4 YV V V wu w Dt AN WuY N ri Val NN New DBIS 5 » SDISB > > DE 5, >DYm | > > 22») 22 DI, N zu uy NV IN IN w vr w | \v il 1} \ IA ji \ 4\ MR om & j\ | w \ ‚\ EZ | 7 VUN | RI N x Y IN » > » = Ben >> > 3» SH 4 DI) 2 23 = >99 35 u nl! of ek ne \ | ch Sn 1 222 a N 17 IIET IE >>>) >>> »3D> 1! n. | ji N KEN Ar! 4 f ler 7 x ! „ ANAUS I WALZER Wi ANA Ar, DD 22 De NW h FR Y Kr N N / \N\ 9% \ ! \\ 1 N NEN I BERN EN ij } | 1 { Sf 1% Fax VEN n VaN 7 I Y BI DIID DD IıDDI) en 5 > © BE > N N >> a: er = 2 Er ES re Y Pisa u (2 1 7 \ j) Se u ABER EN iR N yeT 8 R I WR, RR DE N N VERBIN > Blitter für Gogelkunde, Eogel-Schutz und -Diege, Öellügelzucht und Brieftanbenvesen. REDACTEIE: DR ERIEDERICH KNAUEE EILFTER JAHRGANG. 1887. ‚ „O2 __I7O « > [een Commissions - Verleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick (vormals Faesy & Frick) in J. B. Wallishausser in Wien. Dr uck von | | Herausgeber: Der Ornithologische Verein in Wien. z .) I © E nn. INHALT. _—_—Bartuska Karl: Bernicla torquata in Südböhmen .. . . ae) Ein Kreuzschnabenest . . . 2... Bauer Franz Sales: 50 | re Ein zweites Kreuzschnabelnest . . { 54 Bikkessy jun., Guido v.: Ueber die für Stubenvögel natlnge Name ara oNeoen - 203.490 Capek W.: Emberiza hortulana, Brutvogel in Mähren ee 7 Chernel v. Chernelhäza St.: Einige Beobachtungen über den Zwergfliegenfänger (Museicapa parva L.) . . 20 —- — Bemiela torquata Bechst. bei Neuhäusel in an ee — °— Sammlung von Vögeln, Nesteın und Bien , . . . 106 /Csato Johann v.: Ueber Lacustella luseinioides Savi.. . 105 7 Dalla Torre H. W. v., Prof. Dı.: Ornithologisches aus Tirol. 5. Eine interessante Thiersammlung im ewäflich Enzen- berg’schen Schlosse Tratzberg im Unterimthale . 116 Eder Robert: Nachtrag zu den Bemerkungen über: „Eine neue und wichtige Art der Brieftaubendressur“ . 57 — -— Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl bei Haredland in Böhmen vorkommenden Vogelarten . . . 89, 107, 128 — — Ueber die Exportverhältnisse der Geflügelzuchtproducte 119 — — Einiges aus vergangener Zeit. . . . rer le — — Ein Rackelhalm (Tetrao tetrix urogallus M.) ae) Fritsch Anton, Prof. Dr.: Ueber einen Auer-Rackelhahn aus BOhmenseVtFADbILldungeen en ee 1 - Geyer, Forstmeister: Turdus pilaris, die Wachholderdrossel als Stand- und Brutvogel im oberen Mühlviertel an den Aus- lauternedese Bohmerwaldessiers ser ee Gredier Vincenz, P., Div.: Die Thurmschwalbe. . . . 15 — '— Ueber langes Verweilen der Schwalben . . . 16 Hartert Einst: Wie schaften alte Vögel ihre Jungen fort 68 Seite | m SI — — Vorläufiger Versuch einer Ornis Preussens 111, 130, 145, 173 Hauptvogel Anton: Ormithologische Beobachtungen aus dem Aussiger Jagd- und Vogelschutz-Vereine. 1886. II. Theil 45 — + —_ 1887. II. Theil. . 20.00. DET 731% Hawlik Josef: Der Eisvogel (Alcedo EN A N ie OR Helfer Jayues: Nachtrag zu den Bemerkungen über: Eine neue und wichtige Art der Byieftaubendressur . 73 Henke K. G.: Bastard zwischen Schnee- und Bilkhahn ib DAR OMAN DEN Dre u ea. 126 Hodek E.: Populäres über unsere Geier . 4, 26, 37, 58 K. F. Dr.: Die Gattung Chionis Forster im antarktischen Ocean. Mit Kate .... . BER . Re 20 — — Eine sehr Bean reitbe Vogel -Wandtafel, Mit Anbildunsseaneera Se Re Au BOT — — Vogelfeinde unter den Ennahinschen SCHIESSEN. Mit FA HIILLUN N]? Re ee sn 1AS:.| Seite Kadich H. v., Dr.: Hundert Tage im Hinterland 6, 23, 39, 61, 71 85, 102, 121, 139, 154 — — Eıstlings- ee im Frühjahre 1587 56 Karlsberger Rud. ©.: Lämmergeier in See . . . . RR — — Beobac a über den Herbstzug der Sehwalnen . 171 Kolombatovie Georg, Prof.: Utamania torda, Leach. — Alca torda L., in den dalmatinischen Gewässern beobachtet . 51 Kotz A., Baron: Turdus pilaris im Böhmerwalde . . . . 17 rn Nachtrag mr 0 ar or Se Eee) SET ae 34 Lazarini Ludwig, Baron: Frlesung emes Buteo desertorum Wand: na Bivolst mn ge, ee ee ee Marschall A., Graf: Arten der Ormnis Austriaco-Hungarica ausserhalb Oesterreichs-Ungarns . . . TEN AREA Arten der Ormis Austrjaco- -Hunganica i in Area) nach (NE 5 s . 69, 78, 147 Arten ‚der Oxnis es Eine ericn auf den Lut- Schu-Insen . . . RER SE N: 36 Pelzein A. v.: + A. FE. Grat Marschall Re Bd (13) Pfann! Edm,.: Der Tannenheher als Brutvogel bei Lilienfeld (Niederüsterreich na es ee Poeci Friedrich, Graf: Verzeiehniss der in den 63 kaiserlichen Oberförstereien von Elsass-Lothringen vorkommenden Raub- W. VOREL ARE RE Er REIS SEP ER \ Reiser O., j.: Vorläufige Notiz über den weissrückigen Specht, | die Trauermeise und die Alpensumpfmeise. . . » . 149 Rosenberg Baron: H., Das Alter eines Albatros . » 2... 55 — — Zur Lebensbeschreibung des Kuau (Argus gigantens) 87 — — Die Falkenhaize bei den Arabern in Aleier. . . 53, 67 — . —. "Wie alt ein Stoxch werden kann nr ae 7.2764 — —- Abnorme Schnabelbildung beim Distelfink . . . . 117 — — Die Vögel von Kamtschatka. .Excerpt aus: The Cruise of the Marchesa to Kamtschatka and New Guinea, By F. H. H. Guillemard. London 1886 , . . 132, 147 — — Dı. F. P. L. Pollen und seine Bedeutung für die Wissenschaft SUR NE. . en re LG) — — Vögel von Sonbana ua Gele ver Gesammelt durch F. H. H. Guillemard. Excerpt aus: „The Jaruiee of the Marchesa to Kamtschatka and New-Guimea* . . erkenl Schier Wlad., Dr.: Verbreitung der gänseartigen Vögel ( Adek res 10% BO HNTOTE er SE as u eh gemalt se . 21, 3 — — Verbreitung der rejiherartieen Vögel (Grallatores) in’ Böhmen . . A ER a 94, 110 —_—— opus der Tauben in Böhmen . x x. . 33 — — Verbreitung der Scharrvögel (Rasores) in Böhmen . 142 — -—- Verbreitung der schnepfenartigen Vögel (Scolopaces) TE BON Men A ee ee a Lee Seite Schier Wlad., Dr.: Verbreitung der Taucher in Böhmen . . 172 Schmidt Franz: Ein Sperberhorst (Aceipiter. nisus) in Brenten- mais bei Pressbaum „ . . 2 Seemann W.: Ein kühner Ans Ne Ste aller ER 14 Seunik oe Prof.: Beitrag zur Ormithologie Bosniens id densHerzerowna a eo ale — — Nachtrag 18 Scharfer Orientirungssinn einer Krähe . . 36 Siedentopf Adolf: Szikla Gabr., Prof.: Ueber das Forttragen junger Stockenten durch das Weibchen . . . LO Talsky Josef: Omithologisches aus erdkliocl ee et Tschusi zu Schmidhoffen, V. Ritter von.: Der W erden anne “ (Euspiza aureola, Pall.) in Schlesien erlacc nebst einigen Bemerkungen über denselben . . . DE Beiträge zur Geschichte der Dorian in( Oeste ee | ‚ Correspondenz der Redaction . Unsamnı are u RAR — — Zum Brüten de w oil choice la L SE im südlichen Böhmen . . . 2...» 149 — — Tannenheherzus POLENS . 150 — — Vom Alpenmauerläufer (Tiel oe muraria L.) . 169 Ulm-Erbach, geb. v. Siebold, Baronin: Beobachtungen über | die Ankunft der Zugvögel in der Umgegend von Erbach, im württembergischen Oberlande ' Vereinsangelegenheiten 23588 | Seite Ulm-Erbach, geb. v. Siebold, Baronin: Japan importirten Kampfhühner: Warosch Josef: Triel oder Brachhuhn (Oedienemus crepitans L.) in Bosnien . BE, N RE, Trielis-in Bosnien ra 3 Washington Stefan, Freiherr, Dr.: Ueber den Hybrid zwichen Lagopus albus und Tetrao tetrix. Von Prof. Dr. Robert Collett in Christiania. In’s Deutsche De 74, 88,99, Zur Richtigstellung . , . .. 149 Notiz über zwei für die Ornis sen, neue allen Widter Franz: Ormithologisches von Vocsa bei Pancsova . . 64 Zahradnik Josef, Prof.: Nucifraga caryocatactes L. bei Kremsier Noch ein Hybrid Tetrao und Phasianus. . . . . . 153 Zecha Arthur: Die Dolchstichtaube . . . 3 10S Geflügel- und Vogel-Ausstellung in Marburg a. N. Da 33, 52, 65, 97, 120, Notizen . 64, 80, 134, Literarisches . 15, 31, 51, 80, 96, 120, Ornithologisches aus anderen Vereinen . . . . . 28, 11: 15, 32, 52, 64, S1, 97, 151, 18 Beschreibung der aus Ho le) 2» Hm 0 Sr ro 102) au = Errata nee . =” Solange der Vorrath reicht, sind Exemplare des XI. Jahrganges und früherer Jahrgänge zum ermässigten Preise von 4 fl. = 8 Mark vom Secretariate (Wien, VIII, Buchfeldgasse Nr, 19) zu beziehen. zusammen werden zum Preise von 40 Mark abgegeben, vorhanden. = Alle 11 Jahreänge doch sind nur mehr wenige Exemplare aller Jahrgänge Chamo, mit Abbildung . 49 Br Ko Ä Nr. 1. = Te —— — — u —___— >= —= de, Woael-Schun und -Bilene, Geflügeuht und Srieffanbenmelen. Redacteur: Dr. Friedrich K. Knauer. n Blätter Für Wogelku —Z == | Die „Mittheilungen des Ornitliologischen Vereines in Wien“ erscheinen am 15. jeden Monates. Abonnements & 6 fl,, sammt |]J] Franco-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick in Wien, I.. Graben Fr Nr. 27, entgegengenommen, und einzelne Nummern & 50 kr. — 1 Mark daselbst abgegeben. Inserate zu 6 kr. — 12 Pfennige | für die 3fachı gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum berechnet, nimmt Herr Fritz Zeller, II., Untere Donaustrasse 13, |] D alliel | entgegen.--Mittheilungen an das Präsidinm sind an Herrn Adolf Bachofen von Echt in Nussdorf bei Wien, Mittheilnnzen au . , die ]., IH., II. und IV, Section an diese. I.. Universitätsplatz 2; alle redaetionellen Mittheilungen, Sendungen von Manuscripten, | Recensionsexeimnplaren u. s. w. anden RedäcteurDr. Friedrich K. Knauer, VIII., Daungasse 4 zu richten. — Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. } Inhalt : Ornithologisches aus Karlsbad. Von Josef TalskyY. — Populäi Kzxdieh. (Fortsetzung.) — Ein kühner Angriff des Steinadlers. Mitgetheilt von W. Seemann. — Literarisches. — Vereinsangelegenheiten. — Inserate. ; über unsere Geier. Von E. Hodek. — Hundert Täge im Hinterland. Von Hanns von Ornithologisches aus Karlsbad.) Von Josef Talsky. Dem aufmerksamen Leser unseres Journals dürfte | so oft begleitet, und dem ich in der angehofften Er- es auffallend sein, wenn ihm von mir, der ich fast aus- | langung seiner Gesundheit während des Gebrauches der schliesslich über die Ornis meines Heimatlandes Mähren | gerühmten, heilkräftigen Thermen in brüderlicher Liebe zu schreiben pflege, diesmal über Vogelverhältnisse aus | als Pfleger und Beschützer zur Seite gestanden war. dem Nachbarlande Böhmen, namentlich aus seinem | Doch vergeblich! — Der Zustand des Armen erwies sich weltberühmten Curorte Karlsbad, ein Bericht geboten | als unheilbar, er siechte zusehends dahin, und nachdem wird. er in wahrhaft Schrecken erregender Weise herabgekommen Und in der That, eine ausserordentliche, | war, wurde er mir am letzten Octobertage d. J. vom zugleich aber höchst traurige Veranlassung war es, , Tode unbarmherzig entrissen. die mich in die Sprudelstadt und somit in den Stand Meine geehrten Freunde und Vereinsgenossen brachte, das, was ich hier mittheile, liefern zu können. | wollen aus dieser lamentablen Binleitung meine sesen- Galt doch mein fünfwöchentlicher Aufenthalt da- | wärtige Lage beurtheilen und es begreiflich finden, dass selbst nicht mir, sondern meinem einzigen, durch | ich nachstehende Erfahrungen in der gedrücktesten Monate von einem hartnäckigen Leiden betroffenen, | Stimmung, die mich je beherrscht, gesammelt habe. theueren Bruder, der mich sonst auf meinen Exeursionen | Allein, ich bin unter den beklagenswerthesten Verhältnissen unserer Sache treu geblieben, und darum wird es mir gewiss verziehen werden, wenn ich an dieser Stelle mein *) Dem Andenken meines verstorbenen Bruders, des hochw. | ©. , = ie la: Herrn P. Rudolf Talsky, gewesenen Pfarrer in Kosteletz bei | tiefbetrübtes Herz geöflnet und Erleichterung gesucht Prossnitz in Mähren, gewidmet. Sag habe. DD I. Eigene Beobachtungen. Unsere Ankunft in Karlsbad erfolgte am 19. Juli d. J., also zu einer Zeit, wo der Mauerseeler (Öyp- selus apus), familienweise umherstreift und sich zur bevorstehenden Abreise rüstet. Diese schwarzen Vögel waren die ersten, welche mir sowohl durch ihre überaus grosse Zahl, als auch durch das ohrenbetäubende Geschrei, mit welchem sie das enge Thal des Teplflusses über unseren Köpfen durchschossen, aufgefallen waren. Würde ich jener Classe von Engherzigen angehören, die jede auffallende Natur- erscheinung in irgend welche Beziehungen zum künftigen Wohle und Wehe des Menschen zu bringen und demge- mäss auszulegen wissen, so hätte ich das Anstürmen dieser befiederten Begrüsser im Trauergewande, gleich beim Absteigen vom Postomnibus, als ein ver- hängnisvolles Zeichen für uns, neuangekommene Curgäste, auflassen können. Meinen nachträglichen Er- fahrungen über den Mauersegler zufolge, könnte man ihn eigentlich unter die nobelsten Gäste von Karlsbad rechnen. So wie diese, trifft auch er Anfangs Mai hier ein, und zieht Ende Juli, also nach der Haut - Saison wieder ab. An passender und nebenbei gesagt, sehr billiger Unterkunft, selbst in dem bekannten Grand- Etablissement Pupp, hat er keine Noth. Hohe Häuser mit den ihm zusagenden „Wohnräumen“ gibt es nm Karlsbad in Ueberzahl, und sollte einem erfahrenen Seglerpärchen die mit Braunkohlenrauch geschwängerte Stadtluft weniger „eurgemäss“ oder für das Gedeihen der zarten Nachkommenschaft bedenklich erscheinen, so findet es in den, über der Stadt steil aufstrebenden, zer- klüfteten Felsen, in der reinsten Waldesluft, geeignete „Logis“ genug. Da es der Zustand meines Pflegebefohlenen nicht gestattete, weite, beschwerlichere Spaziergänge zu unter- nehmen, und ich ihn nicht allein lassen wollte, so be- schränken sich meine Beobachtungen nur auf jene wenigen Vogelarten, welche uns in der Stadt selbst und auf den bequemen, einzig in ihrer Art gepflegten Promenaden, einestheils längs der klaren Tepl am obge- nannten Pupp’schen Etablissement, vorbei zum „Posthof® und „Freundschaftssaal“, andererseits bis „Klein- | Versailles“, untergekommen sind. Nur dreimal wurde es mir, während meiner langen Anwesenheit in Karlsbad möglich, einen mehrstündigen Urlaub zu nehmen, um wenigstens die nächst gelegenen Berge, und zwar den Hirschsprung, den Aberg und das „ewige Leben“ kennen zu lernen. Ueberall, wohin ich gekommen, gewann ich die Ueberzeugung, dass der Stand der Vögel, insbesondere der kleineren Arten, en ganz befriedigender sei, was in Anbetracht der strengen Aufsicht, welche in der ganzen Umgebung des Öurortes, von Beginn des Frühlings, schon im Interesse der lustwandelnden Gäste geübt wird, begreiflich erscheint. Besonders gut vertreten fand ich den Girlitz (Serinus hortulanus), den Hänf- ling (Cannabina sauguinea), den Stieelitz (Carduelis elegans) und den Zeisig (Chrys 0- mitris spinus), weiters die Tannen-, Hauben-, Kohl- und Blaumeise (Parus ater, cristatus, major et coeruleus), den Hausrothschwanz (Rutieilla tithys), die. Gebirgsbachstelze (Motacilla sulphurea), den Buchfink (Frin- gilla coelebs) und den Haussperling (Passer domesticus). Der letztgenannte, ein ausgesprochenes „Hätschelkind*“ der Curgäste, ist in allen Gassen, ı gelassenen Futterstückchen auf. Anlagen und Restaurationen in einer Kopfzahl vorhanden, wie ich solche, mit Ausnahme des Wiener Stadtparkes, nirgends gefunden habe. Vor jeder Verfolgung sicher, nahen sich diese verwöhnten Vögel nicht allein den im Freien sitzenden Gästen bis zu ihren Tischen, sondern die dreisten Nimmersatte dringen bis in die offenen Salons ein, wo sie Stuhllehnen, Fusstritte, Tischplatten und andere ähnliche Standpunkte zu wählen verstehen, um nach hingeworfenen Futterbrocken zu spähen. Ihr gesunder, stets bedürftiger Magen verträgt das zähe Ge- bäck aus der letzten Strassen-Semmelbude eben so gut, als das curgemässeste aus der ersten, vornehmen „Schweizerbäckerei“, — ein Stückchen geschmack- losen „Grahambrodes“ nicht minder, wie einen delicaten Bissen der süssen „Pischingertorte‘; alles Geniessbare findet bei diesen ‚selbst geladenen Gästen raschesten Abgang. Ich beobachtete eines Morgens auf der sogenannten „neuen Wiese“ einen Sperling, der von den Pupp’schen Anlagen kommend, eine halbe Semmel im Schnabel trug, mit ihr den Bach überflog, und im Gezweige der hohen Bäume verschwand. Für einen Spatzen immerhin eine Kraftleistung, wenn es auch allgemeim bekannt ist, dass die Karlsbader 2 Kreuzer- Semmeln nicht unter die grössten im Lande gehören. Ausser dem Haussperlinge verdient noch ein zweiter befiederter Kostgänger der mildherzig gestimmten Cur- gäste einer Erwähnung. Es ist der Buchfink. Dieser, durch seinen schmetternden Frühlingsgesang allgemein be- kannte und über seine durchtriebenen, diebischen Ver- wandten hoch erhabene Kegelschnäbler, scheint in Folge der örtlichen Verhältnisse von seiner angeborenen Selhst- ständigkeit insofern eingebüsst zu haben, als er, durch das reichlich gebotene Futter angelockt, die Unterstützung des Menschen nicht verschmäht. Allerdings geberdet er sich dabei wie en verschämter Armer, der sich unter den Bettlern von Profession nur ungerne blicken lässt. Mitten unter einer im Futterübermasse schwelgenden, neidischen Sperlingsschaar wird man darum selten einen Buchfinken .antreffen; er weicht den, den Platz be- herrschenden Egoisten vorsichtig aus und pickt, fast un- bemerkt, die von ihnen in der Ueberhastung unberührt Indess findet der be- scheidene Vogel unter den Hunderten von Menschen, welche die Karlsbader Promenaden, besonders den soge- nannten Kiesweg, mit seinen zahllosen Verkaufsläden tagsüber beleben, seine besonderen Freunde Als einen solchen kann ich einen Verkäufer von Karlsbader Specialitäten, am äussersten Ende der Gewölbereihe be- zeichnen. Dieser gutmüthige Finkler verstand es, die zudringlichen Spatzen von sich ferne zu halten und fütterte nur seine Lieblinge, von denen öfters weit über 20 Stücke um ihn herum am Boden versammelt waren. Wenngleich nicht so zutraulich wie die eben be- sprochenen Buchfinken, so benahmen sich doch viel zahmer, als im Walde, die in den Anlagen gleichfalls vertretenen Amseln und jungen Singdrosseln. Wir sahen den sonst scheuen und vorsichtigen Vögeln, denen sich zeitweise auch junge Rothscehwänze beigesellt, fast täglich nach der Frühstücksstunde m dem geräusch- losen Parke des „Posthofes“, von einem uns liebge- wordenen, offenen Gartenhäuschen zu, wie sie, aus den dichten Strauchpartien hervorkommend, die freien, saftig grünen Rasenflächen unter unseren Augen absuchten. Etwas weiter von unserem Lieblingsplätzchen konnte man in demselben Parke einen Nistkasten für Staare, auf einem ansehnlichen Lärchenbaume aufgehängt, be- merken. Wenn die Brutstätte ihre Verwendung in diesem Jahre auch wirklich gefunden hätte, wornach zu fragen ich keine Gelegenheit fand, so konnte man ihre Bewohner, die Staare nämlich, in der Nähe doch nicht erwarten, da bekanntermassen diese Vögel nach vollbrachtem Brut- geschäfte das Gebirge verlassen, und in Schwärmen ver- einigt, das flache Land bestreichen. Inwiefern der Staar in der Umgebung von Karlsbad gedeiht, weiss ich über- haupt nicht zu sagen; Staar-Nistkästen sah ich wohl noch anderwärts angebracht, öfter sogar auf ganz frei- stehenden, hohen Stangen in der Nähe von Gebäuden. An Schwalbein fand ich die Gegend recht arm. Eme Rauch- oder Gabelschwalbe (Hirundo rustica), erinnere ich mich überhaupt nicht gesehen zu haben, die Stadtschwalbe (H. urbica) mur selten; dagegen zählte die Gebirgsbachstelze (Motacilla sulphurea) zu den täglichen Er- scheinungen des Tepltlusses, Alte und Junge tummelten sich bei niederem Wasserstande in gewohnter Weise auf den über dem Wasserspiegel hervorragenden Steinblöcken, und wenn diese m Folge eines hegengusses von den Fluthen bedeckt waren, längs der Ufer und im Geäste des angrenzenden Baumwuchses umher. Die zierlichen Vögelchen belebten im ersteren Falle den Sprudelquellen besitzenden Bach selbst im Inneren der Stadt ohne Scheu. In der Nähe der Restauration „Freundschaftssaal*® machte sich neben der Gebirgsstelze ihr gewöhnlicher Mitbewohner, der Wasserstaar (Cincelus aqua- ticus) ab und zu bemerkbar. Gebirgsbachstelze und Wasserstaar riefen in” mir Rückerinnerungen an vergangene, bessere Tage, wo wir in einer ehemaligen Station meines Bruders, einem mährischen Gebirgsstädtchen, das muntere Treiben dieser Charaktervögel unserer Gebirgswässer in Gesundheit und Zufriedenheit so gerne verfolgt hatten. In Karlsbad be- gegneten wir ihnen seit Jahren zum erstenmale wieder, Doch man frage mich nur nicht, wie uns dabei zu Muthe war! — Wir fanden die unbewussten, be- schwingten Mahner an unsere Vergangenheit auch hier, sleich ihren mährischen Brüdern von dazumal, ein sorgen- freies, durch keinerlei banges Vorgefühl getrübtes Leben führen und wir? — In stiller Wehmuth wandte ich stets meine Blicke von den schäumenden Wellen des Baches ab, und suchte mein bewegtes Gemüth in der Betrachtung der Umgebung zu beruhigen. — Mit - meinen Beobachtungen der freilebenden Vögel Karlsbads schon zu Ende, will ich noch der ge- fangenen, d. h. derjenigen gedenken, welche in kleinen Käfigen eingepfercht, am Ende des belebtesten Stadttheiles, der sogenannten „alten Wiese“, fast täglich zum Kaufe angeboten wurden. Es waren wohl nur | ı Einmal einzelne Staare, Gimpel, Kreuzschnäbel, Kanarienvögel und einmal auch ein grauer Papagei. Unter den Tausenden von Curgästen mochte es wohl sehr wenige gegeben haben, die Karlsbad ohne irgend ein Andenken mitgenommen zu haben, verlassen hätten. Allein, ich zweifle sehr, dass es je einem derselben eingefallen wäre, solch ein „befiedertes Souvenir“ zu kaufen. Ich hatte darum mit den armen, der Freiheit beraubten und der Sonnenhitze stundenlang zwecklos ausgesetzten Thierchen aufrichtiges Mitleid, ebenso mit jenen ‚Jammergestalten von „ausgestopften“ Vögeln, vielmehr mit dem stümperhaften Präparator, der ihre Bälge so hergestellt und durch mehrere Tage neben den Kätigvögeln zu Markte gebracht hatte. 3 Il. Die ornithologische Sammlung des pens. Forst- meisters Herrn Wenzel Koch in Karlsbad. In der letzten Woche unseres Karlsbader Aufent- haltes erhielt ich von meinem verehrten Freunde, Hertn Victor Ritter von Tschusi, dem bestinformirten Ormithologen Oesterreich’s, freundliche Nachricht und zugleich die Aufforderung die ormithologische Sammlung des Herrn Forstmeisters Koch, die sich m Karlsbad be- finden sollte, zu besichtigen, und über dieselbe zu be- richten. Die Mittheilung von einer in Karlsbad be- stehenden Vogelsammlung, überraschte mich umsomehr, als ich schon früher in dieser Richtung bei mehreren Karlsbhader Bürgern, darunter einem Mitgliede der dortigen Jagdgesellschaft, dessen Kaffeehaus einige selbsterlegte Vogelpräparate schmücken, Erkundigsungen, aber stets ohne den gewünschten Erfolg, eingezogen hatte. Unge- achtet der baldigen Abreise und meiner zu wissen- schaftlichen Untersuchungen keineswegs geeigneten Stim- mung begab ich mich sogleich in das Stadthaus, um die Wohnung des genannten Herin zu erfahren und am | nächsten Vormittage zu ihm selbst. Forstmeister Koch empfing mich in seinen gross- artigen Hause „Humboldt“ auf das Freundlichste und geleitete mich, trotz seiner 74 Jahre und der merklichen Kränklichkeit, mit aller Bereitwilliskeit in sein zweites Haus „Kosmos“ *), in welchem er die ornitholosischen Schätze untergebracht hatte. Die Sammlung, in einem ebenerdigen Zimmer, zwar in verschlossenen Kästen aufgestellt, aber nieht syste- matisch geordnet, zählt nach Angabe des Besitzers über 1000 Stücke europäischer und exotischer Vogelpräparate. Die meisten davon sind von dem Sammler selbst tadel- los ausgestopft und ungeachtet ihres Alters und der mehrjährigen Vernachlässigung gut erhalten. Die ein- heimischen Arten, denen ich selbstverständlich meine besondere Aufmerksamkeit zugewandt, stammen fast aus- | nahmslos aus Böhmen und zwar aus der Gegend von Eger, wo Herr W. Koch seine forstwirthschaftliche Laufbahn begonnen, sowie aus den Umgebungen von Karlsbad, dem Orte seiner 3ljährigen Thätigkeit im Forstamte. Der eifrige Sammler war mit dem Obersten von Feldegg und Dr. A. Palliardi persönlich be- kannt, und stand mit den beiden ausgezeichneten böhmischen Ornithologen seinerzeit in regem Verkehre.“*) Aus der reichhaltigen Colleetion der inländischen Vögel habe ich folgende Arten als Seltenheiten notirt: 1. Cerchneis cenchris, Naum. Röthelfalke. 2. Erythropus vespertinus, L. Rothfussfalke. 3. Hypotriorchis aesalon, Tunstall. Zwergfalke. im Frühlinge vom Forstmeister Koch von einer hohen Tanne herabseschossen. Soll hier am Durchzuge öfter beobachtet werden. 4. Pandion haliaötus, L. Fischadler, und 6. Aquila naevia, Wolf. Der Schreiadler, kommen öfter vor. 6. Circaötus gallicus, Gm. Schlangenadler. 7. Pernis apivorus, L. Wespenbussard. der Geeend von Karlsbad häufiger als der bussard (Buteo vulgaris), beobachtet werden. Soll in Mäuse- *) In Karlsbad führt jedes Wohngebäude seinen besonderen Namen. Herr Forstmeister Koch ist der glückliche Besitzer dreier Häuser, von denen er die beiden ersten, wie eben mitge- theilt wurde, und das dritte „Edelweiss“ benannt hat. *) Siehe systematische Uebersicht der Vögel Böhmens, von Dr. A. Palliardi, Leitmeritz 1852, 8. Athene passerina, L. Sperlingseule. 9, Nyctale Tengmalmi. Gm. Rauchfusskauz. 10. Syrnium uralense, Pall, Ural-Habichtseule. 11. Bubo maximus, Sibb., Uhu. Stand- und Nist- 12. Corvus cornix, L. Nebelkrähe. Ein Exemplar mit gekreuztem Schnabel. Diese Art ist in der ganzen Gegend viel weniger verbreitet als die Rabenkrähe (Corvus corone). 13. Tichodroma muraria, L. Alpenmauerläufer. Ein Männchen aus der Gegend von Tetschen im Früh- jahrskleide. 14. Bombyeilla garrula, L. Seidenschwanz. Ein fast vollkommener Albino. 15. Merula torquata, Boie. Ringamsel. In mehreren Exemplaren, darunter eines mit weissgeflecktem Halse. 16. Turdus pallidus, Tem. Blasse Drossel. Wurde nach Dr. Palliardi von Herın Koch in der Egerer Gegend in Dohnen gefangen. 17. Monticola saxatilis. L. Steindrossel. als Durehzugs- aber nicht als Nistvogel vor. 18. Budytes einereocapillus, Sav. Feldegg’s Schaf- stelze. Diese Art soll nach Koch in der Karlsbader Gegend, an den beiden Flüssen Eger und Tepl, schon öfter beobachtet und zu Stande gebracht worden sein. Insbesondere soll das letztgenannte Gewässer während der strengen Winterszeit häufiger seltene Erscheinungen aus der Vogelwelt aufzuweisen haben, da es in Folge seimer heissen Quellen nicht so leicht zufriert und stellen- weise längere Zeit offen bleibt. 19. Phileremos alpestris, L. Alpenierche. Kommt 20. Pleetrophanes nivalis, L. Schneespornammer. Manchen Winter sogar in vielköpfigen Schaaren vorhanden. 21. Montifringilla nivalis, L. Schneefink. 22. Gannabina flavirostris, L. Berghänfling. Ein Exemplar, welches Herr Koch seinerzeit unter gemeinen Hänflingen geschossen hatte. (Nach Palliardi.) 23. Loxia bifasciata, Chr. L. Br. Weissbindiger Kreuzschnabel. 24. Tetrao urogallus, L. Auerhuhn. 25. Tetrao tetrix, L. Birkhuhn. Ein nahezu ganz weisses Exemplar. 26. Tetrao medius, Meyer. Rackelhuhn. 2 tadel- lose Exemplare, welche sich etwa 10 Jahre in der Sammlung befinden sollen. 27. Starna ceinerea, L. Rebhuhn. Mehrere Aus- artungen in verschieden weiss gefleckten Kleidern. 28. Cieonia nigra, L. schwarzer Storch. 29. Numenius phaeopus, L. Regenbrachvogel. 30. Machetes pugnax, L. Kampfschnepfe. Aus der Gegend von Franzensbad. 31. Anas acuta, L. Spiessente. 2. Anas penelope, L. Pfeifente. 33. „ rufina, Pall. Kolbenente. 34. ,„ marila, L. Bergente. 33. ,„. nyroca, Güldenst. Moorente. 36. ,„ eristata, Leach. Reiherente. 37. „ glacialis, Leach. Eisente. Die Sammlung enthält mehrere Stücke, welche der Besitzer im Tauschwege von dem Obersten von Feldegg, erworben hat, darunter em stattliches Exemplar eines Pelecanus crispus, Bruch, der gemeine Pelikan, aus Dal- matien. Neutitschein (Mähren), 3. December 1886. Populäres über unsere Geier. Ueber Fabel, Vorurtheil und Wirkliches in ihrem Verhalten untereinander und gegenüber dem Menschen. Freier Vortrag in der Monats-Versammlung, am 10. December 1885 von E. Hodek sen. Hochverehrte Anwesende! Aus meinen Lehrlingsjahren — es ist allerdings schon hübsch lange her — erinnere ich mich, dass mein Chef, der alte Oberförster Seidl in Peruc, es mir stets als Begünstigung nur erlaubte, bei kalter Herbst-, Winters- und Frühjahrszeit den Uhu auf den Arm zu nehmen und mich bei Morgengrauen in die Uhuhütte zu stecken. Die Krone der Jagdbeute war der damals allgemein als Geier bezeichnete grössere Raubvogel, während die plebs von Krähen und Elstern als Uhufutter heimgeschleppt wurde. Oberförster Seidl war Forstakademiker aus Weisswasser und bei uns wurde das krummschnäbelige Raubzeug in der Schussliste schon länest mit Falke, Geier und Sperber angesprochen, während der damalige Jäger alles das Raubzeug „Geier“ nannte, und zwar fungirte Buteo vulgaris als Waldgeier, der Rauchfuss, als Schneegeier, Habicht und Wanderfalke als Hühner- und Taubengeier, der Sperber, Baum-, Thurm- und Zwergfalke aber als Vogelgeier. Vielenorts ist es noch heute so und es waren noch vor einieen Jahren in der „Jagd-Zeitung“ aus Wald-, Feld- und Berggebieten, nach denen noch kein Dämmerstrahl der Sancta Ormitho- logia gedrungen war, gleichartig und consequent im „Geierstyle“ gehaltene Schusslisten sonst ganz honorabler Herrschafts-Jagdverwaltungen zu lesen. Es ist kaum glaublich, wie schwach vertreten in unserer grünen Gilde noch heutzutage correete ornitholo- gische Begriffe und Anschauungen sind, obwohl ich in der Lage bin, Folgendes zu constatiren: Sonst, vor (sagen wir) 6—10 Jahren, hiess es im Begleithriefe einer Sendung an mein Geschäft emfach: „Ich sende Ihnen einen Geier zum Ausstopfen, schicken Sie..... eher Heutzutage mehren sich erfreulicherweise die richtigen Bezeichnungen, oder es heisst wenigstens in der Zuschrift: »..... bitte mir den riebtigen Namen mitzutheilen und seinerzeit am Präparate anzubringen.‘ Das lasse ich mir gefallen und bin ich stets bestrebt, mit Nachhang einer je nach Musse correct kürzeren oder längeren, erläu- ternden Epistel, die Antwort auf solchen Wissensdrang ‚ befriedigend ausführlich zu gestalten. Also der sonst allgemen unbestimmt gehaltene | Begriff „Geier“ begimnt sich zu klären. 2 a Dagegen ist es staunenswerth zu erfahren, mit welcher erschöpfenden Präeision in manchen Ländern der dem Urzustande noch näherstehende Naturmensch die Vögel anspricht; einfach, weil diese ein Element seines Umganges in der Gottesnatur ausmachen. Er kümmert sich weit mehr um ihre Sitten, besitzt weit richtigere, treffendere Namen für ihre Arten als — bitte, das ist mein vollster Ernst — wir gebildeten Mitteleuropäer, die sich alle Mühe geben (ich werde diese Behauptung gelegentlich noch bekräftigen) die Begriffe des Lernenden und Laien durch unzutreffende Benennungen zu ver- wirren. Da meine ich etliche deutsche Namen unserer neuen Synopsis; über die Beilegung stets neuer oder doch neucomponirter lateinischer Vogelnamen will ich nicht rechten, obgleich das immerwährende Aendern daran zur Klärung und Kenntniss nicht eben beiträgt. Allerdings hat der Naturmensch auch etwas mehr | Zeit dazu, um instinetiv genau zu beobachten und mit | Augen, deren ganze frühere Generation, wie er selber, keine Brillen kannte, kurz mit Falkenaugen zu sehen ; daher kommt es, dass, wie Wallace und Forbes von den Südsee-Insulanern sagen, diese Wilden richtiger im Augenblicke sehen, als ein Stubengelehrter nach langem Brüten, so dass sie nicht nur diese Art von einer recht ähnlichen wirklich unterscheiden, sondern, sogar deren Männchen einen anderen und zwar den bezeichnendsten Namen gegenüber dem Weibchen beilegen, weil sich eben dieses von jenem durch die in eben diesem Namen wiedergegebene Form, Farbe oder Lebensgewohnheit wirklich unterscheidet. Der Bosnier, der Herzesowce, darunter der Hirte oder Jäger, was ehedem meist zusammenfiel, unter diesen wieder der Slave schärfer als der Türke, denen „Kus“ und „Kns“ so ziemlich gleich gilt, unterscheidet mit einer ebenfalls bedeutenden Sachkenntniss alle Vögel recht genau und habe ich mich darüber stets gewundert, dass der Landbewohner dort von seiner sonst so scharfsichtigen Artbezeichnung bei Adlern und Geiern eine Ausnahme macht, indem er beide „Orao* — „Orlov® Adler nennt. Auch der Rumäne verwechselt Adler und Geier, ihm wieder smd beide „Vulture*‘, Geier. eigentlich Neues bieten, Geiern von dieser Stelle aus bereits gesprochen worden ; ich will nur das Hervorspringendste der einen und anderen Art besprechen und vor Allem kann ich es mir nicht versagen, wieder über unseren „Lämmergeier* zu reden, das heisst richtig über den Bartgeier (Gypaötus barbatus), dessen Bezeichnung ‚Lämmergeier‘ mir ebenso in den Mund springt, trotzdem sie unrichtig ist, wie etwa jene des Steinadlers statt Goldadler, weil erstere die ältere und mundgewohntere ist. Es existiren in der Gegenwart noch ebensogut, wie in der Vorzeit und im Alterthume, dergleichen Ansichten in den neuesten Schriften mit einer gewissen Hartnäckiekeit wiederkehren, so glauben viele unentwegt an gewisse Vorkommnisse in seiner Lebens- weise, die der Fabel angehören, trotzdem wirklich nur ein bischen Untersuchung dazu gehört, um das Erfundene vom Richtigen, das Wahre vom Falschen zu scheiden. Gypaetus barbatus ist offenbar ein anders gearteter Vogel, wie unsere übrigen Geier, er ist aber nichts desto- weniger Geier, wenn er auch seinen Platz nahe dem Adler einnimmt, denn er hat keinen kahlen, bloss einen kürzer befiederten Kopf, aber schon dicht bewachsenen - 0] Hals und sogar seine Schienbeine sind ebenso wie jene der meisten unserer Adler bis zu den Zehen befiedert, sein Körperbau erinnert ganz besonders an den Adler und er unterscheidet sich von den übrigen Geiern und von Adlern durch seine wunderbar falkenhaft geform- ten Flügel und einen Stoss, schöner geformt und länger, als jener des Keilschwanzadlers. Er horstet jedoch so entfernt von uns in unzugänglichen abgelegenen Re- vieren, dass wir selten Gelegenheit haben, seine Lebens- weise wirklich ununterbrochen zu beobachten und daher mag es auch kommen, dass so viel Unwahres über den schwarzbärtigen Gesellen sich verbreitet und bis auf die Jetztzeit erhalten hat. Wenn in einem so gross und tüchtig angelegten, verdienstvoll durchgeführten Buche, wie es die „Encyklo- pädie der gesammten Forst- und Jagdwissenschaften* von Raoul von Dombrowski ist (Ressort - Artikel von J.C. Keller, Redacteur des „Waidmannsheil“) noch heute die Fabel Eingang findet, welche den Gyp. barbatus zum „Knochenzerschmetterer“ stigmatisirte, so glaube ich. ist es nicht mehr unzeitgemäss, der Sache auf den Grund zu sehen. Dass ein Bartgeier, wie Valerius Maximus berichtet; dem Tragiker Aeschilos einen Knochen auf die Glatze fallen liess und dadurch zu Stande brachte, wovon der Mann in den Schlachten von Marathon, Salamis und Platää verschont blieb, seinen Tod, das beweist. wenn esselbst wahr ist, noch lange nicht, dass es zu seinen Lebens- gewohnheiten gehöre, verdienstvollen Leuten den Schädel einzuschlagen — — wollte sagen, auch andere Knochen durch Fallenlassen zu zerschmettern, was ihm den Bei- namen „Ossiphraga“ eingebracht haben soll. — Wenn wir — die jetzige Generation — uns vom Aberglauben in der Geschichte der Vögel emancipirt haben wollen, weshalb nehmen wir dann Anstand, unver- rote Absonderlichkeiten, mit einfachem Verstande kaum erklärbare, bloss traditionell überkommeneVelleitäten einer alten Vogelgeschichte, nicht aus dem Rahmen rücksichtslos zu verbannen, in dem sich heute unser Wissen bewegt ? Ich glaube die Geschichte vom Knochen- zertrümmern des Bartgeiers einfachnicht, oder sollen wir sie pietätvoll nachbeten, weil die Fabel | sich 456 Jahre vor Christi abspann ? Mit meinem heutigen Vortrage werde ich Ihnen nicht | Es ist über Manches von den | Wir wissen über das Freileben des Bartgeiers aus neueren Schriften von Tsehudi, von Csäto, Läzar, | Brehm und neuestens aus Mittheilungen über den Vogel in Spanien von Seiner kaiserlichen Hoheit, dem Durch- Jauchtigsten Kronprinzen Ru dolf, bereits recht viel Gutes und Richtiges und der Autor des, aus Raoul von Dom- browsky’s .„Eneyklopädie* genannten Artikels, Herr | J. €. Keller, resumirt und erhärtet in fach- und natur- gemässer Zusammenstellung mit vieler Objeetivität das Markanteste aus seiner Naturgeschichte; schade, dass er der alten Scharteke vom Knochenzerschmetterer aus hohen Lüften auch noch ernsthaft Raum gibt. viele unrichtige Ansichten über den Bartgeier und weil | Ein Knochenliebhaber ist er unter jeder Bedin- gung. Können wir doch sehen, dass ihm ganz grosse Knochen fast aus dem Schlunde stehen, weil er sie nicht oanz unterbringen kann und die Verdauung abgewartet \ werden muss, bis der Knochen nachrückt: dass er also Knochen zu sich nimmt, dass er ein Knochenliebhaber ist. das steht fest; dass er sie zertrümmert, steht nicht ebenso fest! Dass er sie aber gar in die Höhe führt, um sie herabzuwerfen und sie zerschellen zu machen, ist eanzausserordentlich unwahrscheinlich und ich glaube nicht, dass irgend ein Zeitgenosse existirt. der ihn hiebei belauscht hätte. Man ru TEL?F, zn Mal 6 betet einfach eime alte Fabel nach, ich kann dies nur wiederholen und meine, man hat hiemit unrecht. Versinnlichen wir uns den Fall! Der gewöhnliche grosse Thierknochen, der jedem Geier erreichbar, kann höchstens z. B. einem Hirschen angehören, einem Pferde oder Rinde; Menschenknochen sind es doch wohl nur ganz ausnahmsweise. Nun stellen wir uns vor, dass die Basis, auf der ein soleher Knochen wirklich zerschellen kann, vorhanden ist, wobei wir absehen vom Wider- stande der Luft, vermöge welches er nicht zur Erde fällt, wie eme Bleikugel. Nehmen wir also an, der Vogel hat den Knochen genau abgezehrt und derselbe fällt auch nicht ungünstigerweise auf weiche Erde, Moos, Bäume oder Sträucher, sondern auf eine harte Fläche, so ist zweierlei denkbar, dass er wirklich zerschellen kann. Ein Knochen hat diese Form: (Zeichnung auf der Tafel). Ein Oberschenkelknochen z. B. des Rindes müsste, um zu zerschmettern, nur in der angedeuteten Richtung auf eine ebene Steinfläche, ebenfalls nur seiner Länge nach auffallen oder er könnte auch brechen, wenn er so (Zeichnung auf der Tafel) auf eine Felskante auffiele. Fällt ein solcher Knochen aber auf eine schiefe Stein- ebene in der in 2 angedeuteten Richtung, so zerschmet- terter schon ganz bestimmt nicht. Ich bitte also zu bedenken, wie viele Momente gegeben sind, dass er nicht zerschellt; schief auf den Felsen fallen nützt nicht, auf Moos, Erde, Baum und Strauch ebenfalls nicht, stehend auf eines seiner Enden darf er aber auch nicht auffallen, da bleibt er auch sanz; wie oft müsste der Vogel das Experiment wiederholen und wie genau müsste er namentlich bei etwas Wimd zielen, dass er trifft; es müsste für ihn zu eimer Sysiphus-Arbeit werden ! Ein Knochen, der leicht bräche, wäre der Unter- schenkelknochen des Pferdes; er ist der härteste und schwerste von allen übrigen Knochen unserer Landthiere, ist dem Elfenbein ziemlich nahe und wird deshalb dort, | ich; aber schon daraus, gerne und namentlich dazu verwendet, um Messerschalen und Stockgriffe daraus zu machen ; wo ein Cadaver liegt, wird derselbe herausgesucht und von den Fischern an die Schleppgarne als Ballast gebunden. weil er wo er zu haben, Dieser Knochen würde leicht zerschellen, voll ist, nämlich fast kem Mark hat, allein eben deshalb ist er für den Vogel nicht begehrenswerth und bleibt liegen. Bestimmt schluckt der Bartgeier die klemen, schluckt und zerbricht die mittleren Knochen und lässt die grossen liegen; er hat auch von dieser brauchbaren hequemeren Sorte deren genug an jedem Cadaver und erspart sich jedenfalls überflüssige Mühe und Arbeit. Viel wahrscheinlicher scheint es mir, dass er Schildkröten zerschmettert, Dies würde er auch eher zu Stande bringen; denn wenn die Schildkröte aus emer grösseren Höhe herahfällt, wird sie jedenfalls zerschellen. Er muss sie also packen, nm die Höhe schleppen und fallen lassen. Wenn ich aber Bartgeier wäre, so würde ich es anders machen: ich würde die Schildkröte am Kopfe oder einer der Extremitäten packen und mit grosser Gewalt an den ersten besten Stem anschlagen, so dass sie zerschellt und so gescheidt ist er sanz bestimmt auch! Denn dass er damit seinen Zweck erreicht, ist sicher. Man sagt, es wären in der Nähe von Horsten An- sammlungen solcher Schalen gefunden worden, das glaube dass die Schalen auf einem Platze liegen, geht hervor, dass er die Zertrümmerung hier stehenden Fusses vornimmt und keineswegs durch Herabfallenlassen der leckeren Speise aus der Luft. Der Bartgeier wird fortan eme immer noch hin- reichend merk- und beachtenswürdige Individualität bleiben: wenn auch sein Thun und Lassen der Fabel entkleidet wird. (Fortsetzung folgt.) Hundert Tage im Hinterland. Eine ornithologische Foorschungsreise in der Herzegowina.“) Von Hanns von Kadich. Es ergibt sich überhaupt bereits hier, um sowohl die allgemeinen Erscheinungen der Ornis, wie deren specielle Eigenthümlichkeiten zu erklären und ver- ständlich zu machen, Abweichungen derselben im Auf- treten und Gebaren zu vechtfertigen und zu begründen, die absolute Nothwendigkeit, in kurzen Zügen ein Gesammtbild unseres grossen Beobachtungsgebietes zu entwerfen, umsomehr, als durch die bereits charakteri- sirtte Lage von Mostar der geeignetste Orientirungs- punkt für unseren, in Rede stehenden Theil des Narenta- thales gegeben ist. Denn die Frage nach den Bedin- gungen, unter denen sich das Thierleben eines Landes bis zum heutigen Standpunkte entwickelt hat, führt uns naturgemäss dazu, in erster Linie den wichtigsten der einschlägigen Factoren in Betrachtung zu ziehen, der auf den Onerelaun einer Fauna bestimmend einwirkt, — *) Fortsetzung der auf Seite 320 des IX. Jahrganges, durch die II. in Speeialmission des Reichsfinanzministers von Källay unternommene Reise des Verfassers nach der Herzesowina, unter- brochenen Arbeit. ; zum Vortheile ebenso, wie zum Nachtheile derselben, — mit dem die Entstehung, Erhaltung und Zusammensetzung der Formen, mit einem Worte die gesammte Thierwelt eines Landes auf das Innigste verbunden und verknüpft ist es ist dies die geographische Configuration des betreffenden Gebietes, die nach jeder Riehtung hin erörtert werden muss. Bei Betrachtung unseres Beobachtungsgebietes tritt jener Gegensatz so "recht hervor, welcher zwischen ‘dem Lande besteht, in dem seit Jahrhunderten die Alles ni- vellirenden Culturbestrebungen die vorhandenen Gegen- sätze entweder schon so weit als thunlich ausgeglichen haben, oder in Bälde ausgleichen werden und jenem. in dem der Mensch bisher wenig oder gar nichts gethan, die Natur in ihrem Schaffen zu unterstützen, oder zu hemmen. In den nördlich gelegenen Ländern der Bal- kanhalbinsel, besonders aber in der Herzegowina haben wir ein Land vor uns, dessen natürliche Bedin- gungen einerseits wie geschaffen dazu erscheinen, die Entwicklung des formenreichsten, buntbewegtesten Thier- lebens in jeder Beziehung zu begünstigen, während von Seite des Menschen bis vor Kurzem wenig, oder gar nichts geschehen ist, ersterer irgendwie fördernd oder hemmend in den Weg zu treten. Bis heute nun wurde die Herzegowina in der fach- wissenschaftlichen Welt nach zwei Seiten hin unrichtig betrachtet. Zunächst war man überhaupt gewohnt, in ihr den Typus eines Karstlandes zu sehen und zoolo- gische Kreise beherrschte gemeinhin das Geneigtsein, dem Lande keine andere Ornis zu vindieiren, als dem benach- barten Dalmatien. Beide Ansichten können wir als unrich- tige bezeichnen. Vorerst besitzt die Herzegowina durch- aus nicht im Allgemeinen jenen öden Character, der dem Karstlande eigen ist, sondern dieser tritt nur im westlichen, gegen und an Dalmatien angrenzenden Theile hervor — im Osten, Norden und Süden, also im weitaus grösseren Theile ist die Configuration eine ganz andere, von jener Dalmatiens, das in seiner Gesammtheit wahrhaft den Typus der Karstformation vrepräsentirt, grundverschiedene. Daraus erhellt auch die Unrichtiekeit der Behauptung, dahingehend, die herzesowinische Ornis sei mit jener Dalmatiens identisch, denn die Scholle von der es zehrt, ist das treibende Element, sie bestimmt das Thier und nicht umgekehrt. Die Configuration der Herzegowina zeigt uns vor Allem ein Gebirgsland im wahrsten Sinne der Wortes. Um die specielle Betrachtung verständlicher zu machen, brauchen wir nur jene Linie, welche .durch den Lauf der Narenta gegeben ist, mit den Hauptfixationspunkten Konjica, Mostar, Metkovich im Auge zu behalten. Das Längen- thal dieses Flusses ist insoferne von grösster Bedeutung, nicht allein für unsere Ausführungen, deshalb, weil es das gesammte Beobachtungsgebiet in zwei Hälften theilt und dadurch zum Verständniss des Ganzen wesentlich beiträgt, sondern, weil der Fluss, wenn wir seinem Laufe von der Mündung bis zum Ursprunge folgen, uns in seinem Längenthale jene Gegensätze markirt und ausdrückt, die wir dann in dessen Umgebung, im ganzen Lande in der sanzen Herzegowina finden. „Wer den Lauf der Narenta kennt, kennt die Configuration der gesammten Herzegowina,“ meinte ein vornehmer Türke, den ich hierüber befragte, und er hatte Recht. Gehen wir nun im Thale der Narenta, von ihrer Deltamündung unterhalb Metkovich (bei Fort Opus) auf- wärts, so kommen wir zunächst in eine weite Ebene, „die Gabela.“ Diese Thalebene kann von uns nur als die Fortsetzung des Narenta-Inundationsgebietes betrachtet werden, als inteerirender Bestandtheil des eigentlichen, schon auf dalmatinischem Boden befindlichen Narenta- Deltas. Hier münden bei dem schon erwähnten Dörfchen Dradevo die beiden kleinen Flüsse Krupa und Bregawa in die Narenta und im Frühjahre, wenn die Se hnee- massen in den Hochthälern, durch welche der Oberlauf der Narenta führt, gelöst sind, ist die ganze frucht- bare Ebene eine weite Wasserfläche — ein ungeheures Sumpfgebiet, ein „Blato“. Doch breitet sich im Süden der „Gabela“, eben bei dem selo Dradevo auch ein stän- diger Sumpf, dem Character seiner Umgebung nach eigentlich mehr ein Bergsee — das „Utowo- Blato“ mit sei- nem „jezero“ aus, das in seiner Minimalausdehnung, also im Hochsommer eine Wasserfläche von ungefähr 25 Quadrat- | Kilometern umfasst. Rings herum ein Kranz von Karsthö- henzügen, dann einzelne Karstmassivs, die ganz unvermittelt | aus der Ebene sich erheben; plötzlich wird das Thal ausserordentlich eingeengt: zwei Querthäler, das eine von Südosten, das andere von Nordwesten kommend, treffen 7 hier in der Nähe des Ortes Tassovdid zusammen und wir gelangen, dem Flusse immer aufwärts folgend in ein enges Hochthal, dessen Lage und Ausdehnung durch die Orte Domanovic und Zitomislie gegeben sind. Oberhalb des letzteren, bei der jetzigen Bahnstation Buna erweitert sich das Thal und wir erblieken aber- mals eine weite Thalebene, das Mostarskopolje. Wieder ist es ein enges Querthal, das hier einmündet, es ist das Thal des Bunaflüsschens, welches seine Wasser mit denen der Narenta vereint. Am nördlichen Ende dieser Ebene treten zwei Grebirgsstöcke, die nur mehr zum Theile verkarstete Velezplanina (ungefähr 2000 Meter) und der „Hum“ ganz nahe an den Lauf des Flusses heran und in dieser Enge, am westlichen Abhange des Velez liegt Mostar. Mostar kann — wie bereits gesagt — füglich als der Scheidepunkt zwischen Karstformation und Urgebirge angesehen werden, denn was nördlich und östlich von Mostar liest, was wir, dem Laufe des Flusses in weitem Bogen nach aufwärts folgend, überblicken, gehört mit geringen Ausnahmen der Urgebiresformation an. Nachdem wir den zweiten, nördlich der Stadt gele- genen Theil des Mostarsko polje, das „Bjelopolje* genannt, verlassen, beginnt allmählich ansteigend die Hochgebirgs- region : klein, unscheinhar, beinahe nur mehr ein Bach bewegt sich die Narenta im Defilee bei Sjenice: einmal erweitert das Thal sich noch zur fruchtbaren Ebene bei Jablanica, dann bilden waldige Kuppen und freundliche Höhen wieder den Uebersang und bei Konjieca stehen wir mitten im Centrum der majestätischen, mit ewigem Schnee nicht Gletscherbildun eg) bedeckten Hoch- alpen, an deren Hänge der wasserreiche, düstere Urwald sich anschmiegt, der ihre Schluchten, ihre Thäler erfüllt. Dies ist ein ungefähres Bild der geographischen Configuration unseres Beobachtungsgebietes des Narenta- thales von Metkovich bis Konjica. Den herrschenden Gegensätzen zu Folge können wir das Land in vier Regionen theilen, die, jede für sich, eine charakteristische Gestaltung besitzen und ziemlich conform von einander abgegrenzt sind. Es sind dies — wieder den Lauf der Narenta (nach aufwärts) als linea resens, also von Westen nach Osten gegangen — die Blato- und Hochgebirgs- — von Norden nach Süden: die Urwald- und Kan: str egion. Wie jede dieser Regionen einen bestimmten, nur ihr eigenthümlichen tellurischen Charakter besitzt, so ist auch der zugehörige faunistische Charakter ganz spe- ciell entwickelt. Während dieser meiner ersten Reise, habe ich zwar sämmtliche der angeführten vier Regionen durchzogen, aber nur das Narentathal von Konjiea bis Metkovich — also Mittel- und Unterlauf des Flusses — und dessen unmittelbare Umgebung eingehender kennen gelernt. Ich kann daher nur von diesem Theile der Herze- gowina aus eigener Erfahrung sprechen und kehre nun zu dem unterbrochenen Tourenberichte in der Um- gebung von Mostar zurück. Der Seeadler zeigt sich hier in zweifacher Eigenschaft: vorerst erscheint er mit den echten Aasgeiern beim Aase und balgt sich mit ihnen um die ekelhaftesten Bissen, wenn aber Horstjunge vorhanden sind, tritt die Adlernatur in den Vordergrund und das Paar unternimmt weite Ausflüge im Flussthale, oder zum nahe gelegenen „Mostarsko blato,* um da die Enten und Blässhühnerflüge zusammen zu jagen und zu zehnten. Im Winter schlägt der Seeadler — wie ich während meiner zweiten Reise (1856) täglich zu beobachten Ge- lesenheit hatte — fast nur lebendes Wild. Die Brutzeit des Seeadlers ist in der westlichen Herzegowina meinen vorjährigen Beobachtungen zu Folge eine sehr verschiedene. Mir wurde am 18. März ein Weibchen gebracht, das einer meiner Jäger im Eisen auf den Eiern gefangen hatte; am 24. März schoss ich ein Weibchen im Rujevac am Horste, n dem zwei Eier waren; am 27. März schoss ich in der „Kozarica“ ein Männchen, das seinen drei bereits mit Dunen bekleideten Jungen eine Fulica zutrug und am 4. April erleste ich einen Seeadler (&) mit 1 Meter 96 Centimeter Spann- weite am Horst, in dem zwei nicht stark bebrütete Eier lagen. Dies Alles in einem und demselben Gebiete. Einen sehr interessanten Anblick kann der Beobachter geniessen, wenn er sich, sowie die Sonne zu sinken be- ginnt, auf dem Verbindungsgrate, zwischen der „Geier-* und „Adlerschlucht“ gedeckt ansetzt und da dem Treiben dieser mächtigen, imposanten Raubvögel zusieht, die gegen Abend sich her in ihren Horst- beziehungsw eise S Schlaf- plätzen einfinden. Die Sonne ist im Untergehen. Blutroth färben ihre letzten Strahlen die weiss leuchtenden Kalkwände des Humberges; in ihrem Lichte erglänzen im Häusergewirr, das zu unseren Füssen sich ausbreitet — wie einzelne Sterne aret's, die Kreuze unserer Kirche ; der a ade (esang des Steinröthels, das helle Pfeifen der syrischen Spechtmeise unterbricht die eintönige, beängstigende Ruhe der grauen Karstwüsten rings um uns, da tauchen mit einem male kleine Punkte auf: über dem „Mostarsko blato,“ vom Hum, über der „Raska gora,“ dem „Velez“ erscheinen sie, sie werden grösser, sie sind über der Stadt, ohne le gleiten sie über unseren Grat, wie Schatten, lautlos, schier ohne Bewegung..... sie biegen ein in die finstere Schlucht, die in grausiger Tiefe da unter uns abzustürzen scheint, es sind die “Adler und Geier, die zur Nachtruhe eingehen. Dann schwirrt es plötzlich an uns vorbei: scharf, klingt’s und pfeifend, wie die lichten Gestalten mit hartem Schwingenschlag an uns vorübergleiten, mit Gedankenschnelle versehwindend:: das sind die Felsen- tauben, die zumeist in Flügen ihre Karstlöcher auf- suchen. Zuletzt, wenn Alles schon stille geworden ist und ruhig, ertönt noch einmal das helle „klik—klik* eines T hurmfalken, der an der glatten Wand, in der sich sein Horst befindet, auf und niedergleitet, dann aber trägt der Abendwind die langgezogenen "Töne des Gebet- rufes zu uns herüber, womit. der Muezzin vom Minaret herab den gläubigen Moslims kund thut, dass der eine Gott gross, dass sein Tagewerk für heute beendet sei. Tag für Tag unternahm ich, zumeist in Begleitung meiner liebenswürdigen Waidgenossen längere Ausflüge auf den Podvelez, theils um meine Beobachtungen fort- zusetzen, andererseits aber, um mich zu acelimatisiren und an das Terrain zu gewöhnen, was selbst für einen geübten Gebirgsjäger sehr schwierig: ist. Ich bin an tagelanges Herumklettern in unseren "Alpen von Kindheit auf sewöhnt und von den schroffen Zinken der ober- österreichischen Alpen bis hinüber zu der slovenischen Planina im südsteirisch-kroatischen Grenzgebiete — von den waldumsäumten Höhen meines schönen mährischen Vaterlandes bis hinunter zum classischen Boden unserer Ornithologie, zur Heimstätte unseres Blasius Hanf, zum Zivbitzkogel, wird es nicht zuviele jagdlich und ornitho- logisch interessante Punkte geben, die ich nicht auf und ab gestiegen wäre, beobac htend, jagend, sammelnd — und doch” befiel mich in den ersten Tagen memes Auf- enthaltes in der Herzegowina die Angst, ich würde die Strapazen und Beschwerden, welche dort selbst kleine Die das ungewohnte, steinige und schotterige Karstterrain, wo man immer drei Schritte aufwärts und zwei abwärts thut .... das sind Factoren, mit denen zu rechnen man sich erst gewöhnen muss. Alle diese Schwieriekeiten lagen, Dank meiner guten Vorbildung und der Nachsicht meiner Freunde, bald hinter mir, ich hatte das Gehen in Opanken rasch gelernt und lief in diesem, für das Karstterrain unvergleichlichem Schuhwerke bald mit den Eingebornen um die Wette über die Steinhalden und Touren mit sich bringen, nicht aushalten können. furchtbare Hitze, der Mangel jeglichen Wassers, Trümmerfelder der herzesowinischen „Brdos“. Aber im Anfange gings hart. Nun sollte ich auch den hohen „Veles“ kennen lernen. Den ersten Ausflug auf demselben unternahm ich am 30. April mit einem mir befreundeten Herrn durch die Schlucht von „Kuti,“ dem nordwestlichen Ab- fall dieser Planina. Zu Beginn ist die Verkarstung noch recht bemerkbar. Zwergeichengestrüpp und Wachholder- dieckungen wechseln mit einander ab, hier und dort stehen vereinzelt Haselnusssträucher, aber je höher man steigt, je mehr man sich dem Hauptplateau nähert, aus dem heraus die hohe pyramidenartige Spitze: der „Velez“ mit seinen schneeerfüllten „Ponors“ ansteist, desto mehr beeinnt ein wilder Schwarzföhren-Urwald sich auszu- dehnen, herrlich sprosst die grasige Flur auf den unteren, schon schneefreien Bergmatten und wie wir den Sattel erreicht haben, rankt sich anfangs vereimzelnt, dann immer dichter und dichter die Legföhre am zerklüfteten Fels empor. Unser Gang galt einem Bären. Nachdem jedoch die Jagd auf denselben meiner Ansicht nach von vorne herein eine aussichtslose war, konnte ich meine Auf- merksamkeit lediglich den Beobachtungen der Ornis widmen. So notirte ich unter anderen als gesehen und gehört: Aquila fulva, Astur nisus nd Falco tinnunculus, Pyrrhocorax alp., Corvus corax, Nueifraga caryocatactes und Garrulus glan- darius,FringillacoelebsundLuscinia luscinia; beide bis auf die Höhe schlagend und Merula tor- quata; schliesslich als sehr häufig: Pieus martius. Am 30. April waren wir aufoestieoen, am 1. Mai kehrten wir heim. Die nächsten Ausflüge beschränkten sich wieder auf die Durchstreifung des „Podvelez* und werden wir seine charakteristischen Typen zu Ende unseres Touren- berichtes noch einmal in emgehender Uebersicht vorführen; nun zum Schlusse meine letzte Excursion im Umkreise von Mostar, zu einem der merkwürdigsten Punkte in diesem Theile der Herzesowina, in. den südwestlichen Winkel des „Mostarsko polje*, zum Buna-Ursprung. Am 6. Mai brach ich mit Freund Rohrer dahin auf. Der Wee führt durch das steinige, natürlich gänzlich schatten- lose „Polje‘, einzelne Sauerdornsträucher, die sich hier und dort zu kleineren Remisen verbinden, dann Wach- holderbüsche und Telegraphenstangen bilden hier die Vegetation. Links, gegen Süden steigt der Rücken des Podvelez an, an seiner Lehne liegen Weingärten und einzelne Felder. Massenhaft verbreitet ist der Grauammer (Milia- ria europaea), dann unser Hänfling und Distelfink. Sie alle streichen schon in Pärchen umher. Auch den ersten Lanius collurio konnte ich als „gesehen“ notiren. Am Ufer des, m Folge der vorhergegangenen Regengüsse zu Tage getretenen Steppenflusses „Osert“ trafen wir ein Pärchen des Totanus calidris, an der Buna selbst mehrere Nebelkrähen und Elstern und in den Granatbüschen, die eben herrlich in Blüthe standen, schlugen die Nachtigallen, flötete der Schwarzkopf. ; Der Buna-Ursprung ist in jeder Hinsicht, zoologisch, geologisch, touristisch eine der sehenswerthesten Merk- würdigkeiten. Aus einer, mehrere hundert Meter fast senkrecht ansteigenden Felswand, die zu einem Höhen- rücken gehört, dessen höchster Punkt durch den „Stjepan- grad“ (der Ruine einer Königsburg) gekrönt ist — aus einem Felsenthore schäumt und braust und zischt mit einem Male ein Wasserstrahl hervor — die Buna. Ihre eigentliche Quelle ist bis heute nicht ergründet und die vagen Vermuthungen darüber gehören nicht hierher. In der absolut unersteiglichen Felswand herrscht ein Leben und Treiben, das an die Schilderungen, welche uns Alfred Brehm von den nordischen Vogel- bergen entwarf, lebhaft erinnert. Ein geradezu betäu- bendes Geschrei. ein Pfeifen, Schwirren und Sausen, ein wahres Chaos von Vogelstimmen umstürmt den Beobachter und die Staffage dazu bildet die trotzig aufsteigende Karstwand mit dem „Grad“, bildet das majestätische eimtönige Rauschen des Bunaflusses. Zahllose Nischen und Felslöcher befinden sich im Gestein, viele unmittelbar ober dem Felsenschlunde und nm diese herum, an diesen auf und nieder schweben, segeln, stürzen ganze Wolken von Vogelschwärmen. : Es brüten hier in rührender Gemeinschaft: Bubo maximus, Columba hivia, Corvus monedula, Cypselus melba, Hirundo rupestris und vufula. Unter dem „Grad“ stehen in den Nischen die Horste der Aasgeier und des Kolkraben. So könnte der Buna-Ursprung allein einen Omithologen Monate lang beschäftigen und doch kann sich derselbe nur der bio- logischen Beobachtung, nicht aber dem Sammeln so interessanter und seltener Typen hingeben, denn es ist zwar nicht schwierig, eines oder mehrere Stücke zu er- lesen, aber das Erhalten derselben wäre schwer, da diese, von der Wand herabgeschossen, in den reissenden Fluss fallen müssten, wobei selbst der beste Hund nicht zu riskiren wäre, da unmittelbar unter dem Ursprunge sich eime Mühle befindet und die Schnelligkeit, mit der das Wasser durch den Felsenenepass dahinschäumt, wie erwähnt, eine ausserordentliche ist. Nach zweistündigem Aufenthalte verliessen wir schweren Herzens dieses Wunder der Natur und traten nach kurzem Verweilen in der Militärstation Blagai den Heimweg an. Es war der Abend hereingehrochen. An- fänglich leuchteten die Schneehänge des hohen „VeleZ“, noch umglüht vom Kuss der scheidenden Sonne, dann glitzerten nur mehr die Sterne, von denen das Firmament geradezu übersät war. Es war ein unheimlicher Marsch durch die weite, zum Theile versumpfte Ebene. Der Frösche und Kröten eintöniges Concert schallte herüber aus der Buna und ihren Wasseradern, der Eulen Ruf klang schauerlich zu uns von den Hängen des „Podvelez“, grässlich waren die verschiedenen Regenpfeifer anzuhören, deren Stimmen aus den Tümpeln erschollen, bald ganz nahe, bald wieder weit dahin über das „Polje“ und über die Trümmer des verlassenen Lagers Suleiman Paschas, die Reste der Feldbacköfen, schrieen die Käuzchen, als beklagten sie das Schicksal der braven Armee, die hier gelagert hatte, bevor sie auszog, um auf dem blut- getränkten Boden der herzegowinisch-montenegrinischen Pässe aufgerieben zu werden. Beide waren wir herzlich froh, als endlich in später Nachtstunde die Umrisse der Stadt vor uns auftauchten. Diesem kurzen Ausfluge folgte 9 noch eine dreitägige Jagdexcursion auf dem hohen „Velez“, diesmal über das Festungswerk Nr. II, dann lemte ich diesen Bergriesen noch von der Südseite, von Nevesinje aus kennen, wohin ich mich wieder Bärenjagd für einige Tage begab und am 13. Mai sollte ich von Mostar scheiden. Für diesen Tag war mein Ab- gehen in die westliche Herzegowina, in das „Utowo-hlato® festgesetzt. Bevor ich jedoch auf die Schilderung dieses neuen Beobachtungsgebietes übergehe, werde ich in detaillirtem Resume eine Uebersicht der markantesten, die Umgebung Mostars characterisirenden Ornistypen geben, während ich dass Gesammt- verzeichnis am Schlusse dieser Arbeit, in Verbindung mit meiner Schussliste folgen lasse. Die treuesten und hervorstechendsten Repräsentanten für die, durch das Centrum Mostar vertretene Karst- region lasse ich in Nachstehendem foleen: Der Cha- raktervogel des Orients ist der Aasgeier, daher sei ihm auch hier die erste Stelle eingeräumt. Zwar ist ' Vultur monachus (Mönchsgeier), so häufig er auch im ganzen Gebiete ständig vorkommt, nicht als Horst- vogel anzusprechen. Dagegen gehören Gyps fulvus und Neophron peronopt der ganzen westlichen ı Herzegowina als Horstvögel an. Sie horsten selten allein, Buna zumeist bevölkern sie ganze Colonien, von denen ich die bedeutendsten und grössten, welche ich in der Umgebung von Mostar besuchte, namentlich hier anführe: 1. Wände und Wasserrisse des „PodveleZ* zwischen dem Südlager und Blagai. 2. „Stjepangrad* und Bunathal. 3. Wände des Bunitza-Ursprunges, der durch die Lage des Ortes Podbina gekennzeichnet ist. 4. Wände des Narentathales, zwischen dem Orte und dem Kloster Zitomislie, die grösste Horst- colonie. Der hervorstechendste Zug dieser Geier ist eine ganz ' unglaubliche Ungeniertheit und Frechheit dem Menschen und seinem Treiben gegenüber. Diesen Charakter haben sie wohl noch aus jener Zeit bewahrt, da sie in An- erkennung ihres wirklich gemeinnützigen Dienstes, den sie — die Sanitätspolizei und Abdecker des Orientes — thaten, von den Türken zwar nicht für ' mit Schrot heilig ge- halten, aber unbedingt geschont wurden. Mit der Oecupation kam aber auch jene Kaste von Jagdfreunden in’s Land, deren höchste Devise lautet, Alles umzubringen, „was da kreucht und fleucht* und diesem Sport fielen naturgemäss zuerst die grossen, daher leicht zu mordenden, zutvaulichen Thiere zum Opfer, umso eher, als ihre Erlegung durchaus keine körperliche Mühe erforderte. Bald hatten jedoch die klugen Thiere den Umsehwung der Verhältnisse gemerkt und ihre Vertrautheit,. die früher soweit gegangen war, dass sie sich gegen Kinder, welche sie vom Aase zu vertreiben suchten, mit Flügel- schlägen und wüthendem Gefauche zur Wehre setzten, als störe sie Jemand in ihrem angestammten Rechte, dass sie einen Reitertrupp auf Revolverschussdistanz ankommen liessen (Fälle, die mir aus Blagai und dem „Bjelopolje* von Augenzeusen verbürgt wurden), diese Züge von Vertrautheit haben die Geier bald abeeleet. Heute ist es in der Umgebung der Stadt gar nicht mehr so leicht sich an einen, selbst beim Aase befindlichen Flug anzu- pürschen, sie erheben sich schwerfällig, zumeist schon auf sehr grosser Distanz uud meiden ängstlich eoupirtes, ein Anschleichen möglich machendes Terrain. anlässlich einer PR 7: ER le a he N | ö 10 Auch bei ihnen ist ein Zurückweichen vor der Cultur zu bemerken. Namentlich seit der Eröffnung der Fahr- strasse auf den „PodveleZ*, welche zu den bereits fertigen und noch im Bau begriffenen Festungswerken führt, seitdem dadurch in diese, vor wenigen Jahren gänzlich verlassenen Karstwüsten der Cultur und ihren Folgen Eingang verschafft wurde, seitdem ist die Zahl der daselbst horsten den Aasgeier bedeutend gesunken. Das Gros derselben wandte sich nach den südwestlich gelegenen Ausläufern des „Podveleä*; der Bartgeier 208 sich — meinen heurigen Beobachtungen zu Folge — in die Felsgewirre des hohen „VeleZ“ zurück und streicht nur mehr im Winter regelmässig herüber über die Planina zum Narentathal und Stjepangrad, zu den verlassenen Stätten seiner Kindheit. Ich verweise hier auf die beiden, heuer in dieser Gegend erlegten Exem- plare. Das eine wurde bei dem Streifcorpsgrad in Ne- vesinje von einem Wachtmeister des Rittmeisters Mer- litschek erlegt und ist dann in Besitz des hiesigen Präparators Dorfinger übergegangen, das andere, ein | junges Männchen, fiel unter dem „Stjepangrad*“ am 16. März vom Büchsenlauf meimes Drillings. Auch die Adler haben ihre Horstplätze im „Podvelez“ verlassen und sind gegen den Südwestabhang des hohen „Vele7‘, in das absolut unersteigliche, mit Dickicht theilweise besetzte Gemäuer des „Orlovac* ausgewandert, wohin ihnen von den sogenannten „Jagdfreunden* zum Glück keiner so leicht folgen wird. Die Ausflüge der Aasgeier bewegen sich, was ihre Hauptrichtung betrifft, nach zwei Seiten hin. Ent- weder streichen sie den Flussthälern entlang und kreisen da die Felsriffe, die seichten Stellen und Sandbänke ab- suchend, weil auf diesen das Wasser etwaige gefallene und fortgeschwemmte Stücke Vieh absetzt, oder aber — und dies ist namentlich im Sommer der Fall — ziehen sie in der Nähe der Viehweiden ober den Dickichten ihre Kreise, da kranke und schwache Schafe sich in diesen gerne niederthun, wenn sie dem Verenden nahe sind. Im Winter also halten sie sich an den tief gele- senen und in Folge dessen meist wärmeren ‘und schnee- freien Flussthälern auf, im Sommer folgen sie dem herzegowinischen Nomaden, der mit seinem Weidevieh in die Planinas zieht, auf die Bergweiden, auf die Alm. Ueber eine grossartige, auch heute noch zahlreich besetzte Horstcolonie der Geier, der ich auf dieser Reise (1885) im Mai Gelege und Horstjunge entnahm und diein der westlichsten Herzegowina sich befindet, werde ich bei Behandlung des betr effenden Gebietes ausführlich sprechen. Ein anderer Vertreter der Ornis, dessen Wesen und natürliche Anlagen so recht für ‚lie Wüsteneien des Karstgebietes geschaffen erscheinen, der demselben folst, wo es auftreten mag und daher eleichfalls als charakteri- stischer Formentypus für diese "Formation selten kann, ist das Steinhuhn (Perdix saxatilis). Dasselbe kommt in der Umgebung von Mostar und Stolad, welche Städte sich daher auch in waidmännischen Kreisen grosser Beliebtheit erfreuen, ausserordentlich häufig vor. Den Lieblingsaufenthalt dieses ebenso scheuen, wie schönen Huhnes bilden im selben Masse die eänzlich vegetations- losen Stein- und Schutthalden, die "jeder Deckung ent- behrenden Trümmerfelder, welche sich an den steilen Lehnen des Podvelezrückens hinziehen, wie auch die Grenz- zone zwischen den höchstliegenden Weingärten und den daranstossenden Wachholderdickichten der Felsengräben und Bergwiesen. In dieser Beziehung haben das Sc hnee- und Steinhuhn, im Sommer wenigstens denselben Geschmack. Wiesen, die mit dichtem Gras, mit Dickicht und Ried besetzt sind, die Wasserläufe enthalten, wo von beiden gemieden. Um sich wohl zu fühlen, braucht das eine, wie das andere „Steingrabeln“, Gerölle, Dolinen- und Ponor- formation. Je öder und verlassener die Gegend, je wasserloser und steiniger das Terrain, je weniger der Wanderer dasselbe für die Entwicklung und die Existenz eines Vogellebens geeignet halten würde, desto wohler fühlt sich das Steinhuhn, in desto zahlreicheren Ketten kommt es vor. Und sind Wiesen vorhanden, welche die herrlichsten Deckungen — für Rebhühner enthal- ten würden, — das Steinhuhn sucht vielleicht beide auf, aber es wird sich weder im Grase finden, noch in die Wachholderbüsche drücken, sondern es wird inmitten des üppiesten Graswuchses und des undurchdringlichsten Dickichtes jene freien Plätze aufsuchen und sich da mit Vorliebe auf halten, die zwar innerhalb der beiden be- sprochenen Factoren gelegen, aber sowohl vom Grase, wievom Gesträuch nicht über- wachsen sind, sondern dort wo Steinriffe und griesige Schuttflecken das Vorhanden- sein des Karstgebietes verrathen. Dass die Genügsamkeit des Steinhuhnes unter solchen Bedingungen eine ausserordentliche sein muss, ist klar. Seine Nahrung besteht aus Knospen der ohnehin so arım- seligen Karstvegetation, namentlich von Juniperus oxycedo und phaeopus, von Erica arborea, dann aus verschiedenen Sämereien, schliesslich aus den mannigfachsten Kerbthieren und deren Larven, aus Spinnen und Würmern. Eine Lieblingsnahrung bilden ferner die reifen Beeren des Wachholderstrauches, welche dem Wildpret der Stein- hühner im Herbste jenen angenehmen, aromatischen Geschmack verleihen, den wir bei den Wachholderdrosseln so schätzen. Die Brutzeit fällt, m ein en Beobachtungen zu Folge, in :das Ende Mai und Anfang bis Mitte Juni. Zumeist trifft man die Paarhühner schon in den letzten Jänner- tagen; um die Mitte des Monats Februar sind alle gepaart. Findet man um diese Zeit drei Stücke bei- sammen, so kann man sicher sein, dass sich zwei Hähne bei einer Henne eingefunden und sich über den Besitz derselben noch nicht geeinigt haben. Der furchtbarste Feind des Steinhuhnes ist in der Herzegowina — den Fuchs abgesehen — der Mensch. Und zwar zum geringsten Theile der keine Schon- zeit respectirende „Jagdfreund“; denn das Herumsteigen in den gluterfüllten, gänzlich wasserlosen Karstlehnen, sowie das Schiessen auf die, zumeist ganz unverhofft und unerwartet herausstreichenden Hühner, die ebenso blitzähnlich verschwunden, wie sie aufgestanden sind, ist eben nicht Jedermanns Sache und ohne sehr guten Hund, den die Herren dieser Kategorie entweder nicht zur Ver- fügung haben, oder nicht zu führen verstehen, ist schon gar nichts auszurichten ; aber hier tritt zum ersten Male der eingeborne Herzegowce in die Schranken und bekundet durch die Ueberlistung unserer Hühner einen Spür- und Beobachtungssinn, wie man ihn demselben, den ersten Eindrücken zu Folge kaum zumuthen würde. Er verfolgt und jagt das Steinhuhn nicht wie wir, die es vor dem Vorstehhunde erlegen, ihn treibt im erster Linie die Ge- winnsucht und diese würde bei ihm, der in den aller- meisten Fällen auf Flugwild elend schiesst, was bei der unendlich langen, einläufigen Steinschlossflinte auch nicht anders sein kann, da er überdies auch diese seit der Occupation nicht besitzt, oder wenigstens nicht zeigen darf, kaum genügende Befriedigung finden. ER Diese Art Jagd würde zu klägliche Resultate ab- werfen; deshalb hat sich der Herzegowce niemals mit ihr befasst, sondern durch den Fang mit den verschie- densten Werkzeugen und das Anlocken der Steinhühner denselben jederzeit Abbruch zu thun. verstanden. Am verderblichsten in dieser Beziehung werden den Hühnern jene Furchen und Raine, die sich an den Rändern der höchstgelegenen Weingärten gegen das Gebirge besonders gegen diesonnseitigen Lehnen desselben hinziehen. Diese werden von den Steinhühnern mit Vorliebe in der Morgen- und Abenddämmerung, besonders gerne im Herbst und Winter aufgesucht, um sowohl von den reifen Beeren zu naschen, als auch um Sandbäder zu nehmen und die Sämereien des üppig wuchernden Un- krautes aufzupieken. In diesen Furchen stehen Laufdoh- nen und ist der Erfolg ein ebenso sicherer und reicher, wie ziemlich müheloser. Eine zweite, namentlich von den „sobanen* (Hirten) angewendete Fangart ist die, an besonders bevorzugten Lieblingsplätzen der Steinhühner, die an den vielen umherliesenden Exerementen leicht kenntlich und auffindbar sind, Körbe grösseren und klemeren Umfanges, mit bekörntem Fallbrett, Stellholz und beschwertem Deckel (ähnlich unseren Meisenschlägen) einzugraben. Dieser Korb „rentirt“ sich namentlich im Winter, ‚wenn einmal eine leichte Schneedecke für wenige Tage den Boden bedeckt und die Nahrung karg wird, sehr gut. Eine dritte, bei den einheimischen Jägern der westlichen Herzegowina traditionelle, jedoch nur mehr in wenigen Familien noch gekannte und geübte Jagd- methode ist der „Igram“ Der „Igram“ ist ein riesiger Schild, der aus gerahmten und gekreuzten Holz- leisten besteht, über die Leinwand gespannt ist. Die letztere wird mit grauer Farbe angestrichen, mit weissen und grünen Strichen beklext und der Felsen — einen solchen soll das Ganze darstellen — ist fertig. Damit beladen steigt der kundige Herzegowce in seine Stein- hühnerreviere. An einem günstig gelegenen Punkte, das heisst, einem solchen der ihm ziemlichen Ausschuss bietet, stellt er seinen „Felsen“ auf und lässt, nachdem er sich hinter ihm niedergekauert, den Lockruf des Steinhahnes hören, den er dadurch in vollendeter Weise hervorbrinst, dass er mit dem Zeigefinger die Oberlippe in kurzen (’/ıs) Intervallen berührt. Zumeist wird dieser Sammel- ruf bald durch ein ganz eigenartiges Gezwitscher beant- wortet, das von den Steinhühnern herrührt, die gegen den Schirm anlaufen. In kurzer Zeit sind die schmucken, eleganten Thierchen durch die im „Igram“ angebrachten Schuss- löcher sichtbar, sie sammeln ‘sich auf dem nächstliegenden Felsblock oder einer griesigen Blösse, sie rennen, bald die Köpfe in der Höhe, bald zu Boden haltend, wie suchend umher und schreien, ähnlich den Perlhühnern — wild durcheinander. Der eingeborne Jäger wird seinen Schuss niemals abgeben, wenn nur wenige, vielleicht ‘zwei Hühner vorhanden sind und nur besteht, dass sich eine grössere Anzahl ansammelt. Hält er endlich den Zeitpunkt für gekommen, rennt und wurlt auf einem Platze, der ja nieht zu weit sein darf, Alles recht dicht und gedrängt drunter und drüber, dann lässt er noch einmal ganz Jeise den Lockruf er- tönen und schiebt zugleich vorsichtig das Donnerrohr zum Schussloche hinaus : hierauf wird zum Schlusse noch- mals recht lange auf und abvisirt, ob es denn mit dem Ziele und der Mücke seine Richtigkeit hahe..... dann kracht's endlich furchtbar, Gewehr sammt „Igram* fliegen zur Seite und wie ein wildes Thier stürzt sich der einige Aussicht | | von Neuem zu beginnen. ah Herzegowce auf seine Beute, indem er zunächst bestrebt ist, die nur geflügelten Hühner in seine Gewalt zu bekommen. Ist der Jäger em Türke, so wird jedem einzelnen Huhne, gleichviel, ob es schon todt ist oder noch herum- flattert, der Hals durchgeschnitten, denn der Koran gebietet es so dann wird eine Weile gerastet und hierauf geht's, nachdem die Hühner in der „Torba“ (Rucksack) oder in einer Steinhöhlung, die noch mit Wachholder- gebüsch gut verblendet wird, geborgen sind, einem anderen Punkte zu, um da das Waidmannsheil zu versuchen. Der „lgram‘ wurde und wird auch heute noch oft, selbst von in die herzesowinischen Jagdverhältnisse eingeweihten Jägern für eine Fabel gehalten und zwar deshalb, weil die Kundigen, welche den Lockruf des Steinhuhnes so vollkommen beherrschen, eben zu zählen sind und ihre Kunst auch nicht Jedem mittheilen. Aber Oberlieutenant Josef Jäger und meine—Wenigkeit haben unter Führung eines alten Meisters auf diesem (Gebiete, des greisen Simo Dragid, der im Hotanj-Gebirge die Füchse und Marder ködert, um sie im Winter zu fangen und im „Crno brdo“ seine Steinhuhnreviere besitzt, sehr viel mit dem „Igram‘‘ gearbeitet und können versichern, dass diese Jagdart die, für den Professionsjäger rentabelste, für das Wild jedoch die verderblichste sei. — Ein dritter, den Karst noch mehr als die vor- angeführten charakterisirender Vogeltypus ist die Felsen- spechtmeise (Sitta syriaca). Wo man auch hinsteigen, wie tief, wie hoch der Beobachter auch klettern mag, an den höchsten Spitzen, im zerrissensten, senkrecht abstürzenden Canon — stets wird er den lebhaften hellen Pfiff dieses Vögelchens ver- nehmen, dasselbe auch, wenn er sehr scharfe Augen besitzt, gleich einer Spinne an den Wänden herumrutschen, am elatten Gestein mit klettenartiger Zähigkeit umher- laufen sehen können: das Köpfchen mit den klugen Aeug- lein bald drehend und wendend, bald den spitzen Schnabel in die Felsenvitzen versenkend, um endlich unter Gepfeif abwärts zu schweben und das alte Spiel im Gemäuer Das Merkwürdigste aber am ganzen Vogel ist sein Nest. Dasselbe besteht aus zwei Theilen: einer äusseren Deekhülle und dem, in und unter der ersteren liegenden eigentlichen Nest. Die Deck- hülle, welche am besten mit einem jener Baumaus- wüchse zu vergleichen ist, in dem ein Spechtloch sich befindet, ist aus schwalbennestartiger Substanz zusammen- gekleistert und ragt aus Steinnischen, sowie vom nackten, glatten Gemäuer, oft nur wenige Meter über dem Erd- boden, oft in schwindelnder Höhe an dem Gewänd hervor. Diese Schale ist zumeist einige Centimeter stark und sind in dieselbe stets Federn, welche der Vogel beim Suchen nach Nistmaterial aufgelesen, mit hinein, als Gerüst und Stütze verwebt. Ich fand darin Stossfedern von Haliaötos albi- eilla. Brustfedern von Perdix saxat. und Corvus ceorax. einmal auch Flügelfedern von Astur nisus. Löst man diesen steinharten und spröden Bau vom Felsen ab, was grosse Mühe erfordert, so findet man im Innern, dasselbe ganz erfüllend, das aus einer Unzahl der zartesten Federchen bestehende Nest, das einen geradezu betäu- a moschusartigen Geruch entwickelt, aber (wahr- scheinlich in Folge dessen) sänzlich ungezieferfre i ist. Die Brutzeit der Felsenspechtmeise fällt, meinen Beobachtungen nach in den Monat Mai, doch scheinen | auch hier Klima- und Witterungsverhältnisse Unregel- | mässigkeiten hervorzurufen. Am 27. Mai fand ich in Sourdoup ein Nest mit sieben und eines mit fünf Eiern, die sehr schwach be- brütet waren und am 23. Juni, den ich wieder auf dem „hohen VeleZz“ zubrachte, traf ich an der „Podvelezstrasse* morgens bereits flügge Familien unserer Sitta, während ich gegen Abend im einer Schlucht bei dem Hirtendorfe „Dohre&“ ein Nest fand, in welchem drei halbflügge Junge und ein taubes Ei lagen. Das Nest, welches vom Weibchen auch vor und nach derBrutzeit alsNachtquartier benützt wird, wird alljährlich nur ausgebessert und dient dann wieder als Kinderstube. Es ist dies eine Beobachtung, welche ich (1886) gemacht habe, wo ich Nester, die im Vorjahre bewohnt gewesen, auch heuer besetzt antraf. Bevor ich aus Mostar scheide, kann ich nicht umhin, noch einer Ormisform Erwähnung zu thun, die der Stadt förmlich einen orientalischen Character verleiht: es ist die in Mostar schaarenweise in den Häusern und auf den Moscheen brütende Turtur risorius (eine, nach der mir zugekommenen freundlichen Mittheilung des Herrn von Tschusi, der Turtur senegalensis sehr nahestehende Form), welche die Türken — nach ihrer Behaup- tung — vonihren Pilgerfahrten aus Asien und Afrika mitgebracht haben. Von Mostar aus hat sich diese schöne Taube dann im Lande verbreitet, bevorzugt jedoch stets jene Ortschaften, die neben ihrer Lage im Karstgebiet auch eine alterthümliche Bauart he- sitzen. So fand ich sie ausser Mostar noch in Poäite]j, Blagai und vereinzelt auch in Nevesinje. Ihre Brutzeit fällt in Mostar in den Monat April. Gegen Ende des Monats fand ich hochbebrütete Eier (zwei Stücke in jedem von drei untersuchten Nestern) und zu Beginn des Mai konnte ich ausgewachsene Junge an Herrn von Tschusi senden, dem ich für die Conservirung des einen Balges zum grössten Danke verpflichtet bin. Die Arbeit in diesem Gebiete war um die Mitte Mai vorläufig beendet. Sie hatte eigentlich nur darin bestanden, mich an der Hand zuverlässiger, treuer Freunde, soweit über Land und Leute zu informiren, dass ich nunmehr selbstständig jene Gebiete durchstreifen konnte, welche meinen Inten- tionen am meisten entsprachen und über diese konnte kein Zweifel obwalten, denn sämmtliche Herren, mit denen ich meinen Plan ausgearbeitet, drängten mich, sobald wie möglich in die westliche Herzegowina zu gehen, das von mir bereits erwähnte „Utowo blato* zu meinem vor- läufigen Standquartiere zu machen. So sass ich denn am Morgen des 13. Mai wieder im Postwagen und fuhr frohen Herzens hinaus auf der schönen, breiten Landstrasse — zurück gegen Domanovid, das damals als Sitz einer @e- meinde echter, treuer Hubertusjünger in der ganzen Her- zegowina berühmt war. Major Moriz Rostodil, Ober- lieutenant Josef Jäger und Regimentsarzt Dr. Hajek, sie waren das Trifolium, das dem Waidwerke seit frühester Jugend ergeben, die übrigen Herren herangebildet hatte und strenge hielt auf deutschen Waidwerks alten Brauch. Sie nahmen mich mit einer Herzlichkeit in ihre Gemein- schaft auf, die mir unvergesslich bleiben wird, sie be- reiteten mir herrliche Tage und offen stand mir das gast- liche Heim jederzeit, wenn ich in späteren Tagen Einkehr halten wollte, um wieder einmal für wenige Tage mit | eivilisirten Menschen beisammen zu sitzen. Heute sind die Herren zerstreut in der ganzen Monarchie: in der schönen Herzegowina weilt Keiner mehr, aber dies eine Wort mögen sie aus der Ferne als Trost hinnehmen, dass ihr Geist sich vererbt hat. Auch (1886) sassen hier echte Jäger und oft habe ich mit diesen an Jene zurück- gedacht, denen ich an dieser Stelle meinen Gruss, mein herzliches Waidmannsheil zurufe. Domanovie und seine Umgebung galt seit jeher als ein Eldorado für die Waldschnepfe, die hier m Unmassen in den weiten Eichenwaldungen überwintert. Dieses Zwergeichenjungholz, das einem schier undurch- dringlichen Dickichte gleichend, sich über viele Quadrat- kilometer ausdehnt, in seinem Innern aber natürlich par- cellirt ist, versumpfte Wiesen, dichtverwachsene Wasser- läufe, Blössen und auch hochstämmigen Laubwald enthält. überzieht ein, in der Richtung von Südost nach Nordwest streichendes Längenthal und birgt im Winter, ausser den sich regelmässig hier einfindenden Wölfen und ständig hausenden Füchsen, vom Anfang November bis zur Mitte März unsere Waldschnepfe in so grosser Zahl, dass die obgenannten Herren im Winter 1884/85 ungefähr 360, schreibe Dreihundert und sechzig Stücke auf Klappertreibjagden erlegen konnten. Ihr jeweiliger localer Aufenthalt wird durch die Witterungsverhältnisse bestimmt. Bei rauher Bora z.B. liegt sie naturgemäss an den sonnenseitigen Berglehnen; trotzdem aber alle Bedingungen sich vereinigen, brütet sie hier nicht. Im Gefolge dieser Schnepfenzüge befinden sich Falken der verschiedensten Arten und Grössen. Am meisten kommt, meinen heurigen Beobachtungen zu Folge, wo ich den ganzen Winter (1886) in dieser Gegend zubrachte Astur palumbarius und nisus, dann Falco peregrinus und laniarius und der Zwergadler vor. Auch in anderer Beziehung ist die Umgebung von Domanovid wichtig und interessant. Gegen das Ende September und im Anfang des Monates October, wenn der „Sirak* (Moorhirse) noch steht und die Schnepfen noch nicht da sind, tauchen mit ememmale Rebhühner auf, nicht in einzelnen Ketten, sondern in grossen Flügen, die zwanzig, dreissig und mehr Stücke enthalten. Sie sind sehr scheu, halten schlecht oder gar nicht vor dem Hunde und bleiben nur acht bis vierzehn Tage in der Gegend, wo sie sich mit Vorliebe in den mannshohen Sirakplantagen und in den, an die morastigen Wiesen anstossenden Feldern aufhalten. Diese Hühner sind merklich kleiner, als unsere gewöhnlichen, streichen einmal aufgetreten, weit über hohe Waldparzellen und sind auch den Eingebornen genau bekannt, da die Herren Fangkörbe an Punkten aufgerichtet fanden, wo Stand- hühner sich nie aufhielten, die Strichrebhühner — denn mit solchen haben wir es hier zu thun — dagegen anzutreffen waren. Die schönen Tage, welche ich hier zubrachte, schön nicht durch das Wetter, denn es regnete unablässig in Strömen, wohl aber schön und unvergesslich für mich durch die Beziehungen, welche ich da anknüpfte, vergiengen und trotz des trüben Wetters führte uns — ich meine Oberlieutenant Jäger und mich, ersterer hatte es sich nicht nehmen lassen mich zu installiren — am 17. Mai der ärarische Post- wagen auf der Strasse gegen Metkovic, wo ich in dem bereits vielfach genannten Orte Dradevo, bei der zweiten. eisernen Krupa-Brücke, am und im „Utowo-Blato*“ bleiben sollte. Nach einstündiger scharfer Fahrt hatten wir unser Ziel, drei armselige herzegowinische Hütten erreicht. Dieselben stehen unmittelbar an der Strasse, nur durch Felder getrennt vom Krupaflüsschen; das Dorf selbst weiter oben auf dem Berge, von „Krupa“, wie diese drei Häuschen zumeist genannt werden, nur eine EN ROT "Viertelstunde entfernt. Hier war ich bei einem Katholiken (Anctria Pilatic), der eine Kantine für die durch- ziehenden Fuhrleute hielt, (damals war die Bahn Met- kovieh—Mostar noch im Bau und der Frachtenverkehr in’s Innere des Landes ging noch zu Wagen) — unter- gebracht, die übrigen Steinhäuschen gehören einem Serben (Risto Miholjevic) und dem, mir nachher wirklich innig befreundet gewordenen, seinerzeit als Vertrauensmann des verstorbenen Pacificators der Herzegowina, Baron Jovanovid bekannten und berühmten Katholiken Mato Ljuban. Von diesen Verhältnissen später. Trotz des leise niederrieselnden Regens beschlossen wir, sofort eine Örientierungsfahrt zu unternehmen und waren hiezu die erforderlichen zwei „Trupas“ (Seelentränker, in dem höchstens zwei Personen sitzen können), sowie zwei Führer bald bereit. Am hintern Ende des Kahnes nimmt der Ruderer Platz, am vordern sitzt auf einem Ballen Heu der Schütze, beide mit untergeschlagenen Beinen. Schiessen darf man nur gerade nach vorne, nach links oder in die Höhe, mit dem Umwenden des Körpers muss man sehr vorsichtig sein, da eine ungestüme Bewegung die Trupa sofort zum Umkippen bringt. Der Ruderer besitzt nur ein, frei in seiner Hand bewegliches „Handruder* — trotzdem ging die Fahrt die „Krupa* hinaufrasch vorwärts. Der Fluss hat sehr steile, bebuschte Ufer, an denen die Uferschwalbe in Schwärmen auf- und niederglitt, dann verliessen wir den Hauptfluss und bogen nach rechts in emen dicht verwachsenen und verhangenen, schmalen, aber reissenden Arm ein, in welchem das Durchwinden und Fortkommen, des Dickichtes halber, sehr schwierig war. Endlich wurde das Fahrwasser offener und breiter, die steilen Ufer schwanden allmählich und vor uns, soweit das Auge reichte, dehnte sich eine weite offene Wasserfläche aus: es war das „Utowo blato“. Bei dem Ausflusse des Seitenarmes aus dem Sumpfe trennten wir uns. Oberlieutenant Jäger fuhr mit Mato Ljuban an das westliche, mich hatte der alte vielerfahrene Blatojäger Mato Suman in seine Obhut genommen und sollte mit mir die östlichen Ufergelände absuchen. Wie der Abend hereinbrach, kamen wir wieder zusammen; ich hatte einen sehr alten grauen Reiher, eine grosse Silbermöve, eine Zwergscharbe und 7 schwarzköpfige Seeschwalben erlegt, Freund Jäger hatte für die Küche gesorgt und eineStockente, sowie zwei Weissaugenten mitgebracht. Trotz des wnaufhörlich furchtbar niedergehenden Regengusses fuhren wir guter Dinge zurück und dünkte uns der nasse Lehmboden und die statt Stühlen dienenden leeren Branntweinkisten der einsamen Fuhrmannsschänke als herrliches Obdach. In der Nacht noch, als der Guss sich ein wenig gelegt hatte, machte sich Oberlieutenant Jäger, den der Dienst rief, zu Fuss auf den Heimweg nach Domanovic. Er konnte mich ruhig zurücklassen, denn er wusste mich orientirt und bei braven Leuten. Dass ich die abgelegene, herzegowinische Kantine damals für einen Monat, 1886 aber beinahe für ein halbes Jahr als mein Heim betrachten, dass ich in und unter solchen Verhältnissen vielleicht die glücklichste Zeit meines Lebens verbringen sollte, das hat weder er, noch ich selbst damals geahnt. Das Utowo blato (ein integrirender Be- standtheil des ganzen circa 150 Quadratkilometer grossen Narentadeltas, dessen Maximalausdehnung durch die Punkte Stolad, Switawa, Metkovich—=Fortopus, Gabela, Capljina, Pocitelj gegeben sein mag), bildet ein, von Südost nach Nordwest liegendes, unregelmässiges Viereck, dessen Eckpunkte durch die Ortschaften Klepce, Dradevo, derselben | 13 Switawa und die Longja (Ruine einer türkischen Jagdvilla in der südöstlichen Ecke des Blatos) bezeichnet sind. Gegen Nordwesten ist das dort offene Viereck durch den Lauf der Narenta abgegrenzt, drei Seiten werden durch Gebirgszüge gebildet. Von unserem Centrum Dradevo aus gegen Südosten bilden kleinere Karsthöhen unter verschiedenen Namen die Ufer, dann kommt der Stock des „Surdup“, die kleine und grosse „Kozarica*, endlich die „Budisavina*, die höchste Erhebung im Blatogebiet. An ihrem Fusse liest die „Switawa“, unser Markirungspunkt. Zwischen ihr und der „Longja* bilden Ausläufer der „Budisavina‘ und des „Ostrove* unsere Verbindungslinie und die Ufer und von da bis nach Klepce streichen Höhenzüge, die unter den Bezeichnungen „Gnjezda*, „Loäniea‘, „Crmo brdo* und „Grkov dol“ bekamnt sind. Von der Budisavina zweigt sich ein Höhenrücken, namens „Ostrove* oder „Ostrog“ ab und zieht in paral- leler Richtung mit den Uferbergen, also von Südost nach Nordwest, als Landzunge soweit in's Blato hinein, dass er dieses fast in zwei Hälften: das „dolnji* und „gornji* blato genannt, theilt. Diese beiden Hälften sind jedoch durch den Krupafluss (der im „Jezero“ des „gormji blato“ entspringt) und sein Inundationsgebiet mit einander verbunden. Das jenseitige („gornji“) Blato liegt nordöstlich, das diesseitige („dolnji“) südwestlich dieser Landzunge. Jedes dieser Blatos hat seinen „lIezero“, d. i. seinen, durch kalte Grundquellen gespeisten ständigen See. Aus dem „gornji jezero* entspringt, wie erwähnt, die Krupa, welche bei Dracevo in die Narenta mündet, nachdem sie den grössten Theil ihres Laufes im Blato selbst zurückgelegt hat. Fügen wir noch hinzu, dass unsere Ausflüge sich zunächst nur auf das „dolnji“, das diesseitige Blato erstrecken werden, dass dieses für sich allein vom Volke zumeist mit dem Namen „Utowo blato* bezeichnet wird, weil das andere der grossen Entfernung halber nur sehr selten Besuch erhält und daher wenig genannt wird, dass aber diese Bezeichnung (Utowo blato) für beide zu gelten hat, weil sie, trotz der grundverschiedenen localen Be- schaffenheit ja ein Ganzes darstellen — so können wir die, für das Verständniss nothwendige, allgemeine geographische Beschreibung unseres Beobachtungsgebietes hiemit als erledigt betrachten und strenge an der Hand des Tagebuches übergehen zur Betrachtung des uns zuvörderst anziehenden Theiles: der Ornis selbst. Sonntag, 18. Mai. Früh Ausflug in’s Blato, auf dem- selben Wege Krupa aufwärts. Die Wasserstandsverhält- nisse sind heuer (1885) ausserordentlich günstige, denn der Winter war sehr schneereich und die Frühjahrsregen sehr ausgiebig. Daher erstreckt sich das Inundationsgebiet ausserordentlich weit, die ganze Ebene steht unter Wasser und wimmelt es von Wasser- und Sumpfvögeln aller Art. Später, wenn die Hitze eine tropische wird (38°—40" R. Durchschnittstemperatur) und die Regen gänzlich aufhören, werden die meisten Gebiete wasserfrei, werden angebaut und diese Mais- und Sirakplantagen dienen dann unge- zählten Wachteln, die auf dem Zuge hier einfallen, als Raststation. Auf denselben Feldern, auf denen jetzt (im Mai) der Silberreiher gravitätisch herumspazirt, blüht im August und September die Rebhühner- und Wachtel- jagd. Die auffallendsten Ornisformen bilden jetzt: Der Seidenreiher (Ardea garzetta), der in ganzen Flügen (bis zu zehn Stück) an den Rändern der unter Wasser sesetzten Wiesen fischt, dann der Rallenre iher (A. comata): (beide von den Herzegowcen onomatopoetisch „gak“ genannt). 14 Ferner die Weissaugente (Nyroca leucophthalma), („norva* von „zanoriti* — tauchen); die Silbermöve (Larus argentatus) („galeb“) und die Zwergscharbe (Carbo pygmaeus) („Kalöser“). Auffallend arm ist um diese Zeit der Sumpf an Totanusformen. Ein eigenthümliches (Gebaren legen die See- schwalben (und zwar Sterna nigra, macroura, minuta und leucopateia) an den Tag. Es gibt Stellen, wo sie in grossen Schwärmen ihre Flugspiele aufführen ; sonst streichen sie nur einzeln über die Wasserfläche. Wird da eine herabgeschossen, so sind sie im Augenblick zu hun- derten auf dem Platze und stossen unter dem heftigsten Geschrei auf den Schützen und sein im Wasser liegendes Opfer, so dass man ganz verblüfft wird. (Die Seeschwalbe nennt der Herzegowce „galebina* und „gaeie*.) Der Nach- mittag war der Arbeit gewidmet. Montag 19. unternahm ich mit Mato Ljuban eine Fahrt, um das diesseitige, also unser Blato in seiner ganzen Länge kennen zu lernen. — Bei heftigem Scirocco gings am Ufer hin, oft mit grosser Mühe und Unter- brechungen, da wir stehen bleiben mussten, um das Wasser, welches die Wellen in’s Schiff geschlagen, aus- zuschöpfen. In kürzester Zeit hatte ich drei Silberreiher und einen Rallenreiher erlegt und noch fuhren wir auf offenem Wasser dahin. Es war mir bereits unklar, warum die Leute die Wasserfläche „Blato‘, d. h. Sumpf nennen. Bis an die Berge dehnte es sich aus, von Bergen rings umgeben, ein weites, krystallhelles Wasser, Bald aber kam’s anders. _ Die Fläche scheint eine unabsehbare Wiese darzu- stellen, deren Rasen das offene Wasser, wie die Buchten überzieht mit seinen umstrickenden Armen — das ist die „Mula“, die aus Lagerungen von Seerosen, weissen und gelben besteht, an die sich die verschiedensten Wasserpflanzen anschliessen, die vom Grunde empor- wachsen und so einen viele Meter dicken Teppich geben, dessen oberste Fläche Millionen weisser, gelber, rother Blüthen bilden, die aus dem Wasser emporragen und eben die „Mula“ darstellen. Zu Tausenden liegen da die Schildkröten in der Sonne, um beim leisen Ruder- schlage schwerfällig hinabzutauchen in ihr Reich, zu Abertausenden concertiven die Frösche, deren Stimmen | sich mit dem Pfeifen der Blässhühner („lisca“) und des kleinen Steissfusses (Podiceps minor) („pirilonac“) mengen. Beschwerlich und ungemein anstrengend für den Ruderer ist hier die Fahrt. Endlich kamen wir in freies Fahrwasser, der halbe Tag war vergangen und noch -schienen mir die Berge, welche die Ufer bilden sollten, ebenso ferne, wie bei der Ausfahrt am Morgen. Wir waren im „Jezero* (See) angelangt, das gegen die Ufer zu durch colossale Schilfbestände, die „rakita“ abgegrenzt ist und rasteten am Saume derselben ermüdet von der Arbeit, von der physischen, wie geistigen, (Fortsetzung folgt.) Ein kühner Angriff des Steinadlers. Mitgetheilt von W. Seemann. Die Nummer 541 des „Osnabrücker Tageblattes* enthält folgende, ich weiss nicht, woher entnommene Mittheilung : „Kürzlich hüteten im Thale zwischen Heidenschaft und Wippach zwei Kinder im Alter von dreizehn und acht Jahren Kühe. Plötzlich stürzte sich ein Königs- adler auf den kleineren der beiden Hirten. Als der dreizehnjährige die Gefahr bemerkte, in der sich sein Gefährte befand, schlug er mit einem Knüttel nach dem Kopfe des Raubvogels, welcher betäubt seine Beute fallen liess und, weil verletzt, schwerfällig fort- zufliegen versuchte. Zufälligerweise befand sich in der Nähe ein Jäger, welcher den Raubvogel erlegte. Es war ein Königsadler, welcher am Abhang des Nanos öfter vorkommt. Die Flügelweite betrug mehr als drei Meter.“ Soweit die genannte Zeitung. Ich beurtheilte diesen Bericht so: Es kann ja etwas Wahres an der Sache sein; einige Angaben aber sind jedenfalls unrichtig: der An- greifer ist kein Königsadler (Aquila imperialis) gewesen, ebensowenig hat seine Flügelspannweite über drei Meter betragen ; einem Steinadler (Aquila fulva) aber wäre ein solcher Angriff allenfalls zuzutrauen. Wie wär's, dachte ich weiter, wenn du einen Versuch machtest, das That- sächliche des berichteten Vorfalles zu erfahren? wenn du dich an die Verwaltungsbehörde emes der genannten Orte mit der Bitte wendetest, dir mitzutheilen, in wie weit dieser Bericht wirklich Geschehenes enthält? Ich unternahm den Versuch, nıt welchem Erfolge, möge das folgende an mich gerichtete Schreiben der k. k. Bezirks- hauptmannschaft Adelsberg darthun. Bezugnehmend auf Ihre geschätzte Anfrage vom 20. Juli 1. J. beehre ich mich anruhend eine Abschrift des Berichtes zur gefälligen Kenntnissnahme mitzu- theilen, welchen mir die Herrschaftsverwaltung Wippach erst vor einigen Tagen im Belange des Anfalles zweier Knaben durch einen Adler im Wippacherthale er- stattet hat. Adelsberg, den 27. November 1886. & Der k. k. Bezirkshauptmann: 6. Dell-Cott. Löbliche k. k. Bezirkshauptmannschaft! Unter Rückschluss der geehrten Anfrage vom 25. Juli a. ec. erlaube ich mir, nachdem ich endlich die wahrheitsgemässen Daten erfuhr, Folgendes zu be- richten : „Anfang Juni hüteten zwei Knaben von dreizehn und sechs Jahren auf den Weiden von Urabte Kühe, als sich plötzlich ein Steinadler auf den jüngeren stürzte. Der ältere Knabe schlug den Vogel mit einem Stocke auf den Kopf, so dass er sofort todt blieb, ohne dass er erst durch einen Jäger hätte erlegt werden müssen, wie das Osnabrücker Tageblattmittheilt.“ Der Steinadler wurde mir überbracht und von mir secirt. Es war ein vollkommen ausgewachsenes Exemplar von Aquila fulva, L. und zwar ein Weibchen, welches heuer brütete, wie die nackte Brust bewies; hatte zweihundertsechsunddreissig Centimeter Flügel- spannweite und war einige Tage ohne Nahrung, da der Magen keinerlei Inhalt aufwies. Wippach, den 20. November 1886. ; Schwickert. Jedenfalls handelt es sich hier um einen Fall von Kühnheit des Steinadlers, wie er nicht allzu oft vorkommen mag und noch weniger häufig in zoologischen Zeit- schriften und Werken berichtet wird. Deswegen werden welche der Vogelwelt ihre Theilnahme alle Diejenigen, zuwenden, sich den wohllöblichen k. k. Behörden, deren BETEN. Bemühungen der Vogelkunde die Kenntniss einer werth- ‚vollen Thatsache vermittelt haben, zu lebhaftestem Danke verpflichtet fühlen. Ausserdem ist ein lehrreiches Beispiel geboten von der Unzuverlässickeit, welche derartigen Mittheilungen RII> 15 unserer Tagesblätter in der Regel anhaftet; zugleich aber kann man ersehen, wie durch geeignete Nachfor- schungen aus einem für die Wissenschaft werthlosen Bericht etwas für dieselbe Verwendbares gemacht werden kann. Literarisches. Contributions a la Faune ornithologique de l’Europe oceidentale, Recueil comprenant les especes d’oiseaux qui se reproduisent dans cette region ou qui s’ymon- trent resulierement de passage augmente de la de- seriptions des prineipales espeus exotiques les plus voisines des indigenes ou susceptibles d’etre confonduent avec elles, ainsi que l’enumeration des races domestiques. par Leon Olphe-Galliard 1334—18S6. Der Verfasser hat es unter- nommen die Vogelfauna des gesammten westlichen Europas zu schildern, sicher eine sehr dankenswerthe Auf- gabe. Mit Ausschluss der bloss vereinzelnt vorgekommenen, gibt er Beschreibungen der Arten, welche in dem er- wähnten Gebiete nisten oder regelmässig auf dem Zug daselbst erscheinen, auch solche exotische Species, welche den einheimischen nahe verwandt sind und leicht mit ihnen verwechselt werden können hat er zur Erleichterung der Bestimmung aufgenommen. Auf die Beschreibungen ist besondere Sorgfalt verwendet worden, auch Synonymie- geographische Verbreitung und Lebensweise sind berück- sichtigt. Ueber Anatomie und Physiologie werden die wich- tigeren Werke angeführt, um den Leser zu setzen, sich darüber zu orientiren. Wir wünschen dem Werke günstigen Erfolg, es wird sicher von mannig- fachem Nutzen sein. p- Prof. S. Kolombatovie Gmenik Kraljesnjka Dalmacije U. Div Dvozioli, Grazovi I. Ribe. 3. ce Agsiunte ai Vertebrati della Dalmazia 1886, 8. Professor Kolom- hatovid, der eifrige Erforscher der Fauna Dalmatiens, hat hier neuerliche Beiträge zur Kenntniss der Wirbelthiere dieses Landes gegeben. Unter den werthvollen Beobach- tungen, welche die Vogelwelt betreffen, sind besonders in den Stand | die interessanten Daten über die Budytes-Arten, sowie die Bestimmung eines früher als Hybriden betrachteten, bei Spalato angetroffenen Finken als Serinus canonicus Dresser (S. aurifrons Trister) hervorzuheben. Hoffentlich wird uns der Verfasser bald wieder mit neuen Ergebnissen seiner Studien erfreuen. P. Bericht über eine Reise nach Südungarn und Sla- vonien im Frühjahre 18834. Von Prof. Dr. August von Mojsisovics. Graz 1886. (Separatabdruck aus den Mittheilungen des een Vereines für | Steiermark.) Biologische und faunistische Beobachtungen über Vögel und Säugethiere Südungarns und Slavoniens in den Jahren 1584 und 1385. Von Prof. Dr. August von Mojsisovics m Graz. Mit 2 Holzschnitten. 1886. (Separatabdruck aus den Mittheilungen des naturwissen- schaftlichen Vereines für Steiermark.) Zwei sehr interessante faunistische Arbeiten, auf die wir Ornithologen hiermit sehr gerne aufmerksam machen. Die zweitgenannte Arbeit bildet zugleich einen zweiten Nachtrag zur Omis von Bellye und Darda. Der Verfasser schildert in anziehender Weise seine Reise von Wien nach der Puszta Nestin, von hier nach Kupinovo, von Semlin nach Bellye und Budapest, berichtet über Samm- lungen, selbst beobachtete oder von Andern gefundene Säugethiere und Vögel, interessante Details aus deren meRen und bringt in der zweiten Arbeit reichliche Notizen biologischer und faunistischer Natur über Vögel und Säugethiere Südungarmns und Slavoniens. Wir kommen auf beide Arbeiten noch zurück. Dr. K. Vereinsangelegenheiten. Der naturwissenschaftliche Verein des Museums Franeisco-Carolinum in Linz a. D. hat Herrn Victor Ritter von Tschusi zu seinem correspondirenden Mit- gliede ernannt. Herr Aug. v. Pelzeln wurde von der Societe Im- periale des Naturalistes de Moscou zum wirklicken Mit- gliede ernannt. Die zwei nächsten Monats-Versammlungen des Vereines finden den 14. Jänner und 11. Februar 1887, um 6 Uhr Abends, im grünen Saale der kaiserlichen Aka- demie der Wissenschaften statt. Gäste sind willkommen. Tagesordnung: 1. Mittheilungen des Vorsitzenden. 2. Vortrag des Herrn Hanns von Kadie graphischen Regionen der en . Die zoogeo- (14. Jänner): über seltene Ornis-Formen der Herzegowinn (11. Fe- | bruar). 3. Mittheilungen von Seite der Anwesenden gegen vorherige Anmeldung des Stoffes bei dem Vorsitzenden und Debatte über Motive des Vortrages. Neu haigairatanel Mitglieder: Herr Paul Braun in Wien, I., (Durch Herm G. Spitschan.) Herr Stefan Chernel ‚Johannesgasse 17. von Chernelhäza, Lieutenant i. d. Reserve im Dragoner-Regiment Fürst zu Windisch-Grätz Nr. 14, in Budapest, Arany Jänos- gasse Nr. 1, Thür 28. (Durch Herrn V. Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen.) Herr Karl Denkstein, k. k. Notar in Wien, Hauptstrasse 56. (Durch Herm Zeller.) Herr Rudolf Hamsa in Wien, I., Zelinkagasse 10, 2. Stock, 6. (Durch Herrn Zeller.) Herr Rudolf. Karlsberger, Landesbeamter in Linz a. D., Graben ' Reiser jun.) II., ober-österreichischer 17 II. (Durch OÖ, 16 Herr Heinrich W elsch, kön. Stadthauptmann m Von jetzt ab erscheinen die „Mittheilungen“ am 15. Semlin. (Durch Hermm Ed. Hodek sen.) eines jeden Monates in der Stärke von zwei Druckbogen. Die Redaction der „Mittheilungen des Ormitholo- Die P.T. Herren Mitglieder werden gebeten, den gischen Vereines“, von Herm Othmar Reiser jun. Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jakr 1887 noch nur bis Schluss des Jahres 1886 übernommen, ist durch 5 e ; s Schluss des Jahres 1886 übernommen, Ist dureh | or März 1887 an den Vereins-Cassier Herrn Dr. Karl Beschluss des Vereinsausschusses Herın Dr. Friedrich F ; Knauer übertragen worden und hat derselbe die Redac- | Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauern- tion mit 1. Jänner 1. J. übernommen. markt Nr. Il einzusenden. L t bezüglich derer man sich gefälligst an Herrn Fritz Zeller, II., Untere Donaustrasse 13, wenden wolle, NSeria e erhalten dureh diese Fachzeitschrift aussergewöhnlich grosse Verbreitung im In- und Auslande. Dieselben haben spätestens 4 Tage vor Erscheinen bei Herrn Fritz Zeller einzutreffen, wenn sie in der nächsten Nummer erscheinen sollen. A Ele Sea | Wer Empfohlen zu Versuchen bei Huhmern, onen Be eie. Gicht, Rheuma und Nervenleiden leb. italienisches Geflügel gut und billig beziehen will, verlange Preisliste von Bams Maier in Ulm a. D. Grosser Import italienischer Eule sind weit verbreitete und schmerzliche Leiden, und wird es deshalb allen derartig Kranken gewiss nicht unlieb sein, auf ein Präparat aufmerksam gemacht zu werden, das nach langjähriger Erfahrung nicht nur momentan schmerzstillend, sondern bei längerem Gebrauch auch dauernd heilend wirkt. Oz” Es ist das vom Me | | k. k. Hoflieferanten und Kreisapotheker Franz Johann Kwizda in Korneuburg | ! 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Aug.Schütz.KlausthalamHarz. ee ee ——T Herausgeber: Der Ormithologische Verein in Wien (verantwortlich : Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Friek (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. Bi Inu a Mr. 1 des 11 Talnsanıs der Mi theilungen dis Ornithologischen Vereines in Wien“. Personal-Stand des Vereines Protector des Vereines. Seine kaiserliche und königliche Hoheit der durch- lauchtigste Prinz und Herr RQROTDOoSLE des Kaiserthums Oesterreich Kronprinz und Thron- folger, königlicher Prinz von Ungarn, Böhmen ete. ete., Erzherzog von Oesterreich, Ritter des gold. Vliesses, Grosskreuz des königl. ungarischen St. Stefan-Ordens, Grosskreuz des grossherzogl. toscanischen Verdienst- Ordens des heil. Josef, Grosskreuz und Ehrenbailly des souveränen Malteser - Ritterordens, Ritter des kais. russischen Ordens des heil. Andreas, des heil. Alexander Newsky, des russischen k. k. Ordens des weissen Adlers und des russischen k. k. Stanislaus- Ordens I. Cl., Grosskreuz des kaiserl. brasilianischen Ordens des südlichen Kreuzes und des kaiserlich mexieanischen Adler-Ordens, Gyrosskreuz des Ordens der französischen Ehren-Legion, Ritter des königlieh preussischen Ordens des schwarzen Adlers und des königl. italienischen höchsten Ordens der Verkündigung, Ritter des königlich bayerischen Ordens des heil. Hubertus (in Brillanten) und des königl. sächsischen Hausordens der Rautenkrone. Grosskreuz des königl. württembergischen Verdienst-Ordens der Krone, Ritter des königl, dänischen Ordens des Elefanten, Gross- kreuz (des königl. schwedischen Serafinen-Ordens, des ‘ spanischen königl. und ausgezeichneten Ordens Carl III., des königl. portugiesischen Christus-Ordens und des Militär-Ordens des heil. Benediet von Avis, Besitzer des ottomanischen Osmanie-Ördens J. Cl. (in Brillanten), des königl. niederländischen Ordens des niederländischen Löwen, des kön. belgischen Leopold- Ordens, des königl. griechischen Ordens des Erlösers, des königl. rumänischen Ordens des Sternes von Rumänien, des serbischen Ordens des weissen Adlers und des Takowa-Ordens, sowie des kaiserl. mexic nischen Ordens des mexicanischen Adlers, des gr herzogl. badischen Haus-Ordens der Treue, des gross- herzogl. hessischen Ludwig-Ordens, des grossherzogl. Sachsen-Weimar’schen Haus-Ordens der Wachsamkeit, des grossherzogl. mecklenburgischen Haus-Ordens der wendischen Krone und des herzogl. Sachsen-Erne- stinischen Haus-Ordens, Besitzer des fürstl. monte- negrinischen Ordens Danilo I. für die Unabhängigkeit Montenegros I. C]., Grosskreuz des Ritterordens von San Marino, des kaiserl, japanischen Chrysanthem- Ordens, der I. Cl. des königl. siamesischen nenen Ordens des weissen Elefanten von n, und der grossen Decoration des tunesischen Haus-Ordens vom Blute (in Brillanten): k. k. Feldmarschall-Lieutenant und Vice-Admiral, Commandant der k. k. 25. Infanterie- 'Vruppen-Division, Inhaber des k. k. Infanterie-Reg mentes Nr. 19, des k. k. Corps-Artillerie-Regimentes Nr. 2 und des k. k. Uhlanen-Regimentes Nr. 1, Chef des kaiserl, russischen Infanterie-Regimentes „Sevsky“ Nr. 34 und des königl. preussischen 2. Dranden- burgischen Uhlanen-Regimentes Nr. 11, Oberst A In suite des königl. preussischen Kuiser Franz Garde- Grenadier-Regimentes Nr. 2 mit dem Rangubzeichen .eines Generalmajors, Inhaber des königl, bayerischen Kürassier- Regimentes Nr, 2, Ehrendoctor der Univer- sitäten Budapest, Löwen und Wien, Ehrenmitglied der kuiserl. Akademien der Wissenschaften in Wien und St. Petersburg, der Akademie der Wissenschaften in Lissabon, der kaiserl. Gesellschaft der Naturforscher in Moskan und des deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt in Halle a. S. am 1. Tänner 1897. Gönner. (Nach .dem Datum des Beitrittes geordnet.) 1. Seine Allergetreneste Majestät LUDWIG 1. König von Portugal und Algarbien, diesseits und jen- seits des Meeres in Afrika, Herr von Guinea etc. etc., Herzog zu Sachsen. 2. Seine Hoheit ERNST I. Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, und Berg, auch Engern und Westfalen, Jülich, Cleve Landgraf in Thüringen, Markgraf zu Meissen, gefürsteter, Graf zu Henneberg, Graf zu der Mark und NNen Uete: Herr zu Ravenstein und Tonna, königl. General der Cavallerie und königlich 3 General-Lieutenant der Reiterei, Chef des königlich preussischen magdeburgischen Kürassier-Regimentes Nr, 7. 3. Seine Majestät PETER IN. Kaiser von Brasilien. 4. Seine Majestät KALARAUA 1. König von Hawai. 5. Ihre königl. Hoheit ANTONIA von Hohenzollern, Infantin von Herzogin von Sachsen ete. etc. etc. Fürstin Portugal, 6. Seine königliche Majestät LEOPOLD U. König der Belgier, Herzog zu Sachsen, Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha, Souverain des unab- hängigen Congostantes ete, etc. etc. 7. Seine kaiserliche und königliche Majestät WILHELM 1. Deutscher Kaiser und König von Preussen ete. etc. etc. 8. Seine königliche Hoheit CARL ALEXANDER Grossherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, Landgraf in Thüringen, Markgraf zu Meissen, gefürsteter ( Ü zu Henneberg, Herr zu Blankenhayn, Neustadt und Tautenburg ete. ete.. königl. prenssischer und königl. sächsischer General der Cavallerie, kaiserl. russischer General der Cavallerie, Chef des kaiserl. russischen ingermanlandschen Dragoner-Regimentes Nr. 10, des königl. preussisch-rheinischen Kürassier-Regimentes Nr. 8 und Oberst-Inhaber des k. k. österr. Infanterie- Regimentes . 64 etor der grossherzogl. und herzogl. sächsischen Gesammt-Universität zu Jena etc. etc. etc. 9. Seine Hoheit FERDINAND Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha, Herzog zu Sachsen, Grosskreuz des herzogl. sachsen-ernestini- schen Hausordens (in Brillanten), Ritter des kaiserl. russischen Ordens des heil. Alexander Newsky und des k. k. Ordens vom weissen Adler, Grosskreuz mit der Collane des königl. portugiesischen Militär-Verdienst-Ordens vom Thurm und Schwert und des kaiserl. brasilianischen Ordens vom südlichen Kreuz. skreuz des grossherzogl. mecklenburgischen Hausordens der wendischen Krone, Besitzer des fürstl. montenegrinischen Ordens Danilo I. für die Unab- hängigkeit Montenegros I. Cl., Grosskrenz des fürstl. bulgarischen St. Alexander - Ordens, Besitzer des Marianerkreuzes des deutschen Ritterordens, Mitglied der deutschen ornithologischen Gesellschaft in Berlin, des deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt in Halle a. S., des Vereines „Ornis“ zu Berlin. lebens- längliches Mitglied der Societe d’Acelimatation de France, der Societe Entomologique de France, der Societe Frangaise d’Entomologie, Lieutenant der königl. ungarischen Landwehr -Cavallerie, in Wien, I., Seilerstätte 3. 10. Seine Majestät der Schahenschah NASSR ED-DIN. 11. Sejne Majestät CHRISTIAN IX. König von Dänemark, der Wenden und Gothen, Herzog v. Schleswig-Holstein, Stormarn, Ditmarschen, Lauenburg und Oldenburg, königl. schwedischer General. Chef des kaiserl. russischen Dragoner-Regi- mentes Nr. 17 von „Sseworsk* etc. ete. etc. Ehrenmitglieder. 1. Herr Adolf Bachofen von Echt, sen., correspon- direndes Mitglied der American Ornithologist's Union, Bürgermeister und Brauereibesitzer in Nussdorf a. D., Besitzer der königl. preussischen Medaille für Lebensrettung am Bande, in Nuss- dorf a. D., Färbergasse 18. (d. Z. Präsident.) Ritter des grosshbrit. Michael- und Georgs-Ordens und des Franz Josef-Orde D.,F.R.S y Ss BG. F. R. G. S., corr. Memb. Z. S., Mitglied der tish Ormithologist's Union, Mitglied des permanenten, internationalen, or thologischen Comites, Gouverneur des New-Ze land-Institute, Präsident der Wellington Philoso- phical Society in Wellington, Neusveland. 3. Herr Dr. Johann L. (abanis, erster Custos am kön. Museum der Friedrieh Wilhelms-Universität, Ehrenmitglied der British Ornithologist s Union, ausserordentliches und correspondirendes Mitglied des deutschen Vereines zum Schutze der Vog: - welt in Halle a. S., correspondirendes Mitglied der Academia Nacional de Ciencias in Cordöba, Argentinische Republik, Berlin S. W,, Jacobs- strasse 1030. 2. Herr Walter Lawry Buller, kön. St. 4. -ı = 10. 11. 3: 14. or . Herr . Herr Hans Freiherr v. Berlepsch, €. . Heyr Dr. Wilhelm Blasins, Prof Herr Dr. Otto Finsch, Besitzer der deutschen Kriessdenkmünze für den Teldzug 1870 —1871, Ehrenmitglied der British Ornithologist's Union in London, der American Ornithologist's Union in New-York, ausserordentliches und correspon- direndes Mitglied des deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt in Halle a. S., in Bremen, Bredecamgasse 9 . Herr Dr. Julius Ritter v. Haast, F. R. S., Ritter des kaiserl. östen:. Ordens der eisernen Krone III. Cl. und des kais. österr. Franz Josef-Ordens, Professor und Direetor des Canterbury Museums und kaiserl. deutscher Consul. Mitglied des inter- nationalen permanenten ornithologischen Comite's in Christehurch, Neuseeland. . Herr Dr. Gustav Hartlaub, Präsident der allge- meinen deutschen ornithologischen Gesellschaft in Berlin, Ehrenmitglied der British Ornithologist's Union in Bremen. A Herr Eugen F. v. Homeyer, Ritter des kaiser], österr. Ordens der eisernen Krone III. Cl., Mit- glied des permanenten internationalen omitho- logischen Comite's in Stolp, Pommern. 2 Seine Exeellenz Herr Dr. A. v. Middendorfi, kaiserl. russischer wirklicher geheimer Rath, Comthur des kaiserl. österr. Franz Josef-Ordens mit dem Stern, Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, auswärtiges Mitglied der British Ornithologist's Union, ın Hellenorm, Livland, Herr Alfred Newton, M. A., F. R. S., F. Z. S., Professor der Zoologie an der Universität in Cambridge, Mitglied der British Ormithologist's Union, in Cambridge, Magdalene College. Sir Richard Owen, Professor und Director der Abtheilung für Zoologie, Geologie und Mineralogie am British-Museum, Ehrenmitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien, in London, South Kensington, S. W., Cromwell Road, British Museum. } Seine Excellenz Herr Dr. Gustav v- Radde, Ritter des kaiserl. russischen Ordens der heil. Anna 11. €). mit der Krone, des russischen k. k. Stanis- Ordens II. Cl. mit der Krone, des kaiserl. chen Ordens des heil. Wladimir III. €l., Comthur des kaiserl. österr. Franz Josef-Ordens mit dem Stern, Ritter des königl. preussischen Kronen-Ordens IV. Cl., Besitzer des persischen Sonnen- und Löwen-Ordens IIl. Cl., kaiserl. russischer wirklicher Staatsrath, Divector. des kaukasischen Museums und der öffentlichen Bibliothek in Tiflis, auswärtiges Mitglied der British Omithologist's Union, Mitglied des per- manenten intemationalen ornithologischen Co- mite’s, corespondirendes Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg und eorrespondirendes Mitglied des deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt in Halle a. S., in Tiflis. 2, Hem Professor Thomas Graf Salvadori, Vice- Director am königl. zoologischen Museum in Turin, auswärtiges Mitglied der British Omitho- logist’s Union, Mitglied des permanenten inter- nationalen ornithologischen Comite's in Turin. Seine Excellenz Herr Dr. Leopold v. Schrenck, Ritter des kaiserl. ussischen Ordens der heil. Anna I. CI., kaiserl. russischer wirklicher Staats- rath, Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissen- schaften in St. Petersburg, Mitglied des perma- nenten internationalen owmithologischen Comite's, in St. Petersburg. Herr Philipp Lutley Selater, M. A., Ph. Dr., FT. R. S., Secretär der zoologischen Gesellschaft, Mitglied der British Omithologist's Union, cor- respondirendes Mitglied der Academia Nacional de Cieneias in Cordöba, Argentinische Republik, Mitglied des internationalen permanenten omitho- logischen Comite’s in London, W. 11, Hannover Square. Correspondirende Mitglieder. . Herr Josef Abrabams, Thierhändler in London, East, 191 and 192 St. George's Street. Dr. Bernhard Altum, Ritter des königl. preuss. Ordens vom rothen Adler IV. Cl., Professor an der königl. Forst-Akademie Eberswalde bei Berlin. . Fräulein F. W. Barber in Grahamstown, Cap der guten Hoffnung. M. 2. S., königl. preuss. Lieutenant in der Landwehr- Cavallerie, auswärtiges Mitglied der British Orni- thologist's Union, in Münden. Hannover. ssor an der herzog]l. technischen Hochschule, Director des herzogl. botanischen Gartens und Vorstand des herzogl. haturhistorischen Museums in Braunschweig, ausserordentliches und correspondirendes Mitglied des deutschen Vereines zum Schutze der Vogel- welt in Halle a. S., in Braunschweig, am Fallers- lebenthore 4. . Herr Paul Graf Borchgrave d’Altena, Grosskreuz des österr. kaiserl. Franz Josef-Ordens, Ritter des österr. kaiserl. Ordens der eisernen Krone III. Cl., ausserordentlicher Gesandter und bevoll- mächtigter Minister, Secretär S. M. des Königs der Belgier, in Brüssel, 10. 11. 16. . Herr Dr. Ludwig Bureau, Director des natur- geschichtlichen Museums und supplirender Pro- fessor an der medieinischen Schule in Nantes, auswärtiges Mitglied der British Ornithologist's Union, gründendes Mitglied der Societe Zoologique de France, in Nantes (Loire-Inferieure) 15, rue Gresset. Seine Exeellenz Victor Graf Dubsky, -Freiherr v. Trebomislyc, Ritter des österr. kais. Ordens der eisernen Krone I, €l., Ehrenritter des souveränen Malteser Ritterordens, Grosskreuz des königl. spanischen amerikan. Ordens Isabella’s der Katholischen und des griechischen königl. Ordens des Erlösers, Ritter des russischen k. K. Stanislaus-Ordens I. C1., Besitzer des osmanischen Medjidie-Ordens I. Cl. und des königl. persischen Sonnen- und Löwen-Ordens I. €l., Officier des königl. belgischen Leopold-Ordens und des königl. italienischen Ordens des heil. Moriz und Lazarus, Ritter des spanischen königlichen und ausgezeich- neten Ordens Carl III., Besitzer der Kriegs- medaillv, K. k. wirkl. geheimer Rath, Kämmerer und General-Major, k. k. ausserordentlicher Ge- sandter und bevollmächtigter Minister am königl. spanischen Hofe, in Madrid. Herr Hugo du Roi, Commereienrath in Braun- schweig. Herr Dr. Anton Fritsch, o. ö. Professor der Zoologie und Vorstand des zovlogischen Institutes ander k. k. böhmischen Carl Ferdinand-Universität in Prag. Director der zoologischen und paläon- tologischen Abtheilungen des königl. böhmischen Museums, Mitglied des Comite’s zur naturhisto- rischen Durchforschung Böhmens, ordentliches Mitglied der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, Mitglied der k. k. wissenschaft- lichen Prüfungs-Commission für das Gymnasial- Lehramt und für. das Lehramt an Realschulen in Prag, Correspondent der k. k. geologischen Reichs- anstalt in Wien, correspondirendes Mitglied der Anthropological Society in London, Mitglied der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie, in Prag, Brenntegasse 25. Herr Heinrich &aetke,.C. M. Z. S., Secretär der Regierung auf Helgoland, Eirenmitglied der British Ornithologist’s Union, Mitglied des internationalen permanenten omithologischen Comite’s, in Helgo- land, Trinity-Street. Seine Excellenz Herr Walter M, Gibson, königl. hawaiischer Minister des Aeussern in Honolulu. Herr Dr. A. Girtanner, Mitglied des internationalen permanenten omithologischen Comite’s in St. Gallen in der Schweiz, Sterneneckerstrasse. Seine Hochw. Herr P. Vincenz Gredler, ©. S. Gymnasial-Direetor i. P., in Bozen. Herr Josef Haas, Ritter des kaiserl. österr. Franz Josef-Ordens, Commandeur des königl. schwed. Wasa-Ordens, Ritter des königl. preuss. Kronen- Ordens IV. Cl.,. Offieier des königl. italienischen Ordens der Krone von Italien, Ritter des königl. italienischen Ordens des heil. Moriz und Lazarus, Besitzer des königl. siamesischen Kronen-Ordens V. Cl. und des kaiserl. japanischen Verdienst- Ordens der aufgehenden Sonne IV. Classe, zor- vespondirendes Mitglied der mährisch-schlesischen Ackerbau-Gesellschaft, k. u. k. Consul u. Gerent des General-Consulates in Shanghai. Herr Dr. Camill Heller, o. ö. Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie, Vorstand des zoologischen Cabinetes und Mitglied des akademischen Senates an der k. k. Leopold Franzens-Universität in Innsbruck, coxrrespon- divendes Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien, Direetor-Stellvertreter der k. k. Prüfungs-Commission für Candidaten des Gymnasial- und Realschul-Lehramtes in Inns- bruck. Universitätsstrasse 4. ei Herr Dr. Otto Hermän, Mitglied für Szegedin der Repräsentantentafel des königl. ungarischen ge- meinsamen Reichstages, in Budapest. Herr Dr. Emil Ritter v. Herzmanowsky, k. k. Ministerial-Secretär im Ackerbau-Ninisterium, in Wien, I., Liebiggasse 5, Herr Dr. Emil Holub, Ritter des kaiserl. österr. Franz Josef-Ordens, Ehrenmitglied der königl. geographischen Gesellschaft in London, in Cape- town. E., . Herr Friedrich Wullaston Huttoen, E. G. S., C. M. 2. S., Professor der Biologiv am Canterbury College in Christehureh, Neu-Seeland. . Herr Richard Freiherr Koenig v. Warthausen, Rechtsritter des souveränen Johanniter-Ordens. königl. Kammerherr, ritterschaftlicher Landtags- abgeordneter, Vorstand des oberschwäbischen Zweigvereines für vaterländische Naturkunde, Aus- schussmitglied der allgemeinen deutschen ornitho- logischen Gesellschaft, auf Schloss Warthausen bei Biberach in Württemberg. 2. Herr Georg Kolombatovie, Professor an der k. k. Oberrealschule in Spalato. Herr Gustav Freiherr v. Kosjek, Ritter des kais. österr. Ordens der eisernen Krone II. C]., Comthur des kaiserl. österr. Franz Josef-Ordens mit dem Sterne, Besitzer des kais. ottomanischen Medjidie- OrdensI. C]., Commandeur des päpstlichen Ordens des heil. Sylvester, Ritter des königl. schwedischen Nordstern - Ordens und des königl. dänischen Danebrog-Ordens, Besitzer des fürstl. montene- grinischen Ordens Danilo I. für die Unabhängigkeit Montenegros ]I. Cl., k. und k. ausserordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am kön. persischen Hofe, in Teheran. 29. 30. 31. 32. 37. 40. +» 41. . Heyr Dr. Johann Palacky, ausserordentlicher öffent- . Herr z Leseuyer, Ehrenmitglied de Institut des provinces und des Congres scienfique de France, der Societe zoologique de France, der Soeiete centrale d’agrieulture et d’insectologie generale de France, der Soeiete d’acelimatation in Paris, der Societe proteetrice des animaux in Paris, des Comice departemental de la Marne, der Societe des lettres, des sciences, des arts et de Y'agrieulture de Saint-Dizier (Haute Marne). Mit- glied des internationalen permanenten ornitholo- gischen Comit@’s und der Commission Frangaise Ornithologique in Saint Dizier (Haute Marne), rue de la vietoire, No. 15. . Frau Angela Gräfin Matuschka v. Toppolzan, Freiin v. Spättgen, in Sigmaringen. Herr Dr. €. Hart Marian, Mitglied des inter- nationalen permanenten ornithologischen Comite’s, Seeretäv der American Ornithologist's Union, Ob- mann des Committee on Migration and Geogra- phieal Distribution of North-American Birds, Mit- glied der New-York Academy of Science, der Connecticut Academy de Science und des Nuttall Omithologieal Club, in Locust Grove, Lewis- County, New-York, Herr Dr. Alfred Nehring, Professor an der königl. landwirthsehaftlichen Hochschule in Berlin N., Invalidenstrasse 42. licher Professor der Geographie an der k. k. böh- mischen Carl Ferdinand-Universität in Prag, Mit- glied der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, der naturwissenschaftlichen Ge- „sellschaft in Moskau und Regensburg, Mitglied des Comite’s zur naturhistorischen Durchforschung Böhmens, in Prag, Krakauergasse 11. Herr Th. H. Potts, F.L. S., in Ohinitahi, Canter- bury, Neuseeland. Herr Dr. Anton Reichenow in Berlin SW., Gross- beerenstrasse 52. Herr Busso Freiherr v. Roepert, Oberstallmeister Seiner Hoheit des Herzogs von Sachsen-Coburg und Gotha, in Coburg. Herr ©. B. H. Freiherr v. Rosenberg, Ritter I. C]. des königl. württembergischen Ordens der württem- berg’schen Krone, des grossherzogl. Baden’schen Ordens vom Zähringer Löwen, des grossherzogl. hessischen Ludwigs-Ordens und des herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens, Besitzer der königl. niederländischen silbernen Militär-Dienst- medaille, der königl. niederländischen grossen Medaille für wissenschaftliche Verdienste und der grossherzogl. hessischen goldenen Medaille für Wissenschaft und Kunst, königl. niederländisch- ostindischer Regierungsbeamteri. P., in s’Graven- hage, Oranjeplein 38. Hermann Schalow in Berlin NW., Paul- strasse 31. '. Wladislaw Schier in Prag, Pflaster- gasse 6/ll. - Herr Vietor Schoenberger, Comthur des kaiserl. österr. Franz Josef-Ordens, königl. hawaiischer Consul in Wien, III., Salesianergasse 17. Herr Friedrich Wilhelm Schulze, Capitän langer Fahrt, kön. koreanischer Hafenmeister und Küsten- Inspector, Mitglied des permanenten internationalen omithologischen Comite’s, in Jenchuan, Korea. Herr Alois Freiherr v. Seiller, Ritter des kaiserl. österr. Ordens der eisernen Krone II. Cl., Gross- kreuz des kaiserl. brasilianischen Ordens der Rose, Grosskreuz des päpstlichen Ordens des heil.Gregor des Grossen und Commandeur des päpstlichenPius- Ordens, Ritter des kaiserl. russischen Ordens der heil. Anna II. Cl. und des königl. preussischen Ordens des rothen Adlers II. Cl., Commandeur des spanisch. königl. amerikanischen Ordens Isabella’s der Katholischen mit dem Stern, Ehren-Comthur des grossherzogl. oldenburg’schen Haus- und Ver- dienst-Ordens Herzogs Peter Friedrich Ludwig, Commandeur II. €. des herzogl. braunschweigi- schen Ordens Heinrich’s des Löwen, k. u.k.a. 0. Gesandter und bevollm. Minister am kaiserl. bra- silianischen Hofe in Rio de Janeiro. . Herr Edmund Freiherr von Selys-Longchamps, Senator des Königreiches Belgien, Mitglied der königl. belgischen Akademie. Ehrenmitglied der Soeiete Zoologique de France, Mitglied des per- manenten internationalen ornithologischen Comite’s in Lüttich, 34 Boulevard Sauveniere. . Herr Rudolf Tanere, Fabrikant in Ancelam, Pom- mern. He:r Roland Trimen, F. R. S., F. Z. S., Mitglied der entomologischen Gesellschaft in London, Prä- sident der South African Philosophical Society. Curator des südafiikanischen Museumsin Capetown, Mitglied des permanenten internationalen ornitho- logischen Comite’s in Capetown. Frau Helene Freifrau von Ulm-Erbach, geb. von Siebold, auf Schloss Erbach bei Ulm in Württemberg. 2. Herr Dr. Franz Edler v. Vivenot, Ritter des kön. preussischen Kronen-Ordens IV. Cl., Besitzer des fürstl. Reuss’schen Ehrenkreuzes III. €]., Ritter der zweiten Abtheilung des grossherzogl. Sachsen- Weimar’schen Ordens der Wachsamkeit, kaiserl. deutscher Vice-Consul in Wien, I., Wipplinger- strasse 4. 2 3. 4. 3. 6. 2 8. 25 2) 3. 4. i 3. 7. 8. nn 9. ) 10. 11. 12: 13. 14. 15. 16, uD 23, 3: K. k. Ackerbau-Ninisterium in Wien, I., Liebig- gasse 9. 2 Herr Adolf Bachofen von Echt, sen. (Siehe Ehren- mitglieder.) Herr Henry Noyel Marquis u. Graf v. Bellegarde, Marquis des Marches, Comte d’Entremont de Saint- Romain et de Nangy, Baron de Mons, Herr auf Klingenstein in Steiermark, k. k. Kämmerer und Oberlieutenant a. D., auf Schloss Klingenstein bei Graz. Frau Caroline Bosch in Wien, III., Metternich- gasse 11. Herr Anton Dreher, Ritter des kaiserl. österr. Franz. Josef-Ordens, Landtags-Abgeordneter für Oesterreich unter der Enns, Brauereibesitzer in . Klein-Schwechat. Herr Moriz Edler v. Kuffner, Brauereibesitzer in Ottakring. Herr Friedrich Freiherr v. Leitenherger, Ritter des kaiserl. österr. Ordens der eisernen Krone III. Cl. und des kais. österr. Franz Josef-Ordens, Mitglied des Direetionsrathes des Orientalischen Museums und des Curatoriums des k. k. österr. Museums für Kunst und Industrie, Fabriksbesitzer in Josefsthal, Kosmanos in Böhmen. Herr Franz Freiherr v. Ringhofter, k. k. Ober- lieutenant in der Reserve des Genie-Regiments „G. d. €. Erzherzog Leopold“ Nr. 2, Fabriks- besitzer, in Prag, Smichow. Ordentliche Mitglieder. Herr Otto Graf von Abensperg und Traun, Herr der Primogenitur - Fideiconmiss - Herrschaften Traun und Petronell in Oesterreich ob und unter der Enns und der Fideicommiss-Herrschaft Bisam- berg in Oesterreich unter der Enns, Devotions- ritter des souveränen Malteser - Ritterordens, Oberst-Erblandspanierträger in Oesterreich ob und unter der Enns, erbliches Mitglied des Herren- hauses des Reichsrathes, Landtags-Abgeordneter für Oesterreich unter der Enns, k. k. Kämmerer, in Petronell, Niederösterreich. Herr Josef August Adam, Präparator in Wien, T., Habsburgergasse 7. Frau Anna An der Lan zu Hochbrunn, geb. Zeller, in Wien, IIT., Schützengasse 1. Herr Adolf Bachofen von Echt, jun., Studiosus in Ny-Karlsberg bei Kopenhagen. Herr Oskar Barentlier, Fabriksbesitzer in Haslau bei Eger. Herr K. Bartuska, Lehrer in Budweis, Böhmen. Se. Hochw. P. Franz Sales Bauer, Regenschori des Da ren ee Rein, in Gratwein, Steier- mark. Herr Adolf Bayer, VForstaccessist in Guttentag, Ober-Schlesien. Herr Ferdinand Bayer in Kojetitz in Böhmen. Herr Julius Bednar, Bürgersehul - Direetor in Mistek, Mähren. Fräulein Bianca Bianchi, k. k. Kammersängerin und Solosängerin am k. k. Hofoperntheuter, in Währing, Carl Ludwigstrasse 48. Herr Guido v. Bikkessy in Ungarisch-Altenburg. Herr Hans T. Binder, Schiftsarzt des österr.- ungar, Lloyd in Triest, Herr Dr. Rudolf Blasius in Braunschweig, Ritter des kerzogl. braunschweigischen Ordens Heinrich's des Löwen mit den Schwertern und des königl. preuss. Ordens des eisernen Kreuzes, Besitzer der deutschen Kriegsdenkmünze für 1370— 71, Präsident des permanenten internationalen ormithologischen Comite’s, Docent der Hygiene an der herzogl. technischen Hoehsehule, Petrithor-Promenade 25. Herr Heinrich Blum, Hutfabrikant in Linz, Franz Josef-Platz. Herr L. Böhm, Oberlehrer in Heiligenstadt bei Wien. Herr Marko Graf Bombelles, jun., K. k. Kämmerer, Lientenant i. d. Reserve des k. k. Uhlanen- Regimentes Nr. 5, Besitzer der Herrschaft Grün- hof in Croatien, Schloss Opeka, Post Friedau, Untersteiermark. Herr Augustin Bonomi, Professor am k. k. Ober- Gymnasium in Roveredo. . Herr Brabetz, Cafesieder in Mostar, Herzegowina, Herr Paul Braun, Wien, I., Johannesgasse 17. Herr Ignaz Brauner, Spediteur, Wien, I., Sonnen- felsgasse 8. Herr August Graf Brennner-Enkevoirth, Graf v. Asparn, Edler Heır aufStaatz, Freiherr auf Fladnitz, Stübing, Rabenstein ete., Besitzer d. Fideicommiss- güter Asparn, Grafenegg und Neunigen, ferner der ‘Güter Tulln ete. in Niederösterreich, Zeliz im Bareser, Nyer und Visk im Honther, Beczko, Bohusslawitz, Kostolan und Sipk6 im Neutraer Comitat in Ungam, Oberst-Erblandkämmerer des Erzherzogthums Oesterreich unter der Enns, Gross- kreuz des kaiserl. österr. Franz Josef-Ordens, k. k. Kämmerer, Mitglied des Curatoriums des k. k. österr, Museums für Kunst und Industrie, auf Schloss Grafenegg bei Krems. Herr Spiridion Brusina, o. ö. Professor der Zoologie an der königl. Franz Josefs- Universität und Director der zoologischen Abtheilung des königl. National-Museums in Agram, wirkliches Mitglied 30. 3l. 32. 41. Herı 45. 47. 48. . Herr Ci: i der'südslavischen Akademie, Mitglied der Prüfungs- Commission für Candidaten der Gymnasial-Pro- fessur, Mitglied des permanenten internationalen ornitbologischen Comites in Agram, ? . Herr Wenzel Gapek, Unterlehrer an der Volks- schule in Oslavan in Mähren. Herr Adolf Charvät, Lehrer in Eibis bei Branowitz in Mähren. . Herr Rudolf Charwat in Wien, V., Rampersdorfer- strasse 20. . Herr Stefan Chernel von Chernelhäza, Lieutenant j. d. Reserve im Dragoner-Regiment Fürst zu Windisch-Grätz Nr. 14, in Budapest, Urany Janos- gasse Nr. 1, Th. 28. Herr Dr. Carl Claus, k. k. Hofratlı, wirkliches Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften, Vorstand des zoologisch-vergleichenden anato- mischen Institutes, 0. ö. Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie an de rk.k.Universität, Prüfungs-Commissär für die Abhaltung der ersten Staatsprüfung an der Hochschule für Bodeneultur für das landwirthschaftliche und das forstwirth- schaftliche Studium, Examinator der k. K. wissen- schaftlichen Gymnasial - Prüfungscommission in Wien, Direetor der zoologisch - zootomischen Uebungs-Station in Triest, Wien, T., Franzensring. . Heır Franz de Paula Graf (olloredo-Mannsfeld, k. k. Oberlieutenant in der Reserve des k. k. Dragoner-Regimentes „Kaiser Franz Josef 1.“ Nr.1, Präsident des Niederösterreichischen Jagdschutz- vereines in Wien, I., Zedlitzgasse S. Seine Durchlaucht Josef Fürst Colloredo-Mannsfeld, Ritter des goldenen Vliesses, Grosskreuz des kaiserl. österr. Leopold-Ordens, Ritter des kais. österr. Ordens der eisernen Krone I. Classe, k. k. wirkl. geheimer Rath und Kämmerer, erbliches Mitglied des Herrenhauses des Reichsrathes, Aus- schussmitglied der Bezirks -Vertretung Zbirov im polit. Bez. Horovits und der Bezirks-Vertretung Opo&no im polit. Bez. Neustadt an der Mettau in Böhmen, Major in der Landwehr, Präsident der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft, Wien, I., Stubenring 6. „Columbia“, Tauben-Club in St. Gallen, Schweiz. Seine Excellenz Herr Dr. Sigmund Freiherr Conrad von Eibesfeld, Grosskrenz des kaiserl, österr. Leopold-Ordens, Ritter des kaiserl. österr. Ordens der eisernen Krone I. Ul., Grosskreuz des serl. österr. Franz Josef-Ordens, Ritter des kaiserl. russischen Ordens der heil. Anna I. Cl., Besitzer des osmanischen Medjidie-Ordens I. C1., Grosskreuz des königl. serbischen Takowa-Ordens, Gross- offieier des königl. italienischen Ordens des heil. Moriz und Lazarus, Besitzer des königl. persischen Sonnen- und Löwen-Ordens I. Cl., Commandenr des päpstlichen Ordens des heil. Gregor des Grossen, Ehren-Ritter des souveränen Malteser- Ritterordens, Besitzer des Marijaner-Kreuzes des Deutschen Ritterordens. k. k. wirkl, geheimer Rath und Truchsess, lebenslingliches Mitglied des Herrenhau des Reichsrathes, Besitzer der Jandtäflichen er Eibesfeld, Flammberg und Pellauerhof in Steiermark, Ehrenbürger der Städte Warasdin, Cherso, Gurkfeld, Gottschee, Freistadt, Mistelbach, Moesburg, Windischgarsten, Waid- hofen an der Ybbs, Arnau, Mödling, dann von Hernals, Amstetten u. a., Präsident des Alter- thums-Vereines in Wien, I., Kohlmarkt 11. Herr Johann v. (satö, königl. Vicegespan des Unter-Albenser Comitates in Nagyenyeld Herr W. (zermak in Witkowitz in Mähren. Herr Dr. Carl Wilhelm v. Dalla-Torre, k. k. Professor, Privat-Docent für Entomologie an der k. k. Leopold Franzens-Universität und Haupt- lehrer an der k. k. Bildungs-Anstalt für Lehre- rinnen in Innsbruck, Mainhardstrasse 12/11. Heır Arsen von Damaszkin, Gutsbesitzer in Temesvär, Herr Carl Dauscher, k. k. Post-Offieial, Vorstand des Aerarial - Postamtes in Simmering, Haupt- strasse 82. Herr Carl Domel, k. Wien, I.. Michaelerpla Herr Anton Dengler, Brauereibesitzer in Jedlerses bei Wien, ı! Denkstein, Hauptstr: alır 5 Dominik Graf Desenflans di auf Freybüchl in Steiermark, sowie a hyssegnies, Neerheylissem und Bertreis in Belgien, K. k. Kämmerer, Schloss Freybüchl bei Lebring in Steiermark. Herr Eduard Doell, Inhaber und Director der öffentl, Ober-Realschule in Wien, I., Ballgasse 0. Herr Ernst Ritter von Dombrowski in Wien, IIL., Wussergasse 36. Herr Friedrieh Dratsehmidt Edler v. Mährentheim, Fabriksdireetor in Wien, I., Grünangergass Herr Dr. Alfons Dubois, Conservator am k naturhistorischen Museum in Brüssel, Mitglied der Societe Zoologique de France, Mitglied des permanenten internationalen ornithologischen Co- mites, ®1, rue des Rentiers ä Etterbeck lez Bru- xelles in Belgien. Herr Agenor Hugo Freiherr v. Danay de Duna- Veese, Besitzer der Güter Danjelovice und Ebenfeld in Wien, I., Singerstrasse 4. Herr Ignaz Dusek, fürstl. Schwarzenberg'scher Seetions-Verwalter in Kestran bei Pilsen. Seine Excellenz Wladimir Graf Dzieduszycki, Ritter des kaiserl, österr, Ordens der eisernen Krone I. Cl., Commandeur der französischen Hof-Zuckerbäcker in k. k. Notar in Wien, II., rnas, Herr "x k. . Herr Robert Eder . Herr Johann Ehrmann, . Herr Hermann 3 Ehrenlegion, Ritter des kön. preussischen Kronen- Ordens HI. °Cl., k. k. wirkl. geheimer Rath, lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses des Reichsrathes, correspondirendes Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften in Krakau, Gründer des physiographischen Museums in Lemberg, Delegat des Landes-Ausschusses im Curatorium der Landes-Forstschule in Lemberg, Mitglied des Aufsichtsrathes der k. K. priv. galizischen Aectien- Hypothekenbank, Lemberg, Theaterplatz 18. in Neustadtl, Post Friedland in Bölımen. Herr Dr. Anton Ehlers, k. k. Notar in Wien, II., Obere Donaustrasse 6. . Herr Carl Elmhart in Wien, VI., Gumpendorfer- strasse 14. Thierhändler in Wien, 1II., Rochusgasse 25. Herr Matthäus Elsinger, Ritter des kaiserl. österr, Franz Josef-Ordens, Besitzer der grossen goldenen Salvator-Medaille, Senior des Wiener Handels-Gremiums, Ehrenpräsident des Wiener Thierschutzvereines, Wien, VII., Zollergasse 2. Herr Michael Endl, Rechnungsrath im Fach- Rechnungsdepartement II.fürunmittelbareGebühren des k..k. Finanzministeriums in Wien, I., Schiller- platz 4. Seine Erlaucht Graf Adalbert zu Erbaeh-Fürstenau, Herr zu Breuberg und Rothenberg, in Michelstadt im Odenwalde, via Darmstadt. Herr Josef Erlach jun. in Vöcklamarkt in Ober- österreich. Herr Hugo Ernst, Architekt und Steinmetzmeister in Wien, IV.. Gusshausgasse 16. Herr Leopold Exler, Registrator der Ersten österr, Sparcasse in Wien, VI., Gumpendorferstrasse 96. Herr Moriz Faber, Brauereibesitzer, Wien, iV., Schwindgasse 3. Seine Hochwürden Herr Stephan Faszl, Professor am Ober-Gymnasium der Benedictiner in Oeden- burg. Herr Gustav Figdor, Grosshändler in Wien, II., Praterstrasse 8. Herr Ludwig Freiherr Fischer v. Nagy-Szalotnya, Oberlieutenant im Huszaren - Regiment „Carl I. König von Württemberg” Nr. 6, in Usorna bei Raab in Ungarn. Herr Josef Fleischhacker in Wien, IV., Panigl- gasse 1. . Herr Dr. Josef Ron, Primar-Arzt in Agram. Herr Stefan Graf Porgäch v. Glıymes und Gäes, M ed der Magnatentafel des gemeinsamen ungar. Reichstages, Nagy-Szaläncz bei br . Herr Hormann Fournes in Wien, IV., Klagbaum- gasse 3. Herr F. Frassl, Handelsagent in Währing, Carl Ludwigstrasse 30. „Freunde der gefiederten Welt“, Ornithologische Gesellschaft in St. Gallen, I. Section für Sing- und Ziervögel. 5 „Freunde der gefiederten Welt“, Omithologische Gesellschaft in St. Gallen, II. Section für Ge- Hügelzucht. K. k. Hof-Buchhandlung Frick in Wien, T., Graben 27. Herr Augnst Fruwirti in Freiland, Nieder- österreich. Herr Heinrich Fürst, Forstmeister in Daruvär, Slavonien. Durchlaucht Prinz Emil Egon Fürst zu Fürstenberg, Landgraf in der Baur und zu Stühlingen, Graf zu Heiligenberg und Werdenberg, Freiherr zu Gundelfingen, Herr zu Hausen im Kinzigthal, Mösskirch, Hohenhöwen, Wildenstein, Waldsperg, Werenwag, Immendingen, Weitra und Pürglitz etc. „ k. k. wirkl. geheimer Rath, Major a. D., ıslängliches Mitglied des Herren- hauses Reichsrathes, auf Schloss Lana in Böhmen, Seine Durchlaucht Fürst Maximilian Egon Fürst zu Fürstenberg, af der Baar und zu Stühlingen. Graf zu Heiligenberg und Werdenberg, Freiherr zu Gundelfingen, Herr zu Hausen im Kinziethal, Mösskirch, Hohenhöwen. Wildenstein, Waldsperg, Werenv Immendingen, Weitra und Pürglitz ete. ete., Ehrenritter des souy. Jöhanniter- Ordens, V Itungsrath der ausschliessl. priv. Buschtehrader Eisenbahn, auf Schloss Läna in Böhmen. Fräulein Leopoldine Gabitzer in Rannersdorf. Herr Victor Galle, Fabriksbesitzer in Laibach. Herr Josef Gey, Dampfsägewerksbesitzer in Simmering, Herr Carl Geyer, Oberförster in Linz, Elisabeth- strasse 15. Herr Josef Götzendorfer, Wien, IX., Mariannen- gasse 28 Herr Cı des ir Graf v. Gränow-Wodzicki der Herr ft Olejow mit Bial i Kreise in izien, in Olejöw. Herr Dr. Michael Greisinger in Szepes Herr Wilhelm Grellet, Ingenieur in G in Württemberg. Herr Wilhelm Grond in Mittelwalde Herr Carl Grossbauer Euler Mariabronn, Niederösterreich Wauldstaedt in 5. Herr Josef Gsotthauer, Ingenieur in Wien, IX, Alserbachstra 3. h Icher in Wien, II., Circusgasse 33 Thierhändler in Wien, 33. Herr Josef Günther, I., Tegetthoffstrasse 6. 9. 98. 99. 100. 101. 102. 103. 104. 113. 114. 116. 120. . Herr Si Königl. Seminar zu Habelschwert. : Herr Alfıed Haflner, stud. forest. in Hacking bei Wien (d, Z. Ausschussmitglied). Herr Anton Haindl, Stadtbaumeister. Simmering. Herr Rudolf Hamsa in Wien, ]., Zelinkagasse 10, 2, Stock, 6. Herr Alfred Hanel, Accessist des Steueramtes ‘lev Stadt Wien. in Währing, Johannesgasse 1. Seine Hochwürden Herr P.Blasius Hanf, Besitzer es goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, Benedietiner-Ordens-Priester des Stiftes St. Lam- brecht, Pfarrvicar in Mariahof, in Steiermark. Herr Carl Hanisch in Marienbad, Böhmen. Herr Franz de Paula Graf zu Hardegg auf Glatz und im Marchlande, in Wien, I., Wollzeile 7. Herr A. D. Hauptmann, Juwelier in Wien, IX., Alserstrasse 32. Herr Franz Hauptmann, Ritter des kaiserl. österr. Franz Josef-Ordens, Ritter des königl. sächsischen Albrecht-Ordens. Besitzer d. tunesischenNischani- Iftikhar-Ordens III. Cl. urd des fürst!. montene- grinischen Ordens Danilo I. für die Unabhängig- keit Montenegros V. Cl., Hötelbesitzer, Direetor der Ersten ‘österreichischen Spareasse in Wien, Ausschussmitglied des Oesterreichisch-patrioti- schen Hilfsvereines, in Wien, II., Praterstrasse 7. Herr Franz Hauszmanu, Sparcasse-Beamter in Budapest, 1V., Wienergasse 4. Herr Jacob Helfer, Spediteur, Wien, II., Grosse Mohrengasse 3. Herr Carl Heller, Assistent am herzoglichen Museum in Braunschweig, Rabengasse 12, Herr Josef Hellerer, Lehrer, Vorstand des Ober- bayrischen. Kreis-Lehrervereines in München, Schleissheimerstrasse 6. Herr Gustav Henschel, k. k. Professor in Wien, VIll., Flovianigasse 18. Herr Robert Herzfelder, Neudorf bei Mödling. Herr Theodor Reichsritter v. Hintnern, kaiserl. Rath, Ritter des kaiserl. mexican. Ordens Unserer Lieben Frau von Guadeloupe, Inhaber und Director der Privat-Heilanstalt für Gemüths-, Nerven- und somatische Kranke in Lainz bei Wien, Einsiedeleigasse 11. Herr Theodor Hochstetter, Procurist in Hruschau. Herr Maximilian Hochstötter, in Simmering, Geiselbergstrasse. Herr Eduard Hodek sen., Präparator in Wien, VI., Mariahilferstrasse 5l (d. Z. Ausschuss- Mitglied). 5 Brauereibesitzer in . Herr Eduard Hodek jun., Präparator in Wien, VI., Mariahilferstrasse 51. Herr Eduard Hölzel, Buch- und Kunsthändler in Wien, IV.. Louisengasse 5. fijed Höpfner Edler von Brendt, Guts- verwalter in Laak bei Steinbrück, Steiermark. . Herr Dr. Franz Hold, practischer Arzt in Gries- kirchen, Oberösterreich. « Herr Josef Graf Hoyos-Sprinzenstein, Graf von Gutenstein, Freiherr zu Stüchsenstein, Gutsbe- sitzer auf Nieder-Kreuzstetten in Niederösterreich, k. k. Kämmerer, Landtags-Abgeordneter in Oesterreich unter der Enns, in Wien, III., Stroh- er1l. Herr Josef Freiherr von Hruby und Golenj, Roth- Peckau bei Kolin in Böhmen. Herr Michael Hruza, Handelsagent in Marburg a. d. Drau. 2 5. Herr Franz Jaburek in Wien, VI., Gumpendorfer- strasse 4. Herr Dr. Kurt Jähnich, Werftarzt der ersten iv. Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft verin in Rumänien. - Heyr Friedrich Ritter Jaksceh von Wartenhorst, Hof- und Gervichtsadvocat und Mitglied des Abgeordnetenhauses des Reichsrathes, in Wien, I., Habsburgergasse 9. Herr Adalbert Jeitteles, k. k. Währing, Universitäts- Döblinger- Bibliothekar i. P., in strasse 5, Vereines in Brünn, in Wien, I., » 2 (d. Z. Ausschuss-Mitglied). ß »h Kaemmerer von Worms, Freiherr von -und zu Dalberg, Besitzer der Allodial-Herr- schaft Datschitz mit den Gütern Rirch, Wiedern und Rötschiz, und der Herrschaft Markwaretz in Mähren, der Allodial-Heryschaft Maleschau mit dem Gute Sucdol in Böhmen, der Herrschaft Dalberg und des Gutes Wallhausen in der preuss. Kheinprovinz, der Güter Friesenhausen, Roden- bach und ee in Bayern, x mmerer und lebensläugliches Mitglied des enhauses des Reichsrathes, in Wien, I., Wollzeile 40, Herr Ferdinand Kaindl, Baumeister in Simmering. Herr Leo Freiherr von Kalbermatten in Baden, Niederösterreich. Her Edmund Freiherr v. Kalbermatten in Wien, I., Bartensteinstrasse 13. Herr F r. Kalwach in Lhotka in Böhmen. itter vou Kamler in Wien, III pod Sträni, .r 3. minik Kammel Edler von Hardegger in Grussbach. z Kandernal, Professor am k. k. Staats- ium im III. Bezirke von Wien, in Wien, III., Messenhausergasse 1. ne Hochwürden Herr P. aiserl. Rath, infulirter Abt Alexander Karl, des Beneldictiner- 131. 137. 138. 139. 140. 141. 142. 143. 144. 145. 146. 147. 148. 149, 150. . Her Franz Kletetschka, . Herr Fr . Herr Dr. Julius von Madaräsz, Ordensstiftes Melk, lebenslängliehes Mitglied des Herrenhauses des Reichsrathes, Landtags-Abge- ordneter in Niederösterreich, Consistorial-Bei- sitzer des erzhischöflichen Consistoriums in Agram, General-Director der k. k. priv. weohsel- seitigen Brandschaden-Versicherungs-Anstalt und Vice-Präsident der k. k. Landwirthschafts-Ge- sellschaft in Wien, in Melk. Herr Rudolf 0. Karlsberger, o. ö. Landes-Be- amter in Linz a. d. Donau, Graben 17 II. Herr Aurel Kermeni‘, Rechnungsrevident im k. k. Ackerbau-Ministerinm, Lieutenant im kärnthnerischen Landesschützen-Bataillon „Vil- lach“ Nr. 27, in Penzing bei Wien, Hauptgasse Nr. 58—60 (d. Z. Vereinsseeretär). Herr Christian Graf Kinsky sen., Besitzer der Herrschaften Matzen und Angern in Nieder- österreich, Ritter des kaiserl. österr. Ordens der eisernen Krone II, Cl., k. k. Kämmerer und Ober- lieutenant a. D., Landmarschall des Erzherzog- thums Oesterreich unter der Enns, Mitglied des Abgeordnetenhauses des Reichsrathes und Landtags-Abgeordneter für Oesterreich unter der Enns, Besitzer der goldenen St. Hubertus- Medaille, Präsident des Clubs der Land- und Forstwirthe in Wien, Vertrauensmann der Hypo- thekar - Credits - Abtheilung der österreichisch- ungarischen Bank, Directions - Ausschuss der k. k. priv. wechselseitigen Brandschaden-Ver- sicherungs-Anstalt in Wien, VIIl., Lenaugasse 10. Herr Karl Klein, Anstreicher in Simmering, Hauptstrasse 66. . Herr Werner Kleinschmidt in Wien, VI., Dürer- gasse 9. fürstl. Forstmeister in Chotzen in Böhmen. Herr Johann Kletetschka, firstl. Schwarzen- berg’scher Domänen -Director in Lobositz in Böhmen. Herr Dr. Friedrich Knauer, in Wien, VII., Daun- gasse 4 (d. Z. Ausschuss-Mitglied und Redacteur der „Mittkeilungen*). Herr Johann Knotek, Stud. Forest., in Krönau bei Olmütz. Herv Franz Koberger in Nussdorf a. d. D. Herr Anton Koeyan, Förster in Zubereez, Arvuer Comitat, Ungarn. Kinsky’scher Herr Dr. Carl Ritter Koppler v. Inngau, Hof- - und Gerichts-Advocat, Wien, I., Freyung 7. Herr Johann Kosmac, Werksverwalter in Ber- szaszka. Herr Alexander Freiherr Kotz v. Dobr, k. k. Hauptmann im Corps-Artillerie-Regimente „EML. Rudolf Gerlich Edler von Gerlichsburg“ Nr. 14, Wien, k. k. Arsenal, Kaserne 7. Herr Alois Kraus, Besitzer der silbernen Tapfer- keits-Medaille II. €1., der Kriegsmedaille, der Schleswig-Holstein-Medaille und des kaiserl. ottomanischen Medjidie-Ordens V. C1., Inspector der x. k. Menagerie in Schönbrunn bei Wien. Herr Oswald Krause, Gutsverwalter in Damasko bei Röwersdorf. R Herr Johann Kroha, Besitzer des goldenen Ver- dienstkreuzes mit der Krone, Ritter zweiter Kategorie des herzoglich Sachsen-Emestinischen Hausordens, Bürgermeister in Marienbad, Böhmen. Herr Emil Krüger, Oeconom am Rittergut Nieder- schön bei Freiberg, Sachsen. Herr Max Kruel, Apotheker, Ottenberg, Rheinpfalz, Herr Anton Kubelka, Brauereibesitzer in Gross- Wisternitz bei Olmütz. 3 Herr Josef Kubelka, Stadtbaumeister, Wien, I., Opemring 19 (d. Z. Ausschuss-Mitglied). Herr Adolph W. Künast, Ritter des königl. serbischen St. Sava-Ordens, des herzogl. Sachsen- Meining’schen Verdienst-Ordens ete., k. k. Hof- und Kammer-Buchhändler, Chef der Wallis- hausser’schen Hofbuchhändlung, Kammer-Liefe- rant Sr. k. und k. Hoheit des durelil. Kron- piinzen Erzherzog Rudolf, in Wien, I., Hoher Markt 1. (d. Z. Ausschuss-NMitglied.) Herr Gustav Kiimstler, t. Markteommissär 1. Cl., in Wien, IX., Sobieskigasse 25. Herr Paul Kuschel, Lehrer an der Mädchen- Uebungsschule des Lehrer - Pädagogiums der Commune Wien, in Wien, I., Hegelgasse 12. . Herr Dr. Kutter, kön. Ober-Stabsarzt in Cassel. Herr Dr. Vietor Langhans, k. k. Professor am St ymnasium im III. Bezirke von Wien (d. Z. Ausschuss-Mitglied). Lederer, Besitzer der goldenen Civil- Verdienst-MedailleI.C]. der Republik San Marino, Expeditor der I. österreichischen Sparcasse in Wien, Hundsthurmerstrasse 22. Herr Dr. Rudolf Lewandowski, arzt I. Cl.. Chefarzt und Prof wissenschaften an der Lehre k. Regiments- or der Natur- nnen-Bildungs- Anstalt des x. k. Officierstöchter-Erziehungs- institutes, in Hernals, Hauptstrasse 59 (d. Z. Aussch Mitglied.) Herr Dr. Alexander Lovassy, k. ung. Professor, ordentliches Mitglied der k. ungar. naturwissen- schaftlichen Gesellschaft, des ung. Karpathen- Vereines und der ung. geographischen Gesell- schaft in Nagy-Röcze, Comitat Gömör, Ungarn. Herr W. Ludwig jun., in Karlsruhe, Baden, Leopoldstrasse 15. Adjunet der naturwissenschaftlichen Abtheilung. des ungar. Nationalmuseums in Budapest, Mitglied des permanenten internationalen ornithologischen Comites, Pest, Museumring 38. 160, 161. 163. 164, 165. 166. 167. 168. 169. 170. 171. Herr Albert Mandelhaum in Wien, I., Franz. Josefs-Quai 27. Herr Wolfgang Reichsritter v. Manner, k. k. Ministerial-Secretär a. D., in Schlatten, Post Wagstadt, Oesterr.-Schlesien. Bi Herr August Graf Marschall auf Bureholzhausem und Tromsdorf, Erbmarschall in Thüringen, k. k. Kämmerer, correspondirendes Mitglied der Akademie zu Lyon, auswärtiger Correspondent der geologischen Gesellschaft zu London, in Ober-Meidling, Schönbrunner-Hauptstrasse 152. Herr Leopold Mathias, Gemischtwaarenhändler- in Tattenitz, Post Budigsdorf, Mähren. Herr Josef Maurer, Seeretär der Gewerbe-Ge- nossenschaften für den Gerichtsbezirk Schwechat. in Schwechit. Herr Karl Ferdinand Ritter Mautner von Mark- hof, k. k. Commereialrath, Mitglied der k. k.. Permanenz-Commission für die Handelswerthe, Brauereibesitzer in St. Marx bei Wien. Herr Theodor Ritter Mautner von Markhof in Floridsdorf bei Wien. Herr Ernst Freiherr Mayr von Mellnhof auf Schloss Kogel-Frankenmark, Ober-Oesterreich. Herr Karl Mayerhofer, Solosänger an dem. k. k. Hof-Operntheater In Wien, I,, Elisabeth- strasse 3. Herr Johann Meerkatz, k, k. Hofsiebmacher im Wien, VIL., Burggasse 33. Herr Georg Meichl, Brauereibesitzer in Simmering bei Wien. Herr Dr. Adolf Bernard Meyer, Ritter des kais. österr. Ordens der eisernen Krone III. Ciasse, Offieier des königl. grossherzogl. Luxemburgischen Ordens der” Eichenkrone, kön. Hofrath und Director des zoologischen und anthropologisch— ethnographischen Museums in Dresden, Mitglied des permanenten, internationalen ornithologischen Comites, Ehrenmitglied der k. k. geographischen Gesellschaft zu Wien, der Anthropological Soejety- zu Washington, des naturwissenschaftlichen. Vereines zu Hamburg, der Societa italiana di Antropologia, Etnologia e psicologia eomparata. zu Florenz, der Bengal Philharmonical Society zw Caleutta, des I. Dresdener Geflügelzucht-Vereins- zu Dresden ; auswärtiges Mitglied der schwedischen Gesellschaft für Anthropologie und Geographie zu Stockholm, der British ornithologieal Union zu London, des k. Institaut voor tool-land- en. volkenkunde von Nederlandsch Indie zu Haag, der kais. Gesellschaft: der Naturforscher zu Moskau; correspondirendes Mitglied der Neder- landsch Aardrykskundig Genoolschap zu Amster- dam, der Senkenbergischen Naturforschendem Ges-IIschaft zu Frankfurt a. M., der Zoological Societyzu London, der k. Naturkundig Vereenigung- in Nederlandsch Indie zu Batavia, der Bataviaasch genoolschap yan kunsten en wetenschapen zw Batavia, der Vereenigung ter bevordering van geneeskundige wetenschapen in Nederlandsch Indie zu Batavia, der R. Sociedad Eeonomiea de Amigos del Pais de Filipinas zu Manila, der: Indisch Aardrykskundig Genoolschap zu Samarang (Java), des Vereins für natnrwissenschaftliche- Unterhaltung zu Hamburg, des Anthropological Institute of Great Britain and Ireland zu London, der American ornithologieal Union zu New-York, der Societe d’Anthropologie zu Paris, der Soeiete d’Ethnographie zu Paris, der Societe academique- Indo-chinoise zu Paris, Delezirter der Alliance scientifique universelle zu Paris für Sachsen: eorrespondirender Delegirter der Societe aca- demique Indo-chinoise zu Paris, der kais. Leo— poldinisch-Carolinischen Academie der Natur- torscher zu Halle a. S., der Zoological Record Society zu London, der Willushby (ornithological) Society zu London, ete. ete. Besitzer der Medaille I. Classe von dem Congres international des sciences gdographiques A Paris und der silbernen Vereins-Medaille des ornithologischen Vereines. zu Wien, in Dresden. 2. Herr Dr. Alexander Mihalovits, Stadtphysieus in Bärtfa in Ungarn. K. K. technisches und administratives Militär- Comite in Wien, VI., Getreidemarit 9. Herr Heinrich Ritter von Miller zu Aichholz, Fabriksbesitzer in Hrusehau in Oesterreichisch- Schlesien . Hex Franz Minichreiter in Hernals, Lobenhaner— gasse 1. 6. Herr Dr. August Mojsisovies Edler v. Mojsvar, ausserordentlicher Professor der Zoologie an der k. k. technischen Hochschule und Privat-Docent für Zoologie und vergleichende Anatomie an der k. k. Carl Franzens - Universität, cortespon- divendes Mitglied der American Ornithologists” Union in New-York, in Graz, Sparbersbach- gasse 25. . Herr Dr. Guido Morpurgo in Atzgersdorf, Donau- strasse 10. . Herr Dr. Carl Moser, Professor am k. k. Staats gymnasium in Triest. 179. Herr Otto Müller in Braunschweig, Bulten- weg 21. Zi 180. Herr Franz Nagy, Zuckerfabriks-Buchhalter in: Prahanowitz via Olmütz. . Herr Johann Neweklowsky, Landwirthin Fuchsen- gut bei Steyer. . Herr Franz Niessner, Maschinist im Lagerhaus der Stadt Wien, k. k. Prater. . Seine Excellenz Josef Graf von Nostitz-Rineck, Herr der Fideicommiss-Herrschaft Plan mit Gott— EN ZERRETTEN io re 18. 185. 186. 187. 188. 189. 190. 195. 1%. 197. 198. 199. 200, schau in Böhmen, sowie in Preussise chlesien der Rittergüter: Steinseifersdorf im Kreise ‚Reichenbach, Kalthaus, Lobris, Merzdorf und Profen im Kreise Jauer, Ehrenritter des souve- ränen Malteser-Ritterordens, erbliches Mitglied des Herrenhauses des Reichsrathes, Abgeordneter des böhmischen Landtages, k. k. wirklicher ge- heimer Rath, Kämmerer und Major a. D., Aus- schassmitglied der Bezirks-Vertretung Neu-Be- nätek im politischen Bezirke Jungbunzlau, und der Bezirks-Vertretung Rokitnitz im politischen Bezirk Senftenberg in Böhmen, in Plan in Böhmen. Herr Johann Nepomuk Obert, Officier des königl]. rumänischen Ordens der Krone von Rumänien k. k. Rechnungsrath, Ober-Wardein des k. k. Hauptmünzamtes in Wien, III. Heumarkt 4. Carl Noväk, in Wien, VII., Stolzenthalergasse 12. Frau Therese v. Orlando, geh. v. Stark, in Prag. Herr Carl Pallisch, Ingenieur in Erlach a.d. Aspang-Bahn. 3 Herr Johann Pammer, Wildprethändler in Wien, I., Wildpretmarkt 2. 2 Herr Max Paseh, Commissionshändler in Wien, VI., Windmühlgasse 39. ä Herr August v. Pelzeln, Custos der zoologischen Abtheilung des k. k. naturhistorischen Hof- museums, Ehrenmitglied der British Ornithologist's Union, auswärtiges Ehrenmitglied des Nuttal Ornithological Club in Cambridge, U. S., und der American Ormithologist’s Union in New-York, wirkliches Mitglied der Societe Imperiale de Naturalistes de Moscou, Mitglied der Sociste Zoologique de France, ausserordentliches und cor- respondirendes Mitglied des Deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt in Halle a. S., eorresp. Mitglied der zoologischen Gesellschaft in London, in Wien, I., Schönlaterngasse 13 (d. Z. Vice-Präsident). - Herr Franz Petritsch, Director der Niederlage der Mahlmühle zu Strazig in Triest. Herr Leopold Pianta, städtischer Steneramts- Official in Wien, I., Tiefer Graben 36 (d. Z. Ausschuss-Mitglied). . Herr Alois Planner, Kaffeesieder in Wien, VI., Mariahilferstrasse 84. . Herr Josef Graf v. Platz, Freiherr zu Thurn, Herr zu Höch, Pichl, Ober-Weissburg, und Grä- disch, k. k. Lieutenant in der Reserve des 12. Festungs-Artillerie-Bataillons, in Brünn, k. k. Bezirkshauptmannschaft. Herr Fr. X. Pleban, Apotheker in Wien, T., Stock im Eisen-Platz 7. R Herr Friedrich Graf Pocei, Besitzer des Ritter- lehens Ammerland am Starnberger See, königl. bayerischer Kämmerer, kaiserl. deutscher Ober- förster zu München, gräfl. Pocei’sches Haus, Doult-Platz 3. 8 Herr Leopold Graf Podstatzky-Liechtenstein, Freiherr auf Prussinowitz, Ehrenritter des sou- veränen Johanniter-Ordens, k.k. Kämmerer und erbliches Mitglied des Herrenhauses des Reichs- rathes in Wien. I., Singerstrasse 27. Herr Hermann Pohl in Wien, VI., Wallgasse 40. Herr Arthur Graf Potocki, k. k. Kämmerer, Krzeszowice bei Krakan. R Herr Anton v. Pretis-Cagnodo, Ritter des kaiserl. österr. Ordens der eisernen Krone III. Classe und des französischen Ordens der Ehrenlegi Ofh- eier de l’instruetion publique, Ministerialrath im k. k. Ackerbauministerium, Mitglied der k. k. Permanenz-Commi für die Handelswerthe in Wien, I., Liebiggasse 5. x - Herr Dr. Leo Piibyl, Schriftführer des Clubs der Land- und Forstwirthe, in Wien, IV. Waag- gasse 4 (d. Z, Ausschuss-Mitglied.) 2. Herr Dr. Christof Reinl, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes, k. k. Stab spitale Nr. 25 in Bistiitz, -t im Garnisons- ebenbürgen. . Herr Dr. Othmar Reiser sen., Hof- und Gerichts- Adyocat in Wien, I., Tuchlauben 4 (d. Z. Aus- schuss-Mitglied). Herr Othmar Reiser jun. in Wien, I., Peters- platz 10 (d. Z. Ausschuss-Mitglied). n Herr Dr. Vincenz Richter, Mitglied des Directions- Ausschusses der k. k. priv. wechselseitigen Brandschaden -Versicherungs -Anstalt in Wien, II., Taborstrasse 17, - Herr Adolf Ritter, Besitzer der Herrschaft Pozna- novec, Post Zlatar, in Croatien. Herr Alois Rogenhofer, Custos an der zoologischen Abtheilung desk.k, naturhistorischenHofmuseums, Mitglied der kais. Leopold-Carolinischen Akadem ie der Naturforscher, Correspondent der k. k. geologi- schen Reichsanstalt in Wien, VIII, Josefstädter- strasse 19, 208. Herr Gustav Rupp, Rechnungs-Revident der k. k. Ober-Staatsanwaltschaft in Wien, I., Volksgarten- strasse 2. 209. Herr Carl Sachse in Altenkirchen, Westerwald. 210. Herr Hugo Graf von Saint-Genois, Freiherr von Annenucourt in Totis, Ungarn. 211. Verein für Vogel-Kunde und -Schutz in Salzburg. 212. Herr Friedrich Sander in Wien, III. Seidlgasse 5. 213. Herr Carl Anton Schaefer, Fabrikant in Teltsch. 214. Herr Rudolf Graf Schaffgotsch, genannt Semper- frei von und zu Kynast, Freiherr zu Trachen- berg, zweiter Majoratsherr auf Kynast, Erbherr der Lehensherrschaft Wildschütz .in Oesterr.- Schlesien, k. k. Kämmerer, in Mosöcz, Turöezer- Comitat, Ungarn. 215. Herr Ernst Schauer, Conservator in Pieniaki bei Brody in Galizien. 239. 240. . Herr Franz Sehmidt, Neu-Fünfhaus, Beingasse 6. . Herr Richard Schmidt, Bau-Techniker in Magde- - Herr Johann Spatny, fü . Herr L. Stein, Gros . Herr Dr. Franz Steindachner, Ritter des kaiserl, . Herr Robert Ritter . Herr . Herr Eduard . Seine I . Herr Gustav Scherbaum, Dampfmühlenbesitzer in Marburg a. d. Drau. . Herr Moritz Schey in Wien, T., Heinrichsgasse 4. . Herr Dr. Bernhard Schiavuzzi, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone und der Kriegsmedaille, Arzt der Societä operaja in Pola. . Fräulein Antonie Schlaeger, Solosängerin amk.k. ° Hof-Operntheater in Wien, II., Novaragasse 55. . Herr Franz Sehlögl in Rudolfsheim bei Wien, Schönbrunnerstrasse 19. . Dr. Robert Schlumberger, Edler von Goldeck, Weingrosshändler, Mitglied derLandescommission in Phylloxera-Angelegenheiten in Wien, I., Opern- ring 8. 2. Firma J. Schmerhofsky, Wien. VI., Kanalgasse 4. burg, Bismarckstrasse 14, III. . Herr Josef Schoenthoner, Vorstand-Stellvertreter der Effeeten-und Vorschuss-Abtheilung derErsten österreichischen Sparcassein Wien, VIII., Laudon- gasse 47. 26. Herr Ferdinand Seholz, Bürgerschullehrer an der Communal-Bürgerschule für Knaben, VI. Mollard- gasse 4, . Herr Hugo Scholz, Kaufmann in Wien, IX., Pere- grinigasse 4. . Herr Norbert Scholz in Poisdorf. . Herr Franz Schosteritsch, Haus- und Realitäten- besitzer in Marburg a. d. Dran. - Herr K. Robert Schröer, Redacteur der „Allge- meinen Wein-Zeitung“ in Wien, IIT., Heumarkt 7. . Herr Gotthold Schumann, Fabriksbesitzer in Crimmitschau, in Sachsen. . Herr Adolf Schwab, Apotheker in Mistek. . Herr Dr. Erasmus Schwab, Besitzer des gold.Ver- dienstkreuzes mit der Krone, Director des Com- munal-Real- und Obergymnasiums in Mariahilf in Wien, VI., Mariahilferstrasse 13: . Herr Gustav Schwab, gräfl. Breunner'scher Güter- Direetor in Wien, I., Hegelgasse 8. . Herr W. Seemann, Lehrer an der Bürgerschule in Osnabrück. - Königl. Seminar zu Habelschwert. . Herr Otto Graf Serenyi von Ki Seräny, Herr der Herrschaft Luhaezowitz in Mähren, auf Schloss Luhaczowitz. . Herr Heinrich Joukheer v. Siebold, Ritter des kaiserl. österr. -Franz Josef-Ordens, Ritter I. Ka- tegorie des königl. württembergischen Friedrich- Ordens, Ritter I. Kategorie des grossherzogl. hessischen Ludwig-Ordens und Ritter des Ver- dienstordens Philipp's des Gross üthigen, des grossherzogl. Baden’schen Ordens vom Zähringer- Löwen, des grossherzogl. Sachsen-Weimar’schen Hausordens der Wachsamkeit und des königl. dänischen Danebrog-Ordens, Mitglied des intern. permanenten ormithologischen Comites, k. und k. Legations-Secretär in Tokio. Josef C. Sieh, Bureau-Vorstand der k. k. Ge- neral-Direetion der österr. Staatsbahnen inWien, I., Johaunesgasse 1. Herr Oscar Simony, ausserordentlicher Professor der Mathematik, Physik und Mechanik, und Prüfungs-Commissär der Commission für die Ab- haltung der ersten Staatsprüfung für das land- wirthschaftliche und forstwirthschaftliche Studium an der k. k. Hochschule für Bodeneultur in Wien, VIII., Laudongasse 17 stl. Schwarzenberg’scher Revierförster in Lomnitz, K. F. J. B. Böhmen. - Herr Georg Spitschan, Rechnungsrath der nieder- österr. Landesbuchhaltung in Wien, I., Herren- gasse 13 (d. Z. Ausschuss-Mitglied). ändler in Wien, IIT., Diana- gasse. österr. Ordens der eisernen Krone III. Cl und des kaiserl. österr. Franz Josef-Ordens, sitzer des fürstl. montenegrinischen Ordens Danilo I. für die Unabhängigkeit Montenegros III. Classe, k. k. Regierungsrat und Direetor der zoologischen Abtheilung des k, k. natur= historischen Hofmuseums, i Mitglied der kaiserl. Akademie der V aften in Wien, correspondirendes auswär itglied der natur- wissenschaftlichen Akademie zu San F eisco, der königl. Akademie zu Lissabon, auswärtiges Mitglied der zoologischen G haft in London, Ehrenmitglied des naturhistorischen Landes. museums in Klagenfurt und des Deutschen Fischerei-Vereines in Berlin, Mitglied ciete d’Acelimatation zu Paris, der Socie logique de France, Ehrenmitglied der Lite and Philosophical Society of Liverpool, in W I., Kohlmarkt 20, >. Herr Anton Stibler, Lehrer und Hausbesitzer in Marburg a. d. Drau ‚on Stockert, in Wien, I., Am Hof 7, Ernst Stoiber, Tonse Ersten österreichischen Spx I.. Graben 21. Civilingenieur ’r, Beamter der asse in Wien, Strauch, Oeconomie-Beamter in rodersdorf in Niederösterreich, Sllenz Paul Graf Szechönyi von Särvär und Felsövidek, Herr auf Läbod in Ungarn, Ritt. des kaiserl. österr, Ordens der eisernen Krone I, Classe, k. k. wirklicher geheimer Rath und Kämmerer, königl. ungar. Minister für Ackerban, Industrie und Handel, Mitglied der Repräsen- Deutse 256. . Herr Josef Talsky, . Herr Johann Baptist Wallishausser, . Fräulein Caroline Weber, 37. Herr €. Weller in Kopenhagen, 8. Herr Dr. Hermann Widerhofer, Comthur des . Herr Heinrich Welsch, kön. tantentafel des gemeinsamen ung. Reichstages, in Budapest, Franz Joset-Platz. . Herr Gabriel Szikla, Professor an der städtischen Ober-Realschule in Stuhlweissenburg. . Herr Stefan Graf Sztäray von Sztära und Nagy- Mihäly, k. k. Kämmerer, k. und k. Viee-Consul in Sophia, Lieutenant in der Reserve des k. k. Uhlanen-Regimentes Kaiser Franz Josef Nr. 4, Mitglied der Magnatentafel des königl. ung. ge- meinsamen Reichstages, in Sophia in Bulgarien. I ) technischer Lehrer in Nen- titschein. - Herr Ferdinand Graf zu Trauttmansdorff-Weins- berg in Wien, 1., Herrengasse 21. . Herr Dr. Johann Jakoh v, Tschudi, auswärtiges orrespondirendes Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Jakobshof bei Edlitz in Niederösterreich, . Herr Vietor Ritter v. Tschusi zu Schmidhoffen, Mitglied des permanenten internationalen orni- thologischen Comites, cörrespondirendes Mitglied des oberschwäbischen Zweig-Vereines für vater- ländische Naturkunde und der American Ornitho- logist’s Union in New-York, correspondirendes Mitglied des naturwissenschaftlichen Vereines am Franeisco-Carolinum in Linz, Villa Tännenhof, Hallein, Herr Eduard Uhl, Ritter des kaiserl, österr. Or- dens der eisernen Krone IT, Classe und des kaiserl. österr. Franz Josef-Ordens, Besitzer der doppelten grossen gold. Salvator-Medaille, Landtags-Abgeordneter, Bürgermeister derReichs- haupt- und Residenzstadt Wien, Vorsitzender des Bezirks-Schulrathes nnd der Grundstener-Regu- lirungs-Bezirks-Schätzungs-Commission für die Stadt Wien, Präsident der Kaiser Franz Josef- Stiftung zur Unterstützung des Kleingewerbes, Mitglied der Donau-Regulirungs-Commission in Wien, neues Rathhans. . Frau Christine Uhlig, in Wien, III., Barmherzigen- gasse 16. - Untersteierischer Geflügelzucht-Verein in Mar- burg. - Herr Emanuel Urban, pens. Professor in Troppau, Bäckergasse 23. . Herr Michael Wachter, Chef der Lebensversiche- rungsbranche der k. k. Oesterr. Versicherungs- Gesellschaft „Donau® in Wien,T., Schottenring 13. k. k. Hof- theater-Buchdruckerei-Besitzer in Wien, VII., Lenaugasse 19, . Herr Mathias Waniezek, Magistratsrath, Wien, I., Bäckerstrasse 30. . Herr Stefan Freiherr v. Waslıington auf Schloss Pöls bei Wildon in Steiermark. . Herr Alois Watzka, jubilirter k. k. Hofrath in Wien, IV., Heumühlgasse 6 (d. Z. Ausschuss- mitglied.) Unterlehrerin an der Allgemeinen Volksschule für Mä chen, III., Stroh- Sasse 5, in Wien, III., Strohgasse 2, 3. Herr Gustav Weber, Direetor der k. k. ausschl. privileg. Apollokerzen-Fabrik in Simm ing. nee) sredgasse 28, kaiserl. österr. Franz Josef-Ordens, Ritt. des kais, österr. Ordens der eisernen Krone III. € Commandeur des grossherzogl. toscanisch. C Verdienst-Ordens, Comthur des königl. baye- rischen Verdienst-Ordens vom heil. Michael, Commandeur des königl. belgischen Leopold-Or- dens, Grossofficier des königl. serbischen Takowa- Ordens, Officier des französi chen Ordens der Ehrenlegion, Leibarzt Ih kaiserl. und königl, Hoheit der durchlauchtiesten Fran Erzlerzogin Marie Valerie, k. k. wirklicher Hofrath u. Leib- arzt, ordentlicher Professor der Kinder-Heilkunde an der Wiener Universität, Director des St. An- nen-Kinderspitales, in Wien, I., Plankengasse 1. Stadthauptmann in Semlin. Herr Heinrich Wien, Besitzer der Kriegsmedaille, k. k. Regierungsrath, in Wien, I., Stadiongasse 4. Herr Wilbers, Lehrer in Nemden bei Wissingen, Provinz Hannover. Seine Excellenz Herr Johann Nepomuk Graf von Wilezek, Frei- und Pannerherr von Hultschin und Gutenland, Herr der Fideicommiss-Herrschaften Königsberg, Porula, Gross - Pohlom, Polnisch- Ostrau und Hrudschau in Oesterr.-Schlesien und der Allodialgüter Kreutzenstein, I insberg, Se6- barn, Tresdorf ete. in Nie :rösterreich, Ritter des kais. österr, Ordens der eisernen Krone I. Cl., Commandeur des kais. österr, Leopold-Ordens, Besitzer der goldenen Tapferkeitsmedaille und der Kriegsmedaille, k. k. wirkl. geheimer Rath und Kämmerer, erbliches Mitglied des He hauses des Rı athes, Ehrenbürger der Reichs- haupt- und Residenzstadt Wien und der landes- fürstl. Stadt Korneuburg, Ehrenmitglied der kuis, Akademie der Wissenschaften, Mitglied des Cura- toriums des k, k. österr. Museums für Kunst und Industrie, Correspondent der k, k. Central-Com- mission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale für Oesterreich unter der Enns, Mitglied des Direetionsrathes des Orientalischen Museums in Wien, Ehrenpräsident der Wiener Freiw n Rettungsgesellschaft, Präsident der k. k aphischen Gesellschaft in Wien, I., Herrengas 2» Herr Hans Wilhelm, Neu-Fünfhaus, Beingasse 6, 974. Herr Rudolt Wöber, Bijouteriewaaren-Fabrikant in Wien, VI., Matrosengasse 6. 275. Herr Eduard Zacherl in Unter-Döbling, Herren- gasse 21. RANG 276. Herr Eduard Zdeborsky, Gutsverwalter in Keczöl, Post Mihaly, Oedenburger Comitat. 277. Herr Julius Zecha, Depot-Cassier der Effeeten- und Vorschusscasse der Ersten österr. Sparcasse, Präsident: Herr Adolf Bachofen von Echt, sen. 1. Vice-Präsident: Herr August von Pelzeln. 2. Vice-Präsident: vacat. I. Hon.-Secretär: Herr Aurel Kermeni£. 2. Hon.-Secretär: Herr Julius Zecha. Hon.-Cassier: Herr Dr. Carl Zimmermann. Redacteur der ‚‚Mittheilungen‘‘: Herr Dr. Friedrich Knauer. Akademien, gelehrten Gesellschaften und Zeitschriften, mit welchen der Nord-Amerika. Vereinigte Staaten von Amerika: Smithsonian Insti- tutiön. in Washington. Süd-Amerika. Argentinische Republik: Academia Nacional de Ciencias en Cördoba. Asien. Japan: Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völker- kunde Ostasiens in Tokio. Australien. Neu-Süd-Wales: Australian Museum of Sidney. Europa. Belgien: L’ Epervier, Moniteur des societes pigeon- nieres, in Brüssel. 5 Chasse et Peche, Acclimation et Elevage, in Brüssel. r Frankreich: Le Poussin, Organe des Eleveurs, in Crosne. in Unter-Döbling, Herreng. 23 (d. Z. 2, Vereins- seeretär). ? 278. Herr Moritz Zecha, Cassier II, Cl. des k. k. Ver- satzamtes in Wien, II., Grosse Stadtgutgasse 10. 279. Herr Friedrich Zeller, Kaufmann in Wien, II, Untere Donaustrasse 13 (d. Z. Ausschussmit- glied). Vereinsleitung: | 380. Herr Dr. Carl Zimmermann, Besitzer des gold, Verdienstkreuzes, Hof- und Gerichtsadvocat in Wien, Bauernmarkt 11 (d. Z. Vereins-Cassier), 281. Herr Wladislaw Zonfag, Custos am gräfl. Dzie- duszycki'schen Museum in Lemberg, Theater- platz 18. 282. Zoologischer Garten in Budapest. 283. Herr Johann Zuleger, Kaufmann in Simmering. Ausschuss-Mitglieder: Die Obigen und Herr Alfred Haffner, Herr Eduard Hodek, sen., Herr Hans von Kadich (Custos der Sammlungen), Herr Josef Kubelka, Herr Adolph W. Künast, Herr Dr. Vietor Langhans, Herr Dr. Rudolf Lewandowski, Herr Leopold Pianta. Herr Dr. Leo Piibyl, Herr Dr. Othmar Reiser, sen., Herr Othmar Reiser, jun. ANA ANAnH Hanna Verzeichniss der Deutschland: Pfälzische Geflügel-Zeitung in Kaisers- lautern. Verein für Naturkunde in Cassel. Zeitsehrift für Geflügel--und Singvögelzucht in Hannover. £ Blätter für Geflügelzucht in Dresden. Der Waidmann in Leipzig. Deutscher Verein zum Schutze der Vogelwelt in Zangenberg, Die gefiederte Welt in Berlin. Die Vogelwelt in Heilbronn. Zeitschrift für Ornithologie und practische Ge- flügelzucht in Stettin. Naturae Novitates in Berlin. St. Andreasberger Blätter für Kanarienzucht und Handel, in Duderstadt a. Harz. Zeitschrift des landwirthschaftlichen Vereins in Baiern, in München, Grossbritannien und Irland: Natural History Society of Glasgow. Italien: Bollettino del naturalista (Spende des Herrn Senoner). (Bibliothekar), Herr Georg Spitschan, Herr Alois Watzka, Herr Fritz Zeller. Verein im Sehriften-Tausch steht, Niederlande: Koninklijk Zoologisch Genootschaup „Natura Artis Magistra® in Amsterdam. Norwegen: Norsk Jaeger & Fisker Forening in Kristiniaa. Tromsö Museums Arshefter. Oesterreich-Ungarn : NaturforschenderVerein in Brünn. Jagdschutzverein in Wien. Waidmann's Heil in Klagenfurt. A. Hugo’s Jagd-Zeitung in Wien. Kroatischer Naturforscher-Verein in Agram. Allgemeine Getiügel-Zeitung in Wien. Amtsblatt des Landesculturrathes für das König- reich Böhmen, in Prag. VWissenschaftlicher Club, in Wien. Russland: Societ& Imperiale des Naturalistes de Moscon. Naturforscher-Verein in Riga. Naturforscher-Gesellschaft in Dorpat. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Schweiz: Schweizerische Blätter für Ornithologie in Zürich. see GG er nn Herausgeber: Der Omithologische Verein in Wien. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Friek (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. Druck von J. B. Wallishausser. - =— Wogelkunde, Wogel-Schup und — gesucht und Srieffaukenwelen. Dis Gef Redacteur: Dr. Friedrich K. Knauer. | Franeo-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick in Wien, I., Graben Io. Fehmar | von Echt in Nussdorf bei Wien; alle redaetionellen Mittheilungen, Sendungen von Man ipten, Recensionsexemplaren u. s. w. an Die „Mittheilungen des Ornitlologischen Vereines in Wien“ erscheinen am 15. jeden Monates. Abonnements & 6 fl., sammt Nr. 27, entgegengenommen, und einzelne Nummern ä 50 kr. — 1 Mark daselbst abgegeben. — Inserate 6 kr. — 12 Pfennige 1887 für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilungen an das Präsidium sind an Herrn Adolf Bachofen D | den Redactenr Dr. Friedrich K, Knauer, VIIL., Daungasse 4 zu richten. —Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. | | a 2 Inhalt: Turdus pilaris im Böhmerwalde. Von A. Baron Kotz. — Einige Beobachtungen über den Zwergfliegenfünger. (Museicapa paryaL.) Von Stephan Chernel von Chernelhaza. — Verbreitung der gänseartigen Vögel (Anseres) in Böhmen. Von Med. Dr. Wladislaw Schier. — Beobachtungen über Jie Ankunft der Zugvögel in der Umgegend von Erbach, im württembergischen Oberlande. Von Freifrau von Ulm-Erbach, geb. von Siebold. im Hinterland. Von Hanns v. Kadiceh. (Fortsetzung.)— Der Weidenammer (Euspiza aureola, - Hundert Tage Pall.) in Schlesien erlegt, nebst einigen Bemerkungen über denselben. Von V. Ritt. v. Tschusi zu Schmidhoffen. — Populäres über unsere Geier. Von E. Hodek sen. (Fortsetzung.) — „Lämmergeier im See.“ VonRud. 0.Karlsberger. —Die Gattung Chionis Forster im antarktischen Ocean. — Ornithologisches aus anderen Vereinen, Literarisches. — Vereinsangelegenheiten. — Correspondenz der Redaction. — Inserate. Turdus pilaris im Böhmerwalde. Von A. Baron Kotz. Es ist für eimen Laien sehr gefährlich über diesen Vogel zu sprechen, dessen interessante Gewohnheiten in mancher Richtung von den andern Drossel-Arten abwei- chen. Nicht in der Lage, mich der ormithologischen Beobachtung ununterbrochen zu widmen, muss ich die grossen Lücken durch Angaben von Gewährsmännern ergänzen und mich damit begnügen, aus jenen Splittern von Zeit, die im Verlaufe der Urlaube für diese Passion entfallen, deren Wahrnehmungen zu ergänzen. Als Sohn eines Landedelmannes habe ich in meiner ersten Jugend am vollen Busen der Natur. geschwelgt. Von meinen Vätern erbte ich Interesse und ein gewisses Geschick für die Jagd, meine ganze Mussezeit verbrachte ich „im Wald und auf der Haide* und Feiertag war es, wenn mich der Förster mit in das Revier nahm. Ich kannte auf fernste Sehweite jeden unserer heimischen Vögel am Fluge, ehe ich den Kampf mit den 4 Recheu- species begann, und war unbewusst Verehrer unserer Wissenschaft. ehe mir der Begriff derselben klar war. Im 14. Jahre besann ich meine Studien ausserhalb des Elternhauses, Zeit und Gelegenheit für meine Lieb- haberei wurde arg geschmälert; doch habe ich stets meine Aussen oflen behalten, wenn ich meine Tagessorgen abstreifend, mich an dem Genusse der Natur erfrischte, Mein Beruf führte mich fast durch alle Provinzen unse- rer Monarchie, überall habe ich mit dem Aufwande meiner eanzen disponiblen Zeit und der besten Kraft gejagt und beobachtet. Natürlich als Laie ohne Meister, ohne Schulung! So weit meine Kenntnisse. — Gnade vor meinen Kritikern! Anreeune zu diesen Zeilen gab mir die im Vorjahre vom Major Alexander von Homeyer in unserm Vereinsblatte veröffentlichte Abhandlung über die Wachholder- Drossel und folgerte ich mit einiger Berechtigung: wenn Turdus pilaris schon westlich von München brütet, so wird sie 18 kaum die hiezu so einladenden Böhmerwald-Bestände überflogen haben. Auch hatte mein Förster mich dessen schon seit einigen Jahren versichert, ohne dass sich mir Gelegenheit bot, mich davon zu. überzeugen. Das Vor- rücken von Turdus pilaris von Nord und Ost gegen Süd und West ist an der Hand der diesbezüglichen Publieation A. v. Homeyer’s ein durchaus systema- tisches. Es hat daher die Bevölkerung des Böhmer- waldes durch die Wachholder-Drossel wohl schon . eher stattgefunden, als man Nistpaare in Bayern fand, und stimmt hiemit die Angabe unserer Forstleute, welche mit ziemlicher Uebereinstimmung behaupten, dass schon vor 1880 diese als Zug- und Strichvogel so gemeine Drossel auch während des Sommers in unsern Wäldern zu finden war. Es ist auch der Böhmerwald ganz besonders für unsere wmitteleuropäischen Drosseln geschaffen. Rauhe klimatische Verhältnisse, besonders schneereiche Winter können Turdus pilaris nur an das Land, „wo seine Wiege stand“, erinnern. Die seit 2 Decennien wesentlich gelich- | teten Hochwälder haben m den niedern Beständen unse- ren Drosseln mehr Schutz geboten. Bedeutende Strecken Weidelandes und Waldschlages, auf denen der Wach- holderstrauch in reicher Fülle wächst, bieten dem Vogel im Sommer ebensoviele Nahrung als die bei uns über- | aus verbreitete Eberesche im Winter, und endlich mag die geringe und zerstreute Bewohnung dieser vom grossen Verkehr entlegenen, noch mit Quadratmeilen grossen Wäldern bedeckten Gegend die Ansiedlung dieses scheuen Vogels protegiren, der noch nicht so wie Sturnus vul- garis sich der menschlichen Wohnstätte beizugesellen gelernt hat. Dieser Böhmerwald ist überhaupt ein für den Orni- thologen hoch interessanter Winkel unserer Monarchie und gar mancher seltene Freund aus der Vogelwelt ist hier im vollen, frohen Genusse seines Daseins zu belauschen. Ich sah Turdus pilaris im April 1886 auf einer Waldblösse einer dem Hauptzuge etwa drei Meilen nord- östlich vorgelegenen Bergkette, die der Hauptsache nach in den politischen Bezirk Schüttenhofen fällt. Alle bei uns vorkommenden Turdus-Gattungen geben sich dort ihr Rendezvous. Die bei 3000 Fuss hohe Bergkuppe, zum Theil mit Hochwald bekleidet, zum Theil dichte Fichtenbestände zwischen 10 und 30 Jahren, dazwischen einzelne sehr hohe Buchen, hat mehrere Quellabflüsse, die feuchte Waldwiesen begleiten. Erlen- und Birken-Parzellen, höhere Fichten- lisieren am Saume der Wiesen bieten für das ganze Drosselvolk ein Stelldichein, wie es an schönen Frühlings- morgen nicht lebhafter und lustiger gedacht werden kann. Hier singt, flötet und schnattert es bei der ersten Morgen- | helle, als ob an jedem Baume ein Dutzend Käfige hängen würden. Und hier in diesen Fichtenbeständen habe ich in der Charwoche des Vorjahres vom 21.—26. April an 3 Morgen ganz deutlich das Schmettern der Wachholder-Drossel, zwischen Turdus musicus, merula und viscivorus, ver- | nommen. Meinem Förster den Auftrag gebend, wenn möglich ein Turdus pilaris-Nest zu constatiren, verliess ich die Gegend, ohne bis heute ein Ei dieser Provenienz erhalten zu haben, obwohl mich mein verlässlicher Gewährsmann, eine durchaus reelle Seele, des Vorhandensein’s dieser Drossel während des ganzen Sommers versicherte. Es wird den meisten Waidmännern, die ihre im Gebirge geholt haben, bekannt sein, dass alle Drosseln imtensiv zu lärmen anfangen, wenn sich Sporen unsere schäd- liches Wild nähert, besonders wenn sie den Fuchs am Kriegs- recte Hungerpfade sehen. Dies soll die Wach- holder-Drossel und Schnarrer-Drossel im Juli des Vorjahrs mit Virtuosität besorgt haben. Weiters wurde festgestellt, dass zur späten Abendstunde, wenn die fernen Dorf- Glocken selbst Turdus merula zur Ruhe geläutet hatten, pilaris noch ein oder das andere Mal „angeschlagen“ hat. 8 bis 10 Exemplare wurden alle Morgen auf den Fichten- gipfeln beobachtet, die ihre Lieblingsbäume waren. Still sassen sie da, meist nur redend, wenn einer abflog oder sie des Menschen ansichtig wurden, den sein Dienstweg unter ihnen vorbeiführte. ; Gelang es mir durch das Vorerzählte meine Leser zu überzeugen, dass Turdus pilaris bei mir zu Hause brütet, so halte ich meine Aufgabe für gelöst. Ich kann ihnen Allen nur wiederholen, dass Turdus pilaris im Herbst und Winter unser häufigster gemeinster Vogel ist und kein Mensch, am allerwenigsten ein Forstmann oder Jäger, das Schnattern oder Schmettern dieses Vogels verkenmnt. Zahlreich ist diese Brutcolonie bei mir wohl noch nicht, doch mag sie vielköpfiger sein als wir vermuthen. Ist es doch fast unmöglich, von diesem Vogel in der Natur mit der Einzahl zu reden! Meine weitern seit der Kindheit persönlich erlebten Wahrnehmungen über die Wachholder-Drossel in unserer Gegend beziehen sich auf ihr Erscheinen als Zugvogel und ihr Verweilen während des Winters. Ich wage deren Veröffentlichung, da ich in unserem Fachblatte eben über die Eigenthümlichkeiten dieses Vogels während dieser für ‚ ihn.so unheilvollen Zeit noch wenig gefunden. Auch will ich bei dieser Besprechung den Zugvogel vom Winter- gast sondern. Nach dem 20. October zeigen sich alljährlich grössere und kleinere Züge dieses Vogels in unserer Gegend. Sie kommen von Nord oder Ost, variiren in der Stärke von 20 bis zu einigen 100 Exemplaren. Niedrie fiegend verrathen sie sich durch ihren schmetternden Ruf und haltet fast jeder Zug die gleiche Route. Sie sitzen mit besonderer Vorliebe auf Laubhölzern ein, weiden auf feuchten Wiesen, sich gegen Ueberra- schungen durch klug postirte, sehr wachsame Vorposten sichernd. Mitunter besuchen sie die ihnen ungefährlich vorkommenden Ebereschen und mischen sich bei dieser Rast nicht selten mit Schaaren von Sturnns vulgaris, der, um diese Zeit bei schönem Herbstwetter noch häufig hier ist. Auch Turdus iliacus findet sich zuweilen in ihrer Gesellschaft. Der Vogel macht zur Zugzeit den Eindruck ausser- ordentlicher Vorsicht; es ist nicht leicht ihn mit dem Gewehre zu überlisten, und von allen Jagd-Methoden hat nur jene mit dem Locker irgend welchen Erfolg. Als zu meines Grossvaters Lebzeiten das Vergnügen des „Finklers“ blühte und jeder Herrensitz in unserer Gegend seinen mehr oder weniger sinnreich angelegten Vogelherd besass, da soll der Fang des Krammetsvogels (vulgärer Ausdruck für Wachholder-Drossel, auch Krono- weter) am lohnendsten gewesen sein, solange die offene Erde den Wandervögeln noch allerorts Nahrung bot. Auch ist das Wildpret der Wachholder-Drossel eben zu dieser Zeit wahrhaft köstlich, wenngleich ich nicht wahrnahm,. dass dieser Zugvogel bei der Wahl seiner | Nahrung in unserer Gegend seinem Namen Ehre macht. Er weidet eben so gern am frisch bestellten Winterkorne, am Ebereschenbaume, auf-der sonnbeschienenen Wiese wie auf der mit Wachholdergesträuch besetzten Hutweide. Dieser ganz originelle Gechnuck des Wildprets nimmt von Woche zu Woche ab — gegen Neujahr findet ihn nur mehr die Einbildung. Ungeachtet dessen hat der Krammetsvogel auch dann in der ganzen Welt der Fein- schmeckerei seine Liebhaber. Schaaren, Hunderte, Tausende, abermals Tausende ziehen über unsere Berge, alle in gleicher Richtung, nicht ‘em Zug kreuzt den andern, so dass es nicht glaublich ist, es wären dies dieselben Vögel, welche bei uns über- wintern. Etwa einen Monat lang dauert der Zug, dann sieht und hört man diese Drossel selten, his der Winter einfällt, der Frost die Nahrung des Bodens sperrt und der Schnee in lustigen Flocken hinabwirbelt. Dann öffnet sich abermals das Reservoir, welches ungezählte Millionen dieser Drosselspecies enthalten muss. Doch an eine Bedingung ist das Erscheinen von Turdus pilaris zur Winterszeit geknüpft, nämlich an das Gerathen der Frucht der Eberesche. Blüht der Baum reichlich ab, schont der Herbststurm seine rothen Frucht- dolden, dann sind diese Gäste sicher, um so zahlreicher, je strenger und schneereicher der Winter ist. Die systematische Jagd dieses Vogels hat Alleen von Vogelbeerbäumen geschaffen, an denen Hütten aus Reisig oder Latten (auch Erde) in schussgerechter Ent- fernung dem Jäger Versteck und auch Schutz segen die Witterung bieten. Dort, wo die Jäger nicht zur Beauf- sichtieune der Bäume genügen, werden die Beeren von den Bäumen herabgeschlagen, mitunter auch aufbewahrt. Hat sich nämlich eine Schaar dieser V ögel reichlich satt gegessen, so überwiegt bei ihr die angeborene Vors die Versuchung und lange dauert es, ehe sie sich wieder entschliessen in der Nähe der Hütten einzufallen. Sie sind wohl die allerverfolgtesten Vögel: jede Beere ihrer Nahrung wird mit Todesgefahr erkauft. War nun ein ergiebiges Jahr, so haben auch die Bäume stark durch die vielen Schrotschüsse gelitten. Der Bast der Zweige wird verletzt, die Lebenskraft des Baumes ist geschmälert, besonders hergenommene Aeste bleiben trocken. Der Baum siecht das nächste Jahr, er setzt spärlich zur Blüthe, zur Frucht an. Dann bleibt der Krammetsvogel ganz aus oder er wird selten, das heisst als Wintergast selten — zur Zugzeit war er wie alle Jahre da. Nun nehmen wir an, die Vorbedingungen für den Winterbesuch der Wachholder-Drossel wären eingetroffen, wie es dies Jahr der Fall war. Die Ebereschen sind roth von Beeren-Dolden, als ob lauter Gimpelbrüste am Baume prangen würden. Das Barometer war über Nacht gefallen, der Schnee hängt in der Luft. Wir sitzen in unserer Hütte und strengen Aug’ und Ohren an — ein Vergnügen, das nur der Jäger versteht und der Ornithologe mit- macht. Andere "sewöhnliche Sterbliche empfinden dabei nicht den. leisesten Genuss, erfrören sich aber gewiss einige Zehen oder werden von der Gewalt des Rheumas und der durch Thüre, Scharten und Wände dringenden Zugluft eiligst „herausgezogen“. Uns gegenüber jenseits der Allee ist eine Parzelle hochstämmigen Fichtenholzes, etwa so gross wie eine Remise, auch von den Vorvätern zu dem Zwecke gepflanzt, um dem Krammetsvogel Gele- genheit zu bieten, sich die grossen von dort aus deutlich sichtbaren Schätze an Delicatessen genau zu betrachten. Turdus pilaris und viscivorus sind nämlich Freunde von Aussichtspunkten. Nicht nur, dass er alle Gipfeln besetzt, er nimmt auch die Astenden mit besonderer Vorliebe ein, so dass die Fichten von uns aus das Bild bieten, als wären sie zu Tannen geworden, die eben jetzt im vollsten Besitze ihrer Zapfen stehen. echt | ı und mehr sind gefallen, Alle die Vögel | | Dutzend um dieselben herumschwirtte. 19 ein oder der andere wechselt seinen Platz, was nicht ohne dem obligaten tscheck, tscheck, tscheck der dadurch beeinflussten Nachbarn abgeht. Sie haben zu meinem Nebenschützen nach links hinuntergesehen, so, — recht ist es — die nächsten haben sich gedreht, jetzt schauen sie sich meine Hütte an. Richtig, . da fliegt einer ab und da ist er zwischen mir und dem Nachbarn, genau in der Mitte zwischen beiden Hütten. Wohl glaubt er hier am sichersten zu sein und wieder sitzt er am höchsten Zweige. Eine Weile schaut er aufmerksam herum, während ich mein Gewehr schussbereit mache. Noch emmal braucht er zu rufen, dann kommen alle herüber, sie warten ohnedies mit Sehnsucht auf diesen Laut. So ist es. Da kommen vier, jetzt sechs, jetzt zwanzig, ein ganzer grosser Flug, hundert und noch mehr. Einmal fliegen sie um den Baum herum, da und dort flötet einer (es ist ein leiser milder Ton, den ich. bei diesem Vogel im Herbst und Winter im Fluge, sonst nicht gehört habe, wiewohl ich vermuthe, dass er auch zur Minnezeit unter seinen Lieb- blicken nach einer Richtung, lingstönen vorkommen wird) — jetzt sind sie alle am Gipfel dieses und des Nebenbaumes, weil sie auf einem keinen Platz fanden. Dem Ormnithologen zu Gefallen will ich warten, sonst hätte ich jetzt geschossen, so lange sie dicht an der Krone en waren, und noch ein übriges da sich im ersten Augenblicke kein passendes Plätzchen fand. Schon fliegen die ersten von den Astwipfeln hinunter auf die mit Frucht beladenen Zweige, andere nach, mit einer Gier, als ob ihnen nichts übrig bleiben sollte. Soviel neben einander dort Platz finden, drängen sich zusammen, indess immer einige als Vedetten oben bleiben. Auch die werden jetzt abgelöst durch andere, die für den ersten Augenblick satt sind und nun ist es höchste Zeit zu schiessen, sonst vertheilen sich die gierigen Gäste zu sehr am Baume. Ich sende meine Ladung Zwölfer - Schrote durch die Scharte und eile zur Lese hinaus. Fünf, sechs, ja acht liegen todt unter dem Baume, dort hüpft ein Flügel- lahmer, so gut er kann den Geretteten nach und setzt sich mit dem Schnabel gegen meine Finger im Muthe der Verzweiflung zur Wehre. Dort ist noch einer ge- fallen, sein Stoss schaut aus dem Schnee, der muss auch aufgehoben werden, sonst holt ihn die Krähe oder der Sperber, die sehr gute Augen für solche Beute haben. Ich habe Ihnen jetzt 10 Stück vorgezählt. es war ein guter, aber nicht ausserordentlicher Erfolg, schon 16 wenn die Schusselemente günstig waren. Die decimirte Schaar hat wieder im Wäldehen auf- gebaumt; neue sind dazu gekommen, haben sich neben sie, auch zwischen sie gesetzt, die anderen schreiend verdrängt, immer eine gesonderte Gruppe bildend. Alle kamen von Nord oder Ost an; es müssen andere sein als die, welche im Herbste durchflogen, denn damals zogen sie in die Berge, heute kommen sie wieder aus dem Lande, ‚Je mehr es schneien soll — die Wetterkunde dieses Vogels ist eine alt ausgemachte Sache, je kälter es werden wird, desto mehr Vögel fliegen zu, desto hun- desto unvorsichtiger werden sie. Bei erst däm- Morgen sind sie schon auf den Beeren, bei Lichte machen sie den letzten Versuch sich seriger, merndem sinkendem zu Se Au ‚Jahreswende, manches ‚Jahr erst seseen Mitte des Jänners hören die Zuzüge aus dem Lande auf, die Vögel vertheilen sich im Gebirge, es wird eine Rück- stauung bemerkbar. Wenn einmal die Februarsonne auf 20 Saaten und Wiesen der sonnigen Lehnen den Schnee bekämpft hat, dann kommen bessere Zeiten für die arg zusammengeschmolzenen Vögel-Bataillone. Mit ausgesprochenem Frühjahrs-"TFhauwetter schwindet Turdus pilaris anscheinend gänzlich ; Forstmann hört und begegnet ihr, doch Schaaren. Und wenn Turdus viscivorus zurückkommt und ihm musieus folgt, merula wieder in den Wald zurückstreicht, so ist pilaris hier der derzeit an Kopfzahl geringste Vertreter unserer Drosseln. Es wäre von grossem Interesse die Ansichten er- fahrener Beobachter darüber zu hören, bis zu welchem Masse von Wanderungsweg und Zeit jede Schaar von Turdus pilaris einer Brutcolonie entspricht. Dass beim Beginn der Wanderung das Gefühl der Zusammen- sehörigkeit allen den Ausschlag gibt, in welcher Zone sich die Gruppe bildet, dürfte wohl sicher bei Turdus pilaris eintreffen. Dass aber an besonders bevorzugten Stauungsplätzen viele Gruppen zusammenstossen (wie etwa in den Donau-Auen), um dann als nach Tausenden zählender Flug weiter zu ziehen, ist nicht abzusprechen. Doch erlaube ich mir die Erwähnung, dass zu dieser Concentrirung von Gruppen wohl eine längere gegen- seitige Bekanntschaft gehören muss und keinesfalls als einfach aus dem Zusammenfluss sofort selbstverständlich hervorgeht. Es lässt sich nämlich oft genug beobachten, dass auf den Raststationen, sowie bei der Aesung Züge zu gleichem Zwecke sich vereinigen, jedoch beim nächsten störenden Anlasse sich wieder trennen. Auch spricht ver- nur der in kleinen die Menge kleiner Gruppen und einzelner Exemplare zu Ende Jänner und Februar sehr dafür, dass diese Reste grosser Partien trotz der charakteristischen Geselligkeit es doch vorzogen, aus ihrem engeren Verbande nicht hinauszutreten. Es lässt sich nicht leicht schätzen, wie hoch sich der Ertrag an Krammetsvögeln im Böhmerwalde beläuft. Es würde einer genaueren geographischen Abgrenzung und verlässlicher statistischer Daten, sowie eines Mittel- werthes aus mehrjähriger Serie bedürfen. Der letzte Winter zählt zu den besten, ist aber auch selten schnee- reich. Besonders viel Wachholderdrosseln zeigten sich im ersten Drittel des Monats Jänner. Noch lassen die Beobachtungen der letzten Jahre keine Abnahme an Exemplaren wahrnehmen. Die bedeutend erhöhte Verfolgung des Vogels als Folge der in den Jagdrevieren überhand nehmenden Parzellirung, des Ueberganges der Jagdgerechtigkeit an den Bauernstand, der Beschäftigungslosigkeit unseres Bauernschützen, der redlich den ganzen Tag in der Hütte hockt, endlich die bedeutende Rentabilität dieser Jagd wird ihm doch endlich merklichen Abbruch zufügen. Zum Schlusse kann ich nicht umhin noch zu er- wähnen, dass ich am 29. Juni 1879 bei der Besteigung des Christian marel, emes 6000 Fuss hohen Gipfels des Schuller Gebirges*) 2 Wachholderdrosseln geschossen habe. *) Nördlicher nach Kronstadt reichender Vorsprung der trans- sylvanischen Alpen vom Gebirgsstock des Bucsecs abzweigend. Einige Beobachtungen über den Zwergfliegenfänger (Muscicapa parva L.). Von Stephan Chernel von Cherneihäza. Dieses zierliche Vögelchen unserer heimischen Ornis ist bis jetzt theils semer Seltenheit und theils seiner ver- borgenen Lebensweise wegen, noch immer nicht genugsam beobachtet worden, da die erwähnten Ursachen ihn den Augen des Forschers entzogen. Nicht allein sein Brut- geschäft und seine W anderungen sind noch viel zu wenig beobachtet worden, sondern auch bezüglich seiner Ver- breitungsgrenzen und seines Vorkommens herrscht noch Ungewissheit und Dunkel. In Ungarn entdeckte ihn unser unvergessliche und für die Wissensch aft leider so früh verstorbene ausge- zeichnete Ornithologe Joh. Sal. Petenyi in den Dreis- siger-Jahren. Er fand auch sein Nest und Eier unweit Eperjes im Zärthal.*) Zu jener Zeit war das eine wichtige Entdeckung, da der Vogel ja beinahe ganz unbekannt war; selbst, der Altmeister Naumann sah ihn nie, denn als er bei Gelegenheit einer Reise nach Ungarn bei Petenyi zwei Exemplare präparirt vorfand, liess er sofort Zeichnungen davon anfertigen, um mit denselben sein grosses W erk zu schmücken und gestand, dass trotz der Aufmerksamkeit, welche er seit 30 Jahren der Vogel- welt zugewandt hatte, es ihm nie gelungen war, den Zwe rgfliegenfänger zu "Gesicht zu bekommen. Peten yı fand ihn noch bei Czinkota, Räkos-Koresztur, an der Plattensee-Gegend bei Csobäncz, Tätika, Rezi, Szieliget; bei Dunajeer neben dem Gran-Flusse jedoch nur während des Zuges. Brütend beobachtete er ihn nur im Comi- tate Säros, *) Verh. d. ung. Aerzte und Naturf. 1847, VI. ' ich Ihnen von Joh. v. Csatö traf ihn während der Wanderung im Frühling und auch im Herbst im Szekäcsthale in Gärten und in den Auen des Strigythales. A. Bielz schreibt über ihn m seinem Werke: „Fauna der Wirbelthiere Siebenbürgens“ p. 63 Folgendes: „In einigen Gegenden des Landes nicht sehr selten. Herr Stetter traf ihn nur an der südwestlichen Grenze gegen das Banat an emer sumpfigen Waldwiese des Mittel- gebirges.* Dr. A. Lovassy schreibt mir über ihn: „Im Jahre 1881 den 14. Juli sah ich ein (* Exemplar in einer der dichtesten hohen Tannenpartien der Muränyer Kalk-Hoch- Ebene; später im Jahre 1883 den 27. Juli schoss ich ebenfalls im Comitate Gömör, im Hotter Nändräs, wieder 5 Exemplar, in einem dichten alten Buchenwald. Alle beide fand ich an der Waldlisiere auf den unteren Aesten hoher Bäume sitzend, von wo aus sie die in der Luft herumfliegenden Insecten auffingen. Das ist Alles, was dieser, bei uns sehr seltenen Art, aus eigener Erfahrung sagen kann“. Ein anderer trefflicher Omithologe K. v. Lakatos theilt mir mit: „Durch Lovassy's Erfahrungen ermun- tert, wandte ich meine Aufmerksamkeit diesem niedlichen Vogel zu, wobei mir das unverhofite Glück zu theil wurde, im Jahre 1884 am 15. September in der Um- gebung von Hödmeröväsärhely (Ungarische Tiefebene) während eines Spazierganges im Parke, ein in Wanderung begriffenes 5 zu schiessen. Mehr kann ich aus eigener Erfahrung nicht berichten“. „schreibt über den Zwergfliesenfänger:') „Vor einigen Jahren erlegte ich hier ein Pärchen im Mai und im Juli ein schönes Z. Am 22. Juli sah ich bei Thurdossin einen jungen Vogel auf einem Gartenzaune.* Dr. Jul. v. Madaräsz fand ihn im Säroser Comi- tate (1881, 1882) bei Bärtfa, Czemete und Podhrarek ziemlich zahlreich. Im Bärtfaer Bade nisteten auf der kaum 2—3 Joch grossen Promenade S—10 Pärchen.?) Koeyan, Förster von Oravitz, yan, Baldamus beobachtete den Zwergfliesenfänger im | Banat.?) Viet. Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen: „Nach Brusek und Schablik — im Gömörer Comi- tate — soll er häufig sein.**) E. F. von Homeyer sah ihn bei Kovil.°) Danfordund HarvieBrown berichten über sein Vorkommen bei Zitz und Re£a.®) W. Hausmann beobachtete ihn in der Umgebung von Kronstadt.”) Dies ist Alles, was ww m Ungarn über das niedliche Vögelchen wissen. Unermüdlich forschte ich überall nach ihm, fand ihn jedoch weder in der Umgebung von Güns, noch von Oedenburg (in den westlichen Gebirgsketten, Ausläufer des Wechsels und der Norischen Alpen), bis mir endlich nach langem vergeblichen Suchen das Glück hold war und ich den Zwergfliegenfänger in den kleinen Karpathen oberhalb Modern antraf. (Diese Gebirgskette, ungefähr 700 Meter Höhe erreichend, mit reichen Buchen- und Tannenwaldungen bedeckt, erstreckt sich bis Press- burg an der Donau.) Im Jahre 1885 am 3. Juli ging ich mit meiner treuen Begleiterin, der Büchsflinte, auf die Pürsch. An einer Berglehne: angelangt erhob ich mein Fernglas und spähte hinüber auf den &segenüberliesenden Schlag, in der Hoffnung, einen auf Aesung ziehenden Bock zu be- merken. Doch stand die Sonne noch zu hoch am Himmel, von Wild war keine Spur zu entdecken; dafür ertönten in meiner nächsten Nähe im Unterwuchs, mir unbekannte Vogelstimmen. Schnell waren meine Jagdgedanken ver- flogen und meine ganze Aufmerksamkeit hatte ich dem Vogel zugewandt, der kaum zwanzig Schritte von mir entfernt in den Zweigen eines niederen Busches sang und gar bald memen spähenden Blicken sichtbar wurde. Doch konnten sich meine Beobachtungen kaum auf eine Minute erstrecken, denn als mich das Vögelchen bemerkte, verschwand es eiliest im dichten Laub, und 1) Vögel d. Nord-Tätra. Mitth. d. omith. Vereines in Wien. VI. Jahrg. pag. 189. >) Die Singvögel Ungarns. 1834. pag. 117—11S. 3) Naumannia, I. Jahrg. I. Heft. pag. 38. 4) Zeitschrift f. d. ges. Omith. I., 1884. pag. 161. 5) Cabanis: Journ. f. Orn. 1879. pag. 67. Zwölf Frühlings- tage an der mittleren Donau. 6) The birds of Transsylvania. The Ibis. 1575. pag. 301. ?) Gefied. Welt. XI. 1883. pag. 393. ö Zeitschrift f. d. ces. Ormnith. I. ‚ und das Elternpaar. 21 erst, als es über eine Lichtung flog, ahnte ich, mit wem ich es zu thun hatte. Leider kam es nicht mehr zum Vorschein, kein Suchen half, es blieb verschwunden. Einige Tage darauf sah ich ein zweites Exemplar, an einer anderen Stelle des Waldes, doch wieder flüchtete das scheue Thierchen in das Dickieht und liess mich enttäuscht stehen. Herbst, Winter und Frühling verstrichen, ohne dass es mir auch nur ein einziges Mal geglückt wäre, dem Zwergfliesenfänger zu begegnen; erst im nächsten Sommer, als ich einen fünfwöchentlichen Aufenthalt in Modern nahm, wo ich im herrlichen Tannenwald in einer fried- lichen Holzhauerhütte wohnte und meine Zeit nur der Jagd und ommithologischen Beobachtungen widmete, traf ich ihn wieder an. Dies Jahr war er sehr zahlreich ver- treten. Ich sah ihn m den Kronen der höchsten Tannen und Buchen, im tiefen Buschwerk und Unterholz, hörte ihn singen, belauschte die atzenden Eltern mit ihren Jungen. In allen Theilen des Waldes begegnete ich dem munteren Sänger und mag die Zahl der von mir beob- achteten über dreissig gewesen sein. Zu ihrem liebsten Aufenthaltsort wählen sie mit Tannen, Buchen und Rusten gemischten Waldbestand, dann einen feuchten, üppig grünenden Boden unweit von Gebirgsquellen. Am 2. Juli sah ich eine Brut von vier Jungen, welche von den zarten Eltern gefüttert wurden; so auch am 10. Juli fünf Junge Die Jungen zwitschern wenig und leise, aber die Alten lassen ihre Stimme recht fleissig ertönen, welche dem Anestruf der Nachtigall sehr ähnlich ist und ungefähr so lautet: vyd, fyd, vyd*) tscher- verrerrr. Dabei lassen sie ihre Flügelchen hängen und be- wegen den Schweif ähnlich wie Rothkehlehen und der graue Fliesenfänger; auch machen sie mitunter Bücklinge und Verneigungen. Wenn man sich den Jungen nähert, fliesen die Alten sehr besorgt umher und sind gar nicht scheu: erst wenn die Jungen in das Dickicht flüchten, folgen ihnen die Alten nach. Alles wird still und kein Ton verräth den Zufluchtsort, den sie genommen haben. Ich schoss zwei Exemplare, ein g und ein ©; ein drittes, welches von mir geflügelt w unde) indem ein Schrotkorm seine ersten zwei Schw ungfedern streifte, hielt ich zwei Tage im Käfig. Er fül hite sich nach kurzer Zeit heimisch und frass mit rechtem Appetit die vorgelegten Ameisen- eier. Trat jedoch Jemand an das Vogelbauer, so steckte er das Köpfchen in eine Ecke um sich zu verbergen: wollte man ihn aus dieser Stellung vertreiben, so duckte er sich krampfhaft zu Boden. Als er in der Mauser war (23 Juli), gab ich ihm die Freiheit. Da ich im September kein Exemplar des Zwerg- | fliegenfängers mehr sah, kann daraus geschlossen werden, dass auch er mit den anderen Waldessängern seine Wanderung in wärmere Gegenden angetreten hat. *) Das y klingt hier zwischen i und ü. — RICH Verbreitung der gänseartigen Vögel (Anseres) in Böhmen. Von Med. Dr. Anas boschas ist von allen Wildenten in Böhmen am meisten vertreten und an einigen Orten als Standvogel, an anderen als Strichvogel und anderswo bloss als Zugv ogel bekannt. Als Standvogel findet man die | Stockente nicht nur im südlichen, sondern auch im nörd- Wladislaw Schier. lichen Theile Böhmens. In den nördlichen Gegenden, wo strenee Kälte herrscht und die kleinen Teiche eher zu- frieren, streichen die Stockenten im Winter einzeln oder in kleinen Gesellschaften umher und suchen offene Stellen auf Flüssen und Bächen auf. Am Teiche „Huzebny* bei aa Fi Ar Lomnitz (Budweis) bleibt z. B. selbst bei den grössten Frösten stets eine Fläche von 1 Joch offen, ebenso friert auch der Goldbach stellenweise nicht zu und es haben dort im Jahre 1886 etwa 150 Stockenten überwintert. Soleher oft spärliche Nahrung gewährender Stellen gibt es jedoch wenige und deshalb zieht die Mehrzahl der Stockenten fort. Der Abzug richtet sich gewöhnlich nach der Witterung ; soll das Wasser zufvieren, ziehen die Stockenten fort, ist das Eis geschmolzen, erscheinen sie wieder. Wollte man aber doch eine gewisse Zeit fest- stellen, so wäre für die Ankunft der Monat März und für den Abzug der Monat November im Durchschnitte anzu- nehmen. Die meisten Nistorte sind an den zahlreichen und grossen Teichen im Budweiser Kreise, besonders bei Neu- haus, Lomnitz und Frauenberg ; weiterhin im Piseker und Pilsener Kreise an den Teichen von Wodnian bis Schlüsselburg und im Egerer Kreise, an den Teichen, die sich von Zetlisch über Plan gegen Tepl hin erstrecken. Die wenigsten Nistplätze sind in dem Gitschmer, Leitmeritzer und Saazer Kreise. Im Gitschiner Kreise findet man grössere Gesellschaften von Stockenten bloss an den Teichen bei Chlumetz und Zizelitz; minder an jenen um Kopidlev und Neu-BydZow herum. Alle übrigen Nistplätze sind so klein, dass sie bloss 1—3 Paare be- herbergen ; je weiter dem Riesengebirge zu, desto seltener werden sie, so dass auf den Trautenauer, Annauer, Starken- bacher und Hohenelber Bezirk je zwei oder drei Nist- plätze entfallen, mit einer Besatzung von 1—2 Paaren ; dafür werden die Stockenten dort mehr im Zuge beob- achtet. In dem Jungbunzlauer Kreise ist bloss der grosse Hirschberger Teich und im Leitmeritzer Kreise der Teich bei Habichtstein von Bedeutung. An den übrigen im Leitmeritzer Kreise zerstreut liegenden kleinen Teichen nisten nur einzelne Paare. Noch ärmer an grösseren Teichen ist der Saazer Kreis, durch welchen jedoch die Stockenten häufig ziehen, besonders in der Rich- tung über Kriegern, Podersam, Priesen (Postelberg), Deusch- Kralup, un ersdorf, Görkau, an Kallich und Natschung (Kommotau). Wahrscheinlich ist es eine Zugstrasse, welche mit den Teichen bei Tepl und Plan im Egerer Kreise zusammenhängt. Auch der Prager Kreis hat sehr wenige Teiche und hier sind die meisten Nist- plätze längs der beiden durchströmenden Flüsse zu suchen, wo die Stockenten in den zahlreichen Tümpeln einzeln nisten. Solche findet man z. B. an der Elbe bei Cela- kowitz, Tauschim, Brandeis, Elbekosteletz, Brist, Horin und dann von hier an der Moldau bei Wrbno angefangen bis an die südliche Grenze des Kreises herunter. Als Strichvögel sind die Stockenten besonders in jenen Gegenden bekannt, sie stundenweit ım Sommer auf Felder, Bäche streichen. Die Anzahl der Stockenten, sowie auch der anderen Wasservögel im Böhmen, wird von Jahr zu Jahr auf- fallend geringer. Teiche und Sümpfe werden trocken gelest; an den Tümpeln und kleinen zugänglichen Teichen werden die Stockenten von Jagdpächtern und verschiedenen Sonntagsjägern fortwährend, in jeder Jahreszeit verfolgt; die Wasserflächen der grössten Teiche beherbergen keinen einzigen Vogel, weil alles Schilf der Fischzucht wegen ausgerodet wurde: grössere Floss- und Schiffahrt an Flüssen, regeres Leben an den Teichufern, öfteres Ab- fischen, Jagden, Eisenbahnen u. s. w. können an vielen Orten auch als Ursachen angesehen werden. Vor dem Jahre 1830 wurden z. B. an dem Lomnitzer Teiche (Budweis) 1800—2000 Wildenten erlegt, während auf wo grössere Teiche sind, von welchen der ganzen Umgebung theils im theils im Winter auf Lachen und ‘und nur der am 8. October 1856 dort abgehaltenen Entenjagd nur etwa 200 Stück geschossen wurden. An den Teichen bei Frauenberg haben früher sehr viele Enten genistet, seit dem Jahre 1862 hat sich ihre Zahl um die Hälfte vermindert. Anas erecea ist in Böhmen nach der Stockente am meisten bekannt, scheint grössere Teiche zu lieben ausnahmsweise an kleineren einzeln zu nisten. Erscheint m der ersten Hälfte März und zieht gewöhnlich Ende October fort. An den Teichen bei Wittingau, wo die Kriekenten zahlreich nisten, halten sie sich noch länger auf und bei Frauenberg wurden einige beobachtet, die über einen ganzen milden Winter dort verblieben. Im Gitschmer Kreise nisteten die Kriekenten bloss an den grösseren "Teichen bei Chlumetz, Zizelitz, Kopidlno und Chotetisch, manchmal 1—2 Paare auch bei Gitschin. Am Zuge werden sie beobachtet bei Mienik, Proschwitz, Roth-Tiemeschna und Braunau. Wie die Stockente, so fliegt auch die Krickente von ihren Nistplätzen weit m der Umgegend auf kleinere Teiche und Felder; so z. B. nistet sie bei Misliv (Klattau) ‚nicht, erscheint dort aber im Sommer, von August bis Ende October, in grossen Gesellschaften. Anas querquedula ist viel seltener als Anas erecca, erschemt im März und zieht im September oder October fort, manchmal jedoch erst dann, wenn die Teiche zufrieren, liebt besonders stille, mit Schilf und Gras dicht bewachsene Teiche, von welchen sie in der Nacht die umliegenden Gewässer, Wiesen und Felder besucht. Anas strepera kommt zeitlich im Frühjahre an und zieht im October fort; ist ziemlich selten und ° nistet bloss an den Teichen bei Bist (Melnik), Bene- schau (Kaplitz), Wittingau, Pischtin, Frauenbere, Lib-. nitsch(Litschau).Sudomieritz(Bechyü), Radostin (Pribislau), Klein-Lhota (Jung-Bunzlau), Mühlbach (Eger), Rojau (Tepl), Plan, Buchau (Luditz), und Hessldorf (Pfranenberg). Manchmal erscheint sie bei Zalschy (Weseli), Zizelitz, Kopidlno, Lerschmanitz. (Reichenberg) und Gabel. Am a wird sie beobachtet bei Horin (Melnik), Lukau Landskron), Alt-Langendorf (Schüttenhoffen), Radoscho- a ( (Wlaschim), Mienik (Neu-Bydzow), Chlumetz a. Cid., Weberschan (Saaz), Priesen (Postelberg), Ober- Pilmers- reuth und Schlada (Eger) und Miletin (Hofrie). Spatula elypeata kommt zu uns später als alle früher angeführten Enten und fliegt auch früher weg. Am läng- sten verweilt sie an den Teichen im Budweiser Kreise, wo sie besonders beiWittingau, Braunau, Böhm.- -Reichenau, Gross-Cekau, Zäbor, Pischtin und Frauenberg nistet. Weitere jedoch weniger besetzte Nistplätze sind: Miretitz (Nassa- berg), Wiesehin (Blatna), Plän (Tabor), Mcel (Nimburg), Jabkenitz (Jung-Bunzlau), Kopidino, Kriegern ( (Podersam), Hirschfeld (Asch), und Plan (Eger). Am Zuge wird sie beobachtetbei: Bistran (Policka),Radoschowitz( (Wlaschim), Roth-Hrädek (Kourim), Jankau (Wottitz), Wrbno a. M. (Melnik), Weberschan (Saaz). Hawlowitz (Aupa), Kratzau, Podersam, Natschung, Uinersdort und Kallich (Kommotan). Manchmal erscheint die Löffelente auch bei Strakonitz, Ober- und Unter- Wostrowetz, Mirowitz , Prosetsch (Habern), Herrnfeld (Senftenberg), Podiehrad, Brezno (Jung-Bunzlau), Weisswasser, Habichtstein (Böhm.-Leipa), Priesen (Aussig), Leitmeritz, Franzensbad und Tuschkau (Mies). Anas penelope erscheint bei uns im April und nistet auch einzeln oder in wenigen Exemplaren bei Silberlos, Wittingau, Miretitz (Nassaberg), Hraschitz (Strakonitz), Zalschi (Wesel), Jabkenitz: (Jung-Bunzlau), Chmeleschen (Podersam), Kottowitz (Haida), Habichtstein (Böhm. -Leipa), Alt-Rohlau, ‘Karlsbad, Plan, Nebanitz und Mühlbach (Eger). Bei Pischtin und Frauenberg wurden Pfeifenten auch im Winter beobachtet. Manch- mal halten sie sich auf an den Teichen bei Presek (Lomnitz), Leitmeritz, Prelautsch, Kamen (Patzau), Lischin (Sobieslau), Kopidlno, Gitschin, Mienik (N. - Bydzow), Podiebrad, Brezno (J.-Bunzlau), Weisswasser, Franzens- bad, Tüppelsgrün und Lichtenstadt ( (Karlsbad). Am Zuge werden sie beobachtet bei Suchenthal (Wittingau), Zäbor (Blatna), Radoschowitz (Wlaschim), Chlumetz a. Cid., Horin und Wrbno (Melnik), Weberschan (Saaz), Mraditz (Postelberg), Karbitz (Aussig), Jerschmanitz (Reichen- berg), Gablonz und Walten (Gabel). Dafila acuta nistet nur manchmal wie sicher sestellt ist in wenigen Exemplaren bloss an den Teichen bei Pisehtin, Frauenberg und Schlüsselburg. Die Ankunft und Abzugszeit ist nicht bekannt. Am Zuge wurde die Spiessente beobachtet bei‘ Chlumetz a. Cid., Mienik (N.- ı nian), Humpoletz, Kottowitz (Haida), 23 Bydzow), Kaile (Trautenau), bei Gablonz und Weberschan (Saaz). Dann und wann wird eine im Frühjahr oder Herbst erlegt an den Teichen bei Wittingau, aa itz (Wlaschim), Podiebrad, Kopidlno, Jerschmanitz (Reichen- berg) und Aussig. Eulie ula ferina nistet bei Pischtin, Gross-Cekau und Driesendorf (Budweis), bei Strakonitz, Krtsch (Wod- Tuchofitz (Saaz) und Braunau. Wann die Tafelente ankommt und weg- zieht, ist nicht genau ermittelt worden. Einigemal wurde sie erbeutet bei Neuhaus, Neuthal (Plan), Moldauthein, Radoschowitz (Wlaschim), Jankau (Wottitz), Windig- Jenikau (Deutsch-Brod), Weberschan (Saaz) und Weiss- wasser. Am Zuge wird sie beobachtet bei Wittingau, Wolin, Glashütten (Neuern), Mienik (N.-Bydzow), Kopidino, Chlumetz a. Cid., Ladowitz (Teplitz), Ülbersdorf (Kom- motau), und Königswart. (Schluss folgt.) Beobachtungen über die Ankunft der Zugvögel in der Umgegend von Erbach, im württembergischen Oberlande. Von Freifrau von Ulm-Erbach, geb. von Siebold. 1885 1886 Turdus pilaris, Krammetsvogel . . 23. Jan. . 19. Jan. Stumus vulgaris, ‚Staar . ......24 , 218 Beh. Naudaranyensisherchen ann. 2 ala lan Vanellus eristatus, Kiebitz . . . .. 9. Feb. . 27. „ Motacilla’alba, Bachstelze . . . .1l. , . 1. Mäz Larus ridibundus, Möve ER RR DR En Greoniar alba, Storch“ A ee ee Columba palumbus. Ringeltaube VON Lanius excubitor, Grauwürger Ale Galinago scolopacina, Beccassine . 25. os Reb: Milvus vegalis, Gabelweihe. ... .28.., . 4. Mäız Erythacus rubecula, Rothkehlchen . 28. „ .21. „, 1385 1356 Scolopax rusticola, Waldschnepfe . 12. März . 24. März Ruticilla tithys, Hausrothschwanz . 25. RR Hirundo rustica, Rauchschwalbe 2. Ap. . 15. Ap. Turtur auvitus, Turteltaube Bra = Cotyle riparia, Uferschwalbe ... 5. „ —_ Sylvia atricapilla. Schwarzkopf .. 9. „ .2T. Ap. Cuculus canorus, Kukuk . . Bla: drasen= Enneoctonus collurio, Dorndreher . 22 10885 Sylvia ceurruca, Grasmücke. . . . 2. Mai . 12. Mai Oriolus galbula, Goldamsel BR Coturnix communis, Wachtel. . .19. „ .26. Ap. Cypselus apus, Wandersegler . . — ..6. Mai Hundert Tage im Hinterland. Eine ornithologische Forschungsreise in der Herzegowina. Von Hanns von Kadich. (Fortsetzung) Endlich begann die Sonne zu sinken und wir fuhren | in weitem Bogen heimwärts durch das Schilf, durch einen | Theil des eigentlichen Sumpfes, den ich hier zum ersten Male befuhr. Rings um das „jezero* breitet er sich aus — ein düsterer, unheimlicher Schleier lagert über ihm. Ein Gewim von Seerosen, Ranken und anderen Wasserpflanzen deckt das Wasser, der Kahn hindurch. Eigenartig heiss ist hier die Luft, scheusslich die, von verf: llenden Pflanzentheilen herrühren- den, emporsteigenden Miasmen ; man spürt hier ordentlich das Fieber heranschleichen, ankriechen wie ein giftiges Reptil, das seinen Pesthauch aussendet, sich um Mark und Knochen des Eindringlings windet, diese zu zerstören. Wer niemals vom Sumpfe jene Vorstellung gehabt, wie sie unserem Volke eigen ist, das daher ie Elfen und ‘ Nixen und Irrlichter verlegt — „Bogami“, hier kann er sich dieselbe aneignen. mühsam windet sich | Ein mächtiger Seeadler strich langsam über das Röhricht dem Gebirge zu. Ich fragte meinen Führer — mit Absicht — was das sei und erhielt die geradezu classische Antwort: „das ist ein Adler, Herr. Er befiehlt (herrscht) über die Hasen im Gebirge, über die Enten im See.“ *) *) Hiebei bemerke ich, dass der Herzegovce im Allge- meinen keinen Unterschied zwischen Adler und Aaszeier macht, sondern beide mit dem Worte „orao* bezeichnet, dass er aber eine specielle Differenzierung sehr wohl zu machen weiss, indem er den eigentlichen Adler „mesar* (d.i. eigentlich Fleischhauer, Wildtödter), den Aasgeier dagegen „ljesinar“, d. i. Leichen- vogel, nennt. Ueberhaupt ist die Beobachtungsgabe des eingebornen Herzegoveen, namentlich aber des Blatobewohners, eine ausserordentliche und sein Wortschatz sogar an Speciesnamen, die zumeist nach auffallenden Lebenserscheinungen des betreffenden Thieres sehr bezeichnend gewählt sind, ein enorm reicher. Mein Streben war stets darauf gerichtet, von den Leuten die Gründe Ueberall ist das Pfeifen der Wasserhühner hörbar, der grobe Ruf des Fischreihers, die dumpfe, hohle Stimme der Rohrdommel ertönt aus dem Schilfe ; geister- haften, lautlosen Fluges huschen ganze Flüge von See- schwalben über die Schilfblössen, aufgescheucht vom Ruderschlag, ringsum weit ausgedehnt bis an das, im Schatten -Jiegende zerklüftete Gebirge, mannshohes Schilf, Kopfweiden in den verschiedensten Gestalten... . und über diese ganze wechselvolle Scenerie der Zauber einer herzegowinise hen Mondnacht, der Zauber des Alleinseins — das sind mir unvergessliche Bilder, die da heraufbeschworen werden durch die genaue Durchsicht des Tagebuches. 20. Früh weckte mich ein furchtbares Gewitter, das seine Güsse bis zu mir hereinsandte. Durch die „Kuda“ floss ein kleiner Bach, dessen gemüthliches Rieseln sogar der brütenden Henne zu arg wurde, die neben meiner Pritsche auf den Eiern sass und durch die zerschlagene Scheibe aus- und einspazierte. Als der Regen sich verzogen, kreisten 18 braune Geier über der Narenta. und ich, was zu thun sei, denn nachdem zwei Kolkraben bereits sam, einer nach dem andern Philipp (der Sohn des bereits erwähnten MatoSuman, mein nachheriger treuester Famulus) eiligen Laufes herbeikam und berichtete, dass auf einer Sandbank in der Krupamündung der Cadaver eines Esels ange- schwvemmt worden, und dass dort Alles schwarz von Geiern und haben sei. Rasch gings in den Kahn und geräuschlos glitten wir unter den Ufergebüschen die Krupa hinab. Durch emen dicht verwachsenen Arm des Fluss-Deltas. kamen wir, beide ganz gebückt, um mög- lichst wenig an das Astwerk anzustreifen, bis auf 50 Schritte nahe..... schon machten die Geier die Hälse lang.... da krachte der längst gestochene Büchsenlauf und ein mächtiges Stück machte auf der Sandbank Schwingenschläge während die übrige Gesellschaft schwer- fällig abstrich. Die Kugel war unter dem rechten Flügel hinein, hatte die Kammer perforivt und war bei der linken Achselbeuge heraus gegangen. Es war ein altes Männchen des Gyps fulvus, das heute das Jagdhaus meines verehrten Onkels Georg Ritter Mautner von Markhof in Stammersdorf ziert. (Im frischen Zustande betrug die Spannweite 2 Meter 17.) Auf dem Rückwege besuchten wir eine jener Bruteolonien der Uferschwalbe (Hirundo riparia) („babiliea‘) die sich überall in den brüchigen Lehm- und Sandufern der Narenta befinden. Da nisten diese die Geier liessen sicli, eingefallen waren, nieder, als der kleine Bezeichnung zu erhalten und ist überall gelungen. Die Namen sind, entweder onomatopoeisch gebildet, oder auf Grund unmittelbarer Beobachtung von auffallenden Le »benserscheinungen abgeleitet und habe ich w ährend fast zweijährigem Verkehr mit diesem im Prineip hoch veranlagten Naturvolke, gebracht, das, weil es zumeist "localer Natur ist, einzelne Namen nach Gegenden, in denen den Leuten wieder andere Charakterzüge des betreffenden Thieres aufgefallen, ver- schieden sind, ein sehr günstiges Zeueniss für die gesunde Auffassungsg govcen "ablest und uns sehr interessante neue Einblicke in ihr Seelenleben gew yährt, umsomehr, als diese von mir angeführten Bezeichnungen mit den croatischen, welche das Verzeichniss der V ögel Oesterreich- Ungarns (von R. v. Tschusi und v. Homeyer) enthält, nicht übereinstimmen und auch in keinem Lexikon enthalten sind. Wir haben es in dieser Hin- für irgend eine das heisst, weil sicht eben noch mit einem Urvolke zu thun und nicht mit einem, ' das auf lange Entwicklung der Schriftsprache, auf Aufzeichnung seiner Geistesproducte zurück blicken kann. So nennt der Blato- bewohner den Seeadler: „stekavac“, weil sein. Geschrei dem Ausgeben des jagenden Hundes („stekati“) ähnlich ist; die übrigen Bezeichnungen folgen bei Erwähnung der betreffenden Individuen. Noch beriethen wir, nämlich Mato Ljuban lang- | seine letzten | mir dies fast | , auf den Punkt los, ein fast vollständiges Namensverzeichniss zusammen- ; | wenn man die Arbeit als vergeblich aufgegeben, zierlichen Vögelchen zu Hunderten von Paaren. Ihre Nester befinden sich m Uferlöchern, die mehrere Fuss tief in die Erde gehen und waren in den meisten derselben bereits Gelege, die aus drei bis sieben Eiern bestanden. Auf der Insel, an deren Ufern diese Colonie stand, zer- störten wir ein Nest der Elster („Svraka“) mit sechs schon bebrüteten Eiern und eines der Nebelkrähe („vrana“), in dem bloss ein nacktes Junges sich befand. Im Sommer kommt in der ganzen westlichen Herzego- wina ausschliesslich die Nebelkrähe vor; im Winter und Frühling bevölkern dagegen ganze Schaaren von Saatkrähen untermischt mit Raben-, Nebel- krähen und Dohlen die Brachfelder. Brütend habe ich nur die Nebelkrähe gefunden, diese aber in ausser- ordentlichen Mengen und habe ich sie als wahren Nest- plünderer und Feind sämmtlicher auf dem Boden brüten- der Vögel kennen gelernt. Diesen Gelüsten schien ein Rebhuhnnest („polska jarebica* d. i. Feldhuhn) noch entgangen zu sein, denn wir stiessen auf der er- wähnten Krupainsel auf ein solches, das zwanzie Bier enthielt. Die Rebhühner der südwestlichen Herzegowina sind von den unserigen merklich verschieden. Das Huhn ist kleiner, was seine ganze Gestalt anbelangt. Auch die Grundfarbe ist eine viel dunklere. Hiezu kommen noch einige specielle Bigenthümlichkeiten in der Färbung. Der Hahn hat ein viel grösseres und intensiver rothes Brustschild, als der bei uns lebende und die Bauchseite mit rothen Tüpfelchen besät. Auch die Henne besitzt die letzteren. gebiete, ist demnach nur als locale aufzufassen, in der östlichen Herzegowina und in ganz Bosnien ist das Feldhuhn analog dem unserigen normal gefärbt. Auch die Eier dieses „Küstenhuhnes“ sind von denen des Normaltypus sehr wohl zu unter- scheiden. Wie nämlich Othmar Reiser angibt, der sämmtliche, von mir auf meiner ersten Reise gesammelten Eier präparirt hat, sind es einzelne Oelflecken, welche sich in der Unterhaut befinden und auf der Oberfläche des Eies eine grünliche Fleckung bewirken, die jedoch beim Trockenwerden desselben vergeht. Mittwoch, den 21. Früh die gestrigen Bälge präparirt, dann mit Philipp in die Krupa-Arme gefahren. Hiehbei zum ersten Male mit dem Zwergreiher (Ardetta minuta) (mali gak) zusammengetroffen. Die Jagd auf diesen kleinsten Vertreter der Ardeiden ist eine sehr schwierige und mühsame. Der Vogel streicht urplötzlich aus einem diehten Ufergebüsch ab, fliegt sehr rasch durch die Bäume und das Dickicht, um wieder in einem Weiden- oder Erlengebüsche einzufallen. Fährt man nun eiliest wo man ihn mit Bestimmtheit einfallen gesehen, so kann man das ganze, oft undurchdringliche Gewirr von Schlingpflanzen und Nesseln durchsuchen, den Hund durchstöbern lassen und mit dem Ruder ausein- anderbiesen, — man findet ihn nicht. Er hüpft wie ein ' Zawmkönig durch das dichteste Gezweige, drückt und ver- kriecht sich in das nächste Uferloch urd streicht dann, wie eine Becassine im Rücken der Trupa-Insassen ab, so dass man den Schuss nicht mehr anbringen kann. Dennoch erleste ich zwei Exemplare. Auch das Raubnest einer Elster wurde zerstört, in dem sich fünf nackte Junge befanden. Die Alte sass so fest in demselben, dass sie erst auf einen Schuss, den ich mit Nr. 3 in’s Nest gab, abstrich und erlegt werden konnte. Am Abend brachte mir Philipp zwei lebende Ufer- schwalben, die er aus den Nestern geholt und unter dem Diese Farbenvarietät lebt nur im Küsten- - a ie EU TR FR 4 Hemd bis zu mir getragen hatte, sammt den betreffenden Gelegen. Dieselben gehen morgen, da eine Patrouille nach Domanovi6 verkehren dürfte, an "Othmar Reiser ab. Habe sehr viel vom Ungeziefer zu leiden. In der „Kuda“ bohrt und summt und meiselt es die ganze Nacht 25 in sämmtlichen, reichlich vorhandenen Fugen, zudem quälen mich die Gelsen (komarica) in der entsetzlichsten Weise, so dass ich mit Beulen überdeckt bin und doch durch nichts abhelfen kann, da es gegen diese Plage kein drastisches Mittel gibt. — (Fortsetzung folgt.) > Der Weidenammer (Euspiza aureola, Pall.) in Schlesien erlest, nebst einigen Bemerkungen über denselben. Von Viet. Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen. Den 10. December dieses Jahres empfing ich von Herrn Jos. Zelisko, erzherzogl. Albrecht’schen Förster in Dzingelau bei Teschen, en & des Weidenammers, welches der Genannte am 7. dieses Monats erlest hatte, im frischen Zustande zugeschickt. Herr Zelisko theilte mir auf mein Ersuchen Nach- folgendes über den Vogel mit: „Der von mir erleste Weidenammer wurde am 6. December bei gewaltigem Südwest-Sturm und Schnee- gestöber in meinem Garten allein gesehen und hielt sich von den Goldammern stets abseits. Ich war an diesem Tage nicht zu Hause und erfuhr erst des Abends von meinem Wildburschen, dass ein fremder, dem Goldammer ‚ ähnlicher, jedoch kleinerer Vogel die Futterplätze der An im Garten besucht hatte. Am anderen Morgen ref ich den Vogel beim Futterplatze, und ehe ich das ne geholt, war er in den Nachbargarten geflogen, wo ich ihm auf 12 Schritte nahe kam und ihn beobachten konnte. Er zeigte sich gar nicht scheu, und sein Ruf, den ich zu hören bekam, hielt so ziemlich die Mitte zwischen dem des Gold- und Schneeammers.“ Der Vogel, welcher durch die Güte des Erlegers nun meine Sammlung ziert, trägt ein tadelloses Kleid und lässt die Annahme, ein der Gefangenschaft entflohe- nes Exemplar vor sich zu haben, als nicht wahrscheinlich erscheinen. Die Wintertracht des mir vorliegenden & gibt mir Veranlassung zu einigen Bemerkungen, nachdem jene we- niger gekannt zu sein scheint. H. E. Dresser') beschreibt das Winterkleid als matter und düsterer als das Sommerkleid, da die sehr breiten fahlen Federränder die kastanienbraune Rücken- farbe vollständig verdecken und graubraun erscheinen lassen. Alle übrigen Partien sind gleichfalls matter und das kastanienbraune Gurgelband und die Längsflecke auf den Flankenfedern kaum erkennbar. A. Th.v. Middendorff?) und L. v. Schrenck?) erwähnen das Winterkleid nicht. G. Radde!) bildet auf Taf. IV, Fig. 2 d ein & im ersten Herbstkleide ab, dessen Oberkopf dem des 9 ähnlich gezeichnet ist, und bemerkt (pag. 159) bezüglich der Unterseite desselben: „Zwischen den Unterkieferästen bemerkt man einen grau- schwärzlichen Anflug, der nach und nach im Gelb der Kehle verschwindet. ... Das Gelb der unteren Körper- seite ist oft weniger intensiv an so jungen Männchen, als an recht alten Weibchen, die Kehle mehr weniger grau überflogen,* Weder die von Dresser (l. bung des alten & im Winterkleide, c.) gegebene Beschrei- noch die Radde's 2 BR Birds of Europe. IV. p. 225. „ Sib. Reise. I., II. Taf. p. 138. *) Reisen und Forsch. im Amurlande. I. Lief. 2. p. 277. #) Reisen im Süden von Öst-Sibirien in den Jahren 1855 bis 1859. Bd. II, p. 159. TER. , (l. e.) vom & im ersten Herbstkleide stimmt mit meinem Vogel überein, dessen Gesammtfärbung und Zeichnung für emen älteren Vogel spricht. Selber hat Kinn, Backe, Unterkiefergesend, Kehle, Halsseiten, Gurgel und den ganzen Unterkörper lebhaft kanariengelb, und trotz der feinen weissen Federränder steht diese Färbung den im Mai erlegten Amur-Exemplaren meiner Sammlung an Lebhaftigkeit nicht nach. Von den schwarzen Kopfpartien des alten 5 im Sommerkleide ist nichts zu sehen und nur, wenn man die gelben Federn aufhebt, zeigt sich deren unterster Theil schwärzlich gefärbt. Ueber die Gurgel zieht sich ein 3—4 Milli- meter breites kastanienbraunes Band, das sich nach den Seiten zu bedeutend ausbreitet, nur wenig durch seine graulichen Ränder getrübt ist und nach unten zu, längs der Seiten, sich in breitere und schmälere schwarz- braune Längsstreifen , die ungeachtet der lichteren Ränder sehr deutlich sichtbar sind, auflöst. Die ganze Oberseite des Kopfes und Hinterhalses ist wie der Rücken und Bürzel kastanienbraun. Von der Schnabelwurzel an zieht sich schmal beginnend, gegen den Nacken zu breit | verlaufend, ein durch fahle Federränder gebildeter Streif, der beiderseits von einem breiten, an den Nasenlöchern | beginnenden rein kastanienbraunen, welcher sich im Nacken allmählich verliert, eingeschlossen und dieser wieder von einem gelblichweissen "Superciliarstreifen begrenzt wird. Die Federn der Ohrgesend sind an der Wurzel schwarz, gegen die Spitze zu fahl, wodurch die schwarze Farbe wenig, immerhin aber sichtbar hervortritt. Der ganze übrige Oberkörper hat lehmfarbige, nach unten zu mehr erauliche Ränder, die die Grundfarbe nicht ver- decken. An den Flügeln herrscht, gegen die mehr rost- rothe Färbung des Sommerkleides, die rosthraune Farbe vor. Die kleinen und mittleren Oberflügeldecken sind weiss, elblich überflogen ; die grossen bilden durch ihre weisslichen, braun überflogenen Ränder eine Binde. Die Steuerfedern sind dunkler, als im Sommerkleide. Der Öberschnabel ist braun, am Rücken lichter; der Untersehnabel röthlichbraun, gegen die Spitze zu in's Gelbliche übergehend, mit braunem Rücken. Die Totallänge beträgt 15, die Flügellänge 7°5, die Entfernung der Flügelspitze von der des Schwanzes 3'S Centimeter. Der Magen enthielt nichts, als kleine Sandkörner. Mein sehr geehrter Freund, Herr Aug. v. Pelzeln, Custos am zoolog. Hof-Museum in Wien, an den ich mich wegen Aufschlusses über das vorbeschriebene Kleid meines Vogels wandte, schreibt mir: „In unserer Sammlung steht ein #. von Swinhoe erhalten. welehes am 18. October 1857 in China (Amoy) erlegt wurde und sich somit im Herbstkleide befindet. Es stimmt mit Raddes # im ersten Herbstkleide (l. e.) vielfach überein, unterscheidet sich aber dadurch, - # l = an Ja a eV nn u te 1 Lu cal Eis dass Kinn und Kehle vollkommen goldgelb sind. Dasselbe entspricht somit am meisten Ihrem Exemplare.“ Das Brutgebiet des Weidenammers erstreckt sich vom nördlichen Russland bis Kamtschatka. Im euro- päischen Russland nistet er nach Mich. v. Menzbier') im Gebiete der Onega, der nördlichen Dwina, der mitt- leren Wolga und an deren Nebenflusse, der Oka und in den uralischen Steppen. Ostwärts verbreitet er sich über Sanz Sibirien, hauptsächlich die Flussthäler bevorzugend und dringt, wie z. B. längs des Jenisei, bis zum Polar- kreis; auch auf Kamtschaka ist er heimisch. Das süd- östliche Sibirien bewohnt er gleichfalls häufig und nistet sporadisch auch südlicher, wie beispielsweise im Chuan- Che-Thale, wo er von der Prschewalsky'schen Expe- dition nachgewiesen wurde. Ueber Winter erscheint der | Weidenammer mehr oder weniger häufig im südlichen China, zahlreich in Cochinchina, Birma und Assam, sel- tener in dem südöstlichen Himalaya und Nepal und in geringer Anzahl auf Formosa und Hainan. Für Finnland führt ihn J. A. Palmen?) in seiner Liste der Vögel dieses Landes auf. 1) Die Zusstrassen der Vögel im europäischen Russland. — Bullet. d. 1. Soc. Imp. d. Nat. de Moscou 1886. (Separatabd. p. 44.) 2) Internationelt ormitologiskt samarbete och Finlands andel deri. Ett upprop till kännarene ‘af Finlands foglar. — Meddel. af Soeiet. pro Fauna und Flora fennica, 11: 1885. p. 215. SDOR- Ueber das Auftreten des Weidenammers im west- lichen und südlichen Europa finden sich in der Literatur nachfolgende Fälle verzeichnet: Auf Helgoland erlegte H. Gätke°) ein Exemplar den 18. September 1852. EEE Im mittleren Frankreich erscheint er nach Jaubert et Barthelemy-Lapommeraye!') in geringer Zahl beinahe jeden Herbst und für die Provence führt ihn Bar. J. W. Müller’) als eine in unregelmässigen Perioden im Winterkleide sich einstellende Art an. Aus Italien sindnach E. H. Giglioli°) fünf im Herbste erbeutete Exemplare bekannt. Eines wurde in Ligurien sefangen und befindet sich im bürgerl. Museum in Genua; von zwei bei Nizza gefangenen (Typen der E. Selysi di Verany) steht das eine, ein Jüngeres ./, im Museum zu Florenz, das andere, ein 7 ad., in der Sammlung des Professors F. Magni-Griffi im Siena und soll in der Umgebung von Sarzana im November 1878 — und ein fünftes nach Lanfossi 1846 bei Brescia sefangen worden sein. Villa Tännenhof bei Hallein, Ende December 1886. 3) Omithologisches aus Helgoland. — Naum. 1858. p. -421. *) Richess ornithologiques du midi de la France. I. 5) Beiträge zur Fauna des Mittelmeerbeckens. II. Systema- tisches Verzeichniss der Vögel der Provence.— Cab. Journ. f. Om. IV. 1856. p. 218. 6)-Avifauna Italica. p. 46. Populäres über unsere Geier. Ueber Fabel, Vorurtheil und Wirkliches in ihrem Verhalten untereinander und gegenüber dem Menschen. Von E. Hodek sen. (Fortsetzung.) Ausser anderem hat mit grosser Sorgfalt und Liebe zur Sache Herr Dr. Girtanner in St. Gallen Beob- achtungen an jungen und alten Barbatus aus diversen Ländern gemacht. Wir verdanken ihm schätzenswerthe Aufzeichnungen über seine Gewohnheiten und Absonder- lichkeiten als gefangener Vogel und wenn auch der Bartgeier an dem Herrn Doctor einen Interpreten und Verfechter seiner — in der Schweiz beobachteten — grösseren Gefährlichkeit und Schädlichkeit, selbst Kindern gegenüber besitzt, so will und kann ich gegen die dafür vorgebrachten Argumente nicht ankämpfen und hatte an dieser Stelle bereits die Ehre, meine Ansicht auch darüber auszusprechen. Eines aber muss ich mir zu wiederholen erlauben: Die Fälle. wo er Kinder mit oder ohne Erfolg anging, sind jedenfalls höchst sporadisch, 3—4 Fälle seit Menschengedenken; wovon die eine Hälfte vom Steimadler verbrochen sein dürfte, jene, wo er grössere Jagdthiere, wie Gemsen, oder wo er erwachsene Schafe durch Absturzzwang in seine Gewalt brachte, stehen sehr vereinzelt da; Kegel aber ist und dabei wurde er oft gesehen, dass er Aas und todte Thiere frisst, wie alle Geier und wie schliesslich alle unsere Grossadler. Die ausgezeichneten Beobachtungen Dr. Girtanner’s haben uns auch eine „Entdeekung* gebracht, die er gemacht haben will, nämlich, dass die inwendige der » Zehen und die Afterklaue des Bartgeiers seitlich gegen- einander gekrümmt stehen und es wurde dieser Umstand in einem Artikel früheren Jahrganges unserer „Mitthei- lungen“ durch den Autor auch bildlich dargestellt, wobei die These aufgestellt wurde, dass die innere rückwärtige Zehe sich durch Verkürzung der Sehnen desshalb so gegeneinander stellten, dass der Vogel das, was er fängt, besser festzuhalten in der Lage sei. Die Thatsache nun besteht allerdings und unzwei- felhaft, aber die Conclusion, die daraus gezogen wird und die Annahme des Grundes zu dieser absonder- lichen Zehenbildung beruht auf völligem Irrthume. Herr Dr. Girtanner supponirt einen Vortheil, den der Vogel aus dieser, von den Zehen anderer Raub- vögel abweichenden Bildung zieht; meine Ueberzeugung aber ist — und die muss und darf ich wohl aussprechen, weil ja hiedurch nur die Ansichten geklärt und das wahre vom falschen geschieden wird — dass diese Entdeekung unrichtig ausgelegt wurde; denn was die Natur macht und hervorbringt, das macht sie gut und zweckmässig, im vorliegenden Falle aber würde sie ein nonsens geschaffen. haben. Ich erkläre mir und sobald ich es nur ausgesprochen habe, gewiss auch Sie, hochverehrte Anwesende! mit mir, dass diese Erscheinung bloss eine Missbildung ist, welche dadurch entstand, dass der Vogel sich ‚meist auf ebenem, harten Boden und Steinen aufhält, so dass sich die Zehen durch den Aufdruck des Klauenbogens derselben so nach einwärts verdreht haben. Hiezu kommt noch zu bedenken, dass sich dies die Natur schon seit Tausenden von Jahren gefallen lässt, dass sich die beiden Zehen nach einwärts drehen; beim jungen Vogel schon merkt man etwas davon und nachdem diese Verkrümmung schon von seinen Altvordern herrührt, so ist es nicht unmöglich, dass eine Disposition dazu der junge Vogel schon mit sich auf die Welt bringt. Man hat ähnliche Beweise von der geringereren Anzahl von Schwanzwirbeln bei Fohlen und jungen Hunden seit Generationen stets coupirter Eltern. Es mag im Verlaufe der Zeiten auch eiwas auf die Bildung des Barbatusjungen übergegangen sein und so nach und nach bildet es sich während der Lebensökonomie auch noch weiter aus. Schliesslich, Hochverehrte! nicht nur beim Gypaäetus barbatus, sondern, werfen sie einen Blick auf den vor uns stehenden Gyps fulvus und den erst zweijährigen Vultur monachus, beide haben dieselbe Zehenbildung. Diese beiden seitlich stehenden Zehen mit ihren Klauen vermögen nicht vom Individuum gegen- einander festgreifend gebraucht zu werden, wie z. B. jene der Eulen, oder die des Fischadlers, Pandion haliaötus, wo zwei nach rückwärts, zwei nach vorne einsetzen ; sie hindern vielmehr das Festhalten eines Raubes, auf dem der Vogel steht, denn nach abwärts soll die eingreifende Klaue dringen, nicht nach seitwärts, wo sie nichts zu fassen findet. (Redner demonstrivt die bezügliche Bewegung mit den Händen.) Ganz natürlich: Mein abwärts gebogener Zeigefinger z. B. widersteht einem Zuge nach der Richtung seiner Sehne ganz anders, als wenn ich seine Spitze excentrisch, wenn ich sie ausserhalb des Bogens, also seitwärts ziehe. Wenn diese seitliche Stellung der Zehen zum Greifen ‚vortheilhaft wäre, so würden die viel grösseren Raub- vögel, wie die Adler, es ganz gewiss auch so haben, nicht aber die Geier, welche weit harmlosere Thiere sind und sich bezüglich der Nothwendigkeit, etwas festhalten zu müssen, mit den Adlern bei weitem nicht messen können. ; Nur der egyptische Geier zeigt diese Missbildung der Innenzehen weniger oder individuell gar nicht, weil seine fiach gebogenen Klauen ihm ein leichteres, hühner- artiges Auftreten auf Flächen erlauben, ohne die Zehen seitwärts krümmen zu müssen. Wirkliche Raubvögel haben diese Zehen niemals nach der Seite gebogen, weil sie sich hüten, auf harten Steinen zu gehen, denn diese machen die Fänge stumpf; sie sitzen lieber mit den Zehen und Klauen sie umfassend auf Bäumen, Astwerk ete. und be- wegen sich nicht so viel wie die Geier auf der Erde. Auch Med. Dr. Anton Fritsch führt in seinem, im Jahre 1870 aufgelesten Werke „Naturgeschichte der Vögel Europa’s* noch die Legende von enttragenen Kindern und durch Barbatus angegriffenen Jägern an, ohne Com- mentar. Er lässt ihn auch Stemhühner fangen, woran ich zweifeln möchte, denn er verschmäht Federwild. Bevor ich die Betrachtung über die Fänge des Barbatus schliesse, möchte ich Sie, verehrte Zuhörer! speciell auf die Fänge des vorliegenden Exemplares aufmerksam machen. Es sind das nämlich die stärksten Waffen, die ich je bei einem Bartgeier sah und deshalb beachtens- werth, weil namentlich die Klauen des linken Fusses besonders stark ausgebildet sind. Weshalb? Weil, wie Sie hier sehen, der alte Kämpe, wahrscheinlich in einem Fangeisen seine äussere Zehe vor Jahren knapp an der Fusswurzel verlor; die Wundstelle ist alt, verharscht und es blieben ihm zum Gebrauche bloss zwei Vorder- zehen. Deshalb sind die vier Zehen des linken und selbst schon die drei verbliebenen seines rechten Fusses dermassen verstärkt und die Klauen erstarkt und ver- längert, ihm den Absang der sechsten Zehe ersetzend, weil sie mehr arbeiten, mehr leisten musten, was sich ausser dem. plus an der Muskelaushildung selbst auf Zehen und Krallen erstreckt. 27 Ein eclatantes anderes Beispiel zu dieser Erscheinung, wo die Natur des Vogels und die fortgesetzte grössere Uebung und Anstrengung beim Gebr auche, eine besondere Prosperität des übriggebliebenen Fang- und Reissapparates erzeugten, stellte sich mir an einem, von Seiner kaiser- lichen Hoheit, unserem durchlauchtigsten Kronprinzen im December 1876 bei Gödöllö erlegten, alten Gold- adler-Weibchen vor Augen. Diesem Adler fehlten nämlich — wie gut ersichtlich seit lange her— alle vier Zehen des rechten Fanges. "Die Museulatur desOber- und Unterschenkels an diesem verstümmelten Fusse war eine auffallend verkümmerte. Dagegen aber besass dieser Vogel eine Wade am Unter- schenkel des gesunden Fusses, die fast einem jungen Kasuar zur Ehre hätte gereichen können, namentlich aber waren Zehen und Klauen des gesunden linken Fanges von einer formidablen Ausbildung und selbst gegenüber der ganz besonderen Körpergrösse und Flügel- Spannweite des "Vogels, von ganz abnormer Stärke. Dabei war der Adler feist und war an ihm keine Spur davon zu merken, dass ihn das gänzliche Fehlen seines linken Greifapparates irgendwie genirt hätte. Vor etliehen Jahren endlich schoss ich emen Fisch- adler, dem 2 der Vorderzehen fehlten und die Zehen und Klauen des gesunden Fusses zeigten eine ähnliche Erstarkung. Noch eine kurze Schlussbemerkung zu der besprochenen Zehen-Missbildung, sagen darf. Zur Zeit, als Herın Dr. über diese "Zehenbildung im glaubte ich nicht, seiner Ansicht mit der meinen ent- gegentreten zu sollen; ich hielt diesen kleinen Missgrift für unschädlich und schwieg. Man muss ja nicht gleich über Alles, was unsereinem nicht mundgerecht scheint. so gewiss herfallen und sein eigenes Licht leuchten lassen. Ich hatte jedoch nicht recht gethan, wie ich jetzt einsehe. So lange eine solche Enunciation sich bloss in den Grenzen der Leser unseres und anderer ornithologischen Vereine bewegt, dachte ich, wird sich schon die richtige Stimme finden, die auch das ihre spricht: endlich können ja Ornithologen sich selber ihre Meinung darüber bilden. Seit ich jedoch dieselbe in einem, für ausserordentlich weite (Gesellschaftskreise berechneten, hervorragenden Werke wiedergegeben fand, ändert dies die Situation und ein künftiges Lehrbuch der Forst- und Jagdornithologie, ja vielleicht eine Naturgeschichte für allgemeine Schul- zwecke, hätte keinerlei Anstand zu nehmen nöthig, diesen neuen Vorzug, womit unser Barbatus zu seinen, ihm bereits mehr als nöthig angedichteten Absonderlichkeiten vor- die ich mir nicht ver- sirtanners Erklärung unserem Blatte erschien, von so autoritativer Seite ausgestattet wurde — nach- | zubeten. Nun bilde ich mir natürlich nicht ein. dadurch einen, die ornithologische Welt bewegenden Coup aus- zuspielen, nachdem ich nicht auch noch weiter darüber schweige, darf aber annehmen. dass der Bearbeiter des „Bartgeiers“ in der vorher senannten „Encyklopädie* Herr J. C. Keller, vielleicht ebenso objectiv, als es dieser eminente Beurtheiler fremder Erfahrungen mit anderen meiner dort bezogenen Auseinandersetzungen gehalten hat, auch in dieser Frage meiner bescheidenen Gegenansicht, wenn schon nicht Folge, so doch gewiss Raum segeben hätte und in Folge dessen der entstan- dene Begriff von einem Zangenapparate des Barbatus, welcher heute dort als neu und apodietisch erwiesen figurirt. auf seinen wahren Werth zurückeeführt oder gar aus der Atmosphäre der Barbatus - Saeen eliminirt worden | wäre, (Fortsetzung folgt.) —— HOCH A ET mE a ee 2 re ee ae Da? Zr, An ra a a ED „Lämmergeier im See.“ Unter diesem Titel ging im Frühlinge vorigen Jahres durch mehrere Zeitungen („Neue freie Presse, Linzer Tagespost* etc.) und omithologischen Fachzeit- schriften („Die gefiederte Welt“ Nr. 18) folgende Sen- sationsnachrieht, die wohl manchen Ornithologen sehr interessirt haben dürfte. „Eisenbahnarbeiter, welche zur Sicherung des Schienen- stranges an den Felsschroffen des westlichen Sarstein, | der steil in den Hallstättersee abfällt, die durch den 'Winterfrost locker gewordenen Steintrümmer loslösten, bemerkten am 7. April plötzlich über sich zwei kämpfende Lämmergeier (Bartgeier), welche so heftig in eimander geriethen, dass sie sich bald verfangen hatten und in den See stürzten, aus dessen Fluthen sie sich nicht zu erheben vermochten. Einige Arbeiter stiegen rasch die Felswand hinab, ruderten mit dem Rettungskabne zur Stelle und schlugen mit einigen kräftigen Ruderschlägen die prächtigen Raub- vögel todt. Jeder derselben hatte eine Flugweite von 2 Meter (sic!) Die Beute wurde gegen Empfang der gesetzlich bestimmten hohen Prämie an das Forstamt in Hallstadt abgeliefert. Beide Raubvögel werden ausgestopft und sind für das Jagd- und Forstmuseum in Gmunden bestimmt. * Da nun einerseits der Gypaötus barbatus hier in | Oberösterreich zu den allerseltensten Erscheinungen ge- hört, — selbst die reichhaltige ornith. Sammlung des Museums Franeisco - Carolinum weist keine auf — und andererseits in der „Instruction für die Mitelieder der ornithologischen Beobachtungsstationen in Oesterreich- Ungarn“ auf diesen Vogel besonders aufmerksam gemacht wird, so strebte ich darnach, diese Mittheilung von competenter Seite bestätigt zu erhalten und wandte mich schliesslich mit der Anfrage an den geehrten Herrn Custos des Jagd- und Forstmuseums in Gmunden, ob die fraglichen zwei „Lämmergeier* wirklich Bartgeier seien und ob nicht vielleicht eine Verwechslung mit irgend einer anderen grösseren Raubvogelart vorliege. Der genannte Herr ertheilte mir hierauf mit grösster Zuvorkommenheit folgende Antwort: „Die fraglichen zwei Raubvögel waren die gewöhn- lich hier vorkommenden Fischgeier,*) keinesfalls Bartgeier. Sie wurden auch aus diesem Grunde nicht für das hiesige Museum erworben. Ein Exemplar be- findet sich in Privatbesitz hier in Gmunden. Mit Hoch- achtung G. Förster, k. k. Forstmeister.* Dies erlaube ich mir hiermit zur Aufklärung mit- zutheilen, damit sich nicht etwa im ornithologischen Kreisen in Folge dieser Zeitungsente eine falsche Ansicht a das Vorkommen des Bartgeiers in Oberösterreich bilde, Linz a. d. Donau. Rud. 0. Karlsberger. *) Pandion haliaetus L., Fischadler. Die Gattung Chionis Forster im antarktischen Ocean. Auf den Kerguelen-, Falklands-, Shetlands-, Sand- wichs- und anderen einsamen Inseln des südlichen Oceans haust ein durch zwei Arten vertretenes Vogelpaar (Chionis Forst., Scheidenschnäbel), dessen syste- matische Einordnung eine sehr schwierige ist. Man hat sie zum Vertreter einer eigenen Familie, der Chionidae, gemacht. In ihrem Habitus gemahnen sie an die Hühner, doch ist der Schnabel an der Basis mit einer den kurzen, seitlich ecompressen Vordertheil bis über die Nasenlöcher bedeckenden Hornscheide versehen. Die Flügel sind kurz (2. und 3. Schwinge am längsten), reichen nur bis zur Hälfte des abgerundeten Schwanzes. Die kurzen Füsse sind vierzehig; die Läufe erscheinen mit kleinen körner- | artigen Schildern bedeckt. Das Nest wird in Steinspalten angelegt; die Eier (2) sind ziemlich gross, schmutzig graublau, dunkel roth- braun und violett gefleckt. Die Scheidenschnäbel ‚nähren sich vorwiegend von ; den Eiern der Pinguine (sollen aber auch über deren Junge herfallen, ihnen die Augen aushacken und die Eingeweide herausreissen), von verschiedenen niederen Seethieren, Aas, Kohlpflanzen. Die eme Art: Chionis alba Forster, etwa so gross wie eine kräftige Haustaube, lebt auf den Falklands-, Shetlands-, Sandwichinseln. Sie ist vollständig weiss; der Schnabel gelb; am Flügelbug eine gelbe Hormwarze. Die zweite Art: Chionis minor Hartlaub, etwas kleiner, findet sich auf den Kergueleninseln. Sie ist ebenfalls weiss gefärbt; Schnabel und Hornwarze schwaız. (Beiliegende Karte zeigt nach Alph. Milne Edwards das Vordringen der Scheidenschnäbel nach Süden). Ornithologisches aus anderen Vereinen. Im „Vereine für Naturwissenschaft‘“ zu Braun- schweig kamen in den Sitzungen vom 8. April 1886 und 2. December 1886 folgende ormithologische Themen zur Besprechung: 1. „Uber den Wanderzug des Tannenhehers“ (Nuci- fraga caryocatactes L.) im Herbste 1885, vorgetragen von Dr. R. Blasius. „Wie allgemein schon aus den Zeitungen bekannt geworden ist, fand im Herbste 1885 eine ausserordentlich starke Einwan- derung des Tannenhehers in Deutschland statt. Der Tannenheher gehört zu den sogenannten (nach Brehm!) Zigeunervögeln, die nur in grösseren Zwischenräumen sich im Herbste und Winter bis in das westliche Europa hin verbreiten. Die- letzte grosse Einwanderung in Deutschland fand 1878 statt. An Verbreitungskarten wurde zunächst das Vorkommen der Gattung der Nucifraga, die auch in Amerika und im Himalaya ihren Vertreter hat, demonstrirt, dann a 22 Yes _ das Vorkommen unserer nur im Harze, Schwarzwalde, in Ostpreussen, dem Riesengebirge und den bayerischen Alpen brütet, ferner die Ausdehnung des vorjährigen Zuges, der sich bis England, Holland, Belgien, Frank- reich, Schweiz und Ungarn hin erstreckte. Aus Deutschland führte «der Vortragende eine grosse Anzahl von Fällen an, wo der Tannenheher im vorigen Herbste beobachtet resp. erlest wurde, speciell aus Baden, Bayern, Braunschweig, Elsass-Lothringen, Hamburg, Gross- herzogthum Hessen, Lippe, Mecklenburg, Oldenburg, Provinzen Brandenburg, Hannover, Hessen-Nassau, Pommern, Ost- und _ Westpreussen, Rheinlande, Sachsen, Schlesien, Schleswig-Holstein, Westfalen, Reuss, Sachsen-Altenburg, Sachsen - Coburg - Gotha, Königreich Sachsen, Schwarzburg-Rudoistadt und -Sondershausen und endlich Württemberg. Was die Nachbarländer anbetrifft, so wurden die einzelnen Beobachtungen aus Dänemark, Holland, Belgien, Frankreich, der Schweiz, Russland, Schweden und Norwegen mitgetheilt, während über das Vorkommen in Oester- reich-Ungarn, über das voraussichtlich der österreichische Orni- tholog V. von Tschusi zu Schmidhoffen, dem wir schon vor Jahren eine vorzügliche Monographie des Tannenhehers verdanken, noch ausführlicher berichten wird, nur ein allgemeiner Ueberblick segeben wurde. Die ersten Beobachtungen datiren von Ende August, die letzten von Anfang December. Aus der Zeit der Beobachtungen ergibt sich, dass die Vögel von Nordosten her kamen und sich rasch nach Westen und Südwesten über Central-Buropa verbreiteten. Ueberall waren sie auffallend dummdreist und schienen die Gefahren, die ihnen vom Menschen her, namentlich von dem Schiessgewehr drohten, nicht zu kennen. Zur Demonstration waren eine grosse Anzahl von Tannenhehern mitgebracht, die in.den verschiedensten Theilen Deutschlands erlest wurden, unter anderen einige Ex. von Braunschweig aus der Sammlung der Herren Littolf jun., Kellner, Oberamtmann Nehrkorn, feıner Bälge des Herzoglichen Naturhistorischen Museums aus dem Harze, aus den Alpen, Schweden u. s. w. Die Vergleichung dieser verschiedenen Exemplare ergab nun höchst interessante Unterschiede. Sämmtliche vorgelegenen Exemplare vom vorigen Herbste ge- hören der von Chr. L. Brehm in seinem Lehrbuche der Natur- geschichte aller europäischen Vögel beschriebenen Jangschnäbli- gen Form an (Nucifraga macrorhynchos), die folgendermassen charakterisirt wird. „Der Schnabel ist gestreckt, vor der Spitze dünn, an ihr sehr niedrig, mit weit vorragender Oberkinnlade.* Dahingegen sind die Vögel, die im Sommer, also zur Brutzeit, in Ostpreussen, Schweden und Norwegen, Alpen und Harz geschossen wurden, sämmtlich mit einem plumpen, dieken Schnabel versehen ; sie gehören zu der kurzschnäbligen Form (Nucifraga brachy- ıhynchos), die Brehm folsendermassen beschreibt: „Der Schnabel ist kurz, stark, an der Spitze hoch, und gewöhnlich gerade abge- schnitten, selten mit etwas vorstehender Spitze der einen Kinnlade.* Ausserdem war es dem Vortragenden gelungen, Exemplare aus Nordrussland, Sibirien und von der Insel Ascold vorzulegen, die genau den Charakter der langschnäbligen Form zeigen. Eine Reihe von Masstabellen wurden zur weiteren Erläuterung vorgezeigt. Man kann aus dem vorliegenden Material an Exemplaren und an Beobach- tungen schliessen, dass die im vorigen Herbste in Mitteleuropa zum Theil in sehr grossen Mengen auf dem Zuge beobachteten Tannenheher aus dem nordöstlichen Europa und Sibirien gekommen sind. Welche Gründe die Vögel veranlasst haben, ihre diesjährige ‘Wanderung so aussergewöhnlich weit auszudehnen, ist schwer an- zugeben. Wenn wirklich, worüber der Vortragende noch keine näheren Nachrichten einziehen konnte, die Zirbelkiefer (Pinus cembra L.) im nördlichen Russland und Sibirien im vorigen Herbste eine Missernte in den Zirbelnüssen gezeigt hatte, so liest es nahe dies als Grund für den Wanderzug anzusehen, da. der Tannenheher sich «dort wesentlich von Zirbelnüssen nährt und seine Verbreitung in Russland und Sibirien geographisch fast genau der Verbreitung er Zirbelkiefer entspricht, die auch in kartographischer Weise vorgeführt wurde. Ausführlichere Notizen über diese höchst interessante biologische Erscheinung behielt sich der Vortragende für eine demmächstige Veröffentlichung in einem omithologischen l'achjournal vor.“ . 2. Ueber die künstliche Aufzucht von Auerwild. Mitgetheilt von Dr. R. Blasius. : „Eine der besten Auerhahnjagden in Deutschland findet sich im Riesengebirge. Ueber das dort auf der Josephinenhütte reübte Verfahren, künstlich die verlassenen oder sonst von Gefahren be- drohten Auerhuhneier ausbrüten zu lassen, machte der dortiee Direetor der Glashütte Herr Franz Pohl, folrende brieflichen Mit- theilungen: f : Zum Ausbrüten eines Satzes lassen wir zwei Haushennen sitzen, und zwar muss die eine drei Wochen, die andere die letzten im Reis stehenden Art, die in Deutschland ) 29 acht Tage brüten; eine Henne, die zu lange sitzen muss, führt die Jungen nicht mit demselben Eifer, oder verliert denselben sogar ganz. Zum Führen ist eine recht zahme Henne zu empfehlen, die sozusagen in der Stube mit aufgewachsen ist. Brütet die Henne in einem geschlossenen Raume und ist recht warmes Wetter, so pflegen wir den Brutkorb über eine Schüsssel mit kaltem Wasser zu stellen, auch die Eier unter der Henne öfters mit den nassen Händen zu bestreichen; die Eier trocknen dann nicht so leicht aus. Will man sich, vielleicht in der letzten Woche, davon über- zeugen, ob Leben in den Eiern ist, so legt man dieselben in Wasser von 30 Grad €. Wärme; sind die Eier brauchbar, so werden sie sich leicht bewegen, während: sie im umgekehrten Falle ruhig liegen. Der Raum, welcher den Jungen zum ersten Aufenthaltsort dient, darf nicht zu gross sein, weil sonst die Thierchen die Henne, deren Ruf sie nicht sofort verstehen, schwer auffinden. Die Henne, welche im letzten Jahre als Pflegemutter angestellt wurde, war sehr zahm, führte die Jungen ausgezeichnet und, was eine grosse Hauptsache ist, sie bäumte während der ganzen Pflesezeit nicht auf. Muss man erst allabendlich die Henne vom Nachtstande her- unterjagen, dann macht man schliesslich diese und die Jungen wild. Sie lockte, sobald sie Aesung fand, und der Ruf wurde auch recht bald von den Jungen verstanden, die dann hastig herbeikamen. Als Nahrung erhielten die 'Thierchen zuerst frische Ameiseneier, Gries und ab und zu sogenanntes Bierfangl mit spitzem Wegerich, Nesseln, Schafgarbe, mitunter auch etwas Wermuth zusammen- gemischt. Um Eierfangl darzustellen, quirlt man ein Ei in Milch ein, kocht es ganz vorsichtig ein und drückt dann die Masse in einem Leinwandläppchen aus. Das Fangl wird in kleinen Quanti- täten in der Voliere herumgestreut, so dass die Thierchen dasselbe nicht zu massenhaft geniessen können. Ein zerschnittenes mit Butter bestrichenes Brot nehmen sie sehr gern an, doch muss man es auch vorsichtig geben. Weizen wird auch gegeben. Der Platz für den Aufzug muss sonnig sein, frisches Wasser, viel Sand zum Baden und Verschlucken uud recht lockeren Waldboden enthalten; in letzterem wühlen sich die Thierchen förmlich ein und scheinen sich am behaglichsten darin zu finden. Sind ausser- dem Grasflächen, Kräuter, Haide, Strauchwerk (namentlich eine Sorte Weide), Fichten ete. mit in dem Raum, dann um so besser; wenn nicht, so darf man nicht versäumen, knospige Birken- und Buchenreiser, Fichten- und Tannenzweige, Maierich ete. ete. täglich frisch und womöglich mehrmals zu geben. Sobald Blaubeeren, Preisselbeeren ete. reif sind, füttert man diese täglich, und nehmen die Thierchen dieses Futter am liebsten vom Strauch. Insecten, Würmer (namentlich die fetten Würmer unter der Rinde) bilden eine Lieblingsnahrung. Regenwürmer wurden von einer Henne, die, nebenbei gesagt, am wenigsten vertraulich war, gar nicht, von anderen nur bis zu einer gewissen Zeit angenommen. Hüppliche (Grashüpfer) haben wir massenhaft gefüttert, d. h. wir haben Hüpp- liche in grossen Quantitäten in die Voliere gethan, ohne befürch- ten zu müssen, dass sich das junge Auerwild überfrisst, denn dies Futter muss es sich erst erjagen. In früheren Jahren wurden viel >Maden aus faulendem Fleische gefüttert, aber der furchtbare Geruch liess uns wieder davon abkommen.* 3. „Drei Werke des vielgereisten Ornithologen Henry Seebohm“. Besprochen von Dr. R. Blasius. a. Siberia in Europe, a visit to the valley of the Petschora in North-East Russia, erschienen 1580. „Dasselbe enthält eine Beschreibung der Reise, dieSeebohm 1875 mit seinem Freunde J. A. Harvie-Brown nach dem unteren Theile der Petschora machte. Am 3. März 1575 fand die Abreise aus London statt über Köln, Hannover, Berlin nach St. Petersburg, nach kürzerem Aufenthalte am 10. März weiter nach Moskau per Bahn und von dort mit Wagen und Pferd am 14. März weiter nach Archangel, 600 englische Meilen direct durch Tag und Nacht. Hier wurden die eigentlichen Reisevorbereitungen getroffen und dann im Schlitten die Reise nach Ust-Zylma an der Petschora fortgesetzt: hier begann nun die eigentliche Erforschung des Petschora-Thales und der umliegenden Tundra. Am 2. August wurde per Schiff die Rückreise von der Petschora-Mündung angetreten und um die Nord- spitze Skandinaviens nach Kopenhagen gesegelt und von Hamburg per Dampfer die Rückkehr nach England bewerkstelligt, wo die Reisenden am 11. September eintrafen, nach über halbjähriger Abwesenheit. Die Reise ist ausserordentlich angenehm und unterhaltend geschrieben, enthält eine Menge interessanter Reiseabenteuer, vor- zügliche Beschreibungen der Landschaft und ihrer Bewohner, ebenso sehr pikante Schilderungen russischer Zustände, Für den Jäger ist sehr viel darin zu finden, namentlich aber für den Ornithologen. Es gelang Seebohm und Brown mehrfach, Eier und Nester zu finden von Squatarola helvetica L.. Tringa minuta Leisl. und Uygnus minor Pall., deren Eier und Brutverhältnisse bis dahin noch nicht genügend eonstatirt waren; ausserdem fanden sie eine Reihe von 30 Vogelarten, die bis dahin noch nicht in Europa geschossen worden. Circa 1000 Bälge und 600 Eier waren das Resultat der Reise. Das ganze Buch ist durch sehr schöne charakteristische Holz- schnitte und vorzüglichen Druck ausgezeichnet. Ein Capitel (20) ist allgemeinen Betrachtungen gewidmet, namentlich dem Vogelzuge, den Ursachen desselben u. s. w. Von besonderer Wichtigkeit ist es, hierin die Ansichten eines so vorzüglichen Beobachters, wie H. Seebohm, kennen zu lernen.“ „b. 1882 erschien Siberiain Asia, Beschreibung einer Reise, die Seebohm 1877 machte. Er verliess London am 1. März, war am 9. März in Nischni-Nowgorod; von hier ging es weiter über Kasan, Perm, Jekaterinenburg, Tyumain (am Ob), Omsk, Tomsk nach Krasnoyarsk am Jenissei, wo er am 5. April eintraf, nachdem er 2431 englische Meilen im Schlitten zurückgelegt hatte. Bis Ende August wurde der Läuf des Jenissei und die Umgegend bis zum arktischen Meere hinab erforscht, dann von Krasnoyarsk ab die Rückreise angetreten; von Tomsk fuhren sie in einem Dampfschiffe den Ob hinunter, dann den Irtisch hinauf, bis sie in Tyumain wieder auf die ursprüngliche Reiseroute trafen. Am 10. October waren sie wieder in England nach über siebenmonatlicher Abwesenheit. Im Ganzen legten sie 15.154 englische Meilen zurück. Mit den Resultaten der Reise in ormithologischer Beziehung ist Seebohm selbst nicht so zufrieden, wie mit der Reise nach dem Petschora. Immerhin gelang es ihm, eine Reihe sehr interes- santer ormithologischer Beobachtungen zu machen; so fand er zuerst die Bier vom Charadrius fulvus, machte zahlreiche Beobach- tungen über die Paarung von Corvus corone und Corvus cornix, fand zuerst Nester und Eier vom Phylloscopus supereiliosus, Phyllo- scopus borealis und Phylloscopus tristis u. s. w. Auch in diesem Buche finden sich eine Reihe interessanter allgemeiner Betrachtungen ornithologischer Natur über Vogelzug, Entstehung der Vogel- wanderungen, Vergleichung der europäischen, sibirischen und japanischen Formen ein und derselben Art u. s. w. Land und Leute sind treffend geschildert und die russischen Zustände zuweilen in der schärfsten Weise kritisirt, dabei aber auch die guten und schwachen Seiten der eigenen Landsleute in das richtige Licht gestellt. So schildert er emen seiner Begleiter, den Capitän Wisgins, wirklich classisch mit den Worten: On of these (id est features of the national charakters) is an unlimited capacity, to blunder, and the other is indomitable pluck and energy in extricating himself from the cosequences. Die ganze Darstellung in dem Buche beruht auf einer vor- züglichen vorurtheilsfreien Beobachtung und ist von Anfang bis zu Ende. originell. Seebohm hatte von vornherein nur den Hauptzweck im Auge, einige wenige der in England sporadisch vorgekommenen Vögel, deren Brutverhältnisse noch nicht genügend bekannt waren, an ihren Brutplätzen zu beobachten. Er scheute hierzu nicht die grössten Strapazen und erreichte seinen Zweck durch die beiden geschilderten Reisen zum bei weitem grössten Theile.“ : c. A History of british Birds, with illustrations of their eggs. 1383 —1885. „Kaum hatte seine Reise nach dem Jenissei die Presse verlassen, so ging er an eine auf weitester Grundlage angelangte Beschreibung der britischen Vögel mit Abbildung der Eier. 6 Theile erschienen 3 Jahren. Die Abbildungen der Eier, die auf 63 Tafeln sich coloured in 8 finden, sind in der Öolorirung vorzüglich, übertreffen jedenfalls die beiden grossen deutschen Werke Bädecker und Thienemann an Naturtreue. Es sind darin behandelt 376 Arten in 24 Familien, darunter die sperlingsartigen Vögel wieder in 11 Unterfamilien getrennt. Die Eintheilung ist originell, von der Zusammenfügung der Familien in Ordnungen sieht S. ab. Folgende Anordnung ist getroffen: Fam. Falconidae, Strigi- dae, Passeridae. Subfam. Turdinae, Sylviinae, Parinae, Corvinae, Laniinae, Ampelinae, Sturninae, Fringillinae, Hirundininae, Mota- eillinae, Alaudinae. Fam. Cypselidae, Caprimulgidae, Meropidae, Upupidae, Alcedinidae, Picidae, Cuculidae, Columbidae, Phasianidae, Pelargidae, Rallidae, Gruidae, Otididae, Charadriidae, Laridae, Aleidae, Colymbidae, Procellariidae, Podieipedidae, Anatidae, Pele- canidae. Bei jeder Art ist die Synonymik angegeben; die Beschreibung des Vogels fehlt; es wird dabei auf die ausgezeichneten englischen Werke von Yarrell und Dresser verwiesen, die ganzen Artikel handeln nur über Verbreitung, Lebensweise nnd Brutverhältnisse. Viele Notizen beziehen sich auf unsere Gegend und zwar auf Touren, die Seebohm bei einem längeren Aufenthalte in Riddags- hausen beim Oberamtmann Nehrkorn mit diesem und den Gebrüdern Blasius in die omithologisch so interessante Umgebung Braunschweigs machte. Beim Beginn der Familien und Gattungen sind in ähnlicher Weise wie in dem Catalogue of birds vorzüglich praktische Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen resp. Arten angegeben. Sehr zu bedauern ist es, dass der Verfasser auf den Tafeln nur die englischen und nicht auch die wissenschaftlichen Namen angegeben hat, da dadurch der Gebrauch des Buches für einen Nichtengländer sehr erschwert ist. Leider kommt dies durch- aus nicht zu billigende Verfahren mehrfach in englischen Ornitho- logien vor. Wo man für Thiere Namen hat, wie die wissen- schaftlichen lateinischen, die allgemein von den Gebildeten aller Nationen verstanden werden, soll man sie verwenden. Den einzelnen Theilen des Werkes sind gleichsam als Ein- leitung allgemeinere Capitel vorangeschickt, die grösstentheils sehr interessant geschrieben sind, so beim 1. Theil: a. Evolutionstheorie. b. Bastardirung der Vögel. e. Classifieation der Vögel. d. Geo- graphische Verbreitung. e. Nomenclatur. f. Oologie. Der 2. Theil. beginnt mit einem Artikel von Charles Dixon. „Ueber die Schutzfarben der Vogel - Eier“, der ausserordentlich geistreich geschrieben ist, wenn man auch nicht allen Theorien und Hypothesen des Verfassers beistimmen kann. Im letzten "Theile findet sich ein Aufsatz über „The Historians of british birds“, der uns einen kurzen Ueberblick gibt über die Entwickelung der englischen Ornithologie. Indem,.man im Ganzen den Inhalt dieses grossartigen Werkes überblickt, muss man den Fleiss und die Kenntnisse des Verfassers bewundern, wenn man auch nicht in Allem, so namentlich der Systematik und Nomenclatur, sich auf den Standpunkt des Autors: stellen kann. Jedenfalls sollte das Werk bei keinem Ornithologen oder Oologen in der Bibliothek fehlen.“ 4. „Die Grösse und Farbe aller europäischen Vögel.“ Herausgegeben von Wilhelm Meyer besprochen von Dr. R. Blasius. - „In diesem kürzlich im- Verlage von W. Schlüter (der grossen deutschen Naturalienhandlung in Halle a. S.) erschienenen kleinen Büchelchen ist die langjährige Arbeit unseres Landsmannes, des früheren Conservators am Reichsmuseum in Stockholm, niedergelest. Für jeden Omithologen ist dies Buch von grösstem Nutzen, speciell aber für die Directoren und Conservatoren grösserer Museen. Inter- essant ist dann noch die Anordnung nach Carl J. Sundevalls natürlichem System der Vögel, das sich in den Hauptgruppen auf die Federentwicklung der Jungen und die plastischen Unterschiede stützt. 5.Der „Dompfaff, Brutvogel bei Braunschweig“. Mit- getheilt von Dr. R. Blasius. „Im Juni dieses Jahres wurde in einer Tannendickung bei Eickhorst, 1'/, Stunden nördlich von Braunschweig, ein Dom- pfaffennest mit zwei függen Jungen gefunden. Nest und Junge wurden der Versammlung vorgelest. Von dem Dompfaffen kommen in Europa zwei streng zu trennende Racen (nach einigen auch Arten) vor, eine grössere, Pyrrhula major. Chr. L. Brehm, die im Norden Europas brütet, und eine kleinere, Pyrrhula europaea, Vieil. var. minor, die in Mitteleuropa brütet, aber hauptsächlich in den Gebirgen, so im Harze, Thüringerwalde, Westerwalde, Schwarzwalde, Vogesen etc. An einigen Orten ist die-- selbe auch in der Ebene brütend gefunden, z. B. in Pommern, und insofern ist das Brüten hier bei Braunschweig von Interesse. Bis dahin waren Gelege aus dem Querumer Holze bekannt, die sich in der Sammlung Nehrkorn befinden. Der nordische Gimpel, Pyrrhula major, kommt bisweilen in grossen Schaaren in unsere Gegend und fing sich z. B. vor einigen Jahren in beträchtlicher Anzahl in den Dohnenstiegen im Harze. Herr Oberamtmann Nehrkorn hatte zur Demonstration Eier von der kleinen und der grossen Gimpelform mitgebracht, die beträchtliche Grössenunterschiede aufweisen. Herr Kammerrath Horn bemerkte, dass der Dompfaff auch im Hilse brüte.