rn > Saar ” I fx ne W ® ‚N [A Fratett Fe FE ii 14) 1 wg RN ie = dr # 222: bperzseE = ES este 3 : KILRETHREERN 1 \W Y an ER EN \ HAAR GERGIN It Achih) y Kein Eat u on BED N Turn rege ANHR) Al “ B ih N ERT AR cart Y ANNANATN Bee KRRuiHTn N) AEHRANN Wr MA A| HEN Fi Sur st ah Mu DIR Men Cat EICH DONLI EN) DREHEN RER BORN AD DRIN FA NUT un BIN wa en rithı aarastıy PRICE EN er uisineht ö i h “ a RRUR j Y ARE NT a N EiRELIN Bene IR KuneWaen) h MERRILL KORB KlsENT, “ Kr DR \ A % un ü 2 EARESEN a HN ei HH nt Mr! N nr MR h ENENIERIICH UI N Brit EESHEN Mali tie De? fi dr Ich Y f { h (Ru > 04 Tibrary 5 N =, ‚ . eo ? . . 4 OF SCIENCES 4} 7 R Ser: N N EN 2 ya M ’ IE? ; Q EN fr | 4 y u Ir. | MITTEILUNGEN AUS DEM JAHRBUCHE DER KGl. UNGARISCHEN GEOLOGISCHEN ANSTALT XIV. BAND. MIT 18 TAFELN. Übertrag ungen n aus den ; um yarischen Dri inalen. 7 BUDAPEST. BUCGHDRUCKEREI DES FRANKLIN-VEREINS. 1902— 1906. Für Form und Inhalt der Mitteilungen sind die Verfasser verantwortlich. Hr INHALTSVERZEICHNIS. Gorjanovic-Kramberger, Karl: Paläoichthiologische Beiträge. (Mit Tafel TE TODD N ee ee a v. Papp, Karl: Heterodelphis leiodontus nova forma aus den ımiozänen Schichten des Komitates Sopron in Ungarn. (Mit Tafel V—VI. April 1905.) Böckh, Hugo: Die geologischen Verhältnisse des Vashegy, des Hradek und der Umgebung dieser. (Komitat Gömör.) (Mit Tafel VI—XIV. Juni BE a N 3, en en I ee Br. Nopesa, Franz, jun: Zur Geologie der Gegend zwischen Gyula- fehervär, Deva, Ruszkabanya und der rumänischen Landesgrenze. (Mit Tafel XV. Oktober 1905.) . EN ED Rn Re ce Ns set Güll, Wilhelm — Liffa, Aurel — Timkö, Emerich: Über die agro- geologischen Verhältnisse des Ecesedi lap. (Mit Tafel XVI—-XVM. ATZE OO N me en: Be N Seite 91 a1 lo AU 16) Tr Ei PRRERRIRE Te" R hr . hp un RER a au y A ae 2 la I imo IL. Ger “il ar vie re San ch July AR 7 a a F A a it ch Ga 7 Kult abs 2 are ultjf ol, + re En N v Pe ; VRR, 2 he „ It El Dıl m 0% ur ie sur‘ PN u a B- IR Yale A. ‚ea ah “ {u (WR realer im Ann Hi N % I wÄlire) va Para Be u ld = il Ta al ac A u ri j rat rad a sie 2a “ „ r i ” 2 ae) PALABOICHTNYOLOGISCHE BEITRÄGE. Dr. KARL GORJANOVIC-KRAMBERGER K. 0. Ö. PROFESSOR DER GEOLOGIE U. PALAEONTOLOGIE IN AGRAM. (TAFEL I-IV.) Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geolog. Anst. XIV. Bd. 1. Heft. N N A iM a A te TREE san Den 3 III Der Aufforderung desDirectors der K.ungarischen geologischen Anstalt, Herrn Ministerialrathes J. Böckn mit Vergnügen Folge leistend, unterzog ich einige noch unbestimmt gewesene tertiäre Fische der genannten Anstalt einer eingehenden Untersuchung und habe gleichzeitig die Ergebnisse der- selben für die Publikationen der K. ungarischen geologischen Anstalt vor- bereitet. Nachdem mir nun Herr Prof. Gasperını in Spalato zwei noch un- beschriebene Arten aus den obercretacischen Plattenkalken der Insel Brad (Brazza) und Solta, Herr Bergrath Rırpr in Cilli einen mediterranen Fisch aus St. Rosalia bei St. Georgen a. d. Südbahn zugesandt. hatten, welch’ letzterer sich ebenfalls als eine neue Art erwies und da ich endlich selbst noch einen unbekannten vollständigen Fisch aus dem sarmatischen Tripoli von Dolje bei Podsused nahe Agram besitze: habe ich alle diese Fische untersucht und sie in den vorliegenden Beiträgen beschrieben. Der Über- sicht wegen wurden diese «Pals®oichthyologischen Beiträge» in folgende Abteilungen gegliedert: I. Über einige Fische des ungarischen Tertiärs. I. Über einen obermiocänen Lates aus Dolje bei Agram in Kroatien. III. Über einen miocänen Spariden aus Steiermark. IV. Über zwei obercretacische Fische der Insel Bra@ und Solta in Dal- matien. Es sind im Ganzen 8 Arten (davon 6 neue) von 7 Gattungen beschrie- ben und zwar: 1. Clupea hungarica n. f. aus den pannonischen Bildungen von Bu- dapest (Räkos). 9. Glupea doljeana m. aus den sarmatischen Ablagerungen NW. von S2t. Erzsebet im Com. Baranya in Ungarn. 4. Gadus lanceolatus m. aus den sarmatischen Mergeln vom Öden- kloster—=Steinbruch SW. von Bruck (Com, Moson) in Ungarn. 4. Caransx Böckhi n.f. aus dem Leithakalke von Szt. Margita (Com. Sopron) in Ungarn. 5. Lates eroaticus n. f. aus dem sarmatischen Tripoli von Dolje bei Agram in Kroatien. 6. Chrysophrys intermedius n. f. aus den Leithakalkbildungen von St. Rosalia b. St. Georgen a. d. Südbahn in Steiermark. 1* 4 D: K. GOKJANOVIC-KRAMBERGER, (4) 7. Enchodus longipinnatus n. f. aus den cretacischen Plattenkalken von Supetar auf der Insel Brad in Dalmatien. 8, Coelodus Gasperinii n. f. aus den eretacischen Plattenkalken der Insel Solta. I, Über einige Fische des ungarischen Tertiärs, Die hier in Betracht kommenden fossilen Fischreste entstammen, wie dies einleitend ersichtlich gemacht wurde, der mittleren und oberen Abtei- lung des Tertiärs und zwar: dem marinen Miocän oder Mediterran, dem oberen Miocän oder den s. g. «sarmatischen» Schichten und dem Pliocän und zwar den s. g. «pannonischen» (pontischen) Ablagerungen. Die bei- den sarmatischen Fische, nämlich Clupea doljeana m. von Szt. Erzsebet und der Gadus lanceolatus m. vom Ödenkloster=Steinbruch stimmen mit den entsprechenden Fischen aus Dolje und Podsused bei Agram in Kroatien sanz überein, während der mediterrane Garanx Böckhi n. f. von Szt. Mar- gita eine neue Art der Fam. Carangidae, Clupea hungarica n. f. aus den pliocänen Bildungen von Budapest (Räkos) aber eine bıs nun unbekannte, (durch seltenen Erhaltungszustand und seltene Eigenschaften ausgezeich- nete Art der Gattung Glupea darstellt.* * Mein Freund, Chefgeologe der kgl. ungar. geologischen Anstalt, Herr J. HA- LAVÄTS sendete mir auf mein Ersuchen folgende kurze geologische Notiz, die ich hier einschalten möchte, um das geologische Alter einiger, hier in Betracht kommender Lagerstätten fossiler Fische Ungarns verständlicher zu machen: «Das aus triadischen und pal®sogenen Ablagerungen gebildete Budapester Gebirge wird von O, S und W halbkreisförmig vom niedrigen Hügelland umgeben, welches aus neogenen Bildungen, nämlich der 1., 2. mediterranen, sarmatischen, pontischen und levantinischen Stufe besteht. Die Donau hat sich ihr Bett in das neogene Hügelland hineingewaschen und dadurch einen Teil des Hügellandes, und zwar die s. g. Köbänyaer-Hügel, von dem erwähnten Gebirge losgetrennt. — Diese Hügel nun bestehen aus concordant aufeinander gelagerten Schichten der 2. Me- diterranstufe (Leithakalk), aus sarmatischem Grobkalke, aus pontischen Thonen und Sanden, dann aus levantinischen Schottern und Alles dies wird endlich vom Flug- sande überdeckt.» «Die pontischen Thone, weil sie ein Rohmateriale I. Ranges für Ziegel liefern, sind auch am linken Donauufer, auf dem Territorium der Haupt- und Residenzstadt Budapest, und zwar in Rakos, Köbanya, Szt.-Lörinez und Puszta- Gubacs an zahlreichen Punkten in den dortigen Ziegelschlägen in ihrer ganzen Mächtigkeit aufgeschlossen.» «Auf den sarmatischen Grobkalk folgt eine 10—15 em. mächtige gelbe, grobe Sandschichte mit Cardien, dann eine dicke Thon-Ablagerung, deren unterer Teil blau, der obere lichtgelb ist. In dem unteren, blauen Teile, und zwar beiläufig in or (5) PAL EOICHTHYOLOGISCHE BEITRÄGE. 1. Clupea hungarica Krane. GoRr!.. Taf. I, Fig. 1. und Taf. IV, Fig. 2. Es ist dies eine prachtvoll erhaltene, grosse, bauchige Art, welche sich von den bisher bekannten tertiären typischen Glupeaceen durch ihre gezackten hinteren Schuppenränder auszeichnet. Freilich sind Clupeen mit derartigen Schuppenrändern nichts neues, da es ja nicht nur lebende, sondern sogar auch cretacische derartige Häringe gibt. Was diese letzteren betrifft, so finden wir sie in A. Smirn-Woopwarps «Catalogue of fossil Fishes» Part. IV, auf Seite 120 unter der Gattung Ctenothrissa A. S. Woon. der Fam. Ütenothrissidae verzeichnet und darunter die vorher als Dery.w vexillifer Pict., B. radians Ag. und B. micerocephalus Ag. beschriebenen Arten. Zur Familie Clupeidae selbst aber ! zieht Woonwarn mit Recht die von Mt. Libanon herrührenden Arten der Gattung Pseudoberyx, nämlich Ps. syriacus Piet., Ps. bottae Piet., und Ps. yrandis Davis. Bezüglich der tertiären, insbesondere der jungtertiären typischen Häringe lagen bisher keine Beobachtungen über gezackte Schuppen vor, was möglicherweise davon herrührt, weil man kaum je derartig grosse und fast vollständig be- schuppte fossile Individuen zur Verfügung gehabt hat, wie es eben die vor- liegende Art ist, und weil in Folge dessen die Structur der Schuppen nicht eingehender untersucht werden konnte. Von den bekannten recenten Clupeaceen werde ich blos jene ver- gleichend in Betracht ziehen, welche derartig beschaffene Schuppen auf- weisen und welche sich, was die Gestalt des Körpers und die Zahl der Flossenstrahlen anlangt, unserem Rakos-Häring nähern. Diesbezüglich er- wähne ich blos: Clupea alosa (= Alausa vulgaris C. V.),? und Clupea pectinalta (= Alosa pectinata Jen.),” beide grosse bauchige Formen, de- ren Körper mit Schuppen, welche am hinteren Rand gezähnelt oder ge- sägt sind, bedeckt ist. Was die Anzahl der Flossenstrahlen, die Gestalt des Körpers, die stark hervortretenden Zacken der Schuppenränder und den übereinstimmenden Bau des Oberkiefers anlangt, so steht unsere neue Art der Clupea pectinata bedeutend näher, als der (iupea alosa, welch letztere schlanker ist, eine grössere Anzahl von Wirbeln und eine zahl- reichere Schuppenzahl an den Seiten aufweist. der Mitte desselben, befindet sich eine Schichte, die voll mit Congeria Hörnesi Brus. ist und in diesem Teile nun wurden die Reste der Clupea hungarica n. f. gefunden.» ! L. eit. pag. 129—130. ® Unter Alausa vulgaris beschreibt CGuvirr eigentlich: Clupea finta und (il. alosa, zwei sehr nahe stehende Formen, die auch Kreuzungen eingehen. (Siehe GÜNTHER : «Catalogue of Fishes», Vol. VII. pag. 433. u. 435.) ® GÜNTHER : «Catalogue». Vol. VI. 437. 6 D: K. GORJANOVIC-KRAMBERGER. (6) Der Umstand, dass unsere neue Clupea aus Sedimenten eines braki- schen Wassers herrührt, hat an sich nichts aussergewöhnliches, da ja die Clupeaceen überhaupt sehr gerne in süsse Wässer einkehren, aus welchen man auch bereits acclimatisirte Formen kennt ((l. finta in den Seen des nördlichen Italiens). Beschreibung: Die k. ungarische geologische Anstalt besitzt drei Exemplare dieser grossen Glupea, von denen das minder erhaltene Exemplar ganz in einem Glaskästchen eingeschlossen und beiläufig 410 ”%,, lang ist, Das dritte, blos in Fragmenten erhalten gebliebene Exemplar (nämlich ein Abdominalstück — von der hinteren Schädelhälfte an bis fast zur Anale — mit Abdruck und die Candalflosse) gleicht bezüglich der Grösse dem vor- erwähnten Exemplare, ist indessen wichtig, weil an einem der Bruchstücke die ganze Dorsalflosse mit ihren 16 Strahlen vorhanden ist. Ich habe bloss das andere, bei weitem bessere und etwas grössere Stück beschrieben und abgebildet, da es bis auf die teilweise erhaltene Rückenflosse, sonst fast alle wichtigsten osteologischen Einzelheiten an sich feststellen lässt. Die Gesammtlänge des Fisches beträgt 438 ”/„ bei einer maximalen Körperhöhe von ca. 138 ”Y,, woraus sich die Höhe zur Länge als = 1:3 ergibt, d. h. die Körperhöhe ist in der Gesammtlänge (sammt Caudale) etwas über 3-mal oder blos 2 !/a-mal ohne der Schwanzflosse enthalten, wodurch vorliegender Fisch etwas höher, als Cl. peclinala erscheint. Der Kopf ist 114 ”/, lang und 107 ”,, hoch, also blos unbedeutend länger als hoch, somit auch kürzer, als die Körperhöhe und nach vorne zugespitzt. Die Gestalt des Fisches ist im Allgemeinen eine flach-ellyptische, wobei die ventrale Contourlinie bauchiger, als die gegenüberliegende Rücken-Contourlinie ist. Die Körperhöhe nimmt gegen die Caudale hin allmälig ab, und zwar so, dass der Schwanzstiel eine Höhe von 38 ”%,, resp. den 3°6 Teil der Körperhöhe beträgt. | Der ziemlich kurze, dreieckige Kopf ist zwar nicht ganz erhalten ge- blieben, lässt aber noch folgende Teile erkennen : das Intermazillare, Maxil- lare, Dentale, Palatinum, Pterygoideum, Basisphenoid, Eindrücke von Deckelstücken und die Kieme. Das Intermazillare ist blos im Abdrucke und einem unansehnlichen Bruchteile erhalten. Es war klein und steht vor dem oberen Ende des Maxillare. Dieser letztere Kieferteil ist sehr gut con- servirt und 32 ”,, lang. Er ist oben verschmälert (4 ”,), biegt sich dann etwas nach vorne und geht in den grösseren und ausgebreiteten (8°7 ”%,) Teil über. An diesem ausgebreiteten Kieferteile sieht man einige Längs- furchen. Der Unterkiefer ist undeutlich erhalten, weil beide Kieferhälften verschoben sind; es scheint indessen, dass der Kiefer niedrig war. Ebenso undeutlich und nur in Abdrücken sind die Opercularstücke vorhanden, denn man sieht nur die unteren Grenzen des Operculum, Sub- und Inter- (7) PAL EOICHTHYOLOGISCHE BEITRÄGE. 1 operculum. Besser ist das Palatinum, Pterygoideum und das Basisphenoid siehtbar, welche hinter dem Maxillare zu erblicken sind. Merkwürdig ist jedenfalls der Umstand, dass noch die zarten Kiemen- strahlen mit einigen Bogen erhalten geblieben sind, gewiss eine Seltenheit an fossilen Resten. Die Wirbelsäule besteht aus 44 (24+-20) .Gliedern, an welchen nur im Caudalabschnitte die Apophysen sichtbar sind, weil alle übrigen durch das Schuppenkleid verdeckt sind. Neben den erwähnten sichtbaren Apo- physen sind noch ober und unter der Wirbelsäule Gräten vorhanden. Die Rückenflosse ist leider unvollständig, denn es fehlt ihr die vor- dere Hälfte. Sie begann jedenfalls vor den Ventralen, aber. es sind nur mehr die 9 hinteren geteilten und gegliederten Strahlen vorhanden. Die Anale ist vollständig; sie beginnt unter dem 13. Gaudalwirbel (von rückwärts gezählt) und besteht aus 23 Strahlen, die sich auf einer Basis von 63°3 ”/, erstrecken. Die Caudale ist entsprechend gross, tief ausgeschnitten und besteht aus ca. 6/9-—-8/6 Strahlen, von denen der längste etwa 100 ”,, misst, und die Entfernung der beiden Flossenlappenspitzen an 130 ”%,, beträgt. Die kleinen und ungenügend erhaltenen Ventralen stehen beiläufig unter der Mitte der Dorsalflosse und so ziemlich in der Mitte des Abstan- des der Analen von den Pectoralen. Die Pectoralen sind besser entwickelt, als die vorigen und bestehen aus ca. 14-15 Strahlen, von denen der längste bei 36 mm. misst. Der Bauchrand ist stark gekielt und besteht aus 15 Sägeschuppen vor den Ventralen und 8 hinter denselben, welche indessen nicht bis zur Anale zurückreichen, sondern 16'3 ”/, vor dieser aufhören. Der ganze Körper ist noch mit Schuppen bedeckt, die im Allgemeinen sehr gross, doch nicht überall gleich sind. So sind beispielsweise einige Schuppen dicht hinter dem Schultergürtel und an der Körpermitte grösser und breiter als alle übrigen. Sonst sind die Schuppen kurz und stark quer verlängert; ihr freier Hinterrand ist zweimal flach eingebuchtet, sehr ver- dünnt und gezackt. Ihre Oberfläche weist Zuwachsstreifen und Radial- streifen auf, welch’ letztere mit zunehmender Stärke und Verdünnung des Randes, die Zerschlissung des Hinterrandes zur Folge hatten. Es kann da- her von «Gtenoidschuppen» bei unserem Fische ganz und gar nicht gespro- chen werden. Die Entstehungsweise dieser gewimperten Schuppen halt schon Fr. Sreinnacuner gelegentlich der Charakteristik der Alausa fim- briata * kurz und ganz treffend mit den Worten: «das freie (Schuppenfeld) * Sitzungsberichte der k. k. Akademie der Wiss., math. naturw. Cl. Wien, 1866. Bd. LIV. pg. 386. 5 Dt: K. GORJANOVIÖ-KRAMBERGER. (8) ist dicht längsgestreift und der freie Rand demzufolge fein gekerht oder gewimpert» geschildert. Die übrige Schuppenfläche — also nach vorne zu — ist verdickt und zeigt einen der (Juere nach verlaufenden Sprung, den man fast an allen Schuppen beobachtet. Die Breite der normalen Schuppen in der Körpermitte beträgt an 18 ”,,, doch verringert sie sich gegen die Körperränder und nach rückwärts, wobei auch die Länge der Schuppen etwas zunimmt. Es dürften 42 Schuppen auf die Längsreihe und an 12 auf die Verticalreihe kommen. Es möge noch bemerkt sein, dass sich an dem hinteren Schuppenrand etwa 40 Zacken befinden. Fundort: Rakos bei Budapest, in dem dortigen grauen pannonischen Thonmergel. Dieser prachtvolle Fisch wird im Museum der Kön. ung. geolo- eischen Anstalt in Budapest aufbewahrt. 9. Clupea doljeana, Krame. Gors. 1883. 1883. Clupea doljeana Kram. — «Die jungtertiäre Fischfauna Kroatiens.» — Beiträge zur Paläontol. Oesterr.-Ungarns. Vol. II. 1883. pg. 77. Taf. XIV. Fig. 4. 1901. Clupea doljeana Kramp. — «Catalogue of fossil Fishes.» Part. IV. pg. 159. Es liegt von dieser in dem sarmatischen Tripoli von Dolje bei Pod- sused nahe Agram in Croatien zahlreich vorkommenden Art auch ein mit Abdruck erhaltenes Exemplar aus’ den sarmatischen Schiefern NW. von Szt. Erzsebet im Gomitate Baranya in Ungarn vor. 3. Gadus (Morrhua) lanceolatus Krane. 1883. 1883. Morrhua lanceolata KRAMBERGER: «Die jungtertiäre Fischfauna Kroatiens» (Beiträge zur Paläontol. Oesterr.-Ung. — Wien Il. pag. 67. Taf. XII. Fig. 5.) 1901. Morrhua lanceolata KrAmB. — A. SMITH-WOooDWARD: «Catalogue of fossil Fishes» Part. IV. pg. 601. Davon liegt ein fast vollständiges Exemplar aus den grauen sarma- tischen Thonmergeln vom Odenkloster-Steinbruch SW. von Bruck (Comitat Moson) vor, welches mit meiner aus Podsused bei Agram herrührenden und beschriebenen Art ganz übereinstimmt. Genus (Caransı GuVIER. Aus dem Leithakalke von Szt. Margita (Comitat Sopron) liegt ein mit Gegendruck nicht ganz gut erhaltener Fisch vor, welcher der Familie Caran- gidae und der Gattung Caranx angehört. Um ihn mit den bereits bekann- ten Überresten dieser Gattung besser vergleichen zu können, will ich seine Dimensionen und andere Verhältnisse angeben: (9) PAL EOICHTHYOLOGISCHE BEITRÄGE. ) Die totale Körperlänge _ ca. 255 mm. Die Körperhöhe bei der 1. doraleft, 415 « Die Körperhöhe bei der 2. dorsalen 400 « DieskKoptlängenn Meer 2 Na 0 Die Kopfhöhe .. . Nr a er TO Zahl’der Wurbelk.l! Ray. 1228 zus ar 1241912). Die Dorsalflosse beginnt ober der Mitte des 19. Wirbels. Die Analflosse beginnt unter dem Anfange des 12. Wirbels. Die längsten Strahlen der Ventralen VEN a AaInm: Die längsten Strahlen der Caudale _ _ 415 « Falls wir diesen (aranx mit den bereits von mir, Hecker, Bassanı u. Ss. w. beschriebenen Arten vergleichen, so sehen wir, dass der vorlie- sende Fisch der schlankste unter allen ist, dass er eine tief ausgebuchtete grosse Caudalflosse und auffallend lange Ventral- und Pectoral-Flossen besitzt, von welchen die ersteren bis zur Anale zurückreichen und überdies die Körperhöhe übertreffen. Die fossilen Arten der Gattung Caranzx sind in ihrem Skeletbau so eleichmässig, dass da blos die Verhältnisse der Körperdimensionen und die Beschaffenheit der Flossen in Betracht gezogen werden können. Da sich eben in diesen Verhältnissen — wie gezeigt wurde — Differenzen gegen die bekannten Arten zeigen, trenne ich vorliegenden Fisch und bezeichne ihn als Caranx Böckhi, Krane. GoRr!. Taf. II; "Big. 2: Laut obigen Maassen verhält sich die Körperhöhe in der totalen Körperlänge wie 1:6 und die Kopflänge zur totalen Länge wie 1:35 Die Kopfknochen sind leider ungenügend erhalten und erlauben keine näheren Angaben darüber. Die Wirbelsäule ist kräftig und besteht aus 24 längeren als hohen Gliedern, von denen 12 dem caudalen, die übrigen dem abdominalen Körperabschnitte angehören. Am Ende der Säule sehen wir das aus zwei dreieckigen Platten bestehende HAypurale, welches mit den Apophysen des letzten Schwanzwirbels die kräftige Caudale unterstützt. Die I. Dorsale beginnt ober der Mitte des 19. Wirbels und besteht aus einigen dünnen, geraden Stachelstrahlen, deren Anzahl nicht zu ermit- teln ist. Der längste — der zweite — ist 30 mm. lang. Etwa 42 mm. hinter dieser Flosse und zwar vor der Körpermitte, beginnt die 2. Dorsale, deren Strahlenzahl ebenso nicht bestimmbar ist. Die Anale fängt unter dem 10 D: K. GORJANOVIG-KRAMBERGER. (10) 12. Wirbel (von hinten gezählt) oder nur unbedeutend hinter der 2. Dor- sale an. Sie beginnt mit zwei kräftigen, von den übrigen Strahlen etwas vesonderten Stacheln. Sie zieht sich mit ihren beim Körperrande etwas stumpfwinkelig abgebogenen Trägern gegen die Caudale hin, gerade wie dies auch bei der ihr gegenüberstehenden 2. Dorsale der Fall ist. Die Ventralen liegen unter dem ersten Dorsalstachel und stützen sich an die Beckenknochen. Ihre 43 mm. langen Strahlen reichen bis zur Anale zurück. Gleich oberhalb und etwas hinter den Ventralen befinden sich die Peetoralen, die ebenfalls aus ziemlich langen (25°5 mm.) Strahlen bestehen. Die Caudale ist tief ausgeschnitten und breit, denn die Entfernung ihrer beiden Lappenspitzen beträgt 60 mm. und der längste Strahl misst 41°5 mm. Die Seitenlinie hinterliess bloss in der hinteren Caudalhälfte einen kräftigen Eindruck. Die Schuppen sind rund und äusserst dicht concentrisch gestreift mit einzelnen radienartigen Fältchen ; ihre Grösse beträgt 2—3 mm. (hinter dem Schultergürtel auch 32 mm.). Fundort: Szt. Margita (Gomitat Sopron), im dortigen gelben sandigen Kalk der 2. Mediterranstufe (Leithakalk). Eigenthum der Kön. ung. geolo- gischen Anstalt in Budapest. II. Über einen obermiocänen Lates aus Dolje bei Podsused, nahe Agram in Kroatien. Als ich mir seinerzeit die Ausbeute des sarmatischen Tripolis von Dolje zur Aufgabe machte, um aus dieser reichhaltigen und gewiss clas- sischesten Lagerstätte fossiler Fische eine complete Sammlung des dama- ligen schon etwas brackischen Meeres zusammenzustellen, finde ich nun nachträglich einen für diese Fundstelle wieder charakteristischen Fisch, welcher zwar ein Bewohner süsser Wässer ist (Afrika, Australien, Indien), doch in Folge seiner Lebensweise sehr häufig ins Brackwasser einkehrt. Es ist demnach das Vorkommen der Gattung Lates in sarmatischen Schichten wenngleich neu, doch der Lebensweise des Fisches und den physikalischen Verhältnissen nach eine ganz entsprechende und natürliche Erscheinung. (11) PAL.EOICHTHYOLOGISCHE BEITRÄGE. 11 5. Lates croaticus KrAMB. GoR!. Abe ING aeg Alk Ist ein kleiner, indessen coımplet erhaltener Fisch, welcher wie gesagt, aus dem weissen sarmatischen Tripoli von Dolje herrührt. Er trägt alle Merkmale, welche diese Gattung auszeichnen, deutlich an sich ausgeprägt und schliesst sich eng an die bereits bekannten fossilen Vertreter dieser Gattungan. Es sind dies der Lates graeilis! Ac. und Lates Partschi Heck. ;” ersterer aus den eocenen Schichten von Monte Bolca, letzterer aus den Leithakalkbildungen bei Wien. Unser Fisch unterscheidet sich von beiden erwähnten, abgesehen davon, dass er aus jüngeren Schichten herrührt, noch wie folgt: Lates eroaticus m. ist schlanker, als L. gracilis Ac., hat einen längeren Schwanzstiel, längere Hsmapophysen im caudalen Körper- theil und eine geringere Strahlenzahl in der 2. Dorsale. Bezüglich der Körperform stimmt unser Lates mit dem L Partschi Hrcx. ganz überein, unterscheidet sich aber von ihm durch eine geringere Anzahl von Flossen- strahlen in der 2. Dorsale und in der Beschaffenheit des 2. Analstachels welcher bei L. croaticus der längste (41/2 Wirbel) und der kräftigste ist. x Der Körper unseres 9°/ı-mal vergrössert dargestellten Fisches ist, wie erwähnt, schlank ; seine Gesammtlänge beträgt 62 mm. (oder 52 mm. ohne die Caudale) bei einer Höhe von 145 mm., woraus sich die Höhe zur tota- len Länge wie 1:4!/s oder 1:3t/a (ohne die Caudale) verhält. Der Schwanz- stiel ist verhältnissmässig breit, denn er beträgt 7 mm. und kommt fast der halben Körperhöhe gleich. Da die Kopflänge 19'0 mm. misst, so ist dieselbe 3l/a-mal in der Gesammtlänge oder 3°/a-mal — ohne die Caudale — ent- halten. An dem ovalen Kopf, dessen Maul weit aufgesperrt ist, muss be- sonders des Praeoperculum’s Erwähnung gethan werden, weil es sich durch den kräftigen, nach hinten auslaufenden Stachel und einige Zähne am unteren horizontalen Rand auszeichnet. Ferner besitzt die Scapula an ihrem rückwärtigen Teile noch zwei kurze Dorne: beides Eigenheiten, welche eben die Gattung Lates ganz besonders auszeichnen. Die aus schlanken Wirbeln bestehende Säule zählt 27 (14+13) Glie- der. Rippen und Apophysen sind kurz und mit Ausname der Apophysen der vorderen neuralen Fortsätze der Abdominalpartie, welche kurz aber sehr stark sind, sind alle übrigen Apophysen zart. ! «Les poissons fossiles» Vol. IV. Tab. 3. ® HeckeEL: «Beiträge zur Kenntnis der foss. Fische Oesterreichs». Denkschr. d. k. k. Akad. der Wiss., math. nat. Cl. Wien, 1856. Vol. XI. pg. 265. Tab. XV. Fig. 1. 12 Dt: K. GORJANOVIG-KRAMBERGER, (12) Die Jtückenflosse besteht aus 6 Stacheln, von denen der zweite der längste und kräftigste ist und eine Länge von 10°5 mm. erreicht. Die zweite Dorsale besteht aus einem ungeteilten und 11 geteilten Strahlen. Die Anale beginnt unter der Mitte der zweiten Dorsale und endigt gleichzeitig mit die- ser, jedoch einen längeren Schwanzstiel zurücklassend, als dies bei L. gra- eilis Ag. der Fall ist. Die Flosse besteht aus 3/8 Strahlen, wovon die stacheligen verhältnissmässig besser entwickelt sind, als bei beiden oben erwähnten Arten und von denen der zweite der kräftigste und längste ist. Die gut entwickelten Ventralen liegen unter dem Anfange der ersten Dor- sale und bestehen aus einem stacheligen und einigen weichen Strahlen. Die Pectoralen liegen gleich über den vorigen, sind indessen nicht gut erhalten. Die abgerundete Gaudale stützt sich auf die länglichen Platten des Hypu- rale und wird noch überdies von den Apophysen der zwei letzten Wirbel getragen. Sie besteht aus 6/8—-7/5 Strahlen. Das einzige Exemplar wird im geologisch-paläontologischen National- museum in Agram aufbewahrt. III, Über einen miocänen Spariden aus Steiermark. Herr Bergrath Rırpnı in Gilli übersandte mir zum Studium einen ziemlich grossen Fischrest, welchen ich sogleich näher beschreiben werde. Bezüglich des Fundortes und dessen Alter teilt mir Herr Rırpn. Folgendes mit: «Der Fisch stammt aus der Zone der Leitha- oder Lithothamnien- kalke, welche sich von Gilli gegen O. im Woglinathale erstrecken. Die reinen Kalkschichten wechsellagern mit solchen, welche einerseits Thon- erde, andererseits quarzigen Sand aufgenommen, auch wol in Sandstein übergehen, welch’ letzterer als solcher vornehmlich zu St. Rosalia bei St. Georgen a. d. Südhahn gebrochen wird. Von dort, und zwar aus der Grenze zwischen dem Kalke und dem Sandstein, stammt vorliegender Fisch.» 6. Chrysophrys intermedius, Krane. GoR?. Taf, ‚II. Dieser bis auf die mangelnde Caudale sonst sehr gut erhaltene Fisch, lässt sich auf Grund seines differenzirten Gebisses und der Körpergestalt ohne Schwierigkeiten in die Familie der Sparidae einreihen. Unter den beschriebenen fossilen Vertretern dieser Familie ähnelt er am meisten dem Chrysophrys Brusinai m.* so zwar, dass man beide für identisch halten * KRAMBERGER-GORJANOVIC : «Die jungtertiäre Fischfauna Kroatiens». — Bei- träge zur Paläontologie Oesterr.-Ung. II. pg. 107. Taf. XXI. Fig. 7. (13) PAL.EOICHTHYOLOGISCHE BEITRÄGE. 13 könnte, wenn sich nicht die Bauchprofillinie unseres neuen Fisches vom Beginne der Anale rasch aufbiegen würde so zwar, dass er dadurch mehr das Aussehen eines Pagrus annimmt. Diese rasche Aufbiegung des analen Körperrandes ist osteologisch begründet dadurch, weil die Hemapophysen sich jäh nach rückwärts zu verkürzen. Das Stirnprofil ist wieder auffallend geradlinig und zwar schon vom ersten Dorsalstachel an, von wo es plötz- lich vom Rückenprofile unter einem stumpfen Winkel abbiegend, bis zur Kieferspitze, welche in der Verlängerung der Bauchprofillinie liegt, verläuft. Letzteres beobachtet man in ähnlicher Weise auch beim Chrysophrys Brusinai m., jedoch ist hier die Stirne in der Region der Augen ausgebo- gen. Endlich liegt auch die Insertion der Bauchflossen unseres neuen Fisches ungewöhnlich weit zurück, und zwar unter dem 4-ten resp. 5-ten Dorsalstachel (den kleinen vordersten auch zählend), oder beiläufig in der Mitte zwischen den Radii branchiostegi und der Analflosse. Der Körper des Fisches ist hoch, denn seine Höhe gleicht der Länge von 14 Wirbeln und dürfte kaum 3-mal in der Gesammtlänge enthalten gewesen sein. Der Kopf ist 73 mm. lang und war beiläufig 3 1/2-mal in der tolalen Länge enthalten. Die Rückenprofillinie bis zur weichen Dorsalflosse und die Bauchprofillinie bis zum Anfang der Anale verlaufen parallel. Von letzterer Stelle indessen hebt sich der untere Körperumriss rasch gegen die Wirbelsäule herauf und vom ersten Dorsalstachel wieder schräge zur Mundspitze herab so, dass der Körperumriss die Gestalt eines Rhomboides annimmt. Der Kopf stellt uns ein rechtwinkeliges Dreieck vor, dessen Hypo- thenuse die Stirnlinie darstellt. Von den Kopfknochen ist das Supra- occipitale, das Intermazillare und Dentale mit den Zähnen, der Orbital- rand und die fünf Radii branchiostegi sichtbar. (Vergleiche beistehende Textfigur 1.) Vor allem sind die Kieferstücke wichtig. Das Intermazsillare ist ein kräftiger, mit einem nach oben und rückwärts gerichteten Fortsatz versehener Knochen, welcher nach einer vorsichtigen Präparation folgen- des Gebiss (Fig. 1 a.) der rechten Kieferseite aufweist: vorne und seitlich sind an 12 lange, 04 mm. im Durchmesser betragende, etwas zurückgebo- gene, am Ende zugespitzte Zähne sichtbar, welche in kürzere conisch zuge- spitzte und endlich in mehr-weniger runde Molaren übergehen. Der sicht - bare Kieferrand lässt uns die geschilderten Zähne erkennen. Ich trachtete aber auch die linke Zwischenkieferseite herauszupräpariren, um die ge- sammte Anordnung der Zähne zu überblicken. Es gelang mir dies auch teilweise, indem ich 13 Zähne und drei Alveolen sichtbar machte. Die Zähne sind in drei Reihen angeordnet, wovon diejenigen der inneren Reihe etwas grösser, als die Zähne der übrigen Reihen sind. Ihre Grösse nimınt indessen nach vorne ab. Auf dieselbe Art gelang es mir auch, die Bezah- 14 DE K. GORJANOVIG-KRAMBERGER. (14) nung des Dentale ersichtlich zu machen, insbesondere auch die Zahnreihen der linken, im Gesteine verborgen gewesenen Kieferhälfte herauszupräpa- riren. Vorne und an den Seiten des rechten Unterkiefers sieht man sieben etwas gebogene, am oberen Ende zugespitzte Zähne (wie oben), hinter die- sen kürzere econische und dann rundliche Molaren. Von letzteren Zähnen gab es zwei Reihen, wovon die äussere zum grösseren Teile fehlt, weil der Knochen der Länge nach abgebrochen ist. Man sieht indessen von der lin- I, z = —_—_ı Abb. 1. — Chrysophrys intermedius, n. f. — i. m = Intermaxillare; mx = Maxillare ; d = Dentale; 0 = Orbitalöffnung; s. o = Suborbitale; s. occ = Supraoceipitale; br. = Radii branchiostegi. « = Zähne des linken Intermaxillare etwas vergrössert dargestellt. b— Zähne des linken Dentale etwas vergrössert dargestellt. — x = Die innere Zahnreihe. c=Ein oberer und ein unterer Hundszahn, etwa 3-mal vergrössert. ken Kieferseite (Fig. 1, b.) noch acht in zwei Reihen angeordnete Molaren, von denen wieder die Zähne der inneren Reihe etwas grösser, als die übri- gen sind. Nach vorne zu werden sämmtliche Zähne kleiner, treten dabei aber zahlreicher auf. Vergleichen wir das Gebiss unseres neuen Spariden mit jenem der Arten der Gattung Chrysophrys, so ergibt sich wol eine Analogie in der Bezahnung, die aber hauptsächlich darin fusst, dass Chrysophrys drei oder mehrere Zahnreihen in den Kiefern besitzt und dass die Zähne der inneren Reihe stets grösser als die übrigen sind. Der Unterschied aber liegt wieder (15) PAL EOICHTHYOLOGISCHE BEITRÄGE. 15 darin, dass unser Fisch bei sonst gleicher Körpergrösse, ein bedeutend schwächeres Gebiss aufweisst, welches sich insbesondere in der geringen Stärke der vorderen, sogenannten Hundszähne bekundet. Während nämlich der Durchmesser dieser letzteren bei unserem Fische nur 0’4 mm. aus- macht, beträgt er bei einem gleich grossen recenten Ghrysophrys über 9 mm. Von jenem letzten auffallend grossen Molar, welcher beim Chryy- sophrys in jeder Kieferhälfte vorkommt, ist bei unserem Fische keine Spur vorhanden. Es ist demnach die Bezahnung unseres Fisches wol jener der zugeteilten Gattung analog, doch erinnert sie bezüglich der geringen Zahn- reihen und der geringeren Stärke der Hundszähne an die Gattung Pagrıus. In jedem Falle zeigt aber unser Fisch noch nicht jene kräftige Entwicklung des Gebisses, welche wir heute an den lebenden Vertretern der Gattung Chrysophrys antreffen und nebstbei noch derartige Differenzen, welche beinahe zur Creirung einer neuen vermittelnden Gattung, welche zwischen Pagrus und Chrysophrys zu stehen käme, geeignet wären. Die rundliche Orbitalöffnung misst 20 mm. im Durchmesser und liegt unter der Mitte der Stirnprofillinie. Von den schwach entwickelten Radii branchiostegi sind im Ganzen fünf vorhanden. Die Wirbelsäule hinterliess an 22 Wirbel, von denen 11 dem abdo- minalen, die übrigen — wahrscheinlich 13—14 — dem caudalen Körperteile angehörten. Bezüglich der Rippen möge bemerkt sein, dass sie nur wenig gebogen, aber lang sind. — Was die Hemapophysen des caudalen Körper- teiles anlangt, so muss betont werden, dass sie anfänglich lang sind, jedoch rasch gegen die Caudale hin an Länge verlieren, was eben auch mit der raschen Aufbiesung des Körpers von der Anale an, im Zusammenhange steht. IV. Über zwei obereretacische Fische der Inseln Brazza und Solta in Dalmatien. Herr Professor Gasperinı in Spalato übersandte mir — wie anfangs bemerkt — unter anderen auch zwei noch nicht beschriebene, sehr gut erhaltene Fische zum Studium, welche aus den hellen obercretacischen Plattenkalken der Insel Bra@ (Brazza) und der ihr nahe gelegenen Insel Solta herrühren. Beide gehören zweien Gattungen und Familien und zwar: der Gattung Enchodus Ac. der Familie Enchodontidae und der Gattung Coelodus Hrcx. der Fam. Pyenodontidae, an. 6 Dt K. GORJANOVIÜ-KRAMBERGER. (16) Gen. Enchodus Acassız. Den Umfang dieser von Acassız ereirten und zumeist auf Schädel- resten fussenden Gattung vergrösserte Herr A. SmirtH-WoopwArn,* indem er derselben noch vollkommen erhaltene Reste, welche unter verschiedenen Gattungsnamen beschrieben waren, zuzog. Es sind dies die Genera: /schy- rocephalus v. d. Marck, Eurygnalhus J. W. Davıs, dann höchst wahr- scheinlich auch der Elopopsis dentex Heck. u. s. w., welche nun der Gattung Enchodus zuzuzählen sind. Der vorliegende, aus Supelar auf der Insel Brad (Brazza) in Dalma- tien stammende, fast vollkommen und mit Abdruck erhaltene Fisch schliesst sich direkt der Art Enchodus macropterus (W. v. d. Marck) aus der oberen Kreide von Baumberge und Sendenhorst (Westphalen) an, welche Art seinerzeit von v. d. Marcr als Ischyrocephalus macropterus («Paläontographica», Vol. XI. pag. 29. Pl. III. Fig, 4.) bezeichnet wurde. 7. Enchodus longipinnatus, Krause. GoR!. Taf. II. Fig. 1. Diese neue Art unterscheidet sich von dem vorerwähnten Enchodus macropterus durch die Stellung ihrer Flossen, insbesondere aber durch die sehr lange und zahlreiche Flossenstrahlen enthaltende Anale, welche be- reits unter der Mitte der Dorsale beginnt, aus. Die Gesammtlänge des schlanken Fisches beträgt an 290 ”,; die Körperhöhr ober den Ventralen ca. 48 ”/,, woraus sich ergibt, dass sich die Höhe zur Länge wie = 1:6 verhält. Der Kopf misst von der Spitze des Unterkiefers bis zum hinteren Rand des Schultergürtels 73 ”,,, seine Höhe beträgt aber 51 ”„, woraus sich das Verhältniss der Kopflänge zur tolalen Körperlänge wie 1:fast 4 ergibt. Bezüglich der Kopfknochen ist weniges zu sagen, da sie nur teilweise erhalten blieben. Immerhin sieht man, dass (die Kiefer, mit Ausname des kleinen Intermaxillare, lang und mit Zähnen versehen waren (dieselben sind nur stummelweise erhalten), und dass die hadıt branchiostegi zahlreich (16—18) vorhanden sind. Die Wirbelsäule besteht aus ca. 50 Gliedern, wovon 23 dem abdomi- nalen und 27 dem caudalen Körperteil zufallen. Die Apophysen und Rippen sind normal entwickelt; längs und oberhalb der Wirbelsäule sind noch feine Gräten sichtbar. Die Rückenflosse beginnt ober dem ersten Schwanzwirbel oder etwas hinter der Körpermitte (die Caudale nicht eingerechnet) und besteht aus * Gatalogue of fossil Fishes». Part. IV. 1901. pag. 190. (17) PAL’EOICHTHYOLOGISCHE BEITRÄGE. 17 1/15 Strahlen, die auf einer 25°4 ”,, breiten Basis angeordnet sind. Davon ist der erste ungeteilte und ungegliederte 18°5 ”%, lang, während der zweite bereits geteilte und gegliederte Strahl noch einmal so lang, d.h. 37:3 ®, ist. Unter dem 8. Strahl der Dorsalen, d. i. unter ihrer Mitte, be- einnt bereits die Anale, deren 40 Strahlen über einer 74 ”,, langen Basis angeordnet sind. Der erste Strahl ist ungeteilt und ungegliedert, dabei 13 ®,, lang; der zweite geteilte und gegliederte Strahl ist gegen 29 ”%, lang. Die Strahlen beider erwähnten Flossen werden durch Träger unter- stützt, von welchen diejenigen der vorderen Strahlen die kräftigeren sind. are EIER 2 ul? im.- RU \ u: TER N op ne % | SI) I We EN 4 IN Ss b \ N Abb. 2. — Kopf von Enchodus longipinnatus n. f. — i.m — Intermaxillare; m. = Maxillare; d. = Dentale; orb. = Orbitalöffnung; br. = Radii branchiostegi ; op. — Operculum ; sc. = Scapula; p.p. = Pinna pectoralis. Die sehr gut entwickelte Gaudale ist tief ausgeschnitten und besteht aus 6/11—10/6 Strahlen, von denen der längste 57 ”,, misst. Sämmtliche Strahlen sind halbkreisförmig um den 12 ”,, hohen Schwanzstiel an- geordnet. Die Pectoralen waren nahe dem Unterrande befestigt; sie sind zwar nicht mehr vollständig, scheinen aber aus 16 Strahlen bestanden zu haben. Die Ventralen stehen vor der Dorsalen und zwar nur etwas hinter der Mitte des Abstandes der Pectoralen von der Analen. Sie sind nur mässig entwickelt und stützen sich an die scklanken Beckenknochen. Ober der Wirbelsäule und vor der Rückenflosse ist noch eine ge- trennte Reihe runder, dünner Schuppen sichtbar. Endlich hätte ich noch gewisse dermale Gebilde zu erwähnen, welche Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geolog. Anst. XIV. Bd. 1. Heft. 9 15 Dt K. GORJANOVIÜ-KRAMBERGER. (18) am Rückenkamme und gleich hinter dem Schädel in der vorderen Hälfte der Entfernung zwischen Kopf und der Rückenflosse auftreten. Es sind dies die s. &. Rückenschilder Sculum dorsale — welche zwar nur teil- weise und als Eindrücke vorhanden sind, doch wenigstens ihre Gestalt und 1 DREIER BETZ — > STE > — Ba - Au eu. 5 as Abb. 3. — Seutum dorsale von Enchodus longipinnatus n. f£ — 1= eıster, 9 — zweiter Rückenschild (vergrössert). Anordnung erkennen lassen. Der vordere bildet blos eine kurze stab- förmige Verdiekung (1), der zweite zeigt seine typische Gestalt; er ist näm- lich nach vorne zu verschmälert vorgezogen und abgehbogen, unten leicht ausgebuchtet und zeigt einige schwache Längsfalten an der Oberfläche (2). Dieser schnabelartig vorgezorene Teil dürfte die hintere Schildpartie des vorangehenden gedeckt haben. Gegen die Rückenflosse hin verlieren sich diese Schilder und scheinen wieder bloss stabförmige Verdickungen gebildet zu haben. Genus Coelodus HEckEL. Ein prachtvoll erhaltener kleiner Fisch, dessen generische Stellung nicht gerade leicht fixirt werden konnte, weil mir die Differenzen zwischen den sonst sehr ähnlichen Gattungen Coelodus und Palaeobalistum doch unwesentliche zu sein scheinen, um eine absolut sichere Bestimmung durchzuführen, wurde der Gattung (oelodus Hecker zugeteilt. Ich habe in meiner Abhand- lung «De piscibus fossilibus Comeni, Mrzleei...»* auf einige Mängel der Gattungsdiagnose von Palaeobalistum (pag. 32) hingewiesen und komme nun abermals in die Verlegenheit für den vorlie- genden Fiselı nicht genau die Gattung feststellen Abb. 4. — Die Kiefer von zukönnen. Es zeigt nämlich unser Exemplar eine Coelodus Gasperini n. f. x : a & es fast dreimal vergrössert, Plos teilweise geschlossene Wirbelsäule, die im N er Caudalabschnitte seitlich geöffnet ist; ein Fall, der auch ganz gut auf Rechnung des Druckes zurückzuführen wäre und für unseren Fisch eine geschlossene Wirbelsäule anzunehmen erlauben würde. * «De piscibus fossilibus ..”.» Agram, 1895. pag. 33. Tab. VII. Fig. 1. (19) PAL.EOICHTHYOLOGISCHE BEITRÄGE. 19 Die Caudale ist zweimal ausgeschnitten, wieder ein Fall, der bei Palaeobalistum vorkommt. Es würde noch die Beschuppung, resp. die durch die Verdickung der Schuppenränder hervorgerufene Vergitterung in Betracht kommen. Auch dieses Merkmal scheint mir ganz und gar als Gat- tungscharakter unzureichend zu sein und es würde blos noch die Be- zahnung — das einzig gewichtigste Merkmal — in Erwägung gezogen werden müssen. Unser Fisch zeigt den umgekippten Unterkiefer so zwar, dass man in seiner hinteren Partie sehr gut einen äusseren runden (a), dann einen länglich ovalen, in der Mitte etwas eingeschnürten, mit ein- reihig granulirter Oberfläche versehenen mittleren (b) und einen inneren (ec) breiteren, nach aussen sich verschmälernden oder gleichbleibenden, ebenfalls ellyptischen Zahn beobachtet. Auf Grund dieser Bezahnung nun, welche den Vertretern der Gattung Coelodus ebenfalls eigen ist, teile ich diesen Fisch der genannten Gattung zu. Ss. Coelodus Gasperinii Krame. GoR). Taf. IV. Fig. 3. Der Körper ist von unregelmässig rhombischer Gestalt, so zwar, dass die Mundspitze die eine Ecke, der Rückenteil beim Anfange der Dorsalen die andere, der Schwanzstiel die dritte und der Bauchteil beim Anfange der Anale die vierte Ecke bildet. Die Begrenzungsseiten sind ungleich lang: es sind nämlich die vordere Rücken- und vordere Bauchprofllinie fast gleich lang, von den übrigen zwei Linien ist aber die hintere Rückenlinie länger, als die gegenüber stehende untere Bauchprofillinie. Da die beiden Rückenprofillinien einen geringeren stumpfen Winkel einschliessen, als die gegenüber stehenden unteren, so ist demgemäss auch der Rücken bedeu- tend erhoben. Bezüglich der Körperform erinnert unser Fisch an Palaeobalistum (oedeli Hxcx.,’ und zwar nicht nur bezüglich der Gestalt, sondern auch der übrigen Übereinstimmung im Baue des Skeletes, der annähernd gleichen Anzahl der Wirbel und Flossenstrahlen. Die hauptsächlichsten Differenzen gegen die genannte Art liegen in der zweimal ausgebuchteten Caudale, der grösseren Anzahl der Rückenflossenstrahlen (66), der blos auf den vor- deren Körperabschnitt begrenzten Schuppenrandverdickungen und der Bezahnung. Pal. Ponsorti Hzcx.? hat eine grössere Wirbelanzahl, um die Hälfte ! Hecken: «Beiträge zur Kenntniss d. foss. Fische Oesterreichs. — Denkschr. d. Akad. d. Wiss., math. nat. Cl. Wien, 1856. Bd. 11. pg. 234. Taf. II. Fig. 3—8. * Ihid. pg. 236. Taf. XI. Fig. 1—15. 20 Dt K. GORJANOVIG-KRAMBERGER. (20) weniger Firstrippenpaare und eine abgerundete Gaudale. Der unserer neuen Art ähnliche (oelodus Vetteri m.* ist schlanker und hat eine andere Ge- stalt, insbesondere was die Rückenprofillinie anbelangt. Der Körper unseres Fisches ist ohne der Caudalen 65 mm., mit dieser jedoch 84 mm. lang. Die maximale Körperhöhe beim Beginne der Dorsale beträgt 48 mm. Der Kopf ist 307 mm. hoch und 23 mm. lang. Es ergibt sich aus diesen Maassen, dass die Körperhöhe 1 !/s-mal in der Körperlänge (ohne Caudale) enthalten ist, während die Kopflänge fast den dritten Teil der Länge ausmacht. Der schmale Kopf ist hoch, von trapezoidischer Ge- stalt, die dadurch hervorgerufen wurde, weil die Orbitalöffnung zum Stirn- rand gedrängt, denselben herausdrückte, wodurch die Stirnprofillinie eckig wurde und einen stumpfen Winkel bildete. Die hinteren und unteren Kopf- contourlinien stehen aneinander fast senkrecht. Die Parietal- und Frontalknochen sind radiär-knotig, die Orbitalöff- nung rundlich; unter ihr liegt ein unpaarer, nach unten zungenartig ver- längerter, sehr dünner Knochen — das Nasale. — Das Intermazxillare ist -langgestielt und trägt meiselartige, mit schräge nach rückwärts abgestutz- ten Schneiden versehene Zähne. Die rundköpfigen Gaumenzähne sind zwar sichtbar, aber undeutlich und verdeckt. Die eine Unterkieferplatte ist zum Teil gut erhalten und zeigt uns in querer Richtung drei Zähne: einen äus- seren rundköpfigen, dann einen länglich ovalen, gegen die Mitte zu leicht eingeschnürten, mit erenirtem Rand versehenen mittleren und einen inne- ren, ebenfalls ovalen, nur etwas breiteren, mit glatter Kaufläche versehenen Zahn. (Siehe Textabbildung 4.) Die Opercularstücke sind undeutlich, ihre Flächen sind indessen knoltig. Die Wirbelsäule scheint aus 40 Halbwirbelpaaren (18-+-22) zusam- mengesetzt zu sein, welche blos in einem Teile der Caudalpartie geöffnet ist und welche den — bei den Pyenodonten — speciell bei (ivoelodus eigen- tümlichen Bau aufweisen. Die Rückenflosse beginnt an der höchsten Stelle des Rückens und besteht — nach der Anzahl der Träger schliessend — aus 5 | 61 Strahlen, wovon der längste, d. i. der 10. oder 11. an 16 mm. misst. Die Strahlen mit ihren Trägern sind so angeordnet, dass zwischen je zwei Neurapophy- sen zwei Träger und noch in die Verlängerung jeder Apophyse je ein Trä- ger kommt. Die Anale liegt etwas hinter der Dorsalen und besteht aus 4 | 44 strahlentragenden Apophysen. Der längste Strahl dieser Flosse (der 6.) misst 10 mm. Die grosse, zweimal eingebuchtete CGaudale besteht aus ca. 26 Strah- * «De piscibus fossilibus...» 1. eit. pg. 27. (21) PAL.EOICHTHYOLOGISCHE BEITRÄGE, 91 len ; die mittlere Flossenpartie stützt sich auf drei längliche Platten, der obere und untere Flossenlappen aber auf die Apophysen der hinteren Halb- wirbel. Der längste Flossenstrahl der Schwanz- flosse misst 20 mm. Die Pectoralen sind gleich unter der Mitte zwischen der Wirbelsäule und dem Bauchrande inserirt. Ihre Strahlen sind halb- kreisförmig um acht längliche Basalknöchel- chen angeordnet. (Vergleiche Textabbildung 5.) Die Strahlenzahl ist eine sehr grosse, denn es können ihrer über 30 gezählt werden, wobei aber alle sehr zart sind. Die am Bauchrande und 5°7 mm. vor ne rn e der Anale sitzenden Ventralen dürften sehr dargestellt. — b — Basalknö- schwach entwickelt gewesen sein und überdies chelchen; p.p.—Brustflosse.- 6-mal vergrössert. sind nur mehr vier Flossenstrahlen-Stummel . sichtbar. Zwischen dem Kopfe und der Rückenflosse sehen wir 16 Firstrip- penpaare. Die verdickten Schuppenränder befinden sich blos im vorderen Kör- perabschnitte. "TAFEL»T: 1. Ghupea hungarica KRANB.-Gor1. aus den pannonischen (ontischen) von Räkos bei Budapest. E Natürl. Grösse. che Bi Mitih, a. d, Jahrb, d. kgl. ungar. geolog, Anstalt, Bd, XIV. Tafel I, Autor photogr {2} Divald reprod Dr. €. Gorjanovit-Kramberger, Palaeoichthyologische Beiträge, TAFEL 1. 1. Enchodus longipinnatus KRAMB.-GORJ. aus den obercretacischen Plattenkalken von Supetar auf der Insel Brad (Brazza) in Dalmatien. Natürl. Grösse. 2. Caranxz Böckhi, KrAMB.-GoRJ. aus dem mediterranen sandigen Kalk (Leithakalk) von Szt. Margita (Com. Sopron) in Ungarn. Natürl. Grösse. Szt-Margita (Soprony m,) Figur 2. Autor photogr. | C Divald reprod. Mitth, a. d. Jahrb, d, kgl, ungar, geolog, Anstalt, Bd, XIV. Tafel II m,) Figur 2. C Divald reprod. Autor photogr. Dr. C. Gorjanovit-Kramberger, Palaeoichthyologische Beiträge. TAFEL II. Chrysophrys intermedius KRAMB.-GoRJ. aus dem mediterranen kalkigen Sandstein von St. Rosalia bei St. Georgen a. d. Südbahn in Steiermark. Etwas unter der natürl. Grösse. Tafel II. Mitth. a. d. Jahrb. d. kel. ungar. geolog. Anstalt, Bd, XIV, C. Divald reprod. Autor photogr. he Beiträge, 1SC u. Dr. (, Gorjanovic-Kramberger, Palaeoichthyolog TAFEL IV. l. Lates eroaticus KRAMB.-GoORJ. aus dem sarmatischen Tripoli von Dolje bei Podsused nahe Agram in Kroatien. 9°/a-mal vergrössert. 2. Schuppen von Clupea hungarica KRAMB.-GORJ. fast 3-mal vergrössert, um den gefransten Hinterrand ersichtlich zu machen. 3. Coelodus Gasperinii KRAMB.-GoRJ. aus den obercretacischen Plattenkalken der Insel Solta in Dalmatien. Natürliche Grösse. Mitth. a d. Jahrb. d. kgl. ungar. geolog. Anstalt, Bd. XIV. Tafel IV. ren - EI ae FE > rt: IS 7 Autor photogr. Figur 1. Figur 3. C. Divald reprod Dr. 6. Gorjanovic-Kramberger, Palaeoichthyologische Beiträge. HETERODELPHIS LEIODONTUS NOVA FORMA AUS DEN MIOGENEN SCHIEHTEN DES COMITATES SOPRON IN UNGARN. VON Drr@ABREwsPAPRP. (Mit Tafel V, VI und 10 Textfiguren.) Mitt, a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XIV. Bd. 2. Hft. Ken) INGE > N EINLEITUNG. Die Knochenreste einer ausgestorbenen Delphinart, welche den Ge- genstand vorliegender Arbeit bilden, wurden westlich vom Fertösee in der Gemarkung der Ortschaften Szentmargit und Borbolya, in miocenen Schichten gefunden. Der eine Rest ist in Grobkalk eingeschlos- sen und die Kalkplatte war gerade in der Längenrichtung des Delphins entzweigespalten, so daß die beiden Hälften des Delphinskeletts auf je einer Kalktafel sichtbar sind. Dieser Rest stammt aus dem Kalksteinbruch von Szentmargit, Comitat Sopron, und gelangte als Geschenk des fürstl. Eszrernäzy'schen Wirtschaftsrates Gyura v. TanArky durch Ver- mittlung des Chefgeologen, Oberbergrat L. Roru v. Terzep 1880 in die Sammlungen der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Der andere Fund besteht hauptsächlich aus Wirbeln und den Fragmenten der Brustflosse und wurde vom Sektionsgeologen, Bergrat Dr. Tn. v. Szoxtacn 1899 im ober- mediterranen Ton von Borbolya, Comitat Sopron, gefunden. Im Laufe meiner Untersuchungen überzeugte ich mich, daß die beiden Reste der- selben Art angehören und führe ich sie unter dem Namen Heterodelphis leiodontus in die paläontologische Literatur ein. Mit der Untersuchung der in Rede stehenden Reste wurde ich von Ministerialrat J. Böckn, als dem Direktor der kgl. ungar. Geologischen Anstalt in Budapest, betraut. Ich wollte dieselbe in München bewerkstel- ligen, nachdem aber im dortigen paläontologischen Museum wenig fossile Cetaceenreste vorhanden sind, begab ich mich auf Anraten Prof. K. v. Zırter’s am 25. April 1901 nach Bologna, wo das geologische Universitäts- institut eine Sammlung von Cetaceenresten besitzt, die unter den euro- päischen an Reichtum in erster Reihe steht. In Bologna wurde ich von Prof. Gıovannı CAPpELLinı, italienischem «Senatore del Regno» und Direktor des geologischen Universitätsmuseums, sowie von Privatdozent Pau Vınassa DE Reeny aufs freundlichste empfangen und in meinen Cetaceenstudien unterstützt. Oberbergrat L. Roru v. Terren hatte die Freundlichkeit, mir 3%r 96 EINLEITUNG. (4) beide Hälften des in Stein eingeschlossenen Delphins von Budapest nach- zusenden und wurden dieselben bei Neueröffnung des Museo geologico von Prof. Garer.ını zwischen dem 16—18. Mai 1901 mit folgender Auf- schrift zur Schau gestellt: Cyrtodelphis (Schizodelphis) sp. miocene medio (calcare di Leitha), Szentmargit, presso Vienna, Ungheria. Proprietä dell’ Istituto geologico di Budapest. In studio del Dott. CarLo Parr, 1901. Das in Stein eingeschlossene Skelett zog selbst in einem so großen Museum, wie es das in Bologna ist, täglich zwischen 10—17 Uhr die Auf- merksamkeit von Tausenden der aus allen Gegenden Italiens herzuströ- menden Besucher auf sich. Prof. Careruinı ließ durch seinen Präparator, Acosrını, von beiden Hälften Gipsabguße herstellen, deren ein Exemplar er den Museum der kgl. ungar. Geologischen Anstalt übersendete. Der Originalabguß verblieb im Besitze Prof. CarerLinı’s und ist derselbe von umso höherem Werte, als er den Rest in seinem ursprünglichen Zustand wiedergibt. Seither wurden nämlich beide Hälften von mir weiterpräpariert. Von Bologna aus begab ich mich auch nach Milano, wo ich, behufs Vergleich mit den Balenopteriden von Borbolya, den Plesiocetus des dor- tigen Museo civico studierte. Während meines Aufenthaltes in Bologna (25. April—25. Mai 1901) brachten sowohl Herr Prof. Grovannı Careruisı, als auch Herr Privatdoz. P. Vınassa pe Resny meinen Studien reges Interesse entgegen und leiste- ten mir die beiden Herren bereitwilligst Hilfe, wofür ich ihnen auch hier besten Dank sage. Zu großem Dank bin ich ferner dem ungarischen Mag- natenhausmitglied, Herrn Dr. A. v. Semsey verpflichtet, der als Ehren- direktor der kgl. ungar. Geologischen Anstalt mich in meinen Studien materiell unterstützte und für die Anschaffung der auf Getaceen bezüg- lichen Literatur, sowie für Ankauf von Delphin-Phocz#naskeletten etwa sechshundert Kronen verausgabte. Herr Prof. Dr. L. v. Löczy hatte die Freundlichkeit. mir ein Phocz#naskelett kommen zu lassen. Herr Privat- doz. Dr. OÖ. Ager verständigte mich in seinem Briefe vom 26. Januar 1902 auf meine Frage, ob der in Rede stehende Rest in die Gattungen Cyrto- delphis oder Acrodelphis gestellt werden könnte, in verbindlichster Weise dahin, daß dies kaum möglich sei, da er denselben nach der ihm einge- sendeten Photographie für einen Delphiniden hält. Für die freundliche Aufklärung sage ich auch hier besten Dank. Nicht verabsäumen möchte ich, auch den Herren J. Böcku, Ministe- [85] —1 ) EINLEITUNG. rialrat, Direktor der ungar. Geologischen Anstalt, L. Rornu v. Teueen, ÖOberbergrat, Chefgeolog und Dr. Tu. v. SzontacH, Bergrat, Sektions- geolog, dafür bestens zu danken, daß sie mir die Bearbeitung der Reste überließen. Eine außerordentliche Förderung erfuhren meine Cetaceenstudien von seiten des Herrn Chefgeologen Gy. Haravärs durch die Beschaffung der einschlägigen Literatur, sowie von seiten meiner Freunde, den Herren Geologen Dr. G. v. LäszLö und Avreı Lırra, deren ersterer mir bei Über- setzung der englischen und französischen Werke Hilfe leistete, während mich letzterer durch die Herstellung der Zeichnungen zu Dank verpflich- tet hat. Ebenso fühle ich mich verpflichtet, meinem Freunde, dem königl. ungar. Geologen, Herrn WırurLm Gürr, der die Freundlichkeit hatte, die Übersetzung meiner vorliegenden Arbeit in die deutsche Sprache zu be- sorgen, meinen Dank auszusprechen. . ÜBER DIE STRATIGRAPHISCHE LAGE DES STEIN- BRUCHES BEI SZENTMARGIT UND DER ZIEGELEI VON BORBOLYA. Von Lupwıc RortH v. TELEGD. Der Steinbruch von Szentmargit liegt im Comitate Sopron, am Westrande des Räkos—Ruszter Hügelzuges, östlich der Gemeinde Szentmargit, neben dem von dieser Ortschaft nach Ruszt führenden Wege, in 224 m Seehöhe. Der Steinbruch, der seinen großen Dimensionen und namentlich seiner kolossalen Halden zufolge schon von ferne auffällt, ist bereits seit nahezu tausend Jahren in Betrieb. Er ist Eigentum des Fürsten EstErHAzy, von dem ihn zu Ende der 1870-er Jahre die «Wiener Baugesellschaft» in Pacht hatte. Der Steinbruch liefert unter sämtlichen dieser Gegend den meisten Werkstein. Der Stein ist, seinem geologischen Alter nach, miocen u. zw. der obermediterrane sogenannte Leitakalk. Im Steinbruch werden drei Hauptsorten Stein: der weiche (weiße), mittelharte (gelbliche) und harte (bräunlichgraue), innerhalb dieser aber noch je vier Untersorten unterschieden. Der harte (bräunlichgraue) ist die beste Steinsorte. Das Gestein besteht aus einem Wechsel härterer und weicherer Lagen. Seiner porösen Struktur wegen nennen ihn die Steinmetze «Sand- stein». Das Gestein ist im Steinbruche, der Bergfeuchtigkeit zufolge, im ganzen sehr weich, daher leicht auseinander zu sägen; an der Luft, wenn es ausgetrocknet ist, wird es beträchtlich fester und härter. Seine leichte Bearbeitbarkeit, genügende Festigkeit, nicht großes specifisches Gewicht und gleichmäßige Korngröbße, die dasselbe als nahezu homogene Masse erscheinen läßt, —- all’ diese Eigenschaften erklären zur Genüge die be- sondere Vorliebe, mit der dieses Gestein zu Bauzwecken gesucht und ver- wendet wird. HETERODELPHIS LEIODONTUS, N. F. I» "OSST Aılyep wop sne aueummy uayasıydeasojoud 19UI9 YoeN "uoıdog yejrwor) ‘1LS1UNusZzg UOA Yonaquag dog 'T "DU je 02225 30 D: CARL v. PAPP (8) Neben der auf der Sohle des Steinbruches errichteten Kanzlei wurde ein Brunnen gegraben, bei welcher Gelegenheit unter dem homogenen Kalk eine 60 em mächtige Tonschichte konstatirt wurde, unter dieser Schichte aber stieß man auf ein sehr hartes, mit dem Öszloper Stein identes Gestein, also auf harten Lithothamnien-Kalk. Dieses harte Gestein liegt — nach an Ort und Stelle erhaltener Mitteilung — 49 m tief unter der homogenen Kalksteinmasse, welch’ letztere daher in einer Mächtigkeit von 49 m in diesem Steinbruch aufgeschlossen wäre. Nach der Behaup- tung des Kismartoner Einwohners und Steinbruchbesitzers Karı PonGRATz hingegen würde die Gesamtmächtigkeit dieser Kalkmasse bis zur Ton- schichte hinab 62°5 m betragen. Zu Ende der 1870-er Jahre lieferte dieser Steinbruch hauptsächlich zum Baue des Wiener Justizpalastes, der dortigen Hofmuseen, des Rat- hauses, in den vorhergegangenen Jahren u. a. zum Baue des Palais RorH- scHıLp in Wien, der Stephanskirche, Votivkirche efe. das Material. Die Schichten im Steinbruche fallen, konkordant mit den im südlich gelegenen Räkoser Steinbruch aufgeschlossenen, nach 10% ziemlich flach ein. Außer den im Leitakalke so gewöhnlichen Muscheln: Ostrea digita- lina Dur., Pecten elegans Anor., Pecten aduncus Eıcn., Pecten lejthajanus PırtscH lieferte der Steinbruch auch eine kleine Sammlung von Fisch- zähnen. Diese Zähne stammen von den nachfolgenden Fischarten her: Garcharodon megalodon Ascass., Oxyrhina ef. erassa ‘ « Desori « er « trigonodon « « « xiphodon « Lamna elegans As. « compressa Ac. « (Odontaspis) contortidens Ac. Galeocerdo aduncus Ac. « latidens Ac. « SP- Sphyrna serrata Münsr. Nebst diesen Fischzähnen gelangten aus diesem Steinbruch noch mehrere Fischwirbel, der gut erhaltene Abdruck des in die Familie der Carangide gehörigen Caranz Böckhi Krane.-Gor,., ein größeres Knochen- bruchstück und endlich das Skelett einer Urdelphin-Art von selten schöner Erhaltung in das Museum der königl. ungar. Geologischen Anstalt. Den Delphin, welcher den Gegenstand der nachfolgenden Mitteilung Dr. C. v. (9) HETERODELPHIS LEIODONTUS, N. F. 31 Parr’s bildet, konnte ich, über Intervention des gewesenen fürstl. EstEr- uAzv’schen Wirtschaftsrates, Herrn Gy. v. Tanärky, 1880 erwerben. Auf der Abbildung Tafel V der kleineren Steinplatte ist unter dem Delphinschädel der Abdruck von Pecten elegans Anpr. im Grobkalk sichtbar. Borboly@ liegt in südwestlicher Richtung 20 Kilometer von Szent- margit entfernt, in einem von der Soproner Berggruppe, dem Räkos— Ruszter Hügelzug und dem Leitagebirge umschlossenen Becken, in 220 m Seehöhe. Dieses Becken stand gegen Nordwesten mit dem Wiener Becken, südöstlich und östlich aber durch Vermittlung von Kanälen mit dem un- garischen kleinen Alföld in Verbindung. Zwischen dem Rosaliengebirge und der größeren kristallinischen Schieferinsel von Sopron befindet sich eine sattelförmige Einbuchtung, welche zu Anfang des jüngeren Mediter- rans von dem hier strömenden Wasser mit, meist von kristallinischen Schiefern des Rosaliengebirges stammendem grobem Schotter und Sand aufgefüllt wurde. Mit der allmählichen Entfernung von dem Rosaliengebirge werden die Schotterstücke immer kleiner, der Schotter und Sand verschwindet und gegen das Innere des Beckens finden wir nur noch feinen Schlamra, den Ton, welchen auch die Ziegelei von Borbolya aufschließt. Die aus diesem Ton stammenden Mollusken deuten auf tiefere Meeresablagerungen hin und zwar gehört deren größter Teil dem oberen Mediterran an. Neben diesen treten auch einige Formen auf, die schon auf das tiefere Mediter- ran verweisen. Aus den RoTTErmann- und Prosr’schen Ziegelschlägen ge- langten folgende Fossilien zutage: * Ceralotrochus multispinosus M. Enwarps et Haınr, Natica helicina Broccuı, Ghenopus alatus EıCHWALD, Conus antediluvianus BRUGUIERE, Mitra cupressina BroccHi, Murex angulosus BrocchHi, Cassis sabuwron LAMARcK, Arca diluvii LamArck, Venus praecursor MAvER, Pecten Tournali SERRES. Dieselben, doch etwas höheren Schichten mit Twurritella turris Basr., Aneillaria glandiformis Lam., Pleurotoma Jowanetti Desmov.. * Nach der Bestimmung des der kgl. ungar. Geologischen Anstalt zugeteilten staatl. Bergingenieurs, Herrn V. AckER. 32 D: CARL V. PAPP (10) Corbula gibba Ouıwı, Arca dihwiü Lam., Pecten elegans Axor. u.'S. w. sind auch in der Umgebung der benachbarten Ortschaft Nagvmarton seit lange bekannt. Unweit ist der Braunkohlenbergbau von Brennberg, dessen Ablagerungen bereits dem Niveau von Grund angehören. Es kann dem- nach ausgesprochen werden, daß jener Teil der Ablagerungen, in welchem auch der Delphinrest von Borbolya eingeschlossen war, schon gegen die Basis des oberen Mediterrans oder gegen das Grunder Niveau hin reicht, was also dem Mittelmiocen entspricht. Im Prosr’schen Ziegelschlag wurde 1899 ein nahezu sechseinhalb Meter langer Balaenopteride ausgegraben, der seither unter dem Namen Mesocetus (?) hungaricus, Kapıc bekannt ist und eine Zierde des Museums der kgl. ungar. Geologischen Anstalt in Budapest bildet. Der Fundort dieses vollständigen Balenopleridenskeletts ist in Fig. 2 veranschaulicht. Vier Meter unter demselben wurde 1901 das vollständige Skelett eines palaeomery.ssartigen Hirsches gefunden, das heute bereits gleichfalls im Museum der kgl. ungar. Geologischen Anstalt aufgestellt ist. Neben dem Balsnopteridenskelett hat Bergrat Dr. Tr. v. SzontacHu auch Fischab- drücke, lignitische Holzstücke und Pflanzenreste gefunden. In einigen klei- neren Wirbeln und Knochen aber erkannte Dr. ©. v. Papp Delphinreste. HHDIHN ‚ll! Ama m m (ll) ja Hl | IM HH | | ll Hl ! Inn ii HI I Ill ‚il N N ämediterran | N MRS Folsömudi . [j! THUN [1] in un! Mm I HB FG Kersten. Aa Yan MDR Ihn We Ss N "HIHI ll | I Il Mm ı® runder En ee FIWR tn llllalll, KETuHRTT ij! AM Ei AH lu hl tt BEHRRAHNEN En MERAN RSS Ai! It ! Fig. 2. Profil des Ziegelschlages von Borbolya, nach Dr. TH. v. SzoxTA6H. Anmerkung. Lefejtett agyag = Abgegrabener Ton. Az#ösbälna fekvöhelye — Fund- stätte des Urwals. Agyag = Ton. Märga = Mergel. Kavies = Schotter. Szarmata emelet — Sarmatische Stufe. Felsömediterrän —={Obermediterran. II. BESCHREIBUNG DER DELPHINSKELETTIRESTE, Die in Rede stehenden Reste wurden bisher mit folgenden Namen bezeichnet: 1880. Delphinus, sp. L. Roru v. Trueen (Földtani Ertesitö, I. Je. p. 166— 167). 1901. Cyrtodelphis (Schizodelphis), sp. G@. CarzıLını (Bologna, Museo geologico). 1904. Delphinus, sp. Tu. v. Szoxtacnh (Földtani Közlöny. Bd. XXXIV, p. 220). 1905. Heterodelphis leidontus, nova forma, GC. v. Par. Die erste Beschreibung des Delphinrestes von Szentmargit wurde von der Zeitschrift Földtani Ertesitö* 1880 folgendermaßen ge- bracht: «Bin wertvoller paläontologischer Fund aus Ungarn.» Im Frühjahr des laufenden Jahres wurde in dem bekannten Steinbruch von Szentmargit (Comitat Sopron), in dessen westli- chem, d. i. der Ortschaft Szentmargit zu gelegenem Teile eine neue Fels- wand abgesprengt, wobei man auf in dem Leithakalk begrabene größere Tierreste gestoßen ist. Der wertvolle Fund wurde durch die besondere Freundlichkeit des Herrn Gy. v. Tanärky, fürst. EsternAzyschen Wirtschafts- rates, vom kgl. ungar. Sektionsgeologen L. Roru v. TeLeen für die Samm- lung der kgl. ungar. Geologischen Anstalt erworben. Der in Rede stehende Rest stammt nach der freundlichen Mitteilung des Herrn v. Rorn von einer in die Ordnung der Cetaceen und Unterfamilie Delphinina gehö- rigen Delphinart. Auf den beiden, bezüglich des Restes sich ergänzenden Steinplatten ist, mit Ausnahme des Schwanzteiles, sowie des äußersten * Földtani Ertesitö. Herausgegeben von der ungar. Geologischen Ge- sellschaft. Über Auftrag des Ausschusses redigiert von B. v. Inkey und A. SCHMIDT, Sekretären der Gesellschaft. Erster Jahrgang, 1880, Budapest, Nr. 8, p. 166—167. 34 Dt CARL v. PAPP (12) Endes der schnabelförmigen Schnauze, der Hauptteil sehr gut erhalten sichtbar; die Gesamtlänge des erhaltenen Teiles beträgt 93 (Centimeter. Dieser Fund ist nicht nur durch seinen schönen Erhaltungszustand, son- dern im allgemeinen durch seine Seltenheit von großem Werte und wird in Fachkreisen seine Beschreibung gewiß lebhaftes Interesse erregen.» Osteologische Beschreibung der Wirbelsäule. Halswirbel (vertebr® colli seu cervicales). Die sämtlichen sieben H:lswirbel des Delphinrestes von Szentmargit sind frei, keiner derselben ist mit einem anderen verbunden. Der Atlas dürfte oval ringförmig ge- wesen sein. Sicher läßt sich dies nicht bestimmen. da derselbe nicht nur zusammengedrückt, sondern auch gebrochen ist. Fig. 3 zeigt sein rekon- Fig. 3. Rekonstruiertes Bild des Atlas von vorne gesehen. Die punktierten Linien stellen den rückwärtigen Umriß dar. siruiertes Bild. Seine beiden vorderen Gelenkflächen (superficies artien- lares, as) breiten sich nach oben aus und sind mäßig konkav. Den Kon- dylen des Hinterhauptbeines entsprechend zeigen sie eine Länge von »2 und eine Breite von 16 Millimeter. Die laterale Masse des Atlas ist an beiden Seiten 15 Millimeter dick. Auf Taf. V und VI sind die lateralen Massen quer durchbrochen sichtbar. Die Corticalsubstanz ist sehr dünn, 1-5—2 Millimeter, der größte Teil wird von spongiöser Substanz gebildet. Der untere Bogenfortsatz fi) und die Querfortsätze (processus transver- sii, £) sind mehr nach der Phantasie ergänzt, hingegen ist auf dem Frag- ment Taf. VI das Loch zum Durchtritt des ersten Rückenmarksnerven (f) am unteren Teil des oberen Bogenfortsatzes — natürlich in Hinteran- sicht — sowie auch der in Fig. 3 dargestellte Unriß des oberen Bogen- fortsatzes und des Rückenmarkkanals (canalis vertebralis c) gut sichtbar. Die Breite des Atlas zwischen den beiden Querfortsätzen (t, t) dürfte 60 Millimeter betragen haben. (15) HETERODELPHIS LEIODONTUS, N. F. 39 Der Epistropheus (axis) zeigt eine dünnere laterale Masse (10 Millimeter), sein Querfortsatz ist bedeutend länger, so daß er von schlan- kerer Form als der Atlas war. Auf Taf. V und VI ist die Brustfläche der lateralen Massen mit den eckigen (Querfortsätzen zusammen sichtbar, woraus sich schließen läßt, daß der Epistropheus keinen so abgerundeten Umriß besessen hat, wie der Atlas, sondern etwa von der Form eines gleichseitigen Dreiecks, mit schroff herabspringenden Spitzen war. Der Körper der Halswirbel 3—7 ist bedeutend dünner, als jener der beiden ersten, zwischen 5—6 Millimeter, ihre Corticalsubstanz dünn wie Papier. Sämtliche Wirbel sind scharf von einander getrennt. In der Ordnung der zahntragenden Waltiere (Odontoceti) besitzen freie Halswirbel die Gattungen Platanista, Inia, Pontoporia, welche die Familien der Platanistiden bilden. Außer diesen drei lebenden Gattungen gehören zahlreiche fossile Genera in diese Familie. Trovzssarr reiht in seinem Katalog der Säugetiere,* angefangen von dem eocenen Argyro- cetus, etwa 20 ausgestorbene Gattungen in die Familie Platanistid, worunter aus Europa Eurhinodelphis, Schizodelphis, Champsodelphis (Cyrtodelphis, Acrodelphis Aseı) und Priscodelphinus bekannt sind. Die meisten dieser Gattungen wurden auf Grund fragmentarischer Knochen aufgestellt und blieben nicht von jeder derselben auch Halswirbel erhal- ten. Wo aber solche vorhanden, sind sie stets frei. Infolgedessen werden die freien Halswirbel für die fossilen Platanistiden als ein wesentlicher Charakter betrachtet. Außer den langschnabeligen Odontoceten bleiben die Halswirbel in der Familie der Delphiniden bei Delphinapterus (Be- luga) und Narvalus (Monodon) frei. Bei den sämtlichen übrigen Delphi- niden sind die Halswirbel verschmolzen und wenn schon die rückwärtigen auch frei bleiben, die Fortsätze des ersten und zweiten Halswirbels sind stets und zwar durch Synostosis mit einander verbunden. So weisen dehn die freien Halswirbel dem Skelett von Szentmargit seinen Platz in der Systematik an. Zu den gewöhnlichen Odontoceten kann dasselbe nicht gehören, da bei diesen nicht nur die Fortsätze, sondern auch die Körper der Halswirbel vereinigt sind. Es muß demnach in die Familie der Plata- nistiden eingereiht werden; seine generische Stellung wird durch weitere Charaktere entschieden. Brustwirbel (vertebr& dorsales). Der Beginn der Brustwirbel kann auch an den plötzlich hervortretenden oberen Dornfortsätzen (processus * Catalogus mammalium tam viventium quam fossilium. A doctore E.L. TRoUES- SART, Vice-President de la Societe Zoologique de France, Parisiis. Nova editio, Tomus Il. Berolini. 1595—1899. p. 1015— 1025. 36 D: CARL v. PAPP (14) spinosus s. spina neuralis) erkannt werden. Dieselben sind namentlich bis zum 5. Dorsalwirbel stark nach hinten gerichtet. Von hier an nähern sie sich — indem sie beträchtlich breiter werden — etwas der senkrechten Lage, bleiben aber natürlich noch immer nach hinten geneigt. Leider kann von den übrigen Fortsätzen nicht viel berichtet werden. Die Querfortsätze (processus transversi s. parapophyses) sind erst vom letzten Brustwirbel an sichtbar, die akzessorischen Fortsätze (metapophyses et zygapophyses) aber vollständig zerquetscht. Am besten erhalten blieben die Wirbelkör- per. Die Linie der Wirbelsäule ist in ziemlich normaler Lage im Grob- kalk sichtbar, bloß der 9. Brustwirbel springt aus der Reihe stark hervor, was auf Taf. VI sofort auffällt, da auch die beiden letzten Rippen nach hinten verschoben sind und sein Fortsatz einen großen Abstand von dem des 8. Wirbels zeigt. Vom 9. Brustwirbel nach hinten sind auch die Querfortsätze sicht- bar, was namentlich am letzten Brustwirbel entschieden werden konnte, welchen aus dem Ende der auf Taf. V abgebildeten Kalkplatte zu befreien mir gelungen ist. Dieser 10. Brustwirbel zeigt in seinem @Querfortsatz eine Ähnlichkeit mit dem Brustwirbel der russischen Art Heterodelphis Klinderi, Branpt,* welchen Branpr in seiner Monographie über die fos- silen Cetaceen auf Taf. XXV, Fig. 14 A und B vorführt und den er als einen der hintersten Wirbel betrachtet. Der Querfortsatz unserer Art ist gleich- falls breit, flach, schaufelförmig, wie der der russischen Art. Die Wirbel- körper sind jedoch verschieden, da der Körper des letzten Brustwirbels bei der ungarischen Spezies zweimal so lang, 40 Millimeter ist, wie bei der russischen, wo seine Länge ohne den Endepiphysen bloß 20 mm beträgt; die Breite der Wirbelkörper ist bei beiden Arten 22 mm. Auch die Dimen- sionen der (Juerfortsätze sind verschieden ; obwohl von ähnlicher Form, ist der Querfortsatz der ungarischen Art doch zweimal so groß (60 mm lang, 35 mm breit), als bei der Branptschen Art (32 mm lang, 21 mm breit). Dieser Unterschied in den Dimensionen läßt sich daraus erklären, dab das russische ein sehr jugendliches Individuum war, dessen Endepi- physen vollständig frei sind, während die Form von Szentmargit ein altes Individuum darstellt, bei welchem die Endepiphysen mit den Wir- belkörpern vollständig verschmolzen sind und von den Epiphysen keine Spur sichtbar ist. Auf diese Frage komme ich übrigens noch im dritten Kapitel zurück. * Untersuchungen über die fossilen und subfossilen Cetaceen Europas. Von J. F. Branpt. Memoires de l’Academie Imperiale des Sciences de St.-Petersbourg. VI. Serie, Tome XX, No 1, 1873. p. 251, Taf. XXV, Fig. 14A und B. uw SI (15) HETERODELPHIS LEIODONTUS, N. F. Nach alldem und der Heranziehung der Rippenzahl erscheint es unzweifelhaft, dab die Art von Szentmargit 10 Brustwirbel besessen hat. Über die Zahl der Brustwirbel bei den ausgestorbenen Gattungen besitzen wir kaum einige Daten; von den heute lebenden Genera weisen Plata- nista und Pontoporia 10, die echten Delphiniden hingegen 14—15 Brust- wirbel auf. Unsere Art nähert sich demnach auch in dieser Beziehung der Familie Plalanistidae. Die Dimensionen der Rückenwirbel werden nach Beendigung der Wirbelsäule mit den übrigen zusammen mitgeteilt. Die Lendenwirbel (vertebr&e lumbales) zeigen sehr lange Körper und tragen schaufelförmige Querfortsätze mit stark nach vorne gebogenen Enden. Auf Taf. VI sind 5 Lendenwirbel vollständig sichtbar, vom 6. ist am Rand der Platte nur das Ende des Fortsatzes erhalten. Ober der Wir- belsäule erscheint jedem Wirbel entsprechend die vorspringende Metapo- physe und darüber der obere Dornfortsatz (processus spinosus s. spina neuralis); unter den Wirbelkörpern aber reihen sich die herabgebrochenen linkseitigen Querfortsätze (diapophyses s. parapophyses) aneinander. Das von Borbolya stammende Bruchstück, welches in Fig. 4 von der Seite (A) und von oben gesehen (a) abgebildet ist, gehört wahrschein- lich dem letzten Lendenwirbel an. Die auf demselben erhaltenen Reste des Quer- und oberen Bogenfortsatzes weisen auf sehr breite Fortsätze bin. Das Tier von Borbolya war etwas kleiner, als die Art von Szentmar- git, weshalb die Dimensionen dieses letzten Lendenwirbels von der Wir- belreihe der Form von Szentmargit abweichen. Im übrigen sind die Wirbel der beiden Formen einander sehr ähnlich, so zwar, daß die beiden Exem- plare als einer Art angehörig betrachtet werden müssen. Charakteristisch sind die sehr langen, schlanken Wirbelkörper, worin sich eine große Ähn- lichkeit mit den Lendenwirbel des Champsodelphis (?) Fuchsü, Brpr.* und dem Wirbel von Delphinus fossilis bessarabicus zeigt, welch letzteren Norpmann ** als Schwanzwirbel bezeichnet, von welchem jedoch Branpr (l. e. p. 271) unzweifelhaft nachweist, daß es ein Lendenwirbel ist. Es sind dies, nach den verschmolzenen Endepiphysen geurteilt, sämtlich alte Exemplare und stimmen sowohl in der Größe, als auch der Form nach ziemlich überein. Anders verhält sich die Sache mit den Lendenwirbeln des bereits * BrAnDT: Fossile Getaceen etc. p. 273, Taf. XXIX, Fig. 11, 16, 17. ** Palzontologie Südrusslands. 1. Die fossilen Säugethiere, ausgegraben, be- schrieben und dargestellt von Dr. ALEXANDER v. NoRrDMAnn. Helsingfors, 1858, 5. 352, Taf. XXVIL, Fig. 10a, b. (16) PAPP "\RL ( D g f e d [6 b a Fig. 4. Die Lenden- und Schwanzwirbel des Delphins von Borbolya. Natürliche Größe. Gez. A. LirrA. Erklärung: A, a der letzte Lendenwirbel von der Seite und von oben gesehen; B, G, D Seitenansicht des 13., 14. 19. und 20. Schwanzwir- und 15. Schwanzwirbels; b, ec, d dieselben von oben gesehen; E, F, G Seitenansicht des bels;e. f, 9 dieselben von unten gesehen. (17) HETERODELPHIS LEIODONTUS, N. F. 39 erwähnten Heterodelphis Klinderi, die nach Fig. 16 und 17 auf Taf. XXVI der Branprschen Monographie durch ihren sehr kurzen Körper und ihre unverhältnismäßig breiten Fortsätze auffallen. Ich muß wiederholen, daß diese letztere Art mit ihren vollständig freien Endepiphysen ein sehr jugend- liches Individuum war und in jeder Hinsicht die Merkmale seines jugend- lichen Alters an sich trägt. In dem Zuschnitt ihrer Fortsätze zeigt diese Art doch viel Ähnlichkeit mit dem erwähnten Champsodelphis Fuchsii, sowie mit der ungarischen Art. Diese letztere hat, aus den Dimensionsverhältnissen geschlossen, etwa S Lendenwirbel besessen. Schwanzwirbel (vertebr& caudalis). Nachdem die CGetaceen kein Sacrum besitzen, übergeht die Lendenregion unmittelbar in den Schwanz und unterscheiden sich die Lenden- von den Schwanzwirbeln bloß durch die subvertebralen Bögen (chevron bones). Der von Szentmargit stam- mende Rest endigt (Taf. VI) mit dem sechsten Lendenwirbel, von der aus Borbolya stammenden Form aber ist — wie erwähnt — auch der letzte Lendenwirbel und überdies noch ein Bruchstück des 1. Schwanzwirbels erhalten. Am unteren Teil dieses Wirbelfragments ist nämlich hinten die Spur der Gelenkfläche sichtbar, die vermuten läßt, dab sie zur Insertion der H®smapophyse diente. Außerdem sind sechs Schwanzwirbel der Form von Borbolya vor- handen, teils aus der Mitte, teils vom Ende des Schwanzes. Diese Wirbel zeigt Fig. 4 und zwar B, GC, Din Seitenansicht, b, c, (l von unten gesehen und sind dies wahrscheinlich die Schwanzwirbel 13, 14 und 15 (vielleicht 16). Ihr Körper ist seitlich zusammengedrückt und vertikal erhöht; ihre Querfortsätze bereits vollständig verschwunden. Die Neurapophysen sind zu einem scharfen Kiel verschmolzen, der nur von dem engen Kanal in der Längenrichtung des Wirbels durchbohrt wird. An der Seite eines jeden der Wirbelkörper B, G, D sind die Kanäle der Schwanzarterie sichtbar, welche die Seiten der Wirbel vertikal durchbohren und aus dem Knochen tretend, in einer schief nach hinten ziehenden Grube einen Zweig der Schwanzarterie führen. An den unteren Seiten der Schwanzwirbel (b, c, d) befinden sich ausgebildete Hypapophysen, welche zum Schutz der Blutgefäße des Schwan- zes einen Längenkanal umschließen. Sowohl am vorderen, als auch am hinteren Ende des Wirbelkörpers ist eine Gelenkgrube sichtbar, wo die Hx&mapophysen anhafteten, welche in den intervertebralen Zwischenräu- men in V-Form angeordnet waren. Eine plötzliche Veränderung tritt an jener Stelle ein, wo sich die Schwanzflosse schaufelartig ausbreitet; die Wirbel werden von hier an Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XIV. Bd. 2. Heft. 4 40 D: CARL v. PAPP (18) plötzlich kleiner, von oben nach unten niedergedrückt, in der Querrich- tung jedoch breiter, so daß sie von vorne oder hinten gesehen eine Zie- gelform aufweisen. Den Beginn der Veränderung zeigt bei der von Bor- bolya stammenden Form der Wirbel E, e, welcher also das Bindeglied zwischen den vorderen und hinteren Schwanzwirbeln darstellt und in der Reihe etwa der 18. gewesen sein dürfte. Von den folgenden Wirbeln sind nur zwei erhalten geblieben (F, @), welche von unten gesehen (f, 4) die Öffnungen der zur Aufnahme der Schwanzarterien dienenden vertikalen Kanäle erkennen lassen. Unsere Arten dürften insgesamt 28 u. zw. 18 vordere und 10 hintere Schwanzwirbel besessen haben. Dimensionen der Wirbelkörper. Halswirbel; Länge am Exemplar von Szentmargit: 1-ter 16 mm, 2-ter 12 mm, 3-ter 6 mm, 4-ter 6 mm, 5-ter 6 mm, 6-ter 7 mm, 7-ter S mm. Brustwirbel; Länge: /-ter I1 mm, //-ter 13 mm, III-ter IS mm, IV-ter 22 mm, V-ter 26 mm, VI/I-ter 23 mm, VIl-ter 31 mm, V/II-ter 33 mm, /X-ter 37 mm, X-ter 40 mm. Der längere Durchmesser auf der Gelenkfläche dieses letzten Rücken- wirbels ist 25 mm. Diese Maße beziehen sich ebenfalls auf das Exemplar von Szentmargit. Lendenwirbel; Länge auf der Form von Szentmargit: T-ter 43 mm, 2-ter 45 mm, 3-ter 48 mm, 4-ter 50 mm, 5-ter 48 mm, 6-ter — mm, 7-ter — mm. Am Exemplar von Borbolya ist die Länge des 8-ten Lendenwir- bels (Wirbelkörper) 33 mm, die Dicke 26 mm, die Höhe 24 mm. Schwanzwirbel; Dimensionen auf dem Exemplar von Borbolya: Länge Dicke (Breite) Höhe des Wirbelkörpers 15-ter Schwanzwirbel 26 mm 23 mm 27 mm 14 « « 93 u“ I u IH « 1 « 18 « DT © DEE 18 « « 10 « 9 « 18 ax 19 « « SS «u 95 «u year DO « « TUR 9 u 10 Vergleichen wir nunmehr unsere Art: in betreff auf die Zahl der Wirbel mit den jetzt lebenden und einigermaßen verwandten Arten, so erhalten wir folgendes Bild: (19) HETERODELPHIS LEIODONTUS, N. F. 41 B Ponto- Hetero- Plata- Inia . & : Pe zn poria |, Sotalia Tursiops | Delphinus | delphis gangetica nica |Stenodel- Sinenais tursio delphis |leiodont. ( ( phis) | nt | t \ ver- ver- ver } Halswirbel (7) _. frei frei frei |schmolzen |schmolzen |schmolzen | frei e | R, Brustwirbel. _ __ | 10 as u) 12 13 15 10 Lendenwirbel _. ) 3 6 ) 16 21 8 (?) Schwanzwirbel 26 18 187193 27 32 28 (?) Die appendikulären Teile der Wirbelsäule. Rippen (cost®). So viel ich ausnehmen konnte, ist auf den vier ersten Rippen sowohl das Höckerchen (tuberculum), als auch das Köpfchen (capitulum) und zwischen denselben das CGollum vorhanden; die übrigen Rippen artikulierten wahrscheinlich bloß mittels eines Höckerchens an den Querfortsätzen der Wirbel. Diese Rippen befinden sich in wider- natürlicher Lage, sie sind unter das Schulterblatt, nach hinten verschoben. Mit dem Brustbein sind scheinbar nur die ersten drei Rippen ver- bunden, so daß das Tier sieben schwankende Rippen (costs fluctuantes) besessen hätte. Aus der entwickelten Form des Sternum geschlossen ist es jedoch wahrscheinlich, daß fünf Rippen mit dem Brustbein verbunden waren. Dies läßt sich heute nicht mehr entscheiden, nachdem der Ven- tralteil der Rippen abgebrochen ist und die Fortsetzung der Kalkplatte fehlt. Das erste Rippenpaar war vollständig flach; die Dicke in dorso- ventraler Richtung 4 mm, die Breite seitlich 11 mm. Auch das zweite Rippenpaar zeigt noch einen säbelartigen Querschnitt, während das dritte, in der Rücken- und Brustpartie ebenfalls flache Rippenpaar im mittleren Querschnitt bereits stark gewölbt erscheint; in der Mitte ist es 6 mm dick und 11 mm breit, seine Länge beträgt vom Höckerchen bis zum Brustbein 20 cm. Vom sechsten Rippenpaar ist ein 23 cm langer Teil erhalten, dasselbe war aber zumindest 25 em lang. Die Länge des letzten Rippenpaares ist 17 cm. Die letzten beiden, die 9. und 10. Rippe ist — wie dies auch Taf. VI zeigt — nach hinten gedreht, was der vom 9. Brustwirbel an begin- nenden Drehung der Wirbelsäule entspricht. Brustbein (sternum). Der Rest desselben is unmittelbar unter der Ulna sichtbar, namentlich auf Taf. V, jedoch in so zerquetschtem Zu- stand, daß man sich über seine Form kein richtiges Bild entwerfen kann. AR 49 D: CARL v. PAPP (20) Der Schultergürtel und die vorderen Extremitäten. Das Schulterblatt (scapula) ist ein fächerförmig ausgebreiteter, flacher Knochen, der im großen ganzen der Scapula des Delphins und „war dieser mehr, als dem Schulterblatt der Pontoporie ähnlich ist. Vor seiner Gelenkgrube (cavitas glenoidalis bemerken wir das vorspringende Coracoideum und ober demselben das sehr große Acromion. Die Form der zwischen den beiden befindlichen Fossa anterior läßt sich infolge des zerdrückten Zustandes nicht erkennen. Das Acromion befindet sich hoch über dem Coracoid und ist nur mittels einer schmalen Basis mit dem Kör- per des Schulterblattes verbunden. Auf Taf. V erscheint das Acromion zum Teile in weißer, nämlich in der Farbe des Kalksteines, da der dünne Knochen abgesprungen ist und so sein Abdruck auf dem gewölbten Stein erhalten blieb. Von der Basis des Acromion aufwärts zog der Rand des Schulterblattes in einer konkaven Aushöhlung und endigte an seinem obe- ren vorderen Teile in einer Spitze. Der obere Rand ist zwar defekt, doch weisen alle Zeichen darauf hin, dab es an seiner Aufwärtskrümmung schräg nach hinten abgestutzt war. Auf dem Schulterblatt sind die Spuren von verhältnismäbig starken Firsten und Gruben sichtbar und ziehen von der Gelenkgrube aufwärts und radial drei Firste. Die Crista longitudinalis ist in nach hinten, etwas aufwärts gerichteter Lage am unteren Teile des Schulterblattes sowohl auf Taf. V, als auch auf Taf. VI sichtbar. Ebenso ist auch die Stelle der Fossa postscapularis zu erkennen. Die Dimensionen der auf den Platten sichtbaren rechten Scapula sind: von der Gelenk- grube bis zum oberen Rand 12 cm, zum hinteren Winkel ebenfalls 12 cm. Die Entfernung zwischen dem vorderen und hinteren Winkel des oberen beträgt 18 cm. Die hintere Spur ist zwischen der 3. und 4. Rippe sicht- bar, welche im Kalk sehr nach hinten verschoben sind. Das Schulterblatt unserer Form war sehr groß, doppelt so groß, wie die Scapula des BrRAanDT- schen (Foss. Cet. Taf. XXVI, Fig. 25 abgebildeten) Heterodelphis Klinderi, welche übrigens durch ihre bedeutend glatteren Umrisse und seichteren Gruben auf ein bedeutend jugendlicheres Individuum verweist. Die Knochen der Brustflosse. Der Humerus, sowie die beiden Unterarmknochen Radius und Ulna, sind sowohl an dem Exemplar von Szentmargit, als auch an dem von Borbolya ziemlich vollständig erhalten. Die Knochen des von Borbolya stammenden gelangten aus dem Ton ans Tageslicht und geben demnach ein klares Bild. Fig. 5 stellt den rechten Ober- und Unterarm desselben von der äußeren Seite dar. Der große kugelige Kopf des Hu- . (21) HETERODELPHIS LEIODONTUS, N. F. 43 merus, welcher mit der Gelenkgrube des Schulterblattes artikuliert, besitzt einen Durchmesser von 18, beziehungsweise 20 mm. Hinter demselben ist eine große Tuberosität vorhanden und seitlich vor ihm eine kleinere, welche durch die Bicepsgrube (suleus intertubereularis) von einander und vom Kopf des Humerus getrennt sind. Unter dem Kopfe ist eine ziemlich große, ovale Grube sichtbar und von derselben nach vorne pabt sich an den äußeren Rand des Oberarmes eine mächtige Wulst an. Eine so große Wulst habe ich in der Mitte des Ober- armes bei keiner einzigen Delphin- art gesehen. Die innere Oberfläche des- selben stellt vom proximalen Höcker an bis zum distalen Ende eine ununier- brochen konkave Fläche dar, die na- hezu vollkommen glatt ist. Die äußere Oberfläche hingegen erscheint — wie auch Fig. 5 zeigt — infolge Inser- tion der Muskel überaus rauh. Das distale Ende ist flach und weist zwei größere Gelenkflächen auf, die sich unter einem stumpfen Winkel be- rühren. Die mit dem Radius artikulie- lierende Fläche ist länger, hingegen die mit der Ulna zusammenstoßende Gelenkfläche breiter. Außerdem ist am inneren Teil noch eine dritte kleine (Grelenkfläche vorhanden, die mit dem Olekranon artikuliert. Die Länge des Oberarmes ist von der proximalen Tuberosität bis zum stumpfen Winkel der dista- fg. 5. Die Ober- und Unterarmknochen len Gelenkflächen 50 mm ; seine Breite des Exemplars von Borbolya. Natürliche ; Größe. Gez. A. LirrA. am kugeligen Kopf gemessen 22 mm, unmittelbar unter demselben 20 mm, an der mittleren Anschwellung 25 mm, unten 27 mm; seine Dicke am proximalen Ende 26 mm, am distalen Ende 13 mm. Die Länge des Radius ist 62 mm, die der Ulna 56 mm, welch letztere Werte jedoch nicht ganz zuverlässig erscheinen, da die unteren Enden — wie auch die Abbildung zeigt — defekt sind. Aus ihrem Umriß 44. D: CARL V. PAPP (22) läßt sich jedoch so viel erkennen, daß der Radius gegen sein distales Ende fortwährend breiter, gleichzeitig aber auch dünner wird, nachdem er unterhalb des Gelenkes 12? mm, unten an der gebrochenen Oberfläche nur 8 mm dick ist. Er zeigt hier eine Breite von 22 mm. Die Ulna ist be- deutend schmäler, selbst am unteren defekten Ende nur 16 mm breit. Am proximalen Ende weist dieselbe zwei Gelenkflächen auf, die eine zur Artikulation mit dem Humerus, die andere für das Olekranon. Das Ole- kranon selbst fehlt und ist in der Abbildung durch punktierte Linien er- setzt; so viel ist sicher, daß es kräftig entwickelt war, da seine Gelenk- fläche sowohl am distalen Ende des Humerus, als auch am proximalen Ende der Ulna vorhanden ist. Die beschriebenen Knochen erinnern in ihren allgemeinen Umrissen an die Armkncchen der Delphiniden, doch weicht der Oberarm mit sei- ner starken Anschwellung in der Mitte von jenem sämtlicher lebender Arten ab. Hingegen ist eine Übereinstimmung mit den Ober- und Unter- armknochen, welche unter dem Namen Phocaena euzxinica fossilis be- schrieben und in Norpmanns erwähntem Werke auf Taf. XXVII, Fig. 6, 7, S abgebildet wurden, zu konstatieren, sowie auch mit den Figuren 7 A. B, C auf Taf. XXIX in Branprs Monographie, welche die Teile des Wiener sarmatischen Restes, Champsodelphis Fuchsti, Brot. sind und die Branpr (l. c. p. 274) als eine mit den erwähnten russischen Arten identische Art anspricht. Es möge hier erwähnt sein, daß der auf Branprs Fig. 7A, Taf. XXIX sichtbare Humerus fälschlich an die darunter befind- lichen Unterarmknochen gepaßt wurde; der Humerus ist näınlich ein linkes Stück, die Unterarmknochen jedoch rechtseitige Teile, wovon man sich sofort überzeugen kann, vergleicht man meine Fig. 5 mit denselben. Branpts Humerus ist das Spiegelbild des von Borbolya stammenden (meine Fig. 5) und die Figur so betrachtet, stimmen diese beiden Knochen in jeder Weise überein. Selbst die Wulst in der mittleren Partie der unga- rischen Art ist auf Branprts Abbildung unter dem Buchstaben A sichtbar ; die Gelenkfläche des Olekranon aber befindet sich unter der Nummer 7. Hieraus geurteilt könnte die von Borbolya stammende Form beinahe mit dem von Branor als Champsodelphis Fuchsii beschriebenen Rest vereinigt werden, wenn nicht in anderen Beziehungen Abweichungen vorhanden wären. Die generische Identität wird jedoch durch diese Tat- sache jedenfalls stark unterstützt. Die Ober- und Unterarmknochen des Restes von Szentmargit sind auf beiden Hälften (Taf. V, VD) sichtbar und ist deren Größe nahezu dieselbe, wie bei jenen von Borbolya, mit welchen sie — abgesehen von ihrem zerdrückten Zustand — in jeder Hinsicht übereinstimmen. Die Dimensionen bei dem Exemplar von Szentmargit sind: Länge des Hume- (23) HETERODELPHIS LEIODONTUS, N. F, 45 rus vom kugeligen Kopf bis zum stumpfen Winkel des distalen Endes 52 mm (bei den von Borbolya 50 mm); Breite an der schmalsten Stelle 22 mm, am distalen Ende 32 mm (Bor- bolya: 20 und 27 mm). Diese Maße ver- weisen also auf ein etwas gröberes Individuum, als das Exemplar von Bor- bolya eines gewesen ist, wofür übrigens alle Daten sprechen. Länge des Radius 66 mm, Breite am distalen Ende 25 mm ; Länge der Ulna 56 mm, Breite derselben 20 mm. An dem proximalen Ende der Ulna haftet ein mächtiges Olekranon, was auch auf Taf. V und VI sichtbar ist. Der bei Branpr (Taf. XXVI, Fig. 6) abgebildete Humerus von Heterodelphis Klinderi zeigt mit seinen getrennten Epiphysen einen sozusagen fötusarligen Zustand und ist infolgedessen für einen Vergleich mit den vorher besprochenen ausgebildeten Formen gänzlich unge- os eignet. 8 n| Die Knochen der Hand (ma- N nus). Die auf Taf. VI sichtbare und in 2 Fig. 6 rekonstruierte Handwurzel KR & (carpus) des Restes von Szentmargit SR besteht aus folgenden Knöchelchen: \ > \ 1. das Lunar — l —- (nach GeEsen- NS N BAUER intermedium); ein unmittelbar SIE zwischen das distale Ende des Radius & u und der Ulna eingekeiltes verlängertes ES Knöchelchen von 21, 12 mm Dimension ; Ss 2. das Scaphoid — s — oder Nawi- Q culare (nach GEGENBAUER radiale); un- mittelbar unter dem Radius, von unre- Fig. 6. Die erhalten gebliebenen gelmäßig viereckiger Form, Dimensionen Knochen der vorderen Extremität, in 16, 12 mm; !/a Größe. Die Erklärung der Buch- ae Cuneiform ne er staben und Zahlen siehe im Text. Triquetrum (nach GEGENBAUER ulnare); unter der Ulna, von unregelmäßig viereckiger Form, Dimensionen 16, 14 mm; 46 D: CARL V. PAPP (24) 4. das Trapezoid — td — oder Mullangulum minus (nach GEsEN- BAUER carpale 2), von fünfeckiger Form, die Seiten 9 mm lang; 5. das Magnum — m — oder CGapilalum (nach GEGENBAUER cCar- pale 5); 6. das Uneiform — u — oder Hamatum (nach GEGENBAUER carpale 4, 5), oblong, 15 und 10 mm; 7. schließlich die Spur des Os pisiforme — p. Die Mittelhand (metacarpus) ist vollständig, die Fingerkno- chen (phalanges) hingegen mangelhaft, bloß der dritte Finger blieb voll- kommen erhalten. Die Dimensionen der Mittelhandknochen sind: /-ter, Länge 10 mm; /F-ter, Länge 23 mm, Breite in der Mitte 9 mm; //II-ter, Länge 25 mm, Breite 9 mm. Sowohl der II., als auch der III. Metacarpus ist bischkotenförmig ; [IV-ter Länge 20 mm, Breite Ss mm; V-ter, Frag- ment, Länge 12 mm, Breite 6 mm. Die Fingerknöchel (phalanges) sind zerbrochen, ihre Maße infolgedessen ungewihb. Von der Gesamtzahl der Mittelhand- und Fingerknochen sind vor- handen: am I. Finger 2, am II. Fiuger 2 (die übrigen fehlen), am III. Fin- ger 7 (vollständig), am IV. Finger 3 (mangelhaft) und am V. Finger 1. Aus dem Dimensionsverhältnis derselben geht hervor, daß der Ill. Finger am längsten war. Bei den heute lebenden Cetaceen ist zumeist der Ill. Finger und bloß bei der Gattung /nia und dem Fötus mehrerer Arten der Ill. Finger am längsten. Die rekonstruierte Fingerformel der Art von Szentmargit stelle ich mir folgendermaßen vor: 1: 1.615 1 Di: Die des gewöhnlichen Delphins ist: Ball U EV Die von Inia@=L, Us IIs AV; Age Sehr interessant ist also, daß — obschon die verlängerte Form der Extremität am meisten an die des gewöhnlichen Delphins verweist — die Fingerformel doch an die von Inia erinnert. Die Länge der vorderen Extremität unserer Form beträgt vom Ober- armgelenk bis zu den Knöcheln der Handwurzel 12 cm, von hier bis zum Ende des 7-ten Fingerknöchels 13 cm; die Gesamtlänge ist demnach 25 em. Mageninhalt. Auf der Oberfläche des den Rest von Szentmargit einschließenden Kalkes ist der Raum zwischen der 5. und 9. Rippe mit kleinen Bruchstücken von Fischwirbeln, Flossenstrahlen und Fischzahnresten erfüllt. Bergrat Dr. H. Böckn, Professor an der Hochschule für Berg- und Forstwesen, (25) HETERODELPHIS LEIODONTUS, N. F. 47 machte mich darauf aufmerksam, daß diese Fragmente aus dem Mageninhalt des Delphins dahin geraten sind. Dies ist umso gewisser, als der Umstand, daß sich dieselben gerade in der Magengegend befinden, anders gar nicht erklärt werden könnte. Von diesen Bruchstücken ist in Fig. 7 ein Gebißfragment abgebildet, das auf einen in die Familie der a b Spariden gehörigen Knochenfisch, wahrschein- Fig. 7. Fischgebiß aus dem lich auf eine Chrysophrysart verweist. Es Magen des Delphins, Molaren zeigt drei Reihen Molaren; die Form der Y" OBER rn ER x A e y i natürl. Größe, b vergrößert. einzelnen Zähne ist kegelförmig, rund. re Aus diesen Resten läßt sich konstatie- erößert. ren, daß die Nahrung unseres Urdelphins — | gerade so, wie bei seinen heute lebenden Nachkommen — hauptsächlich aus Fischen bestanden hat. Beschreibung des Schädels (cranium). ' Der Schädel des Delphins von Szentmargit blieb — mit Ausnahme des Schnabelendes — zum größten Teil erhalten, leider aber so flach gedrückt, daß sich von den Nähten, den verschiedenen Löchern und Spalten keine Spur zeigt. Von der basieranalen Achse ist nichts zu sehen; doch gelang es mir einen Teil des Oceipitale zu befreien. Der Gondylus oceipita- lis ist an beiden Seiten sichtbar, jedoch derart an einander gedrückt, dab die ursprüngliche Form des zwischen denselben befindlichen Foramen magnum nicht zu erkennen ist. Die beiden Kondylen repräsentieren einen diekwandigen Knochen, der nach hinten stark herausschwellt; seine Län- genachse mißt bei 30 mm. Derselbe ist ganz unter den Atlas und Epistro- pheus gedrückt, so daß er weder auf Taf. V, noch auf der rekonstruierten Abbildung sichtbar ist. Auf Taf. VI aber gelangte bloß die rechte Seiten- wandung des Schädels, so daß diese die Lage der Kondylen nicht zeigen kann. Der größte Teil des Hirnschädels ist im Kalkstein der Tafel V verborgen. Die die Hirnhöhle bildenden Knochen sind gänzlich zerdrückt. Das Supra- oceipitale ist stark erhöht, der oberste Teil des Schädels wird jedoch von den oberen Fortsätzen der Stirnbeine (ossa frontalis) gebildet. Die Nasenbeine (nasalia) liegen bereits auf der nach vorne gerichte- ten Seite, von wo der Schädel sodann plötzlich auf die Region der Nasen- öffnungen herabfällt. Den tiefsten Teil des Schädels repräsentiert der Processus paroceipitalis oder Paramastoideum des Oceipitale. 48 D: CARL V. PAPP (26) Der auf Taf. Van der Schädelbasis sichtbare horizontale Knochen gehört nicht zu diesem; es ist dies der stylohyale Fortsatz des Zungenbeines. Unmittelbar ober dem Paramastoideum befindet sich in schiefer nach oben und vorne gerichteter Lage die Bulla tympanica, welche 30 mm lang und 16 mm breit ist. In ihrem Umriß ist dieselbe jener von Champsodel- phis (?) Fuchsit mehr ähnlich — wie dies in Branprs Monographie auf Taf. XXIX, Fig. 13 ersichtlich —- als mit der von Heterodelphis Klinderi (l. e. Taf. XXV, Fig. 1), da sich sein vorderes Ende nicht so rasch verschmälert, wie bei dem letzteren, sondern — so wie bei Ch. Fuchsii — aus der Zylinderform, wenig verjüngt, in die Tuba Eustachii übergeht. Von beiden weicht sie aber durch ihren aufgestülpten Innenrand ab. Bei unserer Spe- zies weist nämlich die Bulla tympanica einen lippenartig aufgestülpten Rand in der ganzen Länge der Höhlenwand auf. Die vom Ohrknochen aufwärts schräg nach vorne gerichteten Kno- chenfragmente (auf Taf. V) bezeichnen den Jochbogen, die an seinem vorderen Ende von drei Seiten zusammenlaufenden Knochenstücke die vordere Wandung der Augenhöhle. Der Verlauf der Nasenkanäle ist ver- tikal, jedoch sowohl die äußere (obere), als auch die innere (untere) Öft- nung ist nach hinten geneigt und schmiegt sich der Hirnhöhle an. Die Form der Nasenknochen und des Siebbeines (ethmoideum) ist schwer zu erkennen. Auf Taf. V läßt sich aber der in horizontaler Lage befindliche Processus antorbitalis des Oberkieferknochens (maxilla) in einer Länge von ca 6 cm deutlich beobachten und vor demselben ist auch die antorbitale Kerbe vorhanden. Von den Kondylen der Oceipitale bis zu dieser antorbitalen Kerbe beträgt die Länge des Schädels, in Projektion gemessen, 13 cm; die Höhe desselben aber, zwischen dem Scheitel und den Zietzenfortsätzen gemes- sen, 15 cm. Das Gesicht wird eigentlich intolge der antorbitalen Kerbe zur Schnauze, von welcher ein 18 cm langes Stück bis zum 31. Zahn erhalten ist (Taf. V). In welchem Maße sich an der Bildung des Schnabels (ro- strum) das Pflugscharbein (vomer), die Prämaxillen und Ma- xillen beteiligt haben, läßt sich auf dem zusammengedrückten Rest schwer bestimmen; das eine ist jedoch sicher, daß die auch auf Taf. VI auffallende Biegung desselben von der Prämaxille gebildet wird. In der Gegend des von hinten gezählten 20. Zahnes ist die Höhe des Schnabels im Quer- schnitt 30 mm, wovon 20 mm auf die Maxille und 10 mm auf die Prä- maxille entfällt. Die Grenze der beiden läßt sich in der Knochenstruktur erkennen, da die Prämaxille dichter, glänzender, die Maxille hingegen spongiös und matt erscheint. Der Unterkiefer (mandibula) ist hinten breit, nach vorn all- (27) HETERODELPHIS LEIODONTUS, N. F. 49 mählich schmäler werdend, hinten 50 mm, bei der Symphyse 20 mm breit. Sowohl Taf. V, als auch Taf. VI zeigt den linken Unterkieferast bis zur Symphyse, von dieser nach vorn den rechten Ast. In der Seitenansicht ist die Unterkante der Mandibula konkav und stellt bis zur Symphyse eine ununterbrochene Bogenlinie dar. Diese schöne Bogenlinie ist der sanften Krümmung des Unterkiefers von Gyrtodelphis sulcatus — wie sie in den Werken von Aper! und Pıaz” abgebildet ist — sehr ähnlich. Die beiden Äste des Unterkiefers treffen in einem ziemlich spitzen Winkel zusammen, wo sie ankylosieren. Der Symphysenwinkelist mäßig spitz und nimmt eine Mittelstellung zwischen dem abgerundeten von Cyrtodelphis und dem spitzen von Acrodelphis ein. Die Symphyse befindet sich auf Taf. VI gerade am Rand der Stein- platte, auf Taf. V hingegen am vorderen Ende der vorher erwähnten Bogenlinie, an der nach unten blickenden Wölbung, was dem von hinten gezählten 20. Zahn entspricht. Die Länge des Unterkiefers beträgt vom Gelenkkopf bis zur Sym- physe IS cm; von hier an dürfte der Schnabel nach den unten folgenden Ausführungen noch 20 cm lang gewesen sein. Dieser Teil des Unterkie- fers war also ein bis zu Ende verwachsener Ast. Die Symphyse des Del- phins von Szentmargit war demnach etwas länger, als die Hälfte des Unterkiefers. Der erhaltene Rest der Maxille und Mandibula auf Taf. V weist von hinten gezählt 31, beziehungsweise 30 Zähne auf. Nachem von den leben- den nächsten Verwandten unserer Art Ponloporia oder Stenodelphis nach den Untersuchungen Burneisters® 53—59, Eudelphinus aber nach der Van BENEDEN — Gervaısschen Monographie * 54—60 Zähne aufweist, kann man voraussetzen, daß unsere ausgestorbene Form zumindest so viel Zähne besessen hat, wie die heutigen langschnabeligen Delphine und kann deren Zahl in jedem Unterkieferaste mit 60 angesetzt werden. Bis zur Symphyse sind 20 Zähne vorhanden und so würden denn vor dersel- ben auf beide Äste des verwachsenen Unterkiefers je 40 Zähne entfallen. 1 O. ABEL: Untersuchungen über die fossilen Platanıstiden des Wiener Be- ckens. (Denkschriften der kais. Akademie der Wissenschaften. Math.-naturw. Classe, 1900, Wien, Bd. 68, Taf. III. Fig. 1.) = GIORGIO DAL Pıaz: Sugli avanzi di Cyrtodelphis sulcatus dell’ Arenaria di Belluno. (Paleontografia Italica, Pisa, 1903, Volume IX, Taf. 29, Fig. 1a.) ® Dr. GERMAN BURMEISTER : Descripcion de Cuatro especies de Delfinides de la Costa Argentina en el Oceano Atlantico. (Anales del museo publio de Buenos Aires, Entrega sexta, 1869, p. 402). * Van BENEDEN — PAUL GERVAIS: Osteographie des Cetaces vivants et fossiles. Paris, 1880. p. 602. 