisa pratensis 1—2, Uampanula Scheuchzeri 1, Carlina acaulis 2, Chrysanthemum Leucanthemum 2, Gnaphalium silvaticum 1, Hieracium Auricula 1. Aufkommender Baumwuchs: Sorbus aucuparia jung 1, Acer Pseudoplatanus jung 1. 237 69 Oalamagrostis-varia-Bestand aus dem obern Tössgebiet. Am Weg von der Scheidegg in die vordere Tößschlucht. 27. VIII. 1916. Steilerer, etwas stufiger, rutschiger Hang. Ueber der Nagelfluh liegt eine Ver- witterungsschicht, Lehm mit grösseren und kleineren ausgewitterten Ge- röllen: Öalamagrostis varia 6, Sesleria coerulea 3, Deschampsia caespitosa 1, Poa nemoralis 1, Carex flacca 2, Aruncus silvester 1, Potentilla erecta 1, Fragaria vesca 1, Lotus corniculatus 2, Lathyrus pratensis 1, Linum catharticum 1, Euphorbia Cyparissias 1, Satureia vulgaris 1, Valeriana tripteris 1, Knautia silvatica 3, Campanula cochleariifolia 2-3, C. Trachelium 1, Tussilago Farfara 1 -2, Cirsium oleraceum 1, Ohrysanthemum Leu- canthemum 1. Aufkommender Baumwuchs: Picea excelsa jung 1, Abies alba Keimling 1. Von ähnlichen Beständen natürlichen Graslandes aus sollte die Rolle jeder Graminee bei ursprünglichen Verhältnissen im Gebiet allmählich bestimmt werden können, damit man sich des Umschwunges bewusst würde, den die Entwaldung und die Landwirtschaft mit sich gebracht haben. Vergleiche über Poa nemoralis, Beispiel S. 217/18. 3. Trockene Wiesen im Fichtengebiet. Im NGT ist die Hauptmasse der Weideflächen von Nardus strieta unter mehr oder weniger grosser Beteiligung von Calluna vulgaris eingenommen. Beide Arten haben das gemeinsam, auf nährstoffarmem Boden schnell überhand zu nehmen. Ihre weite Verbreitung erlaubt es, ihre Assoziation aus den Aufnahmen aus dem Gebiet abzuleiten. Ich habe jedoch kein Material, das Callunetum vom Nardetum gesondert zu betrachten, sondern ziehe es zum Nardo-Callunetum zusammen. Die Arten, die es zum Vorzugsstandort wählen, sind in der „Grup- pierung“ unter Nr. 22 als „Pflanzen der Nardusweiden“ aufgezählt. Aus einer tabellarischen Verarbeitung der Nardus-Calluna-Bestände ergibt sich, dass Nardus mit seiner verdrängenden Bestockung die Ent- | wicklung der grösseren Artenzahl der Assoziationen auf kleinem, über- blickbarem Raum, wie er den Aufnahmen zugrunde gelegt wurde, nicht gestattet. Nardus siedelt sich fleckenweise an, die trockenen Stellen bevorzugend (siehe Furrer, S. 60). Kleinere, feuchtere Partien bleiben im Nardetum ausgespart. Die Düngung bei der Beweidung schafft Geilstellen auf denen Nardus eingeht. So ist der Bestand im Kleinen oft ein Mosaik aus Flecken mit verschiedenen oekologischen Bedingungen und dem- entsprechender Flora. Im Grossen aber ist das Nardo-Callunetum im obern Toggenburg eine einheitliche Assoziation. Beispiele von Nardusweiden mit oder ohne Calluna: Im NGT, linke Talseite: „Höhe“ oberhalb Niederwies W Ebnat 1000—1020 m; Obergirlen W Ebnat 1100 m; unterhalb Unterstotzweid 1040 m; am Gubelspitz 1250—1377 m; Unter-Abschlagenhöhe S Ebnat 1260 m; Umgebung von Rietbachmoos 1116 m; Wolzenalp bei 1430 m; Brämacherhöhe bei 1610 m; 70 2538 am Blässkopf zwischen 1100 und 1400 m; ob dem Wandbleiktobel gegen Laad 970 m Speer S-Hang. Rechte Talseite: bei Krummbach-Heiterswil ca. 900 m; Geren zwischen Allmeind- und Neckerwald 1081 m; Riterenalp 1240 m; Hornalp-Pfingst- boden gegen Hinterfallenkopf 1300—1533 m; Stockberg S-Hang bis 1754 m. Im SGT habe ich Nardo-Oallunetum am ausgedehntesten auf trockenen Partien des versumpften Flyschgebietes der Amdenerhöhe, auf kalkärmeren Kreideschichten des Alpli am Schindelberg (1682 m), im Riedgebiet der Gräppelermulde und in der Umgebung der Schwendiseen (1148 m) gefunden. Calluna begleitet Nardus in Hanglage besonders in südlicher Ex- position, auf ebenem Boden in der Umgebung der Hochmoore. Sie leidet unter Verbiss durch das Weidevieh, man findet viel Kümmerexemplare mit wirrer Verzweigung. Am Öurfirsten-N-Hang trennen sich Nardus und Calluna: diese be- teiligt sich an der Alpenheide, jenes dagegen besetzt nasse und kalte Erdstellen in schneetälchenartigen Beständen mit Soldanella pusilla (siehe den folgenden Abschnitt). Von den das Nardetum begleitenden Gräsern sei nur Sieglingia decumbens noch hervorgehoben, das, für das Gebiet neu, im Rickenein- schnitt, am Wintersberg und auf der Riterenalp gefunden wurde. Von Seggen ist Carex pallescens für die Assoziation charakteristisch. Nach Hegi (M. F. II., S. 96) liefert sie ein stets abgeweidetes Futter. Das Nardo-Callunetum erscheint im Gebiet als Folgebestand der Rodung des Fichtenwaldes. Es hat seine Erhaltung der Beweidung ohne ausgiebige Düngung oder Bewässerung zu danken. Der Zusammenhang mit dem Walde ist noch erkennbar: an erhaltenen Baumstrünken, an der Ausbreitung der Belichtung vertragenden Farnarten des Waldes (Dryopteris Filix mas und Pteridium aquilinum), am Ausharren, aber kümmerlichen Gedeihen von Blechnum, an der Beimischung von Arten des Waldunterwuchses, so besonders von Vaceinium Mpyrtillus, Homogyne alpina, den Gnaphalien (silvaticum und norvegieum) und Pre- nanthus purpurea. Als humicole Pflanze kann sich Nardus auf Waldboden ansiedeln. Da es unter Fichten Rohhumus ist (Warming-Grabner, S. 111), da der Zutritt von Sonne und Wind und das Umsichgreifen der Ericaceen nach der Entwaldung die Rohhumusbildung noch mehr fördern, da endlich die mit Mycorrhiza versehenen Arten wie Nardus, Sieglingia (Schröter 1908, S. 305), die Vaceinien und Calluna Rohhumus auch am besten ertragen, so läuft alles darauf hinaus, das Nardo-Callunetum zu erhalten und zu begünstigen, wenn weder zur Schaffung einer bessern Weide, noch zur Aufforstung geschritten wird. Auch aus der geographischen Verteilung ist ersichtlich, dass das Nardo-Callunetum an Stelle von Buchen-Fichten-Mischwald oder reinem Fichtenwald steht, denn es wird immer in der Nähe von Fichtenwald- partien angetroffen und erreicht seine grösste, geschlossene Ausdehnung in der subalpinen Stufe. Ausserdem sind seine tonangebenden Arten ebenso in den Moorgebieten zu Hause, die die Buche meidet. 239 71 Damit soll natürlich nicht die Gebundenheit der einzelnen Arten an einstiges Waldareal behauptet werden. Nardus ist im Gebiet bis 2000 m, Vaceinium bis 2050 m und Calluna bis 1800 m nachgewiesen. Ihre Höhen- grenzen in der Schweiz sind nach Schröter (1908, S. 30, 177, 150) 2900 m (Gornergrat und Sassal Masone), 2770 m (Tessin), 2720 m (Oberengadin). 4. Wiesen und Strauchbestände an und über der Baumgrenze. a) Alpine Riedbestände und schneetälchenartige Bestände. An der untern Grenze der alpinen Stufe, wo der Zusammenhang des obersten Waldsaums künstlich noch mehr gelockert wurde und jetzt Alpweiden herrschen, kommen kleine Sumpfbestände vor, die ehemals Waldlichtungen gebildet oder den geraden Verlauf der natürlichen Baum- grenze unterbrochen haben werden. Da diese im westlichen Teil des Ourfirsten-N-Hanges gerade dort liegt, wo das Gebirge sich in die Gipfelrücken gliedert, an deren Fuss Beschattung, Schnee- und Schutt- anhäufung grösser werden und Quellen entspringen können, so sind die Bedingungen für eine Vegetation nasskalten Bodens unter dem Einfluss kühlen Rieselwassers gegeben. Die klimatisch ungünstigsten Orte trifft mar beim Anstieg auf die Gipfel, kurz bevor sich die Rücken zum Gipfelplatz verflachen; es sind also die höchsten Erhebungen, so weit sie noch nach Norden abgedacht sind. Durch Freistellung sind sie auch stärker windgekühlt. Obschon die genannten Standorte in ihrer Vegetation nicht genau übereinstimmen, man vielmehr nach Einzelbeispielen verschiedene Typen unterscheiden könnte, habe ich die Aufnahmen als ineinander übergehende Reihe tabellarisch verarbeitet. Als gemeinsam kann man die feingeschlemmte, graue bis schwarze (und dann torfige) Erde nennen, die von rieselndem oder stagnierendem Wasser kühl und nass gehalten wird. Die Vegetation bleibt niedrig, es kommen durch zwerghafte Ausbildung ausgezeichnete Varietäten vor. Bei Beteiligung von Moosen ist die Pflanzendecke geschlossener, sonst offener und aus vereinzelten, auch hochwüchsigen Exemplaren gebildet (Schnee- fleckflora Oettli’s [S. 196]. Der Flechtenanteil scheint mit zunehmender Ausblasung der Bodenkrume durch Wind zu steigen (Käserrugg). Die Benennung „alpine Ried- und schneetälchenartige Bestände“ leitet sich von der Auffassung her, dass es sich um die letzten Mooranflüge auf nassem Boden in der alpinen Stufe handle, wogegen die Alpenheide mit grösserer Stoffproduktion die „Torfbildung auf dem Trockenen“ (P. E. Müller) fortsetzt. Durch Pflanzen, die das Schneetälchen des Urgebirges charakterisieren (Brockmann-Jerosch 1907, S. 335 ff), wie Salix herbacea, Gnaphalium supinum, Cerastium trigynum, Soldanella pusilla, lassen sie sich mit jenen Beständen vergleichen, obschon sie im Kalkgebirge nicht sehr typisch ausgebildet sind. „Schneetälchenartig“ sage ich, weil eine Anzahl Arten, charakteristisch nur im Urgebirge, im Kalkgebirge an diesen Riedstellen vorkommen. 72 240 Die in alpinen Riedbeständen gesammelten Moose sind: Laubmoose: Tortula aciphylla, Webera nutans var. bicolor, Mniobryum albicans, Mnium Seligeri, Philonotis fontana, Polytrichum juniperinum, Olimacium dendroides, -Hypnum aduncum, Hypnum uncinatum. LDebermoose: Lophocia exeisa. Von Polytrichum-Arten, die auch als Vorläufer des Schneetälchen- rasens gelten (Schröter 1908, S. 496, Anm. 2), wurde Polytrichum alpinum in der niedrigen Alpenheide gesammelt. Alpiner Riedbestand nördlich vom Frümsel, Ourfirsten-N-Hang 1830 m 11. VII. 1915: Moose 5, Poa alpina var. vivipara 4, Agrostis alba, Deschampsia caespitosa 1, Phleum alpinum 1, Eriophorum Scheuchzeri 3, Carex fusca 3, Juncus filiformis 2, J. triglumis I, Luzula spadicea 2, Polygonum viviparum 2, Sedum villosum 1, Saxifraga stellaris 3, Ranun- eulus aconitifolius 3, Caltha palustris 4—5, Trifolium badium 4, T. Thalii 1, Epilobium alsinifolium 4, Ligusticum Mutellina 1, Veronica alpina, Leontodon pyrenaicus 3, Gnaphalium supinum, Crepis aurea 2, Hieracium alpinum ssp. alpinum (L.) Zahn b) pumilum Hoppe. Man vergleiche die Pflanzen alpiner Ried- und schneetälchenartiger Bestände Nr. 23 der „Gruppierung“. b) Niedrige Alpenheide mit Leontodon pyrenaicus. Leontodon pyrenaicus erscheint als Bindeglied zwischen den schnee- tälchenartigen Beständen mit Zwergweiden und der Zwergstrauchheide mit Ericaceen. Im Gebiet scheint mir dieser Uebergang mehr hervor- zutreten als die selbständige „Milchkrautweide“, wie sie Stebler und Schröter beschrieben haben. Am Fuss der westlichen Curfirsten herrscht auf Gault ein dichter, mit Moosen durchwirkter Ericaceenfilz. Dicke der verfilzten Schicht bei einem Beispiel 6 cm. Bei einem andern lag über dem Gestein fester, schwarzbrauner, faseriger Boden, alpiner Trockentorf. Durch Verstampfung bei der Beweidung ist sumpfiges Gelände in eine Bültenlandschaft aufgelöst und der Verheidung entgegengeführt worden. Deschampsia flexuosa und Leontodon pyrenaicus sind charakte- ristische Begleiter dieser wahrscheinlich aus edaphischen Gründen niedrigen Alpenheide. Ihre wichtigsten Vertreter sind unter Nr. 24 der „Gruppierung“ genannt. Des Vorkommens von vereinzelten kalkmeidenden Pflanzen in diesem Heidefilz — Astrantia minor und Phyteuma hemisphaericum — ist S. 200 schon gedacht worden. c) Hohe Alpenheide mit Hochstauden. Die Scheidung einer „hohen“ Alpenheide von der vorhin besprochenen „niedrigen“ bringt einen zwischen kalkarmem und Kalk-Gestein bestehenden Gegensatz zum Ausdruck. Verwitterungsart und Bodenbildung führen dort leicht zur geschlossenen Berasung, während beim Kalk die klüftige, karrige, viele und oft grobe Trümmer liefernde Verwitterung grosse Un- ebenheit der Oberfläche bedingt und damit die Möglichkeit zur Ausbildung der verschiedensten Wurzelorte nebeneinander gibt. Das Zusammen-Auf- treten von Kryptogamen des Felsens, Spaltenpflanzen, Karflur-Arten, 241 6/ 73 Far #7: Weiden-, Alpenerlen- und Alpenrosengebüsch, hochwüchsig das Gestein überdeckend, die Blöcke umwuchernd, dazu der Koniferen der alpinen Stufe: Juniperus communis var. montana, Bergföhre und Arve, diese Ge- meinschaft ist der Charakterzug der in diesem Abschnitt wiederzugebenden Vegetation. Die Eindeckung der Kalkreviere wurde früher bereits besprochen. S. 201. Die Kalknagelfluh des Speergebiets bei Elisalp und Alp Bütz (1540 m) und Alp Oberli (1583 m), am Kleinspeer (1720 m) besitzt die hohe Alpen- heide ebenso wie Schratten- und Seewerkalk des SGT. Sie ist auf Fels- köpfen, Gräten, Passlücken, auf Blockfeldern in den das Gebiet berührenden Säntis-Ausläufern ausgebildet. Am Qurfirsten-N-Hang auf Blockfeldern am Eingange in die Kartälchen, auf deren karrig durchfurchten Schratten- kalkflächen. Sie überzieht stufige Felsabstürze an den Seiten der Gipfel, aber auch den untern Teil der Bergrücken selbst, besonders auf noch nicht eingedecktem Seewerkalk (Leistkamm, Hinter- und Käserrugg). Die Charakterpflanzen sind in der „Gruppierung“ unter Nr. 25 zu- sammengestellt. d) Alpenerlengebüsch. Die Gebüsche der Alpenerle erreichen im Gebiet nicht die Geschlossen- heit und Ausdehnung, wie es aus den Zentralalpen beschrieben wird (Schröter 1908, S. 98). Gesellig wird die Art am ehesten an nördlich- exponierten Hängen, so am N-Fuss von Mattstock und Schindelberg, hier zwischen Riesepass und Alpli 1500—1600 m auf Neokom. Dieser Bestand ist lückig, von Alpweide, Karflur, Rhododendron hirsutum- und Salix arbuscula-Gesträuch durchsetzt. Die gleiche Vergesellschaftung der Alpen- erle besteht bei der „Riese“ am Käserrugg und am N-Fuss des Scheibenstolls. Geschlossener scheint das Alpenerlengebüsch an den N- und E-Abfällen der beiden Kleinspeergipfel (P. 1720 und 1715) zu sein, wurde von mir aber noch nicht begangen. Aus Mangel an genügenden Daten kann ich eine standörtliche Trennung der subalpinen mesophilen Gebüsche — deren Vertreter in unserm Fall Salix-Arten (arbuscula und hastata) und Alnus viridis wären — von den xerophilen Sträuchern und dem Krummholz der Alpenheide — weder vor- nehmen noch begründen. Zusammenhangder Alnus-Standorte mit Exposition und Schneeverhältnissen lässt sich vermuten, und vollständige Bestandes- aufnahmen würden, trotz dem Vorkommen gleicher, bestandbildender Arten wie in den heideartigen Beständen, doch für die mesophilen Gebüsche eine andere Gesamtzusammensetzung nachweisen, als sie in der typischen hohen Alpenheide besteht. Alnus viridis begleitet den Rücken des Zustolls bis 1900 m, Salix arbuscula reicht am Hinter- und Käserrugg bis 1800 m, schliesst sich. aber enger an das Alpenrosengebüsch an als Alpenerle, denn sie ist in der beschriebenen hohen Alpenheide häufiger und reichlicher als Alnus. Ausder härteren Konsistenz der Blätter der Bäumchenweide liesse sich schliessen, dass sie oekologisch zwischen Alpenerle und Alpenrose zu stellen wäre, womit ihre Vergesellschaftung im Einklang stünde (s. S. 206). 74 242 Br Inwieweit die subalpinen Gebüsche selbständig waren, inwieweit sie Folgebestände der Entwaldung sind, lässt sich im einzelnen nicht gut feststellen, da wir stark veränderte Verhältnisse vor uns haben. Sie kommen bis in die Höhenlage vor, soweit auch Krüppelfichten ansteigen. Da aber der Wald sich gegen seine obere Grenze lockert — durch die orographische Gliederung wie durch seine eigene Biologie bedingt — werden die sub- alpinen Gebüsche als mit dem obersten Waldgürtel verbundene Formationen aufzufassen sein, im Sinne von Drude (1913, S. 190), der bei lichterer Stellung der Bäume dem dicht geschlossenen Niederwuchs eine gewisse Sonderung vom Wald zuerkennt und in solchem Fall aus der einen Waldformation zwei miteinander verbundene Formationen macht. e) Hochstaudenflur (-wiese, Karflur). Ebenso wie die Gebüsche, so greifen die Bestände mit vorherrschenden hohen Stauden in das Waldareal ein. Wollte man ihr Verbreitungsbild erfassen, so müsste man die Fläche des subalpiuen Waldes und seiner Gebüsche mit vielen kleinen Strichlein und Fleckchen zeichnen, die Hoch- staudenflur bedeuteten. Sie finden sich ein, wo der Wald lichter ist, z.B. den Wasseradern entlang, oder wo er ganz geschlagen wurde, an Stellen, die durch lockere Humusanhäufung bei genügender Feuchtigkeit ausgezeichnet scheinen. Demnach würden besonders spaltenförmige oder runde Einsenkungen des Geländes als Wurzelorte in Betracht kommen. Am ausgeprägtesten fand ich aber eine wahre Hochstaudenwiese, d.h. einen Bestand mit gleichmässigem, ziemlich dichtem Sprossverband in den obern seitlichen Teilen des Ueberstreuungsgebietes von Geröllkegeln, in der Nähe von Felswänden. Diese Orte werden fortwährend mässig mit feinerem Trümmermaterial überstreut; Pflanzen werden überschüttet, vermodern und liefern Humus zwischen den Steinen. Günstige Exposition vorausgesetzt, wirkt die Felswand beschattend: diese Plätze werden gegen- über der Umgebung feuchter sein. Hochstaudenflur unterhalb der ‚Riese‘ am Käserrugg. 1500 m. 16. VIII. 1915: Dryopteris Lonchitis 2, Poa nemoralis 1, Phleum Michelii 1-2, Dactylis glomerata 2, Festuca pratensis 2, Lilium Martagon 2, Polygonatum vertieillatum 1, Salix appendiculata 1, Salix arbuscula 1, Urtica dioeca 2, Rumex arifolius 2, R. alpinus 2, Silene vulgaris 5-4, Melandrium dioecum 2, Dianthus superbus 1, Delphinium elatum 3, Aconilum Napellus 3, -Thalietrum aquilegiifolium 2, Aconıtum Lycoctonum 4, Trollius europaeus 2, Vicia sepium 1, V. Cracca 1, Lathyrus pratensis 1, Geranium silvaticum 3, Daphne Mezereum 2, Epilobium alpestre 3, Chaerophyllum hirsutum 3, Heracleum Sphondylium 2, Astrantia major 4, Laserpitium latifolium 1, Pimpinella major 2, Chaerophyllum aureum 2, Valeriana officinalis 2, Knautia silvatica 2, Phyteuma spicatum 2, Adenostyles Alliariae 5, Senecio Fuchsü 4, Solidago Virga-aurea 2, Carduus defloratus 1, Senecio alpinus 2, Chrysanthemum Leucanthemum 2-3, Crepis blattarioides 1. Die üppige Entwicklung mancher Arten übertraf, was ich von ihnen zu sehen gewohnt war, und die Möglichkeit solch riesiger Stoffproduktion 243 =] SU in einer doch verkürzten Vegetationsperiode war auffallend genug, um sie durch Masszahlen zu belegen. Extreme Blattgrössen einiger üppiger Pflanzen der Hochstaudenflur an der Seite der „Riese“ am Käserrugg, bei 1530 m: 16. VIII. 1915: Grösste Länge zur grössten Breite in cm: Rumex alpinus. -. „ „x. 85 :-24:38 :'29: 38 738, oe Heracleum Sphondylium . 44 : 47; 40 : 42; 42 : 39; 52 : 48; 58 : 56 Adenoöstyles Alliariae . . 29 : 29; 28 : 28; 26 : 25; 31 : 31; 29 : 34 Peucedanum ÖOstruthium . 22 : 22; 30 : 30; 28 : 31; 27 : 34; 26 : 28 Höhenentwicklung einiger dieser Stauden: Heracleum Sphondylium 124 cm, Aconitum Napellus 150 cm, Adenostyles Alliariae 125 cm und 160 cm. Die Karrenspalten können ganz dicht mit einer blattreichen, hohen und üppigen Karvegetation erfüllt sein, so dass sie wie zwischen Stein- platten gefasste schmale Blumenrabatten aussehen. Am schönsten fand ich sie, etwa von Fusses Breite, am Säntis-Südhang unterhalb der Tier- wieshütte gegen Gruben, bei ca. 1700 m. Von hier kann ich nur Allium Vietorialis, Delphinium elatum, Lathyrus luteus und Phyteuma Halleri anführen. Am Windenpass S-Seite 1600 m (Umgebung Weiden, 6. VII. 1915) waren Karrenspalten durch Allermannsharnisch ausgezeichnet. Die Be- gleitpflanzen, allerdings verschiedener Wurzelorte, waren: Sesleria coerulea, Carex sempervirens, Allium Victorialis sehr reichlich, Salix retusa, Aco- nitum Lycoctonum, A. Napellus, Alchemilla Hoppeana, Anthyllis Yalneraria, Geranium silvaticum, Helianthemum nummularium, H. alpestre, Hypericum maculatum, Viola biflora, Daphne Mezereum, Rhododendron hirsutum, Valerianamontana, Globularia cordifolia, G. nudicaulis, Campanula Scheuch- zeri, Homogyne alpina, Ohrysanthemum Leucanthemum, Oarduus defloratus, Solidago Virga-aurea. Die Vegetationsbedingungen dieser Karren näher zu studieren, dürfte lohnend sein. Der schützende Einfluss der bergenden Vertiefung, des windstillen Raumes, kommt an einer ganzen Pflanzengesellschaft zum Ausdruck. Die Hochstaudenfluren, die mit dem Walde verknüpft sind, sind in der „Gruppierung“ den Waldgesellschaften angeschlossen worden. f) Fette Alpweiden. „Alpweiden“ sage ich im Gegensatz zu den Heimweiden im Bereich der ständigen Siedelungen, denn was von Weiden im Buchen- und Fichten- gebiet schon beschrieben wurde, gehörte zum grösseren Teil den Heim- weiden an oder, waren es „Alpen“, glich jenen durch grössere Magerkeit des Bodens. Die Hochalpen des Toggenburgs zeichnet starke Bestossung und infolgedessen Düngerreichtum aus, der in der nähern Umgebung der Sennhütten am grössten ist. Dieser Abschnitt vereinigt beweidete Bestände von niedrigen Stauden und Gräsern, die durch animalische Düngung deutlich beeinflusst sind. Fragen wir uns, von welchen Anfängen aus die Alpweiden allmählich herangezüchtet werden konnten! Sie liegen im Gebiet innerhalb des natürlichen Waidareals. Die alpine Stufe der Ourfirsten selbst ist vorzugs- 76 244 weise Schafweide, wird nur teilweise noch von Grossvieh beweidet (z. B. Wart). Was zuerst beweidet wurde, waren wahrscheinlich Waldlichtungen im obersten Waldgürtel, mit feuchtsaftiger Vegetation der alpinen Riedbestände und Schneetälchen mit Poa alpina, Polygonum viviparum, Potentilla aurea, Alchemillen, Trifolium badium, Ligusticum, Plantago montana und alpina und Leontodon pyrenaicus als guten Futterkräutern. Lichtere wasser- zügige Waldstellen lieferten die Weideranunkeln (Ranunculus aconitifolius, breyninus, geraniifolius). Die Schuttvegetation lieferte Rumex arifolius, Pimpinella major, von Compositen Achillea atrata und Doronicum scorpioides. So stelle ich mir die fetten Alpweiden als aus verschiedenen natürlichen Pflanzengesellschaften zusammengewachsen vor. Fette Alpweide Breitenalp, bei der Hütte „am Rugg“, 1630 m. Gur- firsten-N-Hang. 15. VI. 1915: Poa alpina var. vivipara 4, P. annua var. varıa 0-3, Luzula spadicea 1, L. spicata 1, Veratrum album 3, Rumex alpinus 3, R. arifolius 2, Melandrium dioecum 0-1, Ranunculus aconitifolius 5, R. breyninus 5, Alchemilla vulgaris 7, Trifolium Thalii 4, Pedicularis recutita 1, Plantago montana 1, Senecio alpinus 3, Cirsium spinosissimum 3. Die Curfirstenalpen sind in der 2. Hälfte Juni zu einer mastigen Staudenflur erwachsen, in der man bis zu den Knien watet. Nach der Alpzeit sind sie durch die Beweidung wie abgeschoren, der Boden ist auf- gestampft und nach Regenwetter schwer passierbar. Schlammige Wasser- lachen kommen vor. Unkrautstauden stehen noch hier und da. Die Wiesennarbe ist durch das Betreten stark geschädigt, je näher bei den Sennhütten, desto mehr. Es wird der Verteilung von zahlreichen Hütten auf der ganzen Alp- fläche mit zuzuschreiben sein, dass die Weiden im Herbst ein so stark ver- wüstetes Aussehen zeigen, primärer ist aber die Ursache, dass der fruchtbare, tiefgründige Boden eine Staudenflur zulässt, an der eine feste Narbe bildende Gräser weniger beteiligt sind. Auf weniger fruchtbarem Boden des NGT entstehen fettere Weide- plätze durch Düngung aus Nardetum. Färnlialp SW ob Ebnat 1390—1400 m. Juni 1914: Mittelfette Weide: Nardus strieta 6, Poa alpina 3, Anthoxanthum odoratum 4, Agrostis tenuis, Festuca rupicaprina 3, Oarex pallescens 1, Luzula campestris, Gymnadenia albida 1, Alchemilla vulgaris 4, Potentilla erecta 2, P. aurea 2, Trifolium repens 2, Gentiana Kochiana 2, Plantago alpina 5, P. montana, Leontodon hispidus 1-2, Arnica montana 1, Bellis perennis 1. Gedüngter Weiderasen (Jauche): Festuca rubra 6, Poa alpina 5, An- thoxanthum odoratum 4, Deschampsia caespitosa 3, Oynosurus cristatus 2-3, Carex pallescens 2, Rumex Acetosa 2, Ranunculus acer 4, R. geranii- folius, Trifolium repens 4, T. pratense 2, Veronica Chamaedrys 2, Bellis perennis 3, Crepis aurea 0-5. g) Ueppige Grashalden. Es gibt Hochstaudenfluren, in denen die Gräser schon mehr beteiligt sind, als es bei typischer Ausbildung der Fall ist. Sie bilden den Uebergang zu langblättrigen und hochhalmigen grasigen Beständen, die den Matten u | =] 245 N, ua cha ER des Tales ähnlich sehen. Es ist die Vegetation von Grasbändern, im Profil des Berges sanftere Böschungen bildender, leichter verwitternder Gesteinshorizonte, oder von Geländekehlen an Hängen; nährstoffreicher Boden, Schneeschutz im Winter, genügende Feuchtigkeit im Sommer sind die Lebensbedingungen dieser Vegetation. Die mesophilere Ausbildung des Laubes (z.B. Alchemilla vulgaris mit grossen, kahlen Laubblättern), Grösse und frischgrüne Färbung, steht im Gegensatz zu den kurzrasigen alpinen Triften. 6Grasflur in einer Geländerinne an der Scheere. 1940 m. N-Exposition. Wind- schutz. Schneeschutz. Humusansammlung. 27. VIII. 1915: Festuca violacea 4, Agrostis tenella 3-4, Sesleria coerulea 2, Anthoxanthum odoratum 1, Phleum alpinum 1, Poa alpina vivipara 1, Luzula silvatica 3, Anemone alpina 2, A. nareissiflora 2, Trollius europaeus 2, Ranunculus breyninus 2, Alchemilla vulgaris mit grossen, kahlen Laubblättern 3, Trifolium pratense 3-4, Hedysarum obscurum 1, Geranium silvaticum 3, Ligusticum Mutellina 3, Primula elatior 2, Soldanella alpina 1, Knautia silvatica 2, Scabiosa lucida 2, Campanula Scheuchzeri 2, Phyteuma spicatum 1, Leon- todon hispidus 3, Homogyne alpina 1, Cirsium spinosissimum 1, Hieracium spec. 1. Sträucher: Salıx hastata. h) Wildheumatten. In den Toggenburger Alpen wird Wildheu nur in geringem Masse gewonnen, am ehesten dort, wo das Gelände für Begehung durch Gross- vieh zu steil, wo das Futter für Ziegen oder Schafe zu schade und der Zugang für den Mähder nicht zu gefährlich ist. Gedüngte Weide am Hinterrugg N Sattel. 1910 m. 25. VII. 1915: Festuca rubra 8, Poa alpina vivipara 5, Avena pubescens var. alpina 2-5, Phleum alpinum 2-3, Ph. Michelii 2, Anthoxanthum odoratum 2, Luzula silvatica 1, L. sudetica 1, Polygonum viviparum 2, Rumex Acetosa 1, Dianthus superbus 2, Trollius europaeus 2, Potentilla aurea 3, Alchemilla glaberrima 3, Trifolium pratense ssp. nivale 5, Ligusticum Mütellina 5, Vaccinium uliginosum 1, Myosotis silvatica oder pyrenaica 1, Euphrasia minima? 1, Campanula Scheuchzeri 2, Leontodon hispidus var. opimus 5-4, Solidago Virga-aurea 1, Homogyne alpina 1, Hieracium spec. 1. Nach Aussage eines Sennen war diese Weide durch Düngung ver- bessert worden. Die Rasenmischung ist noch unausgeglichen. Im ganzen erscheint der Bestand als „mähbar“, dazwischen sind Stellen mager ge- blieben, durch niedrigere Gräser (Anthoxanthum), Pflanzen mit auf dem Boden ausgebreiteten härtern Blättern (Homogyne), Zwergsträucher (Vac- einium uliginosum) und deren engere Begleiter (Luzula-Arten, Dianthus superbus, Euphrasia und Solidago) bezeichnet. Das Aussehen lässt auf Düngung mit Mist schliessen. Die mageren Stellen verraten die Ent- stehung der Weide aus der Alpenheide. Am Qurfirsten-N-Hang habe ich das Mähen von Wildheu nicht be- obachtet. Grasbänder, wie z. B. das breitere, auf dem Siegfried-Atlas Bl. 251 deutlich hervortretende Terrässchen an der Westlehne des Seluns, 78 246 werden von Grossvieh unter Aufsicht von Hüterbuben beweidet, wenn das Futter sonst nicht ausreicht. Dem schroffen, von Fels gebänderten NW-Abhang des Schindelbergs entlang führen nur Geissenwege. Die schmalen Terrassenbänder tragen eine Staudenvegetation von Mattencharakter. Aehnliche Bestände in der Nähe wurden Mitte August gemäht. Ich schloss, dass ich Wildheubestände vor mir habe. Wildheumatte NW-Ende des Schindelbergs, NW-Exposition, ca. 1700 m. 19. VIII. 1915: Festuca rubra 2, Agrostis tenuis 2, Phleum alpinum 1, Ph. Michelii 1, Poa nemoralis 1, Deschampsia caespitosa 1, Anthoxanthum odoratum 1, Dactylis glomerata 1, Luzula silvatica 1, Dianthus superbus 1, Anemone alpina 2, Ranunculus breyninus 1-2, Trollius europaeus 1, Alchemilla vulgaris 5, Trifolium pratense 5, Trifolium badium 1, T. Thalii 1, Vieia sepium 1, Geranium silvaticum 5, Hypericum maculatum 3, Ligusticum Mutellina 1-5, Chaerophyllum hirsutum 2, Pimpinella major 2, Astrantia major 2, Prunella vulgaris 1, Pedicularis foliosa 1, Knautia silvatica 4, Campanula Scheuchzeri 2, Phyteuma spicatum 1, Leontodon hispidus vulgaris 4, Chrysanthemum Leucanthemum 3, Crepis blattarioides1, Diese Wiese neigt in ihrer Zusammensetzung zur Hochstandenflur, ist aber niedriger, weniger mastig; Pflanzen mit derben Stengeln und Blättern fehlen; es ist ein ebenmässiger, saftiger, blumenübersäter Teppich. Die unter g und h angeführten Beispiele sind mit dem letzten Beispiel auf'S. 202 zu vergleichen, das auf humusbedeckten Absätzen gleiche Arten wie jene besitzt, dessen Flora aber durch die dazukommenden Wurzelorte des Felsens ungleich mannigfaltiger ist. i) Niedrige Alpenrasen. Die Trennung von Felsenvegetation und Rasen nach Beständen lässt sich um so schwerer durchführen, je mehr man sich den höchsten Punkten oder Linien des Gebirges, den Gipfeln und Gräten, nähert. Wurzelorte des Felsens und Felsschuttes mischen sich mit erd-, humus- oder trocken- torferfüllten Rasenstellen. Die völlige Eindeckung der felsigen Unterlage ist erschwert. Deshalb habe ich in der Gruppierung nach Vorzugsstandorten von einer Gruppe der Alpenrasenpflanzen abgesehen, die hierhergehörigen Arten unter die Fels- und Felsschuttpflanzen oder unter die schon besprochenen Bestände an und über der Baumgrenze eingereiht. Die folgenden 3 Beispiele sind ganz oder fast ganz geschlossene Rasen: Kalknagelfluh ob Alp Oberli Speergebiet, SE-Exposition, 1530 m. 15. VII. 1914: Picea-Keimling, Sesleria coerulea 1, Poa alpina 1-3, Carex semper- virens 7, C. ferruginea 3, C. flacca 2, Tofieldia calyculata 0-3, Salix retusa 4, Polygonum viviparum 1, Ranunculus geraniifolius 3, Hippocrepis comosa 2-3, Lotus cornieulatus 1-3, Trifolium repens 1, Anthyllis Vulneraria 1, Soldanella alpina 3, Gentiana verna 3, G. Kochiana 2, Pinguicula alpina 3, Plantago alpina 5, P. montana 3, Leontodon hispidus 3, Bellidiastrum Michelii 1, Chrysanthemum Leucanthemum 1. 247 19 » ? ud " * Echinodermenbreccie Frümsel-Rugg, N-Exposition, 2150—2200 m, 11. VII. 1915: Sesleria coerulea 2, Festuca rupicaprina 3, Poa alpina 3, Festuca pumila 1, Öarex sempervirens 2, C. atrata 1, Salix retusa 7, S. reticulata 0-2, Polygonum viviparum 0-2, Öerastium alpinum 1, Minuartia verna 1, Silene acaulis 3, Ranunculus alpestris 1, Hutchinsia alpina 1, Saxifraga moschata 2, Dryas octopetala 2, Hedysarum obscurum 1, Vaccinium Vitis idaea 1, Androsace Uhamaejasme 1, Gentiana bavarica 1, Myosotis py- renaica var. alpestris 1, Pedicularis Oederi 1, Galium pumilum 1, Campanula Scheuchzeri 2, Homogyne alpina 1. Seewerkalk Scheere, N-Exposition, 2040 m. 27. VIII. 1915: Cladonia rangiferina 3-4, Oetraria islandica 3, Lycopodium Selago 1, Poa alpina 1, Festuca pumila 2, Carex firma 2, CO. capillaris 1, Luzula sudetica 1, Salix reticulata 3, Silene acaulis 1, Minuartia sedoides 1, Ranunculus alpestris 1, Dryas octopetala 4, Hedysarum obscurum 1, Empetrum nigrum 3, Vac- cinium Vitis-idaea 1, V. uliginosum 2-3, Loiseleuria procumbens 2, Arctosta- phylos alpina 3-4, Primula integrifolia 1, Myosotis pyrenaica var. alpestris 1, Euphrasia minima 1, Pinguicula alpina 1. Das Verhältnis der bestandbildenden Arten zu einander suchte ich aus 19 Beispielen zu ermitteln, indem ich Rasenhorste, Spaliersträucher, Polster und Kleinsträucher der Ericaceen in bezug auf ihr Zusammen- vorkommen untersuchte. Die hauptsächlichsten Rasenbildner auf Kalk sind Sesleria coerulea und Carex sempervirens. Sie kommen sehr häufig zusammen vor. ‘Sie besiedeln den Fels allein oder häufiger im Verein mit einem oder mehreren Spaliersträuchern: so mit Salix retusa und reticulata, Dryas octopetala und Globularia cordifolia. Von diesen ist Globularia in südlichen Ex- positionen bevorzugt und meist allein. Salix reticulata ist mindestens ausgeschlossen, soweit Erica carnea ihr Areal erstreckt. Salix retusa und Dryas sind sehr oft gemeinsam an der Eindeckung beteiligt. Wo Salix retusa die erste Pionierarbeit leistet, fehlen auch die ausgebildeten Polster noch (Silene acaulis und Carex firma). Die beiden Gletscher- weiden und Dryas vergesellschaften sich sehr verschieden. Wenn S$. reticulata auftritt, sind auch die Polsterpflanzen vorhanden, und der Be- stand neigt schon zur niedrigen Alpenheide Das Fehlen von Dryas scheint mit Abnahme des Kalkgehaltes der Unterlage parallel zu gehen. C. Die Bewaldung. Dieses Kapitel hat die Aufgabe, die Verteilung der Baumarten im Gebiet anzugeben.') Dies führt zum Versuch, das natürliche Waldbild wiederherzustellen. Als Grundlage dazu dient mir die Abhandlung von H. und M. Brock- mann-Jerosch: Die natürlichen Wälder der Schweiz. i) Die Waldgesellschaften sind oben in der Gruppierung der Gefässpflanzen nach Vor- zugsstandorten aufgeführt; so kann die detaillierte Beschreibung derselben hier wegfallen. 80 248 Das ursprüngliche Landschaftsbild eines Gebietes in unberührter Natur wiederherzustellen, kann indirekt angenähert gelingen: Es muss die bekannte Veränderung der Waldlandschaft durch den Menschen aus- geschaltet werden; es muss ein Rückschluss auf die Bewaldung aus dem Verhalten der Baumarten erlaubt sein; es müssen die Daten über die im Toggenburg waldbildenden Holzarten zusammengestellt werden, woraus dann eine speziell auf die Verhältnisse im Toggenburg begründete Auf- fassung der Bewaldung am nördlichen Alpenrand folgt. 1. Die Veränderung der Waldlandschaft durch den Menschen und ihre Folgen. Die bedeutendste Veränderung der Waldlandschaft durch den Menschen ist natürlich die Rodung. Es ist anerkannt, dass wir die Schweiz, wäre sie unbewohnt und un- bebaut, als zusammenhängend bewaldet anzusehen hätten. Ausser den Gebieten über der Waldgrenze wären nur relativ geringe Landstrecken nicht von geschlossenem Walde bedeckt. Für das Toggenburg sind die steilsten Felshänge, die Strecken der Schuttabfuhr und -anhäufung, und die Moore im weitesten Sinne als waldfrei oder nur licht bewaldet zu denken. Die Länge der Waldränder wäre im Vergleich zur Waldfläche sehr klein. Dem gegenüber stellen wir heute eine grosse Zerstückelung des Waldareals fest. Die durch längere Vegetationszeit begünstigten südlichen Auslagen sind sowohl im NGT, wie im SGT stärker gerodet worden. In der Art der Zerteilung der Waldfläche spiegelt sich deutlich die Verschiedenheit im geologischen Aufbau beider Gebietsteile wieder. Das Hemberger Plateau z. B., an einem sonnigen Tage von W gesehen, sieht aus, wie wenn zerfetzte Wolken ihre Schatten auf einen glatten, grünen Rasenhang würfen. Was vom Walde aus engen Schluchten vor- ragt, zeichnet schmale Streifen ins Gelände. Die Stufenlandschaft wird markiert durch Wald am Stufenanstieg. So hebt die Farbe der Vegetation die Fallrichtung der Schichten hervor. Ausserdem sind aber noch Wald- anflüge, kleine Waldpärzellen oder grössere Forste überall zerstreut vorhanden, mit der Höhe an Ausdehnung zunehmend. Qualität und Neigung des Bodens, Exposition, Besitzverhältnisse und das jetzt angestrebte Gleich- gewicht in der Waldwirtschaft sichern die Erhaltung dieser Waldpartien. Die linke Talseite von Stein bis Wattwil mit ihrer nordöstlichen Ge- samtauslage stellt sich noch als mehr zusammenhängend bewaldet dar. Aus der Vogelschau erscheint als Grundfarbe der Wald, aus dem die gerodete Fläche grosse Lichtungen ausschneidet, und mit dem sie zackig verlaufende Waldränder bildet. Treten wir aus der Kleinformenwelt des Molassegebiets ins Kreide- gebiet über, so wirkt es geradezu befreiend, die Bewaldung in grösserer Einheitlichkeit und nur wenigen Gesetzen gehorchend zu sehen. Die Uebersicht fördernd kommt dazu, dass der SGT nur kurz Quer-, grösstenteils 249 8] RENT Längental ist. Ausgedehnte Steilhänge harter, kompakter Kalksteine (Schratten- und Seewerkalk) sind bewaldet. In S-Exposition weit hinauf Laubholz, in N-Exposition tief herab Nadelholz. Zur Wiederherstellung des natürlichen Waldbildes muss nicht allein, was gerodet wurde, ersetzt, sondern auch was Forst ist, seiner künstlichen Züge entledigt werden. Die verschiedene Art der Waldwirtschaft erzeugt Abstufungen in der Natürlichkeit des Waldbildes. Kahlschlag und Aufforstung nach Baum- schulart ergibt den Reinbestand einer Holzart, der nach einem gejäteten Beete aussieht. Die Waldpflege ermöglicht, beliebige Wälder von den nicht durch das Klima ferngehaltenen Baumarten aufzuziehen. Im Plänter- wald werden die Stämme nur teilweise ausgehauen. Der selbsttätigen Verjüngung wird dadurch Raum gegeben. So gewinnen Plänterwälder an Natürlichkeit. Ungleichaltrigstehen Bäume verschiedener Art unregelmässig nebeneinander. Die Wegsamkeit, die Helligkeit und das Fehlen vermodern- den Holzes am Boden entfernt sie aber doch noch sehr vom Urwald. Es ist in Forsten also zu prüfen, ob die darin herrschende Holzart ihr natürliches Areal, das ihr von den Mitbewerbern um den Raum ge- währt wird, innehabe und zweitens, welches die Folgen der Forstkultur auf den Unterwuchs sind. In den dichtesten, dunklen Fichtenforsten mass ich 1,65 m Abstand zwischen den Stämmen. Eine Nadelschicht von 1—1!/e em Dieke überzieht den Boden. Streckenweit fehlt grüner Unterwuchs, wohl aber sind Pilze vorhanden. An anderen Stellen kriecht Epheu am Boden hin, oder es bilden, dem Schatten gemäss gross ausgebildete Laubtriebe von Anemone nemorosa kleine Kolonien. Die starke Holzentnahme aus den Wäldern vermindert die Dicke und verändert die Beschaffenheit der Humusschicht am Boden. Die Seltenheit saprophytischer Orchideen und von Monotropa wird dadurch mit bedingt sein. Wir dürfen für solche Arten etwas grössere Häufigkeit im Urwald voraussetzen. ') Die Rodung hat für die Frage des Waldes nicht nur eine negative Seite — Verminderung seiner Fläche —, sondern auch eine positive: es wird Raum geschaffen für den Anflug anderer Arten, und das Klima erfährt eine Veränderung. Fehlt die in grossem Masse Wasser aufnehmende und verdunstende Waldschicht, so wird der Zirkulationsgang der Nieder- schläge des Ortes ein anderer werden. Für entwaldete Hänge kann gelten, dass die Bodenschicht grösserer Austrocknung und heftigerer, schnell abfliessender und schwemmender Bewässerung unterliegt. 2. Rückschluss auf die Bewaldung aus dem Verhalten der Holzarten. Das Unbekannte kann um so sicherer erschlossen werden, je besser bekannt die Grössen sind, auf die man sich stützt. Aus dem vorigen 1) So zählt z.B. Jos. Braun Neottia Nidus avis und Corallorrhiza innata zu den Charakterarten 1. Ordnung des Buchenwaldes in den „Cevennes meridionales“, obschon sie den von ihm mitgeteilten Aufnahmen fehlen. 82 250 Abschnitt schliessen wir, dass Bestandesaufnahmen von Forsten und von natürlichen Waldresten, in bestimmtem Verhältnis vervielfältigt, die natür- liche Gesamtbewaldung nicht richtig wiedergeben können. Naturgemäss liegen mehr Daten über die Holzarten vor als über ihre Bestände, an deren Abgrenzung erst gearbeitet wird. Darum sollen die Waldverhältnisse aus den Eigenschaften der Baumarten abgeleitet werden. Besitzen wir Beobachtungen über das Vorkommen und Gedeihen der Baumarten im Untersuchungsgebiet, kennen wir ihre Konkurrenzkraft und ihre aus der Allgemeinverbreitung abgelesenen klimatischen Ansprüche, so können wir in Uebereinstimmung mit dem, was vom Klima des Ge- bietes bekannt ist, die natürliche Verteilung der Baumarten über das mit Wald zu bekleidende Areal in grossen Zügen festlegen. Diese Aufgabe wird durch zwei Umstände vereinfacht. Von den im Gebiet vorkommenden Baumarten sind nur wenige befähigt, wesentlich an der Waldbildung teilzunehmen. Die Bäume, die im Walde nur den Rang von Beihölzern einnehmen, fallen ausser Betracht, im Toggenburg z.B. die Ulme und der Feldahorn. Andere Arten haben wohl „die Kraft, im Formationsanschluss auf- zutreten“ (Drude 1913), bilden aber gegen ihre Arealgrenzen hin nicht mehr den Namen „Wald“ verdienende Bestände, so im Toggenburg Wald- föhre und Stieleiche. Sie verdienen aber als Anzeiger von lokalklimatisch abweichenden Stationen mehr Berücksichtigung. Je mehr sich die wenigen Waldbildner oekologisch voneinander unter- scheiden, desto mehr werden sie sich standörtlich ausschliessen und zur Bildung von Reinbeständen gelangen. Für Mitteleuropa ist das herrschende Auftreten weniger Baumarten charakteristisch,') und auch für das Toggenburg kommt Mischung der Arten für die Synthese des natürlichen Waldbildes nur in geringem Masse in Betracht. 3. Daten über die waldbildenden Holzarten im obern Toggenburg. Von den 29 im Gebiet wildwachsenden Arten von Bäumen und hoch- stämmigen Gebüschen sehe ich 6 als wesentliche Waldbildner an. Drei sind gut voneinander getrennt (Buche, Fichte, Bergföhre), drei unter sich oder von den vorigen weniger gut (Weisstanne, Esche, Bergahorn). Schliessen wir zuerst die Holzarten aus, die waldbildend vermutet werden könnten. a) Carpinus Betulus, Quercus sessiliflora, Tilia cordata. Diese Holzarten des Mittellandes fehlen dem obern Toggenburg. Sie reichen aber in die Nähe. Die Hainbuche kommt bei Wyla im Tösstal als Heckenbusch vor, bei St. Gallen mischt sie sich dem Walde bei. Quercus sessiliflora findet sich zwischen Weesen und Amden. Tilia cordata fehlt keinem der st. gallischen Gebietsteile gänzlich (Wartmann und Schlatter). 1) Grössere Mischung von Baumarten in Osteuropa. Vergl. Warming - Graebner, S. 571 u. 585. 251 83 Für die beiden letztgenannten Arten wird man annehmen können, dass das Klima des obern Toggenburgs ihnen nicht mehr entspreche. Am Alpensüdfuss treten sie reichlich auf, auch Bestände bildend: so im Val Onsernone mit seinem „unter insubrischem Einfluss stehenden Klima“ (Bär, S. 16f). | Die Hainbuche könnte wenigstens als Beiholz der Rotbuche wohl im Gebiet erwartet werden, ist sie doch noch frosthärter als diese. In der Schweiz steigt sie (Hegi M. F.) bis 900 m, vereinzelt bis 1100 m an. Kli- matisch scheint ihr Fehlen im Toggenburg nicht begründet, so dass man eher ihre im Vergleich mit der Buche geringere Ausbreitungskraft dafür verantwortlich machen kann. b) Stieleiche und Waldföhre. Diese sind im Gebiete selten, nehmen talaufwärts ab, kommen selten im Waldesschluss, mehr im waldoffenen Gelände vor, bevorzugen die trockeneren Hänge der südlichen Auslagen und teilen ihre Standorte oft. Dabei ist die Waldföhre häufiger als die Eiche, und es ist im Thur- und Neckertal charakteristisch, dass sie auf der rechten Talseite, also an nach W, SW oder S liegenden Gehängen, in kleinen Gruppen vorkommt. Ausserdem kommen an Steilabfällen der Molassefelsen (z.B. in den Durchbruchschluchten der beidseitigen Nebentäler bei Lichtensteig und Wattwil) auf den Absätzen der Schichtfugen Bäume auf, unter denen sonst wenig zur Geltung kommende Holzarten relativ zahlreich sind: so Waldföhre und Birke. Auch auf den Mooren ist die Waldföhre sehr spärlich. Es fällt auf, dass die Föhre, abgesehen von den Moorstandorten, auf magerem, der Erdkrume ermangelndem Boden steht, so z.B. beim Aeuli- steg bei Lichtensteig ein kleiner Bestand auf schiefer Ebene einer Schicht- fläche ohne Humuslage, mit sehr spärlichem Unterwuchs. Da die Folgen der Entwaldung den Boden blosslegen können, liegt es nahe, einen Teil der Föhrenstandorte darauf zurückzuführen, zumal, da es auch die Lagen sind, wo ehedem Ackerbau geherrscht hat und der Boden edaphisch anspruchsvolleren Bäumen nicht mehr genügen dürfte. Eine Beobachtung in einem dichtgepflanzten Fichtenforst E oberhalb Bundt bei Wattwil (zw. 800 und 900 m) lehrte, welchem Baum unter natürlichen Verhältnissen das Terrain gehören würde. An einer Stelle waren zwischen Fichten ein paar Kiefern zu gleicher Höhe wie jene erwachsen. Da flutete Licht in den Bestand, da erfüllten auch schon jüngere Buchen die Lücke mit ihrem hellen Laub. So halte ich dafür, dass Stieleiche und Wald- föhre im oberen Toggenburg vor dem Eingreifen des Menschen ebenso spärlich oder noch spärlicher als heute vorgekommen sein werden und von der Waldbildung ausgeschlossen waren (Begleitpflanzen s. Gruppierung Nr. 21). c) Die übrigen Laubhölzer ausser der Buche. Ungefähr gleich spärlich wie die Stieleiche ist der Spitzahorn. Doch während man (nach Brockmann-Jerosch 1910) bei der Eiche Erhaltung oder Vermehrung der Standorte durch den Menschen annimmt (Pflanzung 84 252 aus Tradition, da früher Fruchtbaum, Schonung des Baumes bis in höheres Alter wegen des Holzwertes), hat beim Spitzahorn wohl ein sorgloseres Aushauen stattgefunden. Sein Vorkommen mitten in einem typischen Buchenbestand veranlasst mich, ihn als ein früher häufigeres Beiholz der Buche anzusehen. In der Reihe steigender Häufigkeit kommen Sommerlinde und Ulme: jene häufig als Schmuckbaum, seltener wild und dann an den Laubwald- säumen, in denen die Buche fehlt oder doch nicht zur verdrängenden Schattenwirkung kommt, diese gleichmässiger verbreitet, aber nur unter- geordnet dem Buchenwald beigemischt, meist nur im Stangenholzalter. Bergahorn und Esche gehören in das Charakterbild des Gebietes. Sie sind häufig, entwickeln sich zu schönen Bäumen und sind an manchen Standorten des Wettbewerbes mit der Buche enthoben. Dazu gehören: die kleinen Waldsäume, die Ufer an wenig eingeschnittenen Bachbetten und die aus dem Wiesland hervorragenden Felspartien; die Schuttkegel des Dürren- und Leistbachs, der Schuttfuss der Berglehnen. Die schmalen Waldstreifen sind nur nahe zusammentretende Wald- ränder, denen wegen allseitiger Belichtung immer stärkere Mischung der Baumarten eigen ist. An den Standorten mit oberflächennahem Grundwasserstrom sind ausser dem Auenbuschwerk der Erlen und Weiden die Eschen die am zahlreichsten auftretenden Laubbäume, während die Buche auffällig fehlt. Zudem wird auf Bachschuttkegeln das Wurzelerdreich der Bäume bei den Hochwassern mit Schutt überführt. Am Fuss der Felswände häufen sich die von diesen absplitternden Steine an, so dass nur wenig mit Schutt bedeckte Wald- oder Wiesen- gelände mit Uebergängen bis zu reinen Schutthalden entstehen. Herrscht am steilsten Teil des Felshanges, der Wand, reiner Buchenwald, so ge- deihen auf dem flacher geböschten Schuttfuss Esche, Bergahorn und Ulme ohne Buche. Gegen die Wiesen hin ist das Gehölz künstlich beeinflusst. Der Mensch räumt die Steine zu Haufen zusammen, in deren Nähe Bäume ausgespart bleiben. Der Nachwuchs wird ausgehauen und die Wiese so gegen den Wald hin ausgedehnt. Nach meinen Beobachtungen scheint die Buche auf der Bahn, auf der Schutt abrutscht, wohl bestehen zu können, gröberen Schuttanhäufungen dagegen fern zu bleiben. (Buche auf feinerem Nagelfluhgeröll s. S. 218.) Da es sowohl an den Wildbachufern wie auf Schutt der Untergrund ist, der diese Orte von den Buchenstandorten unterscheidet, ist das Nach- - lassen der Besiedelungskraft der Buche in den Schranken zu suchen, die der Anpassung ihres Wurzelsystems gesetzt sind. d) Das Verhältnis von Buche, Weisstanne und Fichte. Laub- und Nadelholz trennt der bedeutende Unterschied in der Lebens- form, den der Blattbau bekundet: dem mesomorphen Laub der Buche steht das xeromorphe der Nadelbäume gegenüber. Doch gewinnt die Buche durch ihren Blattwurf vor der physiologisch trockenen Frostzeit ein xerophiles Merkmal. 253 85 er a ZE TOR 07 7 £* : Buche und Fichte, in bezug auf Klimahärte am meisten verschieden, lösen sich beim Uebergang von der montanen in die subalpine Stufe klimatisch bedingt ab. In diese Uebergangszone ist das Areal der Tanne eingeschaltet, die sich aber näher an die Buche als an die Fichte anschliesst. Die Mittelstellung der Tanne ist durch ihre Eigenschaften zu be- gründen. Im Vermögen, Schatten zu ertragen, übertrifft die Buche den Lichtbaum Fichte weit, steht darin aber etwas hinter der Tanne zurück (Warming-Graebner, S. 20). Das Sommerlaub der Buche, zum Teil aus Schattenblättern bestehend, ist leicht verweslich, zu Streue benutzbar (Brockmann-Jerosch 1910, S. 192). Die Tannennadeln sind als Schattenblätter gebaut, weicher als die Fiehtennadeln, finden auch zu Streue Verwendung (z. B. im Napfgebiet) und müssen deshalb leichter verweslich sein als diese, jedenfalls den Boden nicht so ungünstig beeinflussen wie der die Durchlüftung des Bodens hintanhaltende Fichtennadeibelag (Warming-Graebner, S. 584). Unter Tannen findet man den Nadelbelag nicht so ausgeprägt wie unter Fichten, sondern in Vermoderung begriffen. Daraus schliesse ich, dass sich Buche und Tanne im Verhalten zum Licht und in der Art der Bodenbereitung durch ihr Laub mehr gleichen als Tanne und Fichte. Mit der Aehnlichkeit der Bodenbereitung wäre somit ein edaphischer Grund erbracht, warum wir Buche und Tanne ihre Standorte oft teilen sehen. Auf Ausnützung des von den Arten selbst bereiteten Bodens ist besonders der Nachwuchs angewiesen, während die erwachsenen Bäume die Nährstoffe aus grösserer Tiefe beziehen können. Was Buche und Tanne trennt, ist die viel grössere Geselligkeit der Buche, die sie zu einer ausgesprochenen Bestandbildnerin macht. Die Tanne kommt mit weniger Belichtung aus und kann z. T. aus diesem Grunde die nördlichen Expositionen und die Tiefe der Schluchten besser besiedeln als die Buche. Der nördliche Gebietsteil zeigt die Verteilung von Laub- und Nadel- holz in kleinen Zügen. Die Buchenbestände sind reiner in engen Tobeln, während an den vor- springenden Felssimsen die Mischung stärker ist oder Nadelholz vorherrscht. Die Erosion bewirkt, bei der Wechsellagerung von weichern, mergeligen mit Sandstein- oder Nagelfluhschichten, dass der fruchtbare Mergelboden ' an Hängen von härtern Felsbänken überlagert und für Waldbesiedelung immer in den untern Teilen der Schluchten oder Hangpartien verfügbar ist, wo die edaphisch anspruchsvolleren Baumarten Buche oder Tanne ihn besetzen. Da der NGT stark von Bächen durchtalt und stufig modelliert ist und sich von 620 m an bis zur alpinen Stufe erhebt, kann allgemein argu- mentiert werden: die Schluchten werden zahlreicher in die Montanstufe herabreichen, folglich eher dem Laubholz gehören; die vorspringenden Felsecken und -abhänge mehren sich gegen die Subalpinstufe und werden deshalb in ihrer Mehrzahl Nadelholz tragen. Die Vorzugsstandorte der Buche liegen im SGT. Es sind die süd- exponierten Kalkhänge des Brocknenbergs und Hädernbergs, die, obschon 86 254 nn der Station mit grösster Niederschlagsmenge (Starkenbach 1815 mm) am nächsten, doch reine Buchenwälder tragen. S-Exposition und Hanglage auf Kalk vereinigen sich dort zu einem vorzüglichen Buchenstandort. Man findet, dass die Anhäufung von Pflanzen- resten unter Buchen an Südhängen weniger gross ist als in Wäldern ebener Lage. Die abgefallenen Blätter trocknen, krümmen sich, rollen ab oder werden weggeweht. Eine dicke, feuchte Blattschicht liegt nur bergwärts am Stammgrund. Geringe Häufung von Buchenabfall hält die Bildung von Buchentorf hintan. Durch den Kalk werden die entstehenden schädlichen Humussäuren gebunden. Der der Buche zuträgliche Boden (Mull) wird also durch zwei Faktoren erhalten, während nur die grössere Offenheit der Hangwälder wegen stärkerem Licht- und Luftzutritt (Ent- stehung von Rohhumus und Torf) im Gegensinne wirkt. Die Tanne kann seltener auch in S-Lage in schöner Ausbildung vor- kommen, so am S-Hang des Wattwiler Steintals gegen Stämisegg, 900-1000 m, Wir fragen uns, wie sich unsere Laub- und Nadelbäume in bezug auf Felsbesiedelung verhalten. Da ist auffallend, wie die Buche an glatt- flächigen, steilen Felsenhängen reine Wälder bildet, während Tanne und Fichte sich dort auf Fels ansiedeln, wo er ihnen eine ebene Unterlage als tragende Stütze bietet. Daraus möchte ich schliessen, dass für den Wurzelort der Bäume auch das Vermögen, Gleichgewicht zu halten, mass- gebend sei. An rutschigen Hängen sieht man junge Fichten oft schiefgestellt, ein Zeichen, dass ihre Wurzeln nicht tief genug verankert waren. Obschon die Wurzeltiefe einer Art veränderlich ist (bei Fichte und Waldföhre nimmt sie bei mangelnder Durchlüftung des Bodens ab [Warming-Graebner, S. 584 und 687]), gilt doch, dass Buchen im allgemeinen tiefer wurzeln als Fichte und Tanne. Buchenwurzelstöcke sind schwerer auszugraben als Tannen- und Lärchenstümpfe (Bär, S. 28). Erscheint es demnach auch diesen Nadelhölzern noch nicht verwehrt, sich an abschüssigen Stellen genügend zu befestigen, so dürfte das Ver- hältnis von Bewurzelung und Kronenbildung der Buche die Erhaltung des Gleichgewichts an Felshängen erleichtern. Die allseitig symmetrische Kronenbildung von Tanne und Fichte lässt die Notwendigkeit einer ebensolchen Ausbildung der Wurzeln vermuten, und man sieht an ihrem Stammgrund auch die Wurzeln radial auslaufen wie Taue, die einen Mast halten sollen. Die Buche, wie Laubholz überhaupt, scheint mir durch die plastischere sympodiale Verzweigung befähigt, Kronenbildung und Bewurzelung statisch in Einklang zu bringen. An armkrumigen, steilen Felshängen, wo sich auch das Wurzelsystem nicht allseitig gleichmässig ausbilden kann, finden wir gedrungene, knorrige, unsymmetrische Buchenformen (Brocknenberg bei Starkenbach, Lägerngrat). Nadelholz auf Fels angesiedelt kann man oft beobachten, z. B. eine Fichte auf dem Absatz einer Felswand angeklammert, durch eine Wurzel in der Verlängerung des Stammes gestützt, radial nur einseitig, aber durch 255 87 auf ebener Fläche lagernde Wurzeln befestigt; eine Tanne flachwurzelig auf einem Felsblock, durch allseitige Wurzeln gehalten. Wald- und Bergföhre, in der Kronenbildung nachgiebig wie Laub- bäume, sind gute Besiedler steiler Felspartien; so wächst die letztere an den Schrattenwänden des höchsten Goggeiengipfels (1657 m) mit aus- ladenden Stämmen. Taxus als Felsbesiedlerin zeigt eine Abbildung bei Vogler (1904, S. 460). Ruhende Blockgebiete, so die von Bergstürzen herrührenden am Ost- und Südfuss des Goggeien, zwischen 1100 und 1300 m (Stigenrainwald), sind von Fichten überwachsen. e) Bergföhre und Arve. Die Bergföhre löst in der subalpinen Stufe an den am meisten expo- nierten Felsecken und Kuppen, in Passlücken und auf Lawinenwegen die Fichte ab. Ihr geschmeidiger Wuchs befähigt sie, den Unbilden der äusseren Faktoren, vor allem Stürmen, Lawinen besser als die Fichte zu widerstehen. Abgesehen von den Mooren sind ihre wichtigsten Fundorte im obern Toggenburg: NGT: Kleinspeer 1720 m; SGT: die Goggeiengipfel, von 1560 m an beobachtet; N-Hang des Hädernbergs in einem „Zug“ zwischen 1170 und 1200 m; Mattstocknordhang (Wartmann und Schlatter u. V.); Schindelberg bei 1710 m; Windenpass 1635 m; bei Dreihütten am Stein N Wildhaus zwischen 1300 und 1400 m; Leistkamm bis 1920 m; Curfirsten-N-Hang zwischen Leistkamm und Selun bis 1950 m beobachtet. Der bedeutendste Arvenstandort der Öurfirsten, die Neuenalp, gehört nicht mehr ins Untersuchungsgebiet. Ich fand die Arve in kleiner Zahl auf dem Schrattenkalk-Karrenfeld zwischen Gamserrugg und Käserrugg bei „Hinterriesi“, bei 1790 m, in lauter mehrgipfeligen Exemplaren. Das Arvenareal am Öurfirsten-N-Hang spitzt sich gegen Westen zu. Am Ein- gang ins Frümseltal zwischen Frümsel und Brisi fand ich bei 1760 m noch einen Baum, nach Rikli (1909, S. 328) steht noch westlicher an Felshängen des Seluns bei 1850 m das letzte Exemplar der Curfirsten. Als nördlichste Vorposten gelten wenige Bäume auf dem Grat des Gulmen nordwestlich von Wildhaus (ecit. in Rikli l. c. nach ©. Buser). f) Der Wald auf Mooren. Siehe darüber oben S. 232. g) Bestandesbildung und Höhengrenzen der Bäume. Darüber gibt die folgende Tabelle Auskunft: 88 256 Beteiligung | Höhe | Höhe-nach Holzart an der Jin m Oberster Fundort Aukoren Waldbildung | bis Siteleiche * .. r-. - keine 1000 INGT (mr)Wintersberg | 1100 Bgt. Waldföhre . . .| keine 1150 | SGT Schwendiseezw. 2 | Ried u. Wäldchen Spitzahorn . . .|sehr gering | «.ii) | SGT Brocknenberg Sommerlinde . . gering 1180) SGT sonnenhalb ob Alt St. Johann Bergulme . . .| gering 1250 | W-Seite des „Stein“, | 1200 Bgt. N v. Unterwasser jf.Curf. N-Hang sches.» 22.2. mittel 1250 | W-Seite des „Stein“, | N v. Unterwasser | Bergahorn . . . mittel 1640 Schindelberg | 1680 Bgt. ee NET Wen de Speergebiet Weisstanne . . . mittel 1530 | NGT zw. Alp Bütz u. | 1750 Bet. Elis, Speergebiet | Gurf. N-Hang Hängebirke. . .|sehr gering | 1150 |Schwendiseewäldchen 1300 Bgt. Moorboden weichhaarige Birke | sehr gering | 1100 |Allmeindwald Kappel, 1400 Bgt. Moorpartie | 1500 (W. Sch.) Fichte. . . . .[amgrössten | 1920| Leistkamm N-Hang | 1940 Bgt. ä ! ' Gluristal Bergföhre . . . mittel 1950 | SGT Nordfuss der | „Scheere* | Pe keine 1790| SGT Hinterriesi, zwischen Curfirsten N-Hang | 1700 u. 1900 Bgt. h) Der spontane Nachwuchs der Bäume in der Montanstufe. In den vorausgegangenen Vegetationskapiteln wurden in den Auf- nahmen die Beobachtungen schon mitgeteilt, die über das Aufkommen von Holzarten in andern Pflanzengesellschaften als dem Walde gemacht wurden. Diese Arten können Sukzessionsstadien in der Entwicklung zum Klimax-Walde des Ortes darstellen, brauchen noch nicht die endgültig an dem Orte herrschende Art zu enthalten. Setzen wir voraus, dass eine Vegetationsfläche im Klimax-Stadium sich selbst erhalten könne, der Wald wenigstens bis zu dem mancherorts vermuteten säkulären Holzartenwechsel, so müssen die Arten des Nachwuchses mit den bestandbildenden überein- stimmen. Trifft dies nicht zu, so ist der Schluss erlaubt, dass der Bestand nicht dem Dauerzustand in natürlichen Verhältnissen entspricht. Die folgende Tabelle enthält Beispiele von Waldzusammensetzung und Nachwuchsverhältnissen in der Montanstufe. 257 7-89 Stigenrainwald . Schindelberg Br . Ob Hofstattalp N-Exp. . Schwendigrat S-Exp. . ee A rn REN; E 3 Der spontane Nachwuchs von Buche, Weisstanne und Fichte. Ort: NGT Höhe in m Zusammensetzung des Waldes | Spontaner Jungwuchs . Lütisburg . Bilchen zw. Kappel u. Schmidberg . Bachtobel bei Kapp : .„In den Brüchen“ ob Schaufel- el. berg W Wattwil N-Exposition . Hüttenbühlwald W Ebnat . Hauswald W Ebnat . . Müsliwald Ebnater Steintal E- -Exp. . Bei Fosen am Aemelsberg. . . Loserwald (Neckergebiet N-Exp.) . Neckerschluchtb. Ampferenboden . E,Hellenrieterli“ NeckertalE-Exp. .„Neckerwald“, NE-Exp. . .W „Grundlosen“ z w. Thur- und Neckertal . Hemberger Plateau bei Salomons- tempel . Klosterwald E Gösgerhöhe N-Exp. . Kühbodenwald W Ebnat . . . Wolzenalp 3 SGT . Hinterwald E Wildhaus gegen Gams, Forst am _ Goggeien, Bergsturz ‚Itishag“ - „Klus“ SW-Exp. EEE NE . Brocknenberg „Hürliwald“, S-Exp. . Hädernberg „Starkenbacherwald“ . Kath. Pfrundwald Alt St. Johann N-Ex . Tobelwald ob AltSt. in -Exp. . Längenegg Leistbachtal, ebene Lage : Schwendiseewäldchen Moorboden . Bei „Gamplüt“ ob Wildhaus . „Am Stein“ ob Wildhaus E-Exp. . Im Arschwald, Leistbachtal 90 . \1480-1500 . 1100-1200 . 1 980-1100 ..ı 1100-1140 ..) 1284-1537 600 720 630-700 960 150-980 800 900-1000 1000 900-1000 1040 970-1000 1080 1030 1120 1300 1300 130-1060 1060 1500-1350 1000 1100-1200 1200 1150 1300 1300 1250 258 Pinus silv. + Picea Abies wenig Fagus > Picea Fagus > Picea Abies > Picea, Fagus wenig Picea > Abies Abies viel Abies > Picea Abies Abies + Picea, Fagus wenig mehr Laubholz Picea + Abies + Fagus Abies + Fagus, Picea wenig Abies; Picea und Fagus wenig Picea Picea > Abies Picea > Abies Picea; Abies und Fagus wenig Picea 9, Abies 1 Picea. Abies und Fagus wenig Fagus. Piceawenig Fagus. Picea wenig Fagus Picea-Aufforstung Picea Picea9. Abies wenig Fagus 9, Picea 1 Picea Picea 10 Pinus montana + Picea Picea + junge Fagus bis 1420 m Picea 6, Abies 4, Fagus 2 unter Pinus: Fagus FQurR. Abies, Picea Abies + Picea (kün- merlich) Fagus Fagus Abies, Fagus, Picea (kümmerlieh) Abies + Fagns Abies Abies + Picea Abies + Fagus Picea > Abies Fagus Picea, Acer Pseudopl. Fagus. Picea wenig u. kümmerlich Fagus. Picea an licht.tellen fast kein Nachwachs Fagus auch Fagus Abies Abies wenig Laubholz Fagus SER Die Tabelle bietet für folgende Punkte Belege: 1. Der Nachwuchs zeigt oft andere Arten oder die gleichen in einem andern Verhältnis als im Bestande. 2. In der Montanstufe ist der Anteil von Buche und Tanne am Nach- wuchs grösser als der von Fichte. Die jungen Fichten bekunden oft kümmerliches Gedeihen. Sie kommen besonders an lichteren Stellen auf. Für das Mittelland haben H. und M. Brockmann-Jerosch (l. ce. S. 179 £.) diesen Tatbestand festgestellt. 3. Zwischen 1300 und 1400 m ist die Weisstanne im Abnehmen und der Fichte untergeordnet (Beispiele 16, 17). 4. In den Beispielen 7, 9, 12 und 13, Höhenlage 900—1080 m, NGT, ist die Tanne der Fichte an Zahl überlegen. Beispiel 31 bei 1250 m im SGT zeigt das Verhältnis schon zugunsten der Fichte verschoben. Aus diesen Höhenzahlen ergibt sich als runder Mittelwert für die obere Grenze eines Tannengürtels 1150 m. Damit soll das Auftreten der Tanne als ebenbürtiger Konkurrentin der Buche nach oben abgegrenzt werden. Ver- einzelt habe ich die Tanne bis 1530 m getroffen (Speergebiet); Baumgartner gibt als höchsten Fundort Neuenalp 1750 m (SE Grenzgebiet) an. 5. Die Buche geht in Beständen bis 1350 m (S-Exp.) (Beispiel 22). Dieses letzte Beispiel gibt mit 2 andern Gelegenheit zu einer Beobach- tung: an der Vereinigungsstelle zweier Täler tragen die dadurch heraus- geschnittenen Bergpyramiden an ihren südlichen Expositionen den relativ reinsten Laubwald, wo er auch am höchsten ansteigt. (Wattwiler Stein- talhang gegenüber Burg Iberg; Brocknenberg bei Starkenbach.) 4. Auffassung der Bewaldung am nördlichen Alpenrand. Die schematische Darstellung der Bewaldung der Schweiz in grossen Zügen nach H. und M. Brockmann-Jerosch (1910 Tafel) kann für das Gebiet folgendermassen ausgestaltet werden: Da das obere Thurgebiet nicht zu den tiefeingeschnittenen Alpen- tälern gehört, um deren Klima willen die Autoren sich veranlasst sahen, die gestauchten Molasseberge der Region der nördlichen Kalkvoralpen zuzuzählen (l.c. S. 204), kann ich die Grenze von Region 1 und 2 der Alpen (vorgelagerte Molasseberge und Kalkvoralpen) an den geologischen nördlichen Alpenrand legen, mit dem die Scheidung meines nördlichen vom südlichen Gebietsteil zusammenfällt. Die milden Wintertemperaturen, die das Klima der nördlichen Kalk- voralpen auszeichnen, werden an den tiefgelegenen und geschützten Seenstationen gemessen. Wildhaus mit seinen verhältrismässig milden Wintern gibt jene Verhältnisse schwach wieder. So schalte ich in die Region der vorgelagerten Molasseberge eine Subregion: „gestauchte Molasse des Thurgebietes“ ein, für die eine Er- höhung der Grenzen der Baumarten nötig ist. Die Buche bewohnt im Gesamtgebiet die ganze Montanstufe bis 1350 m. Von 1350-1500 m unterliegt sie allmählich in dem Kampf mit der Fichte. 259 gt Gegen die Talhintergründe ist ihre Grenze gesunken. Ihr Areal ist durch Schaffung von Wiesen und Weiden am meisten dezimiert. In der genannten Subregion (= meinem nördl. Gebietsteil: Thurtal Wattwil bis Stein) durchsetzt die Weisstanne den Buchengürtel von zu unterst bis 1150 m, schaltet ihn nicht aus, wie die Tafel von Brockmann- Jerosch darstellt. Dieser Streifen, in dem Buche und Weisstanne miteinander alter- nieren, liegt innerhalb der untern Kampfzone der Fichte, die sich durch schwächliches Gedeihen des Fichtennachwuchses kundgibt. Er ist also durch zwei einander ebenbürtige vollwüchsige Baumarten (Buche und Weisstanne) und eine infolge Rodung und Forstkultur bevorzugte, die Fichte, ausgezeichnet. In den Lagen von 1150 m an aufwärts, soweit die höchsten Erhebungen dieses nördlichen Gebietsteiles reichen, hat die Fichte von Natur den Vorzug und wird an Gratstellen auf kalkreichem Gestein durch die Berg- föhre in Krummholzform ersetzt (Kleinspeer 1720 m). Im südlichen Gebietsteil kann von dem seltenen Vorkommen der Weisstanne abgesehen werden, sodass Buche und Fichte einander gesetz- mässig ablösen, im Durchschnitt bei 1350 m. orsabdachrma Ser Obertogaenbrra. Eipen. 2 39 E 4000 500 — = 2 „ 2 Nöolaoa.berae. Doswliche Halzkalpen. Fig. 2. Ausgestaltung des schematischen Profils über die natürlichen Waldbestände der Schweiz von H. und M. Brockmann-Jerosch für das Obertoggenburg. 92 260 II. Die Hypothese über die Glazialrelikte auf den Voralpengipfeln. 1. Problemstellung. Oswald Heer (S. 582) spricht den Gedanken aus, dass wir in den Kolonien von Alpenpflanzen auf den Hügelkuppen und in den Torfmooren „der ebeneren Schweiz“ ein „sehr merkwürdiges Zeugnis“ dafür besitzen, dass die Alpenflora zur Eiszeit im Tiefland angesiedelt war, ein Schluss, der aus den Fossilien der Letten von Schwerzenbach im Kanton Zürich gezogen worden ist. Christ nimmt im „Pflanzenleben der Schweiz“ (1879, S. 194 u. 446) eine Unterscheidung dieser Kolonien von Alpenpflanzen vor. Es ist etwas anderes, ob wir „einzelne Felsen- und Alpenpflanzen“ an Gletscher- geschieben antreffen, die von der Feld- und Ackervegetation des schweize- rischen Plateaus umringt sind, ob wir „kleine Gesellschaften von glazialen Pflanzen“ auf der Tiefebene, vorzüglich in den Mooren, die „die alten Zustände wachrufen“ (S. 277£. u. 446), vorfinden, oder ob wir eine „sub- alpine Flora des Uebergangsgebietes des Plateaus zu den Voralpen“ vor, uns haben (S. X und 184ff.). Das Problem glazialer Relikte knüpft sich an diese drei, geographisch unterschiedenen Pflanzenstandorte. Uns beschäftigt in diesem Kapitel nur die letztgenannte Flora, die der Voralpengipfel. Bevor wir ihr konkret näher treten, seien die daran geknüpften Vor- stellungen beleuchtet und die Voraussetzungen geprüft, die eine Unter- suchung im Einzelnen erspriesslich machen können. Die Gegenüberstellung der verschiedenen topographischen Ausdrücke von Heer und Christ deutet schon an, welch verschiedene Auffassung sie von der in Rede stehenden Flora haben. Heer betrachtet die Hügelkuppen — die Höhen des Zürcher Ober- landes, Hohe Rone, Albis, Uto, Irchel, Lägern —, die die ebenere Schweiz durchziehen. Sie umgeben die gletscherschuttüberdeckte, wellige Ebene des Mittellandes, sind relativ weit von den Alpen entfernt, und trotzdem bescheren sie dem Floristen eine reiche Ausbeute von Arten, „die wir sonst nur in den höheren Alpen zu sehen gewohnt sind“, wie „das Alpen- glöckli, die Zwergweide (Salix retusa L.) und den Felsenehrenpreis“ auf dem Schnebelhorn (Heer, 1. c.). Es ist also naheliegend, diese in den Alpen verbreiteten Pflanzen, die in der Nähe eiszeitlicher Ablagerungen vorkommen, in das Anschauungs- bild der Diluvialzeit aufzunehmen und sie für Ueberbleibsel, die Flächen, die sie einnehmen, für Arealreste einer einst über grössere Teile unseres Plateaus und der umgebenden Hügelzüge ausgedehnten glazialen Vegetation zu halten (Heer, 1. c. S. 533ff.). 261 93 ’E gg - RER RE Dieser Auffassung schliessen sich für die nördlichen Voralpen, mit mehr oder weniger Einschränkungen, folgende Autoren an: Gutzwiller (1873, S. 153), Schröter (1883, S. 36), Keller (1896, S. 17), Hegi (1902, S. 276 u. 278), Kägi (1903—1905, S. 88), Beck (1904, S. 159), Rytz (1912, S. 112). Nach Gradmann (1905--1914, S. 76) auch Kerner in „Über die Flora der Diluvialzeit in den östlichen Alpen“.') Zu der gleichen Auffassung neigt auch Schmid (1905 u. 1907). Die Einschränkungen, die gemacht werden, betreffen die Zusammensetzung der Artengruppe und das Ansetzen der Wanderungszeit. Christ hat seiner Bearbeitung des Pflanzenlebens der Schweiz eine Gliederung des Landes nach dem Relief zu Grunde gelegt. Das Land südöstlich von der Linie Lausanne-Bern-Luzern-Zug-Winterthur-St. Gallen und bis zum- Alpenrand ist ebensogut zu den äusseren Stufen der Alpen als zum Plateau zu zählen. Christ nennt dieses Gebiet „obere Plateau- stufe“ und erkennt ihm auch in der Vegetation eine Mittelstellung zu (l.c. 8.173 u. 184). Die Beschränkung der in Frage stehenden Kolonien auf kleine Flächen, auf eine geringe Zahl von Arten deutet für Christ den Uebergang von der Vegetation des Mittellandes zu der der Alpen an. Sie entspricht den klimatischen Verhältnissen der Höhenstufe von 700—1100 m auf der Nord- seite der Alpen. Für Christ liegt die Deutung jener Kolonien durch gegenwärtig wirksame Ursachen auf der Hand.. In dieser Auffassung sind ihm vorangegangen: Grisebach (nach Grad- mann 1905—1914, S. 75), Schlatter (1874, S. 36). Auf gleiche Weise suchen eine Erklärung: Nägeli (1901—1903, S. 64ff.), Brockmann-Jerosch (1910, S. 103ff. und in einem Vortrag Sitzg. Natf. Ges. Zürich 13. XI. 1916), Höhn (1917, S. 44), Schröter z. T. (1908, S. 120). Der verschiedenen Auffassung bei Heer und Christ entspricht die Namengebung: Heer nennt jene fremd anmutenden Kolonisten der Vor- alpengipfel „Alpenpflanzen“, Christ dagegen reiht sie ein in „die subalpine Flora einer isolierten Höhe, die gerade hoch genug ist, um die ..... tri- vialen und tief herabgehenden Alpenarten zu besitzen, aber nicht alpin genug, um auch nur eine wirklich zentral- oder hochalpine Form zu bieten“ (l. c. S. 186). Damit sind die sich heute noch gegenüberstehenden Auffassungen skizziert, die sich an einen Teil der Flora der nördlichen Voralpen knüpfen. Zu den schwierigsten Aufgaben gehören die Zeitbestimmung für die Einwanderung eines Florenbestandteils in ein Gebiet und die Umschrei- bung des Klimas des betr. Zeitabschnitts. Die Geobotanik soll, von botanischen Befunden ausgehend, die Ueber- einstimmung mit Geologie und Geographie suchen. Solange aber das Wandern der Pflanzen in bezug auf die Zeit und die Schlüsse von Pflanzen auf das Klima noch so problematisch sind, die grosse, allgemeine Gesetz- mässigkeit sich in den besonderen Fällen nicht genügend abhebt, entbehrt der botanische Befund der Sicherheit für jene Aufgaben, und nur unter 1) Sitzb. der Kais. Akad. d. Wiss. 97 (1883) I S. 7£. 94 262 einem sorgfältigen, kritischen Abtasten aller Verhältnisse kann es gelingen, darüber Schlüsse zu ziehen, die sich behaupten. Wenn also Heer (im oben angeführten Zitat) in unserer Voralpenflora ein „Zeugnis“ dafür fand, dass einst die Alpenflora im Tiefland ange- siedelt war, wenn Gutzwiller (1873, S. 153) von „Findlingen der Pflanzen- welt“ sprach, die beweisen, „dass das Klima einst ein anderes, ein kälteres war als gegenwärtig“, wenn Schröter (1883, S. 36) sie „lebende Fossilien“, „Zeugen der Eiszeit“ nannte, so erscheint das heute als zu weit gegangen, und ich pflichte Brockmann-Jerosch bei, der die umstrittenen Glazial- relikte als Beweismittel in der Palaeoklimatologie nicht gelten lassen will (1910, S. 105).') „Alpenpflanzeninseln“ ist dagegen ein neutraler Ausdruck, den Schröter (1883, S. 36) anwendet, und den wir auch für die „alpinen“ Arten der nördlichen Voralpengipfel brauchen werden. Wir sehen die Alternative der Deutung von Christ oder Heer vor uns. Die Deutung Christ’s ist gegeben, wenn wir die Alpenpflanzeninseln in Uebereinstimmung sehen mit heute an Ort und Stelle wirkenden Ur- sachen. Sie ist für Studien im Feld heuristisch wertvoller, da sie der induktiven Forschung zugänglich ist. Erst negative Resultate dieser Erklärungsweise können die Deutung Heer’s mehr und mehr zur Gewissheit werden lassen, sie präzisieren und selbständige, geobotanische Schlüsse auf die früheren Zustände und deren Umwelitfaktoren zu ziehen gestatten. Mit der erwähnten Unterscheidung glazialer Relikte bewirkt Christ eine Trennung der Probleme, die methodisch berechtigt ist und die die Sonderstellung hervortreten lässt, die die „alpinen“ Arten der nördlichen Voralpenregion im Gesamtproblem der Glazialrelikte einnehmen. In den Mooren haben wir die Möglichkeit stratigraphischer Verfolgung der Vegetation, in günstigen Fällen bis auf die Unterlage, die dem Moor seine Entstehung gab. Da ist also die Möglichkeit geologischer Datierung vorhanden. Die Pflanzen der Voralpengipfel dagegen sind nicht zur Fossilisation gelangt, entweder sind die Arten oder die Standorte oder dann beides nicht geeignet dazu. Die Erforschung der Besiedelungs- geschichte eines Berghanges ist daher auf andere Wege angewiesen als die, die man bei einem Moore einschlagen kann. Der exakte Beweis kann nicht geliefert werden. Aus der Tatsache, dass die Voralpen, ausser. den „alpinen“ Arten ihrer Gipfel, gerade die ausgeprägtesten und ausgedehntesten Moorland- schaften der Alpen besitzen, sollte man Beziehungen zwischen „Glazial- relikten“ der Moore und den „alpinen“ Arten erwarten, wenn sie als Relikte angesehen werden müssten. Meine Untersuchungen im Obertoggenburg waren floristisch und synoekologisch und nicht besonders auf das Studium von „Alpenpflanzen- 1) Die Erscheinung der Naturalisation (vergl. Diels 1908, S. 6 ff.: „Das Areal der Sippe hat in der Regel nicht die vom Klima gesetzten Schranken erreicht“ [S. 9]) und die sich über Gebiete mit recht verschiedenem Klima erstreckenden Areale vieler Pflanzen mahnen überhaupt zu grosser Vorsicht, einzelne floristische Funde als Beweis für das Gesamtklima einer Gegend zu benützen (s. Nölke 1912 in Pet. Mitt 58. Jahrg., S. 124). 263 95 inseln“ gerichtet. Im Folgenden soll aber die Sachlage nach Autoren, die sie in den schweizerischen Voralpen untersucht haben, zusammenfassend dargestellt und durch meine Beobachtungen ergänzt werden. Die Arbeiten, die vorwiegend die Flora, weniger die Vegetation schweizerischer Molasseberge zum Gegenstand haben und die von mir verwertet wurden, sind: Schlatter 1874, Keller 1891 und 1896, Hegi 1902 und 1914, Nägeli 1903, Kägi 1905 und 1913, Schmid 1905 und 1907, Rytz 1912, Schlatter 1915, Höhn 1917. Hegis auf eingehender floristischer Erforschung beruhende Mono- graphie des obern Tösstales hat die Diskussion über unser Problem neu angeregt und bis jetzt wachgehalten. Die angeführten neueren Arbeiten liefern in kleinerem Rahmen Beiträge zur umstrittenen Frage. Das Zürcher Oberland ist am interessantesten, weil am kritischsten wegen seiner vorgeschobenen Lage und seiner beträchtlichen Entfernung von den Bergen, die eine ursprüngliche alpine Stufe besitzen (Schnebel- horn-Speer 18 km). Darin gleicht ihm nur noch der Napf im Kanton Bern, während in den andern Kantonen die Molasseberge nicht solch ausgesprochene Vorgebirge bilden, sondern sich den Alpen enger an- schliessen. Ich wähle darum die Arbeit von Hegi als Ausgang der Betrachtung. 2. Die Hypothese von Hegi. Die Bergkette des Zürcher Oberlandes findet in südöstlicher Richtung ihren Anschluss an die Alpen durch Vermittlung des Speermassivs, dessen östlich von der Kammlinie Ricken-Speer gelegener Teil in mein Exkursions- gebiet gehört. Hegi hat insbesondere die Flora von 6 Berggruppen erforscht und verarbeitet. Es sind die Kreuzegg-, Schwarzenberg-, Hüttkopf-, Schnebel- horn-, Hörnli- und Bachtelgruppe. Auf 21 Gipfeln dieser Berggruppen (S. 291—294) — Ob Allenwinden ist mit 1014 m der niedrigste, Tweralpspitz mit 1335 m der höchste — findet man vereinzelt hie und da oder auch vereinigt zu einer ganzen Anzahl Pflanzenarten, „die den angrenzenden Tälern und Abhängen fast gänzlich abgehen“ (S. 276) und dem Gebiet seinen „alpinen Anstrich“ (S. 277) geben. Hegi wählt aus der Gesamtzahl der in seinem engern Gebiet kon- statierten Gefässpflanzen 80 Arten aus, die den „alpinen Anstrich“ der Höhen dartun. Es sind nach der Nomenklatur in Schinz und Keller, Flora der Schweiz II (1914) die folgenden: Phyllitis Scolopendrium, Asplenium viride, Botrychium Lunaria, Lycopodium Selago, Lycopodium annotinum, Selaginella selaginoides, Poa alpina var. vivipara, Nardus stricta, Carex brachystachys, Carex sempervirens, Carex ferruginea, Veratrum album, Polygonatum verticillatum, Orchis globosus, Coeloglossum viride, Gym- nadenia albida, Nigritella nigra, Salix arbuscula var. Waldsteiniana, Salix retusa, Salix reticulata, Alnus viridis, Rumex arifolius, Polygonum viviparum, Sagina saginoides, Aconitum Napellus, Ranunculus geraniifolius, Ranunculus alpestris, Lunaria rediviva, Arabis alpina, Sedum atratum, Saxifraga Aizoon, Saxifraga aizoides, Saxifraga rotundifolia, Ribes’alpinum, Potentilla 96 264 caulescens, Potentilla Crantzii, Potentilla aurea, Sieversia montana, Dryas octopetala, Sorbus Öhamaemespilus, AlchemillaHoppeana, Trifolium badium, Geranium silvaticum, Viola biflora, Epilobium alpestre, Circaea alpina, Chaerophyllum hirsutum ssp. Villarsii, Rhododendron hirsutum, Rhodo- dendron ferrugineum, Primula Auricula, Soldanella alpina, Gentiana lutea, Gentiana Clusii, Gentiana Kochiana, Veronica fruticulosa, Veronica fruticans, Veronica aphylla, Bartsia alpina, Tozzia alpina, Euphrasia salisburgensis, Globularia nudicaulis, Globularia cordifolia, Galium pumilum ssp. alpestre, Valeriana tripteris, Valeriana montana, Scabiosa lucida, Oampanula cochlea- riifolia, Campanula Scheuchzeri, Adenostyles glabra, Adenostyles Alliariae, Petasites niveus, Homogyne alpina, Senecio alpinus, Carduus Personata, Cirsium spinosissimum, Willemetia stipitata, Cicerbita alpina, Orepis aurea, Hieracium villosum, Hieracium bupleuroides. Hegi erörtert ihre Verbreitung besonders genau und findet sieim grossen und ganzen beschränkt auf die nach Gutzwiller’s Karte (v. 1873) während der Eiszeit nicht vergletscherte Gipfelregion des Zürcher Oberlandes. Daraus leitet Hegi eine Datierung ab: die „alpinen“ Arten haben die Gipfel während der Eiszeit bezogen (S. 276 u. 278). Es ist also eine „Glazial- flora“, die einzelnen Vertreter sind „Glazialrelikte“, ihre kleinen Areal- flächen im Voralpengebiet sind „Exklaven älteren Ursprungs“ (Diels 1908, S. 16), Bruchstücke eines einst anders gelegenen Gesamtareals. Da die Datierung den wesentlichsten Inhalt der Hypothese in der Hegi’schen Form ausmacht, wird sie hinfällig, wenn entweder das Urteil über die Deckung der Gipfelfloren mit dem eisfreien Gebiet oder der kausale Zusammenhang vom Erraticum mit den Alpenpflanzeninseln nicht anerkannt wird. 3. Methodisches. Nur zu leicht wird man verleitet, durch die Masse überzeugen zu wollen. Das ist auch bei der Zusammenstellung einer Gruppe von 80 Glazialrelikten der Fall gewesen. Warum soll, was für die einen Arten recht ist, nicht für andere billig sein? Die Hypothese verliert aber an Ueberzeugungskraft, wenn ihre Stütze — Veranlassung kann man wohl nicht sagen —, nämlich die Lage der Standorte der betreffenden Arten über den obersten Findlingen, verschwommen wird. Alle diese Arten, die sich nicht strikt oberhalb der obern Findlings- grenze halten, geben der Kritik eine Handhabe: was für die wenig typischen Arten anfechtbar ist, wird leicht für alle sog. Glazialrelikte bezweifelt. Dabei kann aber ein möglicherweise wahrer Kern der Hypothese über- sehen werden. Einigen Andeutungen Gradmann’s zufolge (1905—1914, S. 17 Anm. 2 u. S.119 Anm. 1) darf man sich bei pflanzengeographischen Gruppierungen - nicht von einem starren Prinzip leiten lassen. Kleine Ausnahmen sind zulässig, und der Name einer Artgruppe braucht nicht für alle darin ent- haltenen Arten gleich gut zu passen. Die grosse Zahl von Faktoren, die die Detailverbreitung der Pflanzen bestimmen, ergibt ein unendlich vielfältiges Ineinandergreifen der Art- 265 97 areale. Je subtiler daher die Kartierung in einem kleinen Gebiet aus- geführt wird, desto geringer wird die Kongruenz der Areale sein. Dem gegenüber nimmt die wirtschaftliche Nutzung des Landes der Vegetation die natürlichen Uebergangsstandorte, drängt Arten auf kleine Räume zusammen, fördert somit deren Uebereinstimmung. Vergleichende Arealstudien werden erst, wenn sie über grössere Gebiete ausgedehnt werden, Bedingtheiten grösseren Stils aus auffälligen Arealdeckungen erschliessen lassen; z. B. in Arbeiten wie: Pampanini; Eichler-Gradmann-Meigen 1905—1914; Braun-Blanquet 1916 u. 1917. Die Untersuchung wird meistens statistisch geführt. Des nur be- dingten, relativen Wertes dieser Methode sollte man sich immer bewusst sein. In der Florengeschichte ist die Statistik aus folgenden Gründen schwankend: Die systematischen Einheiten, die den Zählungen zu Grunde liegen, sind nicht gleichwertig; der ihnen zuerteilte Rang ändert mit der Zeit und dem Forscher; die niedersten Einheiten, aus denen Kollektiv- arten bestehen, verlieren einen Teil ihrer geographischen Bedeutung, entweder durch die Annahme polytopischen Artentstehens oder durch den Mangel gesicherter Kenntnis ihrer Verbreitung. Die umstrittene Frage der Tragweite der Windverbreitung macht das Urteil unsicher; vielfaches Ungenügen der Durchforschung verbietet, aus negativen Befunden Schlüsse zu ziehen; Standortswechsel im Kleinen seit der Erforschungszeit kann die Klarheit des Verbreitungsbildes beein- trächtigen. Die Statistik dient aber zur Gewinnung von Uebersicht während dem Arbeiten und zu wissenschaftlich verwertbarer Festlegung von Einsichten, die meist durch Anschauung gewonnen werden und nachher durch ziffer- mässige Darstellung Beweiskraft erlangen. Unsere Aufgabe ist die Beurteilung von Arealen. Auf Grund ähnlicher oder zusammengehöriger Standorte stellt man Artgruppen auf. Als das Einheitlichere erscheinen in unserm Fall die Standorte, als das Mannig- faltigere die Arten. Wir beginnen darum mit der 4. Natur der Standorte der alpinen Arten der Voralpengipfel. Aus der am Schlusse der Tösstal-Arbeit von Hegi beschriebenen botanischen Exkursion gewinnt man ein Bild der Standorte der als „alpin“ und als Glazialrelikte angesprochenen Arten. Gruppiere ich die einzelnen Angaben, so sind 3 Bedingungen, für sich oder verbunden, immer wieder- kehrend: I. Felsiger Untergrund. Die Felsenrisse der Nagelfluh der untern Scheid- egg (S. 390), die glatte Felswand der vordern Tößschlucht (S. 390), über- hängende, nasse Felsen (S. 391), der stark durchfurchte Abhang der Hirzegg (S. 394), der Rand des wildzerklüfteten Frühtobels (S. 395). II. Feuchtigkeit. Feuchtes Gebüsch bei Ueberzütt (S. 389). I und II vereinigt: an der botanisch reichsten Lokalität, der Schindlen- bergerhöhe 1237 m, ist der Standort der „alpinen“ Arten eine steilabfallende Halde auf der Ostseite des Berges, die nach unten in hohe Nagelfluhwände 98 266 \ 4 . übergeht. Der lange liegenbleibende Schnee spendet dem Orte länger Feuchtigkeit und verkürzt die Vegetationszeit (S. 303 u. 392). III. Der Standort trägt den Stempel der Halbkulturformation. Die Alp- weide des Hüttkopfs (S. 385), die Weide Grossegg im Schnebelhorngebiet (S. 394), Bergwiesen ob Bärloch zwischen Warte und Ragenbuch (S. 395). Innerhalb seiner Glazialreliktgruppe erkennt Hegi eine Scheidung in Pflanzen trockener und in solche feuchter Standorte (S. 303). Unter den letzteren fallen Moore ausser Betracht, denn für Aconitum Napellus auf dem Gibswilerried wird eine besondere Annahme gemacht (S. 311). Die Feuchtigkeitsverhältnisse jener Standorte sind von der Exposition abhängig. Die Südlagen sind höherer örtlicher Erwärmung und direkter Zufuhr trockener Luft durch die Föhnströmungen ausgesetzt. Die oben gegebenen Standortsbedingungen nach Hegi lassen sich durch Beobachtungen und Gedanken anderer Autoren noch ergänzen. Nach Schlatter (1874. S. 376 u. 377) sind es zwei Bedingungen, die die Alpenpflanzen auf den Vorbergen und in der Tiefe erhalten: der nackte Fels, der von der Konkurrenz der Ebenenflora verschont ist, und das Wasser: als fliessendes den Transport bedingend und überhaupt den Standort feucht erhaltend. Er unterscheidet vom hauptsächlich trockenen Felsstandort die feuchten Moore und Kiesufer der Flüsse. Die arktischen Arten bewohnen vorzüglich die Moore, die mittel- und südeuropäischen Gebirgsarten den trockenen Fels. Schröter nennt (1883, S. 30) die feuchtigkeitsgetränkte Umgebung einen Schutz unserer Alpenbewohner in den Voralpen. Das Fehlen der Konkurrenz der Ebenenflora betrachten Schlatter (1874, S. 377) und Nägeli (1903, S. 67) als ein Kennzeichen der Standorte der „alpinen“ Arten. Diese Bedingung sieht Schlatter in der offenen Felsenvegetation, Nägeli in der im Schnebelhorngebiet beobachteten Lage der Standorte an „geschützter“ Stelle verwirklicht. Die beiden Angaben Hegi’s über „an ganz versteckten Plätzchen“ wachsende Pflanzen (S. 388 u. 391) scheinen mehr für den Sammler als für den Forscher gesagt. Die Untersuchungen Hegi’s setzt Kägi 1905 im Hörnligebiet floristisch ergänzend fort, 1913 bearbeitet er das gesammelte Material über die Felsen- formation des Zürcher Oberlandes im Zusammenhang. Nach ihm sind die Standorte der „alpinen“ Arten „die Stellen, die am wenigsten mit der Kultur in Berührung kommen“ (1915, S. 70). Die Bezeichnung einzelner Orte wiederholt die oben angeführten Bedingungen. Es sind: einschürige Weiden, lange schneefeuchte Abhänge, sonnige Felsen mit Grasbändern, schattige, nasse Waldstellen. Als häufige Lage solcher Orte mit „alpinen“ Arten gibt Kägi die Nordabhänge der Berge an. Schmid nennt als Standorte der „alpinen“ Pflanzen am Gäbris: Felsen, Weiden, torfige Riedwiesen, abgeholzte Hänge, kleine Schluchten (1905, S. 155) und hebt hervor, wie die felsbewohnenden Arten sich nach Expositionen gruppieren (S. 154—155). Interessant ist der von ihm be- schriebene Standort von Primula integrifolia am Kronberg im Appenzeller Nagelfluhgebirge. Der höchste Punkt dieses Berges ist 1666 mü.M. Am 267 99 Nordabhang wächst zwischen 1400 und 1450 m die ganzblättrige Primel. Die Stelle ist waldfrei und durch ungünstigere klimatische Bedingungen gekennzeichnet. Am 28. Mai 1905 ist die Vegetation bei 1200 m in Nord- exposition ebenso weit entwickelt wie oben auf dem Grate bei 1600 m, Gentiana Kochiana blüht hier wie dort. Bei 1400 m liegt dagegen noch ziemlich viel Schnee, und die Vegetation ist noch weit zurück (Schmid 1907, S. 130 u. 131). Schmid hebt für den eigentlichen Kronberg und dessen östlichen Ausläufer (Scheidegg bis Sollegg 1300—1400 m) als Tatsache hervor, dass die Nordseite mehr „alpine“ Arten beherberge als die Süd- seite (1907, S. 132, 133 u. 141). An den alpinen und montanen Standorten des bernischen Hügellandes findet man nach Rytz Wald, Weiden und Alpenmatten, in relativ geringer Ausdehnung Felsen. Die höchsten Berge sind Gurnigel (mit P. 1550, 1621 und 1752 m) und Napf (1411 u. 1357 m). Rytz hebt hervor, dass sie die grösste Niederschlagsmenge erhalten: die Gruppe der Gurnigelberge 120 cm, der Napf, „ein den Alpen vorgelagertes sekundäres Zentrum reichlicher Niederschläge“, 160 cm (Rytz, S. 16 u. 28). Die „alpinen“ Arten der Hohen Rone bespricht Höhn. Er sieht ihre Standorte — vom Klima abgesehen — in erster Linie durch die Boden- gestaltung bestimmt, die der Mensch nach seinen Absichten beeinflusst (S. 33). So verteilt Höhn die seiner Ausdrucksweise zufolge „subalpinen“ Florenelemente seines Gebietes auf den Fichtenwald, die Hochstauden- fluren, die Felsfluren, die Bergwiesen und die Moore (S. 35) und weist an ihnen die standortschaffende und standortzerstörende Tätigkeit des Menschen in all diesen Formationen nach. Von ausserschweizerischen Voralpen sind die Niederösterreichs von Kerner und Beck untersucht. Kerner führt von dort Hochalpenpflanzen an, deren Standorte „nach Norden liegende, in schattig-feuchte Talschluchten abfallende Gehänge“ sind (Schröter 1883, S. 37). Beck sagt in der Flora von Hernstein (S. 75) von den arktisch-alpinen Pflanzen, die inmitten der präalpinen Zone angetroffen werden: „Entweder nehmen sie die höchsten Felsgipfel der Voralpen ein und wählen daselbst die feuchten, meist nordwestlichen Abstürze, um vor der ihnen Raum und Licht streitig machenden Masse der präalpinen Gewächse geschützt zu sein, oder sie ziehen sich in die engeren, feuchten und kühleren Felsschluchten zurück, wo für ihre Erhaltung die nötigen Bedingungen vorhanden sind.“ In einem Vortrage (1904, S. 154ff.) nennt Beck die Standorte der Hochgebirgspflanzen in tiefen Lagen „vegetationsarme Orte“, „steinige Orte, Fels und Felsschutt, das Geschiebe der Flüsse, lockere Torfböden“ und als Bedingungen an diesen Orten: Feuchtigkeit und Licht (zur raschen Entwicklung) und Schutz vor der „massig entwickelten“ Tieflandsflora. Ergebnisse. Ueberblicken wir diese Feststellungen, so treten zwei Argumentationen besonders hervor, die die aktuellen Momente zur Er- klärung der Alpenpflanzeninseln vor den historischen begünstigen: 1. Nach Beschaffenheit und Lage der Wuchsorte zu schliessen, stimmen die „alpinen“, Arten an ihren vorgeschobenen Posten zu den örtlichen Verhältnissen ebenso wie in den Alpen. 100 268 „Die „Mikroklimate“ (Stoll 1901 und Rytz 1912, S. 18) sind aber noch nicht genügend untersucht, um dies in grösserem Umfang darzutun. 2. Die „alpinen“ Arten reagieren, erscheinend oder entfliehend, auf die Umgestaltung der Landschaft durch den Menschen oder auf ähn- liche, heute seltener beobachtete Zingriffe der Naturkräfte. Sie schmiegen sich also den bestehenden Verhältnissen an. Die beiden Argumentationen lassen sich in einzelnen Punkten belegen. Ein grosser Teil der „alpinen“ Arten des Zürcheroberlandes, 44 an der Zahl, ist nach Kägi an die Felsenformation gebunden. Kägi definiert als Felsenpflanzen im weitern Sinne die Bewohner felsiger Abhänge über- haupt. Felsige Abhänge aber sind der verbreitetste Standort der alpinen Stufe. Es ist also vorauszusetzen, dass ein beträchtlicher Teil der „alpinen“ Arten auf dem Fels vorkommen wird, weil er sich für diesen Standort eignet. Nägeli (1903, S. 67f.) und Schröter (1883, S. 36 u. 1908, S. 119) haben das Vorkommen von „alpinen“ Arten auf den steilen Nagelfluhwänden z. B. des Zürcheroberlandes als ein Argument gegen die Reliktauffassung geltend gemacht. Nach ihnen würden die alpinen Arten viel zusammen- hängender verbreitet sein, wenn sie nicht von der Weide-, Wiesen- und Waldvegetation aus dem Felde geschlagen und auf die Felsstandorte be- schränkt würden. Eine ihnen zugedachte geringe Konkurrenzkraft ist demnach an ihrer Anwesenheit auf dem Fels schuld. Ganz aufgehoben ist der Konkurrenzkampf auf den Felsen nicht (Oettli, S. 226). Wenn auch nicht mit ganzen geschlossenen Pflanzengesellschaften, so kämpfen die alpinen Felsarten doch mit andern, auf Fels übergehenden Arten um den Raum. Meines Erachtens ist die zweite Erklärung eine negative oder fiktive, die erst in Betracht kommt, wenn keine andere zu finden ist. Ich ziehe ihr die oben gegebene positive vor. Es führen aber beide zur Verwerfung der Relikthypothese. Die Auslage spielt eine Rolle in der Verteilung der „alpinen“ Arten unter sich. Am trockenen südexponierten Fels sind stärkere Temperatur- extreme im Lauf von 24 Stunden durchzumachen als am länger feucht- gehaltenen, mittags weniger erwärmten in Nordexposition. Die in der Alpinstufe bevorzugte Auslage wird von den Arten auch in den Voralpen beibehalten. Während die Abhänge, die alpenwärts in der Hauptrichtung Süd ge- legen sind, sofort der Deutung: „es sind Windschirme für Samenanflug durch Föhn“ rufen — das Beispiel Schlatters (1874, S. 375) von Centaurea Rhaponticum L., das sich an den südlichen Abhängen der Ourfirsten und genau in südlicher Windrichtung gegenüber der Saxerlucke auf der Alp Mans im Säntisgebirge findet, ist oft wiederholt worden —, entgehen die Pflanzen der Nordabhänge dieser, in Einzelfällen wohl zugegebenen, aber in der Tragweite immer noch umstrittenen Erklärung. Die Deutung der „alpinen“ Arten an Nordhängen (NW, N, NE) muss also besonders kritisch erwogen werden. Dass es ein häufiges und charakteristisches Vorkommen ist, bezeugen Angaben von Hegi, Kägi, 269 101 ENT SEEN ED, % Br Schmid und Kerner. Ein Beispiel aus dem Obertoggenburg wird weiter unten ausgeführt werden. Eine Annäherung an das Klima der Alpinstufe ist an ihnen entschieden vorhanden. Grössere Boden- und Luftfeuchtigkeit und kürzere Vegetations- zeit als in der Umgebung sind beobachtet worden. Die ausserwinterlichen Schneefälle lassen an den Nord- und Ostabhängen der Voralpengipfel am längsten Schneedecken zurück. An der Ostseite der Schindlenbergerhöhe bis gegen den Juni (Hegi 1902, S. 392); Nordabhang des Kronbergs bei 1400 m noch am 28. Mai (Schmid 1907, S. 130 u. 131); am Hinterfallengrat zwischen 1500 und 1550 m im Schatten von Bäumen ein Neuschneerest am 25. September 1916. Das damit übereinstimmende Auftreten „alpiner“ Arten zeigt ein ungünstigeres.Lokalklima nicht für den obersten Teil der Nordabhänge bis zum Gipfel, sondern für einen darunter gelegenen Höhen- streifen an. Trifft eine Lücke des Voralpenwaldes mit solchen Stellen zusammen, so sind annähernd alpine Bedingungen gegeben. Die voralpinen Berggipfel sind mit meteorologischen Stationen wenig versehen. Das Jahresmittel der Temperatur könnte aus dem von Tal- stationen in gleicher Breite, bei Annahme von 0,6° Temperaturerniedrigung pro 100 m für freistehende Gipfel berechnet werden, doch ist für das Pflanzenleben der jährliche Temperaturgang aufschlussreicher. Die den Alpen vorgelagerten Inseln „alpiner“ Arten decken sich mit Zentren reicher Niederschläge. Rytz (S. 826—28) hebt dies von Gurnigel und Napf hervor. Für das Zürcheroberland gilt das gleiche. Cl. Hess (S. 58£f.) hat nach Pegelmessungen an der Thur die Niederschlagsverhält- nisse ihres Auffangsgebietes abgeleitet und auf einer Karte die Kurven gleicher Niederschlagshöhe gezogen. Die Isohyete von 160 cm, auch noch die von 150 em, zeigt nördlich vom Speer Ausbuchtungen, die bis zum Hörnli vorspringen. Dies das Beispiel eines Klimafaktors, der dafür spricht, dass der vorgeschobene Höhenzug Tweralp-Hörnli an die südlich gelegene höhere Kette Regelstein-Speer anzugliedern ist. Die gleichen Kurven weisen südwärts gerichtete Ausbuchtungen, niederschlagsärmeres Gebiet umschliessend, in den benachbarten Tälern auf. Im Vorstehenden haben wir oekologische Gründe gefunden, die das Vorkommen „alpiner“ Arten in den Voralpen erklären helfen. Es fragt sich noch, wie dieses Vorkommen überhaupt anzusehen sei, ob bodenständig oder zigeunerhaft, ob wachsend oder schwindend. 5. Zeit- und Zahlverhältnisse. Ansässigkeit der Artengruppe an diesen Standorten. Vor allem gilt, dass die floristische Durchforschung unserer ost- schweizerischen Voralpen noch zu wenig weit gediehen und zu kurze Zeit betrieben ist, um ein sicheres Urteil in diesen Fragen zu erlauben. Was wir beobachten, wird in einem Lande mit intensiver Weide-, weniger Waldwirtschaft in den meisten Fällen die Vermutung direkten oder in direkten anthropogenen Einflusses erwecken können. 102 270 PEN + 7 > Neuansiedelung von Arten ist beobachtet worden oder wird durch spärliches Auftreten in wenigen Exemplaren, die seit der Beobachtung den Ort hie und da wechseln, auf Felsen oder an den Alpen zugekehrten Hängen, besonders Waldrändern, wahrscheinlich gemacht. So Arabis alpina 1899 auf dem Bachtel in 1—2 Exemplaren an nicht zu übersehender Stelle neu von Benz und Kägi gefunden. Carduus Personata und Cicerbita alpina vermehren ihre Standorte im Zürcheroberland (Nägeli 1903, S. 68). Unter Erstansiedlern in der Sukzession der Felsenformation treten einige unserer alpinen Arten auf: Campanula cochleariifolia, Saxifraga aizoides, Arabis alpina (Kägi 1913, S. 588f.). Ich fand bei Lichtensteig Campanula cochleariifolia an Nagelfluhfelsen eines Eisenbahneinschnitts. Cicerbita alpina tritt auf Waldschlägen auf. Die Standorte am Grat der Schindlenbergerhöhe, am Grat des Schwarzenberges sind unbedingt neue Ansiedelungen (Kägi 1905, S. 82). Die Hochstaudenflur, die einige der Hegi’schen Glazialrelikte enthält, tritt an natürlichen Standorten, z. B. Bachrinnen, und an künstlichen, wie Waldwegen auf, ausserdem an natür- lichen Standorten in künstlichen Beständen, so in den Forsten an Schnee- und Duftbruchlücken, die nur ephemeren Charakter haben (Höhn 1917, S. 35.u. 36): Die „alpinen“ Weidearten der Hohen Rone müssen Neuanflug zuge- schrieben werden. Sie haben erst seit der Entwaldung passende Wuchs- orte vorgefunden und gehen ihrer durch Aufforstung der Weiden wieder verlustig. Sieben Arten unserer Liste sind, wo früher beobachtet, nicht wieder gefunden. Wo ausgedehntere Felspartien fehlen, fehlt auch der entsprechende Teil der Hegi’schen Reliktarten. Auf Holzschlägen breitet sich Alnus viridis aus (im Jahre 1851) (Höhn 1917, S. 34, bezw. 45, bezw. 38). Schmid hält für Sieversia montana am Gäbris Windtransport aus der Fähnern für möglich (1905, S. 153). Nach Schlatter (1915, S. 126) hat sich Alchemilla alpina s. l. am Ringelsberg bei St. Gallen seit 15 Jahren wesentlich ausgedehnt. Schon bei Hegi begegnen wir mehrmals der Ableitung sekundärer Standorte von primären durch Herabsteigen, Herabschwemmen oder Wind- transport auf kürzere Distanz. Höhn gibt ein Beispiel von sukzessiver Besiedelung von Felsen durch Aufsteigen der Pflanzen vom.Ufer aus: Arabis alpina im Sihlsprung (S. 41). Analog wird der Besiedelungsgang für Ranunculus geraniifolius, Saxifraga aizoides und Campanula cochlea- riifolia angenommen. Die Annahme Kägi’s, dass Petasites niveus, die sich am Tössufer und 40-50 m darüber im Felsschutt findet, von der Töss herabgeschwemmt worden sei, als die Töss erst bis dahin erodiert hatte, würde ‘demnach einfacher durch die Annahme des Aufsteigens zu ersetzen sein (s. Kägi 1905, S. 89). Hegi gewann die Ansicht, dass seine glazialen Reliktpflanzen „eher im Rückgange statt in weiterer Ausdehnung begriffen sind“ (1902, S. 304 u. 308). Was dafür zum Zeugnis angeführt wird, ist nicht positiv beweisend. Kerner sagt von den Kolonien, die oben zitiert wurden, an gleicher Stelle: es „dokumentieren diese Kolonien ihre Greisennatur durch das Fehlen des Nachwuchses, durch allmähliches Aussterben.“ 103 DD -] m Eine Beobachtung über Abnahme der Zahl der Stöcke von Rhodo- dendron hirsutum an verwitternder Felswand durch Abrutschen ihres Wurzelbodens liegt von Kägi aus dem obern Tösstal vor. Nach ihm ist es sicher, dass einzelne Felsenpflanzen vor Jahrhunderten noch an Stellen vorgekommen sind, wo sie gegenwärtig fehlen. Die in grösseren Trümmern abbröckelnde Nagelfluhfelswand ist als ein Standort anzusehen, den dauernd zu behaupten der Pflanze nur ge- lingen kann, wenn genügend entwicklungsfähige Keime ihrer Art angeweht oder von ihr ausgestreut werden. Wie soll sich bei unserer kurzfristigen Beobachtungszeit wahrscheinlich machen lassen, dass dieses bis in die Eiszeit zurück der Fall gewesen? Gehen einzelne auf unsere Arten be- zügliche Angaben in Niederösterreich auch bis auf Olusius (1584), (Beck 1884) zurück, so beweist das nur 300-jährige Ansiedelung auf einem Ge- birgsstock, aber nicht an einem eng begrenzten isolierten Standort wie unsere Alpenpflanzeninseln, und vollends beweist es nichts für eine Ver-- gangenheit von Jahrtausenden. Einige Anhaltspunkte darüber, wie die postglaziale Erosion im Molasse- gebiet zu bewerten ist, mögen folgen. Kägi äussert, dass im Schnebel- horngebiete die Felswände noch so seien, wie sie vor Jahrhunderten ausgesehen haben mögen (1903, S. 581). Er macht darauf aufmerksam, dass die horizontale Molasse, z. B. im Schnebelhorngebiet, der Verwitterung weniger rasch nachgibt als die stufig auswitternden, dem Wasser eine grössere Angriffsfläche bietenden Hänge der dislozierten Molasse in der Kreuzegg-Gruppe. Tatsächlich datiert dort ein Felsrutsch von 1845. Die Armut dieser Berggruppe an Felsenpflanzen und damit an „alpinen“ Arten überhaupt (von Hegi 1902, S. 302 auch erwähnt) ist nach Kägi darauf zurückzuführen (1913, S. 579, 581, 585). Im Tössgebiet hat Arnold Escher von der Linth feststellen können, dass die Wasserfälle während eines Zeitraumes von 20 Jahren um 10-12 cm rückwärtswandern (Hegi 1902, S. 235). Der Tiefenbetrag der postglazialen Erosion ist für die Goldach im Maximum 120 m, für die Steinach 80 m, für die Sitter 70 m (Falkner u. Ludwig, S. 385f.).. Er ist von der Wassermenge des Flusses (je nach Niederschlagsmenge und Grösse des Einzugsgebiets), vom Gefälle und der Gesteinsbeschaffenheit abhängig. Flüsse mit auf die Voralpen be- schränktem Auffangsgebiet werden, zumal bei resistenten Gesteinen wie Nagelfluh, eine verhältnismässig geringe Erosionswirkung haben. Das würde für die Töss und den Necker und einige Bäche des Napf zutreffen, und Kerner führt das Gleiche aus Niederösterreich an: die 50 Hochalpen- pflanzen seiner Voralpen finden sich in Tälern, die weit entfernt von der Kette der Hochalpen liegen, deren angrenzende Berge auf ihrem Scheitel keine einzige dieser Alpenpflanzen beherbergen, welche auch nicht von aus den höhern Alpen kommenden Gewässern durchzogen werden. Am Fuss des Hinterfallenkopfs bei Bernhalden-Bruderschwendi (1000 m) im Luterntale sieht man mächtige, steilabfallende Nagelfluhwände nach SW exponiert grossenteils kahl, während kleine Absätze, Nischen, Rinnen, stufige, geröllüberschüttete Säume überwachsen sind. In dieser Exposition, 104 272 kann man annehmen, sei die zum Abbröckeln der Rollsteine führende Sprengwirkung des Sickerwassers grösser als in Nord- oder Nordost- Exposition, da sich dort Tauen und Wiedergefrieren öfter wiederholen. Aus den vorgebrachten Daten geht hervor, dass sowohl Vermehrung als Verminderung der Fundstellenzahl einer Art vorkommt. Diese Ver- schiebungen sind ein geringfügiges Platzwechseln und kommen selten rein, sondern mit dem anthropogenen Einfluss verkettet zur Beobachtung. Am veränderlichen Felssubstrat kann eine Kolonie nur für all angesehen werden, wenn den optimalen ähnliche Lebensbedingungen dauernd für sie vorausgeselzt werden. Der Erosionsbetrag an den Standorten ist aber nicht so gross, dass nur ephemere Kolonisation möglich wäre. Aus allem leite ich das Urteil ab, dass die Gruppe „alpiner“ Arten an ihren vorgeschobenen Arealinseln sich im Ganzen besiedelungstüchtig erweist. (Ausnahmen sind jedenfalls nicht die am meisten für eine Relikt- hypothese in Betracht kommenden Arten.) Das spricht gegen die Notwendigkeit, zur Erklärung die eiszeitlichen Verhältnisse zu Hilfe zu nehmen. Pflanzen in Erosionstälern der Neuzeit, so in der Tößschlucht Viola biflora und Carex tenuis, von denen im gleichen Einzugsgebiet höher gelegene Fundorte fehlen oder nicht bekannt sind, brauchen deshalb doch nicht, wie Nägeli 1903, S. 68 und 69 argumentiert, unbedingt jungen Datums zu sein. Sie können von höher gelegenen Fundorten, die jetzt einge- gangen sind, abgeleitet sein und wieder solche erwerben. Denn nur der unterste Teil der Tößschlucht wird postglazial entstanden zu denken sein, Frequenz und Abundanz der „alpinen“ Arten sind im Katalog der Flora des oberen Tösstals nicht streng unterschieden. Ueber die Frequenz nach Anzahl der Berge, auf denen jede Art im Gebiet gefunden wurde, findet sich im Text S. 306 eine Zusammenstellung. Die Zahlen ergeben weder ein Vorwiegen der seltenen noch der häufigen Arten, und auch die zwischen beiden vermittelnde Frequenz umfasst eine beträchtliche Anzahl Arten. Die Abundanz habe ich aus dem Katalog schätzungsweise annähernd ermittelt und gefunden, dass sie bei 66 Arten gering, bei 35 mittel bis gross, bei 21 Arten sowohl gering als gross ist (66 + 35 — 21 — 80). Daher darf das Urteil über die Artengruppe doch dahin lauten, dass die Arten inmitten der andern Vegetation selten sind, wie es dem inselförmigen Auftauchen ihrer bezeichnendsten Standorte aus dem Wald- gebiet entspricht. 6. Vertikale und horizontale Verbreitung. Ich habe oben die Ansicht ausgesprochen, dass die Aufstellung einer grossen Artengruppe, z. B. von 80 Glazialrelikten, der Einführung und Behauptung einer Relikt-These hinderlich sei, denn je grösser eine Gruppe, desto weniger wird sie in allen Verhältnissen übereinstimmen können. Andererseits ist es gerade die häufig beobachtete Scharung gewisser Arten, die zur Bildung von Gruppen mit gemeinsamer Florengeschichte auffordert und benutzt wird. 278 8 105 Die Florengeschichte setzt sich aus der Wandergeschichte der Arten zusammen. Gemeinschaftliches Wandern darf vorausgesetzt werden, ob- schon es nur die wenigen symbiotisch abhängigen Arten sind, die nicht selbständig, sondern nur mit ihrem Wirte wandern können. Arten, die unter gleichen Bedingungen miteinander lebten, werden sich auch bei ihrer Ausbreitung am ehesten an Orten mit den heimatlichen ähnlichen Umständen erhalten und mit ihren Kommensalen zusammen- treffen. Unterstützt wird dies durch die regelmässigen, den Tälern und Pässen folgenden Luftströmungen und das sich an eine gewisse Vegetation anschliessende Tierleben. Uebertrieben wäre jedoch die Vorstellung, dass grössere, geschlossene Genossenschaften sich gleichzeitig von einem Orte zum andern verpflanzen. Noch weniger als bei einem Vogelzug, der auch nicht ganz kompakt wandert, kann man bei Pflanzen erwarten, dass es nicht Abtrünnige gebe, die ihren eigenen Weg gehen und dem Zuge der ganzen Genossenschaft vorauseilen, dahinter zurückbleiben, nachziehen oder ihn bloss seitlich eskortieren. Die Untersuchungen von P. Jaccard haben z. B. ergeben, dass Gebirgs- landschaften, in bestimmter Auswahl auf 50 bis höchstens 200 km Ent- fernung voneinander gelegen, hinsichtlich ihrer Totalflora eine Gleichheit bis zu 50°) des Artbestandes an Blütenpflanzen besitzen, dass dieser Gemeinschaftskoeffizient aber auf 17,5 bis 22,5°/ aller Arten sinkt, wenn nur eine Formation, z.B. die alpinen Matten der ausgewählten Land- schaften, in Vergleich gebracht wird, weil viele der beiden Landschaften gemeinsamen Arten in andere elementare Assoziationen eingetreten sind (s. Drude 1913, S. 206). Nach Keller (1896, S. 49£.) ist das Wandern der von Höck!) aufge- stellten Buchenbegleiter mit der Buche illusorisch und „in der heutigen genossenschaftlichen Vereinigung der Pflanzen zu Pflanzenformationen spiegeln sich nicht die Artkomplexe wieder, die gemeinschaftlich nach der Glazialzeit unser Gebiet besiedelten.“ Es besteht ein Fluktuieren der Pflanzendecke. In den natürlichen Beständen ist aber ein gewisser, ziemlich stabiler Gleichgewichtszustand erreicht. Daneben besteht ein auffallender Wechsel des Artbestandes der Vereine durch Neueinwanderung in Kultur- und Halbkulturformationen (Wangerin 1912, S. 1, 4, 5). Jener Gleichgewichtszustand kann für unsere Augen durch die vom Menschen geschaffenen Wanderungshindernisse verschärft sein. Das Beispiel von der relativ raschen Ausbreitung von Robinia Pseud- acacia mit andern amerikanischen Adventiven ist ein anthropogen beein- flusster Fall. Der Gedanke liegt nahe, dass mit der Dauer der Ortsansässigkeit einer Wandergruppe ein Teil der Mitgewanderten im Kampf mit einer vorher ansässigen oder nachfolgenden Flora unterliegt, die Ueberlebenden am ehesten im Hauptwanderstrich geschart erhalten werden und ihre Gruppe mehr und mehr den Üharakter einer festgefügten annehmen wird, dass aber auch Reduktion bis auf eine Art vorkommen kann. BE 4) In „Begleitpilanzen der Buche“ im bot. Centralblatt 1892. 106 274 a U an a nn Un Gradmann legt bei der Reliktdeutung seiner alpinen und hochnordisch- subalpinen Gruppe auf „das eigentümlich zerstreute Vorkommen und die so regelmässige Scharung zu Genossenschaften“ das meiste Gewicht (1905 bis 1914, S. 76 u. 117). Betrachte ich die Hegi’schen Glazialrelikte daraufhin, so finde ich bei Kägi (1905, S. 60), dass „diese seltenen Gewächse oft in kleinen Gesell- schaften beisammen“ sind. Auf die wichtigsten unter ihnen, die einen Teil der Felsenformation des Zürcheroberlandes ausmachen, hat der Satz ' Bezug, dass die Gesamtzahl der Felsenpflanzen und die Zahl der seltenen Arten mit der Grösse der Felsabhänge zunehme. Kägi schreibt dies der Mannigfaltigkeit der Standortsbedingungen auf grösserer Fläche zu (1913, S. 574f.). Wer darauf hinzielt, die Alpenpflanzeninseln für Ueberreste einer einst gleichmässig über die benachbarten Hänge, Täler und das Mittelland verbreiteten Vegetation zu erklären, wird für diese grosse Fläche eine gewisse Variation der Standortsbedingungen voraussetzen müssen, die Verbundenheit dieser Arten also nicht ganz eng gestalten wollen. Sie könnten gegenwärtig Mitglieder verschiedener Assoziationen sein. Das würde ihre Anpassungsfähigkeit und ihren Ausgleich mit den jetzigen Verhältnissen bedeuten, ihnen aus diesem Grunde den Relikt- charakter nehmen, für die Datierung aber kein Anhaltspunkt sein. Die an „alpinen“ Arten reichste Lokalität des Zürcheroberlandes, die Schindlenbergerhöhe mit 50 Arten im Umkreis von 0,5 km (Kägi 1905, S. 70) ist nach Kägi eine merkwürdige Vereinigung von Felsen-, Wald- und Weideformation (1913, S. 586). Die Liste der Hegi’schen Glazialrelikie ist zu gross, als dass sich die Gruppe in unserm engeren Gebiete häufig gleich geschart und ohne scheinbar ebenso bezeichnende andere Arten vorfinden könnte. Z.B. ist Sesleria coerulea, eine praealpin-alpine Art und Produkt der Alpenkette (Schröter 1908, S. 269), auf den Felsen meist mit den Glazialrelikten vereint zu finden und doch nicht dazu gerechnet worden. Von der Scharung allein in einem kleineren Gebiete ausgehend, kommt man zu Assoziationen, für die wegen Beimengung weitverbreiteter Arten Reliktnatur nicht angenommen werden kann. Es muss zur beobachteten Scharung gewisser Arten eine genetische Gemeinsamkeit hinzukommen, damit für eine Artengruppe gleiches Schicksal — Ausgang, Wanderung, Ruhe (Gleichgewicht oder Aussterben) — wahr- . scheinlich gemacht werden kann. Bei Betrachtung eines kleinen Gebietes tritt die Mischung verschie- dener Elemente am meisten hervor. Es ist deshalb notwendig, die ganzen nördlichen Voralpen und nicht nur einen Streifen daraus der Untersuchung dienstbar zu machen, eine noch unerfüllte Voraussetzung. Der alpine Charakter der Arten. Bis jetzt sprachen wir von „alpinen“ Arten in Anführungszeichen. Der Gebrauch des Wortes „alpin“ beschränkt sich immer mehr auf „alpine Höhenstufe“. Dies bezweckend hat Braun-Blanquet (1917, S. 279 Anm.) 275 107 für alpin im horizontalen Sinne, dem Alpenbogen eigentümlich, den Ter- minus „alpigen“ eingeführt. Nach der bekannten Definition von Christ (v. 1867) sind alpine Arten solche, die vorwiegend die alpine Stufe bewohnen. Die Arten der Voralpengipfel, für die Glazialreliktnatur behauptet worden ist, sind von den Autoren Hegi, Kägi, Schmid „alpine“ genannt worden. Will man unter alpin im weitesten Sinne auch subalpin begreifen, so ist Gebirgspflanze') gegenüber Ebenenpflanze der richtigere Ausdruck. Höhn bespricht z. B. viele der gleichen Arten als subalpines Florenelement (S. 32). Damit ist aber für die Reliktgruppe keine genügende Besonderheit ausgedrückt. Um Verhalten und Wesen der Arten an vorgeschobenen Posten zu beurteilen, müssen wir, für jede einzeln, prüfen, welcher Höhen- gürtel ihr Wohngebiet ist. In die alpine Stufe ragen die Zürcheroberländergipfel mit 1335 m als höchstem Punkt nicht hinein. Dägelsberg 1253 m und Tößstock 1152 m sind noch jetzt ganz bewaldet. Auf der topographischen Karte ist das Waldbild ein typisch durch Rodung in bergigem Gelände zerrissenes. In den nordschweizerischen Voralpen wird die Waldgrenze von Imhof?) auf 1650, im Säntisgebirge als Minimum der Schweiz auf 1560 m festgesetzt (in Brockmann-Jerosch 1919 Tafel IV ist eine Isohyle von 1500, im Jura eine von 1400 m gezogen). Die Subalpinstufe ist für die Nordschweiz zwischen 1350 und 1800 m gelegen. Da das Mittelwerte sind, so kann für den nördlichsten Streifen der Voralpen eine Abweichung der untern Grenze der subalpinen Stufe nach unten vorausgesetzt werden, sodass das Zürcheroberland noch daran teil hätte. Die scharfe Trennung zwischen der alpinen und den darunter ge- legenen Höhenstufen, die wir durch die Baumgrenze markiert sehen, wird von der Gesamtheit der Gefässpflanzen nicht gleicher Weise eingehalten, und von allen Arten, die uns im vollen Einklang nur mit dem alpinen Klima (oder dem ihm ähnlichen arktischen) zu stehen scheinen, beschränkt sich nur ein Teil auf die alpine Stufe. | Gleichviel durch welch ein Klima die Arten unserer Gruppe geprägt sein mögen — es gilt festzustellen, ob ihr Vorkommen in der subalpinen oder montanen Stufe Ausnahme oder Regel ist. Um den Höhengürtel, an dem eine Art primär wohnt, zu bestimmen, darf man sich nicht nur an die obersten Höhenzahlen ihres Vorkommens. in den Alpen halten,3) sondern muss auch die untere Grenze ihres heutigen natürlichen Vorkommens berücksichtigen. Statt auf Zahlen habe ich den Hauptwert auf Urteile verschiedener Autoren gelegt, die in einer Manuskript gebliebenen Tabelle zusammen- gestellt wurden. 1) Heer, 1879, S. 582. Gradmann 1905—1914, S.16. Diels gebraucht „Oreophyten“, um den Gegensatz der oberen Zonen eines Berggeländes zu den unteren — also der „alpinen* zu den „montanen“ — allgemein auszudrücken (1910, S. 9). ?) Die Waldgrenze in der Schweiz. Gerland’s Beiträge zur Geophysik, Bd’IV. Heft 3, 1900. : 8), S. Hegi 1902, S. 287, Kol. 2. 108 276 u a [4 In einer kurzen Publikation von 1904 "hat Hegi 13 subalpine Arten, die er zu den Glazialrelikten gerechnet hatte, wieder von diesen getrennt. „Die vollständige Identität der Verbreitungsareale mit den übrigen Glazial- pflanzen“ hatte Hegi 1902 (S. 300) bewogen, subalpine Arten den alpinen gleichzustellen. Aus dem gleichen Grunde behalte ich alle 80 Arten in der Uebersicht bei, um zu zeigen, dass noch mehr Arten unter den Ge- sichtpunkt subalpiner und sogar montaner Arten fallen. Zusammenstellung der Glazialrelikte Hegis nach den Höhenstufen ihres Wohngebietes in den Alpen. Von 80 Arten (Hegi 1902) bewohnen 37 die Montanstufe, davon 3+ ausschliesslich, 74 die Subalpinstufe, „ 15+ E: 48 die Alpinstufe, 2 2+ a Von 67 Arten (Hegi 1904) bewohnen 26 die Montanstufe, davon 3 + ausschliesslich, 61 die Subalpinstufe, „ 14+ 5 41 die Alpinstufe, 5 2+ e Die Nivalstufe der Rätisch-Lepontischen Alpen berühren 33 Arten (nach Braun 1913). In der Flora von Hernstein in Niederösterreich hebt Beck 1884 im Standortskatalog die praealpinen undalpinen Arten hervor. Die Formationen der Legföhre und der Voralpenkräuter gehören dem praealpinen Floren- reiche an (8. 73). Danach trifft von 80 Glazialreliktarten auf 42 das Merkmal „praealpin“ zu, auf 19 das Merkmal „alpin“, worunter Homogyne alpina mit Fragezeichen versehen ist. Praealpin sind ausserdem noch Arten wie Bellidiastrum, die Hegi nicht mitgezählt hat. In der Gruppenbildung zu florengeschichtlichen Ermittelungen sind Eichler, Gradmann, Meigen weiter gegangen. Von den 80 Arten unserer Gruppe sind 41 unter den Gebirgspflanzen von Baden, Württemberg und Hohenzollern, deren Verbreitung ermittelt wurde. Davon sind 6 montan (alle von Hegi 1904 ausgeschieden), 5 montan, speziell praealpin, 10 (hochnordisch-) subalpin, 20 alpin. An der Allgemeinverbreitung in den Alpen gemessen ist die grosse Mehrzahl der Glazialreliktarten des Zürcheroberlandes regelmässig, nicht ausnahmsweise, in der subalpinen Stufe zu treffen. Die Gruppe ist auch nach der Verminderung (Hegi 1904) richtiger mit „subalpin“ zu bezeichnen. Nach meinen im Florenkatalog niedergelegten Untersuchungen habe ich die Höhenerstreckung der 80 Arten studiert und mein Augenmerk besonders auf die tiefsten Fundorte gerichtet. Einzelne tiefe Vorkomm- nisse, z.B. von Soldanella und Orepis aurea, halte ich für ausnahmsweise verschleppt. Sie sind in der umstehenden Uebersicht nicht ausgeschaltet worden, weil gezeigt werden soll, welche Tiefen die Arten tatsächlich erreichen und + dauernd auch bewohnen. Die tiefsten Punkte liegen, je nach der Natur des Standortes, auf den Vorbergen, an den Hängen oder im Tale. 277 109 Lasse ich 4 Arten, für die nicht genug Höhenzahlen vorliegen, weg, nämlich Phyllitis Scolopendrium, Carex brachystachys, Circaea alpina und Petasites niveus, so gibt die folgende Zusammenstellung über die bis jetzt ' bekannten tiefsten Fundorte im Obertoggenburg Aufschluss: Die tiefsten Fundorte von 76 Glazialreliktarten Hegi’s 1902 nach Standort und Höhenlage im Obertoggenburg. = u El» | = . SI. as = = | se « a3 Eee le Is8|e |#E| ES! 20,028 Tiefste Fundorte =ı5|32=:|3 5257 <2 2| 22/5 r pe — B a] ’ . ee ee = zwischen = 5“ u = 1600 u. 1800 n 1400 u. 1600 m 1200 u. 1400 n eo 5 wo] Artenzahl 1 a 19 11000 u. 1200 n 1 2 22 | 800 u. 1000 n | 6 2131-1. — | 1 Sa Artenzahl | 24 | 17 1-81. 