“ 6. „Der diesjährige (18386) Wanderzug der Sperber- eule‘“ (Surnia nisoria, Wolf). Mitgetheilt von Dr. R. Blasius. „Am 23. November d. J. wurde vom Herın Oberförster Stolze in Hasselfelde am Harz ein sehr schönes Exemplar dieser nordischen Eule am hellen lichten Tage im Reviere erlegt. Dasselbe wird der Versammlung vorgestellt. Die Section ergab, dass es ein altes Weibchen war. Dies ist das erste sicher constatirte Vor- kommen dieses Vogels im Braunschweigischen Harze. Nach den vom Vortrasenden 1861 veröffentlichten omithologischen Notizen über die Vögel Braunschweigs ist die Sperbereule im Drömlinge vorgekommen, im herzoglichen naturhistorischen Museum befindet sich ein Exemplar aus Goslar. Die Sperbereule gehört zu denjenigen Eulen, die ziemlich regelmässig in jedem Herbste ihre Brutplätze verlassen und nach Süden, resp. Südwesten oder Westen wandern. Offenbar ist die im Winter mangelnde Nahrung der Grund dieser Wanderungen. Da die Sperbereule bei Tage fliegt, so wird sie verhältnissmässig leicht beobachtet, und trotzdem sind die Notizen über das Vorkommen dieses Vogels in Deutschland immer noch ziemlich spärlich. In diesem Herbste resp. Winter scheint nun eine ziemlich weit verbreitete Wanderung unseres Vogels stattgefunden zu haben. — Herr Georg Weiss, Lehrer in Lipine O./S., erhielt ein am 13. November d. J. unweit Tarmowitz in Ober- schlesien in den Graf Henckel’schen Forsten erlestes Exemplar der Sperbereule, Baumeister ©. Sachse in Altenkirchen Ende Novem- ber d. J. ein prachtvolles Männchen dieser Art aus Ostpreussen. Vermuthlich sind auch an anderen Orten Deutschlands Sperber- eulen in dieser Zeit beobachtet worden und bittet der Vortragende, ihm eventuelles Vorkommen der Sperbereule in diesem Winter gütigst mittheilen zu wollen, damit es womöglich gelingt, sich ein Bild über die Ausdehnung des diessjährigen Wanderzuges der Sper- bereule in Deutschland zu machen, ähnlich wie über die Ausdehnung des Wanderzuges der Tannenhäher im verflossenen Jahre 1885.* 7. „Brutplätze desAlpenseglers (Öypselusmelba, L.).“ Mitgetheilt von Dr. R. Blasius. „Der Alpenseoler ist in unserem Erdtheile Brutvogel in Cen- tral- und Südeuropa. Der Vortragende hatte Gelegenheit, denselben mehrfach zu beobachten in den südlichen Bergen der Krim in der . Nähe von Baktschi-Sarai an den Felswänden, in denen das grie- chische Höhlenkloster Usspenski sich befindet und an den ver- schiedensten Theilen unserer Alpen. In den Felsen brütet er an den unzugänglichsten Stellen, so dass es ausserordentlich schwierig ist, seine Brutplätze zu erreichen, ausserdem hat er aber, wie sein naher Verwandter, Cypselus apus, L., die Gewohnheit, an einzel- nen Kirchthürmen und verfallenen Ruinen im grösserer Anzahl eolonienweise zusammen zu nisten. Eine derartige Brutcolonie auf dem Thurme des Münsters in Bern hatte der Vortragende (Gelegenheit. am 3. Juli d. J. zu besuchen, unter Führung des Herrn Präpara- tors Grimm vom dortigen naturhistorischen Museum. Zunächst hat man eirca 150 Stufen bis zu der Wohnung des Thürmers hinauf- zusteieen, dieser gab die Erlaubniss, auf den Dachboden gehen zu dürfen. Beim Oeffnen der Thür flatterte ein 'Alpensegler herab und wurde gefangen. Nach weiteren 12 Stufen erreichte man den gewölbten Boden des Thurmes:; zwischen diesem Boden und dem eigentlichen Dache befand sich die Colonie. Man stand mitten zwischen vielen Dutzenden von Nestern, die theils mit Jungen, theils mit Eiern angefüllt waren. Wenn man nach der Peripherie des Thurmes zu kroch, konnte man unmittelbar an die Nester ge- . langen, die auf Balken, Zieselsteinen etc. festgeklebt waren. Meh- rere Nester enthielten 3, andere 2 Junge, ebenso war es mit den Eiern. Als Präparator Grimm das erste Nest entleeren wollte, um die Jungen in der Nähe betrachten zu können, flogen ihm zwei Segler mit voller Wucht an den Kopf, wie die Raubvögel, wenn man ihre Nester plündern will, offenbar, um ihre Jungen gegen die Räuber zu schützen. Eine Unmasse von verfaulten und ver- trockneten alten Vögeln lagen oben umher, offenbar rührten sie von SEIT, ” SRILRI> 9 oil Exemplaren her, die im Frühjahre bald nach der Ankunft bei der plötzlich eingetretenen Kälte erfroren waren. Ein Flügel lag mitten in einem Neste mit zwei Jungen und bewegte sich in gespensti- scher Weise immer mit diesen zu gleicher Zeit. Eine Masse von Parasiten fanden sich in den Nestern. die mit den früher in der Sammlung von Professor V. Fatio in Genf gesehenen Anapera maxima übereinzustimmen schienen. Vier Eier oder Junge wurden oben auf dem T'hurme in einem Neste nicht beobachtet, im Mu- seum in Bern war aber ein Nest mit 4 ausgestopften Jungen aufgestellt. Nester, Junge und Eier von dem Münsterthurme in Bern wurden dem Vereine vorgelegt. Die Nester bestehen aus emem durch Schleim (den der Vogel beim Bau selbst aus dem Schnabel ein- fliessen lässt) zusammengeklebtes Gemenge von Federn, Haaren, grünen und trockenen gelben Grashalmen, Pflanzenwolle, Papier, Moos u. s. w. Das eine Nest steht unmittelbar auf einem Ziegel- steine auf, der selbst direct die Unterlage bildet, auf der die Bier liegen. Dasselbe hat eine längsovale Form, 12 Centimeter im längeren und 101 Centimeter im kürzeren äusseren Durchmesser, 9 Öentimeter im längeren und 73/, Centimeter im kürzeren inne- ren Durchmesser. Die untere Oeffnung im Neste, wo der Ziegel- _ stein direct die Grundlage bildet, hat drei Centimeter Durchmesser, die Tiefe des ganzen Nestes beträgt 2 Centimeter. — Das andere Nest, das von dem festen Mauerwerke abgenommen wurde, hat einen längeren äusseren Durchmesser von 12 Centimeter, einen kürzeren äusseren Durchmesser von 10 Centimeter, die Tiefe be- trägt auch 2 Centimeter, in der Mitte zeigt es mehrere Lücken von 1 bis 1; Centimeter im Durchmesser, so dass auch hier die Eier direct auf der harten Steinunterlage sich befanden. — Von den Jungen wurden zwei Altersstufen vorgelegt, ein circa fünf Tage altes, vollständig nacktes, mit geschlossenen Augenlidern und ein circa zehn Tage altes, mit vorsprossenden Federreihen auf dem Rumpfe, auswachsenden Schwung- und Schwanzfedern und geöffneten Ausenlidern. Von irgend welcher Dunenbekleidung war weder an den hier gezeigten, noch an allen anderen auf dem Thurme beobachteten Jungen etwas zu sehen. ; Die Eier haben die Form der Eier unserer. gewöhnlichen Thurmschwalbe, nur sind sie bedeutend grösser. Einige wurden frisch dort an Ort und Stelle vom Thürmer käuflich erworben. Eine Wägung derselben gab folgende Resultate: 4 Stück 5 Gramm, 1 Stück“= 5,2 Gramm, 2 Stück = 5,3 Gramm, 2 Stück — 54 Gramm. 1 Stück —= 5.4 Gramm, 1 Stück, 5,6 Gramm. Zum Schutze dieser Thiere und zur Verhütung der Ausrottung dieses alten Wahrzeichens des Berner Münsters soll, wie Professor Fatio dem Vortragenden früher mittheilte, eine alte Verordnung bestehen, dass der Thürmer allein Eier dem Neste entnehmen dart (und nur eine beschränkte Anzahl) und bis zu einer gewissen Zeit hin dürfen die Bruten nicht mehr gestört werden.“ Literarisches. Dr. M. Menzbier. Die Zugstrassen der Vögel im europäischen Russland (Bulletin de la Soc. Imp. d. Nat. de Moscou, 1886 Nr. 2) mit zwei Karten. Der Verfasser behandelt in eingehender Weise diesen hochinteressanten Gegenstand. j Palmen’s werden die Zugstrassen im europäischen Russland üntersucht, eine Eintheilung und Charakteristik derselben wird gegeben und die gewonnenen Resultate sind auf umfassende Beobachtungen und Erfahrungen gestützt. Die Schrift bildet einen wichtigen Beitrag zur Kenntniss der Wanderungsverhältnisse in einem, durch seine Lage vorzüglich interessanten Gebiete. Im steten Vergleich mit den Arbeiten Dr. M. Menzbier. Notiz über einen neuen Grün- | specht (Geeinus Flavirostris N. sp.) ebenda. Die vom Verfasser beschriebene interessante neue Art ist von Herın Zaroudnoi auf seiner Reise nach dem trans- caspischen Gebiete am mittleren Lauf des Murgeb er- beutet worden. Oiseaux de la contree Trans-Gaspienne pas N. Zaroudnoi avec preface de M. Menzbier, Moscou 1595, $. Herr Zaroudnoi veröffentlicht in dieser Schrift die omithologischen Resultate seiner Forschungsreise im transcaspischen Gebiete, insbesondere in der Oase von Kal L wir Be Hnal Teke; er gibt eine sehr anziehende und interessante Schilderung des Beobachtungsgebietes, seiner Fauna und Flora und sodann die Aufzählung der angetroffenen Voselarten mit wichtigen biologischen und zoogeogra- phischen Aufschlüssen. Der Reisende hat unter schwie- vicen Verhältnissen wahrhaft Ausserordentliches geleistet. Seine Sammlung an Vögeln betrug 600 Exemplare. Professor Menzbier hat die Abhandlung mit einer Vorrede eingeleitet und auch im speeiellen Theile mannig- fache Bemerkungen beigefügt. P. „Ornis“ Internationale Zeitschrift für die gesammte Omithologie, II. Jahrgang 1886, II. und DI. Heft. Die letzten beiden Hefte dieser vorzüglichen Zeitschrift enthalten wieder recht viel Neues. Gleich die erste Abhandlung von W. Meves: Omithologische Beobachtungen, grösstentheils im Sommer 1869 auf einer Reise im nordwestlichen Russland gemacht, nit Anmerkungen von E. F.von Homeyer, gibt viel zu studiren. Bemerkenswerth sind die in der Arbeit gebildeten Abtheilungen, welehe sewissermassen eine Erweiterung der alten Eintheilung in Nesthocker und Nestflüchter darstellen. Weiters finden wir hier sehr interessante Daten zur Fortpflanzungsgeschichte von Loxia curvirostra, pityopsittaeus und bifasciata, Carpodacus erythrinus, Strix lapponica, Syrnium uralense und Mergus albellus. Das Werth- vollste aber sind die eenauen Angaben und Beschreibungen über Loeustella laneeolata und eertliola, Phyllopneuste borealis, Midden- dortfii und coronata. Es schliessen sich daran ein Verzeichniss der Vögel Schwe- dens von Dr. Sundström und ein solches der Vögel Islands von Gröndal. Insbesondere Letzteres hat durch die beigefügten Notizen erhöhten Werth. Nach demselben hat man auf Island nur 71 Brutvögel zu suchen. Der I. omithologische Jahresbericht (1885) aus dem Gou- vernement Livland von E. v. Middendorff, sowie Memoire sur les oiseaux observes par le comte A. Alleon dans la Dobrodja et la Bulgarie beschliessen mit einer wirklich überraschenden Fülle von Beobachtungen die beiden Hefte. Angefügt ist noch ein Ne- krolog des für die Wissenschaft viel zu früh in Cochabamba ver- storbenen Eugen von Boeck. Wir können aber hier einen vielbesprochenen Uebelstand nicht unerwähnt lassen, indem wir auf den im I. Jahrgange dieses OO8- Organes erschienenen IH. Jahresbericht der Beobachtungsstationen für Oesterreich und Ungarn zurückgreifen. Für die Besitzer des im Verlage unseres Vereines erschienenen I. Jahresberichtes wäre es gewiss wünschenswerth gewesen, auch den II. als Separatabdruck erhalten zu können, was sich auch durch die vielen diesbezüglichen Anfragen thatsächlich bestätigte. Es wurden auch wirklich Separata des Jahresberichtes her- gestellt, allein einzig und allein für die Mitarbeiter desselben. Wir halten es somit durchaus als eine im Interresse der Sache verfehlte Speeulation, dass durch ein solches Vorgehen Landwirthe, Forstwirthe etc. zum Ankaufe und Bezug der Ornis gewonnen werden sollen, welches Organ ja doch schliesslich nur für Fachleute bestimmt ist. 0. R.- Vereinsangelegenheiten. Rechenschaftsbericht des Ausschusses für das | Jahr 1886, vorzulegen in der XI. ordentlichen General- Versammlung den 25. Februar 1887. Mit dem eben abgelaufenen Jahre, über welches zu berichten der Ausschuss sich hiemit die Ehre gibt, schliesst das 1. Decennium des Bestandes des omithologischen Vereines. Mit dem zehnjährigen Wiegenfeste unseres Vereines zusammenfallend, wurde das bedeutendste Vor- kommniss des zu betrachtenden Vereinsjahres, die IV. Vereinsausstellung in der Zeit vom 20. bis 28. März 1886 abgehalten. Wir können es uns an dieser Stelle nicht versagen, auf den ganz ausserordentlichen Erfolg dieser Ausstellung zurück zu kommen, der Zeugniss ablegte von dem regen Interesse, mit welchem, und wir können dies mit Stolz sagen, ganz Wien unser „Werk verfolgte. Dem Verein wurde die hohe Auszeichnung zu Theil, dass die Ausstellung von Sr. Majestät, unserm allergnädigsten Kaiser, eingehend besichtigt und dem Comite die aller- höchste Anerkennung ausgesprochen wurde. Unser Unter- | nehmen wurde durch die Tagespresse thatkräftiest unter- stützt, und wir fühlen uns angenehm verpflichtet, bei dieser Gelegenheit hiefür nochmals unseren Dank auszu- sprechen. Das Vereinsorgan, unsere „Mittheilungen“, behauptet, wie eine Durchsicht unserer Publicationen beweist, den erkämpften ehrenvollen Platz in der Fachliteratur : unsere Mitarbeiter, denen wir hiermit unseren wärmsten Dank ausdrücken, bitten wir, uns auch in Zukunft getreu zur Seite zu stehen. An Vorträgen wurden im abgelaufenen Jahre in den Monatsversammlungen gehalten und zwar: am 8. Jänner Herr Ernst Ritter von Dabrowski: „Beiträge zur Ge- schichte der Falknerei*; am 12. März Herr Othmar Reiser: „Der heutige Stand der Oologie“; am 12. No- vember Herr Dr. Johann Palacky: „Die Selbstständigkeit der australischen Ormis“; am 10. December Herr Eduard Hodek sen.: „Ueber unsere Geier.“ Aus der sonstigen Vereinsthätigkeit erwähnen wir die Activirung emer Silber-Bantam-Zuchtstation, welche den bestehenden Zuchtstationen u. z. der Plymouth- Rock-Zuchtstation in Feldsberg und der Houdan-Zucht- station in Herrnbaumgarten angefügt wurde. Das Bantam- | Zuehtpaar entstammt der Collection der königlich zoolo- gischen Gesellschaft in Antwerpen, deren Exposition auf unserer Ausstellung allgemeine Anerkennung fand. Auch dem Brieftaubenwesen wurde fortwährende Auf- merksamkeit geschenkt und die Trainirung der Tauben auf der nördlichen und südlichen Tour programmgemäss durchgeführt und einige Wettflüge veranstaltet. ‚Schriftentausche steht, , tende Arbeit. Die Büchersammlung wurde durch zahlreiche in den einzelnen Nummern der „Mittheilungen“ verzeichnete Spenden bereichert, für welche an dieser Stelle bestens gedankt wird. Die wissenschaftlichen Vereine und Cor- porationen, mit welchen der ornithologische Verein im erschienen im Nachhange zum Personalstand des Vereines in Nr. 1 der „Mittheilungen“ aufgeführt. Innerhalb des Ausschusses vollzogen sich einige Veränderungen, indem im Monate April Herr Dr. Gustav Edler von Hayek die Stelle des 1. Sekretärs und Redaeteurs der „Mittheilungen“ niederlegte, welche Ehren- posten vom Ausschusse den Herren Auwel Kermenid und Othmar Reiser übertragen und von diesen Herren bis zur definitiven Besetzung dieser Stellen übernommen wurden. Weiters schieden aus dem Ausschusse die Herren : Ernst Ritter vv. Dabrowski, Vietor Edler v. Gross- , bauer, Dr. Ludwie Ritter v. Lorenz und Johann B. Wallishausser. Nach $. 33 der Statuten wurden in den Ausschuss cooptirt die Herren: Alfred Haffner, Dr. Rudolf Lewandowskj. Leopold Pianta, Dr. Leo Pribyl und Alois Watzka. Wie der der Nr. 1 der „Mittheilungen* angeschlos- sene Personalstand erweist, zählt der Verein dermalen 1 Protector, 11 Gönner, 14 Ehrenmitglieder, 42 corre- ‚ spondirende Mitglieder, 8 Stifter und 283 ordentliche Mitglieder. Wenn der Ausschuss dergestalt mit einer gewissen Befriedigung nicht nur auf die Thätigkeit im abgelau- fenen Vereinsjahre, sondern auch auf die Vereinsthätigkeit ' im ersten Decennium des Bestandes des Vereines zurück- zublicken vermag, in welchem es demselben vergönnt war, durch seine Mitwirkung bei der Activirung der ornithologischen Beobachtungsstationen in Oesterreich- Ungarn und durch die Veranstaltung des 1. internationalen Omithologen-Congresses in Wien, der Sache der Ormitho- logie wesentliche Dienste zu leisten, so sind doch die Vereinsziele bei Weitem nicht erreicht und erübrigt für das angetretene zweite Decennium noch eime ganz bedeu- Wir wollen die ganze Reihe von Fragen, die angeregt und aufgerollt der endlichen Lösung harren, | alle Veranstaltungen und Veranlassungen, welche vom Vereine noch in Angriff zu nehmen und durchzuführen sind, hier nicht im Detail besprechen. Der Ausschuss wird gewiss nicht ermangeln, der schönen Sache, die der Verein vertritt, auch fürderhin seme ganze Kraft zu widmen und hofft mit der thatkräftigen Unterstützung der Vereinsmitglieder in dem neuen Abschnitte unseres Vereinslebens die in den Statuten angestrebten Ziele, wenn auch nicht mit einem Male, so doch durch beharrliche Arbeit successive zu erreichen. % Senat Zusammen 7 en Einzeln Zusammen & Drszmale Fear | 1 Cassarest mit 1. Jänner 1886 148) 67 | 1|| Benützung der Saallocalitäten . | | 40 18 SEE ee = 2\ Kanzlei-Auslagen, Porti, Dienst- | 1 2 || Mitgliederbheiträge 1495| 83 manner 5 a | 352 88 3| Abonnement der „Mittheilungen“ 3 | Inventar-Anschaffung und Erhal- | und Blätterverkauf . 141 90 tung 93 84 A. Posto-Brsäbzer 2 wen. 4 27 | 4| Kosten der „Mittheilungen“ : | | Din Diversen 503| 42 a) Druck und Illustrationskosten | 1352, 93 | | ) Expeditionskos | 2991 36 >29 6] Ausstellung 15991 — | .| b) Expeditionskosten . . . . | __299] 36 || 1652) 29 Dı USLENENE ee . 11) 84 Bl Ausstellungs ee 16089 55 7\| Cassabaarschaft mit Ende Decem- | | ber 1886 . | 44 51 Summe der Einnahmen: 18285 09 | Summe der Ausgaben: | |. || 18285) 09 | | | || [ I | | Wien, am 11. Februar 1887. Adolf Bachofen von Echt, m. p. Präsident. Richtig befunden: Josef Fleischhacker, m. 1. Hugo Scholz, ı. p. Rechnungs-Revisoren. Dr. Carl Zimmermann, m. p. Hon.-Cassier. Die XI. ordentliche General-Versammlung des Ornithologischen Vereines in Wien findet Freitag, den 25. Februar 1887 um 6 Uhr Abends im grünen Saale der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, I., Univer- sitätsplatz 2, statt. Tagesordnung: 1. Rechenschaftsbericht des Ausschusses für das Jahr 18806. 2. Cassabericht für das Jahr 1886. 3. Bericht der Herren hechnungs-kevisoren für das Jahr 1886. . Ergänzungs-Wahlen in den Ausschuss. 5. Wahl zweier Rechnungs-Revisoren. 6. Ernennung von Ehren-Mitgliedern. KH Neu beigetretene Mitglieder. Herr August Bachofen von Echt, Cadet im k. k. 31. Dragoner-Regiment, Brandeis a. d. Elbe. Here W. Richter, Adolf von, Öbentraut’scher Garten-Director, Hietzing, Auhofstrasse 40. Herr Alexander von Homeyer, k. Major, Ehren- Mitglied des Ornithologischen Vereines zu Stettin u. s. w. (durch Herın O. Reiser.) Herr Hugo Czoppelt, Apotheker in Seäsz-Regen- Siebenbürgen. Herr Anton Mayr in Wien, V., -Hundsthurmer- strasse 35 (beide durch Herın H. Fournes). Herr Hermann Schmittmann, Bergwerksbesitzer in Schmittmansthal bei Aschersleben. . Herr Josef Havlitek, kgl. Förster in Kupinovo bei Semlin (Ungarn) (beide durch Herın Hodek sen.). Die P.T. Herren Mitglieder werden gebeten, den Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 1887 noch vor März 1887 an den Vereins-Cassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauern- markt Nr. Il einzusenden. FE ame. Correspondenz der Redaction. Herm Dir. A. B. M...r, Dresden. Mit bestem Danke für die gemuchten Bemerkungen erlauben wir uns mitzutheilen, dass wir Ihr freundliches Schreiben dem Herrn Secretär übergeben haben, in dessen Ressort die Zusammenstellung der Mitgliederliste fällt. MERESRET s. Wir können auf Ihre Offerte nicht eingehen. — Herın Tsch ... z. Schm...... n. Vielen Dank für die gesandten Beiträge, deren zweiten schon die nächste Nr. bringen wird. — Verlagsbuchhandlung Wilh. Fr... Wir haben Ihren Wunsch dem Herrn Seeretär übermittelt. — Herru Prof. T....y. Weiteren Sendungen sehen wir mit Vergnügen entgegen. — Hochgeboren Frau Baronin U..-E....h. Der gütigst in Aussicht gestellte illustrirte Aufsatz käme uns sehr gelegen. Ihre gütige Anfrage bezüglich des Beitrages in der Ausschusssitzung dem Herrn Cassier zur Erledigung über- mittelt. Von den eingesandten „Beobachtungen* haben wir sofort Gebrauch gemacht. HerrnW.L....g, Karlsruhe. Es wird vielleicht möglich sein, Ihrem Wuusche im laufenden Jahrgange Rechnung zu tragen. Herrn Stephan Ch....| v. Ch, Für das Uebersandte besten Dank. Die Aenderung der Adresse dem Herrn Seeretär mitgetheilt. — Herrn Rud. 0. T......... r, Linz. Direete Verständigung findet nicht statt; es erfolgt einfach die bezügliche Verlautbarung im Vereir - Löblicher kroatischer Naturforscher-Verein, Agram. Wir haben Ihre Reelamatior dem Herrn Secretär übermittelt. — Linnaea, Berlin. Geschehen, Herm Baron A. K..z, hier. Für die Einsendung besten Dank. Anmeldung dem Herrn Secretär zur Kenntniss gebracht. — Herrn A. S..... Y gane, hier. Desgleichen. — Herm H........ 1. Der Artikel erscheint in Nr. 3. Die beiden angemeldeten Aufsätze kommen sehr erwünscht. Herrn Prof. Dr. R, B.....s, Braunschweig. Für die gesandten Berichte d. Br. Anz. besten Dank. Herrn ASt... % f, ebenda. Den Aufsatz erlulten. Die gewünschten Abzüge bestellt. — Herrn Ingen. G.P.. .h in Erlach. Dem Herrn Secretär angezeigt. — ID — mit der Londoner, Pariser, Wiener, Münchner, Hamburger Medaille und Anerkennungsschreiben des österr, Jockey-Club in Wien, des ungar. Jockey-Club in Budapest und des internationalen Jockey-Club in Baden-Baden ausgezeichnet. Kwizda' s Heilpulver für Hausgeflügel, ‚ Enten, Hühner, Perlhühner, da’s Hundepillen‘, „Av Krankheiten, als Seuche . (Hundekrankheit, (Krätze), Bauchschmerzen, Verstopfung, Kwizda’s Flechten- und Räudeöl gegen die Räude. ‚ und sonstige Hautausschläge der Hunde. Kwizda’s Augenwasser für Hausthiere zur Anwendung bei Augenkatarrhen, Entzündungen der äusseren Schäden, Gicht, Kheumatismus, V Hautkrankheiten. Desinfeetionspulver, geeignet zur Verwendung in Ställen jeder Art. 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Institut in Wien. ®) Chionis albe Beilage zu Nr. 2 der „Mittheilungen des REGIONEN.N®®6. 40 Westl.Länge 20 von Greenw. 0 20 0 westl.von.Ferro | RTE a JEGTION. | 150,000.000. en it, AN M X Yu ömung ie Bft Nord Acgq CVerdenie \ ® pr Zi ) LTE A? ug‘ Over ; g Bin al SU ‘ u - Gegen Sister - 98 „0p252S : N | } F iz ia 1=-8t1 h larquesas JE: = Kl I ___Wendekreis des Steinbocks | __@ i |, Si ai | - Osterl. r £/ Alexander L4 h Aequatorialgrenze des Treibeises Je I5 Graden Längendifferenz entspricht 7 Stunde Zeitdifferenz. & Seegrasbänke — Tiefen in Metern 280 mis minor Verlag von Ed.Hölzel in Wien, hologischen Vereines in Wien“, 1887. = a = Wogelkunde, Wogel-Ichug und -Pileae, Oefligelsuht und Brieffaubenwelen. Redacteur: Dr. Friedrich K. Knaner. | | Die „Nittheilungen des Ornitliologischen Vereines in Wien“ erscheinen am 15. jeden Monates. Abonnements ü 6 fl,, sammt der k. k. Hofbuehhandlung Wilhelm Frick in Wien, I.. Nr. 27, entgegengenommen, und einzelne Nummern ä 50 kr. — 1 Mark daselbst abgegeben. — Inserate 6 kr. — 12 Pfenuige für die fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilungen an das Präsidium sind an Herm Adolf Bachofen \ von Echt in Nussdorf bei Wien: alle redactionellen Mittheilungen, Sendungen von Manuseripten, Recensionsexemplaren n. s. w, an ' den Redacteur Dr. Friedrich K. Knauer, VIII., Daungasse 4 zu richten. — Vereinslocale: I., Universitätsstrasse 2. | - mitglieder beziehen das Blatt gratis. Franeo-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jälirlich, werden in Graben 1887. — Vereins- Inhalt: Das Alter eines Albatr % harfer Geier. Von E. Hodek o on Baron v. Rosenberg. — S (Fortsetzung.) Orientirangssinn einer Kräle. - Hundert Tage im Hinterland. Von Hanns v. Kadich. (Fortsetzung.) — Von Adolf Siedentopf. — Populäres über unsere Turdus pilaris, die Wachholder- drossel, als Stand- und Brutvogel im oberen Mühlviertel an den Ausläufern des Böhmerwaldes. Von Forstmeister Geyer. — Verbreitung der gänse- artigen Vögel (Anseres) in Böhmen. Von Med. Dr. Wladislaw Schier. (Schluss.) — Ornithologische Beobachtungen aus dem Aussiger Jagd- und Vogel- schutz-Vereine. 1886. II. Theil. Von Anton Hauptvogel. —- Beiträge zur Geschichte der Ornithologie in Oesterreich-Ungarn. Von V, Ritt. v. Tschusi zu Schmidhoffen. — Japan importirten Kampf-Hühner: Chamo. angelegenheiten. — Correspondenz der Redaction. — Inserat Haloboena coerulea, Prion vittatus, Prion desolatus, Thalassidroma Pelecanoides urinatrix illustrirt. Arten der Ornis Austriaco-Hungaria ausserhalb Oasterreich - Ungarn. Von Freifran von Ulm-Erbach. Utamania torda, Leach — Alca torda, Linn.. in den dalmatinischen Gewässern beobachtet. Von Prof. Georg Kolombatovic. — (Dieser Nr. oceaniea, Thalassidroma pelagiea, Thalassidroma Von A. Graf Marschall. — Beschreibung der — Ein Kreuzschnabelnest (Loxia eurvirostra). Von Franz Sales Bauer. — Literarisches. — Vereins- bei, welche die Verbreitung der Vogelarten: tropica, Thalsssidroma nereis, aus liegt eine Faunakarte Das Alter eines Albatross. Von €. B. H. Baron v. Rosenberg. Die japanische Zeitung Hiogo-News erzählt folgenden interessanten Vorfall, welcher sich auf dem englischen Schiff Duchess of Argyll. Kapitain Hoard zugetragen, während dasselbe auf einer Reise um Amerika sich in der Nähe von Kap Horn befand. Unter einer Menge von Seevögeln, welche das Schiff umschwärmten, machte sich ein grosser Albatross bemerklich und glaubte man an seinem Halse einen Gegenstand zu sehen, der einem Fünf-Frankstück ähnlich sah. Um Gewissheit zu erlangen machte man deshalb Versuche, ihn vermittelst eines eisernen Fischhakens, woran ein Stück Schweinefleisch als Köder | befestigt war, zu fangen. Dies gelang erst am dritten Tage, an welchem der Albatross der Verleitung nicht widerstehen konnte und sich fangen liess. Man fand nun, dass der fragliche Gegenstand ein leeres Kompasdöschen war, das vermittelst dreier starker Kupferdrähte an seinem | Tre Halse befestigt war. Zwei dieser Drähte waren so ziemlich abgenutzt und die Dose selbst zeigte sich graugrün oxydirt. Bei der Oeflnung fand man ein zusammenge- faltetes Stückchen Papier darin, worauf Nachfolgendes geschrieben: „Gefangen den 8. Mai 1848, Breite 38° N., Länge 40° 14° W., durch Ambrose Coham vom ameri- kanischen Schiffe Kolumbus.“ Man machte nun ein neues Döschen, worin das alte eingeschlossen wurde mit dem Vormerk des Datums, an welchem der Vogel zum zweiten Male gefangen worden. Hierauf gab man ihm die Freiheit zurück, nachdem man das Thier erst gemessen und ge- funden hatte, dass die Flugweite 3 Meter 70 Uentimeter betrug. Dieser ungewöhnliche Fall liefert den Beweis, dass der Albatross wohl 40 und mehr ‚Jahre alt werden kann. Das in Rede stehende Exemplar war übrigens gesund und vollkräftig. ’"s Gravenhage, Februar 1887. Scharfer Orientirungssinn einer Krähe. Von Adolf Siedentopf. Jener wunderbare Trieb, der Zugvögel alljährlich wieder ihren alten Brutplatz, ja sogar. dasselbe Nest wieder auffinden lässt, ist zu allbekannt, um noch von irgend Jemandem angezweifelt zu werden. Wir versuchen, so gut es geht, diese Fähigkeit des Wiederauffindens uns dadurch zu erklären, dass der Vogel, hoch in den Lüften schwebend, erhaben über die ausblickhemmenden Unebenheiten des Terrains, augenfällige und hervor- ragende Punkte, wie Berge, Baumgruppen, Thürme u. s. w. gleichsam als Wegweiser benützt, mit deren Hilfe er bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Sonnenbahn, sein altes Heim wieder auffindet. Die Wanderflüge der Schwalben, des Storches und anderer Zugvögel, sowie die beinahe an’s Unglaubliche grenzenden Flüge der Brieftauben, geben uns alljährlich, letztere fast täglich Zeugniss jener ausserordentlichen Sinnesschärfe. Aber auch die Raubvögel und die durch ihre Klug- heit schon hinlänglich bekannten Krähen, die also in manchen Gegenden Standvögel sind, besitzen jenen Orientirungstrieb im hohen Grade. Bei der Beurtheilung dieser eigenartigen Befähigung irgend eines Vogels wird aber immer als selbstverständlich vorausgesetzt, dass derselbe im vollen Besitze seines Flugvermögens ist. Im Folgenden glaube ich nun aber auch beweisen zu können, dass die Orientirungsfähigkeit nicht im ge- ringsten abgeschwächt wird, wenn der Vogel durch Ver- wundung gezwungen wird, seinen Weg auf der Erde über Stock und Stein zu suchen. Im April 1886 stiess ich auf einem meiner Streif- züge in einer Pappelallee auf einen Krähenhorst und da mein Gewehr schussbereit war, schoss ich nach dem vom Neste abstreichenden Weibchen (Corvus corone), verwundete es aber nur. Bei näherer Untersuchung fand ich, dass ihr ein Korn den Oberarmknochen vollständig zersplittert hatte und da ich einem Freunde schon seit längerer Zeit eine Krähe versprochen hatte, so nahm ich sie auf und trug sie frei auf meinem Arme nach Hause. Dort angekommen, sperrte ich sie, da ich kein grösseres Bauer oder sonstigen Behälter hatte, in den Garten. Sie hüpfte hier am Zaune entlang und hatte bald eine Oeffnung gefunden um hindurch in’s Freie schlüpfen zu können. Nachdem ich mich ihrer abermals bemächtiget hatte, sperrte ich sie in den Gartenpavillon. Hier kauerte sie sich in eine Ecke und blieb regungslos sitzen. Da es schon dunkel wurde, glaubte ich, dass sie sitzen bleiben würde und ging zu meinem Freunde, um ihm die Mittheilung zu machen, dass ich jetzt seine Bitte erfüllen könne. Dieser war aber auch nicht im Besitze eines grösseren Bauers und so beschlossen wir, die Krähe bis zum nächsten Morgen sitzen zu lassen. Des anderen Tages gewahrte ich schon beim Be- treten des Gartens, dass ich die Thür des Pavillons am - Vorabend hatte offen stehen lassen und fand, wie ich gleich befürchtete, dass meine Krähe entwischt war. | | ' ling am Fusse des nesttragenden Baumes Am Nachmittage desselben Tages kam ich abermals an dem erwähnten Krähenneste vorbei und man denke sich mein Erstaunen, als ich meinen flügellahmen Flücht- finde. Er machte nicht im geringsten Anstalt zu entfliehen, sondern suchte wie wahnsinnig an dem Baume empor zu springen. Wie die Krähe wieder hieher gelangte, ist mir heute noch räthselhaft, da sie sich nur hüpfend fort- bewegen und ihren, von meinem Hause 2 Kilometer entfernten Brutplatz nur auf Umwegen erreichen konnte, Um aber das Merkwürdige dieses Falles näher er- klären zu können, sehe ich mich zu einer eingehenderen Beschreibung der Lage und Entfernung des Nestes von memem Wohnhause genöthigt. Dasselbe enthielt acht Eier und befand sich auf dem Stammende einer ge- köpften Pappel, die in Reih' und Glied mit gleich ver- stümmelten, einander sehr ähnlichen Bäumen steht. Die Allee stösst in einem rechten Winkel, in einer Entfernung von einem halben Kilometer mit der von meinem Hause kommenden geraden Strasse zusammen. Von diesem Kreuzungspunkte befand sich das Nest noch 1'/, Kilo- meter weit entfernt, so dass die drei Punkte: Haus, Kreuzungspunkt und Nest die Eckpunkte eines recht- winkeligen Dreieckes bildeten. Das Wesentlichste bei der Sache war aber der Umstand, dass parallel zur Pappelallee en 15 Fuss breiter Graben läuft, der erst bei der Kreuzungsstelle mit der Strasse überbrückt ist, wodurch der Krähe die Möglichkeit genommen war, in gerader Linie, d. h. entlang der Hypotenuse unseres Dreieckes, zum Neste zu gelangen; denn wäre die Krähe ihrem Instincte folgend, gerade auf das Nest zugehüpft, so würde sie 20 Schritte vor ihrem Neste auf den 15 Fuss breiten Graben gestossen sein, ohne zu ihrem Neste ge- langen zu können. Sie musste also entweder gleich anfangs den von mir mit ihr zurückgelegten Weg ein- geschlagen haben oder an dem Graben angelangt längst desselben 1'/, Kilometer zurückgehüpft sein. Welchen Weg die Krähe aber auch eingeschlagen haben mag, die schliessliche Wiederauffindung ihres Nestes zeigt von ausserordentlicher Ueberlegungskraft, die weit über die Grenzen des gewöhnlich angenommenen Instinctes hinausgeht. Der Ortssinn dieser Krähe zeigte sich auch insoweit als äusserst scharf ausgebildet, da, wie schon erwähnt wurde, das Nest nur Eier enthielt und die Möglichkeit durch Lockrufe zu den Jungen zu gelangen, ausgeschlossen war; ausserdem war das Nest, weil von jungen Schöss- lingen umgeben, von unten nicht zu sehen. Wenn aber, wie Brehm erzählt, die Liebe zum Neste eine Krähe bewog, trotz einer Verwundung weiter zu brüten, um wie vielmehr vermag sie nicht auch einen Vogel zur Aufsuchung seines Nestes zu bewegen, selbst wenn er, wie im erzählten Falle schwer verwundet ist und das Wiederfinden auf Hindernisse stösst, deren Ueber- windung einen so complieirten Denkprocess erfordert. Jerxheim, 3. Februar 1837. Populäres über unsere Geier. Ueber Fabel, Vorurtheil und Wirkliches in ihrem Verhalten gegenüber dem Menschen. untereinander und Von E. Hodek sen. (Fortsetzung.) Etwas ganz Eigenthümliches am Gypaötus barbatus ist der Umstand, dass sein Gefieder eine rothe Färbung enthält. Es war das schon Gegenstand von eingehenden Untersuchungen und diversen Meinungen für und wider. Auch ich habe mir erlaubt, darauf aufmerksam zu machen und vertrat schon damals die Wahrscheinlichkeit einer Aneignung dieser Farbe durch äussere Ein- flüsse, hauptsächlich aus dem Blutschmutze der ihnen zur Nahrung dienenden Haarthiere und aus dem Baden und Suhlen in eisenhältigen Schlammwässern der Hochberge, hauptsächlich aber in den stagnirenden, mit Raseneisenstein dickschlammig überzogenen, brüchigen Quellstellen derselben. - Ich hatte die Bemerkung gemacht, dass die Federn des Bartgeiers den rostrothen Beschlag am ganzen Körper zeigen, aber nicht überall gleichmässig, nämlich haupt- sächich am Hals und auf der Brust, an den Füssen und wieder am Unterkörper dichter, am Ober- körper weniger. Es ist bisher noch nicht völlig constatirt, woher dieses Rostroth stammt, dass es aber vorhanden ist und Eisen enthält, ist heute zweifellos erwiesen. Ten hatte bereits die Ehre mitzutheilen, dass ich einen, mit besonders starkem Federnbeschlage gerötheten Barbatus aus den bosnisch-herzegowinischen Bergen, bei Kalinovik erlest, zum Ausstopfen erhielt; weil er aber verfault einlangte, wurde er mir zur Disposition gestellt. Von den verfaulten Stücken nun habe ich damals Hals-. Brust- and Bauchfedern zur Untersuchung an Dr. Krucken- berg eingeschickt und es ist interessant aus seinem Briefe zu lesen, mit welcher minutiösen und fachtüchtigen Analyse dieser Farbenchemiker vorging, um den rothen Beschlag auf seinen Gehalt zu prüfen. - Hierüber ist auch bereits früher von mir in unserem Blatte ein Artikel erschienen. Nachdem es nicht un- möglich ist, dass ein Theil der verehrten Anwesenden denselben nicht gelesen, so erlaube ich mir ihn hier zu wiederholen: (Für die Leser unseres Blattes aber ist dieser Artikel etwas Bekanntes, weshalb ich ihn im gedruckten Texte nicht wieder folgen lasse, sondern auf Blatt II, pag. 23—29 vom Jahre 1883 verweise.) (Der Herr Vortragende liest den Artikel vor.) Ich habe also von diesem Balg, der hier bloss durch den Kopf, Hals und Stoss repräsentirt wird, einen Theil an Herın Dr. Kruckenberg versendet. Hierauf machte Herr Eugen von Homeyerin Stolpe bei Danzig gleich im Blatte III, pag. 51—52 desselben Jahrganges, 1883 unserer Blätter, Mittheilungen, dass Bälge von Barbatus, die er in Händen gehabt, alle serade das Gegentheil von dem gezeigt, was ich als auffallend gekennzeichnet und erfahren habe. Ich hatte nämlich auf Grund dieser meiner Erfahrungen hervorgehoben, dass die neuen Federn alle weiss und nur die alten rostroth seien. Im Allgemeinen habe ich die Bemerkung gemacht, dass im Freileben alle Bartgeier dieses Roth besitzen, bezüglichen nur in der Gefangenschaft nicht. Hier sind sie weiss, wie Sie dies im Thiergarten in Schönbrunn bemerken können. Ueberhaupt ist der Barbatus, welcher in der Gefangenschaft sich befindet, in vielen Beziehungen stets auch anders geartet. Er muss also diesen Rostbeschlag im Freileben sich aneignen und zwar von aussen. Die neuen Fedem, die ich hinschickte, waren alle weiss und die zerschlissenen alten waren roth. Nun aber sagt Herr von Homeyer, dass er das Gegentheil wahrgenommen. Ich gestehe offen, dass mich diese Erklärung unendlich frappirte und ich weiss nicht, wie ich mir erklären soll, dass ein so hoch stehender Gelehrter, vor dem ich alle Hochachtung hege, | und den ich das Glück hatte, während der Dauer von „Fünfzehn Tagen auf der Donau“ persönlich hoch zu schätzen, sich irte, wenn nicht eim etwa noch unbe- kanntes Agens in dem Naturhaushalte anderswo lebender Bartgeier ein Schnippchen schlägt, mir oder — ihm. Ich kann mir aber doch nicht helfen, zur Steuer der Wahrheit, — denn nur mit ihr kommen wir vor- wärts — muss ich, über alle persönlichen Erwägungen und Rücksichten hinweg, an meinem alten Standpunkte festhalten, der darin besteht, der Wahrheit zum Durch- bruch zu verhelfen. Ich schrieb. also damals unter Beilesung der bewei- senden Balgtheile meine Ansicht und Ueberzeugung an Herın E. v. Homeyer und schloss mein Resume damit, dass ich mich in einem Falle nur zu einer Bekehrung zu seiner Auffassungsweise bereit finde, sobald er, wie ich es eben that, für seine Ansicht und seinen Ausspruch die gleichartigen Beweise, d. h. Balstheile beibrinst oder besser einen ganzen Balg, an dem auch nur eine einzige Blutkielfeder schon rostroth ist. Seither sind drei lange Jahre in's Land ge- zogen, ich und der Verein warten aber vergebens auf die Erbringung eines greifbaren Beweises seiner, in die Oeffentlichkeit gesprochenen Gegenansicht, dass die neue Feder vostroth wachse und erst später weiss werde. Hoffentlich erbringt er ihn nachträglich oder — klärt uns die Sache anders auf, denn bis jetzt steht er mit seinem Widerspinche einzig da. Kehren wir zur Betrachtung des vorliegenden, von Jon Zumanka aus Volja Bolvasnica im Retjezet im Juli erlesten Exemplares zurück, da werden wir Theile finden, wie z. B. hier an der Oberbrust, wo zu einer Zeit vor der Mauser selbst die Haut in Eisenocker getaucht gewesen sein muss, so diek bis an die Spulen besetzt sind noch einige wenige alte, zerschlissene Federn daran. Man sieht hier offenbar einen äusseren Einfluss, im Folge dessen gewisse Federnspitzen bloss matt-roth sind, Dies ist aber bis auf den Grund nicht vorgedrungen. Nun ist es greifbar an diesen Federn hier wieder zu sehen, dass sie sehr oft rein und wieder geröthet worden sind, bis sie endlieh nicht mehr ganz rein werden konnten; sie waren bereits völlig durehtränkt und sind noch dunkel chromgelbroth bis auf ihre Wurzeln 35 und diese sind von dürrem, krümmligem Rostschmutze diek wngeben. "Es zeigt sich auch, dass solche Federn am meisten abgenützt sind, die ältesten Federn am meisten, die weniger alten wieder weniger und die neuesten sind durchaus, wie Sie an diesen zwei Nachbarfedern ersehen können, weiss geblieben. Der Vogel dieses hier über und über rostrothen Kopfes und Halses, von eben jenem Barbatus stammend, dessen: Federn Herr Dr. Kruckenberg so freundlich war zu analysiren, wurde im April erlegt, dieser ganze Balgvogel aber Ende Juli und an eben diesem letzteren sieht man klar, dass der Vogel sich von Zeit zu Zeit röthet. Deutlicher kann es doch nicht mehr demonstrirt werden, als wie Sie alle hier sehen. Hier diese Stellen mit der intensiv rothen Färbung stammen noch aus dem Frühjahre, während die direeten weissen Nachbarfedern kurz vor seiner Erlegung ausgeschoben wurden. “ (Demonstrürt. ) Die Sache liegt so klar, dass man nur hinzugreifen braucht und man augenblicklich fühlt, welches die alte Feder sei und welches die neue, nachdem sich jene scharf, rauh und diese seidenartig weich anfühlt. Dieser Vogel endlich wurde wie gesagt Ende Juli geschossen; damals hatte er nach der Brut schon am ganzen Bauche seine Federn gewechselt, hat dort also wieder fast durchgehend weisse Federn; die übrigen, welche wir mit der Färbung bemerken, sind ührig ge- bliebene, einzelne. Wäre der Vogel 3—4 Monate früher erlegt worden, so würde an den gewissen Partien die rothe Färbung überwiegen. Wie sie sehen, fängt der Hals schon an wieder roth zu werden und hier bei diesen, die wurden schon wiederholt roth gemacht, so dass sie nicht mehr gereinigt werden konnten; vielleicht auch wollte sie der Vogel gar nicht mehr von ihrem Eisen- beschlage reinigen, da letzterer so fest sitzt. Hieraus darf ich auch mit grossem Rechte die Con- clusion ziehen, dass sich der Vogel das Oxyd haupt- sächlich während der Brutzeit in die Federn suhlt, da er im Spätsommer und Herbste davon weniger zeigt. Nicht bloss dieser Balg hier, sondern ebenso intensiv, wie der Barbatus von Kalinowik, desnn Federn- schmutz analysirt wurde, waren die von Sr. kais. Hoheit dem Kronprinzen in Spanien kurz nach der Brutzeit er- lesten Exemplare; sie zeigten dieselbe Metamorphose in den weiss nachschiebenden, jungen Federn. Auch ist es durchaus nicht nöthig, die Erklärung zu diesem Umstande weit her zu holen, denn jedes Brut- vogels Körperwärme ist, am Unterkörper zumal, zur Zeit der Bebrütung seiner Eier, eine bedeutend erhöhte und es setzt sich zur Erhaltung dieser Wärme und be- stimmt auch zu anderen Zwecken z. B. besserem Schutze der Eier gegen den Druck des Brustbeines diejenige fett- sulzige Substanz an, die am Unterkörper, namentlich aber auf den, mit dem Gelege in Berührung kommenden Brust- und Bauchtheilen, besonders der Raubv ögel, wohl schon längst bekannt ist. Die Schmarotzer setzen dem Brutvogel m anderer Zeit; was Wunder also, dass der Vogel zur Brutzeit sich in freien Augenblicken lieber badet und suhlt. Genau so begreiflich ist es, dass er es in jenen Gelegenheiten, wo sich — vielleicht nahe seinem Horste in der Höhle selbst, eine durch eisengeschwängertes Sickerwasser gebildete Suhle befindet, diese doppelt gern aufsucht und die Abkühlung, deren er bedarf und zwar dieser Periode ebenfalls mehr zu als zu | möglichst schnell und gründlich vornimmt. Daher kommt auch jenes, zum grossen Theile leicht ab- wischbare Eisenoxyd, welches man an der Schale seines Geleges findet. Schliesslich, dass es derlei Gelegenheiten zum Suhlen in den Höhlen der Kalkfelsen gibt, ist evident, denn — nebst den weissen Streifen, w elche von Exerementen herrühren, sieht man darin rothe, dunkel und wieder andere heller chromgelbe, bis zum rothbraun, welche aus den Höhlen führen, folelich müssen sich von Sicker- wasser darinnen kleine Tümpel bilden, warum nicht sogar ziemlich umfangreiche, da ja auch der weissköpfige Geier zu fünf und mehr Paaren in emer Höhle hrütet, wo die Horste bestimmt nicht so knapp aneimander gezwängt stehen, wie etwa die Nester beim Pelikan, und mindestens 15 bis 20 Quadratmeter Bodenraum haben, welche zu Zeiten überlaufen und jene rosthbraun- und gelbmarquirten Streifen bilden, die vom Herausrinnen an den Wänden innerhalb der Horstlöcher zu sehen sind. Nun aber, trotz allem, was ich Ihnen jetzt sagte, zeigte und womit ich hoffentlich Sie überzeugte, fährt uns eine Erklärung in die Beine: „Halt! es ist genau das Ums ekehrte richtig!* Was ist die Folge? Tableau ! Ich halte die Sache deshalb für so wichtig und bin heute zum zweiten Male darauf zu sprechen gekommen, weil ja der Forscher, ehe er der Ursache nachgehen kann, zumeist ergründen muss, wie es sich mit-dem Augenscheine verhält; dann erst, weshalb diese und jene Erscheinung zu Tage tritt; werde ich aber auf eine ganz falsche Fährte geführt, schenke ich der angeblichen Erfahrung Nr. 2 Glauben, der Erfahrung, dass nämlich die neue Feder roth ist, so müsste man den Ursprung hauptsächlich im Blute suchen; fast die ganze übrige Anstrengung zur Erunung der Lebensgewohnheiten des Barbatus, womit er sich das Eisen in den Federn holt wäre überflüssig. Weiss ich aber, dass die neuen Federn die weissen sind und der Erfahrungssatz ist richtig, dass sie nach längerem Tragen erst roth werden, so muss ich meme Eruirungen auf die Lebensweise des Vogels allein verwenden, diese kennen zu lernen trachten und hierauf ı meine Schlüsse aufbauen. Darin liegt der grosse Nachtheil Behauptungen, sie führen irre. Nicht nur der Barbatus zeigt eine eisenschüssige Röthung am Gefieder, ähnliches beobachtet man auch bei fastjedem Neophron percnopterus, dem eg:yptischen Aasgeier. Bitte sich hier bei dem vorliegenden Exemplare zu über- zeugen; hier ist die Röthung zwar nicht so stark, aber sie ist durchaus nicht unbedeutend; am übrigen Körper fast schneeweiss, ist er am Bauche ebenfalls geröthet und Niemand wird leugnen, dass auch dieses Roth von Schmutz herrührt, dener bestimmt auf eben dieselbe Weise, wie Barbatus, nur nicht in demselben Grade, an sein Federn- kleid bringt, sei es nun vom Blute des Aases, wovon allerdings wenig mehr vorhanden ist, wenn er zum Kröpfen” kommt, oder wahrscheinlicher, wie beim Bar- batus vom Suhlen am Boden seiner Nisthöhlen, wo sich herabtropfende Eisensilicate gesammelt haben. Bei nächster Gelegenheit will ich auch dieses Roth untersuchen lassen. Auch hier steht ebenso augenscheinlich fest, dass die junge Feder nicht roth kommt. sondern es erst wird. Ausserdem trägt fast jeder egyptische Geier, der mir vorkam, vom Schulterbuge abwärts an der Flügelseite über das kleine Deckgefieder der Mittelarmschwungfedern II. Ordnung einen eingeriebenen Erdschmutzfleck, der unbelegter nicht leicht von etwas Anderem herrühren kann, als vom Anlehnen und Anstreifen an das feuchte, mit Erdsatz überzogene Gestein seiner Höhlen, beim Aus- und Ein- schliefen in diese. Schon deshalb glaube ich es, weil erstens an der bezeichneten Stelle das Kleingefieder immer auch nicht nur ‘etwas ramponirt, sondern dort geradezu abgerieben erscheint. Als ich diese Marque bei einem Exemplare vermisste, zeigte es sich, dass dieser Vogel einer aus Aegypten war, wo der Neophron viel auf freiem Ruinengesteine oder wohl gar auf Bäumen seinen Horst hat. Die aus dem Kasan und aus den Kalkwänden der Donau bei Turn Magurellu aber waren alle damit gezeichnet. Ich habe aus dem Leben des Barbatus noch als charakteristisch zu bestätigen, dass er ein auffallendes Knarren allerdings hören lässt, man hat aber bloss Ge- legenheit, diese Erscheinung im Momente des Auffliegens zu beobachten. Barbatus ist ein so ausserordentlicher Flieger, dass es leicht erklärlich ist, wenn ein Sausen vernehmbar wird, das hat also gewiss nichts auf sich, aber im Frei- fortstreichen knarıt er nicht. Ich schliesse das Capitel meiner Sonderbemer- kungen über den Bartgeier. Um Vieles leichter wäre es, EICHE heute schon, über die ihn allein, den wahren König der Lüfte und der schneegekrönten Alpenhöhen, aus- zeichnenden Besonderheiten “mit seiner. Lebensöconomie im Keinen zu sein, wenn ein günstiges Geschick es gewollt, dass in dem neuerschlossenen Geier- und Adler- Eldorado in der Herzegowina, wirkliche Beobachter mit unseren Truppen (noch besser jedenfalls ohne sie und vor ihnen) nach dem Occupationsgebiete gekommen wären. Nach meiner, auf positiven Daten fussenden Berechnung, wurden dort in den letzten 4 Jahren nur meines Wissens 12, sage zwölf Bartgeier erlegt, mindestens ebensoviele, wenn nicht mehr, fielen in vollig unberufene Hände und wurde davon nichts aufbewahrt. Etliche vielleicht dürften einen anderen Weg als Bälge genommen haben, der meine geschäft- lichen Pfade nicht kreuzt; es ist also durchaus nicht gewagt, dreissigStück Barbatus als jene Zahl anzunehmen, um welche die dortige Gebirgs-Ornis ärmer gemacht "wurde, sänzlich ohne nennens- werthe Resultate irgend welcher Beobachtung in den über ihn entbrannten Fragen. Welcher Verlust! Wie viele gibt es dort noch? "Wi ie wenige vielleicht ? un die wohl nur noch in den unzugänglichsten Oertlich- keiten. (Fortsetzung folgt.) Hundert Tage im Hinterland. Eine ornithologische Forschungsreise in der Herzegowina. Von Hanns von Kadich. (Fortsetzung.) 22. Mai. gearbeitet. Beim Oefinen der beiden, gestern erhaltenen Hirundo riparia fand ich, dass jede zwei legereife Bier inne hatte, Dann fuhr ich in die Narenta, um die in den steilen Uferwänden befindlichen Brutcolonien des Bienenfressers (Merops apiaster) („delarica“, von cela — Biene) zu "besuchen. Seit wenigen Tagen erst waren sie eingetroffen und arbeiteten nun eifrig. daran, die alten Nisthöhlen auszubessern oder neue zu meisseln. In Schaaren streichen sie umher, bald in. der Höhe, bald niedrig über dem Wasser ihre herrlichen Flug- spiele aufführend, bald durch die Bäume mit Waldschnepfen ähnlicher Gewandtheit hindurchsausend, bald wieder sperberartig in den höchsten Luftschichten, dem Auge kaum sichtbar, schwebend, rüttelnd — stets scheu und Früh an der Conservirung der Bälge in gehöriger Entfernung vom bewaffneten Menschenkinde. Ihre Stimme ist ein ganz eigenartiges, dem Rufe des Grünlings ähnliches „Glöckeln“, das auf enorme Entfernungen” hörbar ist. Die Nester von Merops apiaster stehen überall dort, wo steile Erd- und Sandwände sich befinden und die Vögel nicht viel gestört sind. Mit Vorliebe werden diese Bruteolonien an steilen Flussufern angelegt: im Narentathale von Metkovich bis Jablanica habe ich diesen tropisch-farbenprächtigen Vogel überall, sogar in den lehmigen Gräben an der Strasse (bei „Visiei® ) brütend angetroffen uud bestehen die Nester aus 1—2 Meter tiefen horizontalen Gängen, an deren Ende sich eine rundliche Erweiterung zeigt, in welcher zumeist auf einer dünnen Unterlage das Gelege sich be- findet. Der Vogel trifft gewöhnlich in den ersten Tasen des Mai ein und zieht um die Mitte des Monats Sep- tember wieder fort. Er wird in der westlichen Herzegowina zu einer wahren Landplage, denn die Bienenzucht florirt hier und es ist. interessant anzusehen, wie sich die farbenprächtigen Schnellflieger gegen Abend, wenn die Bienen heimkehren, in der Nähe der Stöcke versammeln und die müden Thierchen da massenweise wegfangen. Mit sieben Mero- piden und zwei Seidenreihern kehrte ich heim. Nach- mittag kam ich auf eigenthümliche Weise zu einer Ente. Während ich arbeitete, lag mein lieber Hauswirth Andria mit seiner Vorderladerflinte hinter dem Hause auf dem Reihervorpass. Da kam vom Blato her eine Ente gegen die Narenta gestrichen. Plötzlich stiess ein. Habicht auf sie, schlug sie und strich die schwere, noch zappelnde Beute in den Fängen gegen die Hütte. Andria liess die daher- segelnde Gesellschaft natürlich recht nahe ankommen und wollte dann Feuer geben, aber der Schuss versagte. Jedoch bewog der Knall des „Kapsuls* den Habicht, die Ente fallen zu lassen, welche flatterte und flatterte und schliesslich ın die Narenta fiel, aus der sie Philipp für mich holte. Es war eine Weissaugente und schien es mir damals, wo ich bereits Hunger zu leiden begann, denn an die dortige Kost war ieh noch nicht gewöhnt (sie besteht aus Brod, rohem Zwiebel und schwarzem Kaffee) und der Reiher ist ungeniessbar — dass „der Herr mich dureh die Falken mit Brod zu versorgen besinne wie — laut Bibel — den Elias in der Wüste durch die Raben.“ Gegen Abend fuhr ich die Krupa hinauf gegen das Blato, wobei ich unter Anderem eine Turteltaube (Turtur auritus) („grlica®) erlegte und das Nest des Rallus aquaticus („Stioka“) auffand. Dasselbe stand einen halben Meter ober dem Wasserspiegel auf einem Weidenbaume, der aus einem wahren Teppich von Nym- phaea alba und Nuphar luteum (Seelilien und Schwan- blumen) emporragte und fünf Eier enthielt. Stille, abgelegene Winkelchen des „Blato“, die mit einem solchen Teppich überdeckt sind und nicht weit vom Schilf oder Gebüsch liegen, sind Lieblingsplätze von Rallus aquaticusund Gallinula chloropus, beide vom Herzegovcen „stioka“* genannt. Ueber diesen Teppich laufen die Hühnchen mit der grössten Behendigkeit, um beim leisesten Geräusch hinabzutauchen unter die schir- mende Decke, oder sich im Dickicht zu drücken. Zum Auffliegen und Abstreichen sind sie nur dann zu bringen, wenn sie plötzlich überrascht werden. Daher sind sie auch schwer zu erlegen. Bei der Heimfahrt stiess eine Seeschwalbe (Sterna minuta) („mali gadie“), die rudernden Fluges den Fluss heraufgekommen war, vor uns wie ein Pfeil fauf einen Fisch. Ich schoss und fehlte. Die Seeschwalbe schwang sich neuerdings auf und stiess unbeint durch den Schuss mit noch grösserer Heftiokeit herab ins Wasser. Wie sie auftauchte und mit dem Fisch im Schnabel abstrich, war sie mein. Freitag den 23. Mai. Der Morgen und Vormittag vergingen mit Präpariren und der "Zusammenstellung von einschlägigen Notizen. Nachmittag fuhr ich meinem gewöhnlichen Wege, die Krupa hinauf i ins Blato. Im Flusse erlegte ich eine Weissaugente, die mir durch den Eigensinn Philipps verloren ging. Die hoch aus der Luft geschossene Ente stürzte herab und begann sich im Wasser auf einem Flecke im Kreise zu drehen. Ich wollte ihr einen zweiten Schuss geben, da ich den verdächtigen Charakter dieses Symptomes kenne, Phi- lipp aber war aus Er sparungsrücksichten nn er Ansicht. Wie ich zu Gesicht fuhr, riss er die „Trupa* herum, die Ente aber war verschwunden und trotz halbstün- digem, angestrengtem Suchen nicht zu finden. Die Lehens- zähigkeit dieser Weissaugenten ist eine ganz enorme. Bloss geflügelt, tauchen sie sofort und legen weite Strecken unter dem Wasser zurück. Ist nicht ringsum offene Fläche, sondern Schilf oder | gar eine „Mula“, so ist sie meistens verloren. — Am Abend schoss ich zu Präparationszwecken zwei Stein- käuze („cuk“) von der alten Türkenkula und zwar die Varietät, die mit Athene meridionalis be- | zeichnet ist. 24. Mai. Nachmittag im Blato erleet: Zwei | Sterna macroura, eine hybrida, drei Carbo Dre leun und eine Gallin. chloropus. 25. Mai. In den Gebüschen der Krupa erlegte ich einen Nachtreiher (Nycticorax griseus juv. & „pupa- vac*), dessen Magen Folgendes enthielt: 4 junge Aale, 3 ausgewachsene Mellollontha fullo und die Reste eines drosselartigen Vogels. Tagsüber wurde Heissig reichen Besuch hatte. Gegen Abend, als ich endlich müde des immerwähren- den, penetranten (Geruches der Wasservögel, kreuzlahm durch das stundenlange Sitzen, vom Tische aufstand, eing ich zu den Bienenstöcken meines Nachbarn Ris to, um die Meropiden bei ihrem Zerstörungswerke etwas zu hin- dern, was mir auch insoferne gelang, als vier dieser farbenprächtigen , fluggewandten Gaukler zum letzten Male auf Raub ausgezogen waren. Dienstag 27. Zeitlich Früh brachen wir, d.h. mein treuer Philip p und ich auf, um dem „Sourdup« -Gebirge, in dem nach der Aussage der Hirten viele Adler sich aufhalten sollten, einen Besuch abzustatten. — Der zwei- einhalbstündige Weg bis nach „Bajovei“, dem Steineastell gearbeitet, wobei ich zahl- auf | uns der Sohn Ljubans, Karsthang | war MihoLjubans(Matos Bruder) verlief wie gewöhnlich; nur war die Hitze abnorm gross. Unmittelbar vor Ba- jovei, bei der Bucht „dessila“, machte ich eine Doublette auf Reiher und war eben bemüht, die klamm gewordenen Patronenhülsen (elendes italienisches Fabrikat) herauszu- bringen, als vor mir auf. dreissig Schritte, zwei Seeadler sich erhoben, die bis dahin ruhig auf dem Strande, durch einen hohen lebenden Zaun gedeckt, gefusst hatten und durch den Schuss in ihrer Beschaulichkeit gestört worden waren. Während ich noch mit den Hülsen „rang“ um sie heraus zu bekommen und durch bereitliesende, starke Patronen zu ersetzen, führten die beiden Adler vor mir förmliche Flugspiele auf.... endlich trennten sie sich, Der eine strich gegen das „gornji blato“, der zweite wand sich längs des Hanges hinauf, um dort auf einer Eiche aufzuhaken. Damals rief ich dem letzteren ein schmerz- liches „s bogom“ nach ; heuer 1836 habe ich mir ihn geholt. Im „gardagh* Miho Ljubans machten wir Rast, um wenigstens die glühendste Hitze zu überdauern. Der Herr des Hauses: ein riesiger, alter, aber noch ungebeugter Mann, der seinerzeit in den Kämpfen gegen die Türken als erster Wojwode eine grosse politische Rolle gespielt hatte, kam uns mit der, dem Südslaven eigenen Gast- freundschaft entgegen und lud uns ein, sein Haus als das unsrige zu betrachten. Während wir da lagen, 'behaglich ausgestreckt auf der weissen neuen „struka* (Plaid, Wettermantel) und den herrlichen schwarzen Kaffee mit Honig: schlürften, trat ein junger Einwohner aus Dradevo, Martin Raid ein und erbot sich, mit von der Partie zu sein. Um 3 Uhr brachen wir auf. Martin hatte die lange, einläufige Schrottlinte Mihos, in der ein, gut 2 dm. langer Schuss steckte, geschultert, Philipp trug eine Hacke, ich meinen treuen Dreiläufer. Bei der Mühle am Fusse des „Sourdup“ schloss sich der Ziesenhirte Iwan als Füh- rer an, der einen nahen Uhuhorst zu kennen behauptete. Da die Adler um diese Zeit auf dem „blato“ ZU sein pflegen, wollte ich zunächst diesen (Uhu — „ieina®). besuchen und stiegen wir einen dahinführenden steilen aufwärts, Nach einer Stunde sollten wir, nach [wans Angabe, an Ort und Stelle sein. Unter einem Felskamin, aber auf dem Boden, in einer Höhlune der Horst gewesen. Reste von Steinhühnern und Enten, ein Hasenschädel und sebleichte Knochen - lagen da herum, aber die Jungen waren ausgeflogen. Doch oberhalb des alten Horstes, vier Meter hoch war an der glatten Wand ein Nest der Felsenspecht- meise (, brelies*) zu sehen. Ich prüfte den Bau mit einer Haselgerte auf seinen Inhalt und das Weibchen flog bei der kleinen Oeffinung heraus. Also mussten Bier darin sein; nun aber wie zu denen gelangen? Wir hackten unten einen jungen Eichbaum ab und schleppten ihn mit unsäglicher Mühe den Hang hinauf, bis unter das Nest. Zwar reichte er nicht ganz bis an dasselbe aber mit einiger Arbeit gelang es mir doch, das Nest abzulösen und von den sieben darin befindlichen Eiern zwei Stücke zu retten. Dieselben wurden im eigentlichen, schon beschriebenen Neste belassen, dieses in den rothen Fez Philipps ge- than und von ihm getragen; den Bau transportirte Iwan. In dieser „Originalverpackung“ gelangte das Nest an Othmar Reiser und steht es auch in derselben heute im Besitze des Ormnithologischen Vereines, denn es zerfiele, würde man es herausnehmen. Stemhühner traf ich überall in Pärchen, zwei See- adler kreisten über uns, und aus der Höhe erscholl das „kık— -krk® Sehlucht zur anderen strichen. Wir wanderten weiter, kletterten oft auf Händen und Füssen durch das furchtbar schwierige, mit stachlichtem Gesträuch verwachsene Terrain und kamen endlich in eine finstere Schlucht. Da entdeckte ich hart am Ziegensteige, den wir hier fanden, ober einem Gesimse abermals ein Nest von Sitta syriaca. Wie ich hinaufstieg, fand ich das Nest zwar halb zertrümmert und von Ameisen bewohnt, aber das Gesimse trug einen alten Seeadlerhorst. Die Prügel- "unterlage war noch vorhanden, auch Seeadlerfedern lagen umher unter Resten von Blässhühnern und Enten. Der Horst soll von: den „dobanen“ zerstört worden sein. Auch dem Bau der Felsenspechtmeise dienten Stossfedern vom Seeadler als Gerüst. Nicht weit davon stand auf einem Eichbaume der jetzt leere Horst eines grossen Adlers, den ich gar nicht als dem albieilla zugehörig ansprach, denn er war viel kleiner und sorgfältiger gebaut. Heuer (1886) war der Horst wieder besetzt und wurde mir das Räthsel in überraschendster Weise gelöst. (Ich entnahm demselben am 4. Februar zwei Eier, nachdem ich das Weibehen im Eisen gefangen und als Nisaetos Bonellii bestimmt hatte. Das Gelege® sandte ich an Othmar Reiser und prangte eines der beiden Eier in seiner Typensammlung auf der IV. Ormnithologischen Ausstellung.) Nach seiner Angabe sind die Masse dieser herzego- winischen Stücke folgende: L : 72,9 mm. und 71,4 mm. B : 57,5 mm. und 57 mm. Im übrigen behalte ich mir vor, auf diesen Horst von Nisaetos Bonellii und sein Gelege noch speciell zu- rück zu kommen. Von der genaueren Betrachtung dieses Horstes wurden wir durch einen Heidenlärm fortgelockt, den am gegenüberliegenden Hange einige Nebelkrähen auf- führten. So schnell es nur ging, pürschten wir uns an, Martin voraus, ich hinterdrein. Endlich waren wir in der Nähe, die Krähen waren abgestrichen und ich blickte eben vorsichtig über die steil abfallende Wand in die Tiefe—da krachte es furchtbar aus Martins Donner- rohr und ich sahı einen sehr starken Uhu in die gegen- überliegende, finstere Schlucht streichen, wo er von den Krähen sofort wieder in Empfang genommen wurde. Martin hatte den „Teufel* deutlich sitzen gesehen, aus Schussneid aber nichts gesagt und so war er für uns verloren, denn wir waren viel zu müde und abgehetzt, um ihm noch einmal zu folgen. Dafür hatten wir eine wundervolle Heimfahrt, auf der ich mit den letzten zwei Patronen zwei Blässhühner erlegte. Um Mitternacht waren wir daheim. 28. Mai. Am Morgen war ein junger Mann aus einem Seitenthale der Bregawa (selo „Prebilovce‘) ge- kommen und hatte mir Bericht erstattet, „dass dort ein Seeadler 25 junge Schafe und Ziegen bis nun zum Horste getragen hätte. Den Horst wisse er zwar nicht, aber der Adler streiche täglich ganz niedrig (aus dem gornji blato) über einen Sattel zum Dorfe und könne da leicht erlegt werden. — Ausserdem horsten in einer Schlucht beim Dorfe (in einer Wand, die vom nördlichen Abfall des „Crnoglav* gegen die Bregawa zu gebildet wird) eine Menge von Aasgeiern und könne ich ihrer dort EN n, so viel ich wollte.“ Für heute aufzubrechen war natürlich unmöglich, denn Arbeitsmaterial lag in Fülle nn: aber für morgen ‚sagte ich ihm mein Kommen zu. Der T: ag verging mit Arbeit und Zusammenstellung der Notizen im Tagebuche, von Kolkraben („gavran“), die von einer | sammengewebten 41 der Abend brachte mir einen Fischotter, den ich beim Ausstiege erlegte. & 29. Mai. Früh mittelst Patrouille-Kistel an Reiser expedirt, das Nest der Sitta syriaca enthaltend. Dann mit Philipp und Andria nach dem Bregawathale aufge- brochen. Nach einstündigem Marsche auf der mit hand- hohem Staube bedeckten Strasse, bogen wir bei Klepce rechts ab und stiegen über die Schluchten und Rücken hinein in’s „brdo“ (Steingebirge): Felsentauben in ganzen Flügen, ein Würgfalk, Elstern und Nebelkrähen die ge- wöhnlichen Typen. Nachmittag kamen wir in „Prebilovce“ an. Die Gegend ist sehr schön, das Dorf liegt inmitten der grossartigsten Scenerie, nur "das Wasser ist entsetzlich. Weit im Umkreis sind nur wenige Cisternen, aus denen das Wasser wohl mehr gegen den Hunger, als den Durst geschöpft wird. Lohfarben wird die dickliche Jauche mittelst Eimern herausgezogen, nur momentan löscht sie den Durst. Gegen Abend brachen wir mit „Dia“, einem sehr schmucken, intelligent aussehenden Burschen nach der „Kozie stiena* auf, der Schlucht, wo die Geier horsten und ihre Schlafplätze besitzen. Wir verliessen bald das Hochplateau, auf dem die Weiden liegen und schlugen einen Weg ein, den ich nicht oft mehr im Leben machen möchte, so steil, so furchtbar anstrengend. Romantisch Gefährliches ist bei all’ diesen Karsttouren nichts zu finden. Man ist jeden Moment in der grössten Gefahr, in irgend ein, durch Gestrüpp verdecktes Loch einzubrechen und den betreffenden Ständer einzubüssen ; dasselbe steht in Aussicht, wenn man auf einen lockeren Stein tritt — von Abfallen ist keine Rede. Steinhühner trafen wir häufig, endlich konnte ich durch das aufgelegte Glas in der Wand an fünfzehn Geier sitzen ‘sehen. Zum Theile sassen sie auf Vorsprüngen, des von ihren Ex- erementen weissen Gemäuers, zum Theile konnte man nur Köpfe von Weibchen sehen, die offenbar in den Nischen lagen, wo die Horste sich befanden. Ich liess An dria undPhilipp zurück und versuchte mich mit Ilia, unserem Führer, an die Geier anzuschlei- chen. Während wir so an den Gestellen hinkrochen, kam sausenden Fluges ein Fahlgeier um eine Ecke gestrichen, so nahe, dass ich ihn mit einem langen Stocke hätte treffen können. Wie er sich herumriss, donnerte auch schon der Schuss und mit gebrochenen Schwingen stürzte der mächtige Vogel hinab in die Tiefe, aus der die lauten „Zivios* Philipp zu uns herauftönten. Meiu Schuss hatte eine förmliche Revolution hervorgerufen. | Das ganze Gebirge rings um uns schien lebendig zu werden, denn sausenden Schwingenschlages strichen die Geier an uns vorbei, zu sehen, was es da Neues gebe, um sich dann zu heben, immer höher ihre Schraubenlinien zu ziehen und schliesslich über dem wild zerrissenen Gemäuer der „Kozie stiena* zu kreisen, Solch’ ein panischer Schrecken hi ıtte sie alle erfasst; in dem einsamen Thale war seit 1578 kein Schuss gehört worden, dass wir sogar die Horsinächeel zu denen wir nach harter Kletterarbeit endlich gelangt waren, von den brütenden Weibchen verlassen fanden. Ich zählte an vierzehn besetzte Horste. In den meisten, dem Neophron percnopterus angehörigen, fand ich Eier; zwei waren mit je einem beinahe ganz nackten Jungen besetzt. Die Gelege lagen zumeist auf einer Unterlage von Schaf- und Ziegenwollresten und habe ich eine solche, die aus einem ordentlich künstlich zu- Filz von Ziegenhaaren besteht, in die ein blauer Halinafetzen verflochten war, sammt dem dazu sehörigen Ei dem ornithologischen Vereine zum Geschenke g X: emacht. Fortsetzung folgt.) ” # Obzwar in dem von Ritter Viet. v. Tschusi zu Schmidhoffen herausgegebenen II. Jahresberichte des Comite's für ornithologische Beobachtungsstationen meiner- seits constatirt wurde, dass Turdus pilanis i im Mühlviertel als Brutvogel heimisch ist, so glaube ich doch, angeregt durch den in unserem Vereinsblatte Nr. 2 erschienenen Aufsatz des Herrn A. Baron Kotz, dass es viele Leser dieses Blattes interessiren dürfte, auf welche Weise ich Gewissheit erhielt, dass besagte, von mir durch mehr als 30 Jahre beobachtete Drosselgattung i im Mühlviertel Stand- vogel sei. Es war, wie ich aus meinen nen ersehe, am 1. Juni 1880, als ich in Dienstesangelegenheiten i in das von meiner damaligen Station Waxenberg eine Stunde ent- fernte Revier Brunnwald ritt, wo man, um in dasselbe zu gelangen, die Ortschaft Waldschlag und die zur selben gehörigen, mit Fichten und Kiefern bestockten, durch- plenterten Wälder, welche zur Sommerszeit meistentheils als Weide benützt werden, passiren muss. Als ich nun vom Wege abseits die gerade Richtung nach Brunnwald einschlug und auf eine Blösse kam, die theilweise mit Fichtenunterwuchs bewachsen war, flog plötzlich von einer Föhre eine T. pilaris so vehement und mit solch’ Geschrei gegen den Kopf meines Pferdes, dass dasselbe vor Schreck über dieses plötzlich unge- wohnte Erscheinen förmlich zusammenbrach, was mich sofort errathen liess, dass sich in nächster Nähe entweder ein Nest, oder was mir wahrscheinlicher schien, Junge sich befinden müssen, die vor Kurzem ausgeflogen sein dürften, da ja in solchen Fällen Turdus musicus oder viscivorus auf dieselbe ungeschickte Weise in ihrer Angst verrathen, dass sie in der Nähe ihre Jungen haben. Während ich mich anschickte, mein Pferd zu be- ruhigen und von selbem abstiee, um mich von der Ur- sache dieser Aufregung von Seite des mittlerweile herbei- gekommenen zweiten Vogels zu überzeugen, flog kaum 1 Meter vor mir schon em junger T. pilaris auf, und sollte die Suche nicht. viel Zeit in Anspruch nehmen, denn kaum hatte ich mich dem Unterwuchse noch um 3—4 Schritte genähert, flogen abermals 2 Junge, wohl noch sehr schwerfällig, und baumten neben mir auf einem dürren Föhrenast auf, Eltern umflogen und gewarnt wurden, sie genau zu besehen. Mein Zweck war nun erreicht, und richtete ich mein Augenmerk darauf, ein Nest mit Jungen oder Eiern zu finden, was ich umso mehr wünschte, als mich mein hochverehrter Freund Herr Ritter Vict. v. Tschusi, dem ich meine Entdeckung mittheilte, ersuchte, ich möge ihm, wenn möglich, ein Nest mit Jungen senden. mir aber Zeit blieb, wo sie selbstverständlich von den | . zichteten Hütten geschossen werden , SEOCHE Turdus pilaris, die Wachholderdrossel, als Stand- und Brutvogel im oberen Mühlviertel an den Ausläufern des Böhmerwaldes. Von Forstmeister Geyer. Schon im nächsten Frühjahre gelang es einem meiner Adjuneten,, ‘em Nest zu finden, was mich um so freudiger überraschte, da ich nun - durch Uebersendung: dieses Nestes mit 2 Jungen an Herm Ritter Viet. von Tschusi einen Zeugen anführen konnte, der für die Wahrheit meiner Mittheilune sreifliche Beweise in der Hand hatte, somit auch constatirt werden konnte, dass T. pilaris Brutvogel im Mühlviertel sei, was bisher von keiner Seite geschehen war. Das Nest befand sich in einem Vorholze und stand auf einer 5—6 Meter hohen Fichte, 2 Meter vom Boden entfernt. Später wurden dann noch mehrere Nester gefunden, | und sind sämmtliche Junge ausgepflogen. Ich habe dem Vorstehenden nur noch beizufügen, dass ich diesen Vogel einmal bei Anbruch des Tages singen hörte und sein Gesang mir sehr melancholisch vorkam. Die Töne’ klingen nicht so laut, wie bei T. musicus und viscivorus, sondern es ist ein Flüstern, und wenn man nicht in unmittelbarer Nähe des Baumes sich be- findet, so wird wohl kaum, dessen Stimme mit Ausnahme der Lockrufe, die er während seines Gesanges manchmal hören lässt, vernommen werden. Es mag dies wohl auch die Ursache sein, dass dieser Vogel zur Sommerszeit wenige beobachtet wird, zumal allgemein bisher angenommen wurde, dass der- selbe beim Herannahen des Frühjahres nach Norden zieht und zur Herbstzeit wiederkehrt. Im Uebrigen schliesse ich mich, was alle weiteren Beobachtungen anbelangt, den im vergangenen Jahre den von Herrn Alexander v. Homeyer in unserem Vereins- blatte über denselben veröffentlichen hochinteressanten Beobachtungen vollinhaltlich an und bedauere nur aufs Lebhafteste, dass diese Vogeleattung auch im Mühlviertel, besonders dort, wo Ehereschen vorkommen und die Früchte derselben gedeihen, zur Winterszeit grossen Verfoleungen ausgesetzt ist und jeden Winter Hunderte gefangen und bei den in der Nähe der Ebereschen er- weshalb auch von Seite des oberösterreichischen Schutzvereines für Jagd und Fischerei vor Kurzem eine Eingabe an die h. k. k. Statthalterei wegen Schutz und Abstellung besagter Uehel- stände erfolgte. Möchte doch auf diese Weise dem seit mehreren Jahren in Oberösterseich als Ansiedler auftretenden Vogel der geeignete Schutz zur Vermehrung gewährt werden, was in Hinblick auf das Vogel-Schutzgesetz und Mit- wirkung des forstlichen Jagdpersonales, dann der Gen- darmerie wohl einigermassen erreicht werden könnte. & ” Verbreitung der gänseartigen Vögel (Anseres) in Böhmen. Von Med. Dr. Wladislaw Schier. (Sehluss.) Fuligula nyroca nistet an einigen Teichen bei | im März und October beobachtet bei Repie (Strakonitz), Frauenbere, bei Roky can, Strakonitz, Krtsch (Wodnian), | Ludomienitz (Bechyü), Scehimutitz (M oldanhein) Hum- | Presek (Lomnitz), Zäbor (Blatna), Metschichow (Horaz- diowitz), Wolin, Mienik (N. Bydzow), Chlumetz a Cid., poletz, Kralup (Kommotau), Bach (Luditz), Schönlinde | Karbitz (Aussig) und Rothenhaus (Kommotau), wo sie (Rumburk) und Stohlen (B. Leipa). Am Zuge wird sie | besonders an den Teichen bei Udwitz und Kommen mit anderen Enten sich aufhält. Manchmal, meistens im Herbste wird sie gesehen und auch erlegt bei Neu- haus, Wittingau, Radoschowitz (Wlaschim), Podschepitz (Seltschan), Kopidlno, Gitschin, Franzensbad und Plan (Eger). - Fuligula rufina soll an dem grossen Teiche Darek bei Wojnomiestetz (Pribislau) nisten ; sonst wurden nur einzelne Exemplare, gewöhnlich im Herbste beob- achtet und auch erlest z. B. bei Moldauthein, Schimutitz, Holitz, Pobieschowitz (Pardubitz), Podersam, Prischonitz (Sobotka), Ströbesch (Königgrätz) und Slawietin (Neustadt a. Met.). Fuligula cristata erscheint meistens im Winter an den Teichen bei Frauenberg, Pischtin, Suchen- thal (Wittingau), Libnitsch (Lischau), Holitz, Chwojno, Miletin (Horie), Neweklau und Strebesch (Königgrätz). Im Frühjahr bei Bfist und Wrbno (Melnik), Priesen (Postelberg) und Gahlonz. Manchmal wird sie beobachtet und auch erlegt bei Neuhaus, Moldauthein, Pobieschowitz (Pardubitz), Pisek, Radoschowitz (Wlaschim), Jankau (Wottitz), Gitschin, KopidIno, Bestwin (Chotiebor), Gross- Cermna (Reichenau), Kolin und Kosmanos (‚Jung-Bunzlau). Fuligula marila wurde bloss im Winter einigemale bei Pischtin, Frauenberg und Jankau (W ottitz) beobachtet. Chlangula glaucion wurde öfters erlegt bei Neuhaus und so lange dort gesehen, bis die Teiche zufroren; möglich, dass sie dort auch nistet. Manchmal, besonders im Winter, erscheint sie an den Gewässern bei Pischtin, Frauenberg, Neuthal (Plan), Politz, Podie- hrad, Kolin und Gablonz. Harelda glacialis kommt selten nach Böhmen ; einzelne wurden beobachtet und auch erbeutet bei: Drustau (Pilsen), Ptenin (Prestitz), Oberbaumgarten (Neuhaus), Neuthal (Plan), Suchenthal (Wittingau), Frauenberg, Moldauthein, Aussig, Metschichow (Horaz- diowitz), Zähoi (Blatna), Tutschap (Sobieslau), Kamenitz a. Linde (Pilgram), Chlumetz a. Cid., Ulbersdorf (Kom- motau), Neustadt a. Met., Plan und Geiersberg (Senftenberg). Öedemia nigra wurde erbeutet bei Frauenberg, Wittingau, Misliv (Pfestitz) und Franzensbad; auch soll sie beobachtet worden sein bei Habichtstein (B.-Leipa). Oedemia fusca wurde beobachtet bei Pischtin, Frauenberg, Humpoletz und Kopitz (Brüx). Anas falcacta soll vor einigen Jahren eine bei Nezdaschow (Moldauthein) und eine bei Hradzen (Mies) erlegt worden sein. Anser cinereus ist von den Wildeänsen einzige, die bei uns nistet. Sie sucht grössere Teiche und zugleich grosse, unzugängliche Sümpfe auf; am liebsten lässt sie sich auf Inseln nieder, die mit Schilf und Gebüsch bewachsen sind. Nach Böhmen kommt sie Anfang März und zieht im October weg. Einzelne er- scheinen manchmal bei günstiger Witterung auch früher, wie z. B. laut Bericht des Herın Joh. Spatny, fürstl. Schwarzenberg’schen Revierförsters in Lomnitz (Budweis), erschienen 21 Graugänse schon am 15. Februar, drei am 16. und 37 Stück am 17. Februar; am 1. März waren am Teiche „Sluzebny* etwa 300 Stück beisammen und am 6. März gesen 600 Graugänse an den Teichen in der Umgebung. Am Zuge werden die Graugänse in Böhmen an 6 verschiedenen von Süd nach Nord führenden Strassen beobachtet. Erstens erscheinen sie in genug grosser Anzahl an der südlichen Grenze bei Lukau und ziehen über Landskron, Liebenthal, Geiersberg, Rokytnitz, Himmlisch-Ribnei und Bärnwald nach Schlesien. die | . 43 Die zweite Strasse beginnt an der Grenze östlich von Polna und zwar bei Sirakau; von dort ziehen die Gänse nach Boskau, Pribislau und Wojnomiestetz, wo sie auf einem grossen Teiche ihren Aufenthalt haben. Von hier aus kommen sie genug zahlreich nach Schumberg und Chrast, wo sie manchmal übernachten; weiter ziehen sie über Litietin, Chwojno, Tynischt gerade empor nach Slawietin und Roth-Kosteletz, wo sie an den dortigen Teichen haltmachen ; endlich eilen sie nordwärts der schlesischen Grenze zu über Sibka und Quallisch, an welchen Orten sie in bedeutender Anzahl beobachtet werden. Der dritte Weg kann an der österreichischen Grenze - bei Unterhaid angedeutet werden, von hier aus nach Böhm.- Reichenau und Meinetschlag, wo am Teiche „Uhretschlag“ jedes Jahr Wildeänse erlest werden, weiter nach Suchen- thal, wo sie sich im Frühjahr und Herbste zahlreich ein- finden, dann Wittingau, wo sie manchmal auch nisten. Auch in der Umgebung von Mischek wurde beobachtet, dass Graugänse dort nisten. Ein Nest wurde auf der Insel Lusy bei Preseka (Lomnitz) gefunden. Von den Wittin- gauer und Lomnitzer Teichen, an welchen im Frühjahre und Herbste eme grosse Menge Wildgänse auf einige Wochen hindurch sich aufhält, führen zwei Wege nach Norden. Der erste geht nach Kamenitz, BoZejow, Hum- poletz, Cejow, Habern, Goltsch-Jenikau, Hefmanmiestetz, Kladrub und Zizelitz, wo die Gänse am „Zehuner“ Teiche nisten ; weiter nach Chlumetz, Miletn und Proschwitz bei Arnau, wo die Gänse an den umliegenden Teiehen während der Zugszeit sich aufhalten und auch geschossen werden; von hier aus ziehen sie wahrscheinlich wie die vorigen gegen Quallisch, weil sie manchmal bei Wolta erscheinen, welches zwischen Proschwitz und Quallisch liest. Einige Wildgänse schlagen von Goltsch-Jenikau nach Proschwitz einen Nebenweg ein und zwar über Caslau, Kolin, Podiebrad, Nimburg und Kopidlno, wo sie sich aufhalten, dann über Gitschin, Neu-Paka und Unter-Kalna. Der zweite Weg von den Lomnitzer Teichen | führt nach Zalschy, Koschitz, Cekanitz, Jesenitz (Seltschan), Bystritz und Teinitz an der Sazawa, wo in der Umgebung die Graugans nistet. Nebstdem nistet sie im Taborer Kreise bei Predhboritz (Mühlhausen) an den Teichen Dluhosch und „Jezero“. Von Teinitz ziehen die Gänse geradeaus empor gegen Fürstenbruck zu (Münchengrätz), wo sie auch nisten; von dort fliegen sie nach Pentschin, Liebenau, an Reichenberg vorbei nach Neustadt! und Heinersdorf (Friedland); besonders bei Neustadtl werden viele am Zuge beobachtet. Die vierte Strasse beginnt ebenfalls im Budweiser Kreise, jedoch ziemlich entfernt von der Grenze, denn erst von Altspitzberge (Krummau-Kalsching) wird berichtet, dass die Wildeänse im Frühjahr und Herbste dort ziehen. Von hier fliegen sie über Andreasberg gegen Sabor zu, wo Nester schon gefunden wurden. weiter nach Pischtin und Frauenberg, wo sie noch im Jahre 1862 genistet haben ; jetzt werden sie dort bloss am Zuge beobachtet und noch dazu in geringerer Anzahl als in den früheren Jahren. An den umliegenden Teiehen wurden auch Nester bei Zahaj gefunden. Die Ursachen, warum die Wildgänse. sowie auch manche andere Arten von Wasservögeln dort nicht mehr nisten, sind bei der Stockente angeführt worden. Von den Frauenberger Teichen ziehen die Wildgänse nordwärts nach Protivin, Putim, Metschichow, Mysliw, Stiahlau, Timakau, Rokitzan und Wolduch, wo besonders an den letztgenannten Orten grössere Schwärme sich zeieen. Von hier ziehen sie, wie es scheint, ohne Auf- enthalt bei Cerhowitz und Zbirow vorüber nach Nezabuditz, Rakenitz, Schlan, Kralup und Wrbno, wo mehrmals VIERTE A CENT ? we 44 Wildgänse erbeutet wurden. Weiter hin ziehen sie gegen Kleutsch und Liboteinitz zu, dann gegen Hirschberg, "wo sie an den grossen Teichen abermals, nisten. Von hier fliegen sie schliesslich der Grenze zu über Habichtstein, Brenn, Wartenberg, Nieder-Berzdorf, Grottau und Ullers- dorf, an welchen Orten sie bloss hoch in den Lüften beobachtet werden. Die fünfte Strasse beginnt an der südlichen Grenze des Pilsner Kreises von Glashütten (Neuern) über Patzeried und Bezdiekau, Merklin, Tuschkau und Malewitz (Mies), wo sie alljährlich geschossen werden, weiter über Nekmif, Kretschowa, Stradischt bei Manetin, Gross- Otscheban (Podersam), Knöschitz, Radonitz und Okenau, wo sie sich öfters an dem Teiche „Ahorn“ aufhalten, schliesslich über Pürstein und Reichsdorf nach Sachsen. fliegen die Wildgänse von Merklin auch über Dueschitz (Prestitz) und Radobschitz (Pilsen) gegen Timakow und Rokytzan zu. Die 6. Strasse führt durch den Egerer Kreis, wo von Wildgänsen zuerst Erwähnung gemacht wird an der bai- yischen Grenze bei Neulosimthal (Tachau). Weiter werden sie beobachtet bei Neu-Zedlischt, Milles und Tholl, von dort ziehen sie um Plan herum nach Neudorf, Königswaıt, Eger, Franzensbad, Ober- Cohma, Ober - Schönbach und Silberbach (Graslitz). Nordw estlich von Eger an den zur Gemeinde Riehm gehörigen, in der Nähe der Wälder gelegenen Teichen soll die Graugans auch nisten; es sind dort junge Graugänse gefangen und zu Hause gross gefüttert worden. Im Budweiser, zum Theile auch in und Pilsner Kreise sind die Wildsänse zahlreicher und bekannter, weil sie dort an die vielen nnd grossen Teiche gerne einfallen und an den umliegenden Feldern auch weit herumfliegen. Anderwärts in Böhmen sind die Wildgänse nur dort bekannt, wo ein grösserer Teich ist, auf welchem sie auf einige Zeit ausruhen oder an welchem zeitweilig ein oder das andere Paar nistet, was jedoch immer seltener geschieht, weil sie beunruhigt werden. An anderen Orten, wo Wassermangel ist, kennen die Bewohner die Wildgänse bloss vom Sehen, wenn sie in bedeutender Höhe, zweifelsohne auch über das Gebirge dahinziehen. Im Ganzen werden in Böhmen wenig Gänse geschossen, was am besten aus dem Verzeichnisse der Jagdhbeute zu ersehen ist, laut welchem z. B. im Jahre 1877 bloss 167, im darauffolgenden Jahre 345 Wildgänse er- legt wurden. Anser segetum kommt manchmal in grösseren Schaaren nach Böhmen in der zweiten Hälfte des Monates September und bleibt so lange, bis stärkere Fröste ein- treten. Gewöhnlich trifft man sie an den grösseren Teichen an, welche auch von der Graugans besucht werden. Anser arvensis erscheint um eimen Monat später in Böhmen als A. segetum und zieht früher weg. Anser obscurus erschemt mit A. arvensis, ob- wohl seltener m Böhmen. Anser medius und Anser albifrons ver- irren sich zeitweilig nach Böhmen, Anser brevirostris wurde mehrmals bei Frauenberg, wo sie unter anderen Wildeänsen an den Manchmal | dem Piseker | TONER ” Teichen erschienen ist, geschossen. Eine wurde auch am 2. November 1863 zwischen Zdanitz und Bohdanetsch erbeutet. Berniela monacha erschemt zeitweilig im strengen Winter. Im Jahre 1848 erschienen mehrere bei Franzensbad; 1850 wurde eine geschossen bei Eisenburg und 1851 eine bei Pardubitz. Im November 1877 war ein Paar am Prager Markte, von welchem ich den Gänserich um 1 fl. 50 kr. kaufte. An den Teichen bei Frauenberg wird sie manchmal im Winter beobachtet. Bernicla leucopsis wurde im Jahre 1842 bei Liban gefangen und eine andere am Teiche bei Frauen- berg. erschossen. Tadorna cornuta wurde bei Kottowitz (Haida) und Cejkowitz (Saaz) erbeutet; als grosse Seltenheit wird sie auch in Gablonz und Lichtenstadt (Karlsbad) angeführt. Casarca rutila wurde erlegt bei Näkri, Frauen- berg und Kottowitz (Haida), beobachtet bei Landskron, Kretschow (Podiehrad), Chotetsch (Neu Paka), Gablonz und Marienbad. Cygnus olor wird manchmal an dem Teiche bei Roth-Kosteletz (Nächod) beobachtet; im Jahre 1877 hielten sich 4 Stück dort auf. Im Prager Kreise er- scheint er dann und wann bei Gross-Wiska (Horowitz) und Brist (Melnik). Im Jahre 1874 erschienen 5 Höcker- schwäne am Teiche bei Rasoch (Chlumetz a. Cid.); auch wurden sie an den Teichen bei Wittingau und an anderen Orten beobachtet. Cvgnus musicus hielt sich im Jahre 1876 auf dem Tireschitzer Teiche bei Chlumetz a. Cid. volle 2 Monate auf; im selben Jahre wurden an dem nicht weit entfernten Teiche bei Zizelitz 8 Stück erlest. Im Jahre 1877 erschienen 6 Singschwäne am Leibnitzer Teiche bei Chlumean im Monate Januar und einer wurde geschossen. Einzelne wurden erbeutet bei Komoran(Saaz) 1868; bei Podiebrad 1876; Moldauthein 1863; Bakow (Jung-Bunzlau) 4 Stück 1862; Janegg und Dux (Leit- meritz); bei Pischtin, Frauenberg, Pilsen, einige an der Moldau in der Nähe von Prag und an anderen Orten. Cygnus atratus wurde bei Merklin und Prag erschossen; wahrscheinlich Exemplare aus irgend einem nahegelegenen Parke. Mergus merganser erschemt manchmal im Winter; einzelne wurden beobachtet und auch erlegt bei Leitmeritz, Wustung, Pilsen, Pischtin, Frauenberg, "Nez: daschow, Wittingan, Kobilnitz und Bestwin (Caslau), Beneschau (Tabor), KopidIno, Seeberg (Eger) u. a. vor als M. im Winter an Teichen und Mergus serrator kommt häufiger merganser und wird öfters Flüssen erbeutet. Mergus albellus ist sehr selten ; im Jahre 1874 wurde einer bei Münchengrätz geschossen; 1875 em Paar bei Hohenmauth und ein Männchen bei Neuhaus und Königgrätz. Beobachtet wurde er bei Geiersberg, Seeberg, Dreihacken, Eger, Kottowitz und besonders an den Gewässern im Budweiser Kreise. : £ 45 Ornithologische Beobachtungen aus dem Aussiger Jagd- und Vogelschutz- - Vereine. 1886. II. Theil. Von Anton Hauptvogel. Mai. Am 15. sah ich den ersten gelben Spottvogel. Am 16. kamen die Goldamseln nach Pömmerle. Am 28. die Laubstaare. Am 31. hat Herr Worm in der Budehorska einen Mäusebussard erlest. Juni. Am 3. sah ich in Pömmerle ausgeflogene Girlitze. Am 4. flog die erste Brut weisser Bachstelzen aus meinem Nistkästchen aus. 5 Stück. Juli. Am 2. flog eine zweite Brut weisser Bachstelzen mit 4 Jungen aus. Am 23. zogen gegen Abend die Mauersegler von Pömmerle fort mit Ausnahme von 2 alten Paaren, die noch keine flüggen Jungen hatten. Ende des Monats traf ich noch brütende Rauch- und Stadtschwalben und Finken und zu Neste tragende Girlitze. August. Am 8. flog eine zweite Brut von Rauch- schwalben aus. Am 10. traf ich m böhm. Pockau junge Kirschkernbeisser. Am 12. trafich junge und alte Rauch- schwalben und eine Uferschwalbe am Trippelwege an der Elbe in P., welche sich Nahrung an dem Grase suchten, d. h. davon Insecten ablasen. An demselben Tage waren die letzten Mauersegler fort. Am 27. zogen in P. Nachmittags die Stadtschwalben fort. Am 28. traf . Leiver Heller in P. auf 2 Ketten Rebhühner. Er machte auf jede ein Douple und bekam je ein Rebhuhn und eine Wiesenralle. Nachdem in diesem Sommer bei P. keine Wiesenrallen waren, müssen dieselben am Zuge sich den Rebhühnern beigesellt haben. Ob mehrere Wiesen- rallen dabei waren, oder nur die 2 Stück, konnte nicht | Am 29. Wachtel am Zuge angetroffen. Am 5. zog der grösste Theil von Rauchschwalben aus Aussig fort. Am 7. kamen die Staare von ihrer Mauser zurück. Sie schienen sehr de- eimirt worden zu sein, da ihre Anzahl gegen ihren Fortzug sehr gering war. schwalben um '/7. Uhr Abends fort, dabei 3 Paare aus der Aussiger Malzfabrik und die Stadtschwalben von Kleinpriesen. Es scheint daher, dass an diesem Tage ein grosser Zug von Schwalben stattfand. Am 23. der dritte Zug von Aussig, der sehr klein war. Am25. in P. 4 Paar Wildtauben und bei Meischlowitz 1 Waldschnepfe am Zuge gesehen. Am 26. wurde bei Schwaden ein Flussadler geschossen, ein zweiter bei Tetschen. Am 27. der vierte Zug von Rauchschwalben in Aussig und der Rest der Stadtschwalben in Kleinpriesen. Am 29. sah man nicht eme Schwalbe mehr hier. Öetober. Am 3. sah ich bei Lichtowitz noch einen Rothhänfling und einen Feldrothschwanz. Am 4. bei Schwaden Wiesenschmätzer und Rohrsänger. Am 9. einen Zug Wildtauben 50—60 Stück und einen Stein- schmätzer. Am 10. Hausrothschwanz und Girlitze noch da. Die Staare in Pömmerle sammelten sich auf den Pappeln, die Bäume glichen einem Bienenhause durch das Zu- und Abfliegen der Staare. Ihr Gesang war grossartie. Sie flogen auf den Schulberg um Weinbeeren, Hollunderbeeren ete. zu fressen, ab und zu, | besuchten alle niedrigen Sträucher unter fröhlichem Gesange und eruirt werden. September. zeigten nicht die geringste Scheu, wenn man in ihrer | Nähe stand. Um 12 Uhr trat ein starker N.-W.-Wind ein, es fing an zu regnen und gegen 2 Uhr zogen sie Am 19. zog der zweite Theil Rauch- ‚, aber fort. Am anderen Tage waren kaum 6—7 Stück noch da. Am 18. zogen die Staare und weissen Bachstelzen von Aussig fort. Am 22. erschien gegen 1 Uhr am Schulhofe unverhofit eine Rauchschwalbe, welche bis gegen Abend herumflog, den anderen Tag wurde sie nicht mehr gesehen. Am 23. sah ich noch 2 Staare auf der Klosterkirche. Am 29. um 4 Uhr kam ein grosser, dann ein kleiner Zug Rabenkrähen (?), weit über 1000 Stück. Richtung N. gegen S. Das Wetter war hell und klar. Es schemt dies der Rückzug zu sein von denen, welche am 20. März entgegengesetzt zogen. Am 30. wurde in P. bei der Jagd eine Waldschnepfe geschossen. November. Am 8. wurden von 5 Schwänen, welche sich einige Tage auf der Elbe von Tetschen bis Schwaden aufhielten, 2 Stück bei Tetschen geschossen, 2 Stück später bei Lobkowitz, der eine entfloh. Am 9. früh '/,9 Uhr kaım in der Richtung von W. ein junger Schwan auf den Dorfteich in Schönfeld bei Karbitz und wurde daselbst gefangen. Um diese Zeit wurden auch Wildenten und Gänse am Zuge, Richtung nach S. Elbe- aufwärts beobachtet. Am 11. an der Biela eine weisse Bachstelze gesehen. Am 16. ein Adler. Am 29. in P. die Braunelle. December. Am 5. kam nach Pömmerle eine Hohltaube, die sich bei den anderen Haustauben aufhielt und am 24. in der Mühle des Herın Puschmann, woselbst sie mit den anderen Tauben hineinkam, gefangen wurde. Am 8. wurde im Milleschauer Reviere ein Steinadler geschossen. Am 15. an der Biela eine Becassine. Am 19. eine Hohltaube in der Budhorska. Am 20. kamen nach P. Misteldrosseln, während in Leissen, 1 Stunde davon, im Gebirge schon einige Tage früher viele ge- schossen wurden. Am 30. m P. ein Paar Bussarde, der. eine davon hatte eine Flügelweite von 129 cm. In unserem Sommer waren sehr wenige Möven (mehr waren zwischen Aussig und Leitmeritz.) Viele Finken und Staare, ebenso mehr Girlitze als im vergangenen Jahre. Sehr wenige Kukuke und wenig Rauchschwalben, mehr Stadtschwalben und Thurmsegler. Wenig Fliesenschnäpper, viele weisse und gelbe Bachstelzen, keine Wachtel und das zweite Jahr schon fehlt die Wiesenralle. Sehr viele Meisen. Im Herbste sehr viele Finken und Kohlmeisen, Weidenlaubsänger, Zeisiee. Viele Stieelitze und Rauch- schwalben, gelbe und weisse Bachstelzen, keine Leinfinken und Tannenheher. Im Winter viele Finken, selbst Weibehen und Kohl- meisen, wenig Blaumeisen und Nonnenmeisen, keine Schwanzmeise Goldammer in gleicher Anzahl als im vergangenem ‚Jahre, ebenso die Schopflerchen. Es überwintern hier: Rothkehlehen, Braunellen. Quäker, gelbe und weisse Bachstelzen, Schopflerchen, Schwarz- Amseln und eine Hohltaube. Herr Förster Ujmann sah im heurigen Sommer auf der Oster im Walde eine erst ausgeflogene weisse Drossel, später nieht mehr, .obwohl er sich Mühe cab, sie zu erhalten. Aussie, im Jänner 18897. — RIO Beiträge zur Geschichte der Ornithologie in Oesterreich-Ungarn Von Vietor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen. H1I. Schlesien.) Die Geschichte der Ornithologie Schlesiens, besonders in ihren ersten Anfängen, ist vielfach mit der des Nach- barlandes Mähren auf’s Engste verknüpft, so dass wir hier auch auf unsere vorhergehende Arbeit über Mähren**) verweisen müssen, anstatt beide Länder vereinigt zu._be- handeln, was uns weniger passend schien, da auch speciell schlesische Forscher an der Explorirung der Ornis ihrer Heimat thätig waren. Klein ist freilich die Zahl jener, die sich die Er- forschung dieses Wissenszweiges ihres Heimatlandes zur Aufgabe stellten; aber es hat auch diesen an Lust und Liebe zu Sache nicht gefehlt, obgleich sie im eigenen Lande eines Mannes entbehrten. der die gewonnenen Resultate gesammelt, zu emem Ganzen vereinigt und so anregend und fördernd gewirkt hätte. Unter diesen Um- ständen war Schlesien, trotzdem bereits um 1810 vom Teschner Gymnasial - Präfeeten Scherschnik das k.k. Scherschnik’sche Gymnasial-Museum in Teschen und 1814 vom Hauptmann Franz Ritter von Mükusch (7 1837), dem Bürgermeister Jos Schössler (7 1834) und dem Gymnasiallehrer Faust. Ens (f 1858) das Troppauer Gymnasial-Museum in’s Leben gerufen war, gezwungen, sich an das Nachbarland anzulehnen, von wo es Anregung empfing, und von wo aus auch die von heimischen “Ormithologen gesammelten Erfahrungen ihren Weg in die Oeffentlichkeit machten. Früher, als auf österreichischer Seite, waren auf jener Preussens schlesische Forscher bemüht, die Fauna zu erforschen und seien von diesen hier in erster Linie Const. Gloger und Kaluza genannt, von denen ersterer eine Ormithologia silesiaca (1815), letzterer eine Wirbelthier-Fauna herausgab. Beiden gebührt auch bei uns eine hervorragende Stelle, da sie ihre Forschungen nicht auf die politischen Grenzen beschränkten, sondern, soweit es ihre Kenntnisse erlaubten, auch unser Gebiet einbezogen. Die erste bedeutendere Arbeit, die heimische Ornis betreffend, lieferte Joh. Spatzier in Jägerndorf in den Mittheilungen der k. k. mähr.-schles. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde in Brünn (1831—1832) unter dem Titel: „Verzeichniss, nebst einigen naturhistorischen Bemerkungen über unsere vaterländischen Vögel.“ Die Grundlage aber zu weiteren Forschungen legte, wie in Mähren, so auch in Schlesien, Alb. Heinrich durch seine „Mähren und k. k. Schle- siens Fische, Reptilien und Vögel“ (1856), welche Arbeit noch gegenwärtic als die wichtigste über die schlesische Vogelwelt zu bezeichnen ist. Chr. Ritt. v. Elvert'’s Arbeit „Zur Geschichte der Pflege der Naturwissenschaften in Mähren und Schlesien“ gibt "auch bezüglich der Vogel- kunde Schlesiens manchen Aufschluss Aus der älteren Periode, als welehe wir jene bis zum Erschemen des Heinrich’schen Buches be- zeichnen möchten, verdienen noch Aug. Holle, der *) Ich fühle mich verpflichtet, den Herren Bun U n "ban, k. k. Professor i. P. in Troppau, Dr. Joh. Witrzens, Pro- fessor in Teschen, P. Joh. Neumann, k. k. Professor a Custos des Troppauer Museums und M. Trapp, Custos am Franzens- Museum in Brünn, für gefällige Auskünfte meinen Dank hier aus- zusprechen. °=©, Mittheil. d. orn. Ver. im Wien. X. 1886. p. 219—225. | 1848 einen owmnithologischen Kalender verfasste, Faust. Ens, welcher in seinem Werke „Das Oppaland“ auch die naturhistorischen Verhältnisse berücksichtigte, P. Cajet. Koschatzky, der in seinen „Wanderungen in der Gegend meiner Heimat“ ein Verzeichniss der Vogelwelt Jägerndorfs gab, und Ad. Schwab (vgl. Mähren), dessen Thätiekeit sich auch auf das östliche Schlesien erstreckte, Erwähnung. Der neueren Periode gehören, ausser Ad. Schwab und Fried. Kolenati, welcher letztere die Verhältnisse der Thierwelt in Koristka’s „Mähren und Schlesien“ schilderte, Jos. Nowak, Ed. Schmidt, Em. Urban, Ed. Winkler und Jos. Zelisko an, die sich an den ornithologischen Beobachtungsstationen betheiligten. ; Die Sammlungen im Lande, nebst biographischen Daten: Bielitz. Ion. Dieles, 7 im April 1876 zu Wien. Die Sammlung desselben ist, ausser der des Troppauer Museums, die bedeutendste des Landes. Sie beläuft sich auf ungefähr 530 Exemplare in- und ausländischer Vögel, von denen, weil im Lande erlegt, folgende hervorgehoben seien: Aquila fulva, Erythropus Vespertimus, Pastor roseus, Picus leuconotus, Museicapa parva und albicollis, Plec- trophanes nivalis, Loxia pityopsittacus, Otis tetrax 9, Ardea egretta juv., Gallinula pusilla, Numenius phaeopus, Limosa “Japponiea, Totanus fuscus und stagnatilis, Limi- cola platyrhyncha, Calidris arenaria, Tringa Temmincki, Podiceps rubricollis, Larus fuscus, Sterna hyhrida. Diese für die Ornis Schlesiens wichtige Sammlung ist verkäuflich, und es wäre zu wünschen, wenn selbe dem Lande ungetheilt erhalten bliebe. Jägerndorf. Spatzier, Joh. den 16. Mai 1306 in Jägerndorf geboren, widmete sich der Pharmacie, wurde 1826 als Apotheker auf der Wiener Universität diplomirt und über- nahm 1835 die Apotheke zum „Weissen Engel“ in Jägerndorf, die er bis zu seinem den 30. Januar 1883 erfolgten Tode inne hatte. Spatzier gehörte zu jenen Menschen, die un- geachtet eines ausgehbreiteten Wissens nicht zu glänzen suchen, sondern im eifrisen Forschen reichlichen Ersatz finden und jederzeit bereit sind, mit ihrem Wissen anderer Streben zu unterstützen und zu fördern. Spatzier beschäftigte sich eingehend mit der natur- wissenschaftlichen und geschichtlichen Erforschung seines Heimatlandes und. brachte auch ansehnliche Sammlungen zusammen, die er später, als die Naturwissenschaften in den Gymnasien obligat wurden, an verschiedene Lehranstalten in Schlesien und Mähren, besonders Jägerndorf’s, unentgeltlich abgab. In seinen jüngeren Jahren betrieb Sp atzier mit vielem Eifer Ormithologie, legte sich (1821—1850) eine selbst präparirte Sammlung einheimischer Vögel, deren Nester und Eier an, worunter sich manches seltene Object befand, und die bedeutend genannt werden konnte. Erstere verehrte er nachher der Jägerndorfer k. k. Hauptschule, die selteneren Objecte, sowie die Nest- und Eiercolleetion aber dem Trop- pauer Museum. Ein grosser Theil dieser Naturalien ging leider seitdem zu Grunde, doch besitzt das Troppauer Museum noch so manches Spatzier'sche Stück. Wie schon erwähnt, trat Spatzier nur selten selbst- ständig als Schriftsteller auf, betheiligte sich aber desto eifriger an den meisten in seine Wirkungsperiode fallenden naturw a und historischen Publicationen Schle- siens. Spatzier’s Verdienste um die wissenschaftliche Er- forschung SChiesens sichern ihm auch, ohne dass er sich hervormagend literarisch betheilist hatte, einen ehrenvollen Platz unter den schlesischen Forschern. Latzl, Karl, geboren den 4. Februar 1801 zu Nassiedel in Preuss.-Schlesien, gestorben zu Jägerndorf den 18. August 1869, sammelte gleichzeitig mit Spatzier in den Jahren 1821—1850 V ögel. Die aus einigen hundert Exemplaren be- ut ana HM A AL 0 Sun a tete Lind A Au ul LO aa u da a Ye u ala Zum u { . ki F 3 Br te Bherde Sammlung wurde nach seinem "Tode an den Grafen Würben nach Schloss Herlitz verkauft. Erkundigungen, welche ich dort über dieselbe, in der sich manche Selten- heiten befunden haben sollen, einzog, ergaben nur, dass sich gegenwärtig im Schlosse, welches seinen Besitzer seitdem gewechselt, keine Sammlung mehr befindet und das weitere Schicksal derselben demnach unbekannt ist. Vielleicht geben diese Zeilen Veranlassung, das weitere Schicksal der genannten Collection aufzuklären. Latzl, Ernst, Baumeister daselbst, sammelt gleich- falls Vögel, hauptsächlich schlesische und besitzt deren gegenwärtig circa 89 Arten in 428 Stücken. Koschatzky, Cajet. Rud., Stadt-Caplan daselbst, später (1822) Erzieher bei Graf Ant. von Sedlnitzky in Strem- plowitz und Geppersdorf, wo er, 35 Jahre alt, am 19. August 1824 starb. Er war ein eifriger Naturforscher und schilderte in seinen „Naturhistorischen Wanderungen in den Jägem- dorfer und heimatlichen Gegenden“ in Briefen an einen Freund die naturwissenschaftlichen Verhältnisse und gab m seinem letzten Briefe auch ein Verzeichniss der Vogelwelt heraus, ebenso „Oesterr. Schlesien und dessen Naturkunde.“ Spatzier, welcher ein Schüler Koschatzky's war, empfing von diesem die erste Anregung für die Naturkunde. Teschen. Das Scherschnik’sche Gymnasial- Museum, vom Gymnasial-Präfecten Scherschnik um 1810 aus eigenen Mitteln gestiftet, custodirte nach dem am 21. Januar 1814 erfolgten Ableben seines Grün- ders Alb. Heinrich von 1815—1831 und erwarb sich um dasselbe nicht unbedeutende Verdienste. Die orni- thologische Sammlung desselben enthält an in- und aus- ländischen Vögeln circa 450 Exemplare, worunter auch viele von Theod. Kotschy gesammelte, dem Museum 1844 übergebene imländische und exotische Arten sich befinden. Gegenwärtiger (provisor.) Custos der ist Dr. Johann Witrz zens, k. k. Professor nasium. Troppau. Die. bedeutendste Sammlung Schlesiens ist die ds Troppauer Gymnasial-Museums, welches 1314 von dem Troppauer Bürgermeister Josef Schössler (f 1834), Gymnasiallehrer Faust. Ens (r 1855) und dem pens. k. k. Hauptmann Fr. Mükusch | Ritter von Buchbere (7 1837) in’s Leben gerufen wurde. Sie enthält 210 Arten in 431 Exemplaren mit Ausschluss der Ausländer. Von localen Seltenheiten verdienen Br- wähnung: Gyps fulvus, Aquila fulva und naevia, Surnia nisoria, Hirundo urbica aberrat. alba, Pastor roseus, Muscicapa parva, Curvivostra bifasciata, Alauda arvensis aberrat. alba, Lanius collurio aberrat. alba, Linaria alnorum Juv., Platalea (Schnabel), Ibis faleinellus, Ciconia nigra, Ardea purpurea, Phalaropus hyperboreus. Zur Bereicherung der Sammlung haben insbesonders Apotheker Joh. Spatzier, P. Jos. Schwach m Schwarzwasser in den Jahren 15830—1860 und Apotheker Ad. Schwab in Mistek 1840—1870 viel beigetragen und Joh. Rice htarsky, der zur Zeit der Gründung des Museums in dem eine Stunde von Troppau entfernten preussischen Dorfe Piltsch als Hilfspriester lebte, besorgte für jenes das Präpariren der Vögel und Säugethiere bis zu Anfang der Dreissiger-Jahre. Gegenwärtiger Custos ist P. Joh. am Gymnasium. — Die kleine Separatsammlung des Gymnasiums enthält als Seltenheit eine von Juwelier Ed. Schmidt in der Umgebung erlegte Ardea egretta. — Die Ober-Realschule besitzt 270 Arten in 314 Exemplaren, wovon Circaötus gallicus, Picus tridac- tylus und Otis tetrax Erwähnung verdienen. Sammlung am Gym- Neumann, Prof. | — Auch die Lehrer- und Lehrerinnen-Bil- dungsanstalt und die Mädchen-Bürgerschule | | 47. haben kleine Sammlungen aufzuweisen, ohne jedoch be- merkenswerthe Seltenheiten zu enthalten. Ens, Faust., geb. den 15. Februar 1782 zu Rothweil im Breisgau, zuerst Erzieher in Troppau, 1812 suppl., 1814 definit. am Gymnasium daselbst angestellt, übersiedelte nach seiner Pensionirung 1845 nach Bregenz, wo er den 2. März 1858 starb. Weidenau. Schwach Jos., Cooperator zu Schwarz- wasser, später Pfarrer zu Weidenau, sammelte eifrig Vögel aus der Umgebung seinesWohnortes und brachte eine Sammlung von eirca 200 Exemplaren zusammen, die manches Interessante - enthielt, welche er hernach dem Troppauer Museum spendete. Literatur. D’Elvert, Chr., Ritt. v. Zur Geschichte der Pflege der Naturwissenschaften in Mähren und Schlesien. (Aus dem XVIN. Bd. d. Schr. d. hist.-stat. Sect. d. k. k. mähr.-schles. Gesellschaft z. Beförd. d. Ackerb., d. Nat.- und Landesk. bes. abgedruckt). — Brünn 1868. 8. 329 pp. Ens, ‚Faust. Das Oppaland. — Wien. 18: (Vög. und Rept.: II. p. F. Der erste hackelhahn in Schlesien. — Mittheil. d. ormith. Ver. in Wien. VIII. 1884. p. 49—50. Firley, R. Purpurreiher in Schlesien. -— Weidmannsh. I. 1881. p. 87. Gloger, Const. Schlesiens Wirbelthier-Fauna. — Breslau. 1833. 8. 78 pp. Heinrich Alb. Mährens und k. k. Schlesiens Fische, Reptilien und Vögel. — Brünn. 1856. 8. 200 pp. Holle, Aug. Ormithologischer Kalender. Junvende’s Wanderer p. 71—78. I. Jahresbericht (1882.) des Comites für ormi- thologische Beobachtungs-Stationen im Oesterreich- Ungarn. Redigirt von Vict. Ritt. von Tschusi zu Schmidhoffen, herausgegeben im Auftrage Sr. k. k. Hoheit des durchlauchtiesten Kronprinzen "Erzherzog Rudolf vom „Ormith. Vereine“ in Wien. — Wien. 1883. 8. 202 pp. II. — (1883) des Comites für omithologische Beobach- tungs-Stationen in Oesterreich-Ungarn. Redigirt von Viet. Ritt.v. Tschusi zu Schmidhoffen und K. v. Dalla-Torre. — Omis I. 1886. pag. 197—575; 3 Bd. separ. Wien. 1886. gr. 8. 379 pp. Kaluza, Aug. Ormithologia silesiaca. — Breslau. 1815. 8. 133 pp. Karbasch. Rackelwild. — Hugo’s Jagd.-Zeit. XXIX. 1886. p. 419—420. Kolenati, Friedr. Die Verhältnisse der Thierwelt in Koristka, Mähren und Schlesien. — Wien und Olmütz. 1860. p. 204—215. Koschatzky,P. Caj. Rud. Ueber Schlesien und dessen Naturkunde. — (Ermeuerte) vaterl. Bl. f. d. österr. Kaiserst. Wien. 1819. Nr. 94—96. — Wanderungen in der Gegend meiner Hesperus. 1844. Nowak, Jos. en 1er Heimat. ‚Jahresbericht aus Lodnitz (1882 und 1883). im I. und II. Jahresber. d. Com. f. omith. Beoh. an in Oesterreich-Ungarn. Schmidt, Ed. Ormithologische Notizen aus der Um- sebung von Troppau ( 1882) — Ibid. Schwab, Ad. Fauna der Vögel von einem Theile Mährens und Schlesiens, nebst Angaben der Brut- und Zugzeit derselben in unserer Gegend. Mittheil. d. k. k. mähr.-schles. Gesellsch. z. Beförd. d. Ackerb. ete. in Brünn. 1854. p. 260— 263, 2638—269. Vogelfauna eines Theiles von Mähren und Schlesien. — Verhandl. d. zool.-bot. Ver. in Wien. IV. 1854. Abhandl. p. 4857—534. Ankunft-, 48 Schwab, Ad. Vogelfauna von Mistek und dessen weiterer Umgebung. — Verhandl, d. naturh. Ver. in Brünn. VI. 1868. Abhandl. p. 1—160. Spatzier, Joh. Verzeichniss, nebst einigennaturhistorischen Bemerkungen über unsere vaterländischen Vögel. — Mittheilungen d. k. k. mähr.-schles. Gesellsch. z. Beförd. d. Ackerh. etc. in Brünn. 1831, p. 361—366, 385— 8387, 410—414; 1332. p. 12—14, 35—38. Tschusi zu Schmidhoffen, Vict., Ritt. v. Nyctea nivea. — Hugo’s Jagd.-Zeit. XIX. 1876. p. 491—494. — Bibliographia omithologica. Verzeichniss der gesammten ornithologischen Literatur der österr.-ung. Monarchie. —Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Gesellsch. in Wien. XXVII. 1378. Abhandl. p. 491—544. — Der Weidenammer (Euspiza, Pall.) im Schlesien erlegt, nebst einigen Bemerkungen über denselben. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887, p. 25—26. Uebersicht der. im Mähren, Oesterr.- Schlesien und Freistadt in Oberösterreich angestellten phönolog. Beobachtungen in: Verhandl. d. naturh. Ver. in Brünn. (1867) VI. 1867. p. 207—213; (1868). VII. 1869. p. 206—211 ; (1869) VII. 1870. p. 123—129; (1870) IX. 1871. p. 223—227; (1871) X. 1872. p. 224 — 226; (1872) XI. 1873. p. 193—195; (1873) XU. 1874. p. 162—164; (1874) XII. 1875. p. 163—164; (1875) XIV. 1876, p. 225—226; (1876) XV. 1877. p. 162—163; (1881) XX. 1882. p. 248—249. ge- —— HK Urban, Em. Ormithologische Kleinigkeiten. — Lotos. IV. 1854. p. 101—102. — Eıstes Erscheinen einiger Zugvögel bei Troppau (1880). — Mittheil. d. om. Ver. in Wien. VI. 1882. p. 7. — Ömithologischer Jahresbericht aus Troppau (1882 und 1883) im: I. und N. Jahresber. d. Com. f. orn. Beob.-Stat. in Oesterr.-Ungarn. Winkler, Ed. Omithologische Notizen aus Jägerndorf (1882 und 1883) in: I. und I. Jahresber. d. Com. .. .f om. Beob.-Stat. in Oesterr.-Ung. Zelisko, Jos. Ueber Wanderhühner und Rebhühner- varietäten in den Beskiden. — Ilustr. Jagdzeit. v. Nitzsche. VII. 1881. p. 85. — Ormithologischer Jahresbericht aus Dzingelau (1882 und 1883), in: I. und II. Jahresber. d. Com. f. orn. Beob.-Stat. im Oesterr.-Ung. Gyps fulvus bei Jungferndorf erlest. — Wien.-Zeit. 31. X. 1857. Skalni orel. (Steinadler in Schlesien). — Häj. 1873 p- 63. Adler in Schlesien. — Hugo’s Jagd-Zeit. 1881. p. 707 Centralbl. f. d. ges. Forstw. VIII. 1882. Ein weisser Rabe. — N. Wien.-Tagbl. v. 17. I. 1887. PD. Weisse Rebhühner (in Schlesien). — Gefied. Welt. XIV. 1885. p. 475. Villa Tännenhof bei Hallein, im Februar 1837. Arten der Ornis Austriaco-Hungaria ausserhalb Oesterreich-Ungarn. Von A. Graf Marschall. I. O®st-Pyrenaeen (Januar). Nach J. Bachhouse jun. (Ihis, 1887, p. 66—74). Turdus viscivorus L. | Auf den Märkten häufie, | Turdus musicus L. letztere weniger. Turdus iliacus L. Auf dem Markte zu Narbonne. Turdus pilaris L. 7 : alllc - Turdusmerula | Ueberall gemein Turdus torquatus L. Nur zu Vernet-les- Bains. Turdus cyanus L. Ein Stück auf dem Markte zu Perpignan, ein zweites in einem felsigen Hohlwee des Tech-Thales, südlich von Arles. Cinclus aquaticus Bechsit. Vieill.?) An allen Wasserläufen ; Vernet. Pratincola rubicola L. Ruticilla titys Scop. Ein altes S auf dem Markte zu Perpienan. Syivia rubecula L. Ueberall häufig. Sylvia atricapilla L. Gemein auf dem Markte zu Perpignan. Sylvia trochilus L. Ebenso. Regulus cristatus L. Häufig in den Regulus ignicapillus C. L. Brehm. Thälern. Accentor modularis L. Ziemlich gemein im Ge- birge. Parus major L. Die häufigste Art. Parus ater L. Einmal in einem Wäldchen. Parus coeruleus L. Ueberall sehr gemein. Certhia familiaris L. Um Vernet ziemlich häufig. Tichodroma muraria L. Ein Stück in einer Samm- lung, vom Mont-Canigou. Troglodytes parvulus L. Ziemlich allgemein ver- breitet. (und ©. albicollis, sehr zahlreich um | weniger im Innern. Motacilla alba L. Einige am oberen Tech bei Arles; , auf dem Markte zu Perpignan. Anthus pratensis L. Schemt ziemlich selten. Pyrrhula vulgaris L. Scheint im Winter ziemlich . sparsam. Fringilla carduelis L. Sehr häufig an der Küste, Fringilla coelebs L. Im Winter der bei Weitem semeinste Vogel, zahlreich im Gebirge, auf der Ebene in zahllosen Schaaren. Fringilla montefringilla L. Eine kleine Schaar in einem Weinberge zwischen Perpignan und der Küste. Fringilla cannabina L. Sehr zahlreich am oberen Tech und im Tiefland. Fringilla serinus Koch. Häufig. Fringilla chloris L. Scheint nicht sehr gemein. Passer domesticus L. Häufig. Passer montanus L. Einige auf dem Markte zu Perpignan. Passer petronia Gm. Auf dem Markte zu Narbonne. Emberiza miliaria L. Nicht selten auf dem Markte zu Perpignan. Emberiza cirlus L. Ein Stück auf dem Markte zu Prades. Emberiza citrinella L. Häufig, besonders im Tief- lande. Emberiza cia L. Sehr gemein im Gebirge. Emberiza schoenielus L. Im köhricht bei Per- pignan und in den Sümpfen am Meer in Menge. Alauda cristata L. Ziemlich häufig in den Wein- gärten längs der Küste; hält sich gern an Landstrassen auf; kömmt weiter im Innern nicht vor. Alauda arvensis L. Sehr zahlreich, besonders in ! den Weingärten. r . Alauda arborea L. Ein kleiner Schwarm, 3000 Fuss | ober der Meeresfläche. - Melanocorypha calandra L. Oefter auf dem Markte zu Perpignan. Sturnus vulgarisL. (?) Eine kleine Schaar zwischen Perpigenan und dem Meere. Garrulus glandarius L. Ziemlich häufig im Tief- Standvogel im Gebirge. Corvus pica L. Ueherall gemein. era eTe = Im Tet- und Techthale. orvus corax L. Gecinus viridis L. Zwei oder drei Stück auf dem Markte. Alcedo Ispida L. Soll sehr selten sein. Asio otus L. Ein frisch geschossenes Stück. Bubo maximus L. In einer Sammlung zu Athene noctua Retz. Vernet. Buteo vulgaris L. Ein Stück bei Vernet. Aquila chrysaetus L. Ein Stück in einer Samm- lung zu Vermet. Acecipiter nisus L. Ein Stück bei Amelie. Tinnunculus alaudarius L. Häufig im Tech-Thale, auch um Perpignan. Anser (Segetum ?). Ein Stück zum Verkaufe zu Perpienan. land; — KR beschreibung der aus Japan importirten Kampf-Hühner: 49 Anas boschas.L. Nurauf dem Markte zu Perpignan. Querquedula crecca L. In Menge auf allen Märkten. Mareca penelope L. Häufig auf dem Markte zu Perpignan. = Columba palumbus L. In Menge auf dem Markte zu Perpignan. Perdix rufa L. Häufio. Perdix cinerea L. Nur ein Stück auf dem Markte zu Perpignan. Rallus aquaticus L. Zwei bis drei Stücke eben- daselbst. Gallinula chloropus L. Auf dem Markte zu Per- Fulica atra L. pignan. Oedienemus crepitans L. Drei Stück am 18. und 19. Januar. Charadrius pluvialis L. Häufig auf dem Markte zu Perpignan. Vanellus cristatus L. Bei Rivesaltes. Scolopax rusticula L. en Gallinago gallinula L. | Sehr häufig. Totanus ochropus L. Ein frisch geschossenes Stück zu Perpienan. Larus canusL. (?) Eine Schaar zwischen Narbonnes und Salses. Chamo. Von Freifrau v. Ulm-Erbach. Obgleich ich bereits in Nr. 1, Jahrgang 1884, dieser Zeitschrift, und im Nr. 7 desselben Jahrganges, im Beiblatte zu den „Mittheilungen des ornithologischen Vereines“, über die aus Japan eingeführten Kampf-Hühner, Chamo, Aka-Sasa oder Aüwko genannt, berichtet habe, so möchte ich doch hier eine sehr gelungene Ab- bildung dieser merkwürdigen Hühner-Race bringen. Beifolgender Holzschnitt, der ein Paar japanischer Kampf-Hühner darstellt, ist nach dem Gemälde eines berühmten japanischen Künstlers verfertigt, welches dieser getreu nach dem Leben aufgenommen hat. Die jJapani- schen Maler besitzen bekanntlich viel Talent in der Auf- fassung und Wiedergabe von Thieren oder Pflanzen, und verstehen es meisterhaft, diese, entweder nur mit wenigen Strichen, als Schnellmalerei, charakteristisch wiederzu- geben, oder mit grösstem Fleiss und der ihnen eigenen Pünktlichkeit naturgetreu auszuführen, wogegen den Japanern Landschaften und Porträts viel weniger gelingen, da sie diese zu farbenreich, fast ohne Licht und Schatten malen, so dass die Perspective darunter leidet und die Menschen fast zu Carricaturen werden. Betrachten wir aber das Bildchen des Kampf- Hühnerpaares, so erscheint dasselbe in seiner natürlichen Stellung genau dem Leben abgelauschtzu sein; während es auch in der Zeichnung der Federn ete. nichts zu wünschen übrig. lässt. Wie ich schon in diesen Blättern gesagt habe, werden die Chamo, welche in ihrem Aeusseren und Charak- ter viel Aehnlichkeit mit der malayischen Hühner-Race haben, in Japan zu den dort sehr beliebten Hahnenkämpfen abgerichtet und verwendet. Da diese grausame Volksbelustisung in neuerer Zeit als Thierquälerei in Japan polizeilich verboten ist, so werden die Hahnenkämpfe nur noch ganz im Geheimen abgehalten, so dass es meinen Brüdern während der 2 vielen Jahre, die sie dort zugebracht haben, noch nicht ! Chabo, und die langgeschweiften Ph önixe besitzen, sich gelungen ist, einem derselben beizuwohnen. Ich besitze mehrere originelle, colorirte japanische Bilder, Dr. Kühne in seiner Beschreibung über Japan auch ein hübsches Bildchen, welches ein solches Schauspiel darstellt. - Da die Chamo eine viel kräftigere Constitution, als wie die aus Japan eingeführten zarten Zwerghühner, die uns. Hahnenkämpfe veranschaulichen, und bringt uns "Professor ' leichter aufziehen lassen und sich deshalb besser für dieses Klima eignen, so. gelingt es mir hoffentlich, diese schöne, im Europa noch ganz unbekannte Hühner-Race weiter zu verbreiten. Doch wünschte ich, die japanischen Chamo-Hühner ı möchten bei uns nicht zu dem grausamen Sport der Hahnenkämpfe verwendet werden, sondern unseren Geflügel- ' höfen zu einer neuen Zierde gereichen. I Ein Kreuzschnabelnest (Loxia eurvirostra). Von Franz Sales Bauer. Für den 13. December vorigen Jahres war die Treib- jagd im Eichwalde angesagt. Um mich über den Stand und Wechsel des Wildes näher zu informiren, wozu ein vor wenigen Tagen gefallener Schnee besonders einlud, machte ich mich am 11. December um 9 Uhr auf den Weg. Auf der Spitze des „Vogelbichl* angekommen, hörte ich Kreuzschnabelgesang. Allsogleich machte ich Halt, um den Sänger zu erspähen, welchen mein Auge auf der Spitze einer im Samenschlage stehenden Fichte entdeckte. Während ich das Männchen betrachtete, welches von der Sonne beschienen in seinem rothen Kleide sich prächtig von der Schneelandschaft abhob, kam mir der Gedanke, dass das Weibchen oder vielleicht gar das Nest nicht weit davon entfernt sein dürfte; denn dies ist immer wahrschemlich, sobald man ein Männchen, welches sonst in grösseren Gesellschaften lebt, allein singen hört; wäre es durch irgend eine Ursache von der Gesellschaft abgekommen, würde es sich unruhig betragen und seine (Genossen locken und rufend suchen. In einem abge- kommenen Hohlwege Deckung nehmend, hatte ich bald die Freude, das Weibchen zu erhlicken, wie es bald zu diesem bald zu jenem Baum flog, auf den mit Bart- flechten reich behangenen Aesten herumsuchte und fünf | Mal an eine bestimmte Stelle derjenigen Fichte zurück- flog, auf der das Männchen sang. Dieses einzelne Paar, — es war ringsum kein anderer Kreuzschnabel zu hören, — das Betragen des Männchens sowohl, als auch des Weibchens nährten in mir die Hoffnung nicht weit von einem Neste dieses Zigeunervogels zu sein. Ich konnte mich nicht länger aufhalten, wollte ich meine weitläufige Tour vollenden; der Vorsatz aber, ehestens hier wieder Nachschau zu halten, wurde gefasst. Am 4. Jänner stand ich Nachmittags eine halbe Stunde beim bewussten Baume ohne auch nur einen Kreuzschnabel gehört, viel- weniger noch gesehen zu haben. Als ich den 13. Jänner Vormittags denselben Weg eins, fiel mir freudi="# das Männchen wieder auf dem Wipfel desselben singend sass, auf dem ich’s zuerst bemerkt/bat meine Gegenwart beunruhigt, fing es leiser zu sing flog endlich hoch in der Luft davon. Ich vexb: unter jungen Fichten. Bald war das Männcheı da, setzte sich auf den Wipfel desselben Baumes, spähte herum und flog darauf zur selben Stelle, zu welcher vor einem Monate das Weibchen so oft geflogen war, und von wo ich gleichzeitig stille Lockrufe vernahm. Nun war jeder Zweifel behoben. Jäger hinaufsteigen, welcher ein Nest mit 4 Eiern fand. Das Weibchen flog laut rıufend in der nächsten Nähe herum, setzte sich auch wieder in das Nest, als der Jäger kaum den Baum verlassen hatte. Ich wollte die , weibchens, Eier nicht nehmen, weil ich mir vorgenommen hatte, die Jungen sammt den Alten meiner Sammlung: beizufügen. Am 23. Jänner war ich wieder beim Neste, kein Alter war anwesend. Während der Jäger den Baum bestieg, kam das Weibchen, betrug sich unfurchtsam, flog dem Jäger ganz nahe an den Kopf, und setzte sich in das Nest, ehe der Jäger den Baum verlassen hatte. Im Neste lagen noch die 4 Eier, nur dunkler seien sie geworden, meinte der Jäger. Am 2. Februar waren die 4 Jungen schon rauh, hatten auch an Kopf und Flügeln Stoppel. Am 6 Fehr. liess ich die Jungen sammt dem Neste nehmen, die Alten mit Vogeldunst schiessen. Leider waren die Jungen noch wenig ausgebildet. Dies war auch der Grund, warum ich die zwei Stärkeren ausstopfte, die zwei Schwächeren aber, um sie zu beobachten, aufzog. So sitzen jetzt nur zwei Junge im Neste, an dem die Eltern Wache halten. Die Jungen sind am Rücken dunkel mausgrau mit lichteren bräunlichgelben Längsstreifen, die Bürzelfedern braungelb, der Bauch ist ähnlich dem des Goidammer- die Schnäbel gerade, der Rachen und die Mundwinkel schön rosenroth, während die vorderen Theile des Schnabels von Innen und die Zunge dunkler roth gefärbt sind, ; Das alte Männchen ist ein Linksschnäbler mit sehr starkem Schnabel; es gehört zu den dunklen Individuen. Das Weibchen ist ein Rechtsschnäbler und genau so ein Vogel, „wie er im Büchel steht.“ Das Nest stand auf einer alten Samenfichte im sehr lichten Samenschlage am äussersten Randbaume, welcher schon bedeutend über den Bergrücken hinüberschaut und so allem Ungemach des Wetters ausgesetzt ist. Der Stand des Nestes betrug 15'2 Meter vom Boden, war auf einem starken Aste nahe am Stamme auf der Nord- Nachmittags liess ich den ostseite erbaut. Der äussere Lem des N besteht nur ein alm.: Das Nest hat eme für den Woeel baere Grösse a ist im Stande, einen starken Kältegrad abzuhalten. Der Umfang beträgt 53 Centimeter; die Höhe 7°5 Centimeter; der Napf hat einen Durchmesser von 7 Centimeter, während er 4 (Centimeter tief ist; es entfallen daher über 3 Centimeter für die Dicke des Bodens des Napfes. Nur noch einige Worte über die zwei noch lebenden Jungen. 5t Der Stärkere von Beiden verliess am 13. Februar | Weile versuchte er seine Kraft vergebens, bis er den _ das künstliche Nest, flog aber noch sehr schlecht. Sein | Versuch ganz aufgab. Nun hüpfte er eine Zeit am Habitus ist sehr mahnend an den eines Raubyogels; der | Fensterbrette hin und her, bis er in eine kleine Vertiefung Kopf ist gross und breit, die Stellung aufrecht, der | desselben die Spitze des Unterschnabels drückte und mit Nacken graubraun und weiss gefleckt, der Oberschnabel | Aufwand seiner ganzen Kraft diesen auf die Seite bog. stark und bogenförmig; von einer seitlichen Krümmung | Der Oberschnabel wurde auf die entgegengesetzte Seite des. Schnabels ist zur Zeit des Ausfliesens noch nichts | gestemmt. Von da an bemerkte ich diese Arbeit sehr zu merken. Erst am 2. Februar fing der Grössere von | oft. Manchmal nimmt er den Draht seines Käfigs oder Beiden an selbst zu naschen. Ich legte ihm Fichten- wenn er am Finger sitzt, den Nagel zwischen den samen vor, an welchem er auch allsogleich seine Kau- | Schnabel, stemmt sich mit dem Körper und dreht den werkzeuge versuchte. Bei dieser Gelegenheit bemerkte | Kopf so sehr, dass beide Schnabeltheile fast einen Centi- ich eine mich überraschende Erscheinung. Erst konnte | meter weit seitlich von einander gedrückt werden. Beim der junge Vogel die Körner nicht leicht vom Fenster- | zweiten Vogel, der noch nicht selbst frisst, aber desto brette aufnehmen und zumeist erst mit Hilfe der Zunge | mehr schreit, wahrscheinlich ein Weibchen, habe ich gelang es ihm das einzelne Kom in den Schnabel zu | diese Pröcedur noch nie wahrgenommen. Ich will daher bringen; nun aber ging’s mit dem Abhülsen des Samens | nicht von einem mir bekannten Fall auf’s Allgemeine gar nicht. denn der Unterschnabel klappte nicht in den | schliessen und sagen, weil es Einer thut, so müssen es Oberschnabel, sondern zwischen beiden Theilen zeigte | Alle so machen, aber jedenfalls ist dieser genau und sich ein leerer Raum, durch den man durchsehen konnte, .| oft beobachtete Fall der Beachtung werth. weil der Unterschnabel anscheinend zu lang war. Eine RIO — Utamania torda, Leach - Alea torda, Linn. (in den dalmatinischen Gewässern beobachtet). Von Prof. Georg Kolombatovic. Beschreibung des Vogels: Schnabel hoch, | der Riva des Hafens von Lesina geschossen, und mir seitlich zusammengedrückt, in der Mitte von erhabenen | durch die Güte des Erlegers im Fleische zugeschickt. Querriefen durchzogen, mit einer weissen Binde parallel Nach Oeffnung des Magens fand ich selben voller höheren Querriefen; Schwanz stark zugespitzt. Fische und zwar: Mugil labeo Cuv. und Atherina Alle Obertheile schwarz, nur eme Binde längs den hespetus Bp. Enden der Schwingen zweiter Ordnung weiss. Keine Von Herın Dr. Buccich wurde ich benachrichtiget, Spur eines weissen Streifes vom Auge zum Schnabel | dass der Vogel allein war und dass an den Tagen vor Kehle, Gurgel weiss, wie die übrigen Untertheile, so dass ; seinem Erscheinen heftige Süd-Winde mit relativ hoher von unten gesehen, der Vogel vollkommen weiss erscheint, | Temperatur vorherrschten.*) nur eine kaum merkliche, enge, schwärzliche Einfassung Spalato, am 7. Februar 1887. 7 T- 1 . ———— erkiefer. = m . i a SR ur en urdederWogel stenuMfal ...°) Der Tordalk ist, wie aus unseren Mittheilungen (Schia- m 419. December wurde ne ogel zum ars en 4 ale bizzi 1884 p. 127) zu ersehen, zum ersten Male am 7. Juni 1884 beobachtet, vom Henn Dr. Gregor Bucceich- unweit ’ im Gebiete der Adria beobachtet. —— ICE Literarisches. Prof. Dr. A. v. Mojsisovice Ueber einige | gibt der Verfasser eine systematische Uebersicht, der seltene Erscheinungen in der Vogelfauna | bisher in der Vogelwelt des letztgenannten Gebietes be- Oesterreich-Ungarns. Ein Vortrag, gehalten in der | obachteten seltenen Erscheinungen. Die wichtigsten Um- Versammlung des naturwissenschaftlichen Vereines für | stände des Vorkommens derselben, die Gewährsmänner Steiermark am 17. April 1886. (Separatabdruck aus den | für die einzelnen Funde und, wo es möglich, die Samm- Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für | lungen in welchen die Belegstücke aufbewahrt werden, Steiermark. Jahrgang 1886), Graz, 1887. 8. sind mit Genauigkeit angeführt. Nach einer klaren und anziehenden Darstellung der Die Schrift wird sicher für Alle, die sich mit geographischen Verhältnisse Europa’s im Allgemeinen und | heimischer Ornithologie beschäftigen, sehr willkommen namentlich jener, welche für die Ornis der österreichisch- | und von vielem Nutzen sein. P. ungarischen Monarchie von besonderer Bedeutung sind. ‚Di —E ICH — Vereinsangelegenheiten. Die nächste Monats-Versammlung des Ornitholo- 2. Vortrag des Herın Hanns von Kadich: Der Fichten- gischen Vereines in Wien findet Freitag, den 11. März 1887 kreuzsehnabel, ein monogr. Beitrag. zur Gesammt- um 6 Uhr Abends im grünen Saale der kaiserlichen Aka- ormithologie (mit Demonst.). demie der Wissenschaften, I., Universitätsplatz 2. statt. ; 5 N . A ; Ve: an] Ri 3. Mittheilungen von Seite der Anwesenden gegen vorherige Tagesordnung: Anmeldung des Stoffes bei dem Vorsitzenden und 1. Mittheilungen des Vorsitzenden. : Debatte über Motive des Vortrages. Sr? [8) Die XI. Ornithologischen Vereines in Wien wurde auf den 1. April 1887 vertast und findet an diesem Tage um 6 Uhr Abends im Vereinslocale, Univ ersitätsplatz Nr. 2, statt. Tagesordnung: 1. Rechenschaftsbericht des Ausschusses für das Jahr 1886. 2. Cassabericht für das Jahr 1886. 3. Bericht der Herren Rechnungs - Revisoren Jahr 1886, 4. Ergänzungs-Wahlen in den Ausschuss. 5. Wahl zweier Rechnungs-Revisoren. 6. Eimennung von Ehren-Mitgliedern. für das Neu beigetretene Mitglieder. Herr Graf Wladimir Mittrowsky Rozinka per Tischnowitz, Mähren. Herr Ionaz Jedinger, Privatier in Aurolzmünster, Oberösterreich. Herr Anton Hofburg. jun., Schloss Rieder, k. k. Saalthürhüter, Wien, EEK. ordentliche General-Versammlung des ; Herr Wilhelm Köhler, Buchdruckereibesitzer, VT., Mollardgasse 41. (Durch Her Dr. F. Knau er.) Die P.T. Herren Mitglieder werden gebeten, den Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 1887 noch vor Ende März 1887 an den Vereins - Cassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauernmarkt Nr. Il einzusenden. Correspondenz der Redaction. Herren J. Chmel, hier; F. Enke, Stultgart; O. Reisert, ebenda ; löbl. Societas historico -naturalis croatica, Agıam. Die Besprechung der einge- sandten Schriften in nächster Nummer. — Herren F....h, hier, Sch...... n, Schmidtmannsthal, ©... 2... a, Budapest. Dem Herrn Seeretär über- mittelt. — Frau Bar. U...E. . h. Bestätigen den Empfang-mit bestem Dank, Den Jahresbeitrag dem la Enseior übergeben. Brief folgt. — Herrn R.E.. r, Neustadt. Der reclamirte Aufsatz ist derRedaction bis heute nicht zuge- kommen. — Herm EE H...k, Amstetten. Mit collegialem Grusse die Bitte um Entschuldigung, dass’im Drange der Arbeit noch keine Antwort erfolgt. Sie werden doch dem seitens des Ansschusses dieser Tage an Sie abgehenden dringenden Wunsche willfahren.— Henn Fr.$.B ... z, St. Stein. Vielen Dank für das Uebersandte. Den gütigst angemeldeten Aufsätzen selien wir mit Vergnügen entgegen. — Herrn SE f, Braunschweig. Man berichtete Ihnen falsch. Für die Inserate wird nichts berechnet. — Herın Forstm. G... . r. Recht baldige ähnliche Beiträge kämen uns ganz erwünscht. — An unsere Leser. Diese Nummer ist um 2 Seiten stärker und wurde 5 Tage früher ausgegeben; die nächste Nummer erscheint um ; die entsprechende Seitenzahl gekürzt. Holländer en naturgelb, sowie rothgefütterte, echte, reine Race, sind billigst zu verkaufen bei Karl WVovak, BU) SRORSUINSEREER 1 12, II. Sich: 3. leb. italienisches Geflügel gut und billige beziehen will, verlange Preisliste vonß Hams Manier in Ulm a. MD. i | Grosser Import italienischer Producte. Lebende Fasanhennen sammt den zugehörigen sämmtlich bestes Zuchtmaterial, offerirt das gräflich Bombelles’sche | Forstamt zu Komar, Post Vinica pr. Warasdin. Brüt-Apparate| System Baumeyer liefert im allen Grössen auch elektrischer Wärmeregulirung. IER- Prospeecte frei = Dresden N., Louisenstrasse 65. Ernst Lehmann, Civil-Ingenieur. Europäische Vogelbälge und Bier hat in reicher Auswahl auf Lager Berlin Nr. 4, Linnaea. Mehlwürmer pr. Liter ö. 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Institut in Wien. © Haloboena ceemulea ® Tralass\: O Zror vittatus U Zralassı O Prion: desolatus EO ZRazasst) D Falass f% Nien*“, 1887. 40 We 0 si.Länge 20 von Greenw. 0 2 0 westl:von Ferro KrSre] 1 Sea Honolulu Dr 1al pikömung ‚Aequatg al = Gegen = Strömung — ” Arch. u °!° ” F = äd- See Tokelau < e quad rial-Sirö farquesas I® Se "1° Falkland IP: nz I | "Sandwich /” N 1 — 7 80 orShelland IE Sr A | Ey N a I Eh LE SE ] BallenyI“ BR RG ER Fa | | | | I) | = | | | \ = Em Ss M E E AH 2 | LL Alexanıkn La | | N Krk 7 1 [4 I ‚via — Jahras-Isothermen von 0° I0°u.20° Aequatorialgrenze des Treibeises 1 d ; ER N Ban Je 15 Graden Längendifferenz entspricht 1 Stunde. Zeildifferenz. 1 " Frankilö U Segrasbänke — Tiefen in Metern } IS u —ezee rn me ee | 190 200 220 210 260 280 300 320 340 360 Ha vcerntea na pelagıca na tropica 7A NETELS Pelecanvides urinalrix Verlag von Ed. Hölzel in Wien. es er BITSRN . I Mi Beil zu Nr. 3 der Mittheilungen des ornithologischen Vereines in Wien“, 188%. el age . 2. | DIE FAUNA DER sÜDLICHEN REGIONEN.N ? 2 40 Westl.Lärge 20 von Greenw. 0 20 0 westl.von Ferro F fü = 2 JosefsL Franz Si efs Lan! IN MERCATOR’S PROJECTION. \ 150,000.000. | Grü a - Maßstab des 1: ur S 3 stab d met ib | N ER IIRNT R Ellesmere & Y Land Haye ea Halbi re £3 53 7 Ochotske Yarıwar> Ochotsker Sachalin I: 4 je WendeimejaikeerKrebsen) | 7 A } „Marshall „“ Arch. = r g z 5 ne & 5 id- I ARE gu Bu Tundagm N equ at oria S N a =z % \ Ye . m TE h Wendekr&is des Stei s.| ei; wol‘ < rel a rer es 7 E FT = = i S Cleeuwini- häschunnssstannssesnen, | = ee ül Polarkreis | | a ed EnderbyL. % m Jahres-Isothermern von 0° I0°w.20° u. Aequatorialgrenze des Treibeises — Eisenbahnen. _——. Eisründer. Tinien ass Bir Je 15 Graden Lüngendifferenz entspricht 1 Stunde. 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Hofbuchhandlung Wilhelm Friek in Wien, I., Graben | I I | D | Nr. 27, entgegengenommen, und einzelne Nummern ä 50 kr. —= 1 Mark daselbst abgegeben. — Inserate 6 kr. — 12 Pfennige | IH) April \ für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilungen an das Präsidium sind an Herrn Adolf Bachofen 1887 . | von Echt in Nussdorf bei Wien ; alle redactionellen Mittheilungen, Sendungen von Manuscripten, Recensionsexemplaren u - D \ den Redacteur Dr. Friedrich K. Knauer (siehe die Randbemerkung ünten) zu richten. — Vereinsloeale: I., Unive £ | platz 2. — Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. | nn TS ———— Inhalt: Die Falkenbaize bei den Arabern in Algier. Mitgetheilt von Baron H. von Rosenberg. — Ein zweites Kreuzschnabelnest. Vön Franz Sales Bauer. — Berniela torquata, Bechst., bei Neuhäusel in Ungarn erlegt. Von Stephan Chernel von Chernelhäza. — Erstlings-Beobachtungen aus dem Frühjahre 1837. Von Hanns v. Kadich. — Ueber die. für Stubenvögel nöthige Temperatur. Von Guido v, Bikkessy jun. — Nachtrag zu den Bemerkungen über: „Eine neue und wichtige Art der Brieftauben-Dressur.