50 D: CARL V. PAPP (28) Da ferner die erhaltenen 30 Zähne sowohl am Öber-, als auch am Unter- kiefer eine Länge von 15 cm einnehmen, ist für die fehlenden vorderen 30 Zähne zumindest ein ebenso langer Schnabelteil anzunehmen. Die Länge des erhalten gebliebenen Unterkieferteiles ist 23 em; geben wir 15 cm für das Schnabelende hinzu, so erhalten wir als Gesamtlänge des Unterkiefers 35 cm. Von dem verwachsenen Ast der Mandibula nach vorne zeigt sich PRLFF as Se en ee a 7 Fig. 8. Das Gebiß des Delphins aus der mittleren Region des Schnabels. Nach dem Original gez. v. A. LirrFa. F Stück des Oberkiefers mit den von hinten gezählten Zähnen 17, 231—24 ; A Stück vom rechten Aste des verwachsenen Unterkiefers mit den Zähnen 21-94, Beide in natürl. Größe. a vergrößerter Zahn des Unterkiefers, f vergrößerter Zahn des Ober- kiefers. die Spur einer Seitenfurche, welche nach Aprıs Forschungen bei allen Cetaceen mit langer Symphyse vorhanden ist. In bezug auf das Gebiß ist unsere Form eine polyodont-homodonte, also eine Art mit vielen und gleichen Zähnen. Ein Unterschied zeigt sich nur darin, daß die hinteren Zähne etwas kleiner und dünner sind, als die mittleren. In Fig. 8 sehen wir einige Zähne des Ober- und Unterkiefers vom Beginn der Symphyse. Die Zähne sind im allgemeinen schlank und klein mit spitzigen, nach hinten gebogenen Wurzeln; ıhre Basis zeigt die Spur einer geringfügigen Wulst und einer unbedeutenden Einschnürung ; ihre Krone ist konisch. Die Spitze der Wurzel blickt im allgemeinen in entgegengesetzter Richtung, wie das Ende der Krone; der Drehungswinkel (29) HETERODELPHIS LEIODONTUS, N. F. 51 schwankt zwischen 90— 180°. Die Farbe der Zähne ist gelb bis sepiarot, mit glänzender Oberfläche. Die Länge des hinteren Zahnes der linken Maxille ist 11 mm, die Dicke auf der Basalwulst 15 mm; die Länge des 91. Zahnes der rechten Maxille 13 mm; die Dicke auf der Basalwulst 2:5 mm; die Länge des 18. Zahnes im linken Unterkiefer 15 mm, die Dicke auf der Basalwulst 3 mm; die Länge des 30. Zahnes im rechten Unterkiefer 14 mm, die Dicke 3 mm. Die Zähne unserer Spezies sind in jeder Hinsicht den glatten Zähnen der echten Delphine ähnlich. Von jenen der Pontoporie weichen sie wesentlich ab, welche — wie in BurmEIisTErs zitiertem Werke Taf. XXVII, Fig. 2 und 3 ersichtlich — durch eine kräftige Basalwulst und Einschnü- rung charakterisiert sind. Von den ausgestorbenen Formen ist das Gebih der von San Lorenzo stammenden Art Delphinus Brochii! ähnlich, deren erste Halswirbel jedoch verschmolzen sind und dieselbe infolgedessen von unserer Art weit entfernt steht. Ferner weisen auch die in Van BENEDEN— Gervaıs’ Monographie auf Taf. LX, Fig. 2—7 mit der Überschrift Delphi- nus d’Italie versehenen Zähne eine Alınlichkeit auf, welche die Abbildungen der im Museo Geologico zu Bologna befindlichen, aus dem Pliocen von Orciano (Montecchio, presso Pontedera) stammenden Zähne — Delphinus Giulü, R. Lawrey — sind. Da jedoch das Tier selbst nicht bekannt ist, sind sie bei dem Vergleich der Arten von wenig Bedeutung. In vielem stim- men mit den Zähnen unserer Art auch die kleinen Zähne der italienischen Art Schizodelphis compressus, Porrıs” überein, obzwar dies gedrunge- nere Zähnchen sind. — Über die generische Stellung dieser Spezies wird im folgenden Kapitel noch die Rede sein. Vollkommen identisch sind die Zähne unserer Art mit jenen von Heterodelphis Klinderi, wie sie Branpr” beschreibt und abbildet. Die Zähne dieser aus Rußland stammenden tertiären Art charakterisiert Branpr wie folgt: «Die am Grunde nur 2 mm. breiten Kronen der nur 10 mm. langen, also sehr kleinen Zähne (Fig. 5, 6) sind schmal, conisch, zugespitzt und schwach gebogen.» Diese Zähne stimmen sowohl nach der Abbildung, als auch der Be- schreibung mit jenen unserer Art überein ; der einzige Unterschied besteht darin, daß die Zähne der russischen Art etwas kleiner sind (die der un- 1 Van BENEDEN — GERVAIS: Osteographie des Cetaces, p. 588, Taf. XXXIV, Fig. 10. 2 Atessanpko Porris: Catalogo descrittivo dei Talassoterii rinvenuti nei ter- reni terziarii del Piemonte e della Liguria. (Memoria della reale Accademia delle Scienze di Torino, Serie II, Tom. XXXII, Torino, 1885, p. 93, Taf. VIII, Fig. 102.) 3 Branpt: Die fossilen und subfossilen Cetaceen Europas. p. 249, Taf. XXV, I = Jule) wu 52 D: CARL v. PAPP (30) garischen Art im Durchschnitt 13 mm, der russischen 10 mm lang), was sich aus dem jugendlichen Alter des russischen Individuums erklärt, wäh- 30 Fig. 9. Der erhalten gebliebene Rest des Unterkiefers von unten gesehen, in !/a Größe. Die Zahlen 1, 10, 20, 30 be- zeichnen die Stellen der von hinten gezählten Zähne. rend die ungarische Spezies der Rest eines alten Exemplars ist. Für den Unterkiefer unserer Art ist es charakteristisch, daß das Gebiß von der Symphyse nach hinten weit hinaufreich, was auch Fig. 9 zeigt. In dieser Figur wurde behufs Veran- schaulichung des Symphysenwinkels der Unterkiefer von unten abgebildet, so daß also die Zähne nicht sicht- bar, die Stelle derselben jedoch mit den betreffenden Zahlen angedeutet sind. Von hinten gerechnet erblicken wir am Beginn der Symphyse bereits den 20. Zahn. Dies unterscheidet die Mandibule unserer Art sehr wesent- lich von den heutigen verwandten Delphinarten. Am Anfang der Sym- physe des Unterkiefers befindet sich beim gewöhnlichen Delphin, Delphi- nus delphis, L., der 40. Zahn; bei den Flußdelphinen, namentlich bei Pontoporia (Stenodelphis) Blainvillü, Gray entfallen von den 60 Zähnen kaum 6--7 auf den hinter der Sym- physe befindlichen Ast; bei Plata- nista gamngetica, LEBeck sehen wir die gesamten 30 Zähne auf den voll- ständig verwachsenen Ast beschränkt; von den dreissig Zähnen der /nia geoffroyensis, Braınv. entfallen unter den erwähnten Flußdelphinen noch die meisten — etwa 10 — auf die Partie hinter der Symphyse. In dem Unterkiefer unserer Art befinden sich — bei annähernd eben- sovielen Zähnen {60), wie bei den gewöhnlichen Delphinen und Pontoporien — hinter der Symphyse 20, auf den verwachsenen Ästen je 40 Zähne, so daß also die vorliegende ws (31) HETERODELPHIS LEIODONTUS, N. F. Art in dieser Hinsicht eine Mittelstellung zwischen dem gewöhn- lichen Delphin und der Pontoporie einnimmt. Der Rest des Zungenbeines ist bei unserer Art ebenfalls vorhan- den und zwar iin der Form eines 70 mm langen, breiten, flachen Knochen- stückes, welches auf Taf. V unter dem Schädel in horizontaler Lage sichtbar ist und vorn in einem ab- und rückwärts gerichteten gabelartigen Fragment, unmittelbar ober dem Abdruck von Pecten eieygans endigt. Nach dem Stylohyalrest geurteilt, hat unsere Art, als ein ausgewachsenes und viel- leicht schon altes Exemplar, einen sehr großen und ankylosierten Zun- genbeinapparat besessen, den ich in Fig. 10 zu rekonstruieren versuchte. 111. DIE SYSTEMATISCHE STELLUNG VON HETERODELPHIS LEIODONTUS, nova forma. Branpr* charakterisiert die Gattung Heterodelphis folgendermaßen: «Die Symphyse des Unterkiefers im Verhältniss kurz. Die Zähne mit einer conischen, zugespitzten, am Grunde nicht angeschwollenen, ziemlich dünnen Krone versehen. Die Halswirbel frei. Die Lendenwirbel mit einem ziemlich kurzen Körper und mässig langen, am Ende verbrei- terten (uerfortsätzen. Die Gattung Heterodelphis darf wohl gewissermaßen als Mittelstufe zwischen den eigentlichen Delphinen und den Champsodelphen angesehen werden, eine Mittelstufe, die gegenwärtig wenigstens unter den lebenden Delphinoiden meines Wissens noch nicht nachgewiesen wurde.» Die Delphivart von Szentmargit reihte ich in diesen Genus ein, weil unter sämllichen lebenden und ausgestorbenen Gattungen bloß Hetero- delphis allein es ist, der nebst freien Halswirbeln delphinartige, glatte Zähne besitzt. Den Speziesnamen wählte ich gerade auf Grund der glatten Zähne, so daß gleich der Name unserer neuen Art zum Aus- druck bringt,** daß es eine mit glatten Zähnen versehene und vom Delphin doch abweichende Spezies ist. Die charakteristischen Eigenschaften von Heterodelphis leiodontus sind die folgenden: Die sieben Halswirbel vollkommen frei; an den zehn Brust- sowie an den Lendenwirbeln fallen die langen Wirbelkörper und die schaufelartig verbreiterten Fortsätze auf. Der Zuschnitt der Brustflosse verweist auf den gewöhnlichen Delphin. Der Schädelbau erinnert an die Platanistiden: hoher, gedrungener Hirnschädel und zu einem Schnabel verlängerte Schnauze. Die Unterkieferäste berühren sich unter einem mäßig spitzen Winkel in der mittleren Partie, die Länge der Symphyse übertrifft * J. F. Branpt: Fossile Getaceen, p. 248. *%* Acıös = glatt, ööoüs = Zahn, Ereoog = verschieden, abweichend. -[Topouyaodurg pun -puegfoym Z—T ‘AI -UNoppun n ‘prozodeag 9 unoploun)) 9 ‘pioydeag s “eung 7 :[ozinmpury ap uamouy alq Tu) A ‘snıpey 7 uoypouyuneigo F "plvoraor) 09 pun uormoıyy top 39 ru pepqioynyag og :yepwonx uatop.ıoA 1ap pun pyrndroynyag wop jay "Mommsuoyaı 06 ‘61 ‘st pun G] ‘FI ‘EI PYIAZUernTS 9ıp Yon» uogjosuop yoeu pun Jzuwdıo sıepdwoxy uopuaurumS eijoqrog uoA sop uoyuowseıg uop yoru [oqimzuemysg 97-7 pun -u9puof 97-8 ‘972]9] 19T "PUYPI9Z9393 JISLTUNUIZS UOA aepdwoxg wop yeu oyaıyuzs "Toqumuopua] GI ‘uoddıy pun [oqIım Bad x—I 'Pquaspeg Z—] Pums opnespoqui APP UV Y19ULD19Z93 oIsejurgg op yaeu spjejuage puIs suraquasunz UAATULIOFTEIES uapuodurggeioy yepqloynips pun [opepps wop uapsimz old zundıo oIsejurgg dp Yaeu jsI uapyez UesoIp AOA oredjogeugdg dd] "StaponyIojun] sap vuyrz ap 05 saapoıylago SOp PUUEZ uo}[yeza3 uejurg uoA ap FE ‘osiydurig S *aajoryajun PM 'oytıxeun ug ag SONO wg ‘ursquosen N uloquuns 7 urgppnoyag F ‘aerdirg 08 :751 uoäumuyprazagjaprups 19Pp Sunjnapag Id “zundlo orsejueyg J9p yoeu uapınm uosriqu orp “used Puls OTIOL uspuy9IaZzaq uaqejsyong pun uapyez Ur OL :3unde[Nıl -30[09%) “ıedun [84 van] 'y A zo) "aauTopyI9A Jewunou “I u snjuwopora] sıydjapo.«ojof U0A pi SErLomsuoNod "Ol "Day Io) Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geolog. Anst. XIV. Bd. 2. Heft. 56 D: CARL v. PAPP (34) etwas die Hälfte der Gesamtlänge des Unterkiefers. Das Gebiß ist dem der gewöhnlichen Delphine ähnlich. Die Gestalt unserer Art war ich bestrebt in Fig. 10 wiederzugeben. Diese rekonstruierte Form mit ihren nächsten lebenden Verwandten ver- gleichend, gelangen wir zu den folgenden Ergebnissen. Die Läge des Kopfes von Heterodelphis leiodontus dürite 45 cm, die Rückenpartie 35 cm, der Lenden- und Schwanzteil 90 cm gewesen sein, so daß die Gesamtlänge des Tieres auf 1'70 em geschätzt werden kann. Der Größe nach steht der- selbe somit zwischen der 1-—1'20 m langen Pontoporia Blainwillü, GRAY und dem 1'S0—2 m langen Delphinus delphis, Lınn&. Interessant ist, daß er auch in dem Verhältnis der Kopflänge zur Körperlänge eine Mittelstel- lung einnimmt. Die Kopflänge bildet nämlich bei der Pontoporie den 3°3 Teil der ganzen Körperlänge, bei unserer Art den 3'7 Teil, während der verhältnismäßig kleine Kopf des Delphins ein Viertel der Gesamtlänge ausmacht. Bei den echten Delphinen ist die Symphyse des Unterkiefers kurz, nie länger als ein Drittel der Mandibula, während bei den Flußdelphi- nen — Platanistiden — die Unterkieferäste in einer die Hälfte über- treffenden Linie vereinigt sind. Die Symphyse der Pontoporie z. B. ist bedeutend länger, als die Hälfte des Unterkiefers, erreicht aber zwei Dritte! desselben nicht. Die Symphyse unserer Art steht zwischen jener der echten und der Flußdelphine, da ihre Länge die Hälfte der Mandibula gerade nur um etwas übertrifft. Unter den ausgestorbenen Gattungen sind die nächsten Verwandten unserer Art: Champsodelphis, Gervaıs und Schizodelphis, GeERvaıs, welche Aser* neuerdings auf Cyrtodelphis und Acrodelphis verbessert hat und deren Hauptunterschied darin besteht, daß der Symphysenwinkel bei Captodelphis abgerundet, bei Acrodelphis hingegen spitzig ist. Wie wir vorher gesehen haben, ist derselbe bei unserer Spezies mäßig spitz, steht also zwischen den beiden ausgestorbenen Gattungen und ent- spricht am meisten dem Symphysenwinkel von Eurhinodelphis (Prisco- delphinus), wie ihn AgeL in seiner Monographie über die langschnabeli- gen Delphine ** abgebildet hat. Von all diesen weicht unsere Art aber hauptsächlich im Gebiß ab. Abgesehen von der sehr langen Symphyse der aufgezählten Gattungen, * O. ABEL: Untersuchungen über die fossilen Platanistiden des Wiener Beckens. (Denkschriften der kais. Akademie der Wissenschaften. Math.-naturwiss. Classe, Bd. 68, p. 8349—850. Wien 1900.) ** 0. ABEL: Les dauphins longirostres du Bolderien (miocene superieur) des environs d’Anvers. Mem. du Musee royal d’Histoire naturelle de Belgique. T. II, Annee 1902. Bruxelles. Pl. XVII, Fig. 4. (35) HETERODELPHIS LEIODONTUS, N. F. 57 die zumindest zwei Drittel der Unterkieferlänge ausmacht, ist außer die- sem Unterschied auf den Zähnen der sämtlichen, den Gattun- gen Cyrlodelphis, Acrodelphis und Eurhinodelphis angehörigen Ar- ten stets die basale Wulst vorhanden; die Glätte des Zahnes wird also zwischen der Krone und Wurzel durch eine dicke Wulst, bezie- hungsweise durch eine Einschnürung unterbrochen, während die Zähne unserer Art glatt sind und auf ihnen die Wulst und Furche eben nur an- gedeutet ist. In ihrem Gebiß stimmt unsere Art mit Heterodelphis Klinderi, Branpr überein, welchem gegenüber sie jedoch in den Wirbeln und sonsti- gen Teilen des Skeletts Abweichungen zeigt. Diese Unterschiede sind — obzwar augenfällig — doch nicht danach angetan, daß sie zumindest die generische Identität zulassen würden. Die Wirbelkörper der ungarischen Art fallen durch ihre beträchtliche Länge auf, während die von Heterodelphis Klinderi kurz sind. Der Län- genunterschied der Wirbelkörper kann, meiner Ansicht nach, kaum als Basis einer generischen Unterscheidung dienen, da bei ein und derselben Art die Jugendlichen Exemplare kurze und gedrungene, die alten Individuen längere Wirbelkörper aufweisen. Ein charakteristisches Beispiel hiefür bietet der Fötus von Monodon monoceros, Lin." mit seinen auffallend kurzen Wirbelkörpern, während das ausgewachsene Exemplar dieser Art gerade den Typus der Delphinen mit langen Wirbelkörpern repräsentiert. Dasselbe sehen wir auch am Fötus und am ausgewachsenen Individuum des weißen Delphins, Beluga albicans oder Delphinapterus leucas, PaıL.,- und an zahlreichen anderen Arten. Heterodelphis Klinderi war ein sehr jugendliches Exemplar mit getrennten Epiphysen und sind seine Wirbel- körper selbst schon infolgedessen kürzer, als die der ungarischen Art, bei deren alten Exemplaren die Endepiphysen mit den Wirbeln vollständig verschmolzen sind, wodurch deren Länge zugenommen hat. Der fötus- artige Charakter des erwähnten russischen Heterodelphis verrät sich na- mentlich am Oberarm,” da der Humerus nahezu vollkommen glatt ist, eine Muskelansatzfläche kaum zeigt und sowohl am proximalen, als auch amı distalen Ende der Gelenkkopf, beziehungsweise die Partie der Gelenk- gruben apophysenartig vom Oberarm getrennt sind. Dem gegenüber er- hellt aus meiner Fig. 5, daß der Humerus der ungarischen Art mit seiner ! Van BENEDEN — PAUL GERvAIS: Osteographie des Cetaces. Paris 1868—1879, Atlas, Taf. 45, Fig. 1 (Fötus), Taf 44, Fig. 6 (ausgewachsenes Exemplar). = Van BENEDEN — PAUL GERVAIS: 1. c. Taf. 42, Fig. 2 Fötus mit kurzen, — und Taf. 44, Fig. | ausgewachsenes Exemplar mit auffallend langen Wirbelkörpern, 3 BRANDT: Untersuchungen über die fossilen und subfossilen Cetaceen, Tat. XXVI, Fig. 26. By 58 D: CARL V. PAPP (36) starken Muskelansatzfläche, seinen Höckern und vollständig ankylosierten Apophysen einem alten Individuum angehört. Diese Verhältnisse vor Augen haltend, können die verschiedenen Knochen, welche unter dem Namen 9 Champsodelphis Fuchsi, Bror.' vereinigt wurden, die mit der ungarischen Art in vielem übereinstimmen und so wie diese, ebenfalls Reste von alten Formen sind, gleichfalls in die Gattung Heterodelphis einbezogen werden. Von dem Schädel des erwähnten Ch. Fuchsii, beziehungsweise des mit demselben vereinigten Norvpmannschen Delphinus fossilis bessarabicus ist kein einziges Stück erhalten und wurde derselbe von Branpr bedingungs- weise in die Gattung Champsodelphis und nach ihm von Apeı in das Genus Acrodelphis gestellt. Schon Branpr selbst hat darauf hingewiesen,” daß Ch.(?) Fuchsü, Ch Karreri und Ch. dubius auch zu Heterodelphis gehören können, und später bemerken Van Benenen — Gervaıs auf der 497. Seite ihrer Osteologie: «Die Zähne von Heterodelphis Klinderi, Branpr sind klein, worin der charakteristische Unterschied gegenüber dem Champsodelphis besteht. Diese Art wird mit Champsodelphis (?) bessarabieus verglichen werden müssen, wenn derselbe besser bekannt sein wird.» Die Einreihung all dieser Arten in eine Gattung wird namentlich durch ihre Lendenwirbel unterstützt, von welchen jede Art mehrere Stücke aufweist und für welche der breite, schaufelförmige und vorwärts geneigte Querfortsatz charakteristisch ist: ferner spricht dafür auch der überein- stimmende Zuschnitt der Dulla tympani. Zur Gattung Heterodelphis kann weiters auf Grund seiner kleinen, glatten Zähne auch Schizodelphis compressus, Porrıs® gezählt werden, von welchem leider nur sehr zusammengedrückte Wirbel, Rippenstücke und fünf kleine Zähne erhalten sind. Über diese Art schreibt Aseı fol- gendes:* «Reste eines delphinartigen Thieres (aus dem Obermiocän ?) von Barbarasco bei Neive in der Provinz Cuneo, Öberitalien, hat Porrıs 1 BRANDT, 1. c. p. 2#9—276, Taf. XXIX. 2 Branpr: Fossile Getaceen, p. 269—2S1 und Blicke auf die Verbreitung der in Europa bisher entdeckten Zahn- wale der Tertiärzeit. (Sitzungsberichte der math.-naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. 67, I, 1873, p. 121.) 3 Dottore ALESSANDRO PORTIS: Catalogo descrittivo dei Talassoterii rinvenuti nei terreni terziarii del Piemonte e della Liguria (Estr. dalle Memorie della Reale Accademia delle Scienze di Torino. Serie II, Tom. XXXVI, p. 93, No 50, Taf. VII, Fig. 100—102). Il delfino fossile di Barbaresco. 4 OTHENIO ABEL: Untersuchungen über die fossilen Platanistiden des Wiener Beckens. (Denkschriften der kais. Akademie der Wissenschaften. Math.-naturw. Classe, Bd. 68, Wien 1900, p. 847. (37) HETERODELPHIS LEIODONTUS, N. F. 59 (A. Porrıs, Mem. R.- Accad. d. sci. di Torino, ser. II, t. XXXVII, 1885, p- 337, tab. VIII, fig. 100—102.) als Schizodelphis compressus beschrie- ben. Abgesehen von einigen Wirbelresten lagen einige isolirte Zähne zur Untersuchung vor. Ich kann mich nicht der Ansicht Porrıs’ bezüglich der generischen Bestimmung anschließen. Die Taf. VIII, Fig. 102 abgebildeten Zähne sind kleiner, schlanker und spitzer als jene Zähne, die bisher zur Gattung Schizodelphis gestellt wurden. Der längste Zahn (sammt Wurzel) ist 13 mm, der kleinste 6 mm lang. Vielleicht gehören die Zähne der Gattung Heterodelphis Brandt (Getaceen S. 248, Taf. XXV—XXV]I) an. Jedenfalls glaube ich sie vorläufig aus der Reihe der Schizodelphen ausscheiden zu sollen. » | Obzwar diese Zähne bedeutend gedrungener und breiter sind, als die von Heterodelphis Klinderi sowohl, wie auch von Heterodelphis leio- dontus, so pabt diese Porrıssche Form doch unter den bisher bekannten Gattungen tatsächlich am besten in das Genus Heterodelphis. In das Genus Heterodelphis (Branpr 1873) können demnach folgende Arten gestellt werden: 1. Heterodelphis Klinderi, Branpr (Foss. Cet. p. 249— 253, Taf. XXV— XXV]). Die Reste desselben wurden in Rußland bei der Bugregulierung 1865 von Generalstabshauptmann Kriınper aus Nikolajew in einem weißen, kreideartigen Kalk gefunden, der als älterer südrussischer Steppenkalk zur sarmatischen Stufe gehört. Die Größe des Skeletts kommt der des braunen Delphins, Phocaena communis, Cuv. gleich und befindet sich dasselbe im Mus. der kais. Akademie zu St. Petersburg. 2. Delphinus fossilis bessarabicus, Norpmann (1860, Pal. Südruß- lands, p. 351, Taf. XXVIL, Fig. 9—11 und Branpt, Foss. Cet. p. 269). Aus den sarmatischen Schichten von Kissinew, in Rußland. Im Museum der Universität Helsingfors. 2a) ?Champsodelphis Fuchsi, Branpr (Foss. Cet. p. 269, Taf. XXIX). Branpr hat diese Art mit der vorhergehenden vereinigt. Dieselbe wurde 1859 in einem Ziegelschlag bei Nußdorf, Österreich, im sarmatischen Gerithiensand gefunden. Ihre Größe stimmt mit der von Delphinus delphis. Das Originalskelett im k. k. Naturhistorischen Hofmuseum, Wien. 3. ?Champsodelphis Karreri, Branpr (1873, Foss. Cet. p. 277, Taf. XXX); ein etwas größeres Tier, als das vorhergehende, ebenfalls aus den sarmatischen Schichten von Nußdorf. Das Original im k. k. Naturhisto- rischen Hofmuseum, Wien. — Zu dieser Art zählt TovrA (Ein neuer Fund von sarmatischen Delphinresten; Neues Jahrbuch f. Min., Geol. und Pal. 1898, Bd I, p. 64—66) auch die in Wien bei der Kaiser Josefsbrücke ge- fundenen sarmatischen Delphinwirbel. 4. ?Champsodelphis dubius? Branpr (Foss. Cet. p. 280, Taf. XXX, 60 D: CARL V. PAPP (38) Fig. 14—16) gleichfalls aus Nußdorf, Österreich. Die Originalwirbel im Naturhistorischen Hofmuseum, Wien. 5. Schizodelphis compressus, Porrıs (1885, Catalogo deser. d. Ta- lassoterii, p. 93, Taf. VIII, Fig. 100 —102). Gelangte 1864 aus den ober- miocenen Schichten von Barbaresco, Italien, zutage. Es ist dies die kleinste unter den aufgezählten Arten. Das Original im Museo di Storia Naturale zu Torino. 6. Heterodelphis leiodontus, nova forma 1905. Aus den miocenen Schichten von Szentmargit und Borbolya, Komitat Sopron, Ungarn. Die Originale im Museum der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, Budapest. Von den aufgezählten Arten ist die Zugehörigkeit zu den Hetero- delphen nur bei der ersten und letzten unzweifelhaft; die generische Stellung der übrigen ist bislang unsicher, da von denselben keine Schä- del- und Unterkieferstücke erhalten sind. Betrachten wir nunmehr die Stellung, welche das Genus Hetero- delphis unter einigen verwandten Formen einnimmt, namentlich mit Rück- sicht auf die Halswirbel, die Symphyse des Unterkiefers und das Gebiß, so erhalten wir das folgende Bild: Ordnung: Getacea. Unterordnung: Odontoceti. Familie: Platanistidae, Frower (Burhinodelphidae, Ageı, 1901, Argyrocetinae, Lyvekker, 1903 etc. etc.) Freie Halswirbel, sehr langer Schnabel und Symphyse. Gattung: Eurhinodelphis,vu Bus, 1867, polyodont homodont. Fossil. « Cyrtodelphis, Age, 1899 | ypolyodont pseudo- « Acrodelphis, Aseı, 1899 | heterodont._ _ .. Fossil. « Pontoporia, GRAY, polyodont homodont Lebend. « Heterodelphis, Branpt, 1873, polyodont homodont (und kürzere Symphyse)-. _ - ._ ... .._. Fossil. Familie: Delphinidae, FıLower. Gattung: Delphinus, Linx&£. Verschmolzene Halswirbel und | Lebend sehr kurze Symphyse, polyodont homodont | u. fossil. In dieser Gruppierung nimmt von oben nach unten der Schnabel allmählich an Länge ab und auch die Symphyse wird fortwährend kür- zer. Während die Symphyse von Eurhinodelphis °/s der Unterkieferlänge weit überschreitet, erreicht sie bei der Pontoporie nieht mehr ”s, bei He- terodelphis kommt sie etwa der Hälfte gleich und bei Delphinus erreicht sie nicht einmal '/s der Unterkieferlänge. INHALT. Seite Einleitung — - ae Aue ve = u ge 95 I. Über die alisraphische Lage de: Steimhenehes bei Sentnargit rd der Miegeleisvon 'Borbolya. (Von L. Ross v Trizew.) .. _-... 2... 28 II. Beschreibung der Delphinskelettreste _ __ PU Ra RU EN NER EL 6; III. Die systematische Stellung von Heterodelphis ee nf. a 54 TAFEL V. Heterodelphis leivdontus, nova forma in Leitakalk eingeschlossen (Platte 1), von Szentmargit, Gomitat Sopron in Ungarn. Etwas größer, als die Hälfte der natürlichen Größe ; Originallänge der Kalkplatte 60 cem., Länge der Photographie 34 cm. Das Original im Museum der kgl. ungar. Geologischen Anstalt in Budapest. Lichtdruck v. K Divald Budapest. Mitth, a. d. Jahrb, d. kgl. ungar, geolog, Anstalt, Bd. XIV. Tafel V. = e SEENETT PEETETTT : S% e - N EINS ERS Dr. K. Papp, Ur-Delphin aus dem Leythakalk. er ’ rt aka: 2. ET A Ir TAFEL VI. Heterodelphis leiodontus, nova forma in Leitakalk eingeschlossen (Platte 2), von Szentmargit, Comitat Sopron in Ungarn. Spiegelbild der Ta- fel V. Etwas kleiner, als die Hälfte der natürlichen Größe. Original- länge der Kalkplatte 90 em, Länge der Photographie 43 em. Das Original im Museum der kgl. ungar. Geologischen Anstalt in Budapest. Mitth. a. d, Jahrb, d. kgl, ung. geolog, Anstalt, Bd, XIV. Tafel Yı EG Er ES = ER N Dr. K. Papp, Ur-Delphin aus dem Leythakalk, rat 8. DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VASHEGY, DES HRADEK UND DER UMGEBUNG DIESER (GOMITAT GÖMÖR). Dr. HUGO BÖCKH. (MIT TAFEL VII—XIV.) Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geolog. Anst. XIV. Bd. 3. Heft. Juni 1903. fs 708 Wie 1]. Die Spateisenstein- und Kieslagerstätten des Szepes-Gömörer Erzge- birges sind an einen aus metamorphen Gesteinen bestehenden Gesteins- komplex gebunden, welchen Unuis «Krzführende Serie» nannte.! Diese Serie besteht aus Gesteinen sehr verschiedenen Ursprungs und über ihren detaillierten Aufbau besitzen wir nur sehr wenig positive Daten. Schon die älteren Autoren weisen auf den Umstand hin, daß die in der erzführenden Serie vorkommenden grünen Schiefer mit Eruptivge- steinen in Zusammenhang stehen und vom Dobsinaer Quarzdiorit, welchen auch schon Posewırz” und S. Rornu” beschrieben, wies vor kurzem W. Vorr nach,* daß derselbe in Folge dynamischer Einwirkungen in grüne Schiefer übergeht. Im Sommer des Jahres 1902 konstatierte Dr. Franz ScHararzır ” das Vorkommen von Porphyroiden innerhalb der erzführenden Serie und beim gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse wissen wir, daß dieser (re- steinskomplex zum Teil aus Eruptivgesteinen und deren Derivaten, zum Teil aus metamorphen Sedimenten besteht. Im Sommer des Jahres 1904 hatte ich, einer Aufforderung der Rimamuräny-Salgö-Tarjaner Eisenwerks-Aktiengesellschaft folgend, Gele- genheit, jenen Teil der erzführenden Serie, der die Eisenerzvorkommnisse von Vashegy und Räkos enthält, einem genaueren Studium zu unter- werfen. 1 Unuie V.: Bau und Bild der Karpathen. Wien, 1903. pag. 665. 2 Posewirz T.: Bemerkungen über den Grünstein von Dobschau. (Verh. der k. k. Geol. Reichsanstalt, Jg. 1879., S. 79.) 3 RorH S.: Variet. d. Dobschauer Grünsteins. (Verh. d. Geol. Reichsanst. dg. 1879., S. 2923.) — Eine eigenthümliche Varietät des Dobschauer Grünsteins. (Földt. Ertesitö, I. S. 56.) Nagy L.: Daten über den Diorit von Dobschau. (Földt, Közl. 1879. S. 403.) 4 Vorır W.: Geognostische Schilderung der Lagerstätten-Verhält. v. Dobschau. (Jahrb. d. k. k. geol. R. anstalt, 1900. L. Bd. S. 708.) 5 SCHAFARZIK F.: Vorläufige Mitteilung über das Auftreten von (Juarzpor- phyren und Porphyroiden in den Komitaten Gömör und Szepes (Zips). (Földt. Közl. 1902. S. 326.) — Adatok a szepes-gömöri erezhegyseg pontosabb geolögiai ismeret&hez. (Math. &s Termtud. Ert. Budapest, 1904. S. 414.) 6* 66 D: HUGO BÖCKH (4) Außerdem besuchte ich auch die in der Gemarkung von Csetnek und Ochtina befindlichen Eisenerzgruben des Hradek und ich möchte hier über die gemachten Erfahrungen berichten. Der Vashegy (Zelesnik = Eiserner Berg) gehört der Berggruppe von Ratkö an, welche ihrerseits die südwestlichste Gruppe des Szepes-Gömörer Erzgebirges bildet, während der Hradek zur Gruppe von Röcze gehört. Der Hradek bekam seinen Namen, nach BARTHOLOMAEIDES, von der kleineren Burg Ilsva, die an seinem Fuße stand. Am Aufbaue des Vashegy und des Hradek nehmen analoge Gesteine Teil, während jedoch am Vashegy und in seiner Umgebung im allgemei- nen die vollständige Gesteinsreihe zu beobachten ist, hat dieselbe am Hradek und in seiner Nähe beträchtliche Störungen erfahren. Am besten können wir mit den am Aufbau dieser Gebiete betei- ligten Gesteinen auf Grund eines in nord-südlicher Richtung gelegten Haupt-Profiles bekannt werden. (Vergl. auch die geol. Karte des Vas- hegy.) Wie aus diesem Profile ersichtlich, nehmen am Aufbau dieses Ge- bietes von Nord gegen Süd fortschreitend folgende Gesteine Teil: 1. Granit. 2. Altpaläozoische, metamorphe, glimmerige Gesteine. 1 An beiden Orten geht uralter Bergbau um, dessen Spuren wir Schritt für Schritt auffinden. Da die Geschichte dieses Bergbaues in der demnächst erscheinenden Mono- graphie des Gömörer Bergbaues ausfürlich behandelt wird, kann ich hier von der Besprechung derselben, als nicht strenge zur Sache gehörend, absehen und ich beschränke mich nur auf die Anführung dessen, daß der Abbau der vashegyer und räkoser Eisenerzlagerstätten gegenwärtig durch die Rimamuräny-Salgö-Tarjaner Eisenwerks-Aktiengesellschaft, durch das kgl. ung. Ärar, durch den Fürsten von Coburg-Gotha und durch die HEınzeLmann’schen Eisenwerke betrieben wird, während der Bergbau des Hradek sich im Besitze der Concordia befindet. Die Rimamuräny-Salgö-Tarjaner Eisenwerks-Aktiengesellschaft wurde im Jahre 1881 durch die Vereinigung des Rimamuränythaler Eisenwerksvereines und der Salgö-Tarjaner Eisenraffinerie-Aktiengesellschaft gegründet. Der Rimamuränythaler Verein wieder kam im Jahre 1852 durch die Vereinigung der Muränyer Union, der Rimaer Coalition und des gömörer Eisenbauenden Vereins zu Stande. Die Muränyer Union enstand im Jahre 1808 durch die Vereinigung kleinerer Eisen- und Hammerwerks-Besitzer. Die Rimaer Coalition enstand im Jahre 1811, während der Gömörer Eisenbauende Verein 1875 zu ÖOzd gegründet wurde. Vergl. VoLxY J.: Gömörmegye bänyaipara. «Gömör- &s Kishont törvenyesen egyesült värmegyek leiräsa» ezimü müben. Pest 1867. S. 256—296. Liszkay G@.: A gömöri vashegy €&s bänyäszata a jelenben. (Bäny. €s Koh. Lapok, 1869. evf. S. 61, 65 und 73.) Ferner die Broschüren der Rimamuräny-Salgö-Tarjäner Eisenwerks-Aktien- gesellschaft aus Anlass der Landesausstellungen im Jahre 1885 und 1896 zu Budapest. UND HRADEK,. DES VASHEGY UMGEBUNG OLOGISCHE VERHALTNISSE DER G Ne) 1nU>S “19J91U pun aounen UOUSpPUPISU9 uoumt sne Ju Jrmojog pun Yey A9yasıyrurojop “aosourumyieg "G ‘ursIspueg “ıyde “19JOTU "JOUTITOZISUTD UPSOM JIOYSIPUrIs[JoA APP anır aoforyasjLioyr) pun -pogqiqdumy op “LIOTT A9p 15T [yoag sep uf ae) »aig pun zayyIsopuy '8T 'SeIAL U9A9gE pun uaıoyjlur op yJey pun yJIUoJocg "6 ‘SOy®y UoA uodueszuıg uop yruı A799 A9UPJIO MA "II PDA pun yeasunojsuor) SsOyasıziene) 'QF “urojspuwszien() '6 ÄUg AOSperptourmmd “aogosıLiogn) "8 "wınmanj]y "GI "sumranjıe] pun sus90ILg SPP 9]JoA0y pun Asjzien() doyasııyders pun Adouse\ WOA UESURSZIÄUASIT UOP Jun AojoIyag aoyosıyıydean ‘z “proasydıog 9SUOL Oypsıuogaey "7 “OJOrgasjLtoyr) pun -ogıyduy “org 'g ayuounposg oydıoumjoun Oyasıozorpedj]y '000°09: 7 Pur '000'08 : 1 9110H TOWONH Oyeyruıor) wır Bungoßbwf] douros pun ABoyse A SOP TOAKH SOYDSIB0J099 T, NN GG, ) .„ 6 “ISOUSE ‘ u [ m 1) 1) Stojorposjrygdeinn I 68 D: HUGO BÖCKH (6) 3. Diorit sammt Amphibolit- und Chloritschiefern. 4. Karbonische Tonschiefer, Graphitschiefer, Graphit, Sandstein, bituminöser, dolomitischer Kalk und Dolomit und aus diesen entstande- ner kristallinischer Kalk und Magnesit, ferner Ankeritgänge. 5. Porphyroid. 6. Graphitschiefer mit den Eisenerzgängen vom Vashegy. Graphitischer Quarzitschiefer, Chloritischer, glimmerreicher Phyllit, glimmeriger phyllit- artiger (Juarzsandstein. 7. Quarzitisches Conglomerat und Breccie mit Eisenerzgängen. (5—7 gehören der permischen Formation an.) 8. Werfener Schiefer mit den Eisenerzgängen von Räkos. 9. Mittlere und obere Trias repräsentierende Dolomite und Kalke. 10. Andesittuff und Breccie. 11. Schntt und Gerölle des Pliocens und Diluviums. 12. Alluvium. Im Folgenden werden wir diese Bildungen der Reihe nach einzeln betrachten.? Granit. Der Granit kommt nur am Nordrande des von mir aufgenom- menen Gebietes vor, erreicht aber gegen N, S und O eine größere Ver- breitung. Das Gestein ist ein Zweiglimmer-Granit. dessen Feldspat aus Ortho- klas, Mikroklin und Albit besteht. Sehr bezeichnend für diesen Granit ist, daß sein Feldspat zahlreiche, einander unter 60° durchkreuzende Muskoviteinschlüsse führt. Der Biotit des Granits ist zum Teil chloritisirt. Pleochroitische Höfe und Zirkoneinschlüsse sind häufig. Der Quarz besitzt die für die Quarze der Granite bezeichnenden Eigenschaften. Apatit kommt in der Form kleiner Nadeln vor. Magnetit ist kaum zu beobachten. Am Contacte mit den Gesteinen der nächsten Gruppe enthält der Granit Andalusit, Zoizit und Granat. Er entsendet in diese Gesteine ein- zelne Apophysen und enthält auch einzelne in Stomolithe umgewandelte Einschlüsse dieser Gesteine, ist also zweifellos jünger als diese. Mit der detaillirten Bestimmung seines Alters werden wir uns später befassen. Aplitische Randfacies, Aplit- und Pegmatit-Adern, für deren Feld- späte die sich unter 60° kreuzenden Muskoviteinschlüsse ebenfalls be- zeichnend sind, fehlen nicht. I Diese Gesteinsreihe konnte ich östlich bis nach Dernö verfolgen. (7) GEOLOGISCHE VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG DES VASHEGY UND HRADEK. 69 Der Granit ist an mehreren Orten kataklastisch und von schieferiger Struktur, weshalb er auf den geologischen Karten der Wiener geologischen Reichsanstalt zum Teil als Gneiss ausgeschieden wurde. Die specielle Beschreibung dieses Granites gedenke ich erst dann zu geben, wenn ich das ganze Granitvorkommen, welches sich gegen N, O und W ausbreitend, auch das Massiv der Trsztje und des Kohut bildet, detaillirt begangen haben werde. Altpaläozoische, metamorphe, glimmerige Gesteine. Die ältesten Sedimentgesteine bildet eine ziemlich, etwa 1200 Meter mächtige Serie, die aus glimmerigen, sericitischen Gesteinen besteht. Im Hangenden derselben kommen grüne Schiefer, Diorit und diesen aufge- lagerte karbonische Gesteine vor, so daß diese Serie älter als das Kar- bon ist. Der Granit durchbricht, wie schon erwähnt, diese Gesteine und enthält am Contacte einzelne Schollen derselben. Besonders gut kann man diese Durchbrüche und Einschlüsse am Wege von Vashegy-Kereszt nach Nagy-Röcze, in den kleinen Steinbrüchen am Westende des Na Hlavinach-Rückens beobachten. Den unteren Teil dieser Serie bilden aus Quarz, Biotit, Sericit, Feld- spat und Granat bestehende allotriomorph-körnige Gesteine, welche sich unter dem Mikroskope als umgewandelte, sandige Sedimente erweisen. Der Biotit und Sericit zeigt eine lagenförmige Anordnung. Der Biotit ist oft chloritisirt und die ihn durchsetzenden Pigmentteile, sowie (Quarz- körner, verraten oft noch die ursprüngliche Schichtung des Gesteins, was eine seeundäre Bildung des Biotits beweist. In einzelnen Varietäten ist Almandin, der bald wohlumgrenzte, bald regellose Körner bildet, häufig. Außerdem kommt Magnetit, Epidot, Zirkon und Graphit vor. Das gegenseitige Verhältniß der angeführten Bestandteile ist der Natur der Sache gemäß ein sehr wechselndes. Im oberen Teile der Serie finden wir z. B. mehr dem Begriff der glimmerigen Phyllite entsprechende Gesteine, in denen der Biotit oft eine an die Fruchtschiefer erinnernde Anordnung zeigt. Der ganze Complex besitzt ein WSW-—-ONO-liches Streichen und fällt unter 30—50° nach SSO ein. Die ganze Serie durchsetzen zahlreiche, parallel dem Streichen ver- laufende Quarzitgänge, die manchmal Chlorit, Titaneisen und Hämatit führen. 70 D: HUGO BÖCKH (8) Diorit und aus diesem entstandene Amphibolit- und Chlorit- Schiefer. Auf dem Wege von Szirk nach Ratkö folgen auf die Gesteine der eben besprochenen Serie grüne, aus Amphibol und Chlorit bestehende, manchmal auch Feldspat führende Gesteine, die sich bei näherer Unter- suchung vollständig mit den durch Voır' aus der Umgebung von Dobsina beschriebenen, gepreßten Dioriten übereinstimmend erweisen. Unter dem Mikroskope besitzen jene Varietäten, wo der ursprüng- liche Bestand des Gesteines noch nachweisbar ist, eine holokristallin-kör- nige Struktur und bestehen wesentlich aus grünem Amphibol und aus einem der Oligoklas-Labradoritreihe angehörenden Feldspate. Äußerst sel- ten kommt auch Orthoklas vor. Der Amphibol ist primär, und wenn frisch, schwach pleochroitisch c=b bläulichgrün, a farblos. Gewöhnlich bildet er hlätterige Aggregate und ist chloritisirt. Von pleochroitischen Höfen umgebene Zirkonkriställchen sind ebenfalls zu beobachten. Außer dem Chlorit bildete sich auch Epidot auf Kosten des Amphibols. Der Feldspat ist stark zersetzt und nur in den seltensten Fällen be- stimmbar. Als Zersetzungs-Product findet sich besonders Epidot. Außer dem Epidot kommen auch Titanitkörner vor. Von Carbonaten und Eisenerzen ist nichts zu beobachten und die Ge- steinezeigen die Spuren intensiverdynamischer und thermaler Einwirkungen. Unter dem Einflusse dieser Einwirkungen entwickeln sich zwei extreme Um- wandlungsprodukte. Das eine ist ein fast reiner Chloritschiefer mit etwas Magnetit; das andere ein Aktinolithschiefer mit etwas Chlorit und Epidot. Ein verhältnißbmäßig gut erhaltenes Exemplar war Herr Dr. KoLoman Euszr so freundlich zu analisiren. SuO?2 ad wall zubtrknl 2, Le 112:050:875 TUIIAN, karte Aral 9:148 Al-COR:2 See. 2%: 2: 00 Te)? WA LUFT |. 14-210 Fe). een. -.: DB MON are N 2) ONSPIITEn GaO KAISER Hiin.. (NEE MoOı ab Me. 5'882 KO 2, 20, See. Va Narr rer,‘ 4.031 PORT EINE: . VEraDERDT: 420: 2:24, SUR VB“: 0465 Glühverlust aan Egal. 7028366 Zusammen... aller 99-582 ı Voır W.: Geognostische Schilderung der Lagerstätten. Verh. v. Dobschau. (Jahrb. d. geol. Reichsanst. Bd. 50. 1900., S. 708.) (9) GEOLOGISCHE VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG DES VASHEGY UND HRADEK. 71 Diese Gesteine kommen auch nördlich des Hradek, westlich von Ochtina in der Form eines zusammenhängenden Zuges vor. Die stratigraphische Lage unseres Diorits stimmt mit jener des Diorits von Dobsina überein. Dieser brach nach den Untersuchungen Voır's im älteren Paläozoicum hervor und wird von den Gesteinen des Karbons discordant überlagert. Auf dem durch mich aufgenommenen Gebiete ist diese Discordanz nicht nachweisbar, da die Druckschieferung dem ganzen Schichtenkom- plexe ein scheinbar einheitliches Verflächen verleiht. Gesteine des Karbons. Den soeben besprochenen Dioriten, und wo diese fehlen, den alt- paläozoischen Gesteinen sind schwarze Tonschiefer und Graphitschiefer aufgelagert, welche Graphitflötzchen, grobe, quarzitische Sandsteine und in den hangenderen Teilen bituminöse Dolomite und Kalke eingelagert enthalten. Außerdem kommen, besonders gegen Ochtina und Csetnek zu, Ankeritgänge vor. Besonders interessant ist diese Schichtgruppe durch die im Zusammenhange mit den Dolomiten und Kalken auftretenden Magnesitvorkommnisse. Die Magnesite sind in einzelnen, isolirten Partieen längs einer WSW-—ONO streichenden Linie von Nyustya bis Kassa zu verfolgen. Auf dem von mir begangenen Gebiete sind in der Umgebung von Rönapatak, Ploszkö, Szirk, Vashegy-Kereszt, Turcsok, Jolsva und Ochtina Magnesite zu beobachten. Diese Magnesite stehen im engsten Zusammenhange einesteils mit den graphitischen Schiefern, andernteils mit bituminösen Dolomiten und mehr-weniger kristallinischen Kalken. Ein vorzügliches Beispiel hiefür liefert jener Magnesit, Kalk- und Dolomit-Zug, der südöstlich von Turcsok beginnend, am NW-Hange des Stiri Hotari entlang, bis zum Marwanky- Steinbruch zu verfolgen ist. Dieser Zug besteht, wie ich dies auch auf der Karte angedeutet habe, stellenweise aus Magnesit, stellenweise wieder aus bituminösem Dolomit, bituminösem und kristallinischem Kalk. Nordöstlich von der Ge- meinde Turcsok befindet sich auf der nach Lubenyik führenden Straße ein kleiner Hügel, über welchen ein Weg auf den Stiri Hotari führt. Hier wurde Magnesit abgebaut. Im verlassenen Steinbruche kann man gut beobachten, daß auf den graphitischen Schiefer concordante, miteinander abwechselnde Lagen von graphitischem Schiefer, Magnesit, bituminösem Dolomit und dolomitischem Kalk folgen. In den hangenderen Teilen tre- ten die Schiefereinlagerungen zurück und es folgt eine zusammenhän- 79 Dt HUGO BÖCKH (10) gende, aus bituminösem Dolomit, dolomitischem Kalk, kristallinischem Kalk und Magnesit bestehende Gesteinsserie, die im Streichen gegen NO zu in kristallinischen Kalk übergeht. Dieser kristalline Kalk ist dünnbankig und enthält auf den Schichtungsflächen zahlreiche Glimmerblätter. Ein- zelne Varietäten entsprechen sozusagen Kalkglimmerschiefern. Vor dem Steinbruche Marwanky wird dieser Zug durch Graphit- schiefer in zwei Teile geteilt. Der nördliche besteht wieder aus Magnesit, der südliche aus kristal- linem Kalke. Das Vorkommen des Magnesits ist äußerst regellos. Bald besteht die ganze Masse aus Magnesit, bald nur einzelne Partieen des Gesteins, wäh- rend das Material der übrigen Teile bituminöser Dolomit, dolomitischer oder kristallinischer Kalk bilden. Zwischen diesen Gesteinen und dem Magnesite sind alle Übergänge vorhanden. Die bituminösen Bestandteile sind in Form von Graphit auch im Magnesit vorhanden, welcher außerdem Pyrit und stellenweise auch Siderit und Galenit enthält. Der Ursprung des Magnesits ist auf thermale Wirkungen zurück- zuführen, was sehr gut an einem in der Nähe des Ratkö-Szuhaer Magne- sit-Vorkommens befindlichen Aufschlusse zu beobachten ist. An der linken Seite des vom nördl. Fuße des Banjova Berges hinab- führenden Tales befindet sich im bituminösen, dolomitischen Kalke ein Pyrit und Galenit führender schmaler Gang, an dessen beiden Seiten das stark umkristallisirte Gestein aus Magnesit und Dolomit besteht. Außer- dem kommt auch Asbest vor. Ich muß hier noch hervorheben, daß dieser Kalk-, Dolomit- und Magnesitzug bei Jolsva ZnCO? enthält. Das ganze Vorkommen zeigt übrigens, abgesehen vom Alter, große Ähnlichkeit mit jenen Magnesitlagerstätten, welche sich in der, die centrale Zone der Ostalpen im Norden begleitenden, aus paläozoischen Kalken, Schiefern und CGonglomeraten bestehenden, Grauwackenzone genannten Gesteinsreihe befinden und welche durch Spateisenstein- und Kies-Vor- kommnisse begleitet werden. So fehlen zum Beispiel auch die in derselben vorkommenden Steatitschiefer nicht. Diese spielen auf dem von mir aufge- nommenen Gebiete zwar nur eine sehr untergeordnete Rolle, kommen aber östlich und westlich davon stellenweise in abbauwürdiger Menge vor. Der Magnesit ist nicht überall verwendbar, da er stellenweise sehr viel Ca oder Fe enthält.' 1 Weiss N. Hungarian Magnesite Deposits, (The Iron Age. 1903. Januar-Num- mer. S. 20.) (11) GEOLOGISCHE VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG DES VASHEGY UND HRADEK. 7 = Im Folgenden teile ich einige Magnesit-Analysen mit, welche ich der Freundlichkeit des Herrn Dr. Beta Barrar, außerordentlichem Pro- fessor an der Hochschule für Berg- und Forstwesen, verdanke. Mnisäny Burda Burda SIDSNER ur. 2 OO 004 0:08 Mes EN, 31 1:90 1:82 AO, DR 010 0°08 BIN ESEL ER 0:20 046 020 U ee 46920 4635 BON 5010 51'936 5133 mo eo en N7gg-Rg Daß der Kalk-, Dolomit- und Magnesitzug meistens nur in der Form einzelner Schollen zu Tage tritt, ist wohl aus der verschiedenen Härte des graphitischen Schiefers und dieser Gesteine zu erklären. Härtere Gesteine, welche intensiven dynamischen Einwirkungen aus- gesetzten, weicheren Gesteinen eingelagert sind, zeigen oft die Abgliede- rung in einzelne Schollen. In den besprochenen Gesteinen konnte ich leider bis jetzt keine Fossilien auffinden. Trotzdem unterliegt ihr Alter keinem Zweifel. Dieser Gesteinszug läßt sich nämlich gegen NO bis Dobsina verfolgen, wo er carbonische Versteinerungen enthält.! Dr. Karı Parp und dr. Annor v. Semsey bestimmten unter durch Dr. Gustav MELczER und ALEXANDER GeEsELL bei Dobsina gesammelten Fossilien Producius punctatus, Marrın var. elegans M. Coy und Spirifer striatus Marrtın als vorherrschende Formen. Demnach wären diese Schichten dem oberen Karbon zuzurechnen.” Die Graphiteinlagerungen dieser Serie sind meistens sehr schmal und nicht von guter Qualität, was auch folgende, von Dr. KoLoman Enszr stammende Analyse bestätigt: 1 AnDRIAN F.: Vorlage der Aufnahmskarte f. 1867. Umgebungen von Dobschau und Csetnek. (Verh. d. geol. Reichsanst. Jg. 1868. S. 55.) FOETTERLE F. Vorlage der geol. Aufnahmskarten des nördlichen Theiles des Gömörer Komitates zwischen Theissolz, Bries, Maluzsina, Teplieska, Telgärt und Jolsva in Ungarn. (Verh. d. k. k. geolog. Reichsanst. Jg. 1868. S. 145.) Voır W.: Geognostische Schilderung der Lagerstätten. Verhäl. v. Dobschau. (Jahrbuch d. k. k. geol. Reichsanst. Bd. L. 1900. S. 702—707.) Irzes V.: Die erste in Ungarn gefundene Trilobite. (Földt. Közl. 1902. S. 408.) 2 Papp K. u. SEMSEY A.: Bemerkung im Berichte V. PAurrs von Käpolna über die im Jahre 1903 vollführte Aufnahme. (A m. k. földt. int. evi jelentese 1903-röl. 1904. S. 162—163. Bisher nur ungarisch.) 74 D: HUGO BÖCKH (12) les wet red IE PUON EE PO EFT ORTS 0.329 Veen H28 Bu jr A. 06SS ASPHB - . fr sisen ur eG Zusammen «,.487.200DDD Dieses von der Burda stammende Material ist also eigentlich gra- phitisierte Kohle. Die bisher bergmännisch aufgeschlossenen Einlagerungen sind übrigens schon ihrer geringen Mächtigkeit wegen nicht abbauwürdig. Das Vorkommen von kristallinischem Kalk, Graphit, Magnesit, Gale- nit, Pirit, Smithsonit sowie Ankerit weist auf intensive Umwandlungen hin, denen diese karbonischen Gesteine unterworfen waren. Gepresster Quarzporphyr, Porphyroid. Auf die Gesteine des oberen Karbons komnit ein ausgedehnter Zug umgewandelter Quarzporphyre, deren Abgrenzung von den übrigen Ge- steinen oft sehr schwierig ist.! Schon Dr. ScHAFARZIK, der zuerst das Auftreten von Porphyroiden im Gebiete des Szepes-Gömörer Erzgebirges konstatierte, weist darauf hin,” daß diese dynamometamorphen Quarzporphyre alle Stadien der Umwandlung aufweisen. Stellenweise ist das Gestein noch gut zu erkennen, während es an anderen Orten in dünngeschichtete Sericitschiefer umgewandelt ist. Im frischen Zustande ist der gepreßte Quarzporphyr weißlich oder grünlichweiß. Die Schieferungsflächen sind mit Sericit bedeckt und der Quarz bildet einzelne hervorragende Knoten. Gewisse gepresste Quarzporphyre wieder sind von einzelnen glanz- schieferartigen Varietäten der graphitischen Tonschiefer des Karbons makroskopisch kaum zu unterscheiden. Zur dynamischen Umwandlung gesellen sich dann in der Nähe der Erzgänge intensive thermale Einwirkungen. Sehr gut ist dies in einem Steinbruche am Wege von Vashegy nach Szirk zu beobachten. 1 Untie V.: Bau und Bild der Karpaten, Wien, 1903, S. 666. ® SCHAFARZIK F.: Vorläufige Mitteilung über das Auftreten von Quarzpor- phyren und Porphyroiden in den Komitaten Gömör und Szepes (Zips) in Nord- Ungarn. (Földt. Közl. 1902. S. 326.) SCHAFARZIK F.: Adatok a szepes-gömöri Erezhegyseg pontosabb geolögiai isme- retehez. (Math. es Termtud. Ert. 1904. S. 414.) ot (13) GEOLOGISCHE VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG DES VASHEGY UND HRADEK. 7: Hier folgt der Porphyroid über den Schiefern und Sandsteinen des Karbons. In den liegenderen Teilen ist das Gestein trotz seiner Schieferung gut zu erkennen. In den hangenderen Teilen hingegen ist es immer mehr umgewandelt. Calcit-Adern durchsetzen das Gestein und das Studium zusammenhängender Gesteinssuilen zeigt, daß eine Zersetzung und teil- weise Auslaugung des Feldspates und Sericitmaterials erfolgt und an Stelle dieser Mineralien Calcit oder Ankerit sich gebildet haben, womit auch das Auftreten von Pyrit verbunden ist. Unter dem Mikroskope sind die dynamischen Veränderungen sehr gut zu studieren. Die (Quarzeinsprenglinge sind gestreckt und zeigen typische Kataklasstruktur. Drehende Druckwirkung rief in einzelnen Fällen eine an Zwillingslamellierung erinnernde Streifung hervor und die Abtren- nung der einzelnen Quarzstücke erfolgte nach R und & R. Oft sind am Quarze auch noch die durch Resorption hervorgebrach- ten Einbuchtungen zu beobachten, während in anderen Fällen der Quarz zu flachen Lagen gedrückt ist. Der Feldspat ist gewöhnlich äußerst zersetzt und es haben sich Caleit und Sericit auf seine Rechnung gebildet. Er bildet nur selten Einsprenglinge und gehört teilweise zum Or- thoklas, teilweise zufolge der senkrecht zu a und c beobachteten Aus- löschung, der Albit-Oligoklas-Reihe an. Als Einsprengling kommt auch Biotit vor. Der Biotit bildet in gefal- teten Zügen angeordnete Lamellen. Bald ist er vollständig frisch, bald ganz in Chlorit umgewandelt. In den meisten Fällen kann nur Quarz und frischer oder chloritisierter Biotit als Einsprengling nachgewiesen werden, während das übrige Gestein aus einem allotriomorphen Gemenge von Quarz, Feldspat, Sericit und Caleit oder Ankerit besteht. Dr. ScHuararzık erwähnt parallel mit dem Biotite verwachsenen Chlorit.' Ich konnte dies nicht beobachten. Diese parallele Verwachsung wäre übrigens unter den gegebenen Verhältnissen auch nicht ganz ver- ständlich. Einzelne Varietäten enthalten außer den schon genannten Mineralien noch Epidot, Zoizit und Zirkon. Amphibol kommt nur äußerst selten vor. Ein nie fehlender Bestand- teil ist der Apatit in der Form von dünnen nadelförmigen Kristallen. Ferner kommt Magnetit vor und zwar entweder in staubartiger, oder in leistenförmiger Ausbildung. Ein interessanter, wenn auch seltener Bestandteil ist Turmalin, der oft senkrecht zur Schieferung des Porphyroides stehend, vom Material 121. 618.419. 76 DE HUGO BÖCKH (14) desselben durchsetzt wird. Ein Beweis, daß der Porphyroid nach der Ent- stehung seiner Schieferung pneumatolytischen Processen unterworfen war. Die hangenderen Partieen des Porphyroids weisen, wie erwähnt, besonders intensive thermale Einwirkungen auf, die sich vor Allem in der Auslaugung des Feldspats und Serieits und in der Bildung von Karbo- naten bemerkbar machen. Diese Umwandlung kann so weit fortschreiten, daß sich im Por- phyroide Caleit, Magnesit und Ankerit-Gänge und Partieen ausbilden. Besonders intensiv ist diese Umwandlung in den hangendsten Par- tieen des Porphyroids, wo derselbe sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Limonit- und Eisenspat-Vorkommnisse von Vashegy-Kereszt befindet. Das in den liegenderen Partieen der Vashegyer Lagerstätten vorkommende, «Rohwand» genannte ankeritische Gestein ist teilweise solch’ veränderter Porphyroid. Ein anderes Umwandlungsprodukt des gepressten Quarzporphyrs bildet Steatitschiefer. Die Porphyroide befinden sich im Hangenden der Karbonserie, so daß sie also jünger wie diese sind. Dies beweist übrigens einin der Nähe des Marwanky-Steinbruches befindlicher, stark chloritisierter Quarzpor- phyrgang, der hier den karbonischen kristallinen Kalk durchbricht. Insoweit ich das in Frage stehende Gebiet untersucht habe, sind die Porphyroide aus massigem Quarzporphyr entstanden und fehlen Tuffe derselben vollständig. Am N-Abhange des Stiri Hotari ist der Quarzporphyr stellenweise ganz frisch und von granitischer Struktur. Im Hangenden der Porphyroide folgen dünnschieferige graphitische Quarzitschiefer, chloritische und glimmerige Phyllite, phyllitische Quarzit- sandsteine und endlich ein Zug von Quarzitkonglomeraten und Brececien. Hierauf folgen Gesteine der Trias, so daß ich diese ganze Gesteins- serie in die Permformation einzureihen geneigt bin." Graphitschiefer, graphitische Quarzitschiefer, chloritische und glimmerige Phyllite, glimmerige, phyllitische Quarz- sandsteine, Quarzitkonglomerate und Breccien. Von diesen Gesteinen bildet nur das Quarzitkonglomerat und die Breccie einen kontinuirlich nachweisbaren Gesteinszug. Die Graphitschiefer, I Vergl. VıkTorR PauEer von Kärorna: Aufnahmsbericht vom Sommer des Jahres 1903. (A m. kir. földt. int. evi jelentese 1903-röl. 1904. S. 176., bisher nur ungarisch.) (15) GEOLOGISCHE VERHÄLTNISSE DER UMGERUNG DES VASHEGY UND HRADEK. 17 graphitischen Quarzitschiefer, chloritischen und glimmerigen Phyllite, sowie die phyllitischen Quarzsandsteine bilden nur am N-Abhange des Vashegy einen halbmondförmigen Zug, der sich sowohl gegen O als W zu auskeilt. In den graphitischen (Juarzitschiefern kann man (Quarz und Feldspat- körner, Sericit, Rutil-Nädelchen, ferner Graphit nachweisen. Die chloriti- schen und glimmerigen Phyllite wieder bestehen aus Chlorit, Sericit, Epidot, Glimmer, Feldspat, Quarz und aus Rutilnädelchen. Die phyllitischen Quarzsandsteine, sowie die Quarzitkonglomerate und Breccien weisen intensive dynamische Einwirkungen auf, in Folge deren sie oft vollkommen geschiefert sind. In einem solch’ stark kataklastischen Quarzsandsteine, welchen ich in einem, dicht bei Szirk, neben der Grubenbahn von Szirk-Räkos befind- lichen Steinbruche sammelte, fand ich zahlreiche Turmalinkriställchen und die unregelmäßig begrenzten Körner eines gelbgefärbten Minerals. Dasselbe wird auch von HF. nicht angegriffen und erwies sich auf Grund seines optischen Verhaltens als Rutil. Außer diesen Mineralien sind noch kleine Magnetit-Octaäder, die auf der Oberfläche in Limonit umgewandelt sind, sehr häufig. Das Vorhandensein dieser Mineralien weist auf intensive vulkanische Nachwirkungen. Besonders interessant ist das Vorkommen des Turmalins. Dieses Mineral, welches in den Spateisensteingängen von Dobsina und Nadabula so häufig ist, konnte ich bis jetzt in den Spateisensteingängen von Vashegy und Räkos nicht auffinden, jedoch fehlt, wie dieser Umstand beweist, der Turmalin auch hier nicht. Auf Grund ihrer Lagerung rechne ich diese Gesteine, wie schon er- wähnt, auch zum Perm. Werfener Schiefer, Triaskalke und Dolomite. Am Vashegy kann man die unmittelbaren Hangendschichten des quarzitischen Konglomerats und der Breccie nicht beobachten, da sie durch mächtige Schuttmassen verdeckt sind. Südlich vom Hradek in der (Gemarkung der Gemeinde Rozlozsnya hingegen sind sie gut zu beobachten. Auf die Schichten des groben Konglomerats und der Breceie folgen lichte, schieferige Quarzsandsteine, die gegen oben zu in mergelige, tonige Gesteine übergehen. Die intensiv rote Färbung der Werfener Schiefer ist nur selten zu beobachten. Es sind mehr bläulich, bräunlich, bräunlichgrau oder gelblich gefärbte kalkige Sandsteine und Schiefer, denen in den han- genderen Partieen Kalke eingelagert sind. Ankeritische Gänge sind häufig. Die Werfener Schiefer sind den permischen Schichten konkordant 75 D: HUGO BÖCKH (16) aufgeelagert. Die von denselben weiter entfernten Teile zeigen Faltung. Diese Falten streichen von WSW nach ONO. Versteinerungen konnte ich bis jetzt in diesen Werfener Schichten nicht auffinden und ist ihre Altersbestimmung auf ihre Lage und auf das petrographische Äußere gegründet. Auf die Werfener Schiefer folgen dunkle, dünnbankige, in den höheren Partieen hingegen weiße, manchmal rosa oder etwas rötlich gefärbte, dichte dolomitische Kalke, die entweder dickbankig oder unge- schichtet sind. Die tieferen, dünnbankigeren Kalke dürften als Repräsentanten der mittleren, die dickbankigeren, oder keine Schichtung zeigenden dolomiti- schen Kalke hingegen als Repräsentanten der oberen Trias gelten. Da infolge des Mangels an Versteinerungen eine specielle Gliederung auf dem in Frage stehenden Gebiete nicht möglich ist und da diese Frage weiter gegen Süden und in der westlichen und östlichen Fortsetzung dieses triassischen Kalk- und Dolomitzuges, wo diese Gesteine eine große Ausdehnung gewinnen und stellenweise fossilführend sind, zu lösen ist, habe ich diese Gesteine auf der Karte mit derselben Farbe bezeichnet. Die dolomitischen Kalke der Trias nehmen an der Faltung der Werfener Schiefer Teil, obzwar der Mangel der Schichtung die Deutung der Lagerungsverhältnisse oft sehr erschwert. Andesittufe und Breccien. Andesittufe und Breccien kommen in untergeordnetem Maße im NW-lichen Teile des in Rede stehenden Gebietes vor und sind unmittel- bar den Gesteinen der Trias aufgelagert. Ihr Material stammt von pyroxen- und amphibolhältigen Andesiten. Sie stehen im Zusammenhange mit jenen Eruptivmassen, welche gegen W und S eine viel größere Ausdeh- nung gewinnen und ist ihr detailliertes Studium im Zusammenhange mit diesen zu vollführen. Hier muß ich mich nur auf die Konstatierung ihres Vorkommens beschränken. Pliocene und diluviale Ablagerungen. Der Südabhang des Vashegy wird bis zu einer Höhe von 600 M. durch eine ziemlich mächtige, bräunlich oder rötlichbraun gefärbte, aus sandigem Thon und aus Schutt- und Geröllmassen bestehende Ablagerung bedeckt, welche stellenweise eine Mächtigkeit von bis 46 Metern erreicht. In dieser Ablagerung spielen die Blöcke und Trümmer der permischen 117) GEOLOGISCHE VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG DES VASHEGY UND HRADEK. 79 Quarzitkonglomerate und Breccien die Hauptrolle. Außerdem sind aber auch die Stücke der Werfener Schiefer und anderer Gesteine, sowie auch Brauneisenerz aufzufinden. Die Quarzitblöcke erreichen oft eine ansehnliche Größe und es ist zweifellos, daß bei der Bildung dieser Schuttmassen teilweise eine inten- siver wirkende Erosions- und Denudations-Tätigkeit beteiligt war, als wir sie heute vorfinden. In Ungarn finden wir gegen das Ende des Pliocens und am Anfange des Diluviums die Spuren einer pluvialen Periode. So finden wir z. B. im Kodru-Gebirge überall mächtige Schotterablagerungen, welche über den pontischen Schichten und unter dem Lösse liegen. Im Komitate Krassö-Szöreny fand ich im Tale der Berzava ganz analoge Verhältnisse und die Eisenerzgerölle führenden Schutt und Geröll-Ablagerungen bei Vaskö, die im Amelie-Tagbau abgebaut werden, sind bis in das Tal der Berzava zu verfolgen, wo die Schotterlagen ebenfalls unter dem Löss und über den pontischen Schichten lagern. Ich glaube daher die Bildung dieser Schuttmassen zum Teil eben- falls noch ins Pliocen verlegen zu dürfen umsomehr, da, nach R. Hosrnes bei Gsetnek in rotem Sande, Schotter und Konglomerat Gardium acardo, Desn. gefunden wurde.! Hoerrnes giebt den Fundort nicht genau an, es kann sich hier aber nur um jene mächtige Schutt- und Geröllablagerung handeln, welche den nördlichen Abhang des Hradek bedeckend, sich bis Ochtina und Csetnek erstreckt, da wir bei Csetnek nur mehr ältere Ablagerungen finden. Vom Alluvium, welches überall den Talboden bildet, habe ich hier nichts zu erwähnen. 1 Hoernes R.: Ein Beitrag zur Kenntniss der Congerienschichten. (Cardium acardo Desh. aus Brauneisenstein von Gsetnek im Gömörer Komitat. (Verh. d. k. k. geol. Reichsanst. Jg. 1874. S. 269.) Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XIV. Bd, 3. Heft. 4 s0 D: HUGO BÖCKH (18) Die Eisenerz-Vorkommnisse von Vashegy-Räkos und des Hradek, sowie deren Entstehungsweise. Die Eisenerzgänge von Vashegy-Räkos befinden sich in den den Porphyroiden aufgelagerten graphitischen Gesteinen in den glimmerigen, phyllitischen Quarzsandsteinen, in den Quarzit-Konglomeraten und Brec- cien, ferner in den Werfener Schiefern." Die Erzgänge teilen sich in folgende Gruppen: Die eigentlichen Gänge vom Vashegy, welche sich in den dem Porphyroide aufgelagerlen graphitischen Schiefer befinden. Ihr allgemeines Streichen ist 165, ihr Fallen 45—50° gegen SO. Etwa 750--800 m von ihnen entfernt befindet sich im Werfener Schiefer der Gang von Räkos mit einem allgemeinen Streichen von 3. Zwischen dem Räkoser Gang und den Vashegyer Gängen befinden sich die Tölgyeser, Babomer, Vereskovaer, Jasvinaer und Kralov-Dvorer Gänge, die in den Werfener Schiefern, Quarzsandsteinen, Quarzit-Konglo- meraten und Breccien eingelagert sind. Östlich von diesen Gängen treffen wir die Nandräser Gänge, welche ein zwischen 5—6h ja sogar 6— 10h wechselndes Streichen besitzen. Die Gänge vom Vashegy werden gewöhnlich als ein dreifacher Lager- zug erwähnt. In Wirklichkeit handelt es sich um ein Spaltensystem, des- sen größte Ausdehnung mit der breitesten Stelle der zwischen dem Por- phyroide und den permischen Quarzitkonglomeraten und Breccien einge- lagerten Gesteinen zusammenfällt. Das Spaltensystem ist in drei Hauptzügen geordnet und das Erz tritt meistens in der Form unregelmäßiger Linsen und Stöcke in demsel- ben auf. Die Profile des Vashegyer Eisenerzvorkommens, welche ich der 1 Vergl. VoLny J.: Gömörmegye bänyaipara. In der «Gömör es Kishont tör- venyesen egyesült värmegyöknek leiräsa» betittelten Arbeit. Pest, 1867, S. 256.) KAUFFMANN K.: A gömörmegyei bänyaipar viszonyai es felvirägzäsänak felte- telei. Pest, 1869. Liszkay G.: A gömöri Vashegy &s bänyäszata a jelenben. (Bäny. &s Koh. Lapok. 1869. S. 61, 65 und 73.) NEUBAUER F.: Vortrag, gehalten auf der im Jabre 1872 in lglö gehaltenen Wanderversammlung der ung. Geol. Gesellschaft. (Földt. Közl.11.S.201. Budapest, 1873.) MADERSPACH L.: Magyarorszäg vaserez-fekhelyei. Budapest, 1880. S. 69—70. Ausstellungsberichte der Rimamuräny-Salgötarjäner Eisenwerksaktiengesell- schaft für 1885 und 1896. (19) GEOLOGISCHE VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG DES VASHEGY UND HRADEK. sl Freundlichkeit des Herrn Bergingenieurs ZoLrän Nenmern verdanke, geben ein besseres Bild, als jede Beschreibung von der Art des Vorkommens. (S- Taf. VIII--XIIE) Der Liegendzug ist im allgemeinen 4—8 m, der mittlere 30 m, der hangende 25>—30 m mächtig. Die Züge werden durch graphitischen Schiefer getrennt, welches Gestein auch dem Erze eingelagert vorkommt. Das Erz besteht in den höheren Horizonten aus Brauneisenstein, während unter dem Horizonte des Franz-Stollens Eisenspath vorherrschend wird. Untergeordnet findet sich auch Hämatit. Der Brauneisenstein ist ein Umwandlungsprodukt des Siderits. Dem- entsprechend kommt in den tieferen Regionen nur Eisenspat vor. Ferner kann man auch solche Eisenspatmassen finden, welche an der Ober- fläche in Limonit umgewandelt sind, während ihr Inneres aus frischem FeCO? besteht. Das im Eisenspat vorhandene Mn gab Anlaß zur Bildung von Pyrolusit, Manganit und Waad. Außer Limonit kommt auch Göthit vor. Die dem Erze eingelagerten graphitischen Schiefer enthalten stellen- weise viel /'eS°. An solchen Stellen steigt die Temperatur der Gruben in Folge der Zersetzung der Kiese bis auf 30° GC. Ferner kann man an diesen Orten oft Eisen und Aluminiumsulfate als Ausblühungen finden ; unter diesen Ausblühungen befindet sich ein neues, rhombisch kristalli- sierendes, wasserhältiges, normales Ferrisulphat (SO%? Fe? 9H?O, der Janosit, dessen Analyse Dr. KoLoman Enszr bewerkstelligte.' Auberdem ist noch Gyps und Galecit zu beobachten. Untergeordnet finden sich Ausscheidungen von Kieselsäure. Endlich muß ich noch den Hvansit erwähnen. Dieses seltene, nie- renförmige Massen bildende Mineral wurde auf den Grubenfeldern No. 50 und 24 gefunden, kommt aber jetzt nicht mehr vor. Mit dem Siderite und besonders in den liegenderen Partieen kommt Ankerit vor. Von den Bergleuten wird der Ankerit «Rohwand», der Siderit und Limonit «Kuda» genannt. Der Brauneisenstein enthält durchschnittlich 46% Eisen und etwa 4% Mn, während im Spateisensteine durchschnittlich 38% Eisen, 8% Mangan und 10°% in Säure unlösliche Bestandteile enthalten sind. Der Gang von Räkos, der sich, wie schon erwähnt, im Werfener Schiefer befindet, kann in eine liegend und hangend Kluft getrennt wer- den. Die Mächtigkeit des hangenden Teiles beträgt durchschnittlich 14 m, i Böcku H. und Emszt K.: Über ein neues, wassezhaltiges normales Ferri- sulfat, den Jänosit. (Földt. Közl. 1905. S. 139.) T* 32 D: HUGO BÖCKH (20) jedoch kommen auch 38—42 m mächtige Partieen vor. Der Liegendteil ist I—2 m dick. Diese zwei Gangleile werden durch einen 20—22 m mächtigen, limonitischen Schiefer getrennt. Das Liegende des Ganges bilden diekbankige das Hangende dünner geschichtete und unmittelbar am Gange zermalmte Werfener Schiefer. Das Erz ist in den oberen Partieen kieselsäurehältiger Limonil mit einem durchschnittlichen Eisengehalt von 38%. Gegen die Teufe zu geht der Limonit in Siderit über, der vom 8. Horizonte an vorherrschend wird. Interessant sind einzelne im Spat- eisenstein vorkommende Höhlungen, welche mit Kohlensäure erfüllt sind. Eisenglimmer kommt auch vor und bildet Gänge im Siderit und Li- monit. Göthit, Manganit, Pyrolusit und Waad kommen in viel schöneren Exemplaren als in den Vashegyer Gängen vor. Das Vorkommen des Ankerits hingegen ist beschränkter. Sehr häulig sind einzelne kleine Quarzadern die den Gang senkrecht zu seinem Fallen durchsetzen. Untergeordnet kommt rosafarbiger, körniger Kalkspath und Pyrit vor. Die Baue der Tölgyeser, Babomer, Vereskovaer, Jaszvinaer, Kralov- Dvorer und Nandräser Gänge sind gegenwärtig nicht zu studieren und bin ich betreffs der Angaben über dieselben auf die Beschreibungen von Liszkay und Maderspach angewiesen. Der Gangzug von Tölgyes befindet sich im Werfener Schiefer. Er besteht aus zwei Blättern. Das Erz ist hauptsächlich Hämatit, welcher von Quarzadern durchsetzt wird und den auch Pyrit begleitet. Die Babomer und Jasvinaer Gänge führen Rot- und Brauneisen- stein, zu denen sich in dem Jasvinaer Teil auch Pyrit gesellt. Die Jasvi- naer Gänge wurden auch in der Sraz genannten Grube abgebaut, wo das Erz Brauneisenstein bildete. Die Kralov-Dvorer Gänge befinden sich in den quarzitischen Gestei- nen des Perms. Die Gänge von Nandräs bilden kleinere, unregelmäßige Gänge, die als Skalizaer und Zlatko-Maszkovaer Gänge unterschieden werden. Die Skalizaer Gänge befinden sich in den quarzitischen Konglome- raten und Breceien, sowie in den Werfener Schiefern und bestehen haupt- sächlich aus Brauneisenstein. Auf dem Angelica-Felde gesellt sich zum Brauneisenstein auch Roteisenstein und in den tieferen Horizonten kommt auch PbÜO? vor. Die Zlatko-Maszkovaer Gänge befinden sich ebenfalls in den quarzi- tischen Gesteinen des Perms und bestehen aus Braun- und Roteisen- - (21) GEOLOGISCHE VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG DES VASHEGY UND HRADEK. 33 stein, denen sich in den tieferen Horizonten Pyrit und Chalkopyrit zu- gesellen. Außer den hier erwähnten Gängen kann man in den Werfener Schiefern an mehreren Stellen Ankerit, Limonitgänge und Hämatitnester beobachten, auf die auch geschürft wurde, die aber keine praktische Be- deutung besitzen. Spuren der Eisenerze fehlen selbst südlich von Räkos in dem Triaskalke des die Zlatkova und Drenova verbindenden Rückens nicht. Bevor ich mich der Besprechung der Bildungsweise dieser Eisen- erzvorkommnisse zuwende, will ich noch dem Eisenerzvorkommen des im Hotter von Ochtina und Csetnek gelegenen Hradek einige Worte widmen. Die Gesteine, welche am Aufbau des Hradek und seiner Umgebung teilnehmen sind, dieselben, wie am Vashegy und seiner Umgebung, nur ist hier die normale Reihenfolge der Gesteine infolge von Verwerfungen stark gestört. Der Zug der permischen quarzitischen Gesteine, welchen man ver- möge seiner Widerstandsfähiekeit überall gut verfolgen kann, ist In ein- zelne Schollen aufgelöst, wovon uns ein Blick auf die Karte (Taf. XIII.) überzeugen kann, und gerade diesen Dislocationen zufolge ist das quarzi- tische Gestein des Hradek, welches die Eisenerze enthält, statt dem Por- phyroide direkt den karbonischen Schiefern aufgelagert. Eine weitere Folge hievon ist, daß die brauneisensteinführenden Gänge des Hradek an der Grenze der quarzitischen Gesteine und der kar- bonischen Schiefer plötzlich abgeschnitten sind, was die Profile, die ich der Freundlichkeit des Herrn Grubenverwalters ALEXANDER HERMANN verdanke, sehr schön zeigen (Taf. XIV.). Es beweist dies zugleich, daß diese Ver- werfungen erst nach der Bildung der Lagerstätten auftraten. Die Eisenerzgänge des Hradek bilden kleinere Spaltenausfüllungen, die aber durch Verwerfungen unterbrochen werden. Der Postredna und Hauptgang des unteren Hradek bilden noch einen zusammenhängenden Zug, die Gänge des oberen Hradek hingegen sind durch von NW nach SO verlaufende Verwerfungen zerstückelt. Die einzelnen Teile, die oft eine schlauchförmige Gestalt haben, enthalten 500—500,000 Meterzentner Eisenerz. Das Erz ist hauptsächlich Brauneisenstein und Spateisenstein und der Brauneisenstein ist hier gerade so, wie in den Gängen von Vashegy und Räkos, ein Umwandlungsprodukt des Eisenkarbonats. Hämatit kommt nur äuberst selten vor. Pyrit ist im allgemeinen nur untergeordnet. Im westlichen Teile des oberen Hradek jedoch ist das Erz schon in ganz geringer Teufe überall Pyrit, so daß hier das Brauneisenerz ein Verwit- terungsprodukt dieses Minerals ist. 34 D: HUGO BÖCKH (29) Außerdem kommt Chalkopyrit und als dessen Zersetzungsprodukt Malachit, Azurit und Kupferpecherz vor. Früher fanden sich Kupfererze an einzelnen Stellen des unteren Hradek in größerer Menge vor. Und nun können wir zur Besprechung der Genesis dieser Lager- stätten übergehen. Die Gesteinsreihe, welche die Eisenerzgänge von Vashegy-Räkos und jene des Hradek enthält, gehört einer Gesteinsserie an, welche mit vulkanischen Einwirkungen im Zusammenhange stehenden Umwandlun- gen unterworfen war. Den liegendsten Teil dieser Serie bilden durch Granit metamorphi- sierte, ursprünglich sandige Sedimente, welche obwohl ihre ursprüngliche klastische Natur noch gut nachweisbar ist, die Spuren des Kontaktmeta- morphismus deutlich zeigen. Die der Carbonserie eingelagerten Kohlenflötzchen und das Pigment der Schiefer ist in Graphit, die kalkigen Gesteine wieder sind, wo sie nicht eine nachträgliche Umwandlung in Magnesit erlitten, in kristallini- schen Kalk und Dolomit umgewandelt. Der jetzt herrschenden Auffassung gemäß müssen wir diese Er- scheinungen, besonders aber die Unwandlung der Kohlenflötzchen und des Pigments in Graphit ebenfalls auf Kontaktwirkungen zurückführen. Immerhin zeigen diese Gesteine nicht jene intensive Umwandlung, wie wir sie bei der Nähe des Granits erwarten könnten. Der Grund hievon liegt einesteils in der ursprünglich sandigen Sedimentreihe, die unmittel- bar dem Granite aufgelagert ist und welche die volle Entfaltung der Tätigkeit der Mineralbildner nicht gestattete, andernteils aber stehen wir unter Druck erfolgtem Metamorphismus, Piedzokontaktmetamorphismus gegenüber. Unter den hangenderen Gesteinen zeigen noch der Porphyroid und die im Hangenden der graphitischen Quarzitschiefer befindlichen, chlori- tischen und elimmerigen Gesteine, sowie die (Juarzsandsteine die Spuren der Kontaktwirkungen. In den quarzitischen Konglomeraten und Breecien, sowie in den Werfener Schiefern sind sie kaum mehr nachweisbar. Innerhalb der Diorite und Porphyroide ist der Nachweis kontakt- metamorpher Wirkungen überhaupt schwierig und außerdem sind die etwa vorhandenen Anzeichen durch nachträgliche thermale Einwirkungen, deren Spuren dann durch die ganze Gesteinsreihe hindurch verfolgt wer- den können, verdeckt. Bei der Besprechung der altpaläozoischen metamorphen Gesteine erwähnte ich, daß in ihnen äußerst häufig Chlorit, Titaneisen und Eisen- glimmer führende Quarzitgänge vorkommen. (23) GEOLOGISCHE VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG DES VASHEGY UND HRADEK. &5 Solche Gänge können wir auch noch innerhalb der Porphyroide, obzwar sehr untergeordnet beobachten. Diese Quarzitgänge sind sammt der Chloritisierung und Auslaugung der Diorite auf thermale Wirkungen zurückzuführen. Innerhalb der karbonischen Reihe waren infolge ihrer chemischen Konstitution und ihres Gefüges besonders die Kalksteine und Dolomite thermalen Wirkungen, die zur Bildung von Ankerit und Magnesit, sowie bei Jolsva am Dubrava Berge auch zur Bildung von Smithsonit, Hemi- morphit, Galenit und Sphalerit führten, unterworfen. Die Ausbildung von CGaleit- und Ankerit-Partieen und Gängen ist, wie ich erwähnte (S. 75.) auch im Porphyroide zu beobachten und sind diese Substanzen zum Teil nicht als Spaltenausfüllungen, sondern auf Kosten des Porphyroidmaterials entstanden. Besonders intensiv ist diese Umwandlung stellenweise in der Nähe der Vashegver Gänge. Diese Gänge mit ihrer primären, aus Spateisen- stein und Ankerit, untergeordnet aus Pyrit, bestehenden Ausfüllung kön- nen wir auch nur als das Produkt aufsteigender Thermen betrachten. Diese Gänge sind Spaltenausfüllungen jedoch ist ihr Material stellenweise auch durch Verdrängung der Gesteinssubstanz gebildet. Insbesondere gilt dies für gewisse Ankeritvarietäten, wo der ursprüngliche Quarzgehalt des (esteines noch gut nachweisbar ist. Dieselbe Entstehungsweise müssen wir auch für die in den permi- schen (Juarzitgesteinen und in den Werfener Schiefern auftretenden Eisen- erz und Ankeritgänge beanspruchen. Besonders instruktiv ist in dieser Hinsicht der gepreßte Quarzsand- stein aus dem Steinbruche neben der Szirk-Räkoser Werksbahn, dessen großer Turmalin- und Rutil-Gehalt, sowie dessen Magnetit jeden Zweifel ausschließende Beweise intensiver vulkanischer Nachwirkungen sind, worauf auch der stellenweise zu beobachtende Chloritgehalt der Werfener Schiefer hinweist. Die Kalke und Dolomite der Trias zeigen ebenfalls Spuren postvul- kanischer Tätigkeit. Südlich von Räkos sind einzelne Brauneisensteinspuren, bei Szi- listye Brauneisenstein, bei Licze und Mellete Rot- und Brauneisenstein, bei Pelsöez-Ardö Sphalerit, Smithsonit und Calamin in denselben aufzu- finden." 1 MADERSPACH L.: Die Zink- und Galmei-Lagerstätten von Pelsöcz-Ardo. (Verh. d. k. k. geol. Reichsanst. 1877.) STÜRZENBAUM J.: Ueber die geologischen Verhältnisse der Zinkerz-Lagerstätte bei Pelsöcz-Ardö im Gömörer Comitat. (Földt. Közl. 1879 S. 283.) MADERSPACH L.: Magyarorszäag vaserczfekhelyei. Budapest, 1880. S. 70 und 74. sh bt HUGO BÖCKH (24) Besonders interessant ist das Vorkommen von Smithsonit, Sphalerit und Hemimorphit, da dies eine ganz analoge Erscheinung mit den Vor- kommnissen dieser Mineralien in den karbonischen Kalken und Dolomiten von Pohorella und der beiden Dubrava bei Ochtina und Jolsva ist.’ Die ganze Gesteinsserie zeigt auf diese Weise, wie ich dies schon betonte, eine große Änlichkeit, mit der «Grauwacken» Zone der Ostalpen deren Kies-, Eisenerz- und Magnesit-Lagerstätten einen vollkommen ana- logen Ursprung besitzen.” Es fragt sich nun, in welche Zeit wir die Bildung unserer Lager- stätten versetzen sollen ? Ich kann gegenwärtig auf diese Frage keine ganz definitive Antwort seben, jedoch muß ich darauf hinweisen, dab solch intensive postvulka- nische, speciell thermale, Einwirkungen, wie sie die erwähnte Gesteins- serie zeigt, nur im Zusammenhang mit mächtigen Eruptivmassen denkbar sind und in dieser Hinsicht nur der Granit und die tertiären Andesite in Betracht kommen können. Die Andesitausbrüche bilden zwar ansehnliche Maßen, jedoch sind sie ziemlich entfernt und außerdem müßte man dann in ihrer Nähe die intensivsten Umwandlungen bemerken, was nicht der Fall ist. Im Gegen- teil sind dieselben in ihrer Nähe nur sehr schwach angedeutet und auher- dem können wir uns solch intensive und weitreichende Spuren postvul- kanischer Wirkungen, wie sie im gegebenen Falle die Magnesit-, Ankerit- und Spateisensten Vorkommnisse bilden, nur im Zusammenhange mit tiefen Gesteinen vorstellen, so daß wir also nur an den Granit denken können. Ein Teil der Granite der Karpaten ist älter als die permische For- mation, wie dies z. B. Unuıs V.* für die Granite der Tätra nachwies. Jedoch bemerkt auch schon Uurie in seiner schönen Arbeit «Bau und Bild der Karpaten», daß an einzelnen Stellen die Granite anscheinend in die erzführende Serie eingeschaltet sind.“ Die erzführende Serie umfaßt, diese Benennung in weiterem Sinne angewendet, in der Umgebung von Vashegy, Räkos, Jolsva und Gsetnek Gesteine bis inclusive triassischen Alters und als Ursache der in dieser Serie wahrnehmbaren Umwandlungserscheinungen und der Erzführung ist 1 MADERSPACH L. ; Magyarorszäg vaserczfekhelyei. Budapest, 1880. S. 74 und 75. ® Repuich A.: Ueber das Alter und die Entstehung einiger Erz- und Mag- nesitlagerstätten der steirischen Alpen. (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. Bd. LIll. 1903. S. 285.) 3 Geologie des Tätragebirges I. (Denkschr. d. k. Akad. der Wiss. Wien, Bd. LXIV. 1897. S. 647.) %* Bau und Bild der Karpaten. Wien, 1903. S. 663.) 95) GEOLOGISCHE VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG DES VASHEGY UND HRADEK. 87 (9) aller Wahrscheinlichkeit nach der Granit anzusehen, der also ein post- permisches Alter besitzen würde. Mit dieser Auffassung stimmt die Tatsache überein, daß Herr Berg- ingenieur Evern ReeuLy, wie er so freundlich war mir mitzuteilen, nord- östlich von Betler, im Tale Pod-Volovee, Granit- und Aplit-Durchbrüche im Porphyroide konstatieren konnte. '! Der Auffassung, daß die Eisenerzlagerstätten des Szepes-Gömörer Erzgebirges mit Granitintrusionen in Zusammenhang gebracht werden könnten, gab übrigens schon Br. BaumeÄrren im Jahre 1902 Ausdruck.” In einem Gebirge, das eine so wechselvolle Vergangenheit besitzt, wie die Karpaten, kann uns das Auftreten von Granitausbrüchen verschie- denen Alters nicht befremden. Ich muß hier noch darauf hinweisen, daß in der Umgebung des Vas- hegy sämmtliche Gesteine von der altpaläozoischen Serie angefangen bis zu den Werfener Schiefern heute anscheinend eine konkordante Lagerung zeigen. Da in anderen, naheliegenden Gebieten der Karpaten zwischen den einzelnen Gliedern Diskordanz zu beobachten ist, kann diese Konkor- danz nur eine scheinbare und secundäre sein, welche Erscheinung durch seitlichen Druck hervorgebracht wurde. Die Schieferung der Gesteine war schon vorhanden, als sie Kontakt- wirkungen unterworfen wurden, was der Umstand beweist, daß die Kon- taktmineralien senkrecht zur Schieferung stehen. Hingegen waren die Gänge der Druckwirkung, welche die Schiefe- rung hervorrief, nicht unterworfen. Jene Dislocationen, welche auch die Gänge von Vashegy und Räkos betrafen und welche in viel stärkerem Maaße am Hradek wirksam waren, traten erst nach Beendigung der Metamorphose und der Gangbildung auf. In neuerer Zeit wurden die Spateisenstein-Lagerstätten des Szepes- Gömörer Erzgebirges mit den Porphyroiden in genetischen Zusammen- hang gebracht. Diese Auffassung kann in Folge der oben angeführten Tatsachen, insbesondere aber da die Eisenerzlagerstätten auch in jünge- ! Als ich diese Arbeit in der im Januar I. Jahres gehaltenen Sitzung der ung. (Geol. Gesellsch. vorlegte, bezweifelte Herr Universitätsprofesser Dr. Lupwie Löczy die von mir betreffs des Granits gezogenen Schlüße. Die Beobachtung Herrn ResuLy’s, von der ich erst nachträglich Kenntnis bekommen konnte, bestättigt die Richtigkeit meines Standpunktes. = BAuMGÄRTEL Br. Der Erzberg bei Hüttenberg in Kärnten. (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. 1904. S. 242.) BAUMGÄRTEL erwähnt, daß im Eisenerz von Vashegy Aplitadern vorkommen. Es kann dies aber nur auf Irrtum beruhen, da ich, trotz des eifrigsten Suchens nichts derartiges vorfinden konnte, 88 D: HUGO BÖCKH (26) ren Gesteinen als die Porphyroide vorhanden sind, nicht aufrechterhalten werden. Indem wir nun mit der Genesis der Vashegy-Räkoser und der Hra- deker Lagerstätten bekannt geworden sind und gesehen haben, daß ihr Auftreten von einer ganzen Anzahl bezeichnender Umwandlungsprodukte begleitet ist, wird es nicht schwer sein die Gesichtspunkte zu fixieren, welche bei zukünftigen Schürfungen vor Augen zu halten sind. Die Eisenerzgänge bilden Spaltenausfüllungen und da die quarziti- schen Gesteine des Perms, als die sprödesten, sich besonders für die Bil- dung von Spalten, welche den aus der Tiefe emporbrechenden Thermen als Weg dienen konnten, eigneten, sind es diese Gesteine, welche die konstanteste Erzführung besitzen. Es wird also in erster Reihe dieser (Gesteinszug dort, wo dies bisher noch nicht geschehen, zu durchfor- schen sein. In den plastischen Tonschiefern, graphitischen Schiefern und den Wer- fener Schiefern konnten nur unter besonderen Bedingungen solche Spal- tensysteme entstehen, welche zur Bildung größerer Gänge geeignet waren, dla aber auch diese Gesteine überall Spuren thermaler Einwirkungen zeigen, ist auch die Durchschürfung dieser Gesteine angezeigt, besonders in den westlich von meinen: Gebiete liegenden Teilen. Auf Grund der in dieser Arbeit gegebenen Gliederung dieses Teiles der erzführenden Serie wird das Verfolgen der einzelnen Gesteinszüge ge- gen W auch dem praktischem Bergmanne keine Schwierigkeiten bieten und da das eine Produkt der thermalen Tätigkeit, der Zug der den gra- phitischen Schiefern eingelagerten Magnesitvorkommnisse, noch weit gegen Westen zu verfolgt werden kann, so ist es nicht ausgeschlossen, dab das andere Product der thermalen Tätigkeit, die Eisenerzgänge, stellenweise auch in abbauwürdiger Menge innerhalb der permischen und triassischen Gesteine aufgefunden werden können. x Zum Schlusse halte ich es für eine angenehme Pflicht, Allen, die mich bei der Ausführung meiner Arbeit unterstützten, so der Direktion der Rimamurany-Salgö-Tarjäner Eisenwerks-Actiengesellschaft in Özd, sowie den Herren : Gustav EıseLe, Grubenwalter und ZoLrAn NEnETH, Berg- ingenieur in Vashegy-Kereszt, ALExXAnDER MüLrrr, Betriebschet in Rakos, Max SArkäANny, Direktor und ALEXANDER Hermann, Verwalter in Csetnek meinen innigsten Dank auszusprechen. Selmeezbänya am 2. Januar 1905. Min.-Geol. Institut der kgl. ung. Hochschule für Berg- und Forst- wesen. FARBENERKLÄRUNG ZU DEN VASHEGYER PROFILEN. Tatel VILE XI. Grün mit Grau gemischt bedeutet den Porphyroid, das lichtere Blau die zersetsten graphitischen Schiefer, das dunklere die graphitischen (Quarzilschifer. Garmin beutet Brauneisenstein, Rosa Eisenspat. Die Structur des Erzes ist mit brauner Farbe angedeutet. Das stärker aufgetragene Braun auf der Farbe des Eisenspats bedeutet ankeritische und ausgelaugte Teile. Die lichtere mit Blau ver- mischte Färbung ist ebenfalls ausgelaugtes Erz. Der schmale Streifen über dem Porphyroid ist 2 -3 dm. mächtiges, sandiges, stark zersetztes Gestein. j ER un: Ya ' 20 Ne 4 4 b ‚du Anzll . bon ‚ill Mitt. a. d. Jahrb, d. Kgl. ung, Geolog. Anst Ba XıIv, Tafel VII Seologische Harte des Vashegy und Umgebung im Com, Gömöz mit den Vashegyer md Rakhosex Sängen 1: 25000. Im Sommer 2 9. 190% geologisch aufgenommen von Dr. Hugo Böckh. DTER> >> x) LEN kung Hisnyoviz KURS Hader) pr Br), % Nine : 7 ne banıya ln ER ww \ \ A Nöpor Ar [ N AnLaR A SOnM Bunaresr Carbon-Kalk, dolomitischer Tonschiefer, Grafitschiefer, | Alluvium EEE weine: Schiefer ei Kalk und Dolomit BEE u. Sandstein des Carbon =] Porphyroid Diluvialer und pliocener 2 Alt-paläozoische metamorphe 2 Schutt Ber Perm-Quarzit N Magnesit EEE seaimente [5 Diorit Mittel- und obertriadischer Permischer grafitischer Quarzitschiefer, glimmerreicher phyllit- Andesit-Tuff, Breccie und ez Kalk und Dolomit artiger Sandstein, chloritischer und glimmeriger Phyllit Bi Conglomerat Be] Granit al Mitt. a. d Jahrb, d Bgl. ung. Geolog. Anst Ba Xıy, Tafel VO Geologische Harte des Vashegy und Umgebung im Com. Gömöz mit den Vashegyer und Kakoser Sängen 1:253000. In Sommer 2 3. 1904 geologisch aufgenommen von Dr. Hugo Röckh. — ee > —— — nam —— —— (re P ke \ „ Tl = i n \K 1 au 5 f 5. Zu Tafel VIl. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geolog. Anat, Ba. X v \ ze} 4 5 a Luberis i AZ, Der \ Se en 5) LT a nn « \ ar 7] Königl. ungar: Ärar 5 \ Ar, EN I 15 \ 2 E IE HR RN N & pass | Vashegyer Magna Spei Stollen 0280 Mj Seehöhe > ‚Rimamuräny-Salgötarjäner Eisenwerks Du \ x N i « ke Sa x Vasheajer Magna Spei Stollen GLEO n N & " N N E REM Vashegyer Läsziö-Stollen 5130 Hr I 7 an “ | \ , Vashegyer Ober-Szirkaer Stollen 5277n |» | RR t R algötatjäner Eisenw -A,-G. und Heinczelmann’sche Eis\-Grub.-Ges £. and ’Herzog t Sachsen-Coburg-Gotha’sche.und Heinezeimann'sche Eis-Grub Ges N Ferdinand. Na v. Sachsen-Coburg-Götha’scher und Gerliez-Tapolesänyer Eisenwer\s-Verein. ‚Räkoser Grübe 3, Horizont 2918 5 n h, EEE Räkoser Grube 5 Horizont 2549 „ Er L: Wa SKALKA Hoffnung — | Eu \ ao Be ° - B — SnÖSASOnn aunarear ie Carbon-Kalk, dolomitischer Tonschiefer, Grafitschiefer, a] Alluvium BEER v...- Schiefer Kalk und Dolomit BE u. Sandstein des Carbon gs] Porphyroid Diluvialer und pliocener Alt-paläozoische metamorphe Schutt ez Perm-Quarzit Magnesit BE Sedimente [7] Diorit Mittel- und obertriadischer Permischer grafitischer Quarzitschiefer, gli i i i » glimmerreicher phyllit- Andesit-Tuff, Breccie und BEER «.1: una Doiomit WER... Sandstein, chloritischer und glimmeriger Phyllit EEE conziomere: EEE sranit CR 273 2a an W \ ca | a) are, | | | 2 | 4 | | | | | | | | l e| | | auf "OP@L:} Puyosyaung „gW"“ U9eyag-91z8P7 iR a Rn nn ea ee Re \ bei. Ei < a N T a: Wen ae | a a "AIX "HLaWIN NYL10Z :13NH913239 TUOZLOT-Wepoig posapp Bounag — pa Jsuy '20[099 ‘Im '[dy 'p ‘qıger pe 'YIW R a’ 9 n IS24Vang NHOS RS 5 H13W3N NY110Z :13NH913739 UOZEIOHT U OIS- DEEP 7u021407 I EN QU0OZ1L0H "Gun Yuozuog 'E guoztuoH 7 = wozisyg ‘+ a VB RL meMoH EnaN Uozmog °2 ar NE 777177 7°2 17° au E- = oz] "9 => ‘| 'ON }ydeyog JonaN "088r: a MB Aiuyssyoung „Q 9“ "J 'ON }40eyog Joy "xılayeL "AIX Pag Isuy '20[099 ‘Sum '[y pP 'qayger pe pw "HLJW3N NYA102 :13NH913230 ——, a Ex Re a ei Ir nr "1SI4VANg NHOSYZSOM 9 en. g RE ER RR SEIEN FIN Eee SU re er a a "0881: uyosyaing „43 Yyoeyog-uenis] "X IOR@L "AIX Pg Jeuy '30[0959 “Sum Say pP 'aıyer Pe 'MIW "ISI4VaNg NHOSTZS0M 9 a x “ FEN 2 SER "H1aWaN NYL10Z :13NH913230 y =,’ ni 5% E » % Berl Pen - a a EN LOFT -Ua7j0787-9728D7 vg uf n au X 7 ie, r ie = % F == ® y up nn en a I IE ES A u $ a nr “3 x WOzO-UNeIg- U x y FE "0881: Pluyssysung „H 9“ I 'ON }40eyos IX PeL "AIX Pa Jeuy '20j059 Im [3 pP 'aager pe 'NrW "H13W3N NY110Z :L3NH913239 "1S34vang 'NHOS?ZSOIM 9 ne En VEIT, An a, m ee BT VE BE FOOT -DENIS-NEEDT Le a ER Te EEE, ee FUOZLIOT UST Un T—T uoztuory "9 u ERDE CE EFT . FUOZLIO "WOTOS-IEg Duo TUT FUORL1UON “. . UOZBORT °O2 “ | SR EEN Kasper IUORLTOF =USJoS=uDpy "WOZLOR °zI \ onngßoL "0884:} Auuyssysang „Mr“ 11 ON 4y9eyas "AIX Pa }Jsuy ‘30099 Im '[dy p 'quyger pe 'yıW Tafel XII. Mitt. a. d. Jahrb. d. Kgl. ung. Geolog. Anst. Bd. XIV. Tafel XII. Geologische Harte des Hradeh u. seiner Umgebung im Com. Yomör 1225000. Im Sommer 1904 aufgenommen von: D. Hugo Richt. EDRONNANS Fan EEE, mit jener des Plattes | ul Mitt, a. d. Jahrb. d. kgl. ung. Geolog. Anst. Bd. XIV. Tafel XIV. Die Eisenerzgänge des Gömörer Hradek. u Felsa Märia | / Bw Alsö Miris felsöobelarknt Kobelarka t aut 2 A R Stefänis alsöt. eo oo soo ce-9 is Serm. Quarzit. | Sarbon-Sesteine. Masstab : 1: 7200. aönz Or du na ausanesr N.Y.Acapemr OF SCIEnceESs 4. ZUR GEOLOGIE DER GEGEND ZWISCHEN GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA UND DER RUMÄNISCHEN LANDESGRENZE. VON FRANZ BARON NOPCSA jun. Mitt, a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geolog. Anst. XIV. Bd. 4. Heft. CM a L Oktober 1905. EINLEITUNG, Seit dem Erscheinen von Hauer und Stacuzs Geologie Siebenbür- gens und Hersıcns Szeklerland ist dies das erstemal, daß wieder der Versuch unternommen wird, einen ziemlichen Teil des südlichen Sieben- bürgens (in geologischem Sinne) in einem einheitlichen Bilde zur Darstel- lung zu bringen.* Es ist im Wesentlichen dasselbe Gebiet, über welches Stur 1863 im Jahrbuche der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien berichtet und ebenso, wie in dieser Arbeit, will auch hier noch immer keine Monographie der Gegend geliefert werden. Die Aufgabe, die ich mir stellte, war viel- mehr, nach dem neueren Stand der Dinge eine einheitliche Übersichts- aufnahme eines nicht allzu kleinen Gebietes zu geben. Infolge dieses Aus- gangspunktes ergibt sich aber nun sogleich die Art, wie diese Arbeit abgefaßt werden mubte. Eine Reproduction längst bekannter Sachen, etwa eine Fossilliste von Bujtwr war zu vermeiden, aus der Fülle von Beobachtungen konnten viel- mehr nur einige typische Einzelheiten herausgegriffen werden und darum wurden z. B. die Abschnitte, die das Mediterran und das Sarmalische behandeln, so auffallend kurz gehalten. Denn nur, wo es sich um etwas Neues oder Zweifelhaftes handelte, wurden mehr Detail-Beobachtungen geboten. Dank der Arbeit zahlreicher Vorgänger und durch die Unterstützung des Chefgeologen J. HaravArs konnte auch der Versuch unternommen werden, eine geologische Karte dieses Gebietes zusammen zu stellen. Wegen der verschiedenen Deutung, die einige Bildungen in dem be- gangenen Gebiete erfahren haben, schien dies von nicht geringer Bedeutung. Die wichtigsten geologischen Karten dieses Gebietes sind hauptsäch- lich folgende: 1. Haver und Stacnz ; geologische Karte der österr.-ungar. Monarchie, Blatt Siebenbürgen. 2. Magyarorszdäg geologiai terkepe (Geolog. Karte von Ungarn), heraus- gegeben von der geolog. Gesellschaft, Budapest 1896. * Nach Abschluß des Manuscriptes erschien Professor Unis höchst wich- tiges Werk, Bau und Bild der Karpathen. Wien. 1893. Sr 94 EINLEITUNG. (4) 3. Carte internationale geologique de lEurope, Blatt Österreich- Ungarn. 4. Parrscn; geognost. Karte des Großfürstentums Siebenbürgen (Manuskript am k. k. naturhistorischen Hofmuseum in Wien). 5. Knörrter ; geolog.-balneolog. Karte des Großfürstentums Sieben- bürgen. Maros-Väsärhely, 1856. 6. Haver; geolog. Karte von Siebenbürgen, 1861. 7. M. Drasmicexu; carlta geolog. a judefului Meheditinfi, 1882. 8. Steranzscv ; offizielle geolog. Karte von Rumänien, Blatt 1, 2,5, 6. 9. M. Drasnicenu; geolog. Karte von Rumänien, Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1891. 10. Muxteanu Mureocı ; Contribution a letude pelrograph. des roches de la zone centrale (daselbst eine geologische Karte). Die Haversche Karte (1) zeichnet sich vor der ungarischen (2) da- durch aus, daß auf ihr die Kalke von Vajda-Hunyad ausgeschieden und im Ponor-—- Ohäbaer Kreidegebiet Neocom und CGenoman getrennt erschei- nen, während auf letzterer wieder die Kalk- und Kreidebildungen der Gegend von Ruszkabänya, die auf der Haurr’schen Karte und zum Teil auch auf der internationalen Karte fehlen, markirt sind. Die internationale Karte (3) zeichnet sich endlich von den beiden zuerst genannten dadurch vorteilhaft aus, daß auf ihr die Jurabildungen des Zsiltales, sowie die Verrucano-Bildungen der Nachbargegenden, zum Teil wenigstens, richtig bezeichnet werden. Der hauptsächlichste Fehler aller dieser Karten besteht aber darin, daß ein großer Teil des Lias als kristallin und ein Teil der Kreide als Oligocän ausgeschieden wird. Zum Herstellen der neuen Karte, die im Vereine mit Herrn Haravärs fertig gestellt wurde, standen mir noch folgende Vorarbeiten zur Verfügung: 1. Manuscript-Karten von Bkra v. Inkey und Karı Hormann, die die Grundlage zu den von der königlich ungarischen geologischen Anstalt herausgegebenen Spezialkartenblättern (1: 75,000) Petrozseny und Paros und Vulkan-Pass bilden. Sie sind, wie ich mich überzeugen konnte, sowie diese Spezialkartenblätter, sehr genau, nur ist das Alter der einzelnen Bildungen nach dem Stande der damaligen Dinge bezeichnet, so daß z. B. alledynamometamorphen Sedimente zu den kristallinen Bildungen gezählt werden. 2. Noch nicht publicirte Karten von Herrn G. Haravärs. Die Strigy- (albucht, sowie ein Teil der Ponor—Ohäbaer Kreidebildungen wurden bloß auf Grund dieser Karte gezeichnet. 3. Das von Dr. Scuararzır publicirte Kärtchen des Kartenblattes (1: 75,000) Borlova und Klopotiva. 4. Die von Pirry publieirte Karte der Alvinezer Gegend. (5) EINLEITUNG. 95 5. Die von M. Murcocı bereits erwähnte Karte des Lotrugebirges. 6. Eine Manuscriptkarte von 1891, die Professor Koch: die große Güte hatte, mir zum Studium zu überlassen und die durch die große, Anzahl von Details, die ausgeschieden sind und auch sonst weit über das Niveau sämtlicher über Siebenbürgen publizierten Karten emporragt (58 Farben, Maßstab 1:288,000). Es ist höchst schade, daß diese Karte seinerzeit nicht publieirt wurde. 7. Eine Kopie jener Karte von Professor Löczy, die auf der Pariser Weltausstellung mit der goldenen Medaille ausgezeichnet wurde. Nach Angaben, die ich Professor Löczy damals machte, ist ein Teil der ober- cretacischen Dunienbildungen auf dieser Karte bereits ausgeschieden worden. 8. Eine Kartenskizze der Pojdna Ruszka 1:200,000, die von Prof. Löczy entworfen, jedoch nicht ®publieirt wurde. Was das Gebiet der Ruszkabanya betrifft, ist sie als sehr gelungen zu bezeichnen. Im Ganzen sind mir auf diese Weise 17 verschiedene Karten dieses (Gebietes bekannt geworden. Die geologische Zusammensetzung des auf diese Weise kartierten (ebietes ist eine sehr mannigfache, so daß 20 Farbentöne notwendig waren, wobei mit möglichster Anlehnung an die internationale Farben- scala das Kristallinische rot, die paläozoischen Bildungen braun und grau, das Mesozoicum blau (Jura) und grün (Kreide) und das Känozoikum gelb bezeichnet wurden. Pliocen, Diluvium und Alluvium wurden, da sie das darunterliegende Bild stark verdecken, nicht markirt. Ein von den gewöhnlichen geologischen Karten abweichender Zug ist noch eigens zu erwähnen. Er betrifft die Umgrenzung der einzelnen Formationen. Da, wie aus dem bereits Mitgeteilten hervorgeht, die Karte nur zum geringsten Teil eigenes Produkt ist, wurden die von SCHAFARZIK, HaravArs, Hormann und Pärry u. s. w. aufgenommenen Teile durch ver- schiedenartige Umgrenzung der einzelnen Formationen besonders markirt und auf diese Weise glaube ich, einerseits der geistigen Arbeit der genann- ten Herren wohl am besten gerecht geworden zu sein, andererseits blieb mir, da mehrere Grenzen bona fide bloß von den Manuseriptkarten ven Herrn Haravärs kopiert wurden,* und Gegenden betreffen, die ich aus eigener Anschauung nicht kenne, kein anderer Ausweg übrig. Der mannigfachen Zusammensetzung entspricht auch eine mannig- fache oro-hydrographische Gliederung des bearbeiteten Gebietes. Man kann vier Berggegenden und ebenso viele Depressionen unterscheiden. Die * Wie sehr ich für diese Freundlichkeit Herrn Chefgeologen Haraväts danke, wird jeder, der in einer ähnlichen Lage war, wohl selbst am besten ermessen. 96 EINLEITUNG. (6) Berggegenden entsprechen im wesentlichen den Gebieten der kristallinen Schiefer und dem Paläozoieum, während die Haupttäler tektonisch präfor- mierte Depressionen bezeichnen. Die vier Berggegenden unseres Gebietes sind: das Pojdana Ruszka- Gebirge (Pojäana Ruszka 1559 m), das Szdsz- sebeser Gebirge (Suridn 2061 m), das Retyezat-(rebirge (Pelaga 2506 m) und das südlich vom Cserna, Zsil und Lotru gelegene Gebirge, das dem Mundra-Zuge von Inkey entspricht und seinen Kulmminationspunkt im Pareny-Gebirge (Mundra 2529 m) erreicht. Die vier Hauptdepressionen sind: 1. das Marostal mit der Strigybucht, 2. das Bisztra- und Hätszeger Tal, 3. das Cserna- und 4. das Zsiltal. Es dürfte sich noch empfehlen, daß zwischen Cserna-Lapusnyik und Pojana Morul liegende Gebirge als Massiv des Godeanu zu bezeichnen. BÖöcKH, SCHAFARZIK, v. Roru und Haravärs haben im Földtani Közlöny eine von obiger Nomenclatur abweichende Bezeichnung des zwischen der Temes, Cserna und Bisztra gelegenen Teiles gegeben, der ich mich jedoch deshalb nicht anzuschließen glaube, da durch sie der Unterschied zwischen dem Godeanu und dem Vurvu Petri nicht deutlich genug hervortritt. Die BöckH-ScHAFARZIK-v. Roru-HaravAts’sche Bezeichnung: Krassö-Szörenyer Mittelgebirge für das Massiv von Teregova beibehaltend, unterscheide ich östlich der Temes und der Belareka ein nördlich von Zsil-Lapusnyik, Bisztra-Mörul gelegenes Retyezät und ein durch die Üserna, Bela Reka und Bisztra-Morul begrenztes «Krassö-Szörenyer Gebirge». Für den südlich der Cserna gelegenen Teil läßt sich vielleicht am besten der Name Krassö- Mehedinter Bergland verwenden. Das Ciserna- und Zsiltal (gemeint ist unter dieser Bezeichnung stets nur der Lauf des ungarischen und des rumänischen Zsilflusses vor ihrer Vereinigung, der andere Teil ihres Laufes wird als Zsil-Durchbruch be- zeichnet) sind ausgesprochene Längstäler, desgleichen das Bisztra- und das Marostal, während die Strigy-Bucht einen quer auf das Streichen des Gebirges erfolgten Einbruch und das Hätszeger Tal samt dem Pujer Tal zwischen den Gebirgszügen gelegen, eine max. 16 Km Breite und mit ihrer Längsachse (53 Km) dem Streichen des Gebirges parallel gelegene Ebene darstellt. Landschaftlich ist unser Gebiet sehr verschieden. Man findet Ebene (Strigytal), Terassenlandschaft (Hätszeger Tal), Berg- und Hügelland (Pojana Ruszka), Hochgebirge (Retyezät, Päreng), ja stellenweise, so z. B. bei Ponorics oder nördlich Ohäba-Ponor typische Karstbildungen mit Po- noren, Dolinen, ja sogar einem Miniatur-Polje bei Ponories gut vertreten.* * Es ist interessant, daß die Schlundlöcher verschwindender Flüsse auch hier Ponor genannt werden, wie sich denn überhaupt sehr viel slavische Ortsnamen, z. B. Zlatye-Bach, Cserna und Dumbrava nachweisen lassen. (7) EINLEITUNG. 97 Das Pojäna Ruszka-Gebirge wird von kristallinen Schiefern der I. und II. Gruppe, paläozoischen Schiefern, Trias- (?) Kalken und zum Teil aus Danien gebildet, an der Bildung des Szäszsebeser Gebirges nehmen ausschließlich kristalline Schiefer der I. und Il. Gruppe Anteil, das Retyezät-Gebirge setzt sich aus Granit, kristallinen Schiefern beider Gruppen, ferner dynamo- metamorphen Sedimenten unbestimmten Alters zusammen und im Mundra- Gebirge lassen sich wieder vorwiegend kristalline Schiefer der oberen Gruppe und metamorphe Sedimente konstatiren. Der Rand des siebenbürgischen Erzgebirges besteht, soweit er unser Gebirge berührt, aus paläozoischen Sedimenten und weißgrauem Thi- ton-Kalk. Im Maros-Tal sind hauptsächlich obere Kreide, Danien, Mediterran und Sarmaticum vorhanden, in der Strigybucht lassen sich im wesent- lichen dieselben Bildungen nachweisen, im Hätszeg-Pujer Tale treten noch dazu jurassisch-kretacische Kalke, im Zsiltale und im Csernatale sind Verrucano, Lias, Tithon und Oligocen vorhanden. Noch zwei Punkte können, sollen sie in der Arbeit nicht störend wir- ken, nicht stillschweigend übergangen werden: Der eine betrifft die Benennung einiger Punkte im Retyezätgebirge, der andere die Ortographie der rumänischen, resp. ungarischen Namen. Zur Bezeichnung sämtlicher Orte (Dörfer ete., Berge und Flüsse) im Königreiche Ungarn wurde ausschließlich die ungarische Ortographie und der officielle ungarische Name verwendet, das ist jener, den man im officiellen ungarischen Ortsregister findet, auf rumänischem Gebiete war ich befleißigt, die rumänische Ortographie zu gebrauchen. Bei Grenzgebieten wurde abwechselnd die rumänische und ungarische Ortographie verwen- det. Keineswegs hielt ich es für statthaft, ausschließlich ungarische oder gar deutsche Ortographie zu benützen und (serna (rum. CGerna) oder Maros in Tscherna oder Marosch zu verändern, wie dies in anderen geo- logischen Arbeiten getan wurde. Aus strenger Befolgung dieser Prinzipien ergibt sich auch, daß ich z. B. nicht Brasov oder Kronstadt, sondern Brassö schreibe. Wichtiger als diese Formalität ist, daß im Texte einige auf den Spe- cialkarten nicht angegebene, jedoch in meinem Gebiete der Bevölkerung gut bekannte und in der beiliegenden Karte eingezeichnete Ortsbezeich- nungen verwendet wurden. Es sind dies folgende: 1. Krö, ein Katarakt des Riu Mare (ung. Nagysebes viz) (Luftlinie 7 Km südwestlich von Gureny). 9. Kimpu melului (auf der Karte 1:25,000 angegeben), jene Stelle, wo der rumänische Zsil (Jin rumunesce) gegen Osten den Jurakalk des Sztenuletye verläßt (Cöte 1063). 98 EINLEITUNG, (8) 3. Kimpu Jiului, jene Stelle, wo der von der Stina Scorota cu apa gegen S herabführende Klamm in den Zsil (Jiu) mündet (Göte 1101). 