7 | 7) a| 2] 1a al oo Bei 17 dieser Arten stammen meine tiefsten Höhenangaben aus dem südlichen Gebietsteil, z. T. weil da für das Tiefherabsteigen Gefälle und einzelne Standortsbedingungen wie südexponierter Fels günstiger sind, z. T. weil Angaben aus dem nördlichen Gebietsteil ohne Höhenzahlen im Zweifelsfalle nicht benutzt werden konnten. Die Uebersicht zeigt, dass die tiefsten Fundstellen nicht für die meisten Arten (nur 8) die Flussufer sind, sondern dass Fels (24) und Alpweiden (17) einen grösseren Anteil daran haben, und dass Wald mit Waldrand und Gebüsch mit 11, Moor mit 7 Arten ebenso in Betracht kommen. Welchen Raum nimmt die Gruppe der 80 Arten in jedem Höhengürtel ein? Um dafür ein Mass zu bekommen, bediente ich mich einer graphischen Darstellung der Höhenverbreitung dieser Arten im Obertoggenburg. Auf Millimeterpapier zog ich für jede Art einen Strich von der Höhe des obersten bis zu der des untersten Vorkommnisses. Ich liess Interpolation zwischen den einzelnen Fundstellen gelten unter der Voraussetzung, dass in einem natürlichen Talsystem mit einer (geradlinig gemessenen) Axe von 25—30 km die Lücken biologisch überbrückbar seien. Lässt man die Annahme gelten, so können die folgenden Zahlen als Werte dafür ange- sehen werden, wie stark jede Höhenstufe von der Gruppe der 80 Arten bewohnt oder gleichsam von ihren Keimen durchzogen ist. Berechnung eines Verhältnisses zwischen der möglichen und der tatsächlichen Erstreckung der Glazialreliktarten durch die einzelnen Höhenstufen. Lage der Stufen bei vollständiger tatsächlich im Gebiet Besetzung möglich besetzt 0/o Alpinstufe .. 1890-2300 m | 25.80 = 2000 Punkte | 841 Punkte 42,05 Subalpinstufe | 1350—1800 m '22,5.80 = 1800 Punkte | 1522 Punkte | 84,55 Montanstufe.. | 620-1350 m |36,5.80 = 2920 Punkte | 2103 Punkte | 72,02 Verkleinerung: 20 m = 1 mm. 110 278 Wenn alle 80 Striche den Höhengürtel ganz durchziehen, ist er voll- ständig besetzt, für die Alpinstufe z.B. ergeben 25mm mal 80 = 2000 Punkte. Länge der summierten Striche dieser Stufe = 841 Punkte. Prozentuales Verhältnis = 42,05 °/o. Diese Aufstellung lässt die Subalpinstufe noch ausgesprochener als Wohngebiet der in Rede stehenden Gruppe erscheinen und vergrössert den Anteil der Montanstufe gegenüber dem der alpinen, umgekehrt als ' es bei der Aufstellung nach Allgemeinurteil geschah. Die Betrachtung der 80 Arten nach Standorten, an denen sie im Obertoggenburg heimisch sind, lehrt, dass 32 Arten vorwiegend Fels und Felsschutt bewohnen, 6 Weide-, 15 Waldarten sind, 9 den die Waldgrenze begleitenden Strauchgürtel charakterisieren, 5 die Streuematten und 3 die alpinen Riedbestände auszeichnen. Die Bedeutung der Felsenvegetation in der Frage der Relikte auf Voralpengipfeln, die schon von Kägi (1913) hervorgehoben wurde, bestätigt sich hier wieder. Eine Prüfung der 80 Arten auf ihre Allgemeinverbreitung, ausgeführt nach den Angaben in Schinz und Keller, Flora der Schweiz II (1914) ergibt, dass 45 Arten mit geringen Ueberschreitungen mittel- und süd- europäische Gebirgspflanzen sind, 1 Europa und die Arktis und 3 Eurasien und die Arktis bewohnen, 12 Arten Europa und Teile von Asien ohne die Arktis bewohnen, 17 Arten eine weite, zum grössern Teil auch ark- tische Verbreitung auf der Nordhemisphäre besitzen, und 2 Arten Kos- mopoliten sind. Von den 45 erstgenannten sind nur 3 Alpenendemen: Salix arbuscula ssp. Waldsteiniana, Rhododendron hirsutum, Cirsium spinosissimum. Ueber einen speziell die Voralpen auszeichnenden Endemismus, der sich in Bildung von Subspezies oder Varietäten äussern würde, ist mir nichts bekannt, wenn man von den in den Alpen überhaupt polymorphen Formenkreisen von Alchemilla und Hieracium absieht. Die angeführten Verbreitungstatsachen führen mich zu folgendem Schlusse: Die Gruppe der 80 Glazialreliktarten von Hegi 1902 ist nach Höhen- verbreitung, Standort und allgemeiner Verbreilung zu wenig einheitlich, als dass sich die Relikthypothese in seiner Fassung damit verteidigen liesse. Obschon bei jeder Gruppenbildung Ausnahmen zugegeben werden müssen, so doch nicht in dem Masse. Zu den von Hegi 1904 ausgeschlossenen Arten (13) stelle ich noch: die montanen Gymnadenia albida, Carduus Personata, Cicerbita alpina; die montan-subalpinen Orchis globosus, Saxifraga rotundifolia, Potentilla caulescens, Epilobium alpestre, Gentiana lutea, Globularia nudicaulis, Valeriana tripteris, Campanula cochleariifolia, Adenostyles Alliariae; die subalpinen Carex brachystachys und ferruginea, Salix arbuscula ssp. Waldsteiniana, Rumex arifolius, Trifolium badium, Primula Auricula, Ve- ronica fruticans und fruticulosa, Tozzia alpina, Homogyne alpina, Willemetia stipitata, Petasites niveus, Cirsium spinosissimum, Hieracium bupleuroides, weil sie nicht vorwiegend alpin sind; Selaginella selaginoides, Nigritella 279 111 nigra, Alnus viridis, Sagina saginoides. Sorbus Chamaemespilus, Polygonum viviparum und Potentilla aurea, weil sie im Zusammenhang mit dem Alp- weidebetrieb stehen; Rhododendron hirsutum, Soidanella alpina, Veronica aphylla wegen Vorkommen im Walde, Arabis alpina wegen offensichtlichem und Sieversia montana wegen sehr wahrscheinlichem Windflug. Betrachten wir positiv, welche Merkmale die Artengruppe am meisten auf sich vereinigt, so finden wir: subalpin (74), praealpin nach Beck (41 bis 42) (ohne oder mit Nigritella), mittel- und südeuropäische Gebirgs- pflanzen (45); Fels und Felsschutt bewohnend (32), im Obertoggenburg die Montanstufe berührend (59), abundant (42), frequent (über 10 Fund- stellen gezählt) (52), abundant und frequent zugleich (39). Als wichtigster Gesichtspunkt geht nach meinem Dafürhalten die Uebereinstimmung mit den praealpinen Arten des Krummholzgürtels nach Beck hervor. Dieser macht auf die pflanzengeographische Wichtigkeit der Voralpengewächse (= praealpinen) aufmerksam, die durch ihr geselliges Auftreten wichtige Anhaltspunkte zur Erkennung des Beginnes der Vor- alpenregion (Subalpinstufe) geben (1890—93, Bd. II, S. 16 u. 1884, S. 57). Die hochnordisch-subalpine Gruppe Gradmanns ist auf den Verbreitungs- zusammenhang mit Pinus montana gegründet (1905—14, S. 79). 11 unserer Arten aus der alpinen Gruppe Gradmanns sind nach Beck auch praealpin. Alnus viridis und Pinus montana sind im Obertoggenburg noch reich- lich und zerstreut wohnhaft, sodass ich sie für heimisch halte. Beginnende Vermoorung an Legföhren tragenden Hängen (Brämacherhöhe im Speer- gebiet 1644 m), Bestände von aufrechter Bergföhre neben Mooren mit niederliegenden Formen (Rietbachmoos ob Ebnat 1116 m) (vergl. S. 175) deuten darauf hin, dass die Moorstandorte der Bergföhre von deren Fels- standorten abzuleiten sind. Ein Vorkommen von Voralpengewächsen im Areal der Bergföhre darf daher mit dieser Art verbunden betrachtet werden.') 7. Das Verhältnis der vorgeschobenen Posten zum Hauptareal. Im „Pflanzenleben der Alpen“ erwähnt Schröter bei der Besprechung des Areals der Alpenpflanzen häufig die vorgeschobenen Posten. Die Verbreitung der Alpenrosen gibt ihm Gelegenheit, die Beziehungen dieser vorgeschobenen Posten zum Hauptareal logisch zu erörtern. Seine Gliede- rung beruht 1. auf der Einwanderungsrichtung, 2. auf der Einwanderungs- zeit. Beides sind bis anhin subjektive, der Auffassung der Forscher entspringende Kriterien. Die kurze Bezeichnung der möglichen 4 Fälle ist folgende (l. e. $. 119): | 1. Vorposten. . . . .. . Expansionsstandorte . ) Centrifugale 5 l2. Glazialreliktvorposten . a | Reliktstandorte . . . ANeTBe ie) 3. Glazialreliktnachzügler . | Centripetale RER Reststandorte . g Verbreitung 3 END (Isolierung durch Kultur) (Wanderreste) 1) M. Jerosch zitiert Heer (1866), der in dem häufigen Vorkommen von Pinus montana in den Pfahlbaufunden auf eine Klimaänderung gegenüber der Jetztzeit schliessen will. 112 280 ‘Die Annahme, dass centripetale Verbreitung vorliege, steht und fällt mit der Vorstellung eines einstigen, das jetzige in der Richtung der vorge- schobenen Posten überschreitenden Hauptareals. Die Seltenheit oder das Fehlen von Fossilien der Arten der Alpinstufe macht die Lagebestimmung dieses Hauptareales sehr hypothetisch oder unmöglich. Im Prinzipe ist die Verbindung der Zentren des einstigen und des jetzigen Areales die Einwanderungsrichtung. Je näher sich die beiden Areale sind und je mehr sie sich in der Grösse unterscheiden, desto mehr werden sich Abweichungen von jener Haupteinwanderungsrichtung ergeben. Ob ein Reliktstandort vorliegt oder nicht, wird von der klimatischen Argumentation abhängig gemacht. Den Reliktbegriff präzisierend sagt Schröter (1908, S. 119), dass „Relikte“ nur Pflanzen an Standorten genannt werden sollen, die sie nur unter der Herrschaft anderer, klimatisch von der Gegenwart abweichender Besiedelungsbedingungen erreicht haben können. Auch da verlässt uns der objektive Maßstab. Die Erscheinung der Naturalisation, das Gedeihen vieler Alpenpflanzen in Tieflandskulturen spricht gegen das beschränkte Angepasstsein der Arten an ein eng um- schriebenes Klima. Die Schlüsse, die aus der Schätzung der klimatischen Bedingungen der Arten auf deren Wanderungsfähigkeit und aus der Vor- aussetzung schrittweiser Wanderung auf ehemalige, klimatisch günstigere Wanderungsbedingungen gezogen werden, sind nicht zwingend, zumal da für Areallücken mittlerer Grösse die Möglichkeit der Ueberbrückung bei Umständen wie in der Gegenwart eingeräumt werden muss. Ebensowenig kann uns ein zweites Merkmal für Fall 2 und 3, nämlich die Erklärung der Erhaltung der vorgeschobenen Posten, die Reliktnatur der Standorte sicherstellen. Von den Glazialreliktvorposten heisst es: „... sie haben sich nur durch die Gunst des Standortes gegen die Konkurrenz halten können“, von den Glazialreliktnachzüglern: „die Zerstückelung ihres ehemaligen Haupt- areals ist Folge der Konkurrenz klimatisch begünstigter Arten“ (Früh und Schröter 1904, S. 385). Die die Konkurrenz ausschliessende Gunst eines Standortes muss bis auf die Gegenwart wirken, um die vorgeschobenen Posten zu erhalten, kann also ebensogut für Besiedelung in der Gegen- wart als in der Vergangenheit sprechen. Ueber Fall4 kann nach archaeologischen und historischen Dokumenten geurteilt werden. Als pflanzengeographisch bestimmbar bleiben nur die Expansions- standorte übrig. Mit grosser Wahrscheinlichkeit zum heutigen Areal als Ausläufer gehören nach Schröteralle Standorte, „welche durch geringe Entfernung und zahlreiche Zwischenstationen, durch Wasserläufe und Waldschluchten in klarem biologischem Zusammenhang mit dem alpinen Hauptareal stehen“ (1908, S. 120). Den biologischen Zusammenhang klar zu machen, darauf muss es an- kommen. Dieser Weg ist der pflanzengeographischen Forschung offen. Ist sein Ergebnis negativ und auch nicht durch Fall 4 verursacht, so ist man berechtigt, Reliktfloren anzunehmen. 281 113 Der biologische Zusammenhaug zwischen vorgeschobenen Posten und Hauptareal wird mit der Ueberbrückbarkeit der Lücken augenscheinlich, ') sei es, dass Fels und Feuchtigkeit in Waldschluchten oder Wasserläufe selbst das weite Herabsteigen „alpiner* Arten erklären, sei es, dass ge- ringe Entfernung für aktives Samenausstreuen mit passiver Beförderung auf kleine Distanz (M. Jerosch, S. 10) Gewähr bietet. Auch Samenver- frachtung durch Tiere auf grössere Distanz, wenn sie, wie bei Gewohn- heitsflügen der Vögel (vergl. Braun 1913, S. 149f.), Bi rein zufällig sind, gehören in den biologischen Zusammenhang. „Der Unterschied von Kontinuität und Disjunktion kann kein scharfer sein.“ „Es ist also zum Teil Sache der Willkür, wo man die Kontinuität als gestört betrachtet,“ sagt Diels (1908, S. 15£.). Die Werte für die kritische Zone abzustecken, wird mehr und mehr versucht. Die Standorte der Alpenrose im Zürcheroberland findet Schröter im Zusammenhang mit dem Hauptareal. Die Entfernung vom nächst süd- lichen beträgt 12 km. Rhododendron ferrugineum in Schneisingen (Kt. Aargau) befindet sich 30—40 km von den Alpen entfernt. Sie wird als Glazialrelikt gedeutet, ebenso wie die gleiche Pflanze bei Neukirch-Buhwil bei Bischofszell (Kt. Thurgau), deren nächster Standort am Wattbach bei St. Gallen (Schmid 1905, S. 196) 18-20 km südöstlich liegt. Ich habe die Kartendistanzen zwischen dem südlichsten Standort der subalpinen Arten im Zürcheroberland nach Hegi und dem nächsten, wenn möglich vom Rücken Regelstein-Speer gewählten Fundort im Obertoggen- burg gemessen und gefunden, dass die Entfernung im Mittel 12,59 km beträgt. Bei 31 Arten liegt sie zwischen 45 und 10 km, bei 41 Arten zwischen 10,5 und 20 km, bei 6 Arten zwischen 20,5 und 25 km. Die letzten 6 sind: Phyllitis Scolopendrium, Lunaria rediviva, Arabis alpina, Sorbus Chamaemespilus, Potentilla Orantzii, Gentiana Clusii. Von diesen sind nur die drei letztgenannten Arten, die den Reliktgedanken nahelegen könnten. Nach Standorten der betreffenden Arten geordnet, ergeben sich Mittel für Fels- und Felsschuttpflanzen von 145 km „ Waldarten BR 6 De „ Alpenheidepflanzen „12,389, „ Weidepflanzen „AB N „ auf Streurieden wachsende RR 11,02 Durch Auffinden von Zwischenposten können sich diese Distanzen noch verringern. Gerade die für eine Relikthypothese im Sinne von Hegi wichtigsten Fels- und Felsschuttpflanzen haben Entfernungen, deren andauernde Ueberbrückung kritisch ist. Ihr Mittel 14,5 km liegt zwischen den von 1) „Im allgemeinen lässt sich Kontinuität annehmen, solange die Individuen nur so weit voneinander getrennt sind, dass die Lücken mit Hilfe ihrer natürlichen Verbreitungs- mittel andauernd überbrückt werden.“ „Zahlreiche Pflanzen zeigen gegen die Grenzen des absoluten Areales eine unverkennbare Auflockerung ihres Bestandes.“ „Weit ent- legene Vorposten oder Exklaven beruhen entweder auf sprunghafter Vorschiebung des Areales, oder sie bezeichnen als letzte Relikte den Rückzug der Hauptmacht der Art.“ Diels 1908, S. 15 £. 114 282 - i Schröter gebrauchten Beispielen verschiedener Deutung. Beck teilt die Luftliniendistanzen mit, die die niederösterreichischen Voralpengipfel mit „arktisch-alpinen* Arten von der Alpinstufe des Wiener Schneeberges oder des Gippels entfernen (1884, S. 76). Sie liegen zwischen 4 und 51,5 km, das Mittel aus 7 Zahlen ist 15,8 km, also meinem Resultat sehr ähnlich. Ueber die Streckenlänge von Windverfrachtungen der Samen einige Angaben: nach Vogler (1908, S. 738 £.) ist in der alpinen Stufe Wind- transport von leichten Gegenständen, wie trockenen Blättern auf 10—25 km nachgewiesen. Braun (1913, S. 67) urteilt, dass Laubblattverfrachtungen über Zwischenräume von 5—10 km nichts Ueberraschendes haben. Gräntz (S. 118) gibt zu bedenken, dass im Hochgebirge die horizontalen Entfernungen, die durch Windwanderung überwunden werden, wegen dem zerklüfteten, dem Winde überall Hindernisse bietenden Bau des Gebirges meist nur gering sein können. Demgegenüber trifft für die Nordabdachung der Alpen die Ueberlegung von Vogler (1908, S. 732) zu, dass Samen, die von erhöhten Standorten, wie Gipfeln und Gräten, weggeblasen werden, während der längeren Fall- zeit, bis sie am Boden anlangen, viel grössere Horizontaldistanzen zurück- legen können. Die zürcherisch-st. gallisch-appenzellischen Voralpen kommen nach Liez!) zwischen die Massenerhebungskurven von 750—1000 m zu liegen. Das ist ihre mittlere Höhe, wenn sie eingeebnet würden. Der Speergipfel überragt diese Höhen um 1200-950 m, der Säntis um 1750-1500 m. Treffend schildert Christ das Relief der Nordostschweiz: „die schroffe Zinne der Kalkalpenwand“, „der Sentis, zu dem sich die waldigen und felsigen Vorberge in reichen und wechselnden Coulissen erheben“ (1879, S. 173 u. 175). Das allmähliche Absinken der Landschaft nach Norden, die wenig tiefe Durchtalung können für die Weite der Ueberstreuung von den genannten Gipfeln aus nur günstig wirken. Es ist gar nicht gesagt, dass die vorgeschobensten Posten vom nächst- gelegenen abgeleitet werden müssen. Der undichte Rand, der ein Haupt- . areal umgibt, kann von diesem selbst her besiedelt worden sein; die hier erzeugte Samenfülle macht es wahrscheinlicher. Schlatters Vergleich: „der über unsere Höhen verbreitete Schleier von Alpenpflanzen“ gibt dieser Anschauung Ausdruck. „Unterdrückt, vertrieben an einer Stelle erscheinen sie an passenden, freigewordenen Plätzchen wieder“ (1915, S. 130). Bei dieser Auslegung wären die mitgeteilten Kartendistanzen kleiner als die biologisch überbrückten. Für die Dichte des nach aussen aufge- lockerten Artareals geben sie aber doch einen Anhaltspunkt. Rytz macht den Vorschlag, dass die untere Grenze des Vorkommens alpiner Arten so zu ziehen sei, dass noch alle Standorte inbegriffen werden, an denen sich eine Art selbst schrittweise weiter verbreiten kann. Alle andern Standorte sollen nicht mehr zum arteigenen Areal gehören. Jenes 1) Liez H. Die Verteilung der mittleren Höhe in der Schweiz. Jahresber. der geogr. Ges. von Bern. XVIII. 1903. Diss. Bern. (zitiert nach Brockmann 1919, S. 48). 283 115. ’ treffe für die Schuttstandorte der Alpen, dieses mit seltenen Ausnahmen für die Kiesalluvionen zu. - Einbürgerung alpiner Pflanzen in tiefen Lagen von den Ufern aus kommt doch öfter vor. Braun führt Beispiele vom Rhein zwischen Land- quart und Fläsch, vom Isonzo, von Feldkirch im Vorarlberg, von den bergamaskischen Voralpen an (1913, S. 221 f.); Höhn eines vom Sihlsprung. Hegi räumt der alpinen Heidefiora Bayerns eine Mittelstelluug zwischen den an Flussufern herabgeschwemmten Arten und der als Glazialrelikte ausgelegten Hochmoorflora ein, ist also auch geneigt, die Besiedlung der Heide mit „alpinen“ Arten vom Flussufer her anzunehmen (1905, S. 136). Ein Flussuferstandort, durch Eigenausbreitung dauernd erworben, gehört zu dem biologisch-arteigenen Areal (Rytz). Während es Schröter a.a.O. nur auf die Sonderung zwischen neuzeitlich und glazial besiedelten Standorten ankommt, deutet Rytz mit seinem Vorschlag zwei ungleich- wertige untere Grenzen alpiner Arten an, ähnlich wie Braun, der an der obern Grenze der Beerensträucher die generative Grenzline von der durch Vögel höher getragenen vegetativen, an der sie nicht mehr Frucht tragen, unterscheidet. Die Pflanzenwanderung berührte uns hier nicht prinzipiell, sondern im Hinblick auf die Kartierung der Arealränder. Sie wird im Abschnitt „Beurteilung der Areale“ erörtert werden. 8. Einzelbeschreibungen von Stellen mit „alpinen“ Arten im Obertoggenburg. 1. Auf dem Höhenzug zwischen dem Speer und der Einsattelung von Ricken sticht nördlich der auf der Wasserscheide liegenden ebenen Alp Tanzboden bei 1410 m eine Sandsteinrippe flach und nur wenig aus dem Weideboden hervor. Die Alp war am 10. Juli 1914 stark düngerüberführt und bot eine triviale Weideflora mit Leontodon hispidus. Auf dem Felsen fanden sich: Poa alpina, Festuca rupicaprina, Salix retusa, Ranunculus geraniifolius, Dryas octopetala, Trifolium repens, Anthyllis Vulneraria, Lotus corniculatus, Gentiana verna, Veronica aphylla, Bartsia alpina, Plantago montana, Galium pumilum, Bellidiastrum Michelii und Antennaria dioeca. Auf dieser Felsenschwelle von geringer Ausdehnung die gestutzt- blätterige Weide, die Silberwurz und den Felsenschwingel anzutreffen, war überraschend. Der Höhenzug muss im Urzustand bewaldet, jene Felsrippe beschattet gewesen sein, sodass die Ansiedelung der genannten Pflanzen nach der Rodung anzusetzen ist. Die Kartendistanzen von den mir bekannten nächstsüdlicheren Fundorten messen aber nur bis zu 3,8 km bei einem Relief, das nur durch das Steintal schwach eingeschnitten ist. Der bio- logische Zusammenhang ist demnach garantiert. 2. Die Möglichkeit alter Ansässigkeit „alpiner“ Arten auf Gipfeln der Voralpen, die nicht unter den eiszeitlichen Gletschern begraben waren, 116 284 2, “ a pi Be Shaker uwr) a Zu wurde mir nirgends auffälliger als am Hinterfallenkopf, einem Gipfel aus dem Quellgebiete des Neckers. Der Necker greift nicht ins Säntisgebirge wie Thur und Sitter, ent- springt auch nicht an dessen Fuss wie seine Nachbarflüsse Lutern und Urnäsch. Sein Quellzirkus ist im N durch Hochalp 1523 m, ob Oberkenner 1531 m, ob Oberhirzen 1437 m, im E durch Hochfläschli 1474 m und Spicher 1523 m, im S durch Punkt 1464 ob Pfingstboden und Hinterfallenkopf 1533 m umschrieben, ein Gebiet, das aus mächtigen Bänken polygener Nagelfluh aufgebaut ist. Dieser Berg gleicht einer, mit Fallen gegen die Alpen schiefgelegten Lanzenspitze, deren keilföürmig zusammenlaufende Ränder die oberen Kanten steiler Felswände darstellen, die nach N und NE zum Necker, nach SW zur Lutern abfallen: Vom höchsten Punkte führt auf schmalem Grat, der sich nordwestwärts senkt, ein Pfad 70 m hinab auf die Alp Ober-Schirlet. Die Südabdachung trägt eine Nardusweide mit Calluna, Campanula barbata und Arnica. Reste von der einstigen Bewaldung sind als Baum- stümpfe, kleine Waldpartien und farnkrautreiche Abhänge erhalten. Der Abstieg auf der entgegengesetzten Seite führt zuerst durch Wald. An der schmalsten, nur wenige Meter breiten Stelle bei 1480 m ist eine Lichtung, ausgewittertes Nagelfluhgeröll liegt auf dem Boden, von den folgenden Pflanzen bekleidet: Sesleria coerulea, Oarex sempervirens, To- fieldia calyculata+, Gymnadenia conopsea, Thesium alpinum, Polygonum viviparum +, Gypsophila repens, Ranunculus alpestris, Saxifraga mutata, Saxifraga aizoides+, Parnassia palustris+, Dryas octopetala-+, Alche- milla Hoppeana, Anthyllis Vulneraria, Linum catharticum, Polygala Chamaebuxus, Rhododendron hirsutum, Soldanella alpina, Gentiana ciliata, Gentiana germanica, Thymus Serpyllum, Bartsia alpina +, Rhinanthus angustifolius s. str., Zuphrasia salisburgensis, Galium pumilum, Scabiosa lucida, Campanula cochleariifolia, Campanula Scheuchzeri+, Leontodon hispidus. Von diesen 29 Arten gehören die 13 kursiv gedruckten der Hegi’schen Reliktgruppe an. Ein besonderer Reichtum von arktischen Arten ist nicht vorhanden. Weit und auch arktisch verbreitet sind nur die 7 mit einem Kreuz bezeichneten Arten, also '/ı. Die Vereinigung all dieser Arten auf kleinem Raum, auf einer Licht- insel auf bewaldetem Grat, etwas unterhalb des Gipfels auf der dem Anflug aus dem Säntisgebiet abgewandten Seite erscheint eigenartig genug. Auf späteren Exkursionen konnte ich den Zusammenhang dieser Florula mit einer ausgedehnteren Felswandvegetation an der N- bis NE- exponierten Seite des Berges ob der Alp Hinterkühis feststellen. Flora am N-Hang des Hinterfallenkopfgrates bei 1430 m. 28. IX. 1916. Auf dem, am Fusse der Wand angehäuften, überwachsenen Geröll fand ich: am Alpweg neben jungen Picea und Fagus, die unter der Beweidung ge- litten haben, Selaginella selaginoides, Agrostis tenuis, Sesleria coerulea, Carex sempervirens, Carex flava, Luzula silvatica, Gypsophila repens, Aconitum Napellus, Parnassia palustris, Saxifraga rotundifolia, Saxifraga 285 117 aizoides, Alchemilla Hoppeana, Dryas octopetala, Anthyllis Vulneraria, Lotus corniculatus, Linum catharticum, Viola biflora, Rhododendron hir- sutum, Primula elatior, Soldanella alpina, Prunella vulgaris, Thymus Serpyllum, Bartsia alpina, Euphrasia salisburgensis, Rhinanthus angusti- folius, Scabiosa cf. lucida, Campanula cochleariifolia, Campanula Scheuchzeri, Centaurea montana, Homogyne alpina, Chrysanthemum Leu- eanthemum, Leontodon hispidus glabratus, Tussilago Farfara. Dazu kamen in einem dichten moosigen Rhododendron -Bestand: Athyrium Filix mas, Calamagrostis varia, Geum rivale, Geranium silvati- cum, Valeriana sp. (tripteris oder montana), Knautia silvatica. Gegen die Wand nimmt Carex sempervirens zu, an erdigen Stellen findet sich Juncus alpinus, auf Geröll wächst Carduus defloratus reichlich mit Salix retusa, Ranunculus alpestris, Gentiana verna, Galium pumilum, Phyteuma orbiculare, Bellidiastrum Michelii, während an der Felswand Saxifraga oppositifolia, Primula Auricula, Gentiana Clusi (noch sicher- zustellen) vorkommen. Die Beeinflussung durch die Weidenähe sieht man an den genannten Lotus, Prunella, Chrysanthemum und Leontodon. Die 22 kursiv gedruckten Arten sind in Hegi’s Reliktgruppe von 1902. Der beschriebene Ort liegt in der Subalpinstufe und ist durch den Uebergang von Wald zu Geröll- und Felsvegetation gekennzeichnet. Der Vergleich mit der Flora auf dem Kies des Ampferenbodens (s. oben S. 210), der 390 m tiefer, horizontal aber nur einen Kilometer von jenem Felshang entfernt liegt, zeigt, dass einige Arten, die feuchtes Geröll bewohnen, wie die genannten Steinbreche, bis hier herab reichen. Saxifraga oppositifolia kommt auch von Ampferenboden neckeraufwärts an einer feuchten, beschatteten Schluchtwand vor (s. oben S. 218). Besiedelungsmöglichkeit während dem Glazial. Während der breite Rücken von Regelstein in 1318 m zur Risseiszeit und der Höhenzug zwischen Thur und Necker in der Breite von Ebnat zur Würmeiszeit vom Eise bedeckt waren (Frey 1916, S. 66 u. Beil. II), gehören die oben besprochenen Pflanzenstandorte doch je nach der oro- graphischen Beschaffenheit entweder zu nur sommers schneefreien Stellen unterhalb der Firngrenze') oder zu den dem Schnee keine Lagerstatt bietenden Kämmen im Nährgebiet (l. c. Beil. ]). Auf der Karte des Säntisgletschers von Gutzwiller (1873) ist das Sammelgebiet des Neckers wie auch das Kronberggebiet als unvergletschert eingetragen, und Frey gibt auf seiner Karte am Hinterfallenkopf-Südhang einen erratischen Block zwischen 1300 m und 1400 m an. Für die Datierung der Hinterfallenkopfflora stünde also das Feld bis in die letzten Gletscherzeiten frei. Die Zeitbestimmung ist aber belanglos, solange nicht synoekologische oder systematische Gründe eine sicherere Grundlage dafür geben als die umstrittene klimatische es ist. !) Nach Frey, S. 90, lag sie bei einem gewissen Gletscherstand bei 1200—1250 m. 118 286 Pe zZ a r An synoekologischen Gründen ziehe ich einen ehemals dichteren Krummholzgürtel in Frage‘), an systematischen das Auffinden von An- zeichen des Endemismus an den Pflanzen der vorgeschobenen Posten.”) % Saxifraga oppositifolia hat sich am Bodensee zu einer robusteren Rasse (var. amphibia Sündermann) ausgeprägt, was für ein höheres Alter der Ansiedlung spricht und die Deutung dieses Postens als Glazialrelikt erhärtet. 9. Bilanz der Argumente. Wir wollen die Ansichten der Forscher, die sich am meisten mit der Reliktfrage auf Voralpengipfeln beschäftigt haben, über folgende 4 Punkte in Erwägung ziehen: Einwanderungsrichtung, Wanderungsart, Wanderungszeit, Areale. 1. Schlatter (1874, S. 371 £.) gewinnt aus einer für die Kantone St. Gallen und Appenzell durchgeführten Verbreitungsstatistik die Ansicht, „dass für unsere Gegend die arktische Flora denselben Verbreitungsgesetzen unterlag, wie sie für die alpine Flora gelten; d.h. der nordische Teil unserer Flora ist ebenfalls aus den Zentralalpen, aus Bünden, eingewandert.“ Hegi (1902, S. 276 u. 305) lässt die Einwanderung der diluvialen Alpen- flora ins Schnebelhorngebiet von S nach N erfolgen, die der nordischen Arten von N nach S. Ein Teil der Meinungen über die Einwanderungsrichtung hängt mit der Anschauung über das Transportmittel zusammen. Für Zeer (S. 579) sind es die Endmoränen und eiszeitlichen Gletscher- wasser, Kägi (1905, S. 87) spricht von Pflanzentransport durch Gletscher mit seinem Schutt, für Schlatter (1874, S. 376) ist es hauptsächlich das strömende Bach- und Flusswasser. Schreibt man dem Wind eine grössere Rolle zu, wie Nägeli (1903, S. 69) und Höhn (S. 45), so ist Besiedelung von den höheren Alpenketten her, dem „alpinen Ausstrahlungsgebiet“ nach Kägi (1913, S. 585), sowieso gegeben. Beck (1904, S. 158) konstatiert die zahlenmässige Abnahme der alpinen und der voralpinen Arten von S nach N in den nördlichen Kalkalpen Nieder- und Oberösterreichs. In den Appenzeller Voralpen nehmen nach Schmid (1905, S. 162) die abeap anzen auch von den südlichen zu den nördlichen Ketten ab. Schröter (1883, S. 36) nennt die ee Posten „Nachzügler“, weil ihre Verknüpfung mit der diluvialen alpin-arktischen Flora im Vor- land der Alpen nahe liegt. Es wäre eine passive Rückwanderung durch Aussterben, dasWieder-Einziehen eines zur Eiszeit ausgesandten Ausläufers. Rytz (5.110) ist für den Alpenflor von Napf und Gurnigel im bernischen Hügelland der gleichen Ansicht. Vorstoss oder Rückzug lassen sich aus 4) Im Kruzelried bei Schwerzenbach, Kt. Zürich, folgt auf die Dryasflora zuerst Torf mit ziemlich häufigen Kiefernresten (Brockmann-Jerosch 1910, S, 109). Das sind aber ge- meine Kiefern. 2) „Ist der progressive Endemismus geringfügig, so gelingt das Auffinden der von ihm geprägten Formen erst bei peinlicher u. minutiöser Detailforschung.“ Diels 1908, S. 24. 287 189 EEE SE SLTRBEER 5; > einem stabilen Verbreitungsbilde überhaupt nicht ablesen, wenn nur ein Zentrum in Frage kommt. Für die Alpenrosen urteilt Schröter (1908, S. 120), dass wir kein Mittel - haben, den Weg ihrer Einwanderung in das alpine Vorland zu ermitteln. ob er sich zum jetzigen Hauptareal zentripetal oder zentrifugal verhalte. Einwanderung von West nach Ost sei auch nicht ausgeschlossen. Gradmann (1905—14, S. 73) sagt, dass sich Schwarzwald und Alb genau wie Bestandteile des Alpengebietes selbst verhalten, von dem sie doch durch erhebliche Zwischenräume (100 km) getrennt seien: Bei sämt- lichen Arten der alpinen Gruppe sprächen die tatsächlichen Verbreitungs- verhältnisse durchaus nur für die Wanderungsrichtung von S, SE oder SW. Für eine Einwanderung N-S ins Schnebelhorn-Gebiet müsste die Ab- nahme arktischer Arten in dieser Richtung zeugen. Die von Hegi (1902, S. 278 f.) angeführten Beispiele von Rubus Chamaemorus, Saxifraga nivalis, Cornus sueeica und Pedicularis sudetica, die nur bis in die Sudeten gelangten, können die Einwanderungsrichtung ins Zürcheroberland nicht bestimmen. Schlatter’s Statistik (1873, S. 370) hat nachgewiesen, dass die Anreicherung arktischer Arten nach Norden nur scheinbar ist, weil die mittel- und südeuropäischen Gebirgspflanzen hinter den meist weit und auch arktisch verbreiteten zurückbleiben. Braun (1916, S. 83) nimmt an, dass das Inntal eine Haupteinfallspforte für die nordisch-alpine Flora in Graubünden gebildet habe, also eine Wanderung entlang der NE-SW verlaufenden Talfurche. Die Auffassung, dass die vorgeschobenen Posten „alpiner“ Arten von den Alpen ausgestrahlt sind, hat am meisten für sich. Der genauere Weg der Wanderung kann aus einem kleinen Gebiet nicht erschlossen werden. Neben der Hauptkomponente S-N können andere von NE oder SW, parallel dem Längsverlaufe der Voralpenketten, bestehen. 2. Den florengeschichtlichen Hypothesen liegen mehr oder weniger gefestigte Anschauungen über die Wanderungsart der Pflanzen zu Grunde. Auf den vorhergehenden Seiten wurden schon berührt: das aktive Wandern und passives Wandern durch Transport von Keimen oder Pflanzen mit ihrem Substrat durch die physischen Kräfte der Luft-, Wasser- oder Eis- ströme und der Verwitterung und Schwerkraft. Dass die Alpenströme bei Hochwasser Pflanzen herabschwemmen, ist zu augenfällig, um bezweifelt zu werden, nur darf man nicht ausser Acht lassen, dass die Kiesbänke auch durch den Wind besiedelt werden. Das Urteil von Siegrist (S. 66): „Ich habe über die Schwimmfähigkeit von Samen der Ufervegetation keine Untersuchungen unternommen, indem nach meinen Beobachtungen die Samenverbreitung durch Wasser eine geradezu unbedeutende Rolle spielt gegenüber der Verbreitung durch den Wind“ lässt sich erklären, da sich Alpenflüsse nach ihrer Läuterung durch einen See, wie an Siegrist’s Untersuchungsgebiet Schachen bei Aarau, anders verhalten .als vorher. !) 1) Die bekanntesten Beispiele herabgeschwemmter Alpenpflanzenkolonien finden sich oft beim Eintritt, nie nach dem Durchgang des Flusses durch einen See: Kandergrien b. Thun, Gäsi b. Weesen, Rheinmündung in d. Bodensee, Isar b. München, Enns, Ybbs, Save u. Isonzo im ehem. Oesterreich (diese nach Beck 1904, S. 155). 120 288 B Im allgemeinen wird der Pflanzenverbreitung durch Tiere noch wenig Wichtigkeit beigemessen. Vogler (1908, S. 736) urteilt, dass die Verbreitung durch Tiere in der alpinen Stufe ganz zurücktrete im Einklang mit dem geringen Tierleben, das dort herrsche. Aus den Prozentzahlen der Arten mit zoochoren Ver- breitungsmitteln ergibt sich dies wohl, das Weidevieh kann aber mit der Erde Samen vertragen, ohne dass Häkel- oder Klettanpassungen nötig sind. Es ist schon öfter darauf aufmerksam gemacht worden. Gradmann sagt darüber (1900, S. 98): „Endlich dient häufig der Erdboden als Be- festigungsmittel, mit dessen Hilfe sich kleine Früchte und Samen an die Hufe und Klauen der Tiere, an das Schuhzeug der Waldarbeiter und die Räder der Holzwagen anheften.“ Braun (1913, S. 207) stellt fest, dass in den Rätisch-Lepontischen Alpen die Verbreitung von Ranunculus geraniifolius mit dem Schafweid- gang übereinstimme. Roth (S. 88) übernimmt die von Schlatter gemachte Bemerkung, Aco- nitum Napellus unter den Felsen von Gräplang sei durch Vieh dahin verschleppt, Amberg (S. 120) spricht für dieselbe Art die gleiche Ver- mutung aus. „Senecio cordatus (= alpinus) wird offenbar vom Vieh verschleppt,“ „aus den Alpen heimkehrendes Sömmerungsvieh kann in seinen Klauen die Samen (alpiner Pflanzen) in einem halben Tage auf die hiesigen Weiden bringen (Umgebung St. Gallens)“ (Schlatter 1915, S. 128 £.). Auf die Möglichkeit der Verschleppung von Pflanzen durch das Weide- vieh machte mich die Umgebung des mit Vieh viel befahrenen Selunwegs aufmerksam. Er führt durch Wald, der gegen die Alp hin an Dichte verliert. Zu beiden Seiten des Weges reicht die Hochstauden-Lägerflur der Alp in wüsten Dickichten in das Unterholz des Waldes hinein. Der Weg ist gepflastert, der Boden in seiner Umgebung aufgerissen, zer- stampft, kotig. Die Alpen sind am Ende des Sommers, besonders nach Kegenperioden, kaum zu begehen, so aufgeweicht und verwüstet sind Erde und Vege- tationsdecke durch den Tritt des Weideviehs. Die grossen Herden bringen bei der Abfahrt von der Alp eine Versetzung von Weide-Erdreich in den Wald zustande, und damit ist die Möglichkeit der Samenübertragung gegeben. Wenn man an den grossen, nach allen Seiten gehenden Viehverkehr im Obertoggenburg denkt — in den Hochalpen Sellamatt, Breitenalp und Selun wird Vieh aus 55 Alpen und Weiden der Umgebung und aus stunden- weiter Entfernung aufgetrieben (Schnider, S. 38) — und an dessen Dauer'), so wird man die Pflanzenverbreitung durch Weidevieh nicht ganz gering veranschlagen. Aus der Arbeit von Linkola (S. 231) bekommen wir Aufschluss über den Einfluss der beginnenden Kultur auf die Flora in Südostfinnland. Er sagt, dass durch regeren Verkehr, namentlich Viehverkehr, die Vegetation der Wege sich ändere: siewerdeindividuenreicherund die Zusammensetzung 1) Mindestens ca. 450 Jahre, da der Name Römer-Hofstatt (Hofstatt b. Starkenbach) 1450 figuriert (Baumgartner 1901, S. 328 u. 353 Anm.). 289 9 121 ihrer Flora nähere sich der der Landstrasse, sodass geschlossen werden darf, dass wanderndes Vieh indirekt oder direkt zur Pflanzenverbreitung beiträgt. Die Gesamtwirkung der Pflanzenausbreitung, die Unmenge der in der Vegetation eines Gebietes verfrachteten Keime halte ich für eine be- deutende expansive Macht, aber Hindernisse orographischer, klimatischer und biotischer Natur halten ihr die Wage. Die grosse Schwierigkeit, aus dem Vergleich der Fundorte auf die Wanderungsart zu schliessen, besteht darin, dass die Erklärung eines Fundortes in den meisten Fällen nicht eindeutig sein kann, wo, wie in der Schweiz, zu den häufigen Wanderungsarten noch der Einfluss der Gletscherbedeckung und der alter Kultur hinzukommen. Im Streite um die Rolle. der schrittweisen und sprungweisen Wande- rung halte ich dafür, dass gemeinschaftliches Wandern langsam vor sich geht und deshalb schrittweis genannt werden darf, während für die ein- zelnen Arten zwischen häufige Schritte kleine Sprünge, seltener grosse Sprünge eingeschaltet sind, Zwischenräume, die nur zu leicht zu grösseren Lücken werden können. Die Arten verhalten sich aber darin sehr ver- schieden. 3. An Versuchen, die vorgeschobenen Posten „alpiner“ Flora auf Vor- alpengipfeln zu datieren, fehlt es nicht. Keller (1896, S. 16 £.) rechnet zu praeglazial-alpinen Arten eine Gruppe von 10 Arten der Flora von Winterthur und Umgebung, darunter 2 unserer Gruppe: Ranuneulus geraniifolius und Campanula cochleariifolia. Hegi (1902, S. 276 u. 278) verlegt die Alpenpflanzensiedelung des Zürcheroberlandes in die Eiszeit, Nägeli (1903, S. 69) und Schröter (Früh und Schröter, S. 385 Anm.) in die Zeit der Rückwanderung der Gletscher, doch schränken beide (letzterer 1908 an verschiedenen Stellen) die Relikt- gruppe ein, indem für einzelne Arten Neuansiedelung aus den Alpen in neuerer Zeit viel wahrscheinlicher sei. Kägi (1905, S. 83) vermutet für Carex firma am Welschenberg, wo bei 1300 m an SE-exponierten Felsen, allen Stürmen ausgesetzt, eine kleine Kolonie besteht, dass ihre Einwanderung in den letzten Jahrhunderten ziemlich sicher sei. Auch Schmid (1905, S. 188) gibt vereinzelte Neuanflüge zu, die Haupt- masse der Alpenpflanzen in den Vorbergen scheint ihm aber längst ansässig zu sein. Für das Beispiel des Hinterfallenkopfs bin ich zur Ansicht gelangt, dass diese Kolonie in der Tat für eine längere Ortsansässigkeit spricht. Als Arten, die einer Reliktdeutung entgegenkommen würden, stelle ich folgende kleine Zahl zusammen: Carex sempervirens, Salix retusa, Ranunculus alpestris, Dryas octopetala, Rhododendron hirsutum, Solda- nella alpina, Gentiana Clusii. Am bezeichnendsten sind Ranunceulus alpestris und Gentiana Clusii. Zu einer ähnlichen Reduktion der Reliktgruppe gelangt Kägi (1905, S. 87). Er sagt inbezug auf das Zürcheroberland: „Eine kleinere Zahl, wie Soldanella, Dryas, Gentiana Kochiana, Bone alpestris, Salix 122 290 ee retusa mag vielleicht schon während der Eiszeit die eisfreien Höhen be- wohnt haben.“ Nach Höhn (1917, S. 44) datieren die „alpinen“ Kolonisten der Hohen Rone aus historischer Zeit. 4. Der Datierung ziehe ich die geographische Erfassung der Areale vor. Gute Ausführungen über den Reliktbegriff findet man bei Wangerin, der auf die Definitionsschwierigkeit hinweist. Sie rührt von den recht verschiedenartigen Erscheinungen reliktartiger Vorkommnisse her. Die Einteilung Schröters haben wir schon behandelt und stimmen ihm bei, dass die darauf gegründete Beurteilung der Glazialrelikte ganz hypothetisch ist. Damit, dass das Wort „Glazial“ in der Verbindung mit Relikt für das Glazialphänomen in allen seinen Phasen, auch des Rückzuges, gebraucht werden kann, wie Schröter (Früh u. Schröter, S. 385 Anm.) wünscht, wird man einverstanden sein. Erwünscht, aber für allfällige Glazialrelikte auf Voralpengipfeln un- erfüllbar, ist, was Warming (zitiert nach Wangerin, S. 6) in seiner Definition des Reliktbegriffes fordert. Er verlangt den palaeontologischen Nachweis einer ehemaligen weiteren Verbreitung der Art, sowie ferner den Nachweis, dass sich seit jener Zeit das Areal der Reliktpflanze bis zur Gegenwart kontinuierlich verringert hat, und dass die vorhandenen Standorte auch wirklich Ueberbleibsel des ehemaligen zusammenhängenden Wohnge- bietes sind. Rytz (S. 109) vertritt in seiner Definition eine ideelle Forderung: nicht alle diluvial nachgewiesenen Arten sollen Glazialpflanzen genannt werden, sondern nur solche, „die direkt eine Parallele erlauben mit dem eiszeit- lichen Klima.“ Endlich erklärt Wangerin (S.7) über die Glazialrelikte Norddeutsch- lands: „Selbstverständlich kann die Bezeichnung der fraglichen Arten als Glazialrelikte nur den Sinn haben, dass dieselben sich seit der Eiszeit überhaupt bei uns erhalten haben, nicht aber, dass sie seit jener Periode dauernd dieselben, noch heute von ihnen bewohnten Standorte innegehabt hätten; denn in welcher Weise hier Erhaltung, Verdrängung und sekundäre Ausbreitung ineinandergreifen, wird sich aus den heutigen Verbreitungs- tatsachen im einzelnen nicht mehr enträtseln lassen.“ Demgegenüber ist zu sagen, dass das Voralpengebiet bevorzugte Stand- orte besitzt, die aus dem Eis unvergletschert aufragenden Nunataker, an die sich gerade die Alpenpflanzenkolonien anschliessen. Ihre von Hegi behauptete Deckung mit dem eisfreien Gebiet wird von Nägeli (1903, S. 65) bestritten. Einige Häufungen „alpiner“ Arten treffen mit Nunatakern zusammen — so Schindlenbergerhöhe, Hinterfallenkopf, Kronberg. Ab- weichungen ergeben sich vielfach, sodass die Hegi’sche Reliktgruppe in dieser Beziehung nicht glücklich gewählt ist. Gäbris und Fähnern sollen nicht Nunataker gewesen sein (Blumer) und besitzen die Grosszahl der im Schnebelhorngebiete vorkommenden Pflanzen doch (Schmid 1905, S. 171 £f.). Zerrissene Areale können verschieden interpretiert werden. Entweder wird Kontinuität durch erloschene Standorte hergestellt, oder es wird die 291 123 Disjunktion als das Ergebnis der Verbreitungsweise der Art an der Peri- pherie ihres Areales betrachtet. Beide Erklärungen haben Wahrscheinlichkeit für sich, die letztere ist aber unbefriedigender als die erstere, solange in der sprungweisen Ver- breitung keine geographische Bedingtheit deutlich wird. Trientalis europaea, die in Mitteleuropa gewöhnlich als Glazialrelikt gilt und auch einen Standort am Schwendisee ob Unterwasser besass (in neuerer Zeit nicht mehr gefunden), hat in den Alpen zerstreute Standorte, die mindestens 90 km Kartendistanz von einander entfernt liegen (Pampa- nini, S. 177£.). Brockmann-Jerosch (1910, S. 104) erklärt ihre Disjunktion durch vereinzelte und mehrfache sprungweise Einwanderung und lässt ihre Reliktnatur nicht gelten (in Uebereinstimmung mit Pampanini). Das ist ein Verzicht auf Erklärung, wenn über Wanderungsmittel und -richtung nichts gesagt werden kann. Einschleppung durch den Menschen wird schwerlich vorliegen, denn Trientalis ist nach Linkola hemerophob. So nennt er in einem Gebiete ursprüngliche Arten, deren Gesamtauftreten unter dem Einfluss der Kultur gelitten hat (S. 238). Pampanini betrachtet die Art als ähnlichen Gesetzen unterliegend wie Oxycoccus quadripetalus und Andromeda poliifolia. Linnaea borealis liesse sich zur selben Gruppe ziehen (Pampanini, S. 173). Die Gemeinsamkeit mit diesen Arten spricht doch sehr dafür, dass die florengeschichtliche Entwicklung ihre Areale auf das heutige Mass beschnitten hat. So gibt es Vorkommnisse, für die man Reliktdeutung annehmen muss, ohne dass ihre heutigen Fundstellen unvergletschert gewesen zu sein brauchen. Umso unwahrscheinlicher macht das teilweise Uebereinstimmen der „alpinen“ Pflanzen in den Voralpen mit dem gletscherfreien Gebiet einen ursächlichen Zusammenhang dieser Erscheinung mit der Eiszeit. „Die Grenzzonen der geschlossenen pflanzlichen Höhengürtel eines Gebirges verlaufen immer in bald auf-, bald absteigenden Kurven, und die Ausbuchtungen benachbarter Regionen greifen oft wie Finger inein- ander“ (Gräntz, S. 148, zitiert damit Ratzel). Beck hat dieses Verhalten für die untere Grenze der Voralpenregion in den niederösterreichischen Alpen kartographisch abgeleitet. Er hat das gesellige Auftreten von zwei Voralpengewächsen, Helleborus niger und Gentiana Olusii, zur Absteckung der unteren Grenze der Voralpenregion benutzt. „Im Verfolg dieser natürlichen Grenzlinie gelangt man“, schreibt er, „zu der bemerkenswerten Tatsache, dass ebenso wie die Region der Ebene und des Hügellandes auch die Voralpenregion zungenförmig in das Bergland einschneidet; freilich mit dem Unterschied, dass erstere in weit geöffnete, wärmere Täler ansteigt, letztere aber in kühlere, mehr eingeengte Gebirgsschluchten herabgreift.“ Das Zürcheroberland stellt mit seinen subalpin-alpinen Arten eine, zwischen breiten Gletschertälern liegende, weit vorgestreckte Ausbuchtung dieser Flora dar. Die Ausbuchtung ist mit den Isohypsen gleichsinnig, während beim Herabsteigen jener Pflanzen in Schluchten ungleichsinnig. 124 292 10. Ergebnisse an Tatsachen, Auffassung und Fragestellung. Die subalpin-alpinen Arten wählen Standorte, an denen edaphische, klimatische und anthropogene Faktoren, die sie begünstigen, erkennbar sind. Der wichtigste Umstand ist ihr Vorkommen auf den Nordabhängen der Berge. Die Ansicht, dass die Arten den gegenwärtigen klimatischen Verhält- nissen kaum mehr gewachsen seien, ist für die ganze Gruppe nicht richtig. Ich halte sie vielmehr für besiedelungstüchtig. Die Artengruppe in der Umgrenzung von ZHegi hat ihren Schwerpunkt in der subalpinen Stufe. Sie ist für die Verteidigung einer Relikthypothese ungeeignet und muss, wenn diese geprüft werden soll, vermindert werden. Als Frage ergibt sich, ob die Arten in den Zusammenhang mit Pinus montana gestellt werden müssen und ihre vorgeschobenen Posten einem früher weiter herabreichenden Krummholzgürtel verdanken, Die Entfernung der vorgeschobenen Posten vom Hauptareal liegt auf der Grenze, wo leichter Disjunktion behauptet als. Kontinuität nachgewiesen werden kann. Das Urteil darüber, das zu Zwecken der Kartierung nötig ist, ergibt sich aus der jeweiligen Auffassung des Wesens der vorge- schobenen Posten. Eine neuentdeckte Alpenpflanzeninsel liegt auf der Nordseite des Hinterfallenkopfs im Quellgebiete des Neckers. Das Zusammentreffen ihrer Lage mit einem unvergletscherten Gipfel ist interessant und in seiner Bedingtheit noch unerklärt. Für die Datierung der Kolonie aus der Eiszeit hat dieser Umstand zu wenig Gewicht. Ueber Wanderungsrichtung, -art und -zeit darf man annehmen: Die vorgeschobenen Posten sind von den Alpen ausgegangen. Die Wanderungsart ist eine kombinierte. Das Vordringen eines Pflanzen- vereins kann nur ein schrittweises, langsam vor sich gehendes sein. Auf eine Datierung der Alpenpflanzeninseln ist zu verzichten, bis eine sichere Grundlage für die Parallelisierung mit geologischen und palaeoklimatologischen Hypothesen gefunden ist. Der Augenschein legt die Annahme längerer Ortsansässigkeit nahe. Die Erklärung, die Alpenpflanzeninseln seien rezent, befriedigt nicht. Ueber Reliktbegriff und Areale: Der Reliktbegriff ist nur in einer weiten Fassung, gelöst vom topo- graphischen Orte, und mit dem Gesamtareal verknüpft, pflanzengeographisch wichtig und zudem nützlicher, weil so für kleine Gebiete aufgestellte Be- hauptungen, die unbeweisbar sind, verhütet werden. Der vorgeschobene Posten subalpin-alpiner Arten des Zürcherober- landes lässt sich als Ausbuchtung der nördlichen Grenze des Areales der Voralpengewächse gegen das Mittelland auffassen. Die Untersuchung kann auf allen angedeuteten Linien weitergeführt und befestigt werden. Zur Beobachtung des Bestehenden kann das Ex- periment in der Natur treten. Ein Vorschlag wäre, die Alpenpflanzen- kolonie am Hinterfallenkopf zu zerstören und die Besiedelung bis zum Gleichgewichtszustand zu verfolgen. 293 12 or Literatur-Verzeichnis. (Enthält nur die zitierten Werke und Schriften.) Amberg K., Der Pilatus in s. pfl’ggr. u. wirtsch. 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Uebersicht über ie Boßsran en und Blech m hältnisse, das Klima und die Bewirtschaftung Mothodisches Gruppierung der planen ach okunderen ; 1. Felsschutt. 2. Pflanzen lehmigen Bodens. 3. u. 4. Kalk- alpenpflanzen. 5. Feuchtere Felsstandorte. 6. Pflanzen, die den NGT auszeichnen. 7. Kalkfelsen. 8. Ruderale Standorte. 9. u. 10. Verlandungs- und Riedpflanzen. 11.—15. Moor. 16. Ubiquisten. 17. Futtermatten. 18.u.19. Weiden. 20. Hecken. 21. Eichen- u. Föhrenstandorte. 22. Nardusweiden. 23. Alp. Ried- und schneetälchenartige Bestände. 24. u. 25. Alpen- heide. 26. Auen. 27. Buchenwald. 28. Fichtenwald. Il. Die Vegetation des Obertoggenburgs A. Die Vegetation des offenen Bodens . 1; Fels und Felsschutt. a) Der Standort } b) Die Vegetation von Fels en) Delsschutt. } «) Die Felsarten des SGT und ihr Pflanzenwuchs . 8) Die Nagelfluh als Pflanzenstandort 2. Anbauflächen und Kulturödland . 297 Diss. 1918. Krit. Uebersicht über die Gefässpfl. d. B. Die Vegetation des geschlossen bewachsenen, aber waldfreien Bodens. a 1. Wiesen, deren Substrat durch hohen Wasserstand ausge- zeichnet ist . a) Flachmoor b) Hochmoor . Wiesen im Euren a) Weiden b) Futtermatten RE . Trockene Wiesen im Bichtengebach: 222 Men 3 4. Wiesen und Strauchbestände an und über der ee a) Alpine Ried- u. schneetälchenartige Bestände. b) Niedrige Alpenheide mit Leontodon pyrenaicus. ce) Hohe Alpenheide mit Hochstauden. d) Alpenerlengebüsch. e) Hochstauden- flur. £) Fette Alpweiden. g) Ueppige Grashalden. h) Wild- heumatten. i) Niedrige Alpenrasen. [80] oo C. Die Bewaldung. . . 248 1. Die Veränderung der Waldindarsn En: don Me ünd ihre Folgen . . 249 2. Rückschluss auf die Be aus in verbalen der ee arten 2% 250 3. Daten über die waldbildenden Holzerienen Sb 251 a) Carpinus Betulus, Quercus sessiliflora, Tilia cordata. b) Stieleiche und Waldföhre. c) Die übrigen Laubhölzer ausser der Buche. d) Das Verhältnis von Buche, Weiss- tanne und Fichte. e) Bergföhre und Arve. f) Der Wald auf Mooren. g) Bestandesbildung und Höhengrenzen der Bäume. h) Der spontane Nachwuchs der Bäume in der Montanstufe. 4. Auffassung der Bewaldung am nördlichen Alpenrand . . 259 Ill. Die Hypothese über die Glazialrelikte auf den Voralpengipfeln . 261 1. Problemstellung . . . ee ee EEE 2. Die Hypothese von er ee ee ee er 3. Methodisches . . . 265 4. Natur der Standorte der es A dor Voralpengipte 266 5. Zeit- und Zahlverhältnisse . . . RER . 270 6. Vertikale und horizontale ee N: 273 7. Das Verhältnis der vorgeschobenen Posten zum Hanpiaran 280 8) Einzelbeschreibungen von Stellen mit „alpinen“ Arten im Obertoggenburg . ..... 12... vu » = 2 m re a 9. Bilanz der Argumente. . .. . 287 10. Ergebnisse an Tatsachen, ee nn Fra .. 293 Literatur-Verzeichnis. ... .. . ..... ........ 0.7 Go ss - 130 298 Bryophyten aus dem Toggenburg und der Umgebung von Wil von Margrit Vogt. Die Liste der von mir gesammelten Moose umfasst 85 Arten. Sie wurde durch Herrn ©. Meylan in La Chaux im Frühjahr 1917 revidiert. Zur Bestimmung, Anordnung der Familien und Nomenklatur wurde, soweit ausreichend, Lindau, G. Kryptogamenflora für Anfänger Bd. 5: Lorch, W. Die Laubmoose, 1913, benutzt. Die mit * bezeichneten Arten sind für die Gegend neu festgestellt worden. Die Belege für alle Angaben liegen im botanischen Museum der Uni- versität Zürich, für einen Teil derselben auch im naturhistorischen Museum St. Gallen. Musei. Fam. Sphagnaceae. Sphagnum cymbifolium Ehrh. Rickenmoos 800 m 8. V. 1914. Sph. medium Limpricht. Moor N Ricken 800 m 30. IV. 1913; Hochmoor S Salomonstempel 1120 m 21. VII. 1914. Sph. rubellum K. W. Rickenmoos 860 m 8. V. 1914. Sph. acutifolium Ehrh. Torfboden mit Oalluna am Schwendisee 1150 m 8. IX. 1913; Salomonstempel zwischen Ebnat und Hemberg 3. V. 1914, einen Torfstich an senkrechter Wand überwachsend, 1120—1130 m; Hochmoor S Salomonstempel 1120 m 21. VII. 1914; kleines Hochmoor zwischen Lütisburg und Bütschwil um 600 m 15. IV. 1914. Sph. cuspidatum Ehrh. var. plumosum Schimper. Hinterhöhe (Amdener- höhe) 1420 m 16. IX. 1915, unter Wasser in Torflöchern im Pinetum. *Sph. Duseni ©. Jens. Moor N Hübschholz ob Ennetbühl 1340 m 29. IX. 1916. Neu für die Ostschweiz. Sph. Girgensohnii Russ. Weide ob Büchel Wolzenalp Ebnat gegen Speer 1430 m 15. VI. 1914. Sph. Russowii Warnstorf. Kleiner Riedbestand vor dem Nägeliberg, Our- firsten bei 1940 m 3. IX. 1914, Fam. Weisiaceae. Gymnostomum calcareum Bryol. germ. cf. var. gracillimum. Wintersberg ob Krummenau Nagelfluh 950 m 28. VII. 1916. 299 131 Fam. Rhabdoweisiaceae. Dichodontium pellucidum (L.) Schimp. Gipfel der Brisi 2280 m 11. IX. 1914. Fam. Dicranaceae. Dicranella varia (Hedw.) Schimp. Kiesgrube bei Wil 11. IV. 1914. Dicranum scoparium (L.) Hedw. Müsli. Steintal bei Ebnat ca. 830 m Baum- stumpf 3. IX. 1916; Rottannenwäldchen am Schwendisee 1150 m am Grund eines Baumstammes 8. IX. 1913; Untermüslen ob Ebnat 950 bis 1000 m 17. IV. 1914; am Fuss der Wart Öurfirsten 1850 m Erica- ceenfilz 3. IX. 1914; Abschlagenhöhe ob Ebnat 1260 m Nardusweide 8. VII. 1914. D. undulatum Ehrh. Kleines Hochmoor zwischen Lütisburg und Bütschwil um 600 m 15. IV. 1914. D. Bonjeani De Not. Grundlosen zwischen Krummenau und dem Neckertal 1020 m 27. IX. 1916. Fam. Fissidentaceae. Fissidens osmundoides (Swartz) Hedw. Laubengaden bei Lichtensteig ca. 770 m 4. IV. 1913. F. decipiens De Not. Eichbachschlucht bei Ebnat ca. 800 m 2. V. 1914. Fam. Ditrichaceae. Ceratodon purpureus (L.) Brid. Rickenmoos 800 m 8. V. 1914. Ditrichum flexicaule (Schleich.) Hampe. Thurschlucht bei Stein 880 m Kiesel- kalk 28. I. 1917. Distichium inclinatum (Ehrh.) B. S. Gipfel der Brisi 2280 m 11. IX. 1914. Fam. Pottiaceae. Barbula fallax Hedw. Steinbruchödland bei Kappel 700 m Sandstein 4. V. 1914; Wintersberg ob Krummenau 950 m Nagelfluh 28. VII. 1916. B. reflexa Brid. Wintersberg ob Krummenau 950—1000 m Nagelfluh 28. VI. 1916. B. unguiculata (Huds.) Hedw. Wintersberg ob Krummenau 950-1000 m Nagelfluh 28. VII. 1916. Didymodon rigidulus Hedw. Unterer Wintersberg ob Krummenau 800—900 m Nagelfluh 27. I. 1917. Tortella tortuosa (L.)C.M. Unter'm Schwämmli (1188 m) Kreuzegg-Gruppe 6. IV. 1913; Müsli Steintal bei Ebnat Nagelfluhfels ca. 830 m 3. IX. 1916; Soldanella pusilla-Rasen Breitenalp 1650—1700 m 15. VI. 1915; Wintersberg ob Krummenau 950 m Nagelfluh 28. VII. 1916; Abschlagen- höhe ob Ebnat 1260 nı Nardusweide 8. VII. 1914.. Tortula ruralis (L.) Ehrh. Hinterrugg-Gipfel 2300 m 20. VI. 1914. T. aciphylla (B. S.) Hartm. Soldanella pusilla-Rasen Breitenalp 1650-1700 m 15. V1:.1913. ? T. montana (N. v.E.) Lindb. Wintersberg ob Krummenau 950 m Nagelfluh 28. VII. 1916. Fam. Grimmiaceae. Schistidium gracile Schleich. Unterer Wintersberg ob Krummenau 800-900 m Nagelfluh 27. I. 1917. 132 300 Sch. apocarpum (L.) B. S. Wintersberg ob Krummenau 950 m Nagelfluh 28. VII. 1916. Rhacomitrium canescens (Weis) Brid. Selun ca. 2000 m Seewerkalk 31. VII. 1914; am Goggeien S-Seite bei ca. 1100 m (untere Kreide) 28. I. 1917. Fam. Orthotrichaceae. Orthotrichum rupestre Schleich. Unterer Wintersberg ob Krummenau 800 bis 900 m Nagelfluh 27. I. 1917. 0. anomalum Hedw. Mauer Lichtensteig 24. IV. 1914. Fam. Encalyptaceae. Encalypta contorta (Wulf.) Lindb. Unterer Wintersberg ob Krummenau 800— 900 m 27.1. 1917; Laubengaden bei Lichtensteig Wald 4. IV. 1913. Fam. Funariaceae. Funaria hygrometrica (L.) Sibth. Schönenboden-Wildhaus Kalkfels 1080 m #265 V:,1915; Fam. Bryaceae. Webera nutans (Schreb.) Hedw. var. bicolor (H. u. H.) Hüben, sehr kleine Form. Kleiner Riedbestand vor dem Nägeliberg Ourfirsten bei 1940 m 3. IX. 1914. Mniobryum albicans (Wahlb.) N-Fuss der Wart schmelzwassergetränkter Boden 1850 m 2. IX. 1914. Bryum ventricosum Dicks. Wald am Schwendisee 1150 m Rottannen 8. IX. 1913. *B. Mildeanum Jur. Wintersberg ob Krummenau 950 m Nagelfluh 28. VII. 1316. Neu für St.Gallen nach Amann Fl. M. B. argenteum L. Ebnat-Gieselbach zw. Pflastersteinen 8. VII. 1914; Winters- berg ob Krummenau 950 m Nagelfluh 28. VII. 1916. Fam. Mniaceae. Mnium undulatum (L.) Weis. Wald Neckertal ca. 700—800 m 19. IV, 1913; Abschlagenhöhe ob Ebnat 1260 m Nardusweide 8. VII. 1914. M. serratum Schrad. „In den Brüchen“ ob Schaufelberg bei Wattwil um 1000 m Wald mit Weisstannen auf feingerölliger Nagelfluh 25. IV. 1914. M. Seligeri Jur. Milde. Lindb. Alpiner Riedbestand Seluneralp 1650 m 2. IX. 1914. M. affine Bland. Ampferenboden im Neckertal 27. IX. 1916. M. cuspidatum (L. exp.) Hedw. „Platten“ am Aemelsberg ob Krummenau Agrostis tenuis-Wiese bei P. 1149 m 24. IX. 1916. Fam. Aulacomniaceae. Aulacomnium palustre (L.) Schwägr. Moor N Hübschholz ob Ennetbühl 1340 m 29. IX. 1916; Moor Grundlosen zw. Krummenau und Neckertal 1020 m 28. VII. 1916. var. imbricatum Bryol. eur. Hinterrugg-Gipfel 2300 m 20. VI. 1914. Fam. Bartramiaceae. Philonotis calcarea (B. S.) Schimp.. Gräppelensee 1302 m 8. VIII. 1915; Streuried Schwantlen-Schmidberg 900 m 12. VI. 1914. Ph. fontana (L.) Brid. Alpiner Riedbestand Seluneralp 1650 m 2. IX. 1914. 301 135 vor G hr u N ED Kr Se 02.5 - Br Fam. Meeseaceae. Amblyodon dealbatus (Dicks.) P. Beauv. Ampferenboden im Neockeniäl 1050m 27. IX. 1916. Fam. Polytrichaceae. Polytrichum strietum Banks. Wald am Schwendisee 1050 m Rottannen 8. IX. 1913. P. juniperinum Willd. Rickentobel um 700 m sonniger Standort 30. IV. 1913; Rickenmoos 800 m 8. V. 1914; Soldanella pusilla-Rasen Breitenalp 1650—1700 m 15. VI. 1915 in der forma alpinum. P. alpinum L. Ericaceenfilz unter Bildung alpinen Trockentorfs hintere Seluneralp am N-Fuss der Scheere ca. 1850 m mit Dieranum scoparium 3. IX. 1914. P. formosum Hedw. Oberstotzweid SW ob Ebnat am Dicken 1200 m mooriger Boden 11. VI. 1914; Moor N Hübschholz ob Ennetbühl 1340 m 29. IX. 1916; Ricken 30. IV. 1913 wahrsch. Rickenmoos 800 m. Fam. Fontinalaceae. Fontinalis antipyretica L. Alt St. Johann 893 m auf Steinen in klarem Bach (neben der Strasse) 13. V. 1915. Fam. Neckeraceae. Neckera crispa (L.) Hedw. Untermüslen ob Ebnat 950—1000 m 17. IV. 1914. Fam. Pterygophyllaceae. *Pterygophylium lucens (L.) Brid. Müsliwald Steintal bei Ebnat zw. 900 u. 1000 m Mischwald 3. IX. 1916. Neu für St. Gallen nach Amann FI. M. Fam. Leskeaceae. Leskea catenulata (Brid.) Mitt. Selun 2200 m 31. VIII. 1914. Thuidium tamariseinum (Hedw.) B.S. Fichtenwald b. Wil ca. 600 m 11. IV. 1914. Th. delicatulum (Dill. L.) Mitt. Grundlosen zwischen Krummenau und Neckertal 1020 m 26. IX, 1916. Fam. Hypnaceae. Cylindrothecium Schleicheri Bryol. eur. Unterer Wintersberg bei Krummenau zw. 800 und 900 m 27. I. 1917. Climacium dendroides (Dill.) W.etM. Alpiner Riedbestand Seluneralp 1650 m 2. IX. 1914; Untermüslen ob Ebnat 950—1000 m 17. IV. 1914. Isothecium myurum (Pollich) Brid. „In den Brüchen“ bei Schaufelberg bei Wattwil um 1000 m 25. IV. 1914. Camptothecium lutescens (Huds.) B. S. Müsli Steintal b. Ebnat b. ca. 830 m Nagelfluhfels 3. IX. 1916. Hypnum aduncum Hedw. Alpiner Riedbestand Seluneralp 1650 m 2. IX. 1914. H. protensum Brid. Neckerschlucht b. Ampferenboden 1050 m auf trockener Nagelfluh mit Sesleria 1050 m 27. IX. 1916. H. Lindbergii Mitten = H. arcuatum Lindb. Grundlosen zw. Krummenau u. Neckertal 1020 m 28. VII. 1916. H. cupressiforme L. var. filiforme Brid. angenähert. Wald zw. Gruben u. Krinau um 800 m Rottannen 26. IV. 1914. 134 302 iu Da ud u a 2 ze AN u NE, A En a de Far Ba u tie E * H. giganteum Schimp. = Calliergon giganteum (Schimp.) Kindb. Salomons- tempel zw. Ebnat und Hemberg 1120—30 m Torfloch 3. V. 1914; Hinter- see bei der Schwendi Unterwasser 1150 m 17. IX. 1913; Hochmoor- graben zw. Lütisburg und Bütschwil 600 m 15. IV. 1914; Schwendisee 1148 m 17. VIII. 1915. H. commutatum Hedw. = Cratoneuron commutatum (Hedw.) Roth. Lichtensteig Molasseschlucht berieselt 24. IV. 1914; Ampferenboden Neckertal be- rieselte Nagelfluh 1050 m 27. IX. 1916. H. intermedium Lindb. = Drepanocladus intermedius (Lindb.) Warnst. Gräppelen- see 1302 m im Oarex limosa-Bestand 8. VIII. 1915; Schwantlen-Schmid- berg 900 m Streuried 12. VI. 1914. H. uncinatum Hedw. = Drepanoeladus uncinatus Gattung n. C. Müll. Abschlagen- höhe ob Ebnat 1260 m Nardusweide 8. VII. 1914; Soldanella pusilla- Rasen Breitenalp 1650—1700 m 15. VI. 1915. H. molluscum Hedw. = Ctenidium molluscum Mitten. Abschlagenhöhe ob Ebnat 1260 m Nardusweide 8. VII. 1914; Wintersberg ob Krummenau 950 m Nagelfluh 28. VII. 1916; „in den Brüchen“ ob Schaufelberg b. Wattwil um 1000 m 25. IV. 1914; Wald b. Laubengaden b. Lichtensteig mit Pyrola secunda 4. IV. 1913. Hylocomium Schreberi (Willd.) Schreb., nach Limpricht II. Abt. S.587 (Willd.) De Not. Platten am Aemelsberg ob Krummenau b. P. 1149 m Agrostis tenuis-Wiese 24. IX. 1916; Grundlosen zw. Krummenau und Neckertal 1020 m 28. VII. 1916; Abschlagenhöhe ob Ebnat 1260 m Nardusweide 8. VII. 1914; Fiehtenwald bei Wil ca. 600 m 11. IV. 1914. H. rugosum (Ehrh.) De Not. Wintersberg ob Krummenau 950 m Nagelfluh 28. VII. 1916 H. splendens (Hedw.) B. S., nach Limpr. II. Abt. S. 577 (Dill. Hedw.) Bryol. eur. Platten am Aemelsberg ob Krummenau bei P. 1149 m Agrostis tenuis-Wiese 24. IX. 1916; Abschlagenhöhe ob Ebnat 1260 m Nardus- weide 8. VII. 1914; Fichtenwald bei Wil ca. 600 m 11. IV. 1914; Wald Laubengaden bei Lichtensteig 4. IV. 1913 mit Pyrola secunda. H. triquetrum (L.) B. S. = Rhytidiadelphus triqueter, Gattung nach Lindb. Platten am Aemelsberg ob Krummenau bei P. 1149 m Agrostis tenuis- Wiese 24. IX. 1916; Abschlagenhöhe ob Ebnat 1260 m Nardusweide 8, VII. 1914. Hypnum chrysophyllum Brid. = Chrysohypnum chrysophylium (Chrysohypnum hat als Subgenus d. Autor Hampe Bot. Zeit. 1852 p. 7 nach Limpr. III. Abt. S. 344). Wintersberg ob Krummenau 950 m, Nagelfluh, legt sich über den Fels 28. VII. 1916. Plagiothecium undulatum (L.) B S. Abschlagenhöhe ob Ebnat 1260 m Nardus- weide 8. VII. 1914. Eurhynchium striatum (Schreb.) Schimp. Wald Neckertal zw. 700 u. 800 m 195 IV: 1913; Rhynchostegium rusciforme (Neck.) Bryol. eur. Quellgrotte in Nagelfluh am unteren Wintersberg 800—900 m 27. I. 1917. Scorpidium scorpioides (L.) Schimp. Schwendisee 1145 m 17. VIII. 1915, grosse Form. 303 135 Hepaticae. Fam. Epigonantheae. Gymnocolea inflata (Huds.) Dum. Grundlosen zw. Krummenau und Neckertal 1020 m 28. VII. 1916. Plagiochila asplenioides (L.) Dumort. Neckertal zw. 700 und 800 m Wald 19. IV. 1913. Haplozia riparia (Tayl.) Dumort. Ampferenboden im Neckertal Nagelfluh 27. IX. 1916. Lophozia excisa (Dicks.) Dumort. Soldanella pusilla-Rasen Breitenalp 1650 bis 1700 m 15. VI. 1915. Fam. Bellincinioideae. Madotheca Baueri Schiffner. Unterer Wintersberg 800-900 m auf Corylus 27. 1917. 136 304 Überreicht vom Botanischen Museum der Universität Zürich. | Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich. (XCHI.) . iin I kn ter altikanischen Flora. (AKA) (Neue Folge.) Eorensgen von Hans Schinz (Zürich). Mit Beiträgen von Albert Thellung (Zürich) und Hans Schinz (Zürich). ll. Beiträge zur Konntni dor Schwoizorllra. (XVII) Herausgegeben von Hans Schinz (Zürich). Weitere Beiträge zur Nomenklatur der Schweizerflora. (VII) Von Hans Schinz (Zürich) und Albert Thellung (Zürich). Ausgegeben am 15. Oktober 1921. —e>— x Buchdruckerei Gebr. Fretz A.G., Zürich. Sonderabdruck aus der Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. LXVI (1921). Redaktor: Professor Dr. Hans Schinz (Zürich). a ) Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich, (XCIL) r Beiträge zur Kenntnis der afrikanischen Flora (XXX.). (Neue Folge.) Herausgegeben von HANS SCHINZ (Zürich). Mit Beiträgen von Albert Thellung (Zürich) und Hans Schinz (Zürich), (Als Manuskript eingegangen am 20. April 1921.) Amarantaceae. Hans Schinz (Zürich). Celosia (Pseudohermbstaedtia) Schaeferi Schinz nov. spec. Suffruticoa, erecta, glabra, ramulis angulosis, sulcatis; foliis longe petiolatis, subcarnosis, late ovatis vel suborbiculari-ovatis, obtusis, basiı subcordatis et in petiolum angustatis; spieis elongatis vel capi- tatis, basi interruptis, argenteis; spiculis congestis; tepalis ovato- lanceolatis, mucronatis, 3nerviis; cupula staminea hyalina, quam filamentorum pars libera 3-plo longiore, filamentis late ovato-lanceo- latis; utrieulo eircumeisse dehiscente, 3-ovulato; stylo valde elongato, quam ovarium 2—3-plo longiore; stigmatibus 3, papillosis, exsertis; seminibus lentieularibus, nitidis. SÜDWESTAFRIKA (Gross-Namaland): bei der Station Gawachab, leg. Dr. Schaefer, commun. Kurt Dinter. Ein kahler, krautiger Halbstrauch mit graugrünen, kantigen und gefurchten Zweigen und langgestielten Laubblättern mit + 4 cm langen Stielen und dicklicher, breiteiförmiger bis fast kreisrund-eiför- miger, am Grunde + herzförmig ausgerandeter und in den Stiel vorge- zogener, stumpfer, am Rande etwas wellig gebuchteter, schmutzig- grüner (getrocknet), + 3 cm langer und + 3,3 cm breiter Spreite. Neben verlängerten, + 20 cm langen, unterwäris unterbrochenen, aus büschelig gehäuften Blüten zusammengesetzten Inflorescenzen kommen einfach-ährige, kopfige Blütenstände vor. Die 3-nervigen Tepalen sind weiss, länglich eiförmig lanzettlich, bespitzt oder stumpf, 292 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 + 6 mm lang und + 3 mm breit. Die Staubfadenröhre ist häutig, + 3 mm hoch, überragt vom breiteiförmig lanzettlichen, 1 mm langen, in einer Ausbuchtung bespitzten Staubfadenteil. Die Staubbeutel sind dorsifix und 1—2 mm lang. Der nachträglich sich streckende, aus der Blüte mit den Narben herausschauende Griffel erreicht eine Länge von 3 mm; die drei Narbenäste sind 1 mm lang. Die eiförmige Kapsel ist kahl und birgt 3 bis 4 linsenförmige, glänzende Samen. Die Gestalt der freien Staubfadenteile weist die Art in die Unter- gattung Pseudohermbstaedtia (vergl. Schinz in Engl. Bot. Jahrb. XXI [1895], 180 pr. p., Lopriore l.c. XXX [1901], 104 und Engl. et Prantl Natürl. Pflanzenfam. Ergänzungsheft II [1908], 103) und zwar entspricht die Figur C (zwei Staubfäden von Celosia scabra Schinz repräsentierend) in Engl. Bot. Jahrb. XXX, 104 fig. 1 durchaus den Staubfäden von C. Schaeferi. C. scabra Schinz hat aber sitzende oder kurzgestielte Laub- blätter und papillöse Kapseln. Cyathula hereroensis Schinz nov. spec. Suffruticosa; caule quadrangulari, canaliculato, tomentoso; foliis ovato-lanceolatis vel ellipticis, tomentosis, breviter petiolatis; inflores- centia capituliformi, subsphaerica; inflorescentia speciali e floribus 1— 3 fertilibus et 2—4 sterilibus composita; bracteis et bracteolis ovato- lanceolatis, in aristulam desinentibus; tepalis pilosis; pseudostami- nodiis subtriangularibus lanceolatis, quam filamenta triplo brevioribus. Stark verästelter, sparriger Halbstrauch mit kantigen und gerieften, in den Riefen anliegend dicht langbehaarten Zweigen. Laubblätter + 2 mm lang gestielt, eiförmig lanzettlich bis elliptisch, mit zum Teil gut abgesetzter, weisslichgelber, kurzer Grannenspitze, zerstreut- bis dicht langbehaart, + 25 mm lang und + 10 mm breit. Blütenstände + 3 em lang gestielt, kugelig, kirschengross. Blütengruppen aus je 1 bis 3 fertilen und 2 bis 4 zu Dornen umgewandelten sterilen Blüten be- stehend. Trag- und Vorblätter eiförmig lanzettlich, in eine lange Spitze ausgezogen, zerstreut weich behaart, 6 bis 7 mm lang. Tepalen lan- zettlich, spitz, + dicht weich behaart, namentlich oberwärts, + 6 mm lang. Pseudostaminodien dreieckig lanzettlich, unregelmässig gezähnt, ein Drittel der Länge der 3 mm langen Staubfäden erreichend. Staub- beutel eiförmig, kurz. Griffel 4 bis 5 mm lang. Die zu Dornspitzen aus- wachsenden sterilen Blütenanlagen scheinen sich nach erfolgter Anthese bräunlich zu färben. SÜDWESTAFRIKA: Etosapfanne im Norden des Hererolandes, Dinter 731; Otjitambi im Kaokofeld, Schlettwein. Die Pflanze erinnert habituell stark an Cyathula crispa Schinz Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCID). 223 in Engl. Bot. Jahrb. XXI (1895), 188, sie weicht aber von dieser ab durch die weich behaarten Tepalen und den mindestens zweimal längern Griffel. Anlässlich der Publikation der C. crispa lag mir nur das Exemplar von Rehmann, No. 5420 (Transvaal) vor, inzwischen ist mir aber weiteres, gleicherweise aus der Transvaal stammendes Material (Schlechter 4508) zugekommen und an dessen Hand habe ich mich überzeugen können, dass die Partialblütenstände bei C. crispa aller- dings dreiblütig sind, dass aber die seitlichen Anlagen sich überhaupt nicht entwickeln, sondern als sterile Blüten aufzufassen sind, deren Vor- und Tragblätter zu Dornspitzen auswachsen. Dadurch wird die von Cooke und Wright in Dyer Fl. Cap. V (1910), 422 geäusserte Ver- mutung, C. crispa gehöre vielleicht gar nicht in die Gattung Üyathula, hinfällig. Leguminosae. Hans Schinz (Zürich). Podalyria pulcherrima Schinz nov. spec. Ramis sericeis; foliis breviter petiolatis, late ovatis, apice mucro- natis, crassiusculis, supra tenuis subtus densius sericeis, .avenlis; peduneulis folio paulo longioribus plerisque bifloris; calycıbus adpresse rufo-sericeis, laciniis lanceolatis, acutis, lateralibus carinam sub- aequantibus; legumine villosissimo. SÜDAFRIKA (westl. Region): in planitie summi montis Piquet- berg 500 m, Schlechter 5254, fl. 9. IX. 1894. Die ganz kurz gestielten Laubblätter sind breit oval bis breit- eiförmig, unterseits dicht-, oberseits dünner seidig behaart, + 10 mm lang und + 8 mm breit, mit unterseits etwas hervortretendem Mittel- nerv versehen, am Rande etwas verdickt, mit einem zurückgekrümmten Spitzchen versehen, ober- und unterseits zuerst rostbraun, später matt- grau. Die Blüten beschliessen zu zweien auf verhältnismässig kurzem Blütenstandstiel kurze, beblätterte Seitenzweige. Die Vorblätter sind schmal und bieten kein besonderes Merkmal. Der Kelch ist + 14 mm lang und zwar entfallen auf die Kelchröhre + 4 mm, auf die Ab- schnitte 10 mm, er ist rotbraun anliegend seidig behaart. Die Ab- schnitte sind lanzettlich, spitz, die seitlichen ungefähr so lang wie der Kiel. Die Fahne der prächtig rosarot gefärbten Blüten ist nahezu 30 mm breit und samt Nagel + 23 mm lang, die Flügel messen + 20 mm und der stumpfe Kiel hat eine Länge von zirka 13 mm. Die Hülsen sind dicht rotbraun behaart. | Die Art gehört wohl in die Section Sericeae Harvey’s in Harv. et Sond. Fl. Cap. II, 9 und hat wohl grosse Aehnlichkeit mit P. biflora 2924 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 Lam., nur dass die Pedunculi bei dieser bedeutend länger sind. Mög- licherweise gehört hierher auch Rehmann 1634 von der Houtbay, von der mir aber nur ein kleines Zweigexemplar vorliegt. Nicht ausgeschlossen erscheint mir die Möglichkeit, dass wir es mit einer Spielart von P. biflora zu tun haben, mein Vergleichsmaterial reicht aber zu dieser Feststellung nicht aus. Borbonia parviflora Lam. Encyel. I (1783), 437 var. glabrescens Schinz nov. var. SÜDAFRIKA (reg. oceident.): Zwartberg, 660 m, Schlechter 5549, bl. 16. X. 1894 Vexillum + glabrum. Beim Typus ist die Fahne dicht weichbehaart. Buchenroedera Jacottetii Schinz nov. spec. Suffruticosa, multo ramosa, rami divaricati, juveniles sericei; folia conferta in parte superiore ramorum, petiolata; foliola spathulata, apiculata, sericea; stipulae oblanceolatae, petiolos superantes; flores solitarii, axillares, pedicellati; calyx sericeus, lobis subulatis tubo longioribus; bracteae lineares, calyce breviores; vexillum externe seri- ceum, unguiculatum; legumen sericeum; flores atropurpurei (?). BASUTOLAND: White Hill, Jacottet 144, blühend I. 1912. Ein stark verzweigtes Zwergsträuchlein von kaum Spannenhöhe (so die vorliegenden zwei Exemplare) mit + spatelförmigen, bespitzten, lang- und dicht seidig behaarten, + 6 mm langen und + 3 mm breiten, auf dicken, kantigen, + 3'/, mm langen Blattstielen stehenden Laubblätt- chen. Nebenblätter ++ verkehrtlanzettlich, + 7 mm lang und + 2!/, mm breit. Blüten einzeln, auf + 3 mm langen Stielen und mit linealischen, + 5 mm langen Tragblättern. Kelch seidig behaart, mit glockiger, 31), mm hoher Röhre und fünf + 4 mm langen, pfriemlichen, spitzen Kelchabschnitten, die durch -+ flache Buchten von einander getrennt sind; da die Ränder der Kelchabschnitte etwas der Länge nach nach innen gekrümmt sind, sind sie etwas dicklich. Krone blau oder purpur- farbig (?), Fahne aussen seidig behaart, mit nahezu kreisrunder Platte und + 2", mm langem Nagel, Flügel kahl, + 9 mm lang, mit + 3 mm langem Nagel, Kiel seidig behaart, etwa so lang wie die Flügel, nicht geschnäbelt, abgerundet. Fruchtknoten seidig behaart. Von den beschriebenen armblütigen Buchenroedera-Arten unter- scheidet sich B. Jacottetii wie folgt: bei B. sparsiflora Wood et Evans in Journ. of Bot. XXXV (1897), 487 sind die Blattstiele so lang wie die Blättchen, die Kelchzipfel von der Grösse der Kelchröhre und drei- Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. ausdem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 225 eckig; B. biflora Bolus in Journ. of Bot. XXXIV (1896), 18 hat Kelch- abschnitte die kürzer sind als die Kelchröhre und die Pflanze ist über- dies nur pubeszierend; B. pauciflora Schlechter in Journ. of Bot. XXXIV (1896), 891 hat nahezu kahle Laubblättchen und kahle Fahne; bei B. uniflora Dümmer in Kew Bull. (1912), 226 und B. griquana Schlechter in Ann. Hofm. Wien XX (1905), 18 ist die Fahne eben- falls kahl und für B. Macowanii Dümmer in Kew Bull. (1912), 225 endlich gibt der Autor an, dass die Kelchabschnitte '/, so lang wie die Kelchröhre seien. Argyrolobium glaucum Schinz nov. spec. Herba erecta, parce ramosa, subglabra; foliis breviter petiolatis (fere subsessilibus), trifoliolatis; foliolis obovatis vel + late ellipticis, bası cuneatis, apice acutisvel apieulatis, juvenilibus subtus adpresse seri- ceis, adultis glabris, in statu sieco brunneis; stipulis lanceolatis, acutis, petiolo longioribus vel eum aequantibus; racemis longe pedunculatis, terminalibus; floribus pedicellatis; bracteolis geminis ad basin calycis lanceolatis; calyce sericeo, fere ad basin bilabiato, lobis + acuminatis; vexillo extus sericeo. SÜDAFRIKA (Transvaal): in convalle mont. Elandspruitberg, 3. XII. 1893, Schlechter 3841. 25 cm hoch, krautig, wenig verzweigt, mit dünn-rübenförmiger Wurzel. Laubblätter dreizählig, bs S mm — (meist kürzer) lang ge- stielt; Blättchen verkehrteiförmig bis breit-, obere -+ schmal ellip- tisch, nach dem Grunde zu + keilförmig auslaufend, spitz oder stumpf und apikulat, + 35 mm lang und + 17 mm breit, oberste auffallend schlanker, zuerst unterseits anliegend zerstreut behaart, frühzeitig ver- kahlend, trocken dunkelbraun. Nebenblätter lanzettförmig, behaart, verkahlend, 10 mm lang. Blütenstand endständig, + 9 cm lang ge- stielt, 3- bis Sblütig, die Blüten am Ende des Blütenstandes gedrängt, + 3 mm lang gestielt. Kelch anliegend behaart, 2-Iippig. Unterlippe 3-lappig, von der Oberlippe durch S mm tiefe Einschnitte getrennt; die zwei seitlichen Abschnitte der Unterlippe von dem schmälern Mittel- abschnitt durch 3 bis 4 mm tiefe Einschnitte getrennt. Alle Abschnitte + zugespitzt. Die breit lanzettlichen Abschnitte der Oberlippe durch + 6 mm tiefe Einschnitte von einander getrennt. Die beiden lanzett- lichen Vorblätter dicht unterhalb des Kelches. Kelchröhre + 3 mm hoch. Fahne aussen dicht anliegend behaart. Dürfte wohl in den Verwandtschaftskreis von A. speciosum E. et Z., A. baptisioides (E. Mey.) Walp. (mir unbekannt), A. Sandersoni Harv. und A. Sutherlandi Harv. gehören, A. Sutherlandi soll gleich A. San- 226 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 dersoni nach Harvey (Harv. et Sond. Fl. Cap. II, 594) ganz kahle Petalen haben (was ich zwar mindestens für A. Sandersoni nicht be- stätigen kann, aber jedenfalls ist die Behaarung der Fahne viel spär- licher als bei unserer Art), ferner ist die Kelchunterlippe von Sandersoni nur kurz dreizähnig. Bei A. speciosum, das nach der Beschreibung unserer Art am nächsten zu kommen scheint, sind die Nebenblätter 2 bis 21), cm lang, wogegen sie bei baptisioides kürzer als die Blatt- stiele sein sollen, mindestens die der obern Laubblätter. Rhynchosia Dinteri Schinz nov. spec. Suffrutex erectus?; ramis filiformibus, hirsutis; stipulis ovato- lanceolatis; foliis trifoliolatis, longe petiolatis; foliolis + ovatis vel late elliptieis, obtusis vel acutis, subtus glandulis numerosis ornatis, supra adpresse hirsutis; racemis axillaribus, paucifloris, folia vix excedentibus; calyce campanulato, segmentis + late lanceolatis, hir- sutis; vexillo glabro. SÜDWESTAFRIKA (Hereroland): Gamams, Dinter 350, bl. II. Es scheint sich um einen buschigen, wenig hohen Halbstrauch zu handeln, dessen stielrunde Zweige fahlgelb und dicht mit langen, mit kürzeren abstehenden untermischten Mähnenhaaren besetzt sind. Dieselbe Behaarung zeigen, abgesehen von den Blüten, auch alle übrigen oberirdischen Organe. Der bis 25 mm lange Blattstiel der dreizähligen Laubblätter ist kantig und gerieft. Die + 3 mm langen und am Grunde - 2 mm breiten Nebenblätter sind vielnervig, spitz und + eiförmig lanzettlich. Die 10 bis 20 mm langen und 5 bis 15 mm breiten Laubblättchen sind von eiförmigem bis breitelliptischem Um- riss, stumpf oder spitz, am Grunde abgerundet oder spitz, mit drei vom Grunde aus eintretenden, unterseits stark hervortretenden Nerven versehen, oberseits anliegend lang behaart, unterseits vieldrüsig und mit zur Hauptsache auf die Nerven beschränkter Behaarung. Die beiden seitlichen Blättchen sind ungleichhälftig; das endständige ist bis 8 mm lang gestielt. Der Blütenstand ist blattachselständig (an- scheinend, das vorliegende Exemplar ist in dieser Hinsicht etwas dürftig), traubig und wenig länger als die grössern Laubblätter. Die Tragblätter der Blüten sind schmal lanzettlich, lang bewimpert. Der glockige Kelch der + 2 mm lang gestielten, + 10 mm langen Blüten besitzt + breit lanzettliche, + 2 mm lange Kelchabschnitte, die eher etwas kürzer als die Kelchröhre sind. Die Fahne ist ganz sicherlich kahl. Hülsen? Rhynchosia Jacottetii Schinz nov. spec. Herba perennis, e basi ramosa, demum volubilis; ramis hirsutis; Jahrg. 66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 227 stipulis lanceolatis, acutis, plurinervis; foliis trıfoliolatis, longe petio- latis ; foliolis rhombeo-ovatis vel rhombeo-obovatis, apieulatis, velutinis; racemis axillaribus, folia excedentibus, laxe paucifloris; calyce hirsuto, segmentis anguste lanceolatis; vexillo glabro; ovario sericeo-piloso. SÜDOSTAFRIKA (Pondoland): Muceba, Jacottet 644, bl. II. — Plante rampante, fleur jaune. — (Natal) Komgha River, 600 m, Schlechter 6170, bl. 2. I. 1895. Am Grunde viel verzweigt, oberwärts windend, abgesehen von der Krone und den Staubblättern mit langen Mähnenhaaren dicht bekleidet. Die + 30 mm lang gestielten Laubblätter sind dreizählig und am Grunde von breit lanzettlichen, spitzen, mehrnervigen, unterseits lang behaarten, oberseits kahlen, + 10 mm langen und + 3 mm breiten Nebenblättern begleitet. Die +4 24 mm langen und + 24 mm breiten Blättchen sind rhombischverkehrteiförmig bis rhombischeiförmig, kurz bespitzt, beidseitig behaart, von drei vom Grunde eintretenden Nerven durchzogen und überhaupt vortretend genervt; die zwei seitlichen Blättchen sind leicht ungleichhälftig, das endständige ist + 5 mm lang gestielt. Die jungen Blättchen sind gleich den jungen Trieben über- haupt samtig behaart und besitzen einen sehr ausgesprochenen Samt- glanz. Die traubigen Blütenstände sind blattachselständig, + S!/s cm lang, sie tragen oberwärts einige wenige Blüten in lockerer Anordnung. Die in der Achsel lanzettförmiger, nebenblattartiger Tragblätter von 5 mm Länge befindlichen Blüten sind + 3 mm lang gestielt und 5 bis 7 mm lang. Die lang behaarte Kelchröhre ist trichterförmig, + 21/2 mm lang, die Abschnitte sind schmal lanzettlich, spitz, + 5 mm lang und zwar sind deren zwei etwas höher hinauf verwachsen. Die Fahne ist kahl, der junge Fruchtknoten dagegen lang seidig behaart. Erinnert habituell an R. minima (L.) DC., weicht indessen ab durch die ansehnlichen Nebenblätter und das samtartige Indument. Unsere Pflanze dürfte auch R. crassifolia Benth., von der mir aller- dings nur zwei nicht einwandfrei zu dieser Art gehörende Exsik- katen vorliegen, ähneln, immerhin scheinen die Laubblätter bei crassi- folia grösser, die Pedunculi stark verlängert zu sein; die Fahne soll behaart sein. Rhynchosia Orthodanum Benth. ex Harv. et Sond. Fl. Cap. I (1861—62), 257 ist umzutaufen in R. sordida (E. Mey.) Schinz nov. comb. Rhynchosia Orthodanum Benth. ist identisch mit Ortho- danum latifolium E. Mey. Comm. (1835), 131 incl. O. sordidum E. Mey. l. c., 131 und mit O. argenteum E. Mey. |. c. 132. Mit der Gattung 238 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 Rhynchosia vereinigt. hätte daher die Art die Bezeichnung R. lati- folia zu tragen, da aber inzwischen eine zu hecht bestehende Rhyn- chosia latifolia Nutt. (ex Torr. et Gray Fl. N. Am. I [1838/40], auf- gestellt worden ist, muss für die afrikanische Pflanze von dieser Kombination abgesehen werden. Das gleichalterige spec. Epitheton sordida scheint für die Gattung Rhynchosia noch nicht vergeben zu sein (für „argenteum“ träfe dies dagegen zu), und es kommt daher un- serer Pflanze die Bezeichnung R. sordida (E. Mey.) Schinz (= Rhyn- chosia Orthodanum Benth. —= Orthodanum latifolium E. Mey. = 0. sordidum E. Mey. = O.argenteum E. Mey.) zu. O. Kuntze (Rev. Gen. Pl. III/2[1898], 60) hat, Hiern in Cat. Welw. Pl. I (1896), 266 folgend, dem von Medikus 1787 publizierten Gat- tungsnamen Dolicholus den Vorrang gegeben, aber Rhynchosia Lour. ist, obschon erst 1790 aufgestellt, in die Liste der „nomina conser- vanda“ aufgenommen worden und besteht daher zu Recht. Als Spielart ist zu erwähnen: R. sordida (E. Mey.) Schinz var. Mühlenbeckii (Hook.) Schinz (= Orthodanum Mühlenbeckii Hook. in Hook. London Journ. II [1843], 92). Die übrigen Spielarten und Formen (vergl. O. Kuntze 1. c.) sind mir fremd und ich überlasse es daher einem spätern Monographen, die zutreffenden Kombinationen zu bilden. . Ausser Orthodanum haben sich noch einige weitere südafrikanische Rhynchosia-Arten neue Namenkombinationen gefallen zu lassen, so Rhynchosia puberula (Eckl. et Zeyh.) Harvey in Harvey et Sond. Fl. Cap. II (1861—62), 255 (= Eriosema puberula Eckl. et Zeyh. Enum. [1835], 256), die, wie schon O. Kuntze ]. c. hervorgehoben hat, nicht verschieden ist von Hedysarum eiliatum Thunb. in Nov. Act. Soc. Sc. Upsal. VI (1799), 43 und daher die Bezeichnung Rhynchosia ciliata (Thunb.) Schinz zu tragen hat; ferner Rhynchosia glandulosa (Thunb.) DC. Prodr. I1(1825),388 (= Glycine glandulosa Thunb. Prodr. pl. Cap. IT [1800], 131), die identisch ist mit Phaseolus capensis Burm. Prodr. fl. Cap. (1768), 81 non Thunb. Prodr. pl. Cap. 11 (1800), 130 (= Vigna capensis Walp. in Linnaea XII1[1839], 533 non Hort. ex Schur Enum. Pl. Transs. [1866 ], 177 [= Phaseolus vulgaris L.]) und folglich den Namen Rhynchosia capensis (Burm.) Schinz erhält. Im Anschluss hieran sei auch darauf aufmerksam gemacht, dass, wie O. Kuntze l. ec. mit Recht bemerkt, Rhynchosia nervosa Benth. in Harv. et Sond. Fl. Cap. II (1861—62), 253 sich deckt mit R. hirsuta Eckl. et Zeyh. Enum. (1835), 256 var. rhombifolia Eckl. et Zeyh.l. c. und daher als Artname verschwindet; die von O. Kuntze (Rev. Gen. Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 229 Pl. III/2 (1898), 61 aufgestellte var. Krebsii (= Dolicholus hirsutus [Eckl. et Zeyh.] O. Kuntze var. Krebsii O.Kuntze) hat daher die Bezeich- nung R. hirsuta Eckl. et Zeyh. var. Krebsii (0. Ktze.) Schinz zu tragen. Mit Otto Kuntze 1. ec. betrachte ich endlich Rhynchosia pilosa Harv. in Harv. et Sond. Fl. Cap. II (1861—62), 256 als nicht verschieden von Rhynchosia Totta (Thunb.) DC. Prodr. Il (1825), 388 (= Glycine Totta Thunb. Prodr. pl. Cap. I [1800], 131). Die von Reno Pott-Leendertz in Ann. Transvaal Museum III (1912), 119—182 publizierte und von Burtt-Davy in South Afr. Journ. of Se. (1913), 1—14 erweiterte Check-list der Transvaal-Pflanzen ist durch folgende Rhynchosia-Arten zu erweitern: R. cinnamomea Schinz in Vierteljahresschr. Naturf. Ges. in Zürich LII (1907), 429 in fruticetis mont. Magalisberg pr. Aaapiesrivier, 1600 m, fr. 14.1. 1894, Schlechter 4162; Wonderboompoort, Rehmann 4378. R. elegantissima Schinz 1. c. Makapansberge-Streydpoort, Rehmann 5545. R. resinosa (A. Rich.) Hochst. ex Baker in Oliv. Fl. trop. Afr. II (1871), 218. Makapansberge-Streydpoort, Rehmann 5548; Boshveld, Elands- rivier (Neu-Halle), Rehmann 4912. Eriosema ellipticifolium Schinz nov. spec. Suffruticosum, erectum; ramulis hirsutis; folıa petiolata, trifolio- lata; foliolis elliptico-lanceolatis, basi et apice acutis, supra adpresse villosis, subtus hirsutis (imprimis ad nervos), terminalibus petiolulatis; stipulae lanceolatae: racemi axillares, pauciflori, pedunculati; calyx hirsutus; vexillum extus adpresse pubescens; ovarium hirsutum. SÜDAFRIKA (Transvaal): Shilouvane, Sanatorium, Junod 1411]; Marovunge, Junod 2534, bl. XII. 1905, 1200 m. Fleur jaune-brune. Ein Halbstrauch mit holzigem, knorrigem Stämmchen und + kantigen, mit namentlich unterwärts abwärts gerichteten, braunen, langen Haaren dicht bekleideten Zweigen. Die dreizähligen Laubblätter sind bis 6 mm lang gestielt. Die elliptisch-lanzettlichen Blättchen sind beidendig spitz, bis 65 mm lang und + 12 mm breit, wobei die zwei seitlichen meist kürzer, ja bisweilen viel kürzer und schmäler oder auch breiter als das um etwa 4 mm abgerückte endständige Blättchen sind. Die Spreite der Blättchen ist oberseits anliegend + dicht seidig behaart; unterseits ist die Behaarung auf die hervortretenden, braunen Nerven beschränkt. Die untersten Nebenblätter sind + breiteiförmig, die der obern Laubblätter lanzettlich, + 6 mm lang. Die + 10 mm 230 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 langen Blüten stehen zu 2 bis 3 bis 4 am Ende des + 4 cm langen Blütenstandes. Die Tragblätter der + 1!/a mm lang gestielten Blüten sind + eiförmig lanzettlich, spitz, + 7” mm lang. Die unmittelbar an den Kelch herangerückten zwei Vorblätter sind pfriemlich, + 1!/a mm lang. Die langbehaarte Kelchröhre ist + 3 mm hoch; die Abschnitte sind 7” mm lang, am Grunde 1'/; mm breit, linealisch-lanzettlich, spitz geschwänzt, zwei der Abschnitte sind bis zu einer Höhe von 5 bis 6 mm verwachsen. Die Fahne ist mit kurzen Haaren und sitzenden Drüsen bekleidet. Der Fruchtknoten ist lang behaart. Solange keine reifen oder nahezu reifen Früchte vorliegen, ist es vorläufig ein aussichtsloses Bemühen, feststellen zu wollen, ob es sich um eine Rhynchosia- oder eine Eriosema-Art handelt, sicher ist, dass sie sich mit keiner der mir bekannten Arten dieser oder jener Gattung deckt. Habituell erinnert sie an Eriosema salignum E. Mey., deren Blättehen aber unterseits ein durchaus verschiedenes Indument besitzen. Eriosema fasciculatum Schinz nov. spec. Suffruticosa nana; caulibus erectis, villosis; folia petiolata, trifolio- lata; foliola oblongo-ovata vel oblongo-obovata, obtusa vel subacuta, villosa, nervatura subtus prominula; stipulae lanceolatae; racemi axil- lares, pauciflori; calyx hirsutus; vexillum glabrum; ovarium hirsutum. SÜDAFRIKA (Transvaal): Shilouvane, Junod 1407, prairies du Sanatorium; plante demi-ligneuse, tr&s nombreuses tiges. Ein aufrechter, von zahlreichen gebüschelten Zweigen gebildeter Halbstrauch. Die kantigen und gerillten, weichbehaarten Zweige sind am Grunde mit zahlreichen, dachziegelig sich deckenden breiteiförmigen Niederblättern besetzt. Die dreizähligen, + 5 mm lang gestielten Laub- blätter setzen sich aus länglich eiförmigen oder länglich verkehrt- eiförmigen, stumpfen oder nahezu spitzen, +30 mm langen und + 16 mm breiten Blättehen zusammen. Die beiden seitlichen Blättchen pflegen etwas ungleichhälftig zu sein, das Endblättchen ist um etwa 5 mm abgerückt, alle sind braun weichbehaart, unterseits etwas heller und mit hervortretenden Ian- und Ilan-Nerven versehen. Die blattachsel- ständigen wenigblütigen Blütenstände sind gestaucht und kürzer als die Laubblätter, sodass die + 9 mm langen Blüten + zwischen den Blättern versteckt sind. Die Tragblätter sind lanzettlich, + 5 mm lang und aussen behaart. Die Röhre des langbehaarten Kelches ist + 3 mm hoch, die Abschnitte sind linealisch lanzettlich, + 8 mm lang und am Grunde + 1!/; mm breit, zwei davon sind bis zu einer Höhe von + 5 mm untereinander verwachsen und am Grunde dem- Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 231 entsprechend etwas breiter. Die Fahne ist kahl, breitverkehrteiförmig, am Grunde beidseitig des sehr kurzen Nagels geöhrt, + 9 mm lang und + 3 mm breit. Die Flügel haben bei einer Breite von 2 mm eine Länge von 8!/ mm. Der Fruchtknoten ist lang behaart. Ich stelle die Pflanze vorläufig zu Eriosema, obschon es mir be- wusst ist, dass die Entscheidung erst getroffen werden kann, wenn einstens reife oder nahezu rcife Hülsen vorliegen, denn Eriosema und Rhynchosia lassen sich ja vorläufig nur auf Grund des Hilums und der Funicu!us-Insertion unterscheiden. Das veranlasst mich aber auch, die von mir 1908 beschriebene Rhynchosa angulosa Schinz in Bull. Herb. Boiss. 2° ser. VIII, 628 zu Eriosema zu stellen und sie Eriosema angulosum Schinz zu benennen. Sterculiaceae. Hans Schinz (Zürich). Hermannia ($Euhermannia) hyssopifolia L. var. integerrima Schinz nov. var. Foliis integerrimis, stipulis lineari-lanceolatis petiolum sub- aequantibus. SÜDAFRIKA: in fruticetibus litoralibus, Victoria Bay in provincia George, 60 m, Schlechter 2397, bl. 25. III. 93. Besitzt den für H. hyssopifolia L. und H. suavis Presl charakte- ristischen, kurz fünfzähnigen, aufgeblasenen Kelch, weicht aber von hyssopifolia ab durch die ungezähnten Laubblätter, von suavis durch die Nebenblätter, die bei der oben diagnostizierten Varietät nur die Länge der Blattstiele besitzen, während sie bei suavis, die Harvey (Harvey et Sonder, Fl. Cap. I [1859/60], 198) mit H. trifoliata L. ver- gleicht, laubblattartig sind. Hermannia ($ Mahernia) setosa Schinz nov. spec. Herba perennis, setosa, basi lignescens, caulibus decumbentibus teretibus; foliis ovatis, obtusis, bası leviter cordatis, serratis vel crenatis; stipulis lineari-lanceolatis; floribus + glomeratis, longe pedunculatis axillaribus vel floribus solitariis axillaribus; calyce turbinato ultra medium in lacinias anguste lanceolatas diviso; petalis calyce brevioribus, bası inflexis, + orbiculato-obovatis; filamentis obdeltoideis, superne setosis; antheris ciliolatis; ovario piloso. PORTUG.SÜDWESTAFRIKA: Uukuanyama, A.Kestila 120, bl.I. Offenbar eine niederliegende, mit Ausnahme der Kron-, Staub- und Fruchtblätter abstehend rauh behaarte Staude. Diese für obige Art höchst charakteristische Behaarung setzt sich aus auf kleinen, 932 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 aber wohlprononcierten Höckerchen aufsitzenden, vielarmigen Stern- haaren zusammen, deren Seitenarme aus sehr steifen, dickwandigen, starren, einzelligen Haaren bestehen ; zudem ist der Pflanze ein leichter Stich ins Goldgelbe eigen. Die bis 25 mm lang gestielten Laubblätter sind von eiförmigem Umriss, beidendig abgerundet, am Grunde mit- unter schwach herzförmig ausgerandet, meist 25 mm lang und 15 mm breit, immerhin kommen auch bis 5 cm lange und bis 31/2 cm breite Laubblätter vor; der Blattrand ist grob gezähnt oder gekerbt. Die Blüten entspringen entweder einzeln den Blattachseln und sind ganz kurz gestielt, sitzen aber einem + 15 mm langen, verarmten Blüten- standstiel auf, viel häufiger beschliessen sie aber, fast ungestielt, in mehr- bis vielblütigen dichten Knäueln bis 35 cm lange, blattachsel- ständige Seitenzweiglein, die mit ein paar reduzierten Laubblättern besetzt sind. Die dicht an den Kelch gerückten Hochblätter sind gleich den Nebenblättern linealisch lanzettlich und + 4 mm lang. Der + 3 mm hohe Kelchtubus ist weit trichterförmig; die Kelchzipfel sind bei einer Länge von 5 mm schmal lanzettlich, schlank, abstehend oder zurück- gebogen, am Grunde bis 2 mım breit und von dicklicher Konsistenz. Die 3!1/s bis 4 mm langen, kahlen Kronblätter besitzen eine nahezu kreisrunde Platte; sie sind genagelt und zwar sind die Ränder des Nagels längs einwärts geschlagen. Die Staubfäden sind breit kreuz- förmig, die seitlichen Verbreiterungen sind callös und abstehend be- haart; ihre Länge beträgt + 3 mm. Die schlanken, spitzen, im untern Drittel ihrer Länge dicht kurzbehaarten Staubbeutel sind + 6 mm lang. Der Fruchtknoten ist dicht behaart. Schumann '’'s Schlüssel in Engl. Monogr. afr. Pfl. V, 61 der Gattung Hermannia $ Mahernia führt auf H. grandiflora Ait., eine Art, die wie schon die Artbezeichnung andeutet, mit H. setosa nichts gemein hat. Thymelaeaceae. Hans Schinz (Zürich). Gnidia clavata Schinz nov. spec. Ramulis junioribus sericeis; foliis oppositis, sericeo-pilosis, lan- ceolatis vel ovato-lanceolatis; capitulis terminalibus, 1- vel 2- vel 3-floris: floribus extus dense sericeo-villosis, limbi lobis ovato-lanceo- latis, obtusis, squamas 8 carnosas clavatas glabras duplo superantibus. SÜDAFRIKA (westl. Region): in clivib. mont. Olifant Rivier Bergen, 330 m, Schlechter 5101, 31. VIII. 1894. Ein offenbar reich verzweigter Zwergstrauch. Laubblätter gegen- ständig, bis 8 mm lang und 3!/s mm breit, lanzettlich bis eiförmig- lanzettlich, beidseitig dicht- und weich lang seidig behaart, oberseits Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil.ausdem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 233 fast atlasglänzend, unterseits mit drei + deutlich hervortretenden Längs- nerven, später oberseits + filzig grauweiss, unterseits — etwas stärker verkahlend — graugrün. Der Spreitenrand ist leicht nach oben um- gerollt. Die Zweige sind weich seidig langhaarig, verkahlen mit der Zeit und besitzen dann eine rötliche Rinde. Die Blüten sitzen einzeln oder zu zweien oder dreien ın den allerobersten Blattachseln ; sie messen samt Fruchtknoten + 15 mm und zwar entfallen auf den Fruchtknoten + 31/’; mm, auf die Röhre + 7 mm und auf die Saum- lappen + 4'/’e mm. Die Blüten sind aussen dicht mit weichen Seiden- haaren bekleidet. Die auf der Innenseite kahlen, + 2 mm breiten Saumlappen sind von eiförmig lanzettlichem Umriss und dabei stumpf. Die 8 Petalen sind kahl, wachsartig, gelb, keulenförmig, + 2 mm lang und °/ı bis 1 mm dick. Die 8 Staubblätter sind kahl und 1 mm lang. Die Narbe ist mit langen Papillenhaaren besetzt. Die Pflanze erinnert an Gnidia anomala Meisn. und an Gnidia tenella Meisn., diese haben aber nur 4 fertile Staubblätter; bei Gnidia sericea L., die auch etwa in Frage kommen könnte, stehen die Laub- blätter dichter und die Petalen sind pfriemlich. Gnidia psilotoides Schinz nov. spec. Herbacea, caulibus ramulisque filiformibus, glabris; foliis sparsis, lineari-lanceolatis, acutis; spieis terminalibus; floribus tetrameris demum remotiusculis, extus sericeo-pubescentibus, limbi lobis obtusius- culis vel mucronatis, ovatis: faucis squamis 8, clavatis, carnosis, hirsutis. SÜDAFRIKA: in colle pr. George, 250 m, Schlechter 2305, 9. TI. 1893. Eine aufrechte, kahle, ginsterartige, krautige, nicht oder nur sehr schwach verzweigte, + 40 cm hohe Pflanze mit aufrechten, + 1 mm dicken Zweigen. Die abwechselnd gestellten Laubblätter sind dem Hauptstamm und den etwa vorhandenen Zweigen angedrückt, kommen in sehr geringer Zahl vor und sind ungestielt, kahl, pfriemlichlanzett- lich, spitz und bis 10 mm lang, sie sind oberwärts etwas gedrängt, unterwärts + 15 mm von einander entfernt. Der Blütenstand, an dem die Blüten oberwärts gedrängt stehen, ist traubig und erreicht schliess- lich eine Länge von bis zu 8 cm; während dieser Streckung fallen die Früchte allmählich ab und die Pflanze erinnert dann auffallend an Psilotum triquetrum. Die Blüten sitzen auf einem erhöhten Polster, das anfangs zierlich mit langen starren Wimperborsten kranzartig besetzt ist, später indessen verkahlt. Die Blütenröhre hat eine Länge von 4 bis 5 mm und ist gleich den + 1'/ı mm langen, eiförmigen, stumpflichen, mitunter von eimem Spitzchen überragten Saumlappen 234 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 anliegend seidig behaart. Die acht paarweise genäherten, fleischigen, keulenförmigen Petalen sind beinahe so lang wie die Saumlappen. Staubblätter acht, + 1 mm lang. Frucht eiförmig, mit langen, ein- zelligen, sehr dickwandigen, spitzen Borsten besetzt. Griffel seitlich, Narbe schwach keulenförmig, mit Papillen. Scrophulariaceae. Hans Schinz (Zürich). Anticharis azurea Dinter in herb. Annua, glanduloso -pilosa; foliis sessilibus, lineari-lanceolatis, subacutis; pedicellis gracilibus, calyce duplo langioribus, infra medium bibracteolatis; bracteolis parvis, linearibus; antheris liberis. SÜDWESTAFRIKA (Hereroland): Okahandya, auf zerfallendem Granit und Glimmerschiefer, 1300 m, Dinter 483. Eine einjährige, verzweigte, + 40 cm hohe, dicht mit kurzen Stieldrüsen besetzte Pflanze. Die Laubblätter sind linealischlanzettlich, spitzlich, drüsig, mit der Zeit verkahlend, + 4 mm lang und + 2 mm breit. Die fädlichen, + 10 mm langen Blütenstiele tragen gegen den Grund zu 2 fädliche, abfällige Vorblätter. Die dicht drüsig behaarten Kelchzipfel sind linealischlanzettlich, spitz und 5 mm lang, die Krone misst ungefähr 9 mm. Die Staubbeutel sind frei. Die bekannte Blau- färbung der getrockneten Anticharis-Pflanzen, die für mehrere Arten bekannt ist, ist hier nur schwach angedeutet. A. azurea Dinter erinnert habituell in jeder Hinsicht an die von mir in den Verh. des Bot. Ver. Prov. Brandenb. XXXI (1890), 788 be- schriebene A. Aschersoniana, sie unterscheidet sich aber von dieser wie von A. linearis (Benth.) Hochst. durch unterhalb der Mitte der Blütenstiele inserierte Vorblätter. Zudem sind die Laubblätter bei A.linearis um ein Geringes breiter als bei A. azurea, auch ist bei ersterer wie bei A. Aschersoniana die Blaufärbung der getrockneten Pflanze auffallend stärker. Compositae. Albert Thellung (Zürich). Vernonia pinifolia (Lam.) Less.') var. canescens (Rehm.) Thellung var.nov. !) Die Nomenklatur dieser Art ist ziemlich verwirrt. Synonymie: V. pinifolia (Lam.) Less. 1329; Conyza canescens L. f. 1781, Thunb. 1823; V. canescens Sch. Bip. 1844 — non H.B.K. 1820 (spec. peruviana admissa!); Erigeron capense Houtt. ca. 1783 (nomen abortivum!); Conyza pinifolia Lam. 1786 (exel. syn. Seb.; nomen abortivum!); Webbia pinifolia DC. 1836. Für den ältesten Artnamen, CGonyza canescens, fehlt merkwürdigerweise das ursprüngliche Zitat L. fil. Suppl. (1781), 367 (!) sowohl Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCIl). 235 Vernonia natalensis Sch. Bip. var. canescens Rehmann! exsicc. 7070. Folia etiam adulta superne dense cano-tomentoso-pubescentia, inferne potius opaca et tomentosa quam (ut in typo) nitido-sericea. NATAL: Drakensberg, Biggarsberge, 1875— 80, Rehmann 7070. KAFFRARIA: Cooper (ann. 1860) 2576. GRIQUALAND OR.: in graminosis circa Kokstad, 5000’, 1882, Tyson 1523. Vernonia hirsuta (DC.) Sch. Bip. X pinifolia (Lam.) Less.; Schlechter et Thell. hybr. nov. = V. adulterina ?) Thell. Intermedia inter parentes. Folia oblongo-lanceolata, + 5 cm longa, 8S—9 mm lata, apice acutata et subito mucronata, basi obtusius- cula, leviter reticulato-bullata, supra obscure viridia et laxe pilis flaccidis adpressis partim subsetiformibus et ultra '/. mm longis ad- spersa, infra pilis densissimis et valde intricatis cano-tomentosa et (praesertim in superioribus) leviter sericeo-nitidula, margine subplana (leviter undulata sed — exceptis summis — vix manifeste revoluta). Indumentum pedunculorum (modice crassorum) subpatens. Species generatrices differunt: V.pinifolia foliis multo angustioribus (1—4 mm), supra laevibus (nec bullatis) glabris vel pube subtiliore et breviore canescentibus, infra sericeo-tomentosis et nitidis, margine revolutis nec undulatis, pedunculis gracilioribus subadpresse canescentibus. V. hirsuta differt foliis latioribus (plerumque ultra 1 cm), magis reti- culato-bullatis, supra subhirsuto-scabris, infra laxe villoso-tomentosis et subopacis, margine valde undulatis nec revolutis, basi subcordato-sub- amplexicaulibus, pedunculis crassioribus plerumque patenter villosulis. KAPKOLONIE: Reg. orientalis: in collibus pr. Korngha (?) 2000’, bei DeCandolle (Prodr.V [1836], 72), als auch bei Harvey (Fl. Cap. III [1864/5], 51); diese Autoren schreiben vielmehr den Namen Eonyza canescens Thunberg (Fl. Gap. ed. Schultes [1823], 665) zu, obgleich dieser selbst Linne& fil. zitiert! (der letztere Autor figuriert indessen richtig im Index Kewenis). Die Kombination V. canescens (L. f.) Sch. Bip. ist jedoch unanwendbar wegen des ältern gültigen Homonyms von Humboldt, Bonpland u. Kunth. Erigeron capense Houtt. „Handleid. X (ca. 1782/3), 629° (sec. Ind. Kew.) [Pfl. Syst. 1X (1783), 333! et t. LXIX fig. 2!] ist ein totgeborener Name, da damals noch kein Erigeron canescens existierte und die Pflanze folglich bei der Übertragung der Art in die Gattung Erigeron diesen letztern Namen hätte erhalten sollen; ebenso Conyza pinifolia Lam. Eneyel. II (1786—...), 86, zu der Lamarck selbst bemerkt „an C. canescens Lin. f. Suppl. 367.“ Es bleibt also als gültiger Name nur die älteste Kombination in der richtigen Gattung, nämlich V.pinıfolia (Lam.) Less., übrig. ?) Gerne hätte ich diesen Bastard nach dem Finder V. Schlechteri benannt; doch existiert bereits eine Art dieses Namens von O. Hoffmann in Engler’s Bot. Jahrb. XXIV (1898), 818. 936 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 1895, Schlechter 6227, bl. 10.1; vom Finder selbst als Bastard zwischen seinen beiden am gleichen Fundort gesammelten Nummern 6226 (= V. pinifolia) und 6228 (= V.hirsuta) bezeichnet, während F. W. Klatt alle 3 Nummern als V. hirsuta bestimmte. Aster (S Diplopappus) Peglerae Bolus! in Trans, S. Afr. Phil. Soc. XVIII, 379 (1907) var. longipes Thell. var. nov. Differt a typo foliis angusti- oribus (oblongis usque lanceolatis) subtilius serrato-dentatis usque integerrimis, apicem caulis versus valde decerescentibus, capitulorum pedunculis elongatis (+ 5—9 cm longis). TRANSVAAL: Houtbosch, 1875—1880, Rehmann 6109; in damp places, Saddleback Mtn. Barberton, 4000/4500, E. E. Galpin 1165, bl. XII. Die von Bolus (l. ec.) angegebenen Unterscheidungsmerkmale seines A. Peglerae gegenüber A. hispidus (Thunb.) Baker (nec. Thunb.) [= Diplopappus asper Less.]| (breitere, stärker gezähnte Laubblätter, verkürzte und beblätterte Kopfstiele) sind unbeständig. Der spezifische Unterschied liegt vielmehr in der Behaarung der Spitze der Kopfstiele und der Hülle, welche Organe bei A. hispidus kurz steifhaarig, bei A. Peglerae dagegen fast kahl (nur von sitzenden Drüsen etwas papillös- mehlig) sind. Felicia erucifolia Thell. spec. nov. Planta perennis, herbacea, nana. Radix tenuis, infra in fasciculum fibrarum soluta. Caulis tenuis, suberectus, purpureus, pilis satis longis patentibus albis (basi incrassata purpureis) acutissimis satis rigidis hispidulus et insuper glandulis brevissimis flavidis dense obtectus, remote foliatus, fere a basi ramosus, valde flexuosus, ramis laxe folıatis flexuosis, ut caulis principalis in capitulum unicum terminale, supra folium supremum breviter pedunculatum, abeuntibus. Folia alterna, parva, pilis eis caulis similibus (sed basi pallide flavidis) hispidula et sparse glandulosa, Iyrato-pinnatifida lobis lateralibus utringque 2—3, in foliis inferioribus fere ovatis obtusiusculis apice vix apieulatis, in margine posteriore lobulo secundario auctis, apicem folii versus in- distinetis, in foliis superioribus oblongo-linearibus subintegris magis remotis et distinctis, lobo terminali ceteris majore, in foliis inferioribus fere obovato subtrilobo; rhachis apicem versus dilatata, infra lobos laterales per longum tractum nuda, angusta, integerrima, supra canali- culata, infra convexa, insertionem versus sensim ampliata et vaginantim semiamplexicaulis (nec tamen auriculata). Capitula mediocria, solitaria, terminalia, radiata. Involucrum (exsiccatione compressum) hemisphae- ricum (basi truncatum), indistincte imbricatum, phyllis sub-3-seriatis, Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 237 exterioribus (parcis) multo minoribus et angustioribus lineari-lanceolatis magis herbaceis purpurascentibus dorso hispidulis et glandulosis, in- terioribus lanceolato-ellipticis, margine late membranaceis albidis glabris, acuminatis apice purpureo, in extremo minute lacerato. Flores radii feminei, cier. 25--30, ligula rosea involucro sublongiore lineari- elliptica 5-nervi apice attenuata. Flores disci hermaphroditi, eirc. 60, tubulosi, lutei; tubus anguste infundibuliformis, limbo brevior, extus slandulosus; limbus glaber, ovato-campanulatus, breviter 5-dentatus dentibus triangulari-ovato-lanceolatis acutiusculis laevibus. Antherae, stylus et stigmata generis. Achaenia (immatura) obovata, apice rotun- data, compressa, pilis sursum subadpressis setulosa et glandulis brevibus flavidis conspersa. Pappi haud copiosi setae longiores (ca. 20) uniseriatae, dentato-scabrae, adjecta serie setarum paucarum exteriorum multoties breviorum. Pflanze 15 cm hoch. Borstenhaare des Stengels + °/s mm lang. Laubblätter (mit dem Stiel) 3—1 cm lang, 6-3 mm breit. Hülle 5 ınm hoch, (gepresst) 1 cm im Durchmesser. Innere Hüllblätter fast 1!/e mm breit. Zunge der Strahblüten 7 mm lang, 1'/s mm breit. Krone der Scheibenblüten fast 3 mm lang; Röhre + 1'/ı mm, Saum 1?/s mm, seine Zähne + °/s mm lang. Antheren 1!/; mm lang. Frucht- knoten 1 mm lang. Innere Pappusborsten so lang wie die Krone, äussere sehr kurz. TRANSVAAL: Matchatchi-Gebirge, 2300—3000 m, Mr. Jacottet 1936. F. erucifolia kann nur mit der (mir lediglich nach der Beschreibung bekannten) F. pinnatifida Wood et Evans in Journ. of Bot. XXXVII (1899), 253 aus Natal verglichen werden, die sich jedoch anscheinend — wenn wenigstens die etwas verstümmelte Diagnose wörtlich ge- nommen werden darf — nicht unerheblich unterscheidet durch 3- bis 4-fach fiederspaltige (?) Laubblätter mit bis zu 1 Zoll langen Zipfeln, durch grössere Köpfe (Scheibe 12—18 mm im Durchmesser), schmälere (linealisch-lanzettliche) Hüllblätter mit auf dem Rücken fast dorniger Behaarung, den reichlichen, 1-reihigen Pappus und schwach flaumige Früchte; auch vermisst man in der Beschreibung die Erwähnung der bei F. erucifolia an allen Teilen + reichlich vorkommenden, kurzen Drüsenhaare. Die Gattungszuweisung bereitet etwelche Schwierigkeit, wie jaüber- haupt die Abgrenzung von Felicia gegenüber Aster zurzeit noch un- klar und strittig ist. Die südafrikanischen Diplopappus-Arten werden von O. Hoffmann (in Engler-Prantl Nat. Pfl. fam. IV, 5 [1894], 163) zu Aster (sect. VI. Alpigenia Benth.), von Thonner dagegen (Die 238 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 Blütenpfl. Afrikas [1908], 600) zu Felicia gerechnet. Die neue Art scheint mir mit Rücksicht auf den schwach entwickelten Pappus mit den sehr spärlichen Aussenborsten am richtigsten unter Felieia (nicht unter Diplopappus) untergebracht. Chrysocoma subumbellata Thell. spec. nov. Planta fruticulosa. Rami inferne lignosi, aphylli, cortice griseo- fuliginoso longitudinaliter striato tecti, eicatrieibus verruciformibus ornati. Rami novelli herbacei, longitudinaliter striati, papillis minutissi- mis albidis punctulati, dense foliati. Folia approximata, alterna, gemmam vel fasciculum foliorum brevissimum depauperatum in axilla gerentia, lineari-filiformia subteretia, supra sulcata, infra convexa, apice obtusa et callosa, glabra, impresso-punctata, illa ramorum principalium elon- gata, flaccida, valde flexuosa, patentia vel recurvato-pendentia, illa ramulorum capituligerorum (vel pedunculorum) subito multoties bre- viora, suberecta. Ramuli capituligeri (vel pedunculi foliati) ad apicem ramorum umbellatim vel corymbose congesti, breves, foliis abbreviatis muniti, simplices et monocephali, corymbum densum convexum (usque hemisphaericum) plerumque 5—8-cephalum formantes. Capitula satis parva, 4-5 mm alta, (exsiccatione compressa) 8—10 mm lata, late campanulata (basi late rotundata vel fere truncata), ceirc. 60-flora. Involucrum imbricatum sub-4-seriatum; foliola anguste lanceolato- oblonga, papillis minutis albidis adspersa, apice interdum eroso-cilia- tula, ceterum glabra, dorso vitta fulvo-brunnea notata, margine late coriaceo-membranacea, exteriora angustiora acutiuscula, interiora valde obtusa, latius marginata, vitta apicem versus dilatata. Flores omnes tubulosi et hermaphroditi, fertiles, involucrum manifeste superantes. Corollae tubus brevis, in limbum infra anguste infundibuliformem sensim abiens. Limbi pars connata extus glandulis disseminatis ad- spersa, sub sinubus vittis solitariis rubro-brunneis apice clavato- incrassatis notata; dentes anguste triangulari-ovati, acutiusculi, extremo apice obtusi et glaberrimi, margine utroque vitta rubro-brunnea ornatı. Antherae, filamenta, stylus et stigmata generis. Achaenia late oblonga, compressa, basi subattenuata, apice paulum contracta et truncata, margine annuliformi suberenato cincta, ad angulos vittis plerumque 2 rubro-brunneis apice incrassatis longitudinaliter percursa, pareissime puberula pilis brevibus subadpressis apice saepe bidentatis. Pappus uniseriatus, e pilis dentato-scabris satis cadueis constans. Beblätterte Zweigenden etwa 5—7 cm lang, ihre Laubblätter 1! —2 cm lang, '/a—*°/s mm breit. Kopfstiele 1-2 em lang, ihre Laubblätter 2-3: !/s—!/; mm. Hülle 3—4 mm hoch; innere Hüll- Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. ausdem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 239 blätter + °/; mm breit. Ganze Krone 3'/. mm, Zähne fast 1 mm lang. Antheren (mit dem apikalen Anhängsel) 1!/s mm lang, auf an der Spitze angeschwollenem Filament. Pappushaare 2 mm lang. SÜDAFRIKA: Div. Malmesbury, Umgegend von Hopefield (z. B. Hamburg), 1885/6, Bachmann 979, 981; bl. XI, fr. XII. Von Klatt teils als Chr. Coma-aurea, teils als Chr. longifolia bestimmt. Chr. subumbellata scheint nach den technischen Merkmalen der Chr. tenuifolia Berg., als welche sie nach der Flora Capensis wegen der bis zur Spitze beblätterten Seitenzweige (bezw. Kopfstiele) be- stimmt werden müsste, am nächsten zu stehen, unterscheidet sich jedoch von dieser Art auffallend durch die Heterophyllie (Laubblätter der Hauptzweige lang und schlaff, abstehend bis herabhängend, die- jenigen der Kopfstiele kurz und fast aufrecht), durch die an den Zweig- spitzen fast scheindoldig gedrängten, kurzen Kopfstiele, durch die auffallend lebhaft braunrot gefärbten Sekretkanäle der Krone und der Fruchtwand, sowie durch die sehr spärliche und kurze Behaarung der Frucht, deren Apikalhaare (wenn vorhanden) die Spitze der Frucht kaum überragen und (im Gegensatz zu Chr. tenuifolia) nicht einen äussern Pappus vortäuschen. ; Natürlich kann die Pflanze auch als eine discoide Felicia aufge- fasst werden; indessen gehört sie wohl sicherlich nicht als blosse Form zu einer bereits beschriebenen Art (z.B. zu F. muricata [Less.] Nees, der sie in der Blattform stark ähnelt). Die Unterschiede zwischen diesen beiden Gattungen, deren Vertreter einander oft zum Verwechseln ähneln und auch tatsächlich in den Herbarien zuweilen unrichtig be- stimmt sind, bedürfen einer erneuten Prüfung und Feststellung. Wohl stellt O0. Hoffmann (in den „Natürl. Pflanzenfamilien“) Felicia zu den Astereae-Asterinae und Chrysocoma zu den Astereae-Öonyzinae; doch beruht auch bei ihm, wie in der übrigen systematischen Literatur, der ganze Unterschied auf dem Vorkommen bezw. Fehlen von zungen- förmigen Randblüten. Unter diesen Umständen bleibt es rätselhaft, aus welchen Gründen Harvey (in Fl. Cap. III [1864/65], 76) den durch discoide Köpfe ausgezeichneten Aster discoideus Sonder bei Aster (sect. Felicia) belassen und nicht zu Chrysocoma gestellt hat. Helichrysum (vel Elichrysum) Moeserianum ') Thell. spec. nov. !) Dem Andenken des verdienten, der Wissenschaft zu früh entrissenen (1913 mit der Polar-Expedition Schröder-Strantz ums Leben gekommenen) Bearbeiters der afrikanischen Helichrysum-Arten, Walter Moeser, gewidmet. Vrgl.: W. Moeser, Über die systematische Gliederung und geographische Verbreitung der afrikanischen Arten von Helichrysum Adans., in Engler’s Bot. Jahrb. XLIII (1909), 420—460; Ders., Die afrikanischen Arten der Gattung Helichrysum Adans., ebenda XLIV (1910), 239— 345. 240 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 Annuum. Radix tenuis, griseo-brunnea, parce fibroso-ramosa. Caulis in speciminibus exilibus unicus et infra inflorescentiam simplex, in validioribus caules complures, pumili, e basi arcuata-ascendente suberecti, fere a basi ramosi, inter ramos flexuosi, paucifoliati, ut rami in corymbum densum compositum abeuntes, laxe et satis tenuiter lanosi lana partim detersili. Folia basilaria rosulata, plerumque elliptico- lanceolata obtusa subsessilia, caulina oblongo-spathulata usque oblongo- lanceolata obtusa vel obtusiuscula, ipsa basi lata vel dilatata + ample- xicaulia, omnia satis tenuia, lana alba vel grisea satis tenui obducta. Capitula satis parva, ad apicem caulis et ramorum in corymbos relative amplos densissimos compositos hemisphaerico-convexos vel subumbra- culiformes disposita, sessilia, basi lana grisea cohaerentia; corymbi omnes in corymbum collectivum densum dispositi. Involucrum sub- campanulatum (crassitudine 1'/s-plo longius), imbricatum; phylla eirc. 4-seriata, alba (leviter griseo-luteola) opaca suberecta, exteriora acutius- cula, interiora obtusiuscula vel obtusa, exteriora ovata sessilia, cetera unguiculata ungue extus leviter lanoso, lamina glabra anguste ovata supra concava (incurva); intima angustiora (lamina sublanceolata) sed vix breviora. Receptaculum fere planum, levissime scrobieulatum nee fimbrilliferum. Flores cire. 20, plerique hermaphroditi, pauci (cire. 3) feminei, intermixtis nonnullis intermediis (staminibus abortivis donatis). Corolla tubulosa, in floribus femineis leviter lageniformis (apicem versus angustata), glabra; limbus 5-dentatus dertibus triangulari-lanceolatis extrorsum curvatis ipso apice obtusiusculis et leviter granuloso- papillosis. Stamina, stylas et stigmata generis. Achaenia minuta, obovata, apice fere truncata, basi attenuata, sicca leviter anguloso- costata, quoad indumentum biformia: plurima glandulis satis magnis lucidis et pellucidis, sub aqua auctis (submucilaginosis) et vesiculi- formibus onusta, ceterum glabra, pauca (circ. 3)') papillis breviter eylindricis undique patentibus densissimis sub aqua immutatis quasi murieulata. Pappi setae corollam fere aequantes, paucae, liberae, valde caducae, basi papillis nonnullis adunco-recurvis munitae, dein sublaeves, a miedio ad apicem sensim longius papillosae et subplumu- losae, leviter clavato-incrassatae. Wurzel dünn, auch an kräftigen Exemplaren oberwärts kaum 2 mm dick. Stengel 7—10 cm hoch. Stengelblätter etwa l'/; cm lang, 3—4 mm breit, an Kümmerexemplaren kleiner. Gesamt-Kopfstand ') Es ist nach den Zahlenverhältnissen zu vermuten, dass die stachelig-papillösen Früchte den weiblichen Randblüten, die drüsigen den Zwitterblüten angehören. Der Zusammenhang ist jedoch nicht mit Sicherheit nachweisbar, da beim Präparieren der Köpfe Krone, Pappus und Frucht sofort auseinander fallen. Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. ausdem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCIH). 241 bis 6 cm im Durchmesser; die zusammengesetzten Einzel-Korymben (am Ende des Stengels und der Äste) etwa 2 cm im Durchmesser. Köpfe 4 mm hoch, knapp 3 mm dick. Spreite der grössten Hüllblätter ca. 1 mm breit. Receptakulum 1Y/a mm im Durchmesser. Krone 2'/3 mm lang, ihre Zähne ca. !/’a mm lang. Antheren (mit dem apikalen An- hängsel) ca. 1 mm lang. Frucht kaum über '/g mm lang, /„—'/ı mm im grössten Querdurchmesser. SÜDAFRIKA: Tomos River, Talsohle, Anfang November 1898, A. F. W. Schimper. Diese von einem den Botanikern nicht unbekannten Orte stam- mende Pflanze scheint merkwürdigerweise noch nicht beschrieben zu sein. In der Form des Gesamtblütenstandes und der Hülle stimmt sie in weitgehendem Masse mit H. petiolatum DC. und H. erispum (L.) Less. überein, die sich jedoch anderseits durch den strauchigen Wuchs, das mit Fimbrillen versehene Receptakulum, die zahlreichen, am Grunde verschmolzenen Pappusborsten und die kahlen Früchte nicht unwesentlich unterscheiden, so dass es trotz der erwähnten Ähnlichkeit zweifelbaft erscheint, ob die Art in der Gruppe Auriculata Moeser (in Engler's Bot. Jahrb. XLIV [1910], 310) untergebracht werden darf. Helichrysum (vel Zlichrysum) aretioides Thell. spec. nov. Planta suffruticosa dense hemisphaerico-pulvinata, intus compacta. Rami cortice nigrescente tecti, radıatim dense et intricato-ramosi; ramuli rudimentis squamosis dense imbricatis nigrescentibus foliorum emortuorum dense vestiti, apice in rosulam folıorum stellato-patentium et in capitulum unicum terminale sessile foliis immersum abeuntes. Folia duro-coriacea, parva oblongo-spathulata obtusiuscula, leviter extrorsum arcuata, supra leviter concava, margine crasso obtuso, enervia, utrinque appresse albido-tomentosa, basiı laminae versus attenuata, dein in vaginam longam caulem amplectentem, intus atro- brunneam et glabram, submembranaceam et longitudinaliter 5-nerviam dilatata. Capitula ad apicem ramulorum solitaria, sessilia, folia non superantia, mediocria, subglobosa. Involucri phylla multiseriata, omnia nitide nivea (vel interdum rosea) glabra, quorum exteriora ovata obtusa, interiora (longissima) anguste ovato-lanceolata acutiuscula, intima denuo decrescentia et fere lanceolata; phylla majora et intima in statu exsiccato (post deflorationem) stellatim refracto-patentia et valde radiantia. Receptaculum fere planum, leviter alveolatum. Flores eirc. 40—45, omnes tubulosi et hermaphroditi, limbo quam tubus vix latiore, apice in dentes 5 breves lanceolatos acutos apice papillosos, 242 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 extus glandulosos fisso, tubo immediate supra basin leviter subgloboso- inflato. Antherae, stylus et stigmata generis; antherarum caudiculae (basales) longe fimbriato-ciliatae. Achaenia subeylindrica, undique papillis grossis vesiculosis, sub aqua valde mucilaginosis vestita. Pappi uniseriati valde caduci setae liberae, per maximam partem longitudinis breviter dentato-scabrae, apicem versus papillis longioribus sub- plumosae, corollam aequantes. Die Pflanze bildet kompakte, halbkugelige Polster von ca. 5 cm Höhe. Stärkere Äste + 4 mm dick. Der mit lebenden Blättern be- kleidete Teil der Zweigspitzen + 1 cm lang; Durchmesser der Einzel- rosetten 1—1!