* Von Robert Eder. — Populäres über unsere Geier. Von E. Hodek sen. (Schluss.) — Hundert Tage im Hinterland. Von Hanns v. Kadich. (Fortsetzung) — Arten der Ornis Austriaco-Hungaria in Portugal, nach William €. Tait. Von A. Graf Marschall. — Notizen. — Vereinsangelegenheiten. — Correspondenz der Redaction. — Inserate. Die Falkenbaize bei den Arabern in Algier. “(Frei nach dem Französischen des Jules Gerard.) Mitgetheilt von Baron H. v. Rosenberg. ‘ In einem Lande, dessen Geschichte mit Pulver und | Stellung zu wahren den Franzosen angeschlossen. Wie Blei geschrieben wird, ist es öfter schwierig auf den | gross auch der Reichthum eines Eingebornen sei, so würde Ursprung der Sitten und (rebräuche seiner Bewohner | er sich in den Augen seines Stammes lächerlich machen, zurückzugehen, zumal wenn Letztere gleich den Arabern | wollte er die Falkenbaize ausüben ohne aus edlem Blute in einem Kreise von Sagen und Ueberlieferungen leben, | entsprossen zu sein, oder sich einen wohlbegründeten der öfters die Grenzen des Stammes und der jetzt lebenden | Ruf der Tapferkeit erworben zu haben. (Generation nicht überschreitet. Dies ist zumal der Fall | Die Stämme, unter welchen man die kundigsten mit der Falkenbaize, welche höchst wahrscheinlich durch | Falkner antriftt, sind die Zmouls, die Righais, die Amers die eigentlichen Araber eingeführt worden zu sein scheint, |, und die umherschweifenden Nomaden, welche auf der da die früheren Bewohner des Landes, die Chaouia und | Hochebene in der Nähe von Constantine lebend, Winter- Kabylen dieselben niemals übten. quartiere in der Sahara zu nehmen pflegen. Die Jagd mit Edelfalken in Algier ist ein Vorrecht | Es kommt selten vor, dass man die ‚Jagdfalken der Grossen und Mächtigen des Landes, der Nachkommen | beständig gefangen hält; gewöhnlich gibt man sie Ende jener edlen und vornehmen Familien, die sich um ihre | Februar der Freiheit zurück, um zu Anfang des Sommers Da während der schöneren Jahreszeit Berufsgeschäfte öftere Abwesenheit des Redacteurs von Wien erheischen, wird gesicherter Uebernahme der Einläufe wegen ersucht, alle für die Redaction der „Mittheilungen* bestimmten Briefe, Manuscriptsendungen u. Ss. W. unter folgender Adresse einzusenden: An die Administration der Monatsschrift: „Der Naturhistoriker‘‘: Wien, VIII, Buch- feldgasse 19. (Für die omithologischen Mittheilungen). ME 54 andere einzufangen. Manche Stämme gebrauchen nur Nestlinge, da dieselben leichter zu zähmen und abzu- richten ; nur sind dieselben weniger muthig und mehr an Krankheiten unterworfen wie ältere Vögel. Diese Letzteren werden in nachfolgender Weise eingefangen. Nachdem man die Stelle gemerkt, woselbst der einzufangende Falke zu nächtigen pflegt, erscheint im früher Morgenstunde ein Reiter, Träger einer Taube oder eines Feldhuhns, deren Körper mit Bindfäden umwickelt ist, in welche sich der Falke mit den Krallen verwickelt, wenn er auf das Thier losstösst, welches der Reiter vor ihm fliegen liess. Die Araber kennen verschiedene Arten von Falken, von denen jede einen besonderen Namen trägt; meistens bedient man sich des Würgfalken, des Wanderfalken und des Habichts. Welcher Art übrigens der Vogel auch sei, die Weise der Abrichtung bleibt stets dieselbe. Da jedoch die eines älteren Vogels weit mehr Schwierigkeiten dar- bietet wie diejenige eines Nestlings, so sei hier nur von Letzterer die Rede. Sobald der mit dem Einfangen des Vogels beauf- tragte Jäger bemerkt, dass derselbe den Lockvogel, sei es in der Luft, sei es auf dem Boden geschlagen, eilt er herbei ihn aufzunehmen, ehe der Bindfaden, worin die Krallen sich verwickelt, zerrissen ist, setzt ihm eine Kappe auf, welche ihn am Sehen verhindert und fesselt ihn mit einer Schnur von 5—6 Fuss Länge. Er kehrt nun nach dem Douar zurück, den eingefangenen Vogel auf der Schulter oder auf dem Kopf tragend, welcher verwirrt und furehtsam geworden durch den Verlust des Gesichtes, keinen Versuch macht zu entfliehen. Bei Ankunft daselbst setzt man den Vogel auf eine Krücke von ungefähr einem Fuss Höhe, deren oberer Theil, um seine Krallen zu schonen, mit Tuch bekleidet ist, und nun beginnt die Abrichtung. Es handelt sich zuerst darum ihn an den Anblick von Menschen, Pferden und Hunden zu gewöhnen, sich Kappe und Fessel aufsetzen, anlegen und abnehmen zu lassen, und endlich auf des Jägers Hand sitzend zu fressen. Meistens geschieht dies Alles mit grossem Widerstreben von Seite des Gefangenen und gibt es Vögel, die tage- lang jede Nahrung weigern, sich dabei mit Schnabel und Krallen zur Wehre setzen und bei jeder Berührung so störrisch werden, dass man alle Zähmungsversuche auf- geben muss. Ein auffallender Umstand ist jedoch der, dass diejenigen Vögel zuweilen am brauchbarsten werden, welche sich während der Abrichtung am widerspänstigsten gezeigt. Am sichersten gelangt man zum Ziel, wenn der Lehrling mehrere Tage lang des Lichtes und der Nahrung beraubt wird. Man gewöhnt ihn endlich zum Kröpfen von der Sitzstange zur Erde und späterhin auf die Faust zu springen. Ist die Dressur soweit gefördert, so bietet RR | Trappen stossen lassen. man dem Vogel das lebende Thier an, worauf er stossen soll und erlaubt ihm einige Stückchen von dessen Fleisch zu fressen. Schlägt er das T'hier sofort, welches man ihm vor der Sitzstange vorhält, so wiederholt man die Lection zu Pferde sitzend. Zu diesem Zwecke begibt sich der Jäger auf freies Feld, versehen mit einem Hasen oder Feldhuhn, je nach Art der Jagd, wozu man den Falken gebrauchen will, der mit der Kappe bedeckt und gefesselt auf dem Kopfe oder der Schulter des Reiters getragen wird. Zum Werfen wird er auf die linke mit Handschuh bedeckte Hand gesetzt. Währenddem nun der Reiter das Feldhuhn in Freiheit stellt, dessen Flügel gestutzt, oder den Hasen laufen lässt, den man eines Laufes beraubt, entfesselt der Falkner den Vogel, nimmt ihm die Kappe ab, und es ist leicht zu begreifen, dass diese Probe eine entscheidende ist für den Zögling, welcher seit Wochen des Lichtes und der Freiheit beraubt, sich mit einem- Male auf offenem Felde im Vollgenuss der Letzteren befindet. Es kommt manchmal vor, dass er dem Hasen oder Feldhuhn nicht die mindeste Auf- merksamkeit schenkt, sondern, sobald er sich nicht mehr gefesselt fühlt, mit Geschrei die Freiheit zurücknimmt, deren’ man ihn beraubt. Erfahrene Jäger beklagen den Verlust solcher Vögel nie; gewöhnlich aber findet das Gegentheil statt und denkt der Falke nicht an die Flucht, sobald er den Hasen oder das Feldhuhn gesehen. Ohne Zögern stürzt er auf die Beute los, die man ihn tödten lässt, worauf er wieder aufgegriffen, gekappt und ge- fesselt wird. Jetzt ist es an der Zeit den Falken mit der Stimme des Meisters vertraut zu machen und ihn zu gewöhnen, auf dessen Ruf zurückzukommen. Dies geschieht vermit- telst einer gestopften Hasen- oder Feldhuhnhaut, des sogenannten Federspiels. Hat der Falke das vor ihm losgelassene Thier ge- tödtet, so eilt der Falkner herbei, hält ihm das Federspiel vor, das der Lehrling schon früher kennen gelernt und spricht ihm in eigenthümlicher Weise zu, um ihn auf Faust oder Schulter zu locken. Dies geschieht zu Pferde; leistet er dem Rufe keine Folge, so steigt der Jäger ab, tritt heran und hält das Federspiel vor, lässt aber auch gleichzeitig einige Stückchen Fleisch sehen, womit man gewöhnlich zum Zwecke kommt. Schweift der Falke im Fluge zu weit ab, oder verfolgt er seine Beute mit zu grosser Hitze und lässt er sich dessungeachtet mit dem Federspiel wieder herbeilocken, so ist die Dressur als vollendet zu betrachten. Dies Letztere tritt gewöhnlich im Monat December ein, um welche Zeit die am nörd- lichen Abhange des Gebirges wohnenden Araber auf Hasen und Feldhühner, die im Süden wohnenden auf Hasen und (Schluss folgt.) Ein zweites Kreuzschnabelnest. Von Franz Sales Bauer. Während ich den Bericht über das Kreuzschnabelnest, welches ich am 6. Februar meiner Sammlung einverleibte, schrieb, meldete mir ein sehr verlässlicher Jäger, dem ich schon öfter den Auftrag gegeben hatte, mir einen Kreuzschnabel zu bringen, der Föhrensamen fresse, dass er am 25. Februar ein Nest eines solchen gefunden habe. „Ich stand“ so meldete er mir, „am Bergesrücken und hörte dem Rucksen der ersten Ringeltaube, die ich in diesem Jahre hörte, zu, als plötzlich ein scheinbar zahmer Vogel vor mir niederflog, eine Weile am Boden herum- suchte und endlich mit einem kleinen Aestchen an eine Stelle flog, an der ich ein Nest bemerkte. Dieser Vogel war ein Kreuzschnabel; das Nest also ein Kreuzschnabel- nest. Die Alten habe ich Föhrensamen fressen gesehen.“ Ich ging natürlich, sobald ich Zeit hatte, zur | bezeichneten Stelle, fand das kleine Nest auf einer jungen ' Fichte in einer Höhe von 7:3! Meter, betrachtete beide Nist- | vögel und sah dem Männchen zu, als es nacheinander drei Föhrenzapfen abpflückte, an eine bestimmte Stelle trug und dort öffnete, um die Samen zu verzehren und sein Weibchen damit zu atzen. An dem Männchen ist keine Spur einer rothen Färbung zu bemerken, sondern es ist grau, grün und gelb mit dunkleren Flecken. Das Weibchen ist abweichend von meinen früheren Exemplaren fast nur grau gefärbt. Das erste Ei wurde am 2. März gelegt. Am 8. März lagen 4 Bier im Neste, von denen das Jüngste die wenigsten und kleinsten Flecken besitzt. Das Nest hat einen Durch- messer von 13 cm., eine Tiefe von 7 cm., der Napf hat einen Durchmesser von 6 cm.; eine Tiefe von 4 cm. Das Nest ist sehr schön gebaut. Der äussere Ring besteht aus Föhrenreisern; darauf folgt eine Lage von Moos und Grashalmen; das Innere des Napfes besteht aus Bartflechten und Samenflügeln derWaldrebe (Clematis). Leider fand ich mich schon beim ersten Blick auf die Nistvögel enttäuscht, indem ich Fichtenkreuzschnäbel (Loxia eurvirostra) vor mir hatte. Das Männchen ein Rechtsschnäbler ist 16, das Weibchen ein Linksschähler 15 cm. lang. Warum wählt man nicht andere deutsche Bezeichnungen für beide Arten, wenn auch der Fichtenkreuzschnabel Föhrenzapfen öffnet und deren Samen, wie im vorliegenden Falle, fast aus- SHIOB- | war gar nicht scheu. 55 schliesslich frisst! Fast täglich, obwohl eine Stunde entfernt, war ich beim Neste und immer sah ich das alte Männchen Föhrensamen, wie Fichtensamen verzehren ; auch sah ich’s mit Ausnahme des Nistbaumes nur auf Föhren aufbäumen. Könnte nicht die eine Art die dünnschnäblige, die andere die dickschnäblige benannt werden ? Schon bei der ersten Brut, welche ich in diesem Jahre fand, bemerkte ich die grosse Unverzagtheit des Weibchens, aber noch in viel höherem Grade bei der jetzt beschriebenen. Durch ein auch starkes Anklopfen an den Nistbaum konnte das Weibchen nie aus dem Neste vertrieben werden, ja als das dünne Bäumchen durch den Hinaufsteigenden ganz bedeutend erschüttert wurde und sich bedenklich neigte, blieb das Weibchen auf den Eiern, bis der Steiger in’s Nest schaute ; ja auch jetzt verliess es den Baum nicht, sondern hüpfte nur auf die Spitzen der Aeste um allsogleich wieder in das Nest zurückzukehren, als der Gefährliche kaum einen Meter vom Neste heruntergestiegen war. Auch das Männchen Wenn das Männchen die Zapfen, welche es geleert hatte, fallen liess, konnte ich diese, ohne den Vogel zu verscheuchen, sammeln, obwohl die Bäume (90 Procent Föhren) kaum 9 bis 10 Meter hoch waren. Berniela torquata, Bechst., bei Neuhäusel in Ungarn erlegt. Von Stephan Chernel von Chernelhaza. Dieser hochnordische Vogel, ein echter Bewohner | der arktischen Region, zieht im Winter in ungeheuren Schaaren an die holländischen Küsten, nach Nord-Frank- reich, Nordwest - Deutschland und auch nach Mittel- Europa. In Böhmen wurde er mehrmals beobachtet; so im Jahre 1848 bei Franzensbad, 1850 bei Eisenburg, 1851 bei Pardubitz und auch öfters bei den Teichen zu Frauenberg!). Im November 1877 gelangte ein Exemplar auf den Prager Wildpretmarkt?). In der Umgebung von Wien wurde ein Stück im Jahre 1844 geschossen°). In Ungarn ist die Ringelgans auch nur selten gesehen worden, kommt jedoch in strengeren Wintern vor. Petenyi verzeichnet, nach B. Wiedersperg, dass ein Exemplar bei dem Zusammenfluss der Donau und Theiss in Neusatz erlegt wurdet). A. E. Bielz gibt an, dass sie im Winter in Siebenbürgen ein Durch- zugsvogel ist, ja sogar einige Paare dort brüteten®). Am Neusiedlersee kommt sie nach Jukovits, sehr selten vor, er erhielt sie nur ein einzigesmal.®). Faszl be- obachtete diese Art einmal bei Hegsykö im November !) Dr. Schier: Verbreitung der gänseartigen Vögel in Böhmen. — Mitth. d. ornith. Ver. in Wien, 1887, XL., p. 44. 2) Marschall & Pelzeln: Ornis Vindobonensis, p. 121. 3) Fritsch: Die Vögel Europas, p. 402. 2 4) Petenyi's hinterlassene Notizen: Ueber die Entenarten Ungarns. — Zeitsch. f. d. ges. Orn. 1884. IL, p. 44. 5) Fauna der Wirbelthiere Siebenbürgens, p. 134. 6) Verh. d. Ver. f. Naturk. in Pressburg, 1864, VIIL, p. 54. | 18797). Das ungarische National-Museum besitzt noch kein vaterländisches Exemplar. Vergangene Woche erhielt der Käfersammler des National-Museums, nebstbei auch Präparator, Herr Pavel, drei wunderschöne Exemplare dieses seltenen Vogels zur Präparation, welche in der Umgebung von Neuhäusel geschossen wurden. Da die Besitzer bei. Einsendung ihrer Beute keine näheren Daten über die Umstände der Erlesung angaben und auch keines davon dem National- Museum überlassen wollten, so kann ich das Vorkommen dieser Art nur einfach constatiren und nur noch eine kurze Beschreibung nebst Körpermaasse beifügen. Alle drei sind alte 7 in prachtvollem Hochzeitskleid. Totallänge 57—5S cm. Schnabellänge 3'7 cm. Stärke des Schnabels an 2:2 cm. Kopf, Hals sowie Schwingen und der aus 16 Federn bestehende Schwanz: schwarz. An den Halsseiten ist ein geschuppter weisser Ring. Oberkörper dunkelgrau und die Federkanten sehr schwach braun; Flügeldeckfedern ebenfalls dunkelgrau. Unterseite, Bauch grau, etwas lichter als die Oberseite, mit braunweissen Federenden., so dass das Gefieder gewellt ist. Diese Wellenstreifen sind an den zwei Seiten am lebhaftesten und sehr markirt. Die unteren und oberen Schwanzdeckfedern sehr lang, rein weiss. Augen, Schnabel und Füsse schwarz. Budapest, 27. März 1887. der Wurzel > ?) Sopron madarai. A. sopr. kath. fögym. rt. 1882/3, p. 26. RICH Erstlingsbeobachtungen aus dem Frühjahre 1887. Von Hanns von Kadich. I. Beobachtet wurden: von Herın Robert von Dom- browski am 15. Februar die ersten Carbo cormoranus auf der Donau nächst dem Weidenhaufen ; am 25. die ersten Exemplare von Sturnus vulgaris unweit der Jesuitenwiese im Prater und über denselben hinziehend viele Feldlerchen; in der Richtung von Süden nach Norden am 27. vom k. k. Jagdadjuneten Hoch im Schönbrunner Park die ersten Ringeltauben; am 27. im Unterprater die erste Waldschnepfe streichend; | am 5. März von dem k. k. Official im Oberstjäger- meisteramte Franz Seipt bei Purkersdorf die erste Hohltaube von Süd-West nach Nord-Ost: am 6. März von demselben bei Mannswörth eine Ringeltaube von West nach Ost; ; am 7. im Rodauner Revier vom fürstlichen Oberförster, Herm Willi Nedella die erste Ringel- taube (gehört) ; am 7. vom k. k. Revierjäger Leopold Seipt, Mannswörth im „Zainethäufel“ (Auen) eine Waldschnepfe (aufgegan sn); am 9 Früb vom k. k. Forstwart Gattinger Schottenwald hei Hütteldorf zwei dem Striche. im Langschnäbel auf am 1. März war Sturnus vulgaris vollzählig in Geschossen wurde — vermuthlich die erste Wald- den Praterauen erschienen (Rob. v. D.); i schnepfe — von Herın von Stonavicki am 10. März am selben Tage vom selben Beobachter zehn bis | bei Süssenbrunn. fünfzehn Motacilla alba im „Lausgrund“ (Prater); Wien, 15. März 1837. Ueber die für Stubenvögel nöthige Temperatur. Von Guido v. Die meisten Vogelliebhaber glauben ein Genüge zu thun, ihre gefiederten Hausgenossen entsprechend zu füt- tern, in der Meinung, dass dies nebst übriger regelmäs- siger Verpflegung für ihr andauerndes Wohlbefinden hin- reichend sei; dabei wird leider wie ich schon einmal Gelegenheit hatte zu bemerken, der Umstand meistens ausser Acht gelassen, dass sämmtliche Stubenvögel na- mentlich aber Körnerfresser, zur Erhaltung ihrer Gesund- heit eines möglichst grossen Raumes zu freier ungehin- derter Bewegung bedürfen und selbst mit diesem nicht genug, muss ich noch einer sehr wichtigen Regel erwäh- nen, welche gleichfalls im gewöhnlichen Leben meisten- theils wenig beachtet wird. Es besteht im Allgemeinen die Gewohnheit, die eingefangenen Vögel im Winter in der warmen Stube zu halten, grösstentheils sogar im eigent- lichen Wohnzimmer, ja die meisten Professionisten, welche überhaupt Vogelliebhaber sind, placiren dieselben häufig sogar in die oft übermässig geheizten Werkstätten, wo ausserdem ein für dieselben höchst schädlicher Geruch vorherrscht. Beides ist für Vögel, welche man frei- lebend fängt, höchst schädlich, namentlich aber für die in der Regel zur Winterszeit gefangenen Körnerfresser. In solchem Falle mag nun die Pflege und Nahrung noch so vorzüglich sein, so ) wird doch baldiger Tod oder aber eine sehr bedeutende Disposition zu den verschieden- artigsten Krankheiten als: Auszehrung, Schwindel, epilep- tische Zufälle und Schlagfluss die unvermeidliche Folge solcher naturwidrigen Behandhung sein. Ja, es kann sogar mit höchster Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass die bei minder weichlichen Stubenvögeln vorkom- menden Krankheiten grösstentheils in erwähntem Um- stande ihre Entstehunesursache besitzen. Auf Grund eines nach Erwähnung dieser Umstände angestellten Versuches kann ich daher jedem Vogellieb- haber anrathen, die bei uns überwinternden Stand- und Strichvögel (welche mit wenigen Ausnahmen unter den Singvögeln meistens Kömerfresser sind) niemals in war- RIGE- Bikkessy jun. men Stuben zu halten; selbst mässig geheizte' Räume sind für dieselben mehr oder weniger nachtheilie. Ein ungeheiztes kaltes Zimmer, noch besser aber ein kalter Corridor, vorausgesetzt, dass derselbe gegen Zugluft vollkommen geschützt ist, kann daher als der zuträglichste Ort für die in der Gefangenschaft gehal- tenen Vögel vorerwähnter Arten gelten. Es erscheint dieses begreiflich, wenn man erwägt, dass dieselben selbst bei andauernder kalter Witterung in der Regel ohne be- sonderen Nachtheil in unseren Klimaten überwintern, indem die Natur dieselben durch ein weit dichteres Federkleid gegen Einflüsse dieser Art entsprechend schützt. Vorhin erwähnte Behandlung kann selbst bei Kana- rienvögeln der gemeinen deutschen Race angewendet werden; es ist wahrhaft staunenswerth, wie leicht dieser doch aus einem südtropischen Erdstriche stammende Vogel auf eime verhältnissmässig sehr niedrige Tempe- ratur gewöhnt werden kann, wie ich selbst mehrmal wahrgenommen habe. Dagegen ist zu hohe Temperatur im Winter gleichfalls sehr schädlich für dieselben und erzeugt nebst den vorhin erwähnten Krankheiten, nament- lich eine sehr bedeutende Disposition zu Lungenleiden, obwohl die verderbliche Einwirkung allzu warmer Stuben- luft auf den in der Gefangenschaft gezogenen Kanarien- vogel weit langsamer sich zeigt, wie bei unseren einhei- mischen Finken, da dieselben manchmal demungeachtet ein verhältnissmässig hohes Alter erreichen. Unsere zahmen en als: Nachtigallen, Grasmücken, Schopfvögel u. s. w. bedürfen als Zugvögel, welche bloss die zweite Hälfte des Frühlings, nebst dem Sommer bei uns verbringen und da sie auch im übrigen viel weich- licher sind, in der Gefangenschaft einer etwas höheren Temperatur, obwohl auch für dieselben allzu bedeutende Stubenwärme namentlich aber die Nähe des Ofens nach- theilig wirkt. Man thut daher am besten, dieselben in einem mässig geheizten Wohnraume von durchschnittlich 15° R. unterzubringen. Nachtrag zu den Bemerkungen über „Eine neue und wichtige Art der Brieftaubendressur.‘ Von Robert Eder. Nochmals erlaube ich mir auf den Artikel: neue und wichtige Art der Brieftaubendressur“ Hofrath Dr. A. B. Meyer zurückzukommen, da ich der Ansicht bin, dass dadurch, dass Herr Jaques Helfer in Wien in seinen Bemerkungen zu dem besagten Artikel diese Art der Dressur als zu leicht darstellt und den Erfolg des Herrn Bronkhorst als zu gering erachtet, die Wichtigkeit dieser Art der Brieftaubendressur ge- schmälert wird, indess es gewiss von sehr hohem Interesse wäre, durch Versuche zu constatiren, welche Art der Dressur die richtige sei und bis zu welch’ weiten Ent- fernungen man noch auf sicheren Erfolg rechnen könne. Es mögen nun diese Zeilen einerseits die Ansicht des Herrn Jaques Helfer widerlegen, anderseits jenen, welche sich für das Brieftaubenwesen interessiren, den Artikel nochmals in Erinnerung bringen und selbe aneifern, Ver- suche in der Installirung einer Brieftaubenpost mit Hin- und Rückflug anzustellen. Jedenfalls wird sich derjenige, welcher diese Art der Dressur mit gutem Erfolge durch- führt, ein grosses Verdienst erwerben, da die Art der Abriehtung, sei es zu militärischen, sei es zu privaten Zwecken, gewiss von grossem Vortheile sein würde. Herr Jaques Helfer zweifelt, dass es jemals Herın Bronk- horst gelingen wird, ein solches Manöver auf weitere Distanzen auszuführen. Nun aber ist die Distanz von 30 Klm., wie sie Herr Bronkhorst mit seiner Dressur erreichte. schon annähernd genügend, um aus dieser Art der Brieftaubenpost Nutzen zu ziehen. Jedenfalls ist die in Frage stehende Leistung als Ausserordentliches an- zusehen (im Gegensatz zu der Meinung des Herın Jaques Helfer) denn in der einschlägigen Literatur und anderen Schriften wird man überhaupt nyr wenige Notizen über Hin- und Rückflug der Brieftauben finden. „Eine von Herrn Es sei mir gestattet den Befund über diesen Gegen- stand näher zu berühren. In dem Buche: „Die Brieftaube. Em Hand- und Lehrbuch für ihre Verpflegung, Züchtung und Abriehtung*“ von Dr. CarlRuss, das dieses Thema auf das Erschöpfendste behandelt und dessen Stoff vom Autor nicht eigener Erfahrung, sondern auch aus Quellen der ge- sammten vorhandenen deutschen, als auch aus belgischer, holländischer, englischer und französischer Literatur geschöpft wurde, findet sich vorerst über diese Dressur nichts vor, sondern im Capitel „Die Abrichtung* gesagt: „Kaum bedarf es des Hinweises, dass jede Brief- taube ganz entschieden nur nach einer Richtung hin benützt werden kann. Keinesfalls lässt sie sich beliebig hin und zurück schicken u. s. w.“ Erst in den Nachträgen und Einschaltungen, welche im Anhange als Ergänzung zu diesem Buche gehören und von Bruno verfasst sind, ist in einem Zusatze zu Seite 133 ein Vor- schlag von Pfarrer Gottschalk in Pfaflenwiesbach angeführt, welcher sich auf die Abrichtungsmethode zu einem regelmässigen Hin- und Herflus zwischen Köln und Düsseldorf bezieht. Es ist dieser Vorschlag aber auch nur ein Plan und keine Thatsache. Dagegen wird als Thatsache erzählt, dass nach Aussage Nazar Aga, Geschäftsträgers des Schah zu Paris, \ eine solche Taubenpost mit Hin- und Rückflug in Persien bereits längst bestehen soll. nur aus | Düringen | des Generals | wird In dem Buche „Der praktische Taubenzüchter* von Lewis W richt ist, obzwar die Brieftaube im neunzehnten Capitel daselbst eingehend behandelt wird, von der besagten Dressurmethode keine Rede; ebensowenig findet sich in dem vorzüglichen Werke „Illustrirtes Muster- taubenbuch“ von [ex Prütz ın dem Artikel „Die Brief- taube“ über dieses Thema etwas vor. Nicht unerwähnt will ich lassen, dass Meyer's Conversations-Lexicon, Band 20. Jahressupplement IV einen interessanten Artikel über Brieftauben bringt und heisst es hier; „Man kann nicht von den Brieftauben verlangen, dass sie nach einer anderen, als der Heimats- station fliegen“. Erwähnung verdient ferner der „Deutsche Volks- kalender pro 1887. Herausgegeben vom Deutschen Verein zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Prag“, welcher einen recht ausführlichen bemerkenswerthen Artikel: „Die Taube und ihre Verwendung als Luftbote* bringt. Hier wird die Taubendressur zum Hin- und Rückflug berührt und darin gesagt, dass, um Tauben zwischen zwei Orten als Boten verwenden zu können, bereits Versuche mit gutem Erfolge gemacht wurden. Es wird sodann in kurzen Zügen die Dressurmethode angegeben, jedoch meiner unmass- geblichen Ansicht nach, "dürfte diese nicht so leicht durch- zuführen sein, als in der genannten Schrift angenommen | wird; auch dürfte die Distanz zwischen Prag und Fried- land, wie sie als Beispiel angeführt wird, zu gross sein. Am umfassendsten wird dasselbe Thema in der Broschüre des verstorbenen Dr. Chapuis, Verviers (s. Blätter f. Geflügelzucht, Dresden 1886, ++ 43, 45/1 behandelt. Selber bot seine Dienste dem Kriegsminister Cissey zur Durchführung der genannten Brieftaulen- Doppeldressur an. Der Minister stellte die Bedingung auf eine Entfernung von 10 lieues, wenn die Dressur von strategischem Nutzen sein soll, indess Dr. Chapuis nur eine Distanz von 5 bis 6 lieues — 20 bis 24 Klm., er- reichen zu können glaubt. Im Jahre 1875 machte er diesbezügliche V ersuche, sagte aber nicht, ob selbe günstig ausfielen.. Er theilt ferner mit, dass Graf Perre de Roo in Paris einen Artikel in „l’Accelimation* veröffentlichte, welcher diesen Gegenstand behandelte und dass derselbe Autor in Nr. 9 berichtet, dass ein Herr Louis Bertrand in Lüttich Brieftauben in solcher Art mit Erfolg ab- gerichtet hatte ; aber auch hier findet sich keine Mittheilung betreff der Distanz. Weiters giebt Dr. Chapuis sehr detaillivte Angaben der Mittel, welche geeignet sind, die Brieftaube zum Hin- und Rückfluge abzurichten. Aus dem Vorherangeführten ist zu entnehmen, dass man diese Art der Brieftaubendressur wohl als neu und wichtig annehmen kann, und dass die Leistung des Herrn 3ronkhorst, zumindest was die Distanz anbelangt, gewiss sehr erwähnenswerth ist, insbesondere da diese Entfernung schon sehr annähernd das gewünschte Ziel des Kriegsministers Cissey erreicht. Nicht verhehlen kann man sich, dass die Abrichtung um zu einem günstigen Resultat zu gelangen, viele Mühe verursachen wird, aber man wird das angestrebte Ziel erreichen, da ja in dem Falle Bronkhor St die That- sache der Möglichkeit einer derartigen Abrichtung vor- [0 6) 5 liegt. Auch ich beabsichtige Versuche der Brieftauben- post mit Hin- und Rückflug zu machen. Zum Schlusse will ich noch einen Beweis erbringen, dass man sich schon im vorigen Jahrhundert mit dem Brieftaubenwesen beschäftigte. Ich finde in einem alten Buche, das Anfangs oder Mitte des vorigen Jahrhunderts erschienen sein mag (leider fehlt das Titelblatt und die Jahreszahl), folgende Anweisung, diesen Gegenstand betreffend: Des Curiösen Künstlers Ersten Theils/ Vierdtes Buch / Handlend von allerhand euriosen und raren Wunder-Sachen der Natur. Caput I Nummer CLXXXVI Dass Briefe in aller Eyle durch diee Lufft streichen / und in kurtzer Zeit von ferne kommen. Wann ihrer zween aus unterschiedlichen Orten oder Städten mit einander bekannt’ schicket ein jeder aus dem Tauben-Schlage/ da er wohnet/ zu einem andern / wieder eine Taube, oder deren mehr nach Belieben/ aber bey hellem Tage/ und unter freyen Himmel/ die Tauben aber seyn Täubine/ die Jungen oder Eyer haben. Und wann man sich mit einander wegen der Briefe / so hin und wieder zu schicken / ihrer Zeit vorher/ nach ı Nothdurfft verglichen / so binde man gar artlich an der Tauben-Schwantz ein zartes Brieflein / welche man nach- mals fliegen lässet/ so wird sie wieder zu dem ersten Schlag eilfertig fiegen/ und auf diese Weise der eine I durch die andere diesem Antwort geben können/ nicht | nur einmal/ sondern öfters den Tage/ wann man nur dergleichen Tauben mit Kimmel oder Getreide im Wasser / darinn Anis-Saamen gesotten / angegossen / ätzet. Populäres über unsere Geier. Ueber Fabel, Vorurtheil und Wirkliches in ihrem Verhalten untereinander und gegenüber dem Menschen. Von E. Hodek sen. ® (Schluss.) = Ein zweiter, wie Sie hier sehen, der den früher be- sprochenen an Grösse stark übertrifft, ihn an Interesse aber lange nicht erreicht, ist Vultur ceinereus, der Mönchsgeier. IJn unserer Nomenclatur, nach Ho- meyer und von Tschusi in Deutschland und bei uns giltig, heisst er, leider muss ich sagen „grauer Geier.“ Nun möchte ich wissen, warum? nachdem er doch gar nicht grau ist, so viel man ihn ansehen mag, nirgends am Körper grau, doch weit eher tief braun und sollte man ihn daher wohl eher brauner Geier nennen; was man allenfalls als grau an ihm halten könnte, ist doch nur der Metall-Schimmer, der über allen Federn | seines Rückens und der mächtigen Flügel zu bemerken ist. Die frühere Bezeichnung „Mönchs- oder Kuttengeier* Vultur monachus, war viel natürlicher und unvergleichlich zutreffender, schon auch. wegen seiner. am Hinterkopfe stärker wolligen Schädelkrause, die mit einem kahl- geschorenen, wohl auch im Menschenalter der Haare bis auf den Hinterkopfkranz entblössten Mönchskopfe ganz hübsche Aehnlichkeit hat. Unser Condor, der grösste Vogel, den wir besitzen, ist, wie alle Geier zusammen genommen, nicht schädlich, sondern im Gegentheile, in manchen Gegenden ausserordentlich nützlich. Dieser Geier steht seinen Familiengenossen in sofern voran, als er ausser seiner Grösse ein gewisses Ansehen und ruhige Würde zur Schau trägt, ähnlich dem Adler, und ich wiederhole nur, dass er von den übrigen Fami- lienmitgliedern sich nichts gefallen lässt und wie er, wenn er zum Aase kommt, alles andere davon jagt, darüber habe ich bereits gesprochen. Diese Art Geier hat -niemals einen rothen Eisen- anflug, trotzdem sie mit Blut in Berührung kommen und | dies bestimmt mit aus dem Grunde, weil sie keine Höhlen- bewohner sind, sich meistentheils wohl auf Steinen auf- halten, aber auf Bäumen horsten, wo immer es zu diesem Zwecke taugliche gibt. In den unteren Donauländern fand ich ihn nie in Felshöhlen, wie z. B. den weissköpfigen, der Felsen zum Brüten unbedingt vorzieht. ı Feld räumen müssen ; Wenn er alt wird, so zeigen sich an demselben weisse Flecken und zwar am Rücken, an der Schulter, an den Innenflächen der Flügel und an den schleissigen Schulterbuschen. Ich habe m der Stadt Bosnisch-Brood einen herumlaufen gesehen, der beide Schultern weiss gehabt. Dieser Vogel tummelte sich unter den Hunden vor den Fleischbänken herum, wusste selbst die grössten davon in Respect und Entfernung zu halten, denn ein Biss mit seinem mächtigen Schnabel vermag dem Hunde einen deutlichen Denkzettel zu verabreichen. Dagegen kann ich mir bei Geiern das öftere Fehlen der Zehen- enden einigermassen nur dadurch erklären, dass sie beim Aase im freien Felde grossen Schäferhunden dennoch das der Hund schnappt — wie ich einisemale zusah — nach dem aufstehenden Geier und erwischt nur die im Momente des Auffliegens noch nicht an den Körper angezogenen Fänge, respective einen davon an den Zehen und eine oder die andere geht dahei verloren. Dass Geruchs- und Gesichtssinn sehr scharf sind, ist bei allen Geiern eine längst bekannte Sache; dass zum Auffinden des Aases hauptsächlich der Geruch das Seine leisten solle, habe ich bereits von hier aus wider- | legend besprochen und muss wiederholen, dass es, wie alle neueren Autoren ebenfalls darüber im Klaren sind, auch meiner Ueberzeugung nach hauptsächlich der@esichtssinn ist, der die Geier leitet und es ist dies auch ganz klar, wenn man erwägt, dass sie in die höchsten Re- gionen fliesen, wo sie einen weiten Ueberblick haben. Wenn wir nun die grossen Entfernungen bedenken, aus denen sie in oft unglaublich kurzer Zeit beim Aase erscheinen, so geht hieraus allein schon hervor, dass es die Nase allein nicht sein kann, welche sie leitet. Die, sich bei jedem Aase rasch sammelnden Krähen und Raben geben den Geiern aus der Ferne meist das er- wünschte pointe de vu. Ich komme hier wieder auf die Ansicht zu sprechen, dass der monachus auch kranke Schafe angreift; ich habe das von ihm gegenüber von Schafen nie erlebt, obwohl ich viel in seiner Nähe war, aber bei einem ‚Schweine, dessen Cadaver er sonst recht sehr favorisitt, habe ich das Gegentheil erlebt. Es war während meines Aufenthaltes m Bulgarien, als ich Zeuge war, wie einem Hirten ein Schwein in einem Moraste stecken blieb. Der Hirt suchte das ‚Schwein und nachdem die Herde fortgetrieben war, fand er es in meiner nächsten Nähe, wo es im zähen Schlamme stecken geblieben und mit allem Aufwande eigener Kräfte nicht mehr heraus konnte. Der Hirt kam nun, das Schwein wurde mit Stricken um den Körper und an den Vorder- füssen angebunden und dann mit Hilfe eines zweiten Hirten aus dem Sumpfe geschleppt: als sie es nach ziemlich langer Mühe auf festem Boden hatten, zeigte es sich, dass das Schwein, da es nicht laufen konnte, zu schwer war, um nach Hause getragen zu werden; sie liessen es also liegen, um einen Wagen zu holen. Es schien todt. Die beiden Männer waren noch gar nicht weit fort gegangen, als ich schon in der Höhe und sogar an den Waldrandbäumen etliche Geier bemerkte. Sie umkreisten das unbeweglich daliegende Schwein, flogen endlich zur Erde, und nachdem etwa 10 Geier, darunter 2 Mönchs- geier, es etwa eine Viertelstunde lang im Kreise ganz nahe umstanden hatten, schwangen sie sich wieder alle mitsammen in die Luft und ehe die zwei Männer das Schwein holen kamen, war keiner der Vögel mehr da, einfach, weil sie merkten, dass das Schwein noch nicht todt war. Wäre es ihnen um die halbtodte Beute zu thun gewesen, so hätten wenigstens die tonangebenden zwei Mönchsgeier hier vollauf Gelegenheit gehabt, wenigstens Anstalten zum Angriffe zu treffen, so aber thaten sie ja gerade las Gegentheil, trotzdem weder ich selbst, noch jemand anderer weit und breit sie gestört hätte. Ich hatte dem Vorgange etwa 500 Schritte entfernt vom bewachsenen Donauufer durch’s Glas zugesehen und jenseits war ausser dem Moraste freies Feld. — Als Ge- fangenen kannte ich durch mehrere Jahre hindurch einen Mönchsgeier, der Eigenthum eines Zolleinnehmers im Hofe des Zollamtsgebäudes in Orsowa in Gesellschaft eines weissköpfigen Geiers ganz frei umherlief. Dieser Vogel zeigte da ganz auffallend den Unterschied im Naturell zwischen ihm und seinem gelben Kameraden mit ‚dem weissen Flaumenkopfe. Während Letzterer, wie ich später mittheilen werde, allerlei zutrauliche Allotria trieb, sich von Jedermann ohne Unterschied am Kopfe krauen liess, durfte nach dem grösseren Gesellen in der dunkelbraunen Kutte Niemand mit der Hand langen, welchem Versuche er zuerst mit gemessenem Zurück- weichen auswich, dann aber, wenn man ihn noch weiters belästigte, die Flüge] breitete und sich in Vertheidigungs- positur setzte, so dass jeder Vernünftige weitere Versuche aufgeben musste. Scheu war er desshalb gar nicht, wich Niemandem aus, wenn es nicht gerade sein musste und nahm hingeworfene Brocken mit einer gewissen vor- nehmen Würde, ohne heisshungerig zu thun, auf, „sich weiter wenig darum kümmernd, ob eine weitere Gabe folgt. Am meisten wunderte mich, dass — als die Dienstmagd des Einnehmers ihm eine Schüssel mit — horribile dietu — geschmalzenen Mehlnudeln mit Mohn brachte, dieses Gericht binnen wenigen Minuten bis auf den letzten Rest verschwand, als sei es Fleisch gewesen. Hunde würdigte er ohne auszuweichen, zuerst keines Blickes, dann aber fuhr er rasch mit dem Kopfe herum und biss nach dem Zudringling, dass Letzterer heulend davonlief. Obwohl, soviel zu sehen war, nicht gelähmt, flog er nie, sondern machte bloss mit offenen Flügeln Exeur- | 59 sionen im Laufschritte, wenn er in der Donau gebadet hatte. Elog sein Kamerad auf's Dach, so blickte er ihm kaum nach. Er frass Alles, sogar gekochtes Grünzeug, am liebsten aber rohe Fische, die er den Händlern nie- mals stahl, über welches Vorurtheil sein Genosse Gyps fulvus sich vollständig hinwegsetzte und Meisterstücke hierin lieferte. Obwohl sich die beiden Vögel stets hei- sammen aufhielten, thaten sie nichts gemeinschaftlich, am wenigsten frassen sie aus einer Schüssel; da würde Gyps fulvus den Zuschauer haben spielen müssen, bis Monsieur fertig war. Alle diese Eigenschaften kommen bei diesen zwei Arten nicht zur Geltung, sobald sie einge- sperrt gehalten sind. In Afrika lebt ein kleiner brauner Aasgeier, Neophron pileatus, welchem Brehm den Namen Mönchsgeier beileste; das hätte aber nicht hindern sollen, unserem grossen Geier diese Bezeichnung zu lassen. Gibt es doch für Aquila elanga und naevia auch die deutsche Be- zeichnung: Grosser und kleiner Schreiadler. Den Namen Schellenadler verdiente wegen seines lauten Schreiens naevia genau so gut als clanga. Wir kommen nun auf den braunen Geier (Gyps fulvus) zu sprechen. Hier haben wir wieder dieselbe Geschichte, wie beim obigen, was die Bezeichnung anbelangt; da heisst es in unserer neuen Synonimik „brauner“ Geier. Ja, ich bitte, Hochverehrte, ist vielleicht (der Vortragende weisst ein Balg-Präparat vor) dieser Vogel braun? — Entsprechender erschiene mir die Be- nennung gelber oder doch fahlgelber, einfach aber fahler Geier. Freilich, bei genauer Betrachtung findet man etwas braun und junge Vögel sind es unstreitig ganz, aber deren Färbung ist doch nicht berufen, damach die Bezeichnung für den ausgefärbten, alten Vogel zu wählen. Ich trete an die Bemerkung. dieser etwas verunglückten Namengebung desshalb heran, weil man die Möglichkeit von Irrthümern beim Lernenden vermeiden sollte, sie jedoch hiedurch begünstigt. Durch die Nebeneinanderstellung dieser zwei Bälge hier wird auch auffallend klar gemacht, wie die Federn in der Jugend und im Alter nicht nur in Farbe, auch in ihrer Form varüiren. Die Körperfedern des alten Vogels sind breit, jene des jungen schmal und spitz; ein Unterschied in der Altersform, wie er bei den meisten Raubvögeln, namentlich bei den Adlern, nirgends aber so drastisch auftritt. Dasselbe gilt auch und zwar in höherem Grade von den Schwungfedern; diese sind beim jungen schmäler und länger, der ältere hingegen hat breitere und kürzere Flügelfedern an beiden Armen; das dürfte seine Er- klärung darin finden, dass, wenn der junge Vogel dem Horste entfliest, seine Flügel noch nieht jene Kraft in den Sehnen haben, wie es beim Alten der Fall sein wird, daher ersetzt er durch die Grösse der Flügel den Mangel an Kraft und das ist auch der Grund, dass die jungen Vögel im Fliegen immer grösser aussehen, wie die alten: ihre unvollkommenen Flugbewegungen vervathen und unterscheiden sie schon von Weitem von ihren Aeltern, bei denen die Schwungfedern breiter und kürzer, deren 3ewegungen, im Auffliegen namentlich, weit kraftvoller sind. Dieser Unterschied wird so grell, dass bei See- adlern z. B. die Schwungfeder der jungen kaum die Hälfte an Breite von jenen der Aeltern beträgt. wie Sie bei den hier liegenden jungen und alten Seeadlern deut- lich bemerken können. Im Ausfärbungsjahre haben sie schon eine ansehnlichere Breite und diese vergrössert sich unmerklich zwar, aber doch selbst in höherem Alter. (Diese simmtlichen hier vorliegenden Geier-, Adler- und Falken- bälge mit Ausnahme des barbatus wurden alle von mir in 60 Bosnien erlegt, im Verlaufe von vielen Jahren gesammelt und von mir dem bosnischen Landes-Museum zum Geschenke gemacht. Se. Excellenz, der Herr Reichs-Finanz-Minister, erlaubte mir, dieselben vor ihrer Absendung nach Sera- jevo heute noch hier zu exponiren). Auch Gyps fulvus, der weissköpfige Geier, u. z.in höherem Grade als sein brauner Vetter, der Mönchs- geier, ist ein g emüthlicher, unschädlicher Vogel. Im freien Zustande fingt er absolut nichts Lebendiges und leidet lieber Hunger, während er in der Gefangenschaft eher manchmal em Haushühnchen wegschnappt. Ich habe hierüber schon öfter Mittheilung gemacht und von ihm etwas recht Merkwürdiges erfahren. Es war beim eisernen Thor, an der unteren Donau, wo sie eben brüteten. Da hatte mein Freund Otto einen zahmen Vogel, der 3 Jahre alt wurde. Dieser flog überall mit hin, flog. seinem Wagen nach und machte auch. selbst grosse "Ausflüge 2% B. selbst bis Orsowa, ja ich errinnere mich, ihn zwei Poststationen entfernt getroffen zu haben, er blieb oft 2 Tage aus und kam stets wieder. Sein Benehmen am Hofe selbst war ein recht niedliches, er balgte mit Hunden herum, ohne ihnen aber etwas zu Leide zu thun. Psychologisch interessant ist, dass dieser Vogel hloss eine Viertelstunde von jenem Orte, wo er aus dem Horste genommen wurde, aufgezogen worden ist. (Kasan.) Als 2 Monate alter Vogel war er in den Besitz meines Freundes gelangt und wurde dort stets reichlich sefüttert. Er machte selbst im 3. Lebensjahre seine Ausflüge nach dem Horstplatze, auch während \ der Paarungszeit (De- cember und Jänner), blieb aber nie lange aus, ohne wieder zurück zu kehren. Es ist das in seiner Art so einzig, dass ein Vogel, der zu den Horsten Ausflüge macht und mit derfreien Schaar Exeursionen macht, zu wiederholten Malen zurückkehrt, in grosser Ferne selbst herumstreicht. und stets wieder nach Hause kommt. Die Anhänglichkeit an seinen Besitzer zeigt sich hier grösser, als die an seine Collegen. Jener weissköpfige Geier, der ein zahmer Kamerad des Mönchsgeiers in Orsowa war Capitel über Letzteren erwähnte, hatte es soweit gebracht, dass er die mit den Schiffen Ankommenden einfach vi- sitirte. Er suchte in den Rock-, Hosentaschen, Kleidern u. -z. solange, bis er etwas fand. So ging es vom Zweiten zum Dritten und so fort. Das ist denn doch das Prototyp von Zahmheit. Leider wird der weissköpfige Geier jetzt, namentlich in Bosnien, als grosser Vogel schwer verfolgt, obgleich dadurch auch klug, d. h., scheu gemacht. Es wird sich das mit der Zeit vielleicht auch bessern. Vom weissköpfigen Geier wäre noch zu erwähnen, dass er unter alleın Todten den Menschen vorzieht; der todte Mensch ist ihm ganz gewiss das Liebste! Ich habe diese Ueberzeusung nicht allein aus der Zeit des russisch- türkischen Krieges, wo dies namentlich bei Plevna devt- lich zu Tage trat, sondern auch daher, dass ich auf einer Insel an der unteren Donau eine Anzahl von Geiern ge- sehenund mich darüber gewundert habe, warum eine grössere Anzahl auf einer Sandbank, alle in grösster Erwartung, u. zw. zwei an der Spitze-der Bank versammelt waren: Diese letzteren zwei haben an einem Gegenstande ge- rissen — ich konnte nicht ergründen, was es denn eigentlich sei aber das sah ich bald, dass es lauter weissköpfige Geier waren — nur zwei Mönchsgeier waren darunter — kurz und gut, die Anzahl der im Sande 30 bis 40. Wie wir zu- konnten wir dies wegen starker Seichtung sitzenden Geier war wenigstens fahren wollten, und dessen ich beim | | möglichst hässlichen nicht und mussten aussteigen. Wir näherten uns und gingen um die Geier herum. Ich in der Regel schiesse nicht darauf. Die Geier flogen fort und wie wir näher kamen, lag dort ein todter Mensch; auf diesen »hatten alle anderen Geier gepasst. Während nur zwei Platz gehabt, zu demselben zu gelangen, haben alle anderen sewartet, denn der Cadaver lag nur zur Hälfte frei aus dem Wasser.. Daraus folst, dass alle an dem Mahle Theil nehmen wollten, trotzdem keine 500 Schritt hievon entfernt ein schönes Aas von einem Büffel lag, welehes nur wenige der Geier. frequentirten. Der weissköpfige Geier hat einen sehr angenehmen Geruch; es ist Schade, dass man sagt, er stinke; er stinkt nur dann, wenn er den Kropf voll hat. Er riecht im Gegentheile sehr angenehm nach Moschus, so dass man in manchen Ländern, wie in Arabien, Persien die Federn rupft und den Unterwollbalg zur Verbrämung von Kleidern benützt. Der Moschusgeruch ist so stark, dass Orient - Schöne aus dem Marke und Fette eine Pomade machen. Ich habe mir die Sache, d. h. die Pelzgeschichte, nicht jene an der Pomade zu Nutze ge- macht und in Folge von Ischias vor ungefähr 15 bis 16 Jahren emen Balg jahrelang um die leidende Stelle getragen und bin seither von dem Leiden frei. Ob mir dieser Balg geholfen oder nicht, lasse ich dahingestellt sein, ich weiss nur, dass mir vorher ein Luchsbalg nicht dieselben Dienste geleistet. Der Geruch erhält sich die ganze Zeit hindurch. Wir haben jetzt nur noch von Einem zu sprechen, nämlich vom ägyptischen Geier Neophron perenopterus, wie Sie sefälliest hier bemerken. wollen, der kleinste und schönst gefärbte unserer Geier, wenn auch mit einem kahlen, orangegelben Kopf und einem so dünnen langgestreckten Schnabel, dass man glauben sollte, sein Geschäft sei eher das des Würmer- bohrens aus der Erde, als das Beschaffen von Fleisch- nahrung. Freilich verdient diese in dem Zustande, wo dieser Geier sie nimmt, selten mehr diese Bezeichnung, sie befindet sich in Zersetzung, oder es sind Eingeweide ete., kurz, weiches, wenig appetitliches Zeug. Der esyptische Geier ist bei uns, selbst Bosnien. und die Herzegowina eingeschlossen, der seltenste, immer beim Aase wenigstens in der Minorität. Seine Dreistig- keit, die er in Egypten und Palästina z. B. an den Tag lest, hat in unseren südöstlichen Ländertheilen eine gute Dosis Schlauheit, wenigstens Vorsicht bei ihm gezeitigt und seine Horste hier sind stets die unzugänglichsten. Wäre dies anders, sähe man den hübschgefärbten, im Gefangenleben recht wohlleidlichen Vogel häufiger auf Höfen und im Käfige, so jedoch glaube ich mich seiner nicht einmal aus der hiesigen Menagerie erinnern zu können. Vielleicht irre ich mich, denn ein eigentlich seltener Vogel ist er ja keineswegs. Nicht ‚gewohnt, auf bereits breit getretenen Pfaden mich auch noch zu verbreiten, überlasse ich es, Weiteres, naturgeschichtlich Richtiges und Bekanntes, an Ort und Stelle nachzulesen. Indem ich Ihnen, hochverehrte Herren, nun am Schlusse angekommen für Ihr Interesse bestens danke, erlaube ich ' mir nur noch die wirklichen Geier Ihrem Schutze zu empfehlen; was mich anbelangt, so schiesse ich schon längst keinen Geier mehr und wenn einer der Herren Ge- legenheit hat, nach Bosnien oder Herzegowina zu kom- men, so thun Sie, was in Ihren Kräften steht, fürzu- sorgen, dass diese wenig schädlichen, aber eminent wich- tigen Vögel geschont werden. 61 Hundert: Tage im Hinterland. Eine ornithologische Forschungsreise in der Herzegowina. Von Hanns von Kadich. (Fortsetzung.) Der Anstand auf den Seeadler im resultatlos. Doch ist auch dieser, dureh seine Schaf- räubereien berüchtigt gewordene „mesar“ heuer gefallen. Vollkommen befriedigt traten wir schon bei völliger Dunkelheit den Heimweg an, der uns in später Nacht zum „selo“ brachte. Hier blieben wir die Nacht trotz der eindrmglichsten Vorstellungen Ilias unter freiem Himmel am Wachtfeuer, denn die Hütte schien eine so überreiche, blutgierige Fauna zu bergen, dass ich, der davon schon für den Hausbedarf genügend versorgt war, nicht auch noch fremde Colonisationsversuche unter- stützen wollte. Zudem war die Nacht warm und wir hatten sogar „Sattel“ reine Kotzen. Am Morgen des 30. wurden wir von Elstern: und Dohlen geweckt.Vorüberstreichenden Nisus geschossen. Zu Mittag bei furchtbarer Hitze daheim angelangt. 31. Der Vormittag vergieng mit Präpariren und Verpacken des Geierhorstes. Gegen Abend fuhr ich hinaus in’s Blato. Fanden da in einem Winkel ein Nest der Stockente (Anas boschas) (Z— „patak*, 2 — „patka und mrkusa*) auf einem Weidenbaume, drei Meter ober dem Wasserspiegel. Es enthielt drei Eier. Dann giengs den Rallen zu Leibe. Dieselben halten sich viel lieber an den einsamen Stellen der Krupa auf, als an den, selbst mit Schilf dicht verwachsenen, aber durch Fischer stets beunmruhigten Orten im Blato. Fährt man den Hauptarm (des Flusses hinab, — es trennt denselben nur eine, etwa 200 Schritte breite Landzunge vom Blato — so kann man sicher auf dem linken, dem Blato näher- liesenden Ufer (auf dem rechten kommt der Vogel eines später anzuführenden Grundes halber nicht vor) auf einige Wasserrallen, sowie Gallinula chloropus rechnen. Besagtes Ufer ist mit undurchdringlichem Weiden- und Erlenge- büsch besetzt, der Rand bis weit hinein gegen die Mitte des Flusses mit einer Decke von Seelilien und Schwan- blumen eingefasst und darüber liegt verdorrtes Gesträuch. | Das andere (rechte) Ufer ist flach und entbehrt der Vege- tation. Auch liest es zuweit vom Blato entfernt. Man muss nur fahren und, sowie der Kahn um eine Krümmung biegt, weit hinab sehen. Gewöhnlich läuft da das Huhn eiligen Schrittes aus dem offenen Wasser iiber den Blätterteppich, um sich zu salviren. Rückt man ihm nun nahe auf den Leib, so. steigt es durch die Gebüsche an’s Land und strebt über die Landzunge dem Blato zu. — Im Flusse kann man es, wie bereits erwähnt, nur dann zum Auf- stehen bringen, wenn man es entweder überrascht, oder aber sowie man seiner ansichtig geworden ist, landet und ihm den Weg zum Blato abzuschneiden sucht. Ich er- zielte sehr gute Resultate auf folgende Art: wenn wir das Huhn bemerkten, fuhren wir so rasch, als möglich an das Land: Philipp stieg aus und ich schoss aus der Trupa das über sein Scheuchen aufstreichende Huhn. — Das Thier hat ein sehr zähes Leben und vor den scharfen Krallen muss man sich sehr in Acht nehmen. raschen kann man es nur im Blato, wo es sich durch Tauchen zu retten sucht, was im Flusse nicht vorkommt. Das Nest steht, wie bereits erwähnt, auf Bäumen, oder im Ufergebüsch und fand ich am 22. Mai ein Ge- lege von 5, am 23. eines von 3 Biern. verlief | Der Morgen war kühl und | der „Popina“ ihre Kreise. Ich ' Hause in die möglichst geräuschlos am linken Ufer hinab- | | vorrath erhielt. — Ueber- | Männchen des Purpurreihers. Der 31. Mai vergieng mit Conservirungsarbeit und der Zusammenstellung von Notizen. — 1. Juni. Die Hitze wird geradezu entsetzlich. Zu Mittag fuhr Oberlieutenant Jäger dureh. Er geht auf dreimonatlichen Urlaub heim nach Niederösterreich. Mit ihm scheidet der „Wildtödter* der Herzegowina, und mein treuer, liebwerther Freund!'Gegen Abend fuhr ich in's Blato. Zu den typischen Erscheinungen ist eine neue hinzugekommen. Es as dies die Felsentauben ( (Co- lumba livia) („golub*), die m Flügen bis zu fünfzig Stück, vereint mit D ohlen („cavka“) und Elstern auf jenen Feldern sich einfinden, von den die Wasser jetzt. zurückgetreten sind und die nun umgeackert und ange- baut werden. —_ Da dieselben zumeist zu beiden Seiten der Krupa liegen, so ist ein Anschleichen, im Schutze der Uferstauden leicht und erhalte ich willkommene Kost- abwechselung. — Bei der Taubenjagd ist die Erscheinung zu beobachten, dass, wenn aus einem Fluge ein oder mehrere Stücke im Feuer bleiben, der ganze übrige Schwarm. sich zwar erhebt, aber in der Nähe herum- kreist und sich oft bei den Gebliebenen wieder nieder- lässt, so dass der ruhig bleibende Jäger noch mehrere Schüsse anbringen kann. — Dieselbe Beobachtung habe ich gemacht, wenn z. B. aus einem Stoekenten- oder Nyrocapaare ein Theil geschossen wurde. — Juni. In der Nacht tobte ein starkes Gewitter. reonerisch. Alles zieht und ist in Bewesung: Cormorane, Seiden-, Rallen- und Graue Reiher ziehen in Flügen vom Blato zum Fluss und zurück. — Auch Aasgeier ziehen hoch droben über S setzte mich hinter dem „ograde*, das Karstgestein, um mir aus den dort umherstreichenden Taubenschwärmen mein Mit- tagbrod zu holen, was mir auch insoferne gelang, als ich einen ‚Flug anschlich und drei Stücke erlegte. ;. Heute musste die Losung „Feuer einstellt“ lauten, da se keine Patronen mehr hatte. Benützte die Zeit zur Revidierung und Ordnung der bisherigen Bälge. Nach- mittag ritt ich nach Metkovich, wo ich neuen Munitions- Tasesanbruch in’s Blato gefahren. Auffallend amsel und das beide 4. Bei ist der eänzliche Mangel der Wasser seltene Vorkommen vom Eisvogel („slavic*), wo | doch die höchsteestellten Ansprüche erfüllt finden würden | und vereinigt. Im Winter im Sommer sehr selten. ist der Eisvogel ziemlich häufig, Wie wir auf dem Heimwege den Fluss hinab fuhren. kamen uns in enormer Höhe drei Reiher entgegen. Ich zündete, um die Patronen nicht heimwärts tragen zu müssen und siehe zwei Reiher setzten ihren Flug in der ursprünglichen Richtung fort, der dritte strich seitwärts etwa 500 Schritte und liess sich da auf einer hohen Silberp: ıppel nieder. Hier stiessen die Krähen heftige nach ihm, doch konnte er nicht mehr weiter und erhielt leicht den Fangschuss, der ihn herabbeförderte. Es war ein sehr schön ausgefärbtes eeschossene Reiher wies beim Ab- Ein Schrotkorn hatte Flügels zerschmettert, 5. Der gestern balgen eine alte Schusswunde auf. den Radiusknochen des linken doch war er wieder verheilt. ee ee Nachmittag unternahm ich eine gründliche Blatofahrt. Am Ausflusse der Krupa fuhren wir mehrere Blässhühner an: das erste durch den Hals geschossen, blieb, das zweite, bloss geflügelt entkam; ein drittes schoss ich aus der Luft herab: Halsschuss — gut; ein viertes, wieder aus hoher Luft — Flügel ab — gieng verloren. — Am Abend brachte mir ein kleiner Junge einen Sack voll lebender Bienenfresser, sämmtlich Weibchen, wie am herausstehenden Legerohr zu sehen war. Er hatte beim Baden sein Hemd vor das Nistloch gehalten, ein zweiter hatte mit einer Kukurutzhacke den Boden ober dem eigentlichen Neste aufgegraben und der erste den er- schreckt herausstreichenden Vogel gefangen. Ich liess die seängstigten Thiere — 25 Stücke — fliegen. Auch Ca- lamoherpe palustris brachten sie mir lebendig. 6. In der Nacht brach ich mit mehreren Leuten, darunter Andria, mein Philipp, Mato Ljuban und der Pandur Mato Consul— auf, um der „golubinka* (Taubenloch, Brutstätte von Columba livia) im Gebirge einen Besuch abzustatten. Dieselbe lieet neben der alten, seinerzeit nach „Klek“ führenden Türkenstrasse und ist von Dradevo in 1'/, Stunden leichten Steigens zu er- reichen. Oben Schlunde, strecken angekommen, standen wir vor einem tiefen der in unabsehbare Tiefen sich hinab zu er- scheint. Steine hört man an den Wänden an- schlagen, aber nicht auffallen. Die Leute behaupten, dass | diese mit Sagen und Mythen umkleidete Höhle einen Gang aussende, der erst bei „Sjekose* münde, was immerhin leicht möglich ist. Nachdem mir daran gelegen war, Gelege oder Nest- junge der Felsentaube zu erhalten, musste sich Jemand abseilen lassen. Den Betreffenden sollte, mich eingerechnet, das Los bestimmen. Wie der Morgen graute und die Fleder- mäuse hineinschwirrten, liess sich der Pandur hinab. Nicht lange dauerte es, strichen prasselnden Fluges sechs Tauben heraus, von denen ich zwei erleste. Endlich erschien auch der Pandur wieder Oberfläche mit einer lebenden Taube. Er hielt sie, wie er sie gefangen, zwischen den Zähnen. Sie war ihm in dem engen Gange an die Brust geflattert und er hatte zugeschnappt. Auf dem Heimwege trat ich einen Ziegenmelker (Caprimulgus europ.) („klepetavac*) an der auf, der sofort von zwei klemen Sängern auf das Heftigste | verfolet wurde, so dass man den knarrenden Flügel- schlag des Finsterlings und das zormige Geschrei "der kleinen Sylvien ziemlich weit hören konnte. Montag 8. Blatofahrt, Heim der Blässhühner sucht: auf einem, Reste eimer Adlermahlzeit, eine zerrissene Fulica gefunden ; Abends furchtbares Gewitter; morgen geht es für zwei Tage a 150 Patronen hinaus in’s „gornji blato“! 9. Für heute war die grosse Partie in das „gornji blato« festgesetzt. ausgesprochen, diese gänzlich unbekannte Blatoregion zu besuchen, stets aber, wenn ich um Führer fragte, so ausweichende Antworten erhalten, dass ich merkte, es müsse mit dieser Sache seine Bewandtniss haben. Gestern hatte mir Mato Ljuban anvertraut, dass in der „Rakita“ des „gornji blato“ Millionen von Enten und Reihern eine Brutstätte besitzen, dass dort ein Fischer, Namens Gjure Krakie mit seiner Sippe hause und dass nur diese Familie das, seit Alters her allgemein anerkannte Recht besitze, diese Colonie durch vernünftiges Ausnehmen der Eierüberzahl zu hegen und diese theils selbst zu ver- wenden, theils zu verkaufen. Gjure, ein seiner Gewalt- thätigkeit wegen berüchtigter Mann, wahre sein Recht und be- im Blato befindlichen Baumstrunke Ich hatte schon sehr oft die Absicht : | in manche einsame, gornji blato“ weisen, der es „Es sei ihnen Niemand dürfe den Weg in’s „ nicht mit ihm zu thun haben wolle.“ Allen auch lieber so, denn wenn sie jene dalmatinischen Freunde des Schiesssportes einmal in dies Gebiet führen würden, so mordeten diese in der Brutzeit schonungslos Jung und Alt, die Vögel kämen nicht wieder und Nie- mand hätte einen Nutzen davon. . . sogar Gott würde zürnen.“ „Vor wenigen Tagen habe er mit Krakie über meine Weniskeit gesprochen und dieser lasse mir sagen. er freue sich, mich zu sehen, er wolle mich am Dienstag bei der „Longja* erwarten.“ So Mato Ljuban. Zu Mit- tag nun brachen wir, d.h. Philipp. Martin Tomi und ich in einer grossen Trupa, wo ich mich wenigstens niederlegen konnte, von Krupa auf. Es gibt in das „gormji blato“ zwei Wege. Der eine führt den Krupa- fuss hinauf, der, wie erwähnt, den Abfluss des dortigen „jezero* bildet, er ist sehr beschwerlich, weil der Schiffer mit der oft starken Strömung zu kämpfen hat und die Fahrt daher volle sechs Stunden in Anspruch nimmt: - der zweite geht über das Heim der Blässhühner im Blato hinauf ungefähr bis an die Spitze der Halbinsel „Ostrog* und biegt dann nach Osten hinüber, wo er sich durch ein wahres Labyrinth von kleinen, fliessenden Armen und Gräben, den sogenannten „jaruge*, die total verwachsen und sehr schwer auffindbar sind, durchwindet. Wir schlugen, weil der eine Kahn sehr schwer war, den letzteren ein und spannten, da ein sehr günstiger Wind aus Nordwest blies, ein äusserst primitives Segel auf, mit dem wir über die offene Fläche lustig: hinsausten. Dies hörte, wie wir an der Landzunge angekommen waren, auf, denn es begann die „Rakita“, welche die eigentliche Formation des „gornji blato“ ausmacht. - Dieselbe besteht aus einem Urwald von zwei Manns- längen hohem Schilf, das untermengt ist mit einem un- durchdringlichen Dickicht von Weiden und Erlen. Die Wasserfläche ist dicht überkleidet mit einer Decke von Nymphaea alba und Nuphar luteum, so dicht, dass der Kahn nur mit Aufwendung der grössten Kraft hindurch- zuzwängen ist; so undurchdringlich ist: diese aus dem Grunde hervorstehende und in ihm festwurzelnde Pflanzen- schicht, dass die Trupa oft auffährt, als sässe sie auf Felsen. Zu Tausenden liegen da die vermodernden Stämme einer ehemaligen reichen Vegetation, verdorrtes Gestrüpp liegt, oft viele Meter hoch in den Schilfbeständen. ragt aus dem Wasser hervor, das schwarz und unheimlich und doch wieder hell und kıystallren in der „jaruga* träge dahinrinnt. Und dies Alles im Urwald, der unter Wasser ist, der sich ausdehnt, so weit das Auge zu reichen vermag; über dieser Wüste in grandiosestem Sty le der Zauber der Ruhe, die beängstigend wirkt und beklem- mend, weil sie dem Menschen die Nähe der Allmacht ahnen lässt, jene Stille, die nur drei Orte dieser Erde besitzen: Die höchsten Firngebiete unserer Alpen, die weite See und der unentweihte, jungfräuliche Urwald. — Es ist ein schaurig schönes Stück Welt die „Rakita“ dieses Riesensumpfes, der in seiner Art einzig dasteht. Ich habe bald darauf auch die anderen Blatogebiete der Herzegowina besucht: Das „Busko blato* bei Livno und das Mostarsko blato‘, ich habe im Hänsag gejagt und früher noch nicht betretene Stelle im Hochgebirg, im südöstlichen Urwald, auf dem Meere meine Büchse getragen, "aber gar nirgends den colos- salen, unmittelbaren Eindruck der Naturgewalt so verkör- pert gesehen, wie in der „Rakita“ des „Utowo blato*. Ein unentwirrbares Labyrinth von kaum merklichen Fischerpfaden windet sich da durch die Schilfbestände, bald ist der Weg breit, das Wasser offen — aber wo- hin käme der Schiffer, würde er ihm folgen? Denn un- - mittelbar daneben führt der richtige Weg, aber nur der Kundige weiss ihn zu finden. Und die nächste mensch- liche Behausung ist beinahe eine Tagreise entfernt, also was winkt dem Verirrten ? Dessen Nothschrei hört Nie- mand, denn nur Fischer kommen hierher und auch diese nur dann, wenn die Aale („jegulja*) laichen. Dann ist allerdings ein reges Leben, dann spiegeln die Wässer das Feuer der „Maschallahfahrer“, welche die vom Feuer- schein angelockten Fische mit der Gabel erlegen — aber wer sich im Sommer da verirrt, ist verloren. — Auch die Atmosphäre ist um diese Zeit eine entsetzliche. Daher istder Sitz der Malaria zu verlegen, welche in diesem Theile der Herzegowina so furchtbar auftritt, da steigen, hervorgebracht durch die Millionen Theile verwesender Organismen, jene Miasmen empor, welche sie erzeugen. Und doch ist sie schön diese „Rakita“, unaustilebar der Eindruck, den sie hervorbringt, unvergesslich ihr Bild, mir, der ich sie, wie Keiner zuvor geschaut. Selbst die Ormis ist hier nur durch wenige Formen vertreten, die majestätische Stille nur unterbrochen durch den dumpfen Rufder Rohrdommel (Botaurus stellavis) („nebogled* d. i. „Himmelseher“) und das helle Pfeifen des Podiceps minor („pirilonac“), dieses zierlichen Was- sergauklers, den ich hier sammt Familie, bestehend aus ausgewachsenen Jungen antraf. Nach einer fünfstündigen, scharfen Fahrt durch diese Schilfunpfade wurde das Fahrwasser offener, wir begannen SOCH- auszusehen, vor uns dehnte sich schliesslich eine weite Fläche aus, gegen die Berge zu von allen Seiten wieder durch die „Rakita* abgegrenzt — wir waren im „Jezero“. Vielfach beobachteten wir den Haubentaucher (Podi- ceps eristatus) („pljenor“), der in Pärchen, die halbwüch- sigen Kleinen an der Seite, auf der spiegelelatten Fläche auftauchte, um wieder zu verschwinden. Drei wurden angefahren und erlest. Nach dem vierten Schuss traf uns ein, aus einem der Arme kommender Ruf: „o Martine* und im nächsten Moment glitt eine Trupa aus dem Schilf, in der aufrecht im Vorderende ein athı- lethisch gebauter Mann stand, den mehrere Meter langen Fischstecher in der Faust und mitihm den Kahn dirigi- rend, auf uns zu es war Krakic. Bald knarrten die Trupawände zusammen, die Vorstellung war vorüber und nachdem einige Begrüssungs-Cigarretten geraucht worden. übernahm der Fischer die Führung und weiter gings jenem Theile zu, der im südlichen Winkel, an den Ausläufern der „Budisavma* gelegen ist. Flüge von Cormoranen, Reihern und Enten streichen herüber aus dem „dolnji blato* über den Landrücken „Ostrog* in die Rakita des jenseitigen auf dem wir nun dahinfuhren. Das offene und seichte Wasser des diessseitigen Blatos „gewährt“ ihnen eben leichteren und ergieh,igen Fischfang, als der tiefe Rohr- wald des jenseitigen ; dieser jedoch ist einsam, er kann ihre Horste aufnehmen und verbergen — dort fischen, hier brüten die Wasservögel. (Fortsetzung folgt.) Arten der Ornis Austriaco-Hungaria in Portugal, nach William C. Tait (Ibis, 1857, p. 34—96). Von A. Graf Marschall. Turdus viscivorus L. Häufig im nördlichen Gebiet, , Brombeeren; Abzug October. Bei Coimbra häufig, kömmt auch im | mit dunklerem Kopf. wo sie brütet. äussersten Süden vor. Meist drei Bier. Turdus musicus L. Ankunft Anfang October, über- wintert. Abzug mitunter Ende März oder Anfang April; am zahlreichsten im November auf dem Zug nach Süden ; zieht einzeln, paar- oder schaarenweise. Nährt sich von Oliven. Nicht bekannt, ob sie in Portugal brütet. Turdus iliacus L. Ankunft etwas später als Turdus musicus, fast eben so Januar und Februar. Turdus pilaris L. Ankunft später als T. viscivorus und T. musicus, gemein in strengen Wintern. Turdus merula L. In ganz Portugal sehr häufiger Standvogel; singt von Februar bis Ende Juli, nicht aber | wieder im Herbst. Albinos und weisgescheckte Individuen kommen vor. Turdus torquatus L. Selten, kömmt vermuthlich im October von Norden her. Turdus saxatilis L. Gemein und brütet felsigen Gegenden längs des Douro. Strichvogel. Turdus cyanus L. Standvogel, gemein an den felsigen Ufern des Douro. Cinelus aquaticus L. Standvogel, gemein am Rand von Flüssen und Wasserläufen in gebirgigen Gegenden, besonders im nördlichen Portugal, die Jungen bleiben längere Zeit bei den Alten, die ihnen Inseeten aus dem Wasser holen. Saxicola Oenanthe L. Mai bis 17. October auf Felsen am Meeresufer und an steinigen, einsamen Stellen im Gebirge ; streicht im Sommer. in den zahlreich im Winter, Abzug | Sylvia rufa Briss. Ueberall und häufig; Ankunft bei Oporto März und April. Nährt sich vorzüglich von Abart lebhafter gefärbt, Saxicola albicollis Vieill. Nicht im nördlichen Gebiete; in Algarvien und bei Abrantes auf Ebenen, oft auf Feigenbäumen sitzend; streicht im Sommer. Pratincola Rubetra L. Auf Zug bei Oporto vom halben September bis nahe Ende October. Erstes Er- scheinen (1883) 9. September, zum letzten Mal gesehen (1879) am 19. October. Sitzt gern auf den Spitzen trockener Maisstengel. Pratincola rubicola Bechst. Ueberall sehr häufig: sitzt gern hoch ; nistet früher als die meisten anderen Vögel ist nicht scheu; die Paare bleiben beisammen. Gilt für einen Unglücksvogel, weil er, nach der Legende, Judas durch sein Geschrei den Ort angezeist haben soll, an dem Christus sich aufhielt. Ruticilla Phoenicurus L. Zugvogel, erscheint bei Coimbra im September und zieht im October fort. In manchen Jahren seltener als in anderen. Ruticilla Titys Scop. Ueberall an steinigen Orten, nistet auch in Städten in Mauerlöchern und unter Dächern. Sinet von Mitte bis Ende Februar, dann bis Ende Juni, und nach der Herbstmauser von September bis Ende December. Cyanecula Wolfi €. L. Brehm. Häufig auf Zug im August, September und October, in niederem Gebüsch und auf feuchten Wiesen, am Wasser auch in Gärten. Um Oporto früheste Ankunft 10. August, spätester Abzug 17. October. Erithacus Rubecula L. Das ganze Jahr überall, mehr im Norden, wo mehr Laubholz und Regen; findet während des ganzen Winters Nahrung im Freien. Nistet früh in milden Wintern und brütet (22. October 1880) \2a. es ll? vn Bu 64 auch in Gebäuden. In einem Garten bei Oporto ein flug- bares Junges am 4. Januar. Daulias Luscinia, L. Ankunft April, Abzug Herbst. Selten in der Nähe von Oporto, sehr häufig in Minho, Duero und Beira. Sylvia Curruca L. Bei Oporto ? Majorca, Andalusien, im Winter und Frühjahr. Sylvia melanocephala Gm. Ziemlich allgemein ver- breitet im südlichen Portugal, sehr gemeim an den Ufern des Mondego und bei Abrantes; wahrschemlich Standvogel. Bei Oporto am 10. Juni und 23. December. Sylvia Orphea Temm. Lissabon; Juni häufig südlichen Portugal; sehr lauter Gesang. Sylvia atricapilla L. Häufiger Standvogel in Gärten | ganze Jahr, ausser No- und Waldgegenden; singt das schwächer in der Mauser vember, December und Januar, (Juli und August). Sylvia salicaria L. Am Minho, 9. Juni, drei frisch geleste Eier; im Sommer im Zoologischen Garten zu Lissabon, August, September und October zahlreich in den Gärten und Obstgärten ; liebt sehr Feigen, Hollunder- beeren u. del. Regulus ignicapillus Licht. Im Winter paarweise ; soll bei Gibraltar brüten. Regulus cristatus L. Im Winter kleine Schaaren. Sylvia collybita Vieill. Häufiger Standvogel ; häu- figer im Herbst. Brütet im Dorngesträuch, 1 Fuss ober dem Boden; singt von Anfang Februar bis Ende August und kurze Zeit im November. Sylvia trochilus L. Auf Zug im August und Sep- tember, soll in Süd-Spanien brüten. —— HOCH Sylvia sibilatrix Bechst. Ein Exemplar. im Museum zu Lissabon. Sylvia Bonellii Vieill. Ein Exemplar im Museum zu Coimbra ; soll dort im Herbst vorkommen. Sylvia strepera Vieill. Häufig im Röhricht sumpfiger Gegenden, Ankunft Frühjahr, Abzug Ende October, nistet Mai und Juni: im Ausust in Hecken und Obstgärten. Sylvia arundinacea L. Häufig: im dichtesten Röhrieht: Nest becherförmig, aus trockenen Grasstengeln künstlich sewoben, an 2 bis 3 hohen Rohrstengeln befestigt. Sylvia alyalsııı Vieill. Gemein ; Ankunft Früh- ling, Abzug Herbst. Liebt Dormbüüsche: nisten 1 bis 2 Ellen ober dem Boden; Nest offen, leicht und zierlich aus Grasstengeln. Sylvia schoenobaänus L. Gemein bei den alten Salzteichen bei Oporto von der 1. Hälfte August bis zur 2. Hälfte October im Röhricht. Zug im August und Sep- tember ; 2 Stück am 5. November bei Abrantes. Syivia naevia Bodd. Zug September und October mit Sylvia aquatica, bewohnt ähnliche Gegenden wie diese Art; gemein in den angeschwemmten Ebenen alı Mondego unterhalb Coimbra im September und October, einmal im Januar gesehen. Sylvia luscinioides Savi. Einmal ein alter und ein junger Vogel in einem Sumpf bei Coimbra. Accentor modularis. Gemeiner Standvogel im nörd- lichen Portugal; sehr häufig an der Mündung des Dauro, wo er nistet und brütet, und seme südliche Grenze in Portugal zu liegen scheint. Meist 3 Eier (weniger als in England). Bei Coimbra selten, bei Gibraltar selten und nur im Winter. Notizen. In dem auf Seite 36 dieses Jahrganges befindlichen interessanten Artikel von Ad. Siedentopf, „Scharfer Orientirungssinn einer Krähe“, ist die in dem betreffenden Neste der Rabenkrähe enthaltene Eierzahl mit acht Stück angegeben. Da bisher das Maximum der Eierzahl eines Geleges von allen 3 europäischen Krähenarten mit sechs als Ausnahme, gewöhnlich aber mit vier bis fünf allge- mein angesetzt wurde, wäre es interessant zu erfahren, "ob Herr Siedentopf sich persönlich von diesem enormen Gelege überzeugt hat und ob analoge Fälle schon öfters beobachtet worden sind. Bei unseren Elstern freilich kommen hie und da Gelege von 8 Stück vor. Othmar Reiser. Wie alt ein Storch werden kann. Die Stadt ’sGra- venhage führt einen Storch im Wappen und schon von Alters her werden zum lebenden Wahrzeichen in den Gebäulichkeiten des städtischen Fischmarktes mehrere dieser Vögel auf Gemeindekosten im Leben gehalten. Heute (8. April) ) ist der Patriarch dieser kleinen Gesell- schaft eingegangen, nachdem er, jung aus dem Neste ae während 70 Jahren in der Gefangenschaft geleh H. von Rosenberg. s@ravenhage, April 1887 Winterstand Vocsa bei Pancsova, Bord „Kolowrat“, am 9. Feber 1887. — Vor circa 8 Tagen hatte es hier sehr milde Zeit, in der Sonne zeigte das Thermometer + 12—-13° R., während der niederste Punkt + 3’ R. war. Das Bis, welches bis jetzt auf der Donau rann, verschwand gänz- lich und es hatte den Anschein, als wäre es mit der Wintersaison vorüber. Am 31. Jänner bemerkte ich gelegentlich eines Ganges im Freien, Flüge von Pelikans und wilden Schwänen. Dies stünde mit der oben geschilderten Witte- rung so ziemlich im. Einklang; indem die genannten Vogel- Gattungen bei Beginn der wärmeren Jahreszeit die nördlichen Länder aufsuchen ; doch ‘konnte ich nicht klug werden aus der Flugrichtung derselben, denn sie flogen von Nord nach Süd, also gerade umgekehrt. Doch schon nach einigen weiteren Tagen sollte mir Aufklärung . werden. — Wir bekamen kalte Witterung, die Queck- silbersäule des Thermometers begann wieder zu sinken und die bereits zum Theil aufgethauten Wassertümpel, deren es in der Umgebung sehr viele gibt, bekamen eine ziemlich dieke Eisdecke. — Von den Schwänen und Pelikans, welche sich am besagten Tage zu kurzer Rast in der Donau niederliessen, war schon nach einigen Stunden Nichts mehr zu sehen. Nur heute bekam ich wieder einen Flug nordwärts ziehender Schwäne zu Gesicht und wir haben hier doch noch immer kalt und heute besonders ein sehr heftiges Schneegestöber bei starkem, schneidendem Südostwinde. Auch zahlreiche Schwärme von kleineren Eulen wurden hier gegen Ende des Monats Jänner beobachtet. Widter Franz. Merkwürdiger Appetit einer Henne. Im Hause des Herrn Grafen Marschall wurde eine Maus von einem Rattler todt gebissen und liegen gelassen. Eine sehr zahme weisse Cochinchinahenne eilte herbei und verschlang die Maus mit Haut und Haar. — ICE — 65 Vereinsangelegenheiten. In der Ausschusssitzung vom 7. März ]. J. wurden Herr Fritz Zeller zum 2. Vice-Präsidenten, die Herren: Universitätsprofessor Hofrath Dr. Carl Claus, Alfred | Haffner, Prof. Dr. Rudolf Lewandowski, Leopold Pianta, Dr. Leo Pribil und Hofrath Alois Watzka in den Ausschuss gewählt. In der Generalversammlung vom 1. April 1. J. wurden die Herren Vietor Ritter von Tschusi zu Schmid- hoffen und P. Blasius Hanf zu Ehrenmitgliedern des Vereines ernannt. Der Rechenschafts- und Cassabericht pro 1386 wurde in der Generalversammlung vom 1. April l. J. genehmigt. Freitag den 22. Apnil 1. J. wird Herr Custos von Pelzeln „über die Vogelwelt Afrikas‘, rritz Zeller „über ein diesjähriges Nest des Wasser- staares“ und Herr Hansv. Kadich über „heurige Früh- | jJahrsbeobachtungen“ sprechen. (Im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissenschaften. 6 Uhr Abends.) Neu beigetretene Mitglieder. Herr Julius Heidenreich, k. k. Lieutenant im 4. Festungs-Artillerie-Bataillon, Wien, k. k. Arsenal. (Durch Herrn Baron K otz.) Herr Alfred Schoeck, Maler in Brunnen, Vier- | waldstättersee, Schweiz. (Hötel Fassbind.) Herr | | Herr A. @. Vordermann, Mitglied des inter- nationalen perinanenten ornithologischen Comites in Ba- tavia auf Java. Herr Eduard Pfannl, Gutsbesitzer, Niederhof bei Schrambach, Niederösterreich. (Durch Herın O. Reiser.) Herr Dr. Johann Steinbach, Hof- und Gerichts- advocat in Wien. | Die P.T. Herren Mitglieder werden gebeten, den ‚Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 1887 noch vor Ende April 1887 an den Vereins - Gassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauernmarkt Nr. Il einzusenden. Correspondenz der Redaction. Herren G. v.B..... y, U.A.,R.E..r,N., GrafenA.M...... Baron H. v.R a GIEStACHE 2 alevachaBegkr: | Für die Einsendungen unseren besten Dank. — Naturhist. Institut : Wir az Linnaea, B., Herrn Dr. Stephan Freiherrn v. CD OROTOR.OLO n, Gr. Wir bestätigen dankend den Empfang der interessanten Abhandlung. Die Publication beginnt in Nr. 5. — Herrn Gymnas.-Lehrer J.S....k Für die Vebersendung der fannistischen Arbeit über Bosnien bestens haben die Richtigstellung veranlasst. Sarajevo. dankend sehen wir den angekündigten weiteren Einsendungen mit Vergnügen ent- gegen. Errata. die Grösse und Farbe der „Augen“ aller enrop. Pag. 30 soll es heissen: Vögel, Herausgegeben von „Wilh. Meyer“ statt „Wilh. Meves“. Europäische ISIN NIE .. = . m m Re Vogelbälge und Bier | Der Naturhistoriker.. hat in reicher Auswahl auf Lager & Illustrirte Monatsschrift ON . C) Berlin N. 4, Linnaea. | & für > ER Lehrer uns Naturfreunde. we 5 N 10, . . o»>r Schwarze Sumatra. = Mit dem Beiblatte: & Nachzucht v. Import aus Amerika, präm. | SQ . ‚nl: [9 . - a mit I. Preis auf der Clubausstellung in Lü- E „Die Lehrerbibliothek und „Die Lehrmittelsammlung >» beck u. der internationalen Geflügelausstel- RO (Literarischer Anzeiger nennenswerther neuer Erscheinungen auf dem Gebiete der KR lung in Kopenhagen, gebe ich einige Stämme ze gesammten Literatur und des Lehrmittelwesens). er Da et) ’ Oo Page en AD 1, 2, S4er u. 85er Brut preiswerth ab. ER —- 8% Bo "erhi . 6 Gottlob Huhle. E In Verbindung > Pulsnitz in Sachsen. ES mit zahlreichen Fach- und Schulmännern > Pr an E herausgegeben von > 2 = e 5 Zier- und Parkgeflügel. | + Dr. Friedrich Knauer. SS $ Goldfasanenhennen, ä Stück 16 Mark. Er ——— { >) WW. 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Hofbuchhandlung Wilhelm Frick in Wien, I., Nr. 27, entgegengenommen, und einzelne Nummern ä 50 kr. — 1 Mark daselbst abgegeben. — Inserate 6 kr. — 12 Pfennige für die 3faclı gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Nittheilungen an das Präsidium sind a von Echt in Nussdorf bei Wien; alle redactionellen Mittheilungen, Sendungen von Manuscripten, R b. Mi | Graben n Herrn Adolf Bachofen 1887 sexemplaren u. s. w. an . ansi den Redacteur Dr. Friedrich K. Knauer (siehe die Randbemerkung unten) zu richten. — Vereinslocale: I., Universitäts- platz 2. — Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. Inhalt: Die Falkenbaize bei den Arabern in Algier. Mitgetheilt von Baron H, von Rosenberg. (Schluss.) — Wie schaffen alte Vögel ihre Jungen fort? Von Ernst Hartert. — Der Tannenheher als Brutvogel bei Lilienfeld (Niederösterreich). Von Edm. Pfannl. — Hundert Tage im Hinterland. Von Hanns v. Kadich. (Fortsetzung.) — Nachtrag zu den Bemerkungen über „Eine neue und wichtige Art der Brieftaubendressur*. Von Jacqnes Helfer in Wien. — Bernicla torquata in Südböhmen. Von Karl Bartuska, Lehrer in Budweis. — Erlegung eines Buteo desertorum Daud. in Tirol, Von Ludwig Baron Lazarini in Innsbruck. — Ueber den Hybrid zwischen’ Lagopus albus und Tetrao tetrix. Von Professor Dr. Robert Collett in Christiania, In’s Deutsche übertragen von Dr. Stefan Freih. v. Washington. — Beitrag zur Ornithologie Bosniens und der Hercegovina. Vom Gymnasial-Lehrer Johann Seunik in S evo. — Arten der Ornis Austriaco-Hungarica in Portugal, nach William €. Tait. Von A. Graf Marschall. (Fortsetzung.) — Geflügel- und Vogel-Ausstellung in Marburg a. d. Dran. — Notizen. — Literarisches. — Vereinsangelegenheiten. — Inserate. Die Falkenbaize bei den Arabern in Algier. (Frei nach dem Französischen des Jules Gerard. Mitgetheilt von Baron H. v. Rosenberg. (Schluss.) Hat ein Chef Ort und Zeit zum Abhalten einer Hasen- Jagd bestimmt, so verlässt er den Douar gefolgt von seinen Falknern und den besten Reiten des Stammes. Am Orte der Zusammenkunft angekommen, küssen ihm die eingeladenen Edlen aus der Nachbarschaft die Hand und auf ein vom Häuptling gegebenes Signal, stellen sich die Falkner in einer Linie hinter einander reitend in Bewegung, währenddem die Reiter in aufgelöster Fronte zu beiden Seiten in einem Halbkreis Stellung nehmen, mit ungefähr 10—15 Meter Zwischenraum von Pferd zu Pferd. Ist dies geschehen, geht es im Schritte vor- wärts, wobei die Reiter auf beiden Flügeln allein dafür zu sorgen haben, dass sie die Falkner nicht überholen. Wirdnun ein Hase flüchtig, so gibt Derjenige, welcher ihn zuerst bemerkt ein Zeichen, worauf man zewöhnlich dem besten Falken zuerst die Kappe abnimmt und ihn in die Luft wirft. Freigelassen erhebt sieh der Vogel in spiralförmigem Fluge, der Falkner folgt im gestreckten Trabe der Riehtung, welche der Hase senommen und ermuntert seinen Vogel durch Zurufen, bis er diesen auf den laufenden Hasen stossen oder über dem sich drücken- den schweben sieht, welches Letztere zumeist im freien wenie bewachsenen Boden «eschieht. ‚Jetzt werden alle mitsenommenen Vögel nach dem Thier geworfen und man geniesst nun ein Schauspiel voller Anziehungskraft, wenn man sie nun einem nach dem anderen auf den Hasen ZEE- Da während der schöneren Jahreszeit Berufsgeschäfte öftere Abwesenheit des Redacteurs von Wien erheischen, wird gesicherter Uebernahme der Einläufe wegen ersucht, alle für die Redaction der „Mittheilungen“ bestimmten Briefe, Manuseriptsendungen u. s. W. unter folgender Adresse einzusenden: An die Administration der Monatsschrift: „Der Naturhistoriker‘': Wien, VIIL, Buch- feldgasse 19. (Für die ornithologischen Mittheilungen). ME 65 stossen und ihn mit den Krallen schlagen sieht, ohne dass jedoch dessen Lauf dadurch gehemmt wird. Möge er aber laufen oder sich drücken, so schlägt ihn der eine oder andere Vogel erst dann, sobald er betäubt kein Lebenszeichen mehr gibt. Ist dies geschehen, so werden die Falken auf ein Zeichen vom Häuptling zurückgerufen und wird nun ein anderer Hase aufgesucht. Weil, wenn einmal gesättigt, die Vögel anfangen träge zu werden, so ruft man sie so vasch wie möglich wieder zurück und lässt man sie nur an dem zuletzt aufgetriebenen sich sättigen. Es kommt nicht selten vor, dass der Hase, wenn er den Falken bemerkt, unter dem Bauche der Pferde Zuflucht sucht, und dass der Vogel ihm bis dahin folgt. Die Jagd wird dadurch um so inte- ressanter. Da Letzterer das Beutethier nur schlagen kann, wenn er scheitelrecht auf dasselbe stösst, so ist ihm das Pferd dabei im Wege, und gibt er alsdann seinem Aerger darüber durch scharfes Geschrei Luft, indem er bald unter, bald rundum das schützende Pferd fliest. Gleich- siltig ob der Reiter rechts oder links springt, vor- oder rückwärts, der arme Hase heftet sich an des Pferdes Schritte und verlässt es nicht mehr. Hat dieses Spiel nun lange genug gedauert, so steigt ein Reiter ab, ergreift den Hasen und trägt ihn Angesichts der Falken inmitten des Kreises, wirft ihn, nun so weit er kann, von sich ab und kaum zur Erde gelangt, stossen alle Vögel anf ihn los, um ihm den Gmadenschlag zu geben. Feldhühner werden in ähnlicher Weise gejagt, nur mit dem Unterschiede, dass die Reiter, statt einen Halh- kreis zu bilden, in gerader Frontlinie reiten. Doch ist diese Jagd weniger anziehend und wird darum auch seltener geübt. Am interessantesten aber, sowohl für die Europäer wie für die Eingebomen und wobei zueleich der Muth des Falken sich am deutlichsten ausspricht, ist das Stossen auf Trappen. Wie schon bemerkt, sind es die Stämme des Südens, welche hauptsächlich diesen Vogel jagen, da derselbe die kälteren Gegenden meidet. Die dortigen Häuptlinge, vollständig für diese Art von Jagd ausgerüstet, entfalten dabei einen Reichthum an Pferden und Dienern, wodurch das Interesse wesentlich erhöht wird. Nicht selten sieht man dazu zwei bis drei- hundert der besten Reiter vereinigt. Man begeonet den Trappen diesseits und jenseits des Gebirges, welche das Thal von der Wüste scheidet und zwar gewöhnlich in Trupps von 10—30 Stück. Da diese Vögel gewöhnlich Reiter nahe an sich herankommen lassen, so formiren sich diese auf der Ebene in eine lange gerade Linie mit Zwischenräumen von 20 Meter und mehr von Pferd zu Pferd. Geschieht es nun, dass die Trappen schon auf grosse Entfernung abstreichen, so begnügt man sich die Stelle ihres Wiedereinfallens nicht aus dem Auge streuten er ER Hera a bis man eine andere Trappe auf dem Boden sieht, oder die erst ange- troffene in unmittelbarer Nähe wieder aufstösst. In beiden Fällen werden zwei oder drei der besten Falken geworfen. Sobald nun die Trappen die über ihnen kreisenden Vögel zu verlieren und reitet weiter vorwärts, bemerken, so drücken sie sich nach Hasenart auf den | Boden und warten ruhig ab, bis die Falken eine aus ihrer Mitte zur Beute gewählt. Haben nun diese zwei- oder dreimal auf die Letztere gestossen, so flüchten alle und nur die eine Trappe bleibt fest am Boden liegen und wird auf der Stelle getödtet. Da nun aber diese Jagd in solcher Weise weniger Reiz hat, so gibt man sich alle mögliche Mühe zu verhindern, dass das Beutethier sich drückt. Dieses, welches die Gefahr, worin es schwebt, wohl bemerkt, bleibt so lange wie möglich unter Seineseleichen um das ihm drohende Geschick abzulenken ; doch unab- lässig gejagt trennt es sich von der Truppe und steigt nun scheitelrecht in die Luft, um semen Feinden die Höhe abzugewinnen. Jetzt werden auch die übrigen Fal- ken geworfen und alle bis dahin auf dem Terram zer- Reiter eilen nun im fliegenden Trabe herbei. Gewöhnlich dauert der Streit in den Lüften lange, bis es dem Falken gelingt die Trappe zu überflügeln, auf die- selbe zu stossen und ihr emen Flügelknochen zu brechen oder in die Augen zu hacken. Verfolger und Verfolgte fallen dann inmitten des durch die Reiter gebildeten Kreises zur Erde. Zuweilen geschieht es auch, dass die Trappe anstatt zu steigen geradeaus wegstreicht und Reiter und Falken so lange mit sich nachschleppt, bis es dem einen oder an- deren dieser Letzteren gelingt, sich an dieselbe festzu- krallen und sie niederzuschlagen. Freilich kann auch die Verfolgung stundenlang dauern, ohne zum Zwecke zu führen und gibt dann der Chef ein Signal zur Rückkehr, die Fortsetzung der Jagd den Falknern überlassend. Manche Häuptlinge in Algier unterhalten einen statt- lichen Flug von Falken, ohne sich dessen jemals zu bedienen. Ein Solcher ist ‘eine unerlässliche Zugabe des Luxus, und ein äusseres Zeichen von Macht und Grösse in den Augen des Volkes. Begibt sich ein solcher Häupt- ling auf Reisen, so reiten ihm seine Falkner voraus oder folgen hoch zu Ross und reich bewafinet und ausgerü- stet. Der Anblick eines solchen Zuges ist wirklich grossartig und macht ebensoviel Eindruck auf Europäer wie auf Eingeborene, welch’ Letztere einem solchen Zuge begegnend vom Pferde steigen, und dem Häuptling, auch wenn er ihnen unbekannt, das Knie küssen. Es ist dies die Huldigung, welche der Schwache dem Starken, der Arıne dem Reichen und der Gemeine dem Edlen darbietet. s’Gravenhage, März 1887. RIO — Wie schaffen alte Vögel ihre Jungen fort? Von Ernst Hartert. Vor etlichen Monaten zurückgekehrt, von meiner Reise in Afrika durchblättere ich in freien Stunden die während meiner Abw esenheit eingegangenen Zeitschriften und stosse dabei in Nr. 11 vom 2. Auoust 1885 dieser Blätter auf einen kleinen Artikel von Herın Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen. worin über das Wegschleppen junger Vögel berichtet wird und zur Mittheilung über ähnliche Vorkommnisse aufgemuntert wird, was ich hiermit thue. Schon 18S0 oder 1881*) habe ich in der „Ilustrirten Jagd-Zeitung* ausführlich einen Fall berichtet, in dem ich und mit mir ein damaliger Forstaufseher mit eigenen Augen sah, wie eine Stockente (Anas boschas) die eben ausge- krochenen Jungen aus einem hohen alten Krähenneste zur Erde trug. Auch erinnere ich mich in früheren Briefen *) Meine alten Tagebücher und alten Jagd-Zeitungen habe | ich in Wesel, daher ich nicht genau Jahr und Nummer angeben kann. E. H. aus Schleswig eine Notiz bewahrt zu haben, wo dasselbe kundgethan wird, von einer Ente, die auf dem Stroh- dach einer einsamen Scheune brütete. Die Unmöglich- keit des Herahbspringens oder Herabgestossenwerdens in diesem Falle, wie Brehm es in seinem „Thierleben“ nach Beobachtung an niedrigen Weidenköpfen in der Gefan- genschaft als Regel annimmt, habe ich ausserdem in jenem Blatte durch Experimente nachgewiesen. Auch bei den oft im grosser Höhe in Baumhöhlen brütenden Anas clangula (Clangula glaneion) und Mergus merganser wurde Aehnliches beobachtet, worüber ich später eimgehend zu berichten gedenke. In einem Falle berichtete ein Förster, dass eime Waldsehnepfe ein kleines Junges in den Zehen fortge- tragen habe bei Annäherung einer Gefahr, was ich hier- mit anführe, ohne die Thatsache verbürgen zu können. Wie zart übrigens die Vögel mit ihren harten Schnäbeln Gegenstände anzufassen vermögen, wissen wir von den Kukuken her, welche ihre Eier mit dem Schnabel in die Singvögelnester legen, wobei es sehr selten vor- kommt, dass sie dieselben verletzen. Bei dieser Gelegen- heit fällt mir auch ein, wie sehr es mich gewundert hat, 69 des Weiteren in den habe. Bei obiger Schnepfengeschichte sei es mir gestattet, auf eine 1836 pag. 43 dieser Mittheilungen gebrachte Notiz zurückzukommen, wo berichtet wird, dass eine Dohle (Corvus monedula) einen Spatzen „vom Futter weg- trieb und als er abflog, ihm gewandt nachstrich, ihn mit den Fängern fasste und ohne „Federlesens* verzehrte!* Ich darf hierzu gewiss bemerken, ohne dem Verfasser jener Zeilen irgendwie zu nahe zu treten, dass meiner Ueber- zeugung nach eine Dohle nicht im Stande ist, einen alten gesunden Sperling mit den Fängen zu fassen (denn unter Fängern dürfte doch Fängen verstanden sein). Ich habe bei dem Beobachten von Dohlen und Krähen nie gesehen, dass diese Vögel etwas in den Füssen tragen und halte es für viel eher möglich, dass eine Schnepfe einen Sperling in den Füssen trägt, als eine Dohle. Dass die Dohle Eier und junge Vögel nicht selten verzehrt, ist bekannt, ebenso dass sie im Herbste im Obst Schaden thun können und so ihren sonstigen grossen Nutzen sehr in Frage stellen. „Feinden der Jagd“*) berichtet : : B . * ie Feinde der Jacd“. Eine naturwissenschaftliche Studie zu wiederholten Malen zu sehen, wie Nebelkrähen die | . ) „Die Feinde der Jagd“. Eine naturwissenschaftliche Studie : 3 5 : ER - | über die dem Wildstande wirklich und vermeintlich schaden- doch ziemlich grossen Eier des Haubentauchers (Podiceps | prinsenden Thiere. Von Ernst Hartert. Berlin 1885, bei Wilhehn eristatus) bequem im Schnabel forttrugen, worüber ich | Baensch. Der Tannenheher als Brutvogel von Edm. (Mit oologischem Anhang Als ich Anfangs Juni v. J. meinen hiesigen Besitz übernahm, und den ersten freien Nachmittag zu einem Spaziergang in die Berge benützte, war es unter den gesehenen Vögeln besonders der Tannenheher, der mem Interesse mehr als alle übrigen in Anspruch nahm. Theils weil er weniger allgemein vorkommt, theils weil er mich an angenehme Tage erinnerte, die ich vor Jahren im Bade Carlsbrunn in österr. Schlesien verbrachte, wo ich den Heher zum ersten Male sah. Hatte ich dort nur einige | einzelne Exemplare gesehen, so hatte ich hier eine ganze Familie, bestehend aus 3 Jungen und den Alten vor mir, von denen erstere, obwohl sie schon beinahe ausgewachsen waren, sehr wenig Scheu zeigten. — Seit dieser Begeo- nung blieb mein Interesse für den Heher wach, und auf meine eingezogenen Erkundigungen wurde mir mitgetheilt, dass sich der Heher das ganze Jahr hindurch hier auf- hält und auch hier brütet. Den Sommer hindurch traf ich noch an anderen Orten Tannenheher in Familien zu 4—6 Stück und auch einzelne. Im Herbste nach der Reife der hier in Menge vorkommenden Haselnüsse dürften Heher von anderen Revieren zugestrichen sein, denn man sah mehr als sonst und an schönen Tagen bekam man ihr Kr, Kr, Kr, reichlich genug zu hören. Im Winter ertönte ihr Geschrei lauter und bei schlechtem Wetter kamen sie mehr zu Thal, wo | sie den älteren Fichten, respective deren Zapfen, eifrige Besuche abstatteten; denn Fichtensamen bildet im Winter | hier einen Haupttheil ihrer Nahrung. Schon seit Herbst hatte ich die Absicht, einen der | dunklen Bursche für meine Sammlung zu schiessen. Da ich noch immer wenig freie Zeit hatte, so war dieselbe meiner Lieblingsbeschäftieung, der Jagd, gewidmet und da ich mir auf der Pürsche einen Bock nicht gerne eines | Hehers wegen, der mir immer sicher war, verderben wollte, | von Eiern besitze, ‚ und Sammlern ‚Jahre vergingen, Wien, - | Reiser bei Lilienfeld (Niederösterreich) Pfannl. von Othmar Reiser.) so erlag erst am 28. Februar einer dem tödtlichen Blei. Ich verweilte noch eine Viertelstunde unter der Fichte, von deren Spitze ich den Heher herabschoss und hätte während dieser Zeit noch 2 von demselben Baume herab- schiessen können, ein Beweis, dass der Tannenheher hier nicht gerade selten ist. Da ich aus früheren Jahren eime kleine Sammlung so wollte ich auch em Gelege vom Tan- nenheher erbeuten, umsomehr als ich die Eier desselben in dem Katalog der vorjährigen ornithologischen Ausstellung als selten bezeichnet fand. Keine Idee hatte ich davon, dass im Ganzen erst eine kleine Zahl Nester gefunden wurde, in Nieder-Oesterreich mit Eiern überhaupt noch keines, und wie schwer es den berühmtesten Forschern trotz der grössten Anstrengungen wurde, in den Besitz eines Nestes zu gelangen, so dass oft mehrere ehe selbe an das Ziel gelangten, obwohl weder Mühe noch Kosten gescheut wurden. Davon wurde ich nun theilweise unterrichtet durch einen Brief des Herrn Othmar Reiser (dessen mir so lieb sewordene Bek: re haft ich dem geschossenen Heher verdanke) ddo. März 1887. Den Heher sandte ich nach Wien ern Dörfinger zum Präpariren, welcher Herrn behufs Erlangung eines Geleges an mich ge- wiesen hat. Obschon ich aus diesem Brief ersehen konnte, dass grosse Schwierigkeiten zu überwinden sein mussten, um in den Besitz eines Geleges zu gelangen, so war ich doch sehr siegesbewusst, und meine Antwort an Herm Reiser stellt, günstige Witterung vorausgesetzt, ein Gelege in bestimmte Aussicht! Diese Zuversicht sollte nicht lange währen. Herr Reiser theilte mir mit, dass der Heher immer Mitte, oder in der zweit Su Hälfte des März | brütet und empfahl mir Beobachtung des Hehers während an sie 70 des Nestbaues. — Das Wetter war günstig und so ver- leste ich mich denn auf das Beobachten. Mit einem Feld- stecher ausgerüstet suchte ich mir einen Punkt des Reviers, von welchen aus ich weite Umschau halten konnte über Theile, in welchen ich den Tannenheher vermuthete. Drei halbe Tage lag ich auf der Lauer — der Heher war ver- schw unden; kaum dass ich in weiter Entfernung einen zu sehen ‘bekam, dessen Flugrichtung mir gar keinen Aufschluss gab. Auch das Kratschen war verstummt. Mit dem Beobachten ging es nicht, ich musste meinen Plan ändern; und die mü hevolle Suche an den hier so steilen Hängen begann. Meinen Leuten setzte ich eine Belohnung aus, im Falle einer ein Nest des Tannenhehers findet. Sie nennen selben den „schwarzen“ Heher zum Unter- schied vom rothen (dem Eichelhähen). Was ich von den Leuten zu hoffen a wusste ich im voraus; ‘um So mehr, als sie ganz bestimmt behaupteten, er brütet im April und zwar in Baumhöhlen. Diese Leute zu über- zeugen, dazu fehlte mir die Zeit und überdies wusste ich aus Erfahrung, dass es bei ähnlichen Suchen weniger auf die Quantität der Sucher als auf deren (ualität an- kommt. — So machte ich mich denn allen an’s Werk und begann von der Thalsohle aufwärts sonnseitig gele- sene Nadelhölzer oder gemischte Bestände absusuchen. Tech suchte 2 Tage ohne jeden Erfolg, vom Tannenheher war nichts zu sehen und zu hören. Als ich am Abend des 2. Tages nach Hause kam, fand ich Herrn V. von Tschusi’s Monographie des Tannenhehers vor, die Herr Reiser so freundlich war, mir einzusenden. Meine Erwar- tungen, die schon stark redueirt waren, wurden durch dieses so vortreffliche Buch im ersten Momente gänzlich zerstört. — Was sagten alle die Capaeitäten auf omi- thologischem Gebiete über die Auffindung der Nester? „Nach jahrelangen, erfolglosen Bemühungen etc ete.“ — Ich hatte einen Kampf gegen Windmühlen begonnen, in welchem ich unterliegen musste. Obwohl ich wusste, dass die Zeit drängte und das Wetter noch immer sehr günstig war, blieb ich durch 2 Tage unthätig, d. h. ich las die Monographie 1, 2 ja 3 mal, besonders den die Auffindung der Nester betreffenden Theil; und sonderbar, je länger ich-las und verglich, desto mehr wurde mir zur Gewiss heit, dass ich zum Ziele gelangen konnte und musste, denn unter theilweise so günstigen Verhältnissen haben die in. dem Werke genannten Forscher vielleicht nicht gesucht, obwohl sie geschultere Leute zur Ver- fügung gehabt haben dürften, oder sich mittelst Aufruf an die Bevölkerung wendeten. Die hiesigen localen Verhältnisse sind eben ausser- gewöhnlich günstige und berechtigten mich noch immer oder wieder zu den schönsten Hoffnungen. In meinem Revier von 600 Joch dürften 2, auch 3 Paare Tannen- heher brüten. Nun sind von diesen 600 Joch höchstens 100 Joch Nadel- oder gemischter Wald, welcher so alt, oder so gelegen ist, dass er überhaupt in Betracht kommt und auch diese 100 Joch sind im mehrere oft kleine Par- cellen getheilt, welche durch Alpenweiden, Schläge oder Jungholz getrennt sind. Bei der Suche jedenfalls ein grosser Vortheil und nach meiner Meinung zugleich mit ein Grund, weshalb der Tannenheher hier verhältniss- mässig häufig vorkommt; denn dichtgeschlossenen Nadel- wald mit astlosen Stämmen scheint er — mindestens zum Brüten — nicht zu lieben. | so waren sie | nun — obschon die Abbildung Aus der vorerwähnten Monographie eisah ich, dass ich nicht Unrecht hatte nur an südlich oder südöstlich gelegenen Hängen zu suchen; doch musste ich weiter hinauf, als ich bisher gesucht hatte, da von den gefundenen Nestern kaum eines unter 2000 Fuss gestanden hahen dürfte. Da nun mein Revier im höchsten Punkte bis zu 940 Meter ansteigt, so suchte ich mehr nach oben. Für Samstag den 12. hatte ich mir 2 Leute bestellt, die mir behilflich sein sollten ; da jedoch Schneesturm eintrat. nicht gekommen und ich auf mich selbst angewiesen. Am Nachmittag desselben Tages fand ich ein im Bau begriffenes Nest. Die theilweise fertige Unterlage und Wände bestanden aus frischen Fichtenzweigen. die mir abgebrochen schienen. — Das war Etwas! Nach stundenlangem weiteren Suchen fand ich gegen Abend ein ganz ähnliches Nest, welches mir der Vollendung nahe schien, da schon, wie ich trotz des darin liegenden Schnee’s bemerken konnte, die Nestmulde, welche aus Moos und Grashalmen bestand, im Bau und der Vollendung nahe war. — Ich hatte tagelang vergebens gesucht und hofite und Beschreibung wenig oder gar nicht stimmte — gleich zwei im Bau begriffene Nester .von Tannenheher gefunden zu haben. Wer sollte jetzt beinahe noch im Winter ausser ihm brüten ? — An Eichhörnchen dachte ich wohl, doch von den vielen Bauten der Eichhörnchen, die ich gesehen, liess sich keiner mit den angefangenen Nestern vergleichen. Herrn Reiser hatte ich schon vorher eingeladen, sich au der Suche zu betheilicen und schrieb ihm noch selben Abend von dem vermeintlichen Erfolg, hinter welches Wort ich - allerdings ein grosses ? setzte, da ich doch sehr im Zweifel war. Sonntag zeitlich früh begab ich mich zu dem erstgefundenen Nest und setzte mich gut verborgen zur Beobachtung an. Als zwei Stunden verstrichen waren und sich noch immer kein Vogel sehen liess, gab ich den Posten auf und wollte zu dem zweiten Neste gehen. Auf dem Wege dahin fand ich ein aus dem gleichen Material gebautes Nest wie dasjenige, zu welchem ich mich begeben wollte, nur war es älteren Datums, da die Fichtennadeln schon gelblich wurden. Ich stieg hinauf und fand in dem Neste einen vor Wochen halb verzehrten Maulwurf. — Solche Eier suchte ich nicht. Aber es sollte noch besser kommen. Nahe bei dem Neste, dem ich zusteuerte, fand ich abermals eim gleichartig gebautes Nest und als ich oben anlangte wohl keine Eier in demselben, aber dicht neben demselben auf einem Aste — Losung vom Edel- marder, den ich auch für den Erbauer all’ dieser Nester halte, umsomehr als ich ihn nachträglich öfter in der Nähe spürte. — Tags darauf kam Herr Reiser und da ich ihm von den im Bau beeriffenen Nestern schon ge- schrieben hatte, so musste ich meine Blamage eingestehen. Ich wusste wohl, dass Marder die Baue der Eichhörnchen benützen, dass sie aber selbst Nester bauen, denen der Vögel ähnlich, hatte ich bisher nicht gehört. Obwohl seit 24 Stunden Schneetreiben herrschte und mehr als einen Schuh hoch Neuschnee lag, besichtigten Herr Reiser und ich doch diese Nester und waren mindestens darüber einig, dass der Erbauer ein Säuge- thier. Ich war nun wieder auf dem Punkte angelangt, wo ich mir ebenso leicht das Nest eines Kolibris zu finden getraut hätte, als das vom Tannenheher. (Schluss folgt.) NIS RE Hundert Tage im Hinterland. Eine ornithologische Forschungsreise in der Herzegowina. Von Hanns von Kadich. (Fortsetzung) Schon von Weitem hört man im Diekicht ein Rauschen, ein Asthbrechen, ein Flügelschlagen, ein Chaos der ver- schiedensten Vogelstimmen, ein Kreischen, Aechzen und Pfeifen — ein Bild, wie es in seiner Grossartigkeit bisher nur von Homer geschildert wurde, der zu Ende des II. und Anfang des Ill. Gesanges seiner Tlias gewaltige, sich anwälzende Heeresmassen mit dem Treiben solcher Wasser- und Sumpfvögel vergleicht. Sie kamen mir un- willkürlich damals in den Sinn die unvergänglich schönen und dabei so zutreffenden Worte Vater Homer’s, des- halb mögen sie auch hier Platz finden: Ilias II. 459—464 (Ausgabe Dindorf.) Tov 8, @sT! opvidwv zerenvov ven, /ıyOv 7) Tepdvov m rörvay OoDAt "4082lpov, Asia &v henn.@vı, Kosstpion ar pzedpe, zyda. mal Evd. TOTWYTAL Onranhöuv Rrepl (ee AIIIN00V mpoRranıeoyvrwv, opaparyst DE te heıloy, O< Toy Z)ven TOoAAd. vEo@y mo Hal whısıdav und Ilias III. 1—6. Adrap emel 2öoW: ev AI Tre ovesaw ERH.STOL, Topos: pEv aan 7 evond T’ Toav, opywWes ws, dee TED han, Tepdvoy 1 mereı dpi Tpß, die emel 0DV Yarı@va Faro war Oesparov On.BpoV, what Babe meroven: en Msavoio p en 5 ayöpdsı Mnymaioısı wövov or apa wepuns TON, 460 464 Den Hauptfactor dieser „Rakita« bildet nicht das | Schilf, sondern ein weiter theilweise unter Wasser | befindlicher Saalweiden-, Erlen- und Pappel- urwald ist es, der die Bruteolonien enthält. Ein Eindringen in dieselben ist mit der unsägliehsten Mühe verbunden und war nur so möglich, dass Krakid auch im Vorder- ende unserer Trupa Posto fasste und das Astwerk aus- einanderbog oder niederbrach, während Martin und Phi- lipp den Kahn an den, von Krakid zurückgebogenen Aesten weiter zogen. Oft lag die Trupa gar nicht auf dem Wasser, sondern wurde ruckweise über die Stämme ge- schoben und gezogen — es war eine Höllenfahrt. Ganze Wolken von keihern und Scharben erhoben sich vor uns, um nach kurzem Kreisen sich wieder neben dem Kahne niederzulassen, so dass sich die Aeste bogen. Endlich kamen wir zu der eigentlichen Brutcolonie, deren Anblick kaum zu beschreiben ist. Die Nester bald so niedrig über dem Wasserspiegel, dass wir kaum fahren konnten, bald wieder hoch gegen die Gipfel, die einen gefügte Bauten, fest und rundlich, die andern aus wenigen | welche der lose zusammengefüstem Astwerk bestehend, alle in ihrer Gesammtheit für sich schon ein unabsehbares Diekicht im Urwald darstellend und in diesem stolpernd, sich überkugelnd, breitspurig schreitend und doch wieder lamentirend die hiltlose, junge Brut, die zumeist noch aus unbefiederten Jungen "bestand; in diesem Tohuwabohu ein entsetzlicher Gestank, der von verfaulenden Fischen herrührt und mitten darinnen wir, oft lachend, dass der Kahn umgeschlagen hätte, wäre dies möglich gewesen — es fehlen die Worte das Alles eingehend zu schildern. Es war aber auch zu komisch, zum Beispiele die jungen keiher, die nur aus langen, dünnen Ständern, grossen Augen und dem Schnabel : zu bestehen schienen, zu be- trachten, wie sie dumm — neugierig die Eindringlinge anglotzten und dann in hilfloser Rathlosigkeit aus dem Nest zu klettern versuchten. wobei sie natürlich heraus- fielen und mit unfreiwilligem Besuche die darunterliegenden Seharben beehrten, die den schlangenartigen Hals wag- recht ausgestreckt, mit den grünen Augen boshaft herum:- hlinzelten. Unaufhörlich kreisten ganze Wolken der geängstigten Alten über und um uns, die Luft mit ihrem (Geschrei und, was schlimmer war, mit ihren Exerementen erfüllend, von denen wir bald überdeckt waren. Dann liessen sie sich theilweise, zumeist die Scharben, wieder nieder in unserer nächsten Nähe. Länger denn eine Stunde genoss ich dieses grandiose Schauspiel, dann traten wir den Rückweg aus der Rakita an, um am siidöstlichsten Ufer des „gornji blato* bei der „Longja“ das Nachtquartier aufzuschlagen. Die Fahrt geht nun durch ziemlich breite „nasse Pr fade“ (wie sie Homer nennt) — durch die „Rakita“. In einer Stunde sind wir am traditionellen Bivouakplatz der Fischer, welcher durch eine, köstliches Wasser enthaltende Quelle, die neben der „Longja* entspringt und in’s Blato geht, bezeichnet ist. Die „Longja* war ehemals ein Jagdhaus, erbaut von dem durch seine Gräuelthaten berüchtigten Hansi beg- Riswanbegowid aus Stolad, der hier zur Winterszeit der Entenjagd oblag. Im Jahre 1876 wurde sie zu Beginn des Aufstandes von den Rebellen aus Hrasno niedergehramnt, aber die Mauern ragen heute noch trotzig indie Höhe und dienen dem müden Blatojäger als willkommener Schutz gegen jeg- liches Unwetter. Unsere Beute, die aus 34 Scharben, 15 Reihern, 2 Sumpfweihen und einigen Gelegen bestand, war bald geborgen und unter einem blühenden Granat- strauche der im ehemaligen Erdgeschosse der Jagdvilla aus der Mauer hervorw ächst, loderte ein mächtiges Feuer an dem Krakid einige Aale im eigenen Fette braten liess. Das Quaken der Frösche, das Pfeifen der Wasser- hühner, der Ruf der Käuzchen und das Sausen der hin- und herstreichenden Stockenten sangen uns ein. Hiezu kamen noch neue unqualifieirbare Stimmen der Nacht, Herzegovce mit dem Colleetivnamen „vrag” (Gespenst, d. h. was man nicht greifen kann) bezeichnet. Bald kam hiezu noch ein neues Element: und zwar Gelsen in entsetzlicher Menge. Von Schlaf natürlich keine Spur, denn ihre Musik, ihr Gesang sind unerträglich. Philipp, Martin undKraki< schliefen — ich konnte mieh nur dadureh retten, dass ich nasses Gras und Schilf zusammen schnitt und auf die Flammen warf, wodurch derartige, beissende Rauchwolken entstanden, dass es sogar den Gelsenthieren ungemüthlich wurde. Endlich schwand die bange Nacht, die Käuzchen verstummten — wie der Morgen graute brachen wir auf, — 10. Erst fuhren wir mit Krakid am Ufer hin, wo wir ein Pärchen der Reiherente (Fuligula eristata (.norva kruna*) brütend antrafen; auch die Steissfüsse wurden überlistet und zwei Junge lebend gefangen, am Ende des Jezero verabschiedeten wir uns mit herzlichem Danke von dem biederen Krakid (der mir bei meiner zweiten Reise ganz unschätzbare Dienste erwiesen hat) und fuhren die Krupa hinab. Die angenehme Thalfahrt verlief ohne Zwischenfall und um Mittag betraten wir das heimatliche Ufer von Dradevo. Der Hauptunterschied zwischen dem „diesseitigen“ und „jenseitigen“ Blato besteht darin, dass sich in ersterem fast alle Wasser- und Sumpfvögel ständig aufhalten, weil sie des seichteren und offeneren Wassers wegen, leichter ihrer Nahrung nachgehen können, dass aber alle Hochnister im jenseitig en ihre Bruteolonien haben, in Folge dessen ein ununterbrochenes Hinüber- und Herüberfliegen aus dem einen in's andere besteht, Im „dolnji blato“ brüten nur: Anas boschas, Nyroca leueopthalma, Rallus aquatieus, Gallinula chloropus und Ardetta minuta; die „Rakita* des „gornji blato* be- herbergt dagegen die Nester der d ritten hier brütenden Entenart: Fuligula cristata; dann die Horstcolonien von Ardea cinerea, garzetta, purpurea und comata; ferner von Carbo pyg omaeus, Botaurus stellaris, endlich von: Podi- ceps eristatus, minor und ruficollis, von Circus aeruginosus, Falco laniarius, die alle zumeist im unserem Blato tags- über dem Fischfange obliegen. 11. Zu Mittag wurde mir von heimkehrenden Blato- fischern berichtet, dass in unserem Jezero (in der „Dessila“) sich zwei Pelikane (Pelecanus crispus) („nessie oder nessit“) gezeigt hätten. Eine eilige ans dahin liess mich wohl das Vorhandensein dieser wunderschönen Vögel constatiren, aber anzukommen war ihnen nicht, da das Wasser eben nach allen Seiten zu, weithin offen ist. Die Nacht m der Kuda war entsetzlich. Das Gesummse nimmt schreckliche Dimensionen an. Küchen- schaben, Mehlkäfer und Gelsen, hier und dort eine Maus, Heimchen in Masse vollführen ein Concert, das bereits zu arg wird. Zudem bringt der Abend nicht einmal Abkühlung. 12. Am Morgen zu der ehemals venetianischen Colonie, jetzigen Ruinenstadt „Gabela“, die sich auf steil abfallendem Fels am rechten Narenta-Ufer erhebt, ge- fahren. Dieselbe ist jetzt von Thurmdohlen und denen aus dem Geschlechte der Steinkäuze bewohnt. In diesem Gebiete (auf der Route Metkovich—Mostar) sind die Ruinen von Gabela im Sommer der einzige Punkt, wo Corvus monedula undCypselus ap us („velika lasta“) brütend zu finden sind. Im Gemäuer erstieg ich ein Schlupfloch, dem ich 3 Eier der Athene meridionalis entnahm. Auf dem Rückwege erlegte ich auf einer Narenta-Sandbank en & von Oedienemus erepitans („durlin“) und einen Steinkauz. Der letztere ist hier, meinen vielfältigen Beobachtungen zu Folge, vielmehr Tag-, als Nachtvogel, denn ich traf ihn oft neben den Schwalben auf den Telegraphen- stangen sitzend, ohne dass sich diese im mindesten um den possirlichen Gesellen gekümmert hätten. Selbst, wenn er aufftlog, stiessen sie "nicht nach ihm. Am Abend einen Upupa epops („ kralski pievac* d. i. königlicher „gekrönter Sänger“) erleet. Zum ersten Male hier beot bachtet. 13. Samstag. Heute verkehrt die Fahrpost zum letztenmale. Feierliche Eröffnung der Bahnstrecke Met- kovich—Mostar durch den Herrscher von Bosnien Minister vonKällay. Zu Mittag in den Narenta-Sandbänken herum- gewatet. Mehrere Actitis hypoleueus, Totanus ochropus („baccänet*) und Sterna hirundo enlegt, Alcedoi 2 ida Eher Die Totanus-Arten kommen nur an den Sandbänken der Narenta (in Flügen von drei bis vier Stück) häufig vor. Den Blato- und Krupa- -Ufern fehlen sie im Sommer gänzlich. 14. Sonntag. Früh nach Domanoviec geritten, zum ersten male wieder mit civilisivten Menschen zusammen | — sbogom .. gesessen. thal herabgestiegen, um auf Geier anzusitzen. Nachmittag mit den Herren in’s Bregawa- Resultatlos. Abends heimgeritten, wobei das Pferd und ich beim Uebersetzen des reissenden Flusses bald ertrunken wären. 15. Früh drei Gelege von Merops apiaster er- halten: a) bestehend aus 6, b) aus 5, c) aus 4 Eiern. Die letzten Tage im „Utowo Blato‘“ wurden mit Vorbereitungen und Zurüstungen zur Uebersiedlung ver- bracht, denn für den 19. Juni war meine Abreise über Mostar in die Planina festgesetzt. Am 19. Abends verliess ich das Blato. Der Abschied war schwer, aber es musste sein. Meine Getreuen waren Alle versammelt vor dem Hause meines Wirthes Andria, meine liebsten Gefährten Mato Ljuban, der alte Suman und sein Sohn Philip p-sie gaben mir das Geleite bis Metkovich, von da wollte ich die Eisenbahn benützen. Die ganze Gegend wusste es: „gospar ode* (der Herr geht) — ich hatte die Leute lieb gewonnen und sie mich — der Abschied war schwer. — Noch einmal blickte ich hinaus von dem Friedhofe, der sich auf der Dorfhöhe befindet und da musste ich dem alten Mato das Versprechen geben, zurückzukehren zu ihnen im Winter, wenn der Sumpf überfüllt sei mit Enten... dann ging's hinab zur alten Kula, wo das Pferd gesattelt wartete. Ein leizter Blick noch zurück — dann sbogom hallah hinaus und weiter zu gegen Metkovich. Abends langte ich in Mostar an, erwartet von meinen liebwerthen Freunden Rohrer und Krauss. Dieselben überbrachten mir zugleich die Einladung unseres vierten Jagdgefährten, des Oberlieutenants Eduard Scheich (der mittlerweile als Stationscommandant nach Jablanica transferirt worden war), dort mein Hauptquartier aufzuschlagen und von diesem Centrum aus die Hoch- gebirge des oberen Narentathales zu durchstreifen. Selbst- redend nahm ich diese charmante Proposition an und reservirte mir nur wenige Tage, welche dazu dienen sollten, Ausflüge in das Mostarsko blato und einige andere in- teressante Punkte in der Umgebung der Stadt zu er- möglichen. Sonntag den 21. ritten wir hinaus in’s Mostarsko polje gegen Blagai, um nach den Haidehühnern zu sehen, welche nach der Behauptung vieler Waidmänner daselbst vorkommen und brüten sollten. Auch Herr von Tschusi hatte mich in einem, vor meiner Reise er- haltenen, informirenden Schreiben auf eine diesbezügliche Angabe des Oberlieutenants Bayer aufmerksam gemacht. Die Haidehühner entpuppten sich als Oedicnemus crepitans-Familien, welche sich in den versandeten, gegen die Narenta zu liegenden Poljestrichen aufhalten und hier auch brüten. Der Triel, den ja auch der Volks- mund „Sand-* und „Haidehuhn“ nennt, hatte in unseren Ornithologenkreisen die Meinung wachgerufen, es handle sich da um Syrrhaptes paradoxus. Dieses das eigentliche Sandflushuhn kommt, soweit, meine sämmt- lichen Beobachtungen” reichen, in der Herzegowina und in Bosnien nirgends vor. Es wäre möglich, dass sich Syrrhaptes paradoxus in den bosnisch-serbischen Grenz- strichen findet, denn in Serbien und Rumänien soll es gefunden worden sein, doch ist mir darüber nichts Authen- tisches bekannt geworden. Montag >, Für drei Tage auf den hohen Velez gegangen. — Gänzlich resultatlos im Nebel und Regen herumgestiegen: Tichodroma muraria an den Podvelez- wänden notirt. (Fortsetzung folgt.) SEO — "Ringelgans getroffen von E =] vs Nachtrag zu den Bemerkungen über „Eine neue und wichtige Art der Brieftaubendressur“. Von Jacques Helfer in Wien. In Nr. 4 dieser Blätter liefert Herr Robert Eder einen Nachtrag zu den Bemerkungen über „Eine neue und wichtige Art der Brieftaubendressur‘, weil er der Ansicht ist, dass ich durch meine Bemerkungen zu dem besagten Artikel in Nr. 27 vorigen Jahrganges dieser Blätter den Erfolg des Herın Bronkhorst als zu gering schätzte, sowie die Dressur der Brieftauben zum Hin- und Rückfluge als zu leicht darstellte, und glaubt hauptsächlich aus letzter Ursache, dass diese Art der Brieftaubendressur dadurch leide. In der That halte ich daran fest, dass die Abrichtung von Brieftauben zum Hin- und Rückfliegen im Prineipe nicht schwierig ist, gleich- wohl gebe ich zu, dass die Durchführung dieser Dressur mit viel Mühe und Zeitaufwand verbunden ist; keineswegs aber wollte ich dadurch, dass ich die Dressur als leicht hin- stellte, das Verdienst des Herın Bronkhorst schmälern, denn ich erwähnte ja in meinem Artikel m Nr. 27 vorigen Jahrganges dieser Blätter selbst, dass sich Herr Bronkhorst durch die Mühewaltung, der er sich unter- 208, einigermassen verdient gemacht habe, sondern ich ging dabei nur von der Ansicht aus, dass meine Be- merkungen insoferne aneifernd wirken würden, da durch sie ‘die Dressur leicht und naturgemäss dargestellt wurde. Als ich seimer Zeit in dieser Angelegenheit überhaupt Mittheilungen machte, war ich weit entfernt, mich in eine Polemik einzulassen. Meine Gegenbemerkungen waren ausschliesslich dahin gerichtet, dass die Art und Weise, Brieftauben zum Hin- und Rückfliegen zu dressiren, eben kein Geheimniss ist, wie Herr Bronkhorst behauptet. In diesen Punkte nun stimmen meine Ansichten mit denen des Herın Robert Eder vollständig überein, wie aus dessen Bemerkungen über „Eine neue und wichtige Art der Brieftaubendressur II.“ in Nr. 27 vorigen Jahr- ganges hervorgeht. In Nr. 4 dieser Blätter stellt jedoch Herr Robert Eder die Leistung der Tauben des Herın Bronkhorst als etwas Ausserordentliches hin und motivirt diese Be- hauptung dadurch, dass sich in der einschlägigen Fach- literatur nur wenige Notizen über Hin- und Rückflug von Brieftauben finden. Dies kann umsoweniger als Beweis dienen, da Bücher, wie Meyer’s Conversations - Lexikon und Lewis Wright’s praktischer Taubenzüchter wohl gut und. lesenswerth sind, aber keineswegs die neuesten Erscheinungen auf dem Gebiete der Brieftaubendressur enthalten. Die Ansicht des Herın Robert Eder, dass die Entfernung von 30 km, auf welcher Herr Bronkhorst seine Tauben abrichtete, besonders erwähnenswerth sei, kann ich nicht theilen: denn in meinen Augen und wie ich glaube auch in den Augen eines jeden Brieftauben- züchters ist eine Entfernung von 30km für eine Brief- taube kaum der Rede werth. Als Beweis diene folgender Fall, der sich vor einigen Tagen ereignete. Herr Rath J. B. Brustkay in Wien schiekte nämlich eine junge, kaum 5 Monate alte Taube, welche vom Hause noch nicht entfernt war, an einen Freund nach Stuhlweissen- burg, von wo dieselbe bei dem erstmaligen Oefinen des Schlages durchbrannte und die 241 km weite Entfernung zwischen Stuhlweissenburg und Wien ohne vorherige Trainierung zurücklegte. Diese Leistung ist zwar nicht | mit der Leistung von Brieftauben, welche auf Hin- und Rückflug dressirt sind, zu vergleichen, doch sei damit nur das grosse Orientirungsvermögen der Brieftauben nachgewiesen. Ich bin daher der Ansicht, dass Brief- tauben in einem Umkreise von 30 km sieh immer noch in ihrer Heimat bewegen, weshalb es leicht erklärlich ist, dass sie auf diese Distanz hin- und herfliegen. Daraus folgt nun, dass Brieftauben nur auf kurze Distanz | — worunter ich eirca 30km verstehe — zum Hin- und Rückfluge abzurichten sind; das Gelingen dieser Art der Dressur auf weitere Entfernungen bezweifle ich jedoch. Herrn Robert Eder, der Versuche mit Brieftauben in der in Frage stehenden Weise zu machen gedenkt, wünsche ich guten Erfolg, und es wird mich freuen, darüber ge- legentlich zu hören. OB T Bernicla torquata in Südböhmen. In der letzten Nummer der „Mittheilungen* wird | berichtet, dass heuer im März bei Neuhäusel in Ungarn | drei Exemplare der Ringelgans geschossen wurden. In dem Berichte werden zugleich einzelne Exemplare ange- führt, die bei uns in Böhmen erlegt oder beobachtet wurden. Es ist daraus zu ersehen, dass die Bernicla torquata ein für Böhmen seltener Irrgast ist. Dasselbe kann man auch daraus entnehmen, dass in dem fürstlich Schwarzenberg’- schen Jagdmuseum „Ohrad* bei Frauenberg, wo beinahe einjeder Vogel der Vogelfauna Böhmens in mehreren Exem- plaren sich befindet, diese Gänseart bloss durch ein Exem- plar vertreten ist. Es ist möglich, dass sich die Ringelgans öfters aut die grossen Teiche Böhmens verirrt, dass sie aber nicht beobachtet und deshalb selten erlegt wird. Und wenn zufällig eine geschossen wird, so ist selten ‚Jemand bei der Hand, der sie erkennen würde. Sie wird einfach in die Küche gebracht und der eifrige Sammler ist um ein seltenes Stück, dass er gern bezahlt hätte, beraubt. Dasselbe Schicksal hätte bald auch eine heuer erlegte der zu berichten ich heute in der Lage bin. Ich thue es um so lieber, nachdem sich dieser hochnordische Vogel in meiner Sammlung befindet. An den grossen Teich „Dechtär* bei Gross-Uekau (Bez. Budweis) grenzt neben zwei fürstlichen Revieren auch das Jagdrevier der Ortschaft Roschowitz. Am 6. März d. J. schoss ein Bauer aus der genannten Ortschaft nach einem Vogel, welchen er zwar geschossen hat. der aber noch eine Strecke weiterflog, und erst später auf den theilweise zugefrorenen Teich fiel. Das sah ein junger Mann und wagte es den Vogel von der Eisdecke zu holen. In der Meinung, eine grosse Ente zu haben. brachte er ihn meinem Bruder nach Gross- Cekau, der den Vogel als Ringelgans erkannte und dem Ueberhringer für sie einen ausgestopften Säger gab. Mein Bruder präparirte die Gans und überraschte mich mit dieser Seltenheit, die ich in meine Sammlung einreihte. Die Beschreibung dieser meiner Bernicla stimmt vollkommen überein mit der Beschreibung der in Ungarn erlesten und in diesen Blättern besprochenen Ringelgänse. Budweis, 7. Mai 1387. Karl Bartuska, Lehrer. KO — Erlegung eines Buteo desertorum Daud. in Tirol. Am 21. November 1886 wurde in nächster Nähe Innsbrucks aus einer in der Höttingerau gelegenen Auf- hütte ein Bussard geschossen und mir überbracht, dessen | seringe Grösse, feine Fänge und namentlich an den Seiten des Kopfes auftretende rostrothe Färbung in mir die | Ahnung aufdämmern liessen, einen Buteo desertorum vor mir zu haben, dessen Vorkommen in Oesterreich-Ungarn und in Deutschland im Laufe der letzten Jahre, wiewohl nur in einzelnen Fällen, nachgewiesen wurde. Um sicher zu gehen und mich auf mein Urtheil nicht verlassend, sandte ich den Vogel, nachdem er prä- parirt war, der Reihe nach an die Herren Victor Ritter v. Tschusi zu Schmidhoffen in Hallein, August von Pelzeln, k. k. Custos am naturhistorischen Hofmuseum in Wien, und Eug. Ferd. von Homeyer in Stolpe mit der Bitte, den Vogel einer Prüfung unterziehen zu wollen. Nach dem übereinstimmenden Urtheile dieser Herren, welchen ich für ihre bewiesene Gefällickeit verbindlichst zu danken mich verpflichtet fühle, gehört der Vogel der Form Buteo desertorum an und ist somit sein Vorkommen auch für Tirol durch dieses hier erleste Exemplar nach- gewiesen. Dasselbe, ein Männchen, hatte, auf das Reichlichste geinessen, eine Körperlänge von 48 cm. Länge des Ober- tügels und der Flügelspitze, längs der Aussenseite des Flügels gemessen, 38 cm; Schwanzlänge 212 cm; die Mundspalte 34 cm; das Hackengelenk von der Beuge bis an die Wurzel der Mittelzehe 7 cm; dessen unbe- fiederter Theil £ cm: die Mittelzehe 3:5 em; ihre Kralle 2 cm; die Aussenzehe incl. Bindehaut 2:4 cm; ihre Kralle 1:7 em; die Innenzehe 2:2 Hinterzehe 1:6 cm; ihre Kralle 2:6 cm. cm, ihre Kralle 24 em; die | Die Gesammtfarbe des Vogels ist ein dunkles Braun, aus welchem die rostrothe Säumung der Nacken-, Rücken-, Flügeldeck-, Unterrücken- und Schenkelbefiederung deutlich heryortritt. Die Flügel- und Rückenfedern zeigen ausserdem, von der Seite betrachtet, auch rosa-violetten Schimmer. Besonders lebhafte rostrothe Färbung zeigt sich an den Seiten des Scheitels und an den Ohren und Zügel- partieen. ; Das Gefieder der Oberbrust hat rostgelbliche Säume, die Bauchfedern sind mehrfach dunkel gebändert und die lichteren Stellen rostfarben überlaufen ; dasselbe gilt auch von den unteren Schwanzdeckfedern, deren am tiefsten liegende jedoch einförmig weiss sind. Die Schwanzfedern smd am Grunde an der Wurzel weiss, werden gegen die Mitte, namentlich an den Aussen- fahnen, graubraun und dann hell rostroth überlaufen und sind mit elf Querbinden versehen, von welchen die der Spitze nächste die hbreiteste ist. Aehnliche Färbung des Schwanzes habe ich indess bei vielen hier geschossenen Mäusebussarden gesehen, die rostrothe Färbung am Kopfe und die feinen Fänge fand ich nur bei einem beinahe gleichzeitig hier erlesten sehr dunkelbraunen Männchen, welches jedoch sonst weder am Körpergefieder, noch am Schwanze irgendwelche röthliche Federzeichnung aufweist. Der Bussard wurde erlest, als er, auf einen Uhu stossend, denselben in ruhigem Fluge lautlos umkreiste, und befindet sich nun in der naturhistorischen Sammlung des „Ferdinandeums“ in Innsbruck. Innsbruck, am 3. Mai 1887. Ludwig Baron Lazarini. Ueber den Hybrid zwischen Lagopus albus und Tetrao tetrix. Von Professor Dr. Robert Collett in Christiania. Unter Autorisation des Verfassers aus den „Proceedings of the Zooloeieal Society of London“ vom 20. April 1886 in’s Deutsche übertragen von Dr. Stefan Fveiherrn von Washington, zu Schloss Pöls in Steiermark. Einleitende Bemerkungen. Die Existenz zweier Formen natürlicher Bastarde unter den Tetraoniden im Norden Europas war schon im vorigen Jahrhundert bekannt; die eine derselben ist in den Waldungen Norwegens und Schwedens eine ziemlich gewöhnliche Erscheinung, gleicherweise wie sie auch in manchen Gebieten einiger anderer Theile Europas, wo- selbst deren Bastardcharakter den Bewohnern in der Regel wohlbekannt ist, alljährlich angetroffen wird. Es ist dies das Rackelwild*), das Kreuzungsproduct des Männchens von Tetrao tetrix mit dem Weibchen von Tetrao uro- gallus. Das Männchen dieses Bastardes, welches seit 1744 °°) bekannt geworden ist, gleicht in seiner Färbung mehr dem Hahne des Tetrao tetrix als dem des Tetrao urogallus, während das Weilchen in dieser Hinsicht \ *) Im Original ist der norwegische Ausdruck „Rakkel- fugl“ gesetzt. Hinsichtlich der nachfolgenden Erklärung über die Abstammung des Rackelwildes erlaube ich mir die Bemerkune, dass ich auch die Umkehrung obgenannter Combination für möglich, jedoch allerdings als eine Ausnahme von der Regel betrachte. W. .) Kgl. Vet.-Akad. Handl. Stockholm, 1744, p. 181. weniger charakteristisch, den Hennen beider Species ähnelt. In seinem äusseren Habitus gibt sich seine Bastardnatur durch die Form des Schwanzes zu erkennen; der Grösse nach steht er zwischen beiden Eltern, so dass beide Geschlechter stärker als der Vater und die Männ- chen auch grösser als die Mutter sind. Der andere Hybrid, das Resultat einer Vermischung des Tetrao tetriv und Lagopus albus, welcher in Nor- wegen und Schweden „Rype-Orre“ genannt wird *), ist viel seltener und gehören derartige Exemplare noch jetzt zu den Desiderata der meisten Museen. Die Abstammung dieses Bastards, seine Gewohnheiten und Wohnbezirke sind bis jetzt theilweise, ja fast gänzlich in Dunkelheit gehüllt. Sein Winterkleid allein ist das Einzige, welches überhaupt bekannt ist, während das Frühjahrs- oder Sommergewand so gut wie unbeschrieben ist. Ich will daher die wichtigsten der über diesen Hybrid - verzeichneten Daten im Folgenden darzulegen versuchen, da derselbe im Hinblick auf seine Seltenheit und ebenso auch durch die Eigenartigkeit seiner äusseren Erscheinung Birkhuhn. W. *) Rype Schneehuhn, Orre v ganz besonders geeignet ist, die Aufmerksamkeit der Natur- kundigen auf sich zu ziehen. Die früheste Nachricht rücksichtlich dieses Bastards, datirt vom Jahre 1788, zu welcher Zeit Sparrman eine Abbildung von ihm gab und seiner in Kürze in der dritten Auflage des „Museum Carlsonianum“ (p. 65) als „Tetrao tetrix, mas, varietas“ erwähnte, ohne, wie es scheint, den Bastardcharakter desselben vermuthet zu haben. Dies Letztere geschah zuerst 1795 durch Sommerfelt („Topo- - graphisk Journal for Norge“, 14 Hefte, p. 50, Christiania, 1795), welcher zwei aus der Umgebung von Mjösen im südlichen Norwegen stammende Exemplare beschrieh, die er als Hybride zwischen Tetrao tetrix und Lagopus albus betrachtete. Aus der verhältnissmässig detaillirten Be- schreibung geht hervor, dass die betretfenden Exemplare Männchen im Winterkleide waren. In der Folge ward ein 13038 zu Wermeland in Schweden erlegtes Männchen durch Thunberg besprochen und abgebildet (Vet.-Akad. Handl. Stockholm, 1805, p- 195) und erkannte auch er den hybriden Charakter desselben an. Der Erste, welcher eine ausführlichere .und er- schöpfendere Beschreibung des Bastards gab, war Nilsson in seiner „Ormnithologia Suecica* im Jahre 1817 und fernerhin in den verschiedenen Ausgaben seiner „Skandi- navisk Fauna“. Seither ist er dann gelegentlich in ver- schiedentlichen Werken über die Skandinavische Fauna besprochen und auch sem Winterkleid darin auf Tafeln abgebildet worden, wie z. B. in Nilsson’s „Illumimerade Figurer till Skandinavisk Fauna®* (pl. 5); Lindblad „Svenska Jägare förbundets nya tids-krift“, vol. XI, pl. 4 (1875); Sundevall. „Svenska Foglama“, pl. 3 und Lloyd „Game birds and wild fowls of Sweden and Norway* (London, 1867) etc. *) Verbreitung. Die „Rype-Orre* wurden bisher ausschliesslich im Norden und Nordosten Europas gefunden und sind aus Norwegen, Schweden und dem nördlichen Russland be- kannt geworden. Einem Bericht zufolge, den ich soeben von Dr. Pleske (aus St. Petersburg) erhalte, sind diese Bastarde in Russland nicht sehr ungewöhnlich. Die meisten der- selben erwarb man auf dem Wildpretmarkte, daher eine BE a Fitz a E TE n ae NER ® genaue Auskunft bezüglich der Localitäten, aus welchen sie | beschafft werden, nicht gegeben werden kann. Dr. Pleske glaubt, dass z. Z. ungefähr acht Exemplare im Museum zu St. Petersburg conservirt werden, davon die Mehrzahl Männchen im Wintergewande sind. Dr. Meves zu Stock- holm informirte mich, dass er im Jahre 1372 zwei Exem- plare, beides Männchen im Winterkleide, im Museum zu Moskau bemerkte, während andere, angeblich Weibchen, bloss partielle Albinos des weiblichen Tetrao tetrix dar- stellten. Dr. Kolthoff in Upsala sah gleichfalls zwei Männchen und ein Weibchen russischer Provenienz. Es ist sehr bemerkenswerth, dass bisher noch kein Beweis für das Vorkommen des Hybrids aus Finland vorliegt, denn Mela wenigstens sagt: „Er ist für unser Land mit Sicherheit noch nicht nachgewiesen, doch müsste er sicherlich aufgefunden werden können, wenn ihm sorg- *) In der „Zeitschr. f. d. sesammte Omithologie*, 2. Jahre. 1885, p. 47, tab. III (Budapest. 1885) hat Herr Henke ein Indi- viduum unter dem Namen Tetrao albo-tetrix. hybridus, fen. aus Archangel besprochen und abgebildet. Dieses Exemplar ist jedoch, soviel ich sehen kann, bloss ein partieller Albino von Tetrao tetrix, fem. fältiger nachgeforscht werden würde.“ („Vertehrata Fen- nica*, p. 164, Helsingfors. 1382). In Schweden hat man mehrere Specimina erbeutet, die Mehrzahl davon in den nördlichen Distrieten (Helsins- land, Jemtland, Norr- und Westerbotten), einige wenige jedoch auch in so südlichen Gegenden wie Dalarne und Wermeland — in der Regel an den Gebireskämmen der an Norwegen grenzenden Gebiete. Dr. Kolthoff theilte mir in einem Schreiben, ddo. Upsala, 7. März 1886, mit, dass seines Wissens zwölf Exemplare dieses Bastards in Schweden conservirt wurden, von denen das Upsalaer Museum vier. (ein Männchen, drei Weibchen), das Museum zu Stockholm ebenfalls vier, darunter ein Weibehen be- sitzt. Fast alle wurden sozusagen zufällie unter dem Federwilde gefunden, welches während der Winterszeit von den nördlichen Landschaften zum Verkauf in die Städte versandt wird. Verbreitung in Norwegen. Das erste Exemplar, welches in einer norwegischen Sammlung zur Conservirung kam, war ein Männchen im Winterkleide, das 1837 dem verstorbenen Prof. Esmark aus Rorös zugesandt ward. Bis 1870 wurden in Norwegen kaum mehr als ein halbes Dutzend Exemplare gefunden oder präparirt; alle diese waren männliche Vögel, welche aus den gebirgisen Gegenden des südlichen Theiles des Landes (aus den Provinzen Christianssand, Bergen und Hamar) stammten; während der auf 1870 foleenden Jahre ; jedoch wurden weitere 15 Exemplare hinzuerworben. Auf diese Weise sind innerhalb der letzten 50 Jahre in Norwegen 22 Exemplare dieser Bastardform conservirt worden, worunter sich nur allein zwei Weibchen befanden. Fast alle diese wurden durch die Universität zu Christi- ania acquirirt; augenblicklich sind dort: elf Exemplare (darunter die beiden Weibchen) aufsestellt, ein Skelet und zwei Bälge. Einige wenige Exemplare wurden in’s Ausland versendet, zwei befinden sich prä- parırt im Museum zu Bergen. Von diesen 22 Exemplaren ı habe ich selbst 13 im Fleische untersucht, einice in den Ständen der Wildprethändler selbst entdeekt, während die übrigen im Verlaufe der letzten wenigen Jahre dem Museum gespendet oder für dasselbe angekauft wurden. Alle Exemplare wurden in den südlichen Distrieten des Landes gefunden, ausgenommen ein einziees, welches aus Saltdalen bei Bodö, also gerade noch innerhalb des ark- tischen Kreises (65° N. B.) beschafft wurde. Das süd- lichste Exemplar ward in Sande, nahe dem Christiania- | fjord (59° 35° N. B.) erbeutet. | gegen ist ihr Gefieder so markant und Die Mehrzahl der präparirten Exemplare, die nor- wegischen sowohl wie die schwedischen, standen im Winterkleide. Eine Erklärung hiefür bildet der Umstand, dass die Hauptjagdzeit für die Tetraoniden in die Winter- monate fällt, da sie im Sommer unter dem Schutze der Jagdgesetze stehen, und eine andere, dass die Bastarde, ehe sie ihr Wintergewand anlegen, den jungen Männchen und Henneu von Tetrao tetrix so sehr ähneln. dass sie leicht übersehen und unbemerkt bleiben. Im Winter da- eisenartige, dass dies sehr selten geschieht; gleichwohl ist es sehr wahr- scheinlich, dass die Mehrzahl der Individuen nieht in die Hände von Naturkundigen gelangt. Bei der nachfolgenden Beschreibung der „Rype- Orre* habe ich Gelegenheit gehabt, neben den norwegi- schen Exemplaren die vier Speeimina zu untersuchen, welche z. Z. (März 1586) im Museum zu Upsala auf- bewahrt werden und mir durch die Güte Prof, Tull- 76 berg’s und Dr. Kolthoff’s zurPrüfung eingesandt wurden. Von diesen Exemplaren ist eines ein Männchen, nämlich das Thunberg’sche Individuum vom J. 1805 (s. oben), die anderen drei sind weiblich. BOCH Ausserdem habe ich ein schönes männliches Exem- plar, gefangen in Wermeland (Schweden) zu Mitte Januar 1586, welches ich selbst im vergangenen Februar auf dem Wildpretmarkte zu Christiania gefunden habe, untersucht. (Fortsetzung folgt.) Beitrag zur Ornithologie Bosniens und der Hercegovina. Vom Gymnasial-Lehrer Johann Seunik in Sarajevo. Dem Naturhistoriker bietet das Occupationsgebiet des Interessanten so viel, dass er nicht weiss. was er aus der Fülle des Gebotenen zuerst heraus greifen soll. Das Land, ein Theil jener Halbinsel, die seitjeher der Zank- apfel widerstreitender Interessen gewesen, liegt auf der grossen Heerstrasse jener Vögel, welche beim Heran- nahen der kalten Jahreszeit Europa verlassen um in Asien oder Afrika Schutz und Nahrung zu suchen. Im Folgenden will ich ein Verzeichniss jener: bosnischen Vögel geben, die ich selbst wahrgenommen oder von denen ich durch vertrauensvolle Gewährsmänner sichere Kunde erhalten habe. Dieses Verzeichniss mit gelegentlichen Randbe- merkungen macht keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Fast von allen hier aufgezählten Vögeln befinden sich ein oder mehrere Exemplare in der Gymnasial-Sammlung zu Sarajevo, die ich im Zeitraume von 4 Jahren zusammen gestellt habe. Hier soll auch der Dank den Herren: Andreas Geschwind, Oberförster, Baron Schilling, Kozlik und Sonnewend von der Tabakregie, welche mich im Sammeln unterstützt und die schönsten Exemplare eingeliefert haben, ausgesprochen werden. Meine Beobachtungsgebiete waren die Umgebungen von Sarajevo und Livno. Zunächst will ich die Umgebung Sarajevos, wo ich die ausgedehntesten Beobachtungen gemacht habe, beschreiben. Sarajevo liest an der Miljacka in einem Kessel, der sich gegen Westen hin zum sogenannten Sarajevsko polje ungefähr 4 Stunden weit ausbreitet. Die Miljacka ent- springt am Fusse des Gebirgsplatteau Romanja und zwängt sich unmittelbar vor Sarajevo zwischen abstürzenden Fels- wänden durch eine S-förmig gekrümmte Schlucht hindurch, nimmt dort die vom Südosten kommende Palaseica, vom Östen den Bach Lapisnica (jetzt Hellenenbach), vom Norden hinter dem Castellberge die Mostanica, im Westen der Stadt die KoSeva und von Süden die Bistrica auf, die in prächtigen Cascaden von Trebevid herabstürzt, und ergiesst sich, nachdem sie noch die von der Jahorima kommende Dobrinja aufgenommen hat, bei Dvor in die Bosna. Der Kessel wird begrenzt im Norden vom Grdonj, der Fortsetzung des Ozren, im Osten von der Burija und im Süden vom Trehevid 1555 m, an den sich gegen Südost das Massiv die Gola Jahorina anschliesst. Die Bergabhänge, die gegen Sarajevo einfallen, sind grössten- theils nackter Kalkboden, hie und da mit dichtem Hasel- gebüsch bedeckt, ein ungenügender Schlupfwinkel für die Singvögel, denen nicht nur allerlei Gethier, sondern auch die Menschen nachjagen Der nächste Nadelwald beginnt am Östabhange des Trebevid,-2 Stunden Wegs von Sara- jevo entfernt, dessen Fortsetzung die dichten Bestände des Kapan und der Jahorina bilden. Die Vorberge im | Westen des Trebevic, am linken Ufer der Miljacka, sind mit jungen Eichenwäldern bedeckt, die mit allen Mitteln geschont werden müssen, um nicht der Zerstörungswuth der einheimischen Bevölkerung zum Opfer zu fallen. Der Hauptfluss des Sarajevoerfeldes ist die Bosna. Sie entspringt am Fusse des Ieinan in 3 grossen und mehreren kleinen Quellen, tritt als breiter Fluss zu Tage und bildet unmittelbar unter der Quelle mehrere Inseln, die mit Erlengebüsch und dichtem Schilf bedeckt sind. Nach kurzem Lauf nimmt sie die Zeljeznica auf, die vom Süden kommend, an dem zerissenen Kalkmassiv der Trescavica entspringt und durch eine tiefe Schlucht des Crniorh bei Krupac die Ebene betritt. Von Osten her mündet in die Bosna die Zujevina. Der Igman mit. der Fortsetzung der Bjalasniea, an die sich in südöstlicher Richtung die Treskavica an- schliesst, sind an ihren Abhängen mit fast undurchdring- lichen Nadelwäldern bedeckt, während sich auf ihren Gipfeln grasreiche durch Buschwerk der Zwergkiefer unter- brochene Triften ausbreiten, wohin alljährlich die Bosnier ihr Vieh austreiben. Der Boden des Sarajevoerfeldes besteht aus Alluvionen mit tertiärem T'hon untermischt, der bei guter Pflege reich- lichen Ertrag abwirft. An den Ufern aller Flüsse wächst dichtes Waidengebüsch und Schilf, ein beliebter Schlupf- winkel von allerlei Gethier und ein willkommener Ruhe- platz von durchziehenden Vögeln. An den Mündungsstellen wird der Boden sumpfig und nur bei anhaltender Dürre trocken gelegt. I. Raubvögel. Vultur fulvus. Der häufigste Geier des Oceupa- tionsgebietes. Man sieht oft Schaaren von 60—70 Stück über der Stadt von Sarajevo kreisen nach Aas ausspähend. Er nistet an den steilen Felswänden an den Ufern der Miljacka und lässt sich leicht zähmen. Herr Marcher hat ein Exemplar gehabt, das frei in den Gassen Sara- jevos herumging, und oft einem ehrsamen Bürger das Fleisch, das er frei in der Hand trug, von hinten kommend stahl zum Gaudium der Strassenjugend und zum Aerger des Beschädigten. Gypa&ätus barbatus. Ein Paar hält sich in der Nähe von Sarajevo auf und man kann sie oft gegen 10 Uhr Früh gegen die Stadt streichen sehen. Er geht nur auf Aas aus. Die Einheimischen stellen ihm ein gutes Leumundzeugniss aus, da er nie auf lebende T'hiere stösst; nach der Beobachtung des Herrn Geschwind kreist er freilich um die Lämmerherden herum, wenn sie auf den Triften weiden, aber nicht um ein oder das andere Lamm wegzutragen, sondern um allenfalls mgend ein Aas oder die Nachgeburt zu holen. Vultur cinereus wurde Dervent erlegt. Aquila fulva kommt um Sarajevo vor. Einer wurde im Juni 1886 im Quellgebiet der Koceva erlegt. Aquila imperialis wurde in der Herzegovina an der Narenta häufig beobachtet. Das Sarajevoer Landesmuseum enthält mehrere Exemplare von ihm. Haliaetus albieilla kommt in der Herzegovina vor. Heuer anfangs Jänner wurde mir einer von Livno ge- schickt, der mit Strichnin vergiftetes Aas gekröpft hat. Circaötos gallicus wurde im August 1885 an der Treskavica erlegt. im November 1882 bei Der häufigste Falk ist Falco tinunculus. Er nistet in den Felsschluchten der Bistrica. Ferner wurde hier erleet: Falco subutteo, Falco aesalon, Falco vespertinus, Falco rufipes. Buteo vulgaris Standvogel. Astur palumbarius und Astur nisus sind die häufigsten Standvögel. Sie ver- folgen ihr Wild bis auf den Hühnerhof der Stadthäuser. Von den Weihen wurden in den Sommermonaten erlest: Circus aeruginosus, Circus pallidus. Die Eulen sind durch mehrere Species vertreten. Die häufigste Eule ist Strix bubo, die man oft an den Abenden an felsigen Abhängen aufscheuchen kann. Kurz nach der Oceupation wurden 15—25 fl. für ein Exemplar gezahlt, während man sie jetzt schon um 2 fl. lebend von den Bauern erhalten kann. Syrnium Aluco bekam ich im November 1886 lebend. Strix Tengmalmi und Athene noctua kommen im Nadelholz nicht selten vor. Strix uralense wurde auf der Romanja erlest. Strix flammea hat Herr Hursid Ef. lebend gehalten. ist ein gemeiner Raubvogel und Clamatores. Alcedo ispida ist ‚Standvogel m Sarajevos und kommt im Winter bis in die Stadt herein. Merops apiaster ist in der Herzegovina heimisch. Coracias garrula wurde im März 1886 nach einem starken Schneefall bei Vares erfroren gefunden, sonst habe ich den Vogel nicht beobachtet. Upupa epops sah ich zum erstenmale im Som- der Umgebung mer 1886 in der Umgebung Sarajevos nisten. In der | Herzegovina ist der Wiedehopf häufiger. Cypselus melba baut ihr Nest auf den steilen Felswänden der Treskavica in der Nähe der Seen, die sich auf dem Plateau befinden. In der ersten Hälfte des Monates August 1386 sah ich sie ihre Jungen füttern. Caprimulgus europaeus beobachtete ich bei Blazuj an der Bosnaquelle und in Livno. Scansores. Picus Martius kommt vereinzelt im Nadelwalde vor. Heuer bekam ich ein Männchen anfangs März. Wenn im Winter tiefer Schnee die umliegenden Berge bedeckt, kommen vom Hochgebirge bis in die Stadtgärten folgende Spechte herab: Picus maior, Picus medius, Picus minor, Picus virdis, Picus canus. Oseines. Turdus merula ist Standvogel und nicht selten. Turdus viscivorus und Turdus pilaris kommen im Winter bis in die Stadt- gärten. Turdus musieusnistetim Gebüsch des Sarajevsko polje. Turdus torquatus hält sich im Buschwerk des Tre- bevic auf. Petrocincla saxatilis kommt am Trebevid und auf den steinigen Höhen bei Livno vor. Cinclus aquaticus ist ein häufiger Standvogel an allen Flüssen des Sarajevsko polje. | Vlaeie - (7 Von den eigentlichen Sängern kommen wenige Spe- eies und diese in geringer Individuenzahl vor. Sie haben ungenügende Verstecke und zu viele Feinde. Was die Raubvögel übrig lassen, zerstören Ziegenhirten. Lusciola luseinia heobachtete H. Geschwind an der Bosnaquelle. Lusciola rubecula und Ruticilla Tithys sind nicht selten im Buschwerk | zu finden. Saxicola oenanthe ist häufig. Accentor alpinus sah ich auf dem Trebevid und bei Travnik. Alle Jahre kommt ein Paar bei tiefem Schnee in die Strassen Sarajevos, und sucht mit den Spatzen und Ammern auf diversen Misthaufen nach Nahrung. Accentor modularis traf ich im April 1883. Sylvia trifitt man auch hie und da u. zw. Sylvia cinerea, Sylvia hortensis, Sylvia atricapilla. Salicaria arundinacea nistet im Weidengebüsch an der Miljacka. Ficedula rufa. Troglodytes parvulus häufiger Standvogel. Bachstelzen sind bei Sarajevo Standvögel ; Motacilla alba, Motacilla sulphurea und Motacilla flava traf ich in. den Sümpfen bei Livno. Anthus pratensis ist bei Sarajevo Standvogel. - Hirundo urbica selten. Hirundo rustica auch nicht häufig. Im Jahre 1886 zogen sie in der zweiten Hälfte des September weg. Muscicapa grisola traf ich im Mai 1886 an der Miljaka. Lanius excubitor traf ich noch nicht bei Sarajevo. Im vergangenen Herbst bekam ich 2 Stücke aus Go- razda. Dagegen ist Lanius collurio sehr häufig. Certhia familiaris trifft man hie und da; häufiger ist Tichodroma muraria an den nackten Felsenkäm- men des Trebevid zu trefien. Die Meisen sind Standvögel und nicht selten. Alle folgenden Arten traf ich in der Umgebung Sarajevos. Parus maior, Parus coeruleus, Parus äter und Parus cristatus im Nadelwalde am Trebevic. Parus palustris, Parus caudatus in der Nähe der Flüsse. Die Fringiliden sind durch zahlreiche Species ver- treten. Fringilla coccothraustes. Fringilla coelebs, ein häufiger Standvogel. Fringilla montifringilla, Fringilla cannabina nistet Trebevic. Fringilla carduelis, Zugvogel. Am 9. Februar 1887 sah ich 5 Exemplare, am 10. und 11. trat Thauwetter ein, Fringilla domestica und Fringilla montana sind beide gleich häufig. Fringilla pyrrhula häufig im Nadelwalde. Emberiza schoeniclus traf ich in Livno. Emberiza citrinella ist ein gemeiner Standvogel. Alauda cristata salı ich heuer zum erstenmal Februar. Alauda arvensis kommt gegen Ende März und nistet im Sarajevsko polje. an den Abhängen des am 9. Sturnus vulgaris nistet bei Sarajevo. Stark sind die Raben vertreten. Oriolus galbula nistet im Sarajevsko polje. Herr Fiala beobachtete heuer am 7. März eim Paar. Anfangs März ist ein warmes Wetter eingetreten. Corvus corax kommt nur im Winter bis in die Stadt Sarajevo. Sein liebster Aufenthaltsort ist das Schlacht- haus, wo hie und da für ihn etwas abfällt. Corvus cornix ist nicht selten. Heuer wurde an- fangs Februar von der unteren Narenta D. ein weisses Exemplar dem Musealverein in Sarajevo eingeschickt. Die grauen Partien waren ganz weiss geworden, die schwarze Färbung gieng in grau über. Der Schnabel war an der Wurzel dunkel gegen die Spitze hellgrau. Mit diesem Exenıplar kam auch eime weisse Elster, bei welcher die schwarze Färbung noch heller grau aus- gefallen ist, als bei der Nebelkrähe. Corvus monedula ist in der Stadt so gemein, wie bei uns die Haustaube. Sie nistet unter den Dächern der Häuser. Corvus Pica ist häufig und zerstört oft die Bruten der Singvögel. Corvus glandarius ist im Laubholz häufig. Corvus cariocatactes überall in Nadelwald gemein. Beide sind Standvögel. Corvus pyrrhocorax nistet an den Felsenkämmen der Treskavica und, kommt jeden Winter bei tiefem Schnee in grossen Schaaren bis in die Stadt Sarajevo, um auf unfertigen Neubauten Sand zu fressen. Arten der Ornis Austriaco-Hungarica in Portugal, nach William C. Tait (Ibis, 1887, p. 84-96). Von A. Graf Marschall. (Fortsetzung.) Parus major L. Häufiger Standvogel, beginnt im Februar zu singen. Der einzige Vogel, der Processions- Raupen verzehrt. Parus ater L. Standvogel, häufig in den Fichten- wäldern an der Mündung des Douro ; selten um Coimbra, fehlt um Gibraltar. Nistet in Gärten. Parus coeruleus L. Gemeiner Standvogel, in Gärten nistend. . ParuseristatusL. Gemeiner Standvogel im nördlichen Portugal. Nistet bei Oporto, selten um Coimbra. Sitta caesia. Standvogel und örtlich gemein. Certhia familiaris L. (var. brachydactyla?). Gemeiner Standvogel; singt im Januar, Februar und März. Tichodroma muraria L. Nur zweimal gesehen, im Herbst 1850 auf der Serra do Zorro, bei Coimbra und auf der Serra d’ Estrella. Troglodytes parvulus Koch. Häufiger Standvogel. Singt das ganze Jahr, am stärksten im Frühjahr, wenig im Juli und August, selten im Winter. Einer der frühesten Nister. Motaeilla alba L. Häufig, einzelne bleiben das ganze Jahr. Zuzug im October von Norden her. Mausert im August und um den 10. Februar. Weiltgern in seichtem Wasser und bei Viehheerden. Anthus pratensis L. Ankunft aus Norden bei Oporto 4. bis 10. October, Ende Octobers und im Winter sehr häufig. Abzug Ende März bis April. Wandert in Schaaren, oder 2 bis 3 zusammen; an kalten October-Morgen, bei Ostwind, mit den Lerchen in langen Zügen längs der Küste. Anthus trivialis L. Ankunft bei Oporto um den 21. August, Anfang September sehr häufig, Anfang October seltener, Mitte October Abzug. Bei Ostwind fliegen kleine Schaaren zugleich mit den Turteltauben. Anthus campestris Bechst. Kommt im Frühjahr, und bleibt bis Ende des Sommers in den Serras in höher gelegenen Gegenden. Soll in einer Serra bei Coimbra nisten. Anthus Spinoletta L. Ankunft bei Oporto Anfang October auf sumpfigen Wiesen an der See. Anfang März nehmen sie das Brutkleid an und ziehen nach den Pyrenäen. Oriolus Galbula L. Selten, meist nur auf Zug, um Oporto 1883 soll ein Paar in einer Vorstadt genistet haben. In manchen Gegenden im Sommer gemein. Lanius Gollurio L. Nur Einmal, 9. Juni. Nistet in Dormgebüsch. Muscicapa grisola. Ankunft Ende August bis Anfang September, Abzug Ende October. Im Sommer nicht gemein, im Herbst in grossen Zügen m den Wäldern an der See- küste bei Oporto. 