4. Gura Apelor, Vereinigungsstelle des Lapuzsnyik und des Riu Sesz. 5. Marmara, der höchste Punkt des Eisernen Tor-Passes, westlich von Zajkany (Cöte 700). Die übrigen Ortsbezeichnungen sind aus den neuen Blättern der Spezialkarte 1 :75,000 zu entnehmen. Es besteht die Absicht, die paläontologischen Aufsammlungen, die gemacht wurden, in einer eigenen Arbeit zu beschreiben und infolge dessen wurden in dieser Arbeit stets nur Andeutungen des gesammelten Materials gegeben. Dies ist auch der Grund, warum die Kreidebildungen von Deva, deren Beschreibung wegen der schlechten Aufschlüsse nur an der Hand einer sorgfältig durchgearbeiteten Fauna gegeben werden kann, im Ab- schnitte «Kreide» fast stillschweigend übergangen wurden. x Ich kann den Schlußstrich dieser Einleitung nicht ziehen, ohne einem Drange meines Herzens zu genügen : vor Allem sei es mir erlaubt, meinen hochverehrten Lehrern: Professor E. Suvess und Dr. V. Unuıs, sowie Direktor Tu. Fuchs, ferner Dr. G. v. ArtHaBer für all’ das Gute, was ich von ihnen empfangen, wärmstens zu danken. Ebenso will ich auch hier meines, leider verstorbenen Lehrers, Prof. W. Waacen, gedenken. Meinem Freunde, Bzra von Inkey, der mich zuerst in die Geologie einführte, sage ich auch an dieser Stelle noch einmal freudigst meinen Dank. Professor Löczy hatte die große Güte, mir noch nicht publizierte Tagebücher zur Verfügung zu stellen, woraus ich manche wichtige Angabe über das Gebirge der Pojana Ruszka schöpfte. Direktor J. Böcku, die Chefgeologen G. HaravArs, F. ScHArarzık, v. Rorn und Sektionsgeologe M. PArry in Budapest, ferner Prof. L. Mrazec aus Bukarest und Professor pr MarrtonneE in Rennes haben wiederholt in verschiedenster Art vorliegende Arbeit gefördert, auch ihnen will ich danken. Graf G. MasLÄäru, Bischof von Siebenbürgen, Baronin Öpön Horvärn, Baron Bea Wesseuenyı, Vicegespan v. Mara, Herr Bra v. Fäy und Major v. Czakö, sowie die Herrn Oberstuhlrichter Arrin Törörk, Bira TÖRök und Karr Bvpa haben mir endlich die Arbeit im Terrain dermaßen er- leichtert, daß ich auch ihrer mit dankbarem Herzen gedenke. (9) EINLEITUNG. 99 Literaturnachweis. Die mit einem + bezeichneten Arbeiten waren in Wien nicht zugänglich. Die auf das Gebiet selbst bezughabenden Arbeiten wurden mit einem * markirt. I.+Ackner : Bericht über geognostische Wanderungen ; Beiblatt zur Kronstädter Zeitung Nr. 27. 1845. 9, — Reisebericht in einem Theile der Karpathen ; Schullers Archiv. Hermannstadt, 1848.* 3. — Siebenbürgische Petrefacte (Der Götzenberg):; Verhandl. des Sieben- bürg. Vereins für Naturwiss. 1850. KL — Geolog.-Paläontolog. Verhältnisse des Siebenbürger Grenzgebirges ; Archiv für Siebenbürg. Landeskunde 1850. Beiträge zur Geognosie u. Petrefactenkunde des südöstl. Siebenbür- gens; Acta k. Leop. Carol. Akad. 1854. 6.+Aımanestıuanu : Comhustile minerali din Romania ; Bull. soc. politecnice 1896. . Anprar : Bericht über eine geologische Reise in Siebenbürgen ; Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft. Halle, 1853.% s. Bierz : Beiträge zur geolog.-geognost. Kenntniss v. Siebenbürgen ; Transyl- vanıa 1833, 1834. nn Bericht über die geolog. Uebersichtsaufnallme der westl. Hälfte von Siebenbürgen. Verh. Siebenbürg. Ver. f. Naturwiss. 1860. 10. — Beitrag zur Geschichte merkwürdiger Naturbegebenheiten. Verhandl. d. Siebenbürg. Vereins für Naturwissenschaften 1863. 11. BrankenHuorn: Tertiärbildungen des Zsilthales ; Zeitschrift d. deutschen Geolog. Gesellschaft, 1900.* 12 = Kreidebildungen im südwestlichen Siehenbürgen ; Zeitschrift d. deutschen geolog. Gesellschaft 1900.%* 13. Böcku: Az 1881. evben Krassö-Szörenymegyeben vegzett fölvetelre vonat- kozö geolog. jegyzetek; Földtani Közlöny, 1881. 14.4Boremann: Ungarns Kurorte und Mineralquellen ; Budapest, 1896. 15. Cuyzer : Die namhafteren Kurorte und Heilquellen Ungarns ; Budapest, 1887. 16. Drassıcenu: Mehedintii Studii geolog. tecnice si agronom.; Bucuresci, 1885. | —1 17. — Studile geologice miniere ; Bull. soc. geogr. Romana 1889. 18. — Erläuterungen zur geolog. Karte Rumäniens; Jahrbuch k. k. geolog. Reichsanstalt 1891. 19. — Tremblements de terre de la Roumanie et des pays environnans; Bucuresci, 1896.* 20. Fıcnter : Beitrag zur Mineralgeschichte von Siebenbürgen, 1780.% MA. — Mineralog. Bemerkungen von den Karpathen, 1791.* 99, Fırrsch: Vorkommen der Braunkohle am Rothen Berg und Rekitte; Ver- handl. siebenbürg. Vereins für Naturwissenschaften 1854.* 33. Forrerte: Die Gegend zwischen Turnu-Severinu, Tirgu-Jiulu und Craiova; Verhandl. k. k. geolog. Reichsanstalt 1870. 24. Fucus: Tertiär-Fossilien aus dem Becken von Bahna; Verhandl. k. k. geolog. Reichsanstalt 1885. 32. . Hankö : Erdeiyi fürdök es äsvänyvizek ; Kolozsvär, 1891. EINLEITUNG. (10) . Fuss: Fundort fossiler Foraminiferen am Rothen Berg bei Mühlbach ; Ver- handl. Siebenbürg. Verein f. Naturwiss. 1852.% . Haravärs: Adatok a hälszegi medencze földtani viszonyai ismeretehez ; Földtani intez. evi jelentese 1896-röl.* — Az ohäba-ponori kreta-terület; Földt. int. evi jelentese 1897-röl.* — A hunyadmegyei Uj-Gredistye stb. földtani viszonyai; Földt. int. evi jelentese 1898-rol.* = O-Sebeshely, Kozstesd stb. földtani viszonyai ; Földt. int. vi jelen- tese 1900-röl.* | — A Duna es Tisza völgyenek geolögiäja 1902. — Szäszväros környekenek földtani viszonyai; Földt. int. evi jelentese 1901-röl.* Hantken: A magyar korona orszägainak szentelepei; Budapest, 1873. — Hunyadmegye äsvänyvizei; Ertesit6sek a term. tudom. köreböl. Budapest, 1884. Haver : Geologie der Umgebung von Hermannstadt; Verhandl. k. k. geolog. Reichsanstalt 1859. — und StachHe : Geologie Siebenbürgens ; neue Ausgabe. Wien, 1885.* . Heer : A Zsilvölgy köszenviränyärol; Földt. int. evkönyve, 1872.* . Hergıch : Hallstädter Kalk in Ostsiebenbürgen und Stramberger Kalk bei Thoroczk6; Verhandl. k. k. geolog. Reichsanstalt 1870. — Geolog. Beobachtungen im Gebiete der Kalkklippen ; Földt. Közl. 1877. — Das Szeklerland ; Földt. int. evkönyve 1878. - Schieferkohle von Freck ; Verhandl. k. k. geolog. Reichsanst. 1884. — Donnees paleontolog. sur les carpathes roumains; Anuarului Biu- roului geolog. Bucuresci, 1886. - Paläontolog. Studien aus den Kalkklippen des Siebenbürg. Erzge- birges; Földtani intezet evkönyve 1886. - Az erdelyi keleti kärpätok kretakepzödmenyei; orvos- €s term. tudom. ertesitö. Kolozsvär, 1886. . Herepey : Als6ö-Fehervärmegye monographiäja; Nagy-Enyed, 1896. (Geo- logiai resz). ‚ Hormann : Kohlenbecken des Zsilthales; Földtanı tärsulat munkälatai, 1870.* Rz Dieselbe Arbeit ; Referat darüber von Th. Fuchs. Jahrbuch k. k. geolog. Reichsanstalt 1870.% . Hörer : Eisenerzlagerstädten von Thoroczk6; österreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen 1866.* . Hoernes: Vorkommen von Anthracotherium magnum; Verhandl. k. k. geo- log. Reichsanstalt 1878.* . Inkey: Uti jegyzetek az erdelyi deli hatärhegysegböl; Földt. Közl. 1881.* — Az erdelyi havasok nyugoti reszenek földszerkezeti väzlata; Földt. Közlöny 1884.% = Romän &s magyar geologiai felvetelek a ket orszäg hatärhegyse- gen ; Földt. Köztöny. 1885.* (11) EINLEITUNG. 101 53. Inkey: Nagyäg földtanı es bänyäszati viszonyai; Budapest, 1885. BY ee Romän földtanı kutatäsok ; Földt. Közl. 1889.* ne Die transylvanischen Alpen vom Rothenthurmpass zum Eisernen Thor. Mathematisch-naturwiss. Berichte aus Ungarn 1891.* 56. JeiteLes H.: Magyarorszäg &s Erdely földrengesei. M. kir. tudom. tärs. Köz- lönye, 1860. 57. Jüneuıng : Ueber Erzvorkommen im Fogaraser Gebirge; Verhandl. k. k. geolog. Reichsanstalt 1887. 58. Karecsınszky : A magyar korona orszägainak äsvanyszenei. Budapest, 1901. 59. Koch: Az Aranyi hegy közetei. Math. &es term. tudom. Közlemenyek. Buda- pest, 1878. 60. — Az 1880. okt. 3-ki közeperdelyi földrenges; Erdelyi Muzeum, Ko- lozsvär, 1881.* 61. — A mult evi közeperdelyi földrenges utän Erdelyben &szlelt föld- induläsokröl; Erdelyı muzeum, Kolozsvär, 1881. 62. — Az 1880. földrengös nemet kidolgozäsa: Erdelyi Muzeum, Kolozs- vär, 1881.* 63. — Jelentes a Kolozsvärtöl delre esö területen az 1886. evi nyäron törtent geolog. felvetelröl; Földt. int. evi jelentese 1886-rol. 64. 7° — A Strigy-folyö torkolatänak videke; Erdelyi Muzeum, Kolozsvär, 1892.% 65.4 — Hippuritek u lelhelye Erdelyben ; Erdelyi müzeum, Kolozsvär, 1876. 66. — Az 1888. evi erdelyi földrengesröl; Földt. Közl. 1892.* 67. — Földtani eszleletek az erdelyi medeneze különbözö pontjain; Er- delyi Müzeum, 1896. 68. — Magyaräzatok a magyar korona orszägainak reszletes földtani ter- kepehez ; Torda videke. Budapest, 1896. 69. — A Fruska-Gora geologiäja. Math. &s term. tudom. közlem. Buda- pest, 1897. 70. — Magyarorszäg kövült gerinezes ällatai; Orv. es term. vizsg. munk. XXX. vändorgyüles.* 1. — Az erdelyreszi medencze harmadkor:i kepzödmenyei; I. Theil: Földt. intezet evkönyve 1894*; II. Theil separat Budapest, 1900.%* 72. Knöprter: Geognost.-balneolog. Skizzen aus Siebenbürgen ; Verhandl. Herm. Ver. f. Naturwiss. 1856. 13. — Geognost.-balneolog. Skizzen aus Siebenbürgen ; 32-ste Versamml. deutsch. Aerzte und Naturf. Wien, 1856. 7%. Koväcs: Petrefactenfunde im Hätszeger Thal; Verhandl. k. k. geolog. Reichsanstalt 1869.* 75. Lenmann: Beobachtungen über Tektonik und Gletscherspuren im Fogaraser Gebirge: Zeitschrift deutschen geolog. Gesellschaft, 1881. 76. — Die Südkarpalhen zwischen Retyezät und Königstein ; Zeitschrift Gesellschaft f. Erdkunde. Berlin, 1885.* 77. Lessmann: Die Gegend von Turnu-Severinu bis gegen den Berg Schigleu; Verhandl. k. k. geolog. Reichsanstalt, 1871.* 109 EINLEITUNG, (12) 78. Löczy: Jelentes a Hegyes-Dröcsäban tett földtani kiränduläsokröl. Földtani Közl. 1876. 79. — A Hegyes-Dröcsa äsvänylelhelyei; Földt. Közl. 1876. 80: — Geologiai jegyzetek Krassömegye &szaki reszeböl ; Földt. Közl.1882. 81. Masyarmonı FöLpranı TArsuLar. A magyar korona orszägai földtani viszo- nyainak rövid väzlata. Budapest, 1897. 82. Marronne: Sur la periode glaciere des Carpathes meridionales. Comptes rend. Ac. sc. Paris, 1899.% 83 — Sur l’histoire de la Valle du Jui; Comptes rend. Ac. Sc. Paris, 1900. U. 0 — Nouvelles observations sur la periode glaciere ; Comptes rend. Ac. Sc. Paris, 1900. 35. — Sur les mouvements du sol en Vallachie ; Comptes rend. Ac. Sec. Paris, 1900. 6. — Le lev& topograph. des Cirques de Gauri et Galcescu ; Bull. soc. Inginer si indust. de min. Bucuresci, 1900. Bi. Eee Contrib. a l’etude de la periode glaciere dans les Carpathes meri- dionales; Bull. soc. geol. France, 1900.%* 88. — Sur la formation des cirques; Anal. de geographie, 1901. 89. Maryasovszkv: A glenodyctium üj lelöhelye Erdelyben ; Földt. Közl. 1879. 90. Mrazec: Contrib. a l’etude petrograph. des roches de la zöne centrale; Anuarul. mus. geol. si paleont. Bucuresci, 1894. 9. — Considerations sur la zöne centrale des Karpathes meridion. Bull. soc. seien. physic. Bucarest, 1895. 92. — Ueber Antracitbildungen des Südabhanges der Karpathen ; Anzei- ger k. Akad. Wiss. Wien, 1895. 93 — Note sur la geologie de la partie sud du haut plateau de Mehe- dinti; Bull. soc. seien. phys. Bucarest 1896. A. — Contrib. a l’&tude petrograph de la zöne centrale: Bull. soc. seien. phys. Bucarest, 1896. 3 — Essaıi d’une classification des roches crystallines; Arch. des sc. phys. et nat. Geneve, 1897. %H— und Murcocı: Gneis a cordierit; Bull. soc. sc. de Boucarest, 1897. Die Muntii Lotrului; Bull. soc. inginer si indust. de mine, 1898. 98. — Dare de seama a supra cercetarilor geolog. din vara 1897. (I. Partea de E. a Muntilor Vulcan) Raport inanitad D. lui ministr. dı agrieulturei Bucuresci 1898. 9. — Quelques remarques sur le cours des rivieres en Valachie; anarul. museului de geol. si paleont. pe anul 1896. 10. — Despre classificarea eristallinului din carpathi meridion. Bucarest, 1899. 101. — Contribution a l’histoire de la vallee du Jiu; Bullet. soc. de sc. Bucuresei, 1899.% 102. — und Tessıeyvrke: Ueber oligocäne Klippen am Rande der Karpa- then. Jahrbuch k. k. geol. Reichsanstalt 1901. (13) 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. EINLEITUNG. 103 MraAzee: Appercu geolog. sur les formations saliferes en Roumanie; Moni- teur des interets petrolif. roumains Boucarest, 1902. Munteanu-Murcocı: Gontrib. a l’etude pelrograph. de la zöne centrale; Anuarulu museului di geol. si paleont. pe anul 1895. — Massivul Paringu; Bull. soc. ingener si indust. de mine Bucu- resci 1898.* — Gruppul superior al kristallinului in massivul Paringu; Bull. s ingener si indust. de mine Bucuresci 1899.* — Ueber Einschlüsse von Granatvesuvianfels in dem Serpentin des Paringu-Massivs ; Bucarest, Staatsdruckerei, 1901.* — Zacemintele suceinului din Romania. Bucuresci, 1902. NEUGEBOREN : Bericht über eine Reise nach den Ablagerungen vorweltlicher Conchylien. Archiv f. Siebenbürg. Landeskunde, 1852. - Neue Fundstätte tertiärer Fossilien. Verhandl. siebenbürg. Verein f. Naturwissenschaften 1852. . Nopcsa : Obere Kreide im Hätszeger Thal; Verhandl. k. k. geol. Reichs- anstalt 1897.* = Bemerkungen zur Geologie des Hätszeger Thales; Földt. Közl. 1899.%* u Dinosaurier-Reste aus Siebenbürgen ; Abhandl. k. Akad. Wissen- schaften. Wien, 1899.* — Jurakalk am Sztenuletye ; Földt. 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Wiss. Wien, 1896. — Eine geologische Reise in den transylvanischen Alpen Rumäniens; Neues Jahrbuch f. Mineralogie, Geolog. und Paläontolog. 1897. — Vorläufiger Bericht über eine weitere Reise in den transylvanı- schen Alpen; Neues Jahrbuch f. Mineralogie, Geolog. und Paläontolog. 1897. — Eine geologische Reise in den transylvanischen Alpen Rumäniens; Vorträge d. Vereins z. Verbreitung Naturw. Kenntnisse. Wien, 1897. — Einige Illustralionen zu den vorläufigen Berichten über meine Reise in den transylvanischen Alpen. Neues Jahrbuch f. Min. Geol. und Paleontol. 1898. . Trısoter : Petrefacten der Gosau bei Monorostia; Neues Jahrbuch f. Mine- ral. Geolog. und Paläontol. 1875. . Untis: Die Karpathen (aus Bau und Bild Oesterreichs); Wien, 1903. . Unverricat: Das Bleibergwerk Kis-Muncsel; Verhandl. Siebenbürg. Verein für Naturwissenschaften 1857. . ZERRENNER : Geognoslische Verhältnisse von Olahpian; Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt 1852.* . Zusovic: Geolog. Uebersicht des Königreiches Serbien ; Jahrb. k. k. geolog. Reichsanstalt 1886. SITRATIGRAPHISCHER TEIL, I. Granit. Granit kommt in unserem Gebiete in größeren Mengen nur im Re- tyezatgebirge vor, wo er den Retyezätstock selbst, ausserdem westlich da- von das Massiv des Petrean und südöstlich vom Retyezät das Massiv des Vurvu Costura bildet. Vielleicht sind diese drei, wie wir sehen werden, durch Phyllitsynklinalen von einander getrennten Stöcke oder Lakkolithen nur als ein einziger «gefalteter Lakkolith» im Sinne BALTzers zu deuten, (vergl. Neues Jahrb. f. Min. Beilage Bd. XVI.) Im Retyezätstocke bedeckt der Granit eine Oberfläche von circa 250 Km? und bildet eine rhomboide, von Südwest nach Nordost gerichtete Masse. die im Süden von Liasschiefer. im Nordwesten, Norden und Nordosten von kristallinen Schiefern der oberen Gruppe umgeben wird. Das Nordost- ende dieses Granitmassivs ist zipfelartig gegen Osten gezogen. Der Umriß des Granitmassives vom Petrean läßt sich noch am ehesten mit einem schräge gestellten umgekehrten 7 (‚7) vergleichen. Tithonkalke verdecken zum Teil ’die wahre Gestalt des Vurvu Costura-Massivs, indeß scheint dieses eine dem Retyezat ähnliche, gegen Nordost gerichtete Form zu besitzen. Die petrographische Entwicklung des Petrean und Retyezätgranites (der Vurvu Costuragranit ist mit dem Retyezat-granite identisch) ist nicht unwesentlich verschieden und man wäre fast geneigt sie für genetisch verschiedene Bildungen zu halten, ließe sich in einem dritten, kleinen, außerhalb unseres Gebietes am Riu Sesz gelegenen Granitstocke nicht das Gegenteil erweisen. Die genetische Identität des Petrean und Retyezätgesteines scheint mir ferner auch deßhalb höchst wahrscheinlich, als es mir auch im Re- tyezätgebiete beim Berge Pelaga orthogneisartige Granitpartien zu ent- decken gelang. Unter der Bezeichnung Centralgneis ist der Granit des Retyezät bereits Srur bekannt gewesen und der granitische Habitus dieses z. B. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XIV. Bd 4. Heft. & 108 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (18) aus dem Valya Raszka erwähnten Gesteines ist bereits durch diesen Autor betont worden. Später hat sich ganz besonders Inkey mit dem Studium des Retye- zat-granites beschäftigt und er sagt, daß, dieses geschichtete Gestein, seiner Ausbildung nach, eigentlich eher den Namen eines Granites ver- diene, rechnet es jedoch wegen seiner Schichtung noch in die Gruppe der kristallinen Schiefer. SCHAFARZIK hat gezeigt, dab die Schichtung als Resultat des großen Druckes aufzufassen sei, dem der Retyezätgranit im Laufe der Zeit aus- gesetzt wurde und die Abhängigkeit dieser Schichtung von Quetschungs- zonen betont. Als ganz hervorragende Quetschungszone möchte ich nord- westlich des Vurvu Mare jene Stelle des am Gales genannten Nebenrückens bezeichnen, wo die Schützenstände gelegentlich der Gemsentriebe aufge- stellt werden.* Die Quetschung war an dieser Stelle so intensiv, daß die Granite ganz fein geschiefert erscheinen und eine etwas widerstands- fähigere Lage bildet eine landschaftlich ziemlich gut sichtbare Linie. Von höchster Wichtigkeit sind die Beobachtungen, die ScHAFARZIK am Retyezätgranitstocke gemacht hat. Vor allem gelang es ihm, im Granite einen Muscovitgneis-Einschluss zu finden, ferner konnte er feststellen, daß sogar die jüngeren kristallinen Schiefer vom Granite durchbrochen werden, endlich gelang es ihm eine spätere ausgedehnte tektonische Beeinflußung, Quetschung und Fächer- bildung des Granits zu constatieren. Von Ackner sind im Granite des Szäsz- sebeser Gebirges übrigens bereits im Jahre 1850 Gneiseinschlüsse erwähnt worden. Von petrographischem Standpunkte bezeichnet Scnararzır den Re- tyezätgranit als ein mittelkörniges Gemenge von Orthoklas, Oligoklas, Quarz, Biotit und wenig Muskovit mit accessorischem Zirkon und mikro- skopischen Apatitnadeln, während das Gestein des Petreanmassivs als porphyrartiger Orthogneis bezeichnet wird, der lokal auch in sericitisch- porphyrischen Gneis übergeht. Scuararzır hällt auch letzteren für ein dynamo-metamorph verändertes Eruptivgestein (Granit) und glaubt, daß auch er möglicherweise jünger wäre, als die ihn umgebenden kristallinen Schiefer. Bezüglich der petrograph. Details sei auf Scnararzır’s Original- berichte verwiesen. Zu erwähnen wäre höchstens noch, daß ich selbst auf der Oslea ebenfalls schöne Einschlüsse von grobkörnigem Amphibolgneis im Granit entdecken konnte und ein im Scoc, 300 Schritte östlich, der Mün- dung des Scorota-Scoces liegender abgerollter, 40 cm großer Block war * Die Orte sind den Bewohnern der Gemeinden Klopotiva u. zumal Malom- viz gut bekannt und auf diese Weise leicht wiederzufinden. (19) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 109 in dieser Beziehung so charakteristisch, daß ich eine rohe Umrißzeichnung anbei reproduciere. Die einzelnen Amphibolgneis-Brocken scheinen förmlich im Granite zu schwimmen und das interessante dabei ist, daß es mir bei Stina Ursului gelang denselben Amphibolgneis als Decke des Granites anstehend zu finden. . Außer diesen drei ausgedehnten Granitregionen läßt sich eine aus- giebige Injection von Granit in kristallinen Schiefern längs dem ganzen WE, GGG, ED Granit Amphibolgneis Quarz Fig. 1. Einschlüsse von Amphibolgneis in Granit. Nordrande des Zsil- und Zsijecztales, ferner auf der Oslea, endlich in ausgedehntem Maaße im Tale des Riu Sebes konstatieren, wo die kristal- linen Schiefer der unteren Gruppe überall von mehr oder minder mäch- tigen Granitadern durchsetzt erscheinen, zum Teil aber durch Imprägni- rung mit diesem Materiale glimmerarmer, feldspatreicher und bankartig geschichtet bis ungeschichtet erscheinen, so daß es längs dieser Linie oft schwer wird, Granit und Gneis auf den ersten Blick zu unter- scheiden. Wir werden in Folgendem sehen, dal diese Injection gerade längs einer hervorragenden tektonischen Linie des Gebietes erfolgte. Kleinere Granitstöcke wären außerdem im Pojana Ruszka-Gebiete bei Odaia Criva und Dilma Soecietului, außerdem eine Granitimprägnirung bei Dilma mare (nordwestlich von Zajkany) zu erwähnen. 9% 110 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (20) Die tektonischen Verhältnisse, die das Empordringen dieser Granite bewirkten, sollen erst später besprochen werden, ihre petrographische Beschreibung wurde von ScHAFARZIK gegeben. Pegmatit spielt im ganzen Gebiete nur eine untergeordnete Rolle und außer den zahlreichen Pegmatitadern, welche den Gneis, so z. B. am Berge Orlea durchschwärmen, wäre jene Pegmatit-Intrusion die bemer- kenswerteste, die im Lotrutale die sogenannten Schelaschiefer durchbro- chen und eine Verquarzung dieser Bildung hervorgerufen hat. II. Kristalline Schiefer. Wie eingangs erwähnt wurde, sind sämtliche Bergregionen unseres Gebietes vorwiegend aus kristallinen Schiefern aufgebaut. Hauptsächlich sind Muskovit- und Biotitgneis, Glimmerschiefer, Chloritschiefer, Am- phibolgneis, weniger häufig Talkschiefer oder sericitische Gneise vor- handen. Böcku, Inkey, Mrazek und Scnuararzık haben je eine Klassifikation der kristallinen Gesteine des südwestlichen Siebenbürgens und der an- erenzenden Teile gegeben, die in beiliegender Tabelle am übersichtlichsten zum Ausdrucke gebracht werden können.* Die Abweichungen, die sich scheinbar von ScHararzır und MRrAZEcS Einteilung von 1900 ergeben, müssen mit ein paar Worten erklärt werden. In Scnararzır's Gebiete sind im westlichen Teile alle jüngeren Bil- dungen, incl. dem Karbon, als normale Sedimente entwickelt, im östlichen Teile erscheint der Verrukano sehr stark gewalzt und zum Teil chloritisirt. Die Liasschiefer haben starken seidenartigen Glanz, es schalten sich große Quarzmassen ein und die Kalkbänke sind zum Teil in kristallinisch-körni- * Anläßlich des IX-ten internationalen Geologen-Gongresses in Wien (1903) gab Professor MrAzec der Meinung Ausdruck, daß die verschiedenarligen kristalli- nen Schiefer insgesammt nur verschiedenartig veränderte Bildungen einer strati- graphischen Einheit repräsentieren. Intensive anderweitige Beschäftigung, sowie der Abschluß des Manuseriptes verhinderten mich, die kristallinen Schiefer von diesem für die Karpathengeologie neuen und jedenfalls sehr verlockenden Standpunkte aus noch einmal zu untersuchen. Ein Einwand, der sich gleich anfangs gegen die hier angeführte Auffassung erheben ließe, besteht darin, daß man den Granit bald in Contact mit Quarz-Phylliten (Guraslatye), bald aber mit glimmerreichen Gneisen (Dilma Gosma), Amphibolgneisen (Oslea), oder gar mit Chloritschiefern (Drechsan) findet. Auch von SCHAFARZIK werden in seiner Studie über die Untere Donau die kristallinen Schiefer der beiden oberen Gruppen als chronologisch verschiedene Bildungen bezeichnet. 111 USZKABÄNYA ETC. 2% \ DEVA, F > Ir RVÄF NULAFEHE 7 6 VON u GEOLOGIE ZUR ‘rupliv isch Azoi E \ | Devon| Palaeozoisch u. Azoisch | Perm Lias „unusdaag „Turn OSTISLIOJNRIEID UDUONDAlUI -JIUBI) Syney UdopY-I1jew -594 Moss Yıuekr) pun eu -B.I) ayurgipogiyduy ‘staus -JTAOISNN-INO1 pun 101g °] eg rosmındeas aslum Yony 's -1jogqiydwy mn Nopy) dafoıyas -jogiydwy nm aajoıyosılauas "], "z ‘sau AyTa.Kowmm]d "SIE M doumjelsädy Aoldazeppnu uU! pun aojpıyostowmwis) "lIZaeıE) 2°] zZ U9doyaS aayaıpy wddnur aaaayun ap uauel pun apana yuug yo Sjrodag amendyduouepow |, aıp U2uap I ‘ıauol ERELON. sn u oh one il °z a9j91yosyJey “u uoptoaAydıog au Jejorgosuog, “oporjosunin BTEREIGE) jeunou Suzuvavnog 19q DTM 90PALIZIEMIFSNE OUBIN.LIO A NNvNaOT addnıs |. "urIsaFandnag x "U97]98 ua5ejuId -[HJ91y9SsI9WUN]) "N -JIINUR.LY ‚astausjogıyduny yrpasmıpde 9stuLoyg0As “astaurn) Ayasııu BIS oaıuduny 9ypJosuaga SSPUyoyasHde 9FTuaoygog"] “OLG : ee ee + SAISSE N ANOAIÄNY -[9$) men sPUusom. H ee ER „unuodıag „up | 0 HURID x NIO | 1870] 9Ip 9SToun) OUISTTUEAI) er =Er% ee at EIER f “yosnsriopyeaep pun Syney | Di -oqiyduy (nuRAy'n uEULD]Jeucag)ual SUDa0pSTIRLONR aosRls In], eurag | ED U -BIOUIN OUISTIOSSIINR OSTAUN) siusjoqiydwy "SNENeuR.dS STAUSJTLIIP.LON) 'STOUS -JIAOISNıy pun -INo1g & I "zenb“joryostowunsptaoosng | FUNEy 'stOun-JIAo9snw 'n 11 ‘ayurgjogiyduy uoyjos ‘sous | Old oJory Jul [eISÄANIOA -MAOISNA-INOT "0 MOrg -IL >: = 1l n S | joqiyduy “urojsyjey “19J9IJOSYTEINIE 3 A u N nogqıyduy ‘sioun aayasııde Ja EN jsuay pun.dojporyosoyas| 1a N" Sf n gowwmsyjey ‘ToJolyasyleM Sn dounas ‘srpusjogiydwy dounds z : > | -nıydeas 19Jory9S.AdUU -WI 0 sIÄur) [one ", - | 2 oıyg Pyızaend “Joryas.tomungg) pun 9sTour) dad ONIZaenl) TOOLS -yje], pun unuadıaag ‘ol1Llofyd joqıyduvy -Snepiydeas u] 'z “oyısyg yaıyaesjdney “ua SIOUN) dONISITIO]UI “LOJOLyDS ION) “aojoiyasun.dg ‘Sıoun) OUOSIPIOLIOS “LOJOTUISIILIOS ‘sıoun) dOsaejteyd “orılAyd n ydeas dOU0J[9Ss OrLÄyg -1BJPIYIS AUnmSsÄLy FU Tojoryosjogiyduy ‘ıo] | -DIQISYRT, ALOJOIISILA -O1UJJOINAS Hun.aa) "II "II "I "Syng nueA) pun uıpeun 1IyoJ unuodaas “UPS INEWSOT Ayasmruraz pun jun) : dajoryosdou -wIJ) OYDTO.LOUNUNS “TIAOI -SDy pun INorg Jıu 9stoun "If "yosmıydeas d9po une.uq -750.1 JJ0 AUL9JSIK) "UASUNyIEM pun -zaen‘) ‘Fyney sunuad -198 9499 pun Sunarsıunuod -198 : doJoryasundg “Lajoryds - OUT) OUOSIITOLLOS “SIOUr) ONSTIIOLLIS “DJ ÄYCL ‚3s[oud "IAOLy9 1OJOTyOSILIOU) 10} -HIYISYIEL “TOJoryaspogryduy u °(S.NNVRAOH OJOI9SL9WT]S -UO]) "MSN YUDISPURSZURn?) oymsegeig OPUR.IOA 10] -ayosyley ‘sıous IOO]A ;uon) “ojoıaS HANoN “aJolys -UO], : "UL "2 dOJOIYISIOLIIS VSD4dON =: E Fe "R.IOWO]FUON Se uoqıe/) = AOJOLLISJTILIO 1 en) N a2) > ———— fl OYOTAJU9 [BULTOU OUBIDN.AIO = jzjEMOFSNR OUWINILDOA |. ! Ä = A| JOy9IAMUD [EULIOU OULIN.IID A, | -unuaduag. ar ost) 5 -mioyswuspemwmoß| .. : a = = 509: ‘ountodıy Da NONDINJUO JELOWOSUON | uroıtda "TE "OS "ISLIY UOP so 0° | pun wojspues “joryosyjey | Jıul uoJsO) wT “uspalyasossne SZ = joosyjey llzuend) ; S - I E S a 32 “omauypun aojanyag ‘“aojolyasuo] Se "AZ pun | aojorydsserf U9]IOPURIOA 105 = k. usumpaS SojBmdou sje ser | -ıuom dıp uapana usa My U B 'asıyoy “IOJOTIOSUO] Yuoullp9S 59] | pj tu Ip u] ISO M u LOJOLISPILIOIS JIZVYMN MIZYUVAVHIS vsoydıome)swounzusc 3uyo "NONOTAUD jermaou uR uogqir) OA 9JUDUNPOS AILYy HNO 112 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (22) gen Kalk verwandelt; ebenso ist der oberjurassische Kalk stark kristalli- nisch. Alle diese Bildungen wurden von Inkry und Hormann in die oberste Gruppe der kristallinen Schiefer gezählt. Im Zsiltal kann man sehen, wie die unterjurassischen Sedimente des Lepuzsnyiktales von West nach Ost immer mehr und mehr dynamo- metamorph erscheinen, man kann sehen, daß eben derselbe Schieferzug, den ScHArFARZIK im Lepuzsnyiktale als jurassisch bezeichnet, im Zsiltale immer kohlenstoffhältiger wird, und im Osten demselben Zuge entspricht, den Mrazec und M. Mvrcocı zur Schelaformation zählen. Außerdem kann man nun aber chloritische Schiefer und Grünschiefer, wie jene, die Mrazecs Grünschiefergruppe (= Verrucano?) bilden, auch im Westen in Gebieten finden, wo der Verrucano selbst in der Nachbarschaft ziemlich normal entwickelt erscheint, so z. B. bei Koresova im Tale des Riu Sesz und daher kann ich unmöglich Mrazecs grüne Schiefer mit ScHuararzıks Verrucano identifieiren. Viel wahrscheinlicher erscheint es mir nach dem, was ich beobachten konnte, daß Mrazecs Grünschiefer einem Teile jener Bildun- gen entsprechen, die Hormann unter dem Namen Chloritschiefer im östli- chen Teile des Retyezätgebirges ausgeschieden hat. Sämtliche Chlorit- schiefer Hormanns zählt nun Schararzık in seine IlI-te Gruppe der kristal- linen Schiefer und auch ich habe in beiliegender Tabelle diese Einteilung annehmen zu dürfen geglaubt. Eine Abweichung von ScHararzır’s Eintei- lung ergibt sich nur in der obersten Gruppe und zwar dadurch, daß einer- seits der Jura (Lias) im östlichen Teile meines Gebietes dynamometamorph erscheint, andererseits ein Teil der chloritischen Gneise, ferner Sericitschie- fer, sericitische Gneise, Tonglimmerschiefer und graphitische Phyllite des östlichen Retyezät ebenfalls als dynamometamorphe Sedimente von den kristallinen Schiefern getrennt werden. Es sind diese letztgenannten Gesteine Bildungen, die bereits Hor- MANN trotz ihrer verschiedenen petrographischen Beschaffenheit als ein- heitliche Gruppe erkannt und in die Gruppe der Tonschiefer einbezogen hat: eine Gruppe, in der damals allerdings noch auch eigentliche Lias- schiefer eine nicht unbedeutende Rolle spielten. Hauptsächlich eine Be- gehung des Vurvu le bai zwischen Urik und Kimpulunyag bringt einen zur Überzeugung, daß die serieitischen Bildungen dieser Gegend von den kristallinen Schiefern entschieden getrennt werden müssen. 1. Kristalline Schiefer I. Gruppe. a) Szaszsebeser Gebirge. Im Osten unseres Gebietes nehmen diese Schiefer eine ununterbrochene Fläche von rund 800 Km? ein und bilden hier den westlichen Teil des Szäszsebeser Gebirges. Vorherrschend (23) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 113 sind Muskovitgneise, jedoch kann man auch mehr oder weniger amphibolit- reiche Regionen unterscheiden. Meine eigenen Beobachtungen in diesem Gebiete ergaben die Tatsache, daß sich eine gewisse zonenartige Anord- nung der verschiedenen kristallinen Schiefer erkennen läßt, in dem der süd- liche Teil vorwiegend aus Amphiboliten und Granit-durchsetztem Muskovit- gneis besteht, darauf eine breite Zone von Granat-reichem, gelblichweissem, schuppigem Muskovitglimmerschiefer folgt, worauf sich weiter im Norden gegen Kudzsir eine neuerliche Zone von glimmerreichem Muskovitgneis und Biotitglimmerschiefer anschließt. Erst nördlich einer von Kudzsir ost- wärts verlaufenden Linie kann man Quarzphyllite, chloritische Schiefer und mit ihnen zusammen kristallinen Kalk, kurz die Gesteine des Foga- raser Zuges erkennen. Die (Juarzporphyrzüge, die Haravärs südlich Szäsz- varos erwähnt, lassen sich auch südlich Kudzsir wieder konstatieren. Einen markanten Zug bildet in dem westlich des Riu Sebes gelegenen Teile des Szaszsebeser Gebirges ein 22 Km langer und circa 1 Km breiter, gebogener Serpentinzug, den ich von Dilma Paltyinei (nordöstlich des Surian) bis nach Pojana Ditei (nördlich Petrozseny) verfolgen konnte. Inkey fasst das Szäszsebeser Gebirge als die westliche Fortsetzung zweier im Oltpasse beobachteten Antiklinalen auf. Im Tale des Riu Sebes konnte ich 4 hauptsächliche Antiklinalen konstatieren, deren nördlichste dem Fogaraser Zuge entspricht, während die übrigen drei, deren Zahl sich bei Kudzsir auf # erhöht, der sich hier verflachenden und auflösen- den Surian-Antiklinale entsprechen dürften. Auch HaravArs, dem wir eine Reihe von Beobachtungen südlich von Szäszväros verdanken, konnte hier einige große flache Falten konstatieren. Mit dieser kleinen Modifika- tion läßt sich Inkeys Annahme des Surianzuges ohne weiteres acceptieren und nur bei Beantwortung der weiteren Fragen, welches die westliche Fortsetzung von Inkrys Suiranzug ist, wird sich eine Abweichung von seiner Annahme ergeben. b) Massiv von Bukova. Unter diesem Namen möchte ich die nördlich von den Gemeinden Bukova, Bauczär, Zajkäny befindliche Masse von kristallinen Schiefern der unteren Gruppe bezeichnet wissen. Nach Norden reicht diese Masse bis in die Gegend von Lunka Cserni. Das Gestein ist so, wie im Szäszsebeser Gebirge, Muskovit-reicher, großblättriger Gneis, in dem durch stellenweises Überhandnehmen der Glimmerblättchen förmlich feinschuppiger Glimmerschiefer entsteht. Peg- matitadern sind, sowie am Westende des Szäszsebeser Gebirges, so z. B. bei Väralja-Hätszeg, sehr häufig. Im Nordosten dieses Massivs, so z. B. bei Reketyefalva und nord- 114 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (24) westlich von Bauczär gegen Losniora hinüber und bei Losniora selbst läßt sich überall typischer Glimmerschiefer konstatieren, der petrographisch jedoch gut von dem hier besprochenen Gueise abweicht, und infolge des- sen wohl eher zur oberen Gruppe der kristallinen Schiefer gezählt wer- den dürlte. (Das Vorkommen von kristallinem Kalke in diesem Glimmer- schiefer bestätigt diese Ansicht.) Das Streichen innerhalb des Massivs von Bukova ist bei nordwest- lichen, resp. südöstlichem Fallen allenthalben, so z. B. bei diesem Orte selbst vorwiegend Nordost-Südwest. Es scheint, wie ein Profil über den Dilma Sosilor zeigt, daß die Schiefer hier eine Antiklinale und südlich von Vaspatak eine Synklinale bilden. Auch hier können wir bei Nyiresfalva den aus der Mitte des Szäszsebeser Gebirge bekannten schuppigen, Granat- reichen, lichten Muskovitglimmerschiefer erkennen, während weiter im Süden, also zwischen Vaspatak und Zajkäny, so wie im Szäszsebeser Ge- birge, mehr gneisartige, zum Teil amphibolhältige Gesteine folgen. Infolge seines Streichens und seiner Gesteinsbeschaffenheit ist das Massiv von Bukova wohl als eine direkte Fortsetzung der Berge bei Vär- alja-Hätszeg zu betrachten. ec) Auch das Massiv von Krösma-Rujen greift mit nord- westlichem Fallen etwas auf unser Gebiet über. Auch dieses ist petrogra- phisch gleich entwickelt, indem es nach Scnararzık aus Muskovit, Biotit- gneis, häufiger granathältigem Biotitgneis, Biotitglimmerschiefer und Peg- matitadern, (so wie bei Väralja-Hätszeg enthalten diese zuweilen Turmalin) besteht. Amphibolgneis ist so, wie in den bisher besprochenen Gebieten überhaupt, selten. Auch dieses Massiv müssen wir als eine Fortsetzung des Massivs von Bukova, resp. des Szäszsebeser Gebirges betrachten ; vielleicht ist die westliche Fortsetzung dieser drei Massive im Massive von Teregova gegeben. d) Massiv des Boresku. Hier zeigen die Gneise anderen Habi- tus, als er vom nördlichen Teile des Gebietes bekannt ist. Amphibolite werden häufiger und der Glimmergehalt tritt ganz bedeutend zurück. Glimmerschiefer und Pegmatitadern scheinen fast zu fehlen. Der Feldspat- gehalt der Gneise nimmt ganz bedeutend zu. Weiter gegen Osten sind am Nordrande des Zsiltales allerdings dem Mühlbacher Gebiete ähnliche Gneise bemerkbar, dies gilt jedoch nicht für das eigentliche Boreskumassiv. e) Massiv desVurvuw Petri. Zu den kristallinen Schiefern der unteren Gruppe zählt Scuararzır auch noch die dieses Massiv zusammen- setzenden Gesteine. Da mir nur dessen östlicher Teil aus eigener An- (25) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 115 schauung bekannt ist, will ich zuerst die Beschreibung, die ScHAraRzıK gibt, kurz wiederholen. «Gleich südlich von Klopotiva is vollkristalliner Biotit-Muskovitgneis sichtbar. Weiter im Südwesten ist Muskovitgneis mit einzelnen groben Granaten- und Muskovit-Biotitglimmerschiefer mit zahlreichen Granaten bemerkbar. Beim Kroo kommen granatreiche, feine Glimmerschiefer vor. Weiter im Süden wird der Orthogneis sichtbar. Im allgemeinen fehlen zwar in den auf der Höhe vorkommenden Gesteinen die Granaten, ihre - Zugehörigkeit zu den in der Tiefe des Tales vorkommenden Granaten und Glimmerschiefern läßt sich jedoch bereits aus ihrem Streichen er- kennen. Östlich des Vurvu-Petri sind Muskovitgneise, weiter gegen Süden im Hangenden, damit anfänglich wechsellagernd, sericitische Quarzschiefer sichtbar, die später selbstständig auftreten und das Liegende der Grün- schiefer dieser Region bilden. Granitische Gesteine sind hier keine zu bemerken. Granulite hingegen im Verein mit typischem Glimmerschiefer und mit glimmerreichem Gneis können zwischen Zenoga (westlich vom Vurvu-Petri) und beim Vurvu-Petri erkannt werden. Südlich von Zajkany und Bukova konnte im Liegenden von Biotitglimmerschiefer, Serieitschie- fer, epidothältigem Grünschiefer und Biotitglimmerschiefer ein großes Lager von kristallinem Kalk, das schon zu Römerzeiten abgebaut wurde, konstatiert werden. Als untergeordnete Einlagerungen werden vom nörd- lichen Abhange des Vurvu-Petri-Massivs chloritischer Gneis, chloritischer Phyllit und, Serpentinschiefer erwähnt. Alle diese Nebenbestandteile las- sen es ratsam erscheinen, das Massiv des Vurvu-Petri einigermaßen von unseren kristallinen Schiefern der unteren Gruppe zu trennen.» Selbst habe ich am östlichen Ausläufer des Vurvu-Petri-Massivs durch zwei Gänge (einen südlich von Nuksora, den anderen südlich von Malomviz) folgende Profile gesehen : I. Profil von Nuksora ; 1. grüne epidot- hältige Schiefer mit Einlagerung einer dunkelgrauen Kalkbank, fallen ge- gen N.; 2. quarzreicher Glimmerschiefer, stellenweise rote Quarzitschiefer, steilgestellt, mit Kalkbank, 1 Km weiter südlich ist südöstliches Fallen zu bemerken; 3. dieselben, circa 35 Km vom Eingange in das Sibisel- Defil@ ist neuerdings in ihnen eine Kalkbank konstatierbar; 4. weiter im Süden sind noch immer mit nördlichem Fallen kristalline Schiefer, hierauf wieder epidothältige Schiefer, hierauf am Fuße der Lolaja Ton- schiefer, weiter im Süden endlich Centralgneis zu bemerken. Von der Stina Capu dealului gegen Lunkanyegri, wo die Reste der ehemaligen Tnoroczray'schen Sägemühle stehen, sieht man zuerst grüne Schiefer, hierauf schwärzlichen Quarzit und glimmerreichen Schiefer, weiter gegen den Talgrund ist schwarzer Phyllit mit weißen (Juarzknauern, bei 116 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (26) Lunka Nyegri krisialliner Schiefer der oberen Gruppe zu bemerken. Auf der anderen Talseite hinaufsteigend, trifft man mit südost—nordwestlichem Streichen wieder kristalline Schiefer der oberen Gruppe, die durch ihren Gehalt an Granaten allerdings an die erste Gruppe erinnern, von der sie sich jedoch dadurch, daß sich zum Teile reine Quarzitschiefer entwickeln, unterscheiden. Sie bilden dadurch, daß sie im Süden gegen Süden (180° 2 45°), etwa I Km nördlich von Lecurel gegen Norden fallen (345° 2: 30°) am Leeurel selbst hingegen horizontal liegen, eine regelrechte Antiklinale, sowie es auch übrigens ScHararzık bereits auf seiner geologischen Karte für den vollkristallinen Zug des Vurvu Petri verzeichnet. Am weiter nörd- lich gelegenen Magura Cimbrului trifft man großblättrigen, glimmerreichen, gneisartigen Muskovitschiefer, worauf wieder grüne Schiefer folgen. Es kann kein Zweifel sein, dab unser eben erwähnter gneisartiger Muskovitschiefer dem gleichen von ScHArarzık nördlich des Kroo erwähn- ten Zuge, unser nördlichster Chloritzug dem nördlichen kristallinen Schieferzuge (krist. Sch. II.) Scuararzır’s entspricht. Die Antiklinale, die nun aber noch südlich von Malomviz eine Breite von 2 Km hat, ist bei Nuksora auf nur mehr I Km beschränkt und weiter im Süden macht sich jene Zone bemerkbar, die zwischen die Granitmassive des Retyezät und Petrean zieht. (Nebenbei soll erwähnt werden, daß diese Antiklinale in der Gegend von Urik überhaupt verschwindet.) Wie schon ersichtlich, ist nördlich des Petreanmassivs ein Einfallen der Schichten, sowie beim Re- tyezät-Granit, unter diese Bildungen zu konstatieren. Nach all dem Gesagten, scheint es mir nicht zweckmäßig, den Komplex kristalliner Schiefer, der sich im Süden um den Orthogneis des Petrean schmiegt, in seiner Gänze zu den unterkristallinen Schiefern zu ziehen — ich glaube nämlich, daß dies bloß für den südwestlichen Teil gilt — und möchte ihn zu den oberkristallinen Schiefern stellen. Von den Epidotschiefern bei Nuksora und anderen Orten möchte ich es endlich dahin gestellt sein lassen, ob sie nicht metamorphe Bildungen sind. Ihr nördliches Fallen ist jedenfalls von großer Bedeutung, da sie hiedurch auf der Nuksoraterrasse, z. B. von echten Muskovitgneisen bedeckt werden. 2. Kristalline Schiefer II. Gruppe. Nach Ausscheidung der Muskovitgneise, Biotitgneise und der mit diesen wechsellagernden glimmerreichen Schiefer einerseits, der als meta- morphe Sedimente oder Eruptivgesteine kenntlichen Bildungen andererseits» bleibt noch eine ganze Reihe kristalliner Bildungen übrig, die ich Mrazec folgend, in eine obere Gruppe der kristallinen Schiefer vereinige. (27) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 117 Als wichtigstes Glied dieser Gruppe möchte ich alle jene granat- hältigen oder granatfreien Glimmerschiefer bezeichnen, in denen sich Lagen oder Linsen von kristallinem Kalke befinden. Das Vorkommen von Eisenerzen ist wohl auch vorwiegend an diese Gruppe gebunden. Außer- dem möchte ich dazu zählen: alle Quarzitschiefer (so auch die zuvor besprochenen), jene dichten Chloritschiefer, bei denen eine nachträgliche Metamorphose noch nich nachgewiesen wurde (Chloritschiefer des Drech- san), ferner einen Teil der Chloritschiefergruppe Hormanns, kurz alle jene Gesteine, die Mrazec als kristalline Schiefer der oberen Gruppe bezeich- net, endlich abweichend von diesen auch alle jene Sericitschiefer, die sich in innigem Zusammenhange mit glimmerhältigen Schiefern befinden. Alle Tonschiefer sind, wie mir scheint, endgiltig von dieser Gruppe zu trennen und von den graphitischen Schiefern dürfte auch nur ein Teil bei dieser Gruppe verbleiben. Nur eine Lokaluntersuchung von Fall zu Fall kann jedoch ergeben, ob wir es mit einem graphithältigen Gestein aus der Reihe der kristallinen Schiefer oder aus der Reihe der jüngeren Bildungen zu thun haben. Es würde zu weit führen, alle Vorkommen von kristallinen Schiefern der oberen Gruppe zu beschreiben, und es soll nur betont werden, dab der ganze Pareng, der Nordabhang des Mundrazuges, der nördlichste Teil des Szäszsebeser und der mittlere Teil des Pojana Ruszka-Gebirges aus kristallinen Schiefern der oberen Gruppe bestenen. Obzwar auch an der Bildung dieser Region Gneise und Glimmerschiefer etwas Anteil nehmen, so ist deren Vorkommen nur unbedeutend und so sind diese Gesteine wohl nur als Einlagerungen in die jüngeren kristallinen Schiefer zu be- trachten. Ich halte es, und damit möchte ich schließen, nach Ausscheidung der Eruptivgesteine und der melamorphen Sedimente wenigstens in un- serem Gebiele nicht mehr für notwendig, irgend eine dritte Gruppe bei- zubehalten, sondern glaube vielmehr, die Einleitung der Eruptivgesteine, kristalline Schiefer I und II, und ungegliederte Skela dürfte für alle Fälle genügen.* III. Ältere sedimentäre Bildungen. Von den paläozoischen Bildungen unseres Gebietes läßt sich infolge des störenden Fossilmangels nur wenig und unsicheres sagen und die hier dargelegten Verhältnisse wurden nur durch genaue stratigraphisch- tektonische Studien ergründet. * Vergl. Untie: Bau und Bild der Karpathen. Wien, 1903. pag. 659. 115 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (28) Vor allem scheint es mir zweckmäßig, jene Localitäten, an denen diesbezügliche Studien gemacht wurden, kurz zu beschreiben und erst hierauf durch den Vergleich mit anderwärtigen Bildungen auf ihr Alter zu schließen. Westlich des Aranyer Berges kann man vor allem gegen die Andesit- massen dieses Berges fallende, graue feste glänzende Tonschiefer kon- statieren. Wenn man nun längs der Berglehne gegen das nördlich gelegene Gyertyänos schreitet, so sieht man bald unter diesem Tonschiefer, der immer festere Beschaffenheit annimmt, ein grünes fruchtschieferartiges, seidenglänzendes Gestein erscheinen. Auf den quer zur Schichtfläche exponirten Stellen kann man deutlich sehen, wie die Aufschwellungen der grünen Serieithäute durch nichts anderes als durch eingelagerte (Quarz- und Feldspatkörner bedingt werden. Wir haben es also offenbar mit einem vulkanischen sericitisierten Gestein zu thun, das völlig den von ScHararzık beschriebenen Porphyroiden gleicht, und ScHAFARZIK, Aranyi hegy Fig. 2.% 1. Porphyroid, 2. Urtonschiefer 3. Danien, 4. Andesit. der die Güte hatte das Gestein zu untersuchen, kam zu eben demselben Resultate. Unter diesem Porphyroid kann man nun wieder Tonschiefer und noch weiter gegen Norden kristalline Schiefer der oberen Gruppe konstatieren. Das Fallen der letzteren ist gegen 210 mit einem 3 von 75°, das der Porphyroide 255 2 25°. In sämtlichen Tälern zwischen Kemend und Boj können an den Gehängen eben diese Tonschiefer und eingelagerte Porphyroide kon- statiert werden; das Fallen ist ebenfalls überall mehr oder weniger gegen Süd gerichtet. An einem Profile von Gyertyanos gegen den Aranyer Berg kann man konstatieren, dab im unteren Teile Porphyroide, im oberen hingegen graue Tonschiefer, die ich im Tagebuche als Urtonschiefer und phyllit- artige Schiefer bezeichne, vorherrschen. Gleichzeitig ist auch aus dem Profile Fig. 2 das Verhalten der pals®ozoischen Schiefer zu dem jüngeren Danien und zu den noch jüngeren Andesitgesteinen des Arany zu er- kennen. * Alle längeren Original-Profile sind doppelt überzeichnet. (29) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 119 Das Tal von Räpold ist insoferne bemerkenswert, als in der Höhe der zweiten Mineralquelle auf der linken Talseite in den Ton- schiefern ausgesprochen rot gefärbte talkige Schiefer auftreten, wodurch die ganzen Bildungen stark an die oberen kristallinen Schiefer erinnern. Zwischen Boj und Feredö-Gyögy sind in den stark gequetschten Ton- schiefern dünne dunkelgraue Kalkschiefer von nicht eben geringer Mächtig- keit eingelagert und südlich vom Berge Kornecsul läßt sich die Wechsel- lagerung des Kalkes mit dem Tonschiefer ausgezeichnet verfolgen. Weiter gegen Norden erscheinen auf den Tonschiefern ganz unvermutet gelbe bis ziegelrote, feine bis gröbere kalkfreie Quarzsandsteine, und eben- solche Konglomerate, welche den Gipfel des Kornecsul selbst bilden. Ähnlich gefärbte, jedoch kalkhältige Sedimente hat bereits Hauer auf dem nördlich von Korneesul vorkommenden Kalkzuge konstatiert und die gleichen sind auch nördlich von Folt zu bemerken. Ich glaube aber, daß sie wegen ihres Kalkgehaltes entschieden von den rothen Quarziten des Kornecsul getrennt werden müssen. Die Porphyroide von Gyertyänos (da sie am Nordende dieser Gemeinde am typischesten entwickelt sind, möchte ich vorläufig mit diesem nichts- sagenden Nanmien bezeichnen) sind auch am Südufer der Maros, so z. B. bei Veczel, vorhanden, die ihnen entsprechenden Tonschiefer und grünen Serieitschiefer lassen sich auch in der Gegend von Felsö-Lapugy kon- statieren. Westlich von Vajda-Hunyad ist eine große Masse dolomitischen Kalkes sichtbar; im Süden dieser Kalkmasse scheinen äquivalente Bildungen bis auf einen kleinen Punkt im Tale zwischen Telek und Vajda-Hunyad zu fehlen. Nur an einer Stelle sieht man nämlich unter dem Kalke seidenglänzende, grüne Schiefer erscheinen, sonst lassen sich überall typische kristalline Schiefer der oberen Gruppe beobachten. Nördlich der Hunyader Kalkmasse sind ebenfalls überall typische kristalline Schiefer der oberen Gruppe vorhanden. Die diskordante Auflagerung des Vajda-Hunyader dolomitischen Kalkes, der eine regelmässige bei Runk endigende Synklinale bildet, auf die kristallinen Schiefer, ist, wie schon Stur betont, am schönsten bei Gyalar, aber auch bei Lelesz und Runk zu erkennen. Die kristallinen Schiefer unter dem Kalke sind durch zahllose kleinere Brüche in einzelne, manchmal kaum einige Meter große Schollen mit vorwiegend südlicher, steiler Schichtstellung ($ 70—90°) aufgelöst, während der Kalk (und die Gyertyanoser Porphyroide?) sich darüber erstrecken. An der Grenze der Kalke scheinen offenbar wieder Porphyroide zu liegen, wenigstens läßt sich Parrscn’s Notiz über die grünen Glimmerschiefer dieser Gegend am ehesten noch in diesem Sinne deuten. 120 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (30) Bisher sind diese paläozoischen Bildungen noch auf keiner Karte ausgeschieden worden, obzwar ihre sedimentäre Natur zum erstenmale bereits von Poserny im Jahre 1861 unter dem Namen Basturner Bildungen betont wurde. Auf KnörrLer’s geolog.-balneolog. Karte ist zwar bei Deva Silur-Grauwacke ausgeschieden worden, es läßt sich jedoch unschwer erkennen, daß unter dieser Bezeichnung ebenso wie auf HaınınsEr's geo- enostischer Karte die kretacischen Schichten von Deva gemeint wurden. Als erster, der die porphyroide Natur dieser Gebilde erkannt hat, muss PETERS bezeichnet werden, von dem diese Gesteine, die in dem Biharer Gebirge eine sehr bedeutende Rolle zu spielen scheinen, aus- führlich beschrieben wurden. Da seine Angaben und seine Karte bisher leider viel zu wenig gewürdigt wurden, so soll einiges aus seiner hoch- wichtigen Arbeit hervorgehoben werden und ich möchte aus seiner Arbeit auch ein Profil über die Gegend bei Rezbänya geben. Mit Prrers haben wir hier Tonschiefer, Grauwackenschiefer, gneis- Fig. 3. (Nach PETERS.) 1. Tonschiefer, 2. Grauwacken, 3. Metam. Glimmerschiefer, 4. Gneisartige Gesteine, 5. Rote Schiefer und Sandsteine, Perm ? artige Schiefer und metamorphe Glimmerschiefer zu unterscheiden, die konkordant von einem roten Sandstein überdeckt werden, der sich in- folge späterer Forschungen als Permquarzit erwies. Die Ähnlichkeit mit dem Vorkommen von Kornecsul, einer später zu besprechenden Lokalität, läßt sich unschwer erkennen. Was uns besonders interessiert, sind die Resultate, zu denen PETERS im Laufe seiner petrographischen Untersuchungen gelangte und die sich fast vollkommen mit ScnHararzıks petrographischen Untersuchungen im Gömörer Komitat decken. Als deckenförmige Ergüsse konnte PETERS in grauen Tonschiefern, so wie wir, verschiedene Gesteine erkennen, die er als geschichtete Quarz-Porphyre und deren Pelite deutet. «Vom Dorfe Szuszany den Kodrukamm hinansteigend, fand ich», schreibt er, «ein deutlich geplat- tetes, ich darf geradezu sagen geschichtetes Gestein, welches in einer grünlichgrauen, etwas fettarlig schimmernden Felsmasse zahlreiche Quarz- körner, von Hirse bis Hanfkorngröße, farblose Feldspatkristalle und eine Spur von graulichweissen, sechseckigen Glimmerblättehen enthält... Nach all’ dem scheint das Gestein ein wahrer Felsitporphyr zu sein... Es zeigt (31) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 121 aber auch eine nicht undeutliche Anlage zur Parallelstruktur, die... durch eine Art lamellarer Streckung der Grundmasse selbst bedingt wird... Wir haben es also mit einem exquisit geschichteten Porphyr zu thun... Die Beobachtungen an Ort und Stelle zusammengestellt mit den hier mit- geteilten Ergebnissen bestimmt mich zur Ansicht, daß der ganze Komplex, welcher das obere Dritteil des Pless-Kodrugebirges bildet, zu unterst aus zersetztem, geschichtetem Porphyr, zu oberst aus pelitischen Ablagerungen besteht, die vielleicht wieder mit einzelnen deckenartig ausgebreiteten Eruptivmassen alterieren. »* Zusammenfassend sehen wir also auch weit nordwestlich von unserem Gebiete genau dieselben Gesteine, wie wir sie aus der Räpolder Insel er- kannt haben, wieder auftreten und es wäre höchstens noch kurz auf die metamorphen Konglomerate zu verweisen, die Rorn in seinem Jahres- berichte von 1899. erwähnt, da infolge dieser Verhältnisse auch hier möglicherweise gleiche Bildungen als kristalline Schiefer der oberen Gruppe ausgeschieden wurden. Typische Porphyroide sind, soferne man Mrazec’s Grünschiefer des Pareng-Gebirges nicht dafür hält, keine weiteren bekannt. Die letztere Annahme jedoch nicht unmöglich ist, dafür spricht, daß ScHararzık am Szarkö im Zusammenhang mit diesem Grünschiefer sehr alte paläozoische (praepermische) Konglomerate fand. Mrazec beschreibt die grünen Schiefer von Vai-de-Ci als chloritisiertes Konglomerat, hebt aber auch die gneisartige Facies einzelner Vor- kommnisse (mit centimetergroßen Feldspatkristallen) hervor. Im all- gemeinen erinnern diese grünen Schiefer Mrazecs an die Sernifit-Schiefer der westlichen Alpen. Im Lotru- und Vulkan-Gebirge sind sie diskordant auf den kristallinen Schiefern gelegen und Schiefer, die, wie ich mich überzeugen konnte, völlig den Grünschiefern des Lotrugebirges entsprechen, konnte ich auch nördlich von Koresova konstatieren. Ihr Alter soll erst im Folgenden besprochen werden. Bisher haben wir auf diese Weise drei Bildungen unbestimmten Alters, nämlich die zu unterst liegenden Porphyroide von Gyertyänos, die jüngeren Quarzite des Kornecsul und die Kalke von Hunyad besprochen und es erhebt sich die Frage nach ihrem Alter. Im Banat und im siebenbürgischen Erzgebirge müssen wir zu diesem Zwecke die nächstgelegenen Anhaltspunkte suchen: Vorerst wollen wir für das älteste Glied, für die Altersbestimmung der Porphyroide Umschau halten, denn wenn ihre Altersbestimmung einigermassen gelingt, so ist die stratigraphische Stellung der Kalke und * Vergl. auch: Peruö, Földtani intez. evi jelentese 1892-röl. 122 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (32) z Quarzite beinahe von selbst gegeben. Leider sind nun Porphyroide aus ganz Ungarn nur aus dem Gömörer u. Szepeser Komitate bekannt. Professor Uurıs hatte aber die große Güte, mich aufmerksam zu machen, daß ihm eine ganze Reihe ähnlicher Vorkommen aus dem Ostrande der Karpathen bekannt sei, und durch diese Angaben erscheint unser Vorkommen gleich viel weniger isoliert.* Noch ein zweiter Zug, nämlich die Erzführung, scheint den Gömörer und Gyertyäanoser Porphyroiden ebenfalls gemeinsam (Kis- Muncsel, Deva, Veezel, vielleicht auch Guraszäda ?)** und so können wir vielleicht diese auch bei uns jedenfalls sehr alten metamorphen Schichten für gleichalt mit den nordungarischen Porphyroiden halten. (Devon ?) Die Quarzite und Hunyader Kalke haben daher notgedrungen ein jüngeres Alter. Gegen Norden scheinen die Porphyroide und Tonschiefer, die Posepxy 1861 für Karbon hielt und Basturner Bildung nannte, bis gegen Nagyäg, im Süden höchstens bis Kis-Muncsel zu reichen. Die Korneesul-Quarzite betreffend wäre vor allem zu betonen, dab alle Sandsteine in nachtithoner Zeit durch ihren aus den Tithonkalken stammenden Kalkgehalt karakterisirt sind und auf diese Weise ist nun schon eine obere Altersgrenze der Kornecsul-Quarzite gegeben. Noclı enger lassen sich die Grenzen dieser Bildung ziehen durch den Umstand, daß die Kornecsuler Sandsteine sich durch ihre ziegelrote Färbung charakterisiren. Aus dem nicht weit entfernten Szamos-Gebiete sind schon vor längerer Zeit Verrucano-Bildungen bekannt und Pärry erwähnt in der Nähe von Szkerisora rote Sandsteine, Tone und Quarzite, die sich zwischen die Triaskalke und die kristallinen Schiefer einschalten. Er ist trotz des Fossilmangels geneigt, sie zum Teil für oberes, zum Teil für unteres Perm zu halten. Da wir sehen werden, dab das Gebiet, auf dem unsere rothen Quarzite vorkommen, seine Fortsetzung in dem Ostrande des siebenbürgischen Erzgebirges findet, so glaube ich, in Ermangelung eines bessern, vorläufig auch die Kornecsul-Quarzite für permisch halten zu müssen, und dies umso mehr, als sie sich durch ihre rote Farbe schr stark von dem aus dem Retyezätgebirge bekannten jurassischen Sandsteine unterscheiden. wogegen sich die Perm-Quarzite mehreren Orts durch diese Farbe karakterisieren. Das andere, gleichzeitig mit den Quarziten erwähnte rote kalkhältige Konglomerat, das Hauer in der «Geologie Siebenbürgens» Pag. 552 beschreibt, glaube ich, wie gesagt, von den (Juarziten trennen zu müssen, und ich möchte es für tertiär halten. Die * Neuester Zeit sind solche Porphyroide auch aus den kleinen Karpathen bekannt geworden. (Beck zur (Geol. d. kl. Karpath.; Beitr. z. Geol. u. Pal. Österr.- Ung. u. d. Orientes. Wien 1904.) ** Vergl. auch Unuie: Bau und Bild der Karpathen. Wien, 1903. pag. 665. (33) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 193 Gründe sind sein Kalkgehalt, außerdem zieht es sich bis gegen Folt hinunter, woselbst es sich jedoch von dem bei Babolna beobachteten Danien gut unterscheidet. Bei Folt habe ich nulliporenartige (uer- schnitte zu erkennen geglaubt, immerhin bleibt jedoch sein Alter doch etwas fraglich. Wir müssen, um nicht Hypothese auf Hypothese zu häufen, das Alter der Hunyader dolomitischen Kalke unabhängig von dem der Perm- quarzite zu bestimmen versuchen. Über die Hunyader Kalke, die seinerzeit für archäisch gehalten wurden, hat sich in neuester Zeit Chefgeolog HaravArs geäubert. Stur und Haravärs haben beide eine Wechsellagerung zwischen Glimmerschiefer und Kalklager konstatirt, und infolge dieses Umstandes hält Srtur den Kalk für kristallin, HaravArs für Devon. Es ist auf diese Weise nicht unmöglich, daß der Kalk nur etwas jünger ist, als die Por- phyroide und auf diese Weise würde er vielleicht karbonisches Alter haben. Es lassen sich nun aber einige Beobachtungen machen, die gegen diese Annahme sprechen. Die Wechsellagerung, die Haıravärs am Wege zwischen Telek und Hunyad angibt, konnte ich leider nicht konstatiren. In meinem Notizbuche finde ich vielmehr über diese Gegend Folgendes notirt: «Kalk; Fallen Süd > 45° (Hunyad) « « Nord 2 60° Sericitschiefer, Fallen Nord (grüne Schiefer wie bei Räpold). « « Süd « « “au « mehr glimmerartige Schiefer Fallen; Nord. {( « « « « ex 715% Glimmerschieferartige Schiefer mit Kalkeinlagerung, Fallen gegen Süd, jedoch stark verworfen, (Alsö-Telek)». Ebenso wenig läßt sich eine Wechsellagerung zwischen Felsö-Telek und Ploszka-Bäanya beobachten. Die Tagebuch-Notizen über diese Partie sind folgende: «Glimmerschieferartige krist. Schiefer d. ober. Gruppe stark ver- worfen, Fallen nördlich & 45—75—90°; Bei Ploszka-Bänya Eisenerz; knapp daraut beginnt der Kalk; Fallen Nord > 60°. Kalk & 45° nach Nord». Ebenso wenig läßt sich eine Wechsellagerung zwischen den Kalken und kristallinen Schiefern bei Gyalär konstatiren, da die Kalke, die hier und bei Gross, Alun und Buniia in den kristallinen Schiefern vorkommen, Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XIV. Bd. 4. Heft. 10 124 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (34) wie schon HaravÄrs hervorhebt, offenbar von den Hunyader dolomitischen grauen Kalken getrennt werden müssen. Auch die Lagerungsverhältnisse der in alle Richtungen verworfenen kristallinen Schiefer ist verschieden von der weniger gestörten muldenartigen Lagerung der Kalke. Nachdem N Fig. 4. Aus einem nicht publieirten Tagebuch von Professor L. Löczy. 1. Phyllit, 2. Dolomit. ich meine Aufnahmen in der Gegend von Hunyad beendet hatte, war Professor L. Löczy so freundlich, mir sein Tagebuch über geologische Excursionen in dieser Gegend zur Verfügung zu stellen. Auch in diesem habe ich zahlreiche Angaben über den Hunyader Dolomit gefunden und ein Profil von Hunyad nach Telek aus diesen Tagebüchern ist, um es der Vergessenheit zu entreißen, in Fig. 4 gegeben. Es deckt sich voll- kommen mit meinen späteren Beobachtungen und auch daran ist die Discordanz zwischen Dolomit und Kristallschiefern zu erkennen. An einem zweiten Profile, das ich in Professor Löczy’s, Tagebuch finde, ist dieselbe Discordanz zu erkennen. Es frägt sich daher, ob die Kalke für Devon, Karbon oder nicht für noch jünger gehalten werden müssen. Obzwar man sich bei der Beurteilung von Sedimenten principiell nie auf die petrographische Entwicklung verlassen darf, ist dies doch der Fig. 5. 1. Phyllitartige Glimmerschiefer mit Quarzlinsen, 2. Dolomitische Kalke. einzige Weg, auf dem wir das Alter der, leider, fossilfreien Kalke bestimmen können. Devonkalke wurden in ganz Siebenbürgen bisher keine konstatirt. Löczy scheidet zwar am Pojana-Ruszka Gebiete an mehreren Orten, so (35) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 125 z. B. südlich von Lapugy und bei Lunkany, Kalke aus und nennt sie Devon und unter dieser Bezeichnung sind sie auch auf der internationalen geologischen Karte von Europa ersichtlich, allein irgend ein Beweis für dieses Alter is weder bei ihnen, noch bei den Hunyader Kalken erbracht worden. Auch läßt sich bei Runk kein Zusammenhang zwischen den Hu- nyader und den, wie mir SCHAFARZIK Schreibt, in den kristallinen Schiefern konkordant liegenden Lunkänyer Kalken konstatieren, während bei Runk selbst die Hunyader Kalke noch eine hübsche, den kristallinen Schiefern discordant aufgelagerte Synklinale bilden. (Vergl. Fig. 5.) Wenn man die Kalke als Devon bezeichnet, so muss man natur- gemäß die Porphyroide für Silur oder noch älter halten, wogegen sich in Ober-Ungarn vielleicht wohl einige Einwände finden lassen dürften, wo- selbst die Porphyroide von fossilführendem Karbon überlagert werden. Karbon- und Permkalke sind ebenfalls in großer Ausdehnung in unserem Gebiete nicht vorhanden, hingegen sind in letzterer Zeit vom Ostrande des Erzgebirges große Massen von Triaskalk bekannt geworden. Die Beschreibungen, die PALry und Rorn von diesen dolomitischen Kalken geben, paßt Wort für Wort auch für die Hunyader Kalke. In seinem Auf- nahmsbericht über 1897 beschreibt PAiLry den Triaskalk des Gyalu-Ge- birges folgendermaßen: «Ich fand einen dunkleren, oft mit Kalkspat- adern durchsetzten Kalk, der stellenweise starke Dolomitisirung aufweist, ja im Liegenden in einen grauen, stark zerklüfteten Dolomit übergeht». Die jüngeren mesozoischen Kalke, mit denen der Hunyader Kalk auch noch verglichen werden muß, zeigen nun keine Dolomitisirung und lassen sich auch sonst von diesem gut unterscheiden. Bei Fenes-Sölyom ist der Trias-Kalk übrigens discordant auf Permquarzit gelegen. Da das Devonalter absolut unbegründet erscheint, wir jedoch, wenn auch aus ziemlicher Entfernung, altmesozoische (Trias) Kalke kennen, so glaube ich, daß man in Ermangelung eines besseren berechtigt ist, unsern dolomitischen Kalk ebenfalls zur Trias zu zählen, was nebenbei bemerkt, mit den Beobachtungen Löczys, der diese Kalke für paläozoisch oder altmesozoisch hält, auch nicht im Widerspruch steht. Ich trage Bedenken, die Hunyader Kalke mit den Permkalken zu identificieren, die mir Professor UnLie von den Ostkarpathen erwähnt und zwar desshalb, weil sich das Perm im siebenbürgischen Erzgebirge und im Banat eben durch seine Kalkarmut karakterisiert. Außerdem sind die dolomitischen Kalke des Erzgebirges viel näher, als die Permkalke der Ostkarpathen gelegen. Daß aber gewisse dolomitische Kalke des Bihargebirges tat- sächlich zur Trias gehören, ist durch Fossilfunde, die Prruö machte, un- zweifelhaft bewiesen worden. Für das relativ junge Alter der Hunyader Kalke spricht endlich noch, wie wir sehen werden, der Umstand, daß ihr 10* 126 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (36) Streichen nicht dem alten (karbonischen?) Bauplan des Gebirges mit nordost-südwestlichem Streichen folet, sondern eine, mit der liassischen ostwestlichen Faltungsrichtung parallele Synklinale bildet. Weniger zweifelhaft, als das Alter der vorher besprochenen Bildungen, scheint mir das eines vierten Sedimentes zu sein, das ich dem Vorgange ScHAFARZIK'S folgend, Verrucano nenne. Dieser Verrucano, den zuerst Bela von Inkey entdeckte, nimmt ein ganz kleines Gebiet von 8 km? an der Südspitze der aufgenommenen Fläche ein, und ein isoliertes Vorkommen ist auch von der Stina-Skorota und Stina-Drechsan bekannt geworden. ScHararzır hat ihn zuerst von zwei Punkten beim Vurvu-Paltina und auf Grund früherer Angaben von der Stina-Drechsan beschrieben. Es ist dies ein violett bis dunkelrothes, stark gewalztes Gestein (ich folge bei diesen Beschreibungen den Angaben ScHArARzIKS), an dem man im Querbruche Schiefer und Quarzstücke und rote felsitische Streifehen sieht, die durch Auswalzung der ursprünglichen Gerölle in diesem jetzt schiefrigen Gesteine entstanden. Trotzdem dass Porphyrstücke in diesem Gesteine nicht gefunden wurden (entgegen meiner Angabe 1899), ist SCHAFARZIK geneigt, ihn mit dem Banater Verrucano zu vereinen. In An- betracht des Umstandes, daß diese Bildung zwischen Gneis und Lias zu liegen kommt, den Karbon-Konglomeraten des Szarko gar nicht ähnelt, hingegen eine große Ähnlichkeit mit dem Banater Verrucano aufweist, glaube ich mich wohl Inkeys und Scnararzıs Anschauungen anschließen zu dürfen. Stellenweise, so z. B. am Sattel, der von der Stina Skorota zur Stina Buta führt, ferner westlich der Stina Sorbele, ist eine nicht un- interessante Chloritisirung und Grünfärbung des Verrucano zu bemerken, wodurch er ein grünliches, schlecht geschiefertes, einem Sernifitschiefer nicht unähnliches Gestein bildet. Eine Ähnlichkeit mit den grünen Schie- fern Mrazees und Murcocıs, so z. B. jenen des Lotru- und Zsijecztales, läßt sich aber nicht konstatiren, und dies ist für das Alter der Grünschie- fer, die ich zum Teil wenigstens mit den Porphyroiden intentificiren nıöchte, von grober Bedeutung. Auch hat Murcocı, wie mir Prof. MrAzEc die Güte hatte mitzuteilen, einen Zusammenhang zwischen diesen und gewissen Eruptivgesteinen gefunden. Für Verrucano möchte ich Mrazecs Grünschiefer keineswegs halten: die Feinheit des Kornes in zahlreichen Lagen, die durchgehende feine Schieferung, das Auftreten der so charakteristischen Quarzknauern, end- lich die viel kompaktere Struktur, kurz der andere Habilus von jenem der grüngefärbten Verrucanolagen, endlich die große Verbreitung der Grün- schiefer und der Umstand, dab im Riu Seszgebiete Grünschiefer und Verrucano beide vorhanden sind, alle diese Punkte sprechen gegen eine (37) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 127 solche Identifieirung. Tektonische Momente werden sich, da die spär- lichen Vorkommen der präliassischen Sedimente keine grobe Diskordanzen zeigen, allerdings kaum welche anführen lassen. Die Bestimmung aller vorliassischen Sedimente ist also, wie wir sehen, sehr unsicherer Natur und dies, im Vereine mit ihrem z. T. fetzen- artigen Vorkommen, ist der hauptsächlichste Grund, warum wir die Geschichte unseres Gebietes nicht in die vorliassische Zeit verfolgen können. IV, Jurassische Bildungen. 1. Lias. Der Lias ist bisher sicher nur vom Südteil unseres Gebietes nach- gewiesen worden. Als schmale Zone tritt er bei der Lunka Berhinyi ein, streicht von da gegen Osten bis an die Kalkmasse des Sztenuletye, verschwindet da- selbst zum größten Teile und wird erst östlich dieser Kalkmasse, in der Nähe des Kimpu Melului, sichtbar. Von hier aus läßt er sich längs den Gemeinden Kimpulunyag, Hobiczeny, Urikany u. s, w. bis Iskrony, Liva- zeny, weiter bis Zsijeez und von da im gleichnamigen Tale über den Vurvu Csoban (Ciobanu) bis an das Lotrutal, die Ostgrenze unseres Gebietes, verfolgen. Von hier aus hat ihn Muvrcocı, allerdings unter dem Namen Skela-Formation, weiter gegen Osten fast bis an die Vereinigung der Lato- rita mit dem Repedea nachweisen können. Durch Beschreibung einiger typischer Lokalitäten läßt sich diese leider fossilfreie Schichtreihe unseres Gebieles am besten charakterisiren. Unter der Bezeichnung «Dogger ?» ist er vor allem durch ScHAarar- zıks Beschreibung aus dem Lepuzsnyiktale bekannt geworden. Das über- wiegende Gestein ist hier glanzloser oder mattglänzender, schwarzer Ton- schiefer, der nicht selten von transversalen Kalkadern durchsetzt erscheint. Manchmal macht dieser Tonschiefer durch seine Festigkeit allerdings auch den Eindruck echter Phyllite. Im innigen Zusammenhange mit dem Tonschiefer, als mehr oder minder mächtige Einlagerung, lassen sich dunkle Quarzitsandsteine bemer- ken. Weiße Arkosensandsteine (welche an die rhätisch-liassischen Sand- steine des Krassö-Szörenyer Komitates erinnern), ja sogar grobe Konglo- merate sind ebenfalls vorhanden. Als drittes Element, das an der Bildung unserer Liasablagerungen Anteil nimmt, müssen Kalkschiefer von bald dichtem, bald hochkristallinem Habitus erwähnt werden. Bei Gura Apilor sind hauptsächlich Tonschiefer mit einer mächtigen Kalkschiefereinlagerung vorhanden. Bildungen, die, wenn auch mit un- 128 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (38) richtiger Umgrenzung; bereits aufder einen Havrr’schen Karte ausgeschieden erscheinen. Das Fallen der Kalke wurde mit 50° gegen Süden gemessen und dasselbe läßt sich auch für die Tonschiefer konstatieren. Durch ihre größere Widerstandsfähigkeit gegen die Atmosphärilien bildet die Kalk- einlagerung einen langen Zug von mehrfach unterbrochenen Felsen, der sich vom Berge Tomeasza längs des Lepuzsnyik fast bis zur Lunka Ber- hinyi erstreckt. Diese Kalkfelsenreihe ist für die Verfolgung desselben Niveaus im Zsiltale nicht ohne Bedeutung, wenn auch sich die anfangs gehegten Hoffnungen, in diesem Kalke Fossilien zu finden, leider noch immer nicht erfüllten. Südlich der Lunka Berhinyi ist viel rötlichgelber, heller, ziemlich grobkörniger (Juarzsandstein entwickelt. Die Größe der einzelnen Körner schwankt zwischen 2—10 mm. 1899 schrieb ich über die östliche Fortsetzung des Lepuzsnyik-Lias- zuges, nämlich über die gelben quarzreichen Sandsteine des Drechsan folgendes: «Im Hangenden kann man einen gelben, quarzreichen Sand- stein konstatiren, welcher hier vielleicht die schwarzen tonigen Liasschiefer vertritt.... Schwarze Tonschiefer kommen... nur an der Nordseite des Sztenuletye vor.» ScHArarzıK hielt die erwähnten Bildungen in seinem 1900 erschie- nenen Aufnahmsberichte für 1898 provisorisch für Dogger und auf Grund dieser Bestimmung wurden diese und die analogen Bildungen des Zsiltales auch von mir später als Dogger bezeichnet. Durch neue Entdeckungen im Zsiltale und am Kimpu Jiului (Grenzposten südöstlich der Stina Sorbele) gelang es nun aber festzustellen, daß die Schiefer nach dem Perm und vor dem Dogger zur Ablagerung gelangt sein müssen. Bei Stina Sorbele selbst wurden die Lias-Tonschiefer unter dem Namen Übergangschiefer zum erstenmale übrigens bereits von Lessmann erwähnt. Noch mannigfacher als iin Lepuzsnyiktale sind die Schiefer im Zsil- tale entwickelt, was am besten durch folgende kleine Episode illustriert wird: Von ein und derselben Lokalität Dilma-Toplieza sandte ich Herrn Professor Mrazec mehrere Stücke und bat ihn, die Stücke mit den aus Rumänien bekannten Tonschiefern zu vergleichen. Professor Mrazec hatte im Vereine mit H. Porovıcı die Güte dies zu tun und schrieb mir, da er nicht wußte, daß die Stücke genau ein und derselben Lokalität entstam- men, über diesen Vergleich folgendes: Nr. von Toplicza ist identisch mit unseren Liasholzschiefern, welche am Südabhange des Vulkan von Diabas durchbrochen sind. Nr. 5 sieht sehr unseren dem (Perm?) Verrucano zugerechneten Se- rieitschiefern ähnlich. (Es handelt sich um einen den Tonschiefern ein- gelagerten sericitisirten Sandstein. Anm. d. Autors.) (39) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 139 Nr. 7 (Permocarbon ?) — Schela-Formation. Nr. 8, 10 kann Lias oder Schela sein, wahrscheinlich ersteres, über- haupt ist auch keine Grenze (außer tektonisch) zwischen Schela und den graphitischen Tonschiefern der oberen Gruppe zu ziehen.» H. Popoviıcı fügt diesem Briefe noch hinzu :" . «Will ieh Ihnen einfach mitteilen, daß ich dieselbe Meinung wie .... Mrazec habe. Ich glaube nämlich auch, daß die Gesteine älter sind als Dogger». Diese Vermutungen der rumänischen Geologen haben sich, da ich von Kimpulunyäg bis Livazeny auf den Schiefern konkordant Diabastuffe aufgelagert fand und am Kimpu Jiului Durchbrüche von Diabas durch diese Schiefer konstatieren konnte, glänzend bestätigt. Diabastuffe sind nun aber im Banate nur an der Grenze zwischen Lias und Dogger vorhanden und da das letztere derartige Banater Diabasvorkommen von unserem Gebiete nur 24 Km entfernt, daselbst eine große Verbreitung besitzt, muß man wohl auch die Zsiltal- und dementsprechend auch die Lepuzsnyikschiefer für älter als Dogger halten. Bei Kimpu Jiului sieht man auf der Nordseite des Zsiltales noch mächtige, nördlich fallende Tithonkalke anstehen, während am Wege gegen Bradiceni, schon in der Höhe des Militärpostens, von Diabas durch- brochene Tonschichten sichtbar werden. Weiter gegen Süden sind hoch- glänzende lichte bis dunkle Tonschiefer vorhanden, die mit 60° gegen Nordwesten fallen. Von Kimpu Jiului bis Kimpu Melului ziehen sich die weichen schwar- zen Schiefer, nur durch einige kleine Seitengräben schlecht erschlossen, an der dichtbewaldten Seite der Oslea hin. Südlich des Dilmamare sind einige Brocken gelben (Juarzsandsteines, der ganz an den des Drechsan erinnert und schwarze Tone mit eingelagerten grauen Kalkschiefern sicht- bar, und dieselben Kalkschiefer lassen sich auch im Zsiltale südlich des Piatra Colobit nachweisen, während der Piatra Colobit selbst aus mas- sigem Tithonkalk besteht, der gegen Südost fällt (@ 50°) und sich die Liasschiefer mit 60—90° gegen Süden neigen. (Fig. 6.) Die Diabastuffe werden erst an der Stelle des ehemaligen ungarischen Finanz-Wachhauses (Gommdo Restiovanului) sichtbar. Hier sieht man an dem Ausgange des Nyegrubaches zuerst ein grünes, dabei stark verwittertes Gestein, das sich am ehesten noch mit einem vulkanischen Tuffe vergleichen ließ. Im Lie- genden trifft man wieder auf Schiefer, weiter gegen Süden bildet sich dadurch, daß der Bach über eine mehr als 100 m mächtige Kalkbank fließt, ein unpassierbarer Klamm, hierauf folgt wieder etwas gelber serici- tischer Schiefer, worunter ein chloritartiges halbkristallines Gestein folgt. 130 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (40) Alle diese Bildungen sind gegen Norden geneigt und verschwinden im Norden unter dem Oligocän. Noch schöner ist diese Schichtreihe am Dilma- toplieza sichtbar und ganz besonders läßt sich am Diabastuffniveau eine Piatra Colobit Ss N g DH, DIDI Fig. 6. 1. Lias mit Kalkbank, 2. Tithon. Zweiteilung in Tuffe und kantengerundete Konglonierate erkennen. Hier sind die Liasschiefer als schwarze, bis lichte, seidenglänzende und Pyrit- Hexaöder führende Schiefer, in denen auch kohlige Partien eingelagert erscheinen, entwickelt, und durch den Pareu Catanilor und Välya Pesce werden die bald tonigen, bald sericitartigen Schichten des Lias weiter erschlossen. Der starke Glanz, der gefältelte, Pyrit führende Tonschiefer und die in serieitischen Gneis verwandelten Quarzsandsteine deuten an dieser Stelle auf gewaltige Metamorphose und in der Regel erkennt man nur an Dünnschliffen die ehemalige Natur der vorliegenden Gesteine. Ein Fall, der allerdings schon allein für die dynamometamorphe Natur der Sericite spricht, darf nicht verschwiegen werden: er betrifft das Vorkommen von Schieferstücken in dem serieitisirten Quarzsandstein. Zwei Phyllitgerölle, das eine von Nuß-, das andere von mehr als Faustgröße, konnten nämlich südlich von Commdo Pripiagului im Sericitgneis aufgefunden werden und das eine Stück befindet sich, nebst den übrigen Gesteinsproben dieser Gegend, in der Budapester geologischen Anstalt. Die Grundmasse, in der die erwähnten Gerölle eingelagert sind, besteht aus weißlichem, von gelben Serieithäutchen durchsetztem Quarz, in dem 1 bis 2 mm grobe schwarze und spärlich gelbe Quarzkörner eingelagert erscheinen. Bis nach Iskrony, ja noch weiter bis nach Livazeny, wiederholt sich immer wieder dasselbe eintönige Profil mit dem einzigen Unterschied, dab östlich von Kimpulunyäg ein Teil der zu den Diabastuffen gehörigen Bildungen verschwindet. Wegen eines Druckfehlers bei der Bezeichnung des 1900 publicir- ten Profiles der Gegend von Urikäny scheint hier die Wiederholung der damaligen Skizze neuerdings geboten. (Fig. 7.) Es ist aus dem Zeichen- schlüssel gleichzeitig auch die Differenz der Deutung, welche die einzelnen (41) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 131 Glieder des Profiles erfuhren, voll- kommen klar zu erkennen und es wäre höchstens zu erwähnen, daß die Kalkbank Nr. 3 nichts anderes als die Fortsetzung der bei Gura Api- lor bekannten Kalkbank bilden. Fie. 7. Eine vortertiäre Störung, wie 1. Oligoeän, 2. Da 3. Liaskalk- solehe 1900 angedeutet wurde, ist bank, 4. Liasschiefer, 5. Chloritschiefer. nicht zu erkennen, die Schichtfolge | ist vielmehr, abgesehen von der eigentlich natürlichen mesozoisch-oligo- eenen Diskordanz, eine vollkommen regelmäßige zu nennen. Und doch haben die jurassischen Bildungen durch Druck hier noch viel mehr als im Lepuzsnyiktale gelitten. Es wurde bereits gesagt, daß unsere Liasbildungen ihre Fortsetzung un Zsijecztale finden. Die große Störungslinie dieses Tales, welche un- sere Liasbildungen so wesentlich beeinflußt, hat bereits Inkey betont. Wo immer man aus dem unwegsamen Zsijecztale auf die rechtsseitigen Höhen hinaufsteigt, kann man diese große Störungslinie — es handelt sich um eine Überschiebung — erkennen. Bald hinter der Stelle, wo der gegen die Toroczkayschen Baracken führende Weg die Alluvien des Zsijeeztales verläßt und einige, dieses Tal einengende Felsen oben umgeht, sieht man ein Serpentingestein, auf das bald ein grobes, aus Amphibol, Asbestgerölle, Serpentinstücken und verschiedenen anderen Trümmern lokaler Natur bestehendes eckiges Konglomerat lagert, unter dem graue Tonschiefer sichtbar werden. Nachdem man zwei rechtsseitige Nebentäler überschritten hat, werden, auf den Schiefern aufgelagert, zwei kleine Schollen von grauem, weißgeädertem Kalk (wahrscheinlich Tithon) sicht- bar, in deren Umgebung von der Seite des Munesel-Zsijeezului herab- gerollte Serpentinstücke erscheinen. Bald senkt sich der Weg wieder in das Haupttal hinab und hier kann man in einem schönen Querschnitt die Zsijeezüberschiebung erkennen. Die Spitze des Muncsel-Zsijeczul besteht aus mit Pegmatitadern durchsetztem Gneise, Hornblendegneis und glim- merreichem Gneis, die alle mit 30-—-45° gegen Nord fallen. Wo sich der Weg senkt, steht man auf nördlich fallendem Lias (> 35°), weiter gegen unten trifft man auf gleichgerichteten Chlorit (2 30°), jenseits des Zsijecz erblickt man wieder jüngere kristalline Schiefer. Von den früher erwähn- ten Zsijeezbaraken an beginnt jenes Gebiet, daß uns durch die Arbeiten der rumänischen Geologen bekannt wurde. Jeder Schnitt, den man hier quer auf das Streichen des Gebirges führt, ergibt von Nord nach Süd: 132 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (42) Gneis der unteren Gruppe, Tonschiefer Chloritschiefer krist. Schiefer d. ob. Gruppe. (Zone der Serpentine), Die Tonschiefer, die sicher nichts anderes, als die ununterbrochene Fortsetzung des Zsil-Zsijeez-Liaszuges bilden, werden hier «Schela», die Chlorite «grüne Gesteine» genannt. Die Stellung der Ghlorite wurde bereits unter dem Abschnitte paläozoische Schiefer besprochen, hier ist daher nur das Verhalten der Schela zu behandeln. Es scheint, als ob zuerst Fıcnter im Jahre 1791 (!) die sedimentäre Natur dieser Bildungen erkannt hätte, indem er von dem Pareng redend einen «zweideutigen Sandstein .... der aus einer schwammigen porösen (Quarzmasse besteht», von der Spitze des Pareng erwähnt und es, da er die Zsiltal-Oligocenschichten samt ihrem Kohlengehalt davon abgesondert beschreibt, nicht wahrschinlich ist, daß hier eine Verwechslung dieser beiden so verschiedenen Bildungen erfolgte. In ihrer vollen Bedeutung wurde aber die Schelabildung jedenfalls aber erst von Mrazec erkannt, und dieser bezeichnete unter dem Namen Schela ursprünglich alle jene dynamometamorphen Gesteine, die in Rumänien in der Schelamulde abbau- würdige Anthrazite führen. Später haben sich ähnliche, wenn auch kohlen- arme Bildungen mehrerenorts in den Karpaten gefunden und sind haupt- sächlich durch Marzecs und Mvrecocıs Arbeiten bekannt geworden. Über das Alter der Schela verhielt sich Mrazec sehr reservirt, indem er immer die Möglichkeit vor Augen hielt, daß mehrere verschiedenartige Bildungen durch Metamorphose gleichartig verändert würden. Speziell die Anthrazite der Schelamulde hielt er allerdings hauptsächlich nur, weil sie gegen oben und unten durch Diskordanz begrenzt werden, für Permo- Karbon. Nach den Erfahrungen, die wir im Zsiltale machten und nach dem anderen Habitus, den die Karbonkonglomerate des Szarko zeigen, möchte ich diese Bestimmung bezweifeln: 1. Aus Ost-Siebenbürgen (Holbach und Wolkendorf) ist uns, sowie aus West-Siebenbürgen (genau gesagt, dem Banater Teile der Karpaten) kohlenhältiger Lias bekannt, der Anthrazitgehalt der Mulde von Schela kann daher nicht als Beweis für ihr permokarbonisches Alter betrachtet werden. Auch auf rumänischer Seite sind, wie Prof. BersEron die Güte hatte mir mitzuteilen, im Jalomnitzatale Liaskohlen angefahren worden. 9. Die Permablagerungen des Banat sind kohlenarm.* * Es wäre an dieser Stelle auf die gleiche Entwicklung des Lias ınit ganz (43) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 133 3. Ein Teil der Schelabildungen, nämlich die Tonschiefer des Zsil, Zsijecz, Lotru und Latoritatales sind infolge ihrer Lagerung auf Verrucano sicher Lias oder höchstens noch jünger. 4. Die Schiefer von Bombesei bilden, wie auch Mrazec hervorhebt, nichts anderes, als die Fortsetzung einer ehemals quer über das ganze Mundragebirge reichenden Hülle. Bei Novaci u. a. O. ist der Lias in der Tat bereits als solcher erkannt worden. Ich möchte infolgedessen alles das, was Mrazece Schela nennt und ohne zwingenden (Grund dem Permokarbon zuteilt, für Lias halten. Auch sprechen die neuesten Beobachtungen Mvurcocıs am Serpen- tine des Parengumassivs ebenfalls für diese Annahme und die Möglich- keit, dab im Lotrutale Lias vorliegt, wird von Murcocı selbst betont. Endlich hat Prof. Mrazec, dem ich diesbezüglich schrieb, die Güte ge- habt, mir folgendes zu antworten: «Es ist sehr gut möglich, das Schela auch Lias ist (Brief vom Anfang Jänner 1903)». Mit Vorbehalt möchte ich vorläufig auch noch eine Reihe von dynamo- metamorphen Sedimenten vom Ostteil des Retyezät zum Lias rechnen. Ebenso wie in den Schelaschiefern (der Name kann als Bezeichnung eines bestimmten Habitus wohl beibehalten werden) ließen sich zwar auch in diesen zu besprechenden Sedimenten keine organischen Reste finden, ihre Liasnatur ist daher nur durch ihre halbwegs gleiche Entwicklung begrün- det und mehr aus Zweckmäbßigkeitsgründen sollen sie an dieser Stelle als Anhang zum Lias besprochen werden. Hormann und Inkey haben auf ihrer geologischen Karte des Zsiltales außer Gneis (mit dem sie den Gentralgneis vereinten) Amphibol-, Chlorit- und Tonschiefer unterschieden. Kilometerweit kann man nun aber die Tonschiefer der erwähnten Karte verfolgen, ohne einen einzigen größeren Flecken echten Tonschie- fers zu treffen. Überall bewegt man sich auf serieitisirtem Gestein : einem dynamo-metamorphen Sediment. In richtiger Erkenntnis ihrer Zusammengehörigkeit wurden nämlich von Hormann im Östteile des Retyezätgebirges sericitisivtte Konglomerate und echte weiche Tonschiefer mit demselben Namen belegt. Zwei Gänge über das Gebirge, der über den Vurvu Bai und beträchtlichen Kohlenflötzen im Banat, in der Schelamulde, bei Sinaia, bei Brassö und bei Pecs, im Gegensatze zum Lias des Perzsanyer Gebirges, des Kodru- und Bihargebirges zu verweisen, woselbst er in einer mehr kalkigen Fazies entwickelt erscheint. Es lassen sich alle diese Momente als Beweise für die Richtigkeit der von PoMPEckJ gezeichneten Karte der Liasmeere erwähnen und beweisen auch gleich- zeitig, daß «Karpaten» im heutigen orographischen Sinne zur Liaszeit nicht be- standen. 134 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (44) Tuliesa nach Kimpulunyäag, ferner eine Begehung des Dilma Oboroka zeigen die typische Entwicklung dieser Bildungen am besten. Gleich südöstlich Urik, am Dilmamörului, ist ein schmaler Streif von sehr stark ausgewalztem Tonschiefer sichtbar und weiter im Westen bei Pestere ist in diesem, hier auch Pyrithexaöder enthaltendem Schiefer eine Einlage- rung von weißem kristallinischem Kalk zu erkennen. Hierauf fehlen sedimentäre Bildungen bis an den Vurvu Bai, wo sie eine große Ausdehnung erreichen. Sie bestehen hier ebenfalls aus einem stark ausgewalzten Gestein, das sich makroskopisch als serieitischer, äußerst grober Gneis (Konglo- meratgneis) mit Partien von ausgewalzlem Tonschiefer repräsentirt. Stel- lenweise tritt der gneisartige Habitus durch das Überhandnehmen der Phyllite dermaßen in den Hintergrund, daß kleinere Partien von reinem, stark gewalztem und gefältetem Phyllit erscheinen. Bei genauerer Unter- suchung erkennt man, dab das, was auf den ersten Blick als Korn des Gneises erschien. selbst wieder aus verschiedenartigen Gesteinen besteht. Gegen Süden wird das Gestein immer grobkörniger, die einzelnen Ele- mente wachsen zu Faustgröße an und auch darüber. Im Querbruch, noch mehr aber an der Verwitterungsoberfläche, hebt sich die abgerundete Natur der einzelnen Brocken immer mehr und mehr hervor, schließlich kann kein Zweifel mehr herrschen, daß man es mit einem stark gequetsch- ten groben Konglomerat zu tun hat. An einer Stelle, südlich des Vurvu- Bai, liegen am Wege große Platten dieses gelblichen Gesteines und in einer dieser Platten gelang es mir, außer Quarzkörnern (dem überwiegen- den Bestandteil) ein faustgroßes Stück von Centralgneis zu entdecken. Dasselbe Gestein trifft man am Wege nach Kimpulunyäg südlich des Dilma Fagecsu noch dreimal an und auch hier kann man sich von seiner Konglomeratnatur gut überzeugen. Speziell der mittlere Zug bildet durch seine große Widerstands- fähigkeit gegen die Atmosphärilien eine landschaftlich gut sichtbare Linie und ragt auf eine ziemliche Strecke hin, pfahlartig, ca 1 m aus dem Rasen bedeckten, weicheren kristallinen Schiefer empor. Wegen seines ganz be- sonders groben Kornes macht dieser Zug, wenigstens auf seiner Schicht- fläche, durch seine bis 1'/a em hoch hervorragenden Quarz- und Gneis- stücke ganz den Eindruck eines gewöhnlichen Konglomerates und nur wenn man näher tritt, bemerkt man, daß die flachen Stücke in eine seri- citische Grundmasse gebettet erscheinen. Auch am Nordostende der Oslea kann man in den Liasschiefern, die bei Commando Restovianului ihre Fortsetzung finden, mächtige Kon- glomeratbänke mit faust- bis kopfgroßen Geröllen erkennen. Ich glaube, es kann kein Zweifel bestehen, daß alle diese Konglo- (45) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 135 merate mit den von Murcocı vom Parengu beschriebenen ausgewalzten Konglomeraten, die dieser für jünger als die Grünschiefer des Pareng- gebirges hält, identisch sind. Als typische Lokalität für diese Konglomerate wird am Pareng Dosul Scliveiului erwähnt. In seiner Einteilung der jüngeren dynamometamorphen Bildungen nehmen sie das tiefste Niveau ein und sind daher vielleicht älter als die Schelaformation Mrazecs, in Ermangelung eines Besseren möchte ich sie aber zu den Liasbildungen stellen. Allerdings darf dabei die Möglichkeit nicht verschwiegen werden, daß sie die Karbonkonglomerate des Szarkö, die in unserem Gebiete fehlen, vertreten. Als hauptsächlichster Grund, warum ich sie zum Lias zähle, wäre jedoch das Vorkommen der Liaskonglomerate auf der Oslea zu erwähnen. 2. Dogger. Schon mehrmals wurde der im Zsiltale auf unseren Liasschiefern folgende Diabastuff erwähnt, dessen sedimentäre Natur noch auf Hormanns geologischer Karte übersehen wurde. An seiner Stelle wird nämlich auf dieser Karte ein Gneiszug gezeichnet. Seine sedimentäre Natur wurde zum Fig. 8. 1. Kryst. Schiefer (Lias), 1.’ Kalkeinlagerung, 2. Gneis, 3. Kreidekalk, 4. Tertiär, 4.' Unser Diabastuff, 5. Diluvium. erstenmale, wie es scheint, von TArLLaTscHer erkannt. TALLATSCHER Zeich- net nämlich in seiner Geologie des Zsiltales bei Kimpulunyäg beiliegendes, allerdings, wie gezeigt werden soll, nicht ganz richtiges Profil und auf seiner geologischen 'Karte ist der betreffende Gneiszug Hormann’s östlich von Kimpulunyag verschwunden und durch einen Zug oligocäner Sedi- mente ersetzt. (Fig. 8.) Da sich gezeigt hat, daß Diabas und Diabastuff an der Bildung des Zuges 4’ den wesentlichsten Anteil nehmen, diese Bildungen im Banat und auch noch im Szarkö-Gebiete den Dogger unterlagern, so mub diese 136 FRANZ BARON NOPCSA JUN, (46) Bildung nicht, wie TALLATscHer angibt, als den Kreidekalken aufgelagert gezeichnet, sondern unter dieselben durchgezogen werden. Das Auftauchen von Diabastuff am Nordrande der Mulde in dem Valea Bilugu bestätigt diese Veränderung. Im Banat ließen sich auf dem Diabastuffe vielenorts neuerdings lichte (Juarzsandsteine und dunkle Schiefer konstatiren, die von den dort arbei- tenden Geologen dem mittleren Jura zugezogen wurden. Als nächster Ort, wie dies konstatiert wurde, ist ca 8 Km westlich von Gura-Apilor der Szarkö zu bezeichnen. Am ÖOstabhange des Szarkö gelang es SCHAFARZIK Phylloceras Mediterraneum Nruw. zu finden. Obzwar nun diese Form, wie Scnararzık selbst betont, von den Klausschichten bis in den oberen Jura bekannt ist, möchte er doch die im Hangenden des Diabastuffes vorkommenden Schiefer, Kalkschiefer und Quarzsandsteine, in denen sich das Fossil fand, für Dogger und nicht für oberen Jura halten, und dies hauptsächlich deshalb, weil der obere Jura im ganzen Banate und auch in Siebenbürgen in einer Kalkfacies auf- tritt und auch in den nächstgelegenen Punkten: Sztenultye und Ilova diesen Habitus aufweist. Es fragt sich, ob wir aus unserem Gebiete gleichfalls solche jün- gere mitteljurassische Ablagerungen kennen. Da die Doggerbildung am Szarkö dem Lias konkordant aufgelagert und von einer großen Verwer- fung abgeschnitten erscheint, wir im Zsiltale außerdem wissen, daß auch hier die Diabastuffe längs der Zsiltal-Verwerfung verschwinden, so wissen wir, wie mir scheint, gleich, daß wir dieselben, wenn sie anderswo auf- treten, ebenfalls in ziemlich gestörten Lagerungsverhältnissen erwarten dürfen. Ausgesprochen sind Doggerbildungen auf unserem Gebiete jeden- tails nicht entwickelt und ich kenne nur vier Punkte, wo Quarzsandsteine und Grundkonglomerat-artige, kantengerundete Bildungen vorkommen, die man vielleicht mit Doggerbildungen identificiren dürfte. Als diese vier Punkte können Dilma-Toplieza bei Kimpulunyag, Välya-Balta in der Nähe des Dorfes Csopea, ein Graben nördlich von Boicza und ein Wasserriß in der Nähe der Gemeinde Olähpian bezeichnet werden. Auf diese Vorkom- men soll wegen ihrer problematischen Natur etwas näher eingegangen werden. a) Dilma-Toplicza. Wie schon erwähnt, können wir hier auf Hormann’s Karte im Süden Tonschiefer, darauf einen Kalkzug, hierauf Gneis, dann noch einen Kalkzug, hierauf Oligocän ausgeschieden erken- nen. Das Fallen der Schichten ist hier nach Nord-Nordwest gerichtet. Tar- (47) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 137 LATSCHEKS Skizze unterscheidet sich dadurch, dab von Süd nach Nord — also vom Liegenden zum Hangenden — Schiefer, Kalk, Oligocän ange- geben wird. Der zwischen beiden Kalkflächen befindliche Oligocänfleck wird als Rest der früher weiter ausgebreiteten discordanten Oligocändecke gedeutet. Der Unterschied und gleichzeitig der Fortschritt Hormamn’s Deu- tung gegenüber besteht darin, daß TarLArscHer die sedimentäre Natur des zwischen den Kalkzügen befindlichen Gebildes erkennt, die Zeichnung des Profiles hingegen (vergl. Fig. 8) ist als Rückschritt zu bezeichnen. Nach mehreren Besuchen der Lokalität konnte ich folgendes, eine Mittelstellung zwischen Hormanns und TALLATSCHERS Ansichten ein- nehmendes Profil erkennen. (Fig. 9.) Auf Liasschiefer (1) folgt ein Kalkbank (2), die ich seinerzeit für Fie. 9. Tithon hielt, die jedoch nur eine 1. Lias, 2. Kalkbank, 3. Konglomerat, Einlagerung in den Lias bedeutet 4. Diabastuff, 5. Kalkbank, 6. Oligocän. (Vergl. Fig. 10) und stellenweise in den Liasschiefer eingelagert erscheint, stellenweise jedoch, wie es eine Reihe von Parallelprofilen zeigt, vollkommen verschwindet (Vergl. Fig. 11). Auf diese Weise läßt sich, da die Kalklage (2) sich als langes Band aus dem Lepuzsnyiktale bis zum Szurdukpasse und dann weiter noch im Zsijeez verfolgen läßt, eine unbedeutende, durch Übergreifen der Glieder GN // VI SS a er Fig. 10. Bier FR. 1. Lias, 2. Kalkbank, 4. Diabastuff, 1. Lias, 4. Diabastuff, 5. Kalkbank, 6. Oligocän. 6. Uligoecän. 3 und 4 hervorgerufene Discordanz konstatiren. Die nächst höheren Glie- der (3, 4) sind am besten bei Dilma-Toplieza erschlossen und zwar besteht 3 aus einem groben Konglomerate mit faustgroßen Brocken, die aus- schließlich aus kaum gerundeten Gneisstücken bestehen und durch ein sehr glimmerreiches kalkfreies Bindemittel schlecht und locker verbunden werden. Auf dieses Konglomerat folgt (4) ein makroskopisch sehr feines Gestein, das von Professor Mrazece mit einem Diabastuff verglichen wurde. Dies sind jene Schichten, deren sedimentäre Natur ich 1900 im Földtani Közlöny, pag. 284 erwähnte. Bedeckt werden diese Tuffe von einem weißen, ins braungraue übergehenden Kalk, der ähnlich, wie sie, mit 135 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (48) 45° fast gegen Norden fällt und unter dem flach geneiglen Oligozän (2 10° gegen 315) verschwindet. Ich glaube nicht, daß dieser oberste braune Kalk dem Sztenuletye-Kalke entspricht und so den Gegenflügel von Dilma-Barosa bildet und zwar dies hauptsächlich deshalb, weil am Piatra-Colobit z. B. eine ausgesprochene Diskordanz zwischen Lias und Tithon nachgewiesen werden konnte und daher haben wir also eine zwi- schen Lias und Tithonkalk gelegene Bildung vor uns, die wahrscheinlich dem Dogger des Banates entspricht. Dieses Niveau läßt sich mehr oder weniger deutlich bis östlich des Zsildurchbruches verfolgen. (Juarzsandsteine oder Schiefer sind hier keine vorhanden. bi Valya-Balta. Dieselben Grundkonglomerate, die das Liegende der Diabastuffe von Dilma-Toplieza bilden, treffen wir im Verein mit (darauf gelagertem?) Quarzsandsteine in dem Välya-Balta wieder. Was man hier sieht, muß wegen der kleinen Dimen- sionen, die hier in Betracht kommen, geradezu als Schulbeispiel einer Einfal- tung bezeichnet werden. Wo die Chaussee Boldogfalva-Puj das Väalya Balta übersetzt, steht südöstlich fallender Gneis an und dieser läßt sich auch weiter gegen Süden am Rande des Bachbettes verfolgen. 1. Echter alter Gneis, 2. Pegmatit- Bald bemerkt man am rechten Ufer gänge, 3. Quarzsandstein, 4. Arkosen- der kleinen Wasserader, zwei übereinan- artiger Quarzit. der gelagerte Terrassen, deren untere, wie ein kleiner Aufschluß lehrt, aus stark gestörtem und mit Pegmatitadern Jdurchzogenem Gneise der unteren Gruppe besteht. Der Rand der oberen Terrasse ist größtenteils mit Gras bewachsen und nur an einer Stelle ragt ein großer, durch Verwitterung und Flechtenüberzug ganz schwarz gefärbter, mehrere Kubikmeter großer Block hervor, den man leicht mit einem größeren Gneisfelsen verwech- seln könnte. Zu meiner größten Überraschung fand ich nun, als ich ein Stück abschlug, daß dieser Fels in seinem unteren Teile aus hellem, gräulich- braunem, durchscheinenden, homogenen Quarz besteht, in dem einzelne gut abgerundete, weiße, bohnengroße Kieselsteine erscheinen. Der ganze Felsen ist nur einige Meter hoch, über ihm kann man, wenn man etwas Rasen entfernt, wieder Gneis erkennen und sein oberster Teil selbst besteht knapp unter der Gneisdecke aus einem brecciösen, quarz- und glimmer- reichen Gebilde. In Fig. 12 ist der Querschnitt der beiden Terrassen gegeben. (49) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 139 Noch weiter bachaufwärts trifft man, allerdings in vollkommen un- klarer Lagerung und stark gestört, dieselben kantengerundeten Gneis- gerölle, wie wir sie von Dilma-Toplieza kennen, die aber gleichzeitig stel- lenweise auch an die Arkose, die über dem Quarzsandstein angetroffen wurde. erinnern. Ich möchte sie auf diese Weise, ehe nähere Details bekannt werden, mit diesen vereinen. Sie werden jedenfalls von rotem Cenomanmergel überlagert und ich möchte sie, weil wir die tiefsten Lagen des Cenomans von Ohaba-Ponor ete. durch ihre rote Farbe leicht erkennen, nicht zu den Genomanbildun- sen zählen. Spricht schon die Einfaltung des Quarzsandsteines für ein höheres Alter, so muß dasselbe auch für die Arkose gelten und die Ähnlichkeit des kantengerundeten Gerölles mit dem gleichen mitteljurassischen von Dilma Toplieza spricht auch gar nicht gegen eine derartige Deutung. Ein etwaiger Unterschied zwischen den Bildungen der beiden letzt- genannten Lokalitäten wäre höchstens darin zu finden, dab sich in dem Välya-Balte auch feinere Lagen zeigen. Es ist nämlich manchmal eine graue, ziemlich feste tonige Masse vorhanden, in der einzelne Quarzkör- ner (2—5 mm) eingebettet erscheinen. Längs zahlreicher Rutschflächen. die sich unter verschiedenen Winkeln schneiden, ist auch ein Schmierig- werden der glimmerreichen tonigen Grundmasse zu konstatiren. c) Grabem bei Boicza. Genau dieselben blauen, schmierigen, durch Verwitterung schmutziggelb erscheinenden Tone, wie in dem Välya- Balta und auch hier innig mit den kristallinen Schiefern (allerdings jenen Weg der oberen Gruppe) verbunden, kann man bei Tustya und Farkadin konstatiren. Die Danienschichten fallen hier mit ca. 30° gegen Nordwest und die obersten Schichten scheinen auf Glimmerschiefer zu liegen. Steigt man dann in jenen Wasserriß hinab, der sich ca. 1300 m nördlich der letzten Häuser von Boicza an jener Stelle befindet, wo sich die kristallinen Schie- fer und das Danien berühren, so sieht man hier konkordant auf den mit 50° gegen Südsüdost (200) fallenden Schiefern eine Bildung, die ich im Tagebuch als «graue Tone und eckige Conglomerate mit Kalkadern (Välya- Balta-Grundkonglomerat») notirte. Nördlich außerhalb des Wasserrisses stellen sich die kristallinen Schiefer bald weit steiler und gehen hierauf in nördliches Fallen über, worauf dann bald kristalline Kalkeinlagerungen erscheinen. (Vergl. Fig. 13.) | Leider läßt sich, wie aus dem eben Gesagten hervorgeht, auber einer peltrographischen Identität nichts anführen, um das Alter der Schich- ten irgendwie zu präcisiren, zumal, wie wir sehen werden, in dieser Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung, geol. Anst. XIV. Bd. 4. Heft. 11 140 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (50) Frage der Diskordanz des Danien gar keine Bedeutung zugesprochen werden darf. d) Olahpian. Der vierte Punkt, wo ähnliche Bildungen vorliegen, ist Olahpian am Nordrande des Szäsz- Fig. 13. sebeser Gebirges. Hier sind jedoch 1. Danien, 2. Doegger, (?), 3. @Glimmer- die Verhältnisse in dem kleinen Gra- schietfer. ben, woher ich diese Bildungen kenne, (südlich der Weggabelung zwischen Pian Rekitta und Pian Sztrunga) durch lokale Abrutschungen noch mehr gestört, so daß nur zwischen den kristallinen Schiefern und dem untersten Genoman (blaue, verwittert braune Tone und braune Conglomerate) eine quarzreiche, Grus liefernde Lage, mit festeren Quarzeinschlüssen sicher- gestellt werden konnte. Wir sehen also, daß die Doggerbildungen, falls auf unserem Gebiete überhaupt vertreten, nur sehr schlecht charakterisirt erscheinen, Schiefer dieses Alters, vorläufig wenigstens, völlig fehlen und die einzigen Bildun- gen, die mit einiger Sicherheit festgestellt werden konnten, vielleicht noch in das Niveau der Diabastuffe gehören. V, Tithon-Neocom-Kalk. Diskordant und auf die bisher besprochenen Bildungen transgredie- rend, lagern im südlichen Teile unseres Gebietes verschieden entwickelte Kalke, die früher stellenweise als kristallin, stellenweise als jurassisch, oder als unter-, ja sogar oberkretaeisch bezeichnet wurden. Im Krassö-Szörenyer Gebirge wurde bereits vor langer Zeit die Existenz von Tithon-Neocomkalken konstatirt (Weitzenrieder Kalke Böckn'’s). Hersıcn hat am Ostrande des siebenbürgischen Erzgebirges ebenfalls längst Tithon nachgewiesen, die Verhältnisse in den Ostkarpathen wurden von Hereıch, Unuie und Sımionescv sehr ausführlich beschrieben und aus unse- rem Gebiete hat Fıcnter bereits 1791 sog. «secundäre Kalke» erwähnt. Als Lokalitäten, wo größere Partien Jurakreidekalk angetroffen werden kön- nen, wären zu erwähnen: ein Kalkzug westlich von Feredö-Gyögy, einige Kalkfelsen südlich von Pestere, ferner die große Kalkpartie zwischen Bär, Ohäba-Ponor und Ponorics, jene nordöstlich von Krivädia, isolirte Vor- kommen bei Banicza und nordwestlich Petrilla, Kalkfelsen in der Surduk- schlucht (Zsildurchbruch), so z. B. bei dem Välya-Polatistye, einige Kalk- «51) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 141 felsen nördlich Costa lui Rusu, am Ostrande unseres Gebietes, außerdem eine Reihe von Kalkfeleen am Nordrande des rumänischen Zsil, die die Verbindung der Kalke bei Petrilla mit dem längst bekannten Zuge im Csernatale vermitteln. Als markante orographische Punkte dieses letzt- genannten Zuges sind Dilma-Zanoga (bei Vulkan), Dilima-Barosa (bei Kim- pulunyäg), Dilma Plesa und Piatra lui Jorgovan zu bezeichnen. Es ist fer- ner auch jener Kalkzug, der auf der officiellen, geologischen rumänischen Karte, längs der Oslea, als kristallın ausgeschieden wurde, ebenfalls als Jurakalk zu bezeichnen. Wenigstens scheinen die Verhältnisse am Über- sange vom Cserna- zum Sorbeletale für diese Deutung zu sprechen. Als die letzten Vorkommen jurassischen Kalkes sind Vurvu Bai und ein Kalk- felsen südlich von Zajkany zu erwähnen. a) Kalkzug westlich von Gyögy. Hauer hat seinerzeit diesen Kalkzug für kristallin gehalten, und so ist er denn, obzwar aufden älteren geologischen Karten als kristallin bezeichnet, auf den neueren Karten überall verschwun- den. Der Kalk, der hier vorkommt, ist vor- wiegend lichtgrau mit weißen Adern durch- zogen, nur gegen Dilma-Kurtabell stellen sich geschieferte, weiß und dunkelgrau gefärbte Fig. 14. Kalke ein. Die Schichten fallen im übrigen Or Itsnnliche paläozoische so, wie die südlich davor gelagerten paläozoi- Schiefer, 2. Undeutlich ge- schen Schiefer, gegen welche sie jedoch durch schichterte lichtgraue Kalke. einen Bruch abzuschneiden scheinen. Wenig- stens ließ sich in einem linksseitigen Nebengraben des Rapolder Tales beiliegendes Profil deutlich erkennen. (Fig. 14.) Dies ist auch der eine Grund, warum ich diese Kalke, die ich von Banpatak bis nach Feredö-Gyögy verfolgen konnte, für jünger als kristallin, d. h. als den kristallinen, ja sogar als den paläozoischen Schiefern nicht eingelagert halte. Bei Feredö-Gyögy scheinen die Kalke etwas gegen Nordosten zu schwenken und verlassen auf diese Weise unser Gebiet. Nur als alluviale Gerölle (allerdings ca. 60 em. Durchmesser) findet man genau dieselben Kalke im Erosionstale von Bokaj wieder, und hier gelang es mir auch, nach längerem Suchen ein, Nerineen und andere organische Reste enthal- tendes Gerölle zu finden. Da ich den Kalkzug, der diese Gerölle geliefert, für nichts anderes, als die östliche Fortsetzung des Bänpatak-Feredö-Gyögyer Kalkzuges halte, möchte ich mit noch größerer Wahrscheinlichkeit das jurassische Alter des letzteren behaupten. ls 142 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (52) p) Ohaba-Ponor. Wichtiger als die Lokalität bei Gyögy, ist das Kalkvorkommen von Ohäba-Ponor, Ponories ete. zu beiden Seiten des Strigy-Oberlaufes. Herr HaravArs hat ein Profil über diese Gegend gege- 2 = z GC ä LG Y F GGITAGG° Fig. 15. 1. Gneis, 2. Neocomkalk, 3. Genoman. ben, das ich, da es die beste diesbezügliche Abbildung ist, in Fig. 15 reprodueire. (Die Bruchlinie «—b ist im Originalprofile nicht gezeichnet.) Den Kalk selbst beschreibt Haravärs als licht, mit einem Stich ins gelbliche, bis licht-rosenrot mit weißen und rosenroten Adern durchsetzt und massig. Er erwähnt, bei der Höhle von Ohäba-Ponor Korallen, bei Dealu-Dreptuluj hingegen Reste gefunden zu haben, die einigermaßen an hequienia-Querschnitte erinnern und ist im allgemeinen geneigt, ihn mit den Weitzenrieder Kalken zu identificiren. Im nächstjährigen Berichte wird der Kalk von Csokolovina (in demselben Gebiete) beschrieben, das Vorkommen von Eisenerzen darin erwähnt, außerdem wird kurz das Vor- kommen von gleichem Kalk bei Värhely (21 Km südlich Szäszväros) be- schrieben und, wie im Vorjahre, Srurs Meinung gegenüber das sicher präcenomane Alter der Kalke betont. Daß sich diese Kalke in das Zsiltal hinüber ziehen, war schon Partscn und Stur bekannt und ersterer erwähnt vom Piatra Tartaruluj einen Kalkfelsen, in dem sich eine undeutliche Bivalve fand (leider konnte ich den Ort Piatra Tartaruluj nicht wieder entdecken, da die alte Straße, die vom Hätszeger Tale in das Zsiltal führt, aufgelassen wurde) Stur beobachtete ebenfalls denselben Kalk, wie er von Pestere seit längerer Zeit bekannt ist, und zur Kreideformation gerechnet wird. Gleichen gelben, rotgeäderten Kalk, wie bei Pestere u. a. OÖ. kann man, undeutlich gegen grauen, verschiedenartigen Kalk abgegrenzt, meh- rerenorts im Zsiltale konstatiren. Seine mesozoische Natur wurde auch hier von Hormann erkannt, und anf den geologischen Spezialkartenblät- tern des Zsiltales wurde er als kretaceisch bezeichnet. Vor allem möchte ich eine Skizze des bereits zuvor erwähnten Välya-Bilugu geben, woselbst sich die Discordanz zwischen älteren Bildungen und Tithon einerseits, Tithon und Oligocän andererseits ausgezeichnet erkennen läßt. (Fig. 16.) > je (53) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 14: Die Diskordanz, die zwischem dem Kalke der Plesa und dem Lias bei Piatra Kolobit (bezüglich dieses Felsens siehe die Karte 1:25,000 Paros- und Vulkanpaß ; Südwest-Sektion) bemerkbar ist, wurde bereits im Abschnitte Lias besprochen. Wie schon erwähnt, erfolgt der Übergang des rotgeäderten Kal- Fig. 16. kes in den grauen, der typisch am 1. Granit, 2. Reibungsbreccie, 3. Diabas- Sztenuletye entwickelt erscheint, tuff, 4. Tithon-Neocomkalk, 5. Oligocän. überall nur sehr allmählich. Das jurassische Alter des letzteren hat bereits Inkey betont und im Gegen- satze zu dem Profil, das Scuararzır 1898 gibt, müssen Tithon und Neocom konkordant gezeichnet werden. Genaue Aufnahmen zeigten, daß auch das von mir 1900 publieirte Profil des Skok ebenfalls einer Modifikation bedarf, da es in dem vorwiegend massigen Kalk bei Kimpu Jiului endlich Spuren einer nordwestlichen Neigung der Schichten zu entdecken gelang und das Vorkommen von rotgeädertem Kalke an der Spitze des Piatra lui Jorgovan nachgewiesen werden konnte. (Fig. 17.) Fig. 17. 1. Kristallinische Schiefer Il, 2. Verrucano, 3. Liasschiefer und Sandsteine. 4. Tithonkalk (grau geschichtet), 5. Neocomkalk (rotgeädert). SCHAFARZIK beschreibt den grauen Kalk des Sztenuletye als hellgrau, feinkörnig, gut geschichtet. Stellenweise finden sich Einlagerungen von grauem Mergelkalk oder rotem jaspisartigem Hornstein. Weiter gegen den Drechsan wird der Kalk dunkler, ja beim Drechsan ausgesprochen dunkel- grau, außerdem werden breccienartige, durch gelbes mergelartiges Binde- mittel verkittete Bänke bemerkbar. In der Nähe des Piatra lui Jorgovan gelang es mir in dem lichtgrauen, feinkörnigen, geschichteten Kalke eine Nerinea sp. zu finden. Durch Massigerwerden, lichtere Färbung und Einschalten von Kalkadern geht unser Tithonkalk in den zuvor erwähn- ten massigen Neocomkalk über. 144 FRANZ BARON NOPCSA JUN, (54) Es ist nicht uninteressant zu erwähnen, daß im Östende des Zsil- tales vorwiegend rotgeäderter Kalk vorkommt, dieser dann gegen Westen in immer größeren Massen auftritt, dabei an den Talgehängen immer höher emporzieht und im Westende des Sztenuletye vorwiegend den grauen geschichteten Habitus zeigt. In Ermangelung von Fossilien, halte ich es für verfrüht, diese bei- den, in ihren extremen Entwickelungsstadien allerdings grundverschie- denen Kalke von einander zu trennen, und möchte sie, da sie wohl, wie in Ostsiebenbürgen, dem oberen Jura und der unteren Kreide angehören, als Tithon-Neocom bezeichnen. Daß das Kalkvorkommen des Stenuletye nur die Fortsetzung des im Csernatale schon lange als Malm erkannten Kalkzuges bildet, wurde bereits von Inkey und vielen anderen Autoren betont und so bleibt denn nur die Besprechung der Kalkvorkommen am Berge Oslea, bei Zajkany und im Pareng übrig. c) Oslea. Vorläufig möchte ich den, die Spitze dieses Berges bil- denden Kalkzug für Tithon halten und zwar aus dem einfachen Grunde, weil ich bei Stina Ursului (die östliche Stina auf der Spezialkarte 1:75,000) zwischen dem Kalke und dem liegenden Am- phibolgneis Thonschie- fer und Conglomerate gefunden habe, die die westliche Fortsetzung jenes Phyllit und Con- glomeratzuges bilden auf dem im Zsiltal der Bier as unter dem Stenuletye- 1. Granit, 9, Amphibolgneis, 3. Lias, 4. Tithonkalk, kalk verschwindende 4a Osleakalk. Diabastuff aufgelagert erscheint. Bei Stina Stirbu (die westliche Oslea-Stina) sind allerdings die Tonschiefer größten- teils verschwunden und der Kalk scheint unmittelbar auf dem Amphibol- gneise zu liegen. Es zeigt sich eben obiges in Fig. 18 schematisiertes Profil. Die Identität des Oslea Schiefer- und Conglomeratzuges, der übri- gens stark an den Lias des Dilma Fagecsu erinnert, mit dem Liaszuge des Zsiltales läßt sich übrigens am besten südlich von Dilma mare (west- lich Commando Restiavanului) erkennen, woselbst die Amphibolgneise verschwinden und wir eine einheitliche, aus schwarze Tonschiefer, Kalk- schiefer und Quarzeconglomeraten bestehende Antiklinale vor uns haben, (55) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 145 deren Südschenkel mit 20° gegen 180 fällt, während das Fallen des Nord- schenkels mit 30° gegen Nordwesten gerichtet ist. d) Zajkany. Bei Zajkany ist am Rande des Tales (am Südende des Dorfes) ein großer, dort zur Beschotterung der Chaussee verwendetei- Kalkbruch vorhanden, der einen gelblichen, rotgeäderten Kalk liefert. Nur als das westlichste Neocomkalkvorkommen in unserem Gebiete und weil es von ScHAFARZIK bei seinem Aufnahmebericht übersehen wurde, sei es erwähnt. Die Wichtigkeit dieses Vorkommens besteht darin, daß es viel- leicht als Fingerzeig für eine Verbindung der Kalke von Ilova, mit jenen des Hätszegertales um das Vurvu Petri-Massiv herum aufgefaßt werden könnte. e) Lotrutal. Interessant sind die Kalkvorkommen im Lotrutale, weil an diesen die Lotru-Zsijeezstörung als pr&tithonisch bestimmt werden konnte. Es sei hiebei speciell auf die von M. Murcocı publicirte Karte des Latoritagebietes verwiesen. Bildungen, die als Barr&me gedeutet werden könnten, sind aus un- serem Gebiete, so wie aus dem siebenbürgischen Erzgebiete, noch keine bekannt geworden, aber im Gegensatze zu dieser Gegend halte ich das Vorkommen von solchen im Zsiltale keineswegs für unmöglich. Ponmpeexr) erwähnt nämlich am Munte Draghicenu über dem Tithon zum Teil kalkige Schiefer, die auch bei Closani und Isverna leicht nachge- wiesen werden können. Am ausführlichsten wird diese Gegend außer von Toula, der eine Überlagerung der Kalkmasse von Qlosani durch rote eisen- schüssige Tone und Schiefer erwähnt, von DragHıcenu beschrieben. Aus seiner Arbeit geht vor allem hervor, daß die roten Tone und kalkigen Schiefer verschiedene Bildungen darstellen. Letztere werden als rot, schwarz bis grünlich beschrieben und ihr nicht unbedeutender Kohlengehalt wird besonders betont. Drasnıcknu stellt diese Kalkschiefer zur unteren Kreide. Auch M. Muvrcocı hat über den Kalken von Cernadia und anderen Stellen des Latoritatales eine kohlenhältige Schieferformation nachweisen können, an der ein Übergang in die eigentlichen Kalke festgestellt wurde, Der obere Teil des Kalkes geht, wenn er von kohlenhältigen Schiefern bedeckt wird, folgendermaßen in diese über: er wird schwärzlich, ist von schwarzen Adern durchsetzt, wechsellagert dann mit den Schiefern, bis schließlich diese überwiegen.» Es scheint mir vollkommen sicher, daß der untere Teil der Kalke tithon-neocomes Alter hat und zwar dies deshalb, weil er, so wie der Tithonkalk der Gegend von Sinaia, auf gefaltete Liasschiefer und paläo- zoische Schiefer transgredirend auftritt. Er ist zum Teile hochkristalliner, 146 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (56) weißer bis grauer Marmor, zum Teil breceiös, so wie dasselbe auch am Sztenuletye beobachtet werden konnte, und dann grau oder gelblichgrau gefärbt. Wenn wir nun bedenken, daß sich die Barremeschichten des Pıahovatales, oder die gleichalten’Kalke des Dimbovicioratales, deren Ähn- lichkeit mit den gleichalten Bildungen in Serbien Porovıcı betont, sich ebenfalls durch ihren Gehalt an Pflanzenresten auszeichnen und sich auch sonst zu den Tithon-Neocomkalken ähnlich verhalten, wie die beiden be- sprochenen Bildungen des Latoritatales und der Gegend von Glosani und sich im Centralbalkan vielleicht ähnliche Verhältnisse constatiren lassen, so scheint es mir nicht unmöglich, daß die kohlenführenden Kalkschiefer des Latoritatales und von Closani das Barreme repräsentiren und dann wäre eigentlich auch im Zsiltale Barr&me zu erwarten. VI Kretacische Bildungen. Nach dem Tithon ist in unserem ganzen Gebiete eine Lücke in der Reihe der Sedimente zu verzeichnen. Im Zsiltale, wo eventuell Barremien vorkommen könnte, fehlt das Genoman, im Hätszeger Tale ruht das Geno- man diskordant auf dem Neocomkalk, bei Deva und Szäszsebes ruht es direkt auf den kristallinen Schiefern. Da zwischen Cenoman-Turon ?-Untersenon einerseits, und dem Cam- panien-Danien anderseits sich in unserem Gebiete nicht unbedeutende orogenetische Bewegungen vollzogen haben und sowohl in der ersten, als auch in der zweiten erwähnten Gruppe ein allmähliger Übergang der Schichten in einander bemerkbar ist, scheint es mir nicht unzweckmäßig, die drei erstgenannten Niveaus unter der Bezeichnung «Tiefere Ober- kreide» zusammenzuziehen, und den beiden anderen Niveaus, die ich unter dem Namen «Höhere Oberkreide» vereine, gegenüberzustellen. Die auf diese Weise das Santonien umfassende Lücke in der Kreideformation Sieben- bürgens ist übrigens bereits von Parr in seiner tabellarischen Übersicht der ungarischen Kreidebildungen zum Ausdrucke gebracht worden, allerdings ist ihre Wichtigkeit dem Autor scheinbar entgangen, wenigstens wird sie im Texte mit keinem Worte betont, während doch, wie wir sehen werden, gerade während des Santonien in Siebenbürgen nicht eben unbedeutende orogenetische Bewegungen stattgefunden haben. Wie weit sich die blos auf einen tektonischen Vorgang basirte Zu- sammenstellung von höherer und tieferer Oberkreide wird verfolgen las- sen, wird sich erst später zeigen, heutzutage läßt sie sich aber, wie mir scheint, immerhin schon von Ruszkabanya bis Zsibö und bis Sinaia kon- statiren und fabt scheint es, als ob sich diese Lücke sogar bis an den Bakonywald (Sümeg) verfolgen ließe. en 1 (57) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 1 1. Tiefere Oberkreide (Genoman-Coniacien). Obere Kreide dieser Abteilung ist in unserem Gebiete an mehreren getrennten Lokalitäten vorhanden: am Nordrande des Szäszsebeser Ge- birges (zwischen Olahpiän und Szäszesor-Sebeshely), am Nordrande der Hätszeger Bucht zwischen Hätszeg, Boldogfalva, Välya Balta und Ohäba- Ponor, (hiezu gehört auch das Kreidevorkommen von Banicza), am Nord- rande des Retyezätgebirges bei Pestere-Korojesd, bei Reketyefalva am Westrande des Hätszeger Tales und bei Deva um die jungtertiären Vulkane. a) Reketyefalva-Styej. Wenn man von dem hoch auf den kri- stallilnen Schiefern von Pojana-Ruska gelegenen Orte Mesztakon gegen Süden schreitend, sich Reketyefalva nähert, gehen die anfangs gneisarti- gen Schiefer der oberen Gruppe in einen granatführenden Glimmerschie- fer über und nicht weit oberhalb des Ortes Reketyefalva sind darin ganz bedeutende Bänke von hochkristallinem, blaßrosenrotem bis weißem Kalk- stein bemerkbar, die weiter im Tale bei einer Quelle zur recenten Sinter- bildung Anlaß geben. Knapp oberhalb des Dorfes, ca 300 Schritte von diesem entfernt, macht sich eine gelbbraune, ziemlich steil gestellte Gon- glomeratbank bemerkbar, deren Liegendes ein schiefriges, offenbar aus der Zersetzung des Glimmerschiefers hervorgegangenes Gestein bildet. Die Quarzgerölle der Conglomerate sind haselnuß- und taubeneigroß und gut gerundet. Im Hangenden der Gonglomeratbank sind graue Mergel mit festeren und weicheren Lagen, die einen völlig flyschartigen Charakter zeigen, ent- wickelt. Es lassen sich auf den Schichtflächen des grauen, glimmerreichen Gebildes zahlreiche Kriechspuren und Ripplemarks bemerken, während organische Reste äuberst selten zu sein scheinen. Bisher konnte nur ein unbestimmbares Fragment eines irregulären Echiniden angetroffen werden. Zwischen Gsula und Reketyefalva trifft man auf folgendes Profil: westlich Kis-Csula sieht man schwarze, wie es sich zeigen wird, jüngere "Tuffbänke und CGonglomerate mit Pflanzenresten, weiter westlich fort- schreitend, wird ein grauer, weicher, toniger Mergel angetroffen, in dem sich bald festere Mergellagen einschalten, unter diesen bläulich gefärbten Lagen stehen blaue glimmerreiche, in Platten brechende kalkreiche Tone mit östlichem Fallen an, hierauf verschwindet in Reketye selbst das Ce- noman unter mediterraner Bedecekung und erst weiter im Weslen sind außerhalb des Dorfes gelblich-biäuliche Cementmergel (wir werden genau dasselbe Gestein und in derselben Lage fossilreich bei Ohäba-Ponor wie- ‚dertre ffen), darunter rotgefärbte Mergel und hierauf, auf dem Grundgebirge 148 FRANZ BARON NOPUSA JUN. (58) liegend. ein grobes, kantengerundetes Conglomerat sichtbar. Die vom Nordende von Reketyefalva erwähnte CGonglomeratbank scheint in diesem Profile das uns einen Querschnitt durch die ganze hiesige Kreideablage- rung bietet, eben durch diese allerdings gröbere Konglomeratbank ver- treten und ist daher wohl kaum als blos lokale Bildung zu betrachten. Die hier konstatirten Bildungen, die gegen Osten überall unter dem früher erwähnten schwarzen vulkanischen Tuffe verschwinden, ziehen sich in einem breiten Streifen bis Siyej und von da noch weiter bis in die Gegend von Pojen hinauf. Westlich Styej, wo wegen großer Verworrenheit der Schichten und zahlreichen kleineren und größeren Verwerfungen eine Untereinteilung derzeit noch unmöglich war, sieht man vorerst flyschartige, feste bis weiche Mergel von bedeutender Mächtigkeit mit größtenteils nordsüdli- chem Streichen überwiegen. In der Nähe des Grundgebirges (hier kristall. Schiefer der unteren Gruppe) ist eine hin- und hergefaltete, 30 cm mäch- tige Bank von erbsengroßen Quarzkörnern, die durch ein quarzreiches Bindemittel verbunden werden, bemerkbar. In dem wohl das Hangende bildenden, weiter östlich gelegenen Teile der Flyschmergel gelang es mir nach längerem Suchen zwei /noceramen zu finden, die das oberkretaci- sche Alter dieser Schichten unzweideutig beweisen. Bis gegen Pojen sind eben diese Bildungen unter gleichen Verhältnissen zu treffen. b) Hatszeg-Ohaba-Ponor. Wenig läßt sich über das Cenoman bei Hätszeg sagen, das ich hier am Fuße der Hätszeger Höhen fossilleer und schlecht aufgeschlossen antraf. Als große, wohl eine abgerutschte Scholle repräsentirende Masse sieht man dort, wo der Feldweg gegen den Orlea auf den Hätszeger Berg führt, feingeschichtete, rote Mergel in einem Winkel von 55° gegen 20 fallen. Unterhalb dieser Stelle konnte ich in einem frisch gegrabenen Grabe graue und rötliche feste Cenomanmergel, wie solche aus dem Valya Balta bekannt sind, mit 25° gegen 300 fallend kon- statiren, oberhalb dieser Stelle konnten ebensolche Mergel angetroffen werden ; in einem vom Berge herabkommenden Graben wurde ein Fall- winkel von 25° gegen 150 gemessen. Die Verhälnisse sind hier offenbar sehr gestört, außerdem verhindern jüngere Danien- und Mediterranschich- ten ein genaueres Studium. Es muß hervorgehoben werden, dal dieses Cenomanvorkommen zum Teil der Aufmerksamkeit des Herrn Chefgeolo- gen Haravärs entgangen ist, zum Teil aber offenbar unter dem Abschnitte «Szentpeterfalvaer Sandstein» beschrieben wurde. Das nächst östlich gelegene CGenomanvorkommen ist, noch viel schlechter aufgeschlossen, östlich von Boldogfalva in der sog. Lunka in der Nähe einiger Dachsbaue zu bemerken. Hier kann man außer dem (59) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 149 Vorkommen von westlich fallendem blaugrauem Mergel und ebenso gefärb- ten Konglomeraten, die unter anderen große, braune Kalkbrocken um- schließen, nichts konstatiren. Besser erscheint, wie bereits erwähnt wurde, das CGenoman in dem Valya Balta erschlossen und hiemit sind wir, da dieses Vorkommen über Köalja-Ohaba und Bajesd mit dem Ohäba-Ponorer Kreidegebiete zusam- menhänst, in das wichtigste Kreidegebiet des Hätszeger Tales getreten. Es kann unsere Aufgabe nicht sein, genau die Stellen anzugeben, wo in diesem Gebiete Genoman, wo Neocom und wo kristalline Schiefer sichtbar werden, unser Hauptaugenmerk soll vielmehr auf die Haupteinteilung dieser Region, sowie auf ihr Verhalten zu den anderen daselbst bemerk- baren Bildungen gerichtet sein. Ihre ungefähre Verbreitung ist ja bereits aus den Karten von Havrr und Hormanns ersichtlich. Eine deutliche Gliederung der Kreide von Ohäba-Ponor, (da dies die am längsten bekannte Lokalität ist, soll das ganze Gebiet mit diesem Namen bezeichnet werden) bekommt man durch einen Gang von Puj nach Fegyer, von hier nach Ohäba-Ponor, von da nach Ponor und weiter hin dem Strigy entlang, zurück nach Puj. Gleich jenseits der Strigy-Brücke bei Puj sieht man als höchstes Glied (I) festen geschichteten, kalkreichen, weißen Sand- stein (ca 200 m mächtig), der im allgemeinen mit 45° gegen 135—150 (Südwesten, fällt. Darunter erscheint (Il) ein weicherer, weniger gut ge- schichteter, gelblicher Sandstein mit 30-grädigem, westnordwestlichem Fal- en. In diesen schalten sich weiter gegen Nordosten in seinem tieferen Teile graue Mergelbänke (III) ein, die gegen unten immer ton- und glim- merreicher werden. In die letztgenannten Ablagerungen ist eine grobe CGonglomeratbank (IV) mit kopfgroßen Stücken von Quarz und Gneis ein- gelagert, worin es Ostreen, Hippuriten-Deckel, Korallen und andere orga- nische Reste zu entdecken gelang, die sich allerdings weder herauspräpa- riren, noch irgend wie genauer bestimmen ließen. Das Liegende dieser Conglomeratbank bilden wieder feste kalkarme Tone (V), in denen weiche bis feste Sandsteine mit variirendem Kalkgehalt eingelagert erscheinen. Unter diesen liegt bei Fegyer eine fossilreiche, sandige Mergellage (VI) mit westlichem Fallen (2 60°), aus welcher mehrere Formen gewonnen wer- den konnten, so z. B.: Orbitulina concava Lam. Acanthoceras cenomanense PICTET. Perna sp. u. S. w. Unter diesem sandigen Mergel folgt ein fester Kalksandstein (VII) mit Ostreen, Hippuriten, Nerineen und verschiedenen anderen organi- schen Resten, deren Beschreibung und Bestimmung auf den paläontolo- 150 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (60) gischen Teil verschoben wurde. Dieser Kalksandstein ist auf weichen, glimmerreichen Sanden und Sandsteinen mit 0°5 mm Korngröße gelagert (VII), in dessen unterem Teile große Brauneisenstein-coneretionen und Kohlenbrocken vorhanden sind (IX). Dieser eisenschüssige gelbe Sandstein wird auf der Wasserscheide von Fegyer und Välya Dreptului direkt von Neocomkalk unterlagert. Ein noch tieferes Schichtglied ist erst weiter unten im Tale bei der Kirche des Dorfes Fegyer zu konstatieren und besteht aus intensiv rot gefärbten festen Sandsteinen und Mergellagen, die sich hier ebenfalls direkt auf den Neokomkalk legen (X). Dies sind jene Schichten, die als tiefstes Glied der oberen Kreide zum erstenmal von Herrn HaravArs im Jahre 18598 erwähnt wurden. Wie wir schon hier sehen, scheinen sie lokal zu fehlen, was offenbar darauf zurückzuführen ist, daß sie gleich am An- fang der sog. cenomanen Transgression abgelagert und späler während der Transgression von anderen Sedimenten bedeckt wurden.* So wie am Sattel bei Fegyer fehlen sie auch östlich von Ohäba-Ponor, während sie bei Ohäba-Ponor selbst als tiefstes Glied der Kreide gut aufgeschlossen erscheinen. So wie bei dem erwähnten Sattel, legen sich nämlich auch östlich von Ohäba-Ponor gelbe, feste, eisenschüssige Sande (IX) unmittel- bar auf das Neocom, hierauf folgen gelbe Sandsteine mit mergeligen Zwischenlagen und einer etwas kohlenhältigeren 'T'onlage, die Anstoß zu erfolglosen Schurfarbeiten gegeben hat, darauf liegen gelbe Cementmergel, die eine reiche Fauna des oberen Cenoman (Rotomagien) geliefert haben. Es fanden sich: Acanthoceras Newboldi, Kossm. « cenomanense, PICTET. « harpax, StoL. Puzosia planulata, Sow. Grioceras, Sp. und zahlreiche andere Formen.** * Übrigens werden die Sande (VII und IX) selbst auch noch von den da- rauffolgenden Mergeln und Tonen transgrdierend überlagert, so daß sich z. B. bei Bajesd unmittelbar die nächst höheren Glieder, nämlich die Mergel, auf die kristal- linen Schiefer legen. *%* Herr Haravars erwähnt außer den obigen Formen in einer mir nach Ab- schluß des Manuskriptes zugekommenen Arbeit (Harnavars: Hätszeg, Szäszväros, Vajda-Hunyad környekenek geologiai alkotäsa. Magy. orvosok &s termeszetvizsgälök XXXII. vändorgyülesenek munkälatai. Budapest, 1904.) folgende Formen: Acanthoceras rhotomagense, DFR. « Mantelli, Sow. (61) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 151 Auf diese Mergel, die mit 45° gegen 165 fallen, ist ein fester Sand- stein mit einer lokalen Anhäufung von zahllosen Exemplaren von Actaeonella Goldfussi, D Ore. gelagert, darauf folgt eine dünne Mergellage, hierauf eine ebensolche Anhäufung von Tausenden von Nerineen. Gegen Ponor folgt hierauf ein mächtiger Complex von wechsellagernden Sandsteinen und Mergeln, die gegen 120—150 (> 45—60—-90°) ‚fallen. Westlich Ponor sind neuer- dings zwei mächtige GConglomeratbänke (Fallen Süd > 90°) zu konstatiren, in denen sich einzelne ungeheuere Exemplare von Actaeonella gigantea befinden. Diskordant auf diese Actzonellen-Gonglomerate folgen mürbe, blaue bis graue tonige Mergel mit Sandanhäufungen und Sandstein- konkretionen, die bereits zu dem oberen Senon gehören. Auf dem Wege von Ponor nach Puj bemerkt man am rechten Strigyufer gelbe und blaue Tone, feingeschichtete, weiche glimmerreiche Sandsteine (Fallen gegen 225 2 60°), die noch unter die Actx&onellen- Bank gehören, hierauf sieht man eine große Verwerfung und jenseits derselben sind über festen, blauen, glimmerarmen, mergeligen Tonlagen grobe Sandsteine und CGonglomerate bemerkbar. Weiter im Westen gelangt man dann in jene festen kalkreichen Sandsteine, die gleich eingangs gegenüber der Pujer Strigybrücke erwähnt wurden. Nördlich von Ponor fand Haravärs in einem rotgelben, glimmer- reichen Sandstein einen Acanthoceras Newboldi, im Välya Dreptului die Actzeonellen-Bank von Ponor-Ohäba wieder. Durch die Fossilien des Gementmergels bei Ohäba-Ponor läßt sich deren Alter als Rotomagien bestimmen, und dasselbe gilt auch offenbar für die Orbitulinen-Mergel von Fegyer, deren faunistische Differenz wohl nur auf Facies-Unterschiede zurückzuführen sein dürfte. Die mit I bezeichneten Sandsteine finden wir bei Olähpiän gut ent- Acanthoceras cfr. cenomanense, PICTET. « efr. disceoidale, KossM. « harpax, STOL. « Morpheus, STOL. « Newboldi, Kossm. « Schlüerianum, LAUBE. Puzosia planulata, Sow. Crioceras sp. Sommeratia, sp. Außerdem wird von der Nähe des Waldes Dunmbrava bei Ponor ein Gaudry- ceras sp. angeführt. 152 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (62) wickelt wieder und sind genöthigt, sie nach BLAankEnHnorn für unteres Senon zu halten, wodurch die äußersten chronologischen Grenzen des Kreidevorkommens von Ohäba-Ponor gegeben erscheinen. Als schematische Gliederung ergiebt sich von unten nach oben für das ganze besprochene Gebiet folgende Reihe: Puj Fegyer. Ponor Ohdba-Ponor. Fester,in Platten brechender Kalk- sandstein Gelbe Sandsteine und Mergel von bedeutender Mächtigkeit, fossilleer Conglomeratbank mit Östreen, Rudisten und anderen Fragmenten Mergel und Sande ca. 10 meter mächtig Orbitulinen in sandigen gelben Mergel und Sandsteine Actzonellen- und Nerineenbank Mergellager CGementmergel von Ohäba-Ponor Mergeln (Acanthoceras) Kalksandstein mit Rudisten Gelbe Sande mit und ohne Eisen- konkretionen Rote Tone und Sandsteine Acanthocerasfauna u. Ss. w. welbe Sande mit und ohne Eisen- konkretionen Rote Tone und Sandsteine; in den Klüften des Neocomkalkes bohn- erzhältiger Ton Transgression Neocomkalk Neocomkalk Von der von HaravArs 1898 gegebenen Einteilung weicht dieses Schema insoferne ab, als Herr Haravärs, wie sich aus der Aneinander- reihung der Tatsachen ergibt, die Acteonellen-Bank von Ponor-Ohäba Fig. 19. 1. Neocomkalk, 2. Rote Tone und Sandsteine, 3. Gelbe Sande mit Eisenconcre- tionen, 4. Mergel mit Kohlenflötzchen, 5. Kohlenflötzchen selbst, 6. Gementmergel mit Acanthoceras, 7. Nerineen und Acteonellenbank. (63) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA RUSZKABÄNYA ETC. 153 für älter als die Cementmergel hält, während sie sowie die Nerineen- Schichte in Wirklichkeit über demselben liegen. Es zeigt sich nämlich bei Ponor-Ohäba beiliegendes Profil. (Fig. 19.) Das Auftreten der roten Sandsteine an der Basis des Cenoman gab Anlaß zu einer unangenehmen Verwirrung, die an dieser Stelle eine Richtigstellung erheischt. 1898 identificirte Herr HaravAts die an der Basis des Cenoman von Ohäba-Ponor vorkommenden, zum Teil bohnerzführenden roten Tone und Sandsteine mit dem Dinosaurier führenden Szentpeterfalvaer Sandstein. 1899 lernte ich die roten Sandsteine von Olähpiän kennen, identificirte sie ebenfalls mit dem Szentpeterfalvaer Sandstein und gab dieser Meinung auch in einer Notiz über die geologischen Verhältnisse dieser Gegend Ausdruck. Seither haben sich nun die Verhältnisse geändert, und infolge neuer Beobachtungen sehe ich mich genöthigt, meine 1901 ausgedrückte Meinung aufzugeben und auf meine Ansicht von 1897 zurückzugreifen, wonach ich die Dinosaurier-führenden Süßwasser- bildungen für das höchste Glied der Kreidebildungen des Hätszegertales ansprach. Im Abschnitte «Danien» sollen alle jene Gründe angeführt werden, welche die Stellung der Dinosaurier-führenden Schichten beweisen und sie daher von den roten Tonen der einsetzenden cenomanen Transgression trennen. Die völlig. unerwartete Tatsache, daß im südwestlichen Siebenbürgen die Bildungen der oberen Kreide von vollkommen gleichen Ablagerungen eingeleitet und abgeschlossen werden, kann als einzige Entschuldigung für die 1901 angerichtete Verwirrung angegeben werden. Der Umstand, daß das Cenoman bei Ponor-Ohäba von typischen bohnerzhältigen Sumpf- und Strandbildungen eingeleitet wird, kann gleichzeitig als Beweis für das tatkräftige Einsetzen einer Transgression angeführt werden. Nur als eine Fortsetzung des Kreidevorkommens von Ohäba-Ponor ist das Vorkommen von Mergeln und Sandsteinen nördlich von Banieza zu betrachten, woselbst die Sandsteine, die offenbar den höheren Lagen des Fegyer-Pujer Profiles entsprechen, in einem großen Steinbruche (auf der Specialkarte 1:75.000 als «blauer Steinbruch» bezeichnet) abgebaut werden und einen vollkommenen, ungeheuren Inoceramus (Inoe. hungaricus PiLry nov. sp.) geliefert haben, dessen Beschreibung aus der Feder Piurvs im Földtani Közlöny (Budapest 1903) gegeben wurde und der infolge seiner Größe, wie PiAury selbst betont, ganz gut an die Inoceramen des Untersenons erinnert. 154 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (64) c) Pestere. Schlecht aufgeschlossen, läßt sich über diese Kreide- bildung nur wenig sagen. Östlich von Pestere ließ sich zwischen den, beiden kleinen Neocomklippen dieses Ortes gelber Sandstein und con- glomeratartiger Sandstein erkennen, welch’ letzterer gar nicht unbedeutend an das von Reketyefalva erwähnte Conglomerat erinnert. In den Sand- steinen fanden sich einzelne Exemplare von Serpula. Bei Nuksora und Corojesd sind graue tonige Mergel mit festeren, sandigeren Zwischenlagen und eingelagerten Linsen von grauem Kalk bemerkbar. Sie werden von Danien diskordant überlagert. Südlich von Malajesd werden die Talseiten von ausgelaugten feinen, gelben, mürben Sandsteinen und Sanden gebildet, die vielleicht schon das Obersenon re- präsentiren, wenigstens zeigen sie eine große Ähnlichkeit mit obersenonen Sanden nordwestlich von Livadia; wegen Mangel an Kossilien wurden sie aber auf der Karte noch nicht als solche markirt. Daß sich bei Nuk- sora das Danien unmittelbar auf das Cenoman lagert, ist bei Beantwortung dieser Frage, wie wir sehen werden, von gar keiner Bedeutung. d) Olahpian-Szaszcsor. Südlich von Olähpiän sieht man fol- gsendes wunderbare Profil. (Fig. 20.) Auf Gneise und die bereits erwähnten krist. Schiefer und Jura- Zi A r ee R Zr 3 Fig. 20. gn —= Gneis, krystalline Schiefer und Juraablagerungen; b = brauner Ton, g = graues Conglomerat; r =roter toniger Sandstein und Conglomerat; w = gelblichgrauer Mergel und Sandstein. ablagerungen dieser Gegend (gn) folgen in großer Mächtigkeit blaugraue, verwittert braune, sehr feste ungeschichtete Tonbänke (b), die mit braunen bis drachenblutroten oder braungelben Sandsteinen und Conglomeraten wechsellagern. Zum Teil sind dazwischen dünner geschichtete, gelbbraune Sandsteine eingeschaltet und an diesen konnte ein Fallen von 30° gegen 15 abgelesen werden. Gentralgneis nimmt an der Zusammensetzung dieser conglomeratartigen lokalen Bildung nicht teil. Ihre Mächtigkeit dürfte hier über 100 m betragen, sie scheinen aber eine durchaus lokale Bildung (65) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 155 zu sein, da sie bereits in dem benachbarten Szaszesor fehlen. Auf sie folgen, zum Teil bereits mit ihnen in ihrem obersten Teile wechsellagernd, sehr feste, jedoch wenig mächtige dunkelrotbraune Tone, auf diese eben- solche Tone von grauer Farbe. Weiter gegen das Hangende fortschreitend, trifft man sehr feingeschichtete, etwas schwärzlich gefärbte, graue, feste Sande mit Kohlenbrocken und ausgezeichneter Diagonalstruktur, worauf ein sehr grobes, lichtgraues, merkwürdiger Weise Centralgneis-hältiges Konglomerat (g) folgt, das ausschließlich aus festverbackenen faust- bis kopfgroßen, zum Teil wenig abgerollten Blöcken besteht. Seine Mächtigkeit beträgt nur wenige Meter, und es ist bemerkenswert, daß dieses Kon- glomerat große Stücke des zuvor erwähnten festen dunkelroten Tones enthält. Konkordant auf dieses Konglomerat, das irrtümlicherweise 1901 mit den Liasbildungen zusammengezogen wurde, folgt das bereits von HaurEr und Srtacuz erwähnte rote Sediment (r), das aus tonigen Sandsteinen und Konglomeraten besteht, und auf dieses legen sich nun konkordant gelblich-graue Mergel und Sandsteine (w), später weiße feste Sandsteine, AIZZIIE ROLDEN ED 1. Krist. Schiefer der oberen Gruppe, 2. Grobes graues (onglomerat, 3. Roter Sandstein, 4. Mergeltegel und Sandsteine, 5. Weiße Mergel mit Sandsteinlagen, 6. Kalkreiche Steinmergel. wie sie von Szäszesor, Ohäba-Ponor und anderen Lokalitäten als typische cenomane und posteenomane Bildungen bekannt sind. Bei Szäszesor (Fig. 21) sind die hier erwähnten unteren Glieder des Cenoman, deren genaueres Alter jedoch fraglich ist, ähnlich ent- wickelt. Zu unterst sind glimmerreiche, kristallinische Schiefer der oberen Gruppe vorhanden, darauf folgt ein grobes graues Conglomerat, das hier keinen Centralgneis enthält, hierauf roter, zum Teil schotterartiger Sand- stein mit Diagonalstruktur und gröberen Einlagen, der offenbar dem Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XIV. Bd. 4. Heft. 123 156 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (66) roten Sandstein von Olahpian entspricht. Gegen oben zeigt er graue Zwischenlagen und grenzt gegen das konkordant darauf folgende Glied ziemlich gut ab. Dieses beginnt mit kohlenhältigen blauen Tegeln, in denen zahlreiche Pyritkonkretionen vorkommen, hierauf folgt gelber, ebenfalls Kohlenbrocken führender Sandstein mit relativ viel Pyrit, darauf folgen weiter Sandsteine und Mergel, wobei gegen oben ein Vorwiegen des sandigen Elementes bemerkbar wird. Alle diese Schichten haben einen Stich ins Gelbliche und lassen sich daher schon von ferne von den darauf folgenden weißen Mergeln mit Sandsteinlagen und den noch höher ge- legenen weißen Senonen-Steinmergeln gut unterscheiden. An den von Aplitadern durchsetzten kristallinen Schiefern der Basis ließ sich ein Fallen von 20° gegen 345, an den übrigen ein rein nörd- liches Fallen mit ebenfalls 20° erkennen. In einem aus den tieferen Lagen des gelblichen Sandsteines stam- menden, allerdings abgerollten Block konnte ich Baeulites nov. sp. Janira quadricostata Sow. Jeostellaria sp. u.a. Bivalven und Gasteropoden erkennen. Außer mir haben BLANKENHORN und nach ihm Pirry diese Gegend besucht. Pirry hat in dem von ihm untersuchten Gebiete von unten nach oben unterschieden: 1. Gelblichweiße, lose Sande und Sandsteinschichten, die mit grau- blauen, sandig-tonigen Schichten wechsellagern und eine dünne Kohlen- schichte einschließen ; 9. zwei versteinerungsreiche Niveaus (bereits von Fıcnter 1780 er- wähnt!), von denen das eine den Gasteropodenschichten BLANKENHORNS entspricht ; 3. weiße, dünnschichtige, kalkreiche Sandsteine. Fossilien werden aus beiden fossilführenden Niveaus der Schichte No 2 erwähnt. Es dürfte dies ungefähr dasselbe Niveau sein, woraus unser Baculiten-hältiger Block stammt. In der unteren Schichte fanden sich nur Actaeonella Goldfussi, d’Ore. Im oberen Niveau sammelte PALry Actaeonella Goldfusst d’ORB. « Lamarcki Sow, Sp. Glauconia Coquandi ZEX. SP. Dejanira bicarinala Zer. Sp. Nerita Goldfussi Kersr. Pyrqulifera acinosa Zex. sp. aff. (67) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 157 Gerithium cfr. Sturi Stor. « sexangulum Ze. « cfr. Münstert GoLpr. « cfr. sociale ZeEx. Nerinea bicineta Bronn. Im oberen weißen kalkreichen Niveau gelang es Pirry, ebenso wenig wie mir, Fossilien zu finden, nur BLANKENHoRN erwähnt daraus Inoceramus Schmidti. Interessant sind die Beobachtungen, die BLANKENHORN in dieser Ge- gend machte. Er erkennt folgende Schichtreihe: von unten nach oben: 1. Augengneis. 3. Conglomeratbänke und lockere Sandsteine, die mit bläulichen sandigen Mergelschiefern wechsellagern. 3. Mergelige, braun verwitternde Sandsteinbänke. 4. Diekplattiger Sandstein. Eine Gasteropodenschichte mit Trochacteon Goldfussi d’Ore. Glauconia Coquandi Zex. und Nerinea bicineta BRoNnN dürfte offenbar der 2. Gasteropodenschichte PALrys entsprechen, und würde, da hier südliches Fallen konstatirt wurde, während PäArry nörd- liches Fallen konstatirte, einer kleinen Mulde entsprechen. Nördlich von Sebeshely wird ein bläulichgrauer, glimmerreicher kalkiger Sandstein erwähnt, dessen feine Schichtung, nach PArry, sehr an den Szäszcsor- Sebeshelyer Sandstein erinnert. Auch diese Schichten zeigen südliches Fallen und entsprechen offenbar genau denjenigen Schichten, die ich noch weiter im Norden am Steilufer des Sebesbaches wieder mit nördlichem Fallen antraf. Merkwürdig ist, daß weder Pirry noch BrankenHorN die bereits von Havrr erwähnten roten Bildungen an der Basis des lichten Schicht- complexes erwähnen, obzwar diese auch bei Szäszesor entwickelt sind und der Gegend eine ungewöhnliche Färbung verleihen. Alles zusammenfassend, können wir die bisher als cretacisch be- kannten Ablagerungen von Szäszesor-Olähpian folgendermaßen gliedern: 1. Braune CGonglomerate und braunrote Tonschichten, Kreide ? 2. Graue CGonglomerate und Sande, Kreide? 3. Rote tonige Conglomerate und Sandsteine, die demselben Niveau bei Ohaba-Ponor entsprechen, 19* 158 FRANZ BARON NOPCSA JUN, (68) %. Gelbliche und blaue Mergel und Sandsteine mit Kohlenflötz. 5. Weißliche Mergel mit kalkigen Zwischenlagen. 6. Feste, weiße, kalkreiche, glimmerarme Sandsteine. 7. Feingeschichtete, graue, glimmerreiche Sandsteine. No 1-3, die zusammen eine Mächtigkeit von mehreren 100 m haben und durch ihr grobes Material und die im feineren bemerkbare Diagonalstruktur auf rapide und lokale Aufschüttung weisen, entsprechen offenbar dem unteren roten Tone von Ohäba-Ponor. Das Rotomagien werden wir daher in No 4. zu suchen haben. No 5, aus dessen höherem Teile die Gasteropoden Pärrys, sowie die von mir gefundenen Fossilien stammen, entspricht wohl dem untersten Senon. No, 6 und 7 würden ebenfalls noch dem Unter-Senon entsprechen. Wie im übrigen Sieben- bürgen, ist das Turon auch hier fossilführend nicht erhalten, obzwar es mir nicht zweifelhaft erscheint, daß es in No. 4 und 5 erhalten sein dürfte. e) Deva. Uon der Devaer Kreide soll nur das Vorkommen von Cementmergel mit einer nicht eben armen Acanthocerasfauna, dann Sanıd- steinschiehten mit Turrilites costatus und Ostrea columba, von höheren Schichten mit Ostrea vesicularis, endlich von Schichten mit Pachydiscus Neubergicus erwähnt werden. Ausführlicher sollen diese Schichten, die überdies nur am äußersten Rande unseres Gebietes vorkommen, ge- legentlich der paläontologischen Bearbeitung unseres Materiales behandelt werden. Dem Namen nach wäre auch das von Inkey entdeckte Vor- kommen von Orbitulinen führendem Sandstein bei Vormaga zu erwähnen, welches als eines der Kreidevorkommen bezeichnet werden muß, die quer über den Südrand des siebenbürgischen Erzgebirges unsere Kreide- gebiete mit dem cenomanen Vorkommen von mediterraner Kreide von Bräd (Acanthoceras cfr. Mantelli) verbindet. Obzwar mit den Kreidevorkommen von Deva nicht in unmittelbarem Zusammenhange, aber dennoch zu diesem gehörend, ist das bereits Acxner 1850 bekannte Vorkommen von cretacischen Kalken bei Nändor nordwestlich von Vajda-Hunyad zu bezeichnen. Hier kommen in einem Einbruch des älteren Gebirges gut geschichtete, hornsteinführende, graue Kalke vor, auf die mich Herr Haravärs aufmerksam machte. Im Liegenden befindet sich eine Act®onellenbank mit Actaeonella cf. obtusa Zex. CGhemnitzia inflata v’OrB. darauf folgt eine dünne, violett gefärbte Tonlage, ebenfalls mit einzelnen Actsonellen, worauf das Gros der mächtigen Kalke folgt. Gekrönt werden (69) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC, diese Bildungen, nach einer mündlichen Mitteilung von Herrn HaravArs, wieder von einer Acteonellen und Nerineen führenden Schichte. Bis auf den für die Kreidebildungen Südwest-Sieben- bürgens fremden Gesteins-Habitus, läßt sich auch über dieses Kreidevorkommen, bis keine hinreichenden paläontologi- schen Daten folgen, nichts sagen. Da es außerdem nur von sarmatischen oder vielleicht noch jüngeren Bildungen über- lagert wird, ist seine genaue Kenntnis auch für die Geschichte unseres Teiles nur von geringer Bedeutung. 9. Höhere Oberkreide. a) Campanien. Artenreich und gut ist in unserem Gebiete, wie denn überhaupt im west- lichen Siebenbürgen, das Campanien entwickelt. Es läßt ich an drei geirenn- ten Lokalitäten: bei Alvinez, bei Puj und Ruszkabänya constatiren. a) Alvinez. Das Campanien die- ser Gegend wurde am ausführlichsten durch PArry’s Arbeit über die Alvinczer Kreide charakterisirt. Zu unterst ist es aus gröberem Sandstein, weiter oben aus feinem, bläulichem (verwittert braun- gelbem) Sandstein und Ton zusammen- gesetzt, und ist hier discordant auf Flysch unbestimmten, (wahrscheinlich cenomanen und noch etwas jüngeren Alters) gelagert.* Speciell die höheren 159 1. Blaue und graue Tone, 1a. Cerithienschichte, 2. Gelbe und grangrüne Sande, 2a. Gelbe Sande mit Holzstücken, 3. Rote und blaugefleckte Tone, 3a. Rote Tone. * Wegen der Discordanz, die sich zwischen dem Campanien und dem Flysch bemerken läßt, der sich von Alvinez bis nach Gyögy zieht, hält PALry den letzteren für Neocom. Ich möchte ıhn eher für «tiefere Oberkreide»” halten und zwar deß- 160 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (70) Schichten sind bei Alvinez gut aufgeschlossen und fossilreich vor- handen. Im Kolezbache habe ich folgende Schichtfolgen gefunden: (S. Fig. 22.) Als oberstes Glied sehen wir rote Tone, die mit gelben, gegen unten überhandnehmenden Sandsteinen wechsellagern. Beide Bildungen ge- hören, wie später gezeigt werden soll, noch zum Danien, worauf gegen unten, erst mit den Sandsteinen wechsellagernd, dann mehr selbstständig, blaue und braune Tone bemerkbar werden. Die Mächtigkeit der ganzen Bildung erreicht bis zu diesen Tonen wohl weniger als 100 m. In dem Tonkomplex hat nun Piury drei fossilführende Horizonte, einen oberen brackischen und zwei tiefere marine entdeckt, die er nach den über- wiegenden Formen Cerithien-, Actzeonellen- und Inoceramen-Niveau nennt. Alle drei Schichten haben eine reiche Fauna geliefert, von denen jedoch hier nur die, wie mir scheint, wichtigsten Formen hervorgehoben werden sollen. 1. Oerithienschichte ; 20 Species, darunter Meianopsis galloprovineialis, var. transylvaniensis, PALFY. Pyrgulina Böckhi, PALrY. « decussata, PALFY. Transylvanites Semseyi, PALFY. Cyrena dacica, PALFY. 9. Actaeonellenschichte:: 15 Species, darunter Cardium Duelouxt, VınaL. Anomia Goquandi, Zırr. « pellueida, MüLL. Pyrgulifera efr. Böckhi, PALrY. 3. Inoceramenschichte: 66 Species, darunter Cardium Duelouxi, VıDaL. Pyrgulifera Böckhi, PALrY. « aff. Piehleri, M. Hörn. Melanopsis galloprovincialis, Marn. Pirry hat diese Fauna nun mit den übrigen bekannten Kreidevor- kommen verglichen, und findet, daß die Actzonellen- und Inoceramen- Schichten die größte Ähnlichkeit mit den Maastrichter Schichten, aber halb, weil ich an seiner Basis dieselbe Rotfärbung erkennen konnte, die die Basis des CGenomans charakterisirt. Von organischen Resten wurde allerdings bisher bloß bei Gyögy von Inkzy Glenodyctium carpatieum Mary, aber auch ein proble- matischer Inoceramus-artiger Bivalvenrest gefunden. Auch ist, wie ich glaube, noch kein Zusammenhang mit jenem Flysch-Zuge erwiesen, den v. RorH in der Gegend von Toroczkö erwähnt und auf Grund von Petrefaeten als Neocom bezeichnet. (71) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄANYA ETC. 161 auch einige Ähnlichkeit mit der Gosaukreide besitzen. Mit den Kreide- bildungen von Beluchistan wurde die Fauna leider nicht verglichen. Eine Ähnlichkeit mit den Garumnienschichten Südfrankreichs konnte eben- falls konstatirt werden, hingegen ließ sich eine Ähnlichkeit mit der Liburnischen Stufe nicht bemerken. Beim Besuche dieser Gegend gelang es mir, im Kolezbache Pärry’s drei Niveaus wiederzuerkennen, außerdem aber in den Inoceramus- Schichten Pachydiscus Neubergieus HavEr ein Leitfossil des oberen Gampanien zu finden. Außerdem hat mir PiLry aus der Alvinczer Kreide drei Ammoniten zur Bestimmung über- geben, in denen ich Pachydiscus colligatus Bırkn. « sp. Scaphites sp. erkennen konnte. Pärry’s Vermutung, daß die unteren fossilführenden Schichten, die hier vorliegen, dem Obersenon angehören, wird auf diese Weise vollkommen bestätigt. Ob wir aber die oberen Brackwasserschich- ten dem Danien-Garumnien oder ebenfalls noch dem oberen Campanien GrossouvrE’s zuzählen sollen, ist eine andere Frage. Als typisch ceretacische Formen sind in den Cerithienschichten die (Genera Glauconia, Actzonella und Pyrgulifera vorhanden und die Varietät von Melanopsis galloprovincialis deutet direkt auf das südfranzösische Garumnien. Grossouvre hat gezeigt, daß das Garumnien im weiteren Sinne keineswegs eine Etage, sondern eine Facies repräsentirt, deren unterer Teil den Schichten mit Pachydiscus Neubergicus entspricht, während das obere Garumnien im Faxö-Kalke mit nicht mesczoischer Molluskenfauna sein Aequivalent findet. In Anbetracht der vielen gemeinsamen Formen (7 unter 20), die die Cerithienschichte — trotz ihrer verschiedenen Facies — mit den tieferen Niveaus aufweist, glaube ich, dürfte es aber in unserem Fall wohl außer Zweifel sein, daß die Cerithienschichte nicht ein schlecht entwickeltes oberes Garumnien, resp. Danien, sondern blos eine Facies der Pachyd. Neubergieus-Stufe darstellt. Die darüber gelegenen roten Tone sind, wie uns später zu, be- sprechende Profile zeigen werden, Süßwasserablagerungen und hier kann man nur constatiren, daß sie durch Brackwasserschichten, ja sogar durch Wechsellagerung aufs innigste mit den Neubergicus-Schichten ver- knüpft werden. Eine tektonische Bewegung zwischen der Ablagerung der 162 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (72) Inoceramusschichten und der der roten Tone, ist an dieser Stelle jeden- falls nicht erfolgt. b) Puj. Wir kommen nun auf den zweiten Punkt, woher wir Cam- panien kennen. Schon bei Besprechung der Conglomerate mit Actwonella gigantea von Ponor wurde betont, daß sie diskordant von braunen Mergeln über- lagert werden, hier ınul nun neuerdings auf diesen Ausgangspunkt zurückge- griffen werden. (Fig. 23.) Die Schichte No 7 kann man besser als am Wege bei Ponor 1 km nördlich des 23-sten Eisen- 1. Grobe Conglomerate, 2. Tonschichte ca1 m, 3. Con- bahnwächterhauses am glomerate mit zahlreichen riesigen Actzonellen, 4. Ton- Strigyufer aufgeschlossen bank ca !/a m, 5. Gonglomerate mit einigen Actzonellen, 6. Fossilfreier Sandstein, 7. Gelbe bis blaue mürbe Mergel. finden. In beiden Fällen sind es mürbe bis feste graublaue Tone, in denen einzelne Sandlinsen und spärlich fast Gubikıneter große Sandsteinkon- kretionen eingelagert erscheinen, die dann im Gegensatze zu den Tonen eine ziemlich individuenreiche Fauna ent- halten. Die größte derartige Sandsteinkon- kretion konnte ich am Steilufer des Strigy entdecken und sie hat eine glattschalige Pleurotomaria, mehrere Radioliten, Actaeo- nella gigantea und eine unbestimmte Ko- ralle geliefert. Die Lagerungsverhältnisse dieser Linse in dem stark gefalteten Tone TE Fig. 24. waren ganz eigentümlich, da die weiche- & ERREGER ERTL ren Tonschichten um die Sandsteinkonkre- Bellen nd Enden er tion und zum Teil auch um die Sandanhäu- Sand mit gleicher Fauna. fungen herum gefaltet schienen. Aus den Tonlagen selbst liegen nur Fragmente eines großen Inoceramen und die Wohnkammer eines evoluten Ammoniten vor. Bezüglich der Schichtstörung zwischen Ton und Sandstein sei auf Fig. 24 verwiesen. (73) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 163 Das Alter dieser Schichten, die ich seinerzeit für Turon ansprach, konnte neuester Zeit, sowie es die Diskordanz zwischen ihnen und dem Ponorer Actzonellen-Gonglomerat zu entdecken gelang, als jungeretacisch bestimmt werden. Die Fortsetzung dieser südwärts fallenden Schichten ist zweifelsohne in dem gleichfalls südwärts fallenden, bereits früher er- wähnten Fetzen bei Ponor zu suchen. Einige schöne Radioliten wurden in gleichem Materiale auch nordwestlich von Ponor aufgefunden. Gegen Süden läßt sich gegen das 23-ste Wächterhaus das Profil weiter verfolgen und hier lassen sich nun die nächst höheren Glieder constatiren. Südlich vom Wächterhaus sieht man Folgendes: Das Eisenbahn- geleise tritt nahe an die zweite Diluvialterrasse heran, und hiedurch ist eine künstliche kleine Entblößung des Hanges erfolgt. Knapp vor dieser 1. Diluvium, 2. Blauer Ton, 3. Gelber Quarzsand. Stelle wird eine kleine Wasserader durch die Eisenbahnbrücke übersetzt. Auf dieser Brücke stehend, kann man nun sehen, wie die Wasserader in der Tiefe noch über dieselben flach gegen Süden fallenden Tone, wie wir sie aus dem Strigybette kennen, fließt, während an der Entblößung neben dem Eisenbahngeleise ein gelber feinkörniger, scharfer Quarzsand bemerkbar ist. (Vergl. Fig. 25.) Weiter südlich ist im Bachbette derselbe Quarzsand constatirbar, er ruht concordant auf den Tonen auf und ist durch Wechsellagerung mit ihnen innig verbunden. Durch seine gelbe Farbe läßt er sich von den weiben bis grauen, beim Genoman besprochenen Sandsteinen leicht unterscheiden. Eben diese Sandsteine, jedoch in festerer CGonsistenz und stärkerer Entwicklung kann man an den niedrigen Hügeln westlich von Ponor constatiren. Zu unterst ist hier, wie es scheint, grauer, toniger, glimmer- hältiger Sandstein, darauf lichtgelber, fester Sandstein, der mit gelbem weichem Sande wechsellagert, zu bemerken. Weiter gegen oben ist zuerst 164 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (7&) eine noch stärkere Gelbfärbung des Materials sichtbar, worauf sich gelb, blau und rotgefleckter Schotter, hierauf feine Sandsteine mit Muschel- trümmern, weiter gegen oben neuerdings gelbe Sande, zu oberst endlich bolusrote, rötelhältige, fette, leichtzerfließende Glimmersande legen. Das Fallen all’ dieser etwas gestörten Schichten ist flach gegen Süden oder Osten gerichtet. Leider konnte ich außer einem Lamna-artigen Zahne, der sich in dem gelben Sande vorfand, keine bestimmbaren Fossilien ent- decken. Ein kleiner Fleck dieser Bildungen konnte, nach Haravärs, auch am jenseitigen Strigyufer, auf dem Wege zwischen Pu) und Füzesd, beobachtet werden. Das Streichen ist fast überall Ost-West, nur bei Puj wendet es sich etwas gegen WNW-OSO. Hier ist unweit des Bahnhofes das oberste Glied dieser Bildungen gut sichtbar. Fig. 26. 1. Gelbbrauner mürber Ton mit Fossilien, 2. Gelber Sand, 3. Roter Ton, 4. Grüner färbiger Sand, 5. Gelber und roter Sand, Neben dem Aufschluß Königin Elisabeth- Gedenkbäume. Ähnlich wie beim 23. Wächterhaus sind die Ablagerungen auch hier durch einen kleinen Graben erschlossen. (Fig. 26.) Das unterste, hier sichtbare Glied besteht aus gelbbraunen, glimmer- reichen, sehr mürben tonigen Mergeln, die in zwei Schichten typische Fossilien des Obersenons, z. B. Baculites Fuchsi ReprteEne. Scaphites cfr. constrietus Sow.* führen. Andere Fossilien dieser Localität sind 1901 erwähnt worden. Wenn man dann den kleinen bereits erwähnten Graben entlang geht, so bemerkt man, daß auf die mürben Mergel sofort gelbe Sande, dann rötel- reiche fette Lehmlagen und grünliche Schotterbänke folgen, wobei der Glimmerreichtum der untersten Schichten nur allmählich verloren geht, so daß ein unmittelbares Aufeinanderfolgen und Ineinanderübergehen bei der Bildung bemerkbar ist. Die grünen und rotgefleckten Schotterbänke * Diese Form wurde 1901 irrtümlicherweise als Sc. Geinitzi erwähnt. (75) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 165 gehören nun, wie sich weiter westlich bei Galacz nachweisen ließ, durch ihren Gehalt an Süßwassergasteropoden bereits dem Szent-Pöterfalvaer Sandsteinniveau an, und so läßt sich denn auch hier ein Übergang zwischen obercretaeischen marinen Bildungen und Süßwasserablagerungen constatiren. Stratigraphisch und, wie schon PArry hervorhebt auch faunistisch, zeigt das marine Niveau von Puj mit der Alvinezer Oberkreide die größte Übereinstimmung und auch bei Puj ist eine erhebliche Ähnlichkeit mit der Fauna von Maastrich zu constatiren. Ich glaube daher, daß wir es auch hier mit oberem CGampanien zu tun haben. Die Diskordanz, die sich bei Ohaba-Ponor zwischen den untersten Schichten des Campanien und dem postcenomanen Actxsonellen-Konglo- merate nachweisen ließ, ist, so überraschend sie auf den ersten Blick auch sein mag, doch für die Geschichte unseres Gebietes von großer Bedeutung und läßt sich indirect auch am dritten Punkte, wo wir Campanien ver- muten dürfen, nämlich Ruszkabanya, konstatiren. c) Ruszkabanya. Wenn man in dem südlich von Ruszkabänya mündenden Losnioratale hinaufgeht, so gelangt man zuerst auf Nord- nordwest fallenden Glimmerschiefer, darauf auf braunen, dunklen, bank- artigen, festen, aber feinen, kalkarmen Sandstein (auch in Ruszkabänya und westlich dieses Ortes gegen die dortige Magura hin kann man diesen Sandstein constatiren), worauf Porphyrite, grobe CGonglomerate mit tuffi- ger Grundmasse, dunkelgraue bis schwärzliche Tuffe und Sandsteine wechsellagernd folgen. In der gleichen Höhe, wie Ruszkabäanya selbst, trifft man ein 2 m mächtiges Kohlenflötz und bläulichen Ton, woraufin gröbße- rer Mächtigkeit neuerdings Eruptivgesteine sichtbar werden. Aus den brau- nen Sandsteinen stammt eine Fauna, die mit jener von Puj verglichen, die größte Ähnlichkeit zeigt (eine Differenz kann man höchstens in dem Auftreten großer Cuculleen erblicken, und in der durch das Auftreten von Süßwassergasteropoden ebenfalls eine Beeinflußung durch Süßwasser ausgeprägt erscheint. Im Abschnitte Danien soll gezeigt werden, daß die hier erwähnten Tuffe diskordant auf Inoceramen führenden Flyschschichten liegen und in den Szentpeterfalvaer Sandstein übergehen, daher zu diesem oder dem Campanien gehören und auch dies ist ein Grund mehr, die Fauna des Losnioratales mit jener von Puj zu identificiren. Ammoniten wurden hier leider keine gefunden, hingegen werden von Ruszkabanya — aus welchem Niveau, ist allerdings unbekannt — schon vor langer Zeit Credneria und Pandaneen «die völlig denen der Gosau gleichen» und von Anprar ein Inoceramus sp. erwähnt. Da hier 166 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (76) aber, wie ich mich überzeugte, keine anderen Kohlen- oder Pflanzenreste führende Schichten vorkommen, so können sie offenbar nur aus den hier beschriebenen Campanien- oder Danienschichten stammen. Die artenarme Fauna von Losniora soll bei einer anderen Gelegen- heit beschrieben werden und hier möchte ich nur betonen, daß auch an dieser Stelle zwischen dem Campanien und den Dinosaurierschichten keine Discordanz bemerkbar ist, während eine solche wohl zwischen diesen und den älteren Bildungen (hier den kristallinen Schiefern) vorkommt. Es fragt sich nun. ob wir von noch irgendwo in Siebenbürgen Cam- panien kennen und ich glaube, es lassen sich hiefür 3 Orte: Prahova, Ürmös und der Roteturmpaß namhaft machen. Von Prahova erwähnt Hofrat Tovra rote Mergel, die diskordant auf gefaltetem, wohl cenomanem Karpatensandstein liegen, und er war, dem 1. Tithon, 2. Cenonian, 3. Campanien. Beispiele Drasnicenu’s folgend, wohl wegen dieses Umstandes geneigt, sie zum Tertiär zu zählen. Seitdem nun aber H. Porovıcı darin Beiemnitella Höferi auffand, müssen sie zum Campanien Grossovvre’s gezählt werden * und dasselbe muß auch mit den Belemnitella mucronata? (Höferi nach Porovicr) enthaltenden Schichten von Urmös geschehen. Auch bei Pra- hova und Rucar haben wir, wie aus der von Porovicı gegebenen Skizze Fig. 27 ersichtlich, eine Diskordanz zwischen obererer und öberster Kreide zu constatiren. Ganz besonders wird die Discordanz an dieser Stelle dadurch in- teressant, weil hier beide oberceretacischen Bildungen nicht, wie in unse- rem Gebiete in mediterraner, sondern in nördlicher Facies entwickelt er- scheinen. Im Gegensatz zu Rucar ist im Olttale mediterranes Campanien vorhanden. ReopLıcn hat die dortige Fauna beschrieben und das Vorkom- men von * Belemnitella Höferi (quadrata) wird von Grossouyre auch aus dem oberen Camıpanien der Gosau erwähnt. (77) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 167 Orbitoides gensaciea LEvm. Orbiloides secans Ley. Hippurites Lapeirousei GoLDF. besonders betont. Auch hier liegen, sowie bei Ruszkabänya, die Gampa- nienschichten unmittelbar auf den älteren Gebilden (Gonglomerate von Brezoiu) und es läßt sich das Fehlen von Genoman bis Untersenon, d.h. unserer ganzen tieferen Oberkreide, constatiren. Auch die Kreide von Hegyes-Drocsa möchte ich, wenn auch die Akten hierüber noch nicht ganz abgeschlossen erscheinen, zum Campanien stellen. Die Beschreibung dieser Gegend ist Löczy und Prruö zu verdan- ken. Auf gefaltetem Neocom-Flysch und Tithonkalk folgen discordant fossilreiche Schichten der oberen Kreide, deren Fauna eine nicht geringe Ähnlichkeit mit der Gosau zeigt. Ammoniten sind hier leider keine bekannt, und so läßt sich ihr Alter nur approximativ bestimmen. Formen, die auf Genoman oder 'Turon deuten würden, fehlen, hingegen lassen sich Hippurites cornu vaccinum und Gryphaea vesicularıs also senone Formen, constatiren. In West-Siebenbürgen konnten wir überall, wo Untersenon vorhan- den war, auch Cenoman wahrscheinlich machen und umgekehrt, während das Obersenon daselbst, sowie die Senonkreide der Hegyes-Drocsa, trans- gredirend auftritt: so möchte ich auch diese, trotz der Verschiedenheit, die sie der oberen Gampanienkreide der Fruskagora gegenüber zeigt,* für Campanien halten. b) Danien. Das Danien ist im ganzen Gebiete als Sübwasserablagerung (Szent- peterfalvaer Sandstein) entwickelt. Es zeigt dies, das jene Erhebung, deren Eintritt im CGampanien bemerkbar wurde, noch immer angedauert hat, um nach dem Danien ihren Höhepunkt in der alteocenen Festlandsperiode zu erreichen. Da wir den ununterbrochenen Zusammenhang zwischen Campanien und dem Szentpeterfalvaer Sandstein an mehreren Orten kennen, wird jede Diskordanz, die zwischen dem gefalteten Genoman und dem flacher liegenden Szentpeterfalvaer Sandstein nachweisbar ist, gleichzeitig auch einen indirekten Beweis für die Richtigkeit der bei Ponor beobachteten intersenonen Diskordanz erbringen. * Unter den 110 bekannten Formen (nach KocH’s Bestimmung) sind nur 9 beiden Kreidegebieten gemeinsam: Gryph&a vesicularis, Peetunculus Marotianus, Limopsis calvus, Astarte laticostatus, Hippurites cornu vaceinum, Turritella Fitto- niana, Natica angulata, Cyclolites ellyptica und Trochosmilia inflexa. 168 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (78) Der Szentpeterfalvaer Sandstein zeigt längs des Fußes der heutigen Gebirge eine sehr ausgedehnte Verbreitung. Am besten im Hätszegertale entwickelt, greift er bei Zajkäny in das Gebiet des ehemaligen Banates über und läßt sich außerdem zwischen Kudzsir, Nagy-Räpolt, Gyulafeher- var, Szäszsebes (im Maros- und Szekäs-Gebiet), bei Borberek und bei Szäraz-Almäs (bei der Devaer Kreidebildung) constatiren. Als fossilreiche Lokalitäten sind Szentpeterfalva, Valiora und Bor- berek zu erwähnen. Spärlich fanden sich außerdem Dinosaurierknochen bei Szäszsebes, Boldogfalva, Szaesal und Demsus vor. Süßwassergastero- poden sind aus diesem Complexe von Szentpeterfalva, Marmara und Galacz bekannt. Mit dem Szentpeterfalvaer Sandsteine wurde seinerzeit, wie schon erwähnt, auch der rote Sandstein, der bei Ohäba-Ponor und Szäszsebes unter dem Cenoman liegt, identificirt, neuere Beobachtungen zeigten indes, daß beide Gebilde getrennt gehalten werden müssen. Bei Besprechung des Campanien wurde schon erwähnt, daß auf dieses bei Puj und Alvinez rote Ablagerungen folgen, die, so lange kein Gegenbeweis erbracht wurde, für rote Zsiltaler Schichten, d. h. für Ter- tiär gehalten werden mußten, und dies umsomehr, da Koc# aus ihnen stammende Knochenreste als Aceratherium bestimmte. 1901 gelang es nun aber, Kocns Aceratherium-Fragmente als Humerus rp. Femurstücke sauropoder Dinosaurier zu determiniren, nach langem Suchen gelang es auch bei Galacz, in den roten Bildungen, die das Pujer Campanien überlagern, Gasteropoden zu finden, die völlig den Szentpeterfalvaer Gasteropoden gleichen, 1902 endlich bei Borberek über dem Campanien prachtvolle Dinosaurierreste (Mochlodon?) zu ent- decken, wodurch an weit von einander entfernten Orten der direkte Nachweis geliefert wurde, daß die Szentpeterfalvaer Sandsteine über dem Campanien liegen, und auf diese Weise konnten zwei verschieden alte cretacische rote Sandsteinlagen festgestellt werden. Wie ja bei lokalen, durch die jetzige Gestalt des Gebirges bereits zum großen Teile vorgeschriebenen Süßwasserbecken leicht vorauszusetzen ist, variirt die petrographische Ausbildung dieser Ablagerungen sehr be- deutend. 1. Hätszegerlal. Bei Szentpeterfalva, der typischen Localität, sind vorwiegend grünliche oder zum Teil auch violettrot gesprenkelte, tonige glimmerarme, massige Bänke, glimmerarme, grünliche, scharfkörnige Quarzsandsteine und polygene Conglomerate entwickelt. Die Mächtigkeit dieser Bänke schwankt zwischen 20—60 cm, das Bindemittel ist kohlen- saurer, zum Teil sogar kristallisirter Kalk. Außerdem sind einzelne Bänke von feinem gelbem, verschieden hartem Sandstein eingeschalten, in denen (79) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 169 sich steeknadelkopfgroße, violett gefärbte Brocken eines Eruptivgesteines (Porphyrit?) finden. Die Kalkkonkretionen, die in den Tonschichten be- merkbar sind, sowie das Vorkommen von Wirbeltierresten wurden bereits mehrfach, am ausführlichsten in der Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellschaft 1902 besprochen. Ich gab damals von dem größten, mit I bezeichneten knochenfüh- renden Neste folgende Beschreibung: «Die Fossilien waren zumeist auf den unteren Teil einer blau oder auch grüngrauen, sich rauh anfühlenden Tonschichte beschränkt, die im Liegenden von einer grauen, rötlich ge- fleckten Ton-, im Hangenden von einer feinkörnigen gelben Sandstein- schichte von ca 50 cm Mächtigkeit begrenzt wurde. Sowohl im Liegen- den als auch im Hangenden folgen hierauf in mannigfacher Abwechslung verschiedenartige Ton-, Sandstein- und Conglomeratbänke. Wirbeltierreste wurden in keiner dieser Schichten gefunden, in den gelben Sandstein- bänken wurden jedoch Kohlenbrocken angetroffen und ebenso fanden sich kleine Kohlenbrocken in einer Linse von blaugrauem, quarzreichem Sand, die in der fossilführenden Schichte angetroffen wurde .... Die Knochen scheinen ursprünglich einen länglichen, vielleicht ellipsenförmigen Raum bedeckt zu haben und waren in der Mitte des Raumes in größter Anzahl zusammengetragen, irgend ein regelmäßiges Sortiertsein nach Größe, Farbe, Erhaltung oder dergleichen ließ sich aber nirgends constatiren. Bald fand sich vielmehr z. B. ein großer abgerollter, bald ein kleiner intakter, bald aber wieder ein kleiner abgewetzter oder aber auch ein grober, vollkom- men unversehrter Knochen, ja der Unterschied geht so weit, daß abgerollte Bruchstücke und gleich daneben noch zusammenhängende Halswirbel ge- funden wurden. Außer den erwähnten Kohlenbrocken und Wirbeltierresten fanden sich mit diesen untermischt zahlreiche kleine Gasteropoden, eine Unio sp. und 2—5 mm große, kantig abgerollte Quarzkörner. » Ein Vergleich unserer Dinosaurierschichten mit den wirbeltierreichen Tertiärschichten Nordamerikas und Pikermis ist nicht ohne Interesse. Seinerzeit wurden auch diese beiden letzteren für rein lacustre Bil- dungen gehalten, in neuerer Zeit hat sich aber in Amerika die Anschauung Bahn gebrochen, daß wir es daselbst mit lacustren, fluviatilen, äolischen und außerdem noch mit solchen Sedimenten zu tun haben, die ihre An- schüttung periodischen Überschwemmungen verdanken und ein Besuch in Pikermi brachte mich zur Überzeugung, daß wohl auch hier dieselben Vorgänge wirkten. In den nordamerikanischen Tertiärhildungen kann man in den Tonen Landsäuger und Landschildkröten, in den Schottern Landsäuger und Trionyxarten, in den dünnen, den Tonen eingelagerten kalkigen Schichten Charafrüchte, Limneen, Physen und Planorben erkennen. Die Entstehung 170 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (80) localer Knochenanhäufungen wird durch das Ertrinken der bei Über- schwemmungen auf ungenügend hohe Zufluchtsorte zusammengedrängten Tiere erklärt und man kann nach Harcner * keinen Beweis für die Existenz eines ehemaligen einheitlichen, halbwegs tieferen Sees erbringen. Der Gedanke liegt nahe, die Entstehung des mächtigen Szentpeter- falvaer Sandsteines und seiner Knochenlager auf ähnliche Weise erklären zu wollen, allein bei näherer Betrachtung zeigt es sich, daß dieser dem nordamerikanischen Vorkommen angepaßte Erklärungsversuch mit den bei Szentpeterfalva constatirbaren Tatsachen nicht übereinstimnit. Vor allem ist der Szentpeterfalvaer Schichtkomplex wohl geschichtet, auf einigen Tonschichten finden sich sogar hieroglyphenartige Spuren, die Sandsteine und Conglomerate bilden nicht flache linsenförmige oder in ihrer Mächtigkeit stark wechselnde Einlagerungen, wie dies bei fluviatilen Ablagerungen doch vorausgesetzt werden müßte, sondern sind als wohl- entwickelte Bänke von gleich bleibender Mächtigkeit auf große Strecken leicht zu verfolgen. Außerdem haben sich, im Gegensatze zu den knochen- führenden Tonschichten Nordamerikas, in unseren Knochennestern zusam- men mit den quadrupeden, gewiß terrestren Acanthopholidide, Spuren von Unionen, Emydiden und Krokodiliern gefunden und dies beweist, daß die siebenbürgischen Dinosaurierschichten, obzwar sich auch in ihnen vorwiegend nur einzelne Skeletteile finden lassen, dennoch unter tieferem Wasser abgelagert wurden. Das Vorkommen von Luft- und Wassertieren (Emys, Krokodilier und Pterosaurier) in solchen Nestern zeigt endlich, daß wir die Todesursache der Dinosaurier wohl kaum in einem plötzlichen allgemeinen Ertrinken suchen dürfen und so bleibt, da die Möglichkeit einer bloß mechanischen Aufschüttung bereits 1902 wiederlegt wurde, wohl kein anderer Ausweg übrig, als die ja ohnehin höchst seltenen Nester bei Szentpeterfalva für die Fraasorte einiger Krokodilier zu halten, wie das übrigens von mir ausführlicher in oben erwähnter Arbeit (Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. 1902) besprochen wurde. Außer Pflanzenabdrücken fanden sich bei Szentpeterfalva folgende Wirbeltierreste vor: Telmatosaurus transylvanicus Nopcsa Mochlodon Suessi BunzeL sp. Mochlodon robustum Nopcsa ** * HaTcHER, Origin of Oligocene and Miocene Deposits of the great Plains; Proc. Amer. Phil. Soc. 1902. ** Obzwar 1903 Mochlodon Suessi und M. robustum identificiert wurden, scheint mir jetzt eine specifische Trennung nicht unwahrscheinlich. (81) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 171 Titanosaurus sp. 9 Sauropoda indet. (zum Teil neue Formen) 2 Stegosauria indet. (ebenfalls neue Formen) 1 Grocodilia indet. (Rhadınosaurus ?) 1 Pterosaurier indet. (Wirbelcentra) 1 Coeluride (?) (Isolirtes Sacrum) 1 Megalosauride (Humerus) Emys efr. Neumayeri, SEELEY Emys, sp. indet. (sehr häufig) Unio, sp. 9 Arten Gasteropoden (Megalomastoma ?) Bei dem nahegelegenen Szacsal fehlen die Conglomerate, die grün- lichen Tone sind zum Teil durch bräunliche Tone mit größerem Glimmer- gehalte vertreten, Kalkkonkretionen, Porphyritbrocken und Wirbeltier- reste sind auch hier vorhanden. Bei dem nordöstlich gelegenen Boldogfalva sind gröbere und feinere Sandsteine, letztere wie immer mit Porphyritbrocken, braune Tone und weibliche glimmerreiche, mürbe Bänke bemerkbar. Auch hier konnten am Sibiselufer Dinosaurierreste und am Ufer des Nagy- Viz größere Pflan- zenabdrücke (Palmenblätter) nachgewiesen werden. Gleiche Bildungen lassen sich längs des Nagy-Viz (Riu Mare) bis Naldez- Vad und darüber hinaus verfolgen. 3000 Schritte westlich von Szentpeterfalva (südöstlich von Poklisa) sind beim Bett des Nagy-Viz charakteristischer blaugrau- und blaugrüner Ton mit Kalkkonkretionen, mürbe gelbe Sandsteine und eine ockergelbe Lehmlage mit walnußgroßen, eingestreuten weißen Porphyrit (?) Brocken, sowie spärliche Pflanzenreste bemerkbar. Eigentümlich ist an dieser Stelle die Verteilung der groben Porphyritbrocken in der gelben Lehmlage, da diese nicht gleichmäßig verteilt, sondern schütter in Linsen auftreten, so daß die ganze Schichte den Stempel einer spontanen Bildung an sich trägt und ihre Entstehung vielleicht einem ehemaligen Hochwasser ver- danken dürfte. Beachtung verdient ferner die Größe des herbeigeführten Eruptiv- gerölles, da dies den Übergang zu der nächstfolgenden Entwicklungsart des Szentpeterfalvaer Sandsteines vermittelt. Bei Demsus sind nördlich der Gemeinde weiße glimmerreiche Bänke, die nicht unbedeutend an die weiße Bank bei Szentpeterfalva erinnern, weiter östlich feine gelbe Sandsteine, ferner polygene, aus kristallinischen Schiefern und faustgroßen zahlreichen Porphyritstücken gebildete Conglo- meratbänke vorhanden. Alle Bildungen haben Dinosaurierreste geliefert. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XIV. Bd. 4. Heft. 13 172 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (82) Bei Nagy-Gsula sind hauptsächlich gelbe Sandsteine und graue Tone, aber auch Conglomerate und Eruptivbrocken vorhanden. Gegen Valiora hin wird eine ziemliche Ähnlichkeit mit der Lokalität Szentpeter- falva bemerkbar und auch hier haben sich Dinosaurierbrocken gefunden. Bei Brdzova ist das Danien so, wie an der Ohäabasibisel-Szentpeter- falvaer Gemeindegrenze, also ähnlich, wie bei Szentpeterfalva, entwickelt; nur fehlen die Kalkkonkretionen und auch die kugelige Verwilterung der grünlichen Sandsteine ist bedeutend stärker ausgeprägt, als an dem damit verglichenen Orte. Über Bildungen gleichen Alters westlich Zajkdny schreibt mir Herr Scuararzır folgendes: «Feinere oder grobkörnige Sandsteine von gelb- licher oder bläulichgrauer Farbe, die aus Detritus des kristallinischen Grundgebirges bestehen. Das Bindemittel ist stets mehr oder weniger kalk- hältig. Stellenweise sind zwischen den Conglomeratbänken dünne sandige Tonlagen bemerkbar... Auf der Zajkänyer Seite des Passes gibt es einen Punkt, wo das Material feinkörniger ist und hier ist auch ein mehr oder weniger mächtiger Kohlenschiefer vorhanden.» Im Liegenden dieses kohli- gen Schiefers gelang es Dr. Scuararzık, Abdrücke kleiner Gasteropoden zu finden, die von Prrnö als Megalomastonıa bestimmt wurden. Die Ab- lagerungen sind daher Süßwasserbildungen. Ein ähnliches Vorkommen kennt Dr. Scuararzır auch auf der anderen Seite des Passes. Im Süden von Felsö-Bauczär werden die Bildungen häufig grünlich. Außerdem schrieb mir ScHararzır, dab seine Gasteropoden denen von Szentpeterfalva ähn- lich seien. Wiederholte Besuche der Localitäten zwischen Zajkany und Bukova überzeugten mich von der gegebenen Beschreibung. Bei diesen Süßwasserablagerungen würde nur der scheinbare Mangel eruptiven Ma- terials Erwähnung verdienen. Zwischen Tustya und Furkadin kann man im Allgemeinen ein bergauf gelegenes rotes und ein tieferes weißes Niveau unterscheiden. Im weißen Niveau, das bis Hätszeg reicht, sind weibe, bis lichtgraugrün oder grau- blau gefärbte, rostbraungefleckte lockere Sande, blaue Tone, mit eben- solchen Flecken und Kalkkonkretionen bemerkbar, im höheren Niveau sind bolusrote, zuweilen grün gefleckte Tone, Sandsteine und Gonglome- rate vorherrschend. Da erstere vorwiegend bei Alsö-Farkadin, letztere hingegen bei Nuksora entwickelt sind, so sollen zur Bezeichnung der petro- graphischen Differenz diese Lokalausdrücke verwendet werden. Im Alsö-Farkadiner Habitus ist der Szentpeterfalvaer Sandstein von Hätszeg bis Alsö-Farkadin. Gauricsa, Felsö-Farkadin, Tustya bis gegen Boieza entwickelt und nordwestlich davon läßt sich ein gleich breit blei- bender Saum des Nuksoraer Sandsteines von Kraguis fast bis nach Valiora verfolgen. Zwischen Farkadin und Kraguis sieht man folgendes Panorama (83) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 173 (Fig. 28), woraus die direkte Auflagerung des roten Sandsteines auf den Glimmerschiefer und kristallinen Kalk ersichtlich ist. Ebenso kann man me — Mediterrane gelbe Sande. r = Rote Sandsteine und Tone, gl = Krıstalline Schiefer der oberen Grnppe. diese Auflagerung schön in dem bereits früher gegebenen Profil nördlich von Boieza erkennen, und auch in einem Graben, südlich von Nuksora, sind diese Verhältnisse deutlich ersichtlich. Mit einem Schlage ändert sich die Sache, sowie wir in das Gebiet treten, woher die wiederholt erwähnten Porphyritbrocken stammen. Schon die stete Größenzunahme der Porphyritstücke in der Richtung Szentpeter- falva— Poklisa- Demsus gab einen Fingerzeig dafür, wo die Ursprungs- stätte dieser fremden Gerölle sei und in der Tat entstammen sie, wie der Augenschein bald lehrt. einer ca. viereckigen Region. deren ungefähre Grenzen durch die Gemeinden Demsus und kis-Gsula im Osten, Relketye- falva und Styej im Westen und einer etwas südlich von Demsus-Stijej ver- laufenden Linie gegeben wird. In diesem Gebiete können wir mächtige Conglomeratbänke, vulkanische Tuffe, oft ganz dünne lagenförmige Er- güsse von verschiedenen porphyrartigen Gesteinen und zum Teil gefrittete Schiefer bemerken. Südlich von Demsus kann man constatiren, wie durch Spärlicherwerden des Eruptivmateriales diese, in ihrer charakteristischen, tuffreichen Entwicklung zwischen Styej und Demsus schwarz erscheinenden Bildungen in normalen Szentpeterfalvaer Sandstein übergehen. Südlich von Gsula fanden sich unter einer Lage Porphyrit, normale Gonglomerat- bänke mit zahlreichen Porphyritgeröllen, grauliche Tone mit Kalkkonkre- tionen und ein Sandstein mit Stücken von verkieseltem Holz. Es zeigt sich auf diese Weise ganz deutlich, daß die eruptiven Bil- dungen bei Demsus nichts anderes als eine lokale Ausbildung, eine Facies des Szentpeterfalvaer Sandsteines repräsentiren und mit ihm ebenfalls in das Danien gestellt werden müssen. Diesem Umstande Rechnung tragend, soll im folgenden stets von einer See- und einer Tuff-Facies des Danien gesprochen werden. Die Seefacies wäre demnach bei Galacz—Puj, ferner auf der Fläche Boldogfalva—Farkadin—Tustya, Demsus, Kis-Pestyeny, Zajkany, Bukova, 13* 174 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (84) ferner Värhely—Ostro—Dumbrava—Szentpeterfalva entwickelt, während die Tuffacies über das zuvor erwähnle Gebiet (Demsus—Kis-Csula—Re- ketyefalva---Styej) und, wie wir sehen werden, über ein großes Areal auf der Pojana-Ruszka reichen würde. 9. Ruszkabanya. Genau dieselben Porphyrite, vulkanischen Tuffe und Conglomerate, wie bei Demsus im Hätszeger Tale, kann man auch auf ein weites Gebiet um Ruszkabäanya constatiren und sie finden ihre Fort- setzung in jenem Zuge, den schon PartscnH seinerzeit bei Lunka Nyegoi erwähnt. 4000 Schritte östlich von Ruszkabänya ist in ihnen das bekannte Kohlenflötz entwickelt. Besonders lehrreich ist in dieser Beziehung der Weg im Tale des Ruszkabaches zwischen Ruszkieza und Ruszkabänya, wo eine Ostnord- ost—Westsüdwest streichende Synklinale in der Richtung Nordnordwest— Südsüdost aufgeschlossen erscheint. Das südlich von Ruszkabänya gelegene Losniora ruht noch auf nach Nordwest fallendem Glimmerschiefer, worauf jenen braunen, kalkreichen Bildungen kommen, die unter dem Abschnitte Jurabildungen bereits erwähnt wurden. Auf diese folgt ein brauner glim- merreicher Sandstein mit Tonlagen, der die erwähnte obersenone Fauna geliefert hat und nördlich der Ruszkabänyaer Kirche beginnen Tuffe und Conglomerate, die ebenfalls nordwestlich fallend, das erwähnte Kohlen- lager enthalten. Das Hangende des Kohlenlagers wird, wie schon erwähnt, von Porphyrit gebildet, in Ruszkabänya selbst ist aber von diesem im Streichen liegenden Gange, der übrigens wiederholt unterbrochen erscheint, nichts zu merken. Circa 6000 Sehritte (Luftlinie auf der Karte gemessen) bewegt man sich auf abwechselnd Nordwest und Südost fallendem tuffigem und conglomeratartigem Danien, worauf ein ca. 200 m mächtiges, darunter gelegenes, sehr grobes kalkreiches Gonglomerat mit südöstlichem Fallen angetroffen wird, das offenbar dem Nordflügel der Mulde entspricht. Circa 9000 Schritte südlich von Ruszkieza wird wieder der Südost fallende Glimmerschiefer erreicht und weiter im Norden schlägt dieses in nord- westliches Fallen um, worauf bald in Glimmerschiefer eingelagert, mäch- tige Schichten eines weißen körnigen, kristallinen Kalkes erscheinen, die in Ruszkieza ausgedehnte technische Verwertung finden. Weiter im Nor- den, außerhalb unseres Gebietes, stehen ältere Kalke an, wie die bei Besprechung der Kalke von Vajda-Hunyad erwähnt wurden. Die Verhält- nisse sind in Fig. 29 gegeben. Genau dasselbe Profil habe ich auch in Professor Löczy’s Tagebuch skizzirt gefunden. Ein Gang zwischen Demsus und Styej zeigt, daß hier die Tuff facies das tiefere, die Seefacies hingegen das höhere Niveau repräsentirt und aus Fig. 27 ist dies und die Discordanz zwischen tieferer Oberkreide und höherer Oberkreide schön zu erkennen. 175 -uoydouy -I9LINBSOUTKE Op o[eIspung x "(sPWeJ-9g) uorueg 7 (SPTeg-gaL) uarueq 'g (opreayaogo 9.195914) Y9sÄLJ Aeuewouen 'z ‘sIaur) °| ‘08 "SI B] A | - j | ® | | l - C \ oc) r ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. r "nasgdıog °9 “usrueg 'e ‘usıuedwer 7 ‘a eınf) oyusumpeg eaoyıy 'Eg ‘yley "TeIstuum = ‘oddnay usaago dap AoJaryas "Te4stıy "I k 66 S11 PZIIYZSNY BA0JZ5104 VANEE 2 4 E FE (85) 176 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (86) Dasselbe Profil, wie es aus Ruskabänya bekannt ist, ergibt sich übrigens aus den Arbeiten Scuararzıks von 1901 wieder. Bei Nadräg außerhalb unseres Gebietes hat Scnararzık als tiefstes, unmittelbar auf die kristallinen Schiefer gelagertes Glied porphyritfreie graue Sandsteine und Conglomerate erkannt, auf die ein vorwiegend aus Porphyrit bestehen- des Gonglomerat folgt, das gegen unten unscharf begrenzt, offenbar nichts anderes ist, als die längst bekannte Fortsetzung der Tuffbildungen von Demsus und Pojana Ruszka. Die grauen Sandsteine müssen offenbar dem Campanien des Losnioratales gleichgestellt werden und wurden ebenfalls schon von Haurr wegen der darin gefundenen Blattabdrücke zur Ober- kreide gestellt. Wieder anders, als an den bisher besprochenen Lokalitäten, ist wie schon erwähnt wurde, das Danien bei Nuksora, Värhely, Puj, Galacz, Kra- 127 - I ı | I j CH iv » + vvhv Fig. 31. 1. Pegmatit, 2. Glimmerschiefer, 3. Eruptiv-Gestein, 4. Cenoman, 5. Kalkeinlagerung, 6. Grobes Danienconglomerat, 7. Daniensandstein. 8. Diluvialer (?) Schutt. guis, Farkadin, endlich im Hintergrunde des Tales bei Valiora entwickelt. Bei Nuksora kann man (Fig. 31) gut die Auflagerung des hier rot gefärb- ten Szentpeterfalvaer Sandsteines auf das Genoman beobachten. Als feiner roter Sandstein entwickelt, geht das Danien hier gegen unten in ein grobes Conglomerat über, in dem Gentralgneis, kristalline Schiefer beider Gruppen und weißer Quarz in überkopfgroßen Stücken wesentlichen Anteil nehmen. Diese Bildungen, die nur durch einen Ver- gleich mit den gleichen Gesteinen von Farkadin als Danien bestimmt wer- den konnten, fallen mit ca. 30° gegen Nordwest und werden von gegen Südwest fallendem CGenoman (21 55°) unterlagert. Weiter im Westen sind diese roten Sandsteine bei Nuksora und Ohäba-Sibisel gut zu erkennen. Hier liegen sie discordant unter jüngeren Tertiärgebilden und fallen mit 35° gegen Nordost. Als orographisch gut sichtbare, vorspringende Hügel- reihe ziehen sie sich, zum Teil von Mediterran bedeckt, parallel mit dem Fuße des Gebirges bis nach Värhely und Paucsinesd hinüber. Bei Värhely fallen sie wieder mit 35° gegen 320 (ca Nordost) und werden von Abla- gerungen der zweiten Mediterranstufe (Fallen flach gegen Nordnordwest) überlagert. Auf der ganzen 17 km langen Linie zeigen die roten Sandsteine (87) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 177 diese Weise dasselbe nordwest-südöstliche Streichen und bleiben der Richtung des Urgebirges, an das sie sich anlehnen, annähernd parallel. Sehr interessant für die Kenntnis dieser Entwicklung des Daniens st die Gegend zwischen Kraguis, Hätszeg und Szilvas denn hier tritt Fig. 32. gl = Kristallinische Schiefer oberer Gruppe, g = Grüne und weisse Tone, r = Rote Tone und Sandsteine, ı = Weisse Steinmergel, me = Mediterran. die große Ähnlichkeit dieser roten Schichten mit jenen von Borberek, Poklos und vom roten Rechberge deutlicher hervor. (Fig. 32.) Ein Gang in dem Graben, in dessen Hintergrund Kraguis liegt, zeigt vor allem zur rechten Hand weiße feste Kalke und Kalktone, darunter graugrüne, einzelne Kiesel enthaltende, gut knetbare Tone mit kalkigen Lin- sen und dünnen weißen Lagen von Goncretionen, noch weiter unten grün und rot gefleckte Tone. Steigt man, nun etwa nördlich von Kraguis aus dem Graben heraus, so sieht man, wie gegen oben bolusrote, stark ver- witterte Tone folgen. Die ganze Bildung neigt sich etwas gegen West (285). Fossilien wurden keine gefunden und so wäre die stratigraphische Lage dieser Bildung fraglich, wenn sie nicht genau ihresgleichen wieder am roten Rechberge und hier mit Dinosauriern haben würde. Um alle wichtigeren Localitäten des Hätszeg-Pujer Tales besprochen zu haben, ist noch kurz das Danien zwischen Puj und Galacz zu erwäh- nen, das das Hangende des in Fig. 26 gegebenen Profiles bildet und wichtig erscheint, weil durch die Gombination dieser beiden Aufschlüsse die Überlagerung der Dinosaurierschichten auf das Obersenon festgestellt werden kann. Bei den bereits früher erwähnten Königin Elisabeth-Gedenk- bäumen und bei der Pujer Station konnte, wie schon erwähnt wurde, 1. braungelber glimmerreicher Ton mit Fossilien, 9. gelber Sand, 3. braungelber Sand und Ton mit Fossilien, 4. bräunlichgelber Sand, 5. roter Ton, 6. grauer Ton mit einzelnen Quarzkörnern, 7. roter Ton, 178 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (88) 8. grauer Ton, 9. dunkelgelber Sand, 10. roter und grüngefleckter Ton, 11. gelber und roter, weicher grober Sandstein, 12. grauer Ton, 13. roter Ton, u. s. w. gesehen werden. Die Fortsetzung dieser unten braungelben, oben bunten Schichtreihe ist weiter im Süden dem Auge entzogen. Das Fallen aller dieser Schich- ten ist mäßig flach (> 20°) gegen Süden gerichtet. Dieselben Bildungen, so z. B. grauen, feinen, glimmerreichen Sand- stein, gelbe, weiche Sandsteine und graublaue Tonlager mit flachem west- lichem Fallen, kann man bei Livadia constatiren, und die gleichen Bil- dungen beim Galaczer Friedhofe unterscheiden sich von ihnen nur dadurch, dab hier auch festere rotgefärbte Gonglomeratbänke sichtbar werden. Durch die Gasteropoden, die sich bei Galacz und Livadia in grau- grünen Tonlagen fanden und die mit den bei Szentpeterfalva gefundenen Gasteropoden ident sind und wegen der Auflagerung auf oberes Senon, konnte hier das Alter dieser Schichten als jünger als Obersenon bestimmt werden. Durch die Beschreibung der bisher erwähnten Localitäten erscheint mir der Szentpeterfalvaer Sandstein, trotz seiner Variabilität, zur Genüge charakterisirt, und wir können nun diese Bildungen weiter im Norden, im Strigy- und Marostale, verfolgen. Vor allem sollen auch hier zuerst jene Localitäten erwähnt werden, die tatsächlich Dinosaurierreste geliefert haben, erst später sollen die mehr zweifelhaften Vorkommen Erwähnung finden. Bei Poklos unweit Alvincz sieht man vor allem braunrote Sandsteine und Tone mit grünen Zwischenlagen, ferner damit wechsellagernd gelbe, rotgefleckte und gutgeschichtete Sandsteine, endlich graugrüne, rotge- fleckte Gonglomerate, in einem Winkel von 20° gegen 255 fallen. Aus- gesprochen bolusrote Farbe ist relativ selten, Gentralgneis fehlt in den CGonglomeraten und außer Quarz- und kristallinen Schiefern sind feste, feine bräunliche Sandsteinstücke, (wohl Neocom? Flysch) und porphyri- tische Eruptivgesteine vorhanden. Außerdem lassen sich unregelmäßige nußgroße, rosenfarbene Kalkkonkretionen constatiren. Local nimmt an der Bildung der Sandsteine ein grasgrüner Quarz hervorragenden Anteil. Unter diesen Schichten folgen gegen Süden bräunlich-graugrüne Sand- steine und Conglomerate, die auffallend an die Marmara-Sandsteinc SCHAFARZIK’S errinnern, hierauf läßt sich eine dünne bolusrote Tonschichte (89) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 179 mit vielen kleinen Kalkkonkretionen, darunter ein gelbes Conglomerat und unter diesem eine Folge von blauen (verwittert gelben) Mergel- und Sand- steinen konstatieren, welche bereits offenbar dem Danien PäArrvys ent- sprechen. Dieselben Schichten lassen sich auch bei Borberek nordwestlich von Alvinez und von Tartaria gegen Gyögy bis in die Gegend von Babolna erkennen. In dem zuvor erwähnten gelben und bläulichgrauen Sandsteine, aus dem Herrpry’s Exemplar von Sabal major stammt,* gelang es mir, einen mit den Krokodilzähnen von Szentpeterfalva specifisch identen Zahn zu finden und festzustellen, daß diese Sandsteine, wie übrigens schon ange- geben wurde, durch bankweise Wechsellagerung gegen unten in die Ge- steine der Cerithienschichte PArrys, gegen oben ebenso in die roten Sand- steine und Conglomerate übergehen. In den roten Conglomeraten gelang es mir nun nicht weit vom Kolecstal, nämlich bei Borberek, zahlreiche, von ornithopodiden Dinosauriern stammende Knochenreste zu finden. Die besterhaltenen, hier stratigraphisch wichtigen Stücke sind: 1. Der Schaft eines linken Femur mit wohlerhaltenem Trochanter quartus; 9. ein distales Tibiaende; 3. ein aus S Wirbeln bestehendes Sacrum mit beiden Ossa llea in situ; 4. ein Zahn von Mochlodon Suessi, der jedoch beim Versuche ihn vom umgebenden Gestein zu befreien, in Splitter zerfiel; 5. ein isolirter Processus odontoideus, 6. der Epistropheus desselben Tieres (ebenfalls von einem Ornitho- podiden). Leider ist der fossilführende Complex bei Borberek nicht besonders günstig aufgeschlossen, so daß man diese Schichten viel besser außerhalb unseres Gebietes am «Roten Berge» bei Szäszsebes studieren kann. Koch beschreibt die Schichten des Roten Berges, die von lichten mediterranen ÖOrbitulinenmergeln überlagert werden, als oligocen und einige Knochenfragmente werden als vielleicht dem Aceratherium_cfr. Goldfussi Kaup angehörig angeführt. Bei einem Besuche der Szäszsebeser Sammlung erkannte ich, daß die Stücke nicht von einem Aceratherium stammen können, sondern je ein Humerus- und Femur-Bruchstück sauropoder Dinosaurier repräsentiren. Mir selbst gelang es am Westende * Professor E. Surss hatte die große Güte, mich aufmerksam zu machen, daß sich das Genus Sabal auch in der ostalpinen Gosau wiederfindet. Das Stück befin- det sich an der Wiener Universität. 180 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (90) des erwähnten Berges ein Ulnafragment eines solchen Sauriers zu entdecken, außerdem fanden sich bei diesem Besuche mehrere verkieselte Holzstücke vor, die, wie es scheint, den verkieselten Hölzern des Kolcsbaches ent- sprechen. Das Vorkommen von Dinosaurierresten bezeigt, daß wir es hier je- denfalls noch mit mesozoischen Bildungen und zwar, wie ihre Lagerung im Kolesbache zeigt, mil den denkbarst höchsten Kreidebildungen zu tun haben. Nur das Streichen ist an beiden letzgenannten Lokalitäten verschie- den, indem bei Poklos, wie erwähnt östliches, am Roten Berg hingegen nordöstliches, also in beiden Fällen gegen das Innere der siebenbürgi- schen Mulde gerichtetes Fallen bemerkbar wird. Ein weiteres Vorkommen von roten Tonen und Sanden, wie solche von Kraguis bekannt sind, ist beim Aranyberg gegenüber Piski, ein iso- lirtes Vorkommen endlich bei Szärazalmäs zu verzeichnen. Daß die von Partscn bei Lunka Negoi erwähnten CGonglomerate und Eruptivgesteine auch dieser Bildung ange- hören, wurde bereits erwähnt, und ich glaube diese Altersbestim- NUN u 1 N N mung, allerdingsnurauf NNer Grund der von HavEr und StacHrE gegebenen Beschreibung, auch auf Fig. 33. die roten Conglomerate 1. Paleozoische Schiefer, 2. Danien, 3. Pliocene (?) Schot- hei Zalathna (Haver- ter, 4. Diluvialer Kalktuff der Bäbolnaer Therme. STAcHE. Geo]. Siebenbe ACHE, i g. Pag. 555), am Judenberg und in der Umgebung von Nagyäg ausdehnen zu dürfen. (Man vergleiche wegen der geologischen Beschreibung dieser Localitäten außer den Arbeiten von Inkey und Prinıcs auch die in den Abhandl. d. Preuss. geolog. Landes- anstalt 1900 erschienene Arbeit von SEMPER.) Wegen der vielen Bildungen, die hier auf einen kleinen Raum zu- sammengedrängt erscheinen, sei noch eine Skizze des Danienvorkommens bei Babolna gegeben. Die roten Sandsteine des Danien sind hier im Nuk- soraer Typus vorhanden. (Fig. 33.) Es fragt sieh nun, welche Mächtigkeit die aus Mittel- und Osteuropa bisher nicht bekannten Danienablagerungen in unserem Gebiete erreichen, wo sie außerhalb unseres Gebietes angetroffen werden, und mit welcher anderwärtigen Bildung sie zu parallelisiren sind. (91) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 181 Die Mächtigkeit des Szentpeterfalvaer Sandsteines lernt man am besten zwischen der südlich Szacsal gelegenen Plostina und Rea, oder zwischen Csula und Styej im Hätszeger Tale, weniger gut am Roten Berge bei Szäszsebes kennen. Nördlich der auf der Karte bezeichneten Fundstelle sarmatischer Fossilien, im Walde Plostina, kann man am Grunde des dornbewachsenen Grabens flach (> 15—25°) nach Nord— Nordwest fallendes Danien treffen, und das gleiche Streichen mit immer steiler werdender Schichtstellung kann man bis Baresd konstatiren. Auch in dem kleineren, südlich von der Gemeinde Szacsal mündenden Gra- ben lassen sich noch gleichsinnig ziem- lich steil (> 45°) fallende Danienschich- ten konstatiren und 1 km südsüdöstlich von Poklisa oder 500 Schritte nordnord- westlich des Schlosses in Boldogfalva, kann man an den Ufern des Rui Mare das gleiche Streichen bei noch steilerer Schichtstellung (2 50—60°) erkennen. Auch bei Väd läßt sich die nämliche ee Lagerung konstatiren. Eine Linie, die die erwähnte sarmatische Fossilfundstelle in der Plostina und die Kirche in Rea verbindet, trifft die Streichungsrichtung des Danien in einem rechten Winkel und macht ein annäherndes Schätzen der Mächtigkeit dieser Abla- gerungen möglich. Das beiliegende Diagramm im Längenmaßstabe 1:75.000 gibt die Verhältnisse deutlich wieder und aus dieser Figur kann man infolge der Oberflächenausdehnung von 42 Km und den angegebenen Fallwinkeln unter der Annahme eines regelmäbigen Bogengewölbes auf eine Mächtig- keit von 2800 m schließen. In Anbetracht des Umstandes, daß die Schich- ten nun aber kaum. genau einem Kreissector folgen, und daß einige, wenn auch nur ganz unbedeutende Störungen, wie sich aus dem Vorkommen von Harnischen bei Szentpeterfalva ergibt, vorhanden sind, wird man wohl recht tun, die Mächtigkeit der Schichten für etwas geringer zu hal- ten und nur rund auf über 2000 m zu veranschlagen, was ja immerhin eine beträchtliche Entwicklung bedeutet.* Allerdings ergiebt sich aus dem Profile von Stye—Demsus— CGsula eine noch bedeutendere Mächtigkeit. Auf eine Strecke von circa 5 Km kann man nämlich ununterbrochen über die Schichtköpfe der hier unter 45° gegen Osten einfallenden Danien- * Man muß sich, um den Maaßstab nicht zu verlieren, vor Augen halten, daß auch das Oligocen im Zsiltale über 700 m mächtig wird. Es handelt sich eben hier überall um eine Art von Geosynklinalen. 182 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (92) bildungen schreiten, was auf eine Mächtigkeit von wenigstens 3500 m schließen läßt. Bedenkt man nun aber, dal) bei Ruszkabänya das Ober“ senon ebenfalls, zum Teil wenigstens, als Tuffacies vertreten sein kann, dal dies daher auch westlich Demsus der Fall sein könnte, so wird man auch hier geneigt, die Gesammtmächtigkeit für etwas weniger zu schätzen. In der Umgebung von Szäszsebes, Alvincez, Gyulafehervär gewinnt man nur den Eindruck, daß man es auch hier mit sehr mächtigen Bil- dungen zu tun hat, ein genaueres Abschätzen ist aber hier, da die Schich- ten unter den jüngeren Tertiärbildungen verschwinden, unmöglich. Jedenfalls kann man als Minimum der Mächtigkeit des Danien we- nigstens 2000 m annehmen, und wird nicht fehlgehen, wenn man es auf 2500 m veranschlagt. Es fragt sich nun, ob diese riesigen Bildungen der obersten Kreide ganz vereinzelt dastehen, ob sie im übrigen Siebenbürgen total fehlen, und ob sie sonst wo in Europa ihre Vertreter haben. Danienbildungen sind von anderswo in Osteuropa, geschweige denn aus dem bisher noch nicht erwähnten Teile Siebenbürgens, noch nicht bekannt, und es erübrigt, zu untersuchen, ob sie tatsächlich nicht vorhan- den sind oder bisher nur übersehen wurden. Wie schon erwähnt wurde, glaube ich vor allem, daß man einige Bildungen des Cseträsgebirges wohl zu dem Danien zählen dürfte. Inkrys und Primıcs’ Beobachtungen müssen an dieser Stelle in erster Linie Erwähnung finden: übereinstimmend wird von beiden das sogenannte Lokalsediment Poserxys als bunter Sandstein, roter Ton und Lehm und als grobe conglomeratische Bildung beschrieben. Inkey erwähnt ferner, dab dem Lokalsedimente Trachytgerölle fehlen, während es (so wie die dinosaurierführenden Schichten von Poklos und Alvinez, Anm. d. Autors) stellenweise Porphyrit- und Melaphyrgerölle enthält, außerdem wird es von den Trachyten direkt durchbrochen und mancherorts ist eine Ver- quarzung als «die Folge eines späteren Prozesses, etwa der Durchtränkung mit den kieselsäurehältigen Wassern heißer Quellen» zu erkennen. Bei Vormaga liegt auf den Phylliten Leitakalk auf, bei Hondol ist Leitakalk auf dem Lokalsedimente gelegen. Nach Prinics ist bei Szelistye Leitakalk unter den Andesittuffen zu erkennen und bei Nyäajasfalva liegt der Leitakalk wieder auf den Phylliten. Von Czereezel wird Schlier mit Tellina Ottnangensis und anderen For- men beschrieben. Aus diesen Angaben läßt sich erkennen, daß das Mediterran des krzgebirges von gleichalten Bildungen im übrigen Siebenbürgen nicht wesentlich differiert. Die eventuelle Zugehörigkeit des Lokalsedimentes (93) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 183 würde dieser Formation einen vom übrigen siebenbürgischen Mediterran abweichenden Charakter aufprägen und daher wird, wie ich glaube, das mediterrane Alter des, nach Prinics, über 300 m mächtigen Lokalkonglo- merates, zumal es vielenorts unter dem Leitakalke fehlt, im Schichtkom- plexe recht fraglich. Aber all’ die Konglomerate bei Nagyag, Zalatna u. s. w. sind nur Lokalerscheinungen demgegenüber, was wir in Nordsiebenbürgen bei Zsibö und Umgebung vor uns haben. Über die Geologie der petroleumhältigen Gegend von Zsibö liegen zahlreiche Arbeiten vor, in denen überall als unterstes Glied des Eocen, der mehr als 2000 m mächtige, sogenannte «Untere bunte Ton» angeführt wird. (Der Name ist, obzwar bereits eingebürgert, doch nicht ganz treffend, da an der Bildung dieser Schichten in fast noch höherem Maße, als der rote und grüngefleckte Ton, gleichgefärbte Sandsteine und Konglomerate Anteil nehmen.) Im oberen Teile dieser Ablagerung, deren petrographischer Habitus aufs Haar dem Danien von Poklos, Alvincz, u. s. w. gleicht, ist ein grauer Süßwasserkalk eingelagert, hierauf folgen wieder bunte Tone und Sand- steine, worauf sich konkordant gelbe, massenhaft Nummulites perforata führende Mergel lagern. Die Mergel gehören auf diese Weise sicher dem Eocen an, und es fragt sich nur noch, wohin der «untere bunte Ton» gehört. Anläßlich einer Bohrung auf Petroleum fand sich im unteren bun- ten Ton ein Saurierzahn und ein vereinzelter Nummulit vor, aus dem Süßwasserkalk sind mehrere Gasteropoden erhalten, die sich am ehesten mit den eocenen Gasteropoden Istriens vergleichen lassen, außerdem sind daraus Schildkrötenpanzer-Fragmente und Gharafrüchte bekannt geworden. Mir gelang es, westlich Szamos-Udvarhely im bunten Ton ein Rippenfragment von T-förmigem Querschnitt und verkieselte Holzstücke zu finden. Es sind also auf diese Weise, wenn auch wenig und hetero- gene, doch immerhin einige organische Reste aus dem unteren bunten Ton bekannt, die vielleicht eine Altersbestimmung dieser fraglichen Bil- dungen möglich machen. Der Nummulit und die Gasteropoden scheinen auf den ersten Blick für Eocen zu sprechen, jedoch scheint es mir, vor einem definitiven Schlusse notwendig, die Wichtigkeit der einzelnen Funde sehr eingehend zu prüfen. Das von mir gefundene verkieselte Holzstück muß, da ich es etwas abgerollt unweit einer Wasserader fand, gleich anfangs als nichtssagend eliminirt werden. Die Rippe hingegen gelang es mir noch, in Situ zu ent- decken. 184 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (94) Privatdozent Aseı, dem ich das Stück ohne Commentar zeigte, meinte, ähnliche Rippen seien ihm bei Säugetieren höchstens bei Cetaceen bekannt, jedoch auch mit diesen ließe sich der vorliegende Rest nicht eben gut vergleichen. Im Gegensatze dazu ist der T-förmige Rippentypus sehr häufig bei Dinosauriern vertreten und das vorliegende Stück ähnelt, abgesehen von der Größe, dermaßen einer Rippe von Mochlodon Suessi,* dal) ich keinen Augenblick zögere, dasselbe für die Rippe eines größeren ornithopodiden Dinosauriers (etwa Telmatosaurus) zu halten. Dieses eine Stück weist daher jedenfalls auf das mesozoische Alter des unteren bun- ten Tones hin. Ebenso wie die Rippe, erinnert auch der zuvor erwähnte Krokodilzahn vollkommen an Krokodilzähne, die bei Szentpeterfalva gefunden wurden, und es stehen so diese beiden Reste in grellem Widerspruch mit dem abgerollten Nummuliten. So deeidirt nun aber auch dieser Nummulit für das eocene Alter der unteren bunten Tonschichte spricht, glaube ich doch gerade ihm aus mehreren Gründen keinen großen Wert beilegen zu dürfen: nach Roru wurde erwähnter Nummulit gelegentlich einer Bohrung auf Steinöl aus einer Tiefe von 263— 264 m an das Tageslicht gefördert. Gerade dies aber möchte ich nun bezweifeln, die Gründe hiezu sind folgende: I. Der untere bunte Ton repräsentirt, wie sein variabler Charakter und die Einlagerung des Sübßwasserkalkes beweist, ausgesprochen eine Süßwasserablagerung, in der das Vorkommen eines Nummuliten an und für sich befremdet. 2. Pflegen Nummuliten in einem einzigen Exemplare in einer Bil- dung fast nie vorzukommen, trotz eingehendsten Suchens ist es weder Kocn, noch mir, noch sonst einem Vorgänger oder Nachfolger gelungen, auch nur die Spur eines zweiten Nummuliten zu finden. 3. Wäre trotz alledem das isolirte Vorkommen eines einzigen Num- muliten noch immer beweisend, wenn sich weit und breit keine andere Lokalität finden würde, von der der Nummulit herstammen könnte. Dies ist aber nicht der Fall und es ist nicht ausgeschlossen, dab dieser ein- zige Nummulit mit dem Kot eines Wagenrades oder sonst irgenwie in allerjüngster Zeit aus dem nicht weit entlernten, nummulitenreichen Inun- dationsgebiete der Szamos bis in die Nähe des Bohrturmes. ja bis auf den Bohrturm selbst gebracht und hier mit den Bohrproben vermengt wurde. Es ist ja unbekannt, wer mit den Bohrproben manipulirte, und * Vergl. Secley Quart. Journ. Geol. Soc. 1881 «Rippe von Cratzomus» diese Rippe gehört nicht zu Struthiosaurus (= Cratzomus), sondern zu Mochlodon (NopcsA Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. Wien 1902.) (95) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 185 nur soviel steht fest, daß bei diesen Manipulationen ein Geologe nicht anwesend, eine zufällige geringe Verunreinigung daher nicht ausgeschlos- ‚sen wurde.* 4. Dem Vorkommen einer Dinosaurierrippe, die ich selbst vom um- gebenden Gestein befreite, muß auf diese Weise mehr Gewicht beigelegt werden, als einem wohl verirrten, isolirt gefundenen Nummuliten. Es bleiben noch die Gasteropoden und Schildkröten des Süßwasser- kalkes zu besprechen übrig. Von den Gasteropoden ließ sich kein einziger vollkommen mit eocenen Formen identificiren, bei Kocus Bestimmungen kann man jeden einzelnen der 6 Gasteropoden mit einem «aff.» versehen sehen, was umso bemerkenswerter ist, da nach den Bestimmungen Kocns die Sühwassergasteropoden von Röna nicht an Mittel- oder Unter- ‚eocen, sondern an Obereocen, ja sogar an Oligocen erinnern, also an ein Niveau, in das die unteren Sübwasserkalke schon aus stratigraphischen ‘Gründen jedenfalls nicht gehören. Fast regt sich wegen diesen paläonto- logischen Resultaten ein Bedenken gegen die Wichtigkeit der vorgenom- menen Bestimmung: denn alt- oder höchstens mitteleocene Kalke mit einer ausgesprochen jungeocenen oder oligocenen Gasteropodenfauna ist zwar, da es sich um Sübwasserablagerungen handelt, nicht unmöglich, jedoch scheint mir, dab eine Revision und Abbildung dieser, wie ich mich bei Röna überzeugen konnte, häufig schlecht erhaltenen Gasteropo- den zu erwünschen wäre. Keineswegs können aber die Röna-Mollusken als Leitfossilien verwendet werden. Ebenso wenig, wie die Gasteropoden, eignen sich die bei Röna nicht allzu seltenen Schildkrötenreste, deren Skulpturen immerhin an die Schildkröten von Szentpeterfalva erinnern, für eine stratigraphische Be- stimmung. Mir scheint, daß auf diese Weise die meisten in dem unteren bunten "Tone gefundenen organischen Reste eher für sein cretacisches, als für sein eocenes Alter sprechen, ein Resultat, mit dem auch seine Entwick- lung und Mächtigkeit vollkommen übereinstimmt. Es fragt sich nun noch, ob die tektonisch-stratigraphischen Verhält- nisse dieser Annahme nicht widersprechen. Der untere bunte Ton liegt diskordant, so wie der Szentpeterfalvaer Sandstein, auf oberer Hippuriten führender Kreide und wird von den ältesten, aus Siebenbürgen bekannten marinen Eocenschichten konkordant überlagert. Von stratigraphischem ‚Standpunkte läßt sich auf diese Weise nichts gegen sein Danien-Alter -einwenden und das einzige wäre, dal er konkordant von sicher eocenen ‚Bildungen überlagert erscheint. Dies allein gegen die petrographische und * Chefgeologe RotH hält diese Deutung auch nicht für unmöglich, 186 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (96) wohl auch faunistische Ähnlichkeit des Zsiböer unteren bunten Tones mit dem Szentpeterfalvaer Sandstein ins Treffen führen zu wollen, scheint mir aber etwas zu wenig. Außer allen diesen Gründen pro und contra haben wir noch eins zu bedenken: Aus Nord- und Südsiebenbürgen sind uns marine Gosau- Ablagerungen bekannt. Im südlichen Siebenbürgen kann man hierauf ein Aussüßen des Kreidemeeres konstatiren, das schließlich im Danien zur Bildung eines Sühwassersees führt, worauf durch Abfließen dieses Sees, d. i. durch fortgesetzte Hebung zur unteren Eocenzeit trockenes Land entsteht. Marine Bildungen sind in der Gestalt der auf Glimmerschiefer abgelagerten Poresesder Grobkalke erst wieder aus dem Mitteleocen be- kannt. In Nordsiebenbürgen kennen wir marine Kreide, hierauf folgen auch hier Süßwasserablagerungen, die wieder von marinem Mitteleocen überlagert werden. Die Schichtenfolge ist auf diese Weise am Nord- und Südrande der, im Mitteleocen bereits sicher existirenden, siebenbürgi- schen Mulde genau dieselbe: ein Grund mehr, warum ich die unteren bunten Tone von Zsibö zur obersten Kreide, nicht aber zum Unter- oder Mitteleocen rechnen möchte. Ob die roten Tone, die Hofrat Tovra und nach ihm H. Porovıcı bei Petrositza und anderen Orten erwähnen, in denen sich Belemnitella Höferi Scuuorn. fand, die Tovza jedoch wegen den Lagerungsverhält- nissen für jünger als die Kreide hält, nicht zum Teil wenigstens unseren Saurierschichten entsprechen, muß, bis Fossilfunde vorliegen, dahingestellt bleiben. Aus Deutschland oder Rußland ist nichts bekannt, was man mit unserem Danien identifieiren könnte, ebenso werden bisher vom Balkan keine analogen Sübwasserbildungen erwähnt. Einen Übergang von oberster Kreide in unteres Eocen bilden in Europa nur die liburnische Stufe Stacuzs, die Süßwasserablagerungen der Provencalischen Kreide und in dasselbe Niveau scheinen auch die Kreide von Faxö und die Pisolite des Pariser Beckens zu gehören. Wäh- rend aber an all’ diesen Lokalitäten die über dem Maastrichien gelegenen Kreidebildungen in alteocene Ablagerungen übergehen, ist, wie bereits erwähnt, in Siebenbürgen eine Lücke. Auch die Süßwasserablagerungen der Gosau in den Ostalpen kön- nen auf diese Weise, trotz der großen faunistischen Ähnlichkeit, (gemein- same Formen sind: Mochlodon, Cratäomus, Rhadinosaurus.* Emys Neu- mayrt, Sabal, Gredneria und Pandaneen ;; die Mollusken sind verschie- * Die früher als Zwischenkieferzähne von Mochlodon gedeuteten Zähne: sie gehören einem Krokodilier. (97) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 187 den), nicht mit dem Szentpeterfalvaer Sandstein identifieirt werden, denn sie sind älter als diese. Die Dinosaurier von Maastrich sind zum größten Teil von unseren Formen verschieden, es sei denn, daß Orthomerus und Telmatosaurus sich generisch als ident erweisen, hingegen dürfte sich eine ziemliche Ähnlichkeit mit der südfranzösischen Dinosaurierfauna feststellen lassen. Die Ähnlichkeit dieser mit den Dinosauriern der Gosau wurde übrigens ebenfalls schon von Drr£rer betont. Mit der Laramie hat unsere Fauna nur wenig allgemeine Züge, so das Vorkommen eines Trachodontiden und im allgemeinen schwerbepan- zerter quadrupeder Orthopoden, mit dem Upper Greensand das Vorkom- men verschiedener Genera aus der Familie der Acanthopholidide ge- meinsam. Es fragt sich nun, ob unsere Kreideablagerungen die unmittelbar auf die Schichten mit Pachydiscus Neubergicus, also marinem Campa- nien folgen (die brakische Cerithienschichte kann wohl als bloße Facies aufgefaßt werden), noch zu dieser Bildung gezählt werden müssen, oder nicht eher eine eigene Etage oder Unteretage bilden. GROSSOUVRE zieht die Trennungslinie zwischen Tertiär und Kreide zwischen Danien und Maastrichien, zwischen oberem und mittlerem Ga- rumien, zwischen der Kalkbank von Rognac (mit Lychnus Matheroni) und den Arsgilles rutillantes de Vitrolles. Dovvınız zieht das Danien und Garumnien, sowie die Argilles de Vitrolles noch zur Kreide, Kossmar tut in Indien mit den Nerinea-Beds mit Nautilus danicus ebenfalls dasselbe, Der£rer hat in den Argilles rutillantes de Vitrolles, die Grossouvr& mit dem Danien parallelisirt und die unmittelbar unter den Schichten mit Physa prisca liegen, Titanosaurus und Dryptosaurus gefunden. VınpaL un- terscheidet im Mugatale Garumnien, Dordonien, Gampanien, Santonien. In der Gegend Haute-Garonne kommen, wie GrossouvRE die Güte hatte, mich brieflich aufmerksam zu machen, über den Neubergieus-Schichten noch brackische und Süsswasserschichten zu liegen, die von ihm ebenfalls zum Teile zum Gampanien gezählt werden. Unsere siebenbürgischen Schichten entsprechen aus stratigraphi- schen Gründen auf diese Weise dem über dem Campanien gelegenen Teile der Kreide (die Brackwasserfacies bei Alvincz u. s. w. erinnert nach PırLry an Danien-Garumnien), also dem Garumnien LeyMmERIEsS und dem dänemarkischen ammonitenfreien Danien. Wegen Mangel an typischen Gasteropoden läbt sich eine genaue Parallelisierung mit den Süßwasser- bildungen der Provence nicht durchführen, immerhin ist Mochlodon, allerdings keine Leitform. beiden gemeinsam, gegen das Eocen ist die Schichtfolge in Siebenbürgen unterbrochen. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XIV. Bd. 4. Heft 14 188 FRANZ BARON NOPCSA JUN. ‘98) Mit welchem Namen sind daher unsere Dinosaurierschichten am ehesten zu bezeichnen? Bilden unsere Schichten das obere Campanien ? Oder ist es besser, ihnen einen eigenen Namen zu geben und welchen ? Läßt auch ihre Mächtigkeit (über 2000 m), wie mich Prof. GrossovvrE aufmerksam machte, es allein nicht für angezeigt erscheinen, sie vom Cam- panien zu trennen, so wird dies doch für den Fall, dab wir sie mit den Nautilus Danicus-Schichten parallelisiren, nötig. Die Nautilus Danicus- Schichten zeichnen sich dermaßen durch das Fehlen der Ammoniten aus, daß sie schon deshalb einen besonderen Namen verdienen. (Danien s. str.) Es kann nicht unterlassen werden, darauf hinzuweisen, dal) wir nun nicht in der Lage sind, zu entscheiden. ob nicht nur der obere Teil unserer Dinosaurierschichten dem Danien entspricht, und der untere Teil noch so, wie die CGyrenen- und Bauxiaschichten der Haute-Garonne, in das oberste Campanien gehören, allein nach dem Vorkommen von Melanopsis ceras- satina, Dejanira bicarinata (D. Materoni Vırar), Gerithium Herepeyi Pirry (= Cerithium Guzmanni Vıvan?), Pyrgulifera saginata (= P. decussata?), Melania Herdensis (= Pyrgulifera Böckhi?) im Liegenden der Dinosaurier führenden Schichten scheint dies nicht eben wahrschein- lich. Den bisher, das heißt so lange ihre stratigraphische Stellung nicht festgestellt war, für sie gebrauchten lokalen Namen Szentpeterfalvaer Sandstein möchte ich vorschlagen, fallen zu lassen. ÜBERBLICK ÜBER DIE ENTWICKLUNG DER KREIDE. Wir müssen nun alles hier über die Kreide des südwestlichen Sie- benbürgens gesagte zu einem einheitlichen Bilde vereinen. a) lenoman. Durch das Vorkommen der in beiliegender Tabelle zusammengestellten Ammoniten läßt sich das Rotomagien-Alter eines tiefen Gliedes der siebenbürgischen Kreide feststellen. Das CGenoman liegt transgredirend auf dem älteren Gebirge, die mittlere Kreide scheint auf diese Weise zu fehlen. Turrilites costatus Lam. — Deva. Acanthoceros Newboldi — Ohäbaponor. ‘ harpax — « « cenomanense Pıcrer — Deva, Ohabaponor, Nagydisznöd. « rholomagense DErr. — Deva, Ohäabaponor. Nagydisznöd. “ Mantelli Sow. — Nagydisznöd (Heltau).* * Auch aus der Gegend von Bräd bekannt (Prmics Cseträshegyseg). (99) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄAR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 159 Acanthoceros atleta Buassck — Nagydisznöd. Puzosiae/r. Bihma’ Star. *—= « « planulala Sow. — ÖOhabaponor, Nagydisznöd. korbesiceras efr. subobtectum Sror. — Nagydisznöd. Belemnites ullimus - « Von den Gephalopoden ist mehr als die Hälfte aus Indien bekannt, so daß das siebenbürgische CGenoman an die Ootatoor-group erinnert. Durch das Vorkommen von zahlreichen Rudisten und Orbitulinen zeigt außerdem das siebenbürgische Rotomagien einen ausgesprochen südlichen Charakter. Mit dem Vraconien von Podul Dimbovitzi, ferner mit der Kreide von Urinös oder Glodu läßt sich keine Ähnlichkeit konstatiren, und alle die letztgenannten Lokalitäten zeigen außerdem durch das Fehlen von Rudisten und ÖOrbitulinen einen nördlichen oder polnisch-podolisch- sächsischen Habitus. Die Grenze dieser jedenfalls durch Teinperatur-Diffe- renzen bedingten Verschiedenheit muß auf diese Weise zur Genomanzeit wenigstens im Süden östlich von Nagv-Disznöd und westlich von Ürmös verlaufen sein. b) Turon. Aus der ostsiebenbüreischen Provinz von nördlichem Charakter ist fossilführendes Turon von mehreren Orten bekannt, in Westsiebenbürgen konnte, wenigstens fossilführendes Turon, mit Sicher- heit noch nirgends nachgewiesen werden. Nach der regelmäßigen Schicht- folge zwischen Cenoman und Untersenon zu schließen, ist es jedoch wahr- scheinlich, wenn auch fossilleer und schwach entwickelt, vorhanden. Auch hierin läßt sich eine ost- und eine westsiebenbürgische Provinz unter- scheiden. ec) Corbrierien. (Untersenon.) Sowie das Cenoman, zeigt auch die- ses in Westsiebenbürgen mediterranen-südlichen, in Ostsiebenbürgen sächsisch-polnischen Habitus. Aus Westsiebenbürgen wären Olahpian, Deva und Ohäba-Ponor als Lokalitäten, woher Untersenon bekannt ist, zu erwähnen. Nagy-Bäröd dürfte ebenfalls in dieses Niveau gehören, wo- durch die Grenzlinie zwischen Ost- und Westsiebenbürgen weiter gegen Norden zu verfolgen ist. Die Gosan-Ablagerungen bei Gaura werden von Danien diskordant überlagert, auch sie dürften daher in die Periode CGenoman-Corbrierien gehören. Die nordsüdliche Grenze wird hiedurch wesentlich präeisirt. d) Santonien fehlt. 14* 190 FRANZ BARON NOPCSA JUN, (100) e) (ampanien. Aus dem Oltpasse, von Alvinez, Deva, Puj und Ruszkabänya werden in Inneren der siebenbürgischen Mulde Schichten von südlichem Charakter mit Pachydiscus Neubergieus erwähnt, sie lie- gen diskordant auf den älteren obereretacischen Schichten, ja stellen- weise auf dem Grundgebirge selbst auf. Von Konop-Odvos werden wohl gleichalte Schichten erwähnt, rudistenfreie Schichten mit Belemnitella Höferi sind, ebenfalls diskordant auf dem CGenoman, aus Urmös und Podu- Dimbrovitzi bekannt. Die nordsüdliche Grenze wird hiedurch auf die Gegend zwischen dem Rotenturmpasse und dem Persänyer Gebirge be- schränkt. f) Danien. Danien ist vom Nord- und Westrande der siebenbür- gischen Mulde, dem Hätszegertal, dem südlichen Teile des Pojäna-Ruszka- gebirges bis nach Nadräg und wohl auch aus dem Innern des siebenbür- gischen Erzgebirges bekannt. Im Persänyer Gebirge scheint sein Aequivalent vorläufig zu fehlen. Zwischen ihm und dem GCampanien läßt sich ein allmähli- ger Übergang konstatiren. Ob ein Teil des rein marinen «Hypersenon» der Fruskagora, wo bereits in tieferen Schichten Ammonites Neubergieus und Scaphites Sturi vorkommen sollen, ebenfalls dem ‚Danien angehört, ist noch nicht entschieden. Prrnö hat diese Schichten immer für jünger als das Maastrichien gehalten. Danien der Tiefsee als Schreibkreide mit Hemipneustes radiato-striatus wird von Zusovic aus Serbien erwähnt. Schreibkreide mit Belemnitella mucronata erwähnt Tovra vom östlichen Balkan. Gleichalt mit unseren dinosaurierführenden Schichten kann vielleicht der untere, allerdings faciell verschiedene Teil der liburnischen Stufe Stacnzs sein, da nicht unterlassen werden kann, auf die Ähnlich- keit zu verweisen, die Kocn zwischen dem Süßwasserkalk von Zsibö und der liburnischen Stufe findet. Mit dem Danien schließt in Siebenbürgen die Reihe der mesozoi- schen Bildungen ab, die nächsten Schichten gehören hier und an dessen östlicher Grenze dem Mitteleocen an.* Zusammenfassend muß also betont werden, daß in Siebenbürgen die Wasser- und Faciesscheide während der ganzen oberen Kreidezeit nicht wie heutzutage östlich, sondern west- lich der Niederung von Brassö verläuft. Das, was wir im südöstlichen Siebenbürgen Flyschbogen nennen, ist also in nachcretaeischer Zeit nicht in der Gegend der früheren Wasser- scheide, sondern weit östlich des Persänygebirges entstanden, während letzteres, sowie das Fogaraser Gebirge und das Gebirge von Gyergyö, wie * Man vergleiche Zsibö, Porcsesd, Sinaia, Olttal im Gegensatze zu den eoce- nen Ablagerungen von Ungarn. (101) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC, 191 schon Primics betont, den Verlauf der Karpaten zur Kreidezeit marki- ren. Für den weiteren Verlauf der Scheidelinie von mediterraner und nördlicher Kreidefauna sind Tovras Balkan-Arbeiten von großer Bedeu- tung und es ist interessant, daß Dieser in dem ganzen Ostbalkan einer- seits Sandsteine mit ÖOrbitulinen, andererseits Flyschbildungen, sonst jedoch keine littorale Gosaufacies kennt. Vom centralen Balkan gilt das- selbe und erst aus Westbulgarien ist die Gosaufacies der Kreide bekannt. Nach Dovvıı?E würden auch ÖOrbitulinen allein schon die mediterrane Facies charakterisiren. Durch die fast komplete Schichtfolge läßt sich die Kreide des Balkans am ehesten mit der Kreide vom Campulung und Sinaia vergleichen, obzwar an letztgenannten Orten die Orbitulinen fehlen- VI. Tertiäre Bildungen. Das Untereocen entspricht im ganzen Gebirge einer Festlands-, resp. Erosionsperiode, das Mitteleocen ist aus dem Särd-Borbänder Inselgebirge, Tate (?), Poresesd, dem Oltpasse, Kampulung, Zsibö, Szentläszlö u. s. w. als marine Bildung, die bald auf dem CGampanien, bald auf dem Danien, bald auf den kristallinen Schiefern ruht, bekannt. Speciell scheint es in- teressant, daß so, wie die mitteloligocenen Bildungen, auch die Eocenbil- dungen von Nordsiebenbürgen in einer Facies des tieferen Meeres vor- handen sind, während sich im Süden die Facies des Poresesder Grobkal- kes, der Särder Gerölle und der aus Kocns chromographischer Tafel ersichtlichen Fellegvarer Schichten u. s. w. entwickeln. In unserem Ge- biete fehlt das ganze Kocen, sowie das Unteroligocen und Mitteloligocen und /erst das Oberoligocen ist im Zsiltale durch Brackwasserfacies ver- treten. 1. Ober- Oligocen. Von national-ökonomischem Standpunkte spielt in unserem Gebiete das Oberoligocen infolge seiner Kohlenschätze zweifellos die größte Rolle. * Wegen seiner eigentümlichen Mischfauna von oberoligocenen und unter- miocenen Formen wurde es bereits in mehreren Arbeiten von verschiede- nen Autoren und mit verschiedenem Resultate besprochen. Hormann, der erste Beschreiber der Zsiltaler Mulde, stellt es zum Oligocen, Kocn folgt im * Es ist merkwürdig, daß nach den Erklärungen DrRAGHICENUs über die Bahna- kohle, die Zsiltalkohle in neuester Zeit von rumänischen Geologen für Lignit erklärt wurde! «Dupa resultatele de analyse carbunii acestia (gemeint ist die der Zsiltal- kohle inferiore Kohle von Bahna) ar putea fi elasati printre huilii» (DRAGHICENU Mehedintii pag. 7). 199 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (102) ersten Teile seiner Tertiärarbeit ebenfalls diesem Beispiel, Tn. Fucns stellt später das Aquitanien in das Untermiocen, Kocn verändert im zweiten Teile seiner Tertiärarbeit seinen Standpunkt ebenfalls zu Gunsten dieser Annahme, Branckennorn versetzt die Zsiltalschichten wieder ins Oli- gocen. Bei einer Mischfauna, und als solche ist die Fauna des Zsiltales klar zu erkennen, ist eine solche Unsicherheit der Bestimmung bei der Künst- lichkeit unserer Systeme eigentlich im voraus zu erwarten, und zur Er- härtung dieser Behauptung möchte ich auf die ersten Kapitel von (iros- souvREsS Kreidemonographie verweisen. Uns muß hier etwas ganz anderes, als der Streit um die Nomenclatur interessieren, ich meine nämlich, das Verhältnis der Zsiltalschichten zu den älteren und jüngeren Bildungen unseres Gebietes.* Die Zsiltalschichten liegen stellenweise auf gefaltetem "Tithon-Neo- comkalk, stellenweise auf Lias oder noch älteren Gebilden. Es ist auf diese Weise eine Lücke zwischen Unterkreide und Mitteltertiär zu ver- zeichnen. Im Hätszeger Tale, woher wir keine Zsiltalschichten kennen, ist diese Lücke durch obereretacische Sedimente in zwei Hälften, eine mittel- cretaeische und eine alttertiäre geteilt. Wir müssen uns also erst vorher fragen, woher ist das Oligocen in das Zsiltal gedrungen und wie ist die Differenz zwischen der Schichten- reihe des Hätszeger Tales und der Zsilmulde zu erklären. Die Neocomkalke sind beiden Gebieten gemeinsam, vielleicht ist im Zsiltale im Gegensatz zu dem Hätszeger Tale, Barr&mien vorhanden; zu obercretacischer Zeit trennt ein Riegel bei Banieza beide Gebiete; Eocen fehlt in beiden Regionen und weder das Oligocen, noch das Miocen können den Riegel von Banieza überschreiten. Vor allem müssen wir daher auf diese Weise eine alte Grenze bei Banicza erkennen. Das Oligocen trifft, woher es auch immer kam, im Zsiltale eine vor- vezeichnete Depression und es fragt sich, in welche Richtung in früh- oligocener resp. eocener Zeit sich die Gewässer dieser Zsiltaldepression ergossen. Über die Strasse von Banieza kann dies nicht geschehen sein, sonst hätten die Oligocen-Gewässer Eintritt in das Hätszeger Tal gefunden, * In vorliegender Arbeit werden die Zsiltalschichten kurzweg als Oligocen bezeichnet. Da andere annähernd gleichalte Schichten etwa Mitteloligocen oder Alt- ıniocen aus unserem (Gebiete nicht bekannt sind, kann diese Bezeichnung keine unangenehmen Consequenzen haben, und es scheint mir, dal) dieser Ausdruck (näm- lich Oligocen) den faunistischen und tektonischen Gegensatz, den man zwischen den Zsiltaler Schichten und den mittelmiocenen Schichten des Hätszeger Tales (2. Mediterran-Stufe) beobachten kann, schärfer preeisirt, als etwa die «untermio- cene» Bezeichnung. (103) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVAR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 193 und ein Eindringen ist auf diese Weise nur von jenseits des Banicza- sattels, von Siidwesten, Süden, oder Südosten möglich.* Östlich und westlich des Zsiltales, resp. südlich des Oltdurchbruches sind nun keine oligocenen Bildungen vorhanden, wohl sind aber ähnliche Bildungen aus dem südwestlichsten Ende der Karpaten an mehreren Stellen bekannt. Auf diese Vorkommen muß näher eingegangen werden und hiebei soll uns das paläontologische Material, das aus dem Zsiltale bekannt ist, nicht unerheblich helfen. Die Fauna des Zsiltales wurde zuerst von Hormann beschrieben, hierauf von Fucus im Jahrbuche der k. k. geol. Reichsanst., dann von Koch, hierauf neuerdings von Fucus, endlich von BLankEnHorn, der auch einige neue Formen beschreibt, eingehend besprochen. Eine Liste der im längst bekannten Becken von Bahna gefundenen Fossilien hat Fucus gegeben, außerdem wurden von Toula und Draghicenu Fossilien gleichen Alters aus Balta und Ponorele erwähnt. Es fanden sich folgende Formen: Zsiltal ** Ostrea eyathula Lamk. Gorbula gibba OLwı. « gryphoides SCHLoTTH. Galyptraea chinensis L. Dreissenia Brardit Brouve. « striatella Nysr. * Mytilus Haidingert Horn. Neritina plicata « aquitantcus MAYER. Melamia falewostalta Horn. Cardium turonicum MAYER. *CGerithium margaritaceum Brocc. Cyrena Drogniarti Bas. « plicatum Brue. « semistriata DesnH. « papaveraceum BAasT. « gigas Horn. Turritella twrris Bası. « magnidentata. « Beyrichi Horn. *Gytherea incrassala SoWw. Melanopsis Hantleni Horn. Tellina compressa Broct. Litorinella acuta Ar. Braun. Venus multilamella Lan. Helix hathi Au. Braun. Psammobia aquitanica G. MAYER. * Es ist darauf zu verweisen, daß sich auch in der Fruskagora ein Ansteigen der Gewässer zu oligeocener Zeit bemerkbar macht. Auflagerung der dortigen Aquitan- schichten auf das Hypersenon. ** Um eine möglichst objektive Beurteilung der Verhältnisse zuzulassen, mußte die ganze bekannte Faunenliste des Zsilthales angeführt werden. Die mit einem Stern (*) bezeichneten Arten sind mehreren Lokalitäten geineinsanmı. 194 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (104) Bahna Buceinium Hauerti Mıcr. *Gerithium moravieum Hörn. « ternodosum Hıue. Natica helicina Broce. « miocaenicum MiıcH. Neritina pieta Für. « duplicalum Sow. Pleurotoma spinescens PArTscH. Gerithium lignitarum Eıcuw. « descendens Hıue. « cornutum “ Jouanelti * ‘ margaritaceum Brocc. « calcarata ‘ plicatum Bruc. Ponorele Gerithium margarilaceum Brocc. Ostrea erassistma Lans. AR plicatum Bruce. *Mytilus Haidingeri Horrn. Balta *ierithium margarilaceum Broce. *Üytherea inerassata Sow. Vorher ist zu erkennen, daß die Fossilien von Bahna mit relativ vie- len Pleurotomen auf eine rein marine Bildung weisen, während die Fauna des Zsiltales, wie von allen, die sich mit derselben beschäftigt haben, betont wird, entschieden brackischen Habitus aufweist. Es wären nur die (enera Dreissenia, Cyrena und Melanopsis zu erwähnen. An zweiter Stelle muß auf die geringe Anzahl von identen Formen hingewiesen werden. Dieser Unterschied, der auf den ersten Blick sehr grob ist, verringert sich jedoch bedeutend, wenn man den Mangel an Bivalven bei Bahna in Betracht zieht und sein Wert verschwindet noch mehr, wenn man bedenkt, daß sich beide Lokalitäten, worauf schon Fuchs hinweist, durch eine ausgesprochen oligocen-miocene Mischfauna charakterisiren ; endlich fällt dieser Unterschied noch weniger auf, wenn man die Fauna von Ponorele mit der des Zsiltales vergleicht. Als Bindeglied zwischen der Lokalität Bahna und dem Zsiltale muß nämlich vor allem ein von Drasuıcenu, Tovna und Pompeers am Abhange des Cracu Oslea bei Puntea iarna erwähntes Kohlenvorkonmen in fettem blauem sandigem Ton mitten im Csernatal aufgefaßt werden, das von Dracnıcrnu für Lias gehalten wird, während es auf der officiellen rumänisch geologischen Karte als tertiär ausgeschieden wurde. Nach (dem, was wir vom Lias des Lepuzsnyiktales wissen, scheint mir wohl die offizielle rumänische Karte das Richtige zu treffen. Zwischen dem Kohlenvorkommen von Cracu Oslea und Bahna wäre (105) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHRRVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 195 ferner das von Drasuimcenu und TouLa erwähnte Vorkommen oligocener Glanzkohle bei Baia de Arama zu bemerken. Tovra erwähnt daraus Ostrea crassissima, Cerithium margaritaceum, Mytilus Haidingeri; DRAGHICENU Cerithium duplicatum und ein Kohlenflötzchen von 40 cm. Aus dem Unterlaufe des Cserna sind keine Kohlenvorkommen be- kannt und so erscheint das Vorkommen bei Puntea iarna am Fuße des CGracu Oslea von eminenter tektonischer Bedeutung. Außerdem werden noch Kohlenflötze erwähnt von Balta (Gerithium margaritaceum, Gytherea incrassata, Kohlenflötz von 50 cm.) und Closiani mit einem Flötz von 30 cm. Zeigen schon diese Vorkommnisse, daß die Oligocenablagerungen von Ost nach West an Mächtiekeit verlieren, so läßt sich dasselbe auch im Zsiltale selbst konstatiren, woselbst das Oligocen bei Petrozseny über 700 m mächtig ist, während seine Mächtigkeit bei Vulkan nur auf 400 m geschätzt wird. Bei Kimpulunyäg möchte ich endlich seine Mächtigkeit auf rund 200—300 m schätzen. Bedenken wir, dab vom ganzen Nordabhange der Südkarpaten von Brassö bis Deva kein oligocenes Kohlenflötz bekannt ist, (die Kohlen von Limba liegen bereits nördlich des Roten Berges),* dab alles, was bei Alvinez bisher für Oligocen galt, sich als Danien erwiesen hat, sicheres Oberoligocen daher nur in der nördlichen Hälfte Siebenbürgens, ferner in dessen Mitte und dann erst weit im Süden im Zsil- und Csernatale, ferner mit gleicher Fauna an mehreren Orten in den westlichen Karpaten Rumäniens nachgewiesen wurde, so muß man unbedingt die Consequenzen daraus ziehen und das Zsiltaler Tertiär als nicht zur nordsiebenbürgischen, sondern zur rumänischen Mulde gehörig betrachten, oder wegen seinem Brackwasserhabitusalsden Hintergrund eines gegen Nordnordost reichenden rumänischen Fjordes deuten. Die Hauptwasserscheide der Tertiärzeit fällt auf diese Weise mit der Gevend von Banieza zusammen und es er- gibt sich, daß die Emporhebung des Sztenuletye zu 2000 m nach oligocener, jedoch vor mediterraner Zeit erfolgte. Da nun aber zur Oberoligocenzeit, d. h. zu jener Zeit, wo das Meer von Bahna und Baia d’Arama her gegen Norden in den Zsiltalfjord vorzu- dringen begann, bereits eine nordnordöstlich bis über Petrozseny reichende Vertiefung existiert haben muß, ist uns auch der Entwässerungskanal der vorhergehenden Festlandsperiode bekannt und das Entstehen des Zsil- taldurchbruchs muß man daher, den Ausführungen de MARrTonnESs gegen- über, für höchstens miocen halten. Die lange Festlandsperiode, die das Zsiltal vom Untermiocen an durchmachte, genügt vollkommen zur Ent- stehung eines solchen schluchtartigen Durchbruches. * Vergleiche hiemit die Figur S2 dieser Arbeit. 196 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (106) Professor de Martonne hat die Güte gehabt mich aufmerksam zu machen, daß das Oligoenn über einen bereits existirenden Sattel beim Sztenuletye in das Zsiltal gedrungen sein könnte, in welchem Falle der Zsil bereits zur Eocenzeit durch die Szurdokschlucht nach Rumänien ge- tlossen wäre. Falls dies der Fall war, hat sich diese Schlucht unbedingt, so wie N ‘ das Oligocen-Meer in das Ni Zsiltal eindrang, schließen Deva® müssen, da sich sonst im Zsiltal rein marine, nicht aber Brackwasserbildungen abgelagert hätten, indem ja dann dasZsiltal einen Meeres- Canal, das Vulkan-Gebirge eine Insel mit kleinem Fluß- netze gebildet hätten. Da wir nun aber jetzt keine Spur von dem gehobenen, rp. zur \ Oligocenzeit geschlossenen Fig. 35. Oligocen-Meer. preeoligocenen Zsiltaldurch- bruch und keine Spur der Hebung selbst finden, glaube ich diese sonst nicht unmögliche Hypothese zurückweisen zu müssen. Nach der Ablagerung der Zsiltalschichten fand also eine bedeutende, jedoch regelmäßige, im Sztenuletye-Gebiete und am Nordrande des Zsil- tales stärker auftretende Faltung der Zsilmulde statt und diese Bewegung war es, welche die Grenzen der mediterranen Transgression bestimmte. Zwischen den Zsiltalschichten und den mittelmiocenen Schichten ist also auf diese Weise eine Lücke zu verzeichnen, was noch mehr für den oli- gocenen Charakter der ersteren spricht. Der eocen-oligocene Fjord (Fig. 35.) läßt sich wegen der geringen An- zahl der Anhaltspunkte kaum jemals wieder genau verfolgen und es läht | “Häatszeg Karansebes © Fig. 36. 1. Gneis, 2. Oligocen, 3. U. Mediterran-Stufe, 4. Pontische Schichten, 5. Diluvium. (107) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 197 sich daher auch nicht bestimmt entscheiden, ob er in seinem ganzen Ver- laufe, so z. B. im Zsil-Csernatale, einem tektonisch prx#formirten Längstale oder in seinem Unterlaufe einem quer auf das Streichen der wichtigeren tektonischen Linien verlaufenden Durchbruchtale entspricht. Baia d’Arama könnte vielleicht eher auf letzteres deuten. Die Verbindung von Bahna über Ponorele-Balta, Klosani mit Petro- zseny wird übrigens auch schon von Draghicenu in seiner wichtigen Arbeit über den Distrikt Mehedintii betont, wobei genannter Autor im Sinne der damaligen Zeit allerdings an eine weitere Verbindung von Petrozseny über Banieza mit der siebenbürgischen Mulde dachte. Die beı uns nicht sichtbare Diskordanz zwischen Mediterran und Oligocen wird von Draghieenu im Gegensatze zu STEFANEScUs Auffassung, wie aus dem hier reprodueirten Profile von Bahna ersichtlich, ebenfalls deutlich be- tont. (Fig. 36.) 9. TI-te Mediterran-Stufe. Durch ihren Fossilreichtum leicht zu erkennen und für den Auf- nahmsgeologen daher als fester Horizont bei der Gliederung des Hätszeg- taler Tertiärs von ganz besonderer Bedeutung erscheinen die Mittel- miocenen Schichten. Was ihre Verbreitung anbelangt, so kann man vier Regionen unterscheiden, u. zw.: a) Region von Hätszeg. die sich im Norden von Hätszeg erstreckt und die geologische Verbindung des Hätszeger Tales mit der Strigybucht darstellt: b) Region von Galacz zwischen Välya Balta und Galacz, sie bildet den nördlichen Teil der mediterranen Mulde des Pujer Tales; c) die dritte Region ist die Region von Klopotiva bis nach Zajkany, die seinerzeit die Verbindung über den Sattel von Marmara mit dem Mediterran-Meer der Karänsebeser Niederung bewirkte ; d) als vierte Region ist jener isolirte Fleck mediterraner Bildung aufzufassen, der dem Cenoman von Reketyefalva transgredirend auf- resp. eingelagert ist und eine besonders reiche Ausbeutung an Mediterranfossilien liefert. a) Hatszeger Region. Sehr einfach, aber schön ist das Medi- terran in der Hätszeger Gegend entwickelt. Auf ältere Tone aufgelagert, läßt sich sein größter Teil an jenem Bache, der von Alsö-Szilvas nach Plop herabfließt, übersichtlich erkennen. Am Eingange dieses Erosions- tales ist beiderseits noch Danien sichtbar, worauf sich talaufwärts schreitend zur rechten Hand bald ein grobes Gonglomerat erkennen läßt. Die Ge- rölle, die an seiner Bildung Anteil nehmen, sind in der Regel faust-, zuweilen aber stark über kopfgroß; ihr Durchmesser variirt von —?5 em. Weiter talaufwärts ist der Grund des Tales noch auf ziemliche Distanz hin durch dieses Grundeonglomerat gebildet und an einer Stelle tritt das schon 198 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (108) zuvor erwähnte, diskordant unter dem Mediterran liegende Danien noch- mals hervor. An dieser Stelle (Fig. 37) kann man gut sehen, wie die steilgestellten Schichten des Danien zuerst un- gleich abradiert und wie hierauf diese Unebenheiten durch die groben Kon- glomeratbildungen wieder ausgegli- chen wurden. Auf das Grundkonglomerat folgt konkordant ein feiner bräunlicher Sand mit Diagonalstruktur, in dem einige Schottereinlagerungen mit weißen Quarzkörnern bemerkbar sind. In einem Nebengraben zur linken Hand und im Hauptgraben selbst kann man beim Weiterschreiten hier- auf, diesen Sanden aufgelagert, blaue Tegel sehen, die bisher nur Ostrea eochlear Poli lieferten. Sie sind ca 15 m mächtig und werden wieder von 4—-5 m mächtigem sandigem, bräun- lichem Tegel überlagert, auf dem oben zelber Sand und Sandstein, endlich einige gröbere und feinere Konglomeratbänke folgen. Alle diese Schichten fallen flach (> 10—15 ') nach Nordnordwesten ein. (Fig. 38.) Den Abrasionsvorgängen ent- sprechend, sind in den groben Kon- elomeraten kleine Brocken von rotem Daniensandstein bemerkbar. RR a An Versteinerungen wurden in IH HE Se den Sanden und Konglomeraten ge- ALT funden: Feeten latissimus, Pectun- ul) calus pilosus, Ostrea cochlear, Pyrula sp., Nullipora ramosissima, Heliastraea sp. (Fig. 38.) Außerdem liegen in der Sammlung des Gutsbesitzers Avam Bupa in Rea von der gleichen Lokalität mehrere Conus, Venus, Isocardia, Pecten und Gardium-Arten vor. I. Danien, 2. Grundkonglomerat, 3. Ockergelbe Schichten, 4. Braune Sande, 5. Schotter-Einlagerung. {109) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVAR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 199 Als Fortsetzung des Slivutzer Mediterrans muß auch ein isolirter Fleck westlich des Orlea aufgefaßt werden, wo sich weißlich gelbe Kon- i Humus Feste Sandsteine u. Konglomerate Weiche feine gelbe Sande Sandige Tegel Blaue Tegel jraune Sande GER DS ©} DRITTES FESTE = DS a Se ? Grundkonglomerat I | 8 Danien Fig. 38. glomerate mit spärlichen Körnern roten Sandsteines fanden, die ebenfalls unter einem Winkel von 15° gegen 30 fallen. Gegen Nordwesten hat das Hätszeger Mediterran unter gleich- bleibender Entwicklung eine sehr ausgedehnte Verbreitung, indem es sich bis in die Gegend von Kraguis und von da über Alsö- und Felsö- Szilvas und der Grabstätte der Wojwodentochter Saphira nach Norden bis in die Gegend von Vajda-Hunyad erstreckt. Bei Kraguis, wo das Grundkonglomerat zu fehlen scheint, enthalten die Tegel Kohlenbrocken und die gelben Sande Ostrea cochlear. Gegen Felsö-Szilvas können wir im untersten Teile der Tone eine durch ihre lichte Farbe ausgezeichnete Partie unterscheiden, die den Namen weißer Ton verdient, und durch ihre Farbe, aber nur eben durch diese, an die weißen Kalktone des Danien südlich von Kraguis erinnert. Wir haben in den weißen Tonen von Szilvas offenbar eine weiter von der Küste entfernte Ablagerung einer tieferen Region vor uns, die sich durch den Mangel an großen Schalen und mehrere Foraminiferen-Arten auszeichnet. Außer einer abgerollten großen Klappe von Östrea cochlear, die offenbar einer höheren Region entstammte, fand ich nur Vaginella de- pressa, und Herr Haravärs erwähnt nicht weniger als 16 Foraminiferen, die sich auf die Genera Orbulina, Globigerina, Nodosaria, Cristellaria, Heterolepa, Truncatulina, Textularia, Polymorphina und Uvigerina ver- teilen. Offenbar sind diese weißen Tone mit den Orbulinen-Mergeln des Roten Berges zu identifieiren. Auch bei Felsö- und Alsö-Szilvas lassen sich über dem Tegel überall 200 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (110) zelbe Sande und Sandsteine konstatieren, und es ist interessant, wie un- weit des Grabes der Saphira einige mediterrane Gneisklippen, ihrer späte- ren Tegelhülle beraubt, schroff in die Lüfte ragen. (Fig. 39.) Das Fallen der Tegel ist hier 5° gegen 180, das der Glimmerschiefer mit 60° ebenfalls gegen Süden gerichtet. Zu erwähnen wäre an dieser Stelle Fig. 39. noch, dab im Talgrunde oberhalb und 1. Glimmerschiefer, 2. Kristalliner unterhalb Alsö-Szilväas stellenweise das Kalk, 3. Weiße, mediterrane Tegel. Mediterran wieder ganz abgetragen wurdeund die darunterliegenden Danien- Schichten sichtbar werden. Die ganze Mächtigkeit läßt sich auf diese Weise hier nach der Karte auf ca 200 m schätzen und dürfte in an- betracht der späteren Erosion etwas mehr betragen haben. Besonders ist noch die gleichmäßige und weitausgedehnte einförmige Verbreitung der oberen gelben Sande und Sandsteine zu bemerken, und wir haben in ihnen offenbar die Ablagerungen einer ausgedehnten Fläche vor uns. p) Galacz. Gleich westlich von jenem Wege, der von Galaez in die südlich dieser Gemeinde gelegene Birkenwaldung Plostina führt und noch auf dem Danien gelegen ist, sieht man am Rande eines Wäldehens feste Blöcke von lichtgrauem, quarzreichem, grobem Sandstein auftreten, und südwestlich der Kirche von Galacz ist unweit der Eisenbahnbrücke ein kleiner Aufschluß bemerkbar, an dem dasselbe Gestein anstehend auftritt. Zu oberst kann man eine dünne Lage gelber Sande, darunter einen gegen unten stets gröber werdenden Sandstein, dem bald einige Konglomeratbänke eingelagert sind, konstatieren. Von der oberen Partie ist viel kalkreicher lichtgelber Sand herabgerutscht, und hiedurch werden die Konglomeratbänke nicht unbedeutend verdeckt. Das ganze scheint sehr flach südsüdwestlich zu fallen. In dem abgewitterten Materiale lassen sich zahlreiche Aporrhais pes pelecani und Stücke von Heliastr®a sp. konstatieren; aus dem harten Konglomerate konnten Nullipora sp. Pectunculus pilosus L. Natica helicina Brocc. Trochus sy. Aturia aturi Basrt. herauspräpariert werden. Circa 30 Schritte westlich von diesem Aufschlusse ist die Diluvial- (111) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVAR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 201 terrasse durch eine kleine Wasserader durchnagt, und diese ermöglicht den Einblick in die weiteren Verhältnisse. Es zeigt sich hiebei, dal) die Sandlage, die oberhalb der Konglomerate sichtbar ist, nur durchaus lokale Bedeutung besitzt, und daß die Hauptmasse des Sandsteines unter dem. den Hang der Terrasse einnehmenden Konglomerate liegt. Einige vom Hange in das Tal herabgerollte Konglomeratblöcke haben wieder massenhaft Pectunculus pilosus geliefert, in dem feineren Materiale fand sich eine Reihe typischer mediterraner Fossilien, die bereits im Földtani Közlöny 1899 erwähnt wurden. Weiter gegen Süden stöbt man bald auf einen blauen Tegel, der ebenfalls zahlreiche Fossilien geliefert hat. Auch diese wurden bereits alle 1899 im Földtani Közlöny erwähnt. Westlich von Galacz werden die mediterranen Bildungen von plio- cenen Schottern bedeckf, hei Rusor sind fossilfreie, blaue Tegel vorhanden, in der Gemeinde Bajesd findet man die feinkörnigen, mediterranen, weißen Sande mit zahlreichen organischen Resten wieder, in der Välya Balta sind discordant auf dem Cenoman wieder fossilführende mediterrane Tegel mit einer kleinen sandig-kalkigen Einlagerung bemerkbar. In den Sanden und Sandsteinen von Bajesd fanden sich Turitella Archimedis Broen. in der Välya Balta, wo in den blauen Toanen auch einige Biimssteinbrocken vorkommen, konnten Heliastraea sy». Ostrea cochlear Ponı. Pectunculus ptlosus L. Cassis saburon Lam.? Turritella Archimedis Brosn. Turritella subangulata Brocc. aufgefunden werden. Es ist ersichtlich, daß die Bildungen von Galacz mit jenen von Hätszeg-Slivutz vollkommen ident sind, und unter genau den- selben physikalischen Bedingungen entstanden. Daß, wie der Bimsstein beweist, gleichzeitig in nicht allzuweiter Ferne eine Eruption sauren Materials stattfand, wäre höchstens noch ganz besonders zu erwähnen und ich glaube, man dürfte nicht fehlgehen, wenn man in Ermangelung eines näher gelegenen Eruptivherdes die Ursprungsstätte dieses Bimssteines bei dem 30 km weit entfernten Arany-Berg oder in dem 40 km weit ent- fernten Devaer Eruptionsgebiet sucht. Sein Vorkommen in der Välya Balta würde uns dann die Existenz einer ehemaligen landeinwärts gerichteten Strömung beweisen. 209 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (112) c) Varhely. Eine Reihe weiterer, von Kocn noch nicht erwähnter Lokalitäten von mediterranen Fossilien sind bei Värhely und Klopotiva am Südrande des Hätszeger Tales gelegen und zuerst durch die Arbeiten Scnuararzırs bekannt geworden. Bei Klopotiva fand Scmararzık in blauen Tegeln eine ganze Reihe typischer Versteinerungen der zweiten Medi- terranstufe, selbst habe ich die Lokalität, als deren Fortsetzung das mir bekannte Vorkommen von Mediterran bei Värhely betrachtet werden muß, nicht besucht. Bei Värhely liegt diskordant auf dem Danien, das hier mit 35° gegen 320 fällt, blauer Tegel, der einige kleine Kohlen- schmitzen enthält, auf die immer wieder Schurfversuche angestellt werden. Der Tegel fällt flach gegen Nordnordwest und es ist mithin auch hier die bei Slivutza konstatierte Diskordanz zu konstatieren. Fig. 40. l. Gelbe Sande und weißgelber Lehm, 2. Blauer Tegel, 3. Ligniteinlagerungen, #4. Danien. Über dem Lignit folgt eine fossilführende Schichte mit Terebraltula gracilis, Ostrea cochlear Ponı, Pleurotoma turrieula Brocc. Pleurotoma subterebralis BeELL. Natica helieina Brocc. Vermetus sp. Turritella subangulata Brocc. Turritella Archimedis Brone. Pectunculus pilosus L. Weiter gegen Reketyefalva, also im Hangenden, kann gelblichweißer Lehm angetroffen werden. (Fig. 40.) Aus einem Parallelgraben gibt Scnararzık ein etwas abweichendes Profil, bei dem hauptsächlich die oberen Schichten gut entwickelt er- scheinen, und auch er nennt eine ganze Reihe mediterraner Fossile. Auch hier hat Scuararzık Eruptivmaterial in der Gestalt von Andesittuff konstatieren können, und wenn auch nicht festgestellt werden kann, dab der Bimsstein der Välya Balta und der Andesittuff von Zajkäny zu genau derselben Zeit aus der Tiefe gefördert wurde, so dürfte doch gar kein Zweifel bestehen, daß sie während derselben Eruptionsperiode entstanden (113) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 203 und wohl auch von demselben Herde stammen. Es zeigt dies, daß durch dieselbe Strömung, die den schwimmenden Bimsstein nach Gsopea brachte, noch größere Mengen eruptiver Sinkstoffe nach Zajkany gebracht wur- den, und dies zeigt, daß die stärkere Strömung die Hätszeger Bucht in der Richtung Hätszeg-Zajkany durchflossen haben dürfte. d) eketyefalva. In allen den bisher besprochenen Lokalitäten ließ sich ein Gröberwerden des Materiales geren oben nachweisen, am schönsten und übersichtlichsten läbt sich dies aber in einem Wasserriß bei Reketyefalva konstatieren. Auf das Cenoman transgredierend, beginnt hier in einer abgeschlossenen Mulde die Schichtfolge mit einem blauen Tegel mit Vaginella depressa, weiter oben fanden sich in demselben Materiale zahlreiche Fossilien. Da die Lokalität bisher unbekannt war, so soll abweichend von dem bisherigen Vorgehen, die vollkommene Liste der hier gesammelten Fossilien gegeben werden. * * Pectunculus pilosus 1. Gerithium sp. Solenomya Döderleini Mayer Pholadomya Fuchsi Pecten demudatus Reuss « Sp. (hama gryphina Lam. Ostrea cochlear Ponı. Natica helieina Broecc. ‚\porrhais pes pelecani Pınn.. Turritella turris Basr. « subangulalta Brocc. Solartum simplex Braun. Bueeinum costulatıım Brocc. « (rateloupi Hörn. « semistrialum Brock. « prismalteum M. Hörn. Turbonilla sp. Pleurotoma dimidiata Brocc. « cataphracta Brocc. « Sp. * Gonus Dujardini Desn. « Ss). Gancellaria Bellardii Micn. Gapulus sıulcatus Braun Oliva sp. Golumbella nassoides BELL. Krato laevis Doxov.' Kusus rostralus OLıwı Aneillaria glandiformis Lan. Monodonta Araonis Basr. Dentalium badense Parrsch. « multabile DÖDER Aturia aluri Basr. Terebratula grandis Bun. Heliastraea sp. Styllocoenia taurinensis Trochosmilia sp. Flabellum sp. (ristellaria sp. Von den mit einem Stern bezeichneten Arten wurden blos abgerollte Exemplare gefunden. Noch höher gegen oben wird an den Seiten des Wasserrisses das Material sandiger, und es entsteht eine festere Bank, die ausschließlich aus Mitt. a. d. Jahrb. d. kel. ung. geol. Anst. XIV. Bd. 4. Heft. 15 204 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (114) Cassidaria echinophora Lam. und Ostrea cochlear Ponı besteht. Am Rande des Wasserrisses, den obersten Teil der Muldenaus- füllung bildend, liegen große lose Blöcke von ziemlich verwittertem, reinem Leithakalk umher, in denen sich unter anderem ein großer Glypeaster sp. fand. Dieses Vorkommen von Mediterran bei Reketyefalva ist deshalb besonders interessant, da wir hier ausgesprochene Formen der Tiefsee, wie Vaginella depressa, Solenomya Doderleini, Pholadomya Fuchsi, Tere- bratula grandis, Aturia Aturi mit abgerollten Formen der Litoralzone (Chama, Conus, Oliva, Fusus, Ancillaria, Capulus) vereint finden, weiter oben endlich die seichte Meerfacies des Leitakalkes tatsächlich noch über der Tiefseefacies erhalten ist. AN\N\ \ \ ANNO NEN Ass ANANAS Fig. #1. (Schematisch.) 1. Genoman, 2. Tiefseefacies, 3. Badener Tegel, 4. Cassidariabank, 5. Leitakalk. Auch hier können wir auf diese Weise ein Seichterwerden des Meeres konstatieren, wobei sich allerdings statt des Konglomerates von Slivutza und Bajesd in einer ruhigen Bucht sandiger Leitakalk entwickelt. (Fig. 41.) Zungenförmig greift noch das Mediterran der Karänsebeser Niederung in unser Gebiet ein. Von Nändorhegy erwähnt Anprar 1853 bläulichen plastischen Ton mit vielen Gonus-, Murex- und Strombus-Schalen. ScHArar- zık, dem ich die Angaben über das weiter östlich gelegene Mediterran- vorkommen dieser Gegend verdanke, erwähnt bei Alsö-Bauczär grob- körnigen gelben Sand mit Tegeleinlagen, der bei den Nändorhegyer und Kalaner Eisenwerken Verwendung findet, auch soll man östlich von dieser Lokalität ein I m mächtiges Braunkohlenflötz angetroffen haben. Bei Mal wird von Anprax plastischer Ton mit Conus, Murex und Strom- bus erwähnt. 115) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC, 205 Auf der Zajkanyer Seite des 700 m hohen Eisernen Torpasses er- heben sich nach ScHararzık die mediterranen Bildungen bis auf 560— 580 m, während sie auf der Banater Seite nur bis auf 480-—-500 m reichen. Heutzutage greifen sie auf diese Weise nicht mehr über den Pass, während gleichzeitig zwischen beiden Ablagerungen eine relative Höhendifferenz von eirca S0—100 m bemerkbar ist. Die Bedeutung dieser Differenz soll im tektonischen Teile besprochen werden, hier sei nur noch betont, daß die Mediterranablagerungen auf der steileren, also der Erosion mehr ausgesetzten Seite höher hinaufreichen, als auf der flacheren Banater Seite. Der Vollständigkeit halber müssen hier noch .die Namen der im Haätszeger Tale und in der Strigybucht bekannten versteinerungführenden Lokalitäten erwähnt werden. Aus eigener Anschauung kenne ich Hätszeg, Kraguis, Slivutz, Felsö- Szilvas, Välya Balta, Bajesd, Galacz, Värhely und Reketyefalva. ScHarar- zık erwähnt noch Klopotiva und Zajkany. Kocn nennt außerdem noch als Fundstellen mediterraner Fossilien: Bujtur, Strigy-Szent-György, Telek, Nagy-Oklos, Räkosd, Tormäs, Felkenyer-Kudzsir, Oläh-Brettye, Szäraz- Almas, Jö-Valcsel. Zu erwähnen wäre noch, dab es mir eirca 1 km westlich von Ärki in dem zu dieser Gemeinde führenden Graben in blaugrauem Tegel einen Conus sp. aufzufinden gelang, wodurch der Beweis erbracht wird, daß auch hier inmitten von sarmatischen Bildungen das Mediterran noch einmal zum Vorschein gelangt. Die Fundstelle mediterraner Fossilien, die Koch als Felsö-Szällas- patak bezeichnet, gelang es mir trotz eifrigen Suchens im Bereiche dieser Gemeinde nicht zu finden. Da sich sarmatische Bildungen von Also-Szäl- laspatak bis nach Malajesd und Korojesd erstrecken, erscheint diese An- gabe an und für sich unwahrscheinlich, und dürfte vielleicht auf einem Irrtum, sei es bei Zusendung der Fossilien, oder sonst einem Nebenum- stande basiren. 3. Sarmatische Bildungen. Nach ihrer Oberflächenverteilung zerfällt das Gebiet der sarmatischen Bildungen in zwei Teile: einen nördlichen und einen südlichen. Der nördliche Teil erstreckt sich von Vajda-Hunyad bis gegen Deva und hiezu gehören auch zwei durch hügeligen Charakter ausgezeichnete Inseln im nördlichsten Teile der Strigybucht, der südliche Teil ist auf das Pujer Tal beschränkt. Der nördliche Teil scheint ziemlich einförmig aus fast horizontalen Schichten gebaut. Er wurde eingehend von Herrn HaravArs, aus dessen 15* 206 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (116) Feder vielleicht seine eingehendere Beschreibung zu erwarten ist, studiert. Wie mich Herr Haravärs aufmerksam inachte, läßt sich seine Gliederung (durch einen Gang westlich von Vajda-Hunyad ziemlich deutich erkennen. Zu unterst sind sandige glimmerreiche Tone, worauf gegen Räkosd bald lichtgelbe, durch Ocker stellenweise rotbraun gefleckte Schotter von höchstens 5 mm Korngröße folgen, hierauf lagert sich noch immer fossilleerer toniger Sand mit einzelnen Mergellagen, über dem sich eine Tegelschichte mit zahlreichen Gardien findet. Nach Herrn Haravärs finden sich in dieser Schichte: Gardium plicalum Kıcuw. « obsoletum Eıcnw. Tapes gregaria Partscn. Solen sp. Dulla Lajonkaireana Basr. Auf dem Cardien-Tegel lagern mächtige Mergel, worauf eine Cardium- hältige Grobkalkbank folgt. Über dieser sind wieder lichte Mergel und noch höher eine Gerithienkalkbank mit Gerithium piehum Basr. Gerithium rubiginosum Eıcnw. und zahlreichen riesigen Exemplaren von Ostlrea gingensis SCHLOTH. ge- lagert, mit denen die sarmatischen Bildungen dieses Profiles ihren Ab- schluß finden. Auf der Wasserscheide Räkosd-Välya verquert man wieder die mächtigen Cardien-Mergel und hier kann man als lokale Bildung eine dünne Tegelschichte mit zahlreichen Cerithien und, wie Srur 1863 er- wähnt, Murex sublavatus Bast. eingelagert sehen. Herr HaravArs hatte Fig. 42. I. Cerithienkalk, 2. Mergelige Tone, 3. Cardiumkalk, 4. Mergelige Tone, 5. Mergelige Tegel mit Cardien, 6. Sandige fossilleere Mergel, 117) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 207 die Freundlichkeit mich auf diese Fundstelle aufmerksam zu machen, leider konnte ich nur Cerithien. hingegen keinen Murex finden. Der Fossilreichtum der mit 5° gegen Nord fallenden sarmatischen Schichten dieses Fig. 42. abgebildeten Profiles ist überhaupt ein enormer, die Cardien und Cerithien sind am ehesten nach Millionen zu zählen. Die sarmatischen Bildungen der Mitte der Strigybucht hat Haravärs 1903 beschrieben. Auf Danien (südlich von Szäaszvaros erbohrt) lagert sich unmittel- bar Mediterran, auf dieses folgen die mächtigen, fossilreichen, sarmatischen Schichten. Zu unterst liegt, nach Herrn Haravärs, blauer Tegel, darauf blauer, gimmerreicher Sand (diese Glieder sind in dem Hunyad-Räkosder Profil nicht erschlossen), darauf folgen Sande und Sandsteinlagen, hierauf der Fig. 43. 1. Tegellagen, 2. Sande und Mergel, 3. Grobkalk und Mergel, dem unteren Niveau des Hunyader Profiles entsprechende gelbe Sand, noch weiter oben sind lichte mergelige Tegel mit Cardien und Modiola zu erkennen. Das nächsthöhere Glied besteht aus Sanden und Schottern, worauf weißer Mergel mit Schottereinlagerungen lagert. Stellenweise geht der Mergel durch Überhandnahme des Kalkgehaltes in einen fossilreichen Grobkalk* über, der so, wie bei Hunyad, das höchste Glied der ganzen Schichtenreihe bildet. Einzelne Partieen sind in dieser Gegend durch spätere Bewegungen treppenförmig gegeneinander versunken, und im allgemeinen scheinen, nach Haravärs, die sarmatischen Bildungen hier eine flache Synclinale zu bilden. Der Vollständigkeit halber sei auch das mir allerdings fremde Profil des Dealu-Maguri, das HaLavärs in seinem Jahresberichte für 1901 zeichnet, gegeben. (Fig. 43.) * Die Grobkalke in der Mitte der Strigybucht sind bereits von PArTscH auf seiner geognostischen Karte ausgeschieden worden. 208 FRANZ BARON NOPCSA JUN, (118) Weitere Beschreibungen ähnlicher Lokalitäten hat Srur 1863 gegeben, selbst habe ich nur die Lokalität zwischen Deva und Szäntö- halma besucht. Hier finden sich, nach Stur, in einem blauen Tegel: Gerithium pietum Bast. « mediterraneum Desn. Rissoa anguluta Eıcnw. « inflala AnpRr. Ervilia podolica EıcHw. Modiola marginata Eıcnw. Gardium sp. In dem Graben, den ich besuchte, konnte ich nur Cardien, Ervilia und Rissoa, hingegen keine Gerithien konstatieren. Von Szäraz-Almäs erwähnt Srtur Modiola marginata (es ist dies un- weit jener Stelle, wo ich das westlichste Vorkommen von Danien fest- stellen konnte) ; Felsö-Pestes und Lozsäd werden ebenfalls als Fundstellen sarmalischer Fossilien erwähnt. Im allgemeinen scheinen die sarmatischen Bildungen in der Strigy- bucht einheitlich und monoton entwickelt. Abweichend von diesem Typus sind die sarmatischen Bildungen im Pujer Tal in einer variableren Ausbildung vorhanden ; da sie nirgends besonders gut aufgeschlossen erscheinen, so kann man aus einem einzigen Profile keinen genügenden Überblick gewinnen und es ergibt sich im Gegensatze zur Strigybucht die Notwendigkeit, mehrere Lokalitäten zu besprechen. Als wichtig für die Kenntnis des Sarmaticums ist das Profil bei Välya Dilzsi und jenes zwischen Alsö- und Felsö Szälläspatak zu be- zeichnen. Macsesd ist eine durch ihren Fossilreichtum besonders be- merkenswerte Gegend. Die Lokalitäten Korojesd, sowie Serel sind endlich für die Kenntnis der Verbreitung der sarmatischen Bildungen von grober Bedeutung. Die ersten Angaben über die Fossilien der hier zu bespre- chenden Lokalitäten hat Koväcs gegeben. Wie im Strigytal, läßt sich auch im Pujer Tal ein Seichterwerden des Meeres während der sarmatischen Zeit erkennen. Es lassen sich im Pujer Tal im allgemeinen von unten nach oben unterscheiden fossilleere Tegel, Tegel mit Cardien und Pflanzenreste, « « Cerithien, gelbe Sande. (119) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVAR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 208 Vor allem soll das Profil von Välya-Dilzsi, der bereits Koväcs und Inkey bekannten Fossilfundstelle ;sarmatischer Mollusken, hierauf die ebensolange bekannte Lokalität Macsesd erwähnt werden. Das Profil bei Szällaspatak, sowie das Vorkommen bei Korojesd sollen erst im Anschlusse daran besprochen werden. a) Bei Valya-Dilzsi sieht man gleich nordöstlich vom Dorfe auf dem Wege, der über die Hügel nach Szentpeterfalva führt, bläulich- weiße, in eckigen Brocken aufgelöste harte, kalkreiche Tone, die schwach gegen Süden fallen. Weiter im Süden, also im Hangenden derselben, sind gelbe, feine Sande bemerkbar, in denen Eisenkonkretionen nicht eben selten sind. Auf der Wasserscheide zwischen dem Tale von Välya-Dilzsi und dem von Szentpeterfalva wurden in einem lose liegenden Stücke dieses Materiales zahlreiche Tapes gregaria PARTSCH gefunden. In der Mitte des Dorfes Valya-Dilzsi sind blaue Tone und gelbe Sandsteine in annähernd horizontaler Lage sichtbar, und im Südende des Dorfes sind eben diese Bildungen, jedoch mit nördlichem Fallen zu, treffen. Auf den Höhen, wo man wieder die gelben Sande vermuten würde sind später zu besprechende Schuttbildungen vorhanden. Am Südende des Dorfes befindet sich die bereits KovAcs und Inkky bekannte und von HaravÄrs und Kock erwähnte Fundstelle zahlreicher sarmatischer Fossilien, deren Reichtum allerdings hinter dem der Lo- kalitäten des Strigytales ganz erheblich zurücksteht. Die Fossilien sind hier auf zwei wenig mächtige Schichten beschränkt, und es ließen sich folgende Species bestimmen: Gerithium pietum Basr. (sehr häufig) « rubiginosum Eıcnw. (häufig) Trochus sp. Melanopsis sp. (selten) Tapes gregaria ParrscH (häufig) Nach dem Vorwiegen von Cerithium pietum und rubiginosum soll diese Schichte Cerithienschichte genannt werden. Weiter gegen Süden fort- schreitend, ergibt sich folgendes Profil: (Fig. 44.) Unter der Cerithienschichte ist eine Schichte von Sand sichtbar, in der verkohlte Holzstücke und schlecht erhaltene Blattreste sichtbar sind, auch fand sich ein gut erhaltener Tannenzapfen vor. Die nächst tiefere Schichte c) ist ein blauer glimmerreicher Sand, der in seiner Mitte von 910 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (120) ie) einer stellenweise fingerdicken Schichte = von Blätterkohle durchsetzt wird, bei E der, wie dies auch heutzutage bei einer Ss gsröberen Anhäufung von abgefallenem = Laub bemerkbar ist, die Blattränder fast 5 < immer beschädigt sind. Wir haben es 8 hier wohl, wie der Erhaltungszustand B E der Blätter beweist, wahrscheinlich mit er einer zum Teil »olischen Anhäufung R = von dürrem, abgefallenem Laub zu tun. s® Jedenfalls ist es eine durchaus lokale Se Bildung. «Are Die mit d) bezeichnete Schichte ist durch das neuerliche Auftreten von Gerithien beider Species charakterisie rt jedoch sind sie viel seltener, als in der höher gelegenen Schichte zu treffen. Außerdem fanden sich im Gegensatz zum höheren Niveau einige B: x ‘erithien und ( BERLLLE Fig. 44. . Tegel und Sande, 4. Gelbe Sandsteine, Cardium obsoletum EıcHnw. Vor. SILHHITKITE, { Durch das Vorkommen der letz- teren bilden diese einen faunistischen Übergang zu der folgenden mit e) be- zeichneten Lage, welche durch das Auf- treten von Välya-Dilsi € « Cardium obsoletum EıcHhw. b Kohlige Sande, ec Kohlige Sande mit Blättern, d ( © = (häufig) N Modiola marginata Eıchw. e Syndosmya reflexa Eıcnw. © > Zof2 . = Rissoa inflata AnDR. 3 Nerita pieta Fer. = Paludina sp. S und gut erhaltenen verschiedenen Blatt- = abdrücken charakterisiert ist. Ein kleiner, =! allerdings unbestimmbarer Fisch fand sich in dieser Schichte ebenfalls vor. Nördlich dieser Stelle läßt sich eine große Mannigfaltigkeit von gelben Quarzsanden und blauen Tonen konstatieren, wobei, je mehr man sich dem Liegenden nähert, trotz der geringeren Entfernung des Grund- ıB (121) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 211 gebirges, ein deutliches Überwiegen der Tone bemerkbar wird, bis diese plötzlich von jüngeren Schuttbildungen bedeckt werden. p) Macsesd. Die Cardienfauna, wie wir sie von Vaälya-Dilzsi kennen, ist noch typischer bei Macsesd entwickelt. Wo der Weg aus der Gemeinde Macsesd nach Feherviz führt, kann man blaue Tegel mit süd- lichem Fallen (> 10°) treffen. HaravÄrs erwähnt von dieser Stelle Cardium obsoletum EıcHw. Modiola marginata Eıcnw. Syndosmya reflexa Eıcnw. Rissoa inflata Apr. Trochus sp. Bulla Lajonkaireana Basr. Paludina immutata FRFLD. Geht man nun den Bach aufwärts, so kommt man bald an eine verstürzte Stelle, wo die Schichten mit 40° nach Ost fallen. Der Auf- schluß läßt einiges zu wünschen übrig. Bach Fig. 45. Cerithienschichten, 4. Syndosmya und Gardien- . Fosilleere Tegel, 6. Diluvium. 4. Gartenmauer, 2. Alluvium, schichten, vw : Unter dem diluvialen Schotter trifft man als höchstes Glied fossilleere, blaue feste Tegel, unter denen eine Schichte von mehr plastischem Tegel mit Syndosmya reflexa und Cardium plicatum vorkommt, worunter sich neuerdings eine Tegellagerung wit Cerithium pietum und G. nodosopli- catum findet. (Fig. 45.) Koch erwähnt in seiner Liste sarmatischer Fossilien außer den genannten von Macsesd noch Ervilia podolica Eırcnw. Maelra podolica Kıcnw. 212 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (122) Nerita pieta Fer. Trochus sanio Eıcnw. Rissoa angulata EıcHw. Rtissoa lachesis Basr.., Formen, deren genaueres Niveau es mir nicht zu eruieren gelang. Noch weiter gegen Süden schreitend, trifft man circa 800 Schritte südlich von Macsesd ungefähr gegen Norden fallende Tegel, die dermaßen gleich- sinnig mit jenen Teegeln und Sanden fallen, die man nördlich der Fossil- fundstelle im Dorfe selbst begegnet. Es ist auch an dieser Stelle eine große Ähnlichkeit der Cardienschichte mit jener von Välya-Dilzsi zu kon- statieren. c) Szallaspatak. Wir wollen nun das schlecht aufgeschlossene Profil zwischen Alsö- und Felsö-Szällaspatak betrachten. Circa 200 Schritte nördlich von Felsö-Szäallaspatak ist am linken Bachufer sandiger blauer Ton mit undeutlichem südlichem Fallen bemerkbar. Noch weiter gegen Norden an der Vereinigungsstelle der beiden, Szälläspatak durch- fließenden Bäche ist dasselbe Material mit flach nördlichem Fallen be- merkbar. 100 Schritte nördlich dieser Stelle läßt sich die erste fossil- führende Schichte konstatieren. Hier sind in einem Winkel von 10° gegen Süden fallende, dünn- schiefrige, blaue bis ockergelbe, glimmerreiche Tone, feine braune, tonige Sande mit verschiedenen Fossilien erschlossen. Es ließen sich bestimmen: Gerithium rubiginosum EıcHw. « pietum Basr. « nodosoplicatum Hörn. Trochus sp. Vivipara sp. (nach Koch) Helix (nach Kocn 2 Species) CGardium obsolelum Eıcnw. (selten) Ervilia podolica Eıcnw. Solen sp. also eine Fauna, die an die Cerithienschichte von Macsesd und Välya- Dilzsi nicht unbedeutend erinnert. Macsesd und diese Lokalität sind die einzigen Stellen im Hätszeger Tale, wo bisher (.. nodosoplicatum bekannt wurde. Bis 100 Schritte südlich Alsö-Szälläspatak sind nur zum Teil schlecht aufgeschlossene Tegel sichtbar, worauf fast horizontale, etwas nach Süden geneigte helle Tegel mit der Macsesder Fauna (Cardium ob- (123) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 213 solelum, Modiola marginata, Syndosmya refleca) und zahlreichen Blatt- abdrücken folgen. Gegen Alsö-Szalläspatak hin wird die Lage der Schichten immer steiler, bis sie endlich acht Schritte von dem Dorfe entfernt einen Winkel von 20° erreichen. Was man aus dem Profile bei Macsesd nicht entnehmen konnte, nämlich das Verhältnis der Schichten mit Gerithium nodosoplicatum zu den Gardienschichten, ist hier ziemlich klar : Erstere sind über die letzteren gelagert. Aus dem Pujer Tale sind mir noch zwei Lokalitäten mit sarmatischen Fossilien bekannt. Die eine befindet sich südlich von Szentpeterfalva im Walde Plostina: Hier haben sich einige Exemplare von Gerithium pietum und rubiginosum gefunden, und man kann hier die Auflagerung der sarmatischen Schichten auf das Danien beobachten; die andere Stelle ist südlich von Korojesd, einem Orte, wo wegen eines kleinen Flötzes wieder- holt auf Kohle geschürft wurde, gelegen. Wegen der steilen Schichtstellung des Sarmaticum verdient letztere Stelle einige Beachtung. Als tiefste Bildung kann man Granit erkennen, auf dem ein Stück Neocomkalk liegt, das;’die südliche Fortsetzung des Zuges von Pestere bildet, darauf sind Konglomerate und tiefere Glieder der flyschartigen Oberkreide, über diesen in einigen Vertiefungen Danien erhalten. Die sarmatischen Bildungen, die aus blauen Tegeln, gelben Sanden, und wenig mächtigen kohligen Schichten bestehen, enthielten CGardium sp. Modiola marginala EıcHw. und liegen, unter 40° gegen Norden fallend, diskordant auf den 55° gegen Nord fallenden cretacischen Schichten. Das Ganze ist nur in einem Graben sichtbar, auf der Terrasse selbst wird es von mächtigen diluvialen Schichten bedeckt. In dem Kohlenflötzchen — es ist ein circa 20 cm mächtiges Lignit- flötz — haben wir offenbar blos eine pflanzenreichere Entwicklung der von Valya-Dilzsi bekannten Kohlenschichten vor uns, und es ist deshalb nicht ohne Interesse, weil es sich bei Serel, Hobicza-Urik und Farkas- patak, also auf eine Länge von 10 Km, nachweisen läßt, und an allen Ausbissen zu unberechtigten Hoffnungen Anlass gegeben hat. Übrigens wurden diese Lignitbildungen bereits von Koväcs erwähnt, und es sind wohl dieselben, die bereits Partscn bekannt waren. Wenn wir zum Schlusse die sarmatischen Bildungen der Strigy- bucht und des Hätszeger Tales mit einander vergleichen, so sehen wir, dab sich beide faciell nicht unwesentlich von einander unterscheiden. In der offenen Strigybucht sind zwar Sandsteine und Tone vor- 214 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (124) handen, daneben aber in großer Menge Mergel, ja sogar Grobkalke ent- wickelt, während in dem ringsum mehr geschlossenen Hätszeger Tale kalkreiche Sedimente fehlen, hingegen überall mehr oder weniger mächtige Kohlenvorkommen angetroffen werden können. Wir erkennen hierin im Hätszeger Tale im Gegensatze zu der Strigybucht den Einfluß der vom Retyezätgebirge herabkommenden, jedenfalls zahlreichen Gewässer, und die relative Fossil-Armut in der Hätszeger Bucht wird wohl auch durch dieselben physikalischen Umstände begründet. Kocn erwähnt in seiner Arbeit über die Tertiärbildungen Sieben- bürgens folgende Lokalitäten unseres Gebietes als Fundstellen sarmatischer Fossilien: Arki, Bujtur (hier, wie an voriger Lokalität, sind unten medi- terrane, auf den Höhen sarmatische Bildungen fossilführend vorhanden), Deva-Keresztur, Deva-Szäntöhalma, Felsö-Pestes, Felsö-Szälläspatak, Hät- szeg (mir unbekannt), Kersecz, Kereszteny-Almäs, Lozsäd, Lunkäany, Ma- csesd, Magura, Nändor, Petreny (im ungarischen Texte von Kocns Arbeit steht aus Versehen statt dessen auf Pag. 159 unter $ 21 Petrozseny; mündliche Mitteilung von Professor Kocn und LörEntuey), Rakosd, Raä- kosd-Nändor, Szäraz-Almäs, Szt-György-Väalya, Tormas, Välya-Dilzsi, Var- hely (mir unbekannt). Von den Lkalitäten Hätszeg und Värhely wird übrigens abweichend von den andern Vorkommen Hornstein mit Planorben erwähnt. Solcher, Planorben führender Hornstein ist mir vorläufig nur als Gerölle aus dem Marosbette bekannt; in Anbetracht dessen aber, dab das Sarmatieum überall marin entwickelt erscheint, möchte ich diese Süßwasserablagerung eher für eine jüngere, etwa pliocene, durch die Erosion bereits vollkommen zerstörte Bildung halten. Im Anschlusse an diese Daten kann eine Beobachtung von allgemeinem Interesse, die die Verteilung der Mollusken im sarmatischen Meere be- trifft, nicht unerwähnt bleiben. Es kann festgestellt werden, daß in der ganzen Strigybucht und auch im Hatszeger Tal im allgemeinen in den höheren sarmatischen Schichten, unabhängig vom Materiale, ein Über- handnehmen der Gerithien bemerkbar wird, und daß sich die Macsesder Facies (CGardienfacies) und die Valya-Dilzsier Facies (Cerithienfacies) gegenseitig ausschließt. Sogar bei Nändor, wo sich in die Cardienfauna plötzlich eine Gerithien führende Lage einschaltet, ist eine rechte Mischung beider Faunen nicht vorhanden, es ist vielmehr ein ziemlich rapider Übergang zu bemerken. (125) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC, 215 4. Pliocen. Für jünger als die sarmatischen Bildungen, also für jüngstes Tertiär, müssen einige Sande und Schotter gehalten werden, die mehrerenorts auf unserem Gebiete sichtbar, auf verschiedenartigen Bildungen aufgelagert erscheinen und vom Diluvium bedeckt werden. Als Lokalitäten, wo diese Schotter beobachtet werden können, wären unter anderen Szantöhalma, Rusor, die Szentpeterfalvaer Plostina und vor allem das Sibiseltal bei Ohaba zu erwähnen. Außerdem sind ähnliche Schotter am rechten Strigyufer auf dem Wege zwischen Puj und Fegyer und bei Nändor zu bemerken. Vom Walde Tirnova am rechten Sibiselufer aus kann man vor allem gut die Verhältnisse südlich von Szentpeterfalva erkennen. Fig. 46. l. Danien, 2. Sarmatische Tegel, 3. Schotter, 4. Diluvium. Die Danienschichten bilden eine flache Mulde, um weiter gesen Süden darauf unter den sarmatischen blauen Tegeln zu verschwinden. Durch nachträgliche Erosion wurde die Danienmulde weiter vertieft, und in dieser Vertiefung sind nun circa walnußgroßbe Schotter zur Ablagerung gelangt, die durch einige Wasserrisse prächtig aufgeschlossen erscheinen. Im Gegensatze zu den diluvialen, meist kopf- bis faustgroßen Granitgeröllen, sind die hier sichtbaren, gelb gefärbten Schotter aus faust- bis eigroben weiben und schwarzen, gut gerundeten Quarzgeröllen gebildet, die mehr oder weniger fest durch Eisenocker verbunden erscheinen. Gegen den höheren Teil werden die strukturlosen Schotterablagerungen feiner und sehen endlich in einen grell ockergelben festen Sand über, in dem aus- gesprochene Diagonalstruktur erkennbar wird. (Fig. 46.) Da ich den eigentlichen Habitus dieser Schotter zum ersten Male bei einem Aufschlusse in der Plostina bei Szentpeterfalva erfabte, möchte ich sie vorläufig im Gegensatze zu den Diluvialschottern kurz Plostina- Schotter nennen. Ähnliche Bildungen trifft man bei Ohäba-Sibisel am rechten Ufer der Sibisel wieder. Auch hier werden die Schichten durch einige Wasser- 216 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (126) risse gut entblößt und es ließ sich von oben nach unten folgende Serie von Bildungen erkennen. 1. Circa 3 m mächtiger gelber Sand mit Diagonalstruktur, der voll- kommen dem Sande im südlichen Aufschlusse entspricht. 2. Eine circa 1°5 m mächtige Schichte von graublauen Tegeln. 3. Circa 10 ın lehmiger Quarzsand und Schotter von erbsen- bis haselnußgroßem Korn, ausgesprochener Diagonalstruktur und sehr spär- lichen Brauneisensteinkonkretionen, 4. 3—4 m blauer Tegel. 5. Gelber Lehm von unbestimmter Mächtigkeit. Ähnliche Bildungen kann man überall am Gehänge zwischen Ohäba- Sibisel und Ohäaba erkennen, bis sie endlich südlich von Ohäba wieder prächtig aufgeschlossen erscheinen. | Hier sind gelbe bis blaugraue sandige Mergel mit Kohlenbrocken, Schutt und Konglome- ratlinsen mit über faust- großen Geröllen von kristallinen Schiefern, Gentralgneis und Quarz bemerkbar. Die Geröll- stücke, die sogar Faß- größe erreichen, er- scheinen auf eine Konglomeratbank be- schränkt, und erinnern 1. Konglomerate, 2. Schotter mit Diagonalstruktur, schon dureh ihre be- Eulseeligin: deutendeGröße an jenes Riesenkonglomerat, das Stur für mediterran hält und von «einem isolirten Hügel nordwest- lich von Pestere» erwähnt. Die gelben schotterartigen Lehme, die den srößten Teil des Profiles einnehmen, schließen eine dünne, eirca 50--60 em mächtige Schichte von bläulichem, Kohlenstücke enthaltendem Sand ein. Ein ca 30 cm weiter mit rotem Reibungsmateriale erfüllter Bruch durchschneidet den ganzen Komplex in westnordwest-ostsüdöstlicher Richtung, und längs dieses Bruches hat sich der nördliche Teil dieser Bildungen um ungefähr 15 m gesenkt. (Fig. 47.) Zwischen der Sägemühle von Nuksora und Ohäba kann man die Überlagerung der roten Danienbildungen durch diese jüngeren Schotter sehr deutlich erkennen. Das Fallen der Pliocenbildungen ist hier flach (2 10°) gegen Nordnordwesten gerichtet, während die Danienschichten mit einem Winkel von ca 35° gegen Nordnordost fallen. (127) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC, 917 Bei Malomviz, Nuksora, Malajesd, Korojesd, Serel bis gegen Ho- bieza-Urik hin lassen sich überall auf den höchsten Punkten der niederen Vorhügel des Gebirges diese Schotter- und Riesenkonglomerate in nicht unbedeutender Mächtigkeit konstatieren. Als östlichstes Vorkommen wäre die Paßhöhe von Banicza zu bezeichnen. Auf der ungarischen geologischen Karte werden sie, da daselbst der Untergrund für Aquitan angesprochen wird, als Mediterran bezeichnet und sind, wie ich mich überzeugen konnte, in ihrer Verbreitung sehr genau angegeben worden. Da es mir aber bei Korojesd im Untergrund sarmatische Fossilien zu finden gelang, können die eben besprochenen lehmigen Schotter und Riesenkonglomerate nur sarmatische oder noch Jüngere Bildungen repräsentieren. Zum Unterschiede von den lehmfreien Plostinaschottern, die wir südlich von Szentpeterfalva kennen, möchte ich diese lehmigen, Riesen- konglomerate enthaltenden Schichten kurz «Riesenkonglomerate» oder «Schutt von Ohaba» nennen. Am rechten Sibiselufer lassen sich diese Bildungen unter den lehmfreien Diluvialgeröllen südlich von Nuksora ebenfalls erkennen. Gut kann man die Überlagerung der Plostinaschotter durch Dilu- vium am Alsö-Szallaspataker Bache östlich der Kirche studieren. Von oben gegen unten läßt sich konstatieren : | 1. Gelber Lehm mit schrottgroßen Bohnerzkörnern. 9. Ein faustgrobßes, fast ausschließlich aus Granit beste- hendes Gerölle. 3. Wallnußgroße Schotter, die fast ausschließlich aus weißen und schwarzen (Quarzkörnern zusammengesetzt Jüngstes werden (Plostinaschotter). Tertiär: 4. Gelber, glimmerhältiger Sand, mit ausgezeichneter Diagonalstruktur. 5. Plostinaschotter, sowie in Nr. 3. Diluvium : | Ein Übergreifen des Plostinaschotters über die sarmatischen Bil- dungen auf Danienbildungen selbst, läßt sich in der Szentpeterfalvaer Plostina konstatieren, woselbst die Korngröße des Schotters zwischen Faust- und Eigröße schwankt und einige Lagen durch Eisenocker so fest verbunden erscheinen. dal man Stücke dieses Schotters abschlagen und mit Vorsicht sogar nachhause transportieren kann. Hier in der Plostina lassen sich weder die gelben Lehme von Ohaäba-Sibisel, noch die Riesen- konglomerate von Ohaba konstatieren. Aus dem Profile Fig. 48 geht hervor, daß die Plostinaschotter zwi- schen Galacz und Bajesd direkt auf Mediterran lagern und dasselbe läßt 218 “uoıueduren) "[ Kd) ge "uoruea 7 "urLdelıpoW "E "unTAn[Ll] "GC "UP9OL[.| "sp "Sl Mg oSO T — IININ INNEN INA DIN IS @ zoeJeg A0SnY psaleg MNAM FRANZ BARON NOPCSA JUN. (128) sich in der Välya-Balta erkennen. Südlich von Alsö- Szälläspatak gelang es mir, in dem Plostinaschotter mehr als fausteroße Braunkohlenstücke als Gerölle zu finden. Auf dem Wege von Puj gegen Fegyer kann man in nicht unbedeutender Höhe über dem rechten Strigy- uler bei 500 m Meereshöhe, also ca 100 m über der Talsohle, auf zwei kleinen Vorsprüngen der cenoma- nen Hügel taubeneigrobe, reine Quarzschotter aufge- lagert finden, die wegen ihrer Korngröße und wegen ihrer Lage kaum durch Verwitterung des cenomanen Sandsteines entstanden sein können und eine so große Ähnlichkeit mit dem Plostinaschotter zeigen, daß ich sie in meinem Tagebuch kurzweg als «Pliocenschotter » notierte. Aus all diesen Tatsachen geht die Unabhängig- keit der Plostinaschotler von den sarmatischen Bil- dungen wnzweideulig hervor, und es frägt sich nun vorerst, in welchem Verhältnisse das Riesenkonglo- merat von Ohäba zu den Plostinaschottern steht. Ich möchte glauben, daß es wohl nicht verfehlt ist, beide für synchrone Bildungen zu halten. Die Blöcke bei Ohäba u. s. w. sind, ihrer Größe entsprechend, nur an den Kanten gerundet, ihre poly- gene Natur, sowie das Zurücktreten des Granitits zeigt außerdem für ihre lokale Entstehung. Bei Välya-Dilzsi gelang es endlich in ihnen sogar Serpentin zu finden, der offenbar nur von den bei Kolezvar oder Nuksora bekannten Serpentinlinsen stammt. In den Schutt- bildungen von Ohäba-Sibisel lassen sich nun genau dieselben lehmigen Schotter und Sande mit Diagonal- struktur finden, die wir von Alsö-Szallaspatak kennen, und der innige Zusammenhang dieser mit dem Plos- tinaschotter ist aus der Profilreihe am linken Sibisel- ufer, sowie aus dem Szälläspataker Aufschlusse zu erkennen. Auch die Verbreitung des Riesenkonglomerates von Ohäba spricht für die Annahme einer synchronen Bildung, denn während die Plostinaschotter auf den Talboden beschränkt bleiben und sich beim Eisenbahn- einschnitte von Nagy- Bär auf höchstens 500 m erheben (129) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC, 919 (bei Välya-Balta 300 m), sind die Schuttbildungen am Fuße der Gebirge und mit diesen parallel in einer Höhe von ca 500--800 m zu treffen, welche Höhe auf diese Weise den Sattel von Banieza nicht unbedeutend überragt. In der Tat sind bei Banieza selbst auf einem Hügel südlich des Eisenbahngeleises typische Riesenkonglomerate und Schuttbildungen zu erkennen. Die Plostinaschotter und das Riesenkonglomerat von Ohäba reprä- sentieren auf diese Weise, da sie von dem Diluvium vollkommen verschie- den sind, eine vordiluviale und postsarmatische, d. h. pliocene, wohl flu- viatile Bildung. Da wir aus dem Hätszeger Tale in halbwegs größerer Menge keine anderen Kohlen, als sarmatische kennen, Braunkohle außerdem ein sehr zerreibliches Gebilde darstellt, ein weiterer Transport von Kohlenstücken aus diesem Grunde ausgeschlossen ist, mithin das bei Szälläspatak ge- fundene Kohlenstück nur aus den südlich gelegenen sarmatischen Flötzen stammen kann, so spricht schon dieser einzige Einschluß von Braun- kohle als Gerölle entschieden für die postsarmatische Entstehung der besagten Schotter. Außerhalb des Hätszeger Tales sind mir solche Bildungen bei Szäntö- halma über Pflanzen führendem fettem, grünlichem Letten, außerdem bei Nändor und bei Szärazalmäs, bekannt. Bei Szäntöhalma sind sie in den westlich dieses Ortes herabführenden Gräben aufgeschlossen und sind als typische Plostinaschotter entwickelt. Auch die grünen Letten, auf denen sie hier lagern und die von dem, weiter nördlich gegen Deva sichtbaren, festen, blauen, sarmatischen Tegel völlig verschieden sind und sich von diesem außerdem noch durch Fossilmangel und durch zahlreiche Abdrücke von Weidenblättern unterscheiden, möchte ich noch zum Pliocen zählen. Salix scheint außerdem den sarmatischen Bildungen zu fehlen, während von Kocn aus dem Pliocen nicht weniger als drei Salixarten erwähnt werden. Es ist nicht uninteressant, dab im Klausenburger Museum angeblich von der unweit gelegenen Lokalität Nagy-Barcsa stammende, charakteristische Pliocen-Fossilien, nämlich Gongeria Czjzeki Hörn. und Cardium ef. Penslii Fuchs aufbewahrt werden. Weder Koch, noch LörzntHry konnten nun zwar in dem Gemeindegebiete von Nagy-Barcsa fossilführende Pliocenschichten finden, allein es scheint mir deshalb noch immer nicht ausgeschlossen, dab die Stücke aus einem der hier besprochenen Gräben stammen. Bei Nandor sind ähnliche Schotter auf einer weit sichtbaren Abra- sionsfläche der jungeretacischen Kalke in einer Höhe von circa 350 m gelagert. Herr HaraväArs hält sie an dieser Stelle, wie er die Güte hatte, mir 1902 zu sagen, für sarmatisch, einer Anschauung, der ich jedoch in Anbetracht der Höhenverteilung, nicht vollkommen beistimmen möchte. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XIV. Bd. 4. Heft. 16 220 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (130) Die fast horizontalen mittleren sarmatischen Schichten liegen näm- lich bei Hunyad bei circa 250 m Meereshöhe, die höchsten bekannten Schichten, die Cerithien- und Cardienkalke am Vurvu Margomal in 421 m. Nun liegt aber die Abrasionsterrasse von Nändor bis zur Zigeunerkolonie (auf der Spezialkarte 1:75,000 Läzär-Mihäly) in einer Höhe von 350— 440 m, die Schichten, die auf dieser Abrasionsterrasse liegen, müßten also bei Räkosd ca. in der Mitte des Sarmaticum anzutreffen sein und vielleicht auch sogar dessen obersten Teil bilden. Da die sandigen Tegel, Mergel und Kalke von Räkosd nun aber an alles eher, als an die Nähe mächtiger synchroner Schotterablagerungen schließen lassen, möchte ich auch die Schotter von Nändor für jünger als sarmatisch, also für diluvial oder, da dies mit ihrer Zusammensetzung nicht recht vereinbar ist, für pliocen halten. Allerdings muß man in diesem einen Falle stets auch an die Möglichkeit eines Absinkens der sarmatischen Schichten längs des älteren Gebirges entlang der Linie Szarazalmas— Popesd—Nändor denken. Kocn hat die Schotter von Szärazalmäs, die auch ich, wie schon erwähnt, ins Pliocen ziehen möchte, unter Berufung auf Srur, zu den sarmatischen Bildungen gestellt und läßt die Sache so erscheinen, als ob in Srurs Bericht die Sande und Schotter als sarmatische, fossilführende Schichten bezeichnet würden. Ich habe die Lokalität besucht, und konnte in dem südlichen Graben von Szärazalmäs zu unterst im Bachbette selbst fossilführende sarmatische Tegel und darüber fossilfreie, gelbe, taubeneigroße, lehmfreie Sande und Schotter, die ich im Tagebuch als Plostinaschotter notierte, unterscheiden. Rein stratigraphische Gründe sind es also, die einen in erster Linie zwingen, die Plostinaschotter von den sarmatischen Bildungen zu trennen und auf diese Weise für Pliocen zu halten. Ob unsere Schotter der pon- tischen oder levantischen Stufe entsprechen, oder vielleicht beiden, konnte wegen Mangel an Fossilien natürlich noch nicht entschieden werden, das Vorkommen von Salix führendem Letten an der Basis der Schotter wurde bereits, seiner Wichtigkeit entsprechend, besonders betont. Die ausgezeichnete Diagonalstruktur der Schotter, die großen Blöcke, die Kohlenbrocken, die Lagen von Tegel, die Abnahme der Korngröße gegen die Mitte des Tales, endlich die bedeutende Höhe, zu der das Rie- senkonglomerat hinansteigt, nämlich 500 m über die Talsohle und 300 m über die Hätszeger Berge, läßt eine lakustre Bildung für unwahrschein- lich, eine torrentielle hingegen als höchst wahrscheinlich erscheinen. End- lich wäre noch auf die Riesenkonglomerate der Hegyes-Drocsa (Blöcke von 1 m?), die Löczy für pliocen oder altdiluvial hält, zu verweisen.* * Jahresb. d. kgl. ung. Geolog. Anst. f. 1887. (131) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 991 VIII Diluvium und Alluvium. 1. Diluvium. Je nach der Höhenlage werden wir im Diluvium zweierlei Erschei- nungen beobachten müssen: im Hochgebirge wird sich unsere Aufmerk- samkeit auf Gletscherspuren, im Tale auf Terrassenbildung beschränken. a) Terrassenbildungen des Hätszeger Tales. Diese super- ben Terrassenbildungen, die bereits Stur 1861 aufgefallen sind, können längs ‘ särntlicher Bäche und stellenweise weit in das Hochgebirge hinein ver- folgt werden. Ihr Untergrund wird von Gneis (bei Nuksora), Campanien (Puj), Danien (Szentpeterfalva), Mediterran (Bajesd), sarmatischen "Tegeln (Macsesd), oder Pliocen (Galacz) gebildet und auf diese Weise ist die Bil- dung dieser Terrassen als unabhängig von dem darunter liegenden Mate- riale zu erkennen. Die Decke einer jeden Terrasse besteht regelmäbig aus einer unteren groben Schotter- resp. Gerölllage, die bis 8 m Mächtigkeit erreichen kann und fast ausschließlich aus CGentralgneis besteht und einer höheren Lage von gelblichbraunem, bohnerzführendem Lehm. Die Bohnerzlagen sind offenbar als Sumpfbildungen zu deuten. Diese Terrassenbildungen sind auch von Inkey neuerdings hervorgehoben worden. Herr HaravArs vermeint 1896 drei Terrassen, in einer Meereshöhe von 550 Meter, DORT: 440—450 Meter erkennen zu können. Vor allem möchte ich betonen, dal es mir nicht zweckmäßig er- scheint, die Terrassen mit irgend einer Höhenlinie bestimmen zu wollen, da sich auf den ersten Blick zeigt, daß sich alle Terrassen gegen den Strigy senken, während eine jede Höhenlinie horizontal, also quer über die Terrasse verläuft. Ich möchte daher die tiefste Terrasse mit I, die nächste mit II u. s. w. bezeichnen. Da mehrere Bäche im südlichen Teile des Tales auf einer höheren Terrasse fließen und erst weiter im Norden oft unter neuerlicher selbst- ständiger Terrassenbildung ihr Bett vertiefen, so erfolgt vielenorts ein Ver- schneiden der einzelnen Terrassen, was ihr Studium bedeutend erschwert. Riu Mare, diese Hauptader des Hätszeger Flußnetzes, wird überall von Boldogfalva bis Osztrö von einer gegen oben stets niedriger werden- 16* 222 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (132) den Terrasse begleitet. Auf dieser Terrasse sind als bedeutendste, leicht wiedererkennbare Orte das Schloß von Boldogfalva und die Kirche von Unecsukfalva gelegen. Dieser Terrasse entsprechen am linken Ufer des Riu Mare jene zwei Erhöhungen, die man nördlich von Totesd und bei Haczasel erkennen kann. Als höchste Punkte auf der Terrasse von Totesd kann die Lönyaysche Maierei bezeichnet werden. Sowie der Riu Mare von Malomviz an, hat der Sibisel vom Szacsaler Park an sein Bett in diese Terrasse vertieft; rechts vom Sibisel ist die alte Römerstrasse (der sog. Trajanweg) auf dieser Terrasse geführt. Gegenüber der Eisenbahn- station ist auch bei Balomir ein Stück dieser Terrasse (Il) erhalten geblie- ben. Ihre Höhe variiert zwischen 340 und 350 m. Die nächst höhere Terrasse Nr. II ist südöstlich von Baresd und oberhalb des Szacsaler Parkes deutlich zu erkennen und bildet in Szent- peterfalva jene Abhänge, an denen die zahlreichen Dinosaurierreste ge- funden werden. Bei der Plostina steigt sie bis 450 m, bei Baresd bleibt die Höhenlinie 350 eine Zeitlang ihre Grenze. Da südlich des Szacsaler Parkes der Sibisel noch auf der ersten Terrasse selbst fließt, kann man bei Szentpeterfalva nur eine Sibiselterrasse (II) erkennen. 2 Km südöstlich von Szacsal bildet die Höhenlinie 400 die Grenze einer dritten Terrasse (Il), die sich von weitem zwischen Dilmapojeni im Nordosten und Plostina im Südwesten erkennen läßt. Die beiden genannten Punkte ragen als 87 resp. 50 m hohe Wölbungen hervor. Auf diesen beiden Wölbungen konnte ich eine Bedeckung durch Diluvialschotter nieht konstatieren. Gomplizierter sind die Verhältnisse südöstlich der Gsopea—Plostinaer Linie. In der Välya-Balta kann man vor allem dort, wo die Strasse diese Wasserader überbrückt und ansteigt, eine wohl ausgeprägte Terrasse er- kennen, an deren Fuß das Eisenbahngeleise gegen Köalja verläuft. Süd- lich des Cenomanvorkommens der Välya-Balta ist auch noch eine nied- rige Spur dieser Terrasse zu erkennen. Östlich davon ist eine zweite, hierauf eine dritte, gegen Nuksora hin endlich noch eine vierte Terrasse sichtbar. Südöstlich von Nuksora kann man noch einen abgeflachten nie- deren Höhenzug (Pliocen ?) bemerken. Es läßt sich nun feststellen, daß die südöstlich der dritten Terrasse (zwischen Csopea und Plostina) befindliche Terrasse der Välya-Balta der ll. Terrasse entspricht, in Folge dessen die beiden tieferen Terrassen der Välya-Balta die Hätszegtaler Terrasse Nr. | repräsentieren. Auf der Terrasse südlich der Välya-Balta-Terrasse Nr. II liegt die Gemeinde Nuksora und diese muß dermaßen der Terrasse Nr. III entsprechen. Hier steigt also Nr. III von 450 auf 600, Nr. II von 380 auf 450, Nr. I von 330 auf 380 m. Am Bache zwischen Maesesd und Köalja-Ohaba können wir eine (133) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA, ETC. 933 Terrasse, bei Köalja eine am rechten Ufer, bei Macsesd zwei (?) überein- andergelagerte Terrassen östlich dieser Gemeinden erkennen. Bis Paros ist keine weitere Terrasse zu erwähnen. Bei Alsö-Szällaspatak kann man nun erkennen, daß die Terrasse von Köalja der Il. Terrasse entspricht und nur südöstlich von Köalja-Ohaba sind niedrige Spuren der Terrasse Nr. 1 erhalten. Die beiderseits von Macsesd bis Paros sichtbare Terrasse muß der Ill. Terrasse entsprechen. \ Die Höhenverhältnisse sind: Nr. I 348 bis 380, Nr. II 350 bis 450, Nr. III 450 bis 600 m. Im Fehervizgraben ist die Terrasse Nr. I von 360 bis 418, Nr. II von 418 m Meereshöhe, darauf eine weitere, deren Höhe zwischen 400 und 450 m schwankt, eine dritte Erhebung (Terrasse ?) zwischen 450—600 m gelegen. Bei Puj kann man bloß zwei Terrassen, eine südlich und eine nörd- lich des Bahngeleises, erstere von 380 bis 440, letztere von 450 bis 600 m unterscheiden. Bei Kis-Bär ist endlich nur eine einzige Terrasse von ca 450—500 m zu erkennen. Am besten läßt sich das Höhenverhältnis der Terrassen in der beiliegenden Tabelle zum Ausdruck bringen. Die tiefste Terrasse schwankt zwischen 330—418 m, die folgende zwischen 350 und 500, die dritte endlich zwischen 400 und 600 m. Hieraus seht im Hätszeger und Pujer Tale mit Sicherheit die Existenz wenigstens dreier Terrassen hervor. Nagy-- | Valya- Szälas- | | | 4 ei = - E x Feherviz | Galacz | Puj Kisbar ebesviz | Balta patak | Terrasse | IS | | | | | | | | Ik 330—350 | 330—380 348— 380 | 360 —AlS | = —- | — II. 350—450 | 330—450 380450 400 —450 | 400450 | 330-450 | 420—450 1. |400--500 |450—600 | 450600 | 450(2)—560 | -—- [450-600 | 460-500 Nimmt man nun noch den Umstand in Betracht, daß südlich von Nuk- sora vielleicht noch eine Terrassenspur von über 600 m vorhanden ist, so ist die Existenz einer vierten Terrasse nicht ganz unmöglich. Wir sehen gleichzeitig aus der beigefügten Tabelle, daß sich die Höhenziffern mit den von Herrn HaraväArs gegebenen Ziffern nicht decken. Inxey hat uns in dem Haätszeger Tale mit einem sehr interessanten Fall von rückschreitender Erosion bekannt gemacht. Man kann erkennen, daß das östliche Hätszeger und das Pujer Tal im wesentlichen durch zwei Systeme paralleler Linien dräiniert werden, die sich längs der Linie CGsopea—Plostina—Dumbrava in einem spitzen Winkel treffen. Aufder Ostseite des Riu-Mareflusses kann man im ganzen 294 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (134) 10 gleichgerichtete Gräben, die das rechtsseitige Flußnetz des Riu Mare im Hätszeger Tale bilden, erkennen. Das Entwässerungssystem des Pujer Tales wird durch eine Reihe, von der Välya-Balta parallel gerichteten Gräben (über 16 auf 12 Knı) gebildet, die mit dem westlich gelegenen Szentpeterfalvaer Flußsystem einen spitzen Winkel bilden. Durch erfolgreiche rückschreitende Erosion eines dem Szentpeterfalvaer System angehörigen Grabens wurde der westlichste Zufluß des Pujer Tales in den Flußbereich des Riu Mare gezogen. Bei Nuksora läßt sich noch ein altes schottererfülltes Flußbett des diluvialen Sibisel erkennen, das gegen die Välya-Balta führt und die Ver- teilung der diluviumfreien, resp. nicht abgehobelten Höhen Dumpbrava, Csopea, Plostina bezeichnen eine nur durch den Sibisel durchbrochene hydrographische Grenze, welche heutzutage den Lauf des Sibisel in schräger Richtung schneidet. Die Grenzverschiebung des ehemals zum Pujer Tale gehörigen Sibi- sel, die hier stattgefunden hat, läßt sich nur durch den Lauf der beiden Hauptflüsse Riu Mare und Strigy erklären. Beide erreichen in ca. 500 m Meereshöhe das Niveau des Hätszeger, resp. Pujer Tales und vereinigen sich in ca 300 m Meereshöhe bei Varalja-Hätszeg. Der Strigy braucht, um sich auf dieses Niveau zu senken, 26, der Riu Mare blos 18 Km, und das Gefälle des ersteren ist bloß 076%, während das des letzteren 1'1%o erreicht. Diese erodierende Überlegenheit des Riu Mare findet auch darin ihren Ausdruck, daß dieser sein Bett bis Malomviz in die erste Terrasse vertiefte, während der Strigy bereits bei Bajesd noch auf der zweiten Terrasse fließt. Infolge dieser stärkeren Erosion des Riu Mare hatten auch seine östlichen Parallelgräben, so der dem jetzigen Szentpeterfalvaer Tale entsprechende Graben, größere Erosionkraft, und so einer war es, der dem langsamer fliessenden Sibisel in die Flanke fiel. Den Zeitpunkt, wann diese Bettverlegung des Sibisel stattfand, wer- den wir, da das Valya-Balta-Bächlein nicht einmal die jüngste in der Välya-Balta befindlichen Terrasse gebildet haben kann und im Sibiseltale von Nuksora bis Szentpeterfalva seit dem Durchbruche keine weitere Ter- rassenbildung stattfand, ganz an das Ende des Diluviums versetzen. Im Strigytale und im Tale des Szäszbaches sind diese typischen Ter- rassenbildungen nördlich von Väralja-Hätszeg und bei Alvinez, Szaszsebes ebenfalls, aber viel weniger ausgesprochen vorhanden und im Hochgebirge läßt sich an vielen Orten eine ehemalige höhere Lage der Haupt- und Nebenflüsse konstatieren. So fließt z. B. der Sibisel von Nuksora bis an die Loläja ana Fuße einer wohlausgeprägten und nicht eben niedrigen Terrasse und am Riu Mare ließen sich mehrerenorts, so beim Kroö, bei Guraszlätye, am Fuße des Berges Tomeasa, ferner bei der Jagdhütte un- [8>} bO oT (135) ZUR GEOLOGIE VON GYULFAEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. Fogaras 67 Km? Päaring 23 Km? N N { 37 Y. 2% in fi N / ass 33 / Bi Fa / 7 DIL W N) 9 0) N 2 ı S 26 S 1 Fig. 49. Fig. 50. Ketyezät 47 Km?. Boreszku 16 Km.? Sarkö 13 Km?. N N 36% N S 36 23 Fig. 51. Fig. 52. weit Gura-Apilor, bald Terrassenbildungen, bald aber (sehr schön an letztgenanntem Orte) Strudellöcher ehemaliger Wasserläufe konstatieren. Il. Die Bildungen der Terrassen, mit den Eiszeitvorgängen in Zu- sammenhang bringend, müssen wir unser Augenmerk auf die Glacial- Erscheinungen unseres Gebirges lenken. Die Geschichte der Glacialstudien in den transsylvanischen Alpen wurde oft geschrieben: Leumann findet Eisspuren, Prımıcs keine, Inkry glaubt zwar an eine Vereisung, glaubt jedoch, daß keine gerade unwiderleglichen Beweise dafür vorliegen, Scha- 296 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (136) FARZIK Weist im Krassö Szörenyer Gebirge Glacjalspuren nach, und durch DE MARToNNE wird die Frage endgiltig erledigt. Die über 1800 m gelegenen Teile unseres Gebietes waren jedenfalls vereist, es waren Gletscher am Päreng, Godeanu, Muntye-Mik, am Retye- zat, am Vurvu Petri vorhanden. Im Szäszsebeser Gebirge trug der Surian einen kleinen Gletscher. Circustäler sind am Päreng, noch typischer am Retyezät, ferner am Vurvu Petri (Ostseite), Godeanu und am Muntye-Mik vorhanden. Am Pareng zeigen sich Spuren einer doppelten Glaciation. Da ich kein vereistes oder typisches, ehemals vereistes Gebiet aus eigener Anschauung kenne, so habe ich bei meinen Streifzügen im Retye- zatgebirge diesen Erscheinungen nur wenig Beachtung geschenkt und möchte mich durchaus nur auf Marronxe und Löczys Beobachtungen be- rufen, die die Schneegrenze zur Glacialzeit auf 1500 m veranschlagen. In der Tat fallen auch alle Circustäler des Retyezät in die von MARTONNE gegebene Zone. In einem Vortrage, anläßlich des IX. internationalen Geologen-Kon- gresses, brachte Professor px Marroxne eine Fülle von Material über die Vereisung der Karpaten vor und ihm für seine Erlaubnis bestens dan- kend, reproduziere ich anbei einige Figuren, welche die Erstreckung der Gletscher in die einzelnen Himmelsrichtungen veranschaulichen, sowie die Daten über den Grad der Vereisung in unserem Gebiete. Nach Löczy (nıcht publizierter Brief) und pe MarTonnE wären die tiefsten Gletscherspuren im Bucura- und Petrillatale in einer Höhe von 1650. —1700 Meter zu finden. Gletscherschrammen gelang es DE MARTONNE in Päreng, Inkey im Petrillatale und mir selbst in ausgezeichneter Erhal- tung im Scorotatale (1000 Schritte westlich der Stina) auf einem polierten Verrucanofelsen zu entdecken ; Rundhöcker sind in unserem Gebiete eine weit verbreitete Erscheinung. Moränenartige Bildungen sind von ScHAFAR- zık, Inkey und Marrtonne an verschiedenen Stellen erwähnt worden. Die Ursache der Vergletscherung wäre, nach pe MARToNNE, in einer relativ rapiden Erhebung des ganzen Gebietes zu suchen. Zur Würdigung der von MarTonnE gegebenen Gletscher-Diagramme sei auf den schon von Inkey betonten Umstand gewiesen, daß die Niederschlagsmengen am Sud- abhange der Karpaten jene des Nordabhanges um ein bedeutendes über- treffen. (CuoLxory: Földtani Közlöny. 1903, Vol. XXXIII, pag. 482.) 9, Alluvium. Die Alluvien der Jetztzeit sind nur als die unter dem Einflusse eines trockeneren Klimas stehende Fortsetzung der hydrologischen Verhältnisse der Eiszeit zu betrachten. (137) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKARPÄNYA ETC. 227 Nur zwei Flüsse, der Strigy bei Väralja und der Zsildurchbruch be- anspruchen ein erhöhtes Interesse. Der Strigy verließ wohl zur Pliocenzeit die Niederung von Haätszeg, grub sich in die festeren Gneise von Gsopea—-Väralja-Häatszeg und ver- breitete dabei später während der Diluvialzeit dieses Bett noch ganz be- deutend. Es wäre höchstens zu erwähnen, daß sich in diesem Durchbruche Terrassenspuren finden. Die Geschichte des Zsildurchbruches ist komplizierter und, wie mir scheint, unzureichende Erklärungen wurden schon von Ink£y, MraAzec und DE MARTonNE geboten. 1. Inkey. Der Zsil tlof ursprünglich über Banieza in das Strigytal. Dureh rückschreitende Erosion gelang es einem Bache am Südfuße der Karpaten, den Szurduk-Paß durchsägend, dem Zsil in die Flanke zu fallen und ihn nach Süden zu lenken. 9. Mrazec. Der Zsildurchbruch besteht seit dem oberen Miocen. Er ist weder eine Spalte, noch eine Verwerfung, trennt jedoch zwei verschie- dene Gebirgstvpen, denn im Osten des Zsildurchbruches zeigt das Gebirge alpinen, im Westen Mittelgebirge-Charakter. Scheint mit einer Quersyn- klinale des Mesozoicum zusammenzufallen. (Handschriftliche Notiz von Professor Mrazec in meinen Korrekturbögen.) 3. Marrtonne. Es lassen sich Terrassenbildungen 30—100 m über dem heutigen Niveau des Zsildurchbruches konstatieren. Ursprünglich flossen die Gewässer der Zsiltalregion gegen Südwesten (über die Neocom- kalkzone) zur Donau. Durch die oberkretazische Bewegung war der «Ur- Zsil» gezwungen, sein Bett in die kristallinen Schiefer dieser Region zu vertiefen. Die Gerithium margaritaceum-Schichten dringen über Merisor in das in voroligocener Zeit entstandene Zsilbecken und haben keine Ver- bindung mit Rumänien. Zur Mediterranzeit floß der Zsil über Merisor in den Strigy. Im Pliocen hebt sich das Zsilbecken, es entsteht die subkar- patische Depression und hiedurch werden die heutigen Verhältnisse bewirkt. Schauen wir nun, wie dies mit unseren bisherigen Erfahrungen übereinstimmt. Wir konnten folgendes konstatieren: Zur Eocenzeit floh der «Ur-Zsil» durch das Csernatal gegen Südwesten. Im Oligocen drang das Meer von hier aus in die Zsiltalniederung ein, durch die altmiocene Faltung wurde die Verbindung des Zsiltales mit Rumänien unterbrochen, zur Mediterranzeit existierte keine Wasserverbindung mit dem Haätszeger Tal, die torrentiellen Pliocenschotter sind auf der Hätszeg-Zsiltaler Was- serscheide (750 m) vorhanden, sie steigen auf eirca SOD m. Weder die Diluvialterrassen des Hätszeger Tales, noch die Terrassen des Zsiltales können in einer solchen Höhe beobachtet werden. Zur Diluvialzeit muß, wie dies übrigens auch durch die Terrassen im Zsildurchbruche bewiesen wird, 228 FRANZ BARON NOPCSA JUN, (138) bereits der jetzige Zsildurchbruch, sowie die Wasserscheide bei Banicza existiert haben. Das Alter des Zsildurchbruches ist daher jedenfalls pliocen und wir müssen, da durch die altmiocene Faltung der Zusammenhang zwischen dem Zsiltal und dem Csernatale unterbrochen wurde, an einen mediterranen Stauungssee denken. Dieser See war es, der durch Rück- schreiten der Erosion eines südkarpatischen Baches, vielleicht schon zur sarmatischen Zeit, drainirt wurde. Man braucht nur die von Mrazec gegebene Karte des Flußsystems zu betrachten, und die beiden von einander unabhängigen Flußsysteme, Y + Zsilniederung und rumänische Ebene, ergeben sich von selbst. Zur Über- sicht wurde von diesem Kärtchen auch in Fig. 54 eine Skizze gegeben. Übrigens ist diese Wasserscheide schon durch das bloße Betrachten der Spezialkarte 1 :75,000 aus dem Winkel, indem die im Zsildurchbruche in den Zsil mündenden Bäche an diesen stoßen, zu erkennen. Es sei spe- ziell auf Isvoru und Polatsch (Polatistye) einerseits, auf Bratu Sadul u. s. w. andererseits verwiesen. Professor pE Marronne hat mich darauf aufmerksam gemacht, daß man im ganzen Retyvezätgebirge u. s. w. in der Höhe von rund 1700 —2000 m eine Art vorglacialer Terrasse oder Peneplaine findet, aus der sich der Grat des Retyezät mit einer durchschnittlichen Höhe von 2300 m erhebt. Möglicherweise wäre bereits diese Terrasse als ein Werk eines «Ur-Lepuzs- (139) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVAR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 9399 nyik» zu deuten, der in seinem Laufe ursprünglich überall den weichsten Sedimenten gefolgt und erst später auf den widerstandsfähigeren Petran- granit gestoßen wäre. MARTonNE setzt zur Erklärung des Eiszeitphänomens in den Südkarpaten eine spättertiäre Erhebung voraus (eventuell würde diese mit unserer postoligocen-antemediterranen Bewegung zusammen- fallen) und es läßt sich nachweisen, daß alle Hochgebirgstäler unserer Region, mithin auch der Lapuzsnyik, in vorglacialer Zeit bestanden haben, ihre Bettvertiefung daher von der postoligocenen Hebung wahrscheinlich beeinflußt wurde. Da nun die Terrasse um nicht vieles höher ist, als der in postoligocener Zeit gehobene und seither wieder abgetragene Sztenu- letye, so kann man vielleicht auch die Hebung der Terrassen Slevein-Boresku resp. Peneplaine für postoligocen halten. Wurde die Terrasse, resp. Pene- plaine nach dem Oligocen gehoben oder, was dasselbe ist, einer stärkeren Erosion ausgesetzt, resp. zerstört, so ist sie jedenfalls oligocen oder noch älter. Nun wissen wir, daß zur Danienzeit ein großer Süßwasser-See das Hätszeger Tal bedeckte und schon die bloße Existenz dieses Sees, der sich über ganz Siebenbürgen erstreckte, setzt die Existenz eines großen kontinentartigen Landeskomplexes voraus. In der Tat sind Nautilus danicus- Schichten bloß im Nordwesten und Südosten Europas bekannt geworden und hiemit haben wir jenen Zeitpunkt gefunden, wo sich in Siebenbürgen eine große kontinentale Peneplaine entwickeln konnte, da das Eocenmeer unser Gebiet bereits neuerdings im Nordosten und im Süden umspülte. Die reiche Wirbeltierfauna mit ihren ungeheuren Formen kann ihrem Nahrungsbedürfnisse ebenfalls nur unter jenen physikalischen Bedingun- gen Genüge geleistet haben, wie sie eine Peneplaine bietet. Von zoologisch-paläontologischer Seite läßt sich über Diluvium und Alluvium nur wenig berichten. Die diluvialen und prähistorischen Knochen- funde wurden von Tüeräs und Kocn zusammengestellt und es fanden sich mehrerenorts Elephas primigenius, Hyena spelea, Rhinoceros tichorhinus, Ursus spelaeus, Equus primigenius, Gervus megaceros. Gervus capreolus, Gervus elaphus, Bos taurus, Bos primigenius, Bos urus, Bison priscus, Gastor fiber. Von Kocn werden außerdem Canis lupus, Canis familia- ris, Meles taxus, Lepus limidus, Sus scrofa, Capra hircus, Ovis aries erwähnt. Dos urus hat nach alten Kroniken noch im XVII. Jahrhundert in Siebenbürgen gelebt. Der südlich von Malomviz ansteigende Berg führt den Namen Magura Zimbrului, was zu deutsch «Auerochs-Berg» bedeutet. Von den übrigen, heutzutage bereits selteneren Formen wären in Sieben- bürgen die jetzt wieder gehegte Capra rupicapra, ferner Ursus arctus, Felis Iyn& und als erst jüngst ausgestorben (Gastor fiber zu erwähnen. TEKTONISCHER TEIL. Im stratigraphischen Teil unserer Arbeit haben wir die Schichtreihe in unserem Gebiete teils direkt in Folge der darin enthaltenen organischen Einschlüsse, teils indirekt durch Lagerungsverhältnisse festzustellen ver- sucht, hier müssen wir vor allem das Verhalten der einzelnen Niveaus zu einander feststellen, um hierauf auf Grund dieser Erfahrungen den Versuch zu unternehmen, die tektonischen Vorgänge in den einzelnen Teilen zu erklären und endlich zusammenfassend eine historische Über- sicht über das ganze Gebiet geben zu können. Stellenweise läßt sich schon, wie Murcocı betont, eine Diskordanz zwischen den oberen und unteren kristallinen Schiefern erkennen, sie ist jedoch nur auf einem Teil am äußersten Ostrande unseres Gebietes be- obachtet worden und so können wir diese problematische Schichtstellung im folgenden wohl unberücksichtigt lassen. Von paläozoischen Bildungen ist auf unserem Gebiete relativ wenig vorhanden. Die Schichten sind überall hochgradig gestört, bis in die höchsten Regionen der transylvanischen Alpen emporgetragen und er- scheinen zusammen mit den kristallinen Schiefern gefaltet. Südwestlich von unserem Gebiete in weniger gefalteten Regionen konnten Böckt, v. RoTH und ScHararzık konstatieren, daß der dortige Granit jünger ist als die ober- kristallinen Schiefer, Schararzık konstatirte, daß die Verrucanobildungen auf jenem diskordant aufgelagert erscheinen, daß der Lias über dem Verru- canc hinweggreift und oft direkt auf den älteren kristallinenSchiefern ruht. Dasselbe läßt sich auch aus Mrazee’s Beobachtungen entnehmen. Daß vor der Ablagerung des Diabastuffes irgend eine stärkere Faltung stattgefunden hatte, kann man aus dem Profile bei Ilova und Fulgu kaum entnehmen, während allerdings Mrazec’s Profile auch für eine solche An- nahme sprechen. Sogar die Dogger-Sandsteine scheinen bei Ilova nur von denselben Bewegungen, die die älteren kristallinen Schiefer beeinflußten, ergriffen. In unserem Gebiete läßt sich fast genau dasselbe konstatieren : der Verrucano ist nur stellenweise, so z. B. bei Scorota oder Sorbele unter dem Liasschiefer zu erblicken ; die Triaskalke lagern diskordant auf den älteren paläozoischen Phylliten, die Liasschiefer legen sich bald an Granit, bald an kristalline Schiefer der oberen Gruppe, im Zsiltale werden die Diabas- tuffe ebenfalls von einer großen Störungslinie geschnitten. (141) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVAR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 931 Der Dogger (?) der Välya-Balta ist ebenfalls in den Gneis gefaltet, auberdem kennen wir aber Dogger (?) aus der Gegend von Tustya und Olahpian, Orte, die am Abfalle der kristallinen Schiefer gelegen sind, wo er jedoch mit diesen zusammengefaltet erscheint. Direkt läßt sich auf diese Weise nur lokal eine starke vorliassische Bewegung erkennen, doch kann dieselbe auf andere Weise wahrscheinlich gemacht werden. Welches der Grund für das Aufquellen des Granites war, läßt sich noch nicht ermitteln, von Devon kennen wir aus dem Retyezätgebiete mit Sicher- heit noch nichts, aus der wenig gestörten Pojana Ruszka sind jedoch altpaläo- zoische Tuffe, Schiefer und diskordant darauf dolomitische Kalke bekannt. Es ist nicht unmöglich, daß die bisher von ScHArarzık und mir noch in die obere Gruppe der kristallinen Schiefer gestellten Serieitschiefer, sowie Mrazee’s Grünschiefer diese paläozoischen Bildungen im Retyezät- und Lotrugebirge repräsentieren. Die von mir im Osten des Retyezät als metamorphe Lias (?)-Schiefer ausgeschiedenen Sedimente möchte ich jedoch nicht zu den paläozoischen Bildungen oder den wohl gleich alten Konglo- meraten von Brezoiu gestellt wissen und zwar deshalb, weil aus den relativ wenig veränderten präkarbonischen Schiefern der Pojana Ruszka keine Quarzsandsieine bekannt sind, diese aber im Osten des Retyezät eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Lias erscheint auf diese Weise am Nord- und Südabhange des Retye- zatstockes, die Schenkel einer großen Antiklinale bildend, gelagert, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß er seinerzeit das ganze Retyezätgebirge bedeckte, das mithin «zur Zeit des Lias das Gebirge noch nicht bestanden hat, wenigstens noch nicht in dem heutigen Sinne gefaltet war». Die Anordnung der kristallinen Massive würden, nach Mrazec, den älteren Bauplan verraten. Das schon in vorliassischer Zeit auf unserem Gebiete Erosion ge- wirkt haben muß, mithin ganz bedeutende Höhendifferenzen vorhanden waren, läßt sich jedoch aus dem vielenorts konstatierten Fehlen der paläo- zoischen Schiefer, der Diskordanz zwischen diesen und der Trias, aus der lokalen Natur vieler Konglomerate derälteren Zeit erkennen und der Kohlen- gehalt des Lias bei Volkany-Holbäk, der Anthracitgehalt der Mulde von Schela, die kohligen Schiefer im Szurduk und Kimpulunyäg, die Konglo- merate am Drechsan und die Liaskohle bei Anina-Steierdorf sprechen alle für die Nähe eines liassischen Festlandes. Zwischen die liassischen Schiefer und die Diabastuffe schaltet sich das Grundkonglomerat der Välya-Balta, jenes von Olähpiän, Toplieza und dem Zsijecz ein. Es ist dies, wie die nur wenig gerundeten Blöcke zeigen, überall an Ort und Stelle entstanden. 932 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (142) Auch diese Bildungen werden jedoch von dem großen Szärkö-Lepuzs- nyik-Zsil-Lotrubruche geschnitten. Ponpecks hat eine Karte der Verbreitung von Land und Wasser zur Liaszeit gegeben, und als trockenes Land bezeichnet er ein Gebiet, das ungefähr der heutigen Walachei entsprechen würde. Der Umstand, dal die Liasschiefer bei Schela Antraeit führen, im Zsiltale nur mehr Graphit- spuren vorhanden sind, am Nordfuße des Retyezät hingegen Kohlenspuren größtenteils fehlen, kann wohl als Stütze für diese Annahme gedeutet werden. Mit dieser Behauptung sind die Beobachtungen Hersıcns, der im Szeklerlande einen anderen Liastypus als bei Brassö erkennt, zu vergle;chen. Diskordant über alle älteren Bildungen greifen die ober-jurassisch- untercretacischen Kalke über. In ausgiebigerer Weise als die weichen Liassedimente — vernichtet, weil sie viel weniger als diese durch Einfal- ten und Einbrüche in das Gneisgebirge den Einflüssen der Erosion ent- zogen, sondern nach einer der großen Faltungen dem Gebirge decken- förmig aufgesetzt erscheinen — folgen sie bereits vielenorts als Randbildung dem Bau der Depression. Die Perioden der intensivsten Faltung werden wir daher in unserem Gebiete in mitteljurassische Zeit verlegen. Es läßt sich nieht mehr entscheiden, ob der Tithonkalk dereinst unser ganzes Gebiet bedeckte oder ob der zentrale Teil des Retyezät nicht bereits damals aus dem Meere emporragte. Das Emporragen des Tithon auf 2000 Meter am Piatra lui Jorgovan kann nicht als Argument für eine ehemalige Tithonbedeckung des Retyezät angesprochen werden, denn dies ist, wie gezeigt werden soll, nur das Werk einer postoligocenen Bewe- gung und bezeichnet nicht die ursprüngliche Höhe der Juraablagerungen selbst; was sich außerdem gegen die Inselnatur des Retyezät einwenden ließe, wäre der Mangel an Strandbildungen im Tithon. Da nun aber die even- tuellen Strandbildungen unbedingt näher an den Kern des Retyezät gele- gen gewesen sein müssen und naturgemäß auch eine topographisch höhere Lage innegehabt haben als der gleichzeitige Kalk, ist es ja natürlich, daß in nachtithoner Zeit vor allen sie der Abrasion zum Opfer geworden sein müssen und dies umsomehr, als sie als Sandsteine, Mergel u. s. w. gewih weniger Widerstand geleistet haben können, als die küstenfernen, tiefer gelegenen festen Kalke. Daß in der Tat eine ausgedehnte nachtilhone Erosion stattfand, zeigen uns die spärlichen Tithonkalkfetzen, die am Re- tyezat und Pareng erhalten blieben. Das Fehlen von Tithonkalk am Lapuzsnyik scheint eher für die ehe- malige Inselnatur des Retyezät zu sprechen, obgleich, wie gesagt, ein positiver Beweis, da wir keine Strandbildungen kennen, noch fehlt. In der Mitte des Gebirges im Cserna-Zsil-Zsijeez und Lotrutale finden wir vorwiegend jurassische graue, zum Teil geschichtete Kalke, während (143) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. IS 8% co sich die koralligenen, höhlenreichen, weißen, rotgeäderten Kalke um die Hätszeger Bucht schmiegen. Mittlere Kreide fehlt und das von Norden vordringende Cenoman lagert sich auf die zum Teil bereits erodierten Kalke und auf die älteren Gesteine. Es findet die Hätszeger Bucht offen, das untere Marostal und die Hätszeg— Karänsebeser Linie sind jedoch, wie es scheint, noch geschlossen. Ebenso scheint die Linie Nagyag— Boicza— Brad—Körösbänya, längs der, wie Prrnö hervorhebt die sog. «Lokalsedimente» zu verfolgen sind, zu fehlen. In die tithone Depressionslinie Cserna—Zsil—Lotru kann es nicht mehr dringen. Einige Niveauschwankungen, wie mir scheint, auch der Einbruch des Strigytales (und der Linie Nagyag-—-Körösbänya?) finden vor dem Campanien statt, hierauf folgt nach neuerlicher Vertiefung des Meeres, das auf diese Weise im Campanien seine größte Tiefe erlangt, wieder eine allgemeine aufwärts gerichtete Bewegung, die das senone Meerbecken allmählich in einen Süßwassersee verwandelt. Dieser Danien-Süßwasser- see breitet sich offenbar nun infolge lokaler Bewegungen in der Pojana Ruszka noch etwas weiter über die älteren Sedimente, im allgemeinen wirkt aber die Strandverschiebung, vielleicht das Entstehen von größeren Flußsystemen drainierend, auf die ganze Gegend. Das aquitane Meer, das unsere Gegend zum Teil wieder unter Wasser setzt, verhält sich sehr eigentümlich, indem es in das seit frühcretaeischer Zeit verschlossene Zsiltal eindringt, und so lokal eine Gegend für sich erobert, die sogar der cenomanen Transgression verschlossen geblieben war: offenbar nur eine Folge der paläogenen Erosion. Wieder ist nach dem Aquitanien eine Unterbrechung in der Reihe der Sedimente zu konstatieren und wieder muß eine Veränderung im Bodenrelief stattgefunden haben, denn die Tegel und Sande der zweiten Mediterranstufe, die überall eine weit größere Verbreitung erlangen, als die aquitanischen Sedimente, können zwar in das Hätszeger Tal, aber nicht mehr in das Gserna- oder Zsiltal gelangen. Die Wellen des Mediter- ran-Meeres umspülten das heutige Bergland, griffen jedoch auch, wie ge- zeigt werden soll, über den Paß bei Zajkany in die Karänsebeser Niede- rung über. Nach sarmatischer Zeit im Pliocen fand die letzte Bewegung statt, die ihre unzweifelhaften Spuren im Hätszeger Tale hinterlassen : es hoben sich im Hätszeger Tale die Szentpeterfalvaer Schichten, hiedurch wird die Basis für die Höhen von Csopea bis gegen Dumbrava gegeben und durch die kräftiger eingreifende Abrasion wurden die ganzen miocenen Sedimente in zwei unzusammenhängende Partieen, die des Pujer Tales und der Strigy- bucht geteilt. 234 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (144) Dies war wahrscheinlich die Zeit, wo die Plostinaschotter zur Ab- lagerung gelangten und wahrscheinlich auch die Zeit, wo der Strigy sein tektonisch vorgezeichnetes Bett bei Hätszeg verließ, dann über die sar- matischen Bildungen wandernd, über die Stelle von Väralja-Bucsum ge- langte und endlich vielleicht durch rückschreitende Erosion eines anderen Baches begünstigt. sein Bett in die Gneise von Csopea vertiefte. Ob das von Loöczy betonte Gesetz, wonach ein Fluß aus einem weichen Unter- grunde sein Bett gerne in einen weniger Detritus liefernden Untergrund ver- legt, auch hier zur Anwendung gelangte, wage ich nicht zu entscheiden. Noch später scheinen lokale Absinkungen längs des Retyezätgebirges stattgefunden zu haben, die wohl nichts anderes sind, als das Nachspiel jener Bewegung, die das Übergreifen des Sarmaticum über das Mediterran am Nordfuße des Retyezät bewirkten. Die steile Stellung der sarmatischen Schichten, von Valya-Dilzsi bis Korojesd (Winkel bis 40°) dürfte auch als Folge dieser späteren Senkungen aufgefaßt werden. Wir haben uns bisher vorzüglich auf die südliche Hälfte unseres (sebietes beschränkt und müssen nun unsere Aufmerksamkeit der nörd- lichen Hälfte zuwenden. Alles, ausgenommen die Triaskalke von Hunyad und die Permquarzite von Boj, scheint konkordant gefaltet; und durch einen schmalen Streifen paläozoischen Schiefergebirges von der Maros getrennt, sehen wir die mächtigen Kalkmassen von Bänpatak-Gyögy, einen Teil jenes Jurazuges, der den siebenbürgischen Rand des Erzgebirges umzieht. Auch dieser Jurakalk ist anscheinend in einem Graben der paläozoischen Schiefer ver- senkt, da weiter im Norden, östlich von Vormaga, wieder die paläozoischen Schiefer erscheinen. Die tiefere und höhere Oberkreide erscheinen auch hier als Rand- bildungen und nur das Danien greift auch hier wieder weiter über ältere Bildungen aus. Oligocen ist nicht vorhanden, das Mediterran transgrediert und bedeckt im Maros- und Strigytal alle älteren Bildungen, soferne sie nicht durch frühere Hebung seinem Einflusse bereits entzogen wurden. Pliocene, fluviatile Schotter konnte ich auch hier konstatieren. Wir sehen, die Geschichte unseres ganzen Gebietes ist im Norden und Süden nicht eben eine einheitliche zu nennen. Es ergibt sich auf diese Weise für die Chronologie unseres (rebietes folgendes Schema: Kristalline Schiefer, Graniteruption, Paläozoieum und älteres Mesozoicum. | Lücke. Lias und Diabastuffe. | Details unbekannt, ältere Faltung. (145) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHFRVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 235 Faltung. (Erste Anlage der jetzigen Karpaten). Erosion. Tithon und Neocom (stellenweise Barreme). Einbrüche und intensive Erosion. Tiefere Oberkreide. Absinken einzelner Teile. Höhere Oberkreide (Ansteigen des Landes), gleichzeitig Ausbruch der Melaphyre und Quarzporphyrite. Festlandsperiode während Eocen und Oligocen. Lokales Eindringen des Oberoligocen. Faltung. Miocene Transgression. Ansteigen des Landes bis heutzutage. Wir müssen nun das ganze Gebiet in Regionen gliedern, um auf die Details zu kommen. Am zweckmäßigsten wird es sein, die von Natur und Geschichte gegebene Gliederung in: Marostal, Strigybucht, Pujer, Hät- szeger, Bisztraer Tal, Cserna-, Lepuzsnyik-, Zsil-, Lotrutal, Szäszsebeser Gebirge, Pojana Ruszka, Retyezätgebirge und Mundrazug zu behalten. Über das Szäszsebeser Gebirge geben uns die Arbeiten Bira von Inkey’s genügend Aufschluß: das Szäszsebeser Gebirge besteht aus einer nördlichen Antiklinale, die sich vorwiegend aus kristallinen Schiefern der oberen Gruppe zusammensetzt, und einer südlichen, die mehr aus echten (neisen besteht. Daß der zwischen Retyezät und Bauczär gelegene Teil des Pojana Ruszkagebirges den Bergen von Väralja-Hätszeg entspricht, und mithin, sowie das Massiv Krösma-Möruj, zusammen mit dem südlichen Teile des Szaszsebeser Gebirges besprochen werden muß, wurde bereits im stratigraphischen Teile erwähnt. Über den nördlichen Zug im Szäszsebeser Gebirge schrieb Inkey aus der Gegend des Rotenturmpasses folgendes: «Es sind dies dieselben Schichten, die weiter im Osten den stolzen Kamm der Fogaraser Alpen bilden, nämlich hauptsächlich chloritische und amphibolitische Schiefer mit zwischengeschaltetem Kalkglimmerschiefer, Phyllit und undeutlichem Gneiß und Glimmerschiefer.» Es sind dies dieselben Schichten, die wir durch einen Gang von Gyalär nach Valiora oder zwischen Bos und Groos verqueren. Im schluchtartigen Tale von Govasdia sieht man die bereits im ersteren Teile beschriebenen Kalke von Hunyad, die mit circa 30° gegen Nordnordost bis rein Nord fallen, dann trifft man nördlich von Gyalar auf kristalline Schiefer der oberen Gruppe, die sich durch ihre steilere Lage (ihr Fallwinkel variiert zwischen 75° und 90°) gut von den Kalken tren- nen. Weiter gegen Süden werden diese annähernd gegen Süden fallenden Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XIV. Bd. 4. Heft. 17 236 e Y k ‘ayıpogrydumy adıpeyyeuei © °°G "d1d “ypey stay ur doporyassowumm) °P “IL ASJO1aS oumejstuy 'g 'stoun ' °G "uoruel] 9 NIENSELLL EIPSPAOg FRANZ BARON NOPCSA JUN. (146) Schichten, die hie und da auch Kalkbänke entbalten, mehr chloritisch, bei Toplieza läßt sich wieder Glimmerschiefer erkennen. (Fig. 55.) Wie man nun in das Quertal, das Do- boka und Toplieza verbindet, tritt, ändert sich bei fast gleichbleibendem Streichen das Fal- len gegen Nordnordwest. Auch tritt hier jün- gerer Amphibolit an die Stelle der kristallinen Schiefer. 1000 Schritte weiter südlich ist mit mä- ßBigem Fallen {Winkel 45°) granathältiger Am- phibolit, weiter im Süden Glimmerschiefer, hierauf Biotit-Muskotitgneis, wie bei Väralja- Hätszeg, vorhanden. Noch weiter im Süden sind, vorwiegend nach Süd fallend, vorwiegend kristalline Schiefer der zweiten Gruppe be- merkbar. Vor Valiora sieht man wieder Chlo- ritschiefer, Glimmerschiefer und Bänke von kristallinem Kalk erscheinen. Bei Valiora selbst sind endlich auf den kristallinen Schiefern diskordant Dinosaurierschichten gelagert. Im Allgemeinen wurde in der Mitte des Profiles eine Antiklinale überschritten. Nördlich von dem Hunyader Trias? - Kalk sind haupt- sächlich chloritische Quarzschiefer und mäch- tige Kalkeinlagerungen vorhanden. Einen ähnlichen Bau des Pojana Ruszka- gebirges zeigt ein Profil von Reketyefalva über Lunka-Cserni bis in die Gegend von Vadudobri. (Fig. 56.) Bei Styej sieht man am rechten Bach- ufer die vulkanischen Tuffe des Danien, am linken Ufer diskordant darunter Genoman liegen. Weiter gegen Vaspatak trifft man auf echte Gneise, die hier lokal gegen Ostsüdost fallen. Westlich Reketye treten dieselben Gneise mit südlichem oder östlichem Fallen auf. Dort, wo sich der Weg zwischen Lunka- Cserni und Reketyefalva in den Macskäsbach senkt, stehen Glimmerschiefer an, die im Macskäsbache südöstliches Fallen zeigen. Im 237 5 Er z r r R GEOLOGIE VON GYULAFEHERVAR, DEVA, RUSZKABANYA ET r ZU 4147) 17% BPIIANIPIO 91oyoy 0) ısydaod °G yfeyeang d9po -SeriL 7 ‘Ye doumpjelstıy "g TjorydspuuoryN "6 ‘ıopoTyalowu]e) =] "LG "O1 BAOJZSI04 pAL UEgeyZEny : ezaıyzeny “(uoluwg) PpTOAayaago Saayoy 8 VPIOAyıadO a1opaı], ‘, 'yreyseri] '9 ey} doupjejstuy 'C ‘oddna) 191940 aapaıyasg daurppejstuy 7 “LOFOLIgISIOULIIpJ)-JAOYSON AOsLıyepggyon) 'g ‘sıoun) ‘7 “1EJoryasıoumum) Söyeypeue) 'f RL g € TU N RT NN : x \ SEN auN \ N \ Qu KRÜÄN AN wir = BALL ahyayay EI Be ENTE A EEPTUN 11gag.npep 140EI-NBÄI 238 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (148) Macskäsbache sind in diesem Glimmerschiefer zwei nicht unbedeutende Schichten von kristallinem Kalk, sowie eine Brauneisensteinlinse gelagert. Wie man dem Weg folgend, aus dem Macskäsbache herauskommt, trifft man glimmerige Gneise der oberen Gruppe, bald darauf auf mächtigen, teils schieferigen, teils breccienartigen Kalk, in letzterem kann man faust- große Quarz- und Chloritbrocken finden, er gehört also jedenfalls nicht zu den kristallinen Schiefern. Das Tal von Lunka-Gserni wird von rotem Danien erfüllt und bei Felsö-Nyiresfalva trifft man zuerst etwas echten Gneis, hierauf mit südlichem Fallen (> 50°) granathältigen Schiefer. Steil ge- stellter, feinschiefriger Chlorit mit (Juarzknauern bildet den langen Dosu- Csumuca genannten Rücken. Nördlich von Vadu Dobri zeigen die fast sai- seren Schiefer wieder etwas gneisartigen Habitus, worauf gegen Rekiezel ebenso gestellte, Ost-West streichende dunkle phyllitartige Schiefer folgen. Ihre westliche Fortsetzung dürften die großen Kalkmassen nördlich von Ruszkiceza-Lunkäny bilden. Die weiter nördlich gelegenen Kalke von Lapugy bilden eine zweite parallele Zone. Die Kalke von Vajda-Hunyad, die eine nachtriassische Synklinale bilden, fehlen in dieser Gegend. Ein Profil längs des Ruszkabaches zeigt denselben Charakter, nur lassen sich hier bereits zwei Antiklinalen erkennen. Ein anderer Unter- schied besteht ferner darin, daß an der Basis des Danien, rp. Campanien kalkreiche, fossilleere Lagen vorkommen, deren Alter völlig unbekannt, vielleicht jedoch den Kalken von Lunka-Cserni, vielleicht aber auch einer jüngeren Bildung entsprechen. Von Anprar wurden sie seinerzeit mit jurassischen Kalken verglichen. (Fig. 57.) Die höhere Oberkreide erscheint hier in schwache Falten gelegt, auch sind darin, wie schon im ersten Teile erwähnt wurde, Eruptivgesteine zu bemerken. Außerhalb unseres Gebietes wurde weiter im Osten ein Profil über die Pojana Ruszka von Professor Löczy gegeben. Auch er kann im wesent- Ir EN BZ wm " NER NL 1 2 1 AAN PAR Be BERSE,- TORE Fig. 58. 1. Phyllit, 2. Kalke, 3. Eruptivgesteine jüngeren Alters, 4. Pontische Stufe. lichen Phyllit und darauf gelagerten jüngeren Kalk und noch jüngere Eruptivgesteine unterscheiden. (Fig. 58.) Bisher haben wir nach Ausscheidung des Bauczar— Zajkänyer Massivs nur den südlichen Teil der eigentlichen Pojäana Ruszka betrachtet, nun d149) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 339 müssen wir unser Augenmerk auf den nördlichen Teil richten und ihn, so weit er auf unserem Gebiete überhaupt noch vorhanden, untersuchen. Nördlich der Kalke von Hunyad kommen Phyllite und kristalliner Kalk mit vorwiegend südöstlichem Fallen vor. In Haver und Stacne’s Geologie Siebenbürgens, sowie in Srur’s Bericht sind viele wertvolle Angaben über die außerhalb unseres Arbeits- feldes fallenden Teile des nördlichen Pojana-Ruszkagebirges enthalten. Talaufwärts von Felsö-Lapugy sind schwarze Tonschiefer und triadischer Kalk bemerkbar. Die berühmten Tegel selbst liegen auf Nord- Nordost fallendem, dolomitischem Kalk. Zwischen Runk und Kis-Muncsel ist nach Havrr südöstlich fallender Glimmerschiefer von grünlicher Farbe, im Hangenden mit zwei wenig mächtigen Einlagerungen von kristallinem Kalk, vorhanden. Bei Veczel konnte ich Porphyroide konstatieren, die auf das gegenüberliegende Marosufer streichen. Ebenso sind Porphyroide am nördlichen Marosufer von Gyertyanos bis Boj vorhanden, wo sie zu- sammen mit Bänken von kristallinem Kalk den dortigen Tonschiefern eingelagert erscheinen. Weiche Tonschiefer konnte außerdem Inkey an einigen Schieferinseln, die sich von Vormäaga in nordöstlicher Richtung gegen Nagyäg erstrecken, konstatieren. Wir können im allgemeinen sehen, dab der südliche Teil der Po- jana-Ruszka vorwiegend aus jüngeren kristallinen Schiefern, der nördliche jedoch aus paläozoischen Phylliten, Tonschiefern und Porphyroiden be- steht. Zum nördlichen Teil müssen wir auch die jenseits der Maros vor- kommenden Schieferinseln von Cserbu, Rapold, Vormäga, u. s. w. zählen. Bela von Inkey meint, die Schieferinsel von Rapold (er nennt sie die Schieferinsel von Vormaga) bilde möglicherweise die Fortsetzung der ersten Olttalfalte des Fogaraser Zuges, der zweite Zug soll sich über Väralja-Hätszeg in das Pojana-Ruszkagebirge fortsetzen, und von da gegen Nordwesten streichen. Unsere bisherigen Beobachtungen können dies nicht eben kon- statieren. Bei Väralja-Hätszeg zeigt sich trotz größerer Störungen allent- halben vorwiegend nordost-südwestliches Streichen, dasselbe läßt sich im Bauczär-Zajkänyer Massiv konstatieren, und das Batrinu-Massiv zeigt, wie uns ScHararzık berichtet, ein Umschwenken der Schichten von Süd- west in südsüdwestliche Richtung. In der Mitte des Szäaszsebeser Gebirges konstatierte HaravArs überall ost-westliches Streichen. Auch im ganzen südlichen Pojana-Ruszkagebirge kann ost-westliches Streichen konstatiert werden, während im nördlichen Pojana-Ruszkagebiet, sowie in den Schieferinseln jenseits der Maros südwest-nordöstliches Streichen be- obachtet werden kann. Nördlich der Linie Hunyad-Runk ließ sich vor- wiegend ost-west bis ostnordost-südsüdwestliches Streichen konstatieren. 240 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (150) Auf diese Weise kann die Schieferinsel von Rapold schon deshalb nicht die Fortsetzung des Fogaraser Zuges bilden. Ein anderer Grund liegt in der petrographischen Ausbildung ER Fogaraser Zuges, da dieser Zug, den ich aus der Gegend südlich von Szäszsebes, Nagy-Disznöd und vom roten Turmpaß kenne, mit seinen Glimmerschiefern, chloritischen Schiefern und Amphiboliten mehr an das südliche, als an das nördliche Pojana-Ruszkagebirge erinnert. Ich glaube, daß sich auf diese Weise der Surianzug in dem Bukova- und Batrinumassiv fortsetzt, der Fogaraser Zug in der Gegend zwischen Toplieza-Vadu Dobri seine Fortsetzung findet, während das nördliche Pojana-Ruszkagebirge einen eigenen Teil bildet. Ob es nicht seine Fortsetzung in den Inselbergen bei Torda findet, was mir nicht unwahrscheinlich scheint, läßt sich derzeit allerdings noch nicht vollkommen entscheiden. Eine Stütze findet diese Annahme aller- dings durch mehrere Umstände. Vor allem sind Permgquarzite, wie solche bei Boj erkannt wurden, bisher nur von dem Ostrande des siebenbürgischen Erzgebirges und nicht vom Fogaraser Gebirge bekannt. Dolomitische Kalke sind nördlich des Aranyos nachgewiesen worden, und auch der Charakter der zum Teil chloritischen Phyllite westlich von Torda stimmt, wie auch aus der Arbeit Hörer’s über die Gegend von Toroczkö hervorgeht, durch ihren hohen Gehalt an Kalkbänken ebenfalls gut mit den nördlichen Schiefern der Pojana-Ruszka und den dazu gehörigen Rapolder Inselbergen überein. Das nordöstliche Streichen des Gebirges im nördlichen Teile der Pojana- Ruszka, südlich von Nagyag und bei Toroczkö spricht auch nicht da- gegen. Bereits Havrr hat übrigens in seiner Geologie Siebenbürgens die Ähnlichkeit des Südrandes des Erzgebirges und der nördlichen Pojana- Ruszka betont. «An der Südseite dieser Wasserscheide (gemeint ist Om- poly-Körös einerseits und die Maros andererseits) haben wir es teils mit einer Fortsetzung jener Gebilde zu tun, welche an ihrer Nordseite herrschen, teils aber auch mit Gesteinsmassen, welche, zusammengehörig . mit jenen des Pojana-Ruszkagebirges, von ihnen eben nur durch die Marosspalte getrennt sind». Die von Kocn schön veranschaulichte Verbreitung der mesozoischen Eruptivgesteine in seiner Karte des Sieben- bürger Erdbebens von 1880 spricht ebenfalls für diese Deutung und es ist historisch gewiß nicht uninteressant, daß bereits Fıcnter 1791, also vor mehr als 100 Jahren. zu einem ähnlichen Resultate gelangte: «Zwischen Csertes und Deva setzt das siebenbürgische Erzgebirge über den Fluß Maros und nimmt sein Ende zu Kis-Muncsel». (Fıcnter Mineralog. Bemerkungen 1791 Pag. 151.) (151) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC, 241 Wir können nun auf den südlich der Bisztra-Strigy-Depression ge- legenen Theil und auf das Retyezät-Gebirge greifen. Nach Inker wäre. das Retyezät-Gebirge ein keilförmiges, gegen Westen gegabeltes System von Zügen, welche sich zum Theil an die nach Süden schwenkenden Kozia und Mundra, zum Teil an die nach Norden schwankenden Surian und Fogaraser Züge schmiegen würde. Durch Scuararzır’s Arbeiten sind wir über die Verhältnisse zwischen Mehaädia-Karänsebes und dem Retyezät selbst unterrichtet worden, Mra- zec uud MuntEanu-Murcocı haben uns über die Struktur des Mundrazuges aufgeklärt, und meine eigenen Beobachtungen dienten dazu, die Be- obachtungen der ungarischen und rumänischen Geologen zu verbinden- Im Lotrutale kann man am rechten Ufer deutlich sehen, wie die Muskovitgneise gegen die Liasschiefer, die Chloritschiefer und die oberen kristallinen Schiefer abgeschnitten erscheinen. Wir haben hier den großen Bruch, den bereits Inkry im Zsijecz konstatierte, offen vor uns liegen. Die Mächtigkeit der Liassedimente läßt sich an dieser Stelle an- näherungsweise auf 200-250 m schätzen, die der Chloritschiefer (Por- phyroide ?) dürfte 30--40 m betragen. Unter dem Chloritschiefer folgt gneisähnlicher kristalliner Schiefer der oberen Gruppe. Fig. 59. Fig. 60. 1. Gneis der unteren Gruppe, 2. Kristalline Schiefer, 3. Granit, 4. Serpentin, 5. Chloritschiefer, 6. Lias, 7. Neocom, 8. Barreme (?). Weiter im Osten gibt M. Murcocı die in Fig. 59—60 reproduzierten Profile, die ebenfalls einen großen Bruch an der Grenze beider Gruppen der kristallinen Schiefer zeigen. Auch im Zsijeeztale läßt sich, wie schon Ixkey hervorhebt, dieser Bruch konstatieren, und sein Verschwinden in der Gegend zwischen Petrozseny und Lupeny ist nur ein scheinbares, indem der Bruch hier durch pzsleogene Erosion stark abgetragen, von oligocenen Bildungen bedeckt wird. Die bei Piatra Rossie auftretenden Gneise ge- hören, wie man erkennen kann, dem nördlichen Zuge an. Bei Petrozseny, ’einer Gegend, die in Folge des 700 m tief hinab- getriebenen Bohrloches, das Hormann und TaLLaTscHer beschreibt, ein er- höhtes Interesse gewinnt, ist zwar diese Überlagerung, wie aus beiliegendem 242 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (152) kombiniertem Profile (Fig. 61) ersichtlich, nicht zu erkennen, auch weiter im Westen auf einem Wege von Petros nach Barbatyeny und von da gegen die rumänische Grenze kann man den großen Bruch noch immer nicht deutlich erkennen, aus TaLLatscaer’s Skizzen erkennt man jedoch, daß hier am Nordrande der oligocenen Mulde die Gneise nach Süden fallen, während die Schiefer der Südseite beinahe horizontal liegen. Klar sieht man den großen Bruch nördlich von Kimpulunyäg. Bei Hobiceza trifft man vorerst echte Gneise mit ziemlich viel Granulit, worauf nördlich fallende Glimmerschiefer folgen. Weiter südlich, etwa dort, wo man die erste Wiese erreicht, sind stark ausgewalzte und gefältete Phyllite bemerkbar, worauf wieder glimmerreiche Schiefer der oberen Gruppe folgen. In der Nähe des Gurmernicu trifft man nun auf ein eigentümliches gneisartiges Gebilde, das makroskopisch aus sericitischen und glimmer- reichen Häuten, Feldspäten und (Juarzknauern besteht. In seinen feinsten Partien an Sericitgneis erinnernd, kann man aus den gröberen Stücken in dieser Grundmasse einzelne Brocken von echtem Gneis-Granit und kristallinen Schiefern konstatieren. Auf diesem Gesteine, das eirca 1000 Schritt südlich von Vurvu Bai und dann, wie schon erwähnt, nördlich der Häusergruppe, am Dilma Bradi ganz besonders typisch erscheint, kann man am Vurvu Bai diskordant Neocomkalk konstatieren.* (Vergl. Fig. 62.) Daß ich dieses metamorphe Gestein zum Lias zählen möchte, wurde bereits betont. Von Streminosa bis Dilma-Bradu kann man dreimal eine Wechsellagerung von kristallinem Schiefer und diesem Konglomerate konstatieren, was wohl ebenso viele sekundäre Synklinalen darstellt. Südlich von Vurvu Bai treffen wir auf schlecht geschichtete, fast granitartige Gesteine, die ich für imprägnierte Gneise der unteren Gruppe halte, ebenso wie man solche Gesteine nördlich des Bruches im Zsijeeztale konstatieren kann. Stellenweise kann man auch, so wie dort, amphibolitische, anderenorts wieder mehr glimmer- reiche Lagen erkennen, ihr allgemeines Fallen ist gegen Nordosten ge- richtet. Diese Gneise werden, wenn man von Dilma Bradu gegen das Zsil- tal herabsteigt, von Titonkalken bedeckt und auf diese Weise kann man oben am Bergrücken die unter den Gneisen folgenden Schichten nicht * Die kleinen Kalkfetzen, wie sie am Vurvu Bai u. a. Orten angetroffen werden können, könnten als junge nappes de rencouvrement bezeichnet werden, wenn nicht der Umstand dagegen spräclhe, daß sie im Zsiltal das Aquitanien, im Hätszeger Tal das Genoman unterteufen. Die hypotetische Charriage hätte mithin wenigstens zwischen dem Tithon und dem CGenoman stattfinden müssen, und da wird es doch auffallend, warum sich diese Kalkfetzen so an die tertiären oro- graphischen Verhältnisse schmiegen. 243 » ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVAR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. r (153) "U990og4 '6 uaruermby sg NeyWuo9ooN "7 DLD99L4SUOLEIOISIT "9 paysegerg 'c 5 "69 "SA befunındwiy UT 2 VE 03, , 5 vB \ Typ a) ser 'g faojoıyag ourpejstuuy ' ‘sIoun *J "UHHONT 8 UMDOSTTOAIG "Z WOIOAN 9 ‘SEIT 'G aajoryasjLiojyr) 7 pfoqıyduy 'g 'yyuem) 7 ‘sous *[ "79 "311 Kuoayzsr SEAN) IKU35Z0Nd4 $ --__ Ro 244 FRANZ BARON NOPCSA JUN, (154) konstatieren. Um dies tun zu können, muß man wieder im Bilugutale hinaufgehen. Dort, wo die Neokomkalke das Bachbett erreichen, hat sich dieser Bach durch die Kalke hindurch bis auf die tiefer liegenden Gesteine senagt. Auf der rechten Talseite sieht man an einem kleineren Aufschlusse Diabastuffe, die deutlich gegen Nordosten fallen. Weiter talaufwärts sieht man ein im frischen Bruche ziemlich brüchiges Quarzgestein, das durch eine Unzahl kleiner Brüche in zahllose einzelne Stücke aufgelöst erscheint, während an seiner verwitterten Oberfläche weiße bis graue (Juarzkörner erscheinen. Dieses Gestein geht nun weiter talaufwärts in Augengneis und dann in echten Granit über. Ich glaube, daß wir es mit einer Zer- trümmerungsbreceie des Granites zu tun haben. Im Süden lagert sich auf die Diabastuffe Aquitanien und verhüllt alles, bis an den kleinen isolierten, Toplieza genannten Hügel östlich von Kimpulunyäg. Zwei Kalkbänder mit dazwischen gelagertem Diabastuff und Grundkonglomerat, die sich konkordant auf nordöstlich fallende Tonschiefer lagern, bilden diesen Hügel. Die Deutung, die ich diesem Vorkommen gebe, ist aus den bisher, gegebenen Figuren deutlich zu erkennen. Wenn man von Dilma-Toplieza nun noch weiter südwärts dringend, auf den Grenzpunkt Siglo (Sigleu) hinaufsteigt, so sieht man, wie unter den Liasschiefern wieder kristalline Schiefer, zum Teil Chloritschiefer, erscheinen. okorota Kimpu - Melului Fig. 63. 1. Gneis, 2. Chlorit, 3. Verrucano, 4. Lias, 5. Neocomkalk. Weiter gegen Westen kann man durch einen Gang über die Plesa zum Kimpumelului das in Fig. 63 dargestellte Profil erkennen. An dieser Stelle scheint auch der Lias unter dem Neocomkalk verschwunden. Aus dem Profil No 62 konnte das Alter des Zsiltalbruches als Vortithon, d. h. als gleichalt mit dem Lotrubruche bestimmt werden. Im Norden des Profils 63 sind bei Buta Verrucano und Lias-Quarzsandstein, wohl Fort- setzungen des im vorigen Profile angedeuteten Nordschenkels, zu erkennen. Als eine Ergänzung zu dieser Profilserie kann ein Profil von der Mündung des Butatales über den Bukurateich bis zum Petran angesehen (155) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 945 werden, da man daran deutlich die Unabhängiekeit der Tithonkalke von den pretithonischen Bewegungen kon- statieren kann. Während bei Kimpu- melului der Tithonkalk auf Gneis auf- lagert, wird er beim Eingang in das Butatal von Granit unterteuft und bei Papusa und Stina Buta kann man gleichzeitig sehen, wie hier eine Syn- klinale von Chloritschiefer zwischen zwei Granitmassen eingezwängt er- scheint. Diese Synklinale läßt sich übrigens als der Riu mare-Syklinale parallel gerichtete Erscheinung bis nach Hobicza verfolgen. Der Auffassung ScHararzır’s, als wäre jede Berührungsfläche zwischen den Granit-Lakkolithen und kristal- linen Schiefern der oberen Gruppe als Ruptur zu deuten, kann ich schon deshal» nicht beistimmen, als dieser Autor selbst 1596 das Durch- brechen des Granites durch jüngere kristalline Schiefer und 1903 wieder die annähernde Gleichzeitigkeit aller Graniteruptionen betonte. Von höchster Wichtigkeit ist das Profil No 65, das von Drechsan zum rumänischen Grenzposten am Cimpujiului (Fig. 64) gezogen werden konnte: es zeigt eine unversehrte liassische Synklinale. Am Cimpujiului erscheinen unter den Neocomkalken schwarze Schiefer mit Durchbrüchen und Einlagerungen von Diabas, wei- ter gegen Süden stellen sich Lias- schiefer, darunter kristalline Schiefer ein. Am Drechsan ließ sich dieselbe Schichtfolge wie am Profile 63 bei Buta konstatieren, und das Fallen des Lias ist im Norden gegen Süd, im Süden gegen Nord gerichtet. bLommanda Restovian Fig. 64. 1. Granit, 2. Kristalline Schiefer der oberen Gruppe, 3. Tithon, 4. Oligocen. 946 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (156) Die regelmäßige Synklinale, die man hier erkennen kann, ist für {>} o p die Tektonik unserer ganzen südlichen Gegend von eminenter Bedeutung, oO oO o 1 Fig. 69. 1. Kristallinische Schiefer, 2. Verrucano, 3. Liasschiefer, 4. Liasschiefer mit Diabas, 5. Tithon, 6. Neocomkalke. denn bisher konnten wir von Osten kommend, vorwiegend nördliches Fallen der Liasschiefer feststellen und von hier an ändert sich das Ver- hältnis. Man kann nämlich weiter gegen Westen fast ausschließlich süd- liches Fallen beobachten. Über den Lepuzsnyik und die weiter westlich gelegenen Partieen liegen uns ausführliche Beschreibungen ScHArarzıKS vor und so kommen wir gleich an unser südwestlichstes Profil, d. h. an jenes Wenden, das unsere Profilserie mit jener Scmararzır’s verbindet. Auf der Höhe des Borescu trifft man im Allgemeinen gegen Süden fallenden Amphibolgneis, dem bald weiter gegen Norden biotithältiger Gneis folgt. Unter diesem liegen die oberen kristallinen Schiefer, darunter folgt im Lepuzsnyiktale Lias, darunter Granit, unter diesen liegen wieder kristalline Schiefer, die ihrerseits auf sog. Orthogneis aufgelagert erscheinen. Über letzterem folgen — im Profile nur angedeutet — kristalline Schiefer der unteren Gruppe, die weit im Norden gegen Bukova hin, von jenen kristallinen Schiefern der oberen Gruppe überlagert werden. Schematisch ist dieses Verhältnis in Fig. 66 wiedergegeben worden. Daß der Retyezätgranit einer Antiklinale entspricht, kann man an Fig. 66. I. Orthogneis (Granit), 2. Gneis, 3. Kristalline Schiefer obere Gruppe, 4. Granit, 5. Liasschiefer. (157) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 247 seinem Ostende südlich von Korojesd erkennen, woselbst 1 km südlich des Dorfes zuerst gneisartige Schiefer mit nordwestlichem Fallen (> 45— 30°), dann gleichsinnig fallender Glimmerschiefer, weiter im Süden etwas veränderter Quarzsandstein und chloritische, quarzreiche Schiefer auf- treten, worunter man bei Dilma Serponis Granit antrifft. Bis südlich von Funtina rece hält der Granit an, worauf bei Gruniu largu diesem Am- phibolgneise aufgelagert erscheinen. (Vergl. Fig. 66.) bruniu largu - Sn Fig. 67. 1. Sarmatisch, 2. Quarzsandsteine (Lias?), 3. Phyllite, 4. Gneis, 5. Granit. Südlich von Serel fehlen die metamorphen Liassandsteine (Fig. 62) und auch hier ist die schon niedrigere Retyezät-Antiklinale zu erkennen, und da sieht man auch, daß die in diesem und vorigem Profile sichtbare nördlichste Synklinale nur die Fortsetzung der vom Profile Urik-Kimpu- lunyäg bekannten Synklinale bildet. Weiter östlich des Profiles (Fig. 66) zeigt-sich im Lepuzsnyiktale, daß die Liasschiefer direkt unter die Gneise fallen. Das weiter westlich von 66 gelegene Profil hat ScHararzık gegeben, und wir können daraus sehen, wie sich die nördliche Überfaltung, die wir zuerst östlich Lunka berhinyi konstatieren konnten, immer weiter steigert, und sich endlich in eine Überschiebung auflöst. (Fig. 67.) Wir haben auf diese Weise eine postliassische Synklinale vor uns, die sich von der Latorica über Zsijec-Zsil-Lepusnyik in fast westlicher Richtung bis an den Szarko verfolgen ließ, und sich hier plötzlich gegen Süden wendet. Im Osten ist ihre nördliche Seite, im Westen ihre südliche von einem Bruch begleitet: Der südliche Bruch ist auch aus dem von Batrinu nach Dilma Tuesilla gezogenen Profile (68) zu entnehmen. Und dieses Profil entspricht im Wesen dem nächsten, weiter südlich gelegenen Profile ostsüd-östlich von Ilova, in dem, sowie in dem vorigen, ebenfalls die Doggerbildungen verschnitten werden. Hiedurch ist uns auch 243 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (158) ein Fingerzeig für das Maximalalter dieses Bruches gegeben. Sein Alter kann genau als zwischen Dogger und Tithon gelegen bestimmt werden. Fassen wir nun alles, was wir aus Fig. 59 bis Figur 68 sehen, zu- sammen: / Fig. 68. I. Gneis, 2. Kristalline Schiefer der oberen Gruppe, 3. Granit, 4. Liasschiefer, 6. Dogger. 1. Vom Lotriora-Tale bis nach Kimpumelului können wir eine Zone von Liasschiefer konstatieren, die nach Norden fällt und überall von nördlich fallenden Gneisen bedeckt wird ; wo dies nicht erkennbar ist, sind die deckenden Gneise unter aquitanischen oder neocomen Schichten verschwunden. 2. Westlich von Stenuletye können wir hingegen südwärts fallende Liasschiefer und im Süden davon ebenso fallende kristalline Schiefer erkennen. 3. Längs des Lotru und Zsiltales scheint die Liassynklinale gegen Süden, im Lepuzsnyiktale gegen Norden überschoben. Unter der Kalk- masse des Sztenuletye verhält sie sich indifferent. 4. Es ist wohl kein Zufall, daß dieser Wechsel der Nord-Süd ge- richteten Bewegung gerade in unmittelbarer Nähe des Retyezätgranit- stoekes erfolgt. 5. Die beiden von Gura-Apilor zum Kroo, resp. von Drechsan nach Gorbu Plesu streichenden Zonen kristalliner Schiefer entsprechen, wie die Profile No 64 und 66 zeigen, zwei zwischen drei Granitlakkolite ein- gefalteten präliassischen Synklinalen. Wir haben hierin den vorliassischen Bauplan unseres Gebirges zu erkennen. Im Szäszsebeser Gebirge war es, wegen dem Mangel jüngerer Sedi- mente, unmöglich, einen solchen älteren Bauplan zu erkennen. Betrachten wir nun, obzwar dies aus den Grenzen unseres Gebietes hinausführt, den Oberlauf der Cserna, soweit‘dieser überhaupt aus geo- logischen Arbeiten bekannt ist. Einige Kreuz- und Quergänge vom Stenuletye bis nach Puntea jarna Oslia zeigten mir, daß die ganze Gegend aus Nordwest-Südost streichenden Gneisen und Schiefern der oberen Gruppe besteht. Am Grunde des Cserna- (159) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, KUSZKABANYA ETC. tales zieht sich ein wenig unterbrochener Neocom- kalkzug von der Landesgrenze bis an den Stenuletye ‚empor und geht geradewegs in die Kalkmassen dieses Berges über. Stellenweise läßt sich unter dem Kalke Granit konstatieren. Die oligocenen Kohlen von Cracu Oslea sollen neuerdings betont werden. Inkey sagt: «Eine streichende Verwerfung sehe ich im Laufe des Csernatales ausgedrückt». Es ist nun zu bemerken, daß die Schiefer hier nord- westliches Fallen zeigen und, wie mir scheint, zur Kreidezeit auch hier die südlich gelegene Talseite in die Tiefe gesunken ist. Weitere Beiträge zur Geologie dieser Gegend haben Hofrath Tovra und für den Unterlauf der ‚Cserna SCHAFARZIK gegeben. Da Hofrath 'TovrLa seine Profile im Norden gerade an Stellen abschließt, wo ich von Norden kommend, meine Aufnahme beendete,* so läßt sich ein Profil von Batrinu östlich Karänsebes quer durch einen guten Teil der Karpaten rekonstruieren. (Vergl. Fig. 69.) Das Csernatal entspricht einem Längsbruche, in dem Lias fehlt, Neocomkalk hingegen zur Ab- lagerung gelangte, nach Inkky jedoch von der Bruch- bewegung ebenfalls noch beeinflußt wurde. Am besten ist dieser Bruch, durch den am Grunde des Csernatales bis weit gegen den Stenu- letye hin der Granit sichtbar wird, aus den von SCHAFARZIK publizierten Profilen der Gegend von Herkulesbad zu erkennen, von denen ich eines anbei ebenfalls reproduziere. Den stratigraphischen Unterschied und mit- hin die verschiedene Geschichte des Cserna- und Lepuzsnyiktales kann man am besten von der Paltina aus beobachten. Das Lepuzsnyiktal bildet * Es wäre zu bemerken, daß Hofratlı TovLA’s und mein Profil sich mit dem von STEFANESCU. gegebenen Profile nicht vollkommen decken. Turosılla Muntye mık Fig. 69. Schiefer III. Gruppe, #. Lias, 5. Diabastuff, 6. Dogger, 7. Granit, 8. Neocom, 9. Barreme. Gneis, 2. Amphibolit, 3. Krist. 1 350 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (160) mit seinem Lias die Fortsetzung der Szarkodepression, Neocom ist seiner Tiefe fremd, und es findet seine östliche Forsetzung im Zsiltale, während dem oberen Csernatale, dessen Kalke auch im Zsiltal ihre Fortsetzung finden, Lias fehlt. Die vorliassischen Lepuzsnyik- und Drechsansynklinalen schneiden die Liassynklinale in einem spitzen Winkel und die Streichungs- richtung des Csernatales ist mit ihnen parallel gelegen. Fig. 70. l. Kristalline Schiefer, 2. Tonschiefer (mittel und unterer Lias), 3. Quarzsandstein (unterer Lias), 4. Diabastuff, 5. Tithonkalk, 6. Granit. Dal die Ablagerungen des unteren und oberen Jura dermaßen auf verschiedene Weise das Zsiltal erreichten, ist entschieden zu beachten. Oligocen ist endlich nur im Zsil- und Csernatale vorhanden. Das Lapuzs- nyik- und Csernatal hat jedes seine eigene Geschichte, das Zsiltal vereint die Geschichte beider. Es ist auf diese Weise nicht wahrscheinlich, daß der Csernabruch, wie Mrazec vermutet, die Fortsetzung des Lotru-Zsijecz- bruches bildet. Und so gelangen wir zu zwei Systemen von Störungslinien: die nördliche möchte ich die Linie des Szarkö— Zsil—Lotru, die südliche die Csernalinie nennen. Beide verschwinden in der Gegend des Stenuletye und der westliche Teil der Linie Szarkö-Zsil-Lotru und die Csernalinie umschliessen ein mächtiges krystallines Massiv, das Massiv des Godeanu. Wenden wir nun unsere Aufmerksamkeit auf die Mitte unseres Ge- bietes und schauen wir, wie sich der Surian zum Retyezätgebirge verhält. Bei Bukova sehen wir, wie im Norden des engen Tales Gneise, im Tale selbst Danienschichten, weiter südlich kristalline Schiefer und noch weiter gegen Süden Muskovitgneise erscheinen. Die nördlichen Gneise fallen nach Nordwest, die Dinosaurierschichten etwas stärker gegen Nor- den, an den südlich des Tales gelegenen kristallinen Schiefern kann man rein nördliches Fallen konstatieren. Bevor wir hier die Verhältnisse weiter erörtern können, müssen wir diese Partie verlassen, und den Nordrand des Hätszeger Tales betrachten. Schon bei Besprechung der Dinosaurierschichten wurde bei Demsus und (161) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 951 Stjej das ca. nordöstliche Streichen betont, bei Pojen ist dieselbe Richtung bemerkbar, bei Farkadin und Tustya sind Dinosaurierschichten in alle möglichen Richtungen gelagert, im allgemeinen läßt sich aber auch hier vorwiegend nordsüdliches Streichen konstatieren. Bei Szentpeterfalva streichen die Dinosaurierschichten im südlichen Teile des Tales Südost- Nordwest, u. schwenken weiter im Norden gegen Nord-Süd, dann Nordost- Südwest über. Bei Boldogfalva und südlich davon ist dasselbe Streichen bemerkbar. Längs der Linie Paucsinesd—Nuksora läßt sich nordöstliches Fallen konstatieren. Das CGenoman von Reketyefalva und Stjej fällt ausgesprochen gegen Ost und zeigt dabei äußerst heftige Störungen. nimm HH RT Yı HSHLHT ATI I an | Im Ir In ı ul ul! j SINN EA ZZ Gneis Dunkelroter Kristalline Untere Obere Mediterran Gneis Schiefer Oberkreide Fig. 71. Wir können auf diese Weise in der durch die Gemeinden Nuksora, Farkadin, Reketyefalva und Bräzova begrenzten Gegend in allen präter- tiären Sedimenten vorwiegend nord-südliches Streichen konstatieren. Vergleichen wir nun damit die östlich dieses Teiles gelegene Hälfte der Hätszeg-Pujer Mulde. Das Genoman von Vaälya-Balta, Bajesd, Fegyer, Ohaba-Ponor etc. fällt Süd bis Südwest, die jüngere Kreide von Puj fällt ausgesprochen nach Süd und auch für das Danien von Galavz gilt das- selbe. Die Kreide bei Korojesd fällt ausgesprochen nach Nord und bei Pestere kann man dasselbe konstatieren. Östlich der Linie Nuksora—(isopea zeigt sich eine ausgesprochen konzentrische Anordnung der prätertiären Sedimente, nord-südliches Strei- chen ist nicht vorhanden, nur einige Brüche des Genoman zeigen, wie Haravärs nachwies, nord-südlichen Verlauf. Es ergibt sich, wie auch auf der Karte durch die Oberflächenvertei- Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XIV. Bd. 4. Heft. 18 252 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (162) lung der einzelnen Bildungen ersichtlich, auf diese Weise ein tektonischer Gegensatz zwischen der östlichen und westlichen Hälfte der Hätszeg-Pujer Mulde, in ersterer kann häufig nord-südliches oder ähnliches Streichen beobachtet werden, während dies in der Pujer Mulde fehlt. Nur die jung- tertiären Bildungen zeigen in beiden Teilen gleiches, ost-westliches Streichen. Um das nord-südliche Streichen im Hätszeger Tale erklären zu kön- nen, müssen wir unbedingt eine, wenn auch relative schwach wirkende West-Ost gerichtete Kraft annehmen, die ihre schiebende Wirkung wei- ter östlich, im Pujertal, vollkommen verlor, und dabei gleichzeitig die Danienschichten des Hätszeger Tales nicht unbedeutend hob. Wir können nun zu unserem Ausgangspunkte zurückkehren, um die Verbältnisse zwischen Paucsinesd und Bauczär zu untersuchen. Daß die Masse von Bukova petrographisch der von Beatrinu ent- spricht, wurde bereits betont, ihr Streichen ist schräge auf das der süd- lich davor gelegenen kristallinen Schiefer gerichtet und man ersieht, dab hier irgend eine Störung wirkte. Aus beiliegendem Schema (Fig. 71) sind die Verhältnisse klar zur erkennen, und man sieht ohne weiteres, daß hier eine Horizontal-Verschiebung in nachcretacischer Zeit statlfand, wo- durch der Zusammenhang der Massive von Bukova und Beatrinu zerrissen und ersteres gegen Osten geschoben wurde. Hiebei fand eine Faltung der Danienschichten von Ost gegen Westen statt. Daß in der Tat die südliche Zone kristalliner Schiefer und das nörd- lich davon gelegene Massiv von Bukova durch eine Bruchlinie getrennt werden, geht, wie mir scheint, auch aus einem Profile hervor, das ich in D E Bauczar Fig. 72. 1. Gneis, 2. Phyllit, 3. Danien, 4. Mediterran. Professor Löczy’s Tagebuch, dieser unerschöpflichen Fundgrube wichtiger Notizen gefunden habe, und das ich ebenfalls in Fig. 72 reproduziere. Es repräsentiert dies einen westlich des eisernen Torpasses (bei Zajkäny) in nord-südlicher Richtung geführten Schnitt. Noch weiter im Westen kann man nun auch allerdings Südwest fallende Danienschichten in der Gegend von Vama Marga erkennen, allein schon infolge ihres Streichens, aubßer- dem aber auch wegen ihrer verschiedenen petrographischen Entwicklung (163) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 353 darf man sie nicht für die unmittelbare Fortsetzung der südlich davon gelegenen Danienschichten betrachten. Ein Profil, in dem auf die ver- schiedene Entwicklung des Danien keine Rücksicht genommen wird, kann sonst allerdings die Gegend zwischen Vama Marga und Marga, fast als regelmäßige Synklinale erscheinen lassen. Es erhebt sich nun die Frage, wie es kommen konnte, daß die Schichten östlich der besagten Linie bei Nuksora gefaltet wurden, die westlich gelegenen jedoch ungefaltet blieben. Ich glaube die Erklärung darin zu finden, daß der Gneissporn von Väralja-Hätszeg, bei dem zum Teil nordwest-südöstliches, zum Teil ost-westliches Streichen beobachtet werden kann, als stauendes Hinderniß gewirkt haben konnte. Aus der Mächtigkeit des Danien im Hätszeger Tale, dem Pujertale gegenüber, kann man vielleicht auch an eine bereits früher existierende Individuali- sierung beider Mulden denken. Der Gegensatz zwischen den lockeren Danienschichten und dem Gneis ist an und für sich ein so großer, daß man von letzterem ohne weiteres eine stauende Wirkung erwarten darf. Stellen wir uns nun den Nordfuß des Retyezätgebirges so vor, wie er sich in frühcretacischer Zeit repräsentierte, so sehen wir eine Ost-West streichende ältere Masse (Petreangneis), hierauf folgt eine Zone jüngerer kristalliner Schiefer, auf diese folgen hierauf weiter gegen Norden schreitend einerseits an der banat-siebenbürger Grenze, andererseits östlich in einer Korojesd und Väralja-Hätszeg verbindenden Linie wieder ältere, zum größ- ten Teile gneisartige Schiefer, die zusammen eigentlich eine dritte Zone (Surianzug) repräsentieren, und nur durch die Hätszeg-Pujer Einbrüche (als analoger Einbruch ist wohl auch das Kreidevorkommen bei Värhely inmitten -[des: Szäszsebeser Gebirges zu betrachten) unterbrochen werden. Als 4. Zone ließ’sich die westliche Fortsetzung des Fogaraser Zuges kon- statieren. Aus den Profilen Urik-Dilmabradu und Beatrinu-Turesilla sehen wir a, L . SI N \ ie; His 1. Gneis, ?. Quarzitschiefer, 3. Chloritgneis, 4. Phyllit, 5. Granit, 6. Danien, 7. Pliocen. 15* 254 "UW9OLT "6 uorueymby 'g ‘wo9ooN 'z ursjspueszien() "9 ynIsegeig, 'G ‘aoporyosser] “19J91y9sUoL - (4) ser '& “lojoIy9g auıjeistuy 'z 'SIoun ”[ .Q oO FL FRANZ BARON NOPCSA JDN. (164) nun deutlich, wie sich die dritte Zone hier auf die kristallinen Schiefer der zweiten Zone legt, und gleiche Lage- rungsverhältnisse sind längs des ganzen Nordfubes vom Retyezätgebirge von Nuk- sora bis südlich von Dealu Babi zu konstatieren. Bei Urik endlich werden direkt Liasschiefer von echtem Gneise bedeckt. Hier ist die Stelle, um die am Lekurel östlich des Riu Mare und bei Nuksora konstatierte Antiklinale des Petrean zu erwähnen, die bei Kolezvär in gleicher Weise, wie weiter im Osten die Retyezätantiklinale, allmählich nied- riger wird und endlich ganz verschwin- det. In Fig. 73 ist eine Skizze dieser Nordost streichenden Antiklinale ge- seben. Der Parallelismus im Streichen der Petrean- und Retyezätantiklinalen und ihr Umbiegen gegen Osten ist ent- schieden zu beachten. Halten wir uns nun vor Augen, daß im südlichen Teile des Szäszsebeser Gebirges südliches Fallen vorherrscht, dab wir hingegen am Nordfuße des Re- tyezat nördliches Fallen der Gneise kon- statieren, weiter im Süden aber (südlich Nuksora) die jüngeren kristallinen Schie- fer unter den Retyezätgranit fallen, so gelangen wir zur Annahme einer südlich von Galacz und nördlich von Serel, Ost-West verlaufenden alten Synklinale. Da nun die Neokomkalke auf die- sem (Gebiete bei Korojesd auf dem Gneis, bei Zajkany jedoch auf den obe- ren kristallinen Schiefern liegen, die Dogger (?)- Quarzsandsteine der Välya Balta eingefaltet erscheinen, die Lias- schiefer von Gneisen überschoben wer- den, so können wir, vom älteren Bau- (165) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 255 plane absehend, das Alter dieser neueren Störungslinie, die bei Rujen beginnt und sich bis Petrosz verfolgen läßt, ebenfalls als mittel- juras- sisch fixieren. Südlich Petrosz biegt die Grenze zwischen Gneis und Lias-Schiefer plötzlich scharf nach Süden, und am Dilma-Oboroka nördlich von Borba- teny finden wir andere Verhältnisse. Nördlich von Urikäny sind im we- sentlichen neben einer kleinen südlichen sekundären Liassynklinale eine breite mit Lias und Neocom erfüllte Synklinale, eine weiter nördlich ge- legene Antiklinale und der Südschenkel einer weiteren Liasmulde zu erkennen. Der Nordschenkel der letzgenannten Mulde, die bei Nuksora noch vollkommen erhalten ist, erscheint bei Urik bereits von den Gneisen bedeckt. Noch stärker ist diese Überdeckung am Dilma-Oboroka ent- wickelt. Es läßt sich hier, wıe aus beiliegendem Profile (Fig. 7&) ersicht- lich, nur der Nordschenkel einer einzigen Mulde konstatieren, gleichzeitig erscheinen die bisher stets nach Norden fallenden Gneise, wenigstens zum Teile, nach Süden geneigt. Die Liassedimente werden plötzlich auf eine ganz schmale Zone reduziert. Weiter im Osten, etwa nördlich von Vulkan, verliert sich diese ge- ringe Spur älterer Sedimente unter Neokomkalk und jüngeren Bildungen und östlich des Zsiltales läßt sicht dieser Liaszug nicht weiter erkennen. Wir können so nun eine gegen Süden überschobene Synklinale von Rujen, d. i. vom Karänsebeser Bruchrande bis an einen nördlich von Vulkän gelegenen Punkt verfolgen, möglicherweise entsprechen die Gra- nite des Muntye Mik der Längsachse dieser Bildung. Wir können jetzt den Versuch unternehmen, ein Bild unseres Ge- bietes vor der Kreidezeit zu entwerfen. Südlich der Lotru—Zsil—Lapuzs- nyik—Szarkö-Linie scheint ein einheitlicher, später durch den Gsernabru ch durchsetzter Gebirgszug zu verlaufen, hierauf folgt eine mit Liassedimenten erfüllte Synklinale, die das Streichen des alten Gebirges in einem spitzen Winkel schneidet. Das südliche Szaszsebeser Gebirge ist, wie mir scheint, in vorliassischer Zeit in einzelne Schollen zerborsten, eine zweite, zwischen Petrosz und Nuksora mit Lias erfüllte Synklinale erstreckt sich bis an den Karäansebeser Bruchrand, die Anordnung der Granite und der kristallinen Schiefer läßt auf ehemals nordost-südwestliches Streichen schließen, die neueren postliassischen, prätithonen Faltungen erfolgen in ost-westlicher Richtung, um nur in der Gegend des Karänsebeser Bruches plötzlich nach Süden zu schwenken. Als Trümmer des zerborstenen Szäszsebeser Gebirges wären das Massiv von Bukova, Batrinu und des Petrean auf- zufassen. Den dritten Zug bildet in unserem Gebiete, wie schon erwähnt, der Nordrand des Szäszsebeser und ein großer Teil des Pojana-Ruszkagebir- 56; FRANZ BARON NOPCSA JUN. (166) ges und der vierte Zug, der unser Gebiet nur wenig berührt, besteht aus dem nördlichsten Teil dieses Gebietes und aus den nördlich der Maros sichtbaren Schieferinseln. In die Mitte des zweiten Zuges schaltet sich das von Inkey bereits besprochene Retyezätmassiv ein, als dessen geologische CGentra die kri- stalline Zone des Petrean und Vurvu Petri, ferner der Retyezät- und Bilugu-Granit betrachtet werden dürften, und deren Antiklinalen gegen Osten allmählich verschwinden. Als eine der Lotra—Zsil—Szarkö-Falte parallele, südwärts gerichtete Überschiebung ist die auf der Nordseite des Retyezät beobachtete Liassynklinale aufzufassen. Das Alter dieser beiden großen postliassischen Bewegungen konnte als prätithonisch fixiert wer- den, während für den Csernabruch nachtithones Alter nachgewiesen wer- den konnte. In Fig. 75 sind diese Verhältnisse schematisch wiedergege- ben worden. Der südlichste Teil des Surian- zuges wird von dem Nordrande des NY li Y Zsiltales in einem spitzen Winkel ge- IN ale IP Dee schnitten, so daß der Ostteil des jetzi- NV 2 Terme -. gen Zsiltales von Zsil-Korojesd an, keineswegs einer im Bau des Gebir- a ges präformierten Synklinale ent- Vo AD ange spricht. Das Streichen der kristal- (nördlicher Teil der Pojana-Ruszka), linen Schiefer, ist fast rein Ost-West, 1. Lotru—Zsil—Szarkö- ,Mitteljuras-- und daß tatsächlich unter anderem Synklinale | sische Be- eine Antiklinale in spitzem Winkel an 2. Synklinale von Nuksora} wegungen. das Zsiltal herantritt, läßt sich auch 3. Nachtithone Einbrüche (weiß). u i : er: aus dem Vergleich der in Fig. 61 und 62 reproduzierten Profile erkennen. Wir können auf diese Weise auch im Zsiltal zwei voneinander unabhän- gige Bewegungen unterscheiden ; eine Faltung, in der Richtung Zsijeez— Lapusnyik—Szarkö und ein späteres Absinken konstatieren, das in der Direktion Piatra Rossie—Kimpulunyag—Cserna—Mehädia erfolgte und die Entstehung späterer hydrographischer Verhältnisse bewirkte. Durch die zwei mitteljurassischen Synklinalen kann man unser Ge- biet in zwei große Partien zerlegt bezeichnen, von der südlichen Partie erreicht nur die äußerste Ostspitze unser Gebiet, die nördliche ist zum gröberen Teile vorhanden. Fig. 75. (167) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 257 Von Osten bis an jene Stelle, wo die Szarköüberschiebung einsetzt, sind alle liassischen Schichten sleil gestellt, weiter im Südwesten schei- 237865 3.9 h 3 | v BB RT BEN rt en | a Nr ı l | i | n j Fig. 76. 1. Gneis, 2. Kristalline Schiefer, 3. Granit, 4. Verrucano, 5. Lias, 6. Diabastuff, 7. Dogger, 8. Neocomkalk. nen sie jedoch, wie das von ScHararzık publizierte Profil (Fig. 76) zeigt, mehr in flache Wellen gelagert. Nur im Südende dieses Profiles ist die Lapuzsnyik—Szarkö-Überschiebung vorhanden. Es scheint fast, als ob hier der Karänsebeser Bruch, der Szarkö- Bruch und vielleicht auch das vorgelagerte Massiv von Teregova jene fal- tenden Kräfte, die in postliassischer Zeit einzelne Teile des Retyezät- sebirges gefaltet haben, aufgehalten oder annulliert hätten. Wir müssen nun jene Bewegung untersuchen, die in nachneocomer Zeit stattgefunden haben. In dem Kärtchen Fig. 75 ist das Gebiet, wo sie sich merkbar machten, bereits bezeichnet worden. Vor allem müssen wir eine Bewegung vor dem CGenoman und eine zwischen dem unteren San- tonien und dem Campanien erkennen. Die nachneocome Bewegung hat dadurch Spuren hinterlassen, daß sie dem späteren Cenoman den Eintritt in das Zsiltal und in das Ciserna- tal, sowie auf den östlichen Teil des Retyezätgebirges versagte, denn während Neocomkalke auf der Wasserscheide von Banieza und am Vurvu Bai vorhanden sind, läßt sich das Fehlen von Cenoman in dieser ganzen Gegend konstatieren. Die Präzisierung der Wasserscheide von Banicza, die von dem Tithonmeer jedenfalls noch überschritten wurde, fällt in diese Periode. Die intersenone Bewegung bewirkt jedenfalls die Gestaltung des Pujer Tales im heutigen Sinne, in diese Zeit dürfte die endgiltige Hebung des Szaszsebeser Gebirges, kurz die erste Ausgestaltung der heutigen Ver- hältnisse fallen. Allerdings ist im Campanien noch ein Übergreifen über den südlichen Teil der Pojana Ruszka zu verzeichnen, allein weder beim Szäszväroser Värhely, noch im nördlichen Teil der Pojana Ruszka ließ sich Danien konstatieren. Soferne das «Lokalsediment» des Cseträasgebir- ges dem Danien zugehört, dürfte die intersenone Bewegung auch in der Geschichte des Erzgebirges einen wichtigen Abschnitt bezeichnen. 258 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (168) Während des Danien gibt sich dann ein Abfließßen der Gewässer auf unserem Gebiete zu erkennen, u. zw. dürfte nach den batymetrischen Verhältnissen, die wir im Mitteleocen finden, dieses Abfliessen gegen die Samosniederung hin erfolgen. Dem zuerst von Prrnuö erwähnten Kanale oder Seearm zwischen Körösbäanya und Deva möchte ich, da in der fol- genden Zeit Mitteleocen in dieser Gegend fehlt, keine große Bedeutung zumessen. Die älteste tertiäre Ablagerung, die wir aus unserem Gebiete ken- nen, ist das Aquitanien und auch dieses ist nur aus dem Zsilfjord bekannt, wo es sich, wie in dem Hintergrunde eines Fjordes leicht erklärlich, als brakische Bildung entwickelt. Da das Oligocen sich nicht in das Hätszeger Tal hinüberzieht, so ist das Bestehen der Wasserscheide von Banieza noch immer zu erkennen, direkt können wir auf diese Weise das Ver- hältnis des Danien und Oligocen in unserem Gebiete nirgends beobachten, aber indirekt können wir doch die Vorgänge, die sich zwischen diesen beiden Perioden ereigneten, erschließen. Das Danien konnte nicht in die Zsilmulde dringen, hierauf entstand in unserer Gegend trockenes Land und die Erosion begann die jedenfalls hoch aufragende Wasserscheide von Banicza zu benagen. Ebenso werden die Seiten der Zsilmulde ero- diert, und ‘wohin die Gewässer zur Alteocenzeit ihren Abfluß hatten, wurde bereits im stratigraphischen Teile besprochen und konnte durch das Eindringen des Oligocen von Bahna aus erkannt werden. Für die Entstehung der Zsiltaler Kohlenflötze war das Zusammentreffen eines schmalen, fast abgeschlossenen Fjordes und tropischer Ufervegetation (vergl. Staus) von allergrößter Bedeutung. Die Umrisse der Täler, resp. der großen Niederungen waren, wie wir aus der’ Verbreitung der oligocenen Sedimente entnehmen konnten, in Südwest-Siebenbürgen den heutigen noch nicht ganz ähnlich; der hauptsächlichste Unterschied bestand nämlich darin, daß die ganze Strigy- bucht als Festland, wenn auch vielleicht als Tiefebene figurierte, das erst bei einem bedeutend höheren Meeresstrande wieder überflutet werden konnte. Ob die Zajkänyer Lateralbewegung in vor- oder nach-oligocener Zeit erfolgte, läßt sich, da Oligocen im Hätszeger Tale fehlt, nicht entscheiden. Daß große Bewegungen nach der tieferen Oberkreide in Siebenbürgen stattfanden, ließ sich aus dem Profile Demsus-Stjej erkennen ; daß jedoch bereits in vorcenomaner Zeit eine siebenbürgische Mulde, d. h. eine durch eine feste Barriere vom moldavischen Kreidemeere getrennte Meeresbucht der ungarischen Depression existierte, wurde bereits im stratigraphischen Teile betont.* * Während der Übersetzung des Manuskriptes erschien in den Comptes ren- (169) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 9359 Das Oligocen des Zsiltales ist stark gefaltet, die jurassisch-kretazi- schen Bildungen sind am Westende dieses Tales höher emporgetragen, als am östlichen Ende, und die Faltung war eine so intensive, daß das Mediterran, das wie es scheint, doch überall zu ganz bedeutender Höhe ansteigt, nicht mehr in das Cisernatal dringen konnte. In der Strigybucht läßt sich nur eine Diskordanz zwischen dem Danien und Mediterran erkennen, wodurch auch in dieser Gegend eine alt- oder mitteltertiäre Bewegung festgestellt werden konnte. Man wird vielleicht nicht fehlgehen, dus eine Arbeit BERGERoN’S (Observations relatives a la tectonique de la haute vallee de la Galomnita loc. eit. Paris 1904) die in folgender Phrase gipfelt: «Si l’on rap- proche ces faits de ceux signales par Unis dans la Tatra et interpretes par M. Luceon, comme resultant de charriages, qui se seraient produits du sud vers le nord on est amene a considerer les nappes de charriages de la region carpathique comme pro- venant de la depression occupee par le bassin tertiaire de Honerie c’est-A-dire d’une region, en forme de cuvette.» Obzwar nun offenbar nur als vorläufige Notiz gemeint, kann ich doch gerade infolge der jetzt herrschenden Tendenz, überall «napes de charriage» zu erblicken, nicht umhin, entschieden gegen BERGERoN’s Notiz Stellung zu nehmen. Ein von Prof. DiENER geprägtes Wort benützend, läßt sich dieselbe am besten als geistreiche geopo&tische Hypothese definieren. Wenn nämlich auch in seiner vorliegenden Fassung vollkommen unklar, da es in Ungarn (Hongrie) zwei Tertiär-Becken gibt, nämlich das ungarische und das siebenbürgische, so läßt sich doch der verbatim zitierte Passus BERGERoON’s weder so, noch so mit den Tatsachen in Einklang bringen und zwar aus dem einfachen Grunde, weil im Jalomnita-Tale das angeblich aus der «ungarischen» Mulde «heraus- gequetschte» Material von dem Inhalte beider Mulden, (der ungarischen und der näher gelegenen siebenbürgischen) faunistisch total verschieden ist. In den Mulden, speziell in der näher gelegenen siebenbürgischen, ist die mediterrane Kreidefacies und eine reiche tertiäre Molluskenfauna vertreten, im Jalomnitatale ist hingegen die sächsisch-polnisch-podolische Kreidefacies entwickelt, und was wir vom Tertiär kennen, ist nicht fossilreicher Tegel, Grobkalk oder Sand- stein, sondern Flysch. Und die Annahme, daß allgewaltige tektonische Vorgänge diesen Unterschied bewirkten, indem sie Rudisten und Belemniten erzeugend wirk- ten, diese Annahme dürften doch vielleicht sogar die radikalsten Tektoniker der neuesten französischen Schule als Unmöglichkeit bezeichnen. Was die von BERGERON erwähnten Störungen des Jalomnitatales betrifft, so wird man wohl nicht fehl gehen, wenn man sie als ganz nebensächliche interessante Lokalerscheinungen betrachtet. Darauf, daß eine Premisse BERGERON’s, nämlich Luszon’s Erklärungsversuch der Tätratektonik noch keineswegs als bewiesen bezeichnet werden kann, und daß es im oben angeführten Citate BERGERoNs den Eindruck macht, daß der Autor sich der Annahme einer einzigen siebenbürgisch-ungarischen Mulde (cuvette de Hongrie) hingibt. Auf diese schwachen Seiten der BERGERoNschen Notiz braucht wobl gar nicht besonders hingewiesen zu werden. Freilich ist eine Studie im Jalomnitatale zu solchen Verallgemeinerungen, wie sie BERGERON entwickelt, auch viel zu wenig, und man kann sich daher bei solcher Arbeit schließlich nicht wundern, wenn harte Tat- sachen und luftige Hypothesen sich gegenseitig widersprechen. 260 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (170) diese Bewegung für gleichalt mit der im Zsiltale konstatierten Bewegung zu halten. Die vormediterrane, nacholigocene Bewegung ist jedenfalls jene, die die endgiltig jetzige Gestaltung des südwestlichen Siebenbürgens bewirkte. Daß der Nordflügel der Zsiltalmulde steiler gestellt ist, als der Süd- flügel, wurde bereits von Inkey betont und vielleicht ist dieser, was die Längsachse der Zsil-Cserna-Oligocenmulde anbelangt, assymetrisch wir- kende Schub die Ursache, warum die heutigen rechtsseitigen Nebenflüsse der oberen Cserna die linksseitigen an Länge so ganz bedeutend über- treffen. Aber noch immer kam unsere Gegend nicht zur Ruhe. In der Välya- Balta ist das Mediterran in ca. 370 m Meereshöhe, bei Bajesd in 340— 350 m, bei Galacz in 400 m, bei Klopotiva in 540 m, in Reketyefalva in >60 m gelegen. Seine absolute Höhe bei Hätszeg reicht von 338 bis 550 m. Nun reichen die Danienschichten bei Szentpeterfalva auf 540 m und am Dilma-Pojeni auf 470 m, bei Kernyesd sind sie in einer Höhe von 400 m gelegen, und westlich von Pestyeny steigen sie gar auf 600 bis 740 m. Die tiefsten Punkte der südlichen und nördlichen Mediterranvorkommen, jeder von 330 m Meereshöhe, sind auf diese Weise heutzutage durch einen wenigstens 100 m höheren Rücken älterer Bildungen getrennt, da nun aber die Fauna der bezeichneten Punkte keine alpine Facies, son- dern jene des Badener Tegels aufweist, die Höhe der ehemaligen Wasser- säule, unter der sie abgelagert wurden, daher nicht 100 m erreichten, kann der diese 330 m Punkte trennende submarine Riegel nicht eine relative Höhe von 100 m erreicht haben und seine Aufstauung zu dieser Höhen- differenz müssen wir daher als das Werk einer nachmediterranen Faltung betrachten. In der Plostina liegt sarmatischer Tegel unmittelbar auf die- sem Rücken, und ein Niveauunterschied von 100 m ließ sich zwischen den mediterranen Ablagerungen am Ost- und Westabhange des Eisernen Torpasses bemerken. Und auch dies alles läßt eine postmediterrane Be- wegung längs der Linie Bukova—Brazova —Uncsukfalva—Baresd nicht unwahrscheinlich erscheinen und auf diese Weise ist es gar nicht aus- geschlossen, ja im Gegenteile höchst wahrscheinlich, daß zur Mediterran- zeit die Bisztrabucht und die Karänsebeser Niederung mit der Hätszeger Bucht und somit mit der siebenbürgischen Mulde kommunizierte. Daß eine Verbindung mit der Karänsebeser Niederung existiert haben muß, dies läßt sich auch aus der pag. 116 wahrscheinlich gemachten, von Piski und Hätszeg gegen Zajkäny gerichteten Meeresströmung erkennen, denn ebenso wie die Existenz einer solchen Strömung in einer schmalen, blind endi- genden Zajkänyer Bucht nur schwer zu erklären wäre, so wird die Exi- stenz einer solchen Strömung bei Annahme einer, das Banat und das (171) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 261 Innere von Siebenbürgen verbindenden Meeresenge von Zajkäny, geradezu ein Postulat der damaligen ozeanographischen Situation. Auf diese Weise kennen wir zwei Kanäle, durch die die siebenbürger Mulde mit dem Banater Meere kommunizierte. Als Lokalität im nördlichen Kanale wäre Lapugy, als Lokalität im südlichen Zajkäny zu erwähnen. Ob nicht durch diese Strö- mungen hervorgerufene Temperaturverhältnisse die Entwicklung der Mol- lusken- und Korallenfauna bei Lapugy wesentlich im günstigen Sinne beeinfluß- ten, muß man vorläufig dahinge stellt sein lassen. Es wäre schließlich hier noch die Erstreckung des Mediterran auf das sieben- bürgische Erzgebirge zu betonen. Weniger auffällig Fig. 77. Mediterran-Meer. werden dieselben Verhält- nisse, wenn man die nur wenig gestörten sarmatischen Ablagerun- gen, die in der Strigybucht von 200—550 m reichen, mit den 380 — 550 m hoch reichenden gleichalten Bildungen der Haätszeger, resp. Pujer Bucht vergleicht, aber eine sanfte Bodenschwelle im sarmati- schen Meere genügt auch hier nicht, um das Fehlen sarmatischer Schichten auf den Hätszeger Höhen zu erklären. Denn wenn man auch annimmt, daß die sarmatischen Bildungen auf den letztgenannten Orten zur Ablagerung gelangten, und nur durch spätere Erosion ent- fernt wurden, so kann man sich das Vorkommen von sarmatischen Bil- dungen bei Välya-Dilzsi doch nur durch die Annahme einer späteren Depression erklären. Außerdem bilden ja, wie HaravArs betont, die sarmatischen Bildungen der Strigybucht eine flache Synklinale. Durch beiliegendes Profil können diese Höhenverhältnisse am besten zum Aus- druck gebracht werden. (Fig. 78.) Die bereits erwähnte steile Stellung der sarmatischen Schichten am Nordfuße des Retyezät, die Brüche im Sarmaticum in der Strigybucht und im Pliocen bei Ohäba, endlich der Umstand, daß das Sarmaticum im Pujer Tale weiter gegen den Retyezät vordringt, als das Mediterran, Petrozsen y 962 "US90lg 7 umamennes ’g uRAloIpaW "7 “uorued "I "SL 311 zZIA1UO]DRT I/S1g-BAEA zanaıg bezsıey NN “ojez3eg eunbey x NIIIIINENRN NN IN NN T NN N N N N In N h N FRANZ BARON NOPCSA JUN. .. (222) können als Zeichen einer langsamen, seit sarma- tischer Zeit bestehenden Bewegung angesehen wer- den. Seit der Diluvialzeit herrschte in unserem (Gebiete, soweit es nicht durch Erdbeben getroffen wurde, Rune. Es ist eine große Ähnlichkeit zwischen den Vorgängen der jüngeren Tertiärzeit und den jung- cretacischen Ereignissen zu konstatieren: Marines Cenoman, untersenone Faltung, transgredierendes Campanien, Periode der Ruhe, der allgemeinen Hebung, der Aussübung und späteren Trocken- legung des Danien-Sees sind die Vorgänge im späten Mesozoicum ; lokales marines Oligocen, Faltung, ınediterrane Periode der relativen Ruhe, Aussüßhung und Trockenlegung des jungtertiären Sees sind die analogen Erscheinungen des jüngeren Tertiärs. Vor dem Genoman und vor dem Oligocen läßt sich eine längere Festlandperiode konstatieren. Erdbeben. Erdbeben sind in historischer Zeit in unserem Gebiete mehrere verzeichnet worden, die ziemlich vollkommene Erdbebenliste ist am Ende dieses Abschnittes gegeben, jedoch nur bei zweien liegt eine genügende Anzahl von Beobachtungen vor, um sie wissenschaftlich halbwegs verwerten zu können. 1502 wurde nach Marrın Scuuster's Arbeit in Szaszsebes und Deva ein Erdbeben, das sich auf den südlichen Teil Siebenbürgens erstreckte, ver- spürt. Angaben liegen vor aus Brassö, Hidveg. Fogaras, Nagy-Szeben, Szäszsebes, Deva und eini- gen nördlich von Nagy-Szeben gelegenen Orten, aus Gyulafehervär, Enyed, Kolozsvär liegen keine Angaben vor, das Erdbeben muß daher dort mit bedeutend geringerer Intensität aufgetreten sein. Seine Stärke scheint in der bezeichneten Gegend zwischen VI und VII zu schwanken. 1879. Die serbisch-südungarischen Beben vom 10. Oktober bis 1. März haben in unserem Gebiete Deva und Piski und außerhalb des- (173) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 263 selben Nagy-Szeben berührt, auch diese Beben sind in Gyulafehervar und Nagy-Enyed nicht verspürt worden. 1886. Ein lokales Beben bei Deva, Cserna-Keresztür, Nagyäg, Szent- Andräs, Szäntöhalma, Aipestes, Piski. Aus Lezsnyek, Veczel, Vajda- Hunyad, Rea, Kristyor, Petrozseny und Szäszväros liegen Meldungen nega- tiven Inhaltes vor. 1888 wurde Deva, Cserna-Keresztür, Piski, Nagy-Barcsa und Szasz- varos (letzteres nur sehr schwach) erschüttert. In Rea, Petrozseny, Vul- kan, Vajda-Hunyad, Kristyor, Boicza (bei Vajda-Hunyad), Nagyag, Pojana und Szäszvaros (nach einem Berichterstatter, ein anderer sagt das Gegen- teil) wurde das Beben, das im Epicentrum IV. Stärkegrad aufweist, nicht verspürt. 1901 wurde bei Deva ein schwaches Beben vom III. bis IV. Grad verspürt, während aus Hätszeg und Malomviz negative Angaben vorliegen. Alle diese Angaben werden aber von denen, die über das mittel- siebenbürgische Erdbeben von 1880 vorliegen, stark übertroffen. Prof. Kocn hat 300 Einzelangaben von 200 Orten aus ganzen Gebieten ge- sammelt und aus diesen Daten und aus den von Kocn und Schuster im Wortlaute wiedergegebenen Originalmitteilungen läßt sich immerhin einiges entnehmen. Das Wichtigste, was unser Gebiet betrifft, ist jedenfalls der Umstand, daß nur der nördlichste Teil der Strigybucht, der seismisch ohnehin un- ruhigste Teil, berührt wurde. Aus Deva, Hunyad, Gyalär, Telek, Szasz- väros, Pian und Gyögy liegen Meldungen vor, aus denen zu entnehmen ist, daß die Stärke des Bebens hier den IV. Grad erreichte, in Gyula- fehervar trat es mit der Intensität V auf, aus dem übrigen Teile unseres Gebietes liegen negative Meldungen von Ruszka, Pestyeny, Rea und Kud- zsir, sowie eine sehr vage Andeutung eines Bebens aus Demsus vor. West- lich unseres Gebietes wird in der Tertiärniederung von Karänsebes eine Bewegung vom Il. und III. Intensitätsgrade gemeldet. Im Epicentrum des Bebens zwischen Marosludas und Felvinez scheint die Stärke den VI. oder gar den IX. Grad erreicht zu haben. (Aufreißen der dicksten Mauern, bis zur Unbewohnbarkeit gesteigerte Zerstörung einzelner Gebäude.) Von den interessanten Einzelheiten dieses Bebens wäre noch ganz beson- ders zu entnehmen die Existenz einer «Brücke», die trotz der Nähe der noch in Mofetten-Tätigkeit befindlichen südlichen Hargitta an jener Stelle liegt, die die kristallinen Massen des Persanyer und Gyergyöer Gebirges verbindet und auf Kocn's Karte dieses Erdbebens deutlich zum Ausdruck gebracht worden ist. Es zeigt sich, wie schon erwähnt, auch aus diesem Beben, daß die Boholtgyögyer Quellenlinie in die seismisch unruhige Partie unseres Ge- 964 FRANZ BARON NOPCSA JUN, (174) Fig. 79. Isogonen 1850. Fig. SO, Isoseisten 1880. Fig. S1. Isogonen 1875. bietes fällt, während der Hätszeger buchtartige Einbruch in die kristallinen Schiefer vom Erdbeben größtenteils verschont zu bleiben scheint. Der interessante Verlauf der sich um den Ostrand des siebenbürgischen Erz- sebirges schmiegenden Linien gleicher Intensität wurde bereits von Koch erwähnt und nach Serracn’s Methode gelang es Koch, die Tiefe des Erd- bebenherdes auf 0'76 geogr. Meilen zu ermitteln; höchst interessant ist es auch, den Verlauf der Isoseisten dieses Erdbebens mit dem der von Scnenzı festgestellten magnetischen Isogonen zu vergleichen, zu welchem (175) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 965 Zwecke auch eine verkleinerte Darstellung der beiden Liniensysteme in Fig. 79—81 gegeben wurde. Besonders ist auf Kreır’s Isogonenkarte der Verlauf der Linie 40’ bei Gyulafehervar und längs des Persänyer Gebirges zu beachten, während der Verlauf der Isogonen im Jahre 1875 eine etwas andere Anordnung aufweist. Immerhin ist auch hier eine concentrische Anordnung in der siebenbürgischen Mulde und ein allgemein dem Kar- patenbogen parallel gerichtetes Ausbiegen der Isogenen gegen Osten zu erkennen. Speciell der rein ost-westlich gerichtete Verlauf des Gebirges zwischen Szäszsebes und Brassö erlangt für ihre Ausgestaltung eine große Bedeutung. Die letzte seismische Bewegung ist in unserem Gebiete am 2. April 1902 zu verzeichnen, wo in Deva das südungarische Beben, das an diesem Tage stattfand, mit III Stärkegrade verspürt wurde, während in Malomviz und Rea keine seismische Bewegung festgestellt werden konnte. Wir sehen also, daß gerade Deva eine durch Erdbeben relativ häufig heim- gesuchte Gegend ist und einige dieser Beben sind wohl am ehesten als Relaisbeben zu deuten. Die Aufstellung seismischer Apparate wäre daher gerade hier oder bei Piski besonders erwünscht. Die Ursache, warum der Grund von Deva so leicht erzittert, dürfte wohl darin zu suchen sein, daß sich hier die Strigy- und Maroslinien treffen, speciell letztere scheint auf die Verbreitung der Erdbeben von besonderer Bedeutung und es wäre auf die Ruhe von Hätszeg und Gyulafehervar Deva gegenüber besonders zu verweisen. Obzwar für unser Gebiet nur von geringer Bedeutung, soll hier auch eine Zusammenstellung der aus Siebenbürgen und Rumänien verzeich- neten Erdbeben gegeben werden. Die Angaben sind hauptsächlich den Arbeiten von Bırrz und Drasnıcrnu entnommen. So weit es aus den An- gaben möglich war, wurde auch zu jedem Erdbeben die Stärke (in römi- schen Ziffern) gegeben: 1443 1559 (Brassö) 1473 (X) 1563 (Brassoö) 1510 (VIII—IX) Brassö 1570 (Brassö) [1522 (VIII, Medgyes) 1571 (Brassö, dann ganz Sieben- 1523 (allenthalben Erdbeben | bürgen) 1528 (III, Nagyszeben) 1580 (ganz Siebenbürgen) 1531 1590 (VIT--VII, Erdbeben- 1543 schwärme) 1545 1594 1552 (Brassö) [1598 1554 (Brasso) 11599 (IX) 266 FRANZ BARON NOPCSA JUN. 1600 1604 (allgemein verbreitet) 1605 (VII) 1606 1607 1610 1612 1617 1620 (Nagyszeben, später ganz Siebenbürgen) 1648 (Segesvär) 1651 (Segesvär) 1690 1738 (allenthalben) 1746 1747 1748 1749 1778 (IX, allenthalben) 1781 1785 (Kapnik) 1786 (ganz Siebenbürgen) 1790 (Nagyszeben und Rumänien) (176) 1793 (Nagyszeben, später allent- halben) 1502 (Südsiebenbürgen und Ru- mänien) [1812 (Rumänien) 11813 (Rumänien) 1817 (Rumänien) 18529 (Südsiebenbürgen) 1839 (Südsiebenbürgen und Ru- mänien) 1879 (Südungarn und Serbien) 1550 (Krassö-Szöreny und Sieben- bürgen) 1551 (Sommer bei Oralja-Boldog- falva (Hunyader Comitat). Schwaches Erdbeben, mündl. Mittteil. von B. v. InKEy) 1556 (Deva, Localbeben) 1S8S (Deva, Localbeben) 1893 (Turnu Severinu) 1894 (Gozia, Kalimanesci) 1901 (Deva) 1902 (Krassö-Szöreny) Drasmıcenu hat auf Grund einiger dieser Beben, sowie auf das Vor- kommen einiger Mineralquellen und. einiger Flußläufe, die er in willkür- licher Weise verbindet, eine Karte der Bruchlinien von Rumänien und den umgebenden Gebieten gegeben und zeichnet unter anderem eine große gerade, Bruchlinie von Förödy-Göghi (ein Pseudonym, hinter dem sich offenbar der Badeort Feredö-Gyögy verbirgt) über Räpold, Kalan, Gaura-Fetei, Cserna, Herkulesfürdö, die Donaustromschnellen von Szvi- nyicza-Orsova bis Alexinatz in Serbien ; eine zweite Bruchlinie von Väcza, Bäbolna in die Gegend des Berges Gozia und eine dritte von Offenbänya längs des Zsildurchbruches nach Bumbesci. Ich will nicht bezweifeln, daß die Speculationen, die der Autor in seiner Arbeit «Tremblements de terre, 1896» entwickelt, für die ihm besser bekannten rumänischen Gegenden das richtige treffen, auf sieben- bürgischem Gebiete führen sie jedoch zu einem nicht eben ganz richtigen Resultate. Radialsprünge, wie sie DrasHıcrnu annimmt, sind wenigstens auf unserem Gebiete nicht vorhanden, die Mineralquelle von Feredö- Gyögy hängt mit dem Csernabruche ebensowenig zusammen, wie Babolna (177) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABANYA ETC. 967 mit dem Berge Cozia, vielmehr liegen sämmtliche Mineralquellen der Umgebung von Bäbolna — und es sind ihrer viele — dort, wo südlich der Nagyäger Andesite das siebenbürgische Erzgebirge gegen das Marostal abbricht. Es sind diese Quellen von W. Hanko zusammengestellt und ihre Analysen in den «Ertekezesek a termeszettudomänyok köreböl, 1883» pub- licirt worden. Mineralquellen werden erwähnt aus Bäbolna, Bänpatak, Boholt, Bozes, Burjäanfalva, Feredö-Gyögy, Harö, Kemend, Kis-Kalan, Kis-Räpold, Nyirmezö, Pankota, Solymos, Veczel. Alle diese Quellen scheinen auf einem gemeinsamen, nebenbei dem Maroslaufe parallel gelegenen Bruchsysteme zu liegen. Bruchlinien nun aber, die in unserem Gebiete wirklich vorhanden sind, so den Lotrubruch, den Szarkobruch, oder den wichtigen Karan- sebeser Bruch hat Dracnıcrnu in seiner Arbeit merkwürdigerweise unbe- rücksichtigt gelassen.* * In einer während der Übersetzung des Manuscriptes erschienenen Arbeit (HaravArs, Vajda-Hunyad környekenek földtani alkotäsa, Földtani intezet &vi jelen- tese 1902-röl) macht Herr HaravArs darauf aufmerksam, daß die Verwerfung, die man in den sarmatischen Schichten der Magura (südöstlich Piski) antrifft, in ihrer geraden Verlängerung die Kaläner Thermen und die Eisenerzlager von Telek schneidet, und folgert ohne Bedenken daraus, daß die Kaläner Therme, die Ver- werfung auf der Magura und die Teleker Eisenerze dieselbe tektonische Ent- stehungsursache hatten. Daß dies für die Magura-Verwerfung und die Kaläner Therme zutrifft will ich nicht bezweifeln, wohl aber trage ich Bedenken, auch die Ablagerung der Teleker Erze auf diese Weise erklären zu wollen. Die Ablagerung der Teleker Eisenerze datiren aus einer viel älteren Periode und die tektonischen Vorgänge, die dabei im Spiel waren, haben wir nicht östlich, sondern westlich von Vajda- Hunyad zu suchen. Eisenerze als Begleiter der kristallinischen Schiefer der oberen (IT.) Gruppe sind eine im ganzen Pojana-Ruszka-Gebiete weit verbreitete Erscheinung und man wird nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß die Eisenerze von Telek bis Ruszkabänya, jene von Vaspatak bis Bukova, jene von Pojana-Mörul und viel- leicht auch jene von Toroczkö dieselbe Entstehungsursache haben; zu deren Er- klärung reicht nun freilich die Kalän-Magura-Verwerfung nicht aus. In Anbetracht des verschiedenen Baues des vom Strigytal rechts und links gelegenen Szäszsebeser und Pojana-Ruszka-Gebirges ist auch daran nicht zu denken, daß der Kalän-Magura- Bruch ein jüngeres Nachsinken längs einer älteren (die Verbreitung der Eisenerze beeinflussenden) ost-westreichenden Bruchlinie bedeutet. Ich möchte die sehr interessante Kalän-Magura-Linie viel eher für eine dem Marosbruche parallel gelegene, relativ unbedeutende Linie halten, und in Anbetracht der daran emporquellenden Kaläner Therme auf die fast parallel gelegene Linie der Mineralquellen von Gyögy bis Veczel verweisen. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XIV. Bd. 4. Heft. 19 RESUME. Das allgemeine Resultat, das sich aus der vorliegenden Arbeit er- gibt, ist, daß vortithone Bildungen auf unserem Gebiete stellenweise wohl vorhanden sind, infolge der späteren Erosionen und Dislocationen läßt sich die Geschichte unserer Gegend jedoch genau erst seit spät jurassi- scher Zeit verfolgen. Von den älteren Perioden wissen wir nur, dab die erste starke Bewegung im Sinne der heutigen Karpaten, nämlich die Bil- dung der Lotru-Zsil-Szarko-Synklinale, ferner jene am Nordfuße des Re tyezät in nachliassischer, jedoch vortithoner Zeit erfolgte. Die Riu mare- und Drechsan-Synklinalen, die seine vom karpatischen Streichen (WSW- ONO) völlig abweichende Richtung (NO-SW) zeigen, waren jedoch schon in vorliassischer Zeit vorhanden. Das Tithon hat, wie es scheint, jedoch noch ziemlich allgemeine Verbreitung und erst von dieser Zeit an können wir eine markante Spe- eialisirung der einzelnen Partieen im südwestlichen Siebenbürgen kon- statiren. ma es es ee EIEEEEEEEESEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE Südwestliche Sieben- | _Sztrigy- Krystall. Region büre Mulde | Depression —— Zsil-Thal DIET presSI0N | östl. Theil | westl. Theil 9 Tithon | Tithon 9 Tithon 9 2% Be 2 | Barreme ? 23 | mr ' (Diskord.) | : | = Jay StR. I. Tiefere - | Tiefere . | | > Tiefere Oberkreide | Operkreide | Oberkreide | = e — - —, e - Höhere Höhere Höhere Oberkreide Oberkreide Fri Oberkreide Fr Eocen | Unter-Oligocen zu | IBRN | | Ober- Ober-Oligocen = | = " | Oligocen Miocen Miocen | — Local-Miocen — Pliocen Pliocen | - Pliocen | — (179) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVAR, DEVA, KUSZKABÄNYA ETC. 269 An der Verschiedenheit der Schichtfolge in den einzelnen Gegenden können wir dadurch, daß wir unser Gebiet mit den angrenzenden Teilen vergleichen, mehrere geologische Einheiten höherer Ordnung konstatiren. Die siebenbürgische Mulde zeichnet sich durch die Vollständigkeit der jüngeren Tertiärsedimente aus; als ihre südwestliche Grenze ist eine die Eocenvorkommen von Särd, Limba und Porcsesd verbindende, ziem- lich gerade Linie zu bezeichnen. In der ganzen Depression der Strigy- bucht und des Hätszeg-Pujer Tales, sowie in dem Marostale südwestlich Gyulafehervar und Szäszsebes fehlen Eocen und Oligocen; wir haben mithin hier eine Gegend vor uns, die längere Zeit trockenes Land repräsen- tirte. Es ist daher als ein, dem Wiener Becken analoger, allerdings mehr grabenförmiger innerkarpatischer Einbruch zu bezeichnen, in den von den Tertiärbildungen nur das Miocen einzudringen vermochte. Die erste Senkung dürfte im Senon, die zweite in mitteltertiärer Zeit erfolgt sein. Noch weniger wurden im Laufe der vergangenen Zeiten die beiden nörd- lichen kristallinen Gebiete unter Wasser gesetzt und es ist merkwürdig, daß in der tieferen Oberkreide das Szäszsebeser Gebirge scheinbar stark überflutet, das Pojana-Ruszkagebiet hingegen relativ trocken war, wäh- rend sich im Campanien und Danien das Szäszsebeser Gebirge hob, das Gebirge der Pojana-Ruszka hingegen ganz bedeutend senkte. Eine bei Banicza O-W verlaufende Linie ist zu ceretacischer Zeit die Haupttrennungs- linie unseres Gebietes. Südlich davon finden wir einen anderen Typus, den ich als den Romano-Banater Typus bezeichnen möchte. Das Vor- kommen von kohlenführendem Lias, von Barr&me, das Fehlen von Danien, der Umstand, daß tiefere Oberkreide, Eocen und Miocen nur als Rand- bildungen bekannt sind, das Eindringen des ÖOberoligocens in einen schmalen Fjord dürfte diese Gegend zur Genüge charakterisiren. Im Gegensatze zur Strigydepression, die stets von Nordosten unter Wasser gesetzt wurde, erfolgt das Vordringen der Gewässer in dieser Region aus Rumänien oder Serbien. Noch weiter im Südosten ist die Region der jungtertiären sub- karpatischen Depression mit wohlentwickeltem Sarmaticum und marinem Pliocen zu treffen. Die Schichtfolge des Szäszsebeser und Pojana-Ruszkagebirges wurde bereits kurz charakterisirt, es wäre nur zu erwähnen, daß zur CGam- panien-, Danien- und Mediterranzeit über die südliche Hälfte des letz- teren eine direkte Verbindung mit dem ungarisch-serbischen Meere existirte und die Westsiebenbürgischen Gebirge, die in der Regel den Charakter einer Halbinsel hatten, zu einer Insel wurden. In der Fruska-Gora ist im wesentlichen dieselbe Schichtfolge, wie im südlichen Pojana-Ruszkagebirge zu erkennen, mit dem einen Unterschiede, daß wir hier vielleicht statt 19% 270 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (180) den Süßwasser-Dinosaurierschichten des Danien cretacische marine Bil- dungen vor uns haben. Es entsprichf dies einem Übergange zu den Ver- hältnissen, die wir in Serbien und am Balkan kennen, wo bereits zu cenomaer Zeit ein tieferes Meer, als in Siebenbürgen existirte und sich diese tiefere Meeresbedeckung auch in der Entwicklung des Obersenon mit Schreibkreide zu erkennen gibt. Auch das Fehlen küstenbewohnender Actsonellen und Rudisten ist im Genoman und in der höheren Kreide des ganzen Balkan wohl in diesem Sinne. zu deuten. Abweichend von der Pojana-Ruszka und im Einklange mit den Verhältnissen im Zsiltal wird das Fruska-Goragebirge von der aquitanischen Transgression betroffen. In beiliegender Kartenskizze sind diese Schichtverhältnisse zum Aus- drucke gebracht worden. EN RR : Q> KELTLIHTTIITT) i\ ER 20 = INS: IS % } te Jh em um) {N il MIRIAM ll! HH R HNIHM I I bezeichnet die jedenfalls seit der Campanienzeit bestehende sieben- bürgische Mulde, die ihre eigentliche Gestalt im Mitteleocen erhielt und sich seit dieser Zeit durch eine vollkommene Schichtfolge von den übrigen Gebieten unterscheidet. II entspricht der rumänischen Ebene und jenem Teile, der sich zur subkarpatischen Depression entwickelt. (181) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 271 III die in ihrem Alter noch nicht bestimmte Karänsebeser Nie- derung. IV bezeichnet jene Gegend, in die in nachecenomaner Zeit nur höhere Oberkreide und Miocen dringen. V Romano-Banater Typus. Der Romano-Banater Typus charakteri- sirt sich durch relative Vollständigkeit der mittelmesozoischen Sedimente, so durch das Vorkommen von kohlenführenden Sedimenten, von Dogger, von Tithon und Barreme. Obere Kreide und Palsogen sind nur als Rand- bildung vorhanden. Miocen fehlt. Schelaschiefer, mittlerer Jura und Bar- reme erscheinen in analoger Weise, wie in V,im Außenrande des Persanyer Zuges, in der Umgebung von Brassö und Sinaia wieder. VI. Mit dieser Zahl sind jene Gebiete bezeichnet, von wo bisher keine nachtriadischen Bildungen sicher bekannt wurden. Nur am Rande dieser Gebiete haben sich beim allgemeinen Abbrechen der umgebenden Regionen nach dem Santonien und vor dem CGampanien Ablagerungen der tieferen Oberkreide erhalten. Zwischen Santonien und Campanien sanken zum ersten Male die Regionen I und IV stark in die Tiefe, im Untereocen muß ein weiteres Absinken der Region I stattgefunden haben. In welchem Zusammenhange die Region VII, der mittlere Teil des siebenbürgischen Erzgebirges, zu dessen südlicher Fortsetzung, dem Pojana-Ruszkagebirge steht, ließ sich bis heute nicht mit genügender Sicherheit ermitteln, ja nicht einmal das konnte festgestellt werden, ob wir hier ein einheitliches Gebilde vorliegen haben. Auf die Karte wurde diese Gegend jedoch deshalb gezeichnet, um den Westrand der sieben- bürgischen Mulde besser zu markiren. Und nur um Gegenden, die even- tuell nicht zusammengehören, nicht voreilig zu vereinen, ist sie durch eine eigene Signatur bezeichnet worden. Die letzte Region VIII endlich ist eine Gegend, welche die Commu- nication der höheren Oberkreide Siebenbürgens direct mit dem ungari- schen höheren Oberkreidemeer vermittelte. Ein zweites Mal wurde diese Gegend als Canal zwischen beiden genannten Meeresbezirken zur Medi- terranzeit verwendet. Sonst ist sie als südliche Fortsetzung der VI. Region zu betrachten. Die Verbreitung der mediterranen und jüngeren Bildungen wurde, da sich die Differenz der Region I, IV, VI und VIII vollkommen ver- decken, nicht gegeben. I. ANHANG, Mineralquellen und nutzbare Mineralien. Die Besprechung der Mineralquellen und in noch höherem Grade die der nutzbaren Mineralien liegt nach dem in der Einleitung Gesagten eigentlich schon ausserhalb des Rahmens unserer Arbeit und soll daher hier nur ganz kurz als Anhang behandelt werden. In Folge dessen wurde es auch im allgemeinen vermieden, Winke über die Ausnützbarkeit der einzelnen Mineralvorkommen zu geben und nur beim Besprechen der Kohlenvorkommen wurde mit diesem Vorsatze gebrochen; der Grund davon ist der, daß im Hätszeger Tale, aber auch anderswo Leute, durch das Vorkommen von Kohlenschmitzen verlockt, in der Hoffnung, die Zsil- taler Kohlenflötze zu erbohren, oft ganz aussichtslose und dabei kost- spielige Schurfarbeiten unternehmen. a) Mineralgwellen : Die Mineralquellen unserer Gegend haben, wie schon erwähnt wurde, vom chemischen Standpunkte in W. Hankö ihren Bearbeiter gefunden. Allerdings ist Hanko die gesetzmäbige bogen- förmige Anordnung einer großen Anzahl derselben entgangen. Hanko hat in seiner diesbezüglichen Arbeit 22 Mineralquellen untersucht, wovon 19 auf oder in die unmittelbare Nähe unseres Gebietes entfallen und von diesen werden 10 als kalte Eisensäuerlinge, 3 als warme Säuerlinge, 4 als Salzquellen, 1 als warme Schwefelquelle erwähnt. Von mehreren wird keine Analyse gegeben und einige werden leider bloß auf Hörensagen hin registrirt. Kalte Eisensäuerlinge sind aus folgenden Orten bekannt, und unter der entsprechenden Ziffer wird auch in beiliegender Tabelle ihre Analyse gegeben : Burjänfalva (1), Boholt (2), Bozes (2), Banpatak (4), Harö (5), Kömend (6), Nyirmezö (7), Pankota (8), Sölymos (9), Veczel (10). Wie man sieht, sind alle am Süd- und Südostrande des siebenbürgischen Erz- gebirges und seinem Abbruche parallel gelegen. (183) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA, RUSZKABÄNYA ETC. 273 a, 12 6. | 7. | el: 10. rn _ — — — — — == _— — — — Fa — — CaCO, 07658 0° 0:9616 | 0°0651 MyCO, 10-3193| & © 10-6770 ‚0:2452 01695 Na,CO, „ |0:0028| 3 R 3 |0:5729| , | „ |0-1601|0-6250 K,C0, = 00565 5 - | — | | [0070| — FeCO, 3 :/0-0192| 5 S E 10:0156| 3 | & |0:0350| — MnGO; © 0.0077 | © r — 5 o |0.0098| — Li,CO, = [00814 = = S..43 10:0007 Ri EB {eb} = = {eb} CuSo, = (0955 - 2 u Ber Nase MgSO, = 1 = = 0-17 ee | 1021802 {eb} l jeb} | © & Nacı = 10:0838| 2 | = = [0:0781| 3 | 2 |0:0174|0-1042 SiO, 3 10:0182|) 2 = = ..0-05a ee |0.0130| — co, 1:66235 = = 0.1350 |2: 6543 |0-1052 AL,O, ch u) jü Uri) | — [00260 Temperatur | 19°C | | 14-3°C | 5 SC Weniger nahe zum Abbruch des Erzgebirges entspringen die thermalen Säuerlinge bei Bäbolna (N), Kiskalan (II) (jetzt heißt der Ort Kalanfürdö), Feredögyögy (III) und Kisrapolt (IV). Ihre Analysen sind in der zweiten Tabelle gegeben. ı 1. 0 a aa CaCO, 05719, |: 0:6510 ‚|... 0:9114 MgCoO, 0-1192: .| :: 0.7812 1:0416 3 Na,CO, | 0:0399 | 0:7812 EEE RRCO, 2 37.0.0188 | - — RE FeCO, | 0:0022 | 32 a2 "*& MnCO; |. 0:0260 | _ — so L4,CO; | 0.0056 | = — 33 NaSO, 0°0097 | 05859 = == Nacı er | 03955 0:2604 a SiO, Pe L0s00Ta 1 0:1953 z 00, 0.4549 | _ a = Temperatur| 301° G | ce. 20° G |31:2—31°9° C| 372° 'C Bis auf die bedeutende Temperaturdifferenz ist die Zusammen- setzung dieser beiden Quellengruppen eine ziemlich gleiche zu nennen und die Annahme, daß sie dieselbe Entstehungsursache haben dürften, läßt sich kaum bezweifeln. Bei Nandor soll eine warme Schwefelquelle vorkommen. Auf diese läßt sich allerdings schon wegen ihrer Lage die obige Behauptung nicht beziehen, so wie es auch unwahrscheinlich ist, daß sich die Schwefeltherme von Alväcza auf derselben Quellenlinie befindet. Als letzte Gruppe der Mineralquellen unseres Gebietes werden von 974 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (184) Haxkö vier Salzquellen mit normaler Temperatur von Deva, Romosz, Tordos und Zsil-Krivadia bezeichnet. Die Analyse der Devaer Salzquelle ist anbei gegeben. NOCH Wan N AZ 1 AR 5 11.5 KORB: ıl6 ers. > me Nas0: 3 2 Kur. 2 Ben Br LEW MON. 0 ee ECO ar a LE SOE is ia ı RODaSB Los 3 01953 Temperatur 8° €. (im April). Erzvorkommen. Unser Gebiet kann man fast ohne Uebertreibung als eine der erz- reichsten Gegenden des auch sonst erzreichen Siebenbürgens bezeichnen. Größere Eisenerzmassen sind in fast ununterbrochenem Zuge von Vajda- hunyad und Umgebung bis in die Gegend von Ruszkieza vorhanden. Außerdem sind kleine Eisenerzvorkommnisse im Macskästale und bei Vas- patak, aber auch an mehreren Orten im Szäszsebeser Gebirge und auf dem Muncsel Zsijeezului vorhanden, allerdings dürften sich, wenigstens die mir hier bekannten, kaum als abbauwürdig erweisen. Allein die uner- forschten Gebiete des Szäszsebeser Gebirges — und als unerforscht muss noch der Raum zwischen dem Szäszsebeser und Szäszväroser Bach gel- ten — lassen ein endgiltiges Urteil bei weitem noch nicht zu. Kupferbergwerke haben bei Veczel und Deva, Kupfer und Bleiwerke bei Kis-Muncsel bestanden. Das Kupferbergwerk bei Deva soll neuerer Zeit wieder in Betrieb gesetzt werden. Auf Blei wurde außerdem bei Ruszkabänya Bergbau betrieben. Manganeisenerze hat Cihhefgeologe Haravärs in großen Mengen bei Zsigor entdeckt, ferner konnte er solche bei Vurvu-Batrina im Szäsz- sebeser Gebirge erkennen. Von Edelmetallen wäre nur als Seltenheit das Vorkommen von Gold in Quarzadern am Nordeingang des Szurdukpasses zu erwähnen. Auf se- kundärer Lagerstätte wurde das Gold am meisten bei Petrilla und Far- kadin, aber, wie aus einem Berichte von Herrn HaravÄrs hervorgeht, auch an anderen Orten des Hätszeger Tales, ferner bei Olähpian gewaschen. (185) ZUR GEOLOGIE VON GYULAFEHERVÄR, DEVA UND RUSZKABÄNYA ETC. 275 Kohle. Ausgezeichnete Kohle ist bloß im Zsiltale, hier aber in riesigen Mengen vorhanden: von Nordost nach Südwest können heutzu- tage Petrozseny, Vulkan und Lupeny als Centren des Zsiltaler Kohlen- bergbaues bezeichnet werden.* Die Mächtigkeit des Hauptflötzes beträgt durchschnittlich 30 m. In der westlichen Grube wächst die Mächtigkeit des einen Flötzes sogar auf 38 m. Im Ganzen sind in der Kohlenmulde 15, allerdings stellenweise aussetzende Flötze bekannt. Nach einem amtlichen Berichte wurden in Petrozseny allein Iim- Jahre 41863 2-04 8.529 Metercentner « LEST. / 2 amp u D. 106.803 « « © B1S80.. neigme. 4.136546 « « EHESINE rar N U2SA.STA « « WEINE rn, 2, 72.555 168.908 « Kohlen gefördert. Die 6 chemischen Analysen der Kohle sind in der fol- genden CGolonne zusammengezogen worden. Über die Lupenyer Gruben liegen mir unter anderem folgende An- gaben vor. Im Jahre 1892 nn 9,2 #2 945,675 Metercentner « ar BESBAN ERTL IHN 1,207.015 « « AN-TSIBENE IR IOR NOS 230227 « « 9 I Ron KA 9,310.812 « « LINE DT 2ER EBHANN « « EETMNI HERAN NE DENE IER 375 « In dem Vulkänyer Revier wurden insgesammt gefördert: Im Jahre 1895 _ _ _ ._. .. 109.950 Metercentner « Gentegoe ae 207 « « BETSITn Er are A AAGATR « « Sr en et « * Als amtliche Quellen können noch, außer den im Literatur-Verzeichniss angeführten bezeichnet werden: A Felsö-zsilvölgyi köszenbänyatärsasäg vulkäni baänyamüveinek rövid ismerte- tese. Budapest, 1903. Az Urikäny-zsilvölgyi magyar köszenbänya-reszvenytärsasäg lupenyi banyatele- penek rövid ismertetese. Budapest, 1901. A Salgötarjani köszenbänya-reszy.-tärs. petrozsenyi banyamüvenek rövid ismer- tetese, Budapest, 1901. A Salgötarjani köszenbänya reszv.-tärs. zsilvöleyi banyainak monografiäja. (Irtak: Anpreics es BLASCHEK.) Budapest, 1903. 276 FRANZ BARON NOPCSA JUN. (186) Im Jahre 1899. . .. - .. .. 662.168 Metercentner 4 « 1900 =.28 2 eeF ri 753.663 « « «Orr le vlnr LIBEESB. 778 « X. A902 ne rn AD « Die chemischen Analysen der Kohlen, die von Karzcsınszey und den Bergwerken gegeben wurden, sind in der Tabelle enthalten. Petrozseny Vulkan Lupeny Kohlenstoff vr »ı....2.... 66189 59:66 71338 Wasserstai ts 2 497 464 4-68 Sauerstoff _- _ = 13:09 11:59 | 11-79 Stiekstoit WOHZON 2 1,06 1-10 | ; Verbrennbarer Schwefel _ 208 9-14 174 Asche) 2) EIRUT TAT 573 1'724 475 Beuchtigkait "A 2, 2 4-18 383 378 Kalosens dm: 0.22, 2.2.58, 6568 Sy 6974 Dieses Kohlenvorkommen von Petrozseny und Umgebung ist das einzige abbauwürdige Kohlenvorkommen im ganzen Gebiete. Es ist natürlich, daß die Nähe solcher Reichtümer stets die Hoff- nung erweckt, diese Flötze auch anderswo zu treffen, in Folge der geolo- gischen Zusammensetzung ist jedoch keine Aussicht vorhanden, daß sich diese Hoffnung jemals erfülle. Um weitere Geldverschwendung nach Möglichkeit zu verhindern, sei es mir gestattet, kurz alle Punkte zu erwähnen, wo — meiner Überzeu- sung nach erfolglose — Schürfungen auf Kohle vorgenommen wurden. 1. Ponor-Ohaba Szäszesör (Genoman). 2. Kolesbach (nördlich von Borberek), hier wurde in Campanien auf Kohle geschürft. 3. Lamkerek, Marmara, Brazova, Valiora (Danien). 4. Kudzsir, Zajkany, Värhely (Mediterran). 5. Korojesd, Serel, Hobicza, Farkaspatak, Välya-Dilsi (sarmatische Kohle). Bei Losniora erreicht das im Danien eingelagerte Kohlenflötz aller- dings eine Mächtigkeit von ca 15 m und ist daher abbauwürdig zu nen- nen und es ist nicht unmöglich, daß sich die Kohlenspuren zwischen Bräzova, Valiora und Marmara local ebenfalls zu kleinen Flötzen vereinen, allein die Hoffnung, mächtigere Flötze zu finden, dürfte sich kaum er- füllen. Ausser an genannten Stellen finden sich im Mediterran, Danien und zum Teil in den sarmatischen Schichten, fast überall einzelne kleine Kohlenschmitze vor. INHALTSVERZEICHNIS. ENMSRBBE e at e nhlzun et ed re UTnaBnWEersE nn N tee. a LEE 99 Sinarraphier. 2 20 2 an a na Be u 107 TB ee A ee TR BT 107 Berestallmeschiefer, #1... 2. 2,2 9 Jesus parte iO BetallSchiefen le Grunper =. 0.22 2927 aa ar 2 9, « « 1. « Ba es rare N N OR el N 0) Ineitere sedimentare Bildungen In ie ch Satin 117 IV. Jurassische Bildungen Niere BA U ET re MA ee 127 Selıabastuit und: Dogper ... 7 2 gan. ee ee at VesRithon-Neokomkalkeuı rn a ee rn u TAG VeawretacıschenBildungen.. 1 -... ans rennt a a VAR BenlieienenYberkneider ... . ... ribeuae u pe ee en 17er AT 5 SBtioherenOberkreides. cur Zone we a IE ee 599 VEiesrbares Bilduneen, vu... 2.002 0 ges ln, 2 19101 1. Oligocen BB ee ee ae ea ie een ITFLLOF) Jemen Mediterran Stufe, -.- —. un. ende er ae N 197%(107) a vumatische Stuiero 2.2... 2 nee Bere 205115) ICE en ee. 3 N RE 277 Dr 215: (1285) VID luvumSundeAluvumsr rer ER en lo) BER ee un Bel ns ee er ISOLLAN) ODE Tee a N ee TE Re ID 7) Anhang: I. Mineralquellen und nutzbare Mineralien re SD) SET (5) [SSEg S>)] wm ww NS =] II 0 oe or een Re [op} VERZEICHNIS DER TEXTILLUSTRATIONEN. Fig. 1. Einschlüsse von Amphibolgneis in Granit. « 2. Devon Gyertyänos-Piski. « 3. Profil bei Rezbänya (nach PFTERS). « 4. Trias? Telek—V.-Hunyad (nach Löczy). 5. Trias? bei Runk. « 6. Lias Piatra Colobit. «ur. -Urikany: « 8. Zsiltal bei Kimpulunyäg. « 9. Diabastuff bei Dilma-Toplieza. 10), « südwestlich Kimpulunyäg. 17, « bei Hobiezeny. « 12. Mittlerer Jura Välya-Balta. 143. « « nördl. Tustya. « 14. Oberer Jura? nördl. Kis-Rapold. 419. « « zw. Zsigor und Livadia. « 16. « « Välya-Bilugu. v. 17. « « zw. Drechsan und Secoe. «18; « « Scoc-Oslea. « 19. Cenoman Ohäba-Ponor. « 20. « Olahpian. « 31. « Szäszesor. « 22. Campanien Kolcspatak. e 23. « bei Ponor. « 24. « am Strigyufer (Detail). « 3. « 93-tes Wächterhaus. a 26. « Puj. « 27. Kreide bei Rucar (nach H. Porovicı). « 28. Danien bei Farkadin. «29; « bei Ruszkabanya. « 30. « zw. Demsus und Stje). « 31. « bei Nuksora. « 32. « « Kraguis. CBSRR « « Bäbolna. « 34. Diagramm. « 35. Oligocen-Meer « 36. Oligocen bei Bahna. « 37. Mediterran bei Szlivuez. (189) VERZEICHNIS DER TEXTILLUSTRATIONEN. 379 Fig. 38. Mediterran bei Szlivuez. 39. 40. 41. 42 43. 44. 45. 46. 47. 48. « westlich F.-Szliväs. « bei Värhely. « bei Reketyefalva. Sarmaticum bei Hunyad' « « Dealu-Maguri (nach Haravärs). « « Valya-Dilzsi. Detail bei Maczesd. Pliocen bei Dumbrava. « « Ohaäba. « zw. Galacz und Bajesd. 49—53. Verbreitung der Eiszeitgletscher. 54 B») 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 69. 66. 67. 68. 69. 70. FAR 72. 73. 74. m- 75. 76. 1.1. . Idealprofil von Malomviz zum Strigytal. . Isogonen in 1850. . Isoseisten in 1880. . Isogonen in 1875. 82. Flußnetz des Zsiltales. Profil Govasdia Valiora. « Reketyefalva Vadu-Dobri. « Ruszkieza Voiszlova. « Rumunyesty Tinkova (nach Löczy). Detail bei Garbunele. Detail im Latoritzatale (nach MUNTEANU-MURGOCH). Zsiltalprofil. Profil von Urik nach Kimpulunyäg. « vom Drechsan nach Kimpumelului. « vom Petrean nach Commando Restovanului. « vom Drechsan nach Kimpusirului « vom Galben zum Boresku. « von Funtina rece nach Korojesd. « über Batrinu nach Turesilla (nach SCHAFARZIK). Detail aus dem Csernatale (nach InKEyY) Profil bei Herkulesbad (nach SCHAFARZIK). « von Closani zum Batrinu. Verteilung der krist. Schiefer. Profil bei Bauezär (nach Löczy). « über den Lekurel. « von Krivadia nach F. Barbatyen. Hauptzüge der krist. Schiefer und Lias-Synklinalen. Profil südl. Illova (nach SCHAFARZIK). Geolog. Bauplan des ganzen Gebietes. eo Zail iaakaudr u wen) heift-einakl . sakl]. ne, ” £ rad G% RE HINTS DET 13 2 RT rt I er Tatil. Nie Koll } s real ah deli INLE N. en 7 vs AERO Pay en A ea ET TR ET 2 | wa, DO RENT? rer er Fb Ana ne TIBIREBAV Ar a Br (., Pia Fort | In Be N 0 MEZ, na “ 00, ie Ta FOR ash, Many ar wit =? Ka ‘ 1 j a Fe anna) had eö a Em: RR SC weh u dunsty # then re Ilaall iR: N ua Ein fialıa INorlaties or ! Hlannalad) Bun Ne ENE T LA Boat ie) gewlAsrE, vr ran WERNER li ur 1% Rn On) Era ma er ee ee lan. era‘ mir ir j BAD ENTE FOREN EE ae Holle u! ET A ne u rzslı een HI Fahrt X rs artzlaid Fa Si a 5 0 Sau Re N) FRETITEERN) Mr BEN .R * as tik hit ur dnif dns Znankt gar “ ne Seren ae il Ar er re er srl hr ad f ara) B Ualepuike, Eh nagre .k daekt aihneird wär: "aslänifäuiskenie ba Bahr UI E mir: ur Nr Ball ya Ihre Hört, Mn et lea Di strntela. 507 Momgteahle: f Nah si sansunel, rw mal ah Holle: af sag Io Nina Ka rg we wi and oa er ern) Wi. JPT 3 rt hr PL BR iM IM Eu ae EEE IL ER IT 52 02. Ba mern? Im: Bahr ir teren Tu ah © » ee Er aa EEE Tafel X. NE Ya ST RR fee Selen 2: th. vrund v.utodaı Dudapest. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog.Anst. XIV. Bd. GEOLOGISCHE ÜBERSICHTS-KARTE der zwischen Tafel] XV. Zeichenerklärung. : A x Petrefacten-Fundort. GYULAFEHERVAR a er Tamm eh Im 4 r Eu an LAS Betr. 5 Ve ESchafarzik's. hansser ‚ Eee » Lrlorsy‘s. Fussweg. DEVA,RUSZKABÄNYA a {2 us Zerggiplel | ” x /Bözes Ania UND DER LANDESGRENZE GELEGENEN GEGEND. | # al Auf Grund der Aufnahmen x Iyırnjezö Sa Mar. Ne J.HajavArs’s,D"GHormanns,L.Mrazecs,D*Lv.Löczy =, D°MwPAurv’s, DT F.SCHArArzIK's, und seiner eigenen Aufnahme zusammengestellt von = D* BARON FRANZ NOPCSA JUN. Maasstab 1: 200,000 FARBENERKLÄRUNG. Köruppe der Sn Se li le I Ba N De ‚Br ae BE N Ve ee Lith Orund Vırrodi Budapest ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LAP. WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA unn EMERICH TIMKO. (MIT TAFEL XVI- XVII.) Übertragung aus dem im Jänner 1906 erschienenen ungarischen Original. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Anst. XIV. Bd. 5. Heft. 20 Es bietet sich jener Methode der geologischen Aufnahme, welche auch die Beschaffenheit des Oberbodens berücksichtigt und mit den Ergebnissen ihrer Forschungen den Zwecken der rationellen Landwirt- schaft zu dienen berufen ist, gewiß an wenigen Punkten ein so interes- santes Arbeitsfeld wie auf den mächtigen Ebenen, wo die reiche Ernten tragende Schwarzerde durch nackte Sodaflecken unterbrochen und die ewig wechselnden Formen der Sandzüge von weit ausgebreiteten Sümpfen und Mooren begleitet werden. Die vorliegende Schrift hat die agrogeologischen Verhältnisse des unmittelbar an das große Sandgebiet der s. g. Nyirseg angrenzenden, nach der an demselben gelegenen Ortschaft Nagyecsed benannten Moores, des Ecsedi läap, zum Gegenstand. Sie bezweckt die Darbie- tung eines Bildes über die Entstehung, Umwandlung und weitere Aus- gestaltung eines der größten Flachmoore Ungarns und hierdurch die Ergänzung der auf den Hügellandschaften, namentlich aber im ungari- schen großen und kleinen Alföld bisher durchgeführten agrogeologischen Aufnahmen. Die Verfasser waren bestrebt ihr Augenmerk auf alles auszubrei- ten, was dem heutigen Stand der. Bodenkunde entsprechend von wis- senschaftlichem Interesse war. Sowohl bei den im Frühjahre 1902 durchgeführten äußeren, wie bei den Arbeiten im Laboratorium ver- folgten sie das Ziel, festzustellen, welche Verhältnisse auf dem entwäs- serten Moore den Boden betreffend gegenwärtig herrschen und welcher Zukunft derseibe voraussichtlich entgegengeht. Die Ergebnisse ihrer Forschungen sind zwar in erster Reihe wissenschaftlicher Natur, doch ist es vielleicht gelungen dieselben so einzurichten, daß sie für die moderne Moorkultur in Ungarn von Nutzen sein können. Dem prakti- schen Zweck wurde in dieser Weise Rechnung getragen. Man erwarte also von der vorliegenden Arbeit keine wirtschaftlichen Anweisungen, Maxime oder Betriebspläne, nachdem die Aufgabe der Agrogeologie mit der Mitteilung der Resultate, welche sich aus den Forschungen am Felde und den Untersuchungen im Laboratorium ergeben haben, ab- geschlossen und es Sache anderer Kreise ist, auf dieser Grundlage so- dann in praktischer Richtung weiterzubanuen. 20% 984 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (4) Die Beschreibung des in Rede stehenden Moorgebietes wurde in der Weise gegliedert, dab der Leser in erster Reihe mit den Terrain- und hydrographischen und sodann mit den geologischen Verhältnissen bekannt gemacht wird. Hierauf folgt die Besprechung der Bodenver- hältnisse und im Anschlusse hieran eine Übersicht der im Laboratorium durchgeführten Untersuchungen sowie einige Bemerkungen über den 1903 erfolgten Moorbrand. Zum Schlube werden die auf Bohrung nach Trinkwasser abzielenden Forschungen in Kürze zusammengefabt. I. Terrain- und hydrographische Verhältnisse. Das Eesedi lap breitet sich im Westen des Komitates Szatmar, am linken Ufer der Szamos aus. Dasselbe umgeben im S: die Ort- schaften Kaplony, Domahida, Kismajteny; im 0: Szamosdob, CGsengerbagos, CGsengerüjfalu, Tyukod, Ura, Porcesalma; im N: Ököritö, Györtelek, Mäteszalka; im W: Nyiresaholy, Nagy- eesed, Merk und Kälmänd. Dieses Moorgebiet zerfällt in zwei scharf abgetrennte Teile: in einen zwischen Mäteszalka, Györtelek und Nagy- ecsed gelegenen nördlichen, den s. g. Kis läp und in einen zwischen Nagyecsed, Merk, Börvely, Kaplony, Domahida, Gsengerüjfalu, Poresalma und Ököritö gelegenen südlichen, den s. g. Nagy läp. Die einzelnen. in die Gemarkungen der verschiedenen Gemeinden entfallenden Ab- schnitte des letzteren wurden entweder nach den betreffenden Ort- schaften — Urai, Tyukodi lap — oder unabhängig davon benannt, so der Teil bei Fäbiänhäza Ördöngös läp, der an Merk erenzende Gsiesor, Beked und Pinezes läp. Das Moor nimmt einen Flächenraum von ca 432 Km? d. i. 56 Quadratmeilen ein. Über seine einstige Ausdehnung liegen zwar Daten vor, die jedoch von einander sehr abweichend und daher ungewib sind. So war nach Anprzas Väryı «... die Breite dieses schädlichen Sees zwei Meilen, seine Länge sieben und eine halbe Meile.» Eırk FEnvEs bezeichnet das Moor kleiner und führt auf Grund der Arbeit Szırmays als Beweis an, dab «... von mehreren Ortschaften, die einst in der Gegend gestanden, nichts übrig blieb und ihre Namen nur in den Ur- kunden erhalten sind.» Bei den letzgenannten beiden Autoren finden wir auch Aufzeichnungen über Entwässerungsversuche, die jedoch er- folglos blieben. Samver Mıxovinyı, Deeidigter Feldscheider, schätzt 1730 die Länge des Moores auf sieben Meilen, seine Breite auf drei Meilen. 1780 wird seine Größe mit 6°58 Quadratmeilen angesetzt, während es 1809 nach Szırmay nur mehr einen Flächenraum von vier (Quadrat- meilen einnimmt, welche Zahl auch HuxraLvy akzeptiert. NyAräpı gibt 5) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LÄP. 985 die Größe des Moorbeckens mit 76 Quadratmeilen an, wovon auf das eigentliche Moor 290 Km? entfallen. Diese ungewissen Daten über die Ausdehnung des Moores scheinen mit den trockenen und feuchteren Wetterperioden im Zusammenhang zu stehen. Bei anhaltend trockenem Wetter verringerte sich sein Flächen- raum, während derselbe in nassen Zeitläufen wieder zugenommen hat. So war das Moor in der trockenen Periode anfangs der 60-er Jahre des vorigen Jahrhunderts gänzlich ausgetrocknet und wütete zu dieser Zeit auch ein großer Brand auf demselben. In den darauf folgenden feuchteren Jahren füllte sich das Moorbecken wieder und sein Wasser nahm sodann erst in der trockeneren Periode der Entwässerung wieder einigermaßen ab. Das Moorgebiet besitzt die Form einer Ellipse, deren Längenachse dem einstigen Laufe des Krasznaflusses entsprechend, in SOI—NW-Jlicher Richtung liest. Seine Terrainverhältnisse weisen keine größeren Schwan- kungen auf. Das im W anstoßende diluviale Plateau der Nyirseg setzt sich scharf vom Becken ab und repräsentiert den Westrand desselben. Das östliche Ufer hingegen ist durch das linksseitige aufgeschüttete Sza- mosgebiet gegeben, durch welches das Moor zwar nicht so scharf, immer- hin aber ziemlich deutlich von O her begrenzt wird, Die Hügel des W-lichen Diluvialufers setzen sich in den langgestreckten Sandzügen der Nyirseg fort, der Ostrand verlauft in der Ebene von Szatmär. Die durchschnittliche Höhe des westlichen Ufers ist ca 123 m ü d M., von welcher die Wasserläufe der Nyirseg mit großem Gefälle nunmehr in den neuen Krasznakanal münden. Das aufgeschüttete linke Ufer der Szamos erhebt sieh 3—6°3 m über das Moorgebiet. Die abs. Höhe des letzteren schwankte zur Zeit, als es noch mit Wasser überflutet war. zwischen 116—110 m. Nur um geringes höher waren jene im Moore zerstreuten kleineren Hügel, welche als Insel desselben eine wichtige historische Rolle gespielt haben. Solche sind: Värsziget, Särvär (115 m), Tablas (114 m) und noch einige gering- fügige Erhebungen. In den größeren Moorbecken treffen wir allenthal- ben derartige Insel, Bühle und Hügel an, welche in der Regel aus dem Sande, Tone oder Schotter der umgebenden Gelände bestehen und sich kaum über die Oberfläche des Moores erheben, tıotzdem aber größten- teils torffreien Boden besitzen und als Wiesen oder Äcker benützt werden. Das Niveau des eniwässerten Moores liegt natürlich tiefer so- wohl infolge Ableitung des Wassers, als auch der seither erfolgten Verdichtung des Torfes. Diese Verdichtung dauert auch heute noch fort und werden diesbezüglich von der Regulierungs- und Deichgesellschaft q 256 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (6) von Zeit zu Zeit genaue Messungen angestellt. In rapider Weise erfolgt die Verminderung der Oberflächenschicht natürlich bei dem Moorbren- nen, auf welches wir noch zurückkommen werden. Als Maßstab für das heutige Niveau des Moorgebietes kann der Umstand dienen, daß sich der Grund des Krasznabettes bei der Mündung in das Moor nächst Kismajteny 114 m und bei der Einmündung in die Szamos nächst Olesva 103 m ü. d. M. befindet. Dieser Höhendifferenz nähert sich mit einem Unterschied von einigen Metern das Niveau des Moorlandes. Während das westliche Ufer mit steilen Böschungen herabfällt. zeigt das östliche von der Szamos bis zur Mitte des Moorbeckens bloß ein durehschnittliches Gefälle von 70 em pro Km, längs der Kraszna aber, zwischen Vasärosnameny und Kismajteny, ein solches von 28 cın pro Km. Diese Terrainverhältnisse lassen die Besorgnis jener nur zu gerechtfertigt erscheinen, die das Empordringen des Grundwassers und die unüberwindlichen Schwierigkeiten der Ableitung desselben befürchtet hatten. Denn der hohe Wasserstand der Szamos, hauptsächlich aber der Kraszna bringt das Grundwasser der Oberfläche sehr nahe, umso- mehr, als dasselbe schon zur Zeit der Dürre bloß ®s—1 m unter der Oberfläche zirkuliert. Die hydrographischen Verhältnisse des Eesedi lap erfuhren im Laufe der Zeiten eine wesentliche Umwälzung, so dab hier betreffs der Hydrographie mit Recht von zwei verschiedenen Perioden die Rede sein kann. Die Grenze dieser beiden wird durch jenen Spatenstich ange- deutet, mit welchem Graf Tıeor KAroryı, Präsident der Deichgesellschaft des Ecsedi läp, am 20. März 1898 den neuen Krasznakanal eröffnet hat. Was davor liegt, ist eine für immer entschwundene Sumpfwelt, das letzte unter den bedeutenderen der in Ungarn heute bereits wenigen Moorgebieten. Werfen wir einen Blick auf diese nunmehr erloschene Sumpfwelt. Wir werden dabei einen Einblick in ihre einstige Hydro- graphie, in die einzelnen Phasen ihrer Geschichte gewinnen, gleich- zeitig aber auch eine Erklärung zu mancher Frage über die Entstehung und Verbreitung des Moores sowie seiner heutigen Bodenverhältnisse. Die Flüsse Szamos, Balkäny, Homoröd und Kraszna haben diese Gegend seit uralten Zeiten okkupiert und herrschten auf derselben bis vor einigen Jahren. Die Szamos suchte das Moor nur mit ihren Über- schwemmungen auf. Ihre schlammablagernde Tätigkeit war — wie aus den Aufzeichnungen Szırmays hervorgeht — schon lange bekannt. Uber ihr Gefälle und ihre Stromgeschwindigkeit gibt die folgende von Üzirpusz mitgeteilte Tabelle Aufschluß: ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LÄP. 387 —1 — [a TE EEE EEE Abschnitt der Stromge- Abschnitt der Stromge- ee |Sohlenkote! en SEEN ‚Sohlenkote! SE Bei Szatmär_. __ | 125°124 | 0°00023861 || Gzegeny-Bäny ._ | 117'108 | 0°00022975 Unter Vetes __ | 122°988 | 0:00023861 !| Ker-Semjen _._ | 113°472 | 0°00016293 Bei Gsenger_. __ 120955 | 0°0001783 Oapati _. 111.331 | 0000120 Ober Salyi... 119-440 | 00001800 || V.-nameny _ __ 111:060 Rapolt-Gyügye 117022 | 0°0001800 | | Für die drei übrigen der oben genannten Flüsse war das Moor ein beständiges Heim; ihr Wasser verbreitete sich hier. es bildete die erste Existenzbedingung desselben. Auch der Söspatak und die Was- serläufe der Nyirseg eilten dem Moore zu. Diese (Gewässer überfluteten das Becken und gaben den Anstoß zur Entstehung einer üppigen Sumpf- vegetation. Nachdem diesen ganz bedeutenden Wassermassen der Abfluß gegen W durch das diluviale Plateau der Nyirseg, im O durch das all- mählich aufgeschüttete Szamosufer verwehrt war, gegen N aber, infolge des verschwindend kleinen Gefälles, eben nur das überflüssige Wasser abgeleitet wurde, ist es offenbar, daß die Hauptbedinenis der Sumpf- bildung, das stagnierende Wasser, beständig zur Verfügung war. Und wenn der Wanderer noch vor einem Dezennium von einer der Inseln das Wasserreich erblickte, so eröffnete sich ihm das unver- fälschte. prachtvolle Bild einer Sumpfwelt. Weit ausgebreitete Röhrichte und Schilfstrecken ringsum. hie und da von einer Sumpfwiese mit Tausend und aber Tausend Nestern der befiederten Wasserbewohner unterbrochen. In der Ferne Ginster- und Erlenauen und an den Rän- dern des Wassers allenthalben die Kolben des Liesches und der Binse. Zahllose Tier- und Pflanzenarten, Entwicklung, reges Leben, Erwachen, Vergehen über dem Wasser sowohl als in seinen Tiefen. Und auf den weiten Flächen des Wasserreiches schaffte die Natur in urweltbilden- der Art mit nie ermüdender Ausdauer. Das Wellenspiel des Sumpf- wassers trieb Rohr und Schilf und alle Fragmente zusammen, dazwischen flochten die Schlingpflanzen ihr Netz, der Wind fegte Staub darauf, dies alles verfestigte sich schließlich zu einem Körper und es trat in das Dasein die schönste Schöpfung der Sumpfwelt heraus, die sch wim- mende Insel. Anfangs gleitet sie auf der vibrierenden Wasserfläche unstet hin und her, der Wind trägt dürre Blätter und Grassamen darauf, bald weben sich Wurzeln in einander, doch ist es noch ein loses Ge- bilde, schwach noch die Schicht, die bloß etwas Gras und Unkraut trägt. Schließlich sprießen Gräser kräftig hervor, Schilf- und Binsen- stämme verfestigen die sich zu lösen drohenden Teile und es entsteht 988 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (3) auf ihr eine würzige Wiese. Hie und da bricht der silberglänzende (inster hervor, Blüten bedecken die Oberfläche und um nicht weiter ein Spielzeug der Stürme zu sein, wird die schwimmende Insel von den Urgeländen in Obhut genommen. Ihre Oberfläche schwankt jedoch noch immer und Mensch wie Tier sinkt, längere Zeit darauf stehend, ein und findet dort sein geheimnisvolles Grab. So schafft und bildet die Natur an Stelle des Vergangenen immer wieder Neues. Das Moor ist im kleinen das, was die Schöpfung im groben: eine ununterbrochene Rotation, die sich selbst wiederholt. Die so entstandenen Inseln wurden zu Erde und verdrängten das Fig. 1. Partie des einstigen Ecsedi läp. Wasser, während die Szamos und Kraszna, jährlich ihre Fluten aus- siebend, für die Ergänzung des verminderten Wassergebietes sorgten. Auf diese Weise wurde der mit dem Söspatak sich vereinigende Homoröd, welcher bei Szamosdob, der Balkäny, welcher bei CGsenger- bagos im Moore verschwand, und die Kraszna zu den Urhebern und den ständigen Erhaltern des Eesedi läap. Die gegenwärtige Hydrographie unseres Moorgebietes ist eine we- sentlich andere. Als infolge der großen Überschwemmungen in den Jahren 1870 und 1881 die Frage der Szamos- und Krasznaregulierung immer dring- licher wurde, schritt man zur Herstellung der Regulierungspläne und gleichzeitige wurde auch ein Plan der Entwässerung des Ecsedi lap (9) ÜBER. DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES EÜSEDI LÄAP, 359 ausgearbeitet. Sodann traten die Interessenten zusammen und am 1. Mai 1595 wurden die Arbeiten mit 2000 Arbeitern in Angriff genommen. Mittels dieser Pläne wurde die Entwässerung des Moores mit ziemlichem Erfolge durchgeführt. Vor allem andern wurde der neue Krasznakanal — Uj Kraszna- esatorna — gegraben und dadurch das Eindringen des so in ein regelrechtes Bett geleiteten Krasznaflusses in das Moor verhindert. Ein zweites Moment von nicht geringerer Wichtigkeit für die Entwäs- serung war die Herstellung eines starken Dammes am linken Szamos- ufer, um hierdurch das Moor vor den Überschwemmungen der Szamos zu schützen. Schließlich wurden unter den das Moor speisenden Was- serläufen der Homoröd, Balkany und Söspatak in besonders gegrabenen Betten der Szamos zugeleitet. Nachdem das Moor auf diese Weise von den äußeren Gewässern befreit war. wurde für die Ableitung der Bin- nenwasser durch die Herstellung des s. &. Östlichen, Moor-, Tyukoder und Nördlichen Binnenwasserkanals gesorgt. Diese Regulierungs- und Entwässerungsarbeiten brachten eine gründliche Umwandlung in dem noch vor einem Jahrzent bestandenen hydrographischen Bilde des Eesedi läp hervor. Die heutigen Verhält- nisse wurden auf der Karte Taf. XVIII zur Darstellung gebracht. Die Lösung der Entwässerungsfrage erfolgte, die Hinwegleitung der äußeren (Gewässer betreffend, in gelungenster Weise dadurch, dab der neue Krasznakanal dem diluvialen Plateaurand entlang geleitet wurde, wodurch der Krasznaflub ein vor Verschlammung gesichertes Bett gewann, ferner dab derselbe, damit die Szamos in ihrem freien Abflusse nicht behindert werde, bei Vasärosnameny in die Tisza ge- leitet wurde. Der Uj-Krasznacsatorna (neuer Krasznakanal) ist 66°45 Km lang, das Gefälle von seinem Anfang bei Gilväcs—Kismajteny bis zur Einmündung in die Tisza 9'174 m. Er wird bis Kaplony beiderseits durch je 100 m vom Ufer entfernte Dämme begleitet. Von hier bis Szamosszeg besitzt er bloß gegen das Moor zu einen Damm, von Sza- mosszeg bis Olesva ist er durch einen rechtsseitigen Damm vor der Szamos geschützt und von Olesva bis zur Mündung ziehen an dem- selben abermals beiderseits Dämme entlang. Über diesen Kanal führen 15 Eisenbrücken. Das Wasser des Homoröd. Balkäny und Söspatak wurde oberhalb Szatmär in einem gemeinschaftlichen Kanal der Szamos zugeleitet. Der- selbe beginnt bei der Brücke des Söspatak am Wege nach Erdöterebes, durchquert das Bett des Homoröd, tritt bei Amäcz in das Bett des Bal- käny, verquert die nach Nagykäroly führende Landstraße und mündet 390 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (10) ober der Eisenbahnbrücke von Szatmär in die Szamos. Seine Länge beträgt 28°10 Km, seine Breite 2—4 m, die Tiefe 2°90—3°96 m. 10 Eisen- und 7 Holzbrücken sichern den Verkehr über denselben. Die Binnenwasserkanäle dienen zur Ableitung des Niederschlags-, Grund- und Sickerwassers sowie der eventuellen Szamosüberschwem- mungen. Die nördlichen Binnenwasser weıden bei Olesva in die Sza- mos, bei Hochwasser unter Mitwirkung der Schleuse bei Nagyeesed in den neuen Krasznakanal, die südlichen aber in den bei Matoles befind- lichen Afterarm der Szamos geleitet. Der Kanal Nagy väjäs, welcher sich zwischen Nagyeesed und Pusztalak erstreckt, nimmt die folgenden Binnenwasserkanäle in sich auf: Keleti belvizesatorna (Östlicher Binnenwasserkanal), dessen zwischen Ököritö und Pusztalak gelegener Teil Kis väjäs genannt wird, beginnt an der Homorödbrücke bei Zsadäny und legt bis zu seiner Mündung in die Szamos eine Strecke von 41 Km zurück. Seine Breite beträgt 25—4 m. Über denselben führen 15 Holzbrücken. Läpi belvizesatorna (Moor-Binnenwasserkanal), mit einer Länge von 32 Km. Dieser Kanal beginnt an der Krasznabrücke bei Kis- majtöny und folgt im großen ganzen dem alten Laufe der Kraszna bis Nagyecsed, wo sowohl dieser, als auch der Östliche Binnenwasserkanal vermittels des bei Matoles befindlichen Afterarmes der Szamos mit dem neuen Krasznakanal kommuniziert. Die Breite desselben ist 2°5--5 m. seine Tiefe 25—2'S m. Tyukodi belvizesatorna (Tyukoder Binnenwasserkanal) oder Tvukodi väjäs erstreckt sich von der Ortschaft Tyukod bis zur JEREY- tanya in einer Länge von 293 Km und mündet in den Nagy väjas. Schließlich muß noch der nördliche Kanal — Eszaki esatorna — erwähnt werden, ein altes Krasznabett, das von der Krasznabrücke bei Nagyeesed über Kocsord bis Olesva reicht. wo es in die Szamos mün- det. Die Breite des Kanals beträgt 1—> m. In diese Hauptkanäle münden die folgenden das Innere des Moores durchziehenden Nebenkanäle (auf der Karte Taf. XVII mit A—P be- zeichnet). In den Moorkanal an der linken Seite: Kaplony-Särga- füzfa esatorna, Kälmändi esatorna, ein Privatgraben, bei Ägerdö major der Bodösziget-Halmosi und Merk-Szentmärton-Üser- kuti csatorna; an der rechten Seite: Szilfäshalom-Kasodi und Börvely-Ura-Ujfalusi esatorna: weiter nördlich: Tyukod- Nagy lap esatorna und Pechy-Uray ärok. In den Tvukodi vaäjäs: Tyukod-Poresalmi und Maälyväs-Gorond-Ököritöi csatorna. Durch die aufgezählten Kanäle wurde erreicht, daß «das Moor, vom Wasser befreit, in verhältnismäßig kurzer Zeit an der Oberfläche (il) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LÄP. 2391 austrocknete. Die Hinwegleitung der äuberen Gewässer war von Erfolg begleitet, die Ableitung der Binnenwasser hingegen kann bisher nicht als vollkommen durchführt erklärt werden. Durch den Seebeckencha- rakter des Moores wird nämlich das Hervordringen der Sickerwasser in hohem Maße begünstigt und kann dieses Übel bei jedem Hoch- wasser der Szamos, namentlich aber der Kraszna in den Vardergrund treten. Heute kann dies dem Moore vielleicht noch zum Vorteil ge- reichen und von unberechenbarem Nutzen sein, denn bei dem 19053 erfolgten Brande war es in erster Reihe dem nahen Grundwasser zu verdanken, dab der größte Schatz des Moores, der Torf, nicht bis zum Untergrund eingeäschert wurde. Wenn jedoch der Boden einst miehr verdichtet und gefestigt sein wird und infolgedessen keine Feuergefahr mehr zu befürchten hat, kann das Hervordringen der Sickerwasser zum Urheber unerineblicher wirtschaftlicher Schäden werden. Hierauf kommen wir übrigens im bodenkundlichen Teile noch zurück. Auch die Wasserversorgungsfrage Ues Eesedi lap soll in einem besonderen Kapitel erörtert und deshalb hier übergangen werden. II. Geologische Verhältnisse. Das Moorbecken und seine nächste Umgebung bietet ein sehr ein- faches, wenige abwechslungsreiches geologisches Bild, Es ist dies ein Teil jenes NO-lichen Abschniltes des ungarischen eroßen Alföld, welcher in der Form eines Halbkreises von Andesit- zügen umgeben ist und dessen Ausbildung mit dem ungarischen großen Alföld innig zusammenhängt. Während jedoch das Alföld zum größten Teil mit Diluvialbildungen bedeckt ist, kommen dieselben am NO-lichen Gebiete nur auf kleineren Strecken, im W und SW desselben, zur Geltung. Die diluvialen Bildungeen sind — wie aus den Bohrproben des to) artesischen Brunnens zu Nagykäroly hervorgeht — beinahe ausnahms- los Wasserablagerungen. deren erreichte tiefste Schicht abgerundeten Andesitschotter führt. Dieser Schotter stammt aus dem Andesitgebirge zwischen Nagybanya—Bikszäd—Naeyszöllös und Beregszasz, durch welches das Becken im O umgeben ist. Der größte Teil des Beckens weist jedoch alluviale Bildungen auf. die nach der Bearbeitung der von Debreezen, Nyiregyhaza und Szalmär stammenden Bohrproben durch H. Worr geurteilt, in umso mächtigerer Schicht der Ebene auflagern, je mehr wir uns von dem O-lichen Andesitbogen gegen W und SW zu entfernen. Die Grenze des 999 WILHELM GULL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (12) Ailuviums wird im S und z. T. SW durch das diluviale Plateau der Nyirseg gebildet, dessen Schichten gegen das Becken zu immer tiefer lagern. Hierauf lassen auch die im Becken durchgeführten tieferen Bohrungen schließen, bei welchen in einer Tiefe von 5—10 m diluviale Ablage- rungen nicht erreicht wurden, was in den auf Taf. XVII dargestellten, zwischen dem Kis vajas und Börvely (II sowie zwischen Börvely und der Gemeindegrenze von Gsengerüjfalu (ID) durch «das Moor gelegten Profilen ersichtlich ist. Es scheint daher wahrscheinlich, daß die dilu- vialen Ablagerungen durch die alluvialen Wirkungen bis zu größeren Tiefen fortgeschwemmt und an ihre Stelle die Alluvialbildungen abge- lagert wurden. Was die Mächtigkeit der Diluvialschichten im Becken betrifft, so dürfte dieselbe ziemlich beträchtlich sein. Hierfür sprechen außer den artesischen Brunnen in Nyiregyhäza und Nagykaäroly, welche sämtlich in diluvialen Ablagerungen abgebohrt wurden, auch die in Nagyecsed. welche nach zum Teil an Ort und Stelle eingeholten Angaben SI—S3 m tief sind und ihr Wasser ebenfalls aus dıluvialen Schichten gewinnen. Doch kann man hierauf auch aus den von der Deichgesellschaft längs des Krasznakanals bewerkstelligten Bohrungen schließen, welche dem von Kismajteny bis Merk und von M£rk bis Kocsord reichenden Profile I auf Taf. XVII als Grundlage dienten. Aus dem bisherigen ergibt sich also betreffs der Entstehung unse- res Moorbeckens, dab dasselbe seine Existenz den von O0 her angrei- fenden alluvialen Wirkungen verdankt. Ein Teil der diluvialen Bildun- gen wurde nämlich durch die Flüsse hinweggeschwemmt, der Grund des so entstandenen Beckens durch die Anschwemmassen derselben bedeckt, wodurch sich ihr Gefälle wesentlich verringerte. ihr Wasser, an einem rascheren Ablauf verhindert, auf dem eingeebneten Land- strich stagnierte und dadurch Anstoß zur Entstehung einer Sumpf- vegetation gab. Pflanzengeneraiionen folgten auf einander, womit die Torfhildung ihren Anfang nahm. Das Eesedi läp verdankt demnach seine Entstehung der Aufschüt- tung des linken Szamosufers und dem Umstande, dab der Krasznaflul seinen Weg durch dasselbe nahm. Betrachten wir nunmehr eingehender die geologischen Bildungen, welche am Moore und in seiner unmittelbarer Umgebung auftreten sowie auch deren Verbreitung. Es konnten hier nachgewiesen werden: (13) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LÄAP. 993 1. die pontische Stufe, 9. Diluvium und 3. Alluvium. 1. Die pontische Stufe der neogenen Periode repräsentiert die älteste Bildung in der unmittelbaren Umgebung des Eesedi läap und ist — wie aus der geologischen Aufnahme Tin. v. Szontacus her- vorgeht auf eine nur sehr kleine Fläche beschränkt. Dieselbe tritt in der Sandgrube nächst der Dreifaltigkeitskapelle in der Form eines unter lockerem Sande lagernden Sandsteines zutage. Außer diesem Punkte wurde sie nach den bisherigen Angaben und unseren jetzigen Forschungen nirgends entdeckt und selbst in den artesischen Brunnen der Umgebung nicht erbohrt, da — wie schon erwähnt — das Dilu- vium bei diesen Bohrungen nicht durchsetzt wurde. Zumindest stehen keine Bohrproben aus dieser Gegend zur Verfügung, durch welche das Gegenteil dieser Annahme hätte erwiesen werden können. 2, Das Dilwviwm weist schon eine größere Verbreitung auf und bedeckt, das Moorbecken im W und SW begrenzend, große Strecken. Der Ursprung der hier vorkommenden Diluvialbildungen ist ein zwei- facher: ein subaerischer und ein fluviatiler. Subaerischen Ursprunges ist das am Westrand des Moores beginnende Sandgebiet der Nyirseg ; fluviatil die Tone der zwischen Börvely, Kälmänd und Domahida insel- artig auftretenden Flächen sowie die bei den Bohrungen im Becken und seiner unmittelbaren Umgebung zutage geförderten gelblichbraunen und grauen Tone, von welchen einzelne auch Bohnerz führen. Die Sandzüge der XNyirseg wurden von SÖ-lichen Winden, die erwähnten Tone hingegen aus dem durchgeschlämmten Anschwem- mungsmateriale der aus dem miozänen Becken der siebenbürgischen Landesteille kommenden, die jungtertiären Schichten der Szilägysäg- durehbrechenden Flüsse Szamos und Maros abgelagert. Daß die in der Nähe des Südrandes des Moores sich ausbreitenden, durch mächtige Alluvialbildungen getrennten Inseln, so der Messzelätö hegy (129 m), das Gebiet der in neuerer Zeit übersiedelten Ortschaft Kismajteny sowie die NW lich von der Kapus puszta gelegene kleine Erhebung, ferner bei Nagymajtöny die Hegyi földek, Uj- und O-Sz6lö (129 m), tatsächlich diluvialen Ursprunges sind, geht auch aus den 1882 — 1888 durchgeführten geologischen Aufnahmen Dr. Tu. v. Szon- TAGHS und J. MaryasovszKys hervor. Aus diesem diluvialen Tone stammen jene wertvollen Überreste von Ursäugern, die im Sommer 1897 bei Grabung des neuen Krasznakanals auf der Strecke bei Domahida zutage 994 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (14) befördert wurden. Dieser Fund gelangte dank der Intervention des damaligen ungarischen Ackerbauministers, Sr. Exzellenz Herrn Dr. I. v. Daränyı in den Besitz der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Es sind dies die Stoßzähne eines Klephas primigenius, Bump, die im Museum der genannten Anstalt aufgestellt wurden und deren Abbildung — da sie bisher noch nicht abgebildet waren hier in Fig. 2 beigefügt wurde. Über diesen Fund und die Umstände seines Vorkommens hielt J. Haravärs in der Fachsitzung der Ungarischen Geologischen Gesell- Fig. 2. Elephas primigenius, BLmE. Stoßzähne. Diluvium. Domahida, Komitat Szatmär. schaft am 1. Dezember 1897 einen Vortrag, der im XXVIII. Bande des Földtani Közlöny auch erschienen ist. Nach dieser Mitteilung wurden die Stoßzähne nächst Domahida in der Nähe der neuen Verkehrs- brücke bei Grabung des Profils 5540—5560 des neuen Krasznakanals in einer Tiefe von 35 m gefunden und in ihrer Nähe zwei Backen- zähne. Der eine Stoßzahn ist vollständig, während die Spitze des an- deren fehlt, an dessen Basis jedoch einige Schädelfragmente haften. Haravirs erachtet es aus der Lage dieser Reste als unzweifelhaft er- wiesen, daß dieselben einem Individuum angehören. Eben deshalb nahm er am Fundorte und in dessen unmittelbarer Nähe Nachgrabun- (15) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LAP. 295 gen vor, in der Hoffnung, dab es vielleicht gelingen wird den Schädel oder sonstige Knochen zu finden. Seine Bemühungen blieben jedoch erfolglos, da bloß einige unbrauchbare Knochenfragmente zutage ge- fördert wurden. Unsere in Domahida und unmittelbarer Umgebung vorgenommenen Handbohrungen ergaben sodahaltigen Ton, dunkelbraunen Ton und schwarzen torfigen Ton, überall mit grauem und gelbem Tonuntergrunde, — Böden, die aus den alluvialen Anschwemmungsmassen der Kraszna ent- standen sind. Unter den von der Deichgesellschaft längs des neuen Krasznakanals, an den Stellen der einzelnen Brücken bewerkstelligten Bohrungen — auf Grund derer das Profil I auf Taf. XVII konstruiert wurde #* — erfolgte die bei Domahida vom Kanalgrund an bis zu einer Tiefe von 11°5 m. Hierbei ergab sich das folgende Profil: von der Oberfläche bis 1:5 m lagert schwarzer torfiger Ton, bis 25 m grauer Ton, der in grauen schlammigen Ton übergeht und bis 3°5 m anhält. Diese Tiefe entspricht dem Niveau des Kanalgrundes, wo der erwähnte gelbe Ton bereits sandig wird und — nachdem der Sandgehalt stetig zunimmt — bei #5 m in reinen Diluvialsand übergeht, der sich bis 115 m ununter- brochen fortsetzt. In der Nähe von Domahida wurde noch der Backenzahn und ein Skapulafragment von klephas primigenius, Brue. gefunden. Auf einen weiteren schönen Fund war man im neuen Kraszna- kanale auch bei Merk gestoßen und bildet derselbe das Geschenk der Deichgesellschaft an die kgl. ungar. Geologische Anstalt. Diese Knochen- reste wurden seinerzeit ebenfalls durch J. HaLavArs an Ort und Stelle ausgewählt und konnten in dem Materiale die folgenden Tierarten durch Dr. J. Prrnö bestimmt werden: Hyaena spelaea, GouLpr.; bezahntes Schädelfragment. Bison priscus, Bos.; ein Hornknochenfragment, der Atlas und 2 untere Backenzähne. Rhinoceros antiquitatis, Brme.; 1 oberer Backenzahn. Equus caballus, L.; 4 obere und 2 untere Backenzähne. Gastor fiber, L.; rechter und linker Kiefer mit Schneide- und Backenzähnen. Vögellsnochen. Diese auf das Diluvium verweisenden Ursäugereste — welche in dem erwähnten Artikel HaravArs’ mitgeteilt wurden — kamen an ver- * Für die Höhenverhältnisse mußte sowohl in diesem, als auch in den übri- sen Profilen ein ziemlich großer Maßstab gewählt werden, um außer der Schich- tenfolge auch die Verhältnisse der Oberböden zum Ausdruck bringen zu können: 296 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (16) schiedenen Punkten des bei Merk befindlichen Abschnittes des neuen Krasznakanals in einer Tiefe von #5-—-5 m zum Vorschein. Die von der Deichgesellschaft hier vorgenommenen Bohrungen Nr. 7 und 8 sind 11°5-—-12 m tief und weisen das folgende Profil auf: bis 05—1'5 ın lagert toniger Sand, darunter gelber Sand, der im un- teren Teile, namentlich bei Nr. 8, schlammig wird. Die unter der 0°5—1'5 m mächtigen oberflächlichen allnvialen Bodenschicht erbohrten Bildungen sind Schichten des diluvialen Pla- teaus (ler Nyirseg, deren Alter übrigens durch die obigen, im Museum der kgl. ungar. Geologischen Anstalt aufbewahrten Ursäugerreste fest- gestellt wird. Die diluvialen Schichten wurden — wie dies im Profile längs des Krasznakanals (Taf. XVII) ersichtlich — durch die Bohrungen bloß bis zum Sande erschlossen, dem teils andere Diluvialbildungen, teils un- mittelbar die alluvialen Ablagerungen auflagern. Daß dieser Sand jedoch trotz seiner beträchtlichen Mächtigkeit nicht die unterste Schicht des Diluviums repräsentiert, geht aus dem ersten artesischen Brunnen in Nagyecsed hervor, dessen Grundschicht in SO m Tiefe aus einem bläu- lichbraunen, sehr bindigen Ton besteht. Was für Schichten zwischen diesem Tone und dem Sande lagern, ist in Ermanglung von Bohrpro- ben und sonstigen Daten nicht bekannt. An zahlreichen Punkten tritt dieser Sand auch an die Oberfläche, so bei Merk und Nagyecsed. Auf demselben liegt zwischen Börvely und Ägerdö-puszta toniger Sand, auf welchen blauer Ton folgt. Dieser letz- tere tritt hier muldenartig auf, was auf einen diluvialen Sumpfgrund hinzuweisen scheint. Darüber lagert gelber sandiger Ton und als Ober- boden Välyog. Der sandige Ton findet sich als Uferbildung auch bei Börvely am Beckenrande vor, wo er von 2—3 Alluvialböden überlagert ist. 3. Allwvium. Der größte Teil unseres Gebietes ist mit alluvialen Bildungen bedeckt, denen — außer den hierher gehörenden Abschnitten der Flüsse Szamos und Kraszna sowie den kleineren Sumpfgebieten des Balkany, Homoröd und anderer Bäche und Rinnen — das ganze Moor angehört. Die bedeutendsten darunter sind: der Torf mit seinem blauen und gelben Tonuntergrunde, ferner der Szamos- und Krasznaschlick sowie jene Sodaflecken, die in kleinerer Ausdehnung an den Süd- und Südwestufern des Moores auftreten. In untergeordnetem Maße treten auch die durch die Wasserläufe der Nyırseg abgeschlemmten Sande hinzu. (17) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LÄP. 297 Die tiefste der erbohrten Schichten des Moorbeckens besteht — wie aus dem II. Profile zwischen dem Kis vajas und Börvely und dem II. Profile zwischen Börvely und der Gemarkung von CGsengerüjfalu (Taf. XVID ersichtlich — aus einem stellenweise grobkörnigen gelben Sande, dem blauer Sand auflagert. Die Mächtigkeit des letzteren ist stellenweise größer, wie auf der Bagolyret und Prcnv-tanya, stellenweise wieder geringer, wie z. B. auf der SzarKkay-tanya. Über diesem Sande folgt in ziemlicher Mächtigkeit eine blaue Tonschicht. durch welche auf dem größten Teile des Moores das Liegende des Torfes gebildet wird. Bloß auf dem nächst der SzaLkay- tanya gelegenen Abschnitte des Nagy läp und Tyukodi läp ist zwi- schen den Torf und den blauen Ton ein schlammiger, stellenweise torfiger gelber Ton eingelagert, der hier das Liegende des Torfes bildet. In der Nähe der diluvialen Ufer finden wir in unmittelbarer Be- rührung mit den Diluvialbildungen gelben Ton, auf welchem teils san- diger, teils aber torfiger sandiger Ton lagert. Die eingehendere Besprechung der alluvialen Bildungen wird im folgenden Kapitel gegeben, hier soll nur noch die Entstehungsfoige derselben festgestellt werden. Auf dem von der Szamos und Kraszna abgelagerten feinen Ton und Schlick nahm in Gegenwart des stagnierenden Wassers die Moor- bildung ihren Anfang. Dieses Gebiet gehört zu den infraaquatischen oder Flachmooren, dessen Torfflora zum größten Teil aus Rohr, Binsen und Schilf bestand. Die Torfbildung war auf demselben keine periodische, sondern eine konstante, was aus der an der Oberfläche befindlichen mehr oder we- niger mächtigen (0'2—1 m), jedoch stets ununterbrochenen, homogenen Masse des Torfes hervorgeht. Die zusammenhängende oberflächliche, auf blauem oder gelbem Tone, in geringerer Erstreckung auf ähnlich gefärbtem Sande lagernde Torfdecke wiederholt sich in der Tiefe nicht mehr, wie sich dies aus den tieferen (10 m) Bohrungen im Inneren des Moorbeckens ergeben hat. Bloß auf dem Malomhely genannten Gebiete zwischen Nagyecsed, Ököritö und Poresalma ist diese oberflächliche Torflage mit ca 30— 80 cm Szamosschlick bedeckt. Hierdurch wurde hier der Torfbildung ein Ende gesetzt und diese Aufeinanderfolge der Schichten kann. als eine höchst glückliche bezeichnet werden. Mitt. a. d. Jahrb. d. kel. ungar. Geol. Anst. XIV. Bd. 5. Heft. Dal 298 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (18) III. Bodenkundlicher Teil. Bei der Besprechung der Bodenverhältnisse des Eesedi läp muß von den Oberböden vor allem der ständige Begleiter der Moore, der Torf, ins Auge gefaßt werden. Nachdem derselbe be! dem gegenwärtigen Stande unseres Moores vorherrscht und auch für dessen zukünftige Ausgestaltung in erster Reihe ausschlaggebend ist, wurde demselben ein etwas größerer Platz eingeräumt. Der Torf repräsentiert als eine Masse von Pflanzenresten eine der jüngsten Bildungen der Erdrinde. Wissenschaftlich befaßt man sich erst in neuerer Zeit mit tlieser Gesteinsart, vom praktischen Gesichts- punkte hingegen war dieselbe schon vor langer Zeit der Gegenstand regen Interesses, das sie infolge der ihr innewohnenden Heizkraft einer- seits und des Wasseraufsaugungsvermögens anderseits auch verdient. Dank ihres technischen Wertes nahm die Torfindustrie einen größeren Umfang an, während die wissenschaftlichen Untersuchungen zu dem Ergebnis führten, dal diese für die Landwirtschaft früher als völlig nutz- los betrachtete Bodenart bei Anwendung spezieller Kulturverfahren sich zur wirtschaftlichen Bearbeitung nicht nur eignet, sondern betrefis der Ertragsfähigkeit mit den vorzüglichsten Bodenarten wetteifert. Die ersten Torfforschungen wurden in Ungarn 1859 vom öster- reichischen Botaniker Dr. A. Pokorxy mit Unterstützung des damaligen Generalgonvernements unternommen. Seine diesbezügliche, größtenteils auf Grund der von den Verwaltungsbehörden eingelieferten Daten fer- tiggestellte Arbeit erschien 1861 in den Sitzungsberichten der k. k. Akademie der Wissenschaften Wien und wurde auch durch die Unga- rische Akademie der Wissenschaften im Il. Bande der «Mathematikai 6s Termeszettudomänyi Közlemenyek» in ungarischer Sprache herausgegeben. Seither erschienen mehrere kleinere Aufsätze über die Torflager einzelner Gegenden Ungarns, worunter jedoch nicht einer die im mo- dernen Sinne genommene Untersuchung derselben zum Gegenstand hatte. Im Jahre 1891 trat man schließlich an die Frage der wissen- schaftlichen Erforschung der Torflager Ungarns heran. Den Impuls hierzu gab Jon. Böckn, Direktor der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, indem er bei dem kgl. ungarischen Ackerbauminister behufs Aufnahme der Torflager die Entsendung eines Geologen beantragte. Die Richtung der Aufnahme, Kartierung und Abschätzung ihrer Ausdehnung wurde im Geiste der modernen Torfuntersuchungen vorgeschrieben. Deı Vor- lage Jon. Böckus entsprechend wurde Dr. G. Prımıcs mit der Erforschung der in den siebenbürgischen Landesteilen gelegenen Torflager betraut, der hierüber in seiner im X. Bande der Mitteilungen aus dem Jahr- (19) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LÄP, 299 buche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt erschienenen Arbeit be- richtet. Diese Arbeit sowie die Schriften Dr. M. Stauss: A kir. magyar Termeszettudomänyi Tarsulat tözegkutatö bizottsaganak müködese 1892- ben (= Die Tätigkeit der Kommission für Torfuntersuchungen der Unga- rischen kgl. Naturwissenschaftlichen Gesellschaft im Jahre 1892 [unga- risch |), — Die Verbreitung des Torfes in Ungarn; mit einer Karte, — Tözegtelepek kntatäsänak fontossäga (= Über die Wichtigkeit der Er- forschung von Torflagern [ungarisch]. — Tözegtelepek ertökesitese Eszak- es Eszaknyugat-Nemetorszagban (= Über die Verwertung der Torfläger in Nord- und Nordwestdeutschland lungarisch]), — diese Arbeiten wären berufen gewesen, die Aufmerksamkeit der landwirtschaft- lichen Kreise Ungarns auf die industrielle Verwertung des Torfes, haupt- sächlich aber auf die Gründung von Torfkulturen zu lenken. Die Entstehung von Torflagern war immer dort möglich, wo sich das Niederschlagswasser in kleineren oder größeren Senken, infolge Undurchlässiekeit des Untergrundes ansammeln konnte An solchen Stellen war nämlich die Möglichkeit der Entstehung einer Sumpfvegeta- tion gegeben. Es häuften sich die abgestorbenen Reste der auf einander- folgenden Pflanzengenerationen unter dem Wasser an, wo der Prozeß der Torfbildung seinen Anfang nahm. Hierdurch können je nach der Vegetation verschiedene Torflager entstehen. In Gegenden mit reichlichen Niederschlägen siedeln sich Pflanzen an, deren Haupt- lebens bedingung gerade in: den reichlichen Niederschlägen besteht. Solche sind die Sphagnummoose, welche die Hochmoore resul- tieren. Infolge beständigeren, reichlicheren Auftretens von Grundwasser, durch die Verbreitung des Wassers von Flüssen mit geringem Gefälle auf einem tieferen Gebiete, sei es nun auf natürlichem Wege oder durch Daraufleitung, eventuell durch zeitweilige vollständige Überflutung einer Landstrecke, entstehen die Flachmoore. Das Eesedi läp gehört diesen letzteren an. Auf einer Grundlage von blauem und gelbem Tone nahm dieses Moor mit der Vegetation solcher Pflanzen seinen Anfang, die zur Torfbildung nicht beigetragen haben. Es war dies die Vegetation der Hydrophyten, denen das Rohr folgte, aus welchem nach A. Pokorxy der größte Teil des Torfes der ungarischen Flachmoore entstanden ist. Auf der Tonunterlage liegt also unmittelbar der Rohrabschnitt des Torflagers. Das dritte Stadium der Entwicklung des Flachmoores ist die Rohr- wiese, in welcher nebst dem Rohre bereits rasenbildende Gräser und ki 300 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (20) Seggen auftreten. Bei fortwährender Zunahme der Wiesenpflanzen geht lie Rohrwiese in ein Wiesenmoor über, womit die Torfbildung ab- schließt und die Flora des trockenen Bodens um sich greift. So wird aus dem Sumpfe eine schwingende Rohrdecke, sodann ein Zsombek- und nachher ein Wiesenmoor, um nach vollendeter Fäulnis der Pflanzenreste in Kotuboden (Moorboden) zu übergehen. Und als letztes Glied dieser Entwieklungskette tritt der Sodaboden auf. Über das Sumpf- und Rohrwaldstadium des Eesedi Jap wurde bereits im hydrographischen Teile versucht ein Bild zu entwerfen, es erübrigt hier nur mehr noch sein Zsombekstadium, den Übergang vom \Wiesenmoor in das Kotustadium und die Sodaflecken zu erwähnen. Das Torfmaterial des nach der Entwässerung zurückgebliebenen, mit: Bülten (= zsombek) bedeckten Gebietes ist abgesehen von den verbrannten Partien — über weite Strecken noch unberührt. Die Torf- schicht weist hier eine Mächtigkeit von 50--150 em, an einzelnen Punkten jedoch auch eine solche von über 2 m auf. Bei 30-80 cm tritt aber bereits Grundwasser auf, in welchem die untere, mehr oder weniger mit Schlamm erfüllte Partie des Torfes schwimmt. Eine der- artige Zsombekstrecke ist der Teil des Grafen ALEXANDER KäARomı und im Zentrum des Moores einige zerstreute Flecken, auf welche hie und da das Vieh zu. weiden getrieben wird. Das Torfmaterial der bereits geebneten Zsombekstrecken ist, im Gegensatz zum vorhergehenden, bereits etwas tonig und wird auf den- selben in günstigen Jahren mit ziemlichem Erfolge Landwirtschaft betrie- ben. Infolge der Kultur wurde die Torfschicht dichter, verlor aber auch an Mächtigkeit, sowohl durch die Verdichtung, als auch durch die beschleu- nigte Zersetzung. Diese leiztere ist an den Uferpartien bereits so weit vorgeschritten, daß der Torf nur mehr in der Form feinen Staubes der an Tongehalt fortwährend zunehmenden Moorerde beigemengt ist. Diese allmähliche Umwandlung kommt auch in den Ergebnissen der physikalischen Analyse der eingesammelten Proben zum Ausdruck, welche den verschiedenen Stadien dieses Prozesses. entsprechend, zwi- schen ziemlich weiten Grenzen schwanken. So ergab sich z. B. für die Kohäreszenz, daß in -den verschiedenen Proben auf 1° der groben (emengteile 1'269- 7°370% feine Gemengteile entfallen. Die Wasserkapazität schwankt zwischen 13'744 41'811 und be- treffs der Volumzunahme wurde nachgewiesen, dab sie unter 24h mit /a2 Yaı ihres ursprünglichen Volums zunehmen. Die Verbreitung sowohl des leichten Torfes, der auf den heute noch mit Bülten bedeckten Teilen und entlang der alten Hidere vor- handen ist, als auch der tonigeren Abart auf den geebneten Partien (21) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECGSEDI LÄAP, 301 wurde auf der Karte Taf. XVI mit Indigofarbe und roter 9 bezeichnet: die auf denselben bewerkstelligten Handbohrungen aber wurden der leichten Übersicht halber in die hydrographische Karte Taf. XVIII eingetragen. Auf Grund derselben wurden auch die verschiedenen Arten ihres Untergrundes ausgeschieden, über welche später die Rede sein wird. Hier sollen bloß die physikalischen Eigenschaften und die che- mische Zusammensetzung des Torfes zusammengefaßt werden. Der Torf des Eesedi läp wurde im bodenkundlichen Laboratorium der kgl. ungar. Geologischen Anstalt vom Chemiker Dr. Koroman Emszr analysiert. Die diesbezüglichen Resultate welchen zum Vergleiche die auf aschen- und feuchtigkeitsfreie Masse umgerechneten Daten der Analysen eines typischen Torfes und der Holzfaser beigegeben wur- den — sind die folgenden: 1. Fundort: Kesedi lap. Pechy-tanya. (Gesammelt von E. Tımko. kgl. ungar. Geolog.) In 100 Gewichtsteilen ist enthalten : Auf aschen- und feuchtigkeitsfreie Masse umge- Bi un Oh: 36655, rechnet; H a CG ee Nr, 50 - Ti ons Mahsim) 11 2920 0:36 34% N ET ER EN 069 « Feuchtigkeit 2. ..1040 «u N---- 2.259 « Äeche Car Zusammen 100°00 G.-T. Zusammen 10000 G.-T. Heizkraft = 3018 Kalorien. 2. Fundort: Eesedi ldap, Pechy-tanya. (Gesammelt von A. Lırra, kel. ungar. Geolog.) * In 100 Gewichtsteilen ist enthalten : Auf aschen- und feuchtigkeitsfreie Masse umge- I rechnet; | H PT ei DIA u (EN ER N EA S-_2_.2..2....08 « #8 -------- 39 « Y‘ D/ On edel Ne dene N N: TERLIT BEI Ar ST BE 0:99 m 10] regte ee ee a 3978 C Feuchtigkeit DE tan RA IE FH IHSYERT Na aaa nee 2a“ u a Zusammen 10000 G.-T. Zusammen 10000 G.-T. Heizkraft = 1594 Kalorien. * Leichter Torf. 302 WILHELM GULL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (22) 3. Fundort: Eesedi ldap, Domahidai retek. (Gesammelt von W. Gürı, kgl. ungar. Geolog.)* In 100 Gewichtsteilen ist enthalten : Auf aschen- und feuchtigkeitsfreie Masse umge- ZaRE, Make ERIEETIETD REET, rechnet : ie _ re hu rer Kan Er Bun MN j HRSHANGROR Id Yin DER PRTRRFRT PEN CR RE Os. EI BEN. lan Nagrggda ey A Inn: POP SCH Aula dd Eee DENN EAU Feuchtigkeit . _. _. . 666 «: N-- 236 « Asehalıahh nm! | 71-36 Zusammen 10000 G.-T. Zusammen 10000 G.-T. Heizkraft = 901 Kalorien. Die chemische Zusammenselzung des Torfes und der Holzfaser.** (N 2180, 2 00IT.-T: SEM EST. Hustzdutt kan re Fire ir: 600 « OEEN TG nam n 32: 3300 44.00 « Die Proben 1 und 2 gehören der reinen, aus Pflanzenresten be- stehenden, tonfreien, leichten Torfart unseres Moores an; trotzdem ent- halten sie dem Kohlengehalt von 60'02% des typischen Torfes gegen- über bloß 5006 und 51'35% €; der H-Gehalt stimmt mit dem des typischen Torfes nahezu überein, während jedoch der Gesamtgehalt an Oxygen und Nitrogen (O0 + N) bei dem letzteren 34:00% beträgt, steigt derselbe bei unseren Proben auf 44:16%. bezw. 4222%. Besonders auffallend ist namentlich der Aschengehalt, welcher bei der 1-ten Probe 16°57%, bei der 2-ten 55°19% ausmacht und bei der tonigeren Torfart (Probe 3) sogar 71'36% erreicht. Bei dieser letz- teren ergab sich für C den 60'02% des typischen Torfes gegenüber 50°58%, für O+N gegen 3400% des letzteren 42°90%. Aus diesen .auf aschen- und feuchtigkeitsfreie Masse umgerech- neten Resultaten der obigen drei ineinander übergehenden und die allmähliche Umwandlung des Torfes auf unserem Moore veranschau- lichenden Proben geht hervor, daß sich dieselben bezüglich ihrer che- mischen Zusammensetzung mehr der Holzfaser als dem typischen Torfe nähern. Die beträchtliche Quantität der Aschenbestandteile entstammt in * Toniger Torf. ** LENGYEL B.: Chemia; p. 194. Budapest, 1889. (23) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LÄP, 303 geringerem Mabe den abgestorbenen Pflanzen, ihr größter Teil wurde durch die Winde und Flüsse dem Torfe zugeführt. Hierauf gründet J. Frün die Unterscheidung von wesentlichen und akzessorischen Aschen- bestandteilen im Torfe, je nachdem dieselben dem Pflanzenkörper ent- stammen oder aus der Aubenwelt in der Form von Staub und Schlamm dahin gelangten. Auch der Stickstoff des Torfes entstammt nicht in jedem Falle nur den abgestorbenen Pflanzen allein, da stets ein bedeutender Perzentsatz desselben durch das äubere Skelett der Sumpftiere (Insekten, Dekapoden) gebildet wird. Der Stickstoff dieses Chitins kann keinesfalls von solchem wirtschaftlichen Werte sein als jener der in Zersetzung begriffenen Vegetation, nachdem er von den Pflanzen schwerer auf- genommen werden kann. Für die Beurteilung des bodenkundlichen Wertes des Torfes kann also die chemische Analyse nicht ausschließlich maßgebend sein, es müssen vielmehr mit derselben die botanische, geologische und pedolo- gische Aufnahme sowie die mikroskopischen und bodenphysikalischen Untersuchungen Hand in Hand gehen. Auf diesem Wege erfahren wir z. B. unser Moor betreffend nebst den obigen Resultaten, daß in der Asche seines Torfes, nachdem derselbe hauptsächlich aus Rohrfragmenten besteht, die Kieselsäure gegenüber den sonstigen Bestandteilen überwiegt. Tatsächlich beträgt dieselbe im verbrannten Torfe 50°51%, wie dies aus der folgenden von Dr. K. Emszt bewerkstelligten Analyse hervorgeht. Die chemische Zusammensetzung einer verbrannten Moorerde des Eesedi lap. Fundort: Börvelyi lap. (Gesammelt von E. Tımkö, kgl. ungar. Geolog.) In 100 Gewichtsteilen ist enthalten: USER ER pe or DI Omen 0er» BES Beet UL 092 organ AN AITENTERBERER Ran 3 dee NUT RE EEE ade pe ee aa 0) ER BE ee er nd Aa Te INDIAN Nee ae RN 20 DEREN ET DR. BLOSS TU so, ETER DLBUE NE ERBE EL APESSLEN ORIIEOEISM PU CO, ER 3 Ber 1 AR BEREITS ENTE ELSE MR. Zusammen 9929 G.-T. Ist nun ein Teil dieses Kieselsäuregehaltes löslich (in einer Aschen- probe beträgt derselbe 4'251 %), so ist dieser Umstand für die zukünf- 304 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH 'TIMKÖ (24) tize Ausgestaltung des Moores von großer Wichtigkeit, wie dies bei Besprechung der am SW-Rande des Moores auftretenden sodahaltigen Bodenart noch ausgeführt werden wird. Einzelne physikalische Eigenschaften unseres Torfes sind sowohl vom industriellen, als auch vom landwirtschaftiichen Gesichtspunkte von Interesse. Seitdem das Aufsaugungsvermögen «des Torfes gegenüber dem Wasser und der Gase erkannt wurde, mißt man demselben als Industrie- artikel eine große Wichtigkeit bei. Dieses Aufsaugungsvermögen na- mentlich des Moostorfes der Hochmoore, in welchem die Ulmifikation noch nieht weit vorgeschritten ist. erweist sich als so beträchtlich, daß z. B. 100 Teile des aus einer Tiefe von 40- 200 em entnommenen reinen Moostorfes des Hochmoores bei Marienwerder (Deutschland) künstlich getrocknet 3024, in lufttrockenem Zustande 2309 Teile Wasser aufzunehmen imstande ist. Der Torf der ungarischen Flachmoore kann in dieser Beziehung mit den Moostorfen der Hochmoore zwar nicht konkurrieren, doch erweist er sich immerhin als ziemlich gut wasseraufsaugend. So äußerte sich z. B. die Versuchsstation für Moorkultur Bremen über den Torf der Wirtschaft zu Magyarövär dahin, dab derselbe eine ideale Spreu abgebe. Der leichtere Torf des Ecesedi lap weist in Stücken und lufttrocke- nem Zustande eine Wasserkapazität von 137°913% und 142°680°% unter 24h auf. Die der erdigen Abart war 97°169%. Das Aufsaugungs- vermögen des Torfes ist umso gröber, je feiner derselbe zerfasert ist. Das Aufsangungsvermögen des Mulls soll nach angestellten Versuchen um 283% größer sein, als das der Stücke desselben Torfes. Infolge dieser Eigenschaft ist der Torf als Spreu von großem Werte, insbesondere wenn wir noch seine Absorbtionsfähigkeit gegen- über dem Ammoniak und kohlensauren Ammoniak. welche aus den Nitrogenverbindungen des Stalldüngers entstehen, hinzunehmen. Die sonstige industrielle Verwertung des Torfes ist hinlänglich bekannt. Und betrachten wir den Torf des Ecsedi läp von diesem Gesichtspunkte, so gelangen wir zu dem Schlusse, daß derselbe, als ein im Flachmoore entstandenes, etwas erdiges Gemenge von haupt- sächlich elastischen Rohrfasern, in Hinsicht auf den industriellen Wert mit dem Sphagnumtorfen zwar nicht konkurrieren kann, sich aber — namentlich der leichte Torf der heute noch bültigen Partien — als Spreu und bei Herstellung von Fäkalien sowie hie und da auch als Heizstoff bewähren würde. Unter anderem machen jedoch die heute noch unentwickelten Kommunikationsverhältnisse des Moores die industrielle Ausbeutung (25) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LAP. 308 des Torfes sozusagen zur Unmöglichkeit, so daß die landwirtschaftliche Verwertung desselben in den Vordergrund tritt. Mit dem Torfoberboden steht der torfige Ton (auf der Karte rote 3) in organischem Zusammenhange, nachdem er aus diesem hervorgegan- gen ist. Die größte Verbreitung weist derselbe im südlichen Teil des Moores auf, findet sich aber auch am Ostrande vor. Die westliche Partie des südlichen Abschnittes ist etwas sandig, doch schwindet dieser Sandgehalt gegen O immer mehr, so daß hier bei dem Sammelpunkte XXX die feinen Teile (Ton und Schlamm) 81'32% ausmachen, während sie im W bei dem Punkt II bloß 51'585% betragen. Sein Torfgehalt ist verschieden, am größten in dem gelblichbraunen torfigen Ton der Bagolyret. Bezüglich seiner chemischen Zusammensetzung fällt der geringfügige Phosphorsäure- und der bedeutende Kieselsäuregehalt auf. In dieser Hinsicht nähert er sich dem in der Südwestecke des Eesedi läp auftretenden sodahaltigen sandigen Ton (rote 4), in welchem der Gehalt an Phosphorsäure noch geringer, der an Kieselsäure noch beträchtlicher ist. Dieser Kielsäuregehalt verdient eine besondere Aufmerksamkeit, da ein ziemlich großer Teil desselben in löslicher Form vorhanden ist. So beträgt die lösliche Kieselsäure bei Punkt XXX 18, bezw. 20%, auf dem in Rede stehenden Sodagebiete 25°194% und ihre schädliche Wirkung macht sich in dem Auftreten von kahlen Flecken bemerkbar. K. Murarözy führt in seiner Arbeit «Über den Boden» aus, daß die von den Wasserpflanzen aufgenommenen Mineral- salze im Boden zu kohlensaurem Natrium, Soda, werden und diese Soda die Quarz-, Feldspat- und Tonteile im Boden umwandelt, aus dem Feldspat und Alluminium allmählich weniger Kieselsäure und mehr Wasser enthaltende, sehr feinkörnige Verbindungen herstellt. Das kie- selsaure Natrium, welches im Boden entstand, «wird durch die Kohlen- säure, welche aus der im Boden niemals stillstehenden Gährung hervor- geht, zersetzt und es entsteht abermals kohlensaures Natrium, wobei sich die Kieselsäure ausscheidet. Die so ausgeschiedene Kieselsäure ist nicht mehr fest, sondern hyalin, eingetrocknet ein feines weibes Mehl, das sich in Alkalien leicht löst.» Diese Umwandlung dauert unun- terbrochen fort; bald wandelt sich die Soda in kieselsaures Natrium, bald dieses wieder in Soda um. Den ganzen Vorgang fat Murarözy folgen- dermaßen zusammen: «Im Humusboden sind die organischen Stoffe in allmählichem Schwinden begriffen und nachdem der staubförmige Humus leichter gährt als die hornartig veränderten Eiweißstoffe, so werden die Bodenkörner immer feiner, der Kalk als kohlensaurer Kalk ver- schwindet, die in Alkalien lösliche Kieselsäure häuft sich an, der Feld- spat und das Aluminium des Tones gehen in weniger Kieselsäure und 306 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (26) mehr Wasser enthaltende Verbindungen über. Die hornartigen Eiweiß- stoffe, das kieselsaure Natrium, die hyaline und staubförmige Kiesel- säure sind sämtlich gute Bindemittel», die Bodenteile aber sehr fein. «Hieraus ist es verständlich, daß der so entstandene Sodaboden... stets heller gefärbt und weitaus bindiger ist als die Hnmusböden; in fench- tem Zustande wird er zu einem feinen Brei, ausgetrocknet hingegen hart wie Stein.» Diese Erklärung scheint im vorliegenden Falle völlig zutreff nd zu sein und wird durch die ziemlich beträchtliche Menge an löslicher Kieselsäure nur bekräftigt, wie denn die Alkalizität des Bodens in betreff auf die Fruchtbarkeit eine solche ist, dab derselbe bei einem kohlen- sauren Natriumgehalt von über 0'2% unfruchtbar wird. Auch durch analoge Fälle wird die obige Erklärung unterstützt, so z. B. durch die von einem der Verfasser im Rahmen der agrogeologischen Detailauf- nahme durehforschten Sodagebiete der Kiskunsäg im Komitat Pest, die 1527 noch Sümpfe waren. | Selbst in der 1802 erschienenen Komitatskarte von GöröG und KErREREs sowie in der Lıpszkyschen Karte Ungarns aus dem Jahre 1848 sind heute bereits zu Sodaflächen gewordene Gebiete noch als Sümpfe eingezeichnet. Die Weiterverbreitung des Sodagehaltes im Boden läßt sich auf dem erwähnten südwestlichen Teile des Ecsedi lap schon heute nachweisen, insofern dort inmitten des torfigen Tones verstreute Sodaflecken auftreten. Was nun die physikalischen Eigenschaften* des sodahaltigen sandigen Tones betrifft, so entfallen auf 1% seiner groben Gemeng- teile 1573% Feinteile; Kalk ist in demselben nicht enthalten; Wasser- kapazität = 7'475%; Volumzunahme = 0, was darauf hinweist, daß sein einstiger Torfgehalt bereits vollständig verschwunden ist. Bei dem torfigen Ton entfallen auf 1% grober Gemengteile 1'068—7°587% Feinteile; Kalk ist nur in Spuren vorhanden; Wasser- kapazität 25°995—43°101%; die Volumzunahme ist sehr beträchtlich, nachdem der torfige Ton unter 24h mit Yıs—Vıı seines Volums an- quoll, was selbstredend eine Folge seines bedeutenden Torfgehaltes ist. Derselbe bedeckt die Inseln im südwestlichen Teile des Moores (z. B. Zöldhalom, Nagyfüzes, Nagykerület, Fürgöhalom usw.), die bei höherem Wasserstand des neuen Krasznakanals ganz breiartig an- quellen, ohne daß an ihrer Oberfläche Wasser auftreten würde; sie erscheinen vielmehr als wären sie gänzlich trocken. * Die Bedeutung der Zahlenwerte s. weiter unten bei Besprechung der Bodenuntersuchungen im Laboratorium. (27) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES EUSEDI LÄP, 307 Der torfige Ton tritt am nördlichen und teilweise östlichen sowie am westlichen Rande des Moores als forfiger sandiger Ton (vote 6) auf, der an der Nord- und Ostseite nur unter der Einwirkung des Szamosflusses entstehen konnte. Der sandige Schlamm, welcher mit dem Torfe vermengt diese Bodenart resultierte, wurde wahrscheinlich durch die einstigen Hochwasser dieses Flusses abgelagert. Am Süd- westrande des Moores steht mit derselben sandiger Ton (rote 5) in Verbindung, der hier im Vereine mit dem torfigen sandigen Tone Ufer- partien andeutet, wo die Wirkungen des Moorwassers und Schlammes zur Geltung kamen. Als nämlich das Wasser höher stieg, wurden diese Stellen überflutet und bei eintretendem Rücktritt desselben das sus- pendierte Material hier abgelagert. Die erstere Bodenart weist noch erkennbare Pflanzenteile auf, während sie in der letzteren vollständig verfault sind. Infolgedessen ist die Kohäreszenz des torfigen sandigen Tones geringer; auf 1% grober Gemengteile entfallen 0:653—0'687 % Feinteile, was auch mit seinem Kalkgehalt (2256 —2'384%) zusammen- hängt: Wasserkapazität 49°762—50°090 ; die Volumzunahme bedeutend: ıa—"ıs des ursprünglichen Volums unter 24h. Im sandigen Ton ent- fallen dagegen auf 1% grober Gemenglteile bereits 0°737—1'459% Feinteile, er ist also bindiger, enthält keinen oder bloß Spuren von Kalk; nur bei dem Sammelpunkte VII ergaben sich 2°937% für kohlensauren Kalk. was aber zum größten Teil auf Rechnung der in den Schlämmprodukten vorgefundenen Schalenfragmente von Schnecken und einzelner Konkretionen zu stellen ist. Wasserkapazität 17'298S—51°351%, die Volumzunahme bei Sammelpunkt X=0, an den übrigen Stellen "/ıo—"ss3 des ursprünglichen Volums unter 24h. Durch diese Bodenarten wird in der Gegend von Börvely eine in das Moor hineinragende diluviale Partie umschlossen, deren Ober- boden durch eine etwas tonige Abart des Valyog (rote 1) gebildet wird. Was dessen Kohäreszenz anbelangt, so entfallen auf 1% grober Gemeng- teile 0'411—0°767°% Feinteile, wobei der Kalkgehalt ziemlich gering (bei 15%) ist; Wasserkapazität 31°538—40°772%, die Volumzunahme "so—Vso des ursprünglichen Volums unter 24h, Am Westrande des Eesedi läp gegen N weiter fortschreitend, be- gegnen wir bereits einer viel sandigeren Bodenart, dem tonigen Sand (rote 8), welcher in der Weise entstanden sein dürfte, dab sich das Moor gegen W ausgebreitet, sein Wasser die letzten Ausläufer der dem Nyirseg angehörenden Sande bedeckt und den suspendierten Schlamm auf denselben abgelagert hat. Hierdurch wurde die Wasser- durchlässigkeit des Sandes so weit herabgemindert, dab das Wasser auf ihm stehen bleiben konnte. Durch die Beimengung der abgelagerten 308 WILHELM GULL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (28) feinen Teile wurde der Sand bindiger, humoser und es resultierte der heutige Oberboden. Für diese Auflassung spricht die Tatsache, dab unter diesem tonigen Sande — wie sich aus den Handbohrungen er- gab — reiner gelber Sand lagert, ähnlich jenem, aus welchem die inzwischen sich inselartig erhebenden Hügel (wie Szelkerek, Tablası bestehen. Diese Hügel repräsentieren hier die Ausläufer, beziehungs- weise die durch das Wasser abgetrennten Partien des die Nyirseg be- deckenden Sandes (rote 2). Zu bemerken ist jedoch, daß sich dieser Sand unter dem vom tonigen Sande gebildeten Oberboden doch immer etwas schlammig erweist. Unsere Voraussetzung wird auch durch die Untersuchungen im Labo- ratoriun: bekräftigt. Während der vom Tablas stammende gelbe Sand — der hier am Rande der Nyirseg, in unmittelbarer Nähe des Moores gewiß mehr Feinteile enthält als im Innern des Sandgebietes — auf 1% erober Gemengteile bloß 0'254% Feinteile aufzuweisen hat, betragen sie bei dem tonigen Sande 0°328—0'404°s. Dieser Unterschied fällt besser in die Augen, wenn wir die detaillierte physikalische Analyse betrachten, durch welche im gelben Sande (XV) 5°674% Ton im physika- lischen Sinne und 7°572% Schlamm, im tonigen Sande (XVI und XVII) hingegen 8°472-—-7690% Ton und 11'224—-15°312% Schlamm nach- gewiesen wurde. Der Kalkgehalt des letzteren beträgt 7'322—2'426%, während derselbe bei dem gelben Sande geringfügig ist. Zu diesem Kalkgehalt muß jedoch bemerkt werden, daß derselbe nicht als Unterschied in Betracht kommen kann, da im ersteren nach den Schlämmprodukten viel Schalenfragmente von Konchylien vorhanden sind; in der Probe vom Sammelpunkte XVII fanden sich auch ganze Gehäuse von kleinen Sumpfschnecken, Planorben usw. sowie Kalk- konkretionen in der Körnergruppe > 0°2 mm vor. In der Probe XVI sind die Schalenfragmente seltener und waren auber denselben auclı einige Eisenkonkretionen vorhanden. Auch durch das Vorhandensein der Schalenfragmente wird die obige Erklärung bestätigt. Die Wasser- kapazität ist bei dem tonigen Sande 42:332—54:450%, bei dem gelben Sande hingegen 34973. Während der letztere unter 24% keine Volum- zunahme zeigte, hat dieselbe bei dem tonigen Sande Yso— "iz des ur- sprünglichen Volums betragen. Es erübrigt noch einen Oberbodentypus des Eesedi läp zu er- wähnen, einen sandigen Ton (rote 7), der am äußersten Nordrand desselben auftritt und sich zwischen den Nagy lap und den im engeren Sinne genommenen Eesedi läap oder Kis lap hinein erstreckt. Auch diese Bodenart verdankt ihren Ursprung dem Szamosflusse, der bei Hochwasser dieses ganze Gebiet überflutet und seinen Schlamm nicht (29) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LAP 309 nur auf den Uferstrecken, sondern auch auf einzelnen Teilen des Moores selbst abgelagert hat. Der Torf wurde hierbei ganz mit Schlick bedeckt, was als ein wichtiges Moment bezeichnet werden muß und auf welches hier besonders aufmerksam gemacht sein möge. Übrigens kommen wir hierauf noch zurück. Bei diesem Boden entfallen auf 1% grober Gemengteile 2:113% Feinteile: sein Kalkgehalt beträgt 1'362 %; Wasserkapazität = 43°740%; die Volumzunahme gering, unter 244 bloß "or des ursprünglichen Volums. Schlieblich müssen wir noch einer in allerneuester Zeit entstan- denen Bodenart gedenken, nämlich der nach dem Brande zurückge- bliebenen Asche, deren Verbreitung, beziehungsweise die Ausdehnung “des Brandes, in die hydrographische Karte Taf. XVII eingezeichnet wurde. Die chemische Analyse einer solchen verbrannten Moorerde wurde bereits auf Seite 303 (23) mitgeteilt. Über die Asche und den Brand soll am Schlusse dieses Kapitels noch die Rede sein. Wir wollen nunmehr auf die Untergrundarten des Kesedi lap übergehen und mit den diluvialen beeinnen. Die am Südwestteile des Moores in denselben hineinragende diluviale Partie, dessen Ober- boden toniger Välyog ist, besteht aus sendigem Ton; der am West- rand in das Moor vorstoßende oder sich inselartig aus demselben erhebende Sand sowie der hier auftretende tonige Sand weist auch im Untergrunde Sand auf, der — wie bereits angedeutet wurde — die letzten Ausläufer des in der Nyirseg verbreiteten Sandes gegen O re- präsentiert und unter dem tonigen Sande etwas schlammig ist. Nörd- lich von Nagyecsed konnte derselbe am Westufer des Eesedi tö (Eeseder Teich) auch unmittelbar unter dem Torfe in eeringer Ver- breitung konstatiert werden. Von bedeutend größerer Ausdehnung und wesentlich wichtiger sind die alluvialen Untergrundarten. Unter denselben spielt der blawe Ton im Innern «des Moores die hervorragendste Rolle. Es ist dies eigentlich ein Sammelname für die hier verbreiteten mehr oder weniger schlammigen oder nicht schlammigen, dem Wesen nach Ton- bodenvarietäten von graulicher bis blauer Farbe. Dieser blaue Ton bildet im Moorinnern bis zum ÖOstrande, ferner auf einem zentralen Teile des Lökert, Beked lap, Ördöngös lap und Felsö ret den Unter- grund. Wir finden ihn unter dem Torf, tonigen Torf, torfigen Ton und in unwesentlichem Maße tnter dem torfigen sandigen sowie unter dem sandigen Tone (rote 7) vor. Derselbe ist an den meisten Stellen schlammig und weist in seinen oberen Partien, wo er sich mit seinen Oberböden berührt, in größerer oder geringerer Menge Torfspuren auf. 310 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (30) Bezüglich der: physikalischen Eigenschaften muß seine grobe Bindigkeit hervorgehoben werden, infolgedessen er ausgetrocknet stein- hart wird. Auf 1% seiner groben Gemengteile entfallen 2:218-—2:320°% Feinteile; Kalk ist in demselben nicht oder nur in geringer Menge (1'230%) vorhanden. Der angegebene Kalkgehalt wurde bei Punkt XII nachgewiesen, in dessen Schlämmprodukten Kalkkonkretionen vor- handen sind, deren gröble einen Durchmesser von & mm aufweist. Wasserkapazität 37'351 — 41'119" ; die Volumzunahme desselben schwankt zwischen weiten Grenzen, da er unter 24h mit Vss—"s seines Volums anquoll. Bezüglich seiner chemischen Zusammensetzung ist der Eisengehalt von besonderer Wichtigkeit. Das Eisen, welches noch vor kurzem gar nicht zu den Bodenkonstituenten gezählt wurde, ist ein ebenso wesentlicher Bestandteil, wie z. B. der Humus, nach- dem es auf die physikalischen Eigenschaften des Bodens von tief ein- greifender Wirkung ist. Jedoch ist dies nicht der einzige Grund, welcher die Aufnahme des Eisens in «ie Reihe der Bodenkonstituenten ge- rechtfertigt erscheinen läßt. Bekanntlich wurde nachgewiesen, dab das Eisen in zweierlei chemischen Formen, als Ferri-Eisen (chemisch drei- wertig, Eisenoxyd) und als Ferro-Eisen (chemisch zweiwertig, Eisen- oxydul) im Boden vorhanden sein kann. Das letztere wirkt auf die Pflanzenwurzeln als Gift ein und sammelt sich namentlich in schlecht durchlüfteten Böden an Unser blauer Ton wird mit der Zeit, insbesondere auf den ver- brannten Strecken, immer mehr in den Vordergrund treten und wird dann dafür Sorge zu tragen sein, dab er genügend durchlüftet werde und sich sein Gehalt an Ferro-Eisen zu Ferri-Eisen oxydieren könne, was durch Maßnahmen, vermittels welcher das Grundwasserniveau in größere Tiefen verlegt wird und — nach KorpzrerY — durch Drainage erreicht werden kann. Mit dem blauen steht der schwarze Ton im Zusammenhange. der an der Westseite des Beked- und Pinezes läp den Untergrund des Torfes und untergeordnet des torfigen sandigen Torfes bildet. Auch hängt derselbe mit dem Zorfigen Tor zusammen, den wirin geringerer Ausdehnung am Westrand des Lökert sowie am östlichen und süd- lichen Saume des Pinczes läp, in größerer Verbreitung aber am nord- westlichen Ende des Nagy lap antreffen. Derselbe bildet auf den Lö- kert und Ördöngös lap genannten Partien den Untergrund des torfigen sandigen Tones, während er auf dem bezeichneten Abschnitte des Nagy läp teils unter Torf. teils aber unter sandigem Tone lagert. Unter dem letzteren geht er stellenweise in Torf über, so z. B. auch bei Sammel- punkt XVII. Seine Wichtigkeit besteht darin, dab er sozusagen einen (31) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES EÜSEDI LÄP. >11 Speicher der Pflanzennährstoffe repräsentiert, namentlich unter dem im Norden vorhandenen sandigen Tone, der — wie bereits erwähnt — von der Szamos abgelagert wurde und den torfigen Ton bezw. "Torf vor raschem Verbrauche schützt, also denselben konserviert. Von zweiteröbter Verbreitung ist auf dem Ecsedi lap nach dem blauen der gelbe Ton als Untergrund. Es muß hier abermals einge- schaltet werden, daß auch dies ein Sammelname für schlammige und nicht schlammige, mehr oder weniger sandige. stellenweise auch Torfspuren aufweisende, heller oder dunkler graulichgelb bis rein gelb gefärbte Bodenvarietäten ist, die jedoch im Wesen ihrer Bezeichnung entsprechen. Diese Bildung kann als Anschwemmungsprodukt der Szamos, Kraszna, Balkäny, Homoröd und anderer kleinerer Wasser- läufe betrachtet werden, was umso wahrscheinlicher ist, als unter demselben bis zur Tiefe von 2 m der auf den zentralen Teilen den Grund des Beckens bildende blaue Ton an mehreren Punkten erreicht wurde. Der gelbe Ton formt im nördlichen Teile des Moores einen breiten Streifen, wo er unter tonigem Sand, sandigem Ton, torfigem sandigem Ton und Torf lagert. Unter den beiden letztgenannten tritt er auch am östlichen Teile auf, wo sich seine Grenze plötzlich dem Ufer nähert. Hier bildet er sodann in der Form eines schmalen Ban- des auch den Untergrund des torfigen Tones. Oberhalb der einstigen Einmündung des Balkäny dringt derselbe abermals weiter in das Moorbecken ein, um sodann den ganzen südlichen Abschnitt desselben zu okkupieren, von wo aus er gegen N dem alten Krasznabett bis zur Bagolyret und darüber folgt. Im südlichen Abschnitte treffen wir ihn außer dem torfigem Tone auch unter dem sodahaltigen sandigen Ton und dem sandigen Ton (rote 5) an. Bezüglich der Kohäreszenz dieses gelben Tonuntergrundes ergab sich, daß auf 1% grober Gemensteile 1035 —5'894% Feinteile entfallen, wobei er keinen Kalk enthält. Bloß bei dem Sammelpunkt VII konnten 2°597% Kalk darin nachgewiesen werden, der aber nicht in feinverteiltem Zustande, sondern in der Form von Kalkkonkretionen mit einem Durchmesser bis zu 4 mm vorhanden ist. Wasserkapazität 22:529—38°554%; die Volumzunahme sehr ver- schieden, ' Vıs des ursprünglichen Volums unter 24b. Die chemische Zusammensetzung des gelben Tones betreffend verfügen wir über zwei Analysen, die sich auf die Proben der von einander entfernt gelegenen Punkte XXI und XXX beziehen. Aus denselben geht hervor, daß im Süden der Kieselsäuregehalt um etwa 4% größer ist als im Norden und dab im Süden 20% lösliche Kieselsäure nachgewiesen werden konnte. Der Eisengehalt stimmt an den beiden Punkten ziemlich über- ein, hingegen ist Alıminium im Norden um ca 3% mehr enthalten. /s2 312 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (32) Kalzium wurde in gleichen Mengen, dagegen Magnesium mehr als das Doppelte der nördlichen Probe im südlichen gelben Tone nachgewiesen, während der Kalium- und Natriumgehalt wieder im nördlichen größer ist. Noch kann erwähnt werden, daß sich der Phosphorsäuregehalt im Siiden als geringer erwiesen hat. Schließlich ist noch der alluviale Sand zu verzeichnen, der am Ostrand des Nagy läp bei Tyukod unter dem torfigen sandigen Tone, am westlichen Saume des (siesor lap aber unter dem Torfe den Untergrund bildet. Der erstere kann als ausgewehter Sand der An- schwemmungen des Szanıosflusses, der letztere als der geebnete Schutt- kegel der Wasserläufe der Nyirseg aufgefaßt werden. Es ist, um über einen Boden ein Bild zu entwerfen, nicht allein hinreichend seine Lagerungsverhällnisse zu ermitteln, vielmehr ist es notwendig auch seine Gemengteile zu bestimmen. Nur auf diese Weise erlangen wir in Zahlen ausdrückbaren Einblick in das Verhalten des Bodens gegenüber Wasser und Luft und in sonstige physikalische Eigen- schaften desselben, die nicht nur hinsichtlich der Bodenklassifikation, sondern auch bezüglich der Bonität des Bodens unzweifelhaft von Wich- tigkeit sind. So wie ein Boden, in welchem durch die chemische Analyse keine Pflanzennährstoffe nachgewiesen wurden, mit voller Sicherheit als gänzlich unfruchtbar erklärt werden kann, ebenso wenig läßt sich behaupten, daß ein die nötigen Quantitäten von Pflanzen- nährstoffen enthaltender Boden eine denselben entsprechende Ertrags- fähigkeit besitzt. Sind nämlich die physikalischen Verhältnisse schlecht, so kann er die vorhandenen Nährstoffe nicht verwerten. Deshalb ist also die mechanische Beschaffenheit des Bodens, welche infolgedessen auch auf den Wert desselben Einfluß hat, von Bedeutung. Diesen Tatsachen Rechnung tragend, wurden die Bodentypen von mehreren - zusammen 25 — Punkten des Eesedi lap der mecha- nischen Analyse unterzogen, deren Resultate in der Tabelle auf Seite 314—315 (34-35) zusammengestellt wurden. Das Vorgehen war hierbei folgendes. Der 24—4s1 hindurch ge- kochte Boden wurde in 20 cm hohen Glaszylindern mit destilliertem Wasser aufgefüllt und die trübe Flüssigkeit nach 24h-igem Stehen so lange abgehoben, bis sie nicht vollkommen rein war; das abgehobene Material bildet den To» im physikalischen Sinne. Bei manchem Boden klärte sich die Flüssigkeit selbst nach 2-3 monatlichem Verfahren nicht: dieselbe wurde daher nach 1 P-igem Dekantieren abgehoben (33) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES EGSEDI LAP, 313 und lieferte den in der Tabelle als (Gesleinsmehl bezeichneten Teil. Der Schlamm wurde entweder im Glaszylinder durch 16M 408s-liches Dekantieren oder im Scuönsschen Schlämmtrichter bei 0°2 mm Strom- geschwindigkeit gewonnen. In manchen Proben wurde auch der Staub im genannten Schlämmtrichter bei 0°5 mm Stromgeschwindigkeit be- stimmt. Bei einigen Böden wurde die Gesammtmenge dieser drei Pro- dukte mittels Dekantiermethode durch 16M 40s-liches Abhebern ermit- telt. Der feinste Sand (Korngröße 0°02—0°05 bezw. 0'01—-0°05) ergab sich im Scnöneschen, der feine, mittlere und grobe Sand im Orruschen Schlämmtrichter. Eine weitere Trennung mit dem Siebe war bei den Böden des Ecsedi lap nicht nötig, da keiner derselben gröbsten Sand (05—1'0 mm), Grand (1—2 mm), Kies (2—5 mm) und Schotter (>5mm) enthielt, höchstens fand sich im Rückstand des Orruschen Schlämm- trichters, im groben Sande, eine größere Kalk- oder Eisenkonkretion vor, wie sie weiter oben bereits erwähnt wurden. An die in der Tabelle mitgeteilten Zahlenwerte, welche die Schlämmprodukte in Perzenten ausdrücken, mögen noch die folgenden Bemerkungen geknüpft sein. Die in den Böden vorhandenen Quarz- körner sind abgerundet und wasserklar, doch kommen auch trübe, gelbliche Quarzkörner in wechselnder Menge vor. Die Feldspatkörner erreichen in den meisten Fällen die Menge der Quarzkörner nicht und die Magnetite treten meist in kleinerer Anzahl auf. Im Oberboden ist Glimmer gewöhnlich nicht vorhanden oder wenn doch, so in ge- ringer Menge und sehr kleinen Lamellen, so daß er sich unter den Kör- nern von 0] mm Größe kaum mehr vorfindet. In umso bedeutenderer Menge ist derselbe im Untergrund, namentlich in der zweiten und dritten Untergrundschicht vorhanden. Am meisten findet sich im Untergrunde des Punktes XXX, im gelben schlammigen Tone. Eisen- konkretionen fielen in mehreren Böden auf, so z. B, auch bei dem Sammelpunkt I, wo die größten einen Durchmesser von 4-5 mm er- reichen. Häufiger sind die kleinen Limonitkörner, durch welchen die drei letzten Schlämmprodukte manchmal sozusagen allein gebildet werden. Kalkkonkretionen, deren zwei größte (Länge 10 bezw. 11°5 mm, größte Breite 5 bezw. 4 mm) in der Untergrundprobe des Punktes XXIII enthalten waren, kommen in mehreren Proben jedoch in kleineren Körnern als die hier mitgeteilten vor. Schalenfragmente von Konchylien und ganze Gehäuse von kleinen Planorbefi sind im Oberboden häufig und in den Proben IV, V und XI in größerer Menge vorhanden. Pflanzenreste finden sich in jedem Boden vor, bald in geringerer Menge, bald wieder manches Schlämmprodukt allein ereebend. Hieraus ist ersichtlich, daß in der Rubrik des Sandes nicht nur Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XIV. Bd. 5. Heft. 39 ) \ >4 © ( r H TIMKO . 4 MERI( . F AUREL LIFFA UND LM GULL, WILH 314 0986-16 | 666-0 IF68-T 087-8 GLS-9E WFT-65| — — of aadıpurs | — —— uÄun-Aoyof — ai SHERYNEE ver-Z6 W 1:0 SET HES-T 098-9 | 09788 681-106 wo] aaöıpurs doqen) | Ayo 9 Oo "TITAN 96:66 | SIE-T 0CP-FG PLL-IG| 9U6-66 | ECT | BIC 0692 » » De er De) 0 "LAN 0ET-66 . 080-8 [EFF-IE 0C0-08 | 760-071 | 0884 | W661 6198 pues 'Stuo) douneag | Toon» = O "IAX 9796-86 | FEE-6 |89L-LE 1666-08 | FIE-Z 649-9 elLl RIOGa SE 5 purs .dogqon) | Serge], 'DISP9AHEN | 0) N 08:86 098-0 0EE-LE 080-1 | OP8-91 | 047-9 OPT 082.77, pues wwenyas dogoay er ) oo | ’"n "IIX 9179-66 086-0 ILT-EI NE6-S1 0BC-FE 007-2 OTE.05 » » 2 OR “N "IX 869-66 | 098-T |0L1-L 01-06 :66 | O6L-L 016-0% 099.61 | 7 pues dosımwengds | 7° » DB rl "IX se9-66 OPL-T 0ST-0 SEE | 01996 007.-TE 0TO-8E| UL "wwegyos denig | ” eäum-Ayo9d | 06 | "N | «IX 0679-66 024-7 |098-81 069-6 | 079.66 DEGLI 00G.ET, purg 'SIu0) Jostoy], | ) re et "IX #16 86 | 08E-0 081-7 FIE-EI 0L6-1P 0388-86 OLTSI UOL 'pues "eyepog | » AR A ger ‘0 X 20-86 001-0 846-1 OST-EI| DIL-6E 066-865 ORE.EI = wog oärpueg | erzsnd gpaasy “leıpA | ‘o "X 021.66 007-0 0185 06911 081-6 | 08T-EE 1091-01 — —Holpa | OD Iopog > A) "IITA F0r-L6 ODE-F 04L9.T 969€ 085-F8 | 08468 008-917 u] destmmelgas » = 2109 ‘nz, |2IM 996 66 OEE-T BER OTUE | 095-1E | 08648 [088.86 — -uoL dadıpueg | -opumunm,) » | — ea 068-66 077-0 |006-05 060-6 098-6 0617-91 016-561 | u —mohpa | ads MD ei MO 086-66 096-0 ‚069-1 OPO-6T | 067-68 | 0015 09r-5E| > ) » sneyanyaen| > u A) "Al GIS-86 OTI-0 \OCS-T 066 GE 0E9I:06 | 066-8% Fall — uo] 'purs doFT)lo], -wuell |‘sppaaog | Ih) IN 966-656 088-6 |OLS-G 966-8 061-9% 099.86 009.78) u] "mwelyos dogjet) » m Eizost ven ı 910.66 960-0 062.0 001-8 00) OPELE 08:65) UOL 'purs dose] » ” Bene = 988-66 080-0 085.5 08-6 091-9 910.68 098.61, 7 muoL dofipues | sozug-äßen Auodey | — | 0 a 790-86 |08L-E 088-0 996-6 O6T-ES | 09C- TI OTGER 0SB-75| = UOL -Pues "eyRpog:| = 7 25 Kuolay | —— | 02 |°1 0 < | «7 m Wu 1-07E0-0 EO-0O-E0-0 @U-0-F0- ol 10-08 200-0 CE00-0> \ un S oapurısoquaporf ap AOSSOWNDANG] s punus ae = Er a 2 - -19]u uw 0-6 & 0.86 0 0.C "6 DET] 0) 1... 3 ’ \ um ll yyund n Sa = Z7TE 73 | smapog sap Funumpzag Funwweg dop 1UO | 1opo | = -WeSnZ | ww Syloyaı gasoswoang = Se Be SHE ano -puwes | - LS S | apog FB ee 383 28 sogoad aa dauop | OSLO] 18 DES = 1940) y | -— qnag wwrlpgs > | | N purg | T | ‘def 1P9S95L SOp U9dAJuU9Pog OP U9SÄJBuUvy OydstugyaoM 31 HEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LAP, GISC R DIE AGROGEOLOC UBE (35) 01:86 YG-86 07.66 06-66 88.66 87-56 80.86 sE7-856 70-66 008-66 9686-16 9885-66 61-86 76-86 9798-66 98C-86 908-L6 88-0) 08:0 79.0 69-0 79-8 6-8 TE} 087-0 TE-0 091.0 96L-1 gEr-I 61-1 970 087-0 981-0 014-1 T0-E sI-I Yo-TI 66-1 86-9 FIT 60-1 069-0 69-0 068-1 086-1 TSG-ST 0%, @l-L ı 899-7 | 8.7.0 079-9 81-81 sr 0-7 748 99-1 95-7 06-0 820 | 98-2 | DL | 16-97 86-6 SL 666-4 097-8 SsI7-7 oV4-8 91.66 sI-9T 84-61 86-61 rl-T 91-16 82-8 096-16 06-01 S68-8% 9906-66 Yy89-L1 61-6 99-4 7179-46 36828 9LL-T1 78-44 07-92 68-18 78:08 96:58 88:19 9L-T | 88.C2 | or-s&| 098.06 |SCh-SF 66-L | 86-16 | 08-66 YLG-EG TSS-IF 783.06 088-17 0LL-9 796-1 07-78 07-7 | SE-LT | FE-C9 966-9% 706-68 08-91 9585-88 060.45 08-08 uof A95luwme]u9S 19499) wo], "wwejyos AOuoIqTaH) uoL 195110) A9ZIEnUDS = no -1WEUDS LOgqjosgpımeaz) a OT 1951).10) AOUNEAqNOTq]O") = uo] Joneasyornelg ggg, 195110) Aaumeaqyorg]lor) uof Joneasıpımelg eo Ro, = uno] doSIpues Avdg[eH a 10], O5TUO]L, -pueS AVFIU0) 949%) = of AOneasydlg[or) — 10] dOSTUOL, uof wwmejtjos 19409 ZEN = == 107, Jeao], "uof Aa317107 IST UBPogaagO dad xx "MOL SI uSPOqIHIO 9] er » yaJga IEPIUBWOCL 19A-Jaedeuzseuy — 5 » » mar » NE a D} = Enjejlnaasussg » )) » » SeJ-vzsı] ‘")lnaoFuası) un » = BÄur)-Ssolsz 0 19595 wSunj-Aoyof 08 E.< "XXX "XXX "XXX + XIXX "TTAXX "JAXX "TANX "AXX OK NDOX "AIXX "TIIXX "JIIXX "TIIXX "IIXX RO INK 29* 316. WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (36) Quarz-, Feldspat- und sonstige Mineralkörner, sondern in den meisten Fällen auch einer bei Trennung der Bodenkörner angewendeten ge- wissen Stromgeschwindigkeit entsprechende Limonitkörner, Pflanzen- fasern, verkohlte Samen, Schalenfragmente von Konchylien, Kalkkon- kretionen sowie hie und da Chitinskelettfragmente abgestorbener Tiere vereinigt sind, was um etwaigen Mißverständnissen vorzubeugen, be- sonders betont sein möge. Ferner ergibt sich auch, daß den meisten Böden nur ganz feine Sandkörner beigemengt sind. Die Sandkörner nehmen an der Bodenbildung im westlichen Teile des Moores größeren Anteil als im zentralen und östlichen, was den geologischen Verhältnissen entspricht. In der Tabelle auf S. 317 (37) wurden die Feinteile unter 0'2 mm Korngröße den groben Gemeng- teilen über 0°2 mm Korngröhe gegenübergestellt, d. i. die gemeinschaft- liche Gruppe des im physikalischen Sinne genommenen Tones, Schlam- mes und Staubes der Gruppe der verschiedenen Sande. Nachdem die Kohäreszenz des Bodens von der mechanischen Zusammensetzung wesentlich abhängt. wurden die in den beiden ersten Rubriken dieser Tabelle mitgeteilten perzentuellen (Quantitäten in Proportion gestellt und auf diese Weise die auf 1% grober Gemeng- teile entfallende Menge der Feinteile berechnet. Diese Zahlen geben über die Kohäreszenz der Böden insofern Aufschluß, als dieselbe mit. dem Tongehalt zunimmt und sich in dem Maße verringert als darin Quarz und neben demselben Humus und Kalk auftritt. Unter den Bodenkonstituenten ist nämlich der Ton am festesten, während die Bodenteilchen bei dem Quarz, ferner bei dem Humus und Kalk mit unvergleichlich geringerer Kraft zusammenhängen. Das Bild, welches die in Rede stehenden Zahlen über die Kohäreszenz unserer Böden bieten, ist bloß ein annäherndes. ist doch dieselbe — wie eben be- rührt — nicht nur vom Verhältnis der groben und feinen Gemeng- teile, sondern auch von anderen Faktoren abhängig. Trotz ihres bloß annähernden Wertes besagen sie jedoch, dal die Böden des Eesedi läp zumeist bindig, am bindigsten im südöstlichen Teile desselben sind. Um den relativen Wert dieser Zahlen etwas zu beleuchten, kann er- wähnt werden, daß bei dem Sande von Deliblat, also bei einem fein- körnigen Flugsande, auf 1% grober Gemengteile 0°002% Feinteile ent- fallen. Im Vergleiche hierzu ist von unseren untersuchten Böden der zweite Untergrund des Sammelpunktes XXIII am lockersten, wo auf 1% grober Gemengteile 0°174% Feinteile entfallen, unter den Ober- böden aber der vom Sammelpunkte XV stammende, welcher einen der letzten Ausläufer des Nyirseg-Sandes repräsentiert und bei welchem auf 1% grober Gemengteile 0'254 % Feinteile entfallen. Am bindigsten —1 (37) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LÄP. al Vergleichende Tabelle der mechanisch-analylischen Daten der Bodentypen | des Eesedi ap. SEreenı GERN He! Feinteile | Grobe Gel AN stuuulls A N Ort der Sammlung ara Ele (<002 ul punkt | Unter- zu Bodens EBEN, a | entiallen 9/5 srund? | Feinteile l. os | Kaplony, Szik __ __ | Sodahalt. sand. Ton | 59950 38-114 1573 ll. 0. « Nagy-Füzes | Sandiger Ton .. ._. | 51'576 | 48310 | 1068 Ilse V., 70 « « Torfig. sandiger Ton 56'960 42-116 1352 ll. W180 « « ' Gelber schlamm. Ton 60 260 | 39666 | 1-148 Ill. 0 Börvely,| Damm- | Torfig. sandiger Ton. | 40'252 58580 | 0.687 W. 0. « jwächterhaus « « « 39-500 | 60-480 | 0653 Y. DS | ar Warsziget- 1 Valyogn 2 2.22 22 1.29-100 |. 70:7907, 0411 yIEıN* V. IR « (remeinde Sandiger Ton... 59-310 | 40'656 | 1'459 BVilarsi# Fl 11260 « « , Schlammiger Ton _. ' 49-559 ' &7°854 1:035 VII» Osu li — « " Bodori-erdö | Välyog._. .. — — 43:310 56480 0:767 IX. 0. —...| Vällaj, Ägerdö puszta | Sandiger Ton __ .. 43'810. 54264, 0'807 X. 0. —_ « « Sodahalt. sand. Ton 41-990 56°98% 0737 x: 0. — « « Torfiger tonig. Sand 31'050. 68440 0,454 Nl.* U, | 90 | Peehy-tanya- __ — | Blauer schlamm. Ton | 69110 30.348 | 29:277 xl: U.; 190 « | Sehlammiger Sand. | 48:360 | 51'338 0,941 NE U., | 490 « a « « 37'910 | 61'566 0:616 El: U., ‚| 7C0 « 2.2, Grober schlamm.Sand | 32-370 | 66080 | 0'490 AV. 0. — | Nagyeesed, Täbläs__ | Gelber Sand__ _ — 19'898 78:348 | 0'954 RUE) 0. « Brücke __ | Brauner ton. Sand | 24516 74614 0.328 Bevalch „029 N. Warıtz “ «28598 70.698 0'404 NV. v. a7 « Malomhely | Gelber sand. Ton... ; 65:3%2 32-092 2.036 AX/a.ır, O. — | Jekey-tanya_. __. _ | Sandiger Ton _ 66016, 31244 | 2113 AX0, 0. =: « segen O | Torfiger Ton ... ... 75900 21'306 ; 3'562 x | .0. | — | Zsiros-tanya _ _ | Toniger Torf _ | 55-136 | 49-458 |. 1-269 NIT: U. so «@ PERL ER Gelberschlamm. Ton 66'830 33°034 2:023 NA. 0. — Csengerüjf., Tisza-tag | Toniger Torf__ __ — | 87:12 | 11-82 | 7370 NZ. |) U. 90 « « Graulichgelber Ton | 8440 | 1432 | 5'894 NA. U. |:170 « « Gelber toniger Sand | 14714 , 84.62 0:174 RR 0. — Csengerüjfalu ._ ._ | Toniger Torf __ _. | 65704 | 31'592 |. 2:080 KV. |, U, | 120 © 0. | Gelber sandiger Ton , 65460 , 33840 | 1.934 By, 0: = ln Bagolyret. |, Torigerslon ur 87:90, 411-58 °|° 7:587 RAVEN ST 21790 « aA ER 2 I Bläulichbrauner Ton | 68'788 29-650 | 2.320 XXVI. 100%) — « 22.20. | Gelblichbr. torf. Ton | 86-04 | 12:04 | 7.146 Vale if, 110 « IN ERS Bläulichgrauer Ton _ | 67:88 | 3060 92-218 NXVII. | 0. | — | Krasznapart-rei_ | Gelblichbr. torf. Ton | 82:96 | 1642 5.052 XXX. U. SO Domahidai retek... Graulichgelb.schl.Ton | 80:84 19-06 4341 XXX. | 0,| =) Tagya_ .- _ _ ... |'Schwarzer'torf. Ton. | 81-32 | 18:08 | 4498 BERN: RO, '20 IS IEEE Gelblieh.schlamm.Ton 76:40 | 2214 | 3451 BR | 130 © | Gelberschlamm. Ton 5584 | 42:86 | 1.303 | | | | | * Der Oberboden ist Torf. ** Der Oberboden ist torfiger Ton. 318 WILHELM GÜLL, AUBEL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (383 sind die Oberböden XXV, XXIII und XXVI wo auf 1° grober Gemeng- teile 7'587, bezw. 7'370 und 7°146° Feinteile entfallen. Wie bekannt, kann der Ton je nach Beschaffenheit und Quanti- tät den Boden schwer und bindig, kalt, wasser- und luftundurchlässig gestalten, womit die Abnahme seiner chemischen Täligkeit Hand in Hand geht. Die gröberen Gemengteile des Bodens, namentlich der Sand — worunter abermals nicht der reine Quarzsand, sondern auch die übrigen Mineral- und Gesteinskörner ähnlicher Korngeröße zu ver- stehen sind — halten dieser ungünstigen Wirkung des Tones das Gleichgewicht, wenn nicht andere Umstände, wie z. B. der Sodagehalt, mitspielen, nachdem sie die Porosität sowie die Wasserdurchlässigkeit und Durchlüftung fördern, was eine intensivere Oxydalion zur wohl- tätigen Folge hat. Ferner ist auch der Kalk auf die Kohäreszenz von Wirkung, da er dieselbe vermindert. Die Böden des Eesedi lap wurden auch von diesem Gesichtspunkte untersucht und der kohlensaure Kalk aus der mittels des ScHEıßLerschen Apparats bestimmten, aus einer gewoge- nen Menge des Gesamtbodens entwichenen Kohlensäurequantität mit Berücksichtigung der Temperatur und des Barometerstandes berechnet. Das Ergebnis hiervon war, daß die untersuchten Böden, wenn über- haupt, so nur wenig Kalk enthalten, wie dies aus der Tabelle auf S. 319 (39) ersichtlich ist. Zu diesen Zahlenwerten muß jedoch bemerkt werden, dab die Böden, welche Schalenfragmente von Konchylien und Kalkkonkretionen führen, ihren Kalkgehalt diesen verdanken. Nun aber ist der fein- verteilte, den tonigen Teilen beigemengte Kalk auf den Boden von srößtem Einflusse, da er in diesem Falle durch Verkittung der Boden- teilchen die Einzelkornstruktur in Krümelstruktur überführt und da- durch die Bindigkeit herabmindert. Der kohlensaure Kalk bildet näm- lich im Boden mit der löslichen Kieselsäure unlöslichen kieselsauren Kalk, der die Körner umgibt und auf diese Weise zu Krümel ver- kittet. Außerdem ist auch die chemische Wirkung des Kalkes von Bedeutung, die sich in Gegenwart von Humussäuren in der Neutralisie- rung derselben sowie in der Förderung der Oxydation kundgibt. Was den Humus betrifft, so ist derselbe in großen Mengen vor- handen, doch dürfte seine Wirkung nicht in jedem Falle eine günstige sein. In neuerer Zeit betont auch Korrery, dab bei nahem Grund- wasser — welcher Fall auf dem Eesedi lap besteht und infolge seiner Beckenform unter dem Einflusse der nahen Szamos auch in der Zu- kunft bestehen wird — die grobe Wasserkapazität des Humus die Durchlüftung des Bodens verhindert, wobei der neutrale Humus in ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LÄP., Kalkgehalt der Bodentypen des Eesedi lap. (39) Ober- | Sammel- boden | Tiefe oder punkt Unter- | em | ee Gran, Ik v. — Il. v. — I. U, 170 m. a, 180 | er IV. 0. | V, 0. - vl. 0. — VI. U. 60 VIN. v. u IX2 (0% € v. XI. | 0. 2 XIL* | U. | 90 Ei X. U., | 490 | IR U., | 700 2 v. 5 XVI. 0. Sg) XVI. 0. | XVIl. 0. Eich XX/a.| 0. — Eu RI; |; 0: | XX. U. so XXI. 0. Bern IRIIT: 1% 90 ax, U) | 170 IV. | 0. | XXIV. I: 413080 Se, Leni) X\V. U. 920 | XxV. re N Pe I EL win 10103 | KRIX FH 05) |,.80 XXX. On KALI: Os 0 Da a a | I * Der Oberboden ist ** Der Oberboden ist | Pechy-lanya .. _ -—- -— Nagyecsed, Täabläs __ ._ | | Jekey-tanya_. ._ _— — « gegen OÖ | | Zsiros-lanya_ —— — — ı Tagya... Ort der Sammlung Kaplony, Szik « Nagy-Füzes «C « « « Börvely, | Damm- « | wächterhaus | «W#'Värszigel’ #- }ı « Gemeinde _. « « « Bodori erdö __ Vällaj, Agerdö puszta « « « « « « « Brücke _. ._ « « Malomhely ._ « ' Csengerujfalu, Tiszatag « « « « « Bazelyret-.. 1,208 « « ke ET 3 Krasznaparl-ret_ _ — Domahidai retek __ _.. Torl. torfiger Ton. 319 Bezeichnung des Bodens ı Sodahaltiger sandiger Ton Sandiger Ton._ ._ ' Torfiger sandiger Ton (ielber schlammiger Ton ._ Torliger sandiger Ton « « « Välyog Sandiger Ton Sehlammiger Ton VASOR AR SIEBERT IT Sandiger Ton _. _— -— Sodahaltiger sandiger Ton. ' Torfiger toniger Sand Blauer schlammiger Ton __ | Scehlammiger Sand _ _. « « ut, Grober schlammiger Sand Gelber Sand __ Brauner toniger Sand « « « (ielber sandiger Ton rSandisen- Toner! | Torliger Ton Toniger Tori 22 7 Gelber sehlammiger Ton _. Tonjger-Torf2> 2.18. Graulichgelber Ton Gelber toniger Sand _. _. Toniger Torf Gelber sandiger Ton Tortiger Ton Bläulichgrauer Ton _ _ — | Gelbliehbrauner torfiger Ton Bläulichgrauer Ton _ —_ Gelbliehbrauner torfiger Ton Gelblichgrauer schlamm.Ton | Schwarzer torfiger Ton Gelblieher schlammiger Ton Gelber schlammiger Ton | Kalkgehalt | 0% Spuren Spuren 3:150 1230 1:405 0'766 Spuren 7.322 2420 1447 1'362 1490 320 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (40) sauren Humus übergeht und für die Pflanzen sehr schädliche Säuren entstehen. Eisen ist in den Böden des Eesedi läp in ziemlich bedeutenden Mengen vorhanden, worauf auch ihre braune, gelbe und blaue Farbe und rostigen Flecken verweisen und was auch aus den später mitzuteilen- den chemischen Analysen hervorgeht. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß sie auch Ferro-Eisen enthalten, da in verschlämmten undurch- lüfteten Böden diese Form des Eisens aufzutreten pflegt, deren giftige Wirkung auf die Pflanzenwurzeln bekannt ist, während in normalen Böden Ferriverbindungen auftreten. Nach erfolgter rationeller Entwässerung und Durchlüftung oxydiert das Ferro-Eisen zu Ferri-Eisen. Nachdem das Eisen die lonigen Teile zu festen Massen verbindet, vermindert es die Durchlässigkeit des Bodens ganz beträchtlich und dieser Vorgang kann zur Entstehung von Raseneisenerz führen. Die Kohäreszenz, diese eminent wichtige Eigenschaft des Bodens. hängt auch mit dem Wassergehalt zusammen, da bei dem Tone und den an tonigen Teilen reichen Böden dieselbe umso größer ist, je geringer der Wassergehalt, während bei Humus, Quarz und Kalk das Zusammenhalten der 'Bodenelemente bei mittlerem Wassergehalt am größten ist, über und unter demselben jedoch abnimmt. Infolge- dessen ist es wissenswert, in welchem Maße der Boden Wasser aufzu- nehmen und festzuhalten imstande ist, weshalb auch die Wasserkapa- zität unserer Böden bestimmt wurde IS. p. 321 (41). Zu diesem Behufe wurde der pulverisierte lufttrockene Boden unter fortwährendem Rütteln in Worrrsche Zylinder gefüllt und diese mit einer Glasgelocke bedeckt auf 24h in eine mit Wasser gefüllte Glaswanne gestellt. Die 24h reichten bei vielen Böden natürlich nicht hin, daß sich dieselben bis zur Oberfläche vollständig hätten durch- feuchten können, so dab in der oben erwähnten Tabelle eigentlich jene auf 24h als Zeiteinheit bezogene Wassermenge in Gewichtsteilen ausgedrückt ist, welche durch 100 Ge- wiehtsteile des Bodens während dieser Zeit aufgenommen und festgehalten werden. Bei Betrachtung der so erhaltenen Zahlenwerte zeigt es sich, daß der sodahaltige sandige Ton des Szik genannten (Gebietes die geringste, hingegen der torfige sandige Ton nächts dem Dammmwächter- hause bei Börvely. der sandige Ton und torfige sandige Ton der Äg- erdö puszta, der braune tonige Sand von Nagyeesed sowie der torfige Ton des Sammelpunktes XXI die größte Wasserkapazität besitzen. Die Wasserkapazität ist außer ihrem Einflusse auf die Kohäreszenz auch von anderer Wichtigkeit. Jene Hohlräume, die bei der Sättigung (41) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LÄP. Die wichtigeren physikal. Eigensehaiten der Bodentypen des Eesedi lap. eis | N 128 s Ort der Sammlung De IR Er Se zo l. 0. | —*| Kaplony, Szik Sodaltiger sand. Ton. 2°611 ll. 0. - « Nagy-Füzes | Sandiger Ton... 9:437 1. U, | 70 « « Torfiger sandiger Ton. 2511 ll. V., | 180 « « Gelber schlamm. Ton | 2'585 Il. , 0. | — , Börvely,} Damm- | Torfiger sand. Ton. ._ | 2406 IV. | 0.!— | ° « [wächterhaus R eg 92-454. IV. 0. in — « Värsziget Valyog 93-507. vn.” 0. | — « Gemeinde Sandiger Ton 93-593 VIl. U. | 60 « « Schlammiger Ton 92-483 VIl. | = « Bodori erdö Valyog 9305 IX. 0. — Vällaj, Ägerdö puszta Sandiger Ton... ... ... | 2'323 X. 0. | — @ « Sodahaltiger sand. Ton 2602 AL O7 0 @ « Torliger toniger Sand 2'345 RIEF NUT 90 Pechy-tanya Blauer schlamm. Ton 2540 RL. U., | 190 « Schlammiger Sand ._ 2582 SE U 3 490 | « « « 2.560 X. U., | 700 « .. | Grober schlamm. Sand 2718 XV. 0. ı — | Nagyecsed, Täbläs | Gelber Sand ._. _. __. 2602 XVl. db « Brücke __ | Brauner toniger Sand | 2490 XV. 0. =; « Een? 0 Dar | « « « 9:393 XVII. (I = « Malomhely | Gelber sandiger Ton__ 2508 .XX/a.| 0. | — | Jekey-tanya-...—. ... | Sandiger. Ton 2:408 XXI. O ra « gegen 0 | Torfiger Ton ... ... _. | 2'340 IX. 0. | — | Zsiros-tanya = Wiomeer Tori — — 12490 SON werSo en ee | Gelber schlamm. Ton 2°533 XXI. 0. ı — Csengerujf., Tisza-tag | Toniger Torf._ __ -- 2'535 XXI. U, 30 « « ‚ Grauliehgelber Ton _ 2'426 XXI. U., 1170| e « (Gelber toniger Sand _ 2670 RIv.H | O4. Csengerüjfalu Toniger, Tork. 29-493 XIV. U. 1220| « NEN Gelber sandiger Ton 2512 XXV. 0. — | Bagolyret.. Torfiger Ton 92-447 BRV- | U. |. 90 « ae Bläulichgrauer Ton. 2456 av oe ' Gelbliehbr. torfig. Ton | 2'530 RRVTE2: 1 D.,,1.110 « —- -— .— | Bläulichgrauer Ton __. 2441 A ‚ Krasznapart-ret _ __ | Gelblichbraun. torf.Ton 2'673 XXNX.** U. SO Domahidai retek __ | Graulichgelb. schl.Ton 2497) ERIK TO EN Tag .. , Schwarzer torfiger Ton 2'380 KRX.l 1.0, | a0 Wr eiR _ | Gelblich. sehlamm. Ton 2'455 IX.) |SVEMEISON: °% - Gelber sehlamm. Ton 2:577 | * Der Oberboden ** Der Oberboden ist Torf. ist torliger Ton. en SS = 00 ze 00 1.365 7:475 0 1876 1-250 43-101, 12 13:83 1'288 38-554 20 13-545 1257, 37-580, 160 9484 1-422 50090, 18 13:698 1-123 49-552) 12 13196 1-184 40772) 40 1-9 1:272 39-106, 53 13-053 -334.37:719, 320 2549 1114 31-538) 80 |1:798 1-132 51-351, 10 14-859 1-240 17-298 0 1.812 1026 56-590 16 2935 1-24% 41-119 53 3619 1210 42:438 160 \2-806 1:322 34-121 160 23-111 1319 34622 0 1961 1:304 34-973 0 0'566 1:207, 42-332 40 29-046 1:066 54-450 12 14-198 1-139 46-660 53 13760 1-148| 43-740 107 3595 0919 54-333 16 5.493 1-18S4 41-811 32 13-683 1:309 36°359 53 4212 1339| 13-741 32 5751 1-243| 22-539 23 6157 1-395 30333 0 2019 1-243 97:003 21 #741 1:991.31:012 99 3-742 1-189 33-694 19 14-775 1-183 41-545 11 [4739 1953 25-995 18 5478 1-167 37-351 9 4991 1-103 39-380 115-952 1'248 23021 32 14-849 1-181, 26139 16 55-466 1:233 32-970 16 5171 1-217. 30:410 160 3544 ı >22 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (42) des Bodens mit Wasser leer bleiben, sind natürlich mit Luft erfüllt und die Größe dieser Hohlräume in der Volumeinheit des Bodens gibt nach A. Mayer ein gutes Maß für die Durchlüftung und damit für direkt oder indirekt wohltätige Einflüsse auf die Vegetation ab. Diese komple- mentäre Eigenschaft des Bodens ist die Luftkapazität. Die Wasserkapa- zität kann in einem regnerischen Klima, in einer feuchten Jahreszeit von schädlicher Wirkung sein, was aus dem reziproken. Verhältnis zur Luftkapazität folgt. Mit der Bestimmung der Wasserkapazität wurde gleichzeitig auch die Volumzunahme der Böden bei Wasseraufnahme festgestellt und in der Weise in Zahlen ausgedrückt, daß das Volum des aus dem Worrrschen Gefäße gequollenen Erdzylinders mit dem Volum des Ge- fäßes bezw. dem ursprünglichen Volum des lufttrockenen Bodens in Proportion gestellt wurde. Durch unsere Koeffizienten der Vo- lumzunahme wird also ausgedrückt, um den wievielten Teil seines ursprünglichen Volums der Boden angquoll, wenn derselbe 246 hindurch von unten mit Wasser in Be- rührung stand. So zeigte z. B. der sandige Ton des Nagyfüzes (ID unter 24h eine "is, der schlammige Tonuntergrund von Börvely hin- gegen bloß eine "/s20o des ursprünglichen Volums betragende Volumzu- nahme. Dieselbe erwies sich bei den sodahaltigen und schlammigen Böden gering, sie blieb sogar Null, während sie bei den humosen und torfigen Böden beträchtlich war, wie es die Tabelle auf Seite 321 (41) zeigt. In diese Tabelle wurde auch das hygroskopische Wasser unserer Böden in Prozenten eingetragen. Die Menge des von Dr. K. Emszr be- stimmten hygroskopischen Wassers ist ziemlich bedeutend, bei den Sanden gering, bei den Tonen größer. Auch findet sich in derselben das Volumgewicht und das spezi- fische Gewicht der Böden vor, welch letzteres mittels des Pyknometers bestimmt wurde. Das spezifische Gewicht der sodahaltigen, tonigen Bodenarten sowie des gröberen Sandes ist größer, sinkt aber im all- gemeinen mit zunehmendem Torfgehalt. Obsehon — wie bemerkt wurde — die chemische Anaiyse allein keine vollständige Aufklärung über den Boden bieten kann, ist sie immerhin von Wert, weshalb kgl. ung. Chemiker Dr. K. Enszr auber den Torf- und Ascheanalysen auch sechs Bodentypen des Eesedi läap einer vollständigen Analyse unterzog, deren Ergebnisse in der Tabelle auf Seite 323 (43) zusammengefabt wurden. Nachdem die Böden namentlich im östlichen Teile des Moores den Flüssen Szamos, Kraszna und Balkäny entstammen, beziehungs- ECSEDI LÄP. DES SSF HÄLTNIS OLOGISCHEN VER HE DIE AGEOC U BER 194-0 IS0-0 “91-0 "L9 629.66 "L9 999-001 "L9 1978-66 68% L 16-0 541.6 E86:6 Jes-T 616-6 999.6 86C-] E19-.6 GI60 628-0 STL-0 291-0 er0-0 661-0 caY-E 66-0 94. ] [un 197-0 obs: 1 79.0 GhHE-] ecT-) | 869-1 NSE-O 66-1 981-0 cod-T FGE.0 s76-1 ENE-0 ErC.0 095-0 Y99-0 EIH-O 766-0 196% TIE-O 898.0 202-0 619-1 668-0 170-8 gEH-4 9E1-Y SaV-9 810-01 | FI6-€ IST € Fell 21V LE6-1 S76-% 116-0 a0) LE9-60 996-0 ce0-Fl, 971-0 676.6€ —————————————. )EI-O "179 269-001 1-9 I[aL NoL IA 1!aL IL 11a, aoypoısop aetjaıpgjun| aayaısop aayaısopun| aayaısot Aeyaısopm 19H uf 197 ul 19H ul 19H ul 19H ul DH ya! ; (uapoqago) (ueporiage)) (uopo[1agO) j.taumwagg | uoJ pues "jruepog oT dosıpurg il EIXX : uojjeyyJuo uo 7 wwue]g9s Jaqfer) -IIXX uo] ST u9JLOJSITPINEN 00T Ul 16-0 GHL-001 ann 281-6 891-5 SI 1-6 000-4 EIRER= SCHE rIE- EsE-0 OF1-0 660-0 6&6-0 98-0 68-0 | SSH-I 187-0 860-1 8150 , “60 Cal-d EC 0 E70-] F17-0 E19) 117:0 009-0 OTE:0 SIEO 62:0 E36 6 814-9 ce6-C LEY-L 06%L | 01%0 c17-9 190-1 2.80 | 16:19 19 651:0 768-99 IL NL [OL PL AalfaılsoJ Aayaısopua | ayaı[soT Aayarsopun S19H u, [S10H Ur | 19m Ur 19Hu, panasiaojuf) — punadaouNn) "XXX (110 161.0 106.66 616-6 691-7 vaceı) 0E1-0 956-1 I68-0 S6G-1 686-0 680-1 O00-1 098.0 jeL.0 908-0 680 6 YIS-L seyL eVE-0 &1-0 c68-84 en | OL aayaııso] | Aayaısojun 13H =] Kr voqtago) wue[yoS Aagfar) JuoL 1934.10), AOZAem19S XIX “dep IPOS9ST SBp UPdAYu»pog Advp Bunzyosusunuesnz Oy9StUloy>2 old 191078 "UrD.to uo]) un U9SOAIN : UOTUULUESUZ os AYISTURSIO NOYSIYONOT o’y 'punqa3 DSTULDUN) 708‘ ’Od ‘09 O°UN NY OPN 0») “yelp KORR “os spts]purjsagf sep BTUBN yyundjaunmeg 324 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (44) weise von diesen abgelag rt wurden, dürfte es vielleicht nicht uninteres- sant sein, an diese analytischen Ergebnisse einige kurze Vergleiche zu knüpfen. Wie bekannt, ist der von den Flüssen z. B. bei Überschwem- mungen abgelagerte Schlamm kein wertloses Material. wofür die Nil- überschwemmungen, deren Schlamm die Ufergelände in hohem 'Maße fruchtbar erhält, ein allbekanntes typisches Beispiel liefern. K. v. Mura- 'közy vergleicht in seiner weiter oben erwähnten Arbeit die chemische Zusammensetzung des Nilschlammes mit der des Tiszaschlammes und kommt zu dem Ergebnisse, daß der Nilschlamm bloß an- Kali reicher ist, die übrigen Pflanzennährsloffe jedoch in annähernd gleichen Quan- titäten enthält, wie der Tiszaschlamm, dessen chemische Zusammen- setzung, der obigen Arbeit entnommen, hier folgt: Kieselsäure (StO,) = ml Aluminiumoxyd (Al,O,) :..2 71722 « Eisenoxyd (Fe,O,) In Kalziumoxyd (GaO) 305 « i Magnesinmoxyd (MyO) _ ER, Kaliumoxyd (A,0) a] 9:61 Natriumoxyd (Na,0). .. | Br Kohlendioxyd (CO,) 124 « Phosphorsäure (PO,) Olka« Organische Stoffe Y S°07 «, darin Nitrogen 0°15°% Feuchtigkeit .. 433 « CGhemisch gebundenes Wasser 174 « Vergleichen wir nun die Quantität dieser einzelnen Bestandteile mit jenen der Böden des Eesedi lap, so ergibt sich, dab in den letzte- ren erheblich mehr Kieselsäure enthalten ist: und es kann hinzugesetzt werden, daß ein ziemlich großer Teil derselben — bei der Probe XXX z. B. im Oberboden 18%, im Untergrunde 20%, bei dem Sammelpunkt I -sogar 28°124% — lösliche Kieselsäure ist, wodurch unsere an Ort und Stelle gemachten, mit diesen Resultaten übereinstimmenden Be- obachtungen bestätigt werden, die auf eine von Süden ausgehende und gegen N fortschreitende allmähliche Zunahme der Natronsalze hinweisen. Und gerade im Süden, wo das Gelände zuerst vom Wasser befreit war, weist die Analyse die größte Quantität an Kieselsäure 74-181 und 66°453% — nach. Der Eisen- und Aluminiumgehalt ist an- nähernd der gleiche und nähert sich hierin die Probe XXX dem Tisza- sehlamm am meisten. Der Kalkgehalt- jedoch bleibt hinter dem des Tiszaschlammes weit zurück und kommt demselben bloß der Unter- grund von XVII nahe. Ebenso verhält es sich beim Magnesium. Der (45) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LÄP. 325 gemeinsame Kali- und Natrongehalt überschreitet bei jedem unserer Böden den des Tiszaschlammes, bloß im Untergrunde des Punktes XXX ist er etwas geringer. Es ist hier zu beachten, dab bei den Böden des Ecsedi läp — wie die Tabelle der chemischen Analysen zeigt — überall das Kali in geringerer Menge vorhanden ist und bloß etwa 1 — Vs des im Nilschlamme nachgewiesenen Kaligehaltes (K,0=6°67 %) ausmacht. Die Kohlensäurequantität stimmt am besten mit dem Ober- boden XXX, die Phosphorsäure ist in annähernd gleicher Quantität vor- handen und nur im Oberboden I auffallend gering. Organische Stoffe wurden durch die Analyse in unseren Böden in bedeutend geringerer Menge festgestellt, wovon blob die Probe XVII eine Ausnahme bildet. x Nachdem im bisherigen die geologischen Verhältnisse unserer Bodenarten, ihre Verbreitung, physikalischen und chemischen Eigenschaf- ten beschrieben wurden, mögen hier noch einige kurze Bemerkungen über die voraussichtliche Weiterentwicklung derselben in der Zukunft folgen. Bei der Beschreibung der einzelnen Bodenarten wurde über den Torf unter anderem auch sein Wasseraufsaugungsvermögen berührt. Diese Eigenschaft ist für die Landwirtschaft in gewisser Hinsicht nach- teilig. Aus Beobachtungen ergab sich, dab der reine Moorboden 40%, der mit Sand vermengte 36%, der mit Sand bedeckte bloß 12% des Regenwassers verdampft. Durch die große Verdampfung wird eine be- deutende Wärmegquantität gebunden. Tritt nun eine etwas abnorme Temperaturabnahme ein, so friert auf dem stark durchlüfteten, ein gröberes Becken ausfüllenden Torfboden, der infolge der Wasserver- dampfung bereits bedeutende Wärmeverluste erlitten hat, die Saat aus. Tatsächlich haben wir am Ecsedi lap nicht nur von Frühjahrsfrosten, sondern auch von solchen zu Ende des Sommers Kenntnis. Diese nach- teilige Eigenschaft wird durch die Bedeckung mit einer anderen Boden- art vermindert, wie es sich auch im Norden des Ecsedi lap zwischen Nagyecsed und Ököritö zeigt, wo der Torf mit fruchtbarem Szamos- schlick bedeckt ist. Unstreitig ist diese Partie die die sichersten und reichsten Erträge liefernde am ganzen Moore. Dieser Szamosschlick bewahrt den Torf — wie schon erwähnt — auch vor rascher Zersetzung, der er an den übrigen Teilen, an der Oberfläche liegend, mehr oder weniger ausgesetzt ist, namentlich an jenen Stellen, wo Brandkultur betrieben wird. Diese Methode der Urbarmachung ruft uns jene Feuersbrunst ins Gedächtnis zurück, durch welche das Ecsedi lap im Herbste 1903 heimgesucht wurde und auf die sich Fig. 3 bezieht. Die aus Anlab 326 WILHELM GÜLL. AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKOÖ (46) derselben verlauteten Ansichten und darunter der von Dr. L. v. SzELL in den Kiserletügyi Közlemenyek erschienene Artikel über den Moor- brand — welche einstimmig darin gipfelten, dab der Brand für das Moor keinen Schaden, vielmehr einen Vorteil bedeule, erweckten umso mehr die Aufmerksamkeit der Verfasser, als sie schon in ihrem unmittelbar nach Abschluß ihrer externen Arbeit eingereichten vorläufigen Berichte entschieden Stellung gegen das Moorbrennen nahmen. Es geschah dies namentlich aus zwei Gründen. Einerseits lagen konkrete Beispiele vor, so unter anderen die Beobachtungen M. BrLEvers, Grundbesitzer im Komitate Szaboles, welche “RANKLIN=T. Fie. 3. Verbranntes Maisfeld im Innern des Ecsedi lap. er auf seinem eigenen, unweit des Ecsedi lap an der Tisza gelegenen Moores oemacht hat. In seinem 1890 erschienenen Hefte: «Über die landwirtschaft- liche und industrielle Verwertung des Torfes» beschreibt er, wie infolge der trockenen Periode anfangs der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts und infolge der Tiszaregulierung die Sümpfe längs der Tisza austrockneten und auf denselben das Moorbrennen begann, wobei einige Jahre hindurch sehr reiche Ernten erzielt wurden. die sich jedoch alsbald kläglich ver- minderten. Auch auf den Gebieten Berettyö und Sebes-Körös särretje - welche einer der Verfasser vor kurzer Zeit beging — wurde und wird auch heute noch Brandkultur betrieben, deren Folgen sich bereits nur zu deutlich zeigen: jener Ring von Sodaböden, welcher dieses Moor- eebiet von allen Seiten umgibt, wird fortwährend enger. Und was noch auf der 1848 erschienenen Lirszxyschen Karte als Wasserfläche be- co [8 I (47) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHFN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LÄP. zeichnet ist, davon bildet heute ein grober Teil s. g. vakszek, d. i. unfruchtbare Sodaflächen. — Wohl hat sich auch der Norddeutsche Verein gegen das Moorbrennen nicht grundlos die Verhinderung des- selben zur Aufgabe gestellt. Anderseits wurden die Verfasser auch durch die eigenen Beobach- tungen zur Stellungnahme gegen das Moorbrennen veranlaßt. Es wurde bereits wiederholt erwähnt, daß sich am SW-lichen Teile des Eesedi lap, wo dasselbe zuerst vom Wasser befreit wurde, ein Umsichgreifen der Na- tronsalze im Boden bemerkbar macht. Hier wurde der Torf auf natürlichem Wege zersetzt und aufgebraucht und an seine Stelle trat der Sodaboden. Um wie vieles rascher muß dieses Stadium wohl eintreten, wo der Torf der rapiden Oxydation des Feuers ausgesetzt wird! Mitder Vernichtung oderder auf welch immer Weise erfolgten gewaltsamen Verringerung des Torfes wird das Moor dem Stadium näher geführt, da die schädliche Wirkung der im Boden angehäuften Natron- und kieselsauren Salze zum Vor- schein kommt. In dem auf den Moorbrand folgenden Frühjahre beging einer der Verfasser den verbrannten Teil des Moores und sammelte auch Aschenproben. In einer derselben wurden durch die chemische Analyse 4951% lösliche Kieselsäure nachgewiesen, durch welche die im Untergrund bereits angehäufte lösliche Kieselsäure noch vermehrt wird. Ihre Ansicht auch vom Gesichtspunkte der Praxis zu bestär- ken, wendeten sich die Verfasser an einige am Ecesedi läp Moorkultur betreibende Landwirte um die Mitteilung ihrer gemachten Beobach- tungen. Herr L. v. Söryomy, Verwalter des Grafen Mın. KAroryıschen Gutes Szamosdob, und Herr J. Havass, ev. ref. Seelsorger in Börvely, hatten die Freundlichkeit dem Ansuchen zu willfahren und teilten auf Grund zweijähriger Erfahrungen mit, daß der in Rede stehende Brand dem Moore entschieden zum Schaden gereichte. Aus alldem geht hervor, daß die Zukunft des Moores durch die Bewahrung des Torfes vor Vernichtung gesichert werden könnte, wie dies die Natur zwischen Nagyecsed und Ököritö in ihrer Weise durch Bedeckung mit Szamosschlick getan hat.* * Erst bei Durchsicht der Revisionsbögen der vorliegenden Arbeit gelangte den Verfassern Dr. E. KrRAMmERs Arbeit über das Laibacher. Moor zu Händen, in welchem ebenfalls gegen das Moorbrennen Stellung genommen wird. KRAMER schreibt bezüglich des Brennens auf dem Laibacher Moore, welches «in der ersten Ent- wicklungsperiode ein Niederungsmoor gewesen ist, auf dem sich an einigen Stel- len... späterhin das Hochmoor aufgebaut hat», auf p. 172—173 folgendes: «Heut- zutage ist jeder Fachmann darüber im klaren, daß das Brennen nur dann zu recht- fertigen ist, wenn es sich darum handelt, ein schon trockenes, an der Oberfläche sehr verfilztes Moor, also ein Urmoor, ohne besondere Kosten urbar zu machen.» Nun aber ist die Oberfläche des Ecsedi läp nichts weniger als ww I83) os) WILHELM GULL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (48) IV. Über die Frage des Trinkwassers. Die Versorgung eines so großen Gebietes wie das Eesedi lap mit gesundem Trinkwasser gehört unstreitig zu den wichtigsten Fragen. weshalb durch die Verfasser auch diesbezüglich Forschungen angestellt wurden. Bei den Aufnahmsarbeiten zeigte es sich, dab diesbezüglich noch gar nichts geschehen ist. Die das Moor bearbeitenden Leute sind auf das ungesunde Grundwasser angewiesen. Die Bewohner der verstreuten Hütten versorgen sich aus seichten Brunnen mit Trinkwasser, das un- mittelbar unter den verfaulenden Substanzen gewiß nicht als gesund bezeichnet werden kann, während der weit draußen am Moore tags- über arbeitende Bauer seinen Durst auf den Zsombekgebieten in der Weise löscht, daß er ein Stück Rohr in den lockeren Torf steckt und durch dasselben das dort angesammelte Wasser einsaugt. Es ist dies ein Überbleibsel des Hirten- und Fischerlebens, die nunmehr eine gründliche Veränderung erfahren müssen. Aus den in dieser Richtung angestellten Forschungen ergab sich, daß die in den Städten und Dörfern der Umgebung des Ecsedi läp angestellten Bohrungen auf Trinkwasser nicht resultatlos blieben. Die meisten dieser Bohrbrunnen finden wir in den Städten Nagykäroly und Szatmär. Die letztgenannte besitzt sechs Bohrbrunnen von 43°47— 92-61 m Tiefe, deren Wasserspiegel 3:50—5'00 m unter der Oberfläche liegt. In Nagykäroly sind uns acht solcher Brunnen bekannt, wo- von sieben 50 m, einer aber über 101 m tief ist. Der Wasserspiegel liegt S m unter der Oberfläche. Von größtem Interesse und Wichtigkeit für die Gewinnung von gesundem Trinkwasser auf dem Moore sind jedoch die Bohrbrunnen in Nagyecsed. Einer davon war bereits zur Zeit der agrogeologischen Aufnahme fertig gestellt, dessen Tiefe SO m beträgt. Anfangs erhob sich sein Wasser über die Oberfläche, während der Wasserspiegel gegenwärtig ca 075 m unter der Oberfläche liegt. In neuester Zeit ließ der Gemeindenotär von Nagyecsed, A. Fıyrna, noch zwei Brun- nen an verschiedenen Punkten der Ortschaft abbohren. Nach den freundlichen Mitteilungen des genannten Herrn Gemeindenotärs ist verfilzt. Weiter heißt es: «Nachdem aber auf dem Laibacher Moor das Urmoor (Hoch- moor) auf ein Minimum reduziert worden ist,» (es liegt also nur mehr das Niederungs- moor vor!) «kann das fernere Brennen nur als ‚Raubbau‘ bezeichnet werden, mit dem die unersetzbare organische Substanz und mit ihr der höchst wertvolle Stick- stoff im Boden vernichtet wird. Aus diesem Grunde sollte das Moorbrennen fer- nerhin gesetzlich verboten werden.» Dies würde auch bei dem Ecsedi lap am Platze sein. (49) ÜBER DIE AGROGEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES ECSEDI LÄP, 329 einer diser durch Brunnenmeister F. Trvka gebohrten Brunnen 81, der andere 83 m tief. Beide wurde mit zweizölligen Rohren abge- bohrt. Der 81 m tiefe Brunnen gibt täglich 184 Liter Wasser von 10° R, der 83 m tiefe täglich 180 Liter von 11°5° R. Nachdem die uns nach- träglich eingesendeteu Bohrproben des einen Brunnes bloß bis 56 m Tiefe reichen und überdies mangelhaft sind, konnte nicht konstatiert werden, aus was für Schichten diese Brunnen ihr Wasser erhalten, welches sich bei beiden über die Oberfläche erhebt. Diese drei erfolgreichen Bohrungen sind für die Frage der Trink- wasserversorgung des Ecsedi läp umso wichtiger, als die Ortschaft Nagyecsed an der Grenze des Kis und Nagy läap sozusagen im Moore selbst gelegen ist und ihre Brunnen infolgedessen bezüglich der auf dem Moorgebiete abzubohrenden Brunnen zu den schönsten Hoffnun- gen berechtigen. In der Umgebung des Eesedi lap ist uns noch ein bemerkens- werter artesischer Brunnen bekannt, nämlich der in Gencs, einer SSW-lich von Nagykäroly gelegenen Ortschaft. Von besonderem Interesse ist bei demselben die geringe Tiefe, die geringste unter sämtlichen artesischen Brunnen dieser Gegend. Derselbe wurde 1902 an der lin- ken Seite der Landstraße am Marktplatz der Gemeinde abgebohrt und liefert aus 43 m Tiefe ein 0°5 m über die Oberfläche steigendes Wasser von 11° G Temperatur. Nach mündlichen Mitteilungen wurden hier durchbohrt : toniger Sand bis 3 m, Flugsand von 3—6 m, blauer Ton von 6—42 m und zwischen 42-—43 ein grobkörniger Sand erreicht. Nachdem keine Bohrproben zur Verfügung stehen, konnte nicht ent- schieden werden, ob dieser Grobsand noch dem untersten Diluvium oder bereits dem jüngsten Neogen angehöre. Außer den bisher erwähnten wichtigeren Brunnen sind in der unmittelbaren Umgebung des Ecsedi läp im Komitat Szatmär noch von folgenden Ortschaften Bohrbrunnen bekannt: Gsenger, im Mittelpunkt der Ortschaft; gebohrt im September 1895; Tiefe 72 m; Wasserspiegel 3 m unter der Oberfläche; Tempe- ratur 11° ©. — Oväri, an der linken Seite der Kirchengasse; Tiefe 65 ın; Wasserspiegel 8 m unter der Oberfläche. -— Sälyi; gebohrt 1901; Tiefe 65 m; Wasserspiegel 15 m unter der Oberfläche. — Porcsalma; gebohrt 1902: Tiefe 68 m; Wasserspiegel 15 m unter der Oberfläche. — Fehergyarmat, Marktplatz; Tiefe 45-48 m; Wasserspiegel 25 m unter der Oberfläche. — Matoles, Hauptgasse ; gebohrt im Juni 1902; Tiefe 53'117 m; Wasserspiegel 3 m unter der Oberfläche. — An der westlichen Seite des Moores in Mateszalka, Nagyveg-uteza und Platz vor der ev. ref. Kirche; Tiefe 30 bezw. 28 m; Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XIV. Bd. 5. Heft. 23 330 WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA UND EMERICH TIMKÖ (50) Temperatur 17— 18° GC; Wasserspiegel > m unter der Oberfläche. Kalmänd, im Mittelpunkt der Ortschaft bei der Kirche; gebohrt im Juli 1902; Tiefe 46.m; Wasserspiegel 5 m unter der Oberfläche. — Am Südrande des Moores in Nagymajteny; Kirchenplatz: gebohrt 1894; Tiefe 53 m; Wasserspiegel 2 m unter der Oberfläche. Wie ersichtlich, sind in der Umgebung des Eesedi läap an ziem- lich zahlreichen Punkten gebohrte Brunnen vorhanden, die aus Tiefen zwischen 25 101 m gesundes Trinkwasser liefern. Und obzwar ihr Wasserspiegel, mit Ausnahme von dreien. unter der Oberfläche bleibt, 'sind sie doch von absolntem Werte. Leider liegen von keinem dersel- ben Bohrproben vor. die über das geologische Alter und vielleicht auch über die Lage der wasserführenden Schichten hätten Aufschluß geben können. Es kann daher nur vermutet werden, dab dieselben keinesfalls älter als die jüngsten Ablagerungen der ponlischen Stufe sein können und entweder noch diesem oder bereits dem ältesten Dilnvium ange- hören. In beiden Fällen steht jedoch die Reinheit des Wassers über allen Zweifel. Nach dem vorausgesendeten geht unsere Ansicht dahin, daß kein Umstand vorhanden ist, durch welchen im Innern des Moores eine. den Uferpartien entsprechende Trinkwassergewinnung im Wege von Bohrungen vereitelt werden könnte. E< Zum Schlusse erübrigt uns noch die angenehme Pflicht, in erster Reihe Herrn K. Bopxär, gewesenen Sektionsingenieur der Deichgesell- schaft, für seine Hilfeleistung bei der übersichtlichen Begehung des Moores und für seine die Entwässerung betreffenden technischen Auf- klärungen, — ebenso auch Herrn Sektionsingenieur K. WIEsEr für die uns übermittelten, den Moorbrand betreffenden Daten, —- ferner Herrn K. Kovacs v. Ecsep, Verwalter des J. Mänpyschen Pachtgutes — und Herrn L. v. Söryomy, Verwalter des Grafen Mıu. KäAroryıschen Gutes Szamosdob, — sowie Herrn A. FınrHa. Gemeindenotär von Nagyecsed, für ihre Gastfreundschaft, durch welche sie die agrogeologische Auf- nahme des nahezu unbewohnten Moorzebietes ermöglicht haben, auf- richtigen besten Dank zu sagen. 1796. 1809. 1836. 1561. 1867. 1578. 1889. 1896. 1898. 1899. 1900. ENERATUR VAryı A, Magyarorszagnak leirasa. Buda. SzIRMAY A., Szatmärmegye fekvese es polgäri esmerete. Buda. FEnvEs E., Magyarorszäg ällapotja statisztikai &s geografiai tekintetben. Pest. POKoRNY A., Untersuchungen über die Torfmoore Ungarns. Sitzungsberich. der k. k. Akad. d. Wiss. Bd. XLII. Worr H., Geologisch-geographische Skizze der niederungarischen Ebene. Jahr- buch d. k. k. geol. R.-Anst. Bd. XV. HABERLANDT F., Über die Kohärescenzverhältnisse verschiedener Bodenarten Forsch. a. d. Geb. d. Agrikultur-Physik. Bd. I. LeneyeL B., Chemia. Budapest. PucHner H., Untersuchungen über die Kohäreszenz der Bodenarten. Forsch. aus d. Geb. d. 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Rlaner Ton, spllemrejse 9,.| Torf.stellenmeize tan. schlarımg ‚Schwarzer Ton EOS] mer; Torfiger Ion Torf Gelber Ton, ehem: g.| zer ==: Blänlicher Sand Torf, ll hang Gelber Sand BE Fr Kichtung der geologischen Profile: AB längs des Kraszna -Hanals von Kismajleny bis Merle, B-C längs des Hraszna -Kanals von Merk bis Hocsord; DEFGH vom hisrajas bis Borvely, JKLM von Börzly bis zur Gemarkung von (sengeriijfalu . Tafel XV. Nagykocsord AGROGEOLOGISCHE KARTE es | C 2 x, Aufgenommen im Jahre 1902 von Wilhelm Güll, Aurel Liffa und Emerich Timkö kgl. ungar. Geologen. BODENPROFILE bis 2m Tiefe. SS Gelblichbrauner torfig.Tor. 'orfiger Ton Sy PA Jahrurzer torfiger Ton 3) Terfiger Ton Torfiger Torı ID Blänlichgraue Torı ER, a Gelber ischlamanugerTon ; Gelber Ton "TE e Blauer sandiger Ton 4 Blauer Ton DE - er XXI \a a »,< X e I Ei Gelblichbrummersendliger Ton. | Torfiger Ton Torfiger sandiger Ton. m | orfiger Ton h.| Sodahaltiger sandıger Ton Gelber Ton m den 100 0m —— Blauer Ton Geber (shlammger Ton. |, | zypne Sodahaltiger gelber Ton 200: ZA Blamer Ton 200m. 200 I. II VI. xXX\b. Sandıger Ton. Sandiga-Iin Gelber sandiger Ton Torfiger Ton 300m Torfiger sandhger Ton sp h 120 om Gelber Tor | Gelber tschlammiger lin Im Taniger Torf. IH U] 1 7 IN HRNIA N N HN G GG N il D, = Gelber (schlammiger Ton Blauer Ton Dauer tschluniger» Ton Aufnahimsskizze. G. - Aufmahmsgebiet von Wilhelm bull. I. R . durel Lifta, D. T.- - « Emerich Tinkö, Die roten arabischen Zahlen 110 geben die Bodenarten der Farbenerklarung entsprechend an Die roten römischen Zahlen I -KXXKII geben die Stellen der Bodensammlung und der Bodeaprofile bis 2m Tiefe an. ® Tielbohrungen der Deichgesellschaft, © Zefohrungen der agrogeologischen Aufnahme. Maßstab 1: 75.000. } 172) Gelber tschlammuiger! 7 Ton 20m Grund V. urodaı Budapest Ges Daypek Saar Taf. XVII. Agerdo Merli:1. 15:06) /116:0) 4 3 vn 5e2Hider. w u se 13 = ” 3 N SESAPSIST, Mitt a d. Jahrbuche d. kgl. ungar. Geolog. Anst, Bd, XIV, Taf. XVII. Geologische Proiile. l. Längs des Kraszna-Kanals. Hosmajleny Pomahida Hand Ib mE AN eh Agerds Merk (u720) In6 74) ur H 77) Insauf 506] (160) P u ız Urberesfordulö 3 16.17 1 u Szik u r Lokert ww u Ban Karabs u om 206 2 se a8 wu sahldeer wu oe. 2. Merk—Kocsord, Merkt. Merk:2 Nagyessed Ayiresaholy Hocsord {6 00) (114.93) 1] “mezel (m344} 1 8 se Syabszallas u 8 1 13 u» 13 1 tl es 89 Kısecsed puszta B Il. Kanal Kisvajas—Börvely. N 2196 ft om» 967209 76 200 eF re 76» 2 Al le 5 ne na Da R m s na Kisvajas Nagylap Mi C (Szalkaytanya ) Tyukodilap oe | B (Fechytanya]] alte Kraszna = > si: . Lökert a = - nr | - P 1 3 NO SW'NW so CELL IC Ä LH F & N 5 Zeichenerklärung. ar Alluvium. K Ill. Börvely—Gemarkung von Csengerüjfalu. GG EEE — —ı Ger] SNSGSHINTFERENN o ee graulicher RR Grauer Sand J) } M 4 Torfiger To nur 1 alles »6 709 o wour 9 1 6 ‘ou u 17 'SE Blauer Sand Bo Torfiger Ton 171,5, et | A [Bagol N Schlammiger 7777] Toni Unas | Lökart. ı A (Bagolyret]# “ en Sı: and Ber 11,77) Toniger Sand DE-=-= Sodaboden N EN = Gelber, grober 7 Hellbrauner EEE FR — WORZ S Blauer Ton 3 Sand 1a ] sandiger Ton 9 Torf : E | ZPF ee —] Toniger Sand Torfiger, Schlainmiger. gelber ! 4 Välyog | (Untergrund ı sandiger Ton Ne Sulalldn weise Wengen) ı ec Gelber sandiger Ton sw NO 'WNwW — 0Sso (Szamosschlick) & Tiefbohrungen der Gesellschaft längs des Kraszna-Kanals, s 1-3 Tiefbohrungen der Gesellschaft auf dem Moore ® A-0 Tietbohrungen der agrogeologischen Aufnahme auf dem Moore. Grund V. utödai, Budapest, Maßstab. -1'75.000. Länge: Höhe. -1 100 Mitteil. a d. Jahrbuche d. kgl. ungar. Geolog. Anst. Bd. XIV, Taf. XVII. HYDROGRAPHISCHE KARTE DES ECSEDI LAP UND DER UMGEBUNG DES MOORES. Zeichenerklärung. A-P 41-151. Punkte der Handbohrungen bis zu 2 m Tiefe. Nebenkanäle zur Ableitung der Binnenwässer. Artesische Brunnen. Erstreckung des Moorbrandes im Jahre 1903. UZSDIO Dämme. Brücken. Schleusen. & )Fehergyarmat N 9.2 Die Ausdehnung des Wasserspiegels des Moores N vor der Entwässerung. Maßstab : -1:225.000. > 2 % Zsarolyan .. N Mtocsord X » » 7 \ Ki d u. Bra A tieberjen N Frgundanyad "© Maplis \ X Mileszalka 5 A = | z \ ve Giyörteleh- KLahpsslälpgstarse: K | Dir Tjsalıp resahma 1 — Se R R Rityad, osyalos nn Ar / ya N a \ / nes \ LTAGUIECE — Fisztadaroex 2 V S ES P : Bo Im Su 5 s AR ; Ovarı D DS liengasijtatu > Y 2 Fe hen SATmT : 2 Zr 2/2 SZAIMARNEMETI. \ 5; ah Herenid Verh. 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(ee En ee nen a 4— Komärora (E. 6.) (der Theil jenseits.der Donau) ___ __. _. &- Magyar-Ovär ( RE FT A BR en er De Mobaesstt; 12,1 an APR 4.— Nagy-Vazsony-Balaton- Bud (E. 9 BR N ET RE = Pozsony (D. 5.) (der Theil jenseits der Donau) _.. --. -.- d..— DNS SRH DEAUR GER AR RR TE TER SEREÄNE, POSEHERURTOSTORABERIRE. 1554) Särvar-Janoshäza (D. 8) ---. 2... Un 0.00 do Simontornyai u) Kalozd: Are er re Sumee:Heerszeg: (DEI. Sure Ze N FE 4— SEU HI WEISSERDUTE (UF AV RIET NE R R T A Sata othand-Kermend: (UNIFTE FRE NEL RE Tona-Bamasu tb. iO N a En EL FE (1: 75,000) - Petrozseny (2.24. C. XXIX), Vulkan-Pass (Z. 24. C. XXVIID) vergriffen BanraGsleor (2,1080 IIND Frarlae@sion 10H LE VUN. NE TEE EBENE DENN ER ET ER EI SE 6.— Budapest Szt: Endre: (74 15,.€. RR): 2.22 0 22° 5% 1. Budayest-Teteny (2 1 ER) He N a IT y) Mit erläuterndem Text. (1 : 144,000) j Fehertemplom (Weisskirchen) (K. 15.) Erl. v. J. HatLavärs _._ 4.60 “ Versecz (RK. BA RLIN vor JO ETALANATSS DE En 5.30 (1: 75,000) Alpar6t (Z. 17. C. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch... _.. BEN N :9) Bänffy-Hunyad (Z. 18. C. XXVIM) Erl. v. Dr. A. Koch und Dr.:K, Horsasw am. BEAT SE a 5 - Bogdan (Z. 13. C. XXXL) Ei. v. Ans THE POSEWITZ HL 7.80 . Kolosvär (Klausenburg) (Z. 18. C. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch 6.60 Körösmez6 (Z. 12. C. XXXL) Erl. v. Dr. Th. Posewiz___ __. 7.80 Märamaros-Sziget (Z. 14.,C. XXX). Erl. v. Dr. Th. Posewirz. 8.40 Nagy-Käroly—Akos (Z. 15. C. XXVID Erl. v. Dr. T. Szoxtachn 7.— Tasnad u. Szeplak (Z. 16. C. XXVIL) « « «ce « « er ra HE EKTR EEE v DERA Koch, 2,2. 2220 .225% 270 .Nagybänya (Z. 15. C. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch u. A. Gesell 8,— * ö) 'Erläuternder Text (ohne Karte.) narton (Eisenstadt) (C. 6.) v. L. Roru v. Tereen --.. -.-. 1.80 se a En me N rg BIBOEV AR UT TE N EN Er EN ER] VOR RE EEE \ ET | ERBICH I RO Stud. ae die Kalkklippen des siebenbürgi- .. ©schen Erzgebirges. (Mit 21 Tafeln.) (3.90) — 2. Pösewırz In. Die Zinn- erh RE En "IX. Bd. X. 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Krapina und Radoboj und über die Stellung der soge- nannten «Aquitanischen Stufe» :(—.40) -— 6. Kocı A. Die Tertiär- bildungen des Beckens der siebenbürgischen Landestheile. I. Theil. Paläogene Abtheilung. (Mit 4 Tafeln) (3. 60)].2. VERHANDELT [1. J. Böcku : Daten z. Kenntn. d. geolog. Verhältn. im ‚oberen Abschlikte des Iza-Thales, m. beson.d. Aue a d. dort. Petroleum führ. Ablager. (Mit 1 Tafel). (1.80) — 2. B. v. Inkey: Bodenverhällnisse des Gutes Pallag der kgl. ung. ndwirtschaflieien Lehranstalt in . Debreezen. (Mit. einer Tatel.). (—.80) — 3. J. Haravars. Die geolog. Verhältnisse d. Alföld (Tieflandes) zwischen Donau u. Theiss. (Mit 4 Tafeln) (2.20) — "&, Ar. Gesert: Die geolog. Verhältn. d. Kremnitzer Bergbaugebietes v. - montangeolog. Standpunkte. (Mit 2 Tafeln.) (2.40) — 5. L. Rorm v. TELEGD: Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns. I. Die Umgebung v. Zsibö i. Com. Szilägy. ‘(Mit 2 Tafeln.) (1.40) — 6. Dr. Ta. Posewirz : Das Petroleumgebiet v. Körösmezö. (Mit 1 Tafel.) (—.60) 7.:PErer Trertz :, Bodenkarte der Umgebung v. Magyar-Ovar (Ungar. Altenburg) (Mit 3 Tafeln.) (2.—) — 8. 'Bera v. Inkey : Mezöhegyes u. Umgebung v. agron.-geologischem Gesichtspunkte. (Mit 1 Tafel) (1.40) [1. J. Böck# : Die geologischen Verhältnisse v. Sösmezö u. Umgebung im Com. Häromszek, m. besond. Berüeksichtigung:. e dortigen Petroleuni. führenden Ablagerungen (Mit 1 Tafel.) (3.50) — 2. H. Horusırzky : Die agrogeologischen Verhältnisse d. Gemarkungen ® Gemeinden Muzsla u. Bela. (Mit 2 Tafeln.) (1.70) — 3. K. v. Appa : Geologische Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen im nördl. Teile d. Com. Zemplen ‘in Ung. (Mit 1 Tafel.) (1.40, — 4. Ar. GeserL: Die geolog. Verhält- nisse d. Petroleumvork „ mmens in der Gegend v. Luh im Unsthale. (Mit 1 Tafel.) (—.60) — 5. H. Horusırzey : Aero- geolog. Verh.d. III. Bez. d. Hauptstadt Budapest (Mit 1. Taf.) (1.25) ]--- : _-- . -- TERN j--- X. Bd. [1. H. BöckH : Geol. Verh. d. Umgeb. v. N-Maros (M. 9 Tafeln) (8. a 3. M. ScHuLosser : Parailurus anglicus u. Ursus Böckhi a. d. Ligniten v .. Baröth-Köpecz (M. 3 Taf.) (1.40) — H. Böcku : Orca Semseyi, neue Orca- Art v. Salgö-Tarjan. (M. 1 Taf.) — (1.40) — 3. H. Horvsırzky: Hydrogr. u. agro- -geolog. Verh. d. Umgeb. v. Komärom. (—.50) — 4. K. v. Anpa: Geolog. Aufnamen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen i. d. Comit. . Zemplen. u. Saros. (Mit 1 Taf.) (1.40) — 5. H. HORUSITZKY: Agrogeolog. d eine v Aula, wi 4 Taf.) 1 N 11 9 8. je e) „dd 9.10 30 \ raw YA 7 E % en AB - ni Jahresbericht der kgl. ungar. geolog. Anstalt. “ Für 1882, 1883, 188£. ”._ vergriffen | Für 1898 2.27... 2.0.0... 10.8000 0% ige BB N le RL In EN RIBOBT Bes EEE 2 Sn RE NEE ER Te) Fe BR ee a) re re ET PRSRR ARE. Ace a en EBEN 4 ea ee 2 ED Ab ARBEIT LOTRR IE en Rn 3, EBK PURE 170 BBHEN ERBEN RR NERGRBRHEE: PENNE RR ER. VE a en RO EN EUREN USE ARE ET DEE ba ABU ENGE N el KLABII NE ae I ET L: Publicationen der kgl. ungar. geolog. Anstalt. Katalog der Bibliothek und allg. Kartensammlung der kgl. ung. geolog. Anal, und 1L.—IV. Nachtrag 2 00.00M, v. Hantken. Die Kohlenflötze und der Kohlenbergbau in.den Ländern Fair Kr ;” ungarischen Krone (M. 4 Karten, 1 Prof.-Taf.) __- -- 2... 6 RT Jonann BöckH. Die kgl. ungar. geologische Anstalt und deren Ausstellungs- Te Rn 1 Objekte. Zu der 1885 in Budapest abgehaltenen allgemeinen Ausstellung zu- e ee samınengestellt __- -.. a a a) 1 1 BAT RR BE DRS ur Dr. F. ScHararzık. A magy. ki Földtani Anhadet minta-közetgyüjtemenye magyar- 7 Br NuLS: orsz. közetekböl, közepisk. reszere. (Muster-Gesteinssammlung d. ke. ung. Geolog. Anst. f. Mittelschulen.) (ungarisch) - .__. u N a GESELL S. &s Dr. ScHhAararzıx F. Mü- es Epitö-ipari tekintetben fontosabb magyar- orszügi közetek katalogusa (Catalog d. in-kunst- u. bautechnischer Hinsicht 0 wichtigeren Gesteine Ungarns.) (ungarisch) u ea IT ee ae 42 Br MaATvasovszKY J. €s PEIRIK L. Az agyag-, üveg-, ezement- &s äsväanyfestek-ipar- ‚nak szolgälö magyarorszägi nyersanyagok reszletes katalogusa. (Catalog d.Roh- v2 materialien Ungarns f, d. Zwecke d. Thon-, Glas-, Cement- u, Mineralfarben- Industrie.) (ungarisch), _... ... Leah Sa BE PR FF Ser RE SE 2 Karecsınszky A. Untersuchungen feuerfesieh Thone der Länder der ungar. Krone 4 Perrik L. Ueber ungar. Porcellanerden, mit besonderer Berücksichtigung der R PER j Rhyolith-Kagline 2:72 iR a re N AR Zg ER Perrık L. Ueber ‘die Verwendbarkeit der Rhyolithe für die Zwecke der :kera- Far er Smmischentindustrie u sz. DEE u ahnen Br Br Pr RN A rk PETRIK L. Der Hollöhäzaer (Radvanyr) Rhyolith-Kaolin ___. 2 "2 ul J. Böcku u. AL. Geserr. Lagerstätten v. Edelmetallen, Erzen etc. Text _. .. 2—- Ks ni « « « « « ..« Karte dazu 3 BERN General-Register der Bände I—X. der Mittheilungen aus dem Jahrb. der kgl]. ung. geolog. Anstalt Be ARE Ed N Er A ER N ee an Sera General-Register der Jahrgänge 1882-1891 Fe Jahresberichtes der kgl. ung. 3 geolop, "Anabaltı i. Kant tal. se SHE TER? u RR TEN au RENNEN MITTEILUNGEN JAHRBUCHE DER KÖNIGL. UNGARISCHEN GEOLOGISCHEN ANSTALT. “ HETERODELPIIS LEIODONTUS °..2.NOVA FORMA > AUS DEN MIOORNEN SCHIEHTEN DES COMITATES SOPRON IN UNGARN. VON « f SOHN CARE: V: PARP. (MIT ZWEI TAFELN UND ZEHN TEXTFIGUREN.) Übertragung aus dem ungarischen Original. BUDAPEST. BUCHDRUCKEREI DES FRANKLIN-VEREINS. re ii 1905. , ‘ Schriften und Karten-Werke der königl, ungarischen geologischen Anstalt, . Zu beziehen durch F, Kiliem’s Universitäts-Buchhandlung i* Budapest. (Preise in Kronen-Währung,.) Mitteilungen aus d. Jahrb. der k. ung. geologischen Anstalt. I. Bd. [1. Hanıken N. Die geol. Verh. d. Graneı: Braunkohlen-Gebietes. (Mit einer 1 geol. Karte) (—.64). — 2. Hormann K. Die geol. Verh. d. Ofen-Koväcsier « Gebirges. (1.—. — 3. KocH A. Geol. Beschrh, d. St.-Andrä-Visegrad-, “ u. d. Piliser Gebirges (1.—). — 4. HersıcH F. Die geol. Verh.d. nordöstl. Siebenbürgens (—.24). — 5. Pävay A. Die geol.' Verh. d. Umgeb. v. Kiausenburg)£—86)1:::5% -- ur a a a Eee 3.24 | | II. Bd, [1. Heer O. Ueber die Braunkoblen-Flora d. Zsil-Thales in Siebenbürgen. = (Mit 6 Taf.) (—.60). — 2. Böck J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles (d. wu; Bakony. I. Th, (Mil 5 Taf.) (—.64). — 3. Hormann K. Beiträge z. Kennt. d. Fauna d. Haupt-Dolomites u, d. ält. Tertiär-Gebilde d. Ofen-Koväcsier Gebirges. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 4. Hanıken M. Der Ofner Mergel. (—.16)] 2.— I. Bd. [1: Böckn J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. Il. Th. (Mit 7 Taf.) (1.32). — 2. Pivay A. Die fossilen Seeigel d. Ofner Mergels, ee (Mit 7 Taf.) (1.64). — 3. Hantken M. Neue Daten z. geol, u. paläont. | Kenntniss d. südl. Bakony. (Mit 5 Taf.) (1.20). — 4. Hormann K. Die i j Basalte d. südl. Bakony. (Mit 4 Taf.) (4.60)] --- —-- -- --- PR Wi IV. Bd. [1. Hanıken M. Die Ffuna d. Clavulina Szaböi-Schichten. L Th. Fora- - miniferen. (Mit 16 Taf.) (1.80). — 2. Rorn 8. Die erupliven Gesteine des Fazekasboda-Morägyer (Baranyaer (.) Gebirgszuges. (—.28). — 3. Böcku J. «Brachydiastematherium transylvanicum» Bkh. et Maty. Ein neues Pachydermen-Genus aus den eocänen Schichten. (Mit 2 Taf.) (1.—). — 4. Böcku J. Geol. u. Wasserverhältnisse d. Umgeb. der Stadt Fünfkirchen,“(Mit:4 Tal).(2.80)1&: 2 SL Tas A Es v. Bd. [1. Heer OÖ. Ueber perm. Pflanzen von Fünfkirchen. (Mit 4 Tafeln.) (—.80). — 2. Hergıch F. Das Szeklerland, geol. u. paläont. beschrb. (Mit:33 Tafeln.) (1A) I: ER RE er Te ee 50T VI. Bd, [1. Böcku J. Bemerk. zu «Neue Daten z. geol. u. paläont. Kenntn. d. süld. Bakony. (—.30). — 2. Stau M. Mediterr. Pflanz. a. d. Baranyaer ö - Com, (Mit 4 Taf.) (1.—). — 3. Hantken M. D. Erdbeben v. Agram im Sg Jahre 1880. (Mit 8 Taf.) (2.80). — 4. Posewırz T. Uns. geol. Kennt. v. } Borneo. (Mit 1 Karte.) (—.80). — 5. Haravärs J. Paläon. Dat. z. Kennt. a d. Fauna d. Südung. Neogen-Abl. I. D. pontische Fauna von Langen- N feld. (Mit 2 Taf.) (—.70.) — 6. Posewriz T. D. Goldvorkom, in Borneo. 2 (—.40). & 7. Szıerenyı H. Ueb. d. erupt. Gest. d. Gebietes z. O-Sopot > u. Dolnya-Lyubkova im Krassö-Szörenyer Com. (Mit 2 Taf.) (1.44) — B 8. Staup M. Tert. Pflanz. v. Felek bei Klausenburg. (Mit 1 Taf.) (—.64). — N 9. Primics G. D. geol. Verhält. d. Fogarascher Alpen u. d. benachb. r rumän. Gebirg. (Mit 2 Taf.) (—.96). — 10. Posewirz T.. Geol. Mitth. ü. Borneo. I. D. Kohlenvork. in Borneo; I, Geol. Not, aus Central- f Barmeo (60) "2 ea a Eee a HET Ri VI. Bd. [1. Feuix J. Die Holzopale Ungarns, in palaeophytologischer Hinsicht 5 (Mit 4 Tafeln) (1.—). — 2. Koch A. Die alttertiären Echiniden Sieben- 2 bürgens. (Mit 4 Tafeln.) (2.40). — 3. GroLLer M. Topogr.-geolog. Skizze +; der Inselgruppe Pelagosa im Adriatisch. Meere. (Mit 3 Taf.) (—.80). — > 4. Posewırz Tn., Die Zinninseln im Indischen Oceane: I. Geologie von 5 De Bangka. — Als Anhang: Das Diamantvorkommen in Borneo. (Mit 2 Taf.) k (1.20). — 5. GeserLn A. Die geol. Verh. d. Steinsalzbergbaugebietes von >E Soovär, mit Rücksicht auf die Wiedereröffnung der ertränkten Steinsalz- Sa grube. (Mit 4 Tafeln.) (1.70). — 6. Staug M. Die aquitanische Flora ER des Zsilthales im Comitate Hunyad. (Mit 37 Tafeln) (8.60)]--- --- --- 12.70 Er VIII. Bd. [1. Hersich Fr. Paläont,. Stud. über die Kalkklippen des siebenbürgi- schen Erzgebirges. (Mit 21 Tafeln.) (3.90) — 2. Posewırz Tu. Die Zinn- inseln im Indischen Oceane: 1I. Das Zinnerzvorkommen u. die Zinngew. - in Banka. (Mit 1 Tafel) (—.90) — 3. Po&ra FıLıpp. Über einige Spongien aus dem Dogger des Fünfkirchner Gebirges. (Mit 2 Tafeln) (-—.60) --- 0... Geologisch colorirte Karten. | (Preise in Kronen -Währung.) a)‘ Uebersichts-Karten. . Das Sasklerana BE ee He Wie 2 Karte d. Graner Braunkohlen- RN HN er 8) Detail-Karten. (1 : 144,000) Si Umgebung von Bedaheet (G. 7.) Oedenburg (C.7.), Steinamanger (C. 8.), “ Tata-Bicske = 7.), Veszprem u. Päpa (E. 8.), Kismarton (Eisenstadt) (C. 6.),. Gross-Kanizss (D. 10.), Kaposvar u, Bükkösd (E. 11.),. Kapuvär (D. 7.), Szilagy - Somlyö- FR "Pasnäd (M. 7.), Fünfkirchen u. Szegzärd (F. 11.), Alsö- ne Lendva'(C: 10.) Györ (E. 7.), Tolna-Tamäsi (F. 10.) vergriffen « « Darda (F. K Be Dee ae EEE a ERBEN ME AR LEENE: "ar . « Karad-Igal (E. 10.) -... (-. a NE er A du .‘ A“ Komärom (E: 6.) (der Theil jenseits .der Donau) TE En) « RT ET Ba RR EEE FRE TEE FE RTENE TR DALE d.— Ed FERE REG GATFONAT- TDG Ber 2 A a ET RR Fa sr [u Hulohace: (F} 12): an. a a ce 4. ‘ «, Nagy-Väazsony-Balaton- Füred (E. 9). I ae Sehe ey, HRÜE, 1 SRRREEE, are A « “. Pozsony (D. 5.) (der Theil jenseits der Donau). _-- --- --. 4.— ie ee ES BArMer-sanoshazariD.:8:) «2. 0 Sehr Se en d.— ‘ RR a my BE RAlORU: (De Ne a EN R 2 Sumep-EBerszee (DE 9.) 9 ar Sen Se ae 4.— “ -« Stuhlweissenburg (F. 8.) ..- —. -— 0. 4.— ER BESZISchvan: (EDEN Re et Dh ,e «. 8zt. orlard: Körmend (C. 9) ET ee 4,.— \ (1 : 75,000) Cu « Petrozseny za. GC. XXIX), Vulkan-Pass (Z. 24. C. XXVIID vergriffen “. s;,Gaura-Galgo (Z>16..C: XXX) = 4, 2 Mn en (re a 1, H3dag-28100.12.216: G-RRVID en a ne 228 a AIDA ZERSL OELANNEEA BAr ERRL 6:— er BAHR ALL RN VEN RR EEE TE 6 re N: ‘> .y) Mit’ erläuterndem Text. (1: 144,000) a « Fehertemplom (Weisskirchen) (K. 15.) Erl. v. J. Haravärs ___ 4.60 > « Verseoz ‚(R. TAHFEIRSS U ETADA VATS SD Er Zi 5.30 I (1.: 75,000) ER ER Alparet IZ. 12: RN) Erw Dr.EA: Koch, 24 36.60 -«: . .« Banffiy-Hunyad (Z. 18. C. XX VI) Erl. v. Dr. A, Koch und © "Dr. K. HoEMann.-._- SE RENTEN ee 6) o .« Bogdan (Z. 13. C. XXXL Erl. v. "Dr. Th. Posewriız _. ._ 7.80 “ « Kolosvär (Klausenburg) 18. &. XXIX) ‚Erl. v. Dr. A. Koch 6.60 r «. Körösmezö (Z. 12. C. XXXL) Erl. v. Dr. Th. Posewrrz___ _2. 7.80 A " « Märamaros-Sziget (Z. 14., C. XXX). Erl. v. Dr. Th. Posewirz 8.40 Nil ih Nagy-Käroly— kos: (Z. 15. C. XXVI) Erl. v. Dr. T. SzontAcHh 7.— “ « Tasnad u. Szeplak (Z. 16. & XXVIL) « « «a « « 3— « -« Torda (2. TI. GERATR) Ei y.-Dr? A KocH 2. 7.70 2 -« Nagybanya (Z. 15. C. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch u. A. ‚Gesell 8.— « « - Budapest-Teteny (Z. 16. G. XX) Erl. v..J. HaLavärs _._ -.- 9 « « „Budapest-Szentendre (Z. 15. C.XX) Erl. v. Dr. F. ScHararzık 10,40 “. « Kismarton ‚(Z. 14. C. XV.) Erl. v. L. Rorta v. Teneen ... _. 4— i RN Asrogeologische Karten (1: 75,000) ee «. Magyarszölgy&n—Pärkäny-Nana (Z. 14. C. XIX.) Eıl. v. EIS TEROBORERARNE 0 ee a a En 2 a ö) Erläuternder Text ohne Kar te.) « .ı Kismarton (Eisenstadt) (C. 6.) v. L. Roru v. Tereen. -.. ._.. 1.80 ee .r 4 18, Bd: x. Ba. xl. Bd. xl. Bd. XII. Bd. XIV. Bd. 2 XV. Bd, Betz Die hier v 4. Haravaıs J. Paläont. Daten zur Kenntniss der Fauna der Südungar, - Neogen-Ablagerungen. (11. Folge. Mit 2 Tafeln) (—.70) — 5. Dr. J, Ferix, Betr. zur Kenntniss der Fossilen-Hölzer Ungarns. (Mit 2 Tafeln) (—.60) — 6. Haravars J. Der artesische Brunnen von Szentes, (Mit 4 Tafeln):(1._) — 7. Kısparıt M. Ueber Serpentine u. Serpentin-ähnliche Gesteine aus der Fruska-Gora (Syrmien) (—.24) 8. Haravärs J. Die zwei artesischen Brunnen von Höd-Mezö-Vasärhely. (Mit 2 Tafeln) (—.70) — Dr. Jankö J. Das Delta des Nil. (Mit 4 Tafeln) (2.80)] --- fl. Marsıny S. Der Tiefbau am Dreifalligkeits-Schacht in Vichnye, — ‚BorAr J. Geologischer Bau des Alt-Antoni-Stollner Eduard-Hofinungs- schlages. — Peracuy F. Geologische Aufnahme des Kronprinz Ferdinand- Erbstollens —.60) — 2. Lörenthey E. Die pontische Stufe und deren Fauna bei Nagy-Mänyok im Comitate Tolna. (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Miczyäszky K. Über einige Pflanzenreste von Radäcs bei Eperjes, Com. Säros (—.70) — 4. Dr. Staus M. Etwas über die Pflanzen von Radäcs bei Eperjes (—.30) — 5. Haravärs J. Die zwei artesischen Brunnen von Szeged. (Mit 2 Tafeln) (—.90) — 6. Weiss Tn. Der Bergbau in den siebenbürgischen Landestheilen (1._) — 7. Dr. ScHararzık F. Die Pyroxen-Andesite des Cserhät (Mit 3 Tafeln) &.—)] --- --- --- --- [1. Primics G. Die Torflager der siebenbürgischen Landestheile (—.50) — 9, Haravärs J. Paläont. Daten z. Kennt. d. Fauna der Südungar. Neogen- Ablag. (II Folge), (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Inkey B. Geolog.-agronom. - Kartirung der Umgebung von Puszta-Szt.-Lörinez. (Mit 1 Tafel) (1.20) — 4. LÖRENTHEY E. Die oberen pontischen Sedimente u. deren Fauna bei Szegzärd, N.-Mänyok u. arpad. (Mit 3 Tafeln) (2,—) — 5. Fuchs Tn. Tertiärfossilien aus den kohlenführenden Miocänablagerungen der Umgebung v. Krapina und Radoboj und über die Stellung der soge- - nannten «Aquitanischen Stufe» (—.40) — 6. Kocı A. Die Tertiär- bildungen des Beckens der siebenbürgischen Landestheile. 1. Theil. Paläogene Abtheilung. (Mit 4 Tafeln) (3.60)] -- --- --- -—- = --- 1.7. Böcku: Daten z. Kenntn. d. geolog. Verhältn. im oberen Abschnitte des Iza-Thales, m. besond. Berücksicht. d. dort. Petroleum führ. Ablager. (Mit 1 Tafel). (1.80) — 2. B. v. Inkey: Bodenverhältnisse des Gutes Pallag der kgl. ung. landwirtschaftlichen Lehranstalt in Debreczen. (Mit einer Tafel.) (—.80) — 3. J. HaLavärs. Die geolog. Verhältnisse d. Alföld (Tieflandes) zwischen Donau u. Theiss. (Mit 4 Tafeln) (2.20) — 4. Ar. GesELL: Die geolog. Verhältn. d. Kremnitzer Bergbaugebietes v. montangeolog.. Standpunkte, (Mit 2 Tafeln.) (2.40) — 5. L. Rott v. TELEGD: Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns. I. Die Umgebung v. Zsibö i. Com. Szilagy. (Mit 2 Tafeln.) (1.40) — 6. Dr. * Tu. Posewırz: Das Petroleumgebiet v. Körösmezö. (Mit 1 Tafel.) (—.60) 7. Peter Trerrz: Bodenkarte der Umgebung v. Magyar-Ovar (Ungar. Altenburg) (Mit 3 Tafeln.) (2.—) — 8. Bera v. Inkey: Mezöhegyes u. Umgebung v. agron.-geologischem Gesichtspunkte. (Mit 1 Tafel) (1.40) [1. J. Böckt: Die geologischen Verhältnisse v. Sösmezö u. Umgebung im Com. Häromszek, m. besond. Berücksichtigung d. dortigen Petroleum führenden Ablagerungen (Mit 1 Tafel.) (3.50) — 2. H. Horusırzky : Die agrogeologischen Verhältnisse d. Gemarkungen d. Gemeinden Muzsla u. Bela. (Mit 2 Tafeln.) (1.70) — 3. K. v. Aupa: Geolagische Aufnahmen im Interesse 'v. Petroleum-Schürfungen im nördl. Teile d. Com. Zemplen in Ung. (Mit 1 Tafel.) (1.40) — 4. Ar. Gesert:. Die geolog. Verhält- nisse d. Petroleumvorkommens in der Gegend v. Luh im Ungthale. (Mit 1 Tafel.) (—.60) — 5. H. Horusırzky: Agro-geolog. Verh. d. III. Bez. d. Hauptstadt Budapest (Mit 4 Taf.) (1.25) 122... 022° 22. -_- .--- [1. H. Böckn : Geol. Verh. d. Umgeb. v. N-Maros (M. 9 Tafeln) (3.—) — 9. M. ScHtosser : Parailurus anglicus u. Ursus Böckhi a. d. Ligniten v. Baröth-Köpecz (M. 3 Taf.) (1.40) — H. BöckH : Orea Semseyi, neue Orca- Art v. Salgö-Tarjän. (M. 1 Taf.) — (1.40) — 3. H. Horusırzey : Hydrogr. u. agro-geolog. Verh. d. Umgeb. v. Komärom. (—.50) — 4. K. v. Anpa: Geolog. Aufnahmen im Interesse v. Petroleum -Schürfungen i. d. Comit. Zemplen u. Säros. (Mit 1 Taf.) (1.40) — 5. H. Horusırzky: Agrogeolog. Verh. d. Staatsgestüts-Praediums v. Bäbolna. (Mit 4 Taf.) (2.40) — 6. Dr. M. v. PAtry: Die oberen Kreideschichten i. d. Umgeb. v, Alvinez. TAROT ee ee ae N {1. Dr. K. GoRJANoViG-KRAMBERGER : Palaeoichthyologische Beiträge (Mit 4 Taf.) (1.20) [1. Dr. Gr. Prinz. Die Fauna d. älteren Jurabildungen im NO-lichen Bakone (Mit 38-Tat.y «22... 0 ut Ar a en 11.44 9.10 8.30 12.60 8.45 13.70 10.10 angeführten Arbeiten aus den «Mitteilungen» sind alle gleichzeitig auch im Separat-Abdrücken erschienen. Jahresbericht der kgl. ungar. geolog. Anstalt. i & Für 1882, 1883, 1884 ___ ... vergriffen Für 1a a a 6.— u BMBEB SAL BT EEE TEE u 7 BOB II Ed ae KALBBO SER Te DEE 6.80 on? 133 | a NT Fa Zn 1 a 6.80 RT DE N VER ITE E RR 1 Ye ge * a ELSBR AL NEE OHNE 6, | LIE FE NAT EN ED Fe Wr BRD ET ne RT oa \ 1:17 MR ABB en AT ERS en U RO: BAR RR ET EN ya 5.60 RE TE 8.50, EHRT RE A ee Da U 3 ae BEER a RER dt 8 RN BU3 RÄT FE RITTER a7 BOB ST Re Li ra Fe x u ABB EB ee a | Publicationen der kgl. ungar. geolog. Anstalt. Ir Katalog der Bibliothek und allg. Kartensammlung der kgl. ung. geolog. Anstalt, Ä und L.—IV. Nachtrag ß M. v. Hantken. Die Kohlenflötze und der Kohlenbergbau in den Ländern der ungarischen Krone (M. 4 Karten, 1 Prof.-Taf.) _.. --- = 2 6.— JoHann BöckH. Die kgl. ungar. geologische Anstalt und deren Ausstellungs- Objekte. Zu der 1885 in Budapest abgehaltenen allgemeinen Ausstellung zu- Sammengestelli" ’<., "x LT 2 a Te) Dr. F. Schararzık. A magy. kir, Földtani intezet minta-közetgyüjtemenye magyar- orsz. közetekböl, közepisk, reszere. (Muster-Gesteinssammlung d. kgl. ung. Geolog. Anst. f. Mittelschulen.) (ungarisch) _-_ ---. --- --- I-- 2... 4 GESELL S. es Dr. ScHararzık F. Mü- es epitö-ipari tekintetben fontosabb magyar- orszägi közetek katalogusa (Catalog d. in kunst- u. bautechnischer Hinsicht wichtigeren Gesteine Ungarns.) (ungarisch) --- --- -- =. u «MATyasovszKY J. es PEiriKk L. Az agyag-, üveg-, czement- &s äsvanyfestek-ipar- nak szolgälö magyarorszägi nyersanyagok reszletes katalogusa. (Catalog d. Roh- materialien Ungarns f. d. Zwecke d. Thon-, Glas-, Cement- u, BR TL BERGEN, Industrie.) (ungarisch); 2... »i_2 "22 a ER ©, 1) Karecsınszkv A. Untersuchungen Foueikeer ee dar Länder der ungar. Krone —24 —_ PErrIKk L. Ueber ungar. Porcellanerden, mit besonderer Berücksichtigung der | Bbyoliih-Kaoline u TREE en N BEE ee ee PErRIK L. Ueber die Verwendbarkeit der Rhyolithe für die Zwecke der kera- mischen Industrie - _-- _. 2... RE PEerRık L. Der Hollöhäzaer (Radvänyer) Rhyolith- Kaolin en 3 Br U RT Tre —30 J. BöckH u. AL. GESELL. RE v. Edelmetallen, Erzen ete. Text .___ -_. 23 « « « « « « « Karte dazu 3.— General-Register der Bände I_x. der Mittheilungen aus dem Jahrb. der kgl. ung. | Beblag:yAnetalt » 2 =... 7 LT Eee ED a le Er DE ES Lee General-Register der Jahrgänge 1882 —1891 des ‚Jahresberichtes der kgl. ung. geolag. »Anglalt, len a TER EEG ARE ESEL aa A. v. KaLecsinszky. Die Mineralkohlen d. Länder (d. ungar, Krone ... . ___. 9I,— s j ee R En TE UNNA Ma fange (an rhendn dba rau Iaaaad VRaak ante kan Keane MITTEILUNGEN JAHRBUCHE DER KÖNIGE. UNGARISCHEN GROLOGISCHEN ANSTALT. — XIV. BAND. 3. HEFT. DIE GROLOGISCHEN VERHÄLTNISSE 25° DES VASHERY, - DES IRADEK UND DER UMGEBUNG DIESER. 2.2 (COMITAT GÖMÖR). VoN Dr. IIUGO BÖCKH. (MIT TAFEL VII—XIV.) " BUDAPEST. BUCHDRUCKEREI DES FRANKLIN-VEREINS. ; + N; Schriften ud Karen Werke Zu beziehen durch F, Kilian’s Universitäts- Buchhandlumg‘ n Budapen. geologischen. Anstalt, (Preise in Kronen-Währung,.) Mitteilungen aus d. Jahrb. der k. ung. geologischen Anstalt. I. Bd. III. Bd. IV. Bd. [1. Hanıken M. Die geol. Verh. d. Graner Braunkohlen-Gebietes. (Mit einer geol. Karte) (—.64). — 2. Hormans K. Die geol. Verh. d, Ofen-Koväesier Gebirges. (1. 2 — 3. Koch A. Geol. Beschrb. d. St.-Andrä-Visegrad-, u. d. Piliser Gebirges (1.—j. — 4. Hersıen F. Die geol. Verh, d. nordöstl. en: (—.24). — 5. Pivay A. Die geol, Verh. d. Umgeb. v. Klausenburg (—.36)] --- --- A\ A WERE . [1. Heer 0. Ueber die Braunkohlen-Flora d. Zsil-Thales in Siebenbürgen. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 2. Böcku J. Die geol.- Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. I. Th. (Mit 5 Taf.) (—.64). — 3. Hormans K. Beiträge z. Kennt. d. Fauna d. Haupt-Dolomites u. d. ält. Tertiär-Gebilde d. Oten-Koväcsier Gebirges. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 4. Hanıken M. Der Ofner Mergel. (—.16)) [1. Böcku d. Die geol. Verh. d. südl. Tlieiles d. Bakony. II. Th. (Mit 7 Taf.) (1.32). — 2. Pivay A. Die fossilen Seeigel d. Ofner Mergels. -(Mit 7 Taf.) (1.6%. — 3. Hanıken M. Neue Daten z. geol. u. paläont. Kenntniss d. südl. Bakony. (Mit 5 Taf.) (1.20). — 4. Hormann K. Die Basalte d. südl. Bakony. (Mit 4 Taf.) (4. 60) ea HN? a [1. Hanıken M. Die Fauna d. land Szaböi-Schichten. I. Th. Fora- miniferen. (Mit 16 Taf.) (1.80). — 2. Roth S. Die erupliven re "des Fazekasboda-Morägyer (Baranyaer (.) Gebirgszuges. (—.28). — V. Bd. VI. Bd. VII. Bd. 3. Böcku J. «Brachydiastematherium transylvanicum» Bkh. et or Ein neues Pachydermen-Genus aus den eocänen Schichten. (Mit 2 Taf.) (1.—). — 4. Böcku J. Geol. u. Wasserverhältnisse d. N der Stadt Fünfkirchen. (Mit-1 Taf.) (2.60)] --- --- ER? [1. Heer OÖ. Ueber perm. Pflanzen von Fünfkirchen. Mit 4 Tafeln.) / (—.80). — 2. HrrgicHh F. Das Szeklerland, geol.. u. paläont. beschrh. (Mit 33 Tafeln.) 1&.—)] --- ---. --- ee [1. Böcku J. Bemerk. zu «Neue Daten z. geol. v u. . paläont. Kenntn. d. süld. Bakony. (—.30). — 2. Staus M. Mediterr. Pflanz. a. d. Baranyaer " Com. (Mit 4 Taf.) (1.—). — 3. Hantken M. D. Erdbeben v. Agram im Jahre 1880. (Mit 8 Taf.) (2.80). — 4. Poswwırz T. Uns. geol. Kennt. v. Borneo. (Mit 1 Karte.) (—.80). — 5. Haravärs J. Paläon. Dat. z. Kennt. d. Fauna d. Südung. Neogen-Abl. I: D. pontische Fauna von Langen- feld. (Mit 2 Taf.) (—.70.) — 6. Poszwırz T. D. Goldvorkom. in Borneo. (—.40). — 7. Szrerenyı H. Ueb. d. erupt. Gest. d. Gebietes z. O-Sopot u. Dolnya-Lyubkova im Krassö-Szörenyer Com. (Mit 2 Taf.) a —_ 8. Staus M. Tert. Pflanz. v. Felek bei Klausenburg. (Mit 1 Taf.) (—.64 ). — 9. Primics G. D. geol. Verhält. d. Fogarascher Alpen u. d. benachb. rumän. Gebirg. (Mit. 2 Taf.) (—.96). — 10. Posrwırz T. Geol. Mitth. ü. Borneo. I. D. Kohlenvork. in Borneo; II. Geol. Not. aus Central- Borneo(—.60)]. Er. RT PB EEE EN Ar |1. Feuıx J. Die Holzopale Ungarns, in palaeophytologischer Hinsicht (Mit & Tafeln) (1.—). — 2. Koc# A. Die altlertiären Echiniden Sieben- VIlL Bd. bürgens. (Mit 4 Tafeln.) (2.40). — 3. GRoLLER M. Topogr.-geolog. Skizze der Inselgruppe Pelagosa im Adriatisch. Meere. (Mit 3 Taf.) (—.80). — 4. Posewırz TH. Die Zinninseln im Indischen Oceane: I. Geologie von Bangka. — Als Anhang: Das Diamantvorkommen in Borneo. (Mit 2 Taf.) (1.20). — 5. GeseLs A. Die geol. Verh. d. Steinsalzbergbaugebietes von Soovär, mit Rücksicht auf die Wiedereröffnung der ertränkten Steinsalz- grube. (Mit 4 Tafeln.) (1.70). — 6. Sraug M. Die aquitanische Flora des Zsillhales im Comitate Hunyad. (Mit 37 Tafeln) (5.60)]--- --- --- ji. Hergich Fr. Paläont. Stud. über die Kalkklippen des siebenbürgi- schen Erzgebirges. (Mit 21 Tafeln.) (3.90) — 2. Posewırz Tn. Die Zinn- inseln im Indischen Oceane: II. Das Zinnerzvorkommen u. die Zinngew. _ in Banka. (Mit 1 Tafel) (—.90) — 3. Po@ra FıLıpp. Über einige Spongien aus dem Dogzer des Fünfkirchner Gebirges. (Mit 2 Tafeln) (--.60) —- 4. Haravärs J. Paläont. Daten zur Kenntniss der Fauna der ira Feuix, Betr. zur Kenntniss der Fossilen-Hölzer Ungarns. IR 3 Neogen-Ablagerungen. (II. Folge. Mit 2 Tafeln) (—.70) — 5. I ann) E 3.24 2. 3.16 27 E}. 5.68 Se 14.80 n ae 3 Geologisch colorirte Karten. (Preise in Kronen-Währung.) a, a) Uebersichts-Karten. a eeeruna ee A Hu en a ne Karte d. Graner Braunkohlen-Geb. --- --- --- m 2.— 4 2 RR ß) Detail-Karten. (1 : 144,000) - Umgebung von Budapest (G. 7.) Oedenburg (C. 7.), Steinamanger ERSERF BE N Tata-Bicske (F. 7.), Veszprem u. Papa (E. 8.), Kismarton ' (Eisenstadt) (C. 6.), Gross-Kanizsa (D. 10.), Kaposvar u. Bükkösd (E. 11.), Kapuväar (D. 7.), Szilagy - Somlyö- Tasnäd (M. 7.), Fünfkirchen u. Szegzard (F. 11.), Alsö- Lendva (C. 10.), Györ (E. 7.), Tolna-Tamäsi (F. 10.) vergriffen Dar (Woche Me a N ra 4.— Siesrae sa. (Bi 10) ZN 4.— Komärom (E. 6.) (der Theil jenseits der Donau) --- --- --- 4.— Deerac DEMENZ en 4.— Magyar-Ovär (D. 6.)..- --- 0-00. .— DEE.) N ee ET RE ee 4,— Nagy-Väzsony-Balaton-Füred (E. 9.) --- -- -—- --- — 4.— Pozsony (D. 5.) (der Theil jenseits der Donau) --- --- --- 4,— Sarvar-Janoshaza (D. 8.) 2. alu 4.— "Simontornya u. Kälozd (F. 9) --- --- 4.— Sümeg-Bieerszeg {D. 9.) --= ;- u. oe Na L— Secnwelssenburei (B. Sy lor se I er a er Seigeivar (B. 19.)..2, iu. Ze Na a ne 4.— "8zt.-Gothard-Körmend (C. 9.) --- --- -—- -—- -—- 4— (1 : 75,000) Petrozseny (Z.24. C. XXIX), Vulkan-Pass (Z. 24. C. XXVII) vergriffen « 42 Gaura-Galgo (2.16. SH RX) 2.282 0 - 7— a tfadaa- Zain (25.16: RX VE) net nn « AR . ana na mn mn m mann. Pe, x « u « a {' « a a « « « « « ei EN ent ar N 6 ZIaB NZ IRO. KRVN Se N | y) Mit erläuterndem Text. (1 : 144,000) « Fehertemplom (Weisskirchen) (K. 15.) Erl. v. J. Haravärs ___ 4.60 -« Versecz (K. 14.) Erl. v. J. Hauavaıs -.. 0 5.30 (1: 75,000) e “ « Alparet (Z. 17. C. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch... ---. ---. --- 6.60 . « Bänffy-Hunyad (Z. 18. C. XXVII) Erl. v. Dr. A, Koch und 22 Re Homann ne a N ee ne 17.50 « « Bogdan (Z. 13. C. XXXI.) Erl. v. Dr.. Th, Posewirz ___ --- 7.80 .“ « Kolosvär (Klausenburg) (Z. 18. C. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch 6.60 u... Körösmezö (Z. 12. C. XXXL) Erl. v. Dr. Th. Posewriz___ _-. 7,80 “ “ a (Z. 14., C. XXX). Erl. v. Dr. Th. Posewırz 8.40 ce « Nagy-Karoly—Akos (Z. 15. C. XXVID Erl. v. Dr. T. SzontacH 7.— ur '« Tasnad u. Szeplak (Z. 16, C. XV), « ce « ü 3.— er Werde (2, 19. C. XXIX) Enl, v, Dr. A. Kocn .— 2... .. 7.70 a « Nagybänya (Z. 15. C. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch u, A, Gesell 3.— (B « Budapest-Teteny (Z. 16. C. XX) Eil. v. J. HALAvAISs _ı _. 9— Su « Budapest-Szentendre (Z. 15. C. XX) Erl. v. Dr. F. SCHAFARZIK 10.40 “ ‘« Kismarton (Z. 14. C. XV.) Erl. v. L. Rote v, TeieeD __- 4,— Agrogeologische Karten (1: 75,000) Magyarszölgyen—Pärkäny-Näna (Z. 14. C. XIX) Eıl. v. - H. HoRustmzKy 00000 0 5.— BR ö) Erläuternder Text (ohne Karte.) .. Kismarton (Eisenstadt) (0. 6.) v. L. Rota v. TeLeeD --- --- 1.80 ALAVÄTS J. . Der artesische Brunnen von Szeutes. (Mit 4 ? (1.—) — 7. Kisparıc M. Ueber Serpentine u. Serpentin-ähnliche ‚Gesteine ‚aus der Fruska-Gora (Syrmien) (—.24) 8. Haravärs J. Die zwei artesischen Brunnen von Höd-Mezö-Väsärhely. (Mit 2 Tafeln) 70) — Dr. Janko J. Das Delta des Nil. (Mit 4 Tafeln) (2.80)] ---. 11.44 . [1. Marrıny S. Der Tiefbau am Dreifaltigkeits-Schacht in Vichnye, — Botär J. Geologischer Bau des Alt-Antoni-Stollner Eduard-Hoffnungs- . schlages. — Perachy F. Geologische Aufnahıne des Kronprinz Ferdinand- - Erbstollens —.60) — 2. Lörentuey E. Die pontische Stufe und deren Fauna bei Nagy-Mänyok im Comitate Tolna. (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Miczynszky K. Über einige Pflanzenreste von Radäcs bei Eperjes, Com. Saros (—.70) — 4. Dr. Sraup M. Etwas über die Pflanzen von Radäcs bei © Eperjes (—.30) — 5. Haravärs J. Die zwei artesischen Brunnen von - Szeged. (Mit 2 Tafeln) (—.90) — 6. Weiss Tr. Der Bergbau in den siebenbürgischen Landestheilen (1.—) — 7. Dr. ScHArArzıKk F. Die - .Pyroxen-Andesite des Cserhät (Mit 3 Tafeln) (5.—)] --- --- _--- 9.10 "X. Bd. [1. Primics G. Die Tortlager der siebenbürgischen Landestheile (—. 50) — 52, HaravArs.d. Paläont. Diäten z. Kennt. d. Fauna der Südungar. Neogen- Ablag. (III Folge), (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Inkey B. Geolog.-agronom. Kartirung der Umgebung von Puszta-Szt.-Lörinez. (Mit 1 Tafel) (1.20) — .. 4. LÖRENTHEY E. Die oberen pontischen Sedimente u. deren Fauna bei - Szegzärd, N.-Manyok u. arpad. (Mit 3 Tafeln) (2.—) -— 5. Fuchs Ta. - Tertiärfossilien aus den kohlenführenden Miocänablagerungen der Umgebung v. Krapina und Radoboj und über die Stellung der soge- - — nannten «Aquitanischen Stufe» (—.40) — 6. Kocı A. Die Tertiär- - bildungen des Beckens der siebenbürgischen Landestheile. I. Theil. Paläogene Abtheilung. (Mit 4 Tafeln) (3.60)] _- --- -- --- --2 --- 8.30 X. Bd. [1. J. Böcku: Daten z. Kenntn. d. geolog. Verhältn. im oberen Abschnitte des Iza-Thales, m. besond. Berücksicht. d. dort. Petroleum führ. Ablager. (Mit 1 Tafel). (1.850) — 2. B. v. Inkey: Bodenverhältnisse des Gutes Pallag der kgl. ung. landwirtschaftlichen Lehranstalt in Debreczen. (Mit einer Tafel.) (—.80) — 3. J. HaravArs. Die geolog. Verhältnisse: d. Br, - Alföld (Tieflandes) zwischen Donau u. Theiss. (Mit 4 Tafeln) (2.20) — Be SS. ; - &, Ar. GESELL: Die geolog. Verhältn. d. Kremnitzer Bergbaugebietes v. er, montangeolog. Standpunkte. (Mit 2 Tafeln.) (2.40) — 5. L. Rott v. TeLeep: Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns. I. Die Umgebung v. Zsibö i. Com. Szilagy.‘ (Mit 2 Tafeln.) (1.40) — 6. Dr. TH. Posewırz : Das Petroleumgebiet v. Körösmezö. (Mit 1 Tafel.) (—.60) 7. Prrer Teeırz: Bodenkarte der Umgebung v. Magyar-Ovar (Ungar. Altenburg) (Mit 3 Tafeln.) (2.—) — 8. B£rA v. Inkev: Mezöhegyes u. Umgebung v. agron.-geologischem Gesichtspunkte. (Mit 1 Tafel) (1.40) 12.60 Xu. Bd. [1. J. Böcku: Die geologischen Verhältnisse v. Sösmezö u. Umgebung SZENE im Com. Häromszek, m. besond. Berücksichtigung d. dortigen Petroleum ‘ führenden Ablagerungen (Mit 1 Tafel.) (3.50) — 2. H. Horusızky : Die agrogeologischen Verhältnisse d. Gemarkungen d. Gemeinden Muzsla u. Bela. (Mit 2 Tafeln.) (1.70) — 3. K. v. Anpa: Geologische Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen irn nördl. Teile d. Com. Zemplen in Ung. (Mit 1 Tafel.) (1.40) — k ‚Ar. GEseLL: Die geolog. Verhält- nisse d. Petroleumvorkommens in der Gegend v. Luh im Unsthale. (Mit 1 Tafel.) (—.60) — 5. A. Horusrtzky : Agro- geolog. Verh.d. IL, Bez. er d. Hauptstadt Budapest (Mit 1 Taf.) (1. a e> ER 22 A 'XIU. Bd. [1. H. Böck# : Geol. Verh. d. ect v. N-Maros (M. 9 Tafeln) (3.—) — e 2. M. ScHLosser : Parailurus anglicus u, Ursus Böckhi a. d. Ligniten v. Baröth-Köpeez (M. 3 Taf.) (1.40) — H. Böckt : Orca Semseyi, neue Orca- Art v. Salgö-Tarjän. (M. 1 Taf.) — (1.40) — 3. H. Horusımzky : Hydrogr. u. agro-geolog. Verh. d. Umgeb. v. Komärom. (—.50) — 4. K. v. Anpa: Geolog. Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen i. d. Comit. Zemplen u. Saros. (Mit 1 Taf.) (1.40) — 5. H. HORUSITZKY: Agrogeolog. - Verh..d. Staatsgestüls- Praediums v., Babolna. (Mit 4 Taf.) (2.40) — 6. Dr. M. v. PAuLry : Die oberen Kreideschichten i. d. Umgeb. v. Alvincz. r EMI Tat): (60 ei BEN SH - XIV. Ba. [1. Dr. K. GoRJANoVIG- KRANBERGER : "Palaeoichthyologische Beiträge (Mit 4 Taf.) (1.20) — 2. Dr. C. v. Parp: Heterodelphis leiodontus nova forma, aus d. ıniocenen Schichten d. Com. Sopron in Ungarn. (Mit 2 Taf.) (2.00). — 3. Dr. H. Böcku : Die geolog. Verhältnisse des ‚Vashegy, des Hradek u. d. Umgeb. dieser (Com, Gömör.) (Mit 8 Taf.) XV. Bd. fl: Dr. Gy. Prınz. Die Fauna d. älteren Jurabildungen im NO-lichen _ eg: ‚Bakony. (Mit 38 Taklı = 0 nn 10.10 a angeführ ten Arbeiten aus den «Mitteilungen» sind alle gleichzeitig auch in er Separat- Abdrücken erschienen. = Fr . Er « 2 A NE we Sr Ra Ft re an en . 3 Zu ck Pa Di Weg: er - er = u 7 = “ EP TE PT EEE Y 33 De 2 Er 3 FH 4 ®, PS ia.‘ a et Pr X 2 K Q 2% ” ER u . 3 f ö En » yr a RE er y > De ’ "ch Fiir m ” Jahresbericht der kgl. ungar. geolog. Anstalt. S % er Far. 18041, ES Für 1882, 1883, 1884 _.. ... vergriffen 2 2): VEN ER NE a B9D 4 PETE u SIBRON EN a te WARE BI Er a a, BUBORE NEN Zr TER AT BEE ERDE N u Ze EN 1.1 RR ee a DET SIB Er Re 7 18895 LEN R a #= :LBOD a BAER ae EEE TE 5.60 MIO a FE RE er BE TRDIE N ZT Te a RIO TE ER TE 4: 1898:,4. A 2 10.80 Res ı 1, EEE A Re ur ISOD a8 a a A 4 N Publicationen der kgl. ungar. geolog. Anstalt. Katalog der Bibliothek und allg. Kartensammlung der kgl. ung. geolog. Anstalt, und 1.—IV. Nachtrag M. v. Hantken. Die Kohlenflötze und der Kohlenbergbau in den Ländern der ungarischen Krone (M. & Karten, 1 Prof.-Taf.) -.. __. --. JoHANnN BöckH. Die kgl. ungar. geologische Anstalt und deren Ausstellungs- Objekte. Zu der 1885 in Budapest a allgemeinen Ausstellung zu- sammengestellt I: "2. ala a a8 Dr. F. ScHararzır. A magy. kir. Földtani ER minta-közetgyüjtemenye magyar- orsz. közetekböl, közepisk. reszere. (Muster- a a d. kgl. ung. Geolog. Anst. f. Mittelschulen.) (ungarisch) er Re GESELL S. &s Dr. ScHararzık F. Mü- &s Epitö-ipari tekintelben fontosabb magyar- orszägi közetek katalogusa (Catalog d. in kunst- u. bautechnischer Hinsicht wichtigeren Gesteine Ungarns.) (ungarisch) __- _-- -.- 2... MaATyasoVszKY J. &s Perrik L. Az agyag-, üveg-, czement- &s äsvänyfeslek-ipar- nak szolgälö magyarorszägi nyersanyagok reszletes katalogusa. (Catalog d. Roh- materjalien Ungarns f. d. Zwecke d. Thon-, Glas-, Cement- u, Mineralfarben- Industrie.) (ungarisch) ar ER ET -_—- --. -- -. -_—— -_——— Karecsınszky A. Untersuchungen feuerfester Thone der Länder der ungar. Krone PErRIK L. Ueber ungar. Porcellanerden, mit besonderer Berücksichtigung der Rhyolith-Kaoline -... --- --- --- Bw Ru FE PerRık L. Ueber die Verwendbarkeit FRE Rhyolithe für die Zwecke der kera- mischen Industrie a Ra BER RE EE BER A 2 Te Se Es RER 2 PerRik L. Der Hollöhäzaer (Radvänyer) Riryokth:Kaolii ee J. BöckHu u. AL. GeseLr. Lagerstätten v. Edelmetallen, Erzen ete. Text ___ ... « « « « « « « « Karte dazu General-Register der Bände I—X. der Mittheilungen aus dem Jahrb. der kgl. ung. geolog: Anstalt 2. u Eis NE Tr EEE Ey Me pe General-Register der Jahrgänge 1882-1891 des Jahresberichtes der kgl. ung. gealog: Anblalt;hZ. 2:2 .2N Sr ee Fr BE A. v. KALECSINszKY. Die Mineralkohlen d. Länder d. ungar. Krone ___ ... Gy. Haravärs. Allgemeine u. paläontologische Literatur d. pontischen Stute) Ungarns" rue. B Ko 37 or. = k 2 eh 36 Aue ’ B > ge 1. $ m N ® EI TREE au u a (gratis) I ” > en ER N ee x a ne 5 =. 35 = ITT yes NGEN F en DERGEGEND | _ GNULAFEHERVÄR,DEVA,RUSZKABÄNYA UND DER RUMÄNISCHEN LANDESGRENZE. ‚MIT EINER KARTE UND 82 ZEICHNUNGEN. vVoN BUDAPEST. Hi Dog DES FRANKLIN-VEREINS. METER, R u er 1905. s uTE Tree Te TTRRRT LLCIPLLTFRTRTTELLRPPLLPEPTLTRTRRLITFFERFLRTELFTTFTFTTTITELLIELTEPLTRRR RE ne UN . du Ks ‘ w. a 3 N art Er, ; ? Zu beziehen durch FF, Kiliam’s Universitäts-Buchhandlung in Budapest. Mitteilungen aus d. Jahrb. der k. ung. geologischen Anstalt. I. Bd. Il. Bd. VI. Bd, » geologischen Anstalt, (Preise in Kronen-Währung,) A [1. Hantıken M. Die geol. Verb. d. Grauer Braunkohlen-Gebietes. (Mit einer geol. Karte) (—.64), — 2. Hormann K. Die ‚geol. Verh. d. Olfen-Koväcsier Gebirges. (1.—. — 3. Kocu A. Geol. Beschrb. d. St.-Andrä-Visegrad-, u. d. Piliser Gebirges (1.—). — 4. Hersıch F. Die geol. Verh. d. nordöstl. Siebenbürgens (—.24). — 5. Pävay A, Die geol. Verh. d. Umgeb. v. Klausenburg.. (36) 154" --2. 2. ar [1. Heer 0. Ueber die Braunkohlen-Flora d. Zsil-Thales in Siebenbürgen. -_—— _—— -—. -_— (Mit 6 Taf.) (—.60). — 2. Böck J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. - Bakony. I. Th. (Mit 5 Taf.) (—.64). — 3. Hormans K. Beiträge z. Kennt, d. Fauna d. Haupt-Dolomites u. d. ält. Tertiär-Gebilde d. Ofen-Koväesier Gebirges. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 4. Hantken M. Der Ofner Mergel. (—.16)] [1. Böcku J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. II. Th. (Mit 7 Taf.) (1.32). — 2. Pävay A. Die fossilen Seeigel d. Ofner Mergels. _ (Mit 7 Taf.) (1.64). — 3. Hanıken M. Neue Daten z. geol. u. paläont. -Kenntniss‘d. südl. Bakony. (Mit 5 Taf.) (1.20). — 4. Hormann K. Die Basalte d. südl. Bakony. (Mit & Taf.) (4.60)] —= --- --- ---. -. [1. Hanıken M. Die Fauna d. Clavulina Szab6i-Schichten. I. Th. Fora- miniferen. (Mit 16 Taf.) (1.80). — 2. Roru S. Die erupliven Gesteine des Fazekasboda-Morägyer (Baranyaer C.) Gebirgszuges. (—.28). — 3. BöckH J. «Brachydiastematherium transylvanicum» Bkh. et Maly. Ein neues Pachydermen-Genus aus den eocänen Schichten. (Mit 2 Taf.) (1.—). — 4. Böcku J. Geol. u. Wasserverhältnisse d. Umgeb. der Stadt Fünfkirchen. (Mit 1 Taf.) (2.60)]) --- --- TER . [1. Heer O0. Ueber perm. Pflanzen von Fünfkirchen. (Mit 4 Tafeln.) (—.80). — 2. HerBıch F. Das $zeklerland, geol. u. paläont. beschrh. {Mi 33 Tafeln, 12.) a A FREI ve [1. Böcku J. Bemerk. zu «Neue Daten z. geol. u. paläont. Kenntn. d. süld. Bakony. (—.30). — 2. Staug M. Mediterr. Pflanz. ä. d. Baranyaer Com. (Mit 4 Taf.) (1.—). — 3. Hantken M. D. Erdbeben v. Agram im Jahre 1880. (Mit 8 Taf.) (2.80). — 4. Posewırz T. Uns. geol. Kennt. v. Borneo. (Mit 1 Karte.) (—.80). — 5. Haravärs J. Paläon. Dat. z. Kennt. d. Fauna d. Südung. Neogen-Abl. I. D. pontische Fauna von Langen- feld. (Mit 2 Taf.) (—.70.) — 6. Posewırz T. D. Goldvorkom, in Borneo. (—.40), — 7. Szırrenyı H. Ueb. d. erupt. Gest. d. Gebietes z. O-Sopot u. Dolnya-Lyubkova im Krassö-Szörenyer Com. (Mit 2 Taf) (1.44) — 8. Strauß M. Tert. Pflanz. v.Felek bei Klausenburg. (Mit 1 Taf.) (—.64 ). — 9. Primics G. D. geol. \erhält. d. Fogarascher Alpen u. d. benachb. rumän. Gebirg. (Mit 2 Taf.) (—.96). — 10. Posewırz T. Geol. Mitth. .ü. Borneo. I. D. Kohlenvork. in Borneo; II. Geol. Not. aus Central- VII. Bd. VII. Bd. Bones. 4J=-.60)] 1... EEE I EBEN [1. Feuıx J. Die Holzopale Ungarns, in palaeophytologischer Hinsıcht (Mit & Tafeln) (1.—). — 2. Koch A. Die alttertiären Echiniden Sieben- bürgens. (Mit 4 Tafeln.) (2.40). — 3. GRoLLEr M. Topogr.-geolog. Skizze der Inselgruppe Pelagosa im Adriatisch. Meere. (Mit 3 Taf.) (—.80). — 4. Posewirz TH. Die Zinninseln im Indischen Oceane: I. Geologie von Bangka. — Als Anhang: Das Diamantvorkommen in Borneo. (Mit 2 Taf.) (1.20). — 5. GEseLL A. Die geol. Verh. d. Steinsalzbergbaugebietes von Soovär, mit Rücksicht auf die Wiedereröffnung der ertränkten Steinsalz- grube. (Mit 4 Tafeln.) (1.70). —.6. Staug M. Die- aquitanische Flora des Zsilthales im Comitate Hunyad, (Mit 37 Tafeln) (5.60)].-- --- --- [i. Herbich Fr. Paläont. Stud. über die Kalkklippen des siebenbürgi- schen Erzgebirges. (Mit 21 Tafeln.) (3.90) — 2. Posewırz Tu. Die Zinn- inseln im Indischen Oceäne: 1. Das Zinnerzvorkommen u. die Zinngew. in Banka. (Mit 1 Tafel) (—.90) — 3. Po&ra FıLıpp. Über einige Spongien . aus dem Dogger des Fünfkirchner Gebirges. (Mit 2 Tafeln) (-—.60) —- 4. Haravärs J. Paläont, Daten zur Kenntniss der Fauna der Südungar. Neogen-Ablagerungen. (II. Folge. Mit 2 Tafeln) (—.70) — 5. Dr. J. S; in) % une Ferix, Betr. zur Kenntniss der Fossilen-Hölzer Ungarns. (Mit -2 Tafeln >. 8.76 Geologisch colorirte Karten. (Preise in Kronen-Währung,.) «). Uebersichts-Karten. Das Szeklerland EN ur EN NE N EEE En: Karte d. Graner Braunkohlen- ieh: ee EEE 3 EL EA TR 2,— ß) Detail-Karten. (1 : 144,000) Umgebung von Budapest (G. 7.) Oedenburg (C. 7.), Steinamanger (C. 8.), Tata-Bicske . 7.), Veszprem u. Papa (E. 8.), Kismarton (Eisenstadt) (C. 6.), Gross-Kanizsa (D. 10.), Kaposvär u, Bükkösd (E. 11.), Kapuvär (D. 7.), Szilägy - Somlyö- Tasnäd (M. 7.), Fünfkirchen u. Szegzard. (F, 11.), Alsö- ER Lendva \e. 10:), Györ (E. 7.), Tolna-Tamäsi (F, 10.) vergriffen a FIDarIB (ERS an NIE 4— {+ « « Karäad-Igal (E. 10.)--- --- -- LEN TE ie ER AR HE 4.— ‘ « Komärom (E. 6.) (der Theil jenseits der Dindhy” By RE « REAL IDEE Ne Are « u: Magyar-Ovar (Di, 6.)22 Er u 4.— « ee Mouaoe: (P12.)728. NS 4.— “ « Nagy-Väzsony-Balaton-Füred (E. 9) en 9 A “ « Pozsony (D. 5.) (der Theil jenseits der Donau) _-- --- --- L,— “ ?Sarvar-Janoshäaza’(D. SYD EL ar Ein 4— “ « Simontornya u. alozd (I N le a « TI Sumer-Bigerszes (Di 3) nn A,— “ ve Stahlweissenburg (F. Sl... Zu ar Fran a eu « «."Szigetvär (E. 12.)__- _-- --- BR WR EN N Bra. .:e., « Szt.-Gothard-Körmend (C. Ir ER ERS u— ie, (1 : 75,000) ; « « Petrozseny (Z.24. C.XXIX), Vulkan-Pass (Z. 24. C. XX VII) vergriffen 3 « “ Gaursa-Galgo (2x16..C: ZA 727 82 2.07 7.— “ 2 Hadad-VBibo: (Z. 16 FAX ara 2 u a EI THDBANTZ a GRAN N DE Agar 6.— % “ ALOE (2.175 GEN LEN = en Sara a NE i : y) Mit erläuterndem Text. (1 : 144,000) Bi a ı Fehörtemplom (Weisskirchen) (K. 15.) Erl. v. J. Haravärs __- 4.60 7 « %.. Verseoz (RK. 14.) Exl. v..J. HaLavärs 2... 2,2 5.30 (1: 75,000) a ‘« Alparet (Z. 17. C.. XXIX) Erl. v. Dr. A, Koch: ..-... ---. .-.. 6.60 « Bänffy-Hunyad (Z. 18. C. XXVII) Erl, v. Dr. A. Koch und Dr. K. Hormann -_- N an er DO « « Bogdan (Z. 13. C. XXXL) Erl. v. Dr. Th. Posewirz ___ ... 7.80 a « Kolosvär (Klausenburg) (Z. 18. C. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch 6.60 « «ı Körösmezö (Z. 12. C. XXXL) Erl. v. Dr. Th. Posewınz__. --. 7.80 te « « Märamaros-Sziget (Z. 14., C. XXX). Erl. v. Dr. Th. Posewırz 8.40 , « « Nagy-Käroly—Akos (2. 15. C. XXVII) Erl. v. Dr. T. Szontach 7.— An « « Tasnäd u. Szeplak (Z. 16. C. XXVIL) « co «a « « 8.— ;* « a Vorder (2:19. XXI) Er v. Dr. AS Kon“ ern 2 28-2 7.70 4 2 « Nagybäanya (Z. 15. C. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch u. A. Gesell 8.— EB « « Budapest-Teteny (Z. 16. C. XX) Erl. v. J. Haravärs __- --- 9— ei « « Budapest-Szentendre (Z. 15. C. XX) Erl. v. Dr. F. Scuararzıe 10.40 « « Kismarton (Z. 14. C. XV.) Erl. v. L. Rote v. Tereen __. --- L— Agrogeologische Karten (1: 75,000) “ « Magyarszölgy&n—Pärkäny-Näna (Z. 14. GC. XIX.) Erl. v. H. Horusıızky ___ REITEN Er 0 d) Erläuternder Text (ohne Karte.) Kismarton (Eisenstadt) (C. 6.) v. L. Rork v. Tereep --- --- 1.80 EREEN Kid, Ye fe 2 X Wr N Li A ER —.60) — 6. eg J. Der artesische Brunnen von Szentes. (Mit 4 Tafeln) di —) — 7. Kßpanıd M. Ueber Serpentine u. Serpentin-ähnliche Gesteine aus der Fruska-Gora (Syrmien) (—.24) 8. Haravärs J. Die zwei artesischen Brunnen von Höd-Mezö-Väsärhely, (Mit 2 Tafeln) a — Dr. Jankö J. Das Delta. des Nil.. (Mit 4 Tafeln) (2.80)] --- 11.44 1. Martıny S. Der Tiefbau am Dreifaltigkeits-Schächt in Vichnye. — OTAR J. Geologischer Bau des Alt-Antoni-Stollner Eduard-Hoffnungs- schlages. — PELACHY P, Geologische Aufnahıne des Kronprinz Ferdinand- Erbstollens —.60) — 2. LÖRENTHEY E.: Die pontische Stufe und deren ‚Fauna bei Nagy-Mänyok im Comitate Tolna. (Mit 1 Tafel) (—.60) — -3. MiezyNszky K. Über einige Pflanzenreste von Radäcs bei Eperjes, Com. Saros (—.70) — 4. Dr. Stau M, Etwas über die Pflanzen von Radäcs bei ‚Eperjes (—.30) — 5. Haravärs J. Die zwei artesischen Brunnen von Szeged. (Mit 2 Tafeln) (—.90) — 6. Weıss TH. Der Bergbau in den siebenbürgischen Landestheilen (1.—) — 7. Dr. ScHArFARZIK F. Die Pyroxen-Andesite des Cserhät (Mit 3 Tafeln) 5.—)] --- --- --- 9.10 » [1. Primics @. Die Torflager der siebenbürgischen Landestheile (— 50) — 2. HaravArs J. Paläont. Daten z. Kennt. d, Fauna der Südungar. Neogen- Ablag. (IH Folge), (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Inkey B. Geolog.-agronom. Kartirung der Umgebung von Puszta-Szt.-Lörinez. (Mit 1 Tafel) (1.20) — %. LÖRENTHEY E. Die oberen pontischen Sedimente u. deren Fauna bei Szegzäard, N.-Mänyok u. arpäd. (Mit 3 Tafeln) (2—) — 5. Fuchs Tu. Tertiärfossilien aus den kohlenführenden Miocänablagerungen der Umgebung v. Krapina und Radoboj und über die Stellung der soge- nannten «Aquitanischen Stufe» (—.40) — 6. Kocı A. Die Tertliär- bildungen des Beckens der siebenbürgischen Landestheile. I. Theil. . "Paläogene Abtheilung. (Mit 4 Tafeln) (3.60)] -- --- --- --- --- --- 830 . [1. J. Böck#: Daten z. Kenntn. d. geolog. Verhältn. im oberen Abschnitte des Iza-Thales, m. besond. Berücksicht. d. dort. Petroleum führ. Ablager. - (Mit 1 Tafel). (1.80) — 2. B. v. Inker: Bodenverhältnisse des Gutes . Pallag der kgl. ung. landwirtschaftlichen Lehranstalt in Debreczen. (Mit einer Tafel.) (a 80) 3. J. Haravars. Die geolog. Verhältnisse d, Alföld (Tieflandes) ee Donau u. Theiss. (Mit 4 Tafeln) (2.20) — 4. Ar. GeseLL: Die geolog. Verhältn. d. Kremnitzer Bergbaugebietes v., montangeolog. Standpunkte, (Mit 2 Tafeln.) (2.40) — 5. L. RorH v. TELEGD: Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns. I. Die‘. Umgebung v. Zsibö i. Com. Szilagy. (Mit 2 Tafeln.) (1.40) — 6. Dr. Tu. Poszwırz : Das Petroleumgebiet v. Körösmezö. (Mit 1 Tafel.) (—.60) 7. PETER Trerız: Bodenkarte der Umgebung v. Magyar-Ovär. (Ungar. 'Altenburg) (Mit 3 Tafeln.) (2.—) — 8. BErA v. Inkey: Mezöhegyes u. ‘ Umgebung v. agron.-geologischem Gesichtspunkte, (Mit 1 Tafel) (1.40). 12.60 > L J. Böckk: Die geologischen Verhältnisse v, Sösmezö u. Umgebung im Com. Häromszek, m. besond. Berücksichtigung d. dortigen Petroleum führenden Ablagerungen ‚(Mit 1 Tafel.) (3.50) — 2. H. HorusITZKY : Die -. agrogeologischen Verhältnisse d. Gemarkungen d. Gemeinden Muzsla u. Bela. (Mit 2 Tafeln.) (1.70) — 3. K. v. Anpa: Geologische Aufnahmen -im Interesse v. Petroleum-Schürfungen. im nördl. Teile d. Com. Zemplen in Ung. (Mit 1 Tafel.) (1.40) — 4. Au. GESELL: Die geolog. Verhält- "nisse d. Petroleumvorkommens in der Gegend v. Luh im Ungthale, - (Mit 1 Tafel.) (—.60) — 5. H. Horusırzry: Asro- -geolog. Verh. d. um. Bez, d. Hauptstadt Budapest (Mit 1 Taf.) (1.25) ] --- -- 845 . [1. H. BöckH : Geol. Verh. d. Umgeb. v. N-Maros (M. 9 Tafeln) (3.- 3 Fre 2. M. ScHLossEr : Parailurus anglicus u. Ursus Böckhi a.d. Ligniten v. Baröth-Köpeez (M. 3 Taf.) (1.40) — H. BöckH : Orca Semseyi, neue Orca- Art v. Salgö-Tarjän. {M. 1 Taf.) — (1.40) — 3. HA. Horusımzey: Hydrogr. u. agro-geolog. Verh. d. Umgeb. v. Komärom. (—.50) — 4. K. v. AnpA : Geolog. Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen i. d. Gomit. Zemplen u. Säros. (Mit 1 Taf.) (1.40) — 5. H. HORUSITZKY: Agrogeolog, Verh. d. Staatsgestüts-Praediums v. Bäbolna. (Mit 4 Taf.) (2.40) — 6. Dr. M. v..Pärrv: Die oberen Krerdeschichten i. d. Umgeb. v. Alvinez. {ME 3:.-Ta8,) DI re ii AT YA, . [1.. Dr. K, GORJANOVIG - KRAMBERGER ! "Palaeoiehthyologische Beiträge (Mit 4 Taf.) (1.20) — 2. Dr. C. v. Papp: Heterodelphis leiodontus nova forma, aus d. ıniocenen Schichten d. Com. Sopron in Ungarn. -(Mit 2 Taf.) (2.00). — 3. Dr. H. BöckH: Die geolog. Verhältnisse des Vashegy, des Hradek u..d. ee: dieser (Com. Gömör.) (Mit 8 Taf.) —.— . fl. Dr. Gy. Prinz. Die Fauna d. älteren Jurabildungen im NO-lichen Bakony. EHE EEE a tr TO ier angeführ ten Arbeiten aus den «Mitteilungen» sind alle gleichzeitig auch in Separat- Abdrücken erschienen. SERIE en a ne rt WIE BR a ae N: ; in a b hu ee a ” er Jahresbericht der kgl. ungar. geolog. Anstalt. Für 1882, 1883, 1884 __- ... vergriffen Für. 1891 u 922,522 72 6.— FR N.) a u: BO ET a EB BB Se 6.80 a „BB DE 6.80 ABB HT ET rn FREE |, FERN 0> Bla 8" KB. 3. ee EP 6.— «', 3808.27. ZEN DEI ED RE RE ee ET a ABRO: nn a Fr eh. EEE RS 5.60 ID 5 er ai ER ah EHRE NE TABL Hi RR A TE RE EEE er ER 2 RR ae 8.20 RABDSR nn Ten ; Publicationen der kgl. ungar. BEE Anstalt. ‚Katalog der Bibliothek und allg. Kartensurmmlung der kgl. ung. geolog. Anstalt, und L.—IV. Nachtrag M. v. Hanıken. Die Kohlenflötze und der Kohlenbergbau in den Ländern der . ungarischen Krone (M. 4 Karten, 1 Prof.-Taf.) ---. --- -2 2 =... Jouann BöckH, Die kgl. ungar. geologische Anstalt und Ben FERN ala Objekte. Zu der 1885 in Budapest abgehaltenen allgemeinen Ausstellung zu- sernmengesiellt 2: a ml ae DE Dr. F.Scuararzık. A magy. kir. Földtani intezet minta-közetgyüjtemenye magyar- orsz. közetekböl, közepisk. reszere. (Muster-Gesteinssammlung d. kgl. ung. Geolog. Anst. f. Mittelschulen.) (ungarisch) _.. &- . -. 2... GESELL $. &s Dr. ScHararzıx F. Mü- &s epitö-ipari tekintetben fontosabb magyar- orszägi közetek katalogusa (Catalog d. in kunst- u. bautechnischer Hinsicht wichtigeren Gesteine Ungarns.) (ungarisch) --- --- MaTyAsoVSZKY J. es PEIRIK L. Az agyag-, üveg-, czement- es äsvänyfestek-ipar- nak szolgälö magyarorszägi nyersanyagok reszletes katalogusa. (Catalog d. Roh- materialien Ungarns f. d. Zwecke d. Thon-, Glas-, Cement- u, MinernlluFbeg? Industrie.) (ungarisch) EEE EL BE Ei & Karecsiınszkv A. Untersuchungen feuerfester Thone der Länder der ungar. Krone Perriık L, Ueber ungar. Porcellanerden, mit besonderer Berücksichtigung der Rhyolith-Kaoline ... --- -_- -.- x. RL _—— -_—— -——— -—. ._—- _—— PerRıK L. Ueber die Verwendbarkeit der Rhyolithe für die Zwecke der kera- mischen Industrie a a BE ae ee FE ieniere B Tea br SR Perrik L. Der Hollöhäzaer (Radvänyer) Rhyolith-Kaolin ... -—— ---. — J. Böcku u. At. GeseLr. Lagerstätten v. Edelmetallen, Erzen etc. Text __. _.. « « « « « « « « Karte dazu General-Register der Bände I—X, der‘ Mittheilungen aus dem Jahrb, der kgl, Une. Beoldgr AnBlalli na ae a RE ER General-Register der Jahrgänge 1882—1891 des Jahresberichtes der kgl. ung. goolöß: Anmtnil: ini. a a ES Er HR SE Ser Ep I Eee A. v. Karecsmszky. Die Mineralköhlen d. Länder d. ungar. Krone ... _.. @v. Haravärs. Allgemeine u. paläontologische Literatur d, REINE Stufe - Ungarin EDS, .— ._- == .—. -_.. _—- -—- .—_ -_—_ -_— .-_ N a IE SE (gratis) F peRr eE 3R : s 2 > t R EEE Il A ARUIERTIIANINTHRRNLORKGUNLEFSEIUIKIIKHIENERFKIRRKESÄSEATRAASLITIIKTIRNESKRTULRUTLINIGEE MITTEILUNGE N AUS DEM XIV. BAND. 5. (SCHLUSZ-) HET. — — “ e ns DES I BGSEDI LÄP. VoN WILHELM GÜLL, AUREL LIFFA uno EMERICH TINKO. E (mIT TAFBL XVIXVN). u ae en SBUDABEST, BUCHDRUGKEREI DES FRANKLIN- VEREINS. - Ft 1906. di RE LITT MANNES Schriften und Kuna der königl, ungarischen Zu beziehen durch F. Kilians Nachfolger, Universitäts- Buchhandlung, Mitteilungen aus d. Jahrbuche der kgl. ung. Geologischen Anstalt. I. Bd, Il. Bd, 41. Bd. IN. Bd. VIEZBQ. VIIL. Bd. PR N Geologischen Anstalt, Fre Budapest, IV., Viezi-uteza. (Preise in Kronenwährung,.) [1. Hanıken M. Die geol. Verh. d. Graner Braunkohlen-Gebietes. (Mit einer geol. Karte) (—.64). — 2. Hormann K. Die geol. Verh, d. Ofen-Koväesieı Gebirges. (1.—\. — 3. Koch A. Geol. ‚Beschrb. d. St.-Andrä-Visegrad-, u. d. Piliser Gebirges (1.—j. — 4. Hersich F. Die geol. Verh.d. nordöstl, Siebenbürgens (—.24). — 5. Pävay A. Die geol. Verh. d. Umgeb. v. Klausenburg. (—.36)] --- a [1. Heer ©. Ueber die Braunkohlen-Flora d. Zsil-Thales in Siebenbürgen. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 2. Böckn J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. I. Ih. (Mit 5 Taf.) (—.64). — 3.’ Hormann K. Beiträge z. Kennt. d. Fauna d. Haupt-Dolomites u, d. ält, Tertiär-Gebilde d. Oten-Koväcsier Gebirges. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 4. Havıken M. Der Ofner Mergel. (—.16)] [1. Böcku J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. Il. Th. (Mit 7 Taf.) (1.32). — 2. Päivay A. Die fossilen Seeigel d. Ofner Mergels. (Mit 7 Taf.) (1.6%. — 3. Hanıken M. Neue Daten z. geol. u. paläont. Kenntniss d. südl. Bakony. (Mit5 Taf.) (1.20), — 4. HorMmann K. Die Basalte d. südl. Bakony. (Mit 4 Taf.) Mi TER »_ 6 [1. Havıken M. Die Fauna d. Clavulina Szaböi-Schichten..1. Th. _Fora- miniferen. (Mit 16 Taf.) (1.80). — 2. Roru.S. Die erupliven Gesteine des 'Fazekasboda-Morägyer (Baranyaer (.) Gebirgszuges. (—.28). — 3. BöckHu J. Brachydiastematherium transylvanicum, Bkh. et en ein neues Pachydermen-Genus aus den eocänen Schichten. (Mit 2 Taf.) (1.—). — 4. BöckH J. Geol. u. Wasserverhältnisse d. Umgeb. der Stadt Fünfkirchen. (Mit 1 Taf.) (2.60)] - --- --- --- EBENE IT . [1. Heer O©. Ueber perın. Pflanzen von Fünfkirchen. (Mit 4 Tafeln.) (—.80).. — 2. HersicHh F. Das Szeklerland, Ba u. paläont. beschrh. (Mit 33 Tafeln.) (14.—)] PEN EFT SS a . [1. Böcku J. Beinerk. zu «Neue Daten z. geol, u. 1. paläont. Kenntn. d. süld, Bakony. (—.30).. — 2. Stauvg M. Mediterr. Pfllanz. a. d. ‚Baranyaer Com. (Mit 4 Taf.) (1.—). — 3. Hanıken M. D. Erdbeben v. Agraımn im Jahre 1880. (Mit 8 Taf.) (2.80). — 4. Poswwırz T. Uns. geol. Kennt. v% Borneo. (Mit 1 Karte.) (—.80). — 5. Haravärs J. Paläon. Dat. z. Kennt, d. Fauna d. südung. Neogen-Ab)]. I. D. pontische Fauna von Langen- feld. (Mit 2 Taf.) (—.70.) — 6. Poszwrrz T. D. Goldvorkom. in Borneo. (— 40). — 7. Szrerenyı H, Ueb. d. erupt. Gest. d. Gebietes z. O-Sopot u. Dolnya-Lyubkova im Krassö-Szörenyer Com. (Mit 2 Taf) Le, _ 8. Staup M. Tert. Pflanz.. v.Felek bei Klausenbuıg. (Mit 1 Taf.) (—64 ).— 9. Primics G. D. geol. Verhält. d. Fogarascher Alpen u. d. benachb. rumän. Gebirg. (Mit 2 Taf.) (—.96). — 10, Posewirz 'T. Geol. Mitth: ü. Borneo. I. D. Kohlenvork. in Borneo; II, Geol. Not. aus Gentral- - Balneo, (—H0) 1: = ETF [1. Ferıx J. Die Holzopale Ungarns, in ezhihytoletischer Hinsicht (Mit 4 Tafeln) (1.—). — 2. KocH A. Die alttertiären Echiniden Sieben- - bürgens. (Mit N Tafeln.) (2.40). — 3. GroLLer M. Topogr.-geolog. Skizze der Inselgruppe Pelagosa im Adriatisch. Meere. (Mit 3 Taf.) (—.80). — A. Posewırz T.- Die Zinninseln im Indischen Oceane: I. Geologie von Bangka. — Als Anhang: Das Diamantvorkommeh in Borneo. (Mit 2 Taf.) (1,20). — 5. GeseLL A. Die geol. Verh. d. Steinsalzbergbaugebietes „von Soovär, mit Rücksicht auf die Wiedereröffnung der ertränkten Steinsalz- - grube. (Mit 4 Tafeln.) (1.70). — 6. Staug M. Die aquitanische Flora des Zsilthales im Comitate Hunyad. (Mit 37 Tafeln) (5.60)]__- --- --- 1. Hersicn F. Paläont, Stud. über die Kalkklippen des siebenbürgi- - schen Erzgebirges. (Mit 21 Tafeln.) (3.90) — 2. Posewiırz T. Die Zinn- | inseln im Indischen Oceane: II. Das Zinnerzvorkommen u. die Zinngew. in Banka. (Mit 1 Tafel) (—.90) — 3. Porta Paınıpp, Über einige Spongien- aus den! Dogger des Fünfkirchner Gebirges. (Mit 2 Tafeln) (-—.60) -- 4. HaravAıs J. Paläont. Daten zur Kenntniss der Fauna der Südungar, Neogen-Ablagerungen. (Il. Folge. Mit 2 Tafeln) (—.70) — 5. Dr. J. Ferix, Beitr. zur Kenntniss der Fossilen-Hölzer Ungarns. (Mit 2 a (—.60) — 6. Hanavärs J. Der artesische Brunnen von Szentes. (Mit 4 Tafeln) (1.—) — 7. Kıspanı& M. Ueber SPEher u. a 3 > wu BR er. s a4 P4 ” De Er TEE [55] | DI 8.7654. > 96. 5 Das Szeklerland _._ -__ -.. EN 3 TE Te BE NEN N 5 Geologisch kolorierte Karten. (Preise in Kronen währung,) x) Übersichtskarten. Karte d. Graner Braunkohlen- ARE BE a ER SE ne RL RL EN 9.— 8) Detailkarten. (1: 144,000) 2 bsehang von Budapest (G. 7.) Oedenburg (C.7.), Steinamanger (C. 3.), “2 2 a Rz nem = ce 2 ee a | a « « « « « « « « zz a RR RR RR ES GR MR m m a a2 Mo mn RR RR a m Aa . Kismarton (Eisenstadt) (C. 6.) v. L. Roru v. TELEeD . --- Tata-Bicske in. 7.), Veszprem u. Papa (FE. 8.), Kismarton (Eisenstadt) (C. 6.), Gross-Kanizsa (D. 10.), Kaposvär u. . Bükkösd (E. 11.), Kapuvär (D. 7.), Szilagy - Somlyö- Tasnäd (M. 7.), Fünfkirchen u. Szegzärd (F, 11.), Alsö- Lıendva (C. 10.), Györ (E. 7.), Tolna-Tamäsi (F. 10.) vergriffen ET Te 5 ae, A ETE SEE Pi u Karad-Igal (E.:10.) -.- . 2-02 RE I 4— Komärom (E. 6.) (der Teil jenseits, der Dopnauya 8.2, =, > TERRA DEV nee a a a En 4,— Miaevar-Oran ID. 0.\.2.. Stan SS ER N NLOREIGE I; Bann 28, oe eg RR Br 4.— Nagy- -„Vazsony-Balaton-Füred (E. 9) ME RE RL a A Pozsony (D. 5.) (der Teil jenseits der Donau) _-.- --- --- 4.— BAruArSTanosHaga {Di Sy. sa ne 4.— Simantoraya u. K&alozd: (Mi9.)°, 2... 2... wa. ep Samee-Birerszeg ID. 9)... 52.7 2:71. EAN 4— Stahlweissenburg-{P. 8... 2a 2a m re rekwär Be 19) ee NER Szt.-Gothard-Körmend (C. 9) N ER RUSS LT 0, E 4.— (1 : 75,000) Petrozseny (Z. 24, K.XXIX), Vulkan-Paß (Z. 24. C. XXVII) vergriffen Bono craled, (2 16,7 Ko RRER ar IE 7.— Hadaa- REime(2u. 110, RK. ARVEE DE N Tee Lippa (Z. 21, K. XXV) SLR ERBE Sr a re 6.— Zirlah- (7,2173.K.7XXVUN 244222: u y) Mit erläuterndem Text, (1: 144 ‚o00) Fehertemplom (Weisskirchen) (K. 15.) Erl. v. J. Haravärs __- 4.60 Versecz (K. 14.) Erl. v..J. HaravArs ._-. -.. 02,2 5.30 (1: 75,000) Alparet (Z. 17, K. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch... -._ --- .--- 6.60 Bänffy- Hunyad (Z. 18, K. XXVII) Erl. v. Dr. A. Koch und Dr. K, Hormann __. -_- Bu a ERTL EEG Bogdan (Z. 13, K. XXXL) Eıl. v. Dr. T. Posswitz ___ ___ 7.80 Kolosvar (Klausenburg) ) (Z. 18, K. XXIX) Erl. v. Dr. A. Kocn 6.60 Körösmezö (Z. 12, K. XXX1I.) Erl. v. Dr. T. Posewisz ._- .-. 7.80 Märamaros-Szi = (Z. 14, K."XXX). Erl. v. Dr. T. Posewirz 8.40 . Nagy-Käroly— B (Z. Ib, K. XXVII) Erl. v. Dr. T. SzontacH 7.— Tasnäd u. Sreplak zZ. 16, K. XXVM) ee «0a “ 8.— Torda (Z. 19, K. XXX) Erl. v.. Dr. A. Kocu .ı ___ 7.70 Nagybäanya (Z. 15, K. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch u, A. Gesell 8.— Budapest-Teteny (Z. 16.8: XX) Brk-v.. 3. HAcavärs __2 .-,0,9.— Budapest-Szentendre (Z. 15, K.XX) Erl. v. Dr. F, ScHararzık 10.40 Kismarton (Z. 14, K. XV.) Erl. v. L. Rote v. Tereen __. -_. L— Agrogeologische Karten (1: 75,000) Magyarszölgy&n—Pärkäny-Näna (Z. 14, K. XIX.) Erl. v. »H. Horusımzky _.. ER EN Szeged-Kistelek (Z. 20, K. "XXII.) Erl. v. P, Trerız ... I.— d) Erläuternder Text (ohne Karte.) Ss RN “XL Bd. 11.0 00 ...%9, ScHrosser M. Parailurus anglieus u. Ursus Böckhi a. d. Ligniten v. ER X. Bd. x1. Bd. Gesteine aus der Fruska-Gora (Syrmien) (—,24) — 8. Haravärs J. Die zwei artesischen Brunnen von Höd-Mezö-Väsärhely. (Mit 2 Tafeln) (—.70) — 9. Dr. Jank6.J. Das Delta des Nil, (Mit 4 Tafeln) (2.80)] -.. 11.44 . DS IX. Bd. (1. Marrıny S. Der Tiefbau am Dreifaltigkeits-Schacht in Vichnye, — BorAr J. Geologischer Bau des Alt-Antoni-Stollner Eduard-Hoffnungs- sehlages. — Prracay F. Geologische Aufnahme des Kronprinz Ferdinand- Erbstollens (—.60) — 2. LÖRENTHEY E. Die pontische Stufe und deren Fauna bei Nagy-Mänyok im Comilate Tolna. (Mit 1 Tafel) (—.60, — 3. MıiczyXszky K. Über einige Pflanzenreste von Radäcs bei Eperjes, Com. Säros (—.70) — 4. Dr. Staug M. Etwas über die Pflanzen von Radäcs bei Eperjes (—.30) — 5. Haravärs J. Die zwei artesischen Brunnen von Szeged. (Mit 2 Tafeln) (—.90) — 6. Weiss T. Der Bergbau in den siebenbürgischen Landestheilen (1.—) — 7. Dr. ScHararzık F, Die Pyroxen-Andesite des Cserhät (Mit-3 Tafeln) 5.—)] --- --- --- --- 910 [1- Priaucs G. Die Tortlager der siebenbürgischen Landestheile (—.50) — 9. Haravärs J. Paläont. Daten z. Kennt. d. Fauna der Südungar. Neogen- Ablag. (III Folge), (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. InkeY B. Geolog.-agronom. Kartirung der Umgebung von Puszta-Szt,-Lörinez. (Mit 1 Tafel) (1.20) — 4. LÖRENTHrRY E. Die oberen pontischen Sedimente u. deren Fauna bei Szegzärd, N.-Mänyok u. Arpäd. (Mit 3 Tafeln) (2.—) — 5. Fuchs T. - Tertiärfossilien aus den kohlenführenden Miocänablagerungen der Umgebung v. Krapina und Radoboj und über. die Stellung der soge- nannten «Aquitanischen Stufe» (—.40) — 6. Koct A. Die Terliär- » bildungen des Beckens der siebenbürgischen Landestheile. I. Theil. -. Paläogene Abtheilung. (Mit 4 Tafeln) (3.60)] -- --- --- --= -ı ---. 8.30 [1. Böcku J. Daten z. Kenntn. d. geolog. Verhältn, im oberen Abschnitte des Iza-Thales, m. besond. Berücksicht. d. dort. Petroleum führ. Ablager. (Mit 1 Tafel). (1.80) — 2. Inkey B, Bodenverhältnisse des Gutes Pallag der kgl. ung. landwirtschaftlichen Lehranstalt in Debreczen. - (Mit einer Tafel.) (—.80) — 3. Haravärs J. Die geolog. Verhältnisse d, Alföld (Tieflandes) zwischen Donau u. Theiss. (Mit 4 Tafeln) (2.20) — 4. GEsELL A. Die geolog. Verhältn. d. Kremnitzer Bergbaugebietes v. - .. montangeolog. Staudpunkte. (Mit 2 Tafeln.) (2.40) — 5. Rom v. ' TereGD L. Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns. I. Die Umgebung v. Zsibö i. Com. Szilägy. (Mit 2 Tafeln.) (1.40) — 6. Dr. ... Posewıirz T. Das Petroleuingebiet v. Körösmezö. (Mit 1 Tafel.) (—.60) 7. Treriz P, Bodenkarte" der Umgebung v. Magyar-Ovar . (Ungar. - - Altenburg) (Mit 3 Tafeln.) (&.—) — 8. Inkev B. Mezöhegyes u. Umgebung v, agron.-geologischem Gesichtspunkte. (Mit 1 Tafel) (1.40) 12,60 1. Böcku J. Die geologischen Verhältnisse v. Sösmezö u. Umgebung ‘im Com. Häromszek, m. besond. Berücksichtigung d. dortigen Petroleum - führenden Ahlagerungen (Mit 1 Tafel.) (3.50) — 2. Horusırzky H. Die agrogeologischen Verhältnisse d. Gemarkungen d. Gemeinden Muzsla u. Beia. (Mit 2 Tafeln.) (1.70). — 3. Anpa K. Geologische Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen iın nördl. Teile d. Com. Zemplen in Ung. (Mit 1 Tafel.) (1.40) — #. Geseir A. Die. geolog. Verhält- nisse d. Petroleumvorkommens in der Gegend v. Luhı im Ungthale, (Mit 1 Tafel.) (—.60) — 5. Horusırzky H. Agro-geolog, Verh. d. HI. Bez. d, Hauptstadt Budapest (Mit:1 Taf) (1:95) ]--- - :-- -- = —-. 845 f1. BöckH H. Geol. Verh. d. Umgeb. v. N-Maros_(M. 9 Tafeln) (3.—) — Baröth-Köpecz (M. 3 Taf.) (1.40) — BöckH H. Orca Semseyi, neue Orca- Art v. Salgö-Tarjän. (M. 1 Taf.) — (1.40) — 3. Horusırzky H. Hydrogr. u. agro-geolog. Verh. d. Umgeb. v. Komärom. (—.50) — 4. Anpa K, - Geolog. Aufnahmen im Interesse v. Petroleum :Schürfungen i. d. Gomit. . Zemplen u. Säaros. (Mit 1 Taf.) (1.40) — 5. Horusırzky H, Agrogeolog. Verh. d. Staatsgestüts-Praediums v. Bäbolna. (Mit 4 Taf.) (2.40) — 6. Dr. Pärry M. Die oberen Kreideschichten i. d. Umgeb. v. Alvinez, XIV. Bd. KNEIE SE STE N RE ye 22 282 2418,70 [1. Dr. GoRJANoVIG-KRAMBERGER K. Palaeoichthyologische- Beiträge (Mit 4 Taf.) (1.20) .— 2. Dr. Parp K. Heterodelphis leiodontus nova forma, aus d. ıniocenen Schichten d. Com. Sopron in Ungarn. (Mit 2 Taf.) (2.—). — 3. Dr. BöckH H. Die geolog. Verhältnisse des - Vashegy, des Hradek u. d. Umgeb. dieser (Com. Gömör.) (Mit 8 Taf.) - (&=). — 4. Br. Norpcsa F,: Zur Geologie der Gegend zwischen XV. Bad. ‚Die hier Gyulafehervär, Deva, Ruszkabanya und der rumänischen Landes- renze. (Mit 1 Karte) (&.—) £_ -.- /... =- --: a ‚A. Dr, Prınz Gy. Die Fauna d. älteren Jurabildungen im NO-lichen RE N a RR er angeführten Arbeiten aus den «Mitteilungen» sind alle gleichzeitig auch in # Separatabdrücken erschienen. Jahresbericht der kgl. ungar. Geolog. Anstalt. Für 1882, 1883, 1884 ___ ._. vergriffen För 18096. , T 0 Set PER \..: VORREITER 5" > Rt. EEE U: RE A a 6.80 u. SABOE N ee AIBET EN E EN IOET Bet. VER REN 6, BE Be a FEN A 1.) VRR eh dABDD ER a EB le 122: RE eh 2 5.60 NO EN EN EN U at 488 I EIER OEN! sa ERBE FR EEE URN. 3117: DORBE CBRn a EA RR 2 t R CH BUBB N ner a ER u Re A ET RER Publikationen der kgl. ungar. Geolog. Anstalt. Katalog der Bibliothek und allg. Kartensammlung der kgl. ung. Geolog. Anstalt and KZHE Nachtrag 3 SR u EI ER a Pen u ME M. v. Hantken. Die Kohlenflötze und der Kohlenbergbau in den Ländern der ungarischen Krone (M. 4 Karten, 1 Prof.-Taf.) _-. --- A a Jonann BöckH. Die kgl. ungar. Geologische Anstalt und deren. Ausstellungs- ‚ Objekte. Zu der 1885 in Budapest abgehaltenen allgemeinen Ausstellung zu- / sammengestellt _-- --- - ae DE EL un Bas RE PER (gratis) Dr. F. SCHAFARZIK. A magy. Kir: Földtani Ankäzet minta-közetgyüjtem&nye magyar- orsz. közetekböl, közepisk, reszere. ‘ (Muster-Gesteinssammlung d, kgl. ung. Geolog. Anst. f. Mittelschulen.) (ungarisch) --_ --- --- —-. - =... GESELL S. &s Dr. ScHärarzık F. Mü- es Epitö-ipari tekintetben fontosabb magyar- orszagi közetek katalogusa (Katalog d. in kunst- u. bautechnischer Hinsicht RL: wichtigeren Gesteine Ungarns.) (ungarisch) -.. -—. .. .ı —_. u. A 4° MATYAsovsZKY J. €s PETRIK L. Az agyag-, üveg-, czement- &s äsvänyfest&k-ipar- a“ ..nak szolgälö ‚magyarorszägi nyersanyagck reszletes katalogusa. (Katalog d. Roh- Ei materialien Ungarns f. d. Zwecke d. Ton-, Glas-, Zement- u. Mineralfarben- A 4 näuetrie;)fungavisch) 2.5... na tech San RE a ee Kauecsisszky A. Untersuchungen feuerfester Thone der Länder der ungar. Krone —4 PETRIK L. Ueber ungar. Porcellanerden, mit besonderer Berücksichtigung der BET 1 Rhyolith-Kaoline na: Se Te NE A PETRIıK L. Ueber die Verwendbarkeit der ei für gie Zwecke der ‚kera- Me Ri mischen Industrie. KT BEER DU HER ER PerRık L. Der Hollöhäzaer (Radvanyer) Rhyolith-Kaolin -_. _. -. —30 J. Böcku u. At. Geseur. Lagerstätten v. Edelmetallen, Erzen ete. Text __. .. 2 « 4 « « « « « « Karte dazu 3.— General-Register der Bände I—X, der paseH engen aus dem Jahrb. der kgl. ung. Geolog. Anstalt __ _. ._ ar Fe a ee N General-Register der Fahraäinee: 1882 — 1891 zen Jatrasberichiäs der gl. ung, 3 Geolog.: Aufstalt "F5s 2 u ar BE A ee a a A. v. Kauecsmszgy. Die Mineralkohlen d. Länder d. ungar. Krone a FR Gy. Haravärs. Allgemeine u. . paläontologische Literatur d. pontischen Stufe 28 Ungarnp = ER a Te ER ee a N - lern, N 3 5 y her “ er 20% ER Re ’ ER Ga ae Me IR Pe (gratis) 1 6 Er R wr ne “= . Are FAR, rl ar : 0 Das, ae Era 3 ee: A = 8 De u Im