/s cm. Abstehender Teil der Laubblätter 5—7 mm lang, 2—2!/e mm in der grössten Breite, etwas sattelförmig gekrümmt (Oberseite parallel der Längsachse konkav, parallel der Querachse konvex); Scheide ungefähr ebenso lang, (ausgebreitet) 4—4'/s mm breit. Köpfe + 1 cm hoch, ausgebreitet + 1'/; cm im Durchmesser. Grösste Hüllblätter + 10:2 mm. Receptaculum 1?/; mm im Durch- messer. Krone 4'/s mm, ihre Zähne '/z mm, Antheren (mit den apikalen und basalen Anhängseln) 2 mm lang. Pappusborsten bis 4'/; mm lang. Achänien (reif?) 1—1'/; mm lang, ihre Papillen bei Benetzung stark aufquellend und klebrig verschleimend. BASUTOLAND: Mt. Sauer, dans les terrains pierreux ou sur les rochers („fleur“ blanche, rose parfois), 1913, Jacottet 521 (B 603); bl. X. l Die Art lässt sich im Wuchs und in der Beschaffenheit der Hülle am ehesten mit H. chionosphaerum DC. vergleichen, das sich jedoch durch die unterseits längsrippigen Laubblätter und durch die (wenn- gleich zuweilen kurz-) gestielten Köpfe leicht unterscheidet. Ob H. aretioides gleichwohl zur Gruppe Chionosphaera Moeser (in Engl. Bot. Jahrb. XLIII [1909], 459; XLIV [1910], 316) in erweitertem Sinne gestellt werden darf, muss ich dahingestellt sein lassen. Lopholaena pauciflora Thell. spec. nov. Suffrutex valde ramosus glaber. Rami vetustiores cortice griseo- brunneo longitudinaliter rimoso-striato tecti. Ramuli tenues et fragiles, lineis elevatis longitudinalibus a marginibus foliorum decurrentibus muniti, dense foliati, internodiis brevibus. Folia alterna, saepe fasci- culum foliorum vel ramulum abbreviatum in axillis gerentia, coriacea sicca valde rugosa, lineari-oblanceolata vel lineari-spathulata, uninervia, margine integerrima, apice acuta vel obtusiuscula et apiceulo carti- lagineo brevi et lato, saepius obtuso notata, basin versus sensim quasi in petiolum indistinctum angustata, ipsa basi saepe leviter dilatata, Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. ausdem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 243 axilla interdum parce lanosa. Capitula pedunculis gracilibus elongatis axillarıbus, folia plerumque multo superantibus, versus apicem ramorum + congestis insidentia, cylindrica, basi in pedunculum producto- attenuata. Receptaculum leviter convexum, subfavosum. Involueri phylla 3—4, oblongo-linearia, primum ad *s altitudinis connata, dein secedentia, apice breviter triangulari (plerumque latiore quam longiore), acuto et saepe in mucronem callosum incrassatum subobtusum desinente, margine anguste membranaceo-hyalina. Flores 3—4, omnes conformes tubulosi hermaphroditi fertiles. Corollae tubus gracilis subeylindricus; limbus anguste infundibuliformis, dentibus circ. ad '/s incisis, anguste ovato-triangularibus, latitudine 1'/2-plo longioribus, acutiusculis, ex- tremo apice obtusiusculis incrassatis et papilloso-asperulis. Antherae, stylus et stigmata generis; ramorum styli appendice pilosa medio pilis longioribus munita. Achaenia immatura compressa subglaberrima. Pappi sordide albi copiosissimi setae dentato-exasperatae, involucro sesquilongiores, corollae tubum superantes. Die vorliegenden Aststücke sind 30—40 cm lang, am Grunde 4 mm dick. Beblätterte Zweige 5—10 cm lang, 1—1!/. mm dick Laubblätter 11/. —3 cm lang, grösste Breite (gegen die Spitze) 2—3'Js mm. Kopfstiele bis 4 cm lang, '/. mm dick. Hülle 10—12 mm hoch, 3—4 (5) mm dick; Hüllblätter 2—3 mm breit, die freien dreieckigen Spitzen 11/’y—2 mm hoch. Krone 12 mm lang; Röhre 6 mm lang; Saumzähne I1Ys : 1 mm. Antheren (mit dem apikalen Anhängsel, aber ohne die Endanschwellung des Filamentes) 2'/s mm lang; behaarter Teil der Griffeläste 1°; mm, längste Pappusborsten 10 mm lang. TROPISCHES AFRIKA: Nyassa-Hochland, Station Kyimbila, 1913, A. Stolz 2267. Die neue Art gehört entschieden zur Gattung Lopholaena DC. in der erweiterten Fassung durch S. Moore (Journ. of Bot. 1903, 134; Bull. Herb. Boiss. 2° ser. IV [1904], 1021), und zwar in die nächste Verwandtschaft von L. cneorifolia (DC.) S. Moore und L. dolichopappa (0. Hoffm.) S. Moore (die sich indessen durch die zahlreicheren Hüll- blätter mit den verlängerten und zugespitzten freien Zipfeln leicht unterscheiden), sowie anscheinend besonders von Doria longipes Harv., die nach der Beschreibung unserer Art sehr nahe zu stehen scheint und daher wohl sicher als Lopholaena longipes (Harv.) Thell. zu be- zeichnen ist; sie unterscheidet sich anscheinend fast nur quantitativ durch die grösseren, 4—6 mm breiten Laubblätter, die 7”—10 cm langen Kopfstiele und die 15 mm lange, aus 5 -6 Blättern bestehende Hülle. Es dürfte sich daher L. pauciflora später möglicherweise als eine Abart von L. longipes erweisen; indessen möchte ich sie vor- 244 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 läufig, nicht zuletzt mit Rücksicht auf das stark abweichende Ver- breitungsareal, als eigene Art: aufstellen. Othonna dentieulata Aiton (O. amplexicaulis Thunb.) var. (?) Schlechteri Thell. var. nov. Folia basi ample auriculata et amplexicaulia (ut in typo et in varietatibus descriptis), ambitu panduriformi-oblongo-obovata acuta, lyrato-pinnatifida lobis lateralibus sublanceolatis remotis utrinque 2—3, terminali multo majore oblongo-elliptico; lobis et sinubus (et auri- culis) margine ubique irregulariter et acriter denticulatis (dentibus pungenti-mucronatis) et undulato-crispatis. SÜDAFRIKA: in clivis montis Tabularis supra Orange Kloof, alt. 2000’, 1892, Schlechter 730; bl. V. Die Blattgestalt weicht zwar von derjenigen der bis jetzt be- schriebenen Varietäten der O. denticulata (« integrifolia, 8 denticulata und y? Dregeana |Harv. sub O. amplexicauli]) erheblich ab; indessen stimmen Blattkonsistenz, Gesamtblütenstand, Blüten und Früchte an- scheinend völlig mit dieser Art überein, so dass wohl doch nur eine extreme Abart der O. denticeulata vorliegt. Senecio achilleifolius („achilleaefolius“) DC. var. glanduloso-scaber Thell. var. nov.!) Differt a typo pedunculis et involueri phyllis desen glanduloso-scabris, pilis glanduliferis brevibus basi incrassatis. BASUTO-LAND: Leribe, Dieterlen 802. TRANSVAAL: Bei der Stadt Lydenburg, 1885, F. Wilms 810. NATAL: Wood 4322. SÜDAFRIKA: Belfort, dans les pierres, mars 1912, Jacottet 37. Sowohl De Candolle (Prodr. VI [1837], 396) als Harvey (Fl. Cap. III [1864—65], 394) beschreiben die Kopfstiele und die Hülle des S. „achilleaefolius“ als kahl, was auch für die meisten Exsikkaten zutrifft; die recht auffällige drüsigrauhe Abart dürfte daher den Rang einer guten Varietät beanspruchen können. Sie nähert sich durch die Behaarungsverhältnisse dem S. serrurioides Turez.?) (Zeyher 2974!), der sich jedoch durch die viel grösseren Köpfe und die längeren Blatt- zipfel genügend unterscheidet. !) Wie ich nachträglich bemerke, entspricht diese Pflanze (Dieterlen 802) nach Phillips (Ann. S. Afr. Mus. XVI, 1 [1917], 156) dem mir unbekannten S. seminiveus Wood et Evans, den auch Phillips für eine Abart des S. achilleifolius anzusehen geneigt ist. ?) Diese Art fehlt in R.Muschler’s Systematischer und pflanzengeographischer Gliederung der afrikanischen Senecio-Arten (Engler’s Bot. Jahrb. XLITI [1909]). Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 245 Senecio basutensis Thell. in Vierteljahrsschr. der Naturf. Ges. Zürich LVI (1911), 267 entspricht nach dem Vergleich der Originale dem von R. Muschler in seiner Systematischen und pflanzengeographischen Gliederung der afrikanischen Senecio-Arten (Engler's Bot. Jahrb. XLII [1909]) über- gangenen S. pullus Klatt in Bull. Herb. Boiss. IV (1896), 469. Gleich- wohl ist der Name S$. basutensis beizubehalten, da schon ein älterer S. pullus Klatt (in Abh. Naturf. Ges. Halle XV [1882], 333) aus Mexiko existiert, der auch von Hemsley (Biol. Centr.-Am. IV [1886/8], 64) als gültige Art anerkannt wird. Senecio Serra Sonder var. longipedunculatus (Volkens) Thell. var. nov. — S. longipeduneulatus Volkens! insched. — Folia caulina (praesertim inferiora) longe decurrentia; caulis inde alatus, alis plerumque integerrimis. Capitulorum pedunculi elongati, ad 5 cm longi. TRANSVAAL: bei der Stadt Lydenburg, 1895, Wilms 800, bl. XI; zwischen Middelburg und dem Krokodilfluss, 1883, Wilms 800a, bl. XII; beide als S. longipedunculatus Volkens spec. nov. ausgegeben. Von ähnlichen Formen mit herablaufenden Laubblättern (S. alba- nensis DC. var. pseudo-decurrens Thell., S. decurrens DC. und S. digi- talifolius DC.)unterscheidet sich die neue Form durchdie kleinere, schmal- glockige Hülle mit kurzen Aussen- und nur schwach gefurchten Innen- . hüllblättern, sowie durch den (bei der Reife) die Hülle fast ums Doppelte (statt nur wenig) überragenden Pappus. Senecio albanensis DC. var. pseudo-decurrens Thell. var. nov. Folia caulina (praesertim inferiora) longe decurrentia; caulis inde alatus, alis plerumge calloso-crenatis. SÜDAFRIKA (östl. Region): in lapidosis pr. Bluekranz River, 3700, 1895, Schlechter 6877, bl. 25. II. — TRANSVAAL;: Pretoria, 1875—80, Rehmann 4724. — NATAL: Drakensberg, Coldstream, 1875--80, Rehmann 6923. Die neue Abart weicht vom Typus und den übrigen Varietäten des S. albanensis anscheinend ausschliesslich durch die deutlich herab- laufenden Stengelblätter ab. Nach dem von Harvey (Fl. Cap. III [1864/5], 346—354) gegebenen Bestimmungsschlüssel der Senecio- Arten müsste die Pflanze als S. decurrens DC. oder S. digitalifolius DC. bestimmt werden (tatsächlich wurden die beiden Rehmann’schen Exsikkaten vonKlatt zu S. deecurrens gerechnet); sie stimmt jedoch in der Beschaffenheit der Hülle völlig mit S. albanensis überein und weist nicht die für S. decurrens und digitalifolius charakteristische, 246 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 reich- und langblätterige Aussenhülle auf. Beiläufig bemerkt, ist die Verschiedenheit der beiden letzteren Arten unter einander höchst problematisch (vrgl. Harvey |. c. 373); die mir vorliegenden, in diesen Formenkreis gehörigen Exsikkaten (Mac Owan 628 »Is S. digi- talifolius; Junod 405; Rudatis 1602 als S. caudatus forma discolor Muschler) kombinieren in verschiedener Weise die Merkmale beider Arten, ohne mit einer derselben (nach den Beschreibungen) völlig übereinzustimmen. * Senecio serraluloides DC. Prodr. VI (1837), 395; Harvey in Harvey et Sonder Fl. Cap. (1864—65), 382 variat: 1. Folia caulina petiolata, distincte lyrata, basi lobis lateralibus utrinque 2—4 a lobo terminali distincte separatis et remotis angustis (sublinearibus) aucta. 2. Foliorum lobus terminalis latus, ovato-lanceolatus. 3. Caulis et petioli scabro-puberuli (et folia subtus saepe + puberula)'. =. !. ee ae et 3.” Caulis et folia lab a ir 02%. B glabratus. 2.* Foliorum lobus terminalis a rami gra- ciles, laxe foliati..: »... Lu: 20 1 RE 1.* Folia caulina sessilia, lobis lateralibus minutis, ad dentes utringue 1—2 magis prominulos, elongatos angustos reductis. 4. Folia late lanceolata (+ 1:6). 5. Caulis et folia(subtus) + scabro-puberuli . . ö Rehmanmii. 5.* Caulis.et folia glabri ...0%10.. rs Selseeieieniens: 4.* Folia lineari-lanceolata (+ 1:12) . . . . . & Holubiü. a typicus Thell. var. nov. (= S. serratuloides DC. 1. ec. sens. strict.). Dazu rechne ich z. B. die Exsikkaten: Wood 4000 (Natal), Reh- mann 8113 (Natal), Rudatis 1396 (Natal), Herb. norm. Afr. austr. 835 (Griqualand East), Tyson 2541 (desgl.). B glabratus DC.]. ce. (1837), 395 |von Harvey übergangen]. Dazu dürften gehören: Rehmann 7017 (Natal) und Dieterlen 778 z.T. (Basuto-Land). y gracilis Harvey l.c. (1864—5), 382. Natal, leg. Dr. W. B. Grant (nach Harvey; mir unbekannt). ö Rehmannii Thell. var. nov. Transvaal: Hogge Veld, Pages Hotel, 1875 — 80, Rehmann 6853. & Dieterleni Thell. var. nov. Basuto-Land: Leribe, 1911, Dieterlen 778 z. T.; Transval: sine loc., 1892, Fehr 57. & Holubii Thell. var. nov. Transval: Hogge Veld, inter Porter et Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. ausdem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 247 Trigardsfont., 1875—80, Rehmann 6627; Linokana, 1887, Holub. 3773/4 (A. IV); Phoberg, Holub 4786, 4788 (fl.fr.V); Matebequellen, 1887, Holub sine num. (fl. fr.V); Natal: Howick, 1890, Junod 16. So verschieden auch die aufgeführten Varietäten — besonders der beiden Hauptgruppen gegen einander — in typischer Ausbildung erscheinen mögen, so lässt sich doch kein konstantes und durch- greifendes Merkmal finden, das etwa gestatten würde, die Haupt- gruppe 1* als besondere Art abzutrennen. Klatt und Muschler haben die Varietäten ö und & meist als S. Serra Sonder bestimmt, welche Art sich durch die viel seichter und vollständig gleichmässig gesägten, am Grunde etwas herablaufenden Stengelblätter leicht unter- scheiden lässt. Senecio isatideus DC. variat: « var. typicus Thellung var. nov. (S. isatideus DC. Prodr. VI [1837], 387; Harvey in Harvey et Sonder Fl. Cap. III [1864—5], 378 sens. striet.): foliis caulinis inferioribus oblongo-obovatis vix ultra 3—4 em latis, levissime calloso-denticulatis; mediis et superioribus cito diminutjs bracteiformibus, caule inde superne subnudo. ß var. macrophyllus Thellung var. nov.'): foliis caulinis (etiam mediis et superioribus) bene evolutis, majoribus 5—9 cm latis, mani- festius erenato-dentatis (dentibus !/.—1 mm altis); caule fere ad in- florescentiam folioso. — Nach Harvey (l. c. 349) bildet der ober- wärts nackte Stengel ein Hauptmerkmal des S. isatideus gegenüber dem verwandten S. venosus Harvey. Der letztere unterscheidet sich (z. B. in dem Exsikkatum Conrath 497 von Modderfontein [Trans- vaal]|) von der neuen Varietät durch viel derbere Laubblätter mit unterwärts stärker vorspringenden, auffallend steiler verlaufenden Nerven, durch dickere (+ 10- statt + 5-blütige), viel weniger dicht gedrängte Köpfe etc. Auf die var. « beziehe ich die Exsikkaten: Mac Owan 95, Schlechter 6313, Tyson 1811 (etwas unklar — vielleicht eine besondere Abart? — ist eine gleichfalls unter No. 95 von Mac Owan ausgegebene Pflanze mit grossen, aber fast ganzrandigen Laubblättern). Var. ö8 macrophyllus: Transvaal: Houtbosch, 1875—1880, Reh- mann 6071; in humidis pr. Lydenburg, 4800’, 12. XII. 1893, Schlechter 3956; Haenertsburg (entre Shilouwane et Pietersburg), 1300 m, ‘) Nachträglich bemerke ich, dass durch ein eigenaitiges Zusammentreffen diese gleiche Pflanze von Phillips (Ann. S. Afr. Mus. XVI, 1 [1917], 154) als S. macro- phyllus sp. nov. beschrieben worden ist. 248 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 Jan. 1903, Junod 1726; Natal: Drakensberg, Biggarsberge, 1875 bis 1880, Rehmann 7061. Ursinia (S Eu-Ursinia) Jacottetiana Thell. spec. nov. Planta basi sublignosa, humilis, caespitosa. Radieis fibrae satis tenues, brunneae. Caudex brevis, repens, cortice brunneo-fuliginoso tectus, sublignosus, breviter ramosissimus, ramis in fasciculum foliorum et in pedunculum longum nudum pseudoterminalem abeuntibus. Folia ad apicem ramorum caudicis fasciculatim congesta, partim pilis flaccidis appressis albis brevibus araneoso-puberula, vix vel valde indistincte impresso-punctata, crassiuscula, supra medium pinnatipartita lobis plerumge 5 remotis, aeque ac rhachis lineari-subteretibus, apicem versus leviter dilatatis, supra sulcatis, subtus convexis, apice obtusius- culis et subito in mucronem cartilagineum conico-acutissimum sub- pungentem contractis, interdum bifidis. Petiolus subtus carinatus, basi leviter vaginato-dilatatus et submembranaceus. Pedunculus plerumque unicus ex quovis fascieulo, pseudoterminalis (revera tamen axillaris), longissimus (foliis multoties longior), gracillimus, inferne anguloso-sulcatus, junior arachnoideo-puberulus, demum glabratus, nudus et monocephalus. Capitulum mediocre, late turbinato-campa- nulatum. Involuerum circ. 4-seriatum, phyllis minute papillosis et apicem versus araneoso-pubescentibus, extimis brevibus triangulari- lanceolatis vel triangulari-ovato-lanceolatis acutis marginibus rectis anguste atrobrunneis, mediis triangulari-ovatis apice obtusioribus ceterum similibus, intimis apice in appendicem suborbiculatam brun- neam margine hyalinam dilatatis. Receptaculi paleae oblongae, hyalinae, tenerae, apice 3-lobae lobo mediano suborbiculari rotundato-obtusissimo. Flores radii circ. 14, neutri, ligula lanceolato-elliptica, involucro sub- aequilonga, 5—7 nervia, apice obtusa, supra albida et basi lutescente, subtus atropurpurea. Flores disci eirc. 30, hermaphroditi, tubuloso- infundibuliformes, flavi; limbi dentes triangulari-ovati, apice obtusi et incrassati. Antherae, stylus et stigmata generis. Achaenia (florum hermaphroditorum exterorum) oblique curvato-turbinata, glaberrima, longitudinaliter striato-sulcata. apice oblique truncata; pappus e squamis 5 albis latissimis rhombico-suborbicularibus obtusissimis et 5 setis interpositis constans. Pflanze 10—15 em hoch. Laubblätter (mit Stiel) etwa 3 cm lang; Abschnitte -- 4—5 mm lang, gleich der Spindel + ?/ı mm breit. Kopfstiele 8—10 cm lang, °/s; mm dick. Hülle 7—8 mm hoch, (ge- presst) bis 15 mm im Durchmesser; apikales Anhängsel der inneren Hüllblätter 2!/’. mm breit. Zunge der Randblüten ca. 9 mm lang, Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. ausdem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 249 fast 21/2 mm breit. Krone der Scheibenblüten 3!/z mm lang; Röhre 1 mm, Zähne des Saumes ca. °/; mm lang. Antheren (mit dem apikalen Anhängsel) 1? mm lang. Frucht (an der längsten Kante gemessen) 3 mm lang; grösster Querdurchmesser (der schiefen Apikalfläche) 1!’ mm. Pappusschuppen 3 mm lang, 4 mm breit. BASUTOLAND: Quacha’s Nek, endroitspierreux, 1911, Jacottet 3a (B 150); bl. XI. SÜDAFRIKA: Belfort, 1911, Jacottet 3b; fr. XII („seconde floraison‘ ). U. Jacottetiana ähnelt in der Tracht der Gruppe von U. montana DC., U. apieulata DC., U. saxatilis N. E. Br., U. alpina N. E. Br. und U. brevicaulis Wood & Evans. Die 2 erstgenannten Arten unterscheiden sich durch die verkleinerten, zahnförmigen unteren Fiederabschnitte, U. montana ferner durch die stumpfen äusseren Hüllblätter und durch gestutzte Spreublätter, U. apiculata auch durch die kahlen, flachen, allmählich zugespitzten Laubblattzipfel. Die 3 letztgenannten Arten besitzen kahle, stark punktierte Laubblätter; U. saxatilis unterscheidet sich ferner durch die längere, haar- oder grannenförmige Stachelspitze der Laubblattzipfel und durch die fast linealischen (statt dreieckigen), 3 (statt '/2) so breiten als langen äusseren Hüllblätter, U. alpina durch den mit Hochblättern besetzten Schaft und die an der Spitze spitz 3spaltigen Spreublätter, U. brevicaulis endlich durch die sämt- lich stumpfen Hüllblätter. Ursinia (Sphenogyne) Bolusii Thell. spec. nov. Planta suffruticosa? Rami (tantum suppetentes) subeylindrici, longitudinaliter striato-suleati, pilis subadpressis flaccidis valde undu- lato-flexuosis albidis breviter et tenuiter arachnoideo-puberuli, dense foliati, apice in pedunculos 2—4 monocephalos divisi. Folia parva, ambitu obovata, pinnatipartita lobis remotis et distinctis, juniora parcissime arachnoideo-puberula, mox glabrescentia, vix conspicue impresso-punctata. Lobi suboppositi, plerumque 9, aeque ac rhachis anguste lineares, crassiusculi, subtus convexi usque subcarinati, supra sulcati, obtusiusculi, apice in mucronem breviter aristiformem albidum + subito contracti, inferiores brevissimi et semper simplices, summi laterales (denuo descrescentes) saepius bifidi, terminalis trifidus. Rhachis insertione leviter dilatata. Folia summa (ad basin pedunculorum) inter- dum simplieia linearia integerrima. Capitula pedunculo elongato nudo vel parcissime bracteato, apice arachnoideo-tomentosulo insidentia, mediocria. Involucrum subhemisphaerieum imbriecatum multiseriatum glabrum. Phylla vix discolora, omnia in appendicem membranaceam 350 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 latam pallide brunneam (extremam marginem versus lutescentem) desinentia et sub appendice linea transversali recta obscurius fusca et secus margines linea longitudinali eodem colore notata; appendices concavae, exsiccatae plerumque laceratae, phyllorum interiorum ovatae apice subacuto-attenuatae. Receptaculum planum; paleae oblongae hyalinae plicato-concavae apice truncatae subintegerrimae. Flores radii eirc. 20 ligulati neutri, ligula (expansa) quam involucrum conspicue longiore pallida concolore (?) elliptico-Janceolata 10—12-nervia apice obtusa. Flores disci infundibuliformi-tubiformes hermaphroditi; limbus extus glandulosus, dentibus satis profundis oblongo-ovatis obtusis apice incrassatis et glanduloso-verrucosis. Antherae, stylus et stigmata generis. Achaenia (florum disci exteriorum) subeylindrico-turbinata, longitudinaliter leviter sulcato-striata, apice truncata, basi coma pilorum longissimorum mollium flaccidorum lanosa, ceterum glaberrima. Pappi (simplicis) squamae achaenio breviores, rotundato-obovatae obtusisimae, albae, marginem versus subhyalinae. Das vorliegende Aststück misst 25 cm mit 7—9 cm langen be- blätterten Zweigen. Laubblätter 15 mm lang, grösste Breite (bezw. Spannweite) 8-9 mm; Zipfel und Spindel ?/;—'/z mm breit, längste Zipfel (des dritten Paares von unten) + 5 mm lang. Kopfstiele + 3 em lang, £ 1 mm dick. Hülle 10—11 mm hoch, gepresst + 15 mm im Durchmesser. Zunge der Strahblüten 17:4'/; mm. Krone der Scheibenblüten + 3'!/s mm lang; Röhre knapp 1 mm lang, Zähne 1: '/a mm; Antheren (mit dem apikalen Anhängsel) 1? mm lang. Frucht 3 mm lang, an der Spitze fast 1 mm dick; Pappus- schuppen + 1'!/a mm lang und breit. SÜDAFRIKA: in montibus Zwartebergen prope Aa 1870, H. Bolus 2329; bl. fr. XI (von Klatt als Ursinia paradoxa bestimmt). Ursinia Bolusii gehört zur Gruppe Xerolepis und genauer in die Verwandtschaft von Sphenogyne pilifera (Thunb.) Less., Sph. scariosa (Willd.) R. Br. und Sph. pilifera Ker nec Less., welche 3 Arten sich durch die zweifarbigen Strahlblüten und (ob auch die mir nur aus der Beschreibung bekannte Sph. scariosa?) durch den stark hervor- tretenden, silberweissen Rand der Hüllblatt-Anhängsel unterscheiden; Sph.pilifera Less. ausserdem durch die an der Spitze gezähnt-zerschlitzten Spreublätter, Sph. scariosa durch die Kahlheit und durch die unge- teilten Blattabschnitte, Sph. pilifera Ker endlich durch die allmählich zugespitzten Blattzipfel. Die in der Flora Capensis übergangene Sph. brachyloba Kunze, von ihrem Autor zu Xerolepis gestellt und nach der Beschreibung anscheinend der U.Bolusii recht ähnlich (vrgl. auch die Abbildung im Journ. Linn. Soc. Bot. XXX VII, No. 260 [1906], Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. ausdem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCIH). 251 pl.14), unterscheidet sich jedoch durch die spitzen, lanzettlichen äusseren Hüllblätter. Dicoma (sect. Pterocoma) thyrsiflora (Klatt) Thell. comb. nov. Syn.: D. Zeyheri Sonder var. tıyrsiflora Klatt! in Bull. Herb. Boiss. IV (1896), 844. Planta perennis. Caules complures, erecti, subeylindrici, leviter anguloso-striati, albido-arachnoideo-tomentosi, valde foliosi (foliis infra inflorescentiam cire. 20), simplices et subvirgati, apice tantum in in- florescentiam dense thyrsoideam divisi. Folia erecta, anguste obovato- oblonga, coriacea, supra viridia et subnitida (sub lente composita minute tantum papillosa), penninervia nervis lateralibus (modo bupleu- roideo) per longum tractum mediano parallelis et contiguis, dein ad angulum acutissimum solutis et ante marginem dissolutis et anasto- mosantibus, rete irregulare et haud valde distinetum (areolis primarlis oblique oblongis) formantibus, subtus albo-arachnoideo-tomentosa, apice acutiuscula et in acumen breve durum saepius curvatum abeuntia, basi attenuata vix amplectentia, margine revoluta et minute et remote repando-denticulata dentibus mucronulatis. Capitula 15—20, infima in axillis foliorum summorum subsessilia, superiora pedunculis brevibus ramosis 2—3cephalis subnudis insidentia, summa denuo subsessilia solitaria, in toto thyrsum densum pyramidato-corymbosum formantia. Capitula pro genere mediocria, ovato-ellipsoidea. Involucri phylla multiseriatim imbricata, erecto-patentia, sensim magnitudine aucta, intima denuo breviora, omnia rigida, anguste ovata, acuminata et pungenti - mucronata, inferiora (patentia vel subreflexa) anguste -, cetera sensim latius argenteo-marginata, ceterum griseo-viridia vel leviter purpureo-suffusa, margine (praesertim apicem versus) minute dentellato-scabra. Receptaculum obconicum, apice truncatum et sub- concavum, favosum marginibus areolarum elevatis et dentatis. Flores eirc. 20, omnes tubulosi et hermaphroditi, lutei, inferne purpureo- suffusi. Corollae limbus tubo 2'/s-plo longior, fere ad basin in lacinias 5 lineares, apice paulum attenuato et obtusiusculo papillosas divisus. Antherae (apice longe acuminatae, basi longissime caudatae), stylus et stigmata generis. Achaenia pilis longis partim fuscis dense setoso- villosa. Pappi setosi radii pluriseriati, omnes subaequales, plumoso- barbatı. Stengel 45 cm hoch, am Grunde 3—4 mm dick. Grössere Stengel- blätter 10—12:2 cm. Köpfe 2 cm lang, 1'/a em im Durchmesser. Längste Hüllblätter 15:4 mm. Grubenränder des Receptaculums 1'/’; mm hoch. Krone 7 mm lang (Röhre 2 mm, Saum 5 mm, seine 252 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 Zipfel 4'/’; mm lang, °/; mm breit). Antheren (mit den apikalen und den basalen Anhängseln) 6!’ mm lang. Frucht (unreif) 1'/ mm lang, ihre Haare ebenso lang. Pappusborsten 8 mm lang, ihre Fieder- haare 1 mm. TRANSVAAL: Barberton, lower slopes, Queen’s river valley, alt. 2000 m, E. E. Galpın 911; bl. IV. D. thyrsiflora steht augenscheinlich der D. Zeyheri Sonder, zu der sie von Klatt als Varietät gestellt worden ist, nahe, unterscheidet sich aber von ihr durch die viel kleineren, zahlreicheren Köpfe, die viel kleineren Hüllblätter, die fast in der ganzen Länge gelben (statt purpurnen und nur aussen an der Spitze gelben) Kronzipfel und die dünneren Pappusstrahlen mit nur 1 (statt fast 2) mm langen Fieder- haaren. Nachdem die Sektion Pterocoma DC. in neuerer Zeit um eine Reihe von zweifellos teilweise sehr nahe verwandten Arten bereichert worden ist, scheint es angezeigt, im Interesse einer gleichmässigen Durcharbeitung die Klatt’sche Varietät zur Art zu erheben. In der Ausbildung der Köpfe erinnert sie stark an D.membranacea S.Moore, die sich jedoch schon durch die dünneren (häutigen), am Rande flachen, viel feiner netznervigen Laubblätter (mit durchwegs isodiametrisch- polygonalen Netzmaschen) unterscheidet. Sonchus delagoensis T'hell. spec. (?) nov. Perennis, glaucescens, glaber. Caulis satis robustus, foliosus, simplex vel apice parce ramosus. Folia elongata, basalia pinnatilobata lobis utrinque plerumque 5 patentibus oblongo-lanceolatis obtusiuseculis, margine breviter spinulosa, ceterum glabra et inermia. Folia caulina ambitu lanceolata, pinnatilobata lobis utrinque 3—1 anguste lanceolatis horizontaliter patentibus vel leviter retrorsis integris margine parce spinulosis, rhachi ab apice anguste lanceolato acutato-angustato et calloso-mucronato ad basin sensim dilatata margine remote brevissi- meque spinulosa ceterum (praeter lobos) integra, basa rotundata semiamplexicauli et in ipsa insertione minute sagittata nempe utrinque dente unico triangulari-lanceolato acutissimo patente aucta. Folia summa interdum integra, e basi rotundata et ovato-lanceolata caudato- acuminata. Capitula 1—4 in apice caulis (et ramorum), peduneulo longo insidentia, magna, multi- (circ. 50-?)') flora. Involucrum ovatum, exsiccatione compresssum campanulatum, pluri- (circ. 4-) seriatum, glaberrimum vel (in statu juniore) basin versus pareissime et disperse 1) Im Interesse der Schonung des spärlichen Materials musste von der genauen Feststellung der Blütenzahl, die ohne Zerstörung eines Kopfes nicht möglich gewesen wäre, Umgang genommen werden. Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. ausdem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 253 arachnoideo-floccosum, phyllis exterioribus et mediis triangulari-ovato- lanceolatis herbaceo-subcoriaceis, nervo mediano distincto et basın versus subincerassato-prominente percursis, angustissime pallido-mar- ginatis, apice obtusiuseulis et leviter calloso-incrassatis, intimis (eirc. 12—14) elongato-lanceolatis latius hyalino-marginatis. Flores evoluti ignoti. Corollae tubus extus apicem versus villoso-pubescens. Achaenia oblongo-fusiformia compressa margine obtusiuscula in utraque facie costis 5 distinetis approximatis laevibus percursa et inter costas laevia, utrinque attenuata, insertione tuberculis 4 callosis munita. Pappus copiosus niveus, setis achaenio ultra duplo longioribus flexibilibus teneribus remote et parce papilloso-denticulatis. Pflanze 40—50 cm hoch. Stengel am Grunde 3—4 mm dick. Untere Laubblätter 12—15 cm lang, im Umriss (mit den ausgespreizten Lappen) 4—5 cm breit; Spindel in der Mitte S—10-, am Grunde 10—15 mm breit. Fiederlappen der mittleren Stengelblätter 2—3 cm lang bei 2—3 mm Breite, jederseits etwa um ihre Länge von einander entfernt. Kopfstiele 5—7 cm lang. Hülle 20—22 mm hoch, gepresst 2—3 em breit. Innerste Hüllblätter 2—2'/2 mm breit. Frucht 6 mm lang, ihre grösste Breite (über der Mitte) 1 mm. Pappushaare bis 15 mm lang. MOZAMBIQUE: Delagoa Bay, 1890, Junod 174. Ibid., 20°, 1898, Schlechter 11971; bl. 1. Die Pflanze. die von O. Hoffmann mit Fragezeichen als S. inte- srifolius Harv. (Junod 174), von Schlechter (11971) dagegen als S. Dre- geanus DC. var. bestimmt worden ist, steht; tatsächlich den genannten Arten nahe, kann aber nicht wohl mit einer derselben identifiziert werden. 8. Dregeanus, dem unsere Pflanze durch die bläulichgrüne Färbung nahesteht, unterscheidet sich selbst in kräftigen Exemplaren (Mac Owan 531) durch die viel kleineren, ungeteilten Stengelblätter, durch noch immer etwas kleinere Köpfe und die am Grunde deutlich filzige Hülle. S. integrifolius (zu welcher Art ich Schlechter 3091 von Claremont rechne) differiert durch die nicht deutlich blaugrüne Färbung, die ungeteilten oder nur schwach runcinaten Laubblätter, die fast abgerundet-stumpfen Öhrchen der Stengelblätter und die gleichfalls etwas kleineren Köpfe. Sonchus scapiformis (an Zactuca scapiformis?) Thell. spec. nov. Herba perennis glanduloso-hispidula. Radix satis tenuis. Folia omnia ad basin caulis rosulatim congesta, suberecta, oblongo-oblan- ceolata, apice acuta et calloso-mucronata, basi non attenuata sessilia caulem subvaginantim ampleetentia, margine inaequaliter repando- 254 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 dentieulata dentibus subretrorsis calloso-mucronatis, membranacea, utrinque pilis brevibus setiformibus flavidis glanduligeris asperula, nervis conspicuis subtus prominulis reticulata. Caulis folia basalıa parum (usque duplo) superans, prope basin unifoliatus (folio basilaribus simili), ceterum subnudus, superne tantum foliis reductis squamiformibus pallidis triangulari-ovatis longe caudato-acuminatis glanduloso-villosis (praesertim in inflorescentia) vestitus, in corymbum unicum terminalem densum 5—6-cephalum abiens, ubique dense brevitergue brunneo- glanduloso-villosus. Capitula pedunculis brevibus mono-vel dicephalis, squamis paucis onustis, glanduloso-villosis insidentia, satis magna, anguste ovata (exsiccatione compressa subcampanulata), circ. 20-flora. Involueri phylla circ. 4-seriata, omnia triangulari-lanceolata, longe attenuato-acuminata marginibus fere rectis, extus (interiora superne tantum in parte non obtecta) glanduloso-hispidula pilis flavidis et nervo mediano (praesertim apicem versus distineto) percursa, intus glaberrima nitida sub mieroscopo rubro-striolata, intima margine hyalino-mebranacea, exteriora herbacea, extima squamis pedunculorum similia. Flores omnes ligulati, hermaphroditi, flavi, involucrum paulo superantes. Corollae tubus extus apicem versus villoso-pubescens; ligula linearis, tubo duplo longior, sub-4-nervis, apice truncata et breviter 5-dentata dentibus oblongo-lanceolatis obtusis apice papillosis, extus (praesertim in parte inferiore) pilis satis longis appressis villo- sula, intus glabra. Achaenia valde compressa, ovato-elliptica, latitudine sub-4-plo longiora, basi parum, apice quasi in rostrum brevissimum et indistinctum attenuata, (semimatura?) obscure brunneo-purpurea, utrinque nervis 5—6 longitudinalibus valde prominentibus costiformibus percursa, inter costas laevia. Pappus achaenio (subduplo)longior, copiosus, setis niveis tenuibus minute papilloso-denticulatis denticulis porrectis. Pflanze + 20 cm hoch. Wurzel an der Spitze 3 mm diek. Laub- blätter 10—12 cm lang, grösste Breite (über der Mitte) + 2 cm (am Stengelblatt 1'/; em); Zähne '/—1'/g mm hoch. Schuppenförmige Hochblätter etwa bis 1 cm lang, am Grunde 2 mm breit. Kopfstiele ca. 1—1!/g cm lang. Hülle 15 mm hoch, S—10 mm im Durchmesser; innere Hüllblätter (ca. 15) am Grunde 2 mm breit, äussere im Durch- schnitt etwa 5:1'/’; mm, den Grund der Köpfe einhüllend und all- mählich in die Hochblätter der Kopfstiele übergehend. Ganze Krone 2 cm lang; Röhre 6'/ mm lang, Zunge 13'/2:1'/s mm, Antheren 5 mm lang. Frucht 5 mm lang, fast 1!/s mm in der grössten Breite (unter der Mitte). Pappushaare 1 cm lang. GRIQUALAND EAST: Glen Hope, 1913, Jacottet 619 (B 699), bl. XI; croit dans l’herbe, peu commune, fleur jaune. Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 255 Die Feststellung der Gattungszugehörigkeit der neuen (bisher anscheinend weder unter Sonchus, noch unter Lactuca, noch unter Crepis beschriebenen) Art bereitet Schwierigkeiten, da die Ausbildung der Frucht so ziemlich auf der Grenze zwischen Sonchus und Lactua steht, wie denn überhaupt die Abgrenzung der beiden Gattungen un- sicher ist (vrgl. Lactuca nana Baker, die von O.Hoffmann und Hiern zu Sonchus gestellt wird). Anderseits steht die Behaarung der neuen Art innerhalb der Gattungen Sonchus und Lactuca ganz eigenartig da und würde eher auf Crepis weisen, welche Gattung jedoch wegen der stark flach zusammengedrückten Früchte des S. scapiformis aus- geschlossen erscheint. Da die Frucht der Jacottet’schen Pflanze hinsichtlich der apikalen Verjüngung nicht schlecht mit der Abbildung derjenigen von S. lasiorrhizus O. Hoffm. (in Engl. Bot. Jahrb. XXX [1902], 444 [1901]) übereinstimmt (allerdings nicht in der Umriss- form der — bei S. lasiorrhizus verkehrteiförmig-länglichen — Frucht), so glaube ich die neue Art unter Sonchus (im Sinne OÖ. Hoffmann’s) einreihen zu sollen. Crepis hypochoeridea (DC.) Thell. comb. nov. Anisoramphus hypochaerideus DC. Prodr.VII (1838), 251; (hypochoe- rideus) Sonder in Harvey et Sonder Fl. Cap. III (1864/5), 530. Hieracium polyodon Fries Epier. Hierac. (1862), 67; Sonder 1. c. (1864/5), 530. Crepis polyodon Phillips in Ann. South Afr. Mus. XVI (1917), 171. Dass „Hieracium“ polyodon Fr. mit seinen schnabelförmig ver- jüngten und bei der Reife geschnäbelten Früchten kein Hieracium, sondern eine Crepis ist, wurde bereits von verschiedenen Sammlern und Systematikern (auf Herbar-Etiquetten) bemerkt. Nach der Be- schreibung ist offenkundig auch Anisoramphus hypochaerideus DC. mit dieser Pflanze identisch, woraus sich aus Prioritätsgründen die anscheinend noch nicht publizierte (wenigstens im Index Kewensis zurzeit nicht verzeichnete) Namenskombination Crepis hypochoeridea ergibt. var. (?) Junodiana (O. Hoffm.) Thell. var. nov. Crepis Junodiana ©. Hoffmann ined. in herb. Univ. Zürich. Planta robusta, pedalis. Caulis (ut folia) ad basin usque setoso- hispidus setis ad 1 mm longis flavidis, fere a basi ramosus ramis apice corymbosis. Capitula breviter pedunculata. Pedunculi dense villoso-setosi pilis patentibus 1'/; mm longis flavidis glanduliferis et insuper parcissime griseo-puberuli. Involucra item setosa pilis basi atratis. Achaenia centralia (sine rostro 1!/’; mm longo) S mm longa. 256 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 NATAL: Howick, 1000 m, champs (pas frequente), 1893, Junod 277 (von Klatt als Senecio gyrophyllus Klatt bestimmt). Junod 277 ist zwar durch die Tracht (zusammengesetzter Ge- samtblütenstand mit doldentraubigen Ästen und kurzgestielten Köpfen — im ganzen 12 Köpfe) und die langborstige Behaarung von dem gewöhnlichen Typus der ©. hypochoeridea (Mac Owan 1989; Galpin 1027; Schlechter 3325; Tyson 1097; Wilms 647c) auffällig ver- schieden; doch finden sich Anfänge zu zusammengesetzten Gesamt- blütenständen auch bei vereinzelten Exemplaren des Typus, und die Verschiedenheit des Indumentes ist nicht grösser als bei den extremen Varietäten der Cr. nicaeensis Balbis (vgl. Thellung in Vierteljahrsschr. d. Naturf. Ges. Zürich LV [1910], 286), so dass eine spezifische Ab- trennung der ©. Junodiana nicht ratsam erscheint, umso mehr, da Wood 5224 (gleichfalls von Howick) mit dem ebenfalls langborstigen (aber mehr schwärzlichen) Indument der Kopfstiele und Hüllen und den langen, 1-köpfigen Ästen (bezw. Kopfstielen) einen Übergang dar- zustellen scheint. Für diese letztere Pflanze schlage ich den Namen var. Woodii Thell. var. nov. (foliis parce setulosis; indumento pedun- culorum et involucri nigrescenti-setoso setis 11’. —2 mm longis glan- duliferis, et insuper parce griseo-puberulo) vor, während der gewöhn- liche Typus als var. genuina Thell. var. nov. (foliis glabratis, indumento pedunculorum et involuceri breviter nigrescenti-setoso pilis /a—1 mm [vel vix ultra] longis glanduliferis, et insuper conspicue griseo-puberulo) bezeichnet sei. Ich lege bei der Begründung dieser Varietäten (wie bei den entsprechenden Abarten der C. nicaeensis) das Hauptgewicht auf das Indument der Kopfstiele und Hüllen, während die Behaarung der Laubblätter und die Form des Gesamtblütenstandes von mehr sekundärer Bedeutung zu sein scheinen. IT Beiträge zur Kenntnis der Schweizerflora (XVIIL.). Herausgegeben von HANS SCHINZ (Zürich). Weitere Beiträge zur Nomenklatur der Schweizerflora (VII.)') von Hans Schinz (Zürich) und Albert Thellung (Zürich). (Als Manuskript eingegangen am 20. April 1921.) Dryopteris Adanson Fam. pl. II (1763), 20. Thelypteris Schmidel Icon. pl. ed. J. ©. Keller (1762), 45 ex p. et t.10 et 13; Nieuwland in Am. Midland Nat. I (1910), 226; C. A. Weatherby in Rhodora vol.21 No.250 (Oct. 1919), 174, 177 — vix Adanson Fam. pl. II (1763), 20. Neuerdings wird von amerikanischen Schriftstellern der Name Thelypteris Schmidel (1762) an Stelle von Dryopteris Adans. (1763) vorgeschlagen und verwendet. Gegen diese Voranstellung des Namens Thelypteris hat sich bereits 7 H. Woynar (Hedwigia LVI [1915|], 385, Fussn.) gewendet, und seine Gründe scheinen uns durchaus über- zeugend. Ähnlich wie Pteridium Scop. (vrgl. Vierteljahrsschr. d. Naturf. Ges. Zürich LXI [1916], 415/6), entspricht Thelypteris Schmidel nach der Definition in der Hauptsache der Linne&’schen Gattung Pteris, die umzutaufen kein Grund vorlag; wenn Schmidel auch Dryopteris- Arten unter seine Gattung einbezogen hat, so geschah dies nur mit Vorbehalt und auf Grund ungenügender Kenntnis der betreffenden Arten. Panicum Ischaemum Schreber ex Schweigger 1504. Panicum lineare Krocker (1787); A. et G. (1898); O. A. Far- well in Th. Am. Midland Nat. vol. VI (1919), 49 —51 — non L. nec Burmann. — Digitaria linearis Crepin Man. Fl. !) 1: Vierteljahrsschr. d. Naturf. Ges. Zürich LI (1906), 210—220, 489—501. II: Bull. Herb. Boiss. 2° ser. VII (1907), Nr. 2—7. III: Vierteljahrsschr. d. Naturf. Ges. Zürich LIII (1908), H. IV (1909), 493 — 593- IV: Ebenda LVII (1913), 35—91. V: Ebenda LX (1915), 337—369. VI: Ebenda LXI (1916), 414—430. 258 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 Belg. ed.2 (1866), 335; Rostaf. 1872; O. A. Farwell l.c. (1919), 51 — non Pers. — Panicum humifusum (Rich.) Kunth. Vergl. Vierteljahrsschr. d. Naturf. Ges. Zürich LIII (1908), Heft IV (1909), 517—9 und LVIII (1913), 39. Neuerdings schlägt Oliver A. Farwell (l. c.1919) vor, für die in Frage stehende Art den Namen Panicum lineare L. bezw. Digitaria linearie (L.) Pers. zu verwenden. Für die Identifikation der Linn&’schen Spezies stützt sich der ge- nannte Schriftsteller, da die Pflanze in Linn&’s Herbar fehlt und ursprünglich (1762) keine ältere Synonyme genannt werden, auf die Diagnose („Panicum spieis digitatis subquaternis linearibus, flosculis solitariis secundis muticis. — Habilat in Indiis. — Culmi prostrati, laeves, ramosi. Spiculae lineares, rectae, angustae. Flores subtus alterni. Calycis squama exterior brevior, patens, rachi adhaerens“), die sich nach seiner Meinung nur auf unsere Pflanze soll beziehen können. Mit dieser Auffassung können wir uns jedoch in keiner Weisu,-einver- standen erklären. Denn wenn, wie Farwell (l.c. 49) mit Recht hervorhebt, die Zugehörigkeit des P. lineare L. zu P. sanguinale L. oder P. filiforme L. durch die „flosculi solitarii* ausgeschlossen ist, so gilt diese gleiche Überlegung auch für unser P. Ischaemon, das bekanntlich gleich P. sanguinale und P. filfforme gepaarte Ährchen besitzt, auch wird man bei P. Ischaemon vergeblich die von Linne für sein P. lineare hervorgehobene abstehende äussere Hüllspelze suchen. Alle diese Merkmale stimmen vielmehr, wie auch die übrige Diagnose, leidlich zu Oynodon Dactylon. Man wird daher wohl nicht fehlgehen, wenn man die 1763 publizierte Abbildung des P. lineare L. bei Bur- mann fil. Fl. Ind. t-10 fig. 3'), die Linne selbst später (Mant. I [1771], 323) zu seinem P. lineare zitiert, und die offenkundig — auch nach J. D. Hooker Fl. Brit. Ind. VII (1897), 239 — einer Form von Cynodon Dactylon entspricht, als den authentischen Typus der Linn&’schen Art betrachtet”). — Wir verbleiben daher für unsere Art bei der Benennung Panicum Ischaemum Schreber. Setaria Pal. Agrost. (1812), 51 t. 13 fig. 3 et Fl. de l’Oware et de Benin II, 80 t. 110 fig. 2 (1818) — non Michx. 1803. Chaetochloa Scribner 1897. !) Nicht fig. 2, wie Burmann selbst im Text (und nach ihm Linne später) irrtümlich zitiert, was in der Folge zu schweren Missverständnissen Anlass ge- geben hat. °) Die westindische Pflanze von Sloane, die Burmann und Linne& (1771) zitieren, entspricht nach Hitchcock der als Syntherisma setosa (Desv.) Nash oder S. digitata (Sw.) Hitche. bekannten Unterart des P. sanguinale, kann also, weil von der Diagnose des P. lineare L. durchaus abweichend, nicht als Typus des letztern in Frage kommen. Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 259 Vrgl. Vierteljahrsschr. Naturf. Ges. Zürich LX (1915), 346—7. Neuerdings hat sich auch ©. Stapf (in Kew Bull. 1920 No. 4, 124— 127) für die Beibehaltung von Setaria Pal. ausgesprochen. Setaria Achar. ist schon aus dem Grunde hinfällig, weil der Name, entgegen unserer Annahme (l. c. 346), nicht für eine Gattung, sondern für eine „Tribus“ innerhalb der weitgefassten, die sämtlichen Flechten enthaltenden Linne’schen Gattung Lichen aufgestellt worden ist. Dagegen hebt Hitchcock (Contrib. U. S. Nat. Herb. vol. 22, part 3 [1920], 208) mit Recht hervor, dass die Acharıus’sche „Tribus“ Setaria schon 1803 (also längst vor der Publikation von Setaria Pal.) von Michaux (Fl. Bor. Am. Il, 331!) zur Gattung erhoben worden ist. Es wäre also die Flechtengattung Setaria (Achar.) Michx. vor der homonymen Gräsergattung Setaria Pal. prioritätsberechtigt: wenn wir gleichwohl für die — mindestens vorläufige — Beibehaltung von Setaria Pal. ein- treten, »s@sind dafür die früher (1. c. 1915) namhaft gemachten Zweck- mässigkeitsgründe massgebend. — Berichtigend sei noch bemerkt, dass das in der Literatur meistens anzutreffende Zitat für Setaria Pal.: „Fl. de l’Oware (1807), 80“ ungenau und bezüglich des Publikations- datums unrichtig ist; Setaria findet sich nämlich nicht im 1. Bande (laut Titel 1807), sondern in dem im Zeitraum von 1808 bis 1821 er- schienenen 2. Bande des genannten Werkes, und zwar (vrgl. Stapf l. c. 126) in der 17. Lieferung von 1818, so dass die erstmalige Pub- likation von Setaria in Palisot’s „Agrostographie“ (1812) erfolgt ist. Setaria verticillata (L.) Pal. Agrost. (1812), 178 [cf. ibid. p.51')]. Panicum verticillatum L. Spee. pl. ed. 2, I (1762), 82. — Cynosurus paniceus L. Spec. pl. ed. 1 (1753) 73 ex syn. nonnull., excel. deser.!, nec L. herb. — Setaria panicea Schinz et Thellung in Vierteljahrsschr. Naturf. Ges. Zürich LIII (1908), Heft IV (1909), 519. Wir hatten (l. ec. 1909, 519/20) die Auffassung vertreten, Cynos- urus paniceus L. (1753) sei ein Gemenge aus Setaria viridis (L. 1759 sub Panico) Pal. und S. verticillata (L. 1762 sub Panico) Pal., und es müsse nach der Abtrennung des Panicum viride (1759) Cynosurus paniceus im Sinne des 1762 aufgestellten P. vertieillatum präzisiert und das Epitheton paniceus für diese letztere Art gebraucht werden; wir hielten es für ausgeschlossen, dass Cynosurus paniceus L. dem t) Auf S. 51 des zitierten Werkes führt Palisot de Beauvois Panicum verti- ceillatum L. unter den zur Gattung Setaria gehörigen Arten an; im Register S. 178 findet sich dann richtig die Kombination S. vertieillata unter Verweis auf S. 51. 960 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 spätern Alopecurus paniceus L. (1762)'), zu dem Linn& selbst seinen einstigen Cynosurus zitiert, entsprechen könnte, da Linn& sicherlich einen ihm in concreto vorliegenden Polypogon nicht zu Cynosurus gestellt haben würde. Indessen macht Hitchcock (Contrib. U. 8. Nat. Herb. vol. 22, part 3 [1920], 179) mit Recht darauf aufmerksam, dass Linn&’s Diagnose des Ü. paniceus („panicula subspicata, flosculis simplieibus biaristatis“) auf keine Setaria, sondern nur auf einen Polypogon passt; noch deutlicher geht dies, wie wir nachträglich bemerken, aus der Beschreibung des Cynosurus paniceus in Linne’s Flora Suecica ed. 2 (1755), 30 hervor: „Flores in paniculam digesti, deorsum nutantes, spicam mentientes. Calyx bivalvis, oblongus aequalis compressus linearis: valvula utraque terminata Arista triplo longiore aequali.‘e Es entspricht als Öynosurus paniceus L., neben den in der Synonymie enthaltenen Setaria viridis und verticillata, doch in erster Linie dem Polypogon paniceus (L.) Lag., und damit wird die von uns früher vorgeschlagene Kombination Setaria panicea hinfällig. Für die Nomenklatur von Setaria glauca (L.) Pal. ist sehr wichtig eine äusserst ausführliche, kritische Studie von Agnes Chase: The Linnaean concept of Pearl Millet, in Amer. Journ. of Bot. VIII, No.1 (Jan. 1921), 41—49. Die Verfasserin schlägt, entgegen unserer Auffassung (Vierteljahrsschr. d. Naturf. Ges. Zürich LXI [1916], 419—421), vor, den Namen Panicum glaucum L. im Sinne des „Pearl Millet“ (Pennisetum americanum [L.] K. Schumann) zu präzisieren und für diese Art den Namen Pennisetum glaucum (L.) R. Br. (sensu Stuntz) zu verwenden; unsere Art müsste dann die Bezeichnung Setaria lutescens (Weigel) F.Tracy Hubbard in Rhodora vol. 18 No. 215 (1916), 232 erhalten. Ohne die Gewichtigkeit der von der Verfasserin vorgebrachten Argumente zu verkennen, ziehen wir es doch vor, min- destens vorläufig von der erwähnten Änderung abzusehen; denn es steht zu erwarten, dass ihre Auffassung nicht ohne Widerspruch bleiben und die Diskussion vielleicht noch neue, wichtige Gesichtspunkte zu Tage fördern wird, die unter Umständen das Endresultat neuerdings modifizieren könnten. Oryza oryzoides (L.) Brand in Hallier-Wohlfarth, Koch’s Synopsis ed.3, 16. Lief. (ca. 1903), 2704; Dalla Torre et Sarnth. Fl. Tirol ete. VI, ı (1906), 141; Schinz et Thellung in Verz. d. Säm. u. Früchte des bot. Gartens d. Univ. Zürich (Dez. 1906), 3 (nomen tantum) et in Bull. Herb. Boiss. 2° ser. VII (1907), 104. ') = Polypogon monspeliensis’(L.) Desf. oder wohl richtiger = P. paniceus (L.) Lag. (= P. maritimus Willd.). Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 261 Alopecurus aequalis Sobolewski Fl. Petrop. (1799), 16. Alopecurus fulvus Smith Engl. Bot. XXI (1805), t. 1467. F.N. Williams (Journ. of Bot. LVI No. 666 [Jun. 1918], 189/90) beanstandet die von uns (Bull. Herb. Boiss. 2° ser. VII [1907], 396) vorgenommene Ersetzung des bekannten Namens A. fulvus durch A. aequalis, die auch in die englische Literatur Eingang gefunden hat, mit der Begründung, dass die von Sobolewski gegebene Dia- gnose („aristis glumä aequalibus“) zur Erkennung der Art unzuläng- lich sei. Wir geben zu, dass es von uns etwas voreilig gehandelt war, lediglich auf die Autorität Ledebour’s hin, der A. aequalis ohne Vorbehalt in der Synonymie von A. fulvus führt, die genannte Namensänderung vorzunehmen, wie wir denn überhaupt, durch lang- jährige Erfahrung gewitzigt, jetzt die strikte Forderung für die Zu- kunft aufstellen möchten, dass Namensänderungen nur auf Grund gewissenhafter Autopsie und Nachprüfung der einschlägigen Literatur- stellen, nötigenfalls auch des Original-Herbarmaterials, vollzogen werden dürfen. Indessen scheint uns Williams’ Vorschlag, zu dem bekanntern, aber jüngern Namen A. fulvus zurückzukehren, doch nicht genügend begründet; denn wenn auch Sobolewski’s Beschreibung in ihrer Kürze in fataler Weise an die Linne&’schen Diagnosen er- innert, so enthält sie doch gerade eines der auffallendsten Unter- scheidungsmerkmale gegenüber dem nächstverwandten A. geniculatus (nämlich die kurze Graune) und dürfte demnach als ausreichend taxiert werden. Leider konnten wir uns Sobolewski’s Flora bis jetzt nicht zugänglich machen und wissen daher nicht, ob unsere Vermutung, dass die neue Alopecurus-Art darin im Anschluss an A. geniculatus aufgeführt sein dürfte, auch wirklich zutrifft. Agrostis capillaris L. Spec. pl. (1753), 62; Hudson Fl. Ang]. (1762) 27!; Leers Fl. Herborn. (1775), 20 t. IV £.3; Hitchcock in U.S Dept. of Agrie. Bull. No. 772 (1920), 129. Agrostis tenuis Sibth. 1794; — A. vulgaris With. 1796. Vrgl. Bull. Herb. Boiss. 2° ser. VII (1907), 396. Gegen die Verwendung des Linn&’schen Namens könnte geltend gemacht werden, dass A. capillaris im Laufe der Zeit von verschiedenen Autoren für sehr verschiedene Arten gebraucht worden ist. Indessen kann es, wie schon H. F. Richter (Cod. Linn. [1840], 77) mit Recht bemerkt, keinem Zweifel unterliegen, dass weitaus die nächstliegende und natürlichste Interpretation der Linn&’schen Spezies diejenige im Sinne von A. tenuis (= vulgaris) ist, und da unseres Wissens die störenden Homonyme aus der neueren Literatur völlig verschwunden Vierteljahrsschrift d. Naturf. Ges. Zürich. Jahrg. 66. 1921. 18 262 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 sind, sehen wir keinen Grund, um nicht A. capillaris im ursprüng- lichen Sinne wieder als gültige Art einzuführen, umso mehr, da die erste eindeutige Restriktion der Art, nämlich durch Hudson (1762), im gleichen Sinne erfolgt ist. — Für gänzlich verfehlt halten wir das Vorgehen von Willkomm u. Lange, die (Prodr. fl. Hisp. I, 1 [1861], 55) den Namen A. capillaris im Sinne von A. delicatula Pourret gebrauchen; denn wenn auch nach Smith in Linne’s Herbar unter A. capillaris ein Exemplar dieser oder einer ähnlichen glattspelzigen Art liegt, so lehrt doch ein Blick auf Linn&’s Diagnose («calycibus..... hispidiusculis»), dass die genannte, der Iberischen Halbinsel eigene Art unmöglich den Typus der A. capillaris L. darstellen kann. Es liegt eben hier jener nicht allzu seltene Fall vor, wo eine gemeine Art in Linn&’s Herbar fehlt und an ihrer Stelle eine abweichende Pflanze liegt, die Linne, weit entfernt, sie für den allbekannten Typus der Art zu halten, lediglich zu Vergleichs- und Studienzwecken daselbst untergebracht hatte (vrgl. H. E. Richter Cod. Linn. [1840], XXVI und Duval-Jouve in Bull. Soc. bot. France XIII [1866], 113 Fussn. 2 und 133). — Viel eher wäre der Name A. alba L. Spec. pl. (1753), 63 im heute gebräuchlichen Sinne anfechtbar; denn, wie Hitchcock (l. ce) nachweist, und wie schon Linn&’s Standortsangabe „in Europae nemoribus“ durchblicken lässt, steckt in dieser Art nicht zum kleinsten Teil Poa nemoralis L., deren ein- bis wenigblütige Schattenformen leicht für eine Agrostis gehalten werden können. Es bedarf schon einer guten Dosis von Indulgenz, um den Namen A.alba im herkömmlichen Sinne zu verteidigen, und der Vorschlag von Hitch- cock (l. c.), ihn durch den sehr klar gefassten Namen A. palustris Hudson Fl. Angl. (1762), 27! zu ersetzen, ist einer ernsthaften Er- wägung wert. Phragmites Adanson Fam. pl. II (1763), 34, 559 (exel. syn. Plin. et Bauh. et nom. gall.); Trin. Fund. Agrost. (1820), 134. Triehoon Roth in Roemer Arch. Bot. I, 3 (1798), 37. Vrgl. Bull. Herb. Boiss. 2° ser. VII (1907), 396 und Vierteljahrs- schr. d. Naturf. Ges. Zürich LIII (1908), H. IV (1909), 520/1, 586. — Wie neuerdings A. S. Hitchcock (U. S. Dept. of Agrie. Bull. No. 772 [1920], 64) nachgewiesen hat, kann der bekannte Name Phragmites communis Trin. für das Schilfrohr beibehalten werden. Phragmites Adanson steht nämlich (l. c. 34) unter der auf 3. 33 charakterisierten «III. Section. Les Poa. Poae», der ausdrücklich mehrblütige Ährchen (:Tous ont plusieurs fleurs hermaphrodites») zugeschrieben werden. Im Register S. 559 findet sich der Name mit folgenden Synonymen: Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 263 PHRAGMITES. Diosk. Saccaron. Plin.? Saccharum. C.B.? Arundo. Scheuz. 161. Sucrier. Gall. Canne a sucre. Gall. Man hat aus dieser Stelle ableiten wollen, dass Phragmites Adanson zu Saccharum L. zu ziehen sei; indessen entspricht das erste ohne Fragezeichen angeführte Synonym (Arundo..... Scheuchzer Agrostogr. [1719], 161!) durchaus unserm Schilfrohr, und auch die mehrblütigen Ährchen sprechen mit aller Sicherheit für die Zugehörigkeit von Phragmites Adanson zu der homonymen Trinius’schen Gattung, so dass demgegenüber die als fraglich zitierten Synonyme von Plinius und ©. Bauhin und die französischen Vulgärnamen, die sich auf Saccharum (mit 1-blütigen Ährchen!) beziehen mögen, nicht ernstlich in Betracht fallen. Koeleria vallesiana (All.) Bertol. ex Roemer et Schultes Mant. II (1824), 346 [valesiana]; K. Vallesiana Ascherson et Graebner Syn. d. mitteleur. Fl. II, 1, 354 (1900) „comb. nov.“ Festuca splendens Pourretin Act. Toul. III (1788), 319. — Koeleria splendens @. Cl. Druce in Journ. of Bot. XLIII (1905), 313 — non Presl 1820. — Aira valesiana All. Auct. fl. Pedem. (1789), 40. — Aira valesiaca Suter Fl. Helv. I (1802), 40. — Koeleria valesiaca Gaudin Agrost. Helv. I (1811), 149 et auct. plur. Die von Druce (l. c.) vorgeschlagene Kombination K. splendens ist unanwendbar wegen der Existenz eines ältern, allgemein als gültig angesehenen Homonyms: K.splendens Pres! Cyp. et Gram. Sic. (1820), 34. In der Synonymie der letztern Art findet sich wohl (mit einigen Zweifeln) ein älterer Name: Poa nitida Savi Bot. Etrusc. II (1815), 51 [non Lam. Illustr. I (1791), 182 ')]; aber da derselbe auf einer Um- deutung bezw. auf falscher Interpretation eines bereits bestehenden Namens — Savi zitiert selbst als Autor: „Poa nitida Enc.“ (nach freundlicher Mitteilung von Prof. Dr. A. Beguinot) — beruht, kann !) Diese wird von Domin (Monogr. Koeleria in Bibl. Bot. Heft 65 [1907], 176) zu K. gracilis Pers. (1805) gezogen, kann aber nicht gut zur Bildung einer neuen, gültigen Kombination für die letztere Art verwendet werden, da bereits eine nord- amerikanische K.nitida (Nutt. 1818 pro var. K. cristatae) Domin |. c. 229 (pro sub- spec. K. gracilis) existiert. Zudem betrachten wir mit Ascherson u. Graebner (l. e. 1900, 354) K. gracilis als Unterart der K. ceristata (L. 1753 sub Aira) Pers., und in dieser Rangstufe hat die Pflanze nach Art. 49 der Nomenklaturregeln unter allen Umständen den Namen ssp. gracilis zu behalten. 264 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 er nach unserer Meinung nicht als „gültig“ im Sinne der Regeln und folglich auch nicht als prioritätsberechtigt zur Bildung einer neuen Kombination betrachtet werden, sondern K.splendens Presl bleibt zu Recht bestehen. Puceinellia Parlat. Fl. Ital. I, 2 (1850)'), 366. PoaB.(Atropis) Trin. ee Suppl. („1835*), 60, 64 ın M&m. Acad. sc. Petersb. 6° ser. (sc. mat. phys. et nat.) IV,2 (1838) Bot. — Poa sect. Atropis Trin. ap. Rupr. Beitr. Pfl. k. Russ. Reichs, II. Fl. Samojed. (1845), 61, 64.— Atropis Rupr. ex Griseb. in Ledeb. Fl. Ross. IV (1853), 388. Wie neuerdings Fernald u. Weatherby (The Genus Puceinellia in Eastern North America; Rhodora XVII No. 205 [Jan. 1916], 1—2) und O.R. Holmberg (Släket Puccinellia Parl. i Skandinavien; Bot. Notiser 1916, 251—254) gezeigt haben, kann der in den mittel- europäischen Floren gebräuchliche Gattungsname Atropis nicht als solcher aufrecht erhalten werden, da er in der ersten Publikation (l. ec. 1845) lediglich als Sektionsname figuriert. Trinius äussert wohl gelegentlich im Text die Meinung, dass die von ihm aufgeführten Sektionen vielleicht eigene Gattungen seien („.... from the condition of the glumes perhaps a series of genera as follows: Dupontia..... Poa, Atropis.. .:.. “ [zitiert nach Fernald u.Weatherby I. c. 2]); doch kann nach Art. 37 und 38 diese gelegentliche Erwähnung (gleich- sam in der Synonymie) nicht als gültige Publikation betrachtet werden. Als gültiger Gattungsname figuriert Atropis Rupr. erst bei Grise- bach I. c. 1853); inzwischen war aber (1850) durch Parlatore die Gattung Puceinellia rechtsgültig publiziert worden. Unsere Art hat folglich zu heissen: Puceinellia distans (L.) Parlat. Fl. Ital. I, 2 (1850), 367. Poa distans L. Mant. I (1767), 32. — Glyceria distans Wahlenb. Fl. Upsal. (1820), 36. — Festuca distans Kunth Enum. I (1833), 393. — Atropis distans Griseb. in Ledeb. Fl. Ross. IV (1853), 388°). “ Pholiurus Trin. Fund. Agrost. (1820), 131. Lepturus Trin. Fund. Agrost. (1820), 122 pro parte et auct. rec. plur. — non R. Br. !) Nicht 1848, wie auf dem Titel des ersten Bandes steht und wie meistens zitiert wird. ?) Der Index Kewensis gibt als Autor dieses Namens an: „Rupr. Fl. Samoj. 64*, wo sich die betreffende Kombination jedoch nicht findet. Jahrg.66. Hans Schinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCI}). 265 Wie A.S. Hitchcock (U. S. Dept. of Agric. Bull. No. 772 [1920], 105/6) mit Recht hervorhebt, entspricht Lepturus R. Br. Prodr. fl. Nov. Holl. I (1810), 207 ursprünglich der durch das Vorkommen einer einzigen Hüllspelze pro Ährchen ausgezeichneten Gattung Monerma Pal. Agrost. (1812), 116 t. 20 £.10'). Trinius hat dann (l. c. 1820) den Umfang der Gattung erweitert, indem er auch Arten mit 2 Hüll- spelzen (L. incurvatus [L.] Trin. = L. ineurvus [L.] Druce und L. fili- formis [Roth] Trin.) darin einbezog. Werden nun, wie dies neuerdings allgemein geschieht, die beiden Gattungen wieder getrennt, so ist es nach Art. 45 der Internationalen Nomenklaturregeln klar, dass der Name Lepturus nur im ursprünglichen Sinne für Monerma, nicht aber, wie dies in der neueren Literatur fälschlich üblich ist, für die Arten mit 2 Hüllspelzen beibehalten werden kann; für Lepturus auct. rec. hat vielmehr Pholiurus Trin. sens. ampl. (em. Hitchcock 1. e. 105) ein- zutreten. Die bei uns verschleppt vorkommende Art, die wir für von Ph. incurvus (L.1753 sub «Aegilops») Schinz et Thellung comb. nov. (= Lepturus incurvus Druce List Brit. pl. [1908], 85 — L. incurvatus [L. 1763 sub «Aegilops»| Trin. = Ph. incurvatus Hitchcock 1. c. 106) spezifisch verschieden halten, hat den Namen Ph. filiformis (Roth) Schinz et Thellung comb. nov. (= L. filiformis [Roth] Trin.) zu erhalten. Trichophorum pumilum (Vahl) Schinz et Thellung comb. nov. Scirpus pumilus Vahl Enum. pl. II (1806), 243. — Isolepis pumila Roemer et Schultes Syst. veget. II (1817), 106. — Scirpus alpinus Schleicher in Gaudin Fl. Fl. Helv.1(1828), 108 — [non Trichophorum alpinum (L.) Pers.]. — Limnochloa alpina Rchb. Fl. Germ. excurs. sect. 1 (1830), 1401. — Isolepis oligantha C. A. Meyer „Cyperaceae novae iconibus illustratae (1825)”)“ in M&m. pres. Acad. imp. Sc. Petersb. par div. Sav. I (1831) ?), 197—198, Tab. I! — Trichophorum oliganthum Fritsch Ex- !) Die Gattungen Lepturus R. Br. und Monerma Pal. sind beide in erster Linie auf die Art Rottboellia repens Forster begründet. Dazu erwähnt R. Brown noch als fragliche Arten R. incurvata L. und R. filiformis Roth, deren Zugehörigkeit zur Gattung Lepturus er wegen des Vorkommens einer zweiten Hüllspelze selbst stark in Zweifel zieht. ?) Das von uns früher (1913) aus der Literatur kopierte Datum 1825 ist. un- richtig; wohl ist die Abhandlung im Jahre 1825 der Akademie vorgelegt worden («Conventui exhib. die 9 Novembris 1825»), aber die endgültige Publikation erfolgte laut Titelblatt der «M&moires» erst 1831. Durch diese Feststellung erweist sich übrigens Is. oligantha (1831), weil jünger als Scirpus alpinus (1828), als totge- borener Name. 266 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 kursionsfl. Oesterr. ed. 2 (1909), 87; Schinz et Thellung in Vierteljahrsschr. der Naturf. Ges. Zürich LVIIl (1913), 42. — Isolepis elongantha (sic!) C. A. Meyer in Ledek. Fl. Alt. I (1829), 64. — Eleogiton elongantha Dietr. Spec. pl. II (1833), 96. — Trichophorum atrichum Palla in Engler’s Bot. Jahrb. X (1889), 296. — Scirpus atrichus Lindman Svensk Fanerogamfl. (1918), 117. Vrgl. Vierteljahrsschr. a. a. ©. (1913), wo wir aus Unkenntnis des ältesten Namens S. pumilus Vahl die Kombination T. oliganthum (C. A.Meyer) Fritsch als gültig verwendet hatten. Vahl’s Spezies, auf die uns Herr Hans Stiefelhagen in Dresden aufmerksam gemacht, ist folgendermassen beschrieben: „..... squamis duabus infimis sub- aequalibus spica brevioribus, culmis tetragonis setaceis, vaginis aristatis. — Habitat in Helvetia. Colsmann. 2%. — Radix fibrosa. Culmi bipolli- cares. Vaginae in aristam semiunguicularem subfoliaceam desinentes, squamis non interstietae. Spica tri-quadriflora obtusa: squamae ovatae, acutae, nitidae. Stylus bası aequalis. Semen obovatum, obtuse trigo- num, laeve. Setae nullae.* Die Art selbst steht unmittelbar hinter Scirpus caespitosus, der von Vahl (S. 242/3) folgendermassen charak- terisiert wird: „squamis infimis spicam aequantibus, culmis teretibus, vaginis aristatis, radieibus squamula interstictis. — @ulmi copiosissimi, digitales vel altiores. Vaginae oblique truncatae; interstietae squamis plurimis, ovato-lanceolatis, membranaceis, nervosis, pallide fuscis. Spica parva, pauciflora, rufa. Squamae duae infimae longitudine spicae. Semen et setae minutae“. Kunth, der (Enum. pl. II [1837], 188) Vahl’s Pflanze gesehen hatte, verwendet den Namen Isolepsis pumila als gültig mit dem Synonym I]. oligantha C. A. Meyer und Eleogiton elongantha Dietr. und der veränderten Diagnose „repens“. Die gleiche Synonymie wird auch von K. Richter (Pl. Europ. I [1890], 137) und vom Index Kewensis akzeptiert, die beide S. pumilus als gültigen Namen anwenden; der Index Kewensis setzt ausserdem auch Seirpus alpinus Schleicher, der bei Kunth (l.c.) fehlt und bei Richter (l. c.139) als besondere Spezies figuriert, = S. pumilus. Tatsächlich passt Vahl’s Beschreibung, zumal im Vergleich mit derjenigen von dessen S. caespitosus, recht gut auf die als Scirpus alpinus oder Trichophorum atrichum bezw. oliganthum bekannte Pflanze; jeden- falls kommt keine andere schweizerische Art in Betracht. Bedenken könnte noch der Umstand erwecken, dass Vahl seiner Pflanze keine Ausläufer zuschreibt; tatsächlich fehlen dieselben jedoch bei T. atri- chum (oliganthum) im Herbarium oft (vrgl. z.B. die Beschreibung [„rasig“] und die Abbildung [ohne Ausläufer!] des S. alpinus bei Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCIi). 267 Reichenbach Deutsche Fl. Cyperoid. [1846], 36 t. CCC fig. 709!). Abgesehen von diesem einen Punkt stimmt Vahl’s Diagnose sogar erheblich besser mit unserer Schweizerpflanze überein als die Original- Beschreibung und -Abbildung der Isolepis oligantha. Wir tragen daher kein Bedenken, Scirpus pumilus Vahl, der in Nyman'’s Conspectus und in Ascherson u. Graebner’'s Synopsis völlig übergangen wird, für den ältesten Namen der in Frage stehenden Trichophorum- Art zu erklären und die entsprechende neue Kombination zu bilden. Carex ericetorum Pollich var. [1] «Zpina Hagenb. Fl. Basil. Suppl. (1843), 189. Carex approximata All. Fl. Pedem. II (1785), 267, non Willd. nee Hoppe. — Carex ericetorum b)approximata Richter Pl. Europ. 1 (1890), 157. — Carex membranacea Hoppe in Sturm Deutschl. Fl. Heft 61 (1835). - Carex ericetorum ß membranacea Koch Syn. Fl. Germ. Helv.ed.2, II(1844), 876. Hagenbach hat (l. c.) offenbar als erster die beiden meist als Gebirgs- bezw. Ebenenrasse von Ü. ericetorum aufgefassten Formen mit dem Range von Varietäten (1. alpina, 2. planitiei) benannt, und die von ihm gewählte Nomenklatur muss daher, sofern man über- haupt an der Scheidung der beiden Sippen festhalten will (vrgl. hier- über besonders O. Naegeli in Ber. Zürch. Bot. Ges. XIII [1917], 57—58), zu Recht bestehen bleiben. Sisyrinchium angustifolium Miller Gard. Dict. ed. 8 (1768), n. 2. Sisyrinchium Bermudiana L. Spee. pl. (1753), 954 ex p. (excl. var. 8); O. Farwell in Mem. Torrey Bot. Club XVII, 82—83 (Jun. 1918) et in Journ. of Bot. LVI, No. 669 (Sept. 1918), 271—272 — non Miller (1768) nec auct. rec. plur. (quod = 8. iridioides Curtis Bot. Mag. III [1790], t. 94 [1. IX. 1789]). Wie Farwell (l.c.) mit Recht hervorhebt, entspricht der Typus des Linne&’schen S. Bermudiana nach Beschreibung und Synonymen der als S. angustifolium Miller bekannten Pflanze, während die (un- benannte) var. ß sich mit S. Bermudiana Miller et auct. rec. (= 8. iri- dioides Curtis) deckt. Der genannte Verfasser schlägt daher vor, den Namen S. Bermudiana L. (in seiner ursprünglichen, aber vom gegen- wärtigen Gebrauche abweichenden Bedeutung) für S. angustifolium Miller einzusetzen. Wir möchten dagegen den schon früher in den analogen Fällen von Setaria glauca, Salix arbuscula, Euphorbia hype- ricifolia und Doronicum Pardalianches (vrgl. Vierteljahrsschr. Naturf. Ges. Zürich LVIII [1913], 883—89 und LXI [1916], 420) vertretenen 268 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 Standpunkt geltend machen, dass bei der Aufteilung komplexer Linn&’scher Sammelspezies der erste Autor, der die Zerlegung vor- nahm, hinsichtlich der Beibehaltung des Artnamens für die eine oder andere der von Linn& ausdrücklich zu einer Art vereinigten Teil- spezies volle Freiheit besass und keineswegs genötigt war, der an erster Stelle stehenden Teilspezies den Artnamen zu belassen, und dass die von ihm getroffene Wahl für alle Zukunft massgebend ist und nicht wieder rückgängig gemacht werden kann (vrgl. Art. 47 der Internationalen Nomenklaturregeln). Wir empfehlen daher den Fachgenossen die Beibehaltung der von Miller gewählten Benen- nungen der beiden fraglichen Sisyrinchium-Arten, umso mehr, da die Einführung von $. Bermudiana in einem vom herkömmlichen ab- weichenden Sinne (nomen confusum!) zu schweren Unzuträglichkeiten führen müsste und daher schon aus Opportunitätsgründen (vrgl. Art. 51, Al. 4) zu verwerfen ist. Salisc Tivida Wahlenb. Fl. Lapp. (1812), 272 et auct. plur. Salix depressa Fries Novit. fl. Suec. ed. 2 Mant. I (1832), 56 [eit. sec. Koch]; Koch Syn. fl. Germ. Helv. ed. 1, II (1837), 652, ed. 2, II (1844) 751; O. v. Seemen in A. et G. Syn. IV, 115 (1909) et auct. nonnull. — non L. — Salix Starkeana Ledeb. Fl. Alt. IV (1833), 274; C. K. Schneider in Oesterr. Bot. Zeitschr. LXVI (1916), 115 — an Willd.? — Salix vagans Andersson in Öfs. K. Vetensk. Akad. Förh. 1858, 121 et Salic. Bor. A'm., p. 15 in Proc. Am. Acad. IV (1858), 61. S. depressa L. Fl. Suec. ed. 2 (1755), 352 ist nach Enander und ©. K. Schneider (]. c., 1916) in der Hauptsache (nach dem Zitat aus der Flora Lapponica) eine Form von S. caprea L. und begreift auch noch hybride Formen. Die Haller’sche „Salix folio subrotundo, acuminato, integerrimo, subtus sericeo“ (Enum. stirp. Helv. indig. [1742], 154 n. 16), von Linn& an zweiter Stelle als „S. folio') rotundo acumi- nato integro subtus sericeo“ zitiert und von Haller später (Hist. stirp. indig. Helv. II [1768], 310 n. 1651) als „S. foliis integerrimis, ovato lanceolatis, subtus sericeis, julis ovatis“ aufgeführt, ist nach dem Synonym S. latifolia rotunda C. Bauhin, nach der Angabe des Vorkommens („in dumetis frequens“) und der Beschreibung, sowie auch nach dem Zeugnis@audin’s (Fl. Helv.V1[1830], 239), eine Form von S. Caprea L., keineswegs aber, was C. Schneider (l.c. 115) für möglich hält, die in der Schweiz gar nicht vorkommende S.depressa auct. !) Nicht „foliis“, wie C. Schneider ].c. (1916), 115 unrichtig reproduziert. Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 269 Was den von ©.K. Schneider (l. c.) als Ersatz für die zu ver- werfende S. depressa auct. vorgeschlagenen Namen S. Starkeana Willd. Spec. pl. IV, 2 (1806), 677 betrifft, so ist nach Ad. Toepffer (Oesterr. Bot. Zeitschr. LXVI [1916], No. 10—12 [VIl. 1917], 401) seine Be- deutung zu rınklar, als dass sich seine Voranstellung empfehlen würde; was in der, Herbarien als S. Starkeana geht, ist allermeist S. aurita X livida f. super-livida, undauch Willdenow’s Originalpflanze dürfte mit grösster Wahrscheinlichkeit dieser Kombination entsprechen. An der gleichen Stelle (S. 112—116) spricht sich ©. Schneider auch für die Ersetzung des Namens S. arbuscula auct. durch S. formosa Willd. und von S. nigricans Sm. durch S. myrsinifolia Salısb. aus. Wir verweisen demgegenüber auf unsere früher gegebene, dem Verfasser offenbar unbekannt gebliebene Begründung der Beibehaltung der beanstandeten Namen (Vierteljahrsschr. d. Naturf. Ges. Zürich LVII [1913], 50—53 und 88—89) und auf die zustimmenden Ausführungen von Ad. Toepffer (l. e. 1917, 400—401). Statt S. appendiculata Vill., welcher Name ihm in seiner Be- deutung zu wenig sicher erscheint, möchte Ad. Toepffer (I. ce. 1917, 401—402), entgegen unserm Vorschlag (Vierteljahrsschr. d. Naturf. Ges. Zürich LVIII [1913], 49), den Namen S. grandifolia Ser. vorge- zogen wissen. Ohne die Richtigkeit der von Toepffer vorgebrachten Argumente bestreiten zu wollen, halten wir seine Schlussfolgerung doch für zu rigoros und glauben an unserm frühern Standpunkt fest- halten zu müssen. Ulmus. In einem Artikel „Über die richtige Benennung der europäischen Ulmen-Arten“ (Oesterr. bot. Zeitschr. LXVI [1916], 65—82) schlägt C. Schneider vor, den Namen U. scabra Miller (1768) durch U. glabra Hudson (1762) und U. campestris L. (1753, em. Hudson 1762) durch U. foliacea Gilib. (1792) zu ersetzen. Wir haben uns schon früher (Bull. Herb. Boiss. 2° ser. VII [1907], 177 und Vierteljahrsschr. d. Naturf. Ges. Zürich LVUII[1918], 56) für die Beibehaltung der von 0. Schneider angefochtenen Namen ausgesprochen und glauben, da inzwischen keine neuen Gesichtspunkte zu Tage getreten sind, lediglich auf unsere früheren Begründungen verweisen zu dürfen. Vrgl. auch Alfr. Rehder in Mitteil. Deutsch. Dendrol. Ges. 1915, 215, 218, der die Namen U. glabra Hudson und U. nitens Mönch vorschlägt. Melandryum Reehl. [Deutschl. Fl. ed 2°), II (1812), 274 sub „Me- landrium“, nomen!] corr. Rehb. Handb. (1837), 298. !) nicht ed. 1 (1794), wie oft zitiert wird; hier findet sich der Name nicht! 270 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 Physocarpon Necker Elem. II (1790), 164 — non Physo- carpus Maxim. 1379 (nomen conservandum!). Wiewohl der Name Physocarpon Necker, der meist zu Lychnis gezogen wird, in evidenter Weise die Priorität vor Melandryum hat, empfiehlt sich doch seine Voranstellung nicht, da 1. eine zwar jüngere, aber als gültig angenommene und auf der Liste der «nomina con- servanda» figurierende Gattung Physocarpus besteht, deren Name wegen allzu grosser Ähnlichkeit Verwirrung stiften würde, und da 2. Physocarpon ein gänzlich in Vergessenheit geratener Name ist, der unseres Wissens noch nie in binärer Verbindung mit Artnamen ge- braucht worden ist, und dessen Wiedererweckung keinerlei Vorteile bringen würde. Zur Vermeidung jeglicher Unsicherheit schlagen wir vor, Melandryum auf die Liste der «nomina conservanda» zu setzen. — Was schliesslich noch die Orthographie Melandryum bezw. Melandrium anbetrifft, so ist die erstere sprachlich zweifellos richtiger (die von Wittstein angenommene Benennung nach dem Italiener Melandri hat wenig Wahrscheinlichkeit für sich), und es empfiehlt sich die von Reichenbach vorgenommene Korrektur, die deswegen zulässig ist, weil Röhling die Gattung ursprünglich (1812) ohne Beschreibung, nur unter Anführung der dazu gehörigen Arten, aufgestellt hat, was nach Art. 38 der Nomenklaturregeln keiner rechtsgültigen Publikation entspricht. Melandrium diecum (L.) Setmonkai Enum. Fl. Transsilv. (1886), 129; Schinz et Thellung in Bull. Herb. Boiss. 2° ser. VII (1907), 179. Minuartia rostrata (Clairv.) Rchb. (1842). Arenaria fasciculata ßrostrata Pers. (1805). — Sabu- lina rostrata Rchb. (1832). — Alsine rostrata Fenzl (1833). — Alsine mucronata Gouan (1773) — non L. (1753). — Minuartia mucronata Schinz et Thellung (1907). Vrgl. Briqwet Prodr. fl. corse I (1910), 533; »Schinz et Thellung in Vierteljahrsschr. Naturf. Ges. Zürich LVIII (1913), 58; Ascherson et Graebner Synopsis V, Lief. 95 (1918), 723. Hinzu- zufügen sind die 2 wichtigen Synonyme: 1. Arenaria rostrata [Pers. ex Schleicher Cat. 1807 p. (7), eit. sec. Wilezek in litt. (nomen); Pers. ined. ex Murith Guide Bot. Valais (1810), 53! (nomen)] Clairvy.! Man. Herbor. (1811),149!; 2. Arenaria mutabilis Lapeyr. Hist. pl. Pyren. (1813), 256 et herb. (teste Clos Rev. comp. Herb. et Hist. abr. Pyr. de Lepeyr. [1857], 38 [eit. see. Briquet in litt.] et testib. Timbal Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCIl). 271 et Loret sec. Bubani FI. Pyren. III [ed. Penzig 1901], 47). Ohne das Bestehen der Ar.rostrata Olairv. (1811) müsste die Art M. mutabilis (Lapeyr. 1813 sub Arenaria) genannt werden, da Persoon selbst, entgegen manchen Literaturzitaten (so auch im Index Kewensis), seine A. rostrata nichtals Art, sondern als Varietät der A. fasciculata aufgestellt hat. Minwuartia capillacea (All.) Ascherson et Graebner Synopsis V, Lief. 95 (1918), 767. Arenaria capillacea All. Fl. Pedem. II (1785), 365 t. 89 fig.2. — Sabulina capillacea Rchb. Ic., deutsche Ausg. III (1842/3), 87. — Alsine capillacea Beck in Glasnik Muz. Bosn. Herceg. XVIII (1906), 493. — Alsine Bauhinorum J.Gay in Gren. et @odron FI. Francel,1(1847),253.— Arenaria laricifolia L. Spec. pl. ed. 1 (1753), 424 ex p. (quoad syn. Hall. ex p.); Gren. in Mem. Soc. Emul. Doubs I (1841), 33 t. I fig. 2 — non Jacq. nec All. nec Vill. nec Alsinelaricifolia auct. nec. M. laricifolia auct. — Alsine laricifolia Crantz Instit. II (1766), 407 ex p.; Pospichal Fl. Oesterr. Küsten]. I (1897), 431 — non Wahlenb. — Sabulina larici- folia Rehb. Fl. Germ. excurs. sect. 3 (1832), 789. — Wierz- bickia laricifolia Rch. Ic. fl. Germ. Helv. V (1842), 30 t. CCXII fig. 4933. — Alsine laricifolia ß glandulosa Koch Syn. fl. Germ. Helv. ed. 1, 1 (1835), 113. — Arenaria striata L. Amen. acad. IV (1759), 315 ex p. (quoad syn. Bauh.); Vill. Hist. pl. Dauph. III (1789), 638 t. 47 fige.6 — non L. Cent. II. pl. (1756), 17 nec L. herb. — Alsine striata Crantz Instit. II (1766), 403 (!) ex minima p.?; Caruel Supp]- Prodr. fl. Tosc. (1866), 13 — non Gren. — Arenaria larici- folia ß striata Ser. in DC. Prodr. I (1824), 404. — Arenaria montana All. Fl. Pedem. II (1785), 112 — non L. (nee Minuartia montana L.). — Arenaria liniflora auct. nonnull.: ad ex. Hegetschw. in Suter Fl. Helv. ed. 2, I (1822), 314 [et A. larieifolia ibid. 312 ex p. quoad loc. Thuiry]; Gaudin Fl. Helv. III (1818), 201 — non Murray Syst. veget. ed. 13 (1774), 355 nec L. fil. Suppl. (1781), 241. — Alsine liniflora Hegetschw. Fl. Schweiz fasc. 2 (1838—39), 421 et auct. Helv. mult. — Minuartia liniflora Schinz et Thellung in Bull. Herb. Boiss. 2° ser. VII (1907), 403. Der seit Hegetschweiler in den Schweizerfloren gebräuch- liche Speziesname liniflora kann leider für unsere Art nicht beibe- 272 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 halten werden. Zunächst ist mit Beck (l. c. 1906) und Graebner (1. e. 1918, 768) festzustellen, dass eine „Arenaria liniflora L. Spec. pl. ed. 2, I (1762), 607*, wie viele Schriftsteller (und auch der Index Kewensis) zitieren, nicht existiert; sie erscheint vielmehr erst bei Murray (l. e.1774) und Linne dem Jüngern (l. c. 1781), und zwar mit einer Diagnose (calycis foliolis lanceolatis bistriatis.... Differt ab A. grandiflora..... calyce foliolis non multistriatis....), die, wie Beck (Ann. Naturhist. Hofmus. Wien VI [1891], 326) hervorhebt, die Zugehörigkeit zu unserer Spezies ausschliesst. Als ältester Name für dieselbe käme zunächst Arenaria laricifolia L. (1753) in Betracht, eine Kollektivspezies, deren allzu vage Diagnose (1. c. 424: foliis setaceis, caule superne nudiusculo, calycibus subhirsutis) eine sichere Erkennung der Art nicht zulässt, und die in der Form des Haller’schen Syno- nyms (Alsine foliis fasciculatis, petiolis simplicibus, cealyce hirsuto Haller Enum. meth. stirp. Helv. indig. [1742], 388) die beiden als M.liniflora und M. laricifolia (auf die erstere bezieht sich der zuerst genannte Fundort „Thuiri“ = Reculet, auf die letztere die Fundorte Silsersee und zwischen Faido und Airolo) bekannten Arten enthält, während das Synonym Lychnoides, juniperi folio, perennis Vaillant Bot. Paris. (1727), 121!) [= Arenaria laricifolia Thuill. Fl. Paris ed. 2 (1799), 219 quoad syn. Vaill. et loc.]| zu Arenaria grandiflora L. und endlich Linne&’s Herbarexemplar nach Rouy et Foucaud FI. France III (1896), 270 zu Min. setacea (Thuill.) Hayek gehört! Da nun, wie gleich zu zeigen sein wird, Arenaria striata L. in der ersten Fassung (1756) vollständig der Min. laricifolia auct. rec. entspricht, könnte man daran denken, Aren. laricifolia L. (ex p.) im Sinne der Min. liniflora auct. rec. zu verwenden und für Min. laricifolia auct. rec. das Epitheton striata einzusetzen, wie denn tatsächlich die Sabulina striata Rchb. Fl. Germ. excurs. sect. 3 (1832), 789 [= Wierzbickia striata Rchb. Ice. fl. Germ. Helv. V (1842), 30 t. CCXI fig. 4932 = Alsine striata Gren. in Mem. Soc. Emul. Doubs I (1841), 33 t. I fig. 1; Gren. et Godron Fl. France I, 1 (1847), 253 — Minuartia striata Mattfeld in Ascherson et Graebner Synopsis V,1, Nachtr. 940 (1919)] der M. laricifolia auct. und die Sabulina (Wierzbickia) laricifolia Rehb. der M. liniflora auct. !) Vaillant’s Pflanze ist nach der Beschreibung [exel. syn.!], in der von einer 5- oder 6-zähnigen Kapsel die Rede ist, jedenfalls keine Minuartia, sondern offenbar die am angegebenen Fundort (Fontainebleau) tatsächlich vorkommende Arenaria grandiflora L. Mit grösster Wahrscheinlichkeit gehört zu Vaillant’s Lychnoides juniperi folio die Abbildung Fig. 1 auf Taf. 4 des gleichen Werkes, die den (in dem [posthum herausgegebenen!) Text nirgends zu findenden) Namen Alsine saxatilis, juniperi folio trägt, und die Thuillier (Fl. Paris ed. 2 [1799], 218) zu seiner Arenaria juniperina [non L.!] zitiert. Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 273 entspricht. Wir halten jedoch eine derartige Änderung für untunlich; denn Arenaria laricifolia L. ist schon 1775!) von Jacquin (Fl. Austr. III, t. 272), 1785 von Allioni (Fl. Pedem. Il, 113) und 1789 von Villars (Hist. pl. Dauph. III, 629 t. 47) übereinstimmend im Sinne der M. (Alsine) laricifolia auct. präzisiert und für die Zukunft festgelegt worden, so dass eine nachträgliche Änderung der Bedeutung des Namens (im Sinne von Reichenbach) zu schweren Unzuträg- lichkeiten führen müsste und folglich praktisch undurchführbar würde; vielmehr müsste der älteste Name laricifolia gänzlich verschwinden, was mit Art. 44 der Nomenklaturregeln nicht gut in Einklang zu bringen ist, und wozu unseres Erachtens auch kein zwingender Grund vorliegt. Wir schlagen daher vor, bei dem Namen M. larieifolia im herkömmlichen Sinne zu verbleiben.?) Was für eine Bewandtnis hat es nun mit Arenaria striata L., die von Villars im Sinne von M. linıflora auct., von Reichenbach und Grenier dagegen im Sinne von M. laricifolia auct. interpretiert worden ist??) In der „Centuria II plantarum“ (1756) figuriert die Art mit einer Beschreibung (,„foliis linearibus erectis, calycibus oblongis striatis.... Radix perennis.... Folia opposita, linearia, crassiuscula, subtus convexa, nuda, acutiuscula, erectissima.... Calyces oblongi ut in Cerastiis. Petala 5, oblonga, integra, calyce duplo longiora‘“), die ebenso gut auf M. laricifolia wie auf M.liniflora auct. passt, und mit einem Synonym von Burser: Caryophyllus saxatilis, polygoni minoris folio & facie. Burs. XI. 129. Diese Burser’sche Pflanze wird von Linne schon früher (Plantae Martino-Burserianae [1745], in Amoeen. acad. I [1749], 158/9 unter Vol. XI No. 126) als „CARYO- PHYLLUS saxatilis, polygoni minoris foliis & facie, floribus albis !) Stellaria laricifolia Scop. Fl. Carn. ed. 2, I (1772), 317 tab. 18! ist kaum klarer als die von Scopoli als Synonym zitierten Arenaria laricifolia L. und die Haller’sche Pflanze; in der Eigenbeschreibung des Autors («Calyces modice villosi‘ tenues, acuti capsula longiores“) scheint die kurze Kapselfrucht eher auf M. larici- folia auct. zu weisen, während die Abbildung zur sichern Erkennung der Art un- zulänglich ist. ®) Der Name M. striata scheint uns nur für den Fall gerechtfertigt, dass, wie dies in der Synopsis geschieht, gleichzeitig der Name M. larieifolia im Sinne einer Gesamtart beibehalten wird. °) Wenn der Index Kewensis „Arenaria striata L. = capillacea, cephalotes, laricifolia, recurva, saxatilis, verna“ setzt, so kann der Sinn dieser wunderlichen Angabe doch nicht wohl der sein, dass alle diese Arten in der einen Linne&@’schen Spezies, die der Autor (nach Burser) aus den österreichischen Alpen und dem Aostatal angibt, enthalten seien, sondern nur, dass nach-Linneische Schriftsteller den Namen gelegentlich im Sinne dieser Arten gebraucht haben (wofür wir allerdings auch keine Anhaltspunkte finden können). 974 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 tanquam in umbella positis“ aufgeführt und mit einem Synonym (Arenaria foliis subulatis, calycibus striatis, germinibus oblongis, floribus corymbosis) und einer besondern Beschreibung (l. c. 159 not. o: RADIX repens; caespites sparsi ut Scleranthi; CAULES erecti, vix spithamaei, teretes. FOLIA opposita, linearia, minus acuta.... CALYX cerastii: foliolis oblongis, obtusis sulcatis. PETALA integra, calyce duplo majora alba) versehen. Das genannte Synonym (Arenaria foliis subulatis....) zitiert Linne selbst später (Spec. pl. ed. 1 [1753], 422) zu seiner Stellaria [= Alsine — Minuartia| biflora; Burser’s Pflanze kann jedoch mit Rücksicht auf die grossen, den Kelch ums Doppelte überragenden Kronblätter nicht zu dieser Art, sondern nur zu M. larici- folia oder M. liniflora gehören, und zwar trifft nach gütiger Mitteilung von Herrn Prof. Dr. O. Juel in Uppsala, der uns einen die fragliche Pflanze betreffenden Auszug aus seiner noch ungedruckten Arbeit über die Pflanzen des Burser’schen Herbars freundlichst zur Ver- fügung stellte, die erstere Eventualität zu. Da zudem nach J. Gay (in Gren. et Godron Fl. France I, 1 [1847], 253) die Arenaria striata auch in Linn&’s Herbar durch ein Exemplar von M. laricifolia auct. vertreten ist, so gehört die Arenaria striata der Centuria I voll und ganz zu dieser letztern Art, und ihr Name ist mit- hin in die Synonymie derselben zu verweisen. — Im Neudruck der Centuria II in den Ameenitates academicae IV (1759), 315 (erst hier!) fügt dann Linn& nach der Beschreibung an erster Stelle ein Synonym von J. Bauhin ein: Auricula muris pulchro flore folio tenuissimo J. Bauhin Hist. III (1651), 360 !) (cum ic.!), das sich nach Beschreibung, Abbildung und Fundort (inmontibus circa Genevam, ut Thuiri | — Reculet ob Thoiry ]) unzweifelhaft auf M.liniflora auct. bezieht. Allerdings muss zugestanden werden, dass J. Bauhin’s Abbildung — offenbar infolge eines Beobachtungsfehlers an der getrockneten Pflanze — zweispaltige Kronblätter aufweist, und dass auch die Beschreibung (flores magni sunt &albi, non differentes ab Auricula muris flore pulchro“ |= Cerastium arvense]) dieses Verhalten zu bestätigen scheint. Indessen kann nach den übrigen Merkmalen der Pflanze (z. B. nach den auch in der Be- schreibung hervorgehobenen nadelförmigen Laubblättern) ein Cerastium nicht in Frage kommen; auch Linne, der auf die ungeteilten Kron- blätter seiner Arenaria striata ausdrücklich hinweist, setzt sich über den offenkundigen Widerspruch in diesem Punkte hinweg, ebenso zieht Gaudin (l.c.) die Bauhin’sche Figur, die er als „bona“ zensiert, ohne Vorbehalt zu seiner Arenaria liniflora, und auch J. Gay legte seiner Alsine Bauhinorum zweifellos die Bauhin’sche Pflanze zugrunde. !) Nicht 361, wie Linne fälschlich zitiert. Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCIi). 275 Die Identität der Bauhin’schen Spezies mit unserer in Frage stehenden Art (unter Ausschluss der M. laricifolia auct., die am Reculet nicht vorkommt, während dieser Berg die bekannte klassische Fundstelle der M.liniflora auct. darstellt) kann daher als feststehend gelten. Für die Interpretation der Arenaria striata L. und für unsere vorliegende Nomenklaturfrage ist diese Feststellung jedoch belanglos; denn bei der Aufteilung komplexer Spezies kann nach Art. 47 der Nomenklatur- regeln der Name nur im Sinne ihres ursprünglichsten Bestandteils festgelegt werden, und nachträglich eingefügte Synonyme (wie in unserm Fall das Bauhin’sche) vermögen an der ursprünglichen Be- deutung des Namens nichts zu ändern. Es kann mithin Arenaria striata L. als gültiger Name für unsere Pflanze nicht in Betracht kommen. Der älteste unanfechtbare Name ist vielmehr Arenaria capillacea All. (1785), auf welche Ascherson u. Graebner mit Recht die Kombination Minuartia capillacea begründet haben. Nymphozanthus L. C. Rich. Anal. du Fruit (Mai 1808), 63, 68 («Nymphosanthus»), 103 et in Ann. Mus. Par. XVII (1811), 230; Desv. Fl. Anjou (1827), 80 («Nymphosanthus»); M. L. Fernald in Rhodora vol. 21 No. 250 (Oct. 1919), 183—188. Nymphaea L. Spec. pl. ed. 1 (1753), 510 ex p.; Gen. pl. ed. 5 (1754), 227 ex p.; Greene in Bull. Torrey Bot. Club XIV (1887), 177—179, 257—258 et auct. nonnull. — non L. Gen. pl. ed. 6 (1764), 264 nec Juss. Gen. pl. (1789), 68; cf. Bull. Herb. Boiss. 2° ser. VII (1907), 404—5, 505, et Vierteljahrsschr. d. Natf. Ges. Zürich LVII (1913), 59—61; Conard in Rhodora XVII (1916), 161—164. — Nuphar Smith in Sibth. et Sm. Fl. Graec. Prodr. I (1806—...), 361 (vers. finem a.1808 vel initio a. 1809). Der alte und langatmige Streit um die Nomenklatur der gelben Seerosen (vrgl. Bull. Herb. Boiss. l.c. und Vierteljahrsschr. ]. ec.) scheint noch immer nicht zur Ruhe kommen zu sollen. Leider kann der be- kannte Name Nuphar nicht beibehalten werden, da in Nymphozanthus ein um einige Monate älteres Synonym besteht, gegen dessen Gültig- keit anscheinend nichts einzuwenden ist. Obwohl die Tatsache der Priorität von Nymphozanthus schon von Desvaux (l. ec. 1827) be- merkt und von Britten (Journ. of Bot. XXVI [1888], 7) klar hervor- gehoben worden war, haben ihr die neueren Schriftsteller, die sich mit der Nomenklatur der Seerosen befasst, keine Beachtung geschenkt, bis endlich Fernald (l. c. 1919) die einzig mögliche Konsequenz daraus gezogen und den Namen Nymphozanthus vorangestellt hat. Sofern man nicht Ausnahmen von den Prioritätsgesetzen zulassen 276 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 und z. B. Nuphar auf die Liste der Nomina conservanda setzen will, wird man nicht umhin können, dem Vorgang Fernald’s Folge zu leisten. Unsere beiden Arten haben demnach zu heissen: Nymphozanthus luteus (L.) Fernald 1. c. (1919), 185. Nymphaea lutea L. Spec. pl. ed. 1 (1753), 510 (sphalm. «lusea»). — Nuphar lutea Sm. in Sibth. et Sm. Fl. Graec. Prodr. I (1808—9), 361. — Nymphozanthus vulgaris L. C. Rich. in Ann. Mus. Par. XVII (1811), 230. Nymphozanthus pumilus (Hoffm.) Fernald 1. c. (1919), 186. Nymphaea lutea ß pumila Timm in Mag. f. Naturk. Mecklenb. II (1792), 256. — Nymphaea pumila Hoffm. Deutschl. Fl. ed. 2,1, 1 (1800), 241. — Nuphar pumilaD(C. Syst. II (1821), 61. Über die zahlreichen weiteren, die Nomenklatur nicht direkt berührenden Synonyme der Gattung und der Arten siehe Fernaldl.c. Erucastrum nasturtiifolium (Poiret) O. E. Schulz in Engl. Bot. Jahrb. LIV, Beibl. No. 119 (4. X. 1916), 56. Brassica erucastrum Vill. Prosp. Hist. pl. Dauph. (1779), 40 et t.20 f.5 [ex deser. ap. All.]; All. Fl. Pedem. I (1785), 267; DC. Syst. II (1821), 600 pro parte; Gaudin Fl. Helv. IV (1829), 350 excel. var. ß ochroleuca; Soyer-Willemet in Ann. sc. nat. 2° ser. (Bot.) II (1834), 116; Fiori et Paoletti Fl. anal. Ital. I,2 (1898), 448 et auct. rec. nonnull. — sed vix L. vel pro minima parte tantum. — Sisymbrium Erucastrum Vill. Hist. pl. Dauph. III (1789), 342 — non Gouan (1773) nec Pollich (1777). — Diplotaxis Erucastrum Gren. et Godron Fl. France I, 1 (1847), 81; Rouy Fl. France II (1895), 45. — Brassicaria erucastrum Gillet et Magne Nouv. Fl. franc. (1863), 26. — Hirschfeldia Erucastrum Fritsch ap. Janchen in Mitteil. Naturw. Ver. Univ. Wien V (1907), 92. — Eruca aspera Miller Gard. Dict. ed. 8 (1768), n. 4 pro parte?? — Eruca sylvestris Lam. FI. france. II (1779), 497 pro parte?? — Sinapis nasturtiifolia Poiret in Lam. Eneyel. IV (1796—...), 346. — Sinapis nasturtioides [sphalm.] „Lam“ ex Gaudin Fl. Helv. IV (1829), 381 et Rchb. Fl. Germ. excurs. sect.3 (1832), 693 in syn. (nomen neglectum!). — Sisymbrium obtusangulum [Haller f. ap. Schleicher Cat. pl. Helv. (1800), 48, nomen nudum] Schleicher ap. Willd. Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 277 Spec. pl. III, 1 (1801), 504. — Erysimum obtusangulum [Clairv.] Man. herb. (1811), 219. — Brassica obtusangula Rchb. in Messler Handb. ed. 2, Il (1829), 1185; Shuttlew. in Magaz. Zool. Bot. II (1838), 531. — Erucastrum obtus- angulum Rchb. Fl. Germ. excurs. sect. 3 (1832), 698. — Hirschfeldia obtusangula Fritsch ex Vollmann Fl. Bayern (1914), 304 in syn. — Sisymbrium jacobeaefolium Bergeret ex Vill. Cat. Strasb. (1807), 259 et ex DC. Syst. II (1821), 465 pro syn.!) — Erucastrum Gmelini et E. Lamarkii [sic] Schimper et Spenner in Spenner FI. Fri- burg. III (1829), 947 et 1087.— Brassica Erucastrum « maior Gaudin Syn. fl. Helv. (1836), 569. — Erucastrum montanum Hegetschw.! Fl. d. Schweiz Lief. 3 (1839), 656. Über weitere, die Nomenklatur der Art nicht direkt berührende Synonyme siehe Thellung in Hegi Ilustr. Fl. v. Mittel-Europa Bd.IV, Lief. 33 (1918), 220—222. Eine Änderung der Nomenklatur der als Erucastrum obtusangulum bekannten Art hat schon lange gedroht, da eine ganze Reihe älterer spezifischer Epitheta in der Synonymie dieser Spezies geführt wird. Wir hatten uns bis jetzt mit der Annahme beruhigt, dass Brassica Erucastrum L. der älteste Name für unsere Art sei, dass folglich die zeitlich darauffolgenden neuen Namen in Kombination mit den Gattungsnamen Eruca, Sinapis und Sisymbrium, weil Art. 48 der inter- nationalen Regeln zuwiderlaufend — es waren in diesen Gattungen nur Kombinationen mit dem Speziesnamen Erucastrum zulässig — als „totgeboren“ für die Nomenklatur ausser Betracht gelassen werden könnten, und dass, da die tautologische Kombination Erucastrum Eruc- astrum durch Art. 55, Al.2 der Regeln gleichfalls ausgeschlossen ist, der älteste Name in der richtigen Gattung, also E. obtusangulum Rchb. (1832), als gültig verwendet werden müsse. Leider halten nun diese Argumente einer eingehenden Prüfung nicht Stand; denn einmal ist die Zugehörigkeit von Brassica Erucastrum L. zu unserer Art ganz unsicher, ja selbst unwahrscheinlich, und ferner existieren in der richtigen Gattung 2 ältere Namen, E. Gmelini und E. Lamarckii Schimper u. Spenner (1829), deren letzterer”) in erweitertem Sinne !) De Candolle (l. c.) zitiert: „Berg. phyton. ic.“; indessen findet sich die fragliche Spezies in Bergeret's „Phytonomatotechnie* ([1773—] 1783—86) nach freundlicher brieflicher Mitteilung von 7 Dr. C. de Candolle nirgends be- schrieben oder abgebildet. ?) Spenner selbst hat die Identität seiner beiden Spezies später erkannt und sie (l. c. [1829] 1087) unter dem Namen E. Lamarkii vereinigt, dagegen E. Gmelini als „nomen delendum“ bezeichnet. Vierteljahrsschrift d. Naturf. Ges. Zürich. Jahrg. 66. 1921. 19 278 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 gebraucht werden müsste — wenn nicht Sinapis nasturtiifolia Poiret (1796) sich als der älteste rechtsgültig publizierte Name erwiese. Brassica Erucastrum L. Spec. pl. (1753), 667, die meist mit Eruc- astrum obtusangulum identifiziert wird, ist zweifellos eine Sammelart. Linne stellt sie (l. c.) innerhalb der Gattung Brassica in die durch „siliquis stylo ensiformi“ charakterisierte Gruppe der „Erucae“, vor Br. Eruca L. [= Eruca sativa Miller] und Br. vesicaria L. [= Eruca vesicaria Cav.|, was darauf hindeutet, dass Linne& die heutige Brassi- cella Erucastrum (L.) ©. E. Schulz [= Brassica Cheiranthos Vill. — B. monensis auct. ex p.), die tatsächlich eine weitgehende Ähnlich- keit mit Eruca vesicaria (sativa) aufweist, im Auge hatte. Anderseits ist Linne&’s Spezies in der Hauptsache?) — die Diagnose (,„foliis dentato pinnatifidis, caule hispido, siliquis laevibus“) ist zur sichern Identifikation zu unvollständig — begründet auf Eruca sylvestris major lutea caule aspero ©. Bauhin Pinax (1623), 98 No.IV, die ihrerseits der Eruca sylvestris der älteren Kräuterbücher entspricht. Nun wird aber unter dieser letztern Bezeichnung seitens der älteren Autoren sehr Verschiedenes verstanden. Die Eruca sylvestris von Matthioli (ebenso wohl auch diejenige von Dalechamps ?) entspricht der spätern Diplotaxis tenuifolia (oder muralis?), die gleichnamige Pflanze von De l’Obel und Dodoöns ist Brassicella Erucastrum, diejenige von Tabernaemontanus ist Erucastrum gallicum (= Pollichii). [Eruca sativa Fuchs, die Linne als Synonym zu seiner Brassica Erucastrum zitiert, ist Diplotaxis tenuifolia.] Darüber, was C. Bauhin in Wirklichkeit unter seiner Eruca No. IV verstanden hat, gibt nun sein Herbar Auskunft. In dem betreffenden Herbar-Doppelbogen, dessen Übermittlung wir der Freundlichkeit des Herrn Konservator Dr. A. Binz in Basel verdanken, liegen heute gemischt: ein Exemplar von Eruc- astrum gallicum (Pollichii) und mehrere Exemplare und Bruchstücke von Brassicella Erucastrum, dabei eine Etiquette mit der Aufschrift: „Eruca sylvestris |,„villosa“ durchgestrichen, dafür:] caule subaspero. a priore flore maiore.... differt. ex horto dei D. Burserus. foliü separatü cu flore Mdsp [?] D. Rumbaum [?]“, endlich noch ein Aus- schnitt aus Tabernaemontanus’ Kräuterbuch mit der Abbildung von dessen Eruca sylvestris (= Erucastrum gallicum). Dieser Befund ist nun nicht allzu schwer zu deuten. Wenn man bedenkt, dass C. Bauhin in seinem 1622 erschienenen „Catalogus plantarum circa °) Linne’s Herbarexemplar, das aus Spanien stammt, vermochte De Candolle (vrgl. Syst. II [1821], 600) nicht zu bestimmen. Die genaue Identifikation desselben wäre jedoch auch nicht von entscheidender Bedeutung, da die Pflanze mit grösster Wahrscheinlichkeit erst nach 1753 in das Herbar gelangt ist. Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCI). 279 Basileam sponte nascentium“ S. 27 die fragliche Eruca vom sandigen Ufer der Wiese angibt (von wo Erucastrum gallicum, aber weder Erucastrum nasturtiifolium noch Brassica Cheiranthus signalisiert wor- den sind), und dass die grossblütige Pflanze ausdrücklich als Abart bezeichnet wird („Flore majore, circa Monspelium in horto Dei, cerescit“ Pinax ].c.), so muss man notwendig zu der Ansicht gelangen, dass das Exemplar von Erucastrum gallicum, das mit grösster Wahrschein- lichkeit vom Ufer der Wiese stammt, und das ja auch mit der bei- gelegten Tabernaemontanus’schen Abbildung übereinstimmt, als der [kleinblütige] Typus der Bauhin’schen Eruca No. IV aufzufassen ist. Die grossblütige „Abart“ dagegen wird, wie dies nach dem Fundort („hortus Dei“ = Mont Aigoual in den Sevennen, Dept. Gard) nicht anders zu erwarten war, im Herbar durch die Exemplare von Brassi- cella Erucastrum repräsentiert, und auch das einzelne Blatt und die losgelöste Inflorescenz, von denen die Etiquette spricht, gehören zu dieser Art). Da jedoch diese Verhältnisse nur aus ©. Bauhin’s Herbar, nicht aber aus der Darstellung im „Pinax“ (wo auch unter dem Typus der Art zu Brassicella Erucastrum gehörige Synonyme aufgeführt werden) hervorgehen, sind sie für die literarische Deutung der Bau- hin’schen Eruca No. IV nicht von grossem Belang. — Es sind also sowohl die Bauhin’sche Eruca No.IV als auch die darauf begründete?) Brassica Erucastrum L. nach den Synonymen Mixta-Composita aus Diplotaxis tenuifolia [und muralis?], Brassicella Erucastrum und Erucastrum Gallicum — aber gerade unser Erucastrum nasturtiifolium, mit dem die Linn& sche Spezies neuerdings fast allgemein identifiziert 1) Wenn Th. A. Bruhin („Bauhinus redivivus“ in Deutsche bot. Monatsschr. 1894, Beil. 19) die Eruca sylvestris etc. C. Bauh. Cat. für „Erucastrum Pollichii Sch. und Sp. promiscue cum E. obtusangulo Rchb.“ erklärt, so hat er offenbar die Brassica Cheir- anthus in €. Bauhin’s Herbar irrtümlich als Erucastrum nasturtiifolium bestimmt — beiläufig bemerkt, eine in den Herbarien und in der ältern Literatur sehr häufig anzutreffende und angesichts der Ähnlichkeit der beiden Arten gewiss entschuldbare Verwechslung. — Auch A. Pyr. de Candolle hat im Oktober 1818 das Herbarium C. Bauhin revidiert und die fragliche Eruca als „Brassica erucastrum“ [unter welcher ihm selbst unklaren Bezeichnung — vrgl. Syst. II (1821), 600 — der Autor recht Verschiedenes (zeitweise offenbar auch Erucastrum Gallicum) verstanden hat] bestimmt (vgl. Bull. Herb. Boiss. 2° ser. IV [1904], 213); die Varietät „Flore mojore etc.“ bezeichnet er mit dem Vermerk: „videtur diversa*. °?) Linne zitiert (Spec.pl.l.c.) in erster Linie seinen Hortus Cliffortianus (1737), wo die Spezies (S. 337, No. 6) als „Sisymbrium foliis linearibus pinnato-dentatis“ aufgeführt wird mit den Synonymen Eruca.... Bauh. pin., Eruca sylvestris major vulgatior feetens Morison Hist. univ. Oxon. II (1680), 230, sect. 3 t. 6 f. 16 [nach der Beschreibung = Diplotaxis tenuifolia, nach der Abbildung —= Brassicella Erucastrum] und Eruca silvestris Dod., Lob. [= Brassicella Erucastrum]. 280 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 wird, lässt sich als Bestandteil derselben nicht mit Sicherheit nach- weisen, obgleich es recht unwahrscheinlich ist, dass Linn& diese immerhin verhältnismässig häufige Art, die z. B. von Morison Hist. pl. univ. Oxon. II (1680), sect. 3t. 5 f. 10 abgebildet wird, gar nicht gekannt haben sollte. Da nun Brassicella Erucastrum tatsächlich als nachweislicher Bestandteil in Brassica Erucastrum L. enthalten ist und Linne& offenbar — nach dem spezifischen Namen und der inner- halb der Gattung Brassica angewiesenen Stellung zu urteilen — unter seiner Art in erster Linie die genannte Spezies verstand, erscheint es uns mit O. E. Schulz angezeigt, den Namen Brassica Erucastrum L. trotz einer gewissen Unsicherheit in seiner ursprünglichen Bedeutung nicht völlig fallen zu lassen, sondern ihn, im Sinne von Pollich, Gmelin, Moris und Jordan (vergl. unter Brassicella Erucastrum)!) restringiert und emendiert, in neuer Kombination in der Gattung Brassicella zu verwenden, wo er zu keinerlei Verwirrung Anlass gibt. Eruca aspera Miller und E. silvestris Lam. sind nach Beschreibung und Synonymen völlig identisch mit Brassica Erucastrum L., von welchem Namen sie lediglich — nach Art. 50 und 48 unzulässige — Umtaufungen darstellen; die beiden Namen müssen also, auch abge- sehen von der Unsicherheit ihrer Bedeutung, als „totgeboren“ unbe- rücksichtigt bleiben, so dass sich Sinapis nasturtiifolia Poiret als der älteste gültige, mithin in neuer Kombination (mit dem Gattungsnamen Erucastrum) zu verwendende Name erweist. Erucastrum gallicum (Willd.) 0. E. Schulz in Engl. Bot. Jahrb. LIV, Beibl. Nr. 119 (1916), 56. BrassiaErucastrum L. Speec. pl. (1753), 667 ex p. [cf. supra pag. 278/9] ; Schultes [Oestr. Fl. II (1794), 88!?] Oesterr. Fl. ed. 2, II (1814), 255 sec. Neilreich Fl. -Nied.-Oesterr. II (1859), 736; DC. Syst. II (1821), 600 ex p. ?; Boenningh. Prodr. fl. Monast. (1824), 202; C. C. G@melin Fl. Bad. Als. IV (1826), 483—4, 510; Labram et Hegetschw. Abbild. Schwei- zerpfl. (1826—34), fasc. 8 t. 6! (ante a. 1829); Schleicher exsicc. sec. Gaudin Fl. Helv. IV (1829), 381; Hagenbk. Fl. Basil. II (1834), 177; Schmitz et Regel Fl. Bonn (1841), 360 — non auct. plur. — Sisymbrium erucastrum Pollich Hist. pl. Palat. II (1777), 234; Chaix ap. Vill. Hist. !) Die Verwendung des Namens Brassica Erucastrum durch Villars (1779), im Sinne von Erucastrium nasturtiifolium, kann nicht als Restriktion und Emendation, sondern nur als Fehlbestimmung gedeutet werden und ist daher für die Zukunft nicht massgebend. Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. ausdem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCIH). 281 pl. Dauph. I (1786), 331 et Chaix herb. vol. 4 fol. 2 teste Timbal-Lagrave in Mem. Acad. Sc. Toulouse 4° ser. VI (1856), 133; C. C. Gmelin Fl. Bad. Als. III (1808), 67 (ex p.) — non Gouan 1773 [= Diplotaxis muralis (L.) DC.] nee Vill. Hist. pl. Dauph. III (1789) |= Erucastrum nasturtiifolium]. — Eruca Erucastrum Gaertner, Meyer et Scherbius Fl.Wett. II (1800), 458! (ex deser. et loc.). — Erucastrum Erucastrum Huth in Helios Frankf. 11. Jahrg. 9. Heft (Dez. 1893), 134! (nomen neglectum). — Eruca aspera Miller et E.sylvestris Lam. ex p. (cf. supra pag. 280). — Sisymbrium supinumß Gouan Ill. et Obs. bot. (1773), 43. — Sisymbrium Erucastrum var. B Vill. Hist. pl. Dauph. III (1789), 343. — Sisymbrium gallicum Willd. Enum. h. Berol. II (1509), 678 ex ejus herb. teste O. E. Schulz I. c.; DC. Syst. II (1821), 487; Loisel. Fl. Gall. ed. 2, II (1828), 83.— Brassica Erucastrumß ochroleuca Gaudin Fl. Helv. IV (1829), 381.— Brassica ochroleuca Soyer-Willemet in Ann. sc. nat. 2° ser. (Bot.) II (1834) )), 116!; Fiori et Paoletti Fl. anal. Ital. I, 2 (1898), 447. — ErucastrumPollichii Schimper et Spenner in Spenner Fl. Friburg. III (1829), 946. —Brassica Pollichii Shuttlew. in Magaz. Zool. Bot. II (1838), 531 [sec. Ind. Kew. — Bras- sica Cheiranthus ???].— Brassica obtusangula 8 Pol- lichii Arcang. Comp. fl. Ital. (1882), 45. — Hirschfel- dia Pollichii Fritsch ap. Janchen in Mitteil. Bot. Ver. Univ. Wien V (1907), 92. — Erucastrum vulgare Endlicher Fl. Poson. (1830), 396 sec. Neilr. Aufz. Ungar. Slavon. Gefässpfl. (1866), 2538 (nomen neglectum!). — Si- symbrium hirtum Host Fl. Austr. II (1831), 261. — Diplotaxis hirta Hermann Fl. Deutschl. Fennoskand. (1912), 221. — Erucastrum inodorum Rchb. Fl. Germ. excurs. sect. 3 (1832), 693. — Diplotaxis bracteata Gren. et Godron Fl. France I, 1 (1847), 81; Rouy et Foue. Fl. France II (1895), 4. — Brassicaria bracteata Gillet et Magne Nouv. FI. franc. (1863), 26. — Brassica bracteata Janka in Termesz. Füzetek VI, 1882 (1883), 178. — Erucastrum bracteatum St. Lager in Ca- riot Etud. des Fleurs ed. 8, II (1889), 54. Sisymbrium gallicum Willd., das bei DeCandolle (l.c.) unter den ungenügend bekannten Arten figuriert, wurde von Fournier !) Nicht 1° ser, (1824), wie der Index Kewensis fälschlich angibt. 9382 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 (Rech. Fam. Crucif. |1865], 74) auf Grund der unzulänglichen Original- diagnose zu 8. Irio L. var. « xerophilum Fourn. gezogen und geriet auf diese Weise in die Synonymie und in Vergessenheit, bis kürz- lich O.E. Schulz auf Grund der Autopsie des Willdenowschen Originalexemplars die richtige Zugehörigkeit der Pflanze erkannte ') und (l. ec.) den Namen in neuer Kombination wieder in seine Rechte einsetzte. Da Sis. Erucastrum Pollich (non Gouan) eine auf Fehl- bestimmung, bezw. auf unrichtiger Verwendung eines schon früher aufgestellten Namens beruhende, mithin totgeborene Namensbezeich- nung ist, war die Aufstellung des neuen Epithetons (gallicum) auch in der Gattung Sisymbrium gerechtfertigt. Brassicella Erucastrum (L.) ©. E. Schulz in Engler’s Bot. Jahrb. LIV, Beibl. No. 119 (1916), 53. Brassica Erucastrum L. Spec. pl. (1753), 667 pro parte majore (cf.supra pag. 278/80); Pollich Hist. pl. Palat. II (1777), 249; C. C. Gmelin Fl. Bad. Als. III (1808), 97 (ex p.); Moris Stirp. Sard. elench. II (1828), 1 [= var. rectangularis (Viv.) O. E. Schulz]; Jordan Diagn. (1864), 131 — non Vill. nec auct. plur. — Eruca aspera Miller et E.sylvestris Lam.; cf. supra pag. 280. — Brassica cheiranthos Vill. Prosp. Hist. pl. Dauph. (1779), 40, Fl. Delph. (1785), 7 et Hist. pl. Dauph. 1 (1786), 268 [nomen] et III (1789), 332 t. 36. — Bras- sica Cheiranthus Willd. Spec. pl. III, 1 (1801), 552. — Sinapis Cheiranthus Koch in Röhling Deutschl. Fl. ed. nov. IV (1833), 717. — Sisymbrium monense Gilib. El&m. bot. II (1798), 184 [exel. syn.] sec. A. Pyr. DC. Syst. II (1821), 601; C. C. Gmelin Fl. Bad. Als. IV (1826), 484 (excl. loc. Konstanz); Roth Man. bot. II (1830), 945 — non L. — Brassica monensis Fiori et Paoletti Fl. anal. Ital. I, 2 (1898), 444; Schinz et Keller Fl. d. Schweiz ed. 3, I (1909), 238, II (1914), 131 — non Hudson. — Sinapis monensis Schinz et Thellung in Bull. Herb. Boiss. 2° ser. VII (1907), 183 — non Babington. Nach neueren Untersuchungen von OÖ. E. Schulz (vgl. Engler’s Bot. Jahrb. ]. e.) muss die als Sinapis Cheiranthus oder Brassica monen- ‘) Schon Ducommun (Taschenb. f. d. Schweiz. Bot. [1869], 62/3) führt S. gal- licum Willd. richtig als Synonym von E. Pollichii auf, während Rouy et Fou- caud (Fl. France II [1895], 45) das S. gallicum Loisel. (Fl. Gall. [ed. 2!] II [1828], 80), das nach der ohne eigenen Zusatz kopierten Diagnose mit der Willdenow’schen Spezies direkt identisch ist, als Synonym zu Diplotaxis Erucastrum [= Erucastrum obtusangulum] ziehen. Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCIH). 283 sis bekannte Art sowohl von Sinapis als von Brassica generisch ge- trennt werden, und zwar unter dem Gattungsnamen Brassicella Fourr. 1868 (em. ©. E. Schulz ].c. 52). Des fernern hat sich gezeigt, dass, wie neuerdings z. B. auch G. Cl. Druce (Rep. Bot. Exch. Club Brit. Isl. for 1913 vol. III part. IV [1914], 451) hervorgehoben hat, die echte englische Brassica monensis (L.1753 sub Sisymbrio) Hudson 1778 (== Brassicella monensis ©. E. Schulz 1. c. 53) von der Pflanze des westlichen kontinentalen Europas spezifisch verschieden ist, und zwar ist der älteste für die letztere Art in Frage kommende Speziesname, wie wir oben (S.278/80), gezeigt haben, Brassica Erucastrum L.; wir schlagen also nach dem Vorgang von OÖ. E. Schulz die Kombination Brassicella Erucastrum vor. Hirschfeldia incana (L.) Lagreze-Fossat Fl. de Tarn et Garonne (1847), 18 teste E. Bonnet in litt. (nomen neglectum); Lowe Man. Fl. Madeira I (1868), 586! (Ind. Kew.); Burnat Fl. Alpes- Marit. I (1892), 76; Heldr. in Oesterr. Bot. Zeitschr. XLVIII (1898), 183. Sinapis incana L. Cent. I. pl. (1755), 19, Amen. acad. IV (1759), 281. — Erucastrumincanum Koch Syn. fl. Germ. Helv. ed. 1, I (1835) 56.— Brassica incana F. Schultz Fl. d. Pfalz (1845) '), 47! (nomen neglectum); Döll Fl. Gross- herzgt. Baden III (1562), 1293! Garcke Fl. Deutschl. ed. 14 (1882), 36 et ed. seq. — non Ten. (1811). — Hirschfeldia adpressa Mönch Meth. (1794), 264. — Brassica ad- pressa Boiss. Voy. bot. Esp. II, 38 (1839). Cardamine hirsuta L.ssp. flexuosa (With.) Forbes et Hemsley in Journ. Proc. Linn. Soc. XXIII (1886), 43! Cardamine flexuosa With. Arr. Brit. Pl. ed. 3, III (1796), 578. — Cardamine silvatica Link in Hoffm. Phytogr. Blätter I (1803), 50. — Cardamine hirsuta sous-esp. C. silvatica Rouy et Fouc. Fl. France I (1893), 239; Briquet Prodr. fl. Corse II, 1 (1913), 30. Cardamine pentaphyllos (L.) Orantz Class. Crucif. (1769), 127! (nomen neglectum) ex deser. („foliis summis digitatis“) et quoad var. ß ety,sed excl. var.« |quae = (. pinnata (Lam.) R. Br. |; emend. R. Br. in Aiton Hort. Kew. ed. 2, IV (1812), 101 (non Philippi 1364/5). . !) Nicht 1846, wie der Titel angibt (vergl. F.W. Schultz in Pollichia XX—XXI [1863], 99 Fussn. und Grundz. Phytost. Pfalz [1863], 3 Fussn. 2). 284 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 Dentaria pentaphyllos L.(1753) ex p., em. Scop. (1772). — Dentaria digitata Lam. (1786—88). — Cardamine digitata 0. E. Schulz (1903) — non Richardson (1823). Vrgl. Bull. Herb. Boiss. 2° ser. VII (1907), 575. Die Gruppe der um Hutchinsia sich scharenden Cruciferen- Gattungen, die von Prantl (in Engler-Prantl Nat. Pfl. fam. III, 2 [1891], 188) als Hutchinsia zusammengefasst werden, die aber nach Behaarung und Embryobildung nicht unbeträchtlich untereinander ver- schieden sind !), bedarf, wie vom systematischen, so auch vom nomen- klatorischen Standpunkt einer Neubearbeitung. Wir schlagen folgende Benennungen vor: 1. Hymenolobus Nutt. ex Torrey et Gray Fl. North-Am. I (1838), 117. — Hutchinsia sect. II. Nasturtiolnm Derzeyer ll (1821), 338 ex p. — Lepidium sect. Hutschinsia [sie] subsect. Nasturtiolum Rchb. in Mössler Handb. ed. 2, II (1828), 1124 ex p. — Lepidium sect. Pleiospermum Gaudin Fl. Helv. IV (1829), 206. — Hutchinsia c. Psammochamela FenzlPug. pl. Syr. (1842), 14 ex Endlicher Gen. pl. Suppl. III (1843), 88. — Capsella [sect.]| b. Hinterhubera Rchb. ex Kittel Taschenb. Fl. Deutschl. ed. 2 (1844), 891. — Hinterhubera Rchb. ex Nyman Consp. fl. Eur. I (1878), 66 (in syn.) et ex Bubani Fl. Pyren. III (ed. Penzig 1901), 235 (in syn.) — Hutchinsia b. Hinter- hubera (Rchb.) Nyman |]. ce. (1878); sect I. Hinterhubera Prantl in Engler-Prantl 1. ec. (1891), 188. — Hutchinsia Desv. in Journ. de Bot. III (1814), 168 ex p.; Vis. Fl. Dalm. III (1852), 110 — non R. Br. — Capsella Fries Novit. fl. Suec. Mant. I (1832), 14 ex p. — non Medikus. — Noccaea Rchb. Fl. Germ. excurs. sect. 3 (1832), 663 ex p. (sect. a. Nasturtio- '!) Sie können in folgender Weise unterschieden werden: 1 Haare sämtlich unverzweigt. Fruchtfächer mehrsamig. Keimling rücken- wurzelig; Keimblätter an seiner Krümmung entspringend. (), meist ästig und beblättert. Laubblätter unregelmässig fiederlappig bis ganzrandig Hymenolobus 1*.Haare der Blütenstiele wenigstens teilweise ästig. Fruchtfächer je 2samig. Laubblätter regelmässig kammförmig fiederlappig. 2. Keimling rückenwurzelig; Keimblätter hinter der Krümmung desselben entspringend. 2, Stengel fast blattlos, schaftartig. Blüten ansehnlich Hutchinsia 2*,. Keimling seitenwurzelig; Keimblätter an seiner Krümmung entspringend. ©). Stengel (normal) ästig und beblättert. Blüten sehr klein Hornungia Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. ausdem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 285 lum „Scop.“ ex p.) — non C(av.!) nec Mönch 1802 [quae = Thlaspi L.1753/4].)— Stenopetalum Hooker f. in Hooker Ice. pl. III (ca. 1839), t. 276 — non R. Br. ex DC. (1821). Hymenolobus procumbens (L.) Nutt. 1. c. (1838), 117 in nota. — Lepidium procumbens L. Spec. pl. ed. 1 (1753), 643. Thlaspi procumbens Lapeyr. Hist. pi. Pyren.' (1813), 366?; ‚Wallr. Sched. erit. I (1822), 349. — Hutchinsia procumbens Desv. in Journ. de Bot. III (1814), 168; DC. Syst. I (1821), 390. — Capsella procumbens Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I (1832), 14. — Noccaea procumbens Rchb. Fl. Germ. ex- curs. sect. 3 (1832), 663. — Hinterhubera procumbens Rchb. ex Bubani Fl. Pyren. III (ed Penzig 1901), 235 (in syn.). — Hutchinsia procumbens « typica Paoletti in Fiori e Paoletti Fl. anal. Ital. I, 2 (1898), 468. — Lepidium pu- sel ku me (typus, vexzel2) var.:i 8) bams73Rl2 rang IP (517788 [1779]), 468. — Capsella elliptica (C. A. Meyer in Ledeb. Fl, Alt. III (1831), 199. — Hymenocarpus divaricatus et H. erectus Nutt. ]. c. (1838), 117 teste Robinson in Gray & Watson. Synopt. fl. N. Am. I, 1 (1895), 131 (sub Capsella elliptica). — Capsella divaricata et C.erecta Walpers Rep. I (1842), 175. — Hinterhubera Berengeriana Rchb. exs. 2463 ex Nyman Consp. I (1878), 66 insyn.; H. Berengariana [sphalm.] Ind. Kew. II (1893), 1162! (cum cit. eadem). Hymenolobus (procumbens ssp.) pauciflorus (Koch) Schinz et Thellung comb. nov. — Capsella pauciflora Koch in Mert. et Koch Röhling’s Deutschl. Fl. IV (1833), 523! et in Sturm Deutschl. Fl. Bad. XV (1834), tab. 28 teste Pampanini in N. Giorn. Bot. Ital. N.S. XVI (1909), 61. — Hutchinsia pauciflora Bertol. Fl. Ital. VI (1844), 572, X (1854), 507; Nyman Syll. Fl. Eur. I (1854), 207. — Hinterhubera pauciflora Rchb. exs. 2256 ex Nyman Consp. fl. Europ. 1 (1878), 66 (in syn.). — Hutchinsia procum- bens var. pauciflora Lecog et Lamotte Cat. pl.vasc. Plat. Centr. !) Nocca Cav. 1794 gen. Composit. (corr. Noccaea Willd. 1803, Jacq. 1805, Sprengel1818; nom. rejieiendum) = Lagasca Cav. 1803 (corr. Lagascaea Willd. 1809, nom conservandum). ?) Ebenso gehört das von Dalla Torre u Harms Gen. Siphonogam. fase. III (1901), 187 (gleich Noceaea Mönch) zu Hutchinsia sect. 2. Noccaea Prantl zitierte Synonym Cruciundula Rafın. Fl. Tellur. II (1837), 100 in Wirklichkeit zu Ehlaspi 286 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 France (1847), 76 [teste Pampanini 1. c. (1909), 49, 58]; Brügger in Jahresber. Naturf. Ges. Graub. XXIX, 1884/5 (1886), 52; Pao- letti in Fiori e Paoletti Fl. anal. Ital. I, 2 (1898), 468; Pampa- nini 1. c. 1909, 58. — Noccaea [procumbens forme N.] pauci- flora Rouy et Fouc. Fl. France II (1895), 92 not. — Hutchin- sia procumbens var. alpicola Brügger ].c. (1886), 52 in syn. — Capsella elliptica 8 integrifolia Caruel in Parlat. Fl. Ital. IX, 3 (1893), 674 ex p. — non Hutchinsia procumbens y integrifolia DC. 2. Hutchinsia R. Br. in Aiton Hort. Kew. ed. 2, IV (1812) 82 („loculis dispermis“) exp. (H. alpina, excl. H. rotundifolia et H.petraea) — non Agardh Syn. Alg. (1817), XXVI 53 (= Po- lysiphonia Greville 1824). — Hutchinsia subgen. Hutchin- sia Peterm. Fl. Deutschl. (1549), 52 (fide Beck). — Hutchinsia sect. II. Nasturtiolum DC. Syst. II (1821), 388 exp. — Na- sturtiolum (Bobart) S. F. Gray Nat. Arr. Brit. Pl. II (1821), 692 ex p.— non Medikus 1792 (quod —= Coronopus Boehmer 1760). — Lepidium sect. Hutschinsia [sie] subsect. Nasturtiolum Rchb. in Mössler Handb. ed. 2, II (1828), 1124 ex p.; sect. d. Hutschinsia l.c. ed. 3, II (1833—4), 1154. — Lepidium sect. Leptophyllum Gaudin Fl. Helv. IV (1829), 206 exp. — Noc- caea Rchb. Fl. Germ. excurs. sect. 3 (1832), 663 ex p. (a. Nastur- tiolum „Scop.“ ex p.), Ic. fl. Germ. Helv. II (1837), 5 [deutsche Ausg. Kreuzblüthler (1837—8), 41!] t. XI; Bentham et Hooker Gen. pl. I, 1 (1862), 86 — non alior.— Hutchinsia b. Oreo- chamela Fenzl Pug. Pl. Syr. (1842), 14 ex Endlicher Gen. pl. Suppl. III (1843), 88. — Hutchinsia a. Euhutchinsia Ny- man Consp. fl. Eur. I (1878), 65 ex p. — Hutchinsia sect. II Noccaea Prantl in Engler-Prantl Nat. Pfl. fam. III, 2 (1893), 188. — Astylus Dulaec Fl. Hautes-Pyren. (1867), 188 ex p. — Pritzelago O. Kuntze. Rev. gen. pl. I (1891), 35. — Capsella Prantl Exk. fl. Bayern (1884), 239 ex p. — non Medikus. Die Nomenklatur dieser Teilgattung ist ganz besonders schwierig und umstritten. Rob. Brown selbst rechnete zu seiner neu aufge- stellten Gattung („silicula elliptica integra: valvis navicularibus ap- teris: loculis dispermis. Filamenta edentula“) 3 Arten: H. rotundifolia [= Thlaspi rotundifolium (L.) Gaudin], H. alpina und H. petraea. Welche der 3 Arten Rob. Brown als den Typus der Gattung betrachtet wissen wollte, geht aus dem Text nicht hervor. Da H. rotundifolia zu Thlaspi gehört, kann der Gattungsname Hutchinsia nur für H. alpina Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCIH). 