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Kanal und Nordsee waren mir nicht fremd, ich hatte Hävre, Dieppe und New- Brighton bei Liverpool besucht, aber alle diese Orte nur in spärlich zu- gemessenen Fristen. Eine unter dem aufregendsten Zahnschmerz qualvoll verlebte Woche in Hävre hatte nur gerade zur anatomischen Untersuchung der Arenicolen ausgereicht, viele Jahre später sollte dann in Dieppe das Versäumte nachgeholt und die Bewohnerschaft der Strandregion ausge- beutet werden, allen mir war für diesen Ort von meinem Urlaub noch weniger Zeit als damals übrig geblieben und der durch die Ebbe entblösste Kreideboden war wenig geeignet, eine einigermaassen befrie- digende Ausbeute zu liefern. Von dem für England bestimmten September 1865 eudlich konnte ich nach dem Besuch der so interessanten Natur- forscher- Versammlung in Birmingham bloss drittehalb Tage für New- Brighton verwenden. Die eben so freundliche als thätige Unterstützung, die mir von Seiten des Directors des zoologischen Museums in Liverpool, Herrn Thomas J. Moore, zu Theil wurde, und die Möglichkeit, mich seiner Schleppnetze zu bedienen, stellte mir hier den Vortheil dieser Benutzung so entschieden vor Augen, dass ich mit Hintansetzung von Strandexeursionen fast nur auf dem Meere krenzte und aus seiner Tiefe zu Tage förderte, was sich nur erreichen liess. Entfaltete sich hier auch kein sehr mannigfaches Thierleben, so reichte es doch vollkommen hin, den grossen Unterschied von der Mittelmeerfauna einzusehen, der sich theils in den der letzteren fremden Formen, theils in der numerisch so ungleichen Vertheilung mancher beiden gemeinsamen Arten aussprach. Es handelte sich also nun darum, mit grösserer Musse der 'Thierwelt, 1 a 2 Mittheilungen über St. Vaast-la-Hougue welche durch das zurückweiche:ı de Meer zugänglich wird, nachzuspüren, und die hier zu hebenden Schätze einer an der Adria so unbedeutenden und armen Zone auszubeuten. Da ich erst im September 1867 an die Ausführung dieses Vorhabens gehen konnte, war es wenig räthlich, eine nördliche Küste zu wählen, ich richtete vielmehr meinen Blick sogleich auf Frankreich und sehwankte nur zwischen St. Malo, Granville und St. Vaast-la-Hougue. Durch Kefer- stein’s und Claparede’s Forschungen schon für St. Vaast eingenom- men, entschied ich mich, nachdem ich in Paris auch die Herren Milne Edwards, Quatrefages und Lacaze-Duthiers zu Rathe gezogen, schliesslich für das letztere, da es selost bei schwacher Ebbe immer noch einige Ausbeute gewähre. Eın dreitägiger Aufenthalt in Paris reichte gerade hin, die nothwendigsten Besuche zu machen und mich mit allem zu versorgen, was für meinen Zweck erforderlich war: mit einer genauen Küstenkarte, dem Annuaire des mardes, einer grossen Blechkapsel zum Unterbringen von Tangen, grösseren Radiaten, Gesteinstücken und derel., mit verschiedenen Gläsern und vor allem mit hohen Wasserstiefeln, welche ich aus dem Magazin Herbet (rue de larbre Sec. 35) von so ausgezeichneter Arbeit erhielt, dass sıe bei täglichem Gebrauch bis zum letzten Tage ihre Bestimmung vollständig erfüllten. Für die unter der Leitung Beau- temps-Beaupres ausgeführten Küstenkarten giebt es eine eigene Handlung von Robiquets, Libraire hydrographe (@Quai des Orfevres 6). Was aber die Gläser angeht, so hatte ich vielleicht nicht die beste Quelle entdeckt, denn so zweckmässig die zu den Exeursionen selbst dienenden eylindri- schen waren, faud ich doch die zum Verpacken der Sammlungen be- stimmten nicht so preiswürdig als bei uns, namentlich die dem Händler . überlassene Auswahl der Korken nichts weniger als sorgfältig. So ausgerüstet, doch freilich ohne die Iudustrie-Ausstellung betreten zu.haben, die damals in Paris alle Welt zumeist anzog, verliess ich am 1. September 1867 gegen 8 Uhr Abends die Capitale und erreichte am andern Morgen gegen 7 Uhr Valognes, die Eisenbahnstation, von welcher man nach St. Vaast abbiest. Eine angeblich für 9 Personen eingerich- tete, sehr enge, aber für alles Gepäck ausreichende Diligence stand schon bereit und führte mich durch eine angenehme, wohlangebaute und baum- reiche Gegend in zwei Stunden an den Ort meiner Bestimmung. Ohne erst ein Gasthaus aufzusuchen, begab ich mich sogleich zu Herrn Le- veque, von dem ich holten konnte, dass er mich bei sich aufnehmen würde. Sein Haus ist den Naturforschern, die St. Vaast besuchen, so empfohlen, wie früher die Locanda grande _in Triest: fast alle, die hier ge- sammelt und gearbeitet, haben bei ihm gewohnt und sind zufrieden davon gezogen. Herr Leveque ist Cafetier und Epieier, Besitzer eines ganz nahe seinem Gewölbe befindlichen Hauses, dessen Lage nichts zu wün- schen übrig lässt, und in dem ich sogleich zwei Zimmer beziehen konnte. > und seine Meeres-, besonders seine Annelidenfauna. 3 Unmittelbar am Hafen, geniesst man die Aussicht auf sein Treiben und auf die vor ihm sich hinstreckende Insel Tatihou mit ihrem alterthüm- lichen Castell, auf die Austeruparks, und darüber hinaus auf das offene Meer, alles, was man zu überblicken nur verlangen kann. Die Bedienung ungerechnet, die freilich, abgesehen von der täglichen Zurichtung des Schlafzimmers und der Säuberung der Kleider, für besondere Leistungen erst aus dem Oal& herbeigeholt werden musste, hatte ich für den Monat 50 Fres. zu zahlen; in der eigentlichen Badesaison dürfte sich der Preis wohl höher stellen. Die Küste von St. Vaast-la-Hougue erstreckt sich in grader Richtung von Norden nach Süden, auf flachem granitischem Boden, wohl eine halbe Meile lang, ehe sie im Norden einen Bogen gegen Osten nach Re- ville macht; am Südende der Stadt läuft unter rechtem Winkel ein kurzer Molo (Jet&e) in’s Meer und trägt an seinem Eide einen kleinen Leucht- thurm, während sich das Gestade über die Stadt hinaus nach Süden als eine schmale, durch einen mächtigen Damm gegen das ofiene Meer im Osten geschützte Landzunge bis zu dem alten Fort la-Hougue fortsetzt. Westlich von diesem Damme breitet sich eine ansehnliche aber flache Meeresbucht aus, deren gegenüberliegende, mit freundlichen Ortschaften bedeckte Küste sich gegen Ost allmählich hebt und wie das übrige Land etwa eine Stunde vom offenen Meer mit einer niedrigen Bergkeite ab- schliesst. Nahe vor dem Fort, am offenen Meere, bezeichnet eine Reihe von etwa 20 kleinen Holzhütten die Badestelle, welche sich in 10 Minuten erreichen lässt, ein sehr bequemer, zwar ganz schattenloser aber durch die erfrischende Luft vom Meere angenelımer Weg, auf welchem mich immer die zarten rosarothen Blüthen der Tamarindenbüsche ergötzten. St. Vaast ist ein freundliches Provinzial-Städtchen, in welchem noch der Tambour de la ville die Ölientlichen Ankündigungen vermittelt, ein ofiener Ort mit meist niedrigen Häusern, kaum eines, welches nicht die Masten seiner Schiffe weit überragten, aber alle von Stein mit den der Normandie so eigenthümlichen Dachwölbungen, unter denen, hin und wieder auch wohl von wuchernden Farrenkraut eingefasst, die oberen Fenster hervorgucken; alle Häuser sauber gehalten, ohne Zierrath, aber nicht plump oder ungefällig, wenn auch an Grösse oft sehr wechselnd, die schmalen Schornsteine au die beiden Euden des Hauses vertheilt. So zu Strassen geordnet, die aber meist schmal und selten weit ganz gerade und gleichmässig fortlaufen, oft von kleinen Höfen umgeben oder doch mit einem Baum- oder Blumenplätzchen in irgend einer bei schräger Front einspringenden Ecke, bieten die Hänser von St. Vaast ein bloss in seiner Farbe eintöniges Einerlei. In jedem Hause glaubt man den Cha- rakter und die Bedürfnisse seines Erbauers zu erblicken, und wenn es zu spät war, um noch in’s Freie zu gehen, hat es mich immer angezogen, durch diese Gässchen zu wandeln und zu beobachten, wie viel Abwei- 4 Mittheilungen über St. Vaast-la-Hougue chendes sie von unseren Provinzialstädten darbieten. St. Vaast hat uur eine Hauptstrasse, „la grande rue‘, diejenige, die in gerader Richtung nach dem benachbarten Quettehou führt und die grösseren Kaufläden enthält, die übrigen Strassen, ausser der ‚‚jolie rue“ sind namenlos, wäh- rend die Quai’s und Plätze durch ihre Bezeichnung auf die Geschichte Frankreichs hinweisen. Die öffentlichen Gebäude sind nicht eben die stattlichsten, seldst die Mairie ist nur ein bescheidenes Haus von drei Fenstern Front, und die Post, die statt des stolzen Adlers auf blendend weissem Grunde, durch den sie bei uns auch in dem kleinsten Städtehen sich schon von Weitem ankündigt, auf einer schlichten Holztafel die ein- fache Inschrift Poste aus leitres trug, war vollends unscheinbar; man musste, um einen Brief zu empfangen, au eine hölzerne Lade klopfen und blickte dann in das freundliche Gesicht einer Postmeisterin, die Alles selbst expedirte, wie denn überhaupt in Frankreich die Frauen so vielen Geschäften vorstehen, für die man bei uns nur Männer anstellt. Um so massiger tritt unter allen diesen kleinen Wohnungen die Stadt- kirche hervor, ein erst vor 8 Jahren aufgeführter gothischer Bau, dessen Inneres aber nur nothdürflig hergestellt ist, und zu dessen Vollendung für jetzt die Mittel fehlen. Bei der Menge von Debitants de boisson und Epieiers, die man hier antrifil, muss es dem leutschen auffallen, dass er in einem Ort von 4000 oder gar 5000 Einwohnern, dazu einem Hafeuort, in dem die Gewohnheit des Rauchens sehr verbreitet ist, nicht mehr als zwei Debits de tabac findet, allein die Erlaubniss, einen solehen Debit zu errichten, hängt nur von der Regierung ab, und sie geht mit dieser Be- vorzugung sehr sparsam um; wogegen die Errichtung von Apotheken der Coneurrenz freigegeben ist. So kommt es denn, dass in St. Vaast, das nur einen Arzt besitzt, zwei Pharmacieen nebeneinander bestehen, beide wie es scheint mit kümmerlicher Existenz. Was übrigens die Epiciers betrifit, so beschränken sie sich durchaus nicht auf die Artikel unserer Gewürzkrämer, sondern führen auch Eisen- und Messing-, Glas- uud Por- cellanwaaren, so dass ich bei dem bald sich einstellenden Bedürfuiss von Gläsern und Gefässen, ausser bei den Apothekern, oftmals auch bei ihnen Rath fand. Füge ich zu diesen Angaben noch die Notiz, dass St. Vaast nur zwei Gasthäuser besitzt, vou denen das von Reisendeu besseren Standes be- suchte Hötel de France nur 9 Gastzimmer enthält, so wird ınan so- gleich entnehmen, dass hier der Verkehr kein sehr bedeutender sein muss, und dass auch das hiesige Badeleben in keiner Weise etwa mit dem Treiben in Boulogne oder Dieppe verglichen werden kann, in wel- chem das englische Element eine so hervorragende Rolle spielt. Nach St, Vaast und den benachbarten Küstenorten begeben sich wohl haupt- sächlich nur Bewohner der Provinz, und iu diesem Herbst klagte man allgemein, dass auch diese sich nur spärlich eingestellt hätten und ver- und seine Meeres-, besonders seine Annelidenfuuna. 5 wünschte die grosse Ausstellung, die Alles nach Paris. zöge. Welch’ ein, Unterschied zwischen seinem alle Sinne fesselnden, sich rastlos überbie- tenden Treiben und diesem Stillleben, in dem man bei gleich rastloser Arbeit so wenig Bedürfniss nach Abwechselung und Zerstreuung kennt, und die Familie ihre Glieder noch so fest vereinigt! Wer nach dem Raffiinement und deu Extravaganzen des Pariser Treibens die Franzosen zu beurtheilen geneigt ist, der müsste zum Weuigsten einige Tage in einem Proviuzialstädtcheu der Normandie zubringen, um seine Auschau- ungen zu ergänzen und das Volk von einer ganz anderen Seite kennen zu lernen. Bei aller Lebhaftigkeit und Heiterkeit der hiesigen Bevölke- rung spricht sich doch ein gewisser ehrbarer Ern-t aus, wie ihn auch die Tracht der Frauen bekundet. Man liebt den Gesang, und am Sonntags- abend habe ich oft unter Chorgesang ganze Colonneu vom Lande zurück- kehren sehen, aber der Tauz ist unbekannt, Der überseeische Verkehr der Stadt scheint kein weit ausgedehnter, und beschränkt sich wohl hauptsächlich auf England. Die Mehrzahl der im Hafen befindlichen Schiffe war von geringerer Grösse und wie so Vieles, was ich hier sah, eigenthümlich. Es sind sogenannte Disquines, Fahrzeuge von etwa 50 Tonneaux, gegen 50 Fuss lang und doch mit 3 Masten versehen, von denen zwei an den äussersten Enden stehen; der mittlere ist der höchste, der hiutere der kleinste von ihnen, ein Bug- spriet fehlt gänzlich. Neben ihnen bemerkt man viele Austernboote; grössere Schiffe, wie Briggs und Schooner, sah ich wenige; ein stattliches Barkschiff lag gerade vor meinen Fenstern, es war vor Kurzem aus deu ostasiatischen Gewässern heimgekehrt und sollte jetzt nach Brasilien be- frachtet werden. Bei den Reparaturen und auch dem Neubau von Schiffen, für welchen eine Reihe von Uferplätzen an der oben erwähnten Meeres- bucht dient, ist eine ausehnliche Zahl von Leuten beschäftigt. Allein der wichtigste Erwerbszweig für St. Yaast und derjenige, der mein Interesse am ıneisten in Anspruch nahm, sind die Austernparks, welche zu den umfangreiehsten aller französischen Küsten gehören. Diese Anlagen, welche zum Aufbewahren und zur Pflege der von den Fischern herbei- gebrachten Austern dienen, erstrecken sich zwischen dem Uferdamıne, der von der Stadt nach Norden läuft, und der ihm gegenüberliegenden Insel Tatihou und nehmen nach meiner Schätzung eine Läuge von etwa '/; Meile und eine Breite von etwa 900 Schritt ein. Diese Fläche ist durch niedrige Steinwälle in mehr oder minder rechteckige Felder ge- theilt, welche von einem breiten, zur Zeit der Ebbe nach Tatihou füh- renden Wege durchschnitten werden. I diesen Feldern, deren Zahl sich nach den mir gemachten Angaben auf 300 beläuft, liegen die Austern in einer dünnen Schicht auf niedrigen, parallelen