3. Juni Nest mit vier Eiern bei Faro. Muscicapa atricapilla L. Häufiger auf Zug, geTeich- zeitig mit Muscic. grisola. Hirundo rustica L. Nach 15jährigem Durchschnitt mittlere Zeit der Ankunft 10. Februar, des Abzuges 13. October. Nistet in der Provinz Douro in unterirdischen Wassercanälen. 3 Hirundo rupestris. Ueberall durch das ganze Jahr, theilweise Strichvogel. Ende October, oder Anfang Novem- ber Schaaren von 8 bis 20 Stück an der Küste bei Oporto. Abzug Ende Februar bis Anfang März. Hirundo riparia L. Nicht so gemein wie die anderen Arten, häufiger im Norden, an den sandigen Ufern des Minho, in denen sie nisten. Hirundo uribica L. Nach 23jährigem Durchschnitt Ankunft zu Coimbra 10. Februar, Abzug 7. October; ein Stück zu Abrantes am 2. Februar; Oporto vom 6. April bis halben September. Fringilla Carduelis L. Ueberall gemem, besonders wo viele Disteln wachsen. Hauptzug nach Süd, November längs der Küste, October und Anfang December in klemen Schaaren bis 11 Uhr früh, besonders bei Ostwind. Früh- lingszug nach Norden Mitte März durch 14 Tage, kürzer als der Herbstzug und entfernter von der Küste; 7 bis 10 Uhr Morgens, bei mildem Süd- oder Ostwind. Fringilla Spinus L. Ankunft November und Decem- ber mit den Stiglitzen. Fehlen in manchen Wintern, in anderen fast gemein. Fringilla Serinus. Häufig im Frühjahr und Sommer. Einige ziehen im Herbst südwärts und nordwärts im Frühjahre; einige überwintern längs der Küste. Singt im halben Februar bis August, und dann wieder von September bis Anfang November. Fringilla Chloris L. Sehr häufiger Standvogel ; einige ziehen im Herbst nach Süden, im Frühjahr nach Norden. Singt Anfangs März bis halben Juli. Sehr begierig auf den Samen des Stechapfels. Coccothraustes vulgaris L. Standvogel ; im Frühjahr und Sommer in höheren Gegenden, im Winter im Flach- land und an der Seeküste, mitunter bei Oporto. Thut grossen Schaden an Sämereien, besonders an Runkelrüben. ER U a A ae, Passer domesticus L. Sehr häufig und überall. nicht vorhanden um:-die Warmquellen bei Codas do Gerez, wo es auffallend wenig Vögel gibt (nur viele Adler auf den Felswänden). Passer Petronia L. Gemeiner örtlicher Standvogel ; selten um Oporto; im Frühjahr bei Ahrantes, dort gemein, nicht selten bei Coimbra. Fringilla coelebs L. Häufiger Standvogel : schaaren- weise im October und November an der Küste, nach Süden ziehend. Singt früh im Februar bis halben Juli dann “bei gutem Winter im October, bis Ende Novem- ber, Gesang von dem der Buchfinken in Derbyshire sehr verschieden. Fringilla Montifringilla L. Mitunter im Winter unter Schaaren von Buchfinken. Fringilla Cannabina L. Gemeiner Standvogel; zieht in grossen Schaaren, October und November nach Süden, im Frühjahr nach Norden mit dem Stiglitz. Singt im a bis Juli, dann im September — wurde zuletzt am . December gehört. Pyrrhula "vulgaris L. Soll in Pennafiel und Braga | häufig sein. Aus Iras os Montes von Vogelfängern nach Oporto gebracht. Loxia curvirostra L. Mitunter Schaaren, in Gärten bei Oporto. Loxia Pityopsittacus Bechst. Zwei oder drei Stück aus Portugal im Museum zu Coimbra. “ Emberizamiliaria L. Sehr zahlreich in ganz Portugal; sparsam bei Oporto: theilweise Zugvogel. (?) im Winter kleine Emberiza Cirlus L. Standvogel, der gemeinste seiner | Gattung in Nord-Portugal. Singt sehr fleisig. Mausert im Februar und August; meist paarweise an Rändern von Fichtenwäldern und Heken. Emberiza Hortulana L. Scheint höher gelegene Gegenden vorzuziehen, und nicht häufig zu sein; kurzer, wohltönender Gesang. Kommt im Winter nicht vor. Emberiza Cia L. Öertlich und an einigen Stellen gemein, fehlt an der Küste. Soll bei Coimbra Standvogel sein, im Sommer in den höheren Gegenden nisten, und im Winter sich in klemen Schaaren in den Thälern an den Serras herum treiben. Emberiza SchoeniclusL. Ankunft Anfang November; überwintert. Plectrophanes nivalis L. Bei Oporto und Ovar: einige wenige im strengen Winter, Alauda cristata L. Häufiger Standvogel, hügeligem als auf bebautem Land. Im Süden eine viel heller gefärbte Form. Alauda arvensis L. Ankunft in zahllosen Schaaren bei Oporto von halbem October an und einige Anfang October, die bis zum März bleiben ; sehr häufig auf be- Geflügel- Der uns seit der stellung in Wien in guter Erinnerung stehende unterstei irische Geflügelzucht- Verein in Marburg veranstaltet unter dem Protectorate des Her Max so von Washington in den Tagen vom 4. bis inel. 6. Juni 1. J. eine allgemeine internationale Geflügel- und Vogel l-Ausstellung, verbunden mit einem Brieftauben-W ettfluge zwischen Wien—Mar- burg und Marburg— Wien. Die Ausstellung, welche durch das” vollständig renovirte, sehr geräumige und gut be- leuchtete Etablissement des Brauereibesitzers, Herrn Th. Götz, eine vorzügliche Placirung der Thiere er- mehr auf einige bei Oporto. unter und Vogel-Ausstellung in Marburg a vorjährigen omithologischen Aus- | ‚ manchen Jahren Ende September. , Nähe von Oporto nicht häufig. , kleinen Schaaren herum. ‚ in Mitte]-, ziemlich sparsam in Süd-Portugal; 19 bautem Land an der Küste. Wandert am liebsten bei Öst-Landwind. Lange Züge an der Mündung des Douro. Fehlt im Sommer bei Oporto. Dunkle Abart im April und Sommer auf dem Gipfel einiger Serras. Alauda arborea L. Nistet in höheren Gegenden: Januar, April und Juni. Im Sommer sehr sparsam um Oporto. Im September und October in Menge in den Fichtenwäldern än der Mündung des Douro und über- wintern dort, einige bis März, wenige bis Sommer. Singt September bis November. Phileremus brachydactylus Leisl. Vom 22. April bis 22. August; hie und da örtlich, besonders auf san- digen Hügeln und Flächen nahe der Küste; gemein in der Nähe von Öporto. Melanocorypha Calandra L. Oertlich, wird aus Trasos Montes häufig als Käfigvogel nach Oporto gebracht. Singt laut und schrill, und sucht den Gesang anderer \ ögel nachzuahmen. Sturnus vulgaris L. Ankunft Anfang October, in Bis Mitte December ziehen Schaaren längs der Küste südwärts. Sturnus unicolor Marm. Standvogel, im Sommer und Herbst sehr gemein im Innern des Landes; in der Zieht sehr unruhig in Fregilus Graculus L. Soll in den Klippen am Rio Komem in der Serra do Gerez und bei Collares nisten. Im Winter einmal eine Schaar bei Ovar. Nueifraga Caryccatactes L. Nur einmal vor 15 Jahren zur Winterszeit in einem Fichtenwald östlich von Estarreja. Garrulus glandarius L. Häufig im Nord-, weniger lässt sich mehr im Sommer als im Winter hören. Am 6. October eine Schaar von zwölf Stück süd-ostwärts ziehend. Corvus Pica L. Standvogel, Nest auf Fichten, gewöhnlich überwölbt; bei Ovar eines an einem niedern Busch, an drei Fuss über den Boden, in mitten einer weiten sumpfigen und haumlosen Ebene. Corvus Monedula L. Selten in Portugal; im März In Monys auf den südlichen Cie-Inseln am Eingang der Bucht von Vigo. Nisten dort in Löchern Stemen, und folgen den Schweineheerden, um die Insecten zu fressen, die diese ausgraben. Corvus Corone L. (semeiner Standvogel: einige nisten. Besonders häufis um Anchora, wo brütet. Ende October und Anfang November rings auf Zug. Corvus frugilegus L. Ankunft im Herbst, über- wintert, fliest in grossen Schaaren; Abzug Februar und März. Corvus Corax L. Ziemlich gemein und gleiehförmig vertheilt. sie 0 Drau: möglicht, wird voraussichtlich eine dem hiesigen Orte, wo verhältnissmässige der srösste Geflügelmarkt Oester- reichs besteht, entsprechend grossartige werden. Dieselbe wird sich nieht nur über Geflürel aller Art erstrecken, sondern der Verein legt auch — wie wir dem Programme, das soeben versandt wird, entnehmen gleichen Werth auf die Beschiekung von lebenden. naturali- wie sirten Vögeln, diversen Präparaten, Geräthschaften und dergleichen und hat deshalb derselbe auch für diese, bei vielen Ausstellungen kaum berücksichtigten Objecte, gleichfalls hohe Prämien ausgesetzt. An Prämien gelangen ausser den bestimmten Geld- preisen noch silberne und bronzene Staats- Medaillen, -ilberne und bronzene Medaillen der k. k. steiermärki- schen Landwirthschaft-Gesellschaft, ferner silberne und bronzene Vereins-Medaillen, dann mehrere Ehrenpreise von 5, 3, 2 und je 1 Ducaten, endlich künstlerisch aus- geführte Anerkennunes-Diplome zur Vertheilung. Zudem werden sämmtliche Prämien mit Ausnahme der Diplome mit Zuerkennungs-Diplomen erfolgen. Die Prämirung findet nach dem Classensysteme am ersten Ausstellungs- “tage durch auswärtige und einheimische Sachverständige an der Hand eines Nummernverzeichnisses ohne Namens- angabe der Aussteller statt. Dass auch die Thiere der Preisrichter von der Prämiirung ausgeschlossen sind, gibt den Beweis, das der Verein Alles aufbietet, jedem Aussteller gerecht zu werden. und für das Paar Tauben 30 kr. Für Sing- und Ziervögel, für Präparate und Ge- räthschaften wird kein Standgeld eingehoben. Der Anmeldetermin schliesst endgiltig mit dem 16. Mai]. J. Es kann schliesslich noch bemerkt werden, Verein die Beschaffung einer Brutmaschine beabsichtigt Park- und Ziergeflügel 60 kr. dass der und dieserhalb die Beschickung der Ausstellung auch mit Brutapparaten zu empfehlen sein dürfte. Da jedoch unter diesen die am besten functionirende gewähit werden sollte, so hätte die Emschickung dieser Apparate mindestens 3 Wochen vor der Ausstellung behufs Erprobung der- selben zu erfolgen. Jede weitere Auskunft, sowie Zusendung von Pro- gramm- und Anmeldebogen wird durch den Schriftführer des Vereines, Herrn A. Stibler in Marburg a. d. Das Stand- und Futtergeld beträgt bei Nichtmit- | Drau, kostenlos und bereitwilligst besorgt. gliedern für den Stamm Hühner, sowie für Weasser-, RIEF Notiz. Auf die Notiz des Herın Othmar Reiser Bezug nehmend kann ich bestätigen, dass sich in dem Krähen- neste 8 Eier befanden, da ich mich persönlich von dieser Thatsache überzeugte; womit ich jedoch nicht behaupten | | will, dass das ganze Gelege von einer einzigen Krähe kerrühre. Leider vernachlässigte ich die Untersuchung der Eier, die vielleicht näheren Aufschluss über die Herkunft derselben hätten geben können. Adolf Siedentopf. Literarisches. Handwörterbuch der Zoologie. von Prof. Dı. Dr. Oct. Unter Mitwirkung von Dalla Torre in ek bearbeitet von Fried. K. Knauer, mit 9 Tafeln, XIV und 829 S. Lexicon- im Verlage von F. Enke in Stuttgart. 1887. Preis 20 Mark. Dr. Fried. Knauer, der Redacteur dieser Blätter und einer u trinien, naturwissenschaftlichen Monatsschrift („Der Na- turhistoriker“ S. Jahrg.), durch seime zahlreichen, zumal biologischen Arbeiten ana Prof. Dr. von Dalla Torre, durch die Mit- arbeiterschaft an der Hartinger’schen Alpenflora und zahlreiche andere fachwissenschaftliche Publicationen aus verschiedenen Ge- bieten der Naturwissenschaften — beide in weiten Kreisen bestens bekannt, haben sich der mühsamen aber dankenswerthen Aufgabe unterzogen, einem tiefempfundenen Bedürfnisse nach einer kurzge- fassten Eneyklopädie der Zoologie durch die Herausgabe des vor- liegenden Handwörterbuches der Zoologie zu entsprechen. Bei der Pflege, welche die Naturwissenschaften heutzutage nicht nur in der Schule, sondern auch ausserhalb derselben erfahren, bei dem Umstande, dass heute fast jeder gebildete Laie sich mit wenigstens einem Zweige naturwissenschaftlicher Studien mehr oder weniger eingehend und oft recht erfolgreich beschäftigt, indem gerade die thätigsten Mitglieder der "verschiedentlichen zoologischen, botanischen, mineralogischen, entomologischen, orni- thologischen etc. etc. Vereine dem gebildeten Laien-, dem Be- amten- und Bürgerstande und nicht dem Fach-Gelehrtenstande angehören, braucht die zeitgemässe Bedeutung eines Buches wie dieses hier angezeigten, in w elchem Jedermann, wie in einen Con- versationslexikon sich mit leichter Mühe über jeden Gegenstand unterrichten kann, nicht erst näher begründet zu werden. Was bietet das vorliegende Werk? Eine treffliche, streng wissenschaft- liche, dabei aber allgemein verständlich gehaltene Darstellung aller Typen, Classen, Ordnungen, Unterordnungen, Familien, Unter- familien, sowie der hervorragendsten und wichtigsten Gattungen und Arten des gesammten Thierreiches. Es ist gerade erstaunlich, wie Vielfaches hier auf so engbe- grenztem Raume geboten wird, da ausser der Systematik und Charakteristik noch eine reiche Fülle anatomischen, phy siologischen, biologischen, palaeontologischen, thiergeographischen ete. Materials aufgenommen erscheint. Dabei ist neben den wissenschaftlichen lateinischen Namen jede halbwegs bekannte deutsche Bezeichnung, sowie jeder wichtigere terminus technieus aufgenommen. Das Ma- terial ist derart ausgewählt, dass es für den Schulgebrauch, sowie für Laien, die sich über beliebige Themen unterzichten wollen, dass es einheitlich weit — weit mehr als ausreicht, aber auch der Entomologe, der Ormithologe ete. wird in diesem Buche eine anregende Fülle von Belehrung finden und gegebenen Falls selbst über sein Special- gebiet besseren Aufschluss bekommen, als ihn manche faunistische Skizze oder der Katalog seines speciellen Zweiges bieten kann. Die mustergiltig ausgeführten Tafeln dienen zur Erklärung der anatomischen Verhältnisse bei Vertretern niederer Thierelassen, die ohne eine derartige Beigabe unverstanden bleiben müssten. Die XIV Seiten fassende Einleitung gibt eine Uebersicht über die Zoologie, allgemeine und specielle, populäre wie fachwissenschaft- liche Literatur, über einschlägige Zeitschriften etc. und bildet einen dankenswerthen kritischen Wegweiser auf diesem Gebiete. So kann dieses Werk allen Jenen, die sich mit dem Studium der Naturwissenschaft aus Pflicht oder Vergnügen befassen, in erster Linie allen Lehrern (und zwar nicht nur jenen der Natur- geschichte allein) und allen Schülern der Mittel- und Hochschulen, dann allen Miteliedern naturwissenschaftlicher Vereine, sowie allen denjenigen, die sich für Zoologie irgendwie interessiren, bestens empfohlen werden. Selbstverständlich sollte dieses Werk in keiner Bibliothek fehlen. Aber nicht nur der Lehrer, der Studirende, der Dilettant, der auf Bildung Anspruch machende Laie überhaupt, für welche dieses Buch in erster Richtung bestimmt ist, wird dasselbe mit Nutzen verwenden, sondern auch der Fachgelehrte, der, mag er auch in dem eng besrenzten Gebiete seiner Specialforschung bestens versirt sein, doch nie und nimmer alle Zw eige des schier unermesslich erscheinenden Materials, zumal nicht alle Einzelheiten behalten kann, und somit oft genöthigt ist, über diese oder jene Einzelheit selbst in ganz kurzgefassten Werklein nachzuschlagen, wird dieses Handbuch lieb gewinnen nnd vortheilhaft benützen können. Ein nicht zu unterschätzender Vortheil dieses Werkes ist, gearbeitet und in kurzer Zeit abgefasst ein getreues Bild des gegenwärtigen Standes der Wissenschaft gibt, und nicht, wie andere erossartig angeleste, theuere, dabei aber dennoch für den eigentlichen Forscher auch nicht völlig hin- reichende Werke, deren Erscheinen sich über Jahrzehnte erstreckt, noch vor dem völligen Abschlusse antiquirt ist. Neben dem Verdienste der Autoren gebührt in zweiter Richtung dem Herm Verleger die vollkommene Anerkennung wegen der prachtvollen Ausstattung, des deutlichen, grossen, reinen Druckes, sowie wegen des verhältnissmässig staunend billigen Preises, re N ae oe a En Möge dies Werk rasch allseitig die Anerkennung finden, die es verdient und den Mitgliedern des ornithologischen Vereines, denen es hiemit bestens empfohlen wird, recht viele und recht gute Dienste leisten. Prof. Dr. Rud. Lewandowski. NB. Ich fühle mich verpflichtet im Anschlusse an diese Herrn Prof. Dr. v. Dalla Torre und mich gewiss sehr schmeichelnde, warme Empfehlung unseres Werkes für jene Leser unserer Blätter, welche über die hinreichenden Mittel verfügen, die Bemerkung beizusetzen, dass in Breslau bei E. Trewendt ein weit grösser angelegtes Handwörterbuch der Zoologie seit 1380 erscheint welches (anfänglich von Dr. Gustav Jäger) von Dr. Anton Reichenow redigirt wird, und an welchem zahlreiche Fachgelehrte (so unser ausgezeichnetes Mitglied Prof. Dr. A. v. Mojsisoviez, der in demselben die Anatomie, Säuge- thiere, Reptilien in vollendeter Weise bearbeitet) mitarbeiten. Es sind bis jetzt 17 Lieferungen a 3 M. erschienen, und steht das Werk bei dem Artikel: „Knochen“, also nahezu bei der Hälfte des Ganzen. Dr. K. Westfalens Thierleben. Die Vögel in Wort und Bild, von Prof. Dr. H. Landois. Paderborn und Münster 1856. Schon einmal wurde in unseren „Mittheilungen* die Vor- trefflichkeit dieses Werkes, welche sich schon in den ersten Lieferungen zeigte, mit warmen Worten hervorgehoben. Es sei uns nunmehr gestattet nach dessen Vollendung noch einmal auf dasselbe zurückzukommen. re RN FEN sl I Jede Seite des Buches spricht von der ausserordentlichen Liebe des Verfassers zur Natur und ihren Schöpfungen. Mit bewunderns- werther Genauigkeit sind alle Daten der heimatlichen Vogelfauna zusammengetragen und zu einem anziehenden Gesammtbilde ver- einigt. Beschreibungen wie die des Fischreiherstandes bei Salz- bergen oder des Entenfanges bei Beesten sind höchst lebendig und erwecken in uns eine klare Vorstellung der Wirklichkeit. Einige Kleinigkeiten können sehr wohl bei einer nächsten Auflage berich- tigt werden. So z. B. ist die Eierzahl beim Tannenheher mit 5—6 | und beim Sperber mit 5—8 Eiern in beiden Fällen entschieden , zu hoch gegriffen, indem der erstere Vogel nie mehr als 4, seltener 3, der letztere als Maximum wohl höchstens 6 Eier lest. Ferners wäre die Beschreibung des Nestes der Bartmeise (pag. 79) dahin richtig zu stellen, dass dasselbe einen zwar sehr tiefen, aber nach oben völlig offenen Napf darstellt, ohne seitliches Flugloch. Sehr angenehm berührt es, dass in dem Werk die neuere, sich immer mehr und mehr Geltung verschaffende Namengebung Eingang gefunden hat. Ein weiterer, sehr in die Augen springender Vorzug des Buches sind insbesondere die wahrhaft prächtigen Illustrationen. Vom Haselhuhn z. B. haben wir nie eine gelungenere Darstellung gesehen; dabei ist die Ausstattuug eine hervorragend geschmack- | volle und elegante zu nennen. OÖ. R. — ICH — Vereinsangelegenheiten. Protocoll”) der Ausschussitzung vom 7. März 1887. Anwesend: Herr Präsident von Bachofen, Herr Vice-Prä- sident von Pelzeln, ferner die Herren Ausschussmitglieder: von Kadich, Dr. Knauer, Kermenic, Reiser, Spitschan, Zecha, Zeller und Dr. Zimmermann; entschuldigt die Herren Dr. Lewandowsky und Dr. Reiser, beurlaubt Herr Hofrath Watzka. Das Protocoll der Sitzung vom 7. Februar 1837 wird verlesen und verifieirt. Der Secretär bringt nachfolgende Einläufe zur Verlesung, und zwar: a) v. Middendorf bestätigt den Empfang der reclamirten Nunmer des Vereinsorganes aus dem Jahre 1856; zur Kennt- niss genommen. Widter auf Dampfer Kolowrat theilt angestellte ornitho- logische Beobachtungen mit; werden dem Herrn Redacteur zur Benützung in den „Mittheilungen* übergeben. Maurer in Schwechat wegen ausnahmsweiser Bewilligung zum Vogelfang; durch die inzwischen gepflogene Correspon- denz erledist. Präparator Biring in Warnsdorf trägt einen zur Ansicht ein- gesandten weissen Kukuk zum Kaufe an; es wird beschlossen, bezüglich des Preises anzufragen. Rechnung des Präparators Adam über für den Verein prä- parirte Vögel; wird mit dem Betrage von fl. 14 zur Zahlung angewiesen. Graf Wladislav Mittrowsky jun. und Fr. Jedinger ersuchen um Aufnahme in den Verein; die Genannten, sowie der von Herın Hodek angemeldete kais. Saalthürhüter Anton Rieder werden bei der hierauf erfolgenden Abstimmung in den Verein aufgenommen. Die an das Secretariat eingelansten Mitgliederbeiträge der Herren Graf Forgach, Jedinger und Rieder mit zusammen fl. 15 werden dem Hermn Cassier abgeführt. Der Vorsitzende theilt mit, dass die Herren Dr. Pribyl (wegen Geschäftsüberbürdung) und Hodek (wegen Abreise von hier) ihren Austritt aus dem Ausschusse erklärten; es wird be- schlossen, die genannten Herren aufzufordern, im Ausschusse zu verbleiben und gleichzeitig Herrn Hofrath Dr. Claus einzuladen, in den Ausschuss einzutreten Herr Zeller wird hierauf zum II. Vice-Präsidenten gewählt. b) ed) d) e) f) Heır Dr. Knauer berichtet über die an die Redaction ge- langten Einläufe, u. zw. der Beiträge für die Mittheilungen von Tschusi, Baronin Ulm-Erbach, Forstmeister Geyer und P. Bauer. Anlässlich einer Reclamation des Baron Rosenberg beschliesst die Versammlung, jenen correspondirenden Mitgliedern, welche Ornithologen sind und die „Mittheilungen* bisher entweder halb- oder ganzjährig bezogen, dieselben nunmehr allmonatlich zuzusenden. Der von Herın Dr. Knauer angemeldete Buchdruckerei- besitzer W. Köhler wird in den Verein aufgenommen. *) Von jetzt ab werden die Protocolle der Ausschusssitzungen im Auszuge publieirt. Herr Dr. Zimmermann theilt den Austritt der Mitglieder Charwat und Weber mit; weiters bringt der Herr Cassier zur ı Kenntniss, dass Herr Vordermann zur Tilgung unberichtigter Vereinsbeiträge einen Betrag von fl. 26 durch Hern Reg.-Rath von Hayek eingesendet, und ferner, dass Herr Kubelka den für | den Garantiefond gezeichneteu Betrag von fl. 100 eingezahlt hat. Herr Zeller beantragt, die dem Verein gehörigen Vogel- käfige gegen Feuersgefahr versichern zu lassen, womit sich die Versammlung einve standen erklärt. Rücksichtlich der beantragten ornithologischen Exeursionen wird nach einer allgemeinen Besprechung beschlossen, diese Ange- lesenheit dem schon früher eingesetzten Vergnügungs-Comite zur Antragstellung zu überlassen. Hierauf Schluss der Sitzung. Neu beigetretene Mitglieder. Herr Andre Miersonski, Directeur de Instituto | de Sordo Mudos in Santiago (Chile), Calle Maypu Sb. | Herr Gaetano €. Dialitti, Wien, I., Neue Uni- | versität, zoologisches Institut. Der Schriftentausch wurde eingeleitet mit: Museu Nacional in Rio de Janeiro und The Naturalist in Leeds. Zuwachs zur Büchersammlung: | Berichte über die von der kaiserlichen Akademie der | Wissenschaften ausgerüstete Expedition nach dem neu- sibirischen Insel- und dem Jana-Lande. St. Petersburg 1556, (von Sr. Excellenz Herın Leopold v. Schrenck). Die Vögel Salzburgs (1. Nachtrag). Die omithologische ‘ Literatur Oesterreich-Ungarns 1586. (Widmungen des Ver- fassers, Herrn Vietor Ritter von Tschusi zu Schmid- hoffen). Zuwachs zur Präparaten- und Eiersammlung: Cueulus eanorus. rein weiss (Geschenk des Herrn Vereinspräsidenten). Anomales Ei einer Houdan-Henne. (Geschenk des Herın J. Grossmann in Wilhelmsburg). Die P.T. Herren Mitglieder werden gebeten, den Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 1887 noch | vor Ende Mai 1887 an den Vereins -Cassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauernmarkt Nr. Il einzusenden. BAUT IT A RES Pe EB BE SS HEN 3 115 7 rt Errata. 9, Zeile 3 soll es statt: „wie Fichtensamen,* Nr. #, Spalte heissen: „nie Fichtensamen“, Seite 55, x AUEDADLOAHDLDABADAWLDRIRHIIICH IH AIAHIDAICHIEHEDHE Prämiirt Hundeausstellung, Wien, 1885, grosse silberne Medaille. b;, Talpninär-Präparalg von Fr. J.Kwizda ser =) k. k. Hoflieferant und Kreisapotheker,» mit der Londoner, Pariser, Wiener, Münchner, Hamburger Medaille und Anerkennungsschreiben des österr. Jockey-Club in Wien, des ungar. Jockey-Club in Budapest und des internationalen Jockey-Club in Baden-Baden ausgezeichnet. Kwizda's Ieilpulver für Hausgeflügel, gegen die Seuche und gewöhnlichen Krankheiten der Gänse, Enten, Hühner, Perlhüliner, Schwäne ete. — Preis eines Packets 50 kr. ö. W. „Kwizda’s Hundepillen“, nach Vorschrift der renommirtesten englischen Thierärzte bercitet, dienen dieselben als verlässliches Mittel gegen die bei den Hunden gewöhnlich vorkommenden kheiten, als Seuche (Hundekiuulkheit, Staupe), Würmern, Speichelfluss, Krämpfen, Räude ze), Bauchschmerzen, Verstopfung, Veitstanz, Gicht und Rheumatismus. henflechte, ie Kormeuadbuu ax Kran (Krät Kwizda’s Flechten- und Räudeöl segen die Räude. Fettflechte, Bläse fressende Flechte, und sonstige Hautausschläge der Hunde. Kwizda’s Augenwasser für Hausthiere zur Anwendung bei Augenkatarıhen, Entzündungen der ınlhaut ete. etc. Kwizda's k. k. ausschl. priv. 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(Mit Vollbild.) _ Die Mara Patagoniens. (Mit Ab- * >, bildung.) — Edelhirsche. (Mit Vollbild,; — Das Gnu. (Mit Vollbild) — Die Wanderungen der Sprinsböcke. (Mit Vollbild.) — Der Bergsteinbock. (Mit Vollbild.) — Die Buntböcke —z, Südafrika’s und der Strauss. (Mit Vollbild). — Eine Rattenfamilie. — II, Fachwissenschaftliches. au Ueber den Nutzen der Nebelkrähe. (Schluss.) — Süssfischerei und Jagd. — Die Vogelwelt SO) Bosniens. (Fortsetzung.) — Die Hautentwicklung. (Mit 5 Abbildungen.) — Die Flora des Staates 2. New-York. (Schluss.) — Fleischfressende Pflanzen. (Schluss.) — Zwillingsbildung im Mineralreiche. NS At 6 Abbildungen.) — Die noch thätigen und die erloschenen Vulcane der Erde. (Fortsetzung.) — Leitfossilien. (Mit Abhildun norhynchus proteus, W 2). — II. Interessante Capitel aus der Naturgeschichte. 3. Echi- trumb., Ein Eingeweidenwurm aus dem Geschlechte der Kratzer. (Mit & & Abbildung). — Der grosse und der kleine Frostspanner. (Mit Abbildung.) — IV. Baum- und © <«S Blumenzueht. Der Weinbau der alten sypter. (Mit 2 Abbildungen.) — Der Baumpfahl. (Mit Ab- £ Ta) bildung). — Beliebte Sorten der Rosenzüchterei. (Mit 3 Abbildungen.) TC) S ZAachter Jahrgsane. ER) Administration (an welche nicht nur die Geldsendungen , sondern überhaupt alle Zuschriften, Manuscript- Sendungen u. s. w. zu richten sind): Wien, VIIL., Buchfeldgasse 19, I. Stiege. — Monatlich ein reich illustrirtes Heft ( 62 Ä 6 ER von mindestens 48 Seiten. — Abonnement für den Jahrgang: bei der Admi- ao oO nistration bestellt 3 Mark — 4 fl. SO kr. (für die Mitglieder schen Vereines 4 fl.); im Buchhandel 10 Maık = 6A. — ) des omithologi- Anzeigen für die | > BOTDLTITHTE SSOOTITS < A Er einmal gespaltene Petitzeile 30 Pf. — 18 kr. | Europäische Vogelbälge und Eier hat in reicher Auswahl auf Lager Berlin N. 4. Linnaea. Wyandottes. I. Preis Cöln und Staatsmedaille. Nachzucht englischer und amerikanischer Preis-Hühner. 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Graben | | Die „Mittheilungen des Ornitlologischen Vereines in Wien“ erscheinen am 15. jeden Monates. Abonnements & 6 f., sammt | ih J Bu Nr. 27, entgegengenommen, und einzelne Nummern ä 50 kr. — 1 Mark daselbst abgegeben. — Inserate 6 kr. | ‚m = 12 Pfennige für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilungen an “as Präsidium sini an Herrn Adolf Bachofen 1887 . von Echt in Nussdorf bei Wien; alle redaciionellen Mittheilungen, Sendungen von Manuscripten, Recensions den Redacteur Dr. Friedrich K. Knauer (siehe die Randbemerkung unten) zu riehten. — Vereinslocale: I., Universitäts- | platz 2. — Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. emplaren a.s. w. an Inhalt: Der Tannenheher als Brutvogel bei Lilienfeld (Niederösterreich). Von Edm. Pfannl. (Schluss.) — Hundert Tage im Hinterland. Von Hanns v. Kadich., (Fortsetzung.) — Zur Lebensheschreibung des Kuan. (Argus g ıteus.) Von H. v. Rosenberg. — Eine sehr empfehlenswerthe Vögel - Wandtafel. — Ankunft der Zugvögel in Erbach bei Ulm. Beobachtet von F ı von Ulm-Erbach. — Ueber den Hybrid zwischen Lagopus albus und Tetrao tetrix. Von Professor Dr. Robert Collett in Christiania. In’s Deutsche übertragen von Dr. Stefan Freil. v. Washington. (Fortsetzung) — Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl bei Friedland in Böhmen vorkommenden Vogelarten. Von Robert Eder. — Ormithologische Beobachtungen aus dem Anussiger Jagd- und Vogelschutzvereine 1887 — III. Theil. Von Anton Hanptvogel. — Verzeichniss der in den 63 kaiserlichen Oberförstereien von Elsass-Lothringen vorkommenden Raubvög Von Friedrich Graf Poc ei. — Verbreitung der reiherartigen Vögel (Grallatores) in Böhmen. Von Med. Dr. Wladislaw Schier in Prag. — Arten der Ornis Austriaco-Hungarie angelegenheiten. Correspondenz der Redaction. — Errata. — Inser auf den Lut-Schu-Inseln. Von A. Graf Marschall. — Literarisches. — Vereins- Der Tannenheher als Brutvogel bei Lilienfeld (Niederösterreich) von Edm. Pfannl. (Mit oologischem Anhang von Othmar Reiser.) (Schluss.) Wir waren bei dem abscheulichen Wetter mehrere Stunden im Schnee herumgewatet ohne vom Tannenheher das Mindeste zu sehen oder zu hören und ich athmete freier, als plötzlich in nicht zu grosser Entfernung von uns das bekannte Kr, Kr, Kr laut wurde: ein hörbarer Beweis, dass sie wenigstens hier sind. Aber wir hatten viel Glück, denn als wir in die Richtung eilten. woher die Stimme kam, flog uns der Vogel entgegen und baumte nahe vor uns auf. Nach längerem Beobachten sahen wir auch einen zweiten und folgten dem Paare bis zu einem dichten, jungen Fichtenwalde, in welchem sie, wie es schien, ständigen Wohnort hatten, da sie dort verweilten. — Also wieder neue Hofinung und da der Wald nicht gross, so wollten wir ihn gleich durchsuchen, doch hatte dies senme Schwierigkeit. denn in diesem nordseitig gele- senen Walde lax noch Schnee vom December 1856 ete. mit dem neuen zu einer Schiehte von 1'’3 Meter Höhe vereint, welcher mehr als einmal durehbrach und unsere Füsse mit den darunter befindlichen Steinen und Stöcken in wenie sanfte Berührung brachte. Nach halbstündigem Bemühen und nachdem wir uns gegenseitig wiederholt aus dem Schnee herausgezoeen, hatten wir den 200 Schritte Da während der schöneren Jahreszeit Berufsgeschäfte öftere Abwesenheit des Redacteurs von Wien erheischen, wird gesicherter Uebernahme der Einläufe wegen ersucht, alle für die Redaction der „Mittheilungen“ bestimmten Briefe, Manus iptsendungen u. s. w. unter folgender Adresse einzusenden: An die Administration der Monatsschrift: „Der Naturhistoriker*‘: Wien, VIII, Buch- feldgasse 19. (Für die ornithologischen Mittheilungen). mE ehucht und Brieffaußenwelen. 84 breiten Wald durchquert und waren froh, auf einem kleinen Fusssteige angelangt zu sein, in Verfolgung dessen wir in einer Stunde am Niederhof anlangten. Ich hoffte durch Beobachten dieses Heherpaares den Nistort desselben ausfindig zu machen und dann mittelst Schneereifen zu dem Baume vorzudringen. Herr Reiser verliess mich Abends im guten Glauben an Erfolg, welchen Glauben ich leider bald zerstören musste; denn als ich trotz 7 bis 9 Grad Kälte zwei halbe Tage den Wald beobachtet hatte, kam ich zur Ueberzeugung, dass das Verweilen der Vögel daselbst nur ein zufälliges gewesen, da sie nicht mehr zu sehen waren. Das Wetter war das denkbar ungünstigste geworden, da fast jeden Tag neuer Schnee fiel, der auf den Bäumen liegen blieb, so dass ein Eindringen in einen jungen dichten Nadelwald beinahe unmöglich war. Dabei hielt sich die Temperatur Morgens zwischen 7 und 11° R. — Am 17. März begann ich die Suche in einem circa 40 Joch grossen Walde, welcher aus Kiefern und Fichten besteht, in dessen Nähe ich im vorigen Sommer junge Tannenheher sah und wo ich mit Bestimmtheit ein Nest vermuthete. Trotz Schneeanhang und grosser Kälte er- kletterte ich mehrere Bäume, auf welchen sich Nester befanden. Die Mehrzahl derselben dürften alte Eichel- hehernester gewesen sein. Den folgenden Tag setzte ich die Suche im selben Walde fort und fand nach mehr- stündiger Suche am Rande des Waldes auf einer Fichte ein altes Nest, das ich nach Abbildung und Beschreibung sofort als vom Tannenheher herrührend erkannte. Das Nest stand auf einer 18 Centm. starken Fichte 5 Meter vom Boden entfernt an den Stamm angelehnt, auf der der Sonne am besten zugänglichen Seite, nach oben sehr gut durch Aeste geschützt, von unten leicht sichtbar. Von dem Neste, welches schon vor 2 Jahren gebaut worden sein dürfte, hatte sich ein Theil der Nestmulde sammt Boden abwärts gesenkt, bis ein tiefer stehender Ast einen Stützpunkt bot. Der übrige Theil des Nestes liess noch den festen Bau desselben erkennen. Der Boden und die äusseren Wände des Nestes bildeten Reiser von der Rothbuche und Fichte, der obere Rand bestand aus Lärchenzweigen. Auf der Unterlage von Zweigen lag eine starke Schichte modriger Holzstückchen und erst auf dieser die eigentliche Nestmulde aus Grasstengeln und Bast. Das Nest stimmt mit denen, welche in der Schweiz gefunden wurden, sowohl im Bau wie im Standort überein, nur ist die Meereshöhe eine geringere wie 2000, höchstens 1600. Durch Auffindung dieses alten Nestes war wenigstens die eine Frage gelöst, ob denn der Tannenheher wirklich hier brütet? Ausserdem konnte ich aus dem Standorte des Nestes einige Schlüsse ziehen, und was die Haupt- sache war, meine Hoffnung wurde neu belebt. ‚Mit er- neuertem Eifer machte ich mich an die Suche. Besonders die Umgebung des Nestes wurde genau abgesucht, ebenso der noch übrige Theil des Waldes. Hiezu verwendete ich den Rest des 18. und den 19. März ohne Erfolg. Am 20. hatten wir endlich einen warmen Tas und der Schnee löste sich von den Bäumen. Vormittags hatte ich einen nahegelegenen gemischten Wald vergebens durchsucht. — Meine letzte Hoffnung setzte ich auf einen steil abfallenden, südöstlich gelegenen Hang, auf welchem dichte Partien junger Fichten mit Waldblössen und Strauchwerk wechselten. Dieser Hang musste trotz aller Ermüdung Nachmittags durchsucht werden, denn es war eben keine Stunde zu verlieren, wollte ich noch heuer zum Ziele gelangen. — Gegen 2 Uhr verliess ich das Haus und nach °/,stündigem Marschiren begann die Suche in der Weise, dass ich die einzelnen Gruppen Fichten von verschiedener Ausdehnung eine nach der anderen genau absuchte. Damit mochte ich eine halbe Stunde verbracht haben und war eben auf eine kleine Lichtung gelangt, als ich beim Umdrehen auf einer jungen Fichte, die mir im Rücken stand, eine dichtere Stelle bemerkte, die sich, alsich höher stieg, als Nest entpuppte. Ich hatte während der letzten acht Tage so viele Nester gefunden, die sich bei &enauerer Besichtigung alle als alte Eichel- hehernester etc. erwiesen, dass ich auch bei Entdeckung dieses Nestes nichts Besseres erwartete. Genau sehen konnte ich das Nest noch immer nicht, da es nicht. nur von oben und unten, sondern auch zum grössten Theile von den Seiten durch Fichtenzweige gedeckt war. Als ich schliesslich den Punkt gefunden hatte, von welchem aus das Nest noch am besten zu sehen war, so sah ich aus dem Neste etwas herausragen, was ich nur deshalb nicht gleich für den Schwanz eines Vogels hielt, weil ich mich keiner neuerlichen herben Enttäuschung aussetzen wollte. — Mein Feldstecher, den ich immer mitnahm, sab mir bald Gewissheit. Deutlich war der über das Nest herausstehende Schwanz eines Vogels zu sehen. Die Farbe war dunkel mit weissen Flecken oder Federn. Um ganz sicher zu sein, warf ich einen Schneeballen unterhalb des Nestes hin, welcher jedoch ohne Wirkung blieb; erst beim zweiten, der näher traf, verschwand der Schwanz und statt dessen wurde Schnabel und Kopf vom Nucifraga caryocatactes sichtbar. Als sich meine Freude einigermassen gelegt hatte, wollte ich den Vogel zum Verlassen des Nestes veran- | lassen und klatschte mehrmals in die Hände, wovon jedoch der Vogel keine Notiz nahm. Ich stieg nun auf eine kleine, einen Meter von dem Nistbaume befindliche Buche und war schon in gleicher Höhe mit dem Neste angelangt, als der Vogel noch immer im Neste sass. Erst als ich schon in das Nest hineinsehen konnte, verliess der Vogel dasselbe schnell und lautlos. In dem Neste lagen nur zwei nicht gleiche Eier. Ich hatte, da der Vogel schon so fest sass, vier oder mindestens drei erwartet. Daran, dass der Vogel schon brütet, dachte ich nicht, sondern glaubte, dass selber eben legen wollte, als ich zum Neste kam. Ich wollte den Vogel so wenie wie möglich stören, | g g S ’ damit ihn auch Herr Reiser noch am Neste beobachten könne und machte mich deshalb alsbald auf den Heimwes. Dienstag den 22. Mittags hielt ich wieder Nachschau beim Neste. Der Vogel sass ebenso fest als vorher und verliess das Nest in selber Richtung und ebenso still. Die Eier waren nicht mehr geworden. Der Vogel brütete schon und es war keine Zeit zu verlieren. Ich telegraphirte noch Nachmittags Herın Reiser, welchen ich schon brieflich von dem Funde verständigte, damit er koınme. Als ich mich des anderen Tages mit ihm zu dem Neste begab, um selbes abzunehmen, benahm sich der Vogel beim Verlassen des Nestes ganz so, wie ich schon die vorigen Male beobachtet hatte. — Ich will nur noch erwähnen, dass der Vogel verschieden auf dem Neste sass, bald mit dem Kopfe gegen Süden, bald gegen Norden gewendet. Wie ich aus der Monographie V. v. Tschusi über den Tannenheher entnahm, ist das von mir gefundene Nest das erste, welches nur zwei Eier enthielt und da selbe schon mittelstark bebrütet waren, so wäre gewiss kein weiteres Ei dazugekommen. Warum dieser Heher nur zwei Eier legte, darüber kann ich na- türlich nur Vermuthungen aussprechen, und bin ich der Ansicht, dass das gefundene Gelege das erste eines vor- jährigen Vogels ist. In dieser Ansicht bestärkt mich die geringe Grösse des Nestes im Vergleiche mit dem von mir gefundenen alten Nest und auch der lose, weniger sorgfältige Bau desselben. Ueber Nest und Eier wird Herr Reiser berichten. Mit Freuden komme ich der obigen Aufforderung in Nachfolgendem nach, da es wohl für jeden Omithologen, noch mehr aber für jeden Oologen gewiss sehr angenehm sein muss, über einen solchen, vielgesuchten Fund berichten zu können. Ich will nur noch erwähnen, dass bei unserem Aufstiege zum Nistplatze der eine alte Vogel von Fich- tenspitze zu Fichtenspitze aufwärts fliegend, scharf zu uns herabäugte und seine Erregung durch rothschwänzchen- artiges Ducken oder vielmehr Schnellen des Körpers zu erkennen gab. Schliesslich verschwand er in der Gegend des Nistplatzes. Ein weiteres Erscheinen war nicht zu bemerken. Entweder haben sich die beiden alten Vögel beim Brutgeschäft abgelöst oder es hat eine Fütterung des auf dem Neste sitzenden Hehers stattgefunden. Das Nest selbst stand 5m hoch, auf einer 7m hohen 25Jjäh- rigen Fichte, welche 35cm in Brusthöhe mass. Es stand an der dem Thale zugekehrten Seite des Baumes. Der Hang selbst ist sehr steil und sonnig, so dass kein Schnee mehr zu sehen war. Der langsamwüchsige und lücken- hafte Bestand besteht fast durchwegs aus Fichten. Das Nest ist das kleinste, welches ich je von diesem Vogel gesehen habe und besitzt auch nicht jene Festigkeit, welche Hundert Tage Se, sonst den Nestern dieser Art eigenthümlich zu sein pflegt. Auch war der nie fehlende Holzmarder nur wenig vor- handen. Seine Masse sind: Höhe des Nestes 12 cm, Durch- messer 25cm, Napftiefe 6cm, Napfweite Ilcm. Der Unterbau, bekanntlich regelmässig ausschliesslich aus spar- rigen Zweigen bestehend, setzt sich hier aus Lärche, Vogel- kirsche, Ahorn und Sauerdorn zusammen. Darauf stehen zwei ineinandergeschobene Näpfe, welche fast nur aus Heu und Strohhalmen mit einigen Würzelchen, mit wenig Baumbart, zusammengeflochten erscheinen. Die beiden Eier sehen, wie ich auf den ersten Blick erkannte, in Färbung und Fleckung den Dohlen sehr ähnlich, auch unter der Lupe noch hielten sie den Ver- gleich mit diesen ganz gut aus. Sie waren an diesem Tage (23. März) bereits” 5 bis 6 Tage bebrütet und sind in Form und Zeichnung von einander abweichend. Das eine 36mm x 244mm bei 57 Ctgr., das zweite 33 mm X 24:0 mm bei 58 Ötgr. Gewicht. Bei dem ersteren, gestreckteren fällt die Schale gegen das spitze Ende zu. plötzlich ab, während das andere gerundeter erscheint. Lichtbraune Flecken oder Punkte sind auf den Eiern nicht zu sehen, wohl aber sehr charakteristische violett- graue Schalenfleckchen, mit Häufung am stumpfen Ende. Die sehr schöne grüne Schalenfärbung verblasst leider trotz allen Liehtabschlusses schon nach etwa 8 Tagen bedeutend. > = im Hinterland. Eine ornithologische Foorschungsreise in der Herzegowina. Von Hanns von Kadich. (Fortsetzung ) Sonntag den 2 Um Mitternacht mit Freund Rohrer und Krauss mn’s Mostarsko Blato aufgebrochen. Der Weg dahin führt zuerst durch das anmuthige Thal des Radopoljebaches und verlässt bei dem Iliec-Han die gute Strasse, worauf ein abscheulich steiniger Berg- pfad beginnt, der sich an der nordwestlichen Abdachung des Humberges hinzieht und nach ungefähr 2"/ , Stunden zum Blato führt. Dasselbe repräsentirt eine, von Karst- höhen eingeschlossene, unregelmässige Ellipsenfigur und ist seine Configuration eme, von der des „Utowo blato* gänzlich verschiedene. Das Mostarsko blato ist um diese Zeit ein unter Wasser gesetzter Wiesen- kessel, dernahezu an allen Punkten zu durch- waten ist, was wohl seine auf einem Hoch- plateau befindliche Lage (höchster Blatopunkt 231 m) bedingt. In diesem imundirten Riedterrain bilden einzelne Wasserläufe, wie die Listica und CrnaZnica mit ihren Nebenflüsschen ein Netz von Bodensenkungen, das zu durchwaten schon grösseren Schwierigkeiten unterlieet. Vielleicht ist das ganze Mostarsko blato nur als Inundationsgebiet der oeenannten Flüsse aufzufassen. Auf den Wiesen reichte uns das Wasser bis unter die Knie, aber lebenden Arme hiess es Patronen nehmen, denn da ging das eisigkalte Wasser Brust.®) und Gewehre hoch- bis an die *) Ich halte bei solchen Gelegenheiten den hohen Stiefel für das unsinnigste aller Kleidungsstücke. Denn schliesslich dringt das Wasser von oben ein, der Zweck des Stiefels ist gänzlich ver- fehlt und die Schattenseiten desselben treten in den Vordergrund. beim Durchwaten der | Die Wiesen sind mit Riedgras und Binsen besetzt, | an den Flussläufen ist dichte Vegetation von Saalweiden und Erlen, während sandige und kiesige Uferbänke da- zwischen liegen. — Als Hauptvertreter der Ornis tritt hier die Stockente auf, die wir zum Theile mit aus- gewachsenen Jungen. zum Theil noch auf den Eiern sitze nd antrafen. Die Schonzeit für die Enten in der Herzegowina ist entschieden viel zu kurz be- messen. De. währt nur drei Monate: Mäız. April, Mai und die Folge davon ist, dass die Ornis des Mostarsko blato, das für die unterschiedlichen Jagd- freunde von Mostar aus recht leicht zu erreichen ist, von Jahr zu Jahr abnimmt. Ich kenne Herren, die sich | nieht scheuen zu Beginn des Monates Juni am Sonntag — in der Woche schneiden sie Coupons ab oder sitzen im | Bureau — mit irgend einem geknechteten Facchin in’s Blato hinaufzusehen, da die Entennester ihrer Bier zu | berauben und diese sowohl, Ne die halbflügsgen Jungen sackweise herabzubefördern. „Es schafft eine: angenehme Commotion, man wird in gewissen Kreisen als Nimrod gefeiert und dann, wozu denn für Andere hegen, ETOsser die uns ablösen werden und dann das einheimsen, was wir gespart ? .“ Wir trafen solch’ einen famosen | „Sportsman“, einen sehr angesehenen Functionär der | Beim Ausziehen am Abend gehts noch, aber wer jemals die Martern sah, die der betreffende glückliche Besitzer am nächsten | Morsen, wenn die Jagd weiter gehen sollte, beim Anlegen des gänzlich feuchten Stiefels auszustehen hatte, der wird meiner An- sicht beistimmen. Das Beste ist unter allen Umständen ein alter Schnürschuh und als Schutz gegen die DueEe die sich in all’ edergamaschen, die diesen Sumpfg rebieten massenweise vorfinden, ehedem sind. nach dem Gebrauche getrocknet und ge ee wie 56 Stadt (Herrn C sen.) der sich seit einer Woche im Han am Blato aufhielt, hühnerjagd (!) (zu Ende Juni) zu beschäftigen. Nur dies eine Streiflicht sei mir gestattet, hinweg mit diesen scheusslichen Bildern zu andern, die freund- licher aussehen. Ein Nest fanden wir mit 9 Eiern. Auch die Krickente (Anas creeca) („cudela*) trafen wir mit Familie im einem Wasserlaufe an. Ich bemerke hier, dass ich diese schöne Ente in der Herze- gowina nur im Mostarsko blato und im Binsicht der Buna brütend getroffen habe. Im Utowo blato kommt sie im Winter und Frühjahre zwar massenhaft vor, brütet aber nicht. Dagegen brütet sie im nördlichen Bosnien (nach den Angaben meines Freundes Emmst von Dom- browski) am Vrbas und an der Sanna (Strecke von Banjaluka bis Maglaj) in 4—5 Paaren. Die Reiher fehlen hier im Sommer gänzlich. Zwar verfliegen sich hier und da einzelne „graue Reiher* aus den Flussthälern, aber zu den Typen des Mostarsko blato gehören sie nicht. Dafür besitzt dieses wieder einen grossen Reichthum an Strandläufern wnd Kiebitzschwärmen, die beide hier brüten. — Von ersteren wurden beobachtet und erlest: Totanus calidris und glareola, Actitis hypoleucos, Tringa minuta, Himan- topus rufipes, Aegialithes minor und Vanel- lus cristatus. Die letzteren stiessen in ganzen Schwärmen mit grösster Vehemenz auf die revirenden Vorstehhunde und waren selbst durch Schüsse kaum zu vertreiben. Ferner trafen wir Gallinula pygmaea ständig an den Wasserläufen und in den höher gelegenen, wasserfreien Wiesen sehr häufig die Wachtel und den Wachtelkönig. — Ebenso ist in den Ufer- bäumen Turtur auritus in ganzen Flügen zu finden. Nachmittag langten wir in der am nordöstlichen Ufer gelegenen sogenannten „Bischofsmühle* an und rasteten da aus vom Waten, das den ganzen Tag über gedauert hatte. — Einige Forellen.. die wir aus der Listica erhalten hatten, sowie der landesübliche vorzüg- liche Mokka halfen uns, alle ausgestandenen Strapazen zu vergessen. 29. Bei Tagesanbruch ging es weiter. Wir umgingen in weitem Bogen die nordwestliche Rundung des Sumpfes | Quellgebiete der „crnaznica® eine und fanden da im ähnliche „Rakita*, wie ich sie im „Utowo blato* kennen gelernt, nur natürlich in Miniaturausgabe. — Dann ging’s fort am Ufer der Listica und gegen Abend waren wir in Mostar. Die nächsten Tage vergingen mit Vorbereitungen und Completirung meiner Ausrüstung für meinen Auf enthalt in der Planina und nach herzlichem Abschied von Freund Rohrer und Krauss gings im Morgengrauen des 3. Juli hinem durch das Defilee von Sienice, Na- renta aufwärts gegen Jablanica. — Hier hausten wieder meine liebwerthen Freunde vom dritten Regiment: Ober- lieutenant Eduard Scheich und Lieutenant Gamperle. Sie hatten mich eingeladen, sie erwarteten mich, siekamen mir auf das Herzlichste entgegen. Die Militärstation Jablanica liegt in einem Thal- kessel, an der Strasse, die von Sarajevo nach Mostar | führt, am rechten Ufer der Narenta. Von Südosten und Nordwesten treten die Gebirgsstöcke des „Prenj* und | der „Plasa planina* hart an den Fluss heran — in dieser Enge liegt das Stations-Gebäude — gegen Süden breitet sich das fruchtbare Hochplateau von „dolnji Jablanica* aus, goldig schimmernd, soweit das Auge reicht mit um sich mit der Reb-- | wenig eingedämmert — weckte mich ein seinen wogenden Kornfeldern, dann beginnt das, ob seiner pittoresken Naturschönheit berühmte, enge Narenta-De- filee, das bis Sienice reicht. Die Aussichten schienen schon beim ersten Empfange sehr günstige. Am Garten- zaum, der das Stationsgebäude umgibt, hingen einige Gemsköpfe zum Trocknen. Ihre Träger waren sämmtlich in der „Plasa“ von den Herren erlegt worden. — Gleich für den nächsten Tag war ein längerer Ausflug im die „Plasa planina*® festgesetzt — am 3. Juli war ich eingetroffen, am 4. brachen wir mit den beiden berühmten Gemsjägern, , Omer Budim und Riswo Sasic — beide aus dem „/lato Doljanka-Thale* — auf. Durch dieses Fluss- thal führt anfänglich der Weg, dann geht's über die Höhen der Vorberge weiter hinein in ein herrliches Ge- birge. An der „goldenen Doljanka* ist der Wasser- staar eine sehr häufige Erscheinung, gemein ist ferner Garrulus glandarius und Columba livia. Der Aufstieg gestaltete sich sehr mühsam, einerseits durch die enorme Hitze, andererseits durch ein neues Element. Das sind die hier in unglaublicher Menge vorhandenen Sandvipern, durch welche das oft nothwendige Nachhelfen mit den Händen zu einer sehr gefährlichen Sache wird. Die Scenerie ist folgende: Am Fusse des Gebirgs- massivs theilweise Verkarstung: Weachholdergestrüpp ‚ und Haselstauden, dann Buchen- und Eichenhochwald und in der hohen Region, weit, unabsehbar die Legföhre (Pinus pumilio) — Schneefelder, Schwarzföhrenbestände und endlich vegetationsloser Grat. Der regionale Cha- rakter ist sehr ähnlich dem unserer oberösterreichischen Alpen, speciell dem des Todtengebirgs und Traunsteins im Salzkammergute, nur dass hier jener Zauber der un- entweihten Natur nicht so in den Vordergrund tritt, wie er der herzesowinischen Landschaft eigen ist. Die drei Triebe auf Gemsen verliefen insoferne resultatlos, als uns kein Stück schussrecht kam, doch sahen wir mehrere Rudel. Die Nacht verbrachten wir in einem an den Schneefeldern gelegenen. „stan* (Sennhütte), konnten je- doch ob des massenhaften Ungeziefers, das sich da im vorjährigen Heu eingenistet hatte und in seinem Winter- schlafe durch uns gestört worden war, kein Auge schliessen. Am Morgen des 5. Juli — ich war eben so ein eigenthüm- licher Ruf. Ich trat vor die Hütte — eben ging die Sonne auf — da sass auf einer der Fichten, die um die Hütte stehen — en Fiehtenkreuzschnabel und sang lustig sein Lied in die kalte Morgenluft, während seine Genossen in den Zwieseln herumkletterten. Ganz eigenartig hat mich dieser Ruf und der nachherige Anblick berührt, des Lieblingsvogels meiner Kinderzeit. (Wir trafen ihn später überall im Krummholz und den anstossenden Buchenparcellen). Unser Marsch ging über die Gräben gegen das Grabowicathal, auf dessen Sohle ein Bach dahinrinnt, der in die Narenta mündet. Vielfach beobachteten wir Pyrrhocorax alpinus- Colonien, die sich im Gemäuer der obersten Region befanden und sämmtlich schon fugfähige Junge enthielten. Auch drei Kolkrabenfamilien trafen wir da an. Der Abstieg gestaltete sich zu einem geradezu lebens- gefährlichen Vergnügen, sowohl über die abschüssigen, steilen Grashalden, wie später durch das trockene, aus- gewaschene Bett eines Gebirgsbaches — und wunderten wir uns eigentlich Alle, dass wir endlich heil um Mitter- nacht daheim anlangten. (Fortsetzung folgt.) Beim Durchblättern meiner Papiere fand ich kürzlich einen vom Alter vergilbten Zettel, worauf ich im Anfange der 1840er-Jahre einige Bemerkungen niedergeschrieben über das Gebahren im Freileben des Arguspfau's. Sie | beruhen zum Theile auf eigenen Beobachtungen, zum Theile auf Wahrnehmungen meines damaligen malayschen Jägers Hamsa, emes vortrefflichen Schützen und intelligenten Beobachters. Nachfolgendes ist der Inhalt des gefun- denen Zettels, welcher zur Vervollständigung desjenigen dienen möge, was ich vor Jahren meinem verstorbenen Freunde Alfred Brehm über diesen interessanten Vogel geschrieben. (Siehe Seite 149 des sechsten Bandes der zweiten Auflage vom Thierleben.) In einer Entfernung von 1 bis , Stunden von Padang — die Hauptstadt des Gouv ae von Su- matra’s Westküste, mein damaliger Standplatz — erheben sich die Vorberge des Barissan-Gebirges, durch dessen Schluchten der sogenannte neue Weg nach den Padanger Oberländern in nordöstlicher Richtung führt. Soweit das Auge reicht, sind diese Vorberge mit Urwald bedeckt, der in seinem Schoosse ein reiches Thierleben birgt. Dahin hatte ich mich eines Tages zu früher Stunde auf die Jagd begeben, streifen noch nicht zum Schuss gekommen. In ärgerlicher Stimmung darüber und ermüdet von der erfolglosen An- | | doch warich nach langem Uimher- | strengung, setzte ich mich in den Schatten eines Lingoa | (Pterocarpus indicus) nieder, um ein wenig auszuruhen. Tiefe Stille, nur unterbrochen durch das Rauschen des Windes in den Wipfeln der Riesenbäume, herrschte weit und breit um mich her. Eben im Begriffe einzuschlafen, höre ich auf einmal in meimer Nähe den mir wohlbekannten | Ruf des Argus erschallen. Verschwunden war das-@efühl der Ermüdung und Schläfrigkeit, welches mich noch eben beschlichen und scharf in die Runde spähend, ich eine kleine Blösse, in deren Nähe ich mich unwis- sentlich niedergelassen und von woher der Lockruf er- klungen. Rasch entschlossen näherte ich mich geräuschlos auf dem Bauche kriechend der Blösse und gut gedeckt an deren Rand gekommen, sah ich, doch nur für einen Augenblick, ein prächtiges Männchen des Argus vor mir. Denn ehe ich noch schussfertig, war. der Vogel durch das Krachen eines Astes unter meinen Füssen stutzig geworden und in hlitzschnellem Lauf, mit knapp an dem Körper geschlossenem (Gefieder in einem der zu dem Platze führenden Pfädchen, auf Nimmer - Wiedersehen Sn h erkte | . 2 en = . yeneneten ausgebreiteten Steuerfedern und hängenden Flügeln, wobei ID Da [399-Q1 37 - Zur Lebensbeschreibung des Kuau. (Argus giganteus.) verschwunden. Gleichzeitig flog eine Henne auf, die von mir unbemerkt auf einem in geringer Höhe über dem Boden befindlichen Ast gefusst "und sich kaum weniger rasch meinen Blicken entzog. War ich schon vorher mit Unmuth erfüllt, mein Aerger über dieses Pech wurde wo möglich noch grösser, und musste es nun eine un- schuldige Per gam (Treron aromatica) entgelten, welche mir kurz darauf zu ihrem Unglück in die Quere kam. Nach Hause gekommen tröstete mich Hamsa, welchen ich mein Widerfahren erzählt, mit den Worten: Djangan sakit ati Tuan, saja biasa derri ketjil meningkal di utan, belom sapulu kali dapat lihat burung Kwuau (d. h. der Herr darf nicht darüber betrübt sen, ich kenne von Jugend an den Wald und habe noch nicht zehnmal einen Argus gesehen). Der Vogel kommt hier überall vor, sowohl in den Wäldern der Küste, wie in denjenigen des Innern und zwar bis zu einer Höhe von zweitausend Fuss über dem Meere. Dessungeachtet bekommt man ihn nur höchst selten zu Gesicht; da er sehr scheu und wachsam ist. wobei ihm sein scharfes Auge und feines Gehör ausnehmend zu Statten kommt. Häufig wird er dagegen, zumal der Hahn, in Schlingen gefangen, weil Letzterer ein schwer- fälliger Flieger sich nur ungerne vom Boden erhebt, um einer ihm drohenden Gefahr sich zu entziehen. Kleine Blössen im Walde von 12 bis 30 Fuss Durchmesser, bei den Eingebornen bekannt unter dem Namen Galangan- kuau (Fechtplatz des Kuau) wählen sich die Vögel zum os oder Balzplatz, und dahin führen ver- schiedene von den Vögeln getretene Pfädchen. Auf diesen Plätzen, woselbst immer mehrere Hälhne zusammentreffen, stolziren dieselben vor den Augen der Hennen hin und her, in der Manier des Truthahns mit die grossen Schwungfedern über den Boden hinschleifen, welcher denn auch wie rein gefest ist. Den lautklin- senden Ruf hört man meist in früher Morgen- und später Abendstunde, selten in der Nacht, doch niemals über Tag. Die Eingebornen behaupten, dass, wenn die Hennen die mit ihnen gepaarten Hähne verlieren. dieselben in längerer oder kürzerer Zeit mit anderen Männchen auf ihren gewöhnlichen Balzplatz zurückkehren. s Gravenhage, Mai 1337. H. von Rosenberg. Eine sehr empfehlenswerthe Vögel-Wandtafel. Weit nachhaltiger als alle 7 der Vogelschutz angebahnt durch alle jene Bestrebungen. welche "das Interesse für die Vogelwelt in immer weitere Kreise zu tragen suchen. In diesem Sinne wirken unsere Ausstellungen, arbeiten gute populäre wissenschaftliche Schriften und -Bilderwerke. Unser Verein, der ja den Vogelschutz nach besten Kräften und wo immer sich eine Gelegenheit hiezu bietet, anstrebt, kann daher eine Unternehmung eines anderen Vereines, der in irgend einer Weise im Sinne des V ogelschutzes thätig ist, kräftiest unterstützen und fördern. Ein solches Unternehmen ist die von Seite des deutschen Vereines zum Schutze der Vogel- welt im Jahre 1884 beschlossene und mittlerweile auch erfolgte Herausgabe eimer colorirten Wandtafel, welche ı unterrichtes, \ lichen 'ın nur that- | ‚ ornithologischen Zwangsmassregeln wird | die wichtigsten Kleinvögel der deutschen Faunen in natürlicher Grösse, richtiger Zeichnung und Färbung behandelt. Wir können diese Wandtafel nur auf das Beste empfehlen, dem Lehrer für die Zwecke des Schul- dem Familienvater zur Belehrung im häus- Kreise. Die 57 gut ausgewählten Vögel l sind in natürlicher Grösse, in überaus charakteristischer Haltung, trefflicher Colorirung wiedergegeben, dass einzelne Vogel leicht zu erkennen ist. Eine beigegebene Brochure bringt in kn: ıpper Fassung die E vläuterung über Aufenthalt, Benehmen, Stimme, Nestbau., Gelese, Zugzeit. Feinde, Nahrung, Nutzen oder Schaden des Vogels. Die lateinischen Namen sind eonform dem vom internationalen Comite herausgegebenen Namensver- zeichnisse gewählt; von den vielen deutschen Localnamen so jeder 85 ist je einer in Nord- und Süddeutschland üblicher gewählt. das Bild selbst so gefallen, dass wir für unsere Leser — Jede Schule wird gut thun, diese Wandtafel — sie | (da die vom deutschen Vereine angeschaffte Steintafel kostet sammt Erläuterung 4'/, Mark — anzukaufen und | zerbrochen ist) ein verkleinertes Bild zeichnen und ätzen liessen. Gibt schon dieses verkleinerte, nicht colorirte Bild eine treffliche Versinnlichung der ausgewählten Vögel, so lässt sich wohl denken, um wie viel zweckentsprechender die naturgrossen, eolorirten Abbildungen sein müssen. (Siehe beiligende Tafel.) im Schulzimmer zu stetigem Gebrauche aufgehängt zu lassen ; aber auch in der Familie sollte ein solch’ beleh- rendes, immer wieder beim Gespräche über diesen und jenen Vogel zur Benützung anregendes Bild nicht fehlen. Uns hat die Idee, welche dem deutschen Vereine | bei der Herausgabe dieser Bildertafel vorschwebte und Ankunft der Zugvögel in Erbach bei Ulm. Beohachtet von Freifrau von Ulm-Erbach. 1887. 1887. erste mehrere mehrere Turdus pilaris, Krammetsvogel . Jan. 12. — Febr. 27. | Milvus regalis, Gabelweiher — März 19. Sturnus vulgaris, Staar . Febr. 22. — März 1. | Rubicilla tithys, Hausrothschwanz — März 30. Alauda arvensis, Lerche . Febr. 23. — März 1. | Hirundo rustica, Rauchschwalhbe — April 9. Motacilla alba, Bachstelze . Jan. 12. — März 3. | Sylvia atricapilla, Schwarzkopf — April 13. Gallinago scolopaeina, Becassine Febr.15. — Febr. 26. ! Upupa epops, Wiedehopf . — Apıil To. Columba palumbus, Ringeltaube . — März 9. | Cuculus canorus, Kukuk . — Apnil 20. Vanellus cristatus, Kiebitz — März 9. | Coturnix communis, Wachtel . — April 30. Larus ridibundus, Möve — März 10. | Oriolus galbula. Goldamsel — Mai 6 Ciconia alba, Storch . SE — März 10. | Cypselus apus, Mauersegler . — April 29. Dandalus rubicula, Rothkehlchen — März 15. | Enneoetonus collurio, Dorndreher — Mai 9. Scolopax rusticola, Waldschnepfe — März 16. a ERIOER Ueber den Hybrid zwischen Lagopus albus und Tetrao tetrix. Von Professor Dr. Robert Collett in Christiania. Unter Autorisation des Verfassers aus den „Proceedings of the Zoological Society of London“ vom 20. April 1886 in’s Deutsche übertragen von Dr. Stefan Freiherın von Washington, zu Schloss Pöls in Steiermark. (Fortsetzung). x Messungen. Männchen. Nr. Totallänge, Flügel, Eeksteuerfedern, Centrale Steuerfeder, Fundort und Datum. mm mm mm mm Il. 470 242 142 122 Gudbrandsdalen, 7. December 1870. 2. 480 238 147 117 Saltdalen, Nordland, 30. December 1871. & ? 237 158 106 Gudbrandsdalen, 8. October 1872. 4. 508 259 142 125 Oesterdalen, 5. November 1872. BD) 4S0 252 140 ? Gudbrandsdalen, (?) November 1872. 6. 499 245 ? 130 Gudbrandsdalen, 28. Februar 1875 Ts 505 232 146 124 Hadeland, 27. December 1579. 3. 450 235 135 115 Tolgen, 3. November 1831. 9. 456 235 140 118 Sande Prod, 9. November 1881. 10. 530 235 150 125 Röros, 10. October 1332. Weibchen. Nr. Totallänge, Flügel, Ecksteuerfedern, Centrale Steuerfeder, Fundort und Datum. mm mm mm mm az 433 205 127 97 Gudbrandsdalen, Januar 1875. 12. 425 205 115 100 Röros, 7. October 1376. Aus obiger Maasstabelle ist ersichtlich, dass “Färbung. Männchen eine Durchschnittslänge von 490 mm (unge- fähr die gleiche wie das Weibchen von Tetrao tetrix, doch ein wenig längere Ecksteuerfedern) besitzt. Totallänge des Weibchens beträgt circa 424 mm, also bedeutend weniger als die des Männchen, doch ist es da- gegen etwas grösser als das Männchen von Lagopus albus. das | Die | Unter den 14 Exemplaren dieses Hybrids, welche z. 7. im Museum zu Christiania aufbewahrt werden, ist eines ein junger Vogel vom selben Jahre, an welchem das braune Kleid fast gänzlich erhalten ist; vier sind junge Vögel im Uebergange zum Winterkleide und über- wiest an denselben das Letztere; acht endlich stehen in voller Wintertracht und unter diesen befinden sich zwei Weibchen. Ausser diesen ist ein Exemplar (ein Männchen im Winterkleide) als Skelet aufgestellt. Auch die im Museum zu Bergen und Upsala befind- lichen Stücke smd in der Wintertracht. Gleicherweise tragen, soweit bekannt, die Exemplare zu Stockholm das Wintergewand oder sind im Wechsel vom Herbst- zum Winterkleide begriffen. Einige wichtige Glieder in der Serie fehlen allen diesen Sammlungen durchaus — nänı- lich das Frühjahrskleid, welches wahrschemlich Niemand kennt, das die Beschreibung eines einzigen Exemplares in einer älteren Abhandlung (siehe unten) bekannt ist, und schliess- lich das Dunenjunge, welches ebenfalls unbekannt ist.') Winterkleid. Das Winterkleid entwickelt sich in Norwegen während des Octobers und ist, der Regel nach, in der letzten Hälfte dieses Monates complet. Während ein oder zwei Männchen die letzten Herbstfederın zu Beginn des Novembers noch nicht vermausert hatten, stand eines der Weibchen am 7. October in vollem Winterschmuck. Dies ist jedoch nicht Sache des Zufalles, sondern hat Sommerkleid, welches für alle Fälle durch | vielmehr seine Analogie bei Lagopus albus, bei welchem | der Wechsel zur Wintertracht bei den Weibchen, ob- gleich dieselben später als die Männchen zu mausern beginnen, viel rascher vor sich geht. Tarsen und Zehen sind zu dieser Zeit vollbefiedert und die nackte, äussere Hälfte ist durch die überliegen- den haarartigen Federn vollkommen verdeckt. Das Männchen im Winter ist oberseits schwarz mit graulichweissen, feingesprenkelten Federsäumen, die Unter- seite ist weiss mit unregelmässigem schwarzem Brustfleck, welcher grössere oder kleinere Ausdehnung besitzen kann, zuweilen in der Mitte getheilt oder so klein ist, dass da- selbst nur ein paar schwarze Federn vorhanden sind. An | den Seiten finden sich einige schwarze Federn stets vor, doch sind dieselben durch die weissen zuweilen ver- | deckt. Die Schwungdeckfedern sind der Hauptsache nach | weiss, braungefleckt. Die Schwingen bräunlichschwarz, fein graugefleckt; die Aussenfahne der Primärschwingen ist weiss. Ein mehr oder weniger deutliches weisses Band durchzieht das Auge und unter demselben befindet sich ein ähnliches, schwarzes (welches meistentheils obgleich nicht immer das Kinn einschliesst) mit schmalen weissen Federrändern. Die oberen Schwanzdeckfedern sind schwarz mit breitem weissem Saume; die Subcaudales weiss. Die Schwanzfedern sind schwarz mit kleinen weissen Tüpfeln, welche auf den Ecksteuerfedern fast verschwin- den. Die Vorderfront des Tarsus ist graulich. Die Augenwarzen sind hochroth, ihre Höhe beträst 11 mm, wovon auf den oberen gezähnelten Rand 4'/, mm entfallen. Obgleich die Wintertracht der einzelnen Individuen in ihrer Gesammtheit auffallend übereinstimmt, so finden sich doch kleine Varianten in einzelnen Details stets vor. Bei Einigen besitzen die ungefleckten, weissen Partien eine grössere Ausdehnung als bei Anderen, während an manchen die schwarzen Federn an Seiten und Abdomen prädominiren. Eines der Exemplare des Universitäts- museums (Nov. 1881) war ungewöhnlich dunkelfarbig, !) Einen ausführlicheren Bericht über die verschiedenen Kleider habe ich in den „Videnskabs-Selskabets Forhandli ger“, Christiania, 1572 (p. 238) und „Nyt Magazin for Naturvidenskaberne“, vol. XXIIL, 1377, p. 159, und vol. XXVI, 1881, p. 324 gegeben. , Federn zuweilen rostfarben gebändert. 39 mit sehr grossem Brustfleck, nahezu schwarzen Scapularen und zahlreichen schwarzen Federn am Abdomen. Das Weibchen im Winter hat die Oberseite schwarz und gelblichbraun gebändert und weisslich gesprenkelte Federsäume. Die Grundfärbung der unteren Theile ist weiss, jede Feder an der Basis schwärzlich; Brust und Flanken gelblichbraun und schwarz quergestreift, weiss eingesäumt. Die Schwungdeckfedern sind weiss-, graulich- braun und rostiggelb gefleckt. Die Schwingen bräunlich- schwarz, fein grau sesprenkelt. Ein weissliches Band läuft durch das Auge, unterhalb desselben ein hraunes. Obere Schwanzdeckfedern unregelmässig schwarz-, grau- lichbraun- und gelblichbraungebändert, mit breiten weissen Säumer. Die unteren Schwanzdecken weiss, einige Schwanzdecken schwarz, die Aussenfahnen bräunlichgrau oder weisslich gefleckt und mit weissen Tüpfeln versehen; das mittlere Paar durchaus gefleckt. Die Vorderfront des Tarsus wie | beim Männchen. Es existirt daher in Bezug auf die Wintertracht zwischen den beiden Geschlechtern darin ein Unterschied, dass jene Partien, welche beim Männchen schwarz und weiss gesäumt sind, beim Weibchen mehr oder weniger braungefleckt erscheinen, und an Stelle des schwarzen Brustfleckens des Männchens, hat der weibliche Vogel die Brust gelblichbraun gebändert. Von den drei Weibchen aus Schweden, welche z. Z. im Upsalaer Museum auf- bewahrt werden, sind zwei (Jemtland, Febr. 1886, Anger- manland, Jänner 1861) normal und im Ganzen wie die vorerwähnten norwegischen Stücke gefärbt. Das Letzt- ı genannte jedoch ist einigermassen hellfärbig; die quer- gebänderten Flankenfedern sind von weissen so vollkommen verdeckt, dass diese Partien so aussehen, als ob sie un- gefleckt wären; gleicherweise ist auch die Kehle schnee- weiss. Beide Vögel sind junge Individuen, was man an den schwachen und noch nicht abgenützten Schnäbeln derselben erkennen kann. Das dritte Weibchen (Jemtland, Januar 1885) war etwas abweichend und sehr dunkel gefärbt; an keinem Theile des Abdomens vollkommen weiss. Es war dies ein alter Vogel mit starkem und an Spitze und Rändern merklich abgenütztem Schnabel. Das Ovarıum war (Dr. Kolthoff zufolge) deutlich sichtbar. Am Rumpfe waren einige starkabgeriebene Herbstfedern mit den braunen Querbinden unter den weissen Winterfedern stehen ge- blieben. Die hauptsächlichsten Eigenthümlichkeiten des Exemplares waren die folgenden: Auf der Oberseite: Schwingen und Schwanz normal, doch mit etwas lebhafter | röthliehbrauner Farbe untermischt. Die gesammte untere ' mit weissen Säumen. Hälfte vom Schnabel abwärts bis zum Rumpfende mit breiten braunen und schwarzen Querbändern ebenmassig geschmückt; einige wenige Federn ganz weiss, andere In anderen Punkten wie die Vor- Grösse normal. Obgleich dies Exemplar unterwärts entschieden dunkel- färbiger als die Uebrigen war, so befanden sich die Haupt- merkmale der Zeichnung und der Gestalt bei demselben mit jenen der Anderen dennoch in voller Ueberein- stimmung. beschriebenen. Sommerkleid. Die Periode, iu welcher die Individuen im Frühling die Wintertracht abzulegen beginnen, ist nicht festgestellt. Alle von mir untersuchten Exemplare waren in den Monaten October bis Februar erbeutet worden und an einem im Museum zu Bergen vorfindlichen Stücke — 90 geschossen zu Voss (Bergen Stift) circa 1. März 1868 — ist noch keine Spur des Frühlingsgewandes zu entdecken. Währenddem die Frühjahrstracht der Rype-Orre bisher unbekannt ist, existirt dagegen ein Bericht über ein in seiner Sommertracht stehendes Specimen. Herr Sommerfelt jun.) beschrieb 1823 ein Exemplar in diesem Kleide, welches er aus Thoten (nächst dem Mjösen-See in Norw egen) erhielt, im „Magazin for Naturvidenskaberne* I. Aare. 2: B. p. 71 (Christiania, 1823.) Nach der Grösse des Vogels zu urtheilen, scheint es ein Männchen gewesen zu sein. Der Bericht lautet folgendermassen : (Männchen ? im Sommer [Julil) „Caput, collum, dorsum, pectus Tetraonis tetrieis foeminae. Remiges pri- mores et secundariae albae, plurium teetricum albae. ) Ein Sohn jenes Herım Sommierfelt, von dem oben (p. 1) a ward, dass er zuerst den Bastardcharakter dieser Form zur Kenntniss gebracht habe. OCH- - ceptis. Rhachis remigis 1° albıs, fusca. Rectrices nigrae apicibus duabus mediis nigris ferrugineo — undulatis ex- Abdomen et femora ut m T. tetrice foemina, modo pennis singulis albisornata. Digiti sublanati. Magnitudine T. tetricis foeminae“. Die Färbung des Sommerkleides repräsentirt daher im Allgemeinen jene der Birkhenne, ist jedoch durch das Vorhandensein einiger weisser Federn am Abdomen von jener unterschieden. Auch die Schwanzfedern diffe- viren von denen des Winterkleides, u. zw. darım, dass das mittlere Paar braune Querbinden besitzt. Eime Un- genauigkeit hat wahrscheinlich hinsichtlich der Beschrei- bung der Schwungfedern als „weiss“ anstatt „weisslich“ statteefunden, da” es kaum anzunehmen ist, dass die weisse Färbung im Sommer weiter ausgedehnt sein sollte, als dies im Winter der Fall ist (und die Angabe „digiti sublanati* spricht gegen die Möglichkeit, dass das Exemplar ein partieller Albino des Tetrao tetrix Weibchen war). (Fortsetzung folgt.) Cauda non forficata. Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl bei Friedland in Böhmen vorkommenden Vogelarten. Von Robert Eder. Das Beobachtungsgebiet umfasst den Umkreis von Neustadt] im einem Umfange von einer his zwei Stunden Entfernung. Die dem Beohbachtungsgebiete gezogenen Grenzen smd im Süden die Tafelfichte mit. den Vorber- gen Kupferberg und Saubere, im Westen das eine halbe Stunde entfernt liegende Dorf Lusdorf, welches” durch | Felder und Wiesen von Neustadtl getrennt wird. Längst der mit Ebereschenbäumen bepflanzten Bezirksstrasse, die nach Friedland führt bis zum Glitzbusche eimerseits, ander- seits bis zum Dorfe Rückersdorf ziehen sich ebenfalls Felder und Wiesen dahm. Nördlich bildet das Dorf Heiners- dorf die Grenze, von Neustadtl durch emen hügeligen Waldstreifen getrennt, der auf österreichischer Seite Hei- nersdorfer Forst genannt wird und welcher sich von West nach Ost und zwar von Neugersdorf in Preussisch-Schle- sien bis Rückersdorf ausdehnt. Die 1122 Meter hohe Tafelfichte ist der höchste Punkt des Isergebirges. Das | Klima ist hier, wie dies die hohe Lage bedinst, rauh. | Die Wärmeverhältnisse des Frühlings sind infolge der | sich oft noch im Mai einstellenden Fröste ungünstig, | jene des Sommers sind verhältnissmässig günstiger, doch | haben die Sommermonate wieder viele Resentage zu ver- | zeichnen; der Herbst ist zumeist gleichmässig schön, | aber der Winter, obzwar er sich für gewöhnlich nicht | gerade durch bedeutende Kältegrade auszeichnet, ist nur vier Wochen länger andauernd als im Flachlande Böhmens. Der herrschende und stärkste Wind ist der Südwest. Die durchschnittlich mittlere Jahrestemperatur beträgt nach Dechant @. Menzel’s Physiographie des Isergebirges in Neustadtl + 5°6° R., (dagegen in Fried- land, das nur eine Meile von Neustadtl entfernt ist, schon + 6:2" R.) in den höheren Regionen des Isergebirges nur wenig über + 3° R. Als mittlere Temperatur der Monate Juni, Juli und August findet Dechant Menzel nach Beobachtungen im Laufe von 7 Jahren in Schön- | wald bei Rückersdorf die günstige Sommerwärme von — 142° R. Der Wasserreichthum des Isergebirges ist ein bedeutender und ist das Gebirge selbst als nass und | sumpfig bekannt. Die Bewaldung” besteht zumeist aus Fichten, ferner auch Tannen, Kiefern und Buchen, andere | | Waldbäume kommen nur vereinzelt vor. Farren, Heidekraut. Himbeeren, Brombeeren und einige Arten Moose bedecken den Waldhoden. Die Flora ist nicht reichhaltig, weist am Iserkamm jedoch einige alpine Pflanzen auf, auch die Fauna der Insecten, als Käfer, Schmetterlinge etc. ist nicht manniefaltie. Die Feldfrüchte in Neustadtl bestehen. zumeist aus Hafer, Kartoffeln und Korn. Die nun foleende Aufstellung der hier vorkommenden Vogelarten, macht keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da emzelne Arten hier und auf dem Gebirge nisten mögen, welche ich aber noch nicht Gelegenheit hatte zu beobach- ten, insbesondere aber dürften von den Durchzugsvögeln noch viele interessante Arten zu verzeichnen sein, da über Neustadtl nach Preussisch-Schlesien eine Vogelzugstrasse zu führen scheint, nachdem andere Beobachter, wie auch ich, die Einhaltung dieser Zugrichtung verfolgen konnten. Auch in dem interessanten Artikel des Herın Med. Dr. Wladislaw Schier „Ver raum: der gänseartigen Vögel (Anseres) in Böhmen“ in Nr. 2 und 3 dieser Blätter fand ich zu meiner Freude obige Beobachtung bestätigt, da die eine der sechs verschiedenen von Süd nach Nord führenden Zugstrassen der Gänse als über Reichenberg und über Neustadtl angegeben wird. Zu bemerken wäre noch, dass diese Zugstrasse bei Neustadtl von der directen Richtung abweicht, was wohl durch das Gebirge bedingt wird, indem die Vogelzüge das Gebirge hier nicht überfliegen, sondern längst demselben von Westen nach Osten oder umgekehrt Neustadtl überfliegend, gegen Wigandsthal im Preussisch-Schlesien ziehen. Biapaces. Milvus regalis auct. Rother Milan. Wurde im Herbste 1834 in Lusdorf geschossen und von Herrn Lehrer Michel präparitt. | Cerchneis tinnunculus L. Thurmfalke. Diürfte seltener hier nisten. Am 6. Juni 1836 wurde ein Nest, das sich auf einer Kiefer befand, mit fast Hüggen Jun- sen ausgenommen und das Männchen daselbst erlegt. Diese Vogelgruppe befindet sich präparirt hier. Astur palumbarius L. Habicht. („Grosser Stösser* hier benannt.) Obwohl möglichst verfolst, finden sich diese ‚, Räuber stets wieder ein. Anfangs April dieses Jahres TRETEN wurde ein Paar beobachtet, als es im Neustadtler Reviere zum Horste trug und am 14. April wurde das 4 erlegt. Haustauben, Rebhühner, selbst einen alten Hasen hat einer der Habichte in nächster Nähe einer Villa geschlagen. Aceipiter nisus L. Sperber. („Kleiner Stösser“) häufiger Standvogel. Ein Sperbernest, dem die Jungen entnommen wurden, zeigte Ueberreste von 20 Vögeln, darunter Rothkehlchen, Drossel, Tannenmeisen, Goldhähn- chen, Sperlinge, Staare und andere; nach der Frische des Uebriggehliebenen zu urtheilen, schien dies Nahrung | . von ein oder zwei Tagen gewesen zu sein. Ein Sperber | hatte sich im verflossenen Jahre einen hierortigen Garten, woselbst 10 Paar Staare in Staarnistkästen, ferner Girlitze, Finken, Grasmücken, Rothschwänzchen und Bachstelzen nisteten, als Jagdrevier erwählt und holte sich tagtäglich, ja zumeist mehreremale des Tages, seinen Raub. Den Habichtskorb mit Sperlingen besetzt, mied er, ebenso wusste er für längere Zeit sich dem Gewehre fern zu halten. Endlich wurde er an einem nebelisen Herbsttage ange- schossen, aber erst nach einigen Tagen in einem Gebü- sche des Grartens gefunden. Der Sperber musste eben erst den Todeskampf ausgerungen haben; krampfhaft hielt er dürres Laub mit den Fängen und der Körper fühlte sich noch warm an. Der Vogel hatte nur den unteren Schenkel- knochen entzwei. Beim Präpariren zeigte sich jedoch, dass an demselben Fange bereits früher der Ober- schenkelknochen durch em Schrotkorn zertrüm- mert worden und im etwas schräger Lage zusammen- sewachsen war. Das Schrotkorn fand sich zur Hälfte in der Röhre des Oberschenkel- knochens steekend noch vor und war auf diese 91 Bussarde durch längere Zeit in ziemlicher Höhe, Kreise beschreibend und wurden dieselben von Nebelkrähen heftig verfolgt, was sonst nach meiner Beobachtung nicht der Fall ist, wo der Bussard ein nicht so seltener Gast wie \ hier und den Krähen bekannt ist. Circus cyaneus L. Kornweihe. Ein Exemplar wurde am 18. Jänner 1885 bei dem nahen Dorfe Rückersdorf geschossen und befindetsich dasselbe ausgestopft in meinem Besitze. Syrnium aluco L. Waldkauz. Nistet hier in hohlen Bäumen und wurde beobachtet, dass er, Abends im Som- mer über Felder streichend, Lerchen fing, wird jedoch seines sonstigen Nutzens wegen geschont. Herrn Lehrer Michel wurden im Jahre 1336 3 Stück Junge im Neste gebracht. Otus vulgaris Flemm. Waldohreule. Ihr Vorkom- men dürfte hier häufiger sein, als das des Waldkauzes. Ein Nest mit drei Jungen auf einer Fichte gefunden, Brachyotus palustris, Forster. Sumpfohreule. Diese Eule wurde im Durchzuge zu wiederholten Malen, so im Herbste 1886 bei Lusdorf geschossen. In der Samm- lung des Herın Lehrer Michel ein Exemplar befindlich, welches 1884 im nahen Orte Bärnsdorf erlest wurde. Weise eingewachsen. Diese wiederholte Verwun- | 9 schwalbe. Nistet auf dem hiesigen Kirchthurme; ich dung ein- und desselben Körpertheiles mag wohl auch die Ursache gewesen sein, dass der Sperber nicht mehr | die Regenerationskraft besass, sich auch diesmal auszu- | heilen. Vor einigen Wochen jagte ein Sperber den Sperlingen in einem offenen Schupfen nach und wurde hier von einem Manne, der eben in der Nähe beschäftigt war, mit einem | | hier vor. Im Juni 1882, wo an einigen aufeinanderfol- Stück Holz hinter einer Kiste, wohin der Sperber sich verfolgt sehend, flüchtete, erschlagen. In einer hiesigen Bodenkammer wurde vor einigen Jahren ein dem Neste kaum entflogener Sperber mit einem Waldkauz gefangen sehalten; eines Tages fand sich, dass der junge Sperber die grössere Eule zum grossen Theile gekröpft hatte. Im Vorjahre wurde ein Sperberweibchen, welches auf einer Fichte noch weisswollige, erst wenige Tage alte Junge bebrütete und das Nest nicht verliess, von dem den Baum besteigenden Manne, welcher Letzteres herabholte, mit der Hand auf dem Neste gefangen und lebend mit den Jungen zum Herrn Lehrer Michel gebracht. Bereits einige Tage zuvor hatte derselbe Mann den Horst besich- tigt, wobei der Sperber abflog. Obwohl gewiss acht Sperber in dem letzten halben ‚Jahre hierorts vernichtet wurden, so treibt doch noch immer einer oder der andere sein, für die Vogelwelt so verderbliches Unwesen. Pernis apivorus L. Wespenbussard. lin Stück wurde im Herbste des Jahres 1854 beim Plündern von Wespen- nestern in dem eine Stunde von hier entfernten Badeorte Schwarzbach in Preussisch-Schlesien angetroffen und Fissirostres. Caprimulgus europaeus L. Nachtschwalbe, hier „Nachtschatten* genannt. Sommerbrutvogel, das Vor- kommen nicht selten. Nistet am Waldrande des Heiners- dorfer Forstes, habe ihn auch schon öfter des Abends im Städtehen fliesen gesehen. Ende Juni 1885 erhielt Herr Michel ein 2 mit zwei ziemlich entwickelten Jungen. Cypselus apus L. Mauersegler, Vulgarmame Thurm- bemerkte im Vorjahre auch ein Paar, welches in einer Staarmästen nistete, was hier öfter vorkommen soll. Ankunft im Jahre 1585 am 16. April, kommt stets später ‚ als Hirundo und zieht früher ab. geschossen. Auch früher wurden daselbst schon öfter | Wespenbussarde erlest. Buteo vulgaris Bechst. Mäusebussard. Archibuteo lagopus Brünn. Rauhfussbussard. In meinem Besitze befindet sich je ein Stück präparitt, welche vor Jahren bei Hemersdorf geschossen wurden. Am 16. October 1885 Nachmittags beobachtete ich zwei Hirundo rustica L. Rauchschwalbe, Hirundo urbica L. Stadtschwalbe kommen heide senden Regentagen die Temperatur bis auf — 2’ R. herabsank, kamen viele Schwalben um’s Leben; ich versuchte einige erschöpfte Schwalben aufzufüttern, aber vergebens. In den nächstfolgenden Jahren waren stets nur sehr wenige Paare hier, erst im Jahre 1856 fanden sich wieder auffallend viele ein. Im Jahre 1586 die erste Schwalbe am 1. April im Durchzuge gesehen, grössere Züge am 15. April desselben Jahres beobachtet. Abzug am 30. Sept. In diesem Jahre kam die erste Schwalbe am 22. April an. Iinsessores. Cuculus canorus L. Kukuk. Hier „Vogelstösser* genannt. Jeden Sommer hier zu hören. Im Jahre 1885 den ersten Kukuksrut am 29. April gehört, in diesem Jahre soll er am 28. April gerufen haben. Der Kukuk wird imig als Raubvogel angesehen; es ist die Meinung verbreitet, dass er sieh im zweiten Jahre in einen Sperber verwandle, eine andere Sage «eht dahin, dass der Kukuk als ersten Vogel, den er verzehrt, eines seiner Nähreltern wähle. Junge Kukuke wurden hier wiederholt in Bach- stelzen-Nestern gefunden. Im Mai 1856 wurde im Heinersdorfer Reviere ein Kukuk geschossen, welcher einen weissen Scheitel und sonst weisse Federpartien am Halse hatte. Der Unter- schnabel war durch einen Schrotschuss verletzt, aber wieder vernarbt, was jedenfalls im Herbste des vorher- gecangenen ‚Jahres geschehen sein mag. Auch in der 92 Mauser war der junge Vogel zurückgeblieben, da er noch einige vorjährige Federn aufwies. Vielleicht war dies und der partielle Albmismus des Vogels eine Folge der Ver- letzung des Schnabels. Das Exemplar ist in den Besitz | des Dresdener Museums übergegangen. Ein hiesiger Gewährsmann erzählte mir, dass er vor 2 Jahren in Weigsdorf bei Friedland eine Bachstelze beobachtete, welche noch im October Atzung einem allein- stehenden Bauernhause zutrug; er forschtenach und fand einen jungen Kukuk, welcher dem Neste, das sich unter- halb des Daches der Hütte befand, nicht entschlüpfen konnte, nachdem die Abfluesöfnung zu klein war, ja selbst die Nesthöhle war zu klein, so dass der junge | Kukuk sich nieht entwickeln konnte und verkrüppelt | wurde. | .. Alcedo ispida L. Eisvogel. Dürfte an den Wittig- | Ufern in der Umgebung von Friedland nisten, hieher | kommt er zuweilen zur Winterszeit. Früher kam er häufiger , die Lomnitz heraufgeflogen, seitdem jedoch der Forellen- | bestand in derselben sehr abgenommen hat, ist er nur mehr selten zu sehen. | Coracias garrula L. Blauracke. Ab und zu wird im ı Herbstdurchzuge ein Stück geschossen und als grosse | Rarität betrachtet. Im October 1884 habe ich 4 Stück ‚ auf den Feldern bei Rückersdorf angetroffen. | (Fortsetzung folgt.) £ 5} IN NR ENDE Ornithologische Beobachtungen aus dem Aussiger Jagd- und Vogelschutzvereine 1857 — Il. Theil. Von Anton Hauptvogel. Im heurigen Jahre wurde die Ankunft und der Durchzug nachfolgender Vögel von mir beobachtet: 1. Sammtenten, 2 Stück auf der Elbe hei Pömmerle am 22. Februar. 2. Gänsesäger, am 22. Februar. 9. Trauerenten, säger am D. März. 4. Tafelenten, 2 geschossen am 5. März. 5. Spiessenten, 2 Stück auf der Elbe bei Schwa- den geschossen am 13. März. 6. Reiherente, 1 Stück am 28. März geschossen. Die letzten 3 ausgestopft. 7. ZJiemer waren am 9. Jänner 10 Stück bei P. 8. Mäusebussard am 9. Jänner bei P. geschos- sen, derselbe hatte eine Nebelkrähe aufgekröpft. 12 Stück auf der Elbe bei P.*) 2 Stück und 6 Stück Gänse- Stück auf der Elbe bei Schwaden 9. Gelbe Bachstelze sah ich 1 Stück bei Schön- | priesen am 29. Jänner. 10. Staar. Am 29. Jänner wurden die ersten 3 Stück in Kleische bei Aussig gesehen. Am 8. Februar kam 1 Stück in Aussig an, der in dem Nistkasten an der Mädchenschule nistet. Am 1. März kamen die, welche bei der Malzfabrik nisten. Am 4. März waren die Staare auf der Stadtkirche wieder zu sehen. Am 26. Februar kamen sie in P. an. 11. Feldlerchen am 22. Februar bei Aussig ge- sungen. Am 25. bei Mutzke zogen 6 Stück. Am 13. März ein Zug von eirca 50 Stück bei Schönpriesen. 12. Dohlen. Am 27. Februar Vormittags 10 Uhr ein Stück über Aussig. Am 9. März ein Zug von über 100 Stück. 13. Gelbe Bachstelze, welche beim Eisenbau- Viaduete in P. nistet, kam am 6. März an. 14. Drossel, die erste am 6. März bei P. gesungen. Am 3. März kamen 8 Stück in Mutzke an. 15. Wilde Gänse zogen auf der Elbe bei P. gegen Norden 3 Stück. Am 11. April wurden 9 Stück beob- achtet. 16. Möven am 6. März in P. auf der Elbe ange- kommen. 17. Wildtauben zogen über Mutzke 15 Stück am 26. Februar. Am 7. März kamen sie in P an. *) P. heisst immer Pömmerle. Arten wurden für die Schule in Schwaden 15. Rothschwänzchen. Der erste Hausroth- schwanz, Männchen erschien in P. Früh gegen 10 Uhr bei Schneewetter am 13. März. 19. Rothkehlchen am 6. März. 20. Weisse Bachstelze, 12. März 2 Stück bei Mutzke, 13. März in Lobositz. 21. Kiebitz am 17. März bei Kleinpriesen, 25. März bei P. 14 Stück. 22. Heidelerche bei P. am 21. März. 23. Girlitze am 10. April in P. 24. Wendehals am 19. und 22. April bei P. 25. Baumpieper in P. am 24. April. 26. Schwarzplättchen wurde am 24. April bei P. singen gehört. 27. Schwarzkehlchen bei P. am 24. April. 23. Uferschwalben, 6 Stück auf der Biela bei Aussig am 16. Apnil. 29. Rauchschwalbe in P. angekommen 4 Stück am 7. April. Am 22. in Szennsdorf, am 23. in Böhm.-Pockau. Am 23. ein Paar, welches in P.m Paul’s Schupfen am u). nistet, am 24. ein Paar, welches im Stalle in P. von meinem Schwager nistet, am 14. April 1 Paar, welches in der Fabrik von Herrn Wolfrum in Aussig nistet. 30. Stadtschwalbe, am 22. April 1 Paar, welches an Gauben’s Hause in P. nistet. Heuer sind fast gar keine zu sehen. Am 12. Mai erschien Früh 6 Uhr ein Zug von einigen 50 Stück m P. 31. Störche zogen am 28. März 3 Stück an der Elbe gegen Süden. | 32. Weidenlaubsänger m P. am 6. April. 33. Mauersegler. 8 Stück in Aussig angekommen am 27. April gegen Abend, sehr schön und warm. Am 5. Mai erschienen sie in ungeheurer Anzahl. Am 5. Mai in P. angekommen. 34. Kukuk in P. angekommen am 23. und 26. April. 35. Nachtigall. Am Zug hielt sich 2 Tage in P. am Schulberge auf am 29. und 30. April. In Lobositz am 29. April. 36. Dorndreher (rothrückiger Würger) am 21. April. 37. Goldamsel angekommen in P.: 9. Mai. 38. Nachtschwalbe angekommen in P.: 8. Mai. Anmerkung. 1. Am 6. März beobachtete ich in Pömmerle Vormittags 10 Uhr einen grossen Zug Vögel in grosser Höhe. Sie zogen gegen N. dem Lauf der Elbe folgend an 500 Stück. Himmel war bewölkt. Das konnte ich nur beurtheilen, dass es grosse waren, vielleicht wilde Gänse? Sie zogen und dann < i 2. Schwanzmeisen, welche im Winter gar nicht gesehen wurden, erschien ein Paar im März. Am 27. März fing es an zu bauen, am 6. April war das Nest fertig, am 30. April aber wurde es von einer Nebelkrähe zerstört. 3. Am 16. April sah ich auf frisch geackertem Felde gegen Türmitz 2 Vögel, etwas stärker als ein Grün- | hänfling, dem Betragen nach an den Steinschmätzer ganz erinnernd. schwarzer Streifen, schwarze Schwungfedern und beim Fliesen gewahrte man hinten beim Schwanze am Hinterleib einen auffallend weissen Fleck. Sie waren jedenfalls am Zuge, da ich sie nicht mehr sah. und trüb. Auffällig war auch das Schwanzwippen und das Ducken des Kopfes. — (Was sind das für Vögel?) | 4. Interessant ist Folgendes: In Pömmerle nistet | 1 Paar Thurmsegler in einem Staarkasten und ein Blau- mejsenpaar hat in einem Schwalbenneste Junge. 5. Pömmerle ein Dorf, 2 Stunden von Aussig ent- fernt, am linken Ufer der Elbe, mit 58 Häusern, hat jetzt 116 Stück Staarkästen aufgestellt, davon gehören mir | 26 Stück; ausserdem habe ich noch 15 Stück Nistkästchen für- verschiedene andere Vogelarten. Durch Interesse des dortigen Lehrers wurde die Schuljugend für den Vogel- Das Gefieder schien grau, beim Ause ein | oO © Das Wetter war kalt | 93 schutz interessirt und zeiet sich jetzt schon der Nutzen durch die grosse Anzahl der nützlichen Vögel, besonders der Meisen. Im Winter hat jedes Haus seinen Futterplatz. Vom Aussiger Jagd- und Vogelschutzverein wurde auch heuer dem dortigen Lehrer und der Schuljugend die Anerkennung und der Dank schriftlich bekundet. 6. Am 11. April fand ich 1 Schopf- und 2 Tannen- meisennester, welche schon vollständig ausgebaut waren. 7. Nr. 4 der Mittheilungen über den Appetit einer Henne, theile ich mit, dass es eine Gewohnheit (?) der Hühner ist, wenn sie eine Maus laufen sehen, ein eigen- thümliches Geschrei auszustossen und nach ihr zuhacken und gleich wieder, als ob sie sich von ihr fürchten würden, zurückspringen. Welche Henne sie erreichen kann, hackt nach ihr. Ist die Maus todt, so wird sie von der einen erwischt, die anderen wollen sie ihr abjagen und es be- ginnt nun ein Haschen, bis endlich eine die Maus festhält und -verschlingt. Dies ist etwas, was man sehr häufig beobachten kann. 8. Der Lockton im Frühjahre des Blaumeisen- Männehens ist: „Mistr Streewitz“. 9. In Seesitz bei Focke sitzen die Haustauben auf der im Hofe stehenden Kastanie und einer Linde. Sie bäumen also auf. Aussig, den 13. Mai 1887. —— 3003» Verzeichniss der in den 63 kaiserlichen Oberförstereien von Elsass-Lothringen vorkommenden Rauhvögel. Zusammengestellt nach den im Jahre 1833 von kaiserlichen Ministerium, Abtheilung für Finanzen wıd Domänen gesammelten Angaben der 63 Herren Oberförster der Reichslande. Strassburg, im April 1837. IN lateinische deutsche En kommt brütet brütet B k . » | vor u N ılz oA i Bezeichnung Bezeichnung N häufiger vor En häufiger oc 1 | Strix flammea Schleiereule in 3& Oberförstereien | in 10 Oberförstereien | in 27 Oberförsteieien | in LO Oberförstereien | Brütet vesonders in den | 2 AN aluco Waldkauz a) 22 el 7 730 2. al .* Festungsmauern in 3.| ,„ dasypus Rauchfusskauz 54 — » aD Br Bi eok: 4 otus Waldohreule 38 6) 0, ol 1886/87 massenweise be- obachtet in dem Rup- | 5 „ brachyotus Sumpfeule Ne#6 1 B | E recktsauerwald bei | 6 „» bubo Uhu St 22, Q Er Se Strassburg: | 7 „ noctua Steinkauz 98 19 33 2l lerkhein-Eber ; | {>} „ . alula Sperbereule en) 2 t 2 Gast vom Schwarz | 9 | Aquila naevia Schreiadler Bl = “ — —_ ENDE | 10 | Vultur albieilla Seeadler ENG — 2 = ı 11] Faleo haliaetus Fischadler „8 1 I 1 N ET EINDACHETT| [12] ,„ milvus Königsweihe : 4 23 4 on den grönderanyeihert | 3 „alter Milan 4 95 t . und Seen bei Saarburg, I14| ,„ buteo Mäusehussard 54 9 54 BED all: 15 „ lagopus Rauchfussbussard — t - (161 ,, apivorus Wespenbussard Sl 5) | [17 „ gallieus Schlangenbussard |., 5 = 3 _ ‚15] ,„ palumbarius | Hühnerhabicht Ns! 27 33 25 19 „ nisus Sperber 93 39 24 35 20 ‚ tinnuneulus Thurmfalke sp 17 24 ‚16 BrEnteh Fielan den Bar | 21 en vespertinus Abendfalk a - r l = nen Ar VoRnsEcn tan 22] ,„ subbuteo Baumfalk 32 l ‚19 1 auf dem Strasb irger 23| „ aesalon Zwergfalk ah! | 6 l ae 24 „ Peregrinus Wanderfalk 0 — 7 — 25 „ aeruginosus Rohrweihe 12 — 6 — 261 , cyaneus Kornweihe ‚25 b) z | 27 „ Pygargus Wiesenweihe ale 4 = | Friedrich Graf Pocei. 94 Verbreitung der reiherartigen Vögel (Grallatores) in Von Med. Dr. Ciconia alba nistet in Böhmen am meisten in dem Budweiser Kreise, an manchen Orten auf Bäumen, mehr jedoch an Dächern der Gebäude. Nirgends sind jedoch viele beisammen, gewöhnlich 1 Paar, irgendwo 2 bis 3, selten mehrere. Unter den Nistorten sind besonders zu nennen: Kaplitz, Schwienitz, Forbes, St. Magdalena, Wittingau, Silberlos, Mischek, Alt-Platz, Polliken, Neu- haus, Neusattel, Slowienitz, Preseka und Zahaj. — Nach dem Budweiser Kreise sind die meisten Nistplätze in dem Piseker Kreise zu finden und zwar in der Ebene längs der zahlreichen Teiche in der Umgebung von Niemt- schitz, Zbudow, Gross-Zablat, Kıtsch, Protiwin, Pisek, Ginin, Radomischl, Raby, Horazdiowitz, Hoschtitz, Stra- deschitz, Lhota, Metschichow und Blatna. — Der dritte obgleich weniger besuchte Kreis ist der Taborer. Von Südost beeinnend, befinden sich Nester bei Stibor, Neu- Ötting, Pluhewy -Zdiar, Schweinitz, Komarow, Nedwieditz, Sudomieritz und Koschitz. — In diesem Rayon der ge- nannten drei Kreise ist der Hauptsitz der Störche "in Böhmen, über demselben befinden sich noch zerstreut einzelne Nester in dem angrenzenden Pilsner, Caslauer und Chrudimer Kreise. Im Pilsner Kreise sind Nester besonders bei Tschischkau zu finden; auch soll der Storch manches- mal in der Umgebung von Zinkau und Zamlekau nisten. Im Caslauer Kreise nisten bis jetzt einige Paare in dem Koliner Bezirke und zwar bei Alt-Kolin, Neuhof, Gross- Loshan und Welletau; auch bei Owear und Sedletin. — In dem Chrudimer Kreise nistet ein Paar bei Bezdiekau, nebstdem noch in der früher an Teichen reich gewesenen Pardubitzer Gegend, besonders im Walde Üeperka; weiterhin unterhalb Zizelitz in den kadowesitzer Wäldern und in dem Thiergarten des Herım Grafen Kinsky. Schliesslich sollen einzelne Paare auch in dem Egerer Kreise in der Nähe der bairischen Grenze nisten und zwar beim Planer Schmelzthal und in der sumpfigen Umgebung von Altkinsberg. In der nördlichen Hälfte Böhmens nisten die Störche nicht, werden aber an vielen Orten besonders im Früh- jahre am Zuge beobachtet. Je nachdem die Witterung beschaffen ist, kommen die Störche nach Böhmen ent- weder Ende März oder in den ersten Tagen des Monates April und ziehen wieder Ende September oder Anfangs October weg. Im Frühjahre ziehen sie über Mähren und überschreiten die böhmisch-mährische Grenze an zwei Punkten und zwar bei Landskron und Polna; längs der ganzen weiteren südlichen Grenze werden sie nirgends beobachtet. Von Landskron ziehen sie in zwei, nicht weit von einander getrennten Colonnen nordwärts nach Schlesien und zwar die erste Colonne in den Niederungen längs des Adlergebirges über Reichenau, Nächod, Machau und Braunau; die zweite über Wildenschwert, Slawietin, Starkstadt und Adersbach. — Auch die zweite Abtl heilung von Polna zerfällt in 2 Colonnen ; ‚die eine zieht gerade — aus nach Preussen über Habern, Caslau, Kolin, Chlumetz, Miletin bis Rochlitz, von woher sie — um dem Riesen- und Isargebirge auszuweichen — den weiteren Weg über Hamern, Morchenstern, Voigtsbach und dann aufwärts über Lusdorf, Neustadt und. Heinersdorf fortsetzt. Die zweite Colonne wendet sich von Polna westlich nach Pilgram, Cernowitz und weiter zu den Teichen bei Wittin- gau, Wodnian, und überhaupt zu den grösseren und zahl- reichen Teichen im Budweiser Kreise, welche als Sammel- platz auch der übrigen Wasservögel genannt werden Böhmen. Wladislaw Schier in Prag. können. Nachdem die in diesem Rayon nistenden Störche ihre Plätze occupirt haben, ziehen die übrigen nach kurzem Aufenthalte durch Böhmen nach Deutschland und zwar eimige von Wittingau über Tabor, Wlaschim nach Caslau und dann an dem früheren, bereits bekannten Wege über Chlumetz, Rechlitz und Morchenstern ; einige von Wodnian über Jisek, Pi&in, Unhoscht, Melnik, Ha- bichtstein, Grottau und Ullersdorf und andere von Horaz- diowitz über Pilsen, Zebän, Leskau, Schlackenwerth und Wiesenthal, oder auch von Zebau an einem Seitenwege über Jamne, Kriegern, Podersam, Karbitz und Böhm.- Kamnitz gegen Königswalde hin. Am Rückzuge halten die Störche nur dann und wann an den grossen Teichen im Budweiser und Piseker Kreise an; bei ihrer Ankunft im Frühjahre rasten sie jedoch häufig selbst in der nördlichen Hälfte Böhmens an gewissen Orten, manchmal bloss einige Stunden, zuweilen auch einige Tage, besonders wenn ihnen der im Erz- und Riesenge- birge noch hochliegende Schnee ein weiteres Vorrücken widerrathet oder ein plötzlich eingetretener Frost sie daran verhindert und manchmal selbst zum Kückzuge zwingt. Solche Raststationen sind z. B. im Königgrätzer Kreise bei Nechanitz, Slawietin, Kaunow, Kostelec bei Nächod; in dem Leitmeritzer Kreise bei Wrbitz, Spans- dorf, Janneg; im Jungbunzlauer Kreise bei Zabern und Zdiar; im Gitschiner Kreise bei Gitschin, Pecka, Perimon u. s. w. Leider werden die Störche bei dieser Gelegen- heit auf ihrer Wanderung an derartigen Ruheplätzen be- unruhigt, verfolgt und geschossen; dies mag wohl auch der Grund sein, dass so wenige bei uns nisten, denn zu ihrer Lebensweise geeignete Gegenden gibt es in Böhmen genug. Ciconia nigra soll laut Bericht aus (@moss- und Klein-Cerma (Königgrätzer Kreis) im Jahre 1877 in den Kosteletzer Wäldern genistet haben; sonst wird er am Zuge fast jedes Jahr beobachtet und einzeln auch erlegt, besonders in obgenanntem Kreise bei Geiersberg und Petrowitz. Im Chrudimer Kreise wird er am Zuge bei Holitz und Pobieschonitz gesehen; im Budweiser Kreise wurde er mehrmals erschossen bei Ww ittingau, Lachenthal, Domanin, Prescka und Mischek. Öfters erscheint er an den Teichen von Kopidlno (Gitschiner Kreis). Einzelne alte Vögeln wurden erbeutet bei Strakonitz, Stradischt (Pilsner Kreis), Scuowat (Bezirk Rakonitz), Habichtstein (Bezirk Gabel), einigemal an der Iser bei Turnau u. s. w. Im Ganzen ist er selten, scheint aber dieselben Zugstrassen wie der weisse Storch, welchem er sich manchmal zuge- sellt, einzuhalten. Ardea cinerea erscheint Ende März oder Anfangs April und zieht in Gesellschaften im September wieder fort. Beider Ankunftüberschreitet eine Gesellschaftdie böhmische Grenze bei Lukau (Bezirk Landskron) und zieht wie die Störche gegen Braunau zu, hie und da von der Bahn der Störche bisweilen sich entfernend und zwar über Böhmisch- Trübau, Wildenschwert, Geiersberg gegen Vernikowitz und Wohnischau zu, wo die Fischreiher in der Umgebung nisten. Nördlicher bei Nächod weiss man von keinem Neste, die Fischreiher werden dort aber den ganzen Sommer hindurch beobachtet, wahrscheinlich kommen sie dorthin von Wohni- schau. Von dieser Gesellschaft fliegt ein Theil über Kosteletz an d. A. gegen Tinischt, Hohenbruck, bei Königgrätz vorüber gegen Nechanitz, Neu-Bydzow und Kopidlno zu, wo öfters alte und junge Fischreiher ge- schossen werden. über Neu-Paka, B.-Gablonz, Rochlitz gegen Lusdorf und Neustadt zu. Der zweite Ort, Böhmen dringen ist bei Pelles, wo sie in der Umgebung von Skodlowitz und Kreuzberg nisten und sich auch den ganzen Sommer aufhalten. Von dort geht ihr Weg über Von hier ziehen sie gegen Chotetsch, an welchem die Fischreiher nach Podätek, Cachotin, Habern, Opatowitz, Neuhof nach Libodritz, wo sie nisten, sowie auch in der Umgebung der nahen Gemeinde Schwoischitz. Von dort ziehen sie gegen Podiebrad, Nimburg und Jabkenitz, wo sie aber- mals nisten. Weiter führt ihr Weg über Krezno nach Hirschberg, wo sie vom Frühjahr bis in den Herbst ver- weilen und von den nahen Nistplätzen vom Schloss Bösig und Habichtstein herkommen. Von dort ziehen sie schliesslich gegen Norden über Brenn, Postrum und Gabel. In dem Budweiser Kreise sind die grossen von Störchen bewohnten Teiche bei Wittingau und Wodnian auch den Fischreihern willkommen und deshalb nisten sie auch dort in einiger Entfernung in den umliegenden ‚Wäldern, besonders in der Umgebung von Polliken, Alt-Platz und Suchenthal, dann bei Deutsch-Reichenau und Beneschau. Sie kommen am Zug dorthin über Unter- haid und Böhmisch-Reichenau und fliegen weiter gegen Beneschau, Alt-Platz über Neuhaus, Kamenitz und Humpolee nach Habern. Auf der gegenüberliegenden Seite sind Nester in den Gebirgswäldern und zwar in dem Planer Bezirke an der Grenze bei Neuthal und um Honetschlag herum; höher um den Blansker Wald herum bei Tisch, Habri und Sabor. Nun folgen die Nester in dem Piseker Kreise und zwar gleich m der Umgebung | von Pisek, WraZ und Putim, weiter bei Strakonitz, Blatna, Kadow, Schlüsselburg und Kotzelowitz und auch, obgleich weniger, bei Zrezuitz. Von hier aus führt der Weg gegen Norden über Horowitz, Zbiron und Rakonitz | nach Reutsch, wo der Fischreiher auch nisten soll, dann | Leitmeritz und Klein-Pnesen. | über Wrbno, Wegstädtl, Die grösste Gesellschaft der Fischreiher nistet in dem Egerer Kreise. Sie kommt über die Grenze bei kisendorf (Bezirk Bischofteinitz), wo viele Paare bei- sammen nisten. Nördlich von dort nisten die Fischreiher in der Umgebung von Haid, Pernartitz, Hessldorf, Neu- Sedlischt, höher um Tachau, Neudorf, Galtenhöf, Brand und Plan herum, wo jährlich 12—20 Fischreiher schossen werden. Marienbad, Hohendorf-Abaschin, Tscheben und Petschau, von woher der Weg über Pirkenhammer bei vorüber nach Haid, Schlackenwerth, Deutsch-Kralup, Kommotau und Zanegs führt. Einzelne Paare nisten im Egerer Kreise auch in der Umgebung von Dürnbach, Watzkenreuth und Seeberg: auch in dem Ascher Bezirke wurde öfters ein Nest mit Jungen auf Bäumen der Wald- säume bei Gollmannsgrün gefunden. In den oben ange- oPe- ge führten Gegenden nistet in einigen nur ein Paar, in einigen 2—3 Paare nicht weit von einander; eine grössere Ansiedlung befindet sich bei Eisendorf, die Fischreiher besonders an 2 Stellen, in der soge- nannten Sporloh und Schleissloh in Gesellschaft nisten und wo man 40—50 Nester mit Jungen sehen kann. Der ausgedehnte Böhmerwald ist überhaupt ein beliehter Ort der Fischreiher und die zahlreichen kleinen und grösseren Teiche bei Haid, Tachau, Plan, Neudorf bis gegen Hohendorf, Abaschin und Tepl hin, werden häufig von Fischreihern besucht. Ardea purpurea wird gewöhnlich nur am Zuge beobachtet. Im Jahre 1863 erschienen etwa 100 Purpur- Weiterhin werden Nester gefunden bei grösseren und entlegenen sumpfigen Teichen, Karlsbad | in welcher Gegend | 95 reiher in der Umgebung von Frauenberg und einige nisteten auf dem Teiche Gross-Tisy; von dieser Zeit wurde kein Nistplatz des Purpurreihers angegeben, es scheint jedoch, dass er irgendwo bei uns nisten muss, weil hie und da auch im Sommer Junge erbeutet wurden, ich selbst bekam 3 junge Purpurreiher, von welchen allerdings 2 am Herbstzuge, der eine jedoch schon im Monate Juli erlest wurde. Es scheint, dass die Purpur- reiher in Böhmen selten wo am Zuge Halt machen, um auszuruhen ; am Zuge werden sie beobachtet bei Wilden- schwert, von woher sie gegen Pardubitz, Bohdanetsch und Kozudino sich begeben. Von den Teichen bei Wittingau und Frauenberg, wo sie jedes Jahr zu sehen sind, ziehen sie theilweise gegen Chlumetz, Kopidino und Chotetsch, theils durch die Mitte Böhmens gegen Melnik und Hirschberg zu. In der restlichen Hälfte Böhmens geschieht von dem Purpurreiher keine Er- wähnung und auffallend ist es, dass er in dem Egerer Kreise, wo der Fischreiher seinen Hauptsitz hat, nicht vorkommt. Ardea alba ist eine sehr seltene Erscheinung. Silberreiher wurde im Jahre 1831 bei Frauenberg, Jahre 1849 bei Sicheldorf unweit von Landskron, Jahre 1568 bei Hirschberg, Ein 1 ım 1 m dann 1 bei Podebrad und | Wittingau erbeutet. Ardea garzetta wurde bloss einmal im Jahre 1858 am Rosenberger Teiche (Budweiser Kreis) erlegt. Ardea ralloides wurde bei Hirschberg und Habicht- stein beobachtet und auch an anderen Orten schon mehr- mals erbeutet, so z. B. im Jahre 1852 bei Pardubitz, 1862 bei Kost (Bezirk Sobotka), 1364 am Teiche bei Bohdanetsch und bei Melnik, 1866 bei Podiehrad, 1867 bei Brandeis a. d. Adler, 1869 bei Kestian unweit Proti- win und bei Wrbno a. d. Moldau, zweimal bei Frauenberg. Ardea nycticorax kommt viel häufiger als die vorigen drei Gäste nach Böhmen. Anfangs Juni 1563 erschienen bei Wittingau, Frauenberg und Libnitsch (Bezirk Lischau) grosse Schaaren von Purpur- und Nacht- reihern. Einige von den Purpurreihern nisteten auf der Herrschaft Wittingau im Schilfe des Teiches Gross-Tisy und einige Nachtreiher auf Kiefern im Boschiletzer Revier. Vor 15 Jahren erschienen mehrere Nachtreiher bei Pilsen; weiter wurden einzelne erlegt: bei Frauenberg, Wittingau, Podiebrad, Pardubitz, Hoch-Wesely bei Jiein, Gross- Priesen und an anderen Orten. Ardea stellaris nistet bei uns bloss an wenigen kommt im März an und zieht im September wieder fort. Nistplätze sind: Lukau (bei Landskron), Hermanmiestetz, Chrudim, Pardubitz, Wapno, Zizelitz, Kopidlno, Neubydzow, Nechanitz, Liectin, Chlumetz an Cidl. und Chotetsch; nördlicher ist von der erossen Rohrdommel keine Spur, erst bei Kosteletz bei Nachod wird sie am Zuge beobachtet. Die ange- A Nistorte in der östlichen Hälfte Böhmens könnten s Zugstrasse der grossen Rohrdommel angesehen werden. DR gibt noch einen, dem ersten ziekzackförmigen Wege ganz ähnlichen Weg, welcher bei Suchenthal beginnt und gegen Pischtin, Stiekna, Schlüsselburg und Horowitz IQ es zu verläuft. In der Umgebung dieser Orte nistet die grosse Rohrdommel; nördlich von hier wird sie bloss anmı Zuge beobachtet und zwar bei: Mletschitz, Rakonitz, Schopka, Gestrebitz, Hirschberg, Wartenberg, Gabel, Pankraz und Kratzau. Um diesen zweiten Wege herum befinden sich einzelne Nester im Budweiser Kreise bei: Brunn. Kitienow und Silberlos, im Piseker Kreise bei: Metschichow, Blatna, Laschau-Enis und Zabor. — Im Egerer Kreise wird sie nur manchmal bei Hohendorf- 96 Abaschin (Bezirk Tepl) und Altrohlau gesehen ; wurde im Jahre 1864 bei Tüppelsgrün, "ferner einmal am Flusse bei Eger und am Gamnitzer Teiche bei Plan erlestt. In den anderen Kreisen wird sie manchmal einzeln auch an kleineren Teichen angetroffen, besonders wenn sie durch Jagden von ihrem Nistplatze auf kurze Zeit | vertrieben wird. — Ardea minuta nistet in Böhmen, ist jedoch seltener als Ardea stellaris, denn von 3491 Orten machen bloss 91 Berichterstatter von ill Erwähnung, während von der grossen Rohrdommel 122 geschrieben haben. Im Leit- meritzer und Saazer a mit Ausnahme von Komotau, ist von ihr keine Rede. Im Pilsner Kreise erwähnt von ihr bloss der Berichterstatter aus Misliv (Bezirk Planitz). Im Egerer Kreise soll sie bloss am Gamnitzer Teiche ein Stück | ERAKLE> bei Plan geschossen worden sein. Die kleine Rohrdommel kommt im April an und zieht im September wieder fort. Nistplätze sind in der Umgebung von: (I. Reihe) Holitz, Chwojno, Nechanitz, Horie, Tremeschna, Chotetsch, Gitschin, Rittonitz und Brezno (Bezirk Jung-Bunzlau). (II. Reihe) Pardubitz, Bochdanetsch, Kladrub, Zizelitz, Chlumetz;, Neu-Bydzow, Kopidlno, Rozdialowitz und Brodetz (Bezirk Neu-Benatek). (IH. Reihe) Kolin, Koufim, Chwalla und Wrbno. (IV Reihe) Wittingau, Frauenbere, dann die Teiche im Piseker Kreise in der Richtung über Kıtsch und Strako- nitz nach Schlüsselburg, an welchen die meisten Rohrdom- meln nisten. Im Taborer und Prager Kreise bei Chlum, Neweklau, Mischek, Horowitz und Rakonitz. — Im nördh- | chen Theile Böhmens wird sie am Zuge nebst Kommotau bloss bei Schopka, Hirschberg und Kratzau beobachtet. — (Schluss folgt.) Arten der Ornis Austriaco-Hungarica auf den Lut-Schu-Inseln. Nach Seebohm und Pryer (Ibis, 1887, p. 173—182). Von A. @waf Marschall. Diese Inseln (nach englischer Schreibart „Loo-Choo‘) Cioyon zwischen Japan und Formosa, ungefähr Ahle 25° nördlicher Breite. Das Klima ist dort so gleichförmig, dass sowohl Weizen, als Zuckerrohr und Ananas gedeihen. Ausser den durchziehenden Vögeln kommen dort folgende Arten der österreichisch-ungarischen Ornis (sämmtlich als Standvögel) vor. Fringilla spinus. | Turdus pallidus. Motacilla sulfurea. Parus ater. Alcedo Ispida, var. Fulica atra. Gallinula chloropus. Nycticorax griseus. Ardea alba. : Bengalensis (mmor). Passer montanus. Einjähriger Vogel (ob Passer Numenius arcuatus. Höchstwahrschemlich auf saturatus. S. Steinegger?). Totanus hypoleucus. Zug. Turdus Naumanni. Fuligula Marila. DO — Literarisches. l. Jahresbericht (1885) der ornithologischen Beob- achtungsstationen im Königreich Sachsen, bearbeitet von Dr. A. B. Meyer wnd Dr. F. Helm mit einer Karte des Königreiches Sachsen. Dresden 1886, 8. Die auf Anregung Seiner kaiserl. und königl. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Kronprinz Rudolf unternommene Errichtung von Beobachtungsstationen und Veröffentlichung der Ergebnisse ihrer Arbeiten hat einen neuen wichtigen Erfolg zu verzeichnen. Solche Stationen wurden in bedeutender Anzahl im Königreiche Sachsen in's Leben gerufen und es liegt nunmehr der erste Jahres- bericht über ihre erfolgreiche Thätigkeit während des Jahres 1855 vor. Dieser ausgezeichnete, in echt wissen- schaftlichem Geist gearbeitete Bericht enthält in der Einleitung das Verzeichniss der Mitarbeiter und im darauf- folgenden allgemeinen Theile eine Uebersicht der Beob- achtungsstationen, nebst Notizen über deren Lage, eine treffliche Schilderung des Beobachtungsgebietes, in welcher dessen Bodenbeschaffenheit, Gewässer, Klima, Witterungs- verhältnisse u. s. w. eingehend besprochen werden. Als Illustration dazu dient eine Karte des Königreiches, auf welcher die Höhenverhältnisse angegeben und die ver- schiedenen Stationen ersichtlich gemacht sind. Der spe- cielle Theil systematisch geordnet und in der Nomenelatur dem Verzeichnisse der Vögel Deutschlands E. F. v. Homeyer's folgend, bietet eine Fülle Beobachtungen und Erfahrungen zur Erweiterung unserer Kenntniss des Vogellebens. Wie von einer, unter der Leitung H, B. Meyers in’s Leben gerufenen Unter- werthvoller | ı , dasselbe unbefriedigt aus der Hand legen wird. nehmung zu erwarten war, sind die gewonnenen Resultate sehr erfreulich und werden allen Ormithologen in hohem Grade willkommen sein. pP. Die Gemse. Ein monographischer Beitrag zur Jagd- zoologie. Von FE. C. Keller. Leon sen. Klagenfurt. 1887. M. 12. Inhalt: Vorwort. Motto von Franz v. Kobell. — 1. Theil: (8. 5—291.) Naturgeschichte der Gemse. Lebensweise der Gemse. In der Brunftzeit. Bastardirungen. Verbreitung der Gemse. Feinde der Gemse. Krankheiten der Gemse. Das Leben im gezähmten Zu- stande. Die Gemse im Rleide der Sage. — I. Theil. (S. 291 — 424.) Jagd der Gemse. Der Gemsjäger und seine An Der Pürsch- gang im Gemsreviere. Der Anstand. Das Treiben. Ueber die Gemsjagd mit Hunden. Das Zerwirken und die Nutzung des Gemswildes. — IH. Theil. (S. 425—486.) Hege und Pflege des Gemswildes. Allee- meine Schutzmassreeeln. Die Winterfütterung. Die Salzlecken. — Anhang. Wir machen die Jagd- und Naturfreunde auf diese eründliche, mit voller, warmer Liebe fin den Gegenstand eeschriebene, durchwegs lebhaft anregend gehaltene Mono- graphie ganz besonders aufmerksam. Gegen das, auch im Waidwesen sich geltend machende Handwerkerthum sich kehrend, an den echten. von frischem, freiem Geiste beseelten Jäger sich wendend, weiss das Buch vom An- fange bis zum Ende das Interesse für den Gegenstand beim Leser zu wecken. Sehr gelungene Voll- und Text- bilder tragen ihrerseits dazu bei, das Interesse an dem treflichen Werke wach zu erhalten. Wir können dasselbe nur wärmstens empfehlen und sind sicher, dass kein Leser Dr. K. — ICE — Vereinsangelegenheiten. Protocoll der Ausschuss-Sitzung vom 18. April 1887. Anwesend: Herr Präsident Bachofen v. Echt, die Herren Vice-Präsidenten v. Pelzeln und Zeller, ferner die Herren Ausschussmitglieder: Hofrath Dr. Claus. Hafner, von Kadiceh, Kermenic, Dr. Knauer, Spitschan, und Zecha; be- urlaubt Herr Hofratı Watzka. Das Protocoll der Sitzung vom 7. März 1. J. wird verlesen und verifieirt. Der Vorsitzende macht die Mittheiluns, dass die Herren Ausschussmitglieder Hodek und Dr. Prybil. die an dieselben gerichtete Binladung, im Ausschusse zu verbleiben. beantwortet haben und bringt die bezüglichen Schreiben zur Verlesung. Da allseitig der Wunsch ausgedrückt wird, die genannten Herren dem Ausschuss zu erhalten und deren Theilnahme an der Vereinsleitung für späterhin nicht ausgeschlossen erscheint, beschliesst die Ver- sammlung die eingangs genannten Herren vorläufig auf unbestimmte Zeit zu beurlauben. Der Austritt des Herın Adolf Künast aus dem Ausschuss wird von der Versammlung zur Kenntniss genommen. Herr Vietor Ritt. v. Tschusi zuSchmidhoffen dankt für die, durch die Generalversammlung erfolgte Ernennung zum Ehrenmitglied. = L. Wiesek in Hernals ersucht um eine Geldunterstützung zur Herstellung eines Brutapparates eigener Construction; die Versammlung beschliesst, diesem Ansuchen keine Folge zu geben. Herr Viece-Präsident von Pelzeln lest ein Schreiben des Herın Clarke in Leeds um Austausch der „Mittheilungen* gegen dasvon demselben herausgegebene Fachjournal „The Naturalist* und die englischen Berichte über die Wanderungen der Vögel vor; der Tausch wird bewilligt. ” Der Secretär bringt hierauf nachfolgende Einläufe zur Kenntniss der Versammlung, und zwar: a) Einladung des untersteirischen Geflügelzucht - Vereines in Marburg, wegen Beschickung der von demselben zu veran- staltenden Ausstellung; nachdem die Beschickung dieser Aus- stellung im Prineipe bereits früher beschlossen wurde, wird die Beschlussfassung über die näheren Modalitäten der nächsten Sitzung vorbehaiten. b) Herr Völschan in Hamburg reclamirt die demselben auf derletzten Vereinsausstellnng zuerkannte silberneVereinsmedaille da die nicht erfolgte Zustellung der Medaille auf einen Irrthum zurückzuführen ist, wird die Herstellung und nachherige Zu- sendung der Medaille beschlossen. Herr FallischinErlach ersuchtum nähere Bezeichnung der „Feld- hühner“, welche im Park zu Laxenburg ausgesetzt sein sollen; hierüber sind Informationen einzuholen. d) Herr Dr. Stramitzer in Leibnitz, in Angelegenheit der dem Aussteller Pogatschnigg zuerkannten- silbernen Vereinsmedaille; durch die inzwischen erfolgte Uebersendung erledigt. Executionseinlegungs-Bollete wegen rückständiger Erwerbsteuer für das 1. Halbjahr 1887 puncto fl. 592; wurde dem. Herrn Cassier zur Flüssigmachung übergeben. Gartenbau - Inspector Herr Schubert wegen Bestätigung der Abrechnung aus dem Eintrittsgelde der Ausstellung im Jahre 1886; dem Herın Cassier zur Ordnung übergehen. Herr Grossmann in Wilhelmsburg schiekt ein anomales Ei einer Houdanhenne ein ; dem Herın Einsender ist der Dank auszusprechen. Herr Gruber in Rohrbach um Uebergabe von Brieftauben; wegen inzwischen erfolgter Vertheilung der hiezu bestimmten Tauben abweislich zu bescheiden. Herr A. Miersonski in Santiago (Chili) ersucht um Auf- nahme in den Verein und offerirt einen Austausch lebender Vögel; die Versammlung beschliesst die Aufnahme des ge- nannten Heren als Mitglied und erklärt sich geneigt, auf den angetragenen Tausch einzugehen, worüber das Einvernehmen zu pflegen ist. c) 97 k) Herr Paulus inSarajevo ersucht um Zusendung der bewilligten 2 Paar Brieftauben; Herr Ratı Spitschan übernimmt die Zusendung. ]) Herr Baron von Rosenberg in s’Gravenhage, bezüglich des Nekrologes für Dr. Pollen; da der fragliche Necrolog für die „Ornis® bestimmt war, wurde der genannte Herr eingeladen, die Wirksamkeit und Bedeutung Pollens für die Ormnithologie in den „Mittheilungen“ zu besprechen. Herr Charont in Eibis um Ueberlassung von Hausgeflügel:; ist dahin zu erledigen, dass gegenwärtig keine Abgabe von Hausgeflügel stattfindet. n) Herr V.Nemee in Cairo offerirt sich zur Abgabe von Vogel- bälgen und Mittheilung von Vogelbeobachtungen; wird zur Einsendung von Verzeichnissen und Mittheilung der zugesagten Beobachtungen eingeladen. 0) Museo Nacional in Rio de Janeiro um Webersendung der „Mittheilungen“ gegen die dortigen Publieationen;. wird bewilligt. p) Herr Graf Potocki in Marianopel wegen Abgabe eines Uhu; diesbezügliche Bezugsquellen wurden namhaft gemacht. q) Herr Regierungsrath Radnitzky in Wien legtRechnung über fl. 7:40 für Herstellung silberner Vereinsmedaillen; wird zur Aus- zahlung angewiesen, ; Herr Pfarrer Hanf in Mariahof dankt für die von der General- m) x) versammlung erfolgte Ernennung zum Ehrenmitgliede. s) Technisches und administratives Militär-Comite in Wien ersucht um Mittheilungen in Betreff der Zucht und Trainirung von Brief- tauben im Verein, sowie des Zeitpunktes der Abhaltung von Sitzungen wegen Delegirung eines Vertreters; Herr Rath Spit- schan wird ersucht, die bezüglichen Daten zusammen zu stellen. Herr Dr. Knauer referirt über die an die Redaction ein- gelangten Beiträge. Hierauf Schluss der Sitzung. nn en Die P.T. Herren Mitglieder werden gebeten, den Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 1887 noch vor Ende Juni 1887 an den Vereins - Gassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauernmarkt Nr. Il einzusenden. BERNER SIEB SR DENE TD R DET ARTE SR ES SE Correspondenz der Redaction. Herrn Ad. Siedentopf, Braunschweig (?). Wir haben bereits zweimal die abgesandt und als unbestellbar zurückerhalten; a, Stulilweissenburg. gewünschten Separata an Sie ersuchen um die richtige Adresse. — Herrn Prof. Gbr. S... Den Aufsatz: „Von der Stockente* haben wir erhalten ; doch müssten ersuchen, demselben die polemische Spitze abbrechen zu dürfen. — Herrn Joh. Czato. Bestä- tigen dankend den Empfang des Aufsatzes „Ueber Locustella luscinioides Savi. — Herın Dr. Wladislaw Schier. Wir haben mit bestem Danke erhalten : „Die Verbreitung der Taucher“, „Die Verbreitung der Stelzyögel und Scharrvögel®, „Die Verbreitung der Tauben“, „Die Verbreitung der schnepfenartigen Vögel“, „Die Verbreitung der mövenartigen Vögel“ — sämmtliche in Böhmen). — Herrn Professor Dr. Rund. Blasius. Wir sagen für die Uebersendung der Monographie und der Anzeigen wärmsten Dank. — Herrn A. Zecha, Gr.-Beczkerek. Bestätige den Empfang des Artikels: „Die Dolchstichtaube*. Das Weitere werden wir besorgen. — Frei- frau Ulm-Erbach. Für die gefällige Vermittlung unseren besten Dank. Wir hoffen in dieser Nummer Ihren Wünschen entsprochen zu haben. Die gewünschten Num- mern folgen unter Krenzband. — Herrn Professor Johann Seunik. Sarajevo. Wir haben die Correeturbogen bis heute nicht zurückerhalten. — Herrn O, Reiser, ebenda. Bitten um gütige Entschuldigung ob des bisherigen Stillschweigens. Brief folgt Herrn Baron Rosenberg. Die gewünschten Abdrücke folgen in einigen Tagen. -—- Herrn E. Hartert. Wir bestätigen mit Dank den Empfang der Abhandlung: „VorläufigerVersuch einer OrnisPreussens“, Brief und Kreuzbandsendung folgt. Correetur haben wir abgesandt. — Untersteier. Geflügelzucht-Verein Marburg. Katalog und Bericht erhalten. Kommen in Nr. 7 darauf zurück. —ttiiäiinainan sm, — — Errata. Im Aufsatze: Die Falkenbaize Araber in Algier, Seite 68, Colonne, Zeile 8 von unten (Nr. 5 vom 15. Mai) soll es statt: „welcher das Thal von der Küste scheidet“ heissen: „welcher das Tell von der Wüste scheidet“. Tell ist der Name des culturfühigen Bodens im Gegensatz zur Wüste. H. v. Rosenberg. nächster Tage. — der erste — OO — 98 eo oe Empfohlen zu Versuchen bei Hühnern, Tauben ete. Gicht, Rheuma und Nervenleiden sind weit verbreitete und schmerzliche Leiden, und wird es deshalb allen derartig Klanken gewiss nicht unlieb sein, auf ein Präparat aufmerksam gemacht zu werden, das nach langjähriger Erfahrung nicht nur momentan schmerzstillend, sondern bei längerem Gebrauch auch dauernd heilend wirkt. a Es ist das vom | k. k. Hoflieferanten und Kreisapotheker Franz Johann KwizdainKorneuburg erzeugte ME | Gichtfluid und ist dieses Präparat nicht nur von vielen an dem erwähnten Uebel Leidenden mit Erfolg angewendet worden, sondern es wird auch mit Vorliebe von Aerzten ordinirt. Dasselbe bewährt sich auch vortrefflich bei Verrenkungen, Steifheit der Muskeln und Sehnen, Blutunterlaufungen, Quetschungen, Unempfindlichkeit der Haut, ferner bei localen Krämpfen (Wadenkrampf), Nervenschmerz, Anschwellungen, die nach lange aufgelegenen Verbänden entstehen, hauptsächlich auch zur Stärkung vor und Wiederkräftigung nach grossen Strapazen, langen Märschen eic. so wie im vorgerückten Alter und bei eintretender Schwäche. Rwizda’s Gichtfluid ist echt zu beziehen durch fast sämmtliche Apotheken, en gros durch alle grösseren Droguenhandlungen, welche zeitweise durch die Provinz-Journale veröffentlicht werden. — Um Verwechslungen vorzubeugen, bitten wir das P. T. Publicum, beim Ankauf dieses Präparates stets Kwizda’s Gichtfluid zu verlangen und darauf zu achten, dass sowohl jede Flasche als auch der Carton mit obiger Schutz- marke versehen ist. Preis 1 Flasche 1 fl. 6. W. Flauptdepst: FZreisapothekse in Korneuburg. Mittheilungen am dem Erzeuger freundiichst Eehelan BETEAREHTER 7 SCH SER NERTS DIES RT 3 97 DANN ARANAL A ADD DDIAR & VENEN n Sec: DEDLDLLDELILIDIDZLASLSES — Der Naturhistoriker,. 2 @ Illustr. Monatsschrift für Lehrer u. Naturfreunde. 5 ER Mit dem Beiblatte: & ‚Die Lehrerbibliothek‘ una „Die Lehrmittelsammlung‘“. Ro) (Literarischer Anzeiger nennenswerther neuer Erscheinungen auf dem Gebiete der as gesa ammten Literatur und des Lehrmitte Iwesens. ) SS In Verbindung mit zahlreichen Fach- und Schulmännern ER 1erausgegeben von RO) Dr. Friedrich Knauer. oO — a I — Aa Das Juliheft bwingt un. a.: I. Binzelschilderungen: Die Viscacha der südamerikanischen @ » Pampa’s. (Mit Abbildung.) — Fleisch fressende Pflanzen. (Fortsetzung.) — Der Mara Patagoniens. 2 Europäische Vogelbälge und Bier hat in reicher Auswahl auf Lager Berlin N. 4, Linnaea. Wyandottes. 2 I. Preis Cöln und Staatsmedaille. Nachzucht englischer und amerikanischer Preis-Hühner. Zucht-Stämme und Brut-Eier offerirt billigst Bilharz, Gutsbesitzer, Oran- gerie, Strassburg-Elsass, desgleichen engl. Plymonth- Rocks und grosse Peeking- Enten. Sehr preiswürdige und fein gearbeitete Bierkohrer aus besten Stahl sind zu beziehen von A. Bernard (Zimmermann’s Neffe), bürgl. Messerschmid, Wien, Stadt, Augustinerstrasse 12. Weve leb. italienisches Geflügel gut und billig beziehen will, verlange Preisliste von BHams Vinier in Ulm m. D. Grosser Import italienischer Producte. Brieftauben ‚Prima Race, a 6 Mk. das Paar, ‘in den Farben hellblau, hellroth, blau- ' gehämmerte, rothgeschüppt, schwarz. - Biesen-Kaninchen, Prämürt mit 150 Ersten Preisen (in ' Greifswald, Wien, Sl und 85) und in sämmtlichen Europäischen Ausstellungen, | grösste Race, S—10 Kilogramın schwer | per Stück. 1 Paar 2 Mont., 12 Mark. „ 6 „10 Kilogramm 32 Mark. 20297827482 Maık „ 15-20 Kilogramm, 80 Mark. ‚Gegen Postanweisung oder Nachnahme. Florentin Paques in Wandre bei Lüttich | (Belgien). | | | | —arrn YA IQ, (Mit Abbildung.) — Süssfischerei und d. — Die Wanderungen der Springböcke. (Mit Abbil- ( dung.) — Ueber den Nutzen der Nebelkrähe. (Schluss.) — Das Wildebeest der Boers oder Gnu. (Mit Abbildung). — Eine Rattenfamilie. — Der Bergste inbock, ein Verwandter des Alpensteinbocks. ( (Mit Vollbild.) — Die Flora des Staates New-York. (Selluss.) — Die Buntböcke Südafrikas und & der Strauss. (Mit Vollbild.) Ueber die Acelimatisationsfähigkeit des Canarienvogels im Freien. — Wettertanne und Legeföhre, zwei Trutzkinder der Alpen. "Mit Ab bildung.) — Unsere wichtigsten € Kleinvögel. (Mit 57 Abbildungen.) — Die Vogelwelt Bosniens. (Fortsetzung.) — Das Milchgehiss und das bleibende Gebiss. Nach Prof. Dr. Pansch. (Mit Abbildungen.) — Zwillingsbildung im € >7 Mineralreiche. Nach Prof. Dr. Kenngott. (Mit6 Abbildungen.)— Die noch thätigen und die erlosche- nen Vulcane der Erde. [H. Die Vulcane Asiens.] — Die Blätter der Palmen. Von 0. Drude, (Mit @ 14 Abbildungen.) — Interessante Capitel aus der Natur schichte.[3. Echinorhynchus proteus, Westrumb., ein Eingeweidenwurm aus dem Geschlechte der Kratzer. (Mit4Abbildungen.)]— & Baum- und Blumenzucht. Beliebte Rosensorten. (Mit 2 Abbildungen.) — Eine Schlingpflanzen- königin. — Rosen in Pyramiden gepflanzt. (Mit Abbildung). — Die wichtigsten Methoden der Ver- 7 edlung des Obstes: 1. Das Ablaktiren oder Absäugen. (Mit 5 Abbildungen.) — Raupen und Wür- G& merklee. (Mit 4 Ab bildunge en.) Kurze Mittheilungen. Benützung der Palmen im menschlichen ? -Haushalt. — Vogel- und Pflanzenwelt der Provinzen Kadschera und Samsara. — Die Dimmerungs- erscheinungen im Jahre 1883. — Mystery-Gold.] — Extrabeigabe: „Die Lehrerbibliothek.“ 7 (eirea 30 Seiten stark.) — Die Lehrmittelsammlung g. — Inserate. Achter Tahrsang. Administration (an welche nicht nur die Geldsendungen , sondern & überhaupt alle Zuschriften, Manuscript- Sendungen u. s. w. zu richten sind): Wien, VIII, Buchfeldgasse 19, I. Stiege. — Monatlich ein reich illustrirtes Heft von mindestens 48 Seite n. — Abonnement für den Jahrgang: bei der Admi- nistration bestellt S Mark = 4 fl. SO kr. (für die Mitglieder des omithologi- schen Vereines 4 fl.); im Buchhandel 10 Maık = 6 ne Anzeigen für die & 5 einmal gespaltene Petitzeile 30 Pf. = 15 kr. EIISSOTDIDTD A N An A) 0 / \o 4 Ä °C \ a2 A FAR Je2 PN Ä) OR % N f A \o) AN en x Ö) on n FAN ) ed er \ 7 ES M I RN Metall- Vogelkäfige insbesondere solche ganz eigener zweckmässigster ruction und Ausstattung. in verschiedenen Grössen, lackirt oder blank, für Stubenvögel aller Art. Käfigtischehen, Papageienständer, Badehäuschen, Erker für Nistkörbelen - Nistkästchen, Transport- kästen, Futter- und Wasser-Geschirre etc. Sur Billisste Preise. mE Atteste des Ornithologischen Vereines in Wien liegen bei mir zur Ansicht auf. Ig. Schmerhofsky’s Wwe., Wien, VI., Canalgasse 4. Herausgeber: De banken Verein in Wien (verantwortlich : Dr. Fr. Knauer). Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Friek (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. Hiezu eine Beilage: Unsere wichtigsten Kleinvögel. Druck von J. B. Wallishausser. Beilage zu Nr. 6 der „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines Unsere wichtig ‚2 AMT. ON ER icus). 2. Staar, Sprehe (Sturnus vulgmis). 3. Wasserstaar, Wasseramse 1. Zippe, Singdrossel (Turdus mu (Cinelus aquaticus). 4. Rohrdrossel, Drosselrohrsänger (Acrocephalus turdoides). 5. Gartenspötter, Bastardnachtigall (Hypolei ieterina). 6. Nachtigall (Luseinia minor). 7. Hausröthel, Rothsterze (Ruticilla tithys). S. Buschröthel, Welsche Rotlısterzı (R. plioenicura). 9. Rothkehlchen, Rotlikröpfehen (Dandalus rubeeula). 10. Blaukehlchen (Cyaneenla leucoeyanea). 11. Platt mönch, Schwarzplattel (Sylvia atricapilla). 12. Grosses Weisskehlchen, Gartengrasmücke (S. hortensis). 13. Zaungrasmücke Müllerchen (S. eurruea). 14. Zaunkönig, Schneekönig (Troglodytes parvulus). 15. Gelbköpfiges Goldhähnchen (Regulus eri status). 16. Baumläufer, Baumhäckel (Certhia familiaris). 17. Kleiber, Blauspecht (Sitta caesia). 18. Finkmeise, Kolılmeis (Parus major). 19. Blaumeise (P. coeruleus). 20. Tannenmeise, Schwarzmeise (P. ater). 21. Graumeise, Nonnenmeise, Sumpf meise (P. palustris). 22. Haubenmeise, Kuppmeise (P. eristatus). 23. Pfannenstiehl, Schwanzmeise (Acredula candata) 2}. Grauer Fliegenfänger, Fliegenschnapper (Muscicapa grisola). 25. Steinschmätzer, Steinklitscher (Saxicola oenanthe) 25. Bachstelze, Wippstert (Motaeilla alba). 27. Bergstelze, Gelbe Bachstelze (M. sulphurea). 28. Schafstelze, Wiesenstelz {Budytes flavns). 29. Brachspitzlerche, Brachlerehe (Anthus campestris). 30. Feldlerehe, Lurk (Alauda arvensis). 31. Hanben Wien“, 188 1 nn Hleinvögel. 2; A AEETFEE che, Kotllerche (Galerita eristata). Grauammer, Gerstenammer (Miliaria europaea). 33. Goldammer, Gelbiimmerlinz uberiza eitrinella). 34. Hänfling, Bluthänting (Cannabina sanguinea). 35. Stieglitz, Distelfink (Carduelis elegans). 36. Edel- k, Buchfink (Fringilla coelebs). 37. Zeisig, Zeiser (Chrysomitris spinus). 38. Haussperling, Spatz (Passer domestieus). Feldsperling, Holznischel (P. montanus). 40. Girlitz, Hirngrille (Serinus hortulanus). 41. Grünfink, Zwunseh (Ligorinus oris). 42. Kernbeisser, Kirschlink (Coceothraustes vulgaris). 43. Kreuzsehnabel, Grünitz (Loxia enıvirostra). 44, Gimpe!, mpfafle (Pyrrhula europaea). 45. Rauchschwalbe, Stallschwalbe (Hirundo rustiea). 46. Mehlschwalbe, Hausschwalbe urbien). 47. Mauersegler, Mauerschwalbe, Spyre (Cypselus apns). 48. Wiedehopf, Kothhahn (Upapa epops). 49. Eisvogel, nigslischer (Alcedo ispida). 50. Pyrol, Guldamsel, Bylo (Oriolus galbula). 51. Dorndreher, rother Neuntüdter (Lanius Iurio). 52. Grosser Buntspecht, Rothspecht (Pieus major). 53. Grünspecht, @rasspecht (Geeinus viridis). 51. Wendehals, erwendel (Iynx torquilla). 55. Kukuk, Jauch, Jockel (Cnenlus eanorus). 56. Wachtel (Coturnix dactylisonans). 57. Wiesen- inerz, Wachtelkönig (Ctex pratensis). 1. Zippe, Singdrossel (Turdus musicus). 3. Staar, Sprehe (Sturnus vulgaris). 3. Wasserstaar, Wasseramsel (Cinelus aquaticus). 4. Rolrdrossel, Drosselrohrsänger (Acrocephalus turdoides). 5. Gartenspötter, Bastardnachtigall (Hypoleis icterina). 6. Nachtigall (Luseinia minor). 7. Hausröthel, Rothsterze (Ruticilla tithys). 8. Buschröthel, Welsclie Rotlısterze (R. plioenieura). 9. Rotlikehlchen, Rotlikvöpfehen (Dandalus rubecula). 10. Blaukehlchen (Cyaneeula lencoeyanea). 11. Platt- mönch, Schwarzplattel (Sylvia atricapilla). 12, Grosses Weisskehlchen, Gartengrasmücke (S. hortensis), 13. Zaungrasmücke, Müllerelen (S. eurruca). 14. Zaunkönig, Schneeköniz (Troglodytes parvulus). 15. Gelbköpfiges Goldhähnchen (Regulus eri- status). 16. Baumläufer, Baumhäckel (Certhia familiaris). 17. Kleiber, Blanspecht (Sitta eaesia). 18. Finkmeise, Kollmeise (Parus major). 19. Blaumeise (P. coeruleus). 20. Tannenmeise, Schwarzmeise (P. ater). 21. Graumeise, Nonnenmeise, Sumpf- meise (P. palustris). 22, Haubenmeise, Kuppnieise (P. cristatus). 23, Pfannenstiehl, Schwanzmeise (Acredula caudata). 24. Grauer Fliegenfünger, 26. Bachstelze, Wippstert (Motacilla alba). 27. Bergstelze, Gelbe Bachstelze (M. sulphuren). 28. Schafstelze, Wiesenstelze «Bndytes flayıs )- 29. Brachspitzlerche, Brachlerehie (Anthus campestris). 30, Feldlerche, Lurk (Alauda aryensis). 31. Hauben- ie “ 7 eh a re ı ee " _, Fliegenschnapper (Muscieapa grisola). 95. Steinschmätzer, Steinklitscher (Saxieoln oenantlie). b ENEIHUSER REIERRTRRN IE A| lerche, Kotllerche (Galerita eristata). Grauammer, Gerstenammer (Miliaria europaea). 33. Gollammer, Gelbämmerling (Emberiza eitrinella). 34. Hänfling, Bluthänting (Cannabina sanguinea). 35. Stieglitz, Distelfink (Carduelis elegans). 36. Edel- ink, Buchfink (Eringilla coelebs). 37. Zeisig, Zeiser (Chrysomitris spinus). 38. Haussperling, Spatz (Passer domestiens). 39. Feldsperling, Holznischel (P. montanus). 40. Girlitz, Hirngrille (Serinus hortulanus). 41. Grünfink, Zwunsch (Ligorinus chloris). 42. Kernbeisser, Kirschlink (Coceothraustes vulgaris). 43. Krenzsehnabel, Griinitz (Loxia enrvivostra). +4. Gimpe!, Dompfaffe (Pyrıhula europaea), 45, Rauchschwalbe, Stallschwalbe (Hirundo rustiea). 46. Mellschwalbe, Hausschwalbe (H. urbica). 47. Mauersegler, Mauerschwalbe, Spyre (Cypselus apus). 48. Wiedehopf, Kothhahn (Upapa epops). #9. Eisvogel, Königsfischer (Alcedo ispida). 50. Pyrol, Guldamsel, Bylo (Oriolus galbula). 51. Dorndreher, rother Neuntüdter (Lanius eollurio). 52. Grosser Buntspecht, Rothspecht (Pieus major). 53. Grünspecht, Grasspecht (Gecinus viridis). 51. Wendehals, Otterwendel (Iynx torquilla). 55. Kuknk, Jauch, Jockel (Cuenlus eanorus), 56. Wachtel (Coturnix dactylisonans). 57. Wiesen- schnerz, Wachtelkönig (Ctex pratensis), Nr. 7 und 8. GP — ——— Blätter Für Wogelkunde, Wogel-S ui umd — ZZ =—Zh Ss= = —— — — — ee — -Bilene, Geflügekuht und Brieffanbenwelen. Redacteur: Dr. Friedrich K. Knauer. platz 2. Juli, Aust 1887. 'E Die „Mittheilungen ds Ornitholozischen Vereines in Wien“ erscheinen am 15. jeden Monates. Abonnements & 6 fl., sammt Franco-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Friek in Wien, I., Nr. 27, entgegengenommen, und einzelne Nummern ä 50 kr. — 1 Mark daselbst abgegeben. — Inserate 6 kr. — 12 Pfennige für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raım. — Mittheilungen an das Präsidium sind an Herrn Adolf Bachofen von Echt in Nussdorf bei Wien; alle redactionellen Mittheilungen, Sendungen von Manuscripten, Rece den Redacteur Dr. Friedrich K. Knauer (siehe die Randbemerkung unten) zu richten. — Vereinslocale: I., Universitäts- ||| — Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. | Graben | | sionsexemplaren u. s. w, an Inhalt: Ueber den Hybrid zwischen Lagopus albus und Tetrao tetrix. Von Professor Dr. Robert Collett in Christianja. In’s Deutsche übertragen von Dr. Stefan Freih. v. Washington. (Fortsetzung.) — Hundert Tage im Hinterland. Von Hanns v. Kadich. (Fortsetzung.) — Ueber Locustella Iuscinioides Savi. Von Johann v. Csatö. — Sammlung von Vögeln, Nestern und Eiern. Von Stephan Chernel von Chernelhäza. — Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl bei Friedland in Böhmen vorkommenden Vogelarten. Von Robert Eder. (Fortsetzung.) — Verbreitung der reiherartigen Vögel (Grallatores) in Böhmen, Von Med. Dr. Wladislaw Schier in Prag. (Schluss.) — Vorläufiger Versuch einer Ornis Preussens. Von Ernst Hartert.— Ueber das Forttragen junger Stockenten durch das Weibchen. Von Prof, Gabr. Szikla. — Ornithologisches aus Tirol. Von Prof. Dr. K. W. v. Dalla Torre in Innsbruck. — Abnorme Schnabelbildung beim Distelfink. (Card. elegans.) Von F. v. Rosenberg.— Vogelfeinde unter den europäischen Schlangen. (Mit Abbildung.) — Ueber die Exportverhültnisse der Geflügelzucht-Produete. Von Robert Eder. — Aus anderen Vereinen. — Literarisches. — Correspondenz der Redaction. Ueber den Hybrid zwischen Lagopus albus und Tetrao tetrix. Von Professor Dr. Robert Collett in Christiania. Unter Autorisation des Verfassers aus den „Proceedings of the Zoological Society of London* vom 20, April 1886 in’s Deutsche übertragen von Dr. Stefan Freiherrn von Washington, zu Schloss Pöls in Steiermark. (Fortsetzung). Jugendkleid. Das Gefieder des jungen Vogels ist, wie zu erwarten stand, braungefleckt, wie das beider Eltern, doch er- innern die oberen Theile mehr an Lagopus albus, die unteren an Tetrao tetrix. Ich fand ein einziges Exemplar. ein Männchen, in dieser Tracht unter einem Bündel Feder- wild aus Oesterdalen (Südöstliches Norwegen) im Herbste 1380; es wurde wahrscheinlich zu Ende September ge- schossen oder gefangen. Das Jugendeefieder ist noch erösstentheils vorhanden, doch sind unter dem Braun bereits einige wenige Winterfedern erschienen; die Schwin- sen und Ecksteuerfedern sind ebenfalls neu und dem Winterkleide zugehörig ; es bietet dies einen effeetvollen Contrast zu den übrigen braungefleckten Federn dar. ZEE- Da während der schöneren Jahreszeit Berufsgeschäfte öftere Abwesenheit des Redacteurs von Wien erheischen, wird gesicherte Uebernahme der Einläufe wegen ersucht, alle für die Redaction der „Mittheilungen“ bestimmten Briefe, Manuseriptsendungen u. S. W. unter folgender Adresse einzusenden: An die Administration der Monatsschrift: „Der Naturhistoriker‘‘: Wien, VIII, Buch- feldgasse 19. (Für die ornithologischen Mittheilungen). ME 100 \ Junges Männchen im Herbste: Die oberen Theile rostiggelb und schwarz gebändert und gefleckt, beinahe so wie beim Jungen von "Lagopus albus, ‚die Querbinden sind kleiner und dichter gestellt als jene des Jungen von Tetrao tetrix. An den längeren Schwungdeckfedern ver- läuft dem Schafte entlang ein unterscheidbarer, heller- verlängerter Fleck. Die Schwanzfedern sind wie bei Lagopus albus, jun. schwarz und röthlienbraun quer- gebändert. Auf der Unterseite ist die Brust und die Seiten- gegend wie beim Jungen von Tetrao tetrix dicht und eleichmässig schwarz und rostiggelb gestreift und besitzen beide Färbungen ungefähr eine gleiche Ausdehnung. In dieser Beziehung nähern sich die Hybride mehr der letzt- genannten Art als Lagopus albus, denn die jungen Vögel des Moorschneehuhnes haben eine viel bedeutendere Aus- dehnung der rostigbraunen Färbung aufzuweisen (so dass man sagen darf, die Brust sei vostiggelb und mit unregel- mässigen schwarzen Flecken oder unterbrochenen Quer- bändern versehen). Die unteren Schwanzdeckfedern tragen wie bei Tetrao tetrix graulichweisse und braune Quer- binden. Die Kehle ist gebändert jedoch nicht so deutlich wie die Brust. Die Bekleidung der Füsse erscheint noch dünn und spärlich und die haarartigen Federn sind nur erst am inneren Zehengliede zum Vorschein gekommen. Die Nägel sind braunhornfarben, gleich jenen des Birkwildes, ihre Gestalt dagegen gleicht mehr denen des Moorschnee- huhnes. : Der Wechsel vom Jugend- zum Winterkleide schreitet ungefähr in der gleichen Weise wie beim Moorschnee- huhne vor und analog wie bei diesem hat das Jugend- kleid oft nicht genügend Zeit, um sich allenthalben zu entwickeln, ehe es durch die winterliche Tracht ver- drängt wird. “Wie schon erwähnt, sind die Schwingen und deren längere Deckfedern, das Abdomen und hierauf die Schwanz- federn diejenigen Partien, welche zuerst zum Winterkleide vermausern. Zu Beginn des October hat das Männchen sein Jugendgewand zur Hälfte verloren und das Winterkleid an Schwanz und Brust completirt, ebenso theilweise am Rücken, während der Kopf, Nacken und Oberbrust noch braunfleckig erscheinen ; federn werden an den Seiten gleichfalls noch ne bei- behalten. Die Zehenbekleidung st noch spärlich. Das Mu- seum zu Christiania besitzt mehrere derartige Exemplare. = Geschlecht. Wie im Vorhergehenden bemerkt ward, befinden sich unter den zweiundzwanzig aus Norwegen bekannten Specimina nur allein zwei Weibchen. Dies mag theilweise darin seinen Grund haben, dass die Hennen- gerade im Wintergefieder ein im Ganzen weniger anziehendes (Ge- wand besitzen als die Hähne und daher viel leichter übersehen werden können oder auch für weiss gescheckte Birkhennen gehalten, unbeachtet bleiben. Der wahre Grund jedoch dürfte wahrscheinlich ein ganz anderer sein. Es ist eine wohlbekannte, durch eine grosse Menge von Beispielen erhärtete "Thatsache, dass wnter den Bastarden ein ungewöhnlich hoher Procentsatz männ- licher Thiere produeirt wird. einer besser bekannten hybriden Form der Tetraonidae, dem „Rackelwild* (Tetrao tetrix mas., Tetrao urogallus fem.) geht hervor, dass hier vielleicht zehn Männchen auf ein Weibchen kommen. Gleichwohl muss bemerkt werden, dass das weib- liche Rackelwild in noch viel höherem Masse leichter zu Aus einem Vergleiche mit übersehen ist als die Henne der Rype-Orre, da dieselbe genau einem kleinen Weibchen des Tetrao urogallus gleicht und dieses Grössenverhältniss mit Genauigkeit nicht erkannt werden kann. Bei allen (im Winter) secirten Männchen wurden die testes klein, wenn auch nicht rudimentär oder abnorm gestaltet, befunden. Ihre Färbung war eine graulichweisse; der linke war meistens grösser als der rechte und betrug bei einem Exemplar die Länge 5mm, die Breite circa 3mm. Bei einem anderen (und zwar gegen das Frühjahr [28. Februar|) waren sie ungewöhnlich klein, bloss 2 mm lang. Bei den gleichfalls zur Winterszeit erlegten Hennen war das ovarium als kleiner weisslicher Fleck an der Imken Seite sichtbar, die Eier waren kaum zu unterscheiden. Vermuthliche Elternschaft. Welcher Species bei diesem eigenartigen Bastarde die Vater-, und welcher die Mutterschaft zukommt, ist bisher unergründet. Nur ausnahmsweise ist es intelli- senten Waidmännern gegönnt gewesen, denselben in der Freiheit zu erblicken und auch dann nur für die wenigen Secunden, in welchen er aufstiebte, um ihrer Flinte zum Opfer zu fallen. Die Kenntnisse bezüglich seiner Lebens- weise und seiner Gewohnheiten sind daher gleich Null, und sind in Norwegen keinerlei Beobachtungen gemacht worden, welche in "ireend einer Weise geeignet wären, einen Anhaltspunkt bezüglich des Ursprunges des. Ba- stardes zu gewähren. Die Existenz dieses Hybrids erklärt sich aus der Thatsache, dass beide Eltern. desselben nicht selten die gleichen Localitäten bewohnen. Denn Tetrao tetrix steigt in den südlichen Thälern des Landes, woselbst die meisten dieser Bastarde vorkommen, regelmässig: bis in die höher gelegenen Birkenwaldungen der Gebirge auf und lässt sich in jenen Regionen, in denen Lagopus albus seine eigentliche Heimat hat, nieder. Andererseits, doch seltener steigt Lagopus albus in die obere Zone der Coniferen- Wälder herab und brütet hier, wo die andere Species noch in Mengen vorgefunden wird. In den nördlichen Gegenden des ande: dagegen, in welchen beide Arten nahezu in gleicher Höhe über ı 5 ‚ dem Meeresspiegel leben und noch viel öfter dieselben ein oder zwei braune Herbst- | Standquartiere theilen, kommt Tetrao tetrix im Ganzen in viel geringerer Anzahl als die andere Art vor und sind die Hybride hier anscheinend seltener. Es ist nicht leicht, den wahren Grund dafür, dass sich zwei in ihrer Lebensweise, ihrer äusseren Erscheinung und Natur so verschiedene Species paaren, einzusehen. Eines der aus Norwegen stammenden Exemplare wurde an einem Orte (Saltdalen in Nordland) erlegt, woselbst durchaus kein Mangel an Gatten für jede der beiden Arten in der Nachbarschaft zu bemerken war. Ver- mischungen solcher Art sind naturwidrig, und in vielen Fällen kann eine plausible Erklärung nur allein in der Vor- stellung eines heftigen unwiderstehlichen Triebes und zur Fortpflanzung ausserhalb der eigenen Art gefunden werden. Betrefis der Frage über die Abstammung ist es vor Allem nothwendig zu erforschen, ob es bloss eine oder aber zwei Formen derartiger Hybride gibt, deren eine vom Männchen Lagopus albus und vom Weibchen Tetrao’ tetrix, deren andere vom Männchen Tetrao tetrix und ‚ vom Weibchen Lagopus albus producirt würde.!) Da es . )) Ein Bastard zwischen Lagopus mutus und Tetrao tetrix ist ziemlich unwahrscheinlich, wenn man die sehr verschiedenartigen Wohnsitze dieser Species im Betracht zieht. — (In unseren Alpen- gebieten dürften derartige Bastarde vielleicht eher angetroffen werden können. W.). jedoch eine feststehende Thatsache ist, dass sämmtliche (bei uns) bisher aufgefundene Speeimina der Rype-Orre, wenn zur gleichen Jahreszeit gesammelt, sowohl hinsieht- lieh der Grösse als auch rücksichtlich der Gefiederfärbung durchaus gleichartig erschienen, so kann die Abstammung dieser nur auf eine der beiden Verbindungs-Eventua- litäten zurückgeführt werden. a Als Prof. Nilsson im Jahre 1817 in seiner „Ornitho- logia Suecia* zuerst ihre Abstammung besprach, erwähnte er derselben (p. 303) als „Hybridus a Tetrice patre et Tetrix subalpina feminina“.') Diese Annahme, derzufolge es das Männchen von Tetrao tetrix ist, welches eine illegitime Verbindung mit dem Weibchen von Lagopus albus einging (gleicherweise wie es der Birkhahn ist, der mit dem Weibchen von Tetrao urogallus das Rackelwild erzeugt), ward stets und wird im Allgemeinen auch heute noch von der Mehrzahl der Naturforscher acceptirt. Ge- mäss dieser Theorie erhielt der Hybrid die Namen: Tetrao lagopoides, Nilss. Skand. Fauna, 1. Ausg. (1828) und Tetrao lagopoides, 2. Ausg. (1835); Tetrao lagopo- ditetrieides, Sundev, Svenska, Fogl. p. 255 (186-7?) (als Nachkomme des Tetrao tetrix, mas., hat er den Genus- Namen desselben zu führen); und endlich Lagopotetrix | lagopoides. Malm, Oefv. kgl. Vet.-Akad. Förh. 1850, p. 30. Im Ge gensatze zu dieser Annahme über die Abstam- mung habe ich 1872 in einer Abhandlung „Remarkson the Ornithology of Northern Norway“ (Forhandl. Vidensk. Selskabet i Christiania, 1872, p. 238) die Ansicht ver- treten, dass diekype-Orre ein Sprössling des MännchensvonLagopusalbus und des Weib- chens von Tetrao tetrix sei, eine Theorie, welche seltsam genug (wenngleich auch ohne ivgend welchen Beweis), in einer so frühen Zeit wie 1323 durch Sommer- felt in dessen Beschreibungen des Exemplares im Sommer- kleide?) in Anregung gebracht ward. (Siehe oben.) Zur Unterstützung dieser Hypothese konnte ich allerdings keine direeten Beobachtungen oder positiven Beweise vor- bringen, dagegen leste ich einige Umstände dar, welche es meinen Untersuchungen gemäss begründeten, dass die Abstammung vom Männchen des Lagopus albus grössere Wahrscheinlichkeit für sich habe, als jene vom Birkhahne. Zum Schlusse gab ich der Hoffnung Ausdruck, dass intelli- sente Waidmänner oder Naturforscher recht bald so glücklich sein möchten, Beobachtungen zu machen, durch welche die Frage ihre endgiltise Lösung finden könnte. Obgleich dies schon vor vierzehn ‚Jahren geschrieben ward, so ist in der Literatur des Nordens bis heute Nichts erschienen, was auf diesen Gegenstand einiges Lieht zu werfen vermöchte, Ich will an dieser Stelle mich nieht des Längeren darüber verbreiten, welche Gründe mich zur Beförderung jener Hypothese veranlassten: man kann dieselben in Dresser's „History of the Birds of Europe“ vol. VIT., p- 213, verzeichnet finden. Dieselben sind hauptsächlich aus einem Vergleiche mit dem zweiten und genauer- bekannten Hybrid dem Rackelwilde, hergeleitet, hinsichtlich dessen es unzweifelhaft fest steht, dass die bei uns bisher gefundene Form vom Männchen Tetrao tetrix und dem ') „Qui vero videt (illas) varietates, non diutius dubitare pot- est de libidine Tetrieis ad furtivos amores cum ceongeneribus in- stituendos semper paratissima“. (Nilss. 1. c.) D) en Affödning of Aarhönen og Ripe-Hannen.* (Von der Bastardbrut dieses genus erhielt ich das folgende Exemplar zu Beginn des Juli und schien dasselbe ein Nachkomme der Birkhenne und des männ- lichen Moorschneehuhnes zu sein.) Nyt Mag. f. Naturv, Ite ser. vol. II, Christiania 1823 p. 1. 5 ?) „Af denne Stägts (Tetrao) hybride Yngel forekom mig paa Toten i Juli Maaneds Begyndelse föülgende, somsyenes at vacre ° 101 Weibchen Tetrao urogallus abstammt. Auch in diesem Falle gehört der Vater der kleineren, die Mutter der grösseren Species an und das Product ist ein Bastard, dessen Männchen ungefähr dieselbe Grösse wie die Mutter besitzt. Es ist feıner eine wohlbekannte Thatsache, dass das Männchen des Moorschneehuhnes öfters in den Brutge- bieten des Tetrao tetrix gefunden wird und besucht es dieselben zweifellos viel häufiger, als dies im Allge- meinen bekannt ist. Jeder Waidmann wird bestätigen, dass unter den Moor- (und Alpen-) Schneehühnern, welche den Sommer über in den Gebirgen umhersehweifen, ein Ueberschuss an. Männchen produeirt wird, und sind dieselben wahrscheinlich, wann immer sich ihnen dazu Gelegenheit bietet, zur Eingehung von Verbindungen wohlgeneigt. Mein Freund Prof. Friis war Zeuge emes hemerkenswerthen Beweises für die Macht des Begattungs- triebes beim Moorschneehahne. Im Frühling 1857 beobachtete er auf einem der höchstgelegenen Höfe in Nordmöre (Bergen Stift) ein Männchen des Moorschnee- huhnes, welches mehrere Tage hindurch nahe dem Hause sich aufhieltund eine Verbindung mit einer weissgefleckten Haushenne einzügehen sich bemühte. Schliesslich ist noch erwähnenswerth, dass zwei junge, im October 1845 zu Hedemora in Schweden, erlegte Männchen der Rype-Orre von einem weiblichen Vogel, anscheinend ihrer Mutter, begleitet wurden, von welchem vermuthet ward, dass er eine Birkhenne war. ') Diese Beobachtung würde von grossem Gewichte für die Unter- stützung obiger Theorie gewesen sein, wenn sie nur sicher festgestellt worden wäre, da die jungen Hybride wahr- scheinlich lange Zeit ihrer Mutter zu folgen pflegen. Ich hetone nochmals, dass für die vorstehend verfochtene Theorie thatsächlich kein positiver Beweis vorliegt, dass ‘sie als Hypothese erscheint, welche unrichtig sein mag, dass sie jedoch in meinen Augen schliesslich ebensoviele Gründe wie die ältere (und ebenfalls unbe- wiesene) von der Abstammung vom Birkhahne für sich zu haben scheint. Es ist überhaupt merkwürdig, dass bis zum gegenwärtigen Zeitpunkte nicht eine einzige Be- obachtung direeter Art (wie beispielsweise die Beobachtung der beiden Species in copula in der Freiheit, oder der Begattung beider Arten in der Gefangenschaft) vorliegt. Dass derartige Beobachtungen in der Zukunft nieht aus- bleiben werden, kann kaum bezweifelt werden. Ich habe soeben einen neuen Beitrag zu dieser Streitfrage in einem Briefe von Dr. Pleske, datirt vom 16. März 1886, erhalten, in welchem er meine Aufmerk- | samkeit auf eine Mittheilung des Herın A. Rasin im „Journal Ochoty i Konnossawodsta* (J. f. Jagd- und Pferde- zucht) 1369, pp. 340—341 unter dem Titel: „Ein Sünden- fall des Schneehuhnes“ hinlenkt. Darnach möchte es den Anschein haben, dass erwiesenermassen Tetrao tetrix der Vater, Lagopus albus die Mutter sei. Der Bericht. dessen | Original ich nieht prüfen kann, wurde von Dr. Pleske | mit folgenden Worten wiedergegeben : „„Im Kreise Nowgorod auf dem sogenannten Ko- new’schen Moosmoraste wurde eine Kette Hühner gefunden, die von einem $ des Lagopus albus, welches erlegt wurde, geführt wurde. Von den zwei erbeuteten Jungen ‚ hatten beide den vollständigen Habitus junger Birkhühner, | waren auch grösser als die Mutter, und unterschieden sieh von eehten Birkhühnern nur dadurch, dass beim einen 4 Steuerfedern und zwei Schwungfedern des rechten Flügels weiss waren, beim anderen der linke Flügel voll- ') Oefv. kgl. Vet.-Akad. Förh. 1847, p. 201. RER ständig wie bei Lagopus albus gezeichnet war, nicht allein in Betreff der weissen Schwungfedern, sondern auch der rostrothen Deckfedern““. Wenn der Bericht keine weiteren Aufschlüsse als die obigen Worte gibt, so ist meiner Ansicht nach, der Beweis ausständig, dass die beiden Specimina thatsächlich Bastarde waren. Für’s Erste ist keine Beschreibung der Zehenbeklei- dung darin enthalten, welch’ Letztere das einzige Merkmal der Diagnose bildet, das in jeglichem Altersstande und in jedem Kleide zuverlässig ist, und zweitens ist, soviel ich weiss, von der echten Rype-Orre niemals bekannt geworden, dass sie weisse Federn im Flügel besitze (auch die jungen Lagopus albus haben, ehe sie das Herbst- gewand anlegen, braune Schwungfedern) und ist es noch viel weniger wahrscheinlich, dass sie solche im Schwanze haben sollten. Auch die Thatsache, dass die beiden Exem- plare nicht übereinstimmend gefärbt waren, spricht für | tetriei albus erhalten. die Vermuthung, dass dieselben bloss partielle Albinos von Tetrao tetrix waren, welche in schon so vielen Fällen und noch Jetzt oft für Rype-Orre gehalten werden. Es mag: fraglich sein, ob es überhaupt nothwendig erscheint, einen Hybrid mit einer wissenschaftlichen Be- zeichnung zu belegen, selbst wenn er, wie es bei denen der Tetraoniden der Fall ist, ohne Zwang und sozusagen auf normale Weise entsteht. Das Rackelwild. hat bekannt- lich von Nilsson den Namen Tetrao urogalloides (1828) und urogallides (1835) erhalten, welcher von Sundevall in Tetrao urogallo-tetricides (186?) und durch mich in . Tetrao urogallo-tetrix (1872) abgeändert wurde. In Ueber- einstimmung hiemit, sollte, wie ich in meinem vor- erwähnten Artikel v. J. 1872 ausgeführt habe, die „Rype-Orre* angenommen, dass seine Abstammung der dort vorausgesetzten entspricht, den Namen Lagopus (Sehluss folgt.) Hundert Tage im Hinterland. Eine ornithologische Forschungsreise in der Herzegowina. Von Hanns von Kadich. (Fortsetzung) Soweit die Musse der, in dieser Periode durch den Dienst sehr in Anspruch genommenen Herren es zuliess, begleiteten mich dieselben bei allen folgenden Jagdtouren und kamen mir überhaupt in der herzlichsten Weise entgegen. Dieselben erstreckten sich lediglich auf die Plasa planina, das Grabowicathal und die Umgehung von Jablanica, waren jedoch nur der Hochjagd gewidmet, so dass ich sie hier nur auszugsweise aus meinem Tage- | buche anführen kann. 12. Juli: Jagd in der Grabowicaschlucht: Omer Tuffek, einer unserer türkischen Begleiter streckte einen Gemsbock. 15. und 16. Gamsjagd in der. Grabovicaschlucht. Riswo Sasid 2 Gams. Am Abend Bivouak in der Schlucht nächst dem „selo*. 16. Birsch mit Budim und Sasic. Aufbruch 3 Uhr Morgens nach den linkseitigen „Mäuern*“. Da die Wände furchtbar scharf und glatt, Bergschuhe ausgezogen und in Fusssocken gebirscht. So von 4 Uhr Morgens bis 3 Uhr Nachmittags. Capitalbock gestreckt. In den höchsten Wänden Edelweiss gefunden, drei Blüthen. Das erste und letzte, das ich in der Herzegowina getroffen. Stand durch acht Tage ausgestellt im Stationshause. An fünfzig Gams gesehen. Um Mitternacht zu Hause angelangt. 21. Gamsjagd ebenda; 1 Bock. 22. und 23. Juli. Ritt nach Prozor in Bosnien. Besuch des Klosters (id. Auskünfte über Capra ibex. Sein Aufenthalt soll das Hochgebirgs-Centrum zwischen Konjica, Foca und Ulog-Obrnje sein. 26. Es ging dem Scheiden zu — ich musste heim- wärts. Der Abschied von den gastfreundlichen Herren, vom schönen Jablanica — war hart, aber es musste sein. Am Nachmittag führte uns — ich meine mich und „Hajdamak“ den jungen Vorstehhund — der Post- wagen gegen Mostar des Abends langten wir an. Bis zum 30. verlängerte ich den Aufenthalt, eigentlich nur, um fortwährend Abschied zu nehmen. Die Freunde trennten sich schwer. Am 30. ging es per Bahn nach Metkovich, wo ich die Nacht unter freiem Himmel ver- . brachte, da mir das Scheiden nahe ging und ich es im engen Raum des Hötels nicht aushielt. Diese Extra- vaganz sollte für mich die verderblichsten Folgen -haben. 31. Fahrt mit dem Küstendampfer „Thisbe* nach Triest. In der Nacht vom 1. auf den 2. August erhob sich — wir waren auf der Höhe von Zara — ein furcht- barer Sturm, die See ging enorm hoch, die „Thishe* wurde vom Course abgebracht — die Nacht war ent- setzlich. Mit zwei Stunden Verspätung langten wir gegen | Mittag am 2. August in Triest an, ich suchte sofort Öberlieutenant Bayer auf, wir wollten den Nachmittag zu einem Ausflug nach. Miramare benützen, doch wurde derselbe dadurch vereitelt, dass ich vom Wechselfieber in einem Grade befallen wurde, dass mich der Regi- mentsarzt Dr. Stökel in der Nacht aufgab. Fünf Tage | währte dieser entsetzliche Zustand — am 7. August erst wurde ich für transportabel erklärt und am Abend gings der Heimat entgegen. Wieder führte mich die Loco- motive durch die grüne Steiermark und als ich hell die Alpen wieder glühen salı in der Morgensonne, wie ich den Duft der heimatlichen Hochwälder einsog — da wurde mir das Herz weit — ich war elend und schwach aber ich war, ich fühlte mich daheim. Wieder wurde Station gemacht bei Freund Schmölz in Mürzzuschlag .... am 8. August war ich im Vater- haus. Die ganze Reise hatte 113 Tage gedauert, wovon 96 auf den Aufenthalt in der Herzegowina entfallen. Die Resultate dieser Vorexcursion in ein, der Wissenschaft lange noch nicht erschlossenes Gebiet, wie es die Herzegowina ist, bestehen einerseits in der vorlie- genden Arbeit, durch welche wenigstens in einer Hin- sicht Licht verbreitet werden soll über eines, der in jeder Beziehung interessanten Balkanländer; andererseits in einer Collection von Vogelbälgen, Nestern und Eiern, welche auf der IV. ornithologischen Ausstellung mit dem Anerkennungs-Diplome ausgezeichnet wurde und hierauf \ in das Eigenthum des ornithologischen Vereines überging. Am Schlusse bringe ich ein übersichtliches Schema aller — sowohl während dieser, meiner ersten (1885), als auch während meiner zweiten (1886) Reise — von mir für die Her zegowina constatirten ne typen und ist durch dieses, nahezu vollstän- dige Verzeichniss jene Lücke einigermassen ausgefüllt, welche durch das Fehlen zuverlässiger Nachrichten aus diesem Gebiete in der Kenntniss der Österreichisch - unga- tischen Ornis vorhanden war; grünt so am Baume unserer ornithologischen Wissenschaft ein neues Reis — so ist der Zweck unserer Arbeit erreicht und wir können weiter- schreiten auf dem uns, von uns selbst vorgezeich- neten Wege per aspera ad astra. Bevor ich nun in Nachstehendem das Verzeichniss der herzegowinischen Ornis folgen lasse, be- merke ich, dass dasselbe die Zusammenfassung von Be- obachtungen enthält, die von mir während eines fast zweijährigen Aufenthaltes im Lande selbst mit der peinlichsten Genauigkeit und Rigorosität angestellt wurden. Nachdem hier lediglich meine eigenen Erfah- rungen niedergelegt sind und nicht davon die Rede ist, was ich mir vom Hörensagen zusammenecompilirt, so bin ich in der Lage, für jede einzelne meiner Angaben unbedingt und in jeder Art einzustehen. Bei der Zusammenstellung dieses Schemas habe ich mich, sowohl was die Reihenfolge, wie auch die Nomen- elatur anbelangt, ziemlich genau an das „Verzeichniss der bisher in Oesterreich-Ungarn beobachteten Vögel“ von Vietor Ritter v. Tschusi zu Schmidhoffen und Ferd. von Homeyer gehalten, auch die Beobachtungen nach diesem Muster registrirt. — Schliesslich habe ich den Beobachtungen, die ich während der „hundert Tage im Hinterlande“ (1885) sammelte, jene hinzugefügt, die ich während der zweiten grossen Reise 1335—86 gemacht, um das Verzeichniss vollständiger zu gestalten, soweit natürlich von Vollständigkeit nach — in dieser Beziehung — nur fast zweijährigem Aufenthalte, die Rede sein kann. Aper der Anfang ist gemacht, der@rund gelegt — Andere mögen folgen und weiter- bauen. 1. Vultur monachus = Jjesinar: -der westlichen Herzegowina. 20. Mai 1 Stück. 2. Gyps fulvus: ljesinar: Horstvogel im Karst- Standvogel in | gebirge: Horsteolonien bei Mostar und im Narentathale | bei Zitomislid; ferner im Bregawathal: vereinzelt in der | ganzen Karstregion. 28. Mai 1 Stück. 9. Neophron peronopterus: ljesinar: vogel im gesammten Karstgebiet: die grösste Horst- eolonie im Bregawathale beim „selo* Prebilovee: hier 29. Mai ein bebrütetes Ei einem Horste entnommen, am 31. Mai ein fast flügges Junges. 4. Gypaötos barbatus: bradati orao: und „zir* Horstvogel in der Hochgebirgs-, Strichvogel in der Karstregion; Horste stehen bei Nevesinje, Üemerno, Horst- Kalinovik, Konjiea. Ueber Raub seinerseits ist mir nichts | bekannt geworden, ich traf ihn nur als Aasgeier. Die Bezeichnung „zir* kann onomatopoetisch gebildet sein und würde dieselbe kurz und scharf ausgesprochen den sausenden Schwingenschlag versinnbilden, sie kann jedoch ebenso gut von „ziratir herstammen, was lugen, scharf spähen bedeuten und mit dem Gesicht des Geier- adlers zusammenhängen würde. Vielleicht sind beide Annahmen berechtigt. Eine Zusammenstellung der im Laufe der letzten Jahre erlegten Gypaetos folet am Schlusse. 9: Cer chneis tinnunculus erveni jastreb: Stand- und Horstvogel in der ganzen Hemer ina, aber nirgends sehr häufig. 103 6. Cerchneis cenchris: jastrebic: Lande gemein. 7. Hypotriorchis aesalon: jastrebid: Im Sommer äusserst selten; ein einziges Stück am 4. Juli in der Plasa planina beobachtet und erlegt. Im Winter häufig im Blatogebiete: nirgends horstend. Ss. Faleosubbuteo: sokolic: Im Frühjahre häufig: Zugvogel im Blatogebiete. 9. Falco peregrinus: selten. 10. Falco laniarius: sokol: Waldgebieten und in der „Rakita“. 11. Nisaetos Bonellii: Orlie: Horstvogel im Blatogebiete, Standvogel in der übrigen Herzegowina. Am 4. Februar 1886 einem Horste, im östlichen Abfalle der „hohen Zaba“ zwei Eier entnommen. 12. Astur palumbarius: jastreb: Stand- und Horstvogel in allen Theilen. Hält sich mit Vorliebe hei den Taubengrotten auf und richtet sowohl unter den Bewohnern derselben wie unter den Entenschwärmen, im Winter unter den Waldschnepfen furchtbaren Schaden an. 13. Aceipiter nisus: ticar: Standvogel, jedoch nur im Winter im Blatogebiete häufig, wo er der grösste Feind der Krickenten ist. 14. Pandion haliaetos: Strichvogel im Narenta- thale zwischen Metkovich und Mostar. Nur im Winter. 15. Aquila naevia und clanga: Zugvogel: im Winter sind sie im Blatogebiete die gemeinsten Raub- vögel. Sind grimmige Feinde der Enten. (1856. 7. Jänner.) Eine sehr interessante Collection ziert das Landesmuseum in Sarajevo. Sämmtliche vierzehn Stücke wurden von mir vom Jänner bis März erlegt. 16. Aquila im perialis: soll bei Zitomislie und Neum vorkommen. Ich habe ihn nicht beobachtet. 17.Aquilafulva-chrysaetos:erndadundernjak: Horstvogel im Hochgebirge; in der Blatoregion Stand- vogel im Winter, Striehvogel im Sommer. 4. April 1886 Gormji blato ein altes 2 erlegt. 8. Haliaetos albieilla: Stekavae: Ueberall Horstvogel: im Blatogebiet gemein: hier 1586: 18. März ein Horstvogel mit zwei Eiern; 24. März ein Horst mit zwei Eiern; 27. März ein Horst mit drei halbwüchsigen Jungen; 4. April Horst mit zwei Eiern; zwei am 7. März erhaltene Eier legte ich einer Henne unter und schlüpften die Jungen am 1. April aus. 19. Archibuteo lagopus: Zugvogel: im Winter gemein im Blatogebiet, im Sommer nirgends beobachtet. 20. Buteo ferox: sehr selten auf dem Zuge: ein altes 2 am 24. Jänner 1886 bei Bajovei (Utowo-blato) erlegt: zierte die IV. ormmithologische Ausstellung und befindet sich jetzt im Landesmuseum in Sarajevo (vgl. Bericht über die omithol. Ausstellung in den Vereinsmit- theilungen von v. Pelzeln). 21. Buteo vulgaris: Zugvogel: Gemein im Winter im Blatogebiet. 22. Circus aeruginosus: Zugvogel: semein im Blatogebiet. 23. Cireus eyaneus: Zugvogel: häufig von Jänner bis März im Blatogebiet. 24. Athene noctua (var. meridionalis) &uk: Brut- Im. ganzen sokol: Standvogel, aber Horstvogel in den im Winter vogel im ganzen Lande: vorzüglich häufig im Kanrst- gebiete; Blato: Ruinen von Gabela 12. Mai 1885, drei Eier. 25. Syrnium aluco: buko@: Zugvogel: 21. März Stück erlest. im Narentathale 1386 ein auffallend lichtes 26. Strix flammea: vich häufig. bei Metko- re EB al TREE ed Pa An and m rd me ST I Z. Bin Pe EyEikZ, 104 27. Bubo maximus: jeina: Horstvogel im ganzen Lande. Besonders zahlreich auf dem Zuge zwischen Jänner und März, wo er in den Wachholder-Dickungen der Blato- berge sich aufhält. . 22. April 1886 in der Switawa und Kozarica zwei Horste mit je zwei Eiern. 28. Scops Aldrovandi: Brutvogel im Hoch- gebirge: 15. Juli 1885 in Jablanica zwei flügge Junge aus der Plasa erhalten. 29. Otus vulgaris: bukoc: in der Urwaldregion Stand-, im Karstgebiet Zugvogel vom November bis März. 30. Brachyotus palustris: bukoc: Zugvogel im Blatogebiet vom November bis März: um diese Zeit gemein namentlich in den Narenta- und Krupagehölzen. EN. FEissirostress 3l. Caprimulgus Ueberall Standvogel. 32. Cypselus melba: velika lästa: Kommt Ende April, um in der Karstregion zu brüten. Im Narenta-Defile&e von Sienice, im Gemäuer des Podvelez ist sie gemein. Eine grosse Bruteolonie des Alpenseglers befindet sich in den Wänden des Buna-Ursprungs, In diesem Thale überwintern die Vögel, weil es von allen Seiten gegen die Bora geschützt, immer schneefrei ist und dazu warme Quellen enthält. 35, Cypselus apus: velika lasta: Brutvogel für die Karstregion, aber nirgends häufig: Kula bei Dracevo. 34. Hirundo rustica: lasta und lastavica: Brutvogel im ganzen Gebiete. Die ersten sah ich (1886) am 26. März. — Im Küstengebiete vielhäufiger ıst Hirundo pagorum Chr. L. Br. mit rostgelber Unterseite. 35. Hirundo urbica: Im ganzen Gebiete gemein. 36. Hirundo riparia: babilica: Von Mitte März als Brutvogel im Blatogebiet und Narentathale gemein. Brutcolonien in den Lehmwänden des Narentathales bei Gabela und Dradevo: 1885: 20. Mai Gelege 3 bis 7 Stück Eier. 37, Hirundo rupestris und rufula: Brutvogel im Narenta-Defildee von Sienice: nicht zu erreichen. 38. Cuculus canorus: kukavica; Vom Ende März gemein im ganzen Gebiete, wo Vegetation: nament- lich in den Blatogehölzen und den Eichenwäldern von Damanovie. 39. Merops apiaster: delarica: Kommt zu Anfang Mai und ist dann Brutvogel im ganzen Gebiete. Ich traf ihn ebenso in der Karstregion "des Na- renta-Deltas, wie im Urwaldgebiete von Ulog und Öermerno. Utowo Blato: 15. Juni drei bebrütete Gelege: 5 und 4 Eier. 40. Alcedo ispida: slavid: Standvogel: Küstengebiete im Sommer selten; im Winter häufig. — 1886: 14. Jänner das erste Exemplar. 41. Coraeias garrula: Modrodavka: Zugvogel, aber nirgends häufig; die meisten in den Weinbergen des Mostarsko polje bei Gnojnica (Mai 1885). 42. Oriolus galbula: Zlatnovug und Vuga. Zugvogel: von Anfang Mai im den Blatogehölzen, wie zusammenhängenden Beständen überall gemein. 43. Pastor roseus: Strichvogel; beobachtete ein einziges Exemplar im Mai 1885 am "Blato. europaeus; klepetavac: Nester » 9, im sehr | Mäuern des Velez, 44. Sturnus vulgaris: Ende November bis Mitte März in unzählbaren Schwärmen im Blatogebiet: 1886; 19. März die letzten. evrliak ; Zugvogel: von 45. "Pyrrhocorax alpinus: Zutokljun, d. i. Gelbschnabel: Gemein in der Gebirgs-Region. Von Ende November bis Mitte März bevölkert die Alpendohle in Massen die Strassen von Mostar, treibt sich hier mit Nebelkrähen und Thurmdohlen herum und erfüllt Alles mit ihrem Geschrei. Grosse Brutcolonien stehen in den am „jezero® des Kladovopolje (auf dem Wege zwischen den Almdörfern Boljuni und Rukav) und in der Plasa planina. 46, Fregilus graculus: soll am Prolog und Volujak vorkommen: ich habe die Alpenkrähe nicht beobachtet. : 47, Lycos monedula: Gavka: Standvogel, aber im Sommer nicht so häufig, als man erwarten würde. Brutstätten nur in der Karst-Region, also in der west- lichen Hemisphäre der Herzegowina: Mäuer beim Buna- Ursprung: Ruinenstadt Gabela. Im Winter ist die Thurmdohle überall gemein. Grosse Flüge erscheinen im November und ziehen um die Mitte März wieder fort. 48. Corvus corax: gavran: Standvogel in allen vier Regionen. Horstet ebenso auf hohen Bäumen, wie in Felswänden, wie es die örtliche Beschaffen- heit mit sieh bringt. Horste in den Karstmäuern des Podvelez, Eichen des Rujevae (östlicher Abfall der hohen Zaba), in den Buchenwäldern der Zelengora und bei Cemerno. Der Herzegowce ‘hält viele Kolkraben für ein günstiges Vorzeichen: begegnen ihm dieselben, wenn er zur Jagd auszieht — ist's gut; amivirten sie ihm, wenn er seinerzeit auf „Heldenfahrten ging — war's auch gut, denn „beidemale* meint er, „wir des Fleisch geben“. Der Kolkrabe ist auch hier ungemein scheu und vor- sichtig; nur im Winter, wenn der Schnee hoch liegt. ist er im Tellereisen leicht zu berücken, a 49, Corvus cornix: vrana; Brutvogel: in allen Gebieten semein. Brutzeit für die westliche Herzego- wina: 3. Mai erstes Nest mit 3 Eiern, 20. zwei Nester mit halbbefiederten Jungen zerstört. Von Krähenarten allen Jahreszeiten Stand- ist nur die Nebelkrähe zu vogel. 50. Corvus frugilegus: yvrana polska: Zug- vogel: vom November bis März sehr häufig auf den Brachfeldern — im Sommer fehlt sie gänzlich. 51. Picacaudata: $vraka: Standvogel: einer der gemeinsten Vertreter speciell der Karst-Region, aber in allen Gebieten vorhanden. Brutzeit für die westliche Herzegowina: 20. Mai Nest mit 6 Eiern; 21. Mai Nest mit 5 halbbefiederten Jungen; 31. Mai Nest mit 3 Eiern; 9. Juni 3 junge Exemplare — Alles vernichtet. Die Elster und die Nebel- krähe sind die grössten Feinde sämmtlicher Erdbrüter und daher rücksichtslos zu verfolgen. 52. Garrulus glan darius: soika: in allen Gebieten, wo Vegetation zu finden. 53. Nucifraga caryocatactes: wohl auch Brutvogel in der Urwald- Region. 54. Gecinus viridis: allen Gebieten, wo Vegetation: manovid. 55. Gecinus canus: Existenzbedingungen dieselben. Standvogel Stand- und und Gebirgs- Tukaviea: Standvogel in im Karstgebiet bei Do- Tukavica: Strichvogel : 56. Dryocopus martius: velika und cıma tu- kaviea: Standvogel in der Hochgebirgs- und Urwaldregion: westlichster Verbreitungspunkt im Narentathale: der hohe „Velez“ bei Mostar. 57. Bieus ua tation. 58. Picus medius: Standvogel, wo Vegetation. 59. Picus minor: lardrozel wo Vegetation. 60. Picoides tridaetylus: Standvogel im Ur- gebirge und Wald. 61. Junx torquilla: Sommer überall. 62. Sitta europaea: häufig. 63. Sitta syriaca: brelies: Standvogel in der Karstregion, überall gemein; Brutzeit für die westliche Herzegowina. 27. Mai 1885: Sourdup: ein Nest mit 7 Eiern und eines mit 5, schwach bebrütet; 23. Juni 1885: Velez: Nest mit drei halbflüggen Jungen und ein taubes Ei. 64. Tichodroma muraria;. Standvogel: Im Winter in der Karstregion, auch im Innern von Mostar; im Sommer an den höchsten Wänden des Urgebirges. 65. Certhia familiaris: Standvogel, wo Ve- getation. datel: Standvogel, wo Vege- vjjoglav: Zugvogel: Im Strichvogel: Im Urwalde ERIK 105 66. Upupa epops: kralski pievac (königlich wegen der Federkrone), Zugvogel, aber nirgends sehr häufig, obwohl in allen Gebieten von Mai bis August vorfindbar. 67. Lanius exceubitor: Syracak: Strichvogel: im Winter, aber selten. 24. Februar 1886, Utowo blato : 1 Stück erlegt. 68. Lanius meridionalis: Zugvogel in der westlichen Herzegowina. Als solcher ziemlich häufig im Mostarsko polje; erscheint Anfang Mai. 69. Lanius minor: Zugvogel in der ganzen Karst- region, von Mostar bis Metkovich gewöhnliche Erscheinung an der Strasse. 70. Lanius rufus: Zugvogel, aber häufig: Brütet in den Hecken und an den Weinbergen im Mostarsko polje; Ankunft: Anfang Mai. 71. Lanius collurio: Ueberall gemein, 1385 beobachtete ich den ersten am 4. Mai im Polje. 72. Muscicapa grisola: Vom Frühling bis Herbst namentlich in den Blatogehölzen gemein. 73. Muscieapa luetuosa: crmoglavka: Wo Vegetation ziemlich häufig. 74. Muscicapa albieollis: häufiger, als der vorige. Wo Vegetation (Fortsetzung folgt.) Ueber Locustella luseinioides Savi. Von Johann von Csato. Das Vorkommen des Locustella luscinioides Savi in Siebenbürgen constatirte ich im Jahre 1863 und schrieb darüber in den Verhandlungen und Mittheilungen des Siebenhürgischen Vereines für Naturwissenschaften in Hermannstadt Jahrgang XIV (1363), pag. 145, einen kurzen Bericht. In diesem Jahre nämlich fanden Adam von Buda und ich diesen Rohrsänger auf Sümpfen von geringerer Ausdehnung bei Kriseny und Drasso in grösserer Anzahl und erlesten sieben Männchen. Diese zwei Sümpfe liegen von einander in einer Entfernung von beinahe hundert Kilometern in zwei Seitenthälern des breitesten das Land in fast zwei gleiche Hälften theilenden und vom Marostlusse durchströmten sogenannten Marosthales, nämlich in dem Sztrigy- und Szekästhale. An diesen zwei Sümpfen hörten wir von Anfang Mai bis gegen Ende Juni mehrere Männchen schwirren, fole- lich müssen sie hier auch gebrütet haben, indem sonst ihr so langes Verbleiben keinen Zweck gehabt hätte, umsomehr, da überhaupt die Vögel zur Brutzeit in grös- serer Anzahl von ihren Brutplätzen entfernt zu verweilen nicht pflegen. Indem die benannten zwei Sümpfe, an welchen wir obigen Sänger antrafen, so entfernt von einander liegen, bin ich der Meinung, dass in jenem Jahre noch an vielen geeigneten Localitäten im Lande dieselben aufzufinden gewesen waren. Seit jener Zeit sah und hörte ich diesen Rohrsänger 2 Jahre nicht mehr — erst im Jahre 1885 Anfang Juni vernahm ich Abends wieder, an einem todten und mit Rohr bewachsenen Arme des Marosflusses bei Nagy- Enyed das Schwirren dieses ueas und hörte demselben mit Freund Julius v. Madaräs der mich zu jener Zeit eben besuchte, bis es ganz Ale wurde, zu. Indem ich den anderen Tag verhindert war hinaus- zugehen, ersuchte ich den Comitats- Oberförster Dezsö, in "der Frühe nach dem Vogel zu sehen, und erhielt die Meldung, dass er ihn nicht mehr schwirren gehört habe, in Folge dessen forschte auch ich ihm nicht mehr nach. Am 9. Mai vergangenen Jahres Abends hörte ich mit Dezsö am selben Sumpfe zwei Männchen schwirren, den anderen Tag Früh aber bekamen wir wieder keinen zu sehen oder zu hören und so unterliess ich wieder weiter nachzusehen. Heuer am 26. April nach Hause zurückkehrend, liess ich gegen Abend den Wagen bei der Ortschaft Tövis, wo an beiden Seiten der Landstrasse Sümpfe sich dahin- ziehen, anhalten, und wurde sehr freudig überrascht, als ich rechts und links mehr als zehn Locustella luscinioides auf einmal schwirrend zu hören bekam. Der Oberförster Dezsö war wieder mit mir, wir machten gleich Jagd auf dieselben und erlegten auch Jeder ein Stück, konnten sie aber leider nicht finden und da es unterdessen dunkel geworden war, mussten wir weiter reisen. Den anderen Tag Nachmittag ging ich bei Nagy- Enyed zu dem bereits erwähnten Sumpfe mit der Hoft- nung, dass ich den Vogel auch dorten antrefien werde und richtig vernahm ich auch gleich, aber nur abge- brochen, sein Schwirren, später aber als die Sonne bereits hinter den Bergen versank, fing das anhaltende regel- mässige Schwirren an, und zählte ich acht schwirrende Männchen. Es glückte mir auch einen zu ‚erlegen, welchen ich wieder nicht gefunden hätte, wäre mein Hund nicht mit mir gewesen, indem man beim Nachsuchen, mit den ver- dorrten und zerkniekten Rohrblättern und Halmen, den erlesten Vogel sehr leicht in’s Wasser hineinstosst und bedeckt. 106 Am 14. Mai hörte ich vier Stück am nämlichen Sumpfe schwirren, sie mussten folglich bereits Anstalt zum Brüten gemacht haben, leider aber traten vom 18. Mai angefangen grosse Regengüsse ein, in deren Folge sow ohl der -Marosfluss, als auch der Eny eder-Bach aus ihren Betten heraustraten und jene tieferen Stellen, wo die Rohrsänger Stand gewonnen haben, ganz über- fluthen ; haben, denn als ich am 29. Mai wieder den Platz besuchte, um die Vögel zu verhören, fand ich Alles mit Schlamm überdeckt und hörte keinen mehr schwirren. Die Vögel sind gar nicht scheu und würde man sich ihnen nicht im Rohre nähern müssen, wodurch man ein bedeutendes Rauschen und Brechen verursacht, könnte man ihrer leicht habhaft werden. dieses Hochwasser muss dieselben verscheucht | einer Maulwurfserille, | weiss von was für einem anderem Geziefer, Sie lieben nicht dichte Rohrbestände, sondern solche | Sümpfe, wo m über bis Knie tiefen Wasser mit einzelnen Weidengebüschen vermischte, etwas schütter stehende zum Theil auch zerknickte Rohrgruppen communis Trin.) sich befinden; — hier setzen sie sich auf einen zerkniekten Rohrstengel, oder aber auch auf etwas höher, mitunter auch auf einem Weidenzweige, von wo sie Rundschau halten können und lassen ihr Schwirren, welches von und fluviatilis M. et W. sehr leicht zu unterscheiden ist, recht fleissig hören. Sie schwirren Vormittag bis gegen eilf Uhr und Nachmittag von fünf Uhr angefangen, bis es dunkel wird, u. zw. nach Sonnenuntergang am eifrigsten. Es drängt sich jetzt die Frage auf, warum _sind diese Vögel im Jal hre 1863 und in diesem Jahre so zahlreich dem Schwirren der Locustella naevia Bod (Phragmites Localitäten betrachtet werden, vn en Du x a eK a Te erschienen, und warum wurden sie in der Zwischenzeit mit den bereits angegebenen Ausnahmen nicht gefunden ? Erscheinen sie nur periodisch in Siebenbürgen oder, — indem ich sie drei Jahre nach einander beobachtet habe, — beginnen sie sich hier einzubürgern ? Die gesammelten Beobachtungen sind viel zu gering dazu, um auf dieselben gestützt ein unanfechtbares Ur- theil gründen zu können; ich bin aber doch der Meinung, dass auch dieser Rohrsänger ebenso wie @. naevia und fluviatilis Siebenbürgen jedes Jahr besucht urd hier auch brütet, aber unbeobachtet . blieb, denn wer achtet auf das leise Schwirren, das von einem Sumpfe herüber tönt ? Wer es auch vernimmt, ist der Meinung, es stammt von von einer Heuschrecke oder wer achtet nicht darauf und denkt keinen Falls an einen Vogel; es ist das feine Gehör emes geübten Ornithologen nöthig, um diesen Sänger nach seiner Stimme unterscheiden zu können; im Freien ist ja dieser so verborgen lebende kleine Vogel von seinen Verwandten schwer zu unterschei- den, und an Ornithologen haben wir grossen Mangel; die- einen geradestehenden, und an “solchen über ihre Mitte , JM!gen wenigen Sümpfe, welche mirund Adam von Bra als Beobachtungsplätze dienten, können nicht als solche dass man aus dem Fehlen dieses Rohrsängers den Schluss ziehen könnte, er müsste auch an anderen geeigneten Plätzen fehlen, umsomehr, da es nicht nur möglich, sondern ganz wahrscheinlich ist, dass auch wir in der Zwischenzeit den Vogel nur aus Mangel scharfer Beobachtung zur geeigneten Jahres- und besonders Tageszeit nicht wahrgenommen haben, indem das Vorhandensein eines so verborgen lebenden Sängers sicher nur dann eruirt werden kann, wenn die Beobachtung eigens nur zu diesem Zwecke angestellt wird. Sammlung von Vögeln, Nestern und Eiern, gelegentlich eines mehrwöchentlichen Aufenthaltes behufs ornithologischer Beobachtungen und Forschungen beim Velenczeersee (Weissenburger Com.) in Ungarn. Von Stephan Chernel von Chernelhäza. Milvus ater Gm. Gemein, ein 2 erhalten. Erythropus vespertinus L. Brütet beim Teich und in der Umgebung in kleineren Waldpartien zahlreich. Ein & und 2 geschossen. Am 27. Mai erlangte ich 5 Stück Eier, welche schon stark bebrütet waren. Circus aecriginosus L. Brütet sehr zahlreich im hohen Rohr. Am 5. Juni fand ich ein Nest mit 3 Eiern und ein Junges. Circus pallidus Sykes. Ich erhielt einö; war am Durchzug hier. Lanius collurio L. Sehr gemein, öfters geschossen. 3 Nester und 6 Eier erlangt. Muscicapa parva L. Am Durchzug junges 5 in einem Garten beim Teich. Panurus biarmicus L. Brutvogel in den Sümpfen von Dinnyes. Am 27. Juni schoss ich ein altes @ und ein junges Exemplar. Accrocephalus turdoides Meyer. Sehr häufig. ‘5 präparirt, 3 Nester, 6 Stück Eier erlangt. Accrocephalus arundinacea Nm. Oetters gesehen. In den Sümpfen von Dinnyes schoss ich und auch Prof. Gahr. Szikla, der sich zu einigen Excursionen freundlichst beigesellte, je ein Exemplar. Locustella iuscinioides Savi. In den Sümpfen von Dinnyes kommt er als Brutvogel vor und ich hörte min- schoss ich ein Ein destens 10 Stück an verschiedenen Stellen des Sumpfes schwirren. Nach langer Mühe gelang es mir ein 0” zu schiessen, welches ober seinem Neste schwirrte; das Nest fand ich vom Wasserspiegel ‘/, Meter hoch im dichten Rohr. Es war von Schilfblättern geflochten und ähnelte dem des Zwergrohrhuhnes. @Glücklicher Weise fand ich auch noch ein anderes, welches viel meistervoller gebaut und im Kleinen ein vollkommenes Cal. turdoides Nest war. Das einzige Ei darin ist von schmutzigkalk- weisser Farbe und "hat einzelne verwaschene graue kaum bemerkbare Flecken. Prof. Gabr. Szikla schoss Mitte Mai beim Plattensee im Fonyöder Sumpfe 2 Stücke Locustella luscinioides. Calamoherpe melanopogon Bp.“) Diese südliche Rohrsängergattung fand ich im Dinnyeser Sumpfterrain als Brutvogel vor und schoss dort fünf Exemplare, wovon ich eines dem Budapester National-Museum, 2 Stück Herrn Prof. Szikla überliess und 2 Stück, ein ö und 9, für meine Sammlung behielt. Sylvia nisoria Bechst. In der Umgebung des Teiches häufiger Brutvogel, kommt hauptsächlich in den Park- und Gartenanlagen vor. Schoss ein 5 für meine Sammlung. ) Ueber Calamoherpe melanopogon, Phalaropus hyperboreus und en minutum habe ich in Madaräsz's Zeitschrift ausführ- licher berichtet. A - . Ei; n 2 2 Anthus campestris, Bechst. Diesen Vogel beobach- tete ich am westlichen Teichufer auf den Brachfeldern und Weiden bei Pakord. Zwei Stück sah ich auch am 23. Juni gegen Adomy am Weg, wovon ich ein & erlangte. Emberiza intermedia. Häufiger als schoenielus. ‘ Die meisten sah ich in den Morästen von Dinnyes, wo ich ein 5 acquirirte. Aegialites cantianus Lath. beim See im Mai. Aegialites hiaticula L. Brütet hier, ist aber nicht gemein. Glareola torquata Briss. Velenere geschossen, ein 6 präparitt. Ardea cinerea L. (Gemein. sie mit purpurea in Colonien nistend. Ardea purpurea L. (remein, öfters geschossen. Im Schoss ein & und ® Dinnyeser Sumpfe fand ich im hohen Rohr bei 100 Nester | in einer Colonie. 4 Stück Eier acquirirt. Ardetta minuta L. Gemein. Ein 5 geschossen, eines lebend erhalten. Am 26. Mai fand ich mit 4 Eiern. Fulica atra L. Ungemein zahlreich am See. Mehrere Nester und Eier gefunden, ein Junges im Dunenkleide präpariıt. Totanus calidris L. Nistet zahlreich in den Sümpfen | Mehrere geschossen, ein 5 präparirt und von Dinnyes. 4 Stück Eier erlangt. _ Actitis hypoleucus L. Brütet am Teichufer. Ein 2 erlangt. Tringa alpina L. Durchzugsvogel. Schaaren. 3 Stück geschossen, ein 5 und 2 zeitskleide präparirt. Erscheint in im Hoch- N a Fa a a ae gemeinste Art. 2 In Dinnyes und auch m | In Dinnyes traf ich | ein Nest | ı gefärbt sind, holte ich für meine Sammlung. RE 107 Hähe einer Halbinsel herum und war gar nicht scheu. Die Hoden ungemein gross, angeschwollen. Anas strepera I. Häufig. Ein ö erlangt. Fuligula nyroca Grüldenst. Gemeinste Art im See. Ein £ präparitt, Podiceps cristatus L. Sehr gemein. Ein 5 präparirt, 4 Eier gefunden. Podiceps nigricollis Sundew. Stück erlangt. Nach eristatus die Podiceps rubricollis, Gm. Im Frühjahre öfters gesehen, im Sommer fehlt sie ganz. Ein 57 goschossen für meine Sammlung. Xema minutum Pall. Erschien im Mai in Schaaren. Ich schoss 2 Stücke auf einen Schuss, doch bekam ich nur eines davon, welches ich präparirt dem Budapester National-Museum überliess, da diese Art fehlte. Xema ridibundum L. Drei Nist-Colonien gefunden. Die Nester stehen auf Rohrstoppeln oder in den lichteren Stellen nahe bei einander und ihre Zahl übertrifft jedenfalls das Tausend. In den Nestern meistens 3 Bier gefunden. 15 Stück, welche beinahe alle verschieden Sterna fluviatilis Naum. Sehr häufig. Nistet mit ‚ Xema ridibundum und noch lieber mit Hydrochelidon nigra. erlangt. Sterna minuta, L. Durchzugsvogel. gesehen, und ein 5/ geschossen. Hydrochelidon leucoptera M. und Sch. Im Zuge öfters gesehen, ein 5 für meine Sammlung acquirirt. Hydrochelidon hybrida, Pall.e. Durchzugsvogel. Einmal gesehen. „Hydrochelidon nigra Mehrere geschossen und präparivt, 2 Stück Eier Nur einmal Boie. Sehr gemeiner Brut- Tringa subarquata Güldenst. Durchzugsvogel. | vogel. Nistet colonienweise auf dem verfaulten Rohr. 3 Stück geschossen. 2 Stück 2 im Uebergangskleide | 10 Stück verschieden gefürbte Bier gesammelt. Ein 5 präparirt. | und 2 im Hochzeitskleide präparirt. nie 2 g | = 3 e hen . Phalaropus hyperboreus L. Ein ö am 2. Juni | onen are dene. Tal 1887: in Veleneze balzend geschossen. Er schwamm in der —— BOCH Die im Beobachtungsgebiete Neustadt! bei Friedland in Böhmen vorkommenden Vogelarten. Von Robert Eder. (Fortsetzung.) Coraces. Oriolus galbula L. Goldamsel. Dürfte in der Nähe von Friedland nisten, soll vor einigen Jahren bei Bärns- | dorf genistet haben, wurde auch hier ‘schon beobachtet und in alten und jungen Exemplaren geschossen. Die Gold- | in hiesiger | SIe ge EN \ l A) I sie sich auf die Zweige eines in der Nähe stehenden amsel soll sich erst in den 60er - Jahren Gegend angesiedelt haben. Sturnus vulgaris L. Staar. Häufiger Nistvogel, da für ihn allerwärts Nistkästen aufgehangen werden. Im Jahre 1835 kamen die Staare am 16. Februar an, Ende August waren sie verschwunden, am 16. September fanden sie sich in grossen Schaaren hier ein, am 21. October war keiner mehr su sehen. In diesem Jahre kamen die Staare am 28. Februar. Vom 12. bis 22. März bei dich- | tem Schneefall und Kälte, wurden ungefähr 100 Staare mit Sämereien, getrockneten Hollunder- und Eberesch- beeren, Fleisch, im rohen und gekochten Zustande fein gehackt, Brodsamen und gekochten Kartoffeln in einem Garten gefüttert. Bis auf einige wenige, welche wohl in Folge der bedeutenden Kälte und der vorhergegangenen Reisestrapazen eingegangen, scheinen sich alle bei diesem Ersatzfutter wohl befunden zu haben und führten die Männchen zuweilen ganz artige Kämpfe auf, indem sie wie zwei Kampfhähne gegeneinander sprangen. Waren sie gesättigt, was eigentlich selten der Fall war, so setzten Baumes und zwar oft zwölf Stück eng aneinander gepresst und es war possierlich anzusehen, wenn ein am Ende Sitzender oder ein Neuankömmling plötzlich auf die be haglich Sitzenden flog, mit dem Versuche, auch so ein wärmeres Plätzchen in der Mitte zu erobern. Es ist auf- fallend, dass die Staare trotz der damaligen schlechten Witterung hier verblieben : sollten sie eeahnt haben, dass diesmal nicht nur hier, sondern bis weit hinein in’s Land die Alles bedeckende hohe Schneedecke lag, mithin auch anderwärts kein Entrinnen aus der Gefahr möglich war ? Lycos monedula L. Dohle. Ein Paar hat sich in diesem Jahre auf dem hiesigen Kirchthurme angesiedelt. 108 Auf dem Friedländer Schlossthurme nisten sehr viele Dohlen. Corvus corone L. Rabenkrähe hier Corvus frugilegus L. Saatkrähe | Raben genannt. Beide Arten nur Durchzugsvögel. Am 24. October 1836 gegen Mittag sah ich Tausende dieser Krähen Meffersdorf in Preussisch-Schlesien über Neustadtl in der Richtung von Ost nach West fliegen. Bei Meffersdorf machten sie auf den Sturzäckern kurze Rast, um Nahrung zu suchen; weithin war Alles schwarz zu sehen; indess die Ersten von den Ankömmlingen wieder fortzogen, kamen immer wieder neue Schaaren angeflogen. Ich konnte dieses lebhafte Bild eine Stunde beobachten, bis die letzte dem Gesichtskreise entschwand. Die Vögel waren nicht scheu und liessen mich bis auf 15 Schritte herankommen. Corvus cornix L. Nebelkrähe. Standvogel. Es wurde hier beobachtet, dass zwei Nebelkrähen einen Hasen verfolgend, immer fort auf ihn zustiessen und ihm durch Schnabelhiebe so zusetzten, dass er fast den vereinten Kräften seiner Angreifer erlegen wäre, wenn dieselben nicht bei ihrer Jagd gestört worden wären. Ebenso rauben die Krähen, wie die Jäger klagen, die Rebhuhn- und Fasaneneier. Im Frühjahre 1354 beobachtete Herr Lehrer Michel durch vielleicht 10 Minuten in Bärnsdorf einen Kampf zwischen einer Krähe und zwei Rebhühnern. Letztere hielten sich sehr tapfer. Ungefähr 10 bis 15 Schritte davon sass eine zweite Krähe in Reserve. Eben als Herr Michel einem dieser Räuber den Garaus machen wollte, wurden sie durch einen nahenden Bauer verscheucht. Pica caudata Boie. Elster, hier „Schalelster* ge- nannt. Nistvogel, zum Glücke nicht häufig. Ein Nest fand ich bei Rückersdorf. Eine Elster wurde im Winter 1883 | wahrscheinlich auf Rebhühner gestellten Schlinge | in einer, gefangen gefunden und mir lebend gebracht. Garrulus glandarius L. Eichelheher, hier „Nuss- hackl* genannt. Nistet hier in ziemlich grosser Anzahl. Standvogel. Im Herbste ist er in grossen Schaaren in einem Eichenhaine bei Lusdorf anzutreffen. Nucifraga caryocatactes L. Tannenheher. zugsvogel, doch sehr selten (siehe M. d. o. V. Wien 1885 pag. 310). Ich besitze 3 Stück und zwar 1 Exemplar in Schwarzbach im Jahre 1884 geschossen, mit plumpem Schnabel, schmaler weisser Endbinde am Schwanze und zwei schwarzen Federn mit kaum merk- lichen weissen Pünktelchen an der Spitze im selben, ferner aus dem Zuge im Winter des Jahres 1885/6, welcher auch Neustadt] zum Theile berührte, 2 Stück mit schlankem Schnabel, der Oberschnabel den Unter- schnabel um 0:5 cm überragend, und breiten weissen Endbinden am Schwanze. Ein Tannenheher aus dem er- wähnten Zuge wurde hier in einem Schlaggarne gefangen. Derselbe entwickelte im Käfige die ihm. "eigenthümliche Gewohnheit des Vorrathanhäufens, wie ich mir dieses sonderbare Vorgehen des Vogels erklären zu müssen glaube. Er suchte das aus rohem Futter zwischen den Holzleisten des Sandbrettes der Wand des Käfies oder wo er sonst komnte zu verbergen, so dass der Futternapf stets bald leer er- schien. Hanf frass er mit grosser Vorliebe, gewöhnliche Nüsse, selbst dann, wenn ich ihm dieselben geöffnet vor- legte, berührte er nicht. Ausser dem Interesse, welches er als seltener Gast bietet, dürfte er sonst kein angenehmer Vogel für den Käfig sein. Sein Hunger ist stets rege und der Käfig demzufolge äusserst schmutzie. Die Gefangen- schaft hat er verhältnissmässig mit grosser Gemüthsruhe | über sich ergehen lassen. Den Käfie, welcher für einen solchen Insassen nicht berechnet war, hätte er sehr bald, von | Durch- | in) Exemplar, Fleische bestehende | und | | wenn er noch längere Zeit in demselben geblieben wäre, mit seinem wuchtigen Schnabel zertrümmert. Scansores. Geeinus viridis L. Grünspecht. Standvogel. Dryocopus martius L. Schwarzspecht, hier kroh“ (Hohlkrehe) genannt. Ein Paar hält sich seit vielen Jahren im Heinersdorfer Reviere auf, wo dasselbe auch in einer hohlen Buche nistet. Picus major L. Grosser Buntspecht. Standvogel. Sitta europaea L. Gelbbrüstige Spechtmeise. Hier noch nicht beobachtet, in Heinersdorf wurde eine ge- schossen. Certhia familiaris L. Langzehiger Baumläufer, Standvogel. Upupa epopsL. Wiedehopf. Durchzugsvogel, doch selten. Im Herbste 1884 habe ich ein Stück bei Rückers- dorf an einem Waldsaume gesehen und im Herbste 1836 wurden auf den Wiesen bei Lusdorf ein Exemplar ange- troffen. Auch im Frühjahre 1884 wurde ein Stück erlegt. „Hohl- Captores. Lanius minor L. Kl. Grauwürger, hier wolf* genannt. Durchzugsvogel. Herhste einige Stücke gesehen. wurden 3 Stück geschossen. Lanius collurio L. Rothrückiger Würger. dreher“, „Dornhitsche* hier genannt (von eimem alten Vogelsteller hörte ich den Namen „Steinfletscher“). Sommerbrutvogel, kommt erst im Mai, brütet an Wald- rändern. Im Juni 18832 wurde ein Dorndreher, als es durch längere Zeit regnete und sich die Temperatur sehr abkühlte, in einem Garten todt aufgefunden ; es scheint daher, dass dieser Würger sehr empfindlich und weich- lich sei. Im Herbste 1386 wurde Herrn Lehrer Michel ein Dorndreher zum Präpariren gebracht, welcher mittelst Leimruthe gefangen wurde, weil er wiederholt auf einen Stieglitz, welcher im Käfig im Garten hing, stiess. Muscicapa grisea L. Grauer Fliegenfänger, Sommer- brutvogel, 1. Mai 1837 Nest gebaut. Muscicapa luctuosa L. Schwarzrückiger Fliegen- fänger. Es wurden vor einigen Jahren vom Herrn Lehrer Michel 2 Stück Q, 2 am Frühjahrsdurehzuge beob- achtet, und befinden sich diese in seiner Sammlung. Bombyeilla garrula L. Seidenschwanz. Dieser nordische Vogel ist hier ein seltener Gast. Es vergehen meist mehrere Jahre, ehe Seidenschwänze wieder einmal, dann aber meist in grösseren Schaaren auf den Eberesch- bäumen angetroffen werden. Im Winter 1882—83 wurden von einem hiesigen Förster 5 Stücke auf einen Schuss erlest. Seit dieser Zeit sind meines Wissens keine mehr hier gesehen worden. Accentor modularis L. Heckenbraunelle. Ein welches im Frühjahrsdurchzuge geschossen wurde, befindet sich in der Sammlung des Herrn Lehrer Michel. Troglodytes parvulus L. Zaunkönig, hier „Schnee- könig* genannt, ist Standvogel. Cinclus aquaticusL. Bachamsel, hier „ Wasseramsel* benannt, nistet am „Verlornen Bach‘, w elcher zwischen Kupferberg und Sauberg fliessend, von der Tafelfichte kommt. Standvogel. Poecile palustris L. Sumpfmeise. Ein Stück wurde in Heinersdorf geschossen. Parus ater L. Tannenmeise. Häufiger Standvogel. Parus cristatus L. Haubenmeise, hier „Koppmeise*“ genannt. Stand- und Strichvogel. Vorkommen so häufig „Meisen- Es werden in jedem Im November 18835 „Dorn- wie bei Parus ater. Beide Arten halten sich nur im Walde auf. Parus major L. Kohlmeise, hier „Meisköhler* genannt. Nistet hier vereinzelt, im Winter streichen sie in Gärten; ercheint nicht mehr in so grossen Schaaren im Herbste als dies vor Jahren gewesen sein soll. Zu jener Zeit blühte der nun verpönte Fang auf der Meisen- hütte. Parus coeruleus L. Blaumeise, seltener als Parus major, im Herbste in den Gärten zu sehen. Acredula caudata L. Schwanzmeise, hier „Schnee- meise* genannt. Häufig im Herbste. Ein beutelartiges Nest mit 10 Eiern wurde vor einigen Jahren im Heiners- dorfer Reviere an einem Fichtenstamme befestigt gefunden und dürfte dieses kunstvolle Nest gewiss nur der Schwanz- meise zugehört haben. Herr Lehrer Michel traf im Spätsommer 1883 eime ganze Familie von circa 8 Stück an. Regulus cristatus Koch. Gelbköpfiges hähncken. Häufiger Standvogel. Regulus ingnicapillus Ch. L. Br. Feuerköpfiges Goldhähnchen. Dürfte hier nur im Durchzuge anzutreffen sein. Ein hier am 7. Oetober 1886 geschossenes Exemplar befindet sich in meinem Besitze. Cantores. Phyliopneuste trochilus L. Filistaubvogel. Am 11. April dieses Jahres ein Stück im Fichtenwalde beob- achtet. War in steter Bewegung in den Kronen der Bäume und wippte auffallend mit dem Schwanze. Hypolais salicaria Bp. Gartenspötter, hier „Sprach- meister‘ genannt. Sommerbrutvogel. Es finden sich Jährlich sehr viele dieser lieblichen Sänger in den hiesigen Gärten ein, schaft von den Vogelstellern nicht beachtet werden. kommen Anfangs Mai und dürften im August von fortziehen. Sylvia curruca L. Zaungrasmücke, hier „Wald- grasmücke*, „Weisskehlchen“ genannt. Sommerbrutvogel, die erste hörte ich am 3/28. April in diesem Jahre. Oft noch un September hier gesehen. Sylvia cinerea Lath. Dorngrasmücke, hier „kleine Gartengrasmücke* auch „braune Grasmücke* genannt, Sommerbrutvogel, die erste in diesem Jahre am 30. April gesehen. Nistet jedes Jahr in einem hiesigen Garten. Sylvia atricapilla L. Schwarzköpfige Grasmücke, hier „Schwarzblattl“ genannt. Sommerbrutvogel. Nistet im Walde, in die Gärten kommt sie nicht. Die hiesigen Sehwarzblättehen sind gute Schläger, leider wird ihnen von den Vogelstellern sehr nachgestellt. Ich besass ein hier gefangenes Exemplar durch 8 Jahre. Bei der vor- letzten Mauser verfärbte sich der ganze Kopf undHals vollständig schwarz; bei der darauf- folgenden Mauser erhielt indessen der Vogel wieder das normale Kleid. Sylvia hortensis auct. Gartengrasmücke. Sommer- brutvogel. Ein Pärchen dieses ebenso fleissigen, als vor- züglichen Sängers findet sich jedes Jahr in einem grösseren Garten hierorts ein und nistet daselbst. Merula vulgaris Leach. Kohlamsel, hier „Wald- amsel‘“ genannt. Sommerbrutvogel. Kommt zeitlich im Frühjahre hier an, nistet und hält sich nur im Walde auf. Ein hiesiger alter Vogelfänger sagte mir, dass es zweierlei Arten Amseln gebe; die eine baut das Nest hoch und ist ein guter Sänger, die andere baut das Nest nieder und ist ein schlechter Sänger. Sie hier Gold- | Männchens im Jahre 1855 am 26. 5 109 | Turdus pilaris L. Wachholderdrossel. Der „Ziemer* ist, wie man mir sagt, seit etwa 30 Jahren Nistvogel hier. Ich habe selbst vor zwei Jahren bei Rückersdorf in kleinen Kieferbeständen el,en ausgeflogene Wachholder- drosseln angetroffen. In den Jahren, in welchen die Ebereschen Viele Beerendolden tragen, kommt diese Drosselart auch im Durchzuge in grossen Schaaren an und bleiben dieselben solange, als die Beeren anhalten. Am 27. November 1886 die ersten grösseren Schaaren in diesem Jahre beobachtet. Turdus viscivorus L. Misteldrossel, Brutvogel. Im Frühjahre der erste Sänger, ohne Begleitung anderer Drosseln. Turdus musicus L. Singdrossel. Sommerbrutvogel, häufiges Vorkommen und nistet im Walde. Turdus iliacus L. Weindrossel. Kommt vereinzelt mit Turdus pilaris im Durchzuge vor. Ich besitze ein hier geschossenes präparirtes Exemplar. Rustiecilla tithys L. Hausrothschwänzchen. „Schwarz- wistlich“. Sommerbrutvogel, häufiges Vorkommen und nistet in Mauerlöchern der Wohnhäuser. Ankunft des März, im Jahre 1587 „Schnarrer“. im Durchzuge am 5. Apni. Rusticillaphoenicura L. Gartenrothschwanz. Durch- zugsvogel, soll auch hier vereinzelt nisten. Ein alter Bienenzüe hter hat hier in früheren Jahren viele Schwarz- | wistliche und wohl auch Gartenrothschwänze geschossen, da sie Dank ihrer. Zartheit in der Gefangen- | da er der Meinung war, dass selbe ihm seine Bienen wegfingen. Nun aber bedauert er dies. nachdem er sich überzeugt hat, dass der Rothschwanz keine Biene mit Stachel fängt. Luscinia minor Chr. L. Br. Nachtigall. Durchzugsvogel ; es wird jedoch fast jedes Nachtigall 'im- Herbstzuge ‚gefangen. Da ich als nächsten Brutort nur den Görlitzer-Park, woselbst stets mehrere Paare nisten, anzugeben wüsste, so könnten die jeweilige hier gefangenen Exemplare von dorther stammen. Auch bei Seidenberg soll sie vereinzelt brüten. Im Hirschberger- thale im Riesengebirge wurden im letzten Jahre An- siedlunesversuche mit Nachtigallen gemacht und wäre diesem schönen Unternehmen ein recht eünstiger Erfolge zu wünschen, welcher bei dem sehr streng gehandhabten Vogelschutze in Preussen, wo z. B. dem Vogelsteller oder Nesträuber eine Strafe bis zu 150 Mark bevorsteht und ausserdem eine hohe Steuer auf das Gefangenhalten von Nachtigallen vorhanden ist, wohl auch nicht aus- bleiben wird. Luscinia philomela Bechst. Sprosser. vorkommen. Im Herbste Seltener Jahr eine Dürfte hier 1579 selten im Durchzuge wurde ein Exemplar gefangen. Ich erstand den Vogel, den der Vogelsteller nicht kannte, und welchen dieser dureh ein halbes Jahr mit — gekochten Kartoffeln ze- viele Freude an seinem herrlichen der Zeit auch ein passabler füttert hatte. Ich hatte Schlage und wurde er mit Nachtschläger. Dandalus rubecula L. Rothkehlchen, hier „Rotl- kathl® genannt. Sommerbrutvogel, häufiges Vorkommen, nistet im Walde; im Frühjahre und Herbste erscheint es zuweilen in den Gärten. Ankunft in diesem ‚Jahre am April. Cyanecula leucocyanea Ch. L. Br. Weisssterniges Blaukehlchen. Seltener Durchzugsvogel, doch den Vogel- fänsern wohl bekannt, da doch fast in jedem Jahre ein Stück gefangen wird. Pratincola rubetra. Braunkehliger Wiesenschmät- zer. Im Herbste nicht selten anzutreffen, soll öfters auch 110 hier nisten. Ein hier geschossenes Exemplar befindet sich in der Sammlung des Herm Lehrer Michel. Motacilla alba L. Weisse Bachstelze. brutvogel, häufiges Vorkommen. Ankunft 1356 20. März, Abzug "26. October, Ankunft 1887 21. März. Nistet in passenden Löchern an Gebäuden, in Holzstössen_ ete. Kurz nach ihrer Ankunft in diesem Jahre hatten sie in Folge der Schneefälle und Fröste viel zu leiden. In der hiesigen Schule wurde eine Anzahl derselben durch über- winterte Fliegen, wie solche auf Böden vorgefunden werden, reichlich gefüttert und holten sie sich dieses ihnen so passende Futter vom Fenstergesimse. Ein recht trauriges Bild bot vor einigen Jahren ein neu getheertes Pappdach, wo eine Bachstelzenfamilie in der Anzahl von 8 Köpfen angeklebt und auf diese Weise elend zu Grunde gegangen war. Motacilla sulphurea Bech. Gebirgsbachstelze, hier „Wasserbachstelze“* genannt. Sommerbrutvogel von nicht häufigem Vorkommen. Ankunft im Jahre 1336 am 11. April, die Letzte am 16. October gesehen. In diesem Jahre beobachtete ich die Erste am 22. März. Nistet an den Ufern des „Verlornen Baches“ etc. Ich glaube hier- orts eine Vermehrung dieser Bachstelzenart gegen frühere Jahre annehmen zu können. Anthus arboreus Bechst. Baumpieper, hier „Spitz- lerche* genannt. Soinmerbrutvogel. Auf Waldblössen anzutreffen. Am 1. Mai 1887 ein Pärchen beobachtet. Budytes fiavus L. Gelbe Schafstelze. Sehr seltener Durchzugsvogel. Bei Rückensdorf wurde vor einigen Jahren ein Stück von eimem pflügenden Bauer mit der Sommer- ER KISS | Richtung in die Erde, | nun dem Fangplatze vorsichtig zugetrieben wird und | stets emsig auf der Erde fortläuft, ‘beim Unterschlüpfen erhebt er unwillkürlich auch den Körper, Peitsche erschlagen und befindet sich dieses Exemplar in der Sammlung des Herrn Lehrer Mich el. Lullula arborea L. Haidelerche. Sommerbrutvogel. In diesem Jahre wurden bereits am 6. März einige Haide- lerchen von Vogelstellern gefangen. Man hat hier eine mir eine zumindest bisher unbekannte Art des Haide- lerchenfanges. Der Vogelsteller steckt die Leimruthen an schneefreien mit Haidekraut bewachsenen Waldrändern, wo er Haidelerchen in der Nähe bemerkt, in schiefer so dass die Haidelerche, welche der Leimruthe mit dem Rücken an derselben haften bleibt. Ist die Leimruthe zu niedrig gestellt, so hüpft die Lerche darüber hinweg, ist sie zu hoch gestellt, so hat es auch keinen Erfolge; sie muss daher so gestellt werden, dass der Vogel den Kopf nur ein wenig beim Unterschlüpfen beugen muss, denn sobald er mit dem Kopfe durch ist, da er wohl glaubt nun schon ganz durch zu sein und so bleibt er dann an der Leimruthe haften und wird gefangen. Alauda arvensis L. Feldlerche. Sommerbrutvogel ; sonstige Jahre sehr häufig, m diesem Jahre sehr ver- mindert. Es wurden viele Feldlerchen während des letzten grossen Schneefalles vom 12. März bis 22. März todt aufgefunden. Ankunft im Jahre 1885 am 20. März, in diesem Jahre am 6. März. Vor 7 Jahren schoss ich im Herbste eine junge Feldlerche (welche mir auffiel, weil sie nicht so gut wie die übrigen fliegen konnte), die einen Schnabel hatte. welcher die Kreuzschnabelform auf- wies. Das Exemplar befindet sich m Wien. (Schluss folgt.) Verbreitung der reiherartigen Vögel (Grallatores) in Böhmen. Von Med. Dr. Wladislaw Schier in Prag. (Sehluss.) Platalea leucorodia ist eine Seltenheit. Im Jahre 1863 Mitte Mai reihern an den Teichen bei Wittingau und occupirten auch die Teiche in der Umgebung; etwa 50 von ihnen hielten sich auf dem Munitzer Teiche bei Frauenberg bis Mitte Juli auf, viele verblieben den ganzen Sommer hindurch in der Umgebung von Pischtin, haben jedoch nicht genistet. Einige von dieser Gesellschaft wurden auch geschossen, so z. B. 5 Stück auf einer Insel des grossen Teiches „Bestrew“ bei Frauenberge. Von dieser Zeit an wird der Löffelreiher nur einzeln dann und wann bei Wittingau und Frauenberg beobachtet. — Falcinellus igneus kommt sehr selten vor; so viel “bekannt ist, wurde ein Exemplar vor mehreren Jahren bei Frauenberg und ein Stück im Jahre 1875 hei Bez- diekow (Bezirk Klattau) geschossen. — Rallus aquaticus ist in Böhmen ziemlich selten ; es gibt Orte, wo die Wasserralle entweder nistet oder wo sie bloss am Zuge beobachtet oder geschossen wurde. Im Königgrätzer Kreise ist sie bei Gross- und Klein- Öermna, "bei Reichenau, Daudleb, Tschanka und Politz bekannt. Im Chrudimer Kreise zieht sie in der Umgegend von Gross-Ritte, dann wird von ihr erwähnt bei Prelautsch. Im Öaslauer Kreise ist sie bekannt bei: W ojnomiestetz, Liebitz, Öächotin, Weltrub, Sendraschitz, Neu- und Alt- Kolin, Tiess, Prosetsch, Opatowitz, Littoschitz und Caslau. Im Budweiser Kreise nistet sie in der Umgebung von Frauenberg, Zirnau, Pischtin, Moldauthein und Nezdaschow. erschienen einige Hundert von Löftel- | Im Taborer Kreise wird von ihr berichtet aus Plan a. L., | | nistet. | und Horn. Kosmitz, Cernowitz und Chlum. Im Piseker Kreise gibt nur der Berichterstatter von Nezamislitz (Bezirk Schütten- hoffen) an, dass sie in der Umgebung in geringer Anzahl Im Pilsner Kreise lautet über sie auch nur ein einziger Bericht aus Rokitzan. Im Egerer Kreise wird sie als Zugvogel angeführt bei Plan, Hayd, Alt-Rohlau und Lichtenstadt. Im Leitmeritzer Kreise geschieht von ihr Erwähnung aus Leitmeritz und Wegstädtl, wo 2 Stück im Jahre 1877 geschossen wurden. Im Prager Kreise sind es die Orte: Mnischek, Elbekosteletz, Wrbno, Zäbor Im Bunzlauer Kreise ist sie bekannt bei Reischitz, Winetz, Bossin, Weisswasser und Gablonz. Im Gitschiner Kreise nistet sie bei ZiZelitz und KopidIno; am Teiche bei Gitschin habe ich 2 alte Männchen im Herbste geschossen. Einigemale wurde sie bei Branna (Starkenbach) am Zuge erbeutet und von den Krause- | bauden im Riesengebirge wird gemeldet, dass sie dort zieht. Die Wasserralle kommt nach Böhmen im April und zieht erst spät im Herbste fort. — Crex pratensis ist bei uns m-allen für sie geeigneten Gegenden verhreitet. Wie bekannt, liebt die Wiesenralle ebene Flächen und deshalb wird sie an den gebirgigen und waldigen Grenzen Böhmens höchstens an eimigen Orten am Zuge beobachtet. Weit von der Grenze des ganzen Böhmerwaldes, sowie auch im ganzen Egerer Kreise kommt die Wiesenralle nicht vor, um so häufiger findet man sie aber in der Mitte des Landes. Die meisten \ { : 4 _ Wiesenrallen sind in dem Umkreise, welcher von Chrudim beginnend mit nachstehenden Orten begrenzt werden kann, und zwar : Chrudim, Hohenmauth, Wildenschwert, Kosteletz a. A., Tinischt, Neu-Königgrätz, Nechanitz, Chlumetz, Kolin, Neuhof und Caslau. — Von diesem Umkreise nistet die Wiesenralle, wenn auch weniger, dennoch aber genug häufig nach Süden bis Deutsch-Brod, gegen Norden bis Gitschin, dann in der Mitte gegen KopidIno und Jungbunzlau. — Ankunft in Mai, Abzug im September, obzwar einzelne un in der ersten Hälfte October hier anzutreffen sind. Gallinula porzana kommt nach Böhmen in der Mitte oder Ende April und bleibt hier bis October. Im Könisgrätzer Kreise ist es bekannt bei Daudleb, Reichenau und Politz, überall jedoch nur in geringer Anzahl, am Zuge wird es bei Braunau beobachtet. Weiter wird das gesprenkelte Sumpfhuhn beobachtet am Zuge im Chru- dimer Kreise bei Böhm.-Trübau, dann als Seltenheit bei Friedrichswald und Wildenschwert. — Im Caslauer Kreise bei Prosetsch. Im Budweiser Kreise nisten einige bei Frauenberg, besonders am Teiche „Dlouhy* weiter bei Pischtin und Zirnau, auch wird es beobachtet bei Gutten- brunn, Rothwurst, Wittingau und Königseck. Im Taborer Kreise befindet es sich bei Hradenin und Cernowitz. Im Piseker und Pilsner Kreise geschieht von ihm keine Er- wähnung. Im Egerer Kreise ist es als Seltenheit angeführt bei: Plan, Marienbad, Udritsch und Haslau. Kreise wird seiner bloss bei Maschau erwähnt. Im Leit- meritzer Kreise wurde es bei Dlaschkowitz beobachtet und bei Ratschitz erlegt. Im Prager Kreise ist es bei Rakonitz und Elbekosteletz bekannt. Im Bunzlauer Kreise wurde es mehrmals in der Umgebung von Weisswasser geschossen und bei Wartenberg, beobachtet. Im Gitschiner Kreise erscheint es bei Ko- pidIno, Gitschin, Chotiebor und Branna. — ® Im Saazer | Gablonz und Lusdorf | nistet an allen mit Schilf bewachsenen. \ reichend 111 Gallinula parva kommt gewöhnlich erst im Mai an und zieht Anfangs September wieder fort. Das kleine Sumpfhuhn führt wie bekannt ein verborgenes Leben an dicht bewachsenen Wässern und Sümpfen, weshalb es auch wenig bekannt ist. Sichergestellt ist es, dass es bei Frauenbere und Pischtin nistet, und dass es auch an den früheren Teichen bei Pardubitz und Bohdanetsch genistet hat. Manchmal wird es gesehen in der Um- gebung von Neuhaus, Marienbad, Plan, Planes (Tepl) und Prosetsch (Habern). Am Zuge wird es beobachtet bei Wartenberg und Gablonz. Auf dem Teiche bei Gitschin Laube ich 2 junge Exemplare Anfangs September erbeutet. Gallinula pygmaea kommt sehr selten vor. Vor mehreren Jahren soll ein Stück bei Elhekosteletz. ferner auch bei Frauenberg und Pischtin geschossen worden sein. Sonst wird von dem Zwergsumpfhuhn, als einer Seltenheit, Erwähnung gemacht in der Umgebung von Marienbad, Plan und Prosetsch (Habern); auch soll es am Zuge beobachtet worden sein bei Radonitz (Kaaden). — Gallinula chloropus erscheint Ende März und zieht October fort; ist über ganz Böhmen verbreitet und selbst unbedeu- tenden Teichen. Fulica atra kommt zu uns Ende März oder auch Anfangs April, je nachdem die Witterung herrscht und zieht Ende October oder auch erst um "die Mitte No- vember weg. Das schwarze Wasserhuhn nistet in Böhmen an allen, manchmal auch kleinen und ganz in der Nähe der Städte und Dörfer gelegenen Teichen, wenn sie hin- mit Schilf bewachsen sind, mit dem einzigen Unterschiede, dass an einem kleinen Teiche wenige, an einem grossen Teiche eine bedeutende Menge Wasser- hühner nisten. — Vorläufiger Versuch einer Ornis Preussens.') Von I. Einleitung. Wenn ich diese kleine Arbeit der Oeffentlichkeit übergebe, wissen Zagens einerseits und der Ueberzeugung anderer- seits, dass ich meine Beobachtungen den” Omithologen nicht vorenthalten daıf. Ersteres entspringt daraus, dass ich wohl weiss, dass in jenem Gebiete noch manche neue Entdeckung gemacht werden kann und meine Arbeit daher keine abgeschlossene und vollständige sein wird. Letzteres ist darin begründet, dass ich mehrere Jahre mit Unterstützung vieler Freunde der Erforschung der ostpreussischen Fauna gewidmet habe und dass auch in letzter Zeit trotz mehrseitiger Aufmerksamkeit auf jene Gegenden wenig darin erforscht ist und die Ornis derselben noch sehr wenig gekannt wird, ja sogar verschiedene Irrthümer über -dieselbe verbreitet sind. Um die Ormithologie Preussens haben sich in früherer Zeit namentlich Böck und Löffler verdient gemacht. Böck lebte in Danz zig und besuchte fleissig den damals ungemein reichen Vogelmarkt in Danzig, *) Unter Preussen ist natürlich nicht der preussische Staat, sondern der nordöstliche Theil Deutschlands, die Provinzen Ost- und Westpreussen verstanden. ur so geschieht dies mit dem Gefühl eines ge- ‚ Büschen des Ernst Hartert. erhielt auch Zusendungen von vielen Seiten aus West- und Östpreussen. Da indessen Böck nicht selbst Be- obachter und Jäger war, musste ihm mancherlei ver- borgen bleiben, worauf im Diekiecht des Waldes nur der aufmerksam wird. Böck Schilfes und den ornithologische Beobachter erwarb sich um die Kenntniss preussischer Vögel ein grosses Verdienst. Pastor Löffler lebte in Gerdauen und versorgte die Sammlungen mit selteneren Vögeln, namentlich mit U welche in jener Zeit bei Gerdauen sehr häufig ge- wesen sein müssen. Auch ihm verdanken wir Manches. Hierauf ist vielfach die Aufmerksamkeit auf Ostpreussens Vogelwelt gelenkt worden und manche werthvolle Notiz in die Oeffentlichkeit gelangt. Im Alleemeinen be- schränkten sich jedoch die Beobachtungen auf eng be- srenzte Localitäten, oft fehlten die nöthigen Kenntnisse; Voreinsenommenheiten — die grössten Feinde der Natur- beobachtung — beherrschten hier und da die Gemüther, so dass eine alleemeine Uebersicht der Fauna der Provinz nicht vorhanden war. Zu bedauern ist, dass in neuester Zeit die kenntnissreichen Beobachter Oberförster Hoff- mann und Forstreferendar Alex. Schmidt nach kurzem Aufenthalt ÖOstpreussen verliessen. Im Jahre 1879 kam ich nach Ostpreussen und begann sofort so viel als möglich mich der Erforschung der Ornis der Gegend zuzuwenden. Namentlich der raleulen, 112 Strand und das frische Haft, sowie die Umgegend von Königsberg i. Pr. durchstreifte ich mit Hilfe vieler Freunde nach allen Richtungen hin; 1882 forderte mich Herr E. F. von Homeyer in Stolp, mit dem ich schon längere Zeit in für mich sehr lehrreicher Correspondenz sestanden hatte, auf, eine Reise in die südöstlichen Theile der Provinz zu machen, und mit Instructionen von diesem grossen Kenner der deutschen Vogelwelt brachte ich länger als ein Vierteljahr in den entlegensten Wald- und Seegebieten des Südostens zu. In der Zugzeit der Vögel fesselten mich später namentlich das Haff und der Ost- seestrand, und 1834 reiste ich wiederum die Monate März, April, Mai und Juni im östlichen Preussen, lediglich mit Beobachtung und Sammeln von Vögeln und Eiern beschäftigt. Von den gesammelten Bälgen gelangte wieder ein grosser Theil n Homeyer's Sammlune. Mit der allergrössten Liebenswürdigkeit und nicht selten aufopferungsvollem Eifer bin ich in meinen Be- strebungen in Ostpreussen unterstützt worden, zumal von Forstbeamten und mehreren Gutsbesitzern. Es ist mir unmöglich, allen den Männern, die mich zu Dank ver- pflichteten, an dieser Stelle meine Hochachtung auszu- sprechen, doch steht jeder Einzelne vor meinem geistigen Auge lebhaft da. Ganz besonders hebe ich nur den Beistand einiger Herren hervor, die mir theils durch gütige Führung, theils durch Notizen, Zusendungen und del. "behilflich waren. Es sind das namentlich die Herren Oberforstmeister Müller und Mortzfeldt, Oberförster von Saint-Paul, Freih. v. Nordenflycht, die Guts- besitzer Neumann-Gleisgarben, Talke-Blandau, Förster Hillgenberg, Goborrek, Kays erline, Baecker, Forstaufseher Wels, Kaeker, Fuchs, Tomoschat u. a., Herr Schlonski und viele Andere. Während meimer Reise im Innern Afrika’s liefen verhältnissmässig wenig omithologische Notizen aus Preussen bei mir ein. Ich will im Folgenden vorzugsweise meine Beobachtungen mittheilen. Ich bemerke aus- drücklich, dass ich nicht dafür einstehe, dass mir nicht in der Literatur etwas entgangen ist, denn ich habe nicht mehr Zeit, von Neuem die Bücher zu durchstöbern, da ich mit den Vorbereitungen einer Reise nach Asien beschäftigt bin, führe jedoch Alles an, was mir bekannt geworden ist, so weit es glaubwürdig erscheint. Was mir entgangen ist, wird hoffentlich bald beobachtet und jede Vervollständieung meiner Mittheilungen ist will- kommen, denn nach Erg gründung geht mein Streben und ich bin befriedigt, wenn meine kleine Arbeit zu weiteren Forschungen Veranlassung gibt. Vielleicht bin ich in der elücklichen Lage, nach Jahren nach meiner Rückkehr aus Asien selbst auf meinen Forschungen weiterzubauen. II. Lage und Beschaffenheit des Gebietes. Die nordöstlich vorgeschobene Lage Preussens lässt von vornherein das V orkommen vieler interessanter Thiere, die in anderen Gegenden Deutschlands nicht gefunden werden, erwarten, Die Ostsee mit den langgestreckten Dünenreihen, die Hafls mit ausgedehnten Rohrwäldern, weiten Binsendickichten, sumpfigen Schilf- und Wiesen- flächen, mächtigen Forsten von Nadel- und Laubhölzern, zahlreiche malerische Binnenseen und fruchtbare, reich bebaute Striche” machen die Fauna zu einer ausser- ordentlich mannigfaltigen. Es zeigt sich dies in fast allen Thierclassen. Welch’ herrliche Käfer beherbergen die Küsten, die Wälder, die Teiche und Seen. darunter viele, die anderweitig in Deutschland gar nicht oder nur der Wahrheit | , ist unmöglich, äusserst selten vorkommen, wohl aber Russland und Scandinavien bewohnen. Und alljährlich noch wird Neues sefunden! Hatte ich doch selbst das Glück, den noch. niemals in Deutschland beobachteten Nacerdes (Anon- codes) Italica Cheyr. zu fangen, den für Deutsch- land neuen Carabus Menetriesii Fisch., den für Preussen neuen Tachyporus abdominalis Gylh., die seltene, auch bei Wien, früher in der Brigittenau häufig vorkommende Cicindela literata Sulz. var. sinuata F. und anderes mehr zu erbeuten. Ebenso bei den Schmetterlingen! 1881 (im selben Jahre, in dem sie in Ungarn in Menge auftraten!) fand ich Hunderte von Raupen der Vanessa Kanhoneias Esp.; auf allen Vieren über die Moorwiesen kriechend suchten wir im zeitigen Frühjahr an den Blättern der Viola palustris die Raupen der an manchen Orten nicht seltenen Argynnis Laodice, sammelten bei Pillau anno 1830 mehr denn dreissig Wanderheuschrecken u. a. m. Viel des Neuen und Seltenen wurde bei den Hemip- teren (Künow), den Hymenopteren (Brischke und Zaddach) und in anderen Gebieten gefunden, die Flora ist reichhaltig (Caspary) und auch auf die Säugethiere sei mir gestattet einen Blick zu werfen. Hier finden wir das gewaltige Elch als Bewohner mehrerer Forsten, sehen den Wolf alljährlich die Wälder des Ostens besuchen, und noch bis in die jüngste Zeit wurde der Luchs“) beobachtet und erlest. Kommen wir nun endlich zu unserer geliebten Omis, so genügt schon die Nennung dreier Brutvögel, um dieselbe höchst interessant erscheinen zu lassen: Pyrrhula erythrina, des Karmingimpels, Nucifraga caryoc 'atactes, des Tannenhehers, Turdus iliacus, der Rothdrossel ! Die Ornis Westpreussens von der Ostpreussens,”*) mit der ich mich vorzugsweise beschäftigte, zu trennen, denn die Grenze zieht zum Theil mitten durch zusammenhängende grosse Forstgebiete hin, das frische Haff gehört theils zu Ost-, theils zu Westpreussen, ebenso die langen Dünenreihen am Ostseestrand. Beide Provinzen umfassen Tiefebenen. Die Ausläufer des uralisch- baltischen Höhenrückens smd mit zahlreichen, vielfach im Zusammenhang stehenden, grösseren und kleineren Seen bedeckt, welche viele Vögel beherbergen. Die ı Erhebungen, auch der Galtgarben und der Gonscha- Gora in Ostpreussen, oder der 331 Meter hohe Thurm- berg bei Danzig, sind zu niedrig, um wesentliche Veränderungen in der Thierwelt zu bedingen. Beide Provinzen sind reich an ausgedehnten, einförmigen Kiefernwaldungen, entbehren aber auch nicht gemischten | und reinen Laubwaldes ganz. Einen eigenartigen Charakter tragen die wenigen Hochmoore Ostpreussens, die noch Erwähnung finden werden. Zumal am kurischen Haft sehen wir ausgedehnte Erlenbrücher, viele unzugänglich während des grössten Theils des Jahres, Lieblingsstand- orte der Elche. Der Strand ist grösstentheils flach und sandig, hohe, lange Dümnenreihen schliessen ihn gegen das Hinterland ab. Die Dünen sind von wenigen Vögeln belebt, doch lässt sich auf ihnen eine ziemlich gute Hühnerjagd erzielen, wenn schützender Busch in der Nähe ist. Aus den oft mit den deutschen Forsten zu- sammenhängenden, wenig bevölkerten russischen Wäldern streichen gern grosse Raubvögel zu uns herüber, fallen aber nicht selten dem Blei der tüchtigen Jägerei zum Opfer, welcher ich zurufe ein kräftig „Waidmannsheil“. *, Siehe Hartert, Feinde der Jagd, pag. 118 und Altum, Forstzoologie I. **) Erst 18378 sind diese beiden Provinzen als solche wieder von einander getrennt worden. III. Verzeichniss der beobachteten Vögel. (Ich wähle hier das alte System, welches vom internationalen ornithologischen Comite und zuletzt bei den Berichten der Beobachtungsstationen für Deutschland, sowie in diesen Blättern in der Regel angenommen wurde, weil ich dadurch glaube, Nachschlagen zu erleichtern. es wohl nebensächlich, in welcher Reihenfolge die wenigen manchem Liebhaber das | Im Grunde genommen ist Arten aufgeführt werden und dürfte ja auch noch jeder Omithologe von Fach dieser Anordnung kundig sein.) 1. Vultur cinereus Gm. Kuttengeier. Gleichwie in andere Gegenden Deutschlands streichen auch bis Preussen und sogar weiter nördlich bis Kurland und Livland zu- weilen grosse Geier. Im Juni 1851 wurde in Ostpreussen zu derselben Zeit, in welcher mehrere der folgenden Art erbeutet wurden, ein Kuttengeier geschossen. Ausführliches hierüber habe ich 1581 in Nitzsche’s Illustrirter Jagd- zeitung mitgetheilt. 2. Gyps fulvus Gm. Gänsegeier. Ein im Frühjahr 1844 bei Lötzen erlegtes Exemplar steht im königlichen zoologischen Museum in Königsberg i. Pr. Ueber das Vorkommen einer kleinen Wanderschaar im Juni 1881 habe ich in der „Illustrirten Jagdzeitung‘* 1881 aus- führlieh berichtet. Mehrere, von denen sich einer eben- falls im Museum befindet, wurden erlegt. 3. Milvus regalis Briss. Gabelweih. In Ost- und Westpreussen keine Seltenheit. Hohe Kiefernbestände liebt er ausserordentlich, horstet aber auch im gemischten und reinen Laubwalde auf Laubbäumen. Am liebsten benützt er alte Horste. Wenn er den Horst selbst erbaut, ist er stets klein, wird aber im Laufe der Jahre zu einem mächtigen Bau, weil er alljährlich vergrössert wird. Er pflest im März wiederzukommen und legt im April und Mai Eier. Der Jagd sehr schädlich. 4. Milvus ater Gm. Milvus migrans Bodd. Schwarzer Milan. Sehr häufig in vielen Gegenden Masurens*), den Kreisen ‚Johannisburg, Sensburg, Allen- stein, Lötzen und anderen. Horst oft niedrig, oft hoch, wenn ven ihm selbst gebaut immer klein. In Ostpreussen kommt er Ende März oder im April und brütet etwas später, als der rothe Milan, gewöhnlich im Mai. Die Zeit des Horstens ist nach der Witterung und vielleicht noch mehr nach den Localitäten verschieden. Auch bei anderen Vögeln beobachtete ich öfter, dass dieselbe Art in einzelnen Wäldern früher brütete, als in anderen. Die \ vielmehr mehr oder minder reichlich vorhandene Nahrung, der | geringere oder grössere Schutz, den dichte Bäume vor der Belaubung bieten, vielleicht auch das Alter der Vögel mögen hierbei theilweise bestimmend sein. 5. Tinnunculus alaudarius Briss. Falco tinnunculus L. Thurmfalk, manchmal prov. fälschlich „Röthelfalk* anstatt Rüttelfalk genannt. Häufig in Wäldern, Gehölzen und an Thürmen. Brüten in Krähennestern, Bussard- und Milanenhorsten, nicht so ganz selten auch in Baum- löchern, Thürmen und Mauerlöchern. Er ist Zuevogel, doch sah ich ihn in Königsberg an Thürmen überwintern. 6. Erythropus vespertinus L., Falco rufipes Beseke. Abendfalk, Rothfussfalk. Im Museum zu Königsberg be- fand sich früher nur ein in der Provinz erlegtes Exemplar im Jugendkleide. Am 10. September 1881 machte ich mich auf, um in den nahe bei Königsberg gelesenen Fritzen’schen Forst zu streifen. An der W aldlisiere traf ich den hier ange- stellten jetzigen Förster Hillgenberg, einen tüchtigen *) Der südöstliche, preussens. an Seen und Wäldern reiche Theil Ost- rande strichen andere hin und her. | bald darauf die Gegend, 113 Jäger, der mir schon mehrfach bei meinen Forschungen behilflich gewesen war. Er forderte mich auf, mit ihm nach seiner auf der anderen Seite des Waldes gelegenen Wohnung zu gehen, dort trieben sich seit heute Früh Hunderte von „Zwergfalken“ herum, von denen er drei Stück für mich geschossen habe. Voll Erwartung ging ich mit, und es bot sich mir ein seltener Anblick. Auf den nahe der Wohnung gelegenen Eichen hakten auf den Hornzacken Dutzende kleiner Falken. Ueber den Feldern rüttelten andere wie Thurmfalken, am Wald- Bald hatte ich einen der ausserordentlich vertrauten Falken erlegt und war nicht wenig erstaunt, einen jungen Rothfussfalken in der Hand zu haben. Bis zum 19. September, also über eine Woche, hatte ich Gelegenheit, diese Menge prächtiger Falken zu beobachten und so viele ich wollte für die Sammlung zu erlegen. In derselben Woche schossen zwei Herren bei Goldapp etwa sechs Stück und freuten sich, die Gegend von den „schädlichen Lerchenfalken* befreit zu haben, und es wurden aus Lötzen, Johannisburg und anderen Orten einzelne Abendfalken unter theilweise unglaublichen Bezeichnungen eingesandt. Alle diese Falken waren im Jugendkleide und trotz eifriger Be- mühungen konnte ich nichts von alten Vögeln in Er- fahrung bringen. Als ich im Frühjahre 1882 die südlichen und öst- lichen Theile Ostpreussens bereiste, traf ich auf dem schönen Gute des Herrn Neumann im Kreise Darkehmen alte Rothfussfalken an, die ich am 9. und 10. Mai mit Herrn N. beobachtete, fünf Weibchen und ein Männchen. Am 10. sah ich das Männchen eines der Weibchen treten. Meine Hoffnung, sie beim Brutgeschäfte beobachten zu können, erfüllte sich leider nicht, denn sie verliessen wahrscheinlich um in der Nähe zu nisten. Im Jahre 1884 beobachtete ich ein Pärchen Ende Mai und Anfangs Juni, welches leider ebenfalls nicht zum Nisten kam. Ich glaube gewiss, dass dieser Falke zuweilen in Ostpreussen nistet und hoffe, dass es gelingen wird, den Beweis zu erbringen. Ueberhaupt scheint der Rothfussfalk weniger ein für Europa südöstlicher, als östlicher Vogel zu sein, da er in Finland nistet, einmal auch in Livland, und noch bei Reval regel- mässig durchwandert. Falco aesalon L. Merlinfalk. Ein Wandervogel, der no im Herbste, als im Frühling erscheint und vielleicht auch zuweilen in Preussen überwintert, wie er es nicht selten im westlichen Deutschland thut. Im Herbste bemerkte und erhielt ich ilm zur Zeit des Schnepfen- zuges. Seine Brutgebiete gehen ziemlich nahe an Preussen heran, denn er ist nach v. Seidlitz bei Dorpat in Livland im Juni erlegt und brütet nach Russow Ende Mai und Anfang Juni in den russischen Ostseeprovinzen. S. Falco subbuteo L. Lerchenfalk. Nicht gerade häufig. Weniger im Innern ausgedehnter Forsten, als vielmehr an den Rändern und in kleineren Gehölzen. Brütet erst in der zweiten Hälfte des ‚Juni. 9. Falco peregrinus L. Wanderfalk. Bewohner grosser Kiefernforsten. Kommt sehr früh von der Wanderung und brütet schon in der ersten bis zweiten Hälfte des April. In Preussen, wo es keine Felsen oibt, fand ich den Horst nur auf Pinus sylvestris, meist sehr hoch. In wohl allen Werken steht geschrieben, dass das Weibchen allein brüte und während dieser Zeit vom Männchen mit Futter versorgt werde. Bei uns ist dies sicher nicht der Fall. Beide Geschlechter brüten gemein- schaftlich. Ich habe hierüber, wie über die Lebensweise Ständiger Kuh Se EI I ze im WS 114 aller deutschen Raubvögel, in meinen „Feinden der Jagd“, Berlin 1885 bei Baensch, eingehend berichtet und nach- her noch meine Beobachtungen von Anderen bestätigt gefunden. Sowohl im Königsberger Museum, als auch bei Herrn Gutsbesitzer Kuwert, steht je ein Exemplar im -Jugendkleide, deren belle Färbung und grosse Dimen- sionen beim ersten Anblick an den Würgfalken erinnern. 10. Astur palumbarius L. Hühnerhabicht. In den meisten Gegenden leider noch während des ganzen Jahres nicht selten, aber in einigen Strichen durch. eifrige Ver- folgungen selten geworden. 11. Astur nisus L. Sperber. Während des ganzen Jahres anzutreffen. Zur Herbstzugzeit (October) Een zahlreich längs der Küste über Pillau, Neuhäuser, frische Nehrung bei Tage wandernd beobachtet. 12. Aquila fulva L. Steinadler. Im Winter keine allzugrosse Seltenheit, kommt auch noch hier und dort horstend vor, freilich so selten und einzeln, dass es mir noch nicht gelungen ist, ihn am Horste zu beobachten, doch sah ich alte Horste und auf denselben erlegte Exemplare. Russow führt aus den russischen Ostseeprovinzen beide Formen, chrysaätos und fulva, an, was ich, so wenig ich auch von beiden halte, anführe, da die von mir gesehenen ostpreussischen Steinadler meiner Meinung nach zur typischen fulva gehörten und nichts vom chrysaötos- Charakter an sich hatten, den ich aus E. von Homeyer's Sammlung zu kennen glaube. Angaben von Aquila imperialis” erwiesen sich, weit sie geprüft werden konnten, als ganz irrthümlich. 3. Aquila clanga Pall. Es ist jedenfalls mit Ent- schiedenheit zurückzuweisen, dass dieser Adler ein ge- wöhnlicher Brutvogel in Ostpreussen sei, ja dass er auch nur auf der W anderung des Oefteren getroffen werde. Unter den sehr vielen in Ostpreussen erlesten Schrei- adlern, die ich sah, befand sich keine clanga. Wenn nun vollends clanga in mündlicher Mittheilung eines Ost- preussen in der Caporner Haide nicht selten genannt wird, so kann ich behaupten, obachter weder clanga noch naevia kennt. stimmung nach den Eiern kann nicht genügen. Herr Öberförster Hoffmann schreibt mir: „Im Jahre 1579 wurde mir bei Hartigswalde ein Horst gezeigt, in dem sich ein halbflügges Junges befand. Es wurde mir als „Steinadler* bezeichnet, die Adler waren aber nicht Steinadler, dazu waren sie zu klein, auch waren es keine Schreiadler, obwohl das Junge wie ein Schreiadler schrie. Es kann nur A. clanga gewesen sein. A. naevia legt in hiesiger Gegend nicht vor dem 6. bis 10, Mai, kann also bis zum 11. Juni kein Junges haben, welches bis auf einen Streifen auf dem Flügel mit Federn bedeckt ist und auf dem Horstrande herumeeht. Das alte Weib- chen war von einem Förster angeschossen worden, ein Fang war zerschossen ; ich sass einen Tag vergebens an, nach zwei Tagen bezog ich eine inzwischen gebaute Hütte und vermisste zu meinem grossen Bedauern das Junge; ich sass wieder einen Tag vergeblich an. Die alten V ögel liessen sich in der Nähe sehen, strichen auch wohl einmal in den Horst, wobei ich aber nicht schiessen konnte. Ich übernachtete im Freien und bezog mit Tages- grauen wieder die Hütte. Um neun Uhr brachte mir ein Knabe Frühstück, kaum war er fortgesangen, so strich das 9 in den Horst — ich hatte ein "fremdes Gewehr, weil ne Effecten unterwegs auf dem Umzuge sich be- | fanden — ich schoss und schoss es an. Ich fürchterlicher Hitze in der trockenen Kiefernhaide, deren Eine Be- s0- | dass der betreffende Be- | Kayserling, suchte bei | Boden dicht mit Wachholder bestanden ist, bergauf, bergab, den ganzen Tag — umsonst! Ich machte Wald- arbeiter, Hirten ete. aufmerksam und setzte Belohnungen aus — umsonst! Im folgenden Jahre wurde weder dieser Horst noch ein im selben Reviere befindlicher Steinadler- horst wieder bezogen.‘ Soweit dieser aufmerksame Vogelkenner. Herr von Homeyer theilte mir mündlich mit, dass er eine Aquila clanga aus Ostpreussen erhalten habe. Nach Russow in den russischen Ostseeprovinzen vereinzelt vorgekommen. 14. Aquila naevia Gm. Schreiadler. Gehört zu den häufigsten Raubvögeln in Ostpreussen. Ich habe diesen Vogel mit besonderer Vorliebe beobachtet, Horste mit Jungen zur Feststellung ihrer Nahrung sehr oft erstiegen, und ersteigen lassen und fand, dass Mäuse, Frösche und Eidechsen den Hauptbestandtheil seiner Nahrung aus- machten. Dass indessen der Schreiadler sich auch bis- weilen an Vögeln vergreift, beweisen mir soeben zuge- schickte, sorgfältige Beobachtungen eines meiner Freunde, der den Schreiadler seinen Jungen u. a. zwei alte Reb- hühner zutragen sah und eigenhändig aus dem Horste entnahm. Eingehendes darüber gedenke ich nach fort- gesetzten Beobachtungen mitzutheilen. Bei Pillau wurde eine sehr merkwürdige gelbe Va- rietät geschossen, die aber nichts mit Homeyer’s grosser Aquila Boeckii zu thun hat, sondern eine ächte naevia ist. Anmerkung. In Hinterpommern an der westpreussischen Grenze wurde eim grosser Schreiadler erlest, der nach Homeyer zu Aquila orientalis Cab. gehört. 15. Haliaetos albicilla L. Seeadler. Der Seeadler ist im ganzen Jahre in Preussen anzutreffen. An den Küsten sieht man namentlich im Herbst, Winter und ersten Frühjahr viele Seeadler, und zwar mehr alte als junge, während dagegen im Inneren des Landes mehr Junge umherschweifend angetroffen werden. Er hat zwar sehr abgenommen, horstet aber noch sowohl an der Küste, als an den Landseen. Die Legezeit ist in Preussen der April. 16. Pandion halia&tos L. Fischadler. prov. „Weiss- bauch“. Auch dieser schöne Adler hat abgenommen. Im Samlande*) fand ich ihn nicht horstend, doch sah ich | im Juli einen sehr alten Burschen bei Neufitt am Süd- westende des kurischen Haff’s fischen. Ill. Jagdzeitung 1577 pag. 81 führt Droste vier nahe beieinander stehende Horste in dem Reviere Alt-Christburg auf, wo er noch immer häufig ist. Er brütet aber auch an vielen anderen Orten. An dem schönen kleinen Perczulawa-See dessen unzugängliche Ufer früher eine Zufluchtsstätte der Verbrecher waren, an dessen Ufer sich jetzt eine freund- liche Försterei erhebt, ‘horstete er jahrelang auf einer alten Eiche, bis diese — es heisst durch Versehen der Holzfäller — gefällt wurde. Er ist ein Zugvogel, der in Ostpreussen im April erscheint und in der ersten Hälfte des Mai seine Eier lest. 17. Circaötos brachydactylus Mey. et Wolft, C. gallicus Gm. Schlangenadler. Ein & und ein @ be- findet sich im Königsberger Museum, beide in der Caporner Haide bei Königsberg am Horste erlegt. Im Juni 1845 von Homeyer auf dem Drausensee bei Elbing überfliesend beobachtet. Ich sah ihn im Juni 1832 bei Guszianka in der Johannisburger Haide. Beim Förster Oberförsterei Cruttinnen, ebenso bei Förster Schikorr, Oberförsterei Ratzeburg bei Puppen, sah ich *) Eine im Wesentlichen nördlich von Königsberg zwischen den beiden Haffs, zwischen Brüsterort und Labiau gelegene Landschaft. von den Herren selbst schön ausgestopfte Schlangenadler, letzterer am Horste erleet. Am 1. Mai 1884 ward einer bei Nicolaiken geschossen. Das Paar, welches ich 1382 beobachtete, wurde leider beim Horsthau gestört. Hoffmann fand seinen „grossen Horst mit emem Ei auf niedriger Moosbruchkiefer* in preussisch Littauen. Mehrere Notizen verdanke ich dem Forstaufseher Wels. Den Angaben älterer Schriftsteller nicht entsprechend ist Russow’s Behauptung, dass der Schlangenadler in den russischen Ostseeprovinzen ausschliesslich in trockenen Kiefernwäldern vorkomme. Die Gegenden, in denen er in Preussen beobachtet wurde, sind trockene Kiefernforste, welche mit feuchten Brüchern, gemischten Beständen und Seen abwechseln. 18. Pernis apivorus L. Wespenbussard. Gehört in Preussen zu den seltenen Erscheinungen. In der Caporner Haide bei Königsberg wurde er am Horst erlegt. Fernere erwiesene Beobachtungen liegen mir nur vor von: Warnicken, Tzulkinnen, Langenwalde im Kreise Ortels- RICH 115 burg, Colloginnen (Kayserling), Fritzen’schem Forst, Pr. Eylau. 1885 im Revier Dinsken vom Hilfsjäger Sondermann am Horste erlest, vor Kurzem (Mitte Juni 1887) sandte mir Wels ein schönes © mit dem Gelege aus der Rominter Haide. 19. Buteo vulgaris Bechst. Mäusebussard. Ein sehr häufiger Bewohner aller Wälder, selbst kleiner Feld-. hölzer. Horstet auf den allerverschiedensten Nadel- und Laubholzbäumen. In warmen Jahren habe ich schon Ende März volle Gelege gefunden, aber sogar noch im Mai schwach bebrütete Eier. Die meisten Bussarde ver- lassen Preussen im Herbste, doch bleiben einige den ganzen Winter über da, und das sind nicht etwa nordische Durchzügler, sondern dieselben Paare, die hier nisten. Ein Exemplar, das ich 1881 sah nnd welches leider durch einen unglücklichen Zufall näherer Prüfung entzogen wurde und nicht wieder aufzutreiben war, hielt ich für Buteo desertorum und bitte die Jäger, auf diesen zu achten. (Fortsetzung folgt.) Ueber das Forttragen junger Stockenten durch das Weibchen. Von Prof. Gabr. Szikla. Die Lectüre ‚des Aufsatzes: „Wie schaffen alte Vögel die Jungen fort?* in Nummer 5 der „Ornithologischen Mittheilungen® veranlasst mich zu den folsenden Bemer- kungen.*) . Ich selbst sah schon Enten in Elsternnestern (1885 J ahresbericht von Tschusi) und Rabennestern, auf Stroh- tristen, in hohlen Bäumen brüten ; wie aber die Kleinen von da auf die Erde kommen, war mir erst heuer gelungen, zu beobachten. Am 16. April, in einer Entfernung von kaum einer Viertelstunde von meiner Wohnung, schoss ich eimen Sperber flügellahm ; er fiel in die Krone einer geköpften alten Weide. Als ich nach meinem Sperber suchend in die Zweige schaute, bemerkte ich auf dem Strauche ein Nest, aus welchem der Kopf einer Stockente hervor sah. Ich verliess meinen Ort möglichst geräuschloss und beschloss, möge es noch so viel Mühe, kosten, den Verlauf des Brutgeschäftes zu beobachten. Das Nest war nahe an zwei Klafter ober der Erde; ich bestieg die höchste der in der Nähe befindlichen Weiden und sah mit Hilfe meines vorzüglichen Feldstechers deutlich, dass am Rande des Nestes noch sehr wenig Flaum und Federn ange- häuft waren, folglich die Eier erst seit Kurzem bebrütet waren. Nach Verlauf einer Woche glich die Umgebung des Nestes bereits einem Pelze. Meine Besuche von Tag zu Tag fortsetzend bemerkte ich am 3. Mai Nachmittags eine Menge Bierschalen unter dem Baume und fürchtete schon mich verspätet zu haben. Als ich aber den Baum umkreiste, hob die beängstiste Mutter den Kopf und heftete ihr glänzendes Auge starr auf mich. Rasch ent- fernte ich mich ziemlich weit und lagerte mich im Schatten eines Baumes in’s Gras, hoffend, dass, nachdem nun die Mutter durch mein Erscheinen ihre Brut gefährdet sah, sie das Werk des Transportes beginnen werde. Ich lauerte bis in die sinkende Nacht. Mit zeitlicher Morgendäm- merung war ich wieder an meinem Platze, wartete bis 8 Uhr, sah aber ausser dem Kopfe der Alten nichts. Ich erkletterte wieder den bereits erwähnten, mir als Observa- torium dienenden hohen Baum von gestern, machte mir *) Da wir prineipiell polemische Ausfälle in Zukunft nicht zulassen wollen, bringen wir unter Weglassung der Einleitung bloss den reinen sachlichen Theil der Entgeenung. D. Red. ' wird sehen, jetzt wiederholte sie andauernd jedoch nur 1—2 Minuten, — sei es nach Möglichkeit den Sitz bequem und untersuchte mittelst meines Feldstechers das Nest; die Alte war noch immer darinnen, ein Beweis, dass die Jungen wenigstens einen Tag das Nest hüten. Eine ziemlich lange Zeit war nichts von den Jungen zu bemerken, bis endlich die Alte auf- stand, allsogleich war eine rege Bewegung unter der Alten zu bemerken ; die Jungen pickten nach der Alten, namentlich nach ihren Augen. Meine Lage war höchst unbequem und beschwerlich. Um !/,10 Uhr bemerkte ich, dass sich die Alte unruhig hin And her bewege; sie verliess das Nest und begab sich auf den schmalen Rand des Strunkes, von einigen Kleinen gefolst. Dies währte kaum einige Minuten, als sich die Alte mit dem eigenthümlichen Lockton der Enten auf den äussersten Rand des Strunkes begab, auf welcher die wenigsten Schösslinge waren und sich per- pendieulär mit einigen schwachen Flügelschlägen zu dem Fusse des Strunkes — ich möchte sagen — stürzte, in eben demselben Augenblicke gefolgt von 3—4 Jungen ; den Lockton. Die armen verlassenen Jungen trippelten im Neste und um dasselbe hin und her, ihr bekanntes li-li-li jammernd. Dies dauerte nach deren Verlauf sich eine Ungeschieklichkeit oder Muth gewesen — herab- stürzte, worauf eime nach der anderen dem Beispiel folgend das Salto mortale nachmachte; in einer kürzeren Zeit, als ich dies niederzuschreiben vermag, war die ganze Familie, 10—12 an der Zahl. um die watschelnde Alte versammelt. -— Beinahe lahm verliess ich meine Warte und kehrte höchst befriedigt heim. Aber abgesehen von dieser glücklichen Beobachtung, welche ich in Begleitung unseres Wildhegers machte, leuchtet die Unhaltbarkeit der Behauptung, dass die Stockente ihre Jungen einzeln im Schnabel vom hohen Neste zur Erde trägt, ein. Betrachten wir unsere zahmen, durch Hühner ausgebrüteten jungen Hausenten ; so lange die Stiefmutter im Neste sitzt, bleiben die Jungen beisammen und unter ihr; man hebe aber die Henne ab und man ob nur eine einzige das Nest hüten wird. — Koptlos stürzen sie in allen Riehtungen der Windrose aus- einander, und wenn das Nest auf der Spitze des Stephans- thurmes stünde. Wer daran zweifelt, lasse sich Enten 116 durch eine Henne ausbrüten, stelle sie ohne Henne auf einen Tisch, und er wird sehen, dass die jungen Enten durch die Höhe des Tisches von dem Herabstürzen nicht abgehalten werden, und wenn die Jungen auch nur 4 bis 5 sind, wird ein Mensch alle Geschicklichkeit auf bieten müssen, um sie vor dem Herabstürzen zu bewahren und auf dem Tische zu erhalten. Nun angenommen, es gäbe eine so kluge und geschickte Ente, die ihre Jungen im Schnabel zur Erde befördern wollte; bis sie zum zweiten Transporte zurückkehrte, würde sie keines ihrer Lieben mehr im Neste finden. Solange das junge Thierchen nichts genossen, ist es ja leicht, überdies durch dichten Flaum bei einem Falle IOR> A a De ae er ri) TEEN FOOT von einigen Klaftern auf weiches Gras vor Beschädigung ziemlich geschützt. Nach meiner Ueberzeugung ist es viel wahr- scheinlicher, dass die Dohle einen Sperling im Fluge erwischen kann, als der Schnabeltransport der Stockente, oder dass die Waldschnepfe (!) ihre gefährdeten Jungen in den Krallen fortschaftt. Die Beschaffenheit der Füsse einer Dohle unterscheidet sich nur wenig von der des Lanius excubitor; dass L. exeubitor kleine Vögel, wie Laubsänger, G@oldhähnchen etc. im Fluge zugleich mit Fängen und Schnabel abfängt, habe ich wiederholt beobachtet. Stuhlweissenburg, 7. Juni 15837. Ornithologisches aus Tirol. Von Prof. Dr. K. W. v. Dalla Torre in Innsbruck. 5.°) Eine interessante Thiersammlung im gräflich Enzenberg’schen Schlosse Tratzberg im Unter- innthale. Es ist eine ebenso interessante und dankbare als auch schwierige Aufgabe der Thiergeographie, Daten über das einstige Vorkommen und Auftreten von Thieren zu sammeln aus einer Zeit, in der noch syste- matisch-faunistische Studien nur ganz sporadisch betrieben wurden, so dass derartige Schlüsse vielfach nur auf Um- wegen zu gewinnen sind. Als ein kleiner, aber recht weıthvoller "Beitrag zur Lösung dieser Frage für unser Gebiet des engeren Innthales mögen folgende Zeilen betrachtet werden, deren Entstehung ich lediglich der ‚grossen Freundlichkeit ‘des Herın Grafen Huco Enzen- bere ; verdanke, welcher mich auf die im Schlosse Tratz- bere befindliche, doch dem Publikum nicht allgemein zugängliche Bildersammlung von Thierstücken aufmerk- sam machte und mir die Benützung derselben für der- artige Studienzwecke gestattete. Die ganze Sammlung umfasst 13 Bilder; ein 14tes in ganz anderer Manier“ gearbeitetes sei nur nebenbei erwähnt. Dieselben sind wahre Prachtstücke von Thier- malerei und lassen an Natürlichkeit in Form und Farbe fast ausnahmslos nichts zu wünschen übrig. Die Thiere selbst sind in natürlicher Grösse daroestellt und reprä- sentiren meist (Lepus timidus u. variabilis) Arten, welche durch ihr seltenes Vorkommen oder durch ihre abnorme Färbung als Raritäten werth erscheinen mochten, verewigt zu werden und als a im Jagdschlosse der Freiherren, später (1737) Grafen von Tannenberg- Thumeck im Innthale, jetzt Sitz de landwirthschaftlichen Lehranstalt Rothholz, zu dienen. Als nach dem Aus- sterben des Tannenberg’ schen Mannesstammes jenes Schloss als Lehen der Familie verloren ging, diese Bilder nach Schwaz und später von den Besitz- nachfolgern der Grafen Tannenberg, den Grafen Enzen- berg, nach dem Schlosse Tratzbere gebracht. Während die Treue der Darstellung mit Bestimmt- heit annehmen lässt, dass die abgel bildeten Objecte dem Maler in Natur vorlagen, lassen verschiedene Umstände, deren Auseinandersetzung hier zu weitläufig wäre, als Zeit ihrer Entstehung die Jahre zw Sn 1720 und 1740 als die wahrscheinlichste erscheinen. Das Jagdgebiet der Frei- #) Nr: 1 4 vergleiche diese Mittheilungen Jahrgang X, 1886 9—_50, A = A, 3 Pag. wurden | herren, später Grafen von Tannenberg, aus dem wohl die abgebildeten Thiere eingeliefert sein dürften, umfasste nördlich des Inns den grössten Theil des Sonnwendjoch- stockes, die Abhänge des Stanserjochs, das Gemeinde- gebiet von Eben und das Bächenthal und südlich des Innthals -den sanzen Gemeindebezirk Freundsberg (oder Schwaz), also die Ostseite des Weerbachthales, des Pillerbachthales und die meisten westlichen Seitenthäler des Zillerthales bis gegen das Duxerthal. Zudem besassen sie das Fischrecht im äusseren Theile des Zillerflusses und einer ziemlichen Strecke des Innflusses. Betritt man das betreffende Vorzimmer vom Stiegen- aufgange aus, so findet sich zunächst zur Rechten ein | mit den übrigen stimmendes Oelbild (Nr. 1), auf welchem ein Hecht (Esox Lucius L.) schwimmend dargestellt ist. Darauf folgt ein Bild (Nr. 2) mit einer aufgehängten Fischotter (Lutra vulgaris Erxl. \ und einem aufgehängten Biber (Castor Fiber L.); der Schwanz des letzteren zeigt seitwärts ein kleines Fleischläppchen. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass beide Arten aus den genannten Thälern nördlich des Inns stammten; vielleicht dürfte aus dem Massenverbrauche des Biberpelzes zu den in früheren Zeiten im Innthale zur Nationaltracht gehö- rigen Biberhüten in gleicher Weise auf sein einstiges Vorkommen, wie auf seine gänzliche Ausrottung geschlossen werden. Ein weiteres Bild (Nr. 3) stellt die dreizehige Möve (Rissa tridactyla L.) vor, eine Art, welche zumal in dem auch hier abgebildeten Jugendkleide in den ver- schiedensten Landestheilen beobachtet wurde. In der Ecke rechts oben ist ein Schneefink (Montifrimgilla nivalis L.) abgebildet. An derselben Wand hängt noch ein weiteres Bild (Nr. 4), die Cormoranscharbe (Ü Carbe Cormoranus L.) darstellend, eine heutzutage äusserst selten am Inn zu be- obachtende Art, die aber in früheren Jahren viel häufiger gewesen zu sein scheint, da man nach den mir von Br. Lazarini freundlichst mitgetheilten Aufzeichnungen im Statthalterei-Archive in Innsbruck im 16. Jahrhunderte 30 kr. rhein. als Schussgeld per Stück ausbezahlte ; etwas häufiger ist sie noch am Bodensee. Auf der der Eingangsthüre gegenüberliesenden Wand ist (Nr. 5) ein „weisser Rabe“ (Corvus CoroneL.) abgebildet, eine bereits sprichwörtlich gewordene Rarität. Die zur Linken vom Eintritte befindliche Wand trägt ein grosses, schönes Bild (Nr. 6) eme hohe vollentwickelte Trappe (Otis tarda L.), die von einem Vorstehhund gestellt wird. Auch dieser ist insoferne von Interesse, als seine Haupt- farbe weiss ist mit zahlreichen schwarzen Tüpfeln und nn ‚rein schwarzem Behänge ; Tr a a he ce Aa Zen hinter ihm läuft ein kleines Wachtelhündcehen. Bezüglich des Vorkommens der Trappe in Tirol sei nebenbei erwähnt, dass dieselbe heute wie einst ein sehr sporadisches Auftreten zeigt. Ein Stück wurde vor Jahren in einem Keller in Innsbruck gefangen und dann erschlagen; ein Paar wurde im December 1879 am Bodensee erlegt, wo sie überhaupt in kalten Wintern schon wiederholt beobachtet wurden. Dagegen soll sie anfangs unseres Jahrhunderts in den ebenen Landstrichen des Cantons St. Gallen ständig gehaust haben und nicht sehr selten gewesen sein. Althammer in Arco züchtete noch Anfanes der Sechzigerjahre Trappen und wurde dafür prämiirt. Das folgende Bild (Nr. 7) stellt einen sanz prächtig, ausgeführten Hasen (Lepus timidus L.) vor. Zwischen der Thüre und dem Fenster folgt dann (Nr. 8) die Abbildung eines sehr interessanten, abnormen Spiel- wildes (Tetrao Tetrix L.), dann eine grosse Tafel (Nr. 9), auf welcher nicht weniger als 11 Vogelarten g gemalt sind, eine vortrefflicher als die andere, jede nach alter Jäger- sitte mittelst zweier dem Thiere entrissenen Federn, welche von rechts und links durch das Nasenloch gesteckt, mit den Fahnenenden zur Schleife verknüpft sind, an einem Nagel aufgehängt. Die abgebildeten Arten sind der Reihe nach "foleende: Das Kampfhuhn (Machetes pugnax L.), die Rohrdommel (Botaurus stellaris L.), der Waldwasserläufer (Totanus ochropus L.), der Hauben- taucher (Podiceps cristatus L.), der Höckerschwan (Cyenus Olor Gem.), abermals eine höchst merkwürdige Ahormitat des Spielhahns (Tetrao Tetrix L.) mit weisser Brust, weissen Schenkeln und theilweise weissen Sichel- federn mit schwarzen Enden, ferner der Goldregenpfeifer (Charadrius pluvialis L.), der mittlere Säger (Mergus serrator L.), der Regenbrachvogel (Numenius phaeopus L. ) der Polarseetaucher (Colymbus arcticus L.) und die allerdings auch heute noch nicht ganz seltene Lachmöve (Xema ridibundum L.) — welch’ ein schöner Kranz von Jagdvögeln! — Ein weiteres Bild (Nr. 10) stellt wieder einen abnormen Raben (Corvus Coronae L.), diesmal mit weissen Flügeln vor. Das letzte Bild an dieser Wand endlich (Nr. 12), wenn man von einem Genre absieht, das ein Mädchen mit einer Brandente (Tadorna cornuta Gem.) darstellt (Nr. 11), enthält die graue Wildgans (Anser cinereus Meyer) und den mehr hei uns eime höchst seltene Erscheinung, er auch: am Bodensee in kalten Wintern etw as häufiger beobachtet wird, so muss es uns doch befremden, dass | schwarzschnäbeligen | Singschwan (Cygnus musicus Bechst.). Letzterer ist nun- | und wenn | ' verlohnte, | ET Br. Lazarini Aufzeichnungen aus dem Statthalterei- Archive hier im 16. Jahrhunderte für einen „Elgries- vogel“ (Velb, Elbs, Elb n Gessner’s Vogelbuch 1557, p- 219 Elbiss, in Schmeller’s Lexicon p. 66 — Schwan), wie für einen Auffenvogel (Uhu), Ohreul, Schlitz- geier (Milvus spec.?) und Möver (Mergus ?) eleichfalls 30 kr. rhein. als Schussgeld bezahlt wurden. — Das Bild Nr. 13 enthält sehr schöne Darstellungen des Wespenbussards (Pernis apivorus L.) im erwachsenen Zustande und im Dunenkleide, ein wahres Kunststück von Naturmalerei, dann einen Kranich (Grus cinereus Bechst.), weiters einen Grünspecht (Gecinus viridis L.) und ein Rackelhuhn (Tetrao medius Meyer — T. Uro- gallus Tetrix), wohl die erste und älteste sichere Angabe über das Vorkommen dieser vielumstrittenen Vogelform in Tirol. — Ein weiteres, Bild das nach Herrn Grafen Enzenberg’s Mittheilung jedenfalls auch zu dieser Sammlung gehört, aber in schlechtem Zustande sich befindet und daher nicht nach Tratzberg kam. stellt gleichfalls einen Kranich vor. Das letzte und somit dem Eintretenden nächste Bild zur linken Hand (Nr. 14) enthält die 3 Hasenarten, den Feldhasen (Lepus timidus L.), den Schneehasen (L. variabilis Pall.) und das Kaninchen (Lepus Cuniculus L.), ersteren an Form besser denn an Farbe, ferners eine Katze (wohl kaum die Wildkatze, Felis Catus L , eher eine sog. Holzkatze, Felis domestica fera auct.), dann — ein neuer Beweis dafür, dass die Kunst hier allem interessant Erscheinendem, also auch den Ab- normitäten galt — ein schwarzes Eichhörnchen (Seiurus vulgaris L.), dessen Schwanz in der hinteren Hälfte schneeweiss gefärbt ist. Endlich sei noch eines zwischen den Bildern des | Hechtes und Bibers befindlichen Aquarelles gedacht, auf welchem der grosse Säger (Mergus Merganser L.) dar- gestellt ist, mit der Ueberschrift in der Ecke rechts oben: „Besondere Ante, welche anno 1766 in Monat Jänner von dem Reichsjäger Josef Krinner zu Prädl (bei Wiesing) geliefert und durch den Marthia Prixner copiert worden.“ Die Malerei ist nicht besonders gut, doch immerhin ist das Object kenntlich genug dargestellt. Das Thier ist in der That mit Ausnahme des Bodensees, wo sie ziemlich regelmässig einfällt, bei uns sehr selten. Ueberblickt man somit nochmals diese kleine Samm- lung, so muss man zugestehen, dass sie viel des Interes- santen enthält, wenigstens soviel, dass es sich vollauf ihrer als Beitr ag zur Fauna Tirols zu gedenken und sie so an die Oeffentlichkeit zu bringen. (Fortsetzung folgt.) RIO — Abnorme Schnabelbildung beim Distelfink (Card. elegans). Mein hochgeschätzter Freund Herr H. W. de Graatf, ein gewiegter Beobachter und Kenner des hiesigen Thier- lebens, theilte mir nachfolgenden, dem Schreiben eines seiner Bekannten entnommenen Bericht mit, welcher vielleicht manchen Leser dieser Monatsschrift interessiren wird. Ich führe den Berichterstatter selbst redend ein. „Wir unterhielten uns kürzlich über die Lebensdauer der Vögel im Allgemeinen. Hat man keine Gelegenheit zu derartigen Beobachtungen in der freien Natur selbst, so muss man sich zufrieden stellen mit glaubwürdigen, dem Gefangenleben entnommenen Berichten. kann ich heute mittheilen, rücksichtlich des Distelfinks, hier zu Lande Putter, in der Provinz Groningen Kletter genannt (Fringilla carduelis Briss.) Einer meiner Freunde kaufte am 15. October 1867 solch’ einen Vogel, welcher Einen solchen damals noch jung, erst nach Verlauf einiger Zeit zu singen begann. Das Vögelchen wurde mit der grössten Liebe und Sorgfalt behandelt und blieb zu Folge dessen während 14 Jahre am Leben; es starb am 17. Januar 1882. Während der letzten Zeit seines Lebens wurde dasselbe sehr belästigt durch eine Verlängerung des Schnabels in der Weise, dass der Unterschnabel gerade aus sich streckte, der Oberschnabel mit langer Spitze nach abwärts sich krümmte, Vielleicht hätte der Vogel ein höheres Alter erreicht, wenn man zeitig diese Verlän- gerung weggenommen. Höchstwahrscheinlich ist die Le- bensdauer dieses Vogels in der freien Natur eine längere wie in der Gefangenschaft.“ 's Gravenhage, Mai 1887. H. von Rosenberg. — RR — Marz PER IE 115 Vogelfeinde unter den europäischen Schlangen. Man sollte wohl meinen, dass die an den Boden | so. Die in niederem Gesträuch und selbst die auf höheren gebannte Welt der Schlangen dem leichtbeweglichen | Bäumen nistenden Vögel sind gegen die Nachstellungen Vogel kaum etwas anhaben könne. Doch ist dem nicht | besonders der kletternden Schlangen nicht gesichert und selbst die europät- scheSchlangenfauna — von den zahlrei- chen Vogeljägern unter den exotischen Schlangen nicht zu sprechen — zählt mehrere Schlangen- arten, welche mit ganz besonderer Vorliebe verschie- denen Vögeln nach- stellen. Wenn man hie und da liest, dass unsere Kingel- natter (Tropido- notus natrix L.) auf Vögel Jagd macht, so ist an dem nicht viel wahr; es mögen die mehr den trocknen Wald vor- ziehenden Spielar- ten dieser Nattern- art ab und zu einen Vogel erbeuten, im- mer bleiben Thau-. Laub- und Wasser- frösche ihre eigent- liche Nahrung. Eher schon liesse sich von der geschickt kletternden, intelli- genteren Aescu- lapnatter(Callo- peltis Aesculapii Aldrovandi), deren Hauptnahrung Mäu- se und Eidechsen bilden, erwarten, dass sie an günsti- ger Stelle der Vo- geljjagd obliegt; Schreiber dieses hat sefangene Aescu- lapnattern wieder- holt m ihren Käfig gebrachte Sperlinge erfassen, erwürgen und verschlingen gesehen. Auch der im Gebüsche, an Zäunen u. dgl. her- umlungernden Vi- per (Vipera aspis L.) und ihrer näch- sten Verwandten, der Sandviper (Vipera ammodytes L.)werden gelegent- Die Vierstreifennatter auf der Vogeljagd. lich kleinere Vögel zum Opfer fallen. Ständigen Tribut aber hat die Vogelwelt an die drei grösseren europäischen Schlangenarten : die Zornnatter (Zamenis viridiflavus Latreille), die Eidechsennatter (Coelopeltis lacertina Fitzinger) und ganz besonders an die hier abgebildete Streifennatter (Elaphis quadrilineatus Bonapant. ), eine bis 2:21 Meter lange Natter, zu entrichten. Diese drei süd- | | ERIC 119 europäischen Nattern stellen nicht nur den Vogeleiern und kleineren Vögeln eifrig nach ; sie sind selbst Vögel von der Grösse einer Amsel zu bewältigen im Stande. Der Vogel wird, wenn möglich, beim Kopfe gepackt, erwürgt und dann in der Regel den Kopf vorne, den Rücken nach oben verschlungen. Die Federn und Knochen gehen un- verdaut in kleinen Ballen mit dem Unrathe ab. pr. K. Ueber die Exportverhältnisse der Geflügelzucht-Produete. Von Robert Eder. „Die Bedeutung der Federviehzucht | in In dem Artikel in. Europa und insbesondere in Oesterreich- Ungarn“ Nr. 25 des 10. Jahrganges dieses Blattes, bereits hingewiesen, welch’ bedeutende Rolle im Eier- Exporthandel an Oesterreich-Ungarn zugetheilt ist. Nun erlaube ich mir nochmals auf diesen Gegenstand zu- rückzukommen, indem ich die erfreuliche Thatsache er- wähnen will, dass der Eier-Export in Oesterreich-Ungarn in Zunahme. begriffen ist. Ein Artikel der „Neuen freien -Presse* vom 23. Juni 1887 „Der auswärtige Handel der Monarchie im ersten Quartal 1887“ zeigt die sich ergebenden Diffe- renzen der Exporte zwischen dem I. Quartal 1886 und dem I. Quartal 1887. Während nun in dieser Aufstellung die Genussmittel, als Getreide, Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Wein, Mehl, ete. ein Minus im Export ausweisen, ergiebt sich dagegen ein nennenswerthes Plus in derselben Position bei Malz, Zucker, Obst und Geflügeleier. Letztere zeigen für das I. Quartal 1887 einen Export von 117.961 Meter-Centner, gegen 100.526 Meter-Öentner | zZ. B. für dieselbe Zeit pro 1886 und es wurde mithin ein Export- Plus von 17.435 Meter-Centner für das I. Quartal 1837 erzielt. Es ist vorauszusetzen, dass der Eier-Export Oester- reich-Ungarns auch in Zukunft,noch grössere Dimensionen annehmen wird, da der Consum der im Eierhandel pas- siven Länder, wie insbesondere in England und Deutsch- land!) ein stets steigender ist und dieses Nahrungsmittel meiner unmassgeblichen Meinung nach nieht leicht aus jenen überseeischen Ländern bezogen werden kann, welche (Amerika und Ostindien) mit ihren landwirthschaftlichen Producten den europäischen Markt überflutheten und dem- zufolge den Preissturz der Cerealien im letzten Jahrzehnt und im Gefolge hiermit jenen der übrigen Handelswaaren, veranlassten. ) Das deutsche Zollgebiet weist für den Waarenartikel „Bier“ folgende Import- und Exportziffern pro 1885 und 1886 in Tonnen zu 1000 Kilogramm aus: Einfuhr 1336 27.250, 1885 23.660, Ausfuhr 1886 1.920, 1885 2.100. habe ich | | kleinen Landwirthe in dieser Hinsicht dürfte sich bei Schlachtgeflügel, wenn auch im präservirten Zustande durch die amerikanische Concurrenz geltend machen. Ueberhaupt zeigt sich bei den Schlachtgeflügelpreisen eine fallende Tendenz, zumindest werden wiederholt dieser- halb Klagen laut. So werden die Berliner Marktpreise für das Schlacht- geflügel in einem der Magdeb.-Ztg. entnommenen Artikel in den Blättern für Geflügelzucht, Dresden Nr. 42, 20. Jahrgang, Schleuderpreise genannt, bei denen kein Geflügelzüchter bestehen kann ; ebenso scheint der Pariser Markt schlechte Preise für Bee eh verzeichnen zu müssen, denn Maurice Block < schreibt i im Economist der Neuen Freien Presse: „Was Paris isst und trinkt“ am 2. April 1887 unter Anderem Folgendes: „Im Jahre 1885 hat Paris mehr als 25 Millionen Kilogramm Geflügel und Wildpret ver- zehrt, im Jahre 1884 s sogar 600.000 Kilogramm mehr. Es scheint, dass das Jahr 1885 überhaupt kein günstiges war, denn trotz der Verminderung des Angebots sind doch die Preise um 10 bis 20 -Percente gefallen, was die künstliche Hühnerzucht zeitweise in’s Stocken gebracht hat.