287 oder H. petraea beibehalten werden. Zum erstenmal finden wir ihn scharf präzisiert (und zwar im Sinne von H. alpina) bei Reichen- bach (bei Mössler 1. c. 1833—4, als Sektion von Lepidium). Wenn der gleiche Autor später (1837—8) bei der Erhebung dieser Sektion zu einer Gattung den Namen in Noccaea abänderte (worin ihm auch Bentham u. Hooker gefolgt sind), so geschah dies lediglich mit Rücksicht auf die (jüngere!) homonyme Algengattung Hutchinsia, also aus einem Grunde, der nach den modernen Nomenklaturregeln nicht stichhaltig ist. In ungleich höherem Masse ist gerade der Name Noccaea anfechtbar, der ursprünglich wohl auf einer Missdeutung des Mönch’schen Namens von 1502 (— Thlaspi) beruhte und zudem ja noch durch das ältere Homonym von Cavanilles (1794) belastet ist. Während also Hutchinsia bei Reichenbach gänzlich ver- schwindet bezw. in die Synonymie verwiesen wird, gebrauchen später Bentham u. Hooker (1862) den Namen für H. petraea, was uns nicht tunlich erscheint, da auf diese letztere Art schon 1837—S von Reichenbacheine besondere Gattung: Hornungia begründet worden war. Der einzige unzweideutige Name für unsere Gattung ist Pritzel- ago OÖ. Kuntze (1891). Da wir jedoch die Gründe, die diesen Autor zu seiner Neuaufstellung geführt haben (Hutchinsia könne nicht für einen Minoritätstypus, d. h. für 1 von 3 Arten, gelten), nicht als stichhaltig anerkennen können (analoge Fälle kommen gerade bei den Cruciferen mehrfach vor; vrgl. z. B. Myagrum und Cheiranthus), so scheint es uns am richtigsten, Hutchinsia für die Art alpina bei- zubehalten, ein Vorgehen, das der ursprünglichen Intention des Autors nicht widerspricht und auch mit dem gegenwärtig eingebürgerten Gebrauch in gutem Einklang steht. — Astylus Dulac ist lediglich ein anderer Name für Hutchinsia oder Noccaea, da dieser Autor die auf Personennamen begründeten Gattungsnamen perhorresziert. Hwuitchinsia alpina (L.) R. Br. ]. c. (1812), 82. — Lepidium alpinum L. Cent. II pl. (1756), 23 et in Ameen. acad. IV (1759), 321.— Nasturtium alpinum Crantz Class. Crucif. (1769), 80. — Noccaea alpina Rchb. Fl. Germ. excurs. sect. 3 (1832), 663. — Astylus alpinus Dulac Fl. Hautes-Pyren. (1867), 188. — Capsella alpina Prantl Exk. fl. Bayern (1884), 240; Ces., Pass. et Gib. Comp. fl. Ital., 824 (1886); Caruel in Parlat. Fl. Ital. IX, 3 (1893), 677. — Pritzelago alpina 0. Kuntze Revis. gen. PERF CHBER], or 3. Hornaungia Rehb. Deutschl. Fl. I. Kreuzblüthler (1537—38), 33! [probab. 1837]. — Hutchinsia subgen. Hornungia Peterm. 288 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 Fl. Deutschl. (1849), 52 fide G. Beck in Glasnik Zem. Muz. Bosn. Herceg. XXVIIH (1916), 153. — Hutchinsia sect. II. Hor- nungia Prantl in Engler-Prantl Nat. Pfl. fam. III, 2 (1891), 188. — Buchera Rchb. Ic. fl. Germ. Helv. II (1837—8), 3 [probab. 1837] sec. Dalla Torre et Harms Gen. Siphonog. fasc. III (1901), 188 — sed Teesdalia sect. Buchera Rchb. 1. c. fide Beck ]. c. (1916). — Hutchinsia sect. II. Nasturtiolum DC. Syst. II (1821), 388 ex p. — Nasturtiolum (Bobart) S. F. Gray Nat. Arr. Brit. Pl. II (1821), 692 ex p. — non Medikus 1792. — Hutchinsia R. Br. in Aiton Hort. Kew. ed. 2, IV (1812), 82 ex p.; Bentham et Hooker f. Gen. pl. I, 1 (1862), 92 — non alior. — Hutchinsia a. Euhutchinsia Nyman Consp. fl. Europ. I (1878), 65 ex p. — Lepidium sect. Leptophyllum Gaudin Fl. Helv. IV (1829), 206 exp. — Hutchinsia a. Petrochamela Fenzl Pug. pl. Syr. (1842), 14 ex Endlicher Gen. pl. Suppl. III (1843), 87. — Asty- lus Dulac Fl. Hautes-Pyren. (1867), 188 ex p. — Teesdalia Rehb. Fl. Germ. exeurs. sect. 3 (1832), 658 exp. — non R. Br. (1812). — Capsella G. F. W. Meyer Chlor.!) Hanov. (1836), 140! ex p.; Prantl Exk. Fl. Bayern (1884), 239 ex p. — non Medikus. Für diese Gattung könnte der Name Nasturtiolum S. F. Gray 1821 (non Medikus 1792 = Coronopus Bahmer 1760) in Frage kommen, da die einzige Art, die der Autor aufführt, N. montanum S. F. Gray, = Hutchinsia petraea ist. Indessen ist diese Restriktion gegenüber Hutchinsia R. Br. nur eine geographische (bedingt durch die Beschränkung auf das englische Florengebiet, wo von den 3 Rob. Brown'schen Hutchinsia-Arten nur H. petraea vorkommt), nicht aber eine systematische, da S. F. Gray’s Diagnose, deren Kopie wir der Freundlichkeit des Herrn G. Cl. Druce in Oxford verdanken („Siliculae elliptic not nicked: valves 2, boat-shaped, wingless: cells 2-seeded: filaments toothless“), eine fast wörtliche Übersetzung der Beschreibung von Hutchinsia R. Br. darstellt; es liegt also eine will- ‘ kürliche Änderung eines bereits bestehenden Namens vor, und Nastur- tiolum ist folglich als „totgeborener‘ Name ausser Kurs zu setzen, — Von den zwei gleichalterigen?) Namen Hornungia und Bu- ‘) «Chloris», nicht «Flora», wie G. Beck (in Glasnik Zem. Muz. Bosn. Herceg. XXVII [1916], 134) irrtümlich zitiert. °) Der in der deutschen Ausgabe gebrauchte Name Hornungia dürfte eher älter sein, da er nach G. Beck (in Glasnik Zem. Muz. Bosn. Herceg. XXVII [1916], 153) in der lateinischen Ausgabe S. 27 (1837?) zitiert wird. Unzutreffend ist da- gegen die Angabe von Becks, dass Hornungia bei Reichenbach (a. a. O. 1837) „sine deser.“ publiziert sei; die Gattung ist vielmehr mit deutscher Beschreibung veröffentlicht und die einzige Art binär benannt. Jahrg.66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCIl). 289 chera!) Rchb. geben wir dem erstern den Vorzug, der weitaus be- kannter (Buchera fehlt bei Pfeiffer und im Index Kewensis) und anscheinend allein mit binärem Artnamen eingeführt worden ist. Hornungia petraea (L.) Rchb. Deutschl. Fl. I. Kreuzblüthler (1837— 8), 33! [probab. 1837] et Ic. fl. Germ. Helv. II (1837[—8?]), 27 fide G. Beck 1. c. (1916), 154. — Lepidium petraeum L. Spec. pl. ed. 1 (1753), 644. — Nasturtium petraeum (rantz Class. Crucif. (1769), 80. — Hutchinsia petraea R. Br. in Aiton Hort. Kew. ed. 2, IV (1812), 82. — Teesdalia petraea Rchb. Fl. Germ. excurs. sect. 3 (1832), 659. — Capsella petraea [Fries Herb. norm. fasc. 4, nr. 36 (anno?) fide Beck] @. F. W. Meyer Chlor.) Hanov. (1836), 140!; Prantl Exk. fl. Bayern (1884), 239; Caruel in Parlat. Fl. Ital. IX, 3 (1893), 675. — Astylus petraea [sie teste Ind. Kew.| Dulac Fl. Hautes-Pyren. (1867), 188. — Thlaspi petraeum Ces., Pass. et Gib. Comp.fl. Ital., 824 (1886). — Nastur- tiolum montanum S. F. Gray Nat. Arr. Brit. Pl. II (1821), 692. P.S. Erst nach Abschluss des Manuskriptes erhielten wir die vorzügliche Bearbeitung der Cruciferen von G. v. Beck in dessen „Flora Bosne, Hercegovine i Novopazarskog Sandzaka“ (Glasnik. Zem. Muz. Bosn. Herceg. XXVIII [1916]). Wir gehen mit dem hochgeschätzten Verfasser in der Aufstellung der Synonymenlisten der 3 obigen Gat- tungen, die mit unseren eigenen Ermittlungen sich fast völlig decken, durchaus einig, nicht aber mit den daraus gezogenen Konsequenzen für die definitive Wahl der Gattungsnamen. v. Beck hat sich leider bezüglich der Verwendung von Hutchinsia (im Sinne von Hornungia) und Noccaea (für Hutchinsia m unserm Sinne) an Bentham u. Hooker angeschlossen, welchem Vorgehen wir aus den oben er- läuterten Gründen nicht beizupflichten vermögen. Hymenolobus figuriert bei v. Beck als sect. Hinterhubera unter Capsella, während wir diese beiden Gattungen schon wegen der verschiedenen Beschaffenheit der Haare (einfach bei Hymenolobus, teilweise verzweigt bei Capsella) getrennt wissen möchten. Erysimum silvestre (Crantz) Scop. Fl. Carn. ed. 2, Il (1772), 28 („Sylvestre‘)!; Clairv. Man. herb. (1811), 220 („sylvestre“); A. Kerner Sched. fl. austro-hungar. II (1883), 92 nr. 583. Cheiranthus Sylvestris Crantz Stirp. Austr. I (1762), 48, ed. 2, I (1769), 45. 1) Letzterer nach v. Beck (a. a. O. [1916]) nicht als Gattungs-, sondern als Sektionsname (von Teesdalia) aufgestellt. 2) Vrgl. S. 288, Fussn. 1. 290 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 ssp. I. helveticum (Jacq.) Schinz et Thellung comb. nov. Cheiranthus helveticus Jacq. Hort. Vindob. III (1776), 9 (saltem quoad syn. Hall. et partem descriptionis, exel. tab. 9) ') et ap. Murray Syst. ed. 14 (1784), 597. — Erysimum Hel- veticum D(C. FI. frange. ed. 3, IV (1805), 6588. — Erysimum Cheiranthus b. E. helveticum Scheele in Flora XXVI, 1 (1843), 317. — Erysimum longifolium DC. Subspee. E.helveticum Rouy et Fouc. Fl. France II (1895), 33. — Erysimum silvestre y helveticum 6. Beck in Glasnik. Zem. Muz. Bosn. Herceg. XXVII (1916), 100. — Erysimum sylvestre Scop. l. c. (1772) quoad syn. Hall., Clairv. 1. e. (1811) sens. striet. — non Kerner. ssp. II. Cheiranthus (Pers.) Schinz et Thellung comb. nov. Cheiranthus Sylvestris Crantz et Erysimum Sylvestre Scop. (ex loc. et syn. Morison.), Kerner 1]. ec. sens. striet. — Erysimum silvestre « sylvestre [sic] G. Beck |. c. (1916), 99.— Erysimum Cheiranthus Pers. Encheir. Il (1807), 199, emend. Koch Syn. ed. 2, I (1843), 57. — Ery- simum lanceolatum R. Br. in Aiton Hort. Kew. ed. 2, IV (1812), 116; DC. Syst. II (1821), 502; Koch Syn. ed. 1, 1.1835), 522 Dazu: var. minus (DC.) Schinz et Thellung comb. nov. Erysimum lanceolatum £ minor DC. Syst. II (1821), 503. — Cheiranthus pumilus Scheicher ex Murith Guide bot. Val. (1810), 61; Hornem. Hort. Hafn. II (1815), 613 (pl cultura mutata). — Erysimum pumilum D(C. Syst. I (1821), 510; Gaudin Fl. Helv. IV (1829), 365; Rouy et Fouc. Fl. France U (1895), 54. — Erysimum Cheiranthus « pumilum Rchb. Ie. pl. erit. II (1824), 37 t.147 £. 274. — Erysimum silvestre« sylvestre 3. pumilum G@. Beck]. c. (1916), 100. Der einzige fassbare Unterschied zwischen E. helveticum und E. silvestre besteht in der Länge des Griffels, einem ziemlich schwanken- den Merkmal (vrgl. z.B. Brügger, Zur Flora Tirols in Zeitschr. Ferdinand. Innsbr. III. Folge, 9. Heft [1860], 35), das sicherlich zu einer spezifischen Scheidung nicht ausreicht, umso mehr, da kurz- griffelige, offenbar zu E. silvestre s. str. zu stellende Formen auch im Wallis vorzukommen scheinen (vrgl.H. Jaccard Cat. fl. valais. [1895], ') Die Abbildung stellt mit ziemlicher Sicherheit das spezifisch verschiedene F. suffruticosum Sprengel dar! Jahrg. 66. HansSchinz. Mitteil. aus dem Botan. Museum der Univ. Zürich (XCII). 291 XLIN; Hegi Ill. Fl. Mittel-Eur. IV, Lief. 39 [1919], 437); auch E. Rhaeticum var. brevistylum R. Beyer (in Verh. Bot. Ver. Prov. Brandenb. LV [1913], 47) von Zermatt dürfte hieher zu rechnen sein (vrgl. Ber. Schweiz. Bot. Ges. XXIII [1914], 59). Wir folgen daher dem Vorgang von v. Beck, der (l.c. 1916) E. helveticum mit E. silvestre vereinigt; immerhin möchten wir unserer Schweizerpflanze den Rang einer Unterart zuerkannt wissen. — Hervorzuheben ist noch, dass die Namenskombination E. silvestre Scop. (1772) seit ihrer Aufstellung völlig in Vergessenheit geraten zu sein scheint und infolgedessen mehr- fach unnötigerweise neu gebildet wurde; sie findet sich indessen richtig im Index Kewensis aufgeführt. Saxifraga decipiens Ehrh. Beitr. V (1790), 47 (sine deser., sed cum syn. «S. petraea Roth. tent. v. I, p. 184»). Saxifraga caespitosa forme S. decipiens houy et Camus Fl. France VII (1901), 62. — Saxifraga caespitosa subsp. decipiens [Rouy et Camus ex Thellung in Viertel- jahrsschr. Naturf. Ges. Zürich LII (1907), 450 pro syn.] Engler et Irmscher in Engler’s Pfl.-reich IV. 117. I (1916), 359. — Saxifraga rosacea Mönch Meth. (1794), 106; Rendle & Britten List Brit. Seed-pl. and Ferns (1907), 12. — Saxi- fraga caespitosa ssp. rosacea Thellung in Vierteljahrs- schr. Naturf. Ges. Zürich LII (1907), 450. — Saxifraga petraea Roth Tent. fl. Germ. I (1788), 184 — non L. S. decipiens Ehrh. ist, entgegen einer gelegentlich ausgesprochenen Auffassung (vrgl. z. B. neuestens E. S. Marshall in Journ. of Bot. LV [1917], 155), nicht ein nomen nudum, sondern durch den Hinweis auf die Roth’sche S. petraea, die ihrerseits durch die Fundortsangabe („Habitat in Harcyniae rupibus, prope Elbingrode“) definiert ist, ge- nügend gekennzeichnet. Der Fall verhält sich analog mit denjenigen von ÖOrchis sulphureus Link (vrgl. Vierteljahrsschr. d. Naturf. Ges. Zürich LX [1915], 348), Ornithopus sativus Link (ibid. 357), Lythrum meonanthum Link (ibid. 358) und Anthemis praecox Link, welche Namen in Rezensionen oder Reiseberichten hauptsächlich auf Grund geographischer Angaben (ohne eigene Beschreibung) aufgestellt worden sind und gleichwohl von nomenklaturkundigen neueren Autoren (Sampaio, Briquet) als gültig anerkannt werden. Ribes rubrum L. Spec. pl. ed. 1 (1753), 200 (excl. loc. «habitat in Sueciae borealibus»); Rchb. Fl. Germ. exc. sect. 3 (1832), 562 et auct. plur. pro maxima p.; A. J. Wilmott in Journ. of Bot. 9292 Vierteljahrsschrift d. Naturf. Gesellsch. in Zürich. 1921 LVI, No. 661 (Jan. 1918), 19—23 — non Janczewski nec C. K. Schneider. Ribes vulgare Lam. Encyel. III (1789), 47 (nomen abor- tivum!); ©. K. Schneider Ill. Handb. I, Lief. 3 (1905), 403; Janczewski in Mem. Soc. Phys. Hist. Nat. Geneve XXXV (1907), 276; Schinz et Thellung in Vierteljahrsschr. Naturf. Ges. Zürich LVIII (1913), 68. — Ribes pendulum Salisb. Prodr. (1796), 355 (nomen abortivum!). — Ribes do- mesticum Janczewski in Compt. Rend. Acad. Paris OXXX (1900), 589. Wie neuerdings A. J. Wilmott in einer eingehenden Studie (« The Red Currant», 1. c. 1918) nachweist, war die von uns (l. c. 1913) auf Grund der Autorität von Janczewski und C. K. Schneider vorgenommene Namensänderung der roten Garten-Johannisbeere nicht genügend gerechtfertigt. Linne's R. rubrum schliesst zwar auch die durch nicht hängende Blütenstände gekennzeichnete nordische Art (R. rubrum Janczewski 1900, ©. K. Schneider 1905 = R. lithuanicum Janczewski 1900), die nach Wilmott (l. c. 1918, 22) den Namen R. spicatum Robson (1797) emend. Wilmott zu führen hat, ein, was jedoch nur aus dem Fundort ( Shuttleworthii * — Jatifolia L. Hort.) *Typha Laxmannii Lepecin *— minima Hoppe *— Shuttleworthii Koch et Sonder — stenophylla Fischer et Meyer Sparganiaceae. *Sparganium erectum L. (S. ramosum Hudson) Hydrocharitaceae. Hydrocharis Morsus ranz L. (Winterknospen) Juncaginaceae. Triglohin maritima L. Alismataceae. *Alisma Plantago aquatica L. Sagittaria lancifolia L. — montevidensis Cham. et Schlechtend. Butomaceae. Butomus umbellatus L. Limnocdaris flava (L.) Buchenau (L.emarginala Humb. et Bonpl.) Gramineae. *Agrostis alba L. *— capillaris L. (A. tenuis Sibth., A. vulgaris With.) Alopecurus geniculatus L. — pratensis L. *Andropogon Ishzemon L. Arrhenatherum elatius (L.)M. et K. Avena nuda L. — pubescens Hudson — sativa L. — — v. mutica AÄlef. Brachypodium pinnatum (L.) Pal. — silvaticum (Hudson) R. et S. Briza maxima L — media L. *Bromus inermis Leysser — tectorum L. Calamagrostis Epigeios (L.) Roth — varia (Schrader) Host — villosa (Chaix) Gmelin Cenchrus tribuloides L. *Chloris barbata (L.) Sw. *Coix lacrima Jobi L. Cortaderia Selloana (Schultes) A. et G. (Gynerium argenleum Nees) Corynephorus canescens (L.) Pal. Cynosurus cristatus L. Deschampsia caspitosa (L.) Pal. Digitaria: vide Panicum Elymus glaucus Regel Eragrostis pilosa (L) Pal. — — ssp. abyssinica (Jacq.) A. et G. Eulalıa: vide Miscanthus Festuca amethystina L. — — var. flavo-viridis Hackel — arundinacea Schreber — ovina L. — — var. duriuscula (L.) Koch — — var. glauca (Lam.) Hackel — paniculata (L.) Schinz et Thell. (F. spadicea L.) *— scoparia Kerner et Hackel Gynerium: vide Cortaderia Hierochlo@ odorata (L.) Wahlenb. Holcus lanatus L. — mollis L. *Hordeum bulbosum L. — distichum L. ‚— :hexastichum L. — marinum Hudson — murinum L. — vulgare L. Keleria cristata (L.) Pers. ssp. gracilis (Pers.) Rchb. *_— vallesiana (All.) Bertol. Lolium perenne L — temulentum L. Melica ciliata L. — nutans L. Milium effusum L. Miscanthus sinensis Andersson (Eulalia japonica [Thunb.] Trin.) Molinia coerulea (L.) Mönch Nardus stricta L. Oryza oryzoides (L.) Brand /O. clandeslina [Weber] A. Br.) — sativa L. Panicum capillare L. — Crus galli L. * — (Digitaria) Ischaamum Schreber — miliaceum L. — — var. album Hort. — plicatum Lam. *— /Digitaria) sanguinale L. *Pennisetum villosum R. Br. Phalaris arundinacea L. *— canariensis L. *— minor Retz. Phleum Micelii All. — phleoides (L.) Simonkai — pratense [. Phragmites communis Trin. (Tri- choon Phragmiltes [L.] Rendle) Poa alpina L. var. vivipara L. — annua L — compressa L. — nemoralis L. — pratensis L. — trivialis L. Polypogon monspeliensis (L.) Desf. Scleropoa rigida (L.) Griseb. Secale cereale L. *— — ssp. montanum (Guss.) Sesleria coerulea (L.) Ard. *Setaria ambigua Guss. — glauca (L.) R. et S. — italica (L.) R. et $. *— verticillata (L.) Pal. (S. pa- nicea [L.]Schinz et Thellung) — viridis (L.) Pal. *Stipa capillata L. — pennata L. Trichoon: vide Phragmites Triticum zstivum L. /T. vulgare [Vill.) — 'monococcum L. — Spelta L. (Weisskorn) *_— villosum (L.) M. Bieb. Zea Mays L. — — var. fol. varieg. Hort. Cyperaceae. *Carex acutiformis Ehrh. — baldensis L. — divulsa Good. — elata All. /C. siricla Good.) — flava L. — Grayi Carey — hirta L. — inflata Hudson — Jleporina L. — montana L. — mucronata All. — muricata L. — paniculata L. — pendula Hudson — riparia Curtis — strigosa Hudson — umbrosa Host — vulpina L. Gladium: vide Mariscus *Cyperus alternifolius L. — congestus Vahl *— declinatus Mönch (€. vegetus Willd.) — longus L. — Papyrus L. Eleocharis palustris (L.) R. Br. — — ssp. uniglumis (Lk.) Volkart Eriophorum angustifolium Roth — latifolium: Hoppe — Scheuczeri Hoppe Holoshenus vulgaris Link var. Mariscus Cladium (Sw.) O. Kuntze Schoenoplectus lacustris (L.) Palla *_— Tabern&montani (Gmelin) Palla var. zebrinus Hort. *— triquetrus (L.) Palla Schenus nigricans L. Scirpus Holoschenus L.: vide — maritimus L. |Holoschanus Araceae. Aglaonema commutatum Schott Amorphophallus Rivieri Durieu (tub.) Anthurium Andr&anum Linden — — X Lindenianum — Scherzerianum Schott — scolopendrinum (Ham.) Kunth var. Arum maculatum L. Pinellia tuberifera Ten. (tub.) Sauromatum guttatum (Wall.) Scott (tub.) Spathiphyllum floribundum N. EB. Br. Zantedeschhia albo-maculata (Hooker) Baillon — hybrida Hort. var. Solfatara Hort. Bromeliaceae. Acanthostachys strobilacea (R. et S.) Klotzsch Aechmea dichlamydea Baker (A. bracteala Griseb. non Mez) Pitcairnia A::dreana Linden Vriesea viminalis Morren Commelinaceae. Aneilema sinicum Lindley Commelina benghalensis L. — ceelestis Willd. Palisota Barteri Hooker Rh&o discolor Hance *Tinantia erecta (Jacgq.) Schlechtend. (T. fugax Scheidw.) Juncaceae. *Juncus articulatus L. /J. lampo- carpus Ehrh.) — conglomeratus L. — effusus L. *— subnodulosus Schrank *— tenuis Willd. Luzula campestris (L.) Lam. et DC. *— nivea (L.) Lam. et DC. — pedemontana Boiss. et Reuter * Liliaceae. Agapanthus africanus (L.) Hoffmannsegg Allium Ampeloprasum L. — angulosum L. — ascalonicum L. — atropurpureum Waldst. et Kit. — carinatum L. — Cepa L. — fistulosum L. — oleraceum L. — ÖOstrowskianum Regel * — paradoxum (M. Bieb.) Don (bulb.) — pedemontanum Willd. — sativum L. (bulb.) — Schenoprasum L. — Scorodoprasum L. — senescens [L. — spharocephalum L[L. — stipitatum Regel — ursinum L — Victorialis L. — vineale L. Anthericum Liliago L. — ramosum L. Asparagus Sprengeri Regel *— tenuifolius Lam. Asphodeline lutea (L.) Rchb. Bellevalia romana (L.) Rchb. Brodiza uniflora (Lindley) Engler Bulbine aloides (L.) Willd. Chionodoxa Luciliae Boiss. Chlorophytum amaniense Engler — comosum (Thunb.) Baker (Ch. Sternbergianum Steudel) — usambarense Engler Colhicum autumnale L. — speciosum Steven Convallaria majalis L. Eremurus robustus Regel Fritillaria imperialis L. "=== /Meleagnis»L: Gagea lutea (L.) Ker-Gawler Galtonia candicans (Baker) Dcne. Gasteria brevifolia Haw. Gasteria multipunctata Haw. Haworthia fasciata (Willd.) Haw. — margaritifera (Miller) Haw. Hemerocallis Dumortieri Morren -- minor Miller Hosta coerulea (Andr.) Tratt. Lilium Martagon L. — tigrinum Ker-Gawler (bulb.) Majanthemum bifolium (L.) F.W. Schmidt Muscari armeniacum Baker — botryoides (L.) Lam. et DC. — comosum (L.) Miller — racemosum (L.) Lam. et DC. — Strangwaysii Ten. Ornithogalum caudatum Aiton — nutans [. *Paradisia Liliastrum (L.) Bertol. Polygonatum 'multiflorum (L.) All. — officinale All. - — verticillatum (L.) All. Scilla italica L. — non scripta (L.) Hoffmgg. et *_— sibirica Ändr. [Link Tofieldia calyculata (L.) Wahlenb. Tulipa Gesneriana L. — Kaufmanniana Regel Veratrum album L. — nigrum L. Amarvyllidaceae. Agave spicata Cav. Crinum longiflorum Herb. Hzemanthus multiflorus Martyn Leucoium zsstivum L. — vernum L. Dioscoreaceae. Dioscorea bonariensis Ten. (bulb.) — caucasica Lipsky — divaricata Blanco (bulb.) — oppositifolia L. (bulb.) — pentaphylla L. (bulb.) — sativa L. (bulb.) Tamus communis L. Taccaceae. *Tacca macrantha W. Limpr. Iridaceae. Gladiolus communis L. — gandavensis Hort. Iris ensata Thunb. — graminea |. — mandschurica Meissner — Monnieri Red. — pallida Lam. — Pseudacorus L. — sibirica L. Mora iridioides L. *Sisyrinchium angustifolium Miller — Bermudiana L. Zingiberaceae. Brachydilus Horsfieldii (R. Br.) Petersen Marantaceae. Calathea undulata Regel‘ Globba Schomburgkii Hooker Orchidaceae. Cypripedium Calceolus L. — spectabile Salisb. Epipactis: vide Helleborine Gymnadenia odoratissima (L.)Rich. Helleborine palustris (Miller) Schrank Herminium Monorcis (L.) R. Br. Liparis Leselii (L.) Rich. — longipes Lindley Listera ovata (L.) R. Br. Loroglossum hircinum (L.) Ric. Ordis incarnatus L. — Jatifolius L. — maculatus L. — militaris L. — Morio L. Dicotyledoneae. Archichlamydeae. . Piperaceae. Peperomia blanda H. B. K. — eburnea Linden Peperomia Fenzlii Regel — Langsdorfii Miquel — maculosa Hooker — resediflora Linden et Andre — scandens Ruiz et Pavon — velutina Linden et Andre Salicaceae. Salix alba << fragilis — arbuscula L. var. Wald- steiniana (Willd.) Koch — aurita X livida — caprea L. — livida Wahlenb. — nigricans Sm. — retusa L. — X Trefferi Huter — viminalis L. Juglandaceae. * Juglans cinerea L. Betulaceae. Alnus glutinosa (L.) Gärtner (A. rotundifolia Miller) — incana (L.) Mönch Betula lutea Michx. — pendula Roth (B. verrucosa Ehrh.) Carpinus Betulus L. Fagaceae. *Quercus Cerris L. — imbricaria Michaux — cf. stellata Wangenh. Ulmaceae. Celtis australis L. Ulmus campestris L. — scabra Miller Moraceae. Cannabis sativa L. Dorstenia Contrayerva L. -— Drakena L. Ficus diversifolia Blume Humulus japonicus Sieb. et Zucc. — — f. fol. var. Hort. Urticaceae. Elatostema sessile Forster var. ulmifolium (Migq.) Wedd. Laportea moroides Wedd. Parietaria officinalis L. — — ssp. judaica (L.) Beguinot var. diffusa (Wedd.) Brig. (P. ramiflora Mönch) Urtica cannabina L. — dieeca L. — pilulifera L. Aristolochiaceae. Aristolochia Clematitis L. — gracilis Dud. *Asarum canadense L. *— europsum L. Polygonaceae. *Fagopyrum sagittatum Gilib. (F. esculentum Mönch) — tataricum (L.) Gärtner Mühlenbecia platyclados (F. v. Müller) Meissner *Oxyria digyna (L.) Hill *— elatior R. Br. *Polygonum aviculare L. *— baldschuanicum Regel — Bistorta L. — capitatum Don — Convolvulus L. — cuspidatum Sieb. et. Zucc. — Hydropiper L. — minus Hudson — Persicaria L. *— sachalinense F. Schmidt — viviparum L. (Bulbillen) Rheum Emodi Wall. — officinale Baillon — rhaponticum L. — undulatum L. Rumex Acetosa L. — alpinus EB: *— confertus Willd. — crispusale — NHydrolapathum Hudson *— nepalensis Sprengel *— obtusifolius L. *Rumex salicifolius Weinm. — scutatus L. Chenopodiaceae. Atriplex hastatum L. — hortense L. — — var. rubrum (Crantz) Roth — patulum L — sagittatum Borkh. (A. nitens Schkuhr) *Beta trigyna W. et K. Chenopodium album L. *— ambrosioides L. — Bonus Henricus L. *— foetidum Schrader — hybridum L. — polyspermum L. — Quinoa Willd. — serotinum L. em. Hudson (Ch. ficifolium Sm.) — virgatum (L.) Ambrosi — Vulvaria L. Corispermum hyssopifolium L. Hablitzia tamnoides Marsch. Bieb. Kochia arenaria (Gärtner) Roth — scoparia (L.) Schrader — — forma trichophila (Stapf) Scinz!) (K. trichophylla Schmeiss) *Roubieva multifida (L.) Mog. Salsola Kali L. Spinacia oleracea L. — — var. inermis (Mönch) Peterm. * Amarantaceae. *Achyranthes argentea Lam. — bidentata Mig. Alternanthera polygonoides R. Br. — procumbens (Zucc.) R. et Sch. — sessilis R. Br. — spinosa (Hornem.) R. et Sch. Amarantus ascendens Loisel. *— — var. ascendens (Gaudin) *— caudatus L. [Thellung — hybridus L. — paniculatus L. *— paniculatus X retroflexus 1) Bezüglich der Benennung dieser Spielart vergl. unsere Samenliste vom Jahre 1909. *Amarantus retroflexus L. *_— tricolor L: *Celosia argentea L. — plumosa Hort. f. Thompsoni Hort. Cyathula globulifera Mog. Freelichia floridana (Nutt.) Mog. Gomphrena decumbens: Jacg. — globosa L. Pupalia atropurpurea (Lam.) Mog. Telanihera: vide Alternanthera Nyctaginaceae. Mirabilis Jalapa L. — longiflora L. — nyctaginea (Michaux) Mac Millan Phytolaccaceae. Phytolacca americana L. (Ph. decandra L.) — paraguayensis Hort. Rivina aurantiaca Warsc. — brasiliensis Nocca *— humilis L. var. canescens L. — tinctoria Ham. Aizoaceae. Mesembrianthemum angulatum Thunb. aurantiacum DC. Brownii Hooker — cordifolium L. cruciatum Haw. — curviflorum Haw. — emarginatum L. filamentosum L. — linguiforme L. — var. adscendens (Haw.) Berger — var. angustum (Haw.) Berger pseudotruncatellum Berger pyropzum Haw. rhomboideum Salm — Salmii Haw. — scapigerum Haw. variabile Haw. 9 *Mollugo verticillata L. *Tetragonia expansa Murray Portulacaceae. Anacampseros rufescens Sweet *Calandrinia grandiflora Lindley — Menziesii Hooker *Portulaca oleracea L. — — var. sativa (Haw.) DC. — — var. silvestris DC. Talinum patens Willd. Basellaceae. Basella alba L. — rubra L. Caryophyllaceae. Agrostemma Githago L. Alsine: vide Minuartia *Arenaria filifolia M. Bieb. (A. graminifolia Schrader) — grandiflora L — serpyllifolia L. Cerastium arvense L. *— — x tomentosum — Biebersteinii DC. — cz&spitosum Gilib. — glomeratum Thuill. — Jatifolium L. — pensylvanicum Hooker Coronaria: vide Lychnis Corrigiola littoralis L. Dianthus alpinus L. — Armeria L. — atrorubens All. — barbatus L. calocephalus Boiss. Caryophyllus L. cruentus (riseb. — deltoides L. — gratianopolitanus Vill. (D. cesius Sm.) — plumarius L. suavis Willd. superbus L. Waldsteinii Sternb. — zonatus Fenz] * *Gypsophila elegans Marsch. Bieb. — paniculata L. — prostrata L. — repens L. — transsylvanica Sprengel *Heliosperma alpestre (Jacg.) Rchb — quadrifidum (L.) Rchb. Herniaria glabra L. — hirsuta L. Illecebrum verticillatum L. Lychnis chalcedonica L. — Coronaria (L.) Desr. — (Coronaria) Flos cuculi L. — Flos Jovis (L.) Desr. — Haageana Lem. *Melandryumalbum (Miller)Garcke — — f. coloratum (Lange) — dioecum (L.) Simonkai *Minuartia (Alsine) laricifolia (L.) Scinz et Thell. Mceehringia muscosa L. — trinervia (L.) Clairv. *Paronycia brasiliana DC. — macrosepala Boiss. Polycarpza divaricata (Aiton) Poiret Polycarpon tetraphyllum L. *Saponaria ocimoides L. — officinalis L. *Scleranthus annuus L. *— — »\ perennis *— perennis L. Silene apetala Willd. Armeria L. caucasica Boiss. dubia Herbich gallica L. maritima With. nutans L. pendula L. — var. compacta nana Hort. petrea Adam saxifraga L. Schafta Gmelin vulgaris (Mönch) Garcke — ssp. alpina (Lam.) Scinz et Keller 10 Silene Zawadskyi Herb. Spergula arvensis L. Spergularia campestris (All.) Ascherson Stellaria aquatica (L.) Scop. — Holostea L. — media (L.) Vill. Tunica prolifera (L.) Scop. — saxifraga (L.) Scop. *Viscaria alpina (L.) Don *— Sartorii Boiss. *— vulgaris Röhling Nymphaaceae. Nuphar advena (Solander) Aiton Nymphaa alba L. — — var. rosea Casp. Ranunculaceae. Aconitum Lycoctonum L. — Napellus L. — paniculatum Lam. — — var. Matthioli (Rchb.) Gäyer Acta cimicifuga L. — spicata L. Adonis annuus L. em Hudson (A. autumnalis L.) — vernalis L. *Anemone alpina L. — baicalensis Turcz. baldensis L. coronaria L. var. hybr. Hort. dichotoma IL. Hepatica L. montana Hoppe narcissiflora L. Pulsatilla L. rivularis Buch.-Ham. silvestris L. Aquilegia alpina L. — Bernardi Gren. et Godron — coerulea James fragrans Bentham nivea Baumg. — var. grandiflora Hort. olympica Boiss. sibirica Lam. Aquilegia vulgaris L. f- fl. pk — — f. monstrosa Hort. — — f. stellata Hort. *Caltha palustris L. — polypetala Hochst. Clematis alpina (L.) Miller — Flammula L. — montana Bucd.-Ham. — orientalis L. — recta L. — Viticella L. Delphinium Ajacis L. — Consolida L. — elatum L. — exaltatum Aiton — Staphisagria L. Eranthis hiemalis (L.) Salisb. Helleborus feetidus L. — orientalis Lam. — viridis L. Leptopyrum fumarioides(L.) Rchb. Myosurus minimus L. *Nigella damascena L. Oxygraphis glacialis (Fischer) Bunge (Bulbillen) P&onia Moutan Sims — officinalis L. em. Gouan Ranunculus abortivus L. acer L. aconitifolius L. alpestris L. arvensis L. auricomus L. bulbosus L. Ficaria L. (Bulbillen) glacialis L. gramineus L. repens L. — Thora L. Thalictrum alpinum L. angustifolium Jacg. aquilegiifolium L. Bauhini Crantz flavum L. feetidum L. glaucum Dest. minus L. * 11 Trollius americanus Mühlenb. — asiaticus L. — europzus L. Berberidaceae. Berberis Aquifolium Pursh — Thunbergii DC. — vulgaris L. Vancouveria hexandra Morren et Decaisne Magnoliaceae. Magnolia acuminata L. Calycanthaceae. Calycanthus occidentalis Hooker et Arn. Lauraces Persea indica (L.) Sprengel Papaveraceae. Adlumia fungosa (Aiton) Greene Argemone' mexicana L. Chelidonium majus L. — — f. laciniatum (Miller) Corydalis cava (Miller) Schweigger [et Körte — Jutea (L.) DC. — ophiocarpa Hooker et Thomson — sempervirens (L.) Pers. — solida (Miller) Sw. Dicentra formosa (Andr.) Walp. —- spectabilis (L.) Lem. Eschscoltzia „californica Cham.“ Fumaria capreolata L. — officinalis L. Glaucium flavum Crantz Macleaya cordata (Willd.) R. Br. — microcarpa (Max.) Fedde Papaver alpinum L — äurantiacum Loisel. bracteatum Lindley nudicaule L. Rheas L. — ‚varssllgpl: *— Schinzianum Fedde 'somniferum L. Papaver somniferum f. polycepha- lum Hort. *— — ssp. setigerum (DC.) Cruciferae. Aöthionema grandiflorum Boiss. — saxatile (L.) R. Br. Alliaria officinalis Andrz. *Alyssoides utriculatum (L.) Medikus Alyssum Alyssoides L. (A. calycinum L.) argenteum All. campestre L. *— corymbosum (Griseb.) Boiss. gemonense L. maritimum (L.) Lam. Meellendorfianum Ascerson montanum L. - saxatile L. — var. compactum Hort. transsylvanicum Schur Anastatica hierochuntica L. *Arabidopsis (Sienophragma) Thaliana (L.) Heynh. Arabis alpina L. — — var. anachoretica (Porta) bellidifolia Jacq. albida Steven (A. caucasica Willd.) hirsuta (L.) Scop. Ludoviciana C. A. Meyer muralis Bertol. petreea Lam. *— procurrens W. et Kit. — Soyeri Reuter et Huet — „Sturii Bart.“ — Turrita L. Aubrietia croatica Schott, Nyman et Kotschy deltoidea (L.) DC. var. Bou- gainvilleana Hort. — var gracilis Hort. hesperidiflora G. Don Leichtlini Hort. macrostyla Boiss. olympica Boiss. Pinardii Boiss. 12 *Barbarzea verna (Miller) Ascherson — vulgaris R. Br. *Berteroa incana (L.) DC. *Biscutella auriculata L. — levigata L. Brassica Napus L. — nigra (L.) Koch — oleracea L. — Rapa L. — — var. campestris (L.) Koch Braya alpina Sternb. et Hoppe Bunias orientalis L. Cakile maritima Scop. Camelina sativa (L.) Crantz Capsella Bursa pastoris (L.) Medikus Cardamine bulbifera (L.) Crantz (bulb.) — chenopodiifolia Juss. hirsuta L. Impatiens L. pentaphylla (L.) Crantz. (C. digitata [Lam.] O. E. Schulz) pentaphylla > pinnata pinnata (Lam.) R. Br. — polyphylla (W. et Kit.) ORENSculz Cheiranthus Cheiri L. — — var. fl. pl. *Chorispora tenella (Pallas) DC. Cochlearia officinalis L. Conringia orientalis (L.) Dumort. *Coronopus didymus (L.) Sm. — procumbens ilibert Crambe cordifolia Steven Diplotaxis erucoides (L.) DC. — muralis (L.) DC. *— tenuifolia (L.) DC. Draba aizoides L. — Aizoon Wahlenb. alpina L. contorta Ehrh. Gigas Stur hirta L. Kotschyi Stur tomentosa L. Eruca sativa Miller Erucastrum gallicum (Willd.) O. E. Schulz (E. Pollichil Schim- per et Spenner) Erysimum cheiranthoides L. — dubium (Suter) Thellung (E. ochroleucum DC.) — silvestre (Crantz) Scop. ssp. helveticum (Jacq.) Schinz et Thellung — var. nanum R. Beyer (var. pumilum Gremli non Gaudin) hieraciifolium L. Perowskyanum Fischer et Meyer *— pulcdellum (Willd.) Boiss. — var. microphyllum Boiss. suffruticosum Sprengel *Farsetia clypeata (L.) R. Br. — clypeata X eriocarpa — eriocarpa DC. Heliophila amplexicaulis L. Hesperis matronalis L. Hutchinsia alpina (L.) R. Br. lberis amara L. — corifolia Sweet Forestieri Jordan gibraltarica L. — > Tenoreana sempervirens L. — umbellata L. Isatis tinctoria L. Kernera saxatilis (L.) Rchb. “Lepidium Draba L. — graminifolium L. — hirtum (L.) DC. — ssp. petrophilum (Cosson) * *_ latifolium L. |Thellung *— — ssp. amplexicaule (Willd.) *— ruderale L. [Thell. — sativum L. * virginicum L. Lesquerella gracilis S. Watson Lunaria annua L *Malcolmia gr&ca Boiss. — maritima (L.) R. Br. Matthiola incana (L.) R. Br. Neslea: vide Vogelia *Peltaria alliacea Jacgq. 13 Raphanus Raphanistrum L. — sativus L. Rapistrum rugosum (L.) All. Sinapis alba L *Sisymbrium pyrenaicum (L.) Vill. (S. ausiriacum Jacq.) — Sophia L. * — strictissimum L. Thlaspi arvense L. — montanum L. — perfoliatum L. Vesicaria‘ vide Alyssoides Vogelia (Neslea) paniculata (L.) Hornem. Capparidaceae. Cleome arborea H. B. — gigantea L. — spinosa Jacgq. *— violacea L. Sp gynandra (L.), Brig. (G. pentaphylla DC.) *Polanisia graveolens Rafin. Resedaceae. *Reseda alba L. * — Jutea L. *— Luteola L. — odorata L. Crassulaceae. Kalancho& thyrsiflora Haw. Sedum Aizoon L. album L. atratum L. Beyrichianum Mast. gracile C. A. Meyer hispanicum L. var. bithynicum (Boiss.) Schinz et Keller kamtschaticum Fischer et Meyer Middendorffianum Regel *— mite Gilib. ($. sexangulare ochroleucum Chaix var. [auct.) montanum (Perr. et Song.) oppositifolium Sims [Burnat populifolium Pallas roseum (L.) Scop. rubens L. rupestre L. (S. reflexum L.) *Sedum spurium M. Bieb. — Telephium L. ssp. maximum (Hoffm.) Rouy et Camus — umbellatum Pursh Sempervivum acuminatum Schott — alpinum Griseb. et Schenk alpinum > tomentosum arachnoideum L. — var. Dellianum (C. B. Lehm.) — var. tomentosum (Schnittsp.) — »< montanum barbulatum Schott var. atro- purpureum Hort. calcareum Jordan canariense Sm. cruentum Webb et Berth. montanum L. — var. subalpinum auct. — X tomentosum Regin® Amalia Heldr. et Sart. tectorum L. — var violaceum Hort. Thomei Hort. tomentosum Schnittsp. triste Hort. Verloti Lamotte violaceum Hort. * Saxifragaceae. Astilbe japonica A. Gray *Bergenia (Saxifraga) crassifolia (L.) Engler Deutzia gracilis Sieb. et Zucc. — scabra Thunb. var. pleniflora Hort. Francoa appendiculata Cav. Heuchera americana L — hispida Pursh — sanguinea Engelm. — undulata Regel Parnassia palustris L. Peltiphyllum peltatum (Totrey) Engler Philadelphus coronarius L. Ribes Grossularia L. — nigrum 14 Saxifraga aizoides L. Aizoon Jacg. — f. rosularis Schleicher — x cuneifolia altissima Kerner — X apiculata Engler codlearis Rchb. conifera Cosson et Dur. Cotyledon L. crustata Vest cuneifolia L. decipiens Ehrh. ($. rosacea >< Gaudini Brügger [Möndh) Geum L. — var. dentata Link (S. hir- -— geranioides L. [suta L.) granulata L. heucheriifolia Griseb. hybrida Hort. longifolia Lapeyr. mutata L pensylvanica L. polita Link pulchella D. Don Rhei Schott, Nyman et Kotschy var. superba Hort. rotundifolia L. sarmentosa L. stellaris L. Sturmiana Schott, Nyman et *— trifurcata Schrader [Kotschy umbrosa L. var. serratifolia Don (S. serrala Sternb.) — Zimmeteri Kerner Tellima grandiflora R. Br. Tolmiea Menziesii Torrey et Gray Rosaceae. *Aczena argentea Ruiz et Pavcen ascendens Vahl microphylla Hooker — var. inermis (Hooker) Kirk myriophylla Lindley ovalifolia Ruiz et Pavon Sanguisorbz Vahl ssp. pusilla Bitter Agrimonia Eupatoria L. — odorata (Gouan) Miller Alchemilla alpina L. — conjuncta Babington — Hoppeana (Rchb.) Dalla Torre sabauda Hort. splendens Christ vulgaris L. — ssp. pratensis (Schmidt) Camus Amelancdier ovalis Medikus Aruncus silvester Kosteletzky Basilima sorbifolia (L.) Rafin. *Comarum palustre L. Cotoneaster acuminata Lindley — horizontalis Decaisne — integerrima Medikus — nummularia Fischer et Meyer var. racemiflora Wenzig — thymifolia Hort. Cratzzgus Arnoldiana Sarg. — 2 cocemea — monogyna Jacq. — ÖOxyacantha L. — tomentosa L. Cydonia japonica (Thunb.) Pers. Dryas Drummondii Rich. — octopetala L. — — var. vestita Beck Exochorda grandiflora Lindley Filipendula Ulmaria (L.) Maxim. Fragaria indica Ändr.. — vesca L. var. rosea Rostrup (F. roseiflora Boulay) Geum aleppicum Jacgq. Heldreichii Hort. pyrenaicum Miller rivale L. rubellum Fischer et Meyer — urbanum L. Laurocerasus: vide Prunus Mespilus germanica L. Neillia: vide Physocarpus Physocarpus opulifolius (L.) Maxim. Potentilla albanica Baldacci — alchemilloides Lapeyr. — ambigua Camb. — approximata Bunge * 15 Potentilla argentea L. argenteiformis Kaufm. arguta Pursh argyrophylla > atrosanguinea atrosanguinea Lodd. baldensis Kerner Blaskeana Turcz Buccoana Clementi burmiensis Cornaz calabra Ten. Crantzii (Crantz) Beck dealbata Bunge delphinensis Gren et Godron dissecta Pursh dubia (Crantz) Zimmeter >< dysgenes Th. Wolf erecta (L.) Hampe (P. Tor- mentlilla Necker) fragiformis Willd. fruticosa L. gelida C. A. Meyer glutinosa Nutt. gracilis Douglas Hippiana Lehm. Hookeriana Lehm. Huteri Siegfr. hybrida fl. pl. Hort. > Jäggiana Siegfr. inclinata Vill. Levieri Keller et Siegfr. megalodonta Lehm. montenegrina Pantocsek multifida L. nepalensis Hooker nevadensis Boiss. non Watson Nuttallii Lehm. olopetala Turcz. parviflora Gaudin (P. thuringiaca Bernh.) pensylvanica L. var. arachnoidea Lehm. pimpinelloides L. pseudogeoides Siegfr. pseudotaurica Siegfr. puberula Krasan (P. Gaudini Gremli) puldherrima Lehm. ranunculoidesHumb. etBonpl. Potentilla recta L. rupestris L. Siegfriedii Zimmeter splendens Ram. spuria Kerner subacaulis L. supina L. tanacetifolia Willd. tenella Turcz. tossiensis Siegfr. Vaillantii Lapeyr. Wrangeliana Fischer verna L. [et Ave-Lall. verna L. non auct. var. asia- tica Siegfr. et Keller villosa Pallas var. gracilior Led. Poterium: vide Sanguisorba Prunus avium L — Laurocerasus L. — Mahaleb L. — Padus L. — spinosa L. Pyrus Ringo (Siebold) K. Koch — Toringo Sieb. Rhodotypus kerrioides Sieb. et Zucc. *Rosa acicularis Lindley canina L. var. Schottiana Ser. cinnamomea L. — var. fulgens Christ dumetorum Thuill. var. Deseglisei (Boreau) Christ gallica L. montana Chaix pendulina L. pendulina >“ tomentosa (R. vestita Godet) pomifera Herrm. rugosa Thunbg. tomentosa Smith Rubus csius L. — idzus L. Sanguisorba alpina Bunge *— dodecandra Moretti — minor Scop. — officinalis L. Sibbaldia cuneata Hornem. 16 Sibbaldia procumbens L. Sieversia montana (L.) R. Br. Sorbus aucuparia L. Spirea chamzdryfolia L. — corymbosa Rafin. — Douglasii Hooker Waldsteinia geoides Willd. Leguminosae. Albizzia distachya (Vent.) Macbride (A.lophantha [Willd.] Bentham) *Amorpha fruticosa L. Amphicarpza comosa (L.) Don (A. monceca Elliott) Anthyllis montana L. — Vulneraria L. Arachis hypogaa L. Astragalus Cicer L. — glycyphyllus L. *Baptisia australis R. Br. Biserrula Pelecinus L. Caragana aborescens Lam. Carmichaelia australis R. Br. Cassia levigata Willd. — — var. grandiflora (Desf.) — SopheraL. var. albescens Hort. — — var. purpurea Hort. Cicer arietinum L. Cercis Siliquastrum L. Colutea arborescens L. Coronilla coronata L. (C. montana Scop.) — Emerus L. — varia L. *Cytisus sessilifolius L. — supinus L. Cytisus: vergl. auch Laburnocyti- sus und Laburnum *Desmodium canadense 1 DC. Dolihos Lablab L. . Galega officinalis L. Genista tinctoria L. Gleditschia caspica Dest. Glycine Soja Sieb. et Zucc. Glycyrrhiza echinata L *Hedysarum coronarium L. — Hedysaroides (L.) Schinz et Thellung (H. obscurum L.) Hippocrepis comosa L. — multisiliquosa L. — unisiliquosa L. X. Laburnocytisus Adami (Poit.) C. K. Schneider Laburnum anagyroides Medikus (Cylisus Laburnum L.) Lathyrus Aphaca L. — latifolius L. — Nissolia L. Odhrus (L.) DC. odoratus L., div. var. Hort. pratensis L. tingitanus L. vernus (L.) Bernh. *Lespedeza bicolor Turcz. Lotus corniculatus L. — uliginosus Schkuhr Lens culinaris Medikus (L. esculenta Mönch) Lupinus albus L. — angustifolius L. — Crucshanksii Hooker — luteus L. — perennis L. — polyphyllus Lindley Medicago arabica (L.) Hudson — falcata L — lupulina L. — sativa L. *— > varia Martyn Melilotus albus Desr. — officinalis (L.) Lam. Mimosa pudica L. Neptunia oleracea Lour. *Onobrycis Caput galli (L.) Lam. *— Crista galli (Murray) Lam. — viciifolia Scop. *Ononis repens L. — spinosa L. *Ornithopus compressus L. *— sativus Link Oxytropis sulphurea Fischer *Petteria ramentacea (Sieber) Presl Phaseolus multiflorus Lam. — vulgaris L. — — var. compressus Savi 17 Pisum arvense L. — — ssp. elatius (M. B.) — sativum L. [A. et G. Robinia Pseudacacia L. Rhyndosia phaseoloides DC. Securigera Securidaca (L.) Degen et Dörfler Spartium junceum L. Swainsonia coronillifolia Salisb. Tetragonolobus purpureus Mönch — siliquosus (L.) Roth Trifolium alpestre L. arvense L. incarnatum L. medium L. pannonicum Jacg. repens L. rubens L. subterraneum L. Trigonella caerulea (L.) Ser. — Foenum gr&ecum L. Ulex europzus L. Vicia amphicarpa Dorthes — Faba L — sativa L. — sepium L. Vigna glabra Savi — Catjang (L.) Walp. ’ Geraniaceae. Erodium ciconium (L.) Aiton — cicutarium (L.) L’Herit. — gruinum (L.) L’Herit. — Manescavi Cosson Geranium argenteum L. macrorrhizum L. nodosum L. pratense L. prostratum Cav. psilostemon Ledeb. /G. armenum Boiss.) pyrenaicum Burm. sanguineum L. Oxalidaceae. Biophytum sensitivum (L.) DC. Oxalis Acetosella L. — stricta L. Tropzolaceae. Tropzsolum majus L. — minus — peregrinum L. Linaceae. Linum alpinum Jacg. — austriacum L. flavum L grandiflorum Desf. perenne L. — usitatissimum L. Erythroxylaceae. Erythroxylon Coca Lam. Zygophyllaceae. Tribulus terrester L. Cneoraceae. Cneorum tricoccum L. Rutaceae. “ Boenninghausenia albiflora (Hooker) Rchb. Citrus trifoliata L. Dictamnus albus L. Ruta graveolens L. — montana Miller Xanthoxylum Bungei Planchon Maipighiaceae. Janusia prolixa Arechav. Malpighia coccigera L. Euphorbiaceae. Euphorbia amygdaloides L. — bubalina Boiss. — Esula L. exigua L. globosa Sims *— humifusa Willd. maculata L. oblongata Griseb. polychroma Kerner Seguieriana Necker *— virgata W. et Kit. 18 Phyllanthus Epiphyllanthus L. var genuinus Müller-Argov. — pulcher Wall. Ricinus cambodgensis Benary — communis L — Gibsoni Hort. Limnanthaceae. Limnanthes Douglasii R. Br. Anacardiaceae. Cotinus Coggygria Scop. Rhus glabra L — vernicifera DC. Scinus Molle L. Aquifoliaceae. Ilex Aquifolium L. — — f. chrysocarpa auct. Celastraceae. Celastrus articulatus Thunb. Evonymus europ&us L — Jatifolius (L.) Miller Staphyleaceae. Staphylea pinnata L. Aceraceae. Acer campestre L. - — monspessulanum L. Negundo L. f. bicolor Pax — var. pseudocalifornicum platanoides L. [Schwerin Pseudoplatanus L. Hippocastanaceae. Aesculus Hippocastanum L. — octandra Marsh Sapindaceae. *Cardiospermum Halicacabum L. Balsaminaceae. Impatiens Balsamina L. — Roylei Walp. (I. glandulifera Royle) — Holstii Engler et Warb. — — div. var. Impatiens Noli tangere L. - parviflora DC. — tricornis Lindley Rhamnaceae. Frangula Alnus Miller Rhamnus cathartica L. Vitaceae. Ampelopsis heterophylla (Thunb.) Sieb. et Zucc. Parthenocissus (Psedera)quinque- folia (L.) Planchon Tiliaceae. Corcorus olitorius L. Entelea arborescens R. Br. — palmata Lindley Tilia argentea Desf. f. pendula Hort. — platyphyllos Scop. Malvaceae. Abutilon Avicenne Gärtner — Regnellii Mig. *Althea armeniaca Ten. *— cannabina L. — officinalis L. — rosea (L.) Cav. — — f. colorata Hort. *— — var. Sibthorpii (Boiss.) G. E. Baker (A. ficifolia *Anoda hastata Cav. [Hort.) Gossypium herbaceum L. *Hibiscus Manihot L. — Moscdeutos L. — Trionum L. *Kitaibelia vitifolia Willd. Lavatera thuringiaca L. — trimestris L. Malope grandiflora purpurea Hort. — malacoides L. — trifida Cav. Malva neglecta Wallr. — silvestris L *Modiola caroliniana (L.) Don Sidalcea candida A. Gray 19 Sterculiaceae. Abroma augustum L. Guttiferae. *Hypericum acutum Mönd — Androszemum L. calycinum L. Coris L. corymbosum Mühl. floribundum Aiton grandifolium Choisy hircinum L. hirsutum L. humifusum L. *— maculatum Crantz (H. qua- drangulum auct.) ssp. obtu- siusculum (Tourlet) Hayek monogynum L. olympicum L. patulum Thunb. perforatum L. — var. microphyllum DC. polyphyllum Boiss. virginicum L. Tamaricaceae. Tamarix gallica L. Cistaceae. Cistus incanus L. — salviifolius L. — villosus L. *Fumana ericoides (Cav.) Pau Helianthemum appenninum (L.) Lam. et DC. — var. roseum (Willk.) Grosser canum (L.) Baumg. echioides (Lam.) Pers. hirtum (L.) Miller hymettium Boiss et Heldr. lavandulifolium (Lam.) DC. ledifolium (L.) Miller nummularium (L.) Miller (H. Chameecistus Miller) — ssp. grandiflorum (Scop.) — — ssp. ovatum (Viv.) f. lanc- colatum (Willk.) Helianthemum «landicum (L.) — rosmarinifolium Presl . [Sw. Violaceae. Viola altaica Ker-Gawler cornuta L | delphiniifolia Nutt. elatior Fries epipsila Ledeb. mirabilis L. Munbyana Boiss. odorata L. palmata L. palustris L. Patrini DC. var. apetala (Roxb.) Riviniana Rchb. silvestris Lam. em Rchb. — var. lilacina Celak. tricolor L. — ssp. alpestris (DC.) Wittr. — ssp. arvensis (Murray) — ssp. maxima Hort. Turneraceae. Turnera ulmifolia Sims Loasaceae. *Blumenbadhia Hieronymi Urban *Cajophora lateritia (Hooker) Klotzsch *Loasa tricolor Ker var. genuina Urban et Gilg (L. bryonii- jolia Schrader) *— triphylla Juss. var. vulcanica (E. Andr.) Urban et Gilg (L. papaverifolia Urban non H.B.K.) *Loasa urens Jacg. (L. hispida L.) Datiscaceae. *Datisca cannabina L. Begoniaceae. Begonia Dregei Otto et Dietr. — Schmidtiana Regel 20 Begonia semperflorens Link et Otto div. var. — > tuberosa Hort. Cactaceae. Mamillaria angularis Link et Otto — centricirrha Lem. — var. divergens K. Schum. chrysacantha Otto cirrhifera Mart. conopsea Scheidw. Hopferiana A. Linke macrantha DC. magnimamma Haw. megacantha Salm-Dyck Pfeifferi Booth rhodantha Link et Otto Schmidtii Sencke Stella aurata Mart. subechinata Salm-Dyck uberiformis Zucc. Zuccariniana Mart. Opuntia Rafinesquei Engelm. — vulgaris Miller Phyllocactus Ackermanni S.-D. — — var. hybr. Hort. Rhipsalis parasitica (L.) Haw. var. rosea Schinz Thymelzaceae. Daphne Mezereum L. Elzagnaceae. Elsagnus angustifolia L. Lythraceae. *Cuphea lanceolota Aiton *— procumbens Cav. *Heimia myrtifolia Cham. et Sch. Lythrum Hyssopifolia L. — Salicaria L. Myrtaceae. Leptospermum Liversidgei R. T. Baker et H. G. Smith Melastomataceae. Bertolonia enea Naudin Oenotheraceae. Circza lutetiana L. *Clarkia elegans Douglas — pulchella Pursh Epilobium angustifolium L. — Dodonei Vill. — Fleischeri Hochst. *— hirsutum L. * — parviflorum Schreber — roseum Schreber — tetragonum L. Eucaridium concinnum Fischer et Meyer Gaura biennis L. Jussiea grandiflora Ruiz et Pavon — suffruticosa L. *Lopezia coronata Andr. Oenothera acaulis Cav. biennis L. glauca Michx. Lamarckiana Ser. * _— muricata L. *— pumila L. * rosea Solander suaveolens Desf. tetraptera Cav. Halorrhagidaceae. Halorrhagis erecta (Murray) Schindler Hippuridaceae. Hippuris vulgaris L. Umbelliferae. Aegopodium Podagraria L. Aethusa Cynapium L. Ammi majus L. Angelica Archangelica L — silvestris L. Anthriscus: vide Chaerefolium Apium graveolens L. Astrantia bavarica F. Schultz — carniolica Wulfen — caucasica Willd. — helleborifolia Salisb. — major L. Athamanta Matthioli Wulfen 21 | | | | Bowlesia tenera Sprengel Bupleurum longifolium L. — ranunculoides L. — rotundifolium L. Carum Carvi L. Caucalis daucoides L. Chaerefolium Cerefolium (L.) Scinz et Thell. — silvestre (L.) Schinz et Thell. — — ssp. stenophyllum (Rouy et Camus) Schinz et Thell. *Charophyllum aureum L. *— bulbosum L. |. *— temulum L. *Cicuta maculata L. — virosa L. Conium maculatum L. Coriandrum sativum L. Daucus Carota L. Eryngium agavifolium Griseb. — alpinum L amethystinum L. Billardieri Delar. Bourgati Gouan campestre L. maritimum L. planum L. Rothenbergii Hort. Foeniculum vulgare Miller Hacquetia Epipactis (Scop.) DC. Heracleum asperum Marsch. Bieb. *— Mantegazzianum Somm. Hydrocotyle vulgaris L. [et Lev. Lagoecia cuminoides L. *Laserpitium hispidum M. Bieb. — Jatifolium L. — Siler L. *Levisticum officinale Koch Meum athamanticum Jacq. Myrrhis Odorata (L.) Scop. Oenanthe pimpinelloides L. Orlaya grandiflora (L.) Hoffm. Pastinaca sativa L Petroselinum hortense Hoffm. Peucedanum Cervaria (L.) Lapeyr. — officinale L. — ÖOstruthium (L.) Koch — raiblense (Wulfen) Koch * *Pimpinella Anisum L. *— peregrina L. Sanicula europa L. *Scandix Balans& Reuter *— macrorrhynha C.A Meyer Seseli czspitosum Sibth. et Sm. — glaucum L. *Sium lancifolium M. Bieb. Smyrnium Olusatrum L. Cornaceae. Aucuba japonica Thunb. Cornus mas L. — sanguinea L. Araliaceae. Aralia racemosa L. — spinosa L. Metachlamydeae. Clethraceae. Clethra alnifolia L. Ericaceae. Arctostaphylos Uva ursi (L.) Sprengel Erica carnea L. — vagans L. | Rhododendron hirsutum L. — ponticum L. Primulaceae. Anagallis arvensis L. -— — ssp. foemina (Miller) Schinz et Thellung (A. coerulea Schreber) Androsace foliosa Duby — maxima L. — sarmentosa Wall. — septentrionalis L. Cortusa Matthioli L. Cyclamen europaeum L. — persicum Miller Glaux maritima L. Lysimacia punctata L. — thyrsiflora L. — vulgaris L. 22 *Primula Arendsii Pax (P. mega- seifolia > obconica) Auricula L. — var. hybr. Hort. cortusoides L. denticulata Sm. f. alba Hort. — var. cashmiriana Hort. elatior (L.) Jacg. farinosa L. floribunda Wall. Forbesii Franchet japonica A. Gray longiflora All. malacoides Franchet mollis Hooker obconica Hance rosea Royle sinensis Lindley Veitchii Hort. — veris L. em. Hudson (P. officinalis Jacq.) — veris X vulgaris — vulgaris Hudson (P. acaulis Samolus Valerandi L. [Jacg-) Styracaceae. *Pterostyrax hispidus Sieb. etZucc. _ Oleaceae. Forsythia suspensa Vahl — viridissima Lindley Fraxinus excelsior L. — Ornus L. Ligustrum vulgare L. Olea europa L. Syringa Emodi Wall. — Josikea Jacg. — vulgaris L. Plumbaginaceae. Acantholimon glumaceum Boiss. Limonium auriculifolium (Vahl) Druce (L. densiflorum O. Kuntze) — bellidifolium (DC) Schinz et Thellung [non Dumort.] (Statice caspia Willd.) Limonium incanum (L.) O. Kuntze — latifolium (Sm.) O. Kuntze — Suwarowii (Regel) ©. Kuntze — virgatum (Willd.) Fourr. — vulgare Miller Statice Armeria L. ° — maritima Miller — montana Miller — pinifolia Brot. — plantaginea All. Loganiaceae. Buddleia curviflora Hooker et Arn. — variabilis Hemsley Gentianaceae. Centaurium (Eryihraea) pulchellum (Sw.) Druce — umbellatum Gilib. Gentiana asclepiadea L. — Burseri Lapeyr. — .campestris L. var. suecica Frölich — Clusii Perr. et Song. (@. vulgaris [Neilr.] Beck) cruciata L. decumbens L. — linearis Koch lutea L. punctata L. *— tibetica King Menyanthes trifoliata L. Swertia perennis L. Apocynaceae. *Amsonia Tabernsemontana Walter Vinca major L. — minor L. — — RE LET Asclepiadaceae. Asclepias curassavica L. — syriaca L. Gomphocarpusfruticosus (L.)R.Br. — physocarpus E. Meyer Huernia Penzigii N. E. Br. Pachycarpus Schinzianus (Sclledter) N. E. Br. 25 *Periploca greca L. Vincetoxicum nigrum (L.) Möndh — officinale Mönch Convolvulaceae. Convolvulus arvensis L. — sepium L *— tricolor L. *Cuscuta Epilinum Weihe — europa L. — glomerata Choisy *— Gronovii Willd. — planiflora Ten. Ipoma&a Batatas L. (tub.) — rubro-coerulea Hooker Pharbitis hederacea (L..) Choisy — purpurea (L.) Voigt Quamoclit coccinea Mönch Polemoniaceae. Cobza scandens Cav. Collomia grandiflora Douglas *Gilia androsacea (Bentham) Steudel — capitata Douglas — laciniata Ruiz et Pavon — multicaulis Bentham — tricolor Bentham Phlox Drummondii Hooker — paniculata L. Polemonium coeruleum L. — foliosissimum A. Gray — pulcellum Bunge Hydrophyllaceae. Hydrolea spinosa L. Nemophila insignis Bentham — maculata Bentham *Phacelia congesta Hooker — minor (Harvey) Thellung — tanacetifolia Bentham — viscida Torrey Wigandia caracasana H. B.K. * * Boraginaceae. *Anchusa azurea Miller (A. italica Retz.) — — var. Dropmore Hort. Andusa officinalis L. Arnebia echioides DC. Borago officinalis L. *Cerinthe glabra Miller *— major L. [(C. alpina Kit.) *— minor L Cynoglossum officinale L. *— Wallihii Don Echium vulgare L. Heliotropium europszum L. — peruvianum L. Lappula echinata Gilib. *Lindelofia longiflora (Bentham) Gürke Lithospermum arvense L. — officinale L. — purpureo-coeruleum L. Lycopsis arvensis L. Moltkia petrea (Tratt.) Bentham et Hooker Myosotis arvensis (L.) Hill (M. intermedia Link) — scorpioides L. em. Hill (M. palustris [L.] Lam.) — silvatica (Ehrh.) Hoffm. —- — f. „Indigo“ Hort. — — f. „Ruth Fischer“ Hort. *Nonnea lutea (Desr.) Rchb. Omphalodes linifolia (L.) Mönch Onosma albo-roseum Fischer et Meyer Symphytum officinale L. Verbenaceae. Lantana Camara L. Verbena bracteata Cav. — hybrida Hort. — — var. carulea Hort. — officinalis L. *_— venosa Gillies *— stricta Vent. Labiatae. Ajuga Chamzpitys (L.) Schreber —- reptans Amaracus: vide Majorana *Ballota frutescens (L.) Woods — nigra L. Betonica: vide Stachys Brunella: vide Prunella Coleus Blumei Bentham Dracocephalum austriacum L. — Ruysciana L. . — Moldavica L. — peregrinum L. — thymiflorum L. Elsholtzia Patrini (Lepechin) Gare (E. cristata Willd.) *Galeopsis pyrenaica Bartl. — Tetrahit L. Horminum pyrenaicum L. Hyssopus officinalis L. Lamium album L — purpureum L. Lavandula Spica L. Leonurus Cardiaca L. Lycopus europzus L. Majorana hortensis Mönch (Amaracus Majorana [L.] Scinz et Thell.) Marrubium vulgare L. Melissa officinalis L. *Mentha longifolia (L.) Hudson *— Requieni Bentham *— spicata L. em. Hudson (M. viridis L.) *— > villosa Hudson Micromeria: vide Satureja Moluccella spinosa L. *Monarda fistulosa L. *Nepeta grandiflora Marsch. Bieb. Ocimum Basilicum L. Origanum vulgare L. *Perilla ocimoides L. var. nankinensis (Dcne.) Voss Phlomis alpina Pallas — Samia L — tuberosa L. *Pogostemon Patcouli Pell. Prunella grandiflora (L.) Mönch — hyssopifolia L. — Jaciniata L. — vulgaris L. — — f. parviflora auct. *Salvia argentea L. — cleistogama De Bary et Paul Salvia glutinosa L. — officinalis L. — patens Willd. — pratensis L. — splendens Ker-Gawler Satureja Acinos (L.) Scheele — alpina (L.) Scheele — discolor (Kunth) Brig. *— Calamintha (L.) Scheele subsp.Nepeta (L.) Brig. var. nepetoides (Jordan) Brig. — (Micromeria) graca L. — hortensis L. — montana L. — pygmza Sieber — repanda Hort. *— thymifolia Scop. Scutellaria alpina L. — altissima L. — galericulata L. Scutellaria Mociniana Bentham Sideritis hyssopifolia L. Stachys annuus L. — germanicus L. — lanatus Jacg. — /(Betonica) officinalis (L.) Trevisan * — rectus LU. — sericeus Wall. *— setifer C. A. Meyer Teucrium Arduini L. — Botrys L. — Chamadrys L. — montanum L. — Scorodonia L. Thymus Serpyllum L. — vulgaris L. Nolanaceae. ‚Nolana prostrata L. Solanaceae. Atropa Belladonna L. *Browallia demissa L. — speciosa Hooker Capsicum annuum L. — — var. cordiforme (Miller) f. globosum Fing. 25 Capsicum annuum var. cordiforme (Miller) f. subsulcatum Fing. — — var. longum (DC.) f. incrassatum Fing. — — var. longum (DC.) f. Juteum Fing. — — var. typicum Fiori et Paol. f. acuminatum Fing. — — var. typicum Fiori et Paol. f. oblongatum Fing. Datura Stramonium L. *— — var. halybza Koch (D. Tatula L.) — — var. inermis (Jacg.) Hyoscyamus niger L — — var. pallidus (Kit.) Rchb. *Nicandra physaloides (L.)Gärtner Nicotiana rustica L. — > Sanders Hort. — silvestris Comes et Spegazz. — Tabacum L. — —- var. gigantea Hort. Nierembergia frutescens Dur. Petunia axillaris (Lam.) Britton, Sterns et Poggenb. (P. nycta- giniflora Juss.) — hybrida Hort. f. compacta — inflata Hort. [nana Hort. Physalis Alkekengi L. — Francetii Mast. — peruviana L. — philadelphica Lam. Salpiglossis sinuata Ruiz et Pavon (S. variabilis Hort.) Schizanthus Grahami Vell. — pinnatus Ruiz et Pavon — retusus Hooker — Wisetonensis Hort. *Scopolia carniolica Jacg. — lurida (Link et Otto) Dunal Solanum ciliatum Lam. — diflorum Vell. (S. capsicast- — Dulcamara L. [rum Link). — Gilo Raddi — guianense Dunal — guineense (L.) Lam. — Juteum Miller (S. villosum Lam.) * Solanum Lycopersicum L. — Melongena L. div. var. Hort. — nigrum L. — — var. humile (Bernh.) Dum. Scrophulariaceae. Alonsoa caulialata Ruiz et Pavon Antirrhinum Asarina L. — majus L — — „Pelorie“ — — var. hybr. Hort. — ÖOrontium L. Bartschia alpina L. Calceolaria chelidonioides H.B.K. — rugosa Hooker *Chelone glabra L. — Lyoni Pursh Collinsia bicolor Bentham — tricolor Hort. Digitalis ambigua Murray — ferruginea L. — Jutea L. — — f. micrantha Hort. purpurea L. Erinus alpinus L. — — fl. albo Gratiola officinalis L. Hebenstreitia dentata L. Linaria bipartita (Vent.) Willd. — Cymbalaria (L.) Miller *— dalmatica (L.) Miller — Elatine (L.) Miller maroccana Hooker var. minor (L.) Desf. [hybr. Hort. purpurea (L.) Miller *— repens (L.) Miller- supina (l..) Chazelles villosa (L.) Chazelles vulgaris Miller Maurandia Barclayana Lindley Mazus rugosus Lour. Mimulus cupreus Hooker var. tigrinus Hort — — f. duplex Hort. — guttatus DC. Nemesia floribunda Lehm. — strumosa Bentham var. hybr. Hort. 26 *Pentstemon campanulatus Willd. *— Digitalis (Sweet) Nutt. — gentianoides Poiret | Phygelius capensis E. Meyer *Scrophularia alata Gilib. var. Neesii (Wirtgen) — canina L. — nodosa L. — vernalis L. Tetranema mexicanum Bentham Torenia Fournieri Linden Verbascum Blattaria L. — nigrum L. — phlomoides L. — pheniceum [. Veronica arvensis L. — Beccabunga L. carnosula Hooker caucasica M. Bieb. Chamaedrys L. diosmifolia R. Cunn. fruticans Jacg. fruticulosa L. gentianoides Vahl — var. latifolia Hort. — var. stenophylla Hort. hederifolia L. incana L. — longifolia L. nummularia Gouan Veronica officinalis .L. peregrina L. polita Freis prostrata L. serpyllifolia L. spicata Teucrium L. Tournefortii Gmelin virginica L. — Waldsteiniana Schott Wulfenia carinthiaca Jacgq. * * * Bignoniaceae. Incarvillea Delavayi Regel — Olg& Regel Spathodea campanulata Pal. Pedaliaceae. Sesamum orientale L. Martyniaceae. Martynia: vide Proboscidea Proboscidea lutea (Lindley) Stapf Orobanchaceae. *Orobanhe Hedere Duby — barbata Poiret (O. minor Smith) — Salvie F. Schultz. Lentibulariaceae Pinguicula alpina L. — vulgaris L. Gesneraceae. Achimenes grandiflora (Schiede) DC. (tub.) — pulchella (L'Herit.) Hitchcock (A. coccinea Pers.) (tub.) Alloplectus vittatus Andre Columnea Schiedeana Schlechtend. Didymocarpus Horsfieldii (R.Br.) Schinz var. scaberrima (Clarke) Schinz Isoloma bogotensis Nicholson (tub.) — hybrida Hort. (tub.) Klugia Notoniana DC. Ramondia Myconi (L.) Rchb. (R. pyrenaica Rich.) Rehmannia angulata Hemsley Streptocarpus Haygarthii N. E. Brown — kewensis N. E. Brown. — Kirkii Hooker — Rexii Lindley Globulariaceae. Globularia cordifolia L. — nudicaulis L. — trichosantha Fischer et Meyer — vulgaris L. ssp. Willkommii (Nyman) Acanthaceae. Acanthus Caroli Alexandri Hausskn. 27 | | Acanthus longifolius Host Eranthemum nervosum Br. Hemigraphis primulifolia Villar Rueällia amana Nees — Blumei Steudel — formosa Ändr. — solitaria Vell. — tuberosa L. *Thunbergia alata Bojer Myoporaceae. Myoporum oppositifolium R. Br. Plantaginaceae. Litorella uniflora (L.) Ascherson Plantago alpina L. — carinata Schrader Coronopus L. fuscescens Jordan indica L. (P. ramosa Lagopus L. [Ascherson) lanceolata L. major L. maritima L. media L.. Psyllium L. serpentina All. — f. bidentata (Murith) *— suffruticosa Lam. (P. supina [Garsault] Schinz et Thell., P. Cynops auct.) * Rubiaceae. *Asperula arvensis L. — azurea Jaub. et Spach var. se- cynandhica L. [tosa Hort. glauca (L.) Besser odorata L. taurina L. — tinctoria L. Galium Aparine L. — Cruciata (L.) Scop. — Mollugo L. — purpureum L. — verum L. Myrmecodia echinata Gaudic. Pentas carnea Bentham Phuopsis stylosa (Trin.) Bentham et Hooker Phyllis Nobla L. Richardsonia pilosa H. B. K. *Rubia tinctorum L. var. iberica Fischer Sherardia arvensis L. ‘ Spermacoce tenuior L. Caprifoliaceae. Diervilla florida Sieb. et Zucc. — Lonicera Miller (D. {rifida Mönd) Leycesteria formosa Wall. Lonicera alpigena L — etrusca Savi — nigra L. — orientalis Lam. *— Periclymenum L. — splendida Boiss. Sambucus Ebulus L. — nigra L. — racemosa L. Symphoricarpus orbiculatus Mönch — racemosus Michaux Viburnum Lantana L. — ÖOpulus L. — Tinus L. Valerianaceae. *Fedia Cornucopi& (L.) Gärtner *Kentranthus macrosiphon Boiss. — angustifolius (Miller) DC. — ruber (L.) DC. — — var. flore albo Valeriana alliariifolia Vahl — officinalis L. — Phu L. — tripteris L. *Valerianella coronata (L.) DC. (V. hamata DC.) — olitoria (L.) Pollich *— pumila (Willd.) DC. — rimosa Bast. Dipsacaceae. Cephalaria alpina (L.) Schrader *_— elata (Hornem.) Schrader (€. tatarica R. et S.) 28 Dispacus laciniatus L. — sativus (L.) Honckeny (D. fullonum Miller non L.) — silvester Hudson Knautia arvensis (L.) Duby — silvatica (L.) Duby Scabiosa caucasica M. Bieb. — Columbaria L. — — var. ochroleuca (L.) Wimmer . — graminifolia L. — prolifera L. Succisa inflexa (Kluk) Jundzill (S. australis [Wulfen] Rchb.) — pratensis Mönch Cucurbitaceae. Bryonia diceca Jacgq. Cucurbita ficifolia Bouche — Pepo L — — var. aurantiaca Hort. Cyclanthera explodens Naudin — pedata Schrader Ecballium Elaterium (L.) Rich. Momordica Charantia L. — Schinzii Cogn. *Sicyos angulatus L. Campanulaceae. Campanula alliariifolia M. Bieb. — carpatica Jacgq. cochleariifolia Lam. (C. pusilla Hänke) — var. flore albo glomerata L. — var. acaulis auct. latifolia L. Medium L. — var. calycanthema Hort. pelviformis Lam. persicifolia L. Portenschlagiana Roemer et Schultes rapunculoides L. rotundifolia L. saxatilis L. sibirica L. var. paniculataDC. speciosa Pourret Campanula thyrsoides L. — Tradelium L. *Edrajanthus tenuifolius (W. et K.) DC. Jasione perennis Lam. Legousia (Specularia) Speculum Veneris (L.) Fischer Lobelia cardinalis L. — Erinus L. — inflata L. — syphilitica L. *Phyteuma canescens W. et K. — Michelii All. *Phyteuma orbiculare L. — Sceuczeri All. (Ph. corniculatum Clairv.) — spicatum L. Platycodon grandiflorum (Jacq.) DC. Specularia: vide Legousia Symphyandra Hofmanni Pantoc- sek Trachelium coeruleum L. Compositae. Adhillea abrotanoides Vis. — ageratifolia (Sibth.) Bentham et Hooker — ssp. Aizoon (Griseb.). Claven& L. *— crithmifolia W. et K. Millefolium L. nana L. *— X nitida Tausch *— nobilis L. — Ptarmica L. Adenostyles glabra (Miller) DC. (A. alpina Bluff et Fing.) Ageratum Houstonianum Miller (A. mexicanum Sims) *Amellus strigosus (Thunb.) Less. Ammobium alatum R. Br. Anacyclus officinarum Hayne *— pulcer Bess. . — Pyrethrum DC. Anaphalis margaritacea (L.) Bentham et Hooker Anthemis Cota L. 29 Anthemis Cotula L. *— nobilis L. — — var. flosculosa Pers. — tinctoria L. *— Triumfettii (All.) DC. Aposeris foetida (L.) Less. Arctium Lappa L. — minus (Hill) Bernh. — tomentosum Miller Arnica longifolia Eaton — montana L. Aronicum: vide Doronicum Artemisia Absinthium L. — Dracunculus L. — vulgaris L. *Aster albus (Nutt.) Eaton et Wright (A. ptarmicoides Torrey et Gray) alpinus L. Amellus L. caucasicus Willd. humilis Willd. longifolius Lam. Linosyris (L.) Bernh. macrophyllus L. nov& anglie L. novi belgii L. salignus Willd. *— sedifolius L. (A. acer L.) var. affinis (Rouy) Thell. subceerulescens Hort. versicolor Willd. Baccharis halimifolia L. Bellis integrifolia Michx. Bellium bellidioides L. — crassifolium Moris Berkheya Adlami Hooker Bidens leucanthus Willd. — tripartitus L. Brachycome iberidifolia Bentham Buphthalmum salicifolium L. — speciosum Schreber Calendula arvensis L. — officinalis L. Callistephus chinensis (L.) Nees — — fl. pl. „Victoria“ Hort. Carduus acanthoides L. — crispus L. Carduus nutans L. Carlina acaulis L. — — var. stenphylla Rota (C. longifolia Rchb.) — vulgaris L. *Carthamus lanatus L. — tinctorius L. Catanandhe ceerulea L. Centaurea Calcitrapa L. — Centaurium L. Cyanus L. — Jacea L. melitensis L. montana L. Rhaponticum L. Scabiosa L. solstitialis L. *— sordida Willd. Chrysanthemum atratum L. — carinatum Schousbe caucasicum (Willd.) Pers. coronarium L. corymbosum L. inodorum L. Leucanthemum L. Myconis L. Parthenium (L.) Bernh. — segetum L. Chrysocoma Coma aurea L. Cicerbita alpina (L.) Wallr. *— Plumieri (L.) Kirschleger Cichorium Intybus L. Cineraria hybrida Willd.: vide Senecio Cirsium acaule (L.) Weber — acaule X oleraceum canum (L.) All. cynaroides (Lam.) Sprengel diacanthum (Labill.) Boiss. eriophorum (L.) Scop. lanceolatum (L.) Hill oleraceum (L.) Scop. — > tuberosum spinosissimum (L.) Scop. Cnicus -benedictus L. Coreopsis coronata Hooker — grandiflora Nutt. — tinctoria Nutt. * * 30 *Crepis alpina L. — aurea (L.) Cass. — biennis L. * — blattarioides (L.) Vill. — Frelichiana DC. — pulchra L. — sibirica L. *— tectorum L. — vesicaria L. ssp. taraxacifolia (Thuill.) Thell. Cryptostemma Calendula (L.) Cynara Cardunculus L. [Druce — Scolymus L. Dahlia pinnata Cav. (D. variabilis Hort.) — — var. hybr. Hort. Dimorphotheca aurantiaca DC. — pluvialis (L.) Mönch Doronicum carpetanum Boiss. et — macrophyllum Fischer [Reuter Echinacea purpurea Mönch Ecdinops humilis Marsch. Bieb. — niveus Wall. — Ritro L. — spharocephalus L. Erigeron acer L — — ssp. drebachiensis (O.F. Müller). — alpinus L. — var grandiflorus (Hoppe) annuus (L.) Pers. [Brig. aurantiacus Regel *_ canadensis L. — caucasicus Steven — glandulosus Hegetschw. * Karwinskianus DC. var. mucronatus (DC.) Ascherson puldellus DC. * — speciosus DC. — var. superbus Hort. — uniflorus L. Eupatorium cannabinum L. *Felicia amelloides (L.) Voss (Aster rotundifolius Thunb.) — tenella (L.) Nees Filago germanica L. *Flaveria trinervia (Sprengel) Mohr (F. repanda Lagasca) *Gaillardia aristata Pursh f. grandiflora Hort. *— pulcella Fouger. *Galinsoga parviflora Cav. Gnaphalium luteoalbum L. — undulatum L. *Guizotia abyssinica (L.) Cass. *Hedypnois cretica (L.) Willd. Helenium autumnale L. Helianthus annuus L. *Helichrysum bracteatum ÄAndr. —- saxatile Moris — Stoeechas (L.) DC. *Heliopsishelianthoides (L.)Sweet (H. levis Pers.) Helipterum Manglesii F. v. Müller — roseum (Hooker) Bentham Hieracium alpinum L. — amplexicaule L. — — ssp. pseudoligusticum aurantiacum L. [(Gremli) — ssp. auropurpureum N. P. aurantiacum X furcatum Auricula L. em Lam. et DC. bupleuroides Gmelin canadense Michx, cymosum L. foliosum W. et K. levigatum Willd. murorum L. em. Hudson — ssp. prasiophaum (A.-T.) nigrescens Willd. phlomoides Frel. pulmonarioides Vill. sabaudum L. ssp. autumnale (Griseb.) — ssp. vagum (Jordan) | saxifragum Fries tomentosum L. (H. lanalıum [L.] Vill. umbellatum L. urticaceum A.-T. villosum L. virosum Pallas viscosum A.-T. vulgatum Fr. Zizianum Tausch *Hyoseris radiata L. 31 *Hypoceeris glabra L. — radicata L. — uniflora Vill. *Inula bifrons L. — grandiflora Willd. Helenium L. hirta L. macrocephala Boiss. et Kotschy. montana L. squarrosa (L.) Bernh. *Jurinea alata (Willd.) Cass. Lactuca perennis L. — Serriola L. — tatarica (L.) C. A. Meyer. — virosa L. Lapsana communis L. Leontodon autumnalis L. “ — hispidus L. — — var. glabratus (Koch) Bischoff (L. hastilis L.) Leontopodium alpinum Cass. — himalayanum DC. — japonicum Mig. — leontopodioides (Willd.) Beauverd (/. sibiricum Cass.) Liatris spicata (L.) Willd. *Madia sativa Molina Matricaria Chamomilla L. *— suaveolens (Pursh) Buchenau *Melampodium divaricatum DC. *— perfoliatum H. B. K. *— rhomboideum (Lam.) DC. Moscharia pinnatifida Ruiz et Pavon Mulgedium: vide Cicerbita. Onopordum Acanthium L. *— tauricum Willd. Othonna crassifolia Harvey Petasites albus (L.) Gärtner Picris hieracioides L. Pulicaria dysenterica (L.) Bernh. Rhagadiolus stellatus (L.) Gärtner Rhaponticum pulchrum Fischer Rudbeckia amplexicaulis Vahl — laciniata L. — speciosa Wender. Santolina incana Hort. Scorzonera austriaca Willd. Scorzonera hispanica L. — Jacquiniana Boiss. Senecio adonidifolius Loisel. zgyptius L. alpinus (L.) Scop. — x Jacobaza artemisiifolius Pers. *— Cineraria DC. *— Doria L erucifolius L. Fuchsii Gmelin Ghiesbreghtii Hort. hybridus (Willd.) Hort. Jacobza L. paludosus L. rupester W. et Kit. (S. nebrodensis auct.) viscosus L. Wilsonianus Hemsley Serratula tinctoria L. Siegesbecia orientalis L. Silphium perfoliatum L. Silybum Marianum (L.) Gärtner Solidago canadensis L. — cf. neglecta Torrey et Gray — Virga-aurea L. Sondus arvensis L. — asper (L.) Hill 32 Sondus oleraceus L. em Gouan Spilanthes oleracea L. Tagetes erectus L. — var. Prince of Orange Hort. patulus L. — — f. nanus Hort. — signatus Bartl. — var. pumilus Hort. Tanacetum vulgare L. Taraxacum officinale Weber — — ssp. paludosum (Scop.) Scinz et Keller *Tolpis barbata (L.) Gärtner Tragopogon porrifolius L. ® pratensis L. ssp. orientalis (L.) Tussilago Farfara L Vernonianoveboracensis(L.)Willd. *Xanthium echinatum Murray (X. italicum Moretti) — orientale L. — spinosum L. — strumarium L. *Xeranthemum cylindraceum Sibth. et Sm. *Zinnia elegans Jacg. *— Haageana Regel — pauciflora L. * Samenbestellungen, welche nach dem 15. Februar 1922 einlaufen, können nicht berücksichtigt werden. Les listes des graines demandees devront &tre envoyees a la Direction du jardin botanique A Zurich (Suisse) avant le 15 fevrier 1922. Selections, marked on the catalogue, and with clear indication of the name of the institution for which they are desired, should be sent to the Director of the Botanical Garden, Zurich (Switzerland) before the 15th of february 1922. Zürich, 15. Dezember 1921. Dr. Hans Schinz, Professor, Direktor. Dr. A. Thellung, Alfred Holland, Dr. J. Bär, Assistent. Obergärtner. Kustos. Z. P. Z.Xll.21. — 200 Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich. (XCIV.) Der Botanische Garten und das Botanische Museum der Universität Zurich in den Jahren 1920 und 1921 © Gebr. Fretz A.G., Zürich 1922 DD U pw 10. Das Botanische Museum der Universität (im botanischen Garten) umfasst und sammelt: . Getrocknete (Herbar-) Pflanzen (eingeschlossen Süss- und Meerwasseralgen, Pilze, Flechten, Moose usw.): a) des Kantons Zürich, b) der Schweiz, c) Europas und der sämtlichen übrigen Kontinente. . Früchte und Samen, Pflanzenstoffe in ursprünglichem und verarbeitetem Zustande, Zwischen- und Endprodukte der Ver- arbeitung. . Pflanzliche Produkte aller Art und aller Länder. . Pflanzliche Missbildungen, abnorm gebaute Hölzer. . Getreidearten und weitere Kulturpflanzen. . Prähistorische Samen, Früchte, Hölzer, Gewebe und wei- tere Gegenstände pflanzlicher Herkunft. . Literatur botanischen und gärtnerischen Inhaltes. . Abbildungen von Pflanzen, von Landschaften, der Verarbei- tungsweise pflanzlicher Rohstoffe, Ansichtskarten mit Land- schafts- oder Pflanzenbildern. . Autographen und Porträts von Botanikern und Pflanzen- sammlern des In- und Auslandes. Mikroskopische Präparate. Siehe Seite 4 des Umschlages. Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich. (XCIV.) Der Botanische Garten und das Botanische Museum der Universität Zurich in den Jahren 1920 und 1921 © Gebr. Fretz A.G., Zürich 1922 ar IT. u we L) . Eee u Le. “ ’ h ‘ * - ans r%7 x en R: Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich. (XCIV.) Der botanische Garten und das botanische Museum der Universität Zurich in den Jahren 1920 und 1921. A. Botanischer Garten a) Personalveränderungen: An die Stelle des auf den 31. März 1921 zurückgetretenen Obergärtners Paul Pajona von Neuenburg ist Alfred Holland von Zürich getreten. b) Ausstellungen: Die Preise der Brennstoffmaterialien verunmöglichten im einen wie im andern Jahre eine Beheizung des temporären Wasserpflanzenhauses; die dort im Sommer untergebrachten tropischen Wasserpflanzen haben es daher auch nicht zur vollen Entwicklung gebracht und wir haben dar- auf verzichten müssen, das Publikum zum Besuche dieser Ver- anstaltung einzuladen. Dagegen hat im Herbst der beiden Be- richtsjahre eine Chrysanthemum-Schau, in der wir nach Mög- lichkeit die Neuheiten auf diesem Gebiete zu zeigen trachteten, stattgefunden, die an einzelnen Tagen von bis zu 300 Personen besucht wurde. Nach Schluss der Ausstellung 1921 stellten wir die abgeschnittenen «Blumen» der Verwaltung des Kantons- spitals zur Ausschmückung der Krankenzimmer zur Verfügung und erfreuten auch einige private Altersasyle damit; 1920 hatten wir von einer solchen Verwendung ausnahmsweise absehen müssen, da das Abblühen allzurasch erfolgt war. c) Rechberggarten: Das dortige Gewächshaus diente wäh- rend des Sommers zur Unterbringung von aus dem Botanischen Garten dorthin übergeführten Topfpflanzen, die dann im Winter, da das Rechberg-Gewächshaus mangels Brennstoffs nicht ge- TER heizt wurde, wieder in den Botanischen Garten verbracht wur- den. Die infolge anhaltenden Schneedruckes usw. defekt ge- wordene Thujahecke längs des Künstlergässchens ist durch das städtische Gartenbauamt durch eine Hainbuchenhecke ersetzt worden. h Von der Versendung einer Tauschliste lebender Pflanzen haben wir Abstand genommen. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben uns die Vermutung nahegelegt, dass entweder die ausserordentlich hohen Frachtkosten den Austausch verunmög- lichen oder dass bei der grossen Mehrzahl unserer Schwester- institute das Interesse erlahmt ist. In den allermeisten Fällen wurde der Empfang unserer Tauschliste nicht einmal bestätigt. Wir ziehen es daher vor, unserseits nun auch zurückhaltend zu sein und abzuwarten, ob sich das Bedürfnis nach Austausch nicht wieder geltend macht. Pflanzendiebstähle sind im Jahre 1921 keine zu verzeichnen gewesen, wohl ist aber ein solcher 1920 vorgekommen und ist für uns höchst empfindlicher Art gewesen. Es handelte sich um sehr seltene Sukkulenten aus Südwestafrika, die wir un- mittelbar vor deren Entwendung bekommen hatten und die da- her äusserlich noch höchst unscheinbar waren. Der Dieb, der sie uns entwendet hat, muss somit der Zunft der Kenner an- gehören. d) Die Aufsichtskommission des Botanischen Gartens und Museums hat in den. beiden Berichtsjahren zusammen drei Sitzungen abgehalten zur Abnahme der Jahresrechnungen, der Jahresberichte und zwecks Revision des Besoldungsregulativs für die Angestellten des Botanischen Gartens und Museums, sowie der Instruktion für den Obergärtner. Die Mitglieder der Aufsichtskommission haben in beiden Berichtsjahren je fünf Inspektionsbesuche ausgeführt. e) Die Erwerbungen des Botanischen Gartens waren im wesentlichen folgende: I. Lebende Pflanzen, Zwiebeln und Knollen. 1920: 194, 1921: 414 (1918/19: 576) Nummern und zwar: a) Durch Kauf von Handels- und Privatgärten. b) Durch Tausch von folgenden botanischen Gärten und Privatpersonen: Bern, Dresden, Genf, Göteburg, Kew, Kopenhagen, La Mor- tola, Lausanne, Stadtgärtnerei Zürich, Dr. Fred Bedford in York (England). c) Durch Geschenk von nachstehend genannten Privat- personen: Dr. J. Bär, Zürich 8; A. Blatter, Handelsgärtner, Zürich 7; J. Boner, Zürich 3; J. Bosshardt, Zürich 6; Dr. G. von Büren, Bern; Albert Däniker, cand. phil., Küsnacht (Z.); Fräulein Karsje Derks, Klosters; A. Dreyer, Obergärtner, Zürich 7; Paul Eberhard, Zürich 4; Werner Fisch, Gärtner, Zürich 7; Bruno Fischer, Gärtner, Zürich 1; Prof. Dr. Ed. Fischer, Bern; A. Hakios, Primarlehrer, Zürich 7; G. Harlacher, Gärtner, Zürich 7; Fräulein Marie Hegnauer, Aarau; A. Holland, Ober- gärtner, Zürich 3; Fräulein Elise Hunziker, Aarau; A. Hüssy, Handelsgärtner, Zürich 8; Otto Irminger, Zürich 1; Edw. Kenner jun., Zürich 7; Albert Koller, dipl. Fachlehrer, Gais; Frau Krämer, Steckborn; Ernst Mollet, Handelsgärtner, Kilchberg; Eduard Müller, Walenstadtberg; Dr. Max Oettli, Glarisegg bei Steckborn; Ulrico Olbrecht, Guatemala City; E. Pfenninger, Zürich 6; M. Saint-Yves, Nizza; Fräulein Anna Scheffer, stud. med., Kilchberg; Prof. Dr. Hans Schinz, Zürich 8; Fräulein Julie Schinz, Lehrerin, Zürich 8; Paul Schmidt, Gärtner, Küsnacht (Z.); C. E. Snype, Gretna (U.S. A.); Prof. Dr. J. Strohl, Zürich 7; E. Sulger-Buel, Rheineck; Dr. W. Sussdorf, Zürich 6; Dr. A. Thel- lung, Zürich 7; Fräulein Anna Thurnheer, dipl. Fachlehrerin, Wohlen; R. Tschudi, Lehrer, Laupen-Wald; Stadtforstmeister C. Tuchschmid, Sihlwald; Alban Voigt, Lugano; Dr. med. A. Wedekind, Zürich 8; P. Amandus Wiprächtiger, Luzern. TI. Sameneingang: 1920: 5268, 1921: 5339 (1918/19: 7222) Prisen auf dem Wege des üblichen Tauschverkehrs mit 1920: 66, 1921: 84 (1918/19 mit 82) Botanischen Gärten und geschenk- weise seitens nachstehender Privatpersonen: L. Ccoana, Zürich 3; Prof. Dermougin, Hauterive-Grange neuve pres Fribourg; Ernst Ehnick, Bjorna (Sachsen); Land- schaftsgärtner Gelpke, Küsnacht b. Zürich; Friedrich Günthert, Oberegg; Prof. August Heyer, Lachen-Vonwil; A. Hollarıd, Ober- gärtner, Zürich 3; Fräulein Alice Rohrer, Sekundarlehrerin, Zürich 1; Fritz Romang, stud. med., Zürich 7; Prof. Dr. Hans Schinz, Zürich 8; Otto Schoch, Zürich 7; Prof. Dr. C. Schröter, De Ev Zürich 7; W. Steiner, Bangkok (Siam); Rob. Stutz, Bäretswil; Dr. E. Suter; Wohlen; Sir Arnold Theiler, Dr., Vrybourg (Süd- afrika); Adolf Winter, Zürich 8; A. Wyssmann, Zürich 6. Abgegeben wurden: 1. Lebende Pflanzen: 1920: 29, 1921: 63 (1918/19: 327) Nummern lebende Pflanzen an 1920: 6, 1921: 13 (1918/19: 23) botanische Gärten, Handelsgärtnereien und Privatpersonen. 2. Samenausgang: 1920: 9704, 1921: 7993 (1918/19: 12 635) Prisen an botanische Gärten, Handelsgärtnereien und an Privat- personen. Die biologisch-morphologischen Anlagen, das System und die Gewächshäuser des Botanischen Gartens sind zu Unterrichts- zwecken 1920 und 1921 von je 22 städtischen und kantonalen Schulen und in beiden Berichtsjahren zusammen von 15 ausser- kantonalen und Privatschulen besucht worden. Gesamtzahl der Schüler und Schülerinnen 1920: 844, 1921: 938. Die Zahl der für den Besuch der zeitweilig abgesperrten Partien des Gartens und der Gewächshäuser ausgestellten Tageskarten bezifferte sich 1920 auf 222, 1921 auf 141 (1918: 156, 1919: 201), die der Semester- und Jahreskarten 1920 auf 236, 1921 auf 150 (1918: 264, 1919: 319); Tages- wie Semester- und Jahreskarten werden unentgeltlich abgegeben. Pilzkontrolle: Das Botanische Museum hat sich auch in diesen beiden Berichtsjahren auf Ansuchen des Vorstandes des städtischen Gesundheitswesens wiederum dieser Aufgabe unter- zogen. Die Marktkontrolle hat insofern eine Erweiterung er- fahren, als nun auch der städtische Markt auf dem Helvetia- platz in Zürich 4 in den Aufgabenkreis einbezogen worden ist. Die Pilzsaison 1920 muss, im Gegensatz zu ihren beiden unmittelbaren Vorgängerinnen, als ungewöhnlich reich bezeich- net werden. Schon die üblichen Frühjahrspilze (Morcheln, Becherlinge) erschienen in aussergewöhnlich grossen Mengen (Morchella esculenta 223 kg, Peziza coronaria 13 kg), und auch andere geschätzte Speisepilze wurden in zuvor kaum je da- sewesenen Quantitäten aufgeführt: 10528 kg Eierschwämme 1178 kg Steinpilze, 192 kg Schaf-Champignons. Dagegen liess die Qualität vieler Speiseschwämme, besonders des Steinpilzes, viel zu wünschen übrig. Wir glauben es auf Grund eigener Er- A el fahrungen den Pilzverkäufern gerne, dass sie nur den kleinsten Teil der im Walde angetroffenen Exemplare sammelwürdig befanden und ernten konnten, und dass ihnen gleichwohl über Nacht noch (zufolge der feuchtwarmen Witterung) ein grosser Teil der Ausbeute wegen der aussergewöhnlich geringen Halt- barkeit zugrunde ging und nicht zu Markte gebracht werden konnte; trotz dieser vorangegangenen Dezimierung musste an- lässlich der Marktkontrolle häufig nochmals ein grosser Teil — bis zu 50 und mehr Prozent — der Ware wegen Madigkeit oder anderweitig verdorbenen Zustandes vernichtet werden. Der starken Auffuhr und dem grossen Angebot entsprach ein beträchtliches Sinken der Preise gegenüber den Vorjahren: der Eierschwamm hielt sich längere Zeit auf der Höhe von Fr. 2.— pro Kilo, der Steinpilz auf Fr. 4.—, der Champignon auf Fr. 9.—. Die Pilzsaison 1921 kennzeichnet sich durch einen sehr un- regelmässigen Verlauf und durch abnorme Mengenverhältnisse im Auftreten einzelner Pilzarten. Die Saison gliederte sich so- zusagen in zwei fast getrennte Abschnitte. Nachdem der Pilz- markt am 15. April seinen Anfang genommen und sich ziemlich normal entwickelt hatte, sank Anfang August die Auffuhr fast auf den Nullpunkt (9. August: 3 Scheine; 1920 am 10. August: 110, 1919 am 8. August: 147), um dann, nach erfolgtem Witte- rungsumschlag, rasch einen noch nie dagewesenen Aufschwung zu nehmen: das Maximum der an einem Markttage ausgestell- ten Kontrollscheine (seit dem Bestehen der Kontrolle) fällt auf den 20. September mit der Zahl 349 (für 56 Pilzarten). Die nach Ablauf der Trockenzeit einsetzenden Regenfälle liessen den bei uns sonst seltenen Steinpilz allenthalben in nie ge- sehenen Mengen auftreten (2. September: 878 kg, 45 Scheine; 6. September: 602 kg, 37 Scheine; 9. September: 341 kg, 31 Scheine). Eine ähnliche Erscheinung bot der Feldcham- pignon. Zufolge dieses Massenangebotes sanken die Preise der beiden letzterwähnten, sonst so gesuchten und teuer bezahlten, feinen Speisepilze auf ungewohnt niedrige Beträge: für den Steinpilz (beste Qualität) auf Fr. 1.30 pro Kilo, für den Cham- pignon auf Fr. 3.—, während der «gemeine» Eierschwamm gleichzeitig Fr. 5.— erzielte. Andererseits versagten andere, a bei feuchter Sommerwitterung ihre üppigste Entwicklung fin- dende Pilzarten während kürzerer oder längerer Zeit fast völlig, so der Eierschwamm, der nach einem ersten Maximum des Auf- tretens (zu Anfang Juli) plötzlich stark zurückging (12. Aug.: 0) und sich erst nach dem Einsetzen der Herbstregen wieder er- holte. 1920 wurden total 5031, 1921 total 4465 (1918/19: 8620) Scheine an 105 (1920), 120 (1921) (1918/19: an je 104) Markt- tagen ausgestellt. Die Höchstzahl der an einem Markttage aus- gestellten Scheine war 1920: 179 am 7. September, 1921: 349 am 20. September (1918: 306 am 4. Oktober; 1919: 188 am 10. Oktober), die sich 1920 auf 49, 1921 auf 56 (1918 und 1919 auf je 49) Arten verteilten. Die Höchstzahl an Scheinen beanspruchte 1920 der Eier- schwamm (Cantharellus cibarius Fr.) mit 784 Scheinen, dann folgte der Steinpilz (Boletus bulbosus Schaeff.) mit 441, der Rothaut-Röhrling (Boletus rufus Schaeff.) mit 339, der Stoppel- pilz (Hydnum repandum L.) mit 280, der Schaf-Champignon (Psalliota arvensis Schaeff.) mit 216 Scheinen. Die Pilzsaison nahm 1920 ihren Anfang am 30. März mit Speisemorcheln, 1921 am 15. April mit Speisemorcheln (1918 am 16. April mit Speisemorcheln, 1919 am 25. April mit Blasen- becherlingen und Speisemorcheln). Die letzten Pilze erschienen auf dem Pilzmarkt 1920 am 19. November (Trompeten-Pfiffer- linge, Totentrompeten und gelbliche Kraterellen), 1921 am 9. Dezember (Trompeten-Pfifferlinge und Birnen-Stäublinge) (1918: 17. Dezember Trompeten-Pfifferlinge, 1919: 2. Dezember Trompeten-Pfifferlinge). Die im Verlaufe der beiden Berichtsjahre im Botanischen Museum ausgeführten Untersuchungen, 1920: 334, 1921: 324 (1918: 713; 1919: 193), betreffen 155 (1918/19: 178) Pilzarten. Die Quantität der auf den Markt gebrachten Speise- schwämme belief sich 1920 auf zirka 16369 kg, 1921 auf zirka 11 873,5 (1918: auf 10 823 kg, 1919: auf 5417 kg); diese Quan- titäten verteilen sich 1920 auf 111, 1921 auf 131 (1918: auf 94, 1919: auf 111) Arten und zwar partizipierten hieran 1920 und 1921 nachfolgende Arten in erster Linie: 1920: 1921: kg kg Eierschwamm 10 528 4417 Steinpilz 1178 3 867,5 Stoppelpilz 527 198 Rothaut-Röhrling 522 111 Totentrompete 394 393,9 Die 1920 auf den Markt gebrachten Schwämme repräsen- tierten, bei Berücksichtigung der Durchschnittspreise, einen Wert von Fr. 30 154.20, die des Jahres 1921 einen solchen von Fr. 37 943.70 (1918: Fr. 25 417.05, 1919: Fr. 21 669.25). Anlässlich der Marktbesuche werden jeweilen an Ort und Stelle allfällig vorhandene giftige, verdächtige, ungeniessbare oder wurmstichige, wie auch schlampige und unsauber aus- sehende Pilze vernichtet. Von ab und zu auf dem Wochenmarkt erscheinenden Giftpilzen seien erwähnt: Entoloma lividum Bull. (Riesen-Röthling), Amanita pantherina DC. (Pantherschwamm), Amanita muscaria L. (Fliegenschwamm), Amanita phalloides Fr. (Grüner Knollenblätterschwamm), Amanita mappa Batsch (gelber Knollenblätterschwamm, jeweilen verwechselt mit dem Schaf-Champignon und unter diesem Namen feilgeboten), Amanita verna Fr. (klebriger Wulstling, gleichfalls unter Champignons in einem und demselben Korb), Tricholoma tigrinum Schaeff. (Tränender Ritterling); beanstandet, d. h. nicht zum Verkauf zugelassen und daher vernichtet wurden jeweilen: Amanita strobiliformis Vitt. (Fransiger Wulstling) wegen dessen Ähn- lichkeit mit einer weissen Abart des Knollenblätterschwammes, Amanita spissa Fr. (Ganzgrauer Wulstling) und Amanita vagi- nata Bull. (Ringloser Wulstling), weil dem Pantherpilz (giftig) zu ähnlich, Helvella crispa Bull. (Herbst-Lorchel) und Helvella elastica Bull. (Elastische Lorchel), weil nur in abgebrühtem Zustand geniessbar. Die bestellte Kontrolle hat mitunter auch mit allerlei Kniffen zu rechnen, wie folgender, unseren Protokollen ent- nommener Fall beweist. Am 20. September 1921 hatte Pilz- verkäufer L. Steinpilze zum Verkauf auf den Markt gebracht, unter die er Exemplare des Gallen-Röhrlings (Boletus felleus Bull. — Tylopilus felleus Bull.) gemischt hatte. Der Gallen- Röhrling ist seiner Bitterkeit wegen total ungeniessbar, eine Beimischung zu einem Gericht von Steinpilzen macht dieses un- geniessbar. L. wurde vom kontrollierenden Beamten des Bota- nischen Museums auf die Unterschiede der beiden Arten, be- sonders auf die dunkle (schwarzbräunlich-körnige) Netzzeich- nung am Stiele des Gallen-Röhrlings aufmerksam gemacht. Die Folge dieser Belehrung war, dass L. acht Tage später die Gallen- Röhrlinge mit fein säuberlich abgeschabten Stielen unter die Steinpilze gemischt zu Markt brachte! in der allerdings falschen Hoffnung, dass sie so der Kontrolle entgehen würden. Vergiftungen, bewirkt durch auf dem städtischen Pilzmarkt gekaufte oder im Botanischen Museum kontrollierte Schwämme sind weder den Behörden noch uns zur Kenntnis gekommen und dürften wohl überhaupt nicht vorgekommen sein, dagegen sind im Verlaufe der beiden Berichtsjahre verschiedene Ver- giftungsfälle bekannt geworden, bei denen es sich ausschliess- lich um unkontrollierte, selbstgesammelte oder von einem Hau- sierer erworbene Ware handelte. Wir werden hierüber, soweit uns die Akten zugänglich gemacht wurden, an anderer Stelle (Vierteljahrsschrift Naturf. Ges. Zürich LXVII [1922] berichten. An den zu unserer Kenntnis gelangten Vergiftungsvor- kommnissen waren beteiligt: zweimal Tricholoma tigrinum Schaeff. (einberichtet von den Herren Dr. 0. Fiertz, Zürich 8 und Dr. F. Thellung, Winterthur), einmal Amanita pantherina DC. (einberichtet von Dr. F. Thellung, Winterthur), und zweimal Amanita muscaria L. (einberichtet von der Medizinischen Klinik des Kantonsspitals Zürich). Früher oder später werden die städtischen Gesundheits- behörden auch dazu kommen, ihr Augenmerk dem Verkauf ge- trockneter Schwämme zuwenden zu müssen. Wir haben es unserseits bis anhin ablehnen müssen, solche zu begutachten. Da die getrocknete Ware ausnahmslos zerschnitten vorgewiesen wird, zum Teil nur aus Pilzstielen besteht und vielfach sichtlich aus verschiedenen Pilzarten besteht, ist es uns unmöglich, mit Sicherheit die geschrumpften und verfärbten Schnitten auf ihre Artzugehörigkeit bestimmen zu können. In Deutsch-Österreich ist der Verkauf getrockneter Pilze durch eine Verordnung vom 9. Juli 1921 geregelt. Wie der «Pilz- und Kräuterfreund», Be er 5. Jahrgang (1921), 145, berichtet, wird dort durch die ange- zogene Verordnung der Handel mit Pilzen im geschnittenen und getrockneten Zustand, ausgenommen Herrenpilz, Morchel, Trüffel und Champignons, verboten; jede der genannten aus- genommenen Arten darf nur für sich geschnitten und getrocknet, und zwar nur so feilgeboten werden, dass die Pilze noch er- kennbar sind. Pilzstiele allein dürfen nicht feilgehalten werden. Diese zeitgemässe Verordnung dürfte zweifelsohne das Gute im Gefolge haben, dass der Käufer weniger übervorteilt wird; für unsere Verhältnisse würde man voraussichtlich eine etwas andere Auswahl der zugelassenen Arten treffen. Wir haben in unsern früheren Jahresberichten immer und immer wieder nachdrücklich auf die Giftigkeit und die verhält- nismässig häufigen Vergiftungsfälle, bewirkt durch den Genuss des Knollenblätterschwammes, hingewiesen und tun dies auch jetzt wieder. Um den Pilzfreund in den Stand zu setzen, jeder- zeit rasch und mit einiger Sicherheit feststellen zu können, ob er es mit dem tötlichen Knollenblätterschwamm (Sammelname) oder mit dem wohlschmeckenden Champignon, mit dem er von den Speiseschwämmen wohl allein verwechselt werden kann, zu tun hat, stellen wir hier neuerdings die auffallendsten Unter- scheidungsmerkmale zusammen: Champignon Knollenblätterschwamm Geruch: angenehm, mandelnuss-oder unangenehm, ähnlich einer anisartig frisch durchschnittenen, rohen Kartoffel, zum Teil süsslich Oberhaut des ziemlich derb, ohne Fetzen dünn, häufig mit Fetzen der Hutes: einer äusseren Hülle äusseren Hülle besetzt, die aber bei Regen leicht ab- gewaschen werden Fleisch: ziemlich dick beim Wiesen- sehr dünn (unzuverlässi- od. Feldehampignon (Psal- ges Merkmal) liota campestris), ziemlich dünn dagegen beim Schaf- champignon (Psalliota ar- vensis) Blätter auf der zuerst weiss, später rosarot bleibend weiss Unterseite: bis schwarz Sporen: purpurbraun bis schwarz weiss BEINEN 1 2 Champignon Knollenblätterschwamm Stiel: gedrungen, starr u. brüchig, schlank, biegsam, über dem wenig biegsam, am Grunde Ring fein eingedrückt schwach verdickt oder ab- längsliniert, am Grunde mit gestutzt gerandet dicker berandeter Knolle (Amanita Mappa) oder in einer Scheide steckend (Amanita phalloides) Scheide: fehlend bei Amanita phalloides vor- (Fig. 2, v) handen, bei Amanita Mappa sehr hinfällig, an deren Stelle die Knolle oben be- randet Ring: meist derbhäutig, dauerhaft zarthäutig, dünn, bei Berüh- (Fig. 2, b) (doch trifft man gelegent- rung oftam Finger haftend lich auch ringlose Exem- plare an) Handelt es sich um erwachsene Exemplare, dann ist die Erkennung kinderleicht, da nur die Blätter des Champignons dunkel gefärbt sind; sind aber die Exemplare noch jung, ist vielleicht die Hülle noch teilweise geschlossen, dann sind auch die Blätter des Champignons weiss, gleich denen des Knollen- blätterschwammes, und wer sich dann nicht auf die Feststellung des Geruches verlassen kann oder will, der verzichtet am besten auf den Genuss. Einen besseren Rat vermögen wir nicht zu geben. Nicht eindringlich genug kann vor dem Genuss des Panther- pilzes, der leider von einer Anzahl der gebräuchlichsten Pilz- bücher als (nach Abziehen der Oberhaut) essbar bezeichnet wird, gewarnt werden. «Pantherpilz» ist eine Sammelbezeich- nung, die mehrere, einander recht ähnliche, aber botanisch unter- scheidbare und hinsichtlich ihrer Giftigkeit recht verschiedene Arten umfasst. Der echte Pantherpilz (Amanita pantherina) ist ganz zweifelsohne giftig, wogegen z. B. der «Gedrungene» oder «Ganzgraue» Wulstling (Amanita spissa) (angeblich nur nach Abziehen der Oberhaut) ohne Schaden genossen werden kann. Hinsichtlich der Giftigkeit der Oberhaut des grauen Wulst- lings (A. spissa) gehen die Ansichten auseinander. Die Giftig- keit wird ihr abgesprochen von R. Kselik im Pilz- und Kräuter- freund V (1921), 143, und zwar wohl auf Grund von Kostver- suchen, auf Grund zuverlässiger Experimente von H. F. Stelzner in der Berliner klin. Wochenschrift (1918), 978. ee Angesichts der Schwierigkeit der Unterscheidung des Pantherpilzes von den ihm ähnlichen Arten empfiehlt es sich dringend, alle diese braungrauen oder schwarzbraunen Arten mit weissem oder grauem Fleisch und vorsichtshalber auch den essbaren Scheiden-Wulstling oder Streifling (Amanita vaginata) vom Genuss auszuschliessen; empfehlenswert ist nur der an seinem rötlichen Fleisch kenntliche Perlpilz (Amanita rubes- Schematische Zeichnung eines Hutpilzes mit Ring (b) und Scheide oder Manschette (v). — Fig. 1, junger Fruchtkörper, noch eingehüllt von der später (Fig. 2) als Scheide zurückbleibenden Volva. — Nach Guyenot in Bio- logiea II (1912), 298. cens). Der Sicherheit halber mag man letzteren häuten. Dem aber, der seiner Sache nicht sicher ist, dem empfehlen wir nach wie vor, allen Hutpilzen, die am Grunde des Stieles entweder eine Scheide (Manschette) besitzen oder am Grunde knollen- förmig verdickt sind, aus dem Wege zu gehen, bezw. solche stehen zu lassen; wenn ihm dann auch der Genuss des Perl- pilzes und noch einiger weiterer essbarer Pilze mit den er- wähnten Merkmalen entgeht, so ist dies immer noch einem Totenmahl vorzuziehen. Vergl. über die Frage des Pantherpilzes den «Pilz- und Kräuterfreund», 4. Jahrg. (1920/21), 129, 135, 250, 263. Wir warnen ausdrücklich vor dem Abstellen auf die leider trotz aller Warnungen und Erfahrungen immer und immer wieder praktizierten Erkennungsmittel, wie Kochen des Ge- richtes mit einem silbernen Löffel usw. Diese sogenannten FEr- kennungsmittel sind absolut wertlos, ja noch mehr, sie sind ge- radezu ausserordentlich gefährlich, weil das Nichtanlaufen des Löffels kein Indizium für die Harmlosigkeit des gekochten Schwammes ist. Wir warnen aber auch ausdrücklich die Schwammfreunde vor unfrischer, unsauberer, schlampiger, wurmstichiger Ware, denn auch sonst harmlose Schwämme können in diesem Zu- stande der Eiweisszersetzung sehr gefährlich sein. Also ge- sammelte oder gekaufte Schwämme nicht zwei, drei Tage liegen lassen, lieber sofort trocknen und trocken aufbewahren. Im übrigen verweisen wir auf die Ausführungen in unsern vorjährigen Jahresberichten. B. Botanisches Museum Erwerbungen: Abgesehen von den üblichen zahlreichen Eingängen, bestehend aus kleineren Herbarpartien, einzelnen Herbarnummern, Museumsgegenständen dieser und jener Art, Photographien, Landschaftsbildern, Büchern und Sonder- abdrücken aus Periodica, sind uns in den beiden Berichtsjahren eine Reihe überaus wertvoller umfangreicher Sammlungen schenkungsweise zugegangen, deren in erster Linie gedacht werden soll. Frau M. Vischer iin Meggen bei Luzern schenkte uns aus dem Nachlasse ihres verstorbenen Mannes, des Herrn Hans Rud. Vischer von Basel, 1910-1913 Studierender an der phil. Fakultät II unserer Universität, ein Herbar, bestehend aus 2533 Nummern (hiervon entfielen 1753 Nummern auf das Schweizerherbar; 780 Nummern bestanden zumeist aus Korsi- schen und überhaupt mediterranen Pflanzen). ee Von Madame AugusteCharpie*) in Malleray (Berner Jura) erhielten wir das von ihrem verstorbenen Manne hinter- lassene, 1180 Nummern zählende Herbar (hievon entfielen auf das Herb. gen. 29 Nummern, auf das Herb. Helv. 1145 Nummern, das Herb. Turic. 3, das Herb. cryptog. 2 und das Herb. teratolog. 1 Nummer). Das Herbar enthielt eine ziemlich vollständige Sammlung der Phanerogamen des Berner Juras in der Um- gebung von Malleray, ausserdem wertvolle Doubletten anderer Sammler (besonders von Lüscher und Probst) aus dem Jura und dem Seeland, sowie auch von Solothurner Adventivpflanzen. Die reichlich gesammelte Gattung Polygala ist teilweise von R. Chodat, die Rosen sind zum Teil von Gaillard revidiert. Herr Dr. med. St. Arnold in Zürich 5 schenkte uns sein 2357 Nummern (1947 Nummern hievon entfallen auf das Herb. Helv.) zählendes Herbar. Auf Veranlassung von Herrn Apotheker Th. Vogel in Zürich 8 überwies uns ein Studiengenosse des Berichterstatters, *) Auguste Charpie, geboren am 19. Dezember 1855 in Bevilard (Kt. Bern) als Sohn eines Kleinschmiedes, besuchte die Primarschule seines kleinen Heimatdörfchens, die Sekundarschule in Moutier und im Anschluss daran das Gymnasium in Lörrach, sich vorzugsweise dem Studium der alten Sprachen zuwendend. Eine schwere Erkrankung zwang den 19jährigen, vielversprechenden jungen Mann, seinen Lieblingsgedanken, sich bleibend höheren Studien widmen zu können, aufzugeben. Nach schweren inneren Kämpfen entschied er sich für den Handelsstand und liess sich in Malleray, im Berner-Jura, bleibend als Kaufmann nieder, einen Hausstand gründend, und ein Spezerei- und Kurzwarengeschäft eröffnend. Auguste Charpie ent- wickelte sich in der Folge zu einem vortrefflichen und überaus zuverlässi- gen Kenner der Flora seines Gebietes und ist als solcher schon seit einer Reihe von Jahren in stetem brieflichen Verkehr mit unserm botanischen Museum gestanden, uns häufig Seltenheiten unterbreitend, Rat holend oder solchen erteilend. Auguste Charpie, der von vorbildlicher Bescheidenheit war, genoss auch einen bedeutenden Ruf als Dialektforscher und hat in den jurassischen Periodica eine ganze Anzahl einschlägiger Notizen und Studien publiziert, desgleichen solche floristischen Charakters. Seine letzte bota- nische Publikation stammt aus dem Jahre 1914 und ist in den Actes Soc. jurassienne d’Emulation XXIII (1918) (1919), 32—40 erschienen: «Quelques mots sur la flore de la Cluse de Court». Biograph. Notizen von F. Jabas und A. Nussbaumer in Actes Soc. jurassienne d’Emulation XXIII (1918) -(1919), 147—151, bezw. 151—153, mit Bild. BR Herr Apotheker Heinrich Gretler sen. in Wetzikon ein 824 Nummern zählendes Herbar, das aus dem Nachlasse des verstorbenen Apothekers Loretz*) stammte. Es enthält be- sonders Pflanzen von Weinfelden und von Chur, ferner (aus der Schweiz) Doubletten von Ba(u)mberger, Christ, Christener, Krättli, Leresche, Rehsteiner, Schalch, Vulpius; aus dem Aus- land Exsikkaten von Grabmayr (Tirol), Hazslinsky (Ungarn), Huguenin (Westalpen), Hausmann (Tirol), Manganotti (Verona), Pavich (Slavonien), Vulpius, Wiener Tauschverein. (Zusammen- setzung: Herb. Gen. 246 Nummern, Herb. Helvet. 538, Herb. Turic. 36, Herb. atlant. 1, Gartenherbar 3 Nummern). Herr Dr. Leo Zürcher in Aarau überliess uns sein 996 Nummern (Herb. Gen. 4, Herb. Helvet. 641, Herb. Turic. 241, Gartenherbar 110 Nummern) zählendes Herbar. Aus dem Nachlasse von Fräulein Maria von Gugel- berg”**) erhielt das Museum durch gütige Vermittlung des Herrn Dr. JosiasBraun-Blanquet599 Nummern Leber- moose und 985 Laubmoose, eine ausserordentlich erfreuliche Bereicherung unserer Zellkryptogamensammlungen. Des weiteren sei des Herbariums Kelhofer gedacht, dessen bereits im Jahresbericht 1918/19 Erwähnung getan wor- den ist. Das ganze Herbar ist nun gesichtet, vergiftet und ge- klebt. Es umfasst 4673 Nummern, wovon 4569 Nummern fast *) Carl Friedrich Loretz von Chur, geboren am 14. Februar 1843 in Chur, gestorben am 2. Dezember 1911 in Zürich. Carl Friedrich Loretz ist 1870, sich um eine Apothekerkonzession bewerbend, nach Zürich gekommen. 1871 erhielt er diese und eröffnete noch im selben Jahre im Haus zum Giessfass am Rindermarkt in Zürich 1 die «Rindermarkt- apotheke», die er bis zu seinem Tode betrieben hat. Er war ein etwas ver- schlossener Charakter, der wenig Umgang mit den Kollegen hatte und es vorzog, in seinen Mußestunden die nähere und weitere Umgebung der Stadt zu durchstreifen, Pflanzen und Tiere zu sammeln. Später widmete er sich hauptsächlich dem Sammeln und Züchten von Macrolepidopteren und er- zielte hiebei namhafte Erfolge. Vergl. Mitt. Schweiz. entomol. Ges. XII und Soc. Entomol. XIX. **) Fräulein Maria Barbara Flandrina Gugelberg von Moos, ‘geboren am 6. Februar 1836 in Salenegg bei Mayenfeld, gestorben am 29. Oktober 1918. Nachruf im Bündner Monatsblatt Nr. 3 (1918). a ausschliesslich aus dem Kanton Schaffhausen und den Grenz- gebieten stammen. Damit und mit den zahlreichen weiteren Eingängen, die uns von anderer Seite inzwischen zugegangen sind und noch zugehen werden, ist der Kanton Schaffhausen in unserm Herbarium Helveticum ganz ausgezeichnet vertreten, so vollständig, wie wohl kaum in einem zweiten Museum. In- zwischen ist auch der aus dem Nachlasse von Professor Dr. Ernst Kelhofer im Manuskript hinterlassene und vom Botanischen Museum der Universität Zürich herausgegebene Florenkatalog des Kantons Schaffhausen (siehe Verzeichnis der in den Be- richtsjahren erschienenen Publikationen) dem Buchhandel über- geben worden. Herr Hans Fruhstorfer in Zürich 6 überwies uns eine 1057 Nummern zählende Pflanzensammlung; desgleichen Herr MartinNoack in Berlin, dem wir 1423 Herbarnummern zu verdanken haben. Weiteren Dank schulden wir den Herren Dr. Arnold Heim (zurzeit in Neu-Caledonien) für eine Sammlung Herbarpflanzen aus Neu-Caledonien, Herrn Walter Knecht für 841 Nummern Herbarpflanzen aus den Flumser- bergen, Herrn Dr. J. Michalski in Bern für 670 Nummern Herbarpflanzen aus der Schweiz, Herrn Eduard Müller in Walenstadtberg, unserm altbewährten Freund und Gönner, 463 Herbarpflanzen aus dem Kanton Neuenburg und von den Curfirsten, Herrn Zolldirektor F. W.v. Rautenfeld in San- tuao (China) für 257 Herbarpflanzen aus China, zahlreiche Mu- seumsgegenstände wie Drogen, Früchte und Samen, Frau Prof. Dr. F. Strohl-Moser in Zürich 7 für 251 Herbarpflanzen aus Algier und Marokko, Frau Eva Welti-Hug für eine 683 Nummern umfassende Sammlung Herbarpflanzen von den Balearen, Frau Lina Frei-Wolfensberger für ein von Herrn Rud. Wolfensberger um 1880 selbstverfertigtes Mikrotom, Herrn Dr. Albert Thellung für 530 Herbar-, zu einem Grossteil Adventivpflanzen. Besondere Erwähnung verdienen auch die zahlreichen Museumsbeiträge pilzlicher Natur seitens unseres Gönners Emil Nüesch in St. Gallen. Auf dem Wege des Ankaufes ist das für die Gebiete um Stein a. Rh., das St. Galler Rheintal und das Samnaun wertvolle BEE Herbar unseres verstorbenen Freundes Dr. C. Sulger- Buel*) in den Besitz unseres Museums übergegangen. Wie in den Vorjahren, so sind auch im Berichtsjahre wiederum bestimmte Gebiete unseres Landes systematisch durchforscht und ist die Ausbeute im Botanischen Museum de- poniert worden; so von unsern Praktikanten AlbertKoller (das Alpsteingebiet), Herbert Beger (das Schanfigg), Aure&le Graber (Creux du Van), Martin Noack (das Prättigau), Emil Schmid (das Urner-Reusstal), Fräulein Anna Thurnheer (die Reuss-Altwässer bei Bremgarten), Prof. Dr. Hans Schinz (das Oberhalbsteingebiet). Im Vorderparterre des Botanischen Gartens steht unter einem stattlichen Ahorn die Büste des 1841 verstorbenen Bota- nikers Augustin Pyramus de Candolle, im Herbarium Generale befindet sich die dessen Sohnes, Alphonse de Candolle (1806 bis 1893) und nun ist neuerdings noch die des Enkels des Erst- genannten, Casimir de Candolle (1836—1912), die wir der Güte der Madame Augustin de Candolle in Genf ver- danken, hinzugekommen. Wir haben sie im Sammlungssaal placiert. *) Dr. med. Conrad Sulger-Buel, geboren am 20. Januar 1864 in Stein a. Rh., hat sich 1883 am Gymnasium in Schaffhausen die Maturität erworben; er hat dann in der Folge in Zürich und Heidelberg Medizin studiert und hat 1888 in Zürich das medizinische Staatsexamen bestanden. Anfangs Februar 1840 hat sich unser Freund in Rheineck im Rheintal als Arzt niedergelassen und ist bis zu seinem Tode seiner Praxis treu geblieben. Dr. Sulger-Buel, eine durch und durch harmonische Natur, war ein aus- gezeichneter kritischer Pflanzenkenner, der sich besonders gerne mil «schwierigeren» Gattungen befasste. 1908 hat er im Jahrb. der St. Gallischen Naturwissensch. Ges. (1907), 76—88 «Beiträge zur Flora der Kantone Si. Gallen und Appenzell aus den Jahren 1890—1908» veröffentlicht und 1917 am selben Orte im 54. Bande des Jahrb. der Vereinsjahre 1914—1916 (S. 132—208) mit seinem Freunde Fr. Käser zusammen, eine «Flora des Samnaun». (Den Separaten dieser Publikation ist ein freies Blatt mit zwei auf die Hieracien bezüglichen Nachträgen und einer Korrektur eingelegt, die im Jahrbuche selbst im fortlaufenden Text noch Berücksichtigung ge- funden haben.) Am 7. November 1920 ist Dr. Conrad Sulger-Buel einem langen und schweren Leiden, das er mit philosophischer Ruhe ertragen hat, erlegen. EI 19 Unsere Bitte um Überlassung von Herbarien, kleinen oder grossen, der wir alljährlich in unserem Jahresbericht Ausdruck zu verleihen suchen, hat somit wiederum reichlich Frucht ge- tragen, und wir sprechen allen Gebern und Vermittlern unsern aufrichtigsten Dank aus. Noch immer gibt es aber nah und fern Pflanzensammlungen in Privatbesitz, die unbenützt daliegen, zwar sorgsam gehütet als Zeichen ehrlich- und wohlgemeinter Pietät und als Erinne- rungszeichen rastloser Tätigkeit des dahingeschiedenen Be- sitzers; sie gehen aber alle samt und sonders dem Zerfall ent- gegen, und im Hinblick auf dieses nicht zu vermeidende Schick- sal wagen wir es neuerdings, zu bitten, uns derartige Samm- lungen zuzuwenden. Hier im Museum sind sie für alle Zukunft gerettet und können nach jahrelanger Ruhe und Vergessenheit neuerdings belebend und belehrend wirken; für die Kenntnisse der allmählichen Veränderung einer Pflanzendecke, verursacht durch Bautätigkeit dieser oder jener Art usw., sind sie oft von unschätzbarem und durch mündliche oder schriftliche Über- lieferung nicht zu ersetzendem Werte. Und wenn der gegen- wärtige Besitzer einer solchen verstaubten Sammlung erst be- denkt, wieviel Liebe zur Arbeit einst auf das Zusammentragen, Bestimmen und Konservieren aller dieser Pflanzen verwendet worden sein mag, dann dürfte er sich selbst sagen, dass die Aufbewahrung in einem öffentlichen Museum dieser Arbeit würdiger ist als in irgend einer Kiste unterm Dach, der, wenn sie einst geöffnet wird, sich eine Staubwolke zerfressener Pflanzen entwindet. Wir wiederholen auch, was wir schon mehrfach gesagt haben: Wir sind jederzeit bereit, unsere Korrespondenten in ihren botanischen Studien und Forschungen in weitestgehender Weise zu unterstützen; wir sind auch bereit, uns eingesandte Pflanzen oder Pflanzenteile zu bestimmen und den Einsendern die Bestimmungen prompt mitzuteilen; wir verlangen aber, dass, wenn es sich um Bestimmung von Herbarpflanzen handelt, uns jeweilen ein vollständig etikettiertes Belegexemplar für unser Museum überlassen werde, also entweder das eingesandte Exemplar oder ein Duplikat. rag Ebenso übernehmen wir für unsere in der Sommerfrische weilenden bekannten und unbekannten Korrespondenten das Pressen in frischem Zustande eingesandter Pflanzen, bean- spruchen aber auch in diesem Falle ein etikettiertes Belegstück einer jeden Nummer für uns. Bitte das Etikettieren nicht zu unterlassen! Wir müssen an der Forderung eines etikettierten Be- leges unbedingt festhalten. Die Etiketten, aus nicht steifem Papier geschnitten, sollten die ungefähre Grösse 12/8 cm haben und nachstehende Angaben tragen (erforderliches Minimum!): Angabe, wo die Pflanze gefunden wurde, also die geo- graphische Ortsbezeichnung, und zwar so, dass der Fundort mit Hilfe einer Karte ermittelt werden kann (und zwar nicht ein- fach Zürich, sondern z. B. Zürich, am Ütliberg, bei der Station Waldegg), das Datum, den Namen des Sammlers; wer wirklich mit Verständnis sammelt, der notiert wohl auch noch den Stand- orts-Charakter, vielleicht sogar den Grad der Häufigkeit, sich hierfür einer Skala von 1—10 bedienend, wobei 1 sehr selten, 10 sehr häufig (weitaus dominierend) bezeichnet. Die Etikette würde also folgendermassen aussehen: Kentranthus angustifolius (Miller) DC. zerstreut in der Schutthalde des Creux du Van (Neuenburg) 13.2. II 1912 Hans Schinz. Und zwar sollen nun bei jeder Nummer zwei gleichlautende Etiketten liegen (sie brauchen selbstredend nicht gedruckt zu werden). Die eine davon behalten wir mit dem Belegexemplar zurück; die andere geht, versehen mit unserer Bestimmung und begleitet von dem zweiten Exemplar, an den Absender zurück. Museumseingänge. Zuwendungen verschiedener Art verdankt weiterhin das Botanische Museum folgenden Freunden und Gönnern: Den Herren: Robert Ackerschott-Soeters, Bern; Dr. Heinrich Angst, Regensberg; Dr. med. St. Arnold, Zürich 5; E. Bächinger, Fachlehrer, Wattwil; Dr. Hermann Bär, Zürich 6; Dr. J. Bär, Zürich 8; A. Baumann, Zürich 8; Dr. Eugen Baumann, Zürich 6; + Guru Bene Alfred Becherer, cand. phil., Basel; Herbert Beger, cand. phil., Dresden; Ed. Benz, a. Lehrer, Hinwil; Jakob Bersinger, Volkets- wil; R. Black, Hobart (Australien); A. Blatter, Handelsgärtner, Zürich 7; K. Boedijn, Amsterdam; Dr. med. S. Bollag, Stein (Kt. Aargau); Sekundarlehrer Dr. Reinhold Bolleter, Zürich 7; Pro- fessor Dr. Marcel Brandza, Bukarest; Dr. Josias Braun-Blanquet, Zürich 6; Dr. med. Hans Brunner %, Diessenhofen; Albert Dä- niker, cand. phil., Küsnacht b. Zürich; Direktor Hans Dietler, Zürich 7; Professor Dr. Max Düggeli, Zürich 7; R. A. Dümmer, Uganda (Aequat. Afrika); Paul Eberhard, Zürich 4; Karl Egli, stud. phil., Fresens-Vaumarcus (Kt. Neuenburg); Paul Egli, Zürich 6; Reallehrer J. Ehrat, Ramsen; Professor Dr. Ed. Fischer, Bern; Dr. Hermann Fischer-Sigwart, Zofingen; Sekundarlehrer W. Fischer, Affoltern a. Albis; Jakob Forrer, stud. med. vet., Zürich 6; Dr. med. Rich. Frey, Feldmeilen; Professor Dr. Roh. E. Fries, Stockholm; Hans Fruhstorfer, Zürich 6; Lehrer J. Fry- mann, Hüntwangen; Sekundarlehrer Dr. Ernst Furrer, Zürich 6; Armand Gaille, Pharmacien, St. Aubin (Kt. Neuenburg); Lehrer R. Ganz, Mettmenstetten; Joh. Gattiker, Zürich 7; H. Glättli, Zürich 3; Ch. Geldinger, Veltheim b. Winterthur; Aurele Graber, cand. phil., Travers (Kt. Neuenburg); Apotheker Heinrich Gretler, Wetzikon; Lehrer Arnold Grimm, Zürich 7; Dr. Otto Gröger, Küsnacht b. Zürich; Paul Gut, stud. med., Wädenswil; Dr. Arnold Heim, Noum&a (Neu-Caledonien); Dr. Fr. Heinis, Basel; Wilhelm Heller, Zürich 6; Sekundarlehrer Paul Hertli, Andelfingen; Dr. Theodor Herzog, München; Henry Heuvrard, Paris; Professor August Heyer, St. Gallen; Dr. Heinrich Hirzel, Oerlikon b. Zürich; Sekundarlehrer Walter Höhn, Zürich 6; Obergärtner Alfred Holland, Zürich 3; Albert Honegger, Zürich 8; Ernst Hurter, cand. phil., Luzern; Otto Jaap, Hamburg; Professor Dr. Henri Jaccard, Lausanne; Professor Dr. Paul Jaccard, Zürich 7; Pfarrer Iten, Mellingen (Kt. Aargau); Lehrer H. Kägi, Bettswil-Bäretswil; O. Kaltenmark-Bachmann, Zürich 1; Ständerat Dr. G. Keller, Aarau; Professor Dr. Robert Keller, Winterthur; Sekundarlehrer W. Keller, Schönholzerswilen; L. Kirchner, Maloja-Kulm; Dr. Eugen Klöti-Hauser, Oerlikon; Walter Knecht, Flums; Forstmeister Dr. F. Knuchel, Schaff- hausen; Apotheker Walo Koch, Zürich 1; Albert Koller, dip!. I Fachlehrer, Gais; Dr. Anton Krupski, Tierarzt, Zürich 4; Pfarrer K. Künzler, Feldis (Kt. Graubünden); Reallehrer G. Kummer, Schaffhausen; Polizeihauptmann A. Kunz, Zürich 4; Ernst Landolt, Zollikon b. Zürich; Gotthold Laupper, Zürich 1; Paul Layer, Lichtensteig; Reallehrer P. Leuzinger, Rüdlingen (Kt. Schaffhausen); Lindt & Sprüngli, Kilchberg b. Zürich; Pro- fessor Dr. O. Mattirolo, Turin; Armin von May, Zürich 8; Dr. Eugene Mayor, Perreux sur Boudry; Gebrüder Mertens, Zürich 7; Edwin Messikommer, Seegräben; Dr. Henry Meyer, Zürich 7; Charles Meylan, La Chaux (Kt. Waadt); Dr. J. Mi- chalski, Bern; Lehrer Karl Miethlich, Elgg; Dr. med. H. Mossch, Urnäsch; Eduard Müller, Walenstadtberg; Fritz Müller, Zürich 1; Guido Müller, Zürich 1; Professor Dr. Josef Murr, Feldkirch (Vorarlberg); U. Naegeli, Quelimane (Ostafrika); Dr. Martin Noack, Berlin; Lehrer Emil Nüesch, St. Gallen; Albert Ober- holzer, Sitzberg (Kt. Zürich); E. W. Ochsner, Cham; Professor Dr. Fritz Oppliger, Küsnacht b. Zürich; C. Osten, Montevideo (Uruguay); Dr. A. Osterwalder, Wädenswil; Dr. C. van Overeem, Buitenzorg (Java); Dr. F. Petrak, Mährisch-Weisskirchen; Zoll- direktor F. W. v. Rautenfeld, Santuao (China); Dr. H. Reese, Basel; Dr. Hugo Rehsteiner, St. Gallen; Dr. P. Aurelian Roshardt, Stans; A. J. Rothschild, Zürich 1; Dr. med. W. Rütimeyer., /ürich 7; Theodor Rumpf, Zürich 7; Dr. G. Samuelsson, Upsala (Schweden); Hans Schäppi, Handelsgärtner, Locarno; Lehrer Fr. Schär, Mühledorf (Kt. Solothurn); Erwin Schalch, Thayngen; _ J. M. Schelker, Zürich 4; Professor Dr. Hans Schinz, Zürich 8; R. Schlatter, stud. phil., Zürich 6; Dr. med. E. Schlenker, Si. Gallen; Emil Schmid, dipl. Fachlehrer, München; Guido Schmitz, Biberach-Riss (Württemberg); A. Schnyder, Wädenswil; Otto Schoch, Zürich 7; Fritz Schwarzenbach, dipl. Fachlehrer, Meilen; Dr. A. Sokolowsky, zurzeit Zürich; Lehrer J. Stähli, Glarus: Dr. F. G. Stebler, Zürich 6; Dr. Hans Steiner, Zürich 7; Alfred Streuli, stud. med. vet., Älbisrieden bei Zürich; Professor Dr. J. Strehl, Zürich 7; Robert Stutz, Bäretswil; Dr. med. C. Sulger-Buel 7, Rheineck; Ernst Sulger-Buel, stud. med., Rheineck; Dr. E. Suter, Wohlen; Sir Arnold Theiler, Dr., Bern; Dr. A. Thellung, Zürich 7; Direktor Adolphe Tonduz, Guate- mala; R. Tschudi, Laupen-Wald (Kt. Zürich); Professor Da Dr. Ignaz Urban, Dahlem-Berlin; Corn. de Villiers, Zürich 6; Dr. L. D. Viollier, Vizedirektor des Schweiz. Landesmuseums, Zürich; Alban Voigt, Lugano; Dr. Paul Vonwiller, Zürich 7; Dr. Th. Oswald Weigel, Leipzig; Prof. Dr. Ernst Wilczek, Lau- sanne; R. Winteler, stud. phil., Zürich 7; P. Amandus Wipräch- tiger, Luzern; Professor J. G. Yuncker, Greencastle (U.S. A.); Professor Dr. A. Zahlbruckner, Wien; Ernest Zollinger, Lagos (Nigeria, Afrika); Richard Zschokke, Gontenschwil (Kt. Aargau); Dr. Leo Zürcher, Aarau. Frau: Käthe Adrian, Lüderitzbucht (Südwestafrika); Ed. Bär- locher, Lugano; Bergmann-Hottinger, Zürich 8; J. Bläuer, Zürich 2; L. Bolus, Cape Town (Südafrika); Aug. Charpie, Mal- leray (Berner Jura); Lina Frei-Wolfensberger, Zürich 8; E. Hoffmann-Grob, Altstetten bei Zürich; Prof. Dr. E. Kelhofer, Schaffhausen; Leimbacher, Bassersdorf; J. L. Pestalozzi-Escher, Zürich 1; Direktor M. Schatzmann-Morel, Lugano; Professor Dr. F. Strohl-Moser, Zürich 7; Marie Vischer, Meggen; Eva Welti- Hug, Rüschlikon. Fräulein: Berta Blum, Zürich 2; Professor Hedwig Burk- hardt, Horgen; Karsje Derks, Apothekerin, Klosters; Hanna Goldschmid, Celerina; Marie Hegnauer, Aarau; Marie Heller, Luzern; Hedwig Kunz, Lehrerin, Zürich 4; Clara Lips, cand. phil., Zürich 6; Alice Moser, cand. med., Küsnacht bei Zürich: Aline Rauch, Lehrerin, Zürich 3; Seline Rüegg, Zürich 2; Anna Scheffer, stud. med., Kilchberg bei Zürich; Emy Schinz, cand. med., Zürich 8; Julie Schinz, Lehrerin, Zürich 8; Marie Schmid, Zürich 2; Anna Thurnheer, dipl. Fachlehrerin, Wohlen. Von den Instituten: Jardin Botanique de l’Etat, Bruxelles; Gray Herbarium of Harvard University, Cambridge (U.S. A.); South African Museum, Cape Town (Südafrika); Institut für Allgemeine Botanik, Hamburg; Biologische Anstalt, Helgoland; Royal Botanie Gardens, Kew near London; British Museum oi Natural History, Department of Botany, London; National Her- barium of Victoria, Melbourne (Australien); Department of Agriculture, Ike University, Nanking (China); Department of Agriculture, Division of Botany, Pretoria (Transvaal); R. Orto Botanico, Roma; Kant. Forstamt, I. Kreis, Schaffhausen; Natur- historisches Reichsmuseum, Stockholm; Botanice Gardens, Sydney a nn (Australien); Botanisches Institut der Universität Wien; Natur- historisches Staatsmuseum, Wien; Gartenbauamt der Stadt Zürich; Direktion des Schweiz. Landesmuseums, Zürich. Einreihungen. Die Zahl der 1920 eingereihten Spannbogen bezifiert sich auf 19 679, 1921 auf 24 993 (1918/19: 42 873 Spannbogen. Wird der Gesamtzuwachs der beiden Jahre auf die verschiedenen Spezial- herbarien verteilt, so ergeben sich für diese nachstehende Zu- wachszahlen: a) Herbarium Generale (die Flora der ganzen Erde mit Ausschluss der Schweiz umfassend): Eingereiht wurden: 29 046 (1918/19: 19 139) Spannbogen und zwar: 20 484 (1918/19: 17 470) Spannbegen Embryophyta siphonogama und 4326 (1918/19: 748) Spannbogen Embryophyta asiphonogama und 4236 (1918/19: 921) Thallophyta. Die eingereihten Asiphonogamen verteilen sich auf die ein- zelnen Unterabteilungen wie folgt: 1275 (1918/19: 76) Leber- mocse, 2344 (1918/19: 580) Laubmoose, 655 (1918/19: 0) Farne, 22 (1918/19: 50) Schachtelhalme, 30 (1918/19: 42) Bärlapp- gewächse. Auf die Thallophyten entfallen 89 (1918/19: 63) Myxo- gasteres, 126 (1918/19: 48) Algen, 3716 (1918/19: 541) Pilze und 265 (1918/19: 288) Flechten. b) Herbarium Helveticum (die Gefässpflanzen der Schweiz mit Ausschluss des Kantons Zürich): Die Gesamtzahl der ein- gereihten Spannbogen beziffert sich auf 12779 (1918/19: 18 423) und zwar 12137 (1918/19: 18005) Embryophyta siphonogama und 642 (1918/19: 418) Pteridophyten. c) Herbarium Turicense (die Gefässpflanzen des Kantons Zürich): Zahl der eingereihten Spannbogen 2089 (1918/19: 4467), davon entfallen auf die Siphonogamen 2040 (1918/19: 4366) und auf die Pteridophyten 49 (1918/19: 101). d) Gartenherbar (Sammlung der im Freiland und in den Gewächshäusern unseres botanischen Gartens kultivierten Pflanzen): Es wurden eingereiht 0 (1918/19: 0) Siphonogamen und O0 (1918/19: 0) Pteridophyten. e) Atlantisches Herbar (Flora der Azoren, Madeiras und der Kanaren): Zuwachs: 0 (1918/19: 0). U TIH ee f) Teratologisches Herbar (Sammlung von Gallen und anderweitigen pflanzlichen Missbildungen): Zuwachs 858 (1918/19: 844) Nummern. g) Typenherbar (jede Schweizerpflanze wird durch einen Repräsentanten vertreten): Das Typenherbar ist im Hörsaal aufgestellt und kann vom Publikum ohne vorausgehende Er- laubniseinholung konsultiert werden. Es dient der raschen Ver- gleichung und Bestimmung; ersetzt also gewissermassen Ab- bildungswerke. Vom Benutzer wird nur erwartet, dass er das Typenherbar so verlasse, wie er es anzutreten wünscht: in tadelloser Ordnung. Bedauerlicherweise scheint je länger jemehr der Begriff «Ordnung» sich zu verwischen. Mit dem Ausleihen von Herbarpartien zum Zwecke wissen- schaftlicher Untersuchungen, Revisionen und Bestimmungen sind wir eher etwas zurückhaltender geworden; es sind uns auf diesem Wege im Verlaufe der Kriegsjahre doch allzuviel Spann- bogen unwiederbringlich verloren gegangen. Übrigens legen auch die hohen Transportkosten eine Beschränkung nahe. Es sind im Laufe der beiden Berichtsjahre grössere und kleinere Herbarpartien leihweise versandt worden an: Gustave Beauverd (Genf), Prof. Dr. G. Bitter (Bremen), Dr. C. Christensen (Kopenhagen), Aurele Graber (Travers), Dr. A. Guillaumin (Paris), Prof. Dr. Robert Keller (Winterthur), Prof. Dr. O. Mattirolo (Turin), Dr. Eugene Mayor (Perreux), Dr. W. E. de Mol (Amsterdam), Sir David Prain (Kew), Dr. A. Rendle (London), Prof. Dr. C. Schröter (Zürich), Prof. Dr. H. Spinner (Neuenburg), Prof. Dr. O0. Warburg (Berlin), Prof. Dr. E. Wilezek (Lausanne). Ausstehende Herbarpartien befinden sich zur Zeit des Jahresabschlusses noch bei nachstehend genannten Kollegen: Prof. Dr. G. Bitter, Bremen (Solanum); Direktor Dr. J. Briquet, Genf (Labiatae); Prof. Dr. Robert Keller, Winterthur (Hyperi- cum); Direktor Dr. E. de Wildeman, Brüssel (Kollektion Kässner). Zu einer, allerdings nur sehr bescheidenen Doubletten- verieilung sind wir angesichts der reduzierten Arbeitszeit nur 1920 gekommen (272 Doubletten nach Rom bezw. Edinburgh), Ser Fa wir hoffen aber demnächst den Tauschverkehr wieder auf- nehmen zu können. } Die karpologische und Standgläser-Sammlung hat einen Zuwachs von 331 (1918/19: 148) Numern, die Sammlung des Untersuchungsmaterials einen solchen von 20 (1918/19: 0) Nummern zu verzeichnen. Die Sammlung der mikroskopischen Dauerpräparate hat sich um 64 (1918/19: 12) Nummern vermehrt. Die Myxomyceten-Sammlung hat eine Vermehrung um 129 (1918/19 um 63) Nummern, die der Diapositive um 0 (1918/19: 5) Nummern erfahren. Die Sammlung prähistorischer Früchte, Samen, Holzstücke usw. beziffert sich auf 780 (1919: 609) Nummern. Die beiden Kataloge, Autoren- wie Sachkatalog, sind bis auf den Tag nachgeführt. Das Zuwachsverzeichnis der Bibliothek des Botanischen Museums weist 1812 (1918/19: 1566) Nummern auf; die Mehr- zahl der Eingänge sind Deposita des Berichterstatters. Die Zahl der Titel beziffert sich Ende 1921 auf 19742 (Ende 1919 auf: 18 357). Zu ganz besonderem Danke sind wir unserem Freunde Dr.Henry Meyer verpflichtet, der, seine Arbeitskraft ganz in den Dienst des botanischen Museums stellend, unsere beiden Bibliothekskataloge, den Autoren- wie den «Sachkatalog>» revi- diert, ergänzt und neugeordnet hat. Die Autographen-Sammlung, der Zettelkatalog der Ab- bildungen und die Typensammlung von Samen haben ständi- gen Zuwachs erhalten und leisten uns gute Dienste. Der Hörsaal im botanischen Garten hat nur für die Vor- lesungen gedient; gesellschaftliche Veranstaltungen haben keine stattgefunden. Im systematisch-botanischen Institute haben 1920 28 Stu- dierende, die sich auf die zweite Hälfte des W.-S. 1919/20, auf das S.-S. 1920 und die erste Hälfte des W.-S. 1920/21 verteilten, 1921 26 Studierende (sich verteilend auf die zweite Hälfte des W.-S. 1920/21, das S.-S. 1921 und die erste Hälfte des W.-S. 1921/22) ihren botanischen Untersuchungen obgelegen. RE RE C. Publikationen aus dem Botanischen Garten und Botanischen Museum der Universität Zürich 1920 und 1921. Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich, Heft LXXXV. — Ernst Kelhofer 7: Die Flora des Kantons Schaffhausen (Teil II zu Ernst Kelhofer’s Beiträgen zur Pflanzengeographie des Kantons Schaffhausen). Her- ausgegeben vom Botanischen Museum der Universität Zü- rich. XVI und 298 S. Buchdruckerei Kühn & Co., Schaff- hausen, Juli 1920. Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich, Heft LXXXVI. — Reinhold Bolleter: Vegetations- studien aus dem Weisstannental. Inaug.-Diss., Universität Zürich 1920. 143 S., 21 Bilder und 16 Textfiguren. Separat- abdruck aus der wissenschaftlichen Beilage zum 57. Band (Jahrgang 1920) des Jahrbuches der St. Gallischen Natur- wissenschaftlichen Gesellschaft. Buchdruckerei Zollikofer & Cie., St. Gallen, 192T. Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich, Heft LXXXVIlI. — Hans Schinz: Der Botanische Garten und das Botanische Museum der Universität Zürich in den Jahren 1918 und 1919 (1920), 26 S. Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich, Heft LXXXVIIH. — Hans Schinz: Der Pilzmarkt der Stadt Zürich der Jahre 1918 und 1919 im Lichte der städtischen Kontrolle. Separatabdruck aus der Viertel- jahrsschr. Naturf. Ges. Zürich LXV (1920), 530—544. Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich, Heft LXXXIX. — Verzeichnis im Tausch abgeb- barer Sämereien und Früchte des Botanischen Gartens der Universität Zürich, Dezember 1920. 30 S. Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich, Heft XC. — Grete Josephy: Pflanzengeographische Beobachtungen auf einigen schweizerischen Hochmooren mit besonderer Berücksichtigung des Hudelmooses im Kan- ton Thurgau. Inaug.-Diss., Universität Zürich 1920. 111 S., 5 Textfiguren. Wien, Druck- und Verlagsanstalt «Vorwärts», 1920. Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität) Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Schinz, Hans. Myxogasteres (Fortschritte und Floristik). Be- S. 221—317. Buchdruckerei Gebr. Fretz A.G., Zürich 1921. Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich, Heft XCI. — Margrit Vogt: Pflanzengeographische| Studien im Obertoggenburg. Inaug.-Diss., Universität! Zürich 1920, 136 S., 2 Textfiguren. Separatabdruck aus der! wissenschaftlichen Beilage zum 57. Band (Jahrgang 1920) des Jahrbuches der St. Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft. Buchdruckerei Zollikofer & Cie., St. Gallen, 1921. Zürich, Heft XCH. — I. Beiträge zur Kenntnis der afri- kanischen Flora (XXX), Neue Folge, herausgegeben von Hans Schinz. Mit Beiträgen von Albert Thellung und Hans Schinz. II. Beiträge zur Kenntnis der Schweizerflora (XV III). Her- ausgegeben von Hans Schinz. Mit Beiträgen von Hans Schinz und Albert Thellung. (Weitere Beiträge zur Nomen- klatur der Schweizerflora [VII]). Separatabdruck aus der Vierteljahrsschr. Naturf. Ges. Zürich, Jahrgang LXVI (1921), Zürich, Heft XCIIL. — Verzeichnis im Tausch abgebbarer Sämereien und Früchte des Botanischen Gartens der Uni- versität Zürich, Dezember 1921. 32 S. richte der Schweiz. Botanischen Gesellschaft, Heft XXVI/XXIX (1920), 44—47. Verlag Rascher & Co., Zürich. Biographisches. Ebenda (1920), 296—8302. — Varia und Nachlese. Ebenda (1920), 303—317. — Verzeichnis der Autoren und Stichwörter. Ebenda (1920), 318—324. J. Georg Bamberger (Baumberger) 1821—1872. Ebenda (1920), 325—331, mit Bild. Myxogasteres (Myxomycetes, Mycetozoa oder Schleim- pilze) in: Rabenhorsts Kryptogamen-Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, Pilze, X. Abt., 127. Lieferung (Schlussheft), abgeschlossen im Dezember 1920, 385—474 und XI, Fig. 167—182. Leipzig, Akademische Verlags- gesellschaft m. b. H., 1921. Redaktion der Berichte der Schweizerischen Botanischen 90. Gesellschaft, Heft XXVI/XXIX (1920), LVI und 358 S., mit einem Textbild. Verlag von Rascher & Co. in Zürich. Schinz, Hans. Redaktion der Denkschriften der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft (= Me&moires de la Societe helvetique des Seiences naturelles), Band LV (1920), VIII -- 149 S., 2 Karten, 3 Taf., 2 Textbilder, 1 Profiltafel; Band LVI (1920), 128 S., 28 farb. Tafeln und Band LVII (1921), XI, VI und 325 S., mit einer farbigen Tafel und einer Text- abbildung. Kommissionsverlag von Georg & Co. in Basel, Genf und Lyon. — Herausgabe der Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft 1919 (1920), Vl und 175 S., Kommissionsverlag H. R. Sauerländer & Cie., Aarau. — Redaktion der Vierteljahrsschrift der Naturfiorschenden Gesellschaft in Zürich, LXV. Jahrgang (1920) und LXVi. Jahrgang (1921). In Kommission bei Beer & Co. in Zürich, 1921. — Herausgabe des Neujahrsblattes der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich, 123. Stück, 1921 (1920) und 124. Stück, 1922 (1921). In Kommission bei Beer & Co. in Zürich. Schinz, Hans und A. Guillaumin. Nova Caledonia (Fritz Sara- sin und Jean Roux), B. Botanik, Vol. I, Lieferung 2 (1920), 89—176, 2 Textfiguren und 2 Tafeln. Wiesbaden, C. W. Kreidels Verlag. Schinz, Hans und Albert Thellung. Systematik der Gefäss- pflanzen (Bibliographie). Ber. der Schweiz. Bot. Gesell- ‚schaft, Heft XXVTUXXIX (1920), 125—144. — Floristik der Gefässpflanzen (Bibliographie). Ebenda (1920), 145—160. — Fortschritte der Floristik. Ebenda (1920), 161—267. Braun-Blanquet, J. et A. Thellung. Observations sur la Vege- tation et sur la Flore des environs de Zermatt. — Bull. de la Murithienne XLI, 1919/20 (1921), 18—55. Thellung, Albert. Scandicium, ein neues Umbelliferen-Genus (Analyse). — Le Monde des Plantes 20° anne&e (3° ser.). . No. 6—121, Nov.-Dec. 1919 (Jan. 1920), 8. — Zur Gliederung von Hordeum murinum L. — Allg. Bot. Zeitschr. XXIV/XXV, 1918/19, No. 1/8 (1920), 6—7. Bein) 8 Thellung. Albert. Gattung Eriochloa in: Ascherson und Graeb- ner, Synopsis der mitteleurop. Flora. 2. Aufl. II., Lief. 7 (1920), 102—105. Gattung Chloris: ebenda (1920), 155—160. — Kleinere pilzkundliche Beiträge: Pfeffermilchling-Blauen- der Täubling; Inocybe lateraria Ricken; Ziegenlippe und Rotfussröhrling; Pfeffermilchling-Wolliger Milchling; Ess- barkeit des Fliegenpilzes?; Weiteres vom Elfenbeinröhr- ling; Vorkommen der Täublinge 1920; Farbenbestimmung der Pilze; Russula cyanoxantha; Vom Pantherpilz; Der Zigeuner; Hydnum rufescens Pers., der rostrote Stoppel- pilz; Kleine Mitteilungen in «Der Pilz- und Kräuterfreund», 3.—5. Jahrg. (1920/1). — Epilobes hybrides des vall&es de Lauterbrunnen (rive droite) et de Grindelwald (Oberland bernois, Suisse). — Le Monde des Plantes, 21° annee (3° ser.), No. 10—125 (1920), 2—4. — Matricaria discoidea DC. — Le Monde des Plantes 21° anne&e (3° ser.) No. 12—127 (1921), 8. — Rumex paraguayensis Parodi ... . Deser. emend. — Rep. Bot. Exch. Club Brit. Isl. for 1921, vol. IV, part II (1921), 258/9. — Epilobes hybrides de la vall&e de Vals (Grisons, Suisse) .... Le Monde des Plantes 22° ann&e (3° ser.) No. 17—132 (1921), 2—3. — Was ist der «Mons Stock» Hallers und der übrigen alten Schweizer Botaniker? — Bull. de la Murithienne XLI, 1919/20 (1921), 56—66. Thellung, Albert et Alfred Reynier. L’Euphorbia peploides auct. se r&sout en une variete minima DC. de l’E. Peplus L. — Le Monde des Plantes 22° ann&e (3° ser.) No. 16—131 (1921), 5—7; No. 18—133 (1921), 4—6. Zürich, 31. Dezember 1921. Die Direktion des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums der Universität Zürich: Hans Schinz. Das Botanische Museum bestimmt ihm zu diesem Zwecke zugestellte Pflanzen (einschliesslich Zier- pflanzen) unter der Voraussetzung, dass jeweilen etikettierte Be- legexemplare ihm verbleiben, und stellt die Bestimmungen und Revisionsresultate dem Betreffenden kostenlos zu; besorgt die städtische Schwammkontrolle und begutachtet gegen Entrich- tung der von der städtischen Gesundheitsbehörde festgesetzten Taxe von 50 Cts. pro Schwammart ihm zur Untersuchung zu- gestellte Schwämme, Auskunft gebend über deren Geniessbarkeit unter Aushändigung eines Scheines. Der Botanische Garten ist dankbar fürihm schenkungsweisezugewiesene Samen, Früchte und Pflanzen aller Länder und bittet angelegentlichst um solche; er gibt seinerseits tauschweise Samen, Früchte und Pflanzen der eigenen Kulturen nach Massgabe der verfügbaren Bestände ab, insofern mit solchen nicht ein Verkauf beabsichtigt ist; er ver- kauft aber weder Samen noch Früchte noch Pflanzen seiner Kul- turen, noch nimmt er fremde Pflanzen in Kultur, noch in Obhut zur Überwinterung. Wir bitten angelegentlichst um Schenkungen für die sämt- lichen Sammlungsabteilungen des Museums und des Gartens, namentlich auch um Zuweisung von Flerbarien. Zürich, den 31. Dezember 1921. Die Direktion des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums der Universität Zürich: Hans Sechinz. Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich Über die seltenen nordischen Pflanzen in den Alpen Eine florengeschichtliche Studie INAUGURAL-DISSERTATION | ZUR - ERLANGUNG DER PHILOSOPHISCHEN DOKTORWÜRDE | VORGELEGT DER © PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT II DER UNIVERSITÄT ZÜRICH VON MARTIN NOACK AUS BERLIN Begutachtet von Herrn Professor Dr. HANS SCHINZ BERLIN 1922 Bi A etleilungen aus dem Botanischen ER der Universität Zürich REM, lIberdie seltenen nordiien Pilanzen in den Alpen Eine florengeidiidtlidte Studie INAUGURAL-DISSERTATION ZUR \ f ERLANGUNG DER PHILOSOPHISCHEN DOKTORWÜRDE | Ä VORGELEGT DER PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT II DER UNIVERSITÄT ZÜRICH VON MARTIN ‚N OAC K AUS BERLIN begutachtet von Herrn Professor Dr. Hans SCHINZ BERLIN 1922 x S Sy R \ % \ Vorwort. \ Ihren florengeschichtlichen Untersuchungen legten Chodat und Pampanini die Verbreitung von 160 Arten der Cadorischen Alpen zu Grunde. Unter den von ihnen behandelten Pflanzen befanden sich jedoch sehr wenig nordisch-alpigene Arten, entsprechend der Armut dieser Gebirgsgruppe an solchen. Der Gedanke war daher naheliegend, eine größere Anzahl gerade dieser Gewächse an Hand der pflanzengeographisch floristischen Methode zu untersuchen. Ich habe — aus den im Text behandelten Gründen — die seltenen Arten des nordischen Florenelementes ausgewählt, andererseits aber das ganze Alpenland in die Untersuchung einbezogen, trotz der Schwierigkeiten, welche dabei aus der ungleichen floristischen Durch- forschung des Gebietes entstehen. Bei der Vervollständigung des.in der Literatur niedergelegten es haben mich die Herren Dr. E. Baumann, G. Beauverd, r. J. Braun-Blanquet, Paul Chenevard, Dr. E. Furrer, Dr. H. Gams, ‘n Dr. Henri Jaccard, Walo Koch, Dr. W. Lüdi, Dr. W. Schibler, °rof. Dr. Hans Schinz, Dr. C. Sulger-Buel, Ernst Sulger-Buel und . Dr. A. Thellung in zuvorkommenster Weise unterstützt, wofür ich ihnen auch an dieser St@lle meinen Dank ausspreche. Mein besonderer Dank gebührt meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. Hans Schinz für das meinen Untersuchungen stets bezeugte Entgegenkommen und Interesse. Für zahlreiche Be- lehrungen und Anregungen sowie für Ueberlassung von Literatur spreche ich den Herren Dr. J. Braun-Blanquet und Dr. A. Thellung‘ meinen wärmsten Dank aus. 3. Die nordisch-subalpinen Pflanzen . 4. Die hauptsächlich basalen Arten des Ben Florenelementes j in den Südwestalpen . . . an 3. Kapitel: Das nordische Florenelement nt ar Stidseite der Alpen 1. Glazialgeologischer Ueberblick ; Be 2. Die nordisch-alpinen Pilanzen auf der Südseite der; Alpen Re a. Ueber die an seltenen nordisch-alpinen Arten reichen Gebiete b. Ueber den Wert peripherer Refugien für die Bee der Alpen mit nordisch-alpinen Pflanzen . - , EDER 3. Die nordisch-subalpinen Pflanzen : 4, Die hauptsächlich basalen Arten des anrdischen, Florence auf der Südseite der Alpen 4. Kapitel: Das nordische Florenelement im Bach 5 Ostabdachung der ;Alpem or %. Er 1. Glazialgeologischer Bor MALE Kr - 2. Die nordisch-alpinen Pilanzen im Bereich der Ob 3. Die nordisch-subalpinen Pflanzen . 4. Die hauptsächlich basalen Arten des nrdissken Pisrsneleiennke im Bereich der Eat; - ; Schluß: ar er ; 1. Uehersicht RN SR RP: 2, Die Stellung des nordischen Flordvelemenie in = Geschichte der Alpenilora‘- !..%. Na Se Er EEE Il. Teil: Das der Untersuchung zugrunde liegende pflan- zengeographische Material Vorbemerkungen . . En 1. Einteilung der Apeil nun 0. 2. Standortsverzeichnis . . . , Anhang: Tabellen Literatur - Verzeichnis 1. Teil. en. . en B; E Mitteilungen aus dem Botanischen Museum der Universität Zürich NEW: _ liberdie seltenen nordiiden Pilanzen in den Alpen Eine ilorengeihiihilidte Studie : INAUGURAL-DISSERTATION | ERLANGUNG DER PHILOSOPHISCHEN DOKTORWÜRDE PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT II DER UNIVERSITÄT ZÜRICH VON MARTIN NOACK AUS BERLIN begutachtet von Herrn Professor Dr. Hans SCHINZ nn BERLIN 1922 Kadfnan 22 7 ’ Vorwort. Ihren florengeschichtlichen Untersuchungen legten Chodat und Pampanini die Verbreitung von 160 Arten der Cadorischen Alpen zu Grunde. Unter den von ihnen behandelten Pilanzen befanden sich jedoch sehr wenig nordisch-alpigene Arten, entsprechend der Armut dieser Gebirgsgruppe an solchen. Der Gedanke war daher naheliegend, eine größere Anzahl gerade dieser Gewächse an Hand der pflanzengeographisch floristischen Methode zu untersuchen. Ich habe — aus den im Text behandelten Gründen — die seltenen Arten des nordischen Florenelementes ausgewählt, andererseits aber das ganze Alpenland in die Untersuchung einbezogen, trotz der Schwierigkeiten, welche dabei aus der ungleichen floristischen Durch- iorschung des Gebietes entstehen. Bei der Vervollständigung des in der Literatur niedergelegten - Materials haben mich die Herren Dr. E. Baumann, G. Beauverd, Dr. J. Braun-Blanquet, Paul Chenevard, Dr. E. Furrer, Dr. H. Gams, Prof. Dr. Henri Jaccard, Walo Koch, Dr. W. Lüdi, Dr. W. Schibler, Prof. Dr. Hans Schinz, Dr. C. Sulger-Buel, Ernst Sulger-Buel und Dr. A. Thellung in zuvorkommenster Weise unterstützt, wofür ich ihnen auch an dieser Stelle meinen Dank ausspreche. Mein besonderer Dank gebührt meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. Hans Schinz für das meinen Untersuchungen stets ‚bezeugte Entgegenkommen und Interesse.” Für zahlreiche Be- lehrungen und Anregungen sowie für Ueberlassung von Literatur spreche ich den Herren Dr. ]. Braun- -Blanquet und Dr. A. Thellung meinen wärmsten Dank aus. z Inhaltsübersicht. l. Teil: Allgemeines (Einleitung; Definition einiger Be- griffe; Verbreitungsmittel; Theorie der Pflanzen- wanderungen; Verhältnisse des Quartär). 1. Einleitung F 2. Methode der chung a Kee 3. Das Areal. Kontinuität und Denken des A „seltene“ Arten. Er RAR NT BE N ARM ALTE 4. Das nordische ee SEC SEAN FRTER RE 5. Die Auswahl der untersuchten Arten - 6. Die Verbreitungsmittel der untersuchten Arten Yard ES else tenden Kräfte . ar: i N ern 3 7. Betrachtungen über a 8. Einige Bemerkungen zu den Problemen des Die, 9. Die Veränderungen während des Postglazial Sie. 10. Die Beziehungen zwischen der nordischen und der alpigenen Flora. . Be Ä A Aa ek 1. Teil: Die Geschichte der seltenen nordischen Pflanzen in den Alpen. Einleitung 1. Kapitel: Das ehe Fidereleinerit 2 Er Nordaeile Dr Alan 1. Die eiszeitlichen Verhältnisse a. Glazialgeologischer Ueberblick . b. Die eiszeitliche Vegetation & 2. Die nordisch-alpinen Pflanzen auf der Neilakte) Br Alneh a. Ueber die an seltenen nordisch-alpinen Arten reichen Gebiete b. Kritik der Hypothese der zentralen Refugien . -. . . , 3. Die nordisch-subalpinen Pilanzen 4. Die hauptsächlich basalen Arten des Aördischen Piiccdelenentes auf der Nordseite der Alpen . Kapitel: Das nordische Florenelement in jr Scdwestalgen 1. Glazialgeologischer Ueberblick . : 2. Die nordisch-alpinen Pilanzen in den Sidwestalgen Seite Bu ar 3. Die nordisch-subalpinen Pflanzen . 4. Die hauptsächlich basalen Arten des osecHen Florence in den Südwestalpen > 3. Kapitel: Das nordische Florenelement anf der Südseite der Re 1. Glazialgeologischer Ueberblick : £ 2. Die nordisch-alpinen Pflanzen auf der Siidseite der Alben A a. Ueber die an seltenen nordisch-alpinen Arten reichen Gebiete b.+Ueber den Wert peripherer Reiugien für die eh der Alpen mit nordisch-alpinen Pflanzen . . ,„ . 3. Die nordisch-subalpinen Pflanzen 4, Die hauptsächlich basalen Arten des orechen Florenelementes auf der Südseite der Alpen 4. Kapitel: Das nordische Florenelement im Bereich der Odabdachnie der.;Alpeti\ 777. wu N RE RE a 1. Glazialgeologischer Ueherbfick DE ; 2. Die nordisch-alpinen Pilanzen im Befeieh de Database A 3, Die nordisch-subalpinen Pflanzen . ? 4, Die hauptsächlich basalen Arten des RN Elbrenelsineuhe im Bereich der Ostabdachung . .#®. Schluß: / 5 Uebersicht der Ergebnisse . Die Stellung des nordischen Flölcneletneuieeh in u Aeschuchte der Alpenilora . IH. Teil: Das der Untersuchung zugrunde liegende pflan: h zengeographische Material Vorbemerkungen * 1. Einteilung der Alpen 2. Standortsverzeichnis . Anhang: Tabellen Literatur - Verzeichnis 88— 256 257 271 Ü x air 5 x Dann einiger Begrifie; ee Theorie er Pflanzenwanderungen; Verhältnisse des. Quartär). PRO Dem schwedischen Geologen Torell war es vorbehalten, mit seinem Sieg über die Drifttheorie den Grundstein für die Lösung des Problemes zu legen. Von besonderem Einfluß auf unsere heutige Auffassung vom Eiszeitalter wurden dann später James Geikie, Penck und Brückner. Mit dem Fortschreiten unserer Kenntnisse erwachte aber das Verlangen nach immer spezielleren Resultaten. Ich nenne aus der stattlichen Zahl der Forscher, welche zu solchen beigetragen haben, besonders: Heer, Christ, Kerner und Engler, während sich in neuerer Zeit bes. Braun-Blanquet, Briquet, Brockmann-Jerosch, Chodat, Krasan, Pampanini, Rikli, Scharfetter, August Schulz, Vierhapper und Wettstein mit diesem Thema befaßt haben. 2. Methode der Untersuchung. Um die Vergangenheit der Pflanzen zu erforschen und den Schlüssel zu finden, zum Verständnis ihrer heutigen Verbreitung, stehen uns die paläontolegische, die systematisch-phylogenetische und die pflanzengeographisch-floristische Methode zur Verfügung. Von der paläontologischen Methode haben wir im Innern der Alpen so gut wie nichts zu erwarten. — Die systematisch-phylo- genetische Methode muß naturgemäß die Untersuchung von Gattungen zum Ausgangspunkt haben, welche in dem betreffenden Gebiet auf der Höhe ihrer Entwicklung stehen; sie kommt. daher für unseren Zweck fast garnicht in Betracht. Wir sind bei der folgenden Untersuchung beinahe ausschließlich auf die pflanzen- geographisch-floristische Methode angewiesen. Die Grundlage der pfl.-fl. Methode bildet die heutige Ver- breitung der Pflanzen. Natürlich‘ kann keine Rede davon sein, ein Florenelement in seiner Gesamtheit nach dieser Methode zu be- handeln. Viele Vertreter des nordischen Florenelementes, wie z. B. Ranunculus glacialis, Oxytropis campestris, Gentiana nivalis sind heute in weiten Teilen der Alpen so allgemein. verbreitet, daß es unmöglich ist, an Hand der pfi.-fl. Methode die Wege ihrer Wanderungen aufzuklären. Geeignet erscheinen zu diesem Zweck hingegen die sog. „seltenen“ Arten. Darunter verstehen wir Pflanzen, die, infolge einer sehr engen ökologischen Anpassung, im Gebiet ihrer Konti- N BREI SE, nuierlichen Verbreitung nur spärlich vertreten sind (s. u.). Solche | Pilanzen lassen — wenn es nicht Relikte sind — die Wege ihrer Wanderungen meist noch mehr oder weniger deutlich erkennen. Dies ist der Fall, weil bei den betr. Arten infolge ihrer geringen Migrationsfähigkeit die auf verschiedene Wanderwege zurück- zuführenden Arealteile noch häufig voneinander getrennt sind. Mit der Untersuchung seltener. Arten erhält man zwar zu- nächst nur einen Einblick in die Geschichte der untersuchten Arten selbst. Aber derselbe kann doch von hoher allgemeiner Bedeutung für das Verständnis der Geschichte des nordischen Florenelementes überhaupt werden. Denn die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dab die anderen Vertreter des betr. Elementes, welche zu gleicher Zeit das gleiche Gebiet besiedelt haben, auf die gleiche Geschichte zurückblicken. 3. Das Areal. Kontinuität und Disjunktion des Areals.') „Seltene‘“ Arten. Das Gebiet der absoluten. Verbreitung einer Pilanze stellt ihr Areal dar. Besonders auffällig ist die Verschiedenheit der Größe der Areale und die Verteilung der Arten innerhalb eines solchen. Die Größe des Areals ist begründet: 1. Durch Eigenschaften, die in dem Wesen der Pilanze selbst liegen, d. h. durch ihre Ausbreitungsfähigkeit. Letztere wird be- stimmt durch die Verbreitungsmittel der Pilanze und durch ihre biologischen, d. h. klimatischen, standortlichen, blütenbiologischen, sozialen und synökologischen Ansprüche. 2. Durch äußere Verhältnisse. Als solche kommen in Betracht: a) Wanderungsmöglichkeiten. Wichtig hierfür ist das Vor- handensein offenen Terrains bezw. das Fehlen der Kon- kurrenz. Meere und Wüsten bilden für die Mehrzahl der Pilanzen Hindernisse. Gebirge haben den Wande- rungen eines Teiles der Pfanzenwelt Schranken gesetzt, während ein anderer Teil die Gebirge zu seinen Wan- derungen benutzt hat. b) Klimatische, standortliche usw. Verhältnisse. 1) Vergl.: Diels 08 pag. 13 ff.; Schröter 13 pag. 911 ff, 1* ERTL c) Das menschliche Wirtschaftswesen, welches einem Teil der Pflanzen eine Ausdehnung, einem anderen eine Ein- schränkung seines Areals gebracht hat. Die im ersten Absatz angeführten Gründe, die Eigenschaften der Pflanzen, sind unveränderlich. Beweise für Anpassungsänderungen ‚ohne Veränderung der morphologischen Eigenschaften sind bei den höheren Pflanzen nicht erbracht; es hieße sich auf das Gebiet uferloser Spekulation begeben, wollte man solche in der Luft schwebenden Thesen seinen Schlüssen zugrunde legen. Im Gegen- satz dazu ist für die im zweiten Absatz aufgeführten Verhältnisse samt und sonders die Möglichkeit von Änderungen gegeben. Die Verteilung der Arten innerhalb ihres Areals hat zur Auf- stellung der Begriffe der kontinuierlichen (zusammenhängenden) und disjunkten Areale geführt. Streng genommen gibt es kein kontinuierliches Areal, da sich in jedem Areal Lücken finden. — Wir nennen kontinuierlich ein Areal, welches unter den heutigen Bedingungen erreicht worden ist. Im Gegensatz dazu stehen die disjunkten Areale, welche Lücken aufweisen, die unter den heutigen Bedingungen mit Hilfe der natürlichen Verbreitungsagentien nicht überbrückbar sind (Schröter 13.). Rt Der Begriff der Kontinuität wie der Disjunktion bezieht sich in erster Linie auf das Gesamtareal; er kann aber auch auf bestimmte größere Florengebiete angewendet werden. Größere kontinuierliche Arealteile sowohl des (Gesamtareals wie größerer Florengebiete nennt man Hauptverbreitungsgebiete. Völlig disjunkt ist ein Areal, wenn kein Arealteil im Gegensatz zu den anderen als Hauptver- breitungsgebiet bezeichnet werden kann. Aber immer besteht ein dısjunktes Areal aus einer Anzahl z. T. allerdings sehr kleiner, ' kontinuierlicher Arealteile. . Streng zu unterscheiden von der Arealdisjunktion ist die Seltenheit einer Pflanze. Dieser Ausdruck bezeichnet die Art des Vorkommens innerhalb der kontinuierlichen Areale. Während die Disjunktion florengeschichtlich erklärt werden muß, liegt die Seltenheit gewöhnlich in einer engen ökologischen Anpassung, in einem „Stenözismus“ der betr. Art begründet. x | [a7 | 4. Das nordische Florenelement. Unsere Untersuchung erstreckt und beschränkt sich auf die- jenigen seltenen Pflanzen der Alpen, welche ihre Hauptverbreitung “ im nordischen Florengebiet haben, also dem nordischen Element!) der Alpenflora zugehören. Das nordische Florengebiet ist ein Teil des holarktischen Florenreiches (Diels 05), welch letzteres eine genetische Einheit darstellt. Es ergibt sich aus einer Einteilung dieses in klimatische Breitezonen. Wir charakterisieren es durch die darin herrschende Formationsgruppe der Nadelwälder, weil uns dieselbe den zuver- lässigsten Ausdruck für das wirkliche Klima gibt. Die Aufstellung des nordischen Florengebietes entspricht einer Einteilung des holarktischen Florenreiches in vier klimatisch bedingte Zonen: der Nadelwälder, der Sommerwälder, der Hartlaubwälder und der Steppen. Die Arktis fasse ich nicht als eigene Zone auf, weil ihr keine Formationsgruppe eigentümlich ist, denn unmöglich kann man die Kältewüsten als eine solche bezeichnen (vergl. hingegen Brockmann- Jerosch 19). Diels (OS) bezeichnet als charakteristisch für die Arktis die Trift, und spricht von einer arktischen Trift im Gegen- satz zur Gebirgstriitt. Die Trift ist aber keine Formationsgruppe und nichts anderes als eine verarmte Matte, selbst wenn sie ım allgemeinen etwas xerotischer ausgebildet ist. Die Verteilung der Matten ist jedoch „nicht nur vom Luftklima, sondern auch von anderen, von lokalen Faktoren abhängig“. Sie’ finden sich daher in verschiedenen Zonen und können so wenig wie ihre Abkömmlinge zur Charakterisierung einer klimatischen Zone, also eines Vege- tationsbereiches dienen. M.E. ist die Arktis nur als ein Sektor des nordischen Vegetationsbereiches aufzufassen. Demnach umfaßt das nordische Florengebiet den ganzen nördlichen Teil der nördlichen Hemisphäre, südlich soweit die Nadelwälder vorherrschen. 5. Die Auswahl der untersuchten Arten. Die vorliegende Untersuchung beschränkt sich auf das nordische Florenelement der Alpen (im geographischen Sinne). 1) Element stets nur im geographischen Sinne vergl, J. Braun-Blanquet 19, Ir ae Erstes Erfordernis aller untersuchten Arten ist daher, daß dieselben ihre Hauptverbreitung im nordischen Florengebiet haben. Unter. den Vertretern des nordischen Florenelementes in den Alpen wurden sodann die sog. „seltenen“ Arten ausgewählt, d. h. diejenigen. Pflanzen, die auch in ihren kontinuierlichen Arealteilen nur spärlich vertreten sind, da nur solche die Wege ihrer Wanderungen er- kennen lassen. ’ Von den Pflanzen, welche beide Voraussetzungen erfüllen, mußten drei von der Untersuchung ausgeschlossen werden: Draba incana L. ssp. incana (L). Diese Pilanze ist zwar im Gegensatz zur naheverwandten ssp. Thomasii (Koch) nordisch. Beide sind in den Alpen jedoch vielfach nur mangelhaft, z. T. garnicht unterschieden worden und es ist an der Hand der Literatur unmöglich, die Verbreitung der beiden Subspezies fest- zustellen. ; Ebenso stößt die genaue Feststellung des Areals von Angelica Archangelica L. und von Polemonium coeruleum L. auf z. T. un- überwindliche Schwierigkeiten, da beide Pflanzen oft — die eine als Heil-, die andere als Zierpflanze — kultiviert werden und daher häufig nur verwildert sind. | Die von uns untersuchten Pflanzen finden sich in Tabelle 1 ' (Anhang) mit Angaben über ihre Allgemein-Verbreitung und ihre Stufenverbreitung in den Alpen zusammengestellt. Bezüglich der Stufenverbreitung sei mir im folgenden gestattet, zwischen basalen, subalpinen und alpinen Arten zu unterscheiden. Als basale Arten bezeichne ich diejenigen, deren Hauptverbreitung an der Basis des Gebirges, sei es auf dem Alpenvorlande, sei es auf den Talsohlen, liegt. Die hierher zu zählenden Pflanzen sind fast sämtlich ausgesprochene Moorbewohner. Als subalpine Arten fasse ich in hergebrachter Weise diejenigen zusammen, welche ihr Hauptverbreitungsgebiet innerhalb der Nadelwaldstufe, als alpine, welche dässelbe oberhalb der Baumgrenze in der alpinen Stufe besitzen. Nivalpflanzen sind solche, welche sich noch in der Schneestufe, also oberhalb der klimatischen Schneegrenze finden. Es gibt aber keine Pflanzenarten, welche der Schneestufe eigen- tümlich sind oder auch nur dort ihr Hauptverbreitungsgebiet haben. Streng genommen darf man daher nur von alpin-nivalen Pilanzen sprechen. U 6. Die Verbreitungsmittel der untersuchten Arten und die verbreitenden Kräfte. Für das Verständnis disjunkter Areale ist es von Wichtigkeit zu wissen, ob und in welcher Weise eine Pflanze an ein bestimmtes Verbreitungsagens angepaßt ist. Eine diesbezügliche Zusammen- stellung gibt uns Vogler), dem wir die meisten der folgenden Angaben entnehmen. Dryopteris cristata - | Woodsia rufidula a glabella | A Verbreitung durch Sporen Botrychium ramosum von ausserordentlicher | | ee Kleinheit. A Windverbreitung. x virginianum A Matricariae Equisetum scirpoides - Scheuchzeria 'palustris . . . .nußartige Frucht; Hydrochor (V). Hierochlo@ odorata . . . . ohne Verbreitungsmittel (V). Eriophorum graeile 2... ..... großer _-Haarschopf ;".Windver breitung (V). Trichophorum oliganthum . . ohne Verbreitungsmittel (V). Kobresia bipartita . . . .. ohne Verbreitungsmittel (V). Carex microglochin . . ... mitdemFruchtschlauch häkelnd (V). eapikatarıı ses... ‚seheint mir,.ohne‘ ‚Verbreitunss- mittel?). „. pauciflora . . : . ... mitdemFruchtschlauch häkelnd (V). „ao, rupestris | »„ .chordorrhiza | 2 ohne Verbreitungsmittel (V). „ . incurva | „. Heleonastes | Carex rigida RE WFT an» Ole, Verbteitüngsunirbel Carex bicolor - i ohne Verbreitungsmittel (V). „ Äuliginosa | !) Vogler Ol; im folgenden (V) abgekürzt. 2) Bei den Carices ohne Verbreitungsmittel kann natürlich stets der Schlauch- als das spec. Gewicht heruntersetzend in Betracht gezogen werden (V). Carex polygama | Halleri | Carex pediformis Carex vaginata | atrıfusca | Calla palustris Juncus arcticus n squarrosus | stygius a castaneus | Juncus biglumis Totieldia palustris Malaxis paludosa Salix myrtilloides ‚,„ . depressa „ glauca | „ Pphylieitolia | Betula humilis | „ hana | Viscaria alpina RR Stellaria Dilleniana | » longifolia | Sagina nodosa Minuartia stricta | ” biflora Ranunculus pygmaeus | Thalictrum alpınum . Cochlearia oflicinalis ohne Verbreitungsmittel (V). ohne Verbreitungsmittel. ‚ ohne Verbreitungsmittel (V). beerige Frucht ; Vögel (V). kleine, feilspanf., flache Samen ; Windverbreitung (V). den vorigen ähnlich, Windverbreitung. kleine, flache Samen (0,7 mm Ig., 0,2mm br.); Windverbreitung (V). äußerst zahlreiche und kleine Samen mit lockerer, . dünnhäutiger Samen- schale (geringes spec, Gewicht); Wind- verbreitung (V). Haarschopf des Samens als Anpassung an den Wind (V. z. T.). Flügel an der Frucht; Windverbreitung (V). sehr kleine Samen, Windverbreitung (V). ohne V erbreitungsmittel (V). | außerordentlich kleine Samen, 0,2- 0,5 mm Max.-Durchmesser; Windver- breitung (V). ohne Verbreitungsmittel (V). BR u. ohne Verbreitungsmittel (V). Samen flachgedrückt und daher von Vogler als zur Verbreitung durch den Wind geeignet betrachtet, aber flügel- los (V). A Cardaminopsis hispida . Braya alpina Sedum villosum . Er en Samen flachgedrückt, an der Spitze oder von dieser auch nach abwärts verlaufend geflügelt, 1-1,5 mm lang (Beck); Windverbreitung. Samen ungeilügelt, aber klein und flachgedrückt; Windverbreitung. Samen flachgedrückt; klein, Wind- r verbreitung (V). Saxifraga Hirculus | Samen klein, durch Wärzchen oder Stacheln FR cernua Saxifraga hieraciifolia Potentilla fruticosa | vergrößerte Angriffsfläche ; Windverbreitung (V). „semina oblonga, subacuta, majuscula, l-1,3mm longa, indistincte papillosa vel sublaevia‘“ (Engler und Irmscher); ohne Verbreitungsmittel. pr multifida®) | ohne Verbreitungsmittel (V). u nivea Astragalus oroboides*).. Oxytropis lapponica Conioselinum tataricum Ledum palustre Cortusa Matthioli | Lysimachia thyrsiflora \ Trientalis europaea | Swertia perennis . Gentiana prostrata Gentiana axillaris Pleurogyna carinthiaca . Dracocephalum Ruyschiana Pedicularis Oederi > sceptrum Carolinum Galium triflorum *) Lt, Heintze zoochor, ohne Verbreitungsmittel. ohne Verbreitungsmittel (V). Teilfrüchte mit Flügelrippen, verbreitung (Vierhapper 1911). Wind- Samen geflügelt; Windverbreitung. ohne Verbreitungsmittel (V). kleine geflügelte Samen; Windver- breitung (V). „testa reticulata exalata“ (Kuszenow); ohne Verbreitungsmittel. “ ohne Verbreitungsmittel (V). sehr kleine Samen, 0,&mm; Wind- verbreitung (V). . ohne Verbreitungsmittel (V.z. F.). N, SA EN 7 LSR EN NEE a h a ea FERN FRE TEN: Be \ Linnaea borealis. . . .. Kelch drüsig-klettend; Tiere (V); reife Früchte werden aber stellenweise nur ganz selten ausgebildet, so z.B. im Wallis, während im Engadin stets eine reichliche Fruktifikation stattfindet (Giger pag. +9). Artemisia borealis . . . ohne Verbreitungsmittel (V). / ssp. nana Im ganzen sind also: 38 Arten ohne Verbreitungsmittel 35 Arten anemochor l Art hydrochor 4 Arten zoochor (1 endozoisch und 78 Arten Als verbreitende Kräfte, d. h. als Verbreitungsagentien kommen in Betracht: 1. die Luftströmungen, das Wasser und die Tiere; 2. von kaum nennenswerter Bedeutung für den Austausch zwischen dem nordischen Florengebiet und den Alpen: der Mensch; 3. von nur örtlich begrenztem Wert: Schnee und Lawinen. 3 3 epizoisch) Die Ansichten über die Bedeutung der Luitströmungen für die Verbreitung der Samen sind recht geteilt. Die Gewalt mancher Stürme ist so groß, daß sie alles, was nicht niet- und nageliest ist, mit sich fortreißen. Um von ihnen mitgeführt zu werden, - brauchten die Samen keinerlei Flugausrüstung. Aber gleichwohl reift manche seltene alpıne Pflanze alle Jahre auf sturmumbrausten Kämmen ihre Samen aus, ohne ihr Areal vergrößern zu können. Die praktische Bedeutung solcher Stürme als Samenverbreiter ist daher wohl gering. Die Anpassungen, welche den Samen die Verbreitung durch die gewönlichen Luftströmungen sichern sollen, sind, wie mir scheint, z. T. recht problematischer Natur. Ich meine damit die „durch Wärzchen oder Stacheln vergrößerten Angriffsflächen“, die von Vogler als Anpassung an Windverbreitung angesehenen flügelartigen Kiele, geflügelten Rippen und dergl. Noch am besten ausgerüstet für Windverbreitung sind die mit Haarschöpfen, Fallschirmen und ähnlichem versehenen Keime. Doch auch diese Beförderungsart muß ziemlich wirkungslos bleiben, weil die Früchtchen bei Befeuch- 3 E hi he. tung, wie sie mit dem Aufsteigen in höhere Luftschichten sehr “bald eintritt, zu Boden fallen.) Die zur Zeit der Fruchtreife nörd- lich der Alpen vorherrschenden Westwinde können ebenialls nicht mit ausgedehnten Nord-Südtransporten in Einklang gebracht werden. Das Wasser kommt als Verbreitungsagens für unsere Zwecke nicht unmittelbar in Frage. Der Wert desselben als Samentrans- porteur ist in vielen Fällen erwiesen. Das zeigen uns die Alpen- pflanzen - Kolonien am Fuße des Gebirges auf den Kiesbänken der Flüsse. Es steht hier ähnlich wie mit der. Windverbreitung. Auch die Samen der vielen Alpenpflanzen, welche wir herabgeschwemmt kennen, brauchen und haben keinerlei Anpassung an dieses Ver- breitungsagens. Für die Erklärung einer Besiedelung der Alpen aber spielt das Wasser eine geringe Rolle. Wohl noch die größte Bedeutung für Samenübertragung auf große Entfernungen kommt der Verbreitung durch Tiere, insbeson- dere durch Zugvögel zu. Die Voraussetzung für eine endozoische Verbreitung erfüllt zwar nach unserer Zusammenstellung nur eine von uns untersuchte Art. Zudem fehlt vorläufig der Beweis, daß Pilanzensamen im Darmkanal eines Vogels tatsächlich über sehr. große Strecken in keimfähigem Zustand an das Ziel gelangt sei. Eine epizoische Verbreitung ist hingegen nicht bloß für solche Samen möglich, welche mit Häkel- oder Klettvorrichtungen ver- sehen sind. Besonders kann der- Samen von Wasserpflanzen und vielleicht auch von Sumpfpflanzen mit Hilfe des Schlammes am Gefieder haften bleiben. Dieser Verbreitungsmodus ist es z. B., der in erster Linie die Besiedelung unserer Alpenseen mit Pota- mogetonarten und dergl. erklärt. Er könnte auch die Ursache des einen oder anderen sehr isolierten Vorkommens von uns unter- suchter Arten sein. Aber er ist immer etwas mehr Zufälliges. Keines der drei Verbreitungsagentien kann uns die Anhäufung der seltenen Arten des nordischen Florenelementes in bestimmten, eng umgrenzten Gebieten der Alpen erklären. Zwar gibt es Stellen, : ‚die sich durch einen Reichtum „angeflogener‘‘ Arten auszeichnen, . z. B. gegenüber Windlücken, wie sie Paßeinschnitte darstellen (V). Das sind aber lokale Vorkommnisse, die der Pilanzengeograph als solche gewöhnlich ohne weiteres zu erkennen vermag. Der Reich- !) Gradmann 00, I, pag. 330. Tr u a Fa 4 Be oe a Er nz r Fr }. 2 7 1 be 7 HM % ee; % a Ta u tum ganzer Talschaften, wie des zentralalpinen Inngebietes, oder. ganzer Gebirgsgruppen, wie der südtiroler Dolomit-Alpen, kann weder durch Luftströmungen noch durch Zugvögel erklärt werden. Sprünge von 10 bis 25 km sind noch erwiesen; vielleicht kann da und dort ein ganz versprengtes Vorkommen auf weiten Samentransport zurückgeführt werden; gewöhnlich scheinen aber Samenverbreitung und Pflanzenwanderung schrittweise zu erfolgen. 7. Betrachtungen über Pflanzenwanderungen. Die Ursachen der Pilanzenwanderungen erblicken wir in dem Ausbreitungsvermögen der Individuen. Diese erzeugen in zum Teil gewaltiger Menge Keime, welche der Erhaltung der Art dienen. Die weitaus überwiegende Mehrzahl der Pflanzen wandert’ „passiv“, indem ihre Keime durch Kräfte bewegt werden, die nicht Lebensäußerungen der Pflanzen sind (Wind, Wasser, Tiere usw.), während aktiv z. B. die Schwärmsporen erzeugenden Pflanzen, die Pflanzen mit Schleudervorrichtungen (Oxalis, Impatiens, Ecballium usw.), die Pflanzen mit wandernden Grundachsen (z. B. Polygonatum multiflorum) u. a. m. wandern. Bedeutung für das Überwinden weiterer Strecken kommt aber nur der passiven Wanderung zu. Mit Hilfe der verschiedenen Verbreitungsagentien werden die Keime nach allen Richtungen ausgebreitet ( — ausgesät). Die Keime entwickeln sich nur dann, wenn sie an ihnen zusagende Standorte!) gelangt sind, im anderen Falle gehen sie zugrunde. In einer besonders engen ökologischen Anpassung erblicken wir den Grund für die ‚Seltenheit‘ vieler Pflanzen (s. auch oben). Denn es gibt seltene Pflanzen, die jährlich tausende von Keimen produzieren, ohne in der Lage zu sein, ihr Areal auch nur ein wenig zu vergrößern. Die Frage, über welche Entiernungen Keime von den Ver- breitungsagentien bewegt werden können, ist umstritten. Es sind Beweise erbracht, daß Körper, die weit schwerer als viele Samen sind, z. B. Salzkristalle?) und kleine Steinstückchen?), durch Stürme hunderte von Kilometern fortgeführt worden sind. Jedoch kommt !) Standort — ökologisch; Lokalität — geographisch, >) Vogler 01. ?) Vergl, die Zusammenstellung bei Schröter 13, SEM ERTEN einem Samentransport unserer Arten auf derart große Distanzen sehr geringe Bedeutung zu, weil der Wahrscheinlichkeitsfaktor, daß der Samen in diesem Fall an einem ihm zusagenden Standort ge- langt, zu gering ist. Die Möglichkeit einer sprungweisen Aus- breitung ist, wie wir oben darlegten, nur auf epizoischem Wege möglich und nur für Wasserpflanzen von größerer Bedeutung. Wir haben dieselben daher und weil sie auch sonst Ausnahmen z.B. bezüglich ihrer Wanderwege zeigen, von der Untersuchung aus- geschlossen, Trotz des steten Ausbreitungsvermögen der Keime sind der Ausbreitung der Arten normalerweise Schranken gesetzt. Besonders interessieren hier diejenigen geographischer und klimatischer Natur. Gebirge, Meere, Wüsten, ja selbst breite Ströme setzen dem Vor- dringen vieler Pflanzen ein Ziel. Ebenso tun das aber auch klimatische Verhältnisse, ohne daß, wie z. B. im norddeutschen Flachland, orographische Hindernisse in Betracht kommen. Mehrere „atlantische‘‘ Arten erreichen z. B. dort infolge der Niederschlags- verhältnisse die Südostgrenze und können ihre Grenzen trotz der dazu günstigen Windverhältnisse nicht vorschieben. Ein anderes Beispiel sind die Gebirgspfilanzen, welche wir häufig vom Wasser herabgeführt am Gebirgsftuß auf den Kies- und Schotterbänken der Flüsse antreffen. Denn sie finden sich dort nur als Irrgäste, da die klimatischen Verhältnisse ihrer weiteren Ausbreitung un- günstig sind. Die Verteilung von Wasser und Land ist wie die Oberfläche der Kontinente und wie das Klima im Verlaufe der geologischen Perioden Änderungen unterworfen. Solche Änderungen sind es, welche den Pilanzen eine Ausbreitung über das vielleicht viele tausende von Jahre innegehabte Areal ermöglichen — dieses alte Areal unter Umständen aber auch vernichten können — und somit die unmittelbare Veranlassung geben für jenes Phänomen, welches wir als „Pflanzenwanderungen‘“ bezeichnen. Ein Hindernis vieler Pilanzenwanderungen bilden die in dem zu durchwandernden Gebiet eingesessenen geschlossenen Forma- tionen. Angenommen, die Buche sei irgendwo seit langem der fast ‚ ausschließlich herrschende Baum und ihr Areal grenze im Norden an ein ebensolches Picea exelsa-Gebiet an, so wird es unter gleich- bleibenden klimatischen Bedingungen weder der Picea exelsa, noch REST enpeN ihrer gesellschaftstreuen Begleitilora gelingen, in das Gebiet der Buche einzuwandern. Anders hingegen, wenn sich die klimatischen Verhältnisse des Buchengebietes für die Fichte günstiger gestalten. Der Nachwuchs der Buche wird spärlicher und schwächlicher, derjenige der eindringenden Fichten immer mächtiger, der Buchen- wald wird zu einem Mischwald, dieser zu einem Fichtenwald werden. Verschlechtern sich die klimatischen Verhältnisse dann noch weiter, so kann auch der Nachwuchs der- Fichte verkrüppeln bis endlich die Verjüngung ganz aufhört. Zwergstrauchheide und Tundra werden sich dann in dem ehemaligen Waldgebiet breit machen. Alpine und nordische Flora könnte in das einstige Buchengebiet einziehen. ; Die Annahme eines ausgedehnten Gebietes von Zwergstrauch- heide und Tundra ist aber nicht unbedingt erforderlich, um die Wanderungen alpiner und nordischer Pilanzen durch die mittel- europäischen Ebenen zu erklären. Es ist bekannt, daß unter einem stark ozeanischen Klima, wie ein solches etwa im südlichen Tessin oder in West-Irland vorherrscht, alpine Pilanzen ganz außerordentlich tief, hier bis fast zum Meeresspiegel, dort bis zum Spiegel der insubrischen Seen herabsteigen. Bedingung ist nur, daß ihre Stand- orte durch die Konkurrenz anderer Arten :nicht zugrunde gerichtet, d. h. nicht überwachsen werden. Es liegt nun durchaus im Bereich des möglichen, daß zur Eiszeit das Klima denjenigen Charakter gehabt hat, welcher ein Herabsteigen der alpinen Pilanzen selbst bis in die Laubholzstufe gestattet. Jedenfalls ist sicher, daß Standorte, an denen die alpinen Pflanzen nicht unter der Konkurrenz des Waldes zu leiden hatten, zur Eiszeit in ausgedehntem Maße vorhanden waren. Ich denke in erster Linie an die umfangreichen fluvioglazialen Schotter. Denn bekanntlich haben die eiszeitlichen Ströme ganz ungeheure Mengen Schutt und Kies aus den Alpen herabgeführt und durch ihre steten Lauf- und Niveauveränderungen im Vorland ausgebreitet. — Ein etwaiges Waldgebiet zwischen dem Vereisungsgebiet der Alpen und des Nordens mußte also eine ausgeprägte hydrographische Gliederung aufweisen, es war von breiten Schuttstreifen durchbrochen und längs diesen konnten, unbehindert von der Konkurrenz, nordische und alpine Pflanzen wandern. | Een ee Wenn man sagt, irgendeine Pflanzengesellschaft sei als solche in ein Gebiet eingewandert, so ist das nur bis zu einem gewissen “Grade richtig. Wandern tut allein die Sippe. Die Sippen schließen sich allerdings durch die ähnlichen oder einander ergänzenden biotischen Ansprüche zu Vereinen zusammen. Infolge der Ähn- lichkeit ihrer biotischen Ansprüche -sind denn auch gewisse Arten gemeinsam eingewandert, und viele von diesen leben auch heute noch in -Pflanzenvereinen zusammen. Solche gemeinsam einge- wanderten Arten kann man mit Vierhapper (1911 pag. 69) als „Wandergenossenschaften‘ bezeichnen, r Wir werden als eine Wandergenossenschaft etwa diejenigen Arten zusammenfassen, welche auf den fluvioglazialen Schottern gewandert sind; wir bezeichnen sie kurz als Kieswanderer. Dazu zählt die große Mehrzahl unserer alpinen Arten, sofern sie nicht an nasse, sumplge Standorte gebunden sind. Die dort wachsenden Pilanzen, kennzeichnen sich als Sumpfiwanderer, andere, wie Scheuchzeria palustris, Saxifraga Hirculus ete. als Moorwanderer usw. Einfacher gestaltet sich die Besiedelung eines Gebietes, indem die Eiszeit mehr oder weniger ‚„tabula rasa‘‘ gemacht hat. In ein Gebirge kann die Einwanderung auf zweierlei Weise erfolgt sein: entweder durch den Talzügen folgende (,‚valleculare‘‘) Wanderung oder durch Ausbreitung quer über das Gebirge. a Basale und subalpine Arten folgten bei der Besiedelung eines _ Gebirges wohl zunächst den Talzügen. In allen höheren Gebirgen kam diese Art der Wanderung, inbegriffen die Überschreitung niedriger Palseinschnitte, ausschließlich für sie in Betracht, ihre Ver- breitung ist dort ganz an den Talweg gebunden. Anders hingegen in den Mittelgebirgen, wie z. B. Jura, Vogesen, Sudeten, wo solche Pflanzen auch die Gebirgskämme besiedelt, also sich auch quer über das Gebirge ausgebreitet haben. Die alpinen Arten waren natürlich auch in höheren Gebirgen, wie z. B. in den Alpen, befähigt, sich‘ quer über das Gebirge auszubreiten. Doch scheint mir dieser Wanderungsmodus bei der Neubesiedelung eines Gebirges eine geringe Rolle gespielt zu haben. Am Schluß der Eiszeit wurden zunächst die Täler eisfrei, indem sich die sie erfüllenden großen Gletscher zurückzogen, während die Kämme auch niedrigerer Ketten entsprechend der allmählichen Besserung des Klimas noch eine Zeit lang in die Schneestufe ER N ini hineinragten. Im Anfang stellten sich also einer Ausbreitung über das Gebirge Hindernisse entgegen, während die Talböden mit ihren ausgedehnten Schotterfeldern Wanderwege ersten Ranges bis tief in das Herz der Alpen darstellten. An diese valleculare Ein- wanderung wird sich dann auch hier erst als zweites Stadium die Ausbreitung über das Gebirge angeschlossen haben.!) 8. Einige Bemerkungen zu den Problemen des Diluvium. Die Frage nach den Endursachen der Eiszeit ist heute so wenig geklärt wie je; sie liegt außerhalb des Rahmens unserer Arbeit. — Nicht minder umstritten ist aber die Frage, ob die Eiszeit als eine Periode der Temperaturerniedrigung oder als eine Regen- und Schneezeit aufzufassen ist. Penck und Brückner vertreten den erstgenannten Standpunkt; nach ihnen war die Eiszeit im wesent- lichen durch eine Minderung der Temperatursummen über 0° be- dingt. Unmöglich kann nach den genannten Forschern die Eiszeit | durch Niederschlagsänderungen erklärt werden, da erstens die Firn- mulden im Diluvium nicht mehr gefüllt gewesen seien als jetzt und da zweitens die starke Vergrößerung der Gletscher im Diluvium, wolle man sie durch größere Schneefälle erklären, eine Nieder- schlagsmenge von 11-14 m — in Wasser ausgedrückt — erfordern würde (Penck und Brückner pag. 1145). Schon Brockmann-Jerosch (1910 pag. 3) ist dem entgegengetreten unter Hinweis darauf, daß man sich das Klima nicht nur in einem Faktor verändert denken darf. Nach Forel tragen Gletscher und Inlandeis, einmal im Ent- stehen begriffen, selbst den Keim zu weiterem Wachstum in sich, da sie durch ihre abkühlende Wirkung auf die umgebende Luft, je mehr sie sich vergrößern, zu umso wirksameren Kondensatoren der atmosphärischen Feuchtigkeit werden (vergl. auch Eckardt, .Paläoklimatologie). Der Streit ist schwer zu entscheiden, er hat für uns nur ge- ringe Bedeutung. Denn dort, wo er in den Kreis unserer Betrach- ) Die valleculare Wanderung erklärt bekanntlich auch die Einwanderung sog. Kieselpflanzen in die Zentralalpen. Die Kies- und Schotterbänke der Talböden sind ein neutrales Substrat, auf dem die Kieselpflanzen den vorgelagerten Kalkalpen- gürtel sehr wohl durchwandert haben können (vergl. J. Braun, Vegetationsverh, der Schneestufe.,), NE tungen tritt, bei Prüfung der Überdauerungsmöglichkeiten auch anderer als nivaler Pflanzen im Innern der Alpen, glauben wir eine solche in dem einen wie in dem andern Fall verneinen zu können. Sind die Ursachen der diluvialen Klimaänderung auch noch in Dunkel gehüllt und ist auch diese selbst noch umstritten, ihre Wirkungen sind bekannt und erwiesen. Wir kennen die Ausdehnung der. diluvialen Vereisung; Gletscherschliffe, Moränen, fluvioglaziale Schotter und erratische Blöcke sind ihre Zeugen. Die Höhen, welche die diluvialen Eisströme im Innern der Alpen erreicht haben, sind zu ersehen am erratischen Material (worunter nicht immer Blöcke, sondern meist nur kleine (seschiebe, selten einzelne Schutthaufen zu verstehen sind) und an der Schlift- grenze. Sie sind, wie das bei einem Gebiet von rund 200 000 qkm nicht zu verwundern,.noch nicht überall mit genügender Sicherheit festgestellt. Die in den glazialgeologischen Abschnitten von uns gebrachten Angaben sind aber sicher erwiesene Mindesthöhen, die keine andere Deutung zulassen, auch nicht zu Liebe der Ueber- dauerungshypothese. Unter der klimatischen Schneegrenze versteht man diejenige Iso-Linie, bei der die Sommerwärme gerade noch oder gerade nicht mehr hinreicht, um auf ebener Fläche den jährlichen festen Nieder- schlag zum Wegschmelzen zu bringen. Oberhalb derselben werden nur orographisch begünstigte Örtlichkeiten schneefrei. Zum Schmelzen einer bestimmten Menge Schnee bedarf es einer bestimmten Wärmemenge. Nimmt die Menge des jährlichen festen Niederschlages zu, so genügt die an der Schneegrenze zur Verfügung stehende Wärmemenge nicht mehr. Die Folge ist, daß erstens die Schneegrenze herabgedrückt wird, indem erst die in tieferen Lagen zur Verfügung stehende Wärmemenge zum Schmelzen des jährlichen festen Niederschlages hinreicht und daß zweitens der Gletscher anwächst, indem die aus dem Firngebiet abfließende Eismenge eine Vergrößerung erfährt, wodurch die am Gletscher- ende vorhandene Wärmemenge nicht mehr genügt, „den jährlichen Zustrom von Gletschermasse abzuschmelzen. . Hierbei ist voraus- gesetzt, daß die jährliche Wärmemenge unverändert bleibt. Die infolge günstiger Orographie schneefreien Örtlichkeiten würden also - in diesem Falle, trotz des Anwachsens der Gletscher die gleiche Wärmemenge wie vorher empfangen. Aber auch die Frage, ob 2 Ber selbst bei gleichbleibender Wärmemenge an den orographisch schneefreien Örtlichkeiten zur Eiszeit die gleichen Pflanzen wie heute hätten gedeihen können, muß von vornherein verneint werden. ‚Ein niederschlagsreiches Klima hat erfahrungsgemäß nicht nur den Tief- stand der Schneegrenze, sondern aller Isochionen zur Folge; eine Niederschlagsmenge vollends, welche bei gleichbleibender. Wärme- menge eine Depression der Schneegrenze von 1200 m verursacht hat (s. u.), mußte auch eine ganz bedeutende Senkung aller Vege- tationslinien nach sich ziehen. | Zur Bestimmung der eiszeitlichen Schneegrenze dienen uns die Spuren eiszeitlicher Hängegletscher, die kleinen Talgletscher und die Ufermoränen des Diluvium. Bei den Hängegletschern liegt die Schneegrenze etwas unter dem Mittel von der Höhe des Gipfels und der Höhe seines Gletscherendes. Die Talgletscher geben die Möglichkeit der Bestimmung der Schneegrenze nach zwei Methoden. „Die eine stützt sich auf die Erfahrung, daß bei Talgletschern vom Typus der heutigen alpinen Gletscher der unterhalb der Schnee- grenze gelegene Teil der Gletscheroberfläche sich zu dem oberhalb derselben gelegenen meist verhält wie 1:3 bis 1:2. Die zweite basiert auf der Tatsache, daß die mittlere Höhe der Gletscher- “ oberfläche gleich der Höhe der Schneegrenze im Bereich des be- treffenden Gletschers ist.“ (Brückner; ferner Kurowski). Wir kennen die eiszeitliche Schneegrenze besonders aus den peripheren Teilen der Alpen. Selten sind die Stellen, wo eine direkte Bestimmung derselben auch im Innern des Gebirges mög- lich ist. Aber überall, wo eine solche geschehen, zeigt sich ein Abstand von rund 1200 m zwischen der heutigen und der würm- zeitlichen Schneegrenze. Eine Ausnahme bilden nur die Gurktaler Alpen, wo die heutige Schrieegrenze nur SOO m über der würm- zeitlichen zu suchen ist (vergl. Penck und Brückner, pag. 1144). Die Lehre der Interglazialzeiten hat nur wenige Gegner. Ich habe keine Veranlassung, mich zu letzteren zu bekennen. Andrer. seits habe ich aber auch im Verlaufe meiner Untersuchung keine pflanzengeographische Tatsache kennen gelernt, welche nur durch die Annahme von Interglazialzeiten zu erklären ist. Mit der Ueber- dauerungshypothese hingegen wäre der Monoglazialismus nur schwer zu vereinbaren. Denn die eine Eiszeit müßte, was Gletscheraus- dehnung und die dazugehörige Schneegrenze anbetrifft, der Rißzeit \ er Be ar, entsprochen haben. Die Ueberdauerungsmöglichkeiten im Innern der Alpen wären also während einer einzigen Eiszeit noch ungün- stiger gewesen als zur Würmzeit. Ganz abgesehen davon, daß man in diesem Fall den Austausch der Pilanzen zwischen dem Norden und den Alpen in das Pliozän verlegen müßte. Das Klima der Interglazialzeiten bezw. des letzten Interglazial wird erhellt durch die fossile Flora, welche an den maßgebenden interglazialen Fundstellen nachgewiesen worden ist. Von einer besonderen Würdigung derselben soll hier abgesehen werden. M. E. verlangt sie vor allem ein ozeanisches Klima, wie dies auch Brockmann-Jerösch, Frech und andere schon dargetan haben. Der ter- mophile Charakter der interglazialen Flora ist nicht sö ausgeprägt, wie Penck und Brückner annehmen, unter keinen Umständen kann die Flora als xerotherm bezeichnet werden. 9. Die Veränderungen während des Post-Glazial. Die Forderung einer postglazialen xerothermen Periode wurde zuerst von den Pilanzengeographen erhoben. Eine solche sollte ‚das isolierte Auftreten starker Kolonien meist südlicher, wärme- und trockenheitsliebender Pflanzen in den inneralpinen Alpentälern“ erklären. Tatsächlich dedart man dazu der Annahme einer klimatischen Aenderung; es fragt sich aber, welcher Art die- selbe gewesen ist. Die Forschungen der neueren ' Zeit haben dargetan, daß die betr. Pflanzen nicht so sehr an ein trockenwarmes, als an ein kon- tinentales Klima gebunden sind. Insbesondere zeigte ]J. Braun- Blanquet (1916) für die xerothermen Pflanzenkolonien der Föhren- region Graubündens, daß die Annahme einer geringen Verschär- fung der Kontinentalität des Klimas hinreiche, um ihre Einwande- rung zu erklären. Die Aufrollung des ganzen Problemes ginge weit über den Rahmen unserer Arbeit. Uns interessiert ausschließlich, ob eine ev. xerotherme Periode in der Lage ist, die disjunkten Areale der nordischen Pflanzen in den Alpen zu erklären. Die Wirkung einer xerothermen Periode wird sich zunächst in einer Verschiebung der Höhengürtel geäußert haben!). Doch 1) Allerdings bestreiten die meisten Forscher (vergl. Brockmann-Jerosch u, a.), \ daß die Baumgrenze im Postglazial einmal höher gewesen ist als heutzutage, 2*+ mia KIA FITE br ALAHR, ART, ED erscheint mir sehr fraglich, ob ein solches Ereignis den Untergang so vieler alpiner Arten in weiten Teilen der Alpen zur Folge haben mußte. Die Hauptverbreitung der Alpinen liegt in den Zentral- alpen im Mittel bei etwa 22—2500 m und sie besitzen darüber hinaus noch etwelche Vorposten. So findet sich z. B. im cisalpinen Graubünden (lt. Braun) Kobresia bipartita von 1480— 2620 m, Carex incurva von 1600-2630 m, Carex Halleri von 1800 - 2650 m, Juncus arcticus von 1470-2600 m etc. Eine trocken-warme Periode würde in erster Linie die Pflanzen der niederen Lagen vernichten, die Lebensbedingungen der oberen Vorposten aber eher günstiger ge- stalten, vielleicht letztere sogar veranlassen, ihr Areal nach oben auszudehnen.. Denn an geeigneten Standorten kann in den zen- tralalpinen Ketten von den Cottischen Alpen bis zu den Hohen Tauern während einer solchen klimatischen Epoche kein Mangel gewesen sein. —- In den weniger hohen Ketten, wie in den. Norischen Alpen, waren allerdings während einer xerothermen Pe- riode die Vegetationsmöglichkeiten der alpinen Pflanzen beschränkter. Gleichwohl gab es auch dort geeignete Lokalitäten, wie- schattige Schluchten, feuchte Couloirs etc.,, an denen die Pflanzen eines kühleren Klimas leben konnten. Denn in den Alpen bedingen lokale Verhältnisse oft auf kürzeste Entfernung einen völligen Wechsel des Klimas. Ich vermag daher nicht zu glauben, daß irgendwo in den Zentralalpen ein erheblicher Teil der alpinen Flora durch eine solche Klimaschwankung vollständig ausgetilgt worden ist. Die xerotherme Periode kann füglich, soweit die alpinen Arten in Frage kommen, zur Erklärung der disjunkten Areale nicht heran- gezogen werden. Einen umso größeren Einfluß mußte aber ein trocken-warmer Zeitabschnitt, ja selbst eine bloße Verschärfung der Kontinentalität des Klimas auf die Verbreitung der Moorpflanzen ausüben, da die Hochmoore an ein feuchtes und kühles Klima gebunden sind. — Die Hochmoorflora ist am Ende der Eiszeit, als unter der Wir- kung des spätglazialen Klimas, noch eine gewisse Kontinuität der Hochmoore vorhanden war, in die Alpen. eingewandert. Die zu- nehmende Besserung des Klimas hat dann in der Folgezeit die Hochmoore isoliert. Sollten dieselben nun einmal während des ' Postglazial noch über das heutige Maß hinaus eingeschränkt worden sein, so liegt auf der Hand, daß diejenigen der untersuchten Moor- A ab pflanzen, welche auf eine schrittweise Wanderung angewiesen sind — und das ist die überwiegende Mehrzahl — die später wieder hier und da auftretenden Hochmoore nicht besiedeln konnten. Das würde auch die außerordentliche Seltenheit verschiedener Hoch- moorpflanzen erklären, denn die Mehrzahl der Hochmoore weist eine triviale an sprungweise Verbreitung angepaßte Flora auf. Die tiefgreifenden Veränderungen, welche die Pflanzenwelt des Postglazial durch die Einwirkung des Menschen erlitten hat, sind unbestritten. Ich glaube, in den Alpen kann der Einfluß des Menschen garnicht hoch genug veranschlagt werden. Moore und Sümpfe sind ein volkswirtschaftlich wertloses Land. Der Mensch hat dieselben nicht nur gelegentlich durch den Bau von Wasserleitungen entwässert (Engler 79 pag., 179). Er hat in bewußter Weise, um Kulturland zu gewinnen, Moore und Sümpfe trocken gelegt, und dadurch, sowie durch Düngung, vielerorts z.B. die für seine Zwecke untaugliche Vegetation der Sauergräser ver- nichtet. —- Die Not des Weltkrieges hat den Menschen auch an die letzten Ueberreste der Urzeit herantreten lassen: was der Land- wirtschaft nicht nutzbar gemacht werden konnte, fiel dem Torfstich zum Opfer. Gewaltig sind auch die Veränderungen, welche die Vegetation der subalpinen Stufe durch den Menschen erfahren hat. Vor dessen Erscheinen hatte der Nadelwald die Herrschaft, falls nicht Moor oder Sumpf, Flußschotter oder Fels seinem Aufkommen im Wege war. Weite Waldgebiete fielen dem Menschen vollständig zum Opfer: er holzte dieselben, um Raum zu gewinnen, für seine Wohn- stätten, für Viehweiden, für Wies- und Ackerland. Andere unter- warf der Mensch der regelmäßigen Nutzung. Kaum ein Tobel nennt noch wirklichen Urwald sein Eigen. Nur wenig geringer ist der Einfluß, welchen der Mensch auf die Vegetation der alpinen Stufe ausgeübt hat. Die alpinen Matten unterwarf er der Benutzung durch Mahd und Beweidung. Er trachtete, die Fläche seiner Viehweiden (seiner „Alpen‘“) durch Abholzen des obersten Waldlandes zu vergrößern. Jedoch bieten schwer zugängliche Rasenbänder, die Schutt- und Felsfluren noch das Bild relativer Ursprünglichkeit. En > a, 7 a LaR 2). EIER er vn rt u Ki; 3 EB 10. Die Beziehungen zwischen der nordischen und der - alpigenen Flora. Die in vorliegender Arbeit untersuchten Arten bewohnen sämtlich in identischer Form die Alpen und den nordischen Vege- tationsbereich. Als Grundlage aller Erörterungen dieses Problems dient uns die Lehre von der monotopen Artentstehung, auf welche näher einzugehen außerhalb des Rahmens unserer Arbeit liegt. Die sehr wichtige Frage, ob ein unmittelbarer Austausch von Pilanzen zwischen den Alpen und dem Norden anzunehmen ist, muß nach unserer Ansicht, wie wir oben (pag. 7 ff.) dargelegt haben, verneint werden. Die Annahme, daß die Verwandtschaft der nordischen und der alpigenen Flora schon auf das Pliozän zurückgeht, ist gleichfalls von der Hand zu weisen. — Zahlreiche geologische Funde zeigen, daß sich zu dieser Zeit in Mitteleuropa eine der heutigen ähnliche Flora, jedoch mit zahlreichen amerikanischen und mehr ostasiatischen Anklängen als heute breit machte!). Es würde allen theoretischen Voraussetzungen einer Pflanzenwanderung widersprechen, wollte man annehmen, daß die nordische Flora, ohne durch eine klimatische Änderung veranlaßt worden zu sein, durch ein von einer. solchen Flora eingenommenes. Gebiet hindurchgewandert wäre. Wir führen das gleichzeitige Vorkommen so vieler Pflanzen in den Alpen und im nordischen F lorengebiet, gleich den „Klassikern‘‘, auf eiszeitliche Wanderungen zurück. Zur Erklärung derselben nehmen viele Forscher ein nordisch-alpigenes Florenmischgebiet zwischen dem .nordeuropäischen und dem alpigenen Vereisungsgebiet an. Die Pflanzen des Nordens wurden nach ihrer Anschauung von den vor- rückenden Gletschern südlich, die der Alpen aus dem gleichen Grunde nördlich gedrängt. Das Land zwischen den beiden Ver- eisungen war in der Hauptsache ein tundraähnliches Ödland, welches „arktischen“ und „alpinen“ Pflanzen Gelegenheit zu bedeutenden !) Die Angaben von Pinus Cembra und Larix decidua aus den oberpliozänen Schichten des Maingebietes halte ich gleich Vierhapper (1911) längst nicht über jeden Zweifel erhaben. -Sollten wir es dort etwa mit den Überresten der wärmeliebenderen Stammflora zu tun haben, aus der sich im nordischen Vegetationsbereich unter dem Einfluß des kühler werdenden Klimas die heutigen nordischen Typen entwickelten? SENDER N Wanderungen bot. Den sich zurückziehenden Gletschern folgte bei Ende der Eiszeit die im Mischgebiet lebende Flora, wobei alpigene Arten in den Norden und nordische Arten in die Alpen gelangten. Die Gründe für ein tundraähnliches Ödland sind aber nicht unbedingt stichhaltig und Waldland war m.E. in dem eisireien Gürtel ebensogut möglich. Ich möchte mich in dieser Frage aber noch nicht endgültig entscheiden, sondern hier nur auf zweierlei hinweisen Der von Penck und Brückner (pag. 1147) geforderte unerläßliche Vertikalabstand von 60U—S00 m: zwischen Schnee- und Baumgrenze trifit nur unter bestimmten klimatischen Verhältnissen zu. Er verringert sich nicht nur ganz erheblich unter einem aus- gesprochen ozeanischen Klima, sondern kann unter einem solchen sogar negativ werden, d.h. es gibt Fälle, wo die Baumgrenze über die Schnneegrenze hinaufsteigt (vergl. H. Brockmann-Jerosch 1919 pag. 27). Ganz sicher sind aber Penck und Brückner mit ihrer Behauptung (pag. 1147) im Irrtum, daß sich „die engen Beziehungen zwischen der hochalpinen und hochnordischen Flora nicht anders erklären lassen, als daß sich einst zwischen der nordischen und der alpinen Vereisung ein zusammenhängendes Gebiet einer arktoalpinen Flora erstreckte“. Zwar bereitet ein Waldland den Wanderungen besonders der alpinen Arten größere Schwierigkeiten als die wald- lose Tundra. Doch können auch durch ein solches, wie wir bei der Betrachtung über Pflanzenwanderungen darlegten, alpine Pilan- zen auf den ausgedehnten Schotterbetten der Ströme hindurchge- wandert sein. ae I Il. Teil. Die Geschichte der seltenen nordischen Pflanzen in den Alpen. Einleitung. Die heutige Verbreitung der seltenen alpinen Arten in den Alpen kann nach Ansicht einiger Forscher nur dadurch erklärt werden, daß diese Arten im Innern der Alpen selbst überdauert haben. Ich bin bei meinen Studien über die disjunkten Areale der nordischen Pflanzen zu wesentlich anderen Anschauungen ge- kommen. Zwar stehe ich nicht an, zuzugeben, daß viele nordische Pflanzen schon vor der letzten Eiszeit in den Alpen gelebt haben können und gebe auch zu, daß manche dieser Arten — nivale und einige alpine — die letzte Eiszeit im Innern der Alpen überdauern konnten. Was ich aber bestreite das ist die Lehre, welche mit der Ueberdauerungshypothese. die heutige Arealgestaltung dieser Arten auf der Nordseite der Alpen erklären will. Nivale Pflanzen, welche heute noch an orographisch schnee- freien Stellen oberhalb der klimatischen Schneegrenze leben, konnten sogar ganz zweifellos die letzte Eiszeit im Innern der Alpen überdauern. ‚Sie konnten aber dieselbe nicht nur in den Engadiner und Walliser Alpen überdauern, sondern auch in den Gotthardalpen. Denn ich kann mir an Hand der gesicherten gla- zialgeologischen Ergebnisse die eiszeitlichen Bedingungen in diesem Gebiet nicht wesentlich anders vorstellen wie in den beiden erst- genannten. Wenn sich trotzdem gerade unter den nivalen Arten mehrere finden, die in weiten Gebirgsteilen zwischen Engadin und Wallis fehlen, so liegt der Grund für diese ee niemals in inneralpinen Überdauerungsmöglichkeiten. Die. an sich wichtige Frage, ob eine Pflanze in einer be- stimmten Gebirgsgruppe zur Eiszeit leben konnte, muß ausschließlich auf Grund der glazialgeologischen- Verhältnisse der betreffenden Gruppe (Ausdehnung der Vereisung, Lage der -eiszeitlichen Schnee- x grenze und Höhe der eiszeitlichen Talgletscher) und der klimatischen NW ee Ansprüche der fraglichen Art entschieden werden. Eine ungefähre Vorstellung von denselben gibt uns die heutige Höhenverbreitung der betr. Art in den Alpen, sowie ihr Vorkommen in der Arktis. Weite Teile der Alpen waren so stark vergletschert, daß nur nivale Arten zur Eiszeit auf ihnen leben konnten. Aber trotzdem zählen die einst am stärksten vergletschert gewesenen Gebirgsteile, wie die Nordseite der Penninen, das Oberengadin und die Hohen Tauern, heute zu den an seltenen alpinen Arten reichsten Gebieten. Von großer Bedeutung für die Beurteilung der Überdauerungs- hypothese ist endlich das gleichzeitige isolierte Vorkommen nordisch- subalpiner Arten in den an seltenen alpinen Pflanzen reichen Ge- bieten. Denn diese Gewächse konnten unmöglich während einer Eiszeit im Innern der Alpen leben. Gleichwohl weist ihr rezentes Areal eine sehr auffallende Übereinstimmung mit demjenigen der alpinen Arten auf. Die an nordisch-alpinen Pflanzen reichsten Gebiete sind auch die an nordisch-subalpinen Arten reichsten. “ Diese geben uns daher einen Fingerzeig für eine Erklärung der reichen inneralpinen Gebiete: sie muß und kann nur in den Ein- wanderungsverhältnissen gefunden werden. 1. Kapitel. Das nordische Florenelement auf der Nordseite der Alpen. Als Nordseite der Alpen bezeichne ich diejenigen Gebirgsteile, welche gegen den -Nordrand der Alpen, sei es zur Rhone, zum Rhein oder zur Donau entwässern. Die Nordseite umfaßt somit das ganze Gebiet zwischen der Arve im Westen und der Leitha im Osten. In diesem Gebiet haben wir es mit einem verhältnismäßig typisch entwickelten Phänomen zu tun. Es ist, wie wir auf Grund der glazialgeologischen Verhältnisse annehmen müssen, das Gebiet einer, von vereinzelten Ausnahmen abgesehen, großartig entwickelten postglazialen Besiedelung. Es gibt in demselben sowohl disjunkte Areale wie vollständig isolierte Vorkommnisse nordischer Pilanzen, welche nur durch die Verhältnisse der Einwanderung bezw. als Überreste aus der Einwanderungszeit erklärt werden können. Daher bietet sich bei Betrachtung desselben Gelegenheit, unbeeinflußt von theoretischen Überdauerungsmöglichkeiten, den innigen Zusammen- hang zwischen Arealgestaltung und Wanderweg aufzuhellen. BERRY saBee 1. Die eiszeitlichen Verhältnisse. a) Glazialgeologischer Überblick. Die zentralen Teile der Alpennordseite, von der Mont-Blanc- Gruppe bis zu den Hohen Tauern bildeten auch zur Würmzeit ein weites Firn- und Gletschergebiet, über das nur die höheren Kämme emporragten. Die beistehende Tabelle (pag. 30) gibt einen Ueber- blick über die würmzeitlichen Höhen der oberen Gletschergrenzen dieses Gebietes (lt. Penck und Brückner). Unmittelbare Bestimmungen der eiszeitlichenSchneegrenzen sind im Bereich der zentralalpinen Vereisung nicht zu gewinnen, It. Penck und Brückner dürfen wir jedoch annehmen, daß dieselbe im großen und ganzen parallel der heutigen verlief. Nach den genannten Forschern hat sich die Schneegrenze zur letzten Eiszeit in einem Abstand von rund 1200 m — bezw. von 1150 m auf der Nordseite der Helvetischen Alpen — unter der heutigen befunden. Unserer Berechnung liegen die Angaben von Jegerlehner (für die Schweiz) und Ed. Richter (für- die Ostalpen) zu Grunde (vergl. die Tabelle auf Seite 30). Die eiszeitliche Schneegrenze hat demnach in den zentralen Teilen der Alpennordseite tiefer gelegen als die Gletscheroberfläche. Das ist für die Beurteilung der Frage, .ob Pilanzen die Eiszeit überdauern konnten, von größter Wichtigkeit. Auf der Nordseite der Helvetischen Alpen ergossen sich be- sonders aus dem Rhone-, Aare-, Reuß-, Linth- und Rheintal Eis- ströme über das Alpenvorland. Im Außengürtel der Kalkalpen lag die würmzeitliche Schneegrenze fast allenthalben tiefer als die’ Gletscheroberfläche. Lt. Penck und Brückner pag. 586 verliel erstere auf dem Rhonegletscher quer durch das Mittelland vom Chasseron gegen den Mont Gibloux. Auf dem Aaregletscher lag sie oberhalb Thun, auf dem Reuß- und’ Linthgletscher ungefähr dort, wo dieselben aus dem Gebirge heraustreten. Die zur Würmzeit nicht vergletschert gewesenen Gebiete des schweizerischen Mittellandes sind wenig zahlreich. Eines erstreckte sich zwischen Aaregletscher im Westen und Reußgletscher im Osten. Es „wird begrenzt durch eine Linie, die bei Schagnau die Alpen verläßt, gegen den Bantiger bei Bern zieht, von hier gegen Olten zu verläuft, um sich dann südostwärts gegen Wollhusen zu 30 — Eiszeitliche Gletscher- und Schneegrenze in den Haupt- tälern der Alpennordseite. - Höhe der oberen Glet- Höhe der eiszeitlichen \ | schergrenze | Schneegrenze | Anmerkungen Arvegebiet b. Argentiere nnterhalb Chamonix bei St. Gervais Rhönegebiet am Furkahorn bei Siders bei Martigny bei St. Maurice Aaregebiet am Ewigschneehorn bei Guttannen bei Brienz (bei Thun) Reußgebiet an der Furka bei Silenen Linthgebiet bei Weesen Rheingebiet um Sargans bei Chur Inngebiet O.- und U.-Engadin Reschenpaß bei Innsbruck am Brenner an der Hohen Salve Salzachgebiet am Paß Thurn bei Krimml] u. Wald bei Zell a. See Enzgebiet am Rettenstein bei Gröbming | 2200 ml) | | 2065 ml) 1800 ml) 2800.ml) 2030 ml) | 195 ml) | | 1650 mi) 3000 ml) 2250ml) | 1500 ml) | (1250 ml) 2650 ml) | 2000 ml) | 1300 ml) 1709 m2) | 2100 m2) 2500 m3) | 2500 m4) | 2000 m5) 2300 m6) 1830 m5) | 21-2200 m7) 2200 m) | 2000m7) | > 18-1900 m$), > 17-1800 m8)| | 1650 m 1450 m 1300 m 1350 m 1459 m 1700 m 1700 m 1400 m 1600 m 1300 m 1400 m 1400 m | | | \ i ww H-H et 13 63 $ $ s 3 E3 » ” ” . Penck & Brückner pag. 604 RE ee wenden“ (Penek und Brückner pag. 599). Aus dem Reuß- und Linthgletscher ragten nur ganz vereinzelt Molassehöhen als Nuna- 'taker hervor: der Lindenberg, der Rossberg, vielleicht auch der Uetli (Penck und Brückner pag. 500). Weiter östlich „schalteten sich während der Würmzeit in den Toggenburger, ebenso wie in den Allgäuer Vorbergen eisfreie Molassehöhen zwischen den Rhein- gletscher und seine Nachbarn, welche im Osten Ausläufer des un- ‚vergletscherten Gebietes, im Westen aber eine Insel im Eise bildeten. Wahrscheinlich sind diese Gebiete auch früher immer eisfrei ge- wesen‘ (Penck und Brückner pag. 412). Durch die Längstäler des Inn und der Salzach floß das zen- tralalpine Eis dem Vorlande zu. In beiden Tälern war es derart ‚angeschwollen, daß es in die gegen Süden geöfineten Quertäler der nördlichen Kalkalpen eindringen konnte, dieselben mit seinem Eisstromnetz umstrickte und, noch verstärkt durch die Gletscher der Kalkalpen, das Vorland erreichte. Auch in den Kalkalpen- tälern der nördlichen Ostalpen lag die Eisoberfläche allenthalben ‚oberhalb der Schneegrenze. Der Illergletscher erreichte am Austritt aus der Flyschzone noch eine Höhe von 1400 m, der Lechgletscher ebendort eine solche von 1300 m (Penck und Brückner pag. 197). Die Oberfläche des Isargletscher befand sich beim Verlassen der Alpen bei 11 bis 1200 m (Penck und Brückner pag. 180), diejenige des Inngletscher ist bei Neubeuren noch auf etwas über 1000 m zu veranschlagen (Penck und Brückner pag. 133). Ebenso hoch dürfte auch der -Salzachgletscher bei Salzburg gestanden haben (Penck und Brückner pag. 152). Die würmzeitliche Schneegrenze lag am Nordrande der Ostalpen (in den Allgäuer Alpen, Salzburger Kalkalpen und :Oesterreichischen Alpen) bei ungefähr 1DOO m (Penck und Brückner Pag‘... 198,235, 'u. 239). Gleich der heutigen stieg sie gegen das Innere des Gebirges an, beispielsweise lag sie in den Tegernseer Bergen bei 1200 m, in den Oesterreichischen Alpen (Steyr- und Ennstal) hob sie sich von 1000 auf 1400 m Höhe empor (Penck und Brückner pag. 255). Von der Salzach östlich nahm die Vergletscherung erheblich ab, das Eisstromnetz ward lockerer. Die Gletscher der öster- ‚reichischen Traun erreichten nur noch den Alpenrand, im Kremstal erstreckte sich der Gletscher sogar nur bis Kirchdorf und der ER je a Steyr-Gletcher erreichte als letzter gegen Osten das Alpenvorland. Die Mündung des Ennstales war nie vergletschert, der würmzeit- liche Gletscher ist dort nicht einmal über St. Gallen und Hieflau vorgedrungen. Die Gletscherhöhe ist im oberen Ennstal (am Rettenstein) auf mindestens 18-—1900 m Höhe anzusetzen, bei Selztal auf etwa 14—1500 m und bei Weng auf rund 1000 m Höhe. Demnach dürfte sich nur gegen den Rand der Vergletscherung die Eisoberfläche unter die Schneegrenze gesenkt haben, welche am Saum der Oesterreichischen Alpen laut Penck und Brückner (pag. 239) auf 1000 m zu veranschlagen ist. b) Die eisz®&itliche Vegetation. Fast auf der ganzen Nordseite der Alpen lag also die Schnee- grenze tiefer als die Gletscheroberfläche und die Firnkämme, die sich allein über letztere erhoben und die in dem weiten Eisstromnetz die einzige Standortsmöglichkeit für höhere pflanzliche Organismen boten, befanden sich innerhalb der Schneestufe. Die Zahl der Pflanzen, welche heute innerhalb der Schneestufe lebt, ist eine recht beschränkte. Von den von uns untersuchten 78 Arten finden sich 44 in den Rätisch-Lepontischen Alpen, aber nur 5 von ihnen (Carex rupestris; Viscaria alpina; Minuartia biflora ; . Oxytropis lap= ponica; |Kobresia bipartita ganz vereinzelt]) konnte J. Braun, der - Kenner der Rätisch-Lepontischen Nivalflora, in der Schneestufe dieses Gebietes nachweisen.!) | Die Möglichkeit, dort zu leben, möge noch für einige andere Arten, wie z. B. Ranunculus pygmaeus und Potentilla nivea be- stehen, finden sich diese doch laut Jensen (cf. Braun 13 pag. 318) selbst auf den Nunataks des grönländischen Inlandeises, gut 70 km von der Eiskante entfernt. Im ganzen erreichen bezw. über- schreiten 13 der von uns untersuchten Arten?) 80° n. Br. Sie !) Im ganzen sind aus der Nivalstufe der Alpen 234 Gefäßpflanzen bekannt geworden, wovon nur 10 Arten dem Gebiet Braun’s fehlen, Da keine der von uns untersuchten Arten sich unter diesen letzteren befindet, wäre unsere 5 Arten um- fassende Liste vollständig. Jedoch ist zu bedenken, daß weite Teile besonders des östlichen und westlichen Alpenflügel bezüglich ihrer Nivalflora mangelhaft erforscht sind, keiner der Alpen so gründlich, wie die Südostschweiz. ?) Woodsia glabella, Carex rupestris, incurva, rigida, fuliginosa, atrifusca, Juncus biglumis, ‚Minuartia biflora, Ranunculus pygmaeus, Saxifraga Hirculus, hie- raciifolia, cernua, Potentilla nivea (vergl, Rikli 17), SEI a müssen also, selbst wenn man die eigenartigen Verhältnisse der Arktis berücksichtigt, als recht abgehärtete Pilanzen aufgefasst _ werden. Auch sonst wird noch die eine oder andere Pflanze in die nivale Region ansteigen. Aber es ist ein Unterschied, ob sie vereinzelt aus ihrem subalpinen oder alpinen Verbreitungsgebiet dorthin gelangt ist und von dort aus immer wieder ergänzt wird, oder ob sie ausschließlich auf diese Region angewiesen, dort auch zur Reproduktion gezwungen ist. Daß Pilanzen, die in der Schnee- stufe nicht mehr oder weniger ihr Optimum finden, dort einen Zeitraum von der Länge der Würmzeit überdauert haben, ist m. E. ganz unmöglich. Von den von uns untersuchten Arten können also nur die allerwenigsten dazu in der Lage gewesen sein. Hoch ist ihre Zahl überhaupt nicht zu veranschlagen. Wenn wir uns demnach auch nicht ganz der Ansicht Briquet’s, Chodat’s und Pampanini’s anschließen, daß die Vegetation in den nördlichen und zentralen Teilen der Alpen von der Eiszeit hinweggefegt wurde, so halten wir doch ein Ueberdauern der Eiszeit auf der Nordseite der Alpen nur für einige wenige, auch heute in der Schneestufe mehr oder weniger verbreitete Arten möglich. 2. Die nordisch-alpinen Pflanzen auf der Nordseite der Alpen. a Ueber die an seltenen nordisch-alpinen Astenlreichen .Gebsete. Die seltenen nordisch-alpinen Pflanzen sind nicht gleichmäßig über die Alpen. verteilt. Während sich in einem Gebiet ein auf- fallender Reichtum an solchen Pflanzen zusammendrängt, sind andere weite Gebiete sehr arm an denselben. Von den Stromge- bieten, welche in den Zentralalpen ihren Ursprung nehmen, sind reich das Rhone-, Rhein- und das Inngebiet, arm das Aare-, Linth-, Salzach- und Ennsgebiet (s. Tabelle 2 im Anhang). Aber noch in einer anderen Hinsicht zeigt das Vorkommen der nordischen Alpinen eine Beschränkung : es konzentriert sich auf den zentralalpinen Teil der reichen Stromgebiete.. Von den 23 Arten des zentralalpinen Inn- gebietes z. B. fehlen 9 Arten vollständig dem Außengürtel der Kalkalpen. Die übrigen finden sich dort, aber fast alle sehr vereinzelt. Lediglich Carex fuliginosa, Tofieldia palustris und Pedicularis Oederi zeigen in den nördlichen Kalkalpen eine weitere Verbreitung. ur H. , EN y I SE RL Wir fassen die reichen Stromgebiete als die Haupteinwande- rungswege der nordisch-alpinen Pflanzen auf. Es dürften z. T. glazialgeologische Gründe gewesen sein, welche diese letzteren bei ihrer vallecularen Einwanderung verhindert haben, die Außen- ketten zu besiedeln. Die am Ende der letzten Eiszeit einwandernden Pflanzen folgten zunächst den Talzügen. Denn eine Flora, welche auf den Kies- und Schotterbetten der Ströme durch die Waldgebiete des nördlichen Alpenvorlandes gewandert war, mußte zuerst die Tal- mündungen erreichen. Auch waren es die Täler, welche am ehesten eisfrei wurden. Doch welches Bild werden uns wohl damals dieselben geboten haben’? „Denken wir uns die post- glazialen Schluchten geschlossen und die postglazialen Anschwem- mungen entfernt, so wandeln sich alle größeren Täler der Schweiz in Ketten von Wannen um, die stufenförmig übereinander folgen, und deren jede durch einen Felsriegel talabwärts gesperrt ist“ (Penck und Brückner pag. 619). Der vom Eise verlassene Tal- boden war mit Schutt. und Schotter bedeckt und gewährte ledig- lich jenen alpinen Pflanzen, die wir als „Kieswanderer“ bezeichnen, mehr oder weniger düritige Standortsmöglichkeiten. Während die Gletscherströme sich unablässig bemühten, die Wannen mit ihren Sedimenten zu erfüllen, und in rastloser Arbeit die harten Fels- riegel zu durchsägen suchten, waren die peripheren Teile der Wannen der Versumpfung ausgesetzt. So konnten auf den Schotter- feldern der Talmitte die Kieswanderer, längs den versumpften Rändern der mehr oder weniger angefüllten Wannen die Sumpf- wanderer den sich zurückziehenden Gletschern folgen. Die Moor- wanderer, die Zwergstrauchheide und der Wald blieben in einem gewissen Abstand, dafür sorgten die Gletscherbäche mit. ihren steten Lauf- und Niveauveränderungen. Aber wo der Lauf der Flüsse ruhiger geworden, machten sich namentlich die beiden letzt- genannten Vegetationstypen breit; sie besiedelten die Schotter- flächen der Talmitte und vernichteten dort die Kieswanderer, während die Moor- und Sumpfwanderer an ihren nassen Standorten weniger unter der Konkurrenz zu leiden hatten. Als einen Beweis für die valleculare Einwanderung der alpinen Arten sehe ich u. a. auch das ausserordentlich tiefe natürliche Auftreten einiger derselben an. Es ist — wo also nicht herabge- a” Fe u Ka schwemmt — fast ganz auf feuchte Schluchten, auf die Nähe von Wasserfällen, auf Hochmoore und auf torfige Böden beschränkt. Eine verdienstvolle Zusammenstellung solcher Fälle verdanken wir Murr!). Seine Liste enthält zwar nur zwei der von uns untersuchten Arten: Woodsia ilvensis vor Oetz 730 m 2 Pedicularis Oederi Steiermark : Oberwölz 1000—1100 m. Erheblich ist aber die Anzahl der anderen von ihm aufge- führten Pflanzen. Ich beschränke mich darauf, einige solcher Vor- kommnisse aus dem Inngebiet wiederzugeben, bei denen die Difie- renz der betr. Höhenzahl gegenüber der normalen Standortszone besonders groß ist: Cryptogramme crispa Oetztal 950 m Lycopodium alpinum Galtberg bei Rattenberg 950 m Nigritella nigra auf der Trams bei Landeck 900 m Salix retusa am Ufer des Achensees 930 m Salix serpyllifolia Moorwiese nordwestlich von Seefeld 1150 m. Auch Murr’s Arbeit „Glacialrelicte in der Flora von Süd- und Nordtirol“ ?) ‚enthält wertvolle Angaben in dieser Art, viele findet man auch bei Schröter (1908) und Braun (1913). Ich stehe nicht an, diese Vorkommnisse als Relicte aus der Einwanderungszeit auf- zufassen. Die geschilderte Wanderung der alpinen Arten blieb besonders auf die Talsohle beschränkt. Denn noch trat in den Tälern der U-förmige Querschnitt deutlich hervor und hoch hinauf, bis dahin, wo Schlifigrenzen und erratische Geschiebe uns die einstige Gletscher- höhe erkennen lassen, z. B. bei St. Maurice bis 1650 m, bei Kuf- stein bis 1800 m, also bis mehr als 1200 m über der Talsohle, waren die steilen Felswände glattgescheuert. Und es dürite lange gedauert haben, bis die Verwitterung, zumal das im allgemeinen schwer angreifbare Kalkgestein soweit zugesetzt hatte, daß Pflanzen auf ihm Fuß fassen konnten. — Natürlich war es der einwandernden Flora nicht vollständig unmöglich, die angrenzenden Berge zu be- siedeln. Z. B. boten die Seitenmoränen etwelche Standorte, aber sie waren räumlich beschränkt. Wir können daher wohl annehmen, 1) J. Murr, Pflanzengeographische Studien aus Tirol (Allgemeine botanische Zeitschrift XVII, 1911, pag. 106 ff.), 2) Allgemeine botanische Zeitschrift, Jahrgang 1898, pag. 175 u. 195 f£t,; Karlsruhe 1899, 3*+ mr 36 iz daß vielen Pflanzen im Kalkalpengürtel die Ausbreitung über den vallecularen Wanderweg hinaus nicht geglückt ist. Auch waren die Pflanzen verhindert, in die Seitentäler der Kalkalpen einzudringen. Denn während sich in den Haupttälern die zentralalpinen Gletscher zurückzogen, blieben die Nebentäler der Außenketten noch lange vom Eise erfüllt. Hat es doch nach Penck und Brückner (pag. 272) sogar Stellen gegeben, wo sich beim Schwinden der Vergletsche- rung die kalkalpinen Gletscher auf dem von der zentalalpinen Über- flutung verlassenen Boden wieder ausdehnten. Überhaupt reagiert der Gletscher des Haupttales bedeutend stärker auf Veränderungen der Schneegrenze als die Gletscher der Seitentäler und wird bei einem Gletscherrückzug ersteres oft eher eisfrei als die letzteren. Das Kärtchen bei Penck und Brückner auf pag. 340 zeigt uns z. B. das Gletscherende der Achenschwankung im Inntal oberhalb Imst, wahrend die Gletscher des Ötz- und des Zillertales noch an das Inntal heran, wenn nicht sogar in dasselbe hineinreichten. Die Gletscher der Kalkalpen aber, deren Oberfläche im Bereich lokaler Vergletscherung höher gewesen ist, als im Bereiche der benachbar- ten zentralalpinen, werden wohl mindestens das gleiche Bild’ gezeigt haben. | . So können wir uns vorstellen, wie viele der alpinen Arten des nordischen Florenelementes auf den Schotterflächen der Haupttäler durch die nördlichen Kalkalpen hindurchwanderten, ohne daß es ihnen gelang, in diese einzudringen; denn noch bevor die Verwitte- rung Standortsmöglichkeiten geschaffen hatte und noch ehe die Seitentäler eisfrei wurden, erlagen sie auf den Sohlen der Haupt- täler der Konkurrenz des anrückenden Waldes. Im zentralalpinen Teil des Haupttales gestalteten sich die Le- bensbedingungen für die Kieswanderer günstiger. Die durch die klimatischen Verhältnisse bedingte geringere Versumpfung der Schot- terflächen hatte die Vergrößerung ihres Wohngebietes zur Folge und mit der möglichen Vermehrung der Individuenzahl wuchs der - Ausbreitungskoeffizient. Unter der Wirkung des mehr einheitlichen Klimas wurden die Seitentäler etwa gleichzeitig mit den Haupt- tälern eisfrei: die Pilanzen konnten also nach den verschiedenen Richtungen ausstrahlen. Die Verwitterung der Felswände endlich ging, begünstigt durch die im Vergleich zum Kalkgestein geringere Widerstandsfähigkeit des Urgesteines und durch das der mechani- Me Ar “ N 7 schen Verwitterung besonders Vorschub leistende kontinentale Kli- ma schneller vor sich, als im Kalkalpengürtel. So gelangte, den Talsohlen folgend, die alpine Flora allmählich in den obersten Teil des Haupttales sowie der zentralalpinen Seitentäler. Damit erreichte sie die Stellen, wohin ihr ihr gefährlichster Konkurrent, der Wald, nicht mehr folgen konnte und von dort aus besiedelte sie, mit dem Fortschreiten der Verwitterung und der zunehmenden Besserung des Klimas, die höheren Gebirgslagen.- Drunten im Tal aber wur- den die alpinen Arten des nordischen Florenelementes bis auf we- nige Ueberreste von dem sich ausbreitenden Wald vernichtet. Nachdem die Vertreter des nordischen Florenelementes auf diese Weise die alpine Stufe der Zentralalpen erreicht hatten, breite- ten sie sich von dort über das Gebirge aus, die einen schneller, die andern langsamer, je nachdem ihnen eine größere oder gerin- gere Migrationsfähigkeit eigen ist. Die Pflanzen, welche in der Lage sind, schnell zu wandern, haben mit der Zeit die Spuren ihrer Einwanderungswege verwischt. Diejenigen, welche längs des Inngebietes eingewandert waren, haben sich u. a. gegen das Rhein-, ja selbst gegen das Rhonegebiet ausgebreitet, während viele von denen, welche dort eingewandert waren, ihr Areal gegen die erst- genannten Stromgebiete ausgedehnt haben. So ist es zu erklären, daß wir bei vielen nordischen Pilanzen von einem kontinuierlichen zentralalpinen Areal sprechen können. Manche der nordischen Pflanzen strahlten sogar von den Zentral- alpen gegen die Kalkalpen aus, während sich von dort aus diejenigen Pilanzen ausbreiteten, welche die letzte Eiszeit in den wenigen unvergletscherten Gebieten des Alpennordrandes über- dauert hatten. Jedenfalls waren auch nordische Pflanzen in der ' Lage, ihr Areal über die ganzen Alpen auszudehnen. Im Gegensatz zu diesen Alpenubiquisten stehen nun unsere „seltenen“ Arten, die infolge ihrer engen ökologischen Anpassung selbst in ihrem Einwanderungsgebiet nur spärlich auftreten. Denn wegen eben dieser engen ökologischen Anpassung waren sie auch nur langsam zu wandern in der Lage. Die betr. Pilanzen sind noch nicht wesentlich über die Flußgebiete hinausgekommen, die ihnen den Weg in das Herz der Alpen geöffnet haben, es wurde von ihnen noch keine werbindende Brücke zwischen den verschiedenen Einwanderungswegen hergestellt, ihr zentralalpines Areal blieb bis ine heute „disjunkt“. Und da der vallekulare Einwanderungsweg unter der Besserung des Klimas und unter der Konkurrenz zugrunde ging, wurden viele der seltenen nordischen Pflanzen im zentral- alpinen Teil ihres Einwanderungsgebietes vollständig isoliert. Von den an seltenen "nordisch-alpinen Pflanzen reichen Ge- bieten der Alpennordseite kennzeichnen sich zwei, Rhone- und Inn- gebiet, als bevorzugte Einwanderungswege des nordischen Floren- elementes. Der Reichtum des Rheingebietes ist hingegen ein be- dingter, der wohl auf spätere Einwanderung aus dem Inngebiet zurückzuführen ist. Denn die seltenen nordischen Pflanzen sind daselbst auf die diesem benachbarten Teile, besonders auf Avers, Oberhalbstein ‘und Albula beschränkt. Ein Umstand, welcher auch sehr für die Erklärung der reichen Stromgebiete als valleculare Einzugsgebiete der betreffenden Arten spricht, ist die oft zu beobachtende auffallende Beschränkung dieser auf das fragliche Stromgebiet. So schreibt Brockmann-Jerosch (07) über das Vorkommen der seltenen alpinen Pflanzen am Berninapaß: „Denn oft kommen diese Pflanzen auf dem Bernina- paß häufig vor, werden auf Schritt und Tritt angetroffen, gehen manchmal bis auf wenige Meter bis zur Wasserscheide heran, ohne sie aber zu überschreiten, während einige andere Arten an wenigen Orten und auf kurze Strecken in das Flußgebiet des Poschiavino eingedrungen sind“. Eine ähnliche Erscheinung kann man auch anderwärts beobachten. Gründe für die Armut der andern Flußgebiete anzugeben, ist natürlich sehr schwer. Dazu sind wir über die Verhältnisse des Quartär noch lange nicht genügend unterrichtet. Vielleicht kann die Armut einzelner Gebiete, wie des Aare- und Reußgebietes, aus der Konfiguration der ihrem Ausgang vorgelagerten Talseen, die eine valleculare Einwanderung zweifellos stark beeinträchtigt haben müssen, oder durch einen langsameren Rückzug der Gletscher erklärt werden. b, Kritik der Hypothese der zentralem Reimsiıen. Die Tatsache, daß im Innern der Alpen an seltenen alpinen Pilanzen reiche Gebiete existieren, wird von verschiedenen Forschern, insbesondere von Brockmann-Jerosch (1907 u. 1910) mit der: An- FT — 39 — nahme erklärt, die Flora der alpinen Stufe habe zum mindesten die letzte Eiszeit im Innern der Alpen überdauert. Eine solche Annahme setzt natürlich besondere Anschauungen über Ursachen und Klima der Eiszeit voraus. Mit beiden hat sich denn auch Brockmann-Jerosch in seiner im Jahre 1910 erschienenen Arbeit eingehend beschäftigt. Er kam dabei u. a. zu dem Resultat, daß 1. die Eiszeiten von der Rißeiszeit an ein ausgesprochen ozeanisches Klima besaßen und 2., daß die Eiszeit fast ausschließlich durch größere Niederschläge hervorgerufen sei. Es fragt sich nun, ob derartige Verhältnisse den alpinen Pflanzen in größerem Maß- stabe das Überdauern im Innern der Alpen gestattet hätten als wir oben (pag. 32) angenommen haben. Bekanntlich sind es besonders die Gebiete der großen Massen- erhebungen, welche den Reichtum an seltenen alpinen Pilanzen auf- weisen, und ist gerade diesen Gebieten eine hohe Lage der Baum- und Schneegrenze eigen. Es ist aber kaum zu glauben, daß zur Eiszeit in den heute durch ihren Reichtum ausgezeichneten Gebieten eine ähnliche klimatische Begünstigung geherrscht habe, wie zur Jetztzet und daß daher die alpine Flora die Eiszeit dort über- dauern konnte. Denn gesetzt der Fall, die oben angeführten An- schauungen über Ursachen und Klima der Eiszeit entsprächen den Tatsachen, so hätten weite Teile der Alpen eine bedeutende, andere — die mit kontinentalem Klima — zum mindestens eine geringe Zunahme — immerhin aber eine Zunahme — der Nieder- schläge erfahren, da nur dadurch eine Depression der Schneegrenze, die doch eine Voraussetzung der ganzen Eiszeit ist, zu erklären wäre. Unter allen Umständen ist die Annahme von der Hand zu weisen, die Kontinentalität des Klimas jener Gebiete hätte unter solchen Verhältnissen gegenüber der heutigen eine Verschärfüng erfahren; das Klima war dort lediglich kontinentaler als in der Umgebung. Diese Gebiete besaßen demnach zur Eiszeit nicht einmal die heutige Begünstigung. Wenn dann die extremsten An- hänger jener Hypothese behaupten, die damalige Schneestufe sei in jener Zeit nicht nur reicher besiedelt gewesen als die heutige Nivalstufe, sondern sie sei sogar an Arten nicht oder nur un- wesentlich ärmer gewesen als die heutige alpine Stufe, so steht das m. E. in Widerspruch mit der Voraussetzung eines ausge- sprochen ozeanischen Klimas. Es ist nicht einzusehen, warum zur — AN | | \ Eiszeit, entgegen allen Erfahrungen der Jetztzeit, ein ozeanisches Klima eine Hebung der Höhengrenzen verursacht haben soll, denn auf nichts anderes käme das letzten Endes hinaus. Ein niederschlagsreiches Klima zur Eiszeit, welches eine er- hebliche Depression der Schneegrenze verursacht hat, stellt gegenüber dem heutigen Klima keine Begünstigung dar. Es muß den Tief- stand aller Isochionen zur Folge gehabt haben und kann uns keine reichere Besiedelung der damaligen Nivalstufe erklären. Vielmehr müssen wir in unserer Ansicht beharren (pag. 32 ff.): es gab im Innern der hier in Frage kommenden Gebirgsteile nur orographisch, keine klimatisch schneefreien Gebiete. Es konnten daher nur diejenigen Pilanzen die Eiszeit im Innern dieser Alpenteile über- dauern, die auch in der heutigen Nivalstufe mehr oder weniger ihr Lebenselement finden. 3. Die nordisch-subalpinen Pflanzen. Es ist florengeschichtlich, wie schon betont wurde, von Trag- weite, daß auf der Nordseite der Alpen auch an subalpinen Arten des nordischen Florenelementes reiche Gebiete existieren, welche in der Hauptsache identisch sind mit den an alpinen Arten reichen Gebieten. Die Tabelle 3 (im Anhang) gibt einen Überblick über die Verteilung der ar Arten auf die Hauptstromgebiete der Alpennordseite. Natürlich ist ausgeschlossen, das isolierte Vorkommen dieser Pflanzen im oberen Teil der Haupttäler durch ein Überdauern der letzten Eiszeit daselbst zu erklären. Ebensowenig wie eine un- mittelbare Anreicherung dieser Gebiete mit einem vollständigen Überspringen des unteren Talabschnittes anzunehmen ist. Die Erklärung muß in florengeschichtlichen Verhältnissen gesucht werden. Die nordisch-subalpinen Pflanzen bewohnen heute verschieden- artige Standorte: die einen leben im hohen Grase unter Gebüsch, wie z. B. einige Botrychium-Arten, mehrere finden sich fast nur in humosen Nadelwäldern, andere bevorzugen feuchte, schattige Schluchten usw. Ich fasse diese Vorkommnisse als Relicte der Ein- wanderungszeit auf. In den subalpinen Wäldern und Wiesen der Alpennordseite ist zur Jetztzeit das eigentlich nordische Floren- element. stark zurückgedrängt. ae > j ne 6-3 IR ae In den Fichtenwäldern von Dalarne (vergl. Samuelsson a. a. O.) gehören z. B. in den kräuter- und grasreichen Typen Carex vaginata, Trientalis europaea und Linnaea borealis zu den nur selten fehlenden Bestandteilen, während ich aus der langen Reihe der sonst auf- geführten Arten nur die oft wiederkehrenden Salix phylicifolia und Equisetum pratense hervorheben möchte. Arten, die sich in den Alpen selbst in den Wäldern des Engadin zum Teil nur sehr selten finden und die man schon in dem zum Rheingebiet gehörigen Prätigau vergeblich sucht. Ich nehme an, daß nach Rückzug der eiszeitlichen Gletscher mit den nordischen Waldbäumen auch zunächst eine nordische Begleitflora einwanderte. Aber nach und nach, sei es durch Ein- tritt ungünstiger klimatischer Verhältnisse, sei es durch den Ein- fluß des Menschen auf die subalpinen Formationen, wurden die Vertreter des nordischen Florenelementes bis auf einige Ueber- reste, die sich an günstigen Lokalitäten erhielten, eingeschränkt. 4. Die hauptsächlich basalen Arten des nordischen Floren- elementes auf der Nordseite der Alpen. Die Verbreitung einer ganzen Anzahl nordisch - alpigener Pflanzen, nämlich fast aller Moor- und mehrerer Sumpfbewohner, weicht von der geschilderten der alpinen und subalpinen Arten erheblich ab. Während ein Teil von ihnen überhaupt nur um ein geringes in die Alpen eingedrungen ist, folgt ein anderer den Haupttälern der Alpennordseite bis etwa an die Schwelle der Zentralalpen, fehlt aber dann fast vollständig, um erst im obersten Teil des Haupttales und einiger Seitentäler, und auch nur in wenigen Arten, wieder aufzutreten (s. Tabelle 4 im Anhang). M. E. ist das Fehlen der Moor- und Sumpfpflanzen im unteren Teil der zentralalpinen Haupttäler durch die klimatischen Verhält- nisse, speziell die Niederschlagsverhältnisse, bedingt. Während z. B. die Talstationen des Inntales bis Landeck aufwärts mehr als 80 cm jährlichen Niederschlag empfangen, sinkt die Menge des- selben weiter einwärts bis auf 63 cm herab, um erst oberhalb Zuoz wieder auf S0 cm anzusteigen. Ähnliche Verhältnisse zeigen auch die andern Haupttäler der Alpennordseite, wie beistehender Übersicht (pag. 42) zu entnehmen. Diese Niederschlagsverteilung spiegelt RT sich natürlich in der heutigen Verbreitung feuchtigkeitbedürftiger Pflanzen wieder. Aus der Verbreitung der Hochmoore können wir allgemein schließen, daß sie einer gewissen Mindestmenge jährlicher Niederschläge bedürfen, da sie in Süddeutschland It. Gradmann (1900) auf die Gebiete mit mehr als 90 cm Niederschlag beschränkt sind. Uebersicht der Niederschlagshöhen im Rhone- und Inntal. Rhonetal Inntal jährl, Ndschlg. cm jährl, Ndschlg. cm Kalkalpiner Teil des Lausanne 98 Rosenheim 138 Tales Aigle 92 Innsbruck 87 St. Maurice 100 Martigny 12 Landeck 74 Riddes 57 Martinsbruck. 64 Unterer zentralalpiner Sion 63 Remüs 63 Teil des Tales Nax ’ al: Schuls 65 Siäders 57 Süs 76 Brig a Die Erkenntnis, daß das Fehlen in einem Teil des Haupttales auf klimatische Ursachen zurückzuführen ist, zwingt uns zu der An- nahme, daß diejenigen nordisch-basalen Arten, welche heute im oberen Teil der Haupttäler bezw. einiger Seitentäler leben, den niederschlagsarmen Teil des betr. Haupttales unter anderen klima- tischen Verhältnissen durchwandert haben. Bei Besprechung der Einwanderung der alpinen Arten sahen wir, daß den weichenden Gletschern die Kieswanderer, später mit Sumpfwanderern, Sumpfwanderer mit Moorwanderern, Zwergstrauch- heide und Wald gefolgt sind. Zahlreiche Moore bedeckten zur Zeit der Einwanderung die Sohle des untersten Teiles der Haupt- täler. Schwerlich war das aber auch in dem durch seine geringen Niederschläge ausgezeichneten Teil derselben der Fall. Denn der klimatische Gegensatz zwischen den Zentralalpentälern und den Tälern der Außenketten bestand schon damals, da zur Eiszeit eine ähnliche Niederschlagsverteilung wie heute herrschte (Penck und Brückner pag. 1144). Die Moorbewohner konnten daher schon zu dieser Zeit höchstens bis an den zentralalpinen Teil der Haupttäler vordringen, abgesehen von vereinzelten Ausnahmen, denen es noch unter dem unmittelbaren Einfluß der Gletschernähe gelang, tiefer ME HN in die Alpen einzuwandern. Zu diesen zählt Carex pauciflora, welche sich zeitig, soweit unsere Arten in Frage kommen als erste, auf Hochmooranilügen einzustellen pflegt, ferner Scheuchzeria pa- lustris, welche aber auf wenige Stromgebiete der Zentralalpen be- schränkt ist, während von den Sumpfwanderern mit basaler Ver- breitung bes. Eriophorum gracile und Carex polygama zu nennen sind. Gegen meine Auffassung, daß das Fehlen so vieler nordischer Pflanzen (der „basalen* Arten) in. den Zentralalpen auf die Verhält- nisse der Einwanderung zurückgeht, könnten zwei Einwände erhoben werden: nämlich erstens, dafs den betrefienden Pflanzen aus irgend- welchen — unbekannten — Gründen die Verhältnisse in den hohen \ Gebirgslagen nicht zusagen und zweitens, daß die genannten Arten den Zentralalpen lediglich aus Mangel an geeigneten Standorten ferngeblieben seien. Gegen erstere Anschauung spricht, daß viele der in den Alpen basalen Arten anderwärts recht bedeutende 'Höhen erreichen, beispielsweise die in den Alpen streng basale Saxifraga Hirculus im Kaukasus 3960 m, im Himalaya sogar 5600 m u. a. m. — Geeignete Standorte (Hochmoore) fehlen den Zentralalpen nicht so vollständig, wie manche dieser Arten ein- zelnen Stromgebieten fehlen. Zudem dürfen wir nach der Lehre von der Ersetzbarkeit der ökologischen Faktoren garnicht be- haupten, daß diese Pilanzen auch in höheren Gebirgslagen so aus- schließlich an Moore und Sümpfe gebunden sind. Die Pflanzen des Nordens beanspruchen ein kühles Klima, sie sind unter den klimatischen Verhältnissen, wie sie am Alpenfuße und auf den . Sohlen der Haupttäler herrschen, allerdings auf die Moore, d.h. auf die kältesten Standorte beschränkt. Bekannt ist, daß Alpen- pflanzen sich als „Glazialrelikte“ in der Ebene und auf den Tal- sohlen fast nur auf Hochmooren erhalten haben, so z. B. Salix serpyllifolia auf einer Moorwiese bei Seefeld, Rhododendron ferrugineum auf dem Schwendimoos bei Kislegg in Ober- schwaben usw. Lt. Engler (1879) finden sich nicht weniger als 116 Pflanzen, welche sonst nur in der alpinen Stufe vorkommen, in den Mooren. am nördlichen Fuß der Alpen, während nicht weniger als 50 ‚Glazialpflanzen‘“ sich auf den Torfmooren dieses Gebietes finden, ohne in die höheren Regionen der Alpen hinauf- zusteigen. Damit ist aber nicht gesagt, daß diese Pilanzen auch unter den klimatischen Verhältnissen höherer Gebirgslagen auch BSP 5 ioFEhh ausschließlich auf Torfmoore angewiesen wären. Lehrreich ist in dieser Beziehung Sedum villosum. Diese Pflanze findet sich in der Ebene vorzugsweise auf Torfmooren und Sumpfwiesen, aber gleich- wohl sammelte ich sie im trockenen Sommer 1911 auf trockener Unterlage am Lysergrat, welcher Säntis und Altmann verbindet, ja nach stud. med. Sulger - Buel (mdl. Mitt.) soll sich die Pflanze selbst noch am Gipfel des Altmann finden. Dem genannten Herrn verdanke ich übrigens interessante Mitteilungen über das Verhalten von Betula humilis und nana in der Kultur. Danach gedeihen diese beiden ausgesprochenen Moorpiflanzen, sofern ihnen nur die Konkurrenz ferngehalten wird, auf Gartenland, ja selbst auf Kies- boden fröhlich weiter. — Die „Glazialpflanzen‘“ der schwäbisch- bayrischen Torimoore bezw. unsere basalen Arten können also den Alpen nur aus florengeschichtlichen Gründen ferngeblieben sein. Von den zahlreichen Mooren der unteren Haupttäler, welche den nordischen Moorpflanzen Gelegenheit zu Wanderungen geboten haben, sind heute die meisten verschwunden. Ich glaube, wir irren nicht, wenn wir einen Teil dieser Veränderungen, nämlich den der jüngsten Zeit, auf den Einfluß des Menschen zurückführen (s. pag. 21). Doch schon bevor die ursprüngliche Flora durch dessen Aus- breitung Aenderungen erfuhr, wird die seit der Eiszeit ein- getretene Besserung des Klimas, d. h. die Verringerung der Niederschläge und die Zunahme der Temperatur, den Umfang der vorhanden gewesenen Moore erheblich eingeschränkt haben. Die Frage, ob die Moore an den Stellen, an welchen wir sie heute finden, ununterbrochen seit Rückzug der eiszeitlichen Gletscher existieren, wollen wir nicht entscheiden. Wenn aber das Klima im Postglazial zeitweise eine auch nur geringe Verschärfung der Kontinentalität erfahren hat, so ist bei der hohen Empfindlichkeit der Hochmoore gegen klimatische Schwankungen ziemlich sicher anzunehmen, daß sie noch über das heutige Maß hinaus einge- schränkt wurden und daß viele Hochmoore ihre heutige Existenz einer späteren Wiederausbreitung verdanken. — Mehrere Moor- pflanzen zählen heute auf der Nordseite der Alpen zu den größten Seltenheiten. Sie sind auf wenige Hochmoore beschränkt, während die weitaus überwiegende Mehrzahl der letzteren eine triviale Flora aufzuweisen hat. Dieses Verhalten steht, wie schon bemerkt wurde, gut in Einklang mit einer zeitweise bedeutenden Einschränkung der Moore. NA Sehr auffallend ist der Umstand, daß viele der basalen Arten des nordischen Florenelementes nur ein kurzes Stück in die aus- schließlich kalkalpinen Täler der Alpennordseite eingedrungen sind. Klimatische Gegensätze treten daselbst nicht so hervor, daß man sie dafür verantwortlich machen könnte. Die Niederschläge nehmen sogar, je mehr man sich dem Gebirgskamm nähert, zu; während der Alpenfuß 90—100 cm Niederschlag pro Jahr empfängt, haben Immenstadt, Murnau, Partenkirchen 140—160 cm, die Gebirgslagen sogar noch mehr jährliche Niederschlagshöhe. Ich glaube deshalb eher, daß der Grund für dieses Verhalten in einem sehr frühzeitigen Uebergang zu den heutigen klimatischen Verhältnissen zu suchen ist, wodurch die Wanderungen vieler basaler Arten vorzeitig zum Abschluß gelangten. 2. Kapitel. Das nordische Florenelement in den Südwestalpen. Als Südwestalpen bezeichne ich kurz den Südflügel der Westalpen, d. h. denjenigen Teil des Alpengebirges, dessen Längs- achse sich in nord-südlicher Richtung erstreckt. Ich rechne die nach Norden geöffneten Täler der Savoyer Alpen der Nordseite der Alpen zu, sodaß die Grenze dort der Wasserscheide zwischen Rhone bezw. Arve und Isere folgt. Vom Col du Bonhomme zieht sich dieselbe dann weiter über die Kämme der Montblancgruppe zum Gd. St. Bernard und. folgt von dort der Wasserscheide zwischen Dora Baltea und Sesia einerseits, Rhone und Toce andrerseits. Zum erstenmal treten uns in unserer Betrachtung neben ver- gletschert gewesenen Gebirgsgruppen auch ausgedehnte unver- gletschert gewesene Gebirgsteile entgegen. Die reichen Bezirke der Grajischen Alpen und der Alpen von Oisans können nur als Gebiete postglazialer Besiedelung aufgefaßt werden: sie sind fast identisch mit den Gebieten der mächtigsten eiszeitlichen Gletscher- entwicklung in den Südwestalpen. Deutlich geht in den S.-W.- Alpen auch der geringe Wert der wenig vergletschert gewesenen } Gebiete des Innenrandes der Alpen als „massifs de refuge“ für die nordischen Pflanzen hervor; die padanischen Abhänge sind weit ärmer an solchen als die einst im Eise fast begraben gewesenen Abhänge der rhodanischen Seite. — Eine besondere Stellung BREI RE nehmen die wenig vergletschert gewesenen Cottischen Alpen ein: ihr Reichtum scheint allerdings mit Ueberdauerungsmöglichkeiten im Zusammenhang zu stehen, wobei ich den Wert solcher aber mehr in der Konservierung der in unendlich langen Zeiträumen eingewanderten Arten erblicke. — Vereinzelte Anzeichen sprechen dann schon in den Südwestalpen dafür, daß sich ein Austausch nordischer Pilanzen auch längs des Alpensüdrandes vollzogen hat. Doch werden wir zu einer klaren Erkenntnis dieser Tatsache erst auf der Südseite der Alpen gelangen. 1. Glazialgeologischer Ueberblick. Die Gegensätze sind groß in einem Gebiet, welches sich von den eisgepanzerten Höhen der Montblancgruppe über fast 21/» Breitengrade bis zu den sonnigen Gestaden des Mittelmeeres er- streckt. Es wäre ein schwieriges Beginnen, die eiszeitlichen Ver- hältnisse jeder einzelnen Lokalität erörtern zu wollen, wir bescheiden uns mit der folgenden etwas summarischen Behandlung der einzelnen Gebirgsgruppen!). L..AuBengürtelider RKalkalpe l a) Die Bas-Dauphin& war unvergletschert, auch der Durance- gletscher erreichte sie nicht, er blieb oberhalb Sisteron in den Alpen stecken. Die würmzeitliche Schneegrenze ist auf höher als 1900 m zu veranschlagen, sodaß selbst zur Eiszeit nur der höchste Gipfel, der Mont Ventoux 1912m, nivalen Bedingungen ausgesetzt war. l.b) Massif du Vercors. Die eiszeitliche Schneegrenze lag bei 1400 m. Lokalgletscher waren vorhanden. Das nördlich be- grenzende Tal der Isere wurde noch z. T. von einem Ausläufer des rhodanischen Gletscher erfüllt. Durch das Tal der Drac er- gossen sich die aus dem Romanchetal hervorquellenden Eisströme des Pelvoux. Die Oberfläche dieser Talgletscher lag unterhalb der Schneegrenze. lc) Massif de la Gde Chartreuse. Dasselbe war vom rho- danischen Gletscher umflossen. Dessen Eismassen erreichten bei Chambery mindestens 1275 m Höhe und drangen von dort aus in das Innere des Gebirgsmassivs ein. Die Eisoberfläche wird im !) Unter Benutzung von Penck und Brückner, Mittel bei 1100 m gelegen haben, die damalige a dürfte auf etwas weniger als 1400 m anzusetzen sein. 2. Savoyer Alpen. Von der Nordflanke bis zur Südilanke des rhodanischen Gletscher stieg die Schneegrenze von 1000 m auf 1400 m an. Letztere Zahl dürfte für den Südrand der Savoyer Alpen zutreffen, während sie am Nordrand nicht über 1200 be- tragen haben dürfte. Die Oberfläche des Arvegletscher senkte sich von 2200 m bei Argentieres auf 1300 m am Saleve. Bei Annecy ist die Eishöhe auf rund 1400 m, bei Chapelle in der Tarentaise auf 1600 m zu veranschlagen, sodaß die Schneegrenze allenthalben unterhalb der Gletscheroberfläche lag. I: Zeneralatp:en: l. Seealpen.. Im Tal der mittleren Düurance lag die würm- zeitliche Schneegrenze ca. 1500 m hoch, erreichte im Dep. Basses- Alpes nahe 44° n. Br. mit 2000 m ihre größte Höhe und senkte sich von da aus ostwärts bis auf unter 1800 m Höhe herab, im Gebiet der Ca. Marguareis dürfte sie bei 17—1800 m gelegen haben. Im Nordwesten der Gruppe stieß der Durancegletscher bis Sisteron vor, seine Höhe beim Eintritt in das Gapangais betrug noch etwa 1700 m. Die Gletscher der Südabdachung blieben hoch im Gebirge stecken. Auf der padanischen Seite reichte nur im Sturatal der Gletscher bis nahe an die Poebene heran. 2. Cottische Alpen. Am Innenrand der Alpen im Gebiet des Monviso lag die Schneegrenze bei etwa 1500 m, gegen das Innere der Gruppe stieg sie an und dürfte für den Monviso selbst auf 2000 m zu veranschlagen sein. Es kam nur zu einer allerdings ziemlich bedeutenden Lokalgletscherbildung, im Westen dem Durancegletscher tributär, im Osten, abgesehen vom Dora Riparia Gletscher nirgends zur Poebene hinabreichend. 3. Alpen von Oisans. Im Südwesten der Grupe im Devoluy lag die Schneegrenze bei 1700 m, die Oberfläche des Durance- gletscher auf dem Col de la Freissinouse in rund 1300 m Höhe. Das Gebiet der Isere, des Arc, Drac, der Romanche und Durance war von großen Talgletschern erfüllt. Die Oberfläche des Isere- gletscher lag bei Grenoble etwas oberhalb 1100 m, die Schnee- grenze daselbst bei etwa 1400 m Höhe. Der Romanchegletscher stand beim Zusammenfluß mit dem Dracgletscher in 1300 m, das BT N Eis des Durancegletscher über dem Col Bayard in 1600 m Höhe. Der oberste Teil des Kleinen Buöchtal war ebenfalls vergletschert, das Tal des Großen Buch war gletscherfrei. Im Innern der Gruppe dürfte die Gletscheroberfläche hingegen allenthalben oberhalb der Schneegrenze gelegen haben. | 4. Grajische Alpen. Auf der rhodanischen Seite haben nur die Kämme über das Eis emporgeragt. Am padanischen Abhang drangen aber nur der Dora Riparia Gletscher im Süden und der Dora Baltea Gletscher im Norden in das Vorland ein; der Stura- gletscher blieb oberhalb Lanzo im Gebirge stecken, der Orco- gletscher erreichte gerade noch das Vorland unterhalb Cuorgne. Die Schneegrenze lag bei Lanzo in 15-1600 m, bei Biella (in den Penninen) in 16-1700 m Höhe. Die Oberfläche des Dora Baltea Gletscher lag unterhalb Aosta an der Mündung des Tournanche- tales bei 1500 m, bei Champorcher reichte das Eis noch bis 1600 m und senkte sich von dort an mit überaus steilem Gefälle. 5. Montblanc - Gruppe (Südseite). Die Schneegrenze muß unterhalb der Gletscheroberfläche gelegen haben. Detaillierte An- gaben waren mir nicht zugänglich. 6. Penninische Alpen (Südabdachung). Die Verhältnisse des Dora Baltea Gletscher wurden schon bei den Grajischen Alpen be- sprochen, — Im Gebiet des Cervo endeten die Gletscher bei Oropa und Campiglia. Der Gletscher der Sesia erstreckte sich bis Borgosesia. 2. Die nordisch-alpinen Pflanzen in den Südwestalpen. Neben Gebirgsteilen, in denen zur Würmzeit nur nivale Pflanzen leben konnten, treten uns in den Südwestalpen weite Teile entgegen, deren Vergletscherung so gering war, daß sich auf ihnen auch bedeutendere Reste der früheren Vegetation erhalten konnten. Aber der Wert solcher ‚„massifs de refuge“* für die post- glaziale Besiedelung der vergletschert gewesenen Alpenteile mit nordisch-alpinen Arten ist m. E. nicht hoch zu veranschlagen. Von den untersuchten Pflanzen finden sich 18 Alpine in den Süd- westalpen (vergl. Tabelle 5 im Anhang), aber nur eine einzige von ihnen, Carex rupestris, treffen wir in den drei unvergletschert 1 N L Be k 4 B Ar . - x 1 y | SEAT oder wenig vergletschert gewesenen Kalkvoralpen an und die ebenfalls wenig vergletschert gewesenen See Alpen weisen nur 5 seltene nordisch-alpine Arten auf. Interessantes Material bieten ferner die Alpen von Oisans, die Grajischen und die Penninischen Alpen. In ersteren beobachten wir auf den einst stark vergletschert ' gewesenen nördlichen und zentralen Teilen :10 seltene nordisch- alpine Pflanzen, aber nur 2 auf den einst wenig vergletscherten südlichen und peripheren Teilen. In den Grajischen‘ Alpen zählen wir auf der einst vollständig vergletschert gewesenen rhodanischen Seite 17 seltene nordisch-alpine Arten gegen nur 10 auf der wenig vergletschert gewesenen padanischen Seite. Und der einst im Eise fast begrabene Nordhang der Penninen ist an seltenen nordischen Alpinen bedeutend reicher als der Südhang, dessen periphere Teile eine geringe eiszeitliche Gletscherentwicklung. hatten. Die Besiedelung der rhodanischen Seite der Grajischen Alpen sowie der nördlichen und zentralen Teile der Alpen von Oisans kann erst nach Rückzug der eiszeitlichen Gletscher erfolgt sein. ‘ Denn ich glaube nicht, daß andere als nivale Pilanzen (Carex rupestris, Viscaria alpina, Potentilla nivea und Oxytropis lapponica) zur Eiszeit dort Vegetationsmöglichkeiten gefunden haben. M. E. sind die nordisch-alpinen Pflanzen im Spätglazial vallecular aus dem Alpenvorland eingewandert. Denn ihre Verbreitung ist ganz auf- fallend an die Stromgebiete der Isere, des Arc und der Romanche gebunden und es ist gut denkbar, daß die Pilanzen, welche über das schweizerische Mittelland bis zur Einmündung des oberen Rhonetales gewandert sind, ihre Wanderung in südwestlicher Richtung bis an die Mündung des Iseretales fortgesetzt haben. Unmöglich kann man den Reichtum dieser beiden Gebirgsteile an seltenen nordisch-alpinen Pflanzen auf eine Einwanderung aus den unvergletschert gebliebenen Teilen der Südwestalpen zurückführen. ‚Denn die nahegelegenen Teile derselben sind an seltenen nordisch- alpinen Pflanzen auffallend arm und eine Besiedelung aus den Cottischen Alpen ist wegen der Größe der Entfernung und der Armut der dazwischen gelegenen Gebirge an solchen Pflanzen un- wahrscheinlich. Von außerordentlichem pflanzengeographischen Interesse ist : ‚das isolierte. Vorkommen zahlreicher nordisch-alpiner Arten in den Cottischen Alpen und das vereinzelte Vorkommen solcher selbst 4 noch in den See Alpen. — Die eiszeitliche Vergletscherung beider” Gebirgsgruppen war eine geringe und es ist gut möglich, daß die seltenen nordisch-alpinen Pflanzen zur letztem Eiszeit auf ihnen leben konnten. Die Annahme, welche in dem isolierten Areal der nordischen Alpinen in den Cottischen und in den See Alpen den Rest eines ausgedehnten interglazialen Areals erblickt, hat daher etwas für sich. Es wäre schon denkbar, daß die betreffenden Pflanzen im letzten Interglazial ihr Areal etwa von den Grajischen Alpen bis dahin ausgedehnt hatten und dort zur Würmzeit erhalten blieben, während sie in ersteren durch diese vernichtet wurden!). Ebenso aber wäre denkbar,. daß diese Pflanzen auf den diluvialen Schotterebenen besonders weit südlich gewandert und den sich zurückziehenden Gletschern in die Alpen gefolgt sind. Das Fehlen der betr. Arten in der Basses-Dauphin& ist nicht besonders auf- fallend: einer Ausbreitung der nordischen Pflanzen über dieses nie vergletschert gewesene Gebirge standen die eingesessenen For- mationen im Wege?). — Die Frage, worauf der Reichtum in den betreffenden Gebirgsgruppen zurückzuführen ist, kann also heute noch nicht entschieden werden. Ich möchte der Ueberdauerungs- theorie in diesem Fall eine gewisse Bedeuturig nicht absprechen. Denn es erscheint mir auffällig, daß sich ein noch so bedeutender Strom nordischer Pflanzen zur letzten Eiszeit in diese entlegene Gebirgsgruppe ergossen haben soll. Dagegen erschiene mir plau- sibel, wenn man annimmt, daß nur wenige Arten im Verfolg der letzten Eiszeit in die Cottischen Alpen gelangt sind, während andere schon im Verfolg der Riß- oder gar der Mindel-Eiszeit dort ein- wanderten, wenn man also den Reichtum durch eine ganz allmähliche Anreicherung im Verein mit der Ueberdauerungshypothese erklärt. — Allerdings, auf welchem Wege diese allmähliche ‚Anreicherung geschah, das bleibt auch dabei in Dunkel gehüllt. \ 1) Der heutige Reichtum einzelner Teile der einst stark vergletschert gewesenen Grajischen Alpen kann natürlich trotz alledem nur durch eine postglaziale Besiedelung erklärt werden, 2) Für die Auffassung einer vallecularen Besiedelung der Cottischen Alpen vom Vorland aus spricht nebenbei auch der Umstand, daß sich von den seltenen nordischen Pflanzen dieser Gebirgsgruppe mindestens 7 heute auch in den Pyrenäen finden, also tatsächlich auf den diluvialen Schetterflächen so weite Wanderungen zurückgelegt haben. N 3. Die nordisch-subalpinen Pflanzen. Nur 5 seltene nordisch-subalpine Arten finden sich in den Südwestalpen: Salix glauca, Cortusa Matthioli, Trientalis europaea, Dracocephalum Ruyschiana und Linnaea borealis. Die wenigen Lokalitäten, welche diese Pflanzen heute bewohnen, waren auch zur Würmzeit vom Eise bedeckt. ‘ Man wird annehmen müssen, daß die genannten Pflanzen sich zur Eiszeit in den Wäldern des rhodanischen Alpenvorlandes aus- gebreitet haben. Später folgten sie den weichenden Gletschern in die Alpen und sind dort bei zunehmender Besserung des Klimas und infolge des Einflusses des Menschen, wie wir oben auseinander- gesetzt haben, bis auf einige Reste ausgestorben. Die Verhältnisse ähneln in gewisser Beziehung denen auf der Nordseite der Alpen. Hier wie dort zeigt sich eine auftallende Uebereinstimmung der an subalpinen Arten reichen Gebiete und hier wie dort kann das Areal der subalpinen Pflanzen wegen der eiszeitlichen Vergletscherung der heute bewohnten Lokalitäten nur aus einer postglazialen Einwanderung erklärt werden. Besondere Aufmerksamkeit verdient das Vorkommen dreier seltener nordisch-subalpiner Gewächse auf der padanischen Seite der Südwestalpen. Salix glauca ist in das V. de l’"Allee-Blanche wohl erst im späteren Postglazial aus dem Iseregebiet eingedrungen. Linnaea borealis ist wegen der Möglichkeit einer epizoischen Ver- breitung —- an die ich persönlich in diesem Fall zwar nicht glaube — nicht sicher beweisend. Das Areal der Cortusa Matthioli scheint aber darauf hinzudeuten, daß nordische Pflanzen auf ihren Wan- derungen auch dem Süd-(Innen-)Rand der Alpen gefolgt sind. Wir werden darauf später noch eingehender zurückkommen. 4. Die hauptsächlich basalen Arten des nordischen Floren- elementes in den Südwestalpen. Die nordisch-basalen Arten sind in den Südwestalpen ungemein dürftig vertreten. Von den 26 untersuchten Basalen finden sich dort nur 9 an wenigen Lokalitäten. Unter der Herrschaft eines glazialen Klimas dürften sich diese Pflanzen auf den Mooren und Sümpfen des rhodanischen Alpenvorlandes ausgebreitet haben, in den südlichen unver- 4* er gletscherten Teil der Südwestalpen auch eingedrungen sein. Den sich zurückziehenden Gletschern. folgten sie mehr oder weniger weit in die Alpen. Den klimatischen Verhältnissen des Postglazial sind sie bis auf einige Ueberreste erlegen. Im südlichen Teil der Südwestalpen Enden) wir zwei Arten, die infolge ihrer starken Isolierung‘ den Eindruck von Ueberbleibseln der spätglazialen Einwanderungszeit erwecken: Hierochlo& odorata und Carex polygama. Erstere 200 km, letztere 220 km von den nächsten, auf der Nordseite der Helvetischen Alpen gelegenen Lokalitäten entfernt. — Von den übrigen Arten haben wir drei: Scheuchzeria palustris, Eriophorum gracile und Carex pauciilora schon auf der Nordseite der Alpen als Pilanzen kennen gelernt, welche, wohl unter dem Einfluß der Gletschernähe z. T. bis in die Zentralalpen gewandert sind. Eine ähnliche Verbreitung wie auf der Nordseite zeigen sie auch in den Südwestalpen, nur daß sie sich hier noch bedeutend seltener finden, und man wird eine der ge- schilderten ähnliche Einwanderungsweise annehmen können. — Als ein Rest der diluvialen Flora dürfte Juncus squarrosus auf- zufassen sein, welcher sich vereinzelt in dem einst unvergletschert gewesenen massif du Vercors findet. — Sedum villosum tritt in den Südwestalpen, wie auch sonst, sowohl als Bewohner der basalen Moore wie der alpinen Sümpfe auf. Erstere Vorkommen werden wohl Reste seines diluvialen Areals sein. Die Einwanderung in das Aostatal ist hingegen wohl aus dem Walliser Rhonegebiet erfolgt. Von Dryopteris cristata (und vielleicht auch von Stellaria Dilleniana), die sich heute auch auf der padanischen Seite der Südwestalpen finden, glaube ich annehmen zu müssen, daß sie die sehr hohen Pässe im Norden der Südwestalpen nicht während des Postglazial überschreiten konnten, auch nicht während ‚einer zeit- weiligen Verschärfung der Kontinentalitätt des Klimas‘, da eine solche doch auch eine Verminderung der für Moor- und Sumpf- wanderer in Frage kommenden Standorte zur Folge. gehabt hätte. Eher glaube ich, daß diese Pflanzen während eines Interglazial über die weiter östlich gelegenen niedrigeren Pässe — oder während. einer Eiszeit über die Ausläufer der östlichen Alpen — und während einer späteren Eiszeit längs -des Südrandes der Alpen soweit westlich gewandert sind. ° Das Areal der Dryopteris zeigt überdies die Spuren eines hohen Alters: -starke Disjunktion. innerhalb eines — 5 — sehr ausgedehnten Areals. Sie findet sich z. B. auch auf dem einst unvergletschert aber von den Eisströmen umflossen gewesenen massif de la Gde. Chartreuse und ganz ähnlich wieder auf dem Monte Baldo. ‘ 3. Kapitel. Das nordische Florenelement auf der Südseite der Alpen. Als Südseite der Alpen bezeichne ich die Gebirge südlich der Hauptwasserscheide und östlich des Monte Leone, also zwischen der Westgrenze des Ticinogebietes und der Ostgrenze des Isonzo- . gebietes. Wir finden in diesem Gebiet die bisherigen Ergebnisse bestätigt. Die einst unvergletschert gewesenen Gebiete des Alpen- südrandes sind sehr arm an seltenen nordischen Pflanzen, während selbst stark vergletschert gewesene Gebirge einen auffallenden Reichtum an solchen aufweisen, sofern nur ihre Lage zu den großen Wanderstraßen —- also zu den in das nördliche Alpenvcrland ein- mündenden Hauptstromgebieten — eine günstige ist. — Für be- stimmte Gebiete können natürlich daneben auch etwaige Ueber- dauerungsmöglichkeiten im Sinne einer allmählichen Anreicherung eine gewisse Rolle gespielt haben. — Die Verbreitung einiger sub- alpiner und basaler Arten läßt unsere schon im 2. Kapital ausge- sprochene Vermutung zur Gewißheit werden, daß wenigstens einige dieser Pflanzen, wenn auch nur wenige, zur Eiszeit längs des Süd- randes der Alpen gewandert sind. 1. Glazialgeologischer Ueberblick. Die Gletscher der Alpensüdseite erstreckten sich wie die der Nordseite bis in die vorgelagerte Ebene. Aber daselbst war ihre Ausdehnung außerordentlich viel geringer als im nördlichen Alpen- vorland. Zu einer zusammenhängenden Vorlandvergletscherung ist es nicht gekommen. Gegen den Südrand der Alpen blieben mehr oder weniger ausgedehnte Gebirgsteile eisfrei. Die Flußgebiete' des Tessin und der Adda erzeugten Gletscher, deren Zungen miteinander verschmolzen. Ueber die Eishöhen im Ursprungsgebiete dieser Gletscher ist bisher sehr wenig bekannt. Die des Tessingletscher dürfte bei Airolo mindestens 2100 m, bei Biasca mehr als 1900 m betragen haben (Penck und Brückner pag.780). BB ar Das Eis des Addagletscher war am Apricapaß bis etwa 2200 m angeschwollen (Penck und Brückner pag. 780). — Die würm- zeitliche Schneegrenze ist am Alpenrande im insubrischen Gebiet’ auf ca. 1600 m anzusetzen. Die Eisoberfläche lag im Valle Vigezzo (bei Domodossala) bei mehr als 1400 m Höhe, zwischen Locarno und Bellinzona kaum tiefer als 1600 m und im oberen Teil des Comosees noch höher als 1600 m (Penck und Brückner pag. 781). Als eisfreie Gebiete größerer Ausdehnung sind zu nennen: der Mte. Mottarone, der Mte. Generoso, Teile der Alta Brianza und der Mte. Grigna. Die Gletscher des Brembo und Serio blieben bei etwa 500 m Meereshöhe im Gebirge stecken:, ersterer bei Camerata, letzterer unfern Clusone (Penck und Brückner pag. 838). Zwischen dem Adda- und dem Ogliogletscher waren weite Gebiete des Alpen- südrandes, nach Norden etwa durch eine Linie Piazza Brembana- Breno begrenzt, eisfrei. Die würmzeitliche .Schneegrenze kann im Brembo- und Seriotal nicht tiefer als 1700—1S00 m gelegen ge- wesen sein (Penck und Brückner pag: 845). Der Ogliogletscher hat südlich vom Iseosee die Poebene gerade noch erreicht. Seine Eishöhe lag am Tonalepaß bei fast 2400 m, an Apricapaß in rund 2200 m, im Becken von Edolo kaum wesentlich tiefer als 2000 m, um Breno in 1700 m, in der Gegend von Darfo und Artogne in 1400 m, am oberen Ende des Iseosees bei Lovere und Pisogne in 1250—1350 m Höhe (Penck und Brückner pag. 824 ff). Der Südrand des Gebirges zwischen Iseo- und Idrosee war ganz wenig vergletschert. Im Mellatal z. B. dürfte sich die Vergletscherung auf die obersten Verzweigungen beschränkt und keinesfalls unter 900 m Höhe herabgereicht haben; die Schnee- grenze hat dort kaum tiefer als 1700—1800 m gelegen. Der Chiesegletscher war mit dem Etschgletscher aufs innigste verwachsen. Mit seinen Trabanten erfüllte dieser das ganze Gebiet zwischen Adamello und Ortler im Westen und Südtiroler Dolomiten im Osten. Seine Eismassen erreichten nach Abgabe verschiedener Aeste größtenteils im Gardasee den Fuß der Alpen. Im Nähr- gebiet des Etschgletscher oberhalb Bozen — also auf der Südseite der Oetztaler und Zillertaler Alpen, auf der Nordseite der Ortler Alpen, in der Sarntaler Gruppe und im nördlichsten Teil der Süd- tiroler Dolomitalpen — ragten nur die Firnkämme über die Eisober- fläche empor. Diese lag im Vintschgau am Reschen bei 2500 m, an der Mündung des Suldentales bei 2400 m und um Meran bei mehr als 2000 m (Penck und Brückner pag. 852). Die Oberfläche des Eisackgletscher lag bei Sterzing bei 2300 m, bei Franzensfeste bei 2200 m, die des Pustertalgletscher bei Taufers und an der Mündung des Gsiesertales bei 2400 m und bei Brunneck bei rund 2300 m Höhe (Penck und Brückner pag. 853 fi). Die Oberfläche der vereinigten Eisströme bei Bozen dürfte in etwa 2000 m ge- legen gewesen sein (Penck und Brückner pag. 556), von da sinkt sie bis Trient auf etwa 1600 m herab (Penck und Brückner pag. 359). Die Höhe der würmzeitlichen Schneegrenze zwischen Bozen und Trient betrug wohl 1500—2000 m. Die Eisoberfläche lag also größtenteils unter derselben. Diese außerordentlich hohe Lage der Schneegrenze !äßt vermuten, daß unvergletschertes Ge- birge aus der weiten Eisfläche hervorragte. In der Tat verzeichnen Penck und Brückner solches auf ihrer Karte pag. 852. Nördlich des Zusammenflusses von Noce, Etsch, Avisio zwar nur den Monte Roen und den Montecello, weiter abwärts aber: die südlichen Aus- läufer des Adamello und der Brenta, die Paganella sowie ver- schiedene Stellen in der Umgebung von Trient, dazu den ganzen Südrand des Gebirges. Die würmzeitliche Schneegrenze ist dort auf etwa 1700 m zu veranschlagen (Penck und Brückner pag. 366). Im oberen Teil der Seitentäler sowie des Chiesegebietes waren die Eishöhen hingegen recht erheblich. Im Nocegebiet stand das Eis noch beim Austritt aus dem Sulzberg über 2000 m (Penck und Brückner pag. 857), mindestens ebenso hoch im Sarcagebiet beim Austritt aus dem Val di Genova (Penck und Brückner pag. 861). Auch das Tal des Avisio war stark vergletschert; im obersten Fassa dürfte die Eisoberfläche bei- mehr als 2400 m und unter- halb Cavalese, bei der Einmündung in den Etschgletscher noch bei mehr als 1900 m gelegen haben (Penck und Brückner pag. 857). Im Chiesegebiet erreichte der Gletscher an der Grenze des Val di Fumo und des Val di Daone noch über 2000 m; dann senkt sich seine Oberfläche aber rasch (Penck und Brückner pag. 866). Der Brentagletscher ist nicht auf das Alpenvorland hinaus- getreten. Seine Eisoberfläche lag im Val Sugana bei Caldonazza in 1550 m, rund 20 km unterhalb Strigno in 1000—1100 m, im Cismontal bei Fonzaso in etwa 1050 m Höhe (Penck und Brückner = er Be BE > Sm, | Kin — 56 — pag. 959 ft). Der Eisstrom im Val Sugana befand sich unterhalb der Schneegrenze; im Cismontal, wo letztere bei 1600 m lag, schnitt sie die Eisoberfläche etwa halbwegs zwischen Fiera di Primiero und San Martino di Castrozza (Penck und Brückner pag: 980). Der Piavegletscher, mit dem vorigen durch den Belluneser Längstalzug eng verschmolzen, teilte sich .in verschiedene kleine Zungen. Nur deren östlichste erreichte bei Vittorio den Alpenfuß. Die bei 1600 m liegende Schneegrenze schnitt die Gletscherober- fläche etwa bei Ospittale zwischen Longarone und Perarolo (Penck und Brückner pag. 981). Die Ampezzaner Dolomiten waren stark _ vergletschert. Die obere Gletschergrenze lag bei Cortina in 2250 m, bei Schluderbach in 2300—2400 m Höhe. „‚Inselartig erhoben sich aus dem Eise mit schroffen Wänden die einzelnen Dolomitklötze“ (Penck und Brückner pag. 957). Das Gebiet des Tagliamento, eines der niederschlagsreichsten der Alpen, ist durch die außerordentlich tiefe Lage der würmzeit- lichen Schneegrenze von 1300—1350 m ausgezeichnet. Dieselbe schnitt die Gletscheroberfläche im Tagliamentotal etwa an der Mündung des Degano, im Fellatal etwa bei Chiusaforte (Penck und Brückner pag. 1016). Von da an zeigt sich auch unver- gletschertes Gebirge. 3 Der Isonzogletscher endigte tief im Innern des Gebirges. Die Schneegrenze ist auf ebenfalls etwa 1300 m zu veranschlagen (Penck und Brückner pag. a Weite Teile des Alpenrandes waren eisfrei. 2. Die nordisch - alpinen Pflanzen auf der Südseite der Alpen. a)Ueberdiean seltenen nordisch- alpinenArten reichen. Geb ic Nicht unbedeutende Teile des Alpensüdrandes waren zur Würmzeit unvergletschert. Doch, ähnlich wie in den Südwestalpen, sind diese wenigst vergletschert gewesenen Gebiete, die Lombar- dischen, Trientiner und Venezianer Alpen, äußerst arm an nordisch- alpinen Pflanzen (s. Tabelle 6 im Anhang), während die Südseite der Rätischen Alpen, das Ortlergebirge, die Südseite der Zillertaler Alpen sowie das Südtiroler Dolomitgebirge reich an ihnen ist. Der Reichtum der Südseite der Rätischen Alpen stellt nur einen Abglanz des Reichtums ihrer Nordseite dar. Alles Vorkommen ee Br. E. a Een En FRE seltener nordisch-alpiner Arten auf ersterer läßt sich auf eine Aus- dehnung des nordalpinen Areals über die Wasserscheide hinaus, also auf eine postglaziale Einwanderung aus dem Inngebiet zurück- führen. Die Pflanzen finden sich besonders unweit der Pässe Maloggia, Bernina und Fra&le, welche sie bei ihrer vallecularen Wanderung überschritten haben, z. T. auch wenig südlich der wasserscheidenden Gebirgskämme. Die peripheren Teile der Süd- seite der Rätischen Alpen sind äußerst arm an nordischen Alpinen ' und den südlich vorgelagerten Lombardischen Alpen _fehlen dieselben fast vollständig. Die Ortler Alpen waren selbst zur Würmzeit außerordentlich stark vergletschert. Ihren Reichtum dürften sie in der Hauptsache durch valleculare Einwanderung aus dem Inngebiet, über die Reschenscheidegg erhalten haben. Dafür spricht, daß sich manche der nordischen Alpinen nur auf der Nordseite, nicht auf der Süd- seite der Ortler Alpen findet, so z. B. Trichophorum oliganthum, Tofieldia palustris, Pleurogyna carinthiaca und Artemisia borealis ssp. nana. — Die Herkunft der sich auf der Südseite der Ortler Alpen findenden nordisch-alpinen Pilanzen kann im einzelnen noch nicht immer mit genügender Sicherheit nachgewiesen werden. Der Südosten, z. B. das Val Furva und wohl auch der Monte Tonale wird einige Arten dem Addagebiet, also letzten Endes auch dem Inngebiet verdanken. Andere werden vielleicht aus dem Eisack- gebiet eingewandert sein. In den Südtiroler Dolomiten liegen die Verhältnisse, soweit sie das Ueberdauern alpiner Pflanzen betreffen, zweifellos günstiger als etwa auf der Nordseite der Alpen im Inngebiet. Zur Würm- zeit hat im Etschtal: die Eisoberfläche von Bozen abwärts unterhalb der Schneegrenze gelegen, sodaß mit großer Wahrscheinlichkeit, wenn auch in sehr beschränktem Maße, selbst in der Umgebung von Bozen schon klimatisch schneefreies Gebiet vorhanden war. Andrerseits darf nicht übersehen werden, daß die heute an seltenen nordisch-alpinen Pflanzen reichsten Lokalitäten, wie die Seiseralpe und das obere Avisiogebiet, zur Würmzeit vom Eise bedeckt waren, und daß die einst wenig vergletscherten Gebiete, wie die Gebirge südlich des Val Sugana (Trientiner Alpen), trotzdem sie sich auch auf über 2300 m erheben, sehr arm an solchen sind. — ze EEE Ich möchte das isolierte Vorkommen der nordisch-alpinen Pflanzen in den Südtiroler Dolomiten auf valleculare Einwanderung aus dem Inngebiet zurückführen. Denn die Seiseralpe ist beispielsweise von Innsbruck auch nicht weiter entfernt, als die Gebirge des Unter- engadin, und die niedrige Paßhöhe des Brenner dürfte kein Hindernis von Bedeutung gewesen sein. Natürlich braucht man bei den speziellen Verhältnissen dieser Gebirgsgruppe nicht unbedingt an- '‘ zunehmen, daß der ganze Reichtum im Verfolg der Würmzeit ein- gewandert ist. Manche der seltenen nordischen Alpinen wird schon im Verfolg früherer Eiszeiten eingewandert sein und sich hier an günstigen Lokalitäten erhalten haben; diese Gebirgsgruppe kann also ähnlich wie die Cottischen Alpen ihren Reichtum einer allmählichen Anreicherung verdanken. Es wäre daher auch nicht ausgeschlossen, daß die nahegelegenen Gebirge die eine oder andere nordisch-alpine Pflanze aus diesem südalpinen Refugium erhalten haben. Doch läßt sich von solchen Hypothesen nur wenig beweisen, Die überwiegende Mehrzahl der seltenen nordischen Pflanzen der Südtiroler Dolomiten findet sich auch im Inngebiet, ist also nach Rückzug der würmzeitlichen Gletscher durch dieses hindurchge- wandert und könnte ebensogut auch von da durch die Brenner- furche zu den Dolomiten gelangt sein. Saxifraga cernua ist die einzige untersuchte Art, welche sich in den Südtiroler Dolomiten findet, dem Inngebiet aber fehlt; sie ist also allem Anschein nach im Verfolg der letzten Eiszeit dort nicht eingewandert, die Dolo- miten besitzen sie wohl .als Rest einer früheren Eiszeit. i Die Südseite der Zillertaler Alpen hat — wie nicht anders zu erwarten ist — ihren Reichtum an seltenen nordisch-alpinen Pflanzen fast vollständig durch postglaziale Besiedelung aus dem Inngebiet erhalten. Die Verbreitung beinahe aller der von uns untersuchten Arten weist dorthin. Es zeigt sich demnach auch auf der Südseite der Alpen allgemein, daß es nicht die geringe eiszeitliche Gletscherentwicklung oder die Nähe der zur Würmzeit unvergletschert gewesenen Gebiete ist, welche den Reichtum einer Gebirgsgruppe an seltenen nordisch- alpinen Pflanzen bedingt. Der Grund dafür ist vielmehr in der günstigen Lage zu den großen Einwanderungsstraßen der Ba | Flora auf der Alpennordseite zu suchen. ee Diwhemer: den“Wert peripherer'Rerumien Fur.dıe Bestetetiuns! der. Alpen mit\nordisch- alpı men. Pilanzen. Verschiedene Forscher, so besonders Chodat und Pampanini!) betonen die Wichtigkeit der zur Eiszeit unvergletschert gebliebenen Teile des Alpensüdrandes als „massifs de refuge“ für die post- glaziale Wiederbesiedelung der Alpen. Die beiden Gelehrten stützen sich dabei speziell auf ihre Untersuchungen über die Ver- breitung von 160 Arten der Cadorischen Alpen. Schon Jerosch?) wies darauf hin, daß sich unter den untersuchten Arten auffallend wenig arktisch-alpine Pflanzen befinden. Diese allgemeine Armut an nordischen Gewächsen ist aber tatsächlich einer der auffallendsten Züge in der Flora jener Refugien. Der Grund für die Armut des Alpensüdrandes an nordisch- alpinen Pflanzen ist offensichtlich der, daß diese Pflanzen niemals dorthin gelangt sind. Wie wir schon oben hervorgehoben haben, erheben sich die Gebirge ‘des Alpensüdrandes noch zu sehr ansehn- lichen Höhen und die nordischen Alpinen hätten sich, wenn sie überhaupt jemals dorthin gelangt wären, daselbst bis auf die „heutige Zeit, wenn auch in beschränktem Umfange, erhalten können. Zudem zeigt das dem Alpensüdrand zunächst gelegene Vorkommen nordisch-alpiner Pflanzen nicht diejenige Arealgestaltung, die es nach den theoretischen Erwägungen haben müßte, wenn ihre Einwan- derung von dort aus erfolgt wäre. Wenn die in die Hauptstromgebiete der Alpennordseite ein- gsewanderten nordisch-alpinen Pilanzen die Wasserscheide gegen die Südalpen nur zum geringsten Teil bezw. um ein kurzes Stück überschritten haben, so müssen wir annehmen, daß ihre Wande- rungen. noch mehr oder. weniger unvollendet sind. Auch die Wanderungen der Interglazialzeiten dürften, trotz der langen Dauer derselben®), nicht zu einem natürlichen Abschluß geführt haben, wie uns das Fehlen nordisch-alpiner Pflanzen in’den Gebirgen des Alpensüdrandes beweist. Das zeigt, welche unendlich langen Zeit- 1) Chodat et Pampanini 1902; Pampanini 1903, 2) Jerosch in Schröter 1908. 3) Penck und Brückner pag. 11062. RI räume eine Ausbreitung über das Gebirge erfordert und daß eine rasche Wanderung nur auf vallecularem Wege erfolgen kann, da dieser allein eine Kontinuität der Wanderstraße bietet. Die Vorstellung, daß bei Anbruch einer Eiszeit die bedrohte Flora in der Lage gewesen sei, „auszuwandern“, hat viel dazu bei- getragen, den Wert der südalpinen Refugien zu überschätzen. Treffend schreibt Braun (1913): „Wer wollte behaupten, daß eine vom Gletscher bedrängte Flora geradewegs talauswärts wanderte? Noch :nie hat man bei Gletschervorstößen etwas derartiges wahr- genommen. Die bedrohte Vegetation geht unter, sie wird vom Eise begraben; aber sie „wandert nicht aus“!“ Das Vorrücken der Gletscher in Vorstoßperioden erfolgt, wie dann Braun (a. a. O.) eingehend darlegt, viel zu schnell, als daß die vom Gletscher be- drohte Flora Zeit fände, sich zurückzuziehen. Zudem hätten solche aus- wandernden Pflanzen gewaltsam in ein schon besetztes Gebiet ein- dringen müssen. Auf die unvergletschert gewesenen Gebirge des Alpensüdrandes konnten sich daher bei Anbruch der Eiszeit keine Pilanzen ‚flüchten‘, dort konnten nur die Pflanzen überdauern, welche dieselben normalerweise während des Interglazial erreicht hatten, und das trifft für die nordischen Pflanzen nur zum aller- geringsten Teil zu. Die Theorie der Refugien des Alpensüdrandes hat zweifellos viel für sich. Sie trifft in zahlreichen Fällen das richtige. Aber ihr florengeschichtlicher Wert bleibt beschränkt auf diejenigen Arten, welche während des letzten Interglazial in diesen Gebirgen ihre Wohngebiete hatten und das dürften, soweit, alpine und subalpine Arten in Frage kommen, wohl in der Hauptsache die gleichen Arten gewesen sein, die auch heute dort leben. 3. Die nordisch-subalpinen Pflanzen. Auf der Südseite der Alpen finden sich 16 von 18 unter-. suchten nordischen Subalpinen. Aber ihr Vorkommen ist daselbst ein beschränktes, viele Arten sind nur von wenigen Lokalitäten bekannt. | Die Pässe, welche Nord- und Südseite der Alpen verbinden, sind zum großen Teil nicht so hoch, daß sie den Wanderungen - er subalpiner Pflanzen unter den heutigen Verhältnissen ein Hindernis böten. Wir werden daher im allgemeinen eine postglaziale Ein- wanderung dieser Pflanzen von Norden annehmen dürfen. Jedoch spricht bei einigen wenigen Arten die besondere Gestaltung des rezenten Areals gegen eine solche Auffassung. Selbst ein gänzlich isoliertes Vorkommen ist nicht gegen eine postglaziale Einwanderung beweisend. Auf der Nordseite der Alpen findet sich z. B. Galium trifllorum im Rhone- und Inngebiet auch vollständig isoliert, ohne die Spur eines Einwanderungsweges hinter- lassen zu haben, und die Art muß doch postglazial eingewandert sein. Jeder Fall bedarf also seiner Prüfung. Dabei ist ein abge- sprengtes Vorkommen in „abgeschlossenen‘“ Südalpentälern mit postglazialer Einwanderung von Norden her schwer vereinbar. Ein postglaziales Aussterben auf weiteren Strecken liegt besonders dort im Bereich des möglichen, wo es sich um Bewohner von Wäldern, Wiesen und Grasplätzen, also der hier in Betracht kommenden Formationen handelt, da auf diese in den Alpen wohl überall der Mensch seinen gewaltigen Einiluß ausgeübt hat. Die Zahl der Arten, deren Areal durch postglaziale Ein- wanderung von Norden her nicht erklärt werden kann, ist aber wie gesagt gering. Ich möchte nur fünf der untersuchten Arten dazurechnen: Carex pediformis, die Cardaminopsis und Cortusa wegen ihres z. T. außerordentlich isolierten Vorkommens gerade am Südrande der Alpen, Woodsia glabella wegen ihres fast vollständigen Fehlen auf der Alpennordseite und der Möglichkeit des Ueberdauerns der letzten Eiszeit wenigstens an einigen der heute bewohnten Lokalitäten und Woodsia rufidula wegen ihres isolierten Auftretens in abgeschlossenen Südalpentälern. Um in den Süden des Alpenbogens zu gelangen, standen diesen Pflanzen zwei Möglichkeiten offen: die glaziale Wanderung über die östlichen Ausläufer und längs des Südrandes der Alpen oder die Ausbreitung während eines Interglazial. Welche von beiden Möglichkeiten zutrifit, können wir nur mutmaßen. Die Cortusa erweckt in mir jedenfalls infolge ihres ‘sporadischen Vorkommens längs des Alpensüdrandes den Anschein, daß sie auch diesem entlang &ewandert ist. Be 177, PH 4. Die hauptsächlich basalen Arten des nordischen Florenelementes auf der Südseite der Alpen. Die Südseite der Alpen beherbergt 12 von 27 untersuchten basalen Arten. Die Höhen, welche diese Pflanzen heute in den Alpen erreichen, sind sehr verschieden. Während einige, wenn man die heutige Verbreitung zugrunde legt, wohl in der Lage ge- wesen sein können, bei einer vallecularen Wanderung auch ziemlich hochgelegene Pässe, wie den Maloggia (1311 m), den Fraele (1950 m), vielleicht auch den Bernina (2333 m) zu überschreiten, hätten andere höchstens die weiter östlich gelegenen niedrigeren Pässe traver- sieren können. Von ersteren wird man annehmen dürfen, daß sie die Lokalitäten, an denen sie sich heute finden, sofern selbige nicht allzuweit von dem nordalpinen Vorkommen entfernt sind, von dort im Postglazial besiedelt haben. Das Vorkommen der anderen Pflanzen, falls es nicht auf Täler beschränkt ist, welche durch niedrige Pässe mit der Nordseite der Alpen verbunden sind, oder sofern es durch zu große Lücken von dem nordalpinen Areal getrennt ist, erfordert eine besondere Erklärung. Denn wenn es sich auch nur um wenige Arten handelt, , so ist es doch ein auffallender Umstand, daß einige von den nordisch-basalen Arten sich in nach Süden geöffneten Tälern finden, die durch hohe Gebirgskämme von der Alpennordseite getrennt, ja z. T. überhaupt ohne unmittelbaren Anschluß an nördlich ge- öffnete Täler sind. Auf der Nordseite der Alpen sahen wir, daß viele nordische Sumpf- und Moorbewohner nur ein kurzes Stück in die Alpen eindringen und daß nur wenige — wohl unter dem Einfluß der Gletschernähe — bis in den oberen Teil der Zentral- alpen gelangt sind. Es ist daher sehr ‘fraglich, ob solche Arten ihre manchmal am Südrand der Alpen gelegenen Lokalitäten im Postglazial erreicht haben können. Ich möchte annehmen, daß sie schon zur letzten Eiszeit auf den Sümpfen und Mooren am süd- lichen Alpenrand gelebt haben. Die Voraussetzung dafür ist ge- geben: es wurden unweit Pavia, am Tessin und an der Olona, rund 70 km vom Alpenfuß entiernt, glaziale Torfe gefunden, in denen alpine Diatomeen und Sphagnum-Arten, welche heute ihre Süd- grenze in den Alpen erreichen, nachgewiesen werden konnten (vergl. Penck und Brückner pag. 793, und die dort zitierte Literatur). De Als Verbreitungstatsachen, welche wohl nur auf diese Weise erklärt werden können, nenne ich folgende: Dryopteris cristata dringt auf der Nordseite der Alpen nur vereinzelt um ein weniges in diese ein; findet sich auf der Süd- seite einmal ganz am Alpenrande auf dem unvergletschert gewesenen Monte Baldo und im gegen Süden geöfineten Val di Bresimo, vielleicht von der ersten Lokalität aus eingewandert. Eine Ver- bindung mit nördlich der Alpen gelegenen Lokalitäten erscheint mir unwahrscheinlich). Hierochlo& odorata ist auf der Alpennordseite nur im Rhone-* gebiet in den Kalkalpengürtel eingedrungen, macht sonst hart am Alpenfuß bei Einsiedeln und Tölz Halt, findet sich auf der Süd- seite an einigen Stellen des Etschgebietes, die die Pflanze im Post- glazial von Norden aus kaum besiedelt haben kann. Juncus squarrosus findet sich bei Campolungo sowie an zwei Stellen der Lombardischen Alpen, im Brembo- und Seriogebiet. Die erstere Lokalität könnte möglicherweise aus dem Reußgebiet besiedelt worden sein, soll also nicht zum Beweis herangezogen werden. Die Täler des Brembo und Serio aber öfinen sich gegen Süden zur Lombardischen Ebene, während sie im Norden durch die recht ansehnlichen Monti Orobii begrenzt werden und ohne Anschluß an nördlich geöffnete Täler bleiben. Eine Besiedelung dieser Lokalitäten mit basalen Pflanzen von Norden her ist ziemlich ausgeschlossen. Ueber den Weg, auf dem diese Pflanzen in den Süden des Alpenbogens gekommen, können wir nur mutmaßen. Sie können die Alpen während eines Interglazial unter der Wirkung eines niederschlagsreicheren Klimas überschritten haben, sie können aber auch mindestens ebensogut während einer Eiszeit über die öst- lichen Ausläufer der Alpen gewandert sein. Das Areal der Dryopteris spricht sehr für letztere Auffassung. Was die 9 anderen nordisch-basalen Arten, welche sich auf der Alpensüdseite finden, angeht, so möchte ich mich auf Grund unserer _ heutigen Kenntnisse nicht in allen Fällen entscheiden. Einige schon auf der Südseite der Alpen aber nicht weit von der Wasserscheide 1!) Vergl, auch das über das Vorkommen dieser Art auf der padanischen Seite der Südwestalpen gesagte. BE 71 entfernt ‚gelegene l.okalitäten werden mit Wahrscheinlichkeit im Postglazial' von Norden besiedelt worden sein. So dürfte die Malser Heide Carex capitata aus dem Inngebiet erhalten haben; von dort aus und über das Sillgebiet wird auch Sagina nodosa nach Sterzing und Bozen’ gelangt sein. Fraglich erscheinen mir die Verhältnisse in den Südtiroler Dolomitalpen. Dort finden sich: Scheuchzeria palustris (Deutschnoven), Carex capitata (Schlern; Seiseralp; Durontal), Carex pauciflora (mehrfach), Carex Heleonastes (Seiseralp), Carex polygama (bei -Natz; Deutschnoven; Valle di Pine) und Sedum vilosum (mehrfach). Die Lokalitäten, an denen diese Arten vorkommen, waren zur Würmzeit vom Eise bedeckt, sie konnten erst im Postglazial besiedelt werden. Alle genannten Arten treten im Inngebiet auf und sind z. T. bis hart an die Schwelle des kontinentalklimatischen Teiles vorgedrungen, z. T. auch in den oberen Teil der Zentral- alpen eingewandert. Die Nähe einer großen postglazialen Wander- straße ist also unverkennbar und die Seiseralp ist. von dieser nicht weiter entfernt, als von den unvergletscherten Teilen des Alpen- südrandes. — Wenn also auch die Verbreitung einiger nordisch- basaler Arten (s. 0.) die Annahme des Vorkommens zur letzten Eiszeit am Südrande der Alpen unbedingt erfordert, so ist doch auch in anderen Fällen die Möglichkeit postglazialer Einwanderung nicht nur vorhanden, sondern auch wahrscheinlich. 4. Kapitel. Das nordische ' Florenelement im Bereich der Ostabdachung der Alpen. Gleich einem Keil greift die Ostabdachung der Alpen von der Panonischen Ebene her tief in das Herz der Alpen, bis zum Toblacher Feld, hinein ; sie umfaßt die Stromgebiete der Mur, der Drau und der Save. | Dieser Alpenteil ist ausgezeichnet durch seine verhältnis- mäßig geringe eiszeitliche Gletscherentwicklung: denn weite Gebiete des Randes der Ostabdachung waren zur letzten Eiszeit garnicht oder nur wenig vergletschert und sogar noch mitten im Gebirge lag ‘mehrererorts die Gletscheroberfläche z. T. erheblich unter der eiszeitlichen Schneegrenze. | | \ \ } RN Die Ostabdachung bietet uns zunächst weitere Beweise für die in den bisherigen Kapiteln dargelegten Anschauungen. Sodann lernen wir hier die Wege kennen, auf denen zur Eiszeit subalpine und basale Arten in den Süden des Alpenbogen gelangt sein können. Endlich zeigt sich uns in diesem Gebiet ein Spezialtall, dem unter Umständen, falls man die Untersuchung auf andere Arten ausdehnt, auch allgemeinere Bedeutung zukommen kann, nämlich, daß eine Gebirgsgruppe ihren Reichtum dem Zusammen- treffen mehrerer Wanderwege verdankt. | !. Glazialgeologischer Ueberblick. Die Ostabdachung der Alpen besaß zur Würmzeit drei große Talgletscher, den Mur-, den Drau- und den Savegletscher. Die erstgenannten endeten im Gebirge, der erste oberhalb des Tertiär- becken von Knittelfeld, der zweite im Klagenfurter Tertiärbecken; der zuletztgenannte erreichte die Grenze der Alpen, „aber nur, weil sich ihm die nördlichen Ausläufer des Laibacher Beckens ent- gegenstreckten“. In den weiter östlichen Gebirgsteilen war die eiszeitliche Gletscherentwicklung eine geringe, sie blieb auf lokale Gletscher und Firnhauben beschränkt. — Doch auch in das Gebiet der drei großen Talgletscher erstreckten sich weit hinein eisfreie Partien. Das Nährgebiet des eiszeitlichen Murgletscher war besonders der Südabhang der Niederen Tauern. Zwar bot das obere Mur- gebiet zur Eiszeit das Bild einer außergewöhnlich hoch ange- schwollenen Eisansammlung, deren mittlere Höhe nicht wesentlich geringer als 2000 m gewesen sein kann. Aber es ist bemerkens- wert, daß, lt. Penck und Brückner, ‚zweifellose Firnkämme der Süd- seite der Niederen Tauern von der Oberfläche der eiszeitlichen Gletscher durch Rückeniormen von ansehnlicher Breite getrennt werden“. Auf der dazugehörigen Karte (pag. 1072) haben denn Penck und. Brückner auch die südlichen Ausläufer der Niederen Tauern vom Lahneck östlich als unvergletschertes Gebirge einge- zeichnet, während sie dieselben in den inneren Gebirgsteilen zum Eise geschlagen haben. Die Möglichkeit, daß sie eisfrei waren, muß jedoch offen gelassen werden. Oestlich von Ob. Wölz finden sich dann ausgedehntere eisfreie Gebiete. Höchstwahrscheinlich haben also einzelne Teile auf der Südseite der Niederen Tauern 5 — 66 — auch anderen als Nivalpflanzen, wenn auch in sehr beschränktem Umiange, Vegetationsmöglichkeiten ‚geboten. Zwischen dem Mur- und dem benachbarten Draugletscher „blieben das mittlere Gurktal und das Wiemitztal eisfrei, so daß sich hier .bis tief in das Innere der Alpen hinein ein unvergletschertes Gebiet erstreckte“. Der eiszeitliche Draugletscher war der größte der drei Tal- gletscher der Ostabdachung; aber gleichwohl reichen auch in seinem Bereich die wahrscheinlich eisfreien Gebiete weit in. das Innere der Alpen hinein. Penck und Brückner verzeichnen auf ihrer Karte nicht nur unvergletschertes Gebirge aus der Umgebung des Mill- stätter Sees, sondern geben solches sogar noch aus dem Winkel zwischen Möll, Drau und Lieser an. Die würmzeitliche Schnee- grenze hat zudem allem Anschein nach von Spittal an der Drau an abwärts oberhalb der Gletscheroberfläche gelegen. Auch in den das Gailtal südlich begrenzenden Karnischen Alpen ragten sehr wahrscheinlich nicht nur die Firnkämme, sondern auch Berg- rücken über die. Gletscheroberfläche empor. Die Südseite der Hohen Tauern i. e. S. war allerdings vollständig unter dem Eise begraben. Dier Savegletscher war der kleinste unter diesen drei eiszeit- lichen Gletschern. Auch in seinem Bereich blieben mehrere Ge- birgsteile unvergletschert, so.die sich zwischen dem Drau- und dem Savegletscher einschiebenden Teile der Karawanken. Da dieses Gebirge aber gleich den Julischen und Steiner Alpen infolge seiner geographischen Lage sehr arm an Vertretern des nordischen Florenelementes ist, kommen Einzelheiten weniger in Betracht. 2. Die nordisch-alpinen Pflanzen im Bereich der Ostabdachung. Die Ostabdachung ist das an seltenen nordisch-alpinen Pflanzen zweitreichste Gebiet der Alpen. Es finden sich auf ihr 26 der untersuchten Arten. Sie wird in dieser Hinsicht nur von der Nord- seite der Alpen übertrofien. — Im einzelnen zählen wir im Mürz- gebiet eine, im Murgebiet 13, im Draugebiet 23 und im Savegebiet 4 nordische Alpine. Unsere Tabelle 7 im Anhang zeigt, fast möchte ich sagen auf den ersten Blick, daß auch im Bereich der Ostabdachung der Reichtum eines Gebietes an nordischen Pflanzen nicht bedingt ist durch Ueber- ET dauerungsmöglichkeiten, welche dasselbe solchen Pflanzen zur letzten Eiszeit geboten hat. Wenig vergletscherte Gebiete, wie das Mürz- und Lavantgebiet sind arm an nordischen Alpinen, das obere Mur- gebiet, welches auch zur Würmzeit das Bild einer außerordent- lich hoch angeschwollenen Eisansammlung bot und gerade die im Eise fast begrabenen Teile des obersten Draugebietes sind äußerst reich an. ihnen. Besonders auffallend aber ist das Verhalten des Gurkgebietes. In dessen Bereich erstreckte sich unvergletschertes Gebirge bis tief in das Innere der Alpen. Und doch steht es be- zügl. seines Reichtumes an seltenen nordisch-alpinen Pflanzen weit hinter den vergletschert gewesenen Gebieten zurück. Die Hauptstromgebiete der Ostabdachung öffnen sich zur pannonischen Ebene, woher eine Einwanderung nordischer Flora recht unwahrscheinlich ist. _Vermittels einiger Quertäler ist aber ein Anschluß an das eigentliche Kommunikationsgebiet der nordisch- alpigenen Flora gegeben, der eine valleculare Einwanderung von dort wohl ermöglicht haben kann. Denn durch das unvergletschert gewesene Tal der Mürz, welches durch. keine sehr bedeutenden Höhen von nördlich und nordöstlich geöfineten Tälern geschieden wird, -können nordische Pflanzen in das Tal der Mur und weiter durch dieses und das Granitzen-Lavanttal in das der Drau gelangt sein. Die Armut des Mürzgebietes und der Cetischen Alpen an nordisch-alpinen Pflanzen kann mich nicht abhalten, den Reichtum des oberen Murgebietes an solchen aus einer Einwanderung von dorther, also aus nordöstlicher Richtung zu erklären. Höhen von 2000 m werden im Mürzgebiet nur ganz vereinzelt, in den Cetischen Alpen garnicht erreicht. Unter solchen Umständen wäre es nicht zu verwundern, wenn daselbst die nordisch-alpinen Pflanzen im Postglazial, besonders während einer Verschärfung der Kontinentalität des Klimas, bis auf ganz wenige Ueberreste zugrundegegangen wären. Zudem ist zu bedenken, daß die aus dem Kommunikations- gebiet auf den Flußschottern hier durchwandernde Flora eine alt- eingesessene Vegetation vorfand, in die einzudringen größere Schwierigkeiten bereitet haben dürfte, als die Besiedelung von eben eisirei gewordenem Neuland. Desgleichen spricht die Ver- breitung der seltenen nordisch-alpinen Arten im oberen Murgebiet selbst, sowie ihr Vorkommen auf den Seetaler Alpen, der Saualpe, 5* N ) EIERN 2 2 EN rt ht v R # 3 eat! sr 2 Be der Koralpe, ja selbst auf dem Lantsch, am ehesten für eine valleculare Einwanderung aus dem Mürzgebiet. Im Mürzgebiet hat zur letzten Eiszeit mindestens vom Lahn- eck abwärts unvergletschertes Gebirge bestanden. Es, wäre daher denkbar, daß nordisch-alpine Pflanzen von Norden her über die Salzburger Kalkalpen und Oesterreichischen Alpen dorthin gelangt wären und dort die letzte Eiszeit überdauert hätten. Ich will nicht . bestreiten, daß seltene nordisch-alpine Pflanzen damals auf den unvergletscherten Gebirgsteilen des Murgebietes leben konnten und auch gelebt haben. Aber die Annahme einer Besiedelung von Norden steht z. T. mit der Verbreitung im Murgebiet selbst in Widerspruch. Ob die Pflanzen schon während eines Interglazial von Nordösten gekommen sind oder erst im Postglazial, das entzieht sich hier, wie meistens, der Beurteilung. Ganz isolierte Vor- kommnisse, wie z. B. das des Juncus biglumis, werden wir wohl als Rest einer interglazialen Vegetation auffassen müssen, Das Gurkgebiet zählt 7. seltene nordisch-alpine Pflanzen. Von diesen sind wohl drei, Carex fuliginosa, Juncus castaneus und Pedicularis Oederi, wie ihre Verbreitung schließen läßt, von Norden, aus dem Murgebiet, zwei andere, Carex rigida und Thalictrum alpnum von Osten, aus dem Lavantgebiet, eingewandert, Auffallend ist das gänzlich isolierte Vorkommen von Carex vaginata am Falkert bei Reichenau. Die Annahme, daß diese Pflanze die letzte Eiszeit in den Gurktaler Alpen überdauert hat, würde uns sehr wenig nützen, wollten wir ihre interglaziale Einwanderung von Osten bezw. Nordosten annehmen. Denn dort hätte sie die Würmzeit ebensogut überdauern können und ihr heutiges Fehlen daselbst wäre ebenso ungeklärt, wie vorher. Nehmen wir aber an, die Pflanze wäre während des Interglazial von Westen eingewandert und hätte hier die Ostgrenze ihres interglazialen. Areals erreicht, so wäre gut denkbar, daß dasselbe durch die Vergletscherung der weiter westlich gelegenen Gebirgsteile zur letzten Eiszeit bis auf diesen östlichen Vorposten vernichtet worden wäre. Vielleicht wären bei Ausdehnung der Untersuchungen noch mehr alpine, be- sonders auch endemisch-alpigene Arten festzustellen, deren isoliertes Vorkommen in den Gurktaler Alpen auf diese Weise erklärt werden kann. Ha FA Der Reichtum an seltenen nordisch-alpinen Pflanzen im Drau- gebiet i. e. S. drängt sich auf der Südseite der Hohen Tauern zusammen. Einen Teil ihrer Arten haben dieselben wohl aus dem Murgebiet bezw. aus den Norischen Alpen erhalten. Daneben sind sie aber durch eine besondere Gruppe von Arten ausgezeichnet, welche den weiter östlich gelegenen Gebirgsteilen vollständig fehlen. Zehn von den von uns untersuchten alpinen Pflanzen sind hierher zu rechnen: Carex bicolor Braya alpina Carex atrifusca Potentilla nivea Viscaria alpina Oxytropis lapponica Minuartia biflora Pleurogyna carinthiaca Ranunculus pygmaeus Artemisia borealis ssp. nana. Es muß auffallen, daß sich unter diesen Pflanzen viele nıvale oder hochalpine Arten befinden. Drei, Viscaria alpina, Minuartia biflora und Oxytropis lapponica sind ausgeprägte Bewohner der Schneestufe.. Das gleiche können wir auch von zwei weiteren Arten, Ranunculus pygmaeus und Potentilla nivea wegen ihres Vor- kommen auf den Nunataks des grönländischen Inlandeises annehmen (a. a. O.). Braya alpina ist fast ganz auf die zentralalpinen Hoch- . gebirge zwischen der Brennerlücke und dem Wurtental beschränkt; sie ist eine Bewohnerin der Moränenböden und findet sich z. B. in der Gamsgrube an der Pasterze bei 2600 m noch „besonders zahlreich“. Carax atritusca und Artemisia borealis ssp. nana finden sich mehr im Osten der Tauernkette. Die letztgenannte Art steigt heute auf der Tauernsüdseite bis zu 2700 m (Gormitschamp) an und geht in der Arktis nördlich bis 71° 25’ (Viktorialand) (It. Simmons 13), während erstgenannte auf Ellesmereland sogar 81° 43° erreicht (Simmons 13). Carex bicolor endlich drmgt anderwärts, z. B. in den Penninen, bis 3100 m (Gornergrat), also auch hart bis an die Schneegrenze vor. Von solchen Pflanzen darf man wohl annehmen, daß sie während der letzten Eiszeit in den Hohen Tauern, zum mindesten im Südosten der Gruppe leben konnten. Mit dieser Feststellung sind wir aber dem Ziel, der Erklärung ihres Areals, um keinen Schritt nähergekommen. Denn sicher ist, wenn diese Pilanzen schon auf den Hohen Tauern überdauern konnten, daß sie diese Möglich- BL) N keit noch viel eher und in viel ausgedehnterem Maße auf den Norischen Alpen gefunden hätten. Die Tatsache, daß sie dort fehlen, zeigt deutlich, welch hoher Wert den Einwanderungswegen zur Erklärung der heutigen Verbreitung zukommt. Die Verbreitung aller zehn Arten weist auf eine Herkunft aus Westen, aus dem Inngebiet. Weite Strecken mögen die genannten Pflanzen vallecular gewandert sen. Vom Brenner aus scheinen sie sich dann über die zentralalpinen Gebirgsketten verbreitet zu haben. Die Analyse des Areals der 19 Arten, welche sich in dem an seltenen nordisch-alpinen Pflanzen reichsten Teil des Draugebietes finden, zeigt, daß em Teil dieser Arten von Osten, ein anderer von Westen gekommen ist. Die Südseite der Tauern verdankt ihren Reichtum also dem Umstand, daß ihr zwei Einwanderungs- wege zugute kamen. Das Savegebiet ist eines der ärmsten der Alpen an nordisch- alpinen Pflanzen. Die Erklärung hierfür liegt in der Lage, fernab von den großen Wanderstraßen. 3. Die nordisch-subalpinen Pflanzen. Im Bereich der Ostabdachung stoßen wir auf 16 der unter- suchten Subalpinen. Neun finden sich im Gebiet der Mur-Mürz, 15 im Draugebiet (einschl. Gailgebiet und et Becken) und nur 2 im Gebiet der Save. Das Murgebiet hat seine subalpinen Pflanzen im wesenlichen durch valleculare Einwanderung von Norden bezw. Nordosten her — wie die zum nördlichen Alpenvorland geöfineten Täler — erhalten. Die Pässe, welche es von diesen trennen, liegen zum großen Teil innerhalb der subalpinen Stufe und können keine Hindernisse geboten haben. Für die heutige Disjunktion dieser Arten muß ein postglaziales Aussterben verantwortlich gemacht. werden, welches teils auf die Besserung des Klimas, teils auf die Eingriffe des Menschen in die subalpinen Formationen zurückzu- führen sein dürfte. Die Verbreitung von 6 im Mur-Mürzgebiet vorkommenden "Subalpinen weist deutlich nach Nordosten, man vergleiche im Florenkatalog Woodsia ilvensis ssp. rufidula, Botrychium ramosum, virginianum» Matricariae, Cardaminopsis hispida und Cortusa DE Matthioli. Das. Vorkommen von Salix glauca im Wintertal ist schwer zu deuten. Vielleicht ist es ein Rest interglazialer Vegetation, welcher sich in den unvergletschert gewesenen Teilen der Norischen Alpen erhalten‘ konnte, vielleicht ist es auch der äußerste Vor- posten des rezenten südalpinen Areals in den Dolomitalpen. Conioselinum ist — wenigstens in Mitteleuropa — wie Vierhapper (1911) betont, ein zweifellos im Aussterben begrifiener Typus, was vollständig unserer für die nordisch-subalpinen Arten ganz allgemein geäußerten Anschauung entspricht. Das Draugebiet ist in seinem westlichen Flügel durch hohe Gebirgskamme von den zum Alpenvorland geöffneten Tälern ge- schieden. Erst über den Katschberg und die Turacher Höhe führen niedrige Pässe in das Gebiet der Mur-Mürz. Von drei Seiten konnten aber die nordischen Subalpinen in das Draugebiet einwandern: von Süden aus den unvergletscherten Gebieten des Alpenrandes, von Westen aus dem Rienzgebiet und von Nordosten aus dem Mur-Mürzgebiet entweder über den Katschberg und die Turacher Höhe oder durch den Granitzengraben und das Lavant- tal. Die Zahl der nordischen Arten, welche das Draugebiet aus den Refugien des Alpensüdrandes erhalten hat, ist äußerst gering. Denn fast ebensowenig wie im Postglazial sind im Interglazial die ı Bürger des Nordens in diese von ihren Wanderstraßen so sehr abgelegenen Gebiete gelangt. Woodsia glabella und vielleicht auch Salix glauca kann hierhergezählt werden. Unsere Tabelle gibt, soweit es möglich ist, Aufschluß darüber, welche Arten von Osten, welche von Westen gekommen sein mögen. Die ver- schiedenen Einwanderungswege stoßen in den Hohen Tauern zu- sammen. Daher tritt uns diese Gruppe als die auch an subalpinen Arten reichste entgegen. — Die Besiedelung des oberen Drau- konnte wie die des oberen Murgebietes natürlich nur im Postglazial erfolgen. Dagegen fehlen Anhaltspunkte, um den Zeitpunkt der Besiedelung der einst unvergletschert gewesenen Gebiete zu be- stimmen. Die nordische Flora ist in diese wohl spätestens während der letzten Eiszeit eingewandert. Das Savegebiet dürfte die Cortusa mit Sicherheit einst aus dem Draugebiet erhalten haben. Die Pflanze hat dann ihre Wanderung längs des Südrandes der Alpen fortgesetzt. Botrychium simplex wird wohl ebenfalls schon zur letzten Eiszeit am Alpen-. ET SAH. südrand gelebt haben, wanderte nach Rückzug der Gletscher in die Alpen ein, wo sie im Postglazial bis auf. einige wenige Reste hier und im Noce- und Sarcagebiet ausstarb. 4. Die hauptsächlich basalen Arten des nordischen Florenelements im Bereiche der Ostabdachung. Im Bereiche der Ostabdachung wurden bisher 14 der unter- suchten basalen Arten nachgewiesen. Davon finden sich 6 Arten im‘ Gebiete der Mur, 13 im Draugebiet und 2 im Savegebiet. Die Verbreitung der im Murgebiet vorkommenden Arten weist zum großen Teil nach Nordosten, und zwar meist in das Erlaufgebiet. Auffallend und schwerer zu erklären ist nur die Ver- breitung von Betula nana. Dieselbe ist‘ zwischen der Lieserspalte und dem Lavanttal recht verbreitet, aber weder in westlicher noch in östlicher Richtung ist ein Anschluß an das Kommunikationsgebiet festzustellen. Sie ähnelt darin einigen auf das Drau-Gurkgebiet beschränkten Arten, z. B. Carex chordorrhiza, Calla palustris und Betula humilis. Die Einwanderungswege dieser Arten lassen sich anderwäarts sonst immer recht gut erkennen. Man wird annehmen müssen, ‘daß diese Pflanzen aus dem Erlauf- bezw. Schwarzaugebiet über das Mürz-, Mur- und Lavantgebiet während der letzten Eis- zeit oder nach Rückzug der eiszeitlichen Gletscher gekommen sind und dort durch die gewaltige postglaziale Einschränkung der Moore vernichtet wurden. Die Zahl der von Westen her in das Draugebiet eingewan- derten basalen Arten ist sehr gering. Das entspricht unserer schon mehrfach geäußerten Ansicht, daß die Einwanderung der nordischen Sumpf- und Moorbewohner vorzeitig — etwa durch eine kontinental- klimatische Periode — unterbunden worden ist. Nur Carex pauciflora, die hier, wie auch anderwärts, wohl unter dem Einiluß der Gletschernähe wanderte, konnte von Westen her das obere Draugebiet erreichen. Eine derartige Schwierigkeit stellte sich den von Osten einwandernden Pflanzen nicht entgegen. Denn den weiten Weg vom Kommunikationsgebiet bis an den Rand der Vereisung dürften diese Pflanzen schon während eines Hochstandes der eiszeitlichen Gletscher zurückgelegt haben, sodaß sie nur ein verhältnismäßig kurzes Stück im Postglazial durchwandern mußten. A el ee IA u 7, A ae I EN BUN Des Vorkommen von Betula nana im Savegebiet ist wohl als äußerster erhalten gebliebener Vorposten des Areals im Gurk- und Murgebiet zu deuten. Sedum villosum dürfte zur Eiszeit am Rande der Ostabdachung ziemlich verbreitet gewesen sein, ist es doch noch über die Steiner Alpen hinaus bis zum Laibacher Morast vorgedrungen. Schluß. 1. Uebersicht der Ergebnisse. a) Die glazialgeologischen Ergebnisse. 1. Das Innere der Alpen i. e. S. bildete auch zur Würmzeit ein gewaltiges Eisstromnetz, aus dem nur die Firnkämme hervor- ragten. 2. Das klimatisch schneefreie Gebiet war beschränkt: I. auf den südwestlichsten Teil der Alpen; II. auf den östlichsten Teil der Alpen; IH. auf einige wenige Gebiete des Nordrandes der Alpen; IV. auf den Südrand der Alpen. DE Dre fhoarengeschichtliehen Ergebnisse: l. Im Innern der Alpen konnten auch zur letzten Eiszeit nur nivale oder besonders abgehärtete alpine Pflanzen leben. Die Theorie der zentralen Refugien ist nicht in der Lage, die disjunkten Areale der nordischen Pflanzen zu erklären, da I. nivale und besonders abgehärtete alpine Pflanzen, welche zur Eiszeit in der ganzen Zentralalpenkette an den orographisch schneefreien Stellen oberhalb der klimatischen Schneegrenze leben konnten, die gleichen Arealdisjunktionen aufweisen, und da II. die an nordisch - alpinen Pflanzen reichen Gebiete auch einen auffallenden Reichtum an nordisch-subalpinen Pflanzen, welche ganz unmöglich eine Eiszeit im Innern der Alpen überdauern konnten, zeigen. 2. Die unvergletschert gewesenen Gebiete des Alpensüdrandes, denen von verschiedenen Forschern eine große Wichtigkeit für die postglaziale Wiederbesiedelung der Alpen beigelegt wird, waren für die postglaziale Besiedelung mit nordischen Pflanzen ohne Bedeutung. Die Verbreitung der letzteren belehrt uns, daß sie in diese ihnen entlegenen Gebiete überhaupt nur ganz vereinzelt eingedrungen sind. BR 3. Die Gestaltung des Areals der nordischen Pflanzen ist aus ihrer Einwanderung zu erklären, der Reichtum einzelner Gebirgs- gruppen im Innern der Alpen beruht auf vallecularer Wanderung. 4. Die nordisch-alpinen Pflanzen sind unter der Einwirkung des eiszeitlichen Klimas bis zu den Alpen vorgedrungen und auf den Schotterflächen der Talsohlen durch den Kalkalpengürtel hin- durch in die Zentralalpen gewandert. Von dort aus haben sie sich über das Gebirge ausgebreitet. — Gewisse Talzüge wurden als Haupteinwanderungswege . bevorzugt, andere fast - vollständig ge- mieden. — Im Laufe der Zeit haben sich die „häufigeren“ Arten soweit. über das Gebirge verbreitet, daß ihre auf verschiedene Ein- wanderungswege zurückzuführenden Arealteile verschmolzen und nicht mehr zu erkennen sind, während die Arealteile der „seltenen“ Arten, welche infolge ihrer engen ökologischen Anpassung nur zu langsamer Wanderung befähigt sind, noch deutlich voneinander geschieden sind und als ‚„disjunkt“ bezeichnet werden können. 5. Die Cottischen Alpen und die Südtiroler Dolomit Alpen sind die einzigen an seltenen nordisch-alpinen Arten reichen Ge- biete, deren glazialgeologische Verhältnisse solchen Pflanzen ein Ueberdauern der letzten Eiszeit gestattet haben. Daher kann in diesen Gebirgsgruppen ein Teil der nordisch - alpinen Pflanzen der anderung sein Dasein verdanken. . Die nordisch#subalpinen Pflanzen sind sloichiälle noch unter der n a des eiszeitlichen Klimas in die Alpen eingewandert, aber daselbst während des Postglazial — infolge der Besserung des Klimas und des Einflusses des Menschen — bis auf wenige Ueberreste ausgestorben. . Als nordisch-basale Arten sind uns nur Sumpf- und Moor- RR also die Bewohner der kältesten und nässesten Standorte bekannt geworden. Ihre Einwanderung in die Alpen fällt in das Spätglazial, als unter der Wirkung eines kalten und niederschlags- reichen Klimas eine annähernde Kontinuität der Hochmoore vor- handen war. Sie sind mit dem Rückzug der Hochmoore zum größten Teil ausgestorben. 2. Die Stellung des nordischen Florenelementes in der Geschichte der Alpenflora. Nachdem wir es unternommen haben, in den vorliegenden vier Kapiteln in groben Umrissen die Geschichte einer Anzahl [Dt RS NED | Vertreter des nordischen Florenelementes in den Alpen zu zeichnen, bleibt uns die Aufgabe, zu zeigen, wie die festgestellten Tatsachen mit den allgemeinen Anschauungen über die Geschichte der Alpen- flora harmonieren. Die Auffaltung der Alpen dürfen wir uns nicht als ein kata- strophales Ereignis vorstellen, sondern nur als einen ganz allmählichen, sich in unendlich: langen Zeiträumen abspielenden Vorgang. Da- bei gelangten zahlreiche Pflanzen der Ebene in die Gebirgsstufe und paßten sich im Laufe der Zeit den dortigen Lebensbedingungen an, d. h. sie entwickelten sich zu Oreophyten. Dies sind die „autochthonen* Pflanzenarten der Alpenflora. Die Frage, ob schon vor der Eiszeit ein Austausch der alpinen Floren der verschiedenen Hochgebirge stattgefunden hat, ist um- stritten; ich möchte sie verneinen. Bei Eintritt der Eiszeit wurde die autochthon-alpine Flora in weiten Teilen der Alpen vernichtet; sie blieb erhalten in gewissen unvergletschert gebliebenen Gebirgsteilen, die wir oben aufgezählt haben. Das sind die sog. „massifs de refuge“. Neben diesen „massifs de refuge“ besals aber die autochthon- alpine Flora noch andere Zufluchtsstätten, die ich als „basale Re- fugien“ bezeichnen möchte. Die reißenden Gebirgswässer bringen Alpenpflanzen und deren Samen zur Tiefe und auf den Kiesbänken der Täler siedeln sich Alpenpflanzenkolonien an. Können sich dieselben in dem heutigen Talklima in der Regel auch nicht lange behaupten, so konnten sie es aber unter klimatischen Verhältnissen, wie sie beim Anbruch einer Eiszeit herrschten, ja es ist mit Bestimmt- heit anzunehmen, daß sie, unter diesen Umständen unten im Tal auf den Flußschottern gelandet, dort leben und sich ausbreiten konnten, wie heute in der alpinen Stufe. — Die breiten Schotter- betten der Gletscherströme, die Sand- und Kiesflächen des Alpenvorlandes, boten also der im Innern der Alpen vernichteten autochthon-alpinen Flora Asyl und Obdach ähnlich den massifs de refuge: sie stellen die basalen Refugien dar. Mit dem Rückzug der eiszeitlichen Gletscher wanderte die alpine Flora in die Alpen ein. — Von ihren basalen Refugien aus drangen die autochthon-alpinen Arten vor. Das geschah besonders in den Flußgebieten, in denen ihnen die. „Auswanderung“ gelungen war. Diese ihrerseits ist selbstredend immer etwas mehr zufälliges N gewesen. Die basalen Refugien werden dort ihren größten Reich- tum gezeigt haben, wo die Flüsse am reißendsten, die Einzugsge” biete am ausgedehntesten waren, also längs des Unterlaufes der Hauptströme. In deren Gebiet konnte am ehesten ein Mischung östlicher und westlicher, voralpiner und zentralalpiner Arten statt- finden und deshalb zeigt der obere Teil einiger Hauptstromgebiete heute auch den größten Reichtum an autochthon-alpinen und nicht nur an nordisch-alpinen Pflanzen. Die Einwanderung von den ba- salen Refugien war natürlich eine valleculare, der Weg in die kalk- alpinen Seitentäler der Hauptstromgebiete war durch die diese noch erfüllenden Gletscher zum großen Teil versperrt. Die Zahl der autochthon-alpinen Arten, die am Ausgang der ausschließlich kalkalpinen Täler lebten, war naturgemäß eine etwas beschränktere. Mit den autochthon-alpinen Arten wanderten auf der Nordseite der Alpen die heutigen -Alpinen des nordischen Florenelementes, Kieswanderer und manche Sumpfwanderer, in die Alpen ein. Auf den Schotterbetten der Ströme waren sie durch die Waldgebiete des nördlichen Alpenvorlandes hindurchgewandert. Es ist also begreiflich, daß sich ihre große Menge in die Hauptstromgebiete ergoß. Die dritten im Bunde endlich waren die Alpinen, welche sich von den anderen Hochgebirgen her über die Schotterstreiten der Ebenen bis zum Fuß der Alpen ausgebreitet hatten. In den obersten Teil der Täler gelangt, breiteten sich alle Alpinen über das Gebirge aus, die einen schneller, die andern langsamer, je nach dem ihnen ihre ökologischen Ansprüche ein schnelles oder langsameres Wandern gestatteten. Von den Kalkalpen strahlten die dort eingewanderten Pflanzen z. T. bis in die Zentralalpen aus, diese wurden zu Ausstrahlungszentren der- jenigen Pflanzen, welche in sie eingewandert waren, ohne in die Kalkalpen einzudringen. Die Pflanzen, welche die Eiszeit ın masgifs de refuge Hber dauert hatten, dehnten von dort ihr Areal über das eisfrei werdende Gebirge aus. Ihr Wandern war natürlich eine Ausbreitung über das Gebirge, denn es ist nicht einzusehen, was alpine Pflanzen, bei ' einer fortwährenden Besserung des Klimas veranlaßt haben könnte, in die Täler hinabzusteigen. Der Modus des Wanderns brachte es aber seinerseits mit sich, daß die Wiederbesiedelung von den massifs RN ra de refuge aus in erster Linie den diesen benachbarten Gebirgsteilen zugute kam. Zweifellos sind Chodat und Pampanini im Recht, wenn sie für den Reichtum eines Gebietes an Arten (aber nur an solchen, die in den massifs überdauern konnten) die Nähe von Refugien und die Kontinuität der Zuwanderungswege von diesen her (Abwe- senheit von „Barrieren“ durch topographische oder petrographische Hindernisse gebildet) verantwortlich machen. So oft die Eiszeiten sich wiederholten, so oft wiederholten sich jene Wanderungen. Nur, daß die Vermischung der Arten eine immer intensivere wurde, so daß es zur Unmöglichkeit geworden ist, für viele die Wege ihrer Wanderungen aufzuklären. Waren nach der ersten Eiszeit nordische Pflanzen und die Alpinen anderer Hochgebirge in die Alpen eingedrungen, so stand diesen Pflanzen während der späteren Eiszeiten auch die Möglichkeit des Ueber- dauerns in unvergletscherten Massiven offen. Vorausgesetzt natür- lich, daß sie bis in diese besonders am Innenrand der Alpen ge- legenen Gebirgsgruppen gelangt waren und daß sie den schweren Kampf mit der eingesessenen Flora siegreich bestanden hatten. Von unendlicher Mannigfaltigkeit sind die Wege, auf denen sich die Pflanzen von ihren Entstehungszentren ausgebreitet haben, von unendlicher Mannigfaltigkeit sind auch die Wege, auf denen die Fremdlinge unserer Flora über das ganze herrliche Alpenland gewandert sind. Wenn es uns auch nie gelingen wird, sie alle in ihren Eizelheiten aufzuklären, so wird es der weiteren Forschung doch immer mehr gelingen, gewisse große Züge in der Geschichte der einzelnen Florenelemente aufzudecken. Die werden uns dann endlich auch unser Ziel erreichen lassen, die Alpenflora nicht nur in ihrem „Sein“, sondern auch in ihrem „Werden“ zu erfassen. IIE. Teil. Das der Untersuchung zu Grunde liegende pflanzengeographische Material. Vorbemerkung. „Die Grundlage der pflanzengeographisch-iloristischen Methode bildet die heutige Verbreitung der Pilanzen‘. Erstes Erfordernis ist daher, die Verbreitung ‘der Pflanzen, welche man in seine Unter- suchung einbezieht, so genau wie irgend möglich festzustellen. Merk- würdigerweise ist dieser Forderung häufig sehr wenig Beachtung geschenkt worden !). — Untersuchungen der vorliegenden Art können von einem einzelnen nur an Hand der vorhandenen Literatur durch- geführt werden. Doch auch dabei stößt man nicht gar so selten auf bedeutende Schwierigkeiten. Ich habe — mit mehr oder weniger Erfolg — versucht, solchen durch Anfrage bei bekannten Pflanzengeo- graphen ocer Floristen zu begegnen. Trotzdem bilde ich mir nicht ein, daß ein in allen Einzelheiten einwandfreies Bild von der Verbreitung der untersuchten Arten entstanden ist. Doch bin ich überzeugt, eine für meine Untersuchung ausreichende Grund- lage geschaffen zu haben, an der auch die künftige Forschung nicht viel wesentliches ändern wird. 1. Einteilung der Alpen. Die nachfolgend gegebene Einteilung der Alpen dient nur als Mittel zu dem Zweck, eine übersichtliche Anordnung der Lokalitäten zu ermöglichen. Sie beruht in der Hauptsache auf geographischen, z. T. auch auf geologischen Erwägungen. Die bisher bekannt gewordenen pflanzengeographischen Gliederungen der Alpenkette konnten für den vorliegenden Zweck wenig benutzt werden: einmal lassen sie, von einigen Andeutungen abgesehen, fast jede Begründung vermissen, zweitens vermeiden sie es ängstlich, die aufgestellten Gruppen usw. genau zu umschreiben, überlassen also anscheinend die Begrenzung ihrer pfilanzengeographischen Bezirke auch dem Geographen. — Ein willkommenes Hilfsmittel für die Einteilung 1) Vergl. aber andrerseits die Arbeiten von Chodat u, Pampanini (1902 und 1903) sowie von J. Braun-Blanquet in. Vierteljahrsschrift N, G. Zürich 62, Jahrgang (1917) pag. 273 ff. - DE, ME / der Östalpen war die Arbeit von Böhm’). — Auf die Gründe, welche mich zu dieser Einteilung bestimmt haben, wird später noch ausführlich zurückzukommen sein. A) Das nördliche Alpenvorland. l. Schweizerisches Mittelland (zwischen Jura und Alpen): Gex-Genf-Genfer See-Vevey-Bulle-Thun-Schangnau-Luzern- Nordufer des Vierwaldstätter Sees-Küssnacht-Immensee-St. Adrian- Einsiedeln (inbegrifien die Sohle des Sihltales aufwärts bis Unter- Iberg) - Siebnen - Bilten - Ziegelbrücke - Kaltbrunn - Altstätten-St. Mar- grethen-Bodensee-Rhein-Aare-Biel-Yverdon-Gex. 2: Deutsch-Oesterreichisches2AIpeasorland ist geschieden in: 22.Obere schwäbisch-bayrischeHochebene: Bodensee - Bregenz - Nordrand der Allgäuer Alpen - Nordrand der Nordtiroler Kalkalpen-Nordrand der Salzburger Kalkalpen - Salzach- nördlich abwärts bis etwa 500 m. 2b. ÖsterreichischesAlpenvorland: Östlich der Salzach dem Nordrand der Salzburger Kalkalpen und Österreichischen Alpen folgend bis zur Donau. 7B)DiE AH pen I. Der Außengürtel der Kalkalpen. 1. Südwestliche Kalkvoralpen: Durance aufwärts bis Sisteron-Buöch aufwärts-Col de la Croix Hte-Clelles-Ebron-Drac abwärts-Grenoble-Isere aufwärts-Senke von Chamb£ry-Lac du Bourget- Chanaz-Rhone abwärts. Sie sind geschieden in: la. Bas-Dauphine: Durance-Buech-Col de Grimone-Rau des Gas-Bez abwärts-Dröme abwärts. lb. Massif du Vercors: Dröme aufwärts-Bez-Rau des Gas-Colde Grimone - Buch aufwärts-Col de la Croix Hte-Clelles- Ebron-Drac abwärts-Grenoble-Isere abwärts. lc. Massif de la Gde. Chartreuse: Isere aufwarts- Senke von Chambery-Lac du Bourget-Chanaz-Rhone abwärts. 2. Savoyer Alpen: Montmelian - Isere aufwärts-V. du Chapieu-Col du Bonhomme-Vallee de Mont joie-Arve aufwärts-Col ‚de Balme-Trient-Martigny-Combe-Drance abwärts-Rhone abwärts- Genfer See-Rhone. 1) Böhm 1887. aa DE SeNördkecher,Kettensder wesp und zZenitz at schweizerischen Kalkalpen: von der Rhone im Westen östlich bis zur Linth- vom Mittelland südlich bis etwa zu der Linie: Aigle-Lenk-Brünig-Engelberg-Altdori-Klausenpaß. (Im Einzelnen Snaa-e). 5a. Freiburger Alpen: Rhone-Aigle-V. des Armonts- Col du Pillon-Gsteig-Krinnenpaß-Lauenen-Trüttlispaß-Lenk-Hahnen- moos-Engstligental-Kander-Thun-Bulle-Vevey. Sb. EmmentalerAlpen: Thun-Thunersee-Brienzersee- Aare-Brünig-Aa-Vierwaldstättersee-Luzern-Schangnau-Thun. Sc. Vierwaldstätter Alpen: Brünig-Aare-Nessental- Gental - Jochpaß - Engelberg - Surenenpaß - Attinghausen - Schächental. Klausenpals - Urnerboder - Linthtal - Linth-Ziegelbrücke-Bilten -Sienen- Einsiedeln (ohne das Sihltal s. A. 1.) -St. Adrian-Immensee-Küss- nacht-Ost- und Südufer des Vierwaldstätter Sees-Sarner-Aa-Brünig. 4 Thur Alpen: Kaltbrunn - Weesen - Walensee - Flums- Sargans-Rhein-St. Margrethen-Altstätten-Kaltbrunn. 5. Allgäuer Alpen: Landquart aufwärts-Schlappinerjoch- Gargellental-Ill-Litzbach-Christberg-Dalaas-Alfenz aufwärtsbisStuben- Flexenjoch-Lech abwärts bis Füssen-Wiessensee-Haitlern-Pfronten- Nesselwang - Kempten-Weitnau-Weiler-Scheffau - Bregenz-Rhein auf- warts. 6. NordtirolerKalkalpen: Lech-Flexenjoch-Arlberg- Rosanna-Sanna-Inn abwärts bis Nußdorf (südlich Rosenheim)-Mies- bach-Tölz-Murnau-Trauchgau-Füssen-Lech aufwärts. 7. Salzburger Kalkalpen: Wörgl-Söll-Sattel von Elmau - Reither Ache-St. Johann - Pillersee Ache -Hochfilzen - Griessen- paß - Griessenbach -Saalfelden-Urschlauerbach-Filzensattel-Dientener- alpe-Elmau-Mitterberg-Salzach bis St. Johann-Kl. Arlbach-Wagrain- Wagrainer Höhe-Emstal abwärts bis Liezen-Pyhrnbach-Teichelbach- Steyr-abwärts-Frauenstein-Micheldorf-Kremstal bis Sautern-Petten- bach - Gmunden - Schörfling - Strasswalchen - Laufen- Salzburg-Hallein- Traunstein-Bernau-Neubeuern-Inn aufwärts. 8. Oesterreichische Alpen: Liezen-Enns abwärts- Salza aufwärts-Lahnsattel-Oberes Mürztal-Mürzzuschlag-Fröschnitz- Semmering - Gloggnitz - St. Johann - Fischau - Baden - Mödling - Wien- Klosterneuburg - Greifenstein - Pyhra - Wilhelmsburg- Kilb - Purgstall- 6* wu ae Steyr-Nußbach -Sautern - Kremstal- Frauenstein-Teichelbach-Pyhren- paß-Pyhrenbach. 11..DierZentralalpen)) l. See Alpen, (mit den Ligurischen Alpen?): Küste-Colle dell’ Altare-Bastia-Mondovi-Borgo San Dalmazzo-Stura-Col de Larche- Ubaye-Durance abwärts. 2. Cottische Alpen: Übaye-Col deLarche-Stura-Cuneo- Saluzzo-Pinerolo-Rivoli-Dora Riparia-Susa-Col du Mont Cenis-Arc- Col du Galibier-Guisane-Durance abwärts. . Alpen von Oisans: Durance aufwärts-Guisane-Col du Galibier-Arc abwärts-Isere abwärts-Grenoble-Drac aufwärts- Ebron-Clelles-Col de la Croix Hte-Bueöch-Sisteron. 4. Grajische Alpen: Arc aufwärts-Mont Cenis - Dora Riparia bis nördlich Rivoli-Ivrea-Dora Baltea-Pr& St. Didier-Entreves- Col de la “Seigne-V. du Chapieu-Isere. 5. Mont Blanc Gruppe: Col de la Seigne - Entreves- Doire - Gd. Col Ferrex - LaDrance de Ferrex - Som la Proz - Val Champex - Martieny-Combe - Trient-Col de Balme - Arve - Vallee de Mont joie-Col du Bonhomme. 6. Penninische Alpen: Entreves - Courmayeur - Dora Baltea - Ivrea - Biella - Borgomanero - Arona - Lago Maggiore-Toce- Crevola - Simplon - Brig - Rhone - Martigny - Martigny = Combe - Val- Champex-Som la Proz-La Drance de Ferrex-Gd. Col Ferrex-Doire. 1. Berner Alpen. Aigle-Rhone-Grimsel- Aare-Brienzersee- Thunersee - Kander - Engstligental - Hahnenmoos - Lenk - Trüttlispaß- Lauenen-Krinnenpaß-Gsteig-Col du Pillon-V, des Ormonts. 8. Mittelschweizerische Zentralalpen: Grimsel- Furka-Urserental-Oberalppaß -Vorderrheintal-Rheintal-Sargans-Mels- Seezbach - Walensee - Linth aufwärts - Urnerboden - Klausenpaß- Schächental- Attinghausen - Surenenpaß -Engelberg -Jochpaß- Genttal- Nessental-Innertkirchen-Aare aufwärts. !) Unter diesem etwas summarischen Namen werden zusammengefaßt: die zentralen und östlichen Ketten der Südwestalpen; 2, die zentralen und z. T. die südlichen Ketten der Schweizeralpen; 3. Die zentralen Ketten der Östalpen. Es dürite schwer sein, eine prägnante, nirgends Anstoß erregende Bezeichnung für dieses (Gebiet zu finden, 2) Die Ligurischen Alpen sind hier mit den See - Alpen vereinigt, da sie nur ganz vereinzelt (Saxifraga cernua L,!) in den Kreis der Betrachtungen treten. ae EAN % Lepo ntische Alpen: Brig - Simplon -"Toce - Lago Maggiore -Luino - Ponte Tresa-Lago di Lugano - Menaggio - Lago di Como-Gravedona-Liro -Passo S. Jorio-V. d’ Arbedo -Ticino-Luck- manier-V. Medel- Disentis-Vorderrhein - Oberalp-Urserental-Furka- Rhone. | 10. Adula Alpen: Biasca-Ticino-V. d’ Arbedo-Passo S. Jorio-Liro-Gravedona-Lago di Como-V. S. Giacomo-Splügen-Hinter- rhein-Reichenau-Vorderrhein-V. Medel-Luckmanier. 11. Plessur Alpen: Tamins - Hinterrhein - Albula- Land- wasser-Sattel von Davos-Woligang-Lareterbach-Landquart-Rhein. 12. Rätische Alpen: Addaaufwärts-Stilfserjoch-Trafoier- tal-Etsch aufwärts-Reschen Scheideck-Stillebach-Inn abwärts bis Landeck-Sanna-Rosanna-Arlberg-Alfenz abwärts bis Dalaas-Christ- berg-Litzbach - Montavon aufwärts - Gargellental - Schlappinerjoch- Klosters - Lareterbach-Sattel von Davos-Woligang-Landwasser-Al- bula abwärts-Hinterrhein aufwärts-Splügen-Lago di Como. 13. Ortler Alpen: Colle d’Aprica-Val di Corteno-Edolo- Val Camonica (Oglio)-Passo del Tonale-Val Vermiglio - Noce-Val di Pescara - Castrin Sattel - Marauntal - Ultental - Etsch aufwärts bis Spondinig-Trafoiertal-Stilfserjoch-Bormio-Adda abwärts bis Tresenda. 14. Adamello Alpen: Esino-Vall delle Valli-Passo di Croce Domini-V. Sanguinera-Bagolino-Val buona Giudicaria-Valle di Rendena-Val Nambino-Campo-Meledrio-Noce-Passo del Tonale- Val Camonica. 15. Oetztaler Alpen: Reschen Scheideck-Etsch bis Meran - Passeiertal- Waltenbach - Jaufenpaß - Jaufental - Sterzing -Eisack aufwärts-Brenner-Sill abwärts-Innsbruck-Inn aufwärts-Nauders. 16..Sarntaler Gruppe: Meran-Etsch abwärts -Eisack aufwärts - Sterzing - Jaufental aufwärts - Jaufenpaß - Waltenbach- Passeiertal. 17. Zillertaler Alpen: Brixen - Rienz - Tauferertal- Ahrental - Prettau - Birlucke-Krimmler Achental-Gerlospaß-Gerlostal- Zillertal-Tuxertal-Tuxerjoch-Schmirntal-Sill-Brenner-Eisack. 18. Salzburger Schieferalpen: Innsbruck - Sill- Schmirntal- Tuxerjoch - Tuxertal - Ziller - Gerlostal- Gerlospaß-Salzach- Mitterberg - Elmau - Dienteneralpe - Filzensattel- Urschlauerbach- Saal- felden-Grießenbach-Grießenpaß-Hochtfilzen - Pillerseeache-St. Johann- Reitherache-Sattel. von Elmau-Söll- Wörgl-Inn. DENT Sr, a nu ae Nee, 72 Na ut 19. Hohe Tauern: Bruneck-Rienz aufwärts-Innichen-Drau abwärts bis Spital-Liesertal-Katschberg-Murwinkel-Murtörl-Gr. Arl- tal-Salzach aufwärts-Krimmler Achental-Birlucke-Ahrental-Tauferer- tal. 20. Niedere Tauern: Murtörl-Mur-St. Michael-Liesing- tal-Schoberpaß -Paltental-Enns aufwärts-Wagrainerhöhe-Kl. Arltal- Salzach-Gr. Arltal. 21. Norische Alpen: Spital-Drau-Villach-Ossiachersee- Nordrand des Klagenfurter Becken-Unter Drauburg - Windischgraz- Weitenstein-Windischfeistritz-Marburg-Leutschach-Eibiswald-Deutsch Landsberg - Stainz -Ligist-Teigitschbach -Hirschegger Gatterl-Koth- graben-Feistritztal-Murtal aufwärts bis St. Michael - Katschbergpaß- Liesertal. 22. Eisenerzer Alpen: Selztal-Paltental-Schoberpaß- Liesingtal-St. Michael-Mur-Bruck-Mürz-Mürzzuschlag-Oberes Mürztal- Lahnsattel-Salza abwärts-Enns aufwärts. 23. CetischeAlpen: Feistritztal-Kothgraben-Hirschegger Gatterl-Teigitschbach - Ligist - Graz - Kumberg - Weitz - Puch - Pischels- dorf-Hertberg-Friedberg-Bernstein-Schlaining-Rechnitz-Günz-Pilgers- dorf-Kirchschlag - Landsee - Kobersdorf - Harkau -Ödenburg-Matters- dorf-Neudörfel bei Wiener Neustadt-Neunkirchen-Gloggnitz-Semme- ring-Fröschnitztal-Mürz abwärts-Mur aufwärts. Id. Die südöstlichen Kalikalpen: 1. Lombardische Alpen: Laveno - Arcisate - Como- Brivio - Bergamo - Lago d’Iseo - Val Camonica - Val di Corteno - Colle d’Aprica-Tresenda-Adda abwärts-Colico-Lago di Como - Menaggio- Lago di Lugano-Ponte Tresa-Luino-Lago Maggiore. 2. Trientiner Alpen: Iseo - Brescia - Paitone - Salo-S. Viglio - Pesina - Caprino - Dolce-Etsch-Verona-S. Bonifacio-Vicenza- Schio-Bassano-Brenta-Lago di Caldonazzo-Pergine-T. Fersina-Trient- Etsch - Ultental - Marauntal - Castrin Sattel - Val di Pescara - Noce- Meledrio-Campo-Val Nambino-Val di Rendena-Val buona Giudi- carıa - Bagolino - V. Sanguinera - Passo. di Croce Domini-Vall delle Valli-Esino-Oglio-Lago d’Iseo. | 3. Südtiroler Dolomitalpen: Trient-Fersina-Lago di Caldonazzo - Brenta - Cismone - Stizzone - Feltre-Piave-S. Stefano (908 m) - Padola - Kreuzbergpaß - Sextental - Innichen - Rienz-Brixen- Eisack-Bozen-Etsch. <4 3 DNB 4. Venetianer Alpen: Brassano,- Asolo - Conegliano- Vittorio - Aviano - Managio - Castelnuovo -Tagliamento -T. Degano- Comeglians - Canal di Gorto - Rigolato - Forni Avoltri-Piave-Feltre- Stizzone-Cismone-Brenta. >» Karnische Alpen: Innichen - Sextental - Kreuzberg- Padola-S. Stefano - Piave - Forni Avoltri - Rigolato-Canal di Gorto- Comeglians - Valcalda - Pontaiba - Ligosullo - Paulare -F. Pradulina- Pontebbana-Fella-Tarvis- Gailitz-Gail-Drau aufwärts. 6. Karawanken: Tarvis-Ratschach -Wurzener Save-Save- Krainburg-Kanker-Ob. Seeland-Bad Vellach-Plassnik Sattel-Sulzbach- bis St. Martin -Schönstein -Windischgraz - Miessling - Unterdrauburg- Prävali-- Globasnitz- Sittersdorf - Kappel-St. Jacob-Firnitz-Gail-Gailitz. 7. Julische Alpen: Gemona-Cividale-Canale-Isonzo- auf- wärts bis St. Lucia-Ratschatal-Kirchheim-Pölland-Bischoflaak-Krain- burg-Wurzener Save-Tarvis- Fella- Potebbana-F. Pradulina - Paulare- Ligosullo-Pontaiba-Valcalda-Comeglians-Canal diGorto-Tagliamento. 8. Steiner Alpen: Höflein - Stein - St. Martin - Möttnig- Franz - Frasslau - Sanntal - Sulzbach - Plassnik-Sattel-Bad Vellach-Ob. Seeland-Kanker. TYV. Inneralpine Teresiarbecken.‘) KlagenfurterBecken: Villach-Firnitz-St. Jacob Kappel- Sittersdorf-Globasnitz-Prävali-Unterdrauburg-Drau aufwärts-Lavant- St. Andrä - Griffen -St. Stefan-Brückl-Görschitz aufwärts-Mösel-Alt- hofen-Gurk-St. Veit-Glan-Tiebel-Ossiacher See. !)-Nur dem Klagenfurter Becken kommt wegen seiner Größe Bedeutung zu, 2. Standortsverzeichnis. Verzeichnis der Abkürzungen) Acad. int. 07 Amberg Ace, Bär Baumg. Beck Bentham Bentham 48 Ber. schw. bot. Ges. Beyer 91 Binz Blytt H. Braun 95 Braun. 04 Braun 10a Braun 10b |] Braun l10b 2 Braun 10b 3 Braun 10b 4 Braun lOb 5 Braun 13 Braun 17 c Braun 18 Braun 18a Braun 19 Briquet 89 Briquet 99 a) Literatur. Academie internationale Session en Savoie Der Pilatus Ascherson u. Gräbner, Synopsis Flora Onsernone -artner, Curfirstengebiet Flora Nieder-Oesterreich Flora Australiensis Labiatae in „Prodromus“ Grisanche und Rhemes Binnental Haandbog Norges Flora Niederösterreich Beiträge Flora Graub. Zu Seilers Bearbeitung Neue Beiträge I siehe Thellung Neue Beiträge III Neue Beiträge IV Neue Beiträge V Vegetationsverhältnisse _Schnee- stufe Materialien Bündnerfl. Exkursion Unterengadin Schedae 1. Liet Schedae 2. Lief. Notes floristiques Nouvelles Notes !} Die genauen Titel, Jahreszahl usw. sind dem Literaturverzeichnis zu entehmen, Br. .u. Br. Brock. 07 Brunies Buchenau Burnat Cajander 03 Cajander 03 a Chet.C. Chenev. Christ 00 Consp. Fl. Eur. Coste Diels O1 Diels 04 Diels 05 Baxter. I0 HE 7925 DEU: S: Duitsch. Düggeli Murset.Pp. Engler 72 BHES Brr’us Emes PR: Fi 7 ARE: Fi 04 BR rl Flahault 97 Fleischm. Fritsch 09 Fritsch 88; 98 Fritsch.93; 94,4; 955 96 Fritsch 91; 92; 94 b Fritsch Artemisia Pr n:sSchr. Furrer u. Longa Garcke ) NOTE ib BEN 21 A Ee Britton and Brown -mann Flora Puschlav Ofengebiet Pilanzenreich; Juncaceae Flore Alpes Maritimes Reise Lena Tal Om vegetationen Lena Cottet et Castella, Fribourg -ard, Catalogue Tessin Farnkräuter Nymann Flore de France Flora Central-China Hochalp. Floren O.-As. Tsin ling schan Oberösterreich Dalla Torre u. Sarntheim -mid, Flora Oberösterr. Sihltal bei Einsiedeln Durand et Pittier Monographie Saxifraga Engler u. Prantl, Pflanzenfamilien Engler u. Irmscher Fiori e Paoletti -scher, Berner Oberland I. Nachtrag II. Nachtrag -scher Flora Bern Herborisations l’Übaye -ann Flora Krain’s Exkursionsflora Beiträge Flora Salzburg Kärnten in ‚Flora etc.“ Salzburg in „Flora etc.“ -Arten der Alpen -üh u. -öter, Moore Flora Bormio Flora Deutschland Gave 95 Gailinger Giger Gortani Gr. u. W. Grisch Grisebach Hager 21..1.003::.05 Hayek Fl. Hayek ol; 02; 03 Hegi Hegi Fl. M. E. Herder Hermann Hinterh. Hijelt Hooker 75 Hruby Jaccard Jaggi u. Schröter 92 u. 93 Käser u. Sulger-Buel Keller 04 Killias Kjellmann a Kjellmann b Kjellmann c Kük. Kusnezow Lange 1:. BE AR Lüscher 18 Maly Mühlb. Murr 11 Murr 13/14 Nägeli u. Wehrli 90 Nägeli u. Wehrli 94 en Excursions Tarentaise Grignagruppe | Linnaea borealis Flora Friulana -ay u. -atson, Synoptical etc. Bergünerstöcke Gentianaceae in „Prodromus‘‘ Holzarten Vorderrheintal Handel-Mazetti, Tirol Flora Steiermark Beiträge Steiermark Tösstal Floro Mittel-Europa Flora Rußlands Floro Deutschland etc -uber, Flora Salzburg Consp. Fl. Fennicae Flora British India Grenzgebiete Kärntens Flore valaisanne | Fortschritte Samnaun Grajische Alpen Flora Unterengadin Sibirische Nordküste Nowaja-Semlja etc. Berings-Straße -enthal, Pflanzenreich Caricoideae Eugentiana | Consp. fl. Groenlandicae Ledebour, Fl. Altaica Aargau | Flora Styriaca -erg, Aargau Studien Tirol Beiträge Tirol XXV Beitrag Flora Thurgau Neue Beiträge etc. 1} Ostenfeld Pacher Pacher Nachtr. Pampanini 03 Pax Perrier Petitmengin Posp. Prantel 84 Prod. fl. Belge Buck: Radde Ravaud R-:etıF, Reuter Rhiner Rhiner 96 Richter Rickli 99 Rickli 05; 08 Rickli 12 Rickli 17 Roth Roux Roux 91 Roux 99 Rübel Rytz Schinz 06 Sch. u... R..'09 Sch. u. K. 14 Schan schl lol, 12: 135086 Schlatter Schröter 96; 98; 00; 01; 03; 04 Schröter 08 Ro Sch: Seiler Simmens 07 MN Flora Arctica Flora Kärnten Nachträge Fl. Kärnten Essai etc. Pflanzenverbr. Karpaten -de la Bathie, Cat. Savoie Apergu sur la Geographie -ıchal, Fl. d. oest. Küstenl. Exkursionsfl. Bayern De Wildeman et Durand -ax u. -nuth, Primulaceae Pflanzenverbr. Kaukasusl. Guide Dauphine Rouy et Foucaud Catalogue Geneve Gefäßpfl. Urkantone II. tabellarische Flora Plantae Europeae Ranunculus pygmaeus Fortschritte Hefte XV; XVII Pteridophyten Zürich Gefäßpfl. 30° erreichend Das Murgtal etc. Briangonnais Pic de Chabrieres Chateau-Queyras Bernina Gebiet Bernische Hügelland II. Beitrag Curfirstengebiet -inz u. -eller Fl. I. Teil -inz u. -eller Fl. II. Teil -inz u. -ellung, Fortschritte Beiträge St. Gallen u. Appenzell Fortschritte Pflanzenleben -ulz, Alsine biflora Brüggersche Materialien Flora Ellesmereland Simmons 09 Simmons 15 E. Steiger J. R. Steiger Steininger St.-L 83 v. Tavel Tessier Thellung in Hegi Fl. M.E. Thellung in Braun 10 b Vaccari | V.et: Wi Vierhapper 11 Vierhapper' 18 Vollm. Vollm. Nachtr. v.W. 92 v. W.97 Walo Koch Winkler Wirz Wolf W.:u. Sch. RER NW Greenland Arctic American Archipel Flora Adula Flora Luzern Pedicularis Saint-Lager Bassin du Rhöne Woodsia glabella Massif du Vercors Cruciferae Braun’s Neue Beiträge I Vallee d’ Aoste Vaccarı et Wilczek Conioselinum tatar. Juncus biglumis -ann, Flora Bayern Neue Beobachtungen Wettstein, Steiermark Wettstein, Endotricha Gentiana prostrata Pilanzenreich Betulaceae Flora Glarus Monographie Potentilla Wartmann u. Schlatter b) Originalmitteilungen. i Schriftliche und mündliche Mitteilungen der nachbenannten Herren: Dr. Eugen Baumann-Kilchberg, Dr. W. Lüdi-Bern, - (1. Beauverd-Genf, Dr. J. Braun-Blanquet-Zürich, Paul Chenevard-Genf, Dr. Ernst Furrer- Affoltern, Dr. H. Gams-Zürich, Dr. med. et phil. W. Schibler- Davos-Platz, Prof. Dr. Hans Schinz-Zürich, Dr. med. C. Sulger-Buel-Rheineck, cand. med. Ernst Sulger - Buel- Prof. Dr. H. Jaccard-Lausanne, Rheineck, cand. pharm. Walo Koch-Heris au, Dr. A. Thellung-Zürich. u Sc I. Pteridophyta. _ 1. Dryopteris eristata (L.) A. Gray. In und an tiefen Sümpfen, sowohl in Waldsümpfen (gern auf Erlen- höcker) wie in Torfsümpfen. Verbreitung in den Alpen. A. 1. Schweizerisches Mittelland. Freiburg: Vaulruz (Rikli 08; Sch. u. Th. 12); tourbiere de; Garmiswyl (Sch. u. Th. 13). Bern: Löhrmoos bei Bern (Fi. 97); Walkringenmoos (Fi. 97) Schmidtmoos bei Amsoldingen (Rytz); - Reutigenmoos (Rytz); Meyenmoos bei Burgdorf (Rytz). Solothurt: Egelmoos bei Leuzigen zwei Stöcke (Rikli 05). Luzern: Wauwilermoos (Mühlb.; Ber schw. bot. Ges. XI, [1901] p. 135); Mauensee (J. R. Steiger; Mühlb.); im Wald von Sursee (J. R. Steiger); im Schiltwald bei Triengen (Mühlb.); Sempach im Chüsirainwald (J. R. Steiger). Aargau: Bünzmoos (Mühlb.); bei Sins (Lüscher 18); Litzibuch bei Bremgarten (Mühlb.). Zürich: Totiriet von Robenhausen an zwei Stellen ca. 250 Schritt östlich vom Schießstand bei 542m (Brügger anno 1867 It. Rikli 12); in der Nähe von Unterwetzikon (Jäggi anno 1891 lt. Rikli 12). Thurgau: im östlichen Teil des Hudelmooses bei Zihlschlacht reichlich (Nägeli u. Wehrli 94); Bischofszell (Fr. u. Schr.). 2a. Obere schwäbisch-bayrische ‚Hochebene. Bodenseegsebiet: Bodenseeried: bei .Bresenz. (DT. ‘n..S.); Schönbühel (Vollm.); Iberg bei Riedholz (Vollm.). Illergebiet: Memmingen (Vollm.). Ammergebiet: Wielenbach bei Weilheim (Vollm.). Würmpgebiet: Leutstetten (Vollm.). Inngebiet: nordwestlich Rosenheim (Kirchseeon ; Aßling; Rieder Bee: Filz) (Vollm.); Hofstätter See bei Rosenheim (Vollm. Nachtr.). Alzgebiet: Moor bei Weisham am Chiemsee unweit Prien (Vollm. Nachtr.). } B. 1. lc. Massif de la @de. Chartreuse. Rhonegebiet: Grande-Chartreuse (St.-L. 53). 2. Savoyer Alpen. Arvegebiet: Chatelard pres Servoz (St.-L. 85). Oestl. Rhonegebiet: Rhonetal (Muraz |Jaccard]|; Vionnaz [Jaccard]; Vouvry [Sch. u. K. 09]). 5. Allgäuer Alpen. Rheingebiet: Rheintal (Bangs gegen Ruggell) (Sch. u. Th. 16). 6. Nordtiroler Kalkalpen. Loisachgebiet: Eschenloher Moor (Vollm. Nachtr.). 1. 6. Penninische Alpen. Cervogebiet: oberhalb Biella (bei Oropo) (A. u. G.). 13. Ortler Alpen. . Nocegebiet: Val di Bresimo (Val Forzio) (D T. u. S.). 18. Salzburger Schieferalpen. Salzachgebiet: auf Erlenhöckern in tiefen Sümpfen bei Mittersill nicht selten (Hinterh.); Zell a. S. (Hayek 01). 19. Hohe Tauern. | Draugebiet: unterhalb Lienz (zwischen Kapaun und Lengberg) DE 20. Niedere Tauern. Ennsgebiet: im Paltental an austrocknenden Stellen des Tori- moores bei Trieben unter Erlengebüsch (Hayek Fl.). 21. Norische Alpen. Draugebiet: Im Vorland der Norischen Alpen (zwischen Mar- burg und Pettau [am Brunnwasser bei St. Nicolai]; unter- halb Pettau [im Sumpfe Pobresch]) (Hayek Fl.). Be 11. 2. Trientiner Alpen. Etschgebiet: Monte Baldo (am Campion; bei Acque negre; im Valle delle pietre) (DT. u. S.). 5. Karnische Alpen. Gailgebiet: Hermagor (A. u. G.). Auf das Alpengebiet bezw. auf das südliche Alpenvorland beziehen sich wohl die Angaben: ‚nel Bergamasco“ (F. e. P3ra,uel-Veronese. (R.re: »P.). Allgemeinverbreitung. Europa: In Frankreich: Im Dep. Cantal und in den nördlichen Departements (R. et F.). In Belgien vereinzelt (Prod. fl. Belge). Auf dem schweizerischen Jura (Fr. u. Schr.; Sch. u. K. 09). In Deutschland: im Alpenvorland auch auf der unteren Hochebene (Vollm.); in den mitteldeutschen Ge- birgen zerstreut (A. u. G.); im nördlichen Flachland ziemlich verbreitet, besonders im Osten desselben (A. u. G.). In Böhmen und im Küstenland (Fritsch 09). In Skandinavien mit Ausnahme des Nordens (Blytt; Hermann). In Finn- land bis 63° n. Br. (Hjelt).. In Rußland, dem. höheren Norden jedoch fehlend (Herder). as em. Westsiftmen (BP; WA an nGe)e/ Aufl dem. Alaı (L. Fl. A.) Im Kaukasus (Radde). In Japan (A. u. G.), Amerika: Von Saskatchewan bis Neufundland, südlich bis Idaho, Nebraska, Arkansas, Kentucky und Virginia (Br. u. Br.). 2. Woodsia ilvensis (L.) R. Br. ssp. rufidula (Michaux) Ascherson. Felsen, soll auch auf „Feldmauern“ übergehen; auf Kalk angeblich selten. Verbreitung in den Alpen. B. I. 2. Savoyer Alpen. Arvegebiet: Chamonix (est assez commune dans la vall&e de Chamonix, sur la rive droite de l’ Arve jusqu’ aux gorges de la Diosaz, puis sur |’ autre versant des Aiguilles-Rouges en montant au col du B£erard et de Salenton, au Buet, et - vers la cascade de Berard) (St.-L. 83; R. et F. z. T.). By ll. 9. Lepontische Alpen. Maggiagebiet: Bosco (Chenev.; Sch. u. K. 14). Tessingebiet: Val Bedretto (Sch. u. K. 14) (Fontana) (Chenev.); Val Piumogna (Sch. u. K. 14). 10. Adula Alpen. Moesagebiet: Val Calanca (ob Arvigo 877 m [Sch..u. K. 09; Chenev.|; Rossa 1000 m |[E. Steiger). 12. Rätische Alpen. Inngebiet: Maloja (Sch. u. K. 09); St. Moritz (Sch. u. K. 09): Zernez.(Sch. u. K.: 09); -Süs: (Schu KR. 09), EasanıSch. 1.:K..09)Süron d’ Ardez (Sch. 7 09) 15. Oetztaler Alpen. Inngebiet; Oetztal..(vor:. Oetz, 730: m [DR US Meer: Umhausen ..[DT.. u: S.];.. Längenfeld’ [DER 70257) Lisensertal (Horntalerjoch) (DT. u. S.). 1%. Zillertaler Alpen. Rienzg,ebiet:' Tauferertal (Taufers) (DT. ws ’ 1S. Salzburger Schieferalpen. Inngebiet; Volderertal (DT. u. S.); Zillert da DT u) 19. Hohe Tauern. D raugebiet: Tauerntal (Inner Gschlöß) (DT. u. S.); Virgental (Prägraten) (DT. u.S.); Defereggental (Defereggen). (DT. ur" Ss.) 22, Eisenerzer Alpen. Mürzgebiet: Thörlgraben bei Aflenz (zwischen den Stationen Hansenhütte und Margarethenhütte) (Hayek Fl.), im See- graben bei Seewiesen (Hayek FI.). Allgemeinverbreitung. Europa: In Deutschland: in den Mittelgebirgen, selten (im Schwarzwald, in Niederhessen, auf der Rhön, im süd- östlichen Thüringen, im Frankenwald, auf dem Harz, in der Sächsischen Schweiz, in Schlesien) (A. u. G.; Garcke); | FERN le (in Pommern „an einer Feldmauer“ kaum ursprünglich einheimisch) (A. u. G.; Garcke). In Oesterreich-Ungarn in Böhmen (Fritsch09) (Erzgebirge)(Garcke), Mähren (Fritsch 09), Kroatien (A. u. G.), in der Niederen und Hohen Tatra (A. u. G.) und in den südlichen siebenbürgischen Karpaten (A. u. G.). In Großbritannien (A. u. G.). Auf Island (A. u. G.).. In ganz Skandinavien (A. u. G.; Hermann). In Südwest- und Nordrußland (Herder); (in ganz Finnland und Lappland) (Hjelt); (bei Reval) (Hermann). — Auf der Krimi (A.2U:7G.). Asien: In Süd- und Ostsibirien (E. P.; A. u. G.) (noch auf der Tschuktschen Halbinsel) (Ostenfeld. Im Amurgebiet (EEE. Im PKaukasııs "(A.ru. /G)s\ YIn’Klem- asien (EB. EL. U. Gr), Amerika: Auf Baffinland (Ostenfeld). In Grönland (Ostgrönland bis 70° n. Br., Westgrönland bis 72° 48’ n. Br.) (Ostenfeld). Von Alaska bis Labrador, südlich bis Iowa, Kentucky und Nordcarolina (Br. u. Br.). 3. Woodsia zlabella R. Br, Felspflanze; gern auf Felsblöcken im Walde, oftmals in’ Cystopteris-Rasen versteckt. Verbreitung in den Alpen. B. 1, 5. Allgäuer Alpen. Illergebiet: Südwestabfall der Höfats (Vollm. Nachtr.). 11. ‘. Berner Alpen. Kandergebiet: Klus bei Kandersteg 1350 m (v. Tavel). 19. Hohe Tauern. Draugebiet: Tauerntal (bei Windisch-Matrei) (A. u. G.). (Die Angabe: bei Windischmatrei usw. beruht dagegen offenbar auf einer Standortsverwechslung) (DT. u. S.). Aue Il. 3. Südtiroler Dolomitalpen. Eisackgebiet: Grödnertal (hinter Plan am Wege zum Sellajoch 1750 m) (H.-M. 05); um Bad Ratzes (Schlernklamm; Seiseralpe) (DT. u. S.); sehr selten unter der Kassians- Kapelle ;2330.m(D-E ur 8% Avisiogebiet: Fassatal (zwischen Canazei und dem Pordoipaß 119: 1: .0,532% Rienzgebiet: Pragstal (am Pragsersee) (DT. u. S.). Drau gebiet: Sextental (bei der Lettenhütte am Fischeleinboden, im Fischeleintal und gegen den Kreuzberg). (DT. u. S.). Piavegebiet: Ampezzanertal (Monte Cristallo bei ca. 2100 m) (D-72048): 4. Venetianer Alpen. Piavegebiet: bei Belluno (W. Croce) (& e P)). 5. Karnische Alpen. Gailgebiet: aui der Ploecken (Pacher); Valentintal (Pacher); in der Gössering bei Weissbriach zwischen Hermagor und Greifenburg (A. u. G.). ‘. Julische Alpen. Gailitzgebiet: Raibl (am Eingang des Gruner am öst- lichen Ufer des Raibler Sees; im Gamswurzgraben) (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: Im nördlichen Skandinavien (A. u.G.). Auf Spitzbergen (Hermann u. a.). In Lappland und Finnland (Hjelt); im Gouvernement Perm (Herder). Asien: An der sibirischen Nordküste (Lenamündung), östlich bis Tschuktschenland (Ostenfeld;. Auf Kamtschatka (A. u. G.); im Baikalgebiet (A. u. G.). Amerika: Im arktischen Archipel (North Somerset; Baffinland; Ellesmereland) (Simmons 13); Pearyland nördlich bis 81° 47°’ n. Br. (Rikli 17). Auf West- und Ostgrönland (Ostenfeld). Von Alaska bis Labrador, südlich bis Britisch- Columbia, nördl. New Vork, nördl. Neu-England - Staaten und New-Brunswick (Br. u. Br.). ON 4, Botrychium ramosum (Roth) Ascherson. In lichten Wäldern, auf Grasplätzen. Verbreitung in den Alpen. B. 11. 5. Mont Blanc Gruppe. Arvegebiet: aux Couverets pres Chamonix „localites d’ oü la plante semble bien avoir disparu“ (R. et F.). 8. Mittelschweizerische Zentralalpen. Reussgebiet: Bannwald ob Altdorf (Rhiner); Maderanertal (Sch. u. K. 09) (Glausen 950 m; Bristen 1080 m) (Sch. ul,Th...16): 10. Adula Alpen. Moesagebiet: S. Bernardinopaß (Seiler). | 12. Rätische Alpen. Inngebiet: Pontresina (Rübel). | 13. Ortler Alpen. Addagebiet: Bormio (F. e P.) (bei den Bagni) (Furrer u. Longa). Nocegebiet: Val Bresimo (Alpe Malgazza) (DT. u. S.): 20. Niedere Tauern. "Murgebiet: Judenburg (Südiuß des Falkenberges zahlreich) (Hayek Fl.). 21. Norisehe Alpen. Lassnitzgebiet: im östlichen Vorland der Norischen Alpen bei Groß-Florian (Hayek Fl.). 23. Cetische Alpen, Murgebiet: Graz (Wald ober St. Leonhard höchst selten) (Hayek Fl.). IHl. 5. Karnische Alpen. Gailgebiet: Gailtal(Eggeralm südwestl. Egg) (Pacher Nachtr.). IV. Klagenfurter Becken. Sattnitz sehr selten (Pacher). T* — 100 — Allgemeinverbreitung. Europa: In Zentralfrankreich (R. et F.). In den französischen ' Vogesen (R. et F.). In Deutschland: sehr zerstreut in Süd- und Mitteldeutschland; selten in Nordwestdeutschland; verbreiteter im östlichen Teil des nördlichen Flachlandes (A. u. G.). In den Karpaten (A. u. G.). In Nordengland und in Schottland (A. u. G.). In Norwegen (Bärum und Modum) (Blytt); in Schweden bis Westerbotten (Hermann). In Nord- und Mittelrußland “A. u. G.; Herder). — Im Apennin (Monte Maiori) (A. u. G.). Amerika: Auf Unalaschka; höhere Breiten an ‚der West- und Ostküste Amerikas; Canada; Staat New York (A. u. G.). 5. Botrychium lanceolatum (6melin) Angström, An trockenen, grasigen Abhängen. Verbreitung in’ den Alpen. B. 11. 5. Mont Blanc Gruppe. Arvegebiet: env. de Chamonix (R. et F.); col de Balme R $ et” E.); /„a:'rechercher“ (et :H.), . Berner Alpen. Rhonegebiet: Oi (Schsu., 09) | 10. Adula Alpen. Tessingebiet: Luckmanier (am Scopi 2100 m) (Sch. u. Th. 12). Moesagebiet: S. Bernardino (beim kleinen See nahe des Dorfes) (E. Steiger). ' 12. Rätische Alpen, Inngebiet: Pontresina (ob Spiert und Giarsun 1900—2000 m, ob noch?) (Rübel). 13. Ortler Alpen. Nocegebiet: Val Bresimo (Alpe Malgazza 1575 m) (DT. u. a 15. Oetztaler Alpen, Inngebiet: südwestlich Innsbruck (Saile-Berg) (A. u. G). RN 16. Sarntaler Gruppe. ER Eisackgebiet. Flaggertal (Flaggeralp) (A. u. G.). 21. Norische Alpen, Draugebiet: Liesertal (Gmünd) (A. u. G.). f 3% LAD REN, Mair Allgemeinverbreitung. Europa: Auf Island (A. u. G.). : In Skandinavien (A. u. G.). In Lappland und Finnland (Hielt). Asien: In Sibirien (A. u. G). Auf Sachalin (A. u. G.). Amerika: Auf Unalaschka (A. u. G.). In Westgrönland (60° bis 63° n. Br.) (Ostenfeld). Von Alaska bis Neu-Schottland, südlich bis Washington!), Colorado, Ohio, Pennsylvania und New Jersey (Br. u. Br.). 6. Botrychium simplex Hitchcock. Grasige Triften, besonders an Seeufern und Wasserläufen, kurzgrasige, seltener feuchte Wiesen (A. u. G. z. T.). Verbreitung in den Alpen. B. 11.) 5. Mont Blanc Gruppe. Ntvevebrtet: _env. de Chamonix (les Couverets; alluvion glaciere de l’Arveyron) „a rechercher“ /(R. et F.). 13. Ortler Alpen. Nocegebiet: Val di Pejo (ober Campivolo Levi bei Pejo 2150 m) (DT. u. S.); Val Bresimo (Alpe Malgazza di sotto sehr sparsam, 1620 m zwischen Gräsern am Wasser- lauf) (H.-M. 03). 19. Hohe Tauern, Draugebiet: Virgental (Bergeralpe 2000-2300 m); Dorferalpe bei Prägraten (DT. u. S.); Windischmatrei am Fuße des Zuenig 1000 m (DT. u. S.). 1) Staat im Nordwesten der Vereinigten Staaten, 2) Die Angabe „Engeiberg (?)“ (Sch. u. K. 09) wurde nicht berücksichtigt. Gartendirektor Zabel von Minden fand in einem von der Gerschnialp südlich ob Engelberg stammenden Selaginella-Rasen ein Exemplar versteckt (Schröter 01). Christ veröffentlicht diesen Sachverhalt- etwa 1880 in Fleiner „Engelberg“ Streifzüge durch Gebirg und Tal, doch schien wohl auch ihm die Sache nicht ganz zweifelsfrei, — Die Pflanze konnte trotz sorgfältiger Nachforschungen in der angegebenen (Gegend später nie wieder gefunden werden (Mitt. des Herrn Dr. Amberg, Engelberg) — was allerdings gerade bei den seltenen Botrychium-Atrten wenig besagen will, 1021 . Trientiner Alpen. Sarcagebiet: Lago di Molveno (DT. u. S.). ‘. Julische Alpen. Savegebiet: Triglav (Malo Polje) (A. u. G.). Allgemeinverbreitung. Europa: In Frankreich: im Dep. Loiret (R. et F.). In Deutschland vereinzelt in Thüringen, in. der Provinz Sachsen und in Schlesien; zerstreut in Brandenburg, Pommern, Posen, West- und Ostpreußen (A. u. G.). In Oesterreichisch- Schlesien und in Mähren (Fritsch 09). In Dänemark (A. u. G.). In Skandinavien (A. u. G.). In Nordrußland; in Livland; in Polen (A. u. G.). Amerika: In Westgrönland 60°5’n. Br.) (Ostenfeld). Von Oregon und Californien bis Prince Edward Island und Maryland (Be... u. Br2): %. Botrychium virginianum (L.) Sw. Schattige Wälder, Wald und Bergwiesen, Gebüsche und Erlenauen, oft im Grase ziemlich versteckt. Verbreitung in den Alpen. BE 36. Vierwaldstätter Alpen. Linthgebiet: am Sackberg ob Glarus (Jäggi u. Schröter 93). . Salzburger Kalkalpen, Berchtesgadener‘ Achegebiet;.'" am Stemberer bei Ramsau 975 m (Vollm.). 8. Oesterreichische Alpen. Ennsgebiet: am Pyhrnpaß ob Liezen nahe der österreichischen. Grenze (Hayek Fl.). Schwarzaugebiet: Thalhofriese bei Reichenau (A. u. G.). Plateau des Saurüssel im Schneeberggebiet (A. u. G.). 7. Berner Alpen, Aaregebiet: Axalp äm Faulhorn 1250 m (Binz It. Lüdi in litt.). — 103. — H. S, Mittelschweizerische Zentralalpen. Rheingebiet: Caumasee ob Flims (Sch. u. K. 09); am Simel ob Vättis LOUOO—1100 m (Rikli 08); bei Vättis am Zusammenfluß des Vidameida und der Tamina (Sch. I IRSO): 10. Adula Alpen. Vorderrheingebiet: Valsertal (Kaescherlialp ob Vals [Sch- u. K. 09]; hinter Valle im Peilertal |A. u. G.]). 11. Plessur Alpen. Landquartgebiet: Serneuser Bad (in den Erlenauen zu beiden Seiten der Landquart 900—980 m) (Brügger It. Seiler u. viele andere!); ein Exemplar auch weiter oben in der Nähe von Klosters (Lüscher in Christ 00). Plessurgebiet: Tschiertschen 1250 m (Sch. u. K. 09). 22. Eisenerzer Alpen. Mürzgebiet: Südiuß des Hochschwab (unter der Hundswand nächst Hotel Bodenbauer) (Hayek Fl.). 1. 5. Karnische Alpen. Draugebiet: Kirschbaumeralpe südlich Lienz (DT. u. S.). Gailgebiet: Garnitzengraben bei Hermagor u. Ge) Allgemeinverbreitung. Europa: Im südlichen Ungarn (im Banat); in Galizien (A. u..G.). In Ostpreußen (A. u. G.). In Schweden (Hermann). Im nördlichen und mittleren Rußland (A. u. G.) (in Finn- land bis 62°45’ n. Br.) (Hijelt). Seren. In. Sibirien, (A. u. G)s tn, Chas(A.u. 'G.) Zn japan (A: NG): | Amerika: Von Britisch-Columbia bis Labrador, in Arizona, den Golfstaaten und in Washington (Br. u. Br.). In Mexiko (Br. u. Br.). Südlich bis Brasilien (A. u. G.). !) Hier für die Alpen entdeckt anno. 1856 von Lehrer Schlegel (s, Killias in Jahresb, Natf. Ges. Graub. N.-F. 1856-57 p. 175). et 2 S. Botrychium Matricariae (Schrank) Sprengel. Kurzgrasige Wiesen, grasige Abhänge, lichte Wälder, Waldblößen, auch am Grunde von Felsen in dem dieselben verkleidenden Spalierrasen. Verbreitung in den Alpen. B. 1. 2. Savoyer Alpen. Arvegebiet: an Bouchet de Chamonix pres Hortaz (R. et F.). ll. 9. Lepontische Alpen. Maggiagebiet: Val Onsernone (an drei Stellen zwischen Ponte Oscuro und Gresso ca. 775 m) (Sch. u. K. 09; Bär ). 12. Rätische Alpen. Addagebiet: Bormio (Val Viola | Bosco dell’ All 1600—1700 m) lin u Longa). 13. Ortler Alpen. Nocegebiet: Val Bresimo (Alpe Malgazza) (DT. u. S.). 15. Oetztaler Alpen, Sillgebiet: Stubai (Oberbergtal | Oberiss 1675 m|) (DT. u, S.); Gschnitztal (Lapones 1740 m) (DT. u. S.). Etscheebiet:' Schnalsertal/'DT} n.S.) 16. Sarntaler Gruppe. Eisackgebiet: nordwestlich Brixen (bei Riol gegen Seekbfel) (DE use 20. Niedere Tauern. Ennsgebiet: bei Klein-Sölk (Tuchmarkaar) N, 1192 21. Norische Alpen. Murgebiet: bei Turrach am Rothkofel (Hayek Fl.); Lichten- steinberg südöstlich Judenburg (Hayek Fl.); am Raacher — 105 — Kogel zwischen Gösting und Judendorf nächst‘ Graz (Hayek Fl.). Draugebiet: über St. Wolfgang am Bachergebirge (Hayek Fl.). 23, Cetische Alpen. Murgebiet: Alpenweiden bei Leoben (Hayek Fl.). IM. 3. Südtiroler Dolomitalpen. Avisiogebiet: Fassatal (Val Travignolo [Paneveggio oberhalb Rolle) (DT. u. S.); hinter Caoria gegen Val Regana (Dans): IV Klagenfurter Becken. Sattnitz (Pacher); im Gurktale unweit des Haidnergutes (Pacher);. Georgiberg oberhalb Klopein (Fritsch 95); am Kolben bei Eberndorf (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: In Frankreich: Dep. Loire und Vosges (R. et F.). In Deutschland: selten in Süddeutschland (in den Vogesen; früher in Württemberg; vereinzelt in Bayern); im nord- östlichen Deutschland verbreiteter (A. u. G.). In Oesterreich- Ungarn: in Niederösterreich nördlich der Donau; längs den Karpaten bis Siebenbürgen; im Bükkgebirge (A. u. G.). In Dänemark (A. u. G.). In Skandinavien (A. u. G.). In Nord- und Mittelrußland (Herder; Hijelt z. T.). — In Serbien (AZ u. 'G);- In Rumänien. (A. u. .G.). | Asıten. Im Sibirten (Au. 1@)..) In Tapan. (Milde It. Ar i@3)) Amerika: Labrador und Neufundland bis Neubraunschweig, nördliche Neuenglandstaaten und New York (Br. u. Br.). 9. Equisetum seirpoides Michx. Auf feuchten Wiesen (so auch in Skandinavien |Darlarne]| normaler Bestandteil feuchterer Kalkwiesen vergl. Gunnar Samuelsson, Vegetation d. Hochgebirgsgegenden von Dalarne, Upsala 1917, pag. 229); auch in lebermoosreicher Salix herbacea-Association (Thore C. E. Fries 1913 pag. 73). = 40662 Verbreitung in den Alpen. 2: 255 19. Hohe Tauern. Möllgebiet: auf feuchten Wiesen an der Möll bei Heiligen- blut von Wulfen gesammelt; neuerdings nicht wieder beobachtet (A. u. G.). Allgemeinverbreitung. Europa: In Skandinavien (südl. bis Süd-Norwegen und nördl. Upland). Auf Island. Auf der Bäreninsel. Auf Spitz- bergen (bis 30° n. Br.). Im nördl. Rußland (südl. bis Kurland), in Livland, Onega, Olonetz, Wologda und Perm. Asien: In Sibirien, Amerika: In Nordamerika, im Felsengebirge südl. bis 40° n. Br. il. Siphonogamne, 10 Scheuchzeria palustris L.. In Torfisümpfen oder Hochmooren, „bald zwischen Hypnum und Gräsern, bald im Sphagnum‘. Verbreitung in den Alpen. A, 1. Schweizerisches Mittelland. Waadt: Prantins sur Vevey (Fr. u. Schr.). Freiburg: Lac de Lussy unweit Chätel St.-Denis (C. et C.); Les Gurles (Westabhang des Mont Gibloux) (Fr. u. Schr.) ; Champoteys pres Echarlens (C. et C.); Tour - de - Treme (Bouleyres) (C. et C.); Le Frachy pres Cerniat (C.et C.); Kiemy bei Düdingen (C. et C.). Bern: d’Anet?) (C. et C.); „Große Moos“ (Rytz); Schwarzen- egg bei’ Thun (Fr. u. Schr.). Solothurn: Burgmoos am Aeschisee bei Herzogenbuchsee (Lüscher). Luzern: im Entlebuch mehrfach (Mettelimoos ; Wissenegg ; Geuggellusenmoos ; Balmmoos ; Tellenmoos) (Fr. u. Schr.) ; 1) Die Angabe in Tirol: Ahrn- und Mühlwaldtal (DT.u.S). (17. Ziller- taler Alpen ; Rienzgebiet) soll sich auf eine Kämmersorm von E. variegatum bezieh«n. (vergl. A. u. G. Synopsis 2. Aufl. Bd. I). 2) Auf den Karten gewöhnlich deutsch „Ins“ bezeichnet, — 107 — (Wauwilermoos [bis anno 1858] und Mauensee im Wiggertal, beide Standorte jetzt erloschen) (Fr. u. Schr.). Aargau: bei Entfelden nach 1859 (Fr. u. Schr.) ; am Hallwiler- see anno 1880 (Lüscher 18); im (Bünzmoos erloschen) (Mühlb.). Zug: Geißboden auf dem Zugerberg (Fr. u. Schr.) ; Walchwiler Allmend (Fr. u. Schr.) ; Egelsee bei Menzingen (Fr. u. Schr.). Schwyz: Altmatt (Faulenmösli; Bannzöpfe; Aegeriried) (Fr. u. Schr.) ; Einsiedeln (Waldweg; Roblosen ; Todt- meer; Schachen häufig; Breitried; Studen; Waldegg ; Sehlapprie) “(22 T-/Dugeeli# 2. 17 Fr. u.'Schr.): Zürich: Egelsee bei Maschwanden (Fr. u. Schr.) ; bei Riftersweil (Br.-us Schr.};. Hausersee bei Ossingen“ (Pr..u. -Schr.); Katzensee (Fr. u. Schr.); Dübendorf (Fr. u. Schr.) ; See- weidsee westlich Hombrechtikon (Fr. u. Schr.) ; Lützelsee bei Hombrechtikon (Fr. u. Schr.) ; Unterwetzikonerried bei Wetzikon (Fr. u. Schr.) ; Robenhausen bei der Pfahlbau- station (Fr. u. Schr.); Faichrüti, zwischen Pfäffikon und Wermatsweil (Fr. u. Schr.). St. Gallen: Andwilermoos (Fr. u. Schr.); Lindenmoos bei Wittenbach (Roth). Appenzell: Gonten (Sch. u. Th. 16; subfossil It. Fr. u. Schr.). 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Verbreitet It. Vollm. B. 1. 1c. Massif de la Gde Chartreuse, Rhonegebiet: lac du Grand-Lemps (St.-L. 33). 2. Savoyer Alpen. Arvegebiet: Chamonix au Bouchet (St.- L. 83). Westl. Rhonegebiet: tourbiere des Orselets, sur Ugine 1400 m s m. (Beauverd in litt). 3a. Freiburger Alpen. Rhonegebiet: La Badausaz ob Sepey (Schröter Ol). Les Mosses (zwischen Ormont-dessous und Chäteau d’ Oex') (Br..u2’ Sehr): '1) „Zwischen Ormont-dessous und Ormont dessus“ bei Fr. u. Schr. ist natürlich ein Verschreib, — 108 — Simmegebiet: im sogen. „See“ auf dem Bruch zwischen Boltigen und Abläntschen (Fi. 04). 3b. Emmentaler ‚Alpen. Kl. Emmegebiet: Pilatus (östlich der Oberalphütte) (Amberg) Aagebiet: Schlierengebiet ziemlich verbreitet (Palmertsalp Wenglialp ; Rotibachalp) (Amberg); „Schwand, Kaltbad (Obwalden), Moor bei der ehemaligen Lochsäge, 1400 m“ (Sch. 7h!41 3): 3c, Vierwaldstätter Alpen, Aaregebiet: Hasliberg (Hohschwandseeli ob Hohfluh 1578 m) (Thellung in litt.). . Seegebiet: Obbürgen auf dem Bürgenstock (Fr. u. Schr.) ; Gnappiried am Fuße des Bürgenstock unterhalb Stans (Fr. u. Schr.) ; hintere Seebodenalp an der Rigi ob Küss- nacht, ob noch? (Fr. u. Schr.); Stosstal am Stoss ob- Brunnen (Fr. u. Schr.). Sihlgebiet: Ibergeregg (Fr. u. Schr.). Linthgebiet: Schwändialp bei Näfels (Wirz). 4. Thur Alpen. Thurgebiet: Toggenburg (Hochmoor der Wideralp |Roth]; | Schwendiseeried 1148 m [Sch. u. Th. 16]; Wiesli bei Wild- haus [Roth)). Sittergebiet: ob Urnäsch (Roth); an der Hochalp ob Forren- moos 1100 m (W. u. Sch.). 5. Allgäuer Alpen. N Landquartgebiet: Stelsersee Nord- und Ostufer 1680 m (Braun IO b 1). | Illgebiet: Vermaldentobel-Silbertal (DT. u. S.). Illergebiet: Fuß des Besler (Vollm.); Vorderbolgen (Vollm. ); Tiefenbergermoor (Vollm.); Oberstdorf (Vollm.). 6. Nordtiroler Kalkalpen. Lechgebiet: Flexen gegen den Trittkopf (DT. u. 5); bei Heiterwang (DT. u. S.). Ammergebiet: zwischen Ober- und Unterammergau a) Loisachgebiet: Eschenlohermoor (Vollm. Isargebiet: Schamitz. (DT.u.'S.). “ Ya or un ER HEUER I) GERN NT Ve RE N Te Tr Fr EN ix a FIRE 2 fe Wer N a. v2: = an: 5 RE hr ; r — 109 — Mangiallgebiet: zwischen Bodenschneid und Brecherspitze (Vollm.); Schwarze Tenn (Vollm.); Schliersee (Vollm.). Inngebiet: Wildmoos bei Seefeld (DT. u. S.); Bruxermoos im Achental (DT. u. S.); Spitzingsee (Vollm.); bei Voldepp häufig und bei Kufstein (Längensee; Egelsee; Hinter- steinersee; Weiher bei der Schanz) (DT. u. S.); Wildalpjoch am Wendelstein (Vollm.). . Salzburger Kalkalpen, Gr. Achegebiet: Niederkaseralpe am Geigelstein (Vollm.); | W ekadas (Vollm.). Traungebiet: Röthelmoos (Vollm.). Salzachgebiet: auf den Torfmooren um Salzburg gemein (Hinterh.); am Wallersee (Duftsch.). Traungebiet: um Mondsee (Duftsch.); am Oedensee bei Aussee (Hayek 01). S. Oesterreichische Alpen. Steyrgebiet: Edelbach bei Windischgarsten (Duftsch.). Ennsgebiet: Moorwiesen des Ennstales um Admont (Maly). Erlauigebiet: selten, bei Mitterbach, am Hechten- und Erlaufsee (Beck). 1. 3. Alpen von Oisans, Romanchegebiet: lac Luitel dans la foret de Premol (St-L 83). | $! Grajische Alpen. Arcgebiet: Mont Cenis (A. u. G.). 8. Mittelschweizerische Zentralalpen. R euß gebiet: Goescheneralp (Fr. u. Schr.). Seezgebiet: Hochmoor der Alp Brod ziemlich zahlreich (Roth). 10. Adula Alpen. | Moesagebiet: S. Bernardino (Moor am Laghetto d’Ossa 1646 m und am Monte Savossa) (Braun 17 c). #1: Plessur Alpen. p lessurgebiet: Arosa (Schw arzsee 1730 m | Thellung in Braun, 10 b|; im Prätschli 1910 m steril [E. Sulger-Buel It. A. Thellung in litt. ]).' = 15. Oetztaler Alpen. Sillgebiet: Gleinsermoor 1710 m (DT. u. S.). 1S. Salzburger Schieferalpen, Gr. Achegebiet: Kitzbühel (am Schwarzsee) (DT. u. S.). 3, Südtiroler Dolomitalpen. Etschgebiet: Deutschnoven (DT.u.S.). 5. Karnische Alpen. Gailgebiet: bei Hermagor (A.u. G.). IV. Klagenfurter Becken. Bei Seebach und St. Leonhard bei Villach (Pacher Nachtr.); bei Leinig nächst Tiffen sehr selten (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: In Frankreich: Pyrenees centrales It. R. et F. ist besser zu streichen, vergl. Bubani, Flora Pyrenaea (1901); in Zentralirankreich (Auvergne; Morvan); in den Dep. des Osten (Jura ; Haute-Saöne ; Vosges) (R. et F.). In Belgien vereinzelt (Prod. fl. Belge). In Deutschland: in Süddeutsch- land besonders auf der schwäbisch-bayerischen Hochebene; sonst sehr zerstreut (in der Pfalz, in Westfalen, im nördl. Bayern und in Thüringen); ziemlich verbreitet im nord- östlichen Flachland (A. u. G.; Garcke). In Oesterreich- Ungarn in Krain (Fleischm.), im Bihargebirge (A. u. G.). In Siebenbürgen (A. u. G.), in der Bukowina (A. u. G.). In Skandinavien (Blytt; A.u. G.). In Nord- und Mittel- rußland, südlich bis etwa 50° n. Br. (im Osten nur bis etwa 51° n. Br.) (Herder; A. u.G.); in Lappland nördlich bis BARS n Br. (Thelb) Asien: Nur in Westsibirien (A. u. G.). Amerika: Von Britisch-Columbia zur Hudsonbai und nach Labrador, südlich bis Californien, Wisconsin, Pennsylvanien und New Jersey. (Br. u. Br.). 11. Hierochlo@ odorata (L.) Wahlenk. „Irocknere oder mäßig feuchte, fruchtbare Wiesen, sandige See- und Teichränder, lichte Gebüsche* ANNE Ba Verbreitung in den Alpen. ar 1. Schweizerisches Mittelland. Schweiz: bei Einsiedeln recht häufig (Düggeli). Zürich: Limmatufer bei Dietikon (Thellung in litt.); früher bei Altstetten (Sch. u. K. 09) (Limmatinsel bei Höngg) (A. u. G.). 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Lechgebiet: in Gebüschen nahe dem alten Exerzierplatz oberhalb Landsberg a. L. (Vollm. Nachtr.). Isargebiet: Isarauen von Tölz 671 m bis München (A u. G.; Vollm.). B. EL 2. Savoyer Alpen. Oestl. Rhonegebiet: sur la rive du lac de Taney 1420 m ob Vouvry (Jaccard). 3a. Freiburger Alpen. Rhonegebiet: Les Mosses (Sch. u. K. 09). 1, 1. See Alpen. Durarıc egie'D het.renv. »de. Bateelonette, au. Plan. (BR eiE.x; Pas-de - Gregoire pres Jausieres (R. et F.); rochers du Ghatelard. (R.eet F>);’col-.de, Darehe: (R. et :F,): 19. Hohe Tauern. Rienzgebiet: Gsiesertal (Obertal hinter dem Brugger Bauern) (DIR US): 111.) 2. Trientiner Alpen. Nocegebiet: Mendel (im Gebüsch auf der Nonsbergseite) ER. S . 3. Südtiroler Delomitalpen. Avisiogebiet: Fassatal (unweit Campitello am Avisiobach, wahrscheinlich bei dem Dorfe Soraga, jetzt durch eine Ueberschwemmung verschwunden) (DT. u. S.). !) „Angeblich in den Alpen Friauls“ (A. u. G,), wird von Gortani nicht erwähnt, — 112 — Allgemeinverbreitung, Europa: In Deutschland: in Süddeutschland nur in Bayern auf der Hochebene (Vollm.) ; im nördlichen Flachland, besonders östlich der Elbe, verbreitet (A. u. G.). In Oesterreich- Ungarn: in Böhmen und Mähren (Fritsch 09); verbreitet in Ungarn und im östlichen Galizien, mehr vereinzelt in Siebenbürgen (A. u. G.). In Dänemark (A. u. G.. In Schottland (A. u. G.). Auf Island (A..u, G.). In Skan- dinavien bis 71° n. Br. (Hermann). ‘ Fast durch ganz Rußland bis in den Norden (Herder; A. u. G.), in ganz Finnland, finnisch und russisch Lappland (Hjelt). In Bulgarien (A. u. G.); in der Dobrudscha (A. u. G.). Asien: Im arktischen und nördlichen Asien (Östenfeld; z. T. A. u. G.). Im Tsin-lIng-shan (Diels 05). Im Kaukasus (Radde). 5 Amerika: Von Alaska bis Labrador und Neufundland, südlich bis Colorado, Iowa und New-Jersey (Br. u. Br.). 12, Eriophorum gracile Roth, Auf Flachmcoren und Rietwiesen, Verbreitung in den Alpen. A, 1. Schweizerisches Mittelland. Freiburg: au Lussy '(C. et.C.}; Chätel St-Denis (56.12.39); Kiemy bei Düdingen (entre Kiemy d’ en-haut et Kiemy d’ en-bas) (C, et C.). | Bern: Moosseedorisee (Fi. 97; „früher“ Fi. 11); Schwarzenegg bei Thun (Rytz). Solothurn: Burgmoos bei Burgäschi (Rikli 05). -Luzern: Wauwilermoos (J. R. Steiger, Mühlb.); Mauensee (J. R. Steiger, Mühlb.). Aargau: Geisshof (Mühlb.); Bünzmoos (Mühlb.); Rohrdorfermoos Mühlb.). d Zug: bei Schiesswällen im Seeried außerhalb der Kollermühle (Rhiner); Geissboden (Rhiner); Dubenmoos (Brügger It. Rhiner). | Schwyz: Rothenturm (Rhiner); Einsiedeln (Roblosen vereinzelt) (Dügsgeli). — 113 — Zürich: Katzensee (Kölliker It. Mühlb.); Chrutzelenmoos bei Hirzel (Schröter 03); Kurzried bei Dübendorf (Sch. u. Th. 16); Hausersee bei Andelfingen (Gams in litt.); Allmannkette (Bäretswil; Bettswil; Wappenswil) (Sch. u. Th2 Kl) Thurgau: Barchetsee bei Ossingen (Gams in litt.) ; Mazingen (Kalthäuserried) (Nägeli u. Wehrli 90); Zihlschlacht (Hudelmoos) (Nägeli u. Wehrli 90). St. Gallen: bei Schmerikon am oberen Zürichsee (Koch in litt.) ; Kaltbrunnerried in Menge (Koch in litt.). 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Bodenseegebiet: Bregenz selten (DT. u. S.); Ziegelhaus (Vollm.); zwischen Schlachters und Zeisertsweiler (Vollm.)'; Genhofermoor (Vollm. Nachtr.). Mindelgebiet: Tussenhausen bei Mindelheim (Vollm.). Wertachgebiet: Kaufbeuren (Vollm.); Geltnachmoore bei .. „Stötten am Auerberg (Vollm.). Würmgebiet: Allmannshausen (Vollm.). Isargebiet: mehrfach um Tölz (Vollm.) ; Dietramszell (Vollm.) ; Deining (Vollm.). | Inngebiet: nordwestlich Rosenheim (Kirchseeon) (Vollm.) ; Rosenheim (Vollm.); Hofstättersee bei Rosenheim (Vollm. Nachtr.) ; Wasserburg (Vollm.). Alzgebiet: Chiemsee (Vollm.). Salzachgebiet: Wöhr bei Burghausen (Vollm.). B. 1. le. Massif de la Gde Chartreuse. Rhonegebiet: im Alpenvorland (Meyzieux; Charva pres Pusignan) (St.-L. 353). ‚2. Savoyer Alpen. Arvegebiet: marais de Lossy au pied des Voirons oü il est assez commun (Reuter; St.-L. 83). 3a. Freiburger Alpen. Rhonepiebiet: Tes Mosses: (St.-L.,83). Saatııe seibiiet.: La Verda-(Dur: et P.). MIR HE 3e. Vierwaldstätter Alpen. Seegebiet: Seeboden am Rigi ob Külßnacht (J. R. Steiger). Lorzegebiet: Weiher beim Bahnhof Goldau, jetzt-verschwunden infolge Erdarbeiten (Rhiner 96). Linthgebiet: Bilten (Wirz); Flachmoor Brunnmettlen ob Näfels (Volkart It. Thellung mündl. Mitt.). 5. Allgäuer Alpen. Yr Illergebiet: am Windeck unter den Gottesackerwänden 1757 m (DT. 1u.:S;; ,Vollm.). 6. Nordtiroler Kalkalpen. Lechgebiet: Hohenschwangau (Vollm.). Isargebiet: Sachenbach am Walchensee (Vollm.). Inngebiet: Raintalerseen bei Brixlegg (DT. u. S.); Längensee bei Kufstein (DT. u. S.). ‘. Salzburger Kaikalpen. Berchtesgadener Achegebiet: am Uhntersberg bei Berchtesgaden (Vollm.). RR Salzachgebiet: auf den Moorwiesen um Salzburg gemein (Hinterh.). S. Oesterreichische Alpen. Steyrgebiet: um Windischgarsten (Duftsch.); bei Spital (Duitsch.). Erlaufgebiet: am Hechtensee (Beck). ll. 4. Grajische Alpen. Arcgebiet: Mont Cenis (St.-L. 83). %. Berner Alpen. | Rhonegebiet: Mont Jorogne bei Bex (St.-L. 83); Rhonetal oberhalb Martigny (Riedwiesen unterhalb Saillon) (Sch. u. Th 16). S. Mittelschweizerische Zentralalpen. Reußgebiet: Maderanertal (beim -Hüfifirn) (Rhiner). Linthgebiet: Wichlenalp (Wirz); Widersteinloch (Wirz). Vorderrheingebiet: Waltensburg bei lIlanz Flachmoor 950 m (Braun mündl. Mitt.). — 115 — 9. Lepontische Alpen. Tessingebiet: V. Piumogna (sous Cornone) (Chener.). 10. Adula Alpen. Tessingebiet: Casaccia, au Lucomagno (Chener.). 15. Oetztaler Alpen. Inngebiet: Inntal unterhalb Afling (DT. u. S.). 18. Salzburger Schieferalpen. ‚Inngebiet: unter dem Lanserkopf, Lansersee und-moor (DT.u.S.). Gr. Achegebiet: Schwarzsee bei Kitzbühel (DT. u. S.). 23. Cetische Alpen. Murgebiet: bei dem Stifte Rein (Maly). - In. 1. Lombardische Alpen. Luganerseegebiet: Lago di Muzzano (Chenev.); pres Mendrisio (Chenev.). 5. Karnische Alpen, i Draugebiet: Drautal (Lienz gegen Lavant) (DT. u. S.). _ 7. Julische Alpen. Isonzogebiet: auf sumpfigen Boden im Caricetum um Flitsch (Hruby). IV. Klagenfurter Becken. Seebach bei Villach (Pacher Nachtr.); Knotzach bei Stein- dorf am Ossiachersee (Pacher}; Flatznitz (Pacher); ob Tiften (Flatschach und Pichlern) (Pacher); Ausfluß des Wörther- sees bei Loretto (Pacher): Sattnitz (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: In Frankreich, den Süden ausgenommen, zerstreut (R. et F.. Auf dem Jura (A.u.@.). In Belgien stellen- weise (Prod. fl. Belge). In Deutschland: in Süddeutschland in Lothringen bei Bitsch und Saargemünd häufig, selten im Elsaß und. in Baden, häufiger in Württemberg und in Bayern (Garcke); in Norddeutschland nur im östlichen Gebiet verbreiteter (Garcke). In Oesterreich zerstreut g* — 116 — (Mähren, Schlesien und dem Küstenland fehlend) (Fritsch 09). Fehlt der ungarischen Ebene (A. u.G.). . In den Karpaten (A. u. G.). In Dänemark (A. u. G.). In England (A. u. G.). In Skandinavien (nördl. bis zur Maalselv [69° 3’ n. Br.|) (Blytt). In Nord- und Mittelruß- land (Herder; Hjelt). In Oberitalien (F. e P.). In Bosnien (A.u. G.). In Bulgarien (A..u. G.). Amerika: Von Britisch Columbien bis Californien, Colorado, Nebraska, Jowa, Pennsylvanien, New York und Quebec (Br. u. Br.). 13. Trichophorum oliganthum (C. A, Meyer) Fritsch. Alpine Sümpfe und Moore, jedoch mit Vorliebe auf etwas sandigem Boden. Verbreitung ‚in den Alpen. B. Il. 2, Cottische Alpen. Durancegebiet: an-dessus du col Malrif (St.-L. 83); lac du Laux (Roux); la Traversette (St.-L. 83); Pierre- N aux sources du Guil (St.-L. 33). 3. Alpen von Oisans, | Romanchegebiet: lac du Pontet pres Villard d’ Arene (St.-L. 83). 4. Grajische Alpen. | Iseregebiet: Moütiers (vallee des Allues) (Gave 95); val d’ Isere (rive droite) (Acad. int. 07); col de I’ Iseran versant de la Tarentaise (Acad. int. 07); La Galise (Acad. int. 07). Arcgebiet: mont Cenis sur le plateau (St.-L. 83); col de l’Iseran versant de la Maurienne (Acad. int. 07). Sturagebiet: Vil (Petitmengin); Lanzo (Petitmengin). . Mont Blanc Gruppe. AtNeW@erbnerte Hagen pres de la Mer-de-Glace (St.-L. 85); col de Balme (St.-L.83). 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: Nicolaital (Täschalp; Stockje de Zmutt; Kälber- matten; d’ Aroleit au Schwarzsee; Findelen; sous le Riffel — 117 — ac) (Jaccard); Saastal (Schwarzenbergalp de Saas) (Jaccard) (Zermeigern) (Jaccard in litt.). Tocegebiet: Simplon (Jaccard), Sirwoltensee (Jaccard). 9. Lepontische Alpen. Rhonegebiet: Furka (Jaccard). Maggiagebiet: V. de Bosco (Strahlbann) (Chenev.); Val di Sambucco (Chener.). Tessingebiet: Gotthard (Chenev.); Piora (Chenev.). 10. Adula Alpen. Vorderrheingebiet: Luckmanierpaß (bei Santa Maria) (Chenerv.). 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Avers (Seiler); am Avner Rhein bei 'Juppa (Schröter 08 p. 342). Inngebiet: gegen Alp nova oberhalb St. Moritz 2000 m (Braun 10 b 1); Innufer bei Celerina 1715 m (Rübel); Moor ob dem Stazersee massenhaft 1830 m (Rübel); Flazgebiet (Eingang ins Val Minor bestandbildend; Piz A'v; Alp da Pontresina; Berninabachufer 2000 m häufig) (Rübel); Spöl- gebiet (bestandbildend am rechten Spölufer gleich unter- halb Livigno [Sch. u. Th. 10]; ähnlich weiter unten bei Aqua’ del Gallo [Sch. u. Th. 10]; Ofenbergwiesen 1500 m | Brunies] ; Ofenbachufer unterhalb des Fuorns 1800 m |Brunies]| ; Scarltal (Ouellmoor im Val Sesvenna 1920 m; Flachmoor am Talbach Val Sesvenna 2250 m häufig; im hinteren Val Scarl häufig (Braun 13). Maıragebiet: Bergell (Au. G.). Addagebiet: Bormio (V. di Fraele | Pens ; Presure ])(Furreru. Longa). , 13. Ortler Alpen. Etschgebiet: Sulden (St. Gertrud längs des Baches oberhalb ' Villa Flora 1340 m häufig) (DT. u. S.). I. 3. Südtiroler Dolomitalpen. Eisackgebiet: Brixen (im obersten Kamrilltal an der Plose 2200—2300 m) (DT. u. S.). — 118 — Allgemeinverbreitung. Europa: In den Karpaten (A. u. G.).. Im nördlichsten Nor- wegen (Porsangerfiord) (Blytt). Asien: In Sibirien (A. u. G.). In der Dsungarei (A. u. G.). Westtibet (Hooker 75). In Kaschmir (Hooker 75). In den Hochgebirgen Persiens (A. u. G.). Amerika: In den Rocky‘ Mountains (A. u. G.). 14. Kobresia bipartita (Bell.) Dalla Torre. Quellfluren, Flachmoore, moorige Stellen der Alpweide, Seeufer, im Hochgebirge It. Braun (a. a. O.) gern auf berieselten Felsen. ‚Verbreitung in den Alpen. BA: 2. Savoyer Alpen. Oestl. Rhonegebiet: Vieux Emosson (Jaccard). 3a Freiburger Alpen. Saanegebi.et:"Dent de Ruth (Dur ei B.) . Salzburger Kalkalpen. Berchtesgadener Achegebiet: Hochkalter (Vollm.); Watzmann (Vollm.); Hundstodgruben (Vollm.); Wildalm am Funtenseetauern (Vollm.); Kl. Teufelshorn (Vollm.); Kahlersberg (Vollm.) ; SneBei (Vollm.) ; Brett (Vollm.); Scheibe (Vollm.). Steyrgebiet: auf dem Warscheneck (Duftsch.); auf der Speikwiese (Duftsch.). 8. Oesterreichische Alpen, Steyrgebiet: Trüten des großen” Pyreas beisspiial 2 PB. (Duiftsch.). 1. 2. Cottische Alpen. Arcgebiet: la Savine entre Bramans et Chaumont (St.-L. 83). Dora Ripariagebiet: Bardonecchia (Cle. del Frejus 2600 m) (Keller 04). 4. Grajische Alpen. | Iseregebiet: vallon de Peisey (Gave 95); Plagne de Peisey (St.-L. 83); bords du lac de Tignes (St.-L. 83). —- 119 — Arcgebiet: mont Cenis en montant a Ronches (St.-L. 83). Dora Ripariagebiet: al lago del M. Cenisio (F. e P.). Sturasebiet,.M.di.Usseglio (F.'e'P.). 5. Mont Blane Gruppe. Rhonegebiet: Croix de Fer oberhalb Trient (Jaccard). 6. Penninische Alpen. Biinoneoebiet: „Valle de. BagnesillayıBiaz). (Jaccard); Val d’Herens (Arolla) (Jaccard); Ginanztal (Ginanzalp) (Gams in litt.); Nicolaital (Zermatt; Riffelalp) (Jaccard). ‘. Berner Alpen. Rhonegebiet: Javernaz (Dur. et P.); Martinets (Dur. et P.); Paneyrossaz (Dur. et P.); Anzeindaz (Jaccard); au Portail (Jaccard); Mt. Fully (Jaccard); Lens (Bellalui) (Jaccard in litt); Gemmi (Jaccard). 'Kandergebiet: Lämmerngletscher (Jaccard); du Daubensee a Tschalmet c. (Jaccard); sur Schwarenbach (Jaccard). Lütschinegebiet: Engital bei Mürren 2550 m (Lüdi in litt.); Tanzboden 2136 m (Lüdi in litt.); Schwarzer Mönch 2170 m (Lüdi in litt); Rottal an der Jungfrau (Fi. 76); Wengernalp am Eigergletscher (Fi. 76); Bachalp am Faul- horn (Fi. 76). Aaregebiet: am Aargletscher (Fi. 76). 8. Mittelschweizerische Zentralalpen, Rhonegebiet: sur les sources du Rhöne (Jaccard). 10. Adula Alpen. Norderrheingrebxet: Valserberg.2300'm (Seller): Hinterrheingebiet: Ufer des Libi am Piz Beverin 2010 m (Braun 10b)). ß 11. Plessur Alpen. Landquartgebiet: Fideriser Heuberge „Bargaunis“* (Braun 10b 1); Mattlishorn Nordabfall am Ufer der Glunerseen 2150 m (Braun Wb |). Plessurgebiet: in den Peister Heubergen am Aufstieg zur - Arflinafurka 2100 m (Braun 10 b 1); Arosa . (Obersee; Schwellisee; ob Maran und dem Tschuggen; gegen Churer Obersäss) (Thellung in Braun 19 b). a. a x ’ | : 5 u. . EN be Te — 120 — Albulagebiet: Lenzerheide mehrfach (Braun 10 b 1); Lenzer- heidsee 1485 m (Braun 13 u. 13a); Davos, (zuhinterst im Dorital 2400 m) (Schibler in Sch. u. Th. 16). 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Avers (Käser It. Seiler); am Avner Rhein bei Juppa (Schröter 08 p. 342). Albulagebiet: am Flüelapaß 2250 m (Sch. u. Th. 16); Ober- halbstein (P. Platta Ostabfall 2790 m [Braun 13]; V. da Faller [Seiler]; Alp Surganda am Julierpaß [Seiler]); am Albulapaß (Naz; Preda; Crapalv; Albula 2100 m) (Seiler). Inngebiet: Surchanut ob St. Moritz 2200 m (Sch. u. Th.10); St. Moritz - Bad feuchter Rasen ca. 1800 m (Braun 18a); Celerinaalp (Seiler); Flaggebiet (1830-2500 m; am Stazersee; Albrishang; Alp da Pontresina; Pischahang; Heutal [2620 m s. Braun 15a]; Platta; oberhalb Berninnahäuser; Minoreingang; Piz Alv; Piz Lagalb; Arlasgrat; Lago bianco;. Forcola di Livigno) (Rübel); Bevers (Seiler); Ponte (Seiler); P. Lavirum 2500 m (Seiler); Spölgebiet (Munt da Buffalora ca. 2500 m) (Brunies); Tarasp (oberhalb Spar- sels 1500 m) (Braun 10 b4); V. Scarl (Alp Tamangur dadaint; oberhalb Astras dadaint) (Braun 18); Samnaun (Fimberpaß ca. 2600 m [Killias]; Salas dadaint [Käser u. Sulger Buel] ); Engadinergrenze gegen Paznaun (D T.u. S.). Poschiavinogebiet: Sassal Masone 2300 m (Brok. 07). Addagebiet: Val Fraele (Trela; gegen Val Pettin; am Lago Cornacchia; Pens; Campaccio; Cancano u.a. a. O.) (Furrer u. Longa); Viola (Monti Foscagnö ; Vezzola; beim Sasso di Prada) (Furrer u. Longa). 2 13. Ortler Alpen. Nocegebiet: Monte Tonale (DT.u.S.); Punta di Trenta bei Proveis (DT. u. S.). 15. Oetztaler Alpen. Etschgebiet: Eisjöchl (DT. u. 8.); Sprons-Lazins (D T.u. S); Jaufen (PT. S.). 17. Zillertaler Alpen, Eisackgebiet: Zeragalpe am Brenner (DT. u. S.). — 121 — 19. Hohe Tauern.') Salzachgebiet: Fuschertal (auf dem Schwarzkopf) (Hinterh.). Biienzsechiebs Gsies.(D.T.u. 52). Iselgebiet: Virgental (Dorferalpe bei Prägraten ; Vierschnitz) (DT. u. S.); Defereggental (Jagdhaus 2050 m) (DT. u. S.); Teischnitz bei Kals (DT. u. S.). Möllgebiet: Salmshöhe (Pacher); auf der Pasterze (Pachen): einst auf der Margaritzen (Hoppe It. Pacher); Brennkogl (Pacher); am Schober (Pacher). Im. . Trientiner Alpen. Minciogebiet: Monte Cadrione oberhalb Pregasina (DT. u. S.). Esch cebie&b:, Monte"Baldo,(D T.’n.S.). 3. Südtiroler Dolomitalpen. Eisackgebiet: nicht selten Schlern (DT. u. S.); Seiseralp (DT. u. S.) ; Sumpistelle?der Seiseralp ober Proslin 2000 m (H.-M. 05); ‘Westseite des Grödnerjöchl (DT. u. S.); Waldregion der Geisel (DT. u. S.) ; Rosengarten (DT. u. S.). Avisiogebiet: Fleims (Campagnazza bei San Pellegrino : Lusiapaß ; Bocche bei Paneveggio) (DT. u. S.); Fassa (Udai; ‚Vael; Pordoi; am Wege von Costa nach Soraga bei nur 1300-1400 m) (DT. u. S.). Brentagebiet : Primör (Alpe Cimonega gegen Neve) (DT.u.S.). Rienzgebiet: Pragseralpen (DT. u. S.); Cambriatwiesen bei Altprags 1400—1500 m (DT. u. S.); Dürrenstein bis 2300 2a. DE Eu. SE), Draugebiet: Sexten (Dreizinnenhütte; Fischeleintal und Böden 1900—2500 m (DT. u. S.) ; Altensteintal 1900 m (DT. u. S.). Piavegebiet: Campolungo (DT.u.S.); nördlich von Pieve di Livinallonso (DT... u.19),-Castel: Andraz (DE. u. 59% Nuvolau (DT. u. S.). . 1) Die Angabe „hie und da durch die ganze Zentralkeite 19)0— 2500 m“ (Hinterh.. Flora des Herzogthumes Salzburg) dürfte wenigstens z. T. hierher ge- hören; die Bemerkung „auf den obersten Alpen“ (Maly, Flora Styriaca) dürfte die Gruppen B. II. 21 u. 22 betreffen. — 122 — 5. Karnische Alpen. Draugebiet: Hochstadel (Pacher); Pirkacher Almwiesen (Pacher). Gailgebiet: im Besachtaler Zuge (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: In den Ost- und Zentralpyrenäen (R. et F.). An- geblich in den Zentralkarparten am großen Fischsee (Kük.). In Nordengland (selten) und in Schottland (Kük.). In Skandinavien von Telemarken bis Meraker und Sparbu, Jemtland und Herjedalen (Hermann). In Lappland (Kük.). Asien: Im transilischen Alatau (Kük.). In Turkestan (Kük.). Im cilicischen Taurus (A. u. G.). Amerika: In Westgrönland bis 64° n. Br., in Nordostgrönland bis ca. 73° 30’ n. Br. (Simmons 09). Auf Ellesmereland bei ca. 76° 37° n. Br. (Simmons 07). In Alaska (Kük.). Von Alberta bis Labrador und in den canadischen Rocky Mountains (Br. u. Br.). 15. Carex microglochin Wahlenb. Auf Flachmooren (im Gebirge z. B. im Goodenovietum), , auf Quellfluren und Alluvionen. Verbreitung in den Alpen. A. f 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. !) Bodenseegebiet: bei Isny (Garcke). Donaugebiet: Buchauerried (Garcke). Rothgebiet: Eichenbergerried (Garcke). Illergebiet: Wurzacherried (Garcke). Lechgebiet: Galgenbühelmoos bei Füssen. (Vollm.) ; Lechbruck (Vollm.) ; Schongau (Vollm.) ; Birkach (Vollm.). \ Ammergebiet: Wessobrunn (Vollm.); Peissenberg (Vollm.); . Kohlgrub (Vollm.); bei Unterammergau wieder aufgefunden (Vollm. Nachtr.). 1) Lt. Vollm, vielleicht noch im Weitmoos; früher auch bei Aufkirchen ; Deining; Tölz; Buchen. Scheint It. Vollm. im Verschwinden, — 123 — BE 2. Savoyer Alpen. Oestl. Rhonegebiet: reichlich auf Emosson ob Finhaut (Gams in litt.) ; Arpille sur Martigny (Sch. u. Th. 16). : 4. Thur Alpen, Sittergebiet: gegen die Petersalp oberhalb Urnäsch (W. u. Sch.); Untere Schwägalp bei Sägen ca. 1500 m (Koch in litt.); Fuß des Kamor hinter Brüllisau ziemlich zahlreich (W. u. Sch.). 7. Salzburger Kalkalpen. Berchtesgadener Achesebiret: auf der; Rössfilz. bei Berchtesgaden (Einsele It. Hinterh.). 1. 2. Cottische Alpen. Rosebret:.Monte"N\Viso (El. ee P;): 4. Grajische Alpen, Iseregebiet: vallee des Allues (Gave 95); entre Tignes et Laval {R.-et F.);"bord. du "lac de. Tignes: (St.-L. 83); Val.d’ Isere (Acad. int. 07). Arcgebiet: Vallonet (R. et F.); entre Lans-le-Bourg et Bessans . (St.-L. 83); entre Bessans et Bonneval (R. et F.); col de l’Iseran, versant de la Maurienne (Acad. int. 07). DoraRi pariagebiet: mont Cenis (pres du lac) (St.-L. 83). Sturagebiet: Viü (Petitmengin) ; Lanzo (Petitmengin). Dora Balteagebiet: Valgrisanche (Umgebung von Eglise) (Beyer 91). 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: Gd. St. Bernard (Hospice) (Jaccard in litt); Vallee de Bagnes (en face de Bonatchesse | Jaccard in litt. ]; ° Mauvoisin ; la Liaz) (Jaccard); Val de Nendaz (Tortain) (Jaccard) ; Val d’ Her&mence (les Dix; de Barma a Seilon . au pied du Grand Glacier) (Jaccard) ; Val d’Anniviers (alpes d’Anniviers; val de Moiry |pres de chalets de Praz]) (Jaccard). 9. Lepontische Alpen. Tocegiebt: Val Formazza (pente S. du Gries [Jaccard]; Kehr- bach 1720 m [Chenev.)). — 124 — Maggiagebiet: Plateau infer. de ’A Campolungo, sur Fusio, en masse (Chenev.). 10. Adula Alpen. Vorderrheingebiet: Medels 1500 m (Sch. u. Th. 10). Moesagebiet: San Bernardino (E. Steiger). 11. Plessur Alpen. Plessurgebiet: Pretschsee (Thellung in litt.); zwischen Maran und dem Arlenwald 1910 m (Thellung in litt.); Arosa (Schwarzsee 1730 m; Obersee 1740 m; Melcherenbach beim Grand-Hotel) (Thellung in Braun 10 b). 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Avers (Käser It. Seiler); Avner Rhein bei Juppa (Schröter 03). | Albulagebiet: Sertigtal (Alluvionen bei Bäbi 1500—1860 m) (Schibler man.); Weissenstein am Albula (Schibler man.). Inngebiet: Val Fedoz (Gams in litt.); Val Fex (Gams in litt.); P. Padella ob Samaden (Seiler; Rübel); Innufer bei Samaden (Rübel); Flazgebiet (Flazufer; Champagna; Stazersee ; Berninabachufer ; Alp Misaun im Rosegtal; Berninastraße 2000 m; Alp da Pontresina; Piz Alv; Minorausgang ; Alp Bondo) (Rübel) ; Val Bevers 2200 m (Schibler man.) ; Innalluvionen bei Bevers (Schibler man.); Bevers - Ponte (Schibler man.); Ponte (Fontana merla oberhalb Ponte; Val Chamuera) (Seiler) ; Spölgebiet (rechtes Spölufer unter- halb Livigno |[Sch. u. Th. 10]; zwischen dem Ofenberg und Livigno [Brunies] ; linksseitige Ofenbergwiese 1300 m |Brunies|; Cham löng 2000 m [Brunies]); Val Scarl (Quellmoor im Val Sesvenna 1920 m; Flachmoor am Talbach Val Sesvenna 2250 m hig.; im hinteren Val Scarl hig.) (Braun 18); Val Sinestra (bei Praschan oberhalb. Manas reichlich; Fimberpaß _2300—2700 m) (Killias) ; Samnaun (ob Tschams ; Alp trida; Schischenader vor Samnaun ; Zeblas) (Käser u. Sulger Buel); Nauderertal EB Ba ST Addagebiet: im Gebiet von Bormio nicht selten 1700—2300 m (Furrer u. Longa); Val Fraele (Alp Trela; Addakies bei Presure ; Ufer des Cornacchia-Sees ; Addakies bei Cancano) — 125 — (Furrer.u. Longa); Viola (bei der Baita Dosde; Foscagno- paß) (Furrer u. Longa). 13. Ortler Alpen, Addagebiet: Val de Forno (Furrer u. Longa). Nocegebiet: Tonalepaß (DT. u. S.). 19. Hohe Tauern. Rienzgebiet: Kasern im Prettau (DT. u. S.). 11. 3. Südtiroler Dolomitalpen. ‚ Eisackgebiet: Schlern (DT. u. S.); Tschapitalp (DT. u. S.); Seiseralp (DT. u, S.). Avisiogebiet: Fassatal (Durontal; Val Travignolo [Giuribello bei Paneveggio]) (DT. u. S.). Allgemeinverbreitung. Europa: In den ostgalizischen Karpaten (Kük.). Auf Island (Kük.). In Skandinavien (in Schweden südlich nur bis Herjedalen) (Kük.). Im nördlichen und mittleren Rußland . (südlich bis Wilna in Litauen) (Kük.). Asien: In Dahurien (Kük.). Im Altai (Kük.). In Zentralchina (Kük.). In Tibet (A. u. G.). Im Nordwesthimalaya (Kük.). Im östlichen Kaukasus (Kük.). Amerika: Auf Grönland (Kük.). Von Britisch Columbia bis zur James Bai (Br. u. Br.). In den Rocky Mountains süd- ‘lich bis Colorado (Kük.). 16. Carex pauciflora Lightf. Hauptsächlich im Hochmoor (Sphagnetum), aber auch in den Uebergängen von Flach- in Hochmoor, ja selbst noch bei stauender Nässe mit Rhynchospora alba in typischem Flachmoor (Düggeli z. T.); selbst auf kleinen Hochmoor- anflügen, wie sich solche’in versumpfenden Fichtenwäldern finden. Verbreitung in den Alpen. A, “1. Schweizerisches Mittelland. Waadt: Gourze (Dur. et P.). Freiburg: Mont Gibloux (C. et C.); Les Gurles (Westabhang en des Mont Gibloux) (Fr. u. Schr.); Sales (C. et C.); La Chaux des Ponts bei Semsales-Vaulruz {Fr. u. Schr.); Semsales (C. et C.); Champoteys (Gem. Echarlens) (C. et C.); Le Frachy bei Cerniat (C. et C.). Bern: Zwischen Gurnigel und Nünenen (Fi. 76); Schwarzenegg bei Thun (Fr. u. Schr.). Luzern: Entlebuch {Wissenegg; Geuggellusenmoos) (Fr. u. Schr.) ; Rothenburger Wald (J. R. Steiger). Aargau: am Hallwilersee (Lüscher 13). Zug: Geißboden auf dem Zugerberg (Fr. u. Se Wachwiler- allmend (Fr. u. Schr.); Hurital (Fr. u. Schr.). Schwyz: Alimatt (Fr. u. Schr.); Einsiedeln (ziemlich häufig It. Düggeli) (Studen; Roblosen; Schachen; Ahornweidried; Tschuppmoos) (Fr. u. Schr.); auf Rädenegg bei Willerzell 2 Exemplare (Rhiner). Zürich: Scheurenmoos bei Kappel oh erloschen (Fr. u. Schr.) St. Gallen: zwischen Peterzell und Schönengrund (Fr. u. Schr.). Appenzell: zwischen Urnäsch und der Hochalp (Fr. u. Schr.); von Gais zum Gäbris und über Sauerbrücken zum Ruppen (Br us Schr.) | 2 a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Verbreitet It. Vollm, BL : 1b. Massif du. Vercors. Iseregebiet: Villard-de-Lans (sur les rives de la Bourne) | (Ravaud); entre Villard-de-Lans et Lans (St.-L. 85). 2. Savoyer Alpen. Iseregebiet: Albertville (marrais du Grand-Bois a Crest-Voland) (St.-L. 55) Oestl. Rhonegebiet:auf Cocorier ob Evionnaz (Gams in litt); Emosson (Jaccard in htk.). 3 a. Freiburger Alpen. Rhonegebiet: la Badausaz (Dur. et P.); Prantin (Dur. et P.); les Toveyres (Dur. et P.); Saanegebiet: Scierne de la Chiettaz (Dur. et P.); Scierne au Cuir (Dur. et P.); les Mosses (Dur. et P.); Saanenmöser (Fr.surschr.), EREIRTER: — 127 — 3b. Emmentaler Alpen. Thunerseegebiet: Waldeck bei Beatenberg (Fi. 76). Kl. Emmegebiet: zwischen Schrattenfuh und KRothorn (JR. Steiger); Salwydeli -(]J.! R. Steiger); Sörenberg (J. R. Steiger) ; Gürmsch ob Schimbergbad (J. R. Steiger) ; Oberalp am Pilatus (J. R. Steiger); Eigental am Pilatus (Fr. u. Schr.) ; Pilatus Nordhang ziemlich häufig (Amberg); Frakmünt (Amberg). Aagebiet: Schwendikaltbad (Fr. u. Schr.); Schattenberg (Fr. u. Schr.) ; Wenge (Rhiner); Rothenbach (Rhiner) ; Hinter Schorried auf Rudert schwand (Rhiner) ; Neubrüchen (Rhiner). | 3c. Vierwaldstätter Alpen. Aaregebiet: Hasliberg (Hohschwandseeli ob Hohfluh 1578 m: gegen die Balisalp ca. 1575 m) (Thellung in litt.). Seegebiet: Obbürgen (Rhiner); Gerschni ob Engelberg (Fr. u. Schr.); Rigi (Schneealp; Seeboden) (J. R. Steiger) ; Stoßtal (Fr. u. Schr.). Sihlgebiet: Ibergeregg (Fr. u. Schr.). Wäggitaler Aagebiet: zwischen dem großen ‚Auberg und Fluhberg (Fr. u. Schr. 3 Linthgebiet: Schwändialp über Näfels (Heer It. Wirz). 4. Thur Alpen. 'Linthgebiet: Paßhöhe des Amdenerberges 1670 m (W. u. Sch.). Thurgebiet: Curfirsten Nordhang verbreitet (Baumg.) (Wiesli, Rosswald und Gamperfin ob Wildhaus) (Fr. u. Schr.) ; von der Säntisalp über Wideralp---Sägen bis Gemeinen Wesen (Koch in litt.). Sittergebiet: zahlreich am Weg vom Kräzerli bis Gemeinen Weesen (Koch in litt.). Rheingebiet: auf der Hegg am Gamserberg (W. u. Sch.); Ostabhang des Kamor (W. u. Sch.) ; Riet bei Eggerstanden (Schlatter). 5. Allgäuer Alpen, Rheingebiet‘ Laternsertal ober Rankweil (DT. u. S.). Landquartgebiet: Stelserberg 1580 m (Braun 1l0b 1); Kreuzberg “bei -St.: Antömen".{Herb...Helv:.-U. 2. EA. Thellung in litt.) : Aschuel bei St. Antönien (Fr. u. Schr.) ; Fuß des Bernethorn gegen Schlappina ca. 1500 m (M. Zoja). — 128 — Dornbirner Achegebiet: Dornbirn (DT.u. S.); auf der Lohse 1260 m (DT. u. S.). Bregenzer Achegebiet: Bergsümpfe bei Bregenz (DT. u. S.); Schröcken (DT. u. S.). Illergebiet: Besler (Vollm.); Bolgen (Vollm.); Moor nördl. Tiefenbach (Vollm.); Tiefenbergermoor (Vollm.); Oberjoch (Vollm.). 6. Nordtiroler Kalkalpen. Loisachgebiet: Garmisch (Vollm.). Isargebiet: Hochmoor auf der Klaiserheide bei Mittenwald (Vollm. Nachtr.). Mangfallgebiet: Schwarze Tenn (Vollm.). Inngebiet: Seefeld (Wildmoos; Seefeldersee) (DT. u. S.); Walderalpe (DT. u. S.). Brandenberger Achegebiet: Spitzingsee (Vollm.). 7. Salzburger Kalkalpen. Gr. Achegebiet: Winkelmoor (Vollm.). Traungebiet: Röthelmoos (Vollm.). Berchtesgadener Achegebiet: Lattengebirge 1400 m (Vollm. Nachtr.); Berchtesgaden (Vollm.). S. Oesterreichische Alpen. Steyrgebiet: bei Windischgarsten (zu Edelbach; zu Tambach : in Rosenau) (Duftsch.). Ennsgebiet: Ennstal um Liezen (Maly); bei Weyer (am Rappoldeck) (Duftsch.). Yppsgebiet: Lunzersee (Beck). Erlaufgebiet: am Hechtensee (Beck); bei Mitterbach (Beck). Mürzgebiet: Hinteralpe bei Neuberg (Maly). 1. 2. Cottische Alpen. Durancegebiet: Longet de Maurin (St.-L. 33). 3. Alpen von Oisans. Romanchegebiet: Premol au lac Luitel (St.-L. 83). 4. Grajische Alpen. Arcgebiet:.Mont Cenis (St.-L. 83). ee F — 129 — . Mont Blanc Gruppe. Arvege biet: N de St.-Gervais (St.-L. 83); col de Balme (St.-L. 33). Drancegebiet: Champex (Jaccard) ; pres d’Arpette (Jaccard). 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: Vallce de Bagnes (la Liaz; Boussine) (Jaccard) ; Simplon (Hopschensee ; Simplonplateau) (Jaccard). 7. Berner Alpen. RKhomesebiet:.Hauts de Collonges et d’Alesse (Fr..u. Schr.); alpe de Fully entre les deux lacs (Jaccard); Grimsel (Jaccard) ; route d’ Oberwald a Gletsch (Jaccard). Lütschinegebiet: Lauterbrunnertal (Kändegg bei Mürren 1820 m; Trachsellauinen 1270 m; Schmadribach - Läger 15380 m; Wengernalp 1855 m) (Lüdi in litt.). Aaregebiet: unterhalb Handegg (Fi. 76). 8. Mittelschweizerische Zentralalpen. Aaregebiet: Sustenpaß (am Feldmooshubel zwischen Gadmen _ und Steinalp 1550 m) (Fi. 82). Reußgebiet: Göscheneralp Er u. Schr.); Fulensee im Erst- feldertal (Rhiner). 9, Lepontische Alpen. Reußgebiet: über Zumdori am Isenmann (Rhiner). Tessingebiet: Gotthard (Fr. u. Schr.); oberes Livinental (Fr. u. Schr.); Val Piora (Ritom- u. Cadagnosee) (Koch in litt.). 11. Plessur Alpen. Landquartgebiet: Valzeina (bei „Bünla* am Kamm gegen Danusa 1750 m) (Braun 10b 1); Furnerberg (Ried am Hauptje 1580 m) (Braun 10b 1); Laret am See (Seiler) ; Schwarzsee bei der Gasfabrik Laret (Schibler man.) ; Hoch- moor im Laret (Schibler man.). Plessurgebiet: Arosa Schwarzsee; gegen Maran 1770 m | Thellung in Braun 10 b]; im Pretschli 1910 m ; [E. Sulger- Buel It. A. Thellung in litt.]). Abbau las oe pi.ober Benzerheide” (Er: uw. Schr). - TI 12. Rätische Alpen, Landquartgebiet: Vereina (M. Zoja). Albulagebiet: Davosersee bei der Badanstalt (Schibler man.) ; Südfuß des Seehorn hinter dem Baseler Sanatorium bei Davos 1650 m (Schibler man.); Tschuggen am Flüela 1970— 2000 m (Schibler man.); Wildboden bei Davos (Schibler man.). Inngebiet: Moore am Malja (Gams in litt.) ; zwischen St. Moritz und Pontresina (Fr. u. Schr.); Flazgebiet (selten; Palüd Chape 1800 m; Stazersee 1815 m; obere Plaun da Staz 2020 m; Flazufer 1740 m; Pontresina) (Rübel); Paznaun (Zeinisjoch gegen Galtür ; Piller) (DT. u. S.). Poschiavinogebiet: zwischen Puntalta und Prairolo 1820 m (Brock. 07); Alpe Saoseo (Brock. 07); Alp Festiniane (Brock. 07). Addagebiet: bei Presure-Fraele (Furrer u. Longa); Paluaccio d’Oga (Furrer u. Longa); Alle Ghese bei Bormio (Furrer in litt.); bei der IV. Cantoniera (Furrer u. Longa). 13. Ortler Alpen. Etschgebiet: Ultental (am Aufstieg zum Rabbijoch 2300 m) (DEU S,: Nocegebiet: Tonalepass (DT. u. S.). 14. Adamello Alpen. Chiesenebiet:’Val;di Funo DEE 53 Sarcagebiet: Piana di Val Genova (DT. u. S.). x 15. Vetztaler Alpen. Inngebiet: Lisensertal (um Praxmar 1600—2000 m) (DT. u. S.); Selraintal (Roßkogel ober St. Ouirin) (DT. u. S.); Votschertal (zwischen Saiges- und Almindalpe 2000 m) (BETH) Sillgebiet: Alpein (DT. u. S.); Waldrasterjöchl (DT. u. S.); Gleinsermoor (DT. u. S.). Etschgebiet: Schnalsertal (Katharinaberg) (DT. u. S.); Naturnseralp (DT. u. S.). 16. Sarntaler Gruppe. Eisackgebiet: Ritten (am Sumpfe ober dem oberen Kemater Weiher ; in der Wiese gleich unter Pemmern) (DT, u. S.). N — 131 — 18. Salzburger Schieferalpen. Inngebiet: Glungezer (DT.u.S.); Penzenböden am Rosenjoch (BID u. 885), Brixenthaler Achegebiet: Filzenscharte in der Windau (B:T. u.S2): Kitzbühler Achegebiet: Schwarzsee (D T.u.S.). 19. Hohe Tauern. Rıiien zo ebiet.. GsiesXD/T..u.\S.). Iselgebiet: Kalser Tauern 2000 m (DT. u. S.) ; Schobergruppe (173:0.:8))- 21. Norische Alpen. Gurkgebiet: Ufer des Turrachersees ob Reichenau (Pacher) ; ob St. Lorenzen in Reichenau (Pacher). Murgebiet: Schwarzsee in den Reichenauer Alpen (Pacher Nachtr.). 1il. 2. Trientiner Alpen. Etschsebiet:'Gall bei. Platzers. (DT. u. S.). 3. Südtiroler Dolomitalpen. Eisackgebiet: Todtenmoos bei Kollern (DT. u. S.); Joch- grimm (DT. u. S.); oberhalb Welschnoven (DT.u.S.). , Avisiogebiet: Bedovei auf Bellamonte (DT. u. S.); ai Casoni ber, Panevessie,. (DT... u:S);:.Bedole (DT. u..S.),-5a4 Pellegrino (DT. u. S.). Brentagebiet: Val Tesino (oberhalb Pradelano) (DT. u. S.); Val di Lozen in Canale San Bovo (DT. u. S.). 5. Karnische Alpen. Draugebiet: Kreuzkofelgruppe (DT. u. S.). Gailgebiet: im Lesachtal (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: In Frankreich: in Zentralirankreich (Auvergne; Forez), im Jura und in den Vogesen (R. et F.). Im schweizerischen Jura (Sch. u, K. 09), In Belgien selten (Prod. fl. Belge). In Deutschland: im nördlichen Flachland wenig verbreitet (Garcke); häufiger in den Mittelgebirgen und deren Vor- land: WVogesen, Schwarzwald, Ardennen, hohes Venn, Thüringer Wald, Harz, Erzgebirge, Lausitz, Oberlausitz, 9% A 2 2 Te Fr a > en de, 5 RT Dig? \ TS * v je ni N ei das . PERHEFT: ns A : ee, Sudeten (A. u. G.; Garcke; Kük.); auf der süddeutschen Hochebene verbreitet (A. u. G.; Vollm.). In Oesterreich- Ungarn: auf den böhmischen Grenzgebirgen, auf der böhmischen Hochebene (Caslau) (A. u. G.) und in Krain (A. u. G.); in den Karpaten von den Beskiden bis zum Banat (A. u. G.). In England nur im Norden, in Schottland nur im Hochland (Kük.). Auf "Island (A. u.G.. In Skandinavien (A. u. G.). In Nord- und Mittelrußland (Herder. ; Hjelt), südlich bis Warschau (Kük.). Asien: In Ostsibirien, Kamtschatka und Sachalin (Kük.). In Nordkleinasien (A. u. G.). Amerika: Von Alaska bis Neufundland, südlich bis zu den Staaten Washington, Michigan, Pennsylvania und Connec- ticut (Br. u. Br.). 17. Carex rupestris Bell, Im Felsschutt, auf Rasenhängen, „an 'windausgesetzten Rücken und Vorsprüngen auf humusarmen, ausgewitterten Felsböden“. Im ganzen wohl bodenvag, im Wallis als kieselhold, im Puschlav als kalkhold, in Tirol als kalk- liebend bezeichnet. Verbreitung in den Alpen. B. I. 1a. Bas-Dauphine, Rhonegebiet: mont Ventoux (St.-L. 83). 2. Savoyer Alpen. Arvegebiet: Brevent (St.-L. 83). 3a. Freiburger Alpen. Saanegebiet: Westseite des Bürglen (Fi. 76). 3b. Emmentaler Alpen, Aaregebiet: Niederhorn bei Beatenberg 1960 m (Lüdi It. Dr. A. Thellung mündl. Mitt.). 8, Oesterreichische Alpen, - Mürzgebiet: Abstürze der Raxalpe in das Raxental (Beck). Schwarzaugebiet: Abstürze des Schneeberges vom Wax- riegel bis zur Boxgrube (Beck). SE 11. 2. Cottische Alpen. Durancegebiet: col Isoard et des Hayes (St.-L. 83); mont "Viso (St.-L. 85); Vallonnet (St.-L. 83); la Portiole (St.-L. 83). 3. Alpen von Oisans. Iseregebiet: la Pra de Belledonne (St.-L. 83). Dracgebiet: mont Aurouze (St.-L. 83); la Salette (St.-L. 83). Romanchegebiet: Taillefer (St.-L. S3); montagnes des Salles a St.-Christophe en Oisans (St.-L. 83); la Grave (St.-L. 83); Lautaret (St.-L. 85). SER Galibier (St.-L. 53). / 4. Grajische Alpen. Iseregebiet: entre Tignes et Laval (St.-L. 33); bei Val d’Isere (Gave 95); col de l’Iseran (sommet du col) (Acad. int. 07); Arcgebiet: mont Cenis (St.-L. 83). 5. Mont Blane Gruppe. Arvegebiet: col de Balme (St.-L. 83). 6. Penninische Alpen, Rhonegebiet: Vallee de Bagnes (Pierre a Voir) (Jaccard) (Gietroz) (Jaccard in litt.); Nikolaital (Hohlicht; Mettelhorn; Schwarzsee; Theodule; Galen; Riffelhorn; Riffelalp; Gorner- grat; Findelengletscher) (Jaccard); Saastal (Matmark) (Jaccard) ; Simplon (Galeries) (Jaccard). ‘. Berner Alpen. Rhonegebiet: Javernaz (Dur. et P.); Alesse (Jaccard); Plan de la mine d’Alesse (Jaccard); Pointe sur les Follaterres (Jaccard); Portail de Fully (Jaccard); Mt Fully (Jaccard); cau Sanetsch (Jaccard); Gemmi (Jaccard). Lütschinegebiet: Faulhorn (Hegetschweiler It. Fi. 76). 8. Mittelschweizerische Zentralalpen. Linthgebiet: Panixer (Wirz); Segnes (Wirz). Rheingebiet: Flimserstein 2675 m (Braun 13); Bargis ob Trins 1650 m natürlicher Standort (Braun 13); Miruttagrat 2655 m (Braun 13); unter der „Tschepp“ bei Flims 2640 m ‚(Schröter O1); Haldensteiner Calanda 2660 m (Braun 15) (auch auf der St. Galler Seite) (Braun mündl. Mitt.). 134 — 9, Lepontische Alpen. Rhonegebiet: Ochsenfeld de Binn (Jaccard in ktt.). Maggiagebiet: ValCampo Maggia (Motto Minaccio) (Chenev.) ; Forca di Bosco (Chenev.); Passo di Naret (Chenev.); Passo Compolungo (Chenerv.). Tessingebiet: Val Piora (am Fongio) (Koch in litt.). 10. Adula Alpen, Vorderrheingebiet: V.Medel (Piz Pozata 2810m) (Braun 13); Valsertal (Fuorca da Patnaul am Piz Aul 2777 m) E. Steiger) ; Safıental (Piz Tuff 2330 m) (Braun 13). 11. Plessur Alpen. Albulagebiet: Parpaner Rothorn (Braun 13); Bleiberg ob Schmitten 2810 m (Schibler man.) ; Glaris (Altein 2400 m ; Gr. Tritt; Angstberg 2300 m) (Schibler man.); Amselfluh 2785 m (Braun 13); Strela 2450 m (Schibler man.). Strelapaß 2140 m (Schibler man.); Gr. Schiahorn 2450— 2710 m (Schibler man.); Kl. Schiahorn Südgrat am Kamm (Schibler man.); Schiawang 2400 m Gen man.) ; Grüne Thurm (Schibler man.). 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Grosshorn 2770 m (Braun 13) ; Thälihorn Avers 3000 m (Braun 13); Plattenhorngrat ob Platta Avers 2770 m (Braun 13); Piz Curver 2770 m (Braun 13). Inngebiet: Piz Julier Ostgrat 2920 m (Braun 13) ; Piz Ot 2950 m (Braun 13) ; Flazgebiet (Piz Vadret 3010 m ;Heutal mehrfach; Piz Alv 2976 m; Curtinatsch ; Munt Pers ; von Alp Bondo über den Arlasgrat zum Cambrena; Lagalb) (Rübel) ; Piz Padella ob Samaden Gipfel 2883 m (Schibler man.) ; Spölgebiet (M. Garone Südhang 2630 m [Furrer u. Longa] ; Leverone gegen Livigno [Furrer u. Longa]; Val dell’Aqua 1980 m [Brunies]); Piz Tasna 3010 m (Braun 13) ; V. Scarl mehrfach (Gams in litt.); V. Sesvenna (Geröllhalden am Rimsspitz) (Braun 18); Samnaun (Maisas-Grat ; Crappa grischa ; Zeblas-Joch) (Käser u. Sulger Buel). Poschiavinogebiet: Sassalbo (Brock. 07); Cancianoalp Brock. 07) ; Gipsberg le Gessi (Brock. 07); Sassal Masone 2970 m (Brock. 07; Braun 13); Alp d’Ur (Brock. 07); ob Crocettasee (Brock. 07). I Addagebiet: Val Fraele (Pzo. Aguzzo Nordhang reichlich ; M. Cornacchia bis 2550. m ; Cancano um 1500 m ; M. Plator Nordhang reichlich) (Furrer u. Longa); Val Braulio (Gradisca ; Moghenaccio ; Val Vitelli) (Furrer u. Longa). 13. Ortler Alpen. Etschgebiet: Stiliserjoch (DTT. u. S.) ; Ffanzenshöhe (DT.u.S.) ; Laasertal 1900— 2200 m (DTT. u. S.). Nocegebiet: Monte Tonale (DT. u. S.). 15. Oetztaler Alpen. Inngebiet: Gipfel der Saile häufig (DT. u. S.). Sillgebiet: Serles 2100—2600 m (DT. u. S.). Etschgebiet: Eisjöchl 2600—2700.m (DTT. u. S.) ; Spronser- alpe (DE. u: 2:): 17. Zillertaler Alpen. Sillgebiet: oberste Vennatal 2300 m (DT. u. S.). Eisackgebiet: Falsun am Brenner 2100—2200 m (D T.u.S.); Hühnerspiel 2300 m (DT. u. S.). Rienzgebiet: Schönberg bei Luttach 2200--2400 m (DT. u. S.). 19. Hohe Tauern. Iselgebiet: Dorieralpe in Prägraten (DT. u. S.); Bergeralpe in Virgen bis zur Spitze der Weißen Wand (DT. u. S.); Glanzerkögele oberhalb Windisch-Matrei 1850—2700 m (BR > 05 Sa Falls (DIT: 288.) Palber& (HT. u... S.]e Valedischnitz (DT. u. S.); Teischnitz (DT. u. S.). Möllgebiet: Gamsgrube und Keesboden (Pacher); auf den Pasterzen bei Heiligenblut (Hinterh.) ; Heiligenbluter Tauern (Pacher) ; Großzirknitz bei 2560 m (Pacher); Astenalm (Pacher). 21. Norische Alpen. Murgebiet: auf den Judenburger Alpen (Maly). Draugebiet: Saualm (Pacher). m. 1. Lombardische Alpen. Comoseegebiet: oberhalb Rifugio Moncodeno 1900 m (Geilinger). — 136 — 2. Trientiner. Alpen. Sarcagebiet: Brentakette "DT. u: S.), "Bocearareprenia BT Au. .S,): Etschgebiet: Monte Baldo (DT. u. S). 3. Südtiroler Dolomitalpen. Eisackgebiet: am Peitler stellenweise sehr häufig (DT. u. S.); Schlern (DT. u. S.); Schlernkofel (DT. u. S.); Seiseralpe (DT. u.'S.);...Tierseralpe) (DT. SIT eRgssarten (DIT. uw. SSBeiterjoch (DT. LE Etschgebiet: zwischen Weissenstein und Aldein (DT. u. 5. ): Avisiogebiet: Fleimstal („Fleims“ ; Travignolotal) (DT. u. S.); Fassatal (Antermoja ; hinteres Vajolettal; Mte. Campedie bei Vigo 2300 m; Monzoni ; Contrin ; Padon) (DT. u. S.). 5. Karnische Alpen. Draugebiet: Kerschbaumeralpe (DT. u. S.); Hochstadel (Pacher); Pirkacher Alwiesen (Pacher). Gailgebiet: Uebergang von der Kerschbaumeralpe in den Tupfbadgraben im Lesachtal (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: In den Pyrenäen (Kük.; R. et F.). In Deutschland : nur auf der Brünnelheide im Mährischen Gesenke (Garcke). In Oesterreich-Ungarn: in den Alpen, im Küstenland, in den Zentralkarpaten und in Siebenbürgen (A. u. G.; Kük.). Auf dem schottischen Hochland (Kük.). Auf Island (Kük.). In Norwegen ; in Schweden südlich bis Herjedalen (Kük.). In Finnland südl. bis 66° n. Br. (Hjelt). Im Gouvernement Archangel (Herder. Auf der Halbinsel Kola (Kük.). Auf Spitzbergen noch nördlich 80° n. Br. (Rikli 17). Auf Nowaja Semlja (Kük.). — Auf Corsica fraglich (R. et F.). Asien: Im Ural (Kük.). In Ostsibirien (Kük.). In der Mand- schurei (u. a. bei Mukden) (Kük.). In Transkaukasien und im Kaukasus (Kük.). Amerika: Im nördlichen Archipel (Simmons 13) (auf Grinnelland nördl. bis 81° 43’ n. Br. It. Rikli 17); auf West- und Ost- grönland (Ostenfeld). Von Britisch-Columbia bis Quebec, in den Rocky Mountains südlich bis Colorado (Br. u. Br.). — 137. — 15. Carex capitata L. Auf Mooren bes. des Alpenvorlandes; im Norden hingegen eine Fjeldpflanze ; in Torne Lappmark It. Fries 13 pag. 230 kalkstet, anscheinend auch in den Alpen Kalk- gebiete bevorzugend. Verbreitung in den Alpen. A. 2a. Obere schwäbiseh-bayrische Hochebene. ') Donaugebiet: Federseeried (Garcke) ; bei Aulendorf (Garcke). Rothgebiet: bei Roth (Garcke). Illergebiet: Wurzacherried (Garcke); Memmingen (Vollm.); Grönenbach (Vollm.). Wertachgebiet: Loibsmoor im Kemptenerwald (Vollm.). Lechgebiet: Lechbruck (Vollm.); Füssen (Vollm.). Ammergebiet: Rottenbuch (Vollm.). Ampergebiet: Türkenfeld (Vollm.). Würmgebiet: Starnberg (Vollm.). Loisachgebiet: Geltingerfilz bei Wolfratshausen (Vollm.); ; Heilbrunn (Vollm.) ; Buchen (Vollm.). Isargebiet: Ellbach /Vollm.). B. I. 6. Nordtiroler Kalkalpen. Loisachgebiet: zwischen Lermoos und Reutte (DT. u. S.); zwischen Lermoos und Bieberwier (DT. u. S.). Inngebiet: Seefeld (im Wildmoos und am Seefeldersee) (DAB. 28). Il, 16. Oetztaler Alpen. Inngebiet: im Nauderertal (DT. u. S.); bei Zams (Kük.). Etschgebiet: Malserheide (Killias). 11. 3. Südtiroler Dolomitalpen, Eisackgebiet: Schlern (DT. u. S.); Seiseralp (D T. u. 5.) Avisiogebiet: Fassatal (Durontal) (DT. u. S.). 1) Ist It. Vollm, jetzt sehr selten geworden und an den genannten Orten großenfeils nicht mehr zu finden, — .138 — Allgemeinverbreitung. Europa: In Deutschland: nur in Süddeutschland (in Hohenzollern |IGarcke]l und auch auf der unteren Hochebene [bei Augsburg und Landshut] |Vollm.]). In Siebenbürgen (in den Arpascher Alpen) (Kük.). Im arktischen und subarktischen Europa verbreitet (Kük.). Auf Island (Kük.). In Norwegen und in Nordschweden (Kük.). In Lappland (Kük.); inFinnland südl. bis 62° 10’ n. Br. (Hjeit). Auf Kola (Kük.). Asien: Im ganzen Norden von Sibirien häufig (Kük.. In Dahurien (Kük.). In Baikalien (Kük.). Amerika: Auf Grönland (Kük.).. Von den Nordweststaaten und Wyoming bis Labrador; in New Hampshire in den White Mountains (Br. u. Br... In Zentralamerika (Kük.). In den argentinischen Anden (Kük.). In Patagonien (Kük.). Auf Feuerland (Kük.). 19. Carex chordorrhiza L. Sowohl in typischen Hochmooren wie in der Grenz- zone zwischen Flach- und Hochmooren. Verbreitung in den Alpen. A. 1. Schweizerisches Mittelland, Freiburg: Champoteys (C. et C.); Bouleyres (Sch. u.K 09); Les: Ponts IC. ’e&:C); Sales (Cäer Bern: Schwarzenegg (Sch. u. K. 09). Aargau: Bünzmoos (Mühlb.). Zug: Geißboden (Fr. u. Schr.;. Sch. u.K709) i Schwyz: Altmatt (Fr. u. Schr.; Sch. u. K. 09); Einsiedeln (nicht allzuselten: Roblosen; Schachen; Breitried) (Düggeli). Zürich: Egelsee (Mühlb.); Katzensee (Mühlb.); Pfäffikon (Fr. u. Schr.) (am Pfäffikersee bei Irgenhausen anno 1918 It. Gams in litt.). 2a. Obere schwäbisch-bayerische Hochebene. Im Bodenseegebiet nur im Genhofer Moor, neuerdings aufgefunden (Vollm. Nachtr.); sonst noch ziemlich verbreitet (Vollm.); Schönram (Hinterh.). TI 2b. Oesterreichisches Alpenvorland. Salzachgebiet: am Seeleitnersee beim Ibmermoos (A. u. G.); Moor bei Schleedorf (Hinth.). B. 1. 3b. Emmentaler Alpen. Kl. Emmegebiet: Pilatus (auf der Oberalp sehr selten) (Amberg). 6. Nordtiroler Kalkalpen. Lechgebiet: nördlich Reutte („ubi e Tyroli prope Raite in ‚Sueviam versus Füssen et Stetten itur“) (DT. u. S.). Inngebiet: im Hochmoor Wildmoos bei Seefeld (DT. u..S.); südlich von Leutasch!) (A. u. G.). IV. Klagenfurter Becken. Bei Leinig nächst Tifien (Pacher). Aligemeinverbreitung. Europa: In Zentralfrankreich (Dep. Lozere und Puy-de-Döme) (R. et F.). Im französichen (R. et F.) und schweizerischen (Sch. u. K. 09) Jura. In Deutschland: in der‘ Bayrischen Pfalz verschwunden (A. u. G.); in Kurhessen (Garcke); sehr vereinzelt in den Mittelgebirgen (im Bayrischen Walde, im Böhmischen Bergland und in den Sudeten) (Kük.). In der norddeutschen Ebene sehr zerstreut bis selten, gegen Nord- osten etwas häufiger; vielerorts jetzt ausgestorben (A. u. G.). In Dänemark (A.u.G.). Im nördlichen Schottland (Kük.). Auf Island (Kük.). In Skandinavien /Kük.). In Nord- und Mittelrußland, in Polen selten (Kük.). Asien: Im Ural (Kük.). Im nördlichen (Yenissei- und Lena- mündung [Ostenfeld]) und östlichen Sibirien (Kük.). In Baikalien (Kük.). Im Amurland bis zu den Burejaquellen (Kük.). Amerika: Von den Nordweststaaten bis zur Hudsonbai und Anticosti, südlich bis Iowa, Illinois, nördl. Pennsylvania, 'New York und Maine (Br. u. Br.). ') Wohl identisch mit dem Standort „Wildmoos“, welches südöstl. von Leutasch _ gelegen ist. 4082 20. Carex incurva Lightf, Feuchte, sandig humose Alluvionen, Moränenböden;: „abweichend“ \?) im Norden an sandigen Küsten, Verbreitung in den Alpen. B. 1. 6. Nordtiroler Kalkalpen. Lechgebiet: im Bockbachtal bei Steeg (DT. u. S.). 1. 4, Grajische Alpen. Iseregebiet: la Galise (Petitmengin). Arcgebiet: mont Cenis (R: et F.), env. de Bessans (R. et F.); col d’Jseran (sommet du col; versant de la Maurienne) (Acad. int. 07). j Sturagebiet: Viu (Petitntengin). Dora Balteagebiet: Valgrisanche (zwischen Eglise u. Fornet) (Beyer 91). 6. Penninische Alpen, Rhonegebiet: Val d’ Entremont (St.-Bernard) (Jaccard) ; Val d’Her&mence (glacier de Mourti sur la Barma; les Dix) (Jaccard) ; Nicolaital (c a la Täschalp; Hörnli; Galen; Schwarzsee; chemin du Theodule; Riffelsee; Rifiel ; Augstelberg ; Findelen) (Jaccard) ; Saastal (pres du torrent, d’ Almagell a Mattmark et au lac) (Jaccard). 7. Berner Alpen. Rhonegebiet: Massif de Morcles (Sch. u. K. 09). 8. Mittelschweizerische Zentralalpen. Vorderrheingebiet: Segnespass Südseite noch bei 2450 m (Braun 10b 1); Tälchen von Bargis 1550 u. 1700 m (Braun 10b ]). 10. Adula Alpen. Vorderrheingebiet: Valsertal (Alp Tomül ob Vals - Platz 2000 m) (E. Steiger). Hinterrheingebiet: Rheinwald (am Rhein bei Nufenen 1500 m [E. Steiger]; Nufenen; Sand am Rhein [Braun 17 e]). — 141 — Moesagebiet: an der Moesa bei San Bernardino 1600 m (E. Steiger); am Vignonepass ob San Bernardino 1750 m kB Steiger) 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Splügenpass 1690—1787 m (Seiler) ; Avers (Uaul dil mut hinter Canicül [Inner Ferrera| 1500 m [Rikli 08]; Avner Rhein bei Juppa [Schröter 08 p. 342]). Albulagebiet: Weißenstein am Albula selten 2050 m (Schibler man.). Inngebiet: Delta des Fedozbaches bei Isola (Gams in litt.) ; Innufer beiCelerina 1715 m(Rübel) ; Flazgebiet (Flazalluvionen 1715 m; Rosegbachalluvionen ; Alluvion bei den Bernina- häusern 2000 m ; Curtinatsch ; Alp Bondo 2150 m) (Rübel) ; Samaden (Seiler); zwischen Bevers und Samaden {Braun 10 b 1); Spölgebiet (rechtes Spölufer unterhalb Livigno |Sch. u. Th. 10]; zwischen Livigno und dem Ofenberg | Vulpius It. Brunies] ; linkes Innufer bei Zernez 1460 m sowie unweit davon bei der Mühle (Braun 10b 3); Innufer gegenüber Kurhaus Tarasp anno 1885 in ziemlicher Anzahl herabgeschwemmt (Killias). Meragebiet: Bergell (Val Marozzo) (Gams in |itt.). Poschiavinogebiet: Plan delle Cüne (Brock. 07); Plan della Teggia (Brock. 07); im alten Canon la Rösa (Brock. 07). Addagebiet: Val Fraele (Kies der Adda bei Cancano 1780 m) (Furrer u. Longa); Viola (Sumpf Pec& 1330 m) (Furrer u. Longa). 13. Ortler Alpen. Nocegebiet: Monte Tonale (DT. u. S.). 15. Oetztaler Alpen. Inngebiet: herabgeschwemmt aus dem Engadin im Inntal (unterhalb Zams 770 m; im Innkies bei Kranabitten) DET. U Se): IM. 3. Südtiroler Dolomitalpen. Eisackgebiet: am Schlern (DT. u. S.); Aufstieg zum Schlern- kolel (DrEru.S2). ao Allgemeinverbreitung. Europa: In Deutschland nur sehr selten auf der Insel Röm (ob noch?) (Garcke). Selten auf Jütland (Kük.). In Groß- britannien (Kük.). Auf der Fär-Oer (Kük.). Auf Island (Kük... In Skandinavien (Kük.). Auf Spitzbergen bis - nördlich von 80° n. Br. (Rikli 17). In Nordrußland (Kük.). Auf Nowaja-Semlja (Kük.). Asien: Im ganzen Norden von Sibirien bis Tschuktschenland (Kük.). Auf Kamtschatka (Kük.). In Baikalien (Kük.). Im nordwestlichen Himalaya (Kük.). In Tibet (bis 5600 m) (A. Tranchet It. Rikli 17). Im Kaukasus (Kük.). Amerika: Im arktischen Archipel (Simmons 13) (bis 81° 43’ n. Br. auf Grinnell-Land It. Rikli 17). Auf Grönland (Osten- feld; Simmons 09). Im arktischen und nördlichen Nord- amerika (Kük.). In den Rocky-Mountains (Kük.). — In Südamerika im andinen und antarktischen Gebiet (Kük.). 21. Carex Heleonastes Ehrh. AufHochmooren ; auchim Hochmoorwald (Sphagnetum mit Pinus montana) und im Molinietum (Uebergang von ° Flach- in Hochmoor) (Düggeli). Verbreitung in den Alpen. ° A. 1. Schweizerisches Mittelland. Bern: Schmidtmoos bei Ben. (Sch. u. nn 09); Schwarzenegg (Sch. u: K.09): Solothurn: Burgmoos am Burgäschisee (Lüscher). Zug: Geißboden (Sch. u. K. 09). Schwyz: Einsiedeln (vereinzelt im Schachen) (Düggeli). 2a. Obere schwähisch-bayrische Hochebene. Bodenseegebiet: Degermoos (Vollm.); Schwarzensee bei Hergatz (Vollm.); Ratzenbergermoos gegen Lindenberg (Vollm.). Donaugebiet: Buchauerried (Garcke). Rothgebiet: Ellwangen (Garcke). Illergebiet: Wurzacher-- und Dietmannserried (Garcke). !); 1) Beide Angaben sind wohl miteinander zu vereinen; Re Memmingen (Vollm.); Bodelsbersg im Kemptenerwald (Vollm.). Ammergebiet: Rottenbuch (Vollm.); Breiter Filz nordöstlich von Huglfing (Vollm. Nachtr.); Rauchmoos bei Wilzhofen (Vollm.). Isargebiet: Degerndorf bei Wolfratshausen (Vollm.); Ellbach bei Tölz (Vollm.); Reutberg (Vollm.). Inngebiet: Heilbrunn westl. Schönau (Vollm.); Weitfilz }) (Vollm.). NS Alzgebiet: Eschenau westlich des Chiemsees (Vollm.). 2b. Oesterreichisches Alpenvorland. Salzachgebiet: im Ibmermoos (A. u.G.; Kük.). B..T, 4. Thur Alpen. Thurgebiet: Wideralp bei den Hütten Bächli ‚ca. 1340 m (Koch in litt... Toggenburg (Ried am Gräppelensee 1302 m) (Sch. u. Th. 16). 6. Nordtiroler Kalkalpen. Inngebiet: Seefeld (im Torfmoor am Südrand des Sees) (BYE u.S.} 7. Salzburger Kalkalpen. Salzachgebiet: im Ursprungmoor nördl. Salzburg auf der Nordwestseite des Moores (Hinterh.); bei Schleedorf süd- . westlich des Moores (Hinterh.). 8, Oesterreichische Alpen. Erlauigebiet: Hechtenseemoor bei Mariazell (Beck). I“; 11. Plessur Alpen. Landquartgebiet: Prätigau (Furnerberg „Ried“ am Hauptje 1580 m) (Braun 10b ]). Il. | 3. Südtiroler Dolomitalpen. Eisackgebiet: Seiseralpe (Kük.). 1) Ob, wie hier angenommen, das Weitmoos südwestlich Rosenheim gemeint ist, konnte mit Sicherheit nicht festgestellt werden, Rn Allgemeinverbreitung. | Europa: Im französischen (R. et F.) und schweizerischen (Sch. u. K. 09) Jura. In Deutschland: in Süddeutschland in Hohenzollern und auf der Hochebene; im nördlichen Flach- land sehr selten (nur in Brandenburg und in Ostpreußen) . | (Garcke). In Skandinavien (Kük.). In Nord- und Mittel- rußland (Kük.). — In Bulgarien (Kük.). Asien: Im Ural (Kük.). Im arktischen Sibirien (A. u. G.). In Baikalien (Kük.). | Amerika: Von den canadischen Rocky-Mountains bis zur Hudsonbai (Br. u. Br.). 22. Carex rigida Good. Auf feuchten bis nassen Wiesen, in Sümpfen, an nassen steinigen Orten, auf kalkarmem Substrat (A. u. G.); ‚auf den skandinavischen Fjelden in grasreichen Flechten- heiden häufig (manchmal mit Aira flexuosa) tonangebend (vergl. Gunnar Samuelsson a. a. O.). Verbreitung in den Alpen. B. 1. 7. Salzburger Kalkalpen. Traungebiet: bei Hallstatt (leg. Haselberger It. Dörfler 91). 1. 21. Norische Alpen, Gurkgebiet: Falkert (Pacher) ; Reichenauer Garten (Pacher). Lävantgebiet: Zirbitzkogel (Pacher); Saualpe (Pacher); Koralpe bei den Sennhütten (Pacher). 5. Karnische Alpen, Gailgebiet: Plöken (Pacher) ; Naßfeld zwischen Tröppelach und Pontafel (Pacher). Allgemeinverbreitung. | Europa: In Deutschland: in den Mittelgebirgen (auf dem Brocken; im Fichtelgebirge; im Erzgebirge; in den Sudeten häufig) (Kük.). In der Tatra (Kük.). In Groß- britannien (Kük.). Auf den Fär-Öer (Kük.). , Auf Island hie. 4 a I (Kük.). In Norwegen und in Nordschweden (Kük.). Im arktischen Rußland (Kük.). Auf Spitzbergen bis ca. 80° | n. Br. (Rikli 17). Asien: Im arktischen Sibirien (Kük.). Im Kaukasus (Radde). Amerika: Im arktischen Archipel (Banksland; Baffinland) (Sim- mons 13). In West- und Ostgrönland (Westgrönland bis etwa 77° 30’ n. Br.) (Simmons 09). Von Alaska bis La- brador, südlich bis Californien, Colorado, New York und den nördlichen Neuenglandstaaten (Br. u. Br.). 23. Carex bicolor Bell. Fast nur auf‘ sandig-humosen Alluvialböden. Verbreitung in den Alpen. BCE 2. Savoyer Alpen. 'Oestl. Rhonegebiet: Emosson (Gams in litt.); Barberine (Jaccard in Jitt.); c dans les mares limoneuses au-dessus des chalets de Salanfe (Jaccard). - 3e, Vierwaldstätter Alpen. Aagebiet: Tannenalp ob Melchtal (Rhiner). Seegebiet: Trübsee ob Engelberg ca. 1765 m reichlich (Be- cherer It. Thellung mündl. Mitt.). 11. 1. See Alpen. Durancegebiet: lac de Ligny sur Colmars (St.-L. 83); Vallonnet de Meyronnes (St.-L. 83). Vargebiet: sources du Var a la Strop (St.-L. 83). 2, Cottische Alpen. Durancegebiet: col des Hayes (St.-L. 83); St.-Veran (St.-L. 83); sur les bords du lac du Laux (Roux); la Traversette (St.-L. 83). 2 3. Alpen von Oisans. Aregebiet: Galibier (St.-L.‘83). Dracgebiet: mont Aurouze (St.-L. 83). Romanchegebiet: Villard d’Arene (St.-L. 83). 4. Grajische Alpen, Iseregebiet: les Allues (St.-L. 83); les Mottets (St.-L. 83); Laval de Tignes (St.-L. 83); Val d’Isere (Acad. int. 07); col de la Galise (Gave 95). 10 — 146 - Arcgebiet: mont Cenis (St.-L. 53); col d /Iseran \versant de _ la Maurienne) (Acad. int. 07). Orcogebiet: Vallone di Piamprato (Dalla Grangia Santanel [2000] al Col Laris [2600]) (V.et W.). 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: V. de Ferret (pied N. du col Fenetre) (Jaccard) ; Val d’Entremont (glac. de Pieuday au St.-Bernard; Val- sorey) (Jaccard); Vallee de Bagnes (en face de Bonat-. chesse |[Jaccard in litt.]; Mauvoisin ; la Liaz; Torrembey; Gietroz; Vingt-Huit; Chermontane; lacs de Chanrion : Boussine; moraines d’Otemma) (Jaccard); V. de Nendaz (alpes de Nendaz; Tortain) (Jaccard); Val d’ Her&mence (Thyon; les Dix; la Barma) (Jaccard); Val d’ Herens (Arolla) (Jaccard); Val d’Anniviers (Moiry; Sorebois; l’Allee) (Jaccard) ; Nicolaital (Täschalp ; Oberstaffel de Zer- matt; Galen; Zmutt; Schwarzsee,;, Hörnli; Stockje ; Riffel ; Gornergrat 3100 m; Laisee) (Jaccard) ; Saastal (Almagel 1700 m; Mätmark) (Jaccard). 7. Berner Alpen. Rhonegebiet: Anzeindaz (Dur. et P.); alpe de Fully (Jaccard); Grand Pre (Jaccard); alpe de Saillon (Jaccard); Gletsch (Jaccard); Grimsel (Jaccard; (vom Totensee gegen das Grimselhospiz) (Kneucker It. Fi. 04; Rikli 08). 8. Mittelschweizerische Zentralalpen. Reudgebitet: auf. der ‚Purka (Rhiner ; ; Jaccard); am Alpetli- gletscher (Rhiner). Rheingebiet: nahe der St. Galler Grenze (ob a: jenseits?) Miruttagrat (Bargis ob Trins) 2550 m (Braun 10b 1). 9, Lepontische Alpen. Rhonegebiet: Mäderhorn (Jaccard); Kaltwassergletscher (Jac- card). Tocegebiet: V. Formazza (Kehrbach) (Chenev.). Maggiagebiet: V. Bavona (Alp Robiei) (Chenev.); V. Laviz- zara (Passo Campolungo) (Chenev.). Tessingebiet: Gotthard (Chenev.); Passo Campolungo (Chenev.); Val Piora (Delta des Ritomsees) (Koch in litt.). Dr ar 10. Adula Alpen. Vorderrheingebiet: Valsertal (Talstufe unter der Alp Tomül 1950 m) (E. Steiger). Tessingebiet: Casaccia 1320 m (Chenerv.). 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Avers (Käser It. Seiler); Avner Rhein’ bei Juppa (Schröter 08). Albulagebiet: Weißenstein am Albula 2030 m (Schibler man.). Inngebiet: Val Fedoz (Gams in litt.) ; Val Fex (Gams in litt.) ; zwischen Celerina und Samaden im Innkies (Braun 10b 1); Inn bei Samaden (Rübel); Flazgebiet (Rosegbach ; Berninabach;; Pontresina; Berninahäuser ; Alp Bondo)(Rübel); am Albula Engadinerseite (Schibler man.); Spölgebiet (rechte Spölufer unterhalb Livigno |Sch. u. Th. 10]; Alpisella [Heer It. Furrer u. Longa]|; Bachalluvionen beim Fuorn am Ofenpaß 1800 m [Braun 18]); Val Plavna (im . Sande des Plavnabaches 2190 m) (Schröter 08); Paznaun (Versultal am Weg nach Samnaun) (Sch. u. Th. 11). Meragebiet: Bergell (Val Marozzo) (Gams in litt.). Poschiavinogebiet: Cancianoalp (Brock. 07); Val Poschi- avina 2350 m (Brock. 07). Etschgebiet: Münstertal (Vulpius It. Braun 10a u. Braun 10.b: 3). 13. Ortler Alpen. Etschgebiet: Martelltal 1600—1900 m (DT. u. S.). Noces.cbitet:'Monte-Tonale,(D/T..u.'S}. 14. Adamello Alpen. 'Sarcagebiet: Monte Pisgana (DT. u. S.). 15. Oetztaler Alpen. Inngebiet: Windachtal bei Sölden (DT. u. S.). 19. Hohe Tauern. Kirenzsebiet. Ahrental (DV. u!S.). Diraugebiet. Villoraten 2200.m.(DT. u. S.). f Iselgebiet: Virgental (Dorfer- und Bergeralpe) (DT. u. S.); Defereggental (bei St. Jakob) (DT. u. S.); am Glockner (DT. u. S.); Kals besonders Teischnitzalpe (DT. u. S.). 10* Ba 1 afen Möllgebiet: Mölltal (in der großen Fleiß gegen die Wiesen- bachscharte sehr selten; meist auf der nun vergletscherten Margaritzen von Hoppe u. a.) (Pacher). Salzachgebiet: Hochnarr (Hinterh.); Schareck (Hinterh.). 1. & 3. Südtiroler Dolomitalpen. - Eisackgebiet: Brixen (selten am Eisackufer bei Sarns und Albeins; zerstreut auf den Alpen gegen Afers; im Kamrill- tal) (DT.u.S.). Schlerngebiet (Schlern; Schlernplateau ; Tschaminalpl 2400 m) (DT. u. S.). Rıienzgebiet: Sexten (Fischeleintal; Kreuzberg am Schuß) (D-TurS2)! a Riavesgebret::Ampezzo (DT. u. En Allgemeinverbreitung. Europa: In den Pyrenäen (R. et F.). In den Karpaten (Rodnaer Alpen) (Kük.). In Skandinavien sehr selten (Kük.). Lt Ostenfeld und Hermann auch auf Island. Asien: In Sibirien nur im Olenekgebiet und vereinzelt an der unteren Lena (Kük.). Amerika: Für Grönland angegeben von. A. u. IR und Kük. ; von den gleichen Autoren auch für Labrador. Br. u. Br. führen die Art nicht an; das Vorkommen derselben in Labrador und Canada ist somit zum mindesten zweifelhaft. Die Angabe in Gray’s New Manual.of Botany von 1918: „Labrador to n. Me. ; n. shore L. Superior.“ bezieht sich auf C.Hassei Bailey-C. bieler Robinson u. Fernald. Not All.!), Merel., Brot. Br, 129,296; 24. Carex fuliginosa Schkuhr, Auf trockenen Felsen, zwischen Geröll, auf steinigen Wiesen. Verbreitung in den Alpen. B. 1. 5. Allgäuer Alpen. Bregenzer Achegebiet: Schröcken (DEM. 5). Illergebiet: Kl. Walsertal (Mittelberg) (DESIS). Lechgebiet: Hochkrummbach (DT. u. S). 1) Soll heißen Bell, ge 6. Nordtiroler Kalkalpen. Lechgebiet: Almejurtal stellenweise bestandbildend {D T. u. S.). Loisachgebiet: Wettersteingebirge (Teufelsgsaß am Schachen) (Vollm.). <. Salzburger Kalkalpen. Saalachgebiet: auf der Grubalpe bei Unken (Hinterh.). Berchtesgadener Achegebiet: Gebirge um den Königs- see (Watzmann ; Trischübel ; Funtenseetauern ; Kl. Teufels- horn; Kahlersberg; Hintere Wildalm ; Schneibstein ; Königsberg ; Hohes Brett ; Hoher Göll) (Vollm.). Salzachgebiet: Torrenerjoch (Hinterh.); am Göll (Hinterh.). Steyrgebiet: Speikwiese am Warscheneck (Duftsch.). Ennsgebiet: auf der Hinteralpe bei Liezen (Maly). 8. Oesterreichische Alpen. Steyrgebiet: um Spital (Duitsch.) ; am Hohen Pyrgas (Duitsch.). Carex fuliginosa wird von folgenden westalpinen Lokalitäten angegeben: 4. Grajische Alpen. Iseregebiet: col de I’ Iseran, a rechercher (R. et F.); Sturagebiet: Viu (Petitmengin); Lanzo (Petitmengin). 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: Nicolaital ne) ve WARSOIT: . Berner Alpen. Rhonen.eDret: eh dei Bully (Schu. Th. x): Petitmengin bezieht sich bei seiner Angabe auf Ball, John, The Distribution of Plants on the South Sid of the Alps (Transactions of the Linnean Society London. Second Series-volume V.). Ball führt (a. a. O.) in seiner tabellarischen Flora die Pflanze nur in seinem 49. Bezirk: „Isonzo above Tolmino“ auf, während er aus seinem 9. Bezirk: „Alps of Lanzo and Viü“ die Pflanze nicht angiebt. Ich muß daher annehmen, daß Petitmengin bei der Benutzung Ball’s ein Irrtum unterlaufen ist. — — 150 — Der Angabe ‚Gorner Grat (M. Winkler !)“, welche von Ascherson und Graebner in die Literatur eingeführt wurde, liegt (wie ich einer briefl. Mitteilung des Herrn Prof. Harms- Berlin an Herrn Dr. A. Thellung-Zürich entnehmen darf) ein Bestimmungsfehler zu Grunde: die fragliche Pflanze ist sicher nicht C. fuliginosa Schkuhr. — Schwieriger ist eine’ Stellungnahme zu der Angabe „Montage de Fully“. Im Herb. helv. der Univ. Zürich liegt mit dieser Aufschrift un- zweifelhafte C. fuliginosa Schkuhr. Die betr. Exemplare entstammen dem Herbarium Mühlberg und sind mit dem Herbarium Siegfrid dem botan. Institut der Univ: Zürich zugelallen. Leider sprechen verschiedene Indizien dafür, daß bei dem Uebergang aus dem Herb. Mühlberg in das Herb. Siegfrid eine Etikettenverwechslung stattgefunden hat. Sollte übrigens der wissenschaftlich regsame Mühl- berg, welcher die Pflanze kannte, wirklich diese hochwich- tige schweizerische Neuheit besessen haben, ohne sie der Oefientlichkeit mitzuteilen? — Es bleibt somit nur die An- gabe bei Rouy u. Foucaud ‚„col de I’ Iseran 4 rechercher“. Die Quelle wird von R. et F. nicht genannt, anscheinend halten dieselben die Angabe auch nicht für zweifelsfrei. In dem Bericht über die Session de l’ Acad&mie interna- tionale de geographie botanique en Savoie en aoüt 1917 wird dieser Fund Mgr. Leveille zugesprochen, doch hat dieser selbst ihn später nicht \mehr berücksichtigt. — Ich erachte es daher für nötig, die genannten Angaben und damit C. fuliginosa Schkuhr für die Westalpen nt zu streichen. 13. Ortler Alpen. Ogliogebiet: Gaviapass (Kük.). Nocegebiet:,Monte Tonale (DT. u.S.). 14. Adamello Alpen Sarcagebiet: Monte Pisgana (DT. u. S.). 15. Oetztaler Alpen. Inngebiet: Lisens (D. T.u. S.). Sillgebiet: Obernbergtal (Muttenjoch; bei Vinaders) (DT.u. S.). Etschgebiet: Zieltal (Zielalpe) (DT. u. S.). „ N LEN NGNE N A a ET SS A Kari Mer RR. Th Se Y Rh Eee dr NEL, 24 BASE a Be Be 2 er NE Pe a ee N 3 37 RL. # a a 17. Zillertaler Alpen. Eisackgebiet: Brenneralpen mehrfach (DT. u. S.). Rienzgebiet: Ahrental (Tristenstein im Weißenbachtal; bei Buttachilir 17...) 18. Salzburger Schieferalpen. Inngebiet: Patscherkofel (DT. u. S.) ; Wattental (Tarntalerköpfe) (DIERR.SS. Kitzbühler Achegebiet: nicht selten (DT. u. S.); Trist- kosels (DT. u. 5); Geibstein (DIT!7W;S.); 19. Hohe Tauern. Iselgebiet: Virgental (Dorferalpe; Bergeralpe) (DT. u. S.); Deiereggental (St. Jakob) (DT. u. S.); Kalsertal (Kals; Teischnitz ; Schobergruppe) (DT. u. S.). Draugebiet: bei Winbach (DT. u. S.); bei Anrass (Paitner- alpe im Riedertal) (DT. u. S.). Möllgebiet: Pasterze (Pacher) ; auf der grünen Tür (Pacher) ; Fleiß (Pacher) ; Fraganteralpen (Pacher); Maljnitztal (am Lerchriegel) (Pacher) ; Polinik bei Ob. Vellach (Pacher). Liesergebiet: Maltatal (im Elend) (Pacher). Salzachgebiet: Rauriser Goldberg (Hinterh.) ; Radhausberg (Hinterh.). 20. Niedere Tauern. Ennsgebiet: auf dem Höchsteim Höchstein (Hayek 03); auf der Hochwildstelle (Hayek 05); Hochwildstelle an Felsen nächst der Neualmscharte (Hayek 02): Klafferkessel (Hayek 03); Rottenmanner Tauern (Maly). 21. Norische Alpen. Murgebiet: Nordabhang des Rinsennock bis zum Grat (Pacher Nachtr.); Wintertal am Abhang gegen un Briessnigsee (Pacher). Gurkgebiet: Moschlitzenkopf (Pacher); Reichenauer Garten (Pacher) ; Lavantgebiet: Koralpe (Pacher). 22. Eisenerzer Alpen. Ennsgebiet: Johnsbachtal (Maly). 11. 2. Trientiner Apen. Nocegebiet: „Nonsberg“ (D.T. u. S.). 3. Südtiroler Dolomitalpen. Rienzgebiet: Höhlensteinertal (bei Schluderbach.) (D T. u. S.). 5. Karnische Alpen. Gailgebiet: Valentin b. Mauthen Er Wolayer im Va- lentintal (Pacher). Allgemeinverbreitung. u? ‘a) Typus. Europa: In Krain (Kük.). Im Banat (Kük.). In den Karpaten zum Teil häufig (A. u.G.; Kük.). In Norwegen (Dovre) (A. u G.). In Bulgarien (Kük.). Asien: In Sibirien („Montes Ssogutici“) (Kük.). Im Kaukasus (Kük.). b) var. misandra (R. Br.) 0. F. Lang. Europa: Im nördlichen und arktischen Europa (Kük.) (auf Spitz- bergen bis nördlich von SO °® n. Br. It. Rikli 17). Amerika: Auf Grönland (bis nördlich von 80 ° n. Br.) (Rikli 17). Im arktischen Archipel (Grantland bis 82° 27° n. Br.) (Rikli 17). Im arktischen Amerika (Kük.). In den Rocky Mountains südlich bis Colorado (Kük.). Ä E 25. Carex polygama Schkuhr. Auf Riedwiesen und Flachmooren, in Trichophoreta. Verbreitung in den Alpen. A, | 1. Schweizerisches Mittelland, Bern: früher im Belpmoos hig., verschwunden infolge Ent- sumpfung (Fi. 97); Sumpf im Murifeld anno 1915 (Lüdi in litt.). RR Aargau: im Tal zu Hirschtal ( (Mühlb.). Zürich: am Lorzeufer unterhalb Maschwanden massenhaft (Rhiner); Sihlield bei Zürich (Seiler); reichlich im Limmat- tal bei Altstetten (Gams in litt.); Greifenseeufer (Gams in litt.); am Bichelsee (Hegi). — 153 — Thurgau: Hüttenweiler- und Hasensee (Nägeli u. Wehrli 90). St. Gallen: Kaltbrunnerriet (Koch in litt.). 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Bodenseegebiet: Wasserburg (Vollm.); Lindau (Vollm.); Rickenbach (Vollm.); Laiblach (Vollm.). Ammergebiet: Türkenfeldermoor‘ am Ammersee (Vollm.). Würmgebiet: Leutstettenermoor (Vollm.). Mangfallgebiet: Ellmoosen bei Aibling (Vollm.). ‚,‚Salzachgebiet: Waging (Vollm.). B.-I. 6. Nordtiroler Kalkalpen. Inngebiet: Seefeld (am Rande des Sees) (DT. u. S.). 7. Salzburger Kalkalpen. Salzachgebiet: Salzburg (auf den Moorgründen bei Glaneck und Elixhausen ziemlich sparsam) (Hinterh.); am Ausfluß des Seekirchnersees in Menge (Hinterh.). 11. 3. Alpen von Oisans. Durancegebiet: mont Bayard pres Gap (St.-L. 53). 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: Saastal (Sümpfe oberhalb Saas-Grund) (Schrö- ter 00). 10. Adula Alpen. Hinterrheingebiet: ob Sufers ım Rheinwald (am Rande des . Lai da Vons 1950 m) (E. Steiger). 11, Plessur Alpen. Plessurgebiet: am Obersee bei Arosa 174) m (Thellung in litt.). 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: bei Splügen (Zoja It. Schibler. mündl. | Mitt.). Albulagebiet: Weißenstein am, Albula 2030 m (Schibler man.). Inngebiet: St Moritz (beim Sauerbrunnen [Rübel|; am Stazer- see 1313 m [Sch. u. Th. 10; Rübel]; Pro S. Gann 1787 m [Seiler]). — 154 — 15. Oetztaler Alpen, | Inngebiet: Nauders (DT. u. S.); Station Kematen im. Inntal (DT. u. S.); Afling, stellenweise sehr zahlreich (DT. u. S.). Etschgebiret: Reschensee 1475,m (DT-u SH 16. Sarntaler Gruppe. Etsehke,biet :/Hafling (DT.W,S.). | Eisackgebiet: Bozen (auf dem Ritten 1230—1450 m mehr- seRgach (D EN RE 18. Salzburger Schieferalpen. Inngebiet: Inntal (Villmoor; Lanser Torfsumpf; am Amraser- e= bei Wörgl) (DIE u: :8.). in. 3. Südtiroler Dolomitalpen. Kisacksebiet:./Brixen (bei Natz) (DT>u 5, Etschgebiet: Valle di Pine (al Laghestel di Nogare) (DT. u. S, y: Deutschnoven (D Ann 4. Venetianer Alpen. Tagliamentogebiet: Forni di Sopra (al piede del Dosso Varmost 1100 m) (Gortani). 7. Julische Alpen. Isonzogebiet: um Flitsch (Hruby). IV. v Klagenfurter Becken. St. Georgen und St. Martin bei Villach (Pacher Nachtr.); mehfach um Villach (Fritsch 94a); Seebach (Pacher “ Nachtr.). Allgemeinverbreitung. | Europa: In Frankreich selten (Manche; Loir et Cher; Cher; RKhöne; Jura) (R. et F.). Im schweizerischen Jura (Um- gegend von Rheinfelden) (Mühlb.). In Deutschland sehr zerstreut, im Nordwesten sehr selten (A. u.G.). "in Dänemark einmal beobachtet (Kük.). In Irland ganz ver- einzelt (Kük.). In Skandinavien (A. u. G.). In Rußland von Kola bis in die südrussischen Gouvernements (Kük.). — In Montenegro (Kük.)’ In Bulgarien (Kük.). .— 155 — Asien: Im Ural (Kük.). In Sibirien (Kük.). Auf Kamtschatka (Ostenfeld). In Baikalien (Kük.). Im Altai (Kük.). Im Alatau (Kük.).. Im Kaukasus (Kük.).. — In Nordjapan Amerika: In Westgrönland (61° 10’ n. Br... Von Alaska bis Neufundland, südlich bis Californien, Utah, Missouri, Ken- tucky und Georgia (Br. u. Br.). Afrika: „Algerien“ (A. u. G.; Munby ex Clarke It. Kük.) wird von Battandier et Trabut 95, 02 u. 10 nicht erwähnt. „Natal“ (A. u. G.) wird von Thiselton -Dyer weder in der „Flora Capensis“ noch in der „Flora of Tropical Africa“ aufgeführt. Australien: Victoria (2 Lokalitäten, „alpine sumpfige Wiesen“) lt. F. Mueller in Bentham, Flora Australiensis und desgl. bei Kük. 26. Carex Halleri @unnerus. Nasse humose Alpweiden, sumpfige Stellen, Ouell- “ Aluren, feuchte Ufer. . j Verbreitung in den Alpen. B. II. 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Bivio im Oberhalbstein (Hohe Fluh) (Braun 17c). Inngebiet: Flazgebiet (2080—2650 m; Val Languard; Lan- guard; zwischen Berninahäuser und Alp Bondo ; Alp Bondo |= Alp Bregaglia bei Brock. 07]; L. Pitschen; L. Bianco 2240 m!); Berninapaß) (Rübel); Val Bevers (A. u. G.; Sch, u. K. 14); Albula (Seiler); Albula-Ponte (Seiler); Alpen von Ponte 2300 m (Seiler); Val Lavirum (Lavirums gegen Casanellapaß 2600 m) (Braun 17 c). 13. Ortler Alpen. Etschgebiet: Ultental (gegen das Martelltal; Pilsberg bei S. Gertraud; gegen Val di Sole) (DT. u. S.). Nocegebiet: Pejotal (gegen die Vedretta la Mare) (DT. u. S.). 1) Dringt hier in wenigen Exemplaren auch in das Flußgebiet des Poschiavino ein (vergl. Brock, 07 pag. 383). —'156 — 15. Oetztaler Alpen, Inngebiet: Nauders gegen Langtaufers 15840—2200 m (DT. u. S.); Oetztal (Ventertal Jam Gufalarberg bei: Rosen 2200 m; Thalleitspitze]) (DT. u. S.). Etschgebiet: Matschertal 1900 m (DT. u. S.). 19. Hohe Tauern. Draugebiet: Winbacheralpe 2200—2400 m (DT. u, S.); Inner- villgraten 1600— 2300 m (DT. u. S.); Kalksteinalpe 1900 m : (B-T:u..S2. 21. Norische Alpen. Murgebiet: Einsattlung zwischen Wintertal und Eisenhut (Pacher); Seetaler Alpen (A. u. G.). Allgemeinverbreitung. Europa: In Schottland selten (Kük.). Auf Island (Kük.). In Norwegen und im nördlichen Schweden (Kük.). Im nörd- lichen Rußland (Kük.). Asien: Im südlichen Ural (Kük.). Fast in ganz Nordsibirien (Kük.). Im Amurgebiet (Kük.).. In der Mandschurei (Kük.). In Nordkorea (Kük.). Im Altai (Kük.). Amerika: Auf Grönland (Br. u. Br.). Im arktischen Archipel (Baffinland bis etwa 66° n. Br.) (Simmons 13). Im arkti- schen und .nördlichen Nordamerika (Kük.). In den Rocky Mountains südlich bis Colorado und Utah (Kük.). 27, Carex pediformis C. A. Meyer, var. rhizina (Blytt) Kükenthal. „In schattigen Schluchten, an Felsen, zwischen Geröll, besonders am Grunde von Felsblöcken“ (A. u. G.). Verbreitung in den Alpen. B. III. 3. Südtiroler Dolomitalpen. Piavegebiet: Buchenstein (Castell Andraz) (DT. u. S.). Allgemeinverbreitung. a) var. rhizina (Blytt) Kükenthal. Europa: In Schlesien (A. u. G.; Kük.). In Oberösterreich nördlich der Donau (A. u. G.). In Böhmen (A. u. G.; Kük.). In den Zipser Alpen (A. u. G.;Kük.). In Galizien — 157 — (A. u. G... In Skandinavien (Kük... Im nördlichen, mittleren, baltischen und südwestlichen Rußland (Kük.). Asien: Im Ural (Kük.). . In Sibirien (Kük.) (erreicht die Nord- grenze an der Lena bei 66° n. Br. oder wenig nördlich davon) (Cajander 03). Auf Kamtschatka (A. u.G.). Von der Mandschurei bis Nordkorea häufig (Kük.). Im Altai(Kük.). b) Typus. Asien: In Nordasien (Kük.). 28. Carex vaginata Tausch. Grasige Abhänge, grasige Wälder, Arvenwälder . auch ‘aus Dalarne bes. in grasreichen Fichtenwäldern angegeben (vergl. Samuelsson a. a. O.). Verbreitung in den Alpen. B. I. 3a. Freiburger Alpen. Simmegebiet: Stockhornkette (zwischen Bürglen und Ochsen) (Fi. 76))). 3. Alpen von Oisans, wnesabiet:.Galibier, (Ru‘et. FT.) 4. Grajische Alpen, Arcaebtet: 'col: dus, mont Cemsı(R.-eb P,);4 cal. de ,Plseran ER. TetHE.). ‘. Berner Alpen. Brienzerseegebiet: Faulhornkette (am Fuß des Schwabhorn an wenigen Stellen und in geringer Zahl) (Fi. 76). 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Albulapaß (unweit Weißenstein) (in Herb. Brügger ein Bogen It. Braun 10a). Inngebiet: ob dem St. Moritzersee (Hager It. Schibler mündl. Mitt.); Berninapaß (bei Montebello 1900 m) (Rübel). 21. Norische Alpen, Gurkgebiet: am Falkert bei Reichenau selten (Pacher). !) Herr Dr. Lüdi bemerkt dazu in litt.: ich konnte sie dort nicht finden ; Herbarbelege fehlen in Bern,“ De a rn — 158 — Allgemeinverbreitung. Europa: In Frankreich: in den Dep. Pyrenees-Orientales und Puy-de-Döme (R. et F.). In Deutschland: In den Mittel-. gebirgen (auf dem Harz; in den Sudeten); im nördlichen Flachland (in Mecklenburg und in Ostpreußen) (Kük.). In Schottland (Kük.). Auf Island (Kük.). In Skandinavien (Kük.). In Nord- und Mittelrußland (Kük.). Asien: Im arktischen und nördlichen Asien (Kük. z. T.; Osten- feld). In Ostasien (Kük.). In Nordjapan (Kük.). Amerika: In Amerika vertreten durch die ssp. altocaulis (Dew.) Britton, auf Victorialand nördlich bis 71° 25° n. Br. (Sim- mons 13), ferner von Alaska bis Labrador, Britisch Colum- bia, Minnesota, Michigan, New York und den nördlichen Neuenglandstaaten {Br. u. Br.). 29. Carex atrifusca Schkuhr. An feuchten grasigen Orten. Verbreitung in den Alpen. Bl, 2, Cottische Alpen. Durancegebiet: .bords 'dul Guil'/au pied dur mon V50 St.-L. 83; R. et F.); dans le vallon de Roche-Taillante, sur les bords du lac Foreant (St.-L. 83; R.’et-E.). 4. Grajische Alpen. Arcgebiet: Vallee de la Lombarde en face du glacier de Baoumet (R. et F.). . Penninische Alpen. Rhonegebiet: Vallee de Bagnes (Mauvoisin ; tous les marais de la Liaz; Torrembey et en face; Vingt huit) (Jaccard) ; Val d’ Her&mence (Thyon; Val des Dix; Alpe de la Barma) (Jaccard). 7. Berner Alpen. Rhonegebiet: plateau du Rawyl (Jaccard). Aaregebiet: Rosenlau (am Garzen) (Fi. 76). 12. Rätische Alpen. Inngebiet: Paznaun (Fimberpaß; Alp Zeblas am Weg zum Samnaunerjoch) (Killias). er ER ON 14. Adamello Alpen. Saneaecbiet=Val di Bresuzzo (D'T.,u.'S.): 19. Hohe Tauern. Möllgebiet: einst auf der Margaritzen bei Heiligenblut, welche seit 1540 von der Pasterze bedeckt ist (Hoppe, Walwitsch u.a, ler Packer). IM. 7. Julische Alpen. Savegebiet: Wocheiner Alpen (Fleischm.). Allgemeinverbreitung. Europa: In den Pyrenäen an wenigen Stellen (Kük.). In Schottland (ob noch ?) (Kük.). Im nördlichen Skandinavien (Kük.). Im nördlichen Rußland (Kük.). Asien: Im arktischen (Kjellmann c) und nördlichen Sibirien (Kük.). In Baikalien (Kük.). In Zentralchina (Kük.) (bis 43500 m lt. Rikli 17). In Osttibet (Kük.). In Turkestan (Kük.). Amerika: Im arktischen Archipel (auf Grinnell-Land nördlich bis 81° 43’ n. Br.) (Simmons 15). Auf West- und Ost- gerönland (Simmons 09). Im arktischen Nordamerika (Briau.: Br): '30. Calla palustris L. In Waldsümpfen, an sumpfigen Ufern, in Wassergräben. Verbreitung in den Alpen. A. 1. Sehweizerisches Mittelland. Luzern: bei Sempach (im Chüsirainwald) (J. R. Steiger ; noch 1900. reichlich s.: Ber.! schw.. bot. Ges. XI: 1901,-p. 1306); früher zwischen Meggen und Adligenschwyl Gremli, Exkursionsflora, 9. Aufl. 1901, pag. 377). 2 a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Wertachgebiet: Eckmoos bei Lengenwang (Vollm.). Östlich des Lech ziemlich verbreitet (Vollm.). B. I. 6. Nordtiroler Kalkalpen. Inngebiet: tei Rattenberg (in den Moosentaler Waldsümpfen sehr gemein) (DT. u. S.). 160 — . ‘. Salzburger Kalkalpen. Gr. Achegebiet: Moor bei Weiler Holzen s. w. von Mar- quartstein 550 m (Vollm. Nachtr.). \ Salzachgebiet: bei Faistenau (Hinterh.). Traungebiet: Mondsee in der Nähe von St. Lorenz in einem Wassergraben (Hinterh.). 11. 18. Salzburger Schieferalpen. Zillergebiet: Udernserwiese im Zillertal (DT. u. S.). Kitzbühler Achegebiet: Kirchberg (DT. u. S.) ; Kitzbühel nicht selten (hfg. am Schwarzsee ; im Winklerwald) (DT.u.S.); Fichtenwald gegenüber Paß Thurn 1270 m (DT. u, S.). Salzachgebiet: in den Sümpfen des Pinzgaus von Mittersill bis Zell am See allenthalben in Menge (Hinterh.). 19. Hohe Tauern. Draugebiet: Lienz (Gaimberg ; bei Kapaun) (DT. u. S.). 21. Norische Alpen. Draugebiet: bei Spital an der Drau Be bei Dröbriach (am Millstättersee) (Pacher). Gurkgebiet: unter St. Lorenzen bei Reichenau (Pacher). 22. Eisenerzer Alpen. Ennsgebiet: in Sümpfen um Admont (Maly). IV. IN Klagenfurter Becken, Ufer des Ossiachersees (Pacher);. Steindorf (Pacher) ; Leinig bei Tiffen (Pacher) : Wörthersee (Pacher); Loretto (Pacher) ; Glan bei Feistritz nächst St. Veit (Pacher); zwischen Ebental und Grafenstein (Pacher) ; Köglwäldchen ob dem Köglwirt im Lavanthal (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: In Frankreich nur im Dep. Vosges (R. et F.). In Belgien (Prod. flor. Belge). In Deutschland selten in Süd- und Mitteldeutschland ; häufig bis zerstreut in der nord- deutschen Ebene (A. u. G.). Zerstreut durch Österrejeh, iehlend im Küstenland und in der Ungarischen Ebene — 161 — (A. u. G.). In den Karpaten (Pax). In Skandinavien (Hermann). Im nördlichen und mittleren Rußland (Herder) ‚ (in Lappland nördlich bis 67° 10’ n. Br.) (Hjelt). Asien: In Sibirien (A. u. G.). Auf dem Altai (L. Fl. A.). Amerika: Hudsonbai bis Neuschottland, Minnesota, Iowa, Wis- consin, Pennsylvania und New Jersey (Br. u. Br.). 31. Juneus areticus Willd. In Wiesen, auf feuchten Böden im Goodenovietum, an sandigen, zeitweise überschwemmten Orten. Verbreitung in den Alpen. B. 1. 5. Allgäuer Alpen. Illergebiet’Kl. Walsertal (DT. u. S.). 11. 2, Cottische Alpen. Durancegebiet: col de ’Echauda (St.-L. 83); col des Hayes a la Combe l’Ourserette (St.-L. 33); Cervieres (St.-L. 83); bords du Guil sous Ruines (St.-L. 33); la Taillante sur les bords du lac Foreon (St.-L. 83); col d’Agnel (St.-L. 83); St.-Veran A Clausis et Roche-Ronde (St.-L. 83). 3. Alpen von Oisans, Romanchegebiet: Lautaret (St.-L. 33). 4. Grajische Alpen, Iseregebiet: bas du Mottet au-dessus d’Aime (St.-L. 83). 3. Mont Blanc Gruppe. DoraBalteagebiet: V. de l’Allee ‚Blanche (St.-L. 33). 6. Penninische Alpen, Rhonegebiet: Nicolaital (Täschalp; Laisee; Gründjesee de Findelen ; Riffel) (Jaccard); Saastal (Balen, Saas Grund u. Fee [Jaccard in litt.]; d’Almagel a Matmark, cc. au bord du lac) (Jaccard). DoraBalteagebiet: sur le versant italien du monte Rosa (St.-L. 33); Breuil (Jaccard). — 162 — ‘. Berner Alpen, Rhonegebiet: Ormont-dessus (Alpe d’Isenau, pente du torrent d’Ayerne) (Sch. u. Th. 11; Sch. u. Th. 16); Alpe de Ge- nievre am Sanetsch (Sch. u. K. 09). 12. Rätische Alpen. Illgebiet: Gannerajoch (DT. u. S.). Inngebiet: Val Fedoz (Gams in litt.); Sils (Bachalluvionen zwischen Fexbach und Inn bei der Einmündung in den See) (Braun 15a); Val Fex am Bach 1900 m (Braun 10b 1); Innufer bei Celerina (Rübel); Flazgebiet (1715—2200 m; Flazalluvionen; Rosegalluvionen; Berninabach; Heutal 2200 m; Westfuß des Piz Alv) (Rübel); am Mühlbach jenseits Zernez 1465 m (Braun lÜb 3); Scarltal (Killias); Samnaun (Zeblesalp; Salas dadaint; Alp trida) (Sch, u. Th. 10; Sch. u. Th. 11); Paznaun (Fimberalpe [DT. u. S.]; Fimberpaß [Killias]; Zeblesalp am Weg zum Paß [Killias |; Vesiltal in Menge bis Contenal [Käser u. Sulger Buel]). Poschiavinogebiet: Wiesen am Bachufer la Rösa 1800 m (Brock. 07). Addagebiet: Val Fraele rarus (Anzi, bleibt nachzuprüfen et Furrer u. Longa). 15. Oetztaler Alpen. Inngebiet: Oetztal (Windachtal bei Sölden) (DT. u. S.). 17. Zillertaler Alpen. Eisackgebiet: Ziragerboden am Brenner (DT. u. S.). Il, 3. Südtiroler Dolomitalpen. Eisackgebiet: Schlern (DT. u. S.); Schlerahutte XD 253: Seiseralpe (DT. u. S.). Avisiogebiet: Fassatal (Durontal 1580—1740 m hätte Alpe Storbeda) (DT.’u:S.) Aligemeinverbreitung. Europa: In den Pyrenäen ganz vereinzelt (Buchenau). Auf Island (Buchenau). In Skandinavien (Buchenau). Im ark- tischen Rußland (Buchenau). — In den Abruzzen (A. u. G.). Asien: In der arktischen Region (Buchenau). In Kleinasien (auf dem Bithynischen Olymp) (A. u. G.). KR Ey AR Amerika: Auf Baffinland (Ostenfeld). Auf Grönland (Buchenau; Ostenield). 32. Juncus squarrosus L. Auf Heidemooren oder sandigen Moorböden, auf kalk- armem Substrat (A. u. G. z. T.). Verbreitung in den Alpen. A, 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Bodenseegebiet: Bremenried bei Weiler (Vollm.). Illergebiet: Kemptenerwald (Vollm.). Isargebiet: um Tölz (Vollm.). Mangfallgebiet: Finsterwald (Vollm.); Gmund am Tegern- see (Vollm.); Miesbach (Vollm.); Schliersee (Vollm.). 2b. Oesterreichisches Alpenvorland. Salzachgebiet: im Ibmermoos (Duitsch.). B. I. 1b. Massif du Vercors. Iseregebiet: zwischen Villard-de-Lans und Corengon (A. u. G.). 5. Allgäuer Alpen. Illergebiet: zwischen Börlas und Diepolz bei Immenstadt (Vollm.); im Seifenmoos am Stuiben 1432 m (Vollm.). 7. Salzburger Kalkalpen. Traungebiet: am Woligangsee (Duftsch.). 8. Oesterreichische Alpen. Ennsgebiet: am Rappoldeck bei Weyer (Duitsch.). ll. ‘. Berner Alpen. Rhonegebiet: d’Isenau, aux Ormonts (Dur. et P.). $S. Mittelschweizerische Zentralalpen. Reußgebiet: Rossmettlen nach Andermatt [Rhiner). 9. Lepontische Alpen. Maggiagebiet: Campolungo (Sch. u. K. 09 im Nachtrag p. 647). Reußgebiet: Mätteli am Gotthardpaß (Rhiner). 11* 164 — 1. 1. Lombardisehe Alpen, Brembogebiet: Carona (A. u. G.).., Seriogebiet: Bondione {A. u. G.). Allgemeinverbreitung. Europa: In den Pyrenäen selten (R. et F.). In Frankreich mehrfach, jedoch fehlend dem Mediterrangebiet (R. et F.). Im schweizerischen Jura (Möhlin bei Rheinfelden [Wieland et Mühlb.] fraglich (Sch. u. K. 09). In Belgien mehrfach (Prod. fl. Belge). In Deutschland zerstreut in Süd- und Mitteldeutschland, nicht selten im nördlichen Flachland (A. u. G.). In Ober- und Niederösterreich, in Böhmen, in Schlesien, in Mähren (Fritsch 09). In den ungarischen ' Karpaten (A. u. G.). Auf den Fär-Öer (Ostenfeld). Auf Island (Hermann). Auf den Lofoten (60° 12’ n. Br.) (Hermann). In Skandinavien (Hermann). In Polen (Herder). In Südwest- und Mittelrußland-. (Herder); fehlt in Finnland und Lappland (Hjelt). Asien: In Sibirien (A. u. G.). In Baikalien (A. u. G.).. Auf dem Altai.(L. Fl. ‘A.), Amerika: In Grönland (nördl. bis 60° 30° n. Br.) (Ostenfeld). In Nordamerika (A. u. G.). 33. Juncus stygius L. Auf Hochmooren, gern auf weichem schwammigem Boden, in den Kolken der Moore. Verbreitung in den Alpen. A. 1. Schweizerisches Mittelland. Zug: Geißboden bei Zug (Sch. u. K. 09). Schwyz: Einsiedeln (Roblosen; früher häufiger z. B. Waldweg; Tschuppmoos; Breitrieder nördlich Studen) (Düggeli). l 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Inngebiet: Hofstättersee bei Rosenheim (Vollm.). Alzgebiet: Freifilz am Chiemsee (Vollm.). — (Früher häufiger z. B.: Füssen; Rottenbuch; Ammergau; Kochelsee ; Letten bei Heilbrunn; an der Alz bei Seebruck) (Vollm.). DE TARENT,. BT ai Falle" RA ar 7 Pa an TR a Bu a Ft a Wacht > ft =, Re f A: L m — 165 — 5.8) 5. Allgäuer Alpen. Illergebiet: (früher im Tiefenbergermoor bei Sonthofen) (Vollm.). 6. Nordtiroler Kalkalpen. Loisachgebiet: Eschenlohermoor (Vollm. Nachtr ). Allgemeinverbreitung. Europa: In Deutschland: außer in Bayern nur noch in Ostpreußen (Buchenau) (in Masuren It. Buchenau auch die var. ameri- canus Buchenau). In Skandinavien (Buchenau). In Lapp- land und Finnland (Hielt). In Rußland südlich bis Litauen und Ufa (Buchenau). Asien: In Sibirien (Buchenau). Amerika: Hier vertreten durch die var. americanus Buchenau. In Britisch Columbia (Br. u. Br.). In Minnesota, Michigan, nördl. New York; von Maine bis Neufundland (Br. u. Br.). 34. Juncus castanens Sm. In kalten Ouellsümpfen (4—6° C) (Pacher). Verbreitung in den Alpen. B. 1. 5. Allgäuer Alpen. Illgebiet: oberes Saminatal gegen den Naafkopf (DT. u. S.). 1. 10. Adula Alpen. Vorderrheingebiet: Alp Nova im Val Gronda (Gremli It. E. Steiger); Glennergebiet (Bödeli oberhalb der Hütten von Alp Tomül 2200 m; Alp Lumbrein 2000 m) (E. Steiger). . 12. Rätische Alpen. ?) Hinterrheingebiet: Splügen (Alp Danatz 2160—2180 m 1) „Windischscharte‘‘ It. Fritsch 92; nach A, u. G. ist die Angabe Salzburg jedoch falsch, ?) Die Angabe „Flüela“ (Sch. u. K. 09), wohl aus der (sehr fehlerhaften) Flora von Davos von Geisler übernommen, betrifit J. Jacquini L. (I. Braun mündl, Mitt.). — 166 zwischen Arvenstafel und Alpeltlistock; an der Splügen- straße zwischen II. Tunnel und II. Brücke 1631—1649 m) (Brügger It. Braun 10a). 20. Niedere Tauern, Ennsgebiet: auf der Höhe des Radstädter Tauerns (Hinterh.); auf dem Hundsfeld (Hinterh.). Murgebiet: auf der Alm bei Ramingsten im Lungau (Hinterh.). ' 21. Norische Alpen. Liesergebiet: am Uebergang vom Karlbadgraben in die Inner -Krems (Pacher); im Karlbadgraben (Pacher); am Fuß des Königstuhl oberhalb dem Bade (Pacher). Murgebiet: reichlich zwischen Simmerleck und Rinsennock am Sattel (Pacher Nachtr.); Giessnigsee zwischen Eisenhut und Wintertal (Pacher). Gurkgebiet: in der Grundalpe am nordwestlichen Fuß des Klomnock (Pacher); Stangalpen Uebergang (Pacher); Fuße des Rinsennock (Pacher); auf der Turracherhöhe (Pacher); Nordabhang der Reichenauer Alpen (Pacher); Reichenauer Garten (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: In den Ostkarpaten (A. u. G.). In Schottland (Buche- nau). Auf Island (Buchenau). In Skandinavien (Buchenau). Im arktischen und nördlichen Rußland (Herder). Auf Spitzbergen (Ostenfeld).. Auf Nowaja-Semlja (Ostenfeld). Asien: Im Ural (Buchenau). Im arktischen Sibirien (Ostenfeld). Auf den nordasiatischen Gebirgen südlich bis Turkestan vordringend (A. u. G.; Buchenau). Auf dem Altai (L. Fl. A.; Buchenau). Auf dem Tsing-ling-shan (Diels 04), Fehlt ch Himalaya (Buchenau). Amerika: Auf Unalaschka (Buchenau). Auf Baffinland (bei etwa 65° 50’ n. Br.) (Simmons 13). In Grönland (Osten- feld). Von Alaska bis Quebec und Neufundland (Br. u. Br.). In den Rocky Mountains südlich bis 40° n. Br. (Buchenau). — 167 — 39. Juneus biglumis L. Ufer; aus Torne Lappmark und Dalarne auf Schnee- böden in der Ranunculus nivalis etc. und Ranunculus gla- cialis Association angegeben (vergl. Fries 13 pag. 118 und Samuelsson a. a. O.). Verbreitung in den Alpen. B. I. 20. Niedere Tauern. Murgebiet; Hochfeindkette Nordhang (am Uter des Schwarz- see [= Kolsbergersee] 2040 m) (Vierhapper 18). Allgemeinverbreitung. Europa: Auf dem schottischen Hochland (Buchenau). Auf Is- land und den Far Öer (Vierhapper 18). In Skandinavien südlich bis zum mittleren Norwegen (Buchenau). Im ark- tischen und nördlichen Rußland, südlich bis Finnland (Buchenau; Herder). Auf Spitzbergen (Rikli 17). Auf Nowaja Semlja (Vierhapper 15). Asien: Im arktischen und nördlichen Asien, südlich bis Dahurien (Buchenau). Amerika: Auf Grönland (Simmons 09). Im arktischen Archipel (Simmons 13) (Grantland bis 82° 27’ n. Br. It. Rikli 17). Baffın Bay to Alaska and British Columbia (Br. u. Br.). In den Rocky Mountains südlich bis Long’s Peak 40° n. Br. (Buchenau). 36. Tofieldia palustris Hudson, Flachmoore, Sumpfwiesen, feuchte Alluvionen. Verbreitung in den Alpen. BT. 5.. Allgäuer Alpen, Illgebiet: Lünersee (DT. u. S.); Alpe Lagutz im Walsertal (DE. ;U,,32). 6. Nordtiroler Kalkalpen. Loisachgebiet: Frauenalpe im Wettersteingebirge (Vollm.). Isargebiet: Gleirschtal hinter der Frauhitt (DT. u. S.); Sat- telspitze (DT. u. S5.); Rumerjoch (DT. u. S); Stempel- joch (DT. u. S.); Lafatscherjoch (DT. u. S.). w Ra A „wi A ann 6 0% 2 — 168 — Mangfallgebiet: Gipfel des Unnütz ein Exemplar (DT. u S.). . Salzburger Kalkalpen. Salzachgebiet: Reiteralpe und Berchtesgadener Berge nicht selten (Vollm.); auf dem Tennengebirge (Hinterh.); Genner und Hochzinken (Hinterh.). Traungebiet: aufder Gjaidalpe am Dachsteingebirge (Duftsch.). Steyrgebiet: Große Priel (Duftsch.); Kleine Priel (Duftsch.); auf der Speikwiese des Warschenegg (Duiftsch.). S. Oesterreichische Alpen, Steyrgebiet: am Haltersitze ober den Feuchtauerseen (Duitsch. ). Il. 2. Cottische Alpen. Durancegebiet: col Malrif (R. et F.); l’Echalp (R. et F.); Breche de Ruines (R. et F.); col Lacroix (R. et F.); lac For&ant (R. et F.); sources du Guil (R. et F.). 4. Grajische Alpen, Arcgebiet: Vallonet pres Bonneval (R. et F.). 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: Vallee de Bagnes (La Liaz ; Chanrion) (Jaccard in litt.); Val d’Heremence (Barma et Liappey des Dix) (Jaccard in litt.); Val d’Herens (Arolla; Zan) (Jaccard); Val Reschy (lac Larduzan) (Jaccard); Nicolaital (Täschalp; Augstelberg bei Zermatt; Riffelberg; Schwarzsee; Galen de Zmutt) (Jaccard); Saastal (Alpen von Saas; Matmark) (Jaccard); Simplon (Jaccard). S. Mittelschweizerische Zentralalpen. Reußgebiet: auf dem Susten in wenigen Exemplaren (Fi. 76). Linthgebiet: Sandalp auf der Röti (Wirz); obere Sandalp (Thellung in litt.). | 9, Lepontische Alpen. Rhonegebiet: am Kaltwassergletscher (Jaccard); Binnental (Kummen au Ritterpaß; Maniboden de Binn) (Jaccard in litt.). IE 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: im Avers (Seiler): Albula (am See bei Crapalv 2030 m) (Seiler). Inngebiet: Val Fex (Gams in litt.); Sahwertal 2200 m (Sch. u. Th. 11); Flazgebiet (1530—2600 m; Berninabach; Platta an der Berninastraße; Alp Nova bei Morteratsch ; Alp da Pontresina; Heutal [Nordfuß des Piz Alv]; Curti- natsch; Val Minor Ausgang; Alp Bregaglia; Val d’Arlas; Arlashang; Lago nero; überschreitet den Berninapaß süd- lich nicht) (Rübel); Val da Scarl (Alp Tamangur dadaint: oberhalb Astras dadaint; Fontana da Scarl und noch höher oben bis 2470 m) (Braun 18). Etschgebiet: auf dem Col Joata zwischen Cierfs und Scarl Muret (Brunies); Scarljoch (Seiler; DT. u. S.). 13. Ortler Alpen. Etschgebiet: Franzenshöhe (DT. u. S.); Madatschferner (DT. UNS): 15. Oetztaler Alpen. Sillgebiet: Stubaital (Hoher Burgstall gegen Schlickeralpe ; Gleinserjöchl) (DT. u. S.); Gschnitztal (Blaser; Trinser Padaster und Kirchdach; Pinniserjoch; Eggerjoch; Truna- joch bis 1750 m herab; Muttenjoch) (DT. u. S.). Etschgebiet: zwischen Sprons und Lazins (DT. u. S.). 17. Zillertaler Alpen. Sillgebiet: Griesberg am Brenner (DT. u. S.). Eisackgebiet: Pfitschertal (Schlüsseljoch ; Pfitscherjoch ; Bur- gumeralpe) (DT. u. S.). 18. Salzburger Schieferalpen. Inngebiet: Volderertal (Voldererjoch) (DT. u. S.). 19. Hohe Tauern. Iselgebiet: Wirgental (Bergerkofel bei Virgen; Dorferalpe bei Prägraten (DT.u.S.); Defereggental (Stallersee) (DT.u. S.); Kalsertal (Kals; Palberg) (DT. u. S.); Großglockner (BER ISS, Möllgebiet: Pasterze (Pacher); einst auf der Margaritzen (Bacher) ; Lonzahöhe {Pacher); Hochtriften im Mallnitztal (Pacher). — 170 —. Liesergebiet: Stern (Pacher). Salzachgebiet: Hirzbachtal bei Fusch (Fritsch 92); Goldberg (Hinterh.) ; Frauenkogel im Großarl (Hinterh.). 29. Niedere Tauern, Ennsgebiet: Radstädter Tauern (Fritsch 92). Murgebiet: Roßeck im Murwinkel (Hinterh.); Lungau nicht selten (Fritsch 92); Schwarzeck bei Tweng (Fritsch 94 b) 21. Norische Alpen. Liesergebiet: Katschtaleralpen (Pacher); Kremstaleralpen (Pacher) ; bei der Mairhütte nächst dem Rosennock im Kanning (Pacher); im oberen Karlbadgraben gegen das Rosennockschartl (Pacher). 22. Eisenerzer Alpen. Salzagebiet: bei Maria Zell (Maly). m. 3. Südtiroler Dolomitalpen. Eisackgebiet: Seiseralpe DT): Avisiogebiet: Fassatal(Durontal ; Camerloi; Fedaja) (DT.u.S.). Rienzgebiet: Sexten : (Böden im Altstental) (DT 5); Cristallotal (DT. u. S.). ? Piavegebiet: Ampezzo (Nuvolau; Faloria) (DT. u. S.). 5. Karnische Alpen. Gailgebiet: am kleinen Cellon (Pacher) ; Angeralm am Plöcken (Pacher) ; Tröppelacheralm (Pacher) ; Dobratsch bei Villach (Pacher). 6. Karawanken. Draugebiet: Vertatscha (Pacher). ‘. Julische Alpen. Gailitzgebiet: Wischberg (Pacher). 8. Steiner Alpen, Im steiermärkischen Teil: „Sulzbacher Gebirge“ It. Maly. Allgemeinverbreitung. Europa: In Großbritanien (A. u. G.). Auf Island (A. u. G.). In Norwegen, im nördlichen Schweden (A. u. G.). Im nördlichsten Rußland (Herder). Auf Spitzbergen (A. u. G.). — 171. — Asien: Im arktischen Asien (Ostenfeld). Amerika: Auf Baffinland bei 71° 10’ n. Br. (Simmons 13). Auf Grönland (Nordwestgrönland bis 78° 18’ n. Br.; Nord- ostgrönland bis 73° 30° n. Br.) (Simmons 09). Im arktischen und nördlichen Nordamerika (Br. u. .Br.). is den kanadischen Rocky Mountains (Br. u. Br.). 37. Malaxis paludosa (L.) Sw. ! In nasen Torfsümpfen, meist zwischen Moospolstern, im Wasser stehend (A. u. G.) oder auf Bülten (Düggeli). Verbreitung in den Alpen. A, 1. Schweizerisches Mittelland. Schwyz: Einsiedeln (Studenmoos; Waldweg; Robloserried ; Breitried) (Sch. u. K. 09) ; auf dem Schnabelberg bei Bennau Sch. u. -K: ON). 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Bodenseegebiet: am Laagsee bei Fussach (DT. u. S.): Voralberger Bodenseeried (Sch. u. K. 09); Wasserburger Bühel (Vollm.). Illergebiet: Wachholdermoor bei Bodelsberg (Vollm.). Lechgebiet: Galgenbühelmoor bei Füssen (Vollm.). Ammergebiet: Rottenbuch (Vollm.). Loisachgebiet: Murnauermoor (Vollm. Nachtr.). Isargebiet: Kochel (Vollm.); Degerndorf bei Woliratshausen (Vollm.) ; Tölz (Vollm.); Ellbach (Vollm.) ; Wangenmoos westlich vom Kirchsee (Vollm.); (friher bei Deining) (Vollm.). Inngebiet: Hochstättersee bei Rosenheim (Vollm. Nachtr.). Alzgebiet: Niederaschau (Vollm.); Bernau (Vollm.); Rimsting bei Prien (Vollm.) ; Freimoos am Chiemsee (Vollm. Nachtr.). Traungebiet: Egerndachermoor bei Staudach (Vollm. Nachtr.). 2b. Oesterreichisches Alpenvorland, Mattiggebiet: Mattsee (Hinterh.). Bi: 6 Nordtiroler Kalkalpen. Lechgebiet: Hohenschwangau (Vollm.). de hr ge Loisachgebiet: Eschenlohermoor (Vollm. Nachtr.). Inngebiet: am Egelsee bei Kufstein (DT. u. S.). ‘. Salzburger Kalkalpen, Traungebiet: Röthelmoor bei Ruhpolding (Vollm.). Berchtesgadener Achegebiet: (früher im Rostfilz bei Berchtesgaden) (Vollm.). Salzachgebiet: auf den Moorwiesen an der Glan (Hinterh.) ; bei Seekirchen auf Moorgründen am See vereinzelt (Fritsch 88 ; Duftsch.). Traungebiet: auf Torfimooren bei Neuhofen n. Aussee (v. WW, 92.): 8. Oesterreichische Alpen. Steyrgebiet: im Edelbacher Torfmoor bei Windischgarsten (Duftsch.). il. 18. Salburger Schieferalpen. Gr. Achegebiet: Kitzbühel (am Schwarzsee) (DT. u. S.). Salzachgebiet: am Zellersee im Pinzgau (Hinterh.). 22. Eisenerzer Alpen. Ennsgebiet: im Paltenmoos bei Trieben (Maly). Allgemeinverbreitung. Europa: In Nord-, West- und Zentralirankreich zerstreut (R.etF.). In Belgien (Prodr. fl. Belge). In Deutschland : sehr zer- streut bis selten in Süd- und Mitteldeutschland, verbreiteter - im nördlichen Flachland (A. u. G.). In Oesterreich zerstreut (fehlend in Schlesien, Mähren und im Küstenland) (Fritsch 09), In Ungarn (A. u. G.). In Transsylvanien (A. u. G.). In Dänemark (A. u. G.). In Großbritannien (Herder). In Skandinavien (A. u. G.). Im nördlichen mittleren Rußland (A. u. G.) (in Finnland nördlich bis 67° 40° n. Br.) (Hjelt). Asien: Richter schreibt: Europae mediae pars borealis: (end.). Amerika: „otherwise known only from Europe and Asia, has been found in Otter Tail County, Minnesota“ (Br. u. Br.). , 38. Salix myrtilloides L.. Auf Torfsümpfen und Mooren, namentlich auf schwimmenden Sphagnum-Mooren (A. u. G. u. a.). A a kw“ 4 TIER Verbreitung in den Alpen. P 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Illergebiet: Kempten (Vollm.). Lechgebiet: Hopfensee (Vollm.); _ Bannwaldsee (Vollm.); Lechbruck (Vollm.). Ammergebiet: Rottenbuch (Vollm.); Saulgrub (Vollm.); Oberammergau (Vollm.). Isargebiet: Penzberg (Vollm.); Beuerberg (Vollm.); Tölz (Vollm.) ; Ascholding (Vollm.); Deining (Vollm.). Inngebiet: Moor am Hofstättersee bei Rosenheim (Vollm. Nachtr.). Alzgebiet: Chiemseemoore (Vollm.). Salzachgebiet: Waging (Vollm.); Schönramermoor bei Waging (Sauter It. Hinterh.). B. I. 4. Thur Alpen. Thurgebiet: Wildhaus (Alp Cappeln |O, Buser 93 It. Sch. u. Th. 11]; Hochmoor Dreihütten 1300 m [Sch. u. Th. 16] ; Alp Gamperfin [Sch. u. K. 09)). Subtereebret:weberster- "Teil. .des' Hirschberses "ber "Gas (0 Buser, Jon Seh: u. Eh. EL): ‘. Salzburger Kalkalpen'). Traungebiet: Traunstein (Vollm.). Saalachgebiet: Reichenhall (ob noch ?) (Vollm.). Allgemeinverbreitung. Europa: In Deutschland: im Bayrischen und Böhmer Wald, in den Sudeten, auf der Schlesischen Ebene, in Posen, in West- und Ostpreußen (A. u. G.). In den Karpaten und in Galizien (A. u. G.). Im nördlichen Skandinavien (A. u. G.). Im nördlichen und mittleren Rußland, südlich bis Kiew und Wolhynien (A. u. G.). Asien: Im Ural (A. u. G.). Im arktischen und nördlichen Sibirien (A. u. G.). Auf Kamtschatka (A. u. G.). I) Die Angaben: Salzburg (auf dem Göll am Eggertürst 1580 m) (v. Schmuck It, Hinterh,) und Kärnten (im Mölltal) (Blumfeld It, Pacher) bedürten It, A, u. G, der Bestätigung, ET EHITREN Amerika: Lt. A. u. G. im arktischen und nördlichen Nord- amerika. Br. u. Br. bemerken bei Salix pedicellaris Pursh.: „Has been confused with the similar S. myrtilloides L. of Europe.“ 39. Salix depressa L. Auf Mooren und Sumpfwiesen. Verbreitung in den Alpen. A, 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Isargebiet: Truderinger Waldspitze boi München (Vollm.). B. Die Art wird angegeben: II. 19. Hohe Tauern (Möllgebiet: Mallnitztal) (Pacher Nachtr.); I. 21. Norische Alpen (Gurkgebiet : Glödnitz) (Pacher) ; IV. Klagenfurter Becken (Loretto) (Pacher). Eine Bestätigung dieser Angaben konnte nirgends gefunden werden. Allgemeinverbreitung. Europa: In Deutschland : in Baden ; früher in Schlesien ; in Posen; in West- und Ostpreußen (Garcke). Angegeben aus Galizien (A. u. G.). Im alpinen Skandinavien (A. u. G.). In Nord- und Mittelrußand (A. u. G.). Asien: Im Ural (A. u. G.). Fast durch ganz Sibirien (A. u. G.). In der Mandschurei (A. u. G.). In den Gebirgen des östlichen Turkestan (A. u. G.). Amerika: Salix Bebbiana Sarg. — S. depressa c. rostrata O. v. Seemen in A. u. G.: Neufoundland to Alaska, New Jersey, Nebraska and Utah (Br. u. Br.). 40. Salix glauca L. Sumpfige Stellen, Ufer der Gletscherbäche ; an feuchten Nordhängen auch im Vaccinietum. HE x — 175 — Verbreitung in den Alpen. B. 1. 2. Savoyer Alpen. Iseregebiet: Aime (oberhalb Bonvillard) (Gave 95). Oestl. Rhonegebiet: manque en aval de St.- Maurice (Jaccard) ; Salanfe (Jaccard); Emaney (Jaccard in litt.); Emosson (Jaccard); Barberine (Jaccard). ll. 1. See Alpen. Ubayegebiet: Vallon du Lauzanier (Flahault 97). 2. Cottische Alpen. Durancegebiet: Monetier-de-Briangson (St.-L. 83); mont Genevre (St.-L. 83) haute vallee du Guil au pied du mont Viso (St.-L. 83); col de Ruines (St.-L. 83); col de Vars (St.-L. 83) ; Fouillouse (St.-L. 83). 3. Alpen von Oisans. Dracgebiet: col de Baisses entre la Salette et le Valjoufirey (St.-L. 83). Romanchegebiet: col de Sereine au-dessus de Clavans (St.-L. 83); la Grave: (St.-L. 83); Lautaret (St.-L. 33). Durancegebiet: Orcieres sous le pic de Mourefrey (St.-L. 83). 4. Grajische Alpen. Iseregebiet: bas du Mottet au-dessus d’Aime (St.-L. 83); Fornet entre Laval-de Tignes et le mont Iseran (St.-L. 83). Arcgebiet: mont Cenis (St.-L. 83). 5. Mont Blanc Gruppe. Arvegebiet: bords de la Mer-de-Glace (St.-L. 83). Dora Balteagebiet: versant italien du mont Blanc dans l'"Allee-Blanche (St.-L. 33). :6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: Val d’Entremont (St.-Bernard; Dröna, Ba- rasson; Icholaire; Menouve; Valsorey) (Jaccard); Vallee de Bagnes (Mauvoisin ; Torremb&; Chermontane; Chanrion) (Jaccard); sur Nendaz (Jaccard in litt.); Val d’Here- mence (Thyon) (Jaccard); les Dix (Jaccard in litt.); Val ER er aber I a # : f 2 u 4 4 — 176 — d’Herens (l’Arpettaz sur Mage) (Jaccard) (col de Torrent; Arolla) (Jaccard in litt.); Val d’Anniviers (c a l’Allee; Z’meidenpaß) (Jaccard); Turtmanntal (Grubenalp) (Jaccard); Nicolaital (sehr selten in den Alpen von Zermatt: „pied du Gornergletscher et Grieskummen en face de Findelen, les deux un seul bouisson“; Riffel au Guggel) (Jaccard) ; Tufteren pres Zermatt (Jaccard in litt.); Saastal (alpes, de Saas; Staldenhorn) (Jaccard). 7. Berner Alpen, Rhonegebiet: höhere Alpen von Bex (Martinets; Nant; Bouclaire; La Varaz ; Paneyrossaz) (Dur. et P.); sur Col- longes (Dzeman) (Jaccard); Mt. Fully, pas signal& ailleurs dans la chaine calcaire s’y trouvera peut-etre comme sur le versant N. vaudois (Jaccard); Lötschental {Jaccard) ; Lötschengletscher (Jaccard); Gletscherstaffel (Jaccard) . Oberaletschgletscher (Jaccard); Obermünstertal (Jaccard) ; Grimsel (Jaccard). Kandergebiet: am Lötschengletscher (Rytz). Lütschinegebiet: beim Schmadribach (Rytz). Aaregebiet: auf der Grimsel (Rytz) ; Aargletscher (Thellung in litt.). 8. Mittelschweizerische Zentralalpen. Rhonegebiet: Rhonegletscher (Rhiner ; Jaccard). Reußgebiet: in den Kehlen der Göscheneralp (Rhiner). Vorderrheingebiet: Caverdiras (Alp Cavrein ; Val Rusein) (Hager). Murggebiet: Murgseealp gegen Roththor bei 2050 m (Roth). 9, Lepontische Alpen. Rhonegebiet: Binn (Jaccard) (Feldbachtal; Wannenhorn u. Maniboden) (Jaccard in litt.); Langtal (Jaccard) ; Merzental (Jaccard) ; Eginen (Jaccard) ; Gries (Jaccard). Tessingebiet: Gothard (Chenev.); spärlich Hospizseits am Prosa (Rhiner); Piz Scai S.W. 2000 m (Chenev.); V. Blenio (Punta di Larescia, du cötE du Passo della Beretta 2200 m) (Chener.). Reußgebiet: vor dem Muttengletscher (Rhiner). , Vorderrheingebiet: Maigels \(Platta) (Hager); Cornera (Hager); Nalps (Hager); Medel (Lukmanier) (Hager). — 177 — 12, Rätische Alpen, Albulagebiet: Dischmatal bei Davos ca. 2000 m (Schibler man.; Noack 1918); Davos (Ischaalp bis in das Sertigtal; Kühalptal 2050— 2100 m) (Schibler man.). Inngebiet: Flazgebiet (1730—2320 m; Flazufer ; Berninabach- ufer; Weg zur Tschiervahütte; Pischabach; .im Heutal im Val Torta; Nordosthang des Munt Pers) (Rübel); Val Lavinouz (Killias); Val Tuoi (Killias); Talgrund von Sam- pouir (Killias); Schischenader gegen Mott (Käser u. Sulger Buel); Fimberjoch (Killias); Paznaun (DT. u. S.). Poschiavinogebiet: feuchter Hang südlich Combrenadelta 2250 m (Brock. 07). Addagebiet: Val Fraele (gegenüber Presure) (Furrer u. Longa). 13. Ortler Alpen. BtEschsehb#&t: Sulden (DT, u. S:) j4. Adamello Alpen. Sarcagebiet: Val di Genova (DT. u. S.). 15. Oetztaler Alpen. Inngebiet: Nauderertal 2200 m (DT. u. S.); Oetztal (DT. u. S.); Endmoränen des Hochjochierner (DT. u. S.). Sillgebiet: Stubai am Alpeinerbache (DT. u. S.). Etschgebiet: Langtaufers (DT. u. S.). 19. Hohe Tauern. Iselgebiet: Dorieralpe in Prägraten (DT. u. S.). & Möllgebiet: Leiter bei Heiligenblut 2240 m (Pacher). 21. Norische Alpen. Murgebiet: Wintertal (Pacher). IM. 3. Südtiroler Dolomitalpen. Avisiogebiet: San Pellegrino am laghetto di Campagnola (DT. u. S.); Fassatal (Monte di Pozza gegen di Monzoni; Buffaure ; Bombasel ; Contrin; Duron) (DT. u. S.). Piavegebiet: Buchenstein an der Grenze gegen Fassa (DT. 1.9.) - 178 — Allgemeinverbreitung. Europa: Auf Island (A. u. G.). Im nördlichen Skandinavien (A. u. G.). Im nördlichen Rußland (A. u. G.); in Finn- land südlich bis etwa 65° n. Br. (Hermann); Samojeden- land (A. u. G.); Nowaja Semlja (A. u. G.). Asien: Im Ural südlich bis 54° n. Br. (A. u. G.). Im ganzen arktischen Sibirien nördlich von 67° 20’ n. Br., östlich bis zur Nordostküste (A. u. G.). Auf Kamtschatka (A. u. G.). ‚ Hochgebirge des Altai und Jablonnoi—Chrebet (A. u. G.). Amerika: Im arktischen Archipel mehrfach (auf Melville Island nördlich von 74!/a° n. Br.) (Simmons 13). Auf Grönland (Lange; Br. u. Br.). Von Alaska bis Labrador (Br. u. Br.). 41. Salix phylieifolia L. Ouellige, sumpfige Wiesen und Abhänge, Ufer. Verbreitung in den Alpen. B. 1. . 3a. Freiburger Alpen. Saanegebiet: in den Alpen der Gruyere (Buser in Seiler) ' (Gros-Sador |Gem. Grandvillard]) (C. et C.). 5. Allgäuer Alpen. Illgebiet: Klostertal (an der Alvenz zwischen Langen und Stuben) (DT. u. S.). Bregenzer Achegebiet: Schadonajoch gegen Schröcken (B-TSU.S2): 6. Nordtiroler Kalkalpen. Isargebiet: Wettersteingebirge (Berglental im Leutaschtal) (DT. u. S.); am Großen Solstein (DT. u. S.). 1. %. Berner Alpen. Rhonegebiet: localise dans Conches, de Münster a Gletsch (sous Münster; Ulrichen; d’Obergesteln a Oberwald) (Jac- card); Gerental (Wilczek !t. Jaccard in litt.). 8. Mittelschweizerische Zentralalpen. > honegebiet: Rhonegletscher (Rhiner ; Jaccard). “ jet: an der Reuß von Realp bis Andermatt (Buser N N END ı Re, — 179 — lt. Rhiner); Göschenental (nahe beim Dammafirn über der Göscheneralp) (Rhiner). Vorderrheingebiet: westlich von Selva an der Oberalp 1620 m (zwei Stöcke, wohl verschleppt) (Hager). 10. Adula Alpen. Tessingebiet: Val Blenio (Aquila) (Chenev.). 12. Rätische Alpen. Inngebiet: Val Triazza Grenze der Waldregion in der gleichen reduzierten Form wie in den Alpen der Gruyere (Buser lt. Seiler). 17. Zillertaler Alpen, Eisackgebiet: Pfitschertal (am Schlüsseljoch gegen Pfitsch 1900 m) (DT. u. S.). 19. Hohe Tauern. Fsekstebii et2iKals(DiEr u2S.): Möllgebiet: Rabisch bei Mallnitz (Pacher); Mallnitzer Tauern (Pacher). 21. Norische Alpen. Gurkgebiet: Fladnitz (Pacher). il. 6. Karawafken. Subalpinische Region der Karawanken (Pacher). 7, Julische Alpen. Gailitzgebiet: Raibl gegen das Predil (Pacher). IV. Klagenfurter Becken. Gurnitz (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: In den Ost- und Zentralpyrenäen (R. et F.). Im zen- traliranzösischen Bergland (Cantal; Puy-de-Döme; Mts. du Forez) (R.etF.). In den Vogesen, im Harz und im Riesengebirge (Garcke). In den galizischen Karpaten (A.u.G.). In Großbritannien (A.u.G.). Auf den Fär- Öer (A.u.G.). Auf Island (A.u.G.). In Skandinavien 12* — 180 — nördl. bis 71° n. Br. (A.u. G.). Im nördlichen und mittleren Rußland, im Osten südlich bis Orel (A. u. G.). Asien: Im nördlichen Sibirien an der Lena (Cajander 03). Auf den nordasiatischen Gebirgen vom Altai bis Kamtschatka (A. u. G.). In Nordchina (A. u. G.). Amerika: Von Alaska bis Labrador und in den Gebirgen von Vermont, New Hampshire und Maine (Br. u. Br.). 42. Betula humilis Schrank. Auf Hoch- und Flachmoorwiesen, in Erlenbrüchen (A. u. G). Verbreitung in den Alpen. A, 1. Schweizerisches Mittelland. St. Gallen: zwischen Breitfeld und Abtwil (Sch. u. K. 09). 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene, Im ganzen Gebiet der Hochebene vom Federsee (Garcke) bis zur Salzach verbreitet (Vollm.; z. T. Hinterh.). B. I. 6. Nordtiroler Kalkalpen. Ammergebiet: Oberammergau (Vollm.). Loisachgebiet: Pflegersee bei Garmisch (Vollm.). . Salzburger Kalkalpen., Salzachgebiet: auf den Mooren bei Schleedorf sehr sparsam, droht durch Trockenlegung ausgerottet zu werden (Hinterh.). 21. Norische Alpen. Gurkgebiet: Autertal ob St. Lorenzen in der Reichenau (Pacher). . Allgemeinverbreitung. Euro pa: In Desfschland- in Süddeutschland im ganzen Gebiet der Hochebene (Garcke; A. u. G.); ganz vereinzelt in den Sudetenländern (A. u. G.); in Norddeutschland zerstreut, besonders östlich der Elbe (A. u.G.). In Galizien (A. u. G.). In Siebenbürgen (A. u. G.). In Skandinavien (Smaland, ob ' — 181 — noch?) (A.u. G.). Im nördlichen und mittleren Rußland (Herder). Asien: Im Ural (Winkler. In Nordasien (Winkler). Von Kamtschatka bis zum Altai (Winkler). 43. Betula nana L. Auf Hochmooren und in Torfbrüchen, sowohl mit Sphagnum, wie mit Calluna auch auf trockenem Torfboden (ArUr6@.:2.T.;,.Düggeli): | Verbreitung in den Alpen. A, 1. Schweizerisches Mittelland. Freiburg: lac Lussy (Sch. u. K. 09); Semsales (C. et C.); Säles (Cret CHrehampotey-tC.et.C2). Bern: Schwarzenegg (Sch. u. K. 09). Schwyz: Einsiedeln (Roblosen; Waldweg) (Düggeli). 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Illergebiet: Reicholzriedermoor bei Memmingen (Vollm.); Dietmannsried bei Kempten (Vollm.). Lechgebiet: Peiting bei Schongau (Vollm.). Ammergebiet: Rothfilz unweit Rechetsberg bei Weilheim (Vollm.); (früher bei Rottenbuch) (Vollm.). Würmgebiet: Gallerfilz bei Bernried (Vollm.). Loisachgebiet: Weitfilz bei Penzberg (Vollm.). Salzachgebiet: im Schönramermoor bei Teisendorf (Hinterh.; „früher“ It. Vollm.). B. I. 3. Allgäuer Alpen. Lechgebiet: bei Lech (ober dem Weiler Tamberg) (DT. u. S.). 6. Nordtiroler Kalkalpen. Loisachgebiet: bei Eschenlohe (ob noch?) (Vollm.). Inngebiet: Seefeld (im Wildmoos, bestandbildend) (DT. u. S.). 7. Salzburger Kalkalpen. Saalachgebiet: Reichenhall (A. u. G.). — 182 — 1.) 19. Hohe Tauern, Möllgebiet: am Pasterzenwege nächst der Bricciuskapelle bei Heiligenblut (Pacher). 20. Niedere Tauern, Murgebiet: Lasaberg und Einötzen bei Einach (Hayek Fl.); Payeralpe auf dem Gschoder nordwestl. Murau (Hayek Fl.). 21. Norische Alpen, . Murgebiet: Moore im Hintergrund des Bundschuhtales 1420 m wie auch vorzüglich am Ueberling bei Tamsweg oft ganze Strecken bedeckend (Hinterh.); im obersten Moor der Turracheralm (Hayek Fl.); auf dem Rinsennock (Hayek Fl.); in den Gräben des Eisenhut (Hayek Fl.); Seetaler Alpen (besonders am Winterleitensee) (Hayek Fl.). Gurkgebiet: Schwarzsee auf der Turracherhöhe (Pacher Nachtr.); Autertal ob St. Lorenzen in der Reichenau (Pacher); Fladnitz (Pacher). - in. 7. Julische Alpen, Savegebiet: Bjelo Pole am Triglav (Fleischm.). 8. Steiner Alpen, Savegebiet: Grintouz (Fleischm.). Allgemeinverbreitung. Europa: Im französischen (R. et F.) und schweizerischen (Sch. u. K. 09) Jura. Im südlichen Böhmerwald (A. u. G.). Im Harz, im Erzgebirge und in den Sudeten (A.u.G.). Im nördlichen Flachland sehr selten (Hannover, Westpreußen) (A. u. G.). In Ober- und Niederösterreich (A. u. G.). In den Nordkarpaten (A. u. G.). In Schottland (A. u. G.). Auf Island (A. u. G.). In Skandinavien (A. u. G.). In Nord- und Mittelrußland (Herder). Auf Spitzbergen (78° 15° n. Br.) (Winkler). Asien: Im arktischen und nördlichen Asien (Winkler). Auf Kamtschatka (Winkler). Im alpinen Altai (L. Fl. A.). 1) Die Angabe „Forca di Bosco“ (B. II, 9. Maggiagebiet) aus "Franzoni in mehrere Floren übergegangen, ist zu streichen (Dr. J. Bär mündl. Mitt.). — 183 — Amerika: Auf Grönland (bis ‚78° 18’ n. Br.) . 09). Von der Hudsonbai bis Labrador (Br. u. Br.). 44, Visearia alpina (L.) Don, Auf windoffenen Kämmen und trocken sonnigen Abhängen auf Kalk, Bündnerschiefer, kalkarmen Casanna- schiefer (Braun). Verbreitung in den Alpen. BT, 2. Savoyer Alpen. Isergebiet: Le Cre-du-Re (Perrier). Il, 2. Cottische Alpen. Durancegebiet: sur le petit lac Rond oü la Clar&e ‚prend sa source (Roux). 3. Alpen von Oisans. Romanchegebiet: Taillefer (St-L. 33); rochers granitiques des Grandes-Rousses au dessus de Brandes (St.-L. 83); Piemeyan au Mont-de-Lans (St-L. 53). 4. Grajische Alpen. Iseregebiet: col de la Seigne (St.-L. 33); col du mont Iseran (St.-L. 83) (versant de la Tarentaise; sommet du col) (Acad. int. 07); col du Palet (Perrier); Saint - Martin - de Belleville, au glacier de Torrent (Perrier). Aneeebiet:.col de la Vanoise (Gave 95); col de la Leysse (Perrier); la Rocheure (Perrier); mont Cenis (St.-L. 83); vallon de la Lenta (Gave 95). Dora Balteagebiet: Mont-Crammont (Vaccari); Lance- branlette bis 2850 m (Gave 95, Braun 13); Petit-Saint- Bernard mehrfach (Vaccari); Vallon du Grauson (Vaccari); Vallee de Cogne (Vaccari); Chesere sur Sarre (Vaccari); Vallon de Saint-Marcel (Vaccari). 5. Mont Blane Gruppe. Arvegebiet: montagne entre le col des Fours et col de l’Enclave (St.-L. 83). \ — 184 — 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: Vallee de Bagnes (Chermontane; Chanrion) (Jaccard); Val d’Iserables (Mont Gel&) (Beauverd in litt.); Val d’Her&mence (Thyon; les Dix) (Jaccard); Val d’Herens (col de Lona [Sch. u. Th. 12]; A. de Creta [Sch. u. Th. 12]; A.de la Couta [Sch. u. Th. 12]; Arolla [Jaccard]; col de Riedmatten [Jaccard]; Zan [Jaccard]); Val’ Reschy (Mt. Nuoble; Loveigne, la Maja) (Jaccard); Val d’ Anniviers (Sasseneire; col de Torrent; Breonna (Jaccard in litt.); Cottier; Chäteaupr&; alpes d’Anniviers; T£tafayaz; Zmeiden- paß) (Jaccard); Turtmanntal (Blummatt u. Kaltberg) (Jaccard in litt.); Nicolaital (Augstbordpaß; Tufteren; Findelenalp; Triftje; Riffel; Riffelhorn 2900 m) (Jaccard); Saastal (Matt- waldalp; Saas) (Jaccard); Nanzertal (Bistenenpaß) (Jaccard); Nesseltal(Schienhorn) (Jaccard); Gantertal(Roßwald)(Jaccard). Dora Balteagebiet: Courmayeur (au Mont-Cormet) (Vac- cari); Pain de Sucre, massit du Gd. St. Bernard (Beauverd in litt.); Croix-de-Challigne sur Aoste (Vaccari); Val de Gressoney (Vaccari); „Mt. Rosa“ (Vaccari). 7. Berner Alpen. \ Rhonegebiet: Loze (Jaccard); Bellalui (Jaccard) ; Chermignon bei Leuk (Jaccard); Lämmerngletscher (Jaccard in litt.); Alpen von Bad Leuk (Jaccard); Gemmi (Jaccard) ; Tor- renthorn (Jaccard); Ferdenpaß (Jaccard) ; Lötschental (Jaccard); Kummenalp (Jaccard). Kandergebiet: Gemmi (Lämmerngletscher) (Rytz); in den Bergen oberhalb Kiental (Fi. 76). 9, Lepontische Alpen. Rhonegbebiet: Kaltwassergletscher (Jaccard); Binnental (Albrun; Ritterpaß; Saflischtal; |[Tanzboden] [Jaccard in litt,]; Kummenhorn ; Galen) (Jaccard); Blindenhorn (Jac- card); Furka (Jaccard). 12, Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Schams (Seiler; Braun 13); Avers (Großhorn 2750—2760 m [Braun 13]; Kleinhorn 2770 bis 2780 m [Braun 13]; Jupperjoch [Seiler]); Oberhalbstein (Seiler; Braun 13). | — 185 — Inngebiet: „Bernina, (Seiler; „ich konnte sie nicht finden“ Rübel) ; Lagalb (Brock. 07); V. Chamuera (V. Lavirums in großer Menge [Brunies]; Alp Timun 2300 m [Braun 13]; Lavirumpaß 2500 m [Sch. u. Th. 12J); V. Casana (P. Casana) (Furrer u. Longa); Spölgebivt (Alpen von Zernez [Killas; Coaz It. Brunies]; Murtaröl [Brunies]; Valle di - Livigno [M. Garone 2720 m; Florino; Trepalle; Vi- naccia]| |Furrer u. Longa]) ; Scarltal (Killias). | 13. Ortler Alpen. Addagebiet: V. dell’ Alpi (Furrer u. Longa). | 19. Hohe Tauern. Ren zrebiet-.lauters (im) Reintal) (DT.'u:"S,): Iselgebiet: Defereggental (Trojerthörl) (DT. u. S.); Kalsertal am Glockner zahlreich (DT. u. S.); Rottenkogel (DT. u. S.); Gornitschamp 2500—2700 m (DT. u. S.); Bergeralpe in; Kals (DE. u) 9.). Möllgebiet: Bergerthörl zwischen Leitertal und Kals 2000 bis 2300 m (Pacher); Krammerhütte in der Pasterze (Pacher); Alpen um Heiligenblut (Pacher); Astenalmwiesen und Göritzalm bei Sagritz (Pacher). IM. 1. Lombardische Alpen. CGomoseegebiet:.,,alla. cima, della”Grigena » (Gom. EL), ad summitatem montis Codeno (Com. Prodr.)‘“ (Geilinger). Allgemeinverbreitung. Europa: In den Ost- und Zentralpyrenäen (Braun 15). In Nordengland und in Schottland (Consp. Fl. Eur.). Auf Island (Hermann). In Skandinavien (Hermann). Im Gou- vernement Archangel (Herder). Durch Finnland zerstreut, bis zur Südküste, besonders aber in Lappland und Russisch- Lappland (Hjelt.. Auf Oeland und Hochland (Hermann). Asien: Im nördlichen Ural (Consp. Fl. Eur.). In Sibirien (R. et F.). In Dahurien (R. et F.). Auf dem Altai (Braun 13). Amerika: In Grönland (bis 72° 48’ n, Br.) (Lange). Hudsonbai, Labrador, Quebec, Gaspe und Neufundland (Br. u. Br.). Tr IE FE TE U N a Dune — 186 — 45. Stellaria Dilleniana Mönch. Auf Sumpfwiesen, in Gräben und an Ufern. Verbreitung in den Alpen. er W 1. Schweizerisches Mittelland. Freiburg: marais du Vully, pres de la Sauge (Camet C.). Bern: Landeron (Rytz); St. Johannsen (Rytz); Zihlbrücke bei Erlach (Rytz); Gals (Rytz); Nidau (Rytz); Zihl bei Nidau (Rytz); Brüggmoos (Rytz) (anno 1918 noch vorhanden, aber infolge Entsumpfung bedroht It. Lüdi in litt.). B. 1. le. Massif de la @de Chartreuse. Rhonegebiet: Cremieu (St.-L. 83); Saint-Chef (St.-L. 33). 1. 4. Grajische Alpen. Dora Balteagebiet: Champorcher (dans le vallon de la Legna 1500 m) (Vaccari). 15. Oetztaler Alpen. Inngebiet: Inntal (am Wege von Klobenstein nach Kematen) (Murr 13/14). 18. Salzburger Schieferalpen. Zillergebiet: auf feuchten Wiesen, an Sümpfen und Teichen im Zillertal, in neuerer Zeit nicht mehr (Hinterh.). Allgemeinverbreitung. | Europa: In Frankreich ausgenommen das Zentralplateau und den Süden (Coste). Im Jura (Sch. u. K. 09). In Belgien (Prod. fl. Belge). In Deutschland zerstreut (A. u. G.). In Niederösterreich ; in Böhmen; in Mähren; in Schlesien (Fritsch 09). In Ungarn (A. u. G.). In Siebenbürgen (A. u. G.). In Galizien; in der Bukowina (A. u.G.). In Großbritannien (A. u. G.). In Dänemark (A. u. G.). In Skandinavien (nördlich bis Vaage, Skedsmo, Südnorrland) ‘ (Hermann). In Nord- und Mittelrußland (Herder;. Hjelt; Hermann). — In Norditalien (A, u. G.). In Kroatien und Bosnien (A. u. G.). In Serbien (A. u. G.). In Bulgarien (A.0..G:). Auf Cörsica (u u G)): — 187 — Nstem:, In Sibirien..(A.-u. 'G.).r,Aubdem. 'Altai- (L. FE Ar). Südlich bis Indien (A. u. G.). Im Kaukasus (A. u. G.). In Kleinasien (A. u. G.). Australien: In S. Australia, Queensland, N. S. Wales und Victoria; auf Tasmania (Bentham). 46. Stellaria longifolia Mühlenbh. In schattigen Nadelwäldern, gern am Fuß von Baum- stämmen, auf humusbedeckten Felsblöcken, an Waldbächen (Au.rG72.50)% Verbreitung in den Alpen. A. 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Wertachgebiet: östlich von Lengenwang (Vollm.); auch an einigen anderen Stellen als am ersten Fundort östlich von Lengenwang, so auch im feuchten Waldschlag zwischen dem großen und kleinen Federspielmoos (Vollm. Nachtr.). B. 11. 12. Rätische Alpen. Inngebiet: Drachenschlucht Charnadüra unter dem Innfall bei Punt-Scla am Ausfluß des St. Moritzersees (Seiler); Cele- rina (Sch. u. K. 09); Blais stretta 1750 m (Rübel) ; Ped- munt (Rübel); Acla Planta 1750 m (Rübel); Samaden (Seiler); zwischen Samaden und Bevers (Sch. u. K. 09); Bad Ob Ladis bei Landek (DT. u. S.). 15. Oetztaler Alpen. Inngebiet: Oetztal (Niederthei; Bruggen ; Zwieselstein) (DT. u. S.); Sellraintal (Sellrain 975 m; vor Gries; Lisensertal 1505 m; Praxmar 1618 m; Längental 1800 m) (DT. 1,02): Sillgebiet: Stubai (Bärenbad ; Seduk ; Krößbach ; Tschöngelar) (DT. u. S.); Gschnitztal mehrfach (DT. u. S.). Bis Decks ehrernrsterzing (DT.70,8.). Etschgebiet: Vinschgau (DT. u. S.). 16. Sarntaler Gruppe. Eisackgebiet: Brixen (von Riol nach Franzensfeste) (DT. u. Br S.); Schaldererioch (DT. u. S.); Sarntal (Durnholz) 29770.2.). 17. Zillertaler Alpen, Rienzgebiet: Langgarten bei Luttach (DT. u. S.). 18. Salzburger Schieferalpen. Inngebiet: Patscherkofel bis 1900 m (DT. u. S.); Volderertal zwischen Stiftalpe und Tulfererjöchl (H.-M. 03); Zillertal (von Zell zur Gerlos) (DT. u. S.). 19. Hohe Tauern. Rienzgebiet: Antholzertal (sehr gemein) (DT. u. S.) ; Gsieser- tal (St.-Martin) (DT. u. S.); bei Toblach (über Aufkirchen) (DE,0,8:); Draugebiet: Winbach (DT. u. S.). Iselgebiet: Windischmatrei (gegen das Kalsertörl) (DT..u. S.); Glocknergebiet (DT. u. S.). Salzachgebiet: Hollerbrandwald ober Markt Rauris ca. 1100 m (Fritsch 91). 11. 2. Trientiner Alpen. Etschgebiet: Prissianertal in der Nonsberggruppe (DT. u. S.). 3. Südtiroler Dolomitalpen. Eisackgebiet: Afers nach Villnöss (DT. u. S.); Seiseralp (DT. u.S), % Etschgebiet: Deutschnoven (DT. u. S.). Avisiogebiet: Fleims (Val Cadino; Val di Sadole; Val Tra- vignolo |[Paneveggio]) (DT. u. S.). Rienzgebiet: an der Furkel ober Olang (H.-M. 03); am Pragsersee (DT. u. S.); Altprags (DT. u. S.). Allgemeinverbreitung. Europa: In Thüringen vereinzelt (Garcke). Im Böhmerwald (A. u. G.). In Böhmen (Fritsch 09). In der Oberlausitz, in Preußisch- und Oesterreichisch-Schlesien (A. u. G.). In West- und Ostpreußen, stellenweise verbreitet (A. u. G.). Sehr selten in den Karpaten und in Siebenbürgen (A. u. G.). In Galizien (A. u. G... In Skandinavien ziemlich — 189 — verbreitet (A. u. G.). In Nord- und Mittelrußland (Herder; Fhielt; zT.) Asien: In Sibirien (A. u. G.). Amerika: Von Alaska :bis Neufundland, in Britisch-Columbia und in den Rocky Mountains, südlich bis Louisiana, Ken- tucky und Maryland (Br. u. Br.). 47. Sagina nodosa (L.) Fenzl. Auf feuchtem Sand und Moorboden, an Ufern und Gräben. Verbreitung in den Alpen. 53 1. Schweizerisches Mittelland. Waadt: La Sallaz pres Lausanne (Dur. et P.). Freiburg: Cudrefin (La Sauge) (C. et C.); Murten (C. et C.); Noreaz (Seedorf) (C. et C.); Chätel-St.-Denis (marais du Lussy) (C. et C.) Bern: „Große Moos“ (Rytz); Bucheggberg (Rytz); Löhrmoos bei Bern (Rytz); Münchenbuchseemoos (Fi. 97) (noch anno 1905, aber mit der Entsumpfung wohl verschwunden lt. Lüdi in litt.); Burgdorf (Meyenmoos) (Fi. 97). Solothurn: Moos bei Gächliwil (Rikli 05). Luzern: Wiggertal (Wauwilermoos!); Mauensee) (Mühlb.). Aargau: Sumpfboden am Hallwylersee (Mühlb.); Bünzmoos (Mühlb.). Schwyz:. Einsiedeln (vereinzelt im Schachen) (Düggeli) (von Jahr zu Jahr im Auftreten [Ort und Häufigkeit] stark wechselnd It. Thellung in litt.). Zürich: Katzensee (Mühlb.) (noch anno 1898, ob noch? It. Thellung in litt.); im Hochmoor Dübendorf wohl erloschen (Fr. u. Schr.): Greifenseeufer (Gams in litt.). Thurgau: Torfmoor von Eschlikon reichlich (Nägeli u. Wehrli 94). St. Gallen: bei Schönengrund am Wege nach Hemberg (W. u. Sch.); Sonnenberg ob Abtwil bei St. Gallen (W. u. Sch.); Abtwilermoos (Koch in litt.); Rheineck (am östl. Fuß des Buchberges gegen das Bauriet) (W. u. Sch.). 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Bodenseegebiet: Genhofermoor (Vollm. Nachtr.). !) Noch anno 1901 s. Ber, schw. bot. Ges. 1901 (XI) pag. 135. — 190 — Illergebiet: Memmingen (Vollm.). Wertachgebiet: Kaufbeuren (Vollm.). Lechgebiet: Füssen (Vollm.); Lechbruck (Vollm.); Roß- haupten (Vollm.). Würmgebiet: Isseldorf (Vollm.); Starnberg (Vollm.). Isargebiet: Buchberg (Vollm.); Ascholding (Vollm.); Deining (Vollm.). B. 1. 2. Savoyer Alpen. Westl. Rhonegebiet: Roc de Chere, pres Menthon (Perrier). 4. Thur Alpen. Thurgebiet: Wildhaus im Toggenburg (Baumg.). 6. Nordtiroler Kalkalpen. Ammergebiet: auf Moorwiesen zwischen der Ettaler und GraswangerStraße bei Oberammergau 845 m (Vollm.Nachtr.). Loisachgebiet: Eschenlohermoor (Vollm. Nachtr.). Isargebiet: bei Mittenwald am Lautersee (Vollm.); Leng- gries (Vollm.). Inngebiet: Seefeld (am Ostrand des Sees) (DT. u. S.); Kuf- stein (bei der Schanz) (DT. u. S.). %. Salzburger Kalkalpen. Traungebiet: Ruhpolding (Vollm.). Saalachgebiet: an der Straße von Reichenhall nach Inzell in der Nähe des „Mauthäusel* gesellschaftlich (Fritsch 88); bei Reichenhall (Hinterh.). Berchtesgadener Achegebiet: Hirschbühel (Vollm.); Bischofswies (Vollm.); bei Hallthurm (Hinterh.). Salzachgebiet: um Salzburg in den Auen an der Salzach (Hinterh.); auf dem Schleedorfermoor (Hinterh.). 8. Oesterreichische Alpen. Ennsgebiet: bei Admont (ehemals an der Griesmayerlache) (Hayek Fl.); im Kalkgeschiebe der Enns bei Steyr (Duitsch.). Salzagebiet: Salzatal (Wildalpen; Weichselboden; Mariazell) (Hayek Fl.). Schwarzaugebiet: am unteren Scheibwald der Raxalpe (Hayek Fl.); im Naßtal (Hayek Fl.). 19:8 1. 9. Lepontische Alpen. Tessingebiet: „St. Gotthard“ (F. Graf in herb. Lüscher It. Chenev.). 15. Oetztaler Alpen. Sillgebiet: Gschnitztal (Trins nach Gschnitz) (DT. u. S.). Eirsackg.ebietn Sterzing. {D.E..u.'S:}: 16. Sarntaler Gruppe. BEschaeb et „Bozen. (D’T.1. 5): 19. Hohe Tauern. Draugebiet: Schobergruppe (DT. u. S.); Lienz (an der Isel- Brücke) DT. uL>.). 20, Niedere Tauern. Ennsgebiet: im Rohrmoos bei Schladming (Hayek 03). 22. Eisenerzer Alpen. Ennsgebiet: bei Eisenerz (Hayek Fl.). Salzachgebiet: im Aschbachtal bei Wegscheit (Hayek Fl.). 111. ‘. Julische Alpen, Gailitzgebiet: im Seebachtal unterhalb Raibl, auf den Sand- barren des Seebaches (Hruby). Allgemeinverbreitung. Europa: In Frankreich zerstreut, fehlend dem Zentralplateau und dem Süden (R. et F.). In Belgien mehrfach (Prodr. il Belge). In Holland (A. u. G.). In Deutschland stellen- weise (Garcke). In den Karpaten und in der Hohen Tatra ziemlich selten (A. u. G.).. Fehlt Krain, Friaul, Oester- reichisches Küstenland, Kroatien, Bosnien und Dalmatien (A. u. G.). Auf den Britischen Inseln (A. u. G.). Auf Island (Hermann). In Dänemark (A. u. G.). In Skandi- navien (Blyti; Hermann). In den Finnischen Küstenge- bieten (Hjelt). In Nord- und Mittelrußland (Herder). — In Spanien, Portugal, Nord-Italien und Rumänien (A. u. G.). Amerika: Massachusetts to Greenland; Lake Superior, Lake Winnipeg and Arctic Sea (Br. u. Br.). — 192 — 48. Minuartia strieta (Sw.) Hiern, Auf Hochmooren. Verbreitung in den Alpen. i A. 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene, ') Bodenseegebiet: bei Isny (Garcke). Donaugebiet: am Feldsee zwischen Buchau und Oggels- hausen (Garcke). Rothgebiet: Eichenbergerried bei Roth (Garcke). Illergebiet: Wurzach (Garcke); Memmingen (von Röcken zur Hängemühle und Möslein bei Sachsenweber) (Vollm.). Lechgebiet: Schongau (Vollm.). Würmpgebiet: Leutstetten (Vollm.). Isargebiet: Deiningermoor (Vollm.). Mangfallgebiet: Gmund (Vollm.). Inngebiet: zwischen Hohenlinden und Marsmeier (Vollm.) ; Rothenbacher Filz bei Wasserburg (Vollm.); Eckerfilz bei Halfing (Vollm.). Alzgebiet: Eggstätter Freimoor am Chiemsee (Vollm.). Salzachgebiet: Schönramermoor (Hinterh.; Vollm.). Allgemeinverbreitung. Europa: Im französischen (R. et F.) und schweizerischen Jura (Sch. u. K. 09). In Süddeutschland sehr zerstreut bis selten (A. u. G.). Auf den britischen Inseln (A. u. G.). Auf Island (A. u. G.). In Skandinavien (A. u. G.). Im arktischen und nördlichen Rußland (A. u. G.; Herder). Asien: In Sibirien (A. u. G.). Amerika: Auf Grönland (A. u. G.). Fehlt Br. u. Br. 49, Minuartia biflora (L.) Schinz u, Thellung, Auf feuchtem Felsschutt, auf Gletschermoränen, im Weiderasen und an hochgelegenen Schafplätzen, aui kalk- haltiger Unterlage. !) Lt. Garcke in Oberbayern fast in allen Hochmooren der Donauhochebene, lt, Vollm. auf der oberen Hochebene früher an den oben angegebenen Orten, in neuester Zeit aber sehr selten geworden, STE — 193 — Verbreitung in den Alpen. BE 2. Savoyer Alpen, Dransegebiet: Sommet de la Pointe de Chesery, alt. 2281 m (Briquet 99). B:’ LI‘) 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: Val d’Entremont (Combe du St.-Bernard; Pierre a Voir) (Jaccard). 7. Berner Alpen. . Rhonegebiet: Vallon des Plans (Pampanini 03); & la chaine \ des Diablerets a la Dt. de Morcles (Javernaz; Martinets; Plan neve; Paneyrossaz; Bovannaz; Anzeindaz) (Dur. et P.). Mt. Brun (Jaccard); alpes d’Alese (Jaccard); Mt. Fully (Jaccard); Loze (Jaccard); Sanetsch (Jaccard in. litt.); Gemmi (Jaccard); Torrenthorn (Jaccard); alpes du Lötschen- tal (Jaccard). 11. Plessur Alpen. Landquartgebiet: Casanna Gipfelgrat 2500 m (Sch.u. Th. 16). Plessurgebiet: Hochwang (Teuielskopt 2470 m) (Schröter 03); Parpaner Weißhorn 2785 m (Braun 04 u. 13); Schwarzhorn ob Churwalden (Braun 04); Alpen von Arosa (z. B. um Maran; Schwellisee-Höhe 2000 m; zw. Kulm u. Platten- horn; zw. Hautje und Brüggerhorn 2150 m; Brüggerhorn Gipfel) (Thellung in Braun 10b u. in litt.\; Körbshorn Westgipfel 2650 m (Schibler man.). Albulagebiet: Lenzerhorn 2700 m (Braun 04 u. 13); „Schaf- läger* am Bleiberg ob. Schmitten (Schibler man.); Davos (Mädrigerfluch Ostkamm 2600 m; Strela Ostgrat 2500 m; Gr. Schiahorn Gipfel 2710 m) (Schibler mündl. Mitt. anno 1918). , 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Avers (Fallerfurka 2762 m) (Braun 13); Bergünerstöcke (alpine u. nivale Region zerstreut bis häufig besonders auf bituminösen Bündnerschiefer) (Grisch). Inngebiet: Marmor& ob Sils Maria (Gams in litt.); Samaden 1) Die Angabe aus den Grajischen Alpen, Dora Balteagebiet (Val di Cogne It. F, e P.) ist zweifelhaft. Vaccari führt die Art nicht an, a (P. Padella [Einsattlung 2600 m; Valletta] [Rübel]; Val Saluver [R. Sch.|; V. Lavirum (Pso. Leverone) (Furrer u. Longa); Albula (R. Sch.); Flüela (R. Sch.); Murteragrat ca. 2600 m (Brunies): Fimberpaß (Killias); Alp Pragiand 2600— 2660 m (Braun 10a); Saletpaß zwischen Remüs und Samnaun (Muret It. Käser u. Sulger Buel). Etschgebiet: Münstertal (Grat des Müntett über Lü 2430 m [Braun anno 1910 It. Braun 18]; Val Muranza [Wormser- ioch; Umbrail| [Seiler u. a.]). -13. Ortler Alpen. Etschgebiet: Suldental (Rosimferner; Schaubachhütte) (DT. ; m.) 14. Adamello Alpen. Chiesegebiet: Monte Gello (DT. u. S.); Val’ di Fumo (DEN US.): 15. Oetztaler Alpen, Sillgebiet: Stubai (Kugelwand an der Kesselspitze) (DT. u. S.); Gschnitztal (Kirchdach 2470 u. 2640 m) (DT. u. S.). 16. Sarntaler Gruppe. Eisackgebiet: Königsanger bei Brixen (DT. u. S.). 17. Zillertaler Alpen. N Eisackgebiet: Piitschertal (Wilde Kreuzspitze) (DT. u. S.). Rienzgebiet: Lappachertal (Neves Gletschermoräne 2500— 27100, m) (DL: UNS). 18. Salzburger Schieferalpen. Inngebiet: Volderertal (Glungezer Gipfel 2670 m) (DT. u. S.); „Viggarspitze“ (DT. u. S.); Wattental (Tarntalerköpfe) (DATA 3): 19. Hohe Tauern, ? Salzachgebiet: Krimmler Achental (über der Warnsdorier Hütte) (R. Sch.). i Iselgebiet: Virgental (gegen St. Veit im Defereggental (DT. u. S.); Kalsertal (Rottenkogel [DT. u. $S.]; Gornetschamp [R. Sch.]; Lesachtal [Lesacher Wiesenberg; Mörbetspitze] EDEL u. S:]; Bergertörl, Di 1% “ Möllgebiet: Astental (Astenalm) (R. Sch.); Kapponigtal bei Ob. Vellach (Kapponigalm) (R. Sch.). ; ED" Il. 3. Südtiroler Dolomitalpen. Eisackgebiet: Grödnertal (Crespeinaalpe; Sellajoch) (DT.u.S.); Schlern (Schlernhaus; Seiseralp; Palatspitze; Tierseralp; " Mahlknechtschwaige) (DT. u. S.; z. T. R. Sch.). Avisiogebiet: Fassatal (C* di Monzoni) (DT. u. S.). Rienzgebiet: Prags (Alpe Grumwand) (DT. u. S.). Bravwesrebset: M, Biano- (DT. u. S.); 'M.:;Antelao (DT:;.u. S% 9. Karnische Alpen. Draugebiet: Kreuzkofelgruppe 2100 m (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: Auf Island (Hermann). In Skandinavien vom nörd- lichsten Norwegen bis zur Telemark und Herjedal (Hermann). Im arktischen Rußland (R. Sch.; Kjellmann b); Gouv. Ar- changel und Perm (Herder). In Lappland (Hjelt). Auf Spitzbergen nördl. bis ca. SO® n. Br. It. Rikli 17. Asien: Im Ural südlich bis 59° 15’ n. Br. (R.Sch.). Durch das ganze arktische Sibirien (R. Sch.; Kjellmann c). Im Altai (R. Sch.). Im westlichen Tien-schan (R. Sch.). Amerika: In Westgrönland bis 72° n. Br., Ostgrönland: bis 76° 46’ n. Br. (Braun 13). Auf Baffinland (Simmons 15). Im südöstlichen Alaska (R. Sch.). In Labrador (R. Sch.). 50. Ranuneulus pygmaens Wahlenb. In Sehneetälchen, auf von Schmelzwasser getränkten Böden. N Verbreitung in den Alpen. Bi: HE 12, Rätische Alpen. Inngebiet: Val Zeznina nahe den Macunseen 2600 m (Rikli 99). 15. Oetztaler Alpen, Inngebiet: Oectztal (Roßkogel) (DT. u. S.); Lisensertal (Horn- talerjoch; Villergrube) (DT. u. S.). Etschgebiet: Eisjöchl zwischen Pfossen- und Lazinstal 2530 — 2840 m (DT u. S.); Südseite des Großen Gurglergletscher (BTSRASIS Spronsertal (DTIUSJ2 — 196 — sah 17. Zillertaler Alpen. Sillgebiet: Vennatal (Vennajoch; Kraxenträger am Brenner 2400—2609 m) (DT. u. S.). Eisackgebiet: Pfitschertal (Hühnerspiel; Wildseejoch 2500 m) KERN, .;S.). Rienzgebiet: Neves im Lappachtal 2600-2700 m (DT. u. S. ); Göge im Weißenbachtal (DT. u. S.); Pfaffenlücke (DT. u. S.). 18. Salzburger Schieferalpen. Inngebiet: Rosenjoch 2370 m (DT. u. S.). 19. Hohe Tauern. | Salzachgebiet: Fuschertal (obere Knappenleite in der Zwing im Hirzbachtal 7000—8000’) (Rikli 99). Rienzgebiet: Krimmlertauern mehrfach (DT. u. S.; Hinterh.); „Heiliggeistjöchl zw. Ahren- und Umbaltal* (DT. u. S.). Isel ge biet: Venediger (DT. u. S.); Virgental (Virgenerjöchl häufig; Umbaltörl; Dorferalpe bei Prägraten) (DT. u. S.); Velbertauern (DT. u. S.); Rottenkogel (DT. u. S.); Groß- glockner (DT. u. S.); an der Schleinitz und Trelebitsch (BD...) Möll’giebiet: an der, Zirknitz. (DT. u. Draugebiet: an der Scharnitz bei Lienz (Hinterh.). Allgemeinverbreitung. Europa: In den Karpaten selten (Pax). Auf Island (Rikli 99). In Norwegen; im nördlichen Schweden (Rikli 99). Im arktischen und subarktischen Rußland (Rikli 99), Auf Spitzbergen (Rikli 99) (nördlich bis ca. 80° n. Br. It. Rikli 17); auf Nowaja-Semlja (Rikli 99). Asien: Durch das ganze arktische Sibirien (Rikli 99). Amerika: Auf Grönland (Westgrönland nördlich bis 78° 18’ n Br.) (Simmons 09). Im arktischen Archipel (Victorialand; Baffinland; Ellesmereland nördlich bis 78° 45’ n. Br.) (Simmons 13). Im arktischen Nordamerika, Labrador und Quebec (Br. u. Br.). In den Rocky Mountains (Br. u. Br.). 51. Thalietrum alpinum. L. Im Weiderasen, auf Flachmooren und Surpielellen, selbst im Sphagnumpolster kleiner Hogheulg nl be- sonders auf Kalk, seltener auf Urgestein. BEN Ey aNE Verbreitung in den Alpen. B. U. 1. See Alpen. Ubayegebiet: Barcelonnette (R. et F.); Enchastraye au Grand-Quartier (St -L. 83); Fours (St.-L. 83); Grange- Commune (St.-L.83); Lauzanier (St.-L. 33); Larche (R. et F.): Verdongebiet: lac d’Allos (St.-L. 83). Vargebiet: pas rare dans les distriets voisins des sources du Var, de la Tinee et de la Stura, entre 1800 et 2500 m s. m. (Burnat) ; Esteng, aux sources du Var (Burnat); col de la Cayolle et de Sanguiniere (Burnat) ; sommet du col de Jallorgues (Burnat) ; col de Colombart (Burnat) ; descente du col de Pelouse sur Bouzieyas (Burnat); lacs de Vens (Burnat) ; vallon sup. de Rabuons (Burnat) ; lac de Rabuons (St.-L. 83); Versant meridional du Mont Mounier (Burnat). 2. Cottische Alpen. Durancegebiet: col de Vars, pres Guillestre (R. et F.); col d’Agneli(R} et F.); Mt. "Viso.{R.et F.). 4. Grajische Alpen. Dora Ripariagebiet: Mont Cenis, rive gauche du lac, r. r. (Perrier). 12. Rätische Alpen. Inngebiet: Spölgebiet (Valle di Livigno; im Ofengebiet sehr verbreitet von 1300 m [rechtsseitige Ofenbergwiese] bis 2400 m [Val Chaschlot|, westlichster Vorposten: Alp Jvraina 2150 m) (Brunies) ; Val Plavna (Sur ilg Foss ob Alp Plavna) (Gams in litt.); Scarltal sehr verbreitet (Schröter 03) (V. Sesvenna mehrfach; innere Astrasalpen) (Braun 18); Val Tuoi südl. vom P. Buin (Jäggi u. Schröter 92); Paz- naun (Fimbertal) (DT. u. S.); Stanzertal (Fasultal bei St. Anton 2530— 2840 m) (DT. u. S.). Poschiavinogebiet: „L Gessi-Puschlav“ (Sch. u. Th. 12). Addagebiet: Bormio (im Gebiet von Bormio auf Kalk von 1600— 2200 m verbreitet; auf Urgestein spärlich z. B- Viola [Pezzel] ; Val di Sotto [Oga; S. Martino Serravalle]; Val Furva [Plaghera] ; steigt bis 2450 m: M. Pettin N.O.- Hang) (Furrer u. Longa). — 198 — Etschgebiet: Münstertal (Brunies) ; Gebirgsstock zwischen Scarl- und Münstertal mehrfach (Killias.). ® 19. Hohe Tauern. Möllgebiet: Pasterze vor dem Glocknerhause (Pacher Nachtr.); Mallnitzer Tauern bei der Kapelle (Pacher). Salzachgebiet: Habachtal (Fritsch 92); Naßfelder Wabern (Hinterh.). 21. Norische Alpen. Murgebiet: Nordabhang des Wintertal (Pacher). Gurkgebiet: Ochsenbrett im Reichenauer Garten bei 2000 m sehr selten (Pacher). Lavantgebiet: Saualpe (auf dem Hohenwart bes. am Ab- hang gegen Pusterwald zu, viel seltener auf der Nordseite) (Hayek Fl.). IM. 3. Südtiroler Dolomitalpen, Eisackgebiet: am Puvlatsch (DT. u. S.); Schlernplateau- (DT. u. S.); zwischen Tschapit und dem Frombach (DT. u. S.); Roßzähne (DT. u. S.); Seiseralpe hig. (DT. u. S.); gegenüber der Salternerhütte (DT. u. S.). 6. Karawanken. 4 Savegebiet: auf der Spitze der Koroshiza nächst Loibl - (Fleischm.). 5 . Julische Alpen, Merstritzeebsert: er den Alpen per Jeserih in der Wohein (Fleischm.). | Allgemeinverbreitung. Europa: In den Pyrenäen (R. et F.). In Großbritannien (Consp- Fl. Eur.). Auf den Fär-Öer (Lange). Auf Island (Consp. Fl. Eur.). In Skandinavien (Consp. Fl. Eur.). Im arktischen und nördlichen Rußland (Consp. Fl. Eur. ; Herder ; Hjelt). Auf Nowaja Semlja (Kjellmann b). Asien: Im arktischen Sibirien, östlich bis zur Beringsstraße (Kiellmann c). Im Altai /L. Fl. A.). In Westtibet (Hooker 75). Im alpinen Himalaya (Hooker 75). Im Kaukasus (Radde). a Be ge Amerika: In Grönland (Lange). Im arktischen Nordamerika (Br. u. Br.). In den Rocky Mountains (Br. u. Br... Auf Anticosti und Neufundland (Br. u. Br.). 52. Cochlearia officinalis L. ssp. Pyrenaiea (DC.) Rouy et Foue, An quelligen und moorigen Stellen. Verbreitung in den Alpen. a) var, eu- Pyrenaica Thellung. A, 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene, Illergebiet: Kempten (Vollm.); Grönenbach (Vollm.) ; Mem- mingen (Vollm.). Günzgebiet: Ottobeuern (Vollm.). Untrasried (Vollm.). Wertachgebiet: Kaufbeuren (Vollm.). Lechgebiet: Steingaden (Vollm.). Inngebiet: Glonn (Vollm.) ; Rosenheim (Vollm.) ; Wasserburg (Vollm.); Gars (Vollm.). Salzachgebiet: Waging (Vollm.); Taching (Vollm.); Teng- ling (Vollm.); Törring (Vollm.); Laufen (Vollm.); Burg- hausen (Vollm.). B. I. 3a: Freiburger Alpen. Sensegebiet: Quelle am NW Fuß des Widdergrinds (Thel- lung in Hegi Fl. M.E.); nordöstl. vom Schwefelbergbad (Fi. 76); oberhalb des Ganterischsee 1575 m (Fi. 76). 3b. Emmentaler Alpen, Aaregebiet: Horneckalp im Eriz (Fi. 76); früher im Eriz häufig aber ausgerottet (Fi. 76); Justistal (Fi. 709 | i. Salzburger Kalkalpen. Berchtesgadener Achegebiet: zwischen Berchtesgaden und Schellenberg (Vollm.). S. Oesterreichische Alpen. Ybbsgebiet: Dürrenstein und von hier zerstreut längs der österreichisch-steierischen Grenze bis Pernitz im Piesting- gebiet (Beck.). Erlaufgebiet: herabgeschwemmt an den Oetschergräben 700—500 m (Thellung in Hegi Fl. M. E.). (rer, en a u 9 — 200 — Salzagebiet: bei Wildalpen (Hayek Fl.). In der Grünau bei Mariazell (Hayek Fl); an der Salzaleiten bei Mariazell (Hayek Fl.); an der Höllenseige in der Terz (Hayek Fl.). Mürzgebiet: bei Frein (Hayek Fl.) ; bei Neuberg am Eingang in die Krampen (Hayek Fl.). 1. 7. Berner Alpen. Kandergebiet: Bächen bei Kandersteg (Fi. 82). Aaregebiet: Rosenlani (Fi. 76). 22. Eisenerzer Alpen. Mürzgebiet: bei Mürzsteg an der Stillen Mürz gegen das Tote Weib und im Brunngraben (Hayek Fl.). b. var. excelsa (Zahlbr.) Thellung. B. 11. 20. Niedere Tauern. Murgebiet: auf dem Seckauer Zinken an der Nordseite des Gipfel und gegen den Hagenbachgraben zu (Hayek Fl.). 21. Norische Alpen. Mur gebiet: auf dem Eisenhut und am Diesingsee (Hayek Fl.). Lavantgebiet: Saualm am sogen. Kapplerbrunnen (Pacher); Koralm (Pacher). Allgemeinverbreitung. ') Gesamtart: €, offieinalis L. Europa: felsige und quellige Stellen in Mitteleuropa ; Strand- gegenden von West- und Nordeuropa (auch auf Island, Spitzbergen und Nowaja Semlja); (fehlt dem mediterranen % ideuropa ; aus Norditalien angegeben, aber wohl nur verwildert). Asien: nahe verwandte Formen auch in Nordasien. Amerika: arktisches Nordamerika. ssp. eu - offieinalis A. u. @. fehlt in den Alpen. ssp. Pyrenaica (DC.) Rouy et Fouc. Europa: an quelligen moorigen Stellen des Tieflandes und der 1) Nach der Bearbeitung von A, Thellung in Hegi Fl. M,. E. [ — 201 — Gebirge (Pyrenäen, Cantal, Puy de Döme, Alpen, Kar- paten); wohl auch im Norden: Großbritannien, Skandi- navien usw. N var. eu- Pyrenaica Thellung. außer aus den Alpen (s. 0.) nur aus Belgien, Luxenburg (?), West- und Süddeutschland angegeben. var. excelsa (Zahlbr.) Thellung, bisher nur aus den Alpen und den Karpaten bekannt, möglicherweise aber identisch mit der nordischen var. minor Pers. 53. Cardaminopsis hispida (Mygind) Hayek. Auf trockenen Felsen, an steinigen Stellen wie im Felsschutt. Verbreitung in den Alpen. 2b. Oesterreichisches Alpenvorland. Donaugebiet: in der Wachau von Melk bis Krems (Beck). TE: 7. Salzburger Kalkalpen. Traungebiet: auf dem Dachstein bei Gosau (Hinterh.); um Hallstatt (Duitsch.). Steyrgebiet: auf der Speikwiese am Warscheneck (Duftsch.); im Stodertal (Duftsch.); an der Steyrling #Duitsch.). 8. Oesterreichische Alpen. Steyrgebiet: auf der Blumaueralm in der Molln (Duftsch.). Ennsgebiet: um Weyer (Duftsch.). Leithagebiet: auf den Kalkbergen von der steierischen Grenze bis Kalksburg bei Wien häufig (Beck). Piestinggebiet: von der Dürren Wand bis Pottenstein an der Triesting stellenweise (var psammophila Beck) (Beck). 11. 21. Norische Alpen, Lavantgebiet: Prössinggraben an der Koralpe (Pacher). 23. Cetische Alpen. Murgebiet: auf dem Lantsch (Hayek Fl.). Il, 2. Trientiner Alpen. Etschgebiet: Vallarsa (DT. u. S.). IV. Klagenfurter Becken. Kasbauerstein bei St. Paul an der Lavant (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: In Deutschland sehr selten: im fränkischen Jura und im südwestlichen Harz (Garcke). In Böhmen und Mähren (Fritsch 09). In Ungarn (Consp. Fl. Eur.). In Kroatien und Siebenbürgen (Hegi Fl.M.E.IV. 1). In Großbritannien (Consp. Fl. Eur.). Auf den Fär-Öer (Consp. Fl. Eur.). Auf Island (Hermann). In Norwegen und Nordschweden (Hermann). In Finnland selten (Hjelt). Auf Nowaja Semlja (Kiellmann b). Asien: Im arktischen Sibirien, östlich bis zur Beringsstraße (Kjellmann c.).“ Amerika: Von Lange ans dem arktischen Amerika angegeben. Br. u. Br. II., pag. 176 erwähnen nur Arabis petraea Hook. non Lam. = Arabidopsis novae-angliae (Rydb.) Britton. 54. Braya alpina (L.) Sternh. et Hoppe. Auf sandigen Alluvialböden und Moränen. Verbreitung in den Alpen. _ 1 R 6. Nordtiroler Kalkalpen. Inngebiet: Solstein bei Innsbruck (am Aufstieg von der Schoblerwaldalpe 1900 m bes. „im Krenach“ nicht so sehr selten) (DT. u. S.). 17, Zillertaler Alpen. | Eisackgebiet: Brenneralpe (DT.u.S.); Pfitschertal (Finsterstern [2600 m leg. Huter in Herb. gen. Univ. Zürich]; Wilde Kreuzspitze im Sand der Moräne) (DT. u. S.). Zillergebiet: Sondergrund im Zillertal (DT.u S.). ae 19. Hohe Tauern. Iselgebiet: Rottenkogel bei Windischmatrei (DT. u. S.). Kals („Alpe Palberg“ „wohl Pohleshöhe“) (DT.u.S.); Valedisch- nitz unter dem Figershorn (DT. u.S.); Figershorn (DT. u.'S.);, Alnex in Kals (DT. u. S.). Mö llgebiet: Leitertal (DT..u. S.); Moränen unter der Franz- Josefshöhe (Pacher); Gamsgrube an der Pasterze 2600 m (Pacher; „bes. zahlreich“ It. DT. u. S.); euimezolessch in der Wurten (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: Im arktischen Norwegen (Hermann). Im arktischen Rußland (Hermann; Kijellmann. b)., Auf Nowaja-Semlja (Kijellmann b). “ Asien: In Westtibet (Hooker 75). Amerika: „Am.bor.“ (Lange), fehlt Br. u. Br. sowie Gray’s Manual 1908. 55. Sedum villosum L., Auf Hoch- und Flachmooren der tiefen Lagen: im Gebirge an feuchten moosigen bis sumpfigen Stellen, aber, an schattigen Orten, auch Schotterböden nicht ver- schmähend. Verbreitung in den Alpen. 1. Schweizerisches Mittelland. Waadt: Bretonnieres (Dur. et P); Jorat de Lausanne (Dur. et P.); Chalet a Gobet (Dur. et P.); St® Catherine (Dur. et. P.); Corcelles-le-Jorat (Dur. et P.). Freibu rg: Chätel-St.-Denis (lac de Lussy) (C. et C.). Semsales (les Alpettes) (C. et. C.); Tour-de-Treme (marais de Bou- leyres) (C. et C.); Cerniat (Valsainte) (C. et C.). Bern: Frienisberghöhe (Fi. 97; „früher“ Fi. 11); zwischen Rüggis- berg und Rüti bei Gurnigel (Rytz); Riggisberg (Fi. 97); Binsberg bei Rüegsau (Rytz); Roggwil (Lüscher). Solothurn: von Gretzenbach gegen den Engelberg hin (Mühlb.; Lüscher). Luzern: um St. Urban häufig (J. R. Steiger); im Entlebuch (in der Blasen bei Flühli; im Moos bei Geugellusen) (]. R. Steiger). bs ee: - Kan { y we I AR Be Aargau: zwischen Wittwil und Bottenwill (Mühlb.); gegen das Moos bei Attelwil (Mühlb.). Zug: Geißboden (Rhiner). Schwyz: Einsiedeln (Schachen und Roblosen) (Düggeli) ; Schö- - nenboden (Rhiner). Thurgau: Mooswies bei Bischofszell (Nägeli. u. Wehrli 90). St. Gallen: Hemberg (W.u.Sch.); um St. Gallen (ob Notkers- egg; Vögelinsegg) (W. u. Sch.); Ruppen (W. u. Sch.). Appenzell: Schönengrund (W. u. Sch.); Urnäsch (W. u. Sch.); Stein (W. u. Sch.); Gonten (W. u. Sch.); ‘Gais (W. u. Sch.); Sommersberg (W. u. Sch.); Gäbris (W. u. Sch.) ; zwischen Schönenbühl und Oberegg (W. u. Sch.). 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Wertachgebiet: südlich des Eckfilzres bei Lengenwang (Vollm.). R Lechgebiet: Kläberfilz bei Wies (Vollm.); Dlachtal zwischen Wies und Wildsteig (Vollm.). Würmgebiet: Bachhauseneriilz (Vollm.). Isargebiet: Deining (Vollm.); Tölz (Vollm.); Elibachermoor (Vollm.); Gaisach (Vollm.). or Mangfallgebiet: Finsterwald bei Gmund (Vollm.); Tegern- see (Vollm.), Salzachgebiet: Schönramermoor (Vollm.). 2b. Oesterreiches Alpenvorland. Donaugebiet: am Hiesberg bei Melk (Beck). Salzachgebiet: bei Lamprechthausen (Hinterh.). B. I. 1b. Massif du Vercors. Iseregebiet: sables du gres vert de la Fauge pres du Villard- de-Lans (St.-L. 33); Correngon (St.-L. 83). | 1c. Massif de la @4? Chartreuse, Rhonegebiet: sables molassiques de Chäbons (St.-L. 83). 2. Savoyer Alpen. Westliches Rhonegebiet: molasse des Bade du lac du — 205 — Bourget (St.-L. 83); Saleve (Reuter) (dans la tourbiere S des Pitons) (Beauverd in litt.).?) Arvegebiet: vallon .de Foilly, au-dessous du glacier (Bri- quet 99). 3a. Freiburger Alpen. Rhonegebiet: Pleiades (Dur. et P.); les Mosses (Dur. et P.); Pillon (Dur. et P.). Saanegebiet: La Verda, sur le Gros-Mont (Vaud) Freiburger Seite (C. et C.); la Verda (Dur. et P.) entre la Verda et le Rodomont (Dur. et P.); la Lecherette (Dur. et P.). Simmegebiet: Bruchalp zwischen Boltigen und Abläntschen 1500 m (Fi. 76). 3b. Emmentaler Alpen. Aaregebiet: bei Heiligenschwendi oberhalb Thun mehrfach (Fi. 76); zwischen Sigriswil und Rothornfuß (Fi. 76). Kl Emmegebiet: Pilatus (am Nordiuß auf Mühlemäs und Bramegg; zwischen Neualp und Eigental) (J. R. Steiger; Amberg). Vierwaldstätterseegebiet: zwischen Mährenschlag und Palismatt (Amberg); Palismatt (Amberg). 4. Thur Alpen, ,Sittergebiet: Botersalp (Schlatter); Sentis (W. u. Sch.); Alt- mann 2450 m (W. u. Sch.); Seealpsee (Gams in |itt.); Roslen (W. u. Sch.); Saxerlucke (Koch in litt.); Furgglen (W. u. Sch.); Weißbad gegen den Leuenwald (W. u. Sch.). Thurg.ebiet: Vorberge des Speer (W. u. Sch.); Curfirsten Nordseite sporadisch (Baumg.); am Greppelensee (W. u. Sch.); Hinterrugg Gipfel (Schinz 06); Käserrug am Paß- übergang 1800 m (W. u. Sch.); im Roßwald südlich ob Wildhaus (W. u. Sch.); zwischen Wildhaus und Fliesalp (W. u. Sch.); Kreialp (W. u. Sch.). Rheingebiet: Torfmoos am Sommerikopf ob Wildhaus (Schlatter). | 5. Allgäuer Alpen, Rheingebiet: bei Fussach (DT. u. S.). N) „Croisette“ (St.-L. 83; Perrier) ist lt. Beauverd zu streichen. ae tank Bregenzer Achegebiet: Bregenz (am Gebhardehere) N u. S.); zwischen Hädrich und Koyen (Vollm.). Illgebiet: Feldkirch (Ardetzenberg) (DT. u. S.). Lechgebiet: am Roßberg bei Vils (DT. u. S.) (der Standort „Roßberg bei Füssen“ It. Vollm. ist wohl damit Le nseh). 6. Nordtiroler Kalkalpen. Lech gebiet: Hohenschwangau (Vollm.): Loisachgebiet: Partenkirchen (auf einer Wiese am ER ; zum Eckbauer am Wamberger Rücken ca. 1200 FR (Vollm. Nachtr.); Wankalpe am Heimgarten Valaı \ Isargebiet: Längental am Kirchstein (Vollm.). 7. Salzburger Kalkalpen. GER Alzgebiet: Aschauertal bei Sacharang (Vollm.); in der Nähe von Weiler Holzen südwestlich von Marquartstein (Vollm. Nachtr.). R Ba Saalachgebiet: in der Stockklause bei Unken (Hinterh.); bei Saalfelden (Hinterh.). . Traungebiet: um Zell am Moos (Duftsch.); nächst dem‘ Höribach am Mondsee (Duftsch.). BI Ennsgebiet: im Veitschgraben bei Mitterdorf (Hayek Fl. > 1. 4. Grajische Alpen). . Dora Balteagebiet: Valgrisanche (Alpe Vieille) By a1); $ V Meer a Val de Cogne Me bi 5. Mont Blanc Gruppe. | “ Ko Rhonegebiet: Saleina (Jaccard). ER 6. Penninische Alpen. FH: Rhonegebiet: Val d’Entremont (St.- Bahanh San) $ (Jaccard); Vallee de Bagnes (Mont Gele [Taccard in litt.]; Mille; Mauvoisin; Torrembey; Chermontane; Boussine) ; (Jaccard) ; V. de Dale (Novelli et Tortain sur Nendaz) ; (Jaccard) ; (tourbiere de Cleuson) (Beauverd in litt.); ‚Val e 1) Dem Gebiet des Aostatales scheint Sedum villosum typicum zu FERNER / Die var, var, alpioum Hegetschw. und Cognense J. Müller dürften, nach den Stand- ortangaben zu folgern, nebeneinander arftreten; sie wurden daher in SaiEeE Auf- J zählung nicht getrennt (s. Vaccari a. a. O.). En d’Heremence (Esserse ob Mars) (Jaccard); Val d’Herens (Arolla) (Jaccard); Turtmanntal (Gruben) (Jaccard); Nicolai- tal (Roßplatten sur Randa | Jaccard in litt.|; Riffel; Findelen | Jaccard in litt.|; Schwarzsee; alpes de Zermatt.!)) (Jaccard) ; Saastal (alpes de Saas [Saas Grund, Fee, Allalinggletscher, Almagell, Furgenalp, Ofental It. Jaccard in litt.|; Matmark!)) (Jaccard); Simplon v. et plateau (Jaccard). Dora Balteagebiet”): Combe Vertosan sur Avise (Vaccari); Val de Bionaz (Vaccari); Val de Gressoney (Vaccari); Gressoney-la-Trinite, montee au col d’Ollen 2300 m (Vaccari). . Berner Alpen. Rhonegebiet: Dee d’Avis (Dur. et P.); Eggen sous Belalp (Jaccard); Bettmeralp ob Betten (Jaccard). Lütschinegebiet: Wengernalp (Fi. 76). „Dieser Angabe liegt wohl eine Verwechselung zu Grunde“ (Lüdi in. litt.). S. Nittelschweizerische Zentralalpen. Seezgebiet: Untersäß von Mädems 1600 m (W..u. Sch.); Ober-Vermin in den Grauen Hörnern 1500 m (W. u. Sch.). 9. Lepontische Alpen. Rhonegebiet: Kaltwassergletscher (Jaccard). Reußgbiet: am Gotthard (Rhiner). 10. Adula Alpen. Vorderrheingebiet: Val Gronda (Alp Nova 1980 m) (Braun 17c); Piz Mundaun nach Obersaxen (Braun 17 ec); Glennertal (zwischen Zervreila und der Lampertschalp 1900 m) (E. Steiger). 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Oberhalbstein (Plan Canfer bei Stalla) (Braun 17 2); Inngebiet°): Silsersee am Rs nach Crestalta (Braun 10b ]); beim Stazersee 1515 m (Seiler; Rübel); Bernina am Weg 1) Hier auch in der var, alpinum Hegetschw, (s. Sch. u. Th. 10). 2) Vergl. Aumerkung 1 pag. 206. 3) Im Oberengadin und Berninagebiet auch die var. alpinum Hegetschw. (Sch, u. Th. 10), — 208 — über Pontresina (Braun 17c); Pontresina (Rübel); Val Roseg (Rübel); Beversertal zwischen der 1. und 2. Alp 2100 m (Braun 10b 1). Meragebiet: „Valtellina allo Spluga“.(F. e P.). Poschiavinogebiet: im alten Canon la Rösa 1800 m (Brock. 07). 19. Hohe Tauern, Liesergebiet: Faschaun (Pacher); Maltaberg (Pacher); Pölla- tal (Pacher); Gscharreck am Katschberg (Pacher). Murgebiet: bei Schellgaden im Lungau (Hinterh.); am Katsch- berg (Hinterh.). 20. Niedere Tauern. Ennsgebiet: am Riesachsee bei Schladming (Hayek Fl.). Murgebiet: Radstätter Tauern (Fritsch 92); bei Moosham in der Twengerau (Hinterh.); in Mooren am Preber und Ueber- ling (Hayek Fl.); häufig in den Seckauer Alpen, besonders im Ingeringtal, bei Seckau, Windischdorf, am Hochreichart und Ringkogel (Hayek Fl.). tt 21. Norische Alpen. Murgebiet: auf dem Rothkofel und am Leitersteig bei RaNC (Hayek Fl.); auf dem Eisenhut (Hayek Fl.). Gurkgebiet: Ostgehänge des Rosennock bei Kaning (Pacher); Turracherstraße (Pacher); Autertal und am kleinen Speick- kogel ob St. Lorenzen in Reichenau (Pacher); Fladnitz (Pacher); südlich der Gurk: Kolmnock (Pacher); Wöllaner- nock (Pacher). Draugebiet: Gerlitzen (Pacher Nachtr.); in den Torfmooren von St. Lorenzen im Bachergebirge (Hayek Fl.). 22. Eisenerzer Alpen. Murgebiet: in einem Moor am Fuß des Reiting bei Trofajoch (Hayek FI.). 23. Cetische Alpen. Murgebiet: am Wege von Hirschegg nach St. Hema bei Voitsberg (Hayek Fl.); beim Stifte Rein (Hayek Fl.); bei Mariatrost (Hayek Fl.); im Stiftingtal bei Graz (Hayek Fl.). 2909 11. 3. Südtiroler Dolomitalpen. Eisackgebiet:r Villnöß am Peitler (DT. u. S.); Seiseralpe (DT. u. S.); Tschapith (DT. u. S.); am Plattkofel 1900 m häufig (DT. u. S.). | Avisiogebiet: Durontal (DT. u. S.); oberhalb Campitello - gegen das Durontal (DT. u. S.). Ss. Steiner Alpen. Savegebiet: beim Grintouz im Kankertal (Fleischm.). Allgemeinverbreitung. Europa: In den Pyrenäen (R. et F.). Durch Frankreich zerstreut, dem Süden fehlend (R. et F.). In Süd- und Mitteldeutsch- land zerstreut, in Nordwestdeutschland fehlend, östlich der Elbe in Brandenburg und Posen, ferner ganz vereinzelt in Pommern und Westpreußen (Garcke). In Oesterreich mit Ausnahme des Küstenlandes (Fritsch 09). In Kroatien, Ungarn und Transilvanien (Consp. Fl. Eur.). In Schottland und Nordengland (Consp. Fl. Eur.). Auf Island (Hermann). Auf den Fär-Öer (Lange). In Skandinavien (Blytt; Hermann). In Lappland (Hermann). Bei Riga (Hermann). In Polen (Consp. Fl. Eur.). In Serbien selten (Consp. Fl. Eur.). "Amerika: Auf Grönland (Lange). Afrika: Algerien (Tiaret) (Battandier et Trabut 88 u. 02). 56. Saxifraga Hireulus L. Auf Hochmooren, im Sphagnumteppich. Verbreitung in den Alpen. A, 1. Schweizerisches Mittelland. Waadt: Vevey (Dur. et P.). Freiburg: Lac de Lussy' (C. et C.); Tourbieres de Semsales (C. et C.);. Marais des Ponts (C. et €.). Zug: Geißbodensumpf (Rhiner). Schwyz: Einsiedeln (Breitried nördl. Studen) (Rhiner; „ein Exemplar“ Düggeli). : 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Bodenseegebiet: Schweinenbach bei Isny (Vollm.; Garcke). 14 — 210 — Donaugebiet: Federseeried bei Buchau (Garcke). £ Illergebiet: Wurzacherried (Garcke); Leutkirch (Gaeke); = (früher Rothenstein bei Memmingen) (Vollm.). Wertachgebiet: Sulzschneid bei Oberdorf (Vollm.); Gennach- E hausen bei Kaufbeuren (Vollm.). Lechgebiet: Bannwaldsee bei Schwangau (Vollm.). Würmgebiet: Leutstetten. unterhalb des Starnbergersees (Beu-i). Ma Loisachgebiet: Murnau (E. u. 1.). Isargebiet: Gaisach (Vollm.); Ellbach (Vollm. ):; (früher Deiing) (Vollm.). Salzachgebiet: Schönramerflz ob noch? (Hinterh.; Vela) B.T; 3e, Vierwaldstätter Alpen. Reußgebiet: Surenenpaß (Rhiner; ohne weitere Bestätigung) 6. Nordtiroler Kalkalpen. Loisachgebiet: Eschenlohermoor (Vollm. Nachtr.). . Salzburger Kalkalpen. Salzachgebiet: Elixhausen nordöstl. Salzburg (Engler 72); > auf dem Moore bei Ursprung neuerdings sehr sparsam (Hinterh.). 2% Se ‘ Inngebiet: auf den Mooren bei Mattsee (Hinterh.). ll. 2. Cottische Alpen. Chisonegebiet: „Alpe di Albergian in Pieme 7272 ohne 5 weitere Bestätigung). Allgemeinverbreitung. Sa Europa: Im französischen und schweizerischen Jura (R. et F.: Sch. u. K. 09). In Süddeutschland selten (in Baden BE ; auf der Hochebene) (Garcke). In Nord- und Ostdeutschland _ zerstreut (Garcke). In Oesterreich außer in Salzburg nur noch in Schlesien (Fritsch 09). In den Zentralkarpaten selten; in Galizien (E. u. I.). In Irland nicht nachgewiesen, in England und Schottland sehr selten (E.u. 1). Au Island (E.u. 1). Im nördlichen Norwegen und in Schweden SIDAPITRGEREN | DA ERBEN EDS STEGE Te a an a 2 \ ”i wii, a (E. u.1.). In Nord- und Mittelrußland, südlich bis Podolien (E.u. 1... Auf Oeland, Gotland und Oesel (Engler 72), Auf Spitzbergen (E.u.1.; bis ca. S0O® n. Br. It. Rikli 17). Auf Nowaja Semlja (E. u. 1.). Asien: Im südlichen Ural (E. u.I.). Im arktischen und subarktischen Sibirien östlich bis zur Beringstraße (E. u. 1). Auf Kamtschatka (Engler 72). In Sz-tschwan, Nord-Shensi und Kansu (E.u.1.).. Im Altai, Alatau, Tien-schau und 'Pamir (E. u. I). Im tibetanischen Hochland, im alpinen und subalpinen Himalaya (E. u. I.) (bis 5600 m It. Rikli 17). Am Großen Ararat (E. u. 1). Im Kaukasus (Radde; Pe. usb) Amerika: Im arktischen Archipel sehr häufig (Heiberg Island 78° 10’ n. Br.) (Simmons 15). In Nordostgrönland bis 72° n. Br., in Westgrönland fehlend (Simmons 09; E. u. 1.). Im arktischen und subarktischen Amerika (E. u. I... In den Rocky Mountains (E. u. 1.). 57. Saxifraga hieraciifolia Waldst. et Kit. An feuchten, schattigen Stellen, in Schluchten. Verbreitung in den Alpen. I ee | 20.. Niedere Tauern. | Ennsgebiet: Westgrat des Waldhorn (Hayek Fl.); an den Wänden ober den Putzentalerseen (ob noch?) (Hayek Fl.); Hohenwart 1700 m (Hayek Fl.; E. u. 1.); Hochschwung bei : Rottenmann 1900—2300 m (Hayek Fl.; E. u. 1.). Murgebiet: Hochreichart (Hayek Fl.). 21. Norische Alpen. Murgebiet: auf dem Eisenhut (Hayek Fl.); Nordabhang der Reichenauer Alpen (Pacher). 23. Cetische Alpen. Murgebiet: „angeblich in Schluchten an der Nordwestseite des Lantsch“ (Hayek Fl.); Lantscher Alpe in Schluchten an der Nordwestseite 1300— 2400 m sehr zerstreut (neuerdings nicht gefunden) (E. u. 1.). 14* en ge Allgemeinverbreitung. Europa: In Frankreich: im Dep. Cantal (Pas-de-Roland) (R. et F.). In. den Karpaten (Pax). In Norwegen (Blytt). Im subarktischen Rußland (Hjelt; E.u.1.). Auf Spitzbergen (bis ca. 80° n. Br. It. Rikli 17) und Nowaja Semlja (E.u.1.), Asien: In Nord- und Ostsibirien (E. u. 1). Auf Kamtschatka (Eu.1I.). In der nördlichen Mongolei (E. u. I... Auf dem Sajanischen Gebirge (E.u.1.). Auf dem Altai (E. u. 1.). Amerika: In Ostgrönland (E. u. I.) (73° 30° n. Br. It. Sim- mons 09). Im arktischen Archipel (Simmons 13). Im arktischen Amerika (E. u. 1.). 58. Saxifraga cernua L. Auf feuchten Felsen an schattigen Orten, selbst in Grotten. Verbreitung in den Alpen. B. I. . Salzburger Kalkalpen. Ennsgebiet: Sinabell bei Schladming unter den Südwänden und auf dem Gipfel (Hayek FI.). 11. 1. See Alpen. Tanarogebiet: entre les mousses, vers 2400 m s. m., en allant de Cima Marguareis (2649) au col del Pas ou del 2 Pa (2340 m) des Alpes de Tende et de Pesio {Burnat); dans les gazons frais des aretes orientales de la Cima Marguareis, versant N,, vers 2500 m (Burnat Suppl. V, 1). . Berner Alpen. Rhonegebiet: Bisse de Saviese, sur Sion, a 1000 m (Beau- verd in litt.); Sublage (Jaccard); Wildhorn (vallon des Audannes vers 2600 m) (Beauverd in litt.) ; Bellalui 2500 m (Jaccard; E. u. I.); Alpen von Lens (Jaccard). Saanegebiet: in wenigen Exemplaren am Nordabhang des Sanetsch (a la Boiterie) (Fi. 76; Jaccard). 19. Hohe Tauern, Iselgebiet: am Hochschober 1900 m (E. u. 1.). Möllgebiet: auf den Alpen bei Sagritz (Hinterh.); in der Klein-Zirknitz am Aufstieg gegen den Waschgang ( Gehe), Großfraganteralpe im Fraganttal (Pacher). ‘ ER 20. Niedere Tauern. Ennsgebiet: Hochwildstelle unter den Felswänden zwischen dem Öbersee im Seewigtal und der Neualmscharte 2000 m (Hayek El.; E. u. 1.). | 21. Norische Alpen. Murgebiet: Auf dem Eisenhut bis zum Gipfel 1900—2441 m (E. u. L); auf einem vom kleinen Eisenhut abzweigenden Felsgrat (Hayek Fl.); Wintertal am Abhang gegen den Prießnigsee (Pacher). 11. 3. Südtiroler Dolomitalpen. Avisiogebiet: Fleimstal (Val Travignolo |Colbricon ; Cava- lazza] [DT. u. S.]; Rollepaß 2200 m [E. u. 1.]); Fassatal (Val di Monzoni am laghetto delle Selle; Contrintal [Cirelle di Contrin] ; Padon im Quellgebiet des Avisio gegen Buchenstein) (DT. u. S.). Allgemeinverbreitung. Europa: In den Karpaten sehr selten (Pax). In Großbritannien (E. u. I). In Norwegen ; in Schweden selten (E. u. ].). Ganz selten im nördlichen Finnland (Hjelt). Im arktischen Rußland (E. u. I). Auf Spitzbergen (bis 80° n. Br.); Franz Josef-Land und Nowaja Semlja (E. u. 1.). Asien: Im nördlichen Ural (67°—61° 20’ n. Br.) (E. u. I.). Im ganzen arktischen Sibirien (Kap Tscheljuskin bis 75° 45” n. Br.) (E. u. I). Auf Kamtschatka (E. u. L.). In Bai- kalien und Transbaikalien (E. u. 1... In der nördlichen Mongolei (E. u. 1.). Auf dem Altai (E. u. I... Auf dem Tien-schan (E. u. 1... In Tibet (E. u. 1). Im Himalaya (E. u. I.). In der Provinz Tschili (E. u. I.). Im mittleren Japan (E. u. 1.). : Amerika: Auf Grönland (E. u. IL). Im ganzen arktischen Archipel von Banksland bis Ellesmereland (Simmons 13) (Pearyland bis 82° n. Br. It. Rikli 17). Im arktischen Amerika (E. u. 1). In den Rocky Mountains (E. u. 1.). 59. Potentilla fruticosa L. An steinigen Abhängen. al = Verbreitung in den Alpen. B. II. 1. See Alpen). Vargebiet: entre le petit lac de Sagne et le lac Agnel 2550 m, localite situee aux env. de Saint-Martin Vesubie, a l’extre- mite sup. du bassin du Boreon, et au sud de la Cima Ghilie. | Rojagebiet: „Locis apricis in montibus l’Inferno dictis ad Tendam pertinentibus collegit Ignatius Molineri“ Allioni. Sturagebiet: pres du lac Sottano della Sella, des Alpes de Valdieri vers 1850 m; Descente du Passo di Finestrelle dans la valldee du Gesso di Entracque vers 1900 m s. m. Allgemeinverbreitung. Europa: In den Pyrenäen. Die Angaben aus Mittel-Europa beziehen sich wohl stets auf subspontane Vorkommnisse. In England und Irland. Auf Insel Oeland. In Kur- und Ehstland. | Asien: Im Ural. In Sibirien. In Innerasien bis zum Himalaya. Im Kaukasus. — In Japan. : Amerika: Im nördlichen Nordamerika. 60. Potentilla multifida L. Im Weiderasen, gern auf Se und Schafläger, bodenvag. Verbreitung in den Alpen. B. I. 3. Alpen von Oisans, Romanchegebiet: le Villard d’Arene en montant au pic P_ des Trois-Ev£ches (R. et F.); le Lautaret a Prime-Messe e [BETEN 4. Grajische Alpen. Iseregebiet: dans le vallon d’Entre-Deux- Eaux et le yalton de la Rocheur (Acad. int. 07). Arcgebiet: La Vanoise (R. et F.); mont Cenis (R. et E27 > mont Iseran (R. et F.). Dora Balteagebiet: Cogne (au Cret 2000 m et entre Be Liconi et Taverone) (Vaccari). ') Sämtliche Angaben It. Burnat, Fl. Alpes Maritimes II (1896). e = Fa. Bi WE 2 — 215 — 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: V. de Bagnes (glacier de Breney) (Jaccard in litt.); V. d’Herens (sup. d’Arolla; Seilon ; col de Riedmatten) (Jaccard in litt.); Nicolaital (Täschalp; Alpen von Zermatt; Triitgletscher; Stockje; Schwarzsee; Furggengletscher; Gelbe Wand; Gornergrat; in den Höllenden; Augstelberg; Findelen ; Kühberg) (Jaccard); Saastal (Mattwaldalp (Jaccard)- 9. Lepontische Alpen. Focegebiet: M.-Gistella-(F. e P)) : 12, Rätische Alpen. Inngebiet: Valda Scarl (oberhalb Marangun am Piz Cristannes im Val Sesvenna 2550 m) (Braun anno 1916 It. Braun 17c). Allgemeinverbreitung. Europa: Im arktischen Skandinavien (Wolf). Im arktischen ‚Rußland (Wolf). Auf Spitzbergen (Wolf). Asien: Im Ural (Wolf). In Nord- und Mittelasien (Wolf). In Tibet (Wolf). In den Himalayaländer (Wolf). In Aigha- nistan (Wolf). In Nordpersien (Wolf). Um das Kaspische Meer bis in die russische Provinz Orenburg (Wolf). Im östlichen Kaukasus (Radde; Wolf). Amerika: Lt. Wolf für Nordamerika fraglich. Lt. Br. u. Br, vom Großen Sklavensee bis zur Hudsonbai. 61. Potentilla nivea L, Auf Geröllhalden, an steinigen grasigen Plätzen, in Felsritzen, auf Kalkgestein (A. u. G.). Verbreitung in den Alpen. B. UI. 2. Cottische Alpen. Dora Ripariagebiet: Alpen von Oulx (F. eP.). Aregebiet: Galibier (Perrier). 3. Alpen von Oisans. Romanchegebiet: Villard-d’Arene au-dessous des Trois- Eveches (R. et F.); le Lautaret a Prime-Messe (R. et F.)._ 4. Grajische Alpen. Arcgebiet: La Vanoise (R. et F.); mont Cenis (St.-L. 83); col de /’Iseran, pres de la cabane (R. et F.). =: nt en — 216 — Dora Balteagebiet: Valsavarenche montee au col Lauson (Vaccari); Val de Cogne (Vaccari); Vallon de Champorcher (Vaccari). | 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: Martigny (la Giete sur la Forclaz) (Jaccard);, Val d’Entremont (Pain de Sucre; St.-Bernard) (Jaccard); Vallce de Bagnes (chalet super. de Maz£rias; Pierre a Vire sur Mauvoisin; Gietroz; Chanrion; Chermontane; Fen£trel Jaccard); (glacier de Breney) (Jaccard in litt.); Val de Nendaz (Dt de Nendaz) (Jaccard); Val d’Herens (Preylet; col Torrent) (Jaccard); (Seilon) (Jaccard in litt.); Val d’Anniviers (Sex de la Vache; Anniviers; la Giete; Roc noir; Ilhorn) (Jaccard); Nicolaital (Täschalp; Alpen von Zermatt verbr.) (Jaccard); Saastal (Mattwaldalp; Saas; Mittaghorn; Mattmark) (Jaccard); Nesseltal (Schienhorn) (Jaccard). Dora Balteagebiet: Massif du Grand-St.-Bernard (Vaccari); Val d’Ollomont (Vaccari); Valtournanche (Vaccari); Val de Gressoney au col d’Ollen (Vaccari). Tocerebiets’Zw a (Jaccard). u a . Berner Alpen. Rhonegebiet: Se d’Arbaz (Jaccard); Bellalui (Jaccard in litt.); Alpen zwischen Bad Leuk und dem Lötschental (Jaccard) ; Südseite des Torrenthorn (Jaccard); Resti (Jaccard); Niven (Jaccard in litt.); Ar&te de Hochgalen (Jaccard). 11. Plessur Alpen. Plessurgebiet: Strelakette (Westgrat des Körbshorn ca. 2570 m |[Sch. u. Th.]; Körbshorn gegen Mädrigerfluh 2580 m [Braun 17c]). 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Munt Cucalnair 2500 m (Braun 10b1); Weißberge ob Cresta im Avers (Plattenhorngrat 2640 m) (Braun 10b1). | Inngebiet: Joch Alpetta Samaden (Rübel); zwischen P. Padella | und P. Trais fluors 2797 m (Seiler); Piz Tschüffer im Heu- tal (Seiler; ohne Bestätigung bei Rübel), am Fuße des P. ET Chiampatsch ca. 2500 m (Killias); am Fimberjoch (Killias im Nachtr.); Samnaun (P. Valmatruga [Braun 10b4]; Crappa grischa [Käser u. Sulger Buel)). Addagebiet: beim Foscagnopaß (Furrer u. Longa). Etschgebiet: Schlinigtal (Schlinig ober der Wand) (DT. u. S.). 13. Ortler Alpen. Etschgebiet: Laasertal (Saurüssel bei Laas) (DT. u. S.); Martelltal (Zufall ; Butzenbleisen) (DT. u. S.). Addagebiet: V* dell’Alpe gegen M. Sobretta (Furrer u. Longa). 15. Oetztaler Alpen. Innsebret= Tosnertal (DT-u: S.). 17. Zillertaler Alpen. Sillgebiet: Grubenjoch zwischen Valsertal und Vennatal (DT. u.+S.). Eisackgebiet: Hühnerspiel (DT. u. S.); Riedberg (DT. u. S.) ; Platzerberg südlich des Hühnerspiel (DT. u. S.). 18. Salzburger Schieferalpen. Kitzbühler Achegebiet: Kleine Rettenstein (DT. u. S.); Gaisstein (DT. u. S.). 19. Hohe Tauern. Rienzgebiet: Bachertal im Reintal (DT. u. S.). Iselgebiet: Virgental (Dabertal ; Umbaltal ; Ochsenhütte am Venediger ; Dorferalpe bei Prägraten) (DT. u. S.); De- fereggental (auf dem Hörndl) (DT. u. S.). Möllgebiet: in der Rleinzirknitz beim See (Pacher). 3. Südtiroler Dolomitalpen. Eisackgebiet: Schlernscheide nicht selten (DT. u. S.). Allgemeinverbreitung. Europa: Im arktischen Skandinavien (Wolf). Im arktischen Rußland (Wolf). Auf Spitzbergen; auf Nowaja- Semlja (Wolf). i Asien: Fast durch ganz Nordasien (Wolf). Auf den zentral- asiatischen Gebirgen (Wolf). Auf den Hochsteppen der 2; Mongolei und von Tibet (Wolf). Im alpinen Himalaya (Wolf). Im Kaukasus (Radde ; Wolf). Amerika: Auf Grönland (Lange; Wolf). Im arktischen Kr (Simmons 13) (auf Pearyland bis 81° 47’ n. Br. It. Rikli 17). Im ganzen arktischen Amerika (Wolf). In den Rocky Mountains südlich bis Colorado und Utah (Wolf). 62. Astragalus oroboides Hornem, Auf Felsen, oft an schwer zugänglichen Stellen (A. u. G.). Verbreitung in den Alpen. B. 11. 19. Hohe Tauern. Iselgebiet: Inner - Gschlöß im Tauerntal (A. u. G.); Kalsertal (Teischnitz ; Tanzböden ; Wurgerkar ; Ködnitz) (DT. u. S.). Möllgebiet: Laschgwand am Mallnitzer Tauern (Pacher). Liesergebiet: Faschaun (Pacher) ; Minsfeldeck (Pacher) ; Kar- eck (Pacher) ; Wolfsbachalm bei St. Peter im Katschtal (Pacher). - 21. Norische Alpen, Murgebiet: im Stangalpenzug (auf dem Gregerlenock bei Turrach) (Hayek FI.). Allgemeinverbreitung. Europa: In den Karpaten (A. u. G.). In Skandinavien (Blytt; ‚A. u. G.). Im arktischen Rußland (Herder; A. u. G.). Asien: „in paludosis ad fl. Koksun et Tscharysch (L. Fl. A.). 63. Oxytropis lapponica (Wahlenb.) Gay. In Magerweiden, bis in den Pionierrasen hinein, doch auch auf ruhendem Felsschutt ; tiefer auf Bachalluvionen (Braun z. T.). = | Verbreitung in den Alpen. B. 1. 2, Savoyer Alpen. Iseregebiet: Hauteluce, a l’ Aiguille (Perrier). Arvegebiet: Croisse Baulet dans les Aravis (Beauverd in litt.) ; entre l’Aiguille et le mont Joly (R. et F.); vallee de: Montjoie a Contamines (R. et F.). STEILE Oestl. Rhonegebiet: Dent du Midi (Rocher de la Gagneri 2000 m) (Rikli 08); sous le Cheval Blanc 2300 m (Jac- card in litt.). 11. 1. See Alpen, Durancegebiet: Berard, rocher de Saint-Ours (R. et F.); : Lauzannier (St.-L. 83). Vargebiet: mont du Garret pres d’Esteng (Burnat); col des Champs a I’ ouest d’ Entraunes (Burnat): col entre las Tourres et le Langeron sur Saint - Martin d’ Entraunes (Burnat). Tin&egebiet: env. de Saint-Dalmas le Selvage (du col de Colombart a la cime de Blancia 2500—2650 m) (Burnat Suppl. V, 1); col de Pourriac (Burnat); env. de Saint- Etienne de Tinee (Cime de Blancias et sur rochers cristal- lins 2700 m) (Burnat Suppl. V, 1); sommites du mont Mounier (R. et F.). < 2. Cottische Alpen. Derancesebiet:.col du petit Gähbier [R.: et E.);- fe: Lauzet eR:=et FE.) FeaurTrochers=de la Gardette et la Vachette (R. et F.); sommites du mont Gondran (R. et F.); Isoard en venant de Cervieres (R. et F.); Saint-Veran a Clausis (R..et.E.); col de la Traversette-(R: et E.). Ubayegebiet: la Condamine (St.-L. 83); La Blachiere pres Maurin (R. et F.). 3. Alpen von Oisans, Romanchegebiet: le Lautaret (R. et F.). 4. Grajische Alpen, Iseregebiet: vallde des Allues (R. et F.); col du Palet (Acad. int. 07); glaciers de Four, entre Val d’Isere et le Col de la Leisse (Perrier); la Galise- (Acad. int. 07). Arcgebiet: mont Cenis (R. et F.); mont Iseran (R. et F.) („versant de la Maurienne“ Acad. int. 07). Dora Balteagebiet: Allee-Blanche en Piemont (St.-L. 83); Petit-St.-Bernard mehrfach (Vaccari); Val de Cogne (Vaccari), 5 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: Val de Ferret (Belle-Combe) (Jaccard); Val — 220 — d’Entremont (St.-Bernard; Valsorey) (Jaccard); Vallce de Bagnes (Bagnes; Louvie; Torrembey; Chanrion) (Jaccard) (Bonatchesse-Mauvoisin) (Jaccard in litt.); Val d’Her&emence (les Dix; Seilon) (Jaccard); Val d’Herens (Sasseneire) (Jaccard) (tous les sommets d’Herens) (Jaccard in litt.); Val d’Anniviers (Roc de la Vache) (Jaccard); Nicolaital (Rothorn; Staffel; Hörnli; Zermatt; Täsch; Riffel; Gorner- grat) (Jaccard) (Trifttal sur Zermatt) (Jaccard in litt.); Saastal (Schwarzberg et autres alpes de Saas) (Jaccard); plateau du Simplon (Jaccard). Er Dora Balteagebiet: Courmayeur mehrfach (Vaccari); Grand- St.-Bernard & la Bella-Comba (Vaccari); Val Tournanche (Vaccari). ‘. Berner Alpen. Rhonegebiet: localise du Sanetsch au Lötschenpaß (Jaccard) ; Arbelhorn (Jaccard); Bellalui (Jaccard); Gemmi (Jaccard); Altels (Jaccard). | Kandergebiet: Gemmi (Fi. 76); Lötschenpaß Nordseite Nähe des Gletscher (Fi. 76). Lütschinegebiet: Schilthorn (Hundshorn 2600 m; Bogang- genflülhe 2440 m; Mürrenberg 2450—2500 m) (Lüdi in litt); Rottal (Lüdi in litt.); Faulhorn (Fi. 76). Brienzerseegebiet: Südhang des Gerstenhorn Faulhorn- kette 2500 m (Rikli 08). Aaregebiet: Schöniwanghörner nordwestl. Rosenlauibad 1300— 2200 m (Rikli 08); Schönbühlalp am Wetterhorn- bei Rosenlaui 1750—1900 m (Rikli 08). 9, Lepontische Alpen. IE Rhonegebiet: Mäderalp (Jaccard); Jafflischtal (Jaccard) ; Blinnental (Jaccard) ; Merzental (Jaccard) ; Gries (Jaccard) ; Nufenen (Jaccard). Tocegebiet: Val Formazza (ob Morasco 1750 — 1950 m) (Schröter 04 ; Chenev.). Maggiagebiet: Bosco (Sch. u. K. 09); Val Bavona (sous la Corte grande 1750 m et dela al Piano dei Cresti c. 2100 m; Val Antabbia [Fiorera alta ca 2500 m]) (Chenev ); Val Peccia (Piz. Castello ca. 2600 m (Chenev.), Tessingebiet: Val Trenoh c. 1400 m (Chenev.); Pizzo Molare c. 1900 m (Chenev.). 10. Adula Alpen. Vorderrheingebiet: Vals (ob Alp „Staffelte“ am Piz Aul ob Vals 2200— 2300 m [E. Steiger]; Alp Tomül 2000 m [Braun 1Ob 5)]). Hinterrheingebiet: Wälschberg am Bernhardin 2000 m (Braun 13); Areuetal ob Nufenen 1500 m (E. Steiger) ; Nufenen im Rheinkies 1500 m (Braun 13); Grat zwischen Piz Tuff und Gelbhorn Schamserseite 2770 m (Braun 10 b 5 u. 13); Piz Beverin (Schamserseite) 2730 m (E. Steiger) (bis 2760 m It. Braun 13). 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Piz Curver 2770 m (Braun 13); Avers (Eingang des Val Madris bis 1800 m herab [Rikli 08]; Großhorn 2770 m [Braun 13]; Kleinhorn 2800 m [Braun 13]; Pürtler Grat 2780 m [Braun 13]; oberhalb Pürf®2100 m an natürlichem Standort [Braun 13]). . Albulagebiet: am Albula ob Crapalv (Schibler man.). Inngebiet: östlich von Cresta 2100---2300 m (Rikli 08); Flaz- gebiet (1720— 2720 ziemlich selten; Flazalluvion; Bernina- bachalluvion; bei den Berninabachfällen; Heutal; Pischa; Piz Tschüffer; Alp Stretta; Piz Alv; Minorausgang; Minor- bachufer; Alp. Bondo; am Arlas gegen Cambrena) (Rübel); östlich vom Piz Padella 2400 m (Rikli 08); Alluvionen Bevers-Ponte (Schibler man.); Val Chamuera unter Alp Serlas ‚2000 m /Rikli 08); Spölgebiet (Grathöhe zwischen Spöltal und Val Cluoza 2600— 2650 m [Braun 18]; Spöl- kies Livigno [Furrer u. Longa]); Val Tiatscha 2400 — 2500 m (Killias); Val Tuoi (Rikli 08); Val Tasna 2100—2300 m (Rikli 08) (Val Urschai an der Paßhöhe ca. 2000 m [Killias]; Piz Tasna 2990 m [Braun 13]); am Piz Minschun (Killias); V. Sesvenna (Aufstieg zur Blaisch gronda 2400 —2500 m) (Braun 18); Fimberpaß (Killias) ; Saletpaß (Killias); Nauders gegen Reschen häufig (DT. u. S.); Fuß des Pizlat (DT. u. S.); Paznaun (Fimbertal 2200 m [Sch. u. Th. 16]; Geis- bleisenkopt [DT. u. S.]). | Poschiavinogebiet: Fuß von le Gessi 2150. m n (Brock. 7). | Addagebiet: Val Fraele (Bocca di Trela; V. Pettin; Pens) (Furrer u. Longa); Val Braulio (Stelviostraße um 1800 m, Val Vitelli ca. 2400 m) (Furrer u. Longa); Viola ER Scianno am Plator 1700—2600 m) (Furrer u. Lone 13. Ortler Alpen. Etschgebiet: Laasertal (DT. u. S.). 15. Oetztaler Alpen. Ftschgebiet: Reschen (DT. u. S.); Mals (DT. u. s). 17. Zillertaler Alpen. Eisackgebiet: Platzerberg südlich vom Hühnerspiel or. u. S).. 19. Hohe Tauern. Rienzgebiet: Bachertal in Rein (DT. u. S.). % Iselgebiet: Virgental (Umbaltal und -törl; Dorteralpe am -Ve- . nediger) (DT. u. S.); Rottenkogel (DT. u. S.); Teischnitz » (DT. u.S.); Fiegershorn (DT. u. S.); Ködnitz (DT. u. S.). 3 Mölltal: Leiter bei Heiligenblut (Pacher); Pasterze (Pacher). 2 Salzachgebiet: Großvenediger unter der Spitze (Hinterh. 5; 3 | 3. Südtiroler ee = | E Eisackgebiet: Gröden (Rungaditsch 1500 m) ( (D 12 u. Ss. = 37 a = v Sale DEE.) Rienzgebiet: Gadertal (hinter St. Cassian gegen F aneaine) | (BF2U:S). , 2: Allgemeinverbreitung. _ SE. Europa: In Skandinavien (Blytt; Consp. Fl. Eur.). Im ee Er Rußland (A. u. G.) (von Herder nur aus Finnland“ an- 33 gegeben). U Asien: In Sibirien (A. u. G.). In der Dsungarei eo u. :G) = Tsin-ling-shan (Diels 05). Im West-Himalaya (Hooker 2. ER In Sikkim (Hooker 75). In Afghanistan (A. u. a Tibet (A. u. G.). 64, Conioselinum tatarieum Fisch, | RE Schattige Felsen, in Gesellschaft anderer Hochstauden. ee Verbreitung in den Alpen. = B. Il. 20. Niedere Tauern. Murgebiet: Lungau (Göriachwinkel Ostabhang der Leßhöhe auf schwer zugänglichen Felsen an zwei Stellen 1475 bis 1600 m) (Vierhapper 11). Allgemeinverbreitung. Europa: In den Sudeten (am Glatzer Schneeberg -und im Ge- senke). In den Karpathen. Im arktischen, nördlichen und : mittleren Rußland. Asien: Durch ganz Sibirien bis zur Tschuktschen-Halbinsel. Amerika: Im arktischen Amerika, vielleicht noch weiter verbreitet. 65. Ledum palastrue L. In Torfsümpfen. Verbreitung in den Alpen. B. 1. 7, Salzburger Kalkalpen. Traungebiet: bei Aussee, jetzt aber anscheinend verschwunden (Hayek Fl.). ll, 22. Eisenerzer Alpen. Ennsgebiet: bei Admont, jetzt aber anscheinend verschwunden (Hayek Fl.). Allgemeinverbreitung. Europa: Sehr selten im badischen und württembergischen Schwarzwald; sonst in Süd- und Westdeutschland fehlend, obgleich früher an einigen Orten vorhanden (Garcke). Sehr zerstreut in Thüringen und in Sachsen (Garcke). Vereinzelt in Nordwestdeutschland, verbreiteter in Nordostdeutschland (Garcke). In Böhmen, Mähren und Oesterreichisch-Schlesien (Fritsch 09). In den Karpaten (Hermann). In Galizien (Hermann). In Skandinavien (Blytt; Hermann). In Polen (Herder). Im nördlichen und mittleren Rußland (Herder). Asien: In Nordsibirien (östlich bis zur Beringsstraße) (Kjellmann aundc) (an der Lena von 66° n. Br. an abwärts It. Cajan- der 03). Im Altai-(L.:FL A). BE) BR Amerika: In Nordamerika der sehr nahestehende L. decumbens (Ait.) Lodd.: Newfoundland to Maine and Quebec, west to Alaska (Br. u. Br.). 66, Cortusa Matthioli L. In schattigen Waldschluchten und Tobeln am Saume, von Quellen und kleinen Wasserlaufen, besonders wenn dieselben Tuff ablagern (Killias). Verbreitung in den Alpen. B. I. 5. Allgäuer Alpen, Im Osterachgebiet und östlich davon fehlend; in den übrigen Allgäuer Alpen bayrischerseits verbreitet (Vollm.). Illergebiet: am Dietersbach bei dem Steg, zwischen Ger- struben und Raut 1109 m (Vollm. Nachtr‘). Lechgebiet: von Elbigenalp aufwärts verbreitet (DT. u. S.); zwischen Warth nnd Zug häufig (DT.u.S.); bei Zürsch DES): 6. Nordtiroler Kalkalpen, Lechgebiet: im oberen Lechtal von Elbigenalp aufwärts ver- breitet: (DI-1E°9.). x Inngebiet: Zamserjoch (DT.u.S.); Imsteralpe (DT. u. S.); Muttekopf (DT. u.S.); Hahntennen (DT. u. S.). Isargebiet: Fockenstein bei Tölz (Vollm.). ‘. Salzburger Kalkalpen. Saalachgebiet: am Linkerskopf bei Lofer (Hinterh.). Traungebiet: am Ufer der Langbathseen westl. von Ebensee (Duftsch.); an den Traunsteinabhängen ober und hinter dem Laudachsee (Duftsch.). Almgebiet: nächst dem Almsee in der Grünau (Duftsch.); am Kasberg (Duftsch.). % Steyrgebiet: am Kalblingsbach nächst dem Krems Ursprung (Duitsch.). \ 8. Oesterreichische Alpen, Steyrgebiet: auf mehreren Spitaler Alpen (Duftsch.); am Nicklbach am Aufstieg von Hopfing zu den Feuchtauer Senn- hütten und am Haltersitze ober den Bergseen alldort (Duftsch.). er Ennsgebiet: am Scheibelstein bei Admont (Hayek Fl.); an der Straße von Unterlaussa über den Hengst (Hayek Fl.); auf der Voralpe (Hayek Fl.); um Weyer an den Rauch- mauern längs des Alpenbaches bis an die Enns (Duftsch.) ; auf- dem Alpkogel bei Weyer (Dörfler 90); auf dem Schieferstein bei Reichraming (Dörfler 90); am Schober- stein (Duftsch.). Yppsgebiet: Dürrenstein (Beck); Oetscher (Beck). Erlaufgebiet: Gemeindealp (Beck). Salzachgebiet: Gößlingeralpen (Hochkar) (Hayek Fl.) ; Salza- tal (bei Mariazell u. a. ©.) (Hayek Fl.). Mürzgebiet: Schneealpe (vom Todten Weib durch die Frein bis zum Neuwald; namentlich gegen den Nalswald) (Beck); Raxalpe (Beck). Schwarzaugebiet: auf dem Obersberg (Beck). il. 1. See Alpen. Seuraoebiet.:*Coldı- Lenda (P.-u-R). ‘2. Cottische Alpen. Dora Ripariagebiet: Exilles (Petitmengin). 4, Grajische Alpen. Iseregebiet: dans des Gorges de!’ Isere entre Tignes et Val d’Isere (Acad. int. 07); Val d’Isere (Gave 95). Arcegebiet: Mont Cenis (P.u.K.) („subsp.?“ Petitmengin). Dora ‚Balteagebiet: Rhemes (Petitmengin); Champorcher (Petitmengin). | Orcogebiet: Vallone di Piamprato (Dal Col Bocchetta [2400] . alla Grange Santanel [2000]) (V. et W.). 12. Rätische Alpen, Inngebiet:WVal Tasna (Killias); Fettan (Seiler); Zuortschlucht unter Fontana (Killias); Tarasp (Killias); Vulpera (Killias); Schuls (Killias); Alpenerlengebüsch im Val Sesvenna 1920 m (Braun 18); Val Triazza (Killias); Val d’Uina (Killias); Val Sinestra (Killias); Val d’Assa (Killias); Val torta am Piz Lat (Killias); Schleinsertobel (Killias); Martinsbruck (Killias); Nauders verbr. (DT. u. S.); Nauders gegen Reschen (DT. u. S.); Finstermünz (DT. u. S.); Samnaun (im Tal von der 15 Ban | a Spissermühle bis Malpaß; Tchams; Schischenader : Che d’Mott) (Käser u. Sulger Buel); Tösensertal (DT. u. S.); Bad Ob Ladis (DT. u. S.); Mühlbachtobel bei Fließ (DT, u.$.); Trams bei Landeck (DT. u. S.); Paznaun (Boden- alpe; Fimberboden) (DT. u.S.); Stanzertal (Flirsch 1100 m) _ DT: 15): Etschgebiet: Punt del teel (Seiler); Münstertal (Votas ob St. Maria [Jäggi u. Schröter 92]; Val Muranza [Schröter 00]). 13. Ortler Alpen. | Etschgebiet: Trafoi (DT. u S.); Laasertal (DT. u. S): 15. Oetztaler Alpen. Etschgebiet: Farluiberg bei Graun (DT. u. S.). Matschertal (DIAESY 1S. Salzburger Schieferalpen. Kitzbühler Achegebiet: am Ranggen (DT. u. S.): Stafi- = kogel (DT. u.S.); Tristkogel usw. (DT. u. 5.); Gaisstein (DES: ® Saalachgebiet: im Hintergrunde des Glemmertales Hinterh).. Re 19. Hohe Tauern. Iselgebiet: Virgental (Dorferalpe; Islitz ; Bergerape und klamm) (DT. u. S.). Liesergebiet: Katschtal (Pacher). ; 20, Niedere Tauern. > = Ennsgebiet: Sattental (unter der en. Wand am Bockwege) = (Hayek Fl.). we: 22. Eisenerzer Alpen. E Ennsgebiet: Kalbling bei Admont (Hayek Fl.); Hochtor- | gruppe häufig (ober Johnsbach; bei der, Fachner- und Koderalm bis auf den Sulzkarhund; am Wasserfallweg und im Sulzkar) (Hayek Fl.); im Gesäuse (Hayek FI.). 2 Mürzgebiet: bei Törl nächst Aflenz (Hayek Fl.); Veitschalpe ‘ (Abhänge des Hohen Veitsch) (Hayek Fl.). 23. Cetische Alpen. en Murgebiet: auf dem Hochlantsch (Hayek Fl.); südl. davon in der Bärenschütz bei Mixnitz (Hayek Fl.). en; > un ’\ Il. 3. Südtiroler Dolomitalpen. B rentagebiet: Val Tesino (bes. Alpe Cavallara u. Broccone- paß) (DT. u.S.); Cismonegebiet (Monte Pavione; Neva; Sagron) (DT. u. S.). 4. Venetianer Alpen. Li ivenzagebiet: Monte Cavallo (Gortani.). 5. Karnische Alpen. Gailgebiet: Dobratsch (Pacher). 6. Karawanken. Draugebiet: Mitte der Petzen (Pacher); Ursulaberg bei Windischgraz (Hayek Fl.). Sanngebiet: in der Hudna-luckna bei Wollan (Hayek Fl.). Allgemeinverbreitung. Europa: In den West- und Zentralkarpaten {P.u.K.). Im ark- tischen (P. u. K.; Consp. Fl. Eur.) nördlichen und mittleren Rußland (Herder). Auf Waigatsch (Kjellmann b). Asien: Im nördlichen Ural (P. u. K.). In Ostsibirien (an der oberen Lena bis Jakutsk) (Cajander 03a). Auf Sachalin (Diels Ol). In Dahurien und Baikalien (P.u.K.). Im Altai (P.u.K.). In der Dsungarei (P. u. K.). Im Nord- westhimalaya (P.u. K.). Im Tsin-ling-shan (Diels 04 u. 05). In Turkestan (P. u. K.). In Afghanistan (P. u. K.). . Lysimachia thyrsiflora L. Auf Flachmooren, in alten Abtorfungen, an Bach- und Seeufern. Verbreitung in den Alpen. A. 1. Schweizerisches Mittelland. Freiburg: entre Yvonand et La Vounaise (C. et C.); marais de Murist (C. et C.); marais de St. Aubin (C. et C.). Bern: Madretsch (Rytz); im „Großen Moos“ (Siselen) (Rytz); Brüggmoos bei Biel (anno 1918 It. Lüdi in litt.); Langen- thal (Lüscher); (früher im Egelmoos bei Bern) (Fi. 97). Solothurn: Burgmoos am Burgäschisee (Rytz). PDA E Luzern: bei Egolzwil (J. R. Steiger); Wauwilermoos (J. R. Steiger; Ber. schw. bot. Ges, XI 1901 pag. 135); nordöstl. vom Mauensee massenhaft (J. R. Steiger); bei Sursee am Henkergraben (J. R. Steiger); am Sempachersee (]. R. Steiger); zwischen Zell und Schenkon (]. R. Steiger). Aargau: Hallwilersee (Mühlb.) ; Sins (Mühlb.); Dietwil (Mühlb.) Zug: unterhalb Frauenthal (Rhiner). Schwyz: im Sihltal bei Einsiedeln (Schwantenau ; oberer Wald- weg sehr häufig ; Bach zwischen Todtmeer und Schachen ziemlich häufig ; Willerzell; oberhalb Steinbach) (Düggeli z. T.; Rhiner z. T.); Freienbach (Rhiner) ; Pfäffikon (Rhi- ner); Hurden (W. u. Sch.) ; Nuolen (Rhiner). Zürich: Mühlenen (Rhiner); am Bichelsee in Menge (Nägeli u. Wehrli 90); erloschen sind die Standorte: Hegnau; Dü- bendorf; Hüttensee ; Rifferswil ; Kiemli bei Schmerzenbach) (Er. aux Schr.). St. Gallen: Linthkanal bei. Schmerikon (Schröter 04); Abt- wilermoos bei St. Gallen (Sch. u. Th. 16); im Fuchsloch zwischen Rheineck und Staad (W. u. Sch.). 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Verbreitet It. Vollm.; auch auf Vorarlberger Boden- im Bodenseegebiet: Laagsee bei Fussach (DT. u. S.); Bregenz (auf den Rieden) (DT. und S.); Hohenems (an der Rheinfähre) (DT. u. S.). 2b. Oesterreiches Alpenvorland, Salzachgebiet: zahlreich im Bürmoos gegen ansehe hausen zu (Fritsch 98). "BL 4, Thur Alpen. Rheingebiet: Rheintal (Werdenbergersee) (W. u. Sch.). 6. Nordtiroler Kalkalpen, Loisachgebiet: Oberau 650 m (Vollm.). Inngebiet:- am Seeieldersee” DT. u. 5);2BE Kulstein (am Hechtsee) (DT. u. S.). I. Salzburger Kalkalpen- Gr..Achegebiet: am Walchsee (DT. u. S.) - fe — 229 — Salzachgebiet: vereinzelt nahe dem Ausfluß des Wallersees (Fritsch 98). Inngebiet: am Trumersee (Hinterh.); im Schleedorfermoor (Hinterh.). 1. 21. Norische Alpen. Draugebiet: Bachergebirge (St. Lorenzen ; in den Lorenzener Torfmooren ; bei St. Heinrich) (Hayek Fl.). 22. Eisenerzer Alpen. Ennsgebiet: im Ennstal (Selztal; Admont) (Hayek Fl.); im Paltental (bei Trieben) (Hayek FI.). in. - 5. Karnische Alpen. Draugebiet: am Weißen See (Pacher). IV. Klagenfurter Becken. Wörthersee (Schattseite gegenüber Pörtschach) (Pacher) ; Sittersdorfersee (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: In Nord- und Ostfrankreich (Aisne ; Saöne - et-Loire; Haute Leire) (R. et F.).. In Belgien (Prodr. fl. Belge). In Deutschland und Oesterreich zerstreut (Garcke ; Fritsch 09). In Kroatien (P. u.K.). In Transsylvanien (P. u. K.). In Südengland (P. u. K.). In Skandinavien- (P. u. K) (nördl. bis 69° 16’ n. Br. It. Blytt). In Nord- und Mittel- rußland (Herder). - Asien: Durch ganz Sibirien bis zur Küste der Mandschurei und Kamtschatka (P. u. K.). Im Altai (L. Fl. A.). In Japan HP U.;RK.): Amerika: Von Alaska bis Neu-Schottland, südlich bis Cali- fornien, Montana, Nebraska, Missouri, Pennsylvania und dem südl. New York (Br. u. Br.). 68. Trientalis europaea L. Auf Hochmooren, in humosen Fichten- und Lärchen- wäldern im Vaccinium - Unterholz. Bu ee Verbreitung in den Alpen. A, 1. Sehweizerisches Mittelland, Schwyz: Einsiedeln (Breitried und Roblosen) (Düggeli). 2a. Obere schwäbisch- bayrische Hochebene, Ammergebiet: (früher bei Rottenbuch) (Vollm.). B. 1. 2. Savoyer Alpen. Iseregebiet: Albertville (dans les bois de sapins a Crest- Voland et Cohennoz, 1800 m) (Reuter; St.-L. 83). 4. Thur Alpen, Thurgebiet: ob Wildhaus (bei den Schwendiseen im Riet) (W. u. Sch.). 6. Nordtiroler Kalkalpen. Loisachgebiet: Partenkirchen (am Grubenkopf 970 m) (V ollm.). r . +. ; E | \ DEN N, IT TE DR EEE TIERE NR NELNN ll. 8. Mittelschweizerische Zentralalpen. Reußgebiet: Urserental (nördl. über Zumdorf, früher in Masse, soll dort noch vorkommen) (Rhiner ; Fr. u. Schr.). ne Ch 9, Lepontische Alpen. Reußgebiet: (früher i im Bannwald von Andermatt) (Fr. u. sen: 10. Adula Alpen, = Er Moesagebiet: ob dem Dörichen S. Bernardino (Bocca di Be Curciusa 2000 m) (Sch. u. Th. 10). 12. Rätische Alpen. Inngebiet: Morteratsch 1900 m (Rübel). Meragebiet: Alpe Origina (F. e P.; Seiler). Poschiavinogebiet: um Cavaglia 1760 m an zwei Stellen (Brock. 07). EISEN a LE Ir Re E a4 #3 An, NEFFEN, n we RN AR N y\ 14. Adamello Alpen. Er Sarcagebiet: Valle Rendena (DT. u. S.); V. di San Valen- “4 tino (DT. u. S.). 32 Be 15.. Oetztaler Alpen, ER == 2 Inngebiet: Kaunsertal (Gepatsch) (DT. u. S.); Oetztal (bei a ‚Tumpen; zwischen Habichen und Tumpen; ober Zwiesel- stein; Gurgl) (DT. u. S.); Selraintal (Selrain 1275 m; Er Lisensertal gegen das Längental) (DT. u. S.). Sillgebiet: Stubai (Oberbergtal von Hinterbärenbad bis Oberiss 1400—1700 m) (DT. u. S.). Etschgebiet: Tartsch (Tartscheralpe 1580 m) (DT. u. S.). 18. Salzburger Schieferalpen. Inngrebiet: Volderertal (See unter der Stiftsalpe) (DT. u. S.). 20. Niedere Tauern. Murgebiet: auf dem Trübeck bei Krakaudorf nächst Murau 1500 m (Hayek Fl.). = 21. Norische Alpen. Liesergebiet: am westlichen Ufer des Millstättersees auf einer Wiese unweit der Villa Seehof in Seeboden (Fritsch 96). 22, Eisenerzer Alpen. Salzagebiet: im Rootmoos bei Weichselboden (Hayek Fl.). IM. 9. Karnische Alpen. Draugebiet: Sillian (bei Hollbruck 1300 ‚m) (DT. u. S.). Tagliamentogebiet: Comeglians „e altrove“ (Gorttani). Allgemeinverbreitung. Europa: In Nordfrankreich (Pas-de-Calais; Ardennes) (R. et F.) und in Belgien (P. u.K.). Zerstreut in Deutschland (Garcke) _ und Oesterreich (Fritsch 09). In den Karpaten (P. u. K.). In Dänemark (P. u. K.). In Nordengland und Schottland (P. u. K.). Auf Island (P. u. K.). In Skandinavien (bis zum Nordkap) (P.u.K.). In ganz Rußland, ausgenommen den Süden (P. u. K.). Asien: Im Ural (P.u.K.). In Baikalien und in Dahurien (P. u. K.). In der Mandschurei (P. u. K.). Auf dem Altai (P. u. K.). In Japan (P. u. K.). — Kijellmann c gibt die Art aus dem arktischen Sibirien sowie aus Ostsibirien („die Hauptform im Innern des Tschuktschenlandes“) an. P.u.K. bezeichnet das Vorkommen des Typens in Ostsibirien als fraglich; die var. artica (Hook.). Led. findet sich nach den genannten - an A 4,0%, 2 cn e 4 h a z - n ie Deere W r,% A: WERTE wi Sa ie P RB Autoren: im Baikalgebiet, in Ostsibirien, Kamtschatka, auf den Aleuten und Sitka. Amerika: Die Art wird aus Alaska angegeben von Gray and . Watson, Synoptical Flora etc. und von Eastwood (Bot. G. 33, 1902); P. u. K. kennen sie aus dem westlichen Nordamerika südlich bis Oregon; Br. u. Br. sowie Gray’s New Manual von 1908 führen die Art nicht an, erstere bemerken ausdrücklich: „the typical T. europaea, L. in Europa and Asia“. 69. Swertia perennis L. In feuchten bis nassen Flachmoorformationen. ° Verbreitung in den Alpen. A, 1. Schweizerisches Mittelland. Freiburg: Chätel-St.-Denis (marais du Lussy) (C. et C.). u Bern: Gurnigel (Fi. 76). Zug: Risch (Rhiner); Geißboden (Rhiner); Walchwilerallmend (Rhiner). | Schwyz: Einsiedeln ziemlich häufig (Düggeli). Zürich: im Sumpfe bei Hubrain-Gibswil 1 Exempl. (Hegi). St. Gallen: ob Hemberg (auf dem Wintersberg zahlreich) (Wr. sch: Appenzell: zahlreich bei Gonten (W. u. Sch.); südlich von Gais (W. u. Sch.). RB 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. Lt. Vollm. westlich des Inn verbreitet, östlich davon nur Alzgebiet:. Aschau (Vollm.j; Uebersee (Vollm.); Bergen (Vollm.). BF. 2. Savoyer Alpen. Dransegebiet: les Gets (St.-L. 83); lac de Montriond (Briquet 89). | 3a. Freiburser Alpen. Rhonegebiet: Chailly (Dur. et P.); Pleiades (Dur. et P.); marais de Prantin (Dur. et P.); bains de Alliaz (Dur. et P.); la Gangane (Dur. et P.). — 23 — Saanegebiet: Charmey (Praz-Michy; sur le Gros-Mont [la . Mokausa; la Verda]) (C. et C.); päturages mar&cageux du Kaisereck vers la Singine-Froide (C. et C.); Flendruz (Dur. et P.); häufig im Saanenland Bernerseite (Fi. 76) ; Saanenmöser (Fi. 76). Si immegebiet: Böschenried bei Lenk (Fi. 76); Bruchalp zwischen Boltigen und Abläntschen (Fi. 76); Nünenenalp (Fi. 76) ; Reutigenmoos (Fi. 76). Kandergebiet: Hahnenmöser zwischen Lenk und Adelboden (Fi. 76). | 3b. Emmentaler Alpen. Thunerseegebiet: Waldeckallmend „im Baumisboden“ bei Beatenberg (Fi. 76); zwischen Habkern und Hohgant (Lüdi in Iitt.). Kl. Emmegebiet: Eysee und Stafel am Rothorn Nordseite (J. R. Steiger); auf Schönenboden im Sörenberg (J. R. Steiger); Feuerstein (J. R. Steiger); Pilatus Nordhang (Eigental [Amberg]; zwischen Lauelen, Boneren und Fräak- münt [Amberg]; gegen Mühlemäß [Amberg]; von Mühle- mäß bis zum Schattenberg bei Kriens |J. R. Steiger). Aagebiet: an den Giswilerstöcken (Gams in litt.). Vierwaldstätterseegebiet: Pilatus (Brunni) (Amberg). 3c. Vierwaldstätter Alpen. Seegebiet: Rigi verbreitet (Rhiner); neben den Mythen und hinter der Großen Mythe (Rhiner); hinter der Rothenfluh (Rhiner); Oberberg, (Rhiner); Hoferried auf dem Stoß (Rhiner). Sihlgebiet: Hochstuckli über Biberegg (Rhiner); von der Egg bis Iberg (Rhiner); Fluhbergpaß über Studen (Rhiner); zwischen dem Groß-Auberg und Tannstafel (Rhiner). Aagebiet: Wäggital (gemein von der Reichenburger Alp Laui - zum Köpfenberg) (Rhiner). Linthgebiet: Schwendialp (Wirz). 4. Thur Alpen. - Thurgebiet: von der Säntisalp über die Wideralp bis zur Schwägalp im Sittergebiet usw. siehe unten (Koch in litt.); beginnt im Steintal bei Ebnat, sowie am Stockberg im Be Toggenburg und geht über Wildhaus bis zum (Rheingebiet: Gamser und Grabserberg etc.); besonders massenhaft zwischen Alt St. Johann und Wildhaus sowie am nördlichen Abhang der Churfirsten von der Gegend der Schwendi- seen bis nach Camperfin,‘ endlich beim Schönenbodensee (W. u. Sch.). Sittergebiet: von der Schwägalp durch das ganze Weißbach- tal bis zum Weißbad und dann hinüber nach Eggerstanden, zum Hirschberg und auf die Torfmoore südlich von Gais (W. u. Sch.). Rheingebiet: aus dem Toggenburg herüberreichend bis zum Gamser- und Grabserberg, bis hinab zum Werdenberger- see 445 m (W. u. Sch.), 5. Allgäuer Alpen. Illgebiet: Spullersee bei Klösterle 1750 m (DT. u. S.). Dornbirner Achegebiet: Alpe Sattel bei Dornbirn (DT. U. 9.% Illergebıet: Schwarzwasser bei Riezlern im Kl. Walsertal (DT. u. S.); Oberstdorf (Vollm.); SlranEDeIee west- lich des Imbacher Horns (Vollm.). Lechgebiet: Pfronten (Vollm.); Faulenbachertal bei Füssen (Vollm.). 6. Nordtiroler Kalkalpen. Illgebiet: Stuben gegen St. Christoph (DT. u. S.). Lechgebiet: Galgenbichlmoos bei Füssen (DT. u. S. > Am-mergebiet: Graswang (Vollm. Nachtr.). Loisachgebiet: Eschenlohermoor. südwestl. von Eschenlohe (Vollm. Nachtr.) ; zwischen Eschenlohe und Oberau (Vollm.). <. Salzburger Kalkalpen. Salzachgebiet: Gaisberg (Fritsch 92); Schleedorfermoor (Fritsch 92); auf Torfmooren im Norden des Fuschlersees im Gebüsch (Hinterh.). Steyrgebiet: am Wege von Bodinggraben nach Windisch- garsten (Duitsch.). 8. Oesterreichische A Steyrgebiet: in der Mayrreith am Grestenberg (Duftsch. es Ennsgebiet: bei Reichraming (Duftsch.). — 235 — Salzagebiet: am Lassingfalle (Beck); Hechtenseemoor bei Mariazell (Hayek Fl.); in der Grünau (Hayek Fl.); in der Terz (Hayek Fl.); Terz bis an den Fuß des Göller (Beck). Yppsgebiet: bei Gößling (Beck); am oberen Lunzersee (Beck); am Oetscher (Beck); bei Neuhaus (Beck). Erlaufgebiet: am Erlaufsee (Beck; Hayek Fl.); im Mitter- bachermoor (Beck; Hayek Fl.). | 1. See Alpen. U z ayegebiet: dans le bassin superieur de ’Ubaye (partout dans les sagnes des zones subalpine et alpine) (Flahault 97) (col d’Allos [St.-L. 83]; Vallon d’Enchastrayes [Flahault 97]; Lauzanier [St.-L. 83]). 2. Cottische Alpen. Durancegebiet: Parpaillon (St.-L. 83); col de Vars (St.-L. 83); St.-Veran (St.-L. 83); mont Viso (St.-L. 83). Ubayegebiet: dans le bassin superieur de l’Ubaye (partout dans les sagnes des zones subalpine et alpine) (Flahault z 97) (Fouillouse) (St.-L. 83). 3. Alpen von Oisans, Iseregebiet: chäne de Belledonne (St.-L. 83); col Oddie au-dessus des Adrets (St.-L.83). Romanchegebiet: Brandes au pied des Grandes-Rousses (St.-L. 83); Lautaret (St.-L. 83). Dracgebiet: Chaillol (St.-L. 83); Orcieres (St.-L. 83). 4. Grajische Alpen. Iseregebiet: St.-Martin-de-Belleville (St.-L. 83); les Allues (St.-L. 83). Arcgebiet: mont Cenis (St.-L. 33). Dora Ripariagebiet: mont Cenis alentours du lac (Acad. int. 07). 11. Plessur Alpen. Albulagebiet: Lenzerheide 1490—1650 m im Flachmoor (Moritzi Pfl. Grb. anno 1838; Braun 18a); Hügel Bual bei Lenz 1480 m (Braun 17.c u. 18a). Ba ee 17. Zillertaller Alpen. Ersacke£hiet: .Plitsch (DES; Rienzgebiet: Tristen im W eißenbachtal (DT. u. S.).; Ahrn 2240 m (DT. 1.32): 19. Hohe Tauern. Rienzgebiet: Gsies gegen Villgrattenjöchel (DT. u. S.). Iselgebiet: Schoberguppe (DT. u. S.). Liesergebiet: Faschaun (Pacher); Maltabergeralm (Pacher): Stubeck und Kreuschlacheralm (Pacher); Prisseneck im Katschtal (Pacher). 20. Niedere Tauern. Murgebiet: auf den Alpen im Lungau 1600—2000 m z.B. auf den Radstädter Tauern und am Preber (Hinterh.); in den Niederen Tauern von Steiermark häufig (Hayek Fl.). 21. Norische Alpen. Draugebiet: Saualpe (Pacher); häufig auf der Koralpe (Hayek Fl.); in den Lorenzer Torfmooren am Bachergebirge (Hayek Fl.). Murgebiet: Bundschuhalpen. (Hinterh.); Schilcherhöhe (Hinterh. 5 im Stangalpenzug (bis auf den Gipfel des Rinsennock 2330 m) (Hayek Fl.); häufig in den Seetaler Alpen (Hayek Fl.). Liesergebiet: Hofalm im Leobengraben (Pacher); Stangalm (Pacher). 2 Gurkgebiet: Falkert (Pacher); Reichenauer Garten (Pacher); Flatnitz (Pacher); Alpen bei St. Oswald (Pacher Nachtr.). 22. Eisenerzer Alpen, Ennsgebiet: in der Kaiserau bei Adnan (Hayek Fl.). 23. Cetische Alpen. Murgebiet: nächst der Teichalm am Lantsch (Hayek Fl.). IN. : 2. Trientiner Alpen. Chiesegebiet: Val d’Ampola (DT. u. S.). Sarcagebiet: Monte Bondone gegen Cavedine (DT. uS.). 3, Südtiroler Dolomitalpen. Brentagebiet: Südseite des Rollepasses (DT. u. S.). Rienzgebiet: Toblacheralpe- (DT. u.'S.): BAY EES 5. Karnische Alpen, Draugebiet: Sexten (DT. u. S.); am Helm (DT. u. S.); am Kreuzberg (DT. u. S.); Kreuzkofelgruppe (DT. u. S.); Stogar im Oberdrautal (Pacher). Gailgebiet: Lesachtal (Pacher); in der Innerst alldort (Pacher). Allgemeinverbreitung. Europa: In den Pyrenäen (R.etF.). In Frankreich (Auvergne et Aubrac; Aisne et environs de Paris) (Coste). Im französischen (Coste) und schweizerischen Jura. Fehlt in Belgien (Prod. fl. Belge).. In Baden, Württemberg und Bayern, im Erz- und Riesengebirge und im Mährischen Gesenke, in Lauenburg (früher auch in Holstein), in Mecklenburg, Pommern, Brandenburg, West- und Ost- preußen (Garcke). In Südwestrußland, Polen, den Baltischen Provinzen und Ingermanland (Herder). Asien: in Caucaso (Griesebach; wird von Radde nicht erwähnt). (Var. obtusa Ledeb. im Altai und Alatau) (Griesebach). Amerika: Der Typus fehlt Br. u. Br.; die var. obtusa Ledeb. lt. Griesebach im borealen Amerika. i0. Pleurogyna carinthiaca (Wulfen) G. Don. Auf erdigen nackten Stellen der ausgetretenen Weide, auf schwach berasten Alluvialsanden (Schröter). Verbreitung in den Alpen. =B.T; Yi Salzburger Kalkalpen. Berchtesgadener Achegebiet: Funtenseetauern 2200 m (Vollm.). Il, s 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: Nicolaital (Zermatt) (Jaccard); Saastal (Saas Grund) (Jaccard in litt.) (de Balen a Zermeiggern; bord de la Viege pres Almagell) (Jaccard); de Simplon a Saas (Delasoie in herb. St Bernard It. Jaccard in litt,). | 8. Mittelschweizerische Zentralalpen. Vorderrheingebiet: Kistenpaß (bündnerseits am Wege EB von der Alp Robi zum Paß noch nahe der Alp ca. 2200 2) (Braun 10b 1). 12. Rätische Alpen, Hinterrheingebiet: Avers (Thälialp [Seiler]; am Weißberg oberhalb Cresta [Margrit Peter in Walo Koch]; Bregalga [Seiler]). a Addagebiet: Wormserjoch (Seiler); Stilfserioch bei der IV, Cantoniera (Funk It. Furrer u. Longa). Etschgebiet: Schlinigtal (Schlinig) (DT. u. S.). 13. Ortler Alpen. Etschgebiet: Martelltal (DT. u. S.). : 15. Oetztaler Alpen. Inngebiet; Oetztal (im Ventertal oberhalb Winterstall links gr & Ache 1640 — -1740 m) (DT. u. S.). . Zillertaler Alpen, Bıileebret; Et DT2U.8% Eisackgebiet: Brenneralpe (DT. u. S.); a 2500-—- 2600 m (DT.u.S.); Weißspitze (DT. u. S.); Bezerbere (DT. wS);:Sengesta-fDEUSI 19. Hohe Tauern. Iselgebiet: Virgental (Dorferalpe bei Prägraten; Brecht bei Virgen 2000—2300 m) (DT. u. S.); Froßnitztal (Katal; Froßnitz) (DT. u. S.); Kalsertal (Brettenwandspitze; Munta- nitz; Dorferalpe ; Ködnitztal) (DT. u. S.); Schobergruppe (DI.US): | Möllgebiet: in der Leiter (Pacher); Salmshöhe (Pacher); Heiligenbluter Tauern (Pacher); Pasterze (Pacher); Gams- grube (Pacher); Gr. Fleiß (Pacher); Mohar (Pacher); Naß- felder od. Mallnitzer Tauern (Pacher). Liesergebiet: Maltatal {Möllnigalm) (Pacher); Katschtal = (Lanischalpe [Pacher|; Pölla 1400 m [Pacher Nachtr.]; Stern. [Pacher ]). > Salzachgebiet: auf dem Venediger (Hinterh.); in der Zwing . (Hinterh.); Fuscher Tauern (Hinterh.); im Naßfeld (Hinterh.). 20. Niedere Tauern. Ennsgebiet: Radstädter Tauern (Hinterh.). — 239 — Ta 21. Norische Alpen. Liesergebiet: Südabhang des Stangnock (Stangalm) (Pacher); Zunderwand bei Kaning (Pacher); von Zunderwand bis zum Falkert (Pacher Nachtr.). Il, 2. Trientiner Alpen. Etschgebiet: Gipfel des Monte Roen (DT. u. S.). 3. Südtiroler Dolomitalpen, Eisackgebiet: Grödnertal (Plattkofel; Tschislestal [Regens- burger Hütte]).(DT. u. S.).; Schlern mehrfach (DT. u. S.); Sesselalp (DT. u. S.); Tierseralp (DT. u. S.). Avisiogebiet: Fassatal (Durontal [Alpe Soricia]; Fassa) (DT.uS)). 5. Karnische Alpen. Draugebiet: Kerschbaumeralpe südlich Lienz (DT. u. S.). Tagliamentogebiet: sul m. Peralba pr. la Forca (Gortani); al passo di Volaia 2000 m (Gortani). Allgemeinverbreitung. Europa: In Transsylvanien (Consp. Fl. Eur... Aus dem europä- ischen Norden nicht angegeben (Blytt; Herder; Hermann). Asien: in m. Altaicis supra 6500 ped. (Griesebach). Im West- Himalaya und in.West-Tibet (Hooker 75). Lt. Pampanini im südlichen Ural, in Dahurien, Baikalien, Ostsibirien und auf Kamtschatka. Im Kaukasus (Radde). (Var. Stelleriana Grieseb. in alpibus Baicalensibus) (Griesebach). Amerika: Fehlt bei Br. u. Br. 71. Gentiana prostraia Hänke. Im Weiderasen, gern in Gesellschaft anderer seltener Alpenpflanzen, wie Pleurogyna carinthiaca und Gentiana tenella. | Verbreitung in den Alpen. BE 6. Nordtiroler Kalkalpen, Inngebiet: Sonnenwendjoch (DT. u. S.). 11. 12. Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Avers (oberhalb Cresta am Eingang des „Thäli* gegen den Weißberg 2400 m) (Walo Koch). 15. Oetztaler Alpen. Sillgebiet: Gschnitztal (Serles; Kirchdach 2420— ng m; Muttenjoch) = ESP . Zillertaler Alpen. Sallcebıet: ana (DT. MS): Eisackgebiet: Woliendorn (DT. u. S.); Schlüsseljoch (DT. u. S.); Daxspitze (DT. u. S.); Hühnerspiel (DT. u. S.); Weißspitze (DT. u. S.); Platzerberg (DT. u. S.); Prantner- alpl (DT. u. S.); Finsterstern (DT. u. S.); Sengestal (DIS 18. Salzburger Schieferalpen, Silleebiet: ‚Schmitrnerjoch, (DI21. 5). Inngebiet: Wattental (DT. u. S.) (Hippold 2600-2630 m südlich des Gipfel) (H.-M. 03). 19. Hohe Tauern. Rienzgebiet: Reintal (Jagdhausalpe) (DT. u. S.); Antholzer- tal (Kaserfeldspitze) (DT. u. S.). Iselgebiet: Virgental-(Maurertal; Dorferalpe; am Venediger; Neubrunngraben bei Prägraten) (DT. u. S); Froßnitztal (Froßnitz; Katal) (DT. u. S.); Tauerntal (Messerlingwand; Kögele; Steineralpe) (DT. u. S.); Kalsertal (Brettenwand- spitze; Muntanitz; Großglockner; Islitz; Fiegershorn; Schobergebiet) (DT. u. S.). Möllgebiet: in der Leiter gegen den Glockner (Pacher), Salmshöhe (Pacher); Gamsgrube (Pacher); Heiligenbluter Tauern (Pacher); Bremstatt in der Gr. Fleiß (Pacher); Waschgang (Pacher); Mallnitzer Tauern (Pacher),. Liesergebiet: Maltatal (Seemannsscharte) (Pacher);. Katschtal (Minsfeldeck; Stern) (Pacher). Salzachgebiet: Großvenediger (Hinterh.); Fuscher Tauern (Hinterh.); Rauriser Goldberg (Hinterh.); Bernkogel bei Rauris (Fritsch 91); Stubnerkogel (Hinterh.); Gamskarkogel (Hinterh.). DT 20. Niedere Tauern. Murgebiet: Speiereck (Fritsch 94b); Hundstein (Hinterh.). | .21. Norische Alpen. Liesergebiet: Zunderwand bei Kaning (Pacher); Falkert » (Pacher Nachtr.); Klomnock (Pacher Nachtr.). Murgebiet: Eisenhut (Hayek Fl.); Wintertaler Nock (Hayek Fl.). IM. 3. Südtiroler Dolomitalpen. Eisackgebiet: Villnöss (DT. u. S.); Schlernplateau (DT. u. S.); Tierseralp (DT. u. S.); Palatspitze (DT. u. S.); Plattkofel (DT. u. S.); Rosengarten (DT.u. S.); Laufakofel (DT. u. S.). Avisiogebiet: Fassa (DT.u.S.); V. Vajolon (DT. u. S.). Allgemeinverbreitung. Europa: Mit Sicherheit nur in. den Alpen (Kusnezow). Asien: ]JIm arktischen und nördlichen Sibirien, östlich bis zur Küste des Beringsmeer (Kusnezow; Kjellmann c). Auf den nordasiatischen Gebirgen (Kusnezow). Dringt nach Süden bis Turkestan, zum Pamir und zur Mongolei vor (Kusnezow). (Ferner vielleicht auf dem Kaukasus und in Karakorum in der var. Karelini Griseb., in Afgha- nistan als var. affghanica Kusnezow, im nordöstlichen Tibet und im nordwestlichen China [Kan-su] als var. pudica Maxim.) (Kusnezow). Amerika: Auf den Aleuten (Kusnezow). Nahe beim Kotzebue- Sund (Kusnezow). (Die var. americana Engelm. in Nord- und Südamerika, Cordilleren und Anden) (Kusnezow). 72. Gentiana axillaris (F. W. Schmidt) Rchb. Auf Grasplätzen, an trockenen Abhängen. Verbreitung in den Alpen. 3 B. 11. 12. Rätische Alpen. Inngebiet: Spölgebiet (Alp la Drosa unterhalb des Ofenber- ges 1750 m reichlich) (Sch.u.K.09); im Inntal von Süs an abwärts (Südfuss der „Fortezza® jenseits Süs 1440 m [Braun 10 b4]; in Menge unweit des Kurhauses von Tarasp 16 Eee P [Killias]; Tschanüf bei Remüs 1250 m [Braun 10 b4]; im Val d’Assa obere Talstufe ca. 1700 m [Killias im Nachtr.]; Tobel hinter Saraplana 1150 m [Braun 10b 4]; Strada [Killias]; Martinsbruck [Killias]; Nauders [Killias]). Addagebiet: Grasplatz bei Bormio (Furrer u. Longa); Stelvio- E strasse oberhalb den Bädern von Bormio (Killias im Nachtr.) ; Stelviostrasse ob Bormio bei der I. Galerie (Furrer u. Longa); Stilfserjochstrasse bis gegen die II. Cantoniera (Schröter 00). Etschgebiet: oberhalb Santa Maria im Münstertal (Sch. u. K.09). Allgemeinverbreitung. Europa: In Nordirankreich (v. W. 97). In Deutschland zerstreut (v. W. 97). In Böhmen, Mähren und Oesterreichisch-Schlesien (Fritsch 09). In Nordungarn (v. W. 97). In Galizien (v.W. 97). In Dänemark (v. W. 97). In Großbritannien (v. W. 97). Auf ; Island (Hermann). In Skandinavien (v. W.97). In Nord-, Mittel- und Westrußland (v. W. 97). Asien: In Nordwestasien (v.W.97). In Zentralasien (im Altai; in der Songarei; in der Mongolei) (v. W. 97). 73. Draeocephalum Ruyschiana L. An warmen, sonnigen, hochgrasigen Hängen auf kalk- reicher und kalkarmer Unterlage (Braun). Verbreitung in den Alpen. BEL. . Savoyer Alpen. { Dransegebiet: St.-Jean-d’Aulph (St.-L. 83); Pic de la Goms 3 (Briquet 89). Rhonegebiet: la Combe sur Vouvry (a Dent 3 Midi 5 (Gagneri) (Jaccard in litt.); Salanfe (Jaccard); Van-Bas sur Salvan (Jaccard in litt.); Tanneverge (Jaccard in litt.). 3a. Freiburger Alpen, Rhonegebiet: Verraux (Dur. et P.); Nombrieux ob Gorbeyrier (Durfet pP: Saanegebiet: Montbovon (Cases d’Allieres) (C. et C.); a villard (sur l’ar&te des Nontanettes; pentes rocheuses de Tzavas) (C.etC.); beschränkt auf die Weideplätze von vallon des Merils et de la Dent (Dur. et P.); Charmey (Oussannaz; Brenleyres) (C. et C.). a 3c. Vierwaldstätter Alpen, . Aagebiet: Brünigshaupt (Sch. u. K. 09). 5. Allgäuer Alpen. Rheingebiet: Alpe Lavena bei Vaduz (DT. u.S,).- 6. Nordtilroer Kalkalpen. Lechgebiet: Alpenregion am Primit bei Kaisers im Lechtal {Du 8) il. e 1. See Alpen. Ubayegebiet: l’Enchastraye (St.-L. 33). 2, Cottische Alpen. Durancegebiet: le MElezet pres Guillestre (St.-L. 83); Faucon a Seleite: Buou (St.-L. 33). 3. Alpen von Oisans, Dracg ebi iet: mont St. Michel pres la Mure (St.-L. 83). Romanchegebiet: la B£rarde (St.-L. 83); Lautaret (St.-L 83). Durancegebiet: ment Bayard et Grangette de Rabou pres Gap (St.-L. 83). 4, Grajische Alpen. Iseregebiet: Pralognan (St.-L.83); montagnes d’Aime aux Mottets (St.-L. 83); Col du Palet (Acad. int. 07). ‚Arcgebiet: mont Cenis (St.-L. 83). 5. Mont Blanc Gruppe. Arvegebiet: Aiguille-a-Bochard au Pas de l’Ours (St.-L. 33). 6. Penninische Alpen, Rhonegebiet: Val d’Entremont (alpes de Grand’ Lui de Or- sieres et de Ferret; Valsorey) (Jaccard) (Combe du St. Bernard) (Jaccard in litt.); Val de Bagnes (Crepons) (Jaccard) (Fionnay) (Jaccard in litt.); Nikolaital (Jungenalp) (Jaccard). %. Berner Alpen, Rhonegebiet: Chamossaire (Dur. etP.) Alpen von Bex (le Richard; l’Avare [= La Varaz]; Surchamp; Paneyrossaz) (Dur. et P. ; z.TT. St.-L. 83); Diableretes (Prapioz) (Dur. etP.); Ballacr&te ob Collonges (Jaccard); Mt. Fully (Jaccard). 16* ey Saanegebiet: G’steig(Nägelihorn beim Oldenhorn) (Sch. u.Th. 10). Kandergebiet:' Adelboden(Hohwang beiElsigen)(Sch. u. Th.10). 8. Mittelschweizerische Zentralalpen. Reussgebiet: Manderanertal (Ballmenegg 1450 m) (Sch.u. Th. 10): Linthgebiet: Sandalp (Sch. u. K. 09). Seezgebiet: Weisstannental (Fooalp; Weisstanner ‚Planken bei Valtnov) (W. u. Sch.). Rheingebiet: Calieisental (Sch. u. K. 09). 11. Plessur Alpen. ” Plessurgebiet: Calfreisen Heuberge 1700 m (Braun 17c); Montalin Südseite 1700-2000 m (Rikli 08). - 12, Rätische Alpen. Hinterrheingebiet: Avers (Seiler; „im Avers häufiger“ Braun 18a). Inngebiet: Piz Padella ob Samaden (Schibler man.); Celerina (Rübel); Samaden (Rübel); Wald über Samaden (Rübel); Flazgebiet: (V. Roseg [ob Acla Colani 2040 m]; beim Languardbach-Wasserfall 1950 m) (Rübel); Bevers 1970 m (Seiler); Rüfe von Paistels bei Brail (Brunies); Survia hinter Brail (Brunies); erste Felskopf links der Ofenbergstraße hinter Zernez 1500 m (Braun 10b3 u. 18a); Piz Cotschen ob Ardez (Killias); Piz Urezza gegen Munt da Ciarns (Killias im Nachtr.); Sampuoir (Käser u. Sulger Buel). 15. Oetztaler Alpen. | 7 Etschgebiet: Voralpen bei Laas z.B. im Matschertal (DT. 1:9.) Allgemeinverbreitung. _ Europa: In den Pyrenäen (Dep. Hautes-Pyren&es) (R. et F.). In Deutschland sehr selten: in Bayern (auf der unteren Hochebene und bei Schweinfurt); bei Dessau; häufiger n Posen, in West- und Ostpreußen (Garcke). Im südlichen Skandinavien (Consp. Fl. Eur.; Blytt; Hermann). In Nord- und Mittelrußland (Consp. Fl. Eur; z. T. Herder). Fe Asien: Auf dem Altai (L. Fl. A.). Kaukasus von Radde nicht angegeben. Lt. Bentham 48: in Caucaso, in Armenia? et 2 monte Beschtau, in jugo Altaico frequens. T AU 74. Pedieularis Oederi Vahl. Auf Wiesen und Weiden, düngerfliehend, von mittlerem Feuchtigkeitsbedürfnis (Schröter z. T.). Verbreitung in den Alpen. B. I. | 3a. Freiburger Alpen. Saanegebiet: dans le massif de la Gummfluh, sur les pentes abritees contre le soleil de midi: foret des Sauges, le’ Rubly, la Videman, la Gummifluh 2200 m, Potse di Gaules, la Pierreuse, la Planaz (Dur. et P.); dans la chaine de Cray, mais presque exclusivement sur le versant fribourgeois, peut-etre sur territoire vaudois a la Grand ’Combe du Vanil noir et en Praz de Cray (Dur. et P.); Combes de Lessoc (C. et C.); Grandvillard (Tzavas; Nontanettes; Plan-des- Eaux) (C. et C.); Estavannens. (Porcheresse) (C. et. C.); Cerniat (les Cuetzes) (C. et C.); Charmey . (Morteys; Feiguelenaz; Recardets) (C. et C.);- Maischüpfenspitze (Ce EC }2spitzlühtCHet E)-Alp. Kaisereck (C.2ef-C$ Simmegebiet: Stockhornkette ziemlich verbreitet (zwischen Morgeten und Bürglen; am Ganterisch gegen den Morgeten- grat; zwischen Ganterisch und Nünenen; Stockhorn über Wahlalp) (Fi. 76); Niesenkette (Kiley) (Fi. 76). 3b. Emmentaler Alpen. Aaregebiet: Brienzer Rothorn (F. 76). Aagebiet: Giswiler Stöcke (Gams in |itt.). ; Kl. Emmegebiet: Salzboden an der Schratten (J. R. Steiger). Nesselstock bis Rothorn (J. R. Steiger) ; Feuerstein (]J. R. Steiger); „Unterwalden gemein, auch auf den Voralpen gegen das Entlebuch“ (Rhiner); Pilatus von 1600 m an ziemlich verbreitet (Amberg). 3c. Vierwaldstätter Alpen. Aaaregebiet: Engstlenalp (Fi. 76). Aagebiet: Hohenstollen am Hasliberg (Fi. 76); Unterwalden gemein (Rhiner). Seegebiet: Kaiser (Rhiner); Brisen (Rhiner); Oberbolgen beim Schwalmis (Rhiner); Bauen (Rhiner); Oberbauen (Rhiner); Su? Urirotstock (Rhiner); Surenen und Surenenecke (Rhiner) ; ya am Gitschen und über Wang daneben (Rhiner). Muottagebiet: Wasserberg oben (Rhiner). 4. Thur Alpen. a Thurgebiet: Curfirsten Nordhang sporadisch (Baumg.); Cur- firsten (Leistkamm ; Breitmantel; Selun; Hinterruck; Hinter- = risi) (W. u. Sch.). . Sıttergebiet: „Appenzelleralpen i in allen Ketten a an geeigneten E Stellen häufig“ (W. u. Sch.). Seezgebiet: Südabhang des Alviers gegen Palfries (W. u. Sch. ). Rheingebiet: Alviergebiet (Isäsiz; Glannenkopf; Faulfirst; Gärtlisegg; Malbun; Matschülalp; ob Arin gegen. den Tobelbach; Gauschla) (W. u. Sch.). 5. Allgäuer Alpen. Pe, Rheingebiet: Augstenberg (od. Vilan) (Seiler); a Be Seiler); Lichtensteineralpen (DT. u. S.); Freschen (DT. u.S.). Landquartgebiet: ob Seewis am Vilan von 2250 m an sehr = häufig (Schibler man.). Ta PL Illgebiet: oberes Gamperdonatal (DT. u. S.); Naafkopf DT. = ü. $); Sareiserjoch (DT. u): Illergebiet: Widderstein (DT. u. S.). Lechgebiet: Aggenstein (Vollm.). 6. Nordtiroler Kalkalpen. Lechgebiet: Säuling bei Füssen (DT. u. S.; Vollm.); Brandner- ;- schrofen bei Hohenschwangau (Vollm.). Ammergebiet: Brunnkopf bei Ammergau (Vollm.) 5 3 == Loisachgebiet: Schellschlicht bei Garmisch (Vollm.). Mangfallgebiet: Miesing (Vollm.). Brandenberger Achegebiet: Rote Wand (Vollm.). ut I. = 4, Grajische Alpen. Arcgebiet: mont Cenis (R. et F.;, F.eP.; Steige IE 5 den piemontesischen Alpen ziemlich seiles (Steininger). 7. Berner Alpen. Lütschinegebie t: Schilthornkette (nur im äußersten Aus-- > ty ' i ’ nis b% ee RE Al 2 " 0 A EN Fehr 2% Eee}, ri ” r SHE laufer: Weißberg-Augstmatthorn) (Lüdi in litt.); Schwal- merngebiet (Lüdi in litt.); Sulegg (Fi. 76); Faulhorn (FE 76), Aaregebiet: Oltscherenalp im Unterhasli (Fi. 76). 8. Mittelschweizerische Zentralalpen. Linthgebiet: Fronalp (Wirz). 15. Oetztaler Alpen. Sillgebiet: Stubai (Kugelwände an der Kesselspitze; Serles) (DT. u. S.); Gschnitztal (Kirchdach ; Riepenspitze; Trinser Padaster; am Blaser; Muttenjoch; Trumajoch; Leitenerjoch; Eggerjoch; Steinacherjoch) (DT.u.S.# Obernbergtal (Rot- spitze zum hohen Lorenzen) (DT. u. S.). 17. Zillertaler Alpen. Eisackgebiet: Brenner (DT. u. S.); Landshuter Weg (DT. u. S.); ob Brennerbad (DT. u. S.); Schlüsseljoch (DT. u: Sys Zeragalpe (DT. %..S.);. Hühnerspiel (DT.:’u; 53; Weißspitze (DT. u. S.); Burgumeralpe (DT. u. S.); Wild- kreuzspitz (DT. u. S.). 1S. Salzburger Schieferalpen. Sillgebiet: Pentelstein (DT. u. S.). 20. Niedere Tauern. Murgebiet: auf dem Hohenwarth (Hayek Fl.); herabge- schwemmt ober dem Gaistrumer Ofen (Hayek Fl.); Ober- wölz 1000—1100 m natürlicher Standort (Murr 11); dem Schwarzkogel (Hayek Fl.); Saukogel (Hayek Fl.); Hochreichart (Hayek Fl.); Seckauer Zinken (Hayek Fl.). Ennsgebiet: Hochschwung (Hayek Fl.). | 21. Norische Alpen, = Murgebiet: in den Seetaler Alpen auf dem Hochfeld und dem Zirbitzkogel (Hayek Fl.). Gurkgebiet: Krebenzen bei Friesach, wohl aus den Juden- burger Alpen herüberreichend (Pacher). m. 2. Trientiner Alpen, Chiesegebiet: Monte Tombea (DT. u. S.). Be ee 3. Südtiroler Dolomitalpen. Avisiogebiet: Fedajasee am Marmolatagletscher (DT. u. S. ) 7. Julische Alpen. Gailitzgebiet: Predilkopf (Hruby). 8. Steiner Alpen, Sanngebiet: „Sulzbacher Gebirge in Untersteiermark“ (Steiniger). Allgemeinverbreitung. ; Europa: In den ungarischen Karpaten (Steininger). In den transsilvanischen Alpen (Steininger). Auf dem Kuhhorn im nördlichen Siebenbürgen (Steininger). Auf Island (Steininger). Im nördlichen Schweden und Norwegen (Steininger). Auf Spitzbergen (Steininger). Im arktischen Rußland (Steininger). Auf Nowaja Semlja (Steininger.. Im nördlichen Ural (Steininger). | Asıen: Im nördlichen Asien bis zur Küste des Ochotzkischen Meeres, auf dem Stanowoi, Jablonoi und Sajan-Gebirge, auf dem Sabin-daban, Altai und Alatau, in der nördlichen Mongolei, Thian-schan, westlichen Himalaya, im westlichen Tibet und auf den Alpen von Kan-su in China Seen, Amerika: Fehlt Br. u. Br. ‘5. Pedieularis sceptrum Carolinum L, Auf Torfwiesen und Hochmooren. Verbreitung in den Alpen. | i A. 4 2a. Obere schwäbisch-bayrische Hochebene. 33 Donaugebiet: Federsee (Garcke). i 3:2 Illergebiet: WurzacherTorfmoor (Garcke); Memmingen (Vollm. ). Wertachgebiet: Kaufbeuren (Vollm.). | Ammergebiet: Weilheim (Vollm.). 3 Loisachgebiet: Murnau (Vollm.); Kochel (Vollm.); Loisach- moore bei Benediktbeuern (Vollm.). Isargebiet: Schäftlarn (Vollm.); Menterschwaige Wr ollm. 2; Harlaching (Vollm.). ß Na EN ee E . — 249 — B. 1. 6. Nordtiroler Kalkalpen: Ammergebiet: zwischen Linderhof und Ammergau (Vollm.). Loisachgebiet: Oberau (Vollm.); Eschenlohe (Vollm.). . Salzburger Kalkalpen. Salzachgebiet: auf den Moorwiesen an der Glan nächst dem ‘von der Kugelmühle am Untersberg nach Dez laufenden Waldsaum (Hinterh.). E Hi . 22. Eisenerzer Alpen. Ennsgebiet: nur im Paltentale in den Mooren bei Trieben und Gaishorn (Hayek Fl.). : Allgemeinverbreitung. Europa: In Deutschland selten auf der oberdeutschen Hoch- ebene und in Mecklenburg, Pommern, West- und Ost- preußen (Garcke). In Ungarn (Steininger). In Sieben- bürgen (Steininger. In Rumänien (Steininger): In Skandinavien (Steininger; Blytt). Im arktischen, nördlichen und mittleren Rußland (Steininger; Herder). In Polen und Galizien (Steininger). Asien: Durch ganz Sibirien bis zur Kolyma und bis an die Ufer des Ochotzkischen Meeres, in der Mandschurei, Mongolei und auf dem japanischen Archipel (Steininger). Amerika: Fehlt Br. u. Br. 76, Galium triflorum Michx. R In Fichtenwäldern, frische bis feuchte, schattige Stellen bevorzugend (Braun). y Verbreitung in den Alpen. B. H. 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: Val d’Her&mence (bei Pralong) (Sch. u, K. 09). 12. Rätische Alpen. Inngebiet: unter der Terrasse von Vulpera-Tarasp (Killias) (in Menge an mehreren Punkten im Fichtenwald beim Kurhaus Tarasp ca. 1200 m It. Braun 18). = -- 250 — Allgemeinverbreitung. Europa: In Skandinavien (nördl. bis etwa 70° n. Br.) (Hermann). In Nord- und Mittelrußland (Herder ; Hermann). Asien: Im Tsin - ling -shan (Diels 04 u. 05). In West - Sze - ch’ uan (Diels 04). Im Himalaya (Hooker 75). — In Japan fraglich (Diels 04). Amerika: Auf Grönland (Br. u. Br... Von Alaska bis De südlich bis Californien, Colorado, Louisiana und Florida (Br.su.zBrsh 77. Linnaea borealis L., In moosreichen Fichten-, Arven- und Lärchenwäldern, im Vaccinium - Unterholz, auch gern auf bemoosten Fels- blöcken. Verbreitung in den Alpen. B:7, 2, Savoyer Alpen. Arvegebiet: (existait jadis aux Voirons®)) (R. et FR) Dransegebiet: foret de sapins moussue au- dessus des cha- es de Petetoz, au fond de la vallee de Bellevaux (R. et BE Oestl. Rhonegebiet: „Le Linnaea borealis a ete trouve en Suisse, a 200 m de la frontiere frangaise, au Creux de = Novel, pres Saint-Gingolph et signal€ sur territoire fran- x gaıs au-dessus de cette localit@E ; indication a confirmer* (R. et F.); Creux de Novel (Jaccard); Grammont (Ber. schw. bot. Ges. XI [1901] p. 123); bords du Trient sous Salvan et sous T&te Noire (Jaccard); bords de l’Eau Noire 2 sous Finhaut (Jaccard). 3 ce. Vierwaldstätter Alpen. Sihlgebiet; Mythe auf dem Haggen vorn (Rhiner). 5. Allgäuer Alpen, Illergebiet: Rappenalpental 1270 m (Vollm.). 1) Vergl.; De Saussure, Horace - Benedict, 1779, pag. 218. — 231 — 1. 2, Cottische Alpen. Durancegebiet: einziger Standort im obern Guiltal (Giger). 4, Grajische Alpen. Isäregebiet: Brides-les-Bains (Giger); au sortir des Gorges de Champagny, un peu avant Champagny-le-Haut, sur la rive gauche du torrent (Petitmengin); Seitentäler von Tignes (Giger). Dora Balteagebiet: Valsavarenche (Vaccari); Val de Cogne (Vaccari); Vallon de Gressan (Vaccari); Vallon de St.- Marcel (Vaccari); Val de Fenis (Vaccari); Val de Cham- porcher (Vaccari). Orcogebiet: Soana (Giger) 5. Mont Blane Gruppe. Arvegebiet: (existait jadis dans les päturages alpestres d’Ar- gentieres pres de Chamonix) (R. et F.). 6. Penninische Alpen. Rhonegebiet: Vallee de Bagnes (sur Fionney; en facc de Mauvoisin) (Jaccard); V. d’Her&mence (Pralong) (Jaccard in litt.); V. d’Herens (cc sur Nax) (Jaccard) ; V. d’Anniviers (Vercorin; Tracuit; rive gauche de Navigenze a Ayer; de St.-Luc a Chandolin) (Jaccard); Turtmanntal (de Turt- mann a Gruben) (Jaccard); Ginanztal (for&t d’Unterbäch et d’Augstbord) (Jaccard); Nikolaital (Grossberg pres St.- Nicolas; de Kalpetran a Grächen) (Jaccard); Saastal (de Stalden a Saas; Tafernen; Balen; Fee) (Jaccard) (sur Al- magel; entre Zermeiggern et Furggalp) (Jaccard in litt.). 7. Berner Alpen. Rhonegebiet: Wald oberhalb Lens (Schröter 03). Kandergebiet: Engstligenfall bei Adelboden (Fi. 82). 8, Mittelschweizerische Zentralalpen. Vorderrheingebiet: Val Rusein (bei der Klosteralp 1530 m) (Hager); Runcawald bei Flins 1270 m) (Braun 10b]). 9. Lepontische Alpen. Maggiagebiet: V. di Campo (sur Cimalmotto, buissons au -bas de la montee de Sfille) (Chenev.). —.252 — 2 Tessingebiet: au-dessous et au-dessus de Nante (Chenev.); A. Piscium, au Sud d’Airolo (Chenev.). 10. Adula Alpen. Moesagebiet: San Bernardino (E. Steiger). Vorderrheingebiet: V. Medel (unweit Perdatsch am Nord- fuß des Piz Garviel 1620 m) (Hager); Vals (Calvariberg zwischen Vals und Zervreila 1800 m) (E. Steiger), Hinterrhein gebiet: zwischen Sufers und Splügen 1400 m (E. Steiger); in der Rofila 1300 m (E. Steiger). 11. Plessur Alpen. Plessurgebiet: Arosa (einzig im Maranerwald) (Thellung in litt). 12. Rätische Alpen, Albulagebiet: Davos (Drusatscha [Schibler man.|; See- Waldweg [Seiler]; Fuß des Seehorn bei Davos ca. 1700 m |Schröter 08]; Seehornwald vom See-Waldweg 1570 m .bis 1680 m [Noack 18] Flüelatal [am alten Weg 1600 m; einwärts bis Bedera am linken Ufer| |Schibler man.]; Aebiwald amEingang des Flüelatal 1620 —1690m [Noack 18]; Dischmatal [Mattefiwald, einwärts bis Rüchitobel] [Schibler man.]; alte Clavadelweg [Schibler man.|; Frauenkirch |Eingang zum Sertig; Weg zur Waldalp] [Schibler man.]; ob Schmelzboden am Monsteinbach [Schibler man.]; Monstein am Weg nach Jennisberg [Schibler man.]). Hinterrheingebiet: Avers (Ferrera; Canicul) (Seiler). Inngebiet: Flazgebiet (1700—2200 m verbreitet und massen- haft; Charnadüra-Stazerwald; God Rusellas bis Morteratsch ; Plaun God; Muottas Muragl bis Montebello; Blais dellas Föglias; ob Acla Colani) (Rübel); im Fichtenwald gegen- über Zernez ca. 1600 m (Brunies); Spölgebiet (Val Tort (Furrer u. Longa]; im Ofengebiet auf Silikatunterlage häufig, im Wald. gegenüber dem Ofenberg ca. 1850 m höchster Standort [Brunies]); ob Süß an der Flüelastraße (Killias); zwischen Süß und Lavin in der Fora da Baldirun häufig (Killias); unter Lavin bis Surön d’Ardez (Killias); Val Zeznina (Gams in litt.); unter Ardez (Killias); massen- haft auf Diorit vor Aschera (Killias); in Val Plavna bei Laisch (Killias); vordere Val Tasna (Killias); Tasnatobel « — 253 — (Braun 18); ob Fetan (Killias); ob Avrona gegen den Schwarzensee (Killias); Scarltal (Killias); Eingang des Val d’Assa (Killias); Val torta unter Piz Lat (Killias); Samnaun (Killias) (rechte Talseite häufig It. Käser u. Sulger Buel); Nauders (DT. u. S.); Ob Ladis (DT. u. S.); Niedergalmigg (DT. u. S.); Sannagebiet (Ischgl und Bodenalpe im Fimber- tal; St. Anton am Arlberg) (DT. u. S.). Poschiavinogebiet: Wald ob Soaser (Brock. 07); Wald ob Cavagliola 1750 m (Brock. 07); Val di Gole 1550 m ‘(Brock. 07). Addagebiet: Val Viola (rechts mehrfach z.B. Val Lia; Pona; Mazucco) (Furrer u. Longa); Val Braulio (bei der I. Canto- niera) (Furrer u. Longa); Calar-Val Zebrü (Furrer u. Longa); Val Furva (um Sta. Cattarina) (Furrer u. Longa). Etschgebiet: Rojental (DT. u. S.). 13. Ortler Alpen. Etschgebiet: Trafoi (DT. u.-S.); Sulden (DT. u, S.); Laaser- alpe. (DT..u:S.); ‚Kirchbergeralpe in Ulten (DT.:u.,S5% 15. Oetztaler Alpen. Inngebiet: Kaunsertal (Feuchten) (DT. u. S.); Oetztal und Seitentäler verbreitet (DT. u. S.); Brechtenkopf bei Flaur- ling (DT. u.S.); Sellrain (Gries gegen St. Sigismund; Praxmar; Lisens; Votschertal) (DT. u. S.). | Sillgebiet: Stubai (alle Nordhänge verbreitet; Oberbergtal; Oberiß; Pinnistal) (DT. u. S.). Etschsebiet: be Graun (DT. u. S.);;St: Vallentin (DTu.:5S3 ‘ Matschertal (DT. u. S.); Klosteralpe in Schnals (DT. u. S.). 16. Sarntaler Gruppe. Eisackgebiet: Villandereralpe sehr selten (DT, u. S.). 17. Zillertaler Alpen. Sıhlschret: Vennatal-(DT. u.) E 19. Hohe Tauern. Rienzgebiet: Taufers gegen Rein (DT. u. S.). Liesergebiet: Katschtal (in der Alm des Pfarrers von St. Peter) (Pacher). Salzachgebiet: auf dem sogen. Kreuzweg auf dem Radhaus- berg in der Gastein (Hinterh.). BB 1, IM. . Trientiner Alpen. Nocegebiet: Val (ob dem Lago di Tovel (DT. u. Ss Etschgebiet: M. Baldo (F.eP.).. : Allgemeinverbreitung. E uropa: In Deutschland: in Süddeutschland nur sehr selten in den j: Bayrischen Alpen (s. o.); selten in den Mittelgebirgeen: auf dem Meissner in Hessen (jetzt verschwunden), auf dem 3 Brocken und im Riesengebirge; im norddeutschen Fach- land südlich bis Westfalen, Hannover, Brandenburg, Lausitz und Wohlau in Schlesien (Garcke).. In Oesterreich außer in den Alpenländern nur in Böhmen (Fritsch 09). Inden Karpaten in der Tatra ein Standort (Giger). In Dine- mark äußerst selten (Giger). In Nordengland und in Schott- = land (Consp. Fl. Eur; Giger). In Skandinavien (Giger) (Norwegen nördl. bis 710 10’ n. Br. It. Blytt). In Nord- und Mittelrußland (Herder; Giger). = = Asien: In ganz Nordasien von der Waldgrenze südlich Giger). Fer Im Altai (L. Fl. A.). Insel Jesso (Giger). Im Kaukasus (Radde). u En - Amerika: Auf Grönland nördlich bis 70° n. Br. (Giger). Von Es Alaska bis Neufundland, südlich bis Michigan; in der Sierra ee: Nevada südlich bis Kalifornien, in den Rocky Mountains bis Colorado; in den Gebirgen von Maryland, Ir Ar und Long sind (Br: Br): 78. Artemisia borealis Pallas ssp. nana (Gaudin)./ Auf Felsen. Verbreitung in den Alpen. 2 B. IH. 3. Alpen von Oisans. Iseregebiet: Allevard (les Sept-Lans) (R. etF.). 4. Grajische Alpen. Iseregebiet: la Vanoise (R. et F.); mont Iseran (R. et F) Dora Balteagebiet: Valsavarenche (R. et F.). val de Cogne > (R. et F.). a 5. Mont Blanc Gruppe. Iseregebiet: entre le coldu Bonhomme et les Mottets (R. et F.); col de l’Enclave (R. et F.); l’Enclave au-dessus des Fours - (St.-L. 83); entre le col du Bonhomme et le col de l’Enclave (Vaccari); entre le Döme du Goüter et le Col de l’Enclave (Perrier); col de la Seigne (R. et F.); col de la Seigne a. l’endroit dit Lanche Fertire (vers savoyard) (Vaccari). Dora Balteagebiet: v. de l’Allee Blanche (Vaccari). 6. Penninische Alpen, Rhonegebiet:Nicolaital(Täschalp;Findelen; Grünsee)(Jaccard); Saastal (sous les oratoires de Fee; Schwarzberggletscher; c Almagelleralp; ce Allalin; Mattmark) (Jaccard) “(entre Almagel et Zermeiggern) (Jaccard in litt.). Tocegebiet: sur la galerie d’Algabi (Jaccard); alpien et cha- pelle de Bleiken (Jaccard); Gondo (Jaccard); Val Vaira (Gemeinalp) (Jaccard); Casernetta (Jaccard). 9. Lepontische Alpen. Rhonegebiet: Binnental (Längtal) (Jaccard); Saflischtal (Gams in. litt.); Blindental (Jaccard in litt.); Reckingen (Jaccard in litt.); Oberwald (Jaccard in litt.). 12. Rätische Alpen. Etschgebiet: Vinschgauer Alpen gegen die Schweiz (DT. u. S.). 13. Ortler Alpen. Etschgebiet: Laasertal (gegen Martell) (DT. u. S.). 15. Oetztaler Alpen. Etschgebiet:Schnalsertal (am Eishof 1900— 2200. m) (DT.u.S.). 19. Hohe Tauern. Rienzgebiet: Tauferertal (im Knuttental 2200—2600 m) DES}: Iselgebiet: Virgental (Virgenjoch; Prägarten [ob der Alpe Islitz; Dorferalpe]) (DT u. S.); Venediger (DT.u. S.); Kalsertal (Rottenkogel; Teischnitz; Ködnitz; Böses Weibel; Gornitschamp 2600 — 2700 m; Lesacher Ochsenalpe) (DE. 5) Lienzer Alpen-(DT,%-$S.); — 256 — Möllgebiet: Gamsgrube (Pacher); Kl. Fleiss bei Heiligenblut (Pacher). Liesergebiet: Maltatal (Pacher). Allgemeinverbreitung. ') Europa: Im arktischen und nördlichen Rußland (Consp. Fl. Eur.; Herder). Auf Nowaja Semlja (Consp. Fl. Eur.). Asien: Durch das arktische Sibirien östlich bis zur Panel (Kjellmann c). Amerika: Auf Grönland (Lge. Consp.). Im arktischen Arhipgl (Victoria Land bis 71° 25’ n. Br.) (Simmons 13). Quebec to Greenland, west through arctic America to Alaska, south in the Rocky Mountains to Colorado (Br. u. Br.). !) Die Angaben beziehen sich auf Artemisia borealis Pallas als Gesamtarf, umsomehr als die alpigenen Formen nicht scharf gegen die nordischen Formen ab- zugrenzen sind (Fritsch Artemisia), Labetf&it: — 259 — Die untersuchten Arten. Allgemeine Verbreitungsangaben. Hauptverbreitung Stufenverbreitung in den Alpen 1. Dryopteris cristata . . ; 2. Woodsia ilvensis ssp. rufidula . 3. - glabella . 4. Botrychium ramosum . 3. - lanceolatum 6. - ! (= simplex 1: - virginianum . 8. - Matricariae 9. Equisetum scirpoides . 10. Hierochlo& odorata . . 11. Scheuchzeria palustris . 12. Eriophorum gracile . 13. Trichophorum oliganthum 14. Kobresia bipartita 15. Carex mircoglochin 16. - capitata. 17. - paucillora . 18. -. rupesiris 19. - cehordorrhiza . 2 =: IBEUTVAS 21. - _ Heleonastes 22... . rioida 23. - bicolor . 24. - fuliginosa . 25. -. polygama . 26. - BHalleri . 27. - _pediformis . 28. - vaginata 29. - atrifusca 30. Calla palustris . . Juncus arcticus = squarrosus nordisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar nordisch-europäisch- amerikanisch nordisch-zirkumpolar nordisch-europäisch- amerikanisch nordisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar nordisch-europäisch- amerikanisch ? nordisch-europäisch- amerikanisch ? nordisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar norlisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar nordisch-eurasiatisch ? arktisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar nordisch-eurasiatisch arktisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar basal subalpin subalpin subalpin subalpin subalpin subalpin subalpin subalpin basal basal basal alpin alpin basal und alpin basal basal hochalpin basal alpin basal alpin alpin alpin basal alpin subalpin alpin alpin basal alpin basal Bız 260 — 33. Juncus stygius 34. - castaneus 38. - bielumis.. 158 . Tofieldia palustris Malaxis paludosa . 38. Salix myrtilloides 89. - depressa 404 .="\, glauca''. 5 41. - phylicifolia.. . 42. Betula humilis 43. - nana 44. Viscaria alpina 45. Stellaria Dilleniana 46. - longifolia . Sagina nodosa . Minuartia stricta 49. - biflora . , Ranunculus pygmaeus . 51. Thalictrum alpinum . . Cochlearia officinalis eu- Pyrenaicayın as . Cardaminopsis hispida . . Braya alpina . Sedum villosum . Saxifraga Hirculus . 98. - hieraciifolia . . 59. . cernua . . Potentilla fruticosa . 61. - multifida 62. - ven . Astragalus oroboides . . Oxytropis lapponica . . Conioselinum tataricum . Ledum palustre 67. Cortusa Matthioli . 68, Lysimachia thyrsiflora . 69. Trientalis europaea 70. Swertia perennis . Cochlearia oificinalis excelsa Hauptverbreitung nordisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar nordisch-europäisch- amerikanisch nordisch-eurasiatisch nordisch-zirkumpolar _ arktisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar nordisch-eurasiatisch arktisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar nordisch-eurasiatisch nordisch-zirkumpolar nordisch-europäisch- amerikanisch nordisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar *nordisch-eurasiatisch nordisch-eurasiatisch ? nordisch-europäisch- amerikanisch arktisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar - arktisch-zirkumpolar arktisch-zirkumpolar. nordisch-eurasiatisch ? arktisch-zirkumpolar arktisch-eurasiatisch arktisch-eurasiatisch nordisch-zirkumpolar ? nordisch-zirkumpolar nordisch-eurasiatisch nordisch-zirkumpolar nordisch-zirkumpolar ? nordisch-zirkumpolar ? "basal i h A "4 'basal SAAL basal Y ‚alpin alpin subalpin hr alpin-hochalpi Stufenverbreitung in den Alpen basal alpin BR alpin a Fresh ae alpin ICh, basal subalpin Yar a subalpin IR 5 basal RANG re Na hasali .‘ 2% ! Ki A, e eh hochalpin BEN A basal subalpin basal basal ' Ha IX hochaipin RN x subalpin alpin hochalpfin hochalpin subalpin basalı N ur subalpin basal'a 4, subalpin basal — 261 — Stufenverbreitung Hauptverbreitung in den Alpen 71. Pleurogyna carinthiaca. . . . nordisch-asiatisch alpin 72. Gentiana prostrata . . . . . | nordisch-asiatisch- amerikanisch | alpin 73. - axillaris. . . - . . | nordisch-eurasiatisch | subalpin 74, Dracocephalum Ruyschiana.. . | nordisch-eurasiatisch | subalpin-alpin 75. Pediceularis Oederi .. .„., nordisch-eurasiatisch | alpin 76. - sceptrum Carolinum | nordisch-eurasiatisch | basal 77. Galium triflorum.. . . . . . | nordisch-zirkumpolar | subalpin 78. Linnaea borealis . . . . . „| nordisch-zirkumpolar | subalpin 79. Artemisia borealis ssp. nana arktisch-zirkumpolar alpin abieliie“ 2> Die Verbreitung der seltenen nordisch-alpinen Pflanzen“ auf der Nordseite der Alpen. 1° Arvegebiet 2: Rhonegebiet 3: Aaregebiet 4: Reußgebiet 5: Linthgebiet 6: Rheingebiet 7: Inngebiet 8: Salzachgebiet 9: Ennsgebiet ir 1452 1. Trichophorum oliganthum | +2 2. Kobresia bipartita 2 3. Carex microglochin |» 2 4. - rupestris RE: De incurva | 2 6, =" "rieide i 1.1: .- »,. bieolor:. | 2. 8. - fuliginosa . 99= 3- Halleri*., | 10. - vaginata ı , 1l. - atrifusca 2 12. Juncus arcticus j 2 13. - castaneus ı ; 14. Tofieldia palustris WW) 15. Viscaria alpina 1.02 16. Minuartia biflora \ 2 17. Ranunculus pygmaeus l 18. Thalictrum alpinum 19. Braya alpina e N 20. Saxifraga hieraciifolia . ß 21. - cernua . | 2 22. Potentilla multifida . N 2 23. - nivea 4 2 24. Oxytropis lapponica I AR 72; 25. Pleurogyna carinthiaca | 2 26. Gentiana prostrata 27. Pedicularis Oederi . N - 28. Artemisia borealis SD. nana | 1? | 2 Summe: | 4 | 17 Tabelle. 3: en a Die Verbreitung der seltenen nordisch-subalpinen Pflanzen auf der Nordseite der Alpen. SO 1a vr DD - Arvegebiet Rhonegebiet Aaregebiet Reußgebiet Linthgebiet Rheingebiet Inngebiet Salzachgebiet Ennsgebiet | | | 5 AA NG ya EL EI FR aaa Se 8 9 1. Woodsia ilvensis ssp. rufidula 2; - glabella . 3. Botrychium ramosum . 4. - lanceolatum . d. = simplex 6. - virginianum 7. - Matricariae 8. Salix glauca 9. - phylicifolia 10. Stellaria longifolia Eu Ka et at a Sa Syn > rs . Cardaminopsis hispida? . . Cortusa Matthioli . Trientalis europaea . . Gentiana axillaris . Galium triflorum . Linnaea borealis . . Dracocephalum Ruyschiana . [97 RS ON a ee I JS .} ww. @ww oo. nm D&D wm m m m mw wm mw wm wm wm wm ww Co w » sceptrum | D [e)) o\ Summa: 9 |8 ı 4 "pppppmm > Tabelle 5: Die Verbreitung — 265 — der seltenen nordisch-alpinen Pflanzen in den Südwestalpen. 1: Bas-Dauphine 2: Massif du Vercors 3: Massif de la Gde. Chartreuse 4: Savoyer Alpen!) 5: Seealpen 6: Cottische Alpen 7: Alpen von Oisans a) nördliche und zentrale Teile b) südliche und periphere Teile 8: Grajische Alpen a) rhodanische Seite b) padanische Seite 9: Mont-Blanc-Gruppe) 10: Penninische Alpen:) 2 aA ENG 3 110 a b a b 1. Trichophorum oligan- | thum . NER Ye 6a a b ‚2. Kobresia bipartita . . i 6| at nah 3. Carex microglochin . | .| . 6 ; a b 4. - rupestris ; | 1 6a bpb ı a ! DEAN incurva . Sn z a b By. - bicolor | EAN NEL U IL CHA ER b|ia 1. - . vaginata. | „Il. a a 8 - atrifusca . 6 ; a . 9. Juncus arcticus . “ |6| a a 10 10. Tofieldia palustris . 5 6 n a i ; 11. Viscaria alpina . „6 a a b 10 12. Thalictrum alpinum 5/6 b 13. Saxifraga cernua 15 i 3 - 14. Potentilla multifida PN a b h 15. - nivea | 6| a a b 10 16. Oxytropis lapponica | Sala a b 10 17. Pedicularis Oederi a 18. Artemisia borealis ssp. nana . . a a b Summası.1'1'0.1.0,1,0)1.4 12:10 2.) 7010| 4 l) Die Angabe bezieht sich nur auf das Iseregebiet, 2) Nur das Isere- und Dora Balteagebiet fanden Berücksichtigung. 3) Berücksichtigt wurde nur die padanische Seite. Fon Tabelle 6: Die Verbreitung der seltenen nordisch-alpinen Pflanzen auf der Südseite der Alpen. 1: Penninische Alpen!) 9: Zillertaler Alpen!) 2: Lepontische Alpen!) 10: Hohe Tauern!) 3: Adula Alpen!) 11: Lombardische Alpen 4: Rätische Alpen!) 12: Trientiner Alpen 5: Ortler Alpen!) 13: Südtiroler Dolomitalpen 6: Adamello Alpen 14: Venetianer Alpen 7: Oetztaler Alpen!) 15: Karnische Alpen 8: Sarntaler Gruppe 16: Julische Alpen. 1 12 13 a |5 |6 | 7/8 | 9 \to/nı [12 Jı3 1a [15 I16 | | ji I I l I u ): Tan oli- | | 'BUR, ganthum . . : 1 2|.j419 ß 13 2, Kobresia bipartita De .' 45 1.12.10 122 163 . 3. Carex microglochin |. 12|3|45 10| . 13 Ar. TUpestis.« KT sel 2 EA 7 9.15.1288 Eee incurva RER Ba 100 Pe 6 0 N ee ea. RN bicolor | +12 13141516 10 RE: Tr = ulipinosacı "al, la U lg 9 12 113 Sina, Hallein al Sl eu ars Lt AR Re ee atrdusea 11.12) 01 2 108 | dan ne » 10. Juncus arcticus I 14 |‘, A 13. 11. Tofieldia palustris . |. 415 The TS 12. Viscaria alpina | NS 1 u ER 13. Minuartia biflora I 14.15 |6 8 O7 13 14. Ranunculus Pyg- | Maesusı 2.3), N BRE: Red N Br Se Kr | 9 TOR TE 15. Thalictrum alpinum |. 4 Sal areas 16. -Braya'alpina. ) x... 3." Ä 9 N 17. Saxifraga cernua .|.ı. i 13 18. Potentilla multifida . \. | 2 e Eh LEHE A Baal 19. - nivea 1 op RSS ERBRN 07 NOMS RE OE M 9: 110.14. 20. Oxytropis lapponica | Ta RA | 9.107414 012 21. Pleurogyna carin- | tlaean,. v8 BR | tus Ra Be 9ax 1 ap) 9%, 1.2.1120 1 REN „ee 22. Gentiana prostrata | x 1. 9110 [1 a lan ee ee 23. Pedicularis Oederi 9 EAN En 24. Artemisia borealis er ssp. Dana ae a ENDEN RZ dn E | l I | | Summa: 3 |6 |3 JısJıs|a |s |ı I13]o | 2 |5 rlo |ı Jo !) Nur die der Alpensüdseite zugehörigen Teile der betr. Gruppen wurden berücksichtigt. ; Na - Do — Tabelle 7: Die Verbreitung der seltenen nordisch-alpinen Pflanzen im Bereich der Ostabdachung!). . 1: Oberes Rienzgebiet?) 2: Draugebiet abwärts bis Lienz 3: Gailgebiet abwärts bis St. Lorenzen 4: Draugebiet zwischen Lienz und Villach 5: Gailgebiet zwischen St. Lorenzen und der Mündung 6: Draugebiet zwischen Villach und Unterdrauburg (einschl. Gurkgebiet) 7: Draugebiet von Unterdrauburg abwärts 8: Lavantgebiet 9: Murgebiet (ohne Mürzgebiet) 10: Mürzgebiet 11: Savegebiet. Iil2|j3|4/5/6|7|8|9J10|u 1..Kobresia bipartita “2... ...1.110222,.87]a4] .-| 6 2%; | ls 28 Garax rupesiris = ll. BU MA22I3 A "46. 90 TO BAUEN RHDIEOIOR LEW 25 VS SALZ Tu el er 4. 8 Halomosa =. 5 1222|, 144AlN 5 DIESEL a a el es Bus ae ale rer ie Te 9b] > BIER SR Haller a a a Ne ER ZZRE REN ee I" 100 DE WAEIHARE EN a ee de rl ro ge | lee Sr = 37 AHEUSCHFND. an Frntloe Free A MERTSUSE Er | Wa KJUNCHSTeastaneusı 1 en ah ae AEl-Na06% 1 ©. .|999 10. SIRETSIRRLTISEN 4 a0) RE | Bach GEBE TE STARTING 11. Tofieldia palustris .. . ...... | 11222] . 1444155] 61 .| .19%9| „|11 12 »MiseanlaralplHa:.: sale Sa eier 12010 AA HR ER 5 13. Minuartia biilora La 222 SE AAN ER ee ee Tesskhallchtin 'alpınum® 30% 2 sn A BA 15. Ranunculus pygmaeus . . ..111222) .| 4 | { 16. Cochlearia excelsa . N RR ne. 8| 99 KerBraya apa en Ss nälbe, PR2Pr. 1 dal 12 18. Saxifraga cernua _. RE BE AS Ge LEO 19, - hieraciifolia. RR BEE RT U RE SUR 1.99 Zur Botentile nıvea 2.028 ae mell 22.2 14 ses. 21 Nsttagalus#oreboides. =..." 2.41,220 7,442 |, 2.060709 22. Oxytropis lapponica . . . „| 1222| . | 44 , 23. Pleurogyna carenthiaca TAB NAAR N ana RR 24. Gentiana prostrata . IE NTUZBD NAAR NE El 1 O9 25. Pedicularis Oederi . . . ee eat ah Kor 999 5 26. Artemisia borealis ssp. nana Slztlazen 2r44l in. i . Summa: ırjızl2 Jıolafolojalıs)lıla 1). Bei den Tabellen 7, 8 und 9 wurde der Versuch gemacht, den Häufigkeits- grad der Pflanze in dem betreffenden Gebiet zum Ausdruck zu bringen, Es bedeuten 1, 2, 3, 4 etc,, daß 1—2 Angaben, 11, 22, 33, 44 etc, daß 3—5 Angaben und 111, 222, 333, 444 etc., daß 6 und mehr Angaben aus dem betreffenden Gebiet vorliegen. ?) Das Rienzgebiet — hydrographisch zur Alpensüdseite gehörig — wurde als westliches Nachbargebiet des Draugebietes vergleichshalber aufgenommen. ® — 268 — Tabelle 8: Die Verbreitung der seltenen nordisch-subalpinen Pflanzen im Bereich der Ostabdachung'). 1: Oberes Rienzgebiet?) 2: Draugebiet abwärts bis Lienz 3: Gailgebiet abwärts bis St. Lorenzen 4: Draugebiet zwischen Lienz und Villach 5: Gailgebiet zwischen St. Lorenzen und der Mündung 6: Draugebiet zwischen Villach und Unterdrauburg 7: Draugebiet von Unterdrauburg abwärts 8: Lavantgebiet 9: Mur-Mürzgebiet. I 2 3 I A 9 | 8 | 9 | 1. Woodsia ilvensis ssp. rufidula | 1122 |. \ \ ! ' | > 9 2} - glabella. |. no a 2 . 1905|. i j 3. Botrychium ramosum . . . | . i 3 h 24, Dein ‘ A 4. - lanceolatum .„ . \ . . a 4 |. 5 Kr Mh . BL - simplex.. ..: .; u. ||}. 1:22 10h 7a WE \ 6. - virginianum . . | - PARREN a Da . 5 9 7. - Matricariae . . |» $ $ ; BENNO 0360 Kran BIER 8. Equisetum scirpoides . { ! i a 5 e > a 9. Salix glauca . RM Pa Re 9 Ta. un = pyieifolla 16%, 1. el PER 4 KR Re TB 3 ; 13, Stellaria longifolia '; '. '..' 2 ALE | 42all oo) yo Kamen N 12. Cardaminopsis hispida . . | - > ; \ i . i SH SE 13. Conioselinum. tataricum . . | . ; 3 - N : 5 y u 14, Cortusa Matthioli . ...... |. 1.22) 4 | a 4 Mn er ee 15. Trientalis europaea. .. . . |. 2 AR f RD 9 16. Linnaea borealis. . . ... | 1 4 \ u Summa: |.4 | 9: Vo] es ao !) Vergl. Fußnote 1) Tabelle 7. 2) » ” =) » IH — 269 — Tabelle 9: \ Die Verbreitung der seltenen nordisch-basalen Pflanzen im Bereich der Ostabdachung'). : Oberes Rienzgebiet?) : Draugebiet abwärts bis Lienz : Gailgebiet abwärts bis St. Lorenzen Draugebiet zwischen Lienz und Villach : Gailgebiet zwischen St. Lorenzen und der Mündung Draugebiet zwischen Villach und Unterdrauburg (einschl. Gurkgebiet) Draugebiet von Unterdrauburg abwärts : Lavantgebiet j Mur-Mürzgebiet 10: Savegebiet. a en "4 a vso-av RA won. % rar am a5 | BR DNB] |. 9 | 10 1. Dryopteris cristata . . | . ’ . 415 | . Arm. . | #2. Scheuchzeria palustris . |‘. |. |... |. Si al lol, 3. Eriophorum gracile . . || . . - 4| . |)666| . i 9 4. Carex pauciflora . . . N 2a ea). : Bl N 9 Br ehardoeemiza, cl Nana. 6 6 = spolygama .... . |. , ‘ 2 OB. ; 91: Gala palustris 2 2). lu su 44.1606 |. | 8 8. Beinla hurmlis. „cola. \ i t 6°. ? N N na ER MN@ 266l.c].8.1999 a0 -10..Sagina nodosa. . . |. Dim; Y 5 11. Cochlearia officinalis eu- |. “ PYfenaiga ka an N i . ' \ } - : 92 ‚12. Sedum villosum . . .ı. ; eo ARE NE 1 060. Teer, 1.99. TG ‚13. Lysimachia thyrsiflora . | . ' } AN, ar ey Ba N h ‚14. Swertia perennis . . . | 11 222 ZA. 66| 7 888 | 999 a sommarl-2 Na, ET a ll hara | 6.002 1) Vergl. Fußnote !) Tabelle 7, 2) i n ” 2) N » 7. « 1907 1917 1896— 1922 1907 1915 1896 © 1884/88 1895 1902 1910 1901 - 1890/93 1910 1848 1863/78 1891 1907/08 1906 1887 Literatur-Verzeichnis. Academie internationale de Geographie botanique. Session de P’Academie en Savoie en aoüt 1907. Liste des principales especes recueillies. Bulletin de l’Academie. 16€ Anne (8e Serie) No. 218, Amberg, Karl, Der Pilatus. Mitt. Naturf. Ges. Luzern, VII. Heft. Luzern. Ascherson, Paul, und Graebner, Paul, Synopsis der mitteleuropä- ischen Flora, soweit erschienen. Leipzig. Ascherson, P., und Graebner, P., Potamogetonaceae. Engler, Pflanzenreich, 31. Heft. Leipzig. Bär, Johannes, Die Flora des Val Onsernone. 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August 1914 bis zum Sommer 1916 befand ich mich auf den Kriegsschauplätzen des Osten und Westen. Während eines sechszehnmonatigen Lazarettaufenthaltes und einer weiteren unfreiwilligen Mußezeit von zwei Jahren, die ich in Davos (Kt. Graubünden) verbrachte, entstand die vorliegende Arbeit, welche im wesentlichen Dezember 1919 abgeschlossen wurde. rn ae he er ET TS ae Une edtn pletien eg, 2