Querrücken, deren Zwischen- räume den Arbeitern einen leichten Zugaug gewähren. Alle diese Felder werden von der Fluth mehrere Fuss hoch unter Wasser gesetzt, aber zur Zeit 9 Mittheilungen über St. Vaast-la-Hougue der Ebbe, je nachdem sich der Boden etwas hebt oder senkt, die einen ganz, audere theilweise, noch andere gar nicht bloss gelegt. \Venn der Seemann auf den Eintritt der Fluth angewiesen ist, um in den Hafen ein- laufen oder ihn verlassen zu können, warten tausend andere Leute auf das Zurückweichen der Wellen, damit sie ihre Arbeit in den Austern- parks beginnen. Dann entfaltet sich auf dieser ganzen bis dahin vom Meere bedeckten Fläche ein reges Leben. Sobald nur die Stein- wälle der Parks emportauchen, setzt sich schon eine Reihe von hoch- räderigen Karren von der Stadt in Bewegung und zieht auf der noch von Wasser bedeckten Strasse dahin, und bald folgen ganze Trupps von Männern, Frauen und Kindern, mit langen Rechen bewalfinet, auf hohen, innen mit Stroh ausgekleideten Holzschuhen und vertheilt sich zwischen die einzelnen Felder, um ihre Arbeit zu beginnen, die darin besteht, die Austern umzuwenden, zu reinigen und die todten zu entfernen, deren Schalen, in ganzen Haufen aufgetlhürmt, Zeugniss ablegen, wie viel hier, ehe es noch in den Handel gebracht wird, zu Grunde geht. Die Karren holen die Austern ab oder brinugeu diejenigen, welche von den Fischern aus dem hohen Meer gewonnen und diesseits der Parks nahe der Stadt abgeladen sind, den Arbeitern zur Vertheilung iu die Parkfelder. Die meisten der hier beschäftigten Personen waren Frauen und Kinder; der höchste Tagelohn, für zwei Ebbezeiten berechnet, ist für Männer 24/, Franes, Frauen pflegen etwas weuiger zu bekommen und Kinder ver- dienen sich 15 bis 20 Sous. Zur Ueberwachung der Arbeiten wie der Parks selber sind 4 gardes des pares angestellt, deren jeder 600 Frances erhält. Die Ansternbänke selbst liegen ziemlich entfernt von St. Vaast, und die einmastigen Austernbote gehen wohl 30 Lieues hinaus, die Bis- quines sogar bis in die Nähe der Euglischen Küste. Zum Heraufbringen der Muscheln dienen Schleppnetze mit eisernem Gestelle (Dragues) und die Tiefe, in der dieselben arbeiten, soll bis 140 Fuss gehen. Die Fischer bleiben meist 5 bis 6 Tage weg uud laden ihren Faug zwischen der Stadt und den Parks aus, wo sie dann die Händler in Empfang nehmen. Als ich zu dieser Zeit den Strand besuchte, waren eben von einem Fahr- zeug 8 Tausend Austern heimgebracht, ein nur geringer Jagdertrag: denu ist das Glück günstig, so erbeutet ein Fahrzeug 10,000, ja 20,000 und mehr Austern. Die Pariser Restaurants nehmen für das Dutzend Austern l France, und hier — wird das ganze Mille mit 40 Frances bezahlt, mit S Frances mehr als in England, woher auch die an der Englischen Küste gefischten Muscheln lieber hierher als dorthin verkauft werden. Auch ist dieser ganze Erwerbszweig keinesweges ausschliesslich in deu Händen der Franzosen, vielmehr bereiten ihnen die Engländer eine gefährliche Coneurrenz, da sie, wie ich von vielen Seiten hörte, mit besserem Er- folge arbeiten. Aus den Parks kommen die Austern nicht direct in den Handel, und seine Meeres-, besonders seine Annelidenfauna. 7 sondern wandern demnächst in kleinere, in den Etablissements der Gross- händler in der Stadt selbst angelegte, mit Seewasser gefüllte Reservoire, nachdem sie ihrer Grösse nach ‚sortirt sind, ein Geschäft, das mit grosser Schnelligkeit von Frauen ausgeführt wird. Die Versendung selbst geschieht in grossen Körben, durch die Bahnzüge, die von Cherbourg über Va- logne täglich zweimal nach Paris gehen; bis Valogne werden die Austern zum Theil mit derselben Diligence transportirt, die die Passagiere dort- hin befördert, wobei letztere insofern oftmals beeinträchtigt werden, als bei dem kurzen Aufenthalte in Valognes die Ablieferung der Austern vor Allem besorgt wird: da helfen rüstige Arme genug, während nm das Gepäck des Reisenden oft sich Niemand kümimnert und dieser selbst seinen Packträger spielen muss.. Uebrigens ist der Grosshandel mit dieser so gesuchten Waare nur in den Händen weniger Personen, unter denen jetzt die Gebrüder Leguai die erste Stelle einnehmen; drei audere sehr be- deutende Händler hatten in jüngster Zeit inr Geschäft einstellen müssen. Die Hoffnung, die man wohl hegen konnte, mancherlei von der Thierwelt des Meeres in den Austernparks selbst zu sammeln, schwand, nachdem ich alle Einrichtungen kennen gelernt; diese Plätze waren viel zu besucht und die Muscheln selbst zu wenig der Ruhe überlassen, als class man dort mit Erfolg suchen dürfte; auch war es nicht gestattet, mit irgend einem zerstörenden Werkzeug dort zu arbeiten. Ich machte mich an die frisch gefischten und in Haufen aufgestapelten Austern, die, ehe sie in die Parks vertheilt wurden, einige Stunden dort zu liegen pflegten und zugänglich waren; allein auch an ihnen zeigte sich in diesem trockene: Zustande so wenig Interessantes, dass mir die darauf verwandte Zeit zu theuer schien und ich den Versuch nieht wiederholen muchte. Man hätte einige Becken mit Meerwasser zur Hand haben müssen, um die Muscheln einige Zeit darin liegen zu lassen und Acht zu geben, was sich von kleinen belebten Wesen von den Schalen und anhängenden Körpern los- machen und darin herumschwimmen würde. Den Austernfischern selbst endlich liess ich Geld versprechen, wenn sie mir die mit den Muscheln heraufgezogenen Thiere mitbringen würden; allein, mochte es nun daran liegen, dass ihnen mein Auftrag nicht gehörig bestellt wurde, oder dass während meines Aufenthalts dieselben nicht so zahlreich als sonst ein- trafen: auch dies Mittel blieb erfolglos und ich machte in dieser Hinsicht dieselbe Erfahrung, wie in Triest; es passt das den Leuten nicht in ihren Kram, und sie sind froh, wenn sie die in ihr Gewerbe nicht eingreifenden Gegenstände des Meeresbodens und den Schmutz desselben wieder über Bord geworfen haben. Ich meinte endlich, dass mir der Fischmarkt eines und das andere von wirbellosen Thieren liefern würde, der Fischmarkt, auf dem ınan in Triest sogar Chaetopteren antrifft, der mancherlei Crustaceen, Schalthiere und Echino- dermen nicht zu gedenken. Allein der Fischmarkt in Triest ist eine Aus- Sg Mittheilungen über St. Vast-la-Hougue stellung einer grossen Stadt, zu der Meilen weit entfernte Ortschaften ihr Contingent stellen; daran war hier nicht zu denken. Der Fischverkauf ist in St. Vaast ein schnell vorübergehendes Ge- sehäft: nie baut sich auch nur für einige Stunden eine kleine Zahl von Tischen auf, auf denen man den Fang feilböte, sondern sobald eine be- ladene Fischerbarke in den Hafen läuft, sammeln sich schon die Käufer an; die Fische werden in Körben herbei gebracht, wenn sie grösser sind, einzeln oder zu je 2 oder 3 Stück, oder in kleinen Partieen auf einen Tisch gelegt, ausgerufen und an den Meistbietenden verkauft. Dies wiederholt sich zu verschiedenen Malen währen. eines Tages und nach einer halben Stunde ist alles beendigt. Die Fische, die während meines Aufenthalts auf den Markt kamen, waren hauptsächlich: Bars (Labrax lupus), Surmulets (Mullus surmuletus), Rougets (Trigla pini Bl), Epi- nocehes (Gasterostens aculeatus), Lancons (Ammodytes Tobianus), Soles (Solea vulgaris), Barbues (Rhombus vulgaris), Merlangs (Merlangus- merlangus), Colins (Merlangus pollachius), Loches (Motella vulgaris), Br&emes (Cantharus centrodontus), Mulets (Mugil capito) und Congres (Conger conger). An Fischen fehlt es fast nie, wie unsere Wirthstafel im Hötel de France bezeugte, und ich hätte reichlich Gelegenheit gehabt, die äusseren und inneren Parasiten dieser T'hiere zu untersuchen, allein da ich mir zur Hauptaufgabe gestellt hatte, die Verhältnisse und das Thierleben der Ebberegion zu studiren, und diese meine ganze T'hätigkeit im vollsten Maasse in Anspruch nahm, so musste ich jenes Gebiet unbe- untzt lassen. Ich gestehe, dass ich nicht eben mit den grössten Erwartungen nach St. Vaast gekommen war: nament!ich hatte ich bei so vorgeschrittener Jahreszeit auf keine besondere Begünstigung von Seiten der Witterung gerechnet. Quatrefager lebensvolle Schilderung von seinem Aufenthalt auf den Chausey-Inseln mit ihrem regnerischen Klima stand mir vor Allem anderen vor Augen, und hatte bei mir unwillkürlich alle Beschrsi- bungen der übrigen von ihm besuchten Localitäten in den Hintergrund gedrängt, ich tröstete mich nur damit, dass ich bei allen eintretenden Behinderungen nicht wie er als Einsiedler, sondern in einer Stadt leben, zum wenigsten durch ihren Fischmarkt immer einige Beschäftigung finden und eine oder die andere Persönlichkeit antreffen würde, die sich für die Thierwelt interessirte. Das letztere in meinen Sinn genommen traf nun durchaus nicht ein: Hunderte zwar von Proletariern stellten ihr nach. aber natürlich nur, um ihren Hunger zu stillen; einen gebildeteren Menschen, mit dem ich mich darüber unterhalten oder von dem ich lernen konnte, einen Sammler oder Liebhaber dieser Studien gab es nicht und auch für Cherbourg wusste man mir keinen zu nennen, obschon dort die Soeiete imperiale des sciences naturelles bei längerem Aufenthalt wohl manchen Anschluss gewährt hätte, und seine Meeres-, besonders seine Annclidenfaura. 9 Ich wollte es mit einem Fischer versuchen, der meine Wirthin zu versorgen pflegte uud benutzte sogleich den ersten Nachmittag, um mit ihm, der seine Angelschnüre auswerfen wollte, nach der Insel Tatihon zu fahren, und beim Suchen seine Hülle in etwas zu benutzen, aber wir kamen viel zu spät au Ort und Stelle. Er war zwar redlich bemüht, Steine umzuwälzen, wir fanden auch sehr bald eine jener prächtigen und grossen Actinieu (Actinia crassicornis Müll), die dem Mittelmeer fehlen, dann die dort so häufige Actinia cereus Phallusia scabra Müll, Acera bullata Müll, Nereis margaritacea, Asteracanthion rubens uud einige Krabben, allein der Mann war augenscheinlich für meine Zwecke wenig geeignet; ihm lagen seine eigenen Angelegenheiten vor Allem am Herzen und ich musste mir einen anderen Lehrmeister suchen. Ich fand ihn Tags darauf an einer alten Fischerin Marie, die ich auf ihrer Jagd nach Würmern begleitete, ein spärlicher Nahrungszweig, dem aber viele Frauen hier nach- gehen. Dabei lernte ich zugleich ein Werkzeug kennen, das mir an den Küsten des Mittelmeers nie vorgekommen war, sehr natürlich, weil dort die Ebbe viel zu unbedeutend ist, um irgendwie in Betracht gezogen zu werden. Hier aber, wo grosse Flächen schlammigen Sandes durch sie frei gelegt werden, bieten diese eine reiche Ausbeute, und es giebt nichts zweckmässigeres, sich dieselde zu verschaffen, als das Symbol des Poseidon selbst, den Dreizack (la fourche), eine eiserne Gabel an einem starken etwa 21, Fuss langen Stiel: die Zinken sind platt, gegen 8 Zoll lang, um das Doppelte ihrer Dicke auseinanderstehend und wenig spitzig. Jedem Laien fallen auf diesen Plages Häufchen von wurmartig ver- schlungenen Sandschnüren in unzähliger Menge auf: es sind die Excre- mente der Arenicola piscatorum, einer Annelide, die im Mittelmeer zwar vorkommt aber nur spärlich. Hier findet sie ihre wahre Heimath, man kann sie mit Recht den Regenwurm des Meerbodens nennen: in ihn bohrt sie ihre langen, senkrechten Gänge, in. die sie sich zur Zeit der Ebbe zurückzieht, so dass der erste, zweite, dritte Stich der Gabel noch nichts zu Tage fördert, dann aber kommen wit jedem weiteren grosse Massen heraus. Diese schmutzig-grün- oder schwarzbraunen Würmer mit ihren blutrothen Kiemenbüscheln, unter dem Namen Vers allen Fischern bekannt, erreichen eine Länge von 8 bis 10 Zoll und am vorderen Theil die Dicke eines kleinen Fingers und werden so eifrig gesucht, weil sie den Haupt- köder für die Angelschnüre abgeben. Wo der Boden mehr schwarz und modrig ist, hausen Cirratulus borealis Lam. und Lamarckiü Aud. u. Edw., die den Arenicolen an Grösse merklich nachstehen. Man findet sie mei- stens ganz zusammengeknäult und in ihre über die ganze Länge des Körpers vertheilten, fadenförmigen Kiemen eingewickelt, an Farbe wech- selnd, bald fast schwarz, bald fast olivenfarbig oder goldgelb; doch muss man sie in reines Wasser legeu und säubern, um diese Unterschiede des Contrastes und Spieles der blutrothen, sich unaufhörlich schlängelnden 10 Mittheilungen über St. Vaast-la-Hougue Kiemen gewahr zu werden. Einen dritten Bewohner des Meeresbodens, den uns der Dreizack verschafite, waren ganz bleiche und meist gestreckte Phascolosomen und zwar Ph. elongatum Kef.; einzelne Exemplare von be- deutender Länge, bei ausgestrecktem Rüssel bis 64 mill. Alle diese Thiere erbeuteten wir schon in dem Bereich des Hafens, der zur Ebbe- zeit fast ganz wasserleer wird, so dass sämmtliche Schiffe auf dem Trock- nen liegen. Tags darauf setzte ich aiese Art der Jagd mit verstärkten Kräften und zwar ausserhalb des Hafens, doch nahe demselben fort. Die Alte hatte sich ihre Nichte, eine kräftige Fischerfrau, zur Hülfe geholt und obwohl mır der Boden nur etwas schlammiger schien, erbeuteten wir doch ausser den eben beschriebenen Anneliden schon andere, mir nur aus den Studien von Museen bekannte: die fleischfarben perlgraue, farben- spielende Nephtys margaritacea Johnst. (Nereis eoeca Fabr.) und die Nerine joliosa Sars, letztere freilich nur in Bruchstücken, ausserdem drei Nereis, N. margaritacea Leach, N. diversicolor Müll. und N. regia Qf., eine blass- tleischfarbige Art, mit bläulichgrün glänzendem Rücken, auffallend durch das spärliche Pigment ihrer Augen und den Mangel fast aller hornigen Rüsselspitzchen. Quatrefages hat diese Art in Boulogne gesammelt. Auch ein hinteres Bruchstück eines