“ & In gleicher Weise Mehr Gefahr wurde auch der Preis der Bett- federn von dem alle Handelswaaren berührenden Preis- sturze beeinflusst, wie N aus den Relativzahlen der Hamburger Waarenpr eise (s. Geldwerth und Preisbewegung im Deutschen Reiche 18711784, von Dr. Franz Kral, zu ersehen ist. Für das Jahr 1371 findet sich die Relativ- zahl 100.,,, dann stieg der Preis bis zum Jahre 1875, wo sich die Zahl 141.,, ergibt und hierauf sind für die Jahre 1876 bis 1884 die Zahlen 125. en K008 ad My 05, Typs (6.55 84.5, 82un angeführt. "Es hat indess den Anschein, als würde sich der Preis nun wieder erholen. Jedenfalls dürfte die Geflügelzucht, welche aus dem Eiervertrage Nutzen zieht, am Bon sein und wäre es daher angezeigt, dass die landwirthschaft- lichen Vereine von Oesterreich- Ungarn insbesondere dem diese sichere und rentable, verhält- nissmässig mit wenigen Kosten und Mühen verbundene Ertragsquelle wärmstens anempfehlen. RICH —— Aus anderen Vereinen. Verein für Naturwissenschaft in Braunschweig. In der 12. Sitzung, am 24. März 1887, lest Herr Dr. R. Blasius einige neuere "ornithologische Büc her vor: 1. Giglioli, E.H., Avifauna italica. — Der Ver- fasser, Professor der Zoologie in Florenz, Mitglied des permanenten internationalen omithologischen Comites, anlassung des königl. italienischen Ackerbauministeriums 1886 | durch hat dieses Buch auf Ver- | herausgegeben, um die ornithologischen Beobachtungen im König- | reich Italien zu fördern. Dasselbe enthält ein Verzeichniss sämmt- licher in Italien bisher beobachteter Vögel und zeichnet sich da- aus, dass bei jedem Vogel mit ausserordentlichem Fleisse alle im Volke üblichen Bezeichnungen aus den verschiedenen Pro- vinzen des Landes zusammenzestellt sind. Auf diese Weise wird es ermöglicht werden, Beobachtungen an Vögeln, die von Laien unter den Volksnamen der Vögel gemacht werden, wissenschaftlich zusammenzustellen und so weiteren Kreisen zugänglich zu machen. — Bei jeder Art ist zum Schlusse angeführt, wo dieselbe in Italien 120 sich findet, ob sie Stand- oder Zug- oder Durchzugsvogel ist, ob und wann sie brütet, ob sie häufig oder selten ist u. s. w. Dem 29 Druckbogen fassenden Verzeichnisse ist angefügt ein Verzeich- niss der Standvögel, Sommervögel, Wintervögel, Durchzugsvögel und zufällig vorkommenden Arten. Dann folgen einige Bemerkun- sen über den Vogelzug und ein sehr interessanter ornithologischer italienischer Kalender, in welchem 1. für jeden Monat diejenigen Vögel aufgeführt werden, die ankommen, abziehen und durch- ziehen, 2. diejenigen, die in den einzelnen Monaten brüten. Einigen Bemerkungen über die Nahrung der Vögel folgt eine ormi- thologische italienische Statistik, die uns einen tiefen Blick werfen lässt in die Resultate des gerade in Italien mit besonderer Vor- liebe betriebenen Vogelfanges und der Kleinvögel-Jagd. So wurden nach Bonaparte an einem einzigen Morgen in Rom 20.000 Wachteln, nach Giglioliim Florenz an einem einzigen Tage (20. September 1885) 13.979 kleinere Vögel (uccelli) ver- kauft, darunter 6194 Drosseln, 2378 Rothkehlehen, 1883 Finken und 1700 Pieper. Diese Zahlen des Vogelmordes sprechen für sich selbst. Wenn auch der gelehrte Verfasser meint, dass der Zuzug der Vögel sich in Italien in keiner Weise in den letzten Jahren gemindert hat, so erscheinen doch die in Deutschland und Oester- reich und anderen Ländern in den letzten Jahren aufgetretenen Vogelschutzbestrebungen ziemlich aussichtslos, bis auch Italien energisch diesem Massenınord der kleineren Singvögel gesetz- geberiseh entgegentritt. Für Deutschland und andere Länder besitzen wir ein der- artiges Buch zur Förderung der omithologischen Beobachtungen noch nicht, der Verfasser hat das grosse Verdienst, für sein engeres Vaterland ein Werk geschaffen zu haben, das wesentlich zur “För- derung der omithologischen Kenntnisse in den weitesten Volks- kreisen beitragen und gewiss eine grosse Menge interessanter, die Landeskunde fürdernder Beobachtungen veranlassen wird. 2. Salvadori, T., Elenco degli Ucceliitaliani, 1857. — Der Verfasser, Graf Salvadorı in Genua, bekannt dur ch seine vorzüglichen omithologischen Arbeiten, namentlich über Italien und den indo- -malayischen Archipel, auch Mitglied des per- manenten internationalen ornithologischen Comites, hat in diesem Buche ein kritisches Verzeichniss der italienischen Vögel geliefert, das nur 428 Arten aufführt, indem 19 Arten des Verzeichnisses von Giglioli als zweifelhaft ausgeschlossen, dafür aber 3 neue Arten, als in Italien sicher vorkommena, zugefüst werden. Abge- sehen von. der strengen Kritik, die. bei jeder einzelnen Art ausge- übt ist, zeichnet sich das Buch dadurch aus, dass bei jedem Gät- tungs- und Artennamen die Bedeutung, Etymologie und Herkunft der wissenschaftlichen Bezeichnung in streng philologischer Be- gründung auseinandergesetzt ist. Auch dieses Buch wird für die omithologische Durchforschung Italiens von grosser Bedeu- tung sein. 3. Ridgway, R., Curator des National-Museums der Ver- einigten Staaten von Amerika, Mitglied des internationalen per- | Saar of A Nomenclature — In naturbistorischen Büchern gibt es kaum manenten ormithologischen Comites, Colors, 1386. etwas so Schwieriges, als die Beschreibung der Farben. Der Veı- fasser sucht nun ein bestimmtes System in die Namengebung der Farben zu bringen, um in den Farbenausdrücken in den verschie- denen Sprachen eine sewisse Gleichheit herbeizuführen. In dem ersten Theile, der speciell von der Nomenclatur der Farben han- delt, bespricht er zunächst die Prineipien der Farbe, führt dann die Bezeichnungen für Farben auf, die der Zoologe und Botaniker gebraucht. und gibt ein vergleichendes Wörterverzeichniss sämmt- licher Ausdrücke für Farben in englischer, lateinischer, deutscher, französischer, spanischer, italienischer, norwegischer und dänischer Sprache. — Im zweiten Theile bringt der Verfasser ein Dictionär der technischen Ansdrücke, die in der beschreibenden Ornitholo- sie im Gebrauche sind. Beide Theile sind durch 17 dem Buche beigegebene Tafeln, darunter auch solche mit sämmtlichen Farben- tönen, illustrirt. — Das Buch ist von hervorragendem praktischem Werthe für den beschreibenden Naturforscher, besonders, wenn dieser genöthigt ist, die Literatur in verschiedenen fremden Sprachen zur Vergleichung heranzuziehen. Gewiss wird dasselbe sehr bald in den Händen der meisten wissenschaftlich arbeitenden Omithologen sein und von diesen mit grösstem Nutzen gebraucht werden. Herr Dr. R. Blasius machte femer einige nachträgliche Mittheilungen über den vorjährigen Wanderzug der Sperber- Eule mit Bezugnahme auf seine diesbezüglichen Angaben in der Vereinssitzung vom 2. December 1886. Nach brieflicher Notiz von Herrn Apotheker Th. Zimmermann in Königsberg i. Pr. wurden von diesem 4 Exemplare in diesem Winter präparirt. Drei davon sind südöstlich von Goldap (Station der Insterburg-Lycker Bahn) erlegt, die erste schon Anfang November. Die vierte wurde nebst einer Ullua uralensis nördlich von Königsberg nach Labiau zu bei einer Treibjagd geschossen. Ausserdem sind in den Zei- tungen noch emige Fälle erwähnt, wo Sperber-Eulen in der Mark und in Pommern im verflossenen Winter beobachtet wurden. Endlich legte derselbe zwei Exemplare von Gallinula chloropusL. vor, die von Herrn Proviantmeister, Hauptmann a. D. Wendt, am 15. Januar d. J. etwa 2 Stunden nördlich von Braunschweig in der Nähe von Wedelheine im Gebüsch an mehreren kleinen offenen Quellen erlegt wurden. Vor dem Hühmerhunde ging dort eine Kette von 14 bis 15 grünfüssigen Wasserhühnern auf, offenbar eine sanze Familie, die trotz des strengen. Winters (wir hatten in dieser Zeit durchschnittlich 5 bis 10° C. Kälte und diehte Schneedecke!) hier geblieben war. Es ist dieses Vorkommen zu dieser at interessant, da die Grünfüsse meistens im October fortziehen und erst im April wieder aus dem Süden zu uns zurückkehren. Offenbar hatten die offenen Quellen den Thier- chen genug Nahrung gegeben und sie veranlasst, auch in diesem strengen Winter in unserem Klima auszuhalten. (Braunschweigische Anzeigen.) RICH ——— Literarisches. Der Wanderzug der Tannenheher durch Europa im Herbste 1885 und Winter 1885/86. Eine mono- graphische Studie von Dr. Rudolf ll Mit drei Tafeln. Wien. 1886. Carl Gerold’s Sohn. Inhalt: I. Einleitung. II. Beobachtungen über den Tannenheher im Herbste. 1585 und Winter 1385/86. II. Untersuchung der einzelnen Tannenheher- Exemplare. IV. Literatur über die verschiedenen Tannenheher- (Nuci- fraga caryocatactes L.) Formen. V. Chronologische Auf- zählung der bisher beobachteten Tannenheherwanderzüge. V1. Volksnamen des Tannenhehers. VI. Nahrung des Tannenhehers. VII. Schlussfolgerungen. Wir machen unsere Leser auf diese Monographie Separatabdruck. aus dar „Ornis“ — ganz besonders aufmerksam. Ornithologische Ergebnisse einer Reise in den Niger-Benue-Gebieten. Von Ernst Hartert. Naumburg, a/S,, 1857. Separatabdruck aus Cabanis Journal für Omithologie. Interessante Mittheilungen unseres geehrten Mitarbeiters über die ornithologischen Resultate seiner Afrikareise in die Niger-Benuö-Gebiete. Neu beigetretene Mitglieder. Herr Dr. Carl Bachofen von Echt, Post Litten, Böhmen. Herr A. Koch, Williamsport, Pa., vereinigte Staaten. Herr Med. univ. Dr. Ferdinand Kumpf, praktischer Arzt, Neunkirchen a. d. Südbahn. Correspondenz der Redaction. An unsere Leser. Der Ferien halber lassen wir diesmal Nr, 7 und 8 auf einmal erscheinen. Nr. 9 erscheint am 15. September. — Herr E. Hartert, Wesel, Die Schluss-Correctur ging uns sehr verspätet, erst vor einigen Tagen zu, konnten Sie daher die gewünschten Separatabdrücke nicht früher erhalten. — Herm Oberl. Georg Möller, Berlin. Wir haben, wie Sie sehen, Ihre Anfrage, ob sich unter den europäischen Schlangen Arten finden, welche auf Vögel Jagd machen, da diese Frage an uns schon einmal von anderer Seite gerichtet wurde, in einer grösseren Notiz und illustrativ beantwortet. Eine eingehendere Besprechung dieser Schlangen müsste wohl in einem nicht ornithologischen Blatte erfolgen. — Herrn Dr. J. Laufer, d. Z. Frankfurt a. M. Persönliche Polemik, überhaupt über rein- sachliche Erörterungen hinausgehende Auseinandersetzungen lassen wir principiell nieht zu. — Herın A. Bachofen v. Echt. Für die gütige und rasche Erledipung besten Dank. Nach einiger Erholung gehen wir sofort an das Programm. — Herrn Dr. H. v. Kadich. Anfrichtigen Glückswunsch. Grüsse von E. Hartert. — Herın 0. Reiser, Sarajewo. Haben Sie die Sendung erhalten? Mit Herın Prof. Seunik zusammengetroffen. — Herrn Dr. R. Sommer, Ai Nein! Wäre Reclame. Herrn W. Frick, hier: Louis Meyer, Hannover: Czermak. Brünn: Wir bitten derlei Mittheilungen und Reclamationen gütigst ne Herrn Secretär zukommen zu lassen. — Löbl. Geflügelzucht-Verein, Marburg a/Dr. Raummangels wegen können wir den Bericht erst in Nr. 9 bringen. — Herın K. G. Henke, Dresden. Manuseript erhalten ; erscheint in Nr. 9 Swinars, see errreseereee ee eeeeeeeeeeeeenneennn Herausgeber: Der Omithologische Verein in Wien (verantwortlich : Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. — — Jlätter Für Wogelkunde, Redacteur: Dr. Friedrich K. Knaner. Ne für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. von Echt in Nussdorf bei Wien, die Jahresbeiträge der Mit September Die „Mittheilungen des Ornitliologischen Vereines in Wien“ erscheinen am 15. jeden Monates. Abonnements & 6 fl., s Franco-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick in Wien, I. anderen für die Redacfion, das Seeretariat, die Bibliothek u. s. an die Redaction der „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines“: Wien, VII., Buchteldgasse 19, zu senden. — Vereins- locale : (Bibliothek, Sammlungen, Redaetion) VIII., Buchfeldgasse, 19, I. Stiege, II. Stock 11. Die General-Versammlunsen und die mit Vorträgen verbundenen Monats-Versammlnngen finden im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissenschaften: I., Universitätsplatz 2, statt. — Sprechstunde der Redaction: Dienstag und Freitag, 2-3 Uhr. 'f Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. £ | w. bestimmten Briefe, Bücher-, Zeitungs-, Werthsendungen, Inhalt: Hundert Tage im Hinterland. Von Hanns v. Kadich. (Fortsetzung.) — Ueber den Hybrid zwischen Lagopus albus und Tetrao tetrix. Von Professor Dr. Robert Collett in Christiania. In’s Deutsche übertragen von Dr. Stefan Freih. v. Washington. (Schluss.) — Bastard zwischen Sehnee- und Birkhuhn oder partieller Albino? Von K. @. Henke in Dresden. — Ueber einen Auer-Rackelhahn aus Böhmen. Von Prof. Dr. Anton Fritsch. (Mit Abbildung.) — Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl bei Friedland in Böhmen vorkommenden Vogelarten. Von Robert Eder. (Schluss.) — Vorläufiger Versuch einer Ornis Preussens. Von Ernst Hartert. (Fortsetzung.) — Die Vögel von Kamtschatka. Excerpt aus: The Cruise of the Marchesa to Kam- tschatka and New-Guinea. By F. H. H. Quillemand, London 1886. Mitgetheilt von Baron H. v. Rosenberg. in Böhmen. Von Med. Dr. Wladislaw Schier. — Ein Sperberhorst Die Verbreitung der Tauben (Columbae) (Aceipiter nisus) in Brentenmais bei Pressbaum. Von Franz Schmidt. Literarisches. — Notiz. — Aus anderen Vereinen. — Correspondenz der Redaetion. — Inserate, Hundert Tage im Hinterland. Eine ornithologische F'orschungsreise in der Herzegowina. Von Hanns von Kadich. (Fortsetzung.) 75. Accentor alpinus: In der Karstregion nur als Zugvogel im Winter; sonst im Gebirge ständig und brütend. 76. Acecentor modularis: Im Winter in der Karstregion gegen die Küste, im Sommer überall häufig. 77. Troslodytes parvulus: trtak: Stand- vogel und in allen vier Regionen häufig. 78. Cinclus aquaticus und meridionalis. Im Karstgebiet nirgends vorfindbar; im Urgebirge überall gemein; im Zlato-Doljankathale beide Formen. 79. Poecile palustris: Auf dem Winterzuge im Blatogebiete sehr häufig. 50.Poecile Jugsubris:Inder Karstreeion überall Standvogel. Brutzeit Ende April, Anfang Mai. Sl. Parus major: Zuta sieniea: Standvocel in allen Gebieten zu jeder ‚Jahreszeit, in der Karstreeion nur im Winter. 82. Parus ecoeruleus: Ebenso. 83. Parus ater: Standvogel in den Nadelholz- beständen der Gebirgsregion. S4. Parus eyaneus: Diese schöne Meise kommt als Standvogel zahlreich in einem einzigen Gebiete vor und wurde ich aufmerksam gemacht auf dieses seltene Phaenomen durch die freundlichen Mittheilungen des, I Ä ö A | als Ornithologen best bekannten Majors Sturm und des Oberlieutenants Grafen Berchthold — vom Infan- terie-Regimente Nr. 98. — Es ist dies das Thal der Sutieska. speciell die Suhaschlucht an der herzegowinisch- montenegrinischen Grenze zwischen Öemerno und Grab. Dort habe ich Parus cyaneus im Juli 1886 selbst beobachtet. Major Sturm besitzt übrigens auch eine Localsammlung von selbst präparirten Stücken, in denen Parus cyaneus und Gypaetus barbatus m allen Kleidern zu finden sind. 85. Acredula caudata: dugorep, d.i. „Lang- schwanz“, als Zugvogel im Winter 1886 zweimal erlegt. S6. Aeg ithalus pendulinus: Brutvogel in den Rohrbeständen und der Rakita des Utowo- blato. Drei Nester aus diesem Gebiet stehen im Landesmuseum zu Sarajevo. 87. Regulus cristatus: zlatoglava: Brutvogel im Nadelholz; in der Karstregion nur im Winter. 88. Phyllopneuste sybilatrix: Zugvogel. 89. Phyllopneuste trochilus: Zugvogel in den nördlichen Gebieten; bleibt in heissen Sommern in den Laubwäldern. 90. Phyllopneuste rufa: Zugvogel. 91. Phyllopneuste Bonellii: Standvogel im warmen Küstengebiete, wo Vegetation. Thal von Do- manovic. 92. Hypolais elaica: Standvogel im Küsten- gebiete. 93. Acrocephalus arundinacea: Brutvogel im ganzen Blatogebiete, wie an den Ufern der Buna. 94. Acrocephalus turdoides: Im Blato während des Sommers gemein. 95. Calamoherpe aquatica: Brutvogel im Blatogehiet; 20. Mai 1885 ein Nest mit 5 Eiern. 96. Calamoherpe phragmitis: Brutvogel im Blatogebiete. 97. Cettia sericea: Im Karstgebiet, gemein. 98. Pyrophthalma melanocephala: Im Karstgebiete, soweit Vegetation, Brutvogel. 99. Pyrophthalma subalpina: 100. Sylvia curruca: Im Sommer überall; die ersten (1885) Anfang März; 1836 später. 101. Sylvia ecinerea: Von April bis September überall. Narentathale, soweit Ebenso. 102. Sylvia nisoria: Im Karstgebiete, soweit Vegetation, häufig im Sommer. 103. Sylvia orphea: Brutvogel m allen Re- gionen. 104. Sylvia atricapilla: Lande. 105. Sylvia hortensis: Hält sich den ganzen Sommer hindurch mit Vorliebe in den türkischen Gärten in und um Mostar auf; brütet daselbst. 106. Merula vulgaris: Brutvogel, namentlich im Karstgebiete, wo V egetation: Domanovic, Bisina, Nevesinje. 107. Merula torquata: in der Krummholzregion des Hochgehirges. 1885 auf dem Velez und der Plasa, 1886 bei dem Hirtendorfe Stirina nächst der Zelengora am jezero beobachtet und erlest. 108. Turdus Brutvogel im ganzen Stand- und Brutvogel pilaris: drozdovac: Von December bis Anfang März im ganzen Karst- und Blatogebiet gemein. An den Strassenserpentinen von Domanovid bis Krupa um diese Zeit in grossen Flügen. Winter 1885/86 verschwanden die Letzten am 19. März. r 109. Turdus viscivorus: Ebenso. 110. Turdus musicus: Den Winter über auch im Karstgebiete; Gebirge. 111. Turdus iliacus: Wie Turdus pilaris; be- sonders zahlreich im Wimter 1885/86. 112. Monticola eyanea: Im ganzen Karstgebiet Brutvogel. 113. Monticola saxatilis: Ebenso. 114. Ruticilla tithys: im ganzen Gebiete Brut- vogel und Begleiter menschlicher Ansiedelung bis in die höchsten Regionen. Die 5£ der Gehirgsvögel sind merklich dunkler als jene Exemplare, die aus der Ebene stammen. Erstere beinahe schwarz, letztere grau. 115. Ruticilla phoenicura: Gemein in den Gärten von Mostar. 116. Luscinia minor: Vom Mai an in allen Ge- bieten massenhaft vertreten. Das Thal von Domanovic, die BiSina und die Gärten in Mostar sind ob des herr- lichen Nachtigallenschlages, namentlich im Juni, berühmt. Während des Baues der Bahnstrecke Metkovich—Mostar wurde den lieblichen Sängern von den italienischen Arbeitern stark zugesetzt. 117. Dandalus rubecula: trtkova punica: In allen Gebieten Stand- und Brutvogel. 118. Saxicola oenanthe:bielka: Als Standvogel im ganzen Karstgebiete gemein. "119. Saxicola sta pazina: Als nung Brut- vogel in der ganzen Karstregion gemein. 120. Saxicola aurita: Ebenso. 121. Pratincolarubetra: Standvogelim Küsten- gebiete. 122. Pratincola rubicula: Ehenso. 123. Motacilla alba: Auf dem Zuge im Karst- gebiete in grossen Mengen; in den übrigen Regionen Standv ogel. 124. Motacilla sulfurea: Brutvogel an den Urwald- und Gebirgsbächen ; im Karstgebiet auf dem Zuge. 125. Budy tes flavus: ofarica: Vom März an überall im Karstgebiet; nistet an der Narenta, Krupa und Bregawa. 126. Bu dytes cinereocephalus: Brutvogel im en Karstgebiete. 127. Bu dytes m elanoc ephalus: Erschien in grosser Menge zwischen 15. und 17. März 1886 an den bei Gabela liegenden Narenta-Sandbänken; als „Beweis- stücke‘* stehen drei Exemplare im Landesmuseum von Sarajevo. 128. Anthus aquaticus: Ueberwitert zahlreich. 29. Anthus pratensis: Im Küstengebiete nur im Winter. im Sommer Brutvogel im Wald und 130. Anthus arboreus: Zugvogel im ganzen Gebiete. 131. Agrodoma campestris: Ueberall Stand- vogel. 132. Galerida eristata: kruna: Standvogel. 133. Lullula arborea: Brutvogel in allen vier Regionen. 134. Alauda arvensis: Ebenso. 135.Melanocorypha calandra: Brutvogel, aber nur im Karstgebiet. 136. Calandrella brachydactyla: Brutvogel, aber nur im Karstgebiet. Mai 1885 Podvelez. 137. Phileremos alpestris: Im bosnisch- herzegowinischen Grenzgebiet: Tresnavica, Zagorje 1886 beobachtet. 138. Miliaria europaea: Für das Karstgebiet einer der gemeinsten Standvögel. 139. Euspiza melanocephala: zelenjak: Im Sommer gemein im Küstengebiet. 140. Emberiza citrinella: Nur Zugvogel. 141. Emberiza cirlus: Brutvogel. 142. Emberiza cia: In den Weingärten bei Gmojnica gemein. 143. Emberiza hortulana: Brutvogel im Karst- gebiete. 144. Schoenicla schoeniclus: Standvogel im Blatogebiet. 145. Passer domesticus und Italiae: Beide Formen finden sich ; passer Italiae kommt im Küsten- gebiete um Metkovich und Neum vor; Passer dom. ist in den übrigen Gebieten gemein. 146. Fringilla coelebs: Standvogel in der Wald- region, wo er sehr hoch steigt; ich trafihn bis zu 2000 Meter. 147. Fringilla montifringilla: 1886: 11. Ja- nuar bei furchtbarem Schneegestöber mehrere Flüge in den Krupa-Auen. 1 5 erlegt. Früher und später nie- mals beobachtet. 148. Coccothraustes vulgaris: Zugvogel. 149. Ligurinus chloris: zvonek, d.i. Glöckler: Gemem zu jeder Jahreszeit. 150. Serinus hortulanus: Zugvogel. 151. Carduelis elegans: „eigainkusa“: Ueberall Brutvogel. 152. Cannabina sanguinea: Ebenso. 153. Pyrrhula europaea: In der Krummholz- region des Urgebirges gemein. Brutvogel auf dem hohen Velez, Plasa, Zelengora. 154. Loexia curvirostra: In region des Urgebirges überall gemein. 155. Columba palumbus: golub: Stand- und Brutvogel im Waldgebiet; im Winter auch in der Karst- region. 156. Columba oenas: Ueberall Standvogel. 157. Columba livia: Im ganzen Karstgebiet Brutvogel; nistet in grottenartigen Höhlen, die im Volke bekannt und berühmt sind. So jene im „Siekosaner brdo* bei Dradevo. Im Frühjahre massenhaft auf den Feldern. Mai 1355 Dradevo. der Krummholz- 123 (Hin dan) gilt den einheimischen Jägern, wie uns das „Oculi*, denn um diese Zeit steht der Weizen in voller Pracht, die Tauben besuchen schaarenweise die Saatfelder, sind sehr fett und werden — in der Gabela — massenhaft auf dem Anstande erlest. 159. Turtur risorius: Wahrscheinlich eingeführt von türkischen Pilgern aus dem Orient, hat sich diese Taube über die ganze westliche Herzegowina verbreitet. Brütet in Mostar, Poeitelj, Blagaj und Nevesinje gegen Ende April und zu Anfang Mai. 160. Tetrao bonasia: Kokoska: Im Urwald- gebiete überall ausserordentlich zahlreich, trotz des vielen haubzeuges. 10. Juli 1886 im Sutieskathale flüsge Junge. 161. Tetrao tetrix: Soll am Prolog und in der Cmagora bei Sopilje vorkommen ; ich habe ihn nicht beobachtet. 162. Tetrao urogsallus: veliki tetrieb und divlja kokos: Brutvogel im ganzen Urwaldgebiet und sehr häufig. Berühmte Balzplätze sind bei Livno, Zupanjae, Cemerno und Sopilje. Nördlich — vier Reitstunden von Zupanjac ist die beste Balzperiode zwischen 20. April und 15. Mai; am 21. April drei Hahnen. 163. Lagopus alpinus: biela jerebica: Soll auf dem Prolog geschossen worden sein (Oberlieutenant Jäger und Scheich); ich habe es nicht beobachtet. 164. Perdix saxatilis: jarebica: Im ganzen Karstgebiete gemein. Brutzeit: Von Ende Mai bis Mitte Juni. 165. Starna einerea: polska jarebiea: In drei Formen in der Herzegowina vertreten : 1. Küstenhuhn: Im ganzen vie! kleiner, dunkle Färbung, Hahn grösseres und intensiver gefärbtes Brust- schild; gelbliche Bauchseite und rothe Tupfen ; Henne ebenfalls roth getüpfelt. Verbreitung von der Küste bis Mostar. 2. Gewöhnliches Rebhuhn. 9. Striehhühner. Die Paarung für die ersteren beginnt gegen Ende Fehruar. Brutzeit: 1885: 20. Mai ein Nest mit 20 Eiern. 166.Coturnix dactylisonans: prepeliea: Veber- all Standvogel: Ende August, Anfang September beginnt der Zug, wobei enorme Massen in den Sirakfeldern der Gabela einfallen um zu rasten. Im Juli überall flügge 158. Turtur auritus: grlica: Standvogel von | Junge. — 1885: Mostarsko polje und Hochplateau von Mitte April. Brütet in den Krupa-Auen — der 20. Juli | Jablanica. (Schlass folet.) — HR — Ueber den Hybrid zwischen Lagopus albus und Tetrao tetrix. Von Professor Dr. Robert Collett in Christiania. Unter Autorisation des Verfassers aus den „Proceedings of the Zoological Society of London“ vom 20. April 1886 in's Deutsche übertragen von Dr. Stefan Freiherrn von Washington, zu Schloss Pöls in Steiermark. (Schluss,) Anderweitige Hybride aus dem genus Lagopus. 1. Lagopus seoticus und Tetrao tetrix. — Im Früh- jahr 1871 hatte ich Gelegenheit in der Sammlung Mr. Dresser’s in London ein Exemplar, welches als Bastard zwischen Tetrao tetrix und Lagopus scotieus betrachtet wurde, zu untersuchen. Dies Specimen war ein Männchen, erlegt in Schottland am 12. September 1876. Auf den ersten Blick war der Bastardcharakter desselben an der Schwanzform und der Zehenbekleidung, welche genau der der nordischen „Rype-Orre* glich, kenntlich. Die Färbung war eine bräunlich schwarze, der Rücken auf fast schwarzem Grunde fein braungesprenkelt. Die Brust war schwarz, Kopf und Kehle schwarz mit feinen braunen Flecken; das Abdomen war röthlich braunquergebändert, die unteren Schwanzdeckfedern weissgesäumt, wie dies ebenfalls an mehreren Federn der Rumpfseiten der Fall war. In Uebereinstimmung mit dem oberwähnten Namen für die nordeuropäischen Rype-Orre ward das schottische Exemplar, unter der Voraussetzung, dass in beiden Fällen Tetrao tetrix die Mutter ist, Lagopustetriei-seoticus genannt (Nyt Magazin for Natury., Christiania, 1887, vol. XXIII p- 163). 124 Ein anderes Specimen desselben Bastardes ist von Malm zu Gothenburg in Schweden beschrieben worden. Dies wurde im December 1877 an einem Orte, wohin Lagopus scoticus 1861 und 1862 (Oef. Kgl. Vetensk. Akad. Förh. 1880 p.17) importirt worden war, aufgefunden. Von Malm wurde dieser Vogel Lagopotetrix dicksonil genannt. 2. Lagopus albus und Lagopus mutus. — Da in den vorhergehenden Bemerkungen die Möglichkeit vorausge- setzt wurde, dass das Männchen Lagopus albus ebenso begierig sein dürfte illegitime Verbindungen einzugehen wie das Tetrao tetrix- Männchen, so werde ich noch eine andere, auf denselben Gegenstand sich beziehende Frage berühren. Es muss jedenfalls seltsam erscheinen, dass trotzdem, dass Lagopus albus und Lagopus mutus oft in beträchtlichen Mengen in denselben Distrieten Nordeuropas auftreten und meistentheils die beiderseitisen Wohnorte theilen, doch niemals, soviel ich weiss, ein Beweis einer Kreuzung zwischen denselben zu Tage getreten ist. Es ist nicht wahrscheinlich, dass der Grund davon in einem thatsächlichen Widerwillen der beiden naheverwandten Species, Hybride zu produciren, seinen Ursprung haben sollte. Vermuthlich sind solche Bastarde weniger selten als man denkt, da es ein geübtes Auge erfordert, dieselben unter den mannisfachen Kleidern, in welchen jene beiden Arten vom Frühling an, bis sie den Winter erreichen, auftreten, zu unterscheiden. Auch ich selbst habe bloss ein einziges Exemplar aufgefunden, welches augenblicklich im Universitätsmuseum aufgestellt ist. Es wurde zu Röros zu Mitte September 1883 erlest. Dies Specimen ist ein altes Männchen im Herbst- sewand und daher in einem Stadium, in welchem der Contrast zwischen dem Gefieder beider Species am mar- kantesten und auffälliosten hervortritt. Zu dieser Zeit erhält der alte Lagopus mutus sem eigenartiges, bläulich- graues Herbstkleid, in welchem jede Feder auf lichtasch- srauem Grunde fein schwarz gesprenkelt ist, ohne deutlich ausgebildete Querbinden zu zeigen, während bei Lagopus albus jede Feder röthlichbraune Flecken und Querbänder auf schwarzem Grunde trägt. Beim Bastardexemplar bieten Färbung und Zeichnung der Federn ein vollkommenes Gemisch aus beiden Species dar; das oberseitige Gefieder gleicht am meisten dem des Lagopus mutus, da die Federn hier und an den Seiten fein schwarz gesprenkelt sind, dies aber auf etwas röthlichem Grunde, obgleich selber keine so lebhafte Farbe besitzt wie bei Lagopus albus. Die Zeichnungsart der Federn ist fast ganz die gleiche wie bei Lagopus mutus und die langen Federn an den Seiten und oberen Schwanzdecken, welchen deutliche Querbänder fehlen, differiven insbesondere von den correspondirenden Partien bei Lagopus albus. Eine oder zwei Federn jedoch ähneln denen derletzteren Art. Die Querbinden am Kopfe entsprechen gleichfalls fast ganz denen desLagopus mutus, sind daher dichter gestellt, als bei Lagopus albus, aber etwas undeutlich und unregelmässig. Die Zügel sind mit Spuren schwarzer Farbe gefleckt, was für Lagopus mutus charakteristisch ist. Das unterseitige Gefieder ist zumeist von Lagopus albus ererbt, besonders der Färbung nach. Die Federn sind quergebändert, wie bei Lagopus mutus, die Farbe derselben jedoch roth, fast so wie die von Lagopus albus. Die feinen Querbinden sind besonders scharf ausgeprägt und vom Schnabel herab bis zum Bauche zahlreich ver- treten, ein bei Lagopus albus unbekannter Charakter. Der besprochene Hybrid hat überhaupt die Zeichnung seines Gefieders von Lagopus mutus und die Färbung (namentlich die unterseitige) von Lagopus albus adoptirt. Der Schnabel war der Grösse nach intermediär. Be Kia a hin an de “ \ Es ist natürlich unmöglich zu constatiren, welche von den beiden Arten die Vater- und welche die Mutter- stelle emnahm. 3. Bonasa bonasia und Lagopus albus. — Unter den - Exemplaren, welche dem Upsalaer Museum zugehören und mir zur. Untersuchung übersandt wurden, war ein fünftes Specimen, welches ein Beispiel einer vollkommen neuen Combimation zu sein schien. Von Dr. Kolthoff wurde festgestellt, dass es zu Jemtland (in Schweden) im November oder December 1884 erbeutet wurde. Die _ Bekleidung der Zehen ist ganz dieselbe, wie jene der normalen Kype-Orre. Die Färbung ist lichter als bei irgend einem der Letzteren; die gesammte Oberseite, insbesondere die Schwanzdecken sind breit weiss (nicht weisslich) gesäumt. Die verdeckten Basaltheile der Rücken- federn sind ausserordentlich dunkel und mit etwas Braun gemischt. Die Steuerfedern, namentlich an der "Wurzel, stark weisslichgrau gefleckt, die Eckfedern an den inn- seitigen 'Theilen weiss gerandet. Die Unterseite ist weiss, an der Kehle schwarz und an den Flanken sitzen, ver- steckt unter den weissen, dunkelfärbige, jedoch nicht quer- sebänderte Federn. Der Kopf ist auflälligerweise weiss, am Vorderkopfe mit schmalen dunklen Federrändern versehen, die Ohrdecken graulich. Die innere Hälfte der unteren Schwanzdeckfedern ist schwärzlich. Obgleich dies Exemplar ein männlicher Vogel mit wohlausgebildeten testes war, so war seime Grösse doch unbedeutender als jene einer weiblichen Rype-Orre (Schwinge 181 mm) und hatte die ungefähre Grösse des Lagopus albus. Es ist daher unmöglich, dass dies Speci- men ein Kreuzungsproduct des Moorschmeehuhnes und Birkhahnes war. Auch ist der Schwanz desselben nicht gegabelt, sondern etwas abgerundet (die Eeksteuerfedern 115 mm, die Centralfedern 118 mm) und enthält ‚nur- 16 Federn. Es ist daher gegründeter, dies Individuum als Kreu- zungsproduct zwischen Bonasa bonasia und Lagopus albus anzusehen, wenngleich die Thatsache, dass sich diese beiden Arten selten vermischen, anerkannt werden muss; unmöglich ist dies auf keinen Fall. 4. Lagopus scotieus und Lagopus mutus. Ein muth- masslicher Bastard zwischen dem schottischen und dem Alpenschneehuhne war bei der Versammlung dieser Ge- sellschaft*) am 5. November 1875 von Prof. Newton ausgestellt. Der Vogel ward im September 1878 in Suther- land erlest. „Wie man sieht, trägt er oberwärts eine be- deutende Aehnlichkeit mit einer Alpenschneehenne im Sommerkleide zur Schau, doch ist er in seiner Gesammt- erscheinung viel dunkler gefärbt. Unterseits herrscht eine grössere Aehnlichkeit mit dem jungen schottischen Schnee- huhne vor und die Primärschwingen sind fast ganz so wie bei diesem Vogel gefärbt, sie sind jedoch theilweise in einer viel bedeutenderen Ausdehnung, als es bei dem Letzteren gewöhnlich gefunden wird, weiss gesäumt.* (Pro- ceed. Zool. Soc. 1878, p. 793.) Lebensweise. Ueher die Lebensweise der Rype-Orre ist sehr wenig bekannt geworden. Fast sämmtliche der bisher entdeckten Exemplare sind zur Herbst- oder Winterszeit mit anderem von den Landleuten gefangenem oder geschossenem Feder- wilde, ohne weitere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, in die Städte gebracht worden. Die Bauern selbst betrachten die Hybride als eine besondere Art des Moorschneehuhnes. Nur in den nachstehenden Fällen habe ich von ihrer Er- *) Der „Zoologieal Society“ of London. W. legung seitens echter Waidmänner, die sehr wohl wussten, was sie heimtrugen, erfahren. Am 30. November 1371 ward ein männlicher Ba- stard von meinem Freunde, Herrn Forstinspector Berbom in Saltdalen (innerhalb des arktischen Kreises), dem nörd- lichsten Fundort dieses Hybrids, erlest. Die Localität war ein niederer Hügel, der mit Birkenwäldern, einigen Marschwiesen und Morästen bedeckt war; er war sowohl mit Birk- als auch mit Moorschneehühnern bevölkert. Herr Berbom hat mir soeben in Beantwortung meiner diesbezüglichen Anfragen mitgetheilt, dass dies Exemplar einsiedlerisch zu leben schien, da es weder mit der einen, noch mit der anderen Art Gememschaft hielt. Der andere Fall vermag keinen nennenswertheren Auf- schluss über die Lebensweise des Bastards darzubieten. Am 7. October 1876 schoss ein anderer meiner Freunde, Ingenieur Oxaal, während einer „Li-Rype-* (Moorschnee- huhn) Jagd zu Röros ein (weibliches) Exemplar in den sewöhnlichen Revieren der „Rype* in circa 2700—3000‘ Seehöhe. Es befand sich am Erdboden und rannte nach vorwärts, aus einem Grasbüschel, hinter welchem der Hund pointirte, hervor. Es ward dann während des Laufens erlest und erschien dies Herın Oxaal als ein Umstand, hinsichtlich dessen sich der Hybrid vom Moor- schneehuhne unterschied, da dieses zu solcher Zeit aller Wahrscheinlichkeit nach sich nicht derart exponirt haben würde. Der Bastard war allem und weder Birk- noch Moorschneewild in der Nachbarschaft. Obgleich die Saison eine nur wenig vorgeschrittene war, hatte dieser Vogel doch schon sein vollständiges Winterkleid angelegt und kaum eine Feder des Sommergefieders beibehalten. Ein älterer Bericht aus Schweden siht etwas mehr Aufschluss über seine Lebensgewohnheiten. In Dalame wurden im October 1847 zwei junge Vögel erlegt, welche von einer Henne, vermuthlich ihrer Mutter, begleitet wurden und die en Weihchen des Tetrao tetrix zu sein schien. Bei jener Gelegenheit bäumte einer der jungen Vögel auf (wie dies das’ Birk-, nicht aber das Moorschnee- hulm zu thun pflest). Sie hatten eine rauhe, gackernde Stimme |[(„a harsh cackling ery“)], welche der des Birk- hahnes glien. (Levin. Oefv. Kgl. Vet. — Akad. Förh. Stockholm, 1847, p. 201.) Die meisten der in frischem Zustande in meine Hände gelangten Exemplare trugen keine Schusswunden an sich und waren wahrscheinlich gefangen worden ; zusammen mit den „Rype* in den von den Letzteren frequentirten Gebieten (nämlich in der regio alpina, der “beren Grenze der Birkenregion im Gebirge) oder zu- sammen mit Tetrao urogallus und T. tetrix in der Wald- region mittelst Schlingen erbeutet wurden, kann mit an- nähernder Sicherheit nicht constatint werden. Nach der Prüfung der Ueberreste ihrer Aesung ist es wahrscheinlicher, dass sie in der Regel mehr die Re- viere der Moorschneehühner als die der anderen Species bewohnen. Eines der dem Universitätsmuseum eingelieferten Specimina (von Sande Sogn, Nov. 9. 1881) ward nicht NE EL EN TUNER, ob sie jedoch weit vom Christiantafjord erlegt, woselbst Lagopus albus | bestimmt, jedoch nur in sehr geringer Anzahl brütet; da die Localität eine vergleichsweise niedere ist, so bildet dies wohl kaum ein alljährliches Vorkommniss. Der Ein- sender jenes Vogels. welcher von diesem Orte regelmässig Federwild bezog, hielt es für ausgemacht, dass er zu- sammen mit Birkhühnern gefangen "worden sei, nachdem ihm derselbe in einem Bündel solchen Wildes zugekommen war und er von dorther niemals Moorschneehühner er- halten hatte. Nahrung. In einigen der von mir geöffneten Individuen wurden die Nährstoffe theilweise oder ganz unversehrt vorgefunden und bestanden selbe aus Folgendem: 1. Männchen, Dec. 7. 1870: Eine Anzahl Bruch- stücke emer Salix (15 mm lang). Fragmente und zahl- | reiche Beeren von Myrtillus nigra, Spitzen von Calluna vulgaris (ungefähr 30 mm lang) und etliche Blätter von Aretostaphylos alpina. 3. Männchen, Dec. 6. 18572: Spitzen und Samen von Carex stellulata, einige wenige Beeren von Oxycoccus palustris und Juniperus communis, einige der letzteren in unreifem Zustande. 3. Männchen, Febr. 28. 1873: Blätter von Vaceinum vitis idaea, Fragmente und Knospen einer Weide und von Myrtillus nigra. AL NET eibehen, Jan. 18575: Eine Anzahl reifer und un- reifer Beeren von Juniperus, ebenso eine Anzahl von jenen eigenartigen traubenförmigen Blätterbüscheln. in welchen Ceeidomyia juniperima ihre Kapseln hildet; eine grosse Menge Triebe von Myrtillus nigra (ungefähr 12 mm lang). einige Blätter von Vaecinium vitis idaea, einige alte weibliche und yiele männliche, junge Kätzchen von Be- tula glutinosa (die Gebirgsform alpigena) und endlich die Zweige einer behaarten Sa (S. glauca?). 5. Weibchen, Oct. 1876: Einige Beeren von Em- petrum nigrum, auch Stängel von Myrtillus nigra. 6. Männchen, Dec. 27. 1879: Blätter und Beeren ar palustris. h . Junges Männchen. Herbst 1880: Beeren von Oxi- coceus palustris, ferner die Spitze einer Carex. — Aus den gegebenen Beispielen ist ersichtlich, dass dieser Hybrid ‘sowohl im Winter wie auch im Sommer seinen Unterhalt aus ungefähr ebendenselben - Quellen schöpft wie das Moorschneehuhn; nämlich von Weiden- trieben, Heidelbeeren, ferner von den Blättern und Zweigen verschiedener Pflanzen, welche hauptsächlich auf den Mar- schen, gelegentlich auch (wie Aretostaphylos alpina) auf echtalpınem Gebiete gesucht werden; weiters von ver- schiedenen Beeren und zuweilen von Birken - Kätzchen. Unterschiedliche dieser Nährstoffe bilden den Unterhalt des Birkwildes. nichts destoweniger ist es gewiss, dass die Mehrzahl derselben von den Marschgebieten stammt, hinsichtlich derer angenommen werden muss, dass ihre Nährmittel hauptsächlich die der Moorschneehühner bilden. Skelet. An dem Skelet eines Männchens von Saltdalen (Nord- land), stellen sich die Masse wie folgt: Länge des Schädels (mit dem Schnabel) . . . . . 69 Grösste Breite des Schädels . . .- 2.2..2...28 Länger den.seapulae . .. 02 0 20 zo See x des humerus 73 5 des radıusı 2. - EN N Re A 0 z des os coracoideum 55 „ des metacarpus II . u ed der beiden Phalangen des dieitus 1 1 " der fureula (zum Flächenrande gem.) . . . 66 “ des. steımum zur. Er Br are 17210) Grösste Höhe der cerista sterni ee Me 34 Länge der pelvis (bis zu dem ersten Sc -hwanzwirbel) 73 Grösste Breite der pelvis (querüber d. ossa isch) 57 Länge, des -femonn. ae ee 22100: ya 5 der tibia 2 „dest taxsuses.: RE EN N) Oil an 2 een A der Mittelzehe (ohne Nagel) 4 Gig) "Zu Di cte 7 | : u Ya a Fe 5 H 2 Da sich die Skelete. der beiden elterlichen Arten La- gopus albus und Tetrao tetrix so sehr ähneln, dass es, abgesehen von den Grössenunterschieden schwer fallen dürfte, die bezeichnendsten Charakteristika herauszufinden, so zeist sich in der Structur des Knochengerüstes des Bastardes — die Grössendifferenz ausgenommen — kaum irgendwelches diagnostisches Merkmal. Diagnose und Beschreibung der äusseren Gestalt. Schwanz leicht gegabelt, Zahl der Rectrices 18, Zehen halbbefiedert, das äusserste Glied nackt; Nägel lang und breit; Schnabel stark; Augenwulst mit Warzen bedeckt, oben kammartig gezähnelt. Färbung des Männchens im Winterkleide: unterwärts weiss mit schwarzen Federn an der Brust und den Seiten ; oberseits schwärzlich mit weisslichen Säumen an allen Federn. Durch das Auge ein weisses Band und darunter ein schwärzliches. Schwanzfedern schwarz, weiss getüpfelt (am Ende). Das aan im Winterkleid: unterwärts mehr oder weniger weisslich; Rücken, Brust und Seiten (zuwei- len die gesammte Unterseite) vöthlichbraun und schwarz quergebändert, alle Federn mit weisslichen Säumen. Schwanz schwarz, schwach braun und weisslich gefleckt. Schnabel ziemlich gleich dem des Tetrao tetrix, kräftig gebaut, doch ist das Culmen nicht so flachrückig wie bei dieser Art; seine Grösse beträgt beim Männchen nahezu das Doppelte der des Schnabels von Lagopus albus. Die seitlichen Kieferäste stark ausgebildet. Augenwulst mit zahlreichen kleinen, rothen Warzen bedeckt, oben ein feingezähnelter (kammartiger) Rand. Die Höhe des Augenlides beträgt mehr als die Hälfte | FRI des Durchmessers des Auges; der Kamm ist bei Winter- vögeln nicht sehr hoch. — Nägel wie jene des Lagopus gestaltet, lang und breit und sehr schwach gekrümmt, der innere Rand ein wenig breiter als der äussere. Sie sind weniger gebogen als bei T. tetrix und ihre Färbung ist weniger dunkel, als bei dieser Species. Zehen halbbedeckt mit haarartigen Federn, sehr dicht im Winter; das Innenglied durchaus betiedert, das mittlere oben nackt, doch seitlich bedeckt, das äussere ganz nackt. Die unbedeckten Theile mit hornigen Ringen bekleidet, an den Seiten eine oder zwei Reihen rundlicher Schilder, unterhalb derselben befindet sich ein Fransen- kamm (wie bei Tetrao, fehlt bei Lagopus). Hinterzehe kurz, wie bei Lagopus (verhältnissmässig viel länger bei Tetrao). Schwanz schwach gegabelt, die Eckfedern sehr un- bedeutend an den Spitzen ausgebogen und (beim Männ- chen) 12—-24 mm länger als die Centralfedern. Seime Länge ist verhältnissmässig bedeutender als bei T. tetrix, und darin dem von Lagopus ähnlich. Untere Schwanzdeckfedern. Ein wenig kürzer als die centralen Rectrices (oder ungefähr soviel wie die Länge eines Augendiameters). Bei Lagopus sind sie noch kürzer (oder anderthalb Augendiameterlängen), bei T. tetrix um ein oder zwei Diameter länger als die Centralfedern. Männchen und Weibchen. Neben den Abweichungen in der Zeichnung und den Grössenverhältnissen finden sich zwischen den beiden Geschlechtern die folgenden Unterschiede vor: Der Schwanz des Weibchens ist fast rechteckig, beim Männchen sind die seitlichen Aeste des Oberkiefers stärker entwickelt, die kammartigen (Fransen) Schilder an den Zehen und die Spitzen am Augenlider- wulst beträchtlich länger als beim Weibchen. Bastard zwischen Schnee- und Birkhuhn oder partieller Albino ? Von K. @. Henke in Dresden. Auf Seite 75 dieser Zeitschrift findet sich in der Uebersetzung des Collett’schen Aufsatzes „Ueber den Hybrid zwischen Lagopus albus und Tetrao tetrix“ folgende Anmerkung: „In der Zeitschrift für die gesammte Omithologie Jahrgang 1885. p. 47, tab. 3 (Budapest 1885) hat Hin Henke ein ndıy iduum unter dem Namen Tetrao albo-tetrix hybridus fem. aus Archangel be- sprochen und abgebildet. Dieses Exemplar ist jedoch, so viel ich sehen kann, bloss ein partjeller Albino von Tetrao tetrix fem.“ Der Herr Uebersetzer hat Herın Collett’s Ausdruck abgeändert, denn im Original (Proe. Zool.. Soc. 1886 D- 225) heisst es: „This specimen is elearly only a Dartial albıno of T. tetrix fem.“ Ich weiss nicht, aus welchem Grunde der Herr Uebersetzer Dr. Stefan Freiherr von Washington den Passus abgeändert hat. Herr Collett sagte "ganz apodiktisch, wenn auch sehr mit Unrecht: „Das Exemplar ist offenbar nur ein partiellerAlbino vonT.tetrix fem.“ allen auch in Herın Baron von Washington’s Fas- sung erfordert die Bemerkung eine Richtigstellung. Das Exemplar, w elehes dem Dresdener Museum gehört, ist nämlich ganz ohne Zweifel ein Bastard zwischen Birk- und Schneehuhn und ich will an dieser Stelle unerörtert lassen, welcher Kreuzung entsprossen, denn es ist auch in dem eben erschienenen grossen Werke von Herın A. B. Meyer „Unser Auer-, Birkwild und seine Abarten“ in ?/, natürlicher Grösse abgebildet und ausführlich bezüglich der Vaterschaft | Rackel- und | besprochen. Dr. Meyer neigt dazu, als Vater den Schneehahn, als Mutter die Birkhenne anzunehmen. Ich beschränke mich an dieser Stelle darauf, die Cha- | raktere hervorzuheben, ‘welche klar („clearly‘) darthun, dass es ein Albino von der Birkhenne nichtsein kann. 1. Zeigt es schwarze Lanzett-Flecken auf den weissen Federn, von welchen bei einer Birkhenne keine Spur vorhanden ist: 2. hat der Schwanz eine schwarze Flecken- und Bindezeichnung, welche einer Birkhenne in dieser Weise nicht eigen ist; 3. hat es 17 und nicht 18 Stossfedern ; 4. ist der Stoss nicht gegabelt, wie bei der Birk- henne, sondern fast gerade ; 5. überragen die unteren Stossdeckfedern den Stoss nicht um 1 bis 2 cm, wie bei der Birkhenne, sondern erreichen das Stossende gar nicht; 6. ist die siebente Schwinge kürzer während sie bei der Birkhenne länger ist. Ich könnte noch eine Reihe ebenso entscheidender Charaktere anführen, um die Nicht-Birkhennennatur des Vogels darzuthun, speciell beziehungsweise der Regel- mässigkeit der Färbung u. del. m. Ich halte aber dafür, dass Obiges genügt, um Jedermann zu überzeugen, dass Herr Collett mit seiner absprechenden Bemerkung im Unrecht war. Wenn in Christiania ähnliche oder oleiche Exemplare sich befinden (woran ich nicht zweifle), und sie dort für Albino’s angesehen werden, so werden sie | eben verkannt und Herr Collett wird schliesslich | seinen Irrthum zugeben müssen. als die erste, Ueber einen Auer-Rackelhahn aus Böhmen. Von Prof. Dr. Ant. Fritsch. . } ; \ ‘eben zum ersten- noch hie und da Die Veröffentlichung meines Artikels über den Bastard zwischen Birkwild und Fasan*) erweckte die Aufmerksamkeit der Ornithologen nach dieser Richtung hin und bald darauf erhielt ich von Herrm Apotheker Vierlinger in Unterbauzen einen höchst merkwürdigen _ Vogel zur Untersuchung. Derselbe hat das Aussehen eines Rackelhahns, an welchem die Kennzeichen des Rackelhahns mit denen des alten männ- lichen Auerhahns vermischt sind. Es ist ein junger male ausgefärbter Vogel, an dem Am interessantesten sind die Längen- und Form- verhältnisse der Schwanzfedern ; dieselben sind gerade, nur ganz schwach nach aussen liegend, die mittelsten zwei Federn sind die längsten und jede Schwanzhälfte ist für sich mässig ausgeschnitten, wie man an dem bei- folgendem Bilde sieht. Da dieser Vogel in dem grossen Werke über Birk- und Auerwild von Hofrath Meyer ausführlich beschrieben und abgebildet werden wird, so beschränke ich mich hier auf das eben Gesaste, Sehr interes- sant sind die Um- stände, unter wel- die braunen schek- chen der Vogel kigen Federn des erschienen ist. Jugendkleides Herr Vierlin- sichtbar sind, z.B. ser theilte mir an den Halsseiten und anden grossen Flügeldeckfedern. Der Schnabel ist sehr kräftig, eher dem des Auer- hahns als dem des Rackelhahns ähn- lich. Die Stirne, die Kehle und die Wangen sind schwarz, mit ganz schmalen blau und kupferroth schillernden Säu- men an den Fe- dem. Die Brust hat den für den Rackelhahn charakteristischen Kupferelanz. Der Oberkopf und der Hinterhals sind grau und schwarz gewellt wie beim Auerhahn, welche Zeichnung allmählich in das Braun d. Rückens übergeht. Die Fär- bung des Rückens ist mit dem des Auerhahns ziem- lich übereinstim- mend. Die Bürzelfedern sind grau und schwarz gezeichnet, gegen den Grund braun, die oberen Schwanzdeck- federn sind breit weiss gesäumt und nur eine davon ist ganz schwarz, die übrigen braun gewellt. Die unteren darüber Folgendes mit: Vor etwa 20 Jahren war in dem Koster Revier weder Auer- noch Birkwild zu finden und erst seit 1Obis 12 Jahren fand sich aus dem an- srenzenden Reviere ein oder der andere dieser Vögel ein und bürgerte sich als Standwild ein. Bald darauf kam der erste Rackel- hahn zum Vor- schen und vor 3 ‚Jahren schoss hier Se. kais. Hoheit Kronprinz Rudolf während der Balzzeit zwei Exemplare und seit der Zeit wer- den jährlich 2—3 geschossen. Im vorigen Jah- re (1886) schoss am 2. September der Besitzer der Herrschaft Kost Graf Flaminio dal Borgo den Hahn, den er Herın Vierlinger zum sonderbaren Ausstopfen einsandte und welcher den Gegenstand unseres Artikels bildet und vor Kurzem von Herrn Grafen Dal Borgo unserem Museum geschenkt wurde. Schwanzdeckfedern schwarz mit grossen weissen Spitzen- | flecken. Die Afterfedern weiss. Der Bauch ist schwarz mit grünlichem Glanze. Unsere Museumssammlung wurde auch durch ein Weibchen des Rackelhahns bereichert, welches von Herrn C, Ritter v. Kralik in Adolf bei Winterbere gezogen wurde. Dasselbe rührt aus der Kreuzung eines Birkhahnes mit einer Auerhenne her, welche Herr .*) Mittheilungen des Ornithologischen Vereines Nr. 9, 1886, { 5 N Kralik in eine eigens hergerichtete Voliere in der Gefangenschaft als Zuchtvögel eingestellt hat. Sie wurde am 13. Juni 1884 mit noch vier anderen Geschwistern ausgebrütet und zwar lieferte das Gelege zwei Rackel- hähne und drei Rackelhennen. Alle diese fünf interessanten Thiere sind bei der ausgezeichneten Pflege ganz nach Wunsch gediehen, hatten alle Stadien der Verfärbung glücklich überstanden und waren im nächsten Jahre gänzlich ausgewachsen und prachtvoll ausgefärbt, wie ich mich bei einem Be- der dem andern, nach Meinung des Herın v. Kralik, wegen Mangel an Flug- bewegung zu Grunde. aber dann leider emer nach Die uns zugesandte Rackelhenne lebte bis zum Frühjahre 1887, hörte dann plötzlich auf Nahrung anzu- nehmen, magerte ganz ab und eing zu Grande. Die anatomische Untersuchung zeigte den Eierstock schwach entwickelt aber doch mit kleinen Eiern versehen. Herın v. Kralik verdanken wir auch das Skelett der anderen Rackelhenne, welches seinerzeit ein kostbares suche im Adolf überzeugte. Die Hähne fingen auch | Material beiden Studien der Osteologie dieser interessanten auf die ihnen eigenthümliche Art zu balzen an, gingen | Bastarde liefern wird. Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl bei Friedland in Böhmen vorkommenden Vogelarten. Von Robert Eder. (Schluss.) CUrassirostres. Milliaria europaea Swains. Grauammer. Im Herbste 1885 wurde 1 Stück geschossen und befindet sich in der Sammlung des Herrn Lehrer Mic hel. Emberiza citrinella Goldammer. L. Häufiger Stand- und Nistvogel. Plectrophanes nivalis L. Schneespornammer. Ein Stück wurde gegen Ende des Winters 1882 hier ge- schossen. Von diesem Vogel schreibt Dechant G. Menzel in seiner „Physiographie des Isergebirges“: „Der Schnee- ammer (Emberiza nivalis L.) erscheint hier sehr selten, und zwar erst zu Anfang December. Seime Ankunft zeigt einen sehr strengen Winter an. Er ist ein Bewohner des hohen Nordens und scheint das Feuer nicht zu kennen. Als er im Jahre 1830 in grossen Zügen hier angekommen war, fielen bei Nacht einige Hausbrände vor. Man fand am Morgen rings um die Brandstätte eine grosse Zahl mit verbrannten Flügeln.“ Passer montanus Linn. Feldsperling, hier „ Weiden- sperling“ genannt. Wird im Winter hier gefangen, soll auch hier zuweilen nisten; ich habe zur Sommerszeit noch keinen angetroffen. Passer domesticus L. Haussperling. Standvogel, der gerne ihm nicht zugehörige Nistkästen bezieht und sich auch anders als Socialdemokrat erweist. Haarige Raupen scheinen dem Sperling nicht zuträglich zu sein, was folgender Fall beweisen möge. Vor Jahren zog ich einen jungen Haussperling mit Milchsemmel auf und wurde der Vogel so zahm, dass ich ihn frei im Garten fliegen lassen konnte und wenn ich ihn „Hansel“ rief, verliess er seine wilden Geschwister und kam mir auf die Schulter geflogen. Einmal war er durch 2 Tage trotz alles Rufens nicht sichtbar und erst am Al end des zweiten Tages kam er wieder auf meinen Ruf geflogen, aber er schien krank zu sein, da er unlustig war und die ihm gereichte Gabe ver- schmähte. In der That lag er in nächsten Morgen todt in seinem Bauer und zeigte es sich bei der Untersuchung des Magens, dass er nichts darin hatte, als eine grosse Tauh- haarige unverdaute Raupe, woran der Vogel gestorben war. Fringilla coelebs L. Buchfink. Häufiger Brutvogel. Erster Schlag 1385 am 24. März, 1887 am 28. Feber, Ankunft der Weibchen in diesem Jahre am 6. April. Zuweilen werden hier im Gebirge gute Reitzugfinken gefangen. Gute Schläger werden immer seltener und sind | unter den vielen Finken, welche man hier schlagen hört, auffallend viele Stümper vorhanden, wohl eine Folge davon, dass die guten Lehrmeister stets weggefansgen werden. Fringilla montifringilla.L. Bergfink, hier „Quäcker* auch „Stoppelfink“ genannt. Manches Jahr in prossen Schaaren im Durchzuge. Am 7. November 1886 einige Stücke in Gesellschaft von Fringilla coelebs beobachtet, am 10. April dieses Jahres den Lockton eines im Zuge begriffenen gehört. Coccothraustes vulgaris Pall. Kirschkernbeisser. Hier „Kivschbeisser* genannt. Kommt vereinzelt im Durch- zuge vor. Ein Stück am 25. Jänner 1386 in einem Garten gesehen, ferner ein Stück am 22. März dieses Jahres am Futterplatze mit den Staaren beobachtet. Ligurinus chloris L. Grünling, hier „Grünhänfling* benannt. Stand- und Strichvogel. Nistet jedes Jahr .auf Kastanienbäumen einer Feldallee. Serinus hortulanus Koch. Girlitz, hier „Gerlitzer“ benannt. Auch der Name „Meerzeisig* wurde mir fir | ihn hier genannt, Sommerbrutvogel, seit eirca 20 Jahren erst seit etwa 10 Jahren in scheint an Zahl zuzu- hier bekannt, nistet aber mehreren Paaren hier m Gärten, nehmen. (Der Name „Meerzeisig* wird in Wien für den Leim- fink, welcher dort auch den Namen „Grasl“ führt, ge- braucht; in Steiermark dagegen ist der „Meerzeisig* einer der Vulgarnamen des Cannabina sanguinea, wie Herr Stefan Freiherr v. Washington in diesen Blättern (Jahrgang 10, Nr. 24) mittheilt. Chrysomitris spinus Linn. Erlenzeisig. Nistyogel, nistet am „Verloren Bach“. Die hiesigen Vogelsteller behaupten, es gäbe zwei Arten Zeisige hier; die eine Art hätte eme schwarze Kehle, die zweite Art nicht, sie heissen die erstere Art Tannenzeisig, die zweite Fichtenzeisig. Carduelis elegans Steph. Stieglitz. Im Durchzuge oft ziemlich zahlreich. Cannabina sanguinea Landb. Bluthänfling. Sommer- | brutvogel, nistet im Fichtenjungholz. Linaria alnorum Ch. L. B. Nordischer Leinfink, „Tschädlich“ genannt. Kommt selten im Durchzuge vor. Auch hier sagt man, so wie ich dies schon bei Wien aus dem Volksmunde gehört habe, dass er alle sieben Jahre ankomme. Am 26. December 1385 sah ich ein Stück, welches von dem an den Häusern wachsenden Unkraute Futter suchte; habe auch früher schon öfter den hier Leinfink während des Winters im Fluge gehört. Am 7. De- cember 1886 wurde hier ein Stück gefangen, welches in der Sammlung des Herrn Lehrer Michel sich befindet. Wer diesen Vogel beobachtet hat, muss sich über dessen Zutraulichkeit und Unkenntniss der Gefahrwundern. Indess man eine grössere Gesellschaft mit dem Vogelgarne gerückt hat, fliegen die noch ausser dem Garme sitzen gebliebenen zu "ihren nun gefangenen Gefährten und warten, bis man das Garn neuerdings öffnet, um auch sie zu fangen. Pyrrhula europaeaVieill. MitteleuropäischerGimpel, hier „Lohfink* genannt. Durchzugsvogel, soll auch zu- weilen hier nisten. Es wurde im verflossenen Sommer ein 2 mit jungen Gimpeln auf der Tafelfichte beobachtet. Loxia curvirostra L. Fichtenkreuzschnabel, hier „Krims“ genannt. Im März 1886 sollen zwei Paare am Wald- yande des‘ Sauberges auf Fichten genistet haben, die Nester ‚wurden geplündert. Kommt oft häufig vor, seit letztem Herbste sollen sich nur wenige Kreuzschnäbel gezeigt haben. Man hält denselben hier häufig i im Käfige. Vorigen Herbst setzte sich ein junger Kreuzschnabel auf den Käfig eines gefangenen und wartete geduldig, bis der Knabe einen "anderen Käfig herbeiholte und setzte sich dann auf einen Zaun. Nachdem der Knabe mittelst Leiter den geöffneten Käfig auf den andern gestellt und sich wegbegeben hatte, flog er wieder zu und begab sich so- fort in den leeren Bauer. In der That konnte der Knabe die Leiter wieder ersteigen und ihm den Rückzug ab- sperren. Der junge Kreuzschnabel ist in der Sammlung des Herrn Lehrer Michel. Columbae. Columba palumbusL. Ringeltaube. Hier Holztaube. Häufiger Sommerbrutvogel. Dieselbe verlässt die Eier, sobald sie am Neste im Geringsten gestört wird. Columba oenas L. Hohltaube. Sommerbrutvogel. Beide Arten Tauben kommen im Zuge oft in grossen Schaaren durch. Ankunft Anfangs April, am 10. April die erste Hohltaube girren gehört. Turtur auritus Ray. Turteltaube. Sommerbrutvogel, nicht sehr häufig, nistet im Heinersdorfer Forste in niederen Beständen. Basores. Tetrao urogallus, L. Auerhahn. Seit einigen Jahren wieder Standvogel auf der Tafelfichte. Nistete im ‚Jahre 1586 an einem Waldwiesenrande am Kupferberge. Junges Auerwild wurde im Herbste öftermal auf der Tafelfichte aufgegangen, und ein Hahn auch geschossen. welcher vom Herın Lehrer Michel präparirt wurde. Tetrao tetrix, L. Birkhuhn. Standvogel bei Lus- dorf, Rückersdorf, Heinersdorf und anderen Orten. Birk- wild soll in früheren Jahren viel häufiger gewesen sein, als jetzt, obwohl auch derzeit noch, Dank der Vorsich- tigkeit der Birkhähne ein hübscher Bestand dieses schönen Waldhuhnes besteht. Ende October 1556 wurde bei Wüm- chendorf in der Nähe von Heinersdorf gelegentlich einer Treibjagd ein einjähriger Hahn von einem Treiber mit | der Hand gefangen, da er nicht aufsteigen konnte. Der | junge Vogel war nach Aussage des Herrn Lehrer Michel, dem der Hahn gebracht wurde, anscheinend gesund und keineswegs verwundet gewesen und ziemlich gut an Wildpret. Er soll den Kropf mit Beeren, Blättern und Preisselbeeren, sowie Spitzen von Heidelbeeren im Gewichte von circa 125 Gramm gefüllt gehabt haben, was ihn vielleicht verhinderte, aufzufliegen. Der Birkhahın sollte lebend nach Hause transportiert werden und wurde zu diesem Behufe in ein Tuch gebunden, erstickte aber unterwegs. Vor einigen Jahren wurde in hiesiger Gegend eine hahnenfedrige Birkhenne in einem Stadium des Ueberganges vom braunen in das dunkle Kleid geschossen (s. M. d. 0. V. 10. Jahrg. Nr. 25, S. 299) und befindet sich dieses Exemplar in meinem Besitze. Tetrao bonasia, L. Haselhuhn. Standvogel auf der Tafelfichte, aber in geringer Anzahl. Haselhühner werden auch . gelegentlich einmal bei Hühnerjagden geschossen, indess auch sehr selten. Ein Hahn wurde am 9. Fe- hruar 1885 Morgens, auf einem Fenstergesimse eines Fahriksgebäudes sitzend, mit der Hand gefangen (s. M. d. 0. V. 9. Jahre. S. 46). Eine interessante Art des Haselhuhnfanges wurde mir von einem Herım mitgetheilt, welcher im Lausitzer Gebirge diesen Hahnenfang mehr als 10mal beobachten konnte. Es wird ein junges Fichtenbäumchen, nachdem es bis auf die zwei oberen Aeste abgeholzt wurde, in einem freistehenden kleinen Waldhügel in schiefer Rich- tung gesteckt. Die beiden oberen Aeste werden so mit- einander verbunden, dass in dem nun hergestellten Kreise Schlingen angebracht werden können. Vor diesen Schlingen an der Spitze des Bäumchens werden Ebreschbeeren ge- hangen. Wenn nun die Haselhühner angeflogen kommen, so ist der Hahn stets der Erste, welcher den Hügel an- fliest und nun sogleich auf den schief gestellten Baum sesen die Beeren zuläuft und in der Schlinge hängen bleibt. Sobald nun die Uebrigen den Hahn gefangen flattern sehen, streichen sie ab und so soll nur der Hahn allein gefangen werden. Sterna cinerea, L. Rebhuhn. Standvogel. Das Jahr 1385 ergab einen verhältnissmässie sünstigen Abschluss, dagesen musste im Jahre 1886 der Bestand als Nach- zucht vollkommen geschont werden. Coturnix dactylisonans, M. Wachtel. Sommer- brutvogel. Obwohl den schlagenden Wachteln im Früh- jahre sehr nac heestellt wird. so finden sich doch jedes Jahr wieder einige Stücke ein. Phasianus colchicus, L. Fasan. Bei Friedland be- findet sich eine grosse Sr. Exec. dem Herrn Grafen Clam- Gallas gehörige Fasanerie. Bei Rückersdorf hat Herr Oscar Klinger seit einigen ‚Jahren Fasanen einge- bürgert. Dieselben würden auch bei Winterfütterung trotz des nicht gerade günstigen Klimas ihr Fortkommen finden und sich gut vermehren, wenn sie nicht durch Habichte, Marder und Andere stets wieder sehr ver- mindert würden; auch verfliegen sie sich gerne in die angrenzenden Reviere. Grallae. Aegialites minor M. und W. Flussregenpfeifer. Wurde zu Ostern 1884 zu Lusdorf erlegt und von Herrn Lehrer Michel präparivt. Dieses Exemplar befindet sich hier. Vanellus cristatusL.. Kiebitz. Sommerbrutvogel. War noch vor 5 Jahren bei Lusdorf und Heinersdorf auf feuchten Wiesen häufig anzutreffen, hat sich aber seit deren Trocken- lesung immer mehr vermindert. Im verflossenen Sommer nisteten zwei Paare dort; in diesem Jahre wurden die ersten Kibitze am 23. April beobachtet Grallatores. Ciconia alba Bechst. Weisser Storch. Wird oft in der Richtung Mefferndorf-Neustadtl-Reichenberg im Durchzuge beobachtet, lässt sich auch zuweilen zu kurzer 150 Rast auf den Wiesen nieder. Im Jahre 1885 am 28. August und am 12. September einen Zug. beobachtet. Crex pratensis Bechst. Wiesenralle, hier „Wach- telkönig“, „Wachtelknecht“ genannt. Sommerbrutvogel. Man hört zur Sommerszeit in den nächstumliegenden Feldern stets mehrere Stücke knarren. Hier geht die Sage, der Wachtelkönig sei eine Wachtel, welche ein alter Junggeselle geblieben sei. Fulica atra L. Schwarzes Wasserhuhn. Herr Lehrer Michel erhielt am 18. October 1886 ein voll- ständig gesundes Exemplar, lebend, welches sich vielleicht in Folge Uebermüdung am Waldrande im Heidekraut niedergelassen hatte und mit den Händen gefangen wurde. An selbem Nachmittag wurde ein ganzer Zug derselben bemerkt. Scolopaces. Scolopax rusticola L. Waldschnepfe. Hält sich im Durchzuge hier auf; habe auch im Sommer in feuchten Waldbeständen am sogenannten „Zirkel“ im Heinersdorfer Forste Waldschnepfen angetroffen und nach Aussage eines Försters hat dort em Paar genistet. Am 28. October 1836 wurde die letzte Schnepfe gelegentlich einer Treibjagd geschossen. Gallinago scolopacina Bp. Becassine. Durchzugs- vogel. Im Frühjahre 13554 wurde am Lusdorfer Reviere ein Exemplar einem Habicht abgejagt und von Herrn Lehrer Michel präparirt. Im Herbste des Jahres 1336 wurden Becassinen auf den Lusdorfer Wiesen geschossen. Gallinago Gallinula L. kleine Sumpfschnepfe. Ein Stück wurde bei Lusdorf im Jahre 1833 geschossen, ein anderes Exemplar wurde am 13. November 1884 in Heinersdorf todt aufgefunden (wahrscheinlich erstossen) und befindet sich in der Sammlung des Herrn Lehrer Michel. Actitis hypoleucus L. Fiussuferläufer. Ein Exem- plar, welches sich im Besitze des Herın Photograph König in Neustadtl befindet, wurde vor circa 17 Jahren von diesem Herrn unweit einer hiesigen Fabrik bei Tage lebend mit den Händen gefangen. Anseres. Anser cinerus, Meyer, Graugans. Wird oft im Durchzuge beobachtet. Am 28. September 1835 machte sich ein Gänsezug bei dichtem Nebel um 9 Uhr Abends. durch lauten Gänseruf so bemerkbar, dass man den Lärm bei doppelt geschlossenen Fenstern in den Häusern hörte und die Leute aus denselben herauskamen, um zu sehen, was es gäbe; die Gänse müssen in sehr grosser Anzahl und sehr niedrig über die Stadt gezogen sein und sich gegenseitig zugerufen haben, um beisammen zu bleiben. Die Zugsrichtung ist stets dieselbe, wie jene der Störche und Krähen. Am 27. November 1336 sah ich um 2 Uhr Nachmittags eirca 20 Stück in dieser Richtung ziehen. Anas boschas L. Stockente. Durchzugsvogel. Vor einigen Jahren wurde im Herbste eine Stockente vom Lusdorfer Förster bei seinem am Waldrande stehenden Hause todt auf der Erde gefunden. Er kann sich dies nur so erklären, dass die Ente bei Mondschein das Schiefer- dach oder ein Dachfenster für Wasser ansah, auf dieses zustürzen wollte und sich erstiess. Anas querquedula L. Knäckente. Im Frühjahr 1833 wurde ein Exemplar 7 im nahen Bärnsdorf auf einem kleinen Teiche geschossen und befindet sich dasselbe in der Sammlung des Herın Lehrer Michel. Anas crecca L Krickente. Durchzugsvogel. Ein Exemplar in der Sammlung des Herrn Lehrer Michel. Fuligula cristata L. Reiherente. Ein Exemplar 2 wurde am 29. März dieses Jahres auf einem kleinen Teiche bei Rückersdorf geschossen und befindet sich im Besitze des Herrn Oscar Klin ger. Colymbidae. = Colymbus arcticus L. Polarseetaucher. Am 6. Oc- tober 1835 erhielt Herr Lehrer Michel ein Stück zum Conservieren, welches in dem circa 2 Stunden entfernten Haindorf Abends eine Fensterscheibe durchflogen hatte. Auch Dechant G. Menzel sagtin seiner bereits erwähnten „Physiographie des Isergebirees“, "über diesen "Vogel: „Der nordische Taucher (Colymbus arcticus L.) lässt sich einzeln, aber nur in sehr kalten Wintern hier sehen“. Carbo cormoranus, M. und W. Kormoranscharbe. Es wurden im Winter: 73 im nahen Raspenauer Forste 2 Stücke (bei diehtem Nebel) geschossen. Laridae. Sterna fluviatilis, Naum. Flussseeschwalbe. Im Frühjahre 1883 auf Saatfeldern bei Rückersdorf in den sogenannten Mittelbüschen angetroffen; am 4. April 1585 wurden einige Stücke im Durchzuge beobachtet. ODE — Vorläufiger Versuch einer Ornis Preussens. Von Ernst Hartert. (Fortsetzung.) 20. Buteo lagopus Brünn. Rauhfussbussard. Es liegt keine Beobachtung vor, dass der Rauhfuss in Preussen brütete, dagegen ist er vom October bis in den April ein sehr häufiger Vogel, namentlich in den frucht- baren Strichen des Samlandes. Weitaus die meisten sieht man im October und November, sowie im März. Innere grosser Wälder scheint er nicht zu lieben ; Forst- meister Hoffheinz beobachtete ihn in der Johannis- burger Haide niemals. 21. Circus aeruginosus L. Circus rufus Briss. Rohrweih. In sumpfreichen, freien Gegenden nicht selten. Die Brütezeit ist erst um die Mitte und Ende des Mai, Ja ich fand sogar im Anfang des Juni 1884 auf dem Mauersee noch leere Nester. Der schädlichste Raubvogel für Sumpf- und Wasserjagden ! Das | 22. Circus pygargus L. Circus cyaneus L. Korn- weih. Auch dieser Weih brütet in Ostpreussen und dürfte nächst dem Rohrweih die häufigste Art der Gattung sein. 23. Circus cineraceus Montagu. Wiesenweih. Auch dieser Weih brütet in Preussen, wenn auch nieht gerade häufig. Auf dem Zuge erscheint er wohl zahlreicher als der Kornweih und ungleich häufiger, als der Steppenweih. 24. Circus Swainsonii Smith. Circus pallidus Sykes. Steppenweih. Ich glaube annehmen zu dürfen, dass auch dieser Weih zuweilen in Preussen horstet. Auf der Wanderung im Herbste eine wenn auch seltene, doch bisweilen vorkommende Art. 25. Nyctea nivea Thunb. Strix nycetea L. Schnee- eule. Es dürfte selten oder nie ein Jahr vergehen, in dem sie Ostpreussen nicht besucht. In gewissen Jahren ist sie sehr zahlreich vorgekommen, in anderen nur sehr vereinzelt. „Im Jahre 1843 wurde von meinem Freunde, Rittergutsbesitzer Pieper, während der Pfingstferien auf dem einem Steinhaufen auf der Kimschener Flur im Kreise Raenit in Ostpreussen ein Schneeeulenhorst mit Biern gefunden. * (Brehm’s Thierleben.) 26. Surnia nisoria Wolf. Sperbereule. Erscheint in Ostpreussen namentlich im October. 1881 war sie gar nicht selten und hatte ich Gelegenheit, das schöne Thier selbst zu beobachten und zu jagen und mehrere im frischen Zustande zu untersuchen. Früher hat sie in den Birken-, Eschen- und Ellernbeständen des Nordostens regelmässig gehorstet, seitdem aber die uralten Aspen und andere Bäume mehr und mehr abgeholzt wurden und moderne, „rationelle* Forstwirthschaft eingeführt worden ist, wird sie selten und horstet wenig oder gar nicht mehr dort. In den russischen Ostseeprovinzen ist sie häufiger. Nach Loewis (zoolog. Garten 24, p. 113 befinden sich in Dorpat zwei Bier aus Livland, nach Russow in allen Jahreszeiten erlest. 27. Glaueidium passerinum L. Sperlingseule. Unter allen Umständen sehr selten, wenn auch anzunehmen ist, dass sie ihrer versteckten Lebensweise halber oft über- sehen wird. Sie hat früher im den höhlenreichen alten Espenbeständen zahlreicher gebrütet, als jetzt. Jetzt nistet sie in gemischten Laubwäldern, Baumgärten, scheint aber reinen Nadelwald nicht zu bewohnen. Ein echter Stan d- vogel. 23. Athene noctua Retz. Steinkäuzchen. häufige Erscheinung. Dicht bei Königsberg klemen Bach m einem Erdloche brütend Standvogel. 29. Nyctale Tengmalmi Gm. Str. dasypus Bechst. Rauhfusskauz. Wird gewöhnlich zufällig bei der Suche nach Waldschnepfen und im kahlen Winterwald ge- en Sein Brüten ist noch nicht nachgewiesen, "da r jedoch Standvogel zu sein scheint, ist kaum daran zu zweifeln, zumal er auch in Livland brütet. 30. Syrnium Lapponicum Retz. Ulula barbata Pall. Strix einerea Gm. Bartkauz. Diese schöne Eule, welche ungefähr unter 58” 15° in Livland die Süderenze ihrer Verbreitung als ständiger Brutvogel erreicht, “wurde 1832 im Regierungsbezirk Gumbinnen und nach sogar mehrfach in dieser Gegend erlest. Ein aus West- preussen stammendes Exemplar befindet sich im Berliner Museum. 31. Syrnium uralense Pall. Uraleule. Diese grosse und schöne Eule ist ohne Zweifel einer der seltensten und interessantesten Brutvögel Östpreussens. In früheren Jahren kamen viele Uraleulen durch den Pastor Löffler in Gerdauen in alle grösseren Sammlungen. Sie müssen damals in jener Gegend sehr häufig gewesen sein, sind aber jetzt aus vielen Revieren, in denen sie früher gelebt haben mögen, infolge der Nutzbarmachung der alten Wälder mit hohlen Bäumen ohne Zahl ge- wichen und in anderen seltener geworden. Später glüe kte es dann dem königlichen Oberförster Walekhoff ein Gelege dieser Eule zu erbeuten, welches sich in der forstakademischen Sammlung zu Eberswalde befindet. Als mir auf Jagden erlegte Exemplare in die Hände kamen, wurde ich begierig, Näheres über diese Eule zu erfahren, doch gelang es mir anfangs nicht, weil ich sie in den ausgedehnten W aldgebieten und an den Seen des Süd- ostens suchte, ihr Vorkommen aber auf einige gemischte Eine nicht an einem gefunden. Naumann 131 und Laubholz-Wälder des Nordostens beschränkt ist. Erst 1884 konnte ich mit dem trefflichen Alex. Schmidt zusammen diesen Vogel beobachten und eigenhändig ihr Ei für meine Sammlung ausnehmen. Schon 1884 be- richtete ich in diesen Mittheilungen ausführlich über meine ersten Beobachtungen und habe nachher noch mit Hilfe von Schmidt und Anderen Näheres feststellen können. Wenn nicht Nahrungsmangel eintritt. ist die Ural- eule ausgesprochener Standvogel. Sie brütet in ver- lassenen Raubvogelhorsten und grossen Espenlöchern. Die Legezeit ist Ende März und April. Russow zweifelt, dass sie in Baumhöhlungen brüte, und führt an, dass unter den vielen ihm zur Brutzeit aus Esth-, Liv- und Curland in die Hände gekommenen Uraleulenweibchen keine mit ,abgestossenen Schwanzfedern gewesen sei: das liegt aber daran, dass sie derart auf den Eiern sitzen, dass der Schwanz zum Loche heraussieht und nicht selten, vom Winde leise bewegt, ihren Brutplatz verräth. ‚Jedenfalls dürfte diese noch heute vorkommende Nistart | die ursprüngliche sein und nur aus Mangel an grossen , Baumhöhlen jetzt das Brüten auf Bussardnestern häufiger | vorkommen. Auffallend genug ist es, dass Ritter von Tschusi und andere Beobachter eines dem Meckern einer Ziege ähnlichen Lautes erwähnen, wonach der Vogel sogar den sonderbaren Namen „Habergeis“ erhalten haben sollte, während die Stimmen in der That ganz anderer Art sind. Schon Walckhoff bezeichnete die Stimmen des Männchens als den Lauten uhuhu vergleichbar. Ich übersetzte den Ruf mit whumb, whumb — whumb und Schmidt vergleicht sie sehr richtig mit dem fern- her im Walde erklingenden, dumpfen, abgebrochenen Bellen eines sehr grossen Hundes. Schmidt und ich heobachteten, dass diese Stimme, die des Männchens, ausserordentlich weit vernehmbar, die des Weibchens aber, ein kurzer, rauh kreischender, hässlicher Ton, mit dem eines Reihers vergleichbar, nur auf ganz kurze Ent- fernung zu hören ist. Der Flügelschlag ist ein ausser- ordentlich sanfter, unhörbarer. 32. Syrnium aluco L. Waldkauz. Ohne Zweifel die häufigste Bruteule Preussens. Die bekannte vostrothe Varietät häufig. Eier schon im März. Standvogel. 33. Bubo maximus Sibb. Bubo ignavus, bubo L. Uhu. Nicht selten. In einigen Forsten des Nord- ostens noch geradezu häufig zu nennen, während er in den grossen Kiefernhaiden des Südostens meist gar nicht | vorkommt. Br legt bei uns entweder in verlassene Horste Strix | oder auf den flachen Erdboden. Eier findet man von | Mitte März bis Ende April. 34. Otus vulgaris Flem. Otus sylvestris Brehm. | Strix otus L. Waldohreule. In kleinen Feldhölzern nistend, aber viel häufiger noch auf dem Zuge anzutreffen. 35. Otus brachyotus Gm. Sumpfeule. Erscheint zur Zugzeit, namentlich im October oft in erstaunlicher Menge auf freiem, offenem Terrain, wie auf den be- wachsenen Dünen, und richtet unter den Mäusen grosse Niederlagen an. Ich fand ihre Bier einmal im Mai 1881 und schoss sie am 24. Mai 1884, doch scheint ihr Brüten in Preussen immerhin selten, vielleicht in mäuse- reichen Jahren öfter, stattzufinden. 36. Strix flammea L. Schleiereule. Keine Selten- heit. Ich habe noch im November Junge erhalten, was ja schon öfters beobachtet wurde. In den russischen Östseeprovinzen gar nicht oder nur sehr vereinzelt vor- kommend. (Fortsetzung folgt.) ETAGE Die Vögel von Kamtschatka. | Exeerpt aus: The Cruise of the Marchesa to Kamtschatka and New Guimea, By F.H.H. Guillemard. London 1886. Colymbus holbaelli, Reinh. Colymbus auritus, Linn. Urimator adamsi, Gray. Ü areticus, Linn. A lumme, Gunn. Uria lomvia arra, Pall. „ troile californica, Bryant. Cepphus columba, Pall. r carbo, Pall. Brachyr amphus marmoratus, Gm. kittlitzi, Brandt. n Synthliboramphus antiguus, Fa. Simorhynchus pygmaeus, Gm. ; cristatellus, Pall. Ä pusillus, Pall. Cerorhinca monocerata, Pall. Cyelorhynchus psittaculus, Pall. Lunda eivrhata, Pall. Fratercula corniculata, Naum. Larus glaucescens, Naum. „ glaucus, Brünn. „ schistisagus, Stejn. „ cachinnans, Pall. „ kamtschatchensis, Bp. „ eanus, Linn. ridibundus, Linn. tıidactyla pollicaris, Stejn. brevirostris, Bruch. Gavia alba, Gunn. Sterna camtschatica, Pall. N paradisaea, Brünn. Stercorarius parasiticus, Linn. 5; longicaudus, Vieill. pomarinns, Lim. Diomodea albatrus, Pall, Fulmarus glacialis, Stejn. Puffinus tenuirostris, Temm. Oceanodroma leucorhoa. Vieill. ä furcata, Gm. Haematopus osculans, Swinh. Arenaria interpres, Linn. Charadrius squatarola, Linn. a dominieus fulvus, Gm. Eeialitis mongolica, Pall. Gallinago gallinago, Linn. 5 hyemalis, Ewens. Arquatella couesi, Ridew. Actodromus acuminatus, Horsf. N damacensis, Horsf. S ruficollis, Pall. temmincki, Ben | Pelidna alpina pacifica, Coues. Calidris arenaria, Linn. Limosa lapponica baueri, Naum. a aegocephala melanuroides, G. Pseudototanus guttifer, Nordm. Totanus nebularius, Gunn. „ ater, Sander. | glareola, Linn. Pav oncella pugnax, Linn. Actitus hypoleucus, Linn. Terekia ceinerea, Güld. 7 Rissa Mitgetheilt von Baron H. v. Rosenberg. Heteractitis incanus, Gm. ” brevipes, Vieill. Numenius cyoanopus, Vieill. phaeopus variegatus, Scop. Phaleropus lobatus, Linn. Crymophilus fulicarius, Linn. Grus. orientalis, Blyth. Anser segetum middendorffi, Sal 5 albifrons gambel, Hartl. Chen. hyperboreus, Pall. Branta, canadensis, Rich. „ nigricans, Lawr. Cygnopsis cygnoides, Pall. Olor eygnus, Linn. „ columbianus, Ord. Anas boschas, Linn. Chaulelasmus streperus, Linn. Dafila acuta, Linn. Nettion erecca, Linn. Querquedula querquedula, Linn. Eunetta falcata, Georgi. e formosa, Georgi. Mareca penelope, Linn. „ americana, Gm. Spatula elypeata, Linn. Aythya marila, Linn. „ fuligula, Linn. Clangula elangula, Linn. Charitonetta albeola, Linn. Histrionicus histrioniceus, Linn. Harelda hyemalis, Linn., Eniconetta stelleri, Pall. Somateria V. nigra, Gray. 5 spectabilis. Linn. Oidemia americana, Sw. and Rich. s deglandi, Bp. Merganser merganser, Linn. = serrator, Linn. 2 albellus. Linn. Phalacrocorax perspicillatus, Pall. S urile, Gm. © pelagicus, Pall. Urogallus parvivostris, Kittl. Lagopus lagopus, Linn. % mutus, Montin. . ridowayi, Stejn. Falco rusticolus, Linn. „ ıislandus, Brünn. „ pealei, hidow. „ peregrinus, Tunst. subbuteo, Linn. Astur candidissimus, Dybow. Accipiter nisus, Linn. Archibuteo lagopus, Brünn. ı Aquila chrysaötos, Linn. , Haliaetus leucocephalus. Linn. x hypoleucus, Ridgw. : albieilla, Linn. Thalassoaetus pelagicus, Pall. Pantion haliaetus, Linn. Asio accipitrimus, Pall. Nietea nietea, Linn. RICH | Pinicola enucleator, Surmia ulula, Linn. Cuculus canorus,. Heine. Cuculus peninsula, Stejn. Dryobates purus, Stejn. R immaculatus, Stejn, Pieoides albidior, Stejn. Micropus pacificus. Lath. Alauda hlakistoni, Stejn. Nucifraga caryocatactes, Linn. Öorvus corax, Linn. „ beringianus, Dybow. 5 corone, Less. Pica camtschatica, Stejn. Hypocentor aureotus, Pall. H rustieus. Pall. „ . varıabilis, Temm. and Schl. Emberiza schoeniclus, Linn. Plectrophenax nivalis, Linn. Calearius lapponicus, Linn. Acanthis linaria, Linn. ; „ holbaelli, Brehm. »„ hornemanni, Coues. Leucosticte brunneonucha, Brandt. griseonucha, Brandt. Frineilla montifringilla, Linn. Chloris kawarahiba, Temm. and Schl. Coccothraustes coccothraustes Linn. , Pyrrhula pyrrhula, Taczan. Carpodacus erythrinus, Linn. Linn. Loxia sp? Clivieola riparia, an Chelidon tytleri, Jerdon. 2 kamtschatica, Dybow. Ampelis garrulus, Linn. Lanius eristatus, Linn. „ Sibirieus, Bogdon. Butalis sibiwica, Gm. Erythrosterna albieilla, Pall. Anthus gustavi, Swinh. » japonicus, Temm. and Schl. cervinus. Pall. Pipastes maculatus, Hodgs. Bydytes flavus leucostriatus, Hom. Motacilla melanope, Pall. R ocularis, Swinh. lugens, Kittl. Troglodytes pallescens, Ridew. Parus ater, Linn. „ kamtschatkensis, Bv. Rgithalus caudatus, Linn. Sitta albifrons. Taczan. ) Acrocephalus ochotensis, Midd. Locustella hendersoni, Cass. Phyllopneustes borealis, Blas. 5 xanthodryas, Swinh. 4 2 homeyeni, Dybow. Turdus eunomus, Temm. & obscurus. Gm. Janthia cyanura, Pall. Cyanecula suecica. Linn. Melodes calliope, Pall. N 153 0) Die Verbreitung der Tauben (Columbae) in Böhmen. Von M. Dr. Wladislaw Schier. Columba palumbus kommt nach Böhmen im März | und zieht im October fort; nistet in allen grösseren Laub- und Nadelwäldern, wie im Gebirge, so auch in der Ebene; wird in Wäldern und auf dem Felde bei Gelegenheit geschossen. Columba oenas erscheint und zieht auch um die- selbe Zeit wie palumbus wieder fort; nistet überall in solchen Wäldern, wo mehrere alte hohle Bäume sind. Wird wie die vorige verfolgt. Turtur auritus kommt im Monate April an und zieht im September wieder weg; ist mehr verbreitet und SRIGE> bekannt als die vorigen, weil sie sich auch in Hainen, Fasanerien, Parkanlagen und Lustgärten in der Nähe der Ortschaften aufhält und auch geschont wird.*) *) Bereits in unserem Besitze sind die zu successiver Publi- cation gelangenden nachfolgenden Abhandlungen desselben Autors: „Die Verbreitung der Diekschnäbler in Böhmen“, „Die Verbrei- tung der schnepfenartigen Vögel in Böhmen“. „Die Verbreitung der mövenartigen Vögel in Böhmen“, „Die Verbreitung der Stelzenvögel in Böhmen“, „Die Verbreitung der Taucher in Böhmen“. Die Redaction. Ein Sperberhorst (Aceipiter nisus) in Brentenmais bei Pressbaum. Von Franz Vergangenen Winter trieb im Brentenmaiser Thal | ein Sperberpaar sein Unwesen und räumte unter den kleinen Vögeln furchtbar auf. So stiessen diese Räuber wiederholt auf eine Vogel- schaar, die sich an einem Futterplatze im Garten ver- sammelte und haben Amseln, Finken oder Kohlmeisen selbst in Gegenwart von Leuten weggeholt. Als ich aber nun den Platz in ein dichtes Gesträuch verlegte, damit die kleinen Wintergäste einigermassen gedeckt wären, hörte ich nichts mehr von den Ueber- fällen der Sperber und freute mich der Meinung, dieselben hätten sich verflogen oder wären abgeschossen worden. Als ich im Frühjahr wieder nach Brentenmais kam, erzählte mir ein am Waldsaum arbeitender Mann, es sei das hier einzige im Thaie in einem hohlen Apfelbaum nistende Staarpaar vom Falken gefangen worden. Nun wurde mir klar, dass die Sperber sich noch hier befinden und sich des Lebens freuten. Ich gab des- halb verschiedenen Leuten den Auftrag, im Falle sie einen Horst fänden, es mir zu berichten. Lange Zeit verstrich; endlich am 28. Juni kam ein Mann und meldete, er habe nahe am Waldsaume ein Falkennest auf einer hohen Tanne gefunden; beim Be- — RIO — Literar The Cruise of the Marchesa to Kamtschatka & New Guinea, By F. H. H. Guillemard. London. John Murray, Albemarlestreet 1886, so lautet der Titel eines reizend geschriebenen Buches. dessen Inhalt nicht nur dem Fachmanne, sondern auch jedem gebildeten Leser eine Fülle des Wissenswerthen und Neuem bietet. Zumal der Ornithologe findet darin einen Schatz von Beobachtungen von hohem Werth. Der gelehrte Ver- fasser hat nicht nur gut gesehen, sondern auch das Gesehene gut beschrieben und zwar in solcher Weise, dass wir die Ueberzeugung aussprechen dürfen, Niemand werde das schöne Buch unbefriedigt aus den Händen legen. Ein Dutzend Karten und anderthalb hundert Holz- | schnitte gereichen ihm zu einer wahren Zierde. Letztere, theils Voll-, theils Textbilder, gehören zu dem Schönsten, was die Holzschnittkunst bis heute geliefert. Sie stellen vor: Typen der Bewohner, Landschaften, Etnographische Gegenstände und Thierbilder (worunter 16 prächtige —— 1% Schmidt. steigen derselben sei der alte Vogel ihm wiederholt über’s Gesicht geflogen, so dass er mit der Hand um sich schlagen musste, sich des Angnifl’s zu erwehren. Sofort traf ich das Nöthige, den Räubern einen Besuch zu machen. Die herrschende glühende Mittags- hitze liess mich vermuthen, dass die Alten sich nicht weit vom Horste befinden. Schon von Weitem hatte uns das Weibchen erblickt, und seine Anwesenheit durch das bekannte Geschrei verrathen. Unterm Baume angelangt, stiess selbes oft nach uns herab nahe am Gesicht vorbei, so dass wir die Augen zudrückten, meinem Begleiter übrigens der Hut durch den Anprall herabgeschleudert wurde. Endlich kam ein günstiger Moment, den ich benützte, ein Schuss und das Weibchen fiel herab. Lange Zeit noch wartete ich auf das abwesende Männchen, es kam jedoch nicht zurück, so liess ich die Jungen herabholen, fünf an der Zahl, im Dunenkleide; zwei davon, stark entwickelt, versuchten auch schon von den Fängen Gebrauch zu machen. Noch bemerke ich, dass unterm Baume zahlreich Federn von gerupften Drosseln, Meisen, Finken ete. verstreut herumlagen. isches. Vogelporträts), vollkommen naturgetreu aufgenommen, ohne jegliche verschönernde Zuthat wiedergegeben, ein Ausspruch, zu welchem wir volle Berechtigung haben, da uns der grösste Theil der besuchten Localitäten aus eigener Anschauung bekannt ist. Als Anhang sind dem Werke beigefügt Listen der während der Reise gesammelten Vögel, Schmetterlinge und Conchylien, weiter 3 Wörterverzeichnisse nebst zwei statistischen Tabellen. Möge das herrliche Buoh bald einen Uebersetzer in’s Deutsche und einen Verleger finden; zweifelsohne würden beide ihre Rechnung finden. In Erwartung, dass dies geschehe, wollen wir in den Spalten unseres Blattes die erwähnten Vosellisten im Voraus mittheilen, und gedenken damit in der nächstfolgenden Nummer den Anfang zu machen. 's Gravenhage, Juli 1837. Baron H. von Rosenberg. NDR ur 134 Not In Ergänzung der von Herın A. Bar. Kotz in unseren Mittheilungen (Nr. 2) veröffentlichten Abhandlung „Ueber Turdus pilaris im Böhmerwalde“ erhalten wir vom Autor die nachfolgende Notiz: Für das Nisten der Wachholderdrossel im Böhmer- walde einen greifbaren Beweis beizubringen, ist mir zur grössten Freude gelungen, indem ich am 22. Mai d. J. ein Turdus pilaris-Nest nebst Gelege von 6 Eiern von meinem Förster eingesandt erhielt. Dieses Gelege wurde in dem in meinem Artikel geschilderten Reviere nebst. einem zweiten Neste auf dem untersten ziemlich starken Aste einer Kiefer, etwa 4 m hoch, vorgefunden. Ich übersandte das Nest an Herın Othmar Reiser junior, in dessen Verhinderung Herr H. Fournes die Präparation der sehr stark bebrüteten Eier unternahm. Ein Ei kam bereits zerschlagen in meine Hände, ein zweites platzte nach der Bohrung, die ührigen will der Herr Präparator durch Einführung von Mehlwürmern für ihren Zweck erhalten. Schliesslich sei erwähnt, dass heuer dieser Vogel auffällig spärlicher zur Brutzeit erschien, als in den vorhergegangenen Jahren. A. Baron Kotz, Aus anderen Vereinen. Von der ietzten Geflügel-Ausstellung in Marburg a.Dr. Am zweiten Ausstellungstage beendeten die drei Preisrichter- collesien ihr schwieriges Werk. Die ungemein reichhaltige Aus- stellung von Hühnern, Enten, Gänsen, Truthühnern, Zier- und Mastgeflügel wurde von den Herren Dr. Stefan Freiherrn von Washington als Obmann, Anton Stibler als Schriftführer und Raimund Pichler einer gründlichen Prüfung und Beurthei- lung unterzogen. Zuerkannt wurden für Langshans die silberne Staatspreismedaille Herrn Jacob Helfer in Wien, die silberne Medaille der steierm. Landwirthschaft-Gesellschaft Herın Theodor Deutsch. Einen zweiten Preis erhielt Herr Josef Laufer in Zwettendorf bei Marburg, einen dritten Preis Herr Ferdinand Liergin Graz und einen vierten Preis Herr Franz Schosteritsch in Marburg. Einen weiteren vierten Preis für glattbeinige Langs- hans erhielt Hew Meisezahl m Fünfkirchen und für weisse Langshans Herr Baron Villa-Secca in Wien einen zweiten Preis. In der Classe der Plymouth-Rocks erhielten die Herren Theodor Deutsch in Marburg einen Ehrenpreis als ersten und Adolf Zwetler ebenda eimen zweiten Preis. Herr Josef Wazek in Pössnitz einen vierten Preis. Für gelbe Cochins erhielt Frau Fürstin Teck in Reinthal bei Graz den ersten, Herr Franz Schosteritsch den zweiten, Frau Celeste Frank den dritten und Herr Josef Waener in Graz den vierten Preis. Für andersfärbige Cochins wurde der Frau CelesteFrank ein zweiter und der Frau Therese Zeitlinger m Spital am Pyhrn ein dritter Preis zuerkannt. Für helle Brahmas erhielt Herr Franz Straschillin Marburg einen zweiten und Herr Gustav Pirchan für dunkle Brahmas einen dritten Preis. Vierte Preise wurden den Herren Josef Wagner in Graz für dunkle und Rudolf Thiele in Weipert in Deutsch-Böhmen für helle Brahmas ertheilt. Für Dorkings erhielt Herr Anton Blumauer in Tobelbad die silberne Gesellschafts- medaille als ersten Preis, Herr Franz Girstmayr einen zweiten und Herr Eduard Leyrer einen vierten Preis. Aus der Classe der Houdans wurde 2ine schöne Sammlung des Herrn Josef Nagel in Graz mit der silbernen Vereinsmedaille prämürt. Herrn Josef Fürst in Pettau wurde ein dritter Preis für zwei Houdan- stämme ertheilt. Für LaFleche erhielt Herr A. Lochmann nm Nixdorf in Böhmen einen vierten und für- Creve-coeur Herr Meisezahlin Fünfkirchen einen ersten Preis. Die Paduaner der Frau Therese Zeitlinger (Spital am Pyhın in Ob.-Oest.) erhielten den ersten und dritten Preis. Für Holländer erhielt Herr Wenzel Zapp zu Weipert in D.B. einen zweiten und Herr Ferd. Schriebl in Marburg einen vierten Preis. Sumatras des Herrn Gottlob Huhle zu Pulsnitz in Sachsen wurden mit dem ersten, jene vom Gute Rothwein mit dem zweiten, die des Baron Villa Secca (Wien) als Neuheit mit dem dritten und ein weiterer Stamm des Herrn Gottlob Huhle (Nr. 94) mit dem vierten Preise ausgezeichnet. Für Yokohama erhielt Herr Vincenz Müller zu Weipert in Böhmen einen zweiten, Herr Josef Robitsch für Malayen einen vierten und Herr Franz Schosteritsch für | Spanier einen zweiten Preis. Von Hamburgern erhielten die hennen- federigen Silbersprenkel des Herrn Ed. Müller zu Weipert den zweiten und die Silberlack desselben Ausstellers den dritten Preis Frau Celeste Frank wurde für goldhalsige Zwergkämpfer mit einem dritten Preise ausgezeichnet. Das Gut Rothwein erhielt für Silberbantams einen vierten und Herr Ferdinand Schriebl für schwarze Bantams einen dritten Preis. Zur Gruppe der Landhühner wurde dem Herın Franz Rasche zu Pihl m Böhmen für seine Bestrebungen zur Hebung der böhmischen Landesgeflügelzucht ein Anerkennungsdiplom und dem Henn Arthur Zecha in Gross- Becskerek für schwarze Siebenbürger Nackthälse ein dritter Preis zuerkannt. Letztgenannter Aussteller erhielt auch für seine ge- haubten Nackthälse einen vierten und Herr Jakob Helfer in Wien für Wyandottes einen zweiten Preis. Je einen Ehrenpreis erhielten die Kreuzungen zwischen Langshans und Plymouth-Rocks des Herrn Ignaz Drosg in Marburg und die der Brahmas mit reb- huhnfarbigen Cochins des Herm Josef Wagner in Graz. Vierte Ehrenpreise erhielten die Kreuzungen von Langshans mit Plymouth- Rocks des Herrn Stationschefs Franz in Pöltschach und die von Dorkings mit Houdans des Herım Josef Wazek in Pössnitz. In der Abtheilung der Enten wurde dem Herm Baron Villa- Secca im Wien die silberne Medaille der Landwirthschafts-Gesell- schaft für zwei Paar Peckings als erster Preis zuerkannt. Für Peckings erhielten noch Frau Celeste Frank in Marburg den zweiten und Herr Dr. Othmar Reiser den dritten, sowie Frau Anna Frangesch in Unter-Pulsgau und Herr Franz Christ- may er in Marburg. den vierten Preis. Für. Aylesbury-Enten erhielt Fräulein Antonie Konrad in Lembach einen vierten und für Rouen-Enten das Gut Rothwein einen vierten Preis. Schopf- Enten des Herın Straff in Kranichsfeld wurden mit eimem zweiten, Labradors des Herrn Jacob Helfer (Wien), ferner die Bisamenten sammt Jungen, welche Herr Alb. Behrens (Marburg) ausstellte und die isabellfarbigen Landenten des Herrn Josef Jeglitsch in Kranichsfeld mit je einem vierten Preise ausge- zeichnet. In der Abtheilung der Gänse wurden die schönen Locken- gänse des Herm Adolf Zwetler mit der broncenen Staats- medaille als erstem Preise prämirt. Herr Josef Hertl in Nixdorf (Böhmen) erhielt für Toulouser den zweiten, das Gut Rothwein für Emdener den dritten und Frau Anna Frangesch in Unter- Pulsgau für Lombarden, sowie Herr Arthur Zecha für seine ungarischen Landgänse je einen vierten Preis. Das Gut Roth- wein erhielt ferner für weisse und broncefarbige Truthühner einen dritten Preis. Für Perlhühner erhielt Herr R. Thiele in Weipert in B. einen ersten, Herr Guido Findeis im Wien den zweiten und Herr Arthur Zecha für silbergraue Perlhühner den dritten Preis. Vierten Preis erhielt Herr Joh. Baumann in Windenau sowohl für ein Paar Schwäne, als für seine blauen Pfauen. Für todtes Mastgeflügel erhielt Herr Josef Robitsch die broncene Vereinsmedaille. Ausser Preisbewerbung haben in den vorstehenden Classen und Collectionen die Herren Gustav Scherbaum, Raimund Pichler und Anton Stibler aus- gestellt. Ueber die Abtheilung der Tauben fungirten die Herren Gustav Scherbaum, Arthur Zecha und H. Lenk (Obmann) als Preis- richter und erkannten dieselben folgende Preise zu: Für Farben- tauben erhielt Herr Ed. Schwab in Weipert den ersten und zweiten, Herr Gahlert den dritten Preis. In der Classe der Locken- und Trommeltauben wurde der zweite Preis Herın Michael Völkl in Linz, die broncene Vereinsmedaille Herın Schriebl in Mar- burg und ein dritter Preis Herın Riehter in Nixdorf ertheilt. Die silberne Medaille der Landwirthschafts-Gesellschaft erhielt Herr Forthin in Graz für seine sub 260 ausgestellten Florentiner, während Herr Schriebl für seine Objecte aus dieser Classe die broncene Medaille derselben Gesellschaft erhielt. Für weisse und blaue Maltesertauben erhielt Herr K. Schick in Rudolfsheim bei Wien den ersten Preis, bestehend in einer silbernen Staatsmedaille, Herr Ferd. Eder in Wien die silberne Vereinsmedaille als weiteren ersten Preis, Herr Götzendorfer in Wien erhielt den zweiten, Herr Völkl in Linz und Herr Kurz in Wien wurden mit dritten a u rk andersfärbige Malteser wurde Herr Preisen ausgezeichnet. Für Grauer in Wiener-Neudorf mit der broncenen Staatsmedaille, Herr Schick in Rudolfsheim mit einem zweiten Preise und Herr Götzen- dorfer in Wien mit einem dritten Preise und 1 Dukaten als Ehren- preis prämürt. Die Hühnerschecken des Heırn J. Richter in Rudolfsheim wurden mit der silbernen und die des Herın Götzendorfer in ‘Wien mit der broncenen Medaille der Landwirthsehaftsgesellschaft bedacht. Der letztere Aussteller erhielt in dieser Gruppe ausserdem einen zweiten Preis und Herr Grauer in Wiener-Neudorf einen dritten Preis. Die silberne Vereinsmedaille wurde dem Herrn Baron Villa Sececa in Wien für seine Pfauentauben, die broncene Frau Celeste Frank in Marburg für ihre einfärbigen Perückentauben zuerkannt. Für seine Objeete der letzteren Classe erhielt Herr J. Richter in Rudolfsheim einen dritten Preis. Für gezeichnete Perückentauben erhielt Herr V. Textoris Nyiresyhäza den ersten, Herr J. Kurz in Rudolfsheim den zweiten und Herr Baron Villa-Secca den dritten Preis. Die deutschen, fahlschildigen Mövchen des Herm N. Wolter m Königsberg (Ostpreussen) erhielten die broncene Vereinsmedaille. Für andere Arten von Mövchen wurde die silberne Vereinsmedaille Herın J. Helfer, je eine broncene den Herren F. Leischner (Mährisch- Schönberg) und Franz Hanner in Graz (für italienische blau gehämmerte Pudermöychen) zuerkannt. Mit einem dritten Preise wurde Frau Celeste Frank in Marburg ausgezeichnet. Die Indianertauben des Herın J. Kurz in Rudolfsheim erhielten einen dritten Preis, während Herr @. Reissner in Wien für seine schwarzen Carriers den ersten Preis und Herr Stibler für Ob- jecete derselben Classe die broncene Vereinsmedaille und einen dritten Preis erhielt. Die verschiedenfarbigen Römer, welche Herr G. Reissner in Wien ausstellte, wurden mit der silbernen Vereinsmedaille aus- gezeichnet. Brünner Kröpfer des Herın Dwelly in Meidling erhielten die silberne Vereinsmedaille und solche des Herrn J. Richter in Rudolfsheim den ersten Preis. Für diverse Kröpfer wurde Herr G. Reissner in Wien mit einem ersten und einem zweiten, Herr Carl Pachner in Marburg und Herr Carl Leiter in Wien mit je einer broncenen Vereinsmedaille, die Herren titter in Marburg, Frass im Radkersburg und A. Wachner inStrass- aber: wurden mit dritten: Preisen ausgezeichnet. Für kurz- schnäblige Tümmler erhielt Herr F. Eder in Wien den ersten Preis, Herr K. Grauer in Wiener-Neudorf den zweiten und dritten, Herr F. Eder in Wien einen weiteren dritten Preis. Die deutschen und englischen Tümmler der Herren Völkl, Grauer und Wolter wurden durch dritte Preise ausgezeichnet. Für mittel- und langschnäblige Tümmler erhielt Herr 6. Grauer einen zweiten, Herr J Helfer einen dritten, Herr E. Wildbacher in Graz zwei dritte, und Herr G. Reissner ebenfalls einen dritten Preis. Brieftauben der Herren J. Helfer, Meisezahl (Fünfkirchen) und Kienast (Wöllersdorf) erhielten dritte Preise. Zur Olasse der diversen Tauben gehörige Ausstellungs- objecte des Herm Helfer wurden mit der broncenen Staatsme- daille, des Herım J. Götzen dorfer mitdersilbernen Vereinsmedaille ausgezeichnet. Der letztere Aussteller erhielt ausserdem einen zweiten Preis und die Herren J. Helfer und E. Schwab in Weipert wurden mit dritten Preisen ausgezeichnet. Ausserdem sprach das Directorium dem Herrn A. Ze cha für seine ausserhalb der Preisbewerbung gestellte ausserordentliche Beschiekung der Ausstellung den Dank aus. Ein drittes Preisrichter- Collegium, Dentehend aus den Herren Prof. Dr. Mojsisovies, Dr. Stefan Frh. v. Washington und Alfred Haffner, Delegirter des Wi {ner ornithologischen Vereines, urtheilte über lebende und naturalisirte Vögel, Präparate, literarische und artistische Erscheinungen, Futterproben, Käfige, Geräthschaften u. s. w. Es erhielten die silberne Staatsmedaille als höchsten Preis Herr Raimund Pichler in Marburg für seine werthvolle, mehrere grosse Seltenheiten enthaltende Sammlung ausgestopfter Vögel, und die silberne Vereinsmedaille Herr A. Seitz für seine Exoten in der Vogelstube und für den Grau- papagei. Weiters erhielten silberne Vereinsmedaillen die Herren iınst Reiser und Gustav Scherbaum; ersterer für seine Sammlung ausgestopfter Vögel aus Marburgs Umgebung, letzterer für seinen elektrischen Brieftauben- -Einflugs-Apparat samınt Zeit- anzeiger. Endlich wurden die 24 Harzer Kanarien des Herm Beltkiewicz in Wien mit der‘ silbernen Vereinsmedaille bedacht. Broncene Vereinsmedaillen erhielten Herr A. Stibler für seine Sammlung von Singvögeln, Herr Theodor Kaltenbrunner für seine Zusammenstellung der gesammten, modernen Literatur TRENNEN ER IR EA MR 135 auf dem Gebiete der Geflügel- und Taubenzucht, der Vogelkunde und Vogelpflege, Herr Ludwig Endemann in Graz für ausge- stellte Käfige, dann der Brutapparat des Herrn Jacob Mar ko- vitsch und endlich Herr Johann Sadnikar in Graz für seine Aquarien. Je einen Geldpreis in. Gold erhielt Herr Ferdinand Kostjak in Marburg für eine zerlegbare Vogelvoliere und ein Sortiment Drahtgeflecht und Herr A. Stibler für einen weissen Mönch (Albinos) "und eine Nachtigall. Silbergeldpreise erhielten die Herren Raimund Pichler und Gustav Scherbaum. Ersterer für seinen bosnischen Fahlgeier und letzterer für sein Steinadler- pärchen. Beide genannte Herren erhielten ausserdem für ihre aus- gestellten lebenden Raubvögel die lobende Anerkennung. Diese wurde auch für die, von Herm Tsche ligi erlegten Vögel aus- gesprochen, sowie dieselbe auch las Arthur Zecha für seine Gesanımtleistungen zu Theil wurde. Lobend anerkannt wurden ferner die Eierprüfer des Herrn Ad. Heck in Breslau, sowie die Schutz-Stangenträger für Hühner- häuser, welche Herr Haunstrup aus Kopenhagen vorführte. Die ehrenvolle Anerkennung wurde endlich ausgesprochen für die, unter Hohlgläsern ausgestellten Vogelpräparate des Herın Mal- kowsky zu München - Gladbach in den Rheinlanden, dann dem Herım Kleindienst in Marburg für Kalanderlerchen und Stein- röthel, dem Herm Roman Ragg in Marburg für exotische Vögel, dem Herrn Guido Findeis in Wien für diverse V ogelskelette, dem Herrn W. König sowohl für die ausgestellten Jard- und Schützenmedaillen, als für die Geflügelmedicamente, dann dem Herın Twietmeyer in Leipzig für "ausgestellte Literatur. dem Herm Holasek für verschiedene Futterproben und endlich Herrn Josef Robitsch (Marburg) für seine Sammlung roher Schmuck- federn. Die Gesammtjury hat ausserdem den Herren Anton Stibler, GustavScherbaum, Raimund Pichler und Theodor Deutsch für ihre erspriesslichen Bemühungen und ihre aufopfernde Thätig- keit, welche das volle Gelingen der ersten internationalen Geflügel- ausstellung in Marburg sicherten. die ehrenvolle Anerkennung ausgesprochen. Die P. T. Herren Mitglieder, welche mit ihrem Jahresbeitrag noch im Rückstande sind, werden ge- beten, den Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 1887 an den Vereins-Cassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, |., Bauern- markt Nr. II einzusenden. Correspondenz der Redaction. Indem wir uns erlauben, den sehr geehrten Mitgliedern zur Mittheilung zu bringen, dass der Verein durch die Erg des Herrn ersten Secretärs, Aurel Kermenil. zum Xechnungsratii am k. k. ıts-Gestüte in Radautz leider wieder eine sehr tüchtige Arbeitskraft verloren Be werden die alken ersucht, alle für das Seeretariat bestimmten Br und Sendungen e Redaction d. Bl. adressiren zu wollen. — Herrn St. Ch.v. Ch....... a, Güns. Die Karte ist uns wegen unrichtiger Adresse erst dieser Tage zugegangen; wir bitten daher, die Verspätung dieser Sendung zu entschuldigen. — Herrn Baronv. R.. g, 's Gravenhage. Wir bestätigen mit bestem Dank den Empfang der Aufsätze: Vögel von den Sulu- Inseln; Vögel von Nord-Borneo ; Vögel von Sumbawa, Celebes und den Molukken ; Vögel von Neu-Guinea und den umliegenden Inseln. — Herrn Dr.K.L..y, Berlin. Bei der Versendung von etwa 20 Exemplaren der Nr. 6 wurde Seitens der Expe- dition der letzte Bogen verwechselt; wo uns dies rechtzeitig angezeigt wurde, wurden die fehlenden Bogen ersetzt. — Herrn Prof. Z....... k, Kremsier. Die erste Sitzung nach den Ferien findet Anfangs October statt. Wir werden dann sofort die bewusste Angelegenheit ordnen. Nr. 1—9 an ihre Adresse abgesandt. Hern O.R....r, S Es ist jetzt eine Ordnung der Sammlungen, Zeit- schriften u. s. w. im Gange: dann werden alle aus Wünsche sofort erledigt; In Hinblick auf die Sitzung war noch keine. Harn Custos v. P... .. hier. schriftliche Mittheilung vom 6, d, warteten wir mit Schluss der Nr. 9 bis zum letzten Momente, um die Besprechung noch in Nr. 9 bringen zu können, haben abeı das Referat vor Redactionsschluss nicht mehr erhalten. — Herrn Prof. Dr.G.M. .r, hier. Ihr Schreiben vom 30. d. erhalten. Viele Ihrer Vorschläge decken sich mit unseren. Der Verein plant Einig das Ihre Zustimmung finden dürfte. Veberhaupt hoffen wir durch einige Aende su die Thätigkeit des Vereines einerseits zu erleichtern, andererseits noch wirksamer zu gestalten. — Herm Dr. L.W.. Berlin, und mehreren anderen Anfragenden. Wir sind nicht in der Lage, da sofort Antwort zu geben, da darüber der gesammte Vereinsausschuss zn entscheiden hat. Die erste Sitzung findet Anfangs October statt. Herrn Oekonom Rob.B..n Hannover. Ueber die Aufnahme der Mitglieder entscheidet der Ausschuss. Herrn A. Z..a. Der betreffende Aufsatz erscheint in einer der nächsten Nummn Herrn Baron W... .n, Pöer. Wir bitten gütigst zu entschuldigen. da wir noch nicht in der I die gewünschten zwei Nummern einzusenden: die n Nummern sind bereits vergriffen; Anfangs October, zu können. — Herrn P. uns zur Verfügung stehenc wahrscheinlich aber früher, hoffen wir die Nummern senden F...s. Waren zur Zeit des Anlangens Ihrer Karte von hier send. — Herrn Prof. Dr. F. B. r, Tabor. Deutscher Verein zum Schutze d — Herrn V. C...k, Besti itig ge dankend den Empfang des Aufsatzes: hortulana, 3rutvogel in Mälıren“. HEXTRE VE TEEN ER SOHN. een n, Tännenhof. Bestätigen den Empfang des Aufsatzes „Der Eisvogel* von J. H. mit bestem Danke und haben dem Autor das Gewünschte gesandt. RICH — e Eee U a N TE Au BIrET ER RERSTEN EN Bit Kt 2 LELLELERLELLELM RS Yo ale ae al a Europäische ®, =. . = : Vogelbälge und Eier RN qyghnhat & Adalbert Mia, Photozinkographie np _Wyandottes. > | hat in reicher Auswahl auf Lager Berlin N. 4, Linnaea. E S ' T. Preis Cöln und Staatsmedaille. < Wien, NVZDNE Bez., Alserstrasse Nr. 55. \ Nachzucht englischer und amerikanischer S | Preis-Hühner. Zucht-Stämme und Brut-Eier & > offeuirt billigst Bilharz, Gutsbesitzer, Oran- S BEIDE \&. | gerie, Strassburg-Elsass, desgleichen C} > | engl. Plymoutl- Rocks und grosse Pecking- @ Be | g ns er B Enten. Hochätzungen von Illustrationen aller Art, > Sehr preiswürdige und fein gearbeitete und zwar D az EBierkohrer der-, Kreidezeichnungen und Steinabdrücke. { : Be K ö => S barücke > aus bestem Stahl sind zu beziehen von x “ (®, x a “ ; REN TAT] + Reproductionen nach Handzeichnungen, Holzschnitten, Stahl- u. Kupferstichen, > A. Bernard (man s Neffe), (3. Das Pfropfen. 4. Das Copuliren.) Mit 24 Abbildungen. — Kurze Mittheilungen. — Dazu die ERS % j T D k g S 7) Beiblätter: Die „Lehrerbibliothek* und „Die Lehrmittelsammlung*. & | = Konto: Tanısans. = Metall. Vonelkäfige 2 7 | fi 1 = ® . ni ul \ e er ® Administration .(an welche nicht nur die Geldsendungen , sondern % anEBosondere nen H z F ö & = vi 5 überhaupt alle Zuschriften, Manuscript-Sendungen u. s. w. zu richten sind): | En Dan nlane für Stubenvögel aller Art. ©) Wien, VII, Buchfeldgasse 19. — Monatlich ein reich illustrirtes Heft ı Käfigtischehen, Papageienständer, Badehäuschen, ER von mindestens. 48 Seiten. — Abonnement für den Jahrgang: bei der Admi- Erker = Nistkörbelen NISkasieen: DM x, Nistration bestellt 8 Maxk — 4 fl. 80 kr. (für die Mitglieder des ormithologi- < N : XS schen Vereines 4 fl.); im Buchhandel 10 Mark = 6 fl. — Anzeigen für die Ka ‚ae 2 ligste mn IK | egen oO ki Eee N ee £ | Atteste des Ornithologischen Vereines i g e einmal gespaltene Petitzeile 30 Pf. = 13 kr. an | 1 zur E auf. EDEN yeI SOTOSOSOACHACONSHG $. Schmerhofsky’s Wwe., OR SIDE DIESE 3 SEE IS SS Ss SSE2) 1 Wien, VI., Canalgasse 4. 3 2 Herausgeber: Der Omithologische Verein in Wien (verantwortlich : Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Friek (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. E ee Hlätter Fir Wonelkunde, Woael-Schup und -Pilege, Öekligeliuht und Srieffankenwelen. Redacteur: Dr. Friedrich K. Knaner, October T., Universi Die „Mittheilungen des Ornitholo@ischen Vereines in Wien“ erscheinen am 15. jeden Monates. Abonnements ä 6 fl., sammt | Franco-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jährlich, werden in der k Nr. 27, entgegengenommen, und einzelne Nummern & 50 kr. —1IM für die fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilungen an | von Echt in Nussdorf bei Wien, die Jahresbeiträge der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, I., Bauernmarkt 11, alle | anderen für die Redaction, das Secretariat, die Bibliothek u. s. | | 1887 an die Redaction der „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines“: Wien, VIII, Buchfeldgasse 19, zu senden. — Vereins- | | . locale : (Bibliothek, Sammlungen, Redaction) VIIT., Buchfeldg: und die mit Vorträgen verbundenen Monats-Versammlungen finden im grünen : | ätsplatz 2, statt. — Sprechstunde der Redaction: Dienstag und Freitag, 2-3 Uhr. | Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. se, 19, I. Stiege k. Hofbuchhandlung Willelm Frick in Wien, I., Graben |f} ck daselbst ai ben, — Inserate 6 kr. — 12 Pfennige i idium sind an Herrn Adolf Bachofen w. bestimmten Briefe, Bücher-, Zeitungs-, Werthsendungen, III. Stock 11. — Die General-Versammlungen e der k. k. Akademie der Wissenschaften: Inhalt: Der Eisvogel (Alcedo ispida, B.). Von Josef Hawlik. — Hundert Tage im Hinterland, Von Hanns v. Kadich. (Fortsetzung.) — Emberiza hortulana — Brutvogel in Mähren. Ein Beitrag zur mährischen Ornis von W. Gapek. — Die Verbreitung der Stelzenvögel (Grallae) und der Schar Böhmen, Von Med. Dr, Wladislaw Schier. — Beiträge zur Ornithologie Bosniens und der Herzegowina. Von Prof. J, Seunik in Saraj und Schluss). — Vorläufiger Ve A. Graf Marschall. — Die Vögel von den Sulu-Inseln. Excerpt aus: Guillemard, London 1386. Mitgetheilt von Baron H. v. Rosenberg. ögel (Rusores) in - (Nachtrag such einer Ornis Preussens. Von Ernst Hartert. (Fortsetzung.) — Arten der Ornis Austriaca - Hungariea in Portugal. Von „The Cruise of the Marchesa to Kamtschatka and New-Guinea.® By F. H. H. Einiges aus vergangener Zeit. Von Robert Eder. — Kleine Mittheilungen. — Literarisches. — Vereins-Angelegenheiten. — Correspondenz der Redaction. — Inserate, Der Eisvogel (Alcedo ispida, B.). Von Josef Hawlik. Vor sieben Jahren nach Eibenschitz (Mähren) versetzt, hatte ich reichlich Gelegenheit, die Vogelwelt dieser Gegend kennen zu lernen. Vorzüglich fiel mir das Vor- kommen zahlreicher Eisvögel auf und, von der Oertlichkeit begünstigt, widmete ich fast meine ganze freie Zeit der Beobachtung dieser eigenthümlichen Vogeleattung. In der Folgezeit umfasste mein Beobachtungsgebiet die Flüsse Tglava, Rokotna und Oslava, welche sich bei Ribensehitz vereinigen, ferner eine etwa zwei Meilen lange Strecke der March im Hradischer Bezirke, das Zwittavathal von 7wittau bis Brünn (ca. 70 km) und die Umgebung von Böhm.-Trübau. Ende Februar, wenn die Flüsse vollkommen eisfrei sind, erscheint die Vorhut dieser Zugvögel. Während meines vierjährigen Aufenthaltes in Eibenschitz gelang es mir nur ein einziges Mal, einen Eisvogel im Winter zu beobachten, trotzdem sich in Folge raschen Gefälles ‚selbst im strengsten Winter zahlreiche eisfreie Stellen dort vorfinden, und Ueberfluss an Fischen herrscht. (December 1852.) Die weitaus erösste Zahl der Eisvögel zieht im Monate October längs der Flussläufe gegen Süden und finden sich deshalb in dieser Zeit so ziemlich überall. wo sie Nahrung zu finden hoffen. In Zwittau finden sich um diese Zeit an einem kleinen Teiche, dem soeenannten Bräuhausteiche, regelmässie Pärchen ein, welche von den Zuflüssen der Elbe über die Triebitzer Senke in das Zwittavathal wandern. An einer mit Weidengestrüpp bewachsenen steilen und schwer zugänglichen Uferwand zwischen dem Staats- balınviaduete über die Iglaya und dem Orte Eibenschitz 138 brüten alljährlich zwei Pärchen. Anfangs März 1882 be- obachtete ich an dieser Stelle ein Pärchen beim Nesthaue. Das Männchen arbeitete abwechselnd an drei meterweit von einander entfernten Röhren. Am 7. März, ehe die Röhren die durchschnittliche Länge von SO cm hatten, fing ich Männchen und Weibchen mittelst Schlinge ab. Zehn Tage später fand ich jedoch zu meinem Erstaunen ein zweites Pärchen an denselben Röhren weiterarbeitend. Auch diese fing ich sofort ab und Mitte April beobachtete ich ein drittes Pärchen, welches in einer dieser Röhren nistete. Dieses liess ich unbehellist und hatte am 16. Juli die Freude, Alten ihren sieben „Schwaben“ in der Nähe des Nestes angedeihen liessen. Die Jungen waren vollkommen ausge- fiedert, jedoch so unbeholfen, dass sie offenbar erst wenige Tage zuvor aus dem Neste geführt worden waren. Alle Nester der Umgebung (mir waren ausser dem er- wähnten an der Iglava noch eines, an der Rokytna fünf, an der Oslava eines bekannt) waren um den 20. Juni herum schon verlassen ; die Pärchen, deren Nester weiter Hussaufwärts (bez. nordwärts) lagen, wurden etwas später mit dem Brutgeschäft fertig, als jene, deren Nester fHuss- abwärts lagen. Nachdem sich in folgenden Jahren die angeführten Vorgänge wiederholten, kann ich das Resultat meiner Beobachtungen in folgende Sätze zusammenfassen : Die weitaus grösste Zahl der Eisvögel zieht im Herbste gegen Süden ; die einzelnen Zurückgebliebenen sind verspätete Nachzügler, wahrschemlich nördliche Vögel welche im Winter ihren Genossen längs ‚der Flussläufe allmählich folgen. Der Zug beginnt in Südmähren Ende Februar und dauert bis Ende April. Die Vögel ziehen paarweise. Jedes Pärchen nimmt von dem ersten vorhandenen oder begon- nenen Neste (bez. von einer zum Nestbau geeigneten Stelle) Besitz, welches es am Zuge antrifft. Die Verspä- teten ziehen am weitesten Hussaufwärts bez. nordwärts bis sie eine passende Stelle finden, beginnen deshalb ihr Brutgeschäft viel später. Der Herbstzug sesen Süden beeinnt Anfangs October und dauert nach Massgabe der Witterung bis Ende December. Im Jänner, Februar kommt der Eisv ogel in Mähren nach meinen Beobachtungen gar nicht vor. Der Eisvogel baut sein Nest am häufigsten in stark mit Sand durchsetzte Lehmwände; er meidet fetten Thon, Letten, Ackerkrume oder mit Geröll durchsetzten | Lehm. Die Neströhre ist durchschnittlich S0—90 cm. lang, die Nester, welche in der Nähe stark begangener Wege oder von Häusern liegen, sind bis 125 cm lang. (Bei Böhm.-Trübau fand ich 30 Schritte von einer Säge- mühle entfernt ein Nest, dessen Röhre diese ungewöhn- liche Länge hatte.) Stets befinden sich in unmittelbarer Nähe des bewohnten Nestes andere Neströhren, welche dem Männchen als Nachtquartier während der Brutzeit dienen. An Flussläufen, welche an passenden Brutstellen Mangel leiden, nisten oft zwei Pärchen unmittelbar neben emander, haben jedoch besondere Jagdreviere (fussauf- resp. fHussabwärts). Sonst meidet der Eisvogel die Nach- barschaft anderer Vögel. Nur ein einziges “Mal fand ich ein Eisvogelnest inmitten einer Colonie von Uferschwalben in einer steilen und hohen Uferwand, welche abwechselnd aus Sand- und Lehmschichten besteht. Die Uferschwalben hatten ihre Röhren in Sand, das Eisvogelpaar in Lehm gebaut. Diese Stelle findet sich an einer Flussbiegung der Iglaya etwa 200 Schritte oberhalb des Staatsbahn- viaductes bei Eibenschitz, nahe der Strasse, welche vom Bahnhof nach Eibenschitz führt. dem Unterrichte zusehen zu können, den die Der Zeitraum vom Legen des ersten Bies bis zum Ausführen der Jungen aus dem Neste umfasst 12 bis 13 Wochen. Das Brutgeschäft beginnt im beobachteten günstigsten Falle Anfangs März, im ungünstigsten Mitte Mai. Die Entwicklung der Jungen hängt von der zuge- tragenen Futtermenge ab. Ich schätze die Anzahl der täglich einem Neste zugetragenen Fische auf 60 Stück ; die flüggen Jungen bleiben oft noch einen ganzen Monat in Gesellschaft der Alten. Zum Schlusse Eimiges über Aufzucht der Eisvögel. Im Mai d. J. entdeckte ich zwei Eisvogelnester in unmittelbarer Nähe von Böhm.-Trübau. Am 26. Juni grub ich das eine Nest aus und fand sieben stark und gleich- mässig entwickelte Junge vor, welche mit langen stiften bedeckt waren. Ich brachte sie in eine zur Hälfte mit Sand gefüllte Kiste, in deren eine Seitenwand ich — um die natürlichen Verhältnisse nachzuahmen — ein Loch vom Durchmesser einer Neströhre gebohrt hatte. Die Jungen nahmen sofort mit grosser Besier Nahrung (Fische) an und stiessen dabei ein eigenthümliches, dem Schnurren eines alten Katers ähnliches Geschrei aus. Gleichzeitie machte ich eine curiose Wahrnehmung. Schon oft wunderte ich mich über die Sauberkeit und Trockenheit der Nest- höhle sowie über die auffallende Feuchtigkeit der Nest- röhre. Brehm führt in seinem Werke „Thierleben* Naumann'’s Ansicht an, wornach die Alten den Unrath der Jungen aus dem Neste tragen. Dies ist aber “unmög- lich; denn das die Höhle umgebende Erdreich ist, wie schon oben bemerkt, in hohem Grade wasserdurchlässig, der Unrath wie bei allen Fischfressern sehr dünnflüssig, derselbe würde also sofort vom Erdreich aufgesogen werden. Die Beobachtung der Jungen klärte mich hierüber auf. Dieselben spritzten ihren Koth mit „mathematischer Genauigkeit jener einzigen Stelle zu, durch welche das Licht eindrang, in diesem Falle durch das in der Seiten- wand angebrachte Loch, da die Kiste zugedeckt war. Thatsächlich wurde der Sand im der Kiste nie verun- reinigt. Die Jungen wurden die ersten Tage mit kleinen Fischen gefüttert, dann mit Rindfleisch, welches ich vor- her einige Stunden im Wasser liegen liess. Wöchentlich erhielt m der Folge jedes Junge 4—5 Fischchen sonst in Streifen zerschnittenes Rindfleisch. Sie waren ungemein sefrässig und vertilsten im Durchschnitte 3 dke Fleisch per Kopf und Tag. Sie entwickelten sich rasch; die Stiften platzten am äussersten Ende auf (zuerst die Stiften der lasurblauen Rückenfedern und am 6. Juli stellten sie bereits die ersten Flugversuche an. An diesem Tage wurden sie in einem geräumigen Käfige untergebracht. Von alten Exemplaren unterschieden sie sich durch kürzeren Schnabel, schneeweisse Kehle (bei sehr alten Exemplaren gelbbraun). mattere Färbung des Gefieders und grüngeränderte Brustfedern (nach Darwin Spuren ursprünglicher Befiederung), so wie durch braune Färbung der Füsse. Als mir jedoch Anfangs August der Vorrath an kleinen Fischen ausging, und die Eisvögel auf reine Fleischnahrung angewiesen waren, fingen sie an zu kränkeln und gingen nach und nach zu Grunde. Mit Rücksicht auf diesen, sowie auf vorangegangene Ver- suche, die durch Ungunst persönlicher Verhältnisse zu keinem vollständigen Erfolge führen konnten, zweifle ich jedoch nicht im mindesten, dass im nächsten Jahre mir. in Folge besserer Vorbereitung und Pflege die Aufzucht der jungen Eisvögel vollständig gelingen wird. Zwittau, August 1887. Jungen Hundert Tage im Hinterland. Eine Zuullolooscz Foorschungsreise in der Herzegowina. Von Hanns von Kadich. (Fortsetzung.) XI Grallae: 167. Glareola pratincola: gemein im Narenta-Delta bis Ende April. 168. Otis tarda: velika divlja kokos, d. i. der .grosse wilde Hahn“ hahn unbekannt ist. Alljährlich auf dem Frühlings- und Herbstzuge in der „Gabela* und den Tiefebenen des Narenta-Deltas zwischen Metkovich und Neum zu treffen. Heuer 13. April 1886 wurde von Ibrahimbeg Murad- hbegovid, einem ausgezeichneten Blatojäger, ein alter Hahn bei dem Dorfe Celjevo erlest. 169. Otis tetrax: mala divlja kokos: Alljährlich im Winter in den Weingärten zwischen Metkovich und Gabela in Flügen von 3—4 Stücken. Das letzte Exemplar geschossen im April 1885 vom Oberlieutenant Bal- tazzi, wanderte in die Küche Sr. Excellenz des Feld- marschall-Lieutenants Baron Winterhalder. 170. Oedienemus crepitans: veliki durlin und kulik (beide Namen onomatopoetisch gebildet) Stand- und Brutvogel auf den Narenta-Sandbänken bei Dradevo und Gabela. 171. Charadrius pluvialis: mali durlin : Stand- und Brutvogel im Narenta-Delta. 172. Aegialites hiaticula: &urlin: Im Frühjahr gemein auf dem Durchzuge. Der Zug der Regenpfeifer und Strandläufer begann heuer (1336) am 20. März und dauerte bis zum 30. d. M. 173. Aesialites minor: Wie der vorige Stand- vogel im Mostarsko blato: 28. Juni 1885. 174. Vanellus ceristatus: maza: Im Küsten- gebiet, also Utowo-blato nur Zugvogel. 1886 begann der Zug um die Mitte des Monates März: (16.) wo sie enorm zahlreich auf den inundirten Wiesen und den Brachfeldern („zabari“, „luk“) erschienen und bis zum 31. März verblieben. Im Mostarsko Blato ist der Kiebitz Stand- und Brutvogel. 175. Grus einerea: Zdral: Auf dem Frühjahrs- zuge häufig. 176. Grus virgo: galica: Alljährlich auf dem Frühjahrszuge häufig: die ersten erschienen heuer (1886) am 24. März. Ein Exemplar wurde mir von Ibrahim- beg Muradbegovid am 27. eingeliefert. Landes-Museum zu Sarajevo. 177. Ciconia alba: „Hadzivroda*, d. i. der aus dem Osten kommende: Der „Mekkapilger* (übertragen): Alljährlich auf dem Frühjahrszuge in Flügen bis zu fünf Stücken, nicht in grossen Schwärmen im Utowo-blato zu finden. 1886, 20. März 4 Exemplare. 178. Ciconia nigra: Delta. 179. Ardea cinerea: veliki gak: modri gak und modro. Einzelne Exemplare überwintern im Utowo- blato; die meisten ziehen Ende August fort und kehren im März zurück. — 1886 die ersten am 28. März er- schienen. — Am 30. März erlegte ich ein altes 9, das 6 legreife Eier innehatte. 180. Ardea purpurea: Wie bei Ardea cinerea. 181. Ardea egretta: bieli gak: Auf dem Früh- jahrszuge im Utowo- blato (na luk, na mukati) 1886: 15. März, 21. März, 15 Stücke daselfet: des Blatobewohners, dem der Auer- a ee , gemeinsten Brutvögel des Utowo-hlato. 1886: ‚ sammen | Winter Steht im | räucherte Bl bestandtheil in 182. Ardea garzetta: mali gak: Einer der erschienen die ersten am 29. März: am 6. April nach mehrtägigem starken Regen kam das Gros. Brüten zu Tausenden in der hakita des gornji blato. Brutzeit: Ende Mai, Anfang Juni. 183. Ardea ralloides: Wie bei A. garzetta. Brutvogel ebenda. 184. Ardetta minuta: malisni gadiec: Trifft um dieselbe Zeit ein, wie die beiden vorigen. Brütet in den Ufergebüschen der Krupa. 185. Nyeticorax griseus: pupayac: Trifit um die Mitte März im Blatogebiet ein. Bevölkert zunächst in zahlreichen Flügen die Uferwälder der Krupa und Narenta, wo namentlich die jungen Exemplare sich bei- halten, und zerstreuen sich diese erst später im Blato. 1586 erschienen die ersten Nachtreiher am 8. April; am 10. April nach heftigem Scirocco und Regen waren sie massenhaft da. Brütet in der Rakita „des jenseitigen Sumpfes.* 156. Botaurus stellaris: nebogled: d. ı. Himmelsseher: Stand- und Brutvogel im Narenta-Delta. Kommt da ebenso im Röhricht des Flusses, wie in der Rakita des Blato vor. 1886: 14. Februar ein Exemplar bei Gabela in der Narenta; 10. März 1 Stück. Blato: („Luk“) 1885. 157. Rallus aquaticus: mala Stioka: Als Stand- und Brutvogel das ganze Jahr in der Krupa gemein. 22. Mai: Nest mit 5 Eiern. 188. Crex pratensis: prdavac: Brutvogel, namentlich auf den Wiesen des Mostarsko blato. Juni 1885. .189. Gallinula pygmaea: Standvogel im Utowo- und Mostarsko-Blato. 190. Gallinula minuta: Wie der vorige. 191. Gallinula porzana: Ebenso. 192. Gallinulachloropus:velika Stioka : Stand- und Brutvogel im Utowo-blato und Krupafluss. 193. Fulica atra: liska: Der semeinste Stand- und Brutvogel im Blatogebiet. Mit Ende October trefien unzählbare Schwärme im Blato ein, die sich zu „budZaks*“ vereinigen, deren jeder einzelne Tausende zählt. Im halten sie sich im offenen Wasser, im Sommer versteckt im Schilf und der Rakita. Ge- ässhühner bilden einen Haupt- der Winternahrung des Blatobewohners. leben sie | Die meisten ziehen gegen Ende März fort. ' Narenta-Delta lapponica: Soll im Winter im habe sie nicht be- 194. Limosa vorkommen; ich ‚ obachtet. Ueberwintert im Narenta- alljährlich. | | lichen Herzegowina überwintert sie. 195. Limosa aegocephala: überwintert zahl- im Utowo-blato. 10. und 19. März, 6. April. 196. Seolopax rusticola: bena: Von Anfang November bis Mitte März massenhaft in der westli- chen Herzesowina: Radopoljethal, Domanovid, Karst- hänge des Utowo-blato, bei Dradevo, wo Wachholder- diekung, und Sijekose, In der südlichen und süd- östlichen Herzegowina, namentlich im Nevesin- sko- und Dabar polje erscheint die Waldschnepfe nur auf dem Zuge, 1885: .Die erste erlegt am 10. October: 1886: Die erste am 16. October. In der ganzen west- 1586: Winter- reich Th u Ku ia a AnsEh en Ze u De PR WIL, 140 und Frühjahrsbeobachtung am Utowo-blato und Umge- bung. 17. Jänner, Gabela: 4 Stücke; Sjekose: 3. Februar, 1 Stück; Utowo-blato: 10. März, 2 Stücke; Domanovid 11. März, 6 Stücke; 19. Mäiz, 5 Stücke; 20. keine mehr angetroffen. 196. Gallinago scolopacina: baccanet: dem Frühjahrs- und Herbstzuge sehr häufig m den Sumpfwiesen des Narenta- De 1386: erlegt: 1 Stück am 15. Jänner, 7 Stücke am 18 30. "Jänner 6 Stücke, 16. März 3 3 Exemplare. 198. Gallinago major: Wie die Vorige. 199. Gallinago gallinula: Wie G. scolopacina. 200. Totanus fuscus: Durchzugsvogel im Blato- gebiet. 1886: 29. März, 5. April. "901. Totanus calidris: im Narenta-Delta. 1885: Utowo-blato: 16. Juni drei Stücke erlegt; 28. Juni, Mostarsko blato: zwei Stücke. 202. Totanus glottis: Zugvogel im Frühjahre und Herbst. Die ersten am 15. März. "203. 'Totanus ochropus:.’ Wie der 1886: 23. Februar 4 Stücke, 5. April 2 Stücke. 204. Totanus glareola: Als Stand- und Brut- vogel sehr häufig. 205. Aetitis hypoleucos: Wie der Vorige. 206. Tringa alpina: Gewöhnliche Erscheinung auf dem Zuge. - 207. Tringa Temminckii: 1886: Sehr vom 30. März bis zur Mitte April an den Narenta-Sand- bänken. 208. Tringa minuta: Auf dem Frühjahrszuge gemein. Ende März, Anfang April (1886) Standvogel im Mostarsko blato. 209. Calidris arenaria: Wie der Vorige. 210. Phalaropus fulicarius: Kommt nicht eben selten im Narenta-Delta und Mostarsko blato vor. 211. Anser cinereus: guska: Von Mitte No- vember über das ganze Beobachtungsgebiet verbreitet. Am Utowo-blato zu Tausenden, wo sie auf den Narenta- Inseln übernachten. Die ersten zwei schoss ich heuer (1386) am 3 die letzte am 14. März. 212. Anser segetum: Wie die Vorige. 213. Cygnus musicus: Koup: Erschemt alljähr- lich im December im Narenta-Delta, beziehungsweise im Utowo-blato. Heuer (1886) wo ich am 6. Januar im Blato eintraf und bis zur Mitte Mai da verblieb, traf ich schon am nächsten Tage auf sieben Stück Schwäne, jedoch ge- lang es mir erst am 12. Jänner, mit unsäglicher Mühe, an den, im offenen Wasser befindlichen Flug anzukommen und ein Stück mit der Kugel zu erlegen. _ Das zweite Exemplar schossen Milos Cavaljuga (aus Klepce) und meine Wenigkeit beim Entenanstand am 24. Januar mit schwachen Schroten an und fingen nach mehrstündiger Arbeit das noch nur leichtverletzte, könig- liche Thier: Nur die Beugesehne des rechten Flügels war gelähmt. Ueber einen Monat hielt ich den Vogel an einer Uhufessel und 20 Meter langen Leine in einer grossen, bassinartigen Lache, nächst der Strasse und war der Schwan nach den ersten Tagen schon so zahm, dass er auf den Ruf: dargereichte Moorhirse (Sirak) aus der Hand frass. kurzer Zeit war er der Liebling der Umwohner geworden, die jedes Mal zusahen, wie er des Morgens aus memem . Jänner, Stand- und Brutvogel Vorige: 3. Jänner ; Pferdestall gelassen wurde und Abends von selbst in den- | selben halb. fiegend zurücklief. Hunde und hatten sich vor ihm in Acht zu nehmen, Schweine denn da sparte —— RICH Mäız | auf Utowo-blato: | Hier ging er in den ersten Tagen ein. viele er nicht mit Flügelschlägen. — Im März, seine volle Flugkraft wieder erlangt hatte, ging er in einem eigenen Holzhause unter Begleitung an die Adresse Sr. Excellenz des Reichsfinanzministers von Kallay ab. Dieser machte das schöne und seltene Thier Sr. k. und nachdem er k. Hoheit dem Kronprinzen Rudolf zum Geschenk, der es der , Menagerie in Schönbrunn überantwortete. Warum, ist mir unbekannt. Der Aufenthalt der wilden Singschwäne, die sich al l- ı Jährlich im Utowo-hlato einfinden, dauert vom Decem- ber bis zur Mitte März. 214. Tadornacornuta: Wintergast im Narenta- Delta, aber nicht häufig. Zwei Stücke vom 25. Jänner 1886 zieren die Musealsammlung in Sarajevo. 215. Tadorna casarca; Wintersast im Utowo- blato. Von Ende October bis Ende März. 216. Spatula elypeata: Kaskar: (Von Kaska: der Löffel) von mir nur auf dem Frühjahrszuge be- obachtet und erlegt. Zieht Ende März bis Anfang Apnl. 917. Anas bos chas; velika patka ($ — patak; mrkusa:) Stand- und Brutvogel im Utowo-hlato und der ganzen Herzegowina. Brutzeit: 1885: 30. Mai (OR + , Nest auf einer Saalweide im Utowo-blato mit 3; 22. Juni, | Mostarko-blato: „Koup* herbeigewackelt kam und die | In | | ı stets paarweise, Nest im hohen Grase mit 9 Eiern. — 218. Anas acuta: dugorep und onomatopoetisch : „vrb.“ Sehr häufiger Wintergast im Narenta-Delta. Er- scheint im November, hält sich in Flügen von “drei bis zehn Stücken ab seits von den übrigen grossen Schwärmen und zieht um die Mitte März wieder tort. 219. Anas strepera: popovka: Vom November bis zum März meist paarweise inmitten der übrigen Flüge gemein. 920. Anas gquerguedula: popovka Kommt Ende Februar und geht Ende April. 221. Anas erecca: cudela: Von Ende October bis Ende April in Flügen, welche hunderte von Exem- plaren enthalten, überall im Blato. Im Sommer habe ich im Utowo-blato ein einziges Exemplar beobachtet. Juni 1885; Mostarsko blato: 28 Juni 1 © mit halbwüchsiger Brut. 222. Anas penelope: ridzak .binjasti: Im Winter im Utowo-blato gemein. Fuligula nyroca: norva: Von sämmtlichen Entenarten die gemeinste zu jeder Jahreszeit, Im Mai sieht man sie nur mehr paarweise auf den „Mulas“. Im Sommer beherbergt das Utowo-blato nur fol- gende drei Enten, die sämmtlich auch brüten: Anas boschas, Fuligula nyroca und cristata. 224. Fuligula ferina: Kulas: Von Ende October bis Mitte März Wintergast, aber nicht häufig. 225. Fuligula marila: ridzak, ridzka und cakora: Eine der häufigsten Enten von October bis März. gluhar: 223 22. norva kruna:. Stand-x auch Brutvogel im. 226. Fuligula cristata: und in einzelnen Paaren Utowo-blato. 227. Clangula glaucion: guskar: Sehr häufiger Anfang März. 228. Harelda glacialis: 24. Jänner 1886, nach starker Bora ein Stück bei Metkovich. 229. Oidemia nigra: Kulasica : Ständiger Winter- gast im Utowo-blato, aber selten. — 3. Februar 1886: 2 Exemplare. (Schluss folgt.) ribarica und Ne Wintergast von December bis Die Gartenammer, Emberiza hortulana L.. war bis in die jüngste Zeit eine der grössten Seltenheiten der mährischen Ornis. A. Heinrich "wagt von ihr (ohne wahrscheinlich genaue Angaben zu besitzen) in seinem bekannten Buche vom Jahre 1856: „Dieser Zugvogel, welcher von Lapp- land bis Italien herabgeht, kommt in Mähren und Schlesien nur sehr selten vor“ — und führt ein Exemplar an, welches sich im Franzens-Museum in Brünn heute noch befindet; Herr Prof. Talsky bezweifelt jedoch die mährische Provenienz dieses Stückes. — Das einzige sichere mährische Exemplar befindet sich in der Sammlung auf Schloss Pernstein (in Mähren) ; es ist I | | | | | nach Talsky’s Angabe ein 5 und wurde irgendwo auf den gräflich Mittrowsky’schen Gütern erbeutet. — Sonst führt kein mährischer Ormithologe diese Art an. In den letzten zwei Jahren (1386 und 1887) ist es mir endlich gelungen, die Gartenammer als einen Brutvogel meines Heimatlandes zu constatieren, und ich erlaube mir hiemit die betreffenden Beobachtungen der Oeffent- lichkeit zu übergeben. Am 3. Juni 1886 beobachtete ich zum erstenmale ein Pärchen in emer Obstpflanzung hart bei Oslawan (am unteren Oslawa-Flusse, Brünner Bezirk) und erleste davon das 57, welches mir durch den unbekannten charakteristischen „Gesang“ auffiel. — Bald darauf, am 19. Juni, beobachtete ich drei smgende 75 in den zwei Kilometer östlich von Oslawan ausgebreiteten Obstanlagen „Novosady“. Ich war gleich der Ansicht, dass der Vogel hier .brüten müsse, konnte mich jedoch davon des regnerischen Wetters halber nicht überzeugen. Mit dem sehnsüchtigen „auf’s Wiedersehen 1357“ musste ich mich begnügen.*) 141 Emberiza hortulana — Brutvogel in Mähren. Ein Beitrag zur mährischen Omis von W. Capek. „Novosady“. Kaum 3—400 Schritte waren die singenden Männchen (und folglich auch der Brutplatz der einzelnen Paare) von einander entfernt. Die Sänger sassen ge- , wöhnlich im Gipfel der höchsten Obstbäume, srössten- theils auf hervorragenden Kirschenzweigen und waren so wenig scheu, dass sie mich ganz in die Nähe kommen liessen. Der Gesang, nach welchem die Art sogleich sicher zu erkennen ist, besteht aus der Strophe: „tri tri tıi tri — trieeee“. Die ersten vier Silben sind gleich hoch (etwa cis), der zweite gedehnte Ton ist um eine Terz (seltener Secunde) tiefer also a, resp. h. — Nur einigemal vermahm ich die Strophe: „ti tri tri tri — tid did di“; die ersten vier Töne sind a. die zweite Hälfte ist um einen Ton höher, also h, und klingt sehr angenehm glöckelnd. — Die von mir schon bei dem zuerst (18356) beobachteten 5 vernommene Strophe: „ti ti ti ti — tridi — daaa“ (eine Secunde höher dann eine Quinte herab, also a — h — e) habe ich nicht mehr gehört; an ihrer Stelle wurde die Strophe Nr. 2 gesungen. Das Nest konnte ich lange trotz des eifrigen Suchens nicht entdecken. In den mir zu Gebote stehenden Büchern war keine bestimmte Angabe über die Nistweise zu finden; Herr Zimmermann, der diesen Vogel in , Böhmen (Bensen) brütend beobachtete, schrieb mir, dass Mein sehnlicher Wunsch sollte erfüllt werden. Demn | bereits am 30. April 1387 (es herrschte die Tage eine günstige Witterung) beobachtete ich ein am Zuge be- griffenes / bei Hrugeie (eine Stunde südlich von Oslawan) und als ich am 7. Mai den vom vorigen Jahre bekannten Standort „Novosady* besuchte, begrüssten mich die Vögel durch ihre einfache Strophe. Die Beschaffenheit der Localität, welche die Gartenammer bei uns zu ihrem Aufenthalte wählt, ist diese: es ist eine ausgedehnte, sehr mässig gegen "Süden sich neigende Lehne mit Feldern, die mit Obst- bäumen bepflanzt sind. Die Art hat hier einen 1'5 Kilo- meter langen und 1 Kilometer breiten Streifen besetzt, und auf diesem engen Raume constatirte ich nicht weniger als 10 brütende Paare. Ausserdem beobachtete ich heuer die Art noch an zwei Localitäten, die dem Brutplatze „Novosady“, was Lage und Beschaffenheit anbelangt, ganz ähnlich sind. Erstens beobachtete ich am 7. Juni ein singendes Männ- ehen in den Obstanlageu oberhalb Neudorf (eine halbe Stunde südlich von Oslawan), wo jedoch der Vogel kaum gebrütet haben mag, und 2. beobachtete ich am 15. Juni zwei singende 75 in der Nähe von Brünn, und zwar in den Öbstanlagen auf der linken Seite der Strasse, welche von Parfuss nach Brünn führt; hier hat der Vogel ganz bestimmt genistet. Da es sich mir hauptsächlich um das Auftinden des Nestes handelte, besuchte *) Vide Mittheil. 1886, p. 177 und 293. die Art im Gebüsche, seltener auf niedrigen dichten Obst- bäumen brüte. Alle passenden -Oertlichkeiten wurden durchsucht — doch umsonst. Erst am 31. Mai sollte meine Mühe belohnt werden. Als ich wieder den Brutplatz eines Paares besuchte, gewahrte ich das 5, welches eine srüne haupe im Schnabel trug. Nun habe ich schnell ein Versteck auf- gesucht und nach einer Minute stand ich bei dem Neste. Doch ‘wo befand sich dasselbee Flach am Boden mitten in einem Kornfelde, also ganz nach Lerchenart, nur dass hier Obstbäume herum standen, 8—20 Sehritte vom Neste. Dieses enthielt fünf etwa sechs Tage alte Junge, so dass sich die volle Bierzahl schon um den 10. Mai im Neste befand. Jetzt war die Suche bedeutend leichter. Ich entdeckte an demselben | Tage noch zwei Nester, wieder im Kornfelde, ich öfters den Brutplatz | unter denselben Umständen. Das eine enthielt ebenfalls fünf, das andere bloss vier Junge, die etwa vor vier Tagen ausgeschlüpft sind. In dem letzten Neste befand sich ausserdem ein Ei, welches ein entwickeltes aber todtes Junge barg. — Auch die anderen sieben Paare brüteten ganz bestimmt im Kornfelde, ich wollte aber in dem hohen Getreide nicht lange herumsuchen. Beide Gatten sind eifrig mit dem Futtertragen be- müht. Die einzige von mir beobachtete Nahrung der Nestvögel besteht aus grünen Raupen, welche auf Kirschenblättern gesammelt werden. Bringt der alte Vogel Futter, so lässt er sich im Gipfel eines nahe am Neste stehenden Baumes nieder, übersieht die Umgebung und fliegt dann zum‘ Neste herab. Sieht er Jemanden in der Nähe, wird er ängstlich und lockt traurig „güh, güh* oder hoch „zick, ziek.* Entfernt man sich, fliegt er zuweilen nach, um sieh zu überzeugen, ob keine Gefahr mehr drohe, dann kehrt er ı zu seinem auserwählten Zweige zurück, wird langsam still, um bald mit der Nahrung an’s Nest zu sinken. 