SMITHSONIAN LIBRARY | SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVIN = = = = 10,) - [0 ) = ee) E) > = > IE = : z ni u t m >. } > z on ee „s3!9Vsall LIBRARIES „SMITHSONIAN IN ss = | ze) a. 5 = = = = > PM 2 E S z S 2 2 En AR Z = = - 2 E = zZ = = = 3 = rn N = 3 IES SMITHSONIAN INSTITUTION „NOILDALILSNINVINDSEE ER En e b 5 z zZ = ee = na = en < “A < = EEE x = cc S 6% er oO Ir ©) = ® 2 = ZA Br LSNI NVINOSHLINS S318V4g17 LIBRARIES SMITHSONIAN | F- Ze = = BZ \ 2 er Q Re) = wm: = Z = ee) = en: =) I 2. > = = = Ba) > 2a ke nr Se 07) = 22) = IES SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVINOSHLIWS s3ıavualme NVINOSHLIWS N IN N a ee SMITHSONIAN NVINOSHLINS SMITHSONIAN LSNI NVINOSHLIWS S314YW4917 LIBRARIES SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI ES |IES” SMITHSONIAN NOILNLILSNI INSTITUTION NOILNLILSNI NVINOSHLINS S31IUVYIIT. 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Von Professor Dr. Ed. Grube. / NANAr AANNnNnnaNnnnDn I TITTEN Aus den Verhandlungen der nchlesischen Gesellschaft Br aterländische Cultur Breslau. Druck von Grass, Barth & Comp. (W. Friedrich.) AS THE CONDITION OF THIS VOLUME WOULD NOT PERMIT SEWING, IT WAS TREATED WITH A STRONG, DURABLE ADHESIVE ESPECIALLY APPLIED TO ASSURE HARD WEAR AND USE. Br X ir a Y RO, Ja EAU Wr Mittheilungen aber St. Malo und Roscoff und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna von Prof. Dr. Eduard Grube. I. Aufenthalt in St. Malo. Vom 29. August bis 22. September 1868. Wie St. Vaast-la-Hougue gehört auch das an der Nordküste der Bretagne, im Departement Ille und Vilaine gelegene St. Malo zu den Orten, welche, um einer reichen Strandausbeute gewiss zu sein, von den Zoologen vorzugsweise besucht werden. Audouin und Milne Edwards in ihren trefflichen Recherches pour servir & T’histoire naturelle du litoral de la France widmen bereits den Umgebungen dieser Stadt eine ein- gehendere Beschreibung, und noch bekannter ist sie im deutschen Publi- -kum bei Fachmännern wie bei Laien durch Carl Vogt’s „Ocean und Mittelmeer‘ geworden, der die Früchte seines dortigen Aufenthalts als eine Basis für die Schilderung des oceanischen Thierlebens benutzt. Seitdem ist zwischen St. Malo und Paris eine direete Eisenbahnverbin- dung über Rennes hergestellt und das Ziel um so bequemer und schneller zu erreichen, da man nur einer Nachtfahrt von 13 Stunden bedarf. Ich beabsichtige nicht wie C. Vogt auf die Darstellung des Baues einzelner, besonders interessanter Thierformen einzugehen und bei dieser Gelegen- heit die Besprechung allgemeiner biologischer Verhältnisse und wis- senschaftlicher Controversen anzuknüpfen, sondern will vielmehr, so- weit dies nach einem dreiwöchentlichen Aufenthalt möglich ist, noch ausführlicher als er und die genannten französischen Forscher auf die Beschreibung einzelner Localitäten in Beziehung auf ihre Bewohner eingehen,') wobei ich mich nur auf die westlich und !) Wer sich über die genauere Lage dieser Localitäten unterrichten will und die grosse schöne Karte von Beautemps-Beaupre (Plan du port de St. Malo) nicht benutzen kann, findet eine kleinere, die Rance noch weiter hinauf verfolgende in dem oben genannten Werk von Audouin und Edward’s Tom I. p. 102. 1 Be BE = Mittheilungen über St. Malo und Roscof nordwestlich von St. Malo gelegenen beschränke, und ein Verzeichniss sämmtlicher hier von mir gesammelten, den Strand bewohnenden Everte- braten hinzufügen, wie ich es von St. Vaast geliefert. Eine Vergleichung beider wird manches abweichende zeigen, denn wenn auch derselbe gra- nitische Boden, den wir bei St. Vaast kennen gelernt haben, an der Nordküste der Bretagne wieder begegnet, und wenn mit ihm natürlich eine überwiegende Menge von Thieren, die man in St. Vaast sammelt, wiederkehrt, so bieten sich doch andererseits in St. Malo mancherlei eigenthümliche Verhältnisse dar, welche auf die Thierwelt und ihre Zu- gänglichkeit einen Einfluss ausüben: manches, was dort in grosser Zahl zu finden ist, tritt hier seltener auf oder wird durch andere Formen er- setz, nach denen ich in St. Vaast vergeblich suchte und umgekehrt. Hierbei muss dem Zufall natürlich ein offener Spielraum eingeräumt und mancher Ergänzung entgegen gesehen werden, auch bin ich bei dem Ge- dränge, in dem man sich bei kurzem Aufenthalt befindet, hier so wenig, als in St. Vaast in der Lage gewesen, mir von allen kleinen Crustaceen und Mollusken anzumerken, an welcher Localität ich sie gesammelt. Vor allem ist die Umgebung von St. Malo reich an mehr oder min- der beträchtlichen Bodenerhebuugen, die, so weit sie vom Meer bedeckt werden, eine üppige Fucusvegetation darbieten, und die Fluth steigt un- gleich höher als in St. Vaast; sie erreicht in St. Malo wohl das Maxi- mum, das überhaupt an der französischen Küste vorkommt, die bedeu- tende Höhe von 44 Fuss, während sie bei St. Vaast nur 18 beträgt. Ein an sich nicht bedeutender, aber von St. Suliac an sehr verbreiterter Fluss, die Rance ergiesst sich neben der Stadt und westlich von ihr mit weiter Mündung in das Meer und beherbergt noch eine grosse Strecke aufwärts dessen Bewohner, während sich im Nordwesten in einiger Entfernung eine Gruppe von Felsiuseln und Sandbänken hinzieht, und da jene mancherlei Vor- theile darbieten, auch nach dieser Richtung zu weitern Ausflügen auffordert. 1. Die Stadt St. Malo St. Servan Dinard. Das unmittelbare Gebiet der Stadt, einer alten Festung, hat einen sehr beschränkten und wenig ergiebigen Strandbezirk. Bloss durch eine schmale Landzunge mit der übrigen Küste verbunden, von einer hohen Mauer eng umfasst, ganz zusammengedrängt und düster durch die Höhe ihrer Häuser macht sie auf den Eintretenden, zumal auf den Naturforscher? der nach Licht und einem Blick auf’s Meer verlangt, eine nichts weniger als angenehmen Eindruck. Selbst der Gipfel der Höhe, zu dem St. Malo gegen Norden ansteigt, bietet keine Stelle, von der man eine freie Aus- sicht geniesst. Der Platz um die dort thronende Kathedrale ist ganz von Gebäuden eingeschlossen, und es hält überhaupt schwer für die Frem- den, eine Wohnung zu finden, aus deren Fenstern man über die Festungs- und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna. 3 mauer hinwegschaut. In den Gasthäusern, die sich sämmtlich in dem unteren Theile der Stadt befinden, giebt es nur wenige Zimmer, die diesen Vortheil gewähren, und die deshalb besonders gesucht sind; über- haupt fühlt sich der Naturforscher unseres Schlages in einem von Per- sonen der gewähltesten, aber seinen Interessen meist fernstehenden Ge- sellschaft angefülllen Hotel, selten behaglich, es fehlt ihm an Ruhe, wie an Nebengelass zur zweckmässigen Aufbewahrung seiner Ausbeute, und die saubern Treppen sind weder für das Zutragen von See- wasser, noch für das Fortschaffen des abgestandenen und sei- ner Thierüberreste geeignet, er ist überall ein unwillkommener Nachbar. Dem Touristen, dem heiter in den Tag hineinlebenden Ba- degast müssen diese Hötels mit ihrem feinen Ton und ihrer sauberen Bedienung vortrefflich zusagen, der alterthümliche Bau des Hötel de France mit seinem schattigen Hof und der frei von ihm emporsteigenden Treppe, das als Geburtsstätte von Chateaubriand sich nicht wenig darauf zu Gute thut, wird jeden ansprechen, und die wahrhaft opulente und auf's geschmackvollste servirte Tafel des Hötel Franklin lässt sich wohl ein jeder gern gefallen, doch entschädigen sie den Zoologen nicht für einen eingeengten und unbequemen Aufenthalt; nur einzelne, oft nicht einladend aussehende Privathäuser bieten ihm eine geeignetere Wohnung dar, und ich durchstreifte mehrere Tage erfolglos die noch von Fremden stark besetzte Stadt, ehe ich ein mir zusagendes Zimmer fand, und noch später erst konnte ich eines mit der gewünschten Aussicht auf’s Meer beziehen, Es war freilich ein sehr bescheidenes, nur 2 Fenster breites Häuschen, der Rue des hautes salles hart an der nördlichen Festungsmauer, mit enger steiler Treppe, die man an einem herabhängenden Leiteseil em- porstieg, eine Einriehtung, mit der ich schon von der Besichtigung vieler Häuser her bekannt war; hatte man dann aber glücklich das obere Stockwerk erreicht, so trat man in das hellste Zimmer mit von drei Seiten einfal- lendem Licht, so dass man sich sogar abwechselnd davor schützen musste, und einer Aussicht auf das offene Meer. Es gehörte einem Herrn Mah&, der in Caleutta geboren, mancherlei Wechsel erlebt und jetzt als Sprach- lehrer im Englischen und Beamter in einem Bureau mit seiner kleinen Familie eine so bescheidene Existenz führte, wie ich kaum für möglich gehalten: sie errinnerte an das geringe Mass von Anforderungen an die häus- liehe Einrichtung, das man in diesen Ständen nur in den südlichen Län- dern antrifft. Meinen Lebensunterhalt musste ich freilich ganz ausser dem Hause suchen, aber alle Entfernungen in St. Malo sind so unbedeutend, dass der Zeitverlust dabei nicht in Betracht kommt. Die Stadt ist ein engmachsiges Netzwerk von Gassen und Gässchen, mit hohen, meist schmalen und von aussen unansehnlichen Steinhäusern, unter denen sich nur einzelne Patrieierhäuser durch ihre breitere Strassen- front, oder dadurch auszeichnen, dass sie ein Gärtelien umschliessen, das 1* 4 Mittheilungen über St. Malo und Roscoff sorgsam gepflegt, einen freundlichen Gegensatz zu den düstern Mauern bildet, oder durch einen gegen die Strasse geschlossenen und theilweise ebenfalls bepflanzten Hof von dieser getrennt liegen. Die meisten sol- cher Gebäude gehören wohl alten Patrieierfamilien an und sind im In- nern noch im Geschmack des vorigen Jahrhunderts ausgestattet. Eigen- thümlich ist die Einrichtung, dass jedes Stockwerk eines Hauses sei- nen eigenen Besitzer haben kann. Was aber jedem St. Malo durch- wandernden Fremden auffallen muss, ist die Menge der Cafe’s, die man hier findet, von dem vornehmsten, viel besuchten, bis zu den einfachsten und ärmlichsten, in denen man kaum noch einen Verkehr bemerkt, selbst den engsten Gässchen fehlen sie nicht und mehr als einmal habe auch ich mich des Abends in solche vom Rauch des stärksten Tabaks erfüllte Tavernen begeben müssen, um einen Bootsmann für den nächsten Tag zu finden und mit ihm das Nöthige zu verabreden. Selbst die Hauptstrassen der Stadt, in denen es ziemlich lebhaft her- geht, sind nur so breit, dass zwei Wagen einander vorbeifahren können An grossen Plätzen fehlt es gänzlich: diejenigen, auf denen der Markt. verkehr stattfindet, wie die Place de halle aux legumes und namentlich der Fischmarkt sind hoch umbaut und wenig einladend. Der Piatz um die Kathedrale, an dem auch die Mairie liegt und an dessen Seite sich die Statue des Admiral Duguay-Trouin erbebt, ist freundlich, aber trotz seiner hohen freien Lage und einer Einfassung von Bäumen für ge- wöhnlich wenig besucht. Als Promenade könnte die zwischen dem Hafen und der Stadtmauer sich hinziehende offene, ebenfalls mit einer Baum- reihe besetzte Strasse benutzt werden, aber wer nach frischer Luft ver- langt, und wer sich eine unbehinderte Bewegung machen will, zieht es vor, auf den Ramparts einen Umgang zu halten, von denen man zugleich die weiteste Aussicht auf das Meer geniesst, oder begiebt sich an den Strand selbst. Es zieht einen aber doch auch wieder in jene engen Strassen, und man betrachtet mit einem ganz andern Blick jene Patricierhäuser, wenn man weiss, dass sie der Ausgangspunkt der zahlreichen kriegerischen und Handelsexpeditionen gewesen sind, durch welche sich $t. Malo eine hi- storische Bedeutung erworben hat, wenn man weiss, dass es Malouinen- Schiffe waren, welche im Anfange des 17. Jahrhunderts die tunesische Flotte zerstörten, dass es Malouinenschiffe waren, mit denen jener Du- guay-Trouin Rio Janeiro eroberte, dass von St. Malo der Verkehr mit Mocca eröffnet, von hier aus der Grund zum Emporblühen der Co- lonien auf Isle de France und Pondichery gelegt wurde, und wie wesentlich St. Malo sich auch an den grossartigen Fischereien bei der Bank von New-Foundland betheiligt hat, Unternehmungen, welche in gleicher Weise Ruhm und Reichthum erwarben. Eine bedeutende Rolle hat St. Malo namentlich auch in den Kriegen mit England gespielt: es und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna, 5 ‚hat vier Belageruugen ausgehalten und doch nie die feindliche Fahne auf seinen Mauern gesehen. Doch jene ernsten schweren Zeiten sind lang vorüber, und haben einem heitern Zusammenleben Platz gemacht, wie es sich im Sommer entfaltet. Dann ist St. Malo nicht bloss das Rendez- vous des alten französischen Adels, sondern auch der Brite kommt gern hinüber zum lockenden Bade und zu den Genüssen, die man mit der Badesaison zu verbinden weiss. Der Strand ist vortrefflich, ein fester feiner Sand, man badet unmittelbar vor dem Nordthor, vor sich und zur Linken die Felsen des Fort royal, Damen und Herren gemeinschaftlich, letztere in schwarzen, roth eingefassten Anzügen, die man vielfach in den Läden der Stadt aushängen sieht, eine Menge kleiner Klappstühle (Pliants) wird zum Ausruhen bereit gehalten; wer eine weitere Strandpromenade machen will, trägt einen solchen mit sich, andere steigen auf den Felsen des Fort royal umher, und suchen die malerischen Aussichten auf, noch andere spielen den Fischer, und eine bunte Kinderwelt mit kleinen Netzen ausgerüstet, und Conchylien und Krebschen sammelnd, belebt den Strand auf's heiterste. Man veranstaltet Bootfahrten zur See oder weitere Aus- flüge landeinwärts, zu denen die auf der Rance gehenden Dampfer reich- lich Gelegenheit bieten; sie fahren in den längeren Tagen bis Dinan, dessen Umgebungen mir von allen Seiten so reizend geschildert wurden, dass ich es um so mehr bedauere, wegen Zeitmangels nicht aus eigener Anschauung über sie berichten zu können. Stündlich kaun man nach dem auf dem linken Ufer der Rancemündung gelegenen Dinard gelangen, welches schon seit einigen Jahren erfolgreich mit St. Malo coneurrirt und dessen ganz offene Lage, verbunden mit eben so guten Badeplätzen vieles für sich hat und bereits eine Menge wohlhabender Leute, selbst Ausländer, zur Anlage von Villen theils in der Ebene, theils an den Abhängen der Höhen veranlasst, Es fehlt weder an ländlichen Festen in der Umge- send und an Regatten noch an Theatervorstellungen und Concerten in St. Malo selbst, und wenn die ersteren auch nur untergeordneter Art scheinen, hat man doch in den letzteren Gelegenheit, Künstler von Ruf und Sängerinnen von den besten Bühnen Frankreichs zu hören. Carl Vogt zog dem düstern und eingeengten St. Malo das offene, bloss durch eine zur Zeit der Ebbe trockene Meeresbucht von ihm ge- trennte, südlich gelegene St. Servan als Standquartier vor, eine Stadt, die eben so viel Einwohner besitzt, aber immer von weniger Bedeutung gewesen ist, und machte von dort seine Excursionen meist über See. Ich aber befand mich, zumal in der letztbezeichneten Wohnung in St. Malo so behaglich, dass icb dasselbe nicht aufgeben mochte, um so we- niger, da ich den Vortheil genoss, hier in Professor Vaillant aus Mont- pellier einen Fachgenossen anzutreffen, der mich freundlichst mit Büchern und andern Dingen, die man in St. Malo nicht leicht kaufen kann, unter- stützte, und der, da er hier im Hause seiner Schwiegereltern jedes Jahr 6 Mittheilungen über St. Malo und Roscoff seinen Ferienaufenthalt zu nehmen pflegt, mit der Fauna der Umgebung so wohl bekannt ist, dass er mir oft den besten Rath bei der Wahl der Exeursionen ertheilen konnte; von ihrer gemeinschaftlichen Ausführung musste ich leider in der Regel absehen, weil ihn eine anatomische, auf feine Injeetionen hinauslaufende Arbeit über die Pontobdellen anhaltend beschäftigte. Diese Meerblutegel, welche an Rochen vorzukommen pflegen, waren nicht eben häufig, weshalb jedes Stück auf’s beste verwerthet wer- den musste, doch liessen sie sich in irdenen Gefässen wenigstens lange am Leben erhalten und erschwerten in dieser Hinsicht nicht die Fort- setzung derUntersuchuug. So blieben uns denn meist nur die Abende zu wissen- schaftlichen Mittheilungen übrig, und mancher derselben ward auch im erös- seren Kreise seiner liebenswürdigen Familie auf’s angenehmste verlebt. Der Fischmarkt, dessen ich schon oben erwähnte, und den ich frei- lich nicht eben häufig besuchte, bot mir nur wenig dar: Scomber scom- brus, Trigla hirundo Bl., Callionymus dracunculus, einige Sparoiden und Labroiden, Solea vulgaris, Alosa vulgaris, Conger vulgaris, Rajaarten, zum Theil von sehr ansehnlicher Grösse, Hummeru, Austern und zu Zeiten auch Haliotis tuberculata. Die Lage meiner Wohnung gewährte mir nicht nur den Vortheil, den Himmel zu beurtheilen und das Meer zu übersehen, sie hatte auch einen ‚Zugang zum Gestade unmittelbar neben sich. Man gelangte hier durch einn schmale Pforte zu einer hohen Treppe, welche auf das flache Ufer hinab und so gradezu nach dem bloss zur Ebbezeit passirbaren Steindamm nach dem Grand Bey führte. Durch einen ähnlichen Damm hängt der Grand Bey mit dem Petit Bey zusammen, doch ist der letztere nur bei tieferer Ebbe zugänglich. Jede der beiden Inseln wird von einem alten Fort beherrscht, und ist Felsland, um den das zu- rückweichende Meer theilweise eine Zone von flachem Sand- und Zo- steren-Boden frei macht. 2. Le grand Bey, le petit Bey. Fort royal. Der Grand Bey ist gewöhnlich der erste Punkt in den Umgebungen von St. Malo, den die Fremden aufsuchen, um nach dem Grabmale Cha- teaubriands zu wallfahrten. Von den beiden wohl über 80 Fuss hoch ansteigenden Gipfeln der Iusel tıägt der der Stadt nähere die Ruinen seines Stammschlosses, in welchen der Dichter zu ruhen wünschte; dieser Wunsch ist erfüllt worden, und breite, bequeme, in den Fels gehauene Stufen erleichtern den Besuch dieser Stätte, die, an sich kahl und schmuck- los, eine weite Aussicht gewährt und vortrefflich zur Orientirung über das Meer und seine Inseln dient. Die am Fuss des Berges über den Südrand der Insel ziehende Strasse bietet zu Zeiten einen belebten Anblick, da dann, wenn die gewöhnliche Landungsstelle am Hafen der Stadt wegen und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna. 7 zu flachen Wassers nicht benutzt werden kann, der Dampfer, der die Ueberfahrt nach Dinard besorgt, am Westende des Grand Bey anlegt, und stets eine Menge Personen mit mannigfachem Gepäck absetzt und aufnimmt. Für mich war der Grand Bey, zumal in den Tagen der unbedeu- tenden Ebben (des morte mer) das gewöhnliche Ziel der Excursionen, weil er in der kurzen Zeit einer Viertelstunde bequem zu erreichen ist, und schon einigermassen befriedigende Ausbeute darbietet. Die grösste Erstreckung dieser Insel, die an Umfang der Stadt etwa gleichkommt, seht in der Richtung von Ost nach West, eine breite quere Einsenkung theilt sie in zwei Hälften und auf dieser Einsenkung hauptsächlich be- finden sich zahlreiche kleine, an den Rändern mit Fucus bewachsene Lachen oder Mare’s, in denen einfache und zusammengesetzte Ascidien, Hedriophthalmen, Anneliden und kleine Seesterne wohnen: hier kann man Phallusia intestinalis und scabra, Amphithoe litorina, Gammarus marinus, Sphaeroma rufopunctatum, Dynamene viridis, Balanen, Euphrosyne foliosa, Nereis Dumerili, Syllis armillaris, 8. variegata, Patella vulgata, Chiton fas- cicularis, Ch. cinereus L., Amphiura Ballii und namentlich Asteriscus ver- ruculatus in Menge sammeln, doch ist freilich die Mannigfaltigkeit der Thierwelt, die in grösseren Becken beim Aufheben eben vom Meer be- deckt gewesenen Steine zum Vorschein kommt oder in den Spalten der Felsen lebt, ungleich bedeutender. So lieferte mir der Grand Bey unter andern Actinia gemmacea, Planaria tremellaris, Nemerles communis, Polia coronata, Clitellio arenarius, Sabella reniformis, Terebella conchilega, nebulosa constrietor, Danielsseni, gelatinosa, Cirrinereis bioculata, Heterocirrus sasxi- cola, Petaloproctus terricola, Lumbriconereis unicornis, Arabella quadristriata, Naesa bidentata, Phallusia virginea, Olavellina, Kellia rubra, Cypraea euro- paea, und mehrere Rissöen, von denen die R. labiosa (Mont.) und parva da Costa die häufigsten waren. Sehr angenehm war es mir ferner, die niedliche Gymnobranchie zu erhalten, deren Entwickelungsgeschichte C. Vogt hier so genau ver- folgen, und an der er die bei verwandten Mollusken von Sars gemachte Entdeckung bestätigen konnte, dass sie in der Jugend eine durch einen Deckel verschliessbare Schale besitzt, die Elysia (Actaeon) viridis, ein maigrünes, fein hellblau punktirtes, durch die beiden seitlichen grossen Rückenlappen an die Aplysien erinnerndes Thierchen; unmittelbar daneben lag eine, ohne Zweifel ihm angehörige Gallertscheibe mit spiralgewun- dener Eierschnur. Zwar waren einige Eichen schon etwas weiter ent- wickelt, doch liess sich eine Schale an ihnen noch nicht wahrnehmen. Eine andere Gymnobranchie von dieser Localität war die zierliche Eolis coronata Forb., deren hintere Fühler nicht wie bei den meisten glatt, sondern nach der Spitze zu mit vorragenden Reifen geziert sind, das Exemplar war weiss, die Kiemen orangegelb mit hochrother Spitze und jederseits zu eine Längsreihe von 4 Büscheln gruppirt. De . N 2 EWR WERNEREN, a Et Sr 8 Mittheilungen über St. Malo und Roscoff Die Fläche des Grand Bey westlich von dem Berge mit Chateau- bıiand’s Grabmal ist ziemlich eben und gewährt einen weiten Blick auf das Meer, nicht so auf den etwas tiefer gelegenen Damm, der die Insel mit St. Malo verbindet, man thut deshalb wohl, sich an gewissen leicht erreichbaren Partieen des Ufers zu merken, wie hoch das Meer in der Gegend des Dammes gestiegen ist, um sich diesen einzigen Rückweg zu sichern. Dennoch begegnete es mir eines Tages, dass ich im Eifer des Suchens an diese Marken nicht gedacht hatte. Ich eilte, da die Zeit schon vorgeschritten war, herab, den Damm zu erreichen, sah aber zu meinem Schreck, dass derselbe an seiner nächsten niedrigen Stelle be- reits überfluthet war. Ich versuchte das Wasser zu durchschreiten, fand es aber schon zu tief: der Weg war mir abgeschnitten. Ein Segel, das in geringer Entfernung längs der Westseite der Insel dahin eilte, ward vergeblich angerufen: ich ergab mich schon in mein Schicksal, den ganzen Tag auf dem Grand Bey zubringen, und auf das Durchmustern meiner Ausbeute verzichten zu müssen, ohne sie mit einigem Erfolg ver- mehren zu können. Dazu gesellte sich der Hunger, denn wer denkt daran, sich bei so nahen Ausflügen mit etwas Provianut zu versehen? In dieser Verlegenheit versuchte ich, mit einem Tuch gegen den Hafen hin Zeichen zu geben und nicht erfolglos: bald ruderte ein kleines Boot mit zwei Burschen heran, die wohl schon öfter Gefangene von dieser Lo- calität befreit und dahin ihr Auge gerichtet haben mochten. Sie brachten mich für ein paar Frances zur Stadt zurück und die Ausbeute des Tages war gerettet. Wer sich übrigens nicht mit dem Annuaire des marais versorgt hat, findet in dem Journal l’Union de deux villes, welches Mitt- woch und Sonnabend erscheint, die Zeit und Massaugaben über Fluth und Ebbe, und kann darnach seine Excursionen einrichten. An interessanten Thieren noch ergiebiger fand ich den leider nicht so ununterbrochen auszubeutenden Petit Bey, eine von dem Grand Bey bloss durch einen schmalen Meeresarm getrennte, nur halb so grosse, aber auch mit einem Castell gekrönte Felseninsel. Dieser Meeresarm selbst wird nur bei tiefer Ebbe ganz wasserleer, ein schmaler, beide Inseln verbindender Damm schon bei weniger tiefer, oft freilich nur für kurze Zeit passirbar, so dass es kaum belohnt, ihn zu überschreiten und die höher gelegenen Partien des Petit Bey zu durchsuchen, letztere steigen sehr steil hinauf und enthalten gar keine ansehnlichen Mare’s, desto mehr sich schnell entleerende Klüfte, während sich jener Damm selbst am Fuss der Felsen längs der Südseite der Insel weiter fortsetzt. Indem ich hier an Localitäten, von denen das Meer sich eben zurückgezogen hatte, und die jedenfalls täglich viele Stunden von demselben bedeckt sein mussten, anstehendes oder loses Gestein zu spalten bemüht war, über- raschte mich im höchsten Grade das Vorkommen von Myriapoden. In äusserst engen, von Sand erfüllten Spalten, zeigten sich mehrfach Exem- und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna. 9 plare eines Geophilus, der zur Gruppe der monilicornes von Gervais ge- hört!), meistens 46 Gangfusspaare besitzt und eine Länge von 23 m. er- reicht. Wahrscheinlich ist es nicht der von Leach abgebildete, aber nur ganz kurz charakterisirte G@. maritimus?), sondern eine noch unbekannte Art, die ich weiterhin beschreiben werde (@. submarinus) Wie ein mit Tracheen versehenes Thier unter solchen Umständen sein Athembedürfniss befrie- digt, ist eine Frage, die sich mir sogleich nochmals aufdrängte, als ich nicht fern davon, unter ganz ähnlichen Umständen auch einen Käfer, einen flügellosen Carabiden entdeckte: es war eine Art der Gattung Aepus, vielleicht der zuerst von Leach beschriebene Aöpus fulvescens, auf den dann später Audouin unter dem Namen Blemus fulvescus die Auf- merksamkeit in einem eigenen Aufsatze?) gelenkt hatte, die Abweichun- gen von Curtis Beschreibung und Abbildung veranlassen mich in einem Anhange das Nähere auseinander zu setzen. Dieser kleine eintönig braungelbe, den Trechus und _Anophthalmus nahe verwandte Käfer von 3 m. Länge ist sowohl am Leibe als an den Elytren mit einzelnen län- geren und kürzeren borstenartigen Haaren versehen, welche wohl dazu beitragen werden, die Luftblase die sich unter Wasser um den Leib bil- det, fest zu halten, aber wie erneuert sich diese Luft, um athembar zu bleiben? Dutrochet, dem sich bei der Beobachtung der im Wasser lebenden, mit Stigmaten versehenen, und doch nicht an die Oberfläche kommenden Raupe von Hydrocampa potamogata dieselbe Frage aufdrängte, meinte den hier vorgehenden Prozess so zu erklären, dass ebensowohl die ausgeathmete Kohlensäure, als der ausgeathmete Stickstoff vom Wasser aufgenommen, jene dann aber durch die in dem umgebenden Wasser enthaltene atmosphärische Luft, und dieser durch Sauerstoff er- setzt würde: auf diese Weise würde die das Insekt umhüllende Luftblase beständig mit der zur Respiration erforderlichen Menge Sauerstoff versehen sein.”Ob diese Erklärnng begründet sei, muss ich den Physiologen über- lassen, jedenfalls braucht sie für den Aepus nicht angenommen zu werden, obwohl Audouin dazu geneigt ist, da spätere Beobachtungen und Versuche von Laboulbene, Javet und Coquerel dargethan haben, dass dieser Käfer unter Wasser getaucht, sogleich unter irgend einen Stein oder andern Gegenstand kriecht und dort bewegungslos liegen bleibt, dass also auch dasselbe geschehen wird, wenn ihn die Meerfluth bedeckt, und dass er erst dann wieder sich zu bewegen anfängt, wenn sie zurückweicht und er mit der frischen Luft in Berührung kommt: dies würde darauf hinweisen, dass während jener Zeit seine Athmung vielmehr eine sehr beschränkte sei, also wokl auch nicht ein ausreichender Aus- !) Insectes Apteres IV. pag. 319. ?) Zoolog. Miscellany III. pag. 40, pl. 140 Fig. 3. ®) Nouvelles Annal. du Museum d’hist. nat. III. 1834 p. 119. 10 Mittheilungen über St. Malo und Roscoff tausch der irrespirablen Gasart gegen die respirable angenommen werden müsste. Wie klein freilich ist dann an manchen Tagen die Spanne Zeit, in der dieses Insekt sich recht eigentlich seines Lebens erfreut, und es wird ganze Tage geben, an denen es in manchen Localitäten wohl gar nicht aus seiner Lethargie erwacht. Es wird ferner in den betreffenden Aufsätzen !) noch eine Reihe‘ anderer Coleopteren aufgezählt, die unter dem Meeresspiegel leben: Trechus (Aepus) Robinü, Bledius tricornis, Po- gonus Burrellei, chalceus, aeruginosus, Micralymma Johnstoni Westw. und Cillenum laterale, so wie auch ein Achorutes (A. maritimus Guer.) und von Audouin noch. ein Beispiel aus dem süssen Wasser angereiht, indem er darauf aufmerksam macht, dass man gewisse Elmisarten nur auf dem Grunde der Bäche, nie aber an deren Oberfläche antreffen soll. Als ich auf meiner Rückreise Herrn Lucas in Paris von meinen Funden’ er- zählte, war er so freundlich, mir Exemplare von Petrobius maritimus Leh mitzutheilen, die er ebenfalls bei tiefer Ebbe bei Honfleur in Menge ge- sammelt hatte, und die seines Erachtens ebensowenig zufällig als jene flügellosen Adpus an den betreffenden Ort gelangt sein konnten. Ich habe ferner im Meeresboden unter Steinen auch Dipterenlarven bei tiefer Ebbe gesammelt, welche zwar Herr Prof. Loew nicht bestimmen, von denen er aber das wenigstens angeben konnte, dass sie zu den Chiro- nomiden gehört: ob diese zeitweise an die Oberfläche kommen, habe ich, da ich sie sogleich in Weingeist aufbewahren musste, nicht ermittelt. Wohl aber lässt sich jenen erst erwähnten Fällen ein Obisium anrei- hen, vielleicht das O. maritimum von Leach, von dem ich leider nur ein Exemplar in einem lockern, doch nicht. von sichtbaren Sprüngen durchzogenen Gestein am Fort royal bei St. Malo bei ziemlich tiefer Ebbe erbeutet. Mögen es andere Beobachter übernehmen, die hier an- seregte Frage über die Athmung solcher mit Tracheen versehener Arthro- poden unter Wasser befriedigend zu lösen. Unfern von der Stelle, an der ich die Aepus und Geophilus gesam- melt, entdeckte ich in einer Felsspalte hart am Wege die auch von Audouin und Edwards am Petit B& angetroffene Nebalia Geoffroyi, die von den Phyllopoden des süssen Wassers in so vieler Hinsicht ab- weicht, dass sie Claus aus dieser Gruppe ganz entfernt. Steinspalten sind auch der Lieblingsaufenthalt der Sabella reniformis Müll. (saxicola Gr.), deren durchscheinend gelbe Röhre eine hornartige Consistenz zu haben pflegt, doch erhielt ich den Körper meist ohne den Fühlerkranz. !) Spence Notice relative to Aöpus fulvescens and other submarine Coleo- ptera Insects, Transact, Entom. Soc. Lond, I. 1836; Annales de la soc. entom. de France 2. ser. VII. 1849; Laboulbene Etudes sur le genre Aöpus et description d’nne nouville espece Francaise Trechus (Aöpus, Robinii. und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna. 11 Unter den zahlreichen Cirratulus Lamarckü, die ich beim Rückwege auf dem Petit Bey und Grand Bey sammelte, fand sich bei genauerem Durehmustern der Ausbeute, auch C. norvegicus (Audouimia norvegica Af.), der bei weitem seltener su sein scheint. Eine Localität des Petit Bey, die sich als besonders ergiebig erwies war ein Zosterenfeld, das sich unmittelbar längs der obenerwähnten Strasse im Süden hinzieht, in ganzer Ausdehnung nur selten zugänglich wird, aber auch schon in dem der Strasse zunächst gelegener Theil viel erwünschtes liefert. Hier lernte ich die Vortheile des bei St. Vaast von mir uoch ziemlich vernachlässigten Zosterenbodens in vollem Masse ken- nen. Vielleicht hätte man auch in ihm mit der dreizinkigen Gabe, (fourche) bequemer arbeiten können, allein zu meinem Erstaunen schien der Gebrauch dieses Werkzeuges, das mir bei St. Vaast so gute Dienste geleistet hatte, in St. Malo gänzlich unbekannt, ich war daher nur auf meine Spitzhacke (pioche) gewiesen, mit deren an dem einen Ende blatt- artig verbreiterten zugeschärften Eisen ich den Boden stückweise heraus- warf, um dann diese Stücke — was bei ihrer halbweichen Beschaffen- heit nicht schwer war — ihren Bewohnern nachgehend, zu zerreissen, Unter ihnen spielen die Synapten ($. inhaerens Müll.- Dwernaya Qf.) und die Phascolosomen die Hauptrolle. Das gemeinste war das Ph. elon- gatum Kef., viel seltener Ph. margaritaceum Sars, in welchem ich bei der Durchmusterung der Pariser Sammlung das Ph. obscurum @f. wieder er- kannte, letzteres ist gewöhnlich doch nicht immer von erdbrauner Farbe, viel dicker und plumper als jenes, und mit winzigen aber gehäuften dunk- leren Papillchen an der Rüsselbasis und dem meist etwas abgesetzten eonischen Hinterende bedeckt, woher diese beiden Partieen oft merklich dunkler erscheinen; in der Vertheilung der Rüsselhäkchen in spärliche und wenig dichte Ringe und in der Mehrzahl der Fühlerkränze stimmt es mit dem Ph. elongatum überein. Nächst diesen Gephyreen war Sabella pavonina und vesiculosa und Terebella conchilega sehr verbreitet und fast mit jedem Hiebe der Spitzhacke zeıriss ich die Leiber von Lumbricone- reis Nardonis, Lysidicee punctata und Nereis cultrifera. Leider traf dies Loos gewöhnlich auch die Nemertinen, die in diesem Boden steckten 2 von mir sonst noch nie gefundene, sehr gut von Quatrefages abgebil- dete Arten von ansehnlicher Grösse Valencinia splendida und longirostris, jene lebhaft rothbraun oder fast orangeroth, mit leicht angeschwollenem, stumpfem, diese blassrosenroth mit spitz ausgezogenem Kopfende. Die erstere war entschieden häufiger, und liess sich auch leichter in grösse- ren Stücken herausarbeiten, da sie in eigenen silberglänzenden Röhren von papierartiger Consistenz steckt, und diese leichter verfolgt werden können. Bei der V. longirostris habe ich diese Eigenthümlichkeit nicht be- merkt. Die immer erneuten Versuche, ganz unversehrte Exemplare zu erhalten, kosteten mir manche Viertelstunde, eine Zeit, die bei der 19 Mittheilungen über St. Malo und Roscoff kurzen Dauer der tieferen Ebbe schwer in die Wage fällt, und doch ist es ir kaum ein paar Mal gelungen, meinen Zweck vollkommen zu erreichen. Hatte ich die T'hiere dann unversehrt in meine Gläser gebracht, wo möglich isolirt, oder doch von andern sehr lebhaften, sie beunruhigenden Thieren gesondert, so kam es noch darauf an, ob sie sich nicht im Wein- geist zerstückeln würden. Die kleinste Verletzung, die der lebende Wurm erlitten, führt sogleich ein Zerreissen desselben herbei. Die ganze Länge der lebenden im gestreckten Zustande, ist schwer anzugehen, doch be- trägt sie bei beiden Arten sicher bis über 3 Fuss; die Dicke die im - Mittel einer Rabenfeder entspricht, kann sich bei der Streckung unge- mein verringern. Wohl erhaltene Exemplare von Sigalion Idunae brachte ich von derselben Localität öfter mit, aber auch sie zerbrechen beim T’ödten im Weingeist leicht in zwei Hälften, die genannten Valencinien wie die Synapten oft in 5, 6 oder mehr Stücke. Glycera convoluta Kef. und Nephthys ciliata (Müll.) erhielt ich nicht selten, N. coeca (Müll.) die bei St. Vaast so zahlreich zu finden war, auch nicht einmal. Clymene Örstedi kam spärlich vor, von Onuphis conchi- lega fiel mir wenigstens eine Vorderhälfte in die Hände, aber die verwandte in der Zoologia Danica abgebildete Nereis tubicola (Hya- linoecia tubicola Mgn.) deren feste, federspulartige Röhre gewiss nicht zu übersehen gewesen wäre, scheint hier gar nicht vorzukommen. Dagegen hatte ich das Glück, eine durch ihre Grösse auffallende Lumbriconereis zu erbeuten, in welcher ich L. gigantea Qf. wieder zu erkennen glaube!) (Maclovia gigantea Gr.) Lumbriconereis (Nematonereis) unicornis fand sich ebenfalls, obwohl nur sehr vereinzelt. !) Bei Lumbriconercis gigantea hat Quatrefages freilich nur 4 Paar Kiefer ange geben, doch könnte ihm das vorderste kleine Paar leicht entgangen sein: ich finde 5 Paar und durchaus abweichend von L. Nardonis und d’Orbignyi. Das Thier gehört gar nicht in die Abtheilung der Labidognatha, sondern der Prionognatha (Ehlers) und reiht sich den Arabellen und Cirrobranchien an. Von den 5 bei eingezogenem Rüssel von vorn nach hinten an Grösse zunehmenden Kieferpaaren, stellt nur das kleinste vorderste einen einfachen an einem schmalen Tr'ger sitzenden Haken dar, alle andern dagegen zeigen eine gezähnte Schneide deren erster Zahn viel länger als die übrigen und hakig gekrümmt ist, am hin- tersten Paar ist dieser Haken fast so lang als der Rest der gezähnelten Lade, ähnlich wie bei Arabella; das davor liegende der rechten Reihe von dem entspre_ chenden der linken sehr verschieden ist viel gestreckter und hat 9 Zähne (die grösste Zahl), von denen beide vordere grösser als die andern, das hinterste Paar sitzt mit verschmälerter Basis an einem langen einfachen im Fleisch steckenden Träger, die sogenannte Unterlippe ähnelt demselben Theil der Gattung Cirrobran- chia, Die Borsten sind durchgehends nur von einer Art, nämlich einfache etwas geschweifte, gesäumte, zum Theil am Saum leicht gesägte Haarborsten, und der Leib, der sich nach vorn nur sehr allmählich verjüngt, zählt über 300 Segmente und erreicht eine Länge von l'/, Fuss. Die Färbung ist ein blasses, unreines, etwas grünliches Fleischroth mit wenig Farbenspiel, und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna. 13 Mir begegnete ferner unter diesen Zosteren wiederum Heteronereis Schmardae Qf., von der ich nachgewiesen, dass sie als geschlechtsreife Form zu Nereis irrorata Mgn. gehört, und zwar auch hier beständig in häutigen Röhren; das interessanteste aber war eine neue Art Sabellides i.w. S. (Melinna Mgn.), M. palmata, die sich von der bisher allein be- kannten M. cristata dadurch unterscheidet, dass in der vorderen Reihe der Kiemen jederseits 3, in der hinteren nur 1 steht, und dass die hinter diesen Organen befindliche quere Rückenfalte nicht gezähneltist; der Leib war bleich fleischfarben in’s Grauliche, mitten blutroth unterlaufen, die Fühler orange- gelb. Auch eine fusslose Actinie bewohnte diesen Boden, Edwardsia cal- limorpha Gosse, ich erhielt sie lebend ganz gut mehrere Tage, bemerkte aber nur sehr selten, dass sieihren Fühlerkranz ausbreitete, und wenn mich mein Gedächtniss nicht täuscht, war es eben diese Localität, welche mir beim Ausgraben von Terebellenröhren und Conchylienfragmenten zwei interessante Amphipoden Apseudes Latreillü M. Edw. und Tanais vittatus Lillgeb. lie- ferte. Die Abbildung des mit diesem Tanais identischen Crossurus vittatus von Rathke (Beiträge zur Fauna Norwegens Nov. Act. Leopold. XX. Abthl. I. Taf. I. Fig. 1—7) stimmt mit meinem Exemplar noch besser, als die Figur bei Spence Bate (British Sessil eyed Crustacea) überein, die das Thier etwas zu breit darstellt; die schwärzliche Querbinde, die jedes Segment trägt, und der ebenso gefärbte halbmondförmige Fleck hinter den Augen haben sich auch im Weingeist erhalten. Bei dieser Gelegenheit erwähne ich noch einer dritten, sonst nur aus der englischen Fauna und auch hier erst aus einer Gegend bekannten Amphipode, über deren nä!:eres Vorkommen bei St. Malo ich aber nichts angeben kann, der Stimpsonia chelifera Sp. B., deren zusammengesetzte Handbildung am 1. Fusspaar an Leucothöe erinnert, sich aber am zweiten nieht wiederholt, vielmehr ist das klauentragende Glied hier kurz, breit und in einem Fortsatz verlängert; auch tragen die oberen Antennen eine winzige Nebengeissel (vgl. Spence Bate ]l. ce. I. pag. 285). Bei tiefster Ebbe wird noch ein beträchtliches Stück der Insel jen_ seits des Zosterenfeldes im Westen frei, übersäet mit gewaltigen Fels- blöcken, an denen prächtige Actinien, Leptoclinen und Botrylluskrusten, auch grosse Anomien sitzen, und die in ihren Spalten 2 Eunicen, die immer schwer erreichbare Eunice (Marphysa) sanguinea und die nicht so tief versteckte E. Harassüü beherbergen. Ein junges Exemplar der E. sanguinea von 50 m. Länge war noch ganz blass fleischfarben und seine Kiemen, die am 17. Ruder begannen, noch einfache, eine Strecke weiter- hin bloss gablige Fäden. Unter den Leptoclnen hebe ich das präch- tige fleischige L. fulgens und das durch seine zapfenartigen Auswüchse so eigenthümliche L. asperum hervor, das durch seine mehr korkartige Con- sistenz zu jenem wie zu dem L. gelatinosum einen starken Gegensatz bildet. Von Gymnebranchien endlich fielen mir zwei braun und weiss ge- 14 Mittheilungen über St. Malo und Roseoff sprenkelte Exemplare von Polycera ocellata in die Hände, von Ctenobran- chien unter andern Mangelia purpurea und Trichotropis borealis; Anthea. parasitica (Actinia effoeta bei Rapp), die im adriatischen Meer mit beson- derer Vorliebe die stachligen Gehäuse von Murex brandaris zum Wohn- sitz wählt, hatte sich hier auf Buceinum undatum angesiedelt. Den Boden des schmalen Meeresarmes, der den Grand Bey vom Petit Bey trennt, und auf den mich Professor Vaillant besonders auf- merksam gemacht hatte, kenne ich nur von zweimaligem Besuch. Beide Male aber hatten sich ziemlich viele, ebenfalls auf Beute auszieheude Leute eingestellt, welche meine Bemühungen beeinträchtigten, und auch sonst musste dies wohl eine Lieblingsstelle von solchen Coneurrenten sein, da sehr zahlreiche Steine umgewälzt waren. Ich brachte nichts unge- wöhnlicheres von dieser Localität nach Hause, ein schönes Exemplar von Alecto europaea ausgenommen und eines von Lutraria elliptica. Wohl aber hatte ich zuletzt eine Einbusse zu beklagen: meine Wasserstiefeln versagten so gänzlich ihren Dienst, dass sie einer mehrtägigen Reparatur bedurften. Durch diesen Uebelstand war ich gezwungen, zu dem anderen hier viel übliceheren System der Fussbekleidung, den sogenannten Espa- drilles überzugehen, das auch seine Vortheile hat. Diese Schuhe von starkem Zeug mit Sohlen nicht von Leder, sondern von grobem Hanf- geflecht werden natürlich schon bei den ersten Schritten vollkommen durchnässt, wenn man aber über Sandflächen oder nackten Fels geht, auch eben so schnell wieder trocken, und die Beschaffenheit ihrer Sohlen gestattet ein sicheres Umherschreiten auf den mit Fucus bewachsenen, äusserst glipfrigen Steinflächen, wenn sie auch audererseits den Fuss vor den Eindrücken kleinerer spitzer Steine oder Felsschärfen nur sehr wenig zu schützen im Stande ist. Trägt man dazu hohe wollene Strümpfe, so empfindet man, auch wenn die Füsse durchnässt sind, wenig von Kälte. Eine dritte, unmittelbar vor der Stadt gelegene Localität, die den Zoologen einladet, sind die Felsen, auf welchen das Fort royal steht. Sie erheben sich nordöstlich vom Grand Bey, von dem sie nur ein schmaler aber stets mit Wasser erfüllter Kanal scheidet, zwischen jenem und dem Badeplatz. Diese Felsen haben etwa denselben TImfang wie der Grand Bey, bieten aber weniger Fläche dar, es fehlt auch nicht an Mare’s aber sie bilden sich entweder nur auf den breiten Vertiefungen ganz nackter Felsen, oder enthalten meist nur wenig mit Fucus bewachsene Steine, und überhaupt, wie mir scheint, eine weniger reiche Bewohnerschaft, viel- leicht auch, weil dieselbe mehr als anderswo gestört wird. Bei der, wie gesagt, unmittelbaren Nähe des Badeplatzes, ist es sehr verlockend, vor und nach dem Bade gerade hier umherzustreifen und Seethiere zu suchen: namentlich sieht man fast alle Kinder mit kleinen Hamen ausgerüstet und nach Fischehen, Einsiedlerkrebsen, Creveites, Krabben und Conchylien suchen. Doch entdeckte ich selbst in jenen, sonst höchstens von ein- ia Eu, und die dorlige Meeres- besonders die Annelidenfauna. 15 zelnen Actinien bewohnten Wasserlachen ganz kahler Felsen ein mir neues Vorkommen von Heteroeirrus sawicola: Es sind die hier klumpen- weise sich anhäufenden Nulliporenmassen, in denen diese Anneliden sich in ganz engen Kanälen nach allen Richtungen verbreiten, und da sich jene Massen leicht absprengen und mit Musse zu Hause untersuchen lassen, so gelingt es, viele Exemplare der Heterocirrus unversehrt her- auszuarbeiten. Andere Thiere als hin und wieder eine Leucodore habe ich nieht darin gefunden, doch müsste man nachhaltiger sein Augenmerk darauf richten. Die tiefen Stellen der Insel sind entschieden reicher, so soll auch mancherlei von Spongien vorkommen, doch benutzte ich die günstige Zeit, welche auch jene Stellen zugänglich macht, hauptsächlich zu weiteren Ausflügen und mein Tagebuch fällt daher für Fort royal sehr dürftig aus. Ich möchte nur Aeolis Peachü Ald. & Hank. her- vorheben, eine ganz weisse Nachtschnecke, deren Fühler an der Spitze mattchamois gefärbt sind. Das mürbe, gneissartige, stellenweise sich recht ausbreitende Gestein der Tiefe beherbergt durchaus gar keine Thiere. Andererseits ist das Fort royal wegen der grotesken Form seiner Felsen sehr besuchenswerth. Sie stürzen gegen das Meer ganz steil oder in schmalen hohen Stufen und sehr geneigten Flächen ab, die man nieht ohne Mühe erklimmt, an ihnen sind grosse Massen von Mytilus edulis in netzariigen Zügen verbreitet, die sich gar sonderbar ausnehmen. Was vollends die Aussicht von der Höhe anlangt, so ist sie in der That pracht- voll, da die Stadt mit ihren Mauern sich hier malerischer als vom Grand Bey ausnimmt, der Horizont sich noch weiter als dort ausbreitet und unter den zahlreichen Inseln der Grand Bey selber den belohnendsten Vordergrund bildet. Ein blendender Sonnenuntergang, von einem in einiger Entfernung drohenden Wolkenheer lagert, von dieser Höhe ge- nossen, wird mir unvergesslich sein. 3. Die Inseln Cezembre, le grand Jardin, Harbour, le Haumet. Die weiteren Ausflüge aus St. Malo wurden theils zu Lande, theils und vorzugsweise zu Wasser unternommen. Bootfahrten kommen höher zu stehen als in St. Vaast, da die Boote meistens nur für eine ganze Ebbezeit vermiethet werden, die Entfernungen, die man zurücklegt, auch grösser sind, und in der Regel zwei Leute mitgehen. Ausfahrten zur See sind allgemein sehr beliebt und die Bootführer bei der grossen Zahl von Badegästen nicht sobald in Verlegenheit, feiern zu müssen. Ich pflegte für eine Ebbezeit 6 bis 7 Frances zu zahlen und ging am liebsten mit dem Marinar Lechaud aus, da er pünktlich zur Stelle und mir beim Umwenden grosser Felsblöcke und Zerschlagen von Steinen bereitwillig zur Hand war. Andere fand ich zum Theil recht unzuverlässig: obschon sie meine Bestellung angenommen hatten, liessen sie mich, ohne abzu- 16- Mittheilungen über St. Malo und Roscoft sagen, sitzen, und zwangen mich so, von der beabsichtigten weiteren Exeursion für den betreffenden Tag ganz abzusehen. Meine Fahrten waren nach den Eilanden le grand Jardin, Cezembre, Harbonr und le Haumet gerichtet, zu jeder wurde ein besonderer Tag verwendet, und bei letzteren beiden eine sehr tiefe Ebbe (14 u. 4 Deeimeter) benützt. Die erstgenannten beiden sind die entferntesten, doch bei gün- stigem Winde in einer Stunde erreichbar. Alle sind Felseninseln mit mehr oder minder ausehnlichen Erhebungen, le grand Jardin und le Hau- met die kleinsten unter ihnen und fast nur Klippen zu nennen, beim grand Jardin ist bloss Felsenterrain sichtbar, C&zembre, ansehnlicher, er- hebt sich in mehrere Gipfel und trägt auf ihnen Ruinen eines Klosters und einer Befestigung, ist jedoch jetzt eben so wenig bewohnt als die übrigen. Die Exeursionen nach dem grand Jardin und Harbour waren für mich von besonderem Interesse, weil sie mich zuerst in den Stand setz- ten, eine frühere Annelidenbestimmung, an der ich aus Mangel an den zur Vergleichung nöthigen Exemplaren Jahre lang festgehalten, zu be- richtigen. Schon in meinen Beiträgen zur Anatomie und Physiologie der Kiemenwürmer hatte ich in einer Eunice des Adriatischen Meeres eine blosse Varietät der von der Kanalküste beschriebenen E. Harassii Aud. Edw. zu erkennen geglaubt, sie unter diesem Namen aufgeführt, und da sie in mehreren mir zur Bestimmung zugesendeten Sammlungen vorkam, sie auch in diesen wiederholt so bezeichuet. Ich habe mich jetzt über- zeugt, dass diese Auffassung unrichtig war, und dass Quatrefages, der beide Arten vor sich hatte, im Rechte ist, wenn er jene erstere der Mit- telmeerfauna angehörige, als eine besondere Art E. torguata aufführt.!) t\) Beide Arten sind einander sehr älınlich, beide von prächtigstem Braun mit opalweissen Flecken, bei beiden ist die Stirn zweilappig, die Fühler geringelt, die Kiemen ähnlich vertheilt und zusammengesetzt, vom 3. oder 4. Ruder be- ginnend, bis zum 13. (bei grossen Thieren bis zum 30.) an Zahl der Nebenfäden wachsend, dann nach etwa 20 Rudern wieder langsam abnehmend, an den letzten ganz einfach, allein Eunice torguata hat entschieden rosenkranzförmige Fühler mit, kurzen, scharf abgesetzten Gliedern, Nacken- und Rückeneirren mit langen, we- niger scharf abgesetzten Gliedern, die vorderen Rückeneirren sind meist auch noch rosenkranzförmig, während bei E. Harassii die Fühler nicht sowohl geglie- dert als vielmehr durch einige dunklere verschieden weit auseinander stehende Ringe gliederartig gezeichnet, durchaus nicht rosenkranzförmig sind, die Nacken-, Rücken- und Aftereirren einfach und ohne Zeichnung, die zusammen- gesetzteren Kiemen länger als die Rückencirren, bei E. torquata erreichen sie eben nur deren Länge und nur die entwickeltsten übertreffen dieselbe. Man erkennt ferner E. torquata an dein schon mit blossem Auge sichtbaren schwarzen Aciculae in den Borstenbündeln, wogegen sie bei E. Harassii die hellgelbe Farbe der Bor- sten tragen. Endlich hält die Natur, wie es scheint, auch in der Zeichnung des Leibes einen Unterschied fest: bei E. Harassii stehen auf dem Vordertheil des und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna, rl Auf allen jenen Inseln ist die grosse E. sanguinea ebenfalls anzutreffen, auf Cezembre sogar ziemlich zahlreich, auch brachte ich von hier die bereits eben besprochene Lumbriconereis gigantes mit Ich kann ferner alle diese Inseln mit Ausnahme des Grand Jardin als Fundort einer sel- teneren langschwänzigen Decapode der Callianassa subterranea Lech be- zeichnen, die ziemlich tief im Sande, besonders unter Steinen steckt; eine andere kurzschwänzige, welche Audouin und Edwards mit jener zu- sammen anführen, Thia polita fiel nicht in meine Hände: ich kenne sie nur von Neapel her. Vom Grand Jardin brachte ich unter andern schöne Krusten von Botryllus smaragdus, Haliotis tuberculata, Planaria tremellaris und auch den oben beschriebenen Geophilus mit. In ähnlichen feinen mit Sand erfüllten Spalten wie er lebte Phyllodoce viridis in grosser Zahl. An der Südseite von Cezembre kommt, wenn das Meer sipkt, bald eine sanft sich senkende Sandfläche zwischen niedrigen Klippen und ein- zelnen oder gehäuften Steinblöcken zum Vorschein, und diesseits derselben bei tieferer Ebbe ansehnliche Zosterenfelder, deren Boden jedoch sehr sandig und durchlässig ist und daher wohl nicht viel bemerkenswerthes enthält, doch will ich Sigalion Idunae Nereis, (Heteronereis) Schmardae, Arenicola ecaudata und Valencinia longirostris nicht unerwähnt lassen. Jene Arenicola steckte nicht wie A. piscatorum im Sande, sondern lag unter Steinen, ebenso die Heteronereis. Dass trotz der Entfernung von mehr als einer Lieue einstmals C6zembre und die Felsen bei St. Malo zusam- mengehangen haben und das Meer erst allmählich so übergegriffen, dass man vielleicht nur die mit dem Namen Herbier und Oncras bezeichneten Mundsegmentes 3 weisse Fleckchen in einem breiten, mit der Spitze nach hinten gerichteten Triangel, auf den anderen Segmenten ein queres mittleres Fleckchen und beiderseits 3 Punkte von derselben Farbe hinter einander; bei E. torquata ist jedes Segment an den Grenzen mit einem metallisch gelben Querstreif und einer vordern opalweissen, mitten und an den Seiten fleckenartig verbreiterten Quer- binde gezeichnet, das 5., zuweilen auch das 4., 5. und 6. Segment sind ganz opal- weiss, und diese Zeichnungen erhalten sich, wenngleich ausgebleicht, noch Jahre lang an Weingeistexemplaren. Bei keinem meiner Exemplare von E. Harassı kann ich jene breite weisse zu der braunen Grundfarbe so contrastirende Binde bemerken, auch ist dieser Grundton des Leibes bei E. torquata mehr ein Bronce-. braun, bei E. Harassü ein öfter in’s blutrothe übergehendes Ziegelbraun. Beide Arten gehören ohne Zweifel zu den prächtigsten Anneliden, zumal da sie auch eine Grösse von mehreren Zoll (120 mill. und darüber) erreichen. Quatrefages beschreibt eine E. torgquata von 220 m., ich besitze eine E. Harassii von 214 m. und bei so grossen Exemplaren kann die Zahl der Kiemenfäden bis auf 13 und 16 steigen, gewöhnlich ist sie höchstens nur 9 bis 11. Quatrefages führt E. Ha- rassü nur an der französischen Kanalküste an, sie kommt aber auch im Mittel- meer vor, wie ein von Prof. Reichert bei Cannes gesammeltes Exemplar be- weist. Bei dieser Gelegenheit will ich bemerken, dass E. Laurillardi Qf. wohl keine eigene Art ist, sondern zum Theil mit E, torquata zusammenfüllt. 5) 18 Mittheilungen über St. Malo und Roscoff Klippen als Ueberreste dieser Verbindung ansehen darf, dafür liegen von Audouin und Edwards eitirte Documente vor, sie weisen sogar nach, dass dieses jetzt verschwundene Landstück noch zu Anfang des 15. Jahrhun- derts existirte und zum Weiden des Viehes benutzt wurde. Auf dem Grand Jardin hatte ich abermals Gelegenheit den oben erwähnten Geo- philus submarinus in Felsspalten, und zwar viele bei einander, jüngere und ältere zu sammeln, mit ihm Phyllodoce (Eulalia) viridis und zwar in solcher Menge wie nirgend sonst und von Botryllus smaragdus grosse über abgestorbene Balanen ausgebreitete Krusten, die deshalb sich leichter als von Steinflächen ablösen liessen. Harbour schon von weitem an seinem Fort erkennbar, bot mir ausser einem ansehnlichen Exemplar von Aricia Cuwvieri und Clymene lumbricoides, die in diesen Gegenden weniger als um St. Vaast verbreitet scheint, nichts bemerkenswerthes dar. Während ich so, von einem der Boots- leute unterstützt, ohne besonderen Erfolg Blöcke umwälzte, konnte sich der andere nicht versagen, umherzustreichen, um Poulpes nachzuspüren. Ich selbst, während ich einen stattlichen Portunus puber — hier Demoi- selle genannt — verfolgte, der mit grosser Schnelligkeit unter ein Fels- stück flüchtete, überraschte einen solchen Octopoden, der sich ebenso versteckt hatte, dessen Arme jedoch noch theilweise vorragten. Aber wie arg wurde dem mitgespielt! Rasch ergriffen und vom Boden gerissen, dem er sich mit aller Gewalt anzuklammern suchte, ward er von meinem Gefährten mit wahrer Wuth auf den Felsen geschleudert, drei-, viermal, bis er sich kaum regte, dann sein Körpersack umgewendet, dass die Kiemen nach aussen zu liegen kamen, alles Eingeweide ausgeschnitten, der Leib durchbohrt und so auf einen spitzigen Stock den schon erbeu- teten Exemplaren angereiht. In der Zeit einer Ebbe sieht man einen Mann wohl 4 bis 5 solcher Tintenfische fangen: doch scheinen sie hier mehr zum Köder für die Angelschnur, ale zum Essen, wie in Italien zu dienen. Ein Gegenstand allgemeineren Begehrens, weil er auf den Markt kommt, sind die Meerohren, Ormets (Haliotis tuberculata L.), welche nur bei tieferer Ebbe erreichbar werden, und an diesen Inseln besonders zahlreich vorkommen. Bei St. Vaast habe ich sie selbst dann nicht be- merkt, auch ihrer nicht erwähnen hören, vermuthlich weil dort auch bei der tiefsten Ebbe das Meer lange nicht so weit zurückweicht, dass die ‘Grenze ihrer Wohnsitze entblösst wird. Da diese Schneeken eben so fest als die Patellen, aber noch mit viel grösserer Sohlenfläche an den Klip- pen haften, bedient man sich eines eisernen Hakens an einem Stiel von etwa 1'/, Fuss Länge, um sie abzulösen. Wie häufig sie hier sein müs- sen, ersieht man schon daraus, dass sich gewöhnlich die Bettler an den Kirehthüren ihrer schüsselförmigen Schalen zum Sammeln der Almosen bedienen. Gegenwärtig zahlte man für das Dutzend 6 bis 8 Sous, zur Österzeit, wo sie als Fastenspeise besonders gesucht sind, steigt der an Pr und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna, 19 Preis. Doch muss, um sie geniessen zu können, die sehr harte Muskel- substanz des Fusses vor dem Kochen anhaltend und tüchtig geklopft werden: ich konnte ihnen keinen Geschmack abgewinnen, während die Miesmuscheln, wie man sie in den Pariser Restaurants zubereitet, vor- trefflich schmecken. Die grössten Zosterenfelder breiteten sich bei der niedrigsten Ebbe an der winzigen Insel le Haumet aus; hier lagen bereits 4 Barken, deren Leute mit dem Einsammeln des Seegrases beschäftigt waren. Ich fand jedoch diese Felder weniger reich an Thieren, als das kleine am Petit Bey gelegene, das ich oben besprochen: dagegen hätte ich die einzelnen sich zwischen ihnen erhebenden Felsblöcke und Klippen gern länger durchsuchen mögen: vor allem fielen mir die grossen scharlachrothen Ueberzüge von Leptochnum fulgens aus, deren Ausbreitung an die grellen Efflorescenzen eines Kraters oder an die Flächen von Primula vernalis an alpinen Felswänden erinnerte, und in der That fast eine Rolle in den Farben der Landschaft spielte. 4. Pointe de la Varde. Cancale Von den Landausflügen, die ich in Gesellschaft von Professor Vail- lant unternahm, galt der eine der Pointe de la Varde, einer schmalen felsigen Landzunge, die, nordöstlich von St. Malo gelegen, nach Norden vorspringt. Zur Zeit tieferer Ebbe kann man, schon vom Badeplatz aus nach links haltend, ein gutes Stück der zwischen ihm und dem Cap be- findliehen Bucht abschneiden. Trotz dem, dass das Ufer an dem Bade- platz, um das Unterwühlen und Nachstürzen desselben zu hindern, mit einer mehrfachen Reihe mässig dicker Baumstämme eingefasst ist, be- merkte ich an ihnen weder Balanen noch Miesmuscheln. Der sandıge Strand, auf dem sich’s grösstentheils sehr fest und gut geht, enthielt nichts als Arenicola piscatorum; wenig tief unter dem Sande liegt an eini- gen Stellen eine Schicht blauen Thones, die eine nahe dabei befindliche Cementfabrik ausstechen liess. Das Gestade östlich vom Cap, das wir besuchten, ist durchaus felsig, die Felsen aufgerichtet, von schmalen Spal- ten durchsetzt, die ursprünglich von Diorit ausgefüllt waren, und doch hat dieses härtere Gestein der Zerstörung weniger als der Granit wider- standen. Von Interesse war hier das Vorkommen von Sabellarien, theils einzeln in geschlängelten, längs der Fläche der Felsen kriechenden, theils - massenhaft in senkrecht darauf stehenden wabenartig an einander ge- richteten Röhren mit zweilippiger Mündung, doch schienen beiderlei Röh- ren derselben Art anzugehören. Von Nemertinen wurde Ommatoplea gra- eilis Johnst., von Mollusken unter anderen Phasianella pulla, Chiton asellus und Haliotis tuberculata, von Actinien Bunodes gemmacea Gosse gesammelt, von Spongien eine sehr auffallende an der Decke von grottenähnlichen 2* 20 Mittheilungen über St. Malo und Roscoff Felshöhlungen mit breiter Basis angewachsene Art von derber Consistenz, welche zu den Rindenschwämmen gehört, eine Art der Gattung Caminus O. Schm. mit feingrubiger Oberfläche und sanft sieh erhebenden, von Grüb- chen freien Längsrücken, die mit Längsreihen grosser, sehr in die Augen fallender Oeffnungen besetzt sind (Caminus osculosus Gr.). Um ein paar Tage, die zwar nicht zur Morte mer selbst gehörten, doch aber derselben nahe lagen, auf’s beste zu benutzen, beschlossen wir eine Fahrt nach Cancale, bekanntlich einer Hauptstation für den Austern- fang, in der Absicht, dort einen Versuch mit dem Schleppnetz zu machen. Von raschen Pferden in einem leichten Wagen gezogen, langten wir nach anderthalbstündiger Fahrt vor Sonnenuntergang in Cancale au, noch zeitig genug, um alles für den nächsten Tag zu besprechen. Patron Lemaitre erklärte sich bereit, mit uns in See zu stechen und die Drague bereit zu halten. Allein der Nordost, der ıns schon bei der Hinfahrt so kräftig entgegengeblasen hatte, dass wir uns in dem zwei- sitzigen ganz geschlossenen Wagen ungemein behaglieh fühlten, seigerte sich in der Nacht vom 13. zum 14. September zu einern wahren Sturm. Da lag nun die ganze Flotille von Austerbooten, wohl an 100, in der Bucht von la Houlle vergeblich vor uns: 'wir konnten nur ihrem Tanz zuschauen und keines besteigen, denn Niemand dachte daran, bei solchem Wetter hinauszugehen und uns blieb, um den Tag nicht ganz zu ver- lieren, nur eine Landexeursion nach dem Cap Grain de Caneale übrig. Das Cap, bis zu dem man eine gute Stunde zu gehen hat, dureh einen stark strömenden Meeresarm von einer parallel laufenden Insel getrennt, läuft ganz scharf aus, ein hoher Granitfels, durchsetzt von schwarzen Dioritgängen, stellenweise spärlich mit Crithium maritimum bewachsen, in sehr steilen schmalen Terrassen abfallend, auf denen man bei dem hef- tigen Wehen nicht ohne Gefahr umbherkletterte. Hier von der Höhe überschaute man die ganze grosse Bucht von Cancale bis zu den Chau- seyinseln in der Gegend von Granville, die Beleuchtung war prächtig geworden und liess auf dieser langen mit Dörfern und Villen besetzten, aber von einem einförmigen Höhenzug begrenzten Küste besonders schön den pyramidalen Mont St. Michel hervortreten. Auf breiteren Absätzen hatten sich in den Vertiefungen der Felsen ähnliche Mare's wie am Fort »royal gebildet, in denen aber nur Gesellschaften von Actinia (Anthea) cereus sassen, tiefer unten sammelten wir Sabellarien in einzelnen am Felsen kriechenden Röhren, Trochus zizyphinus, Fissurella reticulata, Nulliporen- massen mit Heterocirrus saxicola, am Fusse der Felsen auf einem nur schmalen Saum Landes eine prächtige Planaria, Proceros sanguinolentus, an den Stengeln grosser Laminarien Tealia crassicornis und ganz an der Basis der Pfianze die zierliche Patella pellueida, auf deren Schale sich die eigenthümlich seidenartig glänzenden himmelblauen Strahlen in Weingeist vollständig erhalten haben. Phyllodoce viridis war häufig, unter mehreren und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna. 21 Syllideen ein Exemplar meiner Sylline flava zu finden, von FEuniceen entdeckten wir nichts als ein Exemplar meines Staurocephalus rubrovittatus, wiederum eine Annelide, die diese Küste mit dem Adriatischen Meer gemein hat. Wir kehrten erst gegen 1 Uhr zurück, zu spät, um noch ein paar Plätze in der kleinen Diligence zu erhalten, welche uns nach der nächsten Eisenbahnstation bringen sollte, und mussten froh sein, zu vernehmen, dass Nachmittags noch ein Karren mit Fischen eben dahin abgehen würde, der uns mitnehmen wollte. Und in der That war dieses Fuhrwerk nicht so übel: die Fische bildeten nur eine kleine Ladung, und es war noch Raum genug, zwei kleire Sessel in ihm aufzustellen, von denen wir bequem die ganze Gegend übersehen konnten. Nachdem das Meer unsern Blicken entschwunden war, fuhren wir im heitersten Sonnenschein durch angebautes Land, dessen Felder mit hübschen Häuschen und einzeluen von stattlichen Parks umgebenen Schlös- sern abwechselten. Auf dem Hinwege nach Cancale hatte der ausge- dehnte Anbau des Tabaks meine Aufmerksamkeit erregt; auf dem Rück- wege fielen mir die grossen Felder von Fagopyrum auf, eine Feldfrucht, die hier unter dem Namen Sarrasin oder bl& noir bekannt nnd die man in meiner Heimath meist nur in den sandigsten Ebenen zu sehen gewohnt ist, doch geben schon Audouin und Edwards in ihrer Schilderung der Bodenverhältnisse an, dass das magere thonige Erdreich (terrain maigre et argileux) dieser Pflanze besonders zusagt. Wir langten zeitig genug auf der Eisenbahnstation La Guesniere, und nach Sonnenuntergang in St. Malo an zufrieden, dass wir wenigstens Cancale kennen gelernt hatten und nicht mit leeren Gläsern zurückkehrten, wenn auch der eigent- liche Zweck der Excursion durch die Macht der Umstände vereitelt war. DE) Mittheilungen über St. Malo und Roscoff Il. Aufenthalt in Roscoff. Vom 1. bis 29 September 1369. So bekannt in der zoologischen Geographie St. Vaast-la-Hougue und St. Malo sind, so wenig ist es Roscoff, ein Name von so slavischem Klange, dass man dabei vielleicht am wenigsten an Frankreich denkt. Das Verdienst, die Zoologen auf diesen Küstenort aufmerksam gemacht zu haben, gebührt Herrn Lacäze-Duthiers dem Verfasser der trefi-. lichen Monographie über das Edelcorall, der in neuerer Zeit vorzüglich mit malacologischen Arbeiten beschäftigt, hier ein reiches Material für dieselben findet: ihm verdanke auch ich die Bekanntschaft mit Roscoff, das freilich einem andern Publikum nichts weniger als fremd ist. Man muss die Märkte von Paris besuchen, um diesen Namen häufig zu hören, denn die Gemüse von Roscoff zählen zu den vorzüglichsten, und der Anbau dieser Ge- wächse wird dort so grossartig betrieben, dass auch die Quantität des von ihm gestellten Contingents sehr bedeutend ist. Meine Vorbereitungen für diesen Aufenthalt beschränkten sich fast nur auf den Einkauf von Gläsern, von denen mir schon Herr Prof. Lacaze geschrieben hatte, dass man sie dort nur zufällig und zwar nur grosse, unverschliessbare haben könne. 1. Roscof. Roscoff ist ein kleiner Ort an der nördlichen Küste der Bretagne, östlich von der Landzunge, deren Spitze Brest einnimmt, doch berührt die Eisenbahn von Paris nach Brest es lange nicht, sie läuft vielmehr etwa 4 Meilen südlich vorbei, und Morlaix ist die Station, von der man dorihin abbiegen muss. Der Eilzug, der Paris um 3% Uhr Abends ver- lässt, erreicht Morlaix am andern Morgen gegen 10 Uhr, von hier fährt eine Diligence in 3 Stunden nach St. Pol de Leon, das wiederum durch eine andere, nur für ein paar Personen eingerichtete, mit Roscoff in täg- licher Verbindung steht. Morlaix, eine Stadt von 10,000 Einwohnern, überrascht durch seine Lage: es füllt einen tiefen Gebirgskessel aus, über den ein Viaduct von solcher Höhe führt, dass der Reisende die Spitze der Cathedrale noch unter sich sieht, und St. Pol de Leon, im Mittelalter ein Bischofssitz von Bedeutung, jetzt von seiner Höhe herabgestiegen, fes- selt den Touristen durch seine alterthümlichen Kirchen. Die Strasse von und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna. 23 Morlaix geht wiederholt über ansehnliche Höhen, ohne dass sie in Serpen- tinen geführt wäre, und man freut sich über die zwar nicht grossen aber kräfligen Pferde, die bei der steilen Hinabfahrt den Wagen so zu halten wissen. In $t. Pol schien gerade ein Pferdemarkt stattzufinden, und ich hatte Gelegenheit zu bemerken, dass die meisten Thiere von demselben Schlage waren. Von da bis Roscoff geht es in einer Ebene fort, über die der scharfe Seewind mit voller Gewalt strich, und da die Diligence Schaden gelitten und ich ein offenes Cabriolet miethen musste, kam ich trotz dem 30. August ziemlich erfroren aın Orte meiner Bestimmung an, wo der /reundliche Empfang von Herrn Lacaze-Duthiers in seiner behaglich eingerichteten Wohnung mir doppelt wohl that. Die Häuser in Roscoff, so weit ich sie kennen gelernt, durchgehends aus Granit ge- baut, datiren meist aus alter, zum Theil, wie manche plumpe steinerne Zierrathen an Fenstern und Thürgerüsten andeuten, aus sehr alter Zeit, haben höchstens 2 Stockwerke, schmale Treppen, wenig geräumige nie’ drige Zimmer und eine bescheidene, dem Landleben entsprechende Aus- stattung, wie denn überhaupt Roscoff höchstens ein Flecken genannt wer- den kann. Ein solches Haus hatte auch Herr Lacaze gemiethet, aber alles darin auf’s beste zu verwerthen gewusst, so dass es ihm weder an guten Räumlichkeiten für die lebenden oder in Weingeist aufzubewah- renden oder zu trocknenden Gegenstände, noch an Licht für seine Ar- beiten und Zeichnungen fehlte. Die Zahl der Badegäste war noch an- sehnlich, es hielt überhaupt schwer ein Logis zu finden, um so mehr eines, das sich für einen Naturforscher eignete, und ich war daher sehr zufrieden, durch Vermittelung meines Gönners selbst in einem offenbar eben erst fertig gewordenen Hause ein Zimmer zu erhalten. Genauer besehen, hatte dieser sonst bedenkliche Umstand hier nichts zu sagen, da die Wände ganz von Stein und innen mit Holz bekleidet waren, und keine Spur von Feuchtigkeit sich zeigte. Eigens zum Vermiethen an Fremde eingerichtet, überragte dieses Haus an Höhe alle übrigen, war daher freilich den Winden sehr ausgesetzt, die während meines Aufent- haltes fast nie aufhörten, aber um so heller und freundlicher mein oben gelegenes Zimmer, von dem ich ebensowohl das Meer, als den grossen Platz zwischen Kirche und Schule übersah. — Die Dorfjugend durfte nie anders, als von einem Lehrer geführt, in geschlossenen Reihen aus dieser zurückkehren, sie {hat es selbst im ärgsten Sturm und Regen nie anders als unter Gesang, und es belustigte mich immer wieder, die bekannte Melodie des ‚mit dem Pfeil und Bogen durch Gebirg und Thal“ von französischen Kehlen zu hören. Am Sonntage strömte hier das Landvolk zusammen und seine bun- ten, hellgrün oder blau angestrichenen mit gelben Mustern gezierten, zu- meist mit weissen Pferden bespannten Karren bedeckten dann einen grossen Theil des Platzes. Die Tracht der Leute ist einfach: für die 94 Mittheilungen über St. Malo und Roscoff Männer eine schwarze Jacke und ein gleichfarbiges oder graues Beinkleid, ein dunkelblaues Tuch als Gürtel und ein schwarzer niedriger, sehr breit- krempiger Hut mit Sammetband, für die Frauen eine weisse Haube von nicht auffalleuder Form und ohne sonstigen Ausputz, ein schwarzer Rock mit blauer Schürze und ein dunkler Mantel mit Capuchon. Dass übrigensjenes stattliche Haus der Besitzerin in der Pigeon blanche einer der vielen Epicerien des Örtes gehörte, hätte mir verderblich werden können, denn der Wirth des Hötel de Normandie, der einzige Restaurateur, der eine anständigere table d’höte hielt, lebte mit ihr in Feind- schaft und hatte bereits einem in der Pigeon blanche logirten Ehepaar, deshalb rundweg abgeschlagen, dasselbe unter seine Tischgäste aufzu- nehmen. Wenn sich der Hausbesitzer nicht darauf einlässt, seine Mie- ther auch zu beköstigen, ist man übel daran, es bleibt nichts als eine _ eigene Menage übrig, und es hält hier nicht leicht, sich allezeit die nö- thigen Lebensmittel zu beschaffen. Fortwährend sind Boten nach St. Pol de Leon mit Bestellungen unterweges; jede Flasche Weingeist musste von dort geholt werden. Selbst Cafe’s, die man, wo eine Menge Frem- der zusauımenkommen, in Frankreich wohl selten vermisst, existirten bis dahin noch nicht, und erst später versuchte eines mit den beschränkte- sten Localitäten sich aufzuthun: ich will im Interesse künftiger Be- sucher hoffen, dass es mit Erfolg geschieht; von Zeitungen oder Jour- nalen war bis dahin in diesem Cafe noch keine Rede. Die Zahl der Fremden beschränkt sich keinesweges bloss auf die eigentlichen Bade- gäste, es stellen sich auch Touristen und Maler ein. Das Land um Ros- coff herum ist freilich reizlos, eine eintönige Ebene, auf der fast nur: in einem Garten sich alte hochstämmige Bäume erheben, sonst nichts als von Steinwällen oder Hecken eingefasste Gemüsefelder, zumal Spargel und Artischocken in überraschender Ausdehnung, kaum ein Punkt, auf dem das Auge mit Wohlgefallen ruht, kaum überhaupt ein erhabener Punkt, den Semaphore ausgenommen, das Telegraphenamt, das unbequem ge- nug, eine Viertelstunde von dem Orte selbst liest. Eben so wenig bietet die nächste Küste oder die Stadt selbst etwas Malerisches, nicht einmal die Kirche mit ihren sonderbaren Thürmen ist ein schöner Bau zu nen- nen. Anders das Meer mit seinen Klippen und Inseln: da giebt es viel was den Maler befriedigt; ihre wunderbar zackigen Felskämme konnten mich nur an Capri erinnern, und schöne Blicke gewähren auch die fer- neren Buchten mit ihren Ufern. Die Touristen, welche eine Rundreise durch die Bretagne machen, verbinden den Ausflug nach Roscoff mit dem Besuch von St. Pol de Leon, auf das ich noch später zurückkommen werde. Was sie beson- ders anzieht, ist die Besichtigung des in der Nähe von Roscoff befind- lichen Dolmen, eines Runensteins: es ist eine gewaltige auf mächtigen Blöcken ruhende geneigte Granitplatte, von der man sagt, dass sie zu und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna. 35 Menschenopfern gedient: man bezieht darauf eine seichte runde Vertiefung und eine an der geneigten Seite von ihr hinlaufende Rinne, in jener sollte der Kopf des Schlachtopfers geruht haben, in dieser das Blut ab- geflossen sein. Der Stein liegt versteckt zwischen Feldern, westlich von der Strasse nach St. Pol und ganz vereinzelt: gegen Brest hin soll die Zahl solcher Steine bedeutend zunehmen. Eine andere Sehenswürdigkeit von Roscoff ist das grosse, nahe der Chapelle St. Barbe angelegte Vivarium für Hummern und Langusten (Pa- linurus quadricornis). Man hat dazu eine Art Felsenkessel des Ufers be- nutzt, welcher gegen das Meer hin sich öffnet und bei höheren Fluthen von diesem gefüllt wird. Indem man nun diesen Ausgang durch eine Mauer mit einem Ein- und Anslass für das Wasser abgesperrt hat, wird ein Bassin gebildet, das man bei niederem Stande des Meeres schliessen, bei hohem zur Erneuerung des Wassers mit jenem in Verbindung setzen kann. Ju dieses Felsenbassin, das sich auf einem Rundgange bequem umschreiten lässt, hat man tausende von Hummern und Langusten ge- setzt, und es ist in der That ein höchst interessantes und eigenthümliches Schauspiel, wenn die Sonnenstrahlen seine Tiefe beleuchten, diese riesi- sen Krebse zu beobachten, ich habe sie nur kriechend, nicht schwimmend gesehen, gewöhnlich aber sitzen sie an gewissen, mehr beschatteten Stel- len in ganzen Klumpen friedlich beisammen, die düster gefärbte Hummer leicht unterscheidbar von den hell gefleckten Langusten, deren enorm lange Fühlhörner weit ausgestreckt werden. Käme es zum Kampfe, so würden die Langusten, denen Scheeren fehlen, sicher den kürzeren ziehen: um dies zu vermeiden, lähmt man, wie mir der Wärter mittheilte, den Hummern durch einen Gelenkeinschnitt die furchtbare Gewalt ihres Scheerendaumes, und hält so beiderlei Thiere gemüthlich bei einander. Zur Fütterung dienen hauptsächlich Rochen, die wenig kosten, und die man in Stücke schneidet; man wiederholt dieselbe alle 8 bis 9 Tage. Auch zu einem alten fruchttragenden Feigenbaum im Garten des Klosters wird viel gepilgert, einem Beweise, dass auch hier wie in St. Vaast — Dank dem Einflusse des Golfstroms — das Klima der Küste ein milderes, nicht der geographischen Breite des Innenlandes entsprechendes ist. Das- selbe bekunden die auf manchen Gartenmauern wachsenden Mesembryan- themen, und manche in den Gärtchen des Ortes augepflanzten Gewächse wärmerer Gegenden. Um nun zur näheren Beschreibung der Localitäten von Roscoff über- zugehen, so liegt der Ort selbst auf einer kleinen nach Norden vorsprin- genden Halbinsel zwischen der östlich davon befindlichen grossen und breiten tief einschneidenden Bucht vor St. Pol de Leon, welche wieder- um mit einer fast Morlaix erreichenden Bucht sich vereinigt, und einer viel kleineren etwa eine halbe Stunde langen, am Ausgang eine Viertel- stunde breiten westlichen. Für letztere finde ich auf der Karte von 36 Mittheilungen über St. Malo und Roscoff Beautemps-Beaupr& keinen besonderen Namen, ich will sie also, da sie auch weiterhin angeführt werden muss, als „Bucht vor Roscoff‘“ bezeich- nen. Der Nordrand jener Landzunge wird von deın kleinen Hafen der Stadt selbst eingeschnitten, den die Häuser des Ortes umsäumen, die Westspitze des Ortes nimmt die Kirche, die Ostspitze die auf hohem Felsen gelegene Chapelle St. Barbe ein. Zwischen der Kirche und dem Hafen hart am Ufer stösst man auf eine kleine in Trümmern liegende Kapelle von historischem Interesse: hier soll Maria Stuart gelandet sein, als sie dem Dauphin Franz die Hand reichte. Ein Meeresarm, den man bei günstigem Winde in 10 Minuten durch- fährt, trennt Roscoff iim Norden von der schmalen von Ost nach West gestreckten Ile de Bas mit ihrem Leuchtthurm. In diesem Meeresarm und weiserhin gegen Westen tauchen eine Menge von Felsenriffen und In- selchen auf, welche an den Gürtel von St. Malo erinnern, aber kleiner und zahlreicher sind und — was dort fehlt — die schönsten Umrisse darbieten. Der Boden ist wie dort und bei St. Vaast granitisch, und das Ufer bei Roscoff selbst, und westlich davon eher flach als hoch zu nennen, nur die Ostseite der Landzunge an der Chapelle St. Barbe wird höher und fällt steil ab. Im Ganzen zeigen die Localitäten von Roseoff mehr Aehnlichkeit mit St. Malo als mit St. Vaast, mit ersterem theilt es auch die Höhe der Fluth, die bis auf 40 Fuss steigen soll, nur 4 Fuss niedriger als dort. Dabei bietet es aber den Vortheil frei werdender, grosser sandiger Flächen des Meeresbodens, zunächst in der Bucht von Roscoff, dann aber in noch viel grösserem Massstabe in der freilich weiter gelegenen Bai von Morlaix, und zwar ist die erstere bei jeder Ebbe mehr oder weniger zugänglich und des Besuches werth, wogegen sich die Bai von Morlaix vorzugsweise bei tiefer Ebbe empfiehlt. Bei solcher gelangt man auch zu den nächsten Inseln um Roscofl, ich habe mich fast nie eines Bootes bedient, kenne aber auch freilich nieht die Beschaffenheit der entfernteren, und in wie weit sie etwas besonderes darbieten. Es fügte sich so angenehm, dass ich in Roscoff ausser Herrn Pro- fessor Lacaze noch zwei Fachgenossen antraf, Herrn Dr. Myevre, seinen Aide und Dr. Lemirre aus Paris, der den Vortheil genoss, in ganz un- gebundener Stellung seinen lebhaften Interessen für Zoologie und Geog- nosie nachgehen zu können. Ihm war die Fauna der Kanalküste, da er sich früher schon in Granville aufgehalten, nicht fremd, während Dr. Myevre zum ersten Mal einen Meeresstrand besuchte, und vollauf zu thun hatte, mit seinen Bewohnern eine erste Bekanntschaft zu machen. Mit dem letzt genannten Herrn wurden mehrere Excursionen gemein- schaftlich unternommen, bei denen Professor Lacaze, der mit den hie- sigen Localitäten schon vertraut war, den Führer machte, und sein Die- ner Piere vortreffliche Hülfe leistete, ein Mensch von durchaus feinem, und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna. 27 Wesen, dem man nimmermehr angesehen hätte, dass er ursprünglich auf der Marine gedient. Hier hatte Herr Lacaze während seines Aufent- haltes in Algerien sein scharfes Auge für das Auffinden von Thieren, wie seine Gewandtheit kennen gelernt, ihn losgekauft, nachträglich unter- richten lassen, und so einen treuen, ergebenen und steis denkenden Ge- fährten für Haus und Reisen gewonnen. Er war sein wahres Factotum, vertraut mit seinen wissenschaftlichen Apparaten, hülfreich bei seinen Ar- beiten, sein Kammerdiener und Jäger, sein Verhältniss zu ihm fast das cordiale eines italienischen Dieners zu seinem Herrn, doch erlaubte er sich nie Vertraulichkeiten, die ein solcher sich herausnimmt, er bewegie sich frei aber mit feinem Takt und in richtiger Würdigung der Güte seines Herrn. Hatte aber jeder von uns einzeln sein Glück versuchen müssen, so vereinte uns der Abend zu gemüthlichem Austausch der ge- machten Erfahrungen. Auch Damen fehlten unserem Kreise nicht und bei der lebhaften Theilnahme, die Frau My&vre und Lemirre unseren Beschäf- tigungen schenkten, sahen sie es gern, wenn wir auch in ihrer Gegen- wart die Discussion über wissenschaftliche Gegenstände fortsetzten. In dieser Hinsicht verdanke ich ebenfalls dem Aufenthalt in Roscoff die an- genehmsten Erinnerungen. 3. Die nächsten felsigen Umgebungen von Roscof, Ile verte. Les deux Bourguignons. Bloscon St. Barbe. Pere Roch. Gestade östlich vom Semaphore. Nachdem ich zwei so reiche und in vieler Beziehung ähnliche Loca- litäten, wie St. Vaast ued St. Malo kennen gelernt, hegte ich von vorn- herein einigen Zweifel, ob sich die Ausbeute derselben in Roseoff nicht bloss wiederholen würde, zumal da mein Besuch in denselben Monat, in den September fiel. Es ist sicher, dass manches an einer Küstenstrecke sehr viel seltener, als an einer andern ähnlichen und nicht weit ent- fernten vorkommt und deshalb bei einem nur kürzeren Aufenthalt leicht entgeht, allein andererseits ist auch nicht zu leugnen, dass trotz aller Uebereinstimmung des Bodens noch manche Verhältnisse in Anschlag zu bringen sind, welche eine Verschiedenheit in den Resultaten der Aus- bente. herbeiführen, einstweilen aber sich unserer Beurtheilung und Wür- digung noch entziehen. Jedenfalls ist eine absolute beträchtlichere Ebbe eines Ortes von sichtlichem Einfluss auf diese Verhältnisse; warum wäre sonst das Meerohr (Haliotis tuberculata) das in tieferem Wasser lebt, bei St. Malo so häufig zu finden, während ich bei St. Vaast nicht ein Exem- plar desselben zu sehen bekam? Um den gewöhnlichen Seestern Astere. canthion rubens zu erbeuten, bedarf es eben nicht einer so tiefen Ebbe allein er scheint mehr grössere ebene Flächen von Felsboden, wie sie 28 Mittheilungen über St. Malo und Roscoff St. Vaast besitzt, zu lieben, denn bei St. Malo uud Roscoff war er fast gar nicht zu finden. Dagegen weiss ich keine Ursache anzugeben, wes- halb von 2 Nephthysarten, Nephihys coeca Müll. (margaritacea Johnst.) und N. ciliata Müll., welche beide in sandigem Boden stecken, ich die erstere nur bei St. Vaast, letztere nur bei St. Malo und Rosecoff antraf, oder sollte dies bloss Zufall sein? Was die Zosterenwiesen anlangt, so fand ich sie und namentlich auch ihren Boden an einzelnen Stellen sehr viel reicher an Thieren als an anderen, ich vermuthe, dass dies letztere dann der Fall ist, wenn er wenig thonige oder schlammige Bestandtheile ent- hält. Dies galt im Allgemeinen auch von dem Zosterenboden in Rosecoff, er war nicht reich, obwohl ieh denselben mit Vorliebe untersucht habe. Als ich in Roscoff anlangte, war auch abgesehen von der Länge der Tage, die günstigere Zeit dieses Jahres leider vorüber; ich habe viel‘ von Regen und Wind gelitten; wird der Wind vollends stürmisch, so erschwert er bei kleinen Thieren, wie bei Auneliden, schon das Suchen, noch mehr das in Sicherheit bringen des Gefundenen. Es schien aber auch die günstige Zeit für manche Thiere vorüber; so sahe ich bei Herrn Lacaze grosse Exemplare von Maia squinado, die während meines Auf- enthalts mir nie angeboten wurde, und vorüber war namentlich die Zeit des Jugendzustandes eines T'hieres, das in diesem so selten beobachtet und in den Sammlungen des Contiuents fast nirgend vertreten ist, ich meine den gewöhnlichen Haarstern (Alecto europaea). Audouin und Milne Edwards in ihren Recherches du Litteral de France gedenken seiner nirgends, bei St. Vaast ist er mir auch nicht begegnet, bei St. Malo scheint er nach Herrn Professor Vaillants mündlicher Mittheilung selten, doch habe ich von dort mehrere Exemplare mitgebracht, nur alle erwachsen; bei Roscoff aber hat Professor Lucaze-Duthiers auch den Pentacrinus-Zustand der Aiecto entdeckt.!) Es giebt nämlich westlich von der Ile verte und den Bourguignons zur Zeit tiefster Ebbe ansehnliche mit Sargassum gefüllte, rasch gegen das Meer abfliessende Rinnsale, ir solchen fand Prof. Lacaze nicht nur alte Exemplare, und zwar fest an den Stengeln selbst angeklammert, sondern auch jene merkwürdigen ge- stielten Jugendzustände. Ich verdanke Herrn Lacaze mehrere solche Jugendexemplare von Aleeto auf verschiedenen Stufen der Ausbildung, aber seit dem Anfange des September suchte auch er nach gestielten vergebens. Die jüngsten ungestielten, die ich antraf, hatten Arme von U, Zoll Länge mit 17 Paar Pinnae. Dagegen konnte man auch im Sep- tember an den Zosteren der grabenartigen mit dem Meere beständig in Verbindung bleibenden, nicht rasch abfliessenden Wasserzüge, wie sie zwischen der Ile verte und der Stadt und anderer Orten vernommen, ı) Vgl. Comptes Rendus 1869 13 Dec. p. 1255, Ann. nat. hist. 4 Ser. Vol. V. 1870 p. 149. und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna. 29 Lucernarien erbeuten. Ich habe davon 2 Arten erhalten Z. campanulata Lmx mit langen und 1. octoradiata Lam. mit kurzen, beide mit gleichweit auseinander- stehenden Armen, die letztere durch die grossen Randkörper von L. auri- cula Fabr. verschieden. Diese schönen gestielt-glockenförmigen Cölenteraten hielten sich sehr gut mehrere Tage in unseren Wasser-Gefässen. An Tangen fanden wir wiederholt einen kleinen Kieselschwamm Syconeiliatum. Von ähnlichen Localitäten giebt es eine ziemliche Anzahl von Eolis- arten, ich brachte nur E. glauccides Ald. u. H. und E. alba Ald. u. H. mit, letztere durch ihre unter der Spitze pla'tknopfartig verdiekten Fühler ausgezeichnet (Gattung Favorinus Gray), aber Herr Lemirre besass wohl noch 5 oder 6 andere Arten. Da uns die Alder-Hankock- sche Monographie nicht zur Hand war, musste ihre Bestimmung einer späleren Zeit vorbehalten bleiben. Herr Lemirre war auch besonders glücklich in dem Auffinden einer sehr zierlichen Syllidee, der Gattiola spectabilis Johnst., welche in der geringen Anzahl der Segmente mit Am- blyosyllis übereinstimmt, aber sogleich an den beiden Läppchen am Hin- terrand des Kopflappens erkennbar ist. Beim raschen Kriechen werden gewöhnlich alle Rückeneirren in Spiralen aufgerollt, bei der Ruhe wieder ausgestreckt, was einen sehr eigenthümlichen Anblick g Mittheilungen über St. Malo und Roscoff Didemnium gelatinosum M. Edw. St. Malo, Roscoff. Leptoclinum asperum M. Edw.? St. Malo, p. 13. L. durum M. Edw. Roscoif, p. 33. L. /ulgens M. Edw. St. Malo, Roseoff, p. 19, 33. L. gelatinosum M. Edw. St. Malo, Roscoff. Botryllus smaragdus M. Edw. St. Malo, Roscoff, p.: 16, 17, 32. B. violaceus M. Edw. St. Malo, Roscoff. B. gemmeus Sav. Roscoff. : Botrylloides albicans Aud. M. Edw. St. Malo. B. rotifer M. Edw. Roscoff. B. ruber M. Edw. Rosecoff. . Fe Be “ Da TER a BE ERTERE ET Du U Polyzoa. Amathia lendigera L. Roscoff. Canda reptans Lmx&. (Cellularia reptans Pall.) Rosecoft. Lepralia (Eschara) Pallasiana Moll Roscoff. L. hyalina L. St. Malo. Aleyonidium (Halodactylus Farre) gelatinosum Busk (Cellularia gelatinosa Pall) St. Malo. Insecta. Aepus fulvescens Curt.? St. Malo, Roscoff, p. 9, 36, 43. Dipterenlarven. Roscoff. Arachnoidea. Pyenogonum litorale Str. Roscoff, p. 31. Phoxichilus laevis Gr. St. Malo, Roscoff, p. 31, 50. Achelia hispida Hodge KRoscoft. Ammothea longipes Hodge Roscoff. Nymphon gracile Edw. St. Malo, Roscoff, p. 31. Phoxichilidium femoratum Z. Roscoff. Ph. virescens Hodge St. Malo, Roscoff. Obisium maritimum Leach St. Malo, p. 10, 45. Halacarus olivaceus Grube. Roscoff, p. 40, 46. H. cienopus Gosse? p. 49. Myriopoda. Geophilus submarinus Gr. St. Malo, Roscoff, p. 9, 17, 53. Crustacea. Inachus dorynchus Leach St. Malo. Pisa tetraodon Leach (Cancer tetraodon Penn.) St. Malo. e < 4 R F E und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna, 65 Maia squinado Latr. (Cancer squinado Rond.) Roscoff (blosse Schale). Portunus puber L. St. Malo, Roscoff, p. 18. P. depuralor L. Roseoff. Careinus maenas Leach St. Malo, Roscoff. Platycareinus pagurus Latr. (Cancer pugurus L.) Pilumnus hirtellus Leach (Cancer hirtellus Penn.) BRoscoft. Xantho rivulosus Riss. Roscoff. Porcellana platycheles Lam. (Cancer patycheles Penn.) St. Malo, Roscoff. P. lonyicornis Lam. (Cancer longicornis Penn.) St. Malo. Pagurus Bernhardus L. St. Malo. Galathea strigosa Fabr. St. Malo, Roscoff. Palinurus guadricornis Fabr. St. Malo, p. 25. Homarus vulgaris M. Edw. (Astacus marinus Belon.) St. Malo, p. 25. Callianassa subterranea Leach St. Malo, p. 17. Athanas nitescens Leach Roscoff, p. 33. Nica edulis Riss. St. Malo, Roseoff. Crangon vulgaris Fabr. St. Malo, Roscoff. Orchestia litorea Leach Roseoff. Talitrus locusta L. Latr. St. Malo, Roscoff. Lysianassa Costae M. Edw. St. Malo, Roscoff. Urotho& marinus Sp. B.? Roscoil, p. 53. Stimpsonia chelifera Sp. B. St. Malo, p. 13. Mierodeutopus gryllotalpa Costa Roscoff. M. Websteri Sp. B. Roscoff. M. anomalus Rathke. St. Malo, Roseoff. Melita palmata Leach (Cancer palmatus Mont.) Roscoff. Moera grossımana Leach (Cancer grossim. Mont.). BRoscoff. Eurystheus erythrophihalmus Sp. B. (Gammarus erythropht. Lilljeb ) St. Malo. Gammarus locusta Fabr. (Cancer locusta L.) Roscoff. G. marinus Leach (G. Olivü M. Edw.) St. Malo, Roscoff, p. 7. Gammarella brevicaudata Sp. B. (Gammarus brevicaud. M. Edw.) Roscoff. G. Normanni Sp. B. St. Malo, Rosecoff. Pherusa fucicola Leach (Amphithoe Jurinüü M. Edw.) Roseoff. Calliope laeviuscula Sp. B. (Amphithoe lacv. Kr.) Roscoff. Leucotho& articulosa Leach (Gammarus articul. Mont.) Roscoff. Amphitho& litorina Sp. B. St. Malo, p. 7. Cratippus tenuipes Sp. B. (Colomastix pusilla Grube.) Roscoff, p. 29. Caprella linearis L. 3, quadrilobata Müll. 2 St. Malo. Idothea tricuspidata Desm. St. Malo. I. appendieulata Risso Roscoff. Tanais vittata Lilljeb. (Orossurus vittatus Rathke.) St. Malo, p. 13. Apseudes Latreilliüi Sp. B. (Rhoea Latreillü M. Edw.) St. Malo, p. 13. A. talpa Leach (Cancer talpa Mont.) Roscoff, p. 30. 5 2 Ligia oceanica Fabr. (Oniscus ocean. L.) St. Malo, Roseoff. Praniza coerulata Desm. 9, Anceus mazwillaris Lam. (Canc. mawillaris Nematonereis unicornis Of. (Lumbriconereis unicornis Gr.) St. Malo, p. 7. Staurocephalus rubrovittatus Gr. St. Malo, p. 21. Pe “ Mittheilungen über St. Malo und Roscoff is Br Jaera albifrons Lech. (Oniscus albifrons Mont.) Roscoff. Sphaeroma serratum Lech. (Oniscus serr. Fabr.) St. Malo, Roseoff. Sph. tridentulum Gr. St. Malo, p. 7. Dynamene viridis Leach St. Malo, p. 7. Cymodoce truncata Leach (Oniscus trunc, Mont. St. Malo. Naesa bidentata Leach (Oniscus bid. Adams.) St. Malo, p. 7. Mont.) 8 St. Malo. Phryxus longibranchialis Sp. B. Roscoff, p. 30. - Nebalia Geoffroyi M. Edw. St. Malo, p. 10. Antaria latericia Gr. St. Malo, Roseoff, p. 35. Balanus perjoratus Brug. St. Malo. Roscoff. B. balanoides L. St. Malo. B. tintinnabulum L. Roscoff. Chtamalus stellatus Poli. Roscoff, p. 31. RE FR ni [5% ı ef " Kal a H a ar hs 7 ERHAN EL 2 4 Vermes. ; i 1. Annulata. 3 En Pholo& minuta Johnst. (Aphrodite minuta Fabr.) St. Malo, p. 33. Polyno& scolopendrina Sav. St. Malo, Roscoff, p. 33. Re P. (Harmothoe Mgn.) eirrata Müll. (Aphrod. imbricata L.) St. M., Rose., p. 33. P. (Nychia Mgn.) eirrosa Mgn. (Aphrodite cirrosa Pall.) St. Malo. “ P. (Laenilla Mgn.) alba Mgn. St. Malo, Roscoff. k P. (L.) glabra Mgn. Roscoff. i P. (Evarne Mgn.) impar Johnst. St. Malo. = P. (Alentia Mgn.) gelatinosa Sars. Roscoff, p. 33. Sigalion (Sthenelais Kbg.) Idunae Rathke. St. Malo, Roseoff, p. 12, 17. a Euphrosyne joliosa Aud. & Edw. (E. mediterranea Gr.) St. Malo, p. 7. Eunice Harassii A. & E. St. Malo, Roscoff, vgl. d. Besch. p. 13, 16, 25. ö E. Belli A. & E. Roscoff. E; E. (Marphysa) sanguinea A. & E. (Nereis sanguinea Mont.) St. Male, Roseoff, p. 13, 17, 32, 41. 5 Onuphis conchilega Sars. St. Malo, p. 13. B. Lysidice punctata Risso (L. Ninetta A. & E.) St Malo, Roseoff, p. 11. i Lumbriconereis Latreillü A. & E. (L. Nardonis Gr.) St.M. R,p. 11. L. d’Orbignü A. & E. St. Malo, Roscoff. Maclovia gigantea Gr. (Lumbriconereis gigantea_Qf.?) St. Malo, vgl. die Rs Beschreibung, p. 12, 17. = Arabella quadristriata Gr. St. Malo, Roseoff, p. 7. und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna. 67 Nereis irrorata (Praxithea vwrrorata Mgn.), Heteronereis Schmardae Qf. St. Malo, Roscoff, p. 17. N. Dumerilii A. & E. (Leontis Dum. Mgn.) St. Malo, Roscoff, p. 7. N. cultrifera Gr. (N. margaritacea Cuv. Regne anim. Planches.) St. Malo, Roseoff, p. 11, 36. N. regia @f. St. Malo. N. Marionii Aud. & Edw. St. Malo, Roseoff. Nephthys cihata Gr. (Nereis eiliata Müll.) St. Malo, Roscoff, p. 12. Phyllodoce laminosa Sav. St. Malo, Roseoff, p. 33. Ph. mucosa Örsd., p. 41. Ph. (Eulalia) viridis (Nereis viridis Müll., Ph. clavigera A. E.) St. Malo, Roseoff, p. 8, 17, 20. Ph. (E.) punctifera Gr. Roscoff. Eteone picta Qf. Roscoff, p-. 30. Psamathe fusca Johnst. St. Malo. Ophiodromus vittatus Sars. Roscoff, p. 29, 33. - Sphaerodorum peripatus Johnst. Roscoff, p. 33. Glycera fallax Qf. Roscoff. Gl. convoluta Kef. (retractilis Qf.) St. Malo, Roscofif, p. 12, 35. Gl. capitata Örsd. var. setosa Örsd. Roscoff. Syllis armillaris (Nereis armillaris Müll) St. Malo, p. 7, 36. S. amica Qf. St. Malo. S. oblonga Kef. Roscoff. S. hyalina Gr. Roseolf. S. gracilis Gr. St. Malo. S. variegata Gr. St. Malo, p. 7. Chaetosyllis umbrina Gr. Roscoft, vgl. die Beschreibung p. 36. Gattiola spectabilis Johnst. Boscoft, vgl. p. 29. Exogone Kefersteinü Clap. Roscoff, p. 36. Sylline lava Gr. St. Malo, Roscoff, p. 21. Grubea adspersa Gr. St. Malo, Roscoff. Syllides pulliger Clap. st. Malo. Arieia Cwvieri A. & E. St. Malo, p. 18. A. (Scoloplos Blv.) armigera Örsd. (Lumbrieus armiger Müll.) Roscoff, p. 35, 41. Cirratulus borealis Lam. St. Malo, Roscoff. C. (Audouinia @f.) Lamarckü A. & E. St. Malo, Roscoff, p. 11, 30, 38. C. (A.) norvegieus Qf. St. Malo, p. 11. Cirrinereis bioculata Kef. St. Malo, p. 7. Heteroeirrus saxicola Gr. St. Malo, p. 7, 15. Nerine vulgaris Johnst. Roscoff, p. 41. N. conocephala Johnst. St. Malo, Roscoft. N. foliosa Sars (Aonis vitlala Gr.) St. Male. Spio selicornis Fabr. Roseoff. SR 3 RN Ins u Br eh, Mittheilungen über St. Malo und Roscoff Leueodore ciliala Johnst. Roseoff, p. 15. | 1 — L. audas Qf.? St. Malo. Travisia Forbesii Johnst. (Ammotrypane oestroides Rathke) Roscoff, p. 41. ar Arenicola piscatorum Cu. »8t. Malo, Roseoff, p. 19, 41. A. ecaudata Johnst. St. Malo, Roscoff, p. 17, 32. Capitella rubicunda Kef. St. Malo, Roscoff, p. 35. Chaetopterus Valencinü Qf. Roscoff, p. 30, 34. 3 Clymene (Praxilla Mgn.) lumbricoides M. Edw. St. Malo, p. 18. E Cl. Oerstedii Clap. St. Malo, Roscoff, p. 12, 35, 38. re Cl. leiopygos Gr. Roscoff, p. 35. E Johnstonia clymenoides Qf. Roscoff, p. 35, 37. Petaloproctus terricola Qf. St. Malo, Roseoft, p. 7. Sabellides (Melinna Mgn.) palmata Gr. St. Malo, p. 13. Terebella nebulosa Mont. St. Malo, Roseoff, p. 7, 11, 32. T. (Lanice Mgn.) conchilega Pall. St. Malo, Roscoff, p. 7, 32. T. (Polymnia Mgn.) Danielsseni Mgn., abbreviata Qf. St. Malo, Roseoff, p. 7. T. (Heteroterebella @f.) constrietor Mont. St. Malo, Roseoff, p. 7, 36. T. (Phyzelia Sav.) gelatinosa Kef. (Ph. scylla Qf.) St. Malo, Roscoff, p. 38. Polyceirrus aurontiacus Gr. St. Malo, Roscoff, p. 33. Ereutho serriselis Gr. St. Malo, p. 33. Sabellaria anglica Ell. St. Malo, p. 20. Sabella paronina Sav. St. Malo, Roscoff, p. 11, 38. S. (Potanilla Mygn.) reniformis Sars. (nierenförmige Amphitrite Müll., 8. saxi- cola Gr.) St. Malo, Roscoff, p. 7, 10. Ä ä (P.) vesiculosa M. Edw. (Amphitrıte vesic. Mont.) St. Malo, Roscoff, p. 11, S. (Dasychone Sars) Argus Sars. St. Malo, Roscoft. enula (Eupomatus Phil.) pectinata Phil. St. Malo. E; S. (Pomatoceros Phil.) trieuspis Phil. St. Malo, Rosecoff. Spirorbis nautiloides Lam. St. Malo, Rosecoff. ’ Sp. granulatus L. St. Malo, Roscoff. "2 Filograna Berkeleyi Qf. Roscoff. | Myxicola infundibulum. (Amphitrite infundibulum Mont.) Roscoff, p. 39. Fabricia Bairdi Gosse. Roseoff. B F. gracilis Gr.? St. Malo. } Saenuris (Tubifex) papillosa Clap. Roseoft. 3 Clitellio arenarius Clap. (Lumbriconereis aren. Müll.) St. M., Rose., p. 7, 32. Cl. ater Clap. xt. Malo. Pontobdella verrucata Leach, p. 35. >. Gephyrea. Phascolosoma margaritaceum Sars. (Ph. obscurum Qf.) St. M., Rose., p. 11, 30. Ph. elongatum Kef. St. Malo, Roseoff, p. 11. Ph. vulgare. (Sipunculus vulgaris Bl.) St. Malo. und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna. 69 3. Turbellaria. Lineus longissimus Simmens, keine Rüsselstacheln, Roseoff. Valencinia splendida @f. St. Malo, Roscoff, s. p. 11, 30, 33. V. longirostris Qf. Rüsselapparat vorhanden. Roscoff, s. p. 11, 33. Meckelia taenia Dalyell. Bosecoff. Tetrastemma quadristriatum Gr. St. Malo. Nemertes communis v. Bened. St. Malo, Roscoff, p. 7. Ommatoplea gracilis Johnst.? St. Malo, p. 19. 0. alba Johnst. (Borlasia alba Thomps.) St. Malo. Borlasia gesserensis Johnst. (Planaria gesserensis Müll.) Roscoff, p. 32. Polia coronata Q@f. Rüsselapparat vorhanden. St. Malo, p. 7. P. farinosa v. Bened.? St. Malo. P. filum Qf. (Cephalothris filum Dies.) St. Malo. Leptoplana tremellaris. (Planaria tremellaris Müll.) St. Malo, p. 7, 17. Proceros sanguinolentus @f. St. Malo, p. 21. Echinodermata. Synapta inhaerens Düb. et Ker. (Holothuria inhaerens Müll, Dwvernaya Qf. St. Malo, Roseoff, p. 11, 35. Cucumaria Drummondi Thomps. (C. communis Forb.) Roscoff. Echinus neglectus auct. Roscoff. Aleeto europaea Leach, erwachsen und im Pentaerinus-Zustande. Roscoff, Do 98. Asteracanthion glacialis. (Asterias glacialis O. Fr. Müll.) Roscoff. A. rubens Müll. L. (Asterias rubens Müll.) Roscoff. Stichaster roseus Müll. Roscoff (von Herrn Lacaze-Duthiers gefunden). Asteriscus verruculatus Retz. St. Malo, Roscoif, p. 7. Ophiura texturata Lam. Rosecoft. Ophiactis Ballü Thomps. St. Malo, Roscoff, p. 7. Ophiothrix fragilis Müll. Trosch. (Asterias fragilis ©. Fr. Müll.) Rosecoff. Coelenterata. Lucernaria campanulata Lmx&. RBRoseoff, p. 29. L. octoradiata Lam. Roscoff, p. 29. Edwardsia callimorpha Gosse St. Malo, Roscoff, p. 13, 34. Peachia (Halcampa Gosse) chrysantellum (Peach). Roscoff, p. 36, 38. Anemonia (Anthea) sulcata Penn (Act. cereus Ell.) St. Malo, Roscoff, p. 20. Anthea parasitica Gosse (Actinia effoeta Rapp.) St. Malo, p. 14. Actinia equina L. (A. mesembryantiiemum Ell. Sol.) Roscoff. Tealia crassicornis Gosse. (Aclinia crassicornis O. Fr. Müll.) St. Malo, Roseoff, p. 20. E Malo, eeol) P- ar a (Actima bellis EL. Sol., A. pedencuata Pen. m) St, eo, Pr. (Adamsie) sphyrodeta Gosse. Roscoff p. 32. Spongiae. en caruncula Bow. Roscoff, p. 36. i St. N pP. 20,58. Verbesserungen. iR 7, Z. 15 von unten hinter bidentata einzuschalten: Amarueinum Serum. eh 7, Z. 15 von oben statt rufopunctatum lies: tridentulum. Rp: 14, Z. 2 von oben zu streicher ‚und Trichotropis borealis.“ p- 38, Z. 17 von unten statt siliqua lies: vagina. Fig. I er © =. z . : d b. .c a. b. Ein Bein des fünften Paares von der pag. 128 beschriebenen und die dortige Meeres- besonders die Annelidenfauna. 71 Erklärung der Abbildungen. Tafel I. Phoxichilus laevis Gr., Männchen, von der Bauchseite, 18 mal vergrössert. Von den Beinen ist nur das an den Hüftfortsatz stossende erste Glied gezeichnet. Man sieht die Ganglien- kette und den zum Theil von ihr bedeckten Darmkanal mit seinen Blindästen durchschimmern, vor dem ersten Ganglion die Theilung des Darmkanals in 2 zum Rüssel gehende Aeste, von denen ein jeder sich abermals gabelig spaltet. Phoxichilus laevis, Weibchen mit den zum Tragen der Eier bestimmten Palpen, von der rechten Seite, 16 mal vergrössert. Dasselbe Thier von der Rückenseite, 12 mal vergrössert. Eines der vorderen Beine, 12 mal vergrössert. Obisium maritimum Leach, von der Rückenseite, 14 mal ver- grössert. Aepus fulvescens Curt.? (an nov. sp. brachelytrus?), von der Rückenseite, 14 mal vergrössert. Eine Maxille, etwa 50 mal vergrössert. Ein Bein des ersten Paares, etwa 50 mal vergrössert. Urothoö marina var. (vgl. die Abbildung in meinen Mitthei- lungen über St. Vaast Fig. 1. a.) Geophilus (Schendyla) submarinus Gr., Vordertheil und Körper- ende von der Bauchseite, 6 mal vergrössert. Tafel II. Geophilus (Schendyla) submarinus Gr., Vordertheil und Körper- ende von der Rückenseite, 6 mal vergrössert. Halacarus olivaceus Gr., von der Rückenseite, 30 mal vergrössert. a. Dasse be Thier von der Bauchseite. Rüssel, 60 mal vergrössert. Die linke Hälfte der vorderen Rückenpartie, um das in dem seitlichen dunkeln Streifen gelegene, wahrscheinlich als Sigma zu deutende Mal zu zeigen. Eines der vorderen Beine, etwa 45 mal vergrössert, Eines der hinteren Beine dgl. 3. © U EA a De Th a Re SE AT, 9 Ya tr Ze Fu 5) nr BE tn a re FE SNERE ENT NOT N NINE REN AN RR EN EN o Ki a Mittheilungen über St. Malo und Roscof. Caminus osculosus Gr., von oben gesehen, natürliche Grösse. da. Eine Partie des inneren Gewebes, in welches einfache grosse Kieselnadeln, winzige strahlenförmig verbundene Kieselnadeln und vereinzelte Kieselkugeln eingebettet sind. Einige der Kieselkugeln, welche, dicht an einander gedrängt, die Rindenschicht des Schwammes bilden, stärker vergrössert. Einzelne grosse Kieselnadeln des inneren Gewebes von ab- weichender Gestalt (einmal von Herrn Assmann beobachtet, von mir bisher nicht wieder aufgefunden). Einige der strahlig verwachsenen winzigen Kieselnadeln, aus Figur 3. a. stärker vergrössert; je 4 Strahlen in nahezu einer und derselben Ebene liegend, die 5. senkrecht auf derselben. Eine der kleineren, netzartig zusammengestellten, vertieften Oeffnungen der Oberfläche des Schwammes mit der sie um- gebenden Rindenschicht, bei durchfallendem Lieht, um die in dem zarthäutigen Ueberzuge der Rindenschicht eingebetteten kleinsten Kieselelemente zur Anschauung zu bringen, da sich der Ueberzug auch bis über den Boden der Vertiefung aus- breitet. Druck von Grass, Barth & Comp. (W. Friedrich) in Breslau. - ILFLRERNEENN ZrTIEReNIEReH Het AARTAEHENN EILIRTERRENNEIEERN MDrsoh vd Süssmulh A Assmann del &scnöe. Telsynann Se. 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