Clymene-artigen Thieres fand sich, so- gleich kenntlich an dem schaufelartigen Ende, in das der Leib ausläuft, doch unzureichend zur näheren Bestimmung. Der Nephthys thut es, ausser der Nereis regia, keine an Grösse gleich; ein Exemplar erreichte eine Länge von 84, Zoll; im Verhältniss dazu waren die Nephtysarten des Mittelmeers nur schwächliche Geschöpfe. Diese Wurmart scheint auch bei den Fischern in einigem Ansehen zu stehen, insofern sie dieselbe durch einen besonderen Namen (Carpilleuses) auszeichnen, während wir die Frauen für alle andern keine Namen in ihrer Sprache auzugeben wussten. Inzwischen war meine erste Neugier bei dieser Art von Jagd be- friedigt und ich ging an die Durchsuchung des Felsbodens. Das ganze Gestade hier besteht aus Granit, hin und wieder aus Gneis, und senkt sich so allmählich und gleiehmässig, dass man sich durchweg auf einer Ebene bewegt, aus der nur niedrige Klippen hervorragen, der Sand, der aus der Zerstörung jener Felsarten entsteht. lagert sich in grösseren Flächen nur gegen das Ufer hin ab, zuweilen an manchen Stellen in ansehulicher Er- streckung, so in dem durch Vorbaue geschützten Hafen und längs dem Ufer in der Bucht gegen Reville hin, in welche ein kleiner Fluss mündet, wo er, wie im Hafen, oft so mit Schlamm gemischt wird, dass man tief darin einsinkt; au dem Badeplatz von St. Vaast fehlt letzterer jedoch sänzlich. Man kaun sich keine für diesen Zweck günstigere Localität denken, ein durchaus fester, ebener Sandboden, ohne Dünenbildung, ohne Vertiefungen, die den Badenden unangenehm überraschen köunten; wo- gegen gleich dahinter, um das Castell la Hougue die Klippen zahlreich nnd seine Meeres-, besonders seine Annelidenfauna. ji werden und sich steiler aufrichten. Wo der Felsboden zu Tage tritt. ist er zum Theil mit Felsblöcken bedeckt, bald mässigen, die man mit einiger Mühe heben kann, bald so ansehnlichen, dass sich auch die Kraft von zweı Personen daran vergeblich versucht, und doch ist gerade die seltenere Beute mit Sicherheit unter denen zu vermuthen, die den besseren Schutz gewähren. Klippen wie Felsblöcke sind mit einem dich- ten Ueberzug von Tang bekleidet, wie verschieden von den scharfrandigen, Klippenkämmen, die an den Kalkgestaden von Porto re, Cherso nd Lussin piecolo hervorragen und kaum dem Fuss länger zu ruhen erlauben! Mit meiner Ankunft in St. Vaast war gerade die Zeit des morte mer, der kleinen Ebbe, eingetreten, die Periode, welche den Tagen des Voll- und Nenmondes, den Tagen der höchsten Fluth und tiefsten Ebbe folgt, und mit aus diesem Grunde hatte ich zunächst mit dem Ausbeuten des Sandbodens begonnen. Auch jetzt noch war die Strecke, in welcher das Meer zurücktrat, verhältnissmässig klein, und doch welch ein Treiben und Schaffen auf diesem Lande für sechs Stunden! Dort bewegten sich schwer- fällig hochräderige, mit 2 oder 3 Pferden bespannte Karren, hier eilenden Schrittes hoch aufgeschürzte Frauen mit Stangen-Netzen, dem zurück- weichenden Meer nachziehend, und dort in gebeugter Stellung sah man schon halberwachsene Knaben auf den Klippen mit Suchen beschäftigt, während Männer mit Körben und kleinen eisernen Haken erst von fern heranzogen. Die Karren sind für das Aufladen des schlammigen Sandes bestimmt, der als Düngungsmaterial auf die Aecker wandern soll. Wenn man erwägt, wie viele fein zertheilte organische Körper diesen Schlamm bilden, und wie viel tausende von lebenden Arenicolen und anderen Wür- mern mit auf diese Wanderung gehen, so lässt sich ermessen, wie kräftig er auf die Vegetation der Felder wirken und von welcher Bedeutung er für diese ganze Gegend sein muss, ein Material, das unaufhörlich in sol- chen Massen entsteht, bei jeder Ebbe geholt werden kann und bei dem nur die Kosten des Transportes in Rechnung kommen. Einen zweiten, nicht minder geschätzten Dungstoff liefert die enorme Fucus-Decke der Klippen; allein für jetzt durfte diese Quelle nieht benutzt werden. Damit diese Tange (Fucus vesiculosus u. a.) in ihrem Wachsthum nicht gestört, in ihrer Vermehrung nicht wesentlich beeinträchtigt werden, gestattet das Gesetz nur einmal im Jahr ihre Ernte, und diese fällt für St. Vaast in den Fe- bruar. Zur Sodafabrikatiou scheint der hiesige Tang oder Varee nicht benutzt zu werden, wenigstens habe ich nieht davon sprechen gehört; wahrscheinlich sind dazu noch grössere Mengen erforderlich, wie sie am Cap la-Hougue bei Poqueville nahe Cherbourg und auf den Chausey- Inseln vorkommen (vgl. Andouin et Edwards Littoral de la France I. page. 67 und (uatrefages Souvenirs d’ un naturaliste I. pag. 35). Alle jene andern Leute, die von dem Ertrag der Ebbe leben, indem sie See- thiere sammeln, sind Proletarier, oft wahrhaft kümmerlich anzuschauen. 12 | Mittheilungen über St. Vaast-la-Hougue Sie stellen namentlich den Patellen (Patella vulgata, hier Flies genannt) und einer Art von Littorina (L. Ütiorea L.) nach, einer kleinen schwarz- braunen, spiralgefurchten Schnecke, die hier unter dem Namen Vignot be- kannt und beliebt ist. Sie wird in Salzwasser gekocht und als kalte Speise aufgetragen und fehlte nie auf unserer Wirthstafel, wo man sie zur Abwech- selung zwischen den einzelnen Gängen oder vor deın Dessert speiste, indem man das Thier mit seinem Deckelchen mittelst einer Stecknadel herausholt. Dagegen sind die Patellen wenig geachtet, das Meerrohr (Haliotis tuberculata L.), das eine viel ansehnlichere Grösse erreicht, weit höher geschätzt und bei St. Malo in Menge gefunden wird, habe ich hier niemals zu Gesichte bekommen. Von Zweischalern wird eine Art Messerscheide (manche de couteau), Solen vagina L. zum Essen gesammelt, auch wohl Venus decussata Lam., ein Gegenstand besonders eifriger Nachstellung aber sind drei Arten von Krabben, die sich überall herumtreiben, oft wo man sie nicht ahnt, in dem vom Wasser durchdrungenen Sande versteckt, und aus ihrem Hinterhalt über kleine in Lachen zurückgebliebene Thiere her- fallend: Pagurus maenas (L.), Portunus puber (L.) und Platycarcinus pagurus (L.), der erstgenannte auch im Mittelmeer sehr gemein, obwohl er dort seltener eine so bedeutende Grösse als hier erreicht, aber in dieser Hinsicht noch weit übertroffen von Platycareinus, der im Mittelmeer zu den Seltenheiten gehört; nirgends habe ich von diesen Krabben stattlichere Ausstellungen als bei den Fischhändlern in London gesehen; es befanden sich darunter Exemplare von 10 Zoll in der Breite und darüber. Seine furehtbaren Waffen, die gewaltigen Scheren, wissen die Leute, die ihm zur Ebbezeit nachstellen, so geschiekt über- und ineinander zu biegen, dass sie ihn ungefährdet davontragen, und während sie einen zweiten auftreiben, ruhig auf dem Rücken liegen lassen können. Wir erwähnten oben der mit Hamen ausziehenden Frauen: diese gehen auf den Fang der Garnelen (ereveltes) aus, jener langschwänzigen, dünnschaligen, im Leben ganz durch- sichtigen Krebse, die an den Östseeufern fälschlich Krabben genannt werden. Sie fahren damit, indem sie die Stange des Netzbeutels kräftig andrücken, auf den Wiesen von Seegras hin, welche bei tieferer Ebbe emportauchen und es muss keine geringe Anstrengung kosten, dies so anhaltend zu wiederholen. Die Arten, die auf solehe Weise gefangen werden, sind hauptsächlich Crangon vulgaris Fabr. und Palaemon Squilla (Z.), doch befinden sich auch einige andere darunter, wie Nika edulis Risso. Auch diese Garnelen erscheinen häufig auf unserer Tafel, sie sind aber richt bloss eine allgemein genossene Speise, sondern dienen auch als Köder für manche Fische. So niedrig ihr Preis ist, so macht doch die ungeheure Menge, in der sie auftreten, ihren Fang zu einem nicht unbedeutenden Gegenstand. So erzählt Quatrefages, dass die etwa 10 Frauen auf den Chausey-Inseln, denen man denselben überlässt, jähr- lich an 2500 Kilogramm aus dem Meere ziehen und aus ihrem Verkauf und seine Meeres-, besonders seine Annelidenfauna. 1 gegen 8000 Fres. gewinnen. Bekanntlich beherbergen die Crangon’s und Palaemon’s häufig das Weibchen eines kleinen Asselkrebses (Bopyrus sqwllarum), der sich an der Innenfläche der den Kiemen anliegenden Schalenwölbung festsetzt und seine Gegenwart durch eine buckliche Auf- treibung dieser Stelle verräth. Meinem Speisewirth Herrn Casseron war dies nicht entgangen, aber so sonderbar dieser ganz platte assyminetrische Parasit aussieht, ich hätte nie daran gedacht, ihn mit einer Scholle zu ver- gleichen, und doch behauptete mein Wirth, als wäre das eine ausgemachte Sache, dass dieses Thier das Junge einer Scholle sei, und ich hatte Mühe, es ihm auszureden. Endlich giebt es noch einen Meerbewohner, den die Ebbe den Fischern überliefert; es sind die kleinen Meeraale (Conger conger L.); sie liegen unter den grossen Steinen versteckt und man be- mächtigt sich ihrer, indem man sie durch einen Schlag auf den Kopf mit einem kurzen eisernen Haken betäubt. Auch sie dienen sowohl zum Essen, als zum Köder an den Angelschnüreu. Anf den Fang der Lancons werde ich später zu sprechen kommen. Wenn nun auch dies rege Treiben für den Neuling und für den Laien, der keine besonderen Zwecke verfolgt, etwas Anziehendes hat, so war mir doch eine solche Gesellschaft von Jagdgenossen, mit der ich alle Tage zur Zeit der Ebbe zusammentraf, auf die Dauer nichts weniger als erwünscht; nieht, dass ich von ihrer Neugier belästigt wäre, von der der Naturforscher in Italien so viel zu leiden hat, aber diese unermüdlichen Proletarier beeinträchtigen wesentlich dıe Ausbeute, indem sie das Jagd- terrain verderben. Die Garnelenfischer liesse ich mir schon gefallen: die ziehen auf den klippenfreien Partieen, die sich allmählich zu betretenen Strassen umgewandelt haben, gradesweges dem Meere nach und setzen dort ihre Netze in Bewegung, aber alle anderen vertheilen sich auf die Klippen und an die Felsblöcke und kehren das Unterste zu oberst. Wie oft lockte schon von ferne eine Gruppe breiter und dabei wenig massiger Steine — von allen, weil man sie leichter bewältigen kann, die erwünsch- testen — allein bei näherer Betrachtung ergiebt sich, dass sie alle um- gewendet sind, denn die mit Balanen und Fucus bekleidete Fläche liegt nach unten, und dann siedelt sich, wenn sie nicht bereits lange Zeit so ge- legen haben, kaum jemals etwas Interessanteres an. Diese Ueberraschungen werden besonders unangenehm, wenn man zur Zeit der kleinen Ebbe sucht, wo das Terrain ein beschränkteres ist. Doch fangen wir beschei- den an den Ufermauern der Stadt an, von denen sich eben das Meer zurückzieht. Mauern und Ufersteine bedeckt weit hinauf ein dichter starrer Ueberzug von kleinen Balanen (Balanus balanoides L.), während tiefer und auf dem Boden die beweglichste Thierwelt haust. Da treiben die Uferasseln (Ligia oceanica L.) ihr Wesen, und man mag zusehen, wie man trotz ihrer oft ansehnlichen Grösse diese pfeilschnellen Gesellen unbeschädigt erhascht, die im Nu in den Fugen der Mauern verschwinden, und hebt 14 Mittheilungen über St. Vaast-la-Hougue man den ausgeworfenen Seetang auf, wie wimmelt es da von lustig hüpfenden Flohkrebsen, die doch auch ihre gedrungene glatte Gestalt nur zu leicht unter den Händen entschlüpfen lässt: ich sammelte hier nur eine Art, die Orchestia mediterranea Cost., ging aber auch nicht darauf aus. ihren hier vielleicht sonst noch vorkommenden Verwandten beson- ders nachzuspüren, da ich erstaunt bemerkte, wie weit während dieser kleinen Jagd der flache Meeresboden schon entblösst war. Eben so wenig sollen uns die Arenicolen aufhalten, über dereu zahlreiche wurm- förmige Auswurfshäufehen wir nur, soweit die Sandfläche reicht, hinweg- gehen; wir eilen zum Felsboden und dessen Klippen nördlich vom Bade- platz; auch hier fehlen Balanen nicht, aber am meisten in’s Auge fällt die Fucusvegetation; wir befinden uns in der Region, die dem Wogen- drang am meisten ausgesetzt ist, reich an kleinen von starken Gehäusen geschützten Schnecken, unter denen die Napfschnecken, Patella vulgata (D.) die ansehnlichsten, so Litorina littorea (L.), und die gelbe oder gelbrothe L. littoralis (L.) in Masse, L. rudis Don., Purpura lapillus (L.), aber erst eine Strecke weiter lohnt es Halt zu machen, und wit dem emsigeren Suchen zu beginnen, dort, wo muldenförmige ringsum geschlossene Ver- tiefungen der Klippen dem Wasser keinen Abzug gestatten. Diesen win- zigen Lachen muss man alle Aufmerksamkeit schenken; viele derselben sind nur so flach, dass man mit der Hand ihren Boden erreicht, an allen aber kann man die Seitenwände ablesen. Jeder in ihnen befindliche lose Stein und was sich nur ablösen lässt, verdient untersucht zu werden. ‚Hier trifft man die zierlichen Rissoen in mehreren Arten, Nassa retieulata (L.), Murex erinaceus L.. kleine Trochus, Fissurellen und Chitonen: von diesen, für die ich, weil sie mit ihrer segmentirten Schale und dem Ver- mögen sich einzurollen so eigenthümlich dastehen, eine besondere Lieb- haberei hege, giebt es 2 Species häufig, den Ch. cinereus L. (marginatus Penn.), und den mit breitem, wulstigem Mantelsaum eingefassten dureh Borstenbüschel vor allen. ausgezeichneten Ch. fascicularis L., der hier oft eine ansehnlichere Grösse als im Mittelmeer erreicht. Nur sehr vereinzelt begegnete mir Amphisphyra hyalina Turt.; Tergipes lacinulatus Cuv. aber, den C. Vogt bei St. Malo in solcher Menge antraf, suchte ich ganz ver- gebens. Die Bivalven waren in diesen Lachen nur spärlich vertreten, am meisten durch Venus (Tapes) decussata Lam. und virginea L., beide nur in kleinen Exemplaren. Dagegen gehören gewisse Ascidien zu den regel- mässigen Bewohnern dieser oft winzigen Wasserbehälter, theils einfache, und zwar nur Phallusien, theils zusammengesetzte: Steine von der Grösse einer ausgebreiteten Hand waren an ihren Unterflächen oft von 3, 4 und mehr Exemplaren von Phallusien besetzt, hauptsächlich von Ph. mentula (Müll.), von der so durebsichtigen P%. intestinalis (Cuv.) und der krystallhellen und durch die feinen Zacken ihrer Oberfläche zierlichen Ph. scabra (Müll.), die jedoch mit so breiter Basis anhaftet, dass es bei der Dünnheit gerade 4 (eb und seine Meeres-, besonders seine Annelidenfarna. dieser Wandungen und den Unebenheiten der Steine, die sie überzieht, kaum jemals gelingt, sie unverletzt abzulösen. Von zusammengesetzten Aseidien sieht man niedliche Stöckchen von dem orangegelben Aplidium fallasc Johnst. und Amarucium prohferum Edw. und dünne Ueberzüge von Didemnium gelatinosum Edw. und Leptochnum JFulgens Edw. In der Hoffnung, eine grosse Mannigfaltigkeit von Amphi- poden und Isopoden anzutreifen, ward ich getäuscht: Megamoera Othonis Edw., Gammarus marinus Lch., Lysianassa atlantica Edw. Idothea tridentata Latr. und einige Sphaeromen wiederholen sich am meisten. Melita palmata Mont., Paranthurus Costana Sp. B., Cymodoce pilosa Edw. und Nesaea biden tata seltener; Pilummus hirtellus (L.), Galathea strigosa (L.) und Pagurus Prideausxi Lech alle drei nur in kleinen Exemplaren, und zahlreiche Por- cellana platycheles Penn., spärlichere P. longicornis (Penn.) repräsentirten die Ordnung der Decapoden. Von Pyenogoniden, von denen in der Nord- see und dem Kanal so mannigfache Arten vorkommen, erinnere ich mich an diesen Localitäten nur ein Thier erbeutet zu haben, es war Acheha echinata Hodgs. Was die Nemertinen anlangt, so gab es in diesen Lachen nur solche von unansehnlicher Grösse: Astemma rufifrons Johnst., einen ähnlichen zinnoberrothen Wurm, Nemertes communis v. Ben. ?, Tetrastemma varücolor Örsd. und Serpentaria fusca Johnst. Der Nemertes hält sich tagelang vortrefllich selbst in kleinen Gläsern, die man jedoch nicht unverschlossen stehen lassen darf, da dieses T'hier gern herauskriecht. Es pflegt, wenn es nicht contrahirt am Boden liegt, zu einem dünnen Faden ausgestreckt den ganzen Innenraum zu durchspannen, indem es sich hin und her an gegenüberstehende Punkte der Glaswand andrückt und in dieser Lage ruhend verbleibt. Planarien begegneten mir selten und nur sehr kleine Formen. Auch für Anneliden sind diese Mare’s keine ergiebige Fundgrube, doch giebt es einige Formen, auf die man mit einiger Sicherheit rechnen kann: dahin gehören namentlich 2 Arten Terebella, deren Röhren der Unterseite der dort befindlichen Steine anliegen; die gelbe, blos 2 Paar Kiemen führende, T. gelatinosa Kef., die sich beim Tödten in Weingeist in eine pfropfenzieherartige Spirale zu legen pflegt und die olivengrüne mit 3 Paar Kiemen versehene T. (Polymnia) Danielsseni Mgn.; letztere hat eine kürzere, gedrungenere Gestalt und kaun sich in kräftiger Schlängelung schwimmend bewegen, oft sah ich sie aber auch der Wand eines Ge- lässes auliegend rüstig mit ihren Fühlern, Hakenwülsten und Flösschen forikriechen. Mit den Terebelien theilt Leucodore eiliata Johnst. dies Vor- kommen, in fadenförwigen unregelmässig geschlängelten Röhren hausend, während kleine Cirratulen sich am Boden im sehwarzen Moder aufhalten. Eine interessante aber seltene Erscheinung war ein winziger Sclerocheilus, den ich von dem sel. minutus des Adriatischen Meeres nieht zu unter- scheiden vermag und das in einen klaren Schleim gehüllte Chloraema 16 Mittheilungen über St. Vaast-la-Hougeu Dujardinii Q7g., das mit dieser Hülle eben so gut kriechen als schlän- gelnd schwimmen kann, wogegen kleine Polynöen, P. cirrata (Müll) und P. assimilis Örsd. fast täglich anzutreffen waren. Echinodermen habe ich ausser Ophiotrix fragilis (Müll), von dem sich die verschiedensten Fär- bungen neben einander finden und ausser Asteriscus verruculatus Retz. zur Zeit der schwächeren Ebben in diesen Mares nicht bemerkt, und auch diese beiden nicht häufig; von Actinien nur Anthea cereus (Ell.) Die Excursionen nach dem eben beschriebenen Gebiet wiederholte ich fast täglich, da sie so wenig Zeit kosteten, dass ich das hier Gesam- melte mit einiger Ruhe zu Hause beobachten konnte; nur einmal, bevor die günstigere Periode eintrat, begab ich mich in Begleitung der Fischerin Marie Bunel nach der Insel Tatihou, um auch dort einen Versuch mit der Anwendung des Dreizacks auf dem Sandboden zu machen, ein Ver- such, der ganz belohnend ausfiel, weil er mich in den Besitz von Anne- lideu brachte, die wir in der Nähe des Hafens nicht gefunden hatten. Die Stelle, zu der sie mich geleitete, lag eine Strecke hinter dem Halte- platz für die Böte an der Westseite der Insel diesseit des Castells, und lieferte uns ausser Aremicola piscatorum, Terebella conchilega Pall., Nephthys coeca und Nerine foliosa, von der wir jedoch trotz aller Vorsicht wiederum nur grössere Bruchstücke erhalten konnten, Capitella rubicunda Kef., Lagis Korenii Mgn., (Peetinaria belgica? Pall.), Eunice Bellii Aud. Edw., Lumbrico- nereis Nardonis Gr., vollständige Exemplare von Petaloproctus spathulata (Gr.) Clymene Örstedi Clap. und Glycera Rouxii Aud. Edw., eine Annelide von fast rosenrother Farbe, die zu den längsten Arten gehört, (denn sie misst ausgestreckt bis 12 oder 13 Zoll in der Länge) aber nur eine Dicke von 6 Mill. mit den Rudern ohne Borsten erreicht. Eine ganz ähnliche Stelle, die ebenfalls die Anwendung des Drei- zacks fordert, doch erst bei tieferer Ebbe zugänglich wird, lernte ich später (am l6ten September) an Fort la-Hougue kennen, will sie aber sogleich hier besprechen. Das Fort La Hougue ist zwar ringsum von steilen aufstehenden Klippen umgeben, allein im Westen desselben, gegen die Bucht hin, verlieren sich diese allmählich und man hat näher der Stadt zu einen flachen, schlammig sandigen Strand, aus dem nur einzelne Klippen vorragen, die sich zuletzt ganz verlieren. Diese Stelle liefert Nereis cultrifrera und regia, Nephthys coeca, Nerine foliosa, doch hoben wir hier auch ein kleines Exemplar von Eunice sanguinea heraus, und in den Spalten jener Einzelklippen sassen ein paar bisher von mir nicht be- obachtete Nemertinen: die blasserdfarbene Meckelia taenia Dalyell, mit schmaler, etwas dunklerer von zwei weissen Linien eingefasster Rücken- binde und weisslicher Randlinie, eine Art, die an 5 Zoll lang wird und ihre Breite ungemein verändert, und die olivengrüne, mit weissen linea- ren Ringen umgebene Borlasia olivacea Johnst. Das Interessanteste war mir aber das massenhafte Auftreten von Terebella conchilega Pall., deren und seine Meeres-, besonders seine Annelidenfauna. 17 Röhren senkrecht nebeneinstander standen, nur mit ihrem obersten Theil kaum etwa 1 Zoll aus dem Sande hervorragend: in ihrer Umgebung war die sonst hier überall verbreitete Arenicola durchaus nicht zu bemerken. Die ersehnten Tage, welche mit dem am 15. September eintreten- den Vollmond die tiefste Ebbe herbeiführten, rückten immer näher und immer dringender empfand ich das Bedürfniss nach einem kräftigeren Beistand, um grössere Felsblöcke zu heben und mit weniger Aufwand von Zeit dieselben zu spalten, und die Bewohner ihrer Spalten zu erbeu- ten. Da führte mir das Glück einen Fischer zu, einen armen Teufel, der eine grosse Familie, sonst aber wohl nichts besass, als was er auf dem Leibe trug, Henry Nordey, alle Welt kannte ihn nur unter dem Namen Henry IV. Mein Speisewirth empfahl ihn mir als einen zuverlässigen und in solchen Dingen erfahrenen Mann, und wenn auch das letztere nur in einem beschränkten Sinn zu verstehen war, so hätte ich doch keinen unverdrosseneren willigeren Gehülfen finden können. Wir beschlossen zunächst (es war am 11. September) einen Gang nach dem Fort La Hougue, dessen steil aufgerichtete Klippen zur Bildung von kleinen Mare’s nirgend Gelegenheit boten; hier sollte die Spitzhacke ihre Dienste leisten, allein der Granit zeigte sich vorwiegend so fest und hart, dass man sie doch nur mit grosser Vorsicht anwenden konnte. Gleichwohl gelang es, einige günstigere Stellen zu entdecken und so die Fundstätte von wieder ande- ren Anneliden aufzuschliessen, die recht eigentlich die Bewohnerschaft von engen und tiefen Gesteinspalten bilden; die Sandlage, die diese Spal- ten ausfüllt, bietet solchen Thieren, die keine festeren Röhren bauen, sondern mehr in Gängen hausen, eine geeignete Wohnstätte, und wo sich einige Erweiterungen finden, kommt es auch zum Bau von eigentlichen Röhren, die sich leicht ablösen lassen. So kam ich denn auch bald in den Besitz von Eunice sanguinea Mont., einer der ansehnlichsten Arten dieser so umfangreichen Gattung der Kieferwürmer, deren Raubthier- charakter in der kräftigen Bewaffnung des Rüssels so ausgeprägt ist. Doch gehört sie nicht zu den schöneren ihres Geschlechts, denn der Grundton der Färbung ist düster, ein schmutziges grünliches Grau, das bloss durch die zahlreichen blutrothen, längs den Rückenrändern stehenden Kiemenquasten gehoben wird und nur eine Andeutung von dem köstlichen Farbenspiel der meisten Arten besitzt. So kann man denn diese Eunide, wenn man sie eben ergreift und nur Bruchstücke vor sich hat, leicht mit Nerine foliosa verwechseln, obwohl deren Kiemen nur einfache aber brei- tere kurze Fäden darstellen. Einen ebenso düsteren Ton der Färbung trägt das an denselben Localitäten vorkommende Siphonostomum plumosum (Müll), das dem Mittelmeer zu fehlen scheint, während bei der stattlichen Terebella Johnstoni Malmgr., einer Art mit 3 Paar verästelten Kiemen, der Leib bald leberbraun, bald fleischfarben erscheint. Ich sah schon bei dem ersten Angriff auf diesem Boden, dass hier die durch Grösse ausgezeich- ) 18 Dunwmellungen uver oı. vaast-la-Hougeu neten Formen ebenso zu Hause seien als in dem Sandboden, beide gleich abweichend von den vorhin beschriebenen Bewohnern der Felslachen. Eine ähnliche Beschaffenheit bietet ein grosser T'heil des Strandes bei Reville dar, eine Excursion, auf die ich später zu sprechen kommen werde. Zunächst aber muss ich noch einmal auf das schon von mir be- sprochene Terrain am Badeplatz zurückkehren, um die Region desselben zu schildern, die bei tieferer Ebbe zugänglich wird. Sie wird nament: lich characterisirt durch das Auftauchen der Zosteren, bald in schmalen Streifen, hinter denen noch leicht erreichbare Klippen liegen, bald in grös- seren Flächen. Ehe man sie betritt, zeigt der Felsboden einige Veräu- derung: es verschwinden die winzigen Mare’s und machen ausgedehnteren und tieferen Platz, aus denen man schon grössere, reichlicher bewachsene Steine herausheben kann: an ihnen kehren zum Theil die Bewohner der kleinen Lachen, doch reichlicher als dort, wieder, zum Theil treten andere aus der Reihe der Würmer auf, besonders gilt dies von den Bassins, aus denen, weil ihre Uferränder nicht mehr so geschlossen sind, mit fort- schreitender Ebbe eine bedeutende Menge Wassers abfliesst, so dass die in ihrem Ufergestein befindlichen Spalten leicht in’s Auge fallen, und da der untere Theil desselben im zurückbleibenden Wasser ruht, eine ergiebigere Fundgrube bilden. Nun that die Spitzhacke vortreffliche Dienste. Hier kann man ausser der Polyno@ squamata L., deren Stelle im Mittelmeer die P. clypeata Gr. mit ungefranzten‘Rückenschuppen einnimmt, die lang- streckige P. scolopendrina Sav. sammeln, bei der nur die vordere Hälfte des Rückens, und auch diese nur von kleineren Schuppen bedeckt wird: leider zerreisst sie nur zu oft beim Eintauchen in Weingeist, so dass ganz erhaltene Exemplare zu den selteneren gehören. Häufig begegnet man ferner Lysidice punctata Risso, von der ich glaube, dass sie identisch mit L. Ninetta Aud. & Edw. ist, und Lumbriconereis Nardonis Gr., die mir ebenso wenig verschieden von L. Latreilli Aud. & Edw. scheint, wie die vorige in Röhren lebend; es gesellt sich Phyllodoce (Eulalia) viridis dazu, bald einfarbig maigrün, bald mit Querreihen schwarzer Fleckchen auf den Seg- menten und der orangegelbe Polyeirrus (P. aurantiacus Gr.) mit seinem Schopf von unzähligen Fühlern, der im Dunkeln mit dem köstlichsten Violetfeuer leuchtet, und es treten die bis dahin von mir vergeblich ge- suchten Sabellen auf, zunächst Sabella vesiculosa (Mont) und S. pavonina Sav.; von letzterer ähnt die Röhre an Gleichartigkeit, indem sie nur aus fei- nem Schlamm besteht, au Länge im Verhältniss zu ihrem Bewohner und Biegsamkeit der Röhre von S. (Spirographis) Spallanzani Viv., nur dass sie einen viel kleineren Kaliber hat, während S$. vesiculosa, von welcher in Cuvier’s illustrirtem Regne animal eine sehr gute Abbildung enthal- ten ist, eine viel kürzere, hinten schneller zugespitzte Röhre baut und in diese seitlich abstehende Conchylienfragmente kittet. Das eine der erbeu- und seine Meeres-, besonders seine Annelidenfauna. 19 teten Exemplare war offenbar im Begriff, sein Vorderende zu reprodu- eiren, die Kiemenfäden waren noch ganz kurz, der Halskragen noch ganz schmal, der Wechsel in der Stellung der Borsten schon hinter dem 6ten Borstenbündel bemerkbar. Nur einmal entdeckte ich auch ein Exemplar von Sabellaria anglica Ell., einer Annelide, welche auf dem durch die Ebbe entblössten Felsboden von New-Brighton bei Liverpool in so ungeheurer Menge vorkommt, aber freilich ist derselbe dort hin und wieder von weitklaffenden Spalten durchzogen, in die man bequem mit dem ganzen Arm hineingehen kann, eine Sichereit für die Ansiedelung, die der Strand von St. Vaast auch in seinem vom Ufer entfernteren Regionen, so weit sie dem Fussgänger zugänglich sind, nirgends darbietet. Nunmehr war auch nicht länger mit der Ausbeutung desjenigen Felsenterrains zu säumen, welches mir schon Quatrefages als das er- giebigste bezeichnet hatte: das der Insel Tatihou. Henry hatte einge- sehen, dass die Pioche allein für diese Arbeit nicht ausreichen würde, und stellte sich mit einem starken Brecheisen (barre) bewaffnet ein. "Wir schlugen den Weg auf der Insel ein, der rechts am Lazareth vor- bei nach dem grossen Kastell führt, gingen eine Strecke auf der Mauer, die seinen Festungsgraben von aussen einschliesst, stiegen dann auf einer schmalen Stiege am Pulverthurm herab und wandten uns hinter demselben gegen Osten hin, um das Meer zu erreichen, bei einer zweiten Excursion mehr nach Nordosten, bei einer dritten umgingen wir das grose Fort von der Nordseite, ziemlich Reville gegenüber, von dem uns jetzt nur ein schmaler Meeresarn trennte, schlugen dann aber auch eine östliche Rich- tung ein. Die Barre öffnete uns, ohne besondere Vorsicht anzuwenden ungleich leichter die Spalten der an ihrem Fuss noch von Wasser um- spülten Klippen, aus denen eine Menge verschiedener Anneliden an das Tageslicht kamen, zunächst vortreffliche Exemplare von Petaloproctus spa- thulatus (Gr.) und Clymene lumbricoides M. Edw., alle noch in ihren Röhren und unversehrt erbeutet wurden. Man erkennt den Petaloproctus sogleich an dem spatelförmigen, etwas ausgehöhlten Hinterende; wogegen das letz- tere bei den eigentlichen Olymenen einen gezackten Trichter darstellt, auch fehlt dem Kopftheil von Petaloproctus die ausgebildete von einem schmalen mittleren Längsstrich bis zur Mitte halbirte Scheitel- oder Nacken- platte der Clymene, sie sieht vielmehr verkürzt und abgerundet wie eine Kapuze aus; ausserdem fällt Olymene lumbricoides durch die eintönig ocher- oder erdbraune Färbung auf, gegen die sich das Blutroth der Hinterhälfte einiger vorderer Segmente so prächtig abhebt; ich habe davon Exemplare, die noch in Weingeist 4'/, Zoll bei 5,5 Mill. Dicke messen. Die Röhren von beiden liegen ihrer ganzen Länge nach den Spaltflächen der Steine an, sind ziemlich diekwandig mit einzelnen Granitbröckchen auch Con- chylien-Fragmenten bekleidet, aber nicht sehr fest. Beide werden an 9% 20 Mittheilungen über St. Vaast-la-Hougue Grösse noch merklich übertroffen von einer chamoisfarbenen Terebella, deren 3 blutrothe Kiemenpaare als Querreihen unverästelter Fäden, und deren Borstenbündel in schwankender Zahl von 40 bis 60 erschei- nen, ein Thier mit bleichen Fühlern, das ich unbedingt für Phenacia Jetosa Qfg. halte.”) Es ist die grösste Art, die ich kenne, denn sie er- reicht eine Länge von mehr als 8 Zoll und eine Dicke von über 7 Mill., und kommt wie die eben genannten Maldanien häufig vor. Dasselbe silt von Sigalion Idunae Rathke und einer Heteronereis (H. Schmardae Qfg.), die deshalb ein besonderes Interesse darbot, weil sie in ihrer Paarnngszeit stand und man von Genitalstoffen strotzende Männchen und Weibchen haben konnte. Sie steckten in horizontal aufliegenden, plattgedrückten, häutigen Röhren, die viel weniger consistent als die von Sigalion be- reiteten waren. Quatrefages, der sie auch um diese Zeit beobachtet hat, meint, dass diese Heteronereis wahrscheinlich nur zur Laichzeit an die Küste kommt, da er wenige Tage nach dem Ende des September auch nicht ein einziges Exemplar mehr antraf”*). Selten war Eunice sanguinea und noch seltener eine ochergelbe, auf der Oberseite jedes Segmentes mit 2 Querreihen schwarzer Punkte besetzte Phyllodoce, Ph. (Eulalia) Grif- fithsüü Johnst. Von Sabellen gab es hier zwei Arten: 8. pavonina Sav., die häufigste, wie es scheint, auf Tatihou, und die sehr kurze und ver- hältnissmässig dicke, gewöhnlich dunkelweinrothe, mit gelbbraunen oder gelbrothen, dunkel gebänderten Kiemen gezierte $. Argus Sav., von der ich auch Helgolander Exemplare im Berliner Museum fand, sehr leicht an den paarigen in Absätzen stehenden Blättehen und Augen an der Aussenseite der Kiemenfäden erkennbar. Die Identität dieser Art mit Dalyelli Köll. hat schon Malmgren angeführt, aber auch die von mir als S. polyzonos beschriebene Art des Adriatischen Meeres und die $. ver- tcillata Qfg. ist keine andere; eine Differenz um 2 Fäden in dem rechten und linken Kiemenbüschel begegnet nicht selten, doch bilden sie nur ein- fache Kreise. Diese schöne Sabella lebt in der Zosterenregion, öfter unter dem Rasen selbst, den die Zosteren bilden. Von ungegliederten Würmern hebe ich namentlich hervor. die schöne, von Quatrefages beschriebene und abgebildete Valencinia ornata, die sich auch bei Triest und Luzin findet, und den Riesen der Nemertinen, den bisher nur dem Kanal und der Nordsee nachgewiesenen Lineus longissimus Simmons (Borlasia Angliae Oken, Nemertes Borlasii Cuv.) Meine Exemplare dieses so veränderlichen Wurmes waren freilich nur klein im Verhältniss zu denen, die *) Zwar spricht Quatrefages der Gattung Phenacia nur 2 Paar Kiemen zu, doch habe ich mich an dem Original-Exemplar des Pariser Museums über- zeugt, dass in der That deren 3 vorhanden sind. **) Von dieser Heteronereis wurde nachträglich ermittelt, dass sie die epitoke Form einer ebenfalls bei St. Vaast lebenden Nereis, der N. irrorata Mgn., sei. und seine Meeres-, besonders seine Annelidenfauna, 21 Quatrefages und Johnston anführen, hatten aber doch bei mässiger Streckung eine Länge von 3 und 5 Fuss, die Breite eines grösseren schwankte zwischen 3 und 7 Mill. Seine Farbe war ein düsteres Braun, auf dem Rücken verliefen zwei schmale, mit je 2 dunkleren eingefasste Streifen, und am Kopftheil zeigten sich 2 seitliche weisse, in denen schwarze Pünktchen (Augen?) standen und ein kürzerer mittlerer an der Stirn. Henry behauptete, dass der Kopf dieses Thieres im Dunkeln leuchte, allein ich habe dies, obwohl ich dasselbe 5 Tage lebend erhielt, niemals bemerken können; sollte dies Leuchten etwa nur zu einer be- stimmten Jahreszeit stattfinden, oder liegt hier eine Verwechselung zu Grunde? Meine weiteren Forschungen auf der Insel Tatihou unterbrach ein schon lange von mir befürchteter Sturm — denn bis dahin war das Wetter vollkommen sommerlich gewesen und das Aequinoctium stand doch nahe bevor — ein Sturm, der von Regengüssen begleitet mit furcht- barer Gewalt fast 3 Tage anhielt, die Wellen stürmten wie wahre Wasser- berge gegen den Damm, der das Fort La Hougue mit der Stadt verbin- det, bäumten zu Staub zerschlagen hoch hinüber, und bedeckten die hinter ihm laufende Strasse mit grossen Wassermassen, ein Anblick, an dem man sich nicht satt sehen konnte. Ich konnte nicht anders erwarten, als dass das so aufgeregte Meer nur langsam abstillen würde, dies erfolgte jedoch so überraschend schnell, dass ich schon am 20. meine Excursionen wieder aufnehmen konnte. Mittlerweile waren die günstigen Tage der tiefen Ebbe vergangen, das morte mer hatte sich wieder eingestellt, und da es während dieser Periode gerathener war, das oben beschriebene schneller erreichbare Terrain in der Nähe des Badeplatzes auszubeuten, kam ich erst am 26. und 28. dazu, die Südseite der Insel zu betreten. Auf’s Gerathewohl sich durch die Klippen und Steinmassen hindurchzu- arbeiten, ist mühsam, und man folgt besser den schmalen Pfaden, welche sich im Lauf der Zeiten durch stärkere Rinnsale des abfliessenden Was- sers gebildet haben und welche die Fischer benutzen, um ihre Angel- schnüre mit dem Köder auszulegen, oder dem breiteren Bach, in dem das Wasser der Festungsgräben vom Fort zum Meere fliesst, zu beiden Seiten Lachen erzeugend. 'Tatihou hat schon darin einen Vorzug, dass die Zahl der Personen, die hier auf Beute ausgehen, eine geringere ist. Vou diesen Ausflügen brachte ich mit vielen schon früher gesammelten manche bisher vergeblich gesuchte und sehr in’s Auge fallende Thiere heim, namenilich einen ansehnlicheren fast blutrothen Plattwurm mit Fühlerfalten, Proceros sanguinolentus Qfg., und eine köstliche zusammen- gesetzte Ascidie, den Botryllus smaragdus M. Edw., der haudgrosse, sammet- grüne, mit gelben Sternen durchwirkte Ueberzüge auf der Unterfläche der Steine bildet, und, wenn man sich Zeit nimmt, ziemlich leicht abzu- lösen ist. Eben da sassen die ledergelbe Ascidia (Oynthia) microcosmus Cuv. 22 Mittheilungen über St. Vaast-la-Hougue viel sauberer als die aus dem Schlammboden der Adria erhaltenen Exem- plare, mit ©. pomaria Sav. und ©. morus Forb. und grosse Doris tuber- culata, zahlreiche Asteracanthion rubens, meist gelb, nicht wie sonst ge- wöhnlich violett gefärbt, lagen überall umher, Ophiothrix fragilis Müll. in Menge. Echinus miliaris Leske, in ziemlich grossen Exemplaren, war nicht selten, und die einzige Holothurie, die ich während meines Aufent- halts gesammelt, stammt gleichfalls von diesem so reichen Gestade, ebenso die Exemplare von KEuphrosyne mediterranea, die wahrscheinlich mit E. foliosa Aud. & Edw. zusammenfällt. In denselben Tagen wurde auch ein Ausflug nach Reville ausge- führt, eine Strecke die bei rüstigem Schritt eine gute Stunde erfordert, da man nur zur Zeit der niedrigsten Ebbe, statt der Krümmung der Bucht zu folgen, und den dort einmündenden kleinen Fluss auf der Brücke zn überschreiten, die Diagonale wählen und ihn durchgehen könnte. Das Terrain ähnt dem von Tatihou beschriebenen, sah an vielen Stellen un- gemein günstig und einladend aus, sollte uns aber trotz aller darangesetztien Mühe wenig Belohnendes liefern, und nichts, was wir nicht auch auf der Insel gefunden. Das Beste wäre ein riesiges, einen kleinen Finger starkes Exemplar einer Eunice sanguinea gewesen, wenn wir es unversehrt erhal- ten hätten, so aber bekamen wir nur das Hinterende zu fassen, es gelang uns nicht die Steinspalte, in welcher der übrige Theil des Körpers steckte, zu erweitern und dieser leistele beim Versuch ihn herauszuziehen so kräf- tigen Widerstand, dass er abriss, Sigalion Idunae, Clymene lumbricoides, Pe- taloproctus spathulatus, Proceros sanguinolentus und Botryllus smaragdus waren wiederholt anzutreffen, Aleyonium massa nur ın 1 Exemplar, das an einem Fel- sen sass. Besonders interessant aber war mir eine sandige ganz von Wasser durchdrungene Fläche, die in diesem halbflüssigen Boden eine Menge von Ammodytes Tobianus beherbergte und so den grössten Theil der Ortsbewohner herbeigezogen hatte. Wäre uns das Jagdterrain nur bekannter gewesen und nicht so viele Zeit mit dem Aufsuchen der geeigneteren Stellen verloren gegangen, derjenigen insbesondere, an denen sich der Granit weniger fest als an den meisten zeigte, so hätten wir sicherlich hier bessere Resultate gewonnen. Wir gingen noch eine Strecke auf dem flachen, von Sand be- deckten Felsufer nach Norden, über das Leuchtfeuer hinaus, wo eine Masse Fucus ausgeworfen lag und sammelten hier noch eine Menge mit ausgespülter Lobularia digitata und Ascidia microcosmus. Allein die Zeit mahnte uns zum Rückzug, und so stark wir zuschritten, die Stadt war erst bei Sonnenuntergang zu erreichen, und nicht einmal so viel Tageslicht übrig, um noch einigermaasen die Ausbeute in die verschiedenen Gefässe zu vertheilen; so sehr hängt man von der Stunde ab, in welcher bei kür- zeren Tagen die Ebbe eintritt. ‘ Einigermaassen entschädigten mich die Nachmittagsstunden des letzten Tages, über den ich noch verfügen konnte und an dem ich wiederum die und seine Meeres-, besonders seine Annelidenfauna. 33 freiliegenden Zosterawiesen am Badeterrain mit Henry aufsuchte, — es war der 29. September — indem er mir Aseidia (Cynthia) rustica (Müll.), eine hübsche Zahl von Siphonostomum plumosum, Polyeirrus aurantiacus, Sabella vesiculosa, 8. reniformis Müll. und ein stattliches Exemplar von Phyllodoce laminosa Sav. in die Hände brachte, aber auch diese Ausbeute ward uns verkümmert, indem der grau und trübselig auf unsere Arbeit herabschauende Himmel sich von Zeit zu Zeit in Regenschauer entlud und uns so wenig Licht spendete, dass wir früher von dannen mussten, als ich gehofft hatte. Was konnte es helfen, dass der nächste Morgen so heiter anbrach? Das Einpacken der Sammlungen war nicht zu verschiehen, und so wenig Raum auch diese Sammlungen einnahmen, es kostet viele Stunden unausgesetzter Arbeit, wenn man Alles wohl verschliessen und Gläser von so verschiedenem Format, wie sie St. Vaast zur Aushülfe lieferte, zweckmässig für den Transport zusammenstellen wollte. Auf die Erforschung der vom Wasser stets bedeckten Meeresgründe hatte ich bei diesem Aufenthalt in St. Vaast von vorn herein verzichtet; das Wenige, was mir von den dort ansässigen Bewohnern dennoch zukam, verdanke ich ein paar Netzzügen von Fischern und der alten Fischerin Marie, die gelegentlich an den ausgeladenen Austern Einiges ab- ‚suchte; Pecten maximus, bei den Fischern unter dem Namen Silieux bekannt, einige Schwämme wie Halichondria oculata Pall., ferner Pecten opercula- ris (L.) und pusio (L.), Mactra stulltorum (L), Flustra foliacen, Buccinum undatum (L.) einige Trochus- und Natiea-Arten, Echinus miliaris Leske, Ascidia microcosmus Cuwv., Solen vagina L., Cardium echinatum (L.) theils blosse Schalen, theils noch von den Thieren erfüllt; Stenorrhynchus tenui- rostris, Pisa Gibbsü (Lch.) und ietraeodon (Pen.); von Anneliden Sabellaria anglıca Ell. und Aphrodite aculeata L., von welcher letzteren mir auch Henry ein nach dem Sturm am 15. am Strande bei tieferer Ebbe gefunde- nes Exemplar brachte; er versicherte mich, dass dies Vorkommen ziemlich selten sei und dass sich dann das Thier einen Sandhaufen aufwerfe, ähnlich einem kleinen Maulwurfshaufen;, daraus würde sich die bei den Fischern üb- liche Bezeichnung ‚‚taupe de mer‘ erklären. Die Buccinen-Schalen waren meist von Paguren und zwar von P. Prideauxii (Leh.) in Besitz genommen, die eine äusserst wohlschmeckende Speise liefern, aber überraschend und neu für mich, wenn auch nicht für die Wissenschaft, war, dass diese Pagurus oftmals nicht den ganzen Innenraum des Schneckengehäuses er- füllten, sondern hinter sich in der Spitze des Gewindes noch einen Mit- bewohner verbargen, eine Annelide von ansehnlicher Grösse, Savigny’s Nereis fucata, welche offenbar mit Johnstons Nereis bilineata zusammen- fällt, was auch Johnston in seinem Catalogue of the British non para- sitical Wormes angiebt. Ebenda finde ich auch ihres Vorkommens in Schneckenschalen und des Zusammenwohnens mit einem Pagurus in Fusus er»eus erwähnt, und dass Leach handschriftlich diese Nereis sehr be- J4 Mittheilungen über St. Vaast-la-Hougue ete. zeichnend Nereis buccinicola benannt. Auf die charakteristische Zeichnung ‚derselben im lebenden Zustande blässer oder dunkler, fleischroth‘ mit 2 weissen Rückenlängsstreifen hatte Savigny in seiner Beschreibung nicht aufmerksam gemacht, auf die Vertheilung der Kieferspitzchen an dem Rüssel nicht Rücksicht genommen. Auf der Rückreise wurde in Paris das Versäumte nachgeholt, die Besichtigung der grossartigen Industrie-Ausstellung und der Seeaquarien, die des Anziehenden viel darboten, und von denen nur zu bedauern ist, dass gegenwärtig die beiden umfangreichsten und an Mannigfaltigkeit mit einander wetteifernden bereits wieder untergegangen sind, nämlich das in der Ausstellung selbst und das auf dem Boulevard Monmartre befind- liehe: ich sah sie im vollsten Flor, wie es manchem der früheren Be- sucher nicht zu Theil geworden war. Die übrige Zeit war der Anneliden- sammlung im Jardin des plantes gewidmet, deren Benutzung mir mit so grosser Liberalität gestattet ward, dass ich mich verpflichtet fühle, dem Vorstand derselben Herrn Professor Lacaze-Duthiers hier meinen besten Dank zu wiederholen. Doch war diese wohlgeordnete Sammlung, die durch die vielfachen Bereicherungen des Herrn Professor de Quatrefage: für die französische Fauna einen ganz besonderen Werth erhalten hat, so gross, dass ich sie nur für den mir zunächstliegenden Zweck durch- mustern konnte. | Durch die Benutzung dieses und des von mir bei St. Vaast gesam- melten Materials bin ich in den Stand gesetzt worden, eine Vergleichung mit den mittelmeerischen Formen vorzuuehmen, und habe mich überzeugt, dass die Zahl derjenigen Anneliden, die beiden Faunen angehören, be- trächtlicher ist, als aus der Hisivire naturelle des Anneles von Quatre- fages hervorgeht. Zwar ist es mir nur zum Theil gelungen, die von Cla- parede und Keferstein bei St. Vaast entdeckten Anneliden wiederzu- finden, auch fehlen mir noch mehrere von Quatrefages ebendaher be- schriebene Arten, doch zählt mein Verzeichniss 60 Arten und von diesen muss ich wenigstens 25 für solche halten, die auch in der Adria und dem Mittelmeer vorkommen. Beschreibungen einiger Pycnogonoiden und Crustaceen. Pyenogonoidea (Pantopoda). Ammothea Leach. Zvol. Miscell. I. p. 34. Ammothea longipes Hodge? Taf. 1. Fig. 4. Corpus subovale processibus coxalibus satis prominentibus, abdomine "/, to- tıus animalis longitudinis paulo minore, dorso laevi. Rostrum horizontale validum, oblusum, cum parte cephalica totam religwi corporis longiludinem, dimidiam fere latitudinem aequans. Pars cephalica i. e. organis oris oculisgue munita multo latior quam longa. Tuber oculiferum subgloboso-conicum. Man- dibulae crassitudine sua distantes, rostro paulo breviores, dimidio angustio- res, chela articulo basali vix brevior, digitis apice maxime curvatis, valde hian- tibus, altero spinulis 4, altero (mobil) spinula 1 intus armato. Palpi rosiro paulo magis prominentes, 6-articulati, articulo 3io longissimo, Imo, 4to, 5to brevissimis, 6to üs paulo longiore, ut 40 et.5to setis nonnullis terminalibus instructo. Pedes haud graciles longitudinem totius corporis fere dimidio supe- rantes, articulis 9, Imo, 2do 3io junetis Atum seu 5tum aequantibus, 6to lon- giore, ommbus inermibus, selas paucas gerentibus, &vo longiludine 5ti, leniter curvato, spinis majoribus 2, minutis 3 marginis interioris, setis 5 exterioris; ungwieulis seeundarüs prineipali satis brevioribus gracillimis. Abdomen ob- tuse conoideum, longitudime partis cephalicae, utringue seta 1 munitum. Longitudo 1 mill. Unter den Gattungen der Pantopoden, welche mit Mandibeln (Kiefer- fühlern) und vorderen Palpen versehen sind, und deren Mandibeln in eine Schere enden, bleibt für unser Thier nur die Wahl zwischen Ammothea Leach und Phanodemus O. Costa. Phanodemus soll nach Costa*) gar kein Abdomen besitzen, was beide sehr scharf trennen würde, und über- dies Kieferfühler haben, die nach unten zu dem Rüssel ansitzen (Anten- *) 0. Costa Fauna del regno di Napoli. Aracnidi p. 8. tab. I. II. 236 Beschreibungen einiger Pycnogonoiden nae cheliferae rostro inferius insertae), sowie bloss 2 Augen, welche am vorderen Rande des Kopftheils stehen, nicht auf einem Hügel, was von allen andern abweichen würde. Ueberdies scheint den Rücken eine Art Schild zu bedecken: Alle diese Charaktere bedürfen wohl einer Revision, jedenfalls passen sie nicht auf unsere Pantopode. Für die Gattung Ammothea werden 8- cder 9eliederige Palpen angegeben, ein eiförmiger Rüssel und Neben- klauen. Bei unserer Art sind die Palpen entschieden nur mit 6 Gliedern versehen, und da sie in fast allen übrigen Merkmalen mit A. longipes Hodge übereinstimmt *), möchte ich vermuthen, dass Hodge’s Angabe auf einem Irrthum beruht. Sie scheinen nur in gewissen Stellungen Sgliederig, indem sich die beiden Endglieder mit ihrem Basaltheil in die nächstfol- genden schieben, doch sehen diese Partieen unter dem Mikroskop dann dunkler aus. Jedenfalls müsste nach dieser abweichenden Zahl der Palpen- glieder der Gattungscharakter erweitert werden; bei Pallene finden in Be- treff des 2ten Palpenpaars ähnliche Schwankungen statt. A. longipes unter- scheidet sich freilich von der zweiten englischen Species A. brevipes nach Hodge’s kurzer Beschreibung und seinen Abbildungen nicht bloss durch den etwas minder dieken Leib, die etwas längeren Kieferfübler, die etwas schlankeren Beine, deren gleichmässigere Glieder nicht in einzelne einen Stachel tragende stumpfwinkelige Ecken vorspringen und den etwas coni- schen, an seiner Spitze nicht nach hinten umgebogenen Augenhügel, sondern auch durch die ungezähnten Scheerenfinger und den stumpfspitzigen (lapering to a blunt point), wicht abgestutzten (conical with the apex trunatce) Rüssel, und diese beiden Theile unserer Ammothea würden mit A. brevipes mehr übereinstimmen. Allein die Zähnchen oder Stachelchen an der Innenseite der Scheerenfinger sind bei letzter Art, der Figur nach zu ur- theilen, stärker ausgeprägt und 4 an beiden Fingern, ich sehe an dem unbeweglichen 4 schwächere, so dass sie mir anfangs bei geringer Ver- grösserung enigingen, an dem anderen 2 kaum ansehnlichere; überdies finde ich die Finger der Scheere nicht gleichmässig gekrümmt, wie bei A. brevipes, sondern nur an der Spitze schärfer umgebogen und die Kiefer- fühler selbst stärker als die Palpen, wogegen sich in den Figuren von A. longipes und brevipes kein Unterschied in der Dicke zeigt. An der Unterseite des Rüssels bemerkte ich an meinem Weingeist-Exemplar der Länge nach eine seichte mittlere Aushöhlung, und an der Unterseite des Leibes eine Andeutung von Gliederung. Die Gestalt der letzten Glieder des lten Beinpaars ist dieselbe wie in Hodge’s Abbildung Fig. 6. Uebri- gens muss mein Exemplar ein Männchen sein, da ihm das 2te Palpen- paar fehlt. *) Ann. of nat. hist. III. Ser. Vol. XIII. pag. 114 pl. XII. Fig 5, 6. und Crustaceen. ZU Achelia Hodge. Ann. nat. hist. Third. Series XIII. 1864. p. 114, wie p. 118. Achelia echinata Hodge Taf. 1 Figur 6. Achelia echinata Hodge, Ann. of nat. hist. III. Ser. Vol. XIII. p. 115 ol. XII. Fig. 7—10. Corpus late ovale, supra margine in spinas utringue 9 breves erectas producto, subtus integro, processibus coxalibus minime prominentlibus, abdomine marginem paulo tantum superante, tereti, subobtuso.. Rostrum gracilius fusi- Forme, reliquo corpore !/, fere brevius, apice subacuminato. Tuber oculi- Ferum breve cylindratum apice obtuse-rotundato, paulo antrorsum assurgens. Mandibulae rostro incumbentes, '/, fere longitudinis ejus, latitudine tuberis oeu- liferi distantes, a latere haud prominentes, palpis paris Imi haud erassiores, ar- ticulis 2 tantum, extremo brevissimo, aeque lato ac longo, ungue nullo. Palpi paris Imi rosiro vix longiores, subtus juxta basin ejus orientes, apicem versus püosi, articulis 8, 2do duplo longiore quam lato, 3to et 40 ut Imo breviori- bus, ceteris brevissimis: Palpi paris 2di subtus juxta pedes paris Imi orientes, totius animalis longitudinem subaequantes, laeves articulis 9, 4to et 5to longis- simis, duplo et triplo longioribus quam latis, 2do jam breviore, 310. paulo tantum longiore quam lato, ceteris etiam brevioribus, extremo lamellas minimas dentatas 2 ferente. Pedes toto animali fere '/, longiores fortes, articulo Imo et 2do brevibus, utringue spinis 2 (anteriore et posteriore) spiculum gerentibus armatis, 3io brevi inermi, 4to paulo longiore, ad apicem in angulum dor- sualem producto, 5lo margine anteriore leniter convexo, ut 610 et 8vo multo longiore quam lato, spinulas singulas gerente, 8v0 curvato spinis basalibus 3, ungue principali fortissimo curvo, unguiculis secundarüs gracillimis, "/, longi- tudine ejus. Pedes paris 3ti et 4 processu eylindrato obluso supra ad api- cem articul 2di affixo muniti. Longitudo 2 mill., rostri fere ?/, mill., corporis 1?/, mill., pedum 3 mill. Bei der Vergleichung des Thieres, nach dem ich die obige Beschrei- bung entworfen, mit Hodge’s Charakteristik von Achelia echinata stosse ich noch weniger auf Zweifel über die Identität von beiden als bei der vorigen Pantopode; ich bemerke nur zunächst, dass dasselbe Organ, das bei den Ammotheen foot-jaws heisst, hier von ihm in der Gattungsbeschreibung Antennae, in der Artbeschreibung inner palpi genannt wird, wahrscheinlich, weil es in keine Scheere endet, ihm die Endklaue vielmehr gänzlich fehlt, und dass das an der unteren Seite des Rüssels entspringende Extremi- tätenpaar von Hodge in der Gattungsbeschreibung ebenfalls als Antennae, in der Artbeschreibung als outer palpi bezeichnet wird. Die kurzen, starken Stacheln welche jederseits 9, am Rande der Rückenfläche des Leibes sitzen und aufgerichtet sind, scheinen ihm vielleicht deshalb eben entgangen zu sein: der vorderste derselben sitzt an der Ecke des abge- stutzten Vorderrandes zwischen dem Kieferfühler und Iten Beinpaar, die andern zu je 2 über dem Ursprung jedes Beinpaars; die beiden hinter- 28 Beschreibungen einiger Pyenogonoiden einander gelegenen in ein abgesetztes Spitzchen auslaufenden Stacheln an den Seitenrändern des lten und 2ten Beingliedes sind in der Figur Hodge’s nicht: an allen Beinen gleich gut und nicht stark genug ausge- drückt, des oberen kurzeylinderigen stumpfen Höckers auf der Rücken- fläche des 2ten Gliedes ist in der Beschreibung gar nicht erwähnt, doch sieht man ihn an dem Hinterrande des 3ten und 4ten Beinpaares in Fig. 12, während die scharfe Ecke, in die der Endrand des 4ten Gliedes ausläuft, nicht vermisst. wird. Da eines hinteren Palpenpaares gar nicht von Hodge gedacht wird, könnte man vermuthen, dass es an seinem Exemplar gar nicht vorhanden gewesen sei, doch ist es wahrscheinlich nur, wie an dem meinigen, an der Unterseite versteckt und Fig. 10 zeigt uns der Erklärung der Tafel nach die Spitze des ‚‚false foot“ eines Weibchens. Hier tragen die vier letzten Glieder, jedes 1, das Endglied 2 gezähnelte Blättchen von etwas längerer Gestalt als ich sie und zwar bloss am Endglied gesehen. Mein sehr wohlerhaltenes Exemplar fand ich in einer der kleinen Meerlachen, welche schon zur Zeit einer nicht sehr tiefen Ebbe auf dem flachen Felsstrande von St. Vaast zurückbleiben. Hodge bemerkt in Uebereinstimmung damit, dass diese Art auf der Insel Man und an ande- ren Punkten der Englischen Küste bei niedriger Ebbe durchaus nielt selten sei. Pallene Johnst. Mag. of Zool. and Botany. 1837. p. 380. Pallene brevirostis. Johnst, Taf. I. Fig. 5. Pallene brevirostris Johnst. Mag. of Zool. and Botany. Vol. 1. (1837) p. 380. pl. 13 Fig. 7, 8 (Weibchen); Milne Edwards, Hist. nat. des Crust. II. p- 594, Gosse Manual of marine zoology for the British Isles. I. p. 119, Fig. 192 (Männchen, da die eiertragenden Palpen fehlen.) Corpus gracilius processibus coxalibus valde prominentibus, laeve, abdomine verticali brevissimo, postice vir prominente. Pars cephalica producta, longi- tudine reliqui corporis, medio sensim attenuata. Tuber oculiferum humillimum conicum. Rostrum breve, '/, partis cephalicae longitudine, subovatum. Man - dibulae inermes, tota rostri latitudine distantes, articulo basali rostri fere longi- tudine, '/, crassitudine ejus, apicem versus paulo incrassato, chela eo vix breviore manu tumida subglobosa, introrsum versa, setis aliquot obsita, digitis rectis, manus longitudine, denticulis 8 fere subtilibus armatis, pollice paulo longiore, Palpi oviferi subtus proxime par pedum Imum orientes, pedibus tenuiores, toto animali fere \/; longiores, articulis 10, 5to longissimo, *, longitudinis aequante, ad apicem breviter-calcarato, 4to et antecedentibus crassioribus, longitu- dine decrescentibus, 6to et sequentibus aeque longis, 8vo, Ino, 10mo e longitudine serie lamellarum instructis, 1lOmo leniter curvato, apice inermi, lumellis ovali- bus sub 6-nis, margine spinulosis. Pedes paene 2-pla totius animalis longitudine, und Crustaceen. 29 articulis setas parcas gerentibus, 610 longissimo, 410 ei paene aequali, 2do et 5to jam paulo breviore, apicem versus leniter incrassatis, 8vo longitudine tantum 2di, curvato, basin versus spinis 4 interioris marginis, apicem versus spinulis mi- nutis 6 instructo, articulo lmo, 3io, 7mo brevissimis, ungue principali */, longi- tudinis articuli Svi superante, unguieulis secundariis dimidium unguis excedenti- bus, tenuissimis. Longitudo totius amımalis vie 1,5 mill. Obwohl ich nur ein Exemplar vor mir habe, dem die meisten Beine fehlen, halte ich es doch nicht für überflüssig, die Abbildung von John- ston durch ein paar Figuren zu ergänzen, da jene nur von der Rücken- seite genommen ist und die eiertragenden Palpen nicht in allen ihren Gliedern übersichtlich darstellt. Johnston nennt dieselben 9gliederig, allein sein Basalglied ist in der That schon das 2te, indem ein noch etwas kürzeres, eben so langes als breites vorhergeht: dieses letzere entspricht vielleicht bei den Beinen dem (mit dem Leibe fest verwachsenen) Hüft- fortsatz, ist aber jedenfalls beweglich wie das 2te, und daher seine Mit- aufnahme in die Gliederzahl gerechtfertigt. Das öte Glied meiner Zäh- lung ist von allen entschieden das längste, der kurze Fortsatz an seinem Ende von Johnston nicht erwähnt. Die 3 HEndglieder sind an der Innenseite mit einer doppelten Längsreihe von Blättchen besetzt, und er- scheinen dadurch gekerbt, die Form derselben ist kurzoval, ihr Rand mit Borsten versehen. Die Eier, welche diese Extremitäten tragen, erreichen eine ansehnliche Grösse. Die Hand der Schere der Kieferfühler erscheint mir merklich verdickt, die Finger etwas mehr abgesetzt. Der niedrige Augenhügel, der vor dem Iten Beinpaar auf dem Kopf- theil fehlt, wird in Johnstons Abbildung vermisst. Amphipoda. Urothöe Dana Crust. Unit. Stat. Explor. expedit. p. 920. Urothöe marinus Sp. Bate. ? var. pectinatus Gr. Taf. I. Fig. 1. Corpus satis compressum, dorso laevi. Caput longitudine segmentorum proximorum 3 junctorum, rostro nullo, oculis oblongis, ocellis distinctis. An- tennae breves, superiores inferioribus fere \/, longiores, repositae segmentum 2dum superantes, pedunculo paulo longiore quam flagello, articulis flagelli prin- cipalis 7, longioribus quam latis, fl. secundarü 3, ejusdem formae. Antennae inferiores haud tenuiores, pedunculum superiorum superantes, paululum pone illas orientes, articulis 5, 2do multo longiore quam Ilmo supra serie spinarum subtripliei, 3io simpliei seriegue setarum longiorum exteriore munito, flagello brevissimo, articuli 3ii longitudinem aequanle. 30 Beschreibungen einiger Pycenogonoiden Segmenta anteriora seriemacularum fere 7 transversa ornata. Pedes omnmes setosi, unguibus rectis, paris Imi et 2di similes, graciliores, subcheli formes, ungue subtili (paris 2di breviore), articulo antepenultimo, antice emarginato, multo longiore et latiore quam penultimo, subtus serie setarum longiorum ornato, penultimo paris Imi subtus attenuato, paris 2di paulo longiore. Pedes paris 3ü et Ai valı- diores articulis brevioribus, antepenultimo extus serie setarum obligua, subtus ut penultimo (angustiore breviore) spinis aliquot munito, ungue postice serrulato; p. p. Sti, 6ti, Tmi etiam rebustiores, magis armati, femore laminae subquadran- gulae instar dilatato, macula oblonga ochracea picto, ungne forti, antice serru- lato. Pedes paris 5ti latitudine insignes, articulo penultimo, antepenultimo et proximo ad marginem inferiorem vitta ochracea et pectine spinarum, illis media quoque vitta et pectine ornatis, omnibus 3 setas nonnullas pinnatas longissimas ad angulum posteriorem inferiorem gerentibus, articulo penultimo dimidia pro.wi- morum 2 latitudine, longitudinem antepenultimi aequante. Pedes paris bti longiores quam Tmi, ut hi articulis respondentibus multo angustioribus, ad mar- gines tantum acervulos spinarum gerentibus, seta longa pinnata posteriore Ina, (articulo 4to inserta). Pedes paris 1lmi et 12di repositi paene aeque longi, articulum proximi basalem vix superantes, articulis extremis paululum curvatis, p. p. 13ü extremis rectis, ramo eateriore ad apicem et infra eum setis longis tenerrime pinnatis fere 11, inieriore paulo breviore paucis brevibus munito, aeque fere cum telsone pro- minente, utrisque anguste lanceolatis. Telson latius lanceolatum, usque ultra dimidium fissum, utroque apice spinula 1 setisque brevibus 2 armato. Longitudo animalis curvati 6 mill., antennarum anterivorum ad 2 mill. Die unteren Antennen entspringen bei der vorliegenden Gammaride so nahe den vorderen, dass ich dieselben anfänglich nicht in die Unter- familie der Phoxiden, wohin Spence Bate und Westwood die Gattung Urothöe bringen, sondern bei den Lysianassiden suchte, unter die sie ihr Auctor Dana gestellt hat. Jedenfalls entfernt sie sich von den Lysianas- sen und Anonyx durch die Länge sämmtlicher Stielglieder der Antennen, während bei jenen höchstens das Ilte derselben sich durch ansehnlieheren Umfang auszeichnet. Auch bei den Urothöen wechselt das Längenver- hältniss der Antennen: bei den einen sind die unteren merklich länger als die oberen und besitzen eine vielgliederige Geissel, bei den andern übertreffen die oberen die unteren, ohne jedoch in eine ähnlich gestaltete Geissel auszulaufen. Zu letzterer Gruppe gehören U. marinus Sp. B. & W. und U. Ddrevicornis Sp. B. & W., von denen nur Ü. marinus*) mit der vor- liegenden Art in der Anwesenheit von Stacheln auf den Basalgliedern der unteren Antennen übereinstimmt. Auch die übrigen, in der nicht kurzen Beschreibung hervorgehobenen Verhältnisse passen so gut auf unsere Art, dass ich nicht Anstand nehmen würde, sie für dieselbe zu erklären, *) Spence Bate und Westwood Bhritish sessile-eyed Ornstacea I. p. 195. und Crustaceen. 31 wenn nicht Einiges, zum Theil aus den Abbildungen zu Entnehmendes, dagegen spräche, vor allem die Beschaffenheit des 5ten Fusspaares. Die- ses erscheint bei unserem Thier nicht nur sehr viel breiter und gedrun- gener als die folgenden beiden, sondern das 4te, Ste und 6te Glied ist in seiner ganzen Breite am Unterrand, das 5te-und 6te auch in der Mitte mit einem Kamm von Stacheln bewaffnet, den eine noch im Weingeist erkennbare, erst allmählich ausbleichende ochergelbe, schmale Querbinde begleitet. Spence Bate, der fünf Exemplare von verschiedenen Punkten der Englischen Küste vor sich gehabt, würde diese auffallende, nur durch eine schmale Lücke unterbrochene Bewafinung, wenn sie vorhanden ge- wesen wäre, schwerlich mit Stillschweigen übergangen haben, die ocher- farbenen Binden und die ansehnlichen ovalen Flecke von derselben Farbe auf den Schenkelplatten der 3 hinteren Fusspaare fallen weniger in’s Gewicht. Er spricht ferner nur von einer heihe einfacher Haare am Hinterranude des öten Fusspaares, während sie doch bei unserem Thier so entschieden gefiedert sind, wie er sie am 7ten abbildet; die Schenkel- platte des 5ten Paares erscheint bei Spence Bate nach unten merklich verschmälert, während ich sie oben und unten gleich breit sehe. Da- gegen vermisse ich am 6ten Fusspaar die zahlreichen und langen gefieder- ten Borsten, und finde es entschieden länger als das 7te; bei beiden ist das 4te bis 6te Glied gestreckt, keines in eine so scharfe Ecke ausge- zogen, wie bei Spence Bate. Die Schenkelplatten der 3 hinteren Bein- paare sind höher und schmäler, sie haben ziemlich die Höhe der Segmente, nur an der vorletzten sehe ich nahe dem Hinterrand unten 5 gefiederte Borsten. Dies deutet wenigstens auf eine Varietät, wenn nicht auf eine andere Art. Eine andere Abweichung liegt in der Gestalt des Telson und der Endäste des 13ten Extremitätenpaars; jenes sieht bei Spence Bate nahe zu quadratisch aus, und ist in der ganzen Länge gespalten, bei unserer Urothöe nur bis zur Mitte gespalten und viel länger als breit, in zwei schmale Spitzen auslaufend, jede mit einem Stachel- chen und 2 Borsten; die Endäste des betreffenden Extremitäten - Paars sehe ich viel schmäler und gestreckter und die langen Borsten des äusseren ungemein zart gefiedert, am innern fehlen sie fast ganz, am Unterrande sind sie durch 4 kurze Stachelchen vertreten; auch ragen die Endäste nur wenig über das Telson hinaus. Der ganze Körper er- scheint gedrungener als in der Abbildung bei Spence Bate, in welcher man die Augen gänzlich vermisst, während sie in unserer Urothöe schwarz und länglich, am Unterrande ein wenig ausgebuchtet oder doch abgestutzt aussehen und sich die einzelnen Aeugelchen gut unterscheiden lassen: sie stehen in etwa 4 Längsreihen, in jeder etwa 6. Was die unteren An- tennen betrifft, so erkenne ich mit grosser Deutlichkeit hinter dem hinte- ren mit Stacheln bewaffneten Gliede noch ein etwa 3mal so kurzes, glattes, von Spence Bate nicht dargestelltes. By) Beschreibungen einiger Pycnogonoiden Eutomostraca Antaria Dana Crust. Unit. stat. explor. expedit. p. 1227. Antaria latericia Gr. Taf. I. Fig. 3. Latericia, corporis parte anteriore, pedes natatorios ferente, oviformi, supra leniter convexa, posteriore */, tantum latitudinis ejus, /, longiore, segmentis 5, latitudine paululum decrescentibus, Imo evrum (fi. e. 5to pedigero) pedibus retro- versis munito, latiore quam longo, 2do longissimo, dupla longitudine ejus, utrinque processu transverso, apice posteriora versus curvato, dilatato, ceteris decrescentibus, postremo paene quadrato, margine posteriora integro, stylos 2 suae longitudinis ferente. Conspicilla parva ab anieriore capitis margine minus quam a late- rali distantia. Antennae superiores parte frontis truncatae triangula sepa- ratae, articulis 6, a 2do longitudine decrescentibus, inferiores brevissimi, ne Sium quidem illorum articulum attingentes, articulis 3, aeque brevibus, postremv setis apice hamatis armato. Praeter mandibulas (palpos ferentes) paria 2 pedum mazillarium distinguenda, posteriores validiores unco longo armati. Pedes natatorii utringue 2, breves biramei, articulis utriusque rami 3, aeque brevibus, subquadratis, exterioris extus spinosis. Pedes segmenti proximi (liberi), laminae simplices angustae, elongatae, extremitate paulo latiore, emargi- nata, in setas 3, extrorsum decrescentes, exeunte, longissima earum segmentum proximum aequans. Styli segmenti postremi in setas 4 excurrentes, 2 exterio- res debiles, 2 medias, multo lungiores et fortiores; longissima eurum segmenta postrema 3 aequans. Longitudo 3,5 mill., pars corporis anterior latior 1,5 mill., posterior an- gustior 2 mill. longa. Von dieser Copepode liegt nur 1 Exemplar vor, weshalb die an der Unterfläche des Leibes befindlichen Extremitäten nicht füglich abgelöst, sondern nur in ihrer natürlichen Lage untersucht werden konnten, und die Prüfung aller hierauf bezüglichen Angaben einer späteren Untersuchung vorbehalten bleiben muss. So konnte auch nicht mit Sicherheit ermittelt werden, ob die Zahl der an den Mund gerückten Extremitäten 3 oder 4 Paar sei: soviel ist gewiss, dass neben und hinter den Mandibeln, dem ersten in einen sanftgekrümmten, an der Spitze braunen Haken auslau- fenden Paar und dem deutlich ausgeprägten ähnlichen, etwas schwächeren zweiten (den vorderen Maxillarfüssen) ein Theil liegt, der, wenn er bis an die Basis des lten Paares verfolgt werden könnte, als eine Palpe des- selben, wo nicht als Ites Maxillenpaar zu betrachten wäre. Da jedoch nach Claus bei den Corycaeiden allgemein die Palpe der Mandibeln zu schwinden scheint, so ist das letztere, als in Uebereinstimmung mit der Beschreibung der Antaria mediterranea das Wahrscheinliche. Diese Antaria des Mittelmeers ist die einzige ausführlich beschriebene und durch Abbildungen gehörig erläuterte Art, weshalb die Abweichungen der unsri- und Crustaceen. 33 gen von dieser zunächst in’s Auge gefasst werden müssen. Hier zeigt sich dann, dass die hintere Partie des Körpers, das öte fusstragende freie Segment mitgerechnet, bei A. latericia nieht kürzer als die vordere, son- dern länger, auch an sich gestreckter ist, das jederseits mit einem seit- wärts gerichteten spitzen Fortsatz versehene, darauf folgende Segment, an Länge die Summe der nächsten 3 nicht nur nicht überholt, sondern ihr nicht einmal gleich kommt, und diese letzteren alle länger als breit sind, dass die Schwimmfüsse viel kürzere kräftigere Aeste haben, die ein- ästigen Füsse des nächsten Paares, einfache schmale, in 3 lange Borsten und in eine kürzere äussere auslaufende Blätter, sich gegen das Ende ver- breitern und mit diesem den eben erwähnten Fortsatz des nächsten Seg- mentes erreichen, während er bei A. mediterranea weit davon absteht. An den vorderen 6gliederigen Antennen ist hier nach der Abbildung von Claus das 3te Glied das längste, merklich länger als das 2te, die 3 End- glieder sehr kurz; bei unserer Art nehmen die Glieder vom 2ten an, welches das längste ist, an Länge bis zum 6ten ab, welches wieder etwas länger als das öte wird. Das kaum '/, so lange untere hintere Antennenpaar trägt an seiner Spitze etwa 6 oder 7 am Ende hakig gekrümmte Borsten. Die Farbe im Leben ist ein mattes Ziegelroth mit weisslichem Fleck auf dem Kopf und ähnlichen Segmentgrenzen. Nereidicola Keferstein in Sieb. u. Köll. Zeitschr. für wissenschaftl. Zool. XII. pag. 463. Nereidieola bipartia 2. Wat: I. Rıe. 2, Corpus bipartitum: parte anteriore subovali, antennas, rostrum, pedes mazxillares, par pedum natatorivrum 1-mum ferente, posteriore multo latiore et longiore, oblonga suboctogona, paria pedum natatoriorum 2 ferente, parte ven- trali ejus inde a medio e longitudine excavala, in postabdomen transeunte, postab- domine angustissimo ad basin utringue lobo orbiculari dilatato, in lacinias mi- nutas parallelas acuminatas 2 eveunte. Sacci ovigeri utrieuliformes, longitudi- nem corporis aequantes. Antennae breves 3 articulatae, setis parvis munitae, superiores paulo validiores erectae, articulo ewtremo atenuato, quasi annulato, inferiores retrorsum inflexae, contortae fronte trumcala angusta separatae, articulo basali crasso. Pedes natatorü brevissimi articulis simplicibus 2, vix longioribus quam latis, postremo stylos 2 ferente, interiore paulo longiore, in setas longiores exeunte. Pedes mazxillares haud satis distincki. Longit. corporis 1°/, mill. An dem Ruder einer Nereis cultrifera sehr fest ansitzend gefunden. 34 Verzeichniss der vom Verfasser Verzeichniss der vom Verfasser bei St. Vaast gesammelten Evertebraten. Fast alle diese Thiere sind in der Ebberegion gefunden, bei den wenigen, die der Verfasser aus dem Grunde des hohen Meeres von Fischern erhalten, ist dies besonders bemerkt. Mollusken. Octopus vulgaris Lam. Murex erinaceus L. Purpura lapillus (L.) Fusus propinguus Ald.? pull. Buceinum undatum L., im hohen Meer, Nassa reticulata (L.) Litorina litorea (L.) p. 102. L. litoralis (L.) L. rudis Dun. Rissoa /actea Mich. R. cingillus (Mont.) Mich. R. costulata Ald. R. labiosa (Mont-) Brown R. proxima Alad. Natica sordida Phil., a. d. hohen Meer. N. monilifera Lam. desgl. Cypraea (Trivia) europaea Mont. Trochus magus L., ausdem hohen Meer. Tr. cinerarius L. Tr. zisuphinus Lam., a. d. hohen Meer. Fissurella reticulata Don. Patella vulgata L. Chiton /aseicularis L. p. 104. Ch. cinereus L., marginatus Penn. Acera bullata O. Th. Müll. Amphisphyra Ayalina Turt. Doris Zubereulata Cuwv. p. 112. Aeolidia spec. Anomia ephippium L. Ostrea edulis L. p. 95. Pecten mavimus L., aus der hohen See. P. opercularis L. desg]. P. varius L., am Strande nur klein. P. (Hinnites) pusio Penn. Mytilus edulis L. Modiola (Crenella) marmorata Forb. M. phaseolina Phil. Cardium echinatum L., a.d.hoh. Meer. C. nurvegieum Spengl., laevigatum Penn. meist aus dem hohen Meer. C. rusticum L. Lucina /eucoma Turt., lactea Lam. Montacuta Didentata Mont. Venus (Tapes) decussata Lam. V. (T.) pallustra Mont. V. (T.) virginea L. Mactra szuliorum L., a.d.hohen Meer. bei St. Vaast gesammelten Evertebraten. Solen vayina L., blosse Schale. Gastrochaena modcolina Lam. Ascidia (Cynthia) morus Forb. . (C.) microcosmus Cuv. (C.) pomaria Sav. (©.) rustica O.F. Müll. (Phallusia) canina Müll. s. p. 104. (Ph.) intestinalis Cw. | (Ph.) mentula Müll. (Ph.) scabra Müll. bbbbbbp A. (Ph.) venosa Müll. A. (Ph.) virginea Müll. A. (Pelonaia) corrugata Forb. Hanl. ? Aplidium fallax Johnst. Amarucium proliferum Edw. Didemnium gelatinosum Edw. Leptoclinum /ulgens Edw. L. gelatinosum Edw. ? Botryllus smaragdus Edw. s. p. 111. B. gemmeus Sav. ? Botrylloides albicans Ed. Polyzoa. Flustra joliacea L., a. d. hohen Meer. Fl. avicularis Ell. Johnst. Lepralia sp. jwv. (Flustra linearis L.) Canda reptans (L.) Busk. Tubulipora phalangea Thomps. Sarcochiton polyum Hass Amathia lendigera L., Serialaria lendigera Lam. Arachnoidea (Pynogonoidea.) Achelia echinata Hodge, p. 17. Ammothea /ongöpes Hodge. ? Pallene drevirostris Johnst. Crustacea. Stenorkynchus longirostris (Fabr.) Edw., tenuirostris Leh. Pisa Zetraudon (Penn.) Lech. P. Gibsü Leh., aus dem hohen Meer. Portunus arcuatus Leach, Rondeletii Riss. Platycarcinus pagurus (L.) Edw. Carcinus maenas (Penn.) Lech. Pilumnus Zirtallus (L.) Lech. Porcellana platycheles (Penn.) Lam. P.longiceornis (Penn.) Edw. = longimana Riss. Pagurus Prideauxii Lech. (Cornoubi- chons.) p. 113. Nika edulis Riss. pag. 102. Falaemon squilla (L.) Virbius varians Leh. Orchestia mediterranea Cost. Lysianassa atlantica Edw Iphimedia obesa Rathm. Urotho& "arinus Sp. B. (2 var. pecti- natus G!-) Gammarus marinus Leh. Megamoera Othonis Edw. M. subserrulata Sp. B. 2 Melita palmata (Mont.) Lech. Idothea Zridentata Latr. Anthurus gracilis Edw. — Paranthura Costana Sp. B. Ligia oceanica (L.) p. 103. Sphaeroma serratum Fabr. Sph. granulatum Edw. Sph. tridentulum Gr. Cymodoce pilosa Edw. p. 105. Nesaea bidentata Lech. desgl. Praniza sp. Bopyrus Palaemonis Risso, sqnilla- rum Latr. Antaria latericia Gr. sp. n. Nereidicola bipartita Gr. sp. n. (Pa- rasit der Nereis cultrifera.) Balanus balanoides Gr. B. Amphütrites Darw. 36 Verzeichniss der vom Verfasser Vermes. Aphrodite aculeata L. val. p. 115. Polyno& scolopendrina Sav. p. 108. P. (Lepidonotus) sguamata (L.) P. (Harmothöe) cörrata Müll. P.(Nychia) cirrosa(Pall.), assimilis Örsd. P. (Laenilla) glabra Mgn. Pholo& minuta (Fabr.), inornata Johnst. Sigalion (Sthenelais) Idunae Rathke. Euphrosyne mediterranea Gr. Eunice Bellü Aud. &’ Edw. E. (Morphysa) sanguinea (Mont.) Aud. &' Edw. p. 107, 112. Lysidice punctata Riss.') Lumbriconereis Nardonis Gr.?) Nereis fucata Sav. — bilineata Johnst. vgl. p. 113. °), a. d. hohen Meer. N. regia Qfg. p. 100, 106. N. culirifera Gr. N. diversicolor. Müll. Nephthys coeca (Fabr.) Örsd. = mar- garitacea Johnst. s. p. 100. Phyllodoce laminosa Sav, Ph. (Eulalia) viridis (Müll.) p. 108. Ph. (E.) punctifera Gr. — Griffithsii Johnst. Psamathe cirrata Kfst.. Glyeera Rouxi Aud. 5° Edw. p. 106. Gl. capitata Orsd. Gl. alba (Müll) Örsd. Syllis armillaris Örsd. S. tigrina Rathke. Grübea adspersa Gr. nov. sp. °) N. irrorata Mgn. geschlechtsreif Hete- ronereis Schmardae Qfg.3 2 *) l) Die beiden Exemplare der Lysidice Ninetta Aud. & Edw. von la Rochelle (@Orb.) im Pariser Museum sind von dieser Art, wenn sie in Weingeist gelegen hat, nicht zu unterscheiden, und die Färbung, die bei Audouin und Edwards braun mit Farbenspiel angegeben wird, beschreibt Keferstein ebenfalls, wie ich sie fast beständig beobachtet, braunröthlich mit weissen Punkten und das zweite borstentragende Segment weiss. L. Mahagoni OClap. bei ganz ähnlicher Färbung soll sich durch die ganzrandige Stirn unterscheiden, allein der mittlere Einschnitt derselben bei L. punctata ist zuweilen auch nur sehr unbedeutend, und wenn L. Mahagoni die Längsfurche mitten auf der Unterseite des Kopflappens hat, die jenen beiden nie fehlt, würde ich sie ebenfalls für identisch halten. Ebensowenig vermag ich L.torquata Qfg. des Pariser Museums von L. Ninetta desselben zu unter- scheiden. Der Risso’sche Name würde dann als der ältere den Vorzug verdienen. 2) Das Originalexemplar der Lumbrinereis Latreili Aud. & Edw. der Pariser Sammlung zeigte die Ruder so, wie ich sie beschrieben, und ist von L. Nardonis nicht zu unterscheiden. 3) Derselben Ueberzeugung ist Malmgren. Die Annelide, die im Pariser Museum als N. bilineata aufgestellt und unter diesem Namen von Quatre- fages beschrieben ist, stimmt mit Johnstons Beschreibung nicht überein, son- dern ist meine N. cultrifera, N. margaritacea der Abbildungen in Cuviers Regne animal. 4) Den näheren Nachweis habe ich in einem Vortrage in der Schlesischen Gesellschaft geliefert, vgl. Breslauer Zeitung d, 19. März 1868 Nr. 131. 5) Ob diese, gestreckt !0 mi!l. lange, Syllidee zur Gattung Grubea Qfg. gehört, welcher Clapar&de mehrere Arten seiner Gattung Sphaerosyllis unterordnet, ist, da der Rüssel nicht untersucht werden konnte, nicht mit völliger Sicherheit zu entscheiden, doch stimmt sie in allen äusseren Merkmalen mit dieser Gattung bei St. Vaast gesammelten Evertebraten. 37 Sylline flava Gr. nov. sp. !) Clymene (Praxilla) lumbrieoides Edw. Leucodore ciliata Johnst. p. 109. Nerine /oliosa Sars. p. 106. Cl. Örstedi Clap. Aricia Latreillii Aud. &° Edw. Petaloproctus (Clymene) spathulata Gr. A. (Scoloplos) armiyera (Müll.) Örsd. terricola Qyg. ?) p. 109. Cirratulus borealis Lam. p. 99. Capitella rubicunda Kef. C. Lamarckü Aud. &° Edw. p. 99. Siphonostonum ‚plumosum (Miüll.) Cirrinereis bivculata Kef. Rathke p. 107. Sclerocheilus minutus Gr. Chloraema Dujardinü Qyg. p. 106. Arenicola piscatorum Cw. p. 99. Lagis Korenü Mon. überein, wobei ich auch mit Claparede die Ansicht theile, dass die 5 Fühler dem Kopflappen selbst angehören und die äusseren nicht auf den mit einander verbundenen, nur vorn durch einen kurzen Einschnitt getrennten Stirnpolstern sitzen, die schmäler als jener sind. Die Kürze und den Mangel der Gliederung der zugespitzten Fühler und Rückeneirren hat diese Art mit den andern der Gattung gemein, ebenso die Anwesenheit des Baucheirrus, dagegen ist das eigen- thümlich, dass auf dem Mundsegment zwischen den Fühlereirren ein queres, dreieckiges Läppchen vorkommt, das sich aufheben lässt, aufliegend aber leicht der Beobachtung entgeht. Die Fühler ragen über die Stirnpolster etwas hinaus, und gleich weit vor, die rothen Augen stehen in einem sehr breiten und niedrigen Rechteck und die Borsten etwa, zu je 8 versammelt, tragen überall einen gestreck- ten Sichelanhang. Der Rücken ist grau, und hat einen weissen Längsstreif der ziem- lich auf jedem 2ten Segment durch 2 schwärzliche, nebeneinanderliegende, oft sich berührende rhombische Fleckchen mit weissem Mittelpunkt unterbrochen wird, weiter nach hinten treten sie in grösseren Zwischenräumen auf. Auf dem Ruder der betreffenden Segmente ein schwarzer Punkt, die Spitze der Fühler farblos ebenfalls mit einem schwarzen Pünktchen. Der Bauch ist schwärzlich und weiss- lich marmorirt. Aftereirren nicht bemerkbar, vielleicht war das Hinterende un- vollständig. Das einzige Exemplar das ich fand, hatte gegen 50 Segmente. 1) Diese Art, die ich ebenfalls nach einem einzigen und zwar nicht vollstän- disen Exemplar von 8 Mill. Länge und 69 Segmenten beschreiben muss, zeichnet sich durch die citronengelbe Farbe und den seidenartigen Glanz aus. Die Stirn- polster sind kurz, fast kreisförmig, nicht zusammengewachsen und nehmen die ganze Breite der Stirn ein, die Fühler ragen merklich über dieselbe hinaus und ziemlich weit vor, die Fühlercirren sind an sich kaum länger als der unpaare Fühler und wie die Rückeneirren und Fühler ohne Spur von Gliederung, die Rückencirren etwa doppelt so lang als die Borstenköcher oder etwas länger, aber nicht so zugespitzt wie bei Grubea adspersa, die Borsten zahlreicher, etwa zu je 12, alle mit Sichelanhängen, aber diese ausserordentlich kurz, die Augen roth und durch einen etwas kleineren Mittelraum als dort getrennt, das vordere vom hinteren ebenfalls nur um einen Durchmesser abstehend. Von Baucheirren keine Andeutung. 2) Diese Art habe ich schon vor mehreren Jahren aber nach nicht zusammen- hängenden Bruchstücken als Olymene spathulat« beschrieben (Archiv für Natur- geschichte 1855 L. p. 114 Taf. IV. Fig. 12). Die genaueren Vergleichungen mit Pariser Original-Exemplaren von Petaloproctus terricola ergeben, dass 22 (micht 24) Segmente Borsten tragen und stellen die Identität ausser Zweifel. 38 Verzeichniss der vom Verfasser bei St, Vaast gesammelten Evertebraten. Terebella (Lanice) conchilega (Pall.) p. 106. T. (Amphitrite) Johnstunii Myn.p. 107. T. (Phenacia) setosa Qfy. ') p. 110. T. (Polymnia) Danielsseni Mgn. p. 105. T. (Nicolea) gelatinosa Kef. vgl. p. 105. Polyeirrus aurantiacus Gr. p. 108, 113. Sabellaria anglica(Ell.)a.Strande selten Sabella pavonia Sav., Tubularia peni- cillus Müll. S. (Potamilla) reniformis Müll. = saxicola Gr. S. (P.) vesiculosa (Mont.) Edw. p. 108. Phaseolosoma elongatum Kef. p. 106. Ph. margaritaceum Sars. Valeneinia ornata Q/g. Lineus longissimus Simmons, Nemer- tes Borlasiı Cuv., Borlasia An- gliae Qfg. p. 110. Omatoplea gracilis Johnst. Meckelia taenia Dalyell. p. 106. Nemertes communis v. Ben. s. p. 105. Astemma rufifrons Johnst. desgl. Serpentaria fusca Johnst. ? Tetrastemma varücolor Örsd. p. 105. S. (Dasychone) Argus Sars — Da- Proceros sanguinolentus Qyg. p. 111. lyelli Köll, polzonos Gr., vertieil- Polycelis laeviyata Qyy lata Qfg. p. 110. ; Serpula (S. str.) echinata Gm. $. (Pomatoceros) trieuspis Phil. Gordius Re u S. (Spirorbis) nautiloides Lam. Anguillula marina Orsd. — Vibrio N marinus Müll. Echinodermata. Synapta inhaerens (Müll.) Cucumaria Hyndmanni Forb. Echinus (Sphaerechinus) miliaris Leske. grössere Exemplare aus dem hohen Meer. Asteracanthion rubens (L.) Müll. Asteriseus verruculatus Retz. Ophiura Zexturata Retz. Amphiura drachiata (Mont.) A. squamata (d. Ch.), neglecta Farb. Ophiothrix /ragilis ( Müll.) J. Müll. p. 106. Polypi. Actinia crassicornis (Müll.), Tealia crassicornis Gosse, Sagartia bellis (Ell.) Gosse. S. troglodytes Gosse. S. viduata (Müll.) Gosse. Anthea cereus (Ell.) Johnst. Lobularia digitata (L.) Lam. L. massa Müll. 1) An dem Originalexemplar des Pariser Museums liegt das vordere Kiemen- paar etwas versteckt, daher wohl Quatrefages Angabe von bloss 2 Paaren. PD» OD. mm — saunsen an Erklärung der Abbildungen, 39 Erklärung der Abbildungen. Urothöe marinus Sp. B., (? var. pectina Gr.) seitlich gesehen, 3 mal vergrössert. a. Das 5te Fusspaar stärker vergrössert. Nereidicola bipartita Gr., von oben gesehen, 24 mal vergrössert. a. Dasselbe Thier bei seitlicher Ansicht, . Antaria latericia Gr., von unten gesehen, etwa 13 mal vergrössert. . a. Eine der längeren (vorderen) Antennen stärker vergrössert. b. Eine der kürzeren (hinteren) Antennen desgl. c. Ein Fusspaar desel. Ammothea longipes Hodge? von der Rückseite, 24 mal ver- grössert. a. Dasselbe Thier von der Bauchseite. . b. Die Schere einer Mandibel stärker vergrössert. c. Endglieder des lten Fusspaares, desgl. Pallene brevirostris Johnst., von der Rückenseite, 8 mal vergrössert. a. Vordertheil von der Bauchseite dess!l. b. Endglieder der eiertragenden Palpe stärker vergrössert, um die an ihnen sitzenden Reihen von Blättchen zu zeigen. e. Die grössere Endhälfte eines Beines stärker vergrössert. Das Ite, 2te und 3te Glied des 3ten Beines von Achelia echi- nata Hodge, stärker vergrössert, von unten gesehen. 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