142 Am 5. Juni haben die ersten Jungen das Nest verlassen, obwohl sie noch nicht Hugfähig waren. In den | letzten Junitagen brüteten die Vögel gewiss zum zweiten- | lanus. Bald darauf sind sie wahrscheinlich total abgezogen. mal, vielleicht im Gersten- und Weizenfelde. Das Nest befindet sich in einer seichten Vertiefung | ammer im Brünner Bezirke ist ein neuer Beweis für die zwischen Kornbüscheln ; es ist aus trockenen Grashalmen und Pflanzenstengeln gebaut und mit dunklen Würzelchen und Rosshaaren ausgepolstert. Das von mir gefundene Ei ist von rundlicher Form und lichter Fleischfarbe mit grauen Schalenflecken und , Art erst in den letzten Jahren hier an. Noch am 24. August traf ich zwei Individuen dieser Art an, und zwar an einem Stoppelfelde ihres Brut- platzes mit einigen Emberiza citrinella und Serinus hortu- Das verhältnissmässig zahlreiche Brüten der Garten- wechselnde Verbreitung mancher Vogelarten. Die Ver- hältnisse seines gewählten Standortes sind schon viele und viele Jahre dieselben, und doch siedelte sich die Ich hoffe auch schwarzen Punkten, die am stumpfen Ende dichter späterhin meine Aufmerksamkeit diesem Vogel widmen auftreten. zu können. OO Die Verbreitung der Stelzvögel (Grallae) und der Scharrvögel (Rasores) in Böhmen. Von Med. Dr Wladislaw Schier. Otis tarda erscheint jedoch selten in Böhmen. Im Jahre 1850 wurde ein Grosstrappe im Chrudimer Kreise hei Sezemic geschossen. Einzelne Trappen wurden erlegt im Jahre 1874 bei Pardubitz und Rynäreec (Bezirk Pilgram), im Jahre 1875 bei Hostaun, im Jahre 1876 bei Pardubitz und Civic; dann bei Rakonitz und Treboc (Saaz). Otis tetrax ist noch seltener; soviel bekannt ist, wurde einer bei Kosmanos und einer bei Niemes erbeutet. Oedicnemus crepitans scheint in Böhmen nicht zu nisten, wenigstens macht kein einziger von den zahl- reichen Berichterstattern davon eine Erwähnung; im Frühjahre und Herbste soll er dann und wann am Zuge beobachtet worden sein, bloss bei Chrudim, Kolin, Pischtin (Frauenberg), Nekmir (Pilsen), Weisswasser und Gablonz (Jungbunzlau) und Neustadt an der Metau. Erlegt wurde er bei Weisswasser, Gablonz, Neustadt an der Metau und vor 30 Jahren bei Pardubitz. Glareola pratincola ist eine grosse Seltenheit. Vor vielen Jahren wurde einer erlegt, seit 1877 wurde über ihn nichts berichtet. Charadrius pluvialis wird in den Monaten März und October, manchmal früher, manchmal später, je nach- dem die Witterung herscht, an einigen Orten beobachtet, so z. B. im Prager Kreise bei Unter-Brezan, Rakonitz und Kunratitz ; im Egerer Kreise bei Marienbad, Schlacken- werth und Alt-Rohlau; im Chrudimer Kreise genug zahl- reich bei Litietin, im März und November ziemlich häufig bei Sezemic und im Herbste bei Kladrub. Im Gitschiner Kreise bei Zizelitz häufig; im Caslauer Kreise bei Dobrowitow. Im Budweiser Kreise bei Pischtin; im Pilsner Kreise bei Niemtschitz. Manchmal wurde er be- obachtet und auch erlest bei Haid und Plan (Eger), bei Kottowitz (Leitmeritz), Jabkenitz (Jungbunzlau), Woletin (Gitschin),, Svietla und Neu-Kolin (Caslau). — Von 18 Orten wurde mir zwar berichtet, dass der Goldregen- pfeifer dort nistet, diese Angaben bedürfen jedoch einer näheren Untersuchung und Bestätigung, besonders da ich aus den Berichten wahrgenommen habe, dass die verschiedenen Arten der Resenpfeifer nicht gehörig bekannt sind und demnach eine V erw echslung leicht stattfinden konnte. Am Prager Geflügelmarkte ‚habe ich einen Gold- regenpfeifer am 29. October 1878 und einen am 3. No- vember 1880 um 50 kr. gekauft. Charadrius squatarola kommt sehr selten nach Böhmen, einzelne wurden geschossen bei Alt-Rohlau, Franzensbad, Marienbad und bei Frauenberg. Eudromias morinellus nistet in Böhmen bloss im Riesengebirge auf der Weissen-, Elber- und Teufelswiese, wird jedoch von Jahr zu Jahr immer seltener. Im Jahre 1875 wurde einer bei Laun (Saaz) erlest. Aegialites minor erscheint im April und zieht im September fort, nistet im Budweiser Kreise bei Neuthal, Pischtin und Frauenberg;; im Piseker Kreise bei Eleonoren- hain an der Moldau; im Egerer Kreise bei Altrohlau, (dann bei Straschitz (Prag), Lusdorf (Jungbunzlau), Prosch- witz an der Elbe (Gitschin) und Skrdlowitz (Caslau). Am Zuge wird er beobachtet bei Kunratitz und Modran (Prag); Marienbad, Leitmeritz, Kunzendorf (Königgrätz) ; Gablonz, Kladıub und Wildenschwert (Chrudim). Aegialites hiaticula erscheint im April und zieht spät im Herbste wieder fort, so berichten wenigstens die Beobachter von einigen Orten, wo der Sandregenpfeifer | nisten soll, und zwar von Schwarz- Kosteletz, Podiehrad, Owcar, Konarowitz und Skrdlowitz (Caslau), von Neuthal und Pischtin (Budweis); von Sabor und Metschichow (Pisek); Militchow (Pilsen); Haid und Dreihacken (Eger). Am Zuge wird er beobachtet bei Hostiwar (Prag), Marien- had, Nekmit (Pilsen); Tremles (Budweis); Zizelie und Gitschin, wo ich ihn einigemale erlegt habe. Aegialites canticans ist äusserst selten ; vor mehreren Jahren wurde emer in Böhmen geschossen und dem Museum in Prag zugeschickt. Vanellus cristatus erscheint bei uns im März und zieht im October fort: nistet in Böhmen überall häufig in sumpfigen Gegenden, an feuchten Wiesen und in Niederungen, stets in der Nähe von Teichen, Flüssen und Bächen. Die Vögel werden zwar nicht abgeschossen, dafür aber ihre Eier wie anderswo aus den Nestern als Leckerbissen ausgenommen. Haemantopus ostralegus wurde bloss einmal vor vielen Jahren bei Elbe- Kosteletz erlegt und für die Sammlung des Herrn Woboril ausgestoptt. Strepsilas interpres wurde auch einmal in Böhmen geschossen und befand sich ausgestopft ebenfalls in der Vogelsammlung des Herın Woboril. Grus cinereus zieht zwar durch Böhmen, hält sich jedoch selten auf kurze Zeit irgendwo auf. Am Zuge wird er beobachtet bei Chlumetz an Cid., Neu-Paka, Kolin, Jesenitz, Rakonitz, Frauenberg und Uhligsthal (Bezirk Plan). An genannten Orten wurde er auch er- beutet. Tetrao urogallus ist in den grösseren gebirgigen Wäldern Böhmens überall als Standvogel bekannt; nirgends kommen jedoch viele vor, weil nicht nur die Hähne stark verfolgt werden, sondern auch die Weibchen selbst im Frühjahre von Jagdgästen und Raubschützen viel abgeschossen werden, wovon man sich am Prager Geflügelmarkte überzeugen kann und wo ein Stück manch- mal auch 5 fl. kostet. Im Jahre 1877 wurden in Böhmen im Ganzen 527 Auerhähne erlest. Tetrao medius hält sich an denselben Orten wie urogallus auf, wurde schon mehrmals erlegt, bis jetzt aber wenig beachtet und für urogallus gehalten. Tetrao tetrix hält sich bei uns als Standvogel in allen diehten Gebirgswaldungen und selbst in der Mitte Böhmens, am liebsten in Birken- und gemischten Wäldern in ziemlicher Anzahl auf. Im Jahre 1877 wurden in Böhmen 2365 Stück erbeutet, die von Jagdpächtern und unbefugten Schützen erlegten nicht gerechnet. In Prag kostet. ein Hahn 2-3 fl.: die Henne ist wohlfeiler und. noch häufiger zu sehen als der Hahn. Tetrao bonasia kommt als Standvogel in höheren ‘Wäldern vor, jedoch viel seltener als urogallus und tetrix. Im Jahre 1877 z. B. wurden im Ganzen bloss 437 Stück erbeutet, und von diesen 100 im Bezirke von Strakonitz. Phasianus colchicus wird im Vergleiche zu anderen Ländern in Böhmen in sehr vielen Fasanerien gezüchtet ARKIER 143 und viele Fasanen leben auch verwildert in passenden Wäldern an zahlreichen Orten. Im Jahre 1877 wurden in Böhmen 34.300 Fasane erbeutet. Starna cinerea ist in ganz Böhmen als Standvogel verbreitet. Im Jahre 1877 wurden in Böhmen der Jagd- liste nach 470.617 Rebhühner erlegt; zu diesen muss man noch Tausende rechnen, welche von Jagdpächtern, Privat-Sonntagsjägern und Wildschützen theils geschossen, theils abgefangen wurden und in das regelrechte Schuss- verzeichniss nicht gelangten. Coturnix dactylisonans erscheint im Mai und zieht im September wieder fort; nistet mit Ausnahme der Gebirge, Wälder und Sümpfe in allen fruchtbaren Gegen- den Böhmens, besonders in wiesen- und feldreichen Ebenen. In der Jagdbeute vom Jahre 1877 waren 11.595 Wachteln verzeichnet; sehr viele werden nebst- dem auch von anderen Leuten geschossen und für Käfige abgefangen. Dass sich die Wachteln vermehren würden, ist nicht zu bemerken, eher könnte man eine Abnahme verzeichnen. Syrrhaptes paradoxus erschien im Jahre 1863 in Böhmen. Am 14. Mai des genannten Jahres wurden einige bei Hracholusk (B.-Prachatitz) gesehen und ein Stück von ihnen erbeutet; einige wurden auch an anderen Orten Böhmens geschossen und ich selbst bekam 2 Exemplare von Chlumetz an der Cidlin.. Von dieser Zeit wurde Syrrhaptes paradoxus in Böhmen nicht beobachtet. Beiträge zur Ornithologie Bosniens und der Herzegowina.”) Von Prof. J. Seunik in Sarajevo. (Nachtrag und Schluss.) Athene passerina L. hatte ich schon 4 Exemplare in der Hand. Vor 3 Jahren schoss Herr Baron Schilling 1 Exemplar in Kladanj. Am 6. Juni 1. J. schoss ich ein Männchen auf dem Igman. Picus Lillfordi kommt in Bosnien auch vor. cember v. J. erhielt ich ein Exemplar von Gorazda, nat: ich zur Bestimmung dem Herrn Ritter von Tschusi einschickte. Anfangs September 1. .J. schoss ein Beanlıe Herr Apotheker Pleyel am Fusse der Bjalasnica. Picoides tridactylus L. sah ich ein Paar am 12. Juni 1: J. bei Vugja luka. Herr Fiala schoss das Männchen herab. Poecile borealis, de Selys (lugubris, Natt.) kommen im Nadelwald am Trebevic vor. Mitte Jänner 1. J. machte ich mit Herrn Fiala eine Tour auf den Trebevie. Herr Fiala schoss ein Exemplar, ich das andere, welche wir fir eigenthümliche palustris hielten, die Diagnose wollte doch nicht recht stimmen. Auf Anrathen des Herın Oth. Reiser wurden beide dem Herrn Ritter v Tschusi zugeschickt, der sie richtig bestimmte. Beide Exemplare befinden sich in der Gymnasial-Sammlung. Regulus cristatus, Koch. traf ich am 22. Mail. J. bei Vugja luka. Czlamoherpe phragmitis, Bechst. kommt in grosser Menge im Weidengebüsch an allen Flüssen des Sara- jevsko polje vor. Tauben. Columbiden. Columba palumbus L. ist kein seltener Zugvogel, nistet bei Sarajevo, bevorzugt aber die höher gelegenen Partien der Berge. *) Siehe Nr. 5. Im De- | C. livia L. ist um Sarajevo ein gemeiner Stand- vogel. Sie nistet im unzugänglichen Höhlen der umliegen- den Kalkberge oder wenn sie nicht gestört wird, unter den Dächern der Häuser. Sie zeigt die Charaktere der Felsentaube rein ausgeprägt, aber es kommen schon unter den wildlebenden Farbenvarietäten vor. Turtur auritus Bay. ist häufig in den Getreide- feldern des Sarajevsko polje. Heuer bemerkte ich die erste am 27. Mai. Scharrvögel. Rasores. Tetrao urogallus L. tetryeb, diolji oroz, ist in Bosnien häufig und es werden alle Jahre in den ausge- dehnten Nadelholzwaldungen der Tahorina, Bjelasnica, Romanja, Rogatica, Kozara welche geschossen. T. tetrix L. kommt nach der Versicherung des Herrn Oberförsterss Geschwind bei Banjaluka und Glamo& vor. T. bonasia L. kommt in allen Nadelholzbeständen um Sarajevo vor. Am 12. Juni 1. J. traf ich in Vucja luka eine Henne mit 4 Jungen. Perdix saxatilis, M. und W. sah ich auf den Triften des Trebevi@ und dessen Fortsetzung gegen die Jakorina; in der Herzegovina ist das Steinhuhn gemein. Starna cinerea L. trifft man im Gebüsch an den Bergabhängen Sarajevos. Coturnix dactylisonans, Meyer, pudpurud, ist ein häufiger Vogel in den Getreidefel dern um Sarajevo und es werden davon alljährlich Hunderte erlegt. Bevor ich an die Schilderung der Sumpf- und Wasservögel schreite, will ich eine kurze Beschreibung alles" ee u BT en b 144 jenes Gebietes geben, in welchem der Jäger zu jeder Jahreszeit die grösste Ausbeute an denselben machen kann. Das Livanjsko polje, nach der Stadt Livno benannt ist ein gegen 55 Kilometer langer, schmaler und etwas über 700 Meter hoher Thalkessel, der sich von Nord- westen gegen Krus, Prolog und Troglav umschlossen wird. Die umliegenden Berge sind nackter Karst, nur hie und da sieht man niedriges Eichengebüsch und Schlehdorn ihr kümmerliches Leben fristen. ‘In den Dörfern stehen vereinzelte Obst- bäume, auf welchen sich dann und wann em Elsternpaar häuslich einrichtet. Den Untergrund der Ebene bildet ein Mergelschiefer, der am Rande des Thales in schönen Platten gebrochen und zum Dachdecken benützt wird, darum ist auch der Boden nicht moorig und man kann bei gaingem Wasserstande ohne unterzusinken die Bäche durchwaten. Alle Bäche, welche am Fusse der Berge entspringen, fliessen dem Thale zu, verzweigen sich dort | in mehrere Arme und verlieren sich dann nach kurzem Laufe durch trichterförmige Löcher in die unterirdischen Höhlen. In der ersten Hälfte des Monats Juli 1586 besuchte | um auf das Feder- ich mit Herrn Geschwind Livno, wild Jagd zu machen, die auch eine bedeutende Aus- beute lieferte. Livno liest im südöstlichen Winkel des Thales an den Abhang des Krug angelehnt. In der Stadt entsprinst die Bistrica, etwas südlicher der Zabljak, kurzem Laufe vereinigen, um sich später beim Dorfe Prisap in mehrere Arme zu theilen. Sie bilden mit dem Bache, der von Prolog herkommt, das Rohricht, genannt Sevarevo blato, unser Jagdterrain. Im Juli war der Wasserstand niedrig und viele Flussbette trocken gelegt, so dass wir bequem tief in den Sumpf eindringen konnten. Der Graswuchs ist ein spärlicher, dagegen ge- deiht Schilf und Binsen und bietet den Sumpf- und Wasservögeln bequeme Schlupfwinkel. Im Herbst und Frühjahre, nach starken Regengüssen, füllen sich alle Rinnsale. Das Wasser bedeckt dann die ganze Fläche, die einem grossen See gleichsieht und da siedeln sich Tausende von Vögeln an. Stelzvögel. Grallae. Otis tetrax L. wurde bei Gabella an der unteren Narenta Anfangs Februar. 1887 erlest und dem Museal- verein nach Sarajevo eingeschickt. Aegialites minor, M. und W. nistet an den Flüssen um Sarajevo. Im April 1886 schoss ich 2 Exemplare an der Zujevina. Vanellus cristatus L. brütet in Livno. In: Sarajevo häufig erlest. Meiherartige Vögel. Grallatores. Ciconia alba Bechst. kommt an sumpfigen Stellen der Saveniederung häufig vor (Berbir und Samac) wird von der einheimischen ale in hohen Ehren gehalten. Im et -polje sah den Storch Herr Sonnewend ebenso. ©. nigra L. b; Platalea leucorodia L., kasika (Livno), brütet im Sevar bei Livno, wo wir im Juli junge und alte Vögel trafen. Falcinellus igneus Leach, wurde bei Sarajevo am Zuge im August wiederholt geschossen. Südosten hinzieht und gegen Osten vom | Golja und Staretma und gegen Dalmatien vom tertiärer junge und alte. Ardea cinerea L. hleiht über den Sommer im Sara- jevsko polje und im Sevar bei Livno. A. purpurea L. traf ich im Juli bei Livno. Nach Sarajevo kommt er in der ersten Hälfte des Monats August. Anfangs October 1885 wurden 2 Junge lebend Sn die vor Erschöpfung nicht weiter fliegen konnten. garzetta L. bei Livno im Juli. Wurde auch am Zuge A Sarajevo erlest. A. ralloides Scop. wurde im Sommer bei Sarajevo häufig. getroffen. Ardetta minuta L. bei Sarajevo häufig erlest. Ende August 1. J. bekam ich 2 Exemplare. Nycticorax griseus Strickl. traf ich im Juli 1886 Am Zuge bei Sarajevo wurde er auch schon erlest. Botaurus stellaris L., bukavac, bei Livno, traf ich im Juli bei Livno und wurde auch bei Sarajevo erlest. Die Stimme der Rohrdemmel schreibt die Bevölkerung von Livno einem unterirdischen Thiere zu, das Niemand sehen darf. Rallus aquaticus L. wurde bei Sarajevo wiederholt erlegt. Zuletzt bekam ich ein Exemplar am 27. Fe- bruar 1837. Crex pratensis Bechst. schoss Herr Sonnewend Anfangs September 1. J. im Sarajevsko po]je. Gallinula porzana L. wurde bei Sarajevo häufig beabachtet. Ende September bekam ich ein Jebendes Exemplar. G. chloropus L. Standvogel, bekam ich von Krupa und Ljubuski. die sich nach | und Fulica atra L. erhielt ich von Sarajevo und Travnik am 11. Mail. J. Schnepfen. Scolopaces. Numenius phaeopus L. wurde bei Sarajevo im October 1835 lebend gefangen. Scolopax rusticola L. wird am Strich eifrig ver- folgt. Im Herbst 1856 wurden 2 Exemplare lebend gefangen. Heuer sah ich die erste Schnepfe am 7. März und am 25. September an der Bosna. Gallinago scolopacina Bp. Standvogel. Ueberall im Röhricht an seichten Flussufern. G. gallinula L. Totanus ochropus L. und T. glareola L. im Sommer bei Livno nicht selten. Man sieht Flüge bis zu 20 Stück zusammen. Wurden auch bei Sarajevo wiederholt erlest. T. ealidris L. bei Livno. Actitis hypoleucus L. bei Livno. Machetes pugnax L. wurde im März 1885 nach einem starken Schneefall in mehreren Exemplaren erlegt. Tringa albina L. traf ich 6 Stück an der Miljacka am 25. September 1. J. und schoss eines davon. Tr. subarquata Güldenst. sah Herr @esch wind im Frühjahre 1554 in grosser Menge bei Iidze. Himantopus rufipes Bechst. schoss Herr Sonne- wend im März 1886 an der Bosna. Gänseartige Vögel. Anseres. Cygnus musicus Bechst. wurde mir Anfangs Jänner 1888 von Livno zugeschiekt, wohin alle Jahre einige zugezogen Fun Heuer wurden am 18. Jänner \ bei Door an der Bosna 2 Exemplare gesehen und eines davon erlegt. Spatula clypeata L. 11. Februar 1. J. an der Bosna 2 und eines davon erlegt. hat Herr Sonnewend am Exemplare gesehen N ME RE NET EN ee ZN De Anas boschas L. A. creca. Brutvögel bei Sarajevo und Livno. A. querquedula L. am Zuge wiederholt erlegt. Fuligula nyroca Güldenst. im December 1382 an der Bosna erlest. F. ferina L. wurden im Februar 1885 an der Miljacka 2 Exemplare erlest. Das Weibchen hatte am Bauche einen nackten Fleck. Vielleicht wollte es brüten. F. marila L. hat Herr Sonnewend am2. October l. J. an der Bosna erlest. F. cristata Leach. traf ich im Juli 1386 auf dem See bei Jajce. Derselbe ist ein schöner Flusssee, gebildet vom Flusse Pliva, der sich bei der Stadt Jajce in einem prächtigen Wasserfall m den Vrbas stürzt. Clangula glaucion L. davon sah Heavy Sonnewend eine Kette von 6 Stück an der Miljacka am 6. Februar l. J. und schoss ein Exemplar. Mergus merganser L. wurde bei Sarajevo wiederholt erlegt. Ein prächtiges Männchen wurde im März 1886 am mittleren Vrbas geschossen und mir zugeschickt. 145 M. serrator L. schoss ich ein einzelnes Weibchen am 4. October 1. J. an der Bosna. _ _M. albellus L. am Zuge öfters erlest. Heuer wurde Anfangs Februar an der Bosna ein Männchen geschossen. Taucher. Colymbidae. Podiceps minor Gm. findet an der Bosna im Schilf willkommene Nistplätze und man kann ihn dort in grosser Menge zu jeder Jahreszeit treffen. Carbo pygmaeus Pall. kommt alle Jahre am Zuge an die Bosna. Mövenartige Vögel. Laridae. Xema ridibundum L. ist an der Narenta nicht selten. Heuer wurde eine an der Miljacka am 7. Februar erlegt. ‚Hydrochelidon nigra Boie., @urlin in Livno, brütet im Sevar. Bei Sarajevo am Zuge häufig erleet. EI — Vorläufiger Versuch einer Ornis Preussens. Von Ernst Hartert. (Fortsetzung.) 37. Caprimulgus europaeus L. Nachtschwalbe. Sehr häufig. 38. Cypselus apus L. GC. murarius Mey. et Wolf. Thurmsegler. Gemem. Die Ankunft findet vom 5. bis 12. Mai statt. In den grossen Kiefernforsten nisten sie zahlreich in den Löchern der alten Kiefern. 39. Hirundo rustica L. Rauchschwalbe, 40. Hirundo urbica L. Fensterschwalbe. 41. Cotyle riparia L. Uferschwalbe. Gemein. Der Schwalbenberg bei Pillau hat seinen Namen von den in Menge dort nistenden Uferschwalben. 42. Guculus canorus L. Kukuk. Sehr häufig. An- kunft gewöhnlich erst nach dem 20, April. Mir sind zwei Fälle bekannt geworden, im denen der Kukuk in die Nester von Cannabina linota Gm. gelegt hatte. 43. Merops apiaster L. Bienenfresser. Verfliest sich zuweilen nach Preussen, ja sogar noch weiter nach Norden, nach Curland und Livland hin. Im Museum zu Königsberg befinden sich zwei im Samlande erbeutete Exemplare und schon der Naturforscher Klein, der im vorigen Jahrhundert in Danzig lebte, erwähnt dieses nicht zu verwechselnden Vogels als in Preussen vorge- kommen. 44. Alcedo ispida L. Eisvogel. Nur hie und da und selten. Brütend nur an wenigen Localitäten, so z. B. an der Alle, dem Goldapfluss u. a. Im Winter, da er bei strenger Kälte nach offenem Wasser umherstreichen muss, wird er öfter bemerkt. 45. Coracias garrula L. Mandelkrähe. Im Herbste zur Zugzeit überall vorkommend, auch überall dort, wo sich genügend Baumhöhlen, namentlich in Eichen und Kiefern, finden, oft recht häufiger Brutvogel. Sie werden schon in den ersten Maitagen und letzten Apnil- tagen beobachtet, doch sah ich in der ‚Johannisburger Haäide das Gros erst Mitte Mai einrücken und sie noch einige Tage hindurch an Zahl zunehmen. Wie die meisten Zugvögel kommen sie mit warmen Winden von SW und SO. Maikäfer fand ich oft in Menge in ihrem Magen, (Gemein. | Oberschnabels 46. Oriolus galbula L. Pirol. Häufig. In Preussen sehr bedeutende Abweichungen in der Färbung, nament- lich bei den Männchen. 47. Sturnus vulgaris L. Staar. Ueberall gemein. Zugvogel. Es ist wahr, dass man oft noch Ende Mai und Anfang Juni Gelege einer zweiten Brut findet; solche späte Bruten scheinen mir nicht von denjenigen Paaren herzurühren, welche bei der ersten Brut gestört wurden, denn diese haben sehr bald wieder Bier, sondern von solchen, die zur Zeit der ersten Brut keine Nisthöhlen fanden, dass aber ein Paar zwei Bruten macht, ist meines Wissens in Preussen nicht beobachtet. 48. Pastor roseus L. Rosenstaar. Von Herın Heyn auf Radomin bei Neidenburg dem zoologischen Museum in Königsberg im Mai 1865 Üibersandt. Von Herın Sanio in Lyck 1876 ein Schwarm in Masuren bemerkt. Ein schön geschossenes Exemplar wurde nach Königsberg gesandt, aber vom Präparator des Museums, der den Werth wohl nicht kannte, für „zu alt“ erklärt! (Selbst schon bis Kurland und Livland und einmal ein? bis Abo in Schweden verstrichen.) 49. Garrulus glandarius L. Eichelheher. Häufig. Ich erleste mehrere Exemplare mit aussergewöhnlich kleinen Sehn: ibeln, die sich sonst aber in keiner Weise aus- zeichneten. 50. Nucifraga caryocatactes brachyrhyncha (.L Brehm. Tannenheher. Regelmässiger Brutvogel in mehreren Fichtenbeständen. Weshalb er manche Reviere meidet, in anderen dagegen verhältnissmässig zahlreich brütet, vermag ich nicht zu sagen, doch liebt er Ruhe und nicht Veränderungen der Bestände. Namentlich scheint der äusserste Osten sein Brutgebiet zu sein. Durch ausser- ordentlich dicken, kürzeren, etwas gewölbten Schnabel von dem gewöhnlichen Tannenheher unterschieden. Die Spitze des Oberschnabels ist breit und sehr wenige über den Unterschnabel hinausreichend, die Füsse kräftige. In der Färbung dürften sich schwerlich feststehende Unterschiede finden, auch glaube ich kaum, dass die Befiederung des durchweg verschieden, ist. Immerhin ist 146 dieser Tannenheher als locale Form wohl zu unter- scheiden. Zuerst wurde er meines Wissens von C. L. Brehm von der in den Alpen (Jura und Pyrenäen) lebenden Form, macrorhyncha Brehm, nach lapplän- dischen Exemplaren unter dem Namen Nuei- fraga brachyrhyncha getrennt. Meiner Meimung nach würden die Namen dünnschnäbliger und dick- schnäbliger Tannenheher, etwa tenuirostris und erassirostris noch bezeichnender für den bei uns durchwandernden und dem preussischen Heher sein, dain der That weniger in der Länge, als vielmehrin der grossen Stärke gegenüber den dünnen und spitzen Schnäbeln ein grosser Unterschied liest. hıeher nistet in verschiedenen Waldungen Masurens und preussisch Lithauens. Er ist überall in Preussen aus- sesprochener Standvogel, der sich im Winter, wo er mehr nach Nahrung suchen muss, bemerkbarer macht, als im Sommer, den seme phlegmatische Natur ihn in beschaulichem Wohlleben zubringen lässt. Mir war es beschieden, ihn in Preussen brütend zu finden. 1882 fand ich am 19. April ein Nest mit halberwachsenen Jungen in der Höhe von 12 Fuss in einer sehr dichten Fichte, nahe am Stamm. Das Nest, welches die mit weisslichen Baumflechten behangenen Zweige und eine dieke Lage von Lehm und Holzmoder vor allen anderen Nestern kenntlich macht, sandte ich sammt den Jungen an Herın von Homeyer — Stolp. 1884 fand ich nach längerem vergeblichen Suchen, liche Vogel nimmt sich sehr in Acht, sein Nest zu ver- rathen, in dem hügeligen, noch mit halbgefrorenem Schnee und sumpfigen Löchern bedeckten Terrain, am 21. März ein Nest mit drei frischen Eiern. Der Vogel hrütete fest und strich erst ab, als ich kräftig an den Baum stiess. Das Nest stand, fünf Meter hoch im diehten Tannen- gebüsch, Erde, dann wieder folgte die charakteristische Menge Flechten, inmitten eine weiche Ausfütterung von trockenem Gras u. dgl. Grüne Zweige befanden sich nicht am Neste. Querdurchmesser der Mulde 13 Centimeter. Im April wurde noch ein Nest mit Jungen gefunden, welches ebenso gebaut war. Die Jungen liessen einen dem lauten Körrr Körrr der Alten ähnlichen, leiseren höheren Ton und auch wohl ein feines Zirpen hören. Von den Alten ver- nahm ich niemals einen anderen Ton, als Körrr Körrr. Die Brutorte des Tannenhehers waren Fichtenbestände oder gemischter Wald mit dichten Fichten- gebüschen. Veränderungen der Bestände durch Menschen- hand scheinen diesem Vogel sehr verhasst zu sein. 51. Nucifraga caryocatactes macrorhyncha C. L. Brehm. Der dünnschnäbelige Tannenheher kommt nicht selten auf seinen Wanderungen in Preussen vor. Da diese Züge, über welche ja gerade in den letzten Jahren sehr viel geschrieben ist, von Norden und Nordosten kommen, so ist es naturgemäss, dass diese wandernden Tannen- heher in Preussen häufiger als in anderen Theilen Deutsch- lands beobachtet werden. Alle diese an anderen Orten, als den Brüteplätzen des dickschnäbelisen Tannenhehers erlegten Stücke gehörten der ligen Art an, welche jüngst noch ihre Züge über ganz Dee ausdehnte. Pica caudata L. Elster. Dieser dem Kleingeflügel so al Vogel ist in einzelnen Strichen eine Selten- heit und fast nirgends zahlreich, wie an manchen Stellen Rheinlands, Schlesiens u. a. 53. Corvus corax_L. Kolkrabe. Horstvogel in allen Theilen, wenn auch nur vereinzelt. Zur Winterszeit weit- hin verstreichend. fast so Der diekschnäbelige Tannen: denn der sonst vertrau- bestand aus dürren Reiseın und einer Menge | . ist die erste Schwinge kürzer dies laute wandernden dünnschnäbe- | | ordentlich hellen | tensten Vögel. 54. Corvus cornix L. Nebelkrähe. Ueberall gemein. Der geringe Nutzen dieser Krähe kann nimmermehr den enormen Schaden, den sie an Sumpf- und Wassergeflüsel sowie allen grossen und kleinen am Boden nistenden Vögeln thut, aufwiegen. Anmerkung. Corvus corone L., die Rabenkrähe, nicht in Preussen beobachtet. Alle Angaben über beruhten, soweit ich sie prüfen konnte, jüngeren Saatkrähen. Auf die Angaben von Meier (Journal f. ÖOrmithol. 1885 p. 94) und Spalding (Journal f. Ornithol. in den Berichten der Beobachtungsstationen) kann kein Gewicht gelegt werden, da beider Herren Notizen geeisnet sind, Zweifel zu erwecken, ob sie unsere Vögel genau unterscheiden können. So sehr ich bedauere, die wohlgemeinten Bestrebungen dieser Herren nicht besser würdigen zu können, so kann ich in dem Bestreben, die Wahrheit zu erforschen, nicht umhin, unricehtige Angaben zu berichtigen. Ich erlaube mir hier für den Laien en in meinen „Feinden der Jagd“ angeführtes Kennzeichen zu erwähnen: Bei der Rabenkrähe als die neunte; bei der Saatkrähe ist die erste Schwinge ebensolang als die neunte. 55. Corvus frugilegus L. Saatkrähe. Die Saatkrähe hat in Ostpreussen nur wenige Brutcolonien, einige mehr wohl in Westpreussen. Der Jagd thut diese Krähe keinen Schaden, ihre grossen lärm- und schmutzreichen Colonien sind aber an manchen Oertlichkeiten nicht zu dulden. Sie wandern in ost-westlicher Richtung. Man kann bei diesen und anderen Corviden recht schön beobachten, wie sie stets der herrschenden Windrichtung auf ihren Zügen folgen und niemals gegen den Wind wandern. 56. Corvus monedula L. Monedula turrıum.-Dohle. In Ostpreussen, Prov.: „Talke“. Ziehen bein ersten Frost und Schnee zu Hunderttausenden nach Königsberg, wo sie inalten Bäumen und auf hohen Dächern übernachten. Sie gehören gerösstentheils einer Varietät mit ausser- Halsseiten an, wie solche auch m Moskau heimisch sein sollen. Sie kommen von Osten und ziehen im April wieder gen Osten fort. Nur an wenigen Orten brütend. 57. Dryocopus martius L. Schwarzspecht. Dieser grosse, in vielen Gegenden Deutschlands nicht mehr lebende oder sehr seltene Specht kommt in Preussen noch recht häufig vor. Er ist ein echter Standvogel. Kiefernwälder bevorzugt er und zimmert auch in Kiefern am liebsten seine Nisthöhle; ausser in Kiefern fand ich sein Nest auch in alten Eichen, in Espen (Populus tre- mula) und einmal in Alnus glutinosa. Auch in Birken soll er schon gebrütet haben. Sein Gelege findet man gegen ist noch ihr Vorkommen auf Verwechselung mit | Mitte April. 58. Geeinus canus Gm. Grauspecht. Einer der sel- Am 15. December 1377 bei Blandau im Kreise Goldap ein Weibchen erlest und bei Herrn Talke aufbewahrt. Böck's Exemplare sollen aus Thüringen stammen. 59. Geeinus viridis L. Grünspecht. In Ostpreussen nicht so häufig, als in den meisten Gegenden Deutsch- lands, doch in der Regel in Laubholz und gemischter Waldung anzutreffen. 60. Picus leuconotus Bechst. Weissrückiger Specht. Selten. Gerdauen, Allenstein, Jobannisburger Haide an verschiedenen Orten. Ein schlechtes Exemplar im Königs- berger Museum. Da er sich das ganze Jahr in derselben Gegend aufhält, so ist nicht zu zweifeln, dass er auch brütet, zumal er laut Altum schon in der Mark Branden- burg brütend beobachtet wurde. 61. Pieus major L. Grosser Buntspecht. Sehr häufig. 62. Picus medius L. Mittlerer Buntspecht. Bei Weitem nicht so häufig, wie der Vorige, mehr im ge- mischten und Laubwalde. (Fortsetzung folgt.) a a N NEU Arten der Ornis Austriaca- Hungarica in Portugal. NachrA 0 am: (Ibis, 1887, p. 312—314.) Von A. Graf Marschall. Cypselus Apus, L. Ankunft zu Öporto 15. April, Abzug 15. bis 21. September; die Mehrzahl Ende August an der Küste bis Anfang October. C.Melba, L. Zwei Stück am 15. April, emes am 22., eines am 28. April. Im nördlichen Portugal nicht beobachtet. Caprimulgus europaeus, L. Sommergast. Gemein | an den Ufern des Douro, besonders in den Wäldern zur | Zeit des Herbstzugs ; weniger zahlreich um Oporto. Picus major, L. An vielen Orten, besonders um Entre-Minho und Melres bei Oporto. Nirgends so häufig, wie Gecinus Sharpi, Saund. P. medius, L. Vier Exemplare, zwei aus Coimbra | eines aus Queluz und eines aus Cintra. P. minor, L. Soll bei Penafiel ziemlich gemein sein. Jynx Torquilla, L. Zuerst bei Oporto gehört 22. März bis 5. April, eines gesehen am 10. März. Zahlreich in Obst- und Weingärten. Ankunft um Coimbra 20. März, Abzug 10. bis 19. October. Bei Abrantes im November gesehen. Alcedo ispida, L. Zahlreich an allen fliessenden Wässern. Besonders im Winter häufig an der Küste bei Lagunen und Flussmündungen. Coracias garrula, L. Selten. Merops Apiaster, L. Am 10. September zwei Stück auf Zug an der Mündung des Douro. Häufig um Caldas d’Areeos und in dem Weinland des Alto Douro, noch mehr im Süden. Fliest hoch in Schaaren mit beständigem Geschrei. Ankunft Anfang April, Abzug August und Anfang September. Upupa epops, L. Sommergast. Der früheste An- kömmling unter den Inseetenfressern. Ankunft um Oporto Anfangs März, in Algarve 15. Februar, Abzug September. An einigen Gegenden am Minho sehr zahlreich ; weniger in Algarve. Cuculus canorus, L. Ankunft meistens nach 19. März, um Cimbra zwischen 11. März und 12. April. Ruf Anfang April. Am 13. September ein jähriges Exemplar. Oxylophus glandarius, L. Selten um Oporto und Ovar. Scheint sich gern bei sumpfisen Gegenden aufzu- halten. Strix flammea, L. Allgemein verbreiteter Standvogel. Asio otus, L. Nur im Winter bei Oporto. A. acciptrinus, Pall. Vom 18. October bis 6. Jänner. Schläft bei Tag in Stoppelfeldern, langem Gras und Binsen. Stösst auf Schnepfen und Wachteln. Syrnium aluco, L. Ein Exemplar an der Mündung des Douro. Soll gemein sein am oberen Tagus und in den Mooren von Alentejo. Scops giu, Scop. Gemeiner Wandervogel. Eine vor | Melres gehört zwischen 3. März und 7. April. Bubo maximus, L. Gemein auf den Abhängen der Bergketten und an den Flüssen. Nistet sehr früh im Jahr. Hasen, Kaninchen und Rebhühnern sehr schädlich. Athene noctua, Scop. Standvogel und die zahlreichste Eulenart in Portugal, auch im Winter. Auf Bergen zwischen Steinblöcken und alten Bäumen. Nest aus trockenen Zwei- gen von Haidekraut. 29. April 4 Eier. 21. Mai zweites Gelege mit 3 Eiern. Gyps fulvus, Gm. Sparsam, ausser in der Serra de Suajo, wo er brütet, auch im Alemtejo. Viele auf dem steinigen Gebirge längs der Küste an der Grenze von Gallicien. Vultur monachus, L. Exemplare in den Museen zu Lissabon und Coimbra. Neophron percenopterus, L. Juli lebendes Exemplar aus der Sierra do Marao. Soll bei Barca d’Alva gemein sein und auf den steilen Ufern des Douro brüten. Schaaren an der Guadiana. Circus aeruginosus, L. Standvogel und zahlreich in sumpfigen Gegenden. Horstet am Boden inmitten von Röhricht. Flug niedrig und träge. C. cyaneus, L. Nur am nördlichen Ende der Lagune bei Ovar, 2. Februar. Soll in Sümpfen horsten. C..cineraceus, L. Soll in Sümpfen brüten. Im Museum zu Coimbra ein beinahe schwarzes Exemplar. Buteo vulgaris, L. Standvogel. Der gemeinste unter den grösseren Falken. Besonders um Oporto und in den Fichtenwäldern. Aquila pennata, Gm. In den Museen zu Lissabon und Coimbra. A. naevia. Ein Exemplar im Museum zu Coimbra. A. Adalberti, L. Brehm. Serra de Estrella, Evora und Villa Vicosa. A. chrysaetus, L. Serra de Marao, Serra d’Estrella, Cintra und Mafra; zahlreich in der Serra do Gerez. Circaetus gallicus, Gm. Ponte de Lima, Alemtejo ‚ und Acrantes. Nisaetus fasciatus, Vieill. (Aquila Bonellii.) Zwei Stück aus der Serra de Marao, lebend: acht Exemplare in den Museen zu Lissabon und Coimbra. Astur palumbarius, L. Ein Exemplar aus Evora. Accipiter Nisus, L. Gemeiner Standvogel im nörd- lichen Portugal. Einer von Candal bei Oporto und von Castello de Paiva. Milvus ictinus, Sav. Ueberall gemein, besonders an den Ufern des Tagus, selten in der unmittelbaren Nähe von Oporto. Idem migrans, Bodd. Vermuthlich im südlichen Portugal nicht selten von den Ufern des Tagus: 5. April in Alemtejo, 7. April an der Guadiana. Elanus coeruleus, Desf. Zwei Exemplare von Sal- vaterra, zwei aus dem Alemtejo. Ein Paar bei Tuy, an der spanischen Grenze (?). Fernis apivorus, L. Coimbra gewesen sein. Falco peregrinus, Tunst. Ein Exemplar im Winter. In dem Museum zu Lissabon vier Exemplare, in dem zu Coimbra deren zwei aus dem Alemtejo. Hypotriorchis subbuteo, L. Bei Oporto und San- tarem. Im Sommer gemein. C. aesalon, Tuust. Oporto. Tinnunculus alaudarius, L. Der semeinste und überall häufigste Raubvogel. Pandion haliaetus, L. Soll früher im Museum zu Mitunter häufig am Douro. | Am See von Albafeira in Portugal. Carbo cormoranus, L. Sehr gemein im Winter an der Küste. Mitunter in Menge auf den Felsen von Leixoes bei Oporto. M. graculus, L. insel gegen Ende Mai; einige Bai von Vigo. Sula bassana, L. Einige kommen im August, die Mehrzahl im October und bleiben über Winter, einige bis März. Viele nistend auf der Berlengas- auf der Insel Cia in der — I — ee 145 2% 3 RRDRRERER EN IR: Die Vögel von den Sulu-Inseln. Excerpt aus: „The Cruise of the Marchesa to Kamtschatka and New-Guinea“. By F. H. H. Guillemard. London, 1836. Cacatua haematuropygia, Müll. Tanygnathus luzoniensis, Linn. 5 burbidgei. Sharpe. Loriculus bonapartei, Souance. Haliastur intermedius, Gurney. Butastur indicus, Gm. Circus melanoleucus, Forster. Jyngipicus ramsayi, Hargitt. Eurystomus orientalis, Linn. Alcedo bengalensis, Gm. „ asiatica, Swains. Pelargopsis gigantea, Wald. Sauropatis chloris, Bodd. Macropteryx comatus, Temm. Centrococeyx viridis, Scop. Lanius cephalomelos, Bp. Artamus leucorhynchus, Horsf. Artamides pollens, Salvad. Lalage dominica, Müll. Pericrocotus marchesae, Guillem. Chibia pectoralis, Wall. Bereits auf Seite 58 dieser Blätter habe ich auf ein altes Mitgetheilt von Baron H. von Rosenberg. Rhipidura nigritorquis, Vigors. Cyornis philippensis, Sharpe. Hypothymis oeccipitalis, Vigors. Hirundo javanica, Sparrm. Oriolus chinensis, Linn. Pyenonotus goiavier, Scop. Maecronus kettlewelli, Guillem. Copsychus mindanensis, Gm. Gerygone flaveola, Cab. Cisticola exilis, Vig. et Horsf. Budytes viridis, Gm. Parus elegans, Less. Zosterops everetti, Tiweedd. Dicaeum hypoleucum, Sharpe. Cinnyris jugularis, Linn. „ juliae, Tiweedd. Anthothreptes malaccensis, Scop. Corvus philippinus, Bp. Calornis panayensis, Scop. Sarcops calyus, Linn. Munia jagori, Cab. ERICH Von Robert Eder. Osmotreron vernans, Linn. 3 axillaris, G@. R. Gr. Ptilopus melanocephalus, Forster. x formosus, G. R. G1. Phabotreron brevirostris, Tweedd. Carpophaga aenea, Linn. 3 pickeringi, Cass. Myristicivora bicolor, Scop. Janthenas griseigularis, Wald et Lay. Macropygia tenuirostris, G@. R. Gr. Turtur dussumieri, Temm. Gallus bankiva, Temm. Excalfactoria chinensis, Linn. Gallicrex cinerea, Gm. Erythra phoenicura, Forster. Hypotaenidia striata, Linn. Rallina euryzonoides, Lofres. Ardetta sinensis, Gm. Demiegretta sacra, Gm. Butorides javanica, Horsf. Einiges aus vergangener Zeit. Seite 651, Nr. 114. Eine wilde Henne so zahm zu Buch „Der curiose Künstler“ hingewiesen, indem ich eine aus dem- selben entnommene Anweisung, Brieftauben abzurichten, anführte. „Der euriose Künstler“ ist ein Sammelwerk über Kunststücke, Heilmittel für Mensch und Thier, Bauernregeln, Rathschläge betreffs Pflege, Fang und Abrichtung verschiedener Thiere und Angaben zur Anfertigung der unterschiedlichsten nützlichen und unnütz- lichen Sachen, welches zum Theile aus ähnlichen noch älteren 'Wunderbüchern geschöpft zu sein scheint. Aus diesem Buche gestatte ich mir Mancherlei wiederzu- geben, was auf Geflügel und Vögel Bezug hat, da ich meine, dass in dieser Hinsicht auch einige Aufmerksamkeit den Ansichten und Erfahrungen unserer Vorfahren entgegenzubringen sei; aber auch den zu jener Zeit in Ueppigkeit wuchernden Aberslauben, von dem das Buch strotzt, glaube ich, soweit dies mein Thema betrifft, nicht ganz übergehen zu dürfen. Als gewiss interessant möchte ich darauf hinweisen, dass schon vor mehr als hundert Jahren (vielleicht sogar vor zwei- hundert Jahren) auch in Deutschland über die Kunst, Eier ohne Henne auszubrüten, geschrieben wurde, was Letzteres doch wohl nur auf Grundlage praktischer Erfahrung geschehen sein mag. Völschau führt in seinem rühmlichst bekannten „Ilustrirten Hühnerbuch“, ein Werk aus dem Jahre 1783 an, welches ein egyptisches Brutverfahren darlegt; das von mir eitirte Buch bringt aus früherer Zeit als obige Zeitangabe zwei Darstellungen von Brutöfen. Auch Wetterregeln und Anzeichen auf gute oder schlechte Jahreszeiten, soweit sie auf Beobachtungen der Vogelwelt basiren, sollen hier Erwähnung finden und schliesslich will ich noch Ver- schiedenes aus dem Buche beifügen, was ich in den Rahmen dieser Zeitschrift für passend erachte. Den Text lasse ich wortgetreu folgen. Vielleicht findet sich doch ein oder das andere, was dem geehrten Leser Interesse bieten und so für die Zeit, welche er-mit der Lecture des Ganzen ver- bringt, entschädigen wird. Des Curiosen Künstlers Andern Theils / Vierdtes Buch/ Darinnen von unterschiedlichen Thieren / als Pferden / Hunden / Geflügel/ Vieh / Fisch und Krebsen /ete. gehandelt wird. machen / dass sie von sich selbst unbeweglich still/undin grossen Furchten sitze. Nimm eine Henne / sie soye beschaffen wie sie wolle / setze sie auf einen Tisch / fahre ihr mit einer Kreiden über den Schna- bel her / nach der Länge heraus / dass die Kreide von dem Schnabel an / einen starken langen Strich auf den Tisch mache / lasse die Henne also ledig / so wird sie gantz erschrocken still sitzen / den Strich mit unveränderten Augen ansehen / und wann nur die Umstehende sich stille halten / nicht leichtlich von dannen fliegen; eben dieses geschiehet auch / wann man sie auf einen Tisch hält / und ihr über die Augen einen Span leget. Seite 651, Nr. 115. Zwo Hennen auf zweyen Fingern in eine Stuben bey nächtlicher Weile zu tragen. So gehe zu Nacht in einen Hüner Stall / halte ihrer zweyen zween Finger an die Sporn oder Klauen / so sitzen sie auf / und leiden / dass du sie trägest wohin du will / so einen starken Schlaf? haben die Hüner / die Hanen aber sind leichter zu erwecken. Seite 651, Nr. 116. Eine Kurtzweil mit einen Hanen anzustellen. Wann man einen Hanen / einen grossen Spiegel vorweiset / wird er wider sich selbst kämpffen wollen. Seite 651, Nr. 117. Wie man einen Hanen zwingen kann / dass er das Amt einer Gluck-Henne vertrette. Man kan zu Wege bringen / dass ein Han oder Capaun das Amt einer Hennen vertrette / nemlich man darff ihm die Jungen nur weisen / und ihn freundlich über den Rucken streichen und zu fressen geben / dass er gewohne aus der Hand zu fressen und gar zahm werde / hernach muss man ihme die Brust berupffen / und sie wol mit Nesseln reiben / so wird er in wenig Stunden oder Tagen die Hünlein zu sich nehmen / und ihnen zum Essen locken / als je eine Gluck-Henne sonsten thun mag. Seite 652, Nr. 118. Zu machen dass eine Henne Hüner von unterschiedenen Farben ausbrute. Hiervon gibet Andreas Gesmerus folgenden Bericht: Man mahle / spricht er / die Eyer mit verschiedenen Farben / wie man sie haben will / schmiere sie hernach mit Baum-Oel / lasse sie trocken werden / und lege sie dann der Hennen unter. Seite 652, Nr. 119. Zu machen / dass eine Henne Hüner ausbrutet die alle Jahr ihre Farbe ver- ändern. Lege ihr Eyer unter die am grünen Donnerstag geleget worden / so werden Hünlein daraus / die alle Jahr ihre Farbe verändern. Dieses dörffte zwar meistentheils für einen Aberglauben gehalten werden / allein gibt es die Erfahrung viel anderst. Solche Eyer bleiben auch ein gantzes Jahr frisch und gut. Seite 652, Nr. 120. Dass man denen Hennen durch Zauberey die Eyer nicht nehmen könne. Räume nur die Nester aus / und lege neues Stroh darein. Seite 652, Nr. 121. legen. So nimm geröstet Rocken-Brod / lege es in frisches Wasser / lasse es damach über Nacht weichen / des Morgens gib es den Hünern vor anderer Speise zu essen / und darnach um den Mittage wieder; gegen Abend aber gib ihnen Gersten / Habern / Dass die Hüner täglich Eyer SRNILIS 149 Weitzen oder ein wenig Hanff Saamen / das macht die Hüner fruchtbar / dass sie auch in in der grössten Kälte Eyer legen. Zerstossener Hasen-Koth und Kleyen / sollen es auch thun. Seite 652, Nr. 122, Dass die Hüner grosse Ryer legen. So nimm ein Mässlein Kleyen / mische einen Becher voll gepulverten Schnecken-Häuslein darunter / mache es mit Wein an / und gibs den Hünern zu essen. Etliche nehmen so viel Gersten Kleyen / und mischen gepulverten Ziegel Stein / an statt der Schnecken-Häuslein darunter / rühre es an mit Wein und gib es den Hünern zu fressen. Seite 652, Nr. 123. Dass die Hüner gerne legen. Nimm die Zapffen von den Hasel-Stauden / mache es zu Pulver und gibs den Hünern unter die Kleyen. Seite 652, Nr. 124. Zu machen dass eine Henne nicht brute. Willst du dass eine Henne nicht bruten solle / so decke sie 3 Tage mit einem Siebe zu / gib ihr den ersten Tag nichts zu essen / am letzten Tage bade sie in kaltem Wasser / ziehe ihr eine Feder durch die Nasen / und lasse sie lauffen. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mittheilungen. Zur Richtigstellung. Mit Bezugnahme auf die den Unterzeichneten be- treffende Stelle in dem Artikel des Herın K. G. Henke in’ Dresden betitelt „Bastard zwischen Schnee- und Birk- huhn oder partieller Albino ?"* in der Septembernummer dieser Blätter erlaube ich mir bekannt zu geben, dass die Differenz im Wortlaute zwischen Herrn Professor Dr. Collet’s Abhandlung in den „Proceedings of the Zoological Society of London‘ und meiner Uebersetzung dieser Arbeit durchaus in keiner Willkür des Unterzeich- neten ihre Ursache findet, vielmehr ist die Abänderung auf Veranlassung Herrn Professor Collet’s selpst in die Uebersetzung aufgenommen worden. An der betreffenden Stelle eine diesbezügliche An- merkung einzuschalten, musste dem Uebersetzer als über- flüssig erscheinen, nach dem (wie im Titel der Ueber- setzung ausdrücklich bemerkt) die Tradition der Professor Collett’schen Arbeit sich der Autorisation des Verfassers erfreute. Dr. Stefan Freiherr von Washington. 2. September. Am Bord der „Niobe“ im Mittelmeere. Am 21. August verliess ich mit einem sehr guten, der | Dampfschiff-Rhederei zu Hamburg gehörenden Dampfer | „Niobe*“ Hamburg. Heute passierten wir Mittags bei -+33° C., völliger Windstille, ruhigem dunkelblauem Meere | das nördlichste Cap von Afrika, Cap Bon und hoffen nn : : i ? 3. September in Port-Said zu sein. Von dort gehen wir durch : ; : 5 den Suez-Canal nach Penang, von wo ich einen Theil der Malakka-Küste und der Insel Sumatra v. a. entomo- | logisch und ornithologisch erforschen will. Bisher konnten noch wenige Vögel beobachtet werden, da eine Seefahrt | per Dampfer dazu wenig Gelegenheit bietet. Heute zog ein Flug Purpurreiher (Ardea purpurea) nach Algier hinüber, mehrere Saxicola oenanthe juv. juv. be- | suchten das Schiff für kurze Augenblicke, Thalassi- doch wieder in einer ‚Gegend, wo die Kälte nicht mehr fühlbar ist — ja, schön ist die Kälte im lieben Deutsch- land nicht, aber lieben muss ich es doch: Deutschland über Alles. E. Hartert. Vorläufige Notiz. Die ornithologische Sammlung des Gymnasiums in Sarajevo ist durch den unermüdlichen Eifer des dortigen Professor Seunik zu einer höchst beachtenswerthen Zu- sammenstellung der Vogelfauna Bosniens herangewachsen. Bei dei Besichtigung derselben fiel mir unter den Bunt- spechten ein Exemplar besonders auf, welches ich bald als die mir bereits durch Herrn Vietor Ritter v. Tschusi zur Beachtung empfohlene Form des weissrückigen Spechtes, Picus Lilfordi Sharpe und Dress. erkannte. Seit- dem sind mir noch 3 weitere Stücke dieses Spechtes be- kannt geworden, so dass er in der Umgebung von Sara- jevo nicht allzuselten vorkommen dürfte. In derselben Sammlung entdeckte bei seinem hiesigen Aufenthalte Herr Major Alexander von Homeyer, Parus lugebris, die Trauermeise, welche vom nahe gele- genen Trebevic stammt. Neben dieser seltenen Meise bewohnt sämmtliche Höhen der Umgebung in grosser Zahl die Alpensumpf- meise, Parus bengalis var alpestris. Weitere genauere Mittheilungen über das Vorkommen dieser interessanten Vögel behalte ich mir für eine der nächsten Nummern unseres Blattes vor. Sarajevo, den 7. October 1887. 0. Reiser. Zum Brüten der Wachholderdrossel (Tardus pilaris L.) im südlichen Böhmen. Von v, Tschusi zu Schmidhoffen. In dem interessanten Artikel des Herrn Bar. A Kotz (Turdus pilaris im Böhmerwalde) in Nr. 2 dieses Jahr- gangs unserer „Mittheilungen* wird auf pag. 13 erwähnt, dass die Forstleute des Böhmerwaldes versichern, schon vor 1350 die Wachholderdrossel als dortigen Sommer- vogel gekannt zu haben. Gelegentlich meiner Exeursion durch den Böhmer- uw kurze wald im Frühling 1870 stellte ich auch bezüglich dieses droma folgen stetig im Kielwasser. Endlich ist man | Vogels Nachforschungen an, die Folgendes ergaben; Nach Mittheilung des damaligen fürstl. Schwarzen- berg’schen Revierförsters, Herrn Rodler in St. Thoma, brüteten alljährlich mehrere Paare hei Untermoldau auf Kiefern in sumpfigem Terrain. — In der Budweiser Ebene nistet der Vogel bei Frauenberg im Revier „Altthier- 150 garten“ und sah ich damals ein von Nest mit Gelege im fürstl. Museum in Wohnad. (Vgl. meinen Artikel: „Wanderungen im Böhmerwalde“ — Cab. Journ. f. Orn. 1871, p- 66.) — Nach Fritsch (Die Wirbelthiere Böhmens, p. 55) brütet die Wachholder- drossel auch in Blan bei Zahaj. — Um Wittingau nistet sie, wie mir Herr Forstmeister ©. Heynovsky schreibt, sehr häufig in den dortigen Mooswäldern und Felsgehölzen. Aus der ersten Angabe ergibt sich, dass die Wach- holderdrossel schon in den Sechziger-Jahren im südlichen Böhmerwalde nistete; aus der letzten, dass sie ihr Brut- gebiet im südlichen Böhmen ausgedehnt hat. Weitere diesbezügliche Nachrichten über das Nisten oder neue Niederlassungen dieses Vogels wären höchst willkommen. Villa Tännenhof bei Hallein, 2. October 1887. Tannenheherzug. Von v. Tschusi zu Schmidhoffen. Wie mir eben aus verschiedenen Theilen Mährens und Ungarns, wo der Tannenheher nicht brütet, gemeldet wird, haben sich wieder mehrfach Tannenheher gezeigt und wurden einzelne Exemplare erlest, die den Anzeigen bei- gefügten Angaben zufolge der dickseknäbeligen Form anzugehören scheinen. Das Interesse, welches das massen- hafte Auftreten der schlankschnäbelisen Form im Herbst _ und Winter 1885 allgemein erregte, lässt hoffen, dass man auch diesmal auf das Vorkommen dieses Vogels achten werde, da es von Wichtigkeit wäre zu erfahren, ob es sich um eine grössere oder beschränktere Wanderung der einen oder der anderen Form handelt. Die Einsendung von Exemplaren im Fleisch wäre zum Zwecke der sicheren 'Determination sehr erwünscht. dort stammendes Wr PET PN Er aa Tr a Als obige Zeilen der Post übergehen waren, kam mir von Herrn P. Fäszl aus Oedenburg ein frisch ge- schossener „Schlankschnabel“ zu, der erste, derim heurigen Herbste constatirt wurde. Weitere Beobachtungen werden ergeben, ob sich das Erscheinen dieser Fremdlinge nur auf einzelne Exemplare beschränkt oder ob wir es wieder mit emer grösseren Wanderung dieser Vögel zu thun haben. Der leichteren Unterscheidbarkeit wegen, gebe ich hier die Kennzeichen der beiden Formen: Dickschnäbeliger Tannenheher (N. caryocatactes var. pachyrhyncha, R. Blas.). Schnabel stark, mehr oder weniger (krähenartig;) gebogen, an der Basis, wie auch der Unterkieferastwinkel breit; Tarsen stark; schmale weisse Schwanzbinde. Schlankschnäbeliger Tannenheher (N. caryocatactes ar. leptorhyncha, R. Blas.). Schnabel schlank, fast gerade, an der Basis, wie auch der Unterkieferastwinkel schmal, Tarsen schwach; breite, weisse Schwanzbinde. Nueifraga earyocatactes L., der Nussheher, erschien heuer am 15. September bei Kremsier und hält sich bis heute in den nahegelegenen Waldungen auf. Sein Auf- treten ist um so auffallender, als er vor 2 Jahren erst um den 15. October in unserer @egend und zwar massen- haft aufgetreten war. Sein frühes Auftauchen scheint das Anzeichen eines frühzeitigen Winters zu sein, gerade so wie das Erscheinen des Bergfinken, Fringilla monti- fringilla, der seit dem 10. October sich in den Vor- stadtgärten in kleinen Gesellschaften sehen lässt. Prof. Zalradnik. Literarisches. Dr. A. B. Meyer. Unser Auer-, Rackel- und Birkwilä und seine Abarten mit einem Atlas von 17 colorirten Tafeln. Wien Künast 1337, Folio, Atlas in Querfolio. Dieses schöne Werk entstand auf Anregung Seiner k. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Herın Erzherzog Kronprinz Rudolf, dem die Wissenschaft bereits so werthvolle Beiträge zur Kenntniss der grossen Waldhühner verdankt. Dr. Meyer hatte zu dem Werke das überaus reiche Materiale des Dresdener Museums, sowie zahlreiche Einsendungen aus den verschiedensten Ländern zur Ver- füsung und er hat diese seltenen Mittel in trefflichster Weise ver- werthet. Der Text ist der Reihenfolge der Tafeln, entsprechend geordnet. Zu Tafel I Auerwild verschiedenen Alters, werden nach einer eingehenden Besprechung der geographischen Verbreitung Schilde- rungen der verschiedenen Alterskleider des Auerhuhn’s, sowie eine interessante Darstellung seimer Wanderungen gegeben. Zu Tafel I werden die Farbenvarietäten der Auerhennen behandelt und eine auf grosser Literaturkenntniss beruhende Uebersicht der dem Auer- hahn zunächststehenden Arten beigefügt. Zu Tafel III behandelt der Text die hahnenfedrigen Auerhennen und schildert die ver- schiedenen Stufen und Vebergänge der Kleider, Tafel IV Birkwild verschiedenen Alters. Auch hier wird die geographische Verbreitung mit grosser Genauigkeit angegeben; über die Localvace liegt noch sehr wenig M; aterial vor. ? Die interessante, Tetrao Mlokosiewiezi Tacz. wird beschrieben, es folgen Charakteri- stiken des erwachsenen Birkhahn’'s und der Birkhenne, sowie der Jugendkleider dieser Vögel. Tafel V abnormes Birkwild mit Auf- zählung der, von verschiedenen Schriftstellern angeführten Varie- täten. Tafel VI und VII, hahnenfedrige Birkhennen in braunen und dunklen Kleidern, Tafel VI in braunen, Tafel VIL in dunklen Kleidern. Nach Aufzählung und Beschreibung der einzelnen Exen- plare folgt eine Erörterung vom Uebergang von Hennen in’s Hahnen- kleid, sowie eine sehr instruetive Betr achtung über die Hahnenfedrig- keitim Allgemeinen und deren Ursache. Schliesslich wird die höchst merkwürdige, zuerst von Sr. k. und k. Hoheit dem Kr onprinzen, das Birkwild im Kaukasus vertretende Art | dann durch Bogdanon beobachtete Thatsache des Vorkommens von hennenfedrigen "Birkhähnen besprochen. Tafel VIII bis Tafel XIII sind dem Rackelwild gewidmet. Schilderung von 13 gewöhnlichen Rackelhähnen mit Birkhahntypus, Vater Birkhahn, Mutter Auer- henne. Tafel VIII und IX von zwei Rackelhähnen” mit Auerhahn- typus, von denen einer vom Herzog Philipp von Coburg (Tafel X) einer von Seiner kaiserlichen Hoheit dem Kronprinzen erlegst wurde (Tafel XI). Zu Tafel XI wird auch ein kleiner grün- brustiger Rackelhahn mit Birkhahntypus aus Livland geschildert, welchen Herr von Krudener dem Dresdener Museum zum Ge- schenk gemacht hat. Zu Tafel XII wird von drei seltenen Rackel- hähnen berichtet, von denen zwei mit Auerhahntypus den Museen zu Lausanne und Prag, einer mit Birkhahntypus dem Museum zu Laibach gehören. Tafel XIII ist den Rackelhennen und den Dunen- jungen gewidmet, Vieles Interesse bietet eine Uebersicht der unter- scheidenden Merkmale der Auer-, Rackel- und Birkhennen. Von grosser Wichtigkeit ist der unter der Ueberschrift „Allgemeines über das Rackelwild® gegebene Abschnitt. In demselben wird die einschlägige Literatur mit kritischer Beleuchtung angeführt, sodann die Bustandirungsfrage besprochen und ein V ersuch zur Erklärung der oben beschriebenen seltenen Formen von Rackelhähnen gemacht. Schliesslich werden Bastarde mit anderen Arten von Waldhühnern geschildert, und zwar zur Tafel XIV Bastarde zwischen Birk- und Moorschneehuhn; zwischen Moorschneehahn und Birkhuhn Tafel XV nebst alleemeinen Bemerkungen über die wechselseitigen Bastarde zwischen Birk- und Schneewild. Dass Bastardirungen zw vischen Birk- und Alpenschneehuhn vorkommen, wird als wahrscheinlich be- trachtet, auch Bastarde zwischen Moorschneehuhn und Alpenschnee- huhn und zwischen Moorschneehuhn und Haselhulhn werden er- wähnt. Zur TafelXVI ist der Text zwischen Bastarden Birk- und schot- tischem Schneehuhn. sowie zwischen Birk- und Haselhuhn gewidmet. Zur Tafel XVII werden die aus England bekannt gew ordenen Fälle von Bastardirung des Birkhahnes und Edelfasans angeführt und sodann der, dem Prager Museum angehörige, von Prof. Fritsch in den Mittheilungen ‚des ormithologischen Vereines, Wien 1886 beschriebene und dargestellte Bastard aus Böhmen geschildert. Am Schluss er- wähnt der Verfasser noch Fälle von fruchtbarer Vermischung des Auerhahnes mit einer Truthenne, des Haushahnes mit einer Auer- henne, des Birkhahnes mit der Haushenne und der Silberfasanhenne. Aus der vorstehenden Analyse ist zu ersehen, mit welcher Gründ- lichkeit, Genauigkeit und Umsicht der Verfasser den schwi ierigen Gegenstand und die vielen sich darbietenden Fragen behandelt hat. 151 Er hat sich durch dieses hochinteressante Werk um die Wissen- schaft verdient gemacht und dasselbe wird jedem Ormithologen will- kommen sein. Die Ausstattung ist sehr schön, dis von Herrn Mützel auf Stein gezeichneten und in Aquarell gemalten und von Herrn Schneider colorirten Tafeln reihen sich den trefflichen zoolo- gischen Darstellungen würdig an. P. END are Vereins-Angelegenheiten. =. Der omithologische Verein hat einen schmerzlichen Verlust erlitten. August Friedrich Graf Marschall ist am 11. d. Mts. verschieden. Der Verewigte, ausgezeichnet als Charakter und Gelehrter, gehörte dem Verein seit seiner Gründung als Mitglied an. Die ‚„Mittheilungen“ verdanken ihm eine Reihe werthvoller Beiträge. "Aus dem Protocolle der Ausschusssitzung vom 10. October 1887. Anwesend: 1. Vice-Präsident Custos v. Pelzeln, 2. Vice- Präsident Zeller, Hofrath Prof. Dr.K. Claus. Dr.v. Kadich, Dr. Fr. Knauer, Hof- und Gerichtsadvocat Dr. OÖ, Reiser, Rath Spitschan. Telegraphisch entschuldigten ihre Abwesen- heit Präsident Bachofen v. Echt, Haffner, brieflich Prof. Dr.Rud. Lewandowski und Jul. Zecha. Beurlaubt: Hodek sen., Dr. Pribyl, A. Kermenit, OÖ. Reiser j., Hofrath Watzka. i. Custos v. Pelzeln begrüsst die Anwesenden und über- ninmt den Vorsitz. 2. Dr. Knauer referirt über die im Interesse der Samm- lungen dringlichst nothwendig gewordene Uebersiedlung der Ver- einsleitung in ihr neues Locale. Für die Mühewaltung "bei dieser Uebersiedlung wnd die Ordnung der Bibliothek und der Samm- lungen wird “dem Referenten der Dank des Ausschusses votit. 3. Mit Stimmeneinhelligkeit wird Dr. Fr. Knauer zum ersten Secretär gewählt. 4. Nach eingehender Debatte, an der sich die Herren Zelle Dr. Reiser, Dr. von Kadich betheiligen, wird: der Asa Dr. Knauer's: „einen Arbeitsausschuss, der die Vorarbeiten er- ledigt und dem Du SIEEE referirt, zu wählen“ mit dem Zu- satzantrage Zelle „dass sich aus diesem Grunde der Ausschuss verstärke® einstimmig angenommen. Auf Antrag Dr. Knauer's wurden in diesen Arbeitsausschuss die Herren Haffner, Dr. v. Kadich, Dr. Lewandowski und Dr. Knauer gewählt und diesen Herren überlassen, sich entsprechend zu verstärken. 5. Dr. Knauer beantragt, die jüngster Zeit durch ihren Beruf von Wien abgezogenen Mitglieder des Ausschusses gewissermassen als eorrespondirende Mitglieder des Ausschusses im Comite zu be- lassen. Es be wit h eingehender Debatte, an der sich die Herren Dr. Reiser, v. Pelzeln und Zeller betheiligen, beschlossen, liese Mitglieder als beurlaubt anzusehen. 6. Nach längerer Debatte, an der sich die Herren Hofrath Claus, v. Kadich, Dr. Knauer, v. Pelze In, Dr. Reiser, Zeller betheiligen, wird auf Antrag Dr. Reiser's beschlossen, das neue Locale als Sitzungslocale zu bestimmen; es ist aber nicht ausgeschlossen, dass ab und zu auch im alten Locale Ausschuss- sitzungen stattfinden. 7. Die Sprechstunden im neuen Locale werden vor- läufig auf Dienstag (2—3) und Freitag (2—3) festgesetzt. 8. Es wird dann eine Reihe interner Administrations- a legenheiten, bei deren Besprechung sich Borat Dr. Claus, Dr. Kadich, Dr. Knauer, Dr. Reiser, Zeller Helnellzen, zum Theile erledigt, zum Theile vor ERS H: ind vertagt. 9. Als erster Vortrag in der nächsten Monatsversammlung (14. October), die wie bisher im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissenschaften stattfindet, kommt zur Ankündigung: „Ornithologische Existenzfactoren in Bosnien uud der Herze- gowina*. Von Dr. Hans v. Kadich. 10. Zum Schlusse wird beschlossen, die Sammlungen und die Bibliothek des Vereines im neuen Locale zu versichern. (Schluss der Sitzung um !/,10 Uhr.) Neu eingetretene Mitglieder. Panzner Hubert, k. k. Oberlieutenant in d. R. und Privatier, IX.. Schlagergasse 6. Kunszt Karl, städt. Lehrer, Schütt-Sommerein. Hawlik Josef, Fachlehrer m Zwittau, Mähren. Zahradnik Josef, Gymnasialprofessor in Krensier, Mähren. Die P. T. Herren Mitglieder, welche mit ihrem Jahresbeitrag noch im Rückstande sind, werden ge- beten, den Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 1887 an den Vereins-CGassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauern- markt Nr. Il einzusenden. Correspondenz der Redaction. HerımG.H..... t. Für die freundlichen Grüsse besten Dank. Mit solchen alten Herren muss man eben Geduld haben; es Hagen, ja viele über diese gereizten Auslassungen. Sollte der angedeutete Fall eintreten, so setzen wir Sie in Kennt- niss. In unseren „Mittheilungen“ ist derlei Polemik ein Riegel EREESCHOhNT Für Ihre jetzigen Forschungen beste Wünsche. — Hofbuchh. W. Fr... hier. Er jetzt sind wir auf fragliches Verzeichniss nicht gestossen. — ee RIEZ Neustadtl. Ersucken um gelegentliche Fortsetzung. — Hern K.K....t, Schütt. Sommerein. Bitten um gefällige Mittheilung, “welche Nummern dieses Jahr- ganges Sie noch nicht erhalten haben. — Herm Prof. Z....... k, Kremsier. Desgleichen. — Fran Baronin E....h-U.m. Die Uebersiedlung, Aufstellung und "Ordnung der Sammlungen, Bibliothek und Acten nahm unsere Zeit in einer Weise in Anspruch, dass es uns bei bestem Wollen nicht möglich war, die gewünschte Antwort zu geben. Wir bitten recht sehr. uns zur endg giltigen Beschlussfassung noch einige Zeit zu gewähren. — Herm O. R. . r, Sarajevo. Die Notiz sofort verwendet. Wir wünschen besten Erfolg und erw arten recht bald Bee n grösseren Aufsatz über Ihre dortigen Forschungen. — Herrn Prof. S. k, ebenda. Für das Gesandte besten Dank. Senden Sie nns recht bald wieder etwas über Ihre dortigen Beobachtungen. Herrn J. H....k, Zwittau. Haben Sie sämmtliche Nummern der Mittheilnngen erhalten? — Herm Dr. A. Sch...t, Budapest. Es ist uns bei bestem Willen nicht mehr möglich, Ihre Wünsche bezüglich der Nummern früherer Jahrgänge zu erfüllen. Un Vorräthe sind auf wenige intaete Jahrgänge zusammengeschmolzen. Durch Abgabe einzelner Nummern würden auch diese wenigen Jahrgänge nnvollständig. An alle P. T. verehrlichen Redaetionen, Vereine, Gesellschaften u.s. w., mitdenen wir im Schristentnusche stehen, stellen wir das ergebene Ansuchen, Briefe und Bücher von jetzt ab nur mehr unter der Adresse: Ornithologischer Verein in Wien, VII., Buchfeldgasse 19, 1. Stiege, 3. Stock, Thür 11, einsenden zu wollen. 2 Holländer Hähne und 1 Strupphahn (sämmtlich 1jährig) sofort billig abzugeben bei Fr. Lederer. Wien, V., Hundsthurmerstrasse 22 A, m [eb | ) - SERSELLELLE TI 5 “ NN augintl u Adalhert > er = V N Photozinkographie V Wien, VILI. Bez., Alserstrasse INTISDD: AARDENDIR für en Hochätzungen von Illustrationen aller Art, EB und zwar -i$ Feder-, Kreidezeichnungen und Steinabdrücke, Reproductionen nach Handzeichnungen, Holzschnitten, Stahl- u. Kupferstichen, getuschten Zeichnungen und Photographien. Sr = = = Sn V Herstellung von Fettdrucken für Photolithographie. (C} @ ® 4 x & NB. Wir machen besonders die Herren Professoren, welche für ihre Programm- 2 arbeiten, Monographien u. s. w. möglichst einfache und billige Ilustra- tionen wünschen, auf unser Atelier aufmerksam. Nähere Auskunft ertheilt > auch die Administration dieser Monatsschrift. 2 = 4 . 4 NS) FEELELELEIEITIE ERFERER WER RSsssaesaae ARRSLBADLER Der Naturhistoriker. Tllustr. Monatsschrift für Lehrer u. Naturfreunde. ) Mit dem Beiblatte: „Die Lehrerbibliothek‘ una „Die Lehrmittelsammlung‘“. (Literarischer Anzeiger nennenswerther neuer Erscheinungen auf dem Gebiete der gesammten Literatur und des Lehrmittelwesens.) In Verbindung mit zahlreichen Fach- und Schulmännern herausgegeben von Dr. Friedrich Knauer. — 1-9 ——— Inhalt des Septemberheftes: Das Thierleben in der Tiefe des Meeres. — Die Ordnung Cycas L. der Sago-Palmen. (Mit Abbildung.) — Elektrische Fische. — Der Weinbau der alten [ Egypter. (Mit 2 Abbildungen.) — Das Wandern der Vögel. — Die aus Japan importirten Kampf- hühner: Chamo, Aka-Saga und Aüwko. (Mit Abbildung.) — Frauenhirn und Frauenrecht. — Wahres 7 und Falsches von der Brillenschlange. (Mit Vollbild.) — Der Biber und seine Bauten. (Mit Abbil- dung.) — Das Ausstopfen und Conserviren der Vögel. — Bettaia v. Bedriaga, eine neue Unter- < gattung von Lacerta. — Die Gattung Eudyptes Vieillot der Fettgänse. (Mit 8 Abbildungen.) — Die noch thätigen und die erloschenen Vulcane der Erde. [IV. Die Vuleane in Europa.] — Die 7 Vogelwelt Bosniens. (Schluss.) — Lebte der Mensch schon zur Tertiärzeit? — Kurze Mit- theilungen. [Die Propokatea (Orthonyx albieilla). (Mit Abbildung.) — Monstrosität von Fringilla 3 eoelebs L. (Mit color. Abbildung.)]. — Das Altai-Rebhuhn (Perdix robusta E. F. v, Homeyer). (Mit color, Abbildung.) — Der von Menges entdeckte Strauss (Struthio molybdophanes Reichw.). (Mit 7 color. Abbildung.) Die dumme Lumme (Uria arra Pallas). — Der Biber (Castor fiber L.) in Syrmien. — Der Mausvogel (Colius capensis) und der Klunkerstaar (Dilophus earunculatus Gm.). + ‚te Nittel bei Vergiftungen durch Giftschwämme. — Nutzpflanzen unter den Phoenixpalmen. x »haften und Nutzen der Araceae. — Zur geographischen Verbreitung der Vogelgattungen x ,, Diomedea, Chionis, Thalassidroma und Pelecanoides. — Die Eier der Alpendohle (Pyrrho- pinus L.) — Baum- und Blumenzucht. [Die wichtigsten Methoden der Veredlung des > Obstes. 4. Das Oeuliren. (Mit 11 Abbildungen.)] — Dazu die Beiblätter „Die Lehrerbibliothek“ und Die Lehrmittelsammlung“. — Inserate, Achter Jahrsans-. RNAVNANVE ADRD SI Administration (an welche nicht nur die Geldsendungen , sondern } überhaupt alle Zuschriften, Manusceript- Sendungen u. s. w. zu richten sind): Wien, VII., Buchfeldgasse 19. Monatlich ein reich illustrirtes Heft \ von mindestens 48 Seiten. — Abonnement für den Jahrgang: bei der Admi- ® nistration bestellt S Mark — 4 fl. SO kr. (für die Mitglieder des ormithologi- & schen Vereines 4 f.); im Buchhandel 10 Mak = 6 fl. — Anzeigen für die @ einmal gespaltene Petitzeile 30 Pf. — 18 kr. ESOHSOSEVIHNIHOHHSEYTIITIITNED X Co o ® | | sämmtlichen Europäischen Ausstellungen, er euer dan Europäische Vogelbälge und Bier hat in reicher Auswahl auf Lager Berlin N. 4, Linnaea. Wyandottes. | TI. Preis Cöln und Staatsmedaille. Nachzucht englischer und amerikanischer Preis-Hühner. Zucht-Stämme und Brut-Eier offerirt billigst Bilharz, Gutsbesitzer, Oran- gerie, Strassburg-Elsass, desgleichen engl. Plymouth-Rocks und grosse Peeking, Enten. 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Käfigtischehen, Papageienständer, Badehäuschen, Erker für Nistkörbehen-Nistkästehen, Transport- kästen, Futter- und Wasser-Geschirre ete. Billigste Preise. Atteste des Ormithologischen Vereines in Wien liegen bei mir zur Ansicht auf. Ig. Schmerhofsky’s Wwe., fige 1 Wien, VI., Canalgasse 4. Herausgeber: Der Oxnithologische Verein in Wien (verantwortlich : Dr. Fr. Knauer). Commissionsverleger: Die k. k. Hoibuchhandlung Wilhelm Friek (vormals Faesy Druck von J. B. Wallishausser. & Frick) in Wien, Graben 27. ERPR FRE Mi te NE ea 2 7 At rien 5 hr geehr nM eder nseres' eines werden, falls sich seit Ausgabe des letzten Mitglieder- verzeichnisses (Januar d. J.) in der Adresse Aenderungen ergeben haben, gebeten, dies bis 10. December 1. J. dem Secretariate bekannt geben zu wollen. — Gleichzeitig werden jene sehr geehrten Mitglieder, welche aus der Bibliothek Bücher entlehnt haben, ersucht, dieselben wegen Neuaufstellung der Bibliothek gefälligst | ; a sofort zurückstellen zu wollen. =% S Al. Jahrg. Nr. I. eg ——— m = ogel-Schun und -Pilene, Geflügekucht und Reaacteur: Dr. Friedrich K. Knauer. Die „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines in Wien“ erscheinen am 15. jeden Monates. Abonnements .-ä 6 fl., sammt Franco-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung Willelm Frick in Wien, Graben Nr. 27, entgegengenommen, und einzelne Nummern ä 50 kr. — 1 Mark daselbst abge en. — Inserate 6 kr. 12 Pfennige für die fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilungen an das Präsidium sind an Herrn Adolf Bachofen November von Echt in Nussdorf bei Wien, die Jalıresbeiträge der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, T., Bauernmarkt 11, alle 1887 anderen für die Redaction, das Seeretariat, die Bibliothek'u. s. w. bestimmten Briefe, Bücher-, Zeitungs-, Werthsendungen, an die Redaction der „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines“: Wien, VIII., Buchfeldgasse 19, zu senden. — Vereins- locale : (Bibliothek, Sammlungen, Redaction) VIITL., Buchfeldgasse, 19, I. Stiege, III, Stock 11. — Die General-Versammlungen und die mit Vorträgen verbundenen Monats-Versammlungen finden im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissenschaften: I., Universitätsplatz 2, statt. — Sprechstunde der Redaction: Dienstag und Freitag, 2—3 Uhr. Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. | kt tee Inhalt: Noch ein Hybrid Tetrao und Phasianus. Von Jos. Zahradnik, Professor am böhm, Gyınnasium in Kremsier. — Hundert Tage im Hinterland, Von Dr. Hanns v, Kadich. (Schluss.) — Die Thurmschwalbe. Von P, Vince. Gredler in Bozen. — Die Dolchstichtaube. Von Arthur Zecha, — tung der schnepfenartigen Vögel (Scolopaces) in Böhmen. Von Med. Dr. Wladislaw Schier Orange-Freistaat (Süd-Afrika.) Von \ i - Die Verbrei- — Arten der Ornis Austriaca-Hungarica zu Kroonstad im A. Graf Marschall. — Die Vögel von Nord-Borneo, Gesammelt durch F. H H. Guillemard. Excerpt aus The Cruise of the Marches: schatka and New-Guinea.* By F. H. H. Guillemard, London ’1886. Mitgetheilt von Baron H. v. Rosenberg, — Vor- läufiger Versuch einer ssens, Von Ernst Hartert. (Fortsetzung.)— Einiges aus vergangener Zeit. Von Robert Eder. (Fortsetzung.) — Kleine Mittheilungen. — Literari 5. — Vereins-Angelegenheiten. — Correspondenz der Redaction. — Errata. — Inserate, Noch ein Hybrid Tetrao und Phasianus. Von Jos. Zahradnik, Professor am böhm. Gymnasium in Kremsier. Vor einiger Zeit erhielt ich durch die gütise Ver- | täts-Professor Dr. A. Fri& in dieser Zeitschrift veröffent- mittlung des Herm A. Navrätil, Gutsverwalters in | lichte und die ieh erst vor einigen Tagen zu Gesicht Krasice nächst Kremsier, einen Fasanhahn, der im Winter | bekam, erwies unzweifelhaft, dass wir es mit derselben 1885 in dem Kostelaner Revier gefangen und daselbst | Hybridform zu thun haben, die nur in einigen unwesent- wegen seiner auffallenden Färbung auch ausgestopft wurde. ' lichen Punkten von der beschriebenen abweicht. | Das Skelett ging damals verloren und auch die Conservi- i rung gelang nur mittelmässie, namentlich der Leib war ganz ungewöhnlich gross ausgefallen, so dass ich lange Zeit unschlüssig war, mit welcher unserer einheimischen | Tetraoarten ich unser Exemplar in Zusammenhang bringen soll.“) Erst die nähere Beschreibung des bei Zel& erlegten ungespornte Lauf die Verwandtschaft mit dem Birkhahne f Bastardes zwischen Fasan und Birkwild, die Herr Universi- bezeugen. Die gegenwärtige Verwandtschaft findet in *) Vesmir, Jahrgang XVII p. 3. : folgenden Dimensionsangaben ihren Ausdruck: Im Allgemeinen macht der Hybrid den Eindruck eines ungewöhnlich gefärbten Fasans, wozu namentlich die Kopf- und Schwanzbildung beiträgt, während die be- fiederten Nasenlöcher, die warzige Haut über dem Auge und der bis zu drei Vierteln seiner Länge befiederte, 4 15 Fasanlahn Unser Hybrid Birkhahn Länge des Oberschnabels: 39 39 22 Breite an den Nasenlöchern 15 12 a Höhe des Schnabels 14 14 17 Länge des Unterschn. 15 16 13 Länge des Laufes 79 72 62 Länge der Mittelzehe 63 783 56 Schw anzlänge 9 240 200 3 Der Schnabel stimmt in Länge und Form mit dem des Fasanhahnes überem, der Schwanz erinnert durch seine Länge, Färbung und Form an die Fasanhenne, unterscheidet sich aber dadurch, dass er an der Wurzel breiter ist (60 mm, Fasanhenne 50) und nicht so rasch an Breite abnimmt, wie es bei der Fasanhenne der Fall ist. Die Schläfengegend ist kalıl (Fasan), über dem Auge befindet sich eine nackte warzige rothe Stelle, die aber von geringerer Ausdehnung ist, als wir sie beim Birk- hahne finden. Die Färbung ist im Allgemeinen am Kopfe, Halse, Brust und Bauch dunkel, am Rücken, Schwanz und Unterschenkel olivengraubraun. Die Nasenlöcher sind mit schwarzen Federchen bedeckt, die am Ende hellbraune Spitzen tragen, die Kop ffedern sind schwarz mit violettem Schimmer an den Enden, hinter der Ohrgegend zieht sich gegen das Kinn in einem ziemlich weiten Bogen, der die Grenze zwischen Kopf und Hals andeutet, eine 3—-Afache Reihe von weissen Flecken, die dieser Partie ein geschecktes Ansehen verleihen. Die Federn am Hinterhals se, an der Kehle, Unterkehle und OÖberhbrust sind schwarz mit coldelänzenden Purpur- säumen, die in Zeichnung vollständig an die schuppen- förmigen Federn des Fasanhahnes erinnern und auch beim Birkhahne zu finden sind. An der Unterbrust geht das Schwarze in’s Dunkelbraune über und zu dem violett schimmernden Saume tritt noch ein hellbrauner Wimpernkranz hinzu. An den Seiten treten einige Federn hervor, die auf schwarzbraunem Grunde einen hellgelbbraunen Schaftstrich und eine ebenso gefärbte bogen- förmige Querbinde tragen. Die Totalfärbung des Ober- und Unte rrückens ist oliv engraubraun, hervorgebracht tragen, unter welchen am Oberrücken srössere dunkel- und hellbraune Flecken und Binden zur Geltung kommen. Das Ganze erinnert an die Zeichnung der betreffenden Partie beim Auerhahne, nur dass bei unserem Hahne das Lineament merklich gröbar ist. Die Flügeldeck- federn sind ähnlich gefärbt, die Deckfedern 1. Ordnung werden durch den Schaft in zwei Längshälften getheilt, von denen die bedeckte eine olivengraubraune, mit 3 hell- braunen Querbinden unterbrochene Fläche darstellen, während die unbedeckte, zu Tage tretende, also die Färbung der Flügeldecke bedingende Hälfte den oben beschriebenen Charakter trägt. Die Schwingen I. Ord- nung sind wie beim Fasanhahne olivenbraun gefärbt, die schmale Fahnenhälfte trägt hellbraune Zickzackzeichnung. Die Oberschwanzdeckfedern sind ebenso gefärbt, wie der Oberrücken, de Schwanzfedern tragen etwa 10—12 schwarzbraune, hellbraun gesäumte Quer- binden, deren Zwischenräume auf hellbraunem Grunde eme Menge dunkler Wellenlinien, Striche und Punkte aufweisen. Die Unterschwanzdeckfedern sind rosthraun und die letzten 3—4 haben hellbraune Spitzen. Der Unterschenkel und der befiederte Theil des Tarsus sind hellsraubraun, mit dunkelbrauner Well: zeichnung. Der Oberschnabel ist hombraun, der Uni ber- schnabel hormngelb mit brauner Spitze, die Füss sind dunkelbraun, ohne die fransenartigen Anhängsel an den Zehen, die wir bei den Tetraoniden im Winter-finden. Der Ursprung unseres Hybrid’s bleibt bis jetzt räthselhaft, denn nach den übereinstimmenden Aussagen des dortigen Forstpersonales gibt es in der Umgebung kein Birkwild und nach eben derselben Quelle lässt sich fast mit Sicherheit annehmen, dass der Hybrid an einem in dem Kostelaner Revier aufoefundenen Gelege aufoezogen wurde. Es wäre also fast sicher, dass er von einer Fasan- henne stamme. Andere Exemplare wurden nicht beob- achtet: es ist aber immerhin die Möglichkeit nicht ausge- schlossen, dass sich unter den Hennen des dortigen Fasanstandes einige Bastardformen finden, was indessen aus bekannten Gründen kaum constatirt werden dürfte. Der beschriebene Bastard befindet sich gegenwärtig durch die Federspitzen, die ein schwer zu beschreibendes | in den Sammlungen des böhmischen Gymnasiums in Gemisch von dunkel- und hellbraunen Zickzacklinien | Kremsier. Hundert Tage im Hinterland. Eine ornithologische F'oorschungsreise in der Herzegowina. Von Dr. Hanns von Kadich. (Schluss.) 250. Erismatura leucocephala: norva Gakora: Vom December bis zum März alljährlich Wintergast im Narenta-Delta und während dieser Zeit gewöhnliche Erschemung. 231. Anas querquedula: kacun: Erscheint ziemlich Se auf dem Zuge und hält sich nur kurz auf. Am März erleete ich aus emem Fluge von ungefähr oD lc zwei Stücke; 29. März. 232. Stellaria dispar: Erschien im October 1885 in mehreren Exemplaren im Utowo-blato. Zwei Stücke wurden erlegt. 233. Branta rufina: adzaneska patka: auf dem Herbst- und Frühjahrszuge, nicht. 12. April 1586 zwei ‚Stücke. Alljährlich überwintert aber die letzte am | 234. Mergus auf der Narenta. 235. Mergus en einzeln. 36. Mergus albellus: ribarica und gacına nörva: on November bis Ende März semein im Utowo- merganser: Ständiger Wintergast serrator: Wie der vorige, aber blato. 237. Podiceps cristatus: pljenor: Stand- und Brutvogel im „jenseitigen* Theile des Utowo-blato, im gomji jezero: 1885: 9. Juni halbwüchsige Junge. 238. Podiceps nigricollis: pirilonac: Stand- und Brutvogel in der Krupa. Im Blato selbst selten. Juni halbwüchsige Junge. 239. Podiceps minor: pirilonac: Wie der vorige. 340. Colymbus arcticus: morski gjnurae: Geht nur in sehr stürmischen Wintern (Bora) aus der Adria, wo er um diese Zeit gemein ist, die Narenta hinauf. ‚Heuer (1886) wurden beim Zollhaus (Metkovich) zwei Stücke erlegt. (21. Februar.) 241. Peleeanus cerispus: nessidG und nessit: Striehvogel im Utowo-blato. 1885: 11. April in der „dessila® bei dem „dolnji jezero“ 2 Stücke beobachtet. Im eigentlichen Narenta-Delta überwintert er alljährlich. 242. Carbo cormoranus: veliki vran: Auf dem Frühjahrszuge in grossen Flügen. 1886: 16. April ein bedeutender Zug in den Saalweiden des „diesseitigen jezero* zur Nachtruhe. 2 Stücke erlegt. 243. Carbo pygmaeus und Desmaresti: kaloser, lintusid, vranid: Brütet zu Tausenden in der Rakita des „gormji .blato“. Einzelne Exemplare überwintern, die Hauptmasse zieht Ende October fort und kehrt zu Anfang April zurück. Brutzeit: Ende Mai — Anfang Juni: 1885 9, Juni nackte Junge und Bier in den Nestern. 244. Larus argentatus: galeb: Stand- und Brut- vogel im Utowo-blato. Brütet in den Felswänden der Budisawina; aber nicht zahlreich. Kommt häufiger vor. 245. Larus fuscus galebina: Eıscheint, wie alle Meeresmöven regelmässig in der Narenta und im Blato nach starker Bora. 246. Larus canus: Wie die vorige. 247. Sterna fluviatilis: mali gadie: Standvogel an der Narenta und deren Nebenflüssen. 248. Sterna minuta: Wie die vorige. 249. Hydrochelidon leucoptera: Vom Mai bis September Standvogel im ganzen Blatogebiet. 250. Hydrochelidon hyhrida: Vom Mai September gemein im ganzen Blatogebiet. 125. Hydrochelidon nigra: Wie die vorige. bis Als Nachträge sind zu betrachten: 252. Aquila pennata: Findet sich alljährlich auf dem Zuge in der westlichen Herzegowina ein. Thal von Domanovic, Mai 1885 ein Stück erlegt. 1886: im Vor- frühling. häufig beobachtet. 253. Phoenicopterus antiquorum: plamen und Plamenae. Die ersten Angaben über das Vor- kommen dieses südlichen Vogels in der Herzegowina finden sich in einem, ınir durch die Güte Herrn Raoul Ritter von Dombrowski's zur Verfügung gestellten Jagdtagebuche des Hauptmannes Rohn, der einen „sehr grossen rosenrothen Ibis“ im Schilfe der Bregawa erlegt hat und desselben da Erwähnung thut. In der zweiten Hälfte des Monats Mai (1835) erschienen im jezero des „dolnji blatos* ungefähr zwanzig dieser herrlichen Vögel und gelang es mir — lediglich durch einen Zufallsschuss auf enorme Distanz — mit der Kugel ein junges Stück zu erlegen. 1886 habe ich den Flamingo nicht beob- achtet, weil ich das Blato zu früh verliess. Von den im I. Jahresberichte (1885) der öster- reichisch-ungarischen Beobachtungsstationen für Oester- reich-Ungarn constatirten 347 Arten sind in dem Schema der herzegowinischen Omis 252 vertreten. Dies schliesst keineswegs aus, dass neue, länger und dauernder währende Forschungsreisen den von mir beobachteten und hier angeführten Ornis-Formen neue hinzufügen werden, was im Interesse der Ornithologie und der Wissenschaft im Allgemeinen nur zu wünschen ist. Dagegen finden sich in meinem Verzeichniss die Namen mehrerer sehr seltener | Museum zu Sarajevo. 155 gänzlich fehlen oder über die an dieser Stelle nur ungenaue Beobachtungsresultate mitgetheilt werden konnten. Auf diese will ich nun etwas genauer zurückkommen. Gypaetus barbatus: Die Zeiten, wo dieser höchste der hochalpinen Vertreter in unseren — ich meine die österreichischen Alpen — horstete, sind seit Jahren vorüber. Die überhandnehmende Cultur hat ihn einfach selbst aus den vor Kurzem noch unzugänglichen Bergwildnissen verdrängt und seit langer Zeit ist nichts über eine Horststätte von Gypaetus barbatus in die Oeffentlichkeit gedrungen. In der Herzesowina, welche auf so rasche, Jahrhunderte lange Culturfortschritte nicht zurückblicken kann, die in ihrer Gesammtheit ein weites, wildes Gebirgsland repräsentirt, dessen Inneres nicht vielen kühnen Jägern zu schauen vergönnt war, kommt der Bartgeier als Horstvogel ständig und relativ sehr häufig vor. Der seinerzeitige Forstmeister Baron Schilling von Sarajevo, ein ebenso leidenschaftlicher Adlerjäger, wie brillanter Kugelschütze, hat in den neuen Reichslanden beide Formen: Gypaetus barbatus und meridionalis unterschieden und manchen Geieradler am Horste beob- achtet. Die von ihm, mir gegenüber erwähnten Horste stehen in den Gebirgen bei Sarajevo. Baron Schilling ist jetzt auf der Insel Meleda stationirt. Ein anderer berühmter und vom Waidmannsheil be- günstigster Gypaetos-Jäger ist der Hauptmann Schlotter s. z. beim Infanterie-Regiment Nr. 74. Auf der III. omithologischen Ausstellung in Wien prangte ein prachtvoller Bartgeier, von der Meisterhand Hodeks fliegend präparivrt. Ihn hatte im Vorfrühling Lieutenant Maximilian Ebner, des Infanterie-Regimentes Nr. 1, bei Han Bulog (zwei Stunden östlich von Sarajevo) aus dem Mannschafts-Gewehre erlegt. Auch die Ober- lieutenants Baltazzi, Jäger mdScheich haben mehrere geschossen. Oberlieutenant Jäger im oberen | Narentathale bei Cemerno und Krusica, Oberlieutenant Baltazzi und Scheich in der Karstregion im Winter. Auch Hauptmann Rohrer hat auf dem Podveleä ein Exemplar erlest. Soweit meine Erkundigungen bis zum Herbst 1885. Von 1. Januar bis 10. August 1556 | wurde Gypaetos barbatus in folgenden Exemplaren erlegt: Ein Stück im Winter vor dem Stationsgebäude von = . n s - | Cemerno von dem Lieutenant des Infanterie-Regimentes | Nr. 98 Franz Bednarz. Steht in der Sammlung des Herrn Majors Sturm vom selben Regimente, Das zweite Stück schoss — ebenfalls im Winter — der Streifeorps-Wachtmeister vom Streiflügel des Rittmeisters Merlitschek beim Grad in Nevesinje. Dasselbe gelangte in den Besitz des Wiener Präparators Dorfinger. Das dritte Stück erleste der k. k. Oberförster Philipp Beck bei Blagai am 16. März beim Aase und steht das Exemplar — ein junger Vogel — im Landes- Dasselbe erwähnt Kronprinz Ru- dolf in den Vereins-Mittheilungen (1886). Den vierten schoss ich selbst am 13. April ganz ' nahe bei Blagai. Seine Maasse sind in der „Allgemeinen Eneyklopädie für Jagd- und Forstwissenschaften“ (von Dombrowski) Der Raoul Ritter von angegeben. Vogel — ein junges Exemplar — steht, wo er hingehört, | im Landes-Museum zu Sarajevo. Den fünften barbatus fehlte ich bei meinem Ritt über die Morinje-planina, nicht weit vom Blockhaus Pluzine am 27. Mai, im Fluge mit der Kusel. Ein zweiter Typus, über dessen Vorkommen im Typen, die in dem erwähnten I. Jahresberichte entweder | I. Jahresberichte nur Daten aus Siebenbürgen vorliegen, 156 die jedoch eben nur sein Vorhandensein und die einmalige Erlegung eines Exemplares eonstatiren, ist Nisaetos Bonellii: Dieser mysteriöse ‚Adler, in Europa bisher nur von Krüper in Gmiechenland, und Colonel Ibry auf Malta horstend beobachtet, wurde von mir schon während der „hundert Tage“ in der Herzegowiua beobachtet. 1885 konnte ich den Beweis seines Horstens aus dem Grunde nicht beibringen, weil ich eben erst im April in Mostar ankam. Wie ich im Herbste 1885 in meiner Publication des Nisaetos Bonellii Erwähnung that, wurde mir von be- freundeter Seite der Rath ertheilt, in der Beobachtung der Adler künftighin genauer vorzugehen. Ich verpfändete damals, unmittelbar bevor ich meine zweite Reise antrat, an Othmar Reiser mein Wort, die Eier ‚dieses Adlers zu schaffen und ich habe es gehalten. Am Tage von Maria Lichtmess erhielt ich aus Siekose (Dorf am Utowo-blato) die Nachricht, dass oberhalb des Rujevac, am östlichen Abfalle der hohen Zaba im Sourdup ein „grosser Habicht“ auf den Eiern sitze. Am 3. Februar begab ich mich dahin und nahm, da ich den Platz genau kannte, ein Weber’sches Tellereisen und zwei Hühnereier mit. Die Eiche, auf der der Horst sich befand, steht inmitten einer, jeder Vegetation baaren Karstweide und war ein Ansitz daher unmöglich. Am Morgen des 4. erstieg ieh den Horst, in dem die Eier auf frischen Trieben des Lorbeerbaumes lagen, nahm dieselben heraus und stellte das Tellereisen, auf dem die beiden ausgeblasenen Hühner- eier mit feinem Drathe befestigt waren. Am nächsten Abend schon brachte mir mein treuer Nikola das Weibchen des Adlers. Das Männchen war nicht zu berücken. Die beiden Eier waren meinem Freunde Othmar Reiser zugesagt gewesen, an ihn gingen sie ab, in seiner Typen-Sammlung prangte eines davon (es sind die ersten Bonellii-Eier aus Oesterreich-Ungarn) auf der IV. ornithologischen Ausstellung. Aus der Feder Reiser’s sind die nun folgenden Angaben über die bisher bekannt gewordenen Brutver- hältnisse des Habichtsadlers; Stellen, worin über sein Brutgeschäft gehandelt wird: v. Riesenthal: pag. 339: er brütet schon sehr früh im Jahre, „im Februar, denn schon am 26. März fand Krüper bei Aetolico in Griechenland einen jungen Vogel im Horst. Derselbe steht in Felsennischen; die Nestunterlage bestand bei dem von Krüper und Simpson erstiegenen Horst aus kleinen Zweigen des wilden Oelbaumes, aus einigen Blättern der Stecheiche und den Dunen des Vogels. „Das Nest befand sich“, sagt Krüper, „im Innern einer Höhle, die der Mittags- sonne zugekehrt war und daher einen so hohen Wärme- grad enthielt, dass Her Simpson bedauerte, sein Thermometer nicht zur Hand zu haben‘. Colonel Ibry nahm auf Malta einem Paare, welches allen dort horstete, mehrere Jahre hindurch die Eier und fand sie schon am 5. Februar; am 16. März waren sie ausgebrütet, mithin brütet der Bonellii-Adler 40 Tage. Sehr interessante Daten inBrehms Band IV. pag. 641. Von zwei Biern des Aquila Bonellii sagt Krüper weiter: Die beiden Stücke waren in Färbung und Korn verschieden, trugen jedoch unverkennbar die Charaktere der Adlereier. Das eine war völlig fleckenlos und schmutzig weiss, das andere war rein weiss mit kleinen deutlichen Flecken und zeigte im Korne das charakte- Thierleben : ristische Merkmal der Bier von Aquila imperialis, während das erstere sich mehr den Eiern von Aquila pennata an- zuschliessen schien. Von Anderen wird die Farbe bläulich weiss mit röthlichen Streichen und Flecken angegeben. Die beiden Eier messen nach Krüper etwa 78 Mill- meter, 68 Millimeter. Mehr als zwei sind im Gelege nicht vorhanden, oft nur eines. Der Vogel belegt seinen Horst mit frischem Laub, welches er von Zeit zu Zeit erneuert. Weiters schreibt Othmar Reiser Folgendes: „Die beiden vorliegenden (herzegowinischen) Stücke schliessen sich an das erste, von Krüper beschriebene Ei an, indem eine gewisse Aehnlichkeit mit dem Ei des Zwerg- adlers unverkennbar ist. Jedoch scheint mindestens die Grösse bedeutenden Schwankungen zu unterliegen, wo gegen das Korn der Schale immer einen guten Anhalts- punkt geben wird. Die Maasse dieser zwei herzego- winischen Stücke betragen : L: 72°9. Millimeter und 71°4 Millimeter. B: 57:3 Millimeter und 57 Millimeter. eines authentischen Stückes von Major Loche aus Algier dagegen nur 68,2 X 52,9. Dasselbe dürfte jedoch von einer in Folge von Störungen verspäteten, zweiten Brut herrühren, da es erst im April 1845 ausgenommen wurde. Sonst scheimt die Brutzeit ziemlich constant zu sein, was aus folgenden Daten Dr. Kutters hervor- geht; 1. ein Gelege den 6. Februar in Akarnanien, 2. ein anderes den 15. Februar in Indien. (Vgl. meine Daten, die den 4. Februar betonen.) - Die Schalenstructur ist bei beiden (herzegowinischen) Stücken völlig gleich. Die Schale ist uneben und hat doch deutlichen Glanz; die Poren sind gross und zahl- reich, so dass beim Präpariren das Eiweiss überall heraus- tritt. Sehr charakteristisch ist die Färbung. Dabei ist zweierlei zu unterscheiden: Erstens die Schalenflecke und zweitens ein oberflächlicher Farbstoff, der ein bei weitem sicheres Kennzeichen für die Unterscheidung dieser Art abeibt, als die ersteren. Die Schalenflecke sind klein, unauffällig, und von lichtbrauner Farbe; doch können sie ganz fehlen. Jedoch haben beide Eier (sowie das Stück aus Algier) eine dunkelbraune, leicht abwaschbare Pigmentirung, die offen- bar im Legeschlauche auf die Eioberläche abgesetzt wird. Doch bleiben die kleinen Erhöhungen der Schale weiss und nur in den tieferen Poren-Einsenkungen ist der Farb- stoff gruppenweise eingebettet, wodurch die merkwürdigsten Zeichnungen entstehen. Bei durchfallendem Lichte er- scheint die Schale grün, wie etwa bei Astur palumbarius. Das Gewicht lässt sich nicht sicher angeben, da die Eier bereits dureh 6 Tage bebrütet waren und sich in Folge der langen Fahrt Eiweiss an den Wänden an- gelest hatte.“ Soweit der Bericht Reiser’s. Ich betone nur noch, dass Aquila Bonellii in der Herzegowina überall na- “ mentlich aber im Blatogebiet horstend getroffen wird und dass er ebenso in Felsennischen (Pod- velez bei Mostar) wie auf Bäumen horstet. Im Jahre 1885 habe ich junge Bonellii in der Adlerschlucht bei Mostar getroffen, aber die Horste sind absolut unersteig- lich. Der heurige, von mir schon im Vorjahre entdeckte Horst, stand auf einer hohen Eiche. Diesen habe ich erstiegen und die Eier liegen vor. Ein dritter, im ersten Jahresberichte gänzlich fehlender Vogel ist: Buteo ferox: Adlerbussard: bjelorep, d. i. Weiss- schwanz. Die Bezeichnung, welche ihm die Einheimischen gaben, beweist, dass sie den Vogel kennen, denn der eingeborne Herzegovce hat für das, was er nicht ken- nen gelernt hat, daher nicht kennt, keinen Namen. Die alten Blatojäger sagen: „Der „Weissschwanz“ ist selten. aber er kommt alljährlich im Winter.“ Ein altes Q schoss ich am 24. Januar 1886 von einem — Strohschober bei Bajovei herab. Ausführliche Daten liefern meine Beobachtungen auch ‚über Hirundo rupestris und rufula, dann über die Brutverhältnisse von Merops apiaster und Sitta syriaca, endlich über das Vorkommen von Parus eyaneus, Formen, über die uns der I. Beobachtungs- berieht sehr wenig Aufschluss eiht. Nachgewiesen wird ferner für Oesterreich-Ungarn: Budytes melanocephalus, Turtur risorius und Grus virgo. Schliesslich fehlen im I. Jahresbe- richte der ornithologischen Beobachtungsstationen folgende, in meinem Schema vorkommende Enten: Stellaria dispar und Branta rufina. - Demnach erstehen für das Verzeichniss der öster- reichisch-ungarischen Ornis folgende Neuerungen: Im Gebiete der Monarchie bisher nirgends, als von mir BIOR- Beh BEER, at ka A, 157 in. der Herzegowina beobachtet, daher für uns gänzlich neu: Turtur risorius und nachstehende Varietäten: Gypaetos meridionalis, Athene merid., Cin- elus meridion. Passer Italiae. Ich führe diese Schlussdaten einzig aus dem Grunde an. um einerseits den Nachweis zu liefern, dass eine Exeursion in dieses Land, von dem man bisher wenig mehr wusste, als dass es ausser „Felsen, Fiebern und Räubern“ nichts hervorbringe, ein sehr erfolgreiches Unternehmen ist, da es Schätze in seinem Innern birgt, die der Erschliessung noch harren, dass man aber über diese Gebiete nicht nach der hergebrachten Schablone so einfach aburtheilen darf, weil man das Schatzkästlem in jeder Beziehung, welches die Balkangebiete im All- gemeinen darstellen, vielfach noch immer nicht anerken- nen will, ich führe sie an, damit die internationale For- scherwelt auf sie aufmerksam werde, und habe ich dazu beigetragen, erblüht auch der Balkanforschung i in grossem Stile eine schöne Zukunft, dann ist mein Streben erreicht und ich rufe: vivant sequentes. Die Thurmschwalbe. (Eine unmassgebliche Deutung.) Von P. Vince. Gredler in Bozen. Seit Jahren beobachte ich, dass Thurmschwalben — sonst sausenden Fluges kreuz und quer die Lüfte durch- segelnd — Abends zuweilen in kleinen Schaaren em Rechteck, welches von 4 Gassen gebildet, einen grössern Complex von Gärten umschliesst, auf- und abschwirren und dabei fast vegelmässig im Fluge eme Achte, sel- 'tener einen Kreis beschreiben. Ich stellte mir nun die Frage, warum wohl diese Figur, die doch keine andern Insectenyögel ihnen nachthun? Es ist doch kein sinnloses Spiel, kein gegenseitiges Verfolgen, keine blosse Flug- übung der Jungen in die Wette mit den Alten? Warum treiben sie es dann nicht auch hoch in der Luft? Es wird sich vielmehr wohl um eine gemeinschaftliche Jagd nach fliegenden Insecten handeln. Wenn aber diese Auf- fassung richtig, dann kann ich mir den Grund anders kaum deuten, als dass sie durch diese Flugrichtung die fliegende Insectenwelt fortwährend in die Mitte nehmen oder eintreiben, ähnlich wie Kropfeänse bei gemeinschaft- lichem Fischfange einen Kreis schliessen und die Fische vorerst zusammentreiben sollen. Diese Achte hat aber auch wahrscheinlich noch einen anderen Grund. Nur auf | diese Weise macht jedes theilnehmende Individuum eines mässigen Schwarmes mathematisch genau den gleichweiten Weg, indem diejenigen, welche soeben den weitern Weg der Aussenseite eines Bogens beschrieben, unmittelbar darauf auf den kürzern Weg der Innenseite gelenkt die andern Genossen wieder einholen und kein Theil der Schaar im Fluge bevorzugt oder an der Beute benach- theilist ist. — Ich erwähne aber dieser Gepflogenheit der Thurmschwalben nicht so sehr um ihrer Eigenartig- keit willen oder ob der vermeintlichen Untrüglichkeit meiner Deutung, als um in einem unbedeutend kleinen Beispiele aufmerksam zu machen, wie vieles neben rein empirischen, faunistischen oder biologischen Studien der Forschung noch obliegt, wenn diese erst vom Phä- nomen wieder zu dessen innern Gründen zurücklenken will. Denn Göthe’s Wort: „Als man die teleologische Er- klärung verbannte, nahm man der Natur den Verstand (das Verständnis mit sammt dem Schöpfer) ... und sie blieb geistlos liegen“, es verdient in unsern Tagen mehr | denn je Beherzigung. — RINE Die Dolehstichtaube. Von Arthur Zecha. Mehr durch auffällige Färbung, als dureh Gestalt, Wesen, zeichnet sich die Dolchstichtaub e (Phlegoenas eruenta) aus. Sie gehört zu den Brandtauben (Phlegoenas). deren Merkmale, schwacher auf dem Firste gesattelter, vor der Spitze sanft aufgeworfener, mit ziemlich grossen Haken herabgebogener Schnabel, sehr langläufige, ver- | grau, an der hältnissmässig kurzzehige Füsse, mässig lange, im Fittig- theile aber spitzige Flügel, unter deren Schwingen die dritte die längste ist, und langer abgerundeter Schwanz, sind. Stirn und Scheitel der Dolehstichtaube sind licht- aschgrau, Hinterkopf und Nacken violett, Hinterhals, Mantel, Unterrücken und Bürzel bleigrau, alle Federn breitkupferroth gerandet, die kleinen Oberflügeldecken bis gegen die Wurzel, die grossen Oberflügeldecken, die letzten Hand- und Sehulterfedern an der Spitze asch- Wurzel aber dunkel-erdbraun, schwach violett überflogen, wodurch zwei gleich breite, hellgrau eingefasste Querbinden über die Flügel entstehen; Kinn und Kehle reinweiss, die übrigen Theile der Unterseite bis auf die Kropfzeichnung und die grauen Kopfseiten, röthlicherau überflogen. Der Kropfschild, das be- zeichnendste Merkmal der Taube, ist, obeleich er gewöhnlich länger erscheint, etwa doppelt so lang als breit, in der Mitte lebhaft, von hier aus, nach den Seiten hin abnehmend, und sich lichtend. hell blutroth gefärbt. Die Schwingen sind dunkel erdbraun, aussen schmal, hellbraun, innen breit, rothbraun gesäumt. Die Steuerfedern aschgrau, durch ein breites, schwarzes Quer- band vor der Spitze geziert. Der Schnabel ist bräunlich schwarz. Der Fuss schmutzig-hläulichroth, das Auge rothbraun. Die Länge beträgt 26, die Schwanzlänge 9, die Fittiglänge 14 Centimeter. Soviel über das Aussehen einer Taube, die ich seit vier Jahren halte, und eben vor mir habe. Vom französischen Reisebeschreiber Sonnerat wird ausser der hier beschriebenen grauen, auch noch einer weissen Varietät erwähnt. Andere Naturforscher, die die Philippinen bereist haben, erwähnen der weissen Art gar nicht oder nur andeutungsweise, während: sie die graue eingehend beschreiben. So auch Brehm, Reichenbach und Andere. Der mährische Jesuiten- pater Famel sagt irmig, dass nur das Weibchen den rothen Fleck auf der Brust trage. Nach Sonnerat soll das Gefieder der weissen Varietät von glänzender Weisse sein, mitten auf der Brust ein länglicher Fleck von blutrother Farbe, welcher nach unten und den beiden Seiten einen helleren Ton annimmt, sich befinden. Füsse und Schnabel sind roth, die Augen von violetter Farbe. Die höchst eigenthümliche Brustzeichnung hat ganz das Aussehen, als sei diese Stelle durch eimen Stich ver- wundet worden, und das aus der Wunde geflossene Blut habe das Gefieder des Vogels derart gezeichnet, denn nur nach genauer Besichtigung erkennt man erst, dass dieser Fleck natürliche Befiederung ist, und nicht eine andere Ursache, eine Verwundung, ihn hervorgebracht hat. Die weisse Varietät soll grösser als die graue sein. Von manchen Reisenden wird die Dolchstichtaube zu den Turteltauben gezählt, da ihre Durchschnittsgrösse auch die unserer Turteltaube ist. : Im Französischen wird die Dolchstichtaube „die Taube mit dem Dolchstich“ genannt. Der spanische Name ist dem deutschen gleichbedentend. Die Engländer nennen sie „die blutrünstige Taube“. Wissenschaftlich wurde sie früher Columba cruenta genannt, doch als man später die Tauben in mehrere Gattungen schied, Phlegoenas cruenta. Ueber . das Freileben dieser Taube sind nur sehr mangelhafte Nachrichten vorhanden, und ist fast sonst nichts bekannt, als dass sie in Waldungen lebt, sich viel auf dem Boden bewegt, und von den Eingebornen sehr häufig in Schlingen sefangen und zahm gehalten wird. Alle Reisenden, die ihrer erwähnen, sprechen sich mehr oder minder eingehend über den Blutflecken auf dem Kropfe aus, und vergleichen denselben mit einer, durch einen Dolchstich hervorgebrachten Wunde, wissen aber über ihre Lebensweise nicht das Geringste mitzu- theilen. Die Dolehstichtaube wird häufig auf den Inseln des indischen Oceans, auf den Philippmen und Molukken, auch in Neu-Guimea angetroffen, und wurde vor hundert Jahren von Sonnerat zum ersten Male beschrieben. In neuerer Zeit nun ist sie kein so seltener Gast mehr in Europa, dass wir nicht aus ihrem Benehmen in der (Gefangenschaft. auf das in der Freiheit zurückschliessen können. Wir sehen sie in zoologischen Gärten und auf Vogel- ausstellungen öfter. Die Besucher der ornithologischen Ausstellung in Wien im Jahre 1883 werden sich viel- leicht auf das, von Dr. Holub importivte und ausgestellte Pärchen erinnern. Das erste Paar kam erst im November 1874 nach Deutschland. Prinz Karl von Preussen, welcher sie im französischen Feldzuge 1370 auf dem Schlosse des Barons von Rothschild zu Ferieres, wo sein Hauptquartier sich befand, kennen lernte, erhielt durch Vermittlung des Barons Rothschild in London, aus einer Vogelhandlung auf Madagaskar ein solches Taubenpaar, welches er seiner Gemahlin, die eine grosse Tauben- liebhaberin ist, verehrte. In Berlin, vor den Fenstern des Herrn Haushofmeisters Meyer, wo das Paar eine Zeit lang stand, hatten Vorübergehende Gelegenheit, die Dolchstichtaube zu sehen und zu bewundern. Auch im zoologischen Garten zu Berlin ist sie, und zeiste das dortige Paar, dass de la Gironniere nicht recht hat, wenn er sie stets auf dem Erdboden brüten lässt, indem dieselben in aufgehängten Nistkörbehen brüteten. Das Weibchen lest 2 Eier, öfters wohl auch nur eimes, welche denen‘ der Lachtaube in Grösse und Farbe gleichen. Im der Gefangenschaft werden indessen selten Junge erbrütet, da das Männchen nicht ordentlich brütet, und das Weibchen beim Brüten beunruhigt und stört. Ihrer Lieblingsnahrung wegen, die in Würmern besteht, hält .sie sich meist am Erdboden auf, dafür sprechen auch die kräftigen zum Schreiten eingerichteten Beine, und das den Hühnern eigentliche Nicken des Kopfes beim Gehen. Ich hielt mein Zuchtpaar, das durch Herrn Singer in Triest importirt wurde, zuerst unter Almond und chinesischen Mövchen, da sie aber von diesen zu viel beunruhigt wurden, und nicht zur Brut schreiten konnten, so gab ich sie in eine Vogelstube, wo ich auch zwei Bruten glücklich aufbrachte. Ich gab die Eier Lachtauben zum Ausbrüten und wechselte dann die Jungen wieder aus. Vor Kurzem ging mir das alte Weibchen ein, und bin ich eben wieder auf der Suche nach einem. Wenn ich wieder ein zuchttaugliches gefunden haben werde, hoffe ich den geehrten Lesern noch Weiteres über ihre Aufführung und Lebensweise erzählen zu können. a Die Verbreitung der schnepfenartigen Vögel (Scolopaces) in Böhmen. Von Med. Dr. Wladislaw Schier. Numenius arquatus -wird öfters im Frühjahr und Herbste, meistens im April und September am Zuge beobachtet und auch einzeln an verschiedenen Orten erbeutet. Die meisten grossen Brachvögel sind im Bud- weiser Kreise an den Teichen, Sümpfen und. Wiesen anzutreffen und der Berichterstatter aus Pischtin «laubt, dass einige dort auch nisten, weil sie den ganzen Sommer hindurch beobachtet werden. Aehnlich wurde auch aus Buggau, Zimau und Kitienow berichtet, dass einzelne Paare dort nisten, was immerhin möglich ist. — Weiter- hin wurde mir mitgetheilt, dass der grosse Brachvogel auch im Egerer Kreise nistet und zwar bei Mies und Udritsch, dann im Saazer Kreise bei Schwetz ; ferner im Taborer Kreise bei Teinitz an der Säzawa, Rimberg, Stibor, Biras, Tschastrow und Lidman. Was an den 2 Berichten aus den Egerer Kreise Wahres ist, kann ieh nicht sagen, an dem anderen zweifle ich jedoch, weil besonders im 'Taborer Kreise unter der böhmischen synonymen Be- nennung „Koliha* auch der Kiebitz verstanden wird. 2 Numenius phaeopus ist viel seltener als arquatus. Am Zuge wurde der kleine Brachvogel beobachtet und ‘manchmal auch erbeutet bei: Alt-Platz, Wittingau und Suchenthal (Budweis); bei Zäbor, Metschichow und Stiekna (Pisek); bei Misliw (Pilsen); bei Seeberg und Schönberg: (Eger); bei Tis (Saaz); bei Koschatek (Jung- Bunzlau); Radowesnitz und Liskowitz (Gitschin); bei ‚Slavietin (Königgräz). Limosa lapponica soll als seltener Gast auch schon in Böhmen gewesen sein, in den Berichten habe ich jedoch nichts Näheres darüber gefunden. Limosa aegocephala kommt ebenfalls sehr selten vor; wurde im Frübjahre bei Drustau im Pilsner Kreise und dann im April bei Franzensbad beobachtet. Ein Exemplar bekam ich, welches vor 28 Jahren bei Pardubitz ‚erbeutet wurde. Scolopax rusticola kommt nach Böhmen im Monate März, manchmal früher, manchmal später, je nachdem die Witterung ist. Das eine Jahr erscheinen wenige, das andere ‚Jahr wieder viele und verbreiten sich wie ein Netz über das ganze Land, scheinen sich aber streng ‚an einen Wee nicht zu halten. In jenen Gegenden, in denen grosse Wälder sich ausdehnen, so z. B. längs des ganzen Böhmerwaldes und Erzgehirges, nisten auch die Waldschnepfen an mehreren Orten. Dieses wurde auch anderwärts in Böhmen beobachtet und ein Nest wurde sogar in der Nähe von Prag in Kuchelbad ausgenommen. Gallinago major kommt zu uns entweder Ende April oder Anfangs Mai; auf dem Herbstzuge erschemt sie manchmal schon Ende August und bleibt bei günstiger Witterung auch bis November hier; zeigt sich jedoch ‚nur selten und einzeln. ‘Die wenigen Orte in Böhmen, wo die grosse Sumpfschnepfe entweder bevbachtet oder erlest wurde, sind folgende: Im Königgrätzer Kreise: Geiersberg, Nechanitz, Kosteletz, Nächod und .Heinzens- dorf; im Chrudimer Kreise: Strokele. Hlinsko, Chrudim, ‘ Jankowitz, Wüst-Kamenitz, Neu-Schloss und Böhmisch- Ribna; im Caslauer Kreise: Willimow, Tiess, Swietla, Neuhof und Deutsch-Brod; im Budweiser Kreise: Frauen- | berg, Pischtin, Slabsch, Buggau, Neuhaus, Platz, Doma- nin und Moldauthein; im, Taborer Kreise: Hradenin, Radoschowitz, Jezero und Üernowitz; im Piseker Kreise: Breznitz und Strakonitz; im Pilsner Kreise: Aubotsch, Kladrau und Stiahlau; im Egerer Kreise: Marienbad, Wostrowa, Lichtenstein, Mies und Neudeck; im Saazer Kreise: Chmeleschen, Gross-Ötschehau, Wisset. Udwitz, Jungferteinitz und Münitz; im Prager Kreise: Elbe- kosteletz; im Leitmeritzer Kreise: Schaiba und Konoged ; im Bunzlauer Kreise: Kratzau, Oberwittig, Dürchel und (rablonz; im Gitschiner Kreise: Zizelie und Kopidino. Gallinago gallinaria erscheint im März, gewöhnlich um einige Tage früher als die vorige und bleibt hier bis November, ja einige wurden auch noch im December daselbst geschossen. Die meisten Fundorte der gemeinen Sumpfschnepfe sind in dem Budweiser, Pilsner und Saatzer Kreise und von diesen befinden sich die meisten näher der Grenze, nämlich näher dem Böhmerwalde und dem Erzgebirge, dort nisten sie auch am meisten. Ander- wärts in Böhmen findet man Nester nur dort, wo grössere Sümpfe, sumpfige Wiesen bei Teichen, mit Gras bewach- sene Moräste und feuchte Niederungen sind. An solchen Orten pflegen auch mehrere Nester beisammen zu sein. Gallinago gallinula kommt nach Böhmen Anfangs März und pflest hier noch im November, gewöhnlich te Medi 159 so lange bis die Wässer zu frieren besinnen, zu ver- bleiben. Die kleine Sumpfschnepfe nistet bei uns überall, wo grössere Sümpfe sind, besonders sind ihre Nester in den Torfmooren des Böhmerwaldes zu finden: so ver- breitet und bekannt ist sie jedoch nicht als die Becassine (Gallinago gallinaria). Ich könnte wohl alle Fundorte der letztgenanten drei Schnepfenarten angeben. was jedoch vielleicht zu weitläufig wäre und deshalb führe ich nur an, dass von allen 3491 mir zugeschickten Berichten von Gallinago major bloss au 54 Orten Erwähnung gemacht wurde, von Gallinago gallinula an 135 und von Gallinago salli- naria an 399 Orten. Totanus glareola erscheint im Mai und zieht im September wieder fort; hält sich am liebsten an Sümpfen und ruhigen Gewässern in Laub- und Nadelwäldern auf. So viel ich habe erfahren können. nistet er bei Zalschy (Bezirk Wesely). bei Frauenberg und wahrscheinlich auch bei Pischtin, weil er dort den ganzen Sommer hindurch beobachtet wird. Am Zuge wurde er bloss bei Neukolin und Reichenau a. K. gesehen. Ich glaube, dass der Bruchwasserlaufer auch an vielen anderen Orten in Böhmen, wenigstens am Zuge sich aufhält, dass er aber wie überhaupt die anderen Wasserläufer nicht gehörig beachtet wird. Totanus ochropus ist wenig bekannt und bloss der Berichterstatter von Frauenberg sibt an, dass er in der Umgebung nistet. Am Zuge und zwar im Mai soll er | bei Neuhaus und dann bei Plan im Egerer Kreise heoh- achtet worden sein. Totanus calidris zieht im März und October. Bei Neuhaus nistet er ziemlich häufig auf feuchten Wiesen in der Nähe der Teiche, so auch bei Frauenberge und Bursholz. — Bei Franzensbad nisten auch etwa 4 Paare. Totanus fuscus erscheint selten, wurde jedoch beobachtet und auch geschossen, besonders in der Um- sebung von Frauenberg und Neuhaus. Totanus glottis wird dann und wann beobachtet, besonders längs der Elbe und dann an den Teichen im Budweiser Kreise. Actitis hypoleucos kommt nach Böhmen im April und zieht im September fort. Auch ihm wird wenig Auf- merksamkeit geschenkt, seine Nester werden aber öfters aufgefunden und zwar: bei Podiebrad an den Elbeufern ; im Budweiser Kreise bei Frauenberg, Pischtin und Suchen- thal; im Bunzlauer Kreise bei Pfrischowitz längs der Iser; dann bei Leitmeritz, Horin (Prager Kreis); Stein- orub und Marienbad (Egerer Kreis). Am Zuge wurde er beobachtet und auch geschossen bei Slawietin (Königgrätz); Böhmisch-Trübau (Chrudim) ; Breznitz (Pisek); Straseei und Gelakowitz (Prag); bei Neu-Kolin: Budin (Leitmeritz) und bei Neuhaus. Machetes pugnax wurde öfters in Böhmen erbeutet. Die Berichterstatter von Podiebrad und Strebesch (König- orätzer Kreis) haben angezeigt, dass er dort nistet, Am Zuge wird er beobachtet bei Zalschi (Bezirk Wesely); Elbe-Kosteletz, Kolin, Wittingau und Pischtin. Vor 14 Jahren bekam ich ein altes Weibchen, welches bei einem kleinen Teiche in der Nähe von Welisch (bei Gitschin) geschossen wurde. Limicola platyrhyncha wurde in Bieznic (Pisek) und Suchenthal (Wittingau) beobachtet und einmal bei Niemtschitz (Budweis) erschossen. Bei Hirschberg und Neuschloss soll er einzeln nisten, was jedoch eine nähere Untersuchung und Begründung verlangt. Calidris arenaria soll in der Umgebung von Brez- nitz (Pisek), Rybytra (Chrudim), Stiahlau (Pilsen), Zebrak 160 x (Eger) und Hohenbruck (Königgrätz) nisten und am Zuge bei Haid (Eger), Pitschin (Budweis) und Koschatek (Jung- Bunzlau) beobachtet worden sein. Tringa cinerea wurde als grosse Seltenheit im Jahre 1849 bei Franzensbad erbeutet. ! Tringa subarquata kommt selten nach Böhmen, so viel mir bekannt ist, wurden einzelne Exemplare bei Franzensbad, Haid, Dfiten und Neuhaus geschossen. Tringa alpina wird am Zuge beobachtet bei Franzens- bad. Reichenau an K. und bei Pischtin, wo besonders mehrere zu sehen sind, wenn die Teiche vor dem Fisch- fange abgelassen werden. Manchmal sitzen auch 30 bei- sammen, so dass mit einem Schusse einige auf einmal erlegt werden. Die Berichterstatter von Tinischt a. Ad. und Hohenbruck (Königgrätz) und Herman-Miestetz (Chrudim) geben an, dass Tringa alpina in der Umgebung nistet. Tringa Schinzii soll nach der Aussage des Palliardi vom Jahre 1852 einzeln mit Tringa alpina manchmal auch nach Böhmen kommen. Die jetzigen Berichterstatter machen von dem Bergstrandläufer keine Erwähnung. Tringa minuta soll dann und wann einzeln nisten bei: Raudnitz und Kottowitz (Leitmeritz) ; bei Pfischo- witz und Thammühl (Jungbunzlau); Lhota-Malschowa (Königgrätz) ; Litietin und Landskron (Chrudim) ; Wojno- | miestetz und Skrdlowitz (Özaslau); Neuthal, Zirnau und Forbes (Budweis); Putim, Bfeznitz, Schlüsselburg, Koce- lowitz, Eleonorenhain und Metschichow (Pisek) ; Stiahlau und Pilsen; Marienbad, Mies, Neuzetlischt, Dreihacken, Eger, Grasslitz und Wildstein (Eger). — Am Zuge wird der Zwergstrandläufer beobachtet bei Plan, Mühlbach und ER — Hasslau, (Eger) ; bei Rakonitz, Elbe-Kosteletz, Geiersberg, Wildensehwert, Jungferteinitz, Laun und Radonitz (Saaz) ; bei Pischtin, Zimutie, Wittingau und Suchenthal (Bud- weis); bei Misliv und Nekmir (Pilsen); bei Labkenitz, Weissbach und Wustung (Jungbunzlau). Tringa Temminkii wurde einigemal geschossen bei Franzensbad, in der Umgebung von Frauenberg und Pischtin und auch an anderen Orten. Himantopus rufipes soll nach dem Berichterstatter aus Chrudim nach Böhmen im Mai ankommen, an den Teichufern nisten und im August wieder fortziehen. In der Nähe von Pardubitz beim Teiche „Oplatil* wurden Nester gefunden. Im Jahre 1373 hat ein Paar auf der Insel des Teiches „Küizeci* bei Pischtin (Frauenberg) genistet und 3 Junge wurden aus dem Neste ausge- nommen. Im Jahre 1876 wurde bei Podiebrad auf der Wiese ein erschossener Stelzenläufer aufgefunden. Am Zuge wurde Himantopus rufipes bei Gross-Wiska (Bezirk Horowitz), dann bei Franzensbad und Drustau (Pilsen) beobachtet. Recurvirostra avocetta erscheint selten in Böhmen, wurde jedoch schon einigemal besonders im Budweiser Kreise erschossen. Phalaropus hyperboreus kommt sehr selten vor. Im Jahre 1344 wurde einer an der Eger im November erlest. Im Jahre 1872 sind an dem Teiche „Bestrew“ bei Pischtin 3 Stück geschossen worden. Am Zuge wird er bei Frauenberg beobachtet. — Phalaropus fulicarius wurde in früheren . Jahren einigemal erbeutet; in den jetzigen mir zugeschickten Berichten fand ich jedoch von demselben keine Nachricht. Arten der Ornis Austriaco-Hungarica zu Kroonstad im Orange Freistaat (Süd-Afrika). Nach E. Symonds. (Ibis, 1887, p. Von A. Graf Marschall. Circus cineraceus, L. Seltener. Buteo Desertorum, Daud. Nicht selten; kommt im | - Winter nicht vor. Elanus coeruleus, Desf. Ein Exemplar im August. Coracias garrula, L. Nicht selten im Gebüsch am | Fluss, sehr scheu. Lanius minor, 234. März. Botaurus stellaris. Nur einmal. Gm. Ein erwachsenes Weibchen, I l 324336.) Perdix Coturnix, L. Im April, im übrigen Jahr weniger zahlreich. Ardea cinerea, L. Ueberall; sehr gemein. Idem alba, L. Sparsam, nur in sehr nassen Jahreszeiten. Hydrochelidon hybrida, Pall. Vier Exemplare bei Kroonstad, November. . „.Idem leucoptera, Schinz. Viel häufiger. als Vorige fliegt nicht so schwer wie diese. RI ——— Die Vögel von Nord-Borneo. Gesammelt durch F. H. H. Guillemard. Excerpt aus: „The Cruise of the Marchesa to Kamtschatka and New-Guinea“. By F. H. H. Guillemard. London, 1886. Mitgetheilt von Baron H. von Rosenberg. Spilornis pallidus. Wald. Microhierax latifrons, Sharpe. | Loriculus gagulus, Linn. | Chotorea chrysopsis, Goffin. 3 versicolor, Raftl. S mistacophanus, Temm. Xantholama duvauceli, Less. Calorhamphus fulisinosus, Temm. Jyngipieus auritus, Eyton. Xylolepes validus, Reinw. Calolophus puniceus, Horsf. Galolophus mentalis, Temm. Tiga javanensis, Ljung. Meiglyptes tristis, Horsf. = tukki, Less. Sosia abnormis, Temm, Coceystes coromandus, Linn. Eudynamis malayana, Cab. et Hein. Rhinortha chlorophaea, Rattl. Rhopodytes sumatranus, Rafll. Rhamphococceyx erythrognathus, Hartl. Centrocoeceyx eurycercus, Hay. Hydroecissa albirostris, Shaw. | Merops bicolor, Bodd. Nyctiornis amieta, Temm. Alcedo bengalensis, Gm. Pelargopsis leucocephala, Gm. Ceyx diluyni, Sharpe. Halcyon coromanda, Lath. 5 concreta, Temm. Calyptomena viridis, Raffl. Eurilaemus javanicus, Horsf. 5 ochromelus, Rafll. Cymborhynchus macrorhynchus, Gm. Corydon sumatranus, Raftl. Batrochostomus auritus, Vig. 5 Caprimulgus maerurus, Horsf. 2 Collocalia Iinchi, Horsf. et Moore. ; Macropteryx comatus, Temm. \ Stoporula thalassinoides, Cab. Hypothymis oeccipitalis, Vig. Rhipidura javanica, Sparrm. Terpsiphone aftinis, Hay. e Philentoma velatum, Temm. Artamus leucorhynchus, Linn. S Pericrocotus igneus, Blyth. Lalage terat, Bodd. Anthothreptes phaenicotis. Temm. Arachnothera chrysogenys, Temm. flaviventris, Eyton. modesta, Eyton. robusta, Müll. et Schleg. longirostris, Lath. erassirostris, Reichenb. Aegithina viridis, Bp. Chloropis zosterops, Vig. cyanopogon, Pycenorotus plumosus, simplex, Less. Rubigula webberi, Hume. Mieropus melanocephalus, Gm. 161 Pitta schwaneri, Temm. Gerygone flaveola, Cah. Orthotomus cineraceus, Blyth. Cittoeinela stricklandi. Mottl et Dillw. Copsychus amaenus, Horst. Turdus pallens, Poll. Henicurus leschenaulti, Anthus gustavi, Swinh. Oriolus xanthonotus, Horsf. Platysmurus aterrimus, Temm. Platylophus coronatus, Rafll. Ösmotreron vernans, Linn. | S olax, Temm. | Myristieivora bicolor, Scop. Vieill. Temm. Blyth. „ eulmmata, Hay. Hemixus malaccensis, Blyth. Chalcophaps indiea, Linn. Ivena eriniger, Sharpe. Criniser gutturalis, Müll. Arsusianus grayı, Elliot. Chaptia malayensis, Hay. „ phaeocephalus, Hartl. Euplocomus nobilis, Sclat. Dissemurus brachyphorus, Temm. Pomatorhinus bornensis, Cob. Rollulus rouloul, Scop. Myiolestes obscurus, Horsf. Stachyris maculata, Temm. Excalfactoria chinensis, Linn. Pachycephala griseola, Blyth. | „ aiegricollis, Temm. ' Aegialitis peroni, Temm. Sitta frontalis, Horsf. Mixornis bicolor, Blyth. Strepsilas interpres, Linn. Dicaeum trigonostigma, Scop. | & cagayanensis, Guillem. | Tringa albescens, Temm. Aethopyga siparaja, Raftl. Cinnyris hasselti, Temm. Drymocataphus capistratoides, Temm. | Tringoides hypoleueus, Linn. Kenopia striata, Blyth. Totanus incanus, Gm. Chaleostetha insienis, Jard. ' Erythrociela bicolor, Less. ' Numenius uropygialis, Gould. Anthothreptes malaccensis, Scop. | Pitta muelleri, Bp. , Gallinago stenura, Kuhl. e hypogrummica, $.Mull, „ baudi, Müll. et Schleg. ' Sula piseator, Linn. —— HK IOR= Vorläufiger Versuch einer Ornis Preussens. Von Ernst Hartert. (Fortsetzung.) 63. Pieus minor L. Kleiner Buntspecht. Verbhreitet, aber ziemlich selten. 64. Jynx torquilla L. Wendehals. In Laubholz, Feld- hölzern, Gärten u. del. nicht selten. Kommt ziemlich spät und hat gewöhnlich im Juni Eier. 65. Sitta caesia Mey. et Wolf. Kleiber. Die ost- preussischen Kleiber sind im Allgemeinen auf der Unter- seite etwas heller als am Rhein und der Gegend des khöngebirges erlegte, doch ist das nur bei Suiten hervor- tretend und zu einer artlichen Trennung ungenüsend. An die recht verschiedene Sitta uralensis Licht. kann nicht gedacht werden. Eine nähere Beschreibung kann ich augenblicklich nicht geben, da meine Exemplare in Herın von Homeyer's Sammlung übergegangen sind, auch würde eine solche wenig Werth haben, da die Kleiber durch Deutschland hin sehr variiren. 66. Certhia familiaris L. Baumläufer. Häufig. Ueberall wird in Preussen nur die typische familiaris gefunden. Nur einmal, am 16. Mai, fing ich in der ‚Johannisburger Haide ein 2 von sehr geringer Grösse, das zwar zur echten familiaris gehörte, aber doch sehr an Certhia brachydactyla Brehm erimnerte, auch waren die sieben Eier dieses Weibehens ebenso gross sefleckt, wie die von ©. brachydaetyla zu sein pflegen. Da wir hier nun zwei zwar sehr nahe stehende, aber wohl zu unterscheidende Formen vor uns haben, denen eine volle artliche Trennung nicht zugestanden werden soll, zumal in Gebirgsgegenden vielleicht noch eine dritte Form lebt, so dürfte, wenn irgendwo, hier die trinäre Bezeichnung am Platze sein und schlage ich vor, die ostpreussische Form ihrer glänzend weissen Unterseite halber Certhia familiaris candida und die andere | | . Wiesenrändern ’ (z. B. bei Wesel einzig und allein vorkommende) Certhia familiaris br achydae tyla Brehm zu nennen. 67. Upupa epops L. W iedehopf. Nicht selten. 68. Lanius minor Gm. Kleiner Grauwürger. Nicht selten. Kommt in der ersten Hälfte des Mai und brütet Ende Mai und im Juni auf Laubbäumen. An Chausseen, Feldhölzern, Gärten. 69. Lanius excubitor L. Grosser Grauwürger. Vom October an nicht selten. Es ist anzunehmen, dass er öfters brütend vorkommt, obgleich es immerhin bemer- kenswerth ist, dass Russow ihn für die russischen Ostseeprovinzen auch nur als Wintergast und sehr ver- einzelt brütend anführt. Nach Dziarnowski in Schwiedt bei Tuchel am 6. Juni 6 frische Bier. Die Form major ist bald mehr, bald weniger deutlich aus- geprägt und scheint nicht einmal einzelnen Gegenden ejsenthümlich zu sein. 70. Lanius collurio L. Rothrückiger Würger. In buschreichen Gegenden einer der allerzahlreichsten Vögel. Ankunft Anfang Mai, Brütezeit in warmen ‚Jahren Ende Mai beginnend, doch findet man in der ersten Hälfte und Mitte Juni die meisten Eier. 71. Lanius rufus Briss. Lanius auriculatus St. Müll. Lanius senator L. Das zoologische Museum besitzt ein bei Königsberg sgeschossenes Exemplar. Bei Thorn Brutvogel. Nach Dziarnowski bei Tuchel Brutvosel. 72. Butalis grisola L. Grauer Fliegenfünger. Nicht selten. Eier meist Anfang ‚Juni. 73. Muscicapa atricapilla L. Muse. luctuosa Temm. Musc. nigra Briss. Trauerfliegenfänger. Auf dem Durch- zuge im April und September in Menge, aber verhältniss- mässig sparsam Benend, u 162 74. Muscicapa albico:ilis Temm.M. collaris Bechst. Nach Böck bei Danzig vorgekommen. Da Homeyer ihn auch in Hinterpommern auf dem Durchzuge erbeutete, so mag er vielleicht öfters auch in Preussen vorkommen. 75. Erythrosterna parva Bechst. Zu Königsberg ein Exemplar aus dem östlichen Theile der Provinz. Nach Böck bei Danzig vorgekommen. Bei Norkitten im Kreise Ins terb urg brütet er nach Herrn Ro- bitzsch gar nicht selten, aber in einigen Jahren häufiger, als in anderen. Robitzsch hat ihn 1880 entdeckt, führt an, dass er mit einzelnen Espen, Eichen und Linden gemengte Fichtenwälder liebt, aber auch in Hainbuchen- partien vorkommt. kenswerth, da sie beweist, dass dieser Vogel in Preussen brütet, was zu vermuthen war, da er in Hinterpommern sowohl, als in. den russischen Ostseeprovinzen Brutvogel ist. Auch Meier führt ihn bei Louisenberg in Ost- preussen an. 76. Bombyecilla garrula L. Seidenschwanz. allwinterlich nach Preussen. Ich constatirte ihn 1879, 1880, 1881, 1832, 1883, 1884, 1885 und 18S6. In einigen Jahren erscheinen sie in ungeheueren Schaaren, in anderen als Seltenheiten. Es gibt gewisse Plätze, die sie immer aufsuchen, während sie an anderen nur dann erscheinen, wenn sie in Menge im Lande sind. Sie fressen besonders gerne die Beeren der auf hohen Bäumen schmarotzenden Mistel (Viseum album L.). An mit Misteln bedeckten Bäumen, Obstbäumen, Kiefern und vielen anderen, in Preussen auch besonders gern Popu- lus alba et tremula, trifft man stets Seidenschwänze an, wenn sich emige in der Gegend aufhalten. Nächstdem lieben sie am meisten die Beeren des auf Hochmooren und Torfbrüchen wachsenden Vacciniumoxycoccos L. Solche mit diesem Vaccinium bestandenen Moore, die ihn auch am meisten an seine nordische Heimat erinnern, fesseln ihn wohl alljährlich und zuweilen bis Ende April und in den Mai hinein, ohne dass er jedoch zur Brut schreitet. 77. Accentor modularis L. Braunelle Sehr selten in Preussen. Ich habe nur ein bei Goldapp geschossenes Exemplar gesehen. Sie wird auch bei Norkitten in Östpr. erwähnt. 78. Troglodytes parvulus Koch. Zaunkönig. Ueber- winternd, durchwandernd und brütend, häufig. 79. Cinelus aquaticus melanogaster ©. L. Brehm. Wasserschmätzer. Selten. Bei Pröbbernau bei Kahlbers: auf der frischen Nehrung auf dem Herbstzuge vom Förster Schindowski erlegt. Bei Warnicken im Spät- herbst und bis in den Winter hinein beobachtet. Ober- halb Königsberg am Pregel ein Stück bei Heilsberg im Februar 1835, wahrscheinlich niemals. nordischen Form an. 50. Parus major L. Kohlmeise. Jahreszeiten. s1. Parus coeruleus L. Blaumeise. Gemein zu allen Jahreszeiten. S2. Parus cyaneus Pall. Lasurmeise. Am ersten Januar 1880 von mir im der Pillauer Plantage mit anderen Meisen herumstreichend beobachtet. 83. Parus ater L. Tannenmeise. In Nadelwäldern im ganzen Jahre, aber nicht häufie. s4. Poecile palustris L. Sumpfmeise. Im ganzen Jahre häufig. Unter den wenigen von mir erlesten Sumpf meisen befand sich keine Poecile borealis Selys, doch ist es höchst wahrscheinlich, dass diese auch in der Lebensweise abweichende und wohl zu unterscheidende Art vorkommt. Kommt Alle, die ich sah, gehörten der Gemein zu allen Diese genaue Angabe ist sehr dan- | am Goldapfluss zwei Stück. Brutvogel | Zur Brutzeit beobachtete ich.. nur ‚die gewöhnliche a 55. Lophophanes cristatus L. Haube Das ganze Jahr in Nadelwäldern häufige. s6. Acredula caudata L. Schwanzmeise. Brutvogel, doch viel häufiger noch vom Herbst bis Frühjahr. Köpfe von schön reiu weisser Farbe, niemals ein’ Männchen mit schwarzem Kopfstreifen gesehen, Anmerkung. Eine in Westpreussen sefangene Panurus biarmicusL. war anscheinend aus der Gefanzenschaft entronnen. 57. Regulus flavicapillus Naumann. Reg. eristatus Koch. Gelbköpfiges Goldhähnchen. Sehr häufig durch- ziehend, überwinternd und brütend, die Nester aber schwer zu finden. 58. Regulus ignicapillus Brehm. Feuerköpf. Gold- hähnehen. Jedenfalls sehr selten und schwerlich Brut- vogel. Böck hat ihn aus der Danziger Gegend. 39. Phyliopneuste sibilatrix Bechst. Waldlaub- sänger. Häufiger Brutvogel. Kiefernwälder liebend. Kommt später, verlässt uns früher und brütet später, als Phyl- lopn. rufa. 90. Phyliopneuste rufa Lath. Prov. „Zilpzalp.* Häufig. Kommt am frühesten . von unsern Laubsängern. Eier gewöhnlich Mitte Mai. 91. Phyliopneuste trochilus L. Phyli. fitis. Bechst. Nicht selten. Ankunft etwas später als rufa, aber früher als sibilatrix. 92. Hypolais salicaria Bp. Sylvia hypolais_K. & Bl. Hypolais hortensis, H. vulgaris. Prov.: „Sprachmeister‘. Häufiger Brutvogel. Gärten und lichte Gehölze liebend. 93. Acrocephalus turdoides Meyer. Prov.: „Kohr- spatz.“ Gehört zu den häufigsten Vögeln in Ost- und Westpreussen, denn wo eimigermassen ausgedehnte Röhrichte von Phragmites communis Trin. Arundo Phragmites L.) sich finden und oft selbst an kleineren Gewässern hält er sich zahlreich auf. Ich gestehe, dass hier am Rhein oder im Niederschlesien, wo ringsum in den Büschen Grasmücken singen, aus dem nahen Parke Amsel und Nachtigall flöten, sein Gesang mich mehr belustigt, als entzückt hat; wer aber eine Nacht zur Frühlingszeit inmitten unabsehbarer Rohrwälder auf einem preussischen Haff zugebracht hat, wo sonst nichts, als hier und da das leise Quaken einer träumenden Ente, das ärgerliche Knurren eines im Schlafe gestörten Kronen- tauchers ertönt, und da das vielstimmige Concert dieser Rohrsänger in der grossen Oede „ehört hat, das ihm nächtelang noch im den Ohren tönt, der wird es gross- artig finden und begreifen, dass die Bingeborenen den Vogel lieben und ihm den stolzen Namen „Wasser- nachtigall* gegeben haben. Die Nester stehen im Rohr, nur wenige Male fand ich solche zwischen Weidenruthen hängend. 94. Acrocephalus arundinaceus Gm. In sumpf- reichem Terrain mit vielem Rohr nicht eben selten.‘ 95. Acrocephalus palustris Bechst. Sumpfrohr- sänger. In feuchtem Gebüsch. an den Ufern der Hatls, der Landseen, Teiche und kleinen Gräben nicht eben selten. 96. Acrocephalus horticolus Naumann. ? Calamoh. fruticola Naumann. Im Sommer 1882 beobachtete ich bei Königsberg eine schöne dunkle, von mir für palustris gehaltene Rohrsängerart, von der ich endlich am 25. Juli ein Männchen erleste, abbalgte und später mit anderen Bälgen an Herrn von Homeyer sandte, der sie als Calamoherpe horticola Naum. er- kannte und in Adolf und Karl Müller, Thiere der Heimat, Band I p. 585, etwa folgendermassen beschrieben: v ; dunkler als Acroe. palustris, „Im Wesentlichen. . namentlich die Oberseite, Kopf- und Halsseiten, welche bräunlich-olivengrau sind. Ueber die Oberbrust zieht sich ein matter Ton dieser Färbung bindenartig. Flügellänge 70 mm. Von der letzten Schwungfeder zweiter Ordnung zur Flügelspitze 18 mm, Schwanz 51 mm. Schwanzfeder S mm kürzer, als: die längste, Tarsus 22 mm, Hinterzehe ohne Nagel 5 mm, Schnabel vom Kinn 'S mm.“ Ich fand am frischen Vogel kastanienbraune Iris, dunkel-olivenbraunen Oberschnabel, röthlich-oliven- selben Unterschnabel. Rachen und Zunge lebhaft rothgelb. Füsse gelblich fleischfarben. Diese noch. zu wenig bekannte Art dürfte sich an manchen Orten finden. Naumann’s hortieola und fruti- ‘cola ‘dürften zu eimer Art gehören. Homeyer findet Naumann’s Abbildung der letzteren mehr für unseren Vogel passend, als die der ersteren. In der Lebens- beobachtung stimmen die Forscher überein. Russow sagt, die „Varietät horticola® sei in den Gärten bei Dorpat und Reval nicht selten und unterscheidet sich nur durchihre Lebensweise. 97. Calamodyta phragmitis Bechst. Uferschilf- sänger. Ziemlich verbreitet und an Teichen und Seeufern wohl die häufigste Art Nester hart oder nahe am Boden. 98. Calamodyta aquatica Lath. GC. cariceti Naum. Ich habe in der Zugzeıt dreimal Rohrsänger esehen, die ich für Cal. aquatica hielt. Einmal hatte ich kein @ewehr bei mir, ein andermal entkam er angeschossen im diehten Gestrüpp, ein drittes endlich erlegte ich bei Camstigall am frischen Hafl. Obgleich dieser Rohrsänger wohl nicht sehr hoch nach Norden hinaufgeht, dürfte er auch Brutvogel sein, wer aber achtet im Sumpfdickicht auf den kleinen versteckten Vogel, wer schiesst solch’ zierliche Thiere ? 99. Locustella fluviatilis Mey. et Wolf. Flussrohr- sänger. Zuerst 1863 im Revier Ibenhorst an den Ufern der Russ beobachtet, von wo Herr Oberf. Ulrich mehrere Exemplare zur Brutzeit nach Königsberg sandte. In Iben- horst ist dieser ‚seltene Vogel noch” Brutvogel, an anderen Orten meines Wissens noch nieht in Preussen beobachtet. Er kommt auch in Esthland vor. 100. Loeustella naevia Penn. Calamoh. locustella -Lath.. Heuschreckenrohrsänger. In den nördlichen und östlichen Theilen Preussens keine Seltenheit. Im Südosten bemerkte ich ihn nicht. Feuchte mit Erlen und Eschen, viel diehtem Unterholz, Gras und Nesseln durchwucherte Gehölze, lichte Orte mit diehtem Gebüsch, zuweilen ziem- lich weit von eigentlichem Wasser entfernt, wählt er zu | seinem Aufenthalt. Er ist ein unermüdlicher Nacht- und Tagsänger, dessen Stimme aber wenig beachtet wird. Nach der Brutzeit trifft man ihn wandernd in Kartoflel- feldern und Ufergebüschen an. 101. Sylvia eurruca L. Curruca garrula Buriss. Klappergrasmücke. Nicht selten, wenn auch nicht so zahlreich, wie in den buschreichen Auen Schlesiens oder Rheinlands. 102. Sylvia einerea Briss. häufigste Grasmücke in Preussen. 103. Sylvia nisoria Bechst. Sperbergrasmücke. Eine der häufigsten Grasmücken bei Königsberg und anderen Orten. Auf den Inseln unserer masurischen Seen, dem Glacis der Veste Boyen, selbst in den grossen Wald- revieren dort, wo sich buschreiche Gärten, dichte Schonun- gen, feuchter Laubwald mit vielem Unterholz befinden. Gelege meist Anfang Juni vollzählig. Bei Pillau am 15% Juni 1380 ein Gelege mit kastanienbraun gefleckten Eiern. Dorngrasmücke. Die Aeusserste . 163 104. Sylvia hortensis Gm. Gartengrasmücke. Nicht selten. 105. Sylvia atricapilla L. Schwarzplättehen. Häufig, viel zahlreicher, als die vorige. 106. Turdus merula L. Merula vulgaris Leach. Amsel. Hat sich in Preussen noch nicht ‚so an die Menschen gewöhnt, wie in vielen westdeutschen Städten, Stuttgart, Cassel, Würzburg z. B., sondern ist mehr ein Bewohner der Gehölze. Sie ist überhaupt als Brutvogel weniger zahlreich vertreten, als im Westen. 107. Turdus torquatus L. Ringamsel. Hin und wieder in Dohnenstiegen gefangen, scheint aber den Westen Deutschlands zahlreicher zu durchziehen. 108. Turdus musicus L. Singdrvossel, Graudrossel. In grossen und kleinen Wäldern sehr häufiger Brutvogel, zur "Zugzeit oft in grosser Menge. Namentlich ist die Elbinger Niederung “ihres reihen Drosselfanges wegen berühmt. 109. Turdus iliacus L. Rothdrossel, Weindrossel. Die einzigen Fälle ihres Brütens in Deutschland sind in den Siebziger Jahren bei Memel vom Herrn ‘Haupt- mann a.D.Woebceken constatirt. Er fand dort mehrere Gelege, von denen er mir mehrere Eier für meine und Homeyer's Sammlungen überliess. Mehrere Paare brü- teten dort nahe bei einander, niedrig im Busche und auf einem ausgefaulten Pfahl. Der Gesang am Brutplatze wurde von W. als nicht sehr laut, aber angenehm und unterhaltend, schwatzend und zwitschernd ‚geschildert. In allen Gegenden Preussens erscheinen sie im Herbst und Frühling in grossen Massen und halten sich oft an günstigen Orten lange auf, so z. B. am Zehlaubruch 1854 bis zum 15. Mai, ohne jedoch zur Brut zu schreiten. 110. Turdus viseivorus L. Misteldrossel. Nicht selten, wenn auch nicht überall. Zugvogel. Zwei Bruten. 111. Turdus pilaris L. Wachholderdrossel. Prov.: „Schacker“. Kommen im Herbste nach den Rothdrosseln in Menge und halten sich den ganzen Winter über auf. Sehr viele brüten auch in Preussen, bald zu etlichen Paaren nahe bei einander, bald auch ganz vereinzelt: Nester sowohl auf jungen Kiefern, als auf Laubbüschen verschiedener Art, oft auch höher, besonders auf Erlen und wohl auch auf Birken. Sie machen sich auch in der Nähe des Brutplatzes sehr bemerklich, fliegen mit Geschrei von den Nestern und fütten ziemlich lärmend ihre Jungen. Es ist jedoch kein Grund zu der Annahme vorhanden, dass sie früher nichtin Preussen genistet hätten, im Gegen- theil elıer eine Abnahme, als eine Zunahme zu bemerken. Ich glaube, dass sie gewöhnlich auch ungestört zwei Bru- ten machen. 112. Turdus varius Pall. Mondileckige Drossel. Ein schönes Exemplar aus Westpreussen im Königsberger Museum unter dem Namen Turdus Whitei. Ein eben- solches ward 1570 eefangen, aber leider nur die Flügel im Museum aufbewahrt, da der Vogel schon etwas un- angenehm roch. 13. Turdus sibirieus Pall. Exemplar in der Elbinger Gegend. Turdus fuscatus Pall. ete. siehe Naumann Theil XII. Turdus pallens Pall. Nach der Beschreibung eines aufmerksamen Forstbeamten kurz nach dem Fange muss ich vermuthen, dass sie zweimal im Samlande gefangen ist. Siehe Naumann Theil XTIT, Seite 294. Die Jägerei möge doch auf seltene Drosseln achten! Wie manche seltene Drossel mag unerkannt zefangen sein. 114. Ruticilla tithys L. Hausrothschwänzchen. In Preussen sehr selten. Löffler hat es niemals bekommen. Im Herbste 1851 ein 164 Nach Böck in Preussen „noch sehr selten“. Sichere Notizen über sein Vorkommen kenne ich nur aus Thorn, Culm, Schwiedt nnd Lanskerofen bei Allenstein. förster Volkmann.) Fernere Beobachtungen wären er- wünscht. 115. Ruticilla phoenicura L. Gartenrothschwanz. Nicht gerade selten. Kommt im April nach Ostpreussen. Zur Hauptzugzeit im September oft ausserordentlich zahlreich und sich nicht selten mehrere Tage in lichten Gehölzen aufhaltend. 116. Lusciola philomela Bechst. Sprosser. Proy.: „Nacktigall. Nur diese Art kommt in Ost- preussen vor, während in Westpreussen auch noch Lusciola luscinia vorkommt. Die Weichsel scheint in Preussen von der echten Nachtigall nicht überschritten zu werden. Alle angeführten „Beobachtungen“ des Vorkommens (Ober- | von Lusciola Tuseimia m Ostpreussen erwiesen sich, soweit | sie geprüft werden konnten, als unrichtig. Wo der Sprosser Schutz und günstige Brutplätze findet, Ist er fast in ganz Ostpreussen "häufie. In den grossen Waldgebieten fehlt er natürlich vielfach, scheint auch hochgelegene Striche nicht zu lieben, wie er z. B. bei Lanskerofen (Kreis Allenstein) trotz sehr günstiger Gelegenheit nur ganz vereinzelt vorkommt. In der Pillauer Plantage vermehrten sie sich schon in zwei Jahren sehr merklich, als dem Raubzeuge, namentlich den herumlungernden Katzen, besser nachgestellt wurde. Lusciola lusciniaL. Luscinia minor Brehm. Nachtigall. Kommt in Westpreussen auf dem linken Ufer der Weichsel vor, ist aber noch nie in Ostpreussen be- obachtet. In Westpreussen scheint sie auch besonders die südlichen Theile zu bewohnen. Bei Thorm soll sie häufiger als philomela sein. EinIrrthum bezüglich einer Angabe von mir im Jahresberichte der stationen der Vögel Deutschlands für 1884 ist durch folgenden Wortlaut entstanden: „Prov. Preussen. Johannisburg (Hartert). Im Menge die Glacis von Wesel am Rhein bewohnend.“ Da ich nun sowohl meine Notizen aus Wesel sandte, als auch nur von Wesel sprach, so ist es unerfindlich, ‚weshalb hier Johannisburg genannt wurde. Vielleicht deshalb, weil ich m meinen Notizen einige Mittheilungen aus der Johannisburger Haide gemacht hatte und daraufhin als Beobachter in Johamnisburg genannt worden bin. Wie viele solcher Lır- thümer noch entstehen können, ist nicht abzusehen, da ähnliche verwirrende Angaben bei vielen meiner Beohach- tungen im Jahresberichte für 1584 stehen. Beobachtungs- | | merkt. 118. Dandalus rubecula L. Rothkehlchen. Häufig. Zwei Bruten. Wenn man im September und noch mehr im October Abends auf dem Anstande steht, ist man an vielen Orten erstaunt über die Menge Rothkehlchen. die ringsum ihre Lockstimmen ertönen lassen. Auch im Früh- jahre noch zur Zeit des Schnepfenstriches wandernd. 119. Gyanecula leucocyanea C. L. Brehm. Weiss- sterniges Blaukehlchen. Nur dieses Blaukehlchen ist Brut- vogel in Preussen und kommt sehr selten vor. Bisher nur an einigen wenigen verschiedenen Orten nachgewiesen; ihre versteckte Lebensweise macht sie wenig bemerklich, daher es möglich ist, dass sie noch an manchen Plätzen vorkommen. Auf dem Durchzuge dürfte wohl auch die rothsternige Art vorkommen. 120. Saxicola oenanthe L. Steinschmätzer. Nicht seltener Brutvogel. 121. Pratincola rubetra L. Braunkehliger Wiesen- schