= Ai Ze BE Se Fe a: ae oz ars: In FAN N ! art 1 ji ERROR v N ar Allee sah ih ol ACH BU) N Adel N a N Si ı N | I in \ a a | = Kin LH al HapIEheN ie Kr (Kin I ind. 1 LEE Me ‚bes Kaaah a KUN, OPRUR BEE LIR N NUNCH TELONUM ZAEN ’ ANS y 6) “on 14 any 1% + LEN nr MEILEN f ytY aihik Hai h PHDHCH f es bare ji N ala Y t Eli y {} + Buch N ‘ Are, INDIE RUE j vi“ MM) RE EN 14% N ar USERN \ PEN, 5 Er | 12 ih h MITTEILUNGEN AUS DEM = JAHRBUCHE DER KÖNIGLICH UNGARISCHEN GEOLOGISCHEN REICHSANSTALT _XVI. BAND. MIT 11 TAFELN. Übertragungen aus den ungarischen Originalen. Herausgegeben vun der dem königlich ungarischen Ackerbauministerium . unterstehenden königlich ungarischen Geologischen Reichsanstalt. BUDAPEST. BUCHDRUCKEREI DES FRANKLIN-VEREINS. 1907—1909. Für Form und Inhalt der Mitteilungen sind die Verfasser 1, e ni T er L uite Vi TON Kit nit u Wr Ö 31:09 5 DEP EARDIE IE 2 Zi ar 55 k ar ao Vinkan ss, ASiy WE ur >| e ” D q INHALTSVERZEICHNIS . Liffa, Aurel: Bemerkungen zum stratigraphischen Teil der Arbeit Hans v. Staffs: «Beiträge zur Stratigraphie und Tektonik des Gereese- Gobıtzes». (Juni 1907.) — — — A FARr. re ” . Kadic, Ottokar : Mesocetus ee Bade eine neue on denart aus dem Miozän von Borbolya in Ungarn. (Mit Tafel 1—3. — November 1907.) ._ 2 = en en Lonp, Karl: Die Seologieehen va 1 na von m Bares (Mit Tafel 4& — November 1907). - - — =. - . Rozlozsnik, Paul und Koloman Emszt: Beiträge zur genaueren petro- graphischen und chemischen Kenntnis der Banatite des Komitates Krassö-Szöreny. (Mit Tafel 5. — November 1908.) _ — Fb: A . Vaddsz, M. Elemer : Die len Fauna von Kiebeakas im Ko- _ 307 ;. v. Böckh, Johann: Der Stand der Petroleumschürfungen in den Län- — 409 mitat Nagyküküllö. (Mit Tafel 6—11. — Dezember 198.) — — dern der Ungarischen Heiligen Krone. (März 1909.) _. — — Seite 21 93 143 N. Y. Aoapemy OF SCIENO BEMERKUNGEN ZUM STRATIGRAPHISCHEN TEIL DER ARBEIT HANS V. STAFFS: «BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GEREGSE-GEBIRGES. VON Dr. AUREL LIFFA. Vom Verfasser revidierte Übertragung aus dem ungarischen Original. (Ungarisch erschienen im Juni 1907.) Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Anst. XVI. Bd. 1. Heft. 1 Tan wann mel 2 j a Hz v” . ‚ae BRIA In den Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geolo- gischen Anstalt (Bd. XV, Heft 5) ist aus der Feder Hans v. STtarrs eine Arbeit unter dem Titel «Beiträge zur Stratigraphie und Tektonik des Gerecse-Gebirges» erschienen, welche meine Aufmerksamkeit umsomehr erweckte, als der Verfasser darin über die Aufnahme eines Gebietes berichtet, welches auch ich Gelegenheit hatte, im Sommer des ver- flossenen Jahres geologisch näher kennen zu lernen. Es war nur natür- lich, daß ich die Ergebnisse meiner Untersuchungen mit jenen Herrn v. Starrs verglichen habe, wobei ich auf mehrere Fehler und unmboti- vierte Behauptungen gestoßen bin, die unbedingt rektifiziert werden müssen, da wir bei ihm Angaben begegnen, die entweder nicht oder nur in sehr reduziertem Maße den Tatsachen entsprechen. Gleich im Vorworte, wo Herr v. Starr sein Aufnahmsgebiet, von der gebräulichen Form abweichend, bloß an drei Seiten umgrenzt, be- klagt er sich darüber, daß «... die Erläuterungen zu der ... großen geolo- gischen Karte der Österreich-Ungarischen Monarchie... durch R. v. Hauer wenig ins Einzelne gehen». Dies ist ziemlich natürlich, da es nicht Auf- gabe der Erläuterung einer geologischen Übersichtskarte sein kann, spe- zielle Fragen zu erörtern, mögen sie sich nun auf die Lagerungsverhält- nisse, Streichen, Fallen der Schichten usw. beziehen. Es ist vielmehr Aufgabe des kartierenden Geologen in solchen Fällen die Details zu- sammenzutragen und die Übersichtskarte durch seine eigenen Beobachten zu ergänzen und zu vervollkommnen. Daß Herrn v. Starr dieses Ziel nicht vorschwebte, wird sich aus den folgenden Zeilen wiederholt ergeben. Weiter lesen wir: «... die Arbeiten Wınkuers, Hormanns und Hanteens..... entfalten... .. trotz ihres großen Wertes in manchen Be- ziehungen Anschauungen, die von den heutigen abweichen». Dem Werke JoHAnN Böckus: «Die geologischen Verhältnisse des südlichen Teiles des Bakony» schreibt Herr v. Starr bloß eine Bedeutung «für die damalige Zeit» zu, da es «... in einzelnen Teilen durch zahlreiche Einzel- beobachtungen überholt worden ist». Worin diese Abweichungen und Einzelbeobachtungen bestehen, darüber finden wir jedoch in der ganzen Arbeit keine Aufklärung. So viel steht allerdings fest, daß zur Zeit, als die Arbeiten B. Wınkters, K. Hormanns, M. v. Hantkens und J. Böckus 1* 4 D: AUREL LIFFA. (4) erschienen sind, die geologischen Forschungen auf keiner so hohen Stufe der Entwicklung standen als heute, infolgedessen die zitierten Arbeiten auf die Erörterung solcher spezieller Fragen auch nicht ein- gehen konnten, die erst nach Jahrzehnten, im Laufe der Entwicklung unserer Wissenschaft, auftauchten. Trotzdem also diese Arbeiten Herrn v. Starr nicht befriedigen, beruft er sich doch auf Schritt und Tritt auf die gut bestimmten Faunen derselben und zitiert sie so oft es auf die Orientierung der Schichten oder Schichtengruppen ankommt. Seiner- eigenen Bestimmungen aber macht er — mit Ausnahme von Harpo- ceras Aalense Zitr. (var.) und der Fauna von Pisznicze — keine Erwähnung. In den folgenden Zeilen begründet Herr v. Starr «die Tatsache, daß in den meisten Lehr- und Handbüchern der Geologie über die unga- rischen Mittelgebirge gar nichts oder auch wohl nichts Zutreffendes gesagt istv, mit dem Mangel «einer zusammenfassenden neueren Arbeit über die geologischen Verhältnisse der ungarischen Mittelgebirge». Es drängt. sich hier unwillkürlich die Frage auf, wozu denn eigentlich die Originalarbeiten da sind. Hätte Herr v. Starr in erster Reihe von diesen eingehendere Kenntnis genommen, bevor er sich ausländischen Werken zuwendete, so hätte er gewiß reichliche Daten und einen tieferen Einblick in die geologischen Verhältnisse des Ungarischen Mittel- gebirges gewonnen, als aus Lehr- und Handbüchern, die ja auf die Details gar nicht eingehen können. Selbst die neueste Auflage von A. DE Larrarents ' anerkannt speziellstem Handbuche beruft .sich das Unga- rische Mittelgebirge betreffend bloß auf die in denselben erhaltenen Daten. Das dieses Gebiet übrigens schon lange und bis in die neueste Zeit Gegenstand regen Interesses und geologischer Erforschung war, erhellt am besten aus Herrn v. Srtarrs Literaturnachweis, in welchem nicht weniger als 47, streng auf sein Gebiet bezügliche Arbeiten auf- gezählt werden. Demnach ist es unverständlich, wenn sich Herr v. Starr dahin äußert, daß: «diese Lage der Dinge... eine ausführlichere Dar- stellung. dieses bisher so vernachlässigten Teiles von Europa wünschenswert» mache, da ihm hierin sein eigener Literaturnachweis widerspricht. Oder sollte etwa Herr v. Starr seiner eigenen Arbeit eine so große Bedeutung beimessen, daß er glaubt durch dieselbe das Gebiet für die aus- und innländischen Geologen aufs neue entdeckt zu haben?! Weiter unten lesen wir: «Allerdings stößt jeder Versuch auf Schwie- rigkeiten. Der Geolog verliert nur zu oft ganze Reihen von Tagen durch das Fehlen jeglicher Aufschlüsse, das durch zahllose, geringfügige Ver- ! A. DE LAPPARENT > Traite de Geologie. Paris. 1906. (5) BEMERKUNGEN ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSE-GEBIRGES. 5) würfe beständig wechselnde Streichen und Fallen, die Armut an Ver- steinerungen und die Bedeckung großer Flächen mit dichtem Wald- bestand. Die oft versagende, durch die photographische Reproduktion etwas matte, auch schon ziemlich veraltete Karte 1 : 25000 und der Kompaß sind als Orientierungsmittel im dichten Wald von nur gerin- sem Werte und es erfordert viel Geduld, unter diesen Verhältnissen genauere Daten auf der Karte einzutragen». Diesbezüglich möchte ich nur bemerken, daß das in Rede stehende Gebiet nichts weniger als aufschlußarm ist; sowohl in den mesozoischen, als auch in den käno- zoischen Bildungen sind zahlreiche und umfangreiche Aufschlüsse vor- handen. Der Dolomit, Megaloduskalk und Liaskalk ist nach bloß flüch- tiger Berechnung in 22 Steinbrüchen aufgeschlossen, wovon auf den Dolomit 5, auf den Megaloduskalk 9 und auf den Liaskalk S entfallen. Die Aufschlüsse der känozoischen Bildungen aber sind einfach zahllos. Auch die Armut an Fossilien ist keineswegs eine so große wie sie Herr v. Starr schildert, da sowohl im Dolomit, als auch im Megalodus- und Liaskalke in ziemlicher Anzahl Fossilien vorkommen. Im Megalodus- kalk ist z. B. an der Ostlehne des Bartaszveg Megyalodus in so grober Menge vorhanden, daß es den Anschein hat, als hätte hier eine ganze Kuhherde ihre Fährten zurückgelassen. Auch im Härsägy ist dieses Genus häufig und einzelne seiner Individuen erreichen hier die Größe eines Säuglings. Ebenso kommt dasselbe auch an jener Stelle in großer Anzahl vor, wo das von Herrn v. Starr erwähnte, jedoch nicht gesehene «Lebzeltenstein» herabgerollt war. Ich glaube, wenn außer den erwähnten Punkten sonst auch absolut keine Fossilien mehr vorhanden wären, die eben erwähnten würden zu einer jeden Zweifel ausschließenden Be- stimmung der stratigraphischen Lage des Kalksteines weitaus hinreichen. Betreffs des Liaskalkes berichtet Herr v. Starr selbst, daß er am Pisznieze eine reiche Cephalopodenfauna gesammelt hat. — Den Fossil- reichtum der känozoischen Bildungen dieses Gebietes besonders hervor- zuheben ist wohl überflüssig, denn wenn nicht Herr v. Starr, so hatte Herr TargER gewiß Gelegenheit sich von demselben zu überzeugen. Was nun «den geringen Wert» von Kompaß und Karte als Orien- tierungsmittel im dichten Walde betrifft, so möchte ich zu Bedenken geben, daß diese beiden in den Grubenaufschlüssen — wo doch sonst ab- solut kein Orientierungsmittel zur Verfügung steht —- bisher hinreichten ; wie sollten sie dann obertags nicht genügen! Daß auf waldbestandenem Gelände die in die Karte eingezeichneten Wege in vielen Fällen der Wirklichkeit nicht entsprechen, ist wohl richtig. In Ermanglung von Kunstwegen sucht man den Schlag auf die leichteste Art zu erreichen und fährt sich einen Weg aus, der aber nur so lange besteht, bis die 6 D: AUREL LIFFA. (6) Stelle frisch aufgeforstet ist. Über solche Schwierigkeiten helfen jedoch die Spezialblätter 1 : 75000 hinweg, welche mit Nachträgen versehen von Zeit zu Zeit neu herausgegeben werden. Im vorliegenden Falle stammt der Nachtrag des Blattes Zone 15, Kol. XIX, Neszmely und Zsambek vom «11. V. 1905»; auf diesem Blatte fand ich derartige Ver- änderungen bereits eingetragen vor. Am Schlusse des Vorwortes finden wir noch die folgende Bemer- kung: «Nur den ungewöhnlichen Witterungsverhältnissen des Jahres 1904 (bis in den Oktober hinein fiel seit dem Frühsommer kein Regen) sowie einem sehr wandergeübten Körper verdanke ich es, daß ich Ende Oktober 1904 meine Kartierung abschließen konnte». Nachdem Herr v. STAFF kein absolut unbekanntes, sondern ein bereits geologisch auf- genommenes und beschriebenes Gebiet beging, kann dies nicht als Ver- «dienst angerechnet werden, umsoweniger als ich bei minder günstigem Wetter das ganze Gebiet der Starrschen Karte — mit Ausnahme der Bergrücken Läbatlan-Pisznieze und Bajöt — unter kürzerer Zeit aufzu- nehmen Gelegenheit hatte. Im stratigraphischen Teil wird in der allgemeinen Übersicht der Schichtenfolge des Ungarischen Mittelgebirges die Trias als im Gerecse- gebirge nicht vorhanden aufgezählt und erwähnt, daß «im NO-Teile des Ungarischen Mittelgebirges die Trias nicht mit Sicherheit nachgewiesen worden ist». In der speziellen Übersicht des Gerecsegebirges dagegen — wo «als ältestes Gestein... .. rhätischer Kalkstein oder oberer Dachstein- kalk, als liegenderer Dachsteindolomit» aber «der südlich gelegene Berg- zug» angeführt wird — schreibt Herr v. Starr, es «scheinen sich» auch ‘am Tekehegy, südwestlich von Alsö-Vadäacspuszta, Megalodonten zu finden. Angesichts der Größe der Durchschnitte — fährt er fort — liegt die Annahme nahe, daß Arten der obersten Trias vorliegen, was mit der hohen orographischen und stratigraphischen Lage gut überein- stimmt». Weiter unten lesen wir: «In den tiefer liegenden Dolomiten tritt in 2 Horizonten nicht selten ein von R. v. Havrr als Megalodus triqueier bezeichneter Zweischaler auf. Der Name deutet auf typischen Hauptdolomit hin... ..» Diese unklare Beschreibung macht unwillkürlich den Eindruck, als ob sich Herr v. Starr selbst nicht darüber im Klaren wäre, ob er das Rhät in die Trias stellen oder als besonderes System auffassen soll. Infolge der fortwährenden Widersprüche läßt sich aus Jer Beschreibung nicht entnehmen, ob im Gerecsegebirge Trias vor- handen ist oder nicht; die Karte dagegen weist nur Trias auf. Behufs Beleuchtung der Sache und Rektifizierung der Karte ist es nötig den zitierten Stellen gegenüber zu bemerken, daß die älteste Bildung des in Rede stehenden Gebietes die Trias ist, nachdem in den Lehrbüchern in (7) BEMERKUNGEN ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSE-GEBIRGES. 7 neuerer Zeit die Kössener Schichten und die mit denselben gleichalten Megaloduskalke, der Auffassung M. Neumayrs'! entsprechend, noch zur Trias gezählt werden,” das Rhät aber als besonderes System fallen ge- lassen wird. Es fragt sich nun, ob der auf diesem Gebiete vorkommende Dolo- mit — den Herr v. Starr vom Dachsteinkalk abzusondern als über- flüssig und es am zweckmäßigsten erachtete (was jedenfalls auch viel leichter ist), «die Dachsteinsedimente zusammenzufassen und ihnen den tieferen Hauptdolomit entgegenzustellen» — als Hauptdolomit zu betrachten sei oder nicht. Diesbezüglich möge auf den ungarischen Text von WınkLers «Die geologischen Verhältnisse des Gerecse- und Vertesgebirges» (Földtani Közlöny, 1883. Bd. XIII, p. 289) verwiesen sein (der deutsche Text ist bloß ein Auszug des ungarischen), wo mit voller Sicherheit nachgewiesen wird, daß dieser Dolomit des Gerecsegebirges der oberen Trias angehört, da WınkLer unter den im Dolomit des s. g. Löfingatöhegy bei Obarok gefundenen Versteinerungen für die oberen Triasbildungen charakteristische Chemnitzien und Myophorien bestimmt hat. Bedeutend früher sammelte auch v. Hantken” diese beiden Gattun- gen im Dolomit von Pusztagyarmat und Somodor, den er schon da- mals — obzwar unter Vorbehalt — zur oberen Trias zählte und dem- entsprechend vom Dachsteinkalk auch absonderte. Diese Frage scheint mit größerer Sicherheit durch jene beiden Megalodussteinkerne entschieden zu werden, die ich im Dolomit des Härsagy sammelte. Das kleinere Stück ist der Wirbel einer rechten Klappe und zeigt eine auffallende Übereinstimmung mit dem Wirbel der von Horrnes 1898 aufgestellten Art Megalodus Löczyi. Diese Spezies ist bekanntlich unsymmetrisch, die linke Klappe bedeutend größer als die rechte, so daß sie bereits zu den Chamaarten neigt. Leider konnte der Steinkern auf Grund des einen Wirbels doch nicht endgültig mit der Hurrnesschen Art identifiziert werden, die ein Leitfossil des mitt- leren Horizontes des Bakonyer Hauptdolomites ist. Das größere Stück, welches ich an derselben Stelle wie Meg. Löezyii sammelte, ist eine in den Formenkreis von Megalodus yryphoides Günger gehörende Form, die viel Ähnlichkeit mit der von Horrxes aus dem Bakonyer Dolomit beschriebenen großen Form erkennen läßt. 1 Erdgeschichte. Leipzig, 1837, 1. Aufl. II. 263 und 1895, 2. Aufl. II. 201. 2 Vergl. E. Kayser: Lehrh. d. geol. Formationskunde, 1903, II. ÜREDNER : Elemente d. Geologie, 1909, 557. 3 HAnTkEN: Die geologischen Verhältnisse des Graner Braunkohlengebietes. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. 1. 1871. pag. 54.) 8 D: AUREL LIFFA. (8) Es kann hier gleichzeitig noch erwähnt werden, daß es mir gelang auch im Dachsteinkalk zwei Steinkerne zu finden, deren besser erhal- tener Megalodus Böckhi Horrn. angehört. Diese ungleichklappige Spe- zies wurde 1899 durch R. Horrxes (Földtani Közlöny, XXIX, p. 355) aufgestellt und später durch F. Frecn! in mehrere Varietäten ‚zerlegt. Die kleinere und typische Art ist für den ober dem Loczyi-Horizont befindliehen Horizont charakteristisch, während die größere im Bako- nyer Hauptdolomit häufig und außerdem im mittleren Dachsteinkalk der Großen Zinne vorhanden ist. Das in Rede stehende Individuum stimmt ziemlich gut mit der im höheren Horizont vorkommenden größeren Form überein. (Fundort: Öreg Koväcshegy.) Der zweite Megalodussteinkern aus dem Dachsteinkalk ist so schlecht erhalten, daß er nicht näher bestimmt werden konnte. Weiter SO-lich wurde in den Budaer Bergen bereits durch HormAann auf Grund der Fauna das obertriadische Alter des Dolomits mit voller Bestimmtheit nachgewiesen. All diese Daten lassen es in Anbetracht der geringen Entfernung zweifellos erscheinen, daß wir es auch im Gerecsegebirge mit einem tieferen Dolomit zu tun haben, welcher dem alpinen Hauptdolomit ent- spricht. Dieser letztere aber gehört nach Bırrxess Einteilung der Norischen Stufe der oberen Trias an. Fassen wir das Besagte zusammen, so lassen sich die Altersverhältnisse des Dachsteinkalkes und Hauptdolomits am zweckmäßigsten in folgender Tabelle darstellen: Obere Trias | Oberer Keuper | Megalodus- oder Dachsteinkalk | (Rhätische Stufe) | (Norische Stufe) | Unterer Keuper | Hauptdolomit Wenn Herr v. Starr mit Berücksichtigung des oben Aufgezählten bestrebt gewesen wäre, die gebotene Gelegenheit zur eingehenderen Erforschung des Dolomits zu benützen, so hätte er durch die genauere Aufnahme und Kartierung der Wissenschaft einen guten Dienst leisten können. So aber widerlegt er, indem er statt dessen noch die bereits festgestellten Details zusammenzieht, nur aufs neue das, was er in seinem Vorworte über die wenig befriedigende Ausführlichkeit der vor- handenen Aufnahmen sagt. Es wird deshalb notwendig sein, im folgen- den am Ende der an die Beschreibung der einzelnen Bildungen ge- 1 Dr. Frırz Frech : Neue Zweischaler u. Brachyopoden aus der Bakonyer Trias. (Result. d. wiss. Erf. d. Balatonsees, Bd. I., Budapest 1904.) (9) BEMERKUNGEN ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSE-GEBIRGES. 9 knüpften Bemerkungen auch die betreffenden Teile der sich detaillierter versprechenden Starrschen Karte! in Augenschein zu nehmen. Wir wollen gleich mit der von Herrn v. Starr als Rhät bezeich- neten Bildung beginnen, die wir auf der Karte jedoch vergeblich suchen, da dieselbe hier als Trias ausgeschieden ist. Die Karte steht also — wie oben bereits bemerkt — mit dem Text nicht im Einklang. Abgesehen jedoch hiervon und von der Tatsache, daß der Dolomit nicht besonders ausgeschieden wurde, ist auch die oberflächliche Verbreitung unrichtig eingetragen, da an zahlreichen Stellen, so am Nagybaglyas, Nagysomlyö- var, Härsashegy, bei Nömetegyhäza am Spitzberg, Zuppa und Sätorhegy der als Dachsteinkalk ausgeschiedene Hauptdolomit in Wirklichkeit eine bedeutend größere oberflächliche Verbreitung besitzt, als es die Karte veranschaulicht. So zwar, daß z. B. der 'Dolomit des Nagysomlyovär (Kote 443) mit jenem des Härsas (Kote 380) vollkommen zusammen- hängt, dem sich sodann gegen N in großer Ausdehnung der Dolomit des Nagybaglyas anschließt. Außerdem wurden mehrere größere selb- ständige Spitzen, ja sogar Bergrücken als Löß bezeichnet, die in Wirk- lichkeit aus Dachsteinkalk bestehen. Als Beispiel hierfür kann der nächst Hereg am Fuße des Gerecse gelegene Kaimat erwähnt werden, dessen drei Spitzen gegen O sehr steile und schon von weitem sicht- bare Felsenwände bilden. Ähnlichen, in geringerem Maße selbständigen Spitzen begegnen wir auch in dem Hügelzuge zwischen Fabiankö und Feketekö. Der zwischen dem Peskö und Hallagos gelegene Gipfel (Kote 333), der ebenfalls aus anstehendem Dachsteinkalk besteht, wurde als Gehängelehm, der in der Nähe von Alsögalla hinziehende Rücken Koldusszälläs aber, welcher an einer Stelle in einer Längenerstreckung von etwa 750 m, an einer anderen von ungefähr 450 m ebenfalls mit Dachsteinkalk bedeckt ist, als Löß in die Karte eingetragen. Es sind dies nicht so kleine Partien, daß sie nicht eine gründlichere Begehung verdient hätten und nicht ausgeschieden werden könnten. An anderen Stellen wieder begegnen wir Zusammenziehungen, die den Tatsachen ebenfalls nieht entsprechen. So wurde am Östrand des Blattes der Dachsteinkalk des O-lich von Hereg gelegenen Szenekhegy und Jästiheey mit dem des Bösomlyöhegy bei Bajna vereinigt, obschon die drei durch jüngere Bildungen — oligozänem Sandstein und weite Strecken bedeckendem Löß — von einander getrennte Gipfel darstellen, die separat ausgeschieden werden können. Noch weniger einwandfrei als die aufgezählten, ist die in der 1 Um möglichst genaue Vergleiche anstellen zu können erbat ich mir von Herrn Prof, v. Löczy das Originalaufnahmsblatt Herrn v. STArrs. 10 D: AUREL LIFFA. (10) rechten oberen Ecke am Rande des Blattes, O-lich von Bajöt als Dach- steinkalk eingezeichnete Partie, da hier in Wirklichkeit Süßwasserkalk vorhanden ist. Diesen Fehler hat Herr v. Starr offenbar von der Hanteenschen Karte abkopiert. Bezüglich des Dachsteinkalkes möchte ich nur noch eines bemer- ken. Herr v. Starr führt nämlich zur Illustration der Neigung des Dachsteinkalkes zur H hlenbildung drei Höhlen an, namentlich das Szelimloch bei Bänhida, die Höhle in der Südwand des Nagypisznieze und eine dritte «nördlich vom Tüzköhegy in den Süßwasser- oder Quell- kalken (!) des Berzsekhegy». Statt dieser letzteren hätte Herr v. STAFF die am Osthang des Peskö im Dachsteinkalk befindliche Höhle erwähnen können. In der allgemeinen Übersicht der Schichtenfolge des ungarischen Mittelgebirges erwähnt Herr v. Starr den Jura betreffend nach Hantken, daß v. Haver bei Bajöt am Öregkö und bei Dorog am Steinfelsen — Nagyköszikla — einen Arietammoniten und Terebrateln sah, infolgedessen diese Schichten dem unteren Lias angehören. Ob dies am Öregkö den Tatsachen entspricht, darüber liegen seit Hantken keine neueren Daten vor, dagegen muß das unterliassische Alter des Kalkes am Nagyköszikla rektifiziert werden. Während meiner Aufnahme in der Umgebung von Dorog fand ich nämlich an der genannten Stelle im Kalkstein eine wohlerhaltene Megalodus sp. und auch. Prof. Scuararzık sammelte hier — wie er mir mitzuteilen die Güte hatte — ebenfalls Megalodus sp. Diese Funde und der Umstand, daß dieser Kalkstein von rein weiber oder etwas graulicher Farbe ist — während die Liaskalke zumeist fleischfarben oder rot sind — liefern einen jeden Zweifel ausschließen- den Beweis, daß das Gestein des Nagyköszikla Dachsteinkalk ist und somit der oberen Trias angehört. Derselbe läßt in dem am Südabhange befindlichen großen Aufschlusse — der «ziemlich unregelmäßigen» Lage- rung gegenüber, wie sie diesbezüglich Herr v. Starr angibt — eine dickbankige Schichtung erkennen. Um der Wahrheit Rechnung zu tragen, muß ich hier — bevor ich meine Betrachtungen über den Lias fortsetze — auf folgenden Satz reflektieren, den Herr v. Starr in seine Beschreibung der Verbreitung des Lias im Gerecsegebirge einflicht: «Leider macht die Urwaldbedeckung jede genauere Untersuchung unmöglich». Diesbezüglich sei nachdrück- lich hervorgehoben, daß man auf dem von Herrn v. Starr begangenen Gelände alles andere eher, denn einen Urwald findet. Das Jungholz mit seinen dünnen Stämmen, deren Durchmesser zwischen 1—8 cm schwankt, der Hochwald, dessen dickste Stämme einen !/ m im Durchmesser erreichen und der so gelichtet ist, daß er gut begangen werden kann, (11) BEMERKUNGEN ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSE-GEBIRGES. 11 besitzen nicht im entferntesten das Gepräge eines Urwaldes. Umso- weniger. als die Forstwirtschaft der hiesigen Graf Esternäzyschen, primatialen und Prinz Merrernicnschen Domänen der Leitung an aus- und inländischen Hochschulen ausgebildeter Fachleute anvertraut ist. Ganz unverständlich erscheint es deshalb, wenn Herr v. Starr im Kapitel der speziellen Tektonik des Gerecsegebirges trotzdem skizzierten Stand der Sache folgendes schreibt: «Z. Z macht es die urwaldähnliche Vegetation (seit 1850 ist forstwirtschaftlich so gut wie nichts geschehen !) völlig unmöglich, mit Gewibheit die durch einen glücklichen Zufall an einer Stelle aufgeschlossenen Verwerfungen weiter zu verfolgen». Ich, der ich — wie schon erwähnt — Gelegenheit hatte zumindest ebenso viele Punkte des Gebietes aufzusuchen wie Herr v. Starr, sehe mich zu der Erklärung veranlaßt, daß dies eine völlig unmotivierte Übertrei- bung ist, die keinesfalls als Entschuldigung oder Milderungsgrund dienen kann, womit ein Unterlassen der Weiterverfolgung der Verwerfungen oder Schichten begründet werden könnte. Auf diese Art würde auf waldbestandenen Gebieten überhaupt keine geologische Aufnahme mög- lich sein. Auf die Verbreitung des Lias im Gerecsegebirge übergehend finden wir gleich eingangs die Bemerkung, daß «der Jura trotz seiner paläon- tologischen Bedeutung nur in räumlich wenig ausgedehnten Vorkom- men vorhanden ist». Allerdings bedecken die Jurabildungen keine gröbße- ren zusammenhängenden Gebiete, da sie bloß nach der Denudation übriggebliebene Reste der dem Dachsteinkalk auflagernden jurassischen Schichten darstellen. Daß ihre Verbreitung aber eine bedeutend größere ist, als sie Herr v. Starr angibt, darauf werde ich bei Besprechung des Jura noch zurückkommen. Hier sei nur so viel vermerkt, daß ich den Lias außer den Starrschen Vorkonımen noch an 10 anderen Punkten aufgeschlossen vorfand. Im weiteren wird die durch Hormann aus der Jurascholle des Papretärok bestimmte Fauna aufgezählt, deren Gesamtcharakter nach Herrn v. Starr nicht auf den unteren, sondern auf den mittleren Lias verweist. Diesbezüglich ist zu bemerken, das Hormann 1883 diese Fauna nicht gerade aus der Scholle des Papretärok, sondern seinem Jahres- beriehte nach,! von mehreren Punkten anführt ; so vom östlichen Rücken des Tekehegy, vom westlichen Rücken des Nagysomlyöhegy, von der Ostlehne des Asszonyhegy und aus dem kleinen Steinbruch an der Süd- lehne des Asszonyhegy. Daß diese Bestimmungen genau sind, unterliegt keinem Zweifel, so daß auch Herr v. Starr die Richtigkeit der von den 1 Földtani Közlöny, Bd. XIV, p. 328—331. 12 D: AUREL LIFFA. (12) erwähnten Punkten aufgezählten 17 Arten (Brachyopoden und Ammo- niten) anerkennen muß, so sehr zweifelhaft ihm auch die Bestimmung des einen oder des anderen Stückes erscheinen möge. Eben deshalb erscheint es etwas willkürlich, daß Herr v. Starr behauptet, «die Rhyncehonellen haben keine Beweiskraft» bei der Feststellung des unterliassischen Alters der in Rede stehenden Schichten. Allerdings könnte dies nicht durch ein paar Brachyopoden und auch nicht durch Discohelix orbis Rss., welche Art Herr v. Sıarrr als Leitfossil des mitt- leren Lias besonders hervorhebt, entschieden werden, wohl aber durch die Gesamtfauna, deren perzentuelle Zusammensetzung die folgende ist: a Es stimmen S®% mit den Arten der Kössener Schichten, DI RK « « des unteren Lias, IR « « « mittleren Lias und IH u « « « oberen Lias überein. Wie hieraus ersichtlich, herrschen hier die Arten des unteren Lias vor, folglich sind die vorerwähnten, unmittelbar auf dem Dachsteinkalk sitzenden Schollen als unterliassisch zu betrachten. Hierfür spricht auch der Umstand, daß Terebratuia bakonica Böcku, welche. nach Herrn v. Starr «als eine... ungarische Lokalform zu schärferen Alters- bestimmungen nicht verwendbar istv, im Bakony für eine typische Unterliasform gilt und gerade infolge ihres lokalen Gharakters auch auf dem hier besprochenen Gebiete von großem Werte ist. Wohl ist hier auch mittlerer Lias vorhanden, jedoch bedeutend südlicher von jenem Zuge, der auf Grund der Hormanxschen Bestim- mungen als unterliassisch betrachtet werden muß; u. z. am Puchöhegy und am Hosszivontatöhegy, wo ich auch je einen Ammoniten fand. Das eine Exemplar gehört der Spezies Lytoceras bineatum SCHLOTH. (WrieHT: Monograph on the lias ammonites. London. 1886, p. 409, Pl. LXIX, fig. 1) an, die dem L. fimbriatum nächstverwandt ist und von vielen als die Varietät der letzteren betrachtet wird. Dieselbe ist in Deutschland — namentlich in Württemberg — und Großbritannien ein nicht gerade häufiges Fossil der Davoeizone des mittleren Lias. Sie ist mit dem sehr verbreiteten L. lineatus OPppeL nicht identisch, da die letztere Art in neuerer Zeit mit L. fimbriatus vereinigt wird. Das andere Stück ist eine Aeyoceras sp., nahe verwandt mit (13) BEMERKUNGEN ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GEREGSE-GEBIRGES. 13 Äeyoceras Jamesoni Sow. (D’Orgıeny: T. jurassique. Pl. 72, pag. Amm. Regnardi D’ORB.) und Aegsceras Leckenby, WRIGHT (WrRıGHT: Lias Ammon. Pl. XXX, pag. 344), bez. eine zwischen den beiden stehende, weiter entwickelte und diffe- renzierte Form. Sie kann mit keiner der beiden vorerwähnten Arten identifiziert werden, da ihre Rippen am Externteil schwächer und dün- ner werden, während sie bei den genannten Arten auf demselben un- verändert bleiben oder nur sehr wenig schwächer werden. Es liegt die Annahme nahe, daß hier eine neue Spezies vorliegt, deren nähere Umschrei- bung des schlechten Erhaltungszustandes wegen jedoch unmöglich ist. Sowohl Aegoceras Jamsoni, als auch Ae. Leckenbyi, ihre nächst- verwandten Arten, sind charakteristische Formen der untersten Schich- ten des mittleren Lias. Durch diese am Puchö- und Hosszüvontatöhegy gefundenen beiden Arten wird also zweifellos soviel entschieden, dab der in Rede stehende Schichtenkomplex der unteren Stufe des mittleren Lias angehört. Die Schichtenreihe an der Grenze des oberen Lias und unteren Dogger beschreibt Herr v. Starr in Begleitung einer reichen Fauna und weist auf Grund der Arbeit von Gy. Prınz zahlreiche Csernyeer Cepha- lopoden in der Fauna des Gerecse- und Piszniezehegy nach. Diesbezüglich habe ich nichts zu bemerken, da diese Punkte bereits außerhalb meines vorjährigen Aufnahmsgebietes liegen. Allein bei Besprechung des mittleren Dogger kommt Herr v. STAFF abermals mit Hormann in Gegensatz, da er seine Daten nicht genug beweiskräftig erachtet, obschon der von Hormann bestimmte Stephano- ceras Humphriesianum Sow. in ganz Europa ein Leitfossil des mittleren Dogger ist. Auch Hantken erwähnt schon eine Form des mittleren Dogger, nämlich Stephanoceras Bayleanum Oprrr,! den er jedoch — offenbar aus Versehen — als dem unteren Dogger angehörend bezeich- net. Diesen Schreib- oder Druckfehler will sich Herr v. Starr — trotz- dem von einem Leitfossil des mittleren Dogger die Rede ist — zunutze machen und damit das Vorkommen des unteren Dogger nachweisen. An einer der Steilwände des Plateaus von Felsövadäcs folgt auf die roten Mergel des mittleren Dogger ein untertithonischer schiefriger Kalk, mit welchem die Serie der Juraschichten des Gerecse abschließt. Aus diesem untertithonischen Vorkommen zählt Hormanx in seinem 1 Jelentes a magyar kir. Földtani Intezet 1879-ik evi müködeseröl. (Bericht über die Tätigkeit der kgl. ungar. Geol Anstalt im Jahre 1879. pag. 10.) Nur unga- risch erschienen. 14 D: AUREL LIFFA. . (14) zitierten Berichte (p. 334) 20 Ammoniten-, bez. Brachiopoden- und Peetenarten auf, welche Fauna entschieden auf unteren Tithon verweist. Herr v. Starr erwähnt in seiner Arbeit diesbezüglich nichts Neues, da er im Tithon überhaupt keine Versteinerungen fand. Betrachten wir nun die Ausscheidung des Jura auf Herrn v. STArrs Karte, so sehen wir denselben — abgesehen vom Nagypisznieze und Törökbükk — bloß an drei Punkten verzeichnet: am Bänyahegy bei Tardos, am Bagöhegy und an der NO-Lehne des Gerecse. Ich fand den Jura bei der Aufnahme des Gebietes — wie erwähnt — noch an 10 Punkten vor, u. z. an der Östlehne des Nagysomlyöhegy und an der Westlehne des Kissomlöhegy, ferner am Hosszüvontatöhegy, auf der dem Borshegy zugekehrten Partie des N- und O-Abhanges, wo ich die weiter oben erwähnte Aegoceras sp. fand, ferner auf dem die N-liche Fortsetzung des Bagöhegy bildenden Puchöhegy, von wo mein Lytoceras lineatun: SCcHLOTH. stammt, sowie in der durch diesen und den West- hang des Gerecese begrenzten Bucht, schließlich an 3 Punkten des Agos- tyani gorba und an 2 Punkten des Läboshegy. Nachdem diese Jura- vorkommen nicht so geringfügig sind, daß sie nicht auf der Karte eingetragen werden könnten, hielt ich es für notwendig Herrn v. STAFFs Aufnahme auch diesbezüglich zu ergänzen, umsomehr als an diesen Punkten nicht bloß das anstehende Gestein, sondern auch schöne Auf- schlüsse desselben zu sehen sind. Die Kreide und ihre Verbreitung betreffend habe ich kaum etwas zu bemerken, da ihr größter Teil außerhalb den Grenzen meines Auf- nahmsgebietes liegt. Dieselbe tritt in kleinerer Ausdehnung bloß in der Form jenes Läbatlaner Sandstein genannten neokomen Gesteines unter dem Löß zutage, das infolge seines größeren Glaukonitgehaltes grün- gefärbt zu sein pflegt. Fossilien fand ich in demselben trotz Suchens nicht. Eine mergelige und etwas angewitterte Varietät dieses Sandsteines findet sich bei Tardos in dem am östlichen Teile des Szelhegy befind- lichen Wasserrisse, wie dies übrigens auch Herr v. Starr erwähnt. Demungeachtet muß ich darauf hinweisen, daß die Tabelle, welche Herr v. Starr über den jenseits der Donau gelegenen Teil des Unga- rischen Mittelgebirges gibt, den Tatsachen durchaus nicht entspricht und eine ganz unmotivierte Verwirrung der Daten enthält. Aus den Arbeiten von J. Böckn,! M. v. Hantken”® und A. Kocn® hätte sich Herr 1 JoHann BöckH: Geolog. Verhält. des südl. Teiles des Bakony, Il. Teil. Mitteil a. d. Jahrb. der kgl. ungar. Geol. Anst. 1879. Bd. III. pag. 41—59.) 2 M. v. Hanıken: Die Kohlenflöze u. der Kohlenbergbau in den Ländern der Ungar. Krone. Pag. 176—183. Budapest. 1878. 3 A. Koch: Földtani Közlöny, Bd. I., pag. 12 u. Bd. V, pag. 119—126. (15) BEMERKUNGEN ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSE-GEBIRGES. 15 v. Starr davon unterrichten können, daß die Lage der Kohle von Ajka nicht die ist, wie sie in seiner Tabelle zum Ausdruck kommt, da auf die kohlenführende Gruppe Tonmergel, auf diesen aber Mergelkalk folgt, dem ein Kalkstein mit Hippurites cornu-vaceinum auflagert, über wel- chem sich endlich der Mergel von Polany und Sümeg mit Inoceramus Cripsi und Pachydiscus neubergieus abgelagert hat.! Diese Reihenfolge steht außer Zweifel, weil sie auch durch die Grubenaufschlüsse nach- gewiesen wird. Eine ähnliche Negligation der Literatur gibt sich auch darin kund, daß Herr v. Starr den Jura des Bakony betreffend v. Havers Gliederung gibt und von J. Böckus” und A. Kocus® Arbeiten keine Kenntnis nimmt. Das Tertiär des Gerecese betreffend, welches auch nach Herrn v. Starr «reich entwickelt ist», beschränkt er sich auf die für den Gebirgsbau wichtigeren alttertiären Bildungen, um eine die Gliederung derselben veranschaulichende Tabelle zu geben. Aus diesem Grunde wird unter anderen auch das Eozän nur flüchtig berührt, welches, da Herr v. Starr bloß die am Aufbaue des Gebirges beteiligten alttertiären Bildungen berücksichtigt, in erster Reihe eine etwas eingehendere Be- sprechung verdient hätte, weil es — wie sofort nachgewiesen werden soll — auch in das Gerecsegebirge selbst eindringt. Ich möchte mich hier darauf nicht weiter ausbreiten, sondern nur erwähnen, daß ich — abgesehen von den auch durch Herrn v. Starr aufgezählten, zwischen Felsögalla, Alsögalla und Bänhida gelegenen allgemein bekannten Punk- ten — das Eozän auch im inneren des Gerecsegebirges nachweisen konnte; u. z. am Westrande des durch den Peskö, Gerecse und Öreg Koväcshegy eingeschlossenen Tardoser Beckens, am Wege zwischen Tolna und Tardos. Dasselbe besteht hier aus einem braunen, bindigen Ton, der eine große Anzahl von Nummulites lvcasanus und perforatus führt, so zwar, daß die Fossilien auf frisch gepflügten Äckern haufenweise gesammelt werden können. Allerdings ist die oberflächliche Verbreitung nicht groß. Das Eozän kommt mit seinen Nummulites striatus- und N. lucasanusSchichten jedoch auch noch am südlichen Teil des vom Nagy- somlyövar S-lich gelegenen Härsashegy und an der Westlehne des Sätor- hegy vor, wo es in der Forın eines anscheinlich unmittelbar dem Dolomit auflagernden, fossilreichen Kalksteines ansteht. Nach Hanrtkens Aufnahme ist es endlich auch bei Pusztamaröt mit seinen Nummulites lucasanus- 1 Dr. K. Parpp: Földtani Közlöny. Bd. XXXII, pag. 279. 2 J. Böckn: Die geol. Verhältnisse des südl. Teiles des Bakony. ll. Teil. (Mitteil. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. Geolog. Anst. Bd. III, 1879). ® A, KocH: Földtani Közlöny, Bd. V, pag. 110—118. 16 D: AUREL LIFFA. (16) Schichten vorhanden. Wie ersichtlich spielt das Eozän im Aufbaue des Gerecsegebirges eine nicht unwesentliche Rolle und hätte gewiß ver- dient erwähnt zu werden. In ähnlicher Kürze befaßt sich Herr v. Starr mit dem zweiten Gliede des Paläogen, mit dem auf diesem Gebiete so schön entwickel- ten Oligozän, welches hier mit seinen beiden Abschnitten, dem unteren und oberen, vorkommt. Das untere Oligozän, welches — wohl nur in geringfügiger ober- flächlicher Verbreitung — auf diesem Gebiete ebenfalls vorhanden ist, erwähnt Herr v. Starr, obschon er, nach seinem Aufnahmsblatte ge- urteilt, diesen Teil des Gebietes begangen hat, überhaupt nicht. Das- selbe tritt als Härshegyer Sandstein am Söröshegy und N-lich davon am Szenekhegy auf. Wie es scheint, lagert dasselbe an beiden Stellen un- mittelbar dem Dachsteinkalk auf und ist auch hier — obzwar in gerin- gserem Maße —- ein Begleiter des Dachsteinkalkes gerade so wie bei Epöly, Sarisäp, Tokod, Leanyvär usw. Das obere Oligozän ist durch die höheren Salzwasserablagerungen, den s. g. Pectunculussandstein und durch hie und da demselben ein- gelagerte Tonschichten vertreten. Herr v. Starr erwähnt von den Vor- kommen des Pectunculussandsteines das am Nordwestende von Hereg befindliche, das Becken zwischen dem Ostabhange des Gerecse und den Westlehnen des Szenek- und Jästihegy und die feinen bis erbsengroßen Gerölle am Nordhange des Feketekö. Die schönsten -Afschlüsse dagegen, wie da sind: der Aufschluß entlang dem von Hereg auf den Üjhegy führenden Wege, der im Hohlweg zwischen Jästi- und Szenekhegy und am Wege nach Tardos, erwähnt er nicht, trotzdem sich das letztere Vorkommen beinahe bis zum Gerecse erstreckt und an der Kunststraße über eine ansehnliche Strecke schön aufgeschlossen ist. Ein großes Gebiet bedeckt der Sandstein auch in der Gegend von Tarjan, wo er in den Sövenyküti szölök und Kisszäläsi szölök, auf der Küllüd puszta, ferner bei Kis- und Nagynemetegyhäza, wo er am Ost- und Westhang des Sätorhegy vorkommt. Außerdem tritt er zwischen Bänhida und Szöllös an einigen Punkten auf. Von all diesen nimmt Herr v. Starr keine Kenntnis, obschon sie stellenweise bis beinahe zum Dachsteinkalk, stellenweise aber bis zum Dolomit hinaufreichen, sondern scheidet auf seiner Karte sowohl das Becken von H£reg, als auch die von Felsö- galla bis Szöllös reichenden Hänge und das Becken einfach als oligo- zänen Sandstein aus. Die Ausscheidung entspricht jedoch in dieser Form den Tatsachen nicht, denn einesteils ist im Becken von Hereg— Tolna überwiegend Löß vorhanden, anderseits aber gelangen im Becken von Felsögalla—Bänhida bekanntlich vorwiegend Eozänbildungen an die (17) BEMERKUNGEN ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GEREÜSE-GEBIRGES. 17 Oberfläche, während demgegenüber das Oligozän bloß auf 3—4 Auf- schlüsse beschränkt ist. Angesichts der vorgebrachten Tatsachen bedarf die Karte Herrn v. Starrs das Oligozän betreffend einer durchgreifen- ‘den Berichtigung, wenn sie die tatsächlichen Verhältnisse wenigstens annähernd wiedergeben soll. Über die pannonische (pontische) Stufe teilt Herr v. Srarr noch weniger mit, als über die vorhergehenden Tertiärbildungen, da er alles, was er hierüber zu sagen hat, folgendermaßen zusammenfaßt: «Pon- tische Schichten mit reicher Congerienfauna bilden vor allem den Unter- grund der Kirche von Agostyan. Der Hohlweg, der im Süden an ihr vorbeiführt, ist in die pontischen Lehme und Tone eingeschnitten. In kleineren Aufschlüssen sind diese Schichten noch an zahlreichen Punk- ten vorhanden, aber nirgends so reich an Fossilien». Demgegenüber ist zu bemerken, daß die pontische Stufe im westlichen Teile des von Herrn v. Starr begangenen Gebietes zwischen Tata und Agostyan, also in verhältnismäßig ziemlich beträchtlicher Ausdehnung, sehr schön und fossilreich ausgebildet ist; u. z. einesteils in der Form eines bindigen, gelben, Eisenrostflecken aufweisenden und eines blauen Tones zwischen Tövaros und Baj, in der Gegend der Grafen Esternäzyschen Ziegelei, wo dieser das Material zur Herstellung der Ziegel liefert, — andernteils in der Form von Schotter in der alten Militärschießstätte bei Tata und am Akasztöfahegy und schließlich als schotteriger Sand am Ujhegy bei Szomöd. Sonstige Vertreter der pontischen Stufe zu beobachten hatte ich keine Gelegenheit; nach dem aber, was ich gesehen habe, muß ich die Behauptung Herrn v. Starrs: «Die pontischen Schichten sind vom Löß oft nicht zu unterscheiden» als unzutreffend bezeichnen. Eben deshalb ist es auch ein Fehler, daß das Diluvium mit den jungtertiären Sedimenten zusammengezogen wurde, wodurch nur abermals bekräftigt wird, daß Herr v. Starr bei der Aufnahme dieses Gebietes nicht sowohl detailliert, sondern vielmehr bequem gearbeitet hat. Über den Fossilienreichtum der pannonischen Schichten sei noch erwähnt, daß an all den genannten Punkten die Congerien in großer Anzahl vorkommen. Da Herr v. Starr die Fundorte und Vorkommen selbst nicht berücksichtigte, war es notwendig dieselben behufs genauerer Orientierung hier aufzuzählen. Die pannonischen Schichten finden sich übrigens außerdem noch in der Form von Schotter und Ton im Süd- teile des Gebietes zwischen Környe und Bänhida vor, wohin jedoch Herrn v. Starrs Aufnahme nicht mehr reicht. Bei Beschreibung des Diluvium werden die Quellkalke find Kalk- tuffe eben nur erwähnt; über ihr Vorkommen und ihre Verbreitung erfahren wir nichts. Auf seiner Karte zeichnete Herr v. Starr diesel- Mitt. a. d. Jabrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVI. Bd. 1. Heft. 2 18 D: AUREL LIFFA. a ben bloß bei Szöllös und Almäs ein; während sie in kaum kleinerer Ausdehnung wie das Vorkommen bei Szöllös auch in den Weingärten bei Baj anzutreffen sind, wo sie in zwei großen Steinbrüchen gewonnen werden; allerdings sind sie hier eine Strecke lang durch Löß verdeckt. In ebenfalls nicht geringfügiger oberflächlicher Verbreitung kommen diese Gesteine nächst Töväros, im Friedhofe an der Landstraße und in der Form einer kleinen Partie in den Weingärten am Ujhegy bei‘ Szo- mod vor, wo sie jedoch — ähnlich wie bei Baj bez. Szöllös — teils ınit Löß, teils mit Sand bedeckt sind. Betreffs der Umgrenzung des Süßwasserkalkes auf der Karte muß vermerkt werden, daß Herr v. Starr dem Vorkommen bei Szöllös ein viel größeres Territorium zuweist, als es in Wirklichkeit einnimmt. Anderseits scheidet er das bei Baj und Töväros überhaupt nicht aus und zeichnet das bei Bajüt — wie bereits darauf hingewiesen wurde — als Dachsteinkalk ein. Der Löß, welcher namentlich im N- und O-Teile des Gebietes vorherrscht, wird nicht erwähnt und mit den pannonischen Schichten zusammengezogen. Fassen wir das im obigen Dargelegte zusammen, so ergibt sich hieraus folgendes: 1. Das älteste Gestein des Gerecsegebirges ist der tiefer gelegene Dolomit, der im Vereine mit dem ihm auflagernden Dachsteinkalk das Grundgebirge bildet. Seine oberflächliche Verbreitung ist bedeutend größer als sie Herr v. Starr argibt. Der Dolomit läßt sich teils auf Grund der Fauna, teils durch die petrographischen Ausbildung beson- ders ausscheiden. 2, Die Gesamtverbreitung des Jura ist um ein beträchtliches größer als es die Aufnahme Herrn v. Starrs veranschaulicht. Die Alters- bestimmung des unteren Lias durch Hormann steht über allem Zweifel. 3. Paläogene Bildungen sind auch im Gerecse vorhanden und muß dies daher berichtigt werden; die neogenen Sedimente sind vom Löß zu trennen. 4. Die Verbreitung des Lösses, Süßwasserkalkes und Kalktuffs ist auszubessern. Zum Schlusse sei noch erwähnt, daß Herr v. Starr die vorhan- denen Kartenweıke, trotzdem er sich’ — wie im obigen nachgewiesen wurde —- derselben bediente, in seinen Literaturnachweis nicht auf- genommen hat; ferner daß er auf den Artikel von Huco Böckk «Einige Bemerkungen zu der Mitteilung des Herrn v. Starr: Zur Stratigraphie (19) BEMERKUNGEN ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSE-GEBIRGES. 19 und Tektonik der ungarischen Mittelgebirge, I. Gerecsegebirge» in seiner Arbeit nicht reflektiert und denselben in seinem Literaturnachweise folgendermaßen verzeichnet: «H. v. Starr, H. Tarerr u. H. Böckn: Zur Stratigraphie und Tektonik der ungarischen Mittelgebirge. I. Gerecse- gebirge, II. Über das Alttertiär im Vertesgebirge (Centralbl. f. Min., Geol. u. Pal. pag. 555—556. 1905)», wodurch die Sache den Anschein gewinnt, als hätte sich H. Böcku an der Autorschaft beteiligt, nicht aber kritische Bemerkungen an Herrn v. Starrs Ausführungen geknüpft, wie es der Fall war. Und aus dem ganzen ergibt sich als Lehre, das was Seneca sagt: «Nemo athleta sine sudore coronatur !» x Dies meine Bemerkungen zum stratigraphischen Teil der in Rede stehenden Arbeit; über den tektonischen Teil behalte ich mir vor später zu referieren. Es erübrigt mir nur noch die angenehme Pflicht, meinem Kollegen Herrn Geologen Dr. K. v. Pırp für seine Freundlichkeit, mit welcher er sich an der Bestimmung der Fossilien beteiligt hat, ferner Herrn Prof. Dr. L. v. Löczy für die gütige Überlassung seiner wohlbestimmten Megalodusserie sowie des Originalaufnahmsblattes Herrn v. Starrs be- hufs Vergleichung bestens zu danken. erh u Nr 2: IR EN RL a DE Fu Zr 2. Dt =‘ 258 FE.‘ Tr Acavdewy DPF SCIENDES 2. MESOGETUS HUNGARICUS KADIK, EINE NEUE BALAENOPTERIDENART AUS DEM MIOZÄN VON BORBOLYA IN UNGARN. VON Dr. OTTOKAR KADIC. (MIT TAFEL 1—3.) Übertragung des Verfassers aus dem ungarischen Original. “Ungarisch erschienen im Oktober 1907.) Mitteil. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV1. Bd. 2 Heft. 3 — November, 1907. J \ “ 1. Einleitende Bemerkungen, A) Die Entdeckung des Urwals von Borbolya. Vollständige, wenn auch weniger gut erhaltene Skelette von Bal»- nopteriden aus dem jüngeren Tertiär gehören zu den größten Selten- heiten. Außer dem berühmten Milaneser Plesiocelus cuvieri Desm. aus dem Pliozän des Monte Pugnasco bei Piacenza in Italien, welchen Corrtssı entdeckt und DrsmouLıns beschrieben hat, kennt man bisher kein vollständigeres fossiles Balsenopteridenskelett. Umso erfreulicher erscheint die Tatsache, daß man neuerdings in dem Miozän Ungarns ein Balsnopteridenskelett gefunden hat, welches bezüglich der Voll- ständigkeit jenem von Pugnasco nicht nachsteht. Die Entdeckung wurde in der Gemarkung der Gemeinde Borbolya, Komitat Sopron gemacht. Die Geschichte dieser Entdeckung und die Art der Ausgrabung hat Herr Chefgeolog Bergrat Dr. Tuomas v. SzontacH in einem kurzen Auf- satze: «Vorläufige Mitteilung über den miozänen Balsnopteriden von Borbolya» (27, 28) bereits eingehend besprochen. Ich entnehme dieser Besprechung folgende Daten: Im Monate Jänner 1899 stießen die Arbeiter während der Ton- abgrabung in der Ziegelei des Herrn Jomann Prost auf einige anein- ander gereihte tierische Wirbel. Da der eine Wirbel von den unkundigen Arbeitern zertrümmert wurde, ließ der Eigentümer der Ziegelei, als er dies erfahren hat, das übrige unter eigener Aufsicht bloßlegen. Wegen ungünstiger Witterung mußte jedoch die Arbeit eingestellt und auf eine günstigere Zeit verschoben werden. ks ist einem günstigen Zufall zu verdanken, daß gerade zur Zeit der weiteren Nachgrabungen in dem benachbarten Märczfalva die Herrn Professoren Epuarn Surss aus Wien und RuvoLr Hörnzs aus Graz zur Sommerfrische weilten. Als die Herren die Nachricht von dem Funde erhielten, begaben sie sich an die Stelle der Entdeckung, wo sie den nicht sachkundigen Sammlern während der Ausgrabung die nötige An- leitung gaben. Es wurde in der 4 m hohen Tonwand bis zu den Knochen ein Stollen getrieben, in welchem sodann mit größter Vorsicht die Knochen 3% 94 D: OTTOKAR KADIG (4) von dem überlagernden und anhaftenden Ton befreit und gereinigt wurden. Als der Direktor der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, Herr Ministerialrat Jomanw v. Böckn von dem Funde durch den kgl. unga- rischen Chefgeologen Dr. Franz ScHararzık, der die Nachricht im Abendblatte des Pester Lloyd vom 13. Jänner 1899 gelesen hat, die erste Kunde erhielt, sicherte er denselben sogleich durch die freund- liche Vermittlung des Soproner Oberrealschulprofessors Lupwıs BELLA, dem Anstaltsmuseum. Die Ausgrabung wurde von nun von seiten der ungarischen Geologischen Anstalt fortgesetzt, zu welchem Zweck die Direktion im Monate August Herrn Chefgeologen, Bergrat Dr. ThHomas v. Szontasn nach Borbolya entsendete. Als man die Arbeit in Angriff nahm, waren die meisten Wirbel schon herausgehoben und unter Dach gebracht, die übrigen Wirbel und der Rumpf lagen noch im Tone. Die Knochen waren in unzählige Stücke zerbrochen und zerbröckelten leicht; das Skelett selbst war an mehreren Stellen zerrissen und verschoben, so daß Herr Bergrat v. Szoxtacu im ersten Moment, wie er in seinem Bericht sagt, an der Stätte des Urtieres bekümmert daran dachte, von jedem weiteren Schaffen mit trauriger Enttäuschung und Entsagung abstehen zu müssen. Trotzdem nahm er, das Beste hoffend, sofort die Befreiung des Kopfes in Angriff und als er sah, daß derselbe zwar in schlechtem Zustand, aber doch vollständig erhalten ist, faßte er den Entschluß, das Skelett nach Möglichkeit zu sichern und für den Transport vorzubereiten. Sobald das Notwendigste geschehen war, übernahm die weitere Aus- srabung und Konservierung der Knochenreste der Anstaltslaborant STEPHAN SEDLYÄR, der inzwischen zur Hilfe ebenfalls nach Borbolya entsendet wurde. Nach gehöriger Reinigung der Knochen von dem an- haftenden Ton an Ort und Stelle mußte das Skelett aus dem Boden gehoben, verpackt und verfrachtet werden, was wegen dem bröckeligen Zustand der Knochen eine schwere Aufgabe war. Bevor man etwas in dieser Richtung getan hätte, mußten die einzelnen Teile gehärtet wer- den, damit die losen Bruchstücke auf ihrem ursprünglichen Platz fest- halten. Die Anwendung einer Leimlösung hätte in diesem Falle nicht zum Ziel geführt, weil der Boden sehr feucht war und die Knochen nicht getrocknet waren. Das Skelett mußte vielmehr in Paraffın ein- gebettet, partieweise aus dem Boden gehoben und nochmals mit Paraffin getränkt werden. Auf diese Weise konnten die starr gewordenen Stücke leicht verpackt und ohne Gefahr verfrachtet werden. Mit der Präparation und wissenschaftlichen Behandlung der in Rede stehenden Überreste beschäftigte sich anfänglich Herr Geolog (5) MESOCETUS HUNGARICUS KADI(. 95 Dr. Karı v. Paper, der zu diesem Zweck im Jahre 1901 eine Studienreise nach Italien machte. Er besuchte zunächst Bologna, um sich an der Seite des Herrn Staatssenators Professor Gıovannı CAPELLINI nebst steter Unterstützung seitens des Herrn Privatdozenten Vınassa DE Reenı mit den osteologischen Details der Getomorphen vertraut zu machen. Bei der Rückreise berührte er auch Milano, wo er in den Sammlungen des «Museo Civico» die Reste des berühmten Plesiocetus cuvieri Desn. stu- _ Fig. 1. Ansicht der Ziegelei von Borbolya mit der Lagerstädte (D) der Knochenreste. dierte. Über seine Erfahrungen und Ansichten hielt Dr. Karı v. Parr in der Fachsitzung der Ungarischen Geologischen Gesellschaft am 2. März 1904 einen Vortrag. Außerdem wurden durch ihn die Reste in einigen Zeit- schriften behandelt (18, 19, 20, 21, 22) und in mehreren Tagesblättern auch in weiteren Kreisen bekannt gemacht. B) Die Präparation des Urwals von Borbolya. Als im Jahre 1901 die Ernennung meiner Person zum Geologen an die Geologische Anstalt Budapest erfolgte und ich mit dem Ordnen %6 Dt: OTTOKAR KADIG (6) der Wirbeltiersammlung seitens der Anstaltsdirektion betraut wurde, bekam ich auch die Reste des Balsnopteriden von Borbolya behufs Präparation und wissenschaftlicher Behandlung in die Hände. Die Art der Präparation habe ich ausführlich in meinen vor- läufigen Mitteilungen «Über die systematische Stellung des‘ Urwals von Borbolya» (16, 17) beschrieben. Der Vollständigkeit vorliegender Arbeit halber sei es mir gestattet, diese Beschreibung hier wiederholen zu dürfen. Ich bin umso mehr bemüssigt dies zu tun, als die wissenschaft- liche Beurteilung unseres Skeletts beträchtlich von der Art der Präpa- ration beeinflußt wird und weil man sich gerade aus diesem Grund über den Wert einer solchen Präparationsweise mit gewissen Bedenken geäußert hat. Das Skelett war, als ich es übernommen habe, in unzählige, meist kleine Stücke zerbrochen und in Ton eingeschlossen. Des leichteren Transportes halber hatte man — wie gesagt — die Oberfläche der Tonstücke, um die losen Bruchstücke auf ihrem ursprünglichen Platz festzuhalten, mit Paraffin übergossen. Bei der Präparation mußten zunächst die Bruchstücke sorgfältig aus dem Ton und Paraffin präpariert, dann gereinigt und in Draht- netzen in dünner Leimlösung einige Stunden lang gekocht werden. Durch dieses Verfahren haben sich auch die letzten anhaftenden Reste von Ton und Paraffin von den Knochen gelöst; der Ton setzte sich auf den Grund des Gefäßes, während sich das Paraffın an der Oberfläche der Lösung ansammelte. Die Knochen sind auf diese Art einesteils rein ge- worden, andernteils wurden sie mit Leimlösung getränkt. Nach Ab- kühlung der Lösung habe ich die Knochen nochmals einzeln in warmer Leimlösung gewaschen, mit Bürsten abgerieben und getrocknet. Die trockengewordenen Knochen mußten mit großer Mühe zu- sammengesucht und die richtig zusammengehörenden Teile aneinander geklebt werden. Auf diese Weise bekam ich ganz ansehnliche Krochen- stücke, die weiter zu noch größeren Knochenpartien vereinigt wurden. Diese Knochenpartien habe ich nunmehr in ihrer richtigen Lage be- festist und die fehlenden Teile mit Gipsmasse ersetzt. Die letztere be- kam ich in der Weise, daß ich Gips mit dünner Leimlösung zu einem Teig angerichtet habe. Stücke, die zusammen gefunden worden sind, je- doch wegen abgeriebener Bruchflächen nicht sicher zusammengeklebt werden konnten, habe ich lose in der Gipsmasse nach bester Über- zeugung auf ihren wahrscheinlichen Ort eingesetzt. Solche Stücke besit- zen natürlich keinen besonderen Wert, sie füllen bloß die Lücke aus und haben überhaupt keinen Einfluß auf die übrigen restaurierten Knochen- teile. Größere fehlende Partien mußten ganz aus Gips modelliert werden. (7) MESOCETUS HUNGARICUS KADIC. 97 Bei der Restaurierung berücksichtigte ich wegen Bewahrung der Objektivität in erster Reihe die Reste des Skeletts und deren korela- tiven Zusammenhang. War z. B. der proximale Teil irgend eines rechts- seitigen Knochens erhalten und der distale Teil des linksseitigen fehlte, so verfertigte ich den letzteren symmetrisch nach dem ersteren. Oder wenn Teile irgend eines in der Reihe stehenden Knochens fehlten und die benachbarten Knochen erhalten waren, dann ahmte ich die fehlen- den Teile des ersteren auf Grund der Kenntnis der letzteren unter Berücksichtigung des allgemeinen Überganges nach. In zweiter Reihe wurden auch Abbildungen und Skelette rezenter Mysticeten zu Hilfe genommen. Die letzteren hatte ich Gelegenheit in der osteologischen Sammlung des Hofmuseums in Wien zu studieren, zu welchem Zweck ich seitens der Direktion der kgl. ungar. Geologischen Anstalt im Mai 1903 auf eine Woche nach Wien entsendet wurde. Die Art der geschilderten Präparation konnten wir erst nach zahl- reichen Versuchen feststellen, bei welchen Versuchen STEPHAN SEDLYAR, Laborant unserer Anstalt, der sich schon vorher bei ähnlichen Präpa- rationen durch Geschicklichkeit auszeichnete, seine erworbenen Erfah- rungen mir zur Verfügung stellte. Mit der Präparation des Skeletts be- schäftigte ich mich drei Monate lang und als das richtige Verfahren sefunden war, übernahm die Präparation des übrigen Teils STEPHAN SEDLYAr, der unter meiner Aufsicht mit bewunderungswürdiger Aus- dauer und Geschicklichkeit das Skelett nach fast zweijähriger, mühsamer Arbeit auch glücklich fertig brachte. Wenn wir nun auf jene Bedenken, ob der Umstand, daß die Knochenstücke in Gips gefaßt sind. nicht die wissenschaftliche Unter- suchung hemmen wird, zurückkommen, so entnehmen wir aus der ge- schilderten Präparationsweise, daß dies nicht der Fall sein wird. Mit Gips sind bloß Bruchflächen bedeckt, während die übrigen Flächen von allen Seiten zugänglich sind. Ich gebe zu, daß sich bei Knochenpartien, welche aus zahlreichen Stücken zusammengesetzt sind, geringe Fehler einschleichen konnten. Überhaupt kann man annehmen, daß die Wahr- scheinlichkeit der Formen umso bedenklicher sei, je größer die Zahl und je schlechter der Erhaltungszustand der Bruchstücke ist. Die Methode, die ich angewendet habe, war aber die einzige, die sich in unserem Fall, wo das Skelett in so viele Stücke zerbrochen war, anwenden ließ. Bei der wissenschaftlichen Untersuchung wurden selbstverständlich nur die besser erhaltenen Knochenpartien allein berücksichtigt und be- schrieben, während die schlechteren Stücke in den Gipsnachahmungen unberücksichtigt blieben. Damit auch der Laie in der Lage sei, die Wirklichkeit von der Phantasie leichter unterscheiden zu können, haben 28 D: OTTOKAR KADIC (8) wir die Gipsteile grau angestrichen, während die Knochenteile in ihrer natürlichen braunen Färbung belassen wurden. Dem restaurierten Skelett verfertigte nun der Maschinist unserer Anstalt, Jonann BLenk, ein eisernes Gestell und zwar in der praktischen Art, daß jeder Knochen für sich jederzeit vom Stativ leicht abgehoben werden kann. Das gänzlich fertig gewordene Skelett wurde in einem schifförmigen Glaskasten im Museum der Geologischen Anstalt im Feber 1904 aufgestellt. Die Kosten der Verfrachtung, Präparierung und Aufstellung des - Skeletts übersteigen die Summe von 3000 Kronen, welchen Betrag Herr Dr. Anpor v. Semsev, Mitglied des ungarischen Magnatenhauses und Ehrendirektor unserer Anstalt, gedeckt hat. Es möge mir erlaubt sein an dieser Stelle erwähnen zu dürfen, daß SE. APOSTOLISCHE MAJESTÄT DER UNGARISCHE Könıs, als er am 29. Mai 1900 die kgl. ungar. Geologische Anstalt mit Seinem allerhöchsten Besuche beehrte, auch die Reste unseres Balenopteriden, damals noch in Paraffin eingebettet, mit großem Interesse besichtigte und kurz nach- her Herrn JoHnann Prost für sein patriotisches und uneigennütziges Geschenk allergnädigst das goldene Verdienstkreuz mit der Krone zu verleihen geruhte.* Mit Freude nahm ich die Nachricht, daß das restaurirte Skelett auch Herr Staatssenator Professor Giovanı CareLLını, leider während meiner Abwesenheit, besichtigte und sich über die Art der Präparation und Aufstellung lobend äußerte. C) Die geologischen Verhältnisse von Borbolya. Im Anschluß an das eben Erörterte sollen in diesen Einleitenden Bemerkungen kurz auch die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Borbolya, insbesondere aber die stratigraphischen Verhältnisse der Lagerstätte des Bal®enopteriden von Borbolya mitgeteilt werden. Die geologische Aufnahme der in Rede stehenden Gegend wurde von Herrn Lupwıs Rorn v. Teresp durchgeführt (23, 24). Auch in den «Vorläufigen Mitteilungen» (25, 26) veröffentlichte Herr v. RorHu eine kurze Beschreibung der geologischen Verhältnisse der Umgebung von Borbolya, die hier im ursprünglichen Wortlaute wiedergegeben sein möge. «Borbolya (Komitat Sopron) liegt in einem Becken, respektive in einer Bucht, die von den nördlichen Ausläufern des Rosaliengebirges, * Budapesii Közlöny, Budapest 1900. Dienstag, am 17. Juli, Nr. 162. (9) MESOGETUS HUNGARICUS KADIC. 99 der Soproner Gebirgsgruppe, dem Räkos—Ruszter Bergzuge und dem Leithagebirge umschlossen ist, 221 m. ü. d. M. Das Becken stand NW- lich mit dem Wiener Becken, SO-lich und O-lich mit dem ungarischen kleinen Alföld durch Vermittlung von Kanälen in Verbindung. Zwischen dem Rosaliengebirge und den größeren Soproner kristallinischen Schiefer- inseln befindet sich eine sattelförmige Einbuchtung, welche zu Anfang des jüngeren Mediterrans von dem hier strömenden Wasser mit meist von den kristallinischen Schiefern des Rosaliengebirges stammendem srobem Schotter und Sand aufgefüllt wurde. Mit der allmählichen Ent- fernung von dem Rosaliengebirge werden die Schotterstücke immer Al Een NUM ERBERZER ı | — Bat: ie 107, 72 aayag II vll Hyı,i.l Hounse Divan. EN | } DRITTEN HN HIHI AR BEER, fi ılıl eCHRHEMININN) HHIERNHRRTEHRHEN innen HIHI Fig. 2. Profil des Ziegelschlages von Borbolya, nach TH. v. SZONTAGH. Anmerkung. Lefejlett agyag = Abgegrabener Ton. Az ösbälna fekvöhelye = Fundstätte des Urwals. Agyag =Ton. Märga = Mergel. Kavics= Schotter. Szarmata emelet = Sarmatische Stufe. Felsömediterran = Obermediterran. kleiner, der Schotter und Sand verschwindet und gegen das Innere des Beckens finden wir nur noch feinen Schlamm, den Ton, welchen auch die Ziegelei von Borbolya aufschließt. Die aus diesem Ton herstammen- den Mollusken deuten auf tiefere Meeeresablagerungen hin, und zwar gehört deren größter Teil dem oberen Mediterran an. Neben diesen treten auch einige Formen auf, die mehr den älteren Mediterranschichten entsprechen. In dem Aufschlusse bei den sogenannten Kurialhäusern in dem benachbarten Nagymarton finden sich folgende Fossilien: Turri- tella turris Basr., Nalica millepunctata Lam., Natica helicina Brocc., Dendroconus subraristriatus na Costa, Ancillaria glandiformis Luk., Pleursioma Jouaneti Dres Mour., Dentalium incurvum Ren., Corbula gibba OLıvı, Arca diluwii Lam., Cardita scabricosta Mıcn., Peetunculus pilosus Lınni, Venus umbonaria Lam., Pecten elegans Anprz., Osirea cochlear Poruı, Anomia costata Brocc., Acanthocyathus windobonensis Reuss. Alle diese Formen weisen auf obermediterrane Ablagerungen 30 DE: OTTOKAR KADIC (10) hin. Bei Nagymarton sind die in Rede stehenden Schichten auch im Eisenbahneinschnitte entblößt, und ziehen bei Märczfalva nach Süden, wo sie dann große Verbreitung erlangen. Östlich der letzteren Ortschaft sehen wir sie wieder, hie nnd da gleichfalls Fossilien führend, am Ge- hänge des Märczfalvaer Koglberges in den Weingärten auftreten. In nordwestlicher Richtung ziehen sie bis Borbolya (Walbersdorf). Unweit ist der Braunkohlenbergbau von Brennberg, dessen Ablagerungen bereits dem Niveau von Grund angehören. Wir können also sagen, daß jener Teil der Ablagerungen, aus welchem der Urwal stammt, schon gegen. die Basis des oberen Mediterrans oder gegen das Grunder Niveau hin sich befindet, was also dem Mittelmiozän entspricht.» Bevor ich auf die detaillierte Beschreibung unseres Urwals über- ginge, erachte ich es für meine angenehme Pflicht jener Herren zu ge- denken, die mir beim Studium der Überreste des Urwals von Borbolya in eingehenderer Weise an die Hand gingen. Zu großem Dank bin ich in erster Reihe dem Direktor der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, Herrn Ministerialrat Jomann v. BöckH verpflichtet, der mir dieses schöne Objekt zur wissenschaftlichen Be- arbeitung anvertraute und Herrn Geologen Dr. Karı v. Parp, der mir dasselbe zum Studium überließ. Eine besondere Förderung erfuhren meine Untersuchungen seitens des Herrn Lorenz v. Lißurnatv, der mir in liberalster Weise die osteologische Sammlung des k. u. k. Natur- historischen Hofmuseums in Wien zugänglich machte, sowie auch seitens des Herrn Staatsgeologen Dr. ©. Ager in Wien, der mir durch freund- liche Ratschläge und Literaturangaben das Studium bedeutend erleich- terte. Ebenso danke ich auch allen Kollegen, die meinen Unter- suchungen reges Interesse entgegenbrachten und mich in verschiedenster Richtung unterstützten. Besonderen Dank schulde ich in dieser Hinsicht Herrn Geologen Dr. Avureı Liırra, der die Freundlichkeit hatte, einige Stellen der Tafelfiguren zu retouchiren. Die Textfiguren zeichnete Herr Dezsö FöLpväry. Nicht unerwähnt lassen möchte ich endlich auch den Fleiß und das Geschick unseres Laboranten STEPHAN SEDLYAR, der das Skelett präpariert und restauriert hat. 1I. Beschreibung der Überreste des Mesocetus hungaricus. l. Der Schädel. Der Schädel ist fast vollständig erhalten, jedoch in zahlreiche Stücke zerbrochen, vielfach zerdrückt und deformiert, so daß jene durch mühsame Restauration gewonnene Schädelgestalt nur als eine wahr- scheinliche angenommen werden darf. Immerhin besitzen wir auch besser erhaltene Schädelpartien, die uns dann auch genauer über den einstigen Bau des vorliegenden Balsnopteridenschädels belehren. Von den eigentlichen Schädelknochen können wir nur einzelne Teile folgender Knochen unterscheiden :: Das Hinterhauptbein, die Schläfen- beine, die losen Gehörknochen, die Scheitelbeine und die getrennten Stirnbeine. Von den schnauzenförmig verlängerten Gesichtsknochen sind folgende Knochen erhalten: die Oberkiefer, die Zwischenkiefer und die beiden Unterkieferäste. Als Pflugscharbein (Taf. Ill, Fig. 1, Vom.) kann jener leisten- förmig verlängerter Knochen am unteren Teil der Schnauze angenommen werden, der sich zwischen die Oberkiefer einkeilt, von welchem jedoch kaum etwas erhalten geblieben ist. Hinten scheint dieser Knochen V-förmig, nach vorn aber rinnenförmig gewesen zu sein. Das Hinterhauptbein. (Taf. II, III, Fig. 1. Socc.) Verhältnismäßig gut erhalten. Der Grundteil fehlt. Die Condyli occipitales (Taf. II, Fig. 1, Con. occ.) liegen dem Foramen magnum an. Seitlich und etwas nach unten von den Condyli befinden sich zwei größere, runde, rauhe Höcker, die Processus anonymi (Taf. III, Fig. 1. Pr. anon.). Von den Seitenteilen ist nur das rechte erhalten, es ist scheibenförmig verdickt, die äußere schräg nach hinten und unten gerichtete Fläche glatt, die übrigen rauh und knotig. Die untere Fläche besitzt eine quere Rinne und einen queren schmalen Vorsprung. Über den Condyli und den Seitenteilen erhebt sich die breite Hinterhauptschuppe, das Supraoccipitale. Letztere ist sehr zerstört, so daß wir uns aus den 99 D: OTTOKAR KADIG (12) zahlreichen Bruchstücken über deren einstige Form und Lage nur ein unvollkommenes Bild entwerfen können. Sie scheint hinten breit gewesen zu sein und verschmälerte sich allmählich nach vorn, ein Dreieck bil- dend. Aus mehreren Bruchstücken der mittleren Partie läßt sich auf das Vorhandensein einer mittleren kammförmigen Längsleiste schließen. Beiderseits dieser medianen Längsleiste befanden sich Längsvertiefungen und von diesen wieder scheint seitlich die Schuppe etwas konvex ge- wesen zu sein. Die seitlichen Ränder sind etwas aufgebogen und bilden einen bogenförmig ausgeschweiften Saum. Die Schläfenbeine. (Taf. II, III, Fig. 1. Temp.) Ziemlich gut er- halten. Die Pars mastoidea mit dem Processus mastoideus und Pro- cessus zygomaticus vorhanden. Der Proc. mastoideus (Taf. II, Fig. 1 Pr. mas.) ist oben dick, unten quer abgeplattet, abgerundet und ver- schmälert. Er ist nach unten und ein wenig nach hinten gerichtet. Nach vorn entsendet das Schläfenbein einen fast horizontal gerich- teten, dreieckigen, verdickten und stumpf endenden Processus zygo- maticus (Taf. II. Fig. 1, Pr. zyg.). Die eine Fläche dieses dreieckigen Fortsatzes ist nach unten, die übrigen zwei seitlich gerichtet, so daß der obere Teil des Proc. zygomaticus mit einer Kante endet. Diese setzt sich nach hinten in einer weiteren, ausgeschweiften, scharfen Kante fort. Neben dem Proc. mastoideus befindet sich nach innen eine flache Grube für die CGondyli der Unterkieferäste, die Fossa glenoidalis. Der vordere innere Rand der Gelenkgrube ist bogenförmig ausgeschweift. Die Pars squamosa ist sehr zerstört, sie war konkav; nach oben verband sie sich mit dem Schuppenteil des Occipitale, nach vorn mit dem Parietale. Leider sieht man diese Abgrenzungen wegen dem schlechten Erhaltungszustand nur sehr schwach. Das Temporale ist vom Oceipitale, bez. von den Seitenteilen durch eine tiefe Furche deutlich getrennt. Die Ohrknochen. (Textfig. 3.) Während von den Periotica nur einige unansehnliche Bruchstücke vorliegen, sind die beiden Tympanica ziemlich gut erhalten, die Windungen sind aber fast gänzlich abgebrochen. Die Länge beträgt 7 cm, die größte Breite 4 cm. Hinten sind sie etwas breiter, nach vorn zu schmäler. Der hintere Teil des linken Stückes ist ebenfalls abgebrochen. In meinen «Vorläufigen Mitteilungen» habe ich die Tympanika in folgender Weise beschrieben. Betrachten wir zunächst die Innenfläche, so sehen wir von dem vorderen nach dem hinteren abgerundeten Ende zwei Längslinien verlaufen. Die erste, obere, mehr gerade Linie (4) er- höht sich am hinteren Teil zu einem Fortsatz (2), die zweite, untere, (80) SU (13) MESOCETUS HUNGARICUS KADIC. nach hinten verlaufende Linie (3) verliert sich in einem abgerundeten Hügel (4), der sich nach hinten abwärts biegt und mit der ersteren, ebenfalls nach abwärts biegenden Linie in einem Winkel vereinigt. Diese Längslinien schließen eine rauhe, längliche, vorn und hinten zugespitzte, zwischen dem Fortsatz und dem Hügel etwas verbreiterte und hinten nach abwärts sich biegende Fläche (4) in sich. Unter der unteren Linie I IV Fig. 3. Das linke Tympanicum. I= von innen, II = von außen, III = von oben, IV = von unten gesehen. — 1. obere Linie, 2. Fortsatz, 3. untere Linie, 4. Hügel, 5. längliche Fläche, 6. dreieckige Fläche, 7. Windung, 8. Querrunzeln, 9. Wulst, 10. Spalte. befindet sich eine länglich-dreieckige, flache, ebenfalls rauhe Fläche (6), die abwärts steil absteigt und in die nach innen sich krümmende Win- dung übergeht. Von der Windung (7) ist bloß der basale Teil erhalten, während der meist charakteristische Merkmale enthaltende äußere Rand an beiden Stücken abgebrochen ist. Oberhalb der oberen Linie entspringen nach oben, gegen die Mitte zu verlaufende Querrunzel (8), die in das Innere der Tympanica ziehen und sich auf der runzeligen Oberfläche in einer Wulst verlieren. Diese Wulst (9) nimmt am hinteren Teil der Tympanica — wie erwähnt 34 D: OTTOKAR KADIÜ (14) wurde — in der Spalte, die von der Windung und dem kompakten Teil gebildet wird, Platz. Die tiefste Stelle der Spalte (10) befindet sich dicht neben der genannten Wulst. Die Scheitelbeine. (Taf. II, III, Fig. 1, Par.) Die fast perpendikulär gestellten und konkaven Parietalknochen sind, ähnlich wie die Pars squamosa des Temporale, sehr schlecht erhalten. Nach oben stoßen sie zusammen und bilden zwischen der Spitze der Hinterhauptschuppe und. dem Frontale einen 4 em langen Kamm. Der übrige Teil der Parietalia stoßt nach oben in dem bekannten bogenförmig ausgeschweiften Saum zusammen. Nach vorn sind die Parietalia im oberen Teil durch eine niedere Leiste vom Frontale gesondert. Die Stirnbeine. (Taf. II, Fig. 1, Frt.) Als Stirnbeine können jene ungefähr 3 cm breiten Knochen angesehen werden, welche zwischen dem oben erwähnten medianen Kamm der Parietalia und den Nasalia wahrzunehmen sind. Nach hinten zu werden sie durch die bekannte Leiste von den Parietalia getrennt, nach unten und vorne ist ihre Ab- grenzung wegen dem schlechten Erhaltungszustand nicht verfolgbar. Die Oberkiefer. (Taf. I, III, Fig. 1, Mx.) Die Oberkiefer, die Hauptbestandteile der Schnauze, breiten sich in zwei platten, fast gerade und etwas nach außen geneigten Flächen aus. Sie sind hinten breit, verbinden sich oben mit den Frontalia, nach hinten und unten senden sie — wie es scheint — Fortsätze zum Processus zygomaticus des Temporale. Nach vorn werden sie allmählich schmäler und enden fast spitzig. Die obere Fläche der Oberkiefer ist glatt, die untere besitzt zahlreiche Furchen. Die Zwischenkiefer. (Taf. II, Fig. 1, Prmx.) Die Zwischen- kiefer verlaufen als schmale langgestreckte Knochen am inneren Rand der Oberkiefer, von welchen sie durch eine deutliche Sutur getrennt sind. Im oberen Teil, unter den Nasenbeinen, umfassen sie eine länglich- ovale Öffnung, die sich nach vorn verschmälert und als eine enge offene Spalte bis zum Ende der Schnauze reicht. Im Bereich der oberen Öffnung sind die Zwischenkiefer schmal und seitlich plattgedrückt, wo- durch sie sich wesentlich an der Bildung der inneren Wand der Nasen- öffnung beteiligen. Ihr innerer, der Spalte zugewendete Teil ist rinnen- förmig. Ihre Spitzen überragen die Spitzen der Oberkiefer. Die Unterkieferäste. (Taf. II. III; Fig. 2 u. 3.) Die wichtigsten (15) MESOCETUS HUNGARICUS KADIK(. 35 und am besten erhaltenen Knochen unseres Skeletts sind die Unter- kieferäste, welche ich in meinen «Vorläufigen Mitteilungen» bereits beschrieben habe. Das hintere Ende der Unterkieferäste, der Condylus, (Fig. 5, Cond.) weist von hinten betrachtet eine halbkugelige Artikulationsfläche auf. Auf dieser Artikulationsfläche, die dem Capitulum der übrigen Säugetiere entspricht, verlaufen von oben nach unten mehrere wellen- förmige Furchen und Eindrücke. Das nalbkugelige Capitulum (Fig. 4, Cap.) geht nach unten in den Angulus mandibulae (Fig. 4, Ang. md.) über, der von dem ersteren äußerlich durch eine seichte Vertiefung, von innen durch einen tieferen, in den Eingang des Zahnkanals führen- den Kanal abgesondert ist. Dieser letztere Kanal (Fig. 4, Can.) führte einen Nerven und zwei Gefäße in den Eingang des Zahnkanals. Der Angulus mandibulae ist ein ansehn- licher Knöchel unter dem genannten Capitulum. Seine hintere abgerun- dete Fläche weist einen Eindruck auf, nach vorn geht er in den unteren Teil des Unterkieferastes über. Nach oben verjüngt sich das Capitulum, biegt nach innen und geht in den oberen lippenförmigen, gekrümmten Oberrand des Einganges zum Zahn- ke in über. Imp. = Vertiefung, Cap. = capitulum, Can. — Kanal, Ang. md. = angulus man- \ Der hintere Teil der Unterkiefer- ee lerabe äste zwischen dem Condylus und Processus coronoideus wird innerlich vom Eingang des Zahnkanals ein- genommen; äußerlich geht der Condylus nach vorn in einen dünn- wandigen, rinnenförmigen Teil über, der sich in seinem weiteren Ver- laufe nach vorn wieder allmählich verdickt. Die Öffnung des Einganges zum Zahnkanal, welche dem foramen mandibulare (Fig. 7. For. md.) entspricht, besitzt die Form eines verlängerten Dreiecks, dessen zu- gespitzter Teil nach vorn gerichtet ist. Der Eingang wird von oben und unten durch dünne Knochenplatten gebildet, die sich unter dem Pro- cessus coronoideus in dem bekannten spitzen Winkel vereinigen. Von da angefangen verläuft der Zahnkanal nach vorn geschlossen und von den Wänden des Unterkieferastes allseitig umgeben. Die dünnen Wände werden nach vorn immer dicker, der Zahnkanal infolgedessen immer Fig. 4. Die Artikulationsfläche des rech- 36 D: OTTOKAR KADIK (16) mehr eingeschränkt, so daß er im distalen Teil des Unterkieferastes, kurz vor dem Ende an der Außenfläche, als ein enges Loch, als Fora- men mentale endet. Der Processus coronoideus (Fig. 5, Pr. cor.) ist sehr gut ent- wickelt. Er erhebt sich auf dem oberen Rand des Unterkieferastes, ober- halb der Winkelspitze der Öffnung des Zahnkanals als eine dreieckige Apophyse, deren hinterer Rand scharf, der vordere sich nach außen biegende Teil hingegen verdickt ist. Der folgende, nach innen gebogene und nach vorn verlaufende verlängerte Teil des Unterkieferastes beginnt kurz vor dem Processus ceoronoideus — auf seinem Querschnitte betrachtet — fast oval, wird in der Mitte schmäler und endet vorn quer komprimiert. Die Innen- fläche ist flach, die Außenfläche gewölbt. Der obere Rand beginnt unter dem Processus coronoideus scharfkantig, wird in der Mitte und nach vorn immer stumpfer und endet ganz abgerundet. Der untere Rand be- ginnt dagegen hinten abgerundet und endet nach vorn quer verflacht. Vom hinteren Oberrand verlaufen nach vorn und außen neun Löcher. Der distale Teil des Unterkieferastes ist quer zusammengedrückt, sein vorderster Rand abgerundet. Äußerlich befindet sich unmittelbar vor dem Ende das Foramen mentale (Fig. 6. For. mt.) an der Innenfläche aber eine Längskante: Grista mentalis. (Fig. 8, Cr. mt.), die das distale Ende in einen schmäleren unteren und einen breiteren oberen Teil sondert. 9. Die Wirbel. Mit Ausnahme eines Wirbels, der noch an der Lagerstätte zer- trümmert wurde, und der letzten Schwanzwirbel, die nicht gefunden worden sind, besitzen wir von jedem Wirbel mehr oder weniger gut erhaltene Stücke. Meist sind natürlich nur die massiven Körper gut er- halten, während die zarter gebauten Fortsätze abgebrochen und zer- trümmert sind. Die Gesamtzahl der gefundenen Wirbel, inbegriffen auch jenen zertrümmerten Wirbel, ist 46; u. z. 7 Halswirbel, 12 Brustwirbel, 11 Lendenwirbel und 16 Schwanzwirbel. Die ersten zwei Halswirbel sind von den übrigen abweichend ge- baut. Die übrigen vorderen besitzen nahezu trapezförmige, die hinteren dagegen elliptische Körper. Die Körper werden nach hinten zu immer kleiner, schmäler und länger. Mit Ausnahme des ersten und letzten be- sitzen sämtliche Halswirbel zwei Paar Querfortsätze, ein oberes und ein unteres Paar. Die ersten Brustwirbel sind dem- letzten Halswirbel ähnlich gebaut. Sie sind breiter als hoch, oval und verhältnismäßig kurz. Nach hinten "9J0.0) "eu dop #/, "9 'sıpejuoun BISLId = "Wu "4 au uoa sorswaajaryaagun uory9aı sop opus samjsıq "Ss "1A qm 9 ‘aJo1r) 'Yeu Op #/, "ed 'SNOPIOU0LOI SNSS9901L — "109 "4 ‘@pngıpuew snpndue = "pur, "Buy ‘orepngipueu uswelo} = "wady ıanun moa sasnaafaryaogun uorydaı sap opus Sapmun@odg "L "1A -9Jo1) "eu A9p #/, "ed "Sfejusur USUTELIOF = "ur "407 uarlnn uoa sorsmaajaryıaagun Way9aA sap apug somIsıy "9 "S1d Te mn A‘ ul 203 "970.1 "LU A9P #/, "BI "SN@PIOU0AO9 snss9901d = "109 "47 enqıpurur snyndue = pw "buy ‘sngkpuoa = "puo)) uornn oa sarsnaa/aryaopun UaIy9aa sap apurg safpwıwoag "G "SL Pu But. pe ungar. Geol. Anst. XVI. Bd. 2. Heft. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. 38 Dt: OTTOKAR KADIG (18) werden die Körper immer länger und nehmen eine zylindrische, bez. sanduhrförmige Gestalt an. Seitlich und unten befinden sich am Hinter- rand durchwegs Facetten. Die Querfortsätze entspringen bei den ersten Wirbeln seitlich am oberen Körperteill nahe dem vVorderrand. Nach hinten werden sie immer breiter, abgeplattet und sinken von ihrem ur- sprünglichen Platz immer tiefer bis zur Mitte des Wirbelkörpers. Sie sind etwas nach oben und hinten gerichtel. Vom dritten Wirbel an- gefangen besitzen die Körper auch obere Bögen mit nach hinten gerich- teten Dornfortsätzen. Die Lendenwirbel sind ziemlich gleichförmig gebaut, sie sind vorn kleiner als hinten, die Gestalt ist auch hier sanduhrförmig. Facetten fehlen. Der Wirbelkanal wird in seinem Umfang nach hinten immer enger und niedriger. Vom siebenten Lendenwirbel angefangen besitzen die Bogenwände Metapophysen. Dornfortsätze und Querfortsätze wie bei den vorangehenden Wirbeln. Die vorderen (uerfortsätze sind nach hinten geneigt, der fünfte ist gerade seitlich gerichtet, die folgenden richten sich immer mehr nach vorn. Die ersten Schwanzwirbel sind ziemlich gleichförmig gebaut und den letzten Lendenwirbeln noch sehr ähnlich. Nach hinten werden die Körper allmählich kleiner, quadratisch, die letzten erscheinen von oben nach unten niedergedrückt und in querer Richtung verbreitert. Von den Lendenwirbeln unterscheiden sie sich hauptsächlich durch das Vor- handensein von Hypapophysen, die nach hinten einer allmählichen Re- duktion unterliegen. a) Die Halswirbel. Die sieben Halswirbel sind frei; die ersten zwei, Atlas und Epistrophaus, von den übrigen fünf Halswirbeln ab- weichend gebaut. Letztere weisen folgende Eigenheiten auf. Der Körper des dritten Halswirbels ist nahezu trapezförmig, mit dem kürzeren Teil nach oben, mit dem längeren nach unten gewendet. Nach hinten runden sich die vier Ecken allmählich ab, so daß die letzten elliptisch erscheinen. In gleicher Reihenfolge werden auch die Körper immer kleiner und schmäler, gleichzeitig aber auch länger. Auf der oberen Fläche des Körpers befindet sich median eine leichte Er- höhung, beiderseits derselben aber leichte Eindrücke. Die seitlichen Flächen des Körpers sind rinnenförmig. Die untere Fläche des Körpers besitzt ebenfalls median einen breiten Höcker, rechts und links von diesem treten längliche Eindrücke auf. Dieser Höcker wird nach hinten zu immer schmäler, die Eindrücke immer flacher. Mit Ausnahme des ersten und letzten besitzen sämtliche Hals- wirbel zwei Paar Querfortsätze, ein oberes und ein unteres Paar. Die "9791, "eu aop #/, ® ‘zyes]10Ju1o(] = "uıds ‘ug ‘usdog 19190 = 'dns "94F ‘ua ‚ur *oaY ‘zyesjlojaon() = "8.4 "4T ‘TIEYU3IOS = "707 uago von Jaqaamsjofg Aalsa7 "OL "IA “> Sog "SUDd "9Joan) "eu A9p #/, "ED "uadog 1919}un = "/ur up ‘zyesj1of1onl) = "844 “Id uayuın uoa Jaquamspvff AaIsAT "Sl "SId ‘TIOJuEaS = "97 sung APAI9Jun = du EN ‘Yor sung ER z> wdssa ims"u Y sr sd ’ "97019 "eu Op %/, "89 -ofeige]19A UAWELIOT = "OR "to,7 "Zyesj1ogulog = 'wıds "ug ‘ua -0g 1919190 = "dns up ‘uadog aaaayun = "ur "91F ‘zyes1oJlon() 's47 "47 TIOFUSNOS = 197 "san OyargyU9L2g arapıoa = mh] "vuon uon JOqQUMSIREI AaISsıT "6 "DIA "97919 "eu 19p #/, 9 "7490 10,7 zyesj1oju1og = "wnds "ug ‘198 -ofeag9]19A UAWEIOT = -0g 191910 = ‘dns "up ‘usdog AB1ajun = "Sur 'o4y ‘zyesjiojaon() = 847 ‘4 TISJUSNaS = 797 sand “Sy9eygusppg sasuy=dby = uajury won JoqQAIMSIOFT 497847 "II "14 Pa auy \ a v h i H T ! b 40 DE OTTOKAR KADIC (20) oberen Querfortsätze sind fast überall abgebrochen, ausgenommen den sechsten rechten, welcher vorn eine konkave, hinten eine konvexe Fläche besitzt. Die Querfortsätze sind nach oben verbreitert und durch eine halbmondförmige Fläche begrenzt. Die unteren Querfortsätze sind nur beim dritten und vierten Halswirbel in Bruchstücken erhalten. Sie sind an ihrem proximalen Teil rundliche oder dreieckige Stäbe, ihr distaler Teil ist verbreitert und abgeplattet. Der letze Halswirbel ist ganz dem ersten Brustwirbel ähnlich, be- sitzt bloß obere Querfortsätze und an der Stelle der unteren Querfort- sätze Facetten zur Artikulation mit dem ersten Rippenpaar. Erster Halswirbel. (Fig. 9—1?2.) Vom ersten Halswirbel oder Atlas sind beide Seitenteile (Fig. 9—12 Pars lat.) erhalten. Die Ränder der konkaven vorderen, den CGondylen zugewendeten Gelenkflächen (Fig. 9, F. g. a.) sind abgerieben, der vordere mittlere Teil des unteren Bogens abgebrochen, wodurch jene Grube, welche bei den verwandten Arten beide Gelenkflächen separiert, unbekannt bleibt. Die vorderen Gelenkflächen sind fast nierenförmig, der obere Teil ver- breitert, der untere verengt. Die Längsachse der Gelenkflächen konver- giert nach unten und innen. Die hintere, dem Epistropheus zugewendete, gut erhaltene Gelenk- fläche (Fig. 11, F. g. p.) ist einheitlich und nahezu hufeisenförmig. Die nach oben und innen gerichteten Endteile sind abgerundet. An den inneren Seiten sieht man jederseits einen halbmondförmigen Eindruck, in welchen der Processus odontoideus des Epistropheus hineinpaßt. Von der gut erhaltenen oberen Fläche des linken Seitenteiles ent- springt seitlich der (uerfortsatz (Fig. 9—12, Pr. trs.), von welchem leider nur die Basis erhalten, der distale Teil dagegen abgebrochen ist. Die Oberfläche des rechten Seitenteiles und der rechte Querfortsatz sind gänzlich ausgebrochen. An der oberen Fläche des linken Seiten- teiles erhebt sich ein zweiter, nach oben und hinten gerichteter kleiner Fortsatz. Zwischen der Basis des in Rede stehenden Querfortsatzes und dem oberen Rand der hinteren Gelenkfläche verläuft quer eine Grube. Vom oberen Bogen (Fig. 9—11, Arc. sup.) ist bloß der kurze Dornfortsatz (Fig. 9—11, Pr. spin.) erhalten. Aus diesem sowie aus der linksseitigen Basis läßt sich auf einen dünnen und schmalen oberen Bogen schließen. Der untere Bogen des Atlas (Fig. 9—12, Are. inf.) stellt. eine kurze dicke Spange vor, welche die beiden Seitenteile verbindet. An seinem unteren hinteren Rand befindet sich ein verdickter Höcker. Das Foramen vertebrale (Fig. 9, 11, For. vert.) ist oval, oben durch die nach innen ragenden Endteile der hinteren Gelenkfläche verengt. 9701) "Yeu #/,; 89 "SNOPLOJUOPO "9Jo1x) 'yeu #/, "ed 'SnOPLoJUOPO SNSS990II snss99044 = po "AT Moysıyqney = 'qn] ‘zyespopon() A9aayun = 7P9 «g "zYesHoJU1og = "unds ‘ıg ‘usdog 191ogo = dns 'auy ‘zyes — Jun su ag ‘zyespiopton() a919g0 = "dns su "ag asäydıdq = "sd -110J19n() 19aajun = ‘Jun 'sa) "AL 718S]10J1ON() 191910 — dns "su "dd won won gaqaımsjpzf wopamz 9] "Ad uago uoa joqamnsppfg soNonz "YI-S1A fun sun 4 Hs suyad po"lg "9701, "eu #/; "OeIgO}I9A UAWEION 9701) 'Yeu #/, "SfeidılIleA UOWEIOT = "aa "0,7 *ZyeS}10J — 7,190 "40,7 ‘zyes]10Ju1og = "urds ‘ug “uasog 181010 = "dns "auy *zyes -u1o(] = unds "ug “ua8og 1s19go = "dns 'auy ‘zyes1opion() JO10Jun -110710n() daasyun = fur "st "4 ‘zyes]1ojton() A919q0 = "dns '8.47 "dd — ur say "4 zyesj1ozıond) aa1rago = "dns "a7 "1 dskydidqg = sd} ‘snoproyuopo sus89901g = "PO 4 PyPegyrusfeg ATOpIoA — '@ vn Br ouy won Jaquamsppp dopoanz "Gy "ST won von Jaqansjnpp aapamz "EL "old un sıyug 17 en ug Sud 49 D: OTTOKAR KADIC (22) Breite der vorderen Gelenkfläcke _ _ _ .. 160 em Höhe « « « BE, 30 « Breite « hinteren « Ba a a es TU Höhe « « « EWR .e. 90 « Zweiter Halswirbel. (Fig. 13—16.) Der zweite Halswirbel oder Epistropheus ist ebenfalls genügend gut erhalten. Seine vordere Gelenk- fläche (Fig. 13, F. g. a.) korrespondiert genau mit der hinteren des Atlas, so daß auch hier die Konturen jener hufeisenförmigen Fläche vorhanden sind. In der Mitte der vorderen Gelenkfläche, unmittelbar unter dem Foramen vertebrale, erhebt sich der breite, verdickte Pro- cessus odontoideus (Fig. 13, 14, 16, Pr. odt.). Die hintere Gelenk- fläche ist eine dünne, ovale, schwach konkave Epiphyse (Fig. 15, 16, Eps.), von welcher nur Bruchstücke erhalten sind. Die untere Fläche des Epistropheus ist flach, am vorderen Rande median leicht eingebogen. Seitlich übergeht sie in die unteren Querfortsätze und weist an der Übergangsstelle beiderseits leichte Rauhigkeiten (Fig. 16, Tub.). Seitlich vom Körper des Epistropheus entspringen zwei Querfort- sätze, wovon der obere (Fig. 13—16, Pr. trs. sup.) kürzer und nach hinten gedreht ist, der untere (Fig. 13—16, Pr. trs. inf.) weit größer, am Ende verbreitert, verdünnt und etwas nach hinten gewendet er- scheint. Zwischen beiden Querfortsätzen befindet sich eine tiefe ovale Ineisive. Vom oberen Bogen (Fig. 13—15, Are. sup.) sind bloß die Basal- teile und der kurze Dornfortsatz (Fig. 13—15, Pr. spin.) erhalten. Aus diesen Teilen läßt sich, wie beim Atlas, auf einen dünnen und schmalen oberen Bogen schließen, welcher derartig schief gestellt war, daß er vorn das Foramen vertebrale (Fig. 13, 15, For. vert.) verengt, hinten dagegen erweitert hat. Der Boden des Wirbelkanals ist flach, etwas nach vorn geneigt und mit einer schwachen Längskante in der Mitte. Zwischen der Basis des oberen Bogens und dem oberen Rand der hinteren Gelenkfläche verlauft eine Quergrube. Breite der vorderen Gelenkfläche _. _ -. - 15'0 em Höhe « « « ar 90 « Breite des Processus odontoideus _ _ 80 « Höhe « « « Pe SD“ Breite der hinteren Gelenkfläcke _. _ — 120 « Höhe « « « EB. 0: 1:5 Dritter Halswirbel. (Fig. 17—18.) Der teilweise erhaltene Körper ist trapezförmig mit abgerundeten Ecken; der kürzere Teil des Trapez f de Fig. 17. Dritter Halswirbel von vorn. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Pr. trs. sup. = oberer Querfortsatz, Pr. trs. inf. = unterer (Juerfortsatz. !/s nat. Größe. Pr.trs sup. Fig. 18. Dritter Halswibel von unten. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, Pr. trs. sup. = ‚oberer Querforsatz, Pr. trs. inf. = unterer Querfortsatz. !/ı nat. Größe. x N Pr.trs. inf. Pr brs. sup. Fig. 19. Vierter Halswirbel von vorn. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Pr. trs. sup. = oberer Querfortsatz, Pr. trs. inf. = unterer (uerfortsatz, ca. !/s nat. Größe, Eps. amk me — IS 3 Prtrs. sum Epk En Pr. ts. inf. Fig. 20. Vierter Halswirbel von unten. Eps. ant.= vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, Pr. trs. sup. = oberer Querfortsatz, Pr. trs. inf. = unterer Querfortsatz. '/s nat. Größe. 44 D: OTTOKAR KADIC (24) ist nach oben, der längere nach unten gewendet. Die untere Körper- fläche weist median einen breiten Höcker auf, seitlich von diesem ver- laufen quere länglich-ovale Eindrücke. Die obere und seitliche Körper- fläche ist rinnenförmig ausgehöhlt. Von den dünnen Epiphysen (Fig. 17,18, Eps. ant. et pos.) sind bloß Bruchstücke erhalten. An den Ecken des Körpers entspringen vier Querfortsätze, zwei obere und zwei untere. Die verlängerten unteren Querfortsätze (Fig. 17, 18, Pr. trs. inf.) sind seitlich gerichtet und ein wenig nach unten ge- neigt, ihre abgeplatteten proximalen Teile etwas nach vorn gedreht, die verflachten distalen Teile quer gestellt. Von den oberen (uerfort- sätzen (Fig. 17, 18, Pr. trs. sup.) ist bloß das abgeplattete Basalstück des rechten Querfortsatzes erhalten. Breite des Körpers unten Ne: — ,12:04em « « « GDenty Wr .. nee SD Höhe « « Ber. ae nn a Fe Sl a Länge « « er a re = 25 «u Vierter Halswirbel. (Fig. 19—20.) Körper nur teilweise erhalten, wie der vorangehende trapezförmig, jedoch etwas schmäler. Die untere Köperfläche mit den unteren Querfortsätzen wohlerhalten. Auch hier sehen wir median einen breiten Höcker, von ihm rechts und links quer verlaufende länglich-ovale Eindrücke. Die obere und seitliche Körper- fläche leicht rinnenförmig ausgehöhlt. Von den Epiphysen (Fig. 19, 20, Eps. ant. et pos.) sind nur Bruchstücke erhalten. Die unteren Querfortsätze (Fig. 19, 20, Pr. trs. inf.), wovon der linke vorzüglich erhalten ist, sind proximal am Querdurchschnitt drei- eckig, vorn mit einer Crista versehen, distal verflacht und verbreitert. Von den oberen Querfortsätzen (Fig. 19, 20, Pr. trs. sup.) sind bloß die basalen Teile erhalten. Breite des Körperstunten".. "2! 7. Us. 10570m « « « oben a I0 « Höhe « « Pe... ea BE Länge « « it N ER VIER Fünfter Halswirbel. (Fig. 21—22.) Körper ziemlich gut erhalten, etwas kleiner als beim vorangehenden. Obere Körperfläche wohl er- halten, median eine schwache Erhöhung, beiderseits grubenartige Ein- drücke. Die seitlichen Körperflächen vorzüglich erhalten, rinnenförmig. Die untere Körperfläche wie beim vorangehenden. Epiphysen in zahl- reiche Stücke zerbrochen, die vordere (Fig. 21, 22, Eps. ant.) kaum merkbar konkav, die hintere (Fig. 22, Eps. pos.) sehr schwach konvex. Probrs. sun. Fig. 21. Fünfter Halswirbel von vorn. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Pr. trs. sup. = oberer Querfortsatz, Pr. trs. inf. = unterer Querfortsatz. ca. !/ nat. Größe. Eps, amt. Kol Prtrs. sap. Feet Pr.trs. inf. Fig. 22. Fünfter Halswirbel von oben. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, Pr. trs. sup. = oberer Querfortsatz, Pr. trs. inf. = unterer (uerfortsatz. ca. !/s nat. Größe. Fig. 23. Sechster Halswirbel von vorn. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Pr. trs. sup. = oberer Querfortsatz, Pr. trs. inf. = unterer Querfortsatz. ca. '/s nat. Größe. Eps. amt. Pr. trs. sup Ers. pos. Pr.trs inf Fig. 24. Sechster Halswirbel von oben. Eps. ant.= vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, Pr. trs. sup. = oberer Querfortsatz, Pr. trs. inf. = unterer Querfortsatz. ca. !/s nat. Größe. 46 De OTTOKAR KADI (26) Von den vier Querfortsätzen (Fig. 21, 22, Pr. trs. sup. et inf.) sind bloß Basalstücke erhalten. Breite ‚des ‚Körpers/wnten.... ., 2 292,7, 29000 a « « « oben EU NEN. 80 « Höhe « ie BE a ee a Länge « « Eier 1. 26 « Sechster Halswirbel. (Fig. 23—24.) Körper weniger breit, oval und etwas länger als der fünfte Halswirbel. Die obere Körperfläche wohlerhalten und wie beim vorangehenden Halswirbel gebaut, nur etwas Prtrs. Fig. 25. Siebenter Halswirbel von hinten. Eps. pos. = hintere Epiphyse, Fac. = Facette, Pr. trs. — Querfortsatz. ea. 1/s nat. Größe. Eps.ont Dt a a ne - Eps.pos Fig. 26. Siebenter Halswirbel von unten. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, Fac. = Facette, Pr. trs.= Querfortsatz. ca. '/s nat. Größe. flacher; der hintere Rand median etwas einwärts gebogen. Der mediane Höcker an der unteren Körperfläche auf eine schwache Längsleiste re- duziert; die seitlichen Eindrücke breit und flach. Die oberen Querfortsätze (Fig. 23, 24, Pr. trs. sup.) sind ziemlich gut erhalten, sie sind abgeplattet, vorn konvex, hinten konkav, nach oben verbreitert und durch eine halbmondförmige Fläche begrenzt. Diese Fläche ist nach unten in eine Spitze ausgezogen, nach oben ver- diekt und durch eine dreieckige Platte abgestumpft. Breite des, Körpers’yorn.. (7 - 2xe. 5: _ 95 cm « « « hinten. Ver ke DT (27) MESOCETUS HUNGARICUS KADIC. 47 Elahe des, Körpers vornsuldan lnaun L Mad udn « « « hinten ._ 78 uw Länge « « oben jers air. Ad Kaisie AB « « « unten .. 28 u Siebenter Halswirbel. (Vig. 23—26.) Der Körper in der Größe dem sechsten Halswirbel ähnlich, jedoch etwas länger. Sämtliche Körper- flächen wohlerhalten, schwach rinnenförmig. Die Epiphysen (Fig. 25, 26, Eps. ant. et pos.) in Bruchstücken erhalten. Die oberen Querfortsätze (Fig. 25, 26, Pr. trs.) abgebrochen, nur die verbreiteten Basalteile und das breite verdickte Endstück des linken Querfortsatzes erhalten. Die unteren Querfortsätze fehlen, statt ihnen finden wir an der unteren, hinteren, abgerundeten Ecke kleine Facetten (Fig. 26, Fac.) zur Artikulation des ersten Rippenpaares. Erzite.des;-Körpers ‚vorn. 18. .-8 il. tanh2e 959 em « « « hinten 3 shchY meh nd. HAND 20 Höhe « X NO ne ae en « « « unten zul ndalest, nlolahus Länge « « oben u aha nn « f « unten Aut Arche ara ER b) Die Brustwirbel. Von den zwölf Brustwirbeln sind die ersten noch ganz den letzten Halswirbeln ähnlich. Sie sind breiter als hoch, oval und verhältnismäßig kurz. Die seitlichen Flächen des Körpers sind schwach rinnenförmig ausgehöhlt, die untere Fläche besitzt eine mediane Längsleiste, der Boden des Wirbelkanals ist flach. Nach hinten werden die Körper immer länger und nehmen eine zylindrische Gestalt an. Im unteren Teil sind die Körper zusammengedrückt, wodurch median jene ausgeschweifte Leiste zum Ausdruck kommt. Bei den hinteren Wirbeln findet man auch am oberen Teil des Körpers beiderseits unter dem Dornfortsatz je eine flache konkave Vertiefung. Seitlich und unten am Hinterrande des Körpers befinden sich durchwegs Facetten zur Artiku- lation mit den Rippen. Die Epiphysen sind ziemlich flach. Die Querfortsätze entspringen bei den ersten Wirbeln seitlich am oberen Körperteil nahe dem Vorderrande. Sie sind ziemlich lang, an ihren freien Enden verbreitet, verdickt und besitzen noch ganz die Ge- stalt des letzten Halswirbels. Nach hinten werden sie immer breiter, abgeplattet und sinken von ihrem ursprünglichen Platz immer tiefer bis sie sich endlich ungefähr bis auf das Niveau der Mitte des Wirbel- körpers gesenkt haben, auf welcher Stelle sie auch in der Lenden- 48 D: OTTOKAR KADIC (28) region verharren. Ihre Wurzeln nehmen die Gesamtlänge des seitlichen Wirbelkörpers ein und bleiben auch im Bereich des freiliegenden Astes bis zum Ende gleich breit. Sie sind etwas nach oben und hinten ge- richtet, ihr Ende ist verdickt und knotig. Vom dritten Wirbel angefangen entspringt am oberen Körperteil ein dünnwandiger und dachförmig gestellter Bogen, der am oberen Ende den breiten verflachten und etwas nach hinten gerichteten Dorn- fortsatz trägt. Erster Brustwirbel. (Fig. 27—-0.) Der Körper nahezu vollständig erhalten und dem letzten Halswirbel ähnlich. Er ist breiter als hoch, oval und verhältnismäßig kurz. Sämtliche Flächen des Körpers sind flach, seitlich und unten am Hinterrande befinden sich Facetten (Fig. 27, 29, 30, Face.) zur Artikulation des zweiten Rippenpaares. Beide Epi- physen (Fig. 27—30, Eps. ant. et pos.) sind flach und in mehrere Stücke zerbrochen. Die Querfortsätze (Fig. 27—30, Pr. trs.) entspringen seitlich am oberen Körperteil nahe dem Vorderrande. Sie sind ziemlich lang, ab- geplattet, vorn konvex, hinten konkav. Vorn sieht man eine quer ver- laufende Längserista, welche wahrscheinlich die Lage der neuro-centralen Naht markiert. Ihre freien Enden sind verbreitert, verdickt und in der Längsachse nach hinten gedreht. Der untere Rand ist bogenförmig aus- geschnitten, am oberen Rand findet man zwei gleich große Ineisuren (Fig. 28, Inc.), wovon die äußere eine abgerundete Kante, die innere eine halbmondförmige Fläche aufweist. Am linken Querfortsatz ist ein Bruch- stück von dieser Fläche erhalten. Der erste Brustwirbel hatte somit noch keinen Bogen. An der Stelle, wo sich die beiden oberen Ineisuren schneiden, befindet sich ein spitzer Fortsatz. Die abgerundeten End- flächen der Querfortsätze sind rauh. Beeite''des Körpers vorm _ Jr, V ETI « « « kinten: Vu) "ILrece Dr er Höhe « « ort 1 A le IEBENGT er « « « hinten __ ae RT AR 3 TE“ Länge « « Bern? LEN (U IEE BIN TINENE Er « « « unten .. RAR AN 36 « Zweiter Brustwirbel. Der Körper vollständig erhalten und den zwei vorangehenden Wirbeln ähnlich, jedoch bedeutend länger. Die vor- dere Epiphyse tadellos, die hintere unter der Basis des rechten Quer- fortsatzes etwas abgebrochen. Seitlich am Hinterrande befinden sich Facetten zur Artikulation mit dem dritten Rippenpaar. Eps.ama. Prrbrs. Fac. Eps. nos. Fig. 27. Erster Brustwirbel von vorn. Eps. ant.= vordere Epiphyse, Fac. = Facette, Pr. trs.= Querfortsatz. Vs nat. Größe Fig. 28. Erster Brustwirbel von oben. Eps. ant.= vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, /ne. = Ineisur, Pr. trs. = (Juerfortsatz. ca. 1/s nat. Größe. Fig. 29. Erster Brustwirbel von hinten. Eps. pos. = hintere Epiphyse, Fac. = Facette, Pr. trs. = (uerfortsatz. ca. 1/s nat. Größe. Eps. ami. E Pr amt Fig. 30. Erster RBrustwirbel von unten. Eps. ant.= vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, Fac. = Facette, Pr. trs. = Querfortsatz. ca. 1/s nat. Größe. 50 Von den Querfortsätzen ist die Basis des linken und die End- stücke von beiden erhalten. Sie sind kräftiger als die des vorangehenden Wirbels, die Endstücke verbreitert, verdickt und mit einer rauhen Facette am Ende versehen. Breite des Körpers vorn « « Höhe « « « Länge « ( « Driiier Brustwirbel. (Fig. 31—32.) Der Körper gut erhalten, bedeutend länger als der vorangehende Wirbelkörper. Die seitlichen D: OTTOKAR KADIÜG 10:0-c hinten. ns = 100 « VON Zee ne! hinten _ E, era 70 « oben Bel, 2. ee ee unten za, 2 KA « Fig. 31. Drüter brustwirbel von hinten. Eps. pos. = hintere Epiphyse, Fac. = Facette, Pr. trs. = Querfortsatz, Arc. sup. = oberer Bogen, Pr. spin. = Dornfortsatz, For. vert. = Foramen vertebrale. ca. 1/s nat. Größe. Fig. 32. Dritter Brustwirbel von unten. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, Fac. = Facette, Pr. trs. = Querfortsatz. ca. 1/s nat. Größe. (31) MESOCETUS HUNGARICUS KADIC. 51 ‚Flächen des Körpers schwach rinnenförmig. ausgehöhlt, die untere Fläche mit einer medianen Längskante, der Boden des Wirbelkanals flach. Seit- lich am Hinterrande befinden sich Facetten (Fig. 31, 32, Fac.) zur Arti- kulation mit dem vierten Rippenpaar. Die vordere Epiphyse (Fig. 32, 'Eps. ant.) in zahlreiche Stücke zerbrochen, die hintere (Fig. 31, 32, Eps. pos.) vollständig erhalten. ‚Von den Querfortsätzen (Fig. 31, 32, Pr. trs.) ist die Basis des linken und das Endstück des rechten erhalten. Die Querfortsätze ent- springen wie bei den vorangehenden Wirbeln, richten sich aber mit ihrem proximalen Teile noch mehr nach vorn, während sich die End- stücke nach hinten biegen. Sie sind etwas schmäler aber auch dicker, als die Querfortsätze des vorangehenden Wirbels. Die Endstücke sind verbreitert, verdickt, am Ende mit einer rauhen Facette versehen. Oberhalb der Basis des linken Querfortsatzes sieht man genau die Stelle eines hier abgebrochenen Bogens. (Fig. 31, Arc. sup.) Das dieser Wirbel tatsächlich einen solchen besaß, bestätigt auch das abgebrochene Ende des Dornfortsatzes, das neben dem Wirbelkörper gefunden wurde. Breite des Körpers vorn 9:6 cm « « « Dinten: 100 « Höhe « « NORBERT ne N DEE « « « unten Su! SHOT 70 « Länge « « übenor.. mat ee 701 IHR « « R ante DAIEAZSNEIDANT. IA « Vierter Brustwirbel. Der Körper in einige Stücke zerbrochen. Sämtliche Körperflächen wie beim vorangehenden Wirbel. Seitlich am Hinterrande sieht man gut erhaltene Facetten zur Artikulalion mit dem fünften Rippenpaar. Beide Epiphysen in mehrere Stücke zerbrochen. Von den Querfortsätzen ist die Basis und das Endstück des linken gut erhalten, vom rechten dagegen bloß Fragmente vorhanden. Die Ge- stalt der Querfortsätze wie beim vorangehenden Wirbel, jedoch etwas schlanker und die Endfacetten mehr nach unten gerichtet. Vom Bogen und dem Dornfortsatz sind bloß einige unansehnliche Bruchstücke er- halten. Breite des Körpers vorn NL te T 9:5 cm « « « hinten 100 « Höhe « « BT EEE EN rn ae « « « hinten? WU As Wir! 70 « Länge « « obeme aD SU Dıyi 19.916,09 « « « « unten sh 8 0251 60 « St 185) D: OTTOKAR KADIC (32) Fünfter Brustwirbel. Der Körper ziemlich gut erhalten; im unteren Teil seitlich zusammengedrückt, so daß jene mediane Kante noch besser zum Ausdruck gelangt, als dies bei den vorangehenden beiden Wirbeln der Fall war. Die seitlichen Flächen sind im Niveau der Facetten stark konkav, nach unten werden sie immer flacher. Der Boden des Wirbelkanals ist flach. Am Hinterrande sehen wir seitlich unten gut erhaltene Facetten zur Artikulation mit dem sechsten Rippen- paar. Die Epiphysen in zahlreiche Stücke zerbrochen und teilweise defekt. Von den Querfortsätzen sind bloß die basalen Teile und ein Frag- ment des linken Endstückes erhalten. Die Stellung und die Gestalt der Querfortsätze scheint bei diesem Wirbel ähnlich wie beim vorangehenden gewesen zu sein. Vom Bogen ist nur ein Bruchstück des Daches mit der Basis des Dornfortsatzes erhalten geblieben. Breite. des Korpers vorn 7. 0... 002,8 95, cm « « « hinten "es 0.2... ee Höhe « « vorn 65 « « « « hinten - °% Tr, 2 Länge « « ober N 2 ur a ee « « « URlen!... - Ze 63 « Sechster Brustwirbel. Der Körper nahezu vollständig erhalten ; in seinem unteren Teil wie beim vorangehenden Wirbel seitlich zu- sammengedrückt, die mediane Kante an der unteren Fläche mehr scharf als abgerundet, der Boden des Wirbelkanals flach. Die seitlichen Flächen wie bei den vorangehenden letzten Wirbeln; die beiden Facetten zur Artikulation mit dem siebenten Rippenpaar wohl erhalten. Die Epi- physen in Bruchstücken erhalten, in ihrem unteren Teil abgerundet. Die Querfortsätze sind abgebrochen und verloren gegangen; vom Bogen liegt nur ein Fragment des hinteren Dachstückes und ein Bruchstück des basalen Dornfortsatzes vor. Breite des Körpers vorn EB UNE DER RENT Ve « « « hinten... er „a er 20 ee Höhe « « VOTEN 2. DO e use:. « « « hintem:r er Sa Te Länge « « üben” ger. Seren « « « unten._ ET 5 Szebenter Brustwirbel, Der Körper in einige Stücke zerbrochen, ziemlich gut erhalten und in der Gestalt dem vorangehenden Wirbel- körper ähnlich. Die Facetten zur Artikulation mit dem achten Rippen- (33) MESOCETUS HUNGARICUS KADIC. 53 paar vorhanden, etwas vorgezogen und ein wenig reduziert. Die Epi- physen in Bruchstücken erhalten. Von den Querfortsätzen sind nur die Wurzeln leidlich vorhanden, vom Bogen der hintere Teil des Dornfort- satzes gefunden worden, sonst alles übrige verloren gegangen. Breite des Körpers vorn % 3:5 cm « « « inter N. MN: 10 30 Höhe « « vom Zzy 4 « « « ıaten: ‚N% TED U Länge « « oben 15 « « « « unten NE Da « Achter Brustwirbel. (Fig. 33—34.) Der Körper vollständig er- halten; in der Gestalt dem vorangehenden Wirbel ähnlich, jedoch im unteren Teil noch mehr seitlich zusammengedrückt. Die Facetten (Fig. 33, Fac.) am oberen Hinterrande des Wirbelkörpers auf zwei kleine drei- eckige, rauhe Flecken reduziert. Die vordere Epiphyse (Fig. 34, Eps. ant.) in mehrere, die hintere (Fig. 53, 34, Eps. pos.) in zwei Stücke zer- brochen, sonst gut erhalten. Von den Querfortsätzen sind die Wurzeln und Fragmente der End- stücke erhalten. Die Querfortsätze (Fig. 33, 34, Pr. trs.) dieses Wirbels sind abgeplattet, etwas verbreitert und entsprangen horizontal am oberen Seitenteil des Wirbelkörpers, isoliert von den Bogenwurzeln. Vom Bogen (Fig. 33, 34, Arc. sup.) liegen einige zusammenhängende Bruchstücke des linken Seitenteiles, des Daches und des Dornfortsatzes vor. Nach diesen geurteilt, waren die Bögen sehr dünn und ihr hinterer Rand nahe zur Wurzel tief ausgekerbt. Der Dornfortsatz (Fig. 33, 34, Pr. spin.) ist nach hinten gerichtet, sehr verbreitert, in der hinteren Partie ein wenig verdickt, nach vorn und hinten in dünne Platten aus- gezogen. Der Wirbelkanal (Fig. 33, For. vert.) scheint abgerundet drei- eckig gewesen zu sein. Breite des Körpers vorn’. 72 "Due "98tem « « « Hinten PH Aa ABER Höhe « « Korn PRIUEHTRHBHERENN UPS A « « « Hinten’ am 12n .NIID _; SO « Länge « « dhemmIaTR BEINE rl TR a « « « Dalene ne 0 « Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVI. Bd 2. Heft. 5 54 D: OTTOKAR KADIC (34) Fig. 33. Achter Brustwirbel von hinten. Eps. pos. = hintere Epiphyse, Fac. = Facette, Pr. trs. = Querfortsatz, Arc. sup. = oberer Bogen, Pr. spin. = Dornfortsatz, For. vert. = Foramen vertebrale. 1/s nat. Größe, Eps. amt. Ens.pos. --Pr. spim. Fig. 34. Achter Brustwirbel von oben. Eps. ant. — vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, Arc. sup. = oberer Bogen, Pr. trs. = Querfortsatz. Pr. spin. = Dornfortsatz. !/s nat. Größe. MNeunter Brustwirbel. Der Körper in einige Stücke zerbrochen, sonst vollständig erhalten, in seinem unteren Teile wie der vorangehende Wirbel seitlich zusammengedrückt. Die Facetten am oberen Hinterrande des Wirbelkörpers durch dreieckige kleine Spitzen markiert. Die Epi- physen in mehrere Stücke zerbrochen, nach unten verschmälert, nach oben verbreitert. Die Querfortsätze sind in zahlreiche Stücke zerbrochen, jedoch soweit wohlerhalten, daß wir uns von ihnen ein gutes Bild entwerfen können. Sie entspringen an den oberen Seitenteilen des Körpers im (35) MESOCETUS HUNGARICUS KADIC. 55 Niveau der markierten Facetten und verlaufen seitlich etwas nach oben und hinten gerichtet. Die (Querfortsätze sind abgeplattet und überall gleich breit, die untere Fläche flach, die obere ein wenig gewölbt. Vom Bogen und dem Dornfortsatz ist fast nichts erhalten. Breite des Körpers vorn .. ET RR NBERPECCHTE f « « Does ER 2 2.250 10 “ Höhe « « vorn U N TE R « « a JE SO « Länge « « LEN ER N era 1 « « « unten ee OD Zehnter Brustwirbel. Der Körper in mehrere Stücke zerbrochen, doch wohlerhalten; in seiner Gestalt von den vorangehenden Wirbeln im Wesen nicht verschieden. Facetten fehlen. Von der vorderen Epiphyse sind bloß einige Stücke vorhanden, von der hinteren gar nichts erhalten. Die Ansatzstellen der (uerfortsätze etwas tiefer gelegen als beim vorangehenden Wirbel; beide Basalteile erhalten, breit; von den End- stücken sind bloß einige unansehnliche Fragmente erhalten. Die Seitenteile des Bogens sind gänzlich verwittert, vom Dach und vom Dornfortsatz liegen einige größere Bruchstücke vor. Der Dornfortsatz war bei diesem Wirbel von vorn nach hinten sehr in die Breite ge- zogen, in der Mitte ein wenig verdickt, nach vorn und hinten in sehr dünne Platten ausgezogen. ere.des Körpers vorn .- _- -. = . „100m « « « uinkens 7 8 32,7 Höhe « « DUB Eh and a ee er a RR Ir 1. « « « TITELS IN 0 5, BR TNRE EN 82 « Länge « « ODE RER ER 7 STREET « « « LITT EI E APRER RI BRME VIRN SE u EHlfier Brusiwirbel. (Fig. 355—37.) Der Körper, mit Ausnahme der vorderen und hinteren Ränder, welche abgerieben sind, wohlerhalten. Von den Epiphysen (Fig. 35— 37, Eps. ant. et post.) fast nichts vor- handen. Die beiden Querfortsätze (Fig. 35, 37, Pr. trs.) sind bei diesem Wirbel verhältnismäßig noch am besten erhalten, jedoch in mehrere Stücke zerbrochen. Sie sind etwas nach oben und nach hinten gerichtet. Ihre Wurzeln nehmen die Gesamtlänge des seitlichen Wirbelkörpers ein und bleiben auch im Bereiche des freiliegenden Astes bis zu Ende Hr Fig. 35. Elfter Brustwirbel von vorn. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Pr. trs. = Querfortsatz, Arc. sup. = oberer Bogen, Pr. spin. = Dornfortsatz, For. vert. = Foramen vertebrale. ca. '/s nat. Größe. Eps.omt. Epsipos. Fig. 36. kElfter Brustwirbel von unten. Corp. = Körper, Eps. ant. = vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, Pr. trs. = Querfortsatz, ca. !/s nat. Größe. Fig. 37. Elfter Brustwirbel von oben. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, Arc. sup. = oberer Bogen, Pr. spin. = Dornfortsatz, Pr. tro. —= Querfortsatz. ca. '/s nat. Größe. (37) MESOCETUS HUNGARICUS KADIC, 57 gleich breit. Die untere Fläche flach, die obere in der Mitte der Länge nach verdickt, nach den Seiten verdünnt. Das Ende der Querfortsätze verdickt und mit einer länglichen rauhen Facette versehen. Vom Bogen (Fig. 35, 37, Arc. sup.) ist nichts erhalten, vom Dorn- fortsatz (Fig. 35, 37, Pr. spin.) liegen einige ansehnliche Bruchstücke vor. Breite des Körpers vorn .. RER EER TO en « « « hatemeriii. 2, 2.2, 02.100 Höhe « « Be Be hr er iR « « « hinten gap: 715 to Länge « « Bbenpant Tas, AMANDENd. SPS“ « « « Unten? he. Bm MR Zwölfter Brustwirbel. Der Körper in einige Stücke zerbrochen und in der Gestalt dem vorangehenden Wirbel in allen Teilen ähnlich. Die vordere Epiphyse defekt, die hintere in mehrere Stücke zerbrochen, doch vollständig erhalten. Von den Querfortsätzen und dem Dornfortsatz liegen bloß einige unansehnliche Bruchstücke vor. Breite des Körpers vorn"... ’2 1.2.0 2 100 cm X « « Nirtert.de 09. Sa ar LIU ER Höhe « « VOR... -.. le 9 I « « « hinten ER ie SD « Länge « « oben u ei SE « « « UBIENI ET. 2:00, DEN c) Die Lendenwirbel. Die elf Lendenwirbel sind ziemlich gleich- förmig gebaut. Im vorderen Teile der Lendenregion sind die meist gut erhaltenen Wirbelkörper noch klein, werden aber weiter nach hinten zu immer größer. Ihre Gestalt ist auch hier eine verlängert zylindrische. Während der Körper des ersten Lendenwirbels in seinem unteren Teile noch sanduhrförmig erscheint, sind die übrigen Wirbel in dieser Partie seitlich zusammengedrückt, wodurch median zunächst eine abgerundete, dann eine mehr oder weniger scharfe, ausgeschweifte Kante entsteht. Beiderseits von dieser Kante befinden sich breite, seichte Eindrücke. Ähnliche Eindrücke finden wir auch im oberen Teile des Körpers ober- halb den Querfortsätzen. Die Epiphysen sind auch hier flache, abgerun- dete, gegen die Querfortsätze etwas ausgezogene Scheiben, die sich vom Körper leicht abtrennen lassen. Von den Bogen und Fortsätzen ist sehr wenig erhalten. Die basalen Teile der Bogen sind verhältnismäßig dünn und waren — so weit sich 58 D: OTTOKAR KADIl (38) aus den spärlichen Bruchstücken ergründen läßt — vorn und hinten ausgekerbt. Der Boden des Wirbelkanals ist ziemlich flach, sein Dach bogenförmig abgerundet. Der Wirbelkanal wird in seinem Umfange nach Fig. 38. Erster Lendenwirbel von vorn. Eps. ant.= vordere Epiphyse, Arc. sup.= oberer Bogen, Pr. spin. = Dornfortsatz, Pr. trs.— Querfortsatz, For. vert. = Foramen vertebrale. !/s nat. Größe. Ers.ant. ‚Fig. 39. Erster Lendenwirbel von oben. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, Arc. sup. = oberer Bogen, Pr. spin. = Dornfortsatz, Pr. trs. = Querfortsatz. ca. '/s nat. Größe. hinten immer enger und niedriger. Von den Dornfortsätzen sind nur spärliche Reste geblieben, sie waren im allgemeinen sehr komprimiert und nach hinten geneigt. Während die vorderen Lendenwirbel im oberen Teile der Bogenwände noch glatt sind, findet man beim siebenten Wirbel (39) MEZOCETUS HUNGARICUS KADIC, 39 an dieser Stelle beiderseits schwache Erhebungen, die ersten Spuren von Metapophysen. Die Querfortsätze sind fast überall abgebrochen und ver- loren gegangen. Sie scheinen in der ganzen Reihe abgeplattet, vorn ein wenig aufwärts gebogen, hinten horizontal gewesen zu sein. Die vor- deren sind nach hinten geneigt, der fünfte ist gerade seitlich gerichtet, die folgenden richten sich immer mehr nach vorn. Die Länge der Fort- sätze läßt sich wegen ihren schlechten Erhaltungszustand nicht er- gründen. Erster Lendenwirbel. (Fig. 33—39.) Der Körper gut erhalten, in Form und Größe fast genau dem vorangehenden letzten Brustwirbel ähnlich. Im unteren Teil sanduhrförmig, abgerundet; im oberen Teil, oberhalb der Querfortsätze befinden sich leichte aber breite Eindrücke. Beide Epiphysen (Fig. 38—39, Eps. ant. et pos.) fast vollständig er- halten, aber in einige Stücke zerbrochen. Vom Bogen (Fig. 38, 39, Arc. sup.) und den Querfortsätzen (Fig. 38, 39, Pr. trs.) sind nur die basalen Teile erhalten. Vom Dornfortsatz (Fig. 38, 39, Pr. spin.) liegen bloß einige Bruchstücke vor. Breite des»Körpers vorn 2. in asien 1100) em « « « hinten lVse 2 81:1 100 Höhe « « vorn... ION III A FE 5 « « « hinten... USBIA.7 20 SE u Länge « « oben +. — ._.IHaV . ». 7, AED « « « unten Bes 1, 21 1 55 > SHE yore Zweiler Lendenwirbel. Der Körper in einige Stücke zerbrochen, etwas defekt. Im unteren Teil weniger abgerundet als der vorangehende Wirbel. Die vordere Epiphyse in mehrere Stücke zerbrochen, die hintere am rechten Rand ein wenig abgebrochen. Vom Bogen nichts, vom Dorn- fortsaiz nur ein größeres Stück erhalten. Der linke Querfortsatz an der Basis abgebrochen, der rechte vollständig ausgebrochen, beide fehlen. Breite des Körpers vom . .. .. . 2100 em « « « kinteisng Oo lm1ay na yııW)as Höhe « « Or Sn ee u « « « hinten -: "Wer Fia415 90 « Länge « « oben. E9MP 2 %,. 10“ « « « unten. nel Don 28, u 100 « Driiier Lendenwirbel. Der Körper an den Rändern etwas ab- gewetzt, sonst vollständig. Im unteren Teile seitlich ein wenig zusammen- 60 D: OTTOKAR KADIE (40) gedrückt, wodurch median eine abgerundete und ausgeschweifte Kante entstanden ist. Beide Epiphysen sehr defekt. Vom Bogen nichts, vom Dornfortsatz nur drei Stücke aus der hinteren Partie erhalten. Beide (Querfortsätze knapp an der Basis abgebrochen, der linke fehlt, vom rechten ist nur ein ansehnliches Stück vorhanden. Breite des Körpeis vorn ehe ae ee « « « hinten... un tee Höhe « « VORR.. 2 2iagi Nuans ie Da « « « biaten:a\ ch af re a Ya Länge « « Aber, Er IT a « « « unlen:i- zu: eis 2. a SEEN Vierer Lendenwirbel. Der Körper vorn und hinten defekt, sonst vollständig erhalten. Der untere Teil wie beim vorangehenden Wirbel, im oberen Teil sind die Eindrücke etwas tiefer. Von den Epi- physen nur Bruchstücke, vom Bogen das Dach mit einem ansehnlichen Stück des Dornfortsatzes vorhanden; der obere Teil der Bogenwände noch glatt. Die Querfortsätze an der Basis abgebrochen und verloren gegangen. Breite des Körpers vorn ._ EN en UNO « « « hinten” ! BET IR Höhe « « Korn’. N Re Ba « « « hinten ara Do Länge « « Oben. u 127 2,2. 0 « « « unten ’ N Fünfter Lendenwirbel. Der Körper in einige Stücke zerbrochen, aber vollständig erhalten. Die vordere und hintere Epiphyse ebenfalls in mehrere Stücke zerbrochen, die hintere am unteren Teile defekt, die vordere vollständig. Der Bogen nicht erhalten. Vom Dornfortsatz liegen mehrere zusammenhängende Bruchstücke vor. Vom linken Querfortsatz spärliche Reste, vom rechten einige ansehnliche Stücke vorhanden. Die Querfortsätze entspringen gerade nach den Seiten. Breite des Körpers vorn . 10°2 cm « « « hinten 104 « Höhe « « vorn I « « « hinten = 10 OA Länge « « oben 3 M Oase « « « unten 105 « (41) MESOCETUS HUNGARICUS KADIC. 61 Sechsier Lendenwirbel. Der Körper fast vollständig erhalten. Im ersten Teile seitlich stärker zusammengedrückt als bei den voran- gehenden Wirbeln; die mediane Kante scharf und ausgeschweift. Ober- halb der Querfortsätze tief und breit eingedrückt. Die vordere Epiphyse vollständig erhalten, die hintere in mehrere Stücke zerbrochen und etwas defekt. Vom Bogen nichts, von den Fortsätzen nur Bruchstücke erhalten. Breite des Körpers vorn TYPE ST RER 10°& cm « « « hinten __ Be Höhe « « NEO Me ee In Ir BSR SERIE 115 BR « « « hintens"z 5a Pr 100 « Länge « « OBENE 2" urjerkens: & 110 « « « « unten PR 2 OR SER me \\ NE Siebenler Lendenwirbel. Der Körper in einige Stücke zer- brochen, sonst vollständig erhalten und in seiner Form dem voran- gehenden Wirbel gleich. Die vordere Epiphyse vollständig, die hintere zerbrochen und defekt. Vom Bogen und den Fortsätzen bloß Bruch- stücke erhalten. Am oberen Teil der linksseitigen Bogenwand Andeu- tungen der hier abgebrochenen Metapophyse. Bene des Körpers vorn _. ... 2 .. ...: = 104 em « « « lem. sch Sean 7 0 SR Höhe « « vorn ee N Er « « « hinten N ER 100 « Länge « « oben ee En EB « « « ELEND Or 110 « ”chler LZendenwirbel. Der Körper in einige Stücke zerbrochen und aın vorderen und hinteren Rand abgerieben. In fast sämtlichen Dimensionen größer als die vorangehenden Wirbel. Die Epiphysen vorn und hinten defekt. Der Bogen und Dornfortsatz bloß in einigen Bruch- stücken erhalten. An einem Bruchstücke der oberen Bogenwand_ die linksseitige Metapophyse angedeutet. Von den Querfortsätzen einige an- sehnliche Stücke vorhanden; man sieht ganz deutlich, daß dieselben ein wenig nach vorn gerichtet sind. Breite des Körpers vorn .. > 37° SP 1 ONE « « « hinten in Er I Höhe « « I SENDEN. 92 TE Es Me « « « hinten a En a LO Länge « « oben .. .. 2 120 « « « « RE a 1 We ee TEST“ 62 D: OTTOKAR KADIC (42) Neunter Lendenwirbel. Der Körper an den Rändern abgerieben, sonst gut erhalten. Die Epiphysen in mehrere Stücke zerbrochen, die vordere vollständig, die hintere defekt. Vom Bogen nur Bruchstücke erhalten; auch hier sieht man beiderseits Andeutungen von Metapo- physen. Sämtliche Fortsätze fehlen. Breite des Körpers vorn ... er. 110 em « « « Rinten .. 2B10E "nnd u Höhe « ‘ or Br... SA « « ‘ Hinten zii... 2. Sl Länge « « oben . ine nr « « « unten or. re Zehnter Lendenwirbel. Der Körper in mehrere Stücke zer- brochen, jedoch vollständig. Die vordere Epiphyse vollständig, die hintere zerbrochen und defekt. Von dem Bogen bloß ein Bruchstück aus der oberen Partie mit den basalen Teilen der Metapophysen vorhanden. Der linke Querfortsatz fehlt, vom rechten ist ein Bruchstück erhalten. Breite des Körpers vorn _ ir 2 M PORER « « « hintere 3 22% u ANNO IR Höhe « « ORTE a 105° U « « « biaten. 2.220: 109% Länge « « OBEN Deep :..0 0 er Be « « « unten. 2.7.2... % 2er Zifter Lendenwirdel. (Fig. 4)—43.) Der Körper in zwei Stücke zerbrochen, jedoch vorzüglich erhalten. Beide Epiphysen (Fig. 40—43, Eps. ant. et pos.) vollständig. Vom Bogen (Fig. 40—42, Arc. sup.) ein ansehnliches Stück aus der oberen Partie mit den basalen Teilen der Metapophysen (Fig. 40-42, Mts.) vorhanden. Der Wirbelkanal ziemlich verengt. Sämtliche Fortsätze abgebrochen und verloren gegangen. Breite des Körpers vorn .. .. . iur I6ICH « « « hinten A ts 11:8: 0% Höhe « TOD EL. im vun Dee « « « Hilen: ua: 2. ER Länge « « Bene 5. da f « « Bene ler © SE "901 "yeu #/, "zyespIOJLeNn‘) = "844 "ug 'ZYES "30012, "eu #7, 9 zyesj1oplond) = "5.4 “q ‘asäydıdy 219} ojusog = "wıds "ug “osiydodepm = 'sıw “uadog 11ago = "dns -uıy = 'sod "sd *osäydıdqg a1apıoA = "un ‘sig ‘ıedıoy = "Aio)) MY ‘osıskydidgq orsjury = 'sod 'sdzy ‘“osäydıdq auap1oA — '7um "sd -uayun oa JoqamuopuaT AST "Er "1A "uago won JaquımuopuaT Aal "IW "S14 uv.sdq unds ug, sod'shg -37oas) "Teu 7, CI afelgerloAa UaU1og — "7.100 10] ‘ZESJIOKLENO = "84 "Id "ZYeSPIOJULO| — "unds (g ‘asäydodejaW "3j01) "eu #/, Dfelqe]1eA USWEIOT — "400 "OH — sjjy (usdog 191910 = "dns "up ‘askydıdg sasyury = 'sod "sch ‘zyesj10]10n() = 'x47 "4 "ZYes10JUIOG = "urds "4 osäydodeJoW uayuıy uoa JaqumuopuoT aa "Cr "1A — sy ‘uedog arago = dns "up ‘asiydıdy aıopıoa = m "sy "wo uoa Joqamwopuo] AT "OP 'D1d "sıy3d t i 1 Jd h H 64 D: OTTOKAR KADIC (44) d) Die Schwanzwirbel. Von den sechzehn Schwanzwirbeln sind die ersten fünf in Form und Größe ziemlich gleich, sehr massiv und zylindrisch; nach hinten nehmen die Körper in ihren Dimensionen all- mählich ab, sie werden immer mehr quadratisch, die letzten sind von oben nach unten niedergedrückt und in querer Richtung verbreitert. Die Schwanzwirbel unterscheiden sich von den Lendenwirbeln haupt- sächlich durch das Vorhandensein von Hypapophysen an dem unteren Teil des Körpers. Beim ersten Schwanzwirbel treten die Hypapophysen als zwei leichte Vorsprünge des hinteren unteren Körperteils auf, bei den folgenden Wirbeln werden diese Vorsprünge immer größer und am hinteren Rande entwickeln sich rauhe dreieckige Facetten. Vom dritten Wirbel angefangen findet man auch im vorderen unteren Körperteil ähnlich gebaute und sich ebenso entwickelnde Vorsprünge, die Facetten sind jedoch dem vorderen Rand zugekehrt. Mit den vier Facetten der zwei benachbarten Wirbel artikulierte je ein unterer Bogen, von denen aber merkwürdiger Weise gar nichts gefunden worden ist. Beim fünften Wirbel sind die vorderen und hinteren Hypapophysen an Größe ziem- lich gleich; zwischen ihnen befindet sich eine tiefe muldenförmige Aus- höhlung. Beim achten Wirbel und wahrscheinlich auch beim siebenten verbinden sich die vorderen Hypapophysen mit den hinteren zu zwei parallel verlaufenden Längsleisten, die an ihrer Basis durchbohrt sind. Nach hinten reduzieren sich dieselben auf zwei Längswülste, denen die - vier rauhen Facetten direkt aufliegen; endlich verschwinden auch diese und es bleibt bloß eine mediane ovale Grube mit zwei seitlichen Löchern übrig. Die Epiphysen sind anfänglich scheibenförmig, flach, wer- den aber nach hinten zu etwas konvex. Die oberen Bogen sind fast durch die ganze Reihe zerstört, der Wirbelkanal wird nach hinten immer enger, bis er endlich ganz ver- schwindet. Von den Dornfortsätzen liegen bloß Fragmente des fünften vor; nach diesen zu urteilen, waren sie sehr komprimiert, oben ab- gerundet und ein wenig nach hinten geneigt. Die oberen Ränder der Metapophysen sind abgerundet und rauh und werden nach hinten zu allmählich kleiner und gedrungener. Vom achten Wirbel angefangen findet man beiderseits der hinteren Öffnung des Wirbelkanals dreieckige rauhe Facetten, welche nach hinten immer größer werden. Beim zehnten Schwanzwirbel, wo sämtliche Teile reduziert sind, sehen wir auf der oberen Wirbelfläche neben dem sehr engen Wirbelkanal bloß vier rauhe Facetten, von denen die vorderen als letzte Reste der Metapophysen angesehen werden können. Beim zwölften und dreizehnten Schwanz- wirbel sieht man an dieser Stelle drei Löcher, das eine in der Mitte, die beiden anderen mehr seitlich. Das mittlere kommuniziert mit den (45) MESOCETUS HUNGARICUS KADIC. 65 seitlichen und diese letzteren wieder mit den unteren. Beim vierzehnten und fünfzehnten Schwanzwirbel finden wir bloß zwei Öffnungen, welche durch eine quere seichte Rinne verbunden sind; beim letzten Wirbel erscheinen diese Löcher durch einen medianen Balken getrennt. Die Querfortsätze sind in der ganzen Reihe gänzlich abgebrochen, vom achten Wirbel bis zum zehnten sind sie durch dicke, stellenweise rauhe Wülste ersetzt, bei den folgenden gänzlich verschwunden. Ersier Schwanzwirbel. Der Körper massiv und im allgemeinen noch dem vorangehenden letzten Lendenwirbel ähnlich. Der vordere Teil des Körpers gut erhalten, der hintere leidlich, während die Mitte ziemlich zerstört ist. Die vordere Epiphyse vollständig erhalten, die hin- tere in mehrere Stücke zerbrochen. Vom Bogen, wie beim vorangehenden Wirbel, bloß ein größeres Stück mit den Wurzeln der Metapophysen vorhanden. Der Wirbelkanal ziemlich verengt. Von den Lendenwirbeln unterscheidet sich dieser Wirbel im Bau seines unteren Teiles. Der Körper ist auch hier seitlich zusammengedrückt, man findet hier jedoch anstatt jener medianen Kante in der hinteren Partie zwei Vorsprünge, die Hypapophysen, zwischen denen sich eine seichte Rinne befindet. Sämtliche Fortsätze sind auch hier abgebrochen und verloren gegangen. Erenedes: Korpers vorn. «;. . =... „ZIP cm « « « FIRRLETIEN 0/20 Ran PR SEEN SIDE Höhe « « VOLHEP2. SH AU : MENT BR TORE) Bere « « « hinten % a. 210 ARINFT Pt Zweiter Schwanzwirbel. Der Körper im vorderen Teil gut er- halten, in der Mitte und im hinteren Teil, mit Ausnahme der unteren Partie, zerstört. Beide Epiphysen in mehrere Stücke zerbrochen, die vordere vollständig, die hintere defekt. Die Hypapophysen sind etwas besser entwickelt und haben dreieckige Facetten zur Artikulation mit dem unteren Bogen. Vom oberen Bogen nur ein kleines Stück mit dem hinteren Teil der Wurzeln der Metapophysen erhalten. Sämtliche Fort- sätze fehlen. Breiter des Körpers’ vom... _. > La cm « « « ie. le ER 2a 19, Höhe « « VO Yo, BERLIN a « « « EEE A Dritter Schwanzwirbel. Der Körper etwas deformiert, der hin- tere Teil ziemlich gut erhalten, der vordere leidlich, die mittlere Partie 66 D: OTTOKAR KADIC (46) defekt. Beide Epiphysen zerbrochen, die hintere mit ibrem unteren Rand nach innen gebogen. Am unteren Körperteil finden wir außer den ansehnlichen beiden hinteren Hypapophysen auch zwei kleinere vordere Vorsprünge. An den hinteren Hypapophysen sind die dreieckigen Facetten zur Artikulation gut entwickelt. Zwischen den hinteren. Hypa- pophysen befindet sich eine grubenartige Vertiefung. Breite des Körpers vorn en en ee « « « hinten re he 120% Höhe « « MOB nn a a « « « Rintens re st. Ya Vierter Schwanzwirbel. Dieser Wirbel war das erste Stück, welches bei der Tonabgrabung ans Tageslicht gebracht wurde und welches die Aufmerksamkeit des Ziegeleibesitzers auf das Skelett lenkte, Das Stück wurde von den Arbeitern zertrümmert und nur die Metapophysen blieben unversehrt. Die letzteren entspringen am vorderen oberen Teil des Bogens und divergieren seitwärts und nach oben. Ihre oberen Ränder sind abgerundet und rauh. In der Mitte zwischen den Metapophysen entspringt eine scharfe niedrige Kante, die nach rückwärts in den Dorn- fortsatz übergeht. Fünfter Schwanzwirbel. (Yig. 44—47). Der Körper im unteren und vorderen Teil ziemlich gut erhalten, die hintere und mittlere Partie zerstört. Beide Epiphysen (Fig. 44—47, Eps. ant. et pos.) in mehrere Stücke zerbrochen, die vordere fast vollständig, die hintere teilweise er- halten und mit dem unteren Rand nach innen gebogen. Die Hypapo- physen sind mit Ausnahme der rechten hinteren, die abgebrochen ist, gut erhalten. Die hinteren (Fig. 46, 47, Hys. pos.) seitlich zusammen- gedrückt, ein wenig einwärts gebogen und hinten durch rauhe Gelenk- flächen abgestumpft. Die vorderen wohl entwickelt, verdickt und enden ebenfalls mit raulıen Gelenkflächen. Zwischen den vier Vorsprüngen befindet sich eine tiefe muldenförmige Aushöhlung. (Fig. #7, X.) Die Querfortsätze (Fig. 44—47, Pr. trs.) sind tief ausgebrochen und fehlen. Vom Bogen (Fig. 44—46, Arc. sup.) sind die Metapophysen und der Dornfortsatz sehr gut erhalten. Die Metapophysen (Fig. 44—46, Mts.) wie beim vorangehenden Wirbel gebaut, jedoch bedeutend besser er- halten. Der Dornfortsatz (Fig. 44—46, Pr. spin.) ein wenig nach hinten gerichtet, oben verdickt und endet mit einer abgerundeten, rauhen Platte. Der Wirbelkanal (Fig. 44—46, For. vert.) sehr verengt. --Forvert. Are.sup-- al = 7 Hys.ant. Huys.pos. Fig. 46. Fünfter Schwanzwirbel von hinten. Eps. pos. = hintere Epiphyse, Arc. sup. = oberer Bogen, Mts. = Metapophyse, Hys. pos. = hintere Hypapophyse, Pr. spin. = Dornfortsatz, Pr. trs. = Querfortsatz, For. vert.—= Foramen vertebrale. ca. Ya nat. Größe. Fig. 44. Fünfter Schwanzwirbel von vorn. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Arc. sup. = oberer Bogen, Mis. = Metapophyse, Hys. ant. = vordere Hypapophyse, Pr. spin. = Dornlortsatz, Pr. trs. = Querfortsatz, For. vert.— Foramen vertebrale. ea. 1/s nat. Größe. Arc.sup. Ers. amk. For.vert. ar En al. DSL N RN NT Hus'pos. Eps. Mos. Fig. 47. Fünfter Schwanzwirbel von unten. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, Hys. ant. = vordere Hypapophyse, Hys. pos.—=hintere Hypapophyse, Pr. trs. = Querfort- satz, X = mittlere Grube. '/s nat. Größe, Fig. 45. Fünfter Schwanzwirbel von oben. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, Arc. sup. = oberer Bogen, Mts. = Meta- pophyse, Pr. spin. = Dornfortsatz, Pr. trs. = For. vert, = Foramen vertebrale. '/s nat. Größe. 63 D: OTTOKAR KADIC (48) Breite des Körpers vorn _ ._ er 0%. IE « « « hinten 2 110 « Höhe « « vor. rl « « « hinten ® e 10 Sechster Schwanzwirbel. Der Körper sehr zerstört, von den Epiphysen bloß Bruchstücke erhalten. Die Metapophysen wie beim vor- angehenden Wirbel, aber etwas kürzer und gedrungener. Von den Hypa- pophysen nur die spitzen Enden vorhanden; sie sind etwas kleiner als beim vorangehenden Wirbel und wie dort durch dreieckige rauhe Gelenkflächen abgestumpft. Szebenter Schwanzwirbel. Der Körper sehr zerstört. Mit Aus- nahme des oberen Teiles der vorderen Epiphyse, des hinteren unteren Körperrandes und der Metapophysen ist fast nichts erhalten. Am unteren hinteren Körperrande sieht man bloß die Reste der Hypapophysen mit den Gelenkflächen. Zwischen den beiden befindet sich der hintere Teil der muldenförmigen Vertiefung. Die vordere Partie des Bogens mit den Metapophysen und dem Wirbelkanal ist gut erhalten. Achler Schwanzwirbel. (Fig. 48—51.) Der Körper vollständig erhalten, vorn ebenso breıt wie hoch, hinten höher als breit. Beide Epiphysen (Fig. 48—51, Eps. ant. et pos.) wohlerhalten und etwas konkav. Am unteren Teil des Körpers die vorderen Hypophysen (Fig. 48, 51, Hys. ant.) mit den hinteren (Fig. 50, 51. Hys. pos.) zu zwei parallel verlaufenden Längsleisten verbunden. Die letzteren- sind vorn schmal, hinten verbreitert und besitzen hintere und vordere rauhe Gelenk- flächen zur Artikulation mit den unteren Bogen. Zwischen den beiden Leisten befindet sich eine tiefe ausgehöhlte Grube (Fig. 51, X). Die Querfortsätze sind durch dicke, stellenweise rauhe Wülste ersetzt. Bogen (Fig. 49, Arc. sup.) und Wirbelkanal (Fig. 48, 49, For. vert.) sehr redu- ziert. Die Metapophysen (Fig. 48, 50, Mts. ant. et pos.) auch hier wohl- erhalten und wie beim vorangehenden Wirbel gebaut. Beiderseits der hinteren Öffnung des Wirbelkanals befinden sich dreieckige rauhe Gelenkfacetten. In der Mitte zwischen den Metapophysen entspringt der sehr reduzierte Dornfortsatz (Fig. 48, 49, 50, Pr. spin.), der hier ab- gebrochen ist. Die unteren Längsleisten, die (Juerfortsätze und der obere Bogen ist in der Mitte an der Basis durchbohrt. Seitlich am Körper be- finden sich vertikale Eindrücke, welche den Verlauf des aufsteigenden Astes der Arteria caudalis markieren. Sie verbinden das untere (Fig. 51, For. inf.) mit dem seitlichen (Fig. 49, 51, For. lat.) und das letztere mit dem oberen Loch; oben zweigt ein Ast nach vorn ab. Mts.amt. For.vert Hyp.amt. Fig. 48. Achter Schwanzwirbel von vorn. Eps. ant.=vordere Epiphyse, Mts. ant.= vordere Metapophyse, Hyp. ant. = vor- dere Hypapophyse, Pr. spin. = Dorn- fortsatz, For. vert.—Foramen vertebrale. !/s nat. Größe. Mts. amt.\—-—--[: Eps Pos. Fig. 49. Achter Schwanzwirbel von oben. Eps. ant.—=vordere Epiphyse, Eps. pos.= hintere Epiphyse, Mts. ant. = vordere Metapophyse, Mts. pos. = hintere Meta- pophyse, Arc. sup. = oberer Bogen, Pr. spin. = Dornfortsatz, For. vert. = Fora- men vertebrale, For. lat. = seitliches Loch. ca. !/s nat. Größe. Fig. 50. Achter Schwanzwirbel von hinten. Eps. pos.=hintere Epiphyse, Mts. ant.= vordere Metapophyse, Mts. pos. = hin- tere Metapophyse, Hys. pos. = hintere Hypapophyse, Pr. spin. = Dornfortsatz. ca. Y/a nat. Größe. Fig. 51. Achter Schwanzwirbel von unten. Eps. ant.—vordere Epiphyse, Eps. pos.= hintere Epiphyse, Hys. ant. = vordere Hypapophyse, Hys. pos.= hintere Hy- papophyse, For. inf. = unteres Loch, ‘or. lat. = seitliches Loch, X = mitt- lere Grube. ca. !/s nat. Größe. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVI. Bd. 2. Heft. 6 70 D: OTTOKAR KADIC (50) Breite des Körpers vorn ee 2... a « « « erst nee... VO Höhe « « NORB a Se, a . A « « « hmten 2%. u... Bo Länge « « Den se. 25 A IE0R « « « nten.2 2. mr®ı- 7. "ee NVeunter Schwanzwirbel. Der Körper vollständig erhalten ; etwas kleiner als der vorangehende Wirbel, sonst ähnlich gebaut. Beide Epi- physen in mehrere Stücke zerbrochen. Im unteren Teil des Körpers die parallel verlaufenden Leisten gleich stark entwickelt und vorn sowie hinten mit gleich großen dreieckigen Gelenkfacetten versehen. Die Quer- fortsätze gänzlich reduziert. Die Löcher an der Basis der unteren Leisten und Querfortsätze münden in ein gemeinschaftliches ovales Loch. Der Bogen wie beim vorangehenden Wirbel, nur in allen Teilen noch mehr reduziert. Die Metapophysen sind kleiner, die hinteren Facetten dagegen größer. Der Bogen seitlich an der Basis nicht durchbohrt. Der Dorn- fortsatz gänzlich rückgebildet. Breite des Körpers vom _— _ _ _. 2 Mose « « « hinten Rap HER Höhe « « vorn a ET Te « « « hinten /: FE A Länge « « oben u u FRE « « « unten 2 100 « Zehnter Schwanzwirbel. (Fig. 52.) Der Körper fast vollständig erhalten, viel kleiner als der vorangehende Wirbel. Die Epiphysen (Fig. 52, Eps. ant. et pos.) in mehrere Stücke zerbrochen und konvex. Im unteren Teil des Körpers befindet sich median eine ovale Grube (Fig. 52, X), in welche seitlich zwei Kanäle (Fig. 52, For. inf.) münden. Beiderseits der Grube erheben sich zwei Paar rauher Gelenkfacetten. Von den (uerfortsätzen sind bloß Spuren vorhanden. Der Wirbelkanal (Fig. 52, For. vert.) und die angrenzenden Teile äußerst reduziert. Die vier rauhen Facetten (Fig. 52, Mts. ant. et pos.) neben dem Wirbel- kanal sind sehr rückgebildet, seitlich von ihnen befinden sich zwei Löcher (Fig. 52, For. lat.), welche durch einen vertikalen Kanal mit den beiden unteren Löchern (Fig. 52, For. inf.) verbunden sind. In die- sem Kanal steigt der eine Ast der Arteria caudalis auf. (51) MESOCETUS HUNGARICUS KADIC. 71 ... For. vert, Mtsamt. Mts.pos. N 2 ; Sn S, Hys. amt. Ays. pos. Fig. 52. Zehnter Schwanzwirbel. A=von vorm, B=vonhinten, @= von oben, D= von unten. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, Mts. ant. = vordere Metapophyse, Mits. pos.— hintere Metapophyse, Hys. ant. —= vordere Hypapophyse, Hys. pos. = hin- tere Hypapophyse, Pr. spin. = Dornfortsatz, For. vert. = Foramen vertebrale, For. lat. = seitliches Loch, For. inf. = unteres Loch, X=mittlere Grube. ca..'/s nat. Größe. Breite des Körpers vorn .. .. ..".2 .. ... 9'5 cm wemnıdk « hinten LH ICH, 90 « Höhe « « VOR E FR NTTEIERN FE LOPOOER « « « hımtent 20127. 90 « Länge « « oben _ı. URN PIANISTEN « « « unten. Mas Nr ARTE 80 « Blfter Schwanzwirbel, Der elfte Schwanzwirbel ist bei der Ab- grabung des Tones verloren gegangen, die Lücke, welche dadurch in der Reihe zwischen dem zehnten und zwölften Wirbel entstanden ist, wurde bei der Restauration durch ein verbindendes Glied aus Gips aus- gefüllt. Ä Zwölfter Schwanzwirbel. (Fig. 53.) Der Körper vollständig er- halten, bloß der untere Rand der Epiphysen etwas defekt. Die vor- 6* 1% D: OTTOKAR KADIG (32) dere Epiphyse (Fig. 53, Eps. ant.) leicht eingedrückt, die hintere (Fig. 53, Eps. pos.) konvex. Im unteren Teil befindet sich median eine kleine ovale Grube (Fig. 53, For. inf.), in welche seitlich zwei Kanäle münden. Im oberen Teile sieht man drei Löcher, das eine in der Mitte (Fig. 53, For. med.) die beiden anderen (Fig. 53, For. lat.) mehr seitlich. Das Eps.pos Fig. 53. Zwölfter Schwanzwirbel. A=von vorn, B=von hinten, C=von oben, D= von unten. Eps. ant.= vordere Epiphyse, Eps. pos.= hintere Epiphyse, For. med. = ınittleres Loch, For. lat. = seitliches Loch, For. inf. = unteres Loch. ca. Y/s nat. Größe. mittlere kommuniziert mit den seitlichen und diese letzteren wieder mit den unteren. Der Körper an der Peripherie überall gleichförmig rauh, von den einzelnen Fortsätzen nicht einmal Spuren vorhanden. Breite des Körpers vorn + ID sch « « « hinten S0 « Höhe « « vorn Bar, Y « « « hinten T54 Länge « « oben Sach 2 u « « « unten. 59 4 Dreizehnter Schwanzwirbel. Der Körper wohlerhalten; die vor- dere Epiphyse fehlt, die hintere in zwei Stücke zerbrochen, viel kleiner als der Umfang des Körpers. Bedeutend kleiner als der vorangehende (53) i MESOCETUS HUNGARICUS KADIC. 73 Wirbel, sonst jenem gleich. Die Grube am unteren Teil des Körpers und die oberen drei Löcher wie beim vorangehenden Wirbel. Seitlich jederseits ein Längseindruck. Breite des Körpers vorn .. 2192 229800 « « « hinten? Us aa! 09 27 E08 Höhe « « vorn ha. nn en ZEER « « « Binten! SB? 1.0 I, 69° °« Länge « « obenu. +... RM, Frag, FIR « « « unten. BI « Vierzehnler Schwanzwirbel. (Fig. 54.) Der Körper vollständig erhalten mit Ausnahme des unteren Teiles, welcher abgebrochen ist. Bedeutend kleiner als der vorangehende Wirbel. Die vordere Epiphyse Eps.'pos. Fig. 54. Vierzehnter Schwanzwirbel. A=von vorn, B=von hinten, C=von oben, D=von der Seite. Eps. ant. = vordere Epiphyse, Eps. pos.= hintere Epiphyse, Can. trs. = quer verlaufender Ka- nal, For. lat. = seitliches Loch. ca. !/s nat. Größe. (Fig. 54, Eps. ant.) am unteren Rand ausgebrochen, in der Mitte etwas . eingedrückt. Die hintere Epiphyse (Fig. 54, Eps. pos.) bedeutend kleiner als die vordere, der untere Teil ebenfalls abgebrochen. Ein seitlicher Längseindruck teilt den Körper in 'einen breiteren oberen und einen schmälern unteren Teil. Im oberen Teil des Körpers verbindet eine schmale quere Rinne (Fig. 54, Can. trs.) die beiden Kanalöffnungen (Fig. 54, For. lat.) Enetor.dies nnpers vorn? 4. Il 28 2 7:0Nem « « « hinten - I ner ee Höhe « « NORNZ SH N ee ED « « « hinten .. EN Länge « « abans u... 2, € 50 « “ X {0 unten _ SE Er Oe 74 D: OTTOKAR KADIC (54) Fünjzehnter Schwanzwirbel. Der Körper, ausgenommen die Epiphysen, welche fehlen, vollständig erhalten, ähnlich dem voran- gehenden, jedoch viel kleiner. Breite des Körpers vom . .. nd rc « « « hinten: zul —. N. 2 DOSE Höhe « « vorn. ee « « « hinten * hit = rt Läuge « « GERT 1. Bl. N KIM « « « unten? 03 ER Be A Sechzehnter Schwanzwirbel. (Fig. 55.) Der Körper ähnlich den beiden vorangehenden Wirbeln, nur kleiner. Die Epiphysen fehlen. Die Eps. pos. Fig. 55. Sechzehnter Schwanzwirbel. A=von oben, B=von unten, @=von der Seite. Eps.ant.= vordere Epiphyse, Eps. pos. = hintere Epiphyse, For. !. inf. = unteres seitliches Loch, , For. I. sup. oberes seitliches Loch. ca. '/s nat. Größe. beiden oberen Löcher durch einen medianen Balken von einander ge- trennt. BreitesdesvKorpers vom ... .. '. _ . one « « « hinten 2: & DIR Höhe « « Borna as BE 3. f « « Iunten. "0 Länge « « oben ER 22 « « « « LINE Se I u Übersicht der Dimensionen der Wirbelkörper. (In Zentimetern.) MESOCETUS HUNGARICUS KADIC., Breite Höhe Länge Die Wirbelkörper 2u8 : vorn hinten j vorn hinten oben | unten 6. Halswirbel 9-5 | 9-0 78 78 98 | 9-8 9°; 9°? | 7-8 7°8 3:2 | 39 g+: 10°0 7125 128, 34 36 2, « 10-0 | 10.0 7:0 7:0 40 44 3. « aa 11.1050 1-0 70 5.9 5.4 4, « | Jene 100 10) 70 60 6°0 5. « er 6°5 72 6°3 63 6. « IS AU EIS EI ET RT 70 7-3 6°8 66 7% « Inl1 29-5 100 75 18 75 72 8. i 9-8 | 10-0 7-8 s:0 78 8:0 2. « 10-055 1-7 10°0 16085 80 85 | 85 10. « "10:0. |. 10-0 8.2 8.2 9-0 | 8:8 1. ‚ 10-0, 10-0 8:5 8-5 oe eg. 12. “ | 10:0 | 10:0 S-5 s-5 98 | 95 1. Lendenwirbel | 10-0 | 10:0 a 8-8 10°2 9:8 Y « Ir, LS RIO) 5.8 9-0 103 10:0 Bi « \ 100 10:0 9-5 9-5 10-5 10-0 4. v 110505) | 4:10:90 95 Ha 10°5 10°5 5. ü 102 10°4 9:5 10:0 11-0 10°5 6. f | 10-4 104 3-5 10-0 11-0 10°5 7. f | 10° 10°S 9°5 10°0 11°0 11:0 cr « I dl Sa 2 Al Er EICHE 9-5 10°0 12-0 118 Ro v I 11°0 11°2 10-5 10-2 12-0 12:0 10. f | 11:0 116 10°5 10-5 19-8 125 11. | | 11-5 11-8 10°5 iO 3-0 12-6 1. Schwanzwirbel 115771721920 11°0 11°5 — | — 9. « 15 | 190 11-2 12-0 a a re 3. « 11:8 12:0 11-8 12-0 ee 4, « en >: _ — — | —— 5. « 18:0,0 E411-0 14:50 I) 1230 = > 6. « = —_ pr x S_ Br 7 « = —, —_—ıil — — —_ 8. « 11:0 10°0 11:0 11:0 11:0 11:0 9. « | 10:0 9-0 10-5 10-5 10:0 10:0 10 « 9-5 9-0 10:0 9-0 8.0 8-0 IR « — ' — _— — _ — 19: « 9:0 | s.0 85 | 135 13) 2:5 13. « 8:0 8.0 72 6:5 5°2 5:2 14. « 7:0 70 60 5°5 5.0 5-0 15. « 6°0 6:0 5-3 4-8 45 45 16. « 5°5 5°5 4-5 40 42 42 or 76 D: OTTOKAR KADE. (56) 3, Die Rippen. Von den 13 Paar Rippen sind meist nur die Vertebralenden und im besten Fall die mittleren Partien erhalten, das übrige, insbesondere die Sternalenden, sind überall verloren gegangen. Die Länge der Rippen kann somit nicht ergründet werden. Auch sind die Rippen meist ver- mischt angetroffen worden, wodurch bei dem schlechten Erhaltungs- zustand die Zusammengehörigkeit zu einem Paar und die Bestimmung der Reihenfolge sehr erschwert wurde. Die Zugehörigkeit und die Reihen- folge, in welcher die Rippen weiter unten beschrieben werden, kann deswegen nicht als vollkommen sicher betrachtet werden. In ihrem Bau weisen die Rippen jene Formverhältnisse auf, denen wir aueh hei den übrigen Cetaceen begegnen. Alle haben ein gut ent- wickeltes CGapitulum mit rauher abgerundeter Gelenkfläche zur Arti- kulation mit den Facetten an der Seite der Wirbelkörper. Mit Ausnahme des ersten Paares und der letzten Rippen besitzen alle auch ein gut ausgeprägtes Tuberceulum, ebenfalls mit einer rauhen Gelenkfläche zur Artikulation mit den Querfortsätzen der Wirbel. Das Collum ist bei den vorderen Rippen kurz, nach hinten zu wird es immer länger und dünner. An der Stelle der größten Krümmung ist am oberen hin- teren Rand meist ein Angulus cost» vorhanden. Die Spange ist am Vertebralende im Durchschnitt abgerundet eckig, am Sternalende abgeplattet und verbreitet. Bei den vorderen Rippen begleitet äußerlich den unteren Rand, innerlich den oberen Rand je eine seichte Rinne. Erstes Rippenpaar. (Fig. 56.) Erste rechte Rippe. Bloß einige Bruchstücke erhalten. Die Innentläche flach, die Außenfläche Fig. 56. Vertebralende der ersten linken Rippe von innen. ca. Vs nat. Größe. konvex. Das Vertebralende stark nach der inneren Kante gekrümmt. Die Spange breit und abgeplattet. Erste linke Rippe. Bloß einige Bruchstücke vom Vertebralende vorhanden. Capitulum breit mit rauher Gelenkfläche. Tuberculum fehlt. Der obere Rand der Spange verbreitet, nach hinten in eine scharfe Kante übergehend; der untere Rand stellt eine stumpfe Kante dar. Zweiles Rippenpaar. (Fig. 57.) Zweite rechte Rippe. Das (57) MESOCETUS HUNGARICUS KADI(. 17 Vertebralende und ein Stück der mittleren Partie erhalten, das übrige fehlt. Capitulum mit einer verlängerten abgerundeten, rauhen Gelenk- fläche, Tuberculum gut entwickelt, ebenfalls mit einer rauhen Gelenk- fläche, Collum kurz. Der obere Rand verbreitet, nach hinten in eine scharfe Kante übergehend; den unteren Rand stellt auch hier eine stumpfe Kante dar. Die äußere Fläche konvex, die innere flach. Den unteren Rand begleitet äußerlich eine Längsfurche. Zweite linke Rippe. Nur das Capitulum und einige Bruchstücke der mittleren Partie erhalten. Drilles Rippenpaar. (Fig. 58.) Dritte rechte Rippe. Capi- tulum mit einem Bruchstück unter dem Tuberculum und die mittlere Partie erhalten; der Gestalt nach der vorangehenden Rippe ähnlich. Fig. 58. Vertebralende der dritten linken Rippe von innen. \/s nat. Größe. Dritte linke Rippe. Vertebralende mit CGapitulum und Tuber- . eulum ziemlich gut erhalten, van der mittleren Partie nur Bruchstücke vorhanden. Die Gelenkfläche am CGapitulum und Tuberculum rauh und abgerundet. Viertes Rippenpaar. Vierte rechte Rippe. Das Vertebralende und einige Stücke der mittleren Partie leidlich erhalten. Die ganze Spange etwas graziler als bei den vorangehenden Rippen. An der Stelle der größ- ten Krümmung am oberen hinteren Rand ist ein Angulus cost& vorhanden. Vierte linke Rippe. Nur das Capitulum und Bruchstücke der mittleren Partie erhalten; auch hier ist ein Angulus cost vorhanden. A Pünftes Rippenpaar. Fünfte rechte Rippe. Die Spange ziemlich grazil. Capitulum vom Collum nicht abgesondert, die Gelenk- fläche des letzteren reduziert. Das Tuberculum hervorragend mit einer ansehnlichen rauhen Gelenkfläche. An der Stelle der größten Krüm- 78 D: OTTOKAR KADIÜ (58) mung ein kantiger Angulus costs vorhanden. Von der mittleren: Partie einige Bruchstücke erhalten. Fünfte linke Rippe. Vertebralende und Stücke der mittleren Partie leidlich erhalten. Angulus cost® gehörig markiert. Sechstes Rippenpaar. (Fig. 59.) Sechste rechte Rippe. Ein ansehnliches Stück vom Vertebralende ziemlich gut erhalten. Capitulum und dessen Gelenkfläche reduziert, das Tuberculum besitzt ebenfalls eine ansehnliche rauhe Gelenkfläche. Vom Capitulum zieht an der äuße- er we Fig. 59. Vertebralende der sechsten rechten Rippe von innen. \/s nat. Größe. {>} ren Fläche gegen das Tuberculum eine scharfe Kante. An der inneren Fläche verlauft parallel mit dem oberen Rand eine Rinne. Angulus cost vorhanden. Sechste linke Rippe. Vom Vertebralende und aus der mittleren Partie nur einige Bruchstücke erhalten. Siebentes Rippenpaar. Siebente rechte Rippe. Vom Verte- bralende Bruchstücke vorhanden, alles übrige fehlt. Das Vertebralende schmächtig. Capitulum und Tuberceulum ziemlich klein und knotig. Siebente linke Rippe. Ein kleines Stück vom Capitulum, einige Bruchstücke aus der Gegerd der größten Krümmung und der mittleren Partie erhalten, das übrige fehlt. Angulus cost deutlich sichtbar. Achles Rippenpaar. Achte rechte Rippe. Nur die Spitze des Capitulum und einige Stücke des Vertebralendes erhalten, alles übrige verloren gegangen. Achte linke Rippe. Wie die rechte Rippe nur in Bruchstücken erhalten, doch sieht man hier ganz genau einen Angulus coste und den Verlauf einer Rinne an der inneren Fläche nahe dem oberen Rand. Neuntes Rippenpaear. Neunte rechte Rippe. Nur das Capi- tulum mit dem anhängenden Collum erhalten. Das letztere weicht in seinem Bau von den übrigen Rippen etwas ab, indem es gegen sein Ende verbreitet und die länglich-ovale Gelenkfläche durch einen queren Einschnitt in zwei rauhe Facetten gesondert ist. Neunte linke Rippe. Von der linken Rippe liegen bloß einige unansehnliche Stücke des Vertebralendes vor. h Zehntes Rippenpaar. (Fig. 60.) Zehnte rechte Rippe. Von dieser Rippe sind nur einige unansehnliche Bruchstücke erhalten. (59) MESOCETUS HUNGARICUS KADIC 79 Zehnte linke Rippe. Vertebralende leidlich erhalten. Capitulum durch einen Längseinschnitt in zwei rauhe Facetten gesondert. Collum verlängert. Tuberculum gut entwickelt und mit einer runden, rauhen Facette versehen. Zlftes Rippenpaar. (Fig. 61.) Elfte rechte Rippe. Vertebral- ende in mehrere Stücke zerbrochen, sonst gut erhalten und von den übrigen Rippen etwas abweichend gebaut. Capitulum stark verbreitet. Collum verlängert und dünn, an seiner inneren und äußeren Fläche Fig. 61. Vertebralende der elften rechten Rippe von außen. '/s nat. Größe. Fig. 62. Vertebralende der zwölften linken Rippe von außen. !/s nat. Größe. az ——z Is Fig. 63. Vertebralende der dreizehnten rechten Rippe von außen. Ys nat. Größe. zieht vom Capitulum zum Tuberculum je eine Längskante. Tuberculum von innen nach außen abgeplattet, Gelenkfacette reduziert. Elfte linke Rippe. Vert>bralende auch hier vorhanden, jedoch nicht so gut erhalten wie bei der rechtsseitigen Rippe, im übrigen ähnlich wie die rechte Rippe gebaut. Zwölftes Rippenpaar. (Fig. 62.) Zwölfte rechte Rippe. Nur das Vertebralende in einigen Bruchstücken erhalten, alles andere fehlt. Zwölfte linke Rippe. Das Vertebralende und die mittlere Partie erhalten, aber in mehrere Stücke zerbrochen. Capitulum mit einer länglich-ovalen rauhen Gelenkfläche. Das Vertebralende hinter dem 80 D: OTTOKAR KADIÜ (60) Fig. 64. Linkes Schulterblatt von dem Gelenkteil aus gesehen. Cav. glen. — Gelenkfläche. Acrom. = Acromion, Pr. cor. = Processus coracoideus, Sp. scap. — Spina scapuls. ca. "/s nat, Größe. kurzen Collum knotig verdickt. Die mittlere Partie im Durchschnitt drei- kantig. Dreizehnltes Rippenpaar. (Fig. 63.) Dreizehnte rechte Rippe. Vom Vertebralende liegen einige zerbrochene Stücke vor. Die Rippe scheint sehr grazil und im Durchschnitt stumpfeckig gewesen zu sein. Capitulum verbreitet, knotig und mit einer rauhen Gelenkfläche versehen. (61) MESOCETUS HUNGARICUS KADIC. 1 Dreizehnte linke Rippe. Vom Vertebralende einige unansehn- liche Bruchstücke vorhanden, alles übrige fehlt. 4. Die Extremitäten. Das Schulterblatt. (Fig. 64.) Rechtes Schulterblatt. Von der rechten Scapula liegen bloß einige Bruchstücke vor, u. z. zwei Stücke der Gavitas glenoidalis und ein Stück hinter dem Acromion. Linkes Schulterblatt. Von der linken Scapula ist fast der ganze Gelenkteil erhalten. Die rauhe, leicht konkave Cavitas glenoidalis Fig. 65. Rechter Oberarm. A=von außen, b=von der Seite, Cap. = Kopf, Tr.—= Höcker, Lin. = Rinne. 1/; nat. Größe. (Fig. 64, Cav. glen.) ist nahezu oval, nach unten abgerundet, nach oben zugespitzt; der Außenrand bogenförmig, der Innenrand etwas eingebogen. Unmittelbar am oberen spitzen Ende der Cavitas glenoidalis entspringt ein dünner Acromion (Fig. 6%, Acrom.), von welchem aber nur der basale Teil und die Spitze erhalten sind. Diesem Bruchstück schließt sich ein weiteres ansehnlicheres Stück aus der Gegend des Processus coracoideus (Fig. 64, Proc. cor.) an. Man sieht an diesem Bruchstück genau die gratartige niedrige Spina scapulae (Fig. 64, Sp. scap.) mit dem flachen, gebogenen Processus coracoideus, dessen Spitze abge- brochen ist. Von diesem Stück etwas weiter aufwärts befindet sich noch ein Bruchstück, an welchem ebenfalls die Spina und die sehr rück- gebildete Fossa anterior zu sehen ist. Von dem eigentlichen Schulter- sa D: OTTOKAR KADIG (62) blatt sind weder beim rechten noch beim linken Stück fienndh&werte Reste erhalten. Der Oberarm. (Fig. 65.) Rechter Oberarm. Verhältnismäßig gut erhalten, sehr kurz, der obere Gelenkkopf und das untere Gelenk- ende mit dem Körper noch unverwachsen. Der vorzüglich erhaltene obere Gelenkkopf (Fig. 65, Cap.) ist halbkugelig, eine seichte Rinne A B A Fig. 66. Rechte Elle. A=von außen, B=von der Seite. !/s nat. Größe. (Fig. 65, Lin.) trennt ihn von dem einheitlichen breiten Höcker (Fig. 65, Tr.). Der kurze Körper erscheint stets plattgedrückt und nach oben und unten etwas verbreitet. Die Verbindungsflächen mit Speiche und Elle stoßen unter einem stumpfen Winkel zusammen. Linker Oberarm. Dieser ist nicht so gut erhalten, wie ER rechte, immerhin besitzen wir einige ansehnliche Bruchstücke von dem Gelenkkopf, dem Körper und vor allem von dem unteren Gelenkende. Die Elle. (Fig. 66.) Rechte Elle. Ziemlich gut erhalten.. Etwas länger als der Oberarm, plattgedrückt, der hintere Rand abgerundet, der vordere stumpfeckig, am unteren Ende verbreitet, das obere Ende etwas verdickt und mit einer unverwachsenen, ovalen Gelenkscheibe (63) MESOCETUS HUNGARICUS KADI(. 83 versehen. Letztere ist nach oben und außen gebogen und weist das Vorhandensein eines Olecranon auf. Linke Elle. Von dieser liegen bloß einige ansehnlichere, zusammen- hängende Bruchstücke vor. Die obere Gelenkscheibe leidlich erhalten. A B Fig. 67. Rechte Speiche. A=von außen, B= von der Seite. !/s nat. Größe. Die Speiche. (Fig. 67.) Rechte Speiche. In mehrere Stücke zerbrochen, aber verhältnismäßig gut erhalten und von gleicher Länge, - wie die Elle, Es ist dies ein plattgedrückter, leicht nach außen gebogener, durchgehends gleich breiter Knochen, der nach beiden Enden hin etwas verdickt ist. Das untere Ende mit einer vertieften rauhen Fläche, das obere mit einer unverwachsenen länglich abgerundeten Gelenkscheibe versehen. “Linke Speiche. Mit Ausnahme des oberen Endes, welches mit der Gelenkscheibe vollständig erhalten ist, liegen vom übrigen Teil nur Bruchstücke vor. Die Handwurzei. (Fig. 68—69.) Unter den zahlreichen Bruch- stücken des Skeletts wurden auch einige mehr-weniger eckige und rundliche Knöchelchen aufgefunden, die unzweifelhaft der Handwurzel angehören. Die meisten besitzen .die Form eines kurzen Zylinders oder eines Kegelstutzes, dessen obere und untere Fläche glatt, die 34 D: OTTOKAR KADIC (64) Mantelfläche dagegen rauh ist. Andere sind wieder mehr eckig ‘und mit meist rauhen Flächen versehen. Da sie vermischt aufgefunden worden sind und ihre Form ziemlich unausgesprochen ist, kann ihre Zugehörigkeit und Anordnung nicht sicher festgestellt werden. Von den in Rede stehenden Knöchelchen sind vier vollständig, neun in Bruchstücken B wRoren: Fig. 68. Ein Carpale. A=von vorn, B=von oben, @ =von hinten, D=von der Seite. Ya nat. Größe. A B C D £.. Fig. 69. Ein Carpale. A=von vorn, B= von oben, @ = von hinten, D= von der Seite. 1/a nat. Größe A b 0 Fig. 70. Fingerglieder. A=von vorn, B=von der Seite. !/2 nat. Größe. erhalten; die Zahl der zu je einer Hand gehörenden Knöchel scheint somit sieben gewesen zu sein, die in zwei Reihen angeordnet waren. Bezüglich der Form dieser Knochen verweise ich auf die Abbildungen. Die Fingerglieder. (Fig. 70.) Auch die Fingerglieder wurden ver- mischt gefunden, was bei dem einförmigen Bau die Zugehörigkeit und Anordnung auch hier erschwert. Im ganzen sind nur zehn Finger- glieder mehr-weniger gut erhalten, von denen drei Endglieder sind. Die Fingerglieder sind sanduhrförmige, abgeplattete, mit rauhen Endflächen versehene Knochenstücke. Die Spitzen der Endglieder sind abgerundet und rauh. III. Systematische Stellung des Mesocetus hungaricus. Meine Ansichten über die systematische Stellung des beschriebenen Urwals von Borbolya habe ich gelegentlich meiner vorläufigen Aus- einanderlegungen schon mitgeteilt. Die Vergleichung unseres Urwals mit den bekannten fossilen Getaceen führte mich zur Annahme, daß wir es innerhalb der Gattung Mesocetus mit einer neuen Spezies zu tun haben, die ich Mesocetus hungaricus benannte. Weitere eingehende Ver- gleichungen bestätigten diese Annahme, so daß ich diese auch weiter- hin aufrecht erhalte und im folgenden näher begründen werde. Nach der systematischen Stellung des in Borbolya gefundenen Skeletts forschend, sehen wir schon auf den ersten Blick, daß wir es mit einem Celaceen und zwar mit einem Mysticeten zu tun haben. Die verhältnismäßig geringe Kopflänge, das gerade Verhalten der Ober- und Zwischenkiefer, die schwach gebogenen Unterkieferäste mit dem gut entwickelten Processus coronoideus, ferner das freie Verhalten der Hals- wirbel und die doppelte Artikulation der Rippen mit den Brustwirbeln führen uns zur Familie der Balaenopterideen. Innerhalb dieser Familie unterscheidet man eine größere Anzahl von Genera, von denen ich unser Skelett mit folgenden fossilen europäischen Gattungen verglichen habe: Getotherium, Plesiocetus, Aulocetus, Heterocetus, Amphicetus, ' Mesocetus, Idiocetus, Isocetus, Herpetocetus, Balaenoptera, Tachycetus, : Megaptera. Nach der vorgenommenen Vergleichung fand ich auch diesmal, daß die Gattung Mesocetus die meisten osteologischen Charaktere auf- weist, die sich mit den Charakteren unseres Wals vergleichen lassen. Die Gattung Mesocetus ist von van BEnEDEn im Jahre 1879, gele- gentlich der Beschreibung der Überreste von Mesocetus agrami auf- gestellt worden. In seiner Monographie über die Getaceen von Anvers gibt uns van BEnEpEen eine ausführliche Charakteristik dieser Gattung. Die wichtigsten Punkte dieser Charakteristik lauten: «Les characteres les plus importants du genre Mesocetus sont tires des vertebres et de la mandibule. Les facettes articulaires des ver- tebres sont tres developpees depuis la premiere dorsale jusqu’a la hui- Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVI. Bd. 2. Heft. 7 86 D: OTTOKAR KADIG (66) tieme et, depuis la premiere, leur etendue diminue de une a l’autre. Les apophyses transverses des vertebres dorsales s’elevent comme chez les vraies Baleines, de maniere que nous trouvons dans ces Cetac6s a la fois des characteres propres aux Mystacocetes et des characteres propres aux Delphinides et aux Ziphioides. Le nom de Mesocetus a ete choisi pour indiquer ces affinites multiples. Les cötes sont Epaisses et tranchantes sur le bord anterieur; elles s’articulent a la fois par le tubercule et par la töte. La mandibule n’est pas tordue sur elle-m&me, comme chez les Baleins veritables; elle n’est que faiblement courbee; sa convexit&e est en dehors; en dessus elle est plus ou moins tran- chante, en dedans elle est r&ägulierement aplatie; son extremite distale, fortement comprimee, s’eleve verticalement devant l’extremite distale de la mandibule opposee. L’apophyse coronoide est developpee comme chez les autres Balenopterides, mais la troncature de l’apophyse condy- loide ressemble plutöt ä celle des Ziphioides et des Delphinides qua celle des Balenides. En effet, le condyle articulaire occupe le bord posterieur de la mandibule, en dessus comme en dessous il se retreeit et l’orifice du canal dentaire occupe toute la hauteur de l’os. Il en re&- sulte que la mandibule est fort mince en arriere.» Alle diese Eigenheiten lassen sich ganz gut auf den Balenopteriden von Borbolya beziehen, so daß ich dessen Stellung bei dem heutigen Stand der Einteilung der Balsnopteridengattungen im Genus Mesocetus für gesichert erachte. Die Gattung Mesocetus besitzt nach Trouzssarrs Katalog folgende sechs Arten: M. agrami van Ben., M. longirostris van Ben., M. pin- quis van Ben., M. latifrons van Ben., M. aquitanicus FLor. und M. siphun- culus CoPr. Vergleichen wir nun die beschriebenen Überreste des Mesocetus hungaricus mit jenen der oben erwähnten Mesocetusarten, so werden wir auffallende Übereinstimmungen zwischen dem Unterkiefer des in Rede stehenden M. hungaricus und jenem von M. pinguis finden, welchen van BENEDENn in seinem Werk auf p. 51—52 beschreibt und auf Taf. XLIV—XLV abbildet. Die Übereinstimmung der beiden vorzüglich erhaltenen Unter- kieferäste besteht hauptsächlich in folgenden Punkten: Das hintere Ende der Unterkieferäste des M. hungaricus weist, von hinten be- trachtet, dieselben Konturen auf, wie man sie bei M. pinguis findet. Die Artikulationsfläche beider Unterkiefer ist ganz dieselbe ; hier wie dort verlaufen in gleicher Weise von oben nach unten jene charakte- ristischen wellenförmigen Furchen und Eindrücke. Die Form des Angulus mandibule und seine Absonderung vom Capitulum ist bei beiden Arten (67) MESOCETUS HUNGARICUS KADIL, 87 dieselbe. Die Öffnung des Einganges zum Zahnkanal ist in beiden Fällen gleichförmig gebaut. Das Foramen mentale befindet sich bei M. hungaricus an derselben Stelle, am distalen Teil des Unterkiefer- astes, kurz vor dem Ende an der Außenfläche, wie beim M. pinguwis. Der Processus coronoideus ist bei beiden Arten sehr gut entwickelt und ganz ähnlich gebaut. Der folgende, nach innen gebogene und nach vorn verlaufende, verlängerte Teil des Unierkieferastes ist auf seinem Querschnitt hier wie dort kurz vor dem Processus coronoideus fast oval, wird in der Mitte schmäler und endet vorn quer komprimiert. Die Innenfläche ist hier wie dort flach, die Außenfläche gewölbt. Der obere Rand beginnt unter dem Processus coronoideus scharfkantig, wird nach vorn immer stumpfer und endet ganz abgerundet. Der untere Rand be- sinnt dagegen hinten abgerundet und endet nach vorn quer verflacht. Der distale Teil des Unterkieferastes ist bei M. hungaricus, ähnlich wie bei M. pinguwis, quer zusammengedrückt, sein vorderster Rand abgerun- det. An der Innenfläche befindet sich bei beiden Arten eine Längskante, die das distale Ende in einen unteren und einen oberen Teil sondert. Die Übereinstimmung der beiden Unterkieferäste in Form und Dimensionen ist so groß, daß ich, im Fall mir keine weiteren Reste vorliegen würden, den Urwal von Borbolya für einen Mesocetus pinguis halten würde. Um zu sehen, ob diese Übereinstimmung auch bei den übrigen Skeletteilen vorhanden sei, verglich ich auch die übrigen Überreste von M. pinguis mit den entsprechenden Überresten des M. hungaricus. Von M. pinguis finden wir in van Benenens Werk (Taf. XLII—XLIX) noch folgende Skelettreste abgebildet und beschrieben: ein Fragment der oberen Schädelpartie, zwei linksseitige Tympanica, einen Atlas und Epi- stroph®us, den dritten Halswirbel, den siebenten Rückenwirbel, den ersten und achten Lendenwirbel, den vierten Schwanzwirbel, die linke Scapula und eine nahezu vollständig erhaltene Ulna. Auf dem Bruchstück der oberen Schädelpartie des M. pinguis (Taf. XLII, Fig. 1—2) sieht man am Supraoceipitale eine schwach an- gedeutete Längscrista, an deren beiden Seiten aber keine Eindrücke vor- handen sind, wie beim M. hungaricus. Die Scheitelbeine zeichnen sich durch ihre Ausbreitung nach- vorn aus; sie vereinigen sich oben in einem medianen Kamm zwischen dem Supraoceipitale und Frontale wie beim M. hungaricus. Die oberen Ränder verbinden sich mit den Rän- dern des Supraoceipitale. Die Verbindung der Scheitelbeine mit dem Frontale und den übrigen angrenzenden Knochen ist in jener Abbildung 'undeutlich, die Vergleichung sonach unsicher. Von den Tympanica finden wir (Taf. XLIIL, Fig. 1—14) zwei voll- 7* 88 D: OTTOKAR KADIG (68) ständige linksseitige Stücke in sämtlichen Richtungen orientiert. Schade, daß bei den Tympanica des M. hungaricus die Windungen, welche eben die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale aufweisen, abgebrochen sind. Obzwar sich die Tympanica des M. pinguis mit jenen des M. hun- garicus in allgemeinen Zügen vergleichen lassen, unterscheiden sie sich doch durch folgende Merkmale: Die beiden Längslinien auf der Innen- fläche der Tympanica verlaufen bei den beiden Arten verschieden; der kleine Fortsatz der oberen Linie fehlt bei M. pinguis. Von oben be- trachtet ist der vordere Teil des Tympanicum bei M. pinguis breiter als beim Urwal von Borbolya. Die Tympanica des M. pinguis sind auf der genannten runzeligen oberen Fläche nahe der Wulst tief ein- geschnitten, während wir diesen Einschnitt bei M. hungaricus ver- missen. Auf Grund dieser Eigenheiten unterscheidet sich das Tympa- nicum des M. hungaricus genügend von jenem des M. pinguis und nähert sich eher jenem von M. longirostris. Der Atlas unseres Urwals unterscheidet sich vom Atlas des M. pin- guis (Taf. XLII, Fig. 3; XLIV, Fig. 1—2) durch folgende Merkmale. Die nierenförmigen vorderen Gelenkflächen sind bei M. pinguis oben und unten gleich breit, während bei M. hungaricus der obere Teil verbreitet, der untere verengt ist. Die nach oben gerichteten Endteile der hinteren hufeisenförmigen Gelenkfläche sind bei M. hungaricus abgerundet, bei M. pinguis stumpf zugespitzt. Jener Fortsatz, der sich an der oberen Fläche der Seitenpartie befindet und bei M. hungaricus so gut entwickelt erscheint, ist bei M. pinguis stark reduziert. Der obere Bogen scheint bei M. hungaricus viel dünner und schmäler gewesen zu sein als bei M. pinguis. In der Mitte des unteren hinteren Randes befindet sich bei M. hungaricus ein verdickter Höcker, bei M. pinguis fehlt dieser. Bei M. pinguis entspringen von den Seitenteilen in das Foramen vertebrale zwei ansehnliche spitze Höcker, welche bei M. hungaricus gänzlich fehlen. Durch die angeführten Verschiedenheiten unterscheidet sich der Atlas des M. hungaricus gründlich von jenem des M. pinguis. Die Querfortsätzee und der Bogen des Epistropheus sind bei M. hungaricus viel schwächer als bei M. pinguis (Taf. XLVI, Fig. 3—5). An der unteren Fläche des Epistropheus, nahe an der Basis der un- teren Querfortsätze, befindet sich bei M. hungaricus beiderseits je eine Rauhigkeit ; diese Rauhigkeiten sind bei M. pinguis zu flachen Höckern entwickelt und mehr gegen die Mitte gerückt. Demnach unterscheidet sich auch der Epistropheus des M. hungaricus von jenem des M. pinguis. Der fünfte Halswirbel (Taf. XLVII, Fig. 1—3) ist bei den beiden Arten ziemlich gleich, nur ist jener des M. hungaricus viel graziler ge- baut. Der Körper des siebenten Brustwirbels erscheint von hinten be- (69) MESOCETUS HUNGARICUS KADIC. sg trachtet, bei M. pinguis (Taf. XLVII, Fig. 4; XLVIII, Fig. 1) im unteren Teile mehr zusammengedrückt als bei M. hungaricus. Auch sieht man bei ersterem keine Facetten zur Artikulation mit den Rippen, während solche bei M. hungaricus noch sehr gut entwickelt sind. Die Lenden- wirbel (Taf. XLVIL, Fig. 5; XLVII, Fig. 2—4) des M. hungaricus be- sitzen viel dünnere Querfortsätze und Bogenwände als dies bei M. pin- guis der Fall ist. Dasselbe Verhältnis zeigt auch der vierte Schwanz- wirbel (Taf. XLVII, Fig. 6-7; XLVIII, Fig. 5). Das Schulterblatt (Taf. XLIX, Fig. 1) scheint bei den beiden Arten ziemlich gleichförmig gebaut gewesen zu sein. Die Elle von M. pinguis (Taf. XLIX, Fig. 2—4) ist bedeutend größer als jene von M. hungaricus. Aus dem Vergleich der Überreste des M. hungarieus mit jenen von M. pinguis geht hervor, daß sich M. hungaricus im Bau der Unter- kieferäste aufs engste der Spezies M. pinguis anschließt, im Bau der übrigen Skeletteile, namentlich der Ohrknochen, des Atlas, des Epi- stropheus und der übrigen Wirbel jedoch sich von dieser Art gründ- lich unterscheidet. Ein weiterer Vergleich der Überreste des M. hungaricus mit den entsprechenden Resten der übrigen Arten der Mesocetusgruppe wird uns ‚belehren, daß diese in allgemeinen Zügen fast mit einer jeden Mesocetusspezies übereinstimmen, was eben die Zugehörigkeit zur Gattung Mesocetus bestätigt, keiner aber vollständig angehört. Fassen wir endlich alle Ergebnisse, die wir auf Grund der Ver- gleiche gewonnen haben, zusammen, so ergibt sich, daß der Urwal von Borbolya tatsächlich innerhalb der Gattung Mesocetus eine neue Spezies repräsentiert, die ich — wie erwähnt — unter dem Namen Mesocetus hungaricus in die paläontologische Literatur eingeführt habe. Die wesentlichsten Merkmale des M. hungaricus gebe ich in fol- gender Artsdiagnose. Gesamtlänge des nahezu vollständig erhaltenen, aber in zahlreiche Stücke zerbrochenen Skeletts beträgt 6°5 m. Schädellänge 1'855 m. Die Unterkieferäste wie bei M. pinguis. Die Tympanica ähnlich jenen von M. longirostris. Der Atlas besitzt in der Mitte des unteren hinteren Randes einen verdickten Höcker. Die Fortsätze der Wirbel sind sehr grazil, dieoberen Bogenwände dünn. Die Überreste stammen aus den mittelmiozänen Ab- lagerungen von Borbolya in Ungarn. LITERATUR. 1. BENEDEN VAN, P. J. — Sur un envoi d’ossements de Cetaces fossiles de Croatie (Bulletins de l’Academie roy. de Belgique, Qme ser., Tome 47, p. 183—184). Bruxelles, 1884. 2. BENEDEN van, P. J. — Les Mysticetes a courts fanons des sables des en- virons d’Anvers. (Bulletins de l’Academie roy. de Belgique, Qme ser., Tome 50, p. 39— 93.) Bruxelles, 1880. 3. BENEDEN VAN, P. J. — Une Baleine fossile de Croatie, appartenant au genre Mesocete. (Memoire de l’Academie roy. de Belgique, Tome 45, p. 1-29.) Bruxel- les, 1884. 4. BENEDEN van, P. J. — Description des ossements fossiles des environs d’Anvers. (Annales du Musee roy. d’histoire naturelle de Belgique. Tome IV—XIN. Bruxelles, 1850—1886. 5. BENEDEN VAN, P. J. et Gervass, P. — Osteographie des (etaces vivants et fossiles. Paris, 1880. 6. Branpr, J. F. — Die fossilen und subfossilen Getaceen Europas. (M&moires de l’Academie de St. Petersbourg VI. ser. Tome XX.) St. Petersbourg, 1873. 7. BRANDT, J. F. — Ergänzungen zu den fossilen CGetaceen Europas. (M&moires de l’Academie de St. Petersbourg. VII. ser., Tome XXI.) St. Petersbourg, 1874. 8. CAPELLINI, G. — Balenottere mioceniche di San Michele presso Cagliari. (Memorie della R. Academia delle Scienze dell’ Istituto di Bologna. Serie V., Tomo VII, p. 659—679.) Bologna, 1899. 9. CAPELLINI, G. — Balenottera miocenica del Monte Titano Republiea di San Marino. (Memorie della R. Academia delle Scienze dell’ Istituto di Bologna. Serie V, Vomo IX, p. 235—260.) Bologna, 1901. 10. CAPELLINI, @. — Balenottera di Borbolya (Ungheria). (Reale Academia dei Lincei, Vol. XII, serie 5a, fasc. 12°, p. 667—669). Bologna, 1904. 11. FrLor, L. — Note sur les Cetaces fossiles de l’Aquitaine. (Bulletin de la Societe Geologique de France. 3. ser. Tome XXIV, p. 270—282.) Paris, 1896. 12. GIEBEL, C. G. u. W. LECHE. Säugetiere. (Bronns Klassen u. Ordnungen des Tierreichs, Bd. VI, Abt. V.) Leipzig, 1874—1900. 13. GORJANOVIC-KRAMBERGER, K. — Fosilni sisari Hrvatske, Slavonije i Dalma- eije. (Rad jugoslavenske akademije znanosti i umjetnosti, knjiga 49, p. 60-95, tabla II.) Zagreb, 1884. 14. GORJANOVIC-KRAMBERGER, K. — OÖ fosilnih Cetaceih Hrvatske i Kranjske. (Rad jugoslavenske akademije znanosti i umjetnosti, knjiga 61, p. 1—21, tabla I—-IIl.) Zagreb, 1892. 15. HAEcKEL, E. — Systematische Phylogenie: III. Teil Wirbeltiere. Berlin, 1895. LITERATUR. 91 16. Kanıd O. — A borbolyai ösbälna rendszertani älläsa. Elözetes jelentes a borbolyai mioczenkorü bal»nopteridäröl. (Föfdtani Közlöny, XXXIV. kötet, p. 295 — 232.) Budapest, 1904. 17. Kanıc, OÖ. — Die systematische Stellung des Urwals von Borbolya. Vor- läufige Mitteilung über den miozänen Balänopteriden von Borbolya. 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Sectionsblatt Zone 14., Col. XV. 1: 75,000. (Erläuterungen zur geologischen Spezialkarte der Länder der ungar. Krone.) Budapest, 1905. 25. T. RotH L. — Borbolya környekenek geologiai viszonyai. Elözetes jelentes a borbolyai mioczenkorü balenopteridaröl. (Földtani Közlöny, XXXIV. köt., p. 216— 217.) Budapest, 1904. 26. RotH, L. v. TEeLEGD. — Die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Borbolya. Vorläufige Mitteilung über den miozänen Bal»nopteriden von Borbolya. (Supplement zuın Földtani Közlöny, Bd. XXXIV, p. 278-279.) Budapest, 1904. 27. SZONTAGH T. — A borbolyai ösbälna kiäsatäsänak törtänete. Elözetes jelentes a borbolyai mioezenkorü balsnopteridäröl. (Földtani Közlöny, XXXIV. köt., p. 217— 220.) Budapest, 1904. 28. SZONTAGH, TH. v.— Die Geschichte der Ausgrabung des Urwals von Borbolya. ‚Vorläufige Mitteilung über den miozänen Balänopteriden von Borbolya. (Supplement zum Földtani Közlöny, Bd. XNXXIV, p. 279—284.) Budapest, 1904. 29. SZONTAGH T. — A magyar kir. földtani intezet gyüjtemenyeiröl. (Vasärnapi Ujsag, 53. evfoly., p. 14—15.) Budapest, 1906. 30. TROUESSART, E. L. — Catalogus mammalium tam viventium quam fossilium, Tomus II. Berolini. 1898—1899. 31. Zimmer, K. A. — Handbuch der Palzontologie I. Pal»ozologie. Bd. IV, Mammalia, München, 1891-1893. INHALT. I. Einleitende Bemerkungen _ ._ = A) Die Entdeckung des Urwals von ib B) Die Präparation des Urwals von Borbolya ... (‘) Die geologischen Verhältnisse von Borbolya... ll. Beschreibung der Überreste des Mesocetus hungaricus 1, Den. Schadel a, re 9DıesWirbel-g ern gres a) Die Halswirbel _. .. .. b) Die Brustwirbel_ _. _.. c) Die Lendenwirbel d) Die Schwanzwirbel _ _ _.. Übersicht der Sen der Wirhälkengen 3 Diesbippenun 2 ar er 4. Die Extremitäten .__. .. — en Ill. Systematische Stellung des Be cn Artsdignose “ u a “ | Ka | R 5 A di A | R N ® { 3 {h} T 5 E - . L [ € " den Er . ft j | e 2 x ' y2 Inn $ Ä \ N } ds: gt ‚KOSGO EINE it ı , au as Bin: % h “\ # : h ' ide ii sad j 2 4 yi: t BRD % h . f A net en TAFEL 1. Mesocetus hungaricus Kapıdc. Restauriertes Skelett aus dem M Borbolya, Komitat Sopron, in Ungarn. '/s der natürlichen Größe. Das Original im Museum der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. / ‚ lungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Band XVl. Tafel 1. . 5 TAFEL Il. Mesocetus hungaricus Kapı@; aus dem Miozän von Borbolya, Komitat Sopron, in Ungarn. 1. Der Schädel von oben. Socc. = supraoceipitale, Con. occ. = condylus oceipitalis, Temp. = tempo- rale, Pr. mas. = processus mastoideus, Pr. zyg. = processus zygomaticus, Par. — parietale, Frt. = frontale, Nas. = nasale, Vom. = vomer, Mx. = maxilla, Prmx. = premaxilla. 2. Der rechte Unterkieferast von außen. Cond. = condylus, Pr. cor. = processus coronoideus. 3. Der linke Unterkieferast von innen. Ang. md. = angulus mandibule. Sämtliche Abbildungen "s der natürlichen Größe. ar Mitteilungen aus dem Jahrbuche ADIC : Mesocetus hungaricus. der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Band XVlI. Tafel 2. . | . Prmas. om .occ Socc 2 TAFEL IN. Mesocetus hungaricus Kapıc; aus dem Miozän von Borbolya, Komitat Sopron, in Ungarn. 1. Der Schädel von unten. Con. occ. = condylus oceipitalis, Pr. anon. = processus anonymus, Temp. = temporale, Pr. mas. — processus mastoideus, B. occ. = basioceipitale, Pr. zyg. processus zygomaticus, Par. = parietale, Mx. = maxilla, Vom. = vomer. 2. Der linke Unterkieferast von oben. Ang. md. = angulus mandibul«. 3. Der rechte Unterkieferast von unten. Con. = condylus, Pr. cor. = processus coronoideus. Sämtliche Abbildungen !/s der natürlichen Größe. Mitteilungen aus dem Jahrbuche KADIC : Mesocetus hungaricus. der kgl. ungar. Geologischer Anstalt. Band XVl. Tafel 3. DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ. VON KARL PAPP. (MIT TAFEL 4.) Übertragung aus dem ungarischen Original. (Ungarisch erschienen im Oktober 1907.) Mitt. a. d. Jahrb. d. kel. ungar. Geolog. Anst. XVI. Bd. 3. Heft. 8 ‚November, 1907, EINLEITUNG. Zu Ende des verflossenen Jahres erhielt ich von der Direktion der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt eine Verordnung, die in möglichst getreuer Übersetzung folgendermaßen lautet: «Z. 6410/1906. An Herrn Dr. Karı Parr, Geolog I. Klasse, Buda- pest. — Im Jahre 1891 wurde in Miskolez auf dem Bärsonyschen Haus- grunde ein paläolithisches Steinwerkzeug gefunden, welches in den be- treffenden Fachkreisen durch die Publikation Orro Hrrmans Aufsehen erregte, nachdem HERMAN bereits damals auf das Vorkommen des dilu- vialen Menschen in der Umgebung von Miskolez schließen zu können glaubte. Diese seine Anschauung blieb nicht ohne Widerspruch, da sich namentlich unter den Mitgliedern der kgl. ungar. Geologischen Anstalt JuLıus Haravärs mit diesem Gegenstand befaßt, das diluviale Alter der den Fund enthaltenen Ablagerungen bezweifelt und in dieser Hinsicht auch auf die modifizierte Ansicht eines zweiten Mitglieds der Anstalt, Lunpwie Rornu v. Trieen, verwiesen hat. 1905 gelang es jedoch OrTro Errman abermals ein Werkzeug ‚von Chelles-Charakter, u. z. aus dem Friedhofe des Avasberges bei Miskolez zu erwerben und betonte er damals das Vorhandensein der Reste diluvialer Ablagerungen auf dem besagten Punkte des Avasberges auch der entgegengesetzten Ansicht Haravirs’ gegenüber. Es ist zu bemerken, daß diluviale, teils sogar säugetierresteführende Ablagerungen in der Gegend von Miskolez an anderen nahen Punkten tatsächlich nachgewiesen wurden. Über das erwähnte Objekt äußert sich Orro HERMAN in seiner Abhandlung «Zum Solutreen von Miskolez» 1906 übrigens klar und deutlich. Ange- sichts der wissenschaftlichen Wichtigkeit des Gegenstandes, der bereits auch die Aufmerksamkeit des Auslandes erweckt hat, anderseits jedoch mit Hinsicht darauf, daß es das Interesse der hier abgeleiteten Folgerun- gen unumgänglich erheischt, daß mit Rücksicht auf den lautgewordenen Widerspruch die hier ins Gewicht fallende Umgebung von Miskolcz einer gründlichen stratigraphischen Untersuchung von einem unserer Anstaltsgeologen unterzogen werde : betraue ich hiermit den Herrn Geolo- gen mit dieser Aufgabe, nachdem bezüglich der zu diesem Zwecke nötigen 8% 96 KARL PAPP (4) Geldmittel durch Se. Exzellenz Herr Icnarz v. Daränvı, kgl. ungar. Ackerbauminister, in seinem hohen Erlasse vom 31. August 1906, Z. 72228/IV. A. 2 bereits Verfügung getroffen wurde. Ich fordere Sie daher auf, Ihre Aufgabe baldmöglichst in Angriff zu nehmen und über das- Ergebnis Ihres Vorgehens nach Beendigung desselben detaillierten, einge- henden Bericht zu erstatten. — Budapest, am 14. Oktober 1906. — JoHANN Böcku, Ministerialrat, Direktor der kgl. ungar. Geologischen Anstalt.» Im Sinne dieser Verordnung reiste ich am 20. Oktober 1906 nach Miskolez, wo ich mich bis 10. November aufhielt. Gleichzeitig benützte ich die Gelegenheit — obzwar dies mit der eigentlichen Lösung der Frage nicht in engem Zusammenhang stand — auch zur eingehenden Erforschung der weiteren Umgebung von Miskolcz. Daß ich in den Kreis meiner Studien auch die geologischen Verhältnisse des Bükkgebirges aufnahm, hatte seinen Hauptgrund darin, daß mein Kollege, Geolog Dr. Orrorar Kapıc, zur selben Zeit auf Anregung OTrTo Hermanns in den durch Herman in Vorschlag gebrachten Höhlen dieses Gebirges nach den Spuren des Urmenschen forschte. Anderseits werde ich im folgen- den, der aktuellen Frage betrefis Wasserversorgung der Stadt Miskolez wegen, die hydrographischen Verhältnisse eingehender behandeln. I- Oro- und hydrographische Verhältnisse. Die Stadt Miskolez ist am Fuße des östlichen Vorlandes des Bükk- gebirges, zu beiden Seiten des Szinvabaches, teils aber schon im Inun- dationsgebiet des Sajöflusses erbaut. Das Bükkgebirge erhebt sich auf den aneinander grenzenden Teilen der Komitate Heves und Borsod und kebrt sich, im Komitate Borsod in der Form eines Halbkreises hin- ziehend, mit seinem gewölbten Abhang gegen Norden. Die eigentliche Erhebung des Bükkgebirges ist in ost— westlicher Richtung 12 km lang und in nord—südlicher Richtung 5 km breit. Das Grundgebirge ist ein kleineres Plateau von 800-900 m Höhe, dessen Oberfläche zahlreiche Dolinen, Kesseln und Ponore aufweist. Den wirklichen Charakter des Gebirges läßt am schönsten das Köhät genannte Plateau erkennen, welches gegen Süden mit einem Steilrand auf das gegen den Egerfluß hinziehende Hügelland abfällt. Die Höhen des Plateaus erheben sich an dessen Westrand; sein höchster Gipfel, der 957 m hohe Bälvany, be- findet sich jedoch ganz im Norden und steht sozusagen außerhalb des Hauptzuges. Der Gebirgsrücken Bükk verzweigt sich nach allen Rich- tungen der Windrose hin und diese kleineren und größeren Abzweigungen ‚sotpeagraurz& sop JPIgSsfpwmesıosseyn Seq 'T hb yoap OXG, PRPLZUG 959 LL2 IN Greg ER \za “e NN N N, INN aryennz _ enum_, INN RR sea” Aboyfjobor; vomnnrof x Jo I) Re aa \ Fe y = mn F Joweyf/Y VEIT I enprs! ; Bon 2 j a ne ei € 7 T {) 25 S vuyo? r . & gaspwwueg "pariojun fuouaF1ogq.LeA "p oZUsI) wm er-en-m-w:n "sojotgosjfewmeg ueTegypIS Soap ozuaan) vhıma \ PURTS BAUIZy sop Jorgasjpmmesıasseq Seq Y Dg-ENYP> efiuzsese] v4 98 KARL PAPP (6) bedecken fächerförmig das Gebiet zwischen den Flüssen Sajöo und Eger. Die westlichen und nördlichen Ausläufer sind am höchsten, zu- gleich aber auch am kürzesten, während die gegen den Sajö hinziehen- den am längsten und ober Miskolcz mit dem Hügelland verschmolzen sind. Am Fuße des Bükkplateaus entspringt im Norden der Garadna-, im Osten der Szinvabach, die sich vereinigen und dem Sajö zueilen. Im Süden dagegen entspringen zahlreiche kleine Bäche, die sich un- mittelbar in die Sümpfe der Tisza ergießen. Der Szinva ist von seinem Ursprung bis zum Hämorisee bloß 3 km lang und fällt von 405 m abs. Höhe auf 295 m herab, was einem Gefälle von 36 m pro km entspricht. Der Garadna erhält sein Wasser ober der Hämorikolonie sowohl von Norden, als auch von Süden her aus mehreren kleinen Quellen, sein westlicher Hauptgraben, das Szäraztal, aber hat keine eigentliche Quelle. Die Länge des Garadna kann vom Fuße des Nyarhegy bis zum Hämorisee mit 12 km festgesetzt werden, wobei er von 700 m abs. Höhe auf 295 m herabfällt, was einem Gefälle von 3% m pro km entspricht und mit dem Gefälle des Szinva in auffallendem Einklang steht. Oberhalb dem Hämor wurde der Garadna zu einem See aufgestaut und nachdem das aufgestaute Niveau selbst 5 m beträgt, so überschreitet die Tiefe des Sees auf langer Strecke die 10 m. Das Wasser des 1300 m langen Sees bildet nicht bloß eine Naturschönheit, sondern wirkt auch den zerstörenden Über- schwemmungen vorteilhaft entgegen. In dem künstlich aufgestauten See lagert nämlich der Garadna sein Geschiebe ab und das ausfließende reine Wasser ist nicht mehr imstande sein Bett mit solcher Kraft weiter- zugraben wie mehr oben, wodurch weiter unten auch die zerstörende Wirkung des Szinva eine geringere wird. Fig. 2 gibt das Bild des Hämorisees mit den an seinem linken Ufer sich erhebenden Trias- kalkbänken, die nach 21 streichen und unter 70° gegen NO einfallen, ihre Schichtenköpfe also dem See zukehren. Vom Gipfel der Kalkklippe blickt ein Aussichtsturm auf den tiefblauen Seespiegel herab. Unmittel- bar unter dem Wehr ergießt sich der Südarm des Szinva in das gegen Osten gerichtete Haupttal und sein Wasser stürzt über junge Kalktuff- bänke aus dem höher gelegenen Seitental herab. Der Szinva-Garadna fließt sodann vereint zwischen Jurakalkbergen im Haämorital dahin, das seiner Schönheit halber auch ungarische Tempe genannt wird. Dieses klammartige Tal ist 3 kmlang und fällt von dem 295 mü. d. M. gelegenen Wehr auf 222 m der,Kirälykütquelle hinab. In diesem so- zusagen Mittellaufe des Szinva beträgt das Gefälle somit 24 m, was angesichts der großen Wassermenge als ziemlich beträchtlich bezeichnet werden kann. Diese Klamm ist ein typisches Erosionstal und die einstige Fie. 2. Das linke Ufer des Alsöhaämorisees ober dem Wehr. 100 KARL PAPP (8) erabende Tätigkeit des Wassers gibt sich in den zahlreichen Höhlen seiner Lehnen kund. Fig. 3 veranschaulicht die s. g. Puskaporos (Schieß- pulver-) Höhlen 10—11 m über dem Szinvabett. Ein Teil des Wassers wurde in einem Kanal nach Diösgyör abgeleitet, anderseits fängt der Alsöhämorisee die rapiden Überschwemmungen auf, so daß der Szinva heute nur mehr um Geringes sein Bett vertieft. Unterhalb der Einmün- dung der Kiralykütquelle verläßt der Bach das Kalksteingebirge, bez. ERENFEINN Fig. 3. Die Rlamm des Szinva bei den Puskaporos Höhlen. fließt am Rande des Grundgebirges, jedoch bereits über tertiäre Schich- ten dahin, wo auch sein Gefälle rasch abnimmt. Der genannte Punkt liest in 222 m abs. Höhe, von wo an das Terrain allmählich abfällt. Der Abschnitt bei Diösgyör kann als tektonisches Tal betrachtet wer- den, da seine Richtung mit dem Rand des Grundgebirges genau zu- sammenfällt. Bei «der Eisenfabrik Diösgyör verläßt der Szinva in 150 m abs. Höhe diese südöstliche tektonische Richtung und wendet sich auf dem tertiären llügellande direkt gegen Osten, nimmt in Miskolez das (9) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ, 101 träg dahinfließende Wasser des Pöczegrabens auf und mündet in 118 m abs. Höhe in den Sajöfluß. Der Unterlauf des Szinva besitzt eine Länge von 15 km, während welcher derselbe 104 m fällt, was einem Gefälle von 7 m pro km entspricht. Fassen wir nun den ganzen Bach ins Auge, so zeigt es sich, daß die Gesamtlänge des Garadna-Szinva 30 km, die Niveaudifferenz auf dieser Strecke aber 582 m, das Gefälle somit über 19 m pro km beträgt. Dies ist unter den in Ungarn beobachteten Verhältnissen ein sehr großes Gefälle und weist auf einen echten Gebirgs- charakter hin. Den Alpenbächen gegenüber ist es freilich geringfügig. Die Nebenbäche des aus dem Kaukasus hervorbrechenden Kuban z. B. weisen bei ähnlicher Wassermenge ein Gefälle von 100—120 m pro km auf, allerdings auf viel höherem Terrain, in der Höhe der höchsten Zinken des Tätra- und Mätragebirges. Sehr interessant sind die Verhältnisse, welche das Wasser- sammelgebiet des Szinva-Garadna erkennen läßt, weil dieser Bach nicht nur ein sichtbares, sondern auch ein verborgenes Wassergebiet besitzt. Das oberirdische oder sichtbare Wassersammelgebiet nimmt einen Flächenraum von 130 Quadratkilometern ein und erstreckt sich in länglicher Form von Osten gegen Westen. In der Südwestecke desselben befindet sich ein etwa 20 km? großes Gebiet, von welchem oberflächlich absolut kein Gewässer herabfließt, das Wasser vielmehr in Dolinen verschwindet. Diese Ponore reihen sich in nordöstlicher, dann östlicher Richtung an einander und hie und da verrät ein kurzer Gra- ben, daß die Wasser vom Bükkplateau doch dem Garadna und Szinva zustreben. Dieses mit Dolinen bedeckte Plateau repräsentiert also das unterirdische oder verborgene Wassersammelgebiet des Szinva. Das sichtbare Sammelgebiet allein besitzt eine unförmliche Gestalt mit einspringendem Winkel, während wir, das unterirdische Wassergebiet hinzugenommen, ein rechteckiges Viereck vor uns haben. Der Szinva- bach wird somit durch das Niederschlagswasser eines insgesamt 150 km? umfassenden Gebietes gespeist. Auf dieses Wassersammelgebiet entfällt eine 30 km betragende Haupttallänge mit 19 m Gefälle pro km. Ver- gleichen wir den Szinva mit einem ähnlichen Bache Ungarns, so erhal- ten wir dasselbe Bild. So besitzt der in die Feher-Körös mündende Ponorbach im Komitat Hunyad ein Wassersammelgebiet von 90 km? und bei 23 km Länge ein Gefälle von 18 m pro km. Beide Bäche ent- springen in einem Kalksteingebirge und laufen über Tufigelände ; daher sind auch ihre Proportionszahlen ähnlich. Im Bükkgebirge und am Fuße desselben entspringen zahlreiche Quellen. Auf dem verborgenen Wassergebiete, in dem mit Dolinen bedeckten Jurakalkgebirge, schen wir den Jävorküt in 655 m abs. 102 KARL PAPP (10) Höhe, der unmittelbar unter dem Jägerhause aus dem Quellkalk ent- springt und dessen Wassermenge ca 1 Liter pro Sekunde, unter 24 also 36 m? ist; Temperatur des Wassers 8° C. Das Wasser des Jävor- küt fließt über eine Strecke sichtbar dahin, verschwindet jedoch alsbald in den Ponoren des Sebes ärok. Sein verschwindendes Wasser speist, indem es sich in den Spalten des Kalksteines gegen Nordosten bewegt, unzweifelhaft die Gräben des Garadna. Nördlich und südlich von der Hämorikolonie sind mehrere wasserreiche Quellen vorhanden. So im Süden die Kerekhegyiquelle, die wahrscheinlich das verschwindende Wasser des am Plateau befindlichen Csirkes-küt (792 m ü. d. M.) zu- tage bringt. Der von Nordwesten kommende Graben wird ebenfalls durch eine wasserreiche Quelle gespeist, die bereits im Triaskalkgebirge entspringt. Östlich von der Ruine des Paulinerklosters in Szentlelek tritt ebenfalls aus Triaskalkstein die Szentlelekiquelle zutage, deren Wassermenge 1°5 Liter pro Sekunde oder täglich 130 m? ist; Tempe- ratur 8° C. Die Quellen des Szinvabaches entspringen südlich von Lilla- füred; der Hauptquell am Wege nach Ujhuta, an der Grenze des schief- rigen Karbonkalkes und Jurakalksteines; derselbe bringt warscheinlich das im Lustatale verschwindende Wasser zutage. Am Fuße des Kerek- hegsy besitzt der Szinva noch mehrere (Quellen mit einer Temperatur von 8'5° C, die sich alsbald zu einem Bache vereinigen. Das Wasser der Quellen ist, da sie aus Kalkstein entspringen, ziemlich hart, härter als zu Industriezwecken erwünscht, jedoch als Trinkwasser sehr geignet. Der Quellbach Szinva gibt pro Sekunde 25 Liter Wasser, also 2160 m? pro 24%. Bei Lillafüred erreicht er Kalktuff und setzt seinen Lauf bis zu Ende über diesem fort. Unter dem Wehr des Hämorisees stürzt er sodann als Wasserfall von der Kalktuffterrasse herab. Die Menge des aus 5 m Höhe herabfallenden Wassers beträgt ungefähr 3 hl pro Sekunde. In ‘der Nähe des Wasserfalls stoßen wir auf eine kleine Tropfstein- höhle, in welche man durch eine enge, finstere Vorhalle gelangt; aus derselben eilt ein kleiner Bach dem Tageslicht zu. Die größten Quellen der Gegend befinden sich dort, wo der Rand des Grundgebirges endet und demselben die tertiären Schichten auflagern. Der Rand des Jurakalkgebirges liegt an der Geraden vom Gällyatetö über Diösgyör gegen OSO bis zur Tapoleza von Görömböly und unmittelbar an der Grenze des Kalksteines entspringen die Gällya- quelle, Felsöforräs, Kiralyküt, weiterhin die Thermalquellen von Diös- györ und die Görömbölyer Tapolcza. Die Gallyaquelle liegt außerhalb dem Wassersammelgebiete des Szinva und speist das gegen Parasznya nach Norden ziehende Pitypalattytal. (11) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UNGEBUNG VON MISKOLCZ. 103 Die Felsöforräs genannte Quelle entspringt in dem gegen das Kecskelyuk sich erstreckende Forrästal in 335 m Höhe. Ihr kaltes, jedoch kohlensauren Kalk enthaltendes Wasser bricht aus Kalktuff, an der Grenze des Karbonschiefers und Jurakalkes hervor. Das kalkhaltige Fig. 4. Der Wasserfall des Szinva von der Kalktuffterrasse. Wasser derselben kalziniert auch heute noch fortwährend die Pflanzen der Umgebung. Weiter unten verschwindet sie zweimal, so daß in dem zwischen Kecskelyuk und Büdöspest hinziehenden Forrästale nur bei Regengüssen Wasser fließt, sonst aber dasselbe trockenliegt. Ihr ver- schwindendes Wasser tritt wahrscheinlich im Kirälyküt wieder zulage. 104 KARL PAPP (12) Fig. 5. Die Kirälykütquelle. Diese letztere Quelle befindet sich nordwestlich von der Landstraße Diösgyör—Hämor, im ceinspringenden Winkel des Jurakalkes, 225 m ü. d. M. Ihr kristallklares Wasser bricht sprudelnd aus der Höhle her- vor und speist nach kaum einige Meter langem Laufe ein schönes u ma [Wb] _ DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ. 105 1—4 kalte Quellen, I—IV Thermalquellen. Sm = jurassischer Klippenkalk. =7 a Fig. 6. Die Quellen der Görömbölyer Tapolcza. Becken. Fig. 5 gibt das Bild dieser Quelle. Die Temperatur ihres Wassers ist nach meinen Messungen 9° C, die Menge desselben 2 Liter pro Sekunde oder 170 m? pro 24&, Die Tapolczaquelle befindet sich nächst der uralten Ruine 106 KARL PAPP (14) von Diösgyör und ihr laues Wasser (22° G) speist einige Spiegelbäder. Dieselbe dringt bereits an einer Bruchlinie empor. Auch im Tatärärok ist zwischen Diösgyör und Öhuta, an der Grenze der grünlichen Karbonschiefer und des Jurakalkes, eine kleinere kalte Quelle vorhanden. Eine vom Kirälyküt über die Diösgyörer Tapoleza gezogene Gerade führt, der Grenze des Kalkgebirges folgend, direkt zur Görömbölyer Tapoleza. Dieser anmutige Badeort liegt in einem Kessel, 128 mü. d. M. Am Fuße der hohen Kalkfelsen befindet sich ein Teich, in welchem mehrere kalte und warme Quellen Fig. 7. Die Thermalquelle der Görömbölyer Tapolcza. entspringen. Den Situationsplan veranschaulicht Fig. 6. Aus dem Teich- spiegel erheben sich mehrere Inseln, die mit einander und mit der Badekolonie durch einige Brücken verbunden sind. Die Inseln sind parkiert und auch die Bade- und Wohnhäuser mit einem schönen Park umgeben, von wo hübsche Spazierwege auf die Bergrücken führen. In Badehause befinden sich sechs Bassins, auf deren Grund die Thermal- quellen unmittelbar emporsprudeln. Außerdem entspringt auch aus der Felsenhöhle hinter dem Badehause eine starke (Quelle. Die Thermen der Görömbölyer Tapolcza quellen un- mittelbar aus den Höhlungen des Jurakalksteines in vier Gruppen her- (15) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ. 107 vor. Die Quellen der I-ten Gruppe sind am größten und über diesen wurde das Badehaus erbaut, dessen Spiegel ein 1 m tiefes warmes Wasser enthalten. Das ausfließende Wasser ergießt sich durch einen I m brei- ten und 60 cm tiefen Kanal in ganzem Profil in den Teich. Die II-te Thermalquelle sprudelt am Grunde des Teiches empor, die IIl-te und IV dagegen bricht abermals aus den Kalksteinhöhlen zutage. Das Bild der III-ten Thermalquelle veranschaulicht Fig. 7. Die Temperatur der Quellen schwankt zwischen 25—32° C. Ihr Wasser wurde zuletzt von Prof. Dr. B. v. Leneven untersucht. In 1 Liter der Badequelle (32° C) wurden nachgewiesen: Natriumchlorid _- -- -. 0:0005 Gramm ealiumchlerid.).. + ee 0:0064 « Zalksulfat- 2. 4 00295 « Natriumbikarbonat . 2.1#.0:0293 « Kalkbikarbonat . - ON « Magnesiumbikarbonat -— — — 00613 « Hydrogensilikat - -— - — — 0.0254 « Zusammen... B 70-5675 Gramm. Nach dieser 1889 durchgeführten Analyse gehören also die Quellen von Tapoleza in die Gruppe der reinen lauen Thermalwässer und sind gegen Gicht, Skrofulose und nervöse Leiden von wohltuender Wirkung. Leider wird auf das anmutige Bad von seiten des griechisch-katholischen Bistums nicht viel Sorgfalt verwendet. Außer diesen Thermalquellen entspringen in Tapoleza auch mehrere kalte Quellen, u. z. an der Grenze der das Kalkgebirge bedeckenden miozänen Sandsteine, immer jedoch aus dem Kalkstein selbst, wie dies ‘aus der in der Quelle 2 abgeteuften Bohrung hervorging. Auch die kalten Quellen entspringen in vier Gruppen und bilden sogleich einen See. Die kalte Quelle 1 dringt auf einem Flächenraum von ungefähr 30 m? empor; die Quelle 2 hesitzt eine oberflächliche Ausdehnung von ca 80 m? und noch größer ist die der Quelle 3, da sie 100 m? weit überschreitet. Den kleinsten Flächenraum nimmt die Quelle 4, die Kühl- quelle ein. Diese kalten Quellen sind insofern von Wichtigkeit, als die Stadt Miskolez dieselben zur Wasserleitung zu benützen gedenkt. Die Probebohrungen ergaben hier viel und gutes Wasser, das bei der kalten Quelle 2, als man am Boden des Sees die Grenze des Triaskalkes erbohrt hatte, 2 m über den Seespiegel emporsprang. Fig. S veran- schaulicht diese Quelle, wo auch die aus dem Wasser des Sees 3 m hoch emporragende Bohrröhre sichtbar ist. 108 KARL PAPP (16) 2 B . So a ER N Ma Fig. 8. Die kalte Quelle der Görömbölyer Tapoleza. Die Temperatur der kalten Quellen schwankt zwischen 9—10° C und ein Drittel der Wassermenge würde genügen um Miskolez beständig mit gutem Trinkwasser zu versehen. Die Stadt Miskolez benötigt näm- (17) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ, 169 lich, 30000 Seelen ünd täglıch 150 Liter pro Kopf gerechnet, 4500 m? Wasser pro Tag; die kalten Quellen von Tapoleza aber liefern zumin- dest dreimal so viel. Ich besitze diesbezüglich zwar keine Messungen, doch schätze ich die gesamte Wassermenge des Tapoleza verlassenden Hejöbaches auf zumindest 500 Liter pro Sekunde, d. i. 432000 m? pro Tag. In dieser Wassermenge ist natürlich auch das Thermalwasser mit inbegriffen. Die Stadt Miskolez handelt also zweifellos am besten, wenn sie die kalten Quellen der . Tapoleza zur Wasserversorgung benützt. Eine andere Frage ist es allerdings, wie sich die Müller des Hejö- baches diesem Vorhaben gegenüber verhalten. Angeblich benötigt eine Wassermühle mit drei Steinen 700 Liter Wasser pro Sekunde; davon würde die Stadt 50 Sekundenliter wegleiten, so daß für die Mühlen 650 Sekundenliter erübrigten. Die Müller können jedoch mit Recht behaupten, daß ihnen, 50 von 700 weggenommen OÖ bleibe, da sie für die restlichen 650 Liter ihre sämtlichen Räder und Steine durch neue ersetzen müßten. Mit solchen Schwierigkeiten hat die Stadt Miskolez zu kämpfen und deshalb zieht sich die Wasserleitungsfrage derselben nun schon zwei Jahre hin. Jedenfalls ist aber die Gesundheit der Be- wohner in erster Reihe zu berücksichtigen und das Gemeinwohl über jedwelche Privatinteressen zu stellen. Salus publica suprema lex. II, Geologischer Aufbau. Die geologische Kartierung des Bükkgebirges und seines 'Vorlandes verdanken wir JoHuann v. BöckH, der im Sommer 1866 in Gesellschaft Dr. :Gumdo Stacues das Gebiet zwischen Eger, Putnok, Monok und Mezönyäräd geologisch detailliert aufgenommen und während der kurzen Zeit seines dortigen Aufenthaltes über dieses ausgedehnte Gebiet eine geologische Karte von staunenswürdiger Genauigkeit hergestellt hat. Nach seinen Forschungen! setzt sich das Bükkgebirge größtenteils aus Sedimentgesteinen zusammen, u. zZ. aus paläozoischen Schiefern und: Kalken, ferner aus ımesozoischen Kalken. Im Südwesten sind haupt- sächlich die Schiefer, im Osten dagegen die Kalke mächtig entwickelt. Sämtliche Höhen und Kämme des Bükkgebirges bestehen aus Kalkstein, während die Schiefer an den Hängen und in tieferen Niveaus zutage 1 Jomann BöckH: Die geologischen Verhältnisse des Bükkgebirges und der angrenzenden Vorberge. (Jahrb.d.k.k. geol. R.-Anst. Wien 1867, Bd. 17, pag. 224—242.) Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVI. Bd. 3. Heft. 9 110 KARL PAPP (18) treten. Das Bükkplateau, der Köhät und Kömäzsa, bilden das Zentrum des Kalksteingebirges. Diese Sedimentgesteine wurden an den Enden der Gebirgsachse von Eruptivgesteinen durchbrochen; so am Szarvaskö bei Eger durch Diorit, Labradoritgabbro und magnetitführendem Peridotit (Wechrlit), der lange Zeit für Eisenstein gehalten wurde, — im Szinvatal bei Hämor aber durch Diabas. Paläozoikum. Karbonschiefer und -Kalke sind die ältesten Bildungen des Bükk- gebirges. Das karbonische Alter dieser von Kalklinsen durchsetzten dunklen Schiefer wurde durch Jonmann v. Böcku nachgewiesen. Er fand nämlich in den dunklen Schiefern von Visnyö und Dedes mehrere Stiel- glieder von Poterioerinus und ein Productusfragment, auf Grund derer er die in Rede stehende Ablagerung mit den Bleiberger Kohlenschiefern parallelisierte. In neuester Zeit wurden in den Schiefern des Bükk- _ gebirges auch kleine Fusulinenreste gefunden. Nach all dem ist es wahr- scheinlich, daß die Kalkschiefer des Bükkgebirges mit den fossilreichen Schichten von Dobsina identisch sind und der oberen Stufe des Unterkarbon angehören. Die schwarzen Schiefer werden mehrerenorts gebrochen. So ließ das Erzbistum Eger bei Felsötärkany noch 1838 einen Schieferbruch an der Lehne des Nagytärkänyberges, 6 km nordöstlich von der Ort- schaft eröffnen. Die Schieferplatten sind 32x37 cm groß und werden als Dachschiefer verwendet. Jahresproduktion 1'/a—2 Millionen solcher Platten. Auf die schwärzlichen Tonschiefer bei Tapolesäny, Komitat Borsod, wird nordwestlich von der Gemeinde im Siletal durch Frau LavısLaus v. Drasköczy geschürft. In Visnyö läßt Graf RunoLr Erpöpy die runzeligen, sonst aber kalklosen Tonschiefer brechen. Es werden jährlich ungefähr 800 Meterzentner davon erzeugt und in Visnyö und den benachbarten Ortschaften als Dachschiefer verwendet. Der Schiefer- bruch liegt 8 km südöstlich von der Gemeinde. In den schwärzlich- grauen Schiefern von Kisgyör, Bezirk Miskolez, wurden die ersten Brüche 1850 in dem 5 km nordwestlich von der Ortschaft gelegenen, zum Besitz des kgl. Forstärars gehörenden Tale eröffnet. Die gewinn- baren Schieferblöcke besitzen einen Durchmesser von 1 m und der jetzige Pächter des Schieferbruches, Ienaz Eneer, Miskolez, erzeugt jähr- lich 250 m? Material, das er als Dachschiefer verwertet. Die karbonischen Schieferkalke ziehen, obzwar verborgen, aus der Gegend von Kisgyör, Felsötärkäny und Dedes auf das Gebiet von Felsö- hämor, Ujhuta und Öhuta, wo sie sich namentlich am Bagolyberg und in den Talsohlen in zusammenhängendem Zuge zeigen. (19) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ, 111 Mesozoikum. Den Karbonschiefern lagern konkordant grünliche und rötliche Buntschiefer auf, die wahrscheinlich zur Trias gehören und sehr gut im Hämortale und am Szentlelekiberg sichtbar sind. Bei Alsöhämor durchziehen Quarzadern diese Buntschiefer, die sodann in Diabastuffe übergehen. Zwischen Lillafüred und Garadna sind einige kleinere Aus- brüche des Diabas vorhanden. Auf den triadischen Schieferkalken lagern Jurakalke von weißer (hauptsächlich im Westen des Gebirges, in der Gegend von Apätfalu), dunkler und rötlicher Farbe (namentlich in der Gegend von Felsötärkäny und Vöröskö). In diesen Kalken sind Fossilien höchst selten und Jonann v. Böckn erwähnt bloß einen Fncrinitenstiel aus denselben. Wahrscheinlich birgt diese mächtige Kalksteingruppe vom Lias bis zum oberen Jura mehrere Stufen in sich. Diese Kalkgruppe bildet das mit Dolinen bedeckte Bükkplateau, die breiten Rücken des Kölyuk und Kömaäzsas. Fig. 9 bietet einen Einblick in die ÖOrographie des Bükkgebirges. An den Gehängen des Hämortales erblicken wir die karbonischen Kalkschiefer, die vom Wasser des Baches bereits ziemlich tief erodiert sind. Weiter aufwärts befinden sich die triadischen Schieferkalke und im Hintergrund erhebt sich das jurassische Klippen- kalkplateau. Auch der Jurakalk wird industriell verwertet. So wird in dem westlich von Diösgyör gelegenen. Fenyeskö genannten forstärarischen Steinbruche ein graulichweißer dichter Kalkstein in Stücken von 30—40 kg gewonnen. Jahresproduktion ca 24000 Meterzentner. Derselbe wird teils als Baustein und Straßenschotter verwendet, teils gebrannt an die Zuckerfabrik in Szerenes verfrachtet. Hinter dem Bade Görömböly- Tapolcza besitzt das griechisch-katholische Bistum Munkäcs einen Kalksteinbruch, den AnouLr Werıszkorr, Miskolez, pachtet. Die Jahres- produktion beläuft sich auf mehrere Tausend Kubikmeter, deren größter Teil an die Zuckerfabriken verfrachtet wird. In den Jurakalken befinden sich auch die berühmten Höhlen des Bükkgebirges, die sich natürlich in späterer geologischer Zeit, gegen Ende des Tertiärs, gebildet haben dürften und später auch dem diluvialen Menschen Unterkunft geboten haben. Westlich vom Kirälyküt befindet sich am Nordgehänge des Forräs- tales, ungefähr 250 m ü. d. M. die Kecskelyuk genannte Höhle. Das Forrästal ist hier völlig trocken, da das Wasser der s. g. Felsöforräs hier bereits verschwunden ist und seinen Lauf in den unterirdischen Spalten der Kalkfelsen fortsetzt. In dem trockenen Bett fließt bloß bei großen Regengüssen Wasser und am Grunde desselben liegen halb 9% 112 KARL PAPP (20) abgerollte Kalksteinblöcke mit abgerundeten Ecken. Kaum 5 m über demselben erblicken wir die Mündung der Höhle, die in Fig. 10 ver- Fig. 9. Das klammartige Tal bei Alsöhämor im Bükkgebirge. anschaulicht wurde. Hier ist auch der in der Höhle ausgegrabene Schutt sichtbar, in welchem Kollege Dr. Orrorar Kapıc nach den Spuren des Urmenschen forschte, jedoch auf keine sicheren diluvialen Funde stieß, sondern bloß prähistorische Scherben und Knochen fand. Zen 4 > 2-0 Fig. 10. Die Öffnung der Kecskelyuk genannten Höhle. 114 KARL PAPP (22) Die Öffnung ist von triangulärer Form, die Vorhalle 5 m breit und 4 m hoch. Gegen Nordwesten verengt sich dieselbe allmählich und erreicht eine Länge von 149 m. Dem Kecskelyuk gegenüber, jedoch etwas westlich, befindet sich in der südlichen Felsenwand des Forrästales, ungefähr 300 m. ü. d. M., die Höhle Büdöspest, deren Vorhalle 5 m breit ist und gegen Süd- westen immer schmäler wird. Im tonigen Schutt der 30 m langen Höhle fand Kapıc Obsidiansplitter und Quarzitmeißel, Reste aus prähisto- rischer Zeit. ERÄNKLINST. RR ag a ® is a. ; x gi 4 Fig. 11. Die Öffnung der Szeletahöhle, Ober der Kirche von Alsöhamor, etwas östlich davon, mündet ungefähr 320 m ü. d. M. die am besten ausgebildete Höhle der Gegend an der steilen Kalkfelsenwand, die Szeletahöhle. Ihre Vorhalle ist 20 m lang und 15 m breit; gegen Nordwesten zweigt ein 40 m langer Korridor ab, gegen Westen aber erstreckt sich ein schmälerer Gang auf ungefähr 30 m. Kollege Kapıc erreichte bei 6 m Tiefe den Grund der Höhle noch nicht und die mächtige Ablagerung ist mit Knochen des Ursus spelaeus Bus. über und über erfüllt. Die Reste des Höhlenbären haben sich hier in solcher Menge angesammelt, daß aus denselben, mit dem roten Verwitterungsprodukt des Kalkes ver- (23) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ. 115 mengt, am Boden der Höhle eine leichte, rötliche schwammige Erde entstanden ist, die nach Heıinrıcn Horvsırzkys Untersuchung 30% Phosphorsäure enthält. Die Knochen des Ursus spelaeus sind der Länge nach gespalten, weisen hie und da Schlagmarken und abgeriebene Spitzen auf; zwischen ihnen aber waren Holzkohlenspuren vorhanden. Dr. OÖ. Kanıc wies der Meinung hervorragender Anthropologen, wie Orro Herman, KARL GORJANOVIC-KRAMBERGER und Aurrı Törör folgend, aus diesen Funden nach, daß die Szeletahöhle in der diluvialen Zeit unzweifelhaft den Urmenschen beherbergt hat. Hoffen wir, daß die wei- teren Nachgrabungen im nächsten Frühjahr auch die Knochen des Ur- menschen zutage fördern werden. Wir wollen jedoch der geologischen Entwicklung nicht vorgreifen. Wie wir gesehen haben, baut sich das Bükkgebirge bloß aus paläo- zoischen und mesozoischen Bildungen auf. Am West-, Nord- und ÖOst- rand setzen die den Karbonschiefern auflagernden Trias- und Jurakalke in scharfer Linie gegen das Hügelland ab. Als Urkern erhebt sich der Bükk über die tertiären Hügel. Der Nordrand des Grundgebirges streicht vom Kövägögipfel bei Tardonna über die Gällyaquelle, Kirälyküt und Tapoleza bei Diösgyör in ostsüdöstlicher Linie gegen die Görömbölyer Tapolcza und seine Richtung ist durch kohlensaure und Thermal- quellen gekennzeichnet. Tertiär. Die Tertiärdecke besitzt im Innern des Grundgebirges nirgends eine Bucht, sondern schmiegt sich ausschließlich an den Fuß desselben. Von den Tertiärschichten tritt die paläogene Gruppe in der Form von Nummulitenkalken am südlichen Vorstoße des Bükk in zwei Zügen auf. Der westliche Zug beginnt südöstlich von Eger und reicht bis Zserez, der östliche, längere Zug aber beginnt nordöstlich von Käcs und erstreckt sich bis Kisgyör, wo wir die alttertiäre Bildung am schönsten entwickelt finden. Diese eozäne Schichtengruppe wird in JoHann v. Böckus erwähnter Arbeit auf Seite 230 und 232 eingehend besprochen. Ein besonders reicher Fundort von Fossilien ist Bad Tapolceza bei Kacs, wo Dr. Jomann Kocsıs unter einer großen Anzahl von Fossi- lien ein sehr gut erhaltenes Exemplar von Gryphaea Brognarti Bronn sp. sammelte. An der östlichen und nördlichen Lehne des Bükk- gebirges wurde das Alttertiär zuerst durch MaxınıLıan v. Hantken nach- gewiesen,' wo sich in der Gegend von Parasznya und Varbö am Boden 1 M. HAnTKEn v. PrupnIk: Die Kohlenflöze und der Kohlenbergbau in den Ländern der ungarischen Krone. Budavest 1878, p. 325. 116 KARL PAPP (24) ‘der Gräben unteroligozäne Mergelschichten zeigen, aus welchen er Foraminiferen erwähnt. Auch konstatierte er im Liegenden des Adriänyi- 'Kohlenflözes Orbitoidenkalk. Später unterzog J. Kocsıs das Gebiet einer eingehenden Durchforschung, deren Ergebnisse er in wertvollen geologischen und paläontologischen Abhandlungen niedergelegt 'hat.! Die in Rede stehenden alttertiären Schichten treten in dem Steinkohlen- komplex des staatlichen Eisen- und Stahlwerkes Diösgyör auf. Diesel- ben sind im Nordwesten durch den Gällya, im Westen durch die Kölyuklehne und im Südwesten durch das Forrästal begrenzt und lagern unmittelbar den Jurakalken auf, während sie gegen Nordosten und Südosten . durch jüngere, lignitführende Neogenschichten über- lagert sind. Den schönsten Aufschluß finden wir in dem alten, noch anfangs der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts eröffneten Stein- bruche am Nordhange des Bükk, 520 m vom Barossschacht entfernt. Die Mächtigkeit der aufgeschlossenen Schichten beträgt ungefähr 6 m; dieselben fallen von Südwesten gegen Nordosten unter 9—13° ein, während die Kohlenflöze einschließenden Schichten von Westen gegen Osten unter 4—8° verflächen. Unter ihren zahlreichen Fossilien sind besonders häufig: Pecten Biarritzensis v’ Arcn., Nummulites intermedia p’Arcn., N. Fichteli Micn., N. Tournoueri Harpe, N. Boucheri Harper, außerdem etwa 40 Arten Foraminiferen und 6 Arten Ostracoden. Auf Grund derselben konstatiert J. Kocsıs, daß die in Rede stehenden Schichten der Umgebung von Parasznya marinen Ursprunges sind und daß diese obereozäne Kalksteingruppe vollkommen dem Horizont der gerippten Nummuliten entspricht. Während also an der Süd- lehne des Bükkgebirges, bei Kisgyör, drei Horizonte der alttertiären Bildungen, namentlich die obere und untere Schichtengruppe der ge- streiften Nummuliten und die Schichtengruppe der gerippten Nummu- liten, vorhanden sind, finden wir an der Nordlehne des Gebirges, in der Gegend von Diösgyör und Parasznya, bloß den Horizont der ge- rippten Nummuliten gut ausgebildet vor. Auf die eozänen Kalk- steine .stieß J. Kocsıs 1885 am rechten Ufer des Szinvabaches, un- mittelbar bei Diösgyör in der (uarzsandgrube, wo im Liegenden des Kalksteines Braunkohlenschmitze und- Nester führende Tonschichten vor- kommen. Der Kalkstein schließt sehr viele Lithothamnien, Foramini- feren und Bryozoen ein, während die Nummuliten verhältnismäßig 1 Dr. J. Kocsıs: Beiträge zur Foraminiferenfauna der alttertiären Schichten von Kisgyör Komitat Borsod. (Földtani Közlöny, Bd. XXI, 1891, p. 136—142.) — Beiträge zu den geologischen Verhältnissen der alttertiären Schichten des Bükkgebirges. (Földtani Közlöny, Bd. XXX, 1900, p. 181—187.) (25) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ. 117 selten sind; die Durchschnitte der letzteren lassen jedoch Nummulites Boucheri Harre mit Sicherheit erkennen. Die Direktion der kgl. ungar. Eisen- und Stahlwerke Diösgyör ließ 1892 bei der Ortschaft Parasznya Probebohrungen durchführen ‚und aus einer 220 m tiefen Bohrung ergab es sich, daß hier unter den Mediterranschichten unmittelbar der Kisczeller Tegel folgt, welcher von beträchtlicher Mächtigkeit zu sein scheint, da der Schmundlöffel von 40 m Tiefe an bis zu Ende nur Kisczeller "Tegel zutage gefördert hat. Im Norden des Bükkgebirges wurde der Kisczeller Tegel aus diesen -Bohrungen durch J. Kocsıs nachgewiesen. Über den im obigen besprochenen Bildungen folgen sodann die Ablagerungen der neogenen Gruppe. Die miozänen Sedimente streichen in großer Mächtigkeit vom Sajötale, von Putnok und Szentpeter ‚gegen Süden und bergen reiche Braunkohlen- und Lignitflöze in sich. In der Gegend von Parasznya und Varbö erwähnen M. v. HantkEn (l. c. p. 325) und J. v. Böckn aus den mit den Kohlenflözen wechsel- lagernden Ton- und Sandschichten folgende Mollusken : Östrea longirostris Lak. « digilalina Eıcnw. Gytherea eryeinad Lak. Gardium edule Lak. Gerithium ptietum Basr. « nodosoplicalum Hörn. Nerita yicta Fer. Murex sublavatus Basr. Melanoysis impressa Krauss. Demnach gehören die mit den Kohlenflözen wechsellagernden . Ton-, Mergelschiefer- und Sandsteinschichten in das mittlere miozän oder nach österreichischer Benennung in das obere Mediterran. Das Braunkohlenflöz von Parasznya wurde bereits in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts abgebaut. Später wurde es mit dem Eisenwerk in Diösgyör durch eine Eisenbahn verbunden. Der Betrieb war anfangs ausschließlich auf Stollenbau beschränkt; die ersten Stollen wurden im Pereczestale auf die Ausbisse des Mätyäsflözes getrieben. Später trieb man im Pälinkästale zahlreiche Stollen, so namentlich den Wiesner, Bälint und die Stollen I—IV. Auf das Adriänyiflöz wurde im Riede Csirikosär der Gemeinde Varbö 1874 der Adrianyı-, 1880 der Frigyesstollen getrieben. Und obzwar durch 70—80 m tiefe Bohrungen 5 Flöze nachgewiesen wurden, erschloß man zur damaligen Zeit bloß jene Kolilenflöze, die man mit wenig Kosten erreichen konnte. In den 118 KARL PAPP (26) achziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden folgende Flöze abge- baut: im Pereczes- und Pälinkästale das 1—1'3 m mächtige Mätyaäs- und Wiesnerflöz, im Csäanyiktale das I—1'3 m mächtige Berthaflöz und im Gyertyantale das 3 m mächtige Scheuenstuel- und Adriänyiflöz. In der Adrianyigrube wurde der Betrieb 1883, im Frigyesstollen 1895 eingestellt. Behufs Abbau der tieferen Partien des Adriänyiflözes wurde durch die Eisenfabrik Diösgyör 1882 der Barossschacht abzu- teufen begonnen. 1893 wurden aus demselben zwei Sohlen getrieben, deren eine — die Belhäzysohle — bei der Ortschaft Parasznya ans Tageslicht stieß und als Erbstollen zur Ableitung der Gruberwässer diente. Zu dieser Zeit überschritt die Jahreserzeugung bereits 1 Million Meterzentner. Später wurde der Schacht bis 105 m abgeteuft und noch zwei Sohlen getrieben und gegenwärtig wird bereits auch der 4-te, tiefste Horizont abgebaut. Nachdem im Barossschacht kein tieferer Horizont mehr begonnen werden kann, wurde ein neuer Schacht an- gelegt. Behufs Erschürfung der Kohlenflöze wurden 3 Bohrlöcher ab- geteuft; u. z. eines im Pereczestale 1895 auf 280 m, ein anderes bei Radistyan im Egerestale auf 353 m und 1897 ein drittes in der Gemar- kung von Bäbony, bei dem Kirälyküt, auf 400 m Tiefe. Die Kohlen- flöze wurden in allen drei Bohrlöchern angeschlagen. Hierauf wurde im April 1898 im Pereczestale die Abteufung cines Zwillingsschachtes in Angriff genommen. In diesen Schächten wird das Wiesner- und Adriänyiflöz abgebaut, durch welche der Kohlenbedarf der Eisenfabrik Diösgyör auf 60—80 Jahre hinaus gedeckt erscheint. Die Qualität der Kohle betreffend machte die Eisenfabrik Diösgyör die Beobachtung, daß dieselbe um so besser wird, je näher die Kohle zum Kalkstein des Grundgebirges liegt. Die Untersuchungen des kgl. ungar. Chefchemikers A. v. Karzcsınszky ergaben für die Kohlen des Adriänyiflözes im Mittel: Feuchtigkeit 20, Asche 8, brennbarer Teil 70, gesamter Schwefel 22, brennbarer Schwefel 12% ; Heizwert 4300 Kalo- rien. Nach der Analyse des chemischen Laboratoriums der Eisenfabrik Diösgyör enthält die Kohle des Pereczestales: Kohle 44-79, Hydro- gen 3°10, Oxygen 7°88, Nitrogen 0°95, Schwefel 1°45, Feuchtigkeit 26°77, Asche 15°06. Die tiefsten Schichten der unmittelbaren Umgebung von Miskolez bildet jener glimmerige Sand, der westlich von der Stadt im Köporosi äarok genannten Graben aufgeschlossen ist und zu Hunderten mächtig 1 ALEXANDER v. KaLecsiszky: Die Mineralkohlen der Länder der ungarischen Krone. (Publikationen der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, Budapest 1903, p. 201.) (27) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ. 119 entwickelte Exemplare von Ostrea longirostris Lee. einschließt. Densel- ben Schichten begegnen wir auch an der Görömbölyer Tapoleza, wo auf dem vom Bade gegen Norden führenden Wege beim Rigolen der Wein- gärten in großer Menge Austernschalen und versteinerte Baumstämme ans Tageslicht gelangten. Wenn wir das in Fig. 12 wiedergegebene Profil verfolgen und auf dem Wege, welcher von den Thermalquellen auf den Magosberg führt, dahinschreiten, so stoßen wir ober den glimmerigen Sandschichten auf harte Sandsteinbänke, die mit Schalen von ÖOstrea longirostris Lux. und Ostrea gingensis ScHLorn. erfüllt sind. Darüber folgt eine Kalkmergelschicht und auf diese ein mächtiges Schotterlager. Bei genauerer Untersuchung des Grabens werden wir gewahr, daß hie und da jene groben Konglomeratbänke hervorgucken, aus welchen die Schotterkörner herausgewilttert sind. Die Konglomeratbänke fallen unter 8—10° gegen Norden ein. Ihr Material ist Quarz, Quarzit und schwarzer Schiefer ; Andesitkörner fand ich in denselben jedoch nirgends. Über den Konglomeratbänken folgen abermals Mergel, dann Sandstein- und sandige Tonschichten, hie und da mit Rhyolithtuffbänken. Der 285 m hohe Magosberg ist abermals mit Schotter bedeckt, das Material dessel- ben ist Quarz und (uarzporphyr, hin und wieder mit Eisenstein ; Andesit zeigt sich jedoch auch hier nicht. Diese Schotterdecke ist aber- mals das Verwitterungsprodukt der Konglomeratbänke, wie wir uns vorher davon auch überzeugen konnten. Vom Magosberg abwärts schrei- tend, bedecken gegen Norden kleine Tümpel die terrassenartigen Ränder und nicht weit unter denselben folgen mit Sandsteinen wechsellagernde Andesittuffe, die bereits entgegengesetzt, d. i. gegen Süden einfallen. Am Passe der Eisenbahn von Diösgyör begegnen wir sodann feingeschich- teten Andesittuffen mit allgemein sanftem Verflächen. Hier bewegen wir uns bereits in der sarmatischen Stufe. Im Andesittuff des Avashegy hat nämlich D. Srtur !' Rohr- und Baumblattabdrücke gefunden, welche charakteristische Reste der sarmatischen Stufe sind. Diese Funde erwiesen sich den folgenden Arten angehörend: Phragmites oeningensis BTongrt. Garpinus grandis Une. Salic varians GöpP. Acer tribolatum Broner. Im Zusammenhang hiermit kann erwähnt werden, das gegenüber dem Avashegy, im Nordwesten der Stadt Miskolcz, aus dem 15 m tiefen 1 D. Stur: Flora d. Süßw., Cong. und Cerithienschichten. (Jahrb. d. k. k. geol. R.-Anst. Bd. XVII, Wien 1867, p. 109, 138, 157, 165, 178.) 120 KARL PAPP (28) Brunnen des Hauses Mätyäs kiräly-uteza Nr. 86 im Jahre 1905 ein fein- körniger, bläulicher Sandstein zutage gefördert wurde, der mit Baumblatt- abdrücken erfüllt war. Die sarmatische Stufe beginnt also auch hier mit fossilführenden Schichten und auf diesen feinen Sandsteinen lagert der Andesittuff. Dieselbe Schichtenreihe, welche wir zwischen der Görömbölyer Tapoleza und dem Magosberg gesehen haben, ergab sich auch bei der am Marktplatz von Miskolez, am Luther-ter, erfolgten Brunnen- bohrung, mittelst welcher die folgenden Schichten durchteuft wurden: Meter 1— 3 Humus mit Schotter. IE 3 3— 7 Schotter. — Wasserführende Schicht 1. == 7— 16 Grauer Ton. 16— 19 Grober Scholter und Sand. 4 19— 21 Feiner Schotter. — Wasserführende Schicht 2. 21— 24 Mergeliger Ton. Br 924— 31 Klebriger Ton mit Schotterkörnern. 7 31— 40 Sand. — Wasserführende Schicht 3 (Wasserspiegel 3 m | + unter der Oberfläche). un 40— 60 Bimssteintuff (Rhyolithtuff). 60— 61 Toniger Sand. 61— 63 Bimssteintuff. r 63— 64 Grober Sand. -— Wasserführende Schicht 4 (Wasser- | ” spiegel 2:38 m unter der Oberfläche). n 64— 69 Sandiger Ton. ® 69— 72 Grober Quarzsand. — Wasserführende Schicht 5 (Wasser- spiegel 26 m unler der Oberfläche). _ 72— 76 Toniger Sand. 76— 83 Sandiger Ton. ’ 84— 86 Feiner Sand. — Wasserführende Schicht 6 (Wasserspiegel 9-2 m unter der Oberfläche). = 86— 92 Toniger Sand. 993— 99 Grober Sand. — Wasserführende Schicht 7. 2 99—105 Mergel und Rhyolithtuff. = 105—112 Mergeliger Ton mit Quarzkörnern. © 112—113 Sand. — Wasserführende Schicht S (Wasserspiegel an | _ der Oberfläche). je) 113—151 Mergeliger Ton mit Quarzkörnern und Kalktrümmern. 151—152 Konglomerat aus Quarz, Kalk und Schiefer bestehend. Am tiefsten Punkte der Probebohrung sließ der Bohrer auf quarz- schotterführendes Konglomerat und vermochte das harte Gestein nicht weiter zu lockern, so daß die Arbeit eingestellt werden mußte. Es ist wnmangy = 46 — '95SELIO], —g — ‘Ipod ‘eIsulofsuoy = yY pmyygoiyy= Pb ‘uo]L 1981purs = opusaynjuee1so =q 'purs a9dLIEWWUNS = 9 :uBalayIpon SPI9g0 = @ — ypeyeanf=] ofriangıp = P — PI991qHSOPUY Sy9SEULIES es eIsWoLSuoy = p 31a — 9 "yuequiojspurs Sıoqseay uap aoqn ezojodeL aokjoquoagr A9p UOA [YOLA soyos1dojoan "GL "SLA N -za[joysıW SIq N N Sa NBIATUSIIOATN ON PR No MS wojdgwesjeyzsag Q\ \ g A A En 0Jawa]ıseAy ws ‘ "w002 UunrEz Abayojzseyy SEAY ee IQ > wine "wzzl oBey„NSeA "w6c92 SEJ10/AZY @ZIJ008 ZIYOH4SYYV on sog Abaysodey e (oquwasog = Ra En 199 KARL PAPP (30) dies wahrscheinlich jenes Konglomerat, das an der Südlehne des Magos- berges zutage tritt; der in der Mitte des Bohrprofils auftretende Bims- stein aber entspricht dem zwischen die Sandschichten eingebetteten Rhyolithtuff. Bei der Bohrung wurden acht wasserführende Schichten erreicht, worunter bloß die letzte bis zur Erdoberfläche ansteigendes Wasser lieferte, während das Wasser der übrigen 2—3 m unter der Oberfläche blieb. Die Ursache hierfür ist in der geringen Größe des Wassersammelgebietes zu suchen, welches selbst von den größeren Anhöhen im Süden nicht so viel Wasser zu liefern imstande ist, daß dasselbe über die Oberfläche ansteigen könnte. Über die Erdoberfläche sich erhebendes Wasser könnte nur nach Durchbrechung der Konglo- meratbank erhofft werden, was jedoch nur mittels Diamantbohrers möglich ist. Aus dem Bohrprofil geht ferner hervor, daß unter dem alluvialen Schotter unmittelbar die mediterrane Stufe folgt. Diese Tatsache wird auch durch den Schotter zwischen 16—19 m bekräftigt, der aus Quarz- und Kalksteinkörnern besteht, jedoch Andesit nicht führt. Hätten wir es hier mit sarmatischen Bildungen zu tun, so müßten in demselben un- bedingt auch Andesitkörner vorhanden sein. Die durch den Szinva aus- geübte Erosion hat also die sarmatischen Tuffe und Breccien entfernt und der Bach sein Alluvium in die mediterrane Grundlage eingegraben. Die sarmatische Stufe weist zu unterst sandige Mergel, weiter oben feine Tuffe, Andesitbreccien und mit Rhyolithstücken vermengte Konglomerate auf. Früher wurden diese Tuffe im allgemeinen als Rhyolittuffe bezeichnet; meine an mehreren Punkten entnommenen Proben erwiesen sich jedoch überwiegend als Andesite. So sind die frischen Stücke der aus dem Brunnen der Weinbauanlage ober dem Szent- peteri-kapu aus 15 m Tiefe zutage geförderten Breccie Pyroxenandesit. Auch der Breecienblock vom Hausgrund Pacsirta-uteza Nr. & ist ausgelaugter Andesit. Die mächtigen Blöcke in der Nordwestecke des Friedhofes am Avas bestehen ebenfalls aus Pyroxenandesit. Auf dem Ruzsin bei Csaba schlug ich von der am Passe der Diösgyörer Eisenbahn befind- lichen Breccie ebenfalls ein Pyroxenandesitstück ab. Dagegen kam im tiefer gelegenen Teile des Ruzsin bei Csaba, vom Grunde des im Tale befindlichen 28 m tiefen Brunnens, bereits ein felsitisch struiertes, rosa- farbenes Gestein ans Tageslicht, das als Rhyolith bezeichnet werden kann. Ebenso beobachtete ich am Avas, südlich vom Raäköczi-Leucht- turm, Sandsteinbänke mit Rhyolitkörnern. Ober dem Jesusbrunnen hin- wieder wechsellagern in der s. g. Pinczesor Andesittuffe mit unter 30° nach SO einfallenden Konglomeratbänken. Die schönsten Auf- schlüsse dieser Breccien- und Tuffschichten befinden sich ober dem (31) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ. 123 Danyitale bei den Höhlenwohnungen, ferner an der Nordlehne des Avastetö in der Pinezesor und in dem Melyvölgy genannten Tale östlich vom Raköczi-Leuchtturm. Sie fallen im allgemeinen unter 10 —15° nach SO ein. Außerdem sind noch zahlreiche Ausbisse der Tuffschichten auch an den Hügellehnen nördlich der Stadt vorhanden. Oft sind die- selben an der Oberfläche gar nicht zu sehen, da sie eine dicke Nyirok- decke den Blicken entzieht. Bei Durchforschung der Kellerreihen stößt man jedoch immer auch auf den Tuff. Die berühmten uralten Keller der Stadt Miskolez sind nämlich ausnahmslos in Andesit- bez. Rhyo- lithbreccien und -Tuffe gegraben. Die besten Keller sind die in dem s. g. Seifenstein an den Lehnen des Avas befindlichen. Eine andere große Kellerreihe ist in der Gegend der alten Burg Tetemvär, nördlich vom reformierten Friedhof, eine dritte im Babonyi-sor, eine vierte und fünfte im Bedegtale bez. im Bodösor, auf der gegen den Köporos hin- ziehenden Terrasse. vorhanden. Hier befindet sich unter anderen auch der großartige Königskeller, ein wahres Labyrinth, das sich mit seinen beiden Hauptgängen in nördlicher Richtung unter den Hügel erstreckt. Die Länge seiner Verzweigungen beträgt über 200 m. Außerdem sind um Miskolez herum unzählige kleine Keller vorhanden, so daß die Zahl der Keller auf dem kartierten Gebiete auf ungefähr 3000 geschätzt werden kann. Zur sarmatischen Stufe zähle ich ferner auch jene Feuerstein- und Hornsteinausscheidungen. die in den Trachyttuffen des Süd- und Nordrandes des Avas sitzen. Auf dem Tüzköves oldal (Feuerstein- berg) treffen wir einen durchschimmernden, gelblichgrauen, zwischen dem Jesusbrunnen und Räköeziturm dagegen, an der Steillehne, bläulich- weiße, opalisierende Varietäten an. An diesen beiden Punkten finden wir ihre Stücke nicht nur in zentnerschweren Bänken, sondern auch Splitter derselben vor. Es hat den Anschein, daß der Mensch seit dem Diluvium bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts den Avas häufig aufgesucht hat, um Feuerstein zu brechen. Diluvium. An den Fuß der sarmatischen Tuffe und Breceien schmiegen sich die diluvialen Ablagerungen. Unzweifelhafte Reste des Diluvium sind jene Schotterterrassen, welche die Hügel von Miskolez umgürten und einst durch den Szinvabach zu Füßen der Hügel abgelagert wurden, als der Wasserspiegel sich noch höher über dem heutigen Inundationsgebiet befand. Infolgedessen finden wir den diluvialen Schotter in der Bodö- sor, an der Lehne des Bäbonyi-berez in bedeutend höherem Niveau vor, 194 KARL PAPP (32) als das, welches der Szinva einnimt. Es ist zwar nicht unmöglich, daß die Schotterlager am Köporos, Közdomb und Bäbonyi-berez älteren, als diluvialen, vielleicht levantinischen Ursprunges sind. doch kann über diese Punkte in Ermanglung von Fossilien nichts Weiteres berichtet werden. Dagegen blieben bei der Mündung des Szinva in die Sajö, wo‘ er seine Geschiebe fächerförmig ausbreitete, in der Schotterterrasse zahlreiche Reste diluvialer Tiere erhalten. Von den ersten diluvialen Knochenfunden setzte Ende September 1893 Prof. Dr. Lupwıs v. Löczy die Fachkreise in Kenntnis, als er im Einschnitte des Rangierbahnhofes sowie in dem der Eisenbahnstation Gömör aus dem dortigen Schotter zahlreiche Knochenreste gesammelt hat. Später, als JuLıus HaravArs? die Aufschlüsse eingehend untersuchte, rettete auch er einige Knochen. Die schönsten Stücke liegen im Museum des Kulturvereins Borsod- Miskolez. Die Geschichte der Ausgrabung der Knochen wurde durch Ienaz GÄLFFY, Direktor der staatlichen höheren Handelsschule, Miskolez, beschrieben,” ihre Liste durch Joseru Bupvaı, Professor des reformierten Obergymnasiums Miskolez,” zusammengestellt. Auf Grund derselben können im diluvialen Schotter der Umgebung von Miskolez die Knochen- reste folgender Arten konstatiert werden: klephas primigenius Bune. Rhinoceros tichorrhinus Cuv. Egquus caballus foss. L. Unter diesen ist das Mammut am häufigsten ; dasselbe mußte hier in großen Herden gelebt haben, da bloß im Museum zu Miskolez unge: fähr 60 Stück Backenzähne, Stoßzähne und sonstige Knochenfragmente liegen, die vielen Knochen gar nicht erwähnt, welche durch die Arbeiter verschleppt wurden. 1901 wurde nämlich behufs Vergrößerung des Heiz- hauses der Ungarischen Staatsbahnen das Ende der Terrasse abgegra- ben, wobei eine solche Menge von Mammutknochen und Stoßzähnen gefunden wurde, daß die Eisenbahnkolonie noch heute Mammut- kolonie genannt wird. So hat denn Miskolez einen Stadteil mit paläon- tologischem Namen. Die Krone der Mammutfunde von Miskolez bildet 1 JuLiws HaravArs: Die geologischen Verhältnisse der Stadt Miskolez. (Föld- tani Közlöny, Bd. XXIV, 1894, p. 88.) 2 J. GÄLFFY: Jelentes a borsod-miskolezi muzeum archeologiai szakosztälyä- nak 1900. evi müködeseröl. (= Bericht über die Tätigkeit der archäologischen Sektion des Museums Borsod-Miskolez im Jahre 1900. A Muzeumegyesület 1900. ev- könyve, p. 38—41.) 3 J. Bupar: Negyedkorban elt nagy ällatok esontmaradvänyai. (= Knochenreste großer Tiere des Quartärs. Katalog des Museums Borsod-Miskolez. Miskolez 1902, p. 95—101.) (33) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ. 125 ein 35 m langer Stoßzahn, dessen Bild, dank der Freundlichkeit des Herrn Musealkustos Anpor Leszın, in Fig. 13 in dem Zustande gegeben ist, wie er aus dem Schotter gegraben wurde. Außer dem Fundorte beim Heizhause wurden noch an folgenden Stellen Mammutteile gefun- den: im Einschnitt der Eisenbahnstation Gömör, nach dem Profile L. v. Löczys ungefähr in der Mitte der 7 m hohen Böschung, in der Schotterlage zwischen dem oberen Nyirok und dem 3 m tiefer lagern- den Sumpflöß; ferner in der katholischen Abteilung des allgemeinen Friedhofes, in dem unter Nyirok lagernden Schotter; schließlich nach FRANKLIN-T Fig. 13. Mammutstoßzahn von Miskolez. der Aussage meiner Arbeiter neben dem Kronenhotel, bei den im April 1906 ausgeführten Fundamentierungsarbeiten des Zuckerbäcker Rabel- schen Hauses. Diese letztere Stelle liegt im heutigen Inundationsgebiete des Szinva, so daß hier nur von einem eingeschwemmten, an sekun- därer Stätte befindlichen Stoßzahn die Rede sein kann. Bevor wir weitergingen, wollen wir noch das Profil der Terrassen von Miskolez näher betrachten. Ich ließ südlich von der Mammutkolonie. unterhalb der Abzweigung der Flügelbahn nach Diösgyör, gegenüber dem Eisenbahngebäude Nr. 79 die Böschung ober dem Epidemiefriedhof von Csaba abgraben und deckte hierdurch das folgende Profil auf: Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVI. Bd. 3. Heft. 10 126 KARL PAPP (34) Unter 20 em Ackerkrume lagert als unberührter Oberboden eine “1 m mächtige Humusschicht mit neolithischen Scherben, Haustier- knochen, Obsidian- und Feuersteinäxten. In Fig. 14 wurde diese Schicht mit H bezeichnet, wo die mit t bezeichnete Höhlung ein ziemlich großer Feuerherd ist. Um diesen herum fanden sich besonders viel Scherben und Pferdezähne, außerdem ein aus Hirschgeweih hergestellter Dolch und zwei kleine Obsidianklingen. Unter dieser Schicht zeigte sich eine 30 em dicke, bräunlichgelbe Lößlage B. L. Während die obere Schicht als alluvial bezeichnet werden muß, zähle ich die bräunliche Lößschieht zum Altalluvium. Unter dieser lagert, 1 m mächtig, typischer Löß (8. L.), der im ganzen Lande als obere Schicht des Diluvium betrachtet wird. Darunter folgt ein 5 m mächtiges Schotterlager mit faust- bis kopf- großen Kieseln; sein Material, Quarzitschiefer, heller und dunkler Kalk, stammt größtenteils aus dem Bükkgebirge. Andesiltrümmer sind darin selten. In dem grobkörnigen Schotterlager (K. A. V.) zeigen sich hie und da dünne, sandige Schlammbänder; eines derselben, welches sack- förmig ausgeweitet ist, wurde mit h bezeichnet. Es ist dies derselbe Schotter, der durch den Szinva zur diluvialen Zeit am Rande des Alföld abgelagert wurde und in welchem am nahen Rangierbahnhof die Mammut- knochen gefunden wurden. In diesem 7°5 m tiefen Profil ist demnach 12 m Alluvium, 0'30 m Altalluvium und 6 m Diluvium enthalten. An einem mehr im Innern der Szinvaterrasse gelegenen Punkte fand im Hofe des Hauses Petöfi-uteza Nr. 1% Herr Karı BARTFAY, Lokomotivführer der Ungarischen Staatsbahnen, beim Brunnengraben im Jahre 1905 ein sehr schönes Steinbeil und schenkte den wertvollen Fund Herrn Direktor Ienaz GäArrry. Mit der freundlichen Erlaubnis Herrn BäArrtrays ließ ich neben dem Brunnen graben und beobachtete hierbei folgendes Profil: Zuoberst ca 30 em Humus. Darunter unbe- rührter brauner Ton, den ich seinem Äußern nach als Grenzschicht des Alluvium und Diluvium betrachten muß und deshalb in das Alt- alluvium stelle. Dieselbe hält bis zu I m Tiefe an. Hier folgt ein gelblichbrauner Nyirok, der in der Gegend von Miskolez allgemein mit der Farbe des Diluvium auf den Hügelrücken bezeichnet zu werden pflegt und der als Verwitterungsprodukt der Andesittuffe den Löß ver- tritt. In dieser Schicht wurden 7 Stück Steinbeile gefunden, u. z. in seinen oberen Lagen in zähen gelben Ton eingebettet. Dieser zähe Nyirok hält bis 25 m an und darunter folgt grober Schotter, größten- teils aus Kalk- und Schieferstücken bestehend. Es ist dies dieselbe Schotterschicht, aus welcher von hier kaum 250 m entfernt, im katho- lischen Friedhof ein schöner Mammutstoßzahn hervorgegangen ist. Wir haben es somit unzweifelhaft mit diluvialem Schotter zu tun. Im (35 DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ. 127 | Fig. 14. Der Rand der Terrasse von Miskolez bei dem Epidemiefriedhof von Csaba. Schotter gelang es nicht tiefer vorzudringen, da derselbe fortwährend einstürzte. Aus dem herumliegenden Material des Brunnens, und den Mitteilungen Herrn Bärrtrays konnten jedoch auch die tieferen Schichten, \ 10* 128 KARL PAPP (36) sowie die Tatsache festgestellt werden, daß der Brunnen sein Wasser in 13 m Tiefe aus sarmatischem Breccienkonglomerat erhält. In dem Profil des Hausgrundes Petöfi-uteza Nr. 12 ist zweifellos die gelblichbraune Nyirokschicht am wichtigsten, welche die Steinbeile G N RR j' EE Grube VITEELILTEZZ 30 cm 1.m77 ke 0.20 Vo, 000 U oO04 BROS on BORD 2O 41 o0 o 5.5 009 09000 60 00 0000000 0000007 6 — _ = nn u Q [0] Ze® oO r 2) @ >, Ba ae ®) ‚Oo: Sy, nl ER IE © 0... 0,...70.:.0% "ON1/02. 50... - Om el .une) 0:..0...0-...0-,.0:3::.8:07.70..- Or g.,; 0 O.,..0°::0,..0,..2707,@7:°:0..2.D: NO wen: ee a8 er Ne QRNE ZI N REIS IR = 3 = 8 > e [2 >: 1 nn >, = n SIIN x Fig. 15. Profil im Hofe des Hauses Petöfi-uteza 12 in Miskolez. 1=Humus (Alluvium). 5=Grauer toniger Sand =Gelblichbrauner Ton (Altalluvium). 6=Gelber sandiger Schotter } Diluvium 3=Gelblichbrauner Nyirok 7=Grauer sandiger Schotter | mit Steinbeilen | Diluvium S-Andesitbreccie (Sarmatische Stufe). 4=Grober Schotter ‘eingeschlossen hat. Ob diese Schicht als jeden Zweifel ausschließend diluvial betrachtet werden könne, läßt sich nicht sicher sagen, doch betone ich, dab jeder kartierende ungarische Geolog einen derartigen Nyirok ohne Zaudern als diluvial zu nehmen pflegt. Nachdem dieser Nyirok das Verwitterungsprodukt des Trachyttuffs ist, hat sich derselbe Fig. 16. Steinbeile von Miskolez. 130 KARL PAPP (38) vom Ende des Tertiärs angefangen bis in die historische Zeit hinein an der Lehnen der Ausläufer des Gebirges gebildet, gerade so wie am Rand des Alföld der Löß. Ihre Hauptmasse fällt jedoch in das Diluvium, weshalb ich auch die in Rede stehende Schicht als jüngstes Glied des Diluvium betrachte. Die aus derselben stammenden Steinbeile sind in Fig. 16 (Abbildung 1—7) veranschaulicht. Das Material von 3, 4 und 7 ist sepiaroter Feuerstein, dasselbe geschichtete Feuersteinmaterial, welches am Tüzköves oldal in zentnerschweren Blöcken herumliegt. Das Material von 5 und 6 ist ein bläulichweißer, etwas opalisierender Feuerstein, welcher an der Steillehne zwischen der Villa des luthera- nischen Bischofs und dem Jesusbrunnen häufig ist. Die Beile 1 und 2 besitzen eine ganz weiße Kruste, ihr Inneres spielt jedoch — aus einem Bruche geurteilt — ebenfalls in opaler Farbe. Die Beschreibung der Form dieser Funde fällt außerhalb dem Kreise meiner Aufgabe. Ich möchte nur bemerken, dab der Typus der verschiedenen Formen mehr auf die neolithischen Formen verweist, was auch den Schichtungsverhältnissen entspricht, da ihr Fundort an die Grenze von Diluvium und Alluvium, also in die die ältere und jün- gere Steinzeit überbrückende Stufe, in das Tourrasien, fällt. Aus dem Untergrund des Hauses Petöfi-uteza Nr. 12 ging jenes lorbeerblattförmige Beil hervor, welches sich im Besitze des Herrn Direktors Dr. Icnaz v. GäuLrry befindet. Über den Fundort desselben wußte Herr Obermaschinist Karı BArrtray nur so viel zu berichten, daß es während den Fundamentierungsarbeiten und der Brunnengrabung nach Fortschaffung des ausgeworfenen Materials durch einen Arbeiter gefunden wurde. Man weiß demnach nicht einmal so viel, ob es aus dem Fundament oder aus dem Brunnen, geschweige denn aus welcher Schicht es hervorgegangen ist. Der Typus dieses Silex ist zweifellos paläolithisch und sowohl die Form, als auch die Technik der Splitte- rung verweist auf die Mitte der älteren Steinzeit, auf jene Stufe, in welcher das Mammut und der Höhlenbär ihre Glanzzeit erreichten. Orro Herman beschreibt diesen sehr wertvollen Fund in seinem vorläufigen Bericht 1906 unter der Bezeichnung IIl-ter paläolithischer Silex von Miskolez, dessen Material rotbrauner Feuerstein (derselbe wie die Stücke 3, 4 und 7 in Fig. 16) ist. Die Länge des scharfspitzigen, rundherum scharfen Beiles ist 62 mm, die Breite 375 mm, die Dicke 8 mm; das Gewicht 15 g. Seine Form zeigt Fig. 17 von vorn, von der Kante und von hinten gesehen. Die diluviale Terrasse setzt sich am Rande des Szinva auch west- lich vom Friedhofe am Avas fort. Nicht weit vom Jesusbrunnen entfernt wurde auch in der Gyöngyvirag-uteza auf dieser diluvialen Terrasse ein -ZO[oySsıy UT 7T AN rZan-yoJ9g SosneH SOp 2J0H WOA XAJIS aamasımyı[orTeg "ZT "ST uam UoN\ syuey d9p OA "UIoA UoN‘ 139 KARL PAPP (10) Steinbeil gefunden, welches in Fig. 16, Abbildung 10, veranschaulicht ist. Über die Verhältnisse seines Fundortes konnte ich jedoch weiter nichts er- fahren. Nach der Aussage des Herrn Prof. Jouann MoLnäAr wurde dasselbe bei der Fundamentierung eines Hauses durch einen seiner Schüler gefunden. Steinbeile finden sich in großer Menge an der Nordwestlehne des Avas, zwischen dem Jesusbrunnen und der Villa des lutheranischen Bischofs, in den ober den Kellern befindlichen Weingärten, ferner am Tüzköves oldal (Feuersteinberg), am Abhange zwischen dem Raäköczi- Leuchtturm und dem Kalvarienberg. Nachdem jedoch am Avas keine fußbreite Stelle vorhanden ist, die nicht umgegraben wäre, so könnte hier auch durch Grabungen kein sicheres Resultat erzielt werden. Feuersteinsplitter können hier bei dem Rigolen der Weingärten zu Hunderten gesammelt werden ; dieselben wurden jedoch, meiner Ansicht nach, größtenteils in historischer Zeit durch unsere Vorfahren zur Ent- zündung des Feuerschwammes hergestellt. Von den vielförmigen Feuer- steinklingen führe ich in Fig. 16, Abbildung 8, 9, 10 und 12 einige vor. IM. Die strittigen paläolithischen Steinäxte. Indem ich nun auf den wichtigen Fund, wegen welchem meine Exniis- sion erfolgte, übergehe, möge hier in Kürze dessen Geschichte rekapituliert werden. Orro Hrrmann hat unter dem Titel «A miskolezi palsolith leletv (=Der paläolithische Fund von Miskolez) in der Zeitschrift Archsologiai Ertesitö, Bd. XIII, Jg. 1893, Heft I drei schöne Steinbeile beschrieben, die bei der Fundamentierung des in der Alsöpapszer-uteza befindlichen Bärsonyschen Hauses aus 3 m Tiefe ans Tageslicht gelangt sind. Herman teilt hier auch ein Profil mit, in welches unter dem Allu- vium des Szinvabaches eine mächtige diluviale Schicht eingezeichnet ist und im Zusammenhang hiermit betont er, daß der paläolithische Fund unzweifelhaft unter dem Alluvium gelegen hat. JuLıus HaraväArts erklärt dem gegenüber in seinem im 2. Heft des Archeologiai Ertesitö, Bd XIII, erschienenen Aufsatze: «A miskolezi paleolith-lelet ötleteböl» (= Aus Anlaß des paläolithischen Fundes in Miskolez) die in Rede ste- henden Schichten des Bärsonyschen Hauses entschieden als alluvial, rezent. Dieselbe Anschauung setzt er weitläufiger unter dem Titel «Die geologischen Verhältnisse der Stadt Miskolcz» im Földtani Közlöny, Bd. XXIV, p. 88—92 auseinander. Ein Jahrzehnt später gab Morıtz Hozrnes in Braunschweig seine grundlegende Arbeit «Der dilu- viale Mensch in Europa» heraus, auf dessen 147. Seite er die Steinbeile OÖ. Hrrmans als typische Reste des Solutreen vorführt und (41) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ. 133 hinzusetzt, daß dieselben, aus welch immer Schicht sie auch hervor- gegangen sein mögen, da ihre Form eine entschieden paläolithische ist, unbedingt diluvialen Ursprunges sind. Hierauf veröffentlichte Orro Herman seine Arbeit «Zum SolJutreen von Miskolcz,'! in welcher er die Fachkreise mit neueren solutreischen Silexen überrascht und im Zusammenhang damit auch seine Anschauung von neuem verficht. Gleichzeitig publiziert er auch jenes Originalprofil, welches Lupnwiıc Rorn v. Tereen gezeichnet und weil. Dr. Jusıus Prrnuö präzisiert hat. Um der über ein Jahrzehnt wehrenden Debatte ein Ende zu machen, erkläre ich auf das entschiedenste, JuLıus HaravArs hat darin vollkommen Recht, daß das Bärsonysche Haus auf Alluvium erbaut wurde. Jeder aufnehmende Geolog erkennt auf den ersten Blick die Unrichtigkeit des Profils. Unter dem Alluvium des Szinvabaches kann nämlich kein Diluvium vorhanden sein, da der Szinva im Diluvium in einem bedeutend höherem Niveau dahingeflossen ist, was auch aus den Schotterterrassen der Lehnen hervorgeht. Seit dem Diluvium vertieft der Szinva stetig sein Bett, so daß er bereits auch die sarmatischen Tuffe durchschnitten hat und direkt auf den mediterranen Sand- und Tonschichten dahinfließt. Das Bärsonysche Haus steht auf dem Eckgrund der einstigen Alsöpapszer-, jetzt HRaköczi-uteza, unmittelbar am rechten Ufer des Baches, 10 m vom regulierten Bett entfernt. Hinter demselben befindet sich schon der Fuß der Breccienlehne des Avas, den diluvialer Nyirok bedeckt. Die Schotlerterrasse beginnt jedoch erst östlich vom Hause. Die Umgebung des Bärsonyschen Hauses ist heute bereits vollkommen gepflastert und den Untergrund kann man nirgends sehen; soviel ist jedoch klar, daß der Hof des Hauses auf dem Inundalionsgebiete liegt. An der Wand des Hauses befindet sich 2:17 m über dem Trottoir die Hochwassermarke vom Jahre 1878; das Wasser des Szinva bewegte sich also in dieser Höhe über dem Fundament des Bärsonyschen Hauses. Daß in die Profilskizze L. Roru v. Tereeps unter dem heutigen Inundationsgebiete des Szinvabaches Diluvium eingezeichnet ist, welches nach der Präzisierung weil. J. Prruös aus Ton, Schotter, Löß und sandigem Ton bestünde, ist unbegreiflich. L. Roru v. Tereen selbst erwähnt,” daß gegenüber, in der Umgebung des Kronenhotels, unter dem 4 m mächtigen alluvialen Schotter unmittelbar der mediterrane Sandstein folgt. L. Roru Teresp konnte also unter dem Szinvaalluvium 1 Mitteil. d. Anthropol. Gesellsch. in Wien. Bd. XXXVI, 1906. 2 Amtlicher Bericht über die Vorarbeiten der -städtischen Wasserleitung von Miskolez. Datiert vom 7. Juni 1891. Miskolez; p. 13. 134 KARL PAPP (42) nicht Diluvium eingezeichnet haben und so wurde denn — wie dies L. Rortu v. Tereen in seiner neuestens erschienenen «Rektifizierung des Miskolezer Profils»! übrigens selbst aussagt — jene bedauerliche Diffe- renz, welche zwischen O. Herman und J. Haravärs auftauchte, durch die Präzisierung weil. J. Prruös heraufbeschworen. Anderseits muß man gestehen, daß O. Herman mit vollem Recht seinen Standpunkt verfechten konnte, wenn ihm von den Geologen ein solches Profil eingehändigt wurde, und er bemerkt in seiner J. HaLavArts gegebenen Erwiderung ganz richtig: «es mögen die Herren Geologen den Widerspruch ausgleichen, der zwischen dem Dil#vium der Wiener geologischen Karte, dem altalluvialen Schwanken Herrn Roru v. TeLeeps und dem Alluvium Herrn J. HaravArs’ besteht». Eine solche Frage kann trotz aller Genauigkeit auf Grund der Wiener geologischen Karte im Maßstab 1 : 144000 nicht entschieden werden; aus der hier beigege- benen Karte im Maßstab 1 : 11520 dagegen sind die Verhältnisse ganz deutlich ersichtlich. Das Bärsonysche Haus steht also auf zweifellos allu- vialem Inundationsgebiet und der darunter in 3 m Tiefe lagernde quarz- körnerführende Ton ist ebenfalls eine alluviale Bildung. Einen Büchsen- schuß von dieser Stelle entfernt befindet sich jedoch unzweifelhaftes Diluvium und so erklärt sich nun die Sache ganz einfach. Die Stein- beile wurden durch das Hochwasser des Szinva aus der diluvialen Terrasse herabgeschwemmt, gerade so wie der Mammutstoßzahn, der vor zwei Jahren auf diesem alluvialen Terrain im Hofe des Zucker- bäckers ans Tageslicht kam. Ein zweiter strittiger Punkt ist der Friedhof am Avas, aus welchem O. Herman am 4. August 1905 vom Küster Franz Dopos jene schöne typische’ Solutrespitze erhielt, die er in seiner Arbeit «Zum Solutreen von Miskolez» beschreibt und abbildet. Über diesen Ort äußert sich J. HaravÄts in seinem Aufsatze über «Die geologischen Verhältnisse der Stadt Miskolez» auf Seite 90 dahin, daß diese Terrasse nicht die Fort- setzung der im Sajötale befindlichen diluvialen Terrasse sei. Diese Be- hauptung ist in ihrem ersten Teile vollkommen richtig, da die Terrasse des Avasfriedhofes weder mit jener von Diösgyör, noch mit der des Volks- gartens zusammenhängt. Ihr zweiter Teil dagegen ist meiner Ansicht nach unrichtig. nachdem auf der Terrasse des Avasfriedhofes die grusige Erde (Haselnußerde) nichts anderes, als ein mit Andesittrümmern vermengter Nyirok ist, den jeder kartierende Geolog unbedenklich in das Diluvium ‚stellen würde. Des weiteren bringt J. Haravärs vor, daß die Gräber des Friedhofes am Avas in den sarmatischen Sandstein gegraben sind. Ein 1 Földtani Közlöny, Bd. XXX\IJ, 1907, p. 183. (43) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ. 135 ‚Blick auf meine Karte lehrt, daß der überwiegende Teil des Avasfried- hofes auf der diluvialen Terrasse liegt, seine Ränder aber sich bereits auf den sarmatischen Breccientuff erstrecken und auch die uralte Kirche auf dem sarmatischen Tuff steht. J. HaravArs besichtigte also ein Grab, das man am Friedhofrande in die Andesitbreccien gegraben hat, ©. Herman aber bekam den Silex von solutreischem Typus aus der mittleren Partie des Friedhofes, aus dem grusigen Boden. Der Küster Franz Dosos zeigte mir den Fundort des berühmten Silex und gab mir aus 3 m Tiefe eines in der Nähe gegrabenen Grabes ein großes Slück gelber Erde mit den: Bruchstück eines menschlichen Femur. Aus dieser Boden- probe überzeugte ich mich, daß es tatsächlich ein, Andezitbreccien- trümmerchen führender Nyirok ist, der aber in historischer Zeit mehr- fach umgegraben wurde. Auf der Terrasse des kalvinischen Friedhofes am Avasberg ist also das Diluvium entschieden vorhanden und somit konnte der dort gefundene Silex von solutreischem Typus auch aus einer ursprünglichen Diluvialschicht hervorgegangen sein. Ob er jedoch aus unberührtem Boden stammt, darüber konnte auch der Küster nicht Aufschluß geben. Alluvium. Es erübrigt mir nun noch eine wichtige Frage zu besprechen, nämlich das im Museunı zu Miskolez liegende Schädelfragment, welches unter Inventarnummer 67 durch Gymnasialprofessor Joszepu Bunar mit folgender Bezeichnung versehen wurde: Schädelknochen des Urmenschen aus dem Urlager bei dem Heizhause. Wie ich mich aus dem Profil der ober dem Epidemiefriedhof befindlichen Terrasse überzeugen konnte, befindet sich über den diluvialen Schotter- und Lößschichten ein neolithisches Lager mit vielen Scherben und menschlichen Werkzeugen um den Feuerherden. Dieselbe Schichtenreihe ist auch im Einschnitt bei dem Heizhause der Eisenbahnstation Miskolez und in dem des Rangierbahnhofes vorhanden. Es fragt sich nun, ob das Schädel- fragment aus den die Mammutknochen führenden Schotterschichten oder aber aus dem neolithischen Lager hervorgegangen ist. Die einzige authentische Aufzeichnung verdanken wir dem Herrn Direktor Ienaz v. GÄLFFY, der im Jahrbuche des Kultur- und Museumvereins Borsod- Miskolez für 1900 auf Seite 40 folgendes mitteilt (in getreuer Über- tragung aus dem ungarischen Text): «Wenn wir die Umgebung des Bahnhofes von Miskolcz, namentlich aber des Heizhauses in Augenschein nehmen, so machen die an der Erdoberfläche herumliegenden Scherben und Feuersteinsplitter sofort aufmerksam, daß hier seit’ den ältesten Zeiten bis auf unsere Tage ein menschlicher Wohnsitz existiert hat. 136 KARL PAPP (44) In der oberen, bis 1'2—2°1 m Tiefe reichenden Schicht weisen häufige Spuren auf eine neolithische Kolonie hin. Als das Erdreich in einer Länge von 600—800 m abgegraben war, konnte man am Querschnitt die Spuren und Umrisse der in die Erde gegrabenen Wohnungen schön sehen. Der Durchmesser der Wohnungen schwankt zwischen 24—-3°2 m. Über denselben befand sich eine sehr dünne Humusschicht, so daß an der Oberfläche bereits die schwarze Erde bezeugt, daß der Ackerbau schon seit langer Zeit in dem in die Wohnung der Urmenschen ein- gestürzten Erdreich betrieben wurde. Die Stücke der dieken gebrannten Feuerherde wurden mit den Feuersteinmessern und Scherben zusam- men durch die Arbeiter an die Oberfläche geworfen, die nicht ahnten, daß einst auf denselben die Feuerherde mächtiger Stämme oder fried- licher Familien bestanden hatten. Unter der alluvialen Kulturschicht folgt in 085—2 m Tiefe ein sandiges, grobkörniges Schotterlager, in welchem sich hie und da Tierknochen finden. Nach durchschnittlich 0:85 m Schotter kommt eine dünne (0'15 m) löbartige Schlammlage und darunter diluvialer, mit verschiedenen Knochenfragmenten erfüllter Schotter in 1—1'25 m Mächtigkeit. In dieser Schicht fanden unsere Schüler einen menschlichen Schädel und ich mit Herrn Prof. Jomann MornAr in drei Fällen ziegelartige Schollen, ent- schieden gebrannte Tonstücke. Unter dieser Schicht folgte abermals ein lößartiges Schlammband von 02—0°3 m Breite und darunter abermals diluvialer Schotter, dessen Mächtigkeit zwischen 1—4 m schwankt. Dies ist jene Schicht, in welche die Mammutknochen eingebettet waren.» Auf Seite 45 lesen wir des weiteren: «Wir fanden bei den Grabungen am Bahnhofe in der ober dem großen Stoßzahn befindlichen Schicht unzählige Feuersteintrümmer, darunter auch ein großes Steinwerkzeug, das trotz seiner groben Bearbeitung auf Menschenhand verweist. Es ist dies ein Steinbeil, dessen Helm vierkantig ist.» Ferner auf Seite 46 und 47: «Etwas höher fanden wir ober der unteren lößartigen Schicht eine ziegelartige Scholle. Prof. Jomann Mornär sammelte in Gegenwart unserer mehrerer ein solches Stück und ich selbst fand ebenfalls einige kleinere Stücke. Diese mußten durch von Menschenhand angemachtes Feuer ausgebrannt worden sein, daß sie Jahrtausende hindurch bis auf unsere Zeit erhalten bleiben konnten. Bei den Grabungen wurde in einer etwas höher gelegenen Schicht durch unsere Schüler ein Schädel- (Stirnbein) Fragment gefunden.» Aus dieser genauen Beschreibung geht unzweifelhaft hervor, daß das Schädelfragment aus einer bedeutend höheren Schicht stammt als der Mammutstoßzahn, ja sogar als die ziegelartigen Schollen. Diese Tatsache läßt es schon im voraus als wahrscheinlich erscheinen, daß (45) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ. 137 der Schädel einem neolithischen Lager entstamme. Die Schüler brachten das Schädelfragment ihrem Direktor und als Direktor I. v. Gäuery mit Prof. J. Moınär an Ort und Stelle eilte, wurde bereits um ein gutes Stück weiter einwärts gearbeitet, so daß ihnen die Schüler nur mehr die Lage des Fundortes zeigen konnten. Dies ist mir aus der mündlichen Mitteilung der genannten Herren bekannt. Das Schädelfragment habe ich, dank dem freundlichen Entgegen- kommen des Herrn Museumkustos Annor Leszın eingehend besichtigt und in den Nasenhöhlen des Schädels einen mit Kohlenpartikeln ver- mengten schotterigen Sand gefunden. Aus diesem Material geurteilt, dürfte das Schädelfragment aus einem der neolithischen Feuerherde hervorgegangen sein, die stellenweise sehr tief, manchmal sogar bis zum Schotter hinabreiehen. Daß aber in einem Niveau gelegene Hori- Rand des großen Alföld Inundationsgebiet der Sajö Schwarzerde mit Feuerher- BET Ka 2,5 den und .neolith. Knochen, Bär HELLE 7% Gelbl.-brauner Nyirok. RTL: Kalkiger Ton (Löß). A < Grober Schotter mit Knochenresten von Elephas primigenius, 6 Rhinoceros tichorrhi- nus, Equus caballus foss. Schwarzerde 30 cm Sandiger Schotter mit menschlichen Kno- chen, Scherben und Feuerherden "UINTAN]IAq Fig. 18. Das bei dem Rangierbahnhof Miskolez 1893 aufgeschlossene Profil. zonte oft verschiedenen Alters sind und den in der Geologie unerfahrenen Forscher leicht täuschen, kann ich mit dem Profil des bei dem Rangier- bahnhof beginnenden Einschnittes beweisen, welches im September 1883 durch Universitätsprofessor Dr. Lupwıs v. Löczy aufgenommen wurde. Dieses zweifellos authentische und genaue Profil streicht am Rande des großen Alföld und aus demselben ist ersichtlich, daß am Fuße der Terrasse unter dem Schwarzboden alluvialer Schotter lagert. Auf diesem Terrain, welches entschieden Inundationsgebiet des Sajöflusses ist, wurde ein Brunnen gegraben, aus welchem zahllose Scherben und Menschenknochen zutage gefördert wurden. Wenn nun an solcher Stelle jemand forscht, der in der geologischen Kartierung unerfahren ist, so kann es leicht geschehen, daß er diese Reste für ailuvial betrachtet, umsomehr als er sieht, daß kaum 10—15 m von der Stelle entfernt, in derselben Tiefe Mammutknochen im Schotter vorkommen. Und doch 138 KARL PAPP (46) bedeutet diese kleine Distanz fünfzig—sechzigtausend Jahre! Denn die im Schotter der Terrasse eingeschlossenen Knochen stammen aus der. Mitte des Diluvium, während die im Schotter des Brunnens befind- lichen Knochen vielleicht Reste der Bronzezeit oder gar schon der histo- Fig. 19. Das Schädelfragment des Urmenschen von Miskolcez, von der Seite gesehen. rischen Zeit sind, möglicherweise eine vermischte Anhäufung dieser und der von der Terrasse herabgeschwemmten neolithischen Knochen darstellen. Dieses charakteristische Beispiel beziehe ich nicht auf den in Rede stehenden Schädel, sondern erwähne es bloß als Tatsache aus der 2 oa ec A k DE en a 5 (47) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ. 139 Anfangsperiode der Erdarbeiten in Miskolez, aus dem Jahre 1893. Der Schädel wurde nämlich bedeutend später, 1900, bei der Vergrößerung des Heizhauses gefunden, als man das Inundationsgebiet der Saj6ö längst verlassen hat, also in der diluvialen Terrasse arbeitete. Fig. 20. Der Schädel von vorn gesehen. Weiter oben entwickelte ich die Ansicht, daß ich diesen Schädel infolge der verworrenen Schichtung und der ziemlich hohen Lage des Fundes nicht als diluvial betrachten kann. Jedenfalls ist das diluviale Alter des Urschädels von Miskolez nichts weniger als einwandfrei. Nach meiner persönlichen Impression dürfte es eher ein neolithischer Rest sein. 140 KARL PAaPP (48) Die eingehende Untersuchung des Schädelknochens liegt außerhalb dem Wirkungskreise des Geologen, weshalb ich hier bloß einige cha- rakteristische Merkmale desselben erwähne. Die Farbe des Knochens ist sepiabraun. Das Stirnbein vollständig erhalten; die hohe Stirn verweist auf eine ganz moderne Form. Höhe des Stirnbeines von der Nasenwurzel bis zur Mitte des Margo coronalis perspektivisch gemessen 90 mm, mittels Bandes, also der Wölbung ent- lang gemessen 130 mm. Der Stirnteil liegt bloß von den Stirnhöckern angefangen stark nach hinten, gerade so wie bei dem Menschen von heutigem Typus. Die Höhe der Stirnhöcker über en oberen Augenrändern 35 mm. Zwischen den beiden normalen Stirnhöckern ist noch ein miltlerer Höcker vorhanden, der etwas höher, 50 mm über der Nasenwurzel, liegt. Die kleinste Breite der Stirn ist perspektivisch zwischen den beiden äußeren Stirnleisten gemessen 110 mm; die größte Breite in der Gegend der Stirnhöcker perspektivisch gemessen 130 mm, mittels Bandes, also an der Biegung gemessen 165 mm. Die Augenbrauenbögen stark erheben, unter den Stirnhöckern jedoch bereits abgeflacht. Auffallend ist die sehr vertiefte Nasenwurzel, anderseits deren auffallende Breite. Auf der Gia- bella ist bloß die Spur der Stirnnaht sichtbar, was auf ziemlich vor- geschrittenes Alter hinweist. Das Nasenbein vorn abgebrochen. Die Augenhöhlen schr groß, was auf einen gewissen weiblichen Zug deutet, und seitlich stark schräg geneigt; die rechte Höhle um geringes größer. Der Augenhöhle Breite 42 mm, Höhe 35 mm, Tiefe 46 mm. Breite der Nasenöffnung 25 mm. Am Oberkiefer fällt das große und tiefe Foramen infraorbitale auf. Die Jochbeine greifen mit scharfer Naht in einander und besitzen bloß je ein ganz unten befindliches Foramen zygomaticum anterius. Am linken Jochbein erhebt sich aus dem glatten Umriß ein erbsengroßes Knochenhöckerchen. Die Jochbögen sind an beiden Seiten abgebrochen, an den erhalten gebliebenen Teilen gemessen war die Breite des Gesichtes 125 min. Die Entfernung zwischen Spina nasalis anterior und dem Alveolarpunkt ist 21 mm. Die Alveolen der mittleren Schneidezähne reichen sehr hoch hinauf, nahezu bis zur Höhe der Alveolenenden der Eekzähne. Die Zähne sind leider sämtlich ausgefallen, jedoch erst nach dem Tode, da die Zahnalveolen noch nicht resorbiert sind. Die Länge des Gaumens ist 55 mm, die Breite hinten 50 mm, in der Mitte 62 mm und auf demselben sind kräftige Leisten und Knollen ausgebildet. Das Keilbein blieb mit seinen kleinen und großen Flügeln ziemlich unverletzt erhalten, die Entfernung der Spitzen des Türkensattels beträgt 30 mm. Die Gesamthöhe des Gesichtsschädels und Stirnbeines ist vom Alveolarrand bis zur Mitte des Margo‘ coronalis perspektivisch gemessen 165 mm, mittels Bandes, über das abgebrochene Ende des ne ee (49) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DER UMGEBUNG VON MISKOLCZ. il Nasenbeines gemessen 205 mm; die größte Breite auf den abgebrochenen Teilen der Jochbögen gemessen 125 mm. All diese Merkmale zeigen nichts Außergewöhnliches und so weist denn auch der Typus des Schädels mehr auf jungen als auf dilu- vialen Ursprung hin. ZUSAMMENFASSUNG. Im obigen entsprach ich der seitens der Direktion der kgl. ungar. Geologischen Anstalt an mich ergangenen Verordnung, die stratigraphi- schen Verhältnisse der Umgebung von Miskolez darzulegen. Werfen wir nun noch einen Blick auf das in Rede stehende Gebiet, so sehen wir, daß die Umgebung von Miskolez sehr reich an diluvialen Funden ist. Daß unter diesen Funden auch die Spuren des Urmenschen vorhanden sind, wurde bereits vor anderthalb Jahrzehnten durch OrTrTo HERMAN erkannt. Und obzwar sein erster Fund im Hofe des BäArsonyschen Hauses aus alluvialem Geschiebe hervorgegangen ist und in diesem Punkte JuLius Haraväts Recht behält, so erklärt es sich aus der Nähe des Diluvium doch sehr leicht, daß die Steinbeile durch das Wasser des Szinvabaches aus der diluvialen Terrasse dahingeschwemmt wur- den. Die neueren Funde Orro Hrrmans dagegen stammen unzweifelhaft aus der diluvialen Terrasse. Der Scharfblick Orro Hrrmans lenkte die Aufmerksamkeit der Geologen auf das Bükkgebirge, in dessen Höhlen die Spuren des Urmenschen zu suchen wären. Tatsächlich stieß OTTOKAR Kanıd, kgl. ungar. Geolog, der seine Forschungen gerade nach den Weisungen Orro Hermans in Angriff nahm, in der Szeletahöhle bereits auf die Beinwerkzeuge des Urmenschen und es ist die Hoffnung vor- ‚handen, daß man bei den Nachgrabungen in den Höhlen des Bükk- gebirges auch die Knochen des Urmenschen entdecken wird. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVI. Bd. 3. Heft, 11 u DREIER. 170 0 weni re N ind Einleitung ı) 2. „Wilaiaii date Lan AN ee I. Oro- und RESTE 0 erhaltnisse re IL keologischer Aulbau) pa 2 e se Palaozoikum; Ne a... _ _ 0) MMEEOZOIKUNT RT NE nn N. 11 0 MER Vpertiäe SAN LH N LURSDEITN lan SSL TEISNEFRE Diluvium ._ .. EL ON ala ungern Eee 123 ( { III. Die strittigen valaplitkiächen Steinäzte er Alltevanım. 7 fr 2b ee ee ee Zusammenfassung EEE WB IE SER [bay Ir} . Ir ,f Fit Ai Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Band XVi. Tafel 4. fe y \ Do £ a: Sr DATE INH IN Geologische Karte von MISKOLCZ Aufgenommen durch Dr. Karl Papp 1906, Erklärung. % Sz Fundort menschlicher Werkzeuge SM Fundort von Mammutknochen FF Inundationsablagerungen, Alluvium Schotter, Sand. Altalluvium Tiszai p. hät: E 5 E Schotter R ar Feuerstein ee, J Andesit-und Rhyolithbreccie | Andssittuff Sarmatikum Sandstein mit Tuffbänken rs / Schotter und Konglomerat | 2 ee Sand und Schotter | A b 2 h 1907. TERWEPESZETI MÜINTEZET KLOSZ GYÖRGY ES FIR, BUDAPEST Gezeichnet: THEODOR PITTER kgl. ung. Kartograp! BEITRÄGE ZUR GENAUEREN PETROGRAPHISCHEN CHEMISCHEN KENNTNIS DER BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. VON PAUL ROZLOZSNIK und Dr. KOLOMAN EMSZT. (Mit dem durch die Ungarische Geologische Gesellschaft aus dem Dr. JosepH v. Szagö- Fonds im Jahre 1906 ausgeschriebenen Preise unterstützte Arbeit.) (MIT TAFEL 5 UND ELF TEXTFIGUREN.) Übertragung Paul Rozlozsniks aus dem ungarischen Original. Ungarisch erschienen im Feber 1908. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Reichsanst. XVI. Bd. 4. Heft. 12 VORWORT. Jene Gesteine, die unter dem Namen Banatite bekannt sind, ge- hören zu den meistbekanntesten Gesteinen Ungarns und besitzen eine sehr ausgedehnte Literatur. Diese außerordentliche Teilnahme verdan- ken sie außer ihrem petrographischen Interesse in erster Linie unzweifel- haft den im Zusammenhange mit ihnen auftretenden weltberühmten Mineralien- und Erzlagerstätten. Trotzdem ist außer den Untersuchungen von B. v. Corra und Dr. JosepH v. Szapö kein ausführlicheres petrographisches Werk über die Banatite erschienen. Der erößte Teil der erschienenen Aufsätze ist entweder nur von allgemeinerem Interesse oder aber sie befassen sich nur mit einzelnen Fundstellen oder mit einzelnen Hauptvarietäten. Als ich vor zwei Jahren auf Antrag des Herrn o. Prof. Dr. Huco BöckHu v. Nacvsur, infolge des ehrenden Auftrages von Herrn Mi- nisterialrat Jomann BöckH v. Nacysur, Direktor der kgl. ungar. Geologi- schen Reichsanstalt, die Bestimmung der Eruptivgesteine von Szaszka- banya, Ujmoldova und der vom Almäsbecken südlich liegenden Gegend begonnen hatte, zeigte es sich ratsam diese Gesteine mit den übrigen ähnlichen Gesteinen des Komitates Krassö-Szöreny zu vergleichen, anderseits machte sich aber auch der Mangel an Erfahrungen an Ort und Stelle bemerkbar. Infolgedessen reichten wir mit Herrn Dr. KoLoman Enszr, der die chemische Analyse der Gesteine übernahm, einen Entwurf über «Die petrographische und chemische Bearbeitung der jüngeren Eruptiv- gesteine des Komitates Krasso-Szöreny» auf den durch die Ungarische Geologische Gesellschaft aus dem Dr. Joszeru v. Szarö-Fonds aus- geschriebenen 600 Kronen betragenden Preis ein. Dieser Entwurf wurde durch den Ausschuß der Gesellschaft in seiner am 2. Mai 1906 ab- gehaltenen Sitzung akzeptiert und durch die so erhaltene Hilfe war es mir möglich im Mai 1906 nahezu drei Wochen auf die Durch- forschung der bezüglichen Gebiete des Komitates Krassö-Szöreny ver- wenden zu können. Ich hielt mich in Nemetbogsän drei, in Vaskö 12* 146 VORWORT. (4) fünf, in Oraviezabänya zwei, in Szäszkabänya ein und in Ujmoldova drei Tage auf. Die regnerische Witterung hat meine Exkursionen nicht eben begünstigt; trotzdem habe ich ein jedes bedeutendere Vorkommen verquert. Meine eigenen Sammlungen habe ich mit einem Teile der Sammlungen des Herrn Direktors Jonann v. BöckH und der Herren Chefgeologen JuLius v. HaravÄärs und Lupwis RortH v. TELEGD ergänzt. Die Resultate unserer Untersuchungen, auf deren Publikation die Ungarische Geologische Gesellschaft zu Gunsten der kgl. ungar. Geologi- schen Reichsanstalt' verzichtet hat, sollen in der vorliegenden Arbeit ver- öffentlicht werden. Es sei erwähnt, daß in derselben auch die kritischen Bemerkungen der vom Ausschuß der Ungarischen Geologischen Gesell- schaft entsandten Jury (bestehend aus Dr. Franz SCHAFARZIK, Dr. KARL Zımänyvı, Joseph Loczka und Dr. Morıtz v. Piurr) Berücksichtigung ge- funden haben. Es ist mir eine angenehme Pflicht auch an dieser Stelle jenen Herren, die mich in der Ausführung der vorliegenden Arbeit unterstützt haben, meinen besten Dank auszusprechen ; so namentlich dem Herrn Direktor Jomann v. BöckH und den Herrn Chefgeologen JuLivus v. HaLavATs und Lupwiıs Rornu v. Teieen, die mir einen Teil ihrer Sammlungen, ferner die von ihnen musterhaft aufgenommenen geologischen Karten zur Verfügung stellten, zur Publikation derselben ihre Einwilligung gaben und mich auch in anderen Fragen freundlichst aufklärten. Ferner schulde ich noch Dank der Direktion der Österreichisch-Ungarischen Priv. Eisenbahngesellschaft und den Beamten der Gesellschaft, nament- lich den Herren Inspektor GkzA v. Bene, Bergingenieur JosEpu HovoRkA und ÖOberförster Roßerrt Novacsek, die mir an Ort und Stelle ihre Unterstützung zuteil werden ließen. Herr Dr. Anpor v. Semsey Magnatenhausmitglied, Ehrendirektor der kgl. ungar. Geologischen Reichsanstalt, hat mich durch die Deekung der Kosten von 25 Dünnschliffen, Herr Sektionsgeolog Dr. Morırz v. PALFy durch die bei der Herstellung der Mikrophotographien geleistete freund- liche Hilfe zu Dank verpflichtet. | Paul Rozlozsnik. UTERATURVERZEICHNIS. 1. Isnaz v. Born. Briefe über mineralogische Gegenstände auf einer Reise durch das Teınesvärer Banat, Ober- und Nieder-Ungarn. Frankfurt u. Leipzig. 1774. 9. JENS EsMmARK. Kurze Beschreibung einer mineralogischen Reise durch Un- garn, Siebenbürgen und das Banat. Freiberg. 1798. 3. F. S. Beupant. Voyage mineralogique et geologique en Hongrie pendant lannee 1818. Paris. 1822. 4. Karı Marrtını. Die geognostischen Verhältnisse in den Banater Bergwerks- revieren ÖOravicza, Dognäcska, Szäszka und Neu-Moldowa. (Leonhards Taschenbuch für Mineralogie. 1823, p. 527.) 5. Briefliche Mitteilung von ALBERT Keszt, Bergverwalter zu Vaskö, ımit- geteilt von F. v. Hauer in: Verzeichnis der Einsendungen von Mineralien, Petre- fakten, Gebirgsarten u. s. w. (Jahrb. der k. k. Geol. Reichsanstalt. 1851, p. 151.) 6. v. Hauer und FÖTTERLE. Geologische |Übersicht der Bergbaue der öster- reichischen Monarchie. Wien. 1855, p. 50—51 und p. 78. 7. v. ZEPHAROVICH. Die Erzlagerstätten im Lyubkovatal des illyrisch-banater Grenzregiment-Bezirkes. (Österr. Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. V. 1857, p. 12.) 8. JoHAnN KUDERNATSCH. Geologie des Banater Gebirgzuges. (Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaft. Wien. 1857, XXDl. p. 39.) 9. B. v. Cotta. Erzlagerstätten im Banat und in Serbien. Wien. 1864. 10. G@. Marka. Einige Notizen über das Banater Gebirge. (Jahrbuch der k. k. Geol. Reichsanstalt. 1869, XIX. p. 299.) 11. K. v. HauER. Untersuchungen über die Feldspathe in den ungarisch- siebenbürgischen Eruptivgesteinen. (Verhandlungen der k. k. Geol. Reichsanstalt. 1867, p. 146.) 12. Dr. U. ScHLoENBACH. Die Umgebung von Pettnik, Mehadika, Pattasch und ‚Prigor im Roman-Banater Grenzregimente. (Verhandlungen der k. k. Geol. Reichs- anstalt. Wien, 1869. p. 212.) 13. Dr. U. ScHLorngacH. Die krystallinischen und die älteren sedimentären Bildungen im NW der Almäsch (Romänbanater Militärgrenze). Ibidem, p. 267. 14. M. Caster. M&moire sur les mines et usines metalliques du Banat. Anna- les de mines 1869, XVI. p. 405. 15. Dr. EmiL TIETZE. Geologische Notizen aus dem nordöstlichen Serbien (Jahrbuch der k. k. Geol. Reichsanstalt, 1870, XX. p. 567.) 16. Dr. Emın Tietze. Geologische und palaeontologische Mitteilungen aus dem südlichen Teil des Banater Gebirgstockes. Ibidem, 1872, XXI, p. 53. 17. Fr. v. SCHRÖCKENSTEM. Die geologischen Verhältnisse des Banater Montan- Distriktes. (A Magyarhoni Földt. Tärsulat Munkälatai. 1870, V. p. 58.) 148 LITERATUR VERZEICHNIS. (6) 18. CG. DOELTER. Zur Kenntnis der quarzführenden Andesite. (TSCHERMAKS Mineralogische Mitteilungen. 1873, IH. p. 99.) 19. Dr. JosEepH v. Szapö. Trachyte, eingeteilt nach dem natürlichen System. Weltausstellung, 1873, Wien. 20. J. NiEDzwiEDZKI. Zur Kenntnis der Banater Eruptivgesteine. (TSCHERMAKS Mineralogische Mitteilungen. 1873, Ill. p. 255.) 91. Dr. Szapö JözsEr. A trachytkeplet Szaszka környeken. (Földt. Közl. 1875, p- 73.) 99. Szarö Jözser. Ujmoldova nemely eruptiv kristälyos közete. (Ibidem, p. 191). 23. SzaBÖ JÖzSEr. Moravica-Vaskö eruptiv közetei. (Földt. Közlöny. 1876, VI. P112.) % 94. G. vom RATH. Bericht über eine 1878 unternommene Reise durch einige Teile des österreich-ungarischen Staates. (Sitzb. d. niederrh. Gesellschaft in Bonn. 1879, p. 38.) 35. Dr. Tueopor Posewirz. Über Eruptivgesteine vom Komitate Szöreny. (Földt. Közlöny. 1879, IX. 347.) 26. Huco Stern. Petrographische Bestimmung einiger Gesteine aus dem Komitate Szöreny. (Földt. Közlöny. 1879, IX, p. 433.) 97. Huco Stern. Eruptivgesteine aus dem Komitate Szöreny. (Földt. Közlöny 1880, X, p. 230.) 28. JoHAnNn BÖckH in folgenden Jahrgängen des «Jelentes a m. kir. Földtani Intezet evi müködeseröl» (ungarisch): 1878, p. 8; 1880, p. 6; 1881. p. 19. 29. JoHAnNn BÖckKH. Geologische Notizen von der Aufnahme des Jahres 1882 im Komitate Krassö-Szöreny. (Jahresb. der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1882, p. 80.) 30. MADERSZPACH Livivs. Magyarorszäag vaserczfekhelyei (ungarisch). Budapest. 1880, p. 108. - 31. LupwıG RoTH v. TELEGD. Geologische Aufnahme im Leitha- und im Banater Gebirge. (Jahresb. der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1882, p. 62.) 32. LupwiG RoTH v. TeLrend. Das Gebirge nördlich von Pattas-Bozovies im Krassö-Szörenyer Komitate. (Jahresb. der kgl. ungar. Geol. Anstalt, 1883, p. 96.) 33. Lupwie RotH v. TELEGD. Über den Gebirgsteil nördlich von Bozovics im Komitate Krassö-Szöreny. (Ibidem, 1884, p. 104.) 34. Lupwie RoTH v. TELEGD. Das Ponyäszkatal und Umgebung im Komitate Krassö-Szöreny. (Ibidem, 1885, p. 165.) 35. LupwiG RoTH v. TeLE6D. Der Westrand des Krassö-Szörenyer Gebirges in der Umgebung von Illadia, CGsiklova und Oravieza. (Ibidem, 1888, p. 103.) 36. Lupwıs RorTH v. TELEGD. Der westliche Teil des Krassö-Szörenyer-(Banater) Gebirges in der Umgebung von Majdan, Lisava und Steierdorf. (Ibidem, 1889, p- 125.) 37. Dr. JosEpH v. Szapö. Geologia. Budapest. 1883 (ungarisch). 38. Dr. Huco Szreränvi. Über die eruptiven Gesteine des Gebietes zwischen Ö-Sopöt und Dolnja-Lyubkova im Krassö-Szörenyer Komitate. (Mitteilungen aus d. Jahrb. der kgl. ungar. Geol. Anstalt. (Bd. VI, p. 191.) 39. H. SsösrRen. Beiträge zur Kenntnis der Erzlagerstätten von Mor und Dognäcska im Banat und Vergleichung derselben mit den schwedischen Eisen- erzlagerstätten. (Jahrbuch der k. k. Geol. Reichsanstalt, 1886, XXXVI. p. 606.) 40. JuLıus Hatavärs. Über die geologische Detailaufnahme in der Umgebung von Alibunär, Moravieza, Moriezföld und Kakova. (Jahresb. d. kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1883, p. 99.) (7) LITERATURVERZEICHNIS. 149 41. JuLıus Haravärs. Über die im Jahre 1884 in der Umgebung von Oravieza— Romänbogsän durchgeführte goologische Detailaufnahme. (Ibidem, 1884, p. 112.) 49. JuLıus Haravärs. Bericht über die im Jahre 1887 in der Umgebung von Dognäcska ausgeführte geologische Detailaufnahme. (Ibidem, 1887, p. 157.) 43. JuLıus HaLaväÄrs. Bericht über die im Jahre 1888 in der Umgebung von Dognäcska und Vaskö bewerkstelligte geologische Detailaufnahme. (Ibidem, 1888, p- 116.) 44. JuLiıus HaravArs. Bericht über die im Jahre 18389 in der Umgebung von Bogsan bewerkstelligte geologische Detailaufnahme. (Ibidem, 1889, p. 134.) 45. JuLius HaLavArs. Der nordöstliche Teil des Aranyos-(Aranyis)-Gebirges. (Ibidem, 1890, p. 136). Ferner: Dognäcska-Vaskö bänyäszata. (Földrajzi Közleme- nyek. 1890. Vergleiche den deutschen Auszug: Bergbau von Dognäcska-Vaskö im Abrege de Bulletin de la Societe Hongroise de Geographie, 1890, p. 70) und: Az Aranyos hegyseg Krassömegyeben. (Ibidem, 1891 und ein französischer Auszug: Le Mont Aranyos au Comitat de Krassö. Abrege du Bulletin ete. 1891, p. 29.) 46. KoLoman v. AppA. Geologische Verhältnisse von Kornia, Mehadika und Pervova im Krassö-Szörenyer Komitate. (Jahresh. der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1894, p. 115.) 47. KoLoman v. Anpa. Die geologischen Verhältnisse der südwestlichen Gegend von Teregova und der Umgebung von Temes-Kövesd. (Ibidem, 1895, p. 95.) 48. Notizen über die Erzlagerstätten und Metallwerke im Banate. Berg- u. Hüttenmännische Zeitung. XLV. 1886, p. 217. 49. Geologische Notizen vom Bergbaudistrikte des Banates (Südungarn) und seinen nutzbaren Gesteinen und Mineralien. Ibidem, XLVIM. 1888, p. 71. 50. Das Eisenerzgebiet von Dognäcska und Moravicza im Banate. Österr. Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. XXXIX. 1891, p. 91. 51. HELMHACKER. Montanistische Mitteilungen. (Berg- und Hüttenmännische Zeitung. LIV. 1895, p. 83.) 52. PRZYBORSKI. Das Eisenerzgebiet von Moravitza (Vaskö) und Dognäcska im südlichen Ungarn. (Ibidem. LVIU. 1899, p. 73.) 53. Dr. F. ZirkeL. Lehrbuch der Petrographie. II. Auflage. 1894. Band II, p. 491. 54. Dr. Ernst WEINSCHENK. Grundzüge der Gesteinskunde. I. Allgemeine Ge- steinskunde. Freiburg, 1902. II. Spezielle Gesteinskunde. Freiburg, 1905, p. 70. 55. Dr. Böcku Hucö. Geologia. ]. Altalänos Geologia. Selmecbänya. 1903. p. 144. 56. Dr. R. Beck. Lehre von den Erzlagerstätten. II. Auflage. 1903. p. 607. 57. A. STELZNER & Dr. A. BERGEAT. Die Erzlagerstätten. 1907, p. 1143. 58. H. RosenguscH. Mikroskopische Physiographie der Mineralien und Gesteine. Bd. II. Erste Hälfte. 1907, p. 293. GESCHICHTLICHE DATEN. In der Literatur wird von den Banatiten zuerst bei Born (1) Erwähnung getan. Born, unser Landsmann, ein Zeitgenosse WERNERS, erwähnt sie von Szäszkabänya unter dem Namen «saxum metalliferum», von ÖOraviczabänya als feinkörnige Sandsteine und von Dognäcska unter dem Namen Granit, Sandstein und «saxum metalliferum». Er erklärt die Entstehung des «saxum metalliferum» dieser «mit Glim- mer, Basalt und oft mit kleinen Quarz- und Feldspatkörnergemisch gemischten grauen Steinsart» dadurch, daß der Kalkstein auf die noch nicht erhärteten Tonschichten aufgesetzt wurde und durch die Ver- mengung des tonigen und kalkigen Materials wäre diese «mergelartige Steinsart» entstanden. Bei Esmark (2) finden wir zuerst die Benennungen Syenit und Syenitporphyr und diese finden auch bei Marrını (4), v. Hauer (6), Keszr (5) und v. ZernarovicH (7) Anwendung. Beupant (3) nennt sie Grünsteine. KUDErNATScH (8) behält die Benennung Syenitporphyr bei und bringt sie mit den Graniten in Zusammenhang, mit welchen sie in der unteren Kreide zusammen emporgebrochen wären. v. Corra (9) war der erste, der diese Gesteine von einem größeren Gebiete zusammenfaßend und eingehend behandelte. Nach v. CoTTA variiert die Struktur und das gegenseitige Verhältnis der Gemengteile untereinander zwischen so weiten Grenzen, daß sie vom petro- graphischen Standpunkte aus unter einen Namen nicht vereinigt werden können; da sie aber geologisch zweifellos zusammengehören und nahezu in derselben Zeit aufgebrochen sein mögen, faßt sie v. CoTTA in ihrer Gesamtheit unter dem Sammelnamen Banatit zusammen. Der Banatit unterscheidet sich nach v. Corra von dem Granit durch die Armut oder den gänzlichen Mangel an Quarz und durch das Vor- herrschen von Plagioklas, von dem Syenit durch das Vorherrschen von Plagioklas und durch die reichliche Gegenwart von Biotit neben spär- lichem Amphibol, von beiden Gesteinen aber durch das Vorhandensein einer feinkörnigen, ja dichten Grundmasse. Einzelne Gesteine besitzen (9) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 151 nach ihm eine geradezu porphyrische Struktur. Innerhalb des gemein- samen Namens Banatit lassen sich für einzelne Varietäten mit mehr oder weniger Berechtigung die Benennungen Syenit, Minette,‘ Diorit (Timazit),” Diabas,? Aphanit, Granitporphyr, Porphyrit und Felsit oder einspreng- lingsarmer (@Quarzporphyr in Anwendung bringen (p. 39). Die Ver- schiedenheiten der Struktur werden auf die ungleichen Erstarrungs- verhältnisse und auf die ungleiche Einwirkung der durchsetzten Ge- steine zurückgeführt. Mara (10) nennt sie im allgemeinen Syenit. Über die bei Vaskö — Dognäcska auftretenden Gesteine schreibt er, daß sie in der Nähe der Erze oder Kontaktbildungen mürbe oder weich, in der Nähe des Kalk- steines stets zersetzt und immer quarzfrei sind; dieser letztere Um- stand wird dadurch erklärt, daß der SiO,-Gehalt des Gesteines zur Bildung der Kontaktmineralien verbraucht wurde. Die Erze werden von einer dioritähnlichen Varietät, die reinen Eisenerze aber gleichfalls von solchen, oft dem Serpentin gleichenden oder dem Aphanit entsprechen- den Varietäten begleitet. (p. 322.) K. v. Haver (11) veröffentlichte die Analyse einer Gesteinsvarietät von Szäszkabänya und des Plagioklases derselben; die Bezeichnung Banatit verwirft er und nennt das Gestein Grünsteintrachpyt. Nach v. Scuröckenstein (17)* sind die Eruptivgesteine des Komi- tates Krassö-Szöreny Granite, die von schmalen Syenitgängen durch- brochen werden. Er schreibt, daß man bisher den Syenit für das erz- bringende Gestein gehalten hat; genauere Studien aber ergaben, dab ‚der Syenit nur mit der Magnetiterzführung in Zusammenhang steht, der Syenit aber noch von anderen Gesteinen durchsetzt wird und daß letztere Einfluß auf die sulfidische Erzführung genommen haben müssen. Diese Gesteine aber sind teils violett gefärbte, eine dunkelgraue oder helle felsitische Grundmasse besitzende Euritporphyre,? die als Einsprenglinge Orthoklas und akzessorischen Biotit, Pyrit und Chalkopyrit führen, teils 1 Nach v. CorTA ein vorherrschend Biotiteinsprenglinge führendes felsitisches Gestein. > Timazit ist ein Diorit, welcher eine von BREITHAUPT Gamsigradit benannte Amphibolvarietät führt; dieser Name ist aber auch auf Trachytgrünsteine über- tragen worden. ® v. CorrA verstand darunter ein Plagioklas, Biotit- und Pyroxeneinspreng- linge führendes und feinkörnige oder dichte Grundmasse besitzendes Gestein. * Ein aus dem Jahre 1863 stammendes und in dem Besitze der Freiberger Akademie befindliches Manuskript SCHRÖCKENSTEINS war schon v. CoTTA bekannt; dieses Manuskript ist wahrscheinlich ident mit dem von der Ungarischen Geolo- gischen Gesellschaft im Jahre 1870 herausgegebenen Werke. » «Eurit» bezeichnet dasselbe, wie das jetzt gebräuchliche «Felsit». 152 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (10) Hypersthenil,' ein kleinkörniges Gemenge von Labrador und Hypersthen, das auch einzelne Kalkspate und Pyrop enthält. Von den Wiener Geologen hat Dr. Scurornsacn (12, 13) ober- halb Pattas im Neratale, südwestlich von Mehadika und im Lepusnik- tale hierher gehörende zersetzte porphyrische Gesteine entdeckt und bezeichnete sie, da sich ihr Feldspat vorherrschend als Sanidin erwiesen hat, als Trachyte. Dr. Tıerze (15) schied bei der Aufnahme von Maidanpeck, in Serbien, die dortigen — nach ihm mit den Gesteinen von Ujmoldova vollkommen übereinstimmenden — Gesteine !n zwei Gruppen und reiht sie teils den älteren Graniten und Syeniten, teils aber den Amphibolandesiten (Grünsteintrachyt, Timazit) zu und mit den letzteren bringt er auch die Erzlagerstätten in Zusammenhang. Später (16) hält er auch in Lilieschgebirge diese Einteilung aufrecht und reiht die mit den Erzlagerstätten im genetischen Zusammenhange stehenden Gesteine zu den Grünsteintrachyten, in die Propylitpruppe RıcHTHorEnS. Das von Tırtze im Lilieschgebirge gesammelte Material wurde von €. DoeLter mikroskopisch untersucht (18) und für quarzarmen Andesit befunden. Dr. J. v. Szasö legte in der Wiener Weltausstellung im Jahre 1873 ein Gestein von Szäszkabänya als ersten Typus des Andesin- Quarz-Trachytes in seinem natürlichen Systeme der Trachyte vor. Die erste eingehendere mikroskopische und chemische Unter- suchung der Banatite haben wir Nırpwievzky zu verdanken (20). Er wies analytisch nach, daß der Plagioklas eines Gesteines von Dog- näcska Andesin ist, das Gestein selbst bestimmte er als orthoklas- führenden Quarzdiorit. «Sollte aber ein etwaiger Nachweis des ter- tiären Alters die Hineinbeziehung dieses Gesteines in die Trachyt- familie fordern, so muß sein altkristallinisches Aussehen als dem wider- sprechend hervorgehoben werden.» Die Gesteine von Oraviczabänya bestimmt er als Amphiboldiorit, während die Gesteine von CGsiklova- banya wegen ihrer schmutziggrünen Farbe, jene von Szäszkabänya und Ujmoldova mit ihrer feinkörnigen Grundmasse bereits an die Andesite erinnern. «Es bleiben aber ungelöst die Schwierigkeiten, welche sich aus der Annahme ergeben, daß alle Eruptivgesteine des Banates einem und demselben Gesteinszuge angehören.» Die Entscheidung dieser Be- ziehungen überläßt er aber detaillierteren geologischen Untersuchungen. 1 Von v. Corra wird dieses Gestein mit dem Basalt von Ujmoldova iden- tifiziert (9, p. 47); die Beschreibung von SCRÖCKENSTEIN bezieht sich aber haupt- sächlich auf Oraviezabäanya und der Hypersthenit entspricht den dortigen Gabhro- dioriten. (11) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 153 Dr. Joszru v. Szapö befaßte sich später auch eingehender mit diesen Gesteinen (21, 22, 28). Seine Untersuchungen beziehen sich auf die Gesteine von Ujmoldova, Szaszkabänya und Vaskö—Dognäcska. Besonders die genaue Angabe der Fundorte. zahlreiche Bestimmungen des spezifischen Gewichtes, die Bestimmung der Feldspate mittels Flammenreaktionen verleihen seinen Untersuchungen einen größeren Wert. Er weist auch endgültig den Orthoklas nach. Von jener Auf- fassung ausgehend, daß ein tertiäres Gestein nicht als Diorit bezeichnet werden kann, die Gesteine des Komitates Krassö-Szöreny aber sowohl in ihrer Mineralienassotiation, als auch in ihrem granitoiden Habitus gänzlich mit den Gesteinen der Vlegyäsza-Bihargebirges übereinstimmen, deren tertiäres Alter nach v. Szapö nachgewiesen ist, bestimmt er sie als Andesin- Quarz-Trachyt und bringt die kristallinischkörnige Struktur mit der Beigabe der Bezeichnungen granitisch oder granitoidisch zum Ausdruck." Ihre Eruption kann zum mindesten im Oligozän erfolgt sein. Infolge der großen Autorität Dr. v. Szapös hielten die ungari- schen Geologen lange diese Benennung bei, während bei «den aus- ländischen Autoren die Bezeichnung Diorit Anwendung findet. Nach v. Raru (24) besitzt die herrschende Varietät eine grobe Ähnlichkeit mit dem Tonalit des Adamellogebirges und mit dem Diorit von Selmeczbänya, indes scheinen diese Gesteine von höherem Alter zu sein. Die Hauptvarietät bezeichnet er als Quarzdiorit, während die Gesteine von Szäszkabänya mit Dioritporphyrit und jene von Ujmoldova mit pyritführenden Grünsteintrachyten Ähnlichkeit besitzen, ob aber dies letztere Gestein den Andesiten zuzuzählen ist, läßt er als offene Frage. In dieser Zeit wird auch die Detailaufnahme des Komitates Krassö-Szöreny durch die ungarischen Geologen in Angriff genommen. Die von Jonann v. Böckn am Rande des Almäsbeckens gesam- ‘melten und an Ort und Stelle als Diorit bestimmten Gesteine (die Syenite von KUVDERNATSCH) wurden von Dr. TuropoRr Poszwirz auf- gearbeitet und als Tomalit und porphyrischer Tomalit bestimmt (25). Im folgenden Jahre wurden die von JuLivs Haravärs N-lich von Pattas, bei Lepusnik, Prigor und Pervora gesammelten (also von SCHLOENBACH beschriebenen) Gesteine von Dr. Huco SzZTERENYI 1 Ein ähnlicher Vorschlag H. RosenguscHhs (H. RosenguscH: Über Wesen der körnigen und porphyrischen Struktur bei Massengesteinen. Neues Jahrb. für Mine- ralogie. 1882, II, p. 5) fand keinen Anklang und wurde von RosenguscH selbst bald ‚Iallen gelassen. — Der auf p. 235 der Geologie von Dr. J. v. Szasö aus Duleo erwähnte mittelkörnige Granit kann sich nur auf Banatit beziehen. 154 PAUL ROZLOZSNIK UND ): KOLOMAN EMSZT (12) bearbeitet und die porphyrischen Gesteine als Biotit-und Biotit- Amphibol- Andesin- Quarztrachyte, die kristallinisch-körnigen als Oligoklas- Quarz- Amphibol-Diorit beschrieben. Er sichtete auch die von Dr. Poszwırz untersuchten Gesteine von neuem und bemerkt, daß ihnen der Name Tonalit infolge des Orthitmangels und Anwesenheit von Augit nicht zukommt und sie richtiger als Biotit-Oligoklas- Quarz: Diorite zu bezeich- nen sind. In demselben Jahre (1880) gelang es JoHann v. BöckH auf dem Gebiete zwischen Ösopöt und Dolnja-Ljubkova den Nachweis zu er- bringen, daß die besagten Gesteine auch die unterkretazischen Schich- ten noch durchsetzen. Die im Laufe dieser Aufnahme gesammel- ten Gesteine wurden im Jahre 1883 von Dr. Husco SZTERENYI ein- gehend beschrieben (38), wobei Szrerfnyı die Sammlung J. v. BöckHs noch mit der eigenen, im Lilieschgebirge vorgenommenen Sammlung ergänzte. Die Eruptionszeit verlegt er im Sinne des Eruptionsschemas von Dr. v. Szas6 in das Oligozän. Ferner weist er nach, daß die durch TırrzE von einander getrennten Syenite und Grünsleintrachyte mit ein- ander zusammenhängen und mit den Eruptivgesteinen der westlichen Bruchlinie übereinstimmen, auf welche Analogie bereits schon v. CoTTA hingewiesen hat. Er unterscheidet drei Typen der Gesteine: 1. Biotit-Andesin-Labradorit-Quarz-Trachyt, 9. Biotit-Amphibol-Andesin-Labradorit-Quarz-Trachyt und 3. Amphibol-Andesin-Labradorit-Quarz-Trachyt, alle drei Typen mit oder ohne Augit. Obwohl nach ihm die porphyrische Struktur vorherrscht, sind auch rein kristallinisch-körnige Gesteine anzutreffen. Die vom Almäsbecken sich N-lich erstreckende Gebirgsgegend bildete das Aufnahmsgebiet von Lupwıe Rot v. TeLeen und er bezeich- net die dortigen porphyrischen Gesteine nach Dr. Szrrrexyı als Biotit- Andesin-Quarz-Trachyte (31, 32). Im Jahre 1884 beschreibt er die N-lich von Bozovies (88), im Jahre 1885 die im Ponyäszkatale (84) auftretenden teils porphyrischen, teils «granitisch kristallinischen» Ge- steine als Trachyte. Im Jahre 1888 schreibt er über die in der Um- gebung von Illidia, Oraviezabänya und Csiklovabänya (80), im Jahre 1889 über jene bei Majdan auftretenden Gesteine, daß die die Haupt- masse zusammensetzenden Gesteine Trachyte von dioritischem Habitus, jene der schmalen Gänge Trachyte von andesitischem Habitus sind. Jurıus HaravAts bezeichnet das Gestein des zwischen Nagyszur- dok und Forotik befindlichen Stockes als granitisch struierten Biotit- Amphibol-Quarz-Trachyt (40). Das Gestein des Südrandes des Stockes bestimmt Dr. Fr. ScHararzık als Quarz-Andesin-Trachyt (mit Orthoklas), jenes von Majdän als holokristallinen Quarz-Andesit (41). (13) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY, 155 Mit den Gesteinen von Vaskö—Dognäcska hat sich zunächst SJöGREN befaßt (39). Das Eruptivgestein spricht er, da sein tertiäres Alter noch nicht erwiesen ist, als Quarzdiorit an. «Wir tun dies umsomehr, als wir selbst, falls sein tertiäres Alter bewiesen wäre, Bedenken hegen würden, für dasselbe den Namen Trachyt zu gebrauchen. Wir bilden uns nämlich ein, daß in der Zukunft das Prinzip sich mehr und mehr geltend machen werde, daß die eruptiven Gesteine — in gleicher Weise, wie es seit langem bei den sedimentären der Fall ist — nicht nach ihrem geologischen Alter, sondern hinsichtlich ihrer Mineral- bestandteile und Struktur klassifiziert werden sollen.» Im Jahre 1857 wird von Junius HarLavArts die detallierte Aufnahme von Dognäcska bewirkt (42). Die gesammelten Gesteine wurden von Dr. Fr. ScHararzık bestimmt ; er bezeichnet das die Hauptmasse zusam- mensetzende Gestein mit jener Bedingung, daß sein Alter tatsächlich ein tertiäres ist, als Biotit-Amphibol- Andesin- Orthoklas- Quarz- Tracht, das Gestein der W-lich von Dognäcska, im kristallinischen Schiefer auf- setzenden Dykes hingegen bestimmt er als Biotit- Augit-Labrador- Quarz- diorit und parallelisiert denselben mit dem Diorit von Selmeczbanya. Juzius HaravArs beschreibt außer dem Andesin-Quarz-Trachyt aus der Umgebung: von Vaskö noch eine an Granit errinnernde Varietät (43 p- 101), aus dem N-lich von Nemetbogsän liegenden Gebiete ein vor- herrschend aus Quarz, Feldspat und etwas Biotit bestehendes Gestein (d. h. Aplit) und ein Quarzdixaeder führendes, dichtes Ganggestein (44 p- 114 und 45). | Koroman v. Anna (46, 47) beschreibt aus der Umgebung von Mehä- dika Dazite, die nach !hm sowohl in ihrer Struktur, als auch in ihrer petrographischen Zusammensetzung mit jenen an anderen Stellen des Krassö-Szörenyer Mittelgebirges auftretenden Gesteinen übereinstim- men, welche in der Literatur bisher teils als Quarzdiorite, teils als Dazite angeführt wurden. Die in den deutschen montanistischen Fachzeitschriften (48—52) erschienenen Aufsätze befaßten sich mit den Eruptivgesteinen haupt- sächlich auf Grund der Literatur und bezeichnen sie meist als Trachpyte. Nach F. ZırkeL (55) ist das Gestein von Dognäcska ein Quarz- diorit, der untergeordnet auclı Orthoklas und Augit führt; der Diorit von CGsiklovabänya enthält außer dem Biotit noch viel Quarz und wenig ÖOrthoklas, während in dem von Epidotschnüren durchzogenen Gesteine von Oraviezabänya Quarz und Biotit fehlen; der Quarzdiorit der kleinen Tilva führt faserigen Amphibol. In Szäszkabänya und Uj- moldova kommen auch porphyrartige Varietäten vor. Nach Dr. Hvco v. Böckn (55) sind die Gesteine des Komitates 156 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (14) Krassö-Szöreny (Quarzdiorite und Granodiorite, es finden sich aber auch andesitische Gesteine darunter. Nach Dr. E. Weinscuenk (84) führen die meist sehr orthoklas- armen Banatite von den Quarzmonzoniten zu den (uarzdioriten hin- über und haben überhaupt schon echt dioritischen Charakter. Dr. R. Beer (56) und Dr. A. Bererar (57) bezeichnen sie als Dazite oder Amphibolandesite. H. Rosengusch schreibt (58), daß die Zusammensetzung der Bana- tite zwischen normalen Quarzdioriten, (Juarzaugitdioriten, Dioriten und Augitdioriten schwankt, doch scheinen die quarzhaltigen Formen vor- zuherrschen. Der Augitgehalt ist schwankend selbst an Handstücken einer und derselben Lokalität. Die Hornblende ist bald braun, bald srün und zuweilen ist auch uralitischer Amphibol zu beobachten. Über die Gesteine der Vorkommen zwischen Osopöt und Dolnja-Ljubkova bemerkt er (p. 565), daß sie nahe verwandt mit den von DOoELTER von Kissebes u. s. w. beschriebenen granitoporphyrischen Daziten zu sein scheinen, welch letztere Gesteine von Rosengvscn zu den Dioritporphy- riten gerechnet werden. Aus dieser Übersicht der Literatur geht hervor, daß die meisten Autoren in der Zusammensetzung der Banatite übereinstimmen und daß sich nur darin Abweichungen zeigen, ob diese Gesteine wegen ihres jugendlichen Alters mit dem Namen der präterziären Gesteine bezeichnet werden können. Im Laufe-der letzteren Jahrzehnte wurden zum Teil auch an zahl- reichen anderen Lokalitäten Gesteine entdeckt, die analog den Bana- titen trotz ihres jugendlichen Alters kristallinisch-körnig struiert sind, anderseits gelangte aber in der Petrographie jene Richtung zur Gel- tung, die schon von SsöGREN bei den Banatiten betont wurde, daß sich nämlich ein petrographisches System nur auf petrographischer Grundlage aufbauen lasse und dab das Alter der Gesteine erst in zweiter Linie in Betracht gezogen werden kann. Aus diesen Gründen habe ich womöglich jene Einteilung und Namen gebraucht, die in der neuesten Ausgabe H. RosenguscHs Mikro- skopischen Physiographie (58) Anwendung finden. Über die angewandten mikroskopischen Untersuchungsmethoden sei folgendes bemerkt: Die Feldsjale wurden meist nach der Fovouzschen Methode bestimmt. Die Aufsuchung der Schnitte _ “ wurde außer jenem Hilfs- mittel, daß sie die an den Feldspaten des betreffenden Schliffes beob- achtbare mittlere Interferenzfarbe zeigen, noch durch jenen Umstand (15) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSO-SZÖÜRENY. 197 erleichtert, daß an den Schnitten La der nahe dem Andesin ste- hende Feldspate das kombinierte Albit-Periklingesetz sehr scharf zum Ausdruck gelangt. Ob tatsächlich Schliffe La vorliegen, davon habe ich mich natürlich auch durch die syminetrische Lage des Interferenz- bildes und durch die Bestimmung des optischen Charakters der Bisek- irix mit der Kompensatorplatte Rot erster Ordnung überzeugt. Seltener gelangte die Scauszrersche Methode in Anwendung und zwar die Auslöschungsschiefen auf (M), in welchen Schliffen auch der zonäre und inhomogene Aufbau der Feldspate am schönsten zur Gel- tung kommt. Bei den basischeren Feldspaten sind diese Schliffe auch nahezu _.7 orientiert. Die Feldspate der Grundmasse wurden mit den wahrscheinlichen Auslöschungsschiefen von Vıora bestimmt. Die Unterscheidung der Glas-, Flüssigkeils- und Gaseinschlüsse geschah auf Grund ihres verschiedenen Brechungsvermögens. Die vorliegende Arbeit zerfällt in zwei Teile: in einenallgemeinen Teil, die Gruppierung der Gesteine, die petrographische Beschreibung und chemische Charakterisierung der einzelnen Gruppen, ihre äußere Erscheinungsform, die Diskussion ihres Alters und das Auftreten ana- loger Gesteine enthaltend, und in einen speziellen Teil, mit der Beschreibung der einzelnen Gesteine. Die Gesteine sind nach den ein- zelnen Gegenden gruppiert und die Beschreibung folgt dem Laufe meiner Exkursionen. ALLGEMEINER TEIL. A) Petrographische Beschreibung. Die Banatite lassen sich im allgemeinen in zwei Gruppen ein- teilen : I. Die erste Gruppe umfaßt jene Gesteine, die den (uarzdiori- ten, quarzführenden Dioriten, Quarzdioritporphyriten und Dazit-An- desiten entsprechen oder aber dem Ganggefolge des Quarzdiorites angehören. II. Die zweite Gruppe umfaßt die Gesteine des Gangsystems von Oraviezabanya—Csiklovabänya, die in ihrer Hauptmasse den Gabbro- dioriten, Dioriten und Syenitdioriten zuzuzählen sind. I. Gruppe. 1. Quarzdiorit und Quarzdioritporphyrit. a) Mineralische Zusammensetzung. Wesentliche Gemengteile sind Plagioklas, Orthoklas, Quarz, Biotit und Amphibol ; akzessorisch finden sich Zirkon, Apatit, Magnetit, Häma- tit, Titaneisen und Titanit. Plagioklas. Der Plagioklas bildet gewöhnlich nach (M) dicktafel- förmige Individuen, in den Dünnschliffen sind daher die dickleistenför- migen Querschnitte am häufigsten. Sie besitzen makroskopisch Mikrotin- habitus; in einzelnen Gesteinen sind sie infolge des größeren Ge- haltes an Einschlüssen grau. Bei der Zersetzung büßen sie ihren Glas- glanz ein und sind gelblichweiß oder weiß und glanzlos. Sie bilden stets Zwillinge nach dem Albitgesetz, die einzelnen Lamellen sind ziemlich breit, welcher Umstand ihre Bestimmung nach der Fougu£- schen Methode ermöglicht. Sehr häufig sind sie auch nach dem Peri- klin- und Karlsbader Gesetz verzwillingt, in letzterem Falle durchdrin- gen einander manchmal die beiden Individuen (Penetrationszwillinge). (17) N DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSOÖ-SZÖRENY. 159 Das Bavenoer und das Zwillingsgesetz nach der Basis sind nur selte- ner zu beobachten. Der Plagioklas besitzt meist ausgezeichneten Zonenbau, die ein- zelnen Anwachsstreifen sind in der Regel sehr fein und wechseln ent- weder regelmäßig ab oder aber ist periodische Folge mit basischen Rekurenzen zu beobachten. Die Auslöschungsschiefen nelımen nach Außen zu kaum ab, nur in den äußersten Hüllen fallen sie rapid. In Schnitten parallel (M), wo der Zonenaufbau besonders zur Geltung kommt, sind auch oft inhomogene Kerne zu beobachten. Infolge des zarten Zonenaufbaues weisen die gut zonären Schnitte anomale Interferenzfarben auf; die Feldspate löschen nicht ganz aus, die einzelnen Zonen weisen vielmehr bei der im Sinne des wandern- den Uhrzeigers erfolgten Drehung bläulichgraue, in entgegengesetzter Richtung gelblich-bräunlichweiße Interferenzfarben auf. Bei einer gewis- sen Einstellung zeigt daher ein Teil der Anwachsstreifen die eine, der andere Teil die andere Interferenzfarbe. Dieses Verhalten ist, wie von F. Becke! nachgewiesen wurde, das Resultat der Dispersion der Aus- löschungsrichtungen. Die Einschlüsse des Feldspats sind Magnetit, selten auch Titan- eisen, ferner Mikrolithe der färbigen Gemengteile, Gas- und Flüssig- keitseinschlüsse und schließlich recht häufig Glaseinschlüsse von negativer Kristallform. In orthoklasreicheren Gesteinen wird der Plagioklas hin und wie- der von einer Orthoklashülle umgeben, wie es bereits auch RosEnBuscH (58) angibt. Der Plagioklas zeigt an der Grenze von Orthoklas oft unregel- mäßig verlaufende, korrodiert erscheinende Konturen. Manchmal wird er vom Orthoklas durch einen schmalen Myrmekitsaum getrennt, welch letzterer zwischen Orthoklas und Quarz nie zu beobachten ist. In diesem Falle haften Myrmekitzapfen auch an Biotit oder Amphibol. Die Um- stände des Auftretens von Myrmekit stimmen daher mit den von Dr. W. PerrascHer ” beobachteten vollständig überein. Der Feldspat des Myrmekits weist keine Zwillingslamellierung auf, er besitzt aber eine höhere Licht- und Doppelbrechung, als der Orthoklas, es liegt daher Plagioklas vor. Der Plagioklas ist meist vollständig frisch; einzelne Zonen und 1 Dr. F. Becke: Petrographische Studien am Tonalit der Riesenferner. (Tschermaks Min. und Petr. Mitteilungen. XIII, 1892, p. 392). 2 Dr. W. PETRASCHEK: Über Gesteine der Brixener Masse und ihre Randbil- dungen. Über Myrmekit. (Jahrb. der k. k. Geol. Reichsanstalt. LIV, 1904, p. 70.) (Mitteil. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 4. Heft. 13 160 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (13) der Kern sind öfters getrübt. Bei vorgeschrittener Zersetzung, die besonders die sulfidische Erzführung öfters zu begleiten pflegt, treten im Feldspat Kaolinschüppchen, Kalzitpartien und Epidotnester auf, die ihn auch vollständig ersetzen können. Die Auslöschungsschiefen betragen in Schliffen L «a 66--73°5°, durchschnittlich also 70°, in den porphyrartig struierten Gesteinen 69°, sie entsprechen daher einer durchschnittlichen Zusammensetzung von Ab, An." Diese Beobachtungen stimmen mit den Bestimmungen von Dr. ]J. v. SzaBö und Dr. FR. SCHAFARZIK überein, die den Feldspat mit Flam- menreaktionen als Andesin bestimmten. Die chemische Zusammensetzung ist nach Nırpzwirnzkı (20), K. v. Haver und Dr. Leneyer die folgende: NIEDZWIEDZKI v. HAUER LENGYEL (Dognäcska) (Szaszkabänya) | (Szaszkabänya) Si 0, 58-82 575 59-3 Al, 0, 97-70 297°83 — Ca O0 ZN) 773 7:00 Na, O 6:24 6-46 | = KO 0.74 _ —_ Summe 100-699 | 99:99 | se Sein spezifisches Gewicht ist nach v. Szarö 2°68 (22), was auch am besten der Zusammensetzung Ab, An,, entspricht (nach NıEDz- wıenzkı Ab 57% An 43%). In der äußersten Hülle steigt die Auslöschungsschiefe bis 85°, entsprechend einer Zusammensetzung von Ab,, An,. Jener Umstand, daß die Auslöschungsschiefen nur bis zum Oligoklas verfolgt werden können, Albit hingegen nicht auftritt, wird von F. Becke” dadurch erklärt, daß infolge der Ausscheidung des Plagioklases die relative Menge der Kalifeldspatsubstanz in der Mutterlauge immermehr zu- nimmt, bis sie in einem derartigen Verhältnis zugegen ist, daß sie 1 Die den Auslöschungsschiefen entsprechende perzentuelle Zusammen- setzung habe ich dem von E. A. Würrıme auf Grund der von FouguE angegebenen Werten konstruierten Diagramm entnommen (H. Rosengusch und E. A. WÜLFmeE: Mikros. Physiographie der petr. wichtigen Mineralien. I, p. 356). Die hier angege- benen Auslöschungsschiefen beziehen sich aber auf die von der optischen Achsen- ebene und der Trasse (010) eingeschlossenen Winkel (dieselben ergänzen sich daher mit den dort angegebenen auf 90°). 2 J. H.L. Vocr: Die Silikatschmelzlösungen. II, p. 187. (19) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 161 mit dem Kalifeldspat gleichzeitig auskristallisiert. Bei seiner Ausschei- dung reißt er einen Teil des N« und Ga mit sich und verhindert die Ausscheidung eines natronreichen Feldspates. Diese Erklärung steht auch mit dem Umstande im Einklang, daß der Orthoklas meist mikroperthitisch ist und daß der Plagioklas gegen den Orthoklas zu oft korrodierte Grenzen aufweist. ÖOrthoklas. Der Orthoklas ist fleischfarbig und besitzt starken Glasglanz. U. d. M. bildet er gewöhnlich Zwillinge nach dem Karls- bader Gesetz; die Spaltrisse nach der Basis treten meist scharf her- vor. Er besitzt einen kleinen Achsenwinkel und ist optisch negativ. Er ist in der Regel mikroperthitisch, die Perthitspindeln sind oft so fein, daß der Orthoklas wie gestrichelt erscheint. Der Orthoklas ist oft von zahlreichen winzigen Einschlüssen erfüllt; diese besitzen stäb- chenförmige oder unregelmäßige Begrenzung, die Richtung ihrer An- ordnung stimmt oft mit der Richtung der Perthitstreifung überein. Die Einschlüsse lassen sich seltener für Hämatit bestimmen, worauf auch die Fleischfarbe des Orthoklas hinweist, meist aber sind sie bereits adiagnostisch. Bei Zersetzung wird der Orthoklas trüb; wegen der Trübung und seines reichlichen Gehaltes an Einschlüssen ist er dann im Dünn- schliff bereits mit freiem Auge von den übrigen farblosen Gemengtei- len zu unterscheiden. Quarz. Der Quarz führt außer zahlreichen Flüssigkeitseinschlüssen oft auch Glaseinschlüsse. Glaseinschlüsse in kristallinisch-körnigen Gesteinen wurden zuerst von A. Sıcmoxp?! nachgewiesen, später auch von Dr. SteLzxer * in den Andengesteinen. Auch aus den Gesteinen des Komitates Krassö-Szöreny sind sie schon seit langem bekannt. An den mehr idiomorphen (uarzindividuen sind auch örtlich die Spu- ren der rhomboedrischen Spaltung zu beobachten. Amphibol. Der Amphibol findet sich in grünlichgrauen oder grünlichschwarzen Säulen. U. d. M. ist 7 = dunkelgrün, a = gelb- lich grün, 7 > BNa; cr — 15—16°, er entspricht daher der gemeinen grünen Hornblende. Er bildet gewöhnlich Zwillinge nach (100), oft ist auch die repetierende Zwillingsbildung zu beobachten. Seine gewöhn- lichen Einschlüsse sind Magnetit, Apatit, selten auch Zirkon und oft Biotit. Der Biotit verwächst entweder perthitisch mit dem Amphibol 1 A. Sısmoxp: Petrographische Studie am Granit von Predezzo. Jahrb. der k. k. Geol. Reichsanstalt. XXIX, 1875, p. 309. 2 p:. A. STELZNER : Beiträge zur Geologie und Paleontologie der argentinischen Republik. 1885, p. 209. 13* 162 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (20) oder ordnet sich längs den prismatischen Spaltflächen an oder aber ist er örtlich — besonders bei den Zwillingen des Amphibols nach (100) — in paralleler Lage mit der Zwillingsfläche anzutreffen. Außer- dem umschließt er noch, insbesondere in seinen Randpartien, kleinere Individuen von Plagioklas oder unregelmäßig begrenzte Feldspatpartien besitzt keine idiomorphen Konturen, ist daher poiktlitisch ausgebildet. Im ersten Stadium der Zersetzung verliert der Amphibol seine stärkere Färbung, ist hell bläulichgrün oder ganz hellgrün gefärbt. Hin und wieder bilden sich dabei in ihm winzige kuvertförmige Kri- ställchen von Titanit, gegen welche er oft tiefer grüne Färbung besitzt. Dieser hellgrüne Amphibol begleitet besonders oft den Pyrit. An den Spaltrissen scheidet sich Limonit aus und bei einem vorgeschrittene- ren Stadium der Zersetzung bilden sich auf seine Kosten (Chlorit Kalzit und Epidot;' den Platz des titanhaltigen Magnetits markiert oft Leukoxen. Biotit. Der Biotit kommt in schwarzen, stark glänzenden, oft prismatischen Kristallen vor. U. d. M. wechselt sein Pleochroismus zwischen braun und hellgelb. Er besitzt einen kleinen Achsenwinkel, ist oft nahezu einachsig und optisch negativ. Nach Rosengusch (58) deuten die bisweilen lamellar wechselnden Interferenzfarben der Quer- schnitte auf Zwillingsbildung nach der Basisfläche. Als Einschlüsse finden sich Magnetit, Apatit, selten Hämatit und äußerst selten auch Zirkon; außerdem auch kleinere Plagioklasleisten, die oft derart orientiert sind, daß die Fläche (001) des Biotits parallel zu (010) des Plagioklas liegen. (S. die Mikrophotographie 2.) Durch Zersetzung verliert der Biotit zuerst seine braune Farbe und wird dunkel- oder hellgrün, weist aber dabei noch hohe Interfe- renzfarben auf; später verwandelt er sich in Pennin, in demselben sind auch oft Epidotspindeln zu beobachten. Die Spaltrisse werden oft von einer limonitisch-leukoxenischen Substanz markiert. Das Erz ist in der Regel Magnetit, seltener ist daneben auch Hämatit und vereinzelt durch seine Leistenform vom Magnetit unter- scheidbares Titaneisen zu beobachten. Der bei der Zersetzung (bzw. Auslaugung) des Magnetits entstehende Leukoxensaum verweist auf titanhaltigen Magnetit. Als Einschluß findet sich im Magnetit manch- mal Apatit, örtlich wird er von Titanit umsäumt. Der Apatit ist meist in gedrungenen Säulchen, die mit den Flä- chen m, e und & begrenzt sind, konstant vorhanden. 1 Der Epidot ist in allen Gesteinen Pistazit, eine andere Epidotgattung kommt nicht vor. (21) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 163 Die kuvertförmigen Kristalle des Titanit kommen ziemlich kon- stant vor. Der Titanit ist teilweise auch als sekundäres Zersetzungs- produkt im Amphibol anzutreffen; zu seiner Erkennung diente in diesem Falle außer der Kristallform seine braune Farbe sowie die hohe Licht- und Doppelbrechung. Die Zersetzungsprodukte: Kalzit, Chlorit und Pistazit füllen be- sonders in den mehr zersetzten Gesteinen auch Mesostasen oder Hohl- räume aus. Der Pyrit vikariiert mit dem Magnetit. Er besitzt immer eine unregelmäßige Gestalt; wo er auftritt, ist das Gestein mehr oder we- niger zersetzt und in demselben sind oft schmale, mit Quarz und sonstigen Zersetzungsprodukten erfüllte Adern zu beobachten. Örtlich berührt sich der Pyrit mit frischem Biotit, Amphibol (doch ist dieser meist hellgrün) und Plagioklas (letzterer nur in seinem Inneren zer- setzt). Überall ist er aber ein sekundäres Mineral. Aus diesen Gemengteilen setzt sich die Hauptvarietät zusammen, die sämtliche größere Stöcke bildet. Das herrschende Gemengteil ist Plagioklas; Orthoklas ist in wechselnder Menge vorhanden, oft ziem- lich reichlich, spielt aber im Vergleich zu dem Plagioklas immer eine untergeordnete Rolle. Der Quarz ist in konstanterer Proportion zuge- gen, seine Menge entspricht dem (uarzdiorit. Der herrschende femi- sche Gemengteil ist Amphibol, der Biotit fehlt aber äußerst selten. Die Hauptvarietät entspricht daher dem orthoklasführenden Quarz- diorit (Granodiorit). Wenn der Orthoklas in den Hintergrund tritt, kommen orthoklas- arme Quarzdiorite zustande (Szaszkabänya), vollständig fehlt der Or- thoklas nie. Eine seltene Varietät führt als farbiges Gemengteil Biotit und Augit oder außerdem auch noch grünlichbraunen Amphibol (Barbosza, Romänbogsän).' Der Augit ist mit Magnetitstaub erfüllt, bildet oft den Kern von Amphibol und ist manchmal uralitisiert. Die größeren Pla- gioklase sind basischer, als im normalen Gesteine, besitzen manchmal fleckigen Aufbau (Anorthit-Bytownit und Andesin) und enthalten viele Einschlüsse. Das Gestein weist viel Orthoklas und wenig Quarz auf. Es leitet also von den quarzführenden * Monzoniten zu den quarzführen- den Dioriten hinüber (Syenitdiorit). 1 Diese Lokalität habe ich nicht besucht und kann daher über das Verhält- nis dieses Gesteines zum (uarzdiorit nichts berichten. ® Mit «quarzführend» soll entsprechend dem deutschen Gebrauche zum Aus- 164 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (22) F. ZırkeL erwähnt auch im Banatite von Dognäcska Augit; ich habe in keinen der von mir untersuchten normalen Quarzdiorite Augit beobachtet, derselbe kann also nicht als konstanter wesentlicher Ge- mengteil betrachtet werden. Die Banatite können daher nicht den Quarzaugitdioriten zugerechnet werden, wie es bei RosrxguscHh (58) der Fall ist, da von den vier bei ihm aufgeführten Varietäten die erste, der Quarzdiorit, die herrschende ist. b) Struktur. Im Gegensatz zu der konstanteren petrographischen Zusammen- setzung variiert die Struktur zwischen vagen Grenzen. Ein Teil der Gesteine ist mittelkörnig und besitzt hypidiomorph- körnige Struktur. Die farbigen Gemengteile sind idiomorph, oft aber umschließen sie auch kleinere Plagioklasindividuen, als Zeichen dessen, daß die Ausscheidung des Plagioklas bereits am Ende der Bildung der farbigen Gemengteile begonnen hat. Der Plagioklas ist gegenüber dem (Quarz und ÖOrthoklas stets idiomorph, seine Grenzen sind gegen den Orthoklas zu — wie bereits erwähnt -— oft korrodiert. Der Orthoklas besitzt stets xenomorphe Ausbildung; wenn er in größerer Menge vorhanden ist, bildet er häufig größere Individuen, welche farbige Gemengteile von geringerer Korn- größe, insbesondere aber 0'3—1 mm große meist korrodierte Grenzen aufweisende Plagioklasindividuen, seltener auch Quarz einschließen, das heißt er bildet poikilitischen Untergrund." Der (uarz ist hin und wieder in gleicher Ausbildung zu finden (Quarzlacunen, BEckrk),” er ist aber auch in mehr abgerundeten und idiomorphen Körnern anzutreffen. Die Ausscheidungsfolge ist daher Zirkon und Apatit, Magnelit, Titanit; Biotit und Amphibol; Plagioklas, Quarz und Orthoklas. Bei einem anderen großen Teile der Gesteine heben sich die 3—10 mm großen Individuen des Plagioklas (La=66'5°—74°5°, in der äußersten Hülle erhebt sich die Auslöschungsschiefe bis 85°), seltener auch der Quarz aus der 0'3—1 mm Korngröße besitzenden Grundmasse porphyrartig hervor. Die farbigen (remengteile besitzen die normale druck gelangen, daß Quarz in einer geringeren Menge vorhanden ist, als daß das Gestein als Quarzdiorit bezeichnet werden könnte. Der quarzführende Diorit gehört also zu den Dioriten. 1 Diese Ausbildungsform des Orthoklas hat meines Wissens zuerst BRÖGGER beschrieben und auch eine sehr instruktive Abbildung davon veröffentlicht. (Dr. W. G. BRÖGGER : Die Eruptionsfolge der triadischen Eruptivgesteine bei Predazzo in Südtyrol. Kristiania. 1895, p. 56—57). 2 Petr. Studien am Tonalit der Riesenferner. p. 387. (23) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSO-SZÖRENY. 165 Korngröße, selten ist davon eine — meist untergeordnete — zweite Generation zu finden. Die Struktur ist daher porphyrartig; das Verhältnis zwischen den porphyrartig sich abhebenden Mineralien und der Menge der Grundmasse variiert zwischen vagen Grenzen, örtlich füllt die Grundmasse nur die nach den porphyrartigen Gemengteilen erübrigenden eckigen Räume aus. Der grundmassenartige Teil setzt sich hauptsächlich aus Quarz und Orthoklas zusammen; Plagioklas ist je nach der Menge der Grundmasse in wechselnder Menge vorhanden. In der Grundmasse ist der Quarz und Orthoklas mit unbewaffnetem Auge nur schwer oder überhaupt nicht mehr zu erkennen. In einigen Gesteinen ist der Plagioklas infolge der reichlichen Einschlüsse grau; das Gestein führt auch etwas weniger (Quarz und Orthoklas (Vaskö). Der Plagioklas bleibt aber derselbe (La=65—72°5). Mit der Verfeinerung der Grundmasse (0°092—0'3 mm) und Zu- nahme ihrer Menge wird die Struktur granitoporphyrisch. Die Gesteine entsprechen daher orthoklasführenden Quarzdioritporphyriten (Granodioritporphyrit); die Grundmasse ist makroskopisch dicht. Hand in Hand mit der Verfeinerung der Grundmasse nimmt auch der Idiomorphismus der Einsprenglinge und die Menge der Glas- einschlüsse zu, der Gegensatz zwischen den Einsprenglingen und der Grundmasse ist ein ausgesprochener. Als Einsprenglinge erscheinen Plagioklas, farbige Gemengteile und in variierender Menge auch Quarz. Mehr und konstante (Juarzeinspreng- linge führen z. B. die Gesteine von Romänszäszka (am Plagioklas ist La durchschnittlich = 70°). Der Plagioklas wächst außer nach den ge- wöhnlichen Zwillingsgesetzen (das Karlsbader Gesetz und das Gesetz nach der Basis ist oft zu beobachten) auch knäneiförmig oder der- artig zusammen, daß die beiden Individuen nahezu 30° oder 85° mit “ einander einschließen. In der Grundmasse ist nur wenig Piagioklas und spärliche oder gar keine farbigen Gemengteile zu finden. In der feinkörnigeren Grundmasse ist der (Juarz und der Orthoklas unregelmäßig begrenzt, die Struktur ist mikropoikilitisch. Diese einzelnen Strukturen stehen naturgemäß durch Übergänge mit einander in Verbindung. Bei den Gesteinen. des. Komitates Krassö-Szöreny steht der Grad der Kristallinität im allgemeinen mit der Masse in geradem Verhältnis. Dies ist natürlich auf die Gesamtheit der in einer Gegend auftreten- den Eruptivgesteine zu beziehen, da die in der Nähe der größeren Vorkommen auftretenden kleineren Gänge und Stöcke denselben Grad der Kristallinität besitzen können, wie der Hauptstock. 166 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (24) In den Quarzdioriten sind sehr oft dunklere rundlichere und feinkörnige Ausscheidungen zu beobachten. Sie unterscheiden sich von dem Hauptgestein hauptsächlich in ihrer kleineren Korngröße und führen gewöhnlich weniger Quarz und Orthoklas. Aus den bisher beschriebenen Varietäten setzen sich sämtliche größere Vorkommen zusammen (Nemetbogsän, Vaskö-Dognäcska, Maj- dän, Szäszkabäanya, Ujmoldova, Bänya). Die Eruptivgesteine der klei- neren Vorkommen, die entweder selbständig oder in der Nachbarschaft der größeren Vorkommen auftreten, besitzen meist abweichende Zu- sammensetzung und Struktur. Die nennenswerleren Typen sind folgende: 2. Quarzführender Diorit. Wenn mit der Abnahme des Orthoklas, auch der Quarz in den Hintergrund tritt, so gehen die Gesteine in quarzführende Diorite über. Die femischen Gemengteile spielen eine größere Rolle; der Plagioklas ist lang-leistenförmig ausgebildet, der Quarz füllt hauptsächlich die zwi- schen dem Plagioklas erübrigenden eckigen Räume — Mesostasen — aus. Den quarzführenden Dioriten schon sehr nahe steht das ana- Iysierte Eruptivgestein von Ösopöt (seine Struktur ist porphyrartig, sein farbiger Gemengteil brauner Amphibol; der Plagioklas ist bei La=64°—67° basischer Andesin). Durch einen noch größeren Gehalt an farbigen Gemengleilen zeichnet sich ein porphyrartig struierter quarzführender Diotit von Kohldorf (Zubautal) aus. Der Plagioklas (Ab,, Ang Ab Anz, in der äußeren Hülle bis Ab., An,,) besitzt den zuerst von Beck£! beschriebenen Aufbau. Der abgerundete oder elliptische Kern besteht aus zwei Teilen: aus dem basischen Kerngerüst, das sich nur am Rande des Kernes zu einem zusammenhängenden Saum vereinigt und aus der azideren Füll- substanz. Auf den Kern folgt die zonäre innere Hülle und darauf eine schmale äußere Hülle, in der die Auslöschungsschiefe schnell fällt. In dem inhomogenen Kern sind zahlreiche Einschlüsse (Magnetit, eiförmige farbige Gemengteile u. s. w.) zu finden und die Inhomogenität steht auch scheinbar mit diesen Einschlüssen im Zusammenhang. Adern sind nicht zu beobachten, da die Eruplivgesteine von Krassö- Szöreny im allgemeinen dynamometamorphen Beeinflussungen nicht unterworfen waren. > 1 Petr. Studien am Tonalit der Riesenferner. p. 289. (25) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 167 Seine femischen Gemengteile sind Biotit, Augit und Amphibol. Der Augit ist oft zu Kalzit und Pennin zersetzt, neben Pyrit hingegen ist er uralitisiert. Der spärlicher auftretende braune Amphibol wird manchmal von einem Biotitaggregat umsäumt (Tafel V, Fig. 1) oder durch Biotit und Magnetit ersetzt. Andere aus Biotit, Augit, Magnetit und Plagioklas bestehende Pseudomorphosen oder Säume weisen auf magmatische Resorption hin. Ein ähnliches Gestein kommt in Dognäcska vor (Vericztal); als farbige Gemengteile finden sich Augit und biotit, untergeordnet auch Amphibol und Hypersthen. 3. Quarzführende Dioritporphyrite. Die in der Umgebung von Ösopöt auftretenden erthoklasführen- den Quarzdioritporphyrite enthalten basischeren Plagioklas als die früher beschriebenen Gesteine (La=61'5—65°, durchschnittlich Labra- dor entsprechend). Der Quarz bildet nur selten Einsprenglinge. Mit der Abnahme der Quarzmenge, wobei auch der Plagioklas in der Grundmasse zu überwiegen pflegt, entwickeln sich quarzführende Dioritporphyrite. Der Plagioklas ist Labrador (-La=62—64°); farbige Gemensteile sind in der Grundmasse auch hier nur spärlich vorhanden. 4. Biotitpseudomorphosen führende Quarzdioritporphyrite. Eine andere Varietät des Quarzdioritporphyrits entsteht dadurch, daß auch die Grundmasse reichlich farbige Gemengteile (Biotit) führt. “Die Grundmasse ist demzufolge bläulichgrau. Das Verhältnis der Ge- steine zu dem Quarzdiorit konnte in Ujmoldova nicht festgestellt wer- den; sie scheinen aber überall richtiger als Ganggesteine des Quarz- diorits aufzufassen zu sein. U. d. M. setzt sich die Grundmasse aus reichlichen runden (Juarzkörnern, isometrischen Feldspatindividuen, aus viel dünntafeligem Biotit und spärlichem Magnetit zusammen. Der Feldspat läßt sich teils durch seine Zwillingslamellierung, teils durch seinen zonären Aufbau als Plagioklas bestimmen, Orthoklas konnte nicht sicher nachgewiesen werden. Als Haupteinsprengling findet sich ausgezeichnet rekurrent zo- närer Plagioklas (La=62—68S°, in den Gesteinen von Gerbovetz 58°5—62°), ferner stark korrodierter Quarz, spärlicher, aber in 5mm großen, dicken Tafeln erscheinender Biotit und eventuell auch Amphibol. Der Amphibol wird nämlich in einem Teile der Gesteine von einem 168 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (26) Biotitschuppenaggregate ersetzt, wobei die Form der Querschnitte und die lange Leistenform des Amphibols noch erhalten blieb. Solche Pseudomorphosen wurden aus Ungarn zuerst von Franz SCHAFARZIK! beschrieben; F. Brck£? zählt sie in den Tonaliten zu seinen magmatischen Umwandlungen. Ihre Entstehung wird auf die Einwirkung des alkalireichen Magmarestes auf den Amphibol zurück- geführt. Eigentümlicherweise sind in dem beschriebenen quarzführenden Diorit von Kohldorf, in diesem quarz- und alkaliärmeren Gesteine, ähnliche Erscheinungen zu beobachten. Typische Vertreter dieser Gesteine finden sich in Ujmoldova (Apile Albe) und Gerbovecz. Ähnliche Biotitpseudomorphosen von ausgezeichneter Schönheit führen auch manche bei Vaskö auftretenden Gesteine (Theresia, siehe Mikrophotographie 3), die sich aber schon sicherer in das Gang- gefolge des Quarzdiorits einreihen lassen. Sie besitzen eine variant zusammengesetzte Grundmasse, dieselbe führt nämlich bald auch Orthoklas, bald aber nur Plagioklas und auch der Quarz tritt in den Hintergrund. Die Grundmasse enthält ferner weniger Biotit als die Gesteine von Ujmoldova. Außerdem führt das Gestein noch Pyrit, der von uralitischem Amphibol, Chlorit und Epidot begleitet wird. 5. Dazit-andesitische Gesteine. In der Umgebung des Almäsbeckens gelangen solche Gesteine zur Herrschaft,, die als Dazite, quarzführende Andesite und Andesite (Propylite) bezeichnet werden können. Diese Gesteine besitzen eine dichte, grünliche oder grünlichgraue Grundmasse. U. d. M. ist die Grundmasse selten fein mikropoikilitisch. Meist sind 0°02--0'04 mm lange Plagioklasleisten, seltener Mikrolithe der farbigen Gemengteile (Biotit und Amphibol) und Magnetit in einem allotriomorph erscheinenden Untergrunde von 0'02—0'15 mm Korn- größe zu finden. In dem letzteren können Quarz und Orthoklas nicht mehr unterschieden werden. Diese Gesteine sind stets zersetzt und die Grundmasse ist mit Zersetzungsprodukten (insbesondere mit Kaolin und Kalzit) erfüllt. Deshalb kann es nicht entschieden werden, ob diese Struktur eine primäre ist oder ob nur allotriomorph zersetztes Glas vorliegt; beziehungsweise können, wenn beide Fälle vorliegen — 1 Über die petrographische Beschaffenheit einiger Eruptivgesteine der Um- gebung der Pojana-Ruszka. Földtani Közlöny, XII, p. 140. Budapest 1882. 2 Petr. Studien am Tonalit der Riesenferner. p. 408. (27) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 169 wie dies auch wahrscheinlich ist — diese beiden Ausbildungsformen nicht von einander geschieden werden. Die herrschenden Einsprenelinge sind Plagioklas und Amphibol, spärlicher Biotit und manchmal auch (Quarz. Der Plagioklas besitzt entweder Perlmutterglanz, oder aber er ist weiß und glanzlos. La—=60—65°, der Feldspat ist daher Labra- dor (Ab,, An,„— Ab,, An,) und hierin stimmen diese Gesteine mit den in der Umgebung des Almäsbeckens auftretenden quarzführenden Dioritporphyriten überein. Bei der Zersetzung bilden sich auf seine Kosten Kaolin, Kalzit und Epidot. — Der Quarz erscheint, wo er vor- handen ist, in stark korrodierten Körnern. Der Amphibol ist selten intakt (dunkelgrün oder bräunlichgrün); die einzelnen Individuen wachsen manchmal mit den Flächen (100), (110) und (010) zusammen. Meist ist er vollständig zersetzt: am Rande und längs der Spaltrisse findet sich limonitischer Ghlorit, in den so gebildeten Lücken Kalzit. Kleine scharfe Kristalle sind als Epidot zu betrachten, größere Epidotkörner sind selten zu finden. Örtlich können auch Talkaggregate beobachtet werden. Leukoxen-Limonit markieren die Stellen von Magnetit. Der seltener auftretende Biotit wird durch Chlorit, Pistazit und Leukoxen ersetzt. Diese Gesteine stehen daher auf einer vorgeschrittenen Stufe der Propylitisation und es scheint dieser Erhaltungszustand eine charak- teristische Eigenschaft der andesitischen Gesteine zu sein. Am we- nigsten zersetzt ist der Plagioklas, der oft in noch frischen Individuen vorhanden ist. Der Apatit ist immer frisch und seine gedrungenen automorphen, von den Flächen m, c und x begrenzten Kristalle heben sich aus der zersetzten Grundmasse scharf hervor. In vielen zersetz- ten Gesteinen sind an dem oft leukoxenischen Magnetit zwei Gene- rationen zu beobachten. In manchen Gesteinen wird der Magnetit durch Pyrit ersetzt, der auch an Klüften zu finden ist. Das Auftreten von Pyrit steht mit dem Grade der Zersetzung in keinem Verhältnis und es scheint, als ob diesbezüglich die Qualität der die Zersetzung bewirkenden Gase ausschlaggebend gewesen wäre. Der Pyrit sammelt sich hauptsächlich um den farbigen Gemengteilen an. Schließlich soll noch betont werden, daß am Amphibol oder an seinen Zersetzungsprodukten Spuren magmatischer Resorption nicht nachgewiesen werden konnten.‘ 1 Einzelne auf magmatische Resorption hinweisende Erscheinungen wurden bei den Eruptivgesteinen von Szäszkabänya beobachtet. 170 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (28) Eine andere Varietät der dazit-andesitischen Gesteine setzt den Eruptivstock des Kukuluj Mielia zusammen (Majdan). Derselbe wird herrschend von schneeweißen Daziten gebildet. Auf den Sturzhalden des Rakovitatales sind auch grünlichgraue dazit-andesitische Gesteine zu finden. Wenn dieselben von Erzadern durchsetzt werden (die Adern erreichen auf den von mir gesammelten Erzstücken eine Dicke von 1 cm), so ist auf beiden Seiten der Adern ein 1—-2 em breiter weißer Streifen zu beobachten und darauf folgt nach kurzem Übergange das grünlichgraue Gestein. Die Breite des weißen Streifens wächst mit der Mächtigkeit der Ader, es sind natürlich auch vollständig gebleichte Gesteinsstücke zu finden. Das Erz, das auch in dem Nebengestein eingesprengt vorkommt, ist hauptsächlich Ghalko- pyrit und wird in der Regel von Kalzit, seltener von Quarz und von Kalzit begleitet. Der Haupteinsprengling der grünlichgrauen Gesteine ist Plagioklas (La = 73°, Andesin-Oligoklas), derselbe ist bald noch frisch, bald zersetzt und wird dann von Pistazit ersetzt. Der (Quarz bildet in einzelnen Gesteinen gleichfalls Einsprenglinge. Die farbigen Gemengteile (Biotit und Amphibol) sind meist zu Chlorit und Epidot zersetzt. Die im Chlorit sich sternförmig aggregierenden schmalen Na- deln können auf Grund ihrer hohen Lichtbrechung als Autil, die bräunlichgrauen, hohes Licht- und Doppelbrechungsvermögen besitzen- den Körner als Titanit gedeutet werden. Die Grundmasse ist normal andesitisch ausgebildet. Der Magne- tit kommt in zwei Generationen vor. Das das Nebengestein des Erzes bildende weiße Gestein ent- spricht bald dem Dazit bald dem Andesit. Der Plagioklas (L «= 69 bis 73'5°, Andesin bis Oligoklas-Andesin) ist oft zersetzt, das herrschende Zersetzungprodukt ist Kalzit. Auf farbige Gemengteile weisen oft gar keine Spuren mehr hin oder aber es sind aus Kalzit und Quarz be- stehende Pseudomorphosen nach ihnen vorhanden, örtlich tritt noch etwas Epidot und Chlorit hinzu. Die Spaltrisse des Biotits werden manchmal von Leukoxen markiert. Die Grundmasse ist ein allotriomorphes Quarzorthoklasaggregat, wozu sich stellenweise viel Kalzit gesellt; manchmal sind darin noch kleine Plagioklasleisten zu beobachten. Das Erz wird meist von sekundärem (Juarz umsäumt. Die weiße Farbe kommt daher infolge Abwesenheit von farbigen Zersetzungsprodukten (Epidot, Chlorit) zustande. Von den selbständig auftretenden und sulfidische Erze nicht füh- renden weißen Daziten habe ich zwei Probestücke untersucht. Der Plagioklas ist noch verhältnismäßig frisch (1 a = 72°5—73°5). (29) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSO-SZÖRENY. 171 Das farbige Gemengteil ist in beiden Gesteinen ein makrosko- pisch hellgrüner Augit, der in dem einen Gesteine in der langen Lei- stenform des Amphibols, in dem anderen mehr zusammengehäuft vor- kommt. Die Grundmasse ist ein, kleine Plagioklasleisten enthaltendes allotriomorphes (Quarzorthoklasaggregat, dazu gesellt sich in dem einen Gesteine noch Augit, etwas Biotit und Titanit. Die weiße Farbe der Gesteine ist daher in der Hauptsache das Resultat von thermalen Einwirkungen. Es ist jedoch eigentümlich, daß sich die die Adern begleitende Bleichung nur auf ein schmales Salband erstreckt. Die Kukuluj-Mielia- kuppe wird aber hauptsächlich von weißen Daziten zusammengesetzt, in welchen Erzadern, oder Adern im allgemeinen nicht zu beobach- ten sind. Einigermaßen ähnliche Erscheinungen sind durch Innpınes von den Ganggesteinen, die den Dioritstock des Electric Peak begleiten, beschrieben worden. Der in kontaktmetamorphem kretazischem Sand- steine aufsetzende Dioritporphyrit ist gebleicht und der Amphibol durch Augit ersetzt.! Diese Erscheinungen werden mit endogener Kon- taktmetamorphose erklärt. An den Daziten ist die thermale Wirkung zweifellos; das Auf- treten von Augit und Titanit halte ich jedoch für eine endomorphe Kontakterscheinung und es ist wahrscheinlich, daß letztere Einwirkung auch zur Bleichung der Gesteine beigetragen hat. 6. Das Ganggefolge des Quarzdiorits. a) Aplitische Gesteine. In dem Quarzdiorit setzen örtlich Gesteinsgänge auf (Vaskö), in welchen die Menge von Quarz und Orthoklas zunimmt und der Pla- gioklas sowie die farbigen Gemengteile in den Hintergrund treten. Das kristallinischkörnige Gestein entspricht dem (Granitit. Wenn die eine derartige Zusammensetzung besitzenden Gesteine granitoporphyrisch struiert sind, entstehen Granititporphyre (Vaskö). Einsprenglinge bilden Plagioklas (Andesin) und farbige Gemengteile, die überwiegende Grundmasse entspricht den Apliten. “ Äußerlich unterscheiden sich diese Gesteine durch ihre Fleisch- farbe von dem Hauptgestein. 1 Nach H. RosexguscH : Mikr. Physiographie. Bd. Il. 1. Hälfte p. 562. 172 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (30) Konstantere Zusammensetzung und allgemeinere Verbreitung be- sitzen die Aplite. Die schmäleren Trümmer des Aplits sind kaum einige cm mäch- tig, es können auch solche Handstücke gesammelt werden, in denen 93—3 Aplittrümmer aufsetzen (Mariahilf, Dognäcska). Diese fleischroten, sich hauptsächlich aus Orthoklas und Quarz zusammensetzenden Gesteine sind selten grobkörnig (Pegmatit) oder mittelkörnig, in der Regel sind sie klein- bis feinkörnig. U. d. M. ist spärlicher Plagioklas zu beobachten; in einem Schliff finden sich 3—% Individuen. Der Orthoklas besitzt die normale Ausbildung; er führt viel Einschlüsse und ist mikroperlhitisch. Manchmal sind zwi- schen den Orthoklasindividuen Myrmekitsäume zu beobachten (Maria- hilf). Der Flüssigkeitseinschlüsse führende Quarz ist in einer etwas geringeren Menge vorhanden als der Orthoklas. Er besitzt hin und wieder undulöse Auslöschung. Von biotit finden sich nur ein-zwei zersetzte Schuppen, Erz ist in geringer Menge vorhanden oder aber es fehlt gänzlich. In dem analysierten Aplit (Nemetbogsän) wird der spärliche Pla- gioklas (Oligoklas) von schmalen Albitsäumen umrandet. Albitsäume sind hier auch zwischen den einzelnen Orthoklasindividuen zu beob- achten. Die Struktur variiert manchmal auch in ein und demselben Hand- stück; ein Teil besitzt z. B. normal aplitische, ein zweiter mikropeg- matitische und ein dritter porphyrısche Struktur. Mit der Verfeinerung der Grundmasse, beziehungsweise Andi daß der Orthoklas von dem Quarz granophyrisch durchdrungen wird, entsteht Granophyr (N&metbogsän). Makroskopisch ist das weiße Ge- stein dicht. Ein aplitisches Gestein (Nemetbogsän) führt bei der Abwesenheit von farbigen Gemengteilen herrschend Plagioklas. Das Gestein ist por- phyrisch struiert; die Grundmasse besitzt 0°15-—-0°3 mm Korngröße und setzt sich aus reichlichem Quarz, Plagioklas und spärlichem Orthoklas zusammen. Das Gestein ist daher als Quarzplagioklasaplit zu be- zeichnen. Schließlich soll noch eine eigentümliche Gesteinsvarietät erwähnt werden, welche ich auf der Landstraße Vaskö—Dognäcska, unmittelbar neben dem @Quarzdiorit in den kristallinischen Schiefern gesam- melt habe. In einem Handstücke ist noch porphyrartig ausgeschiedener Pla- gioklas und auch farbige Gemengteile zu beobachten. In der Grund- masse entstehen durch die Anhäufung von Quarz auch hier nahezu (31) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 173 orthoklasfreie Partien. Ein anderes Handstück setzt sich vorheır- schend aus idiomorphen Quarzdihexaedern zusammen und Orthoklas füllt nur die erübrigenden Mesostasen aus. Als farbiger Gemengteil findet sich spärlicher, mehr parallel angeordneter Biotit. Das Gestein zeigt daher einen sehr interessanten Fall der Differentiation. Daß das Gestein nicht den kristallinischen Schiefern angehört, dafür spricht die Ausscheidungsfolge (Quarz, Orthoklas) und das Feh- len von kataklastischen Erscheinungen. Undulöse Auslöschung ist zwar auch hier örtlich zu beobachten, dieselbe ist aber in den nor- malen Apliten in ebensolchem Maße vorhanden und kann vielmehr bei der Intrusion des Gesteines entstanden sein, ist daher als proto- klastisch aufzufassen. Der Feldspat zeigt keine undulöse Auslöschung. Anderseits habe ich im Bihargebirge — wo kretazische Schich- ten das Nebengestein bilden — ein ähnliches Gestein gesammelt, welcher Umstand den genetischen Zusammenhang dieses Gesteines mit dem Quarzdiorit außer Zweifel setzt. Das Gestein entspricht daher einem äußerst quarzreichen Aplit. b) Lamprophyrische Gesteine. Zu den lamprophyrischen Gesteinen führt ein Ganggestein hinüber, das ungefähr gleiche Mengen von Plagioklas und Orthoklas und dabei auch reichlich farbige Gemengteile (hauptsächlich Amphibol) führt. Quarz kommt untergeordnet vor. Die Zusammensetzung des Gesteines liegt daher zwischen jener der Vogesite und Spessartite, es besitzt aber eine ganz andere Struk- tur. Im speziellen Teil habe ich es als Vogesit bezeichnet (Nemet- bogsän). Augitminette. Beinahe die Hälfte des feinkörnigen Gesteines bil- den femische Gemengteile. Biotit und Augit heben sich porphyrisch hervor. Die Grundmasse setzt sich aus Biotit, Augit, Orthoklas, Pla- gioklas und aus wenig (Quarz zusammen (Reichenstein, Tiefbau, Vaskö). Spessartit. Das dunkle dichte Gestein erweist sich u. d. M. als ein Gemenge von Plagioklas und braunem Amphibol. In kleinen Me- sostasen ist auch Quarz und Orthoklas zu beobachten (Nemetbogsän). Augitspessartit (N&metbogsän). Einsprenglinge bildet Augit; die feinkörnige Grundmasse besitzt diabatisch-körnige Struktur und setzt sich aus Augit, braunem Amphibol, Plagioklas und Titaneisen zu- sammen. Die lamprophyrischen Gesteine erliegen der Verwitterung viel leichter, als der Quarzdiorit und auch in den besser erhaltenen Ge- steinen sind viel Zersetzungsprodukte zu finden. Bei einem Teil der 174 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (32) Gesteine ist die Zersetzung so weit vorgeschritten, daß sie nicht mehr bestimmt werden können. Sie finden sich bedeutend seltener, als die Aplite. c) Dioritporphyrite. Eine dritte Gruppe des Ganggefolges des Quarzdiorits entspricht den Dioritporphyriten. Je nach den anwesenden Gemengteilen können unterschieden werden: (QJuarzbiotitdioritporphyrit (Theresia), Quarzamphiboldioritporphyrit (Oraviezabänya), Quarzführender Biotitamphiboldioritporphyrit (Oraviczabanya), Quarzführender Augitdioritporphyrit (Dognäcska, König Ferdi- nandi-Erbstollen), Biotitamphiboldiorilporphyrit (Vaskö). Die Grundmasse der quarzarmen oder quarzfreien Glieder ist infolge der langleistenförmigen Ausbildung des Plagioklas dioritisch. Hin und wieder sind auch in den quarzfreien Gliedern einige größere (Juarzkörner zu beobachten; dieselben erwiesen sich aber, da sie von einem aus Amphibol- oder Augitleisten gebildeten Kranz umrandet werden, als fremde Einschlüsse. 7. Endomorphe Kontakterscheinungen. Das Nebengestein hat auf die Struktur der Gesteine im allge- meinen keinen Einfluß ausgeübt. Weit auffallender sind jene Einschlüsse, welchen die Eruptivge- steine am Kontakt mit Kalkstein unterworfen waren. Am Quarzdiorit habe ich endomorphe Einwirkungen nur in einem Falle beobachtet; der Amphibol wandelt sich nähmlich an seinem Rande zu Augit um und Titanit ist reichlicher vorhanden. Bedeutendere Einwirkungen sind an einzelnen (Juarzdioritpor- phyriten zu beobachten. In diesen Gesteinen fehlt der Magnetit nahezu vollständig und wird von Titanit ersetzt. Der Biotit und der Amphibol wandeln sich zu Augit um und der so entstandene makroskopisch hellgrüne Augit (Malakolith) ersetzt sie oft vollständig. Dieser Augit bildet keine einheitlichen Individuen, sondern setzt sich aus kleinen parallel orientierten Individuen zusammen (s. die Mikro- photographie 4). Der farbige Gemengteil der Grundmasse ist Augit in meist ein- heitlicher Ausbildung. In der Grundmasse einer Gesteinsvarietät von Szäszkabänya wiegt der Orthoklas über; Quarz ist nur spärlich zugegen. (35) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 175 Makroskopisch unterscheiden sich diese Gesteine von den nor- malen Gesteinen durch ihre hellere oder ganz schneeweiße Farbe. In einer Gesteinsvarietät von- Szaszkabänya, die als Dioritporphy- rit oder bereits als Andesit mit holokristalliner Grundmasse bezeich- net werden kann, sind zahlreiche winzige Granalkörnchen zu beob- achten. Dieselben gesellen sich teils dem durch magmatische Resorp- tion des Amphibol entstandenen Augit zu, teils umranden sie die Plag'oklaseinsprenglinge und schließlich nehmen sie auch an der Zusammensetzung der Grundmasse teil. Typische endomorphe Kontaktgesteine finden sich in Szäszka- banya und Ujmoldova. II. Gruppe. Die in der Umgebung von Oraviezabänya und Csiklovabänya auf- tretenden Eruptivgesteine weichen von der normalen Zusammensetzung der Banatite gänzlich ab. Das am besten als Gangsystem zu bezeichnende Vorkommen umschließt zahlreiche kleinere-größere Kontaktkalksteinschollen und die Eruptivgesteine selbst injizieren noch als schmale Apophysen die Kontaktgesteine. Im allgemeinen sind sie dadurch charakterisiert, daß die Haupt- typen eine vollkommen körnige Struktur besitzen und porphyrartige Strukturen nicht beobachtet werden können. Dieses Gebiet bietet für detailliertere Forschungen ein noch sehr dankbares Terrain. Im allgemeinen lassen sie sich in zwei Gruppen teilen: in basi- schere Gesteine (Diorit und Gabbrodiorit), die sich zwischen Oravicza- bänya und Csiklovabänya vorfinden und in saurere Gesteine (Syenit- _diorit), deren Hauptverbreitungsgebiet das Pisatortal, beziehungsweise seine Nebenzweige sind. 1. Diorit und Gabbrodiorit. Einige am Westrande des auf der Südlehne der Tilva Mika lie- genden Vorkommens gesammelten kleinkörnigen Gesteine erwiesen sich als Diorite. Sie besitzen dioritische Struktur und werden von langleistenförmigem Plagioklas, Amphibol, meist uralitisiertem Augit (ein noch frischer Augit ist diallagartig ausgebildet) und ‚biotit zusam- mengesetzt. Untergeordnet, aber in konstanter Menge, sind in Meso- stasen Quarz oder Orthoklas zu beobachten. Akzessorisch finden sich: Ayatit, Magneiit und Titamit. Mitteil a. d Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 4. Heft. 14 176 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt: KOLOMAN EMSZT (34) Die Gesteine müssen thermalen Einwirkungen unterworfen gewe- sen sein, was auber der Uralitisierung des Augits auch in der Blei- chung des Amphibols (in demselben sind wieder winzige kuvertför- mige Titanitkriställchen zu beobachten) und in der Ersetzung des Magnetits durch Pyrit zum Ausdruck kommt. Als Zersetzungsprodukt findet sich noch Chlorit und Epidot, einzelne Spalten sind mit Zeoli- then erfüllt. Als farbiger Gemengteil ist neben dem uralitisierten Augit Amphi- bol oder Biotit oder beide gleichzeitig vorhanden. Der größte Teil der basischeren Gesteine ist mittelkörnig und ihre Struktur neigt in die gabbroidale. Ihre Gemengteile sind ident mit jenen des Diorits. Der Plagioklas (L a = 60—64°, daher Labrador) ist dickleisten- förmig oder mehr isometrisch; sein herrschendes Zwillingsgesetz ist das Albitgesetz. Inhomogener Aufbau ist örtlich noch zu beobachten. Er führt oft zahlreiche Einschlüsse u. zw. farbige Gemengteile, Mag- netit, Apatit und Stäbchen von Titaneisen. Seitener ist auch spärlicher Orthoklas zu beobachten. Der braune Biotit umsäumt gewöhnlich das Erz und den Augit; wenn er in größe- rer Menge vorhanden ist, besitzt er xenomorphe Ausbildung und um- schließt außer den gewöhnlichen Einschlüssen (Magnetit, Apatit und Augit) auch abgerundete Plagioklasleisten. Der Amphibol war — wie es scheint —- ursprünglich in allen Gesteinen eine braune Hornblende. Örtlich kann noch beobachtet werden, daß der braune Amphibol infolge der thermalen Einwirkung in grüne Hornblende übergeht und dann ist auch der Augit urali- tisiert. Bei mehr vorgeschrittener Zersetzung bilden sich auf seine Kosten Chlorit und Pistazit. Er besitzt xenomorphe Ausbildung und umschließt oft zahlreiche Plagioklasindividuen. Der Augit wird in der Regel von Biotit und Amphibol umrandet oder perthitisch durchwachsen. Er ist sehr oft uralitisiert. An dem noch intakten Augit ist außer der prismatischen Spaltung beinahe kon- stant auch die Absonderung nach (010) und teilweise auch jene nach (100) zu beobachten, er ist daher «diallagartig. Er ist selten nach (100) verzwillingt und dann sind in ihm manchmal parallel dieser Fläche orientierte Biotittäfelehen zu finden. Seine Einschlüsse sind Magnetit, hin und wieder auch Titaneisenstäbcehen. Äußerst selten sind im Augit auch Hypersthenkerne zu beobachten. Akzessorisch finden sich reichlicher Magnetit, ferner Apatit, Tita- nit und seltener leistenförmiges Tilaneisen. Zeolithadern sind auch in diesen Gesteinen anzutreffen. (35) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 177 Der Plagioklas besitzt makroskopisch Glasglanz ; der blätterige schwarze Amphibol und der Biotit besitzen gleichfalls starken Glas- olanz und ihre xenomorph ausgebildeten Individuen spiegeln oft in größeren Flächen ab. Der Augit ist — wo mit freiem Augen erkenn- bar — bräunlichgrau oder grünlichgrau und besitzt matten Glanz. Nach den farbigen (Gemengteilen können Amphibol-, Amphibol- augit-, Biotitaugit- und Augitgabbrodiorite unterschieden werden. Das Gestein nähert sich strukturiell und in der Mannigfaltigkeit der farbigen Gemengteile dem Gabbro. Die beiden analysierten Gesteine sehören chemisch im Sinne der Osanxschen Einteilung zwischen die azidesten Gabbro. In Anbetracht ihrer chemischen und petrographi- schen Mittelstellung schien es das richtigste diese Gesteine unter dem Namen Gabbrodiorit zu vereinigen. 2. Syenitdiorite. Im Pisatortale und in seinen Nebenzweigen herrschen hellere Gesteine vor. Sie besitzen vollständig hypidiomorphe Struktur und eine Korngröße von 1—2 mm. Ihr herrschender femischer Gemengteil ist grünlichbrauner oder grüner Amphibol; Biotit fehlt oder kommt nur untergeordnet vor. Der Augit ist nur selten als Kern im Amphibol zu beobachten. In einem Gesteine war aber Augit der herrschende farbige Gemengteil. Der Plagioklas ist azider als in den Gabbrodioriten und ent- spricht bei _a=65—69'5° der Zusammensetzung Ab,, An, — Ab, Ang; er besitzt in der Regel Zonenaufbau. Der Orthoklas ist, große poiki- kilitische Untergründe bildend, ständig vorhanden (s. die Mikrophoto- graphie 6). Ly=5--8°5°. Er ist ausgezeichnet mikroperthitisch; in Schliffen 7 schließt die perthitische Streifung mit den Spaltrissen nach der Basis einen Winkel von 73—73'5° ein, ihre Richtung ent- spricht daher der Fläche (801), wie dies auch von Bröscser, HrxnınG und Dr. F. Surss! nachgewiesen wurde. Makroskopisch besitzt der Plagioklas und Orthoklas intensiven Glasglanz. Die Menge des Orthoklas ist in einigen Gesteinen gleich jener des Plagioklas, in der Regel herrscht aber bei reichlichem Ortboklas der Plagioklas vor. ; Der Quarz ist meist spärlich vorhanden und füllt kleinere 4 Dr. F. Suess: Über Perthitfeldspate aus den kristallinischen Schiefer- gesteinen. (Jahrb. der k. k. Geol. Reichsanstalt. 1905, p. 417.) 14* 17 [0 +) PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (36) Mesostasen aus. In ein-zwei Gesteinen war aber auch mehr Quarz zu beobachten. Akzessorisch finden sich Magnetit, reichlicher Titanit, Apatit und etwas Zirkon. Der Magnetit wird oft durch Sulfide (hauptsächlich durch Pyrit) ersetzt. Petrographisch führt das Gestein von den quarzführenden Diori- ten zu den quarzführenden Monzoniten über und wurde daher als quarzführender Syenitdiorit bezeichnet. Die quarzreicheren Gesteine entsprechen in ihrer Zusammen- setzung bereits dem Granodiorit. Sie sind aber mit den früher be- schriebenen Granodioriten keine identen Gesteine und können daher zur Bestimmung der Eruptionsfolge nicht herangezogen werden. Außer dem Umstande, daß sie sich aus den Syenitdioriten her- ausbilden, unterscheiden sie sich noch durch ihre vollkommen hypi- diomorphe Struktur von den Granodioriten, bei welchen vollkommenere hypiodomorphe Strukturen nur an grobkörnigeren Gesteinen zu be- obachten sind, während unsere Gesteine nur I-—2mm Korngröße be- sitzen. 3. Das Ganggefolge des Gabbrodiorits. a) Aplitische Gesteine. Die aplitischen Gesteine unterscheiden sich von dem Haupt- gesteine durch ihren geringeren Gehalt an farbigen Gemengteilen, welchem Umstande sie auch ihre helleren Farben verdanken. Als far- bige Gemengteile führen sie Augit, Diotit und Amphibol. Ihr herrschender Feldspat ist bald Plagioklas (La=69°), bald Orthoklas. Myrmekit kann als Saum der Plagioklase oder zwischen einzelnen Örthoklasindividuen auch hier beobachtet werden. Der Ortho- klas ist ausgezeichnet mikroperthitisch, welche Eigenschaft sich auch bei der Betrachtung der Dünnschliffe als orientierter Schiller bemerk- bar macht. In einer aplitischen Gesteinsvarietät ist selbständig auftretender Plagioklas überhaupt nicht vorhanden, er ist nur in der Form perthi- tischer Spindeln und Flecken in dem Orthoklas zu beobachten. Der Quarz kommt in den aplitischen Gesteinen in der Regel nur in untergeordneter Menge vor. Solche aplitische, vorherrschend aus Orthoklas zusammengesetzte Adern sind oft nur in einige Zentimeter betragender Mächtigkeit in den Gabbrodioriten vorzufinden. (37) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 179 An dieser Stelle sollen noch einige dichte feinkörnige, in schma- len Gängen auftretende Gesteine angeführt werden, von welchen es noch dahingestellt bleiben mag, wie weit sie als Ganggesteine des Gabbrodiorits aufzufassen sind, und zwar: b) Biotitpyroxendioritporphyrite. Diese Ganggesteine sind makroskopisch melanokrat und dicht. Sie besitzen entweder holokristallin-porphyrische oder porphyrartige Struktur. Der Plagioklas ist bei La=58'5—61° ein basischer Labra- dor. Als femische Gemengteile sind außer Biotit und Augit auch Hypersthen zu beobachten, welch letzterer meist den Kern von Augit bildet. Die Grundmasse führt auch sehr spärlichen Quarz und Orthoklas. c) Olivinführender Mikrogabbro. Das feinkörnige Gestein führt außer Biotit und Augit noch Olivin. Der Plagioklas (La=58°5°) bildet ungefähr die Hälfte des Gesteines und in Mesostasen ist auch etwas Orthoklas zu beobachten. 4. Endogens Kontakterscheinungen. Der Gabbrodiorit kommt infolge seiner Erscheinungsform mit den exogenen Kontakten an zahlreichen Stellen in Berührung, endogene Kontakterscheinungen sind daher schon a priori zu erwarten. In den randlichen Partien der Gabbrodioritmassen, hauptsäch- lich aber in den schmalen Gängen oder in den das Nebengestein inji- zierenden Apophysen finden sich Gesteine, die auf Grund ihres meist sgabbroidalen Gefüges als endogen kontaktmetamorphe Gabbrodiorite aufgefaßt werden müssen. Diese Gesteine setzen sich aus Plagioklas, spärlichem Orthoklas, Augit, Titanit und Apatit zusammen. Der Plagioklas (La=60—64°, Labrador) entspricht in seinem Habitus vollständig jenem des Gabbrodiorits. Er ist an beiden Seiten der Zeolithadern, die hier sehr oft aufsetzen, in breiten Streifen der Zeolithisierung unterlegen. Das Zeolithaggregat, zu welchem sich noch spärlich opalartige oder chalzedonartige Substanzen mischen, gelati- niert mit Salzsäure sehr leicht. Die Zeolithisierung hat nur den Pla- gioklas betroffen, Augit und Orthoklas sind davon unberührt ge- blieben. 180 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (38) Örtlich wird der Plagioklas von teilweise bogenförmig begrenzten Epidotadern durchdrungen oder von Epidotpartien ersetzt, in anderen Fällen von einem Epidot-Augitgemenge verdrängt. Von Orthoklas sind in einigen Gesteinen spärliche Mesostasen zu beobachten. Der Augit besitzt eine intensive Färbung; 3=y ist bläulichgrün oder bläulichgrau, «= gelblichgrün ; cy steigt bis 53°. Diese intensive Färbung beschränkt sich hin und wieder nur auf den Rand; der hel- lere Kern, der dem normalen Augit entspricht, umschließt auch Titan- eisenstäbchen, Biotit und Magnetit, welche Einschlüsse in dem intensiv gefärbten Augit fehlen. Die herrschende Form des Augits ist manchmal (110), in anderen Fällen (100); hie und da ist auch die Spaltung nach (010) entwickelt. Örtlich lassen sich an ihm Zonenaufbau oder Sanduhrstruktur be- obachten und er weist dann infolge der Dispersion der optischen Achsen in der der Auslöschung entsprechenden Stellung anomale Interferenzfarben auf (bläulichgrau-gelblichbraun). Alle diese Eigen- schaften verweisen auf Ägirinaugil. Örtlich ist auch um den Biotit dieser tiefgrüne Augit zu beobachten, als Zeichen dessen, daß er sich auf Kosten des Biotits gebildet hat. Örtlich ist in den Gesteinen auch noch Magnetit vorhanden: meist aber ist der Magnetit verschwunden und statt dessen kommt reichlich Titanit vor. Apatit ist reichlich und auch in größeren Kör- nern zu beobachten. Seltener findet sich mestosenartig oder als Umrandung des Plagioklas auch Granat. Manche Gesteine besitzen ein schon mehr panidiomorphes Gefüge und auch das Mengenverhältnis der Gemengteile variiert. Andere Gesteine hinwieder bestehen beinahe allein aus _ tief- serünem Augit, in den Zwischenräumen ist entweder zeolithisierter Piagioklas oder bereits Nalzit, Granat und Apalit zu finden; letztere bilden daher schon Übergänge zu den exogenen Kontaktgesteinen (Augitsalbänder). An den quarzführenden Syenitdioriten lassen sich ähnliche endo- gene Kontakterscheinungen beobachten. Der tiefgrüne Augit umschließt örtlich braune Amphibolkerne (s. Mikrophotographie 5); das Innere der kleineren Augitindividuen ist inhomogen, darin finden sich auch noch Magnetitkörnchen vor, welche Erscheinungen gleichfalls auf die sekundäre Entstehung des Augits hinweisen. In einem anderen Gesteine wird der normale Augit von einheit- lichem Pistazit umgeben; der Epidot ersetzt auch teilweise den Pla- (39) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSO-SZÖRENY. 151 gioklas, in Spalten ist optisch anomaler Gran«at und Epidot zu be- obachten. In der Literatur wird von ähnlichen endogenen Kontakterschei- nungen mehrerenorts Erwähnung getan. Nach Leppra ! gewinnt der Augit des Diabasporphyrits des Remigius- berges an der Grenze der in dem Gesteine sich vorfindenden Kalkstein- einschlüsse eine intensiver grüne Färbung und stimmt in diesen Eigen- schaften mit dem in den metamorphisierten Kalksteineinschlüssen auf- tretenden Augit überein. Der Quarz und Biotit, wie auch die opaken Erze sind verschwunden und als Neubildung ist der sonst im Gesteine fast völlig fehlende Titanit weit verbreitet. M. Weser? berichtet über Gesteine des Monzoni, daß der Augit der Grenzfazies einen Pleochroismus aufweist, wie ihn nur Na- und Ti-haltige Pyroxene zu zeigen pflegen: dazu kommt eine ungewöhn- lich starke Dispersion der einen optischen Achse und damit die der Bisektrixen und schließlich variiert die Auslöschungsschiefe zwischen 50—64°. Eine gleiche Ausbildung besitzen die Fassaite der exogenen Kontakte; eine Analyse von H. Grossner ergab, daß dieser Augit ein alkalifreier Pyroxen ist. Ähnliche Erscheinungen beobachteten auch Dr. J. RomBere * und F. Sravır.* Nach Romsgere geht noch außerdem der Monzonit in den im Kalksteine auftretenden Apophysen in Shonkinit über. Den Augit dieses normalen Gesteines bezeichnet er als Ägirinaugit.? Sravır ® beschreibt aus dem böhmischen Mittelgebirge eine apli- tische Fazies zwischen Granit und Kalkstein, welche mit den exogenen Kontakten gleichen Pyroxen, Titanit und Granat führt, die Grenze zwischen dem Aplit und den Kontaktgesteinen ist örtlich keine scharfe (B. 113). | 1 A. Leppta: Der Remigiusberg bei Cusel. (Neues Jahrb. f. Mineralogie etc. 1882. II. p. 127). RosEenBuscH nennt das Gestein (uselit. (58. p. 676). 2 M. Weser: Beiträge zur Kenntnis des Monzonigebietes. (Zentralblatt für Min. Geol. und Pal. 1901. p. 673), ® Dr. J. RomBERG : Geologisch-petrographische Studien im Gebiete von Pre- dazzo. (Sitzb. d. k. Preuß. Akad. d. Wiss. zu Berlin. 1901, I, p. 689, 698 und 699). % Dr. F. Stavik: Über einen Granathornfels von Predazzo. (Zentralblatt f. Min. Geol. u. Pal. 1904, p. 665). 5 Dr. J. ROMBERG: Über die chemische Zusammensetzung der Eruptivgesteine in dem Gebiete von Predazzo und Monzoni. (Physik. Abh. d. k. Preuß. Akad. d. Wissenschaft. 1904, p. 36). 6 Dr. F. Sravık: Zwei Kontakte des mittelböhmischen Granites mit Kalkstein. (Bull. intern. de l’Akad. des Sc. de Bohöme. IV, 1904, p. 193.) 182 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt: KOLOMAN EMSZT (40) Hierher gehören auch die Beobachtungen von Höceonm;! in dem unter Nr. 52 angeführten, die kontaktmetamorphen Kalksteine durch- brechenden orthoklas-quarzführender Augitdiorit erreicht die Menge des Titanits einige Perzente, während Magnetit fehlt. Dunkelgrüner Augit wird auch von SustscHinskY” in einem, in kristallinischem Kalkstein auftretenden (uarz-Feldspatgesteine ange- geben. Ähnliche endogene Kontaktgesteine scheinen auch die von Krmp und Horuıck aus Warwik (Orange Co. N. Y.) beschriebenen, am Kon- takte des Amphibolgranitits auftretenden. aus grünem Augit, Skapolith und Titanit zusammengesetzten Gesteine zu sein.” Wie F. Beexe* nachgewiesen hat, scheiden sich in den Tiefen- gesteinen die Pyroxene stets vor den Amphibolen aus, der Augit bildet daher den Kern des Amphibols. Eine Ausnahme macht nur der Ägirin. Letztere Rolle spielt auch der in den endogenen Kontakten auftretende tiefgrüne Augit. | Die aufgezählten Beispiele weisen jedoch dahin, daß das Auf- treten dieser Augitvarietät eine in den endogenen Kontakten allgemein verbreitele Erscheinung ist und sich daher auf sie die Ausscheidungs- regeln nicht beziehen können; aus der Analyse von H. Grossner aber geht hervor, daß er kein Ägirinaugit ist, mit dem seine Ausbildung die meiste Ähnlichkeit besitzt. Diese Erscheinungen sprechen dafür, daß zwischen dem Eruptiv- gestein und dem Kalksteine (oder Kontakt) ein osmotischer Sub- stanzenaustausch vor sich geht, welcher Prozeß auch von JoHNsTonx- Lavıs und von Lacroıx zwischen den Laven des Vesuvs und seinen Einschlüssen nachgewiesen wurde.” Im allgemeinen findet eine Aus- wanderung von Fe, O,. FeO und My O und Einwanderung von (a O statt. Da in den aluminium- und alkalifreien Pyroxenen das Verhältnis von Ca O:(Mg Fe Mn)O=1:1, bei den Amphibolen = 1:3 ist, erklärt 1 A. G. Hösson: Zur Petrographie der kleinen Antıllen. (Bull. of the Geol. Institution of the Univ. of Upsala. 1902-1903, V. VI, p. 214). 2 P. Sustscumsky : Notiz über die Insel Pargas. (Trav. soc. imp. d. nat. 33, Petersburg 1905, p. 103). ® Nach H. RosensuscH : Mikroskopische Physiogıaphie der Mineralien und Ge- steine. 1907. Bd. II, Erste Hälfte, p. 113— 114. * F. BEcKE: Einiges über die Beziehungen von Pyroxen und Amphibol in den Gesteinen. (Tscherm. Min. u. Petr. Mitteilungen. 16, 1897, p. 327.) > Die diesbezügliche Literatur finden wir zusammengestellt in dem Werke von Dr. F. Lorvınsox-Lessing : Studien über die Eruptivgesteine. (St. Petersbourg, 1899. p. 374.) (41) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSO-SZÖRENY. 183 sich die Ersetzung des Amphibol und Biotit durch Augit, ferner auch das reichliche Auftreten des kalkreichen Titanils von selbst. Die endogenen Einwirkungen erstreckten sich nur auf die Rand- partien der Eruptivmassen und kamen insbesondere in den schmäle- ren Gängen und Apophysen zur Geltung (laterale Resorption).' Es könnte nun die Frage aufgeworfen werden, ob die gabbro- dioritischen Gesteine die größere Basizität nicht überhaupt der Ein- wirkung des Nebengesteines verdanken. Die Assimilationshypothese® von Koyrrurr—MıcHer Levyv— Suess kann nicht als allgemein gültig angenommen werden, da in den Kalksteinen ebenso auch normale Quarzdiorite (Granodiorite) auftreten. Die syntektische”* Hypothese Lorvınsox Lessines würde auch die zweiteilige Ausbildung der Gesteine von Oraviezabänya ((abbro- diorit — quarzführender Syenitdiorit) gut erklären. C. Dorrrer* schreibt über die Monzonigesteinen folgendes: «Größere Kalkmassen scheinen nur wenigen Einfluß zu haben und höchstens an einigen Stellen Kontaktmineralien hervorzubringen, da- gegen haben zahlreichere kleine Schollen auch eine Veränderung des Magmas bewirkt; rechnen wir nun hiezu, daß bei den Einsinken jener großen Schollen eine teilweise Zertrümmerung, Bildung von Kalkschutt und Staub in großen Massen mitlief, so sind die Bedingungen zur Anreicherung des Gesteines mit Kalk gegeben». C. Dorrrer unterwarf diesen Prozess auch einer experimentellen Prüfung. Ein Monzonigestein wurde mit einem dolomitischen Kalkstein gemengt geschmolzen und es ergab sich eine Schmelze, die sich zum größeren Teil aus Augit, ferner noch aus Anorthit und Magnetit zusam- miensetzte (l. ec. p. 207—-208). Unsere Gesteine sind aber nicht nur an Kalk, sondern auch an Eisen und Magnesia angereichert, also Gemengteile, welche sie durch die Auflösung des Nebengesteines nicht aufnehmen konnten. E. Weinschenk” erklärt die Entstehung einer basischen Rand- fazies (zwischen Granit und kalkreichen Gesteinen) dadurch, daß infolge der Resorbierung des Kalksteins unter den gegebenen physikalischen 1 Dr. F. Zırket: Lehrbuch der Petrographie. 2 Auflage 1. p. 803. 2 Dr. W. C. Brögcer : Die Eruptionsfolge der triadischen Eruptivgesteine bei Predazzo in Südtirol. p. 120. 3 Dr. F. Lorvınsox-Lessing : Studien über Eruptivgesteine, p. 374. 4 C, DoELTer : Die chemische Zusammensetzung und die Genesis der Mon- zonigesteine. (Tschermaks Min. u. Petr. Mitteilungen. 21, 1902, p. 205). 5 Dr. E. WEInscHENK : Allgemeine Gesteinskunde. 1902, p. 44. 154 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt KOLOMAN EMSZT (42) Bedingungen ein labiler Gleichgewichtszustand eingetreten ist; demzu- folge stellten sich Diffusionsvorgänge ein, durch welche in erster Linie Alkalien und Tonerde, in zweiter auch der Kalk nach innen strömten, während sich dagegen My und Fe in den Randzonen konzentrierten, bis an jeder Stelle ein gewisser Gleichgewichtszustand hervorge- bracht war. Dieser Vorgang besitzt mit der Differentiation eine so große Ähn- lichkeit, daß ihre Endprodukte nicht mehr von einander geschieden werden können. Nach Lacrorıx'! nimmt das Nebengestein des Magmas auf, welche einen wesentlichen Tei Masmas bildeten. Der basischen Randfazies ist als die Mischung des erstarrenden Gesteines mit den bereits metamorphisierten, daher auch in ihrer Zusammensetzung veränderten, Kontakten zu erklären. Es scheinen aber bei diesen Vorgängen die Existenzbedingungen für Biotit und Amphibol zweifelliaft, anderseits zeichnet sich eben das basischste analysierte Gestein durch hohen Aluminiumgehalt aus. Ferner treten solche basische Gesteine im Bihargebirge (Umge- bung von Nagyhalmägy)” auch in oberkretazischen Sandsteinen und Mergeln, im Gyaluer Hochgebirge aber auch im kristallinischen Schie- fern auf.” Die Genesis der basischen Gesteine ist daher in erster Linie auf eine vorangegangene intratellurische Differentiation zurückzuführen. Zu demselben Resultate gelangte auch C. DorLrrr am Monzoni in seiner zitierten Arbeit. gewisse Emanationen | des ursprünglichen B) Chemische Verhältnisse und Stellung der Banatite im petrographischen System. Mit der systematischen Stellung der Banatite hat sich zuerst W. GC. Brösser * eingehender befaßt und zwar geschah dies auf Grund der 1 A. Lacrom : Le Granite des Pyrenees et ses phenomenes de contact. (Bull. d. serv. de la Carte geol. de la France etc. 71, 1900 Paris, p. 67.) = Dr. JuLivs Petuö: Die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Nagy- Halmägy. (Jahresb. der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1894, p. 71.) Das Nebengestein sind aber kontaktmetamorphe Kreidegesteine und nicht kristallinischer Schiefer, wie von PETHÖ angegeben wird. ® Dr. Morız v. Pätrv: Geologische Verhältnisse der Hideg- und Meleg-Sza- mos-Gegend (Jahresb. der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1894, p. 83). * Dr. W. GC. BRÖöGGER : Die Eruptionsfolge der triadischen Eruptivgesteine bei Predazzo in Südtyrol. Kristiania, 1895. (43) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 185 Analyse ScHEERERS. BRÖGGER faßle unter den Namen «Monzonite» jene Gesteine zusammen, die Orthoklas und Plagioklas (beziehungsweise Alkali- und Kalknatronfeldspate) ungefähr gleich reichlich oder jedenfalls beide reichlich führen. Die Orthoklas-Plagioklasgesteine werden folgendermaßen klassi- fiziert ' (wobei hier nur die Tiefengesteine berücksichtigt wurden): Si 0, = 67—73 % Saure Quarzmonzonite: Adamellite Si 0, = 63—66 % Mittelsaure Quarzmonzonite: Danatite 49—62 % Monzonite Il SiO, Sı 0, = 46—52 % Olivinmonzonite Zur selben Zeit wird auch von seiten der amerikanischen Petro- graphen der Naıne Granodiorit in die Literatur eingeführt. Die systematische Stellung des Granodiorits wird von W. Linp- 02) GREN ” folgendermaßen charakterisiert: Wird 60% Feldspat in Rechnung gezogen, so enthält ErbGranodiort —. _- =: 820% Kalifeldspat der Quarzmonzonit -— -— -— - 240% « ame u oo ._. V über 10% « Chemisch wird der Granodiorit durch folgende Werte begrenzt: Fe, O0; K,0 Na, O Si O, | Al, O, | Fe 0 | Cao | mo, 15—425 % 59—69 % 14—17 % 1:5— 225 % 3-65 % |1—2-5 % 13:75 % 25 — 45% A. Osann® teilt die Quarzdiorite in zwei Gruppen ein: a) sau- rere Gruppe: Tonalitreihe (die auch die Adamellite Brössers ein- schließt), b) basische Gruppe: Granodioritreihe. In der letzteren werden auch die Banatite untergebracht. ie. p. 60. = W. LinpGRen : Granodiorite and other intermediate rocks. (Amer. Journ. of Sc. 159, 1900, p. 269.) 3 A. Osann: Über die Definition von Diorit und Gabbro. (Tschermaks Min. u. Petr. Mitteilungen. 22, p. 403.) 186 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (44) Der Kieselsäuregehalt der Banalite wurde zuerst von v. CoTTA untersucht. In folgender Tabelle wurde der Kielsäuregehalt der sämt- lichen bisher untersuchten Gesteine zusammengestellt. Fundort Analysiert von Gesteinsgattung Si 0,% v. COTTA (Juarzdioritporphyrit (?) 6350 Ujmoldova K. Enmszr (Juarzbiotitdioritporphyrit 65'854 K. Euszr (Juarzdioritporphyrit endogen kon- taktmetamorph beeinflußt 62-53 v. COTTA Quarzdiorit 64:90 SCHEERER « « 65 °84 Szäszkabänya ee s f Pur Dar = K. Hauer ? 61:26 K. Ensztr Quarzführender Diorit 5354 Nıepzwiepzky Endogenes Kontaktgestein (?) 5907 | v. COTTA % 5480 Csiklovabäanya v. CoTTA Weißes Gestein 60:00 | K. Enszr Quarzführender Syenitdiorit 5689 K. Enszr Augitamphibolgabbrodiorit 47 °4l f | K. Euszr Amphibolgabbrodiorit 51°65 Oraviezabanya K. Enszr Gabbrodioritaplit 6508 | vCOETA Quarzdiorit 64:30 v. GoTTA « « 6740 ee | NIEDZWIEDZKY « “ 65-71 Vaskö K. Emszr « « 6485 \ | v. COTTA Feinkörniges Gestein 61:10 Nemetbogsan K. Euszr (Juarzdioritaplit 716°47 Furlug K. Emszt Quarzdiorit 65 70 Ösopöt K. EnszT (Juarzarmer Quarzdiorit 537'49 Von den einzelnen Gesteinstypen stehen uns folgende Bausch- analysen zur Verfügung, (45) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 187 a) Quarzdiorit. | Banatite Granodiorite | | 9. 4. 1. II. I. | 65°71 6495 6665 64:04 6554 "= 0-11 0-38 0:69 0:39 17:08 16-11 16°15 1558 16:52 9.43 3:16 1732 1’26 1:40 I 2-18 2:36 3,90 2-49 ns — 0-10 Spuren 0:06 2-57 2:04 1'7& 3:23 2-52 594 468 4:53 4-51 4:88 = 0°07 (ol Spuren — | —_ Spuren Spuren Spuren 3:87 | 440 3-40 4-01 409 X,o0 279,.\,.,1°02:| 1-53 2:65 9-29 1°95 220.|Spuren | — Spuren 0:10 0:16 0:18 . 1 .1C )-19 mo) 02 | — 145 | dom | Anm | 10: Son- LN05= Spuren! ; stiges m - — — FeS,=0:02|° 2 en Li = Spuren Summe || 100:07 100-1) — | 100-61 100°57 10039 100°73 Die den Analysen entsprechenden Osansschen * Werte sind fol- gende: s A ER m k days . 1. |70-.98|592|477| s»ul6os | 95 |ı2| — 9, |.70:47 | 4-71 ,6°02 | 8:01 8-5, 110-0.|1-46| :0-05 3.1 72-39,5-97 1452| so1[6-0 | 87 \1-as| — 4.|7065|569\260| -7/|s5 ol ı35| — I. || 72-64 | 5-41 1490| 670166 | 94 |19| — 11.69.87. | 5:73:|-4-18 | 10-35 | 7:3 | 950.1 1-39) — I. |7078|50|285| 84| 76 | as | 13| — 1. Vaskö, analysiert von K. Enszr. Dieses Gestein kann als Typus der weitverhreitetsten Varietät, des orthoklasreicheren Banatits dienen. 1 Die obere Zahl bedeutet das unter 110°, die untere das ober 110° ent- weichende Wasser. = A. Osann: Versuch einer chemischen Klassifikation der Eruptivgesteine. I. Tiefengesteine. (Tschermaks Min. u. Petr. Mitteilungen. 19, p. 351.) 158 PAUL ROZLOZSLNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (46) Die reine Orthoklassubstanz beträgt (8x K,0)' = 15°36% ; tatsächlich ist der Orthoklas infolge der mikroperthitischen Verwachsung mit Abit etwas reichlicher zugegen. Die Menge an Durchschnittsplagioklas Ab,,.- An,..,)” ist gleich (8 Na, O+4C) = 5108%. 9%. Dognäcska (Pauli Bekehrungstal); analysiert von J. Nırpz- wıEDzkY (20, p. 256). Das Gestein kann — nach der Analyse zu urtei- len — einer orthoklasarmen Varietät entsprechen, ist daher schon als (Juarzdiorit zu bezeichnen. 3. Szäszkabänya, analysiert von ScHEERER (mitgeteilt nach W. GC. BrösGEer: Die Eruptionsfolge der triadischen Eruptivgesteine bei Predazzo in Südtyrol, p. 62a). Die Originalanalyse weist auch (MnO) nach:” das Originalwerk (Syene: Zeitschrift für das Jubileum der Bergakademie Freiberg) war mir aber nicht zugänglich. Die Analyse entspricht einer orthoklasreicheren Varietät. 4. Romänszäszka, analysiert von K. Euszr. Das Gestein ist eine orthoklasärmere Varietät und führt 845% Orthoklas und 5544% Durchschnittsplagioklas (Ab,.., Angz,). Die zum Vergleich mitgeteilten Granodioritanalysen sind dem Werke T. W. CıarkeE: Analyses of rocks etc. Bull. of the unit. stat. Geol. Survey. 168, 1900. entnommen. | I. Granodiorit, Nevada City Cal. analysiert von W. F. HiLLEBRAND (CLARKE, p. 194). II. Granodiorit, Mt. Stuart, Washington, analysiert von H. N. Sro- KES (CLARKE, p. 224). 1lI. Granodiorit, Lincoln, Placer Co. Cal., analysiert von W. F. HırLnesrann (Clarke, p. 197). Aus den Analysen erhellt, daß die orthoklasreicheren Banatite — und diese Gesteine herrschen vor — auch chemisch den Granodio- riten entsprechen. mit welchen Gesteinen sie — wie bereits erwähnt — auch schon von Osann vereinigt worden sind. Auf petrographischer Grundlage sind sie auch schon von Dr. Hvco v. Böckn (05, p. 144) und Dr. Fr. Scuararzır * als Granodiorite bezeichnet worden. 1 In Molekularproportionen. 2Na,0 C — — -— , Anorthit = 100 — — —.. 2N,0+6G 2Na,0 +6 ® A. Osann: Versuch einer chemischen Klassifikation usw. p. 458, Nr. 132. * Dr. Franz ScHararzık : Über den geologischen Bau und die Bedeutung des Durehbruchtales am Eisernen Tore im allgemeinen. (Földtani Közlöny. XXXII, 1903, p. 408.) [4 Albit = 100 - (47) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSO-SZÖRENY. 189 Eigentlich waren die Banatite sowohl petrographisch (aus den Werken NIEDZWIEDZKYS und v. SzasBös) wie chemisch (auf Grund der ScHEERERSchen Analyse) früher bekannt und daher würde die Priorität dem Namen PBanatit gebühren. Die Definition des Banatits wurde aber von keiner der Autoren fixiert, im Gegenteil wurde die Be- zeichnung Banatit geradezu gemieden und die Gesteine als Quarz- diorite, beziehungsweise Dazite bezeichnet. Da ferner der Name Banatit teils als Sammelname, teils mit der Brösserschen Definition gebraucht wird, scheint es daher das rat- samste diesen Namen aus der petrographischen No- menklatur zu streichen. Bei den orthoklasreicheren Gesteinen bediene ich mich daher der Bezeichnung Granodiorit, welche Unter- gruppe also die orthoklasreicheren Vertreter der (Juarzdiorite umfas- sen würde. Weitere Bauschanalysen sind: || sio, | 61-6 57:49 110, \ a ee 41.0, >| 17-38 17-18 F&0, | — 5-45 FeO | 5-8 6:18 MnO — | Spuren M0O | 19 | 33 CaO 5°03 5-35 Na,0 | #2 | 259 K,0 2:79 | 1-59 2 —_ | 0:02 H,0 3:03, «er 0-35 FeS, | 024 | - Summe | 100- 11 | 99-71 Daraus berechnen sich die Osannschen Werte: Überschuß + | 7 an Al, O, 68-28 | 6:74 EIEIE ee: | +56 | | Til al — 6281545) 7ı 100 102 085 3. 6. 5. Szäszkabänya, Grünsteintrachyt, analysiert von K. v. Haver (11); das Gestein ist dem Namen nach zu urteilen eine porphyrische 190 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt: KOLOMAN EMSZT (48) propylitische Varietät. Da in der Umgebung von Szäszkabänya die por- phyrischen Gesteine sehr mannigfaltig ausgebildet sind, müssen wir auf die Identifizierung dieses Gesteines mit irgend einer Varietät ver- zichten. Im allgemeinen weist die Analyse auf ein quarzarmes Gestein hin, dessen Orthoklasgehalt etwa jenem des Granitdiorit von Vaskö gleichkommt. 6. Ösopöt, analysiert von K. Euszr. Das Gestein ist ein basischer Quarzdiorit, der sehr wenig Orthoklas und auch wenig Quarz führt und schon den quarzführenden Dioriten nahe steht (die Grenze ist nach Osann! zirka k=1°117). Gegenüber den Granodioriten wird dieses Gestein außer dem kleineren Quarz-Orthoklasgehalt durch das reichliche Auftreten von femischen Gemengteilen und dem basischeren Feldspat charakterisiert der Durchschnittsplagioklas ist Ab,, An,,). bh) Quarzdioritporphyrit. Te SiO, = 65'84 TO, = 0:18 A Fe,O, 2-25 Fe == 345 MO = 1:85 Ca0% = 3:95 Na,0O = 447 I RO 176 P,0, = 0:18 ISO — 17 9971 Die Osannschen Werte: | | | | | | we) a. | Per | | | 7 72-42 | 5:98 | 2:82 | 9-91 | 8 | 915 | 141 7. Ujmoldova, analysiert von K. Euszr. Das Gestein ist ein Biotitquarzdioritporphyrit. Seine Zusammensetzung entspricht jener des ı A. Osann: Über die Definition von Diorit und Gabbro. (Tschermaks Min. u. Petr. Mit. 22, p. 403). hd ya Fun Zn m A m Asa Ja Zn (49) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY, 191 Granodiorits, nur sein Al-Gehalt ist geringer, womit auch der kleinere Feldspat- und größere Quarzgehalt zusammenhängt. Auch der Orthoklas- gehalt ist ein bedeutend geringerer, unter dem Mikroskop konnte Orthoklas als ständiger Gemengteil nicht einmal sicher nachgewiesen werden. ec) Aplit (Granodioritaplit). 8. l. 27 %,10% EI: IV. | Br. 20, 76°47 75:63 17:34 9921] 6 26:01 | B1,..0, 0-18 —- — — | = 20.0, 1l-hl 12:60 14-26 1084. | 12:17 1 9 0.21 0:99 09 | 9-03 A) Fe 0 0:72 0:29 a alle Mr 1:83 Mn, O, — 1:26 Spuren 2 | — Mg 0 Spuren 077 0:08 0:16 0.28 ce 0 | 1:26 128 0:837 2) 1:01 0-91 Nr «., 3:29 3:85 245 | 423 | 570 NO 448 3:33 4.82 491 1:17 0, Spuren || Spuren — — — 4.0 121 = 0:28 0.49 0.50 Summe | 99-43 | 100°20 | 101°00 | 99:64 | 10086 Die der Analyse 5 entsprechenden Osanuschen Werte sind: | en le - Hemsejpan | | | | | | 8. | 83-64 | 6:50 0:87 | 1-44 | 53 | 49 | 1:06 | Ss. Nemetbogsän (von der nach Vaskö führenden Landstraße), analysiert von K. Eusztr. Das Gestein ist ein feinkörniger Grano- dioritaplit. Derselbe führt außer den mikroperthitischen Albitspindeln auch zwischen den einzelnen ÖOrthoklasindividuen schmale Albitsäume und daher mögen die normalen Aplite etwas weniger Na,O führen. Die zum Vergleich aufgeführten Aplitanalysen beziehen sich auf folgende Gesteine: I. Granodioritaplit, Selmeezbänya, analysiert von GREGORIUS BENCZE (Dr. Huco v. Böckn: Vorläufiger Bericht über das Altersverhältnis der in der Umgebung von Selmeczbänya vorkommenden Eruptivgesteine. Földtani Közlöny. XXXI, 1901, p. 375). Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 4. Heft. 15 192 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (50) Diese Gesteinsanalyse stimmt auch mit jener des Aplits von Nemetbogsäan gut überein. II. Granitaplit, Kirnecktal bei Barr, Vogesen (H. Rosengusch: Elemente der Gesteinslehre. II. Auflage, p. 214, Nr. 3). III. Aplit, Melibokus, Odenwald. (H. RosenguscH : Elemente u. s. w. p- 214, Nr. 5). IV. Dioritaplit, Graubünden. (H, Rosexnguscn: Elemente u. s. w. p- 214, Nr. 9). Aus den angeführten Analysen geht hervor, daß das Verhältnis K,0:Na,O in dem Granodioritaplit zwischen jenen der Granitaplite und der Dioritaplite eine Mittelstellung einnimmt. Sehr hoch ist der Kieselsäurekoeffizient unseres Aplites, k=1°96, weleher Umstand mit dem hohen (uarzgehalt des Gesteines zusammen- hängt. Bei den Apliten ist nach Osann! k=1'48—1'98, bei dem Aplit von Nömetbogsän liegt % daher schon der oberen Grenze nahe. d) Quarzführender Biotitamphibolaugitdiorit. 1) e SiO, 5354 | 5348 TiO, a rs Eli Al,O, 17:82 19-35 Fe,0,; 539 2-37 FeO 421 490 MnoO 0-52 0-06 MgO 1-97 3:67 CaO 7°47 7:55 SrO Spuren 0-11 Ba0 0:19 Na,O 397 407 K,O 1°95 141 70; Spuren 0.62 N 0:09 — Co, | 0:8 008 | | 0:16 11:0 194. | 0:80 Summe 9936 99-89 ı A. Osann: Versuch einer chemischen Klassifikation ete. Ill. Ganggesteine. (TSCHERMAKS Min. u. Petr. Mitteilungen, 21, p. 365). er (51) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSSÖ-SZÖRNY. 193 Daraus bereehnen sich die Osannschen! Werte: | N2) > no. | el > [0 0) St 00) u [0,0) I Sa | 0°99 | 9. Kohldorf, analysiert von K. Enmszr. Das Gestein ist porphyr- artig struiert; der Augit ist teils zu Kalzit umgewandelt, teils uraliti- siert und der Maenetit wird örtlich durch Pyrit ersetzt. Orthoklas findet sich als spärliche Mesostase. Der Plagioklas ist aber ganz frisch und auch die Analyse bietet uns über die Zusammensetzung des Gesteines ein gutes Bild. I. Quarzführender Biotitamphibolaugitdiorit, Sweetgrass Creek, Mont. (mit akzessorischem Orthoklas, Olivin und Hypersthen). Analy- siert von F. W. HırLesrann (CLarkeE: Analyses of rocks etc. p. 121, L.). e) Gabbrodiorit. Die beiden folgenden analysierten Gesteine sind quarz- und orthoklasfrei. 10 11 I II III. IV V vl. VS EV | Si 0, 51:65 |47-41 || 53-00) 50-45 52-12 4890| 4181) 49-15, 4511| 39-84 Ti O,| 0:54| 0°63|| 0-57) 0-97| 2-10 026 0°79) 0-18) 0-91) 0-08 Al, O,|| 16:33 | 20-20 1719| 18-90 1635 16:03) 23-89, 21:90) 19-67) 19-71 Fe,0, | 4:68| 4:51|| 4'78| 773 368 192-597242207 62600 4232| 7:73 Fe O 5278.1..9285|| 52.05], 2261| 6:02 119 25254 74254 28:57 83289 Mn O 0°20| — ||)Spuren | — O7 0°04 Spuren | — — | Spuren Mg oO 475! 2-83|| 466 5°41 4-14 6:24 6:15) 3:03) 5°65, 7°33 Ca 0 8:02 |10°99|| 8°08| 900 71:25 8-22) 1379| 8-92! 10-45| 1352 Sr O 0°05 — — — /Ba0=0'04| — |Spuren) — -— — Na,O 922g 2997392 365 3387 0 1211003283273: 83702.,1259 KO 1:57| 0°43|| 1°49| 105 2:34 1-17) 1:13) 1.61) 0-64| 0°53 2200-10 — 0:37 052 0:89 — [Spuren | 0°33 0:25, Spuren m «97 I H,O | 3-16| o-31|| 1:35] 0-10 Des 1:66| 2:96) 1:92) 0-83 0-86 Fe Ss, — ee 0:24 a Summe 100-15| 99-35 99-46 99-56 100-332 |100-03 10137 101-31100-07 100-08 | | 1 Die Osannschen Werte der zum Vergleich angeführten Gesteine sind mit Ausnahme des «k» den Arbeiten von Osann entnommen. ® Die Analyse weist ferner noch ZrO,=0'02, (Ni Co) O-Spuren, C0,=0'07, F=003 und Cl=0:09 auf. 15* 194 PAUL ROZLOZSNIK UND D!: KOLOMAN EMSZT (32) Die korrespondierenden Osanxschen Werte sind: Se > | Fa u) m k a c / 10. |p7-33 | 5-35 | 5-94 2144| 7-9 | 7:2 |0-896 | 3:33 | 3:28 | 13-39 11. ||33-30 | a-78 | 10-45 | 00-94 | s-s5 | 8-85 [0-95 | 1-7 | 62 | 191 1. | 58:77 | 4-16 | 6:96 |18-82 | 7:5 | 8:7 |1:92 | 3 4-5 | 105 1. 54:95 | 4:54 | 7:22 |20.59| 8:5 | &ı [086 | 3 | 45 | 12-5 It. ||59-24 | 5-55 | 5-06 |1912| 70 | 82 |0%5 | 35 | 35 113 iv. 53-47 | 5-92 | 5-05 |95-99| 65 | 7-9 10:8 | 2:9 | 2:8 [143 V. ||44-33 | 1:86 | 15-50! | = s- Een VI |\55-@6 | 5-31 | 9-98 | 15-42) s1ı | 9:6 |0-84 | 3-5 | 6:2 | 10:3 vıl. ||49-66 | 4:56 | 8-13 | 2484 | 9 90 [073 | 25 | 45 |13 vun. 49-34 | 2-04 | 10-55 |31-48 | 80 | 84 [067 | 1:0 | 4:8 | 142 10. Oraviczabänya, analysiert von K. Emszt. Das femische Ge- mengteil ist vorherrschend brauner Amphibol, der oft schon in grüne Hornblende übergeht und auf diesen Umstand ist auch der hohe Wassergehalt zurückzuführen. Sonst ist das Geslein frisch. 11. Oraviczabänya, analysiert von K. Enszr. Als femische1Ge- meneteile finden sich Amphibol, Augit und spärlicher Hypersthen. Der Augit ist teilweise uralitisiert ; örtlich geht auch der braune Amphibol in grüne Hornblende über. I. Amphiboldiorit, Schwarzenberg, Vogesen (H. Rosengusch :Ble- mente u. s. w. p. 145, Nr. 15). II. Diorit (mit Hypersthen, Augit und Amphibol) Lichtenberg, Oden- wald (Rosengusch, ‚p. 145, Nr. 15). III. Quarzführender Biotitamphibolaugitdiorit, Mt. Askutey, ana- Iysiert von F. W. HırLEBRAND (CLARKE, pP. 25, I). IV. Diorit, Schwarzenberg, Vogesen (amphibolreichere Varietät als I, Rosengusch, p. 145. Nr. 15a). V. Grobkörniger Diorit, Rothenburg, Thüringen (RosEnBuscH, p. 145, Nr, 17a). VI. Amphibolgabbro, Daluth, Minnesota (A. Srrexe und J. H. Kroos: Über die kristallinischen Gesteine von Minnesota in Nordamerika. Neues Jahrb. f. Min. Geol. und Paleontologie. 1877, p. 117).* 1 Die Osınnschen Werte der Analysen IV und VI habe ich selbst berechnet; bei Analyse V wurden die übrigen Werte wegen dem hohen Al, O,-Überschuß (2:18) nicht berechnet. 2 Der von STRENG in dieser seiner Arbeit (p. 117) von Watabb beschriebene Quarzaugitdiorit wird von BRÖGGER zu seinem Danatittypus gerechnet. Von den Banatiten des Komitates Krassö-Szöreny weicht dieser in seinem Augitgehalte und in dem größeren Alkaligehalte ab. (53) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 195 VII. Amphibolgabbro, Lindenfels, Odenwald (RosenguscH, p. 155, Dir. 7) VII. Amphibolgabbro, Ivrea, Piemont (Rosengusch, p. 155, Nr. 9), Osann stellte in seiner schon mehrmals zitierten Arbeit über die chemische Begrenzung von Diorit und Gabbro (p. 425) für Gabbro und Diorit folgende Grenzwerte auf: bei Diorit ist a=5—2°5, k=1'17—0'92 bei Gabbro ist a=4—0°5, k<0'91. Nach dieser Einteilung würden unsere beiden Gesteine schon als Gabbro zu bezeichnen sein, beide aber liegen an der unteren Grenze des Gabbro. Die Begrenzung dieser beiden Gesteinsfamilien ist bei den nicht typischen Diallag führenden Gesteinen sehr schwierig. Als Beispiel möge das unter II zum Vergleich angeführte Gestein dienen, das RosenguscH als Diorit, Osann hingegen als Gabbro bezeichnet. Der gleiche Fall ist auch bei IV, V, diesen bei Rosexgusch als Diorite angeführten Gesteinen vorhanden, die nach der Osanxschen Einteilung gleichfalls als Gabbro zu bezeichnen wären. Durch diese in der Begrenzung obwaltenden Ungewißheiten wird die hier gebrauchte Bezeichnung Gabbrodiorit für unsere an der Grenze liegenden Gesteine genügend gerechtfertigt. Was die chemische Zusammensetzung der Gesteine anbetrifft, zeichnen sich beide durch einen sehr niederen MyO-Gehalt aus; jener des Gesteines 11 bleibt tief unter dem normalen MgO-Gehalt der Gabbrogesteine und auch jener des Gesteines 10 liegt an der unteren Grenze. Beide Gesteine weisen hingegen einen sehr hohen Gehalt an FeO-+Fe,O, auf und darin stimmen sie mit den Amphiboldioriten und Amphibolgabbro überein, deren einige Vertreler zum Vergleiche unter I— VII aufgeführt worden sind. In den beiden Analysen gelangt auch der starke Wechsel der einzelnen Bestandteile gut zum Ausdruck. 196 PAUL ROZLOZSNIK UND Dr KOLOMAN EMSZT (54) f) Quarzführender Syenitdiorit. | 1 | DEIN) Sm 11 I\ Si 0, || 56-89 58-38 57:66 | 58-05 | 59-982 Ti ,0, 1° 0:38 1-01 — = 0:066 Al, 0, || 1695 1624 17:33 17:71. | 142788 Fe,0, | 485 1:63 7:98 = 5-09 FeO | 372 | 48 = m, encıy 3.252 DON = 0-18 —. 0 W— — Mo | 312 | 241 2:20 | 2-07 2-141 Ca0O | 4:9 457 ug 5-81 5-794 Sr2O Spuren — == = =: Na,0 |: 4:09 || 3-98 3-4 | 2-98 | 3-771 K,20° |" re Men A61 | 34 3:036 P, 0, | 015 0:20 = u 222. = E30 1, 23 0-89 0-70 1:34 1::955 Zr Or il? 20 _ N BE Or —. , |, „0586 1 0 ne Summe || 99-61 || 100-08 | 99-17 | 99-49 | 99-804 Daraus berechnen sich die Osannschen Werte: en ee | | S A (6 F | n m k - 12. || 63-89 Beils= e5:E370 7-2 | 935 | 100 1. || 62:82 3-06 | 2-53 12-91 5-3 7-8 0-99 1. || 65-24 | 7-05 4-49 11:89 5-3 s-5 1:04 II. 64:75 5-53 6-09 19-01 5-8 9-3 1-13 IV. | 66.54 | 6-19 3:45 | 14-14 654 71 1-15 12. Csiklovabänya, analysiert von K. Euszr. Das Gestein führt 69-32% Feldspat, und zwar 13°84% reinen Orthoklas und 55'48% Durchschnittsplagioklas (Ab,,., An,,..). Durchschnittlich führen die Syenit- diorite mehr Orthoklas als das analysierle Gestein, von den orthoklas- reicheren Varietäten stand mir aber kein größeres frisches Handstück zur Verfügung. In Wirklichkeit ist der Orthoklasgehalt größer, als der berechnete, da an dem Orthoklas die perthitische Verwachsung noch viel besser als bei den Granodioriten ausgebildet ist. Die zum Vergleich angeführten Analysen I—III beziehen sich auf quarzführenden Monzonit und sind dem Werke Dr. Juuius Romßerg: Über die chemische Zusammensetzung der Eruptivgesteine in den Ge- bieten von Predazzo von Monzoni. (Phys. Abh. der k. preuß. Akad. der Wissenschaft. 1904, p. 46) entnommen. (55) DIE BANATITE DES KOMIZATES KRASSO-SZÖRENY. 197 IV. Felväcza; analysiert von K. Eumszr (Siehe Pau RozLozsnik: Die Eruptivgesteine des Gebietes zwischen den Flüssen Maros und Körös an der Grenze der Komitate Arad und Hunyad. Földtani Köz- löny XXXV, 1905, p. 512). Das Gestein wurde in der zitierten Arbeit als Biotitaugitquarzdiorit beschrieben. Es läßt sich aber sowohl auf Grund seiner chemischen-, als auch nach der petrographischen Zu- sammensetzung (viel Orthoklas und wenig (Quarz) richtiger als quarz- führender Biotitaugitsyenitdiorit bezeichnen. Diese seine Stellung geht auch aus der obiger Arbeit beigefügten Osannschen Projektion hervor. Gegenüber den Monzoniten charakterisiert den Syenitdiorit sein bedeutend geringerer (K,O)-Gehalt. Das Gestein gehört sowohl petrographisch, als auch chemisch zweifellos den quarzführenden Dioriten an; mit dem Namen Syenit- diorit soll — analog dem Namen Granodiorit — der größere Orthoklas- gehalt zum Ausdruck gelangen, die Syenitdiorite würden also die orthoklasreicheren Glieder der Diorite umfassen.! g) Gabbrodioritaplit. | a 33.2.0, 65:08 66:56 | 66:29 80. 0-16 0°46 0:27 Al, 0, || 15°9 15:26 | 15-09 F,0, | 2° te 970 1:37 Fe 0 2-04 164 | 117 Mn O0 || Spuren | Spuren | 006 Mg 0 0:53.11, 23157 [> 8:39 Ga 0: || 3747 | 2:09) ©9-.38 BaO | - 030 Sr.0 | = = 0-07 Na,0 | 454 3-72 3:96 K,-0 4-31 6-38 491 | PIeQ: 0-18 0-15 0-15 19) 1:26 | 0:57 0:99 er, er — 0-45 Summe 99:72 99.95 99-85 ! Die untere Grenze der Granodiorite (K,O = 1%) scheint bei LINDGREN Zu tief zu sein; ein reichlicherer Orthoklasgehalt — der die Bezeichnung Granodiorit begründen würde — erscheint nur über ca. 2% K,O. 195 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (56) Die korrespondierenden Osannschen Werte sind folgende: | | s | A | © F n | m | k | Res | | 13. | an | 25 ||| re | 1. 123-9 | 8:49 | 1:44.|..6-08| 4°7 | 83) 1 11... Ih 77:98.) 7:68 |. 2-10. |), 7-09 | ,55.) 82.282 13. Oraviczabänya; analysiert von K. Enszr. Der Orthoklasgehalt erweist sich unter dem Mikroskop ungefähr als gleich oder größer als der Plagioklasgehalt. Das Gestein ist auch wahrscheinlich endogen kontaktmetamorph beeinflußt worden. Die zum Vergleich angeführten Aplitanalysen beziehen sich auf: I. Monzonitaplit, Canzacoli; analysiert von M. Dittrich. Il. Granitsyenitaplit, Sheep Creek, Montana; analysiert von W. F. HıLLEBRAND. Beide Analysen sind dem bereits zitierten Werke J. Romgeres (p. 7%) entnommen. Bezüglich des Verhältnisses der Alkalien trifft auch hier das früher Gesagte zu; NaO herrscht nämlich auch in diesem Gesteine vor. h) Endomorphe Kontaktgesteine. 14. > Aa Si Oo, 62-53 59-07 Ti 0, 0-37 AL 0; 17: 14:59 | Fe, O, 9:38 3-01 Fe O0 VaT 0:56 Mg O0 1:79 9:73 Ca 0 861 10:49 sr O0 0:03 — Na, O 3-40 3-75 1%,.,0 0-40 416 P, 0, 0-14 H, 0 1:82 0-89 j 6.20, = 0:63 Summe 99.43 99:96 (57) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 199 Daraus berechnen sich die Osannschen Werte: | | s | A EEE | n | m k | 14. | 69-12 | 89 1,7:23 | BeaBıl 923 6:6 | 1:49 15. 1,6420 6:86 |.-.2-46 17:16 |) 6,75.|) 44: | 1,01 14. Ujmoldova;; analysiert von K. Enszr. Das Gestein ist ein endogen kontaktmetamorpher Quarzdioritporphyrit; es entspricht wahr- scheinlich einem biotit-amphibolführenden Gesteine, da es mit diesen Gesteinen auf einer Sturzhalde gesammelt wurde. Dem würde auch der hohe Kieselsäurequotient, % = 1'48, entsprechen. 15. Szäszkabänya; analysiert von J. Nırpzwienzey (20, p. 261). Nıepzwıenzey hat das Gestein unter dem Mikroskop nicht untersucht und bemerkt nur, daß dasselbe sich aus milchweißem Plagioklas und Amphibol zusammensetzt und auch Grundmasse besitzt. Die Analyse kann keinem normalen Gesteine entsprechen; der große CaO-Gehalt, das kleine m = 44 und der- niedrige Eisengehalt verweisen überein- stimmend auf ein endomorphes Kontaktgestein mit vorherrschendem Örthoklasfeldspat. Derartige Zusammensetzung besitzende Gesteine habe ich bei der Ritter St. Georggrube gesammelt. Jedenfalls wäre es wün- schenswert — wenn möglich — das Originalhandsütck nach dieser Richtung hin zu untersuchen. 900 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt: KOLOMAN EMSZT (98) Beide Gesteine weisen einen auffallend niedrigen Eisen- und sehr hohen CaO-Gehalt auf; MgO ist in normalem Verhältnisse zugegen. Um diese Beziehungen übersichtlich zu veranschaulichen, kon- struierte ich nach dem Vorgehen F. Becxes! zwei verzerrte Dreiecks- projektionen. In der ersten Projektion (Fig. 1) ist das Verhältnis der in den femischen Gemengteilen steckenden Basen GaO : MgO: FeO dargestellt; in der zweiten Projektion das Verhältnis der gesamten (a0, MgO und FeO-Menge untereinander. Die zur Konstruktion nötigen Daten sind in folgender Tabelle zusammengestellt: ” Erste Projektion l Zweite Projektion | ——— - em | — - in = |Cao|MgO| Ro | «0 | M90 | Feo 1. Granodiorit (Vaskö) _ — — || 06 | 4:0 5-4.| 42 1025 33 9. Quarzdiorit (Dognäcska) ._ |) 0°0 51 49 || 4°3 2:9 2-8 3. Granodiorit (Szaszkabanya)._. | 1'3 47 40 | 44 30 9:6 4. Quarzdiorit (Romänszäszka) | 10 | 38 | 52 | 41 95 | 34 5. ? (Szäszkabänya) — _ _| 16 | 24 | 60 | #4 | 16 | &0 6. Quarzarımer Diorit (Ösopöt) ||77020 | 3°5 | 65 || 279 1 28 46 7. Quarzdioritporphyrit (Uj- | | moldaya) 2 2... 1797| 3211.80 1 827 an 2) 9. Quarzführender Diorit (Kohl- | | Be 22, 2 ea Bes ee 42 10. Gabbrodiorit (Oraviezabanya) 1:9 | var 7 7 4:35 | 36 29 35 11. Gabbrodiorit (Oraviezabänya) | 13 24 6°3 j 43 1=9 42 12. Quarzführender Syenitdiorit | I (Bsrkloyabanyayrıı 2... || 07 38 5°5 32 2-8 40 13. Gabbrodioritaplit (Oravieza- | banyalsa er ee | 26 1’4 60. 1 42 : 10 43 14. Endogenkontaktmetamorpher | | Quarzdioritporphyrit (Ujmol- | | doya)z Wr 1 13° 44| 16 3 64 1:9 1 15. 2 (Szäszkabänya) _ En EL NEE | 9:3 5 I F. Becke: Die Eruptivgebiete des böhmischen Mittelgebirges und der ame- rikanischen Andes (TscHermaks Min. u. Petr. Mitteilungen. 22. p. 214). = Der Granodioritaplit wurde — wegen seinem minimalen Gehalte an femi- schen Gemengteilen — nicht zum Vergleiche herangezogen. Das «F» dieses Gesteines kann wegen den kleinen Fehlern der Analyse und der Berechnung nicht in Betracht kommen. (59) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 201 In der ersten Projektion sind auch die von Becke für die pazi- fische Sippe bestimmten Örter eingezeichnet. Die Örter weisen zwar keine großen Regelmäßigkeiten auf, aber auch schon die erste Projektion zeigt klar, daß während die Örter der normalen Gesteine links von der (FeO)-Linie liegen, jene der endo- morphen Kontaktgesteine weit davon an die rechte Seite der (FeO)-Linie zu liegen kommen. Das femische Gemengteil der endogenen Kontaktgesteine kann daher — auf Grund der Projektion — nur ein eisenarmes und kalk- reiches Silikat sein. Wenn wir die Örter unserer Gesteine mit jenen der Typen der andesitischen Gaureihe miteinander vergleichen, erhellt, daß bei der andesitischen Reihe mit steigender Basizität auch die Menge des (MyO) auf Kosten des (FeO) steigt. Bei unseren Gesteinen ist eben das ent- gegengesetzte der Fall. Daduıch wird auch das Fehlen von Olivin in den basischeren Gliedern erklärt. Die zweite Projektion weist dieselben Verhältnisse auf. Allgemeine charakteristische Züge. Als allgemein charakteristischer Zug kann es gelten, daß in den Banatiten — trotzdem sie herrschenden Kalk-Natronfeldspat führende Gesteine sind — der Orthoklas nur sehr selten fehlt. In die- sem — öfters spärlichen — Orthoklasgehalte gelangt ihre Blutverwand- schaft in erster Linie zum Ausdruck. Als zweiter charakteristischer Zug kann ihr Eisenreichtum betrachtet werden. Sämtliche Glieder sind eisenreicher, als die durchschnittliche Zusammensetzung der ihnen entsprechenden _ Typen. Darin gelangt auch ihre genetische Verknüpfung mit den Eisen- erzlagerstätten zum Ausdruck." Eine dritte allgemeine Eigenschaft ist es, daß sie durchgehends Titanit führen, während Titaneisen nahezu gänzlich fehlt. 1 Zu ähnlichem Resultat gelangte Dr. JuLius v. SzÄpeczky an den Gesteinen des mittleren Bihargebirges; die mit den Aluminiumerzen genetisch zusammen- hängenden Eruptivgesteine zeichnen sich durch einen hohen, den Durchschnitts- gehalt übersteigenden A/-Gehalt aus. JuLius v. Szäpeczky : Über die petrographischen und tektonischen Charaktere des mittleren Teiles des Bihargebirges (Földtani Köz- löny, XXXVI. 1907, p. S4). 2309 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (60) () Die äußere Erscheinungsform, das Alter und die Verwitterung der Banatite. Nach v. Corra (9, p. 10) stimmt die Eruptionslinie der Eruptiv- gesteine mit der Hauptrichtung der Faltungen und Verwerfungen, die an den vortertiären Sedimenten beobachtet werden können, überein und daher hält er einen Zusammenhang zwischen den beiden Vor- gängen für sehr wahrscheinlich. Die Eruptionen repräsentieren Spalten- ausfüllungen, die nach v. Corra in der Tiefe höchstwahrscheinlich mit- einander zusammenhängen (p. 44). Ob die Eruptive jemals an die Oberfläche gelangt sind, läßt er unentschieden, bemerkt aber, daß das, was man jetzt von ihnen sieht, durchaus plutonischer Natur ist. Nach Surss' war das Krassö-Szörenyer Gebirge einer Drehung des Streichens ausgesetzt. In die so entstandenen Torsionssprünge namentlich der äußeren Streifen und hauptsächlich an der Grenze der archaischen und der Kalkstreifen haben die Injektionen der vulka- nischen Gesteine stattgefunden. Nach Surss (p. 212) kann der fast gänzliche Mangel an Seitenergüssen nicht als voller Beweis dafür gelten, daß die Eruptivgesteine nie an die Oberfläche gelangt sind. Die Abtragung, welche notwendig war, um diese Form der Entblößung der Spalte zu erzeugen, ist eine so bedeutende gewesen, daß ihr die ausgeströmten Laven auf eine weite Umgebung unterliegen muB- ten. Aus diesem Grunde werden sie von Suess als Vulkannarben aufgefaßt. Dieser Ansicht schloß sich später auch Fr. ScHararzık an.” Im Gegensatze dazu schloß sich Jurius HaravArs (43, p. 100) wieder der Corraschen Anschauung an; nach seiner Ansicht sind die Eruptivgesteine unter der einstigen Oberfläche erstarrt und wurden nur durch die später erfolgte Erosion an die Oberfläche gebracht. Den Zusammenhang der einzelnen Eruptionen in der Tiefe längs der ganzen Eruptionslinie halte ich für unwahrscheinlich ; weit plau- sibler erscheint jene Vorstellung, daß die Erosion ihre Wirkung an den dynamisch und von Kontaktwirkungen beeinflußten Stellen — die den Atmosphärilien den geringsten Widerstand leisteten —— angefan- gen hat. In Bereiche der einzelnen Eruptionsgebiete ist in der Längs- I E. Suess: Das Antlitz der Erde. I. Wien. 1885, p. 623. 2 Franz SCHAFARZIK: Kurze Skizze der geologischen Verhältnisse und Ge- schichte des Gebirges am eisernen Tore an der unteren Donau (Földtani Közlöny XXXIHI, 1903, p. 408). (61) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 203 richtung das Unterteufen einzelner Nebengesteinsschollen durch das Eruptivgestein nach v. Corra (9, p. 51) in Szäszkabänya durch den Bergbau nachgewiesen worden. Auf gleiche Verhältnisse verweist auch das bei v. SzaBö (23) veröffentlichte geologische Profil von Vaskö. In ost-westlicher Richtung stehen sie — nach dem Zeugnis der zahlreichen veröffent- lichten Profile — mit nahezu senkrechter Fläche mit dem Nebengestein in Kontakt und sind daher als Spaltenausfüllun- gen und Stöcke zu betrachten. Bei Nemetbogsäan tut sich der Erup- tionszug plötzlich auf und setzt ein großes kuchenförmiges Massiv zusammen (Fig. 2). Wenn wir nun auch jenes Profil ‚in Be- Dognacska tracht ziehen, das durch J. Haraväts von diesem Massiv veröffentlich wurde (45, p. Figur 2. 115), so enthüllt sich vor uns das Bild eines typischen Lakkoliths, wobei die Verlängerung der Spalte Vaskö—Dognäcska die Rolle des Zuflußkanals gespielt haben dürfte.! Für die Narbenform der Eruptionen spricht kein einziger Um- stand. Lavadecken sind nirgends bekannt geworden und die Erschei- nungsform, Struktur, das Ganggefolge der Gesteine und endlich die damit verknüpften Kontakterscheinungen weisen alle übereinstimmend darauf hin, daß das Gestein in dem Zeitpunkte seiner Verfestigung mit der Erdoberfläche mittels einer offenen Spalte oder einem Schlote nicht kommunizierte. E. WeinscHen«” führt als Illustration jener seiner Behauptung, dab granitisch-körnig struierte Gesteine manchmal nachweisbar unter einem nur sehr geringmächtigen Dache erstarrt sind, auch die Banatite an. «Die körnig entwickelten Banatite müssen verhältnismäßig rasch und unter nicht allzu bedeutendem Drucke der Abkühlung anheim- gefallen sein». Da sie ferner oft einen sehr geringen Umfang besitzen, gelangt WEInscHEnKk zu dem Schlusse, daß die in der Struktur vor- handenen Unterschiede der Gesteine in erster Linie als die Funktionen 1 Die Behauptung in R. Beck: Lehre von den Erzlagerstätten, 1903, p. 607, wonach JuLius HALAvATs nachgewiesen hätte, daß die Banatite SO-lich von Raflina eine Leithakalkscholle überlagern, beruht auf Mißverständnis. 2 Dr. E. WEINSCHENK : Allgemeine Gesteinskunde, 1902, p. 40. Figur 3. \ Profil durch das Aranyosgebirge. (Nach Jusius v. HaravÄrs; die schemalischen Grenzen des Lakkoliths eingezeichnet.) = = = I _Aranyos N #7 571 % ; | Oyalu-magurı Apa-teudata Ss 7] Ek 23 = Alluvium. Diluvium Pontische Mediterran Eruptiv- Tithon Mesozoische Kristallinischer 4 a | . S . en . " Stufe gestein Sedimente Schiefer BE) | Da a ir ee (63) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 205 der in dem Magma vorhandenen mineralbildenden Agentien zu be- trachten sind. In der verhältnismäbig raschen Abkühlung finden auch die porphyrartigen und porphyrischen Strukturen der geringeren Umfang besitzenden Vorkommen ihre Erklärung. An dieser Stelle mögen auch jene Tuffe erwähnt werden, die durch Jomann v. Böcknu in den mediterranen Schichten des Almäsbeckens entdeckt worden sind und die daher in erster Linie mit den in der Umgebung des Almäsbeckens auftretenden dazit-andesitischen Gesteinen in Zusammenhang gebracht werden könnten. Es sind dies schneeweiße Aschtuffe, in denen sich örtlich auch recht reichlich kleine Biotit- täfelchen vorfinden. U. d. M. sind als Hauptgemengteile kleine konkav begrenzte wasserklare Glasfragmente zu erkennen, die mit einem durch winzige Eisenerzkörnchen braun gefärbten Zemente verkittet sind. Das Zement besitzt höhere Lichtbrechung als das Glas und ist optisch isotrop. Oft sind auch kleine Bruchstücke von Bimsstein zu beobach- ten. In dieser Grundmasse finden sich kleine, unregelmäbig begrenzte Piagioklasbruchstücke (La = 74°), Quarz und 0'1—0'2 mm große biotittäfelchen. Diese Gesteine stimmen daher vollkommen mit den von Fr. SCHAFARZIK aus der Umgebung von Mehädia beschriebenen Tuffgesteinen überein, von welchen Scnararzık bemerkt, daß sie an Reinheit die Asche des Krakatauausbruches im Jahre 1583 übertreffen, mit der sie übrigens große Ähnlichkeit besitzen." Sie stimmen aber auch mit den Dazittuffen überein, die in den mediterranen Schichten Ungarns allgemein verbreitet sind, auch an solchen Stellen, wo sich in ihrer unmittelbaren Nähe keine Dazit- ‘ausbrüche vorfinden. In Anbetracht der geringen Mächtigkeit der Tuffe und der Fein- heit ihres Materials gelangen wir zu dem Schlusse, daß ihr Material von weitliegenden Eruptionsherden durch den Wind auf ihre jetzige Fundstelle transportiert worden ist. Zur Bestimmung der Eruptionszeit und des effusiven Cha- rakters der dazit-andesitischen Gesleine der Umgebung von Ösopöt (die kristallinisch-körnigen und granitoporphyrisch struierten Gesteine fallen gänzlich außer Betracht) bieten uns diese Tuffe keinen Stützpunkt. 1 Dr. Franz ScHararzık: Über das Gebirge zwischen Mehädia und Herkules- bad im Komitate Krassö-Szöreny (Jahresbericht der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1884, p. 131). 206 PAUL ROZLOZSNIK UND DE KOLOMAN EMSZT (64) Über die Eruptionszeit der Banatite läßt sich daher nur soviel sagen, daß sie die unterkretazischen Schichten noch durchbrechen, die obermediterranen Sedimente dagegen schon nicht mehr, und daher wäre eine genauere Bestimmung des Eruptionsalters nur auf Grund von tektonischen Studien möglich. Bei dem gegenwärtigen Stand unserer Kenntnisse könnte man sich daher nur auf Analogien stützen. Das Alter der analogen Gesteine wird — wie davon noch die Rede sein soll — bald in die obere Kreide, bald an die Grenze von ÖOberkreide und Eozän, bald wieder ins Mediterran verlegt und so bleibt auch das Eruptionsalter der Banatite eine offene Frage. Bei Berücksichtigung jenes Umstandes, daß auf dem nachbar- lichen Gebiete das oberkretazische Alter der analogen Gesteine von Fr. Schararzık nachgewiesen worden ist, könnten unsere Gesteine eventuell auch ein oberkretazisches Alter besitzen und in diesem Falle wären die porphyrischen Gesteine eigentlich als Porphyrite zu bezeichnen. Zur Begründung der Anwendung der Namen der jüngeren Gesteine mögen folgende Auseinandersetzungen dienen. Die geologische Begründung der Unterscheidung der paläovulkanischen und neovulka- nischen Gesteine beruht nach F. ZırkeL! auf jener Beobachtung, daß in Deutschland die Eruptionstätigkeit im mesozoischen Zeitalter ins Stocken geraten war; diese Erscheinung paßt auch auf sehr viele ‚andere Gebiete, hauptsächlich, wenn man als Scheidegrenze das Ende der Kreideformation ansetzt.” Wenn auch die Eruption der analogen Gesteine bereits am Ende der oberen Kreide begonnen hat, so ist es zweifellos, daß sich ihre Eruption am Anfang des Tertiärs fortsetzte, an einigen Orten aber bereits im Tertiär erfolgt ist. Es ist nun gar kein Grund vorhanden, diese petrographisch vollständig übereinstimmenden Gesteine mit ver- schiedenen Namen zu belegen. Was ihren petrographischen Erhaltungs- zustand anbelangt, stimmen sie in den meisten Eigenschaften (Mikrotin- habitus der Plagioklase, Glasglanz bei dem ÖOrthoklas, Fehlen von Kataklasstrukturen u. s. w.) mehr mit den tertiären Gesteinen überein; die zersetzten porphyrischen Gesteine aber sind schon oft als typische Propylite beschrieben worden. Diese Gründe veranlaßten mich die Namen der terliären Gesteine anzuwenden, was übrigens auch schon Dr. FERDINAND ZIRKEL: Lehrbuch der Petrographie. Bd. I. p. 838. 1. €. 839. 1 2 (65) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 207 von Dr. JuLivs v. Sziveczky bei den Gesteinen des Vlegyäasza-Bihar- gebirges durchgeführt wurde. Ein Teil der Banatite besitzt die Struktur der Tiefengesteine; außerdem stimmen sie noch in ihrem Ganggefolg und dem Kontakt- hofe mit den Tiefengesteinen überein. Ein anderer Teil der Banatite entspricht strukturiell den Ganggesteinen, ohne dabei die geologische Rolle der Ganggesteine zu spielen, und ein kleiner Teil nähert sich den effusiven Gesteinen. Die einzelnen Ausbildungsformen sind durch Über- gänge mit einander verbunden. Daher können die Banatite keiner der drei erwähnten Gruppen einverleibt werden, sondern gehören einer noch aufzustellenden vierten Gruppe an, welche nach RosenguscH! die meist ein geringeres Volum besitzenden und größtenteils auch in nicht beträchtlichen Tiefen gebil- deten Intrusivmassen umfassen würde. Die Eruptivgesteine dieser Gruppe können vielleicht am richtigsten als hypoabissische” Ge- steine bezeichnet werden. Die Quarzdiorite erliegen der Verwitterung viel leichter, als ihre Nebengesteine (kristallinische Schiefer, Kalk, auch noch leichter als die Kontaktbildungen) und sind daher stets in den Taltiefen vorzu- finden. Besonders instruktiv fällt dieser Umstand bei Szaszkabänya auf, woselbst die Stadt in einer zwischen den steilen Kalkwänden liegen- den kesselförmigen Vertiefung auf Quarzdiorit ruht. Die rasche Verwitterung hängt nebst dem geringen Quarzgehalt mit der geringen Widerstandsfähigkeit des Biotit und Amphibol zu- sammen. Demzufolge wird der Zusammenhang schnell gelockert und das Gestein zerfällt in einen oft limonitisch gefärbten Grus. Auf den höher liegenden Berggeländen und Bergrücken werden die Gesteine daher meist von einer mächtigen Grushülle bedeckt. Wo das Eruptiv- gestein ganze Gebirge zusammensetzt, wie nördlich von Nemetbogsan, werden die Gebirgsrücken und die Gipfel hauptsächlich von Apliten und verquarzten Gesteinen zusammengesetzt. Der Aplit verwittert infolge Abwesenheit von farbigen Gemengteilen und des reichlichen Quarzgehaltes bedeutend schwerer. In diesem Falle bilden daher die aplitischen Gesteine das Gerüst des Gebirges und haben sozusagen den Weg der Erosion vorgeschrieben. 1 H. RosenguscH : Mikr. Phys. der massigen Gesteine. I. 1907, p. 7. 2 Dr. W. C. Brögcer : Die Eruptivgesteine des Kristianiagebietes. I. Die Ge- steine der Gorudit-Tingnäit-Reihe. 1894, p. 123. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 4. Heft. 16 208 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (66) In den Tälern, wo der Schutt durch die Erosion entfernt wird, finden sich mächtige Felsenmeere vor (z. B. in den Nebentälern bei, Dognäcska). Sehr gut widersteht der Verwitterung der an farbigen Gemeng- teilen äußerst arme und quarzreiche Dazit, der die Mieliakuppe zu- sammensetzt (Majdan). Auch die Gabbrodiorite erliegen der Verwitterung sehr leicht; in dem Grus verbleiben kleinere-größere frischere Kugeln, die sich leicht herausnehmen lassen. Diese Verwitterungsform des Gabbrodiorits wurde auch schon von v. Corra (9, p. 21), v. Raru (24, p. 44) und LupwiG Rotu v. Teuesn (85, p. 91) eingehend beschrieben. D) Das Auftreten analoger Gesteine in Ungarn und in anderen Ländern. v. Corra verfolgte die Banatite bis nach Rezbänya; es soll nun versucht werden das Auftreten der mit den Krassö-Szörenyer Eruptiv- gesteinen analogen Gesteine auf Grund der Literatur in Ungarn zu- sammenzustellen. Aus dem Pojäna-Ruszkagebirge sind von Fr. ScHararzık ! Grano- diorite, Diorite, Kersantite, Dioritporphyrite, Diabase und Porphyrite beschrieben worden. In der Umgebung von Furdia und Nemetgladna stellte ScHararzır mit Hilfe konglomeratischer Porphyrittuffe ihr kreta- zisches Alter fest. Zwischen Körösbänya und Zäm sind analoge Gesteine von Karı v. Papp” nachgewiesen und zwar: quarzführender Syenitdiorit und diesem Gesteine entsprechende Dioritporphyrite und quarzführender Biotitpyroxendiorit. In wie weit die in dieser Gegend auftretenden Grani- tite, Aplite, Granititporphyre und Quarzporphyre hierher gehören, bleibt eine offene Frage. Karı v. Parp versetzt ihre Eruption in die obere 1 Dr. Fr. SCHAFARZIK : Die geologischen Verhältnisse der westlichen Ausläufer der Pojana-Ruszka. — Über die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Furdia und Nemet- gladna, sowie der Gegend W-lich von Nadräg. — Über die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Romängladna. (Jahresbericht d. kgl. ung. Geol. Anst. für 1900, p. 105, ferner für 1901, p. 112 und für 1902, p. 104.) 4 Dr. Karı v. Parp: Die Umgebung von Alväcza und Kazanesd im Komitat Hunyad (Jahresb. d. kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1903, p. 70). Vergleiche damit Pau RozLozsnik : Die Eruptivgesteine des Gebietes zwischen den Flüssen Maros und Körös an der Grenze der Komitate Arad und Hunyad (Földtani Közlöny XXXV, 1905, p. 505). 67) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSO-SZÖRENY. 209 Kreide. Nach den Beobachtungen von Anton Lackser! sind sie jünger als die Dioritporphyrite. Demzufolge würden sie also den saureren Gesteinen des Vlegyäszagebirges entsprechen. Eine große Verbreitung erlangen sie im Südteile des Bihar- gebirges zwischen den Gemeinden Nagyhalmägy, Felsövidra und Re£z- banya,” woselbst sie durch Granitit, Quarzdiorite (Granodiorite), quarz- führende Diorite, Dazit-Andesite, mikrogranitische Liparite und Mikro- sranite vertreten werden. Ihre N-liche Fortsetzung N-lich von Rezbänya bildet der Szäraztaler Stock, der sich nach v. Szäpeczry” aus Dakogranit* zusammensetzt und von einem mannigfaltigen Ganggefolge begleitet wird. Desgleichen hat Dr. JuLius v. Szäneezky nachgewiesen,” daß der Szäraztaler Stock mit dem mächtigen Eruptivmassiv von Petrosz durch einen Gangzug in Verbindung steht. : Die Eruptivgesteine des nördlichen Bihar- und des Vlegyäszage- birges sind durch die grundlegenden Arbeiten von v. Szäneezky® in petrographischer und chemischer Hinsicht bekannt geworden. Die Eruptivgesteine sind: Rhyolith, Dazit, Andesit, Mikrogranit, Granitit, Dakogranit, Diorit und Pegmatit. Ihre Eruption hat vor der Sedimen- tation der oberen Kreide begonnen, der größte Teil ist jedoch erst später emporgedrungen. 1 AnTon LACcKNER: Die Schwefelkiesgrube in Kazanesd, Komitat Hunyad (Föld- tani Közlöny XXXIV, 1904, p. 474). 2 Dr. JuLıus PETHö: Die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Nagy- halmägy (Jahresb. d. kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1904, p. 67). PavL RozLozsnik : Beiträge zur Geologie der Umgebung des Nagybihar (Jahresh. ' d. kgl. ungar. Geol. Austalt für 1905. p. 136). 3 Dr. JuLius v. Szäpeczky: Über den geologischen Aufbau des Bihargebirges zwischen den Gemeinden Rezbänya, Petrosz und Szkerisora (Jahresb. d. kgl. ungar. _ Geol. Anstalt für 1904, p. 178). * Unter Dakogranit hat Dr. Junius v. Szäneczky (Beiträge zur Geologie des Vlegyäsza—Bihargebirges. Földtani Közlöny XXXIV. 1904, p. 115.) zwischen Granitit und Quarzdiorit Übergänge bildende Gesteine zusammengefaßt; die Analysen ent- sprechen einzeln bald den Granititen, bald den Adamelliten BrösGeErs, bald aber den Granodioriten. Die auf p. 39 befindliche Analyse stimmt auffallend mit der von STREnG veröffentlichten Granitanalyse aus’der Tätra überein (Poggendorffs Anna- len XC, 1853, p. 123). In chemischer Hinsicht werden sie gegenüber den übrigen analogen Gesteinen durch einen hohen Aluminiumgehalt charakterisiert, der sich bei der Osansschen Berechnung in dem Tonerdeüberschuß bemerkbar macht. 5 Dr. JuLivs v. Szäpeczky: Bericht über die im Jahre 1905 im Bihargebirge vorgenoinmene geologische Aufnahme (Jahresb. d. kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1905, p. 144). 6 Beiträge zur Geologie des Vlegyasza—Bihargebirges (Földtani Közlöny XXXIV, 1904, p. 115). 16* 210 PAUL ROZLOZSNIK UND Dz KOLOMAN EMSZT (68) Aus dem Gyaluer Hochgebirge hat M. v. PArry Diorite und Da- zitandesite beschrieben.” Nach A. Kocn * werden S-lich von Szäszlöna von diesen dazit-andesitischen Gesteinen auch noch die nach ihm untereozänen unteren bunten Tone durchbrochen. (Diese Schichten gehören nach Franz Baron Nopcsa in das Danien).” Die an anderen Stellen des Vlegyäszagebirges und des Gyaluer Hochgebirges auftretenden analogen Gesteine sind von (C. DorLTEr * und Anton Kocn ” beschrieben worden. Ihre Endstation findet sich bei Oradna (quarzführende Diorit- porphyrite und Dazit-Andesite), woselbst sie nach A. Kocn ® auch noch die oligozänen Schichten durchbrechen. Aus dem Gesagten erhellt, daß sich diese einander verwandten Gesteine längs einer bogenförmig verlaufenden Zone gruppieren, die parallel der Ostgrenze der großen ungarischen Ebene verläuft. Sollte es daher gelingen für sämtliche Gesteine ein einheitliches Erup- tionsalter festzustellen, dann brauchte die tektonische Wichtigkeit die- ser Linie nicht betont werden. Sie unterscheiden sich sowohl in ihrer geologischen Erschei- nungsform, als auch in der Natur der mit ihnen genetisch verknüpf- ten Erzlagerstätten (kontakt- und metasomatische Erzlagerstätten) gänz- lich von den effusiven Daziten und Andesiten und folglich ist das Auseinanderhalten dieser beiden Gruppen auch vollkommen berech- tigt, wie dies auch schon von €. DorLrter betont worden ist.” Von montanistisch geologischem Gesichtspunkte aus könnte die Zone nach dem Vorschlage von Bererar* die Zone der metasoma- tischen- und Kontakterzlagerstätten bezeichnet werden. 1 Dr. M. v. Pärrv: Geologische Verhältnisse der Hideg- und Meleg-Szamos- Gegend (Jahresb. d. kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1896, p. 79). 2 Dr. Anton Koch: Bericht über die in dem südlich von Klausenburg gele- genen Gebiete im Sommer des Jahres 1886 durchgeführte geologische Detailauf- nahme (Jahresb. der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1886, p. 55). 3 FRANZ BARON Nopcsa: Zur Geologie der Gegend zwischen Gyulafehervär, Deva, Ruszkabänya und der rumänischen Landesgrenze (Mitt. a. d. Jahrbuche d. kgl. ungar. Geol. Anstalt XIV, p. 183). 4 G. DoELTER: Zur Kenntnis der quarzführenden Andesite (mit mehreren Analysen) (Tschermaks Min. u. Petr. Mitteilungen. 1873, p. 51). 5 Dr. Anton Koc#: Die Tertiärbildungen des Beckens der siebenbürgischen Landesteilen. II. Neogene Abteilung. Budapest 1900, p. 229. 6L. c. p. 238. 7? GC. DoELTER: Zur Kenntnis der quarzführenden Andesite (Tschermaks Min. u. Petr. Mitteilungen. 1873, p. 70). S STELZNER—BERGEAT: Die Erzlagerstätten, p. 1202. (69) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 211 In Ungarn kommen analoge Gesteine nur noch in der Umgebung von Selmeezbänya vor. Wie Hvco v. BöckH nachgewiesen hat,! bilden hier die kristallinisch-körnigen Gesteine mit den effusiven Gesteinen einen Eruptionszyklus; die Eruptionsfolge ist folgende: Pyroxenande- sit, quarzführender Biotitamphibolpyroxendiorit, Granodiorit und Aplit, Biotitamphibolandesit und Rhyolith. Jüngere kristallinisch-körnige Gesteine sind in Europa außerdem noch aus dem Flyschgebiete Bosniens und der Herzegovina” (Diabas, Diorit, Gabbro und Peridotit), von Elba*® (eozäner Granitit und Grani- titporphyr), aus Toskana”* (den Macigno durchbrechenden Diabas und Gabbro) und aus den Pyrenäen (die Hippuriten und Diceras führen- den Schichten durchsetzenden Granite) bekannt. Das Alter der Tonalite und Monzonite ist noch zweifelhaft, obwohl in neuerer Zeit mehrere Forscher (W. Saramon, M. M. QOcıLvıE-GARDON, WEBER) ihr eozänes Al- ter nachzuweisen bestrebt sind. Obereozäne Schichten durchbrechende Alkaligranite sind auch aus Algier bekannt geworden.® Auf die Verbreitung der Granodiorite, Andengranite und Anden- diorite in den amerikanischen Kettengebirgen von Alaska bis auf ant- arktische Gebiete hat O. NorpensksöLn hingewiesen.” Wenn wir die Verbreitnng der hier angeführten Gesteine mit dem tektonischen Baue der Erde vergleichen, so gelangen wir zu dem Resultat, daß sie die jüngeren Kettengebirge der Erde begleiten. F. Beck£” gelangte bei dem Vergleich der effusiven Eruptiv- 1 Dr. Huco v. BöckH : Vorläufiger Bericht über das Alterverhältnis der in der Umgebung von Selmeczbänya vorkommenden Eruptivgesteine. (Földtani Köz- löny. XXXI, 1901, p. 365). 2 C. v. JoHN: Über kristallinische Gesteine Bosniens und der Herzegovina. (Jahrb. der k. k. geol. Reichsanstalt. XXX, 1880, p. 439.) 3 K. Darnmer : Die Quarztrachyte von Campiglia und deren Beziehungen zu granitporphyrischen und granitischen Gesteinen. (Neues Jahrb. f. Min. Geol. u. Pa- läontologie. 1887, II. p. 206.) * Dr. F. BERWwERTH: Felsarten aus der Gegend von Rosignano und Castellina maritima südlich von Pisa. (Tschermaks Min. und Petr. Mitteilungen. 1876, p. 229.) ® F. ZirkeL: Lehrbuch der Petrographie. 1894, II, p. 74. 6 P. TERMIER: Sur le granite alealin du Filfila (Algerie.) (Comt. Rend. 134 1902, p. 371.) ? Orro NORDENSKIJÖLD : Petrographische Untersuchungen aus dem westantark- tischen Gebiete. (Bull. of the University of Upsala, IV, p. 234.) 8 F. BEck£: Die Eruptionsgebiete des Bömischen Mittelgebirges und der ame- rikanischen Anden (Tschermaks Min. u. Petr. Mitteilungen, 22, 1903, p. 249). In Ungarn gehören die Karpathen der andesitischen Gaureihe an. Der ’ 212 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (70) gesteine des bömischen Mittelgebirges einesteils und jener von Südame- rika und Ungarn anderseits zu dem Ergebnis, daß die längs den jun- gen gefalteten Kettengebirgen aufgereihten jungvulkanischen Gesteine der leichteren andesitischen (pazifischen) Gaureihe angehören ; wo sie hingegen längs Schollenbrüchen auftreten, gehören sie in die schwere tephritische (atlantische) Gaureihe. Die Beschaffenheit der Eruptivgesteine wäre daher die Funk- tion der tektonischen Verhältnisse. Die hier angeführten Gesteine würden eine mit der andesitischen Gaureihe parallele Reihe bilden, die nach ihrem Haupttypus als grano- ddioritische Reihe bezeichnet werden kann. Den Quarzdioritporphyrit von Kissebes hat bereits Becker in die andesitische Gaureihe eingereiht. Ihr Eruptionsalter wird von den meisten Autoren in die obere Kreide oder auf die Grenze der oberen Kreide und des Eozäns ver- setzt; einzelne Vertreter durchbrechen aber noch das Eozän, in Un- garn aber sind sie auch noch aus dem mediterranen Zeitalter bekannt. Bakony und das Pecser Gebirge hingegen der atlantischen Sippe. Die petrographi- sche Beschaffenheit harmoniert auch hier vollständig mit den tektonischen Ver- hältnissen. Diese beiden Gebirge markieren jene meist von jüngeren Schichten bedeckte Scholle, welche die Gebirgsfalten der Alpen entzwei spaltete u. z. in die Kette der Karpathen und die des Dinarischen Gebirges (V. Unis: Bau und Bild der Karpathen. Wien 1903, p. 681). SPEZIELLER TEIL. Die Umgebung von Ujmoldova. In der unmittelbaren Umgebung von Ujmoldova, am Gaura Lupi- lor-(Benedikti)-Berge erscheint der Banaltit nur in der Form kleinerer Durchbrüche. Dieselben sind schwer aufzusuchen und an der Erd- oberfläche meist verwittert; die hier untersuchten Gesteine sind daher hauptsächlich auf den Sturzhalden gesammelt worden. Bei der Begehung des Apile Albetales habe ich von der unmit- telbar am Anfang des Tales befindlichen ersten großen Sturzhalde ein normales Eruptivgestein (1), zwei endomorphe Kontaktgesteine (2, 3) und ein gebleichtes Eruptivgestein gesammelt (4). 1. Aus der bläulichgrauen, feinkörnigen Grundmasse heben sich 3—4 mm große, dicktafelige Plagioklase, 3—6 mm große säulenför- mige Biotitpseudomorphosen nach Amphibol und ziemlich spärlicher 9—4 mm großer Biotit einsprenglingsartig ab. Ferner sind auch noch spärliche Quarzkörner zu beobachten. Das Gestein wird von einer Quarzader durchdrungen. U. d. M. erweist sich seine Struktur als granitoporphyrisch. Der Plagioklas (La = 645—67°5°, d. h. Ab,, An,,— Ab,, An,,) ist der herr- schende Einsprengling. Der Quarz hebt sich spärlich und in kleine- ren Körnern aus der Grundmasse hervor. Der Biotit ist seltener in breiteren Tafeln, meist Pseudomorphosen nach Amphibol bildend, zu beobachten. Kleinere Täfelchen von Biotit umsäumen oft den Magnetit. Die Grundmasse besitzt eine Korngröße von 0'04—0°08 mm; sie setzt sich in der Hauptsache aus rundlichen Quarzkörnern zusammen und dazu gesellen sich noch Feldspat (hauptsächlich Plagioklas, Or- thoklas kann nur in untergeordneter Menge zugegen sein) und reich- liche, oft die Quarzkörner umgebende Biotittäfelchen. Das Gestein ist ein Quarzbiotitdioritporphyrit. 2. In dem zweiten weißen Gesteine ist der 2—4 mm grobe glas- glänzende Plagioklas der auffallendste Gemengteil; außerdem sind in der feinkörnigen, grüngetupften Grundmasse noch einzelne säulen- 214 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (72) förmige Einsprenglinge eines beinahe durchsichtigen, hellgrünen Pyroxen zu beobachten. U. d. M. weist das Gestein holokristallinporphyrische Struktur auf. Der Piagioklas entspricht in seiner Form wie in der Ausbildung (zonärer Aufbau, Zwillingsbildung) vollständig dem Feldspat der Quarz- dioritporphyrite.e. An einem kleineren Individuum wurde gemessen La = 68°, welchem Werte Ab, An,, entspricht. Einzelne Quarzkörner heben sich durch ihre Korngröße gleichfalls einsprenglingsartig aus der Grundmasse hervor. Örtlich sind auch noch von Feldspat poikilitisch durchlöcherte und Apatit sowie schwarze Titaneiseneinschlüsse führende, größere gemeine Hornblende- und PBiotitindividuen zu finden. Randlich wach- sen beide Mineralien homoaxisch als Auyil weiter, welch letzterer ebenso poikilitisch ausgebildet ist wie der Amphibol. Der herrschende femische Gemengteil aber ist ein farbloser oder sehr hellgrüner Augit (Malakolith); derselbe ist gleichfalls nur schlecht begrenzt und um- schließt reichliche Einschlüsse von Titanit. Aypatit kommt auch in größeren Körnern vor ; Erz fehlt vollständig. Die Grundmasse nimmt ungefähr die Hälfte des Schliffes ein; sie besitzt eine Korngröße von 0°06 mm und führt reichlichen Quarz, ferner Plagioklas, Augit, Titanit und etwas Orthoklas. Der Augit ist schlecht begrenzt, besitzt siebförmige Ausbildung und umschließt spär- liche winzige Magnetitkörnchen. Der Plagioklas ist, seinen Auslöschungs- - schiefen von 9--20° nach zu urteilen, Andesin. Das Gestein ist ein endogen kontaktmetamorpher Quarzdiorit- porphyrit. | 3. Das dritte Gestein ist äußerlich dem zweiten Gesteine ähn- lich und gleichfalls ein endogen kontaktmetamorpher Quarzdiorit- porphyrit. U. d. M. besitzt der Plagioklas bei La = 63—66'5° die Zusam- mensetzung von Ab,- An,,—Ab,, An,- und ist normal zonär und ver- zwillingt. Bei manchen Individuen folgt auf den einschlußfreien Kern eine einschlußreiche inhomogene Hülle; der äußere Saum weist mit dem Kern ungefähr dieselbe Auslöschungsschiefe auf. Die einschluß- reiche Hülle ist manchmal stark zersetzt. Ein poikilitisch ausgebildeter, farbloser Augit (cy = 39°) findet sich häufig als Einsprengling. Er bildet örtlich Zwillinge nach (100) und führt Einschlüsse von Titanitl. Brauner Tilanit kommt an Stelle des Erzes vor; in ihm sind noch spärliche schwarze Erzüberreste oder auch gelbliche rutilartige Körnchen zu beobachten. Apatit findet sich in größeren Körnern. Fig. I Die Umgebung von Ujmoldova (nach der geologischen Aufnahme von JOHANN v. BÖCKH). Maßstab 1:75 000, an eh N ER I —— X, j % 5 5 KT =\ x SS \\ ER RK FT ER eo ® Di < N le ER N HN I Kristallinischer Schiefer I Quarzit (Devon) E (Juarzitsandstein und (uarzit (Perm) CGallovien 4 Grauer oder gelber und bräunlichgelber Horn- steinknollen führender Kalkstein Bläulichgrauer oder bräunlich- gelber, Hornsteinknollen führender Kalkstein (Tithon) Malm > 2 oz 2 B _ Grauer, gelblicher oder rötli- cher Kalkstein und Kalk- mergel (Tithon-Neokom) Urgo-Aptien S v dat 1 Nie —— N um I ) Nu (ih N i Ih S ih i \\ Fi (Auf der Karte ist statt «Barmer völgy» Baroner völgy (Tal) und statt Anile albe Jpile albe zu lesen.) Kreide Gault Diluvium Kalktuff h Alluvium Kontaktmetamorpher kristalli- nischer Kalkstein (mesozoi- schen Alters) 1 Verkieselte fluoritführende Kontaktgesteine Granatenführende verkieselte Kontaktgesteine N Eruptivgesteine (Banatite) 916 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt KOLOMAN EMSZT (74) Die Grundmasse ist ein Gemenge von 0'15—0'3 mm Korngröße besitzendem Plagioklas, Quarz und Augit. Der (Quarz kommt hier nicht in rundlichen Körnern vor, sondern bildet mehr längliche Me- sostasen. Dieses Gestein besitzt nach Enmszr folgende Zusammensetzung: SiO, = 62-53 NO, = 50:37 AO, = 4718 es 729.017 MO, = 179 “a0: —!8:%1 >30 = 0:03 Na,0 = 340 KO. = 020 DO, =2029 21.0+ 1189 Summe 99'423 4. In dem letzten Gesteine heben sich 3—4 mm große grünlich- schwarze Amphibolsäulen von der schneeweißen Hauptmasse scharf ab; die Hauptmasse führt in einer feinkörnigen Grundmasse zahl- reiche Einsprenglinge von Amphibol. U. d. M. ist die Struktur eine holokristallinisch porphyrische. Der Plagioklas (La = 69°, d. h. Ab,, An, besitzt schönen Zonenauf- bau; längs Spalten hat sich örtlich eine zeolithische Substanz abge- lagert. Der Amphibol ist poikilitisch ausgebildet und bildet Zwillinge nach (100). Er ist selten noch tiefgrün gefärbt, meist zeigt er sich ganz hellgrün und besitzt faserige Ausbildung. Seine Einschlüsse sind unregelmäßig begrenzte Titanitindividuen. Örtlich können auch ein- zelne Tafeln von Biotit beobachtet werden; neben ihm sind faseriger Amphibol, Titanit, Feldspat und Kalzit zu erkennen, die wahrschein- lich seine umgewandelten Resorptionsprodukte sind. Die Grundmasse setzt sich aus 0'07—0'15 mm langen Plagioklas- leisten (die Auslöschungsschiefen 9—20° entsprechen saurem Ande- sin) und aus allotriomorphem (Quarz zusammen. Örtlich findet sich reichlicher Titanit, an anderen Stellen ist das Gestein durch Kalzit imprägniert. Apatit ist in normaler Menge vorhanden, Erz fehlt voll- ständig. Eine den Schiff durchsetzende Ader wird von einem faserigen Zeolith. erfüllt. Zeolithe als Spaltausfüllungen des Eruptivgesteines (75) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 217 werden bereits von v. Szapö beschrieben (Stilbit aus dem Florimundi Unterbau). Das Gestein entspricht daher einem Quarzamphiboldiorit- porphyrit. In dem ersten linksseitigen Nebentale des Apile Albe liegen meh- rere Sturzhalden über einander. Von der ersten und dritten Halde habe je ein Handstück gesammelt. 5. Das erste Gestein ist ein bläulichgraue Grundmasse besitzen- der und schöne Biotitpseudomorphosen führender Quwarzbiotitdio- ritporphyrit. Quarz ist als Einsprengling nur äußerst selten zu beobachten. U. d. M. ist der Hauptteil der Einsprenglinge Plagioklas (La = 68°, d. h. Ab,, An,,). Der Biotit kommt nur selten in einheitlichen größeren Individuen vor, seine schmalen Tafeln bilden mit Magnetit und Apatit poikilitische Pseudomorphosen. Der (uarz erscheint in stark korrodierten Körnern als spärlicher Einsprengling. Akzessorisch finden sich mit Biotit umsäumter Magnetit und Apatit. Die Grundmasse ist ein 0'06—0°07 mm Korngröße besitzendes Gemenge von rundlichen Quarzkörnern, reichlichem Biotit und Feld- spat. Ein großer Teil des Feldspats ließ sich als Plagioklas bestim- men, ÖOrthoklas konnte nicht sicher nachgewiesen-werden. Der Feld- spat tritt örtlich in den Hintergrund und dann ist die Grundmasse ein nahezu reines (Quarz-Biotitgemenge. An einer Stelle konnte auch ein von einem Biotitkranz umge- benes, größeres Orthoklasindividuum konstatiert werden. — Der Schliff wird von einer Quarzader durchsetzt. Die chemische Zusammensetzung dieses Gesteines ist nach Emszr folgende: SiO, = 65'84 O0 Al,O, = 13°63 Ee,0,=,2:25 180, = 345 MgO = 185 ıGa0: =43:95 Na,0 = 447 KO: 76 0 —:30:18 H,O. 815 Summe = 9971 9318 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (76) 6. Das zweite Gestein ist ein ähnlicher Quarzdioritporphy- rit, er führt aber auch primären Amphibol; längs einer Spalte ist er ferner mit Pyrit imprägniert. U. d. M. An dem oft knäuelförmig verwachsenen Plagioklas wurde gemessen La=62'5° (größeres Individnum) und 67°5° (kleineres Indi- viduum), er entspricht daher Ab, An,„—Ab,, An,,.. Der Quarz bildet kleinere korrodierte Einsprenglinge. Poikilitischer Amphibol tritt sel- ten auf und führt viel Biotiteinschlüsse. Der biofit kommt in größe- ren Individuen und auch mit Magnetit angehäuft vor. Die farbigen Gemengteile sind randlich chloritisiert. Die Grundmasse ist das normale Gemenge von 0'03--0'08 mm großem (Juarz, Biotit und spärlichem Feldspat (Plagioklas mit Aus- löschungsschiefen von 5—18°, daher saurer Andesin, vielleicht auch etwas Orthoklas). Der Quarz besitzt örtlich undulöse Auslöschung. Ferner finden sich, wie gewöhnlich, Magnetit und Apatit. 7., 8. In dem Apile Albetal habe ich noch ober dem Schacht zwei Gesteine gesammelt (7 und 8), beide erwiesen sich als Quarz- biotitamphiboldioritporphyrite. Ihr Plagioklas besitzt bei la=67° die Zusammensetzung Ab,, An,,: der Kern des Plagioklas ist manchmal zersetzt. Die Grundmasse ist ein holokristallines Gemenge von 0'05—0'15mm Korngröße und führt außer Quarz, Biotit und Plagioklas auch etwas Orthoklas. Magnetit kommt, wie gewöhnlich, in zwei Generationen vor. 9. Von dem Apile Albetale aus besuchte ich den zwischen den Gipfeln Gaura Lupilor (443 m) und Kote 506m liegenden Sattel, wo die Kontaktbildungen in das Apile Albetal hinüberziehen. Das hier auftretende Eruptivgestein (9) ist ein meist zersetzter biotitgwarzdioritporphyrit. Der chloritische Biotit bildet oft bis 36mm dicke Tafeln; Quarz erscheint auch in größeren Körnern. Biotit- pseudomorphosen können auch hier beobachtet werden. Der Biotit erweist sich u. d. M. teils als tiefgrün, weist aber hohe Interferenz- farben auf, ist daher noch nicht zu Chlorit umgewandelt. Örtlich treten als Zersetzungsprodukte Kalzit, Chlorit und Epidot auf. ‚In dem von da in das Nemetvöley (Deutsches Tal) führenden Nebentale sind zersetzte Gesteine zu finden, der Feldspat hat oft seinen Glanz eingebüßt, die farbigen Gemengteile sind chloritisiert, es treten ferner Pyrit- und Epidotnester auf. Von diesen zersetzten Gesteinen untersuchte ich zwei an den nahe zur Talmündung liegenden Halden gesammelte Gesteine. (77) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 219 10. In der hellgrauen dichten Grundmasse des einen Gesteines lassen sich noch glasglänzender Plagioklas, zu Chlorit umgewandelte farbige Gemengteile, spärlicher Quarz und viel Pyrit erkennen. U. d. M. fällt in diesem stark zersetzten Gesteine die vollkom- mene Frische des Plagioklas auf; er umschließt hin und wieder voll- ständig frische kleine Biotittäfelehen. Hie und da heben sich auch runde Quarzkörner aus der Grundmasse hervor. Nach Amphibol sind nur aus isotropem Chlorit, Kalzit und Leukoxen zusammengesetzte Pseudomorphosen vorhanden, zu den Zersetzungsprodukten gesellt sich oft auch radialstengeliger Pistazit. Einige Pseudomorphosen verweisen auf Biotit. Auch Pyrit ist reichlich zu beobachten. In aer Grundmasse sind einzelne 0'02 mm lange Plagioklasmikro- lithe mit zersetztem Inneren in einem aus allotriomorphem Quarz und Zersetzungsprodukten : Epidot, Chlorit, Kalzit und Leukoxen bestehen- den Untergrunde zu erkennen. Das Gestein entspricht daher dem Dazit. l1. Das zweite Gestein ist vollkommen zersetzt ; Pyrit und Chalko- pyrit scheinen gleichfalls den Platz des Feldspats zu ersetzen. U. d. M. ist von den primären Gemengteilen nur der Quarz ver- blieben; nach seiner Größe zu urteilen war das ursprüngliche Gestein ein porphyrartig struierter Quarzdiorit. Die Hauptmasse setzt sich aus Kaolin und Kalzit zusammen und entspricht dem Feldspat. Zusammen- hängende, aus hellgrünem, schlecht pleochroitischem Klinochlor sowie aus, die gelbe Farbe des Epidots besitzenden, aber niedrige Licht- und Doppelbrechung aufweisenden oder isotropen Chloritaggregaten bestehende Partien entsprechen den farbigen Gemengteilen. Darin können oft winzige Nadeln und Körner von weingelbem Rutil beobachtet werden. Pyrit und Chalkopyrit kommen unregelmäßig eingesprengt vor. Der Sammlung Jonann v. Böckus ist folgendes Handstück ent- nommen (von einem Haldensturze des Amaliatales). 12. Aus der grauen Grundmasse haben sich 1—5 mm großer Plagioklas, schwarzer oder grauer Amphibol, etwas Biotit und Quarz ausgeschieden. Das Gestein ist mit Pyrit imprägniert, der hauptsäch- lich die farbigen Gemengteile begleitet. U. d. M. ist der Plagioklas (in einem Schnitte ca La=65°) der Haupteinsprengling. Der Plagioklas ist am Rande und längs Sprüngen bereits zu Kaolin und Kalzit umgewandelt. Korrodierte Körner von (Juarz sind selten zu beobachten. Längliche Säulen von Amphibol bil- den ebenfalls häufige Einsprenglinge. Der Amphibol ist manchmal zonär und bildet oft Zwillinge nach (100). Seine größeren Individuen 990 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (78) sind hin und wieder korrodiert, eine magmatische Resorption ist aber nicht eingetreten. Seine kleineren Individuen weisen hie und da Wachs- tumsformen auf. Als Einschlüsse finden sich Apa- tit, manchmal auch Biotit und Magnetit. Die Grundmasse besteht aus 0°'08 mm lan- gen Plagioklasleisten und 0°1—0'4 mm großen Amphibolnadeln, dazwischen findet sich ein allo- triomorphes Quarzaggregat. Ferner ist auch Mag- netit spärlich zu beobachten. Der Pyrit kommt hauptsächlich neben dem Amphibol vor; der Amphibol ist etwas zersetzt und besitzt faserige Ausbildung. Einzelne faserige Amphibolnadeln werden — wie dies auch Fig. 5 veranschaulicht — von Pyrit umsäumt, der Pyrit dringt auch in die Spaltrisse der Horn- blende ein. Das Gestein bildet einen Übergang von den Quarzdioritporphyriten zu den Daziten. up Die von Ujmoldova längs dem Baronertale nach Szäszkabänya. führende Landstraße verquert westlich von Kärolyfaıva ein größeres und zehn kleinere Vorkommen. Der erste große Stock besitzt die Zusammensetzung des Quarz- diorits, Abweichungen sind nur in der Struktur zu beobachten; die Struktur mancher Gesteine ist nämlich porphyrartig oder auch granito- porphyrisch. Der femische Gemengteil ist vorherrschend Amphibol ; Biotit kann nur selten beobachtet werden. Quarz ist oft auch mit freiem Auge gut zu erkennen. U. d. M. untersuchte ich zwei Gesteine, das erste Gestein habe ich nahe der Südgrenze des Stockes, das zweite nicht weit von der Nordgrenze entfernt gesammelt. 13. Das erste Gestein besitzt porphyrartige Struktur; zwischen den großen Plagioklasindividuen ist ein Quarz-Orthoklasgemenge von 0'3—0'5 mm Korngröße zu beobachten. Der Plagioklas (La=66'5°, d. h. Ab, An,,) ist oft kaolinisch zersetzt; örtlich haben sich auf seine Kosten auch Nester von Epidot gebildet. Orthoklas ist nur spärlich vorhanden. Der Amphibol ist faserig ausgebildet und teilweise zu Pistazit und Chlorit zersetzt. Leukoxenisch zersetzter Magnetit ist spärlich, Titanit reichlich zu beobachten. 14. Das zweite Gestein ist bedeutend frischer und führt mehr Quarz und Orthoklas. Seine Struktur ist hypidiomorphkörnig. Der ee 77 (79) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 221: dicktafelige Plagioklas (ein kleinerer Kristall wies La=72'5° auf, d. h. Ab,, An,,) ist örtlich mit einer Orthoklashülle umgeben. Der Quarz geht stellenweise mit Orthoklas eine pegmatitische Verwachsung ein. Gemeine grüne Hornblende ist der herrschende farbige Gemengteil, Biotit kommt spärlich vor und ist lamellar zu Chlorit umgewandelt. Akzessorisch finden sich reichlicher Magnetit in größeren Körnern, fer- ner Titanit und Apatit. Das Gestein selbst ist als @ramodiorit zu bezeichnen. Die Gesteine der darauf folgenden kleineren Durchbrüche sind porphyrisch struiert; ihr größter Teil stark zersetzt. 15. Aus der hellen Grundmasse des Gesteines des ersten. Aus- bruches heben sich Plagioklas und Amphibolsäulen hervor. U. d. M. weist der langleistenförmige Durchschnitte besitzende Plagioklas in ca. La orientierten Schliffen eine Auslöschungsschiefe von 68° auf (Andesin). Der Amphibol ist gebleicht, in ihm sind Leu- koxentupfen zu beobachten und er ist faserig ausgebildet. Manchmal ist er limonitisch gefärbt. Äußerst selten findet sich auch von Limonit umrandeter Magnetit. Die Grundmasse ist sehr feinkörnig und wird aus 0'08—- 0'1 mm langen Plagioklasleistchen, aus faserigen Amphibolnädelchen und aus Mesostasen bildendem (Juarz zusammengesetzt. Auf Erz weist nur Leukoxen hin. Das Gestein ist daher ein a Amphibol- dioritporphyrit. Die Umgebung von Szaszkabanya. Das auf dem beigefügten, nach der Aufnahme des Herrn Direktors JOHANN v. BöckH veröffentlichten Kärtchen (Fig. 6) mit 7 bezeichnete kleinere Vorkommen habe ich nicht besucht. Von hier stammt ein mit der Aufschrift «NO-Jich von Romänszäszka» versehenes Handstück aus der Sammlung Jomann v. Böckns. 16. In dem porphyrartig struierten Gesteine sind in dem klein- körnigen grundmasseartigen Teile 2—5 mm große glasglänzende Pla- gioklasindividuen, 2—6mm großer Amphibol, kleine metallglänzende Magnetitkörner und honiggelber Titanit zu erkennen. if U. d. M. besitzt der dicktafelförmige Plagioklas bei La=71'5° die Zusammensetzung von Ab,,An,,; er wird hin und wieder von einer bald breiteren, bald schmäleren ÖOrthoklashülle umrandet. Die gemeine grüne Hornblende ist stark poikilitisch ausgebildet und nahezu konstant nach (100) verzwillingt. Ein Teil derselben geht randlich 222 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (80) in hellgrünen Augit über, welch letzterer sie örtlich auch vollständig ersetzt. Der grundmasseartige Teil setzt sich aus 0'6—1 mm großem Orthoklas, aus 0°3—0'6 mm großem (Juarz, etwas Amphibol und un- regelmäßig begrenztem Augit zusammen. Der Orthoklas ist reich- lich zugegen, er ist mikroperthitisch und führt die gewöhnlichen Einschlüsse. In dem @uarzsind zahlreiche bizarr verzweigte, hier und da 0:02—0'04 mm große Glaseinschlüsse zu beobachten. Als akzessorische (remengteile finden sich reichlich 0°15— 0'6 mm großer Magnetit, 03—0'7 mm großer Titanit, Apalit und selten auch Zirkon. Einzelne Räume werden auch von Kalzit ausgefüllt. Das Gestein ist daher ein endogen kontaktmetamorpher @rano- diorit. 17. Gleichfalls der Sammlung Jomann v. Böckns entstammt das folgende Gestein «N-lich von Romänszäszka, aus dem am linken Ufer der Nera (in der Nähe des Quarzitsandsteines) befindlichen Ausbruche». Zwischen dem 4 mm großen, mikrotinischen, dicktafeligen Pla- gioklas, dem schwarzen Amphibol und den kleinen Biotittäfelchen ist noch ein spärlicher feinkörniger grundmasseförmiger Teil zu beobachten. U.d.M. besitzt der Plagioklas manchmal eine Orthoklashülle. Ge- messen wurde L7=6"5—11°5°, auf einem kleineren Kristall La=745°, der optische Charakter erwies sich bald als positiv, bald als nega- tiv, die Zusammensetzung des Plagioklas schwankt daher zwischen Ab,, An,,—Ab,,An,,. Außer Magnetit und Biotit umschließt er noch stäbchenförmige Glaseinschlüsse. Der porphyrartig sich hervorhebende Quarz ist stark korrodiert; er führt zahlreiche 0°'012—0'04 mm große Glaseinschlüsse, die hin und wieder mehrere Libellen besitzen. Die gemeine grüne Hornolende beginnt sich selten zu Epidot umzuwandeln. Der in kleineren Tafeln auftretende Biotit ist lamellar zu Chlorit zersetzt. Die spärliche — mehr die nach dem Plagioklas erübrigenden dreieckigen Räume ausfüllende — Grundmasse besitzt eine Korngröße von 02—0‘4 mm und setzt sich aus Plagioklas, Quarz und aus nicht viel Orthoklas zusammen. Hierzu gesellen örtlich noch etwas Biotit und Amphibol. Akzessorisch finden sich 0'3 mm große Magnetitkörner und Apatit. Das Gestein ist daher ein orthoklasärmerer, porphyrartig struierter Granodiorit. Fig. Die Umgebung von Szäaszkabäanya (nach der Aufnahme Maßstab 1 Szäszkabanyaı TER Cal DR H DR, XIX IE N N N N HB D 0005 ESS: N: SER, ==3 F= = == = N /A, 1 Eruptivgesteine (1—9 be- zeichnen die untersuch- ten Vorkommen) Verkieselte granatfüh- rende Kontaktgesteine _ Kontakmetamorpher kris- tallinischkörniger Kalk- stein IAHRE CHE Kristallinischer Schiefer UNI z In Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. 6. : 75.000. Bin Gallovien Grauer oder gelb- licher und bräun- lichgelber, Horn- steinknollen füh- render Kalkstein XVl. Bd. 4. Heft. von JOHANN v, BÖCKH). RZIII SS I © = DS Se DS HIN BZ — Urgo-Aptien Diluvium Beet il Alluvium 17 Tithon und Neokom 9% PAUL ROZLOZSNIK UND Dt: KOLOMAN EMSZT (82) 185) Seine Zusammensetzung ist nach Enuszr folgende: SO, 16495 20: 0. 41,0, = 1614 18,0, =48:16 Fe0: = 1218 MgO = 204 CaO = #68 Na,0 = 440 R,07, ==, 1753 P,O, = Spuren 2:9. = 100°61 Der vom Östrande der Ortschaft Romänszäszka südlich liegende Stock 2 setzt sich hauptsächlich aus granitoporphyrischen Gesteinen zusammen. Dieselben führen nicht viel farbige Gemengteile und weisen helle Farbe auf. Ihr herrschender Einsprengling ist schneeweißer, nach (M) dicktafeliger Plagioklas von Mikrotinhabitus, ferner sind noch 1—4 mm große Quarzkörner, grünlichgrauer Amphibol und spärlicher Biotit zu beobachten. Die Grundmasse ist meist feinkörnig, dicht. Von der Hauptvarietät untersuchte ich zwei Handstücke u. d. M., beide wurden in der südlichen Hälfte des Stockes gesammelt. 18. In dem ersten Gesteine wurden an dem ziemlich idiomorphen Piagioklas gemessen _a=67'5—72° und dem entspricht Ab,, An, „— Ab,, An,,. Der Quarz besitzt in der Regel idiomorphe Konturen und ist nur selten abgerundet. Örtlich umgibt ihn ein Aureolsaum. Er führt zahlreiche Flüssigkeitseinschlüsse. Der poikilitische Amphibol ist tiefgrün gefärbt; einzelne Individuen verwachsen an der Fläche (100) mit einander. Seine Einschlüsse sind homoaxisch eingewachsener Biotit, Magnetit und Apatit. — Ferner findet sich noch untergeordnet brauner Biotit und Magnelit. Die Grundmasse ist ein mikropoikilitisches Gemenge von (Quarz und Orthoklas mit 0'03—0'06 mm Korngröße ; die beiden Mineralien können nicht mehr sicher von einander unterschieden werden, der (Quarz herrscht jedoch vor. Dazu gesellt sich etwas Magnetit und spär- licher Biotit. | | Das Gestein ist daher ein G@ranodioritporphyrit. 19. Die Grundmasse des zweiten Gesteins ist grobkörniger und selzt etwa die Hälfte des Schliffes zusammen. (83) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 225 pr Der Plagioklas (La=69'5°,. d. h. Ab, An,,) ist diektafelförmig oder isometrisch und besitzt hin und wieder einen inhomogenen Kern. Der herrschende farbige Gemengteil ist Amphibol,; Biotit kommt spär- licher vor. Die Grundmasse setzt sich aus Orthoklas, Quarz, ferner aus unter- geordnetem idiomorphem Plagioklas, Biotit und Amphibol zusammen. Der 0:15—0'3 mm große, Karlsbader Zwillinge bildende Orthoklas um- schließt oft zahlreiche kleine, rundliche, 0°092—0°03 mın große Quarz- körner. Der Biotit ist teilweise chloritisiert. Das Gestein ist daher gleichfalls ein @ranodioritporphyrit, 90. An dem Nordende des Eruptivstockes sind im Tale — un- mittelbar vor den ersten Häusern -— graufarbige und mehr Amphibol führende Granodioritporphyrite zu beobachten, an den Spalten des Gesteines hat sich Pyrit angesiedelt. U. d. M. weist ein solches Gestein eigentlich dreierlei Korngröße auf. Der Plagioklas findet sich in großen porphyrartig hervortretenden Einsprenglingen, dann in ca. 07 mm großen isometrischen oder dick- tafeligen Individuen und schließlich ist ein aus Quarz und Feldspat (derselbe ist herrschend Orthoklas) zusammengesetzter grundmasse- artiger Teil von 0°2—0'5 mm Korngröße zu beobachten. Der Plagioklas (La = 72°,d. h. Ab,, An,,) führt mehr Einschlüsse (Biotit, Amphibol und Magnetit), der Magnetit ist manchmal zonär an- geordnet. Der Quarz erscheint nur seltener in größeren Körnern und umschließt hin und wieder Einschlüsse von Biotit. Herrschender far- biger Gemengteil ist Amphibol. Akzessorisch finden sich Magnetit, Apatit, hier und da Titanit, ferner auch Pyrit. Nach dem Passieren des Bergrückens finden wir an dem zur Kapelle von Szäszkabänya führenden Wege gleichfals porphyrartig ‚struierte Quarzdiorite und Quarzdioritporphyrite. Der östlich von Szäszkabanya nach Havasmäria führende Weg durchschneidet zuerst kontakimetamorphe Kalksteine. Das später erschei- nende Eruptivgestein ist ziemlich stark verwittert. Bis zu dem Wasser- risse vor der mit 4 bezeichneten Wegekrümmung findet sich haupt- sächlich Quarzdiorit vor, in welchem ich auch zwei Quarzdioritpor- phyritgänge beobachtet habe. 21. Der Quarzdiorit zeichnet sich durch ‘seinen höheren Gehalt an farbigen Gemengteilen (hauptsächlich 37 mm großer, grünlich- schwarzer Amphibol) aus. Seltener ist Biotit, in metallglänzenden Körnern auch Magnetit zu beobachten, der Quarz ist aber mit freiem Auge kaum zu erkennen. 41% 996 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (84) U. d. M. ist die Struktur hypidiomorphkörnig. Der herrschende salische Gemengteil ist dickfaltiger Plagioklas; Quarz und unter- geordneter Orlhoklas füllen die nach dem Plagioklas erübrigenden Mesostasen aus. Der Magnetit kommt in größeren Körnern vor. Das Gestein ist daher ein quarz- und orthoklasärmerer Quarz- diorit. 99. Jenseits des Wasserrisses findet sich porphyrartig struierter, mehr zersetzter Quarzdiorit, der weiter von (uarzadern durchsetzt wird. Nahe zur Kalksteingrenze habe ich einen grünlichgrauen endogen konlaktmetamorphen Granodioritporphyrit gesammelt (22), in dem mit freiem Auge nur glasglänzender Plagioklas zu erkennen ist. U. d. M. Die eine Hälfte des Schliffes weist noch die normale Struktur auf. Die vorwiegenden Einsprenglinge sind normalzonärer und verzwillingter Plagioklas und siebförmiger Ausbildung aufweisen- der, längs den Spaltrissen limonitisch gefärbter, hellgrüner Augit (Malakolith). Der letztere wird oft von Titanit begleitet. Die Grund- masse besitzt eine Korngröße von 0°15—0'2 und besteht aus Orthoklas, Augit und spärlichem Quarz. Die zweite Hälfte wird hauptsächlich aus größeren, allotrio- morphen Orthoklasindividuen zusammengesetzt; von Plagioklas finden sich nur unregelmäßig begrenzte, gleichfalls korrodierte Flecken im Orthoklas. Es können noch ferner Augit, Titanit und wenig Quarz beobachtet werden. Außerdem tritt in einer sich verzweigenden Ader brauner Granat auf; derselbe ist isotrop, nur an einer Stelle ist er lichter gefärbt und weist dort auch anomale Interferenzfarben auf. Apatit ist in beiden Teilen zu beobachten; Erz fehlt. Die beiden Ausbildungen stehen mit einander durch Übergänge in Verbindung. 33. Unmittelbar von der Grenze mit dem kontaktmetamorphen Kalksteine sammelte ich noch ein Gestein. In der feinkörnigen Grund- masse sind hauptsächlich 3—4 mm großer, glasglänzender Plagioklas, ferner Amphibol und spärlicher Biotit zu erkennen. U. d. M. Plagioklas ist der herrschende, nahezu alleinige Ein- sprengling. La=66° und dem entspricht Ab,, An,; auf einem Schnitte || (M) weist das Kerngerüst eine Auslöschungsschiefe von — 20° (Ab,,An,), die Füllsubstanz und die innere Hülle — 11° (Ab,,An,,) auf. Eine fast allgemein verbreitete Erscheinung ist, daß der an Einschlüssen ziemlich reiche und oft inhomogene Kern von dem einschlußfreien Rand durch eine sehr einschlußreiche Zone (mit Einschlüssen von Magnetit, rundlichem Biotit, Amphibol, Apatit und Glas) getrennt wird. (85) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 297 Der poikilitische, grüne Amphibol bildet spärliche Einsprenglinge. Er ist verzwillingt nach (100), seine Einschlüsse sind Biotit, Apatit und oft reichlich vorhandener, 0°05—0'08 mm großer, abgerundeter Magnetit. Biotit konnte nur an einer Stelle beobachtet werden, er umschließt randlich viel Magnetit, Amphibol und Plagioklas. Die Grundmasse ist ein holokristallines Gemenge von 0°15—0'3 mm großem langleistenförmigem Plagioklas (mit Auslöschungsschiefen von 7—24°, daher Andesin), reichlichem Amphibol, etwas Biotit, Magnetit und Quarzmesostasen. Ein Teil des Plagioklas ist zersetzt und besitzt einen kalzitisierten Kern. Hier und da sind auch Orthoklasmesostasen zu beobachten. Örtlich finden sich auch aus Plagioklas, Quarz und Amphibol bestehende grobkörnige Ausscheidungen. Das Gestein ist ein quarzführender Dioritporphyrit. Vor dem bei der Straßenbiegung abfließenden Bache steht kristal- linisch-körniger Kalkstein an. Jenseits der Brücke liegt das Mundloch des Ritter St. Georgstollens; unmittelbar darauf schreiten wir noch auf aus Epidot und Kalzit bestehenden Kontaktbildungen, alsbald folgt jedoch wieder das Eruptivgestein. Der Stock wird hier vorherrschend aus porphyrischen Gesteinen zusammengesetzt, welcher Umstand höchst- wahrscheinlich auf den Einfluß der nahen Südgrenze zurückzuführen ist. Von hier untersuchte ich zwei Gesteine; das erste wurde unmittel- bar am Kontakt gesammelt. 24. Aus der hellgrauen Grundmasse heben sich schwach glän- zender Plagioklas, ein grünlichgrauer oder hellgrüner farbiger Gemeng- teil, hin und wieder auch 2 mm großer Biotit hervor. U. d. M. Der dicktafelige Plagioklas wird in seinem Innern oft von einer isotropen Substanz (Opal) ersetzt. Der Biotit ist noch ört- lieh frisch, randlich aber geht er in Augit über; zwischen dem Biotit und dem Augit ist ein schmaler, aus winzigen Eisenerzkörnchen zu- sammengesetzter Saum zu beobachten. Seltener finden sich frische, nach (100) verzwillingte braune Amphibolkerne; randlich am Kern können kleine Biotittäfelchen beobachtet werden und darauf folgt die Augithülle. Der Augit ist stark poikilitisch ausgebildet, die in seinem Innern sich vorfindenden Biotitfetzen oder ein ferritisches Gerüst weisen auf seinen sekundären Ursprung hin. Die größeren und reineren Augitindividuen sind tiefer grün gefärbt, cr = 46—48°. Der Augit wird von reichlichen kleineren, stark pleochroitischen Titanitkörnern begleitet. In dem Titanit lassen sich hie und da noch Eisenerzüberreste beobachten. Die Grundmasse weist eine Korngröße von 0°1—0'15 mm auf und setzt sich aus Orthoklas, ziemlich stark grünem, eckig begrenztem 228 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (86) Augit, dem sich noch Titanit zugesellt, zusammen. Als Zersetzungs- produkt tritt Kalzit auf. Das Gestein ist ein endogen kontaktmetamorpher Dioritpor- phyrit. 95. Das zweite Gestein habe ich auf halber Entfernung zwischen dem Ritter St. Georgstollen und der Ostgrenze des Eruptivstockes gesammelt. In der grünlichgrauen feinkörnigen Grundmasse hat sich mikrotinartiger, dicktafeliger Plagioklas, ein grünlichgrauer farbiger Gemengteil und spärlicher Biotit ausgeschieden. U. d. M. Der herrschende Einsprengling ist feinzonärer Pla- gioklas (La=645—68°, d. h. Ab,An,—Ab,, An,). Als farbiger Gemengteil konnte nur ein größerer Biotit beobachtet werden; sonst findet sich herrschend der poikilitisch ausgebildete hellgrüne Augit, der — nach seinen Konturen zu urteilen aus Amphibol entstan- den ist. Im Augit sind noch frische Biotittäfelehen oder perthitisch verteilter Biotit zu finden, in diesem Fall hat also der ursprünglich mit Amphibol verwachsene Biotit keine Umwandlung erlitten. (S. die Mikrophotographie 4.) In dem Augit lassen sich ferner noch Titanit, ein-zwei Magnetitkörnchen und Pyrit beobachten. Die Grundmasse bildet die kleinere Hälfte des Schliffes; ihre Korngröße ist 0°15—0'7 mm und sie setzt sich aus nach dem Karls- bader Gesetz verzwillingtem Orthoklas, aus Augit, aus spärlichem, von Orthoklas umrandetem und korrodierte Grenzen aufweisendem Pla- gioklas, ferner Quarz und akzessorischem Apatit und Titanit zusam- men. Der Augit kommt in isometrischen einheitlichen Körnern vor, besitzt eine tiefer grüne Färbung und weist auch ziemlich gut. aus- gebildete Spaltrisse nach (V01) auf. Ferner sind noch einige rundlich begrenzte Körner zu beobach- ten, die etwas höhere Interferenzfarben als der Quarz aufweisen, optisch einachsig und positiv sind. Die Identifizierung dieses Minerals ist mir aber nicht gelungen. Das Gestein ist ein ebenfalls endogen kontaktmetamorph beein- flußter Granodioritporphyrit. 26. Von dem mit 5 bezeichneten Vorkommen, das sich im oberen Abschnitt des bei dem Ritter St. Georgstollen hinabführenden Tale befindet, sammelte ich nur ein Probestück. In seiner grauen Grundmasse lassen sich 2-3 mm großer glasglänzender Plagioklas, dunkelgrüner Amphibol und spärlicher Biotit beobachten. Außerdem sind in dem Gestein auch noch zahlreiche kleine Pyritkörnchen vor- handen. (87) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 229 U. d. M. Der Plagioklas besitzt bei La = 66—68° die mittlere Zusammensetzung von Ab,,An,,; er weist örtlich einen einschluß- reichen Rand auf. Als Zersetzungsprodukt tritt darin Kalzit auf. Der Amphibol ist selten frisch, braun und perthitisch verwachsen mit Biotit. Meist ist er grün und umschließt zahlreiche Pyritkörnchen. Örtlich ist er zu Kalzit zersetzt. Von Biotit sind spärlich kleinere Tafeln zu finden. An einer Stelle wurde noch ein größeres Augil- individium beohachtet. Die Grundmasse besitzt eine Korngröße von 0'04—0°07 mm und ist das Gemenge von Quarz, etwas Orthoklas, Plagioklas und Amphi- bol. Der Magnetit wird durch Pyrit ersetzt. Außerdem ist reichlich Kalzit vorhanden, der möglicherweise zum Teil durch Zersetzung von Augit entstanden sein kann. Endlich treten noch Titanit und Apatit auf. Das Gestein bildet einen Übergang von den Quarzdioritporphy- riten zu den quarzführenden Dioritporphyriten. Aus dem mit © bezeichneten, vor Havas Märia (Mariaschnee) liegenden Vorkommen sammelte ich auf den von der Landstraße süd- lich liegenden zahlreichen kleineren Halden mehrere Handstücke. Die- selben sind meist sehr intensiv zersetzt und führen längs Adern Pyrit und Galenit. 27. U. d. M. weist das am besten erhaltene Probestück granito- porphyrische Struktur auf. Der einsprenglingsartig sich hervorhebende Plagioklas ist noch ziemlich frisch und nur längs Sprüngen zu Kalzit und Kaolin zersetzt. Seine farbigen Gemengteile waren ursprünglich Biotit und Biotit- -pseudomorphosen nach Amphibol. Jetzt sind nur mehr spärlich frische Biotitschuppen zu beobachten, meist wird der Biotit durch einen hellen Glimmer und Chlorit ersetzt, zu ihnen gesellen sich noch Kalzit, Rutil, Leukoxen und Pyrit. Akzessorisch tritt Apatit auf. Die Korngröße der Grundmasse ist 0°15—0'3 mm, dieselbe setzt sich aus herrschendem Quarz und aus weniger Feldspat zusammen. Der Feldspat läßt sich noch größtenteils als Plagioklas bestimmen, teilweise ist er zu Kaolin und Kalzit zersetzt. Hie und da können auch meist zersetzte Biotitschuppen beobachtet werden. 28. Das zweite Gestein ist noch mehr zersetzt; seine Struktur kristallinisch-körnig. Die großen dicktafeligen Plagioklasindividuen sind mit Zersetzungsprodukten erfüllt (Kalzit und Kaolin). Zwischen den Plagioklasindividuen sind außer Quarz nur aus Kalzit und Muskovit- Kaolin bestehende winzige Pyritkörnchen und Leukoxen führende 230 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (88) Partien zu finden, die hier also die farbigen Gemengteil eersetzen. Frischer Apatit kommt gleichfalls vor. Hiernach entspricht von diesen beiden Gesteinen das zweite dem Quarzdiorit, das erste aber einem Quarzdioritporphyrit. In dem dritten Gesteine ließ sich der Feldspat nur mehr stellen- weise als Plagioklas bestimmen, meist ist an seiner Stelle ein Mus- kovit-Kaolin-Kalzitaggregat zu finden. Einige Rutilkriställchen führende einheitliche Muskovitindividuen deuten auf Biotit hin. Das Gestein enthält viel Quarz, der mit seiner Ausbildung (pegmatitartige Anordnung) auf Aplit verweisen dürfte. 30. Aus dem Westzweige des zwischen Havas Märia und Kohl- dorf liegenden und mit 7 bezeichneten Ausbruche habe ich auf einer dort befindlichen Halde einen frischeren feinkörnigen quarzführenden Biotitamphibolaugitdiorit gesammelt. U. d. M. Der 0°7—1'5 mm lange, langleistenförmige Durchschnitte aufweisende Plagioklas besitzt bei La = 67° die Zusammensetzung von Ab,, An,,; seine Einschlüsse sind Amphibol, Biotit, Magnetit und Apatit. Sein Kern oder einzelne Zonen sind zersetzt. Quarz bildet konstante Mesostasen, Orthoklas ist nur spärlich zu beobachten. Der braune Biotit hat örtlich durch Zersetzung eine hellgrüne Farbe ange- nommen. Meist in Verwachsung mit dem Biotit tritt Augit auf, der aber überwiegend der Uralitisierung oder der Umwandlung zu Kalzit erlegen ist. Der Amphibol findet sich teils in breiteren grünen, mit Biotit verwachsenen Säulen, bald als Uralit. Mit letzterem tritt in der Regel der Pyrit auf. Ferner kommen noch größere Körner von Magnetit, Apatit und als Zersetzungsprodukte Kalzit und Epidot vor. Der Sammlung JoHann v. Böckus sind folgende Handstücke ent- nommen: 31. Kohldorf, von der Halde der Schurfrösche vor der Richter- wohnung. U. d. M. Die Struktur ist granitoporphyrisch. Die Grundmasse besitzt eine Korngröße von 0'15—-0'3 mm und setzt sich aus Quarz, mikroperthitischem und getrübtem Orthoklas und wenig Plagioklas zu- sammen. Der herrschende Einsprengling ist Plagioklas; seine größeren Individuen sind dicktafelförmig, die kleineren isometrisch. Örtlich ist der Plagioklas zersetzt, die Zersetzungsprodukte sind durch Limonit braun gefärbt. Als farbiger Gemengteil findet sich Biotit, der sich örtlich auch zusammenhäuft; seine Einschlüsse sind Magnetit und Zirkon. 0'2—0'3 mm großer Magnetit ist in der einen Hälfte des Schliffes reichlich vorhanden, in der anderen Hälfte wird er von Pyrit (89) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 931 ersetzt. In letzterem Fall ist der Schliff von Sprüngen durchdrungen und der Pyrit tritt hauptsächlich längs den Sprüngen auf oder aber begleitet den Biotit, der dann oft zu Chlorit und Epidot zersetzt ist. Das Gestein ist ein Granodioritporphyrit. 32. Kohldorf, bei der Quelle in der vor dem Turoroviczschen Hause gelegenen Doline. Dieses Gestein weicht von den übrigen Gesteinen gänzlich ab, da es eine glasige Grundmasse besitzt, daher ein ‚dmphibol- andesit ist. Der herrschende Einsprengling ist tiefgrüner, etwas bräunlicher Amphibol; er ist zonär und bildet Zwillinge nach (100). Oft erscheint er korrodiert, ohne daß dabei eine magmatische Resorption eingetreten wäre. In der Regel wird er aber von einem mehr oder minder breiten Magnetit-Augitkranz umgeben. Auch ein-zwei Augitindividuen treten als Einsprenglinge auf. Der Plagioklas bildet nur spärliche und klei- nere Einsprenglinge. Die Grundmasse ist zersetztes Glas, in welchem sich fluidal an- geordnete Plagioklasleistehen und reichlicher Magnetit ausgeschie- den haben. 33. Westlich von Kohldorf, am Westabhange des Zubautales. U. d. M. Die Struktur ist porphyrartig. Der grundmassenartige Teil setzt sich aus Quarz und Plagioklas mit 0'45—0'7 mm Korngröße zusammen. Der porphyrartig hervortretende Plagioklas besitzt bei La=67-68° die Zusammensetzung von Ab,, An,,; er ist hin und wieder zonär zersetzt, seine Einschlüsse sind Magnetit, Apatit und Glas. Der farbige Gemengteil ist reichlich erBiotit, welcher meist frisch, seltener zu Chlorit zersetzt ist; in diesem Falle tritt auch Pyrit auf. Örtlich häuft sich der Biotit mit -Magnetit und Titanit zusammen. Akzessorisch findet sich 0°3 mm großer Magnetit und Apatit. Das Gestein ist ein porphyrartiger Biotitgquarzdiorit. 34. Kohldorf, von einer Halde aus dem Zubautal. U. d. M. Die Struktur erweist sich porphyrisch, da sich zwischen den 2—3 mm großen Plagioklasindividuen eine hauptsächlich aus (Quarz, etwas Orthoklas und Biotit zusammengesetzte Grundmasse von 0'04 bis 008 mm Korngröße vorfindet. Der Plagioklas ist manchmal zonär oder längs Rissen zersetzt; La== 72° und dem entspricht Ab,, An,,. Die abgerundeten Körner von (Quarz heben sich gleichfalls porphyrisch hervor. Sein farbiger Gemengteil ist Diotit, der sich auch zusammen- gehäuft vorfindet und daher an die Biotitpseudomorphosen nach Am- phibol erinnert. An vielen Stellen ist der Biotit zu Chlorit zersetzt; in dem Chlorit haben sich sagenitartig angeordnete Rutilnadeln — 933 b PAUL ROZLOZSNIK UND De KOLOMAN EMSZT (90) ausgeschieden. Neben Chlorit ist auch viel Pyrit zu beobachten. Nebst Chlorit ist örllich auch Kalzit zugegen ; derselbe ist teils nachträgliche Infiltration, teils ist er durch die Zersetzung der Feldspateinschlüsse entstanden. Auch Apafit tritt reichlich auf. Das Gestein ist ein Quwarzdioritporphyrit. In der Tiefe des Zubautales treten bei der Vereinigung der beiden Arme die mit 9 bezeichneten beiden Durchbrüche auf. 35. Das Material des ersten Aufbruches ist ein feinkörniges, graues Gestein, aus dem sich Biotit, Plagioklas, manchmal auch Augit porphyr- artig hervorheben. Hin und wieder ist auch Amphibol zu beobachten. U. d. M. Die Struktur ist porphyrartig; die Hauptmasse besitzt 0:3—0'6 mm Korngröße. Farbige und farblose Gemengteile sind etwa in gleicher Menge zugegen. Der langleistenförmige Plagioklas besitzt bei L a = 58—60° die Zusammensetzung Ab, An, Ab, An,,. Er zeigt oft den von BEckE beschriebenen Aufbau, randlich fällt die Auslöschungsschiefe rasch bis Andesin-Oligoklas herab. Die innere Hülle ist oft sehr schmal. Als Einschlüsse finden sich Magnetit, Apatit, Biotit und Augit. Der Quarz tritt als konstante Mesostase auf, in ein-zwei Fällen konnte auch Orthoklas beobachtet werden. Die farbigen Gemengteile weisen fol- gende Ausbildung auf: Der Biotit ist tiefbraun und birgt Einschlüsse von Magnetit und Apatit. Er weist in der Regel xenomorphe Grenzen auf; durch Zersetzung wird er randlich manchmal grün oder geht in Chlorit über. Von Augit sind nur mehr selten frische Individuen vor- handen; an einer Stelle wurde ein aus mehreren Individuen zusammen- gesetztes Augitauge beobachtet. Spärlicher finden sich größere zu- sammenhängende Individuen, die mit Biotit durchwachsen sind. Meist ist der Augit umgewandelt und in den Umwandlungsprodukten können nur kleine frische Augitflecken beobachtet werden. Die Umwandlung ist zweierlei. Teils geht der Augit durch Uralitisierung in Amphibol über, welche Umwandlung besonders an jenen Stellen zu beobachten ist, wo Pyrit das Erz ist. Dem Uralit gesellt sich in wechselnder Menge Kalzit und manchmal auch Epidot zu. In anderen Fällen wird der Augit hauptsächlich durch ein Karbonataggregat ersetzt, das von. mit winzigen Rutilnädelchen durchsetzten Chloritbändern durchdrun- gen wird. Auch diese Pseudomorphosen werden, gleich dem frischen Augit, von frischem Biotit umrandet. Außerdem tritt noch brauner Amphibol auf. Derselbe wird meist von einem aus Magnetit, Biotit und Feldspat bestehenden Kranz um- randet. Einzelne aus poikilitischem Biotit und Magnetit zusammen- (91) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSO-SZÖRENY. 333 gesetzte und die Konturen des Amphibol aufweisenden Bildungen haben sich sicherlich ebenfalls auf die Kosten des Amphibol gebildet. Derartige regelmäßig begrenzte Stellen sind öfters auch mit einem Ge- menge von Biotit, Augit, Magnetit und Feldspat erfüllt, der Augit ist hier gleichfalls uralitisiert. Der Tafel 5, Fig. 1 abgebildete Amphibol ist korrodiert; in sei- nem Innern ist ein Gemenge von Augit, Feldspat, Biotit und Magnetit zu beobachten. Das Innere des Amphibol ist dunkler gefärbt, örtlich haben sich winzige Magnetitkörnchen ausgeschieden, als ob der Am- phibol schon auf einer gewissen Stufe der Dissotiation stehen würde. Sein Rand ist mit Magnetit erfüllter Biotit. Das Erz des Gesteines ist Magnetit, der meist von Pyrit ersetzt wird. Pyritstreifen sind oft auch längs der Spaltrisse des Biotit zu beobachten, der Biotit ist dabei noch vollständig frisch. Akzessorisch treten noch Apatit und seltener auch Titanit und Zirkon auf. Das Gestein ist ein porphyrartiger quarzführender Diotit- amphibolaugitdiorit. Die chemische Zusammensetzung dieses (Gesteines ist nach Enszr folgende: 31 0 O3 12:0,,22l098 AOL: 11782 De30, 45:39 Fe0O = 491 MnrO = 0:52 MO. ==151597 Ballin=ichA7, SrO.«=:Spüren Na,0:==!3"27 KO: =,1r95 PO, =,Spuren CO, = 085 S 09:09 a . Summe 99:36 36. Das Gestein des zweiten Ganges erwies sich dem vorherge- henden ähnlich, es führt jedoch nur wenig und meist chloritisierten Biotit. Im Amphibol sind zahlreiche Magnetitkörnchen zu beobachten, er ist daher schon teilweise dissoziiert. Das Erz ist ausschließlich 234 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (92) Pyrit und demzufolge sein herrschender farbiger Gemengteil Uralit. Der Augit des Resorptionshofes des Amphibol ist gleichfalls uralitisiert. In dem Plagioklas können Kalzitnester beobachtet werden. Auf einem kleineren Kristall wurde gemessen La=63'5°, d. h. Ab, An.; auf einem Schliff parallel (M) weist der Kern eine Auslöschungsschiefe von —21°, die äußere Hülle von +5°5° auf und diesen Werten ent- spricht Ab, An,, und Ab,, An,,. Von den Zersetzungsprodukten tritt oft Epidot auf. Bei der Rückkehr nach Szäszkabänya habe ich den mit 8 be- zeichneten Durchbruch verquert. 38. Das hier gesammelte Gestein besitzt schon äußerlich einen völlig andesitischen Habitus. In der kleine Pyritkörnchen führenden, grünlichgrauen dichten Grundmasse lassen sich Einsprenglinge von glänzendschwarzem Amphibol und von weniger gut auffallendem schwach schimmerndem Plagioklas erkennen. U. d. M. Der Plagioklas besitzt idiomorphe Konturen; er ist meist derartig aufgebaut, daß sich zwei verschiedenartig orientierte Feldspatsubstanzen gegenseitig durchdringen. Darin sind kleine Augit- kristalle, ferner Kalzit und Epidot zu beobachten. Der Plagioklas wird oft von einem schmalen, hauptsächlich aus Granat und etwas Augit zusammengesetzten Saum umgeben. Der Amphibol ist braun oder grünlichbraun; er geht randlich in poikilitisch, jedoch einheitlich aus- gebildeten Augit über. Örtlich finden sich nur mehr aus Augit, Feld- spat und trübem Granat zusammengesetzte Pseudomorphosen vor, die gleichfalls einen Granatsaum besitzen. Akzessorisch tritt Apatit auf; das Eisenerz ist vollständig verschwunden und nur Pyrit vorhanden. Die Grundmasse ist ein holokristallines Gemenge von 0°08 mm langen Plagioklasleisten, Augit, rundem oder siebartig ausgebildetem, hell gelblichbraunem Granat, Pistazit und etwas Titanit. Hin und wieder ist in Nestern in radialstengliger Anordnung auch ein zeolith- artiges Mineral zu beobachten. Der Dioritporphyrit (oder holokristallinische Andesit) hat daher eine starke endomorphe Kontaktmetamorphose erlitten. Die Umgebung von Oraviczabäanya. Die in der Umgebung von Oraviczabänya auftretenden Gesteine lassen sich in drei Gruppen einteilen, welche auch räumlich unterschie- den werden können. (93) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 23 ST a) Quarzdiorite. In diese Gruppe gehören die zwischen Majdän und der Kosso- vikakapelle gelegenen Vorkommen (in Fig. 7 mit 1 und 2 bezeichnet). 38. Das Gestein des kleineren Ausbruches (1), welcher in dem vom Kukuluj Mieliagipfel zur Kirche von Majdän hinabführenden Tale liegt, ist ein porphyrartig struierter Qwarzdiorit, in welchem sich ziemlich isometrischer Plagioklas, dicktafeliger Biotit, spärlicher, Biotit- einschlüsse führender Amphibol, Magnetit, hier und da auch Chalko- pyrit erkennen lassen. U. d. M. Die Struktur ist grob porphyrartig; ein Gemenge von 0:6—077 mm großem Plagioklas, Quarz und spärlichem Orthoklas bringt die porphyrartige Struktur zustande. Quarz (mit Flüssig- keits- und Glaseinschlüssen) ist ziemlich reichlich vorhanden. Der Plagioklas besitzt bei a= 68° die Zusammensetzung von Ab,, An,,. Der meist frische Biotit geht örtlich bei Leukoxenausscheidung in Chlorit über ; neben dem Chlorit ist örtlich auch ein Karbonat zu fin- den. Auf Amphibol weisen nur einige Chlorit-Kalzitpseudomorphosen hin, in denen noch frische Biotittäfelechen vorkommen. Ferner finden sich noch Magnetit und Apatit, als Zersetzungsprodukt auclı spärlicher vpidol. Den von diesem Vorkommen südlich liegenden kleineren Gang habe ich nicht besucht. 39. An dem neben dem Friedhof von Majdän abfließenden Bach, der das Nordende des großen Eruptivstockes (2) durchschneidet, liegt der Steinbruch von Majdäan. Das hier gesammelte Gestein ist dem vorhergehenden ähnlich, der porphyrartig hervortretende Plagioklas erreicht bis zu S mm Größe. Sein farbiger Gemengteil ist Biotit, der örtlich auch säulenförmige Pseudomorphosen nach Amphibol bildet. U. d. M. Der grundmassenartige Teil setzt sich aus 0'3—0'S mm großem Plagioklas, reichlichem Quarz und spärlichem Orthoklas zu- sammen. Der Plagioklas besitzt örtlich einen zu Kaolin-Epidot zer- setzten Kern. Gemessen wurde: Kern La = 66'5—68°5°, entsprechend Ab,, An,„—Ab,, An,, innere Hülle La = 75°, entsprechend Ab,, Ango und in der äußeren Hülle La = 83° d. h. Ab,, An, Der Biotit ist teilweise zu Chlorit zersetzt und findet sich auch in säulenförmiger Aggregierung. Akzessorisch treten Magnetit, Apatit und spärlicher Ti- tanit auf. Auf dem zwischen diesem und dem Rakovital liegenden Berg- rücken kommt ein meist stark verwitterter Biotitamphibolquarzdiorit 936 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (94) vor. In dem Rakovitatale, an der Ostgrenze des Eruptivstockes, können auch quarzdioritporphyritartige Gesteine beobachtet werden. 40. Unmittelbar nach der Ostgrenze des Eruptivstockes, in dem ersten rechtsseitigen Wassergraben des Rakovitatales habe ich in dem kristallinischen Schiefer ein dunkles Ganggestein gesammelt. In der feinkörnigen grauen Grundmasse lassen sich faseriger Amphibol und kleine Plagioklasleisten erkennen. U. d. M. Die Grundmasse überwiegt, Einsprenglinge sind spärlich vorhanden. Der 07 mm lange Plagioklas besitzt bei La=66° die Zusammensetzung Ab,, An,,; Einschlüsse bilden in ihm Biotit und Uralitnädelchen. Sein femischer Gemengteil ist ein faseriger grüner Amphibol mit Biotit- und Magnetiteinschlüssen ; ein Teil des Amphi- bol ist zweifellos sekundär. Die Grundmasse besteht aus 0°15—0'3 mm großem, langleisten- förmigem Plagioklas (Oligoklas-Andesin), auch reichlichen winzigen, 0:02—0°04 mm großen Biotittäfelchen, Uralitnadeln, reichlichem Mag- netit und mesostasisartig auflretendem Quarz. Örtlich häufen sich Biotit und Magnetit zusammen. Ferner können noch fremde Einschlüsse beobachtet werden; diese werden hauptsächlich aus Quarz, Albit und faserigem Amphibol zusammengesetzt, zu welchen sich noch etwas Magnetit und Biotit gesellt. Das Gestein ist daher ein quarzführender Dioritporphyrit. Aus dem Rakovitatale führt von der Westgrenze des Eruptiv- stockes ein Weg gegen Süden zur Kossovikakapelle. Dieser Weg geht eine kurze Strecke über Schotter, bis er einen Steinbruch erreicht. 41. Das Gestein dieses Steinbruches ist @ranodiorit. U. d. M. ist zwischen den größeren Plagioklasindividuen ein Ge- menge von 0'3—1 mm langem Plagioklas und 0'15—0°'6 mm Korn- größe aufweisendem Quarz sowie Orthoklas zu beobachten ; die größe- ren Orthoklase umschließen oft Individuen von Plagioklas und Quarz. Die Zusammensetzung des porplıyrartig sich hervorhebenden Pla- gioklas schwankt bei La = 64°5—66° zwischen Ab,, An, — Ab, Ans Nahezu die Hälfte des grünen Amphibol ist zu oft spherolithischem Chlorit und Kalzit zersetzt. In dem Chlorit können noch pleochroiti- sche Höfe beobachtet werden. Der spärliche Biotit ist meist zu Chlorit zersetzt. Schließlich treten noch reichlicher Magnetit, mit Titanit um- randetes leistenförmiges Titaneisen, Titanit und Apatit auf. Der Weg führt auch weiterhin über Quarzdiorit, der, bevor wir noch das zweite nennenswertere Tal überschreiten, von Aplit durch- brochen wird. Fig. 7 Die Umgebung von Majdan, Oraviczabänya und Csiklovabänya (nach der geologischen Aufnahme von Lupwig RorH v. TELEGD und JuLius v, HALAVATS). Maßstab 1:75000, nd 9. N NS, N ERN > II STIER IST DLR N r7 88 a8 IS DELE = EN 4 N Kristallinischer EISISISIS ,- ı TT Schiefer (obere RIIAN Kalkstein und BRneı ISIN Mergel (Malm) Perm I) Untere Kreide Ih N Callovien und ne Sarmatische R = Rakovitatal Dogger EEREEEEEEEREN Sedimente K = Kossovikakapelle \ _ Eruptivgesteine (1—3 bezeich- nen die einzel- nen Vorkom- men) ter] Kontaktgesteine = 938 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt: KOLOMAN EMSZT (96) 42. Dieses feinkörnige Gestein ist das Gemenge von fleisch- rotem Orthoklas und Quarz. Gegen myarolithische Räume zu und auch in Adern können auch bedeutendere Korngröße aufweisende und mehr idiomorph ausgebildete Individuen beobachtet werden. U. d. M. variiert die Korngröße zwischen 03—1 mm. Der ÖOrthoklas ist in etwas größerer Menge zugegen als der Quarz. Er‘ ist meist nach dem Karlsbader Gesetz verzwillingt und mikroperthitisch, an den Perthitspindeln ist noch das Albitgesetz zu erkennen. Er birgt zahlreiche, parallel den Spindeln verlaufende win- zige graue Einschlüsse (Hämatit?). Der Quarz weist mehr als der Or- thoklas eine Tendenz zu idiomorpher Ausbildung auf und führt reich- liche Gas- und Flüssigkeitseinschlüsse. Der Plagioklas kann nur äußerst selten und bloß in kleineren Individuen beobachtet werden. An eini- gen Stellen finden sich auch kleine, radialstengelig angeordnete Biolit- täfelehen und auch spärlicher Magnetit. Infiltrationen von Limonit kommen öfters vor. In dem darauf folgenden Tal habe ich an der bei der Vereini- gung der beiden Arme liegenden Halde eine dunklere, graue Varietät gesammelt. 43. Aus der feinkörnigen Grundmasse haben sich reichliche, 4 mm große, breite Amphibolsäulen, 5 mm großer Plagioklas und spärlicher Biotit ausgeschieden. Längs Klüften ist Pyrit zu beobachten. U. d. M. Der Plagioklas (La=66°, d. h. Ab,, An,) ist mit fei- nem Magnetitstaub erfüllt und besitzt inhomogene Kerne. Die poikili- tisch ausgebildeten Amphibolindividuen treten als Einsprenglinge mit dem Plagioklas in gleicher Zahl auf. Ihr Pleochroismus variiert zwi- schen grünlichbraun und gelblichbraun. Als Einschlüsse finden sich Biotit, Magnetit und Apatit. Der Quarz tritt als Einsprengling nur seltener und in stark korrodierten Körnern auf. 03 mm große Plagioklas- und 0'155 mm große (uarzindividuen können schon zur Grundmasse gerechnet werden. Die eigentliche Grund- masse besitzt eine Korngröße von 0'03—0'1 mm und setzt sich hauptsächlich aus Quarz sowie spärlichem Plagioklas und Orlhoklas zusammen. Akzessorisch finden sich: Aypatit, in gedrungenen Individuen, die mit feinem Staub erfüllt sind; der Apatit weist einen schwachen Pleochroismus auf, u. zw. sind in der Richtung der Hauptachse bläu- lichgraue, senkrecht dazu gelblichbraune Farbentöne zu beobachten. Ferner tritt noch Magnetil und spärlicher Zirkon auf. | Der Schliff wird von einer Quarzader durchsetzt; diese ist an solchen Stellen, wo sie in dem Plagioklas aufsitzt, mit Quarz und Biotit erfüllt. (97) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 239 Das Gestein ist daher ein mehr farbige Gemengteile führender Quarzdioritporphyrit. 44. Nach Überschreitung des anderen Bacharmes sammelte ich einen zweiten grauen Quarzdioritporphyrit. U. d. M. weist das Gestein eine mehr granitoporphyrische Struk- tur auf. Der Plagioklas (La = 685°, entsprechend einer Zusammen- setzung von Ab,, An,) birgt zahlreiche Einschlüsse. Der tiefgrüne Amphibol umschließt insbesondere in seinen randlichen Partien viel Biotittäfelchen. Der Biotit ist ein seltener Einsprengling. Die Grundmasse besteht aus 0°3—0'7 mm langem Plagioklas, Quarz und einer zweiten (Generation von PBiotil. Am Plagioklas der Grundmasse wurde gemessen La=72°, d. h. Ab,, An,,; auf einem parallel (M) orientierten Durchschnitt weist die Hauptmasse eine Aus- löschungsschiefe von 0°, d. h. Ab,, An,,, einzelne Zonen jene von 2320. h. Ab,,An,, und der Rand +7°5°, d. h. Ab.,An,, auf. Akzessorisch kommen Apatit und Magnetit vor. b) Dioritporphyrit und Dazit-Andesit. Der zweiten Gruppe gehören die Gesteine des die Umgebung des Kukuluj Mieliagipfels bildenden Stockes (3) an. Dieselben sind meist weiße Dazite; am Südrande des Eruptivstockes treten jedoch auch Dioritporphyrite auf. Auf dem O-lich von der Kossovikakapelle, am Westabhange des Tilva Mikagipfels befindlichen, gegen N führenden Wege stoßen wir auf drei Ausbrüche. Von diesen drei Vorkommen sammelte ich nur aus dem ersten ein Probestück. 45. In der hellgrauen, dichten Grundmasse lassen sich schwach - sechimmernde Plagioklase und örtlich smaragdgrüne Amphibole erken- nen. Außerdem tritt Pyrit auf. U. d. M. Der oft knäuelförmig zusammengewachsene Plagioklas ist stark getrübt, zersetzt; örtlich sind in ihm Uralitnester zu beob- achten. Der farbige Gemengteil ist hellgrüner Uralit, der meist von Pyrit und Leukoxen begleitet wird. Die Grundmasse führt in einem allotriomorphen Quarz-Orthoklas- aggregate winzige Plagioklasleisten. Magnetit fehlt vollständig, Leukoxen ist oft zu beobachten, Pyrit tritt längs Adern und auch eingesprengt auf. Das Gestein ist ein zersetzter Andesit. Von hier aus folgte.ich dem unteren Wege, der an der Südgrenze des Eruptivstockes dahinführt. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XV]. Bd. 4. Heft. 18 24) PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (98) 46. Der erste Eruptivgang wird von einem Eruptivgestein mit säulenförmiger Absonderung zusammengesetzt. In seiner hell grünlich- grauen Grundmasse lassen sich die langen schmalen Leisten des grün- schwarzen Amphibols und glasglänzender langleistenförmiger Plagio- klas beobachten. Seltener finden sich auch Nester von Pyrit vor. U. d. M. Der Piagioklas (La = 68°, d. h. Ab,, An,,) besitzt oft einen inhomogen oder fleckig aufgebauten Kern; als Einschlüsse sind Amphibolnädelchen zu beobachten. Er bildet den kleineren Teil der Einsprenglinge. Der Amphibol ist hellgrün und faserig ausgebildet; seine Ein- schlüsse sind unregelmäßig begrenzte Titanitkörnchen. Randlich geht der Amphibol oft in Augit über, oder er wird von einem aus Augit, Plagioklas, Titanit und Epidot zusammengesetzten Kranz umsäumt. Größere, einheitlich ausgebildete Augitindividuen kommen selten vor, öfters treten Anhäufungen von Augit mit Epidot, Titanit und Pyrit auf. Die Grundmasse ist holokristallin und besteht aus 0'2—0'4 mm langen Plagioklasleisten (mit Auslöschungsschiefen von 0—12°, daher Andesin-Oligoklas) und hellgrünen Amphibolnadeln; das Eisenerz wird von Titanit oder Leukoxen markiert. Das Gestein ist daher ein endogen kontaktmetamorpher Diorit- porphyrit. Auf diesen Gang folgen über einige Schritte Kontakt- und darauf weiße porphyrische Gesteine. 47. Von der unmittelbar an der Grenze liegenden Halde sam- melte ich ein Gestein, aus dessen weißer, dichter Grundmasse sich 1—2 mm große glasglänzende Plagioklase und reichliche (Quarzdihexaeder ausgeschieden haben. U. d. M. Der Plagioklas (La=73—76°, d.h. Ab,, An,,—Ab., ANgg , optisch bald positiv, bald negativ) besitzt oft einen einschluß- reichen Saum, der sich von dem Innern mit ziemlich scharfen und unregelmäßig verlaufenden Grenzen abhebt und etwas zersetzt ist. Der Quarz tritt in runden Körnern auf. Der farbige Gemengteil ist Augit, der infolge seiner länglichen Leistenform sekundären Ursprunges zu sein scheint; in ihm können Leukoxenflecken beobachtet werden. In der Grundmasse sind in einem allotriomorphen Quarz-Ortho- klasaggregat 0'04—0°06 mm lange Plagioklasleistchen, Augitgruppen, etwas Biotit und sekundär auch leukoxenartiger Titanit und Epidot zu finden. Von Magnetit kommen nur einige größere Körner vor und diese sind limonitisch zersetzt. Das Gestein ist ein endogen kontaktmetamorpher Dazit. Von hier aus können bis zu der Wegkrümmung, wo zwei Stol- (99) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 941 lenmundlöcher anstehen, weiße Dazite beobachtet werden. Bei dem ersten Stollen sammelte ich einen pyritführenden grünlichgrauen Dazit. Zwischen diesen beiden Stollen stehen Granatstomolithe an, nach dem zweiten Stollen kann verkieselter Kalkstein beobachtet werden. Hierauf gelangen wir wieder zu mächtigen Sturzhalden. Auf diesen habe ich eine graue und eine weiße Gesteinsvarietät gesammelt. 48. In der grünlichgrauen Grundmasse finden sich reichliche Ein- sprenglinge von Plagioklas und spärliche von Biotit und Amphibol. Der Quarz bildet keine Einsprenglinge. U. d. M. Der Plagioklas ist stark zersetzt, die Zwillingslamellie- rung kann aber noch konstatiert werden; oft sind in ihm Epidot- partien zu beobachten, die örtlich den ganzen inneren Teil ersetzen können. Der grüne Amphibol hat längs der Spaltrisse seine Farbe ein- gebüßt und ist örtlich auch zu Epidot zersetzt. Nach Biotit finden sich einige Pseudomorphosen von radialstengelig angeordnetem Epidot. Fer- ner kommen Magnetit und Apatit vor. Die Grundmasse setzt sich aus Plagioklasleistehen, einem allo- triomorphen Quarz-Orthoklasaggregate, aus Magnetit und aus Zer- setzungsprodukten, wie Epidot, Kalzit und etwas Pyrit zusammen. Das Gestein kann daher besser als Andesit bezeichnet werden. 49. Das zweite Gestein ist ein weißer Dazit. U. d. M. Der Piagioklas (La = 69—70°, d. h. Ab,, An.) ist meist unregelmäßig begrenzt und oft infolge der magmatischen Strömung in mehrere Teile zerbrochen. Der Plagioklas umschließt zahlreiche winzige, scharfe Einschlüsse, die aber nicht mehr sicher bestimmt werden können. Auch korrodierte Körner von (uarz sind reichlich vorhanden und bergen zahlreiche Flüssigkeitsinterpositionen. Einige Quarzkörner sind entzweigebrochen und die beiden Hälften von einander geschoben. . Auf farbige Gemengteile weist kein Anzeichen mehr hin. Die Grundmasse erwies sich als ein mit winzigen Feldspatleistchen erfüll- tes allotriomorphes Quarz-Orthoklasaggregat. Ferner können noch Apatit, im Feldspat auch einige Mugnetit- einschlüsse beobachtet werden; in der Grundmasse werden die Örter von Magnetit nur durch einige Leukoxentupfen markiert. Außerdem findet sich noch von sekundärem Quarz umsäumter Pyrit. Auf diese Halden folgt dunkelgrauer Kalkstein. Wenn wir uns von diesem Wege bei der kreuzförmigen Lichtung in das Rakovitatal begeben, stoßen wir knapp unter der Lichtung auf 18* 3423 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (109) mehrere Sturzhalden. Die dort gesammelten Gesteine sind infolge ihres Erzgehaltes von besonderem Interesse. 50. In dem an der ersten Sturzhalde gesammelten Gesteine las- sen sich in der grauen Grundmasse außer den zersetzten farbigen Gemengteilen glasglänzender Plagioklas und reichlicher Quarz er- kennen. U. d. M. Der feinzonäre Plagioklas (La=68—73°, d. h. Ab,, An, „— Ab,, An,,) ist vollkommen frisch und umschließt hin und wieder win- zige Biotittäfelchen. Der Quarz ist stark korrodiert. Auf Amphibol verweisen nach außen zu aus Chlorit, im Inneren aus Epidot zusam- mengesetzte Pseudomorphosen. Einzelne Pseudomorphosen bestehen rein aus Epidot. Der Biotit hat meist seine primäre Farbe eingebüßt und eine grüne angenommen, dabei weist er aber einen guten Pleo- chroismus und hohe Interferenzfarben auf; lamellar wird er oft von einheitlichem oder auch radialstengelig gruppiertem Epidot ersetzt, dem sich noch etwas (Quarz zugestellt. Chlorit kann nur selten be- obachtet werden. Magnetit und Apatit kommen hauptsächlich als Ein- schlüsse vor. Die Grundmasse setzt sich aus winzigen Plagioklasleistchen, Biotit (oft gebleicht und lamellar zu Epidot und Chlorit zersetzt), Magnetit, beziehungsweise Leukoxen und aus einem Quarz-Orthoklas- aggregat zusammen. Das Gestein ist daher ein Dazit. - 51. Von der zweiten Halde habe ich ein gelblich-grünlichweißes mit Chalkopyrit imprägniertes Gestein untersucht. Als Einsprengling läßt sich nur Plagioklas erkennen. U. d. M. Der Plagioklas (La=68'5°, d. h. Ab,, An,) ist selten frisch, meist zersetzt; das herrschende Zersetzungsprodukt ist Kalzit, dem sich auch Kaolin zugesellt. Im Inneren des Plagioklas ist hin und wieder von (Quarz umgeben Chalkopyrit zu beobachten. Nach Amphibol finden sich hauptsächlich aus Kalzit und aus spärlichem Leukoxen, Chlorit, Epidot und Quarz zusammengesetzte Pseudomorphosen vor. Auf Biotit verweisen aus vorherrschendem Quarz und spärlichem Kalzit gebildete Pseudomorphosen, in welchen die Spaltbarkeit nach der Basis durch Leukoxen markiert wird. Leukoxen bezeichnet den Ort von Magnetit, der - Chalkopyrit wird in der Regel von sekundärem Quarz begleitet. In der Grund- masse sind in dem überwiegenden allotriomorphen Quarz-Orthoklas- gemenge spärliche Plagioklasleistehen und wenige Zersetzungsprodukte zu beobachten. Das Gestein entspricht einem zersetzten Andestt. (101) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 243 Von den weiter unten liegenden Halden habe ich noch zwei Gesteine untersucht. 52. Das eine Gestein ist ein mit Pyrit imprägnierter Dazit. 2.4. M:;. Der‘ Plagioklas (La=1735°, d. h. Ab,An,) ist in seinem Innern oft zu Kalzit und Kaolin zersetzt. Abgerundeter Quarz ist ein häufiger Einsprengling. Auf Biotit verweisen aus Kalzit und Quarz bestehende und von winzigen rutilartigen Nädelchen erfüllte Pseudomorphosen. In der Grundmasse können nur spärlich einige Plagioklasleistehen beobachtet werden; sie stellt in der Hauptsache ein Quarz-Orthoklas- aggregat dar, das auch viel Kalzit enthält. 53. Das andere Gestein ist ein Quwarzdioritporphyrit. U. d. M. Der Plagioklas (1 a=68°5° und dem entspricht Ab,, An,,) ist teils frisch, teils zu Kaolin zersetzt. Der Biotit ist selten frisch, in der Regel nebst Ausscheidung von Rutil und Titanit in Ghlorit übergegangen. Der Quarz hebt sich nur spärlich aus der Grundmasse hervor. Der Pyrit kommt mit sekundärem Quarz vor. Die Grundmasse setzt sich aus Quarz, aus meist zersetztem Orthoklas und Plagioklas zusammen. Unter den Halden wird nach einigen kleineren Durchbrüchen das Tal von dem Eruptivstocke verquert; dieser besteht teils aus weißen, teils aus grauen Daziten und Andesit. Dieselben entsprechen den bereits beschriebenen Gesteinen, u. d. M. habe ich sie nicht untersucht. 54. Nach dem Eruptivstock gelangen wir auf kristallinische Schiefer und hier sammelte ich noch ein Gestein mit dunkelgrauer Grund- masse, in welchem spärlicher Plagioklas, faseriger Amphibol und Pyrit ‘erkannt werden können. U. d. M. Der frische Plagioklas (Andesin) birgt Einschlüsse von Magnetit und winzigen Uralitnadeln. An Bruchlinien haben sich win- zige Uralitnadeln angesiedelt, die örtlich auch kleine Nester zusam- mensetzen. Der femische Gemengteil ist Uralit; die einzelnen Nadeln sind bald parallel orientiert, bald radialfaserig aggregiert. Er bildet auch Zwillinge nach (100), der 7 entsprechende Pleochroismus neigt ins Bläuliche. Der Uralit kommt mit reichlichen und größeren Mag- netitkörnern vor und wird oft von einem aus Magnetit und Biotit zusammengesetzten Kranz umgeben. Hin und wieder sind um den Uralit oder mit ihm zusammen Quarzaggregate zu beobachten. Der Magnetit wird örtlich auch von Titanit begleitet. Die Grundmasse setzt sich aus 0°08—0°3 mm langen Plagioklas- 244 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt KOLOMAN EMSZT (102) leisten (La=77°, d. h. Ab., An,.), aus reichlichen 0°02-—0'04 mm großen Biotiltäfelchen, aus spärlichen Uralitnädelchen, Magnetit und Mesostasen ausfüllendem Quarz zusammen. Das Gestein ist daher ein quarzführender Dioritporphyrit. Den Eruptivstock habe ich noch in zwei auch in der Karte be- zeichneten Richtungen (auf dem von Kote 421 m auf den Kukuluj Mielia führenden Wege und von da aus in NNW-licher Richtung nach Majdän) verquert. Auf diesen Wegen herrscht der weiße Dazit vor, welcher ständig Quarzeinsprenglinge führt, sein Plagioklas ist meist zersetzt; farbige Gemengteile können nur selten beobachtet werden, die Grundmasse ist vorherrschend weiß, selten hellgrau. Das Eruptiv- gestein widersteht dem Einfluß der Atmosphärilien gut und bildet die unfruchtsame und steile Kukuluj Mielakuppe. 55. U. d. M. untersuchte ich nur ein Gestein, mit noch glän- zenden Plagioklasen. Dasselbe habe ich auf dem nach dem Kukuluj Mieliagipfel führenden Wege, unter dem Gipfel gesammelt. U. d. M. Der größte Teil der Einsprenglinge ist Plagioklas (La=735° und dem entspricht Ab, An,); er ist noch frisch und in ihm können nur wenige Muskovit-Kaolinschüppchen beobachtet wer- den. Der Plagioklas wird in der Regel von einer anders orientierten Feldspatsubstanz durchdrungen. Örtlich finden sich in ihm auch iso- trope Opalzwickel vor. Der Quarz bildet nur spärliche Einsprenglinge von geringerer Korngröbe. Der femische Gemengteil ist ein farbloser Augit (cr = ca 39°), seine spärlich vorhandenen Individuen häufen sich örtlich zusammen. Er ist hin und wieder verzwillingt nach (100). Seltener wird er auch von Titanit begleitet. Schließlich können noch Leukoxentupfen und örtlich auch Hämatit beobachtet werden. Die Grundmasse wird von einem 0°02—0'06 mm lange, winzige Plagioklasleistehen umschließenden Quarz-Orthoklasaggregat gebildet. Örtlich sind auch kleine Zwickel von Opal zu beobachten. Das Gestein ist ein endogen kontaktmetamorpher Dazit. c) Gabbrodiorit, Diorit und Syenitdiorit. In die dritte Gruppe gehören jene Gesteine, die von der Kosso- vikakapelle angefangen über Oraviezabänya und dem oberen Teile von Csiklovabanya bis in das Pisatortal verfolgt werden können. Die Eruptivgesteine durchsetzen die Kontaktbildungen in der Gestalt eines sich vielfach verzweigenden Gangzuges, wie dies bereits Fig. 8. Maßstab 1:25 000. ex Draviczabanya Csiklovabanya Don Szentharomsaghegy Korkanvölgy +— Eruptivgesteine : == Kontaktgesteine Pisatorvölgy 246 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (104) von v. Corra und v. Rorn geschildert worden ist und namentlich auf der von CasteL veröffentlichten Karte gut zum Ausdruck gelangt. Auf der nach der Aufnahme von Lupwic RorH v. TrLeep kopierten Karte 1:75000 sind daher die Eruptivgesteine mit den Kontaktgesteinen zusammengefaßt worden. In der beigefügten Skizze (Fig. 8) habe ich versucht auf Grund meiner Notizen die geologischen Verhältnisse entlang der von mir zurückgelegten Wege zu veranschaulichen (Maßstab 1:25 000; die Gren- zen sind nach der Aufnahme von Lupwıc Rorn v. TELEeD ergänzt). Diese Skizze — die nur zum Verständnis der detaillierten Beschreibung verfertigt wurde — kann naturgemäß keine größere Genauigkeit be- anspruchen. Auf dem Wege, welcher vom unteren Teiche bei Oraviezabänya am rechten Ufer des von der Kossovikakapelle abfließenden Baches hinanführt, verqueren wir feinkörnigen Diorit, der meist verwittert ist. Von diesem Wege habe ich zwei Handstücke untersucht. 56. Das erste Probestück wurde ober der Biserschen Zigelei gesam- melt. Das ziemlich verwitterte Gestein weist u. d. M. ein dioritisches Gefüge auf und besitzt eine Korngröße von 0°6—0'8 mm. Der lang- leistenförmige Plagioklas ist zonär zersetzt; der Quarz bildet konstant kleine Mesostasen, selten kann auch Orthoklas beobachtet werden. Als femische Gemengteile finden sich meist Magnetit umsäumender Biotit, hellbläulichgrüner Amphibol und uralitisierter Augit; akzes- sorisch kommen außerdem noch Magnetit, Titanit und Apatit vor. Der Schliff wird von einer Zeolithader durchsetzt. 57. Das zweite Gestein sammelte ich vor der Grenze gegen die kristallinischen Schiefer zu. Das Gestein besitzt eine Korngröße von 1—2 mm. U.d.M. Die Hauptmasse des Gesteins bildet langleistenförmiger, örtlich zonär zersetzter Plagioklas; (Quarz kann nur spärlich be- obachtet werden. Sein farbiger Gemengteil ist faseriger Amphibol, der winzige Titanitinduviduen von Kuvertform umschließt. Der Amphibol ist selten nach (100) verzwillingt, örtlich häuft er sich zusammen und umschließt auch Pyrit. Titanit ist reichlich zugegen, Magnetit fehlt. Außerdem finden sich noch Apatit und als Zersetzungsprodukt Chlorit und Epidot. Zeolitnadern können gleichfalls beobachtet werden. Beide Gesteine sind daher quarzführende „»Augitamphibol- diorite. Auf dem Wege, der am linken Ufer des von der Kossovikakapelle abfließenden Baches dahinführt, sammelte ich gleichfalls zwei frischere Gesteine. (105) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSO-SZÖRENY. 947 58. Das erste Gestein besitzt eine Korngröße von 1—2 mm. U. d. M. herrscht der einen inhomogenen Aufbau aufweisende, dicktafelige Plagioklas vor (La = 61'5°, die Auslöschungsschiefe auf einem ||(M) orientierten Schnitte ist 175°, welchen Werten eine Zu- sammensetzung von Ab,, An,, und Ab,, An,, entspricht). Der Orthoklas füllt spärliche Mesostasen aus. Als farbige Gemengteile finden sich Biotit, der oft den braunen oder bereits grünen Amphibol umrandet oder aber perthitische Verwachsungen mit ihm bildet. Der Amphibol umgibt auch Uralit, welch letzterer dem Augit sein Dasein verdankt. Ferner finden sich noch reichlicher Magnetit, Titanit und Apatıt, örtlich auch sekundärer Epidot. Dieses Gestein steht schon dem Gabbrodiorit nahe. 59. Das zweite Gestein besitzt u. d. M. eine porphyrartige Struk- tur, größere Individuen von Plagioklas heben sich aus dem 0'6—0°S mm Korngröße aufweisenden Hauptgewebe hervor. Der Plagioklas (auf || (M) orientierten Schliffen löscht der Kern mit —22°, die innere Hülle mit —15°, der Rand mit +2°5° aus und dem entspricht Ab, ,An., Ab„ An, und Ab, An,) führt zahlreiche Einschlüsse; die rundlichen Einschlüsse sind Amphibol, Biotit und Augit, ferner Apatit, Magnetit, seltener auch Titaneisenleistchen. Der Kern wird von der Hülle durch eine rissige Zone geschieden. Der Orthoklas findet sich teils in Mesostasen, teils als poikilitischer Unter- erund. Quarz kommt nur spärlich vor. Der Biotit umschließt zahl- reiche Einschlüsse von Magnetit, Apatit, selten auch Titaneisen und Augit. Der Augit wird meist von Biotit und Amphibol perthitisch durchwachsen. Außer der prismatischen Spaltbarkeit kann auch jene nach (010) beobachtet werden, er ist daher diallagartig ausgebildet. Der Augit wird von homoaxisch orientiertem Biotit oder Amphibol umrandet. Der hellgrüne Amphibol führt in der Regel zahlreiche kleine Magnetiteinschlüsse. Akzessorisch finden sich Magnetit, Apatit, spärlicher Titanit und durch seine Leistenform erkennbares Titaneisen. Das Gestein ist ein Diorit. Auf dem von der Kossovikakapelle zum oberen Teiche führenden Wege habe ich aus dem ersten Drittel desselben ein andesitisches Gestein und Diorit notiert. Ungefähr in der Hälfte des Weges wird der kristallinisch-körnige Kalkstein von zwei Apophysen durchbrochen. Die hier gesammelten Gesteine tragen die Anzeichen einer intensiven endogenen Kontakt- metamorphose zur Schau und sind als endogene Kontaktgesteine 248 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (106) zu bezeichnen. Von diesen Gesteinen untersuchte ich zwei Hand- stücke. 60. Das erste Gestein besitzt eine variierende Zusammensetzung. Die Hauptmasse entspricht dem Gabbrodiorit; einzelne Teile bestehen nahezu rein aus Augit, örtlich können auch Aplitpartien beobachtet werden. U. d. M. Ein Schliff der Hauptmasse weist die Zusammensetzung von Augitgabbrodiorit auf und setzt sich aus breitleistenförmigem Plagioklas (La=60'5°, d. h. Ab,, An,,), tiefgrünem Augit (grün—gelb- liehgrün) und Magnetit zusammen. Der Augit bildet Zwillinge nach (100) und wird örtlich von Titanit begleitet. Zeolithadern treten gleich- falls auf; an beiden Seiten einer breiteren Ader ist der Plagioklas der Zeolithisierung erlegen, der Augit, Magnetit und eine Orthoklas- mesostase ist vollständig intakt geblieben. In einem anderen Schliffe fehlt das Erz, nur ein-zwei Pyritkörner sind zu beobachten. Die Struktur ist vorwiegend panidiomorph. Die Hauptbestandteile sind Plagioklas (La = 61°, d. h. Ab,, An,,) und tiefgrüner Augit, bald herrscht Plagioklas, bald Augit vor. Örtlich kön- nen aüch poikilitische Untergründe von Orthoklas beobachtet werden. Der Plagioklas ist entlang der Adern zeolithisiert. In einigen mandelförmigen Räumen ist randlich ein Epidotkranz, im Innern Chal- zedon und Epidot zu beobachten. In einem dritten Schliffe wird ein Teil desselben vorherrschend aus tiefgrünem Augit zusammengesetzt; zwischen den Augitindividuen findet sich zeolithisierter Plagioklas vor. Der Augit hat neben den Spaltrissen seine Färbung eingebüßt, sieht daher wie gefleckt aus. Manchmal wird er von einem Epidotsaum umgeben; selten sind in ihm auch ein-zwei Magnetitkörnchen zu beobachten. Der andere Teil des Schliffes setzt sich in ungefähr gleichem Mengenverhältnis aus Augit und Zeolith zusammen. Der Apatit konnte in jedem Schliffe konstatiert werden. 61. In dem aus der zweiten Apophyse gesammelten Gesteine setzt eine schmale Aplitader auf. U. d. M. Das Nebengestein setzt sich aus teilweise opalisiertem Plagioklas, aus untergeordnetem Orthoklas und hellgrünem Augit zu- sammen. Der Augit umschließt hin und wieder braune Amphibolkerne. Apatit und Titanit sind reichlich vorhanden, in dem Titanit sind noch manchmal Überreste von Magnetit zu beobachten. Magnetit kommt nur spärlich vor. Der Aplitteil setzt sich aus nach dem Karlsbader Gesetz ver- zwillingtem Orthoklas und aus untergeordnetem (warz zusammen. (107) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSO-SZÖRENY. 949 62. Das Gestein des in °/s des Weges aufsetzenden Ganges er- wies sich als orthoklas-quarzführender Diorit. U. d. M. weist der Plagioklas langleistenförmige Durchschnitte auf. In einem Durchschnitt ca. _a ist die Auslöschungsschiefe 68°, er kann daher dem Andesin angehören. Orthoklas und (Quarz füllen Mesostasen aus. Als farbige Gemengteile treten gemeine grüne Horn- blende und Biotit auf; beide führen Einschlüsse von Apatit und Magnetit. Der Biotit geht randlich in der Regel in Chlorit, der auch Nester von Epidot führt, über. Außer dem Magnetit und Apatit tritt reichlich auch Titanit auf. 63. Am Ende des Weges sammelte ich aus dem letzten Aus- bruche noch ein endogenes Kontakigestein. U. d. M. erwies es sich als ein Gemenge von Plagioklas (La=64°, d. h. Ab,,An,,), Augit und spärlichem Orthoklas. Der Plagioklas ist örtlich zeolithisiert oder aber wird er von einem Augit-Epidotaggregate verdrängt. Der Epidot ist besonders in bogenförmig begrenzten und sich verzweigenden Adern häufig anzutreffen. Der Augit ist hellgrün und umschließt hin und wieder noch braunen Amphibol. Apatit und Titanit sind reichlich vorhanden, Pyrit begleitet die Zeolithe. Von der rechten Seite des Oraviezabänyaer Tales, unterhalb des oberen Teiches habe ich noch vor dem Erreichen des zusammenhän- genden Gabbrodioritstockes fünf Eruptivgänge notiert. Im ersten Aufschlusse kann neben dem mächtigen Gabbrodiorit- gange ein schmaler Aplitgang beobachtet werden, das aus dem letz- teren Gange gesammelte Gestein ist aber leider in Verlust geraten. 64. Der Gabbrodiorit besitzt eine Korngröße von 2—4 mm und ist das Gemenge von schwarzem, örtlich mit Biotit perthitisch verwachsenem Amphibol und glasglänzendem Plagioklas. U. d. M. ist die Struktur infolge der xenomorphen Ausbildung der farbigen Gemengteile eine gabbroidale. Die Bestandteile sind fol- gende: In dem dicktafelförmigen Plagioklas (La = 61—64°, d. h. Ab,, An, — Ab, An,,) treten selten infolge der Zersetzung Epidotpartien auf. Nach dem Karlsbader Gesetz verzwillingter Orthoklas füllt spär- liche Mesostasen aus. Der herrschende farbige Gemengteil ist Amphi- bol, welcher seltener von Biotit perthitisch durchwachsen ist oder auch Augit umschließt. Der Amphibol ist xenomorph ausgebildet und umschließt auch kleinere Plagioklasleisten. Ferner können noch reich- licher Magnetit von 0:15 mm Korngröße, Apatit und Titanit beobach- tet werden. Als Zersetzungsprodukt tritt Chlorit und Epidot auf; neben dem Chlorit nimmt der Amphibol eine bläulichgrüne Farbe an. 250 PAUL ROZLOZSNK UND D: KOLOMAN EMSZT (108) Schließlich setzen darin noch ein-zwei schmale Zeolitadern auf. 65. Das Gestein des zweiten Ganges erwies sich als Pyroxen- biotitdioritporphyrit. U. d. M. Die Zahl der Einsprenglinge ist eine untergeordnete, ihre normale Korngröße 0’4—0'6 mm. Als Einsprenglinge finden sich: mit Magnetitstaub erfüllter, oft einen inhomogenen Kern auf- weisender Plagioklas (1 a = 58:5—60'5°, d. h. Ab,, An„—Ab,, An,,) und Augit, der nach (100) Zwillinge bildet und auch in knäuelförmi- ger Verwachsung auftritt. Als Kern tritt im Augit örtlich Hypersthen auf. Der Biotit umrandet meist den Magnetit und häuft sich örtlich mit ihm zusammen. Magnetit und Apatit sind reichlich zugegen. Die Grundmasse ist ein holokristallines Gemenge von 0:15—0'2 mm großem, langleistenförmigem Plagioklas (mit Auslöschungsschiefen von 7—28°, daher Labrador-Andesin), von 0'05—0'1 mm großem Augit, Biotit und Magnetit; als letzte Ausfüllungsmasse tritt auch Quarz auf. Der Augit führt außer Einschlüssen von Magnetit auch Titan- eisenstäbchen. 66. Neben dem dritten Gange sammelte ich ein endomorphes Kontaktgestein. U. d. M. Der eine Teil des Schliffes setzt sich aus hellgrünem Augit und aus spärlichem Titanit zusammen. In der Hauptmasse ist nur der ÖOrthoklas frisch, sonst findet sich eine zeolithisierte und epidotisierte Substanz vor, die oft auch anisotropen Granat führt. Diese Partien stellen daher den Übergang zu den exogenen Kontak- ten her. In dem 4-ten und 5-ten Gange findet sich feinkörniger Diorit. 67. Aus dem darauf folgenden zusammenhängenden Stock habe ich noch ein Handstück gesammelt. Das Hauptgestein ist @qabbro- diorit, in der Mitte des Handstückes kann eine sich linsenförmig erweiternde Aplitader beobachtet werden, ringsherum besteht das Gestein fast rein aus farbigen Gemengteilen; gegen die Aplitader hin gesellt sich auch Epidot dazu. U. d. M. setzt sich die Hauptmasse aus Plagioklas und aus mit Amphibol perthitisch verwachsenem Augit zusammen, akzessorisch treten Magnetit, Titanit und Apatit auf. Der dunklere Teil besteht bald rein aus Amphibol, bald aus Augit und Amphibol. Am Rande des Schliffes ist auch Orthoklas zu beobachten, welcher der Aplitader entsprechen dürfte. Der Amphibol ist braun, hat aber schon an vielen Stellen seine Farbe eingebüßt und eine grüne Färbung angenommen; er umschließt parallel orientierten Epidot. An solchen Stellen wird der Magnetit von Pyrit ersetzt. 109) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 951 Der folgende Weg wurde auf dem vom oberen Teiche längs dem linksseitigen Nebenbache des ÖOraviezabänyaer Tales zur Kote 502 m führenden Wege zurückgelegt. 68. Ein am Anfang des Tales gesammeiter GFabbrodiorit ist in der Hauptsache ein Gemenge von schwarzem Amphibol und Plagioklas. U. d. M. weist das Gestein ein gabbroidales Gefüge auf; der Plagioklas überwiegt noch. Der Plagioklas besitzt bei La = 63° die Zusammensetzung von Ab,,An,,. In dem einen Teile des Schliffes ist der Amphibol braun und umschließt örtlich Augit. In der größeren Hälfte kann nur tiefgrüner, faseriger Amphibol beobachtet werden, der also der braunen Hornblende und dem Augit sein Dasein ver- dankt. Er wird örtlich von Pyrit begleitet. Ferner kommt noch in reichlicher Menge 0'1—0°2 mm großer Magnetit und Apatit vor. 69. Am Anfange des Tales, in dem am linken Ufer des Baches befindlichen Steinbruche sammelte ich eine feinkörnige Gesteinsvarietät. U. d. M. variiert die Hauptkorngröße zwischen 0'6—0'5 mm. Der Plagioklas (Labradorit) ist bestäubt, nur am Rande kann ein einschlußfreier Saum beobachtet werden. Als Einschlüsse findet sich hauptsächlich feiner Magnetitstaub, teilweise können auch Titaneisen- stäbehen beobachtet werden; die Einschlüsse sind oft zonär angeord- net, so daß der Feldspat bei einem Nikol beinahe an Nosean erinnert. Außerdem kommen noch Einschlüsse von Augit und Biotit vor. Um diesen letzteren herum wie auch rings um den größeren Magnetit- körnern können einschlußfreie Höfe beobachtet werden. Der farbige Gemengteil ist hauptsächlich Augit; er bildet repetierende Zwillinge nach (100), seine Einschlüsse sind Magnetit und Titaneisenstäbchen. Der Augit wird meist von Biotit, hin und wieder auch von hellbraunem Amphibol umsäumt. Schließlich kommen noch spärlicher Hypersthen, meist Magnetit umsäumender Biotit, akzessorisch Magnetit, Titaneisen und Apatit vor. Zwischen den die Hauptmasse bildenden Plagioklasindividuen kann noch in untergeordneter Menge ein grundmassenartiges Gewebe mit kleinerer Korngröße beobachtet werden, das sich aus Plagioklas, Quarz, aus kryptoperthitischem, kleinere poikilitische Untergründe bil- dendem Orthoklas und gedrungenen Augitsäulchen zusammensetzt. Das Gestein ist daher ‘ein feinkömiger Pyroxenbiotitdiortt. Im Tale weiter aufwärts kommen fein- oder mittelkörnige Gabbro- diorite vor, die auf einer kurzen Strecke von Kalkstein unterbrochen werden. 70. An der Grenze des zusammenhängenden Stockes sammelte ich noch vor der Gabelung des Baches ein feinkörniges Gestein. 252 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (110) U. d. M. halten die femischen den salischen Gemengteilen nahezu das Gleichgewicht. Die Korngröße ist 0'4—1 mm, die Struktur nahezu panidiomorph. Der Plagioklas besitzt bei La=58'5° die Zusammensetzung von Ab, An,,; seine Einschlüsse sind Magnetit, Titaneisen und Biotit. In spärlichen Mesostasen kann auch Orthoklas beobachtet werden. Als farbige Gemengteile finden sich: Olivin, meist im Innern der Augit- augen oder von einem Magnetit-Augit-Biotitkranz umsäumt. Längs den Absonderungslinien und Spaltrissen läßt er eine beginnende Zersetzung zu grünlichem Serpentin erkennen. Der Augit wird oft von nach zwei Richtungen orientierten Titaneisenstäbchen durchdrungen. Er bildet Zwillinge nach (100). Der Biotit umsäumt meist das Erz. Außerdem kommen noch Magnetit, Titaneisen und in reichlicher Menge lange, quergegliederte Nadeln von Apatit vor. Dieses basische Ganggestein mag in seiner Zusammensetzung einem Olivinmikrogabbro entsprechen. Oberhalb der Talverzweigung ist auf kurzer Strecke kristallinisch- körniger Kalkstein zu beobachten. 71. Darauf folgt ein schmaler Gabbrodioritgang und weiter auf- wärts ein leukokrates Gestein, in welchem mit freiem Auge in der Hauptsache Plagioklas auffällt; auch honiggelber Titanit kann örtlich erkannt werden. U. d. M. wird die Hauptmasse von dickleistenförmigem Plagioklas gebildet; La = 69—70°5° in der äußeren Hülle wurde gemessen 80—86°, diesen Werten entspricht Ab,, An, — Ab, An,, und Ab, An.— Ab,, An,,. Der in kleinerer Menge vorkommende Orthoklas ist mikro- perthitisch und bildet große poikilitische Untergründe. Örtlich geht er mit Quarz pegmatitische Verwachsungen ein. Der Quarz kommt in kleineren, jedoch konstant vorhandenen Mesostasen vor. Farbige Gemengteile sind nur in sehr untergeordneter Menge vorhanden und können teilweise auch fremde Einschlüsse repräsentie- ren. Es finden sich einige abgerundete Individuen von Augit, hier und da faserige Hornblende und auch einige Epidotkörner. Die 0:15 mm großen Körner von Tilanit sind reichlich aufzufinden und häufen sich örtlich zusammen. Dieses Gestein kann vielleicht am besten als quarz-orthoklas- führender Plagiaplit (Grabbrodioritaplit) bezeichnet werden. Noch bevor wir auf den Bergrücken gelangen, bewegen wir uns auf Granatkontaktgesteinen, am Bergrücken selbst aber stoßen wir neuerdings auf Aplit. Schreiten wir am Bergrücken von der kleinen Kuppe segen E, so bewegen wir uns einige Schritte weit auf Granatstomolithen. (111) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 253 72. In dem darauf folgenden kleinen Sattel sammelte ich ein schönes Aplitgestein. Dasselbe setzt sich hauptsächlich aus 1 cm lan- gem, nach der Kante M/P gestrecktem, Karlsbader Zwillinge bildendem fleischrotem Orthoklas zusammen, die einzelnen Individuen sind unter 60° angeordnet. Die so entstandenen dreieckigen Räume werden von rauchgrauem Quarz ausgefüllt. Ferner können auch einige Amphibol- individuen beobachtet werden. U. d. M. Der Orthoklas ist ausgezeichnet perthitisch ausgebildet. Er selbst erscheint getrübt und umschließt die normalen Einschlüsse. Plagioklas kann nur im Orthoklas in perthitischer Verwachsung be- obachtet werden, selbständig tritt er nicht auf. Quarz füllt die eckigen Räume aus. Von farbigen Gemengteilen gelangten nur zwei nicht cha- rakteristische Durchschnitte in den Schliff; sie sind tiefgrün und ge- hören — nach den kleinen Auslöschungsschiefen zu urteilen — dem Amphibol an. Hier und da kommt auch Titanit vor. Das Gestein kann daher als ein quarzführender Orthoklasaplit bezeichnet werden. 73. Ein unmittelbar darnach gesammeltes Gestein ist feinkörnig; darin fallen nur größere spiegelnde Orthoklasindividuen gut auf, welche die übrigen poikilitisch umschließen. Hin und wieder können auch Augit und Titanit erkannt werden. U. d. M. wird das Gestein in der Hauptsache von Plagioklas und Augit (mit einer Korngröße von 0'3>—1 mm) zusammengesetzt, welchen Gemengteilen sich noch große poikilitische Untergründe von Orthoklas zugesellen. Der Plagioklas (La=66°, d. h. Ab,, An,) ist zonär und besitzt hin und wieder einen inhomogenen Kern. Seine Einschlüsse sind Apatit, Magnetit und Augit. Der Orthoklas ist mikroperthitisch und umschließt ‘zahlreiche, oft nur 0'15—0'3 mm große und korrodiert erscheinende Individuen von Augit und Plagioklas. Der Augil ist dem Ägirinaugit ähnlich; c7=53°, a= gelblichgrün, 7 = bläulichgrün, = grün. Ört- lich besitzt er Sanduhrstrukiur und weist anomale Interferenzfarben auf. Das Innere der größeren Individuen ist heller gefärbt. Im Inneren ist örtlich ein trübes Augitaggregat und Magnetit zu beobachten, an einer Stelle umschließt der Augit braunen Amphibol (S. die Mikro- photographie 5). Akzessorisch. kommen reichlich Titanit, Apatit, spär- lich auch Magnetit vor. Das Gestein entspricht daher einem endogen kontaktmetamorphen Syenitdiorit. 254 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt KOLOMAN EMSZT (112) Der Bergrücken setzt sich vorherrschend aus Granatstomolithen zusammen und wird noch an vier Stellen bald von basischen, bald von aplitischen Gesteinen durchbrochen. 74. Ein aus dem letzten Ausbruch gesammeltes Gestein ze fein- körnig und besitzt einen aplitischen Habitus; in demselben können nur Plagioklas, spärlicher Biotit und ein grünes femisches Gemeng- teil erkannt werden. U. d. M. treten die farbigen Gemengteile in den Hintergrund; herrschender Feldspat ist Orthoklas, dabei kommt auch (Quarz reich- lich vor. Die Korngröbe variiert zwischen 0°3>—0'8 mm. Plagioklas ist konstant vorhanden, tritt jedoch in geringerer Menge als der Quarz auf; gemessen wurde ._ a = 68°, d. h. Ab,, An,,. Örtlich wird er von einer Orthoklashülle umgeben. Der Orthoklas ist mikroperthitisch und unıschließt zahlreiche winzige Einschlüsse. Ört- lich kann auch Myrmekit beobachtet werden. Der Quarz birgt Flüssig- keitseinschlüsse. Das herrschende farbige Gemengteil ist grünlichbrau- ner Amphibol und spärlicher, meist epidotisierter, Biotit. Akzessorisch finden sich spärlicher Magnetit, Apatit und Titanit vor. Das Gestein ist daher ein .Aplit. Bewegen wir uns von dem Gebirgsrücken abwärts, so können wir noch oben einen Gabbrodioritgang beobachten, weiter unten finden sich dann über eine längere Strecke Granitstomolithe. Darauf folgt ein mächtigerer Gabbrodioritgang. 75. Ein nahe zur unteren Grenze gesammeltes dunkles feinkörni- ges Gestein erweist sich u. d. M. als ein 0'6%—0'75 mm Korngröße be- sitzendes Gemenge von inhomogenem, zahlreiche Einschlüsse führen- dem Plagioklas, braunem Biotit und Augit. Der Augit birgt Einschlüsse von Magnetit und Titaneisenstäbchen; längs der Spaltrisse ist er ura- litisiert, manchmal wird er ganz von Uralit ersetzt. Selten kann auch brauner Amphibol beobachtet werden, akzessorisch treten Magnetit und Apatit auf. Das Gestein ist ein Brotitaugitgabbrodiorit. Auf diesen Gang folgen auf 1—2 Schritte Granatstomolithe und darnach tritt neuerdigs ein breiterer Gabbrodioritgang auf. An der Südgrenze dieses Ganges können oft solche Handstücke gesammelt werden, in welchen der Gabbrodiorit kaum einige Zentimeter mächtige Apophysen in den Granathornfels entsendet. Saure, orthoklasreiche, oft sehr schmale Gesteinsgänge finden sich ebenfalls vor. Die Beschreibung der hier gesammelten Gesteine ist in der Reihen- folge der Sammlung folgende: (113) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSO-SZÖRENY. 355 76. Das erste Gestein ist mittelkörnig; in ihm fallen besonders große, die übrigen Gemengteile umschließende Biotittafeln auf. U. d.M. Der Plagioklas besitzt bei _ a = 62— 63° die Zusammen- setzung von Ab,, An,,. Die großen Tafeln von Biotit umschließen Indi- viduen von Plagioklas und Augit. Der Augit wird perthititisch von Biotit durchwachsen. Akzessorisch tritt reichlicher Apalit auf; Magnetit kommt nur in den farbigen (Gemengteilen vor, sonst wird er von Chalkopyrit und Pyrit ersetzt. Letzterer wird auch von Epidot be- gleitet. Das Gestein ist ein Biotitaugitgabbrodiorit. 77. Das zweite Gestein weist keine einheitliche Zusammensetzung auf; ein Teil ist kleinkörnig, der andere feinkörniger. U. d. M. besitzt der großkörnigere Teil eine Korngröße von 06 bis 15mm, der feinkörnigere Teil eine solche von 0°5—0'5 mm. Der erste ist das Gemenge von Piagioklas (La= 635°, d. h. Ab,, An,,) und von hellerünem, kleine Biotiteinschlüsse führendem Augil; an dem Augit ist die Spaltbarkeit nach (100) gut ausgebildet (Dialiag). Mag- netit und Apatit sind reichlich zugegen. An der Grenze des grob- körnigeren und feinkörnigeren Teiles können 1—2 größere poikilitische Untergründe von Orthoklas beobachtet werden. Der feinkörnigere Teil führt auch Biotit und dieser verursacht neben der geringeren Korn- größe die dunklere Farbe. Am Plagioklas wurde gemessen Iam63-66; er entspricht daher jenem des großkörnigeren Teiles. Einige Augit- individuen heben sich auch porphyrartig hervor und bergen zahlreiche Titaneisenstäbehen. Der Biotit tritt hauptsächlich als Umsäumung von Augit und Biotit auf. An einem Ende des Schliffes ist der Plagioklas der Zeolitisierung erlegen. 78. Der eine Teil des dritten Gesteines ist Granathornfels, in dem anderen können hauptsächlich Augitsäulen erkannt werden. U. d. M. Ein Teil des Schiffes entspricht endogen kontaktmeta- morphem Gabbrodiorit und setzt sich aus tiefgrünem Augit und Plagioklas zusammen. Erz fehlt. Ein anderer Teil besteht hauptsäch- lieh aus Augit. An dem Kontakte dieser beiden Teile treten große Örthoklasindividuen auf. Der Auyil ist tiefgrün gefärbt und umschließt teilweise Titaneisenstäbehen, in seinem Inneren auch kleine Einschlüsse von Amphibol und Biotit. Zwischen dem Augit findet sich Kalzit und teilweise optische Anomalien aufweisender hellroter Granat. Auch Chalkopyrit und Apatit können beobachtet werden. Der dritte Teil setzt sich aus trübem Kalzit, Augitgruppen und Granat zusammen, er stellt daher den Übergang zu dem Granathornfels dar. Mitt. a. d. Jahrb. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVT, Bd. 4. Heft. 19 256 PAUL ROZLOZSNIK UND DE: KOLOMAN EMSZT (114) 79. In dem folgenden Gesteine können in dem Granalhornfels zwei Gabbrodioritapophysen beobachtet werden. U. d. M. Der eine Schliff wurde von der Grenze des Granathorn- felses verfertigt. Das Hauptgestein ist ein endogen kontaktmetamorpher Augitgabbrodiorit. Der normal ausgebildete Piagioklas entspricht bei La = 61°5° der Zusammensetzung von Ab,, An,,. Der Orthoklas bildet spärlich auch Mesostasen. Der Argit ist tiefgrün, nur sein Inneres ist heller gefärbt und dort umschließt er auch Titaneisenstäbchen. Erz fehlt; örtlich kommt Titanit in größeren Körnern vor. An einer Stelle konnte neben dem Titanit auch Granat beobachtet werden. Ein Ende des Schliffes ist zeolithisiert; in dem Zeolith sind auch Granatpartien sichtbar. Nur der Orthoklas ist intakt geblieben und wird von einem Granatsaum umgeben. Granatsäume finden sich auch als Umrandungen des frischen Plagioklas vor. Ein aus dem Granathornfels verferligter Schliff setzt sich haupt- sächlich aus Granat und Augit zusammen. Der isotrope Granat ist wie gewöhnlich trüb, nur in die Drusenräume reichen seine besser begrenzten und wasserklaren Kristalle hinein. Hier und da können auch Einschlüsse von Apatit beobachtet werden. Der farblose Augit kommt in größeren Individuen vor und bildet örtlich Zwillinge nach (100). In einem Teile des Schliffes greifen die Zeolithaggregate über; an dieser Stelle stand daher der Hornfels mit dem Gabbrodiorit in Berührung. Unter der zusammenhängenderen Gabbrodioritpartie ist das Eruptiv- gestein noch mehrerenorts von Kontaktgesteinen unterbrochen, nur bei den ersten Häusern von Gsiklovabanya kann wieder ein zusammen- hängendes Vorkommen beobachtet werden und dieses endet bei der Vereinigung der beiden Talzweige. Darauf folgt kristallinischkörniger Kalkstein. SO. Auf dem Wege, der am linken Ufer des Csiklovabänyaer Tales auf den Gipfel des Szenthäromsägberges (378 m) führt, wird der Kalk- stein alsbald von Eruptivgesteinen abgelöst, der auf der Karte ver- zeichnete erste Teil ist in seiner Mitte gleichfalls von Granathornfels unterbrochen. Ein vor dem Granathornfels gesammeltes Gestein erwies sich als endogen kontaktmetamorpher, mittelkörniger Jugitgabbro- diorit. U. d. M. weist das Gestein ein gabbroidales Gefüge auf. Der Plagioklas ist stark bestäubht. _ «= 61° und dem entspricht Ab,, An. In spärlichen Mesostasen ist auch Orthoklas zugegen. Der Augit ist, insbesondere an seinem Rande, tiefgrün gefärbt; seine Einschlüsse c (115) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 257 sind Biotit, Plagioklas, in seinem Kerne auch solche von Magnetit und Titaneisen. Er weist außer nach (110) noch Spaltrisse nach (100) auf und läßt Dispersionserscheinungen erkennen. Mit dem Augit tritt reich- licher Titanit auf. Der Schliff wird auch von mehreren Zeolithadern durchsetzt. Wo diese in dem Augit aufsetzen, kann in ihnen örtlich isotroper (rranat beobachtet werden. Neben den Zeolithadern kommt auch spärlicher Pyrit vor. 81. Das hinter dem Granathornfelse gesammelte Gestein ist heller gefärbt und führt Amphibol. Seine Korngröße liegt an der Grenze von mittel- und kleinkörnig. U. d. M. Den herrschende Gemengleil bildet langleistenförmiger Plagioklas, der bei L_a=68° die Zusammensetzung von Ab, An,, besitzt; er führt zahlreiche Einschlüsse von Magnetit und Biotit. Stellenweise können in ihm auch Kaolinschuppen beobaclıtet werden. Orthoklas kommt in geringerer Menge als der Plagioklas vor; er tritt teils in Mesostasen, teils poikilitische Untergründe bildend auf. Der Quarz füllt konstant kleinere Mesostasen aus. Der herrschende far- bige Gemengteil ist eine tiefgrüne, etwas ins Grünlichbraune neigende Hornblende, die sich hier und da mit Magnetit anhäuft. An einer Stelle umschließt die Hornblende einen, winzige Magnetitkörnchen führenden Augitkern. Seltener kann auch meist zu Chlorit zersetzter Biotit beobachtet werden. Akzessorisch kommen reichlicher Magnetit, Titanit und Apatit vor. Das Gestein ist ein quarzführender Syenttdiorit. Seine Zu- sammensetzung ist nach der Analyse von Euszrt folgende: SiO, = 56'389 TiO, = 098 ALO, = 16:95 ke, — 3:85 a0. 349 MG: —= 3:19 Ga. — 292 SrO = Spuren Na,0: = 2:09 KO 221 20. eig15 2 Summe — 99:61 Nach dem nun über einige Schritte folgenden Granathornfelse ist auf längerer Strecke abermals Gabbrodiorit zu finden. 19% IV yt OR PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (116) 82. Ein hier gesammeltes Gestein stellt ein mittelkörniges Ge- menge von spärlichem Biotit, schwarzem, matt schimmerndem Augit und einer feinkörnigen (saussuritähnlichen) Feldspatsubstanz dar. U. d. M. wird der Biotit von tiefgefärbten Augitkörnern umgeben. Der Augit (graugrün—grasgrün) weist optische Anomalien und zonären Aufbau auf. An ihm können auch Spaltrisse nach (100) und nach (010) beobachtet werden, eine herrschende Form ist (010). Die Grundmasse ist ein Mozaik von 0°15—0'6 mm großen Ortho- klaskörnern; in ihm können kleine Kaolinnester beobachtet werden. Spärliche zeolithisierte Leisten weisen auf Plagioklas hin. Das Gestein ist daher ein endomorphes Kontaktgestein. Bei der Wegkrümmung — wo ein Wasserriß vorbeifließt — finden sich wieder Granathornfelse, worauf wir uns abermals auf Eruptiv- gesteinen bewegen. S3. In dem Gesteine eines in dem Granathornfelse aufsetzenden schmäleren Ganges lassen sich mit freiem Auge hauptsächlich mit kleineren Augitsäulchen durchspießte Orthoklasindividuen erkennen. Titanit und Pyrit können gleichfalls gut erkannt werden. U. d. M. entspricht ein Schliff des Gesteines einem quarz- orthoklasführenden Diorit und setzt sich aus Plagioklas, mit Biotit perthitisch verwachsenem Augit, chloritischem Biotit und akzesso- rischem Titanit und Pyrit zusammen. Der Plagioklas ist bestäubt. Der Schliff wird von einer Zeolithader durchsetzt. Ein anderer Schliff ent- spricht quarzführendem Syenitdiorit,; Plagioklas ist mit dem Ortho- klas in ungefähr gleicher Menge zugegen. Der Plagioklas wird in fleckiger Anordnung von Epidot ersetzt. Der Orlhokias bildet große poikilitische Untergründe. Gemessen wurde 175° und bei dieser Orientierung schließt die Streifung (die Mikroperthitspindeln) mit den Spaltrissen nach (001) einen Winkel von 73° ein. Der Augit ist hell- xrün und bildet Zwillinge nach (100). Seltener wird er von spärlichem Amphibol und Biotit durchwachsen; er führt auch kleine Einschlüsse von Magnetit. Der vollkommen frische Augit wird stellenweise von crößeren einheitlichen Epidolindividuen umgeben. In einigen Adern kann außer Epidot auch optisch anomaler Granat beobachtet werden. Akzessorisch kommen reichlicher Titanit und Ajalil vor. Auch dieses Gestein hat daher eine endogene Kontaktmetamorphose erlitten. 84. In der Mitte des zusammenhängenden Aufbruches habe ich ein feinkörniges Ganggestein gesammelt. U. d. M. ist zwischen den 0'5—0'6mm großen Gemengteilen auch ein spärliches Gewebe von 0'05—0'1 mm Korngröße zu be- obachten. | (117) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 259 Die Gemengteile sind folgende: Der langleistenförmige Plagioklas umschließt viel Magnetit, Titaneisen und rundliche Einschlüsse von farbigen Gemengteilen. _ «a = 61—62° (Ab,, An, -Ab „An,,); in einem parallel (M) orientierten Schliffe wurde gemessen im Kerne —27'5° und --18°5°, in der inneren Hülle —10°, am Rand +5° und diesen Werten entsprechen Ab,, An.,— Ab,, An, —Ab,, Anz —Ab,, An.;- Der herrschende farbige Gemengteil ist Augit, welcher in der Regel von Biotit umsäumt wird. Untergeordnet kann auch Hypersthen mit seinem charakteristischen Pleochroismus beobachtet werden; er wird meist von Augit, Biotit und auch von braunem Amphibol um- randet. Der Diotil umsäumt meist den Magnetit oder die übrigen femischen Gemengteile. Akzessorisch treten reichlich Apatit und Mag- netit auf. Der grundmassenarlige Teil ist das Gemenge von Plagioklas, etwas Quarz, spärlichem, größere Individuen bildendem Orthoklas, von abgerundeten Kristallen der farbigen Gemengteile und von Magnetit. Das Gestein entspricht in seiner Zusammensetzung einem fein- körnigen Biotitpyroxendiorit. Von da aus nahm ich meinen Weg auf den Szenthäromsäggipfel (578 m) und verquerte noch drei schmale Eruptivgänge: aus diesen konnte jedoch kein frisches Handstück gesammelt werden. Von dem östlich vom Szenthäromsägberge liegenden Sattel, wo das Gangsystem auf der Karte den Bergrücken übersetzt, habe ich ein zersetztes aplitisches Gestein und zersetzten Andesit notiert. Auf dem Rücken, der zwischen dem Korkanbach und seinem rechtsseitigen Nebengraben liegt, bewegen wir uns zuerst auf kontakt- metamorphem Kalkstein, der von einem hellen Dioritgang durch- brochen wird. Nach diesem Gang schreiten wir eine längere Zeitlang auf Granathornfelsen und erst vor der Vereinigung der erwälınten beiden Bäche wird der steile Gebirgsfuß wieder von Eruptivgestein zusammengesetzt. 55. In einem hier gesammelten hellen Gesteine findet sich u. d. M. neben herrschendem Plagioklas in reichlicher Menge auch poikilitische Untergründe bildender Orthoklas vor. Der Plagioklas um- schließt zahlreiche Einschlüsse; _L a —= 67—69° und diesen Werten entspricht Ab,, An,,—Ab,, An,,. Der gestrichelte Orthoklas bildet Karls- bader Zwillinge. Quarz kommt konstant in kleineren Mesostasen vor. Der herrschende farbige Gemengteil ist Amphibol, der haupt- sächlich kleinere Säulen bildet. Er ist verzwillingt nach (100) und führt hier und da auch Augitkerne. Seltener ist auch Biotit zu 260 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt: KOLOMAN EMSZT (118) beobachten, und zwar meist zu Chlorit umgewandelt. Akzessorisch finden sich reichlicher Magnetit und Apatit. Das Gestein ist ein quarzführender Syentitdiorit. Wenn wir jenseits der Vereinigung der beiden Bäche im Tale des Korkanbaches weiter abwärts schreiten, so bewegen wir uns zuerst auf kristallinischkörnigem Kalkstein, alsbald aber verqueren wir Eruptiv- gesteine, die einmal von Kalkstein unterbrochen werden, bis zur Ver- einigung des Korkan- und Pisatorbaches, wo das Eruptivgestein ein Ende nimmt. Die hier gesammelten Gesteine wurden aus Versehen mit den am letzten Wege, nämlich auf dem vom Szenthäromsäggipfel gegen N ziehenden Bergrücken gesammelten Gesteinen, mit derselben Nummer bezeichnet. Auf dem letzten Wege beobachtete ich nur vier kleinere Ausbrüche. Unter den zunächst zu beschreibenden Gesteinen stammt das erste und zweite höchstwahrscheinlich aus dem Korkanbache, da diese Gesteine mit den von Lupwiıe Rorn v. TerLzeen von diesem Orte ge- sammelten Gesteinen übereinstimmen." 86. U. d. M. Das erste Gestein weist hypidiomorphe Struktur auf. Der Piagioklas besitzt bei _ «a = 65° die Zusammensetzung von Ab,, An,, und findet sich in der Regel in 06—1'5mm großen, dick- tafeligen Individuen vor. Ein Teil des Plagioklas ist epidotisiert. Der reich vorhandene, gestrichelte Orthoklas bildet große poikilitische Untergründe. Der Quarz kommt nur untergeordnet in kleineren Me- sostasen vor. Der farbige kemengteil ist ein grünlichbrauner Amphibol, der randlich hier und da chloritisiert ist. Akzessorisch sind reichlicher Magnetit, sowie spärlicher Titanit und Apalit zu beobachten. Das Gestein entspricht daher einem quarzführenden Syenitdiorit. 87. Das zweite Gestein stimmt mit dem vorhergehenden über- ein, nur führt es mehr Quarz. 88. Das dritte Gestein (also das wahrscheinlich am letzten Wege gesammelte) ist eine endomorphe Kontaktvarietät. Sein herrschender Feldspat ist dick leistenförmiger Plagioklas ; La=67-—68° und dem entspricht Ab,, An,,. Orthoklas kommt in großen Individuen, Quarz nur spärlich vor. Sein farbiger Gemengteil ist Augit. Derselbe ist in einem Teile des Schliffes primär und wird perthitisch von Amphibol durchwachsen. Aber auch schon dieser Augit 1 Da jedoch alle drei Gesteine Syenitdiorite sind und sich nur darin von einander unterscheiden, daß das dritte Gestein eine endogene Kontaktmetamorphose erlitten hat, so sollen diese Gesteine gleichfalls beschrieben werden. ln (119) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 261 weist oft einen tiefgrüner Saum auf. In dem Hauptteiie kann der ägirinähnliche Augit (bläulichgrün- gelblichgrün) beobachtet werden, der auch spärliche Einschlüsse von Titanit führt. Durch Zersetzung ist er längs der Spaltrisse limonitisch gefärbt und es haben sich auf seine Kosten Kalzit und Epidot gebildet. Der Kalzit wird stellenweise von Chalzedon begleitet. Magnetil kommt nur äußerst selten, haupt- sächlich neben dem primären Augit vor, Titanit tritt reichlich auf. Ferner kann hier und da fast mesostasenartig noch isotroper Granal beobachtet werden, der gewöhnlich von Titanit begleitet wird. Das Gestein war daher ursprünglich gleichfalls ein quarzführen- der Syenitdiorit. Auf der von Csiklovabanya nach Oraviezabänya führenden Land- straße verqueren wir das von dem Gangsysteme W-lich liegende Vor- kommen. 89. Ein von einer dort befindlichen Grubenhalde gesammeltes Gestein erwies sich u. d. M. als ein orthoklasführender Quarzdiorit. Der Plagioklas entspricht bei La=71'5° der Zusammensetzung Ab,, An,,. Der Orthoklas ist gestrichelt. Als farbige Gemengteile lassen sich grüner Amphibol und untergeordneter Biotit beobachten. Akzesso- risch treten Magnetit, Apatit und Titanit auf. Der Sammlung von Lunwiıe Rork v. Tereen sind folgende Hand- stücke entnommen: 90. Südabhang des Tilva Mika, in der Nähe des Zoll- amtes. Das Gestein ist ein Gemenge von 1—2 mm großem, schwarzem Amphibol und weißem Plagioklas. U. d. M. In dem Gesteine überwiegt noch der Plagioklas; er weist gegen den Amphibol automorphe Grenzen auf. La = 60°, d.h. Ab,,An,,, in einem _Ly orientierten Schnitte löscht der Kern mit 16, die innere Hülle mit 6°, der Rand mit 0° aus und diesen Werten entsprechen die Zusammensetzungen Ab,, Anz Abg Anz Ab, Ange. Sein farbiger Gemengteil ist brauner Amphibol, der örtlich Augitkerne umschließt. Akzessorisch ist Magnetit und Apatit zu beobachten. Die Zusammensetzung.dieses Gesteines ist nach der Analyse von Euszr folgende: 362 PAUL ROZLOZSNIK UND De KOLOMAN EMSZT (120) SIO, = 5165 19054 =-'0:54 AL,O =1633 Fe,0, = 468 er MnOs=ı00 MyO: =114:75 Balıne33:09 Sr@OnE=70:05 N OI— 3337 BOT 3% 0) Pa 10 MED N ee2216 Summe = 9975 Das Gestein ist ein Amphibolgabbrodiorit. 91. Südabhang des Tilva Mikaberges. Das Gestein ist ein Amphibolaugit-(Uralit-)Gabbrodiorit; der Plagioklas entspricht bei _ a = 61° der Zusammensetzung von Ab,, An,, 99, Südabhang des Tilva Mikaberges, Weg neben dem Wasserriß, in der Nähe des Zollamtes. In dem leukokraten Aplitgesteine lassen sich I—-2 mm großer, etwas violettgefärbter Or- thoklas und spärlich vorhandene grüne farbige Gemengteile erkennen. U. d. M. Der herrschende Feldspat ist ein mikroperthitischer Orthoklas (L 7 = 5°, die Perthitspindeln löschen dei dieser Orientie-. rung mit 10'5° und 17° aus). Untergeordnet kommt auch Plagioklas vor, dem bei __ a = 80° die Zusammensetzung von Ab,, An,, zukommt ; er ist etwas zersetzt und daher sind in ihm kleine Kalzittupfen zu beobachten. Der Quarz tritt gleichfalls untergeordnet in Mesostasen auf. Als farbige Gemengteile kommen zu Chlorit umgewandelter Biotit und eine hellgrüne, faserige Hornblende vor, die randlich chloritisiert ist. Sie führt Einschlüsse von Titanit, um welche pleochroitische Höfe beobachtet werden können. Akzessorisch finden sich Magnetit, Titanit und Apatit. Die Zusammensetzung dieses Gabbrodioritaplit ist nach der Analyse von Euszr folgende: | (121) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 263 SIO, =,6905 0, =: 04:6 41,0, 11993 ON 1225 FeO — 204 MnrO = Spuren Marl 0:53 a0 ZZ 37 Na,O = #54 1.00 = 2 a his: Summe 9972 95. Oraviezabänya, Fuhrwesenweg neben dem Werks- teich. Das 1—2 mm Korngröße besitzende Gestein ist das Gemenge von Plagioklas und Orthoklas. Ferner können noch 5—6 mm große, poiki- litisch ausgebildete Individuen von schwarzer Hornblende beobachtet werden, die sich stellenweise anhäulfen. U. d. M. besitzt das Gestein ein gabbroidales Gefüge. Der Pla- gioklas kommt in dickleistenförmigen, zahlreiche Einschlüsse führenden Individuen vor; er ist kaum zonär und besitzt bei _L a = 58°5—61°5°, L7=26'5° die Zusammensetzung Ab,, An, —Ab,, An,,. Der Augit führt Einschlüsse von Magnetit und wird oft von Amphibol umsäumt. Er ist teilweise uralitisiert. Selten umschließt er Kerne von Hypersthen; an Spaltrissen ist er bastitisch zersetzt. Die großen Amp/nibole umschließen zahlreiche Individuen von Plagioklas (ein Amphibol z. B. 24 Plagioklase), Augit und auch von Hypersthen. Akzessorisch kommen reichlicher Mag- netit und Apatit vor. Als Zersetzungsprodukte können etwas Chlorit und Epidot beobachtet werden. Die Zusammensetzung des Gesteines ist nach der Analyse von Enszr folgende: SiO, =AT'4l 2:0, — 0:65 AB0;=20'20 N Fe0 = 985 MgO = 2:83 CaQ =10'99 9.0 2:29 N,O —a 5° H,O = 091 Summe 99'535 26% PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN ENSZT (122) Das Gestein ist ein Jugitamphibolgabbrodiorit. 94. Gsiklovabänya, westliches Ende der Zigeuner- kolonie, in der Nähe des hinter dem Eisenhammer be- findlichen Kreuzes. Der Hauptteil des Gesteines ist das Gemenge von herrschendem Plagioklas und Augit; akzessorisch können Magnetit, Chalkopyrit und Titanit beobachtet werden. Stellenweise kommen bis 10 mm große, in der Hauptsache von Amphibol zusammengesetzte basische Ausschei- dungen, an anderen Stellen nahezu rein aus Plagioklas bestehende Partien vor. U. d. M. ist am Plagioklas der Beexesche Aufbau zu beobachten ; in einem Schnitt _ «a weist der Kern die Auslöschungsschiefe von 56°, die innere Hülle 65°, der Rand 70° auf und dem entsprechen die Zusammensetzungen Ang, Ab, An,, und Ab, An,,. Der xenomorphe Augit wird poikilitisch von Biotit und Amphibol durchwachsen. Er läßt Spaltrisse nach (110), (100) und (010) erkennen, was auf Dialag hinweist. Der Schliff wird auch von einer Zeolithader durchdrungen. Das Gestein selbst in ein @abbrodiorit. 95. Gsiklovabänya, NNW-liche Lehne des Szenthärom- sagberges; von dem gegenüber der Zigeunerkolonie füh- renden Wege. In dem I-2 mm Korngröße aufweisenden kristallinischkörnigen Gesteine kann eine graue Ausscheidung beobachtet werden. Das Gestein ist mit Chalkopyrit eingesprengt. U. d. M. entspricht das Hauptgestein einem Quarzdiorit, die Ausscheidung ist eine feinkörnigere und führt auch Orthoklas. Das Hauptgestein ist hypidiomorphkörnig struiert. Der Plagioklas besitzt bei La=69'5°, Ly=10° die Zusammensetzung von Ab,, An. — Ab,, An,,. Der herrschende farbige Gemengteil ist grünlichbrauner oder grüner Amphibol, der manchmal Biotit einschließt. Diolit kommt unter- geordnet vor. 96..Pi@atortal. Es ist dies ein hypidiomorphes Gestein. U. d. M. Der Plagioklas weist stellenweise den Beexeschen Aufbau auf; seine zahlreichen Einschlüsse sind 0015—0'045 mm großer Am- phibol, Magnetit, Apatit, Flüssigkeits- und Glasinterpositionen. Der Auslöschungsschiefe L «a = 70°5° entspricht die Zusammensetzung von Ab,, Ang. Der Orthoklas bildet große poikilitische Untergründe und ist mikroperthitisch ausgebildet. Die perthitische Streifung schließt mit den Spaltrissen nach (001) einen Winkel von 73° ein. Der (uarz füllt N \ ”. (123) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 365 kleinere Mesostasen aus. Als farbige Gemengteile kommen Biofit und Amphibol (a= gelblichgrün, y = grün, = ölgrün) vor. Der Amphi- bol wird perthitisch von Biotit durchwachsen und bildet Zwillinge nach (100). Akzessorisch treten in reichlicher Menge Magnetit und Apalit auf. Das Gestein ist ein quarzführender Syenitdiorit. Ein zweites, dem Pisatortale entstammendes Handstück führt mehr Quarz, als das vorhergehende Gestein. Am Plagioklas wurde ge- messen _ «a = 67'5—69° und dem entspricht Ab,, An,„—An,, An,,. Am Orthoklas konnte _ + 5° und 8'5° beobachtet werden; bei der letz- teren Orientierung schließen die Perthitspindeln mit den Spaltrissen nach (001) den Winkel 73'5° ein. 97. Korkantal, rechtes Ufer, aus dem Wasserrisse an der Westgrenze der Eruptivgesteine. Das Gestein ist ein quarzführender Syenitdiorit. U. d. M. führt es neben überwiegendem Plagioklas (La = 68°5°, d. h. Ab,, An,) viel Orthoklas und auch Quarz. Der farbige Gemengteil ist ein grüner Amphibol; Akzessorisch treten Magnetit, Titanit, Titan- eisen, Apatit und Zirkon auf. Der Schliff wird auch von einer Zeolith- ader durchsetzt. 98. Linkes Ufer des Korkantales, zwischen den beiden rechtsseitigen Wasserrissen. Das 1—2 mm Korngröße aufweisende kristallinischkörnige Gestein ist das Gemenge von Plagioklas, Orthoklas und grünlichgrauem Am- phibol. Eingesprengt ist in reichlicher Menge Pyrit zu beobachten; in seiner Nähe ist der Orthoklas fleischfarbig. U. d. M. herrscht auch in diesem Gesteine noch der Plagytoklas vor; La = 67°5--70° entsprechend der Zusammensetzungen Ab,, An ,— Ab,, An;s. Als Zersetzungsprodukt kann in ihm Kalzit beobachtet wer- den. Der mikroperthitische Orthoklas (-Ly = 5°) bildet große poikili- tische Untergründe. Der Quarz ist in bedeutend geringerer Menge als der Orthoklas zugegen. Der farbige Gemengteil, der Amphibol, ist nur mehr selten frisch grünlichbraun, in der Regel hat er infolge der Zer- setzung seine Farbe eingebüßt und eine hellgrüne Färbung angenom- men, teilweise ist er wieder zu Chlorit und Kalzit zersetzt. Das Erz wird durch Pyrit vertreten, der in bedeutenderer Menge besonders in der Nähe des Amphibol auftritt; Titanit kommt gleichfalls oft vor und verwächst stellenweise mit dem Pyrit. Apatit kann, wie gewöhnlich, in langen Nadeln beobachtet werden. Das Gestein ist daher ein quarzführender Ri 266 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt: KOLOMAN EMSZT (124) d) Die Gesteine der schmäleren Gänge. In eine vierte Gruppe können die Gesteine der kleineren Aus- brüche eingereiht werden, die vom Chefgeologen Lupwıc RoTH v. TELEGD außerhalb der Hauptvorkommen gesammelt wurden. 99. Gsiklovabänya, Nordabhang der Dilma. In dem grünlichgrauen Gesteine fallen zahlreiche Amphibol- nadeln auf. E U. d. M. weist das Gestein eine holokristallinporphyrische Struk- tur auf. Der Haupteinsprengling ist eine tiefgrüne, hier und da zonäre Hornblende. In gedrungenen Säulen treten auch Einsprenglinge von Augit auf; er ist aber größtenteils zu Kalzit und limonitisch braun- gefärbtem Cihlorit zersetzt und nur in den Zersetzungsprodukten sind einige frische Augitflecken zu beobachten. Die 0:15—0'3 mm Korngröße aufweisende Grundmasse setzt sich aus reichlichem, an den Spaltrissen limonitisch gefärbtem, grünem Amphibol, aus meist zersetzte Kerne besitzendem Plagioklas und sel- tenen (Juarzmesostasen zusammen. Schmale Nadeln von Apatit sind zahlreich vorhanden; selten ist auch meist leukoxenischer Magnelit zu beobachten. Sekundär kommen (warz, in Nestern Kalzit und Epidot vor. Der Kalzit füllt auch Adern aus. Unser Gestein entspricht daher einem Spessartit. 100. O-lich von Gsiklovabänya, SW-lich vom Kalugera- graben, an dem Wege. Dieses Gestein ist ein zersetzter Andesit. U. d. M. Der Amphibol ist vollständig zersetzt; der Plagioklas (165°, d.h. Ab., An,,) teils frisch, teils zu Kalzit und Kaolin zersetzt. Die Grundmasse erwies sich als andesitisch. Gleichfalls zersetzten ‚Andesiten enstprechen die folgenden Gesteine: 101. Gsiklovabänya, Westufer des Kalugerawasser- risses und 102. Csiklovabänya, NW-licher Abhang des Blidariu, das von unten gezählte dritte Vorkommen am Wege. Die Umgebung von Vaskö-Dognäcska. Bei dem Aufwärtsschreiten im Vasköer (Moravita-) Tale verquerte ich am SW-lichen Ende von Vaskö die auf der Karte (Fig. 9) verzeich- ara. us OR Die Umgebung von Vaskö und Dognäcska (nach der Aufnahme von JULIUS v. Maßstab 1: 100 000. DEN RN A Vasko \\N N \ RUN 7 N N \ S.7 ÄN \ 1 NN A 7% N N / NL "Braduluy. N RIIINIIIYARUY Peter Pal g N LG L HALAVÄTS). Obere Gruppe der kristallini- schen Schiefer 2 TA Karbon Si — UN Kristallinisch- körniger Kalk- stein (oberer Jura) Sarmatischer Sehotter Diluvium Eruptivgesteine Bi: Kontaktgesteine K=D. Kukuluj @ = Graeul euraur: 268 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt KOLOMAN EMSZT (126) neten drei kleineren Vorkommen. Aus dem ersten und zweiten Gange sammelte ich je ein Handstück. 103. Nahezu die Hälfte des ersten Gesteines setzt sich aus 5--I0 mm großem, grünlichschwarzem Amphibol zusammen; außer- dem können noch hellgrüner Feldspat, stellenweise auch Epidotnester erkannt werden. U. d. M. erweist sich der größere Teil des 0'3—1'5 mm Korn- sröße besitzenden Feldspates als Plagioklas, der kleinere Teil, welcher gegen den Plagioklas zu xenomorphe Grenzen aufweist und stark ge- trübt ist, kann dem Orthoklas zugerechnet werden. Der Feldspat ist seltener zu Kaolin zersetzt, in der Regel wird er von stengeligen Pistazitgruppen erfüllt, in geringerer Menge findet sich auch Kalzit darin vor. Der Amphibol ist im frischen Zustande braun, in seinem Inneren haben sich ferritische Streifen ausgeschieden. Die melhır zer- setzten Individuen sind hellgrün, von außen nach innen zu wachsen Ghlorit und Epidot hinein; längs den Spaltrissen haben sich Chlorit, Epidot und Kalzit gebildet, die in dem Amphibol selbst gleichfalls als Körner zu beobachten sind. Der Amphibol ist stark poikilitisch aus- gebildet und umschließt zahlreiche Plagioklassäulchen. Magnetit ist spärlich zugegen, auf seine Kosten haben sich Titanit und Zupidot gebildet. Ferner treten noch Apatit und als Nesterausfül- lung faserige Hornblende und Epidot auf. Das Gestein ist ein Diorit. Das zweite Gestein ist das Gemenge von grauem, glasglänzendem Plagioklas, reichlicher schwarzen Hornblende und Biotit. U. d. M. Der Plagioklas ist langleistenförmig, stark bestäubt, nur sein Hand ist einschlußfreier; er weist Beekeschen Aufbau auf. Beobach- tet wurde La= 67° und dem entspricht Ab,, An,,., es kommen jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach auch basischere Feldspate vor. Als letzte Mesostase tritt spärlicher Quarz und noch seltener Orthoklas auf. Der Ampibol ist bläulichgrün ; er wird oft vollständig von Biotit- aggregaten verdrängt. Selten können auch große Biotittafeln beobachtet werden, ferner Ireten noch Magnelil, Titanit und Ayalit auf. Das Gestein ist ein orthoklas-quarzführender Diorit. 105. Ein oberhalb des Kreuzes (wo der zusammenhängende große Quarzdioritstock beginnt), in dem am linken Talgehänge befindlichen Aufschlusse gesammeltes Gestein erwies sich als porphyrartig struierter Gramodiorit. Porphyrartig hebt sich 5-—7 mm großer, dicktafeliger Plagioklas von Mikrotinhabitus. 5 mm großer Amphibol und spärlich auch Biotit hervor. U. d. M. Der Piagioklas (La=72—74#5°. d.h. Ab,, An,,—Ab,, Anz) wird oft durch zahlreiche Einschlüsse von Amphibol und Biotit erfüllt. (127) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 269 Seltener können auch inhomogene Kerne beobachtet werden. Der Am- phibol führt Einschlüsse von Biotit, der Diotil ist hier und da zu Chlorit zersetzt. Der grundmasseartige Teil ist ein Gemenge von 045—0'75 mm großem Plagioklas, Quarz und mikroperthitischem Örthoklas. Der ziemlich reichlich vorhandene Quarz hebt sich stellen- weise auch porphyrartig hervor. Ferner kommen noch reichlicher Magnetit und etwas Aypatit vor. 106. Bei dem dritten linksseitigen Wasserrisse, oberhalb diesem Aufschlusse, sammelte ich ein leukokrates Aplitgestein. Aus der von Orthoklas und Quarz zusammengesetzten Hauptmasse heben sich Individuen von Plagioklas und Quarz porphyrisch hervor. In unregel- mäßiger Verteilung kommt auch spärlicher Biotit vor. U. d. M. Der herrschende Gemengteil der 0'6—0'9 mm Korngröße aufweisenden Hauptmasse ist Orthoklas und in etwas geringerer Menge Quarz. Der trübe, oft Karlsbader Zwillinge bildende Orthoklas ist mikroperthitisch und krypthoperthitisch. Der Quarz weist stellenweise undulatorische Auslöschung auf. Der in größeren Individuen ausgeschie- dene Plagioklas besitzt bei La= 70° die Zusammensetzung von Ab,, An... Von Biotit können nur einige Tafeln beobachtet werden und auch diese sind meist zu Chlorit zersetzt. Das Gestein ist ein Aplit. Von hier angefangen finden sich bis zum Teiche hauptsächlich quarzdioritporphyrische Gesteine vor. 107. U. d. M. habe ich nur ein porphyrisches Gestein mit dunk- lerer Grundmasse untersucht. Als Einsprenglinge treten idiomorpher, rekurrentzonärer Plagioklas (La = 61°, d.h. Ab,, An,,) und bräunlich- grüner Amphibol auf, die Säulen des letzteren werden oft nur aus zwei Zwillingshälften zusammengesetzt. Im Inneren des Amphibol können mit Magnetitstaub erfüllte (opazitische) Partien beobachtet werden, als ob er schon auf einer gewissen Stufe der Dissotiation stehen würde. Durch Zersetzung geht er randlich stellenweise bei Limonitausscheidung in grüne Hornblende über und dann hat sich auch Epidot auf seine Kosten gebildet. Biolit kommt spärlicher vor und ist in der Regel zu Chlorit und Epidot zersetzt. Ferner konnten auch drei größere Quarzkörner beobachtet werden; diese werden stets von einem aus grünen Amphibolnadeln zusammengesetzten Kranze umrandet und sind daher fremde Einschlüsse. Die Grundmasse ist ein holokristallines Gemenge von schmalen, 0:15—0'3 mm langen Plagioklasleisten (mit Auslöschungsschiefen von 5— 29°, daher Labrador-Andesin), meist zu Chlorit zersetzten Amphibol- nadeln und reichlichem Magnetit. Der Magnetit kommt in zwei Gene- rationen vor. Als Zersetzungsprodukte finden sich Chlorit, Epidot, 970 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (128) Quarz, Kalzit, Limonit und Leukoxen. Das Gestein selbst ist daher ein Dioritporphyrit. 108. Neben dem Teiche, am linken Ufer des Tales sammelte ich ein Gestein mit fleischroter dichter aplitischer Grundmasse. Als Ein- sprenglinge lassen sich gelhlichweißer Plagioklas. seltener auch klei- nere Körner von (Quarz und mit einem limonitisch gefärbten Hofe umgebene Individuen von Biotit und Amphibol beobachten. U. d. M. erweist sich die Grundmasse als ein 0°06—0'6 mm Korngröße besitzendes Gemenge von Quarz und Orthoklas. Der Ortho- klas kommt auch in größeren xenomorphen Individuen vor und wird stellenweise von (Juarz pegmatitisch durchwachsen. Etwas Plagioklas kann gleichfalls beobachtet werden. Den großen Plagioklaseinspreng- lingen kommt bei L«a= 73° die Zusammensetzung Ab., An,, zu, der Amphibol ist grünfarbig und birgt viel Magnetit. Dieses Gestein bildet daher einen Übergang von den normalen Granodioritporphyriten zu den Apliten und dürfte in seiner Zusammen- setzung einem Granititporphyr entsprechen. Von dem Teiche an kann bis zum Talanfang hauptsächlich Quarz- diorit beobachtet werden, der gegen die Grenze zu in mehr quarz- dioritporphyrische Typen übergeht. Östlich vom D. Kasilor kann auf dem Bergrücken an der in der Karte als Eruptivgestein bezeichneten Stelle nur Quarzdioritgruß be- obachtet, frische Gesteine jedoch nicht gesammelt werden. Bei dem Abstiege vom Bergrücken in das zwischen dem Krakul ku Aur und D. Kukuluj liegende Tal stoßen wir zuerst auf ausge- sprochen porphyrische Gesteine, die alsbald in normalen Quarzdiorit übergehen. Das letztere Gestein wird von Aplitgängen durchsetzt. 109. Ein ungefähr in der Hälfte des Tales gesammelter mittel- körniger Aplit erweist sich u. d. M. als das Gemenge von herrschen- den, mikroperthitischem Orthoklas und Quarz. Der Orthoklas ist örtlich zu Muskovit zersetzt, der Quarz weist kataklastische Erscheinungen auf. Hier und da kommen auch Plagioklas und Magnetit vor. Noch bevor wir den an der rechten Seite des Tales dahinführen- den Weg erreichen, wird der in der Regel frische Granodiorit stellen- weise von Quarziteängen durchsetzt und in der Nähe ist auch das Nebengestein zersetzt. Der Weg führt über normalen Granodiorit, der gleichfalls von — oft kaum 8 em mächtigen — Aplitgängen durchschwärmt wird. Der Granodiorit ist an jener Stelle, wo der Weg wieder in die u (129) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 971 Taltiefe hinabsteigt, vor dem rechtsseitigen größeren Nebentale in einem Steinbruche sehr gut aufgeschlossen. 110. Schneeweißer, 3—9 mm großer Plagioklas mit Mikrotin- habitus ist der meist auffallende Gemengteil des Gesteines; Quarz erscheint in I—2 mm großen Körnern, der Orthoklas in schmalen poikilitischen Mesostasen. Die farbigen Gemengteile werden durch Amphibol und Biotit vertreten. U. d. M. Die Struktur ist eine hypidiomorphe; der eine bedeu- tendere Größe erreichende Orthoklas umschließt, poikilitische Unter- gründe bildend, 07—1 mm große Individuen von Plagioklas und Amphibol. Der zonäre Plagioklas besitzt bei La = 65°5—66°5° die Zusammensetzung Ab., An,,. Orthoklas und Quarz (der letztere manch- mal kataklastisch) sind etwas reichlicher als gewöhnlich zugegen. Der Amphibol ist grün und umschließt viel Einschlüsse von Magnetit, seltener auch Biotit und Apatit. Der Biotit kommt in dicken Tafeln vor. An einer Stelle haftet ihm ein mit Hämatit erfülltes Quarz- aggregat an. Magnetit kann in größeren Körnern, Hämatit, Titanit und Apatit nur spärlicher beobachtet werden. Dieser typische Granodiorit besitzt nach der Analyse von Euszr folgende Zusammensetzung: SiO, =64-85 TiO, = 0:34 Al,O,= 16°67 Fe,0,= 2:81 #60.==11:96 MgO = 1'87 CaO = 451 N,O= 3:79 KO, =. 2275 P,O, =Spuren 1,0: =.'0:52 Summe 100°07 111. In einem großen Blocke des Steinbruches reichen in einen myarolithischen Raum rauchgraue Quarzkristalle und auch einige Or- thoklaskristalle hinein. Auf diesen Kristallen sitzen stengelige Pistazit- gruppen. Das Nebengestein führt u. d. M. in ungefähr gleicher Menge Plagioklas und Orthoklas. Beide sind getrübt und in ihnen treten Epidotnester auf. Quarz ist in normaler Menge zugegen. Femische “Gemengteile lassen sich nur selten beobachten u. zw. Amphibol und Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 4. Heft. 230 972 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (1307 zu Chlorit und Kalzit zersetzter Biotit. Schließlich kommen auch etwas Magnetit und Titanit vor. Eine feinkörnige Ausscheidung erwies sich u. d. M. als ein 0°5 bis 0-8 mm Korngröße besitzendes Gemenge von Plagioklas (La=70—72°, d. h. Ab, An, —Ab,, An,,) und Quarz. Der Orthoklas kommt in große poikilitische Untergründe bildenden Individuen vor. Der spärlich vor- handene farbige Gemengteil ist Amphibol:; Marmnetit und Apalit sind, wie gewöhnlich, gleichfalls zugegen. Eine andere feinkörnige Ausscheidung erwies sich u. d. M. als ein Gemenge von Biotit, Amphibol, Plagioklas, Quarz und Magnetit. Das Nebengestein einer Aplitader ist porphyrisch struiert; aus der Grundmasse heben sich bis 10 mm großer Plagioklas, Biotit, Am- phibol und selten auch Quarz hervor. U. d. M. wurde am Plagioklas ge- messen La=67—-74°, auf || (M) orientiertem Schliffe —7° und —2° und diese Werte entsprechen den Zusammensetzungen Ab, An,,—Ab,, An;,- Die Grundmasse setzt sich aus 0'2—0'5 mm großem Orthoklas und (Juarz zusammen. In dem Vasköer Tale ist das Eruptivgestein nicht gut aufgeschlos- sen. Ein frisches Handstück gelang mir nur bei der Mündung des an der Nordlehne des D. Kukuluj herabfließenden Baches zu sammeln. 112. Das mittelkörnige, I—3 mm Korngröße aufweisende Gestein setzt sich in der Hauptsache aus Quarz und fleischrotem Orthoklas zusammen. Farbige Gemengteile: Biotit und Amphibol kommen spär- lich vor. U. d. M. Der gestrichelte Orthoklas ist in länglichen Karlsbader Zwillingen, der Quarz in runden Körnern zugegen. Ferner kann auch ziemlich konstant Plagioklas beobachtet werden. Farbige Gemengteile treten reichlicher auf als in den Apliten, und zwar werden sie haupt- sächlich von Biotit, seltener von Amphibol vertreten. Akzessorisch fin- den sich Apatit und Magnetit. — Das Gestein ist als Granitit zu bezeichnen. 113. An der linken Seite des Vasköer Tales, neben der Eisen- bahn sammelte ich einen porphyrartigen, viel Orthoklas führenden Granodiorit. Auf der von Vaskö nach Dognäcska führenden Landstraße (die an dem Kreuze 452 m des Dealovecberges vorbeiführt) steht, bevor wir noch die erste große Krümmung derselben erreichen — wo nach der Karte das Eruptivgestein beginnt — zwischen dem davor lie- senden ersten und zweiten sowie auch dem zweiten und dritten aa ui 131) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 973 Wasserdurchlaß im kristallinischen Schiefer ein eigentümliches Ge- stein an. 114. Das zwischen dem 2-ten und 3-ten Durchlaß gesammelte Gestein setzt sich aus 0'5—2 mm großen (Juarzdihexaedern zusam men, dazwischen kann als schmale Hülle ein weißes Zement beob- achtet werden. In mehr paralleler Anordnung findet sich auch etwas Biotit vor. U. d. M. weist der Quarz meist ganz idiomorphe Grenzen auf, nur wo mehrere Quarzkörner in unmittelbare Berührung kommen, können regellos verlaufende Konturen beobachtet werden. Der Quarz ist nicht kataklastisch. Die nach dem Quarz erübrigenden eckigen Räume werden von vollständig xenomorphem Orthoklas erfüllt. Der Orthoklas ist meist perthitisch; in mehreren Ausfüllungen verlaufen die Perthitspindeln parallel mit einander, welcher Umstand die Zu- sammengehörigkeit derselben beweist. In einigen Ausfüllungen kann auch eine Mikroklinstruktur beobachtet werden. Seltener geht der Orthoklas mit Quarz granophyrische Verwachsungen ein. Der Ortho- klas weist sonst den gewöhnlichen trüben Habitus auf und ist oft limonitisch gefärbt. Der selten auftretende Diotit ist dekomponiert, fibrolitisch. Schließ- lich kommen noch ein-zwei Körner von Magnetit vor. Das Gestein ist daher ein äußerst orthoklasarmer, alaskitähnlicher Aplit. 115. Das zwischen dem I-ten und 2-ten Durchlaß gesammelte Gestein ist porphyrartig struiert; aus der kleinkörnigen, viel Quarz führenden Grundmasse heben sich porphyrartig meist ‚knäuelförmig verwachsene Plagioklasindividuen ab. Stellenweise kommen durch die ‚Zunahme der Quarzmenge dem vorangehenden Aplite entsprechende Partien zustande. Piotit kommt reichlicher vor als in dem vorher- gehenden Gesteine. U. d. M. weist der größere Individuen bildende spärliche Pla- gioklas Zonenbau auf und geht mit dem Quarz hier und da eine peg- matitische Verwachsung ein. Selten können auch Einsprenglinge von Biotit beobachtet werden, der Quarz hebt sich hin und wieder auch einsprenglingsartig ab. Die Grundmasse setzt sich in ungefähr gleichem Mengenverhält- nisse aus Quarz und Orthoklas, ferner noch aus spärlichem Plagioklas und Biotit zusammen. Die rundlichen Quarzkörner häufen sich stel- lenweise zusammen. Der (Quarz läßt selten eine etwas undulatorische Auslöschung erkennen. Der Orthoklas bildet Karlsbader Zwillinge, ne- ben den Perthitspindeln ist manchmal eine Mikroklinstruktur zu beob- achten. Akzessorisch kommen etwas Magnetit und Apatit vor. 20* 974 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (132) Das Gestein kann daher gleichfalls als ‚Aplit bezeichnet werden. 116. In dem Aufschluß, der an der rechten Seite der Weekrüm- mung liegt, sammelte ich einen normalen Granodiorit. U. d. M. Die Struktur ist porphyrartig; der grundmasseartige Teil setzt sich aus Quarz und ÖOrthoklas zusammen. Der zahlreiche Einschlüsse führende Plagioklas weist bei La = 68° die Zusammen- setzung Ab,, An,, auf. Die femischen Gemengteile werden durch Biotit und Amphibol vertreten. Akzessorisch kommen Magnetit, Hämatit, Apatit, Titanit, Zirkon und etwas Pyrit vor. Analogen Gesteinen begegnen wir bis zu dem am Bergrücken befindlichen Kreuze (wo sich der Weg nach Resieza hin verzweigt). Schreiten wir von da in das Dognäcskaer Tal hinab, so finden wir bei der ersten Weekrümmung Quarzdioritporphyrit vor, in dessen Klüften Pyrit zu beobachten ist. 117. In dem unmittelbar darnach gesammelten porphyrartigen Granodiorit lassen sich 5—10 mm große graue, glasglänzende Pla- eioklase, 3-5 mm große Amphibolsäulen und Biotit erkennen. U. d. M. Die Struktur ist porphyrartig. Der Piagioklas birgt zahl- reiche Einschlüsse. Der 0°5—-075 mm Korngröße aufweisende grund- masseartige Teil setzt sich aus Plagioklas, Quarz und Orthoklas zu- sammen, wozu sich noch kleinere Individuen von Biotit und Amphibol gesellen. Der Quarz kommt reichlicher vor, als der Orthoklas und bil- det stellen weise poikilitische Untergründe. Weiter am Wege können bald graue, bald normale Granodiorite beobachtet werden. Stellenweise (so z. B. vor der Axentiquelle) kommen auch Quarzdioritporphyrite vor, die nur sehr wenig Orthoklas führen. Dieselben Gesteine treten auch in dem Simon Juda Tale und in seinem. Arontal genannten Nebentale auf. In dem N-lich vom Teresiarücken liegenden Nebentale Ogasu Braduluj können nur am Anfange des Tales und an seinem Ende, vor der Grenze gegen den Kalkstein zu, frische (resteine gesammelt wer- den. In dem dazwischen liegenden Teile finden sich vollständig de- komponierte, kaolinitisierte, verquarzte, oft durch Limonit gefärbte Gesteine vor, die keine farbigen (remengteile führen. 118. Ein am Anfange des Tales gesammeltes Gestein ist grünlich- grau. U. d. M. bedingen der spärlich vorhandene Quarz und Ortho- klas mit kleineren Individuen von Plagioklas und farbigen Gemeng- teilen eine porphyrartige Struktur. Der einschlußreiche Piagioklas weist La = 69-—-72°5°, der Rand 85° auf und diesen Werten ent- sprechen Ab,, An, —Ab,, An,, und Ab,, An,,. Als farbige Gremengteile kommen chloritischer Biotit und Amphibol vor. IX 1 Sr (133) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. Das Gestein führt etwas weniger Quarz und Orthoklas als die normalen Gesteine. In dem Dognäcskaer Tale sammelte ich zwischen dem Ogasu Braduluj- und dem Pöter-Pältale im kristallinischen Schiefer zwei Ganggesteine mit dunkelgrauer Grundmasse. 119. In dem ersten Gesteine treten als Einsprenglinge 5 mm große Amphibolsäulen, Biotit und 5—4 mm große Plagioklasindividuen auf. U. d. M. haben sich im .Imphibol winzige Magnetitkörnchen aus- geschieden. Die Grundmasse führt viel farbige (Gemengteile und setzt sieh aus Plagioklasleistehen, Quarz. Amphibol, Biotit und Magnetit zusammen. Der Amphibol umschließt viel Biotiteinschlüsse. Akzesso- risch kommt auch Apatit vor. Das Gestein ist daher ein orthoklasfreier Quarzdioritpor- phyrit. 120. Das andere Gestein führt nur zwei Generationen von Biotit. Die Grundmasse setzt sich in der Hauptsache aus (Quarz und Biotit und aus spärlichem Feldspat (Plagioklas und Orthoklas zusammen). Das Erz ist meist durch Pyrit vertreten, der mit dem (Quarz auch Adern ausfüllt. In dem Pöter-Pältale ist durchgehends normaler (uarzdiorit zu beobachten. Eingehend wurde nur ein aplitisches porphyrisches Gang- gestein untersucht, das ich unmittelbar ober dem Teiche sammelte. 121. In der feinkörnigen fleischroten Grundmasse können Ein- sprenglinge von 5 mm großem Amphibol, Plagioklas, I—2 mm großen (Juarzkörnern, seltener auch Biotit beobachtet werden. Die Grundmasse erweist sich u. d. M. als ein 0'06—0°1 mm - Korngröße besitzendes Gemenge von (Quarz und Orthoklas ; Plagioklas läßt sich nur selten beobachten. Der Orthoklas kommt auch in größe- ren xenomorphen Individuen vor. Im Dognäcskaer Haupttale und auch im Elias (Eliseus) genannten Nebentale treten die normalen Granodiorite auf. 122. Ein im Eliäs-(Eliseus-)Tale gesammelter Granodiorit weist u. d. M. eine porphyrartige Struktur auf. Am Plagioklas wurde gemessen La= 68:5—71° und dem entspricht Ab, An.—Ab,, An,,. Orthoklas und Quarz finden sich auch als poikilitische Untergründe vor. Die femischen Gemengteile des Gesteines sind Amphibol und Biotit, ak- zessorisch kommen Magnetit, Apatit, Titanit und etwas Zirkon vor. 123. Vor der letzten Häusergruppe sammelte ich ein aplitisches Ganggestein mit fleischroter Grundmasse. In dem Gesteine lassen sich 276 PAUL ROZLOZSNIK UND DE KOLOMAN EMSZT (134) Einsprenglinge von Plagioklas, selten auch von zersetztem Biotit er- kennen. U. d. M. konnte ich neben den Plagioklaseinsprenglingen nur ein Quarzkorn beobachten. Die Grundmasse ist ein mikropoikilitisches Quarzgemenge von 002mm Korngröße, in welchem auch 0'15 mm lange Plagioklasleisten auftreten. Orthoklas ist höchstwahrscheinlich gleichfalls zugegen, konnte aber nicht nachgewiesen werden. Hier und da kommt auch Titanit und als Zersetzungsprodukt Epidot vor. Neben diesem Gesteine treten jedoch auch normal ausgebildete Aplite auf. Den bei Dognäcska befindlichen Teil des Eruptivgesteins habe ich nicht besucht. Den bisherigen reihen sich noch jene Gesteine an, die ich bei der Besichtigung der Tagbaue sammelte. 124. Kalistustrichter. Das grünlichgraue Gestein weist nahezu parallele Textur auf; an den Flächen findet sich Biotit. Einsprenglings- artig hebt sich Plagioklas mit zersetztem Äußeren hervor. U. d. M. Der Plagioklas besitzt inhomogene Kerne und führt zahlreiche Einschlüsse (Apatit, Amphibol, Biotit, Magnetit und Titan- eisen). In dem Kerne eines || (M) orientierten Schliffes ließen sich die Auslöschungsschiefen —12° und —19°, am Rand +1” beobachten und dem entsprechen die Zusammensetzungen Ab,, An,,—Ab,, An,, und Ab, An,,. Der Plagioklas ist manchmal zonär zersetzt. Die holokristalline Grundmasse besitzt eine Korngröße von 0:02—0°06 mm und ist ein Gemenge von reichlichem Biotit (mit kaum sich öffnendem Achsenbild), Plagioklas, ungestreiftem Feldspat (Ortho- klas?) und etwas Magnetit. Das Gestein ist daher Dioritporphyrit. 1925. Mariahilfhalde. Zu dieser Lokalität wird der Besucher von den Montanbeamten behufs Sammlung von mit Aplitadern durch- setzien Granodiorithandstücken geführt. Das Hauptgeslein ist normaler Granodiorit, in welchem sich Or- thoklas und Quarz auch makroskopisch gut erkennen lassen. U. d. M. wies ein Gestein porphyrartige Struktur auf. Der grund- massenarlige Teil setzt sich aus 0'3—0°5 mm großen mikroperthitischem Orthoklas, Quarz, etwas Plagioklas und einer Amphibolgeneration mit geringerer Korngröße zusammen. Der Quarz bildet gelegentlich poiki- litische Untergründe. Die großen Plagioklase besitzen bei 1 a = 67°5° die Zusammensetzung Ab,, An,,; sie werden gegen den Orthoklas zu manchmal von Myrmekit umsäumt. Als farbige Gemengteile kommen ‚mphibol, hier und da zonär Biotit vor. (135) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 277 Ein anderer Schliff des Granodiorit, der von einer Aplitader durehdrungen wird, besitzt ein mehr hypidiomorphes Gefüge und führt verhältnismäßig viel Orthoklas und Quarz. Der Plagioklas (_a=68—69°, d. h. Ab,, An.) weist an jenen Stellen,,wo er sich mit dem Or- thoklas berührt, oft Myrmekitsäume auf. Der Piotit umschließt häufig parallel den Spaltrissen orientierte Plagioklasleisten; wo sie aus dem Biotit in den Orthoklas hineinreichen, haften ihnen oft Myrmekit- zapfen an. Der Amphibol hat oft seine Farbe eingebüßt und ist zu Chlorit verwandelt; er führt auch häufig Einschlüsse von Titanit. Als Zersetzungsprodukt tritt Kalzit auf. Die Aplitader ist feinkörnig (0'06—0'15 mm); sie setzt sich haupt- sächlich aus Quarz und Orthoklas zusammen, kleine Plagioklasleisten kommen spärlich vor. Myrmekit kann gleichfalls beobachtet werden, er steht aber hin und wieder in keinem nachweisbaren Zusammen- hange mit dem Plagioklas, sondern tritt zwischen zwei Orthoklas- individuen auf. Ferner finden sich noch etwas Magnetit, Hämatit und Zirkon. 136. Alfredtrichter. Aus der dichten, grünlichgrauen Grund- masse des Gesteines heben sich Einsprenglinge von zersetztem Biotit, Amphibol und glanzlosem Plagioklas hervor. U. d. M. Der Plagioklas ist zu Kaolin umgewandelt. Gelegent- lich kann noch grüner Amphibol beobachtet werden ; Pseudomorphosen aus Kalzit und Chlorit verweisen auf Biotit und Amphibol. Magnetit tritt in zwei Generationen auf. Die Grundmasse setzt sich aus 0°02—0'04 mm großen Plagioklas- leisten, spärlichen Amphibolmikrolithen und einem Quarz-Orthoklas- gernenge Zusammen. Das Gestein ist daher ein zersetzter Andesit. 197. Reichenstein-Unterbau. Ein mit dieser Etikette ver- sehenes Gestein wurde mir von dem Bergamte Vaskö geschenkt. Die Bergbeamten nennen es dort Lamprophyrgestein. Es ist dies ein dunkelgrünlichgraues, feinkörniges Gestein, in welchem sich Feldspat und Biotit erkennen lassen. U. d. M. ist das Gestein holokristallin; durch sich porphyrartig hervorhebende Individuen von Augit und spärlichem Biotit kommt eine gewissermaßen porphyrische Struktur zustande. Der porphyrisch sich hervorhebende Augit führt zahlreiche Ein- schlüsse von Magnetit und ist randlich manchmal uralitisiert. Ein- zwei Einsprenglinge von Biotit haben sich teilweise zu Augit ver- wandelt, so daß im Augit nur einige parallele Biotitlamellen ver- blieben sind. 978 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (136) Das Hauptgemenge besitzt eine Korngröße von 0°15—0'3 mm, die femischen und salischen Gemengteile halten einander nahezu das Gleichgewicht. Es setzt sich aus Plagioklas, Orthoklas, Biotit und Augit zusammen. Der Plagioklas (den Auslöschungsschiefen 0—18° entspricht Andesin und Andesin-Oligoklas) kommt in schmalen Leisten, der Orthoklas in größeren isometrischen Individuen vor. Der Ortho- klas ist in gleicher oder noch größerer Menge vorhanden wie der Pla- gioklas. Der Plagioklas besitzt oft zersetzte Kerne, die Umwandlungs- produkte sind grün gefärbt. Der Orthoklas führt viele Einschlüsse und ist mit Zersetzungsprodukten erfüllt. Sehr selten ist als letzte Aus- füllungsmasse auch Quarz zu beobachten. Der Biotit ist optisch nahezu einachsig, wird,von feinem Magnetitstaub erfüllt und in der Regel von einem Magnetitkranze umrandet. Der Augit häuft sich häufig zu- sammen. Stellenweise tritt auch Uralit auf; wo er in reichlicher Menge vorhanden ist, findet sich auch mehr Pyrit und Titanit vor. Akzessorisch kommen zwei Generationen von reichlichem Mag- nelit, ferner Titanit, Apatit und sekundärer Kalzit vor. Die Zusammensetzung dieses Gesteines entspricht einer Augit- nvinette. 128. Reichensteintrichter. Dieses Gestein ist hellfarbig; in der feinkörnigen, viel Quarz führenden Grundmasse finden sich spär- liche Einsprenglinge von Plagioklas und wenige kleine Biotittafeln. Pyrit tritt als Kluftausfüllung und auch eingesprengt auf. U. d. M. erwies sich der Feldspat der Grundmasse vorherrschend als Plagioklas (La = 75°, d. h. Ab,, An,,). Der perthitische Orthoklas füllt Mesostasen aus. (Quarz ist reichlich zugegen und kataklastisch. Der spärliche Biotit ist größtenteils chloritisiert. Von Magnetit sind nur ein-zwei Körner zu beobachten. « Der Schliff wird von einigen Bruchlinien durchdrungen. In dem kataklastischen Mörtel kann auch Pyrit beobachtet werden. Das Gestein ist daher ein aplitisches Ganggestein des Granodiorit. 129. Markus. Aus der hellgrauen Grundmasse haben sich dicke Tafeln von Biotit, grünlichgrauer Amphibol, Plagioklas und Quarz aus- geschieden. U. d. M. Dem Plagioklas kommt bei _ a = 65°5° die Zusammen- setzung Ab,, An, zu; sein Inneres ist manchmal zersetzt. Tiefgrüner Amphibol ist der herrschende farbige Gemengteil und führt viele Ein- schlüsse von Biotit und Magnetit. Quarz erscheint in stark korro- dierten Körnern. Die Grundmasse ist ein 0'04—0°06 mm Korngröße aufweisendes (137) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 279 Gemenge von Quarz und Orthoklas. Der Quarz bildet auch größere poikilitische Untergründe. Spärlich kommt in der Grundmasse auch Plagioklas vor. Akzessorisch finden sich Magnetit, Titanit und Apatit. Das Gestein ist ein Granodioritporphyrit. 130. Großteresiatrichter. In der hellgrauen Grundmasse lassen sich Einsprenglinge von grünem Plagioklas, Biotitpseudomor- phosen nach Amphibol und wenige große Biotittafeln beobachten. Das Gestein ist mit Pyrit eingesprengt. U. d. M. Der schön zonäre Plagioklas (La = 66°, d. h. Ab,, An,s) besitzt in der Regel eine einschlußreichere und mehr zersetzte äußere Hülle. Er wird in einer Richtung von Bruchlinien durchzogen und längs dieser Linien tritt Kalzit auf. An einer Stelle konnte ein die Konturen des Plagioklas aufweisender Kern beobachtet werden, der sich aus radialstengelig angeordneten Biotitschuppen zusammensetzt; in der Mitte findet sich Chlorit vor. Der biotit wird von einem aus winzigen Biotitschuppen, Apatit und Feldspat zusammengesetzten Kranz umgeben. Ferner kommen langleistenförmige, poikilitische Leisten von Amphibol vor; diese werden oft — insbesondere in den rand- lichen Partien — von einem Biotitschuppenaggregale verdrängt. Es lassen sich aber auch rein aus Biotitschuppen zusammengesetzte An- häufungen beobachten. Der Biotit ist teilweise gebleicht, entlang der Bruchlinien zu Chlorit zersetzt und wird auch von Epidot begleitet. Das Erz wird fast ausschließlich durch Pyrit vertreten, der meist den Chlorit begleitet, sich aber auch mit frischem Biotit berührt. Die Grundmasse ist ein mikropegmatitisches Quarz-Orthoklas- gemenge von O'01 mm Korngröße; der Quarz bildet hier und da auch poikilitische Untergründe. Dazu gesellen sich noch Plagioklasleistchen, etwas Biotit, Erz und Zersetzungsprodukte (Kalzit, Epidot und Chlorit). Akzessorisch treten noch Titanit, Apatit und spärlich Zirkon auf. Das Gestein ist daher ein orthoklasführender Biotitamphibol- quarzdioritporphyrit. 131. Ein zweites an derselben Lokalität gesammeltes Gestein besitzt eine bläulichgraue Grundmasse, in welcher sich sehr schöne 4-6 mm lange Biotitpseudomorphosen nach Amphibol und 1—2 mm großer bläulichgrauer Plagioklas beobachten lassen. U. d. M. Der Haupteinsprengling ist Plagioklas (mit Auslöschungs- schiefen von 10—17°, daher Andesin); seine Einschlüsse sind Magnetit- staub, Biotit und unter 60° angeordnete Titaneisenstäbchen. Als femischer Gemengteil kommen nur Biotitpseudomorphosen nach Amphibol vor (s. die Mikrophotographie 3). Die Grundmasse ist ein holokristallines Gemenge von langleisten- 380 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt: KOLOMAN EMSZT (138) förmigem oder isometrischem, 0°15-0°3 mm langem Plagioklas, Biotit, Erz und etwas Quarz. Orthoklas kann nur untergeordnet zugegen sein. Akzessorisch kommen Apatit und spärlicher Magnelil vor. Der Schliff wird von mehreren Uralitadern durchsetzt, die sich örtlich ausbauchen. Der Uralit kann auch in Verwachsungen mit frischem Biotit angetroffen werden; hauptsächlich längs dieser Uralit- adern tritt Pyril auf. Als Zersetzungsprodukte finden sich Epidot, Chlorit, Titanit und Kalzit. Außerdem kann in kleinen Zwickeln eine niedrige Licht- und Doppelbrechung besitzende, radialfaserige Substanz beobachtet wer- den, die zwischen gekreuzten Nikols ein optisch positives Achsenbild aufweist; sie scheint höchstwahrscheinlich dem Quarzin anzugehören. Das Gestein ist daher ein quarzführender Dioritporphyrit. Der aus dem Kleinteresiatrichter ausgehende Teresiastollen verquert zwei ähnliche Gesteinsgänge. Von hier untersuchte ich u. d. M. zwei Handstücke. ; 132. Der herrschende Einsprengling des ersten Gesteines ist be- stäubter Plagioklas (an einem größeren Individium wurde gemesssen La=66°5°, an einem kleineren _ «= 71°, welchen Werten Ab,, An;s und Ab,, An,, entspricht). Gelegentlich können auch stark korrodierte (Juarzkörner We werden, die in der Regel von Mikropegmatit- aureolen umgeben werden. Als farbiger Gemengteil kommt Biotit vor, in welchem sich stellenweise unter 60° angeordnete Rutilnadeln aus- geschieden haben. In der Regel kann nur ein einheitlicher Biotitkern beobachtet werden, der von einem aus apaliteinschlüsseführenden Biotitschuppen zusammengesetzten und Plagioklas sowie Quarzkörner umschließenden Kranze umgeben wird. Solche Pseudomorphosen treten teilweise auch nach Amphibol auf. Die Grun Imasse setzt sich aus einem mikropoikilitischen Quarz- Orthoklasgemenge, Plagioklasleisten mit meist zersetztem Kerne und etwas Biotit zusammen. Pyrit kommt häufig mit Uralit und Titanit vor. Längs Bruch- linien ist der Feldspat kaolinisiert oder aber werden einzelne Adern mit Uralit und Pyrit ausgefüllt. 133. In dem zweiten Gesteine besitzt der Piagioklas bei La=69" die Zusammensetzung Ab,, An,,. Der Quarz bildet gleichfalls spärliche Einsprenglinge. Seine farbigen Gemengteile sind Biotit, der stellen- weise mit Plagioklas orientierte Verwachsungen eingeht — und zwar ist die Fläche (001) des Biotits parallel der Fläche (010) des Pla- gioklas orientiert — ferner Amjhibol (mit Einschlüssen von Masnelil, Biotit, Apatit und sekundärem Titanit). nn ei (139) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 381 Die Grundmasse setzt sich aus 0'02—0'04 mm Korngröße auf- weisendem Quarz, Orthoklas, Plagioklas und Biotit zusammen. Durch die parallele Anordnung der meist chloritisierten, reichlichen Biotit- schuppen kommt eine gewissermaßen fluidale Struktur zustande. Beide Gesteine sind daher orthoklasführende Quarzdiorit- porphyrite. Die folgenden Schliffe entstamınen der Sammlung des Chefgeolo- gen JuLius v. HaLavärs. 134. Lobkoviczstollen. Einsprenglinge bilden Plagioklas, Amphibol und spärlicher Biotit. , Die holokristalline Grundmasse setzt sich aus Quarz mit undula- torischer Auslöschung, Plagioklas, etwas Orthoklas und Magnetit zu- sammen. Ferner kommen noch Titanit und Pyrit vor. Das Gestein ist ein Quwarzdioritporphyrit. 135. V. Ferdinandi Erbstollen. Einsprenglinge bilden bestäubter Plagioklas und spärlicher Augit. Die holokristalline Grundmasse ist das Gemenge von reichlichem Augit, Plagioklas, etwas (Juarz, schmalen Biotittäfelchen, Magnetit und Titaneisen. Als Zersetzungsprodukte kommen Chlorit, Kalzit und Leukoxen vor. Das Gestein ist ein quarzführender Jugitdioritporphyrit. 136. Eleonora Mitteliauf. Als Einsprenglinge heben sich hauptsächlich 0'6—0'8 mm große kaolinisierte Plagioklasindividuen hervor. Pseudomorphosen aus Kalzit und Magnetit weisen auf farbige Gemengteile hin. In der Grundmasse lassen sich zwischen den viel Magnetit führen- den Zersetzungsprodukten — hauptsächlich Kalzit und etwas Chlorit — besonders 0°6—0'8 mm lange kaolinisierte Plagioklasleisten erkennen. Hier und da kommt auch (uarz vor. Dieses Gestein ist höchstwahrscheinlich eine zersetzte Varietät des vorhergehenden Gesteines, kann jedoch nicht mehr sicher bestimmt werden. 137. Dognäcska, aus dem bei dem Kreuze einmündenden Arme des Vericztales. U. d. M. Das Hauptgewebe wird von 0°4—-06 mm langen Pia- gioklasindividuen gebildet, dazwischen kann eine Plagioklasgeneration mit geringerer Korngröße und als letzte Ausfüllungsmasse Quarz be- obachtet werden. Größere Individuen von Plagioklas und Augit heben sich außerdem noch porphyrartig hervor. Der langleistenförmige Plagioklas (Labrador und Labrador-Bytownit) 982 PAUL ROZLOZSNIK UND DE KOLOMAN EMSZT (140) weist inhomogenen Aufbau auf; er schließt zahlreiche Magnetitkörn- chen, spärliche Titaneisenstäbchen, Biotit und Apatitnadeln ein. Der herrschende farbige Gemengteil ist Augit, der sich oft an- häuft. Er führt Einschlüsse von Magnetit, örtlich umschließt er auch Kerne von Hwypersthen. Er wird entweder von Amphibol oder aber überwiegend von Biotit umsäumt. Stellenweise wird der Augit durch Uralit ersetzt, im Inneren der Uralitaggregate häuft sich manchmal Magnetit an. Der Biotit tritt als Umrandung des Magnetit und Augit auf. Der Amphibol (grün) kommt selten selbständig vor; er bildet Zwillinge nach (100). Akzessorisch lassen sich Magnetit und Pyrit, sekundär stellen- weise auch Pyrit beobachten. Das Gestein ist daher ein quarzführender Diotitaugitdiorit. Die Umgebung von Nemetbogsan. Nehmen wir unseren Weg auf der Landstraße Nemetbogsan — Vaskö gegen S, so schreiten wir zuerst über Ton oder tonigen Schotter. Bevor wir die Kapelle erreichen, stoßen wir an der linken Seite der Straße auf einen 5—6 m hohen Aufschluß. Das Material des Auf- schlusses ist zerbröckelnder, verwitterter Quarzdiorit. Der Biotit ist schwarz glänzend, der Amphibol hellgrün, der Plagioklas schneeweiß, glanzlos, Quarz kann in kleinen Körnern beobachtet werden. Der Quarzdiorit wird von mehr oder weniger senkrechten, wellenförmig verlaufenden Klüften durchsetzt; längs dieser Klüfte treten 1—2 cm, gelegentlich 10 em mächtige limonitische Kalzitadern auf. Frischer Quarzdiorit kann bis zum Bergrücken hinauf überhaupt nicht beobachtet werden; der Aplit findet sich hingegen noch frisch vor und davon habe ich zwei Probestücke mitgebracht, beide sam- melte ich hinter der ersten großen Wegkrümmung. 138. Das erste ist ein feinkörniges fleischrotes Gestein; stellen- weise — insbesondere um myarolithische Räume herum — wird das Gefüge grobkörniger und dort sind 1-2 mm große Individuen von Orthoklas und (Quarz zu erkennen. U. d. M. besitzt das Gestein eine variierende Struktur; der Haupt- teil ist ein Orthoklas-Quarzgemenge von 0'13—0°03 mm Korngröße — der Orthoklas kommt meist in größeren Individuen vor — und daraus heben sich größere Individuen von Orthoklas und Quarz hervor. Spär- licher Plagioklas kann gleichfalls beobachtet werden. Ein anderer Teil weist mikropegmatische Struktur auf; ein dritter ist grobkörniger, ent- spricht aber sonst den zuerst beschriebenen. Spärlich kommt Magnetit (141) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY, 983 vor, der meist limonitisch zersetzt ist; am Magnetit haften hin und wieder zersetzte Diotilschuppen. 139. In dem zweiten Aplitgesteine kommt der Plagioklas in selbständigen Körnern ebenfalls sehr selten vor; beobachtet wurde La=83—845°, in dem schmalen Rande La = 74—75°, welchen Werten Ab,, An, Ab, An,, und Albit entspricht. Es wird hauptsäch- lich aus Orthoklas und (Quarz zusammengesetzt, seine Korngröße ist 0°6—0'8 mm; der trübe Orthoklas ist mikroperthitisch, zwischen den einzelnen Orthoklasindividuen treten oft als schmale Begrenzungen Plagioklassäume auf. Ein Teil der leistenförmige Durchschnitte be- sitzenden Einschlüsse ist Hämatit. Der Quarz weist gelegentlich undula- torische Auslöschungen auf und birgt winzige Titaneisenstäbchen. Schließlich finden sich noch einige chloritisierte Diotilffetzen und ein- zwei größere Kpidotkörner. Die chemische Zusammensetzung des Gesteines ist nach der Analyse Euszrs folgende: SiO, = 7647 110, = 028 2,0, 11:61 Fe,0.=.7021 BeonN==.,0772 MgO = Spuren GaQ = .126 N.0=x+3:29 R,O,=',448 P,0,/='Spuren I.0,.=t Summe = 9943 Jene lakkolithische Masse, die sich nördlich von Romänbogsan zwischen den Gemeinden Romänbogsan. Valeapaj, Duleo, Furlug, Nagy- zorlenez und Ezeres ausbreitet, bildet das größte zusammenhängende Vorkommen des Banatit. In der Literatur spielt dieses Vorkommen kaum eine Rolle, was wohl jenem Umstande zuzuschreiben ist, daß diese Gesteine außer unabbauwürdigen goldführenden (Quarzgängen mit keinen anderen Erzlagerstätten in Verbindung stehen. Chefgeolog Junius v. Haravärs, der die geologische Aufnahme des besagten Gebietes durchgeführt hat und dessen Aufnahmsergeb- nisse in Fig. 10 reproduziert wurden, charakterisiert bei Besprechung des Trachyts dieses Gebiet sehr treffend folgendermaßen: «Auch der größte Teil der von der Berzava nördlich gelegenen Berge wurde von 984 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt KOLOMAN EMSZT (142) Gesteinen dieses Typus (Andesin-Quarz-Trachyl) aufgebaut und wer- den dort abgerundete Bergrücken gebildet. Dieser Trachyt ist auch hier sehr verwittert und zerfällt zu Grus, aus dem einzelne festere Kugeln herausstehen. Wie aber aus diesen abgerundeten Bergrücken je eine höhere, steile Kuppe sich erhebt, ändert auch das Gestein sogleich seinen Charakter». Dieses letztere Gestein entspricht unserem Aplit; das Gestein widers teht den Atmosphärilien bedeutend besser, als der Granodiorit und daher sind auf den Bergrücken nur frischere Bruchstücke von Aplit zu beobachten, während sich frischer Grano- diorit bloß in den Tälern vorfindet. Auf dem ersten (östlichsten) in der Karte verzeichneten Wege, der vom oberen Ende der Ortschaft Nemetbogsan auf den Medresgipfel führt, schreiten wir eine kurze Strecke entlang noch auf kristallinischem Schiefer dahin. Das Eruptivgestein ist bis zum Gipfel 391 m überall zersetzt und teilweise verquarzt. Oft finden sich auch 1—2 cm breite braune limonitische Kalzitadern vor, die mit Salzsäure lebhaft brausen. 141. Das Eruptivgestein wird von grünlichbraunen, dichten Quarz- adern durchdrungen, die Lücken von Limonit und Kaolin ausgefüllt. U. d. M. erweist sich der Hauptteil als ein durch Limonit ge- färbtes mikropoikilitisches Quarzaggregat von 0'005—0°02 mm Korn- größe. Einzelne größere Quarzkörner scheinen dem primären Gesteine zu entstammen. Manche Partien sind so stark durch Limonit gefärbt, daß sie nicht mehr analysiert werden können. In dem Tale, das von der Kote 391 m neben dem Medres nach Nömetbogsän hinabführt, steht frischerer Granodiorit an, der nament- lich an jener Stelle, wo der im Tale aufsteigende Weg auf den Berg- rücken übergreift, besser aufgeschlossen ist. In diesem Gesteine kön- nen auch Quarz und Orthoklas deutlich erkannt werden. 142. Eingehender habe ich nur ein porphyrisch N. dunkles Ganggestein untersucht. In dem etwas dekomponierten Ge- steine lassen sich spärlicher Plagioklas, Biotit und Amphibol erkennen. In einige myarolithische Räume ragen auch mehr idiomorphe Quarz- und Orthoklaskristalle hinein. U. d. M. ist der Plagioklas vollständig zersetzt, auf seine Kosten haben sich Kaolin-Serizitaggregate gebildet; das Innere einiger größerer Plagioklasindividuen ist noch frisch und weist Zwillingslamellierung auf. Zwischen dem Plagioklas tritt Quarz auf oder aber sind große poikilitische Untergründe von (Quarz und Orthoklas zu beobachten, in welchen die Individuen des Plagioklas und der farbigen Gemeng- teile sitzen. Der Orthoklas besitzt normalen Habitus, er ist trüb und nicht intensiver zersetzt wie gewöhnlich. ("u9s9j nz »zsoqung eyoqaeg us Ist andtg Aop uf) (69) #05 d 's] Se a a SIYoag sap Sunyyory 939 M 91S9[EFJOLINZ SEEN ho um eunier H ea a ag ne) ’ ++++ ++ crtt 3 ++ ++ 9U19]S98 ee trttrktpgree Arsrtrt Q +++ +4//s++ +++ + ++ hr + -Suen oyasıpdy Hrrtarrrjägtehrens ae +++ 1 a a a +++ t WE EN ERSTE 7 a N +4++ ArtrHr HH tr ir HH tr Ft rt tt ea gl BA + tr rtt HH a re ae a ee a a DE m +++ - 11I01PoUeAK) Krhssth EHE FEIERT HE er re eg h H D ++++++ Dtrtrtrttrtttrtt rt Hr HHrtrH Hr HH HH tt HH tr HH HH ++ H = ER NT EEE FT rer Hr Hr +44 ++ t+tt++++ +44 + X = HErrttr Hr re Hr Hr Hr I HH HH HH HH HH HH N ea MEER 2 Sn CE ne Au a a 1 aha a aa m 1 a ana A ne tr tt tt ana on ne: er HE +Ht+t++t+t++ +++ N tt tt tr tttt+ VE are.) 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OT "TA 986 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (144) Die femischen Gemengteile sind ebenfalls vollkommen zersetzt; der Biotit ist zu homoaxischem bläulichgrünem Chlorit umgewandelt; der Amphibol zu, mit Tupfen von Limonit und Leukoxen erfülltem Chlorit (gelblichgrün) zersetzt, selten kann auch Epidot beobachtet werden. Akzessorisch kommen Magnetit und Apatit vor. In diesem Gesteine fällt die Abwesenheit des Kalzits auf. Die Zusammensetzung des Gesteines entspricht dem Vogesit. Auf dem erwähnten Wege kann auch von Aplitadern durchsetzter Granodiorit beobachtet werden. Auf der Wasserscheide zwischen dem Berzava- und dem Vernik- bache sind weiter westlich teils verquarzte Gesteine, teils Aplite zu finden. 143. Ein auf der Tilva Bichistin gesammeltes Aplitgestein weicht von den normalen Apliten wesentlich ab. U. d. M. weist das Gestein porphyrische Struktur auf. Einspreng- lingartig tritt trüber Plagioklas hervor. Das 0'15—0'3 mm Korngröße besitzende Hauptgewebe setzt sich aus reichlichem Quarz, Plagioklas und spärlichem Orthoklas zusammen. Einzelne Partien bestehen bei- nahe rein aus (Juarzkristallen. Hämatit tritt gleichfalls reichlich auf. Das Gestein ist daher ein Plagioklasaplit. 144. Im Bichistintale sammelte ich im zweiten rechtsseitigen Nebentale desselben (wo der Weg nach ÖObersia Marku führt) einen frischen Granodiorit. Das Gestein ist ein mittelkörniges Gemenge von mikrotinartigem Plagioklas, in Mesostasen auftretendem, intensiv glasglänzendem, rotem Orthoklas, Quarz, Biotit und Amphibol. U. d. M. Die Struktur ist hypidiomorph. Der Plagioklas La= 685°, d. h. Ab,, An,,) wird meist von Kaolinschüppchen erfüllt. Der Orthoklas bildet große poikilitische Untergründe. Größere Individuen von Quarz treten ebenfalls reichlich auf und diese führen auch Glas- einschlüsse. Der herrschende femische Gemengteil ist Amphibol, ein großer Teil davon ist bei Eisenerzausscheidung zu Chlorit und Kalzit zersetzt. Er führt zahlreiche Einschlüsse von Magnetit, Apatit und Zirkon. Der Biotit ist teilweise chloritisiert; manchmal sind in ihm parallel den Spaltrissen orientierte Hämatittafeln zu beobachten. Akzes- sorisch kommen Magnetit, Hämatit, Apatit und Titanit vor. Die denselben durchbrechenden Gesteine sind teils Aplite, teils aber Vogestit. 145. Das letztere Gestein ist grünlichgrau; örtlich spiegeln bis 10 mm große, mit kleinen Kristallen durchspickte Orthoklaskristalle ab. U. d. M. In den großen Orthoklasindividuen sitzen oft korrodierte (145) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 987 Kristalle von Plagioklas und farbigen Gemengleilen. Quarz kommt untergeordnet in Mesostasen vor. Der Plagioklas (Andesin) ist in der Regel zu Kalzit und Kaolin zersetzt, die Zwillingslamellen können aber noch erkannt werden. Der herrschende farbige Gemengteil ist Amphibol, welcher in idiomorphen Säulen reichlich zugegen ist; längs den Spaltrissen zu Kalzit zersetzt, wird er von Limonit gefärbt. Stellenweise kommt in ihm FHämatit vor. Im Biotit treten längs den Spaltrissen oft Hämatit auf; der Biotit selbst ist in der Regel bei Ausscheidung von Leukoxen lamellar zu Chlorit zersetzt. Akzessorisch lassen sich zahlreiche lange Apatit- nadeln beobachten ; Leukoxen verweist auf Eisenerze. Einzelne schmale Adern werden von Kalzit erfüllt. Aufder Obersia Marku kommen Aplite und verquarzte Gesteine vor. Infolge des eingetretenen Regens habe ich diese Exkursion nicht weiter fortgesetzt: nur auf dem, an der rechten Lehne des Berzava- tales dahinführenden Wege sammelte ich unter dem Buza Turkuluj- gipfel ein dichtes, weißes Gestein mit Limonitnestern. 146. U. d. M. besteht der größte Teil des Gesteines aus ca. 0-3—0°5 mm großen, von schmalen (0'004—0'008 mm) Quarzstengeln durchdrungenen Orthoklasindividuen. Derartige granophyrische Bil- dungen finden sich oft auch in sphärolithischer Anordnung. Zwischen den einzelnen Granophyren lassen sich Quarzkörner beobachten, die mit den feinen Quarzsiengeln in Zusammenhange stehen. Stellenweise treten auch aplitisch struierte Partien auf. Ferner finden sich noch einige zersetzte Piagioklasleisten und spärliche Muskovit-Limonitpseudo- morphosen nach Biotit; hier und da sind auch sekundäre Muskovit- schuppen zu beobachten. Das Gestein ist daher Granophyr. Auf dem Wege über die Gipfel Medres—Aranyos nach Duleo begegnete ich auf den Gebirgsrücken nur verquarzten Gesteinen und Apliten, Granodiorit war bloß als Grus zu beobachten. Das größte Vorkommen der aplitischen Gesteine, welches sich um den Aranyosgipfel erstreckt, wird vor dem Triangulierungspunkte durch Granodiorit unterbrochen. Dieses Vorkommen wird teils von kleinkörnigen Apliten, teils von (Quarzdihexaeder führenden dichten Gesteinen zusammengesetzt. Ein großer Teil derselben ist intensiv zersetzt, der Orthoklas kaolinisiert oder aber sind die Gesteine voll- ständig verquarzt. In letzterem Falle sind in Drusenräumen oft schöne Überzüge von Quarzkristallen zu beobachten. Manchmal treten als Spaltenausfüllungen auch Zeolithe auf. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 4. Heft. 21 288 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (146) Die von Furlug nach Ezeres führende Landstraße bietet uns nur unter dem Bisesel, in dem an der linksseitigen Tallehne liegen- den Steinbruche einen guten Aufschlußb. 147. In dem kristallinisch-körnigen Gesteine dieses Steinbruches überwiegt zwar der Plagioklas, jedoch kommt auch Quarz sehr reich- lich vor. Orthoklas kann ebenfalls häufig beobachtet werden. Die farbigen (Gemengteile sind Biotit und Amphibol. U. d. M. weist das Gestein hypidiomorphe Struktur auf. Der dickleistenförmige Plagioklas entspricht bei __L a = 67°5° der Zusammen- setzung Ab,, An,,. Der Orthoklas ist mikroperthitisch, der Quarz bildet mehr abgerundete Körner. Der Biotit ist randlich chloritisiert, der Amnhibol grün, beide bergen viel Magnetiteinschlüsse. Akzessorisch treten Magnetit, Apatit und Titanit auf. Der SiO,-Gehalt dieses Gesteines ist nach der Bestimmung Enmszrs 65°70% und entspricht dasselbe dem Granodiorit. 148. Auf dem von der Gemeinde Ezeres auf den D. ÖObersia Vasaduluj führenden Wege finden sich analoge Gesteine vor. Eingehend untersuchte ich nur das basische Gestein eines vor dem Gipfel Kote 328 m aufsetzenden Ganges. U. d. M. erinnert die Struktur dieses Gesteines an die diabasische: die Korngröhe beträgt 0°15—0'5 mm und es setzt sich aus Plagioklas, Augit und Amphibol zusammen. Der Piagioklas ist zersetzt und wird von Kaolinschuppen erfüllt; die Auslöschungsschiefen weichen kaum von 0° ab, er dürfte daher nahe zu Oligoklas-Andesin stehen. Der Augit ist hellrötlich gefärbt, bildet Zwillinge nach (100) und ist manch- mal zonär. Er wird oft von braunem Amphibol umrandet, der sich auch perthitisch in den Augit eingewachsen findet. Der Augit um- schließt häufig auch kleinere Plagioklasleisten oder wird poikilitisch von Plagioklas durchdrungen und nur sein Rand ist einheitlich. Einige größere Augitindividuen heben sich auch einsprenglingsartig hervor. Der braune Amphibol kommt selten in selbständigen Individuen vor, in der Regel findet er sich als Umrandung von Augit. In dem Schliffe konnte auch ein Quarzkorn beobachtet werden ; dasselbe wird von einem Augitkranze umgeben, dem Augit gesellt sich randlich auch Amphibol zu. Der Quarz ist demzufolge ein fremder Einschluß. Mesostasisartig tritt sekundärer Chlorit auf. Erz ist sehr reich- lich zugegen nnd gehört überwiegend dem Titaneisen an; sein Zer- setzungsprodukt ist Leukoxen. Apatit ist in langen Nadeln häufig zu beobachten. Das Gestein ist daher Jugitspessartit. (147) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSO-SZÖRENY. 289 Südlich vom D. Obersia Varaduluj, gegen die Kote 356 m zu, be- obachtete ich den Grus eines feinkörnigeren dioritischen Gesteines, doch gelang es mir nicht ein frisches Handstück zu sammeln. Südlich vom 356m hohen Gipfel führt der Grus auch (Quarz. Von da aus in das N-lich vom D. Lupilor gelegene Tal hinab- steigend notierte ich (Quarzdiorit, der im oberen Talabschnitte von Lamprophyrgängen durchbrochen wird. Aus diesen Gängen habe ich drei (resteinsexemplare untersucht. 149. Das erste Gestein ist feinkörnig und führt ungefähr gleiche Mengen von femischen und salischen Gremengteilen. U. d. M. sind zwischen den im großen ganzen parallel angeord- neten leistenförmigen Durchschnitten von Plagioklas und Amphibol viel Zersetzungsprodukte zu beobachten. Der 0'3—0'7 mm große langleisien- förmige Plagioklas wird gewöhnlich nur von zwei Zwillingshälften zu- sammengesetzt und gehört, nach den Auslöschungsschiefen zu urteilen, dem Oligoklas-Andesin an; er wird von viel Zersetzungsprodukten er- füllt (Kaolin, Epidot und Kalzit). Der Amphibol ist braun; nahezu die Hälfte davon zu Chlorit und Kalzit zersetzt. In kleinen, aber konstant auftretenden Mesostasen kommt (uarz, etwas Orthoklas und auch Mikropegmatit vor. Die dazwischen befindlichen Zersetzungsprodukte gehören überwiegend dem Chlorit an; ferner konnten noch Kalzit, Titanit und Leukoxen bestimmt werden. Akzessorisch treten viel Magq- netit, Titaneisen und lange Apatitnadeln auf. Das Gestein kann daher als Spessartit bezeichnet werden. 150. Das zweite Gestein ist sehr dicht, grünlichgrau und mit Pyrit eingesprengt. U. d. M. lassen sich in den Zersetzungsprodukten fluidal an- geordnete 0:04—-0:05 mm lange Plagioklasleisten erkennen. 0'3>—0'5 mm grobe breitere Plagioklasindividuen heben sich beinahe einsprenglings- förmig hervor. Der Plagioklas ist stark zersetzt, kaolinisiert. Zwischen den Plagioklasleisten finden sich Magnetit, Pyrit, Chlorit, Kalzit, Epi- dot, Titanit und etwas Quarz. 151. In der grünlichgrauen Grundmasse des dritten Gesteines heben sich 3—4mm große Plagioklase hervor. U. d. M. ist dieses Gestein noch intensiver zersetzt als das vor- angehende; auf Erz verweisen nur mehr Leukoxen-Titanittupfen. Diese beiden letzteren Gesteine entsprechen vielleicht zersetzten Spessartiten. Der Sammlung des Chefgeologen JuLius v. Haravärs entstammen folgende Schliffe: 21* 290 PAUL ROZLOZSNIK UND De KOLOMAN EMSZT (148) 152. O-lich von Dezest (Klisure Mare). Das hypidiomorph- körnige Gestein führt neben Flagioklas auch viel Orthoklas und Quarz. Der teilweise zersetzte Plagioklas weist _.« die Auslöschungsschiefen 67—73° auf und dem entspricht Ab,, An, Ab, An,,. Femischer Gemengteil ist herrschend Amphibol, chloritisierter Biotit kommt spärlich vor. Akzessorisch treten Magnetit, Titanit, Apatit und Zirkon auf. Das Gestein ist ein Granodiorit. 153. S-lich von Furlug, neben dem alten Nemet- bogsäner Wege. Das Gestein ist porphyrartig struiert. Am Plagioklas wurde ge- messen 1 a = 68-74° und dem entspricht Ab,, An,,—Ab,, An,,. Das (Gestein entspricht einem Granodiorit. 154. S-lich von Vale Mare, in dem vom Aranyosberge herablaufenden Wasserrisse. Die Struktur ist porphyrartig: reich- liche 2-3 mm große Plagioklasindividuen heben sich aus einer 0'3 bis 05 mm Korngröße besitzenden, aus reichlichen Orthoklas, ferner Quarz, Plagioklas und femischen Gemengteilen bestehenden Grundmasse hervor. Die größeren Piagioklase besitzen einen eigen- tümlichen Aufbau. In der, eine hohe Licht- und Doppelbrechung aufweisenden zusammenhängen- den Hauptmasse lassen sich Flecken einer ande- ren Feldspatsubstanz beobachten, die seitlich in der Regel von Spaltrissen begrenzt werden. Diese Füllsubstanz weist kleinere Auslöschungsschiefen und niedrigere Licht- und Doppelbrechung auf und wird von Magnetitstaub sowie größeren a enatier Magnetit- und ‚Augiteinschlüssen erfüllt, so daß tenKörner entsprechen Sie sich durch ihre graue Farbe schon bei einem Augiteinschlüssen). Nikol vom Hauptplagioklas scharf abhebt. Dieselbe | Ausbildung weist auch der Rand auf (s. Fig. 11). Der Hauptplagioklas löscht unter 33—45° aus, es liegt daher ein basischer, dem Anorthit nahe stehender Plagioklas vor; die Füll- substanz, weist Auslöschungsschiefen von 12—18° auf, sie steht daher dem Andesin nahe. An einem Individuum wurde gemessen 1 a=60—73° und dem entspricht Ab,, An,- und Ab,, An,,. In dem grund- masseartigen (sewebe ist etwas mehr Orthoklas als Plagioklas zugegen. Der Orthoklas ist stark getrübt und bildet auch große poikilitische Untergründe. Der Plagioklas ist bestäubt; der Magnetitstaub häuft sich oft an den Spaltrissen an. Der Plagioklas löscht unter O—8° aus h 4 ED a I m mu (149) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 39] und dürfte daher Andesin-Oligoklas entsprechen. Stellenweise treten gegen den Orthoklas zu Myrmekitsäume auf. Der Quarz ist in gerin- gerer Menge zugegen als der Orthoklas. Als femische Gemengteile finden sich Augit und Biotit. Der Augit kommt auch in größeren Säulen und angehäuft vor; er wird oft von Biotit umsäumt. Hin und wieder ist er randlich von Maenetitkörnchen erfüllt und geht in Uralit über, meist aber wird er vollständig von mit Magnetit erfülltem Uralit ersetzt. Der Biotit tritt hauptsächlich als Umrandung des Augit und Magnetit auf. Akzessorisch kommen reichlich Magnetit und Apatit vor. Im Apatit sind gelegentlich parallel c orientierte Titaneisenstäbchen zu beobachten. Das Gestein entspricht daher einem quarzführenden Syenit- diorit. 155. W-lich von Barbosza (in dem durch die Gemeinde füh- renden Tale). Die Struktur ist porphyrartig: zwischen den 1'5—2'5mm großen Plagioklasindividuen ist ein 0'4—0'7 mm Korngröße besitzendes grund- massearliges Gewebe zu beobachten. Plagioklas ist der Hauptgemengteil des Gesteines; seine dick- tafeligen Individuen sind örtlich entzweigebrochen. Die größeren Indi- viduen sind derartig aufgebaut, daß auf den einschlüsseführenden Kern eine äußerst einschlußreiche Zone folgt, die den Kern von dem ein- schlußfreien Rand trennt. In den kleineren Individuen folgt auf den einschlußreichen Kern der einschlußfreie Rand. Als Einschlüsse kom- men außer Magnetitkörnchen lange Titaneisenstäbchen, Apatit und Amphibol vor. An der Grenze des einschlußreichen Kernes und des einschlußfreien Randes beginnt auch die Zersetzung. Gemessen wurde im Kern _ «= 57°, in der inneren Hülle 69°5°, in der äußeren Hülle 82°, entsprechend Ab,, An.,, Ab,, An,, und Abs, Ange, an Ly orientiertem Schnitte im Kern —23° und —16°, in der in- neren Hülle —9°, in der äußeren Hülle +29°5° und diesen Werten entsprechen die Zusammensetzungen Ab „Ang Ab, Anz, Abz, An; und Ab.,An,. An einem kleineren Individuum wurde beobachtet la=69'5° entsprechend Ab,, An,,. Der grundmasseartige Teil setzt sich aus Plagioklas, aus längliche Karlsbader Zwillinge bildenden Orthoklas- individuen und Quarz zusammen. Der Plagioklas weist hier ebenfalls manchmal Myrmekitsäume auf. In Mesostasen kann noch ein Gewebe mit geringerer Korngröße beobachtet werden. das sich aus Quarz, Orthoklas, Myrmekit und kleinen Biotittafeln zusammensetzt. Farbige Gemengteile sind ziemlich reichlich zugegen, und zwar werden sie durch Amphibol, Augit und Biotit vertreten. Der bräunlich- 299 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (150) grüne Amphibo! (“7 = 15°) umschließt oft Augitkerne. Der Augit wird gelegentlich auch von Biotit umrandet; er wird perthitisch von Amphi- bol und Biotit durchdrungen und ist örtlich der Uralitisierung zum Opfer gefallen. Der Biotit kommt in kleineren Tafeln und auch an- gehäuft mit Magnetit vor. Akzessorisch treten Magnetit, Apatit und etwas Titanit auf. Das Gestein ist daher ein quarz-orthoklasführender Augitbiotit- amphiboldiorit. 156. Nördlich von Romänbogsäan. Das Gestein stimmt mit dem vorhergehenden vollkommen überein. 157. Von dem Berge N-lich vom Westende der Ort- schaft Romänbogsan. Dieses Gestein führt viel Quarz und Orlho- klas, der Plagioklas herrscht aber noch vor. Als farbige Gemengteile finden sich überwiegender Amphibol (mit Zirkoneinschlüssen) und auch Biotit. Einige Uralitaggregate verweisen auf Augit. Das Gestein ist Granodiorit. Die Eruptivgesteine des zwischen Ösopöt und Dolnja Ljubkova liegenden Gebietes. Diese Gesteine sind bereits von Dr. Huco SzTERENYı sowohl makro- skopisch, als auch mikroskopisch beschrieben worden. Um sie der hier angewandten Einteilung anzupassen, sollen einige mir zur Verfügung stehende Gesteine in Kürze mikroskopisch beschrieben werden. SzTERENYI erwähnt in einigen der hier beschriebenen Gesteine auch Augit, ich dagegen beobachtete in denselben keinen Augit, die Beschreibung Szterenvıs bezieht sich auf die Zersetzungsprodukte des Amphibol (insbesondere auf Epidot). Das Auftreten von Augit will ich aber im allgemeinen nicht bezweifeln, umsoweniger als mir jene Ge- steine, in welchen Szrerenyı mehr Augit beschreibt und von denen er auch Abbildungen mitteilt (38, Taf. XVII, Fig. 7 und 8), nicht zur Verfügung stehen und die Figuren in der Tat Augit entsprechen. 1. Ösopöt SSE, Westlehne des Valea Nazoveezuluj; die nördlichste Eruption. Die Struktur ist granitoporphyrisch. Einsprenglinge bilden: gut zonärer, manchmal zonär zersetzter Plugioklas (La=65°, daher Ab,, An,,). Brauner Biotit, der randlich hier und da seine Farbe ver- loren und eine grüne Färbung angenommen hat. Nach Amphibol sind nur aus Pennin, Kalzit und Epidot zusammengesetzte Pseudomorphosen zu beobachten. Die 0:06—0'I mm Korngröße besitzende Grundmasse setzt sich Se (151) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÜRENY. 393 aus reichlichem Quarz, trübem Orthoklas, Plagioklas und etwas zer- setztem Biotit zusammen. Akzessorisch finden sich Magnetit und Apatit. Das Gestein ist ein Qwarzdioritporphyrit. 3.2 Ösopöt SSE, Valea Nazoveczuluj. Von N gerechnet die dritte Eruption im Tale, Westabhang. Der herrschende Einsprengling ist kaolinisch zersetzter Piagio- klas. Nach Amphibol finden sich zumeist aus Chlorit und etwas Kalzit, ferner aus Leukoxen bestehende Pseudomorphosen. Epidot kommt sel- tener in größeren Kristallen vor. In der Grundmasse treten in einem allotriomorphen (Quarzaggre- gate kleine Plagioklasleisten und Zersetzungsprodukte auf. Akzesso- risch lassen sich Magnetit und Apatit beobachten. Stellenweise komnit auch sekundärer Quarz und Kalzit vor. Das Gestein ist ein zersetzter Andesit. 4. Ösopöt SSE, Valea Nazoveczuluj. Von N gerechnet die vierte Eruption, zugleich die größte im Tale. Dieses Gestein erwies sich als ein ziemlich zersetzter quarz- führender Dioritporphyrit. Der Piagioklas ist kaolinitisiert, ferner hat sich auf seine Kosten auch Kalzit gebildel. L_a=64° und dem entspricht Ab, An-,. Der tiefgrüne Amphibol kommt in langen Säulen vor, randlich ist er meist zu Pennin und Kalzit zersetzt. Die Grundmasse besteht aus 0'15—0'45 mm langen Plagioklas- leisten, zwischen denen sich auch spärlicher Quarz vorfindet. Akzes- sorisch lassen sich Magnetit und Apatit, stellenweise auch Pyrit be- obachten. 5. Ösopöt SSE, die südöstlichste Eruption des Valea Nazoveczuluj, unten im Tale. Das Gestein ist ein zersetzter Andesit. Der Flagioklas ist größtenteils zersetzt. Amphibol ist der herr- schende femische Einsprengling, es finden sich aber nur mehr seine Chlorit-Kalzit-Limonitpseudomorphosen vor. Seltener tritt Biotit auf, der nicht immer vollständig der Zersetzung erlegen ist. Die Grundmasse erweist sich als ein mit Zersetzungsprodukten (Kaolin u. s. w.) erfülltes allotriomorphes (uarz-P)Aggregat. Oft lassen sich auch Kalzitpartien beobachten. Akzessorisch kommen Magnetit, etwas Titaneisen und Apatit, ferner Pyrit vor. y. Südlich von Ösopöt, aus dem Graben, der vom Valea I Die Nummern entsprechen den Bezeichnungen von SZTERENYI, 294 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (152) Nazoveczuluj am Nordfuße der Tilva Nalta gegen die Po- jana Szikevicza hinzieht. Dieses Gestein kann als quarzführender Dioritporphyrit oder als holokristallinisch-porphyrischer Andesit bezeichnet werden. Der Plagioklas ist stark kaolinitisiert, oft sind in ihm auch größere Kalzitflecken zu beobachten. Der tiefgrüne Amphibol hingegen ist nahezu vollkommen frisch und weist oft schönen Zonenbau auf. Er birgt viele winzige Einschlüsse, seine Spaltrisse sind limonitisch gefärbt. Der Amphibol ist öfters auch in größeren Pyritindividuen ein- gebettet. Pyrit ist das alleinige Erz; außerdem kommt akzessorisch noch Apatit vor. Die Grundmasse ist ein Gemenge von 0'015—0'05 mm großern Plagioklas, Amphibol und spärlichem Quarz. Ob Orthoklas zugegen ist, kann nicht entschieden werden. 17. Osopöt SSE, vom Gipfel der Tilva Nalta. Das Gestein ist porphyrartig struiert, aus der 0'3—1 mm Korngröße besitzenden Hauptmasse hebt sich Plagioklas porphyrartig hervor. Dem langleistenförmigen, ausgezeichnet zonären Plagioklas kommt bei La = 64—67° die Zusammensetzung Ab,, An, —An,, An,, zu. Sein Kern ist gewöhnlich getrübt, er is demnach in Zersetzung begriffen. Quarz bildet untergeordnete Mesostasen, örtlich kommt auch Ortho- klas vor. Der reichlich auftretende farbige Gemengteil ist ein grünlich- brauner Arnphibol, er ist meist idiomorph begrenzt und umschließt hin und wieder 0'2 mm große Plagioklasleisten. Er bildet Zwillinge nach (100). Ferner kommt reichlicher Magnetit, stellenweise auch Pyrit und schließlich Apatit vor. An und zu tritt als Zersetzungsprodukt auch Epidot auf. Im allgemeinen ist aber das Gestein noch gut erhalten. Seine Zusammensetzung ist nach der Analyse von Enszr fol- gende: SiO, -— 5749 110,— 028 Al, 0, — 1718 Fe, 0, — 545 Fe0O = 618 MnO —=Spuren MgO = 3:23 GV, = "535 N —*259 K,O = 1:59 PO. = 0:02 H.0:=W035 Summe =99:71 ee (153) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSO-SZÖRENY. 295 Das Gestein ist ein bereits quarzarmer Quarzdiorit. 920. Osopöt S, Izvor reu; die von der Mündung des Grabens an gerechnet zweite, obere Eruption. Das Gestein entspricht einem zersetzten Dazit. Der Plagioklas ist größtenteils zu Kaolin zersetzt: Epidotnester treten ebenfalls auf. Der grüne Amphibol ist teils frisch, teils zu Chlorit und Epidot umgewandelt. Nach Biotit treten Epidot-Chloritpseudomor- phosen auf. Hier und da heben sich auch abgerundete Körner von (Quarz hervor. Die Grundmasse fügt sich aus 0'02— 0'04 mm großen Plagioklas- leisten, Orthoklas und Quarz zusammen, wozu sich noch Zersetzungs- produkte (Chlorit, Epidot und Kalzit, die teilweise durch Zersetzung von farbigen Gemengteilen entstanden sind) und Magnetit gesellen. 94. Ösopöt SSW, Ogasu Tsis; die nordwestlichste Eruption. Dieses Gestein entspricht dem vorhergehenden. Der herrschende Einsprengling ist teilweise zersetzter Plagioklas (La=65°, d. h. Ab,,An;,), außerdem kommen auch Einsprenglinge von teilweise zersetziem biotit, gänzlich dekomponiertem Amphibol und spärlichem (Quarz vor. Das Erz ist wesentlich Pyrit, akzessorisch finden sich Apatit und Zirkon. Die Grundmasse stimmt mit jener des vorangehenden Gesteines ‚überein, nur führt sie keinen Magnelit. 30. Ravenszka SE, unten am westlichen Abhange des Kraku ku Korniatu, aus den am südwestlichen Ende des Kreidefleckens befindlichen Schächten. am Rande der kleinen Pojana. Es ist dies ein zersetztes, verquarzies und mit Limonit impräg- niertes Gestein. Auf Feldspateinsprenglinge verweisen reine Kaolin- pseudomorphosen, auf farbige Gemengteile mit rotem Ferritstaub er- füllte Pseudomorphosen. 32. Ravenszka SE, von dem vom Striniaku Porkaruluj direkt nach Süden herabführenden Rücken; die mittlere Eruption. Das Gestein ist ein zersetzter Andesit. Unter den Einspreng- lingen weist der Plagioklas den verhältnismäßig frischesten Erhaltungs- zustand auf, aber auch in ihm sind Kalzitnester zu beobachten. Nach Biotit und Amphibol finden sich nur Pseudomorphosen vor. Die Grundmasse ist allotriomorph zersetzt. Akzessorisch kommen Magnetit (zwei Generationen), spärliches Titaneisen mit Leukoxen- rändern und Apatit vor. 296 PAUL ROZLOZSNIK UND DE KOLOMAN EMSZT (154) 33.: Ravenszka SE; oberer Teil des Valea Porkzz vom oberen Anfange des Tales an gerechnet die fünfte Eruption. Das Gestein ist ein porphyrartig struierter quarzführender Diorit. Der grundmasseartige Teil besitzt eine Korngröbe von 0'6—1 mm und daraus heben sich 3—4 mm große Plagioklasindividuen und zahl- reiche 2—3 mm große Amphibolsäulen hervor. Der Piagioklas ist re- kurrent zonär und zentral oft zu Kaolin zerselzt. «a = 58—63° und diese Werte verweisen auf Ab, An, —Ab,;, An,,. Im grundmasseartigen Teile sind zwischen dem Plagioklas auch Mesostasen von (Quarz, sel- tener auch solche von Orthoklas zu beobachten. Der Amphibol wird poikilitisch vom Plagioklas durchdrungen. Selten findet sich noch ein tiefgrüner Kern, meist ist er in eine hellgrüne Hornblende übergangen, welch letztere zahlreiche 0'016—0'1 mm große, in der Regel unregel- mäßig begrenzte Epidotkörnchen umschließt. Akzessorisch kommen Magnetit, etwas Hämatit und Apatit vor. 34. Ravenszka ESE, oberer Teil des Valea Porkar, vom oberen Anfange des Tales gerechnet die dritte Eruption. Das Gestein ist ein zersetzter quarzführender Andestt. Der Plagioklas ist zersetzt und wird bald durch Kalzit, bald durch Epidot ersetzt. Der Amphibol ist vollständig zu CGhlorit, Epidot und Kalzit umgewandelt, wozu sich noch ein farbloses, hohe Doppel- brechung aufweisendes glimmerähnliches Mineral (Talk?) gesellt. Der Biotit ist nur teilweise zersetzt. Unter den Einsprenglingen fand sich auch ein korrodiertes Quarzkorn. Magnetit und Apatit sind frisch. Die Grundmasse ist zersetzt, sie war aber anscheinlich fein mikro- kristallinisch. Sie ist ein Gemenge von 0'02—0°04 mm langen Plagioklas- leisten, Quarz, Orthoklas (?) und spärlichen zersetzten Amphibolmikro- lithen. 36. Ravenszka E, oberer Teil des Valea Porkracm oberen Anfange des Tales an gerechnet die zweite Erup- tion; vom nördlichen Gehänge. Das Gestein ist ein zersetzter Andesit. Der Plagyioklas ist größtenteils frisch, _ a = 61'5° und dem ent- spricht Ab,, An,,. Der Amphibol ist vollständig zersetzt. Akzessorisch finden sich Magnetit, Apatit und etwas Pyrit. Die Grundmasse ist andesitisch ausgebildet und führt anschei- nend auch Orthoklas. 38. Ravenszka SE; Valea Porkar, von der Stelle, wo die Padine in dasselbe einmündet; vom untersten Teile des vom Striniaku Porkaruluj hinabführenden Rückens. Br: we gr DE (155) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. 297 Das Gestein erwies sich als ein stark zersetzter quarzführender Andesit. | 39. Ravenszka SE, Ogasu Podine large, wo der vom Striniaku Porkaruluj hinabziehende Wasserriß sich mit demselben vereinigt; oben vom Gehänge. Das Gestein ist Amphibolandesit. Der Plagioklass (La=61°, d. h. Ab,,An,) wird gelegentlich von einem Feldspatnetz mit niedriger Lichtbrechung durchdrungen; die größere Menge davon ist bereits zersetzt. Der tiefgrüne Amphibol ist sehr frisch und besitzt oft Zonenbau. Magnelit mit Leukoxenrändern und Apatit kommen akzessorisch vor. Die Grundmasse ist die normal andesitische, und führt auch Amphibol und Magnetit. 41. Ravenszka SE, östliches Gehänge des Valea Por- kar; vom südöstlichsten Teil der großen Eruption. Das Gestein ist Andesit. Der schön zonäre Plagioklas besitzt bei La = 595° die Zusammen- setzung Ab,, An,,. Die farbigen Gemengteile, der Biotit und der Am- phibol, sind vollständig zersetzt. Die Grundmasse ist die normale: in dem 0'l5 mm Korngröhe besitzenden Untergrunde lassen sich hier und da Feldspatleisten und Zersetzungsprodukte beobachten. Magnetit kommt in zwei Generationen vor, ferner treten noch etwas Titaneisen und Apatit auf. 49. Ravenszka SE, aus dem an der Westseite der Po- na Pwesoz beginnenden und in das Valea Porkar ein- mündenden Graben; die große Eruption, deren Gestein verwittert ist. Das Gestein ist ein Andesit; der Amphibol noch frisch. Die Grundmasse ist sehr feinkörnig, scheint aber holokristallin zu sein. 43., 44. Ravenszka SE; aus dem an der Westseite der Pojana Pucsoz beginnenden und in das Valea Porkar ein- mündenden Graben, von der Stelle wo sich derselbe gabelt. Beide sind frische Gesteine und entsprechen orthoklasführendem Quarzdioritporphyrit. In dem ersten Gesteine wurde am Plagioklas gemessen La=61'5—63°5° und dem entspricht Ab,, An, —Ab,, An,,. Sein Inneres ist manchmal zersetzt. Spärlich heben sich auch Quarzkörner hervor. Als farbige Einsprenglinge finden sich Biotit und grüner Amphibol. Stellen- weise lassen sich auch gebleichte grüne Biotitpseudomorphosen nach 208 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (136) Amphibol beobachten. Magnetit und Ajatit kommen wie gewöhn- lich vor. Die Grundmasse ist ein Gemenge von 0'02—0'07 mm langen Plagioklasleisten, Quarz, Orthoklas, spärlichem Amphibol, Biotit (meist chloritisiert) und Magnetit. Der Orthoklas bildet auch größere, Quarz und Plagioklas umschließende, poikilitische Untergründe. Das zweite Gestein entspricht dem ersten. Der Piagioklas entspricht bei La = 63—64° der Zusammen- setzung Ab,- An„—Ab,, An,. Der Amphibol umschließt außer den normalen Einschlüssen noch Plagioklasindividuen. Außerdem hebt sich aus der Grundmasse noch vollständig xenomorpher Orthoklas ein- sprenglingsartig hervor. Die eine Korngröße von 0°05—0'12 mm besitzende Grundmasse stimmt mit jener des vorhergehenden Gesteines überein. 46. Dolnja-Ljubkova NNE; von jenem Fußsteige, wel- cher von der Ljubkovaer Tilva Nalta ober dem Prasnisi Potok herabführt; oben aus dem östlichen Gehänge des Oraviczatales. Das Gestein ist ein stark zersetzter Andesit. 47. Dolnja-Ljubkova, N-lich von dem Fußsteige, welcher von der Ljubkovaer Tilva Nalta ober dem Prasnisi Potok herabführt; ganz unten an der. östlichen Seite des Oravı- czaer Tales. Das Gestein ist ein porphyrartiger Quwarzdiorit. Der grundmasseartige Teil setzt sich aus 0°5—0'6 mm großem langleistenförmigem Plagioklas, Quarz und etwas Orthoklas zusammen, demselben können auch noch die kleineren Amphibolsäulen zugerech- net werden. Porphyrartig heben sich Plagioklas und Amphibol hervor. Der Plugyioklas ist oft zersetzt; der grüne Amphibol noch frisch, nur an seinen Spaltrissen limonitisch gefärbt. Seltener findet sich zersetzter. Biotit und akzessorischer Magnetit und Apatit. 48. Dolnja-Ljubkova N; südliches Ende der Gulmea Pucsoz, vom Westabhange des Oraviczatales. Das Gestein entspricht einem Andesit. Die Grundmasse ist mikro- kristallin. Der Plagioklas entspricht bei La = 64° einer Zusammen- setzung Ab,An,,; die farbigen Gemengteile (Biotit und Amphibol) sind vollständig zersetzt. Akzessorisch kommt Magnetit und Apatit vor we m WW: en 0 ZZ u A > m 2 (157) DIE BANATITE DES KONITATES KRASSO-SZÖRENY. 299 Sonstige Fundstellen in der Umgebung des Almäsbeckens. Die O-lich von Ösopöt und SSE-lich von Bänya am (izinezera- berge auftretenden Gesteine sind von Dr. Turonor Poszwirz eingehend beschrieben worden. Dr. Hvso SZTERENYI untersuchte diese Gesteine von neuem und erwähnt auch Augit. Dieses Mineral ist aber — wie dies auch der Beschreibung hervorgeht — Epidot. «Der Augit is näm- lich in keinem der untersuchten sechs Dünnschliffe selbständig und frisch zu finden, sondern er sitzt gewöhnlich in Form von prismatischen, faserigen, gelblichgrünen Kristallen ein einer grünlichen, blätterigen Substanz (Chlorit)». (26, p. 237). Die kurze mikroskopische Beschreibung dieser Gesteine ist folgende: SSE-lieh von Bänya, Westabhang des Üzinczeraberges (zwei Gesteine). Das erste Gestein besitzt ein hypidiomorphes Gefüge. Der über- wiegende Gemengteil ist meist zersetzter Plagioklas, Orthoklas kann nicht nachgewiesen werden. Quarz tritt reichlich auf. Ein großer Teil des biotit ist noch auffallend frisch, nach Amphibol finden sich nur aus Chlorit, Epidot und Kalzit zusammengesetzte Pseudomorphosen vor. Akzessorisch treten Magnetit, Titanit, Apatit und sekundärer Pyrit auf. Das Gestein ist ein Quwarzdiorit. Das zweite Gestein ist mehr frisch und weist eine porphyrartige Struktur auf, da sich zwischen den überwiegenden Einsprenglingen eine hauptsächlich aus Quarz und Orthoklas sowie etwas Plagioklas bestehende Grundmasse von 0°1—0'15 mm Korngröße beobachten läßt. Der Plagioklas ist bereits teilweise zersetzt; La = 66°5—68°, d. h. Ab,, An, —Ab,., An,,. Der spärliche Quarz hebt sich gleichfalls ein- sprenglingsartig hervor. Als farbige Gemengteile finden sich meist frischer - grüner Amphibol und überwiegend zu Chlorit und Epidot zersetzter Biotit. Die akzessorischen Gemengteile sind dieselben wie im vorher- gehenden Gesteine. SSW-lich von Bänya, aus dem Ogasu Perilor. Das Gestein ist ein zersetzter Quarzdioritporphyrit. Der Plagioklas (La = 71°, d. h. Ab,, An.,) ist meist mit Zer- setzungsprodukten : Kaolin und Kalzit erfüllt. Der Quarz bildet gleich- falls häufige Einsprenglinge. Die farbigen Gemengteile (Biotit und Am- phibol) sind vollständig zu Pennin, Epidot, Kalzit und zu Limonit verwandelt. In dem Pennin lassen sich stellenweise um Zirkon pleochri- tische Höfe beobachten. Magnetit, Titanit, spärliches Titaneisen, Apatit und Pyrit treten akzessorisch auf. 300 PAUL ROZLOZSNIK UND Dt: KOLOMAN ENSZT (158) Die Grundmasse besteht aus 0°07— 0'15 mm großem Quarz, Ortho- klas, aus wenig Plagioklas und aus Zersetzungsprodukten. Die Gesteine der westlich von der zwischen Osopöt und Bänya befindlichen Gemeinde Gerbovecz liegenden Eruptionen sind gleich- falls von Dr. Poszwırz eingehend beschrieben worden. Gerbovecz, aus dem oberen Abschnitt jenes Tales, das vom Westteile der Ortschaft Gerbovecz gegen S zieht. Das Gestein ist ein Quarzdioritporphyrit. Der nach (M) dünntafelige Plagioklas besitzt bei L a = 58°5— 62° die Zusammensetzung Ab,, An,,— Ab,, An,,. Er ist zentral oft zersetzt. Der Quarz bildet selten große Einsprenglinge. Auch Biotit ist ein spärlicher Einsprengling ; stellenweise häufen sich seine kleinen Tä- felchen mit Magnetit an und erinnern: an Pseudomorphosen nach Amphibol. Das ganze Gestein erinnert uns übrigens lebhaft an die Quarzdioritporphyrite von Ujmoldova. In der holokristallinen Grundmasse fallen zahlreiche 015 -0'2 mm große Quarzkörner auf. Sie besitzen oft gut idiomorphe Konturen und führen viel zentral oder zonär angeordnete Einschlüsse, so daß sie fast an Leuzit gemahnen. Die Einschlüsse sind größtenteils Biotit, Magnetit und spärlich auch Glas. Die Grundmasse besteht außerdem noch aus reichlichen 0°'04—0°0S mm großen, randlich chloritisierten Biotittäfelchen, aus Plagioklas und aus etwas Orthoklas. Magnetit und in geringerer Menge Apatit kommen akzessorisch, Kalzit hauptsächlich als Spaltenausfüllung sekundär vor. Gerbovecz, aus dem oberen Abschnitt jenes Tales, das vom Westteile der Ortschaft Gerbovecz nach S zieht. Dieses Gestein ähnelt dem vorhergehenden, nur ist es etwas mehr zersetzt. Einzelne aus Chlorit und Kalzit zusammengesetzte Pseudo- morphosen, in welche chloritisierte Ränder aufweisende oder noch frische Biotittafeln hineinragen, entsprechen vielleicht Amphibol. NO-lich von Bänya liegt die Gemeinde Prigor. Ein dieser Loka- lität entstammendes Gestein (Prigor, unmittelbar hinter der Kirche) entspricht einem zersetzten Amphibolandesit.' N-lich von Prigor, liegt am rechten Ufer der Nera die Gemeinde Patas. Aus den von Patas N-lich und NW-lich liegenden kleineren Ausbrüchen habe ich aus der Sammlung des Chefgeologen Lupwıs Rorn v. Teresn drei Gesteine untersucht. Zwei von diesen Gesteinen 1 Die bisher beschiiebenen Gesteine sind der Sammlung JOHANN v. BÖCKHS entnommen. (159) DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. >01 (das eine weist die Aufschrift «von der Tilva Hilieciuluj», das andere «von dem NNO-lichen Ausläufer des D. Znameni, Abhang gegen das Riu Patasuluj zu» auf) sind ziemlich frische quarzführende Andesite. Ihre Grundmasse ist mehr mikrokristallin. Der Quarz erscheint in dem ersten Gesteine spärlich auch unter den Einsprenglingen. Im dritten Gesteine (Mündung des Ogasu Vlaska) bildet der Quarz reichlich Einsprenglinge, das Gestein steht daher dem Dazit nahe, die Grundmasse erwies sich als mikrokristallin. NO-lich von Prigor liegt Mehadika und N-lich davon die Ge- meinde Verendin.! Aus der Sammlung Koroman v. Appas untersuchte ich fünf in dem Besitze der kgl. ungar. Geologischen Reichsanstalt be- findliche Schliffe. Ein Schliff aus Mehadika erwies sich als quarzführender Diorit- porphyrit. Einsprenglinge bilden Plagioklas (La=64", d. h. Ab,, An-,, mit oft zersetztem Kern), grüner Amphibol und zu Chlorit- Epidot zersetzter Biofit. Die Grundmasse besitzt eine Korngröße von 0°015—0'07 mm und setzt sich aus Quarz, Orthoklas und etwas Plagio- klas zusammen. Das mit Mehadika 71 bezeichnete Gestein besitzt eine mikro- poikilitische Grundimasse von 001 mm Korngröße, in der sich nur zer- setzte Plagioklasleisten gut erkennen lassen. Der Plagioklas entspricht bei La = 61--62° der Zusammen- setzung Ab,, An,,. Der tiefgrüne Amphibol weist gelegentlich dunkle, mit Maenetitstaub erfüllte Kerne auf. Der Biotit ist in diesem Ge- steine ebenfalls vollständig der Zersetzung erlegen. Das Gestein ist daher Andesit. Die mit Mehadika 42 und 52 etikierten Gesteine weisen allo- triomorph umkristallisierte Grundmassen auf. Ein großer Teil der ausgezeichnet zonären Plagioklase ist frisch. Gemessen wurde _L a = 62—68° Ab, An,,—Ab,, An,, entsprechend. Der bräunlichgrüne Amphibol ist im Gesteine Nr. 52 noch teil- weise frisch, im anderen vollständig zersetzt. Umgewandelter Biotit kann nur in Nr. 52 beobachtet werden. Beide Gesteine sind daher Andesite. Die Grundmasse eines Gesteines aus Verendin setzt sich aus 0:01—0'02 mm großen, trüben Plagıoklasindividuen, aus Orthoklas, Quarz und Biotitschuppen zusammen. Einsprenglinge bilden Palgioklas 1 Die geologische Spezialkarte ist im Jahre 1906 erschienen. Krassova und Teregova. Zone 25, Kol. XXXVI. 302 PAUL ROZLOZSNIK UND D: KOLOMAN EMSZT (160) (La= 625°, d. h. Ab,, An,,), vorwiegender Biotit und untergeordneter ‚Amphibol. Das Gestein ist ein quarzführender Drotitdioritporphyrit. Akzessorisch kommen in einem jeden der Gesteine Maynelit und Apatit vor. NW-lich von Ösopöt liegen die Gemeinden Dalhbosecz (am lin- ken Ufer der Nera), Lapusnik und Mocsäros (die beiden letzteren am rechten Ufer der Nera). Der Sammlung JoHann v. BÖöckHs ent- stammen folgende Gesteine: NW-lich von Lapusnik, am Osthang des Viru Kornyi- lor, aus dem großen Eruptivausläufer, östlichstes Gelände. Das Gestein ist ein porphyrartiger Qwarzdiorit. Die Korngröße aer Hauptmasse ist ca. 7/mm. Der Plagioklas ist langleistenförmig ausgebildet und führt oft zahlreiche Einschlüsse von Amphibol und Magnetit. Der herrschende femische Gemengteil ist 9—4mm langer, tiefgrüner Amphibol; untergeordnet kommt auch Biotit vor. Außerdem tritt in reichlicher Menge noch Magnetit und auch Apatit auf. NW-lich von Lapusnik, Westgehänge des Ogasu Zaicz. Das Gestein ist ein zersetzter Andesit und führt viel Pyrit. Seine farbigen Gemengteile sind der Zersetzung erlegen, der Plagio- klas bildet zahlreiche 0'3—1 mm große Einsprenglinge. NW-lich von Lapusnik, Valea Lapusnikuluj, Ende des schmalen Eruptivzuges, bei der Mühle. Aus der bläulichgrauen Grundmasse heben sich gelbe Plagioklase, Biotit und Biotitpseudomorphosen nach Amphibol hervor. Die Grundmasse setzt sich aus 0'07 mm großen reichlichen Quarz- körnern, aus Biotit, Feldspat (teilweise Plagioklas) und Magnelit zu- sammen. Dieses Gestein stimmt daher mit den Quarzbiotitdiortt- porphyriten von Ujmoldova vollständig überein. NW-lich von Lapusnik, etwas S-lich vom Viru Dokulu). Das Gestein ist ein Quarzdioritporphyrit. Einsprenglinge bilden Plagioklas und 4-5 mm lange gedrungene Amphibolsäulen. Die Grundmasse besteht aus Plagioklas und einem mikropoiki- litischem Quarz-Orthoklasgemenge. Stellenweise kann Titanit, an einem Orte ein größerer aus Epidot und Hämatit zusammengesetzter Ein- schluß beobachtet werden. x (161) Tabellarische Zusammenstellung der in dieser Arbeit zuerst DIE BANATITE DES KOMITATES KRASSÖ-SZÖRENY. vorkommenden Analysen (Analytiker Dr. KoLOMAn EnsZT). | u: RE es 10. | 5 un ex I. ne — se en = > = 3 ae |85- 55 52 | 2,.|6°8 ea d> isn 30° see Lernen Ba Es lassı=ssE| ES | =2| 92 | 52 [Sen Senlassi Be | om |ooslosB| 5: | SA | 55 | 55 |058|5 30 Az Si 0,|| 6485| 6495| 57-49 76-47, 5354| 51:65 47-41 | 56:89 | 65:08 Ti 0,| 034| 011) 0.8 018) 0283| 054| 063] 0:16 Al, O,|| 16-67 | 1611| 17-18 11-61| 1782| 16:33 | 2020 | 15:95 Fe,0,| 281| 316) 545) 021| 539| #68| 451 2:95 Fe O 1-96) 2318| 618 0:72) 4921| 5773| 985 9:04 Mn O — — | Spuren | — 0,52| 0:20 fer Spuren Mg O 1-87| 2:04| 323 Spuren | 1977| #75) 2:83 053 Ca O 451) #68) 535 1236| 747| 802| 10-99 347 Sr O — — _ — Spuren 0:05 | — — Na,0 379| 4#40| 2°59| 3329| 2327| 3:97 | 92:39 4-54 K, 0 9:75) 1553| 159) 4+48| 195| 157| 0:43 31 P, © || Spuren Spuren 0:02 Spuren | Spuren 010) — 0-13 Ss Be) = 009 0, u = —_ 0:85 | = B.:0 0:52 1545| 10:35 Je 1 .2:16.1..031 1:26 en 10007 100-61 | 99:71 99:43 99-36 | 99-75.) 99-35 9972 Die nach der Osannschen Methode auf 100 reduzierten Molekular- proportionen sind: I 1. = 3. 5. EN a 90 10: : Si A 70:70 | 70:58 | 63-09 83-50 | 61-01 | 56:88 | 59-77 72-57, Ti 0,| 098) 0:07, 022 014) 035, 045, 053 013 Al, O,\| 40:69 | 10:29 | 11:09 746 | 11:95 | 10:59! 13:23 1047 Fe O|| 409| 458| 1013 0833| 8360| 9114| 12:84 378 MnO | — — Spuren — 050| 018° — Spuren Mg O 3:05| 3°34| 9:32 Spuren) 337) 786 474 | 0:89 Ca O 30 Ad, 6:28 148| 9-12| 947| 1311 4-14 Sr O0 | — — _- — |Spuren| 0031| — _ Na,0 400) 463, 2:75 347| 360) 494| 2-47 4-90 K, 0 | 1.991 21:06) 3211 312| 141| 111) 031 3:06 P, O,|j Spuren | Spuren | 0°01 Spuren | Spuren | 005 — 0:06 S 0-19 | 100-00 100.00 100:00 110000 100.00 100:00 100.00 | 100:00 Budapest, am I. Mai 1907. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol, Reichsanst. XVI. Bd. 4. Heft. INHALT. VOrWorbz., 2 pe ey ae TIteraturverzeichnise re Pe Ge nn en ee Geschichtliche Daten pr Er Jen. Va 22 oe pn Be ee Allgemeiner-Teil- nee ern ee A) Pe eche sale SER“ ee I. Gruppe. — 1. Quarzdiorit und a! ae a) Mineralische Zusammensetzung _ .. D)aStruktur ge 0 ep een y:. Onarztührender Dient - - r2 . Quarzführende Dee ee en 4. Biotitpseudomorphosen führende Dustzdionel porptyniter 2 la m ee 5. Dazit-andesitische Gesteine ._. _. .. 6. Das Ganggefolge des (Quarzdiorits .. 6) Aplitischesßesieme - 2 3m 2-2 b) Lamprophyrische Gesteine .. ._ c) Dioritporphyrite _. __ an DE 7. Enaomorphe ee eindneen a ee 1..Biorit und Gabhrodiont.. —. sage 9.-Syentidiorllem u +, 220= su En _ 3. Das Ganggefolge des Gahbrögiorits PR; .t>- a) Aplitische Gesteinez.’, 2 2. 12 1m 32 b) Biotitpyroxendioritporphyrite.. -— — — — c) Olivinführender Mikrogabbro _ — — .. 4. Endogene Kontakterscheinungen_. _ — — B) Chemische Verhältnisse und Stellung der Banatite im neiroprapi Sehen: System) So Ne NE ee a) Quarzdiorit .. . A a re le ER b) Be oritporphynik BEUTE A tn A LEE c) Aplit (Granodioritaplit) - —. — — Be Le n d) Quarzführender Biotitamphibolaugitdiorit. _ ee Er ee e) Gabbrodiorit - _ - ee Pu Ehe VER Fi f) Qnatzführender Syenitdiorit“ BE a a as Pa g) Gabbrodioritaplit .. En en Ba a FE h) Endomorphe Kontaktgesteine Allgemeine charakteristische Züge Sa le cu 8 er GC) Die äußere Erscheinungsform, das Alter und die Verwitterung der Banane De no a TE RT I EFFU >) vn U. Gruppe. — — Seite 145 (3) 147 (5) 150 (8) 158 (16) . 158 (16) 158 (16) 158 (16) 164 (22) 166 (24) 167 (25) 167 (35) 168 (26) 1717 29 171-429) wer au) 174 (32) 174 (32) 175 (33) 177 (35) 178 (36) 178 (36) 179. (37) 179, 13 179 (37) .184 (42) 187 (45) 190 (48) 191 (49) 192 (50) 193. (51) 196 (54) 197 (55) 198 (56) 201 (59) 202 (60) a Ze (163) INHALT. 305 Seite _ _D) Das Auftreten analoger Gesteine in Ungarn und in anderen Ländern 208 (66) Beperieller Teil _ ._. — a nn ee... 2) Die een von Den ee N et, Un l71) Belmpehung yon Szaszkabany a —- . =... m 2 a... 221. (79) _ Die Umgebung von Sramierabanya u ee el eds, ;234. (99) @) Quarzdiorite.- _ . ua Beer, 9391. (98) b) Dioritporphyrit und De de BERENL.e. u2 er (20 ,28389.. 97.) _ e) Gabbrodiorit, Diorit und Syenitdiorit .. _. meter 202272440 (102) d) Die Gesteine der schmäleren Gänge. - - -— - - _ — .%6 (194) Bermeebune von VasköDognäcka -— — —_ . -—. _ u 266 (194) Die Umgebung von Nemetbogsän __ _. 2 nt 1,288 (140) Die Eruptivgesteine des zwischen ee und Dolnja-Ljubkova_ |lie- genden Gebietes _. _ .. 23, er Te 2.292 (10) Sonstige Fundstellen in der hans der lmäsbeckan: er 152997137) Tabellarische Zusammenstellung der in dieser Arbeit zuerst vorkommen- ee Da aan u 808 (162) 99% TAFELERKLÄRUNG. Seite 1. Korrodierter Amphibol aus porphyrartigem quarzführendem Diorit. “ Die Hornblende wird von einem, aus mit Magnetit erfüllten Biotit- schüppchen bestehenden Kranz umsäumt; im Innern ıst eine dunk- lere dissoziierte Zone zu beobachten. Die in den Amphibol hinein- ragende korrosionale Einbuchtung ist mit einem Gemenge von Augit, Biotit, Magnetit und Feldspat erfüllt. «= Augit, p= Plagioklas, b= Biotit. Fundort :-Kohldori.. ... -— - 27. 22 a2 GE er 2. Biotit mit parallel orientierten Plagioklaseinschlüssen aus (Grano- diorit. Fundort: Furlug _. en ee 3. Biotitpseudomorphosen nach Amphibol aus quarzführendem Diorit- porphyrit. Fundort: Vaskö, Groß-Theresia _ .. Ku er .. 279 (137) 4. Augitpseudomorphosen nach Amphibol aus rileisen Kontakte phem Granodioritporphyrit; das im Innern sichtbare dunklere Gerüst besteht aus Biotit. In der Grundmasse sind auch einige einheitlicher ausgebildete Augitkörnchen zu erkennen. Fundort: Szaszkabanya m u et m ae nn a 5. Brauner Amphibolkern in tie[grünem zonärem Augyit aus endogen kontaktmetamorphem quarzführendem Syenitdiorit. Fundort: Oraviezabänya.. .. BESTE 1 2a 6. Endung eines großen, poikilitischen Unter rung bildenden Or . individuums aus quarzführendem Syenitdiorit. Im unteren rechten Teile der Photographie tritt die mikroperthitische Streifung gut her- vor. Die korrodierten Konturen des Plagioklas sind an den Plagio- klasen der linken Bildhälfte und an einem rechtsseitigen Plagioklas- individuum gut sichtbar. Ferner lassen sich im Bilde rechts oben Amphibol und unten (Quarz (das helle Korn) und auch Amphibol erkennen. Fundort: Gsiklovabänya, Pisatortal.. ... ._. ZZ Bild 1 ist nach Handzeichnung hergestellt; 2—€ sind Mikrophotographien, Nr. 2 von Jurius v. HaLavArs, die übrigen vom Verfasser aufgenommen. Sämtliche Aufnahmen erfolgten — mit Ausnahme von Nr. 6 — bei einem Nikol. Mitteil. a. d. Jahrbuche d. kgl. ungar. Geolog. Anst. Bd. XVl. Taf. 5. P. Rozlozsnik : Banatite aus Krassö-Szöreny. Kıösz Gv. Es Fıa, Budapest. un AUS DEN MITTEILUNGEN AUS DEM JAHRBUCHE DER KGL. UNGARISCHEN GEOLOGISCHEN REICHSANSTALT. (XVI. BAND, 5. HEFT.) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS IM KOMITAT NAGYKÜKÜLLO. VON Dr. M. ELEMER VADASZ. (MIT SECHS TAFELN UND 35 TEXTFIGUREN.) Übertragung aus dem ungarischen Original. (Ungarisch erschienen im April 1908.) Herausgegeben von der dem königlich ungarischen Ackerbauministerium unterstehenden königlich ungarischen Geologischen Reichsanstalt. BUDAPEST. DRUCK DES FRANKLIN-VEREINS. 1908. 5 >) N = S RS S N N Q PETER I. GEOLOGISCHE EINLEITUNG. Der Abschnitt des Olttales zwischen Alsörakos und Ägostonfalva — im mittleren Teile des Persänygebirges — erregte schon seit langer Zeit die Aufmerksamkeit der Fachkreise. Die Reihe der geologischen Bildungen, die man auf diesem kleinen Gebiete antrifft ist eine derart mannigfaltige, daß die darauf verwendete Aufmerksamkeit als gerecht- fertigt erscheint. Es tritt hier eine abwechslungsreiche Reihe von Sedi- mentgesteinen sowie alte und jüngere Eruptivgesteine auf, die unsere Geologen seit den ältesten Zeiten beschäftigt haben. Mit der Geologie des Gebietes befaßten sich HavEr-STAcHE in ihrer «Geologie Siebenbürgens», TscHERMAK in «Porphyrgesteine Österreichs», eingehender jedoch Hrrsıcn in seinem Werke «Das Szeklerland geologisch und paläontologisch beschrieben» sowie in zahlreichen seiner kleineren Arbeiten. Das besagte Gebiet ist in der Literatur unter dem Namen «Olt- durcehbruch» bekannt. An seinem Aufbau beteiligen sich Trias, Jura und Kreide mit Sediment- und Eruptivgesteinen, zu denen noch Pro- dukte jüngerer vulkanischer Tätigkeit hinzutreten. Von den Triasbil- dungen findet sich die untere Trias als Werfener Schiefer, die mittlere als Guttensteiner Kalk und die obere in Gestalt von Hallstätter Kalken vor. Außerdem erwähnt Hrrsıcn aus dem Töpebache nächst Urmös einzelne dunkelgraue Sandsteinblöcke mit Resten von Daonella. Auch ich beobachtete diese Kalksteinschollen, doch weder HersıcH noch ich fand sie anstehend vor. Dieselben sind sehr zahlreich an Ver- steinerungen ; hauptsächlich führen sie Daonella (Halobia) und Monotis, auf srund deren sie an die Grenze der mittleren und oberen Trias ge- stellt werden können. Die Triasbildungen nehmen im Szeklerlande im allgemeinen kein großes Gebiet ein, doch bilden sie im Oltdurchbruche den Kern der höchsten Gipfel, des Töpetales bei Urmös und Alsöräkos. Von den Schichten der Jura waren im Szeklerlande lange Zeit I Mitteil. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolor. Reichsanstalt, Bd. V, 1878. 93% 310 D: M. ELEMER VADASZ (4) hindurch nur die Klippenkalke des oberen Jura bekannt. Dieselben kommen im Oltdurchbruche vor. Im Jahre 1566 gelang es Hrrsıcn auf diesem Gebiete Liasschichten nachzuweisen, die eine reiche Fauna führen. Der Fundort derselben befindet sich im Tale des an der Westlehne des Töpeberges vorbeifließenden Töpebaches bei Urmös.! Die Kreidesedimente — in der Form von Karpathensandstein ent- wickelt — bedecken ein grobes Gebiet. HrrsıcH stellt den größten Teil dieser Konglomerate und Sandsteine in die untere Kreide; auf die mitt- lere Kreide verweisende Daten fand er dagegen nicht (l. c. p. 195). Die Karpathenkonglomerate und Sandsteine des Oltdurchbruches gehören gleichfalls zur unteren Kreide. Dies beweisen jene Stromatoyoren, die anderweitig (Siebenbürgisches Erzgebirge) in Gesellschaft von Orbitulin« lenticwlaris Lme., dem Leitfossil der unteren Kreide, vorkommen. Von Eruptivgesteinen findet sich im Oltdurehbruche Porphyrit, Melaphyrtuff, Dazittuff (Palla), Basalt und dessen Tuff. Diese mannigfaltige Schichtenfolge besitzt eine sehr gestörte Kia gerung. Es erscheint dies ganz natürlich, wenn man nur jene Erschütte- rungen bedenkt, welche durch die in verschiedenen Zeiten erfolgten Eruptionen verursacht wurden. Das ganze Gebiet durchziehen Brüche. Die Hauptrichtung dieser Brüche ist N—S und scheint dies die ältere zu sein, während die O—W-liche Bruchrichtung die jüngere ist. Längs der letzteren befinden sich die Basalteruptionen. Auch das Olttal fällt auf diesem Abschnitte in letztere Richtung und ist entschieden tekto- nischen Ursprunges. Sehr schön ist dies an den beiden Töpebergen, an dem bei Urmös und dem bei Alsöräkos, zu beobachten, die zu beiden. Seiten des Oltflusses einander gegenüberstehend, gleichsam entzwei- geschnitten, als selbständige, typische Horste emporragen. Beide sind gegen den Fluß zu am steilsten. Über das Alter des Oltdurchbruches ist es mir bei der Kürze der. ür meine Forschungen zur Verfügung gestandenen Zeit unmöglich mich ausführlicher zu äußern, zumal dies nicht zu meiner Aufgabe gehört. So: viel kann ich jedoch behaupten, daß dieser Durchbruch nach der Basalt-. ‘“ eruption erfolgte, der Basalt aber hier im Diluvium ausbrach. Um all- dies sicher zu ermitteln, sind auf größeren Gebieten vorgenommene ein- 1 Es ist zu bemerken, daß es an der erwähnten Stelle zwei Töpeberge und zwei Töpebäche gibt. Der eine — am rechten Oltufer — ist der bei Räkos, der andere — am linken Oltufer gelegene — der bei UÜrmös. Der Fundort befindet sieh im Urmöser Töpebache, jedoch in ziemlich gleicher Entfernung sowohl von Urmös als auch von Alsörakos. Da derselbe von Alsörakos leichter zu erreichen ist, so wird immer diese Ortschaft als Fundort angeführt, obzwar der erwähnte Bach zugleich auch die Grenze der beiden Gemeinden bildet. EEE (5) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 311 gehendere Beobachtungen nötig; das kleine Gebiet, auf dem ich meine von der schlechten Witterung sehr beeinflußten, anderweitigen Unter- suchungen während kurzer Zeit anstellte, ist zur Lösung dieser Fragen nicht hinreichend. Diesmal möchte ich mich nur mit den von Herrsıcn entdeckten unterliassischen Schichten befassen. Ihr Fundort befindet sich im oberen Abschnitt des Urmöser Töpebaches. Das Gesteinsmaterial der Schichten ist ein verwitterter, roter, toniger Kalk, dessen Schichten nach HersıcH «dem Melaphyrtuffe aufgelagert sind». In Wirklichkeit sind jedoch die Lagerungsverhältnisse nicht besonders leicht zu ermitteln. Die Schich- tung der in einer Mächtigkeit von ungefähr 6 m aufgeschlossenen Lias- scholle ist nicht sichtbar, auch ist ihre horizontale Verbreitung sehr gering; überdies befindet sie sich auf einer schwer zugänglichen, wald- bestandenen Stelle. Unter derselben lagert bestimmt Melaphyrtuff, jedoch auch in horizontaler Richtung neben dem Liaskalke. Es macht dies auf den Beobachter den Eindruck, als wäre die Liasscholle in den Mela- phyrtuff eingeschlossen.! Daß der Tuff bei seinem Ausbruche Kalkstücke mit sich empor- brachte, ist sicher, da ich dieselben an mehreren Stellen beobachtete. Doch stellte sich bei Untersuchung eines Dünnschliffes eines solchen roten Kalkeinschlusses heraus, daß diese Einschlüsse mit dem Gesteins- material der in Rede stehenden Liasscholle nicht iden- tisch sind. Während nämlich die letztere mit organischen Resten erfüllt ist, konnte ich im ersteren keine Spur davon ermitteln. Die in dem Melaphyrtuff vorkommenden ebenfalls roten Kalkeinschlüsse sind also nicht liassischen Alters, sondern dürften wahrscheinlich mit dem hier gleichfalls vorkommenden Hallstätter Kalk identisch sein. Das Alter des Melaphyrausbruches fiele also an dieser Stelle in die obere Trias, ‚ungefähr auf die Grenze der Trias und des Lias.” 1 Eine derartige Lagerung erwähnt Posewırz S-lich von Körösmezö, wo ein den Karpathensandstein durchbrechender Melaphyr «mächtige Blöcke eines weißen Kalksteines» einschließt. (Umgebung von Körösmezö und Bogdän. Erläuterungen zur geol. Spezialkarte d. Länd. d. ung. Krone p. 7. 1892.) Der Unterschied besteht nur in dem Alter der Einschlüsse, da sich dieselben hier, nach Posewrrz, als «Stram- berger Schichten» erwiesen haben. = HERBICH stellt (l. ec. p. 94) den Ausbruch der Melaphyre im Szeklerlande in die Zeit nach der Ablagerung der Werfener Schiefer und des Guttensteiner Kalkes, also etwas tiefer als ich. Während er aber über das Verhältnis der Melaphyr- eruption zum unteren Lias nichts sicheres berichtet, können wir mit Bestimmtheit behaupten, daß die Eruption vor dem Lias erfolgt war und die Liasablagerungen nicht berührt hat. 312 D: M. ELEMER VADASZ (6) Die Liasklippe kann in ihrer heutigen Gestalt nur als Rest eines früher über ein größeres Gebiet verbreiteten Sediments betrachtet wer- den. Ihre Fallrichtung dürfte wohl mit jener des das Gebiet beherrschen- den Karpathensandsteines von 5—6* übereinstimmen. Versteinerungen — überwiegend Ammoniten — können daraus in großer Menge gesammelt werden, doch ist der Zustand der Versteinerungen sehr ungünstig. Die am besten erhaltenen sind die Phylloceren und die unverzierten Exemplare, während die geschmückten Formen sich in sehr schlechtem Zustande befinden. Sämtliche Exemplare sind Steinkerne, an keinem konnte man eine Spur der Schale entdecken. Überaus groß ist die Zahl der Fragmente; ganze Stücke sind besonders unter den Arietilen selten. HereiıcH, der Entdecker des Fundortes, bearbeitete einen Teil des hier gesammelten Materials in seinem über das Szeklerland geschrie- benen, großen Werke. Er beschrieb insgesamt 27 Arten, setzt aber hinzu (p. 119): «Außer den im vorangehenden angeführten Versteine- rungen, liegt in den Sammlungen des siebenbürgischen Landesmuseums zu Kolozsvar noch ein reiches Material unbestimmter Ammoneen aus den roten Liasschichten ...» Aus den beschriebenen Arten schließt HersıcH (p. 119), «daß wir es hier mit dem unteren Lias zu tun haben, und zwar mit der Zone des Arietites Bucklandi». Seither hat sich Hrrsıcns Material durch neuere Sammlungen verdoppelt und so wurde es zur Notwendigkeit, die Fauna dieser auch in geographischer Hinsicht interessanten Liasscholle zu untersuchen, umso- mehr als auch das von HersBıcn bearbeitete Material einer Revision bedarf. Dem Verfasser wurde die Ehre zuteil, vom Siebenbürgischen Museum mit der Bearbeitung des Materials betraut zu werden. Zu sroßem Dank verpflichtet bin ich deshalb Herrn Prof. Dr. J. v. Szäpeczky, der meine örtlichen Untersuchungen, die sich während der Arbeit als nötig erwiesen haben, ermöglichte und mich bei meiner Arbeit jeder- zeit freundlichst unterstützte. Herın Universitätsassistenten Dr. Gy. Prınz schulde ich ebenfalls Dank, der mir außer seinen werten Ratschlägen auch seine handschrift- lichen Notizen bereitwilligst zur Verfügung stellte. Auch meinen verehrten Meistern, den Herren Professoren Dr. A. Kocn und Dr. I. LÖöRENTHEY spreche ich für ihr mir zugewendetes Wohlwollen und ihre Unter- stützung meinen besten Dank aus. PW. I. ALLGEMEINE PALAONTOLOGISCHE BEMERKUNGEN. Der überwiegende Teil der Liasfauna von Alsöräkos wird von Ammoniten gebildet. Daneben finden sich noch Nautilusarten, Belem- niten sowie Atractiten vor. Einige Crinoideen, Muscheln und Schnecken beschließen die Reihe der Versteinerungen. Den Ammoniten wurde seitens der Paläontologen von jeher beson- dere Aufmerksamkeit gewidmet. Die Zahl der über sie geschriebenen Arbeiten stand in der paläontologischen Literatur immer an erster Stelle. Trotz dieser reichen Literatur kann aber beobachtet werden, daß übeı die Ammoniten kaum eine Arbeit erscheint, in der nicht eine mehı oder weniger große Anzahl neuer Arten beschrieben würde. Es ist wohl wahr, daß wir von den Organismen die einst lebten und in den Schichten der Erdkruste begraben sind, nur einen sehr geringen Teil kennen, so daß die Wahrscheinlichkeit immer und überall vorhanden ist, daß noch unbekannte Arten aufgefunden werden. Trotzdem läßt sich die so große Anzahl der neuen Ammonitenarten nur so erklären, daß die Unter- suchung dieser Organismen auf keiner reellen Grundlage ruht. Denn wohl finden sich in jeder, aus Tieren anderer Klassen bestehenden, - größeren Fauna einige neue Arten. doch den Fall, daß 25—50% der Formen neu sind, treffen wir nur bei den Ammoniten an. Es ist möglich, daß die Ammoniten trotz ihrer reichen Literatur noch nicht so weit untersucht sind, als die übrigen Tierklassen, doch ist der Grund des obigen höchstwahrscheinlich doch in den Mängeln der Untersuchungsmethoden zu suchen. Die Unterordnung der Ammo- niten ist gänzlich ausgestorben. Wir kennen das lebende Tier nicht und sind auch mit seiner Lebensweise nicht ganz im reinen, da wir auch seine lebenden nächsten Verwandten, die Nautiloiden, nicht genügend kennen. Die Untersuchung der Ammonilen gründet sich ausschließlich auf das Gehäuse Die Art der Untersuchung ist daher eine verkehrte: man muß aus der Gestalt des Gehäuses auf den Organismus schließen. Dieser Punkt der Untersuchung ist der schwierigste und der größte Teil 314 D: M. ELEMER VADÄSZ (8) der Irrtümer erklärt sich hieraus. Die älteren Autoren untersuchten die Ammoniten ohne auf den Organismus Rücksicht zu nehmen, ein Teil -der neueren Autoren hingegen schreibt schon allzu geringfügigen Merk- malen einen Zusammenhang mit dem Organismus zu. Die Organisation des lebenden Tieres ist unbekannt, es fehlt uns -demnach die zoologische Basis. Wenn irgendwo, so zeigt sich sicherlich hier die Lückenhaftigkeit der paläontologischen Überlieferung. Die ganze ‘Systematik der Ammoniten stützt sich auf die Gestalt und die übrigen Eigenschaften des Gehäuses. Nachdem aber die Lebensweise und Orga- nisation des Tieres unbekannt sind, so können wir auch nicht beurteilen, wie groß jene Veränderungen ist, denen systematischer Wert zukommt. Diese Frage wird aber nur durch den Vergleich von Ergebnissen ein- heitlicher Untersuchungen gelöst werden können. Die Untersuchung beschränkt sich heute nur aut das Gehäuse; Man pflegt die Windungsverhältnisse des Gehäuses (Verhältnis der Nabel- weite zum Durchmesser), die Gestalt der Windungen und die Art ihres Wachstums, die Skulptur und Sutur des Gehäuses zu berücksichtigen. Wir wollen untersuchen, welche dieser Charaktere mit der Organisation des Tieres in kausalem Zusammenhange stehen. Der Winduneskoeffizient ist der wichtigste Charakter der Ammo- niten, da derselbe sozusagen ein Spiegel der Organisation des Tieres ist. Das Gehäuse der Ammoniten ist nämlich (abgesehen von den ‚Nebenformen) eine ziemlich reguläre geometrische Spirale, die durch die Aneinanderreihung der Kammern zustandekommt. Die Art der .Aneinanderreihung der Kammern hängt aber immer von der Gestalt der Wohnkammer ab und diese letztere steht mit dem Organismus des Tieres in innigem Zusammenhang. Verschieden organisierte Tiere besitzen auch eine verschieden geformte Wohnkammer, wodurch sich auch die Aneinanderreihung der zu Luftkammern werdenden Wohnkammern, d. i. die Windung verschieden gestaltet. Die Art der Windung wird durch den Windungskoeffizienten ausgedrückt; deshalb ist also diese Zahl, die sich aus der Proportion der Nabelweite zum Durchmesser ergibt, und die wir in Perzenten ausdrücken, sehr wichtig. Eine Ab- weichung im Windungskoeffizienten von 10% kann —- nebst ander- weitigen Unterschieden — schon als Grund der Absonderung gelten. Es muß jedoch in Betracht gezogen werden, daß auf Grund des Besagten der Windungskoeffizient bei evoluten Formen wichtiger ist als bei involuten. Dies ist natürlich, da eine Veränderung in der Gestalt der Wohnkammer bei evoluten Formen von größeren: Einfluß auf die Art der Windung ist, als bei involuten Formen. Deshalb ist es wichtig, ‚die Messungen bei möglichst gleicher Größe, bei entsprechendem Durch- Be re a A a’ 2 (9) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄAKOS. 315 messer vorzunehmen. In diesem Falle ist der Windungskoeffizient ein ziemlich konstanter Wert. Ein nicht minder wichtiger Charakter der Ammoniten besteht in der Gestalt der Umgänge, das heißt des Durchschnittes. Dieselbe zeigt uns die Gestalt der ehemaligen Wohnkammern und steht somit eben- falls mit dem Organismus in innigem Zusammenhang. Auch die Gestalt des Durchschnittes drückt man durch Proporlionszahlen aus, und zwar durch das Verhältnis der Höhe und Breite zum Durchmesser. Dieses Verhältnis gibt gleichzeitig auch über die allgemeine Form einigen Auf- schluß. Bei Formen mit höheren Umgängen ist die Nabelweite im all- gemeinen kleiner (involut), als bei Formen mit niedrigeren Umgängen. Die Gestalt der Umgänge oder des Durchschnittes kann auch durch eine Zahl ausgedrückt werden, indem man die Höhe und Breite in Proportion stellt. Wenn die Höhe größer ist, so ist diese Zahl positiv (+), wenn hingegen die Breite größer ist, so ist sie negativ (—). Diesem Formexponenten des letzten Umganges dient das größte dieser beiden Maße als Basis; er gibt ein gut vergleichbares und so sicheres Resultat, daß er selbst die geringste Abweichung in der Geslalt der Windung zum Ausdrucke bringt. Der Windungskoeffizient und die Verhältniszahlen der Umgänge beziehen sich auf die Gestalt der Ammoniten. Die beiden stehen in naher Beziehung zu einander, da die Veränderung des einen eine Ab- änderung des anderen nach sich zieht. Die Artencharaktere ergeben sich also in erster Reihe aus diesen beiden. Die Verzierung kommt als Unterscheidungsmerkmal erst in zweiter Linie in Betracht. Die Rippen, Knoten, Einschnürungen können sich nur auf die Entstehungsart des Gehäuses beziehen, sind aber in keiner unmittelbaren Beziehung zum Organismus. Ihr eigentlicher Zweck ist die Befestigung des Gehäuses, deshalb dürften sie wohl auch während der individuellen Entwickelung größeren Schwankungen unterlegen sein, als die Gestalt. Sobald sich die Lebensverhältnisse des Tieres ändern — jedoch noch innerhalb der Grenzen der Lebensgefahr — ändert das Tier die Befestigung des Gehäuses: es vermehrt oder vermindert die Anzahl der Rippen. Deshalb muß man den auf Skulpturverschieden- heiten begründeten Scheidungen möglichst weite Grenzen ziehen, ja man darf Abweichungen in der Verziehrung allein gar nicht als Grund zur Abtrennung gelten lassen, es sei denn, daß sich nebst die- sen noch andere Abweichungen zeigen. Die Verzierung des Gehäuses dient nur physiologischen Zwecken; Veränderungen im Zustande des Tieres, Krankheiten, Verletzungen u. s. w. äußern sich also in der Verzierung. 316 D: M. ELEMER VADASZ (10) Unter den Merkmalen der Ammoniten wäre noch die Sutur übrig. Seitdem ich mich mit Ammoniten befasse, habe ich unter allen Charak- teren der Ammoniten gerade zur Lobenlinie das wenigste Vertrauen. Meine Beobachtungen führten mich zu demselben Resultat, zu welchem Dr. Jonann Neumann gelangte, der sich in seiner jüngst erschienenen «Fauna von CGetechowitzw' (p. 9) folgendermaßen äußert: «Die Loben konnten zum Zwecke der Artenscheidung keine besondere Be- rücksichtigung finden, denn der Verlauf dieser Linien hat nur in den seltensten Fällen klassifikatorischen Wert, wo es möglich ist verschie- dene Individuen im gleichen Wachstumsstadium bezüglich dieses Merk- males zu vergleichen; es unterliegt nämlich diese Trennungslinie wäh- rend des individuellen Wachstums mitunter namhaften Abänderungen, die bisher wegen des unzulänglichen Materials noch nicht genau studiert werden konnten.» | Es ist schwer denkbar, daß die Sutur, die Verbindungslinie der Wände mit der äußeren Schale, während der individuellen Entwicke- lung keine Veränderung erlitte. Mit der Entwickelung des tierischen Organismus ändern sich auch die Umstände, die das Anheften der Wände an die Schale bestimmen. Die Gestaltung der Lobenlinie ist also während der individuellen Entwieklung veränderlich und kann daher bei Feststellung der Artsmerkmale nicht in Betracht gezogen werden. Eine Trennung der Arten kann auf Abweichungen in der Sutur allein nicht gegründet werden, sondern nur dann, wenn dieses Merkmal mit anderen Abweichungen zusammenhängt, wenn es deren Folge ist. Zur sehr geringen Brauchbarkeit der Lobenlinie trägt jedoch auch der Umstand noch bei, daß wir zu derselben nur durch Anwendung einer mehr oder weniger umständlichen Präparierung gelangen können. Den Grad der Ätzung zu beurteilen ist uns jedoch unmöglich, und doch sind die Blättchen der Lobenelemente solcherart, daß schon ein Flächenunterschied von einem Millimeter Veränderungen in der Form der Blätter verursacht. Daß die Zahl der Blätter der einzelnen Elemente nicht als Arten- merkmal gelten kann, darauf wies schon Dr. Gy. Prınz ” in bezug auf die Phylloceraten hin. Doch ist die Anzahl der Blättchen nicht nur bei den Phylloceraten, sondern bei sämtlichen Ammoniten unbrauchbar und es können — nach vorhergehendem Vergleiche der übrigen Merkmale — nur deren relative Maße berücksichtigt werden. I Beiträge z. Pal. u. Geol. Öst.-Ung. Bd. XX. Heft 1. 2 Die Fauna der älteren Juraschichten. Mitteil. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Reichsanstalt. Bd. XV, p, 27, 1904. (11) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 317 Dies wären die Merkmale, die bei dem Studium der Ammoniten in Betracht zu ziehen sind. Die Länge der Wohnkammer und die Ge- stalt der Mündung kommen, da sie selten zu beobachten sind, weniger in Rechnung, obzwar sie die wichtigsten Anhaltspunkte in betreff auf den Organismus des Tieres repräsentieren. Als sehr selten vorhandenes Merkmal kann noch der Haftmuskel- eindruck erwähnt werden, wie weit diesem systematischer Wert zu- kommt, habe ich bereits an anderer Stelle erörtert." Wie wir sehen, sind also die Charaktere, auf welche die heutige Systematik der Ammoniten gegründet ist, ziemlich schwankend. Die Systematik keiner Tierklasse ist vollkommen, keine erreicht das System der Natur, alle sind gekünstelt; die Systematik der Ammoniten aber ist unter allen am gekünsteltsten, oft sogar gezwungen. Eben deshalb kann auch das heutige System der Ammoniten gegenüber dem der übrigen Tiere nicht als gleichwertig betrachtet werden. Alldas, was auf dem Gebiet des Studiums und der Systematik der Ammoniten bisher geschah, kann nur als die Vorarbeit zu einem künftigen großen ver- gleichenden Werke sein, das berufen sein wird, das auf der ganzen Welt bearbeitete Material zu einem einheitlichen Ganzen zusammenzufassen Infolge der Größe des überall noch zur Verfügung stehenden unbear- 'beiteten Materials ist dieser Zeitpunkt noch sehr fern. Bis dahin ist es wegen der Einheitlichkeit der Arbeit nötig, auf den bisherigen breit- getretenen Pfaden weiterzuschreiten. Im folgenden sind bei der Beschreibung der einzelnen Arten die Charaktere den obigen Ausführungen entsprechend behandelt. Jedesmal ist von einer Vergleichung sämtlicher Charaktere die Rede, und zwar bei womöglich gleicher Größe oder wenigstens bei Reduktion der Merk- male auf gleiche Größe. Damit einem eventuellen vergleichenden Werke alle Charaktere der einzelnen Arten zur Verfügung stehen, wurden alle beobachtbaren Merkmale — auch solche denen weniger oder gar keine Bedeutung zukommt — in Betracht gezogen. Es sei schließlich bemerkt, daß alle Originale in der mineralogisch- geologischen Sammlung des Siebenbürgischen Museumvereins zu Kolozs- var aufbewahrt werden. ı Földtani Közlöny, Bd. XXXVII, 1907, p. 189. II. SPEZIELLE PALÄONTOLOGISCHE BESCHREIBUNG. Wie erwähnt wurde, enthält die Fauna von Alsöräkos außer Cephalo- poden noch Crinoideen, Muscheln und Schnecken. Es sind dies jedoch fast ausnahmslos schlecht erhaltene, nicht näher bestimmbare Exemplare, so daß es wohl überflüssig ist, dieselben eingehender zu besprechen. Außer vielen unbestimmbaren Fragmenten, konnten folgende annähernd erkannt werden: Apiocrinus sp, ein 7 cm langes Stielglied. Pentacrinus sp., Eindruck eines Stielgliedes. Lima (Plagiostoma) gigantea Sow. Ein junges Exemplar von 32 cm Höhe und 30 cm Breite. Die feine radiäre Oberflächenverzierung ist darauf gut zu beobachten. Es ist dies das einzige Exemplar, dessen Erhaltungszustand eine sichere Be- stimmung zuläßt. Unser Exemplar stimmt mit den in der geologisch- paläontologischen Universitätssammlung vorhandenen schönen, typischen Exemplaren aus Adderly überein. Diese Art ist im unteren Lias häufig. Lima sp. ind. Gryphaea cfr. obligua Goupr. Ein etwas schlecht erhaltener Steinkern, infolgedessen nicht sicher identifizierbar. NuculaP? sp. Eine ganz kleine Form, die aber so schlecht erhalten ist, daß nicht einmal die Gattung sicher ermittelt werden konnte, trotzdem es ein beschaltes Exemplar ist. Pleurotomaria reticulata Sow. Tafel VI, Fig. 8. 1812. Pleurotomaria reticulata SOWERBY, Min. Conch. Vol. III. p. 128. Pl. 272. Fig. 2. 1907. Pleurotomaria reticulata SowERrBY. — Vanäsz, Über die Fauna d. unterliass. Schichten v. Alsöräkos. (Földt. Közl. 1907. p. #06.) Unser abgebildetes, unvollständiges Exemplar läßt sich mit SowERBYS Abbildung identifizieren. Auf den jüngeren Windungen verläuft eine starke Kante, auf den älteren deren zwei. ne ee a LE (13) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSORÄKOS. 319 Pleurotomaria cfr. sulcata Sow. Tateleveihier 9. 1812. Pleurotomaria sulcata SOWERBY, Min. Gonch. Vol. II. Pl; 220. Fig. 3. 1907. Pleurotomaria cfr. sulcata SOWERBY. -— Vapäsz, Üb. die Fauna etc. Földt. Közl. p- 406. Die rasch zunehmenden Windungen unseres stark abgeriebenen, unvollständigen Exemplars können am besten auf diese Art bezogen werden. Unser Exemplar ist größer als das Sowrrgysche, auch sind die auf den Windungen verlaufenden beiden Kanten bei ersterem etwas stärker. CEPHALOPODA. NAUTILOIDEA. Von Nautiliden erwähnt Hersıcn drei Arten: N. austriacus Hav., N. efr. Sturi Hav. und X. striatus Sow. Ich hatte Gelegenheit das ganze Material von Alsörakos durchzusehen, doch fand ich von den erwähnten Arten nur N. austriacus Hav. vor. In Hereıcnus Sammlung befindet sich außerdem noch ein Exemplar unter der Bezeichnung: «Nautilus». N. striatus Sow. fand ich in Hrreıcns Sammlung nicht. l. Nautilus cfr. Sturi, Hau. 1856. Nautilus Sturi HAuER, Cephal. aus d. Lias d. NO-Alpen. p. 68. Taf. XXIV. Fig. 3—4. | 1907. Nautilus efr. Sturi, Hauer. — Vanäsz, Üb. d. Fauna... von Alsöräkos. Föld- _ tani Közlöny, p. 406. Zu dieser Art kann das als «Nauflilus» bezeichnete, stark zer- drückte Exemplar aus Hrrsıcnus Sammlung gerechnet werden, das wohl auch mit dem bei Hersıca * als Nautilus efr. Sturi Hau. angeführten Exemplar identisch ist. Außerdem gehört hierher noch ein Fragment, das aus einer neueren Sammlung hervorgegangen ist. Der Erhaltungs- zustand unserer Exemplare erlaubt keine nähere Beschreibung, es sei hier nur auf Hersıcus Beschreibung verwiesen. Diese Art scheint die Grenzen der mediterranen Juraregion nicht zu übertreten, wenigstens wurde sie meines Wissens von andersher nicht erwähnt. ı Das Szeklerland, geologisch und paläontologisch beschrieben. p. 118. 320 D: M. ELEMER VADASZ (1&) 2. Nautilus intermedius Sow. 1891. Nautilus intermedius Sow. Foorp, Catal. of foss. Ceph. P. II. p. 192. (Mit Literaturverz.) 1906. Nautilus intermedius Sow. — Prinz, Die Nautiliden d. unt. Juraperiode. Ann. Mus. Nat. Hung. 1906. p. 212. 1907. Nautilus intermedius Sow. — VapAsz, Földt. Közlöny 1907. p. 406, Bürechmesser’ rt, Dass IE ne Nabelweite zum Durchmesser _ _ _ _ 20% Höhe « « ee Tr Breite « « = er 35 « Es liegt mir ein ziemlich gut erhaltenes Exemplar dieser Art vor. Die trapezförmige Windung, die ihre größte Breite in der Nähe des Nabels erreicht, der weite Nabel und die einfache Suturlinie weisen unzweifel- haft darauf hin, daß unser Exemplar dieser Art angehört. Die Stelle des Sipho, sowie die Verzierung ist nicht zu beobachten. Deshalb darf unser Exemplar vom Typus nicht abgeschieden werden, obzwar das- selbe durch seinen etwas weiteren Nabel sowie durch seine etwas höheren und breiteren Windungen von Havrrs Abbildung abweicht. Nautilus intermedius Sow. steht dem N. pertextus Dvm. sehr nahe. Letzterer entfernt sich von .\. intermedius Sow. insbesondere durch seine runderen Windungen und durch abweichende Verzierung. Foorn! ver- einigte auch N. squamosus SchrucHz. mit dieser Art. Die durch ZieTHEN gegebene Abbildung dieser Spezies ist dem N. intermedius Sow. ähn- lich und so scheint, in Ermanglung einer eingehenderen Beschreibung, Foorps Ansicht berechtigt zu sein. Auch N. dubius Zıer. wurde von Foornp mit unseser Art vereinigt. Abgesehen von anderen Abweichungen, kann diese Auffassung schon deshalb nicht geteilt werden, weil die Embryonalwindungen von N. dubius Zier. nicht geschlossen wie bei N. intermedius Sow., sondern frei sind. Aus diesem Grunde stellte Prinz” N. dubius Zıer. in seine neue Gattung Nautilites.*” 1er nr19D. 2 L.,c. p. 232. 3 In seinem Referat über Prinz’ Arbeit behauptet Unis (Neues Jahrb. f. Min. etc, 1907. Heft 2. p. 325), daß Nautilus excavatus Sow., welche Art Prinz als Typus seiner Gattung Nautilites betrachtet, von Hyarr in die Gattung Endolobus gereiht wurde, und «Verfasser (Prinz) gibt nicht an, warum er diese Auffassung nicht teilt». Die Gattung Endolobus wurde von Foorp mit Temnocheilus identifiziert (l. c. p. 143). Jedoch, abgesehen davon, daß die Gattung Temnocheilus bereits in der Trias ausstarb, unterscheidet sich Nautilites von jener schon in der Gestalt der Windung Eu Zu a (15) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSORAKOS. 321 Diese Art war aus Ungarn bisher unbekannt; außer dem Alsö- räkoser Vorkommen ging ein typisches Exemplar auch aus dem Lias von Keresztenyfalva hervor, welches sich ebenfalls in der Sammlung zu Kolozsvär befindet. 3. Nautilus striatus Sow. var.? 1817. Nautilus striatus SOWERBY, Min. Conch. II. p. 183. tab. 182. 1891. « « « Foorp Cat, of the foss. ceph. p. 189 (s. hier die vorhergehende Literatur). 1906. Nautilus striatus SOWERBY. — Prinz, Die Naut. d. unt. Juraperiode. Ann. Mus. Nat. Hung. p. 210. 1907. Nautilus striatus, SowErgy. — Vapäsz, Földt. Közlöny, 1907. p. 407. chmesser _ |_ _. _ . . .. „ 136 mm Nabelweite zum Durchmesser_ _ 19% Höhe « ee a ge 56 « Breite « « MM He Dieses Exemplar stammt aus HEr- gıcns Sammlung und war im Siebenbür- gischen Museum als «N. austriacus Hauer» bestimmt ; es ist wahrscheinlich mit dem bei Hersıcn unter letzterem Nanıen ange- führten Exemplare identisch. Doch kann High, Vorin aan Winde won diese Art mit N. austriacus Hauer keines- Nautilus striatus Sow. sp. falls identifiziert werden. Sie unterscheidet (!/a nat. Größe.) und in der Verzierung des Gehäuses, so daß die Abscheidung der beiden völlig berechtigt erscheint. Auch von den ähnlichen Gattungen Solenocheilus und Disecites, welch letzterer sie noch am nächsten steht, ist dieselbe gut abzutrennen. In derselben Kritik weist UHuLie darauf hin, daß Prinz Foorps wichtige Arbeit gar nicht kannte, und seine Arbeit sonach, auf Grund der Foorpschen, einer Revi- sion bedürfe. Es ist Tatsache, daß Prinz die genannte Arbeit nicht kannte; die- selbe war in keiner der Bibliotheken Budapests vorhanden. Trotzdem erfährt aber Prinz’ Arbeit keine wesentliche Änderung. Alles in allem sind in Foorvs Arbeit einige Arten vorhanden, die bei Prinz nicht erwähnt werden, doch diese ändern an der Ahstammungstabelle der Nautiliden des unteren Jura durchaus nichts, Außerdem gebraucht Prinz nach Zırrers Handbuch noch den Gattungsnamen Aga- nides, während sich Foorn mit Recht des Namens Hercoglossa bedient. Es werden von UntiG noch einige Arten angeführt, betreffs derer FooRrD, seiner Meinung nach, zu anderen’ Resultaten gelangt als Prınz. Bei einigen derselben ist dies tatsächlich der Fall (N. aratus ScHLoTH.), jedoch keineswegs in annehm- barer Weise (vergl. N. striatus Sow.). Es ist begreiflich, daß Prmz bei dem Stu- dium der SowersYschen Arten zu anderen Resultaten gelangt als Foorp, solange jedoch die Originale dieser Arten nicht neu abgebildet sind (was Foorp hätte tun können), steht bei diesen Arten der Spekulation ein weiter Spielraum offen. D: M. ELEMER VADASZ (16) 322 tD sich von jener durch die geringere Weite ihres Nabels, besonders aber durch die höhere und unverhältnismäßig schmälere Form ihrer Windung auf den ersten Blick. | Die Merkmale unseres Exemplares verweisen auf N. striatus Sow. Die Nabelweite, der Verlauf der Lobenlinie stimmt vollständig mit dieser Art überein und nur in der Gestalt der Windung zeigt sich einige Ab- weichung (Fig. 1)'; die Windung unseres Exemplares ist nämlich etwas höher, schmäler, abgerundeter. Die Stelle des Sipho ist nicht zu be- obachten. Unter den bekannten unterliassischen Nautiliden ist unser Exem- plar noch am besten mit N. striatus Sow. zu identifizieren. Da die Ge- stalt der Windung bei demselben eine andere ist, gehört es zweifellos nicht zum Typus. Weil aber der Erhaltungszustand des Exemplares die Beobachtung mehrerer wichtiger Merkmale nicht zuläßt, soll hier nur auf diesen Umstand verwiesen, die Abscheidung selbst jedoch nicht durchgeführt werden. Foorp vereinigt mit N. striatus Sow. N. aralus ScHLoTH. Zwei- fellos besitzen diese beiden Arten viel gemeinsame Merkmale, doch gibt die verschiedene Form der Windung, die tiefere Lage des Sipho und die abweichende Verzierung der Oberfläche bei N. aratus ScHLoTH. hinreichend Anhaltspunkte, um diesc Art von N. siriatus Sow. getrennt zu halten. Die Anwesenheit der von Hrrsıcn erwähnten Nautilus efr. Sturi Hav. und N. striatus Sow. in der Fauna von Alsörakos kann ich somit bestätigen. Während aber die dritte Art, N. austriacus Hav., in unserer Fauna fehlt, tritt nun statt dieser N. intermedius Sow. hinzu, so dab die Zahl der Nautilusarten, wie bei HrrsıcHn, wieder drei ist. AMMONOIDEA. Familia: Phylloceratidae. Genus: Rhacophylilites ZırreL. Die Abscheidung der Gattung Rhacophyllites von Phylloceras ist scheinbar gekünstelt und wenig begründet. Die Merkmale, die der Ab- 1 Sämtliche Zeichnungen, sowie auch die der Lobenlinien verfertigte mein Freund, Lehramtskandidat G. Strömrt. Ich schulde ihm dafür besonderen Dank. = FoorD ]. c. p. 189. Mi a do 2 50 (17) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 323 scheidung der Gattung zu Grunde lagen, sind unbeständig; es gibt eine sanze Reihe von Übergangsformen deren Einteilung in diese oder jene Gattung gänzlich der individuellen Auffassung nach erfolgt. Die Begründung Zırreis! ist nur ganz im allgemeinen, bei Be- trachtung der extremen Formen (Rh. neojurensis Qussst. sp. und Ph. heterophyllum Sow. sp.) stichhaltig. Auch Gryers” Ausführung kann nur auf die hierher gehörenden triadischen Arten, doch kaum auch auf die ju- rassischen bezogen werden. Daß auch GryEr mit den Merkmalen der von ihm umgrenzten Gattung nicht im reinen war, geht schon daraus hervor, daß er Ph. leptophyllum Hav. sp. als eine Art hinstellt, deren Loben Rhacophyllitescharaktere aufweisen. So schwer nun auch die Abscheidung der jüngeren Formen des Rhacophyllites von der Galtung Phylloceras sein mag, so muß sie doch durchgeführt werden, da diese Arten vom Typus der Phylloceraten ab- weichen. Als allgemeine Merkmale können die bei Zırren und GEYER angeführten beibehalten werden: die größere Nabelweite, die flachere Gestalt; die Abweichung in der Lobenlinie hingegen, auf welche GEYER das Hauptgewicht legt, ist außer acht zu lassen. Die Durchführung der Abtrennung, die Ziehung der Grenze zwischen den beiden Gattungen ist gänzlich der individuellen Auffassung unterworfen, rein künstlich. Es müssen die Rhacophylliten von den Phylloceraten schon des- halb abgeschieden werden, weil der Typus Rhacophyllites, der sich aus Monophyllites herausgebildet hat, schon in der Trias vorkommt, wäh- rend die Phylloceraten erst im Lias auftreten. Der Umstand, daß Formen mit wejtem Nabel, also Rhacophylliten, im unteren Lias mit engbenabel- ten Phylloceraten zusammen vorkommen, ändert am Wesen der Sache nichts. l. Rhacophyllites transylvanicus Hav. sp. 1866. Ammonites transylvanicus Hauer, Verh. d. k. k. geol. R.-A. p. 192. 1878. Phylloceras « « — HERBICH, Szeklerland, p. 114. Taf. XX J, Fig. 1a—b. 1901. Rhacophyllites transylvanicus HavEr. — Fucmı, Gephal. liass. d. Mte d. Cetona, Bal. It. p. 59. 1907. Rhacophyllites transylvanicus HavEr. — Vapäsz, Földt. Közl. p. 407. ! Zmrer: Handbuch d. Paläont. II. Bd. p. 439. ® GEYER: Über die lias. Ceph. d. Hierlatz bei Hallstatt. p. 223. Mitteil. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVI. Ba. 5. Heft. 94. 334 D: M. ELEMER VADÄSZ (18) Dorchmeser nun 2 el ed) Be Nabelwwene- 2.00. 12 en, 0 Bee ar Hohe, des. leizten Umganges -. n...0u. > 02 37 « Breite « « « Be a DK Formexponent des letzten Umganges ._ .. 2 ee Schon Uuriıs hat darauf hingewiesen, daß die bei HersıcHn ab- gebildeten beiden Exemplare zwei verschiedenen Arten angehören. Seiner Ansicht nach stellt Fig. 2. auf Taf. XX H ein Exemplar von Rh. Nardii Men. sp. dar, während Fig. 1, der Taf. XX)J als Typus von Rh. transylvanicus Hav. sp. zu betrachten ist. Diese Auffassung angenommen soll nur noch bemerkt werden, daß das bei Hrreıcn abgebildete als Typus von Rh. transylvanicus Hav. sp. zu betrachtende Exemplar ein sehr schadhaftes ist und von Hersıcn mit Gips ergänzt wurde. Diese Art unterscheidet sich von Rh. Nardii Men. sp. durch die höhere und schmälere Gestalt ihrer Windung, sowie durch die gedrängter ste- henden, feineren, weniger gebogenen Rippen, die schon bei dem Nabel- rande beginnen. Nach Hersıcn soll diese Art häufig sein und doch ist nur das einzige von ihm mit Gips ergänzte Exemplar vorhanden. Es ist das so zu erklären, daß er alle Exemplare von ähnlichem Typus dieser Art zurechnete. Freilich finden sich auch so nur 5—6 Exemplare, was keinesfalls von Häufigkeit zeugt. 2. Rhacophyllites transylvanicus Har. sp. var. dorsoplanata Fwc. 1901. Rhacophyllites transylvanicus Hav. var. dorsoplanata Fucıns, Gephal. lıass. d. Mte d. Cetona p. 53. Taf. VII. Fig. 1—6. 1907. Rhacophyllites transylvanicus Hav. var. dorsoplanata Fuc. — Vapäsz, Földt. Közl. p. 407. Dnrebmesser aussi h Zeh ve a ne a Nabelweite PR 2 a DER tiohe des letzten Umsanees IE AU EN Ne Breite « « « TE IN 99 u Formexponent des letzten Umganges .. ._ .. _ _. +83 « Fucımıs Varietät stimmt fast in jeder Beziehung mit dem Typus überein, von dem sie sich nur in der Zahl und dem Verlauf der Rippen, in der Nabelweite und in der Gestalt der Windung sowie viel- leicht in der Umfassungsweise der Windungen unterscheidet. Der Nabel (19) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. wo LO ot ist weiter als beim Typus, die Form der Windungen breiter, die Quer- rippen stärker, weniger gedrängt, und verlaufen — ähnlich, wie bei Rh. Nardii Men. sp. — vom Nabelrande aus in stärkerem Bogen nach außen. Ob sich die Umgänge anders umfassen als beim Typus konnte nicht festgestellt werden, da Hereıicnhs Rh. transylvanicus zur Hälfte — und zwar wahrscheinlich falsch — rekonstruiert ist. Demnach sollten sich nämlich die Umgänge von Rh. Iransyl- vanicus vollständig umfassen, was etwas unwahr- scheinlich erscheint. Gerade aus diesem Grunde müssen Fvcınıs Varietäten mit; etwas Zurückhaltung empfangen werden, wo wir nicht einmal den Typus genau kennen. Unsere Exemplare weichen in einigem von Fucınıs Exemplaren ab. Ihre Rippen sind nämlich etwas gebogener, die Windung etwas niedriger. Diese Abweichung ist jedoch so gering, daß unsere Exem- plare mit Fucınıs Varietät identifiziert werden können. Es liegen mir drei Exemplare vor. Diese Varietät spricht augenscheinlich für die Verwandtschaft zwischen Rh. transylvanicus Hav. sp. und Rh. Nardii Men. sp. Die eine Art hat einen engeren Nabel, gedrängtere, gerade Rippen, während die andere bei weiterstehenden, gebogenen Rippen weitnabelig ist. Zwischen diesen beiden Typen gibt es Übergänge. Beide Varietäten stehen näher zu Rh. fransylvanicus Hav. sp. als zu Rh. Nardii Men. sp. Beide haben eine geringe Nabelweite und nähern sich letzterer Art namentlich in der Berippung. Es ist unmöglich das Altersverhältnis zwischen den beiden Arten zu ermitteln. Wenn man aber in Betracht zieht, daß eine gedrängtere Berippung mit Figur 2. Durchschnitt des Umganges von Rhacophyllites tran- sylvanicus Hav. Sp. var.dorsoplanata Fuc. (Natürliche Größe.) geringerer Nabelweite einem vorgeschritteneren Entwicklungszustande entspricht, so kann man wohl Rh. transylvanicus Hav. sp. von Rh. Nardii Men. sp. ableiten. 3. Rhacophyllites gigas Fvc. Tafel VI, Fig. 1a. 1878. Phylloceras transylvanicus Hersichn (non Havrr), Szeklerland... p. 114. Taf. XX. H. Fig. 9a—b. 24% 326 D: M. ELEMER VADASZ (20) 1901. Rhacophyllites gigas Fucinı, Ceph. liass. d. Mte d. Cetona p. 56. Tav. IX. Fig. 2—5. : 1907. Rhacophyllites gigas Fucını. — Vanäsz, Földt. Közl. 1907. p. 407. Durchmesser... 2) ikea re Pe A Nakelweite 2. GE. Nu. IE ER Na 2 95% Höhe des letzten Umganges_ .. _- -— _— _ 44« 3 « Breite « « « PER En 39 u Formexponent des letzten Umganges _ _+54« +54 « Diese Form, welche von Hrrsıcn mit Rh. Iransylvanicus Hav. sp. identifiziert wurde, ist zuerst von Unris ! abgetrennt worden. Unis berichtet über dieselbe, daß sie mit Rh. Nardii Men. sp. gut überein- stimmt, «nur die Dicke des Gehäuses ist vielleicht etwas größer». Diese Form ist zwar mit Rh. transylvanieus Hav. sp. tatsächlich nicht iden- tisch, doch stimmt sie auch mit Rh. Nardii Men. sp. nicht überein; der Unterschied besteht nicht nur in der von Unis erwähnten geringen Abweichung. Hereıcnhs auf Taf. XX H, Fig. 2a—b abgebildetes Exemplar unter- scheidet sich von Ah. Nardii Men. sp. in allen jenen abweichenden Merkmalen, auf welche sich Fucını bei Aufstellung seiner neuen Art, Rh. gigas, stüzte. Es sind dies folgende Merkmale: Ein viel engerer Nabel, das raschere Anwachsen der Umgänge, die größere Höhe der Windung, weniger gedrängt stehende, vom Nabel entfernt beginnende Rippen. Auf Grund dieser Merkmale kann unser Exemplar mit Jh. Nardii Men. sp. nicht identifiziert, sondern muß zu Ah. gigas Fuc. gestellt werden. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden genannten Arten, auf die schon Fvcmı hinwies, steht außer Zweifel, sie werden wohl auch phylogenetisch einander nahe stehen. Es kann dies umso siche- rer behauptet werden, als die Exemplare von Alsöräkos, obwohl sie ohne Zweifel die Merkmale von Rh. yigas Fuc. zeigen, andererseits durch die niedrigere, schmälere Gestalt der Windung und durch die geringere Umfassung der Umgänge von dieser Art abweichen. Der Grad dieser Abweichung ist jedoch kein so großer, daß er als Grund einer Abscheidung dienen könnte; unser Exemplar gehört somit noch zum Typus. Doch weisen diese vom Typus abweichenden Merkmale auf Ah. Nardi Men. sp. hin und zeugen für die Verwandtschaft der beiden Arten. Da es unmöglich ist ein Verhältnis zwischen dem Entwicklungs- erad der beiden Arten festzustellen, so dürften sie vielleicht auf einen Die mit * bezeichneten Daten beziehen sich auf HErBicHs Original. ı UnuiG: Über eine unterliass. Fauna aus d. Bukowina. «Lotos» 1900. p. 20. (21) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 327 emeinsamen Ausgangspunkt zurückgeführt werden können, welcher g oO io o gegen Rh. Iransylvanicus Hau. sp. weist. Rh. transylvanicus Hav. sp. typus. Rh. transylvanieus var. dorsocurvala Fuc. | Rh. transylvanicus var. dorsoplanata Fuc. | Rh. Nardii Men. sp. Rh. FF — To er gigas, Fuc. 4. Rhacophyllites gigas Fvc. var. intermedia nov. var. Tafel VI, Fig. 2, 3a. 1907. Rhacophyllites gigas Fuc. var. intermedia. — Vapäsz, Földt. Közl. p. 407. Durchrnesser Nabelweite __ N Höhe des letzten Umganges Breite « « « Formexponent des letzten Umganges .. 62 mm 17% A6 « II +81« Ein schönes, durchwegs gekammertes Exemplar. Die Gestalt der Windung oval, gegen die Siphonalseite zu verschmälert; ihre größte Breite erreicht sie in ihrem unteren Drittel. Die Seiten sind schwach konvex und fallen gegen den Nabel steil ab. Der Nabelrand ist scharf, die Wohnkammer unbekannt. Der erste Laterallobus um ein Viertel länger als der Siphonallobus; der zweite Lateralsattel länger als der erste. Zahl der Seitenloben fünf. Diese Varietät unterscheidet sich vom Typus durch die geringere Weite ihres Nabels, durch ihre mehr rundliche Windung; auch ist bei fast gleicher Gröbe der erste Laterallobus der Varietät etwas schmäler, tiefer. Fucını vergleicht den Typus mit Rh. rakosensis HErRB. sp., mit welchem aber sowohl der Typus, als Figur 3. Gestalt des Umganges von Rh. gigas Fuc.var. interme- dia. Nat.. Größe. auch die Varietät wenig verwandt ist. Die Gestalt der Windung ist bei Rh. rakosensis Hrrs. sp. viel flacher, höher, der Nabelrand abgerun- det; auch die Berippung seiner Wohnkammer ist eine ganz andere. Die Lobenlinie desselben steht der der Varietät näher, als jener des Typus. 398 D: M. ELEMER VADASZ (22) 5. Rhacophyllites rakosensis Hrre. sp. Tafel VI, Fig. 3. 1878. Phylloceras rakosense HerBicH, Szeklerland... p. 114. Taf. XX G, Fig. 3a—c. 1907. Rhacophyllites räkosensis HERBICH sp. — Vanäsz, Földt. Közl. 1907. p. 407. Dürchmesser. u Insgsun.. 2 Se SEE I Nabelweite _ _ _. bie Meat ee ae ee Höhe “des-letzten: Umgangesı. 2 2... 2 Zu mal Breite « « « EEE EN I5 u Formexponent des letzten Umganges _ — _— — — -_+56 « Diese von Hersıcn abgebildete Form liegt mir nur in einem schö- nen Exemplare vor, welches zugleich Hrrsıcns Original ist. Es ist dies eine flache Form mit schwach gewölbten Seiten, die sich in gleich- mäßigem Bogen gegen den Nabel biegen; der Nabelrand ist abgerundet. Die Gestalt des Durchschnittes oval; die Umgänge umfassen sich zu 2/s ihrer Höhe. An der Wohnkammer befinden sich schwach erhobene Rippen, die den Nabel nicht erreichen und in schwachem Bogen zurück- gebogen gegen den Siphonalrand ziehen, wo sie ganz abgeschwächt, sichelförmig ein wenig nach vorn biegen. Der Siphonallobus kurz, der erste Laterallobus zweimal tiefer als jener; der zweite Lateralsattel nur um geringes länger als der erste. Es gibt wenig. Rhacophylliten, die dieser Form ähnlich sind. Am nächsten verwandt ist ihr vielleicht noch Rh. Quadri Men. sp. und dessen von Fucını aufgestellte Varietät planulata." Diese Varietät nähert sich in betreff ihrer Maße und der Gestalt ihrer Umgänge dem Rh. rakosensis Here. sp., ihr Nabel ist nur um weniges weiter, ihre Be- rippung besteht aus dünneren, gedrängter stehenden Rippen, auch hat sie stellenweise Einschnürungen und schließlich weisen die Elemente ihrer Suturlinien andere Maße auf, als diejenigen von Rh. rdkosensis HERB. Sp. Hyarr ? erachtete die Aufstellung einer neuen Gattung für Rh. rako- sensis Hrre. als notwendig, die er «Dasyceras» benannte. Doch ist die Aufstellung dieser Gattung völlig unmotiviert, da Rh. rdkosensis Here. sp. in den Rahmen der Gattung Rhacophyllites sehr gut hineinpaßt. Hyarr gibt seiner Gattung zwar keine Begründung, doch sind jene Merkmale auf die man sich bei Abscheidung dieser Art stützen könnte, nur Arten- nicht aber Gattungscharaktere. 1 Gephalop. liass. d. Mte d. Cetona Pal. Ital. 7. p. 66, Taf. XI, Fig. 7—8. 2 Gephalopoda. p. 567. 1900. (23) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 329 6. Rhacophyllites sp. nov. ind. 1907. Rhacophyllites sp. nov. ind. — Vanäsz, Földt. Közl. p. 407. IE ROTDERSET ZI ee a ER 75 mm Meere ai rr.. Sana 2 180% Höhe des letzten Umganges ER DEE 9 002 Breite « « « EEE 96 « Formexponent des letzten Umganges _ _ - — — _t% « Es liegt uns ein schlecht erhaltenes Exemplar vor, deren Charak- tere nicht näher festzustellen sind. Es ist dies eine Form mıt gewölbten Seiten, steiler Nabelwand und scharfem Nabelrande. Die Umgänge um- fassen sich ungefähr zu */;s ihrer Höhe. Suturlinie, Oberflächenverzierung ist infolge Abgeriebenheit nicht zu beobachten. Eine diesem Exemplare ähnliche Art konnte ich nicht finden. Am nächsten steht es noch dem Ah. transylvanıcus Hav. sp. var. dorso- curvata Fuc., nur ist sein Nabel enger, die Umgänge viel niedriger und allmählicher anwachsend ; übrigens kann es mit der erwähnten Art schon wegen Mangel an jeglicher Berippung nicht identifiziert werden. 7. Rhacophyllites lunensis Strr. var. plicata Fvc. Taf. VI, Fig. #4, 2a. 1901. Rhacophyllites lunensis STEF. var. plicata Fucıı, Gephal. liass. d. Mte d. Cetona p. 64. Taf. X. Fig. 5—6. 1907. Rhacophyllites lunensis STEF. var. plicata Fucını. — VapAsz. Földt. Közl. p. 407. Durchmesser._ _ _ N Se er ES DRNITN ee ee en a N en Be ne 90 Eishe des’ letzten Umganges . _.. - - _..... _ _ 50% Breite « « « OR a EN, I5 « Formexponent des letzten Umganges _ _ _ _ _— _+73« Eine Form mit schwach gewölbten Umgängen und scharfem Nabel- rand; die Umgänge oval. Der Steinkern auf unserem Exemplare durch- wegs gekammert, die Wohnkammer fehlt. Der erste Laterallobus der Suturlinie fast um '/s länger als der Siphonallobus, der zweite Lateral- sattel etwas länger als der erste. Unser Exemplar stimmt mit den von Fucını abgebildeten Formen dieser Art überein, nur ist sein Nabel etwas enger. Die Suturlinie ist 330 D: M. ELEMER VADÄSZ (24) mit jener des Typus identisch, bei dem die Sättel zweiblättrig” sind. Dieser Umstand kann zwar keinen wichtigen Charakter repräsentieren, Fucını hebt ihn aber besonders hervor und bemerkt, dab die Sättel bei der Varietät die Neigung haben ein drittes Blatt zu erzeugen. 8. Rhacophyllites ürmösensis Hrre». sp. 1878. Phylloceras ürmösense HErgicn, Szeklerland...., p. 86, Taf. XX K, Fig. la—b, 1889. « stella Sow. — CANAVARI, Unt. Lias v. Spezia. Palzontographica. 1898. « ürmösense HERB. — WÄHNER, Beitr. z. Kenntn. d. tief. Zon. d. unt. Lias d. NO-Alp. Beitr. z. Pal. Geol. Öst.-Ung. Bd. 11, p. 173, Taf. XXII, Fig, 3a—d; Taf. XXIV, Fig. la—ce, 2a—b, 5a—e, 7a—e. 1905. Kochites ürmösensis, Here. — Prinz, Über die Kielbildung in d. Fam. Phylloc. p.47. 1906. Rhacophyllites ürmösensis, HErB. — Prinz, Über d. syst. Darst. d. gekielt. Phyll. Centralblatt f. Min. ete. 1906. p. 240. 1907. Rhacophyllites ürmösensis HERB. sp. — Vapäsz, Földt. Közl. p. 407. Dunchmmesser, „en, en 2 ——. 105 mm . 61 mm Sm Nabelweite _. .. . Ge ee I 30% Höhe des letzten Umganges ER NR 49 « AL « Breite « « « a 19 « I5« Zu Formexponent des letzten Umganges _+64« +885« +76« Eine breitbenabelte, flache Form. Die Umgänge hoch, oval, unten am breitesten, aufwärts gleichmäßig schmäler werdend oder mit gewö:bteren Seiten sich zuspitzend. Der Nabel- rand scharf, die Nabelwand steil. Die Schale mit feinen Zuwachsstreifen versehen. Der Steinkern glatt oder mit sehr schwachen Rippen. Suturlinie aus sieben Lateral- loben bestehend; Siphonallobus kurz, der erste Lateral- lobus um das Doppelle tiefer; der erste Lateralsattel kürzer als der zweite. Diese Art wurde in der Literatur schon wiederholt u E e . . w behandelt, doch haben wir bis heute noch keinen richtigen ar Begriff von ihr, trotzdem sie von vorzüglichen Paläontolo- SG gen, wie WÄHNER, Canavarı untersucht wurde. Zwar liegt mir kein so schönes und großes Material vor, wie jenes von WÄHNER war, doch gelıngte ich, im Besitze des HEr- sicHschen Originals (welches WÄHNER nur aus einer man- gelhaflen Beschreibung und schlechten Abbildung bekannt schnitt von 2 Bi 2 east b Rh. ürmösen. War. zu der Überzeugung, dab unsere Begriffe über diese sis Here. sp. Art nicht dieselben bleiben können, wie sie von WÄHNER (Nat. Größe) festgestellt wurden. Er stellt nämlich zu dieser Art alle bei Flg.4. Durch- rn ee (25) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 331 Canavarı abgebildeten Exemplare von Rh. stella (ausgenommen Fig. 1), und zwar sowohl die mit scharfem Nabelrand und ohne Einschnürung, als auch die mit rundem Nabelrand mit oder ohne Einschnürung. Außer- dem zählt er auch das bei Hersıcn abgebildete «Ph. aulonotum» hier- her, das er als Jugendexemplar des «Ph. ürmösense» betrachtet! Wie sehr auch die Erweiterung der Artencharaktere bei den Ammo- niten wünschenswert erscheint, so kann man dabei doch nicht so weit gehen, daß so verschiedenartige, trotz ihrer nahen Verwandtschaft doch gut unterscheidbare Formen zu einer Art gestellt werden. Schon Fern ! befaßt sich mit der Feststellung der Artencharaktere von Rh. stella Sow. sp. und betrachtet, sich auf WäÄnner stützend, die Varietät «la» Canavarıs für den Typus von Kl. stella Sow. sp., während nach ihm die «var. I, Ua, II%» zu Jh. ürmösensis Here. sp. gehören. Unzweifelhaft gehört «var. I? und II# zu «ürınösensis», bei «var. lla» können jedoch Einwendungen gemacht werden. Bei der Untersuchung von 50 verschieden groben «ürmösensis»-Exemplaren fand sich ein einziges, hei dem sich, bei 35 mm Durchmesser vier Furchen zeigten, die viel schwächer als jene des bei Hrrsıcn in Fig. 36 abgebildeten Exemplares sind und nur infolge abweichender Lichtbrechung unter- schieden werden konnten. Bei größerem Durchmesser hingegen kommen niemals Furchen vor, an unseren Exemplaren wurden solche niemals beobachtet. Der Typus von Ith. stella Sow. sp. ist mir nur aus ab- weichenden Beschreibungen bekannt, in unserer Fauna kommt er nicht vor. Ich kann also nicht beurteilen, ob das erwähnte schwach gefurchte Exemplar dorthin gestellt werden kann. Es soll hier daher nur auf die Ähnlichkeit zwischen Rh. stella Sow. sp. und Fth. ürmösensis Here. sp. hingewiesen werden, die sc groß ist, daß zwischen den beiden Arten nur eine willkürliche Grenze gezogen werden kann. Die Abscheidung der beiden Arten kann erleichtert werden, wenn man alle eingeschnürten Exemplare zu Rh. siella Sow. sp. stellt, was umso leichter durchführbar ist, als die Einschnürungen ohnedies den Hauptcharakter von Rh. siella Sow. sp. ausmachen. Winner vereinigt «Ph. aulonotum Here.» mit «Ph. ürmösense Here.». Doch weicht «Ph. aulonotum Here.» augenscheinlich von «Ph. ürmösense Here.» ab, da bei ersterem an der Siphonalseite des Stein- kernes eine Furche verläuft. Nach eigehendem und gründlichem Stu- dium eines reichen Materials’ gelangt Winner zu dem Schluß, daß «Ph. aulonotum Here.» ein jugendliches Exemplar von «Ph. ürmösense Here.» ist. Ausführlicher wird dies nicht begründet. 1%ephal. liass.... p. 68. 332 D: M. ELEMER VADÄSZ (26) Daß «Ph. ürmösense Here.» solche Furchen - - auf beschalten Exem- plaren Kiele — weder in der Jugend, noch viel weniger im ausgewachse- nen Zustande zukommen, darauf wurde — um einen Irrtum zu rektifizie- ren — schon von Dr. Gy. Prınz hingewiesen. Dem soll nur noch hin- zugefügt werden, daß eine entwickeltere Verzierung bei allen beschalten Tieren auf eine höhere Entwicklungsstufe verweist. So mußte dies auch bei den Ammoniten sein. Da aber ein Kiel oder eine Furche gegenüber dem glatten Gehäuse einen höheren Entwicklungsgrad andeutet, ist es nicht wahrscheinlich, daß — einen normalen Fall vorausgesetzt — bei Ph. ürmösense Here. sp. ein in der Jugend vorhandener Kiel später verschwinde! Da aber gekielte Formen in der Gesellschaft von Rh. stella Sow. sp., bezw. Ith. ürmösensis Hrre. sp. auch anderweitig vor- kommen, scheint ein Fall von Abnormität ausgeschlossen. Es ist also unzweifelhaft, daß jene Formen, an deren Steinkernen Siphonalfurchen vorkommen, von Fl. ürmösensis Here. sp. abzuschei- den sind. An Steinkernen von Rh. ürmösensis Here. sp. sind nämlich der- artige Furchen niemals nachweisbar, während sie an Exemplaren von «Ph. aulonotun Here.» immer deutlich bemerkbar sind. Mit unbedingter Leichtigkeit können die beiden Arten also nur auf Grund des Vor- handenseins oder Fehlens der Furchen getrennt werden, da sie im übrigen einander so nahe stehen, daß die von Wänner durchgeführte Ver- einigung begründet erscheint, wenn man von der Furche absieht. WÄnHner selbst bemerkt schon, daß er an größeren Exemplaren von «Ph. ürmö- sense Here.» eine Furche nie, an der Schale aber oft einen niedrigen, kräftigen Kiel beobachtet hat. Da ich keine Schalenexemplare besitze, konnte ich diese Erscheinung nicht beobachten, doch verweist dieselbe, insofern sie wirklich auf «Ph. ürmösense HrRrB.» bezogen werden kann, nur auf eine nahe Verwandtschaft dieser Art zu «Ph. aulonotum Here.», insofern demnach Spuren einer Kielbildung schon bei dieser Art auf- tauchen. Diese meine Auffassung kann ich einigermaßen mit meiner an der Gestalt der Umgänge von Rh. ürmösensis Here. sp. gemachten Be- obachtung bekräftigen. Bei dieser Art verschmälert sich die Gestalt der Umgänge ein wenig gegen die Siphonalseite zu. Es gibt aber Exem- plare, die flacher sind und deren Umgänge sich gegen die Siphonal- seite hin zuspitzen. Auch diese Gestaltung der Umgänge hängt mit der Tendenz zur Kielbildung zusammen. Die Abweichung in der Gestalt der Windung ist jedoch geringfügig und überschreitet nicht die Grenzen der Artencharaktere. Wäiuner stellt bei Behandlung des «Ph. ürmösense Here.» inner- halb der Grenzen der Art mehrere Typen fest, die nebst ander- (27) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 333 weitigen Merkmalen einen zwei- oder dreiblättrigen ersten Lateralsattel besitzen. Die zweiblättrigen stellte er zu «Ph. stella Sow.», während «Ph. ürmösense» eine dreiblättrigen ersten Lateralsattel besitzen soll. Es wurde auf Seite 316 (10) vor- liegender Arbeit schon darauf hinge- wiesen, daß die Beschaffenheit der einzelnen llemente der Suturlinie bei Feststellung der Artencharak- Figur 5. tere nicht in Betracht gezogen wer- den kann. Insbesondere ist dies bei dieser Art der Fall, bei der es in anderen Charakteren kaum eine Abweichung gibt. Die zweiblättrige Endigung des ersten Lateralsattels kann jedoch umsoweniger als Arten- charakter von Rh. stella Sow. sp. gelten, als es an keinem der unter- suchten «ürmösensis»-Exemplare unserer Fauna gelang, eine drei- blättrige Endigung zu beobachten, da der erste Lateralsattel an allen — auch an dem Originale Hrrsıcns — zweiblättrig ist! Canavarı und WÄHNER wiesen bei dieser Art auf die Gestalt des Nabelrandes hin und machten die Beobachtung, daß es Exemplare mit scharfem und solche mit ahgerundetem Nabelrande gibt. Nach Prinz ! ist ein runder Nabelrand nur im Anfangsstadium der Entwicklung vorhanden, während das vollkommen entwickelte Stadium durch einen scharfen Nabelrand gekennzeichnet ist. Obzwar auch ich diese wechselnde Gestalt des Nabelrandes beobaclıtete, kann ich doch Prıxz’ Ansicht nicht völlig teilen. Bei ausgewachsenen größeren Exemplaren beobachtete ich niemals einen abgerundeten Nabelrand, hier ist der Nabelrand immer scharf. Den abgerundeten Nabelrand fand ich immer nur bis zu einem Durchmesser von 35 mm, doch fand ich bei diesem Durchmesser auch scharfe Nabelränder. Der abgerundete Nabelrand ist also kein natürlicher Entwicklungsprozeß, kein Übergangsstadium, obzwar der Nabelrand der inneren Umgänge bei ausgewachsenen, mit scharfem Nabelrand versehenen Exemplaren abgerundet ist. Diese Erscheinung kann nur durch eine Tendenz zur Differenzierung innerhalb der Grenzen von fih. ürmösensis Here. sp. erklärt werden. Ih. stella Sow. sp., Rh. ürmösensis Here. sp. und «Ph. aulonotum: Here.» bezeichnen die einzelnen Phasen eines ununterbrochenen Ent- wicklungsganges. Die Entwicklung geht unbedingt von Rh. ürmösensis Here. sp. aus. Diese Art tritt schon im untersten Teile des unteren Lias auf. Wohl wird auch Rh. stella Sow. sp. schon aus dem unteren 1 Földtani Közlöny, Bd. XXXV. p. 50. 334 D: M. ELEMER VADÄSZ (28) Horizonte angeführt, doch weist die Gestalt darauf hin, daß nicht der eingeschnürte Rh. stella Sow. sp., sondern Rh. ürmösensis HERB. Sp. den Knotenpunkt der Entwicklungstendenz darstellt. Rh. ürmösensis Here. sp. entspricht demnach einem — wenn man so sagen darf — «Kollektivtypus», welcher Spuren einer Tendenz zur Differenzierung aufweist. Einerseits finden sich daran Spuren einer Einschnürung und diese Entwicklung führt zu Ah. stella Sow. sp., anderseits führen die sich zuspitzende Gestalt der Umgänge und der auch bei geringem Durch- messer scharfe Nabelrand als Vorboten der Kielbildung zu «Ph. aulo- nolum HErB.». i Dem Rh. ürmösensis Here. sp. steht Rh. planispira Reyn. sp. sehr nahe. Diese Form ist jedoch klein, die Gestalt ihres Umganges lanzen- förmig und viel flacher als jener des «ürmösensis». Die übrigen nach Unuie ' in der Suturlinie und dem Nabelrande sich offenbahrenden Ab- weichungen können kaum bestehen. Die noch erübrigenden Abweichun- gen aber können höchstens als Varietätencharaktere betrachtet werden. Subgenus: Kochites Prinz (Schistophylloceras HYATr). Bei Behandlung des Rh. ürmösensis Here. sp. wurden die Gründe angeführt, auf die gestützt «Ph. aulonotum Hrre.» unbedingt von dieser Art abgeschieden werden muß. Durch den auf der Siphonalseite auf- tretenden Kiel — auf dem Steinkerne Furche —, welcher den Cha- rakter dieser Art darstelll, wird nicht nur die Abscheidung als Art, sondern auch die Aufstellung des Subgenus begründet. Diese Form wurde zuerst von Hyarr” aus der Gattung Rhaco- phyllites ausgeschieden und «Schistophylloceras» benannt. Doch kann diese Abtrennung nicht angenommen werden, da sie ohne jede Be- gründung, Motivierung, einfach mit Berufung auf die ältere Literatur durchgeführt wurde. Neuerlich befaßte sich Prınz” mit dieser Frage und schied «Ph. aulonotum Here.» gleichfalls, und zwar unter der Bezeichnung «Kochites» ab. Das von Prinz aufgestellte Subgenus wird von Unis im Neuen Jahrb. f. Min. Geol. u. Pal. Jg. 1905, p. 483 beanstandet und die Berech- tigung desselben in Zweifel gezogen. Im Jahrgang 1906 des CGentral- blatt f. Min. Geol. u. Pal. p. 419 schreibt derselbe dann, daß der Kiel- 1 Fauna a. d. Bukovina. p. 17. = Textbook of Pal&ontology. p. 568. ® Kielbildung bei der Fam. Phylloceratide. Földt. Közl. Bd. XXXV. 1905. p- 48. > (29) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 335 bildung bei den Phylloceraten ein geringerer klassifikatorischer Wert zukomme als bei der Familie Aegoceratide, «da sie bekanntlich nicht zu jener reichen Entwicklung geführt habe, wie bei den Aegoceratiden». Diesbezüglich kann bemerkt werden, daß die Häufigkeit bei der Fest- stellung von systematischen Charakteren nur in zweiter Reihe in Frage kommt und daß es kaum denkbar ist, daß ein gewisses Merkmal in der einen Familie ein sehr wichtiger systematischer Charakter sei, in einer anderen dagegen nicht. Wie gering auch die Zahl jener Arten sein mag, an denen irgend- ein systematischer Charakter hervortritt, und wie selten diese auch vor- kommen mögen, so müssen diese — wenn ihre Charaktere als Grund- lage der Abscheidung gelten können — immer ebenso in Frage gezogen werden, als ob man es mit einem häufig vorkommenden Charakter zu tun hätte. Wenn die Kielbildung bei den Phylloceratiden auch keine so alltägliche Erscheinung ist wie bei der Subfamilie Arietitin®e, so ist diese Erscheinung doch vorhanden, wie dies das Vorkommen des «Ph. aulonotum Here.» bei Spezia und in den Alpen beweist.' Die Auffassung Wänners, daß der Kiel bei «Ph. aulonotum Here.» nur eine zum Schutz und Verstärkung der Schale gebildete nach außen zu entstandene Verdickung sei, kann nicht zugelassen werden. Dieser Fall mag für Rh. exwimius Hav. sp., für Rh. lariensis Menu. oder für Rh. bukovinicus Unuie bestehen, nicht aber für «Ph. aulonotum Here.». Der Kiel dieser Form kann zwar eine Verdickung der Schale sein, doch das wichtige ist, daß die Basis dieses Kieles von einer Furche gebildet wird, die phyllogenetisch mit der bei der Familie Aegoceratid:e vorkommenden ähnlichen Erscheinung gleichwertig ist. Die Abscheidung des «Ph. aulonotun Here.» als Subgenus ist also berechtigt. Es kann nur noch von einer Namensfrage die Rede sein! Hyarrs Benennung kann — wie erwähnt — nicht angenommen werden, da derselbe sich auf Hrrsıcns Beschreibung stützt und «Ph. aulo- notum Here.» ohne jede Begründung als Typus seiner Gattung erklärt, die Winner mit «Ph. ürmösense Here.» vereinigte. Wenn es auch in anderen Fällen erlaubt wäre, Gattungen ohne jede Begründung, nur mit Berufung auf frühere Beschreibungen aufzustellen, so kann dieser Fall hier doch nicht bestehen, da Hyarr Winner gegenüber hätte 1 Während der Arbeit lag mir noch eine derartige Form aus den mittel- liassischen Schichten von Urküt (S-licher Bakony) vor. Auch auf der Siphonalseite dieser Form verlauft eine der des Rh. (Kochites) aulonotus Here. sp. ähnliche Furche, was ebenfalls für die Erscheinung spricht. (Vgl. Földt. Közl. 1907. Bd. XXXVII. p. 403.). 336 D: M. ELEMER VADASZ (30 begründen müssen, weshalb er die beiden Arten neuerlich von einander trennt. Es kann nicht Aufgabe des Lesers sein in solchen Fällen selbst Schlüsse zu ziehen und die Gründe erraten zu suchen, auf welche sich der Autor bei Aufstellung von Gattungen stützt. Die Beschlüsse des Kongresses von Bologna sind erbracht ‘worden, um respektiert, nicht aber um von Fall zu Fall außer acht gelassen zu werden. Deshalb halte ich Prinz’ Benennung «Kochites» aufrecht. Doch kann auch das Subgenus Kochites nicht in derselben Form bestehen, wie es von Prınz aufgestellt wurde. Es bedarf einer gründlichen Revision. Teilweise wurde dies schon von Prinz im Jahrgang 1906 des Centralblatt f. Min. etc. p- 237 durchgeführt. Daselbst verfiel er aber in einen neuen Irrtum, indem er auch Ph. (Hhacophyllites?) Coquandi Srter.! zur Gattung Kochites stellte, da diese Art bei Srteranı mit einer Siphonalfurche ab- gebildet ist. Diese Form ist jedoch ein beschaltes, mit dichten, feinen Rippen versehenes Exemplar, weshalb es von Fucını? zur Gattung Schlotheimia gestellt wurde. Die Furche dieser Form ist also mit der bei den Schlotheimien infolge Unterbrechung der Rippen entstehenden Furche identisch. Diese Form gehört also nicht zum Subgenus Kochites. Zu diesem Subgenus gehört heute nur noch der Typus «Ph. «aulono- lum HerB.». 1. Rhacophyllites (Kochites) aulonotus Hrre. sp. Tafel VI, Fig. 6. 1878. Phylloceras aulonotum HeEreicH, Szeklerland... p. 115, Taf. XX G, Fig. 2a—c. 1882. Phylloceras stella Sow. CAnavarı, Unt. Lias v. Spezia. Paleontographica XXIX, p. 143. Fig. 5. 1598. Phylloceras ürmösense Here. — WÄHNER, Unt. Lias in d. NO-Alp. Beitr. z. Pal. u. Geol. Öst.-Ung. Bd. 11, p. 173, Taf. XXIII, Fig. 4«—d, 5a—b, Taf. XXIV, Fig. 4a—c, 6, Su—b. 1905. Kochites ürmösensis HERE. mut. aulonota, HERB. — Prinz, Kielbildung... Földt. Közl. Jahrg. 1905, p. 48. 1906. Kochites aulonotus HerB. — Prinz, Über die syst. Darst. A. gekielt. Phyll. Cen- tralblatt.... Jg. 1905, p. 239. 1907. Rhacophyllites (Kochites) aulonotus HERB. sp. — Vapäsz, Földt. Közl. 1907 p- 407. EFANI: Lias inferiore ad Arietis. 1886, p. 50, Tav. II, Fig. 13, 14. AST: = Gefalopodi liassici d. Mte d. Cetona. Pal. H. It. IX, p. 157, Tav. XXIV, Fig. 11a, b (31) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 337 ESTER RA Ne NEE EEE Er 48 mm Be were et. er: RN on Eohezdes letzten Umganges- ... ... „u =. =. 4h« Breite « « « 2 TERN 95 « Formexponent des letzten Umganges.. _ .. _ _ _. 483 « Eine flache Form mit leicht gebogenen Flanken. Gestalt der Um- gänge in der Mitte am breitesten, oben und unten schmäler werdend. Nabelrand etwas abgerundet, steilwandig. An der Siphonalseite des letzten Umganges verlauft beim Stein- kerne eine Furche, die sich an den inneren Umgängen nur als schwache Einsenkung oder als Verflachung der Siphonalseite zeigt. Die Suturlinie weicht von jener des Rh. ürmösensis Here. sp. nicht ab. Diese Form wurde von WäÄnner mit Rh. ür- mösensis HErB. sp. identifiziert und vereinigt. Wie nahe sich auch diese beiden Formen stehen mö- gen, unterscheiden sie sich doch durch das Vor- handensein des Kieles (am Steinkerne Furche) von einander. Rh. ürmösensis Here. sp. weist in keinem seiner Entwicklungsstadien einen Kiel auf, während ao a Rh. (Kochites) aulonolus Hers. sp. immer gekielt nee ist. Außerdem ist der Nabel des letzteren enger Herre.sp. (Nat. Größe.) und auch der Umgang etwas höher. HERBICHs Original. Die beiden Formen sind also unbedingt zu tren- nen, obzwar Kochites aulonotus Here. sp. ein unmittelbarer Nachkomme von Ah. ürmösensis Here. sp. ist. (Vel. S. 333 (27) dieser Arbeit.) Figur 6. Gestalt der Genus: Phylloceras Surss. Die im unteren Lias auftretenden Phylloceraten kommen daselbst schon in großer Anzahl vor. Die hier auftretenden Formen sind im all- gemeinen weitnabeliger und besitzen niedrigere, breite Umgänge. Diese Charaktere kennzeichnen bei den Phylloceraten eine primitive Stufe der Entwicklung. Doch kommen unter ihnen auch flache Formen mit hohen Umgängen vor, so daß man behaupten kann, daß sich bei den Phyllo- ceraten schon im unteren Lias jene Charaktere zeigen, die bei den jüngeren Formen auf die mannigfaltigste Art zum Ausdruck gelangen. Mit der Gestalt der Umgänge steht die Suturlinie in Verbindung, da die- selbe bei flacheren Formen komplizierter, bei breiten, niedrigen Umgängen 338 D: M. ELEMER VADÄSZ (32) einfacher beschaffen ist. Diese Erscheinung kann daraus erklärt werden, daß sich bei flacheren Formen eine Verstärkung des Gehäuses als not- wendiger erweist, wie bei dickeren, breiteren Formen, weshalb die Nähte der Kammerscheidewände komplizierter erscheinen. Bei den im unteren Lias auftretenden Phylloceraten bildeten sich jene Charaktere noch nicht heran, auf Grund derer diese in die von NEUMAYR festgestellten Formenreihen eingereiht werden könnten. Der größte Teil der Phylloceraten meiner Fauna gehört in die Gruppe des «Ph. hetero- phyllum Sow. sp.». Ebenfalls hierher stelle ich auch «Ph. jersanensis Here.», der nach Uuuie an die Gruppe des «Ph. tatrieuwm Puscu», teilweise aber — «auf Grund seiner Einschnürungen» — an die des Fh. Capitanei Car. erinnert. Da bei Ph. yersanensis Here. keine Ein- schnürungen vorkommen, kann diese Form ganz gut zur Gruppe des «Ph. heterophyllum Sow. sp.» gestellt werden. Außerdem ist in meiner Fauna auch die Gruppe des «Ph. Capitanei Gar.» vertreten, zu welcher Ph. sylvestre Here. und Ph. dubium Fvc. gehören. Daß in der Fauna von Alsörakos nur Phylloceraten dieser beiden Gruppen vorkommen, ent- spricht der natürlichen Entwicklung, was unter dem Titel «Entwickelung und Form der Phylloceraten» schon von Prinz! erörtert wurde. 1. Phylloceras cylindricum Sow. sp. 1833. Ammonites cylindricum SOWERBY, Geol. Man. p. 333. Fig. 62. 1894. Phylloceras « Sow. — Fucmt Cefalop. liass. d. Mte di Getona. P. I. p. 17. Tav. I. fig. 6—8. (Siehe hier die vorhergehende Literatur.) 1907. Phylloceras eylindricum Sow. sp. — Vapäsz, Földt. Közl. 1907, p. 407. Die gewöhnlichste Form der Fauna. Die Gestalt des Durelischnittes der Umeänge ist ein Viereck, die Flanken flach, glatt. Die Suturlinie aus sieben Lateralloben beste- hend; die Siphonalzunge fast nochı einmal so hoch als breit, der Siphonallobus etwas kürzer oder ebenso lang wie der erste Laterallobus. In meiner Sammlung kommt diese Art in un- gefähr 50 Exemplaren vor. Hrrsıcn * stellte zu dieser Fie, 7. nike Art eine Form, die nicht zum Typus derselben ge- von Ph. eylindricum hört, wie dies schon von GEvER, CAnAvARI, ÜHLIG Sow.sp.(Nat.Größe.) und Fucını betont wurde. Auf diese Form werde ich im weiteren noch zurückkehren. Die von Fucını vom Mte di Getona beschriebenen Exemplare sind 1 Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. Bd. XV, 1904, p. 24. 2 %,..2.09.0013. Tal XX IE, Fig; 2%, (33) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 339 besonders eng benabelt, wie sie anderweitig in der Literatur nicht vor- kommen. Auch die Nabelweite meiner Exemplare wechselt zwischen 7 und 9%. 9. Phylloceras cylindricum Sow. sp. var. compressa Fuc. 1879. Phylloceras eylindricum (non Sow.) HERBICH, Szeklerland... p. 113, Taf, XX E Fig. 2a, b. » 1882. Phylloceras eylindrieum CANAVARI, Lias inf. di Spezia p. 99, Tav. II, Fig. 11. 1901. Phylloceras ceylindricum var. compressa Fucmı, Gefalop. liass. di Mte di Getona. P. I. p. 20, Tav. II, Fig. 5—8. 1907. Phylloceras cylindriecum var. compressa Fucını. — Vapäsz, Földt. Közl. 1907. p. 407. ee 2.20, 2 2,5 44 inna ee ei 2 unannn 10% Esemexponent des Umganges. - _ - - - - - -+%; 100% Die Gestalt des Durchschnittes der Umgänge ist schmäler als bei dem Typus, ein abgerundetes Viereck. Die Breite der Umgänge nimmt gleichmäßig zu, während dieselbe bei dem Typus am letzten Umgange plötzlich zunimmt. Der Nabel ist enger wie beim Typus, der Rand desselben abgerundeter. Schon Canavarı verwies auf die innerhalb des Formenkreises von Ph. cylindricum Sow. sp. vorkonı- menden Abweichungen, doch schied er die schmäleren Formen nicht ab, obzwar er sie sowohl in der Abbildung als auch im Text hervorhob (Tav. II, fig. 11a—-b). Fucını jedoch hielt die Abscheidung nach eingehendem Ver- gleiche mit den Charakteren des Typus für berechtigt, welche Auffassung auch mir als richtig erscheint, da die Varietät vom Typus schon auf Grund ihrer Gestalt Figur 8. Durch- leicht unterschieden werden kann. ae 3 KR cylindrieum SoW. Hersicn bildet auf Taf. XX E, Fig. 20-—-b unter sn.var. compressa dem Namen Ph. ceylindricum Sow. eine Form ab, die Fec. nicht zum Typus der Art gehört. Für die Abscheidung dieses Hrrgıcuschen Originals vom Typus des Ph. ceylindricum finden sich in der Literatur schon wiederholt Daten. Zuerst wird von Geyer" darauf verwiesen. Uurıs * betrachtet Hersıcns Exemplar als Jugendform des Ph. persanense Here. Doch kann diese Auffassung nicht bestehen, 1 Gephal. d. Hierlatz. (Abh. d. k. k. geol R.-A. Bd. 12. 1886) p. 215. > Fauna a d. Bukowina 1900. p. 16. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 5. Heft. 25 340 D: M. ELEMER VADÄSZ (3%) da die beiden Arten außer der Nabelweite keine gemeinsamen Charaktere besitzen. Die Umgänge von «Ph. eylindricum Here.» sind bei entspre- chender Größe höher und bedeutend schmäler als diejenigen des Ph. persamense Herre.; auch die relativen Maße der Suturelemente sind bei den beiden Arten verschieden. Hrrsıcns Original kann also nicht mit Ph. persanense Here. identifiziert werden, sondern stimmt mit Ph. eylindrieum Sow. sp. var. comyressa Fuc. vollständig überein. Es liegen mir ungefähr 30 Exemplare vor, die betreffs der Nabel- weite einigermaßen von Fucınıs Exemplaren abweichen. Doch ist diese Abweichung belanglos. 3. Phylloceras cylindricum Sow., var. Bielzii Here. 1878. Phylloceras Bielzii HErsiIcH, Szeklerland... p. 113, Taf. XX FF, Fig. 2a, b. 1901. « eylindricum Sow. var. Bielzii HErRB. — Fucnı, Cef. liass... P. I. p. 10, Tav. IH, Fig. 14. 1907. Phylloceras eylinıdricum Sow. var. Bielzii HerB. — Vanäsz, Földt. Közl. p. 407. Purehmesser: 2 2... 2 ya ai ES ee Nabelweile un ea 6% Flöhe des letzien Umganges ._.... 228 a ya Breite « « « A na ae pes Aen Formexponent des letzten Umganges _ - _- - _ —H « Vom Typus unterscheidet sich diese Varietät durch ihre größeren Di- mensionen und durch die Gestalt des Umganges, der ein breiteres als hohes, in seinem oberen '» die größte Breite erreichendes, abgerundetes Viereck darstellt. Der Siphonallobus ist etwas tiefer, der erste Laterallobus etwas breiter, als jener des Typus. Hersıch beschrieb diese Form als eine neue, von Ph. eylindricum Sow. sp. abweichende (Art und hebt hervor, daß dieselbe sich von Ph. cylin- drieun Sow. sp. besonders durch ihre Größe und ihren engen Nabel unterscheidet. Fucını jedoch betrachtet Ph. Bielzii Hrre., mit Hinweis auf die große Ähnlichkeit der beiden Formen, nur als Varietät von Ph. eylindricum Sow. sp., umsomehr ® als Hersıcn bei Beschreibung der Art mit dem EEE Typus von Ph. eylindricum nicht im reinen war. a u Miele Hersıchs Original ist ziemlich schlecht erhal- Here. (NatürlicheGröße, ten. Der Nabel war nicht ganz präpariert und HERBICHs Original.) erscheint somit in der Abbildung enger als er (35) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 341 tatsächlich ist. Die Abbildung ist falsch; während nämlich HersıcH im Texte richtig erwähnt, daß die Flanken flach sind, weist die Ab- bildung konkave Flanken auf; nebstbei auch noch furchenartige Spuren, die am Original gänzlich fehlen. Alldies in Betracht ‚gezogen, kann Fucınıs Auffassung akzeptiert und «Ph. Bielzii Here.» als Varietät von Ph. eylindrieum betrachtet werden, umsomehr als Größenunterschiede — wie dies schon Fvcını hervorhebt — nicht als Grund zu Abscheidungen gelten können und auch die Nabelweite bei den in Rede stehenden Formen kein sicheres Merkmal liefert, da hier auch diese gewissen Schwankungen unterworfen ist. Diese Form kommt in der Fauna in 12 Exemplaren vor. 4. Phylloceras persanense Herr. Tafel VII, Fig. 1, 1a. 1878. Phylloceras persanense Hersich, Szeklerland... p. 111, Taf. XX E, Fig. 3a, b und Taf. XX F, Fig. 1. 1900. Phylloceras persanense HerBicH. — UnHuie, Fauna a. d. Bukovina. p. 15, Taf. 1, es 1. 1901. Phylloceras persanense HERBICH. — Fucins, CGefalop. liass... P...I..p. 22, Tav..IV, Bie. 19. 1907. Phylloceras persanense Hergich. — Vanäsz, Földt. Közl. 1907. p. 407. messer. _ .. .. 2. _ - 105 mm Zn . 0... .. 11% Höhe des letzten Umganges _ _ _ _ 55« Breite « « « % 49 « Formexponent des letzten Umganges +82: 90% Bei Beschreibung der Art erwähnt Hersıcn um den Nabel herum schwache Radialfurchen, die aber auf der Abbildung ziemlich stark erscheinen. Diese Furchen, die Uurıs für das Hauptmerkmal der Art hält, sind keine eigentlichen Furchen (wie solche bei den Formen der Gruppe Ph. Capitanei Car. vorkom- men), sondern Merkmale, die im vorgeschrittenen Sta- Fisur 10. Den dium der Korrosion bei jedem Phyllocerassieinkerne et D_. A . per sanense ERB. sichtbar werden. (Nat. Größe.) Die Gestalt des Umganges erleidet bei dieser Art im Laufe ler Entwicklung eine gewisse Veränderung; bei jüngeren Exeniplaren ist derselbe niedriger, runder, breiter, bei ausgewachseneren etwas eckiger, 35% 342 D: M. ELEMER VADASZ (36) die Flanken etwas flacher und der Höhendurchmesser wächst zu Un- gunsten der Breite an. Uuris stellt dem Ph. persanense Here. «Ph. Bielzii Here.», als jenem am nächsten stehend gegenüber. Zweifellos befindet sich auch diese Art in einiger Beziehung zu demselben, jedenfalls steht ihm jedoch Ph. leptophylium Hav. sp. näher, wie dies aus dem weiteren hervor- gehen wird. Die systematische Stellung von Ph. persanense Here. wird nur durch Ph. leptophyllum Hav. sp. und Ph. convexum STEF. ver- ständlich. Von GryEr wird in seinem Werke «Miltelliassische Gephalopoden des Schafberges»,' unter dem Namen Ph. cfr. persanense Hrre. eine Art erwähnt und abgebildet, die — wie dies auch Unuis” ausführt — Hereıcns Art zwar einigermaßen ähnlich, wegen ihres weiterem Nabels und der abweichenden Gestalt ihrer Umgänge aber doch nicht damit identifiziert werden kann. Diese Art ist eine unserer häufigsten Formen und es liegen mir etwa 50 Exemplare davon vor. 5. Phylloceras leptophyllum Havrr sp. Tafel VI, Fig, 7, 7a; Tafel VII, Fig. 1, 1a. 1856. Ammonites leptophyllum Hauer, Verhandl. d. k. k. Geol. R.-A. p. 192. 1878. Phylloceras leptophyllum HAvER. — HERBICH, Szeklerland, p. 112. Taf. XX H, Fig. 1a, b. 1907. Phylloceras leptophyllum Hauer, — Vanäsz, Földt. Közl. p. 407. Durchmesser _ _ - - - - - 34 mm 40 mm 42 mm 59 mm 75 mm Maibelweiter.? „m... _. 22 15% 13% 15% 5% Höhe des letzten Umganges ._ 52 « 55 « 55 « 50 « 56 «? Breite « « « MT 59 « A5 « AS « 46 « Der Durchschnitt der rasch zunehmenden Umgänge viereckig. Die Seiten flach, gegen den Nabel steil abfallend. Nabelrand abgerundet, Nabel tief, weit, steilwandig. Steinkern glatt. Suturlinie gut entwickelt. Siphonalzunge einfach, dreieckig, schmal; der erste Laterallobus ungefähr um ein Drittel tiefer als der Siphonallobus. Der erste Lateralsattel etwas höher als der zweite; Zahl der Hilfsloben 5. Obzwar Ph. leptophyllum Hav. sp. in seiner äußeren Erscheinung Ph. persanense Here. ähnlich ist, haben beide außer der Nabelweite 1 Abh. d. k.k. Geol. R.-A. Bd. XV. p. 40. 21,69, 16; (37) DIE UNTERLIASSICHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 343 doch nichts gemein. Der Durchschnitt der Umgänge von Ph. leytophyllum Hav. sp. ist nicht so hoch, an Dicke viel rascher zunehmend als jene des Ph. persanense Here. sp. (Bei einem Durchmesser von 55 mm ist Ph. leptophyllum Hav. sp. 25 mm, Ph. persanense Here. 22 mm, bei 75 mm ersteres 35 mm, letzteres nur 30 mm breit.) Außerdem weicht auch die Suturlinie von Ph. leptophyllum Hav. sp. sowohl in der Ent- wicklung der Elemente wie in den Maßen der- sent selben von jener des Ph. persanense Here. gänz- lich ab. Von Ph. eylindrieum Sow. sp. var. Bielzüi Here. läßt sich Ph. leptophyllum Hav. sp. leicht durch den weiteren Nabel, das raschere Dicken- wachstum der Umgänge und durch seine Sutur- linie unterscheiden. Zu Ph. persanense Hrre. steht die in Rede stehende Art näher als zu Ph. eylin- Kieuri1.U i ER : igur 11. Umgangsgestalt dricum Sow. sp. var. Bielzü Here., obzwar sie \on Ph. leptophylium, Unrie (l. e. p. 16) zu letzterer näher stellt. Hav. sp. (Nat. Größe.) Fucını vergleicht (l. c. p. 22) Ph. leptophyl- lum Hav. sp. mit Ph. convexum STter.; er verweist auf die zwischen den beiden herrschende Ähnlichkeit und gibt seiner Vermutung Ausdruck, daß diese beiden Arten vielleicht zusammengehörend und zusammen zu ziehen sind. Obzwar die beiden Arten einander tatsächlich auffallend ähnlich sind, können sie doch leicht voneinander unterschieden werden. Ph. leptophyllum Hav. sp. ist viel weitnabeliger, die Umgänge desselben wachsen rascher an, die relative Lage der Suturelemente ist eine andere als bei Ph. conmvexum Srter. Der Siphonallobus von Ph. leptophyllum Hav. sp. ist viel kürzer als der erste Laterallobus, dessen äußerstes Blatt fast bis zum Sipho reicht, während der Siphonallobus von Ph. convexum Ster. ebenso tief ist als der erste Laterallobus, dessen äußerstes Blatt entfernt vom Sipho liegt. Die beiden Formen sind also keinesfalls identisch, obzwar die große Ähnlichkeit außer Zweifel steht. Nebst der Ähnlichkeit besteht zwischen beiden noch das interessante Verhältnis, daß sie noch nie zusammen beobachtet wurden, indem Ph. leptophyllum Hav. sp. bisher nur aus der Fauna von Alsö- rakos, Ph. conveaum Srter. dagegen nur aus dem italienischen Lias bekannt ist. - Eine Form von ähnlichem Typus ist auch Ph. Calais Men., doch ist diese weitnabeliger als /’h. leptophyllum Hav. sp., der Durchschnitt der Umgänge ovaler, und auch die Suturlinie eine andere. Von Ph. leptophyllum Hav. sp. liegen mir fünf Exemplare vor; eines derselben ist bei Hergıcn abgebildet, doch ist gerade dieses etwas 344 D: M. ELEMER VADÄSZ (38) abgerieben, während die übrigen besser erhalten und zur Untersuchung der Artencharaktere besonders geeignet sind. 6. Phylloceras Szadeczkyi nov. sp. Tafel VII, Fig. 2, 2a. 1907. Phylloceras Szadeczkyi VapAsz, Földt. Közl. 1907. p. 407. Dürchmesser: 2-.:. N er RT A Nabelweite 2.27%. #22 Ess ee A Höhe des letzten Umganges _. - - - - . - 2.228 Breite « « « er Be EEE 36 « Formexponent des letzten Umganges.. _. .. — _— _ +90 « Es liegt mir ein einziges Exemplar dieser Form vor. Der Windungs- durchschnitt hoch, abgerundet viereckig; die Seiten flach, Steinkern glatt. Der Nabelrand abgerundet, steilwandig. Siphonalzunge einfach, kurz, breit. Siphonallobus und die beiden Lateralloben gleich tief. Der eıste Lateralsattel kürzer als der zweite. Zahl der Adventivloben 7. Ph. Szdderczkyi kann in die Formengruppe des Ph. cylindrieum Sow. sp. gestellt werden. Am näch- sten stehen ihm Ph. cylindricum Sow. sp. var. Bielzü Here. und var. compressa Fuc. Von letzterer Varie- tät unterscheidet es sich durch seine Nabelweite und die mehr viereckige Gestalt des Durchschnittes der ee Umgänge. Der ersteren gegenüber ist es viel flacher, gestali von Ph. Sag. Sene Umgänge höher, der Nabel weiter. Von beiden deczkyi nov. sp. Varietäten weicht es auch in der Zahl der Sutur- (Natürliche Größe). elemente ab. Ph. subceylindricum Neum. ist eine ähnlich weitgenabelte Form, doch ist der Nabel derselben viel weiter (20%) als jener des Ph. Szddeczkyi und auch die Suturlinie ist ganz anders be- schaffen. Auch Ph. haloricus Hav. sp. weist einige Ähnlichkeit mit mei- ner Form auf, doch ist Ph. Szadeczkyi flacher, seine Lobenlinie ein- facher und die relativen Maße der Elemente andere. Havrr! gibt die Nabelweite nicht an, doch scheint Ph. haloricus auf Grund der Abbil- dung etwas engnabeliger zu sein. Überdies ist die genannte Art aus viel jüngeren Schichten beschrieben. 1 Beitr. z. Kenntnis d. Heterophyllen. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Bd. XII, p. 904. (39) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 345 7. Phylloceras Lipoldi Hav. sp. 1854. Ammonites Lipoldi HAveEr, Heterophyllen. p. 26, Taf. III, Fig. S—-10. 1886. Phylloceras ancylonotus STEFANI, Lias inf. ad Arieti. p. 50, Tav. II, Fig. 15. 1886. Phulloceras Lipoldi Hau. — Geyer, Cephal. d. Hierlatz. p. 220, Taf. I, Fig. 13—14. 1901. Phylloceras Lipoldi Hav. — Fucını, Gefalop. liass. etc. P. 1. p. 24, Tav. IV» Fig. 9. 1907. Phylloceras Lipoldi Hau. — VapäAsz, Földt. Közl. 1907. p. 407. ee Se tee a Saar ur 88 mm en en EEE EL 13% Höhe des letzten Umganges _ . - - - - - - II Breite « « « IR RNAR EI. SA) ar 3% u Formexponent des letzten Umganges _ ._ _ lit Es liegen mir zwei Exemplare dieser Art vor, die zwar etwas schlecht erhalten sind, jedoch erkennbare Merkmale besitzen. Der Windungs= durchschnitt elliptisch, höher als breit, die Seiten schwach gebogen und in gleichmäßigem Bogen gegen den Nabel abfallend, Nabelrand abgerundet, Nabel tief; Steinkern glatt. Dieser Art steht Ph. Meneglhini Grmm. sehr nahe; Gryrr' erwähnt über diese Art, daß dieselbe von Ph. Lijoldi Hav. sp. kaum zu unter- scheiden ist. Ich hatte zwar keine Gelegenheit Exemplare von Ph. Meneghini Germm. zu untersuchen, doch dürfte zwischen den beiden Formen — insofern dies auf Grund der Literatur festzustellen ist — nur wenig Unterschied vorhanden sein. Von den Charakteren des Ph. Meneghini Gemm. ist nur die Gestalt der Umgänge eine andere als bei Ph. Lipoldi Hav. sp., indem sie gedrungener, mehr rundlich und viel- leicht höher ist. Auf Grund der gegebenen Abbildungen ist in der Suturlinie keine Abweichung vorhanden. Die Nabelweite schwankt bei dieser Art nach Geyer ziemlich stark, sie könnte hier also als Grund- lage der Artentrennung auch dann nicht benützt werden, wenn die- selbe mit jener des Ph. Lipoldi Hav. sp. nicht übereinstimmen würde. Die in der Gestalt der Umgänge vorhandene Abweichung begründet die Artentrennung nicht genügend. Erst nach Hinzunahme des Altersunter- schiedes könnte — meiner Ansicht nach — Ph. Meneghini Gemn. als direkter Nachkomme des Ph. Lipoldi Hav. sp. als Varietät abgeschieden werden. 1 Geph. d. Schafberges. p. 42. 346 D: M. ELEMER VADASZ (40) 8. Phylloceras Lipoldi Hav. sp. var. Wähneri Genunm. Tafel VII, Fig. 3, 3a. 1884. Phylloceras Wähneri GEMMELARO, Str. a Ter. Aspasia. p. 11, Tav. I, Fig. 1—3,. 1896. Phylloceras Wähneri Fucını, Lias m. d. Mte Calvi. p. 224, Tav. 24, Fig. 20. 1901. Phylloceras Wähneri Fucını, Gefalop. liass. ete. P. I. p. 26, Tav. IV, Fig. 35. 1907. Phylioceras Lipoldi Hav. sp. var. Wähneri, Gemm. -— Vapäsz, Földt. Közl. 1907, p- 407. Durchmesser ® 65 mm 49 mm Nabelweite IE ee 7% 12% Höhe des letzten Umganges _ _ _ _ _ _ 5Au 57« Breite « « « er 1 39 « 37 « Formexponent des letzten Umganges _._+80 « Diese Form weist sehr veränderliche Eigenschaften auf und es können ihre Charaktere nur so bestimmt werden, wenn die Grenzen der Art etwas ausgedehnt werden. Vom Typus unterscheidet sich die- selbe nur durch die Gestalt ihres Durchschnittes, in den anderen Cha- rakteren hingegen stimmt sie mit jenem derart überein, daß sie kaum davon unterschieden werden kann. Es liegen mir drei Exemplare vor, die sowohl voneinander, als auch von den bei Fucını abgebildeten Formen abweichen. Unser auf Taf. VII, Fig. 3, 3a abgebildetes Exemplar weicht von Fucınıs Form durch seinen weiteren und tiefen Nabel sowie durch seinen kürzeren ersten Laterallobus ab. Doch schwankt die Nabel- weite auch bei dieser Form, während die Sutur keinen Trennungscharakter liefert, so daß unsere Exemplare mit dieser Art identifiziert werden können. Auf die Ähnlichkeit zwischen Ph. Lipoldi Hav. sp. und «Ph. Wäähneri Grmm.» wurde schon von Fucını hingewiesen. Auch erwähnt derselbe, des Umganges von Ph. daß es zwischen den beiden Formen eine ganze na De Reihe von Übergangsformen gebe. Trotzdem ak- liche Größe.) zeptiert er «Ph. Wälneri Gemm.» als selbstän- dige Art und hebt die zwischen den beiden For- men vorhandenen Unterschiede hervor. Doch weicht «Ph. Wähneri Gemm.» von Ph. Lipoldi Hav. sp, nicht in so vielen Charakleren ab, daß es als selbständige Art gelten könnte. Die Gestalt des Umganges ist tatsächlich verschieden ; bei Ph- Figur 13. Durchschnitt (41) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 347 Lipoldi Hau. sp. ist dieser ovaler in seinem oberen ‘/s am breitesten, während derselbe bei «Ph. Wähneri Grmm.» höher, seine Seiten flacher sind und seine größte Breite sich in der Mitte befindet. Bezüglich der Suturlinie konnte ich die Abweichung, die Fucını erwähnt, nicht be- obachten. Die Nabelweite ist veränderlich, durchschnittlich ist jedoch der Nabel von «Ph. Wähneri Gemm.» enger als jener von Ph. Lipoldi Hav. sp. Auf Grund des Gesagten erscheint es als hinlänglich begründet «Ph. Wähneri Gzun.» als Varietät von Ph. Lipoldi Hav. sp. gelten zu lassen, da durch die Charaktere, in denen die beiden Formen von einander abweichen, die Artentrennung nicht gerechtfertigt wird. 9. Phylloceras Lipoldi Hav. sp. var. primitiva, nov. var. Tafel VII, Fig. 2, 2a. 1907. Phylloceras Lipoldi Hav. sp. var. primitiva VapAsz, Földt. Közl. 1907. p. 407. en ee ae an ana D6 m Nabelweite_ _ _ _- _ ... TE SEE Ey) Höhe des letzten Umganges _ __ __ 2... © JR: 7) Breite « « « u ABI“ Formexponent des letzten Umganges _. _. - _ _. +68 « Diese Form verweist in ihrer äußeren Erscheinung ganz auf Ph. Lipoldi Hav. sp. Die Umgänge sind hoch, elliptisch; die Seiten fallen in schwachem gleichmäßigem Bogen gegen den Nabel ab. Steinkern glatt. Die Wohnkammer ist ungefähr eine halbe Windung lang. Siphonallobus . fast um "/s tiefer als der erste Laterallobus, der zweite Lateralsattel höher als der erste. Unser Exemplar weicht vom Typus in der Gestalt der Umgänge und hauptsächlich in der Sulurlinie ab. Seine Umgänge sind höher, der N\ Siphonallobus tiefer als der erste Laterallobus, während beim Typus die beiden gleich tief sind. en Die übrigen Merkmale stimmen überein. Auf Grund Ex irenser Bi der aufgezählten Merkmale ist unser Exemplar py,. Lipoldi, Hav.sp. var. besonders deshalb vom Typus abzutrennen, weil primitiva. (Nat. Größe.) dasselbe bei einem größeren Durchmesser jene Eigenschaften aufweist, welche bei Havrrs Typus bei niedrigerem Ent- ‚wieklungsgrade auftreten. Ph. Lipoldi Hav. sp. var. primiliva kommt 348 D: M. ELEMER VADASZ (42 also in der Entwicklung dem Typus zuvor, welcher einen vorgeschrit- teneren Entwicklungsgrad darstellt als die Varietät. Ich besitze ein defektes Exemplar, an dem aber auch die Wohn- kammer sichtbar wird. 10. Phylloceras nov. sp. ind. 1907. Phylloceras nov. sp. ind. VapäAsz, Földt. Közl. 1907. p. 407. Durchmesser a a ee a re N Se Nahelweite -. 222 2 KW a En Ich besitze ein einziges schlecht erhaltenes Exemplar, das bezüg- lich seiner Gestalt mit Ph. tenuistriatum Men. sp. übereinstimmt, doch ist seine Suturlinie von anderer Ausbildung. Es ist dies eine flache Form, mit hohen elliptischen Umgängen, mit einem tiefen steilwandigen, Nabel. Siphonallobus ebenso tief wie der erste Laterallobus. Von Ph. tenuistriatum Men. sp. weicht dasselbe in der Zahl und den Dimension der Sutur- elemente ab. Von Ph. Lipoldi Hau. sp. var. Wähnert Gemm. unterscheidet es sich durch seine mehr flache Gestalt und seine Figur 15. Gestalt des Umganges Suturlinie. A BE 2 und Suturlinie von Phylloceras Auch die Suturlinie von /’h. Partschi n. sp. ind. (Nat. Größe.) Stur. ist eine andere. Da der Erhaltungsgrad keine aus- führlichere Untersuchung zuläßt, ist die sichere Bestimmung der Stel- lung unseres Exemplars zur ‚Zeit undurchführbar. 11. Phylloceras hungaricum nor. sp. Tafel VIII, Fig. 3, 4, 3a, 4a. 1907. Phylloceras hungaricum VavAsz, Földt. Közl. 1907. p. 407. Dorchmesser , 25... 3. 22 2. 5l mme Sau Nahelweite 4:5. Ges a Zu u a en 14% Hohe des letzten Wmsanpes, -.. _ 57 52 « Breite « « « EDITIENNNS: AO « 37 u Formexponent des letzten Umganges _ _+80 « 77 « Die Gestalt des Umganges ein hohes, abgerundetes Viereck; die größte Breite in seinem unteren "/s erreichend ; von hier angefangen gegen (43) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 349 die Siphonalseite zu verschmälert. Seiten flach, Nabel tief, steilwandig, mit den Seiten Kanten bildend. Steinkern glatt. Siphonallobus kurz, der erste Laterallobus ungefähr um das Doppelte tiefer; 7 Seitenloben. Sehr nahe steht unser Exemplar dem Ph. Lipoldi Hav. sp. var. Wähneri Gemm., von welchem es nur in der Gestalt der Umgänge und in der Suturlinie abweicht. Sein Siphonallobus ist nämlich kürzer und das äußerste Blatt des ersten Laterallobus nähert sich dem Sipho besser. Diese Charaktere würden Ph. Lipoldi Hav. sp. var. Wäh- neri GEMmM. gegenüber noch zu kei- ner Artentrennung berechtigen. Wenn «Ph. Wähneri Gemm.» als selbständige Art gelten dürfte, so könnte die in Rede stehende Form eine Varietät derselben sein. Da jedoch «Ph. Wähneri Gemm.» nur eine Varietlät von Ph. Lipoldi Hav. sp. sein kann [vgl. S. 346 (40) dieser Figur 16. Gestalt des Umganges von Arbeit], so muß unser Exemplar als Ph. hungarieum nov. sp. neue Art betrachtet werden, da das- (Natürliche Größe.) selbe sonst auch als Varietät von Ph. Lipoldi Hav. sp. betrachtet werden müßte. Doch weicht unser Exem- plar von dieser Art dermaßen ab, daß es nur bei einer übermäßigen, unbegründeten Ausdehnung der Varietätscharaktere als Varietät von Ph. Lipoldi Hav. sp. betrachtet werden könnte. Die Suturlinie von Ph. hungaricum nähert sich jener von Ph. frondosum Reyn. sp. doch stimmt sie mit dieser nicht vollständig überein; auch weicht die Form in der Gestalt der Umgänge ab. Ich besitze zwei Exemplare; beide sind ziemlich gut erhaltene Steinkerne. Die beiden Exemplare stimmen in allen Charakteren voll- ständig überein, nur bezüglich der Suturlinie zeigt sich ein Unter- schied. Der Siphonallobus des kleinen Exemplars ist nämlich tiefer als jener des größeren, außerdem steht der erste Laterallobus ent- fernter vom Sipho als an dem größeren Exemplare. Da die Suturlinie zur Artenabscheidung nicht zu benützen ist, können die hervor- gehobenen Abweichungen der Suturlinie nicht nur innerhalb der Arten- grenze, sondern auch im Laufe der individuellen Entwicklung auf- treten, und da diese Abweichung in dem in Rede stehenden Falle bei kleinerem Durchmesser beobachtet wurde, kann sie nur als eine im Laufe der individuellen Entwicklung eingetretene Veränderung be- trachtet werden. 350 D: M. ELEMER VADÄSZ (44) 12. Phylloceras infraliasicum nov. sp. Tafel IX, Fig. 2, 2a. 1907. Phylloceras infraliasicum Vapäsz, Földt. Közl. 1907, p. 407. Durchmesser: i23.21H lau 7, MALEN 3 mm Höhe des letzten Umganges_ _ - - - - - - - 68% Breite « « « sta re A ee Formexponent des letzten Umganges _ _ _ _ _ +70« Es liegt mir ein einziges, etwas abgeriebenes Exemplar dieser Art vor, die von allen unterliassischen Phylloceraten abweicht. Der Nabel ist geschlossen. Die Gestalt der Um- gänge länglich oval, die Seiten flach. Die Suturlinie besteht aus sieben Lateralloben. Der erste Laterallobus ist um "/s tiefer als der Siphonallobus; der erste Lateralsattel nicht viel kleiner als der zweite. Eine derartige Form mit geschlossenem Nabel ist aus dem unteren Lias nicht be- kannt, solche kommen besonders im obe- ren Lias vor. Doch weist unser Exemplar zu keiner derselben Beziehungen auf. Höch- stens ist das aus dem oberen Lias beschrie- bene Ph. Borni Prınz unserer Form einiger- maßen ähnlich, doch sind dessen Umgänge mehr rundlich und wachsen allmählicher an, wie bei Ph. infraliasicum ; außerdem* Figur 17. Gestalt des Umgan- St auch seine Suturlinie viel gegliederter. ges von Ph. infraliasicum In der Sutur weicht es von allen ähn- nov. sp. (Nat. Größe.) lichen Formen ab, indem das äußerste Blatt des ersten Laterallobus entfernt vom Sipho liegt während die Suturlinie bei den geologisch jüngeren Arten die Tendenz hat, dieses Blatt allmählich dem Sipho zu nähern. (45) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS,. 351 13. Phylloceras Prinzi nov. sp. Tafel VIII, Fig. 5, 5a. 1907. Phylloceras Prinzi Vapäsz, Földt. Közl. 1907. p. 407, Durchmesser _ re; 54 mm Nabelweite_ _. _ - I 4 7% Höhe des letzten Umganges _ IE 73ER Breite « « « N WEIN Formexponent des letzten Umganges _ —. ba Eine engnabelige, flache Form. Umgänge allmählich zunehmend, ihr Durchschnitt an den Seiten schwach gewölbt, gegen die Siphonal- seite zu schmäler werdend; die größte Breite im unteren Y:. Die Nabel- wand biegt in einem unwesentlichen schwachen Bogen gegen die Seiten; Suturlinie aus sieben Lateralloben bestehend; der erste Laterallobus um mehr als die Hälfte tiefer als der Siphonallobus, der zweite Laterallobus nur um weniges kürzer als der erste. Ph. Prinzi stimmt bezüglich der Gestalt der Umgänge mit Ph. oenotrium Fuc. überein. Der Nabel des letzteren ist weiter, tief und steil- wandig und die Suturlinie unverhältnismäßig komplizierter als jene des Ph. Prinzi nov. sp. Aus dem unteren Lias sind sonst keine Formen von ähnlichem Typus bekannt; die flache Form weist bei den Phylloceraten auf einen höheren Entwicklungsgrad hin, deshalb kommen solche Fig. 18. Gestalt des Um- erst in späteren Zeitaltern vor. Eine solche Form ganges von Ph. Prinzi, ist Ph. perplanum Prinz aus dem unteren Dog- nov. sp. (Nat. Größe.) ger, doch ist diese viel entwickelter. Auch Ph. oenobrium Fuc. ist höher entwickelt als Ph. Prinzi und es ist nicht unwahrscheinlich, daß es zwischen den beiden For- men irgendeine Verwandtschaft gibt. Von ähnlichen Formen kann noch Ph. Partschi Stur sp. und Pu. tenuistriatwm Men. sp. erwähnt werden. Die Gestalt der Umgänge von Ph. Prinzi stimmt mit jener des Ph. Partschi Srur sp. überein, auch bezüglich der Suturlinie gibt es keinen wesentlichen Unterschied. Doch ist Ph. Partschi Stur sp. eine weitnabeligere Form, auf der sich dicht stehende feine Radialrippen und Einschnürungen vorfinden, wäh- rend der Steinkern von Ph. Prinzi völlig glatt ist. Ph. tenuistriatum 352 D: M. ELEMER VADÄSZ (46) Men. sp. ist eine Form mit etwas schmäleren Umgängen, mit aus zahlreicheren Elementen bestehender Suturlinie. also höher entwickelt. 14. Phylloceras oenotrium Fvc. var. ? Tafel IX, Fig. 1, 1a. 1901. Phylloceras oenotrium Fuciı, Gefalop. :liass. d. Mte d. Cet. P. I. p. 34. Tav. V, Fig. 8-9; Tav. VI, Fig. 1. 1907. Phylloceras oenotrium Fucinı var.? — Vapäsz. Földt. Közl. 1907. p. 407. Durchmesser Se 19 mm Nabelweite x .. z.252. 2... es Höhe des letzten Umganges . = DR Breite « « « 96 « Formexponent des letzten Umganges+61 « Es liegt mir eine Form mit hohen Umgän- gen vor, die in sämtlichen Charakteren auf diese Art verweist. Leider läßt ihr Erhaltungszustand keine ausführlichere Untersuchung zu. Die Um- gänge, sowie die Nabelweite stimmen mit dem Typus der Art überein und nur in der Suturlinie ist eine Abweichung vorhanden. Die Suturlinie des Typus ist nämlich auch bei bedeutend kleinerem Durchmesser viel gegliederter, die an den Satteln sich wiederholende Zweiteilung ist ausgesproche- Figur 19. Durchschnitt ner. Da jedoch anderweitige Unterschiede nicht Ton ERlpenolrnn ec. beobachtet werden konnten, so ist unser Exem- var.? (Nat. Größe.) plar vom Typus nicht abzutrennen, obzwar es nicht wahrscheinlich ist, daß es mit demselben völlig identisch sei. Die bezüglich der Suturlinie vorhandene Abwei- chung allein kann nicht als Grund zur Abtrennung gelten. 15. Phylloceras oenotrium Fvc. var. complanata nov. var. Tafel VIII, Fig. 6, 6a. 1907. Phylloceras oenotrium Fuc. var. complanata Vanäsz, Földt. Közl. 1907. p. 408. Diurelimegser: N RUE Ban zer Rat ln Fan Napskweiteii.! 1.3 00 KESEaan 9% Tonekdes letzten, Umganges U ra T AUEN Fe Breite « « « AErtS 30 « Formexponent des letzten Umganges.. +69 « (47) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 393 Eine flache Form mit parabolischem Durchschnitt; Seiten flach und breit, gegen die Siphonalseite zu schmäler werdend. Suturlinie stark gezackt; Siphonalzunge (Siphonalsattel) lang, der erste Lateral- lobus ungefähr um °”/s tiefer als der Siphonallobus. Unser Exemplar ist auf den ersten Blick dem Ph. oenotrium Fvc. ähnlich ; mit diesem stimmt es dem Äußeren nach vollkommen überein, doch ist in der Gestalt der Umgänge ein augenscheinlicher Unter- schied vorhanden. Die Umgänge des Typus sind elliptisch, während die der Varietät eckiger sind. Die Varietät ist etwas engnabeliger, die relative Lage der Elemente der Suturlinie ist identisch und nur in der Gliederung der Elemente ist ein erheblicher Unterschied vorhanden. Auf Grund der angeführten Charaktere kann unser Exemplar als Varietät von Ph. oenotrium Fuc. geschieden werden, da der in der Gestalt der Umgänge hervortretende Unterschied augen- me... s * 2 Umganges von Ph. oeno- scheinlich ist. Ph. oenoltrium Fuc. hat Ähnlich- a er rl keit mit Ph. Lavizzarii Hav. sp., dessen Suturlinie „lanatus. (Nat. Größe.) aus mehreren (9) Lateralloben besteht, doch ha- ben diese einen einfacheren Verlauf. Die Suturlinie der Varietät steht jener des Ph. Lavizzarii Hav. sp. näher, doch weicht sie von dieser in der Zahl der Elemente und der Gestalt der Umgänge ab. Phylloceras oenolrium Fuc. stehen Ph. Zetes »’Ors. und Ph. Bonarellii Berr. nahe. Von diesen unterscheidet es sich jedoch durch seinen weiteren Nabel, die Gestalt der Umgänge und die Suturlinie. Ph. oenotrium Fvc. var. complanala Van. nähert sich mit seiner gerin- geren Nabelweite und der Gestalt der Umgänge dem Ph. Zeles n’ORrr. bez. Ph. Bonarellü Bert. und kann als Verbindungsglied zwischen diesen olınedies nahestehenden Arten gelten. Es ist nicht unmöglich, daß die zwischen den erwähnten Formen vorhandene Ähnlichkeit auf eine philogenetische Verwandtschaft zurückzuführen ist. Figur 20. Gestalt des 16. Phylloceras dubium Fvc. Tafel VII, Fig. 4, 4a. 1888. Phylloceras Calais (non Man.) Canavarı, Lias inf. d. Spezia. p. 97, Tav. II Fig. 16. 1895. Phylloceras Calais (non McH.) Fucıı, Fauna d. calcari cer. p. 332, Tav. XIII, Fig. 8. 1901. Phylioceras dubium Fucını, Cephalop. liass... P. I. p. 27, Tav. V, Fig. 5—6. 1907. Phylivceras dubium Yapäsz, Földt. Közl. 1907. p. 408. ’ 354 D: M. ELEMER VADASZ (48) Dürchmesger Era I, Bien Jar IE REIT Nabelmetei mr Hure boss era Höhe’-des letzten Umganges! +7. war 227 735% Breite « « « a EA FR TI OA N; 35 « Formexponent des letzten Umganges _ _ _ _. _ +90 « Eine weitnabelige Form mit abgerundetem Windungsdurchschnitt. Umgänge allmählich zunehmend. Am Steinkerne vier schwache, doch deutlich sichtbare Furchen, deren jede vom Nabel ausgehend sich in gerader Linie gegen. die Siphonalseite hin er- streckt und hier endigt. Diese Art ist in der Sammlung durch ein Exemplar vertreten. Dasselbe ist größer als das bei Fucını abgebildete, die Furchen schwächer und der Nabel etwas enger. Trotzdem diese Abwei- [ chungen bei größerem Durchmesser, also an Figur 21. Gestalt des einem entwickelteren Exemplare beobachtet wur- Umganges von Ph. du- den, kann unser Exemplar doch mit dem Typus bium, Fuc. (Nat. Größe.) der Art vereinigt werden, da diese Veränderungen bei dieser Art auch im Laufe der individuellen Entwicklung eintreten können. Ph. persanense Here. ist in seinem äußeren Habitus dem Ph. dlubinm Fuc. ähnlich, doch ist sein Nabel enger, die Gestalt und das Zunelımen der Umgänge ein anderes, außerdem kommen an dem Stein- kerne von Ph. persanense Here. keine Furchen vor, so daß dies also eine Form von ganz anderem Typus ist als Ph. dubium Fuc. Fucını weist auf die Verwandtschaft von Ph. dubium Fuc. und Pn. Calais Men. hin und hebt die Unterschiede hervor. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß zwischen Ph. Lipoldi Hav. sp., Ph. Calais Men. und Ph. dubium Fuc. eine engere Verwandtschaft besteht. 17. Phylloceras sylvestre Hrre. Tafel VII, Fig. 5, 5a. 1878. Phylloceras sylvestre HERBIcH, Szeklerland... p. 115. Taf. XX G, Fig. la, b, c. 1907. Phylloceras sylvestre HERBICH. — Vanäsz, Földt. Közl. 1907. p. 408. Birebinpsserut. a2. Beat Ha 2rr) Ber Si EBeIWEEI... LE ae an 2 a ee Hohe’des letzten Umganges.. -. .. - -— - —o — was Breite « « « ae 35 « Formexponent des letzten Umganges _ _ . . ..+3« (49) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 355 In der Fauna von Alsöräkos fand sich nur ein Exemplar und dies ist Hersıcns Original. Die Umgänge sind von ovalem Durchschnitt, an den Seiten flach, an der Siphonalseite abgerundet. Am Steinkerne sind sieben starke Furchen vorhanden, die vom Nabel ausgehend, in einem nach vorn gerichteten Bogen gegen die Siphonalseite ziehen. Auch diese Art ist bei Hersıcn falsch abgebildet, insofern sie mit geschlossenem Nabel und doppelt gebogenen Furchen gezeichnet ist, trotzdem die Nabelweite in der Beschreibung richtig angegeben wird. Er beschreibt diese Art als neu und vergleicht sie mit Ph. Nils- soni Hze. sp. Doch scheint er mit dem Typus des Ph. Nilssoni Hess. sp. nicht im reinen ge- wesen zu sein, da er schreibt, dab «Ph. sylvestre» «sich durch die größere Anzahl der Furchen, hauptsächlich aber dadurch, daß dieselben nicht über die Externseite, wie bei jenem verlaufen», unterscheide. Dem gegenüber kann beobachtet werden, daß unser Exemplar bezüglich der Zahl und der Beschaffenheit der Furchen vollständig mit dem Typus des Ph. Nilssoni Hei». sp. über- Figur 92. Gestalt des einstimmt, nur sind die Furchen bei letzterem Umganges von Ph. syl- etwas mehr nach vorn gerichtet. «Ph. sylvesire vestre Here. (Nat. Gr.) Here.» weicht von Ph. Nilssoni Hrs. sp. ab, indem seine Umgänge rundlicher, die Seiten flacher, der Nabel etwas weiter, die Siphonalzunge kürzer und schmäler ist als bei Ph. Nilssoni Hke. sp. Ph. sylvestre Here. ist das älteste Glied jener Formenreilie, welcher die im mittleren und oberen Lias sehr häufig vorkommenden Formen angehören. Das bekannteste Glied dieser Formenreihe ist Ph. Capitanei Car. sp., welches von Neumayr als das älteste Glied der Reihe betrachtet wurde.!' Doch ging die Entwicklung nicht von dieser Form aus, sondern von dem weitnabeligeren Ph. sylvestre Hrre. und schreitet gegen die engnabeligeren Formen fort. Zu letzteren gehört Ph. Capilanei Car. sp. und Ph. Nilssoni His. sp., welche je einen Typus der in Rede stehenden Formenreihe darstellen. Die übrigen hierher gehörenden Formen (Ph. selinoides Men. sp., Ph. aussonium Men.) sind teilweise nur Synonymen, zum Teil aber (Ph. Bicicolae Men., Ph. Emeryi Berr.) sind sie nur als Varietäten zu betrachten. 1 NEUMAYR: Jurastudien. (Jahrb. d. k. k. geol. R.-A. Bd. XXI. 1871. p. 330.) Mitteil. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 5. Heft. 26 356 D: M. ELEMER VADASZ (80) Familia: Lytoceratidzs. Genus: Lytoceras Surss. l. Lytoceras nov. sp. ind. 1878. Lytoceras lineatum (non SCHLOTH.) HERBICH, Szeklerland... p. 117. Taf. XXL, Fig. 2a, b. 1907. Lytoceras nov. sp. ind. VApAsz, Földt. Közl. 1907. p. 408. Ein einziges Fragment eines Umganges, das von HersıcH abgebildet wurde. Die Gestalt der Umgänge ist regulär elliptisch, höher als breit. asl [2 Fig. 23. Gestalt des Umganges und der Lobenlinie von Lyloceras nov. sp. ind. (Nat. Größe.) Die Umgänge scheinen sich — insofern dies aus der Gestalt des Um- ganges beurteilt werden kann — nur berührt zu haben. Die Suturlinie ist ein typischer «fimbriatus»-Lobus. Der Siphonallobus schmal, der erste Laterallobus ungefähr um *°s tiefer als jener. Der erste Laterallobus nicht ganz symmetrisch geteilt, der gegen die ‚Siphonalseite gelegene Teil etwas breiter und tiefer, das äußerste Blatt desselben reicht bis zum Sipho. Die beiden Lateralsättel fast gleich hoch. Die beiden Seiten- zweige des Antisiphonallobus fallen nicht in eine Achse, sondern schließen einen Winkel von ungefähr 100° ein. Dieses Fragment wurde von HergıcH mit 7. lineatum ScnuLorn.! identifiziert und es werden auch Maße angeführt, obzwar es ein Frag- ment von kaum halber Windung ist. «L. linealum ScHLoTH. sp.» wird von Pompeers” mit L. fimbriatum Sow. sp. identifiziert. Doch weicht unser Exemplar von dieser Art ab und kann mit derselben U SCHLOTHEIM : Petrefaktenkunde. p. 75. ® PomPEck): Revis. d. Amm. d. schwäb. Jura. p. 112, Taf. 1. (51) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 357 nicht identifiziert werden. Die Umgänge sind höher elliptisch, wäh- rend sie bei 1. fimbriatum Sow. sp. Kreisrund sind, die Umgänge berühren sich nur, während sie sich bei SoweEreys Art (zu ungefähr 1/,o Teil) umfassen. Bezüglich der Gestalt und der Art des Anschlusses der Umgänge steht dasselbe L. Franeisci Orr. sp. näher, doch sind seine Umgänge schmäler, rascher zunehmend und die Suturlinie geglie- derter. Da unser Exemplar ein Bruchstück ist, können seine Charaktere nicht näher festgestellt und die Art demzufolge nicht bestimmt wer- den. Aus dem unteren Lias ist keine ähnliche Form bekannt; die nahe stehenden L. fimbriatum Sow. sp. und L. postfimbrialum Prıxz ' gehören in den mittleren Lias. Genus: Hetocentrites WÄHNER. 1. Ectocentrites Petersi Hav. sp. Tafel X, Fig. 1. 1856. Ammonites Petersi Hauer, Cephal. a. d. NO-Alpen. p. 65, Taf. XXI, Fig. 1—3. 1878. Lytoceras Petersi Hauer. — HereicHh, Szeklerland... p. 117, Taf. XXL, Fig. 1a, b. 1878. Aegoceras Alutae HERBICH, Szeklerland... p. 109, Taf. XX H, Fig. 3a—b. 1878. Lytoceras altecinetum Hav. — HersicH, Szeklerland... p. 116, Taf. XX K, Fig. 2. 1888. Lytoceras (?) Meneghini (Sısm.) Canavarı, Unt. Lias v. Spezia. p. 159, Taf. XVII, Fig. 22—24. 1888. Ectocentrites Petersi Hau. — CAanavarı, Lias inf. d. Spezia. p. 73, Tav. III, Fig. 24. 1898. Eetocentrites Petersi Hau. — WAÄHNnER, Beitr. z. Kenntn. tief. Zon. d. unt. Bias... P. VII. p. 264, Taf._IX, Fig. 6—-7; Taf, X, Fig. 1-5; P.-VII, :p.. 266; Taf. XX, Fig. 1—. 1907. Eetocentrites Petersi Hav. sp. — Vapäsz, Földt. Közl. 1907. p. 408. Declmesser =... 1... 2... „160 mm ‚96 mm 56 mm 85 mm en en 2 urn. 9,9 37 No: ‚> 36%0 43% 40% Höhe des letzten Umganges_ _ _ _ 41« — 32 « 37 « Breite « « a — 96%? „95.4 94 uw Formexponent des letzten Umganges- — —.+77« +65 « Die erschöpfende Beschreibung dieser Art wurde auf Grund eines reichen Materials von WäÄnner geliefert, weshalb hier von einer Be- sehreibung abgesehen und nur auf dieselbe verwiesen sein möge. Prinz: NO-licher Bakony. p. >2. 26%* 358 D: M. ELEMER VADÄSZ (52) WÄnHner dehnte die Grenzen der Art beträchtlich aus und stellt auf den ersten Blick sehr verschieden erscheinende Formen hierher. Er unterscheidet rascher zunehmende Formen mit hohen Umgängen und engem Nabel sowie allmählicher zunehmende Exemplare mit nied- rigeren Umgängen und weiterem Nabel. Diese abweichend entwickelten Formen finden sich auch in unserem Materiale, nur kommen hier größere Unterschiede bezüglich der Gestalt der Umgänge vor. Die Umgänge unserer Exemplare sind nämlich etwas höher und schmäler als die der Wännerschen. Da jedoch Wänner die Veränderung der Umgänge im Laufe der individuellen Entwicklung hervorhebt, ist nicht daran zu zweifeln, daß unsere Exemplare den Typus der Art vertreten. Winner stellt auch «Aegoceras Alutae HERB.» zu dieser Art. Diese Form stimmt auch tatsächlich mit Wänners Taf. XX, Fig. 2 und 3 überein. Die Rippen von «Aeg. Alutae Here.» stehen weniger gedrängt und weichen von der ausgewachsenen Form des Eetocentrites Petersi Hav. sp. ab. Da sich dies jedoch nach Wänner im Laufe der individuellen Entwicklung ändert und die Berippung typisch wird, so kann «Aeg. Alulae Here.» in Ermangelung anderer Unterschiede tat- sächlich hierher gestellt werden. WäÄnner besagt von «Aeg. Alutae Here.», daß der Unterschied in der Rippenzahl daher kommt, daß Hereıcn nur die stärkeren Rippen zählte, die schwächeren hingegen außer acht ließ. Dem gegenüber kann festgestellt werden, daß es an «Aeg. Alutae Here.» keine «feineren» Rippen gibt und nur am letzten Umgange ein-zwei schwächere Rippen eingeschaltet sind, die von HkrreıcnH tatsächlich nicht gezählt wurden. Auf eine Windung ent- fallen also nicht 27—30, sondern etwa 38 Rippen. Von Hereıc# wird unter dem Namen «Lytoceras altecinetum Hav.» ein Wohnkammerfragment beschrieben und abgebildet, über das er berichtet, daß es häufig sei, obzwar außer dem von ihm abgebildeten Fragment sonst kein Exemplar existiert. Dieses Fragment trägt starke Rippen, wie solche auf WäÄnners Taf. XX, Fig. I, 2 bei Ect. Pelersi Hav. sp. angedeutet sind. Nachdem außer dem erwähnten Fragment nichts zu der in Rede stehenden Form gehöriges vorliegt, fällt es schwer dessen Stellung zu bestimmen, doch bezweifelte ich es schon von allen Anfang, daß es zu den Lytoceraten gehöre. Nach richtiger Präparierung kamen am Endteile unseres Exemplares die oberen Enden der Blätter der Suturlinie zum Vorschein, die zweifellos beweisen, daß «Lytoceras altecinetum Hau.» zu den Eetocentriten gehört. Hierauf gestützt kann es mit Ketocentrites Petersi Hav. sp. identifiziert und mit Wänners oben erwähnter Abbildung in Beziehung gebracht werden. Von dieser Art liegen mir etwa zehn auf verschiedener Ent- (53) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS, 359 wicklungsstufe befindliche vollständige Exemplare und zahlreiche Fragmente vor. Unter letzteren befindet sich eines, das nur bedingungs- weise hierher gestellt werden kann, da sich nur an dessen flacher Siphonalseite Rippen vorfinden; an den Seiten sind diese nicht zu beobachten. An einem Bruchstück des inneren Umganges sind jedoch schon feine typische Rippen vorhanden. Da dieses Exemplar stark abgerieben ist, kann nicht festgestellt werden, ob die erwähnten starken Rippen auch an den Seiten vorhanden waren. Die Unsicherheit der systematischen Identifizierung wird noch dadurch erhöht, daß sich am berippten Teile keine Suturlinie vorfindet, d. i. daß dieser Teil eine Wohnkammer andeutet, also auf Lytoceras verweist. Die einfache Beschaffenheit der Suturlinie läßt dagegen zweifellos Ectocentrites- charaktere erkennen. Die sichere Feststellung ist auf Grund unseres schlecht erhaltenen Exemplares unmöglich. Genus: Plewracanthites Canavarı em. WÄHNER. 1. Pleuracanthites biformis Sow. sp. em. CAnAvARrı. 1882. Lytoceras ? biforme Sow. sp. — CAnaVvarı, Unt. Lias von Spezia. p. 156, Taf. XVII, Fig. 8—11. 1882. Lytoceras ? subbiforme Sow. sp. — ÜCANAVARI, Unt. Lias von Spezia. p. 157, Taf. XVII, Fig. 12—18 (non 13—17). 1888. Pleuracanthites biformis Gan., Lias inf. d. Spezia. p. 67, Tav. III, Fig. 8—12, 18. 1895. Pleuracanthites biformis WÄHNFR, Beitr. z. k. d. tief. Zon. d. unt. Lias d. NO-Alp. P. VII. p. 34, Taf. III, Fig. 2; Taf. IV, Fig. 1—3; Taf. V, Fig. 1—7; Taf. IX, Fig. 3, 4. 1907. Pleuracanthites biformis VanAsz, Földt. Közl. 1907. p. 408. Von dieser von CGanavarı und WÄHNER vorzüglich besprochenen, ziemlich seltenen Form liegt mir nur ein Exemplar vor. Es ist dies ein innerer Umgang von 9 mm Durchmesser, an dem die Gattungs- charaktere deutlich erkennbar sind. Die niedrige, breite, abgeflachte Gestalt des Umganges und die am Siphonalrande befindlichen Knoten lassen es unzweifelhaft erscheinen, daß diese Art vorliegt. WÄHnER erwähnt diese Art aus der tieferen, «Psil. megastoma»- Stufe des unteren Lias; unser Exemplar wurde an einen Arietites oblusus Sow. sp. var. vulgaris angeheftet vorgefunden und mußte von diesem lospräpariert werden. 360 Dt M. ELEMER VADASZ (54) Familia: Aegoceratid». Genus: Pstloceras Hyarr em. WÄHNER. 1. Psiloceras pseud-alpinum Ponr.? 1893. Psiloceras pseud-alpinum PoMmPpEck), Beitr. z. ein. Rev. d. Amm. etc. 1. Lief. p. 67, Taf. V, Fig. 4. 1907. Psiloceras pseud-alpinum, VAapAsz, Földt. Közl. 1907. p. 408. Dimchmesser mar N NE re I Nabelweite. 2 2.2211 Au RI iR 2 2 Ein schlecht erhaltenes Exemplar, das höchstwahrscheinlich hier- her gehört. Dasselbe stimmt mit Pomrecxss Abbildung, soweit dies festgestellt werden kann, überein. Die Nabelweite ist wahrscheinlich identisch, die Gestalt der Umgänge ebenfalls entsprechend und die Rippen — gerade so wie bei Pomprcrys — stark, in radialer Richtung gerade verlaufend und erst in der Nähe des Siphonalrandes schwach nach vorn biegend. Pompecks weist auf die Ähnlichkeit dieser Art mit Psil. extra- costatum Wänn. sp. hin und ersieht den Unterschied in der Be- schaffung der Rippen. Psil. pseud-alpinum soll nach Pomrpeers einen Übergang zwischen den Gattungen Psiloceras und Schlotheimia dar- stellen und von letzterer insbesondere dadurch abweichen, daß seine Rippen am Siphonalrande nach vorn biegend keinen Winkel bilden. Dies ist auch bei unserem Exemplare deutlich sichtbar und deshalb soll es zur Gattung Psiloceras gestellt werden. Genus: Schlotheimia BayLE. 1. Schlotheimia cfr. angulata ScurLorn. sp. var. exechoptychum Wänn. var. 1886. Aegoceras angulatum SCHLOTH. var. exechoptychum WÄHNER, Kenntn. d. tief. Zon. ete. P. IN. p. 166, Taf. XIX, Fig. 2—3; Taf. XX, Fig. 2—4. 1907. Schlotheimia angulata SCHLOTH. var. exechoptichum WÄHNER. -—— VADAsZ, Földt. Közl. 1907. p. 408. In der Fauna von Alsörakos kommt diese einzige Art des Formen- kreises der Schl. angulata ScHLoTH. sp. vor. Dieses Exemplar stimmt mit WäÄnners Varietät überein, nur ist die Gestalt ihrer Umgänge weniger abgerundet, mehr quadratisch ; übrigens kann es mit Taf. XX, Fig. 3 identifiziert werden. Die Umgänge umfassen sich bis zu einem (55) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 361 Viertelteile; sie sind etwas breiter als jene der Exemplare WÄnHnERs. Die Rippen sind kräftig, nicht verzweigt, dem «angulata»-Typus ent- sprechend stark nach vorn gebogen. Ihre Zahl ist auf jeder Windung ca 35—38. Diese Varietät weicht vom Typus hauptsächlich durch ihren engeren Nabel ab. 2. Schlotheimia cfr. extranodosa Wänn. sp. 1886. Aegoceras extranodosum WÄHNER, Kenntn. d. tief. Zon. ete. P. IN. p. 168, Taf. XX, Fig. 7—11. 1907. Schlotheimia cfr. extranodosa WÄHNER. — VanAsz, Földt. Közl. 1907. p. 408. Es liegt mir ein kleines Fragment von 30 mm Durchmesser vor, das auf Grund seines weiten Nabels, seiner allmählich zunehmen- den Umgänge und der Gestalt der letzteren zu dieser Art gestellt werden muß. Soweit aus den Charakteren zu urteilen ist, kann das- selbe mit Wänners Taf. XX, Fig. 11 verglichen werden. Die Rippen verlaufen radial und sind, am Ende breiter werdend, etwas nach vorn gebogen. Anscheinend stehen die Rippen etwas weniger gedrängt als jene der Exemplare WäÄnners, doch kann dies nicht sicher festgestellt werden. Der größte Teil der sichtbaren Charaktere verweist zwar auf diese Art, doch ist eine sichere Bestimmung wegen des schlechten Erhaltungszustandes nicht möglich. 3. Schlotheimia Donar Wänn. sp. 1878. Aegoceras Moreanum (non D’Org) HErBicH, Szeklerland...p. 107, Taf. XX D, Fig. 1a, b. 1886. Aegoceras Donar WÄHNER, Kenntn. d. tief. Zon. etc. P. Ill. p. 172, Taf. XIX. Fig. 4; Taf. XXI, Fig. 1—2. 1907. Schlotheimia Donar WÄHNER. — Vanäsz, Földt. Közl. p. 408. Das bei Hrreıcn unter dem Namen «Aegoceras Moreanum D’ORB.» beschriebene und abgebildete Exemplar gehört zu dieser Art. WÄHNER stellte dasselbe zu mut. pachygaster Surrn., von welcher es jedoch durch seine einfachen, unverzweigten Rippen abweicht. Von Schl. moreana DORB. Sp. hingegen unterscheidet es sich durch die Gestalt seiner Umgänge und die Art des Anwachsens derselben sowie durch seine gedrängtere Berippung. Hrrsıcns «Aeg. moreana v’OrB.» stimmt am besten mit dem Typus von Schl. Donar Wänn. sp. überein. Außer dem erwähnten Fragment liegen mir noch zwei Exem- plare vor. 362 D: M. ELEMER VADÄSZ .- (86) 4. Schlotheimia Donar Wänn. sp. var. pachygaster Surrx. var. 1875. Ammonites Moreanus var. pachygaster SUTTNER, in GÜMBEL, Abriss d. geogn. Verh. d. Tert.-Schicht bei Milsbach etc. 1878. Aegoceras Charmassei, (non D’ORE.) HereicH, Szeklerland... p. 110, Taf. XX D, Fig. 2a, b. 1386. Aegoceras Donar WäÄnn. mut. pachygaster SUTTNn. — WÄHNER, Kenntn. d. tief. Zon. etc. P. III. p. 176, Taf. XXI, Fig. 3—6. 1907. Schlotheima Donar WÄnn. mut. pachygaster SUTTN. — Vapäsz, Földt. Közl. p. 408. Durchmesser ._ __ BI erh. nn Er Nabelweiie2 age re Eliöhe des’ letzten Dmganges |... 2 za Breite « « « ne u un Außer der bei Hersıcn als «Aegoceras Charmassei »’ORB.» be- schriebenen Form liegen mir noch zwei Exemplare vor, die mit dieser Art identifiziert werden können. Zuerst verwies Wänner darauf, daß das von Hereıcn unter dem Namen «Aeg. Charmasseiv beschriebene Exemplar zu dieser Art gehört. Daß dieses Exemplar nicht mit Aeg. Charmassei vD’Orz. identisch sein kann, ist schon aus HrreıcHs etwas idealisierter Abbildung auf den ersten Blick ersichtlich. Die Umgänge desselben sind niedriger, der Nabel weiter. Hingegen stimmt es in allen seinen Charakteren mit Schl. Donar Wänn. sp. var. pachygaster .SUTTN. überein, nur ist sein Nabel etwas enger. In letzterer Beziehung verweist es auf Schl. ventricosa Sow. sp., doch stimmt die Gestalt der Umgänge, der Form und der Verlauf der Rippen mit var. pachygaster SuTTn. überein. Diese Varietät weicht vom Typus besonders in der Berippung ab. Während nämlich die Rippen bei letzterem einfach verlaufen, gabeln sie sich bei der Varietät schon in der Nähe des Nabelrandes. Bezüglich der Gestalt der Umgänge kann keine Abweichung festgestellt werden, da dafür von WÄHNER ein zwischen weiten Grenzen schwan- kender Wert angegeben wurde. 5. Schlotheimia Charmassei n’Ore. sp. 1893. Schlotheimia Charmassei D’ORE. sp. — POoMPEcKIJ, Revision... etc. Lief. 1. p- 81. (Mit Literaturverzeichnis). 1907. Schlotheimia Charmassei D’ORB. sp. — VapAsz, Föld. Közl. p. 408. Dischtiesser IN IE ET ER. 235103 DR Nabehwöite > ZI) DI ren. 2000 95% Höhe des letzten Umganges.. _ _ _ .. .. 4l« 35 « Breite « « « I SER 93 u 6 « BR Tr (57) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSORÄKOS. 363 Außer größeren und kleineren Bruchstücken liegen mir zwei Exemplare vor, die mit dieser Art gut identifiziert werden können. Die Gestalt der Umgänge, die Berippung und auch die Suturlinie ver- weist auf diese Art. Das größere Exemplar weicht zwar in der Nabel- weite etwas vom Mittel ab, doch hebt Pomrpeck) die bei dieser Art im Laufe der Entwicklung in der Nabelweite und der Breite des Um- ganges eintretenden Schwankungen hervor. Auch das kleinere Exem- plar kann zu dieser Art gestellt werden, obzwar Pomrecks dem obigen gegenüber auf die Beständigkeit der Umgangshöhe verweist, während die Umgänge unseres Exemplares etwas niedriger, als jene des Ty- pus sind. Zu Schl. marmorea Orr. sp. können unsere Exemplare nicht gestellt werden, da deren Nabel weiter und auch die Berippung sowie die Suturlinie anders beschaffen ist. 6. Schlotheimia marmorea OPr. sp. 1856. Ammonites Charmassei HAvER, Gephalopoden ete. p. 49, Taf. XIV, 1862. « marmoreus OPPEL, Paläontologische Mitt. p. 130. 1878. Aegoceras tenuicostatum HErBicH, Szeklerland... p. 110, Taf. XX D, Fig. 3a, b. 1888. Aegoceras marmorea OPpPr. — WÄHNER, Kenntn. d. tief, Zon. etc. P. I. p. 180, Taf. XXI, Fig. 1—5. 1907. Schlotheimia marmorea Orr. sp. — Vanäsz, Földt. Közl. p. 408. Durchmesser ._ __ en nn = 94 nam 4. mim 30. mm Beee .._ 0.020000. 330... 80900 294.90 Höhe des letzten Umganges __ ._. .. 33 « AO « AO « Breite « « « ne 26 « 30 « Blederskuppen +... 2.2..,80.4 64 « 60 « Eine hohe, dicht berippte Form, mit schmalen Umgängen. Die Rippen verzweigen sich schon in der Nähe des Nabelrandes und enden am Aubßenrande etwas nach vorn gebogen in einem ausgesprochenen Knoten. Es liegen neun Exemplare vor, sämtliche gehören zu HersıcHs unter dem Namen «Aeg. lenwicostalum» beschriebener Art und können mit den bei WäÄnner Taf. XXII, Fig. 3 und 4 abgebildeten Exemplaren der Schl. marmorea Orr. sp. identifiziert werden. Auf den ersten Blick fällt die Verschiedenheit der von WÄHNER abgebildeten Formen auf, die von ihm als ontogenetische Abweichung betrachtet wird. Gewiß treten im Laufe der individuellen Entwicklung einzelne Veränderungen ein, doch kann eine gemeinschaftliche und be- ständige Abänderung mehrerer Charaktere nicht mehr der individuellen 364 D: M. ELEMER VADASZ (38) Entwicklung zugeschrieben, sondern muß als Arlsentwicklung betrachtet werden! Innerhalb der von Wänner beschriebenen und abgebildeten For- men können folgende drei Gruppen unterschieden werden: I. Formen mit hohen Umgängen, engem Nabel, kräftiger, weit- stehender Berippung, deren Durchschnitt gewölbte Seiten aufweist und sich gegen die Siphonalseite hin zuspitzt. Hierher gehören Fig. 1 und 2 auf Taf. XXI. ll. Formen mit etwas weiterem Nabel, niedrigeren Umgängen quadratischem Durchschnitte, dünneren, gedrängteren Rippen. Hierher gehören WäÄnners Fig. 3 und 4, die Hersıcns «Aeg. tenuicostalum» entsprechen. III. Zwischen den erwähnten beiden Typen slehen WäÄHneRs Fig. 5 und 6, die sich von den Formen der II. Gruppe durch ihren gerundeten Windungsdurchschnitt und die geringere Nabelweite unter- scheiden. WÄnHneErR hebt hervor, daß die jugendlichen Exemplare scharfe Nabelränder besitzen, was später verschwindet, und daß die Rippen mit stark geschwellter Endigung auf der Siphonalseite eine tiefe Furche umgrenzen. Diese letztere verschwindet später bei sich zuspitzenden Umgängen gleichfalls. So viele Veränderungen in der Entwicklung können innerhalb einer Art noch angenommen werden, besonders bei der Gattung Schlotheimia, wo Veränderungen während des Entwicklungs- ganges häufig zu sein scheinen;' doch sind die erwähnten Ver- änderungen bei Schl. marmorea Orr. sp. noch mit der Veränderung anderer Charaktere verbunden, wenn auch in geringerem Maße. Es verändert sich nämlich auch die Nabelweite, das Auftreten, die Form und Zahl der Rippen, sowie die Gestalt der Umgänge. Leider ist es mir nicht möglich dies ins reine zu bringen, da ich über kein genügendes Material weder in bezug auf Qualität, noch auf Quantität verfüge, Wännxer lieferte die Beschreibung dieser Art auf Grund eines viel schöneren und reicheren Materials und trotzdem verweist er nur auf diese Abänderungen in der Entwicklung, in übrigen aber sind diese weder in den Abbildungen, noch in der Beschreibung genügend hervorgehoben und überzeugend besprochen. In Ermangelung des nötigen Materials kann einstweilen Wänners Auffassung akzeptiert werden, da er sich bei der speziellen Beschreibung dieser Art bisher auf das reichste Material stützte. Indem ich auf die Verschiedenheit der von Wänner hierher gestellten Formen verweise, stelle ich HersıcHs 1 PoMmPpEcKJ: Revision d. Amm. etc. Lief. I. p 81. (59) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 365 «Aeg. lenuicostatum» nur mit Vorbehalt hierher .und glaube, daß es nach Untersuchung eines dem Wännerschen gleich reichen und viel- leicht besser erhaltenen Materials möglich sein wird, die von HERrBIcH beschriebene Art wenigstens als Varietät abzuscheiden. Nach Winner weist Schl. marmorea Orr. sp. mehr Ähnlichkeit mit Schl. depressa Wänn. sp. als mit Schl. Charmassei D’Ore. auf. Tatsache ist, daß Schl. depressa Wänn. sp. der in Rede stehenden Art nahe steht, doch steht ihr auch Schl. Charmassei D’Ore. sp. nicht ferner. Auf die Übereinstimmung in der abwechselnden Endigung der Rippen und die Ähnlichkeit in der Suturlinie wurde schon von WÄHNER hingewiesen. Unter unseren Exemplaren gibt es jedoch auch solche, die sich auch in der Nabelweite und der Höhe des Umganges der Schl. Charmassei n’Ore. sp. nähern. 7. Schlotheimia trapezoidale Sow. sp. 1882. Aegoceras trapezoidale Sow. — CANAVARI, Unt. Lias v. Spezia. p. 165, Taf. XVII, Fig. 8, 9. 1886. Aegoceras trapezoidale Sow. — WÄHNER, Kenntn. d. tief. Zon. etc. P. IH. p. 185, Taf. XXI, Fig. 6; Taf. XXIH, Fig. 1—4. 1907. Schlotheimia trapezoidale VanAsz, Földt. Közl. p. 408. BB RERWHL AI UN ANeRaN I ET 2OR FyDul wann Bee nn all: rt a a OLD UNTZ, E30 Elöhe des letzten Umganges' 1. "x... ı 35 «u Breite « « « BE NR TR PR Durchschnitt der Umgänge hoch, gerundet, sechseckig. Die Ver- zweigung der Rippen erfolgt schon beim Nabelrande, d. h. es gehen von einem Punkte zwei Rippen aus. Es liegen mir zwei Bruchstücke vor, die zu dieser Art gestellt werden können. Sämtliche Charaktere stimmen mit dem Typus der Art überein, nur die Umgänge sind etwas niedriger. Doch ist diese Abweichung nicht groß. Schl. trapezoidale Sow. sp. steht der Schl. ventricosa Sow. sp. sehr nahe und kann von dieser wohl kaum getrennt werden. Nach WäÄnner kommt letztere Art in höheren Horizonten vor als Sch. tra- pezoidale Sow. sp. Wahrscheinlich hat hauptsächlich dieser Umstand als Grund zur Abscheidung gedient, da die von Wäuner erwähnte Abweichung — zahlreichere, dünnere Rippen — kaum als Grund zur Artentrennung dienen kann. In Ermangelung an Material kann ich all dies nicht studieren, doch glaube ich, daß — insofern auch der Alters- 366 D: M. ELEMER VADÄSZ (60) unterschied tatsächlieh vorhanden ist — auf Grund der abweichenden Charaktere nur von einer Abscheidung als Varietät die Rede sein könne. 8. Schlotheimia posttaurina Wänn. sp. 1886. Jegoceras posttaurinum WÄHNER, Kenntn. d. tief. Zon. etc. P. III. p. 189, Taf. XXI, Fig. 15—18; Taf. XXVI, Fig. 1—2?. 1907. Schlotheimia posttaurina WÄHNER. — Vapäsz. Földt. Közl. p. 408. Durchmesser. &.... 00.0 ne ee Nabewaile 2. en m ee 2 Höhe des letzten Umganges .. - __ u er RT Breite « « « ee) Eee en Zwei etwas abgeriebene Exemplare sollen hierher gestellt wer- den, an denen die Charaktere nicht ganz genau zu beobachten sind. Die Gestalt der Umgänge ist ein Quadrat mit schwach gewölbten Seiten. Rippen scharf, beim Nabelrande verzweigt. Die starke Berippung, die Winner als Charakter der Art besonders hervorhebt, läßt die Ein- reihung unseres Exemplars hierher begründet erscheinen ; hierin sowie auch in ihren übrigen Charakteren stimmen unsere Exemplare mit Wäinners Taf. XXI, Fig. 17 überein. Wänner bildet auf verschiedenen Entwicklungsstufen befindliche Exemplare ab, welche die im Laufe der Entwicklung auftretenden Ver- änderungen dieser Art bezeugen. Zwischen den auf Taf. XXI, Fig. 15—18 und Taf. XXVI, Fig. 1a—d abgebildeten Exemplaren sind jedoch viele Unterschiede vorhanden. Das auf Taf. XXVI abgebildete ausgewachsene Exemplar hat höhere Umgänge, während die Umgänge der auf Taf. XXIII befindlichen Formen niedriger, breiter sind. WÄHNER verweist zwar auf die im Laufe der Entwicklung in der Gestalt der Um- gänge eintretenden Veränderungen, doch liefert er diesbezüglich außer den Abbildungen keine Beweise. Wenn auch der Durchschnitt der Um- gänge des auf Taf. XVI abgebildeten Exemplars sichtbar wäre, er- schiene diese Angabe verständlicher. Denn das erwähnte «ausgewachsene» Exemplar kann allenfalls auch eine höher differenzierte Mutation dieser Art sein. Dafür spricht einigermaßen auch das, worauf auch WÄHNER hinweist (p. 190), daß sich nämlich Schl. posttaurina Winx. sp. wahr- scheinlich «aus Aeg. taurinum entwickelt hat» und daß es nur dessen Mutation sein kann. Zur Entscheidung dieser Frage verfügte jedoch weder WäÄnner noch ich über genügendes Material, troizdem ist Wänners Behauptung mehr als wahrscheinlich. Wenn dies angenom- men wird, so ist Schl. posttaurina Wänn. sp. noch kein voil ent- (61) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSORÄKOS. 367 wickelter, abgeschlossener Typus, sondern ein Grad einer progressiven Entwicklungstendenz, dessen vorgeschritteneres Stadium das auf Taf. XXVI abgebildete «ausgewachsene» Exemplar mit höheren Umgängen darstellen würde. 9. Schlotheimia ind. sp. 1907. Schlotheimia ind. sp. Vanäsz, Földt. Közl. p. 408. Ein Bruchstück, welches auf eine weitnabelige Form schlieben läßt. Die Skulptur stimmt mit jener der Schl. Charmassei v'ORB. sp- überein, die Nabelweite aber ist viel größer und übertrifft auch jene der Schl. depressa Wänn. sp. — Nicht näher bestimmbar. 10. Schlotheimia? nov. sp. ind. Tat: IX, Kig..3. 1907. Schlotheimia? nov. sp. ind. VanAsz, Földt. Közl. p. 408. Durchmesser PERLE; DIO GENE URALTEN AL m a Alpe RE SE Sp ee "ie Einhe"des letzten Umpanges' 2 _. . 7 _ 726 & Breite « » « BEST IUBISTN.T. ERDE Formexponent des letzten Umganges Mate Sn Ein schlecht erhaltenes Exemplar einer stark abgeflachten, weit- nabeligen Form. Windungsdurchschnitt oval, Seiten schwach gewölbt. An der Oberfläche gedrängt stehende Rippen, die in einem schwach nach vorn geneigten Bogen verlaufend, sich in der Mitte der Seiten gabeln und an der Siphonalseite enden. Anderweitige Charaktere nicht sichtbar. Der Erhaltungszustand läßt nicht einmal eine sichere generische Bestimmung zu. Die Entwicklung der Rippen deutet auf Schlotheimia hin, der weite Nabel und die flache Gestalt erinnert an Ectocentrites. Bei letzterem teilen sich die Rippen jedoch nie. 368 D: M. ELEMER VADÄSZ (62) Genus: degoceras Waaszn. l. Aegoceras adnethicum Har. sp. var. involuta nov. var. 1878. Aegoceras adnethicum Hau. Ries la,d,.c 1899. Lytoceras Herbicht, Vol. 5, p- 69. Tafel IX, Fig. 4., 4a, HERBICH, Szeklerland... p. 108, Taf. XX GC, BONARELLI, Gefalop. sinemur. dell’Appenn. centr. Pal. It. 1907. Aegoceras adnethicum Hau. sp. var. involuta, Vapasz, Földt. Közl. p. 408. Durchmesser 2. zu 202 Fr u... 22 12 Bar Nabelwate at 27... ber 37% 35% Höhe des letzten Umganges ._ .. _ ne 32 u Breite « « « RE a Er FRE 39 « Zahlader. Bippen:. z.. Sl aE- BTIN. STE 38 Durchschnitt der Umgänge rund, ebenso breit als hoch; Siphona- seite breit, flach. Umgänge sich auf '/s umfassend. Nabelrand ab- Fig. 24. Gestalt des Umganges von Aeg. adnethicum Hav. sp. var. involuta. (Nat. Größe.) fern die Gestalt der gerundet. Es ist eine dicht berippte Form; die kräftigen, gerade verlaufenden Rippen am Nabel- rande beginnend, an der Siphonalseite am stärk- sten, die Umgänge ringförmig, ohne Unterbre- chung umfassend. Bei kleinerem- (bis zu 66 mm) Durchmesser verläuft an der Siphonalseite eine schwache Furche, längs deren die Rippen zwar etwas anschwellen, ohne jedoch ausgesprochen unterbrochen zu werden. Diese schwache Sipho- nalfurche verschwindet bei größerem Durchmesser. HerBıcH identifizierte diese Form mit dem Typus von Aeg. adnethieus Hav. sp. und gab eine etwas idealisierte Abbildung derselben, inso- Umgänge etwas rundlicher ist, als sie auf der Abbildung dargestellt wurde. Unsere Exemplare können mit dem Typus nicht identifiziert werden, obzwar sie äußerlich damit übereinstimmen. Die Nabelweite des Typus ist viel größer (51%), die Gestalt der Um- gänge nicht so rund wie bei unserem Exemplare, sondern breiter als hoch; die Rippen verlaufen nach Havrr in einem etwas nach vorn gerichteten Bogen und sind gemäß der Beschreibung und Abbildung ! 1 Hauer: Gapricornier d. Alpen. Sitz.-Ber. d. k. Akad. d. Wiss. Bd. XIII. 1854. p- 101, Taf. I, Fig. 1—3. (63) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 369 am Siphonalrande mit ausgesprochenen Knoten versehen. Bei unseren Exemplaren sind solche Knoten nicht zu beobachten, die Rippen gehen gleichmäßig stärker werdend auf die Siphonalseite über. Die angeführten Abweichungen rechtfertigen die Abtrennung der Varietät zur Genüge. Die Suturlinie und die Zahl der Rippen ist bei dem Typus und der Varietät identisch, angenommen, daß sämtliche Angaben Havrrs auf den Typus zu beziehen sind. Havrr gibt näm- lich die Grenzwerte der Rippenzahl mit 53 und 45 an, d. h. die Zahl der Rippen schwankt nach ihm zwischen diesen Grenzen. Bei der Varietät ist die Rippenzahl ziemlich konstant; bei 73, 62, 45 mm wurden jedesmal 38—40 Rippen gezählt, was davon herrührt, daß die Rippen an den inneren Umgängen dünner sind. Es ist jedoch nicht unwahrscheinlich, daß die erwähnten Grenzwerte der Rippenzahl bei Haver ebenfalls mit anderen Abweichungen verbunden sind, insofern Havzr auclı von engnabeligeren Formen spricht, ein Verhältnis zwischen dem engeren Nabel und der Berippung aber nicht erwähnt. Gryer ! beschrieb unter dem Namen Aegoceras adnethicum Hav. sp- Formen, die an unsere Varielät erinnern. Die Gestalt und das An- wachsen der Umgänge sowie die Nabelweite stimmen mit jenen der Varietät überein, die auf den Rippen auftretenden Knoten hingegen verweisen auf den Typus. Bonareırı ? stellt Amon. adnelhicus Hav. in die Gattung Lyto- ceras ohne dies weiter zu begründen. Obzwar Havrr und GEYER auf die isolierte Stellung dieser Form hinweisen, glaube ich doch, daß diese Art gut in die Formengruppe des Aeg. capricornum SCHLOTH. Sp. hineinpaßt. In die Gattung Lytoceras kann dieselbe jedoch keinesfalls gestellt werden, da weder die Berippung noch die Suturlinie Charak- tere dieser Gattung aufweist. «Aegoceras adnethieum (non Hav.) HERE.» wird von Bonareıuı gleichfalls in die Gattung Lytoceras gestellt und als «L. Herbichiv von Havrrs Art abgetrennt. Tatsächlich stimmt diese Form mit Haurrs Art nicht überein, doch genügt es meiner Ansicht nach sie auf Grund der oben hervorgehobenen Unterschiede als Varietät abzutrennen. Insgesamt liegen mir zwei Exemplare und ein Bruchstück vor. 1 GEYER: Ceph. d. Hierlatz. (Abh. d.k. k. geol. R.-A. Bd. 12, p. 261, Taf. IV, Fig. 2a, b, 3a, b.) = BONARELLI: Cef. sinem. dell’App. centr. (Pal. It. Vol. 5, p. 69.) D: M. ELEMER VADASZ (64) 2. Aegoceras simplex nov. sp. Tafel IX, Fig. 5, 5a. 1907. Aegoceras simplex Vapäsz, Földt. Közl. p. 408. Durchmesser .. = erh ea. Nabelwelte_. 0. 0.0 8 22000 mn Or Höhe des letzten Umganges . . - __. _ . . 2 DIE Breite « « « u era mr Zahl derZRippen _. -—- ze. 0.2.0. 220 en Die hohen, gerundet rechteckigen Umgänge umfassen einander nur sehr wenig. Der Nabelrand ist abgerundet, die Seiten flach. Die Rippen Figur 25. Durchschnitt der Aeg. simplex nov. sp. (Nat. Größe.) am Nabelrand beginnend, gegen den Siphonal- rand an Stärke zunehmend, am Rande einen schwachen Knoten tragend, an der Siphonalseite am stärksten. Sie verlaufen gerade, radial. Der erste Laterallobus ungefähr um Ys tiefer als der Siphonallobus. Aegoceras simplex erinnert sehr an die For- men der Gruppe des «Amm. Jamesoni Sow.», welche Have ' unter der Bezeichnung Dumortieria in eine besondere Gattung stellte. Die Suturlinie und die Skulptur unterscheiden denselben jedoch deutlich von dieser Gattung und paßt derselbe gut in das Subgenus Deroceras der Gattung Aegoceras hinein. Eine Form von ähnlichem Ty- pus ist aus dem unteren Lias nicht bekannt, Aeg. simplex verweist bezüglich seiner Beschaffen- heit auf gewisse Formen der Gruppe der mittel- liassischen «Natrices» (= Platypleuroceras Hyarr). Solch eine Form ist Amm. amplinatrixe Quexst. (Die Ammoniten, Tab. XXXVII, Fig. 7), welche sich von unserem Exemplare durch schmälere Umgänge, einen weiteren Nabel und weniger dichte Berippung unterscheidet. Dieselben Abweichungen können auch auf «Amm. venustulus Dum.» (DUMORTIER, Bass. d. Rhone P. Ill. Taf. 17, Fig. 4—6) bezogen werden, dessen Berippung schon etwas gedrängter ist und sich somit jener des Aeg. simplex mehr nähert. 1 Haus: Über die «Polymorphids». (Neues Jahrb. f. Min. Geol. u. Pal. 1887. Bd. II, p. 89). (65) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 371 3. Aegoceras albense Here. 1878. Aegoceras Albense HEreicH, Szeklerland... p. 111, Taf. XX A, Fig. 3a., b. 1907. « « VapAsz, Földt. Közl. p. 408. Diese Art stellte Hrrsıcn auf Grund eines etwa 3 enı langen Bruchstückes auf. Es sind darauf fünf starke Rippen sichtbar, die am Rande der Siphonalseite an Stärke zunehmend, in gerader Richtung auf die Siphonalseite übergehen. Die Gestalt des Umganges ist ein abgerundetes Viereck, breiter als hoch. HersıcHn berichtet über diese Art nur so viel, daß sie dem Aey.. armalum ähnlich ist, doch beschrieb er nicht einmal die Charaktere,. die an diesem Exemplare -— welches unzweifelhaft nur ein innerer Umgang ist — sichtbar sind. Die Suturlinie präparierte Hrreıcn nicht heraus. Solcherweise war es entschieden gewagt, dieses Bruchstück als neue Art zu beschreiben und es in die Gattung Aegoceras zu stel- len, da dasselbe allenfalls auch ein innerer Umgang eines Arietites sein konnte (A. raricoslalus Zier. Sp.) Die Suturlinie verweist auf Aegoceras, die Unentwickeltheit der einzelnen Elemente aber zugleich auf einen inneren Umgang; Hersıcns Art kann also beibehalten werden, da sich keine Art fand, auf die dieses Bruchstück bezogen werden könnte. «Amm. armatus» scheint bei gleichem Durchmesser dünnere Rippen zu besitzen, im übrigen. steht er derselben sehr nahe. 4. Aegoceras Althii Here. Tafel IX, Rig.6, 7. 1878. Aegoceras Althüi HersicH, Szeklerland... p. 107, Taf. XX E, Fig. 1a., b.. 1907. « « VapAsz, Földt. Közl. p. 408. Durchmesser _ .. EU Barren 59. ni Nabelweite _ _ ._ EN: Y 2: 46% Höhe des letzten Umganges _ __ _ _ _. Ar. 3 Breite « « « a HN TSER Zahider Rippen _ Air | I EMTEN Eine Form mit flachen Seiten, hohen Umgängen; Umgänge ab- gerundet rechteckig. An der Oberfläche entfernt liegende starke Rippen, die bis zum Siphonalrande gerade, radial verlaufen, von hier an nach vorn gebogen in einen Winkel konvergieren. An der Siphonalseite ver- läuft ein schwacher Kiel ohne die Rippen zu unterbrechen. Mitteil. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Reichsanst. XVI. Bd. 5. Heft. 97 372 D: M. ELEMER VADÄSZ (66) Diese Form steht dem Arietites raricostatus Zıer. sp. nahe und nur die Beschaffenheit des Kieles fordert die Zuzählung zur Gattung Aegoceras. Hyarr! identifiziert dieselbe mit Aeg. planicosta Sow. Sp., doch steht Aey. Althii Here. ziemlich entfernt von dieser Art; die Nabelweite ist zwar identisch, doch ist Aeg. Althii Here. flacher, auch ist seine Skulptur eine andere: die Rippen tragen keine so aus- gesprochenen Knoten und sind an der Siphonalseite mehr nach vorn gebogen, besitzen ferner auch einen schwachen Kiel, der bei Aeg. plani- costa Sow. sp. fehlt. GEYER stellt Aeg. Althvii Hers. in die Formengruppe des Aeg. capricornus. Obzwar sämtliche Unterschiede, die sich auf Aeg. plani- costa Sow. sp. beziehen, auch auf diese Art bezogen werden können, ist es doch wahrscheinlich, daß die Stellung des Aeg. Althiü zwischen diesen beiden Arten festgesetzt werden kann. Genus: Agassizeras Hyarr em. Have. Agassizeras Scipionanum Dv’ÖRR. sp. 1887. Agassizeras Sceipionanum v'ORB. — Haus, Über «Polymorphid&» etc, Neues Jahrb. Bd. II, p. 97. (Mit Literaturverzeichnis.) 1907. Arietites Scipionanum Vapäsz, Földt. Közl. p. 409. Eine Art mit hoher, gegen die Siphonalseite zu verschmälerter, zugespitzter Windungsform. Kiel scharf, ohne Begleitfurchen. Rippen entfernt stehend, gerade verlaufend und am Siphonalrande in starken Knoten endend. Der Siphonallobus der einfachen Suturlinie um Vs tiefer als der erste Laterallobus. Unser unvollständiges Exemplar ist mit den bei WRrıcHT und Qurnstepr abgebildeten und beschriebenen Formen dieser Art sicher identifizierbar. Genus: ‚Arietites WAaaGEn. ZiTTEL,- WÄHNER,” Uuuis* behandelten ausführlich die Gründe, die eine Zergliederung dieser Gattung nicht zulassen. Eben deshalb ist es überflüssig an dieser Stelle die Hyarrschen Gattungen zu be- sprechen uud es soll nur auf die angeführten Werke verwiesen sein. 1 Genesis of the Arietid2 p. 110. 2 Handbuch d. Paläontologie. Il. Bd. p. 453. 2. Beitr,.2; Kenntn, d. tief. Zon..., ‚ete, "VIL T. p; 229, 4 Fauna a. d. Bukowina. p. 23. (67) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 373 ‚Ein viel zweckmäßigeres und übersichtlicheres Bild dieser großen Gat- tung gewähren jene Formengruppen, welche zuerst von ZırreLn erwähnt, von WÄHner umschrieben und von Bösz! am ausführlichsten detail- Jiert wurden. Wänner teilte die unterliassischen Arietiten der Alpen auf Grund der äußeren Gestalt in elf Gruppen ein. Die unterliassischen Arietiten von Alsörakos können mit Aus- nahme einiger isolierter Typen in die Formenreihen von ZırreL und WäÄnner eingestellt werden. Von den bei WäÄnner vertretenen Gruppen sind bei uns nur die Gruppen des Ar. Gonybeari und Ar. rotiformis ‚vorhanden. Die meisten Formen gehören der Gruppe des Ar. semi- costatus an, außerdem sind noch die Formengruppen des Ar. oblusus oder Ar. stellarıs und des Ar. rartcostatus vertreten. Außer den genau bestimmten und unten beschriebenen Formen verfüge ich noch über mehrere Fragmente — meist aus der Gruppe des Ar. semicostatlus — deren Bestimmung nur annähernd und. nur in fraglicher Form gelang, so daß von deren Bestimmung umsomehr abgesehen wurde, als dieselbe aur die Wahrscheinlichkeit der gezogenen Schlüsse vermindert hätte. 1. Arietites raricostatoides nov. sp. ‚1878. Echioceras raricostatum ZiET. sp., Explication d. la Carte g6ol. de la France. BEEIV: PL, EXRXVT, Fig. 2,3. 1889. Caloceras raricostatum Hyarr var. B, Genesis of the Ariet. p. 145, Pl. I, Fig. 24, 25. 1907. Arietites raricostatoides VavAsz, Földt. Közl. p. 408. Burchmeser +2! _uas.2. zular 2272 2188 mm '67&mm Bbelreileniınıs uch ierluuneg Las 262% 58% Höhe des letzten Umganges _ _ _ - .. .19« Breite « « « ohne Rippen. 20« « « « « samt « IA u Es liegen mir zwei etwas abgeriebene und unvollständige Exem- plare und ein Windungsfragment dieser Art vor, welches die Charak- tere des Ar. raricostatus Zıer.,sp. aufweist und in dessen Formen- gruppe gehört. Die allmählich zunehmenden Umgänge sind von rundlichem I Liassische und mitteljur. Fleckenmergel etc. (Zeitschr. d. D. Geol. Ges. Bd. 46, 1894.) BR 374 D: M. ELEMER VADÄSZ (68) Durchschnitt, nicht viel breiter als hoch. Rippen kräftig, dick, spär- lich stehend; dieselben verlaufen in gerader Richtung bis zum Kiele, wo sie ohne jede Biegung aufhören. Ihre Zahl ist auf je einer Windung 94—25 (bei einem Durchmesser von 58 mm). Die Rippen des inne- ren Umganges stelıen etwas gedrängter (bei 335 mm 27 Rippen). Kiel schwach, doch als deutlich bemerkbare Erhöhung über die Umgänge ziehend; an den inneren Umgängen nicht mehr sichtbar. Suturlinie nicht sichtbar. In der Skulptur stimmt unser Exemplar mit Ar. rarticoslalus Zıert. sp. überein, von dem es auf den ersten Blick nicht zu unter- scheiden ist. Diese Unterscheidung ist besonders deshalb schwer, weil unter dem Namen Ar. rartcostalus Zıer. sp. die verschiedensten For- men beschrieben wurden, die teilweise von ZIETHENS Typus! bereits abweichen. Dieser Typus ist nämlich spärlich berippt (bei 32 mm 18 Rippen) und besitzt sehr niedrige, zweimal so breite, trapezförmige Um- gänge. Diesem Typus entsprechen Qurxsteprs * Taf. 23, N Ani. Fig. 8, 20, 21 und 26, welche dort unter den Bezeich- tites raricostagoi. hungen «Amm. cfr. raricostatus», «Amm. raricostatus des (Nat. Größe.) costidomus» und «Amm. raricostatus» angeführt sind. Die übrigen Abbildungen von (JvEnstept — welche teils als «Anm. raricostalus», teils mit besonderen Namen benannt in die Formengruppe des «rartvostalus» gestelll sind — stehen sehr entfernt von ZıetHens Typus. Hyarr” trennt unter dem Namen «CGaloceras raricoslalum« zwei Varieläten ab, jedoch derart, daß er die über Ar. raricostatus ZıET. sp. gebildeten, ohnedies unklaren Begriffe nur noch mehr verwirrt. Von seinen Varietäten kann «var. A» schon wegen ihrer gedrängt stehen- den Rippen nicht in den Formenkreis des «raricoslatus» gehören. «Var. B», zu der Hyarr auch Zırruens Exemplar — also den Typus der Art — stellte, stimmt mit dem Exemplare von Alsöräkos überein, doch gehören die Synonymen, die Hyarr anführt, nicht hierher. Mit unserem Exemplare ist auch die auf Taf. LXXVIII der «Expli- cation de la Carte geol. de la France» unter dem Namen «Echioceras rarecostalum» angeführte Form identisch. Die in Rede stehenden Formen, die ich wegen ihrer großen Ähn- lichkeit zu Ar. raricostatus Zıer. sp. mit dem Namen Ar. raricostatoides Fig. 26. Umgangs- ! ZiETHEN: Verst. Württembergs. p. 18, Taf. XIII, Fig. 4. = Ammoniten d. schwäb. Jura. 3 WE3eHT :/ Lias: Amm. P. I. Pl. VII; P. TH SPEXNI: TE (69) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 375 belege, stimmen mit Zıetuens Typus in der Gestalt und Zahl der Rippen überein. Der Nabel von Ar. raricostatoides ist viel weiter (be gleichem Durchmesser 62%, bei Zıetuen 47%), die Umgänge vie höher, ebenso breit als hoch. In diesen Charakteren offenbart sich eine so große Abweichung, daß die Abtrennung dieser Formen als neue Art vollständig gerechtfertigt erscheint. Haver erwähnt unter dem Namen «Ar. raricostatus Zıer.» eine Form, die mit Zieruens Typus nicht identisch ist. Dieses Exemplar steht dem Ar. varicoslatoides nahe, doch hat es einen etwas weiteren Nabel und eine viel gedrängtere Berippung. Leider ist das mir vorliegende Material weder qualitativ noch quantitativ genügend, um das Verhältnis zwischen Ar. raricostatus Zıer. sp. und Ar. raricostatoides festzustellen. Sicher ist, daß viele der in der Literatur als Ar. raricostatus Zıer. sp. angeführten Formen in einem oder dem anderen Charakter auf diese Art verweisen. mit derselben jedoch nicht übereinstimmen. Diese Formen können als Glieder einer Formenreihe aufgefaßt werden, an deren einem Ende ZiETHENS Typus mit seinen breiten Umgängen, am anderen hingegen eine dichter berippte Form mit hohen Umgängen, wie solche WrıcHr als «Ar. raricostalus» abbildet, steht. 2. Arietites Turneri Sow. sp.? 1824. Ammonites Turneri Sowergy Min. Conch. p. 75, Pl. 432. 1889. Asteroceras « « HyATT, Genes. of the Ariet. p. 208, Pl. 9, Fig. 8, 9. 1903. Asteroceras Turneri SOWERBY. — Fucin, Cef. liass. d. Mte d. CGetona. P. IH p- 126, Tav. XIX, Fig. 3—4. 1907. Arietites Turneri SOwERBY. — Vapäsz, Földt. Közl. p. 408. Bhmesser. =... 2....22.— 8, & -... 48 mm Babelweite....._ 2... 1 4% Höhe des letzten Umganges._ __ __ en Bee.:e Breite « « « ER ER Zahl der Rippen .. .. .. N a Eine Form mit hohen, schmalen, allmählich zunehmenden Um- gängen. (Die Höhe des inneren Umganges beträgt 46% des äußeren.) Rippen an der Seite gerade, gegen den Siphonalrand jedoch bogen- förmig nach vorn gerichtet und durchwegs in gleicher Stärke ver- laufend. Kiel hoch, Begleitfurchen seicht. Es liegen mir zwei Bruchstücke vor. Eines davon dürfte ein sehr großes Exemplar gewesen sein, das zweite ist ein etwa halbes 376 D: M. ELEMER VADÄSZ . (70) Bruchstück der ganzen Form. Die erkennbaren Charaktere verweisen am besten auf diese Art. Die Nabelweite, Jie Zahl und Gestalt der Rippen stimmen mit den von Fucmı abgebildeten Exemplaren dieser Art überein. Nur in der Gestalt der Umgänge ist ein kleiner Unter- schied vorhanden. indem die Umgänge unseres Exemplars abgerun- deter und etwas höher als jene der Fucınıschen Exemplare sind. Diese Abweichung ist aber nicht so bedeutend, daß deshalb von einer Ab- trennung die Rede sein könnte. Hyarr bildet in seinem Werke «Genesis of the Arietide» Taf. IX, Fig. 5—7 unter dem Namen «Ast. Brooki» eine unserem Exemplare ähnliche Form ab, über die er erwähnt, daß es eine dem Ar. Turneri Sow. sp. nahestehende Varietät sei. Die hohen Umgänge und die Be- rippung dieses Exemplars erinnert an unser Exemplar, der Nabel des- selben ist jedoch viel enger (nach Figur 36%). Wegen seiner großen Nabelweite und den hohen Umgängen kann unser Exemplar auch mit Ar. Brooki Sow. sp. nicht identisch sein. Einen unserem Exemplar ähnlich weiten Nabel besitzt auch «Ast. volubile Fuc.», deren Umgänge ebenfalls niedriger und weniger ge- rundet sind, obzwar sie in der Berippung mit unserem Exemplare übereinstimmen. 3. Arietites cfr. saltriensis Par. 1896. Arietites saltriensis PARONA, Amm. d. Lias inf. d. Saltr. p. 38, Fig. 2, 3. 1903. Asteroceras « « Fucinı, Cephal. liass. etc. P. III. p. 132, Tav. XXI, Fig. 4—6. 1907. Arietites cfr. « « VanpAsz, Földt. Közl. p. 408. Durchmesser te m. 2 ee a le Reete tn ee Höhe*des"letzten Umganges’'ı "2% vn 2.2 WR Breite « « « ER ED IE EEE Eine Form mit hohem, abgerundet rechteckigem Windungsdurch- schnitt. Die Rippen verlaufen bis zum Siphonalrand gerade, wo sie an Stärke zunehmend, nach vorn gebogen enden. Kiel stumpf, ohne Begleitfurchen. Siphonallobus einundeinhalmal tiefer als der erste Laterallobus ; der zweite Lateralsattel um die Hälfte höher als der erste. Es liegen mir drei selır abgeriebene Fragmente vor, an denen die Skulptur schon kaum mehr sichtbar ist. Die angeführten Charak- tere verweisen jedoch auf Ar. saltriensis Par., da unser Exemplar von Ar. stellaris Sow. sp. in der Suturlinie und der Beschaffenheit des (71) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 377 Kieles abweicht. Eine sichere Identifizierung ist unmöglich, weil die Zahl und Beschaffenheit der Rippen nicht festgestellt werden kann. Auch das schlecht erhaltene Bruchstück eines großen Exemplars kann hierher gestellt werden, dessen sichtbare Merkmale auf diese Art verweisen, obzwar seine Zugehörigkeit wegen der Abgeriebenheit nicht sicher festzustellen ist. 4. Arietites obtusus Sow. sp. var. vulgaris nov. var. Tafel X, Fig. 2, 3, 4, 4a, 5. 1878. Arietites stellaris (non Sow.) HereBIcH, Szeklerland ... p. 104, Taf. XXC, Fig. 2a, b. 1907. Arietites obtusus Sow. sp. var. vulgaris VapäAsz, Földt. Közl. p. 408. Durchmesser _ SO mm 76 mm 57 mm 55 mm 48 mm 41 mm #1 mm 37 mm Nabelweite _ 40% 3% 42% 2% 40% 44% 39% 43% Höhe d. letzt. Umganges_. 32% 31% ?-35% 3% 35% 33% 36% 32% Breite d. letzt. Umganges_ 30% 31% 30% 30%? 31% 34% 33% 32% Eine Form mit allmählich zunehmenden Umgängen von quadrati- schem Durchschnitt. Rippen gerade, kräftig, gegen den Rand zu an Stärke zunehmend, starke Knoten bildend, durch welche die schmalen Begleitfurchen des breiten Kieles umsäumt werden. An kleineren Exemplaren fehlen die den Kiel begleiten- den Furchen gänzlich, sonst sind sie sehr seicht. Zahl der Rippen — bei obigen Maßen — auf jeder Win- dung zwischen 22—28 schwankend. Siphonallobus ungefähr um s tiefer als der erste Laterallobus, as 2 x ?: 2 igur 97. Gestalt welchen auch der zweite Laterallobus an Länge über- ges sans trifft; die Lateralsättel breit, der zweite etwa um die von Ar. obtusus Hälfte höher als der erste. Sow. sp. var. vul- Diese Form ist in der Fauna von Alsöräkos durch garis. (Nat. Gr.) mehrere gut erhaltene Exemplare vertreten. Hierher gehört auch Hersıcns «Ar, stellaris», der von Pomrecks auf Grund der Abbildung mit Ar. obtusus identifiziert wurde. Wie die meisten Abbildungen von HereicH, so ist auch diese idealisiert, insofern sie mehr Rippen aufweist und auch die Suturlinie nicht an die ent- sprechende Stelle gezeichnet ist. Auf den ersten Blick ist zu bemerken, daß Hersıcnus «Ar. stellaris» sowie die übrigen damit identischen Exemplare nicht mit SOwWERBYS 378 D: M. ELEMER VADÄSZ (72) Typus übereinstimmen. Der Hauptunterschied liegt in der Gestalt der Umgänge, der Beschaffenheit des Kieles und im Verlaufe der Rippen. Doch stimmen unsere Exemplare auch mit dem Typus von Ar. obtusus ‘Sow. sp. nicht überein, da der Nabel des letzteren enger, die Umgänge höher, der Kiel entwickelter ist. Auf dieser Grundlage sollen sie als Varietät vom Typus abgetrennt werden. Diese Varietät ist in ihrer Ausbildung dem Ar. Sauzeanus D’ORB. Sp. ähnlich, von dem sie sich durch ihre viel gedrängter stehenden Rippen und ihre Suturlinie unterscheidet. Die kleineren Exemplare erinnern auch an Ar. rotiformis Sow. sp. doch geht aus ihrem viel engeren Nabel, ihrer spärlicheren Berippung und hauptsächlich aus ihrer Sutur- linie deutlich hervor, daß sie nicht nur einer anderen Art, sondern ‚auch einer anderen Formengruppe angehören. 5. Arietites semicostatus Y. & B. var. propinqua Fvc. var. 1889. Arnioceras Bodleyi Hyatt, Genes. of the Arietidse. p. 69, Pl. 2, Fig. 233— 94. 1902. Arnioceras semicostatum Y. & B. var. propingqua Fucını, Gef. liass. etc. P, IL. p. 203, Tav. XXI, Fig. 5—10, 14. 1907. Arietites semicvslatus Y. & B. var. propingua Fucmı. — VanäAsz, Földt. Közl. - 408. Daschmesser 3-42. alles apa eg Ar Nabelweite .. _ BESCHENENA AUTE HS Val: Höhe des letzien: Umganges,. 2.7232) al s2 2, Ta0R Breite « « « AITIIERLE he ee Von dieser Art liegen mir mehrere meist fragmentare Exemplare vor. Die Charaktere stimmen in jeder Beziehung mit Fucınıs Abbil- dungen überein. Diese Varietät unterscheidet sich vom Typus haupt- sächlich durch die spärlichen Rippen und die schmäleren, höheren Umgänge. 6. Arietites sp. (cfr. ceratitoides (urnsT. Sp.). 1902. Arnioceras ceratitoides QuENsT. — Fucını, Cef. liass. ete. P. II. p. 167, Tav. XIV, XV. (Mit Literaturverzeichnis.) 1907. Arietites sp. (efr. ceratitoides QuEnsT. sp.) Vanäsz, Földt. Közl. p. 408. Ein kleines Bruchstück mit hoch rechteckigem Durchschnitte, ge- drängt stehender Berippung. Rippen in einem fortwährenden, schwachen Bogen zum Rande ziehend, wo sie an Stärke zunehmen. Kiel stark, Begleitfurche breit. (73) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 379 Die Zugehörigkeit dieses Bruchstückes läßt sich nicht ganz sicher ermitteln, doch gehört es zweifellos in die Formengruppe des Ar. ceratitotdes (JUENST. SP. 7. Arietites ceras Hyarr sp. 1889. Arnioceras ceras HyArı, Gen. of the Ariet. p. 169, Pl. II, Fig. 20. 1907. Arietites ceras Hyatt. — VapAsz, Földt. Közl. p. 358. Ein Umgangsfragment mit quadratischem Durchschnilt, starken, in sehr schwachem Bogen verlaufenden, am Rande ohne Knoten- bildung an Stärke zunehmenden Rippen. Kiel scharf, Begleitfurchen breit. Unser Bruchstück stimmt mit Hyarrs Abbildung überein. 8. Arietites cfr. obliquecostatus Zırr. sp. 1830. Ammonites obliquecostatus ZIETEN. Verst. Württemb. p. 20, Taf. 15, Fig. 1. 1907. Arietites cfr. « « Vanäsz, Földt. Közl. p. 408. An unserem stark abgeriebenen, schlecht erhaltenen Exemplare sind die Charaktere wenig sichtbar. Umgänge höher als breit. Die Rippen verlaufen in einem fortwährenden schwachen Bogen bis zum Siphonalrande, wo sie ohne Knotenbildung an Stärke zunehmen und plötzlich nach vorn biegen. Ihre Zahl beträgt auf einer Windung ungefähr 36—38. Der Siphonallobus ebenso tief als der Laterallobus, die Lateralsättel gleich hoch, der erste doppelt so breit als der zweite. Suturlinie und Berippung stimmen mit jenen der von Fucını! gelieferten Abbildungen dieser Art überein, die Rippenzahl aber scheint geringer zu sein, auch ist der Nabel enger. 9. Arietites Hartmanni Orr. sp. 1889. Arnioceras Hartmanni Hyatt, Gen. of Ariet. p. 167, Pl. I, Fig. 17—18. (Mit Literaturverzeichnis.) 1907. Arietites Hartmanni Orr. sp. VanAsz, Földt. Közl. p. 408. ee nr On Eee en NE Honeides letzten Umeänges _ . _ı_. 2.2. Me Breite « « « SEE RUE NE, t Fucısı l. c. P. II. p. 189, Tav. XXIII, Fig. 10—11. 380 D: M. ELEMER VADÄSZ (74) Die hohe viereckige Form der Umgänge, dıe starke Entwicklung des Kieles und der Rippen sowie die Suturlinie verweisen unverkenn- bar auf diese Art. Rippen gerade, spärlich; ihre Zahl 30. Ar. Hartmanni Opr. sp. steht dem Ar. semicostatus Y. & B. nahe. Letzterer ist etwas engnabeliger, seine Umgänge höher und breiter. die Rippen stehen gedrängter und sind am Siphonalrande nicht nach vorn gebogen. Zwei vollständige Exemplare und mehrere Bruchstücke. 10. Arietites cfr. dimorphus Par. 1897. Arietites (Arnioceras) dimorphus Paroxa, Amm. d. Lias inf. d. Saltrio. p. 35 Tav. 4, Fig. 3. | 1907. Arietites efr. dimorphus Par. — Vapäsz, Földt. Közl. p. 408. Auf Grund ihrer spärlichen Rippen, ihres scharfen Kieles und ihres Umgangsdurehschnittes können mehrere kleine Fragmente hier- her gestellt, ihre Zugehörigkeit jedoch kann nicht sicher ermittelt werden, weil die wichtigen Charaktere nicht sichtbar sind. Eine ähn- liche Form ist auch Ar. semicostatus Y. & B., doch sind dessen Um- gänge von rechteckigem Durchschnitt, während die des Ar. dimorphus Par. quadratisch sind. 11. Arietites speciosus Fuc. sp.? 1902. Arnioceras speciosum Fucını, Gef. liass. ete. P. II. p. 184, Tav. XX, Fig. 1—8; Taf. XXI, Fig. 1;/ Tat» XXLıEig. 4: 1907. Arietites speciosus Fucımı. — Van4sz, Földt. Közl. p. 408. Eine Form mit hohen Umgängen, von welcher mir nur ein Frag- ment vorliegt; dieses stimmt aber mit Fucınıs Art überein, so dab es hierher gestellt werden kann. Da es sich um ein Fragment handelt kann die Bestimmung naturgemäß nicht ganz sicher sein. 12. Arietites longidomus (JuEnST. Sp. 1885. Ammonites longidomus QuENSTEDT, Amm. d. schwäb. Jura. p. 50, Taraeavle Fig. 1—2. 1885. Ammonites longidomus aeger QUENSTEDT, Amm. d. schwäb. Jur. p. 50, Tai \l, Fig. 3. 1889. Caloceras longidomum Hyarr, Genesis of the Ariet. p. 43. 1907. Arietites longidomus Quenst. sp. — Vanäsz, Földt. Közl. p. 408. Das Fragment einer Form mit hohem rechteckigen Uıingangs- durchschnitt und weitem Nabel kann hierher gestellt werden. (75) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 381 13. Arietites rejectus Fvc. sp. 1902. Arnioceras rejectum Fucinı, Gef. liass. etc. P. II. p. 170. Tav. XIV, Fig, 12--14; Tav. XVI, Fig. 1—6. 1907. Arietites rejectus Fucını sp. — Vapäsz, Földt. Közl. p. 408. Ein kleines Bruchstück, dessen wohlerhaltene Charaktere ent- schieden auf diese Art verweisen. Die spärlich stehenden starken Rippen, der scharfe Kiel, die Gestalt der Umgänge und die Suturlinie stimmen gut mit dem bei Fucını abgebildeten Typus dieser Art überein. 14. Arietites subrejectus nov. sp. Tafel X, Fig. 6. 1907. Arietites subrejectus Vapäsz, Földt. Közl. p. 408. Beste en a aan ah ni s5alsınm ee a aaa, innsl 2... A Eine Form mit quadratischem Windungsdurchschnitt; die Höhe der Umgänge ist (samt den Rippen) der Breite gleich. Die Rippen be- ginnen schwach nach vorn liegend, an der Antisiphonal- seite, sind am seitlichen Teile stark, gerade, radial verlaufend und enden am Siphonalrand schwach nach vorn gebogen am Rande der Begleitgräben des Kie- les. Ihre Zahl ist ungefähr 28. Kiel scharf, gut ent- ; - i Fig. 28. wickelt. Siphonallobus doppelt so tief als der erste 5 e . ä mgangsgestalt Laterallebus. Zweiter Lateralsattel breit, höher als yon A. subrejec- der in zwei gleiche Hälften geteilte erste Lateral- tus. (Nat. Gr.) ' sattel. Es liegt mir ein mangelhaftes Exemplar dieser Form vor, deren Stellung auf Grund ihrer Charaktere zwischen Ar. rejectum Fuc. sp. und Ar. spirale Fuc. sp. festgesetzt werden kann. Ob ihr diese Stel- lung auch entwicklungsgeschichtlich zukommt, kann noch nicht ermit- telt werden. Sie vereint in sich Merkmale beider Arten, ohne jedoch mit einer derselben übereinzustimmen. Bezüglich der Umgangsgestalt und der Skulptur ist es dem. Ar. spiralis Fuvc. sp. ähnlich, doch sind die Begleitfurchen ihres Kieles stärker, die Rippen spärlicher und auch die Suturlinie ist eine andere. Bezüglich der relativen Maße der Sutur- elemente steht es dem Ar. rejectus Fuc. sp. näher, nur sind dessen Um- gänge höher, seine Rippen etwas gedrängter. Die größte Nabelweite unter den drei Formen besitzt Ar. spiralis Fuc. sp. die kleinste die von Alsöräkos stammende Form. 382 D: M. ELEMER VADÄSZ (76) Auf Grund dessen soll unser Exemplar als besondere Art ab- geschieden werden, da die angeführten Abweichungen solcherart sind, daß unser Exemplar mit keiner Art in nähere Beziehung gebracht werden kann. 15. Arietites pseudospiralis nov. sp. Tafel XI, Fig. 4. 1878. Arietites Conybeari (non Sow.) Hereich, Szeklerland... p. 106, Taf. XX B, Fig. 1a, b. 1878. Arietites multicostatus (non Sow.) HERBICH, Szeklerland.... p. 105, Taf. XXB Fig. 2a, b. 1907. Arietites pseudospiralis VapAsz, Földt. Közl. p. 408. Durchmesser _ _. a ie _ 14 mm 49 mm Nabelveites .. 20.2... 54% 54% Höhe des letzten Umganges _ DR 26 « Breite « « « (samt Rippen) ?_ 22 Fig. 29. Arietites pseudospiralis Van. (Nat. Gr.) Original von HERBICHSs «Ar. Conybeari» (Taf. XXB, Fig. 1a, b). (77) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 383 Eine Form mit allmählich zunehmenden Umgängen. Gestalt der Umgänge gerundet viereckig, etwas höher als breit. Die Rippen hoch. in radialer Richtung gerade verlaufen und am Siphonalrand in Knoten endend. Ihre Zahl auf jeder Windung 28—30. Kiel gut entwickelt, scharf; Begleitfurchen schwach. Siphonallobus um die Hälfte tiefer als der erste Laterallobus. Der erste Lateralsattel in einen vorderen län- geren und einen hinteren kürzeren Zweig geteilt; der zweite Lateral- sattel ungefähr ebenso hoch als der erste. Es liegen mir zwei Exemplare vor, beide sind Originale von Hereıcn. Das eine wird von Hereıcn als Ar. Conybeari Sow., das andere als Ar. multicostatus Sow. behandelt, sie gehören jedoch entschieden einer Art an, jedoch weder dem «Gonybeari» noch dem «mullicostatus». Hyarr! identifiziert die beiden in Rede stehenden Exemplare mit Ar. Conybeari Sow. sp. Diese Auffassung kann nicht akzeptiert wer- den, da Ar. Conybeari weitnabeliger ist, einen stär- keren Kiel, entwickeltere Begleitfurchen besitzt, seine Rippen bei dem Siphonalrand nicht auf- hören, sondern nach vorn gebogen sind, gedrängter stehen, der Siphonallobus aber viel kürzer ist als jener der Exemplare von Alsöräkos. Letztere können also nicht mit Ar. Conybeari Sow. sp. identifiziert werden. Fig. 29a. Winner ? besagt über Ar. mullicostatus HERB., Umgangsgestalt von daß er wahrscheinlich in die Gruppe des Ar. se- Ar. pseudospiralis. micostatus Y. & B. gehöre. Diese Auffassung kann (Nat. Gr.) jedoch nur auf Hrresıcns Taf. XXB, Fig. 2a—b be- zogen werden, da die auf Taf. XX A, Fig. 2a, b, c abgebildete Form in eine andere Formengruppe gehört. Erstere Form gehört tatsächlich in die Gruppe des Ar. semicoslatus Y. & B., doch stimmt es mit dieser Art nicht überein, sie weicht von letzterer in der Gestalt der Umgänge, der Rippenzahl und der Suturlinie ab. Ebensowenig kann sie mit Ar. multicostalus Sow. sp. identisch sein, von welchem sich dieselbe durch ihre Skulptur, Suturlinie und ihr ganzes Äußere unter- scheidet und welcher in eine ganz andere Formengruppe gehört. Die in Rede stehenden beiden Exemplare Hersıcns weisen die meisten Beziehungen und Identitäten zu Ar. spirale Fuc. sp. auf. Bezüglich des Habitus und der Art der Skulptur stimmen dieselben mit letzterem überein, eine Abweichung ist hauptsächlich nur in der 1 Genesis of Ariet. p. 157. 2 WÄHNER, 1. c. VII. Th. p. 14. 384 D: M. ELEMER VADASZ (78) Rippenzahl, den etwas höheren Umgängen unserer Exemplare und in der verschiedenen Suturlinie derselben vorhanden. Ar. spirale Fuc. ist eine dichter berippte, also bezüglich der Skulptur höher entwickelte Form. Dem gegenüber ist die Suturlinie der Exemplare von Alsöräkos entschieden höher entwickelt als jene des Ar. spirale Fuc.! Der erste Laterallobus ist bei unseren Exemplaren viel tiefer als der Siphonal- lobus, bei Fucınıs Art hingegen viel kürzer. Die relativ entgegengesetzte Entwicklungsweise der BE Charaktere spricht für die Unabhängigkeit der beiden Formen von einander und dies begründet die Artenscheidung. 16. Arietites semilsvis Hav. sp. 1902. Arnioceras semilaeve Fucıı, Gef. liass. etc. P. II. p. 188, Tav. XXIV, Fig. 11—13. (Mit Literaturverzeichnis.) 1907. Arietites semilaevis VapAsz, Földt. Közl. p. 408. Die Charaktere eines Bruchstückes verweisen am besten auf diese Art. Die Umgangsgestalt ist abgerundet quadratisch ; die Rippen verlaufen in gerader Linie, radial und enden in schwachen Knoten. Kiel breit, mit Begleitfurchen. Diese Charaktere können gut auf Ar. semilaevis Hav. sp. bezogen werden und nur in der Suturlinie ist ein geringer Unterschied vor- handen, insofern der erste Laterallobus bei unserem Exemplar kürzer ist, als dies auf Havers Abbildung veranschaulicht wird. Letztere stellt jedoch ein größeres Exemplar dar und eine solche Abweichung kann auch der individuellen Entwicklung beigemessen werden. 17. Arietites carenatus Fvc. sp. var. antiqua nov. var. Taf %, Fig. 7, 70, 76. 1907. Arietites carenatus var. antiqua Vapäsz, Földt. Közl. p. 408. Durchmeser? 2 2.2 20 Su Ir NE Nabelweite _ _ _ _ SHE N a ER Da Höhe des letzten es ee EN Breite « « « EN STIETNERITNA FINE Umgangsgestalt ‚viereckig, höher als breit. Rippen stark, in gerader Richtung gegen den Rand verlaufend, wo sie an Stärke zunehmen und enden. Ihre Zahl ist an jeder Windung ungefähr 24. Siphonal- 2 Frost, °C. P. IE 2. 180. (79) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 385 lobus kürzer als der erste Laterallobus; der erste Lateralsattel breit, der zweite schmäler, doch ebenso lang als der erste. Bei kleinerem (40 mm) Durchmesser ist der erste Lateralsattel tief gegabelt; später geht dies zurück und der Sattel weist nur schwache Spuren der Zweiteilung auf. Auch der Siphonallobus ist in jüngerem Stadium tiefer als später, wie dies Dar X, Fig. 7 zeigt. Die Suturlinie unseres Exemplares ist derjenigen des Ar. carenatus Fuc. sp.‘ am ähnlichsten, welch een letztere der Suturlinie eines jugendlicheren Stadiums ee ekeit unseres Exemplares entspricht. Auch in anderen Cha- von Ar. carena- rakteren steht diese Art unserem Exemplar nahe, wel- tus sp. var. an- ches von Fucınıs Art in seinen höheren Umgängen und figwa. (Nat. Gr.) den spärlicheren Rippen abweicht. Bezüglich der Nabelweite, der Umgangsgestalt, der Berippung und des Kieles weist unser Exemplar Ähnlichkeiten mit Ar. semicoslatus Y. & B. (= Ar. geometrieus Orr. sp.) auf. Eine Abweichung ist haupt- sächlich in der viel spärlicheren Berippung zu suchen. Unser Exemplar vereinigt Charaktere beider Arten in sich, seine Stellung muß also zwischen diesen beiden Arten festgesetzt werden. Sämtliche Charaktere in Betracht gezogen, kann diese Varietät als eine Form betrachtet werden, von der beide Arten abstammen. Beide Arten entwickelten, die primitivere Suturlinie beibehaltend, eine dichtere Berippung. 18. Arietites ind. sp. 1907. Arietites ind. sp. Vapäsz, Földt. Közl. p. 408. In dem Materiale befindet sich das Umgangsfragment eines großen Exemplars, mit hohem, rechteckigem Umgange. Die Rippen sind gerade und enden — inwieweit dies zu beobachten ist. — ohne anzuschwellen und ohne Bildung von Knoten am Rande der Begleitfurchen des Kieles. Die Begleitfurchen des dicken Kieles sind breit und tief. Insofern bei der schlechten Erhaltung zu urteilen ist, sind die beiden Lateralsättel gleich groß, während der zweite Laterallobus tiefer als der erste ist. Bezüglich der Gestalt der Umgänge und der Berippung stimmt dieses Bruchstück mit Quensteors ? «Amm. oblongaris», das von Hyarr ® 1 Fucni, l..c. p. 211. 2 QueEnstepDt, Amm. d. schwäb. Jura. Taf. XIV, Fig. 4. ® Genesis of the Ariet. p. 193. 386 D? M. ELEMER VADASZ (80) unter dem Namen «Goroniceras orbieulatun» angeführt wird, überein. Bei unserem Exemplare ist jedoch der zweite Lateralsattel und der erste Laterallobus — nach der Abbildung geurteilt — schmäler, als bei (JuENSTEDT. 19. Arietites sauzeanus n’ORrr. sp. 1844. Ammoniles sauzeanus D’ÖRBIGNY, Pal. france. Terr. Jur. Geph. p. 304, pl. XCV, Fig. 4—5. 1858. Ammonites spinaries (JUENSTEDT, Der Jura. pl. VII, Fig. 4. 1885. Ammonites spinaries (JUENSTEDT, Amm. d. schwäb. Jura. p. 79, Taf. 12, Fig. s—14. 1889. Coroniceras sauzeanum HyATT, Genes. of the Ariet. p. 184, Pl. VI, Fig. 4—13; Pl. VII. Fig. 1—3. 1907. Arietites sauzeanus, D'ÖRB. sp. VapAsz, Földt. Közl. p. 408. Durchmesser... _ __ De ne er Napeiweite suis. en... Ne 2 Em ER >, Hohe. des letzten Umganges .. =. .. 2. 939% Breite « « a 2 2 DIET Eine spärlich berippte Form mit quadratischer Umgangsgestalt. Rippen gerade, radial verlaufend, scharf, am Siphonalrande zu einem starken Knoten anschwellend. Ihre Zahl beträgt auf jeder Windung 18--20. Kiel hoch, Begleitfurchen seicht, breit. Siphonallobus mehr als zweimal so tief als der erste Laterallobus; der zweite Lateralsattel schmäler und viel höher als der erste. Von dieser Art liegen mir mehrere Fragmente vor, die mit dem Typus der Art sicher identifizierbar sind. 20. Arietites spiratissimus ()vexst. sp. var. simplex nov. var. Tafel XI, Fig. 1, 1a. 1907. Arietites spiratissimus var. simplex}jVAnäsz, Földt. Közl. p. 409. Durchmesser 10.230 ang.» 2: Se a ae .. 114 mm Nabelweite ; : st20 302 3: De Höhe ‚des letzten Üniganzes Zr. 2, u zu 22 2 Breite « « « I ERS UET. ye.. ag Zahl der. Rippen 3402 2 1. 22 Li ne Die Umgänge allmählich zunehmend; Gestalt des Durchschnittes quadratisch. Die Rippen gedrängt stehend, am Antisiphonalrande nach vorn gebogen beginnend, an den Seiten in einem leichten Bogen ver- laufend und am Siphonalrande bis zum Rande der Begleitfurchen des (St) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS, 337 Kieles wieder nach vorn gebogen. Der Kiel von breiten Begleitfurchen umsäumt. Diese Form steht dem auf Qurxsteors! Taf. 12, Fig. 1 abgebil- deten «Amin. latisulcatus» am nächsten, mit dem sie in der äuberen Gestalt und in der Skulptur übereinstimmt. Diese Art ist jedoch weit- nabeliger, ihre Umgänge nehmen allmählicher zu, sie ist etwas dichter berippt und besitzt auch eine abweichende Sulur- linie. «Amm. latisulcatus» ist nach WÄHNER” mit Ar. spiratissimus (JuEnsT. sp. identisch. unser Exem- plar kann also demzufolge eine engnabeligere, mit einfacherer Suturlinie versehene Varietät dieser Art sein. Der engere Nabel, die spärlichere Berippung und die breite Gestalt der Lateralsättel weist gegen- über den schmäleren, gegliederteren Elementen der Sutur des Ar. sjiralissinus Quenst. auf eine nie Fig. 31. drigere Entwicklunesstufe hin. Dakine zesialigon i Ar. spiratissimus Als Formen von ähnlichem Typus können Ar. 5 f } : (JUENST. sp. var. sim- supraspiratus Wänn. und Ar. praespiratissimus plex. (Nat. Gr.) Wänn. erwähnt werden, von welchen unsere Varietät in allen jenen Charakteren abweicht, die WäÄnner als Unterschiede zwischen den erwähnten Arten und Ar. spiratissimus (JUENST. sp. an- führt und zu denen noch die Varietätscharaktere hinzutreten. 21. Arietites ultraspiratum Fvc. sp. var. COStoSa nov. var. 1852. Ammonites spiratissimus HAUER, CGeph. d. NO. Alp. p. 18, Taf. 3, Fig. 1—3. 1888. Arietites ophioides WÄHNER, Kenntn. d. tief. Zon. etc. p. 305, Taf. XXV, Fig. 4--6; Taf. XXVI, Fig. 1. 1907. Arietites ultraspiratus var. costosa VAanpäsz, Földt. Közl. p. 409. Es liegt mir ein Bruchstück vor, das auf den ersten Blick in den Formenkreis des Ar. syiratissimus Quest. gestellt werden kann. Die Gestalt der Umgänge ist abgerundet viereckig, etwas breiter als hoch. Die Gestalt der Umgänge ändert sich an den inneren Umgängen ein wenig, indem die Höhe auf Kosten der Breite etwas abnimmt. Höhe ni E45 10 899. Dr 779%: Aa 7% Breite Fe BEVGZU SE vB Dr 35 1 Amm. d. schwäb. Jura. ler pP: 299. 38 Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. Geol. Reichsanst. XV’. Bd. 5. Heft. 388 D: M. ELEMER VADÄSZ (82) Diese Erscheinung ist bei Ar. Coregonensis Sow. sp.! in hohem Maße zu beobachten. Die Rippen stehen gedrängt und sind beim Siphonalrande nach vorn gebogen; ihre Anzahl beträgt bei einem Durchmesser von 60 mm etwa 50. Unser Exemplar stimmt mit der von Havrr unter dem Namen «Amm. spiratissimus» beschriebenen Form, die später von WÄHNER mit Ar. ophioides »’OreB. sp. vereinigt wurde, überein. Fucını” wies jedoch nach. daß Havrrs in Rede stehendes Exemplar, das von WÄHNER neuerlich abgebildet wurde, dem Ar. ophioides n’Ors. sp. nicht ent- spricht, von diesem in der Gestalt der Umgänge, in der Entwicklungs- weise der Rippen und in der Suturlinie abweicht. Deshalb trennt Fuciını dasselbe von Ar. ophioides n’Ore. und stellt es zu einer neuen Art, Ar. ultraspiratus Fuc. sp., jedoch nur mit Fragezeichen, da er hervorhebt, daß sich in \ der Berippung eine Abweichung zeigt. Das Exemplar Haurrs sowie das mit diesem voll- ständig übereinstimmende Exemplar von Alsöräkos steht dem Ar. ullvaspiratum Fuvc. sp. zwar nahe, allein es kann mit diesem doch nicht identifiziert werden, Durchschnitt : 3 r . da sich außer dem dichteren Auftreten der Rippen von Ar. ultraspt- 3 B a ratum Fuc. sp. &@uch in der Umgangsgestalt eine Abweichung offen- var. costosa. bart, insofern diese beim Typus höher als breit, bei (Nat. Gr.) unserem Exemplare hingegen breiter als hoch und auch der Kiel entwickelter ist. Zwischen Ar. ultrasjiratwn Fuc. sp. und Ar. spiralissimus Quvenst. sp. muß eine nahe Beziehung bestehen. Bezüglich der Umgangs- gestalt und der Skulptur weist Ar. ultraspiratum Fuc. sp. einen höheren Entwicklungsgrad auf, bezüglich der Suturlinie hingegen scheint Ar. spiratissimus Quenst. sp. höher entwickelt zu sein. 22. Arietites rotiformis Sow. sp. Tafel XI, Fig. 2. 1824. Ammonites rotiformis SOWERBY, Min. Conch. Tab. 453. 1891. Arietites rotiformis Sow. — WÄHNER, Beitr. z. Kenntn. d. tief. Zon. etc. VI u. VI. T. p. 259, Taf. XIX, XX, XXI. (Mit Literaturverzeichnis.) 1907. Arietiles rotiformis Sow. sp. — Vanäsz, Földt. Közl. p. 409. 1 ZSWÄRNER, 1. cnB-V.op..311: 231.58. P: 1:.pX3138: (83) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 389 Durchmesser. 2242 2027 27. 22.. 71 mm Daheiwerteinl aan Falls My. 62% Höhe des letzten Umganges .. _. 24 « Breite « « « - -_. 25« (samt Rippen: 28%). Außer mehreren größeren und kleineren Umgangsfragmenten liegt mir auch ein vollständiges Exemplar vor, welches zu dieser Art ge- stellt werden kann. Die Erhaltung läßt viel zu wünschen übrig, da die Rippen stark abgerieben sind und von einer Suturlinie nichts zu sehen ist. Trotzdem lassen es die breite Gestalt der Umgangsdurch- schnitte, der Verlauf der Rippen und die daran vorhandenen Knoten, ferner die Beschaffenheit des Kieles zweifellos erscheinen, daß unser Exemplar zu dieser Art, und zwar zu den von Wänner unterschie- denen spärlich berippten Formen derselben gehört. Wänner stellt eine Schwankung in der Rippenzahl zwischen 6—16 noch zum Typus. Bei dieser Art kann dies zugelassen werden, da die Abweichung in der Rippenzahl hier keine Änderung anderer Charaktere nach sich zieht. Ar. roliformis Sow. sp. kann von Ar. Bucklandi Sow. sp. beson- ders durch die an den Rippen auftretenden Knoten sowie durch die Suturlinie unterschieden werden. Von Ar. multicostatus Sow. sp. hin- gegen weicht dieselbe in der Gestalt der Rippen sowie in der Be- schaffenheit des Kieles ab. 23. Arietites rotiformis Sow. sp. var. tardesulcata Wänn. Tafel X, Fig. 8. 1895. Arietites rotiformis Sow. var. tardesulcata WÄHNER, Kenntn. d. tief. Zon. etc. P. VI. p. 267, Taf. XXI, Fig. 7—8. 1907. Arietites rotiformis var. tardesulcata WÄHNER. — VanAsz, Földt. Közl. p. 409. ee a ri HZ... 38 mm ee ES a N as terı _ 50% Höhe des letzten Umganges _ . DEBSNERÄN 2, 1626 € Breite « « « TEN LUWOD 32 u. re Ein Bruchstück, das ‘in sämtlichen Charakteren mil WÄHNERS Formen übereinstimmt. Alle jene Charaktere, die von Wänner als Merkmale der Varietät angeführt werden, sind auch an unserem Exem- plare sichtbar. Die quadratische Form der Umgänge, die starken nächst dem Rande zu Knoten anschwellenden Rippen verweisen auf den Formenkreis des Ar. rotiformis Sow. sp. Der Kiel ist stumpf, an den 28: 390 D: M. ELEMER VADÄASZ (84) äußeren Umgängen unseres Exemplares ohne Begleitfurchen, während an den inneren Windungen jede Spur eines Kieles fehlt und dieselben völlig glatt erscheinen. Eben dieser Charakter verweist — wie dies Winner ausführte — auf Ar. Kridion Hesı sp., an dessen aus- gewachsenen Exemplaren der wohl entwickelte Kiel keine Begleit- furchen besitzt. Das Verhältnis, auf das WäÄnner verweist, läßt es wahrscheinlich erscheinen, daß auch Ar. Kridion HesuL sp. nur eine Varietät von Ar. roliformis Sow. sp. mit trapezförmigen Umgängen und starkem Kiel ohne Begleitfurchen ist. 24. Arietites lyra Hvarr sp. 1878. Arietites rotiformis (non Sow.) HERBICH, Szeklerland... p. 104, Taf. XX A, Fig. la, b. 1885. Ammonites multicostatus brevidorsalis, (JUENSTEDT, Amm. d. schwäb. Jura. Taf. VI, Fig. 4 (non Fig. 5—6). 1889. Coroniceras Iyra Hyatt, Genesis of the Ariet. p. 179, Pl. IV, Fig. 6—7 (non Fig. 1—5, 8—17 et Pl. V, Fig. 1—3). 1907. Arietites Iyra Hyatt sp. — VapäAsz, Földt. Közl. p. 409. Durchmesser EEE 2 Nabelweite.r ur a Eee IE NN Höhesdes Jelzten Umganges I 2 Mr Breite « « « a en een, DPAR Die Gestalt des Durchschnittes der Umgänge ein stark abgerun- detes Quadrat; die Breite samt den Rippen ebenso groß als die Höhe. Der Siphonal- und auch der Nabelrand abgerundet. Die Rippen in einem schwachen Bogen verlaufend, am oberen '/s des Umganges einen deutlich hervortretenden Knoten tragend, um dann an Stärke abnehinend zu enden ohne in stärkerem Bogen nach vorn gebogen zu sein. Ihre Zahl auf jeder Windung 42—45. Der Kiel an unserem Exemplare nicht gut erhalten; soweit zu sehen, ist derselbe stark, deutlich aus den seich- ten Begleitfurchen hervortretend. Die Suturlinie nicht sichtbar. Das in Rede stehende Exemplar wurde von Hersicn unter dem Namen Ar. rotiformis Sow. Fig. 38, beschrieben. Wänner besagt bei Behandlung dieser Urknlifdsgeekdfi Son Art über diese Form folgendes: «ob Ar. rotifor- Ar. Iyra Hyarı. sp. Mis Hersichn dem typischen Ar. roliformis Sow. (Nat. Gr.) entspricht, vermag ich nach der Abbildung und (85) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSORAKOS. 391 Beschreibung nicht mit Sicherheit zu entscheiden.» Die angeführten Charaktere bezeugen zur Genüge, dab Ar. rotiformis nicht mit SowERrBYs Typus übereinstimmt. Es weicht von diesem in seiner geringeren Na- belweite, seiner runderen Umgangsgestalt, seinen dünneren. feineren Rippen und in der Lage der Knoten ab. Fig. 33a. Arietites Iyra Hyatt. sp. (Nat. Gr.) Original von HERBICHs «Ar. rotiformis» (Taf. XXA, Fig. 1a, b). Auf den ersten Blick fällt die Ähnlichkeit zwischen unserem Exemplar und Hyarıs' Taf. IV, Fig. 6 und 7 auf. Diese werden bei Hyarr unter dem Namen «CGoroniceras Iyra» behandelt, weichen jedoch von den auf dieser Tafel abgebildeten übrigen Formen augenscheinlich ab. Die erwähnten Formen hingegen stimmen — nach der Abbildung geurteilt — in bezug auf Nabelweite und Skulptur mit unserem Exemplare überein; die Umgangsgestalt ist weniger gerundet, die ne. 223 392 D: M. ELEMER VADASZ (86) Rippen hinter den Knoten noch stärker als bei unserem Exemplare, auch ihre Zahl etwas größer. Diese geringe Abweichung schließt aber eine Identifizierung unseres Exemplares mit den beiden erwähnten Abbildungen Hyarts nicht aus. Winner stellte sämtliche bei Hyarr abgebildete Formen zu Ar. multicostatus. Größtenteils gehören sie tatsächlich hierher, die erwähn- ten Fig. 5 und 6 jedoch nicht. Diese” weichen von Ar. multicostatus Sow. in der Gestalt der Umgänge, in der gedrängteren Berippung sowie in der Entwicklung der Rippen und des Kiels ab. An den Rippen von Ar. multicostatus stehen die Knoten ganz beim Rande und sind die Rippen darüber hinaus stärker nach vorn gebogen, ferner sind auch die Begleitfurchen des Kieles tiefer wie bei Ar. /yra Hyatt sp. Auf Grund dessen soll Hyarrs Taf. IV, Fig. 6 und 7 samt dem Exem- plare von Alsöräkos von Ar. multicostatus Sow. sp. abgetrennt und die Benennung Ar. Iyra Hyarr sp. für diese Formen beibehalten werden. Hyarr identifiziert auch Havrrs «Amm. multicostatus» mit «Cor. Iyra», doch gehört jener nicht hierher, sondern ist mit Ar. semilaevis Hav. sp. identisch, wie dies Fucını! nachgewiesen hat. Von den bei Quensteor * abgebildeten Formen des «Amm. multi- costalus brevidorsalis» ist mit Sicherheit nur Taf. VI, Fig. & hierher zu stellen, während Fig. 5 eher mit Ar. rotifornus Sow. sp. identisch ist, Fig. 6 aber die Charaktere von Ar. Conybeari Sow. sp. aufweist. 25. Arietites efr. Bucklandi Sow. sp. 1816. Ammonites Bucklandi SOWERBY, Min. Conch. vol. 11. p. 69174130: 1878. Arietites Bucklandi Sow. — WRIGHT, Lias Amm. Pl. I, Fig. 1—3. 1907. Arietites efr. Bucklandi Sow. sp. — VapAsz, Földt. Közl. p. 409. Durchmesser 4.1... 202 se 12.1.2068 mm Nabelwette.. x 22... 97.037.250% Höhe des letzten Umganges .__ _ _ _ 26« (bei 50 mm Durchmesser) Breite d. letzt. Umg. samt Rippen _ 29« ohne Rippen 24% Eine Form mit abgerundet viereckigen, allmählich zunehmenden Umgängen. Die Rippen kräftig, gerade verlaufend, beim Siphonalrande ohne Knotenbildung anschwellend plötzlich nach vorn gebogen; ihre Zahl ungefähr 24. Kiel wohl entwickelt; Begleitfurchen breit, seicht. 1 cr. Den. 188: 2 Amm. d. schwäb. Jura. 1885. (87) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 393 Siphonallobus etwas tiefer als der erste Laterallobus; Lateralsättel breit, der zweite etwas höher als der erste. Ob unser Exemplar dem Typus dieser Art sicher entspricht, ist nicht entschieden festzustellen, da einerseits der Typus der Art nicht genügend bekannt ist, andererseits aber seit Sowrrey die ver- schiedensten Formen hierhergestellt wurden. WäÄHner schreibt: «So lange nicht typische Exemplare in natürlicher Größe abgebildet und die Jugendwindungen derselben genau bekannt sind, wird sich nicht mit Sicherheit feststellen lassen, was man unter Ar. Bucklandi zu verstehen habe.» Eine neuerliche Beschreibung und Abbildung des englischen Originals liegt auch seit WÄnner noch nicht vor, deshalb können die Charaktere dieser wichtigen und bezeichnenden Art auch heute noch nicht sicher festgesetzt werden. Einstweilen sollen anf Grund von Sowersys und Wriscuts Abbildungen als Typus der Art Formen mit breiten quadratischen Umgängen und mit starke Knoten tragenden Rippen betrachtet werden, wie dies auch Wänner tat. Solcherart stimmt unser Exemplar mit dem Typus der Art über- ein, obzwar seine Rippen etwas spärlicher stehen und an ihm um etwa sechs Rippen weniger zu zählen sind als an Wricurs Exemplar bei gleichem Durchmesser. Außerdem stelle ich auch einige Umgangsfragmente hierher, die in der Gestalt ihres Durchschnittes, der Beschaffenheit ihrer Rippen sowie in der Suturlinie auf diese Art verweisen. Diese Fragmente können auf riesige Exemplare bezogen werden wie solche Quknstepr unter dem Namen «Riesenbucklandier» erwähnt. 26. Arietites altesulcatus Winn. var. involuta nov. var. Tafel XI, Fig. 3. 1907. Arietites altesulcatus WÄHn. var. involuta Vanäsz, Földt. Közl. p. 409. Be Ben are Er NR nr En ee ee Een or 50% Eokerdesnletzten Umganges: . 272 2 ur. > 39% Breite « « « EBEN VE IR Von dieser Varietät liegt mir ein Exemplar vor, das in der mineralogisch-geologischen Sammlung des Siebenbürgischen Museum- vereins als Arietites multicostatus Sow. sp. bezeichnet war. Es ist zwar nicht besonders angeführt, doch glaube ich, daß es als Original zu Hereıcnhs Taf. XX A, Fig. 2a, b diente. Ganz bestimmt kann ich dies 394 D: M. ELEMER VADÄSZ (SS) nicht behaupten, da die erwähnte Abbildung in Größe, Umgangs- sestalt und Rippenzahl von diesem Exemplar bedeutend abweicht. Da jedoch sämtliche Abbildungen Hersıcns mehr oder weniger idealisiert sind, ist es nicht unmöglich, daß die in Rede stehende Zeichnung auf dieses Exemplar zu beziehen ist. Diese Annahme erscheint auch dadurch als einigermaßen bestätigt, daß unter Hersıcns Exemplaren insgesamt drei als Ar. multicostalus Sow. sp. bezeichnet waren. Eines davon ist mit Ar. pseudospirale Van. identisch und kann mit Taf. XX B, Fig. 2 identifiziert werden, das zweite — ein etwa die Hälfte der ganzen Form bildendes Bruchstück — stimmt mit Ar. Hartmanni Orr. sp. überein, das dritte aber !st das in Rede stehende ziemlich gut erhaltene Exemplar. Die Gestalt der Umgänge ist ein an den Ecken abgerundetes (Juadrat. Die Rippen stark; am Innenrand nach vorn gebogen begin- nend und bogenförmig gegen den äußeren Rand verlaufend, wo sie anschwellen; stark hervorste- lıend, keinen ausgesprochenen Knoten bildend, son- dern neuerdings gebrochen, stark nach vorn ge- bogen, am Rande der Begleitgräben endigend. Ihre Zahl 28. Kiel wohlentwickelt, scharf: Begleitfurchen breit und tief. Von der Suturlinie nur der zweite i Fig. 34. Lateralsattel sichtbar. en Auf Grund der angeführten Charaktere können WiHn. var involita, bei der Identifizierung unseres Exeniplares Ar. rofi- (Nat. Gr.) formis Sow. sp., Ar. Conybeari Sow. sp., Ar. multi- costafus Sow. sp. und Ar. altesulcalus Wänn. in Betracht kommen. Von diesen steht unser Exemplar den beiden letz- teren am nächsten. Wänner läßt Ar. mmulticostalus Sow. sp. mit niedrigen, breiten Umgängen erscheinen ' und führt unter den Synonymen Formen mit quadratischen Umgängen und sogar auch solche an, deren Umgänge höher als breit sind. Solcherart ist der Typus von Ar. multicostatus schwer festzustellen, da sowohl unter diesem Namen als auch unter dem hierher bezogenen Namen Ar. bisulcatus Bruscu. sp. die ver- schiedensten Formen beschrieben wurden. Auf Taf. 454 in Sowereys «Mineral Conchology» ist Ar. multi- eostatus mit entschieden hohen Umgängen abgebildet und es ent- spricht demnach Wänners «Ar. mullicostatus» diesem nicht. Der Typus von. Ar. multivostatus ist eine mit schwach gebogenen, am Siphonal- A, "WÄLNER, d. .e..:VIE 9, 9.223, Taf. LI. (89) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 39 rande starke Knoten tragenden Rippen versehene Form, wie solche von Wrient '! und Hyarr * abgebildet werden. Wenn diese als Typus von Ar. Bucklandi Sow. sp. betrachtet werden, so weicht unser Exemplar von ihnen in der Umgangsgestalt, der Entwicklung und Zahl der Rippen ab. An unserem Exemplare sind die Rippen nämlich stärker gebogen, tragen keine ausgesprochenen Knoten und stehen spärlicher; diese Beschaffenheit der Rippen ver- weist auf Ar. altesulcatus Sow. sp.; doch weicht unser Exemplar von diesem in der Umgangsgestalt, der Rippenzahl und der kräftigeren Entwicklung der Begleitfurchen des Kieles ab. Sowohl in der Beschaffenheit der Rippen als auch in der Umgangs- gestalt stimmt unser Exemplar mit Ar. altesulcatus Wänn. überein, von welchem es sich durch seinen engeren Nabel® und seine spär- lichere Berippung unterscheidet. Unser Exemplar kann also als eine engnabeligere Varietät des Ar. altesulcatus Wänn. und zugleich als Verbindungsglied mit Ar. multicostatus Sow. sp. betrachtet werden, mit welch letzterer Form diese Varietät in der Nabelweite überein- stimmt. Über die Verwandtschaft dieser drei Formen kann jedoch nur mit Vorbehalt gesprochen werden, solange die in die Gruppe des Ar. rotiformis gehörenden stark berippten Formen nicht auf Grund eines reichen und guten Materiales eingehend untersucht sind. Immerhin spricht die Wahrscheinlichkeit dafür, daß die progressive Entwicklung von der Varietät ausging, da der Typus sowie auch Ar. multicostatus Sow. sp. einer höheren Entwicklungsstufe entsprechen. 27. Arietites nov. sp. ind. 1907. Arietites nov. sp. ind. — Vapäsz, Földt. Közl. p. 409. Ein Bruchstück mit hohen, rechteckigen Umgängen soll hierher gestellt werden. Die Rippen stark, hoch, in einem leichten Bogen Dis zum Siphonalrand verlaufend, wo sie ohne Knotenbildung anschwellen. Der Kiel mit tiefen Begleitfurchen umsäumt. Dieses Bruchstück weist die Merkmale der Gruppe des Ar. Burk- landi Sow. sp. auf. Von Ar. Bucklandi Sow. sp. unterscheidet sich dasselbe durch seine hohen Umgänge, welche auf Ar. multieostatus 1 WRIGHT; 1..6.: pl. DI, IV. = HYATT, 1. pl IV (pars). 3 WÄHNRER (l. c. VII. T. p. 228) stellte diese Art auf Grund eines Fragments auf, also ohne Angaben bezüglich der Nabelweite, doch weist das Wachstum der Umgänge auf seiner Abbildung auf eine evolutere Form hin, als es unsere. ist. 396 D: M. ELEMER VADÄSZ (9%) Sow. sp. verweisen. Von diesem weicht es jedoch dadurch ab, daß an den Rippen keine Knoten vorkommen und daß dieselben nicht nach vorn gebogen sind, sondern am Rande angeschwollen einfach enden. DIBRANCHIATA. Belemnoidea. Atractites ind. sp. Drei Bruchstücke, welche Hereıcn unter dem Namen «Aulaco- veras liasirum Güms.» anführte ; nicht näher bestimmbar. Belemnites sp. ind. Mehrere Bruchstücke verschiedener Größe, welche B. pazillosus ScHhtorH. am ähnlichsten sind; doch ist diese Art bisher nur aus jün- geren Schichten bekannt. x CRUSTACEA. { Balanus? ind. sp. 1886. Balanus sp. STEFAnI Lias. inf. ad Arieti... p. 66. Tav. I, Fig. 19. 1907. Balanus ? ind. sp. Vanäsz, Földt. Közl. p. 409. Von dieser problematischen Form liegen mir vier Exemplare vor. Sämtliche sind Ammoniten aufgewachsen. Sie sind rund, an den Peripherien sternförmig gezackt. In der Mitte befindet sich eine runde Öffnung, welche kanalför- mig die ganze Form durchzieht. Anderweitige Merkmale sind da- ran nicht zu beobachten. Den äußeren spitzenförmigen Fort- sätzen entspricht keine innere (liederung. Fig. 35. Balanus ? ind. sp. Steranı bildet eine ebensolche Form aus gleichalten Schichten ab und beschreibt sie unter den Namen Balanus sp., hebt jedoch hervor, daß die Balaniden erst seit dem Oligozän bekannt sind. Unsere (91) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 397 Exemplare sind mit Steranıs Abbildung vollstängig identifizierbar, ob sie aber zu den Balaniden gehören, ist sehr zweifelhaft. Nicht nur das Alter spricht dagegen, sondern auch der Umstand, daß sie auf keinen Teil der Balaniden bezogen werden können. Auch die Größe entspricht nicht, da diese sehr klein sind; die Balanusschalen bestehen aus mehreren Platten, wovon an unseren Exemplaren keine Spur zu sehen ist. Sehr ähnlich bezüglich der äußeren Gestalt ist jene Form, die auf Bronns Lethea Taf. XXVIII Fig. 46, d abgebildet und p. 79, P. II unter dem Namen Talpina dendrinad beschrieben ist. Diese Form bohrt sich jedoch in Belemniten der weißen Kreide aus einem Mittelpunkt ausstrahlende Gänge, ist also mit unseren Exemplaren nicht identisch. Bronn stellt Talpina zu den Bohrschwämmen, doch bemerkt er. daß die systematische Stellung derselben zweifelhaft ist. Nach Haskenow ist Talnina nichts anderes als ein Bohrwurm ; Zırren ' bemerkt jedoch, daß es nicht sicher zu bestimmen ist, ob dieselbe eine Spongie, ein Wurm oder ein anderer Parasit ist. Ich identifiziere unsere Exemplare mit dem Steranıschen und stelle sie vorläufig mit Vorbehalt zu den Balaniden, obzwar sie kaum hierher gehören dürften, sondern wahrscheinlich auf irgendeinen nie- deren Organismus zu beziehen sind. Wahrscheinlich werden sie mit der Grinoideengattung Colyloderma identifiziert werden können, u. z. erinnert die Art (.. Oppeli” lebhaft an unsere Exemplare. Da die Exemplare jedoch zu einer eingehen- deren Untersuchung nicht geeignet sind, kann auch eine Identifizie- rung mit Cotyloderma nicht durchgeführt werden, weshalb die Be- nennung Balanus beibehalten werden soll, womit zugleich auch die Identität der Exemplare von Alsörakos mit den Sreranıschen be- tont wird. Ähnliche Formen kommen in großer Menge auf den Malm- ammoniten des Kalvarienberges bei Tata vor. ! Handbuch d. Paläontologie Bd. ]. p. 569. = Le lias inf. de l’Est de la Fance. (Mem. Soc. geol. de France II. Serie VII. Tomb) p. 123, pl. XVI, Fig. 6—8. IV. ZUSAMMENFASSUNG. In der Fauna der unterliassischen Scholle von Alsöräkos konn- ten insgesamt 87 Arten bestimmt werden. Davon gehören 73 Arten, also S4% der ganzen Fauna, zu den Ammonideen. Im weiteren wer- den immer nur die Ammoniten in betracht gezogen, da die übrigen Eleınente der Fauna bei den Schlußfolgerungen belanglos sind. Hereıcn führte 6 Gattungen angehörende 27 Arten an. Dem gegenüber gehören die hier beschriebenen Arten — nur die Ammo- niten in Betracht gezogen — zu 14 Gattungen. Mit der größten Arter- zahl tritt die Gattung Arietites auf, deren Arten 38% aller Ammo- niten ausmachen. Dann folgen die Phylloceraten mit 23, die Schlothei- mien mit 14 und die Rhacophylliten mit 11% aller Ammoniten. Von diesen sind die Arietiten und Schlotheimien in paläogeographischer Hinsicht indifferent und ihr massenhaftes Auftreten verweist nur auf das untere Glied des unteren Lias. Umso wichtiger sind die Phyllo- ceraten und Rhacophylliten. Die Phylloceraten treten in unserer Fauna in einer solchen Anzahl auf, wie dies in keiner der bisher bekannten unterliassischen Faunen der Fall war. Dieser Umstand verweist zweifellos auf die medi- terrane Jurazone, obzwar es auffällig ist, daß nur eine Lytocerasart vorhanden ist. Aus der beigefügten Tabelle ist ersichtlich, daß samt den Nautiloiden nur 11 solche Arten vorhanden sind, die auch in der mitteleuropäischen Jurazone vorkommen, unter den Ammoniten aber bloß 14% ausmachen. Die geographische Verbreitung der Arten von Alsöräkos. Süd- | Rhöne- | Süd- | Nord- Name iR Alpen u.| becken u. |Deutsch- Dune Ipen ve e land und Sizilien | Spanien land England NaumliuenstuutsElau., 22er + + « intermedius Sow. .__ _. _ _ — - + « ErIalUS"SOW. 2... + + E + or Rhacophyllites transylvanicus Hau. sp. zu Rhacophyllites var. dorsoplanata Fuc. + Rhacophyllites gigas Fuc... ._ .. — + a räkosensis HERE. Sp._. .... ._ « lunensis STEr. var. plicata Fuc. + Rhacophyllites ürmösensis HERE. sp. + Rhacophyllites (Kochites) aulonotus HERE, Er He N Phylloceras eylindrieum Sow. sp. __ + + ee an. er st. (93) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 399 Name | Nord- Alpen Süd- Alpen u. Sizilien Rhöne- beeken u. Spanien Süd- Deutsch- land Nord- Deutsch- land und England Phylloceras cylindricum var. comp- Sm ai Hr Ser SEHEN BED EL PERERN Phylloceras cylindricum var. Bielzii 5 EU OLE N Phylloceras persanense He ee: « Kıpsidt HAU. sp. Phylloceras Lipoldi Hav. sp. var. Nehmen! GEMM... .. . 2 .. 2 = Phylloceras on Fuc,.. REN Ectocentrites Petersi Fin Spaslel Pleuracanthites biformis Sow. sp. ._ Psiloceras pseud-alpinum Pomp. _. __ Schlotheimiacfr. angulata SCHLOTH. var. Eseehopiycha WÄHN. .. .. — _ .. — Schlotheimia cfr. extranodosa BEN ZSpet 2,2: = dr: Schlotheimia Donar kan a « « WÄnn. sp. var. Debveasier SUTIN. .- — — — — Schlotheimia Aehearei OR sp. « marmorea OPP. sp. __ __. « trapezoidale Sow. sp... « posttaurina WäÄnn. sp. Agassizeras Scipionanum D’ORB. Sp. Arietites raricostatoides Van. lunnert SOW. Sp. _. .. .L « cfr. saltriensis Par. Bi « semicostatus Y. & B. var. pro- Be, 0....n 0... Arietites ceras Hyaıt. _. _ - = « cfr. obliquecostatus Zen. sp. erHartmanni OrP. sp... = ch dimorphus PAR... .. especiosus Fuc.? mn... « longidomus (JUEENS. Sp... — reisen Fuc. Sp. —. .. ... „senjlaeyis Ham. sp. —., ----. « sauzeanus D’ORB. sp. % rotllornis SDWLSD, „2. « « Sow. sp. var. Einissulcata. WAHN:.. u. 2.24 Brietites Iyra Hyatt. sp... _ _ _ ._ « efr. Bucklandi Sow. sp. _ ._ ++ +++ + ++ + + ++ +++ + - + ++ +44+ + 4+ + ++ ++ ++ ++ ++ 400 D: M. ELEMER VADÄSZ (94) Diese Fauna ist also zweifellos von mediterranem Charakter und hat am meisten mit den italienischen (Spezia, Mte. di Cetona) unter- liassischen Faunen Ähnlichkeit. Mit diesen Faunen stimmt dieselbe durch die Arten der für die rnediterrane Jurazone charakteristischen Gattungen überein, während mit der von WÄnner beschriebenen unter- liassischen Fauna hauptsächlich nur in den Formen der indifferenten Gattung Schlotheimia eine Übereinstimmung besteht.! Es ist dies eine Erscheinung, welche die Nrumayrschen Jurazonen in anderer Beleuch- tung erscheinen läßt, auf was im.weiteren noch reflektiert werden soll. Wir wollen unsere Fauna nun in stratigraphischer Hinsicht be- trachten. Hersıcn” schließt aus der Fauna der Schichten von Alsö- rakos, «daß wir es hier mit dem unteren Lias zu tun haben, und zwar mit der Zone des Arietites Bucklandi» und erwähnt, daß «sich auch einige Formen fanden, wie Arietites stellaris Sow., Ar. raricosta- tus, welche aus der Zone des Amaltheus oxynmolus bekannt sind...» Auf Grund der beigefügten — die vertikale Verbreitung der Arten erläuternden — Tabelle kann Hrrsıcns Ansicht bekräftigt werden. Die meisten (67% der auf der Tabelle angeführten) Arten der Fauna von Alsörakos kommen also im «Arietites Bucklandi-» und dem mit diesem äquivalenten «Schlotheimia marmorea-Horizonte» vor, gehört also zum mittleren Teile des unteren Lias (Lias a). Unsere Schichten können mit QuEnsTEDTSs «Arietitenschichten» identifiziert werden, trotz- dem in unserer Fauna die Gruppe des Arietites semicostatus Y. & B. (= Ar. geometricus Orr. sp.) stark vertreten ist, diese aber von WÄHNER ® in den oberen Teil des unteren Lias gestellt wird. Daneben kommen aber auch Arten aus den übrigen Horizonten des unteren Lias vor, ohne daß eine Trennung derselben nach Horizonten mög- lich wäre. Wie sehr ich auch trachtete genau nach Horizonten zu sammeln, gelang dies doch nicht, da meine Formen ohne jede beson- dere Ordnung so auftraten, daß Formen «höberer Horizonte» mit solchen «tieferer Horizonte» vermischt zu sammeln waren. DieFauna ist also entschieden gemischt, nicht nach Horizonten geglie- dert. Alles in allem konnte beobachtet werden, daß in der unteren Partie des Aufschlusses in größerer Menge Arietiten vorkommen, in der oberen hingegen eher Phylloceraten. 1 Leider unterblieb die für den unteren Lias so wichtige Faunenbeschrei- bung gerade bei den Phylloceraten. 2.2 c. m. BD. 119. 3 WÄHNER, Zur heterop. Differenzierung d. alp. Lias. (Verh. d. k. k. Geol. R.-A. 1886.) (95) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 401 Die vertikale Verbreitung der Arten von Alsöräkos. Alpen nach WÄHNER Lias & Deutschland nach ÖPPEL Lias « Psiloceras 4 calliphyl-; lum Psiloceras megas- toma Schlothei- mia marmorea Arietites rotiformis Psiloceras planorbis | en Pentacrinus tubercu- Arietites obtusus Schlothei- mia angulata Arietites Bucklandi latus Rhacophyllites ürmösensis EERBeSD. Rh. (Kochites) aulonotas ee 12 in Phylloceras eylindricum Sow. Pleuracanthites biformis SOWESSD... 22 ER Psiloceras pseud-alpinum ee Zn. 2 Schlotheimia cfr. angulata euım WABN -— — .. — — Schlotheimia cfr. extranodosa Dmssp. ._ .... » Schlotheimia Donar Wien. sp. WÄHn. Sp. var. pachygaster SuTTN. __ ._ Schlotheimia marmorea en... öiheimia nen ein. 2 ni Schlotheimia trapezoidale Ben... Ba | Schlotheimia Me erins Ben 0 Agassizeras Scipionanum Be... . Arietites Turneri Sow. sp. .. « efr. saltriensis Par. _ « sauzeanus D’ORB. sp. « rotiformis Sow. sp. .. SoW. Sp. _. var. tardesulcatus WäÄnn. sp. Arietites Bucklandi Sow. sp. __ « « « « eeenirites Petersi an. sp. | SCHLOTH. sp. var. exechopty- | + + ++ + ++ ++ ++ 402 D: M. ELEMER VADÄASZ (96) Die Entstehungsverhältnisse der Liasscholle von Alsöräkos kann derart zusammengefaßt werden, daß das Liasmeer am Ende der Trias- periode in Verbindung mit Melaphyrausbrüchen von S gegen N über das Gebiet transgredierte. Die litoralen Sedimente werden durch die Grestener Schichten bei Holbäk und Volkäny, in der Umgebung von Brassö gekennzeichnet." Es ist nicht unmöglich, daß diese Schichten etwas älter als die von Alsöräkos sind ; darauf scheint wenigstens der Umstand hinzuweisen, daß die Transgression von S gegen N vor- schritt. Weiter vom Ufer entfernt.kam die Adnether Ammonitenfazies von Alsöräkos und Nagyhagymäs zum Absatze und in dieselbe Trans- eressionszone fällt auch die Bukowinaer Scholle (Kimpoiung)” von gleicher Fazies, welche jedoch jünger als die Schollen von Alsöräkos und Nagyhagymäs ist und in den oberen Teil des unteren Lias (Lias 9) gehört. Der mittlere Lias fehlt auf diesem Gebiete; damals scheint eine Regression eingetreten zu sein und erst die Sedimente des oberen Lias deuten auf eine neuerliche Transgression hin. Übrigens wieder- holten sich auf diesem Gebiete im Jura mehrmals Transgressionen und Regressionen, worauf von Pompeers® und Unrie* bereits wieder- holt hingewiesen wurde. Es scheint nicht unmöglich, daß die Gemischt- heit der Fauna von Alsöräkos ebenfalls mit dieser allmählich vor- dringenden und öfters schwankenden Transgression zu erklären ist. Jene große Übereinstimmung, welche die Liasschichten von Alsö- rakos mit den italienischen gleichalterigen Schichten in bezug auf Entwicklung, Fauna, ferner auch darin aufweisen, daß dort ebenfalls eine Sonderung der Arten in Horizonte zu beobachten ist,” deutet auf ähnliche Entstehungsverhältnisse dieser Schichten hin. Wohl ge- hören sie in Nrumayrs mediterrane Jurazone, doch kann nicht an- genommen werden, daß die Faunen der verschiedenen Fundorte auch innerhalb der einzelnen NrumayYrschen Jurazonen überall unter den gleichen Verhältnissen lebten. Obzwar die Verbreitung der Ammo- niten einigermaßen diesen Zonen folgt, so wird es doch immer offenbarer, daß eine Erklärung der Jurazonen, wie sie NEumAYR — auf 1 HERBICH, 1. c. p. 102. 2 Unis: Fauna a. d. Bukowina. 3 PompeckJ: Paläont. und stratigr. Notizen aus Anatol. (Zeitschr. d. D. g. @. Bd. 49. 1897. 4 Ton: '8: > CANAVARI: Unt. Lias v. Spezia p. 68. — Fucmı erwähnt bei Beschreibung der am Mte Cetona gesammelten Fauna nicht, daß dieselbe nach Horizonten hätten gesammelt werden können, weshalh mit Recht angenommen werden kann, daß die Fauna auch dort gemischt ist. u — (97) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRAKOS. 403 klimatische Zonen schließend — lieferte, heute nicht mehr bestehen könne. Die Frage der Erklärung der Jurazonen hängt nicht sowohl mit den klimatischen Verhältnissen, als vielmehr mit der Lebensweise der Ammoniten innig zusammen. Die beiden Fragen sind nur zusammen lösbar. Wann und ob sie überhaupt zu lösen sind, das kann man heute noch nicht einmal vermuten. «In diesen überaus schwierigen Fragen fehlen uns noch so ziemlich alle Grundlagen», sagt G. Bornm,! weil alldas, was heute über diese Fragen bekannt ist, nur ein Tasten im Dunklen ist. Auch bezüglich der Lebensweise der Ammoniten sind die Ansichten geteilt. Aus der Lebensweise der heutigen Nautiliden geschlossen, waren die Ammoniten wohl keine pelagischen Tiere, son- dern dürften zum Benthos gehört haben. Hierauf verweist ihr Orga- nismus und ihre reißende Lebensweise. Wenn man jene Sedimente vor Augen hält, in denen Ammoniten vorkommen, so müssen die Ammoniten als Tiefseetiere betrachtet werden, da jene Tiergesellschaft. mit der sie zusammen vorkommen, auf Tiefsee deutet. Wenn Ammo- niten in Flachsee- oder Litoralsedimenten vorkommen, so kann WALTHERS Annahme,” daß das Vorkommen und die Verbreitung der Ammoniten unabhängig von der Lebensweise des Tieres und dem umgebenden Gestein ist, nur für Ausnahnısfälle akzeptiert werden. Es ist nämlich wohl war, daß die leeren Gephalopodengehäuse an der Oberfläche des Wassers schwimmen, doch können die Gehäuse von am Grunde der Tiefsee lebenden Tieren nach deren Absterben nicht an die Öber- fläche gelangen, andererseits aber gibt es heute für einen derart großen Transport kein Beispiel und kann derselbe in der Vergangen- heit auch nur bei Voraussetzung einheitlicher Meere angenom- ‚men werden. Doch ist diese Annahme schon deshalb nicht zu akzeptieren, da bisher keine Ammonitenfauna bekannt ist, welche von: zusammengeschwemmtem Charakter wäre und weil die gleichen Ammo- nitenfaunen an gleiche Fazies gebunden sind. Hieraus folgt, daß die Ammoniten in den meisten Fällen dort lebten, wo ihre Gehäuse heute gefunden werden. Jener große Formenreichtum, welcher bei den Ammoniten be- obachtet werden kann, ist zweifellos auf Verschiedenheiten in der 1 G. BoEHM: Geol. Ergebn. einer Reise in die Molukken. (Congr. geol. intern. Compt. rendu d. 1. IX. Sess. Vienne 1903. II-e fase. p. 661.) 2 JoH. WALTHER: Einl. in d. Geol. I. Bd. p. 515. (Lebensweise d. Ammo- niten.) -— Über d. Lebensw. foss. Meeresthiere. (Zeitschr. d. D. g. G. Bd. 49, 1897.) Mitteil. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 5. Heft. 39 404 DE: M. ELEMER VADÄSZi (98) Lebensweise zurückzuführen, wie dies WALTHEr ! sagt: «... ein glatter Arcestes ist so unähnlich einem Stephanoceras, die Gattungen Lyto- ceras, IHamites, Turrilites und Baculiles haben trotz ihrer systema- tischen Zusammengehörigkeit eine so grundverschiedene Form, daß man mit großer Wahrscheinlichkeit behaupten kann, daß diese ver- schiedenen Gattungen ihre äußere Form durch Anpassung an verschiedene Lebensweise erworben haben». Diese Ver- schiedenheit in der Lebensweise drückt Have mit den das seichte Meer bewohnenden «eurythermen» und den in der Tiefsee lebenden «stenothermen» Formen aus.” Im allgemeinen sind die stark verzierten dickschaligeren Formen (Aegoceratid®) in seichterem Meere, die ein- facheren Forınen der «mediterranen Jurazone» (Phylloceras, Lytoceras), aber in tieferem Meere heimisch. Haus nimmt auch noch an,” daß ein Teil der Ammoniten Benthosformen sind, ein anderer Teil hingegen vielleicht zum Nekton gehört. Ebenso stellte schon früher auch WALTHER einen Teil der Ammoniten des Solnhofener Plattenkalkes zum Benthos, einen anderen zum Nekton.*“ Diese Annahme entspricht vielleicht den Tatsachen am besten und so würden die überall verbreiteten, kosmopolitischen Formen den Nektontypus vertrelen. Diese Auffas- sung im Vereine mit den Einschränkungen «eu'ytherm» und «steno- therm» bringt uns der Erkenntnis der Ursachen der Verbreitung der Ammoniten näher. Die Unterschiede in der Lebensweise sind besonders auf die Kreideammoniten zu beziehen, die ihre reiche Skulptur und vom Nor- malen abweichende Form wohl auch durch Anpassung an das seichte Meer erworben haben. Kırıan ” unterscheidet auf Grund dessen unter den Ammonitenfazies der Kreideperiode eine neritische Fazies mit eurythermen Ammoniten (Holcostephanus, Hoplites) und eine bathyale Fazies mit stenothermen Ammoniten, wie Lytoceras, Phylloceras, Des- moceras. Eine derartige Unterscheidung kann auch im Jura durch- geführt werden, nur ist dieselbe schwieriger, da sich die Fazies an der Fauna nicht so treu wiederspiegelt wie in der Kreide. Natürlich kommt bei der Verbreitung der Tiefsee-Benthosformen das Klima vielleicht am wenigsten in Betracht; die Verbreitung wird 1 Die Lebensweise foss. Meerestiere. p. 258. 2 Revue gener. des Sciences. 1898. Juni. 3 Traite d. Geologie. I. 1907. p. 73. 4 WALTHER: Die Fauna d. Solnhof. Plattenkalkes bionomisch betrachtet. Jena 1904. 5 Leth®a geognostiea. II. T. 3. Bd. Kreide. Erst. Abt. Unterkreide (Pal»ocreta- cieum) 1907. p. 8., 81. (99) DIE UNTERLIASSISCHE FAUNA VON ALSÖRÄKOS. 405 durch viele andere Umstände beeinflußt." Aus dem oben Gesagten geht hervor, daß die verschiedene Tiefe, die biologischen Faktoren, darunter die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Meer- wassers, jene Faktoren sind, welche sich an der Lebensweise und Verbreitung der Ammoniten wiederspiegeln. Bei Lösung der Frage der Jurazonen müssen diese Faktoren und auch die Bodenverhältnisse des Meeres in Betracht gezogen werden und damit werden dieselben keine klimatischen Zonen mehr sein, sondern zoogeogra- phische Provinzen. Darauf deuten auch jene lokalen Arten hin, deren es in jeder größeren Ammonitenfauna gibt. Die Ausscheidung der zoogeographischen Provinzen ist im Jura sehr schwierig, viel schwieriger als die der Neumayrschen «klima- tischen Zonen». Neumayr suchte nämlich die Ursache der Verbreitung nur im Klima und schied mit den Grenzen der Verbreitung zugleich auch die klimatischen Zonen aus. Bei der Ausscheidung der zo0- geographischen Provinzen müssen aber viel mehr Umstände vor Augen gehalten werden. Die Ausscheidung der letzteren wird auch dadurch erschwert, daß die Art der Verbreitung selbst noch nicht geklärt ist. WALTHERS für die leeren Gehäuse geschaffene Pseudoplanktontheorie kann im allgemeinen nicht bestehen, eine andere Erklärung aber kann heute noch nicht gegeben werden. Mit jener rückwärts gerich- teten stoßweisen Fortbewegung, die N. pompilius zugeschrieben wird, kann die bei den Ammoniten bemerkbare einzig dastehende geogra- phische Verbreitung kaum erklärt werden. D. h. man gelangt dahin, dab die ammonitenführenden Schichten nicht absolut gleichhalterige, homochrone, sondern nur relative, homotaxe Schichten sind. WALTHERS behauptet gerade das Gegenteil, der Grund ist nach ihm im zusammen- geschwemmten Charakter der Ammonitenfauna zu suchen. Da jedoch das Alter der Schichten — auf die zoogeographischen Kenntnisse ge- stützt — auf Grund ihrer Faunen bestinmt wird, kann man sich nicht vor der Tatsache verschließen, daß gleiche Faunen entfernter Orte nicht unbedingt zur gleichen Zeit gelebt haben müssen. Die Liasfauna von Alsöräkos ist hierfür ein glänzen- der Beweis. Wenn angenommen wird, daß die in Rede stehende Fauna dort lebte, wo sie sich heute findet, so ist es — da von einem gemeinschaftlichen Vorkommen von Faunen mehrerer Horizonte die Rede ist — in diesem Falle offenbar, daß hier Formen nebeneinander lebten, die anderweitig zu verschiedenen Zeiten existierten. Wenn ı Vgl. G. BoeHm: ]. c. p. 662. — Pompecks, Pal. u. strat. Notiz. aus Anatol. Zeitschr. (d. D. g. Ges. Bd. 49. 1897. p. 825.) — Prinz: NO-Bakony...p. 17. 99% 406 D: M. ELEMER VADÄASZ (100) aber unsere Fauna — nach WAaLTHER — als zusammengeschwemmt betrachtet wird, so kamen am Rücken der Wellen früher gelebte Formen an oder — sagen wir — zur Zeit des «Bucklandi-Horizon- tes» solche, die an anderen Stellen schon Lias 9 bezeichnen (vgl. die vertikale Verbreitung der Arten.) In beiden Fällen gelangt man zum Schlusse, daß die Schichten homotax sind, obzwar letz- terer Fall auf die Fauna von Alsöräkos nicht bezogen werden kann, da diese Fauna von anstehendem Charakter ist, aus solchen Formen besteht, die hier vielleicht länger lebten als anderswo. Schließlich soll über den homotaxen und homochronen Charakter der Schichten noch bemerkt werden, daß diese Frage, welche, nach WALTHER,' «das letzte und höchste Problem der Erdgeschichte» ist, welches «sich an die Ammonitenfrage anknüpft...», nicht auf Grund der Ammoniten gelöst werden kann, sondern mit Hilfe soleher Faunen, auf welche die zoogeographischen Faktoren der heute lebenden Tiere sicher und deutlich bezogen werden können. I Einleitung in die Geol. p. 510. own gr TAFEL VI. Seite Rhacophyllites gigas Fr. — — — = N. Ve « « « Suturlinie bei 65 mm Durchmesser. Rhacophyllites gigas Fuc. var. intermedia Van..-. _— -— — — — 327 (21) « « « « « « Suturlinie bei 55 mm Durchmesser. Rhacophyllites räkosensis HERB. Sp. -— -— — — — — — _— —. 328(2) Rhacophyllites lunensis STEF. var. plicata Fuc. _ _- -— — — _ _ 329 (23) « « « « « « Suturlinie bei 50 mm Durchmesser. Rhacophyllites ürmösensis HERB. sp., Suturlinie bei 55 mm Durchmesser 330 (24). Rhacophyllites (Kochites) aulonotus HERB. sp. — — — — — — 336 (30) Phylioceras leptophyllum Hau. Sp. -— -— - = — - = — — 32086) « « « « Suturlinie bei 33 mm Durchmesser. Pleurotomaria reticulata Sow. -— - —- - = —- - — — — - 38 (12) Pleurotumaria cefr. sulcata Sow. - - - - - 2 = = — — 31911) Sämtliche Abbildungen in natürlicher Größe. Die Originale befinden sich in der Sammlung des Siebenbürgischen Museum- vereins zu Kolozsvaär. Mitteil. a. d. Jahrbuche d. kgl. ungar. Geolog. Anst. Bd. XVI. Taf. 6. ich 0 : j ut, Vadäsz : Unterliassische Fauna von Alsöräkos. Krösz Gy. £s Fıa, Budapest, TAFEL VII. Seite Phylloceras persanense HERB. (Original von Tat.3XXE, Fig. 3a in HERBICH: Das“Szeklerland) -. "=... rs Zen ana ee . Phylloceras persanense HEre., Suturiinie bei 95 mm Durchmesser. Phylloceras Szädeczkyi Van... — m un no 0 2 De « « « Suturlinie bei 50 mm Durchmesser. Phylioceras Lipoldi Hav. sp. var. Wähneri GEM. _— — — -— -- .. 346 (40) « « « « « « « Suturlinie bei 35 mm Durchmesser. Phylloceras dubium Fuc. RER We. io. « « « Suturlinie bei 37 mm Durchmesser. Phylloceras sylvestre Here. (Original von HersBicHhs «Phyll. sylvestre» fr ENTE RR. Fig, 1a, bc) > 2 272 2 2 ae . Phylloceras sylvestre Here., Suturlinie bei 62 mm Durchmesser. Sämtliche Abbildungen in natürlicher Größe. Die Originale befinden sich in der Sammlung des Siebenbürgischen Museum- vereins zu Kolozsvar. Mitteil. a. d. Jahrbuche d. kgl. ungar. Geolog. Anst. Bd. XVI. Taf. 7. Vadäsz : Unterliassische Fauna von Alsöräkos. KLösz Gy. £s Fıa, Budapest. TAFEL VII. Seite 1. Phylloceras leptophyllum Hau. sp. (Original von Hersichs [l. e.] Mar. XXH, Fig. ia, b) = 7. 02m an ee 342 (36) ia. Phylloceras leptophyllum Hau. sp., Suturlinie bei 58 mm Durchmesser. = 2. Phylloceras Lipoldi Hav. sp. var. primitiva VaD._- — — — — — 347 (41) da. « « « « « « « Suturlinie bei 35 mm (?) Durchmesser. 3, 4. Phylloceras hungaricum VD. -— -— — -— — — = - = — 348 (42) 3a. « « « Suturlinie bei 40 mm Durchmesser. Da. « « vg « « 36 « « 4. Phylloceras Prinzi Na D. - — -— — = — - = — = zz 351 (45) Da. « « « Suturlinie bei 63 mm Durchmesser. j 6. Phylloceras oenotrium Fuc. var. complanata VaDd. — nn ba. « « « « « « Suturlinie bei 40 mm Durchmesser. Sämtliche Abbildungen in natürlicher Größe. Die Originale befinden sich in der Sammlung des Siebenbürgischen Museum- vereins zu Kolozsvär. Mitteil. a. d. Jahrbuche d. kgl. ungar. Geolog. Anst. Bd. XVI. Taf. 8. Vaddsz : Unterliassische Fauna von Alsöräkos. Kıösz Gy. &s Fıa, Budapest. R) ee: Fe ® TAFEL IX. Seite Phylioceras oenotrium Fuc. var.? -— — — - — = 1 ZZ « « « « Suturlinie bei etwa 60 mm Durchmesser. Phylloceras infraliasium Van... = - = = = — — ZU rgee « « « Suturlinie bei 67 mm Durchmesser. Schlotheimia ? norY. sp. ind. ch ae u ee Aegoceras adnethicum HAv. sp. var. ee Van. ai von HERBICHS Taf. XXC, Fig. 1a, b, c) 368 (62) « « « “oa « « Suturlinie bei 55 mm Durchmesser. Aegoceras simple NAD... =. — = ou a 2. 2 2 re Er « « « Suturlinie bei 50 mm Durchmesser. 7. Aegoceras Althii Here. (Original von HerBicHs Taf. XXE, Fig. 1a, b._ 371 (65) Sämtliche Abbildungen in natürlicher Größe. Die Originale befinden sich in der Sammlung des Siebenbürgischen Museum- vereins zu Kolozsvär. Mitteil. a. d. Jahrbuche d. kgl. ungar. Geolog. Anst. Bd. XVI. Taf. 9. Vadäsz : Unterliassische Fauna von Alsöräkos. Kıösz Gy. £s Fıa, Budapest 3 : ; TAFEL X. Seite Eetocentrites Petersi Hau. sp. (Original von HERBICHs «Aegoceras Alutoes» Tl. c: Taf. XXB, Eig. 30, bj) -— — — m ee . Arietites obtusus Sow. sp. var. vulgarıs VAD ie 9 Ga von HERBICHS «Arietites Bellaiien [Taf.XXC,Fig. 2a, b]) 377 (71) « « « Suturlinie bei 32 mm Durchmesser. « « « « War « Arietites subrejectus VAD._ — -— nun re Arietites carenatus Fuc. var. ne vn EEE ne « « « Suturlinie bei 52 mm Durchupeset « « « « « 43 «u « Arietites rotiformis Sow. sp. var. tardesulcata WÄHN. —_ _ _ -. 389 (83) Sämtliche Abbildungen in natürlicher Größe. Die Originale befinden sich in der Sammlung des Siebenbürgischen Museum- vereins zu Kolozsvär. Mitteil. a. d. Jahrbuche d. kgl. ungar. Geolog. Anst. Bd. XVI. Taf. 10. Vadäsz : Unterliassische Fauna von Alsöräkos. Kıösz Gy. £s Fıa, Budapest, TAFEL XI. Seite 1. Arietites spiratissimus (QUENST. sp. var. simplex VAD. — — — .. 386 (80) la. « « « Suturlinie bei 108 mm Durchmesser. 9. Arietites rotiformis Sow. SP. -— — =. = = 0 BEE 3. dArietites altesulcatus WÄHN. var. involuta VAD. - — .- — — 3% (87) 4. Arietites pseudospiralis VAL. -— — — = nn 1 re Sämtliche Abbildungen in natürlicher Größe. Die Originale befinden sich in der Sammlung des Siebenbürgischen Museum- vereins zu Kolozsvar. Mitteil. a. d. Jahrbuche d. kgl. ungar. Geolog. Anst. Bd. XV. Taf. 11. Vadäsz : Unterliassische Fauna von Alsöräkos. Kıösz Gy. £s Fıa, Budapest. DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN DEN LÄNDERN DER UNGARISCHEN HEILIGEN KRONE. VON JOHANN v. BÖCKH. (Budapest, 1. März 1907.) Übertragung des Verfassers aus dem ungarischen Original, (Ungarisch im Drucke erschienen im Mai 1908.) Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Reichsaust. XVI. Bd. 6. Heft. Bit a März 1909. — ni wenn er E Er s f} ‘ v ‘ 3 “ BB = ä an Den ug nie are we Ve ee en ae ihr wann nn nn 1 un ten Ana ne pe ] DIR _ Pe 5 vi 2 . Zr — = r 2 = E | ee 73 . Van Der Zustand der Schürfungen bis 1893. Am 9. Oktober 1906, als ich vor dem Herrn kgl. ungar. Acker- bauminister Dr. Ianarz v. Daränyı gelegentlich zu erscheinen die Ehre hatte, beauftragte mich Se. Exzellenz damit, meine Meinung und Vor- schläge betreffs der Schürfungen nach Petroleum auf dem Gebiete der Länder der Ungarischen Heiligen Krone ihm zu unterbreiten. Indem ich mich bestrebte diesem ehrenden Auftrage zu entsprechen, erlaube ich mir das Nachfolgende anzuführen. Die Spuren von Petroleum und der verwandten Stoffe in größerem oder geringerem Maße sind in unserem Vaterlande schon lange bekannt. Namen, wie Sösmezö im Komitate Häromszek, Peklenicza (jetzt Bänyavär) im Komitate Zala, das kroatische MikleuSka oder Tataros, Felsöderna im Komitate Bihar u. s. w., sind in der Lite- ratur schon lange bekannt, wir wissen ja, daß z. B. Jouann EHRENREICH v. Fıcuter bereits 1780 nebst anderem das von ihm in Sösmezö, damals noch, wie er sagt, «in dem Grunde Soosmezö (Salzfeld)» be- obachtete Petroleum erwähnt, das damals, nach ihm, dort nicht ge- . sammelt wurde. Nach seinen Daten war aber das Petroleum in Nagyszeben bereits Handelsartikel. Während aber in der früheren Zeit der Gebrauch des Petroleums und der verbündeten Stoffe dennoch nur ein beschränkterer war, so namentlich der diekeren Varietäten als Wagenschmiere, erweckte es größere Aufmerksamkeit erst dann, als 1855 Ianatz Lukasıewicz in Lemberg Petroleum für Beleuchtungszwecke erzeugte und verwendete. Auf nicht viel später, 1859, fällt der große Erfolg, welchen Colonel E. L. Drake bei Titusville in Pensylvanien mit seinen Bohrungen auf Petroleum erreichte und von hier an wendete sich die allgemeine Aufmerksamkeit bei den damaligen günstigen Preisen und der sich immer mehr und mehr hebenden Nachfrage, den Bitumen und den Aufschürfungen derselben zu und so auch bei uns. 30* 412 JOHANN V. BÖCKH 2 (4) Die privilegierte Österreichisch-Ungarische Siaats- eisenbahngesellschaft begann die auf dem Gebiete ihrer süd- ungarischen Domäne vorkommenden liassischen bituminösen Schiefer von Stäjerlak-Anina bereits vor etwa 46 Jahren zum Zwecke der Mineralöl- gewinnung zu verwenden, denn sie stellte 1860 den ersten und 1867 den zweiten Schieferdestillierapparat in Anina (Komitat Krassö-Szöreny) mit je 30 Retorten auf, welche aus jährlich 15—20,000 Tonnen Schiefern 900—1000 Tonnen Rohöl erzeugten, dessen Raffinierung in der in Oravieza gleichzeitig errichteten Raffinierungsanlage geschah. Beim Destillieren wurde 5%, häufig selbst 8% Rohöl gewonnen und die Oraviczaer Fabrik erzeugte bis Ende 1882 das Petroleum und Paraffin.? Mit dem weiter oben genannten Bänyavär (Peklenicza) im Ko- mitate Zala, befaßte sich gelegentlich der geologischen Detailaufnahmen der kgl. ungar. Geologischen Anstalt im Jahre 1877 das ehemalige Mitglied unserer Anstalt Jakog v. Martyasovszky, betreffs dessen Teer- vorkommens er bemerkt, daß dieses «seit Menschengedenken bekannt ist; auch der wissenschaftlichen Welt bereits im vorigen Jahrhundert 1788 zuerst bekannt gemacht wurde».” Es befaßten sich übrigens mit dem Vorkommen von Peklenicza früher auch schon andere, so ZıPpserR, Dr. Karı NENnDTvVIicH, namentlich aber im Jahre 1863 Chefarzt Dr. Josepru Rözsay bei Gelegenheit der im Jahre 1863 in Pest abgehaltenen IX. Generalversammlung der unga- rischen Ärzte und Naturforscher.” 1887 gedenkt auch Junius NorH * des in Kroatien-Slavonien und auf der Murinsel vorkommenden Bergteeres und Petroleums und so auch des in Rede stehenden Pekleniezaer Vorkommens. Er erwähnt gleichzeitig des Aussickerns von Petroleum bei Sze- lencze (Selnicza) auf der Murinsel, von Lepavina im Komitate Belovär-Körös und aus der Gegend von Ludbrieg (Ludbreg) im Komitate Varasd, indem er bemerkt, daß an letzterem Orte das Petro- 1 Die 1885-er Budapester allgemeine Ausstellung. Beschreibung der süd- ungarischen Domäne der priv. Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahngesell- schaft. Budapest 1885, p. 53 und 17 (ungarisch). 2 Die Tätigkeit der kgl. ungar. Geologischen Anstalt im Jahre 1877. Földtani ‚Közlöny, VII. Jahrgang (1877), p. 388 (ungarisch). 3 Der Bergteer von Peklenicza auf der Murinsel. Geschichtliche Skizze und Arbeiten der am 19—26. September 1863 in Pest abgehaltenen IX. Generalversamm- lung der ungarischen Ärzte und Naturforscher. Pest 1864, p. 326 (ungarisch). 4 JuLius NOTH : Bergteer und Petroleumvorkommen in Kroatien, Slavonien und im südwestlichen Ungarn. (Földtani Közlöny, Bd. XVII, Budapest 1887, p. 348.) (5) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 413 leum in den sogenannten Gongerienschichten vorkommt (l. c. p- 349) und da er auch eines abgeteuften Schachtes erwähnt, so ist es klar, daß an diesem letzteren Orte auch ein Schürfungsversuch ge- schah, gleichwie er auch ebenfalls von der Murinsel Lapäthegy (Lopatinecz) und Gyümölcsfalva (Zasadselo) anführt, wo er Petroleumsickerungen beobachtete. Aus Slavonien nennt Nortu Bacin dol bei GradiSka nova im Komitate Pozsega, wo man Bergteer und Rohöl schöpft und wo früher auch eine Destillierhütte im Betriebe war. Von hier nach Süd- osten erwähnt er von Petrovo selo Schächte, aus denen man Asphalt und Bergteer gewann und den die Dorfbewohner als Wagenschmiere verkaufen. Eben auch vom Gebiete Kroatiens führt Noru aus dem Komiltate Belovär-Körös von Moslavina Schächte und Fabriksanlagen an und von dem gegen Südosten folgenden Mikleuska mehrere Schächte mit Petroleum und Bergteer, gleichzeitig sich dahin äußernd, daß sich in dieser Gegend das Petroleum und der Bergteer nicht nur in Spuren, sondern in solcher Menge finde, welche die fabriksmäßige Gewinnung und Verarbeitung des Ronmateriales genügend rechtfertigen. Eine Destillierhütte war auch hier (]. e. p. 351). Die Ursache, daß an diesem Orte der Betrieb eingestellt wurde, suchte Nor teils in den bestehenden Transportverhältnissen, teils aber darin, daß die kroatische Eskomptebank für eine Forderung bei der Lizitation die gesamten Freischürfe samt den Schächten und Gebäuden zwar erstand, jedoch diesen ihr fremden Industriezweig nicht betrieb. Indem aber J. Noru weiters hinzufügt, daß es lebhaft zu be- dauern sei, daß in dieser Gegend mit Hilfe der Regierung die gehörigen fachmännischen Untersuchungen bisher nicht vorgenommen wurden, . durch welche man, wie er sagt, im günstigen Falle das Aufblühen eines in volkswirtschaftlicher Beziehung Bedeutung besitzenden Industrie- zweiges befördern könnte, so kann hierzu nun hinzugefügt werden, daß in dieser Hinsicht in den letzten Jahren, wenigstens was die unga- rische Regierung betrifft, gewiß eine günstige Wendung eingetreten ist. Wenn wir die soeben genannten Territorien verlassen und unsere Blicke über das große ungarische Flachland hinweg gegen Nordosten hin richten, so finden wir im Komitate Bihar, am westlichen Rande des Rözgebirges Ablagerungen, die infolge ihres Asphaltgehaltes gleich- falls langeher bekannt sind. Franz. v. Haver! erwähnte noch 1852 aus der Gegend von 1 F, v. Hauer: Über die geolog. Beschaffenheit des Köröstales im östl. Teile des Biharer Komitates in Ungarn. Jahrb. der k. k. geol. Reichsanst. III. Jahrg., p. 15, 414 JOHANN V. BÖCKH (6) Tataros und Bodonos den asphaltführenden Sand, den er 1851 Gelegenheit hatte zu sehen und er sagt, daß vor 4—5 Jahren früher dieser Asphalt auch gegraben und in Nagyvärad sowie im nahen Lugos gebraucht wurde. Dessen geologisches Alter betreffend wiesen Havers Funde auf die Gongerienschichten hin. Kurz nach der Errichtung der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, noch im Monate Dezember 1869, wurde über Ansuchen des Wiener Wirtschaftsrates des damaligen österr.-ungar. Gesandten in Rom Grafen Brome, mir die Aufgabe zuteil, die Asphalt- und Bergteer führen- den Sande des nordwestlich von Tataros im Komitate Bihar ge- legenen Etelkatales bei Hagymädfalva, sowie in dessen Neben- tale, im Gziganytale und in dessen südlich einmündenden Neben- zweige, im sogenannten Vale Runkuluj, zu untersuchen und zu begutachten, welchem Auftrage ich noch damals in dem meinem Man- datar schriftlich übergebenen sachlichen Gutachten auch Genüge leistete. Ich bemerkte damals, daß die durch Sand und Ton gebildeten Ablagerungen gleich beim Eingange in das Gzigänytal sowohl rechts, als auch links im Gehänge durch Kellergrabungen aufgeschlossen sind und daß die dort sich zeigenden Versteinerungen zweifellos begrün- den, daß diese Ablagerungen den Gongerienschichten angehören. Ihre dortige Lagerung ist fast horizontal, da diese nur eine geringe Neigung gegen Nordnordost, fast gegen Nord zeigen und daß die bitumenführenden Ablagerungen dort im oberen Teile der Gongerien- schichten vorkommen. Die asphaltführenden Ablagerungen wurden indessen seither auch an weiteren Punkten aufgeschlossen und im Jahre 1878 konstituierle sich die Ungarische Asphaltaktiengesellschaft, welche die gleichfalls in dieser Gegend befindlichen Asphaltlager von Felsö- derna verwendet und die heimische Asphaltindustrie begründete. Als Ergänzung bemerke ich, daß ich betreffs des Tataroser Asphalt- bergbaues unter anderem auch auf die Mitteilung KamıLno Kaurmanns ! und bezüglich der Biharer Asphaltlager auf jene Dr. Thomas v. SzonTachs ” hinweisen kann. Weiter in ostnordöstlicher Richtung sind im Szilagyer Komitate, im Szamosdurchbruche, nich! weit von Zsibö, Petroleum- und Ozokerit- vorkommnisse bekannt, die schon länger den Gegenstand der Beschür- 1 KamınLo KAUFMANN: Der Tataroser Asphaltbergbau und dessen Aufbereitungs- werke. Bänyäszati es Kohäszati Lapok, Jahrg. XXX, 1897, p. 228 (ungarisch). 2 Dr. Tuomas v. SzontacH: Über die Asphaltlager des Biharer Komitates. Bänyäszati es Kohäszati Lapok, Jahrg. XXX, 1897, p. 248 (ungarisch). ee. (7) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN, 415 fung bildeten. Chefgeolog Dr. Karı Hormann, der die Gegend im Jahre 1878 geologisch aufnahm, erwähnt” die Spuren von Petroleum in der untersten Abteilung des dortigen Eozän, in der Gruppe der bunten Tone, nördlich von Zsibö, aus der Gegend von Szamosudvarhely, von zwei voneinander nicht weit gelegenen Punkten und daß dort noch vor einigen Jahren auch primitive Schürfungen bewerkstelligt wurden, welche man 1877 abermals fortsetzte. Es scheint, daß Hormann zu diesen Schürfungen keine großen Hoffnungen hegte, denn er sagt: «Es dürfte auch an diesen hoch gelegenen Punkten kaum ein gün- stigeres Schürfungsresultat zu erreichen sein». Wer die Schürfer waren, ist mir unbekannt, wir wissen aber, daß im Jahre 1885 die Herren PuskAs und Ritter v. Stavenow dort in der Nähe der Grenze von Dabjonüjfalu Schürfungen auf Petroleum und Erdwachs durchführen ließen,” doch, wie wir seither wissen, gleichfalls mit wenig Erfolg. Von hier gegen Westnordwest zurückblickend, sind jenseits des großen Alföld (Flachland), in der Gegend der Mätra, bei Recsk im Komitate Heves, Spuren von Petroleum bekannt. Diese untersuchte‘ Sektionsgeolog Jakop v. Marvasovszky noch im Jahre 1885 im Auftrage des damaligen Staatssekretärs des Acker- bau-, Industrie- und Handelsministeriums.” Von dem Resultate seiner Untersuchung gab er sodann sowohl in seinem amtlichen Berichte, als auch in der am 1. April 1885 abgehaltenen Fachsitzung der Unga- rischen Geologischen Gesellschaft Mitteilung.* Er fand das Recsker Petroleumvorkommen für beachtenswert und für vernünftige Schürfungen geeignet und das Gestein, in dem es sich zeigt, erklärt er für Rhyolithtuff und rechnet es dem Neogen, also dem jüngeren Tertiär zu. Das Petroleum erklärt er im Tuffe als auf sekundärer Lager- stätte, sucht demnach sein ursprüngliches Lager tiefer, weshalb er auch Fürsprecher einer tieferen Bohrung ist, welche die Tuffschichten durehstoßen und die darunter vorkommenden Verhältnisse aufhellen würde. Im Anhange dieses Vortrages bemerkte der Vorsitzende Dr. JoserH v. Szap6, daß man im westlichen Teile der Mätra an mehreren Stel- len Petroleumspuren antreffe, und zwar nicht nur im Rhyolithtuffe, 1 Dr. Karı Hormans: Bericht über die im östlichen Teile des Szilägyer Komitates, während der Sommercampagne 1878 vollführten geologischen Spezial- aufnahmen. (Földtani Közlöny, IX. Jahrgang, 1879, p. 281—282.) = Ungarische Montanindustrie-Zeitung, Budapest 1885, I. Jahrz., p. 59. 3 Jahresbericht der kgl. ungar. Geologischen Anstalt für 18%5, p. 14. *# Földtani Közlöny, Bd. XV, 1885, p. 372. 416 JOHANN V. BÖCKH (8) sondern’auch im Sandsteine, ja selbst auch im Paräder Gsevieze. Im übrigen schloß er sich der Ansicht Maryasovszkys an. Auf das Recsker Petroleumvorkommen wurden übrigens durch den Budapester Einwohner Weiss und Genossen, jedoch auch noch von anderen, Schurfschächte abgeteuft, leider jedoch ohne Erfolg. Auch von einem 160 m tiefen Bohrloch geschieht Erwähnung." Indem ich nicht länger bei dem im Vorhergehenden erwähnten Vorkommen von Bitumen verweile, welche — abgesehen von dem soeben angeführten des Eozän bei Zsibö — auf die südwestliche, bergig-hüge- lige Gegend unseres Vaterlandes situiert sind, sowie auf den östlichen und westlichen Saum unseres großen Alföld und nach den Daten der Literatur im jüngeren Tertiär, teilweise selbst im jüngeren Teile dessel- ben, in den sogenannten Congerienschichten sitzen, obwohl darüber noch gesprochen werden kann, ob dies ihre ursprüngliche, d. i. Bildungs- stätte, oder aber bereits ihre sekundäre Lagerstätte ist: will ich hier nur kurz weiters berühren, daß noch weiter östlich, im Becken der siebenbürgischen Landesteile aus der Gegend von Bazna und Magyar- saros im Komitate Kisküküllö, auch bereits seit langeher Kohlen- wasserstoff (CH,), daher brennbare Gasausströmungen in Begleitung von Salzwassern bekannt sind, mit denen sich bereits 1808 Jacovın, später P. PartrscHn und andere befaßten, sowie dann in ihrer 1885 er- schienenen Arbeit auch F. v. Hauer und Dr. G. StacHE von diesem Gegenstande sprachen.” Jüngst, 1904 untersuchte -von seiten unserer 1 Ungarische Montanindustrie-Zeitung, Budapest 1885, I. Jahrg., p. 77. = Franz RITTER v. Hauer und Dr. GUIDO STACHE:: Geologie Siebenbürgens. Wien 1885, p. 592. Mit den Gasausströmungen in der Gegend von Bäzna im Komitate Kis- küküllö und dem dortigen Mineralwasser befaßte man sich bereits mehrfach, so daß ich nur einiges näher erwähne: a) Freiherr v. Jacauın: Der Zugo bei Klein-Säros in Siebenbürgen und dessen ewiges Feuer, nach dem Berichte einer zur Untersuchung dieser Natur- erscheinung niedergesetzten kais. Kommission 1808. GILBERT: Annalen der Physik. 37. Band. Neue Folge, 7. Band. Leipzig, Jahrgang 1811, Band 1, p. 1—33. Weiters: b) Über das Vorkommen brennbaren Gases bei Kis-Säros. Verhandl. u. Mitteilungen des siebenbürgischen Vereines f. Naturwissenschaften zu Hermann- stadt. VI. Jahrg., 1855, p. 206 —207. c) Die Heilquellen von Bassen, chemisch untersucht von FR. FOLBERTH. Verhandl. d. siebenbürg. Ver. f. Naturw. zu Hermannstadt. VI. Jahıg., 1885, p. 105—120. d) Etwas über das Schwefelbad bei Baassen, unweit Mediasch, oder das sogenannte brennende Wasser. Siebenbürg. Quartalschrift. II. Jahrg. Hermannstadt 1791, p. 207— 9214, Aus neuerer Zeit erwähne ich: (9) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 41 \ =] Anstalt im Auftrage des Herrn kgl. ungar. Ackerbauministers Dr. Franz SCHAFARZIK die Gegend von Bäzna und Magyarsäros im Komitate Kisküküllö,! da der Brassöer Zementfabrikant WırurrLm PavL zu den dort beabsichtigten Schürfungen um Staatssubvention ansuchte. In seinem vorgelegten Berichte beantragte Dr. Franz ScHAFARZIK eine Bohrung von S00—1000 Metern, in erster Linie irn Tale von Bäzna, da er dort die Gasausströmungen am stärksten fand, auf dem Territorium der mediterranen Salzformation, die Bohrung auch von anderem Standpunkte befürwortend. Dies wären die ans Tageslicht kommenden bekannteren und be- deutenderen Vorkommnisse von Bitumen innerhalb des inneren Ge- bietes des ungarischen Reiches, denn obzwar Petroleum- oder aber Bergteerspuren auch an anderen Punkten beobachtet wurden, so doch nicht in bedeutenderer Menge. Um es nur zu erwähnen, fand ich selbst noch 1894 bei Breznö- banya, am Fuße des Uplzlia am linken Ufer der Garam in dem dort befindlichen alttertiiren Komplexe der schieferigen Sandsteine, Mergel und schieferigen Tone, außer Fischschuppen in zwei Fällen ‚verschwindend kleine Spuren von Bergteer, doch besitzen derartige Erscheinungen in unserem Falle ebensowenig eine größere Bedeutung, als die im September, ebenfalls 1894 im Häromszeker Koväszna an der Oberfläche des emporsprudelnden grauen, schlammigen Wassers des bekannten Pokolsär schwimmenden grauen Flecke, welche — wie es scheint — gleichfalls von Petroleum herrührten, dessen Spuren übrigens an den Seitenwänden des Bades gleichfalls zu sehen waren. Neuestens wurden von dem benachbarten, gleichfalls Härom- szeker Zabola, petroleumführende Schichten erwähnt,” und so könn- . ten mit mehr-weniger Sicherheit auch noch andere Punkte genannt werden. e) ALBERT Ernst: Die Kohlenwasserstoffquellen Siebenbürgens in Verbindung mit unterirdischen Erdölansammlungen. (Seesen a. Harz 1898.) f Dr. K. OEBBERE und Dr. M. BLAncKENHORN: Bericht über die im Herbst 1899 gemeinsam unternommene geologische Rekognoszierungsreise in Siebenbürgen. Verhandl. u. Mitteilung d. siebenbürg. Vereins f. Naturw. zu Hermannstadt. 50. Bd., 1900, p. 20. g) Orro Puters: Geologische Notizen über die im Becken Siebenbürgens beobachteten Vorkommen von Naturgasen mit besonderer Berücksichtigung der Möglichkeit des damit verbundenen Petroleumvorkommens. Kronstadt 1901. 1 Jahresbericht der kgl. ungar. Geologischen Anstalt für 1904. Direktions- bericht, p. 18. 2 Heinrich WALTER: Das Naphtaterrain in Zabola, Komitat Häromszek, in Siebenbürgen. 418 JOHANN V. BÖCKH (10) Indem wir hiernach auf die Peripherie unseres Vaterlandes, auf den Kranz unserer Karpathen blicken, sehen wir dort die Hauptmasse unserer Petroleumausbisse. Im Südosten, im Komitate Häromszek beginnend, können wir die Spuren des Petroleums entlang des bogenförmigen Laufes unserer Karpathen mit kleineren-größeren Unterbrechungen, über die Komitate Märamaros, Ung, Säros, Zemplen ungefähr bis Turzovka im Komitate Trenesen verfolgen, wo noch allerjüngst Schürfungen auf Petroleum geschahen. Im Südosten, im Komitate Häromszek, nordöstlich von Koväszna, weit drinnen im Gebirge, unmittelbar an der rumänischen Grenze, in der Gemarkung der Gemeinde Gelencze stoßen wir auf Spuren von Petroleum im allerobersten Teile des Putnatales, am östlichen Fuße des Köröbercz. Mit dem dortigen Vorkommen machte uns Franz Hersicn noch im Jahre 1881 bekannt.’ Das dortige Petroleumvorkommen rechnete Hereıcn zur unteren Kreide, und bezeichnet es als aus den dortigen Ropiankaschichten kommend, an dem ich nach dem dort gesehe- nen zu zweifeln keinen Grund habe.” Ich besuchte im Jahre 1894, auf der Rückreise von Sösmezö, im Monate September von Koväszna aus den obersten Teil des Putna- tales, wo die Spuren der Petroleumschürfungen in der Gegend des sogenannten Gashauses zu sehen sind. Es ist dies ein sehr einsamer Ort, weitab von jeglicher mensch- lichen Wohnung, von Koväszna aus geritten (etwa zwei Stunden Ruhe eingerechnet) neun Stunden Weges; abgerechnet. den kürzeren Abstieg beim Köroberez in das Putnatal, ein immer mehr und mehr sich er- hebender Weg. Am Platze der alten Schürfung zeigt sich überall nur Zerstörung. ö Das Dach des sogenannten Gashauses war noch gut, die Fenster und Türen desselben aber alle ausgebrochen. In der unmittelbaren Nähe desselben befindet sich der Schurfschacht, voll mit Wasser; mit dem Tagkranze desselben stehen wir mindestens 25—30 Meter ober denı Wasser der Putna. 1 Fr. Hereich: Über das Petroleumvorkommen des Szeklerlandes (ungarisch). Orvos-termeszettudomänyi Ertesitö. Kolozsvär 1881, VI. evfolyam, II. Termeszettudo- mänyi szak., p. 271. (Siehe übrigens: J. Böcku: Sösmezö. Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, XII. Bd., p. 57.) 2 1883 spricht Lupwis BopoLA in seinem «Die Häromszeker Petroleum- quellen» betitelten Artikel von den Petroleumvorkommnissen des Putnatales. («Nemzet», Budapest 1883, Il. Jahrgang, 8. Februar.) VE (11) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 419 Indem ich mich über den Schacht neigte, spürte ich keinen Ge- ruch, aber beim Aufrühren des Wassers mit einem Stabe, läßt das an demselben adhärierende Wasser deutlich den Geruch des Bitumen wahrnehmen. An der Seite des Schachtes stand nur mehr die Achse des ehe- maligen Göppels. Auf der kleinen Halde dieses Schachtes liegt grauer Sandstein, wie denn um den Schacht überhaupt die unterkretazeischen dunkelgrauen Sandsteine mit weißen Kalzitadern (unsere sogenannten Ropiankaschichten) genügend häufig zu sehen sind. Etwas seitwärts von hier ist eine trichterförmige kleine Vertiefung zu sehen, noch weiter abwärts aber eine mit Holz verkleidete schachtartige Vertie- fung, beide als Stellen älterer Schürfungen ; gegenwärtig sind beide mit Wasser erfüllt. Das Wasser der letzteren Stelle verrät, mit einem Stabe aufgerührt, einen Schwefelwasserstoffgeruch. In der Gegend des Gashauses zeigt der Boden des Gehänges starke Rutschung und ist überhaupt sehr wasserhaltig. Nach der Mitteilung meines Begleiters wurde talaufwärts im Putnatale noch an zwei Stellen ein Schurfversuch gemacht. Gegenüber dem Gashause ist die rumänische Seite sehr’steil und nicht begehbar. Äußerlich bräunliche, innen graue, einige Zentimeter starke Sandsteine bilden dieselbe unten im Putnatale, in denen ich auch Pyrit sah. Sie wechseln mit Schiefern, fallen unter 65° gegen 19h 5°, daher sehr steil. Im Hangenden dieser beobachtete ich indessen dort auch eine mehrere Meter (2'/„—3 m) mächtige Sandsteinbank. Die Putnaer Petroleumschürfungen befinden sich laut der im dortigen Walde aufgestellten Tafel auf dem 1881-er Freischurfsgebiete der Kezdivasärhelyer Einwohner Pavr und JuLius Benkö, von denen nach der Mitteilung des Gelenczeer Pfarrers T. Csıry, der zuerst ge- nannte zur Zeit meines Besuches schon verstorben war. Nach dem Gesagten boten im Jahre 1894 gelegentlich meines Besuches im obersten Teile des Putnatales die ehemaligen Schürfun- gen beim Gashaus ein sehr trauriges Bild. Der Zustand des Gashauses bot dem Besucher bereits aus mehreren Gründen keinen Schutz mehr und so verblieb nur das Kampieren im Walde unter freiem Himmel. Der heutige verlassene Zustand der Schürfungen scheint auf nicht eben glänzende Resultate zu deuten, jedoch ist es nicht zu leugnen, daß bei der so großen Entfernung des Fundortes von jeg- lichem Wohnorte und Eisenbahnverbindung die Erbohrung einer nicht geringen Menge von Petroleum nötig wäre, daß unter den oberwähnten ungünstigen Umständen von einem nutzbringenden Unternehmen die Rede sein könnte. 420 JOHANN V. BÖCKH (12), Nur nebenbei will ich gleich hier bemerken, daß der traurige Zustand, den die Schürfungen des Putnatales zeigten, in kleinerem- größerem Maße nicht nur auf einem Schurfterrain unseres Vaterlandes gleichfalls zu sehen war. Wenn wir unsere Wanderung in den Ostkarpathen gegen Norden fortsetzen, so stoben wir gleichfalls an der östlichen Grenze unseres Landes, beim Häromszeker Sosmez6 auf ein Gebiet, woher die Spuren von Petroleum schon seit lange her bekannt sind und so fehlen die Spuren von auf diese geführten Schürfungen auch hier nicht, ja ich kann sagen, sie sind hier selbst häufiger zu sehen. In Sösmezö geschahen auch Bohrungen und wurde auch Petro- leum angetroffen, aber der bei der Bohrung eingetretene Unfall, nament- lich bei dem bis 151 Meter niedergestoßenen Bohrloche Nr. V, an das man viele Hoffnung knüpfte, da es bei 137 Meter bereits im Öle stand, machte alles zunichte und wurden im Jahre 1885 die Schurf- arbeiten auch in Sösmezö eingestellt. Als ich im Jahre 1894 das Sösmezöer Petroleumgebiet beging, war dort alles stille, nur die verlassenen Bohrlöcher, Schächte und Gruben bezeugten die ehemalige dortige Schürfungstätigkeit. Ich will mich hier mit Sösmezö nicht neuerdings länger befassen, was ich dort erfuhr, das habe ich noch seinerzeit detailliert beschrie- ben und an dem damals zum Ausdrucke gebrachten habe ich auch heute keine Ursache das geringste zu ändern." Weiter gegen Nordwesten hin wird die Gegend von Osekgyimes: genannt, wo Spuren von Petroleum wären und demnach auch Schür- fungen erwähnt werden. So z. B. erwähnt Herr Drsıner NAacy aus dem Jahre 1895, daß auf der Kolonie Rakotyas nach Petroleum geschürft und laut ihm angeblich auf 180 Meter gebohrt wurde. Er sah dort auch einen primitiven Bohrturm, doch wurde zur Zeit seines Besuches nicht gearbeitet und er hält an dieser Stelle das Vorhandensein von Petroleum für ausgeschlossen. Er sagt weiters, daß indem er seit 1896 alljährlich Gsikgyimes und dessen Umgebung studiert, er im Monate Juni 1899 bereits etwas weniges Petroleum auch ans Tageslicht brachte.” Nebenbei will ich hier notieren, daß auch Franz HeErsBicH es 1 JoHmann BöckH: Die geologischen Verhältnisse von Sösmezö und Umgebung- im Komitate Häromszek. Mit besonderer Berücksichtigung der dortigen petroleum- führenden Ablagerungen. Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ee Geologischen Anstalt, XII. Bd. 1. Heft. >= Desiver NAGyY: Die geologischen Verhältnisse der Gegend von Csikgyimes, mit besonderer Berücksichtigung des petroleumführenden Gebietes. Budapest 1900, pag. 1—2 (ungarisch). (13) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 421 erwähnt, daß man ihn in Gyimes an mehrere Punkte führte, wo an- geblich Naphta zu finden wäre und zwar an das rechte Ufer des Tatros, nahe zur Mündung des Baches ÄAldomäspatak und zur Lehne des gegenüber liegenden Berges, daß er aber dort nichts sah, selbst den so sehr charakteristischen Geruch nicht verspürte.' Desiper Nacy (l. c. pag. 14) war nicht geneigt diese Behauptung Hergıcns anzunehmen und unternahm in seiner Mitteilung das Gegen- teil zu beweisen und führt im Laufe derselben (l. c. pag. 16) an, daß gegenüber des sogenannten Egeresgartens, an den abgebrochenen Sandsteinstücken des am rechten Ufer des Tatros befindlichen Stein- klotzes er einen intensiven Petroleumgeruch verspürte. Er erwähnt auch noch von anderen Punkten der Gegend von Gyimes, wie z. B. -aus dem Tale des Petkipatak, bituminöses Gestein und brennbare Gase, letztere auch aus den Tarhavaspatak, sowie er schließlich mitteilt, daß er infolge Auftrages von Herrn Josepn MoınäÄr im Jahre 1899 am rechten Ufer des Tatrosflusses einen Probeschacht abteufte bis 52 Meter Tiefe, wobei er wiederholt auf Petroleumspuren und brennbare Gasausströmungen stieß, welch letztere ihn zur Einstellung der Arbeit zwangen. Schließlich erfahren wir, daß in Gsikgyimes das geeignete Terrain von Herrn Joszeru MoLnär mit Freischurfskreisen belegt wurde. Ich halte mich hier bei den Schlußfolgerungen des Herrn Desiper Nacy nicht auf, aus denen er schließt, daß das durch ihn behandelte Gebiet es ist, wo Ungarn reiche Petroleumquellen besitzt, und bemerke nur, daß ich dies aus seiner Darstellung nicht begründet finde und halte es für zweckentsprechend auch die eine oder andere Äußerung anderer Besucher dieser Gegend hier anzuführen. So zeigte man Dr. Tuomas v. SzontacH kgl. Bergrat und Chef- geologen, nach der von ihm erhaltenen gütigen Mitteilung, 1894 bei der Untersuchung der Trace der Szeklerbahn im Tarhavaspatak die Stelle, wo vor einigen Jahren angeblich eine englische Gesellschaft ohne jeglichen Erfolg auf Petroleum bohrte. Eben auch in jener Zeit, sagt Dr. v. SzoxracH, daher vor 1894, wurde nördlich von der Gemeinde Gyimesbükk bei der Häuser- ‘gruppe Rakotyäs gleichfalls ohne Erfolg gebohrt. Im Oktober 1901 sah Dr. Tmuomas v. Szontacn in Gsikgyimes 1 Dr. Franz HereicHh: Das Szeklerland mit Berücksichtigung der angrenzen- den Landesteile, geologisch u. paläontologisch beschrieben. Mitteilungen aus dem Jahrbuch der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, V. Bd., 2. Heft. Budapest 1878. pag. 202. 499 JOHANN V. BÖCKH s (14) die Spuren der dortigen aufgelassenen Bohrung. Nach ihm stellten diese Deutsche bis 580 Meter Tiefe her und kostele dieselbe 140,000 Kronen. Wie weiters Dr. v. SzontTAcH sagt, war nicht einmal eine Spur von Petroleum und wurde demnach die Bohrung vor etwa 1'/s Jahren aufgelassen. Dies sind die Daten Dr. Tuomas v. Szontacns über die Gegend von Csikgyimes. Doch tun wir einen Schritt weiter. Über Auftrag des Herrn kgl. ungar. Finanzministers untersuchte Ende Mai 1900 gleichfalls ein Mitglied unserer Anstalt, Oberbergrat und Chefgeolog Lupwıs Roru von Teteep die Gegend von Csik- gyimes vom Standpunkte der Petroleumfrage, und aus seinem dies- bezüglichen Berichte! kann ich folgendes mitteilen. Lupwıe Rork v. Tereen erwähnt in diesem seinem Berichte gleich- falls einige Punkte, wo er an dem Gesteine bituminösen Geruch ver- spürte, und betreffs des Runkpatak gedenkt er auch des Ausströmens brennbarer Gase, gleichwie auch er anführt, daß wenn man nament- lich schieferige Tone in das Wasser wirft, diese an mehreren Stellen feine Häutchen wahrnehmen ließen. Die Stelle des oberwähnten 52 Meter tiefen Schachtes besuchte er in Gesellschaft von DesıpEr Nacy gleichfalls, doch fand er diesen voll Wasser; doch sagt er, daß als er später diesen Punkt abermals besuchte, nachdem inzwischen das Wasser des Schurfschachtes infolge Schöpfens von der Oberfläche bereits etwa 20 Meter tief stand, er außer dem Wasser auch jetzt nichts weiteres beobachten konnte. Seinen Bericht schließt Lupwıc Rorta v. TeLeen folgendermaßen ab: «Die Schichten des Sandsteines und der schieferigen Tone halte ich als dem Üzer- oder Ojtozer-Sandstein und zwar dessen oberem Teile entsprechend. Ausschwitzung von Erdöl war im begangenen Gebiete nicht einmal als Spur zu sehen. Es ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß von der Stelle der vom Schachte 250 Meter entfernt gestandenen Petroleumraffinerie das Petroleum in den unter den alluvialen Schich- ten lagernden Sandstein sickerte und die im Schachte aufgeschlossenen Schichten einigermaßen imprägnierte. Den an der Mündung des Äldomäspatak beobachtbaren Sand- stein mit Petroleumgeruch kann die am jenseitigen Gehänge des Tatros- tales gewesene zweite Petroleumraffinerie in gleicherweise beeinflußt haben. Aus dem dunklen schiefrigen Tone, wenn er auch stellenweise 4 Protokollszahl 436/1900 der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. (15) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 493 bitumenführend ist, Bitumen zu gewinnen, könnte kaum ein Resultat liefern. Der große Aufschluß an der nördlichen (Tatrostaler) Seite des ‘Grenzrückens, wo man für den Bahnbau Steine brach, fällt in das Liegende der beim Schacht aufgeschlossenen Schichten; und da in diesen mächtigen Sandsteinbänken auch nicht eine Spur von Petro- leum oder überhaupt von Bitumen sich zeigt, so kann mit einer eventuellen Bohrung im Schachte oder aber in dessen Nähe auch in größerer Tiefe kein irgendwie nennenswerteres Resultat erwartet werden.» Dies sind die Resultate der Untersuchung Lupwıc RorH v. TELEGDS in der Gegend von Gsikgyimes und mit diesem kann ich, so glaube ich, die Würdigung der Gegend von Gsikgyimes vom Standpunkte der Petroleumgewinnung auch beschließen. Indem wir die Ostkarpathen gegen Nordwesten hin weiter ver- folgen, stoßen wir erst jenseits der siebenbürgischen Landesteile, im Komitate Märamaros, auf Spuren, welche auf das Vorkommen von Petroleum deuten. So gleich im oberen Abschnitte des Izatales, wo Szacsal, Felsöszelistye, Dragomerfalva, Konyha und Batiza diesbe- züglich lange her bekannte Punkte sind, wo gleichfalls mehrere kleinere- größere Schürfungsarbeiten bewerkstelligt wurden. Die geologischen Verhältnisse des oberen Abschnittes des Iza- tales und der petroleumhaltigen dortigen Ablagerungen hatte ich noch 1893 Gelegenheit zu studieren, es ist zwar wahr unter nicht eben angenehmen Umständen, da gerade damals dort die Cholera epide misch auftrat. Meine dort gesammelten Erfahrungen habe ich noch 1894 detail- liert veröffentlicht,’ weshalb ich auch hier nicht in Wiederholungen eingehen will und auf das damals Mitgeteilte hinweisen kann. Im Monate Juni des Jahres 1895 war ich über Aufforderung des Herrn Finanzministers zum zweitenmale in Szacsal, um den Punkt für die Tiefbohrung auf Petroleum auszustecken.” Ergänzend bemerke ich weiters, daß ich infolge Wunsches des Herrn kgl. ungar. Finanz- ministers im Jahre 1897 zum drittenmale in Szacsal war, daß ich 1 Jomann BÖöckH: Daten zur Kenntnis der geologischen Verhältnisse im oberen Abschnitte des Izatales mit besonderer Berücksichtigung der dortigen petroleum- führenden Ablagerungen. Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geolo- gischen Anstalt, XI. Bd., 1. Heft 1897. 2 Jahresbericht der kgl. ungar. Geologischen Anstalt für 1895, pag. 9. 494 JOHANN V. BÖCKH d (16) die dortige Bohrung auf Petroleum von J. Josepu DevutscH besichtige und gleichzeitig neue Bohrpunkte bezeichnete, da die Bohrung, welche auf dem von mir seinerzeit bezeichneten Punkte am 31. August 1895 begonnen wurde, am 18. August 1896 bekanntlich von einem großen Unfalle betroffen wurde, da damals beide hermetische Röhren des Bohrloches durch den Druck des äußeren Wassers augenglasförmig eingedrückt wurden und bei 320 m Tiefe die Röhren auch abrissen, so daß das Bohrloch vom Wasser mit voller Kraft ersäuft wurde und der bereits emporgestiegene Petroleumstrahl erstickte. Dieses ver- unglückte Bohrioch war 45647 Meter tief." Um die Herstellung dieses Bohrloches bemühte man sich mehr denn ein Jahr, jedoch ohne Erfolg. Daß die Batizaer, gleichfalls J. Josepu Drurtschsche Bohrung auch mißglückte, ist ebenfalls bekannt. Abermals nach längerer Unterbrechung können wir, gleichfalls im Komitate Märamaros, jedoch im nördlicheren Teile desselben, bei Koörösmez6 ein Terrain sehen, das die Aufmerksamkeit der nach Petroleum Schürfenden schon seit längeren Zeiten her und wiederholt auf sich lenkte. Bei der Vereinigung der Fekete-Tisza und des von Osten kommenden Lasescsinabaches ist es das um Körösmezö zwischen hohen Bergen sich entwickelnde, beckenförmige niederere Hügelland, von wo die bituminösen Gesteine und Spuren des Petroleums von mehreren Punkten bekannt sind und beschürft wurden. Diese Gegend wurde sowohl von österreichischen, als auch unga- rischen Geologen wiederholt besucht, jedoch gaben auch andere ihren Erfahrungen Ausdruck. Im Jahre 1887 studierte gelegentlich der geologischen Detail- aufnahmen im Auftrage der kgl. ungar. Geologischen Anstalt Dr. THEopDoR Posewırz damaliger Hilfsgeolog die Gegend von Körösmezö,” indem er sich damals auch mit der hierher bezüglichen Literatur befaßte. Aus seiner Mitteilung ist zu ersehen, daß im Jahre 1878 zuerst einige Private sich betreffs Schürfung auf Petroleum vereinigten. Bei 13° (aleo bei etwa 123 Meter) wurde Petroleum auch angetroffen, jedoch gewiß nicht viel, denn bei einer Tiefe von 20° (18°94 Meter) wurde der schachtartige Bau eingestellt. 1879 bildete sich abermals eine Gesellschaft mit einem Fonde 1 Jahresbericht der kgl. ungar. Geologischen Anstalt für 1897, pag. 10. 2 Dr. Tueopor Posewirz: Bericht über die geologische Detailaufnahme im Jahre 1887. Jahresbericht der kgl. ungar. Geologischen Anstalt für 1887, pag. 114. (17) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 435 von 2000 Gulden und diese drang bis zu einer Tiefe von 40 Meter. Sie traf auch einiges Petroleum und Erdwachs, jedoch Geldmangels halber stellte auch diese im folgenden Jahre die Arbeit ein. Dr. Posewırz gibt an, daß 1881 sich eine dritte Gesellschaft, die «Erste Ungarische Petroleum-Schürfungsgesellschaft» kon- stituierte und neben andern führt er auch an, daß Ritter v. Stavenow in der Gegend von Körösmezö 23 Bohrlöcher abteufen ließ, die jedoch alle nur seichter waren; man drang — nach ihm — mit dem tiefsten Bohrloche bis 157 Meter vor. Nach Poszwırz erreichte die Gesellschaft keinerlei nennenswerle Resultate, den Grund hierfür sucht er aber nicht in den geologischen und bergmännischen Verhältnissen, sondern in der Organisierung der Gesellschaft. 1888 hielt sich Dr. Turonor Poszwırz abermals in Körösmezö auf, um die dortigen Aufnahmen fortzusetzen. Damals hatte ich Mitte Juli die Gelegenheit mit meinem Reisebegleiter Dr. Anpor SEnsEY DE SEMSE einige Tage gleichfalls in Körösmezö mich aufzuhalten und in Gesellschaft Dr. Tuzonor Poszwırz’ und unter dessen Führung einige Ausflüge zu machen. Ich sah damals auch selbst noch die Spuren meh- rerer der älteren Schürfe und Grabungen, jedoch am nördlichen Ende von Körösmezö, nicht weit oberhalb des linken Ufers der Fekete- Tisza auch einen neueren Bohrturm, in dem man gerade bei unserer Anwesenheit, am 18. Juli 1888, die Bohrung begann, mit einer Meißel- breite von 12 Zoll. Die Bohrung leitete Bergingenieur Leo, doch wissen wir von Dr. Turovor Poszwirz, daß auch mit dieser kein Ziel erreicht wurde, denn man traf nur Gase an, Petroleum aber nicht (oder wie der deutsche Text besagt: «wenig Erdöl») und wurde, wie er sagt, bei 934 Meter Tiefe auch dieses Bohrloch eingestellt." | Wie hieraus zu ersehen ist, war man mit den Schürfungen bis- her auch in Körösmezö nicht glücklich, es ist jedoch auch das wahr, daß man nach dem Obigen dieselben in befriedigenderweise gar nicht betrieb. Eben auch im Komitate Märamaros, jedoch von Körösmezö beträchtlich weiter gegen Südwesten, kennen wir aus dem unteren Teile des Taraczflußtales Petroleumspuren. Dr. Tuzopor PosEwırz, das Mitglied unserer Anstalt, der die dortige Gegend im Jahre 1895 geologisch aufnahm, sagt in seinem Berichte folgendes:” «Erdölspuren 1 Dr. Tueopor Posewirz: Das Petroleumgebiet von Körösmezö (Märmaros). Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Gelogischen Anstalt, XI. Bd., pag. 307. = Jahresbericht der kgl. ungar. Geologischen Anstalt für 1895, pag. 40. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 6, Heft. 31 436 JOHANN V. BÖCKH (18) zeigten sich bei Felsönereznicze im Salonoitale bei der Salzquelle daselbst. In den hier anstehenden graulichen eozänen Mergelschiefern zeigt sich das Petroleum in Spalten. Eine genauere Untersuchung ergab, daß die Ölspuren bloß in dem Mergelschiefer vorkommen, in welchen Schichten eine größere Ölmenge nicht zu erwarten ist. Ferner enthält die Eozänformation in dieser Gegend keine mächtigen Sand- steinschichten, wie z. B. im Izatale, woselbst das Erdöl auftritt, so daß keine Hoffnung vorhanden ist, auch durch weitere Untersuchun- sen größere Ölmengen anzutreffen.» Im Jahre 1895 sah ich bei meiner Rückkehr von Szacsal unter Führung Dr. Tu#ropor Poszwiırz’ auch persönlich den Punkt des Felsö- nerezniczaer Petroleumvorkommens. Den Aufschluß bildete damals nur eine kleinere Grabung in dem Mergel, in dem das durch seine lichte Farbe auffallende Petroleum auf kleine Flecke verteilt, genügend häufig sich zeigte. Dieses Öl weicht durch seine lichte Farbe vom Öle der bisher behandelten ungarischen Fundorte ab, erinnert mich aber außerordentlich an das Petroleum des 1896 bei dem galizischen Sta- rawies, damals im 240 Meter tiefen Bohrloche des Krosnoer Bewoh- ners BoLesLaus Kruszewskı, wie ich hörte in ca 230 Meter Tiefe erbohr- ten Sandsteines, das gleichfalls licht bräunlich-gelblich war. Bei Starawies verrät schon durch seine rote bis graue Farbe der obereozäne Ton in der nordöstlichen Lehne des dortigen niedri- geren, von Hügeln gebildeten Zuges an zahlreichen Stellen seine Anwesenheit. In der Gegend von Felsönereznieze bilden die als Eozän ange- sprochenen Schichten nach der Beschreibung Dr. Poszwırz’ meist gleichfalls rötliche bis graue, mergelige Schiefertone, doch fehlen auch Konglomerate nicht. Folgen wir unseren Karpathen noch weiter gegen Nordwesten, so finden wir im Komitate Ung, nordöstlich von Ungvär, im Tale des Ungflusses bei Lu gleichfalls schon länger her bekannte Petroleum- spuren. Diese betreffend schrieb ALEXANDER GEsELL! bereits 1875, daß die Linie Stavna, Luh und Voloszanka, die Täler Lynbenszki und Bisztra für Schürfungen auf Naphta sehr der Mühe werte Terrains bilden. GEsELL erwähnte auch, daß Gerore Markos, damals Ungvärer Güter- 1 ALEXANDER GESELL: Die geologische Beschreibung der auf dem Gebiete der Ungvärer kgl. ungar. Güterdirektion vorkommenden Mineralkohle, des Petroleums und Erdwachses. Földtani Közlöny, V. Jahrg. 1875, pag. 21 (ungarisch). a (19) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN, 497 direktor, die Aufmerksamkeit auf das dortige Petroleumvorkommen lenkte, infolgedessen die Schürfung eingeleitet wurde. Es liegt mir weiters der Text des Berichtes Anton Rönavs, des Chefs des kgl. ungar. Forstamtes Ungvär dto 6. November 1896 Z. 2914 an den Herrn kgl. ungar. Ackerbauminister vor, sowie eine Mitteilung ' des Oberbergrates und Montanchefgeologen ALEXANDER GESELL, der das Luher Vorkommen 1897 von amtswegen neuerdings untersuchte, und aus diesen ersehe ich, daß eigentlich der verstorbene Amapeus WoLrF, kgl. ungar. Förster von Sztanna derjenige ist, der die Aufmerksamkeit der bestandenen Ungvärer kel. ungar. Güterdirektion auf die Petroleum- quellen von Luh hinlenkte. Diesem Umstande zufolge wurde nach A. Rönay 1870 Epvarn Rıeper, der Inspektor des in Turjaremete bestandenen kgl. ungar. Eisenwerkes mit der Leitung der Schürfungen auf Petroleum auf dem Gebiete von Luh betraut, der daselbst mit Hilfe 10—35° tiefer Schächte bis Ende 1873 ca 120 Meterzentner Petroleum ausbeutete, aus denen in der zu Kosztrina bestandenen Pottaschesiederei eingerichteten Raffinerie ca 70 Zollzentner raffiniertes erstklassiges Petroleum ge- wonnen wurden. Dieses Petroleum, sagt Rönar und GeEseLL, wurde durch die Budapester Metallprodukten-Verschleißfaktorie analysiert und für so ausgezeichnet befunden, daß es mit dem amerikanischen erstklassigen Petroleum wenigstens gleichwertig, ja selbst für feiner erklärt wurde. Demnach war die Luher Petroleumanlage bis fast Ende 1874 in Betrieb, infolge der damals eingetretenen allgemeinen Geschäftslosigkeit und Mangels an Unternehmungsgeist wurde aber der weitere Betrieb eingestellt und die ganze Tätigkeit der ärarischen Herrschaft in dieser ‚ Hinsicht beschränkte sich nur darauf, das Schürfungsrecht von Jahr zu Jahr zu sichern. Dieser Zustand dauerte bis 1881, wo dann mit dem Reichstags- deputierten Dıonys PAzmAnoy, als dem Bevollmächtigten der «The Hun- garien Petroleum and Ozokerit Company (Limited)» ein auf 20 nach- einander folgende Jahre geltender Vertrag auf Grundlage des Erlasses des kgl. ungar. Ministeriums für Ackerbau, Industrie und Handel vom Jahre 1881, Z. 43,972 abgeschlossen wurde. Auf Grundlage dieses Vertrages entwickelte sich laut A. Rönays Bericht im Jahre 1881 auf dem Petroleumterrain von Luh eine große Tätigkeit mit der Zuhilfenahme amerikanischer Bohrmaschinen. 1 ALEXANDER GESELL: Das Petroleumgebiet von Luh und das Goldbergwerk von Verespatak. Jahresbericht der kgl. ungar. Geologischen Anstalt für 1897, pag. 166. 31%* 498 JOHANN V. BÖCKH (20) Dies nalım jedoch im Frühjahre 1882 ein Ende, da angeblich in ca 500 Meter Tiefe der Bohrer brach, infolgedessen auch der Vertrag erlosch auf Grund dessen, daß das Ölvorkommen in solcher Tiefe sich befinde, daß die auf dessen Gewinnung zu verwendenden Kosten nicht fruchtbringend sein können. Dem entgegen ist es aber Tatsache, daß in der Zeit des ärari- schen häuslichen Betriebes Petroleum bereits in 10—15° Tiefe in beschränkter Menge gefunden und tatsächlich gewonnen wurde. Das Ärar hielt in älterer Zeit mit dem der Pizmänpyschen Boh- rung zusammen 7 Betriebsobjekte auf eigenem Terrain aufrecht, die aber heute, man kann sagen, bereits alle eingestürzt sind, und das Oberforstamt Ungvär läßt nur bei einem, behufs Aufrechterhaltung des berggesetzlichen Rechtes, einige geringe Arbeit vornehmen. Dieses eine, schachtartige Objekt war es, welches ich 1897, als ich die Gegend von Luh besuchte und unter der Führung ALEXANDER GEsELLS besichtigte, auch persöhnlich noch sah, doch stand damals in dessen Nähe bereits abermals ein Bohrturm, in dem Dr. Aucust BanTLiın, damals Bewohner von Perecseny, behufs Schürfung auf Petroleum ein Bohrloch niederbringen ließ. Wir wissen weiters, daß Dr. Avcusr Bantuin den ärarischen Petroleumfreischurf von Luh für vom 1-ten Juli 1900 an zu rechnende 20 Jahre in Pacht nahm und in einer Tiefe von 230 Meter ein derartiges Resultat erzielte, daß, da die Gewin- nung sich als der Mühe wert erwies, er die Erwirkung der Verleihung ansuchte. Bereits ALEXANDER GEsELL erwähnt von mehreren Punkten der Gegend von Luh Ölausschwitzungen, doch weist er auf die Steilheit der Schichten hin, da er von einem Einfallen von 65°, häufig 85°, selbst noch steiler stehenden Schichten spricht, was schon an und für sich dafür spricht, daß mit Bohrungen von geringer Tiefe ein Ziel hier nicht zu erreichen ist, weshalb auch bereits GeseLı den Schürfer auf die Notwendigkeit von Arbeiten von 400—600 und noch mehr Meter Tiefe vorbereitet (l. e. Jahresbericht 1897, pag. 168). Das oberwähnte Dr. Bantuinsche Bohrloch gibt GeseLı im Jahre 1897 als 270 Meter tief an und beschließt seinen Bericht damit, «die größere Ausbreitung der Petroleumgesteine und das an mehreren Stellen tatsächliche Vorkommen von Öl und Ölspuren läßt darauf schließen, daß auch im oberen Teile des Komitates Ung Bergölquanti- täten vorhanden sein können». Bereits ALEXANDER GEsELL führt an, daß in der Gegend von Luh, unmittelbar neben den Bohrungen, die Oberfläche des Wassers infolge des auf ihm befindlichen Petroleums, in Regenbogenfarben spielt (Földtani Közlöny, V. Jahrgang, 1875, 1) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 439 pag. 25) und wahrlich an sonnigen Tagen ergötzt dieser Anblick gewiß jeden Beobachter. Hiernach auch das Komitat Ung verlassend und auf das Gebiet der westlich benachbarten Komitate Zemplen und Säros übertretend, haben wir es mit einem solchen Teile unseres Landes zu tun, aus dem Petroleumspuren gleichfalls schon lange her bekannt sind und von denen die eine oder andere Gegend behufs der Schürfung auf Petroleum durch die Sachverständigen warm empfolen wurde. Krivaolyka, Mikova im Komitate Zemplen, Felsökomarnik hingegen im Komitate Säros, sind neben andern schon in der ältern Literatur fungierende Orte, zu denen sich neuerlich Szu%6 und Izbugyaradvany im Komitate Zemplen und Zboro im Komitate Säros gesellten. Der verstorbene K. M. Pau, Mitglied der Wiener k. k. geologi- schen Reichsanstalt, beging noch im Jahre 1868 den uns hier betreffs der Petroleumschürfungen besonders interessierenden Landesteil, d. i. den nördlichen Teil vom Komitate Säaros und den nordwestlichen von Zemplen.! Nachdem er in seiner Mitteilung die geologische Bekannt- machung unserer Gegend abgewickelt hatte und dabei (l. ec. pag. 276) von der Stelle des Eintrittes und Weiterverbreitung der Schichten auf dem Gebiete der Komitate Säros und Zemplen des vom Standpunkte der Petroleumgewinnung damals besonderen Ruf erlangten galizischen Ropianka gesprochen hatte, sagt er am Ende seiner Arbeit (l. ce. pag. 278) in dem den nutzbaren Mineralien gewidmeten Kapitel be- treffs des Petroleumvorkommens das Nachfolgende, hier vielleicht besonders Erwähnenswerte: «Günstigere Aussichten hat die Gegend vielleicht in betreff eines anderen fossilen Brennmateriales, welches . im angrenzenden Galizien bedeutend zur Hebung des Nationalwohl- standes beigetragen hat, nämlich des Erdöls oder Petroleums. Der allgemeine Gebirgsbau der Gegend, welcher deutliche, vor- wiegend von NW nach SO orientierte Faltungen erkennen läßt, machte es a priori wahrscheinlich, daß in irgendwelchen Schichten des Säroser und Zempliner Komitates die Aequivalente der galizischen Petroleum- schichten zu suchen seien. Ich begab mich zur Lösung dieser Frage nach dem Orte Ropianka in Galizien, wo eben ein bedeutender Reichtum an Petroleum aufgeschlossen worden war, und fand eine vollständige Übereinstimmung der dort das Petroleum enthaltenden Schichten mit den tiefsten, bläulichen Hieroglyphenschiefern unseres ı K. M. Paur: Die geologischen Verhältnisse des nördlichen Säroser und Zempliner Comitates. Jahrbuch der k.k. geol. Reichsanstalt 1869. XIX. Bd., 2. Heft. 430 JOHANN V. BÖCKH (22) Terrains, mit denen sie auch direkt im Zusammenhange stehen und die ich daher mit dem Namen Ropiankaschichten belegte. Wenn es nun auch sehr gewagt wäre zu behaupten, das Erdöl müsse in den- selben Schichten auch überall gleichmäßig verteilt sein, so liegt doch auch anderseits kein Grund vor, die Wahrscheinlichkeit der Anwesen- heit desselben in Schichten zu bezweifeln, die im direkten Streichen eines sehr reichen Punktes liegen und sogar schon an einer Stelle (NO von Mikova in zwei sehr mangelhaft angelegten Brunnen) wirk- lich Petroleum, wenn auch nicht in bedeutender Menge, geliefert haben. Allerdings wird man bei Bohrversuchen auf Petroleum in ziem- lich bedeutende Tiefen gehen müssen (in Ropianka wurde der Haupt- reichtum erst in einer Tiefe von 268 Klftr. erreicht), vielleicht auch zuweilen erfolglos arbeiten; die Wahrscheinlichkeit spricht jedoch bei rationell in den richtigen Schichten eingeleiteten Schürfungs- versuchen wohl mehr für einen günstigen, als für einen ungünstigen Erfolg.» Gerade so wie K. M. Paur, befaßte sich noch im Jahre 1873 auch J. Norn mit den Zügen der Petroleumspuren besitzenden Ablagerun- gen von Säros und Zemplen, da er sowohl diese, als die ähnlichen Bildungen Galiziens zum Gegenstande des Studiums machte. Er hebt hervor, daß die Schichten dieser Züge sowohl ihrer Natur und Zu- sammensetzung nach, als auch in Hinsicht auf ihre Lagerungsverhält- nisse ähnlich denen von Galizien sind, bis sie durch unsere ober- ungarischen Trachyte nicht durchbrochen und unterbrochen werden. Den Eintritt des ölführenden Zuges von Ropianka bei Komarnik nach Ungarn, sowie seinerzeit K. M. Pavr, erwähnt J. Noru gleichfalls und führt noch andere Punkte an, die er vom Standpunkte der Öl- gewinnung geeignet findet. Mit Luh im Komitate Ung, befaßt er sich in dieser seiner Mitteilung gleichfalls und mit Rücksicht auf die dort günstigen Verhältnisse, hält er ein erfolgreiches Resultat der dortigen Schürfungen für wahrscheinlich. J. Norn befaßte sich mit der Frage der petroleumführenden Ab- lagerungen der Länder der Ungarischen Heiligen Krone auch bei anderer Gelegenheit und wiederholt und außer ihm auch noch mehrere andere Forscher, aber es würde mich von dem mir vorschwebenden Ziele weit abführen, mich mit allen diesen und ihren Meinungen hier zu befassen. Ich erwähne indessen noch Anton OkuLvus,- der sich mit 1 K. M. PauL—J. NotH: Petroleum-Vorkommen in Nordungarn. Verhandl. der k. k. geol. Reichsanstalt. Jahrg. 1873, pag. 49. 2 Anton OKULUS: Über einige Petroleumfundorte in Ungarn. Österreichische (23) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 431 den ungarischen Petroleumfundorten gleichfalls befaßte und so unter anderen auch mit denen der Komitate Zemplen und Säros, sowie ich auf das fachmännische Gutachten des k. k. Oberbergrates H. Warrer ! über Krivaolyka und Hankowce hinweise. In diesem sagt er, daß die bei den ersten Häusern von Kriva- olyka unter den Menilitschiefern folgenden Schiefer und Sand- steine wahrscheinlich den galizischen oberen Hieroglyphenschichten oder dem tiefsten Eozän entsprechen dürften. Er erwähnt den in dieser Gruppe beim ersten Hause sichtbaren Petroleumausbiß und daß die Sandsteine mit Naphta imprägniert sind, der Schiefer aber hiervon frei ist. Den Naphtaausbiß erklärt er für sehr stark. Nachdem er noch einige Worte den Lagerungsverhältnissen widmet und die Aussichten der Schürfungen erwägt, glaubt er sich auf Grund dieses zur Voraus- setzung berechtigt, daß in Krivaolyka der Petroleumbergbau gün- stige Resultate liefern wird und die Resultate sind nach ihm in höchstens 60-100 Meter Tiefe zu erwarten; wenn aber nach nutz- losem Abteufen bis zur angegebenen Tiefe noch immer Naphtaspuren von unten heraufkommen sollten, dann ratet er das weitere Abteufen an, da er es dann für wahrscheinlich hält, daß das Petroleum sich dort auf sekundärer Lagerstätte befinde und aus den tieferen Schich- ten herstammt. Schließlich erklärt H. Water das Schürfen auf Petroleum. in Krivaolyka für eine moralische Notwendigkeit. H. WALTER ist auch ein warmer Fürsprecher für das Schürfen auf Petroleum in der Gegend von Hankowce, obwohl er dort keine Spur von Petroleum antreffen konnte und ihn hierzu mehr nur die große Analogie der dortigen Schichten mit jenen der galizischen petro- . leumführenden Ablagerungen anspornte. Indem er indessen am Ende seiner Erwägungen dahin gelangt, daß mit Rücksicht auf die große Ausdehnung dieser Schichten die geringen Kosten ein-zweier Schurf- schächte nicht abschrecken sollen, so könnte man sich schließlich mit diesem Gedanken befreunden, jedoch keinesfalls mit seiner Meinung, daß ein eventueller Fund in Hankowce für Ungarn endgültig die Frage lösen wird, ob das Kapital an der Naphtaindustrie sich betei- ligen soll oder nicht (l. ec. p. 115); denn auch der genannte Herr Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen 1883. XXXI. Jahrg. pag. 485. — Zugleich: Berg- und Hüttenmännische Zeitung 1883, Nr. 41. 1 H. WALTER: Gutachten über das Vorkommen von Nafta (Petroleum oder Bergöl) im Zempliner Comitate, namentlich in Krivaolyka und Hankowce. Ungar. Montan-Industrie-Zeitung. IU. Jahrg. 1887, Nr. 15. 439 JOHANN V. BÖCKH (24) Oberbergrat kann aus seinem Valerlande sehr wohl wissen, wie leicht selbst auf den besten Territorien die eine oder andere Schurfbohrung sich als taub erweisen kann. Als ich am 2. September 1896 mit meinem Begleiter, dem seit- her leider so früh verstorbenen Koroman v. Appa, von unserer galizischen Studienreise auf der Rückkehr war, reisten wir von Barwinek, wo wir uns der freundlichen Aufnahme des Herrn Direktors JuLıus NorH erfreuten, wofür er auch an dieser Stelle meinen aufrichtigsten Dank entgegennehmen möge, in Gesellschaft des letzteren nach Mezö- laborez und wir hatten dabei Gelegenheit das in der Literatur öfters erwähnte Mikova im Komitate Zemplen gleichfalls zu besuchen. Damals waren in Mikova im Dickicht des Waldes zwei Schächtchen und ebensoviele trichterartige Löcher nebeneinander zu sehen. In dem einen Schachte, der mit Wasser voll war, konnte ich noch die Spuren des bräunlichschwarzen, dichten Petroleums sehen; der andere gleichfalls mit Wasser gefüllte, ließ mit einem Stabe auf- gerührt, Gasblasen wahrnehmen. Auf der Halde lagen außen rostige, innen dunkelgraue Sandsteinschiefer, welche hier und da auch Hiero- glyphen zeigten, weiters Toneisenstein- und dunkelgraue Schieferton- stücke. Der eine dieser Schächte war, nach der freundlichen Mitteilung Herrn JuLıus Norns, 16—17 Meter tief und sie wurden vor etwa 30 Jahren durch einen galizischen Israeliten gegraben. In dem nahen Hauptgraben sah ich Toneisensteinstücke sowie grünlichen bis grauen Ton, nebstbei auf der Halde des dortigen Stollens auch einzelne rote Schieferstücke liegen. Glänzende quarzige Sandsteine liegen häufiger herum, mitunter in sehr großen Stücken und einzelne derselben sind bituminös. Weiße Kalzitadern, grobe Hieroglyphen und Fukoiden sah ich gleichfalls in den Sandsteinen. Da die Seiten des Grabens im Zusammen- stürzen waren, so war die Lagerung nicht zu sehen, doch haben wir es hier im ganzen mit Gesteinen eozänen Charakters zu tun. Bei meinem Aufenthalte in Galizien hatte ich Gelegenheit von Barwinek aus in Gesellschaft J. Norus auch mit den Ablagerungen der dortigen Gegend mich vertraut zu machen, wo damals Schürfungs- bohrungen auf Petroleum geschahen und auch das in der Geologie zu großem Rufe gelangte Ropianka zu besuchen. Damals (am 1. Sep- tember 1896) gingen wir über den Duklapaß auch nach dem gleich- falls oft genannten, bereits im Komitate Säros gelegenen Felsö- komarnik. Von Felsökomarnik etwas südlich, im Salasiskabache, nahe (25) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 433 der Landstraße, sahen wir am Ufer des Baches roten und grünen Ton, da jedoch dort die Anschwemmungen des Baches alles bedecken, so ist etwas anderes nicht recht beobachtbar. Indem man in den Hauptgraben hinunter steigt, zeigen sich graue (doch gibt es untergeordneter auch braune) Schiefer, welche mit selbst diekbänkigeren Sandsteinen wechsellagern. Diese Schichten fallen nach 5%, daher gegen Ostnordost, und zwar genug steil, nämlich mit 65° ein. Unter den Sandsteinen gibt es grobkörnigere, mit grünen Glaukonitkörnern. Zuunterst befanden sich auch solche, die, ins Wasser geworfen, Ölspuren aufwiesen. Weiße Kalzitadern sah ich in diesen Sandsteinen gleichfalls. Weiter aufwärts im Graben verschwindet alles, doch folgt dann wieder bläulichgrauer, Schiefer, mit braunen bis grauen, teilweise Hieroglyphen führenden, auch dickbänkigeren Sandsteinen. Diese Schichten sieht man nur in einem kleinen Aufschlusse und sie stehen sehr steil gegen 3t—5°, daher Nordosten einfallend, doch weiter hinaufzu im Graben treffen wir abermals grauen Schiefer mit rostigen Teilen und zwischen- gelagerten festen Sandsteinen. Das Einfallen ist auch hier nach Öst- nordost gerichtet (4—5°), und zwar gleichfalls steil. Diese Sandsteineinlagerung besteht aus 4—7 cm starken Tafeln und ist auch hier glaukonitisch. Indem wir unseren Weg weiter aufwärts fortsetzen, so sehen wir, daß die grauen, schieferigen Tone auch dort vertreten sind und es fehlt auch dort die Zwischenlagerung mächtigerer Bänke grauen, grobkörnigeren Sandsteines nicht, so daß das Wasser des Baches hier auch einen kleinen Wasserfall bildet. Die Sandsteine zeigen die sogenannte strzolkaartige (krumm- ‚schalige) Ausbildung und an ihrer unteren Fläche auch Hieroglyphen. Das Einfallen ist hier indessen ein verändertes, denn es ist zu- erst gegen Südwesten 15%, dann gegen 14% gerichtet unter einem Winkel von 42°. Weiße Kalzitadern fehlen auch in diesen Sand- steinen nicht. Die mächtigere Sandsteine führenden Schiefer setzen noch eine Weile fort und ist ihre Einfallsrichtung selbst nach 13%—5° gerichtet. Schließlich in die Ortschaft Felsökomarnik gelangt, sehen wir auch dort vor allem grauen Ton im Gehänge des Baches, dann etwas weiter hinauf wird das kleine Rohr eines älteren Bohrloches sichtbar, das angeblich 80 Meter tief war und auf der unterhalb be- findlichen Halde sieht man grünlichen Ton mit grünlichen Sandstein- stücken und Hieroglyphen. Nicht weit von hier zeigt sich mit dem grünlichen auch der rote Ton. 434 JOHANN V. BÖCKH (26) Noch weiter aufwärts ist der Graben in starker Rutschung be- griffen, doch folgen dann abermals nur grüner glaukonitischer Sand- stein mit grauem mergeligen Schiefer. Hier befinden sich indessen auch Sandsteinblöcke mit bituminösem Geruche. Die starke Rutschung läßt in diesem Teile des Grabens eine präzise, der Reihe nach folgende Beobachtung nicht mehr zu. Ein freies Austreten von Petroleum sah ich in Felsökomarnik nicht. Im ganzen läßt es sich indessen nicht leugnen, daß die zwischen den Schiefern sich einstellenden, selbst mächtigeren Sandsteinzwischen- lagerungen betreffs der Schürfung auf Petroleum als ein günstiger Umstand zu betrachten sind, umsomehr, da bituminöse Varietäten tat- sächlich nicht fehlen und die sich zeigende Schichtenentwickelung sich in nichts von dem der Petroleumgebiete des benachbarten Ga- liziens unterscheidet. Von hier gegen Südweslien, jedoch gleichfalls noch im Komitate Säros, folgt Zborö, zu dem man große Hoffnungen hegt. Neuerlich hat man dort auch eine Tiefbohrung angelegt, die — wie ich höre — gegenwärtig zirka 970 Meter tief ist, doch war Petroleum bisher nur in Spuren zu sehen. Noch weiter westlich habe ich von Petroleumspuren oder auf solche angelegten Schürfungsarbeiten keine Kenntnis. Die sogenannte Karpathensandstein- oder Flyschbildung, in der wir uns bisher bewegten, ist im Komitate Szepes zwar vorhanden, weicht aber immer mehr gegen Norden aus, da dort ältere Gebirgs- massen als sie, unsere Mittelkarpathen, gegen Norden in den Vordergrund sich schieben. Nachdem sie aber dann, wenigstens mit ihrer Hauptmasse, unsere Tatra bogenförmig umgehend, gegen Südwesten hinabgebogen über das Komitat Arva ins Komitat Trenesen hineingelangt sind, treffen wir dort weit am nordwestlichen Rande unseres Landes bei Turzovka auf einen Punkt, wo neuestens, auf dem Gebiete des Karpathensand- steines, von Dr. Lupwıs Horzmann Bohrungen auf Petroleum geschahen. Das in den vorhergehenden Zeilen mitgeteilte zeigt deutlich, daß vom Gebiete unseres Vaterlandes die Bitumen gleichfalls bereits seit langen Zeiten bekannt sind und daß betreffs Aufschürfung dieser sowohl von seiten Einzelner, als auch von Gesellschaften bereits schon länger Versuche erfolgten. Was aber in dieser Hinsicht vor dem Jahre 1893 geschah, kann keineswegs als ausreichend bezeichnet werden, auf welches immer unserer Gebiete wir blicken. Der oben geschilderte traurige Zustand der älteren Schurfplätze (27) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 435 und deren Objekte zeigt, daß unter den obwaltenden Umständen ein erfolgreiches Resultat überhaupt nicht zu erreichen war, denn es machte dies entweder das zur Verfügung stehende Geld oder aber der Mangel an Sachkenntnis unmöglich; wo aber die Erklärung des Miß- erfolges nicht in diesem liegt, dort sind die vielen Unglücksfälle geradezu niederschmetternd, welche unsere wenigstens relativ tieferen Bohrungen — man kann sagen — der Reihe nach trafen. Unter diesen Umständen war ein entscheidendes Resultat wahr- lich nicht erreichbar und wenn es auch einesteils wahr ist, daß wo Bohrungen in größerem Maße geschehen, dort auch solche sein wer- den, die unglücklich enden, nur daß in solchen Fällen der Erfolg der übrigen das Unglück des einen oder anderen Bohrloches ausgleicht, allein wo wir noch nicht aufgeschlossenen, sozusagen jungfräulichen Gebieten gegenüber stehen, dort ist andererseits auch das gewiß, daß eine solche unglücklich endende Bohrung leicht das betreffende Gebiet diskreditiert, denn nicht immer wird der wahre Grund der Resultats- losigkeit der Bohrung publik. Hiermit können wir — sagen wir — die erste Periode unserer Petroleumschürfungen verlassen, welche ich bis 1893 rechne, als näm- lich mit der Frage der Schürfungen auf Petroleum die ungarische Re- gierung sich eingehender zu befassen und hiermit diesen eine von der bisherigen abweichende Richtung zu geben begann. 11 Die zweite Periode der Schürfungen von 1893 bis Ende des Jahres 1906. Das Jahr 1893. Die zweite Periode der Schürfungen auf vaterländisches Petroleum beginne ich mit der Mitteilung des Schriftstückes, welches am 12. Juni 1893 unter finanzministerieller Zahl 41 031 Herr Dr. ALEXANDER WEKERLE, damals kgl. ungar. Ministerpräsident und Finanzminister an meine Person zu richten geruhte und das folgendermaßen lautet: «Es ist für das vaterländische konsumierende Publikum ebenso, wie für unsere Erdölraffinierindustrie überaus wichtig, daß das Rohöl im Lande gewonnen werde. Bisher. wie es auch Euer Hochwohlgeboren bekannt ist, suchten zahlreiche Unternehmungen in mehreren Gegenden des Landes nach Petroleum, namentlich in den Komitaten: Märamaros, Szilägy, Heves und Zala, die Schürfungen beschränkten sich aber meist nur auf die höheren Schichten, nur wenige drangen über 100 Meter und nur zwei Tiefbohrungen gelangten bis zu einer Tiefe von über 300 Meter. An mehreren Punkten stieß man auch auf Petroleum, doch nir- gends auf solche Mengen, daß man auf eine ausgiebige Produktion rechnen könnte und die Resultate der bisher vollführten Schürfungen berechtigen höchstens nur zur Hoffnung, daß man in größerer Tiefe auf reichliches Petroleumvorkommen rechnen kann. Jetzt bildet es schon ein Landesinteresse, dab in dieser Frage je früher Gewißheit erlangt werde und da man dies ohne staat- licher Unterstützung kaum erreichen könnte, so habe ich für diesen Zweck in den diesjährigen Staatsvoranschlag 50,000 fl. eingestellt. Da die Summe bewilligt ist, so sind aus derselben vertrauens- werte Unternehmungen zu unterstützen, daß sie unter Kontrolle even- tuell bis 1000 Meter oder darüber hinaus hinabreichende Tiefbohrun- gen ausführen können. ee (29) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 437 Wegen Gewährung einer entsprechenden Subvention haben sich auch schon bisher mehrere Unternehmungen an mich gewendet, ohne daß ich aus ihren Eingaben darüber die nötige Sicherheit hätte ge- winnen können, daß die Tiefbohrungen auch mit Erfolg betrieben würden. Nachdem ich aber die im Budgete für diesen Zweck bewilligte Summe auf kleinere, nur auf die oberen Schichten sich beschränkende und demnach ein entsprechendes Resultat nicht sichernde Bohrungen nicht zu vergeuden wünsche, finde ich es für nötig, daß die Tief- bohrungen mit dem gründlichen Studium der geologischen Verhält- nisse begonnen werden, die Bohrlöcher aber an geeigneten Punkten solange niedergebracht werden, bis sie die Petroleumformation durch- bohren zu dem Zwecke, daß wir erfahren, ob ein Petroleumlager darinnen ist. Ihr Interesse für die Sache kennend, wende ich mich daher an Euer Hochwohlgeboren, als dem gründlichen Kenner der Verhältnisse und fordere sie auf, daß sie an den südöstlichen Gehängen der Nord- karpathen betreffs der Bezeichnung mehrerer solcher für die Bohrung nach Petroleum geeigneten Punkte eventuell an Ort und Stelle ein- gehende Studien anstellen und dann auf Grundlage der geologischen Entwicklungen nebst der Bezeichnung der Stelle jeder einzelnen Boh- rung gleichzeitig auch darüber sich äußern, in welcher Tiefe der be- treffenden Stelle das Vorkommen des Petroleums nach ihrer Ansicht zu erwarten ist. Im Interesse der endgültigen Lösung der Angelegenheit wünsche ich zu bemerken, daß — abgesehen von der Tiefe der Bohrung — ich rein darauf Gewicht zu legen wünsche, daß in dem Falle, wenn in unserem Vaterlande überhaupt ein abbauwürdiges Petroleumvor- kommen vorhanden ist, dieses auf Grundlage der Bezeichnung und der Anweisung von Euer Hochwohlgeboren bis zu den Grenzen der mit den gegenwärtig verfügbaren Mitteln erreichbaren Tiefe für jeden Fall erschürft werde. Budapest am 12. Juni 1893. WEKERLE m. p.» Aus diesen Zeilen, ist vor allem — so glaube ich — deutlich zu ersehen, daß zurzeit ihres Niederschreibens, offenbar auf Grund- lage der bisherigen Erfahrungen, Se. Exzellenz der Herr Minister die Lösung der Frage der Schürfung auf heimisches Petroleum, nur im Wege von Tiefbohrungen für erreichbar hielt und mit Rücksicht der Kostspieligkeit dieser, andererseits aber der außerordentlichen Wichtig- keit, die ungarische Regierung im Jahre 1893 nicht zurückschreckte 438 JOHANN V. BÖCKH (30) die kostspieligen Schürfungsarbeiten unter gewissen Bedingungen von seiten des Staates auch finanziell zu unterstützen, vor allem aber als Ausgangspunkt der Schürfungen auf wissenschaftliche Grundlage sich zu stellen wünschte. Auf die oberwähnten ehrenden Zeilen des Herrn Ministerpräsi- denten und Finanzministers Dr. ALEXANDER WEKERLE, antwortete ich noch am 3. Juli 1893 wie folgt: Hochgeborener Herr Ministerpräsident! Mein gnädiger Herr! Durch die am 12. Juni 1893 unter Z. 41 031 in betreff der vater- ländischen Petroleumschürfungen an mich gerichtete ehrende gnädige Aufforderung fühle ich mich sehr geehrt und es sei mir gestattet für das mir entgegengebrachte Vertrauen meinen tiefsten Dank aus- zudrücken sowie ich in erster Linie zu erklären wünsche, daß was in der aufgeworfenen Frage mich betrifft, ich Euer Exzellenz zur Ver- fügung stehe. Die große und wichtige Frage der vaterländischen Petroleum- schürfungen ist, wir wissen es wohl, nicht von heutigem Datum, doch wissen wir auch, daß die bisher auf diesem Gebiete erreichten Resul- tate weder die auf die Schürfungen verwendete Mühe, noch die be- trächtlichen Geldopfer lohnten. Den weisen Entschluß Euerer Exzellenz, demzufolge Sie in 3% Frage der Petroleumschürfungen vor allem auf wissenschaftliche Grund- lage sich stellend, dem Lande die von so vielen dringend erwartete Direktive und Aufklärung zu reichen wünschen und zur Erreichung dieses Zweckes von seiten des Staates selbst ein bedeutendes Geld- opfer zu reichen, können alle jene nur mit aufrichtiger Freude und Dank entgegennehmen, denen das industrielle Aufblühen und Wohl- ergehen des Landes der Ungarischen Krone am Herzen liegt. Aus den gütigen Zeilen Euer Exzellenz ersehe ich mit Freude, wie richtig Sie auf die in der ganzen Frage so fundamentale Wichtig- keit besitzenden geologischen Untersuchungen Ihre werte Aufmerksam- keit zu richten geruhen, sowie es zur weiteren Beruhigung der Fach- kreise dienen kann, daß Euer Exzellenz Umsicht die durch die Gesetz- gebung bewilligte bedeutende Summe nicht auf kleinliche Arbeiten vergeuden, sondern in zweckentsprechender Richtung nur Konzentrier- ter verwenden läßt, was das Resultat, in welch immer Richtung, unbedingt in positiverer Form liefern wird. Daß auf dem Gebiete der Länder der St. Stephanskrone Spuren von Petroleum an mehreren Orten vorkommen, ist allgemein bekannt. (31) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 439 Die gütigen Zeilen Euer Exzellenz weisen gleichfalls auf mehrere solche Stellen hin und den genannten ließen sich noch andere an- schließen, deren eine oder andere, wie z. B. Sösmezö (im Komitate Häromszek) oder aber die Gegend von Luh (im Komitate Ung) von mehreren der Fachmänner selbst für beachtenswert erklärt werden. Die fachmännische Begehung und das Studium aller dieser Punkte erfordert aber zweifelsohne eine beträchtlichere Zeit und ist vielleicht auf einmal gar nicht nötig, da ja schon die Inanspruchnahme der gegenwärtig zur Verfügung stehenden Schürfungssumme bei Beobach- tung des berührten Standpunktes an ein lokalisierteres Vorgehen mahnt. Ich glaube, daß ich kaum irre, wenn ich sage, daß belreffs der Petro- leumschürfungen die allgemeine Aufmerksamkeit in erster Linie den Vor- kommnissen des Komitates Märamaros sich zuwendete und ich kann bei- fügen, daß hier die Aufmerksamkeit der Fachkreise zunächst auf die Vor- kommnisse des Izatales (Dragomerfalva, Szacsal, Konyha) gerichtet ist. Meine bescheidene Meinung ist demnach, daß im laufenden Jahre das Studium der genannten Punkte des Izatales, als durch die Sach- verständigen am meisten in den Vordergrund gestellle Gebiet, in An- griff genommen werde, insofern ich mir erlaube mich dahin zu äußern, wie übrigens auch aus den an mich gerichteten gütigen Zeilen Euerer Exzellenz zu ersehen ist, daß ohne eingehende Lokaluntersuchungen man auf geologischem Felde die nötige Grundlage umsoweniger be- schaffen kann, da die sichere Aufhellung der Geologie und tektonischen Verhältnisse unserer karpathischen Gebiete auch heute noch im Laufe und in vieler Hinsicht noch eine offene Frage ist. Wenn daher meine bescheidene Meinung den Beifall Euerer Exzellenz hat, würde ich im Sommer des laufenden Jahres die ge- nannten Gegenden des Izatales studieren, denn das Begehen und Stu- dium der sämtlichen oben kurz erwähnten ungarischen Vorkommnisse läßt sich in einem Sommer mit der gehörigen Gründlichkeit nicht be- werkstelligen und ist bei der Art der Verwendung der zur Schürfung bestimmten Summe auch kaum nötig. Indem ich übrigens diesbezüglich den weiteren gütigen Ent- schluß Euerer Exzellenz mir zu erbitten erlaube, sei es mir gestattet bei dieser Gelegenheit Euerer Exzellenz auch eine Bitte vorzutragen, ein Ansuchen, das ich dieser Tage, als ich bei Euer Exzellenz persönlich meine Aufwartung zu machen wünschte, mündlich vortragen wollte, jedoch infolge Abwesenheit Euerer Exzellenz nur vor dem Leiter des montanistischen Departements ausdrücken konnte und die bezweckt, Euer Exzellenz mögen mit Rücksicht darauf, daß meine Wenigkeit in Staatsdiensten steht und demnach dem ehrenden Auftrage bei 440 JOHANN V. BÖCKH (32) meiner vollen Bereitwilligkeit mit ganzer Hingebung und Beruhigung nur in dem Falle entsprechen könnte, wenn die hierzu nötige Zeit vom obersten Leiter der Geologischen Anstalt, Se. Exzellenz dem Herrn kgl. ungar. Ackerbauminister mir zur Verfügung gestellt wird, geruhen, letzteren diesbezüglich zu ersuchen und mich vom Resultate gleich- falls zu verständigen. Budapest, am 3. Juli 1893. Euer Exzellenz ergebener Diener JoHAnn BöckH m. p. Auf meine soeben mitgeteilte Eingabe erhielt ich am 26. Juli 1893 unter Z. 48485 die nachfolgende, gleichfalls an meine Person gerichtete Antwort: «In Ihrer, in Angelegenheit der vaterländischen Petroleumschürfun- gen am 93. laufenden Monats datierten Eingabe waren Euer Hoch- wohlgeboren so freundlich ihrer Ansicht Ausdruck zu geben, daß behufs der Bezeichnung der zur Bohrung geeigneten Punkte in erster Linie das Studium des Izatales, als des von den Fachmännern zumeist in den Vordergrund gestellten Gebietes, in Angriff genommen werde, und zwar im Wege einer Lokaluntersuchung des betreffenden Gebietes. Da ich die in dieser Angelegenheit von Euer Hochwohlgeboren entwickelten Ansichten für solche halte, die geeignet sind die Lösung der ein Landesinteresse bildenden Frage zu einem Resultate zu füh- ren, nehme ich ihren Antrag in Gänze an und fordere Sie demnach auf, daß Sie im Sommer des laufenden Jahres, und zwar je früher, die Petroleumvorkommnisse des Izatales zum Gegenstande des Stu- diums machen und hierauf basierend betreffs der Bezeichnung der zur Bohrung etwa geeigneten Punkte und bezüglich der Tiefe des Petroleum- vorkommens, im Sinne meiner vorhin erwähnten Schrift sich zu äußern die Freundlichkeit haben. Schließlich verständige ich Sie, daß wegen Bewilligung der zum Studium nötigen Zeit und betreffs Anweisung des nötigen Reise- vorschusses zu Lasten meines Ressortes ich den Herrn Ackerbau- minister gleichzeitig ersuchte. Budapest, am 26. Juli 1893. WEKERLE m. p.» Infolge der obigen Aufforderung des Herrn Ministers reiste ich zur Erfüllung meines Auftrages noch in der zweiten Hälfte des Monates August 1893 in das Komitat Märamaros, in den oberen Teil des Iza- (33) DER STAND DER PETROLEOMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 441 tales und begann sogleich mit der geologischen Aufnahme und dem Studium der Gegend von Szacsal und Dragomerfalva vom Stand- punkte des Petroleumvorkommens hinunterzu bis Rozävlya, von wo ich sodann erst gegen Ende September zurückkehrte. Das Resultat meiner Untersuchungen veröffentlichte ich anfangs des nächsten Jahres 1894 und in dieser Arbeit war ich bestrebt jenen Fragen zu entsprechen, welche an mich gestellt wurden. Wer sich für den Gegenstand näher interessiert, den kann ich direkt an diese meine Arbeit verweisen." Zur Zeit meines Aufenthaltes im Izatale traf ich dort an zwei Stellen Schürfungsobjekte im Betriebe. Eines derselben war ein Bohrloch bei Dragomerfalva, auf der Kelemenyäsza genannten Stelle, das der damals in Dragomerfalva wohnende Baron B. v. ALvEnsSLEBENn niederbringen ließ, übrigens von nicht großer Tiefe und es wurde bald nach meiner Entfernung als resultatlos eingestellt. | Die zweite Bohrung war im Auftrage von J. Josseru Deutsch bei Batiza im Flusse und war bei meiner dortigen Anwesenheit erst bis zu 82 Meter niedergebracht. Beider Bohrungen gedachle ich übrigens in meiner oberwähnten Arbeit und füge ich jetzt nur noch bei, daß nach der vom Leiter der Batizaer Bohrung, Herrn Bergingenieur JuLıan Fapıanskı, im Monate Juli 1894 erhaltenen Mitteilung das Batizaer Bohrloch bei seiner Ein- stellung 582 Meter Tiefe erreicht hatte und starker Gasaufstieg sich gezeigt haben soll. Später erfuhr ich von dem einen der DrutscHschen bei dieser Bohrung bedienstet gewesenen, daß auch diese Bohrung verunglückte. Außer den soeben genannten waren andere Schürfungsarbeiten im Izatale nicht im Betriebe und auch diese beiden erreichten kein Ziel und konnten es auch nicht erreichen, das Batizaer Bohrloch — abgesehen von seinem Unfalle — schon infolge der bei der dort be- obachteten Steilheit der Schichten und seiner Situierung ungenügen- den Tiefe nicht. Dies waren die Verhältnisse mit Ende des Jahres 1893, wenigstens insofern sie bezüglich der Vorarbeiten der Schürfungen auf Petroleum die kgl. ungar. Geologische Anstalt betrafen. 1 Jomann BöckH: Daten zur Kenntnis der geologischen Verhältnisse im oberen Abschnitte des Izatales mit besonderer Berücksichtigung der dortigen Petro- leum führenden Ablagerungen. Mit einer geologischen Karte. Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, XI. Bd., p. 1. Budapest (deutsche Ausgabe 1897). Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 6. Heft. 33 449 JOHANN V. BÖCKH (34) Jahr 1894. Meinen auf das Izatal bezüglichen Bericht legte ich am 30. De- zember 1893 dem mit der Leitung des kgl. ungar. Finanzministeriums betrauten Herrn kgl. ungar. Ministerpräsidenten Dr. ALEXANDER WEKERLE vor und erhielt von ihm am 14. Februar 1894 unter Z. 719 Finanz- minist., nebst dem Ausdrucke seiner Anerkennung und Dankes, die nachfolgende Aufforderung: «Ich fordere Euer Hochwohlgeboren gleichzeitig auf, daß Sie im Sinne der mit mir im kurzen Wege gepflogenen Unterredung die nöti- gen Vorbereitungen treffen, daß bezüglich der um die Gemeinde Zsibö im Komitate Szilagy zu bewerkstelligenden Bohrungen die nötigen geologischen Aufnahmen mit Eintritt des Frühjahres geschehen mögen, weiters, dab in den siebenbürgischen Landesteilen und even- tuell auch an einem anderen geeignet erscheinenden Punkte des Lan- des einen Erfolg versprechende Bohrungen vorbereitet werden. Budapest, am 14. Februar 1894. WEKRERLE m. p.» Auf diese Aufforderung hin machte ich am 4. April 1894 die nachfolgende Vorlage: Hochwohlgeborener Herr Ministerpräsident! Mein gnädiger Herr! Mit den gütigen Zeilen Euerer Exzellenz vom 14. Februar Z. 719 Finanzmin. wurde ich aufgefordert die nötigen Vorbereitungen ein- zuleiten, daß die als Grundlage der Petroleumbohrungen dienenden fachmännischen geologischen Untersuchungen betreffis der um Zsibö im Komitate Szilägy zu bewerkstelligenden Bohrungen sowie der in den siebenbürgischen Landesteilen und eventuell an anderen geeignet erscheinenden Punkten des Landes mit Eintritt der hierfür geeigneten Zeit durchgeführt werden können. Wie ich vor Euer Exzellenz mündlich ausdrücken zu können die Ehre hatte, läßt die gründliche Lösung der aufgeworfenen Fragen nur ein schrittweises Vorgehen zu, da aber andererseits gewünscht wird, daß die Durchführung der Untersuchungen möglichst beschleunigt werde, dies aber bei in Anspruchnahme eines Forschers infolge der Zerstreutheit der zu untersuchenden Punkte, deren größerer Anzahl und der Verschiedenheit ihrer Verhältnisse ohne Gefährdung der ge- hörigen Gründlichkeit in ein-zwei Sommern nicht zu erreichen ist, so hatte ich die Ehre vor Euer Exzellenz bereits mündlich den Vorschlag zu machen, daß mit den im laufenden Jahre zu bewerkstelligenden, (35) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 443 in Rede stehenden Studien aus dem Rahmen der Geologischen Anstalt drei Geologen betraut werden mögen, und zwar Dr. Turopor Poskwırz kgl. ungar. erster Hilfsgeolog, Lunpwie Rorn v. Tereen kgl. ungar. Chef- geolog und meine Wenigkeit. Bei dieser Anordnung wäre es möglich im laufenden Jahre zu untersuchen: 1. das paraffinreiche .Petroleumgebiet der Gegend von Zsibö im Komitate Szilägy; 9. das petroleumführende Gebiet von Recsk im Komitate Heves; 3. das Becken von Körösmezö im Komitate Märamaros; 4. in den östlichen Karpathen das Petroleumvorkommen in der Gegend von Sösmezö im Komitate Häromszek. Indem wir über das Gebiet von Zsibö im Komitate Szilägy bereits eine verläßliche, gründliche detaillierte Aufnahmskarte besitzen, was die. betrefis der aufgeworfenen konkreten Fragen dort durchzuführen- den Untersuchungen wesentlich unterstützt, so wäre die Durchforschung sowohl dieses, als des Recsker beschränkteren Gebietes dem Chef- geologen Lunwıc Roru v. Tereen zu übertragen. Mit dem Studium des Körösmezöer Beckens in der Märamaros vom Standpunkte der Petroleumschürfungen wäre Dr. Turovor Poskzwirz zu betrauen. Da die Gegend von Körösmezö seinerzeit geologisch von ihm aufgenommen wurde, so kennt er am besten die dortigen geologischen Verhältnisse und es wäre daher bei dieser Gelegenheit seinerseits die Aufmerksamkeit hauptsächlich auf die Einsammlung der für die ein- gehende Beantwortung der konkreten Fragen in der Natur zu bewerk- stelligenden speziellen Daten zu richten. Da Dr. Turonor Poszwiırz im Sommer des laufenden Jahres ohne- ‚hin mit dem Studium der Verhältnisse der im Bau begriffenen Eisen- bahnlinie von Märamarossziget über Körösmezö nach Galizien und des damit verbundenen Tunnels zu betrauen wäre, so wäre durch seine Körös- mezöer Mission, welche naturgemäß vor allem abzuwickeln wäre, seine regelmäßige Tätigkeit bei der Landesaufnahme nicht wesentlich alteriert. Ich kann auch kein Hindernis erblicken, daß Lupwıc Roru v. Tereep mit Rücksicht auf die oberwähnten Umstände die Unter- suchung des petroleumführenden Gebietes im Komitate Szilägy sowie dann jenes von Recsk im Laufe des Sommers beende, eventuell wäre es selbst möglich, daß er wenigstens einige Zeit der Aufnahmskampagne noch der Fortsetzung seiner regelmäßigen Aufnahmsbeschäftigung widme, was aber natürlich diesmal nur in zweiter Linie in Betracht fallen kann, da seine Hauptaufgabe unbedingt das Studium des Terrains vom Komitate Szilägy und Recsk bildet. 328 . 444 JOHANN V. BÖCKH - (36) Was mich anbelangt, so würde ich mich, getreu den Intentionen Euerer Exzellenz, im Laufe des Sommers mit dem Studium des Petro- leumgebietes von Sösmezö im Komitate Häromszek, daher des Ojtoz- passes befassen, von wo derzeit detaillierte geologische Aufnahmen uns noch nicht zur Verfügung stehen. Da aber sowohl die obgenannten beiden Geologen, als meine Person die soeben genannten Aufgaben nur so bewerkstelligen kön- nen, wenn sie hierzu auch die Einwilligung Sr. Exzellenz des Herrn kgl. ungar. Ackerbauministers besitzen, namentlich aber meiner Person, der zur Abwicklung meiner Aufgabe notwendige zirka zweimonatliche Urlaub zur Verfügung gestellt wird, so erlaube ich mir Euer Exzellenz gleichzeitig zu ersuchen, im Falle der Annahme meines Vorschlages die soeben skizzierten Schritte tun zu wollen. Schließlich erlaube ich mir nur noch Euer Exzellenz zu bit- ten, daß insoferne Dr. Tueopor Poszewitz im Komitate Märamaros, Lupwie RortH v. Teesp kgl. ungar. Chefgeolog in den Komitaten Szi- lagy und Heves, meine Person aber auf dem Gebiete von Häromszek arbeiten würden, von diesen Arbeiten die betreffenden Komitatsbehör- den, im Wege Sr. Exzellenz des Herrn Landesverteidigungsministers aber auch die bezüglichen Gendarmeriekommandos mit der Aufforde- rung verständigt würden, die geologischen Studien auch ihrerseits zu unterstützen; in dieser Richtung bitte ich Euer Exzellenz auch das Finanz- und Zollamtspersonal vom Ojtozpasse auffordern zu lassen. Budapest, am 4. April 1894. Euer Exzellenz ergebener Diener JoHann BÖCKH m. P- Auf diese Vorlage hin erhielt ich am 28. April 1894 unter Z. 23600 vom Herrn kgl. ungar. Finanzminister die folgende Antwort: «Ihren auf die diesjährige Fortsetzung der Studien betreffs der vater- ländischen Petroleumgebiete gerichteten Antrag Ihrer Eingabe vom 4. April dieses Jahres, demzufolge mit den geologischen Aufnahmen in der Gegend von Zsibö im Komitate Szilägy und in der Gemarkung von Recsk des Komitales Heves Chefgeolog Lupwıe v. Rorn, mit der Untersuchung des Beckens von Körösmezö im Komitate Märamaros der erste Hilfs- geolog Dr. Turonor Poszwırz zu betrauen wäre, während das petroleum- führende Territorium von Sösmezö im Komitate Häromszek Euer Hochwohlgeboren zu studieren meinen, nehme ich in Gänze an. Ich fordere demnach Euer Hochwohlgeboren auf, im Interesse der je eheren entsprechenden Durchführung des örtlichen Studiums und (37) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 445 der Aufnahme der obgenannten Petroleumgebiete die nötigen An- ordnungen zu treffen, nach der Beendigung der Studien aber von dem Resultate derselben mich zu verständigen und auf Grund dessen nebst der Bezeichnung der für die Tiefbohrung sich geeignet zeigenden Punkte auf den zur Schürfung werten Örtlichkeiten sich auch dahin zu äußern, in welcher Tiefe nach Ihrer Ansicht des Petroleumvorkommen an den betreffenden Punkten zu erwarten ist. Ich verständige Sie gleichzeitig, daß wegen Bewilligung der zu diesen Studien nötigen Zeit und wegen Anweisung des entsprechen- den Reisevorschusses zu Lasten meines Ressortes ich den Herrn Acker- bauminister gleichzeitig ersuchte und ich auch die betreffs ander- weitiger Unterstützung der geologischen Aufnahmen erbetenen Vor- bereitungen bewerkstelligte. Budapest, am 28. April 1894. WEKERLE m. p.» Mit der obigen Aufforderung rechnete ich bereits in dem in An- gelegenheit der Sommeraufnahmen des Jahres 1894 des Fachpersonals der kgl. ungar. Geologischen Anstalt anfangs Mai dieses Jahres an den Herrn kgl. ungar. Ackerbauminister gerichteten Vorschlage und nach- dem dieser und auch die Untersuchung im Jahre 1894 der obgenann- ten Teile der Petroleumgebiete angenommen wurde,’ so traf ich im Interesse der Duchführung derselben sofort die weiteren Anordnungen * in Angelegenheit der geologischen Aufnahme der Gegegend von Körös- mezö, Zsibö, Recsk und Sösmezö vom Standpunkte der Petroleum- schürfungen. Demnach beschäftigte sich Dr. TuEopor Poszwirz im Laufe der Aufnahmssaison des Sommers 1894 mit der Untersuchuug der Spuren von Petroleum aufweisenden Gegend von Körösmezö in der Märamaros, Lupwiıs Rortu v. Tereenp aber vom 11. Juni bis zum 23. Juli mit jener von Zsibö im Komitate Szilägy und dann vom 31. Juli bis 15. Sep- tember mit der des hier in Frage kommenden Gebietes von Recsk im Komitate Heves. Meine Person vollführte die nötigen Studien und Kartierung an der Grenze unseres Landes gegen die Moldau, bei Sösmezö im Ko- mitate Häromszek, wobei die Besichtigung der Petroleumvorkommnisse des nahen Hirja und des moldauischen Monastirea-Kasinului nicht verabsäumt wurde. 1 Erlaß des kgl. ungar. Ackerbauministers vom 17. Mai 1894, Z. 28 008/VIl/1a. 2 Erlaß der Direktion der Geologischen Anstalt vom 27. Mai 1894, Z. 260. 446 JOHANN V. BÖCKH (88) Der Aufgabe des Sommers folgte im Winter die Aufarbeitung derselben und das Resultat dieser unterbreitete ich mit meinem Be- richte vom 28. April 1895 unter Z. 177 dem Herrn kgl. ungar. Ackerbau- minister, zur Übersendung derselben an den Herrn Finanzminister be- treffs Einleitung der nunmehr auf bergbauliches Gebiet gehörigen An- ordnungen. Von diesen Arbeiten erschienen drei, nämlich die auf Zsibö! und Körösmezö” sowie auf Sösmezö” bezügliche auch im Drucke und kann ich daher betreffs des weiteren auf deren Inhalt hinweisen. Der Bericht Lupwıs Rorn v. Tereens über Recsk erschien damals nicht im Drucke, den in seiner Arbeit über Zsibö sagt er (l. c. p. 262), daß er sich diesen für eine andere Gelegenheit vorbehalte. Infolge seiner Freundlichkeit liegt mir aber die Abschrift seines vorläufigen Berichtes über Recsk vor, in dem er sich dahin äußert, daß das Petroleumvorkommen von Recsk keinen praktischen Wert be- sitzt. Ich hebe bei dieser Gelegenheit aus seinem Berichte noch das nachfolgende hervor: «Die Erdölspuren zeigten sich in der graben- artigen südlichen Fortsetzung des von Recsk südsüdöstlich gelegenen Miklöstales. Das mit Öl imprägnierte Gestein ist hier rhyolithischer Dazittuff, der das Öl so sehr in sich saugt, daß kaum nur ein geringer Teil des rotbraunen Öles zu gewinnen ist. Es wurden hier zwei Schächte abgeteuft und eine Bohrung be- werkstelligt. Der Schacht Nr. 1 erreichte eine Tiefe von 212 Meter. Der zweite Schacht war weiter südlich, auf der linken Seite des Grabens, auf 60 Meter vertieft. In dessen unmittelbarer Nähe (gegen Süden) wurde in der Lehne gebohrt. Die Bohrung drang bis zu einer Tiefe von 132 Meter vor und erreichte ebenso, wie im Schurfschachte, im grauen mergeligen Tone ihr Ende, der unter dem Bohrturme auch im Graben, an der Grenze des Tuffes aufgeschlossen zu sehen ist. 1 Lupwis RotH v. TELEGD: Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns. I. Die Umgebung von Zsibö im Komitate Szilägy. (Juni 1897). Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, XI. Bd., p. 259. 2 Dr. Turopor PosEwirz: Das Petroleumgebiet von Körösmezö (Märamaros). (November 1897). Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, XI. Bd., p. 299. 3 Jomann BöckH: Die geologischen Verhältnisse von Sösmezö und Umgebung im Komitate Häromszek. Mit besonderer Berücksichtigung der dortigen Petroleum führenden Ablagerungen. (Dezember 1899). Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, XII. Bd., p. 1. (39) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 447 Nach der Mitteilung des mit der Leitung der Schurfarbeiten be- traut gewesenen Hutmannes gelang es im Schachte im ganzen etwa 80 Liter Petroleum zu sammeln. Der mit Öl tatsächlich imprägnierte Tuff reicht in dem in Rede stehenden Graben — von Schacht I bis zu dem unterhalb desBohrturmes aufgeschlossenen Tonmer- gel — auf 250 Schritte = 187 Meter. Dieses verschwindend kleine Stück ausgenommen. konnte ich auf dem ganzen begangenen Gebiete nicht die geringste Spur von Petro- leum oder von Bitumen überhaupt in den sedimentären Gesteinen irgendwo konstatieren.» Es sagt weiters Lupwıc v. RorH: «Auf 2150 Meter Westnordwest von den Schürfungen im Miklöstale, im sogenannten (seralja, ließ Graf WeEsTPHALEn bohren. Mit dieser Bohrung gelangte man — wie ich mich auch an dem dort noch auf der Halde liegenden Materiale über- zeugen konnte — aus dem Diluvium direkt in den mediterranen Ton, in dem sodann der Bohrer ausschließlich arbeitete. Das Resultat war — wie es bei der Natur des Materiales anders gar nicht zu erwarten war — ein völlig negatives. Infolge der im gesagten kurz skizzierten geologischen Verhält- nisse kann ich nur wiederholen, daß das Recsker (Miklöstaler) Petro- leumvorkommen keine irgendwelche Bedeutung hat, demzufolge ich natürlich auch den Beginn keiner weiteren irgendwelchen Schurfarbeit anraten kann». So viel hielt ich für nötig zur Charakterisierung der Situation aus dem Berichte Lupwic v. Rorus anzuführen. Jetzt bemerke ich nur noch, daß auf meine oberwähnte Vorlage sowohl der Herr kgl. ungar. Finanz-, als auch Ackerbauminister uns für unsere Tätigkeit betreffs der Untersuchung der Petroleumgebiete seine Anerkennung ausdrückte.! Jahr 1895. Wie aus dem obigen ersehen werden kann, hat die kgl. ungar. Geologische Anstalt während der vorhergehenden beiden Jahre fünf vaterländische Petroleumgebiete untersucht und dem bergmännischen Schürfen vorbereitet und hinsichtlich dieses sehen wir im Jahre 1895 das erste Lebenszeichen, insoferne ich am 19. Mai 1895 vom Herrn 1 Erlaß des kgl. ungarischen Ackerbauministers vom 13, September 1895, Z. 64 676/IV/3. (420/1895. Geol. Anst.). 448 JOHANN V, BÖCKH (40) kgl. ungar. Ackerbauminister die Verständigung erhielt,’ daß der Herr Finanzminister beschloß, daß im Izatale des Komitates Märamaros mit staatlicher Unterstützung Bohrungen auf Petroleum vollführt wer- den und somit der Unternehmer J. JosEpu Deutsch in Sinne der ge- troffenen Vereinbarung verpflichtet ist, die Tiefbohrungen bis 24. Juli 1895 unbedingt zu beginnen. Es wurde weiter gesagt, daß obzwar die Bohrpunkte in der Vereinbarung bezeichnet sind, es wegen Vermei- dung von Zweifeln sich notwendig zeigt, die beiden in der Nähe der Gemeinden Szacsal und Konyha gelegenen Bohrpunkte in Ge- genwart des Bevollmächtigten des Unternehmers an Ort und Stelle zu bezeichnen. Mit dieser Bezeichnung wurde gleichzeitig meine Person betraut, demzufolge reiste ich am 30. Juni 1895 nach Szacsal und fixierte am 22. Juni in Gegenwart des Vertreters der obgenannten Unterneh- mung schließlich den Bohrpunkt mit Berücksichtigung der Situierung der Freischürfe des Unternehmers, jedoch nicht ohne jeglicher Schwie- rigkeit, da die Lagerung der fremden Freischürfe das Vorgehen sehr erschwerte und wurde die Bohrung selbst, nach den Aufzeichnungen des Bohrjournales, am 31. August 1895 auch begonnen. Es dürfte vielleicht nicht uninteressant sein aus dem Bohr- journale, in welches ich seinerzeit in Szacsal Einsicht nehmen konnte, wenigstens das nachfolgende mitzuteilen: Das «Joseph» benannte Bohrloch Nr. 1 drang im ganzen bis zu einer Tiefe von 456°47 Meter vor und erreichte diese am 8. August 1896; wobei ein Wechsel von Schiefer- und Sandsteinen gekreuzt wurde. Bei 105°26 Meter wurde Gas- und diekflüssiges (schwarzes teeri- ges) Öl angetroffen. Von 11276 Meter an trat das Gas stärker auf; bei 130°16 Meter selbst sehr stark, das dann bei 13985 Meter nachließ; jedoch auch weiter abwärts zeigte sich noch immer Gasausströmung. Im Dezember 1895 hatte man 235 Meter Tiefe erreicht und hatte es auch hier mit Sandsteinen und Schiefern sowie mit starken Gasausströmungen zu tun. Am 31. Jänner 1896 verwendete man bereits die fünfte (27296 Meter lange) Verrohrung, mit einer inneren Lichte von 30 mm. Die folgenden Monate hindurch erwähnt das Journal noch immer Schiefer und Sandsteine, zum Teil selbst mit starken Gasausströmungen und bei einer Tiefe von 381'02 Metern, welche im Mai 1896 erreicht wurde, wird auch des Geruches der Gase nach Petroleum erwähnt. 1 Erlaß des kgl. ungar. Ackerbauministers vom 19. Mai 1895, Z. 31 753/VII/la. (Geol. Anst. Z. 225/1895). (41) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 449 Am 31. Juli 1896 gelangte man bei 446°98 Meter auf Spuren von paraffinösem Petroleum mit Gasausströmung; es ist zu bemerken, daß vom 9—11. Juli die hermetischen Rohre Nr. VIII angewendet werden mußten bis zu einer Tiefe von 430°58 Metern; deren innere Lichte 183 mm, die Fleischdicke aber 4',z mm betrug. Am 8. August 1896 wurde, wie ich anfangs erwähnte, bei 45647 Meter die größte Tiefe erreicht und das Bohrloch stand hier in Sand- stein und es sind hierbei bereits stärkere Ölspuren und Gase auf- gezeichnet. Vom 6. bis 8. August wurde aus dem Bohrloch Wasser gezogen und vom 10. bis 14. die 150—159 mm Durchmesser besitzende zweite hermetische, wasserabschließende Röhrentour bis zur Sohle des Bohr- loches eingelassen und da man den Ölausbruch als nahe bevorstehend erwartete, beschäftigte man sich mit den Vorbereitungen. Am 17. August wurde gelöffelt, d. i. gereinigt, Schmand herauf- gezogen und als man am 18. August 1896 abermals Schmand löffelte und der Löffel, Jaut meiner Verständigung, bereits bis 320 Meter her- aufgezogen war, drückte der äußere Druck beide hermetische Rohre plötzlich nicht nur so sehr ein, daß diese im Durchschnitte augen- glasartig wurden, sondern es rissen dieselben gleichzeitig bei 320 Meter auch ab und das Wasser ersäufte das Bohrloch mit voller Kraft, wobei der obere Teil der Verrohrung infolge des hohen Druckes bei der Bohr- lochmündung sich auch etwas über das Niveau der Oberfläche erhob. Der Löffel, der — wie erwähnt — erst bis zu 320 Meter hinauf- gezogen war, wurde dann vorhergehend mit riesiger Kraft aus dem Bohrloche hinausgeschleudert, alles um sich gefährdend und es folgte demselben ein starker Strahl von Gas und Petroleum, so daß am ‚Bohrturme auch noch bei meinem Besuche die schwarzen Spuren des Gas- und Petroleumausbruches zu sehen waren, das Petroleum aber füllte eine in der Nähe des Bohrturmes, am linken Ufer des Izaflusses befindliche Vertiefung völlig aus. Von dem Petroleum dieses Aus- bruches wurden übrigens etwa 1'/a Barrel beim Bohrloche zur Zeit meiner Anwesenheit noch aufbewahrt. Die Eindrückung erfolgte, nach der erhaltenen Aufklärung, bei 315 Meter und bei 320 Meter geschah der Riß und hiermit ereilte auch die Szacsaler Bohrung ein trauriges Los. Alles war zu Ende. Beinahe durch ein Jahr bemühte man sich dann den Schaden her- zustellen, jedoch vergeblich, denn es gelang nicht und hiermit war das Schicksal dieses Bohrloches besiegelt. Siehe, abermals ein Mißerfolg im Laufe der ungarischen Petroleum- schürfungen. 450 JOHANN V. BÖCKH j (42) Nach dieser kleineren Abschweifung meine übersichtliche Zu- sammenstellung fortselzend, erwähne ich, daß zufoige der von seiten des Obergespans des Komitates Märamaros noch im Jahre 1894 beim Herrn kgl. ungar. Finanzminister gemachten Schritte! und auf Wunsch dieses” der kgl. ungar. Hilfsgeolog Dr. Turopor Posewitz noch bei Gelegenheit der Sommeraufnahmen des Jahres 1895 das bei Felsö- neresznicze (jetzt Taraczüjfalu), gleichfalls im Komitate Märamaros, sich zeigende Petroleumvorkommen untersuchte und der die Resultate seiner Untersuchungen zusammenfassende Bericht wurde dem Herrn Finanzminister unterbreitet.” Dr. Turonor Posrwirz erwähnt in diesem Berichte, abgesehen von dem in Rede stehenden Gebiete bereits weiter entfernten Karpathen- sandsteine, als älteste Gesteine graue und rote Mergelschiefer mit Kalk- spatadern, sowie wenige weiße und rote Konglomerate. Diese Schichten- gruppe, betreffs der er hervorhebt, daß in ihr die Mergel vorwiegen, besagt er als mit großer Wahrscheinlichkeit dem Eozän angehörig, und zwar als dessen unterstes Glied. Als Hangendes des grauen und roten Mergels nennt er den miozänen Dazittuff. Die Petroleumspuren bei Felsöneresznicze beobachtete er in grauem Mergel unmittelbar neben dem Dazittuffe, an der Grenze von Eozän und Miozän. Die aus der in den grauen Mergel gegrabenen, etwa 2 Meter tiefen Grube genommenen Mergelstücke zeigen mehr-weniger Petro- leum und nach Poszwırz zumeist in den Sprüngen des mergeligen Schiefers. Dr. Turopor Poszewırz hält es bei dem Umstande, daß er in der die Petroleumspuren enthaltenden Gegend eine bezüglich der Petroleumgewinnung günstigere petrographische Entwicklung (Sand- steine) nirgends an der Oberfläche sah, für sehr fraglich, ob man bei Felsöneresznieze auf solche Mengen von Petroleum stoßen könnte, welche abbauwürdig wären. Im übrigen riet er, behufs besseren Auf- schlusses, in der Nähe der bestehenden Grube die Abteufung eines etwa 15 Meter tiefen Probeschachtes an. Ob diesbezüglich irgend etwas geschehen ist, darüber ist mir nichts bekannt. Mit der im Jahre 1895 auf den Petroleumgebieten der Märamaros 1 Erlaß des kgl. ungar. Finanzministers vom 21. November 1894, 2. 83 369. (Geol. Anst. Z. 514/1894). 2 Aufforderung des kgl. ungar. Finanzministers vom 10. Mai 1895, Z. 34158 an die kgl. ungar. Geologische Anstalt. (Geol. Anst. Z. 212/1895). 3 Dr. THEoDoR Posewırz’ Bericht vom 30. Juni 1895 von Alsöneresznicze. (Vorlage der kgl. Geol. Anstalt vom 4. Juli 1895, Z. 303). (43) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 451 betreffs der Schürfungen eingetretenen Bewegung — man kann sagen — gleichzeitig, sehen wir auch auf dem Territorium des Komitates Szi- lägy lebhaftere Tätigkeit. Noch am 21. Juni 1895 unter Z. 43345 forderte nämlich der Herr Finanzminister die Geologische Anstalt auf, eines ihrer Fach- organe wegen Aussteckung eines Bohrpunktes schleunigst nach Zsibö zu entsenden, da die «Bihar-Szilägyi Olajipar-reszvenytärsa- säg» (Bihar-Szilägyer Ölindustrie-Aktiengesellschaft), welche die Durch- führung der in der Gegend von Zsibö zu bewerkstelligenden Petroleum- bohrungen übernahm, die Arbeit je eher zu beginnen beabsichtigt und daher entsprechend den zustande gekommenen Abmachungen, behufs der Feststellung der Tiefbohrung um die Entsendung eines Sach- verständigen und die Fixierung des Tages der Aussendung ersuchte, um dem entsprechend auch ihren Bevollmächtigten zur gehörigen Zeit an Ort und Stelle senden zu können. Da aber noch vor Erhalt der soeben erwähnten ministeriellen Aufforderung, über mündliches Ansuchen der Direktion der Bihar- Szilägyer-Ölindustrie-Aktiengesellschaft, der Oberbergrat und Chefgeolog Lupwıs Roru v. Trreen, der die in Rede stehende Gegend im vorhergehenden Jahre untersuchte, bereits am 11-ten Juni mit dem Bevollmächtigten der Ölindustrie-Gesellschaft nach Zsibö reiste und in dem in der Nähe der dortigen Ozokerit benannten Kolonie gegen N gelegenen «Valea-rosiu» den Ort der auf Petro- leum niederzubringenden Bohrung in Gegenwart des Gesellschafts- bevollmächtigten bezeichnete, so war dem obigen ministeriellen Wunsche hierdurch schon entsprochen, doch hatte ich in meinem hierauf bezüglichen Berichte bereits damals ausgedrückt, daß ich es für notwendig und zweckentsprechend halte, daß die zu bewerkstelligende Bohrung, der hierzu berufene Fach- geologe auch während der Bohrung besichtige, weshalb ich den Herrn Finanzminister bat den Oberbergrat und Chefgeologen Lupwıe RortH v. Tezesp im Einverständnisse mit dem Herrn Ackerbau- minister mit einer derartigen kontrollierenden Besichtigung zu betrauen." Bei den Schürfungen in der Gegend von Zsibö war die Bihar- Sziläagyer-Ölindustrie-Aktiengesellschaft, da sie bei diesen Staatssubvention erhielt, im Sinne der festgestellten Vereinbarung ver- pflichtet, sich der Kontrolle des zeitweilig auszusendenden staatlichen Fachorganes zu unterwerfen. Indem nun laut Bericht der Unternehmung die erste Bohrung 1 Bericht der kgl. ungar. Geologischen Anstalt vom 26 Juni 1895, Z. 283. 459 JOHANN V. BÖCKH (44) 900 Meter erreicht hatte, und vom Herrn Finanzminister die schleu- nige Aussendung eines staatlichen Sachverständigen erbeten wurde, damit auf Grund der bisherigen Beobachtungen wegen der Sicherung der weiteren Fortsetzung der Bohrung eine wechselseitige Vereinba- rung zustande kommen könne, so ersuchte der Herr kgl. ungar. Finanzminister am 16-ten Oktober 1895! die Geologische Anstalt, einen ihrer Fachorgane dringend abermals nach Zsibö zu entsenden, um dort die Bohrung in jeder Richtung fachmännisch zu untersuchen und hiervon nebst Vorlage des Bohrprofils seinerzeit zu berichten. Auf obiger Grundlage reiste der Oberbergrat und Chefgeolog Lupwıg RorH v. TeLeen am 27-ten Oktober 1895 abermals nach Zsibö und seinen über diese Aussendung lautenden Bericht unterbreitete ich am 19. November 1895 dem Herrn Finanzminister.” In diesem seinen Berichte weist Lupwıs RoTH v. TELEGD vor allem darauf hin, daß die Bihar-Szilägyer-Ölindustrie-Aktiengesell- schaft in dem von der Zsiböer Ozokerit-Kolonie N-lich gelegenen Rotem Tale (Valea-rosiu) die erste Schurfbohrung begann, die Lupwie Rorta v. TELEGD in seinem seinerzeit verfaßten und zum Drucke gelang* ten Berichte auf 150 Meter Tiefe, das ist bis zur Anfangsschicht der in früherer Zeit bei der Ozokerit-Kolonie bewerkstelligten Bohrung projektierte. Dem entgegen beschloß die in Rede stehende Aktiengesellschaft in ihrer im Monate Juni 1895 abgehaltenen Beratung, an der auch Lupwıs RortH v. Tereen teilnahm, mit Rücksicht auf die mangelhaften Daten der»bei der Ozokerit-Kolonie in der Zeit des früheren Besitzers PvskAs durchgeführten Bohrung, im Roten Tale (Valea rosiu) statt den von Lupwie v. RorH projektierten zirka 150 Meter auf 500 Meter bohren zu lassen. Diese Bohrung wurde am 8-ten August 1895 begonnen und war dieselbe bei der Anwesenheit unseres Ausgesendeten bis zu einer Tiefe von 300 Metern niedergebracht. In seinem Berichte erwähnt Lupwıc RoruH v. Tresen, daß das der Ozokeriter Bohrung entstammende Material ein roter, kompakter, bis mehr-weniger sandiger Ton ist, dem wiederholt Sandstein eingela- gert ist. Aus der Tiefe von 19:5—22 Meter, sowie 35—36 Meter erwähnt 1 Kgl. ungar. Finanzminister. 16. Oktober 1895, Z. 75702 (Geol. Anst. 2. 464/1895). 2 Bericht der kgl. ungar. Geologischen Anstalt vom 19. November 1895, Z. 464. (45) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 453 er auch Gas- und Ölspuren, vom 36-ten Meter hinunter bis zu 300 Meter erklärt er die Ablagerung für taub. Infolgedessen beschloß die Aktiengesellschaft in ihrer am 15. No- vember 1895 abgehaltenen neueren Beratung, an der Lupwıs Rornu v. Tereen gleichfalls teilnahm, daß auch nach der Meinung des ihrer- seits neuerdings berufenen anderen Sachverständigen, die Bohrung im Roten Tale bei 300 Meter eingestellt und im Valea Burza, auf das Lupwıs Rorn v. TELEGD — wie er sagt — anfangs das Hauptgewicht legte, die zweite Bohrung begonnen werde. Da der Sachverständige der Gesellschaft, GC. M. Pavr, Bergrat und Wiener Geolog, entgegen dem von Lupwise Rorn v. TeLeen ange- ratenen Bohrpunkte die ölführenden Schichten früher zu erreichen glaubte, wenn der Bohrpunkt etwas mehr gegen Westen gewählt würde, und dieser — wie L. v. Roru sagt — nicht wesentlichen Ände- rung auch der letztere sich anschloß, so wurde festgestellt, daß die Bohrung von der an der rechten Seite des Valea Burza (auf Pojana mare) seinerzeit auf 60 Meter erfolgten Bohrung auf 250 Meter nach NW, daher am linken Gehänge des Valea Burza, oberhalb der an dem nach Dabjonüjfalu führenden Wege aufgeschlossenen Sandstein- bänke bewerkstelligt werde. Lupwıse Rortu v. Tereenp bemerkt dann nur noch, daß infolge dieser Veränderung die Bohrung statt 500 Meter bis zu einer Tiefe von 550 Meter eindringen müßte, um — vom Hangenden zum Liegen- den — den Schichtenkomplex bis zu den an der Mündung des Valea Burza, bei Szamosudvarhely sich zeigenden Schichten aufzuschließen. Zu dieser Zeit, so scheint es, vermutete man in den verschie- densten Gegenden unseres Vaterlandes die Anwesenheit des Petro- leums; man wendete sich in dieser Hinsicht aus mehreren Gegenden an uns. So wurden in Aranyosmaröt im Komitate Bars an der Wasseroberfläche eines Brunnens Petroleumspuren beobachtet, infolge- dessen auf Grund der eingereichten behördlichen Bitte unsere Öber- behörde wegen Eruierung der Ursache der Infizierung des Wassers die Aussendung eines unserer Geologen anordnete, nur daß nach der Untersuchung des an Ort und Stelle vorgegangenen Sektionsgeologen, JuLius HaravArs, die Petroleumspuren in dem von dem fraglichen Brunnen auf etwa 5—6 Schritte seit 15 Jahren befindlichen, das Eigentum eines Kaufmannes bildenden Petroleummagazin ihre Erklä- rung fanden.! Wie aus dem Vorhergehenden zu ersehen ist, wurde im Laufe 1 Bericht der kgl. ungar. Geologischen Anstalt vom 31. Mai 1895, Z, 210. 454 JOHANN V, BÜCKH (46) des Jahres 1895 zwar nur eine heimische Petroleumgegend geologisch untersucht, nämlich Felsöneresznicze im Komitate Märamaros, doch assistierten deshalb unsere Geologen auch diesmal eifrig bei den in einer oder der anderen, geologisch bereits untersuchten Gegend eingeleiteten Schürfungen, obwohl wir wissen, daß die Vorbereitung zu der damals — man kann sagen — bereits an der Türschwelle stehenden Millennarausstellung auch uns im vollen Maße beschäftigte. Jahr 1896. In diesem für uns wichtigen Jahre, wo unsere Nation das Fest ihres tausendjährigen Bestandes durch die Millennarausstellung beging, beschäftigten uns die Agenden betreffs der Feirolenn- zZ gleichfalls mehrfach. Ich kann hier gleich erwälınen, daß Sfrücksiehtlich des im Vor: hergehenden erwähnten, auf die finanzministerielle Aufforderung vom 16-ten Oktober 1895, Z. 75702, in ‘der Angelegenheit der Bohrung Nr. 1 des Zsiböer Roten Tales eingereichten Berichtes Lupwıe v. Rorus der genannte Chefgeolog am 2. März 1896 die Kopie des Profils der genannten Bohrung des Roten Tales vorlegte, jedoch gleich- zeitig auch berichtete, daß die im Valea Burza bewerkstelligte zweite Bohrung in 200'2 Meter Tiefe den das Grundgebirge bildenden Glim- merschiefer erreichte und in letzterem bis 216 Meter eindrang und demnach unbedingt einzustellen war." Lupwiıs Rortu v. TeLeen teilt in diesem: seinen Bericht mit, daß die im linken Gehänge des Valea Burza am 18-ten Dezember 1895 begonnene zweite Bohrung bis 200 Meter roten Ton und mächtigeren Sandstein verquerte, in welchem Schichtenkomplexe sich wiederholt teerige, asphaltartige Ozokeritspuren zeigten, bei 160 Meter aber auch starke Gasausströmung war. In einer Tiefe von 2002 Meter wurden nie die kristallini- schen Schiefer (Pyrit, Granat und Feldspat führender Glimmerschiefer) erbohrt und in diesen drang man bis zum 29-ten Februar bis zu einer Tiefe von 216 Meter vor. Bei dem unerwarteten Auftreten a kristallinischen Schnele schon in dieser Tiefe riet Lupwıs Rotu v. Teresn natürlich die also- gleiche Einstellung der Bohrung an und richtete neuerdings die Auf- merksamkeit auf die Abbohrung des dritten, von ihm empfohlenen, auf 1 Lupwiıs Rortu v. Tereeps Bericht vom 2. März 1896. (Kgl. ungar. Geolo- gische Anstalt. Vorlage vom 3. März 1896, Z. 118.) (47) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 455 die im Szamostale dahinziehende Sattellinie fallenden Punktes und plante die Tiefe der Bohrung an diesem Punkte bis zur Erreichung des kristallinischen Grundgebirges auf etwa 550 Meter, doch hob er auch das hervor, daß mit Rücksicht auf die bei der im Valea Burza vollführten 2-ten Bohrung soeben gemachten Erfahrungen, diese Tiefe auch geringer ausfallen kann. Nicht viel später, als im Valea Burza die erfolglose Bohrung eingestellt und der hierauf bezügliche Bericht Lupwıs Rorn v. TELEGDS an den Herrn kgl. ungar. Finanzminister geleitet wurde, gelangte von diesem am 6-ten April 1896" der Aufruf an die Geologische Anstalt, es möge Lupwie RorH v. TeLeen je eher nach Zsibö gesendet werden, um den Punkt für die durch die Bihar-Szilägyer-Ölindustrie- Aktiengesellschaft mit staatlicher Subvention im Szamostale zu bewerkstelligen beabsichtigte Tiefbohrung festzustellen und zu fixieren. Infolge dieser Aufforderung reiste der genannte ÖOberbergrat- Chefgeolog noch am 11. April 1896 ab und bezeichnete bereits am anderen Tage in Gegenwart des Bevollmächtigten obiger Aktiengesell- schaft den dritten Bolhrpunkt und in Übereinstimmung mit diesem stellte er auch die abzubohrende Tiefe fest.” Aus dem Jahre 1896 habe ich als Ausfluß der Schürfungen auf Petroleum noch eines Umstandes zu gedenken, nämlich einer Zuschrift, welche der damalige Herr kgl. ungar. Finanzminister Dr. LapısLaus Luräcs noch am 13-ten Februar 1896 unter der Z. 10525 an den Herrn kgl. ungar. Ackerbauminister Dr. Ianaz v. Daränyı mit folgen- dem Inhalte richtete: «Die Feststellung des Vorkommens von Petroleum in unserem Vaterlande bildet infolge ihrer große Tragweite besitzenden national- ökonomischen Bedeutung eine solch dringende Aufgabe, daß ich im Interesse der erfolgreichen Lösung derselben die Fortsetzung und Entwickelung der Petroleumschürfung mit staatlicher Unterstützung und Oberaufsicht für überaus wünschenswert erachte. Zufolge des gütigen Entgegenkommens des amtlichen Vorgängers Euerer Exzellenz wurden in den letzten Jahren die geologischen Ver- hältnisse mehrerer petroleumführender vaterländischer Gebiete zum Gegenstande des Studiums gemacht und auf dieser Grundlage, dem zur Verfügung gestandenen "Kredite entsprechend, mit staatlicher ! Erlaß des kgl. ungar. Finanzministers vom 6-ten April 1896, Z. 25 483. (Kgl. ungar. Geologische Anstalt, Z. 182/1896.) 2 Lupwie Rora v. Tereeps Bericht vom 16-ten April 1896. (Kgl. ungar. Geologische Anstalt, Z. 182/1896.) 456 JOHANN V. BÖCKH (48) Subvention vorläufig in der Gegend des «Iza»- und «Szamos-Tales» die systematischen Tiefbohrungen begonnen, und da ich infolge des erwähn- ten Grundes die Schurfbohrungen möglichst zu vermehren und zu betreiben wünsche, so habe ich für diesen Zweck im diesjährigen Staatsvoranschlage gleichfalls für weitere Kreditbedeckung gesorgt. Für die erfolgreiche Durchführung der Petroleumschürfung finde ich aber die Kenntnis der hiesigen örtlichen Verhältnisse für nicht genügend, sondern halte es für notwendig, daß vor allem die geolo- gischen Verhältnisse der ölführenden Gegend des zur Grenze des Landes naheliegenden Galiziens, wo die Petroleumindustrie bereits auf gehöriger Entwicklungsstufe steht, zum Gegenstande des Studiums gemacht werden, damit auf Grundlage Jer im Wege der unmittel- baren Beobachtung gewonnenen natürlichen und praktischen Anhalts- punkte und hauptsächlich im Wege des Vergleiches der ein größeres Ölquantum charakterisierenden geologischen Verhältnisse mit jenen unseres Vaterlandes, ein entsprechender Betriebsplan für die Bezeich- nung der zur Petroleumschürfung geeignetsten Plätze geschaffen wer- den könne. Ich habe daher gleichzeitig Seine Exzellenz Herrn KoLoman RAnoö dahin ersucht, daß er zur Besichtigung und dem ungestörten Studium der geologischen Verhältnisse der Positionen der unter seinem Präsi- dium stehenden Galizischen Erdöl-Industrieunternehmung die Erlaubnis erteile und eben zu diesem Behufe bei seinem bekannten Einflusse möglichst auch noch an andere hervorragendere galizische Erdöl- Industrieunternehmungen gerichtete Empfehlungen mir zur Verfügung zu stellen die Güte habe. Mit diesen Studien wünschte ich Jouann Böckn, Ministerial- sektionsrat, Direktor der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, zu betrauen, der diesem Auftrage infolge seiner reichen Erfahrungen, hervorragen- den Fachkenntnis und seinem Interesse für die Sache am gründlichsten entsprechen wird. Die Entsendung projektiere ich möglichst für den Monat Mai dieses Jahres, die zu besichtigenden Erdöl-Industrieetablissements werde ich indessen erst nach dem Einlangen der hierauf bezüglichen Erlaubnisse und Empfehlungen näher mitteilen können, indem ich schon jetzt bemerke, daß ich dem Entsendeten für die Zeit seines Aufent- haltes in Galizien, welchen ich im Interesse der Gründlichkeit des Studiums nicht zu beschränken wünsche, außer der Rückerstattung der Reisekosten, doppelte Tagesdiäten bewillige. Nach der Voraussendung dieses, ersuche ich Euer Exzellenz höflichst die Durchführung meines auf die erfolgreiche Lösung der (49) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 457 obbezeichneten, große Wichtigkeit besitzenden nationalökonomischen Frage gerichteten Planes durch die Aussendung des genannten Fach- beamten auf Kosten meines Ressortes zu ermöglichen und mich von Ihrem hierauf bezüglichen sehr geehrten Entschlusse, sowie dem nach gütiger Anhörung des genannten Ministerialsektionsrates festzustellenden Zeitpunktes der Studienreise, wegen der weiteren Anordnungen, na- mentlich des an die österreichische Regierung zur gehörigen Zeit zu richtenden Ersuchens, mich je eher zu verständigen geruhen mögen. Genehmigen usw. Budapest am 13. Februar 1596. a Luxäcs m. p.» Diese Zuschrift wurde mir mit dem Amtsakte des Herren kgl. ungar. Ackerbauministers vom 17. Februar 1856, Z. 12 921/IV. 3. wegen Berichterstattung in kurzem Wege mitgeteilt und dieser Aufforderung genügte ich auch sogleich,’ indem ich erklärte, daß ich meinerseits zwar nur mit dem größtem Danke die Äußerung des in mich gesetzten Vertrauens Seiner Exzellenz des Herrn Finanzministers entgegen- nehmen, ich aber trotzdem andererseits nicht ohne jeglicher Besorgnis auf die mir zugedachte Aufgabe blicken kann. Ich bemerkte, daß mir derzeit zwar noch nicht bekannt ist, auf welche galizische Gebiete das Hauptgewicht gelegt wird, daß aber, wenn ich die mehr denn 40 Meilen lange Zone vor Augen halte, welche das gali- zische Petroleumgebiet, bei gewisser Breite, an der nördlichen Flanke der Karpathen aus der Gegend von Tymbark in Westgalizien bis an die Grenze der Bukowina einnimmt, ja hier nicht stehen bleibend, durch die Bukowina auch noch bis nach. Rumänien hinabzieht, dann muß es mir klar sein, daß hier von einer derartigen Aufgabe die Rede ist, die die Kraft eines selbst im Zenite seines Lebens stehenden Menschen auf eine harte Probe stellt, und in kurzer Zeit überhaupt nicht beendet werden kann. Ich erklärte indessen gleichzeitig, dab, wenn bei der Lösung dieser Aufgabe im Interesse. meines Vaterlandes meine persönliche Dazwischenkunft benötigt wird, ich der letzte sein möge, ‚der infolge der Schwierigkeit der. Aufgabe beiseite treten will; was. in meiner Kraft steht, das werde ich : pflichtmäßig tun, daß. die Intentionen Seiner Exzellenz des Herrn Ministers eine je erfolgreichere Lösung erreichen können. CAR | Da weiters die Verrichtung meiner direktionellen Obliegenheiten 1 Kgl. ungar. Geologische Anstalt, 21. Februar 1896, Z. 98. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 6. Heft. 33 498 JOHANN V. BÖCKH (50) während meiner Abwesenheit, sowie auch der Agenden, welche mir aus meiner Eigenschaft als Gruppenpräses der VIIl/a und VI/17 Unter- abteilungen (Geologie) der damals an der Schwelle gestandenen Millennar- ausstellung erwuchsen, eine Vertretung erforderten, so erstattete ich gleichzeitig auch in dieser Richtung meinen Vorschlag, doch begann ich sogleich auch die weiteren Vorbereitungen sowie auch die Be- schaffung der benötigten Landkarten. Ich brachte indessen noch einen Umstand zur Sprache. Ich hielt es für sehr wünschenswert, ja selbst notwendig, daß die sich darbie- tende Gelegenheit auch dazu benützt werde, daß bei Gelegenheit der beabsichtigten Untersuchungen einer unserer jüngeren Geologen mir zur Verfügung gestellt werde, um so Gelegenheit zu haben mit der wichtigen Angelegenheit unter meiner Leitung sich gleichfalls vertraut zu machen, mich bei meinen Untersuchungen zu unterstützen und so Erfahrungen zu sammeln, die er dann berufen sein wird im Interesse der wichtigen Aufgabe, bei den der Natur der Untersuchungen nach in unse- rem Vaterlande jedenfalls längere Zeit benötigenden Studien und Auf- nahmen seinerzeit zu verwerten, und lenkte daher die Aufmerksamkeit des Herrn Ministers auch auf diesen Umstand und brachte gleichzeitig hierfür den leider seither so früh verstorbenen königl. Hilfsgeologen Koroman Anpa in Vorschlag, der seinerzeit montanakademischen Unter- richt genoß, mehrere Jahre beim Bergbau diente, demnach zufolge seiner hierhergehörigen Erfahrungen für die in Rede stehenden Unter- suchungen sehr geeignet war. In weiterer Folge dieser Verhandlungen richtete der Herr kgl. ungar. Finanzminister am 24-ten April 1896 unter Z. 19108 an den Herrn kgl. ungar. Ackerbauminister Dr. Ienaz v. Daränvı die folgende Zuschrift: «Indem ich die in ihrer hochgeschätzten Zuschrift vom 2-ten März laufenden Jahres Z. 12921 mitgeteilte gütige Zustimmung zu der beabsichtigten Aussendung des Ministerialsektionsrates und Direk- tors der kgl. ungar. Geologischen Anstalt Jomann Böckn behufs Stu- diums des galizischen Petroleumvorkommens mit Dank entgegenehme, stimme ich der empfohlenen Verschiebung des Beginnes der Studien- reise bis zur zweiten Hälfte des Monates Juni dieses Jahres bei. Betreffs jenes werten Antrages FEuerer Exzellenz, daß mit dem genannten Ministerialsektionsrat zusammen der Hilfsgeolog KoLoMmANn Anpa auch auf Kosten meines Ressortes entsendet werde, muß ich bemerken, daß die Entsendung dieses letzteren ich meinerseits zwar nicht für notwendig halte, da ich in diesem Falle hauptsächlich darauf Gewicht lege, daß die Lagerungsverhältnisse der petroleumführenden (51) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 459 vaterländischen und der benachbarten galizischen Gebiete im Interesse der entsprechenden Bezeichnungen unserer Schürfungen, eben ein solch erfahrener Fachmann, wie der Direktor der Geologischen Anstalt, auf Grundlage seiner unmittelbaren Beobachtungen vergleiche; im übrigen in Anbetracht dessen, daß die sich darbietende günstige Gele- genheit zur Erweiterung der praktischen Kenntnisse eines jungen Fach- organes vorteilhaft benützt werden kann, schließe ich mich dem gerne an, daß an die Seite des auszusendenden Ministerialsektionsrates der Hilfsgeolog KoLoman AppaA beigegeben werde. Mit Berüksichtigung aber der Beschränktheit des für die Petro- leumschürfung bestimmten, größtenteils bereits gebundenen Kredites und indem ich erwähne, daß ich für das Studium der Verhältnisse des galizischen Petroleumvorkommens auf Grundlage der Daten der bereits durchgeführten zahlreichen Bohrungen und der noch zu ersetzenden Aufnahmen die Zeitdauer eines Monates meinerseits für genügend erachte, ersuche ich achtungsvoll Euer Exzellenz, die Kosten der Studienreise dieser Doppelaussendung wenigstens ungefähr festzustellen und mir betreffs Orientierung vorhergehend mitzuteilen belieben. Betreffs der zum Gegenstande des Studiums zu machenden Ört- lichkeiten kann ich, bis der gegenwärtig sich in Galizien befindliche Hilfsingenieur G£za RıcHnter seinen Bericht nicht einreicht, vorläufig nur soviel bemerken, daß die dortigen wichtigsten und ausgedehn- testen Positionen des Petroleumvorkommens «Potok» bei der Ge- meinde «Krosno» und «Schodnica» bei «Boryslav» sind. Ich habe die Ehre bei dieser Gelegenheit die an mich gerichtete Vorlage des Präses des «Budapester Bank-Vereines», mit der das Studium der darinnen näher benannten Etablissements der Unga- rischen und Galizischen Naphta-Industrie- Aktiengesellschaft bereitwillig gestattet wird — zur Orientierung für den auszusendenden Ministerial- sektionsrat in Abschrift achtungsvoll zu übersenden. Wegen Erwirkung von Empfehlungsschriften von seiten des öster- reichischen k. k. Ackerbauministeriums habe gleichzeitig Schritte getan. Genehmigen usw. Für den Minister: (GRAENZENSTEIN M. pP. Staatssekretär.» Der Herr kgl. ungar. Ackerbauminister hatte den Inhalt der soeben zitierten finanzministeriellen Zuschrift behufs Berichterstattung ‘unter Z. 29336/IV. 3. 1896 der Anstalt mitgeteilt; der eingeforderte Anstaltsbericht wurde am 14-ten Mai 1896 unter Z. 209 unterbreitet 33% 460 JOHANN V. BÖCKH (52) und in diesem auch der Kostenpunkt der Aussendung erwogen, obwohl dies dazumal mit einiger Schwierigkeit verbunden war, da ja noch nicht präzis festgestellt war, was alles und in welcher Ausdehnung die galizischen Petroleumgebiete besichtigt werden sollten und einigen Anhaltspunkt vielmehr nur die in der letztzitierten finanzministeriellen Zuschrift mit vier Wochen veranschlagte Zeit der Untersuchung bot. Die an. die Direktion der galizischen Werke von Potok, Kle- &any, Stodina und Kobilany der Ungarischen und Galizischen Naphtaindustrie-Aktiengeselischaft lautende Empfehlung von der Buda- pester Bankverein-Aktiengesellschaft dto. 18-ten Februar 1896 ausge- stellt, habe ich in Abschrift mit der zuletzt angeführten ackerbau- ministeriellen Verordnung erhalten und nachdem mit der finanz- ministeriellen Zuschrift vom 24-ten Juni 1896, Z. 40108, bezüglich mit dem ackerbauministeriellen Erlasse vom 24-ten Juni 18%6, zZ. 41 319/IV. 3" auch das mich und KoLoman Appa betreffende offene Empfehlungsschreiben des Wiener k. k. Ackerbauministers vom 11. Mai 1896, Z. 10447/993 an die Leitungen der Etablissements der gali- zischen Petroleumgebiete herabgelangt und vorläufig ein Teil der bewilligten Reisegelder angewiesen war, reiste ich mit meinem Reizse- begleiter am 23-ten Juli 1896 ab. Zuerst begaben wir uns nach Potok bei Krosno, wo wir am 24-ten Juli angelangten und von dem dama- ligen dortigen Direktor Ernst SereLer auf das herzlichste empfangen ‚wurden, der uns überhaupt in der Erreichung unseres Zieles stets auf das wirksamste unterstützte, was nebst dem Ausdrucke meines besten Dankes auch diesmal anzuerkennen ich für meine angenehmste Pflicht halte. Ich will hier gleichzeitig bemerken, daß ich zufolge der Anord- nung des Herrm kgl. ungar. Finanzministers vom 4. Juli 1396, Z. 49 195 auch Einsicht nehmen konnte in den an den Herrn Finanzminister eingereichten Bericht des kgl. Ingenieurs G£za RıcHter, der damals gleichfalls nach Galizien, obwohl zu einer Studienreise anderer Rich- tung ausgesendel war und .dessen: Inhalt seither auch veräßenkeht wurde.” r) Nach dem im vorhergehenden Vorgebrachten nn Bken wir es als unsere Aufgabe ‚betrachten von den galizischen Petroleumpositionen vor allem Kletany und Slotina, weiters Kobilany, Potok und Schodnica aufzusuchen und zu studieren. a üngar. Geologische Anstalt, Z. 308/1896,. rare 3 9 2 GrzA RıcHTer : Über’ die Petroleumgegend. Galiziens, Dangiemali es Kohi- eaatj aa XXX. Jahrg., :1897, pag. 122; 136, 157, 169, 185, 202, 222, 245 (ungarisch). (993) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 461 Nach unserem Eintreffen in Potok begannen wir sogleich unsere Untersuchungen und begingen sowie studierten die obgenannten Petroleumpositionen Klecany, Slocina, Kobilany. Potok und Schodnica, wobei wir es indessen nicht unterließen auch solche Orte aufzusuchen, die geeignet waren im Interesse der Sache unsere Erfahrungen zu bereichern und dem Erfolg des zu erreichenden Zieles vorschubzuleisten. Auf Grund der gewonnenen Erfahrungen und erhaltenen Infor- mationen ergänzten wir daher unser Programm außer dem obigen mit dem Aufsuchen noch anderer Petroleumpositionen und Schürfungs- gebiete. So zeigte es sich als zweckmäßig, ja ich kann selbst sagen notwendig, in Westgalizien die Gegend von Gorlice zu besuchen, wo wir das Gebiet der Petroleumpositionen von Syari, Kobilanka, Kryg und Libusa besichtigten, sowie mich namentlich meine im Izatale im Komitate Märamaros gemachten Erfahrungen dazu bewo- gen, gleichzeitig auch einen Ausflug nach dem von Gorlice NW-lich gelegenen Ciezkowice zu machen. Von hier gegen Osten mich wendend, hatte ich in der Gegend von Krosno Gelegenheit die von der Potoker Petroleumposition gegen Nordosten gelegene Petroleumposition Wenglowka zu sehen, die ihr Petroleum unter sehr glücklichen Verhältnissen gewann, nämlich aus sehr geringer Tiefe. (Zur Zeit unseres Besuches waren 90—95 Meter tiefe Brunnen, wie beispielsweise die Mac-Garvevschen Nr. 33 und 35, welche trotzdem täglich 6—7 Barrel Öl lieferten. Das damals tiefste Bohrloch war dort überhaupt nur 330—390 Meter tief.) Wir besuchten die Petroleumschurfgebiete des benachbarten Bo- naruwka und des nördlich von Potok, gegenüber von Frystäk - gelegenen Kobyle. Wir suchten weiters die von der südlich von Potok gelegenen, Eigentum der Budapester Bankverein-Aktiengesellschaft bildenden Petroleumposition Kobylanka gegen Ostsüdost gelegenen Bobrka, Wietrzno und Rowne genannten, seit lange bekannten, berühmten Anlagen auf, sowie auch Iwonic, gleichwie wir auch das Petroleum- vorkommen des von Krosno schon entfernter gegen Ostnordost gele- genen Starawies sehen konnten, welches eines der lichtesten der galizischen Petroleume liefert. Indem wir noch im mittleren Teile Galiziens, in der Nähe der Stadt Sanok das gegen Nordnordwest im Tale des Sanflusses bei Trepca gelegene Schurfgebiet besichtigten, mußten wir uns von hier weit nach Ostsüdosten wenden, um uns mit dem bereits in Mittelgali- zien befindlichen, weltbekannten ÖOzokeritvorkommen von Boryslav 462 JOHANN V. BÖCKH .. (54) bekannt zu machen, wo außerdem Mac-GAarvEey nur wenig südlich von der ozokeritführenden Zone damals vier Bohrlöcher niederbringen ließ, und zwar. erfolgreich. Die dort bewerkstelligten Bohrlöcher be- wegten sich bereits um die 600 Meter, ja es war auch ein solches, das auch diese überschritt, wie das 620 Meter tiefe, welches auch da- durch bemerkenswert war, daß bei Gelegenheit seines Abbohrens mehr- fach Ozokerit angetroffen wurde, selbst noch in einer Tiefe von 541 Meter," bis schließlich mit der Erreichung von 620 Meter ein starker Ölausbruch erfolgte. Diese vier Bohrlöcher gaben zurzeit unseres Besuches täglich 1 Zisterne (daher 100 q) Öl, das wie zu Potok, durch die Gase ausgeworfen wurde.” Von Boryslav gingen wir in das schon obgenannte ostgali- zische Schodnica, das damals unbedingt der bedeutendste Petroleum- gewinnungspunkt Galiziens war und untersuchten auch dieses. Hier wurde das berühmt gewordene Bohrloch «Jakob» hergestellt, das am 94-ten Juni 1895 begonnen wurde und bei einer Tiefe von 303°78 Meter solch riesige Ölmengen auswarf, daß das gelieferte Öl, in der ersten Zeit des Erbohrens, nach der mir zugekommenen Information, täglich 60— 70 Zisternen betrug, was daher täglich 60007000 q Rohöl entspricht. Der erste Ölausbruch sprang etwa 25 Meter hoch empor. In Schodnica befindet sich weiters die gleichfalls berühmte «Rosalia», bei welcher die Bohrung am 20-ten Jänner 1896 begonnen wurde und bei unserer Anwesenheit 34520 Meter tief war. Auch diese gab große Mengen Öles, bis dieses, nach der der Reinigung vorhergehenden Ab- sperrung, auf einmal abnahm. Zur Reinigung gelangt, und nachdem auch das benachbarte Bohrloch «CGäcilia» (GARTENBERG gehörig) abgesperrt wurde, erfolgte bei der Rosalia (der Wiener Anglo-Bank gehörig) am 14. August 1896, gerade bei unserer Anwesenheit in Schodnica, nach längerer 1 Seither traf man nach Prof. Dr. R. Zuger auch noch in einer Tiefe von 700 Meter auf dem in Rede stehenden Gebiete auf bedeutende Erdwachsmassen, (R. ZuBER : Die geologischen Verhältnisse von Boryslaw in Ostgalizien. Zeitschrift für praktische Geologie, 1904, Februar, pag. 43.) 2 Die Gegend von Boryslaw wurde überhaupt ein sehr bedeutender Ölpro- duzierungsplatz. Dr. R. ZuBeEr (l. c. pag. 44) sagt, daß die gegenwärtige Ölerzeu- gung von Boryslaw monatlich auf rund 4000 Waggon & 10,000 kg gesetzt werden kann, daß aber das Öl auch dort, sowie an anderen Orten, nicht gleichmäßig ver- teilt ist und gegenwärtig gibt es dort Bohrlöcher von über 1000 Meter Tiefe und so z. B. erwähnt die Nummer 2 des Jahres 1907 der «Ungarische Montan-Industrie und Handelszeitung» auf Seite 7 in einer kurzen Mitteilung auch eine Tiefe von 1200 Meter, (55) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 463 Pause, plötzlich ein solch starker Gas- und Ölausbruch mit gewalti- gem Getöse, mit einem wahren Brüllen, daß die Erscheinung wirklich großartig, jedoch auch schrecklich war; und nachdem es mit großer Anstrengung gelang das frei entweichende Petroleum durch Absper- rung aufzufangen, wurden am 17-ten August 1896, bei noch mangel- hafter und sehr verengter Absperrung noch immer zirka 17 Zisternen Öl täglich aus diesem Bohrloch gewonnen, was 1700 q entspricht. Schodnica bildete den östlichsten Punkt an den wir bei unserer Studienreise gelangten. Indem wir von hier nach Potok im Westen zurückkehrten, richteten wir von hier unsere Schritte nach Süden, gegen den Duklapaß, um die in der Geologie und betreffs des Petroleumvorkommens zur Berühmtheit gelangte Petroleumposition Ropianka auch zu besuchen. Bei dieser Gelegenheit begingen wir auch jenen Teil der Gegend der zu unserer Landesgrenze schon so nahe gelegenen galizischen Gemeinde Barwinek, wo eben behufs der Schürfung auf Petroleum für zwei Bohrlöcher die Punkte ausgewählt waren und die seither be- gonnenen Bohrungen stehen nicht mehr weiter denn auf 1'/a Kilometer von unserer Landesgrenze und nach später erhaltenen Nachrichten stieß man in den Bauten der ausgewählten Punkte auch auf Petroleum- spuren. Unseren Aufenthalt in Barwinek benützten wir gleichzeitig auch zu einem Besuche des bereits auf Säroser Territorium gelegenen Felsökomarnik, wo noch früher ein Bohrversuch auf Petroleum geschah, doch wurde dieser, nach der erhaltenen Verständigung, mit Energie und ernstlich nicht betrieben, denn das dortige, übrigens nur einen sehr kleinen Durchmesser besitzende einstige Bohrloch, drang, ‚wie ich hörte, nur bis SO Meter ein. Ich kann diese Gelegenheit nicht versäumen, um auch hier zu danken Herrn JuLius NorH in Barwinek für die außerordentliche Freund- lichkeit, mit welcher er uns in Barwinek in seinem Hause aufzu- nehmen und sowohl bei unserem Ausfluge nach Ropianka, als auch in der Umgebung von Barwinek zu führen die Güte hatte, wodurch er unsere Studien sehr erleichterte; gleichwie er uns dann noch auch nach Mezölaborcz und Mikova begleitete. Er nelıme meinen besten Dank entgegen, sowie ich außerdem nebst dem bereits oben genannten Herrn Direktor Ernst SERGLER noch der nachfolgenden Herren zu gedenken habe: PnıLıpp Lewickı und SanısLaw Busynskı Ingenieur- Bohrunternehmer in Potok, Lupwıs DankmeEvEer Verwalter in Klecani, ALBERT Fauck Unternehmer in Marcinkowice, Mac Garver Petroleum- anlagebesitzer und Direktor in Mariampöl, J. Muck Oberbergingenieur 464 JOHANN V. BÖCKH k (56) und Gustav Pıatz Direktor in Boryslaw, sowie JuLıan KAPELLNER Direktor in Schodnica, die in der einen oder anderen Richtung uns unterstützten und denen sich indessen gelegentlich auch noch andere anreihten; besonders aber darf ich auch des Herrn Oberbergrates Heiınrıcn WALTER nicht vergessen, der an zahlreichere Orte uns per- sönlich zu begleiten so freundlich war. Genehmigen all diese meinen aufrichtigsten Dank. Indem wir von Barwinek unseren Weg nachhause nahmen, be- suchten wir unterwegs das in der Literatur mehrfach erwähnte, Petro- leumspuren zeigende Gebiet bei Mikova im Komiltate Zemplen, wo früher mit kleinen Schächten geschürft wurde und von dem ich bereits im vorhergehenden sprach; schließlich nach Mezölaborcz gelangt, kehrten wir am 3-ten September 1896 nach sechswöchentlicher Ab- wesenheit nach Budapest zurück. Das Wetter war für unsere Untersuchungen zumeist sehr un- günstig, doch kann ich mit Beruhigung sagen, daß wir trotzdem alles taten, was wir als im Interesse der erfolgreichen Lösung unserer Auf- gabe liegend glaubten. Während unseres Aufenthaltes in Schodnica, wo wir unten im Tale in einem, rings von Petroleumzisternen und -Bohrlöchern um- gebenen einfachen Hause ein überaus bescheidenes kleines Zimmer hatten, waren wir auch von den Aufregungen nicht verschont, welches ein in der Nacht vom 14-ten auf den 15-ten August 1896, daher in der dem oberwähnten Petroleumausbruche des Rosalia-Bohrloches unmittelbar folgenden Nacht um 1 Uhr, in allernächster Nähe unserer Ubikation entstandenes Stallfeuer, welch letzterer auch gänzlich ab- brannte, verursachte; wobei zu beachten ist, daß das Petroleum des angeführten Petroleumausbruches, dessen Bändigung am 14. August erst spät abends gelang, durch die große Gasausströmung zerstäubt, das ganze Tal in einen wahrlichen Petroleumrauch einhüllte. Die Petroleumvorkommnisse Galiziens, wie bereits aus den älteren Untersuchungen bekannt,' verteilen sich vom geologischen Stand- punkte auf 4 Niveaus und diese sind: | 1. Die neogenen salzführenden Ablagerungen. 9. Die unteroligozäne Menilitschiefergruppe. 3. Die eozänen Ablagerungen. 4. Die sogenannten «Ropiankaschichten», bezüglich deren Zu- gehörigkeit die Ansichten geteilt sind, da es welche gibt, die diese zu 1 C.M. PauL: Die Petroleum- und Ozokerit-Vorkommnisse Ostgaliziens. Jahr- buch der k. k. geol. Reichsanst. 1881, 31. Bd., pag. 133—134. ee » (57) DER STAND DER PETROLEUMSCH"RFUNGEN IN UNGARN. 465 ‘der unteren Kreide stellen, während andere (wenigstens gewisse Vor- kommnisse derselben) sie bereits zur oberen Kreide oder selbst schon dem Eozän zuzählen. Da die Vorkommnisse der Menilitschiefergruppe, wenigstens in Galizien, vom praktischen Standpunkte nicht ausreichend sind, so be- sitzen von den obgenannten nur die verbleibenden drei Niveaus vom Standpunkte der Petroleumgewinnung Wichtigkeit und von diesen ist es namentlich das Eozän, das eine besondere Aufmerksamkeit verdient. In neuerer Zeit stieß man, wie wir wissen, in der Gegend von Boryslaw auf großartige Ölmengen, deren Sitz indessen Dr. R. Zuger ! in die sogenannten «Dobrotover Schichten» verlegt, die nach ihm zwischen der neogenen Salzformation und den unteroligozänen Menilit- schiefern lagern, weshalb er auch diese für Oberoligozän hält und für ein zeitliches Äquivalent des auf die inneren Ketten der Karpa- then beschränkten, sogenannten Magurasandsteines nimmt. So wäre demnach der obigen ölliefernden Reihe noch ein Niveau zu- zuzählen. Die Repräsentanten aller dieser Niveaus sind auch in unserem Vaterlande vorhanden, die petrographische Entwicklung der Schichten gegenüber den galizischen ist auch nicht abweichend, ja oft selbst ganz übereinstimmend. Daß die Spuren des Petroleums in vielen Gebieten unseres Vater- landes aus den obgenannten Niveaus gleichfalls nicht fehlen, ist be- kannt. Es ist kein Grund vorhanden daran zu zweifeln, daß es schließ- lich auch in unserem Vaterlande gelingen wird das Vorkommen des Petroleums auch in praktisch wichtiger Menge nachzuweisen. Für gewiß halte ich es aber, daß dies: 1. nur im Wege sehr eingehender, sorgfältiger geologischer Forschungen zu erreichen ist, denn während meiner galizischen Reise konnte ich mich neuerdings an zahlreichen Beispielen von der wesent- lichen Rolle überzeugen, welche betreffs des Auftretens des Petro- leums in größerer Menge außer der petrographischen Ausbildung der Gesteine, die tektonischen Verhältnisse spielen und von der manch- mal wahrlich staunenswerten schmalen Zone, auf welche sich das der Menge nach praktisch wichtige Petroleumvorkommen, abermals in Ver- bindung mit der Tektonik der Gegend, beschränkt; 9. aber halte ich auch das für sicher, daß wir auf einen 1 Dr. R. Zuger: Die geologischen Verhältnisse von Boryslaw in Ostgalizien. Zeitschrift für praktische Geologie, 1904, Februar, pag. 49. 466 JOHANN V, BÖCKH (58), genügenden Erfolg nur so rechnen können, wenn die Durchschürfung der Gebiete unseres Vaterlandes nach Petroleum über das nötige Kapital verfügende, ernste, zielbewußte und zu ausdauernder Arbeit bereite Personen und Gesellschaften in die Hände nehmen, die außerdem mit der Durchführung der nötigen Arbeiten erprobte Individuen mit der gehörigen Fachkenntnis betrauen. Es ist wohl wahr, daß in Galizien anfangs gerade die Tätigkeit der kleineren Kräfte die Petroleumindustrie des Landes inszenierte und schließlich zustande brachte und daß das große Kapital eigent- lich erst später, in den letzten Jahren begann dort gleichfalls sich zu beteiligen, doch wissen wir auch das, daß die großen Erfolge, welche z. B. in Schodnica letzterer Zeit erreicht wurden, mit dem dortigen Dazwischentreten des großen Kapitales verbunden sind sowie ich weiters auch das beifügen kann, daß die kleineren Kräfte, obwohl nicht ohne geringe Opfer, nur unter den günstigeren Verhältnissen Galiziens Erfolge erreichen konnten, unter welchen dort das Petro- leum auftrat, nämlich, daß sie auch nahe der Oberfläche wenigstens einiges Petroleum gewinnen konnten, durch dessen Verwertung aber- mals einiges kleines Kapital für die weiteren Arbeiten beschafft wurde, nur sind die Verhältnisse bei uns nicht so günstig. Die Erzeugung des Rohpetroleums der Österreichisch-Ungarischen Monarchie erhöhte sich nach der Zusammenstellung H. Ursans, welche er bei unserer Millennarausstellung von 1896 vorwies, von den im Jahre 1859 erzeugten 6000 q bis 1395 gradatim auf 2500000 q, wovon, wie wir wissen, bis jetzt fast alles auf Rechnung Galiziens fällt.? Das im vorhergehenden Mitgeteilte habe ich nach unserer Rück- kehr aus Galizien in einen Bericht zusammengefaßt und noch am 92. November 1896 dem Herrn kgl. ungar. Finanzminister unterbreitet ® und es ist vielleicht nicht überflüssig, wenn ich denselben auch hier mitteile, da die bei der während unserer Studienreise obwalteten sehr ungünstigen Witterung durch längere Zeit bewerkstelligten Begehungen, gepaart mit der vorhergehend aus der Vorbereitung zu unserer Landes- ı Im Jahre 1905 war die Naphtaerzeugung Galiziens 7943912 q Petroleum im Gesamtwerte von 19587 433 K, bei einem Mittelpreis von 247 K per Meter- zentner. Erdwachs wurden 29572 q erzeugt mit einem Gesammtwerte von 4151 566 K. Der Mittelpreis betrug per Meterzentner 139-71 K. (Österreiehische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. LIV. Jahrg., Nr. 49, 1906, p. 641.) 2 Unterbreitung der kgl. ungar. Geologischen Anstalt vom 22. November 1896, Z. 541. (Jouann BöckH. — Bericht vom 19. November 1896.) (59) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN, 467 ausstellung bereits durch geraume Zeit auf mir gelasteten großen Inanspruchnahme, endlich meine Gesundheit derart angegriffen haben, daß ich durch längere Zeit meinen rechten Arm zur Arbeit nicht ge- brauchen konnte und ich zu späteren weiteren Mitteilungen umso- weniger Gelegenheit hatte, als meine übrigen zahlreichen Agenden mich in anderer Richtung in vollem Maße in Anspruch nahmen. Es dürfte vielleicht auch das nicht ohne Interesse sein, wenn ich diese Gelegenheit benützend, auf Grundlage meines Notizbuches in die Geschichte der Entstehung oder der anderen Verhältnisse der im vorhergehenden als besucht aufgeführten galizischen Petroleum- anlagen einen kurzen Einblick tue. Eines dieser ist das in West- galizien gelegene Potok, und das hier nachfolgende verdanke ich der gütigen Mitteilung des dortigen Ingenieurunternehmers PHıLıpp LEwickt. Etwa 5 Kilometer gegen Nordwesten von Krosno, bei der Talung des Stawiskabaches, in unmittelbarer Nähe der von Krosno nach Jaslo führenden Landstraße, etwas gegen Norden liegt die Petroleumanlage von Potok, welche zahlreiche Bohrtürme bezeichnen. In Potok wurde schon sehr lange her Gasausströmung beobachtet, auf welche noch im vorigen Jahrhundert ein Franzose aufmerksam machte und auf die Gegenwart von Petroleum schloß. Diese Hin- weisung wurde aber lange Zeit hindurch nicht beachtet, bis etwa vor sechs Jahren (dies wäre daher zirka um das Jahr 1890 herum) Baron Lupwise GREVE von dem Potoker Grundbesitzer Enmunn Lozınskı das Potoker Gebiet in Pacht nahm und auf dem alluvialen Terrain der Stawiska, südöstlich von Potok eine 360 Meter tiefe Bohrung be- werkstelligte, bei welcher Gelegenheit zwar Öl- und Gasspuren an- getroffen wurden, jedoch auch das Geld zu Ende ging. Hierauf kaufte die «Hannoverisch-Galizische Naphta- Gesellschaft in Krosno» von Br. GrEvE dessen Schurfrecht und bohrte sogleich das Bohrloch Nr. 12, nahe der Stelle der alten Gas- ausströmung, auf dem von der von Krosno nach Jaslo führenden Land- straße nördlich gelegenen heutigen Schurfterrain und bei dieser Gele- genheit stieß man bei 80 Meter Tiefe auf die erste Ölzone, die aber nicht abbauwürdig war. Man bohrte daher bis etwa 240 Meter und stieß dann auf solch starke Gase, daß man das Geräusch ihres Aus- strömens bis Krosno hörte. Das Gas warf faustgroße Steine heraus und schleuderte die Bretter des Bohrturmes auseinander." Den Bohrer konnte man aus 1 Als ich im Jahre 1897 die berühmten Petroleumgebiete der Umgebung der Stadt Baku besichtigen konnte, machte man mich unter den Bohrtürmen der 468 JOHANN V. BÖCKH j (60) dem Bohrloche nicht herausziehen. Die Gase wurden nach einigen Tagen abgesperrt ünd durch etwa 3—4 Wochen zeigten sich nur trockene Gase, dann aber auch zerstäubtes Petroleun:. Das Petroleum vermehrte sich trotzdem daß der Bohrer sich noch im Bohrloche befand, immer mehr und mehr und erhob sich nach mehreren Wochen schließlich in 94 Stunden auf 160 Barrel. Dann sank langsam die Menge des Öles abermals, bis sie schließlich ein Ende nahm, das Gas zeigt sich indessen auch jetzt noch, wie dies das lebhafte Kochen des im Bohrloche befindlichen Wassers auch heute noch erkennen läßt. | Dieses Bohrloch Nr. 12 gab, nach der Angabe des Herrn Ingenieur- Unternehmers Puınpp Lewicks, Öl im Werte von mehr als 120,000 fl. Später, als man kein Öl mehr bekam, wurde der Bohrer heraus- gezogen, man bohrte dann bis 315 Meter weiter hinab, doch wurde weiter kein Öl bekommen, selbst beim Pumpen nicht. Der Grundbesitzer bekam nach diesem Bohrloche 15%, respek- tive wenn weniger Öl war 10% des gewonnenen Öles. Die so gebliebenen 85% wurden in 100 Teile geteilt und eine solche "/ıoo Aktie wurde mit 300 fl. verkauft, doch war der Aktionär verpflichtet 100 Mark dafür zu zahlen, daß ihm 300 fl. Einnahme ge- sichert wurde. | Nach dem großen Ölgewinste wurden auf eine solche 300 fl.-Aktie etwas mehr als 1000 fl. zurückgezahlt. Das Bohrloch Nr. 12 gab durch etwa 1'/ Jahre Öl und es wurde dann sogleich das Bohrloch Nr. 14 und 15 niedergebohrt. Der Schacht Nr. 13 wurde bei Rimanow und Klimkowka niedergebracht und es wurden gradatim die übrigen hergestellt. Die neue Gesellschaft übernahm das Gebiet am 1. Jänner 1895 von den Hannoveranern und bohrte vom Monate Juli 1895 an die nachfolgenden Bohrlöcher: Nr. 49, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55 und jetzt bei Dorf Potok Nr. 56. Auf dem Teile des Petroleumgebietes der sich nördlich der Land- straße von Potok nach Jaslo erstreckt, standen im Jahre 1896 noch 73 Bohrlöcher, welche teilweise noch Petroleum gaben, teilweise aber auch schon aufgelassen oder endlich noch in Abbohrung waren. S-lich von Baka, am Ufer des Kaspischen Meeres sich erstreckenden Petroleumanlage Bibi-Eybat auf einen abgebrannten aufmerksam, aus dem bei dem Aufstiege des Petroleums und Gases gleichfalls Schotter ausgeworfen wurde; allein der bei dem Zusammenstoß dieses entstandene Funke entzündete natürlich auch das ganze so entzündliche Material. | 5 (61) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 469 Den Inhalt dieser Zeilen, welche einigen Einblick gewähren in die auf einem galizischen Petroleumgebiete abgespiellen Bewegungen, verdanke ich im Jahre 1896, während der Zeit meines Aufenthaltes in Potok, wie ich erwähnte, der gütigen Mitteilung des Herrn Ingenieur- Unternehmers PuıLıpp Lewickı. | Von dem Potoker Petroleumterrain besaß zur Zeit meiner An- wesenheit den größten Teil die Hannoveranische Gesellschaft, ihre sämtlichen Bohrlürme waren damals nördlich der Krosnoer Landstraße situiert, längs einer Zone von 875 Meter Länge und 115 Meter Breite; ich muß aber wiederholen, daß eben damals am südöstlichen Ende ‚der Gemeinde Potok, also auf dem südlich von der genannten Land- straße sich erstreckenden Hannoveranischen Schurfgebiete auch ein Bohrturm errichtet wurde. Schließlich bemerke ich, daß auf dem Potoker Petroleumterrain außer den obgenannten, auch noch andere, so z. B. Mac GARVEYN, PERKINS, KroBassa u. s. w.. Terrains und Bohr- türme besaßen. In der Zeit meines Besuches erhaben. sich im westlichen Teile ‚des Potoker Gebietes in der Gegend der Wapionka; bis an die Grenze der Bohrlöcher 33—41 (diese nicht mehr eingerechnet), 27 Bohr- türme. Auf dem von dort gegen Osten folgenden Hannoveranischen Hauptgebiete waren noch 22 Bohrtürme zu sehen (die Zahl der Bohr- löcher war noch größer). Auf dem noch mehr östlich folgenden Srocynskıschen Teile aber waren noch 6 Bohrtürme zu sehen. Im ganzen belief sich die Zahl der noch sichtbaren Bohrtürme, da gegen die westliche Grenze hin noch gleichfalls 5 Türme standen, auf dem Potoker Gebiete auf 60. Die Tiefe der Bohrlöcher war eine wechselnde, schwankte aber um 500600 Meter und überschritt auch hie und da diese und ganz im Westen zeigte man mir ein bereits zugestürztes Bohrloch, das als 713 Meter tief bezeichnet wurde und angeblich Ölspuren hatte. Im Jahre 1895 wurden auf der Aniage der Hannoverischen Gesell- .schaft durch. diese, respektive durch deren Nachfolger und Mac GARVEY ‚216 745:16 q Rohöl erzeugt und von: dieser Menge. entfielen 165 08116. q auf die Hannoveraner, 91.662 .q hingegen, auf Mac. GaryvEry. „Die Situation der: Potoker Petroleumanlage ist. im Anhange des .obgenannten Berichtes von 'Geza RıcHTEr zu: sehen .(Bänyäszati 6s Kohäszati Lapok, XXX. Jahrg., 1897, Taf. .V),,, ebenso auch, bei Hans ‚Urgan alsı Beilage seiner: Die Petrolewmposition Potok (bei Krosno) betitelten Mitteilung (Allgemeine österreichische Chemiker- und Techniker-Zeitung. 1897, XV. Jahrg;, Nr. 1). . 7 : Bei Gelegenheit unserer Studienreise im Jahre 1896 besuchten 470 JOHANN V. BÖCKH ? (62) wir anfangs August auch die in Westgalizien gelegenen Petroleum- position Kletany, welche die westlichste der im Betriebe befind- lichen ist. Kle@any ist auch schon deshalb bemerkenswert, da es ein Bei- spiel dafür ist, daß unter günstigen Umständen auch bei geringeren Petroleummengen mit Nutzen gearbeitet werden konnte, weshalb ich mit einigen Zeilen auch ihrer gedenken will. Meine hier mitgeteilten Aufzeichnungen verdanke ich bei meinem dortigen Aufenthalte der außerordentlichen Güte des Herrn Verwalters Lupwıe DAnKMEYER. Baron Brunıcky bewerkstelligte noch 1858 eine SO Meter tiefe Bohrung, die gegenwärtig zwar zugestürzt ist, doch sind an ihrer etwas sumpfigen Stelle Gasblasen auch noch heute zu beobachten. Dies ist eine der ersten dortigen Schürfungen. Kletany wurde von A. Favck mit Baron Morırz Bruniıcky eigentlich im Jahre 1878 in Angriff genommen, denn bis dahin bewerkstelligte der genannte Baron nur kleinere Schürfungen, ja trug es selbst für 8000 fl. ALgerr FAuck an. Nach dem Tode Baron Brunıckys übergieng aber der Anspruch auf die Bohrlöcher an dessen Sohn FERDINAND. Nicht weit von dem obgenannten alten Schürfungspunkte stellte A. Fauck im Jahre 1894 ein 147 m tiefes Bohrloch her, 1895 wurde dieses Bohrloch vertieft, der Druck war indessen sehr groß und ist gegenwärtig zusammengepreßt, gibt aber trotzdem noch einiges Öl, welches die Gase auftreiben. Das Öl hat eine schöne dunkelgrüne Farbe. Es waren Zeiten, wo dieses Bohrloch plötzlich in 24 Stunden auch 17 Barrel gab. Daneben sind noch 3 alte Bohrpunkte zu sehen; über einem derselben standen noch die Ruinen des Turmes und in diese schlug etwa eine Woche vor unserem Besuche der Blitz ein ı und entzündete das ausströmende Gas. In einer Entfernung von etwa 35 Meter von dem im Jahre 1894 hergestellten Brunnen, sahen wir einen zweiten, der bei unserem Be- suche auch noch Öl gab. Dieser ist 80 Meter tief und wurde gleich- falls durch A. Favcr vor etwa 15 Jahren früher gebohrt. Das Öl ist gleichfalls dunkelgrünlich und wurde gepumpt. In Kletany (sage Klencsani) wurden seit dessen Bestehen bis zu unserem Besuche im ganzen 147 Bohrlöcher hergestellt und wur- den von diesen 81 noch zum Schöpfen verwendet. Das tiefste Bohrloch ist Nr. 141, es war 414 Meter tief, endete aber unglücklich und kann nicht tiefer gebohrt werden. Die Brunnen geben im Durchschnitte durch etwa 10 Jahre Öl, es gibt aber einzelne, die dies seit 20 Jahren tun. (63) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. #71 Das geringste, was ein Brunnen monatlich gibt, sind 2 Barrel. Der Brunnen Nr. 143 gab im Monate Mai 1896 indessen 163 Barrel Öl, sowie es auch solche gibt, die noch mehr gaben, so z. B. Nr. 103, der im Jahre 1889 in einem Monate 500 Barrel lieferte, der Nr. 29 aber wenigstens 700 Barrel gleichfalls in einem Monate. Bei diesen letzteren dauerte aber dieser Reichtum nur durch ein-zwei Monate. 1896 war die Erzeugung Klecanys monatlich 500 Barrel und wurde damals per Meterzentner mit 7 fl. der Petroleumraffinerie zu- gerechnet. Nicht ohne Interesse sind die damaligen Löhne. Bis zu einer Tiefe von etwa 300 Meter und auch die Gewinderöhren ein- gerechnet, belief sich, nach der Mitteilung von Herrn L. DankMmEvER, Verwalter von Klecany, der Meter im Durchschnitte auf 14 Gulden. Der Arbeiter bekam für den laufenden Meter 2 fl.; wenn auch Nebenarbeiten waren z. B. bei Unglücksfällen, bekam er 1 fl. (50%) Gedingelohn dazu, im ganzen daher per Meter 3 fl. In die Kosten einzelner Bohrlöcher gewährt das Nachfolgende einen Einblick: z. B. das Bohrloch Nr. 143, das 400 Meter tief ist, würde reich gerechnet 6435 fl. 95 kr. gekostet haben, demnach per Meter, und zwar samt den Gewinderöhren, rund 16 fl. O9 kr.; da aber der Kalkül sehr reich genommen wurde, kostete dieses Bohrloch tat- sächlich noch weniger als dieses. Das oberwähnte Bohrloch Nr. 141 kam tatsächlich auf 7 750 fl., dies ist aber das verunglückte, durch die Gase zusammengedrückte. Das Nr. 142, 345 Meter tiefe Bohrloch, das gleichfalls von den Gasen zusammengedrückt wurde, kam samt der Rettung, alles in allem per Meter auf 22 fl. In Kle&any wird das Öl regelmäßig viermal des Tages gepumpt, d. i. früh, vormittags, nachmittags und abends. Jahr 1897. Gleich am Anfange dieses Jahres verlangte von uns der Herr kgl. ungar. Ackerbauminister unter Z. 70574/1/1/1896 betreffs des auf dem Gebiete des Ungvärer Öberforstamtes befindlichen Petroleum- vorkommens einen fachmännischen Bericht. Da aber vor der Ent- scheidung der Frage über die Art der Verwertung der dortigen Schür- fungen die neuerliche Untersuchung der Verhältnisse sich als not- "wendig zeigte, so wurde unsererseits, da seit der von ALEXANDER ÜESELL zuerst erfolgten Untersuchung derselben mehr denn 22 Jahre ver- 479 JOHANN V. BÜCKH (64) flossen waren,! in diesem Sinne eine Vorlage gemacht, derzufolge mit der in der zweiten Hälfte des Monates Mai 1897 zu bewerkstelligenden Lokaluntersuchung das Anstaltsmitglied ALEXANDER GEsSELL neuerdings betraut wurde,” womit bei der Zusammenstellung des Planes für die geologischen Aufnahmen des Jahres 1897 auch gerechnet wurde. Das Resultat der Studien über das Petroleumgebiet von Luh legte ich im kommenden Jahre, d. i. am 13. Mai 1898 dem Herrn kgl. ungar. Ackerbauminister vor” und seither erschien die Mitteilung, in. der ALEXANDER GESELL sich auch mit der hierauf bezüglichen. Lite- ratur beschäftigt, auch im Drucke und ist daher wem immer zugänglich.* Noch etwa zwei Jalıre früher, das ist mit Datum vom 1. Sep- tember 1895 richtete Herr Direktor JuLius Noru in Barwinek (Galizien) einen Brief an mich, in dessen Anschlusse eine kleinere Suite von ihm in der Gegend von Luh gesammelten Gesteinen und hiemit im Zusammenhange eine sich mit den Pe!roleumvorkommnissen der Ge- gend von Luh und Komarnik—Mikova befassende, ‚im: Monate August 1895 in Barwinek durch ihn zusammengesflellte Mitteilung an uns eingesendet wurde: Ich halte es für zweckmäßig, daß die noch immer Aufmerksam- keit verdienende Mitteilung auch an die Öffentlichkeit gelange und so weiteren Kreisen zugänglich werde, weshalb dieselbe auch im Jahr- sange 1907 des Földtani Közlöny erscheinen wird.” Die Angelegenheit der Petroleumbohrunger der Gegend von Arien beschäftigte unsere Anstalt auch im Laufe des Jahres 1897. Vor allem richtete noch am 12. Februar 1897 der Herr kgl. ungar. Finanzminister® die Frage an uns, ob wir es für begründet halten, die in der Gegend von Zsibö im Abbohren begriffene dritte 3ohrung über die Tiefe von 600 Meter fortzusetzen. Die Bihar-Szilägyer Ölindustrie-Aktiengesellschaft 1 ALEXANDER GESELL: Geologische Beschreibung der auf dem Gebiete der Unghvärer kgl. ungar. Güterdirektion vorkommenden Mineralkohle, des Steinöles und Re Földtani Közlöny 1875, V. Jahrg., p. 21 (ungarisch). 2, Kgl.: ungar. Kealapisnke Anstalt, Bericht vom Bun Jänner 1896, 'Z. 12 und 163/1897. i Io: 3 Kol. ungar. Geologische. Anstalt, Bericht. Z. 236/1898. % ALEX: ANDER GESELL: Die geologischen Verhältnisse des Petroleumvorkommens in der Gegend von Luh im Ungtale. Mitteilungen aus dem Jahrbutche der kei. ungar. Geoloeischen Anstalt, XII. Bd, 1900, p. 321. MAN 5;Kgl. ungar. ‚Geologische Anstalt, 'Z. 414, dto 3. RE 1895. ; % Aufforderung des kgl. ungar. Finanzminist. vom 12. Februar 1897, 2.9795 (kel. ungar. Geologische Anstalt Z. 81/1897). u da ru u (65) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 473 wünschte nämlich die in der Nyaras-Gegend zwischen Szamosudvar- hely und Zsibö angelegte und bereits bis zu einer Tiefe von 570 Meter niedergebrachte Schurfbohrung auf Petroleum, zu deren Kosten bis zu 600 Meter Tiefe ein staatlicher Beitrag zugesichert war, auch über 600 Meter fortzusetzen und bat um die Erstreckung der verein- barten Staatssubvention auch auf die Tiefe von 700 und 800 Meter. Oberbergrat-Chefgeolog Lupwıg Roru v. Tereep empfahl nach Untersuchung der ihm zur Verfügung gestellten, inzwischen bis zu einer Tiefe von 576°85 Meter reichenden Bohrproben, in seinem am 24. Februar 1897 eingereichten Berichte (Z. 81/1897, Geol. Anst.) die Fortsetzung der Bohrung bis 700, eventuell 800 Meter, möglichst bis zur Erreichung des Grundgebirges, wünschte aber zummindesten die Durehbohrung des früher erreichbaren mächtigeren Sandsteines oder Konglomerates. In diesem Bohrloche traf man von 208 Meter an in verschiedenen Tiefen wiederholt Gase an. Nicht viel später treffen wir abermals einen Bericht Lupwıc Roru v. Tereeps,? da der Herr kgl. ungar. Finanzminister am 26. Juni 1897 unter Z. 50004 in Anbetracht dessen, daß die Bihar-Szilägyer Ölindustrie-Aktiengesellschaft für die in Rede stehende dritte ihrer Szamosudvarhelyer Bohrungen über die 700 Meter hinaus zu bewerkstelligende Fortsetzung um die Staatssubvention neuerdings an- suchte, mit Rücksicht darauf, daß der Herr Minister die weitere staat- liche Subventionierung nicht mehr für begründet hielt, von uns vor seiner endgültigen Entscheidung eine erneuerte Erklärung in der Rich- tung wünschte, in wie weit die bisherigen Resultate und Erfahrungen, nicht vom Standpunkte der Sammlung wissenschaftlicher Daten, son- dern ausschließlich des Vorkommens von Petroleum, die beabsichtigte weitere Fortsetzung dieser Tiefbohrung über die Tiefe von 700 Meter hinaus begründen. Die Bohrung war damals, wie ich aus dem soeben zitierten Be- richte Lupwie Rortu v. Teieens ersehe. 71530 Meter tief, doch traf man auch dort nur roten, feinen und überwiegend grobsandigen Ton an, wobei von 624 Meter abwärts sich keine Gase mehr zeigten. Lupwiıse Rorta v. Tereen empfahl die Forsetzung der Bohrung bis 800 Meter neuerdings, denn er hoffte, daß bis zu dieser Tiefe ein Materialwechsel zu erwarten steht, nämlich man mit der Bohrung in den Sandstein oder das Konglomerat gelangen wird und er die durch diese systematisch durchgeführte Schürfbohrung gelieferten Daten aber in erster Linie für die Praxis für wichtig und nützlich hielt. 1 Kgl. ungar. Geologische Anstalt. Vorlage dto 1. Juli 1897, Z. 325. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 6. Heft. 34 47& JOHANN V. BÖCKH (66) Auf das Resultat der Zsibö-Szamosudvarhelyer Bohrungen kehrte Oberbergrat und Chefgeologe Lupwis Rortu v. Tereep im Jahre 1900 auch in einem speziellen Vortrage zurück." Aus diesem wissen wir, daß das dritte Bohrloch, welches am 28. April 1896 begonnen und Ende September 1897 eingestellt wurde, im ganzen 806,2 Meter tief war und in 750 Meter Tiefe das Grund- gebirge, nämlich die kristallinischen Schiefer erreichte, in die man daher noch 56,2 Meter tief eingedrungen war. Es ist sehr zu bedauern, daß die Bohrungen der Gegend von Zsibö, trotz der auf sie verwendeten vielen Mühe und Geldopfer, die an sie geknüpften erfolgreichen Resultate nicht brachten und ob die durch meinen Freund und Kollegen Lupwıc RorH v. TeLeen ausgedrückte Hoffnung sich erfüllen wird, daß nämlich infolge der Bohrungen das Kapital hinfür vor fruchtlosen Vergeudungen auf diesem Gebiete ein für allemal bewahrt sein wird, das wird natürlich nur die Zukunft zeigen. Ich muß schließlich noch bemerken, daß sich mit der Zsiböer Tiefbohrung vom technischen Standpunkte im Jahre 1899 Geza RıcHTER befaßte.” Bereits aus dem Vorhergehenden ist es bekannt, daß die am 31. August 1895 in Szacsal (Komitat Märamaros) durch den Budapester Einwohner J. Josepu Deutsch begonnene Bohrung am 18. August des folgenden Jahres unglücklich endete. Infolge dieser traurigen Tatsache bekam die Geologische Anstalt am 20. Mai 1897 unter Z. 26 290/IV/3 vom Herrn kgl. ungar. Ackerbauminister die nachfolgende Aufforderung.” «Mit seiner Zuschrift vom 20. April l. J., Z. 33326 verständigte mich der Herr kgl. ungar. Finanzminister dahin, daß der Budapester Einwohner J. Jossepu Deutsch sich mit der Bitte an ihn wandte, es möge wegen Besichtigung der durch ihn im «Iza»-tale des Komitates Märamaros, in der Gemarkung der Gemeinde «Szacsal» betriebenen Petroleumbohrung und gleichzeitig wegen der Bezeichnung von ein- zwei neuen Bohrlöchern der Ministerialsektionsrat Jomann Böcku, Direktor der Anstalt, ausgesendet werden. Da der Herr Finanzminister dem J. Joszepu Deutsch zu den be- absichtigten neuen Tiefbohrungen, welche derselbe sogleich anzufangen 1 L. RortH v. TeLeep: Resultat der Bohrungen auf Petroleum bei Zsibö— Szamos-Udvarhely. Földtani Közlöny, XXX. Bd., 1900, p. 246. 2 Giza RicHTeR: Über die Zsiböer Tiefbohrung. Bänyäszati es Kohäszati Lapok, XXXIl. Jahrg., 1899, p. 17 (ungarisch). 3 Kgl. ungar. Geologische Anstalt Z. 263/1897. (67) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 475 wünscht, keine Staatssubvention zusicherte, insofern er seinen dies- betreffenden Entschluß bis zur Beendigung der I. Szacsaler Tiefboh- rung in Schwebe zu halten, im übrigen aber das Unternehmen des Bittstellers möglichst zu unterstützen wünscht, so fordere ich ent- sprechend dem in der obigen Zuschrift des genannten Ministers ent- haltenen Wunsches den Direktor der Anstalt auf, unter vorhergehen- der Verständigung des Unternehmers J. Josepu Deutsch (w. Budapest, VI. Bez., Väczi-körüt 31) im Laufe des Monates Mai |. J. an Ort und Stelle zu gehen und nach der Rückkehr von dem Resultate seines Vorgehens, namentlich betreffs der Bezeichnung der neuen Bohrpunkte, sowie über den Betrieb der in Arbeit befindlichen Tiefbohrung, bei Vorlage seiner Reiserechnung, Bericht zu erstatten. Budapest, am 20. Mai 1897. DarAnYIı m. p.» Infolge des obigen Auftrages reiste ich noch am 29. Mai 1897 nach Szacsal und bezeichnete dort in Gegenwart des gleichfalls an- wesenden J. Josepu Drursch zwei Punkte für die zu bewerkstelligen- den neueren Tiefbohrungen, und zwar so, daß das in Szacsal bereits niedergebrachte Bohrloch Nr. I namens Joseph und die beiden, für die neu projektierten bezeichneten Punkte sich auf der in Szacsal befindlichen und in meiner auf das Izatal bezüglichen Arbeit be- handelten Antiklinale derart situierten, daß diese durch das bereits abgeteufte Bohrloclı und durch die neueren beiden projektierten sowohl gegen ihre Achse hin, als auch den beiden Flügeln zur Untersuchung gelangen würde. Im Sinne des obigen Ministerialerlasses besichtigte ich gleich- zeitig auch den Zustand der verunglückten Bohrung Nr. I, doch sprach ich hiervon bereits im vorhergehenden. Ich bemerke nur noch, daß bei dem Bohrloche Nr. I des Izatales nach dem Wasserziehen auch bei meinem Besuche im Jahre 1897 das Aufsteigen von brennbaren Gasen in bedeutender Menge aus dem Rohre zu sehen war und das ge- schöpfte Wasser in die Abflußleitung abgegossen, ließ außer Petroleum- geruch längs des ganzen Laufes die irisierende Haut des Petroleums wahrnehmen, welches in einer Grube des trockenen Teiles des Iza- flußbettes aufgefangen, von den Bewohnern zeitweilig abgeschöpft und zum schmieren des Leders und der Wagenachsen verwendet würde. Den Bericht über mein Vorgehen habe ich am 14. Juni 1897 eingereicht und wurde derselbe dem Herrn Ackerbauminister unter- breitet. (Z. 263/1897, Geol. Anst.) Von dem Resultate und Schicksale dieser zweiten und dritten 34r 476 JOHANN V. BÖCKH R (68) Szacsaler Bohrung habe ich keine weitere Kenntnis, als was ein wei- ter unten mitgeteilter Bericht von Dr. Tueopor Poszwiırz aus dem Jahre 1902 sagt und nur in den allerletzten Tagen erfuhr ich aus einer mündlichen Mitteilung eben auch meines Kollegen Dr. TaEopor Poszewırz, daß von diesen die zweite Bohrung 655 Meter, die dritte aber 155 Meter tief eindrang und inzwischen auch diese Bohrlöcher auf Gas- und Petroleumspuren stießen. Eben auch im Jahre 1897, dto. 17. März, Z. 8184/IV/3'! forderte der Herr kgl. ungar. Ackerbauminister die Geologische Anstalt auf, mit Rücksicht darauf, daß der Budapester Einwohner Anton Anprässy, als Bevollmächtigter der «Hungarian Petroleum Company Limited» zu der weiteren Fortsetzung der von ihm im Komitate Zemplen be- gonnenen Petroleumschürfungen um staatliche Subvention ansuchte, vom fachlichen Standpunkte über die bezügliche Gegend betreffs der Schürfung auf Petroleum zu berichten, und zwar unter eventueller Entsendung eines ihrer Organe wegen Studium, denn der Herr kgl. ungar. Finanzminister äußerte sich bei der gleichzeitig erfolgten Über- sendung des bei ihm eingereichten Gesuches auch dahin, daß er die Schürfung auf Petroleum in solcher Gegend für wünschenswert er- achte, wo dies die lokalen Verhältnisse begründen und er wäre im günstigen Falle geneigt auch der petitionierenden Unternehmung einige Unterstützung in Aussicht zu stellen, vorher aber wünscht er die Untersuchung der in Rede stehenden Gegend vom fachlichen Stand- punkte. Infolge dieser Aufforderung machte ich am 15. Mai 1897 die gewünschte Vorlage” und wünschte in dieser mit Rücksicht darauf, daß der Bittsteller gegenüber den Schürfungen im Komitate Mära- maros die Vorkommnisse im Komitate Zemplen zu sehr in den Vorder- grund stellte, vor allem diese Frage in das gehörige Licht zu stellen, dann aber erklärte ich sogleich auch meinerseits, daß ich es für richtig halte, daß gradatim und der zur Verfügung stehenden Geldkraft ent- sprechend, auch andere hierfür als geeignet erscheinende ungarische Ge- biete gleichfalls der Untersuchung und Beschürfung unterzogen werden. Ich erklärte, daß gewisse Teile der Komitate Zemplen und Säaros bei diesen Untersuchungen nicht außer acht gelassen werden können, das verstehe sich geradezu von selbst, und zwar schon des- halb, weil ja deren Gebiete an die petroleumführenden Flyschterri- torien West- und Mittelgaliziens angrenzen und die soeben genannten 1 Kgl. ungar. Geologische Anstalt, Z. 143/1897. 2 Bericht der kgl. ungar. Geologischen Anstalt vom 15. Mai 1897, Z. 143. (69) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 477 Karpathensandsteinbildungen aus Westgalizien auch auf ihre Gebiete hinüberziehen. Daß Spuren von Petroleum oder anderer Bitumina, wie übrigens auch in den weiter östlich folgenden Teilen unserer Karpathen, hier gleichfalls sich öfters zeigen, ist, wie wir schon im vorhergehenden sehen konnten, eine bekannte Tatsache. Solche Punkte sind, wie wir gleichfalls wissen, unter anderen auch die in der Eingabe des Bittstellers fungierenden Krivaolyka und Mikova, doch würde jener irren, der nur aus diesen letzteren Erscheinungen auf die Hoffnungswürdigkeit der betreffenden Gegend rücksichtlich der Schürfung auf Petroleum schließen wollte, der kann auch großen Täuschungen ausgesetzt sein. Mehrere Faktoren sind es, die bei der Beurteilung der Empfehlungs- würdigkeit einer gewissen Gegend vom Standpunkte der Petroleum- schürfung vor Augen zu halten sind und schwer ins Gewicht fallen und demnach auch bezüglich der Bezeichnung der für die Bohrung geeigneten Punkte. Ich habe es bereits hervorgehoben und tue dies nun neuerdings: gewissenhafte, mühsame, eingehende Untersuchung muß der in dieser Hinsicht zu fassenden Entscheidung vorhergehen und daher, wenn irgendwo, so hier macht sich das ungarische Sprichwort geltend: «Schreite langsam, du kommst weiter» ; der auf breiter Basis baut, steht umso sicherer. Dies ist die Meinung meiner Wenigkeit gegenüber jenen drän- genden Bewegungen, welche auf dem Gebiete der Petroleumschürfung bei einzelnen sich zeigten. Vom Standpunkte meines Gegenstandes hielt ich es wegen der zu bewerkstelligenden Schürfung daher für nötig das in Rede ste- hende Zemplener Gebiet vor allem geologisch detailliert studieren und der Notwendigkeit entsprechend kartieren zu lassen. Ich riet daher an, daß mit Rücksicht auf diese Petroleumschür- fungen bei dieser Gelegenheit die Gegend von Krivaolyka im Ko- mitate Zemplen eingehend, detailliert studiert und kartiert werde, wo- selbst damals die Bohrung bereits im Flusse war, außerdem aber auch die Gegend von Mikova und Habura. Ich muß hier bemerken, daß noch im September 1896 durch A. Anprässy (als Betrauten der Hungarian Petroleum Company Limi- ted) die Petroleumbohrung in Krivaolyka im Freischurfe Nr. 397 vom Jahre 1895 begonnen wurde und bis zum 28. November 1896, als Anprässy sein Gesuch eingab, hatte das Bohrloch die Tiefe von 200 Meter bereits etwas überschritten. 478 JOHANN V. BÖCKH (70) ; Herr Anprässy hatte übrigens, laut seiner Eingabe, noch im An- fange der 1880-er Jahre behufs Schürfung auf den Petroleumspuren von Krivaolyka und Mikova eine Gesellschaft gegründet und ließ man damals die Gegend durch H. WALTER, WILHELM ZsIıeMonDY und GC. M. Pavı untersuchen. Nachdem das Geld zu Ende ging, löste die Gesellschaft sich auf und nur A. Anprässy hielt die Gerechtsame auf- recht, bis es ihm endlich gelang mehrere englische Kapitalisten für die Sache zu interessieren und die oben besagte Bohrung mit der durch diese ihm zur Verfügung gestellten Summe zu bewerkstelligen. Zur Vollführung der obgenannten geologischen Arbeiten schlug ich den kgl. Hilfsgeologen KoLoman Anna vor, der Gelegenheit hatte an meiner Seite mit den Verhältnissen des Auftretens des Petroleums in Galizien sich bekannt zu machen. Mein diesbezüglicher Vorschlag wurde seitens des Herrn kgl. ungar. Ackerbauministers angenommen." Infolgedessen vollführte KoLoman Anva seine Aufgabe von der zweiten Hälfte Juni 1897 bis zu Ende der ersten Woche des Monates August, daher durch sechs Wochen in der Gegend von Krivaolyka, Mikova und Habura des Zemplener Komitates. Den die Resultate seiner Untersuchung enthaltenden Bericht konnte ich im kommenden Jahre, das ist am 25. Februar 1898 dem Herrn Ackerbauminister unterbreiten” und es wurde dieser seither durch den Druck auch veröffentlicht,” gleichzeitig auch die vorhandene Literatur umfassend und kann durch jedermann eingesehen werden. Ich erwähne hier nur besonders, dab K. Anna in seiner Mit- teilung (l. ec. p. 285—286) aus der Gegend von Krivaolyka bereits zweier Bohrlöcher gedenkt, deren eines vom 30. August 1896 bis 19. Jänner 1897 311 Meter tief gebohrt wurde und sich als taub er- wies, obzwar sich starke Gasausströmungen zeigten. Das zweite Bohr- loch drang vom 17. Februar 1897 bis zum 28. Mai desselben Jahres bis zu einer Tiefe von 217 Meter ein, jedoch infolge des Anfangs- bohrdurchmessers, wie man sagt, die Dimension verlor und somit eingestellt wurde. Koroman Appa hält für die Schürfung in Krivaolyka eine 1 Erlaß des Herrn kgl. ungar. Ackerbauministers vom 3. Juni 1897, Z. 52 105 IV/3. (Kgl. ungar. Geologische Anstalt, Z. 285/1897.) 2 Kgl. ungar. Geologische Anstalt, Z. 103/1898. 3 KoLoMman v. Appa: Geologische Aufnahmen im Interesse von Petroleum- schürfungen im nördlichen Teile des Komitates Zemplen in Ungarn. Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, Xll. Bd., Budapest, 1900, p. 263. (71) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 479 wenigstens bis 600 Meter reichende Bohrung für notwendig und stellt die Bohrtiefe für die Gegend von Mikova mit 600—700 Meter fest re.:p;; 318). Fast ein Jahr früher, als die Aufnahmen Appas geschahen, näm- lich noch im Monate September 1896, besuchte über Aufforderung des Grafen Joszeru Szırmay auch Bergingenieur GEZA RıcHTer die Ge- gend von Mikova und Habura, sowie deren benachbarte Umgebung und in seiner diesbezüglichen kurzen Mitteilung erklärte er das Ge- biet von Mikova und Habura vom Standpunkte der Petroleum- schürfung als der größten Aufmerksamkeit würdig, weshalb er auch die genaue geologische Aufnahme dieser Gegend für notwendig hielt, damit so der günstigste Punkt für die Schürfungstiefbohrung fest- gestellt werden könne. Wie wir sehen, wurde dieser Wunsch dem obigen nach sehr bald erfüllt. Auf die erwähnte Mitteilung Gtza RıcHters machte KoLoman v. Anpa alsbald seine Bemerkungen und dann folgte sogleich die Gegenbemerkung des ersteren.” In dieser Zeit begann die allgemeine Aufmerksamkeit sich immer mehr und mehr mit den vaterländischen Petroleumschürfungen sich zu befassen, wie dies die an uns gelangten Ansuchen und Anfragen zeigten. So suchte Graf JuLıus Ernöny um die fachmännische Unter- suchung der unter seiner Verwaltung stehenden Gzigelkaer Herr- schaft inı Komitate Säros vom Standpunkte des Petroleumvorkommens beim Herrn kgl. ungar. Finanzminister an, infolgedessen wir über höheren Auftrag in dieser Angelegenheit einen Bericht erstatteten.” Die Großgemeinde Bäcs-Petrovoszellö ließ im Jahre 1897 behufs Wasserbeschaffung einen artesischen Brunnen bohren, und zwar mit Erfolg, aber mit den per Minute ausfliessenden 40—42 Liter Wasser erscheinen auch mit gelber Flamme brennende Gase. Du Großgemeinde wendete sich in dieser Angelegenheit auch an uns.* Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, daß wir es auch hier nicht 1 G£zA RıcHTtrr : Gutachten über die auf rohes Erdöl (Petroleum) zu bewerk- stelligende Schürfung auf dem Gebiete der Gemeinden Mikova und Habura des Komitates Zemplen. Bänyäszati es Kohäszati Lapok. XXX. Jahrg., 1897, p- 107 (ungarisch). 2 Bänyäszati es Kohäszati Lapok, XXX. Jahrg., 1897, p. 149—151. (Schreiben von K. Appa und G. RıcHTEr an das Redaktionskomitee). 3 Bericht der kgl. ungar. Geologischen Anstalt vom 10. November 1897, Z. 525. %* Kgl. ungar. Geologische Anstalt, Z. 403/1897. 48SD JOHANN V. BÖCKH .. (72) ınit einer anderen Erscheinung zu tun haben, als der seit länger be- kannten in Püspökladäny am Bahnhofe, sowie an an anderen Punkten der großen ungarischen Ebene und mit welchen Gasausströ- mungen sich neuerlich Ingenieur Stepnan PazAr " beschäftigte, doch sowie diese, ist auch die obgenannte Gasausströmung nicht mit Petroleum- lagern in Verbindung. Der Brassöer Einwohner WıLHeLMm Paur bat behufs der Unter- suchung der bereits lange her bekannten Gasausströmungen der Gegend von Bäzna (bei Felsöbajom) im Komitate Kisküküllö, um die Ent- sendung eines Staatsgeologen, da diese Gasausströmungen mit einem in der Tiefe befindlichen Petroleumvorkommen in Verbindung gebracht wurden; wir äußerten uns daher auch in dieser Angelegenheit” und wenn wir auch die dortigen Gasausströmungen vom Standpunkte der Petroleumgewinnung als weniger in die Wagschale fallend betrach- teten, war es andererseits nicht zu leugnen, daß das Vorkommen even- tuell als Gas größeren praktischen Wert besitzen könnte. Mit Rück- sicht auf die zur Zeit der Verhandlung bereits eingetretene späte Herbstzeit empfahlen wir für den Eintritt des Frühjahres die Aus- sendung eines Staatsgeologen. Dies geschah dann, wie wir es aus dem vorhergehenden wissen, im Jahre 1904 in der Person Dr. Franz SCHAFARZIKS, der in der Gegend von Bäzna und Magyarsaros die gewünschten Untersuchungen bewerkstelligte. Jahr 1898. In diesem Jahre lenkte vor allem die «Aktiengesellschaft für Petroleumschürfung» unsere Aufmerksamkeit auf sich. Mit der Eingabe derselben dto. 4. März 18958 an den Herrn kgl. ungar. Finanzminister, welche von dort mit Zuschrift Z. 21821/1898 an den Herın kgl. ungar. Ackerbauminister geleitet wurde, hatten über Aufforderung” des letzteren auch wir uns eingehend befaßt, da dies- mal die Untersuchung der hinsichtlich der Petroleumschürfung Aufmerk- samkeit verdienenden vaterländischen Gebiete vom geologischen Stand- punkte durch die kgl. ungar. Geologische Anstalt erneuert aufs Tapet gebracht wurde. Dem entgegen muß ich aber, getreu den Tatsachen, vor 1 SıppHan PazAr: Die natürlichen Gasfabriken der ungarischen Ebene. Magyar Mernök- &s Epiteszegylet Közlönye, Jahrg. 1906, (ungarisch). 2 Kel. ungar. Geologische Anstalt. Bericht vom 94. November 1897, Z. 526. 3 Aufforderung des Herrn kgl. ungar. Ackerbauministers, Z. 20 106/1V/3.1898 (Geologische Anstalt. Bericht vom 22. März 1898, Z. 138/189S). [0 0) - (73) DER STAND DER PETROLEUMSCHURFUNGEN IN UNGARN. 4 allem darauf aufmerksam machen, daß ja in dieser Richtung seit 1893, daher seit fünf Jahren, und zwar auf den wichtigsten Gebieten auch bisher bereits soviel geschehen ist, daß man wahrlich kühn be- haupten kann, und dies bestätigt auch das im vorhergehenden gesagte, daß für die Petroleumschürfung, das ist den tatsächlichen Bohrungen bereits eine solch breite Basis geliefert wurde, daß in dieser Hinsicht für die Beschleunigung der geologischen Untersuchungen durch irgend- welche außerordentliche, von den bisherigen abweichende Anordnun- gen eine Notwendigkeit keineswegs obwaltete. Ich hielt es für nötig dieser meiner Überzeugung seinerzeit in meinem Berichte Ausdruck zu geben schon deshalb, da die Schluß- zeilen der oberwähnten Zuschrift im Interesse der Vorschubleistung der ungarischen Petroleumfrage die eventuelle Verschiebung jeder Aufnahmstätigkeit anderer Richtung gleichfalls zur Sprache brachten und außerdem die systematische geologische Aufnahme der ins Ge- wicht fallenden Teile unserer Karpathen ohnehin in regelmäßigem Gange war. Wir wissen, daß von dem besagten Zeitpunkte an, und zwar ausschließlich durch unsere ungarischen Geologen, detailliert unter- sucht wurden: —_ . das Izatal (im Komitate Märamaros); die Gegend von Körösmezö (im Komitate Märamaros) ; die Gegend von Felsöneresznicze (im Komitate Märamaros); die Gegend von Zsibö (im Komitate Szilägy); die Gegend von Recsk (im Komitate Heves); die Gegend von Luh (im Komitate Ung); die Gegend von Mikova (im Komitate Zemplen); die Gegend von Krivaolyka (im Komitate Zemplön); die Gegend von Sösmezö (im Komitate Häromszek). [5] SU W Se Untersuchungen lokaleren Charakters gar nicht erwähnend. Die vorzüglichsten Punkte einer solch langen Linie waren hier bereits untersucht, daß es nunmehr, wenigstens vorderhand, weniger von der Beschleunigung der Untersuchungen der Geologischen Anstalt, als viel- mehr von den zielbewußten und den mit Fachkenntnis bewerkstellig- ten Bohrungen durchgeführten Schürfungen auf den hierzu als ge- eignet bezeichneten Territorien abhängt, daß die Frage des unga- rischen Petroleumvorkommens eine günstige schließliche Lösung finde. Aber gerade in dieser letzteren, wichtigen Hinsicht bekommen wir nicht eben das rosigste Bild, wenn wir das Schicksal der auf den 482 JOHANN V. BÖCKH (74) ungarischen Petroleumterritorien bisher bewerkstelligten Bohrarbeiten näher betrachten. Bei der Durchsicht der in der Eingabe der «Aktiengesell- schaft für Petroleumschürfung» betitelten Unternehmung spe- ziell angeführten Gebiete, deren Untersuchung erbeten wurde, erhellte, daß von den aufgezählten Gegenden, da jene des Zemplener Mikova bereits aufgenommen war, höchstens, falls die Notwendigkeit tatsäch- lich eintreten sollte, die nordwestlich von Driesna sich erstreckende Gegend noch eine Arbeit von einigen Tagen erheischen könnte und dies gilt auch von Rokitöcz. Die Gegend von Komarnik war damals von uns detailliert noch nicht aufgenommen. Es wurde auch um die Aufnahme der Gegenden der Gemeinden Veliki-Poganac, Voloder und Veliki-Grabitani des Komitates Belovär-Körös angesucht, allein diese Gegenden spielen bezüglich der Petroleumfrage eine ganz andere Rolle als unsere Karpathen und der auf einmal viel ergreift, der drückt nach dem Sprichworte nur wenig. Es ist gut auch in dieser Hinsicht das richtige Nacheinander einzuhalten. Im obigen Sinne verständigte daher der Herr kgl. ungar. Finanz- minister die «Aktiengesellschaft für Petroleumschürfung» dahin,! daß von den Territorien, um deren Untersuchung angesucht wurde, allein nur Komarnik ein detailliertes Studium erheischt, außerdem in der Gegend von Säros- und Zemplön-Driesna, sowie Rokitöcz nur noch einige ergänzende Aufnahmen nötig sind. Da nun aber diese Gesellschaft zu ihren beabsichtigten Petroleum- schürfungen gleichfalls um materielle Unterstützung bat, verständigte sie der Herr Finanzminister gleichzeitig auch dahin, daß er geneigt sei für die in der Gegend von Sösmezö im Komitate Häromszek, Mikova im Komitate Zemplen und Luh im Komitate Ung zu bewerk- stelligenden fachlichen Tiefbohrungen staatliche Subvention zu sichern, vorher forderte er sie aber auf, von den soeben genannten die Reihen- folge zu bezeichnen, in welcher sie die Tiefbohrung durchzuführen beabsichtige, um im Falle wechselseitigen Übereinkommens betreffs. der Feststellung der Bohrpunkte an Ort und Stelle zu gehöriger Zeit Anordnungen treffen zu können. Als Ausfluß des obigen, war ich bei der Zusammenstellung des Aufnahmsprogrammes für den Sommer 1898, sowohl auf das detail- ! Kgl. ungar. Finanzminister dto. 24. April 1898, Z. 28700 und kgl. ungar. Ackerbauminister dto. 16. Mai 1898. Z. 29 856/IV/3. (Geologische Anstalt, Z. 250/1898). (75) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 483 lierte Studium der Gegend des Säroser Komarnik, als auch der er- gänzenden Aufnahmen jener des Zemplener Saros- und Zemplen- Driesna, gleichwie des Zemplener Rokitöcz auch bedacht. Für die Durchführung dieser Arbeiten empfahl ich naturgemäß den Hilfs- geologen KorLoman v. Anpa. Als daher die «Aktiengesellschaft für Petroleumschürfung», um diese, sowie um die Aussteckung einiger Bohrpunkte auf dem Freischurfterrain der Gesellschaft in der Gegend von Luh, Voloszanka und Szuha, sowie Sösmezö sich an den Herrn kgl. ungar. Ackerbauminister wendete,! wurde nur betreffs dieser Aussteckungen eine Verfügung nötig und proponierte ich betreffs Luh, Voloszanka und Szuha die Aussendung ALEXANDER GESELLS, die Aufgabe bei Sösmezö aber betraf meine Person. Der Herr kgl. ungar. Ackerbauminister nahm meine diesbezüglichen Propositionen an,” doch bemerkte er in der Gutheißung der geologischen Landesaufnahmen auch das, daß diesen gegenüber die bezüglich der Petroleumvorkommnisse zu bewerkstelligenden Aufnahmen jederzeit die Priorität besitzen und außer der Reihe zu vollziehen sein werden. (Z. 328/1898, Geol. Anst.) Im Sinne des soeben Mitgeteilten reiste das Mitglied unserer Anstalt Öberbergrat und Chefgeolog ALEXANDER GeseiL abermals in die Gegend von Luh und steckte dort am 6. Juli 1898 in Gegenwart des Vertreters der Aktiengesellschaft für Petroleumschürfung Oberingenieur Jakoß Szırmaı innerhalb des Freischurfes Nr. 2872/1896 der Gesellschaft in der Gegend von Voloszanka den Punkt des ab- zuteufenden Bohrloches aus.” Ebenso verfuhr meine Person betreffs Sösmezö, wo ich in Gegenwart des obgenannten Oberingenieurs am 31. Juli 1898 auf dem Territorium der Freischürfe der Aktiengesellschaft, in der Gegend des 95 Kilometerzeigers, den Punkt der zu bewerkstelligenden Bohrung bezeichnete, indem ich aber den Umstand nicht verschwieg, daß bei der Feststellung entsprechender Bohrpunkte der mißliche Umstand sehr hinderlich ist, daß die eigentliche Situierung der Freischürfe draußen im Felde keinerlei Zeichen fixiert.* Im Sinne des Gesuches der «Aktiengesellschaft für 1 Kgl. ungar. Geologische Anstalt. Bericht dto. 6. Juni 1898. Z. 359. (Auf- forderung des Herrn Ackerbauministers, Z. 34 039/1V/3/1898). ® Erlaß des Herrn kgl. ungar. Ackerbauministers dto. 19. Juni 1898, Z. ad 39 669/1V/3. (Geol. Anst. 315/1898) und Erlaß dto. 29. Mai 1898, Z. 35 397/1V/3 (Geol. Anst. 328/1898) in Angelegenheit der Genehmigung der Landesaufnahmen. 3 Kgl. ungar. Geologische Anstalt. Bericht, Z. 379/1898. * Kgl. ungar. Geologische Anstalt. Bericht, Z. 430/1898. 484 JOHANN V. BÖCKH (76) Petroleumschürfung» betitelten Unternehmung reiste der Hilfs- geolog KoLoman v. Anpa noch am 15. Juni 1895 in das Komitat Zemplen, wo er zuerst bei Rokitöcz, dann aber um Zemplen- und Säros- Driesna seine noch im vorigen Jahre begonnenen dortigen Auf- nahmen ergänzte, in nördlicher Richtung bis an die Landesgrenze, bis an den Kamm des Beszkidgebirges; nebstbei fixierte er am 21. Juni in Gegenwart des Oberingenieurs JakoßB Szırmaı in Mikova den Punkt des von der «Aktiengesellschaft für Petroleumschürfung» niederzustoßen beabsichtigten Bohrloches. Nachdem er auch diese Aufgabe beendet hatte, übersiedelte er am 28. Juni 1898 nach Felsökomarnik, um die Aufnahme des dortigen Gebietes zu besorgen,’ was bis Mitte Juli vollführt war; inzwischen stellte er am 12. Juli eben auch im Beisein JAKOB SZIRMAIS den Punkt der bei Felsökomarnik zu vollführenden Bohrung fest.” Nachdem Koroman v. Anpa mit seiner Mitteilung über seine so- eben genannten Aufnahmen fertig wurde, unterbreitete ich dieselbe am 15. April 1899 unter Z. 214 der Geologischen Anstalt dem Herrn kel. ungar. Ackerbauminister und wurde dieselbe dann im Monate Juni 1900 auch veröffentlicht und ist demnach für wem immer leicht zugänglich.” Wie hieraus zu ersehen ist, geschah die Aussteckung von Bohr- punkten draußen in der Natur recht munter, ob aber die Schurf- bohrungen hiermit im Verhältnisse geschahen, das ist eine andere Frage. Nach einer kleinen Pause wendete sich die Aufmerksamkeit im Jahre 1598 abermals dem Körösmezöer Petroleumgebiete zu. Wie wir aus dem vorhergehenden wissen, wurde dasselbe durch den Sektionsgeologen Dr. TuEonoRr Posrwirtz bereits 1894 untersucht und im folgenden Jahre erschien auch seine Bekanntmachung darüber. Aus der an uns gerichteten Aufforderung des Herrn Ackerbau- ministers dto. 22. Februar 1898, Z. 10 788/1V/3* erhielten wir Kennt- nis, daß die Körösmezöer Petroleumschurfunternehmung FROMMER and Comp. Limited sich an den Herrn kgl. ungar. Finanzminister einesteils um staatliche Subvention zur Fortsetzung der dort betrie- I Kgl. ungar. Geologische Anstalt. Bericht, Z. 360/1898. = Kgl. ungar. Geologische Anstalt. Bericht, Z. 397/198. 3 KoLoMAn v. AppA: Geologische Aufnahmen im Interesse von Petroleum- schürfungen in den Komitaten Zemplen und Säros. Mitteilungen aus dem Jahr- buche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, XIII. Bd. 1902, p. 147. * Kgl. ungar. Geologische Anstalt. Bericht vom 22. März 1898, Z. 100. year (77) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 485 benen Petroleumschürfungen, andererseits um die Untersuchung ihrer Anlage durch ein staatliches Fachorgan wendete. Da die weitere Verhandlung dieses Gesuches dem Herrn Ackerbau- minister übertragen wurde, so wurde dasselbe von diesem betreffs Erwägung hinsichtlich der Unterstützung, der Feststellung des Punktes und der nötigen Tiefe der eventuell anzulegenden Tiefbohrung und wegen Äußerung über die etwa notwendige Untersuchung an Ort und Stelle, vorerst der Geologischen Anstalt zugesendet. Lehrreich ist jener Bericht, den anläßlich dieser Angelegenheit der seinerzeit in Körösmezö beschäftigt gewesene Geolog Dr. TuEoDoR Posewıtz, den ich zur Äußerung aufrief, mir vorlegte: «Die Gegend von Körösmezö ist schon seit zwanzig Jahren der Gegenstand der Petroleumschürfung. Mehrere kleinere-größere Ge- sellschaften begannen dort ihre Tätigkeit und alle stellten nach kür- zerer oder längerer Zeit die Arbeit ein. Die eine Ursache hiervon war, daß sie zwar schöne Ölspuren fanden, aber nicht in genügender Menge Öl. Die zweite und zwar Hauptursache der erfolglosen Schür- fungen aber war, daß sie in Ermangelung der nötigen Geldkraft nicht fähig waren die Arbeit soweit fortzusetzen, bis sie einen positiven Erfolg erzielt hätten. Auf diese Weise hatten sie das ganze Gebiet nur diskreditiert. Die Erfahrung zeigte, daß in einer Tiefe von 50—60 Meter das erste Petroleumniveau zu finden ist, aus dem Steinöl zwar gewonnen wurde, jedoch nicht in genügender Menge. Weitere Erfahrung lehrte, daß auch bis 500 Meter keine größere Menge an Petroleum zu finden ist, so daß nur durch Niederbringen eines tiefen Bohrloches ein posi- tives Resultat eventuell zu erhoffen ist. Die in Rede stehende Gesellschaft, an dem ungünstigen Resul- tate der vor ihr Versuche anstellenden nicht lernend, begann ihre Wirksamkeit nur in derselben Richtung wie die früheren. Im Stebnatale teufte man drei Bohrlöcher ab, deren eines an- geblich 472 Meter erreichte, jedoch nur Spuren von Öl antraf. Im Tale der Fekete-Tisza (Schwarzen-Theiß,. Tisesora) wurden drei Bohrlöcher geringer Tiefe niedergetrieben, größere Ölmengen wurden aber auch hier nicht erhalten. Die Erfolglosigkeit derartiger Arbeiten war vorauszusehen. Wenn die genannte Gesellschaft gleich am Anfange ihrer Tätigkeit sich an die Geologische Anstalt wendet und nicht einen fremden Sachver- ständigen nimmt, der die Lokalverhältnisse weniger kennt, so hätte die Gesellschaft für das Geld, das jetzt während ihres einjährigen Wirkens verloren ging, die ersten Tiefbohrungen durchführen können, 4sÜ; JOHANN V. BÖCKH a denn einen anderen Rat, als Tiefbohrung zu bewerkstelligen, hätte sie nicht erhalten. Die Abteufung eines tiefen Bohrloches (auf 800 Meter projektiert) ist in Körösmezö begründet, um darüber Sicherheit erlangen zu kön- nen, ob die tieferen Schichten größere Mengen an Öl enthalten oder nicht. In Körösmezö eine geologische Aufnahme zu bewerkstelligen halte ich nicht für nötig, weil in der Gegend von Körösmezö detail- lierte geologische Aufnahmen bereits vollführt wurden und außerdem das obgenannte Gebiet mit besonderer Berücksichtigung des Petroleum- vorkommens gleichfalls untersucht wurde. Es wäre nichts anderes nötig, als den Punkt des niederzustoßen- den Bohrloches zu bestimmen. Wenn Seine Exzellenz der Herr Finanzminister geneigt ist, der in Rede stehenden Gesellschaft unter gehöriger Garantie die staatliche Subvention zu erteilen, dann wäre es vorteilhaft, wenn die Gesell- schaft ihr gesammeltes Bohrmaterial sowie die Bohrprofile, deren sie in ihrem Berichte erwähnt, früher an die Geologische Anstalt behufs vorläufiger Untersuchung einsenden würde, damit auf Grund der so erweiterten Erfahrungen die weitere Arbeit mit umsomehr Erfolg begonnen werden könne. Budapest am 12. März 1898. Dr. TuEoDor Posewitz m. p. Sektionsgeolog.» Von diesem Berichte verständigte ich den Herrn kgl. ungar. Ackerbauminister noch seinerzeit." Vom Standpunkte der auf dem Körösmezöer Petroleumgebiete damals vollführten Schürfungen halte ich für interessant das zu zitie- ren, was Frommer and CGompagny Limited in ihrer obigen dem Herrn kgl. ungar. Finanzminister vorgelegten Eingabe anführten und das folgendermaßen lautet: «In dem Stebna genannten Tale der Gemeinde Körösmezö begannen wir mit Hilfe einer 25 pferdekräftigen Dampfmaschine die erste Kunstbohrung. Schon bei zirka 50 Meter Tiefe bekamen wir sehr schöne Ölspuren, weshalb wir den Schacht auf 172 Meter vertieften. Weil aber die Erzeugung nicht zunahm, so stellten wir auf den Rat unseres Geologen die weitere Vertiefung dieses Schachtes ein und ‘ begannen in dessen Nähe — in einer Entfernung von 40 Meter — 1 Kgl. ungar. Geologische Anstalt: Bericht vom 22. März 1898, Z. 100. ui. er a (79) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 457 die Bohrung des zweiten Schachtes, den wir auf 472 Meter vertieften, wo dann der Bohrer eingeklemnit wurde. Nach ungefähr drei monat- licher Arbeit gelang es auch dieses Bohrloch frei zu machen, doch zeigte der Schacht, trotzdem, daß wir denselben noch um einige Meter weiter vertieften, keine wesentlichen Ölspuren. Dies ist unser einziger Schacht, der ein negatives Resultat hatte. Unser Eifer erlahmte indessen nicht und wir begannen in der Nähe dieser beiden Bohrlöcher mit einer zweiten Dampfmaschine die dritte Kunstbohrung, mit der wir heute bereits bis nahe 420 Meter vorschritten. Dieser Schacht begann erst in größerer Tiefe Ölspuren zu zeigen, zur Erzeugung ist er indessen bisher nicht geeignet. Die Vertiefung setzen wir fort. Gleichzeitig mit den mit Hilfe dieser beiden Dampfmaschinen fortgesetzten Arbeiten begannen wir am linken Ufer der Tisza so- genannte Handbohrungen. Die erste dieser ergab schon in einer Tiefe von 50—60 Meter eine wirkliche Produktion. So hatten wir einen Tag, wo wir 6 q Öl ausgezeichneter Qua- lität gewannen. Bei der weiteren Vertiefung nahm die Ölmenge ab. Dieser Schacht ist heute nahe 100 Meter tief. Der zweite Schacht ergab bei ähnlicher Tiefe eine geringere, aber regelmäßigere Erzeugung, täglich zwischen 1 und 3 q. Der dritte Hand- schacht ist noch seicht, zeigt jedoch gleichfalls bereits Ölspuren. Unsere bisherige Gesamterzeugung beträgt zirka 100 q. Sie ist demnach mit Rücksicht auf das investierte Kapital so verschwindend gering, daß sie als Produktion nicht in Betracht kommen kann.» Schließlich führe ich noch an, daß auch die Frage der Unter- . suchung der in der Gegend von Popradnö des Komitates Trencsen vorkommenden Petroleumspuren an uns gelangte,! doch konnten wir der bereits so sehr an die westliche Grenze des Landes fallenden Erscheinung, namentlich nach den auf den galizischen Territorien dies- bezüglich gemachten Erfahrungen, kein Gewicht beimessen. Jahr 1899. In diesem Jahre muß ich der gemeinschaftlichen Eingabe der “«Ungarischen Asphalt-Aktiengesellschaft» sowie der «Vater- ländischen Asphaltindustrie-Aktiengesellschaft» gedenken, 1 Kgl. ungar. Ackerbauminister: dto. 31. Mai 1898, Z. 36 538/1V. 3. (Geolog. Anst. Z. 273/1898). 488 JOHANN V. BÖCKH (80) welche diese betreffs Untersuchung des Asphaltbergbauterritoriums im Komitate Bihar durch ein Anstaltsfachorgan an den Herrn kgl. ungar. Ackerbauminister richteten, der dieselbe zur Erledigung im eigenen Wirkungskreise der Direktion der Geologischen Anstalt herabsendete,! die mit der Bewerkstelligung der Untersuchung den Oberbergrat und Chefgeologen ALEXANDER GESELL betraute, der noch im Monate Mai seiner Aufgabe entsprach. In seinen Berichten führt er an, daß das Asphaltbergbauterrito- rium der «Ungarischen Asphalt-Aktiengesellschaft» im Komi- tate Bihar, auf dem Gebiete der Gemeinden Alsö- und Felsöderna, sowie Bodonos sich befinde, die Fabrik aber einen Kilometer östlich der Gemeinde Felsöderna liegt. Die Asphaltlager, von denen ich übrigens bereits weiter oben sprach, zeigen sich auch nach dem Berichte Geseırs in den pontischen Schichten und schmiegen sich in großer Ausdehnung von Tataros an über Felsöderna bis zum unteren Ende des Dorfes Bodonos an die kristallinischen Schiefer des Rezgebirges an, welche die Basis der pontischen Stufe bilden. Der gesellschaftliche Bergbaubesitz umfaßt auf dem Territorium der genannten Gemeinden 56 einfache verliehene Maße und 24 Frei- schürfe, auf zirka 560 Katastraljoch Gebiele. Auf dem gegenwärtig im Abbau befindlichen Gebiete wurde die Mächtigkeit des Asphaltlagers im Durchschnitte mit 4 Meter fest- gestellt. Mit den zur Aufschließung der Tiefe auf zirka 100 Meter nieder- gebrachten 3 Bohrungen, von denen die eine bei 109 Meter auf das Grundgebirge stieß, fand man urter der oberen Asphaltschicht noch 3—4 Asphaltschichten, zusammen mit 9°5 Meter durchschnittlicher Mächtigkeit. Das Bergbaugebiet der «Vaterländischen Asphaltindustrie- Aktiengesellschaft», ebenfalls im Komitate Bihar, befindet sich in dem von Tataros sich gegen NO hinziehenden Gzigänyvölgy und ist das Vorkommen gleichfalls pontischen Alters. Der Grubenbesitz besteht aus 44 einfachen Maßen. Im Tagbaue gelangten 2 Asphaltlager zum Abbaue, das obere mit 1'41 m und das untere mit 2'08 m durchschnittlicher Mächtigkeit. Die unter den bei- den, auf dem verlassenen Tagbaugebiete bereits abgebauten obgenann- ten Asphaltlagern niedergebrachte Schurfbohrung erreichte in 26 m 1 Kgl. ungar. Ackerbauminister: dto. 10. Mai 1899, Z. 35 960/IV. 3. (Geolog. Anst. Z. 264/1899). (81) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 489 den Glimmerschiefer und fand 3 Asphaltlager mit 480, 2:60 und 3°60 m Mächtigkeit. Die von derselben auf 500 m gegen SW angesetzte zweite Boh- rung aber stieß in 60 m auf das Grundgestein und schloß gleichfalls drei: 567, 1'30 (sehr fett) und 0'20 m (fast reiner Asphalt) mächtige Lager auf. An der südlichen Seite des Bergbaubesitzes, am Berge D. Run- kului wurde die Fortsetzung des unteren Asphaltlagers nach dieser Richtung hin durch zahlreiche Schurfbohrungen festgestellt und zwar im Durchschnitte mit einer Mächtigkeit von 2°5 m. In dem zwischen der jetzigen Grube und diesem neuen Terrain sich erstreckenden Valea Runkului ist in beiden Gehängen der Asphalt zu sehen, weshalb sich auch Geserr dahin äußert, daß es kaum zweifelhaft ist, daß diese beiden Gebiete hinsichtlich des Asphalt- vorkommens mit einander in Verbindung stehen. Die Frage der Petroleumschürfung in der Gegend von Luh im Komitate Ung gelangte in diesem Jahre in positiverer Weise an uns, da um den Monat August 1899 die Peiroleumbohrunternehmung Dr. August BantLiın und Genossen, vertreten durch den Budapester Advokaten Dr. Lupwıs SzoHneEr, wegen staatlicher Unterstützung der in der Gemeinde Luh begonnenen Petroleumbohrungen sich an den Herrn kgl. ungar. Finanzminister wandte, der seinerseits die Geolo- gische Anstalt ' aufforderte sich darüber zu äußern, ob das in Rede stehende Gebiet geologisch aufgenommen ist, ob es empfehlenswert erscheint und bis zu welcher Tiefe das im Gesuche erwähnte 460 m tiefe Bohrloch weiter zu vertiefen, schließlich ob die beabsichtigten weiteren Bohrungen für notwendig erachtet werden und wenn ja, an welchen Stellen und bis zu welcher Tiefe dieselben niederzubringen wären. | Da mir Dr. Lupwıs Szonner noch seinerzeit die Kopie des obigen Gesuches zur Verfügung stellte, halte ich es für zweckmäßig die interessanten Daten desselben hier anzuführen, da dieselben in die schon vorläufig erreichten Resultate eine Einsicht gewähren. Das Gesuch enthält das nachfolgende: «In den an Galizien und namentlich dessen Petroleumbergbau- gebiete grenzenden Komitaten Ungarns ließen wir schon vor Jahren geologische Aufnahmen zu dem Zwecke vollführen, daß wir an den von den Fachmännern als am geeignetsten zu bezeichnenden Punkten 1 Kgl. ungar. Finanzminister: dto. 3. August 1899, Z. 63525 (Geol. Anstalt Z. 439/1899). Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 6. Hett. 35 490 JOHANN V. BÖCKH . (82) nach Petroleumquellen schürfen und so das für die Nationalökonomie Ungarns besonders wichtige Petroleum produzieren können. Auf Grundlage der eingehenden Forschungen unserer Sachver- ständigen begannen wir bereits im Jahre 1897 in der Gemarkung der Gemeinde Luh des Bezirkes Perecseny im Komitate Ung mit den Aufschluß-, beziehungsweise Bohrarbeiten, nachdem wir uns vorher- gehend die allgeineine Schurfbewilligung Z. 1494/1895 der Iglöer Berg- hauptmannschaft für 105 Freischürfe beschafft hatten. Mit dem im Monate Juli 1397 begonnenen Schachte «Anna»: drangen wir mit den Bohrarbeiten bis zu einer Tiefe von 420 m vor und gewannen täglich 3—-5 Fässer Petroleum. Diesen Schacht lassen wir jetzt beständig pumpen, daß wir die Leistungsfähigkeit der Petroleumquelle feststellen können. Von dem soeben genannten Schachte auf 300 m Entfernung ließen wir einen zweiten Schacht bohren, dem wir den Namen «Graf Török» gaben. Bisher bohrten wir bis 460 m und setzen auch jetzt die Bohr- arbeiten fort um festzustellen, ob wir nicht auf eine reichere Petroleum- quelle stoßen? Gegenwärtig liefert dieser Schacht täglich 2 Faß Petroleum. Beide Schächte! versprechen sehr wichtige geologische Entdeckungen und sind nach der Meinung sämtlicher Sachverstän- digen sehr geeignet für die Petroleumgewinnung dieses Ortes. Die Bohrarbeiten bewerkstelligten wir mit der Benützung der neuesten Errungenschaften der Technik, mit den besten Apparaten und Materialien. Diese Arbeiten verfolgten mit beständiger Aufmerksamkeit die Herren Direktor Jonann Böckn und Oberbergrat ALEXANDER GESELL, welche sowohl die richtige Wahl der Bohrung vom geologischen Stand- punkte, als auch die fachgemäße und vollkommen entsprechende Aus- führung der Arbeiten anerkannten. Die bisher erzielten Resultate bezeugen, daß in dem in Rede stehenden Schurfkreise sich Petroleum befinde und aller Wahrschein- lichkeit nach in gehöriger Menge. Die Aufschließung desselben war und ist aber nach den schon oben erwähnten Umständen mit sehr großen Schwierigkeiten und außerordentlichen Geldopfern verbunden. Die Fortsetzung der Arbeiten erfordert aber solch neuere Opfer von uns, welche wir ausschließlich aus eigener Kraft kaum werden darbringen können. 1 Richtiger wohl Bohrlöcher. PN u (83) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 491 Wir sind daher gezwungen uns mit der untertänigen Bitte an Euer Exzellenz zu wenden, unsere in Rede stehende Unternehmung der gesetzlichen Hilfe teilhaftig werden zu lassen. Wir bitten namentlich darum, als Beitrag zu den Bohrkosten der erwähnten beiden Schächte für die schon bisher geleisteten Arbeiten die festgestellte staatliche Unterstützung anzuweisen zu geruhen. Bezüglich der in Angriff zu nehmen beabsichtigten neueren Bohr- arbeiten geruhen aber gütigst anzuordnen, daß für das laufende Jahr vorläufig für ein neueres Bohrloch, für das kommende Jahr 1900 aber für weitere 2—3. Bohrlöcher die staatliche Begünstigung, resp. Unterstützung uns in der festgestellten Weise gegeben werde. Für den Fall, als das in Rede stehende Gebiet durch die Organe Euerer Exzellenz oder in anderer Weise in einer von Euerer Exzellenz annehmbaren Weise geologisch noch nicht aufgenommen wäre, geruhen Sie betreffs Aufnahme desselben durch die ungarische Geologische Anstalt gütigst Anordnungen zu treffen und die Punkte der neueren Bohrlöcher und die Tiefe derselben mit Dazwischentreten der sach- verständigen Organe Euerer Exzellenz durch dieselben feststellen zu lassen. Es ist von einer solch hochwichtigen und für die wirtschaftlichen Interessen des ungarischen Staates so große Tragweite besitzenden Unternehmung die Rede, welche die gütige Unterstützung Euerer Exzellenz umsomehr verdient, als das erfolgreiche Resultat der Unter- nehmung unberechenbare Vorteile für den betreffs der Rohpetroleum- erzeugung bis jetzt darbenden ungarischen Staat nach sich ziehen würde. Hochachtungsvoll Euer Exzellenz untertänigste Diener: Dr. Aucust BantLın und Genossen.» Aus dieser Eingabe ersehen wir vor allem, daß Dr. Avcusr BantLın und Genossen in der Gegend von Luh ernstlich mit der Petroleumschürfung sich befaßten; das tatsächliche Vorhandensein des Petroleums neuerdings konstatierten, wenn auch das bisherige Quan- tum sich noch nicht als befriedigend zeigte; daß aber die erreichten Erfahrungen die genannten Unternehmer zu noch weiteren Schritten aneiferten, was zweifellos als ein günstiges Zeichen zu nehmen ist. Da die Gegend von Luh — wie wir aus obigem wissen — von ALEXANDER GEsELL bereits 1897 geologisch aufgenommen wurde und das damals erreichte Resultat im Jahre 1898 auch im Drucke erschien, 35% 492 JOHANN V. BÖCKH .. (84) so war in dieser Hinsicht keine neuere Anordnung nötig; auf die weiteren Fragen des Herrn kgl. ungar. Finanzministers aber antwor- teten wir auf der Grundlage des neueren Berichtes von ALEXANDER GESELL.! Dieser machte neuerdings darauf aufmerksam, daß man bei den dortigen Schürfungen auf größere, 400—600 m Tiefen und eventuell auch darüber hinaus gefaßt sein muß, daß man die normaler lagern- den Schichten erreiche; und befürwortete das niederbohren der 460 m tiefen Bohrung von Dr. BantLın und Genossen auf wenigstens 600 m und auch weitere Bohrungen, namentlich aber riet er eine auf die Antiklinale des Verhovina-Bisztratales an. Der Herr kgl. ungar. Ackerbauminister” hatte mit Berufung darauf, daß der Herr kgl. ungar. Finanzminister laut seiner Zuschrift dto. 31. Oktober 1899, Z. 90370 den Petroleumbohrunternehmern Dr. August BantLın und Genossen für die in der Gemarkung der Gemeinde Luh des Komitates Ung zu bewerkstelligenden Tiefbohrun- gen eine Staatssubvention zusicherte, auf Bitte dieser Unternehmung angeordnet, dab behufs Feststellung der dort beabsichtigten neueren Bohrlöcher an Ort und Stelle ein Fachorgan der Anstalt ehestens aus- gesendet werde. Dieser Aufforderung konnte aber damals nicht entsprochen wer- den, denn nach einem ejngelangten Telegramme Dr. Bantrıns machte dies der in dieser Gegend eingetretene Schneefall unmöglich und so, mußte die Ausführung .des Auftrages auf den künftigen Frühling ver- schoben werden. Hiermit endeten wir für dieses Jahr mit Luh. Sogleich erwähne ich noch, daß wir infolge der noch am 24-ten November 1899 an uns gerichteten Aufforderung des Herrn kgl. ungar. Finanzministers® bei dem Umstande, daß GaBrıEL DanıeL und dessen Interessenten für die durch die zu gründende «Ungarische Naphtaerzeugungs-Montangesellschaft» im Jahre 1900 in Turzovka zu bewerkstelligenden Petroleumschürfungen um materielle Unterstützung ansuchten, uns auch mit dem vorgelegten fachmänni- schen Gutachten des Sachverständigen der Gesuchsteller, des kgl. Bergrates und Montangeologen Lupwiıe v. CseH befaßten und unserer Meinung betreffs Turzovka auch Ausdruck gaben. 1 Geologische Anstalt, Z. 469/1899 und 439/1899. > Kgl. ungar. Ackerbauminister: dto. 18. November 1899, Z. 90.33Y/1V. 3, b. (Geol. Anstalt Z. 644/1899). 3 Kgl. ungar. Finanzminister, dto: 24. November 1899, Z. 96 676. (Geol. Anst. Z.. 65*/1899). 2. (85) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 493 Da nun aber nach den in den letzten Jahren vollführten geolo- gischen Studien es in Ungarn mehrere Punkte östlicher als Turzovka gibt, welche zu den reichen galizischen Ölvorkommnissen viel näher situiert sind, so hielten wir es wenigstens vorläufig für begründeter die Petroleumbohrungen auf diesen letzteren Punkten zu unterstützen. Jahr 1900. Noch am Anfange dieses Jahres untersuchte über Aufforderung des Herrn kgl. ungar. Finanzministers! ALEXANDER GESELL die aus 662:29—-663°8 m Tiefe stammenden Bohrproben des durch Dr. BantLın und Genossen abgebohrten «Graf Török» benannten Bohrloches. Nach ihm war dieses Bohrloch damals noch immer in den petroleum- führenden Schichten, selbst bei der Tiefe von 705 m, wo sich harter Sandstein zeigte und der Schlamm einen Geruch nach Petroleum spüren ließ mit geringen Spuren von Gas und Öl, weshalb auch GESELL die Fortsetzung der Bohrung anriet. Den noch im Vorjahre erhaltenen Aufträgen entsprechend, reiste der Oberbergrat und (Chefgeolog ALEXANDER GeseLL im Sinne der neueren Erlässe* in der ersten Hälfte des Monates Mai abermals in die Gegend von Luh um dort in der Umgebung der Gemeinde Stavna einen neueren Bohrpunkt auszustecken, da die eine staatlich unterstützte Bohrung dort resultatlos endete. Das neue Bohrloch befindet sich nur etwa 50 m vom Ufer der Ung und A. Geserr hielt den Anfangsdurchmesser der Bohrung derart zu wählen, daß ohne jeglichen Anstand auf wenigstens 700 m gebohrt werden könne, doch glaubte er es für sehr wahrscheinlich, daß die Bohrung auch auf noch größere Tiefe wird niedergestoßen werden müssen. ALEXANDER BEnKÖ Budapester, und Jonann MornAr Gsikszerdaer Einwohner erbaten für ihre im Häromszeker Gelencze (Putnatal), respektive in der Gemarkung des Csiker Gyimes beabsichtigten Petro- leumschürfungen staatliche Subvention und unterstützten ihre Bitte mit den erbetenen Gutachten von Desiıper Nacy und des Wiener Pro- fessors Dr. G. A. Kocn. Dieser Gebiete gedachte ich bereits im vorhergehenden und jetzt füge ich bei, daß über Aufforderung des kgl. ungar. Finanzministers 1 Kgl. ungar. Finanzminister: dto. 7. Februar, 1900, Z. 9952. (Geol. Anstalt 127/1900). 2 Kgl. ungar. Finanzminister: Z. 26433 und kgl. ungar. Ackerbauminister, Z. 21 686/I. 1—b. (Geol. Anst. 302/1900). 494 JOHANN V. BÖCKH (86) dto. 12. April 1900, Z. 29067' sich mit der Untersuchung der Gegend von Gsik-Gyimes der Oberbergrat-Chefgeolog Lupwıs RoTH v. TELEGD, mit jener von Gelencze (Putnatal) hingegen der Sektionsgeolog Dr. TuHEODoR Poszewırz befaßte, deren Fachbericht dann am 15. Juni 1900, Z. 436 Geol. Anst. dem Herrn kgl. ungar. Finanzminister unterbreitet wurde. Die Ansicht Lupwıs Roru v. Teteepds über Csik-Gyimes erhellt lebhaft aus dem oben auf Grundlage seines fachlichen Berichtes Mitgeteilten. Dr. TuEopor Poszwırz, nachdem er im ersten Teile seines Berichtes sich mit den beobachteten Verhältnissen kurz befaßt, sagt am Ende seines Berichtes betreffs des Petroleumvorkommens im Putnatale das nachfolgende: «Es ist Tatsache, daß im Putnatale sich Petroleum befindet. Es ist Tatsache, daß man schon vor mehreren Jahren einen kleinen Brunnen grub (der derzeit eingestürzt ist), wo nach der Angabe der Besitzer in schöner Menge Öl gewonnen wurde. Der Brunnen ging angeblich wegen Wassereinbruch zugrunde. Es ist weiters Tatsache, daß talabwärts gegangen, an zwei Stellen ein wenig Petroleum aus dem dort anstehenden losen, glimmerigen Sandsteine aussickert. Die Frage ist nur die, ob mit besonderer Rücksicht auf den schwer zugänglichen Ort Petroleum in genügender Menge zu erwarten sei, da eine größere Investition erforderlich ist, damit das Petroleum bis zur Bahn, welche in Luftlinie ungefähr 20 Kilometer entfernt ist, befördert werden könne. Günstig ist, daß das Petroleum in den Ropiankaschichten vor- kommt, das ist in einem Niveau, das in Galizien das tiefste und an Öl reich ist. Ungünstig ist, daß das Petroleum längs einer Bruchlinie auftritt, so daß man bei tieferer Bohrung wohl das Grundgebirge, aber niemals die Menilitschiefer erreichen kann (welche in Galizien gleichfalls ein Petroleumniveau bilden), welch letzterer Umstand nach der Zeichnung von Dr. @. A. Kocn geschlossen wahrscheinlich wäre” und wodurch 1. Kgl. ungar. Geol. Anstalt, Bericht dto. 10. Mai 1900, Z. 289. 2 Dies nämlich sagt Dr. THEopDoR PosEewItz rücksichtlich des Gutachtens von Dr. G. A. Koch, da nämlich die rechtsuferigen Schichten dieser Gegend des Putna- tales nach Dr. G. A. Koch unter die linksufrigen Ablagerungen einfallen, wo hin- gegen Dr. THEODOR PosEwırz die rechtsufrigen Ablagerungen zu den Menilitschiefern zählt, die petroleumführenden des linken Ufers hingegen für unterkretazisch nimmt, für was ich diese letzteren gleichfalls ansah. u a u m .(87) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 495 eventuell das in der Kreide nicht in genügender Menge angetroffene Petroleum ersetzt würde. Ungünstig ist es weiter, daß die Petroleumschichten steil + 60° gegen Westen, das ist gegen das Gebirge einfallen. Es kann so nur das wenige Petroleum gewonnen werden, das oberhalb des Bohrloches sich findet, das übrige läßt sich nicht gewinnen. Ungünstig ist es, daß wegen der steilen Schichtenstellung über- haupt ein tiefes Bohrloch anzulegen wäre. Das Petroleumvorkommen im Putnatale kann daher nicht sehr als ein günstiges bezeichnet werden und bie- tet nicht übermäßig viel Hoffnung dafür, daß eine genü- gende Menge von Petroleum überhaupt zu gewinnen wäre. Wenn aber Seine Exzellenz der Herr Finanzminister die Schür- fung unterstützen wollte, dann würde auch ich jene Punkte für richtig halten, welche Dr. Koch bezeichnete, nämlich nordwestlich vom alten Brunnen, auf einer etwas höher gelegenen Terrasse, weiters auf einem etwas höher gelegenen Punkte von der erwähnten Stelle, wo Steinöl- spuren sich gleichfalls zeigen. Schließlich füge ich hier das geologische Profil von der Gemeinde Gelencze bis zum Putnatale bei. Budapest am 13. Juni 1900. Dr. Tueopor PosEwitz m. p. Sektionsgeolog.» Auf die Mitteilung von Dr. Franz Hersıcn über das Putnatal wies ich schon anfangs hin, wo auch meine eigenen Bemerkungen zu finden sind. In der Gegend von Izbugyaradvany des Komitates Zemplen ließ derzeit der Grundbesitzer Eıem&r Szeeny Petroleumschürfungen durchführen. Da er wegen Bewerkstelligung der Bohrungen die Untersuchung des Terrains erbat und der kgl. ungar. Ackerbauminister dieselbe auch anordnete,! so reiste Lupwıc Rork v. Terre noch am 16. Juni 1900 ab und beging mit dem Gesuchsteller die Gemarkungen der Gemein- den von Izbugya- und Horbokradväny, Izbugyabela, Valen- töcz und Izbugyabresztö. Er besichtigte aber vor allem die Izbugya- radvänyer Bohrung, welche SW-lich von dieser Gemeinde, im Tale des Malibaches auf Grundlage der Aufnahmen von Koroman v. Appa in 1 Kgl. ungar. Ackerbauminister, dto 13. Mai 1900, Z. 36 835/1V/3—b. (Kgl. ungar. Geol. Anst. Z. 351/1900.) 496 JOHANN V. BÖCKH (88) eozänen Schichten begonnen wurde. Nachdern unter Z. 351/1900. Geol. Anst. eingereichten Berichte desselben war dieses Bohrloch bei seiner Anwesenheit bereits 285,60 m tief und zeigte mehrfach Spuren von Petroleum und Gas. So verriet das Gestein vom 39. m abwärts bereits Petroleum- geruch. In 175 m Tiefe wurden die ersten Petroleumspuren beobachtet, und zwar laut der Äußerung des Leiters der Bohrung, schönes reines Öl. Bei 209-211 m zeigten sich neben starken Gasen zum zweiten- mal Petroleumspuren. Bei 254 m brachten stärkere Gase mehr Öl herauf. Bei 283,89 m Tiefe geschah aus dem durchbohrten Sandsteine am 28. Mai 1900 die erste Eruption, welche das Petroleum 12 m über die Oberfläche warf. Lupwıs Rotn v. Tereen schreibt, daß der Aus- bruch der das Petroleum mit sich reißenden Gase bei seiner Anwesen- heit in Zeitintervallen von 36--48 Stunden geschah und man konnte das im darauffallenden Lichte graulichgrüne, im durchscheinenden bräunlich- rötlich gefärbte Petroleum, in ruhigen Zwischenpausen in der inneren Eisenröhre, in etwa 0,5 m Tiefe schöpfen, in welcher Tiefe also das Petroleum unter der Oberfläche stand. Lupwıc Rortu v. Tereen hegte betreffs der untersuchten Gegend mit Rücksicht auf das obige Resultat und die günstig befundenen tektonischen Verhältnisse die besten Hoffnungen, weshalb er auch bei seiner Begehung sieben Punkte als zur Bohrung geeignet bezeichnete. Ob aber trotz alldem hier weitere Versuche geschahen und etwa mit welchem Erfolge, darüber besitze ich keine Daten. Infolge des von der Ungarischen Naphtaerzeugungs- Montangesellschaft an den Herrn kgl. ungar. Finanzminister ein- gereichten Gesuches wünschte dieser! bezüglich der im Laufe befind- lichen Bohrung auf Petroleum in der Gemarkung zon Turzovka im Komitate Trencsen, mit Rücksicht auf die erbetene staatliche Unterstützung, darüber fachmännische Orientierung, ob dort die Boh- rung auch über 300 m hinaus noch begründet sei, da die Erstreckung der Staatssubvention von 300 m bis auf 500 m erbeten wurde. Demzufolge reiste das Mitglied unserer Anstalt Sektionsgeolog Dr. Tmueonor Poszwirz noch im Sommer dieses Jahres in die Gegend von Turzovka, wo man in den höheren Schichten bereits auf wenig Öl stieß, und in seinem eingereichten Berichte empfahl er die Fort- setzung der Bohrung bis 500 m.” 1 Kgl. ungar. Finanzminister, dto 14. Juli 1900, Z. 57462/1900 (Geol. Anst. Z. 555/1900) und 15. August 1900. Z. 67 314/1900 (Geol. Anst. 659/1900). 2 Bericht der kgl. ungar. Geolog. Anstalt dto 25. August 1900, Z. 666. Der Turzovkaer, sowie der schon früher erwähnten Spuren von Petrö- a (89) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 497 Als die demnach staatlich subventionierte Bohrung die fest- gesetzten 500 m erreichte, ja selbst um etwas überschrilt (am 29. De- zember 1900 war sie 517,72 m tief), wünschte der Herr kgl. ungar. Finanzminister die Untersuchung dieses Bohrloches und dessen Mes- sung durch eines unserer Fachorgane, sowie auch einen Bericht dar- über, ob die für dieses Bchrloch erbetene Ausdehnung der Staats- subvention bis zu einer Tiefe von 600 überhaupt begründet sei." Infolge dessen reiste Dr. TuEopor Poszwırz abermals an Ort und Stelle, doch konnte er bei der Winterszeit eingehendere äußere Untersuchungen diesmal nicht bewerkstelligen. In seinem Berichte vom 8. Jänner 190! gibt er an, daß das Bohrloch trotz seiner Tiefe von 517,72 m noch immer in denselben Schichten stand, als anfangs, und zwar in tonigem Schiefer, sowie dieses Bohrloch überhaupt mehr Tone, Schiefer und Mergel verquerte, als Sandsteine. Aus dem Bohrjourmal führt er an, daß in 108 m Tiefe 1%» Fab Petroleum gewonnen wurde. Zeitweilig zeigten sich mehrmals schwache (Gase. Bei 482 m erfolgte ein stärkerer Gasausbruch, infolgedessen der Bohrturm in größerer Höhe durch Bohrschmand eingespritzt wurde. Dr. Poszwırz äußerte sich dahin, daß seiner Meinung nach die Fortsetzung der Bohrung, die bisher resultatlos war, Erfolg, das ist ein positives Resultat nicht recht aufweisen wird. Auf Grund dieses kann ich schon vorhinein erwähnen, daß der Herr Finanzminister noch im Anfange des folgenden Jahres sich dahin äußerte, daß er das vorhin angeführte Bohrloch seinerseits als beendet erklärte, daher zu diesem keine Staatssubvention mehr gibt, insofern aber die Montangesellschaft unter den üblichen Bedingungen geneigt ist in Turzovka ein zweites Bohrloch niederstoßen zu lassen, rief er dieselbe zu je eherer Erklärung auf, um betreffs des Punktes des Bohr- loches und der Feststellung der Tiefe desselben anordnen zu können.” In Interesse der in der Gegend von Komarnik im Komitate Säros beabsichtigten Schürfungen auf Petroleum hatte, wie wir sahen, Koroman v. Appa das dortige Gebiet noch im Jahre 1898 studiert. Da nun weiters die Aktiengesellschaft für Petroleum- eum der Gegend von Popradno ebenfalls des Trenesäner Komitates gedenkt in einer kurzen Mitteilung auch die Ungar. Montanindustrie-- und Handelszeitung. Budapest 1899, V. Jahrg., Nr. 18, p. 4, indem sie als Verfasser des fachlichen Gut- achtens über das erstere Gebiet den Lemberger Professor Dr. RuUDOLF ZUBER nennt. 1 Kgl. ungar. Finanzminister, dto 19. Dezember 1900, Z. 103 221. (Geol. Anst. Z. 968/1900.) = Kgl. ungar. Finanzminister, dto 29. Jänner 1901, Z. 4875. (Geol. Anst. Z. 82/1901.) 498 JOHANN V. BÖCKH (90) schürfung, gleichfalls mit staatlicher Unterstützung, seither die Tief- bohrung in Felsökomarnik auch begann und diese Bohrung sich der Tiefe von 600 m näherte, so wünschte der Herr Finanzminister am 6. August 1900 unter Z. 61 774 wegen der Lösung mehrerer Fragen neuerdings die Entsendung eines Anstaltsgeologen nach Komarnik. Inzwischen wurden wir aber vom Öberingenieur der dortigen Petroleum- schürfungsunternehmung am 11. August telegraphisch verständigt, daß man am vorhergehenden Tage, daher am 10. August 1900 in dem in Rede stehenden Bohrloche bei einer Tiefe von 554 m einen starken Ölausbruch bekam, der dann eine Zeit hindurch anhielt. Demzufolge unterblieb einstweilen die gewünschte Aussendung und erfolgte erst später, nämlich auf die am 6. November unter Z. 87145 an uns ge- langte Aufforderung des Herrn Finanzministers und infolge der am 29. Oktober 1900 unter Z. 876 eingelangten Verständigung der ge- nannten Aktiengesellschaft, wo dann der Sektionsgeolog Dr. TuEoporR Poszwırz an Stelle des für die Gegend Komarnik berufensten, allein damals leider bereits schwerkranken Koroman v. Anpa noch am 10. No- vember an Ort und Stelle reiste. Laut dem Berichte von Dr. Turopor Poszwırz war das Bohr- loch bei seiner Anwesenheit 591,56 m tief und er riet dessen Ver- tiefung bis 700 m an. Die Schurfgesellschaft befaßte sich bei der oberwähnten Erreichung des Öles mit der Gewinnung der geringeren Menge dieses, es wäre aber zweckmäßiger gewesen die Bohrung mit voller Kraft weiter fort- zusetzen. Von den im Interesse der Petroleumschürfungen oder diesbezüg- licher Arbeiten bewerkstelligten Begehungen kann ich schließlich noch anführen,’ daß über Aufforderung des Herrn Ackerbauministers der Oberbergrat-Chefgeolog Lupwıe Roru v. Trıren am 2. Oktober 1900 auf das Viravaer Gut des Herrn Grafen Anpreas Hapır-Barköczy im Komitate Zemplen reiste, um die dortigen geologischen Verhältnisse zu untersuchen und hierbei an zwei Punkten auch Bohrungen anriet in den für Eozän erklärten Schichten. 1 Kgl. ungar. Ackerbauminister, dto 6. September 1900, Z. 69 452/IV/3b/1900. (Geol. Anst. Z. 707/1900.) (91) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 499 Jahr 1901. Infolge eines Berichtes des Ungvärer kgl. ungar. Oberforstamtes und über Auftrag des Herrn kgl. ungar. Ackerbauministers ' reiste noch im Frühlinge dieses Jahres ALEXAnDER GEsELL abermals in die Gegend von Luh, um auf dem dortigen ärarischen Petroleumfreischurf- gebiete neue Bohrpunkte auszustecken, und bezeichnete er diesmal, am 1. Mai, bereits die 4—7. Bohrstellen.” Nicht viel später forderte der Herr kgl. ungar. Finanzminister ? mit Rücksicht darauf, daß Kazımır Worımann, als Bevollmächtigter der Frau GıseLLa WoLLmann darum ansuchte, er möge sein Petroleumschurf- gebiet in der Gemeinde Szukö des Homonnaer Bezirkes im Komitate Zemplen geologisch untersuchen lassen, respektive aber zu seinen Schürfungen staatliche Unterstützung zusichern, die Geologische An- stalt auf, in dieser Angelegenheit Bericht zu erstatten, nötigenfalles aber eines seiner Fachorgane an Ort und Stelle zu senden. Dementsprechend ging unser Betrauter, Oberbergrat und Chef- geolog Lupwıc RorH v. Tereep am 26. April 1901 an Ort und Stelle. Wie ich aus seinem vorgelegten Berichte ersehe, beobachtete er in dieser Gegend an mehreren Punkten Ölspuren, doch fallen die Schich- ten im allgemeinen steil, stellenweise erklärt er sie selbst für senk- recht. Er spricht auch von zwei Antiklinallinien, sowie er bemerkt, daß die im oberen Teile des Szuköer Tales, sowie in dem westlich von der Szuköer Kirche sich dahinziehenden Tale Ölspuren aufweisen- den Schichten die südöstliche Fortsetzung der unteren Gruppe der Mikovaer Eozänschichten bilden, in deren Streichungsrichtung sie fallen, gleichwie er die andere Antiklinallinie als Fortsetzung der Izbugyaradvany—Krivaolykaer betrachtet. Lupwıs RorH v. TELEGD hielt demnach das in Rede stehende Gebiet zur Schürfung nach Erdöl geeignet und bezeichnete drei Punkte für die Bohrung und veranschlagte dieselben mit 500—600 m, eventuell selbst mit noch größerer Tiefe. Nicht viel später als die vorhergehenden Anordnungen getroffen wurden, nämlich über Erlaß des Finanzministers dto 16. April 1901, Z. 31957* untersuchte Sektionsgeolog Dr. Turopor Poszwirz vom Standpunkte der Petroleumschürfung die Schurfgebiete des kgl. 1 Kgl. ungar. Ackerbauminister, dto 20. März 1901, Z. ad 18 305/I—1b. (Geol. Anst. Z. 180/1901.) 2 Geologische Anstalt Z. 265/1901. 3 Kgl. ungar. Finanzminister, dto 29. März 1901, Z. 26368. (Geol, Anst, Z. 208/1901.) 4 Geologische Anstalt Z. 234/1901. 00 JOHANN V. BÖCKH (92) Hofrates und Reichtagsabgeordneten JuLius SzäsgeLy in den Komitaten Säaros und Zemplen, namentlich in den Gemarkungen der Gemeinden Kruzslyova, Belejocz, Kecsköcz, Vapenik, Szvidnicska,Felsö- orlich, Alsömirosö, Jedlinka, Niklova, Szorocsin, Potoka, Komaröcz, Polyaköcz, Sztropkö und Potocska, da dort mit staatlicher Subvention Petroleumschürfungen beabsichtigt wurden. Das Resultat der Untersuchungen des entsendeten Sachverständigen war vom Standpunkte der Petroleumschürfung nicht günstig." Infolge der auf das Gesuch des Gutsbesitzer Grafen SIEGFRIED Crary-ALprıngen erfolgten Aufforderung des ung. Ackerbauministers * reiste der Oberbergrat-CGhefgeolog Lupwıc RortH v. TELEep am 17. Juninach Zborö (Komitat Saros), um betreffs Petroleumvorkommens die Zboröer Herrschaft des Genannten zu untersuchen, und da für die dort begon- nenen Petroleumschürfungen um Staatssubvention angesucht wurde, so erfolgte unsererseits Bericht über das in der Zuschrift des Herrn Finanzministers dto 1. Oktober 1901, Z. 77094/1901” enthaltene. Lupwiıe Rorn v. Teieen betrachtete auf Grundlage seiner Unter- suchungen nur die Schürfungen in den eozänen Schichten bei Regetö für begründet, jene im Ricskatale, als im jüngeren Oligozän ste- hend, aber nicht, weshalb er nur die Fortsetzung der ersteren für berechtigt hielt, daher für eventuelle staatliche Subvention wert. Da nun weiters der dortige unterste, 34 m tiefe Schacht, an dessen Grunde aus dem Gesteine Gase ausströmen, nahe der Sattellinie gelegen ist, so wäre nach ihm der weitere Aufschluß durch Bohrung unmittelbar auf der Sohle dieses Schachtes zu bewerkstelligen. Diese Bohrung ver- anschlagt er mit Rücksicht auf die Steilheit der Schichten (55°) auf 500—600 m Tiefe. Nachdem die Ungarische Naphtaerzeugungs-Montan- gesellschaft erklärte, daß sie auch die zweite in Turzovka pro- jektierte und mit staatlicher Subvention durchzuführende Tiefbohrung übernimmt (die erste dortige Tiefbohrung, von der ich bereits im vori- gen Jahre sprach, führte zu keinem Erfolge) und deshalb zur Bezeich- nung des Punktes der Bohrung neuerdings um die Entsendung eines Staatsgeologen an Ort und Stelle ansuchte, so erschien dort über Aufforderung des Herrn Finanzministers dto 16. Juni 1901, Z. 46.076* 1 Bericht von THEopor Posewitz, dto 29. Mai 1901 (Geol. Anst. Z. 342/1901). = Kgl. ungar. Ackerbauminister, dto 5. Juni 1901, Z. 46 331/1V/3b. (Geol. Anst. Z. 376/1901.) » # Kgl. ungar. Ackerbauminister, dto 9. Oktober 1901, Z. 84 647/1V/3b. (Geol. Anst. Z. 685/1901.) * Kgl. ungar. Geol. Anstalt Z. 415/1901 und 632/1901. Pe VE. DEE (93) DER STAND DER PETROLEUMSCHURFUNGEN IN UNGARN. 501 Dr. Turovor Poszwırz am 13. September auch zum zweitenmal und stellte bei der Aussteckung des neuen Bohrpunktes die zu erreichende Tiefe mit 600 m fest." Eben auch über Aufforderung des Herrn Finanzministers * besuchte der Sektionsgeolog Dr. Tueopor Poszwırz, der im Jahre 1900 zuerst im Putnatale war, 1901 neuerdings das auf dem Territorium von Gelencze im Komitate Häromszek gelegene Putnatal, indem er am 30. August den Punkt der Bohrung bezeichnete und die Tiefe der Bohrung mit 600 m feststellte, für welche der Budapester Einwohner ALEXANDER BENnKö um die staatliche Unterstützung ansuchte.” Jahr 1902. Lupwiıs Rortn v. TerLeen war noch im Frühjahre 1901 in der Ge- gend von Szukö. Für das dort niederzubringende Bohrloch sicherte der Herr Finanzminister auch staatliche Unterstützung zu und es war dasselbe bis zu einer Tiefe von wenigstens 700 m, respektive inner- halb dieser bis zur völligen Verquerung der unteren eozänen Schichten- gruppe niederzustoßen, der Beginn der Bohrung wurde aber bis zum 15. Mai ausgedehnt. Da der Unternehmer Worrmann sich darauf berief, daß in der fraglichen Gegend neuere Aufschlüsse entstanden, welche seiner Mei- nung nach die Änderung des ausgesteckten Bohrpunktes begründen, so ordnete der Herr Finanzminister unterm 14. Mai 1902, Z. 40 310* in dieser Angelegenheit eine neuere Besichtigung an Ort und Stelle an und wünschte eine Meinungsabgabe. Der zuerst vorgegangene Lupwic Roru v. Teresn besaß indessen betreffs der lokalen Verhältnisse eine ‚völlige Orientierung! und stimmte übrigens der Änderung der Bohr- punkte auch umsomehr zu, weil beide Punkte in die Sattellinie fallen und ursprünglich auch der Sachverständige selbst das Bohrloch auf den nun ausgewählten Punkt zu stellen wünschte und von dieser seiner Absicht nur auf die Bitte des Unternehmers abstand, der damals befürchtete, daß man auf besetztes fremdes Terrain gelange. Demnach war für eine neuere Aussendung kein Grund vorhanden. In 1902 gelangte nach längerer Pause die Reihe wieder auf das 1 Kgl. ungar. Geol. Anstalt Z. 632/1901. = Kgl. ungar. Finanzminister, dto 20. Juli 1901, Z. 55712. (Geol. Anstalt 2. 504/1901.) 3 Kgl. ungar. Geol. Anst. Z. 633/1901. %* Kgl. ungar. Geol. Anst. Z. 385/1909. 502 JOHANN V. BÖCKH . (94) Komitat Märamaros, da die Londoner Einwohner ALBERT FROMMER und A. E. Krmpr wegen Feststellung des Punktes der unter Staalssubvention im Izatale zu beginnenden Tiefbohrung auf Petroleum sich an den Herrn Finanzminister wandten,! auf dessen weitere Schritte hin ich mit der Vollführung der Aufgabe den Sektionsgeologen Dr. THuroDoR Poszewırtz betraute. Der letztere reiste anfangs September in den oberen Abschnitt des Izatales und besichtigte vor allem die seinerzeit von mir in Szacsal bezeichneten Punkte. In seinem Berichte erwähnt er zuerst das erste, von mir aus- gesteckte, 456,47 m tiefe Bohrloch in Szacsal, welches JosepH ]. Deutsch abbohren ließ und unglücklich endete. Er erwähnt sodann den durch mich später fixierten zweiten und dritten Bohrpunkt und bemerkt, daß das am Punkte Nr. 2 abgeteufte Bohrloch 655 m Tiefe erreichte, wo dann das weitere Bohren ein- gestellt wurde, da der damalige Unternehmer Devrsch in Konkurs geriet und demnach die Arbeit seither ruht. Dr. Posewırz äußert sich in seinem Berichte dahin, daß, falls der Herr Minister geneigt ist den Unternehmern FRrommEr und KEMPF die staatliche Unterstützung zu erteilen, diese in erster Linie auf die Vertiefung des Szacsaler Bohrloches Nr. 2 zu verwenden wäre, da sie diesen Punkt für die Tiefbohrung als am geeignetsten fanden und der petitionierende Unternehmer FrommEr sich auch bereit zeigte dieses Bohrloch bis 800 m weiter zu bohren. Nur für den Fall, sagt Dr. Poszwırz, wenn die Besitzverhältnisse es dem Unternehmer Fronnmer erschweren würden das Bohrloch Nr. 2 za vertiefen oder dies verhindern würden, bezeichnete er bei Felsö- szelistye einen anderen Punkt, wo die Tiefbohrung auf Petroleum begonnen werden könnte. Die Tiefe dieser ae Bohrung ver- anschlagte er gleichfalls mit 800 m. Jahr 1903. Indem ich auf die Tätigkeit dieses Jahres blicke, müssen wir uns vor allem weit nach Süden wenden. Der Bergbaubesitzer und Muraszerdahelyer Einwohner WILHELM Szinser wendete sich mit der Bitte an den kgl. ungar. Finanzminister, es möge ihm zur Fortsetzung seiner bisherigen Schürfungsarbeiten in 1 Kgl. ungar. Finanzminister, dto 23. Juli 1902, Z. 62740. (Geol. Anstalt Z. 614/1902 und 765/1902.) (95) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 503 der Gegend von Muraszerdahely im Komitate Zala, so namentlich für die Abteufung-von vier Bohrlöchern bis 900 m Tiefe materielle Unterstützung gegeben werden. Da der Herr Finanzminister vor der Fassung seines Entschlusses vorerst die Untersuchung des in Rede stehenden Gebietes und der bisherigen Bohrungen durch einen Staatsgeologen, sowie auch die zweckmäbigste Anlage der beabsichtigten vier Bohrlöcher wünschte, so entsendete ich auf seine diesbezügliche Aufforderung noch am 26. Mai 1903 den Oberbergrat-CGhefgeologen ALEXANDER GESELL an Ort und Stelle,’ der das Territorium zwischen Bänyavär (Peklenieza) und Szelencze im Komitate Zala untersuchte. Aus seinem Berichte ist zu ersehen, daß man in der genannten Gegend, in zirka 170-210 m Tiefe auf grünes Öl mit 84° B$ traf, welches auch gegenwärtig gewonnen wird. In der Tiefbohrung Nr. V fand man zwischen 700—800 m rotes Öl mit 81° B@&. Nach dem Berichte GsseLıs wurden mehr-weniger sandig-kalkige Mergel- und Tonschichten, mit losen und kalkigen Sand- steinzwischenlagen durchbohrt und in den bisherigen 29 Bohrungen und in der Tiefbohrung Nr. V zeigte sich der Ölausbruch unter kal- kigem Mergel in 714 m Tiefe. Indem man weiter bohrte, nach GESsELL bis 788 m, stieß man zwar abermals auf starke Gase und Öl, doch gelang die Absperrung des Wassers nicht. GeserL bemerkt, daß er an Ort und Stelle den Eindruck gewann, es könne das negative Resultat der Tiefbohrung auf die nachlässigen, unvorsichtigen Bohrarbeiten zurückgeführt werden und daß die Ab- sperrung des Wassers auch im 200 m tiefen Bohrloche nicht voll- kommen gelang und daß daher auch aus diesem Brunnen das Öl mit Wasser gemengt gezogen wird, trotzdem aber die zweijährige Pro- duktion zirka 30000 q betragen hätte. Die beabsichtigten vier neuen Bohrlöcher, welche GxseLL aus- steckte, wurden eventuell bis mindestens S00 m Tiefe projektiert. In der Gemarkung der Gemeinde Szukö des Komitates Zemplen hatte Lupwıs Rornu v. Tereen noch im Jahre 1901 zum Schürfen ge- eignete Bohrpunkte ausgesteckt, sowie ich dann im kommenden Jahre gelegentlich der neueren Bitte Worımanns abermals dieser Angelegen- heit gedachte. Zu der inzwischen begonnenen Tiefbohrung hatte der Herr kgl. ungar. Finanzminister dem galizischen Einwohner und Unternehmer 1 Kgl. ungar. Finanzminister, dto 19. Mai 1903, Z. 41401. (Geol. Anstalt 2. 364/1903.) 504 JOHANN V. BÖCKH b (96) FriepricHn Paurs, vorausgeselzt, daß er das Bohrloch bis zu einer Tiefe von 700 m oder innerhalb dieser bis zur Verquerung der unteren Grenze der unteren eozänen Gruppe niederbohrt und vorausgesetzt, daß diese Schürfungsarbeit ohne Resultat bleibt, eine Staatssubvention zugesichert. Als die Bohrlochstiefe sich um 600 m bewegte, erhob der soeben genannte Unternehmer durch seinen Bevollmächtigten ALEXANDER Ritter v. Aussaus in Krasznibröd (Komitat Zemplen) die Bitte, daß für die Fortsetzung der Bohrung über die bedungenen 700 m hinaus, respektive bis auf 800 und 900 m neuere staatliche Unterstützung bereits jetzt zugesichert werde, auf was hin der Herr kgl. ungar. Finanz- minister vor seiner Schlußfassung eine neuere Lokaluntersuchung an- ordnete, namentlich in der Richtung, ob die in Rede stehende Boh- rung die Eozänserie nicht bereits durchdrungen hat und die Fort- setzung derselben über 700 m hinaus, eventuell die Fortsetzung bis 900 m vom Standpunkte der Petroleumschürfung begründet ist.! Infolgedessen begab sich der Oberbergrat-Chefgeolog Lupwıs RortH v. Tereen noclı am 15. Dezember nach Szukö und untersuchte das aus dem Bohrloche, welches damals 610 m Tiefe hatte, stammende Material. Sein Bericht verzeichnet das nachfolgende: «Bis zu einer Tiefe von 500 m durchsank der Bohrer bläulichgrauen, kalkhaltigen, hier und da wenig Pyrit einschließenden schieferigen Ton ; zwischen 400—450 m wurde der Ton stellenweise etwas dunkler; von 500 m an abwärts zeigte sich im allgemeinen und immer dunkler (bräunlich) gefärbter, bituminöser schiefriger Ton, in welchem die Bohrung auch in der Tiefe von 610 m sich bewegte. In dem über die Bohrung geführten Journal verzeichnete der Bohrmeister die nachfolgenden Daten: von 3—72,30 m waren be- ständig Ölspuren zu beobachten. Von 110,40—124 m zeigten sich Gase, zwischen 221,30— 925,10 m, weiters 270--306,09 m, 326,90— 440,70 m und 469,40—481,60 m Tiefe schwache Gase (Ölgase). Von letzterer. Tiefe an abwärts ist diesbezüglich im Bohrjournal keine Vormer- kung, doch wie ich mich bei meiner dortigen Anwesenheit (am' 15. Dezember) überzeugen konnte, enthielt das aus der Tiefe von 610 m herausgeholte Material gleichfalls schwache Ölgase, da der ge- löffelte und ausgegossene Bohrschlamm genügend stark Petroleum- geruch hatte und die an die Oberfläche des Schlammes aufgestiegenen Gasblasen, indem sie zerplatzen, Ölhäutchen bilden. 1 Kgl. ungar. Finanzminister, dto 5. Dezember 1903, Z. 99674. (Kgl. ungar* Geol. Anst. Z. 852/1903.) (97) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 505 Da aus den angeführten Daten zu ersehen ist, daß der ölführende Schichtenkomplex derzeit nicht nur nicht durchgebohrt ist, sondern die innerhalb dieses zu erwartenden Sandstein- oder eventuellen Konglomerateinlagerungen, welche nur das Öl liefern können, noch nicht erreicht wurden, kann meine Meinung nur die sein, daß wenn man bis 700 m kein Resultat erreichen sollte, was wohl geschehen kann, die Bohrung bis 900 m weiter fortzusetzen begründet ist. Budapest, am 21. Dezember 1903. LupwiıG RortH v. TELEGD m. p. kgl. Oberbergrat u. Chefgeolog.» Die gelegentlich des Baues der Grenzbahn auf dem Petroleum- gebiete der Gegend von Luh im Ungtale, mit dem wir uns im vor- hergehenden gleichfalls schon wiederholt befaßten, hergestellten Auf- schlüsse, respektive die Wichtigkeit des Studiums derselben machte das kgl. ungar. Oberforstamt in Ungvär zum Gegenstande „eines spe- ziellen Berichtes an den Herrn Ackerbauminister und ich hatte die Gelegenheit in diesen einzublicken und auch meinen eigenen Antrag zu stellen, demzufolge dann der Oberbergrat-Montanchefgeolog ALEXANDER GESELL in die soeben genannte Gegend gesendet wurde, um mit Rück- sicht auf die dortigen Petroleumschürfungen, die durch die Eisenbahn bewerkstelligten Aufschlüsse zu studieren.! A. GEseLL erwähnt in seinem kurzen Berichte, daß im Tunnel V Kohlenstreifen von 2—8 cm in bläulichem, Petrefakten (Cerithien, Turritellen, Pectines) führendem Schiefertone vorkamen. Die Petrefakte weisen auf Oberoligozän hin, da die gefundenen Cerithien zu Ger. mar- garitaceum und dessen Abarten gehören. Schließlich führe ich noch an, daß über im kurzen Wege erhal- tene Aufforderung des Herrn Ackerbauministers ich über die Art der Unterstützung der Schürfungen auf Petroleum im Auslande gleichfalls berichtete. (Geol. Anst. Z. 562/1903.) Jahr 1904. Indem der Bergrat und Chefgeolog Dr. FRAnz SCHAFARZIK im Sommer dieses Jahres im Interesse des Bades Szoväta sich im Landes- teile jenseits des Kirälyhägö aufhielt, so wurde er anfangs August durch den Herrn kgl. ungar. Ackerbauminister im kurzen Wege 1 Kgl. ungar. Ackerbauminister, dto 9. Oktober 1903. Z. 84758/IV/1. (Geol. Anst. Z. 707/1903.) Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XV]. Bd. 6. Heft. 36 506 JOHANN V. BÖCKH (°8) angewiesen, nach der Vollendung seiner Szovätaer Aufgabe sogleich in Bazna (bei Felsöbajom) und Magyarsäros im Interesse des Vorkom- mens von Petroleum Untersuchungen zu bewerkstelligen." Mit den in der Gegend von Bäzna und Magyarsäros im Ko- mitate Kisküküllö sich zeigenden brennbaren Gasausströmungen be- faßten sich bereits mehrere, sowie ich deren bereits im vorhergehen- den gedachte und wir wissen, daß der Brassöer Einwohner WILHELM Paur bereits 1897 um die Entsendung eines Staatsgeologen dorthin ansuchte, da er mit staatlicher Subvention dort Schürfungen be- absichtigte. Dem obigen Auftrage entsprach Dr. Franz ScHararzık am 11. und 12. August dieses Jahres. In seinem Berichte” empfiehlt er die Er- schürfung des fraglichen Gebietes durch Tieibohrung und schlägt hier- für in erster Linie das Bäznaer Tal vor, da dort die Gasausströmungen am stärksten sind. Die Tiefbohrung hält er bis zu einer Tiefe von mindestens 8S00—1000 m nötig, daß mit derselben die Salzformation durchbohrt werde. Dr. ScHararzık schwebt bei der Projektierung dieser Tiefbohrung nicht nur die Lösung der Frage vor, ob im südlicheren Teile des siebenbürgischen Beckens in größerer Menge Petroleum vorhanden ist oder nicht, sondern er wünschte gleichzeitig auch die hydrologischen Verhältnisse dieses Beckens zu studieren, nämlich ob in dem zu durch- bohrenden Schichtenkomplexe, namentlich in den Schichten unterhalb der Salzformation unter artesischer Spannung befindliche Wasser vor- handen sind und von welcher Beschaffenheit; denn, wie er sagt, ist das Komitat Kisküküllö im allgemeinen arm an Wasser und besonders haben dessen Städte schlechtes Wasser. Infolge des vom Siebenbürgischen Ungarischen Kultur- verein noch im Monate März an den kgl. ungar. Ackerbauminister eingereichten Gesuches untersuchte Sektionsgeolog Dr. TuEoDoR PosEwITz gleichfalls noch im Monate März die Gegend von Algyögy im Ko- mitate Hunyad, in Angelegenheit dort angeblich vorhandenen Petroleum- vorkommens. Seine Untersuchungen endeten aber mit negativem Erfolge, denn er fand dort nicht einmal eine Spur von Petroleum.” WILHELM Henry Mac GarvEy, vertreten durch die Kroatische Eskomptebank, wendete sich mit der Bitte an den Herrn kgl. 1 Kgl. ungar. Geol. Anst. Z. 590/1904. 2 Kgl. ungar. Geol. Anst. Z. 633/1904. 3 Erlaß des Herrn kgl. ungar. Ackerbauministers, dto 23. März 1904, Z. 37 682/IV/2. (Geol. Anst. Z. 219/1904.) (99) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 507 ungar. Finanzminister, daß ihm zur Fortsetzung der auf den berg- behördlichen Konzessionen der genannten Bank begonnenen Petroleum- tiefbohrungen, sowie zu den auf den Grubenfeldern des Zagreber Ein- wohners Dusin Jovanıc zu beginnenden Bohrungen staatliche Unter- stützung gewährt werde, welche Bitte der Banus von Kroatien auch seinerseits auf das wärmste befürwortete. Demzufolge forderte der Herr kgl.. ungar. Finanzminister am 1. August 1904 unter Z. 65553! die Geologische Anstalt auf, betreffs des fraglichen Terrains vom Standpunkte des Petroleums ihre Mei- nung abzugeben, sich bezüglich der Unterstützung zu äußern, even- tuell aber wegen der Feststellung der Bohrpunkte und der Tiefe eines ihrer Fachorgane auszusenden. Da nun die kgl. ungar. Geologische Anstalt auf dem Gebiete von Kroatien-Slavonien systematische Aufnahmen nicht bewerkstel- ligte, die oben projektierten Untersuchungen aber laut der Eingabe auf kleine-größere Teile von Mikleuska, SeliSte srbsko, Volodec, Ivanid-Klostar und Hruskovica auszudehnen beabsichtigt wur- ‘den, so betraute ich mit den nötigen Lokaluntersuchungen von seiten der Anstalt den Bergerat und Sektionsgeologen Dr. THomas V. SZONTAGH, der noch am 14. Oktober 1904 an Ort und Stelle reiste und seine Aufgabe dort bis 2. November fortsetzte. Nach dem Berichte Dr. Szonrtacnus wurden vorläufig zwei Boh- rungen festgestellt. Der eine Punkt befindet sich in der Gemarkung von Ivanid-KlosStar, in der Nähe des alten Schachtes. Den anderen bildet im Hotter der Gemeinde Mikleuska, die bereits begonnene, bisher 390 m tiefe Bohrung, deren weitere Vertiefung vorgeschlagen wurde, und zwar wurden beide Objekte auf je 800 m Tiefe projektiert. Aus dem vom 13. November 1904 datierten Berichte Dr. Tuomas v. Szontacus wünsche ich noch folgendes anzuführen: «Die teerigen Ölspuren und Gasausbrüche kann man zwischen den Gemeinden Ivanid-KloStar und Vacarica auf einer zirka 70 Kilometer langen von NW nach SO verlaufenden Linie feststellen. Doch sieht man sie auch noch weiter gegen SO gegen Gradiska nova—Petrovo selo. Von Veliki Poganec neben dem nördlich gelegenen Kaproncza, gleichfalls im Komitate Belovär, sah ich im Zagreber Museum auch schönen Ozokerit. Bei der Gemeinde Novska, im oberen Teile des Paklenica- tales, sammelt man das teerige Steinöl in einem in hartem, pontischem Mergel abgeteuften 2—3 m tiefen Schachte und verwendet es zu 1 Kgl. ungar. Geol. Anst. Z. 598/1904. 36* 508 JOHANN V. BÖCKH (100) verschiedenen häuslichen Zwecken. Im Bachbette, wenn wir in dessen Boden einen Stock stecken, zeigt sich sogleich an vielen Stellen das teerige Steinöl. Weiter hinauf gegen NW, von dem kleinen Marktflecken Kutina NO-lich sind im Kutinaer Tale, in der Gegend von Sartovac und der Slatinaer Meierei an mehreren Stellen der Wiesen Gasausbrüche und teerige Spuren sichtbar. Noch weiter NW-lich, in der Gemeinde Mikleuska, namentlich vom südlichsten Ende der Gemeinde gegen W, sieht man längs des Laufes des Paclenica potok an zahlreichen Stellen in dem harten pontischen Mergel das teerige Öl. Es ist eine interessante Erschei- nung, daß dort, wo auf der Karte die Bezeichnung «Petroleumgrube» steht, die Spaltungsklüfte des aus einer Tiefe von zirka 7 m siam- menden gneisartigen Gesteines gleichfalls von dem dichten teerigen Material durchdrungen sind. Im Bache sah ich auch hier Gasaufbrüche. An der Stelle der ehemaligen Wagenschmierfabrik bei Mikleuska begann in diesem Frühjahre W. H. Mac Garvey die Tiefbohrung, und erreichte bei meiner Anwesenheit die Tiefe von 390 m. Der Bohrer bewegt sich noch immer in dem pontischen Mergel. Von der Oberfläche des im Bohrrohre befindlichen Wassers fließt der ölige Teer beständig ab und kleine ölige Augen gelangen auch mit dem aus der Tiefe gebrachten Schlamme an das Tageslicht. In Ivanic-KloStar ist WNW-lich von der Gemeinde, im Riede Pe&cenice der Rest eines erneuerten alten Schachtes sichtbar, in dem Wasser ansteht. Der Schacht befindet sich in dem pontischen grauen Tone. Hier siehtman sehr starken Gasaufbruch. Schade, das Gas ist noch nicht analysiert, weshalb ich auch die je ehere Untersuchung desselben anriet. Aus all diesem läßt sich darauf schließen, daß auf dem in Rede stehenden Gebiete der ölige Teer in verwertbarer Menge vorhanden ist.» Infolge des Berichtes des Ungvärer kgl. ungar. Oberforstamtes zeigte es sich als zweckmäßig, die durch die Nagyberezna-Landes- grenze-Eisenbahn gebotenen Aufschlüsse und namentlich die Tun- nelle des oberen Abschnittes neuerdings eingehend zu studieren, schon auch wegen des dort befindlichen Petroleumvorkommens. Mit dieser Aufgabe wurde diesmal der Sektionsgeolog Dr. TuEoDoR Poszwırz betraut, der diesbezüglich in dem Zeitraume vom 9—14. August an Ort und Stelle vorging.' 1 Kgl. ungar. Geol. Anst. Z. 566/1904 und 626/1904. et (101) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 509 Jahr 1905. Noch unter den auf das Jahr 1904 bezüglichen Daten sprach ich von den Untersuchungen wegen Petroleumspuren und brennbaren Gas- ausströmungen bei Bäzna und Magyarsäros im Komitate Kisküküllö, welche dort über Auftrag des Herrn Ackerbauministers von der Anstalt Dr. Franz ScHararzık vollführte. Inzwischen wendete sich WıLHeLm Paur, Brassöer Einwohner, Zementfabrikant, sowie auch Präsident der Handels- und Gewerbe- kammer mit dem Ansuchen an den Herrn Finanzminister,' es möge derselbe die beabsichtigten Schurfarbeiten auf den Freischürfen des ersteren zu Bäzna und Umgebung staatlicher Unterstützung teilhaftig machen und unterstützte seine diesbezügliche Bitte mit dem die ob- besagten Resultate enthaltenden Berichte von Dr. FRANZ SCHAFARZIK, in welchem dieser bekanntlich ein Niederbohren bis SO0O—1000 m anrät. Infolge Aufforderung des Herrn kgl. ungar. Ackerbauministers dto. 23. März 1905, Z. 30 273/IV.2 hatten wir Gelegenheit uns mit der Eingabe von Wırneım PauL zu befassen, da der Herr kel. ungar. Finanzminister in seiner, eben auch diesen Gegenstand betreffenden Zuschrift dto. 16. März 1905, Z. 21 023° die Vernehmung der Geolo- gischen Anstalt und von dieser die eventuelle Situierung der Bohrung wünschte. Betreffs dieser Situierung glaubte die Geologische Anstalt am zweckmäßigsten Dr. Franz ScHararzık vorschlagen zu können, obgleich dieser damals nicht mehr Mitglied der Anstalt war, denn er war es, der vorhergehend noch die Lokaluntersuchungen vollführte, daher auch am schnellsten vorgehen konnte. Wie ich weiß, geschah auch die Schlußfassung in diesem Sinne, doch kam es meines Wissens nicht zum tatsächlichen Abbohren. In der Gegend von Turzovka erschien der Abgesendete unserer Anstalt, Sektionsgeolog Dr. TuEovor Poszwiırz, in den früheren Jahren, wie wir sahen, gleichfalls wiederholt. Zuerst noch im Sommer des Jahres 1900, als die Erstreckung der Staatssubvention bis zu 500 m erbeten wurde. Zum zweitenmal aber im Monate Dezember ebenfalls des Jahres 1900, als dieses Bohrloch bereits bis 517°72 m gelangte und die Erteilung der staatlichen Unterstützung bis 600 m erbeten wurde. Damals äußerste sich unser Entsendete dahin, daß er von dieser Bohrung keinen Erfolg erwarte, worauf der Herr Finanzminister noch anfangs des Jahres 1901 1 Kgl. ungar. Geolog. Anstalt Z. 566/1904 und 6926/1904. 2 Kgl. ungar. Geolog. Anstalt Z. 178/1905. 510 JOHANN V. BÖCKH (102) diese Bohrung seinerseits für beendet erklärte, zu dieser keine Staats- subvention mehr gab, doch war er geneigt unter gewissen Bedingun- gen in Turzovka eine zweite Bohrung auf Petroleum zu unterstützen, weshalb auch Dr. Tu. Poszwırz am 13. September 1901 zum dritten- mal nach Turzovka reiste um dieses Il-te Bohrloch auszustecken, dessen Tiefe er mit 600 m festsetzte. Dann trat eine größere Pause ein, bis der Herr Finanzminister mit seinem Erlasse vom 13. April 1905, Z. 299424 mit Rücksicht darauf, daß der Nagybittseer Advokat Dr. Lupwıs Horczman jun. zu seinen Petroleumschürfungen im nördlichen Teile des Komitates Tren- csen, nämlich bei Turzovka, die usuelle Staatssubvention erbat, der Gesuchsteller weiters zur geologischen Aufnahme des zu erschürfenden Gebietes den kgl. ungar. Bergrat Lupwıs v. Cseu und den Lemberger Universitätsprofessor Dr. RupoLr Zuger ersucht hatte, die Anstalt unter Zusendung der diesbezüglich verfaßten Sachverständigenelaborate auf- forderte, in dieser Angelegenheit eventuell auf Grundlage einer ört- lichen Begehung sich zu äußern, um betreffs der erbetenen Unter- stützung endgültig entscheiden zu können. Dies geschah auf Grundlage des Berichtes von Dr. THuEoDoR Poszwırz, der — wie wir sahen — mehrmals in Turzovka war, und wurde dieser Bericht am 2. Mai 1905 unter hierortiger Z. 224 unterbreitet. Wie ich aus diesem unter anderem ersehe, wurde das oberwähnte erste Bohrloch eigentlich bis auf 702 m (laut der .Beszterczeer Berg- hauptmannschaft bis 702'62 m) abgebohrt, nach Dr. Poszwırz mit nega- tivem Resultate; wenn auch — wie wir sahen — über 500 m hinaus bereits ohne Staatssubvention. In 1902 brachte der Unternehmer ein zweites Bohrloch nieder, in dem laut dem Berichte, zwischen 140—170 m Ölschichten ange- troffen wurden, aus denen angeblich 178 Barrel Rohöl gewonnen wurde, Diese Bohrung wurde noch bis 300 m (nach der Beszterczeer Berghauptmannschaft bis 301°66 m) fortgesetzt, wo dann wegen Mangel an Kapital die Bohrung eingestellt wurde. In neuerer Zeit, wie wir wissen, wünscht der Unternehmer die Schürfung mit staatlicher - Unterstützung fortzusetzen, indem er sich auf das Gutachten der Sachverständigen Dr. R. Zuger und L. v. CseH stützt, die laut Dr. Poszwırz, die Schürfung für hoffnungvoll erklären. Trotzdem beruft sich Dr. Turopor Posewirz auf sein bereits am Ss. Jänner 1901 (Geolog. Anstalt Z. 968/1900) abgegebenes Gutachten, daß das Turzovkaer Petroleumvorkommen, trotz der verlockenden 1 Kgl. ungar. Geolog. Anstalt Z. 224/1905. u (105) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN TNGARN. 511 D Petroleumspuren kein günstiges ist und nicht viel Hoffnung bietet, wobei er auf die nicht günstigen Ölmengen der von Kletany bereits westlicher folgenden Positionen des benachbarten Galiziens hinweist, sowie auf die in der Gemarkung der in der Nähe des Vlarapasses gele- genen Gemeinde Bohuslawitz gemachten ungünstigen Erfahrungen, entgegen allen Hoffnungen der Sachverständigen. Dr. Turopor Poszwirz sagt, die Möglichkeit sei zwar nicht aus- geschlossen, daß in Turzovka Petroleum in gewinnbarer Menge vor- kommen kann, daß aber die Erfahrung dem entgegenspricht." Infolge dieses Berichtes fand der Herr kgl. ungar. Finanzminister das Gesuch des Dr. Lupwıc Horczman, womit derselbe für seine in Turzovka beabsichtigte IlI-te Tiefbohrung um staatliche Subvention ansuchte, zwar nicht für erfüllbar, doch mit Rücksicht darauf, dab nach den Schlußworten des Berichtes vom kgl. ungar. Sektionsgeologen Dr. Tueovor Poszwırz die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, dab dort Petroleum in gewinnungswürdiger Menge vorkommen kann, erklärte er sich bereit für noch eine Schurftiefbohrung staatliche Subvention zuzusichern und die Unterstützung der übrigen eventuellen Bohrungen von dem Resultate derselben abhängig zu machen. | Gleichzeitig wurde die Anstalt aufgefordert über Ansuchen des Unternehmers und auf dessen Kosten, ihr Fachorgan wegen Aussteckung des neuen Bohrpunktes an Ort und Stelle zu entsenden.” Advokat Dr. Lupwıs Horczman jun. wendete sich mit Berufung auf das soeben Gesagte tatsächlich noch am 24. Juni, wegen schleu- niger Aussendung eines Geologensachverständigen an die Geologische Anstalt, da er im Sinne der ihm zugesicherten staatlichen Subvention verpflichtet war, das auf dem ihm von unserem Organe ausgesieckten Punkte zu bewerkstelligende Bohrloch mindestens auf 700 m und höchstens bis 1000 m, respektive innerhalb dieser Tiefen, bis zur völligen Verquerung der unterkretazischen (Ropianka-) Schichten nieder- zubringen.” Demzufolge war Dr. Turopor Poszwiırz am 6. Juli 1905 nun bereits zum viertenmal abermals in Turzovka und bezeichnete nebst der Aufnahme des üblichen Protokolles die Stelle des neuen Bohrloches. Am Ende seines von dieser Aussendung handelnden Berichtes erwähnt Dr. Turopor Posrwiırz ganz richtig, daß er es zweckmäßig 1 Kgl. ungar. Geolog. Anstalt Z. 224/1905. > Kgl. ungar. Finanzminister, dto. 19. Mai 1905, Z. 36865 (Geol. Anstalt Z. 307/1905). 3 Kgl. ungar. Geol. Anstalt Z. 381/1905. 5123 JOHANN V. BÖCKH (104) finden würde, wenn der Unternehmer angewiesen würde, seine auf die Bohrung bezüglichen Monatsberichte nebst den Bohrproben auch der Direktion der Geologischen Anstalt einzusenden, da diese letzteren im Arbeitszimmer viel leichter untersucht werden können, wo die ver- schiedenen Hilfsmittel zur Verfügung stehen, als draußen an Ort und Stelle und so auch die Kontrolle der Bohrung erfolgreicher ist." Aus den betreffs der Turzovkaer Bohrungen von der kgl. ungar. Berghauptmannschaft zu Beszterezebänya im amtlichen Wege ver- langten und bereitwilligst zur Verfügung gestellten Daten halte ich es zur Ergänzung des obigen für zweckmäßig noch das nachfolgende zu erwähnen.” Advokat Dr. Lupwıs Horczman jun. begann die Schürfung in der Gemarkung der Gemeinde Turzovka im sogenannten Korniabach- tale noch Ende 1898 und teufte in dessen Umgebung im Sommer des Jahres 1899 drei Schurfschächte kis zu einer Tiefe von 10, Sund5 m ab, von welchen ein jeder Erdöl aufschloß. Auf Grundlage dieser Auf- schlüsse wurden bei der im November 1899 abgehaltenen Freifahrung drei, einzeln aus je vier einfachen Grubenmaßen bestehende Gruben- felder verliehen. Die auf die Grubenfelder konstituierte Montangesellschaft begann, um Erdöl in größerer Menge gewinnen zu können, im Anfange des Jahres 1900 im 10 m tiefen Schurfschachte ein Bohrloch niederzu- stoßen, welches sie aber infolge größerer Betriebsstörung (Gasexplosion im Bohrloche drückte die -gesamte Rohrleitung ein) erst Ende 1902 beendete. Dieses bereits oben erwähnle Bohrloch erreichte die Tiefe von 70262 m. In 98—100 m Tiefe wurde eine größere Menge Erdöls ange- troffen, da aber der Bohrmeister versäumte das Wasser zu gehöriger Zeit abzuschließen, und dieses nachträglich ganz nicht mehr möglich war, so war die Gewinnung des Erdöls erschwert, weshalb auch die weitere Vertiefung des Bohrloches beschlossen wurde und schließlich gelangte man zur besagten Tiefe von 70262 m. In diesem Bohrloche zeigte sich bei 320, 470, 580, 582, 603 und 668 m in geringerer-größerer Menge Erdöl und waren mehrmals auch Gasausbrüche, deren einer die oberwähnte Betriebsstörung verursachte. Am 11. Oktober 1902 begann Dr. Lupwıs Horczman jun. auf eigene Kosten vom Bohrloche Nr. I östlich in einer Entfernung von 1 Kgl. ungar. Geol. Anstalt Z. 425/1905. 2 Zuschrift der kgl. ungar. Berghauptmannschaft in Beszterezebänya vom 26. April 1905, Z. 1692 (kgl. ungar. Geol. Anst. Z. 2234/1905). (105) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 513 70 m die Vertiefung eines zweiten Bohrloches und brachte dieses bis zu 301°66 m Tiefe nieder, doch, wie ich dies schon oben erwähnte, stand er wegen Kapitalsmangel vom weiteren Abbohren ab. Dieses Bohrloch zeigte bereits viel günstigere Resultate, insofern nach starken Ölspuren in 91—100 m Tiefe bis 231 m fortwährend in kleineren-größeren Mengen rohes Erdöl aufgeschlossen wurde und bis zu dieser Tiefe im ganzen die obenangeführten 178 Barrel rohen Erdöls ausgepumpt wurden. Diese Produktion hätte aber nach der Meinung der Berghaupt- mannschaft eine viel größere sein können, wenn der Bohrunternehmer das mit dem Öl auftretende Paraffin berücksichtigt und die Bohrung beim Erscheinen des Erdöles in größerer Menge, eingestellt hätte. Soviel gelangte betreffs Turzovka zu unserer Kenntnis. Wie wir im vorhergehenden gesehen, hatten wir es mit der Petroleumschürfung in Szukö im Komitate Zemplen zuerst bereits im Jahre 1901 zutun, als der Oberbergrat und Chefgeolog Lupwiıc v. Roru dort die Begehung bewerkstelligte, wie wir sodann uns auch im Jahre 1902 betreffs Szukö äußerten. Die inzwischen mit Staatssubvention begonnene Tiefbohrung be- suchte Lunwıc RortH v. Tereep im Dezember 1903 zum zweitenmal, als das Bohrloch bereits 610 m tief war, wo er dann die Fortsetzung desselben über 700 m hinaus, ja im Notfalle bis 900 m beantragte. Indem die Bohrung inzwischen fortgesetzt wurde, bat der Labor- ezer Grundbesitzer Kasımır Worımann die Erstreckung der für die Szuköer Tiefbohrung bis zu einer Tiefe von 1000 m zugesicherte Staats- subvention auf weitere 50 m das ist bis auf 1050 m, worauf auf die Schritte des Herrn kgl. ungar. Finanzministers! der seinerzeit an Ort und Stelle gewesene Oberbergrat und Chefgeolog Lupwis Rora v. TELEGD die aus einer Tiefe von 9855 m stammende und uns übersendete Bohr- probe untersuchte und die Gewährung der obigen Bitte beantragte, da die Bohrung, laut seinem Berichte, «die Eozänschichten offenbar noch nicht verquert hatte, sondern sich noch immer in diesen bewegt». Nicht viel später aber, als der obgenannte Grundbesitzer die Sub- vention auch über 1050 m verlangte, empfahl Lupwıs RorH v. TELEGD über erneuerte Aufforderung des Herrn kgl. ungar. Finanzministers ” 1 Zuschrift des kgl. ungar. Finanzministers dto. & Juni 1905, Z. 42393 und Erlaß des kgl. ungar. Ackerbauministers Z. 44 393/IV. 1905 (kgl. ungar. Geolog. Anst. Z. 3523/1905). 2 Kgl. ungar. Finanzminister, dto. 14. August 1905, Z. 63 649 (Geolog. Anst. Z. 505/1905). 514 JOHANN V. BÖCKH (106) und nach der Besichtigung weiterer eingesendeter Proben, da er an dem Material gegenüber jenem aus der Tiefe von 955 m noch immer keine Änderung sah, die Fortsetzung der Bohrung noch bis 1100 m mit dem Hinzufügen, daß er «darüber hinaus keine weitere Staats- subvention anrät. Über das weitere Schicksal dieser Bohrung besitze ich keine Daten, doch kann ich erwähnen, daß eben auch der Grundbesitzer Kasımır WOoLLMANN für eine in der Gemeinde Szukö niederzustoßende zweite Tiefbohrung gleichfalls um Staatssubvention ansuchte, wes- halb der Herr kgl. ungar. Finanzminister * von uns eine neuere Äuße- rung verlangte, in welcher Oberbergrat und Chefgeolog Lupwıs RorH v. Tereep in Übereinstimmung mit der Meinung des gleichfalls als Sachverständiger fungierten Lemberger Universitätsprofessors Dr. RupoLr Zuger betreffs des Punktes der neuen Bohrung, diese und hierzu die finanzielle staatliche Unterstützung in seinem am 11. November 1905 eingereichten Berichte auch in diesem Falle befürwortete, indem er bemerkte, daß, in Anbetracht der Steilheit der Schichten, die Bohrung an dieser Stelle jedenfalls gleichfalls tiefer dringen müsse. Schon weiter oben sprach ich von den im Interesse von Petroleum- schürfungen auf dem Gebiete von Kroatien-Slavonien noch im Monate Oktober 1904 in der Gegend von Mikleuska, Ivanic-Klostar usw. durch den Bergrat und Chefgeologen Dr. Tuomas v. SzontacHn bewerk- stelligten Begehungen. Die Zagreber Petroleumindustrie-Aktiengesellschaft «Vesta» meldete dem Herrn kgl. ungar. Finanzminister, daß die Mikleuskaer Petroleumbohrung die Tiefe von 800 m erreichte, wodurch auch die Staatssubvention von 52000 Kronen fällig wurde, um deren Anweisung sie ersuchte; gleichzeitig erklärte sie auch, daß sie sich zur Fortsetzung der Bohrung entschloß und zu diesem Zwecke um weitere Staatssubvention ansuche. Da aber der Herr Finanzminister vor allem die Feststellung der genannten Tiefe und deren Erfolglosigkeit, sowie auch die Unter- suchung der Bohrung vom geologischen Standpunkte für nötig fand, so wendete er sich wegen Aussendung eines Mitgliedes der Anstalt, daher eines Staatsgeologen, an Ort und Stelle an den Herru Ackerbau- minister,” was in der Person von Dr. Tuonmas v. SzontascH auch geschah. 1 Kgl. ungar. Finanzminister, dto. 4. November 1905, Z. 89 007 (Geolog. Anst. Z. 679/1905). 2 Kgl. ungar. Finanzminister, dto. 16. Juni 1905, Z. 45793 und kgl. ungar. Ackerbauminister, dto. 23. Juni 1905, Z. 44779/IV ı(kel. ungar. Geolog. Anstalt zZ. 383/1905). ns A Se ee ee u (107) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 515 Dr. Tuomas v. SzontTacH reiste am 27. Juni 1905 an Ort und Stelle und aus seinem am 1. Juli eingereichten Berichte ist das fol- gende zu ersehen. Die Mikleuskaer Schurfbohrung, welche in der Gemarkung der Gemeinde MikleuSka an der Stelle der ehemaligen Wagenschmier- fabrik abgebohrt wurde, erwies sich 810'31 m tief. Mit der Bohrung wurde, abgesehen von dem in den zirka 5— 10 m liegenden Mergelschichten sich zeigenden teerigen Steinöl, in den tieferen Schichten bis S10°531 m kein Steinöl angetroffen, wenigstens war es im Bohrloche und an dem ausgezogenen Gestänge nicht nach- weisbar; demnach ist die Bohrung erfolglos. Die das geologische Profil der Bohrung darstellenden Proben hatte Dr. SzontacH gleichfalls untersucht und er sagt, daß das tiefe Profil sozusagen aus gleichförmigem, lichter und dunkler grau gefärb- tem, weicherem und härterem Ton und Mergel besteht. Zwischen dem Tone zeigte sich nur an einigen Stellen unbedeutend mächtiger här- terer Kalk- und Sandstein. Gasauströmungen wurden nur bei 10 —15 m, 450 m, 495 m und in der Tiefe von 590 m beobachtet. Salzwasser traten zwischen 582—585 m, sowie bei 7785 m auf und wurden pünktlich abgesperrt. Diese Bohrproben enthielten nur Foraminiferen. Aus diesen, wie Dr. Tu. v. SzontaGH sagt, genug schlechten Ver- steinerungen, hauptsächlich aber aus der petrographischen Eigenschaft der eingesendeten Proben schließt er, daß man in den mediterranen Schichten, namentlich in losem Sandsteine die S0O0 m erreichte. Dr. Tuomas v. SzontasH entsagte bei dem Umstande, daß das gra- nititische Grundgebirge einen Kilometer NNW-lich von der Bohrung entfernt, schon in einigen Metern unter der Oberfläche vorhanden ist, der Hoffnung, daß man hier oberhalb des Grundgebirges mächtigere steinölführende Schichten antreffen werde, weshalb er auch an dieser Stelle das noch tiefere Bohren nicht empfahl. Zum Schlusse kann ich noch anführen, daß man im Hofe des Stadthauses der kgl. Freistadt Zombor, in dem dort befindlichen etwa 6 m tiefen Brunnen im Monate September ein Zufließen von Petroleum beobachtete, daher man auch die Aussendung eines Geolo- gen wünschte. : Es war indessen klar, daß man es auch dort, wie im Laufe der Jahre es auch anderswo derarlige Fälle gab, nur mit Infiltrationen lokalen Charakters zu tun hatte, weshalb diese Erscheinung vom Stand- punkte der Petroleumfrage keine weilere Aufmerksamkeit verdiente. | Übrigens wurde in der Stadt Zombor in den Jahren 1887—1889 516 JOHANN V. BÖCKH (108) ein artesischer Brunnen abgebohrt, und zwar bis zu einer Tiefe von 39337 m, wobei zwar Wasser angetroffen wurde, Petroleumspuren aber nicht." Jahr 1906. Wie wir wissen, wurde 1904 zugleich mit Mikleuska auch in Ivani@-KloStar (Komitat Belovär-Körös) der Bohrpunkt ausgesteckt und die Schurfarbeit begonnen. Da bis Februar 1906 an letzterem Punkte die Bohrung bis 754 m niederdrang, so wendete sich nun die Petroleumindustrie-Aktien- gesellschaft «Vesta» mit der Bitte an den Herrn kgl. ungar. Finanzminister, es möge ihr über die bereits festgestellten S00 m hinaus, für noch weitere 200 m Bohrung die Staatssubvention bewil- ligt werden. Auf diese Eingabe vom 1. Februar richtete der Herr Finanzminister an die Geologische Anstalt die Frage, ob die Bohrung über die SOO m hinaus begründet ist, und bis zu welcher Tiefe die eventuell in Aussicht zu stellende Subvention gewährbar wäre.” Da die Proben und Profilzeichnungen der Ivanic-KloStarer Bohrung bis 75% m dem seinerzeit dort vorgegangenen Bergrat und Chefgeologen Dr. Tuomas v. SzontacHn zur Verfügung standen, so wurden sie von demselben durchstudiert und kann ich aus seinem Berichte, auf dessen Grund die abverlangte Antwort erteilt wurde, das nachfolgende mitteilen: Dr. THuomas v. SzontacHu bemerkt vor allem, daß die petrographische Eigenschaft der bisher durchbohrten Schichten sozusagen ein und die- selbe ist. Bis zu der abgebohrten Tiefe von 754 m kamen hier wenig ganz feiner Sand, mehr-weniger sandiger Ton, bis gänzlich reine Ton- schichten vor. Sandstein, 1 m mächtig, ist in der Profilzeichnung nur in der Tiefe von 652 m verzeichnet. Der lose Sand aus der Tiefe von 205—217 m stammt gleichfalls vom Sandsteine. Von organischen Resten ist, abgesehen von verkohlten Pflanzen- teilchen und außer einigen sehr schlechten und kleinen Bruchstücken von Molluskenschalen, man kann sagen, keine Spur vorhanden. 1 Erlaß des kgl. ungar. Ackerbauministers, Z. 73911/1905 (Geolog. Anstalt Z. 648/1905). 2 Kgl. ungar. Finanzminister, dto. 8. Februar 1906, Z. 12704 (Geolog. Anst. Z. 94/1906. (109) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN, Sl In dem Tone aus der Tiefe von 706—710 m beobachtete Dr. SzontacHu ein paar kleine Körner eines gelblichen, harzartigen Materials, das im Feuer schnell aufflammte, gänzlich verbrannte. Bei der Durchbohrung des in 652 m erreichten Sandsteines wird starker und heftiger Gasausbruch erwähnt. Die bisher verquerten Schichten hält Dr. Tuomas v. Szontacn mit allergrößter Wahrscheinlichkeit als den jungen Bildungen des Tertiärs angehörig und empfahl bei der so auffallenden Gleichförmigkeit dieser die Fortsetzung der Bohrung vorläufig bis 900 m, indem er inner- halb dieser irgendeine bemerkenswertere petrographische Veränderung erhoffte, infolge der man dann über das weitere Schicksal der Bohrung entscheiden könne." Im Monate März 1906 erreichte die Ivanic-KloStarer Bohrung die Tiefe von 905 m und da die «Vesta» Petroleumindustrie-Aktien- gesellschaft damals betreffs der Staatssubvention zu eventueller Weiterbohrung eine Entscheidung erbat, so forderte der Herr kgl. ungar. Finanzminister die Anstalt in dieser Angelegenheit zu weiteren Informationen auf.” Bergrat und Chefgeolog Dr. Tmomas v. SzonTacH untersuchte infolgedessen auch die Bohrproben aus der Tiefe von 807'80—905 m. Gleichförmiger aschgrauer, schlammiger Ton stammte auch aus dieser Tiefe, in dem er keinen organischen Rest fand. In petrographischer Hinsicht konnte daher betreffs der durch- bohrten Schichten auf eine wesentlichere Änderung auch jetzt nicht gefolgert werden. Mit Rücksicht auf die bereits große Tiefe und daß man auf günstigere Umstände des Petroleumvorkommens nun bereits nicht schließen konnte, empfahl Dr. Tuomas v. Szontacn die weitere Fort- setzung der nun bereits sehr zweifelhaften Bohrung nicht, und nach der gemachten Erfahrung als nicht zum Ziele führend, ebensowenig die Anlage einer neuen Bohrung in dieser Gegend. Er wies bei dieser Gelegenheit noch auf die Gegend von Novska hin, die aber früher noch ein eingehenderes Studium erforden würde. Auf die am 4. April 1906 gemachten weiteren Schritte der «Vesta» Petroleumindustrie-Gesellschaft, mit denen sie sowohl für die Fortsetzung über 900 m ihrer in der Gemarkung von Ivanic- KloStar befindlichen Bohrung, als auch für die Mikleuskaer, aber 1 Bericht der kgl. ungar. Geolog. Anst. Z. 94/1906. 2 Kgl. ungar. Finanzminister, dto. 28. März 1906, Z. 25138 (Geolog. Anstalt Z. 201/1906). 518 JOHANN V. BÖCKH (110) gleichzeitig auch ihrer Tiefbohrung in der Gegend von Petrovo selo (Komitat Pozsega) um Staatssubvention ansuchte, bekam sie diese als Resultat der obigen Untersuchungen für die Ivanic-KloStarer zwar nicht mehr, jedoch ordnete der Herr Finanzminister bei dem Umstande, daß wir betreffs Mikleuska bereits Meldung machten, an, die Gegend von Petrovo selo zu untersuchen und im günstigen Falle ein Bohr- loch dort auszustecken." Demnach reiste Dr. Tnuomas v. Szontacn am 30. Mai 1906 nach Gradika nova (Komitat Pozsega), um die geologischen Verhältnisse des Gebirges zwischen Gradiska nova und Petrovo selo zu studie- ren, was bis S-ten Juni dauerte. Er besichtigte vor allem die Gegend von Petrovo selo. Nörd- lich von Petrovo selo, nordöstlich vom Ostri vrh, im Riede Paklena ist im weißen Mergel, wie in MikleusSka, das teerige Steinöl aufgeschlossen. Das Steinöl sammelt sich laut ihm jetzt in 1—2 m tiefen Gruben. In Ba@in dol (Komitat Pozsega), sagt Dr. TH. v. SzonTAcH, wurde östlich von der Kirche, dem hören nach, früher Asphalt bis teeriges Steinöl in 10-—12 m tiefen Stollen ausgehoben, die auch noch jetzt offen stehen. Da die bisherigen Tiefbohrungen der «Vesta» Petroleum- industrie-Aktiengesellschaft im pliozänen weißen Mergel be- sonnen wurden und dann aber bis 8S00—900 m Tiefe sozusagen immer in diesem sich bewegten und schließlich erfolglos endeten, so äußert sich Dr. Szontacu in seinem Berichte mit Rücksicht hierauf dahin, daß er bemüßigt war, die Liegendgesteine des sehr steil fallenden Mergels aufzusuchen ; da er von der Erbohrung dieser eine eventuelle Klärung der ursprünglichen Lagerstätte des Steinöles erwarte und des- halb suchte und erforschte er auf der etwa 14 Kilometer langen Linie namentlich die Liegendgesteine. Als Resultat erwähnt er, daß unter dem weiben Mergel in großer Ausdehnung sehr viele Lithothamnien führender, mediterraner, fora- miniferenhaltiger Kalkstein (sandiger Kalkstein) lagert; unter diesem ‘befindet sich aber aschenfärbiger, sehr viel Muskovit führender, ziem- lich harter sandiger Mergel und Sandstein. Aus den wenigen und mangelhaften Petrefakten konnte er deren Alter ganz sicher nicht bestimmen, doch nach der Ansicht von Dr. SzontacHu, kann es Eozän oder oberste Kreide sein, doch hält er 1 Kgl. ungar. Finanzminister, dto. 19. April 1906, Z. 32419 (Geolog. Anstalt Z. 247/1906). (111) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 519 es mehr für das erstere. Unter diesen kommen sehr mächtige konglo- meratische Bildungen mit Sandstein- und Toneinlagerungen vor und wenigstens den tieferen Teil dieser würde er lieber schon für ober- kretazisch nehmen, doch läßt er es zu, daß er vielleicht noch eozän ist. Hier weist daher Dr. Tuomas v. SzontacH unterhalb der jung- tertiären Schichten auf die Anwesenheit des Alttertiärs, ja als wahr- scheinlich selbst der oberen Kreide hin, so wie er im oberen Ticovac- tale, in einem der Wasserrisse der Rovnina genannten Berglehne, die Anwesenheit selbst noch tieferer mesozoischer Bildung nicht aus- schloß, insofern er dort, auf die Bank eines schwärzlichen Kalkes mit gelblichweißen Adern stieß, obzwar er dies unter den dort obwalten- den Verhältnissen nicht sicher entscheiden kounte, denn er läßt die Möglichkeit auch dessen offen, daß diese letztere nur ein riesiger Ein- schluß des dortigen Konglomerates ist, denn er bemerkt auch, daß das Material des mächtigen Konglomerates sehr gemischte und manchmal riesige Stücke von Kalk, Schiefer, kristallinischen Schiefern usw. in sich schließt. Das Haupteinfallen dieser Gesteine gibt er als nach 12h gerichtet an und dab er es wahrscheinlich mit dem südlichen Flügel einer großen Antiklinale zu tun habe und daß daher, wenn wir das Liegende des bisher beschürften Steinölausbisses, die Schichten eozänen Alters studieren wollen, er dann die Erbohrung der aufgezählten Liegend- schichten für nötig hält und zwar wenigstens bis zum Liegenden der Konglomerate. Die Tiefe festzustellen hält er bei den sehr verhüllten Lagerungs- verhältnissen für schwierig und er glaubt, daß man auf eine Tiefe von 500 m gefaßt sein muß. Dr. Tnomas v. SzontacH bezeichnete bei diesen Begehungen an fünf Punkten für Bohrungen empfehlenswerte Stellen.‘ Nach diesem waren wir im Laufe des Jahres 1906 betreffs der vaterländischen Petroleumschürfungen nur noch nach zwei Richtungen hin in Anspruch genommen und diese sind Zborö und das im vor- hergehenden bereits wiederholt genannte Körösmezö. In Zborö war, wie wir sahen, von seiten unserer Anstalt Lupwic Rorn v. Tereen noch im Jahre 1901 gewesen und brachte die dortige Petroleumbohrung in Anbetracht der Steilheit der Schichten mit 500—600 m in Vorschlag. Da nun die Zboröer Bohrung Nr. I inzwischen die ausbedungene Tiefe von 600 m erreichte und zu deren Fortsetzung «Die Steinöl- 1 Kgl. ungar. Geolog. Anst. Z. 247/1906. 520 JOHANN V. BÖCKH (112) - Industrie-Einlagsgesellschaft Arnor & Comp.» um Zusiche- rung staatlicher Unterstützung ansuchte, so wünschte der Herr kgl. ungar. Finanzminister vor allem Orientierung über die Begründetheit der Fortsetzung der Bohrung und eventuell der nötigen Tiefe dersel- ben,! weshalb der Oberbergrat und Chefgeolog Lupwıs RoTH v. TELEGD am 8-ten April 1906 abermals nach Zborö reiste. Aus seinem einge- reichten Berichte kann ich ersehen, daß die Zboröer Bohrung am 9. April bis auf 612 m niedergebracht war und nach ihm in eozänem grauem, bituminösem schieferigem Tone stand. Aus dem in seiner Gegenwart gelöffelten Tonschlamme stiegen die Gase genügend lebhaft auf und hatten schwach Bensingeruch. In Anbetracht dieser Erscheinungen und dab man mit der Boh- rung noch im Eozän stand, hatte Lupwıc Roru v. TeLeen in der Hoff- nung, daß nach dem obigen der erdölführende Sandstein in nicht großer Tiefe folgen wird, die Fortsetzung der Bohrung angeraten, umsomehr, als die Reihenfolge der Schichten über die 612 m hinaus hier noch gänzlich unbekannt ist, daher man die Tiefe des Anbohrens des mächtigeren Sandsteines noch nicht einmal annäherungsweise fest- stellen konnte. Laut dem Berichte der «Steinölindustrie-Einlagsgesell- schaft ÄLnor & Comp.» erreichte die Zboröer Bohrung am 8. August 1906 die Tiefe von 332 m und erbat sie gleichzeitig die Staatssub- vention auch über die 300 m hinaus, worauf der Herr kgl. ungar. Finanzminister die Untersuchung einer aus 331 m Tiefe stammenden, an uns gesendeten Bohrprobe anordnete und auch darüber Äußerung wünschte, ob das Weiterbohren begründet sei und bis zu welcher Tiefe dieses noch fortzusetzen wäre.” Aus dem gleichzeitig mitgeteilten Verzeichnisse der Schichten- serie ersehe ich, daß von 700 m angefangen nach unten zu überaus vorwiegend grauer Ton, Tonschiefer und Schiefer verzeichnet sind und nur bei 700—708 m und 758—760 m wird dunkler Ton als durch den Bohrer verquertes Material angegeben. Bei S06—807 m, 825—826 m und 829—832 m wird in diesem Verzeichnisse harter Sandstein angegeben. Die früher erwähnte, aus 831 m Tiefe stammende eingesendete Bohrprobe hatte Lupwıc Rora v. Teueen untersucht und fand dieselbe 1 Kgl. ungar. Finanzminister, dto. 3. April 1906, Z. 25200 (Geolog. Anstalt Z. 209/1906). 2 Kgl. ungar. Finanzminister, dto. 8. August 1906, Z. 66021 (Geolog. Anstalt Z. 4834/1906). (113) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 591 aus feinem, kalkigem, hier und da auch kleine Pyritkörnchen führen- dem Quarzsandstein bestehend. Dieser Sandstein wechselte anfangs mit dünneren Einlagerungen (1--2 m mächtig) eines grauen schiefrigen Tones, zeigte sich aber von 899 m an weiter nach abwärts, wie dies Lupwıs Roru v. TeLeen aus der vom Bohrunternehmer gleichzeitig erhaltenen Mitteilung weiß, in beträchtlicherer Mächtigkeit. Lupwıc Roru v. Terren gab seiner Meinung dahin Ausdruck, dab "man mit dieser Bohrung über (das Kozän hinaus sei und bereits die Kreideablagerungen erreicht habe, hält aber die Fortsetzung der Boh- rung infolge des mächtigeren Auftretens des Sandsteines für begründet und empfahl daher deren Fortsetzung bis 1000 m, oder aber — wenn ‘die Dimension des Bohrloches es erlaubt — bis 1200 m. Im Monate September 1906 gelangte die erfreuliche Nachricht zur Öffentlichkeit, daß man in Zborö auf Petroleum stieß, da der Löffel aus der Tiefe von 900 m gänzlich mit Öl imprägnierten Schlamm ans Tageslicht brachte, daß aber dann beim weiteren Löffeln auch ein Unfall eintrat." In dieser Hinsicht besitze ich keine detaillierteren Nachrichten, doch scheint es, von einem größeren Ölfunde konnte keine Rede sein und ich kann nur soviel bemerken, daß die Bohrung später fortgesetzt wurde und dieselbe, nach in jüngster Zeit von Herrn Äıvor erhaltener Mitteilung, nun 970 m tief sei. Nach diesem muß ich schließlich noch auf Körösmezö zurück- ‚blicken. Der Herr kgl. ungar. Finanzminister wünschte nämlich unterm 15. Mai 1906, Z. 21764 mit Rücksicht darauf, daß die durch den Budapester Advokaten Dr. BarroLomzus Haasz vertretene Firma SALAMON Rusın & Comp. auf ihren in der Gegend von Körösmezö befind- lichen Freischürfen Tiefbohrungen auf Petroleum beabsichtigte, zu welchen sie gleichfalls Staatssubvention bat, vor allem in dieser Ange- legenheit von der Anstalt eine Erklärung, welche in Form des Berichtes von Dr. Tueopor Poszrwırz, der sich noch im Jahre 1594 mit dem Petroleumgebiete von Körösmezö befaßte und demnach auch jetzt am ee , war, sich zu äußern, am 2-ten Juni 1906 vorgelegt wurde.” . Tuzopor Poszwirz betonte in diesem seinen Berichte, daß in Be bisher sieben Unternehmer 38 Schurfschächte und Bohr- 1 Ungarische Montan-Industrie- und Handelszeitung. XII. Jahrgang, Nr. .18; Beapee: 15. Sept. 1906, pag. 3. «Zborö Petroleum fündig.» 2 Kel. ungar. Geolog. Anst. Z. 321/1906. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. Geol. Reichsanst. XVI. Bd. 6. Heft. 37 592 JOHANN V. BÖCKH (114) löcher niederbrachten, von denen das tiefste 479 m erreichte, daß aber die gründliche Untersuchung erfordern würde, 3—4+ neue Bohrlöcher bis S00--850 m Tiefe niederzustoßen. Die Petroleumfrage glaubt Dr. Turopor Poszwirz — mit Rück- sicht auf die bisherigen Erfahrungen — überhaupt nur dann für end- gültig lösbar, wenn der Staat selbst durch seine eigenen Fachorgane die einzelnen Gebiete der Reihe nach durchschürft, wo wir dann, wie er sagt, vor allerlei Überraschungen bei der Bohrung verschont würden. Er meint, es wäre in erster Reihe Komarnik, Mikova, Krivaolyka zu durchschürfen und dann erst in zweiter Reihe Körösmezö. Indem aber dieser Plan laut der erhaltenen Antwort in hier nicht spezifizierbare Hindernisse stieß, anderseits aber der Herr kgl. ungar. Finanzminister die Körösmezöer Schürfungen des Saramon Rugın & Gomp. im Falle der Erfolglosigkeit der Staatssubvention teilhaftig werden lassen wollte, so forderte er die Anstalt auf,’ die Stellen der in Körösmezö nieder- zustoßenden Bohrungen mit der petitionierenden Firma, respektive deren Advokaten an Ort und Stelle auszustecken, dem Dr. TuEoDoR Posewırz am 25. Juni 1906 entsprach. Damals nämlich bezeichnete er mit Oberbergrat Heinrich WALTER aus Krakau, dem berufenen Sach- verständigen der Firma, in Körösmezö für die Tiefbohrung geeignete drei Punkte, indem er aber gleichzeitig berichtete, daß der größte Teil der zur Bohrung geeigneten Territorien bereits durch andere besetzt ist und sonach nur von den als auf frei übriggebliebene Gebiele fal- ienden Punkten die geeignetsten ausgesteckt werden konnten.” Siehe da, abermals ein Fall, wie wir solchen im vorhergehenden bereits gleichfalls trafen und der dann in gegebenen Fällen die Lage- rung geeigneter Bohrpunkte sehr erschwert oder eventuell geradezu unmöglich macht für solche, die vielleicht in ernster Absicht zu schür- fen sich meiden, während die übrigen die Schürfung nicht betreiben. Neuestens befaßt sich Hrınrıch WALTER abermals mit dem Petro- leumgebiete von Körösmezö und es ist sehr erfreulich, daß er seiner Ansicht dahin Ausdruck gibt, daß er Körösmezö für eines der besten Ölgebiete Ungarns hält, sowie er auch das zum Ausdrucke bringt, daß wenn auch im Wege der staatlichen Unterstützung der Petroleum- schürfungen bisher keine Resultate erreicht wurden, er dennoch hoftt, daß die Ausdauer in kürzester Zeit belohnt wird.? x 1 Kgl. ung. Finanzminister, dto. 10. Juli 1906, Z. 47 088 (Geol. Anst. Z. 419/1906). 2 Kgl. ungar. Geolog. Anst. Z. 443/1906. 3 HEINRICH WALTER : Petroleum in Ungarn. Körösmezö. Ungar. Montan-Industrie- und Handelszeitung. XII. Jahrg. Nr. 5. Budapest 1. März 1906, pag. 1—9. (115) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 523 Im vorhergehenden bestrebte ich mich all das zusammenzustellen, was auf dem Gebiete der vaterländischen Petroleum- und Asphalt- schürfungen vom Anfange der durch mich als zweite Periode zusam- mengefaßten Zeit, d. i. von 1893 an bis Ende 1906 geschah, insofern nämlich bej diesen Schürfungen der kgl. ungar. Geologischen Anstalt eine aktive Rolle zufiel und sie Daten besitzt, welche hier zu verewigen und zugänglich zu machen vielleicht eine nicht überflüssige Arbeit ist. Ich glaube, daß während der 14 Jahre, von denen hier die Rede ist, das Personal der Anstalt redlich das seine getan hat, um die Petroleumfrage unseres Vaterlandes, insoweit nämlich dies von ihm abhängen konnte, zu einer endgültigen und heilsamen Lösung zu ver- helfen und wenn dies trotzdem — leider — auch bis heute nicht gelang, so ist die Ursache hierfür, meiner Meinung nach, wo anders zu suchen, wie hiervon im folgenden noch die Rede sein wird. Wie weit wir hier noch von unserem erwünschten Ziele stehen, das zeigt schon das nachfolgende. Meinem Kollegen und Fachgenossen Dr. TuEonoR PosEwIıTz ver- danke ich die freundliche Mitteilung, dab vom kgl. ungar. Finanz- ministerium zur Unterstützung der vaterländischen Petroleumschürfun- gen vom Jahre 1894 bis Ende des Monates Juni 1903 354,780 Kronen bewilligt wurden. | Dem entgegen beträgt unsere Produktion im Jahre 1905:? Gohpelroleum .. — _. 4,7085 q” im Werte von 26,883 K 90 H Beh, - _- - . 1.7345: u % « 6.19.0797 6.95, 8 Rohe Asphalterde _ _ — 193,915 « « « «3,934 « 36 « ArapAär WanHLnerR bemerkt auf Seite 851 des unten zitierten Ortes, daß der größte Teil des im Jahre 1905 produzierten 4708°5 q ungarischen Rohöles aus dem Szelenczeer Werke WILHELM SINGERS (2700 q, Wert 16,200 K)undaus den Biharer Asphaltwerken (1978°5 q, Wert 10,683°9 K) stammte. Dr. Lupwıs HoLczmann erzeugte auf seinem Turzovkaer Bau im Komitate Trencsen 30 q Rohpetroleum. ALaDär WAHLNER weist auch gleichzeitig auf den großen Rückfall hin, welcher sich hier entgegen der Produktion des Vorjahres zeigt 1 AtADÄR WAHLNER: Ungarns Berg- und Hüttenindustrie im Jahre . 1905 (ungarisch). (Bänyäszati es Kohäszati Lapok. Jahrgang XXXIX.! 43. Band. 1906. Juli—Dezember, pag. 833 und 851). 2 A. WAHLNER: ]. c. 833; Tabelle W). weist 4780°5 q Rohöl aus, auf Seite 581 fungieren aber 4708°5 q. Ich habe also diese letztere Summe benützt, da diese mit der auf letzterer Seite mitgeteilten Spezifizierung übereinstimmt. 37% 594 JOHANN V. BÖCKH . (116) und der nach ihm zumeist daher rührt, daß die Biharer Asphalt- werke wegen den ungünstigen Geschäftsverhältnissen ihren Betrieb beschränkten, infolgedessen die Rohölerzeugung hier um 14,638 q sank. Es wird vielleicht nicht uninterressant sein, wenn ich dem ent: gegen zum Schlusse hier jenen Teil der Tabelle über die Petroleum- produktion und deren stufenweisen Entwickelung beifüge, welcher sich wenigstens auf die mit uns unmittelbar benachbarten beiden Staaten bezieht, und welche die Allgemeine Österreichische Chemiker und Techniker-Zeitung veröffentlichte.” Jal Galizien Rumänien Jal Galizien Rumänien sr Tonnen Da Tonnen 1862 3,010 1884 | Nicht 97,597 Be 3,610 05 | eemieken | 95,336 > U 4,620 —86 42,540 29,087 65 - 5,010 87. A817. 29 = 8 5,370 —88 64,882 28,633 ee 7,070 —89 71,659 38,99 Er NER 7,840 1890 91,650 41,670 69 8,140 —91, 87,717 50398 80 » 10,590 —99 89,871. Heize 1 5 12,520 —93 96,331 56,600 u 12,690 —94 139,000 64,530 78 14,000 —95 214,800 76,000 = 13,516 —96 339,765 80,000 ee 14,192 —97 309,626 110,000 RR 14,992 —98 323,142 180,000 SET 14,932 —99 324,681 250,000 URN: 14,222 1900 326,334 250,000 rad 14,410 —01 452,200 270,000 1880: u 14,976 —02 576,060 310,000 —81 15,917 —03 797,971 384,303 rn 17,895 04 779,107 468,013 —83 18,972 1 Allgemeine Österreichische Chemiker- und Techniker-Zeitung, XXIV. Jahrg., Nr. 3, Wien 1906, pag. 22. II. Schlußfolgerungen und Vorschläge. Wir wissen und sahen es im vohergehenden neuerdings, daß auf dem Gebiete der Ungarischen Heiligen Krone das Petroleum tatsächlich in beträchtlicher Ausdehnung und an zahlreicheren Punkten sich zeigt. Wir kennen ja dessen Auftreten an der westlichen Grenze unseres Vaterlandes, in der Gegend von Turzovka, von wo wir es über die Komitate Säaros, Zemplen und Ung hinweg in östlicher Richtung: bis in das Komitat Märamaros verfolgen können. Ebenso wenig fehlen dessen Spuren in nord—südlicher Richtung von der galizischen Grenze an längs des Laufes unserer Karpathen hinab bis in die südliche Grenzlandschaft unseres Reiches, sowie wir es an zahlreichen Punkten sahen, obwohl unter von unseren Karpathen abweichenden Verhältnissen auf dem Gebiete von Kroatien-Slavonien und nicht nur an den Grenzgebieten Ungarns, sondern auch an man- chen mittleren Teilen desselben und trotzdem konnten wir es auch bis heute zu keiner ins Gewicht fallenden Produktion bringen, denn was ist das, was wir erzeugen, wenn wir auch nur auf unsere unmittel- baren Nachbarn blicken, des entfernter fallenden Rußlands mit seinem Baku nicht einmal gedacht. Mit der Erklärung dieser Erscheinung beschäftigten und beschäfti- gen sich seit längeren Zeiten her selbst “auch bis heute zahlreichere Personen.! Ich kann sagen, zuweilen konnten wir auch überraschende, jedoch entschieden nicht zutreffende Erklärungen lesen und unter an- deren wurden ‚auch unsere Andesitausbrüche und Geologen nicht ver- schont. 1 Neuestens noch Fauck : Warum waren bisher alle Tiefbohrungen auf Erdöl in Ungarn erfolglos ? (Allgemeine Österr. Chemiker- und Techniker-Zeitung, XXIV. Jahrgang, 1906. Beilage: Organ des «Verein der Bohrtechniker» XII. Vereinsjahr, Nr. 3, 1906, pag. 25.); ebenso Ungarische Montan-Industrie. u. Handelszeitung, XI. Jahrg. Nr. 5, 1906, pag. 5. 525 JOHANN V. BÖCKH (118) Daß die hier in Betracht kommenden Gebiete unserer Karpathen, daher die vom sogenannten Flysch oder Karpathensandstein zusammen- gesetzten Teile, gegenüber den anschließenden galizischen Karpathen, weder betreffs der zusammensetzenden Gesteine, noch in anderer geolo- gischen Richtung von einander keine Abweichung zeigen, das kennt nieht nur ein Forscher an, der Gelegenheit hatte mit den Gebirgen beider Gegenden näher bekannt zu werden und denen ich mich dies- bezüglich auch selbst anreihen kann. Ganz richtig hatte weiters JuLıus Norn bereits 1885 in Budapest, in seinem Vortrage am berg-, hüttenmännischen und geologischen Kon- gresse hervorgehoben, daß auch in tektonischer Hinsicht kein Unter- schied zwischen dem Bau der Karpathen Galiziens und Ungarns zu erkennen ist,' sowie er eben damals auch darauf hinwies, daß Bergrat C. M. Pau und er noch im Jahre 1867 an mehreren Stellen des Säroser und Zemplener Grenzgebirges nachweisen konnten, daß viele Schichten der Karpathensandsteingruppe mit unverändertem Streichen über den Beszkid vom galizischen nördlichen Gehänge auf die südliche, ungarische Lehne übersetzen, zu welcher Beurteilung der Verhältnisse und deren Verfolgung der genannte Fachmann schon infolge der Lage seines galizischen Wohnortes (Barwinek bei Dunkla), gewiß sehr beru- fen war; und dennoch ist die Petroleumfrage in unserem Vaterlande, wie wir wissen, auch bis heute noch nicht gelöst. 1894 glaubte gleichfalls JuLıus Noru bei der in Lemberg abgehal- tenen Versammlung der Bohrtechniker das bisher nicht befriedigende Resultat der Petroleumschürfungen in Ungarn im nachfolgenden suchen zu können: 1. in verfehlter Freischurfspekulation, 9, in Nichterreichung größerer Tiefen und 3. darin, daß man die Bohrpunkte nicht auf solche Terrains situierte, welche Fundorten angehören, in deren nordwestlicher Strei- chungsfortsetzung bekannte, reiche Petroleumzüge über der Grenze, also in Galizien liegen.” Es ist nicht zu leugnen, daß in der einen oder anderen dieser Außerungen J. Norus Wahrheit liegt und auch darin, was er 1885 1 J. NorH. Über die bisher erzielten Resultate und die Aussichten von Petro- leumschürfungen in Ungarn. (Vortrag gelegentlich des montanistischen, hüttenmän- nischen und geologischen Congresses zu Budapest im Jahre 1885. pag. 3.) 2 JuLıus Noru aus Barwinek (Galizien). Über Bohrungen in Ungarn und in den Mulden der Petroleumzone Galiziens. Vortrag gehalten in der Bohrtechniker- Versammlung zu Lemberg am 13. September 1894. (Separatabdruck aus «Organ des Verein der Bohrtechniker» Nr. 19 v. 1. Oktober 1894. pag. 7.) (119) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 5927 hervorhob: «Die Unternehmungen erhoben sich nicht über das Niveau sroßartiger Schurfspekulationen und zeigten keinen tatsächlichen Arbeits- erfolg. Ich muß ernstlich betonen, daß ein derartiges Vorgehen, das Belegen ganzer Gebiete zur Freischürfung, die ungarische Petroleum- frage niemals klären wird, ja im Gegenteile, das Vorkommen in schlech- ten Ruf bringt.» Schließlich gibt er auch seiner Meinung dahin Aus- druck, daß in Ungarn Petroleumschätze in der Tiefe der Erde ruhen, die gewinnbringend gemacht werden können." Seit J. Noru das obige schrieb, stellten sich unsere Verhältnisse in der einen oder anderen Richtung zwar günstiger, doch ist aus dem vorhergehenden Abschnitte zu ersehen, wie hindernd die Besitzergrei- fung der Schurfgebiete von seiten solcher ist, die selbst zwar nicht wir- ken, hierdurch aber die zweckentsprechende Lagerung der Bohrobjekte anderer Unternehmer sehr erschweren, wenn nicht geradezu unmög- lich machen; in dieser Hinsicht z. B. will ich nur darauf hinweisen, was Dr. Posewırz neuestens in 1906 in seinem Berichte betreffs der Lagerung der Körösmezöer Bohrlöcher sagte. Hier aber könnte, meiner Ansicht nach, auch vorläufig ein ener- gisches Vorgehen der kompetenten kön. Berghauptmannschaften helfen. Bereits in meinem Berichte über meine galizische Reise im Jahre 1896, welchen ich auch im vorhergehenden erwähnte, sprach ich davon was ich damals im Interesse des Erfolges unserer Petroleumschürfungen notwendig hielt, so wie ich damals meiner Ansicht Ausdruck gab, daß kein Grund vorhanden ist daran zu zweifeln, daß es schließlich auch in unserem Vaterlande gelingen wird das Vorkommen des Petroleums in praktisch wichtiger Menge nachzuweisen und ich kann dem beifügen, daß mich diese Hoffnung auch bis jetzt nicht verlassen hat. Ich freue mich sehr, daß ich in dieser Hinsicht nicht allein stehe, denn außer der weiter oben zum Ausdrucke gebrachten Hoffnung J. Norus, kann ich auch auf die in den aus neuester Zeit stammenden Worten eines zweiten galizischen Fachmannes, Hrınrıcu WarTerRs, sich offenbarenden Hoffnung hinweisen, auf welche ich weiter oben hindeutete und welche er 1906 bei Gelegenheit seines Artikels betreffs Körösmezö zum Ausdrucke brachte, «daß die Ausdauer in Kürze belohnt werden wird».? ANnTON Okurus sagt am Ende einer kurzen Mitteilung, in welcher er sich gleichfalls mit einigen Petroleumfundorten Ungarns befaßt: «Das Erdöl gehört in Ungarn, abweichend von den meisten ölproduzierenden 1 NorH J. A petroleumkutatässal eddig nyert eredmenyek s. a. t. pag. 13 es 14. ® Ungarische Montan-Industrie u. Handelszeitung. XII. Jahrgang, Nr. 5. 1906, pag. 1. 928 JOHANN V. BÖCKH (120) Ländern, zu den Bergregalien, weleher Umstand gewiß ‘nur: vorteihaft auf die ‚Entwicklung des. Petroleumbergbaues wirken kann, da der Unternehmer sich auf Grund von Freischürfen größere Terrains sichern und einen rationellen Betrieb einleiten kann.»" | Für sich allein betrachtet, klingt dies gewiß. günstig, allein so wie jede Madeille zwei Seiten besitzt, so hat auch dieser Umstand, ‘wie wir aus den. vorgehenden Zeilen. sehen, seine schlechte Seite, wenn die übermäßigen Besitzergreifungen einzelner ohne die Absicht ernstlicher Arbeit durch entsprechende strenge Maßregeln nicht beschränkt werden. .... Soviel ist gewiß, daß unsere in früheren Zeiten bewerkstelligten Petroleumschürfungen zu keinem Resultate, wenigstens zu keinem irgendwie befriedigenden Resultate führten; sie konnten es aber schon deshalb nicht, weil mit geringer Geldkraft, demnach nur seichteren und so oft mit Mibfällen endenden Bohrungen man erfolgreiche Schür- fungen nicht nur bei uns, jedoch auch anderswo nicht durchführen kann. Die im vorhergehenden aus älterer Zeit stammenden Beispiele illustrieren dies — so glaube ich — genügend lebhaft und die Besich- tigung der älteren Schurfgebiete dokumentiert dies unbestreitbar, ob wir nun nach Norden oder Süden, nach Osten oder Westen blicken. Körösmezö, Sösmezö, Mikova, Luh usw. sind hierfür genügend warnende Beispiele. An letzterem Orte z. B. ging man in den Jahren 1881—1882, wie wir sahen, angeblich bis zirka 500 m nieder, stehen somit einem der tiefsten unserer älteren Schurfbohrungen gegenüber, doch was ist dies, wenn wir berücksichtigen, daß sämtliche unserer Forscher, welche die dortigen Verhältnisse untersuchten, die große Steilheit der Schichten betonten und außerdem schließlich die Schür- fung ein Unfall (Bruch des Bohrers) beendete. In neuerer Zeit besserten sich in dieser Richtung entschieden die Verhältnisse. Wir sahen, daß noch 1893 die ungarische Regierung selbst im Interesse der Vorschubleistung der ungarischen Petroleumschürfun- sen ihre Anordnungen traf, indem sie zur Unterstützung derselben 100,000 Kronen (50,000 fl.) in das Budget dieses Jahres einstelte und seither Jahre hindurch fortsetzungsweise, und nachdem sie von hier an bei der fachmännischen geologischen Durchforschung die Tätigkeit der heimischen Geologischen Anstalt in Anspruch nahm, wurde im Jahre 1905 durch den Unternehmer J. Joszprn Drursc# zuerst mit staatlicher — finanzieller — Unterstützung in Szaesal (Komitat Märamaros) und von der Bihar-Szilägyer Ölindustrie-Aktiengesellschaft in der 1 Anton Okurus. Über einige Petroleumfundorte in Ungarn. (Österreichische Zeitschrift für Rerg- und Hüttenwesen, XXXI. Jahrgang, 1883. No. 38, pag. 4835 —488.) (121) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 529 Gegend von Zsibö (Komitat Szilägy), gleichfalls mit. staatlicher Unter- stützung, die tatsächliche Schürfung an den durch die Staatsgeologen bezeichneten Stellen begonnen, wie ich dies im vorhergehenden dartat. Das Schicksal der Szacsaler Bohrungen :kennen wir,. so ‚auch das jener der Gegend von Zsibö, doch. sahen wir auch das, daß in der Gegend von Zsibö die Bohrung No. 3 bis 806°2 m ganz systema- tisch niederdrang, ihre Aufgabe unbeanstandbar vollendete und wir daher hier nicht mehr wie bei den in älterer Zeit vollführten Schurf- arbeiten, sondern dem Resultate einer korrekten Tiefbohrung entgegen- stehen. | Betreffs Szacsal kann dies weniger behauptet werden, insoferne die erste, 45647 m tiefe Bohrung. unglücklich endete, die ohne staatli- cher Garantie begonnene zweite Bohrung bis 655. m niederdrang, die dritte aber überhaupt nur bis 155 m gelangte. Es geschahen aber mit Staatssubvention in der zweiten Periode der Schürfungen auch noch an anderen Orten Tiefbohrungen. So z. B. in Luh das von Dr. Bantıın und Genossen bewerk- stelligte Bohrloch «Graf Török», das, wie aus den vorhergehenden Daten zu ersehen ist, auch die Tiefe von 700 m übertraf. In Turzowka wurde, wie wir wissen, mit staatlicher Unter- stützung bis 51772 m niedergebohrt, dann aber wurde ohne Staats- subvention noch bis 702'62 m gebohrt. In Felsökomarnik bewerkstelligte die Aktiengesellschaft für Petroleumschürfung mit Staatssubvention gleichfalls eine Bohrung über 600 m." In Szukö, Komitat Zemplen,. erreichte die erste Bohrung Kasımır Worımanns zirka 1100 m Tiefe; in Zborö, Komitat Saros, aber steht man laut der von Herrn Äldor erhaltenen Mitteilung gegenwärtig bereits in 970 m Tiefe. ° Wenn ich dem. nun noch beifüge, daß von dem zwischen Banya- var und Szelencze in Komitate Zala befindlichen Gebiete GeEsELL auch eine Bohrung zwischen 700—800 m erwähnt, von jenem Kroatien- Slavoniens aber Dr. Tuomas v. SzontacnH die Tiefe der Mikleuskaer Bohrung 81031 m fand, später hingegen jene von Ivanid-Klostar mit 905 m angibt, so glaube ich, genügt auch soviel um darzutun, daß seit den 1894 gesagten, weiter oben zitierten Worten J. Norns betreffs der Tiefe der Schürfungen tatsächlich ein Fortschritt zu. konstatieren 1 Alsich diese Zeilen schreibe, bekam ich die Arbeit von Dr. THEoDoR PosEwITz «Petroleum und Asphalt in Ungarn» zu Händen, wo ich auf Seite 456, die Tiefe des Felsökomarniker Bohrloches mit 820 m verzeichnet sehe. 530 JOHANN V. BÖCKH (122) ist, jedoch fast ohne Ausnahme nur bei den staatlich unterstützten Bohrungen. Was die Gewährung von staatlicher Unterstützung an die Bohr- arbeiten betrifft, in dieser Hinsicht sind die Meinungen geteilt, wie dies schon die nachfolgenden Zeilen zeigen können. Als J. Noru 1894 bei der Versammlung der Bohrtechniker in Lemberg seinen oberwähnten Vortrag hielt, sagt er gleich in dessen einleitenden Zeilen: «Zu diesem kurzgefaßten Vortrage veranlaßte mich der gestern gestellte Antrag der Bohrtechniker, die ungarische Regie- rung anzugehen, Staatssubventionem für Tiefbohrungen auf Petroleum in Ungarn zu erteilen, damit die Frage, ob in Ungarn Petroleum in lohnenden Mengen zu finden sei oder nicht, praktisch durch den Bohr- meißel gelöst werden könne usw.»! Hier werden wir daher direkt einem die Erteilung von Subven- tionen bezweckenden Antrage entgegengestellt. Etwa 10 Jahre später beginnt Bergrat Hrınrıcn WALTER einen Artikel, den er ungarischen Petroleumgebieten widmete, folgendermaßen : «Wie ich vernommen habe, hat der ungarische Reichstag 100,000 fl zur Subventionierung von Petroleumunternehmen votiert und da die Entwicklung einer Petroleumindustrie in Ungarn für Galizien von großer Tragweite ist, so müssen wir diesen Umstand mit Freude begrüßen. »” Im zweiten, Schlußteile dieses Artikels spricht sich H. WALTER betreffs der Subvention der Bohrungen schon zurückhaltender aus, was daraus erhellt, daß er dort sagt: «Subventionierungen der Bohrungen bleiben stets Sinekuren. Wer mehr Beziehungen hat, erhält mehr Geld.»* Seine anderen dortigen Ansichten teile ich nicht jede und kann sie bei dieser Gelegenheit übergehen. Die durch unsere Regierung subventionierten Bohrungen verteilen sich, wie wir aus dem vorhergehenden ersehen, auf mehrere und teilweise von einander sehr entfernte Gegenden namentlich der nördlicheren Teile unseres Vaterlandes, wobei es Gebiete gibt, in denen Tiefbohrungen überhaupt noch nicht geschahen. 1 J. Noru. Über Bohrungen in Ungarn u. in den Mulden Galiziens. Vortrag gehalten in der Bohrtechniker-Versammlung zu Lemberg am 13. September 1894 (Separatabdruck aus «Organ des Vereins der Bohrtechniker» Nr. 19. v. 1. Oktober 1894, pag. 1.). 2 H. WALTER. Ungarische Petroleum-Vorkommen. (Montan-Zeitung für Öster- reich-Ungarn und die Balkanländer, II. Jahrg. No. 10. 1895, pag. 165.). 3 H. WALTER. Ungarische Petroleum-Vorkommen (Fortsetzung und Schluß). Montan-Zeitung für Österreich-Ungarn und die Balkanländer, I. Jahrg. No. 11. 1895, pag. 184. u re (123) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN, 531 Im Verhältnisse zur Ausdehnung der Zone finde ich das über- haupt für gering, was bisher durch Tiefbohrungen untersucht wurde, es gibt ja Punkte, die besonderer Aufmerksamkeit empfohlen und kaum mit 1—2 tieferen Bohrungen berührt wurden. Noch im Jahre 1895, als ich meine Mitteilung über Sösmezö veröffentlichte, äußerte ich mich dahin, «ich suche den Hauptgrund der bisherigen Ungelöstheit der Frage bezüglich der ungarischen Petro- leumgebiete darin, daß, wenigstens die mir bekannten Gebiete, berg- männisch in genügender Weise und genügendem Mabe überhaupt nicht untersucht wurden.»'! Ich habe keine Ursache meine diesbezügliche Erklärung heute, zirka 12 Jahre später zu ändern, wenigstens im Wesentlichen gewiß nicht. Die Zahl der ins Gewicht fallenden vollführten Schürfungen ist, wie ich früher betonte, mit Rücksicht auf die Ausgedehntheit der Zone unserer zu durchschürfenden Gebiete, nicht nur betreffs eines Punktes, trotz der verabreichten Subventionen, zusammenschrumpfend und mangelhaft. Auf Grund der nunmehr auf längere Jahre sich erstreckenden Erfahrungen kann nun die Frage wahrlich erwogen werden, ob bei dem gegenwärtigen Systeme der Subvention in dieser Hinsicht über- haupt eine Besserung zu erwarten steht. Es ist vor Auge zu halten, daß jeden sich meldenden Schürfungs- unternehmer schon bei der Auswahl des Schürfungsgebietes auch ge- wisse Nebeninteressen führen und so läßt es sich erklären, daß unsere bisherigen Schürfungen so sehr zerstreut sich zeigen, trotz der nicht genügenden Durchforschung der einzelnen Punkte. Ich glaube, daß dies mit dem Interesse des Staates weniger zu- sammen fällt, der vielmehr nur im Wege einer systematischen, ziel- bewußten und mit der nötigen Gründlichkeit durchgeführten Durch- schürfung der geeigneten Gebiete zur Lösung jener großen und wich- tigen Frage gelangen kann, ob in der Erdrinde unseres Vaterlandes Petroleum in technisch beachtungswerter Menge vorhanden ist oder nicht. Eben vom Standpunkte dieser zielbewußten, systematischen Durch- forschung halte ich es für das Empfehlenswerteste, wenn die Tiefboh- rungen der Petroleumschürfungen nunmehr der Staat selbst durchfüh- ren liebe. i I JoHANN BÖcKH. Die geologischen Verhältnisse von Sösmezö und Umgebung im Komitate Häromszek. Mit besonderer Berücksichtigung der dortigen Petroleum führenden Ablagerungen. (Dezember 1899.) Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt. XII. Bd. pag. 214. 332 JOHANN V. BÜCKH (124) Ich verstehe dies nicht so, daß der Staat selbst durch seine Organe und mit seinen Werkzeugen die Bohrarbeiten bewerkstelligen lasse, ich wäre kein Freund dieses, sondern meine, daß der Staat selbst als Auf- traggeber und auf eigene Kosten die in Rede steienden Schurfarbeiten durch in Hinsicht ihrer Befähigung volle Garantie bietende, wenn mög- lieh. einheimische, wenn nicht dann durch ausländische Firmen: durch- führen lasse, jedoch unter strenger Aufsicht der: Staatsorgane, dort, wo dies durch die hierzu Berufenen als nötig bezeichnet wird. Indem nun so die unbeandstandbare ‘technische Durchführung selbst und die technische Kontrolle durch die Staatsorgane als gesi- chert zu betrachten ist, müßte vor allem auch für die Gründung eines solchen Forums gesorgt ‘werden, das bei der Durchschürfung ' der vaterländischen Gebiete die geistige Arbeit führt, richtet und dem Bedarfe angemessen vorbereitet, ich verstehe die geologische : innerhalb des Hauses und draußen auf den Schurffeldern. Bisher lastete dieser Teil der Arbeit, und man kann sagen nicht eben der leichteste Teil, wie wir im vorhergehenden sahen, mit sSei- nem amtlichen Teile fast ausschließlich auf der kön. ung. Geologischen Anstalt, und zwar noch dazu bei voller Aufrechterhaltung ihrer ohne- dem sehr zahlreichen Agenden, was in dieser Art für sich allein weiter nicht ratsam ist, wenn nicht andere wichtige Ziele Schaden leiden sollen. Es ist weiter zu beachten, daß nach der Vorbereitung der Schurf- gebiete zwar auf wissenschaftlichem Felde, jedoch mit Berücksichtigung der praktischen Zwecke, während der Dauer der technischen Arbeiten auch notwendig ist, daß diese vom geologischen Gesichtspunkte mit wachsamem Auge begleitet werden, denn nur so werden die bei den vorhergehenden Bohrungen gewinnbaren und gewonnenen Er- fahrungen bei den späteren und im Interesse des ganzen Verwan bar sein. In dieser Hinsicht acer wir im früheren Zeitraume bei weitem nicht immer den wünschenswerten Zusammenhang zwischen dem Laufe der Bohrarbeiten draußen an Ort und Stelle und dem kontrollierenden und spähenden Auge des Geologen sehen. Denn, wenn auch im früheren hier und da während ‘der Arbeit Untersuchungen geschahen, so konnten diese schon wegen der großen Intervalle, in welche sie fielen, nicht das im gehörigen Maße wün- schenswerte Bild liefern. Bei der Möglichkeit derartiger präziserer Kontrolle hätte es gewiß nicht geschehen können, daß, wie z. B. bei Zsibö, der Bohrer nach- dem er die tertiäre Gruppe bereits verquerte, noch 562 m in die (135) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 533 kristallinischen Schiefer niedergetrieben wurde, was gewiß unnötigen Geldverlust bedeutet. | Was nun dieses, die Schürfungsarbeiten vorbereitende, dirigie- rende und kontrollierende Forum anbelangt, sei es mir erlaubt die werte Aufmerksamkeit Euerer Exzellenz bei dieser Gelegenheit neuerdings auf meinen Antrag zu lenken, der noch in meinem Berichte dto 12. Mai 1903, Z. 312, als ich den Budgetentwurf der kön. ung. Geologischen Anstalt pro 1904 Euer. Exzellenz unterbreitete, die Aufstellung einer mit der kön. ung. Geologischen Anstalt in organischem Zusammenhange stehen- den, jedoch ausschließlich den praktischen Zwecken bestimmten spe- ziellen Abteilung bezwekte. Wie sehr ein derartiges, die Bedürfnisse des praktischen Lebens und dessen Anforderungen mit den Erfahrungen der Geelogie unmittel- bar unterstützendes und speziell diesem Zwecke gewidmetes Forum notwendig ist, das bezeugt die große Zahl der auf diesem Felde tag- täglich sich an die Geologische Anstalt sich Wendenden. Die Mitglieder dieser speziellen Abteilung könnten gleichzeitig auch jenes Forum bilden, das die Frage der für unser Vaterland so sehr wichtigen Petroleumschürfung in zielbewußter, harmonischer Richtung weiter entwickeln und dirigieren würde und bei seiner. konzentrierten Tätigkeit zur Erreichung des Zieles auch die beste Garantie bieten ‚würde. Es. gibt übrigens in unserem Vaterlande auch noch mehrere andere Fragen, die immer mehr und mehr in den Vordergrund treten werden, wie unter anderm z. B. die nicht minder: wichtige Kohlenfrage usw. Das richtige und berechtigte auf die Entwicklung unserer Indu- strie gerichtete Bestreben, die immer größere Entfaltung unseres Kom- munikationsnetzes verlangen gleichfalls gebieterisch, daß auch der Staat betreffs der Erschürfung neuer Kohlenlager in beträchtlich erhöhterer Weise als bisher in den Vordergrund trete und wer will es leugnen, daß ‚in all diesen Richtungen eine innerhalb der Geologischen Anstalt errichtete, der praktischen Geologie gewidmete Abteilung unschätzbare Dienste leisten könnte sowohl den speziellen Zielen des Staates, als auch den Privaten selbst durch Rat und Weisung des richtigen Weges, wobei die Wirksamkeit dei” heutigen Anstalt die Tätigkeit der praktischen Abteilung schon durch die bei den geologischen Detailauf- nahmen festgestellten Tatsachen und gesammelten Erfahrungen auf das schönste unterstützen und ergänzen würde. Das nötige finanzielle Opfer könnte bei dem auf praktischem Felde zu erwartenden Nutzen wahrlich nicht zur Sprache kommen. Im Jahre 1904 erschien von dem Chemiker-Ingenieur Ernst LAszLö 934 JOHANN V. BÖCKH (126) ein Artikel, der sich auch mit der Angelegenheit der Petroleumschürfung unseres Vaterlandes befaßt. Indem er in demselben auch auf das auf diesem Gebiete bisher Geschehene zurückblickt, faßt er am Ende seines Artikels in vier Punkten das zusammen, was er im Interesse des Auf- schlusses des ungarischen Rohpetroleums für notwendig hält. Bevor ich aber weiter gehen würde, muß ich bemerken, daß wenigstens bezüglich Sösmezö der Artikelschreiber sehr irrt, indem er dies vom geologischen Standpunkte als am wenigsten studiert meint. Der XII. Band der Mitteilungen aus dem Jahrbuch der kön. ung. Geolo- gischen Anstalt kann seine diesbezügliche Irrung leicht nachweisen. Was aber in seinem Artikel meine Aufmerksamkeit besonders auf sich zog, das ist der letzte, nämlich vierte Punkt seiner Vorschläge, der besagt: «4. Im Schoße der Geologischen Anstalt müßte eine Petro- leumabteilung organisiert werden»,! insofern dieser sein Vorschlag im wesentlichen in meinem, ein Jahr früher, nämlich bereits 1903, aber in erweiterter Form als dieser gestellten, die Errichtung einer prak- tischen Abteilung bezweckenden Antrage enthalten ist. Innerhalb dieser eine noch weiter gehende Differenzierung zu machen halte ich nicht für nötig. Ich kann diese Zeilen nicht beschließen, ohne wenigstens mit wenigen Worten auf eine Mitteilung von Vırror Arapı jun. hinzuwei- sen: Das ungarische Steinöl und einige Bemerkungen über die auf dieses bezügliche neuere Literatur (Banyäszali &s Kohäszati Lapok. Jahrgang XXXIX, Band I, No. 1, 1906, pag. 15; ungarisch), in deren einleiten- den Zeilen er gleich sagt: «...es ist die Gleichgültigkeit staunenswert, welche sowohl unsere Geologen, als die Unternehmer, gegenüber der ungarischen Petroleumfrage zeigen». Ich weiß wohl nicht, in welch weitem Sinne Herr Vırror ArADI jun. den Begriff des Wortes «unsere Geologen» nimmt, insofern er aber als Ungar die ungarischen Geologen meinen sollte, halte ich es eher für «staunenswert», daß er deren Gleichgültigkeit gegenüber der ungarischen Petroleumfrage erwähnt, für was er indessen mit den Be- weisen schuldig geblieben ist und die ich wenigstens meinerseits bei- weitem nicht erfahren habe. Was er ferner betreffs der von unseren Geologen in den Jahren 1894—1900 als Ausfluß der Petroleumfrage bewerkstelligten Aufnah- men bemerkt, daß nämlich diese sich «nicht ausschließlich auf die 1 Ernst LäÄszLö. Ungarisches Petroleum. Chemische Industrie, alle Zweige der chemischen Industrie umfassende technische und Handels-Zeitschrift. III. Jahrgang No. 3. Budapest, 1904, 10. Februar (ungarisch). u Sin a (127) DER STAND DER PETROLEUMSCHÜRFUNGEN IN UNGARN. 835 Frage des Petroleumvorkommens beziehen», so dient dies vom Stand- punkte der Petroleumfrage gewiß nur zu deren Nutzen und nicht Scha- den und inwieferne in den Arbeiten, in denen die Resultate dieser Untersuchungen zusammengefaßt sind, die geologischen und palä- ontologischen Studien die speziellen petroleumgeologischen Fragen, wie Vıkror ArApı jun. meint, stark in den Hintergrund drängen, das erhellt aus seinem Artikel nicht; übrigens aber glaube ich, um den Ausdruck von Vıkror Aranı jun. zu gebrauchen, spezielle petro- leumgeologische Fragen können am gründlichsten nur so gelöst werden, wenn sie sich je mehr auf gründliche geologisch-paläontolo- gische Studien stützen können. Budapest, am 1-ten März 1907. Jouann v. BöckH. er ee Er PIE 3, k Sog U.orer ae N = wi. 2 A ut ’ D r A USER . PATE ; -.- : De 2 u ie S> 4 . - 4 Py h See rtE > ER FIREP BET FR I ü . h; “ N 5 teydutfr “A - “ .. dyni \ J rn “in = FRE» ... 21,% surlls r' y.‘ « ve 114 [7 82E> .. wer “ „4. . es» " v “ir E ’ Jen sang J x Bea7?: PN . .. ech vi Bar N + i 3, 2% n u” D " ) en g r a au I MITTEILUNGEN AUS DEM un non. UNGARISCHEN GEOLOGISCHEN ANSTALT. zVI. BAND: ISHEHT. BEMERKUNGEN ZUM SIR XTIGRAPHISCHEN TEIL. DER ARBEIT “ . HANS v. STAFFS: = = = = =, = =: = = = = = = = voN Dr. AUREL LIFFA, N Ir MN hy x [ VII. Bd. [1. Hersıch F. Paläont. Stud. über die Kalkklippen : des siebenbürgi- Schriften und Kartenwerke der königl. ungarischen Geologischen Anstalt, Zu beziehen durch F, Kilians Nachfolger, Universitäts- Buchhandlung, Budapest, IV., Väezi-utezua 1. (Preise in a i Mitteilungen aus d. Jahrbuche der kgl. ung. Geologischen Anstalt. ER I. Bd. [1. Hanıken M. Die geol. Verl. d. Graner Braunkohlen- Bebietes: (Mit einer geol. Karte) (—.64). — 2. Hormann K. Die geol. Verh. d. Ofen-Koväcsier Gebirges. (1.—\. — 3. Koch A. Geol. Beschrb. d. St.-Andrä-Visegrad-, u. 4. Piliser Gebirges (1.—). — 4. HERBICH F. Die geol. Verh. d. nordöstl. Siebenbürgens (—.24).-— 5. Pävay A. Die geol. Verh. d. Umgeb, v. Klausenburg (—.36)] --- --- --- en BE ll. Bd. [1. Heer ©. Ueber die Braunkohlen- Flora d. Zsil-Thales in Siebenbürgen. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 2. BöckH J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. I. Th. (Mit 5 Taf.) (—.64). — 3. Hormann K. Beiträge z. Kennt. d. Fauna d. Haupt-Dolomites u. d. ält, Tertiär-Gebilde d. Ofen-Koväcsier Gebirges. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 4. Hantken M. Der Ofner Mergel. (—.16)] III. Bd. [1% Böcku J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. II. Th. (Mit ° 7 Taf.) (1.32). — 2. PAvar A. Die fossilen Seeigel d. Ofner Mergels. ° (Mit 7 Taf.) (1.6%. — 3. Hanıken M. Neue Daten z. geol. u. paläont. Kenntniss d. südl. Bakony. (Mit 5 Taf.) (1.20). — 4. Hormans K. Die Basalte d. südl. Bakony. (Mit 4 Taf.) (4.60)] --- - —__ SE IV. Bd. [1. Hantken M. Die Fauna d. Glavulina Szaböi- Schichten. I. Th. Fora- miniferen. (Mit 16. Taf.) (1.30). — 2. Roru.S. Die eruptiven Gesteine des Fazekasboda-Morägyer (Baranyaer (.) Gebirgszuges. - (—.28). — 3. BöckH J. Brachydiastematherium transylvanicum, Bkh. et Maty., ein neues Pachydermen-Genus aus den eocänen Schichten. (Mit 2 Taf.) (1.—). — 4. BöckH J. Geol. u. Wasserverhältnisse d. Umgeb. der Stadt Fünfkirchen. (Mit 1 Taf.) (2.60)] --_-. =. 22° Ber Br V. Bd. [1. Heer O. Ueber perm.: Pflanzen von "Fünfkirchen. (Mit 4 Tafeln.) (—.80)..— 2. HerBIcH F. Das Szeklerland, geol. u. paläont. beschrb, (Mit 33 Tafeln.) 1&.—)] --- ---. 2 BE, Vi. Bd. [1. Böcku J. Bemerk. zu «Neue Daten z. geol. u. u. paläont. Kenntn. 4. süld. Bakony. (—.30). — 2. Staup M. Mediterr. Pflanz. a. d. Baranyaer Com. (Mit 4 Taf.) (1.—): — 3. Hanıken M. D. Erdbeben v. Agraın im Jahre 1880. (Mit 8 Taf.) (2.30). — 4. Poszwırz T. Uns. geol. Kennt. v. Borneo. (Mit 1 Karte.) (—.80). — 5. Haravärs J. Paläon. Dat. z. Kennt. d, Fauna d. südung. Neogen-Abl. I. D, pontische Fauna von Langen- - feld. (Mit 2 Taf.) (—.70.) — 6. Poszwırz T. D. Goldvorkom, in Borneo. (—.40). — 7. SZTERENYı H. Ueb. d. erupt. Gest. d. Gebietes z. Ö-Sopot u, Dolnya-Lyubkova im Krassö-Szörenyer Com. (Mit 2 Taf) (1.44) — 8. Stau M. Tert. Pflanz. v. Felek bei Klausenhurg. (Mit I Taf.) (—.64).— . 9. Primics G. D..geol. Verhält. d. Fogarascher Alpen ‘u. d. benachb. - rumän. Gebirg. (Mit 2 Taf.) (—.96): — 10. Posewırz T. Geol. Mitth. ü. Borneo, I. D. Kohlenvork. in Borneo; II. Geol. Not. aus Gentral- ; - » Borneo (—:60)] ---. --2 . SE Ka E Vi. Bd. [1. Feuıx J. Die Holzopale Ungarns, in "palaeophytologischer Hinsicht - _ (Mit 4 Tafeln) (1.—). — 2. Koch A. Die alttertiären Echiniden Sieben- bürgens. (Mit 4 Tafeln.) (2. 40). — 3. Grorzer M. Topogr.-geolog. Skizze ' der Inselgruppe Pelagosa im Adriatisch. Meere, (Mit 3 Taf.) (—.80). — %. Posewirz T. Die Zinninseln im Indischen Oceane: I. Geologie von Bangka. — Als Anhang: Das Diamantvorkommen in Borneo. (Mit. 9% Taf.) EL (1.20). — 5. GeserL.A. Die geol. Verh. d. Steinsalzbergbaugebietes von Soovär, mit Rücksicht auf die Wiedereröffnung der ertränkten Steinsalz- grube. (Mit 4 Tafeln.) (1.70). — 6. Sraug M. Die aquitanische Flora des Zsilthales im Comitate Hunyad. (Mit 37 Tafeln) (5. 60] --- -— schen Erzgebirges. (Mit 21 Tafeln.) (3.90) — 2. Posewırz T. Die Zinn- ine inseln im Indischen Oceane: II..Das Zinnerzvorkommen u. die Zinngew. 3 in Banka. (Mit 1 Tafel) (—.90) — 3. Po@ra PHiLıPP. Über einige. Spongien. aus denı Dogger des Fünfkirchner sa Ne 9; SEMEIN I, _- f I a Dr Er © "Das Szeklerland -_- --- --- SE ONE EEE DR 3 Dr Parie.O: Graner Braunkohlen- Geb. BERENE WERAE FER ER RER RE AN ETUR, MRRLOR 2, Geologisch kolorierte Karten. (Preise in Kronenwähruug,) A) ÜBERSICHTSKARTEN. B) DETAILKARTEN. .a) Im Maßstab 1 : 144,000. 1. Ohne erläuterndem re # APFSRenie von Alsölendva (C. 10.), Budapest (G.7., Györ (E. 7.), Kapos- var-Bükkösd (E. 11.), Kapuväar ‘(D. 7.), Nagykanizsa (D. 10.), Pecs-Szegzärd (F. 11.), Sopron ((. 7.), Sziläagy- ER (M. 7.), Szombathely (C. 8.), Tata-Bicske (F: 7.), Tolna-Tamäsi (F. 10.) Veszprem-Päpa (E. 8.) vergriffen NENNE a A RE ST EN Karäd-Igal (E. 10.) __- --- -- a 4. — Komärom (E. 6.) (der Teil jenseits. der Donau u. 2) > N ER N ERBE NE EN RR 4.— BEE ON en el Se ETF iS A By 1 RR ARE SAT RERIEPRCR a a N 4.— Nagyväzsony-Balatonfüred (E. 9.) ER ET A Pozsony (D. 5.) (der Teil jenseits der Donau) --. --- .-..- 4 Bervar Janosbasa. (Di, 8) ZIEHE EL ne er Bimontornya-Käalozd {FI 0° 2a 4.— BAWPE-BEETSEEEND. EN N ARE EEE a Brekesicherväar-(B& 8), 2.2. ae Lin Nele SE 4,— Szentgothard-Körmend (C.. 9. _- -- : ==". nd En I ET Rn 4.— 2. Mit erläuterndem Text. Fehertemplom (K. 15.) Erl. v. J. Haravärs __- --- --- --- 460 Kismarton (C. 6.), (Karte vergriffen). Er]. v. L. RorH v. TELEGD 1:80 Versecz (K:44.)-Erl. vw, J.-HALAVATS 222.0 5.30 b) Im Maßstab 1 : 75,000. 1. Ohne erläuterndem Text, Petrozsöny (Z.24, K.XXIX), VIEBEDEN (Z. 24. G. XXVIO) vergriffen a ARE TE 8.0 5 ae Eee, pP Hadad-Zsibö (Z. 16, K: XXVII) ee en ET a Lippa (Z. 21, K. xxV) RE NEE AR ER 6.— ZART CK RRVDE Se era a ED 2. Mit erläuterndem Text. -Alpar6t (Z. 17, K. XXIX) Er! v. Dr. A. Koch... ... --- 6.60 Bänffyhunyaä (Z. 18, K. XVII) Erl. v. Dr. A, Koch und Dr. K. Hormann __- ET EL NETTO Bogdän (Z. 13, K. XXX) Erl. v. Dr. T. Posewirz ._ 7.80 Budapest-Szentendre (Z. 15, K.XX) Erl. v. Dr. F. Scuararzık 10,40 Budapest-Tetöny (Z. 16, K. XX) Erl. v. J. Haraväıs __ ... 9— Kismarton (Z. 14, K. xXVj Erl. v. L. Rota v, TeLE6D_.. ... du Kolosvär (Z. 18, K. ERIK) "Erk. v2 DröA.. Koch: +2: °42:....:276.60 Körösmezd (Z. 13, K. XXXI) Erl. v. Dr. T. Posewrrz__. __. 7,80 Krassova—Teregova (Z. 25, K. XXVI) Erl. v. L. RotH v, TeLeed 6.— get (Z. 14, K. XXX) Erl. v, Dr. T. Posewirz 8,40 Nagybänya (Z. 15, K. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch u, A. Gesell 8.— eh os (Z. 15, K. XXVID Erl, v. Dr. T, SzontacH __ 7.— Tasnad-Szeplak (Z. 16, K, XXVO)) « «a «« ee... 8 Torda (Z. 19, K.: XXIX) Erl, v. Dr, A, Koch ..- .- --- -.. 770 Agrogeologische Karten. DEE TEIBEDIES SH TR BUSOS TAB (Z. 14,K. XIX) Erl. v. H. Horusırzky __. Sa ee Szeged—Kistelek 12. ‘20, K. XXI.) Erl. v. P. Trenz .. ... 5- ER, Bd. X. Bd. x Bd. Exit Bd. i Er BkkvarS a Paldont. Daten zur Rennes der Fauna der Südungar. Neogen-Ablagerungen. (II. Folge. Mit 2 Tafeln) (—.70) — 5. Dr. ]J. „ Feuix, Beitr. zur Kenntniss der Fossilen-Hölzer Ungarns. (Mit 2 eg © —,60) — 6. HaravAıs J. Der artesische Brunnen von Szentes. (Mit 4 » Tafeln) (1.—) — 7. Kısparıc M. Ueber RE u. Serpentin-ähnliche Gesteine aus’ der Fruska-Gora (Syrmien) (—.24) — 8. Haravärs J. Die zwei artesischen Brunnen von Höd-Mezö-Väsärhely. (Mit 2 Tafeln) (—.70) — 9. Jank6 J. Das Delta des Nil. (Mit 4 Tafeln) (2.80)]--- --- [1. Marrıny S. Der Tiefbau. anı Dreifaltigkeits-Schacht in Viehnye. — ‚Borär. J. Geologischer Bau des Alt-Antoni-Stollner Eduard-Hoffnungs- schlages, — PELACHY F. Geologische Aufnahme des Kronprinz Ferdinand- Erbstollens (—.60) — 2. LörEnıHEY E. Die pontische Stufe und deren Fauna bei Nagy-Mänyok im Comitate Tolna. (Mit 1 Tafel) (—.60, — 3. MiczyN\szky K. Über einige Pflanzenreste von ltadäcs bei Eperjes, Com. Saros (—.70) — 4. Dr. Sıaup M. Etwas über die Pflanzen von Radäcs bei . Eperjes (—.30) — 5. Haravärs J. Die zwei artesischen Brunnen von Szeged. (Mit 2 Tafeln). (—.90) — 6. Weiss T. Der Bergbau in den siebenbürgischen Landestheilen (1.—) — 7. Dr. SCHAFARZIK F. Die Pyroxen-Andesite des Cserhät (Mit 3 Tafeln) (.—)] --- --- --- fl. Primics G. Die Tortlager der siebenbürgischen Landestheile —. 50) — 2. Haravärs J. Paläont. Daten z. Kennt. d. Fauna der Südungar. Neogen- ‚Ablag. (III Folge), (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Inkey B. Geolog.- ap IRR Kartirung der Umgebung von Puszta-Szt.-Lörinez. (Mit 1 Tafel) (1.20) 4. LÖRENTHEY E. Die oberen pontischen Sedimente u. deren a Bei Szegzärd, N.-Manyok u. Ärpad. (Mit 3 Tafeln) (&.—) -— 5. Fucus T. Tertiärfossilien aus den kohlenführenden Miocänablagerungen der Umgebung v. Krapina: und Radoboj und über die Stellung der soge- nannten «Aquitanischen Stufe» (—.40) — 6. Koct A. Die Tertiär- bildungen des Beckens der .siebenbürgischen Landestheile. I. Theil. Paläogene Abtheilung.. (Mit 4. Tafeln) (3.60)] 2 ---_ 2... [1. Böcku J. Daten z. Kenntn. d. geolog. Verhälfn. im oberen Abschnitte des Iza-Thales, ın. besond. Berücksicht. d. dort. Petroleum führ. Ablager. (Mit 1.Tafel). (1.30) — 2. Inker B. Bodenverhältnisse des Gutes Pallag der kgl. ung. landwirtschaftlichen Lehranstalt in Debreezen. (Mit einer Tafel;) (—.80) — 3. HaravArs J. Die geolog. Verhältnisse d. Alföld (Tieflandes) zwischen Donau u. Theiss. (Mit 4 Tafeln) (2.20) — ‘#4. GESELL A. Die geolog. Verhältn. d. Kremnitzer Bergbaugebietes v. montangeolog. Standpunkte (Mit 2 Tafeln.) (2.40) — 5. Rotk v. Teresp L. Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns. I. Die Umgebung v. Zsibö i. Com. Szilägy. (Mit 2 Tafeln.) (1.40) — 6. Dr. ' Posewırz T. Das Petroleumgebiet v. Körösmezö. (Mit 1 Tafel) (—.60) 7. Trerız P. Bodenkarte der Umgebung v. Magyar-Övär (Ungar. Altenburg) (Mit 3 Tafeln.) (2.—) — 8. Inker B. Mezöhegyes, u. - Umgebung v. agron.-geologischem Gesichtspunkte. (Mit 1 Tafel) (1.40) .[1. Böck# J. Die geologischen Verhältnisse v. Sösmezö u. Umgebung -im Com. Häromszek, m, besond. Berücksichtigung d. dortigen Petroleum führenden Ablagerungen (Mit 1 Tafel.) (3.50) — 2. Horvsıızky H. Die „ agrogeologischen Verhältnisse d. Gemarkungen d. Gemeinden Muzsla ‚u. Bela. (Mit 2 Tafeln.) (1.70) — 3. Anna. K. Geologische Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen im nördl. Teile d. Com. Zemplen 'in Ung. (Mit 1 Tatei.) (1.40) — & GeseiL A. Die geolog. Verhält- h Er "nisse d. Petroleumvorkommens in der Gegend v. Luh im Ungthale. - (Mit 1 Tafel.) (—.60) — 5. Horusrızky H. Agro- geolog. Verh. d. III. Bez. - d. Hauptstadt Budapest (Mit 1 Taf.) (1 25)] Se un Ba. = BöckH.H. Geol. Verh. d. Umgeb. v. N-Maros (M. -9 Tafeln). ya u . ScHLosser M. Parailurus anglieus u. Ursus Böckhi a. d. Lieniten v. eg -Köpeez (M. 3 Taf.) (1.40) — BöckH H. Orca Semseyi, neue Orca- "Art v. Salgö-Tarjan. (M. ra) (1.40) — 3. Horusırzky H. Hydrogr. "u. agro-geolog. Verh. d. Umgeb. v. Komärom. (—.50) — 4. Anoa K. Geolog. Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen i. d. Comit. Zemplen u. Säros. (Mit 1 Taf.) (1.40) — 5. Horusırzky M. Agrogeolog. ' Verh, d. Staatsgestüts-Praediums v. Bäbolna, (Mit 4. Taf.) (2.40) — 6. Dr. Pärpr M. Die ‚oberen Kreideschiehten i. d. Umgeb. v. Alvincz. (Mitsdr Taf) (360) 2 et, »F1:)Dr ne Rieden K. Pilaeoichtiiyolögische ‚Beiträge (Mit 4 . Taf.) (1.20) — 2. Dr. Papp K. Heterodelphis leiodontus nova forma, ‚aus d. iniocenen Schichten d. Com. Sopron iu Ungarn. (Mit 2 Taf.) (2). — 3: Dr. Böck# H. Die geolog. Verhältnisse des Vashegy, des eh u « semgehung‘ dieser: Na a (Mit .8>Taf.) (&.—) — Re) Ro 4 N Feen, 1 A f A r X I Sad D) * 4 ter ME 11.44 9.10 8.30 12.60 8.45 13.70 - .. Haraväss, Gy. Allgemeine u. paläontologische Literatur d. pontischen Stufe 4. Br. NoPposA E.: Zur Geokeie ve ER Sachen Kr ' Deva, Ruszkabänya und der rumänischen Landesgrenze. (Mit 1: Kanals. Br (A.—) — 5. Güört W., A. LirrA u. E. Timkö : Über die agrogeologischen a . Verhälltnisse des Eesedi 13p.--{Mit:8 Tal) 3 )T. re 14. XV. Bd. [1. Dr. Prinz Gy. Die Fauna d. älteren Jurabildungen im NO-lichen Bakony. (Mit 38 Taf.) (10.10). — 2. RozLozsnik P. Über die metamorphen und BeIUBECHER Gesteine des Nagybihar. (1.—). — 3: v. STArF H. Beiträge zur Stratigraphie u. Tektonik des Gerecsegebirges. Mit | 1 Karte) (2.—) — DT Die hier angeführten Arbeiten aus den ale sind alle RR auch N ee Separatabdrücken. erschienen. ; Jahresbericht den gl. ungar. Geolog. Anstalt. Für 1882, 1883, 1884 ___ ... vergriffen Für :1895::%2.,. 0.2; EST an. ASBR SR Fig vB RR NE N SER DE EN ee 6.80 EFIRGT. ZN FR RE DEE Re FREE N ET PER N 12) EN 6 2 800, RR ET KEEÄBBE ER in «2400032, a Are BACHBON 2 Fe 5.60 ERW HEN RAR RB ER BE a ET BE «1009 AN ER LSORE Pan ZA ED 10.80 LIE Tr 2 Re DALE IN RN RT WAT TE ET Re ee a en Publikationen der kgl. ungar. Geolog. Anstalt. ‚BöckH, JoHann. Die kgl. ungar. Geologische Anstalt und deren Ausstellungs- Objekte. Zu der 1885 ‚in Budapest abgehaltenen Re Ausstellung zu- i samınengestellt. Budapest 1885 . ... _.. u. ns (gratis). BÖCKH, JOHANN u. ALEX. GESELL. Die in Betrieb stehenden u. "im "Aufschlusse D begriffenen Lagerstätten v. Edelmetallen, Erzen, Eisensteinen, Mineralkohllen, Steinsalz u. anderen Mineralien a. d. Territ..d. Länder d. ungar, Krone. Aa, (Mit 1 Karte). Budapest 1898 _-.. --. ..- ... vergriffen BöckH, JoH, u. Ta. v. SzontaGH. Die kgl. ungar. Geolog. "Anstalt. Im Auftrage : d. kgl. ungar. Ackerbaumin. I. v. Daränvı. "Budapest 1900... -.-. -.. Bi = Ungarns. Budapest 1904 __ -.. RR re Er Aa v. Hantken, M. Die Kohlenflötze und der Kohlenbergbau in den Ländern der . .. ungarischen Krone (M. 4 Karten, 1 Profiltaf.) Budapest 1878 __ _.. _.. v. Karecsınszky, A. Über die untersuchten ungarischen Thone sowie über die bei der Thonindustrie verwendbaren sonstigen Mineralien.(Mit einerKarte) Budapest 1896 ---. -..- N NE.) . v. Karecsmszkv, A. Die Mineralkohlen d. Länder d. "ungar. Krone mit beson-" derer Rücksicht auf ihre Zusammensetzung u. ‚praktische Wichtigkeit. ‘(Mit 1 Karte). Budapest 1903 ___ -.- ung u ee - “ v. KaLecsinszky, A. Die untersuchten Tone d. Länder d. "ungarischen Krone. . - (Mit 1 Karte) Budapest ES u BE re a - ‚PETRIK, L. Ueber ungar. Porcellanerden, mit besonderer Berücksiehtigung ‚der Mi Rhyolith-Kaoline. Budapest 1887 _-- --.- ET ‚PErRiK, L. Ueber die Verwendbarkeit der Rhyolithe für die Zwecke der "kera- . - mischen Industrie. Budapest 1888 2 __ ___ Du a NE PerRık L. Der Hollöhäzaer (Radvänyer) Rhyolith- -Kaolin. Budapest Aa General-Register der Jahrgänge 1882 - 1891 des Jahresberichtes der kel. ungar, Geolog. Anstalt ___ ... ee General-Register der Bände IX der Mitteilungen“ aus ‘dem Jahrb. ‚der kgl. ungar Gele „Austalt ST Te natalog der Bibliothek ‚und allg. LTR der kgl. "ung. Er Bee und L—IV. en ne .n --- ar rt ge ea) 2 ® 2% Pr * En 1 , MITTEILUNGEN AUS DEM zw. BAND, 2. HEFT, . VON Dr. OTTOKAR KADIC. 226 (MIT TAFEL 1-3.) E Übertragung = Verfassers aus dem ungarischen Original, and nt af Fr trehe erschienen im Oktober 1907. ) rshadanahrnan naeh Artur hhandan rntnmauakhan BUDAPEST. ae EA) “er BUCHDRUG Kener DES FRANKLIN N- VEREINS. N ira Hape (FETT KR ER Er aAÄAETEELLLLESSTESITI TETILTETETIUPETTITPTTPeITITTT wel: Schriften und Kurier er köniel. ungen. ee ee | Bildareh IV., Vaezi-uteza 1. (Preise in BEORER WALD Mitteilungen aus d. Jahrbuche der kgl. ung. Geologischen Anstalt, I. Bd. [1. Hanıken M. Die geol, Verli, d. Graner"Braunkohlen- Gebietes. (Miteiner geol. Karte) (—.64). — 2, Hormann K. Die geol. Verh. d. Ofen-Koväcsier 17 Gebirges. (1.—. — 3. Koch A. Geol. Beschrb. d. St.-Andrä-Visegrad-, % u. d. Piliser Gebirges (1.—j. — 4. Herpıch F. Die geol. Verh.d. nordöstl, e Siebenbürgens (—.24). — 5. Pävay A. Die geol. Verh. d. Umgeb. vw.) Klausenburg (—.36)] --- --- ---- -- ARE Aa Ban U. Bd. [1. Heer 0. Ueber die Braunkoblen- Flora .d. Zsil-Thales in Siebenbürgen. BE (Mit 6 Taf.) (—.60). — 2. Böckn J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. ]. Th. (Mit 5 Taf.) (—.64). — 3. Hormann K. Beiträge z. Kennt. d. Fauna d. Haupt-Dolomites u. d. ält. Tertiär-Gebilde d. Oten-Koväcsier Gebirges. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 4. Hantken M. Der Ofner Mergel, (—.16)] 2. Il. Bd. [1. Böcku J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. Il. Th. (Mit = 7 Taf.) (1.32). — 2. Pävay A. «Die fossilen Seeigel d. Ofner Mergels. (Mit 7 Taf.) (1.64). — 3. Hanıxen M. Neue Daten z. geol. u. paläont. 7 Kenntniss d. südl. Bakony. (Mit 5 Taf) (1.20). — 4. Hormans. K. Die / | Basalte d, südl. Bakony. (Mit 4 Taf.) (4.60)] --- __- HR FE F RZ ‚iv. Bd. [1. Hanıken M. Die Fauna d. Glavulina Szab6i-Schichten. I. Th. Foras ER ee miniferen, (Mit-16 Taf.) (1.80), — 2. Korn $. Die erupliven Gesteine des Fazekasboda-Morägyer. else C.). Gebirgszuges. (—.B). — 5 3. Böckn J. Brachydiasteımatherıum tiansylvanieum, Bkh. et Maty, "= «ein neues Pachydermen-Genus aus den eocänen Schichten. (Mit 2 Taf) (1.—). — 4. BöcknH J. Geol. u. Wasserverhältnisse d. Umgeb. der Stadt *.« Fünfkirchen. (Mit 1: Taf.) (2.60)] .=--. er V. Bd. [1. Heer O. Ueber. perin. Pflanzen von Fünfkirchen. (Mit 4 Tafeln.) Be 2 (—.80). — 2. Er F. Das Szeklerland, sel, u. paläont. beschrb, DET ae (Mit 33 Tafeln.) (14.— r Vi. Bd. [1. Böcku J. Beimerk. # «Neue Daten’ z. yeol. u. paläont. Kenntn. d. er süld. Bakony. (—.30). — 2. Sraup M.-Mediterr. Pflanz.. a. d. Baranyaer a Com. (Mit % Taf.) (1.—). — -3. Hanıken M. D. Erdbeben v. Agram im. RER AR ö Jahre 1880. (Mit 8 Taf.) (2.80). — 4. Posewırz T. Uns. geol. Kennt. v. -Borneo, (Mit 1 Karte.) (—.80). — 5. Haravärs J. Paläon. Dat. z. Kennt. en N d. Fauna d. südung..Neogen-Abl. I; D. pontische Fauna von Längen: ra feld. (Mit 2 Taf.) (—.70.) .— 6. Posewirz T. D. Goldvorkom. in Borneo. Re Gt 0) Ph 6 Sur H. Ueb. d. erupt. Gest. d. Gebietes 2. Dane! Zi u. Dolnya-Lyubkova im Krassö-Szörenyer Gom. (Mit 2 Taf) (1.44) — » ; 8. Staug M. Tert. Pflanz. v. Felek bei Klausenburg. (Mit I Tab) a A.— 0 ER ER 9.-Primics G. D. geol. Verhält. d. Fogarascher Alpen u. d. benachb. rumän.: Gebirg. (Mit 2 Taf.) (—.96). — 10. Posewırz. T..'Geol. Mitth. -ü. Borneo. I. D: Kohlenvork., in Ehre; I. Geol, Not aus Centralä : Borneo (—.60)] --- e% Vi. Bd. [1. uhr, J. Die Holzopale Ungarns, in Spelaebphyielnidachen Hinsicht £ (Mit & Tafeln) (1.—). — 2. KocuH A. Die alttertiären Echiniden Sieben- ' bürgens. (Mit 4 Tafeln.) (2.40). — 3. Grorer M. Topogr.-geolog. Skizze? ' 1% der Inselgruppe Se im. Adriatisch. Meere. (Mit 3 Taf.) (—.80). — ur 4. Posewırz T. Die Zinninseln im Indischen Oceane: I. Geologie von. 'Bangka. — Als Anhang: Das Diamantyarkotuimien? in Borneo. (Mit 2 Tat) 5 (1.20). — 5. Gesert A. Die geol. 'Verh. d. Steinsalzbergbaugebietes von > ’ Soovär, mit Rücksicht auf die Wiedereröffnung der ertränkten Steinsale- grube. (Mit 4 Tafeln.) (1.70). — 6. Sraug M. Die aquitanische Flora ? des Zsilthales: im Comitate Hunyad. (Mit 37 Tafeln) (5.60)]--- -- - VIIL Bd. [1. Hersich F. ‚Paläont, Stud. über die Kalkklippen des siebenbürgi- schen Erzgebirges. (Mit 21 Tafeln.) (3.90) — 2. Posewrız T. Die Zinn: ü ‘ inseln im Indischen Oceane: II. Das Zinnerzvorkommen u. die Zinngew. ae N in Banka. (Mit 1 Tafel) (—.90) — 3. Po@ra PHiLıpp. Über einige Spongien ae aus dem Dogger des ADADDRNET Br Bi (Mit ? Be, Pa au an ._—— u -- & 8 Szeklerland .. 2. 0... Graner Bräunkohlen. Geb. RE ET IE RE I%— a DB) DETAILKARTEN. : EN a) Im Maßstab 1: 144,000. je Be 4. "Ohne erläuterndem Text, " vär-Bükkösd (E. 11.), 'Kapuvar “D.: 7.), Nasykanizea ilah (Z. 17, K XXVID Se ER ee ARE a Mit elgilenhle Text. IE, | IR. ei Erl.. DES A Boca er 2a 6,60 rad -(Z. 1 a XXVvIm) Erl,. v. Dr. A, ‚Kock und HorManN N ERS N re RE BERN RR 7.50 ..13, K: XXXD. Eil. v. Dr. T. ee E Ber ENT L,SO ntendre (Z. 15, K. XX) Erl. v. Dr. F. ScHArarzık 10.40 ” Sr 16,-K. xx) Exl. w.3. Harayars oe 1.292 r K. = Erl, v. L..Rore v. TeLEeD_.s. 0 Lo FD A Koma 2 6,6088 Lv. Dr. T. Posswırz... 2. 7.80% K. XXVI) Bin: v. L. RortH y. TELEGD 6. rl, v.. Dr. .M. v, Päıry- 5.— K: XXX). Erl, Vi. Dr.. Ti Posewirz. 8.40 rl. v. Dr. A. Koch u, A, Gesell 8.—. (Z. 15, K. XXVID He v.Dr T. SZONTAGH .... 7— 6, K, XAND.n Er ER ae a ia 1.0 Bi rt Be Ei Pr y TR Nuhr: Se A h 5.- YaRT SER 0 ACH el. ? I ENSe * . &. Haraväıs J. Paläont. Daten zur Kenutniss der Fauna der Südungar. Neogen-Ablagerungen. (Il. Folge. Mit 2. Tafeln) (—.70) — 5. Dr. J. - Fexix, Beitr. zur Kenntniss der lossilen-Hölzer Ungarns. (Mit 2 Tafeln) —.,60) — 6. Haraväıs J. Der artesische Brunnen von Szentes. (Mit 4 Tafeln) (1.—) — 7. Kısparıd M. Ueber Serpentine u. Serpentin-ähnliche Gesteine aus der Fruska-Gora (Syrmien) (—.24) — 8. Haraväıs J. Die zwei artesischen Brunnen von Höd-Mezö-Väsärhelys (Mit 2 Tafeln) i (—.70). — 9. Jank6 J. Das Delta des Nil. (Mit 4 Tafeln) (SO) X. Bd. [1. Marrıny S. Der Tiefbau am Dreifaltigkeits-Schacht in Vielinye. — Borär J. Geologischer Bau des Alt-Antoni-Stolluer Eduard-Hoffnungs- schlages. — Prracuy F. Geologische Aufnahme des Kronprinz Ferdinand- Erbstollens (—.60) — 2. Lörenrury E. Die pontische Stufe und Jeren Fauna bei Nagy-Mänyok im Gomitate Tolna. (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3, Mıczyäiszky K. Über einige Pflanzenreste von Radäes bei Eperjes, Gom. Säros (—.70) — 4. Dr. Staus M, Etwas über die Pflanzen von Radäcs bei Eperjes (—.30) — 5. Haraväıs J. Die zwei artesischen Brunnen von Szeged. (Mit 2 Tafeln) (—.90) — 6. Weiss T, Der Bergbau in den " siebenbürgischen Landestheilen (1.—) — T. Dr. 'SCHAFARZIK F. Die = Pyroxen-Andesite des Gserhät (Mit 3 Tafeln) (&.—)] --- =2- * "X. Bd. [1. Primics G. Die Torflager der siebenbürgischen Landestheile (—.50) — 709, Haravärs J. Paläont. Daten z. Kennt. d. Fauna der Südungar. Neogen- = Ablag. (III Folge), (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Inkey B. Geolog.-agronom. Kartirung der Umgebung von Puszta-Szt.-Lörinez. (Mit 1 Tafel) (1.20) — " &, LÖRENTHEY E. Die oberen pontischen Sedimente u. deren Fauna bei © ©. Szegzärd, N.-Mänyok u. Arpäd. (Mit 3 Tafeln) (2,—) — 5. Fuchs T. - Tertiärfossilien aus den kohlenführenden Miocänablagerungen der Umgebung‘ v. Krapina und Radoboj und über die Stellung der soge- nannten «Aghitänischen Stufe» (—:40) — 6. Koch A, Die. Terliär- bildungen des ‚Beckens der siebenbürgischen Landestheile. I. Theil. > Paläogene Abtheilung. (Mit 4 Tafeln) (3.60)] -- .--- „--- .--= --- "Bd. fl. Böcku.J. Daten z. Kenntn. d. geolog. Verhältn. im oberen Abschnitte des Iza-Thales, m..beson«. Berücksicht..d. dort. Petroleum. führ. Ablager. (Mit 1 Tafel). (1.80): — 2. Inkey B. Bodenverhältnisse des Gutes 'Pallag der kgl. ung. landwirtschaftlichen Lehränstalt in Debreczen, (Mit einer Tafel.), (— 80) — 3. Haravars J. Die geolog. Verhältnisse . Alföld (Tieflandes) zwischen Donau u. Theiss. (Mit & Tafeln) (2.20) — 4. Gesert A. Die geolog. Verhältn. d.- Kremnitzer Bergbaugebietes v. " montangeolog.: Standpunkte, (Mit 2 Tafeln.) (2.40) — ©. RortH v. Tereed L. Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns. I. Die 2 Poskwiız T.' Das Petroleumgebiet v. Körösmezö. (Mit 1 Tafel.) (—.60). 27, Treırz P. Bodenkarte der Umgebung v. Magyar-Ovar (Ungar. > . Umgebung v. agron.-geologischem Gesichtspunkte. (Mit 1 Tafel) (1.40) : xın Bd. [1..BöckH J. Die geologischen Verhältnisse v. Sösmezö u. Umgehung 0. jm Com. Häromszek, m. besond. Berücksichtigung d. dortigen Petroleum "führenden Ablagerungen (Mit 1 Tafel.) (3.50) — 2. Horusırzky H. Die agrogeologischen. Verhältnisse d. Gemarkungen. d. Gemeinden ‘Muzsla u. Bela. (Mit 2 Tafeln.) (1.70) — 3. Appa K. Geologische Aufnahmen "im Interesse v. Petroleum-Sehürfungen in nördl. Teile d. Com, Zemplen in’Ung. (Mit 1 Taiel.) (1.40) — & GeseLu A. Die geolog. Verhält- s 0. nisse .d. Petroleumvorkommens in der Gegend v. Luh im Ungthale. (Mit 1 Tafel.) (—.60) — 5. Horusırzky A. Agro-geolog. Verh. d. III. Bez. © d. Hauptstadt Budapest (Mit 1 Taf.) (LAB)].- --- Bd. [1. Böcku H. Geol. Verh. d. Umgeb. v. N-Maros (M. 9 Tafeln) (3.—) — 2. ScHLossER M. Parailurus anglieus u. Ursus Böckhi a. d. Ligniten v, Baröth-Köpeez (M. 3 Taf.) (140) — BöckH H. Orca Semseyi, neue Orca- Art v. Salgö-Tarjän. (M. 1 Taf.) — (1.40) — 3. Horusırzky H. Hydrogr. "u. agro-geolog. Verh. d. Umgeb. v. Komärom. (—.50) — 4. Anpa K. 2.5, Geolog. Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen i. d. Comit. ...Zemplen u. Säros.. (Mit 1 Taf.) (1.40) — 5. Horusırzky H. Agrogeolog. 6. Dr. PäLey M.. Die oberen Kreideschiehten i. d. Umgeb. v. Alvinez. HEBEL ESSE) LB.RDYPIE A De ee ae en aa Lil a AUT oo , M. Dr! GorsanoviG-KRAMBERGER K, Palaeoichthyologische Beiträge (Mit 4 aus d. inioeenen Schichten d. Com. Sopron in Ungarn. (Mit 2 Taf.) (2—). — 3. Dr. BöckH H. Die. geolog. Verhältnisse des Vashegy, des Ne ne Kr “j 0 Bar UWE LET Rn RE ; ‘ SCH Br 5 Al gar 5° Altenburg) (Mit 3. Tafeln.) (&,—) — 8. Inkev B. Mezöhegyes u. EN Rn re (Mit ‚4 Taf.) (240) — 11.44 9.10 8.30 Umgebung v. Zsibö i. Com. Szilägy. (Mit 2 Tafeln.) (1.40) — 6. Dr..> 8.45 13.70 Taf.) (1.20) —,2.Dr. Papp K, Heterodelphis leiodontus nova forma,’ ‚Hradek u. .d. Umgebung dieser (Com. Gömör.) (Mit 8 Taf.) k—) = "General Register der Jahrgänge 1882 1891 des Jahresberichtes der kl, 4. Br. NoposA F.: Zur Gealöple der Gelir BRUCE Gyulafehervär, We Deva, Ruszkabänya und der rumänischen Landesgrenze. (Mit 1 Karte) (4.—) — 5. GüLL W., A. Lirra u. E. Tımkö: Über die agrogeologischen = Verhältnisse des Eesedi lap. (Mit’3 Tab) (3=)] 2.2: 020 14.20 XV. Bd. [1. Dr. Prınz Gy. Die Fauna d. älteren Jurabildungen im NO- lichen Br Bakony. (Mit 38 Taf.) (10.10). — 2. Rozrozsnık P. Über die metamorphen und paläozischen Gesteine des Nagybihar. (1.—). — 3.v.Sarr HH Beiträge zur Stratigraphie u. Tektonik des Gerecsegebirges. (Mit! 28 1 Karte) (2.—) — 4. Posewrirz Tu. Petroleum und Asphalt i in Ungarn. (Mit 1 Karte) (4.—). — Die hier angeführten Arbeiten aus den «Mitteilungen» sind alle gleichzeitig auc Separatabdrücken erschienen. Jahresbericht der kgl. ungar. Geolog. Anstalt. Für 1882, 1883, 1884 ___ ___vergriffen Für 1895 : Tara ERSTE ER ne € 2896 2 2 Eee er ERBE EN Er ER UGE Sr RG TI EL NETN e EB ee VER Br N Fan u. 1898 2. 22.5 28 18 Sas NE Eee 15 1SSBER U N En 2: 1899. ee Be BEINE er rn e: 1900 27325, I ee 151800, 0 a a 5.60 .1901,2, 2, u. Se LEBE 0 EL Ne = 1O0B u u a Et) RR NE NE) EOS TEN Eee 1893. A SEN Fr TE a 1 RS PL ES E= Be Publikationen der kgl. ungar. Geolog. Anatalk:; BÖCKH, JoHANN. Die kgl. ungar. Geologische Anstalt und deren ee h . Objekte. Zu der 1885 in Budapest abgehaltenen allgemeinen Ausstellung zu- samımengestellt, Budapest 1885. _.. > 1. ur 2 a BöcKH, JOHANN u. ALEX. GESELL. Die in Betrieb stehenden u. im Aufschluss begriffenen Lagerstätten v. Edelmetallen, Erzen, Eisensteinen, Mineralkohleı Steinsalz u. anderen Mineralien a. d, Territ. d. Länder d. ungar. Krone. = (Mit 1 Karte). Budapest 1898 ___ ___ _._ -... vergri BöckH, JoH. u. TH. v. SzontAcH. Die kgl. ungar. "Geolog. Anstalt. Im Auftrage d. kgl. ungar. Ackerbaumin. I. v. DarAnvyı. Budapest 1900... _.. .__ Haravärs, Gy. Allgemeine u. paläontologische Literatur d. pontischen Stufe Ungarns. Budapest 1904 __ __. __. ERGEBEN EN I v. Hantken, M. Die Kohlenflötze und der Kohlenbergbau in den Ländern der . ungarischen Krone (M. 4 Karten, 1 Profiltaf.) Budapest 1878 __ _. ___ v. Kauecsinszkv, A. Über die untersuchten ungarischen Thone sowie über die bei der Thonindustrie verwendbaren sonstigen Mineralien. (Mit einer u Budapest 1896 "ze Sa ange er ER v. KALEcSInszKY, A. Die Mineralkohlen d. Länder d, ungar. Krone “mit Hesan: derer Rücksicht auf ihre Zusammensetzung u. praktische MigBeRES . (Mit 1 Karte). Budapest 1903 _.. _... -- Da ER Fe v. Kareesinszky, A. Die untersuchten Tone d. Länder d. ungarischen Krone. ‘» (Mit 1 Karte) Budapest 1906 _.. --- -.-- PeTRIK, L. Ueber ungar. Pörcellanerden, mit besonderer- Berücksichtigung ‚der Rhyolith-Kaoline, Budapest 1887 _._ _.. REN PETRIK, L. Ueber die Verwendbarkeit der Rhyolithe für die Zwecke der kera mischen Industrie. Budapest 1888 ___ __. ce RE Prrrık L. Der Hollöhäzaer (Radvänyer) Rhyolith-Kaolin. Budapest. 189” M Geolog. Anstalt ___ ... mm General-Register der Bände I—X der Mitteilungen aus dein Jahrb. dei Geolog.' Anstalt ___ . er) vatalog der. Bibliothek N all. Kartensammlung Hs el. "ung. "Geolog, Ans! und L—IV. Nachtrag___ _._ ne re Ra Era Ki Verzeichnis der Bee Pablikationen ı der Kae Baer ‘Ge MITTEILUNGEN a AUS DEM RNVL: BAND, ‘8. Herr. JIAKTNAUNTUUKAUEUNUN N RE TSERREL Kan ner Sr a ER ER se 7 jertragung « aus ‚dem ungarischen Original, x HEN erschienen im Oktober 1907 .) eı Dapsst. | S DES FRANKLIN- "VEREINS, Be Ka ZN, an u Dr I ee Es R W + = RER, hand ln PETE ee Sur. yhekalın orkananası Kr, under Br TR f “ F KA ‚ BEER u % Ne fr UNNNNNNUNUNN am a a & nr AU - ardit % 11 Schriften en Karlonwerks der könipl. wa | Geologischen Anstalt. > Zu :beziehen durch: P, Kilians Nachfolger, Universitä-1 Buchhandlung Budapest, IV., Väci-utea 32... RER 5 (Preise in Kronenwährung.) Jahresbericht der kgl. ungar. Geolog. Anstalt. Für 1832, 1883, 1884 ./! _. vergriffen | Für 1895 Sc ey ABB, N EI Eee TBBOL. 2 u: 2122.05 8.80% a ee ee N Re RER NEN Een. u ABGB re Be RBB ET er 6 #2 UROD a a u a EHIBSDY- 0 N 22 2: A BO e a DL Er 5.60 -.] IL I re PR 11) ee EEE FREE AR ve 0 a RE En SF Ar Ba er Fe 10.80 a I er er BOB N 1 ER SE a Ye ES Fr EEE 6.—: v223 Mitteilungen aus d. Jahrbuche der kgl. ung. Geologischen . 1. Bd. [1. Hanıken M. Die geol. Verh. d, Graner Braunkohlen-Gebietes. (Mit e geol. Karte) (—.64). — 2. Hormann K. Die geol. Verh. d. Ofen-Koväcs Gebirges. (1.—. — 3. Koch A. Geol. Beschrb. d. St. -Andrä-Visegra u. d. Piliser Gelfirges (1.—). — 4. HERBICH F. Die geol. Verh. d. nordös ee (—.24). — 5. PAvary A. Die geol. Verh. d. Umgeb. v. Klausenburg (—.36)] --- --- ı._ er, II. Bd. [1. Heer O0. Ueber die Braunkohlen- "Flora d. Zeil-Thales in Siebenbürgen. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 2. BöckH J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles Bakony. I. Th. -(Mit 5 Taf.) (—.64). — 3. Hormann K. Beiträge z. Kennt. d. Fauna d. Haupt-Dolomites u. d. ält. Tertiär-Gebilde d. Ofen-Kovac Gebirges. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 4. Hanıken M. Der Ofner Mergel, (—.16 Il. Bd. [1. Böckk 3. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. I. Th. (Mi 7 Taf.) (1.32). — 2. Pävay A. Die fossilen Seeigel d. Ofner Mergelk (Mit 7 Taf.) (1.64). 3. Hanıken M. Neue Daten z. geol. u. paläont. Kenntniss d. südl. Bakony. (Mit 5 Taf.) (1.20). — 4, HOFHAnn K. Die Basalte d. südl. Bakony. (Mit 4 Taf.) (4.60)] --- __- 2 IV. Bd. [1. Hanıken M. Die Fauna d. Clavulina Szaböi- ‚Schichiän 1. Th. miniferen. (Mit 16 Taf.) (1.80). — 2. Ror# S. Die erupliven Ge des Fazekasboda-Morägyer (Baranyaer (,) Gebirgszuges. (—.28) 3. BÖCKH J. Brachydiasteımatherium transylvanicum, Bkh at ein neues Pachydermen-Genus aus den eocänen. Schichten. (Mi -(1.—). — 4. Böck J. Geol, u. Wasserverhältnisse d. Umgeb. Fünfkirchen. (Mit 1 Taf.) (2.60)] =... V. Bd. [1. Heer OÖ. Ueber perm. Pflanzen von "Fänfkirchen. mit 4 (— 80). -—— 2. Hereich F. Das Bro Br u paläont. N (Mit 33 Tafeln.) (14.—)]" 2 ee Fee = Vi. Bd. [1. Böckn J. Beinerk. zu «Neue Daten z. ea süld. Bakony. (—.30). — 2. Sraup M. Mediterr. Pflanz. Com. (Mit 4 Taf.) (1.—). — 3. Hanıken M. D, u Jahre 1880. (Mit 8 Taf.) (2.80). — 4. Poszwırz T. U Borneo. (Mit 1 Karte.) (—.80). — 5. Haravärs J. P d. Fauna d. südung. Neogen-Abl. I. D. . pontische 'Fa feld. (Mit 2 Taf.) (—.70.); — 6. Poswwriz T. D. ‚Goldvork (—.40), — 7. Szreränyı H. Ueb. d. ‚erupt, ‚Gest. ebie u. Ras) Lyubkova im Krassö-Szörenyer’ ‚Com. 8. Staus M. Tert. Pflanz. v, Felek bei Klausenb 9. Prisucs G. D. geol. Verhält. .d. Fogarası rumän. Gebirg. (Mit 2 Taf.) er ü. Borneo. I. D, Kohlenvork. "Borneo (—.60)} .__ _.. > 1.Feux 3. ‘Die ER nn in lsinniohelschgr Finsink .(Mit-4 Tafeln) (L—). — 2. Koch A. Die .alttertiären Eehiniden Sieben- Sbürgens. (Mit 4 Tafeln.) (2.40). — 3. GroLter M. Topogr.-geolog. Skizze ‚der Inselgruppe :Pelagosa im .Adriatisch.. Meere. (Mit 3 Taf.) (—.80). — 4. Posewirz T. Die Zinninseln im ‚Indischen Oceane: I. Geologie von "Bangka. — Als Anhang: Das Diamantvorkommen.in Borneo, (Mit 2 Taf.) (1:20). — 5. 'GesELL A. Die geol. Verh.d. Steinsalzbergbaugebietes von - > sSeowär, mit Rücksicht auf ‘die Wiedereröffnung der ertränkten Steinsalz- - igrube. (Mit 4 Tafeln.) (1.70). — 6. Staus M. ‘Die aquitanische Flora “ des Zsilthales im Comitate Hunyad (Mit 37 Tafeln) (8.60)]--- --- --- Bd. 1. Hergıch F. Paläont. Stud. über die -Kalkklippen des siebenbürgi- - sehen 'Erzgebirges. (Mit 21 Tafeln.) (3.90). — 2. Posewırz T. Die Zinn- > inseln‘im indischen Oceane: UI. Das Zinnerzvorkommen u. .die Zinngew. in Banka. (Mit 1 Tafel) (—.90) — 3. Pocta PHiLıpp. Über einige Spongien raus. dem Dogger: des ‚Fünfkirchner Gebirges. (Mit 2 Tafeln) (—.60) — 4. HavavArsıJ). Paläont. Daten zur Kenntniss der Fauna. der. Südungar. - "Neogen-Ablagerungen. (II. Folge. Mit 2 Tafeln) .(—.70) — 5. Dr. J. - Reuıx, Beitr. zur Kenntniss der Fossilen-Hölzer Ungauns. (Mit 2 Tafeln) (60) — 6. Haravärs J. Der artesische Bruumen von ‚Szentes. (Mit 4 Tafeln) (1.—) — 7..KısparıdM. Ueber Serpentine u. Serpentin-ähnliche ‘Gesteine aus der ‚Fruska-Gora (Syrmien) (—.24)-—.8..Haravirs.J. Die ,- zwei sartesischen Brunnen van Höd-Mezö-Väsärhely. (Mit 2 Tafeln) 5 (—.70) — 9. Jankö J. Das Delta des Nil. ‚(Mit 4 Tafeln) (2.80)]--- --- iR ai. ‚[1. Marrıny .8. Der Tiefbau am Dreifaltigkeits-Schacht in Vichnye. — Borär J. Geologischer Bau des Alt-Antoni-Stollner Eduard-Hoffnungs- = ssehlages,. — 'Perachy F. Geologische Aufnahme: des Kronprinz Ferdinand- ‚Erbstollens (—.60) — 2. LÖRENTHRY E. Die ‚pontische Stufe und deren "Fauna hei Nagy-Mänyok im :Gomitate Tolna. (Mit 1 Tafel) — 0) — 8. Miezyäszky'K. Über einige Pflanzenreste von Radäcs bei.Eperjes, Com. - Saros (—.70) — 4.'Dr. Staus M. Etwas über die Pflanzen von Radäcs bei ‚ Eperjes (—.30) — 5. Haravärs J. Die zwei artesischen Brunnen von - 'Szeged. (Mit 2 Tafeln) (—.90) — 6. Weiss Tı Der Bergbau in den -siebenbürgischen Landestheilen (1.—) — 7. Dr. Scuararzık F. Die = 7 Pyroxen-Andesite des Cserhät (Mit 3 Tafeln) (5.—)] --- --- --- 5 X; ‚Bd. [1. Prinics.G. Die Torflager der siebenbürgischen Landestheile.(— 50) — . 2. Haravärs J. Paläont.'Däten z. Kennt. d. Fauna der Südungar, Neogen- -Ablag. (III-Folge), (Mit 1 Tafel) (—:60) — 3. Inkey B. Geolog.-agronom. Kartirung der Umgebung von Puszta-Szt.-Lörinez. (Mit 1 Tafel) (1.20) — ‘4, LÖRENTHEY E. Die oberen pontischen Sedimente u. deren Fauna bei " Szegzärd, N.-Manyok u. Ärpad. (Mit 3 Tafem) 9:—) — 5. Fucns T. - Pertiärfossilien ‘aus ‘den ;kohlenführenden Miocänablagerungen der = Umgebung v. ‚Krapina_ und ae ‚und über die ‚Stellung der soge- en; ss ‚nannten «Aquitanischen .Stufe» (—.40) — 6. Kocı.A. Die Tertiär- bildungen des Beckens der A hanbokgrechen, Landestheile. I. Theil. "FA. Böcka#.J. ‚Daten :z. Kenntn. d. geolog. Verhältn. im oberen hie ‚des Iza-Thales, ım.:besond.'Berücksicht. d. dort. Petroleum führ. :Ablager. ‚(Mit 1 Tafel). (1.80) —: 2. Inkey B. ‚Bodenverhältnisse des Gutes allag der 'kgl. ung. landwirtschaftlichen Lehranstalt in Debreezen. „(Mit einer Tafel.) (—.80) — 3. HaravArs J. Die geolog. Verhältnisse d. . Alföld ‚(Tieflandes)»zwischen Donau u. Theiss. (Mit 4 Tafeln) (2.20) — Be Be ‘GESELL A. Die ‚geolog. Verhältn. (d. Kremnitzer Bergbaugebietes v. ' montangeolog. Standpunkte. ‚(Mit 2 Tafeln.) (2.40) — 5. Rorn v. % "TELEGD L. Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns. I. Die Umgebung w. Zsibö 'i. Com. ‘Szilagy. (Mit ‘2 Tafeln.) (1:40) — 6. Dr. ‚Poszwırz T. Das Petroleumgebiet v. Körösmezö. (Mit 1 Tafel.) (—-.60) - „7. Tremz P, Bodenkarte ‚der Umgebung v. Magyar-Övär .(Ungar. - Umgebung v. agron, -geologischem ‘Gesichitspunkte. (Mit 1 Tafel) (1.40) 2 ‚fl. BöckH J.. Die geologischen Verhältnisse v. Sösmezö u. Umgebung am Com. Häromszek, m, besond. Berücksichtigung d. dortigen ‚Petroleum ogeologischen Verhältnisse d. Gemarkungen d. Gemeinden Muzsla Sen Interesse v. Rn Ran UgEn ‘im nördl. Teile -d. Com. Zemplen ‚in (Ung. (Mit 4 Tafel.) (1.40) 4. (Gesenu A. Die 'geolog. Verhält- (Mit 1° Tafel.) (—.60), — :5. Horusızey H. Agro-geolog. Verh. d.. I. ‚Bez. adt A, N Er Me a _ ‚Paläogene Abtheilung. (Mit 4 Tafeln) (3.60)] - -—- --- ---: —- .--.. ‚ führenden Ablagerungen (Mit 1 Tafel.) (3.50) — 2. Horusırzky H. Die m. Bela. (Mit 2 Tafeln.) (1.70) — 3. Anna K. Geölogische Aufnahmen It 12,70 11.44 9.10 8.30 * Altenburg) Mit 3 Tafeln); (4) — .8. Im B. Mezöhegyes u, : 12.60 Aida d. Peteölenmzorkemilerie } in: der ‘Gegend. v. Luh im Ungthale. | Er xIu. Bd. [1. Böcks H. Geol. Verh. d. Umgeb. v. N-Maros (M. 9 Tafeln) (3.—) 9. ScHLosser M. Parailurus anglicus u. Ursus Böckhi a. d. Ligniten 3 Baröth-Köpecz (M. 3 Taf.) (1.40) — Böcku H. Orca Semseyi, neue Orca- Art v. Salgö-Tarjän. (M. 1 Taf.) — (1.40) — 3. Horusırzky H. Hydrogr, u. agro-geolog. Verh. d. Umgeb. v. Komärom. (—.50) — 4. Anpı K. Geolog. Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen i.d. Comit. Zemplen u. Säros..(Mit 1 Taf.) (1.40) — 5. Horusirzky H. Agrogeolog. Verh. d. Staatsgestüts-Praediums v. Bäbolna. (Mit 4 Taf.) (2.40) — 6. Dr. PiLrr M. Die oberen Kreideschichten i. d. Umgeb. v. Alvinez. (Mit 9° Taf). (3:60) aa 2 a ar N 2 re XIV. Bd. [1. Dr. GORJANOVIG-KRAMBERGER K. Palaeoichthyologische Beiträge (Mit 4 Taf.) (1.20) — 2. Dr. Papp K. Heterodelphis leiodontus nova forma, aus d. miocenen Schichten d. Com. Sopron in Ungarn. (Mit 2 Taf) (2.—). — 3. Dr. BöckH H. Die geolog. Verhältnisse des Vashegy, des Hradek u. d. Umgebung dieser (Com. Gömör.) (Mit 8 Taf.) &.—) — 4. Br. Noposa F.: Zur Geologie der Gegend zwischen Gyulafeherväar, Deva, Ruszkabänya und der rumänischen Landesgrenze. (Mit 1 Karte) (4.—) — 5. Gürr W., A. LirrA u. E. Tımk6 : Über die agrogeologischen Verhälltnisse des Eesedi läp. (Mit 3 Taf.) (3.—)] -- -- -—. —— 14 XV. Bad. [1. Dr. Prinz Gy. Die Fauna d. älteren Jurabildungen im NO-lichen Bakony. (Mit 38 Taf.) (10.10).-—- 2. Rozuozsnik P. Über die metamorphen und paläozischen Gesteine des Nagybihar. (1.—). — 3. v. STAFF H. Beiträge zur Stratigraphie u. Tektonik des Gerecsegebirges. (Mit Ba 1 Karte) (2.—) — 4. Posewrrz Tu. Petroleum und Asphalt in Ungam, (Mit 1 Karte). {A JE 2 ER EI re Te XVI. Bd. [1. Lirra A. Bemerkungen zum stratigraph. Teil d. Arbeit Hans v. 7 Staffs: «Beitr. z. Stratigr. u.Tekt.d. Gereesegebirges». (1.—)— 2.Kap£ 0. Mesocetus hungaricus Kadi£c, eine neue Balaenopteridenart a. d.Miozän von Borbolya in Ungarn. (Mit 3 Taf.) ( .—) — 3. v. Parp K. Die geolog. Verhältn. d. Umgb. von Miskolez. (Mit 1 Karte) (.—) — ; SER Die hier angeführten Arbeiten aus den «Mitteilungen» sind alle gleichzeitig auch. = Separatabdrücken erschienen. ag Publikationen der kgl. ungar. Geolog. Anstalt. BöckH, JoHAnNn. Die kgl. ungar. Geologische Anstalt und deren Ausstellungs- Objekte. Zu der 1885 in Budapest abgehaltenen allgemeinen Ausstellung zu- samınengestellt. Budapest 1885 REN TE ee En? Böcku, JoHaNN u. Ausx. GeseL. Die in Betrieb stehenden u. im Aufschlusse Fe x ; begriffenen Lagerstätten v. Edelmetallen, Erzen, Eisensteinen, Mineralkohlen, fe y SR En, Steinsalz u. anderen Mineralien a. d. Territ. d. Länder d. ungar. Krone. RE EST] Kerle). Büdapest: 1898: Ze, Sa ne RE FERE Böckn, JoH. u. Tu. v. SzontacH, Die kgl. ungar. Geolog. Anstalt. Im Auftrage SER d. kgl. ungar. Ackerbaumin. I. v. DarAnyı. Budapest 1900... _-- --- -_. (gr In en Haravärs, Gy. Allgemeine u. paläontologische Literatur d. pontischen. Stufe RE Ungarne Budapest’ 1904 res u. as nn nee ' v. Hantken, M. Die Kohlenflötze und der Kohlenbergbau in den Ländern ungarischen Krone (M. 4 Karten, 1 Profiltaf.) Budapest 1878 __ rer v. Kaecsınszky, A. Über die untersuchten ungarischen Thone sowie über die. bei der Thonindustrie verwendbaren sonstigen Mineralien. (Mit einer Kar Büdapast 1896 I... LE in SE ER ER ee BEE u v. Karzesmszey, A. Die Mineralkohlen d. Länder d. ungar. Krone mit bes .. derer Rücksicht auf ihre Zusammensetzung u. praktische Wichti (Mit 1 Kante); Budapest 1903 1 2 2 ee ee v. Kareesmszey, A. Die untersuchten Tone d. Länder d. ungarischen Kr (Mit 1.Karte). Budapest 1006 Alla nun um an ea Perrik, L. Ueber ungar. Porcellanerden, mit besonderer Berücksichtigun Rhyolith-Kaoline, Budapest 1887 °.. .. an. 0... Pereix, L. Ueber die Verwendbarkeit der Rhyolithe für die Zwecke deı mischen Industrie. Budapest 1888 ı_L u u Le ei ‘‚Peraık L, Der Hollöhäzaer (Radvänyer) Rhyolith-Kaolin. Budapes ee . SR a Re en 3.20 FA ver Se G eral-Register der Bade I—X der Milingers aus dem AReR u Ko udgar: a RE N 2 = er Lo ;. der‘ "Bibliothek und allg. Kartensammlung He ve ung. Geslon. Anstih j d LI. Nachtrag... er a 222 Su (gratis) AB: GR nen Publikationen EN kgl. ungär. Beslog. Anstalt __- (gratis) Geologisch kolorierte Karten. (Preise in Kronänwährung) | A) DOES ICHLSKARTEN, Szeklerland ER 2 NE SE ar ‚Graner Braunkohlen- Geb. ER N se .— B) DETAILKARTEN. a) Im Maßstab 1 : 144,000. 1. Ohne erläuterndem Text. = Umgebung von Enaya (C. 10.), Budapest (G. 7.), Györ (E.7.), Kapos- ee . . vwäar-Bükkösd (E. 11.), Kapuvär (n. 7.,, Nagykanizsa i = . (D. 10.), P&os-Szegzärd (F. 11.), :Sopron (C. 7.), Szilagy- ei 0. somlyö-Tasnäd (M. 7.), Szombathely (C. 8.), Tata-Bicske - (F, 7.), Tolna-Tamäsi (F. 10.) Veszprem-Päpa (E. 8.) vergriffen = RESTE ee N RER Le 1 "Karäd-Igal (E. 10...» --- RT SL dm ER "Komärom: (E. 6.) (der Teil Fe ler Di ERBAUTE fe ESEL NR Re er RE Bee Magyarövär (D. 6) a RE ME En A Min RE DL Pr MOBACm aa en a N RE ER Nagyväzsony-Balatonfüred (E. 9.) BEER a Pozsony (D. 5.) (der Teil jenseits der Donau) ... =. ... 4.— van Jahoahine ER Er ER Ne au N AT Simontornya-Kälozd (FL 9). ... 7... nn de eumeg-Böerszes (D9) 2. ne. en nn de 8zekesfehervär (F. NEN Sa A EEE TE: 4.— = Mit Polar Neleni Text. o Bears (K. 15.) Exrl. v. I. Haraväis m. .... 460° Kismarton (C. 6.), (Karte vergriffen). Er]. v. L. Rork v. Teueen 1.80 a enon iR. Eu Er v v2 a 0 ER Ba re SE RAR, BB Umgebung von ok ipandı iz. 17, RK; x) Ent. AR r ' Bänffyhunyad (2. 18, K. xx ae Dr, .K. Hormann '.. 5. 0... Mer sa Bogdan (Z. 13, x XXXD El. BI pr. T. Posi. Bilänpenen near (2. IB, K. A Bil, v. rar i Br, N (Z. 14, K xv) En. v. Ah Mar vw Se Kolosvär (Z. 18, K. XXIX) Eıl. v. Dr. A. Koch. 2. Körösmezö (Z. 12, K. XXXI) Erl. v. Dr. T. Posewırz.__ Krassova—Teregova (Z.25,K. XXVI) Erl. v.L. Roru v. . TELEGD Magura (2.:19, K. XXVHL) Erl. v. Dr. M. v. Päıry _. Märamarossziget (Z. 1%, K. XXX) Erl. v. Dr. T. Posewır Nagybänya (Z.15, K. XXIX) Erl, v. Dr. A. Koch u. A. Gesel Nagykäroly-Akos (Z. 15, K. XXVID) Erl. v. Dr. T. SZONTAGH. Tasnad-Szeplak (2.16, K.XXVD) «ee ae ee Torda (Z..19, K. XXIX) Erl. v. Dr. A. Kocu 20 0..02 Agrogeolagische, Karten. H. Horusmzky _.ı . ee 2 ER Szeged—Kistelek (Z. 90, x San) Erl. ep; a a Mn Eu m MITTEILUNGEN Ci ven KGL. UNGARISCHEN GEOLOGISCHEN REICHSANSTALT. XVI. BAND, 4. HEFT. BEITRÄGE UND umScHBN KENNTNIS DER BANATITE voX De und Dr. KOLOMAN EMSZT. dem königlich ungarischen ats unterstehenden ; schen oa Keichsanstalt. m ei B N BUDAPEST. f « n Schriften und Kirtenwane der königl, ungarischen. : Geologischen Reichsanstalt, | ‚Zu beziehen durch F. Kilians Nachfolger, Universitäts- Buchhandl Für m za m 1. 1. in. IV, V, VE. BARB ERS EL 4.40 Bd. [1. Hanıken M. Die Fauna d. Glavulina "Szaböiächichten. 1% Ti Bd. -[1. Her O0. Ueber perm. PRanzen won. "Fünfkirchen. (Mit * T: Bomeo (— .60)] Re TERN Rn Budapest, I V., Väei-utca 32. (Preise in Kronenwährung.) Jahresbericht der Bel, ungar. Geolog. Reichsanstalt. 1882, 1883, 1884 ___ --.vergriffen . Für 1896 AN ee “ EIS RE a RA SICH N LET er ER DN.. RBB RE nn? ren. Aal u 1808. do. 2, Se 2321 00ER RER a N. RBB LE a a, EL ER DA el DD IB30: NT EL 2 N ELBE SE 2 ER REN En. WIIOL SHE Re VS N NEN ee «0 10088 12. ae 18082... el BE LORD IT ua. 3- EOOBS ar ee Base ed 121 0 DER EN RSS URS Ur 1BBELE SL RE N IGOR Ce RE Se e Bd. 1. Hantken M. Die geol. Yerisa, Graner Braunkohlen- Gäbieter, (Mit S er * geol. Karte) (— SL — 29. Hormann K. Die geol, Verh. d. Ofen-Koväesier Gebirges. (1.—). Ass Koch A. Geol. Beschrh. d. St.-Andrä-Visegrad-, u. d. Piliser Gabirsee {1.—}. — 4. HERBICH F. Die geol. Verh.d. nordöstl. Siebenbürgens (—.24). — 5. PAvay A. Die Aa Verh. d. "Umgeb Klausenburg (—.36)] --- . -- F zer BR Bd. [1. Heer 0. Ueber die Braunkohlen-Flora ai Zsil-Thales in Siehenbürge (Mit 6 Taf.) (—.60). — 2. Böcku J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. ES Bakony. I. Th, (Mit 5 Taf.) (—.64). — 3. Hormann K. Beiträge z. Kenn d. Fauna d. Haupt-Dolomites u. d.-ält. Tertiär-Gebilde d. Ofen-Koväcsier . @ebirges. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 4. Hantken M. Der Ofner Mergel. (—16 Bd. [1.. Böcku J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. Il. Th.‘ 7 Taf.) (1.32). — 2. Pävay A. Die fossilen Seeigel d. Ofner, Merge (Mit 7 Taf.) (1.64). 3. Hanıken M. Neue Daten z. geol. u. paläo Kenntnissd. südl. Bakony. (Mit’5 Taf) (1.20), — 4. Hormann K:D Basalte d. südl. Bakony. (Mit 4 Taf.) (4.60)] ---. --- miniferen. (Mit 16 Taf.) (1.80). — 2. Rorn S. Die erupliven Ges des Fazekashoda-Morägyer (Baranyaer ‚C.) Gebirgszuges. — Ku . 3. Böcka J. Brachydiastematherium transylvanicum, Bkh. ein neues Pachydermen-Genus aus den eocänen Schichten. "at 8 (1.—). — 4. Böck# J. Geol. u. Wasserverhältnisse d. Umgeb. der Fünfkirchen. (Mit 1 Taf.) (2.60)] A a (—:80). — 2. HERBICH F. ‚Das Szeklerland, ‚geol. u. ‚paläont 1 (Mit-33 Tafeln) (1ER re Ba. [1. Böcku J. Bemerk. zu ei Daten RER u. paläont süld. Bakony. (—.30). — 2. Staug M. Mediterr. Pflanz. a. d Com. (Mit 4 Taf.) (1.—). — ‚3. HanıKen M. D. ‚Erdbeben Jahre 1880. (Mit 8- Taf.) (2.80). — 4. Posewr: AR UN Borneo. (Mit 1 Karte.) (—.80). — 5. Ha; d. Fauna d. a Neogen- Abl. I. D.p feld. (Mit 2 Taf.) (—.70.) — 6. Poskwir: (—40). — T. Re, H. Ueb. d. erup u. Dolnya-Lyubkova im Krassö- Szöreny | 8. Sraug M. Tert. Pflanz. v. Felek bei Klause: 9. Prmics G.°D. geol. Verhält. d. Fogaras rumän. Gebirg. (Mit 2 Taf.) (8%). —.10. .ü. Borneo,. I. D. Kohlenvork. in "Borneo; vl -Vil. Bd. [1. FeLix J. Die Holzopale Ungarns, in palaeophytologischer Hinsicht (Mit 4 Tafeln) (1.—). — 2. Koch A. Die alttertiären Echiniden Sieben- bürgens. (Mit 4 Tafeln.) (2.40). — 3. GrorLer M. Topogr.-geolog. Skizze Ri der Inselgruppe Pelagosa im Adriatisch. Meere. (Mit 3 Taf.) (—.80). — I i %. Poszwrız T. Die Zinninseln im Indischen Oceane: I. Geologie von E Bangka. — Als Anhang: Das Diamantvorkommen in Borneo. (Mit 2 Taf.) (1.20). — 5. Gesert A. Die geol. Verh. d. Steinsalzbergbaugebietes von Soovär, mit Rücksicht auf die Wiedereröffnung der ertränkten Steinsalz- grube. (Mit 4 Tafeln.) (1.70). — 6. Sraug M. Die aquitanische Flora des Zsilthales im Comitate Hunyad. (Mit 37 Tafeln) (5.60)] -.- Si) 7 vll. Bd. [1. Hersıch F, Paläont. Stud. über die Kalkklippen des siebenbürgi- Br; schen Erzgebirges. (Mit 21 Tafeln.) (3.90) — 2. Poszwırz T. Die Zinn- WERE inseln im Indischen Oceane: lI. Das Zinnerzvorkommen u. die Zinngew. DR in Banka. (Mit 1 Tafel) (—.90) — 3. Po@ra PriLipp. Über einige Spongien or aus dem Dogter des Fünfkirchner Gebirges. (Mit 2 Tafeln) (—.60) — ale | 4. HaravArs J. Paläont. Daten zur Kenntniss der Fauna der Südungar. We. Neogen-Ablagerungen. (II. Folge. Mit 2 Tafeln) (—.70) — 5. Dr. J. ur. Feux, Beitr. zur Kenntniss der Fossilen-Hölzer Ungarns. (Mit 2, Tafeln) (—.60) — 6. HaravArs J. Der artesische Brunnen von Szentes. (Mit 4 Tafeln) (1.—) — 7. Kısparıc M. Ueber Serpentine u. Serpentin-ähnliche Gesteine aus der Fruska-Gora (Syrmien) (—.24) — 8. Haravärs J. Die zwei artesischen Brunnen von Höd-Mezö-Väsärhely. (Mit 2 Tafeln) (—.70) — 9. Jankö J. Das Delta des Nil. (Mit 4 Tafeln) (2.80)]--- --- . [1. Marrınv S. Der Tiefbau am Dreifaltigkeits-Schächt in Vichnye. — * BoTär J. Geologischer Bau des Alt-Antoni-Stollner Eduard-Hoffnungs- schlages. — PsLacHY F. Geologische Aufnahme des Kronprinz Ferdinand- - Erbstollens (—.60) — 2. LörEnTHEY E. Die pontische Stufe und deren Fauna bei Nagy-Mänyok im Comitate Tolna. (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Miczyäiszkv K. Über einige Pflanzenreste von Radäcs bei Eperjes, Gom. Säros (—.70) — 4. Dr. Stau» M. Etwas über die Pflanzen von Radäcs bei Eperjes (—.30) — 5. Haraväıs J. Die zwei artesischen Brunnen von Szeged.. (Mit 2 Tafeln) (—.90) — 6. Weiss T. Der Bergbau in den siebenbürgischen Landestheilen (1.—) — 7. Dr. ScHararzık F. Die Pyroxen-Andesite des Cserhät (Mit 3 Tafeln) (.—)] --- --- -—-_ --- . [1. Primies:G. Die Torflager der siebenbürgischen Landestheile (—.50) — 3. -HaraväArs J. Paläont. Daten z. Kennt. d, Fauna der Südungar. Neogen- ‘ Ablag. (HI Folge), (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Inkey B. Geolog.-agronom. Kartirung der Umgebung von Puszta-Szt.-Lörinez. (Mit 1 Tafel) (1.20) — 4. LöRENTHEY E. Die oberen pontischen Sedimente‘ u. deren Fauna bei Szegzärd, N.-Mänyok u. Ärpäd. (Mit 3 Tafeln) (2.—) — 5. Fuchs " Tertiärfossilien aus den kohlenführenden Miocänablagerungen der Umgebung v. Krapina und Radohboj und über die Stellung der soge- nannten «Aquitanischen Stufe» (—.40) — 6. Koch A. Die Tertiär- ‚bildungen. des Beckens der siebenbürgischen Landestheile. I. Theil. Paläogene Abtheilung. (Mit 4 Tafeln) (3.60)] -- --- --- -- --- —- . [1. Böck J. Daten z. Kenntn. d. geolog. Verhältn. im oberen Abschnitte des Iza-Thales, m. besond. Berüeksicht. d. dort. Petroleum führ. Ablager. - (Mit 1: Tafel). (1.80) — 2. Inkey B. Bodenverhältnisse des Gutes Pallag der kgl. ung. landwirtschaftlichen Lehranstalt in Debreezen. (Mit einer Tafel.) (—.80) — 3. Haravars J. Die geolog. Verhältnisse d. Alföld (Tieflandes) zwischen Donau u. Theiss. (Mit 4 Tafeln) (2.20) — -&. GeseLL A. Die geolog. Verhältn, d. Kremnitzer Bergbaugebietes v. montangeolog. Standpunkte. (Mit 2 Tafeln.) (2.40) — 5. Rork v. Teresp L. Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns. I. Die Umgebung v. Zsibö i. Com. Szilagy. (Mit 2 Tafeln.) (1.40) — 6. Dr. Poskwıtz T. Das Petroleumgebiet v. Körösmezö. (Mit 1 Tafel.) (—.60) 7. Teerız P. Bodenkarte der Umgebung v. Magyar-Övär (Ungar. - Altenburg) ' (Mit 3° Tafeln.) (.—) — 8. Inkey B. Mezöhegyes u. Umgebung v. agron.-geologischem Gesichtspunkte. (Mit 1 Tafel) (1.40) [1. Böcktu J. Die geologischen Verhältnisse v. Sösmezö u. Umgebung im Com. Häromszek, m. besond. Berücksichtigung d. dortigen Petroleum führenden Ablagerungen (Mit 1 Tafel.) (3.50) — 2. Horusırzky H. Die agrogeologischen Verhältnisse d. Gemarkungen d. Gemeinden Muzsla u. Bela. (Mit 2 Tafeln.) (1.70) — 3. Avpa K. Geologische Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen im nördl. Teile d. Com. Zemplen ‘nisse d. Petroleumvorkommens in der Gegend v. Luh. im Ungthale, - (Mit 1 Tafel.) (—.60) — 5. Horusırzky H. Agro-geolog. Verh. d. III. Bez. .d. Hauptstadt Budapest (Mit 1 Bar BD] TE res in Ung. (Mit 1 Tafel.) (1.40) — & Geserr A. Die geolog. Verhält- Tr 12,70 11.44 9.10 8.30 12.60 8.45 my Ys XII. Bd. [1. Böcku H. Geol. Verh. d. Umgeb. v. N-Maros (M. 9 Tafeln) (3.—) — Haravärs, Gy. Allgemeine u. paläontologische Literatur d. pontischen SERIE UK L. Der Hollöhäzaer (Radvänyer) ke Kaolin, Buapet ae 9. SCHLOSSER M. Parailurus anglieus u. Ursus Böckhi a. d. Ligniten v. Baröth-Köpeez (M. 3 Taf.) (1.40) — BöckH H. Orca Semseyi, neue Orca- Art v. Salgö-Tarjan. (M. 1 Taf.) — (1.40) — 3. Horusırzky H. Hydrogr. u. agro-geolog.: Verh. d. Umgeb. v. Komärom. (—.50) — 4. Anpa K. Geolog. Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen i. d. Comit. Zemplen u. Saros. (Mit 1 Taf.) (1.40) — 5. Horusırzky H. Agrogeolog. Verh. d. Staatsgestüts-Praediums v. Bäbolna. (Mit 4 Taf.) (2.40) — 6. Dr. Piury M. Die oberen Kreideschichten i. d. Umgeb. v. Alvinez. (Mit 9 Taf.) (3.60)] --. --- Mr XIV. Bd. [1. Dr. GoRJANoVvIG- KRAMBERGER K. Palaeoiehthyologische Beiträge (Mit A Kr Taf.) (1.20) — 2.Dr. Pape K. Heterodelphis leiodontus nova forma, aus d. ıniocenen Schichten d. Gom. Sopron in Ungarn. (Mit 2 Taf) (2.—). — 3. Dr. BöckH H. Die geolog. Verhältnisse des Vashegy, des Hradek u. d. Umgebung dieser (Com. Gömör.) (Mit 8 Taf.) (4.—) — 4, Br. NopcsA F.: Zur Geologie der Gegend zwischen Gyulafeherväar, Deva, Ruszkabänya und der rumänischen Landesgrenze. (Mit 1 Karte) (4.—) — 5. GürL W., A. LırrA u. E. Tımkö: Über die agrogeologischen Verhälltnisse des Ecsedi 1ap:: (Mit 3TaR) er, a er 14.20 XV. Bd. [1. Dr. Prınz Gy. Die Fauna d. älteren Jurabildungen im NO-lichen Bakony. (Mit 38 Taf.) (10.10). — 2. RozLozsnık P. Über die metamorphen und paläozischen Gesteine des Nagybihar. (1.—). — 3.v. Starr H Beiträge zur Stratigraphie u. Tektonik des Gerecsegebirges. (Mit 1 Karte) (2.—) — 4. Posewirz Tu. Petroleum und Asphalt in Ungarn. (Mit 1 Karte) (&.—). — --- -- BR XV. Bd. [1. Lirra A. Bemerkungen zum stratigraph. Teil d. Arbeit Hans v. Ve Staffs: «Beitr. z. Stratigr. u.Tekt.d. Gerecsegebirges». (1.—) — 2.Kanı60. Mesocetus hungaricus Kadi£, eine neue Balaenopteridenart a. d. Miozän von Borbolya in Ungarn. (Mit 3 Taf.) (3.—) — 3. v. Parp K. Die veolog: Verhältn. d. Umgb. von Miskolez. (Mit 1 Karte) (2.—) — Die hier angeführten Arbeiten aus den «Mitteilungen» sind alle gleichzeitig auch n Separatabdrücken erschienen. 2 Publikationen der kgl. ungar. Geolog. Reichsanstalt. BÖCKH, :JoHANN. Die kgl. ungar. Geologische Anstalt und deren Ausstellungs- Objekte. Zu der 1885 in Budapest abgehaltenen allgemeinen Ausstellung zur Sammenesstellt. Budapest 1885... Zu nn a. BE ee (gratis) BÖCKH, JOHANN u. ALEX. GESELL. Die in Bar stehenden u. im Aufschlusse begriffenen Lagerstätten v. Edelmetallen, Erzen, Eisensteinen, Mineralkohlen, Steinsalz u. anderen Mineralien a. d. Territ. d. Länder d. ungar. Krone. ER (Mir Kite) Budapase ARBBU m Ta 2 | BÖCKH, JoH. u. TH. v. SZONTAGH. Die kgl. ungar. lo Anstalt. Im Auftrage d. kgl. ungar. Ackerbaumin. I. v. Daränvı. Budapest Le. RER Dagatns- Budunaus 9a IN ALS NARBE rer ER “ v. HANTKEN, M. Die Kohlenflötze und der Kohlenbergbau in den Ländern der a Krone (M. ? Karten, 1 Profiltaf.) Budapest 1878 ur am (Mit 1 Karte). Budapest BE BA NN SAN ER DAL RR IN (Mi: 5 Karte) Bdancbt 1906 RAD, Age He Pete, L. Ueber ungar. Porcellanerden, mit besonderer Bertekichtigung der Rhyolith-Kaoline. Budapest 18897 __. __ _. UN Bet Ruh; PETRIK, L. Ueber die Verwendbarkeit der Rhyolithe für die Zwecke der k era- N mischen Industrie, Budapest 1888 __. N an 1 wen > -—— --- Per --- -_—— sine. Anstalt ERBEN TE WAL 220 SU NA A | BOaR alog der Bibliothek und allg. Kartensammlung der kgl. ung. Behlög: Anstalt 1 ind I.—IV. Nachtrag_._ . EA EEE BE N en eh rcat (EREES ichnis dar, geraten Publikationen der kgl. ungar. Geolog. Anstalt _.. (gratis) x Geologisch kolorierte Karten. (Preise in Kronenwährung.) A) Eee BEE REN RE TE EEE EI 1, PRERER NERER 2.— B) DETAILKARTEN. | a) Im Maßstab 1: 144,000. h BEN, hr) Ohne erlüuterndem T: ext. ), Györ (E. 7.), a var-Bükkösd (E. 11.), Kapuvar (m. 7.), Nagykanizsa (D. 10.), P&cs-Szegzärd (F. 11.), Sopron (C. 7.), Sziläagy- AN somlyö-Tasnäd (M. 7.), Szombathely (C. 8.), Tata-Bicske RN (F7.), Tolna-Tamäsi (F. 10) Veszprem-Päpa (E. 8.) vergriffen BE RB Pr ade SINE 5 N > RN ER N EEE Hide KaradIgl KERSTIN ET N EL — | Komärom (E. 6.) ‚(der Teil jenseits der Donan). v..L. 2... u. rn. 2 Ne Bi Liegrad BERATER OR en SS N Magyarövar (D. 6.) ER BR mare RE ALLEN) ER TENNIS LUUR de AT RA N » Mohäcs Ha 3 2 NER IR AR BRETT NET eg " Nagyväzsony-Balstonfüred (ER BL an A FA Pozsony (D. 5.) (der Teil jenseits der Danau) u. 2 7 2 as ct wf BE Särvar Janoshäza; (D..8.)2. u. an lu 2 Be . Simontornya-Kälozd (F. 9 3 BEN EL ARE 36 NE, ' Sümeg-Egerszeg (D. 9.) I ea 1 ı Snökesfehörvär (F. 8.) ne an (K. 15) Erl. v RK a Br „7.460 ee (G 6.), (Karte vergriffen). Er]. v. br ‚Roru v Peusen 1.80 Verseoz (R. 14) Erl. v 3. Haravärs EN ER a A . » Im Maßstab * 75.000. a Ohne erläuterndem Text. £ 5, at a Mirerläntimlleh Text. ‚Umgebung von Abrudbäanya (Z. 20, K. XXVM) Erl. v. Dr. M. v. Er « « Alparet (Z. 17, K. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch Ra 2) ‘ L Bänffyhunyad (Z.. 18, K. XxXVII) Erl. v. Dr. A. Koca Dr. K. HorMmann --- --- ' Bogdan (Z. 13, K. XXXD En. Vv. ‚Dr. ud , $ Budapest-Teteny (Z. 16, R. xx) Erl. v. 2 N Ka“ Kismarton (Z. 14, K. XV) Erl. v. L. Rota v. TELEGD___ Kolosvär (Z. 18, K. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch _._.. je Körösmezö (Z. 12, K. ee Erl. v. Dr. T. Posewırz._. RER (Z. 14, K. XXX) Erl. v. Be T Pose Nagybänya (Z. 15, K. XXIX) Erl..v. Dr. A, Koch u A.G Nagykäroly-Akos (Z. 15, K. XXVID) Erl. v. Dr. T. Szo) Tasnad-Szeplak (Z. 16, K. XXVO)) « «cc. Torda (Z. 19, K. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch ... Agrogeologische Karten. Masgyarszölgyen—Pärkäny-Näna (Z. 14,K. XIX) Er HH. HORDSITZEY 2202: RE ea: Szeged--Kistelek (Z. 20, K. . XK) En. N21R: Taeınz. SONDERABDRUCK & 3 H ‘AUS, DEN A non aus DEM JAHRBUCHE DER KGL. UNGARISCHEN GEOLOGISCHEN REICHSANSTALT, ser (XVI. BAND, 5, HEFT.) 7 DIE. UNTERLIASSISCHR. FAUNA VON VON 7° Dr. M. ELEMER VADASZ. (MIT SECHS TAFELN UND 35 TEXTFIGUREN.) w t \ re ‘ Übertragung aus dem ungarischen Original. Rt : af Dee erschienen im EN 1908 .) BRD ERST. ER igticn ungarischen Bartugiechen Reichsunstalt. wer | BUDAPRST, DRUCK DES FRANKLIN- VEREINS. BER t - s 2 i a 2 © ‚1908. . nn TEILUNGEN AUS DEM VON JOHANN v. BÖCKMH. 4 (Budapest, 1. März 1907.) 4 ; & = d. Fauna d. Haupt-Dolomiles u. d. ält, Tertiär-Gebilde d. Oten-Koväcsier FE a SE REN Br ae Et ‚u 2% Sr Schriften nd Kartanwörks: der königl, ungarischen. Geologischen Reichsanstalt, Zu beziehen durch F. Kilians N achfolger, Universitäts-Buchhandlum Budapest, IV., Väci-utca-32. (Preise in Kronenwährung.) J ahresbericht der kgl. ungar. Geolog. Reichsanstalt. Für 1882, 1883, 1884 ___ ___vergriffen Für 1896 2 EHSBB Er u IB ar Bab a Er eat. nr En u ABOBS 5222 EAST ENGE Sa Er HE 1.1890 27722 BOB a u: 1900 8 BEABRIER IN ee ar AOERELEN 489027 ac 2220 1765,60 a Br N, EEE REN RE er DIE ga ee AT er 190 ES ER TRDSS BE Re TEN e. 1905 2 4: ETROE E 106 EASOB Sa re SA 1. Bd. [1. Hansen M. Die geol. Verh. d. Graner Braunkohlen- Gebietes. (Mit ei einer‘ geol. Karte) (—.64). — 2. Hormann’ K. Die geol. Verh. d. Ofen-Koväcsier Gebirges. (1.—\. — 3. KocH A. Geol. ‚Beschrh. d. St.-Andrä-Visegra u. d. Piliser Gebirges > Hersıch F. Die geol. Verh.d. nordö Siebenbürgens (—.24). — "B. PAvar A. Die Beeh Veih. d. Umgeb. v - - Klausenburg (—.36)] --- > ge a - Il. Bd. [1. Heer 0. Ueber die Braunkohlen- Flora d. Zsil- Thales i in n Siebenbürgen. . (Mit 6 Taf.) (—.60). — 2. Böck J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles Bakony. I. Th. (Mit 5 Taf.) (—.64). — 3. Hormann K. Beiträge z. Ken | Gebirges. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 4. Hanıken M. Der Ofner Mergel. (—.16)] II. Bd. [1. Böcku J. Die geol. Verl, (d. südl. Theiles d. Bakony. Il. Th. (Mit 7 Taf.) (1.32). — 2. Pävavy A. Die fossilen Seeigel d. Ofner Mergels. (Mit 7 Taf.) (1.6%. 3. Havıken M. Neue Daten z. geol. u. paläont. Kenntniss d. südl. Bakony: (Mit 5 Taf.) (1.20). — 4. Hormann .K. Die Basalte d. südl. Bakony. (Mit 4 Taf.) (4.60)] --- --- IV. Bd. [1. Hanıken M. Die Fauna d. Clavulina Szaböi- Schichlen. I. Th. Foras en miniferen. (Mit 16 Taf.) (1.80). — 2. RorH S. Die erupliven Gestein des Fazekashoda-Morägyer (Baranyaer (.) Gebirgszuges. (—.18). 3. BöckH J. Brachydiastematherium transylvanicum, Bkh. et Maty., ein neues Pachydermen-Genus aus den eocänen Schichten. (Mit 2 T. - (1.—). — #& BöckH J. Geol. u. Wasserverhältnisse d. Umgeb. der Stadt Fünfkirchen. (Mit 1 Taf.) (2.60)] -_- —- EB - E . V. Bd. [1. Heer O. Ueber per. Pflanzen von Fünfkirchen. (Mi (80). — 2. HerBich F. Das Szeklerland, ‚wech u. paläont, ‚bes (Mit 33 Tafeln.) 1&.—)] --- ---. --- > Ser vi. Bd. [1. Böck# J. Beinerk. zu «Neue Daten z. . geol. u. pälltant: Kenntn: . süld. Bakony. (—.30). — 2. Staus M. Mediterr Pflanz. a. d. Baraı aer Com. (Mit 4 Taf.) (1.—). — 3. Hanıken M. D Erdbeben v. Agra n - Jahre 1880. (Mit 8 Taf.) (2.80). — 4. Posswırz T. Uns. geol. Kennt. v. ‚Borneo. (Mit 1 Karte.) (—.80). — 5. Haravärs J. Paläon. Dat. z. Kennt. .d. Fauna d. südung. Bere Abl»I. D. pontische Fauna von Lang feld. (Mit 2 Taf.) (—.70.) — 6. Posswırz T. D. Goldvorkom. in Borneo. (40), — 7. Sr H. Ueb. d. erupt. Gest. d Gebietes z. Ö-Sopot u. Dolnya-Lyubkova im Krassö-Szörenyer Com. (Mit, 2 Taf) (1 8. Staup M. Tert. Pflanz. v. Felek bei Klausenburg. (Mit 1 Ta 9. Primics G. D. geol.‘ Verhält. d. Fogarascher Alpen rumän. Gebirg. (Mit 2 Taf.) (—.%). — 10. Poszwırz T; ü. Borneo. I. D. Kohlenvork. in Borneo; I. "Geol. Not. Borneo, 60)] u er a Ge TE EEE ‘ r V Peru, Lu Ben ungar. Porcellanerden, mit besonderer Berücksichtigung der - Rhyolith-Käoline. Budapest 18397 __. ___ __ __ N EA :TRIK, L. Ueber die Verwendbarkeit der Rhyolithe für dle Zwecke der ker mischen Industrie, Budapest 1888 ... __. _.. =. Er ee f Perrik L. Der Hollöhäzaer (Radvänyer) Rhyolith- Kaolin. Pndanesi 1889 De ge General- Register der Jahrgänge 18821891 des Jahresberichtes der kgl. ungar, x Beolont Anstalt a nn a nn 33% ---. Lo (Preise in Kronenwährung,) Be 4 ÜBERSICHTSKARTEN. RN es A N Graner Braunkohle’ ih RR N en » DETAILKARTEN. a) Im Maßstab 12 144,000. 1. Ohne er läuterndem T ext. ER "Yar-Bükkösd E 11.), en (D. 7.),. Nagykanizsa 2B..10.); Pecs-Szegzärd (F. 11.), Sopron (C. 7.), Szilagy- . somly6-Tasnäd (M. 7.), Szombathely (C. 8.), Tata-Bicske SR AURR Tolna-Tamssi (F. 10.) Veszpröm-Päpa (E. 8.) vergriffen ee ein Karäd-Igal (F. 10) . ee a on u se = Teil jenseits gr Dowaup. 20, „ln di £ — mu, -u— =... --- -_- — -—- -_- . DE N Re | TEE TERN EN N Ey vä Balstonttnea rg BF 0280ny D. 5.) (der Teil jenseits der Donau) -.- -—- —. Lo e en Aza (D. ie RI ER ER NIE SE te Be Bil. er L. Ron Y Teuson 1.8 RE = a, 15). En. vw iR ehe DEN Umgebung von FRA « 4a « nr "Hadad-Zeibdo (Zi 16, 'Lippa (Z. 21, K. XXV) ‚Zilah (Z. 17, K. en: : Alparet (2. 17, K. XIX) EL Ve. ‚Bänffyhunyad (Z. 18, KR Enl. Gaura-Galgo @. 16, % Wr v. Bin Dr. A. Köcn.... et Dr. R. HOFMANN En Bit Budapest-Szentendre (Z. 15; &. xx) En. X, ‚Dr. F. SCHAFARZIK Budapest-T&teny (Z. 16, K. XX) Erl. v. J. Haraväıs __ Kismarton (Z. 14, K. XV) Erl. v.L. ‚Rote v. TELEGD-.. Kolosvär (Z. 18, K. XXIX) Erl. v. Dr. A. Kocn te Körösmezö IE 12, K. ee Erl. v. DR. T. PosewIrz.__. 5 Nagybänya (Z. 15, K. XXIX) Er. v. De Koch u, 5 Gesell Nagykäroly-Akos (Z. 15, K. XXVII) Erl. v. Dr. T. SzontacH _ Tasnäad-Szeplak (Z. 16, K.XXVD) «ce. eo Torda (Z. 19, K. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch ____ x x Hark lo drsuhe Kart Magyarszölgy6n—Pärkäny-Näna = 14, K. XIX) Erl. H;Horüsttzeg 12,023, 98 Eee Szeged-Kistelek (Z. 20, K. XXL.) en. v. E Tasırz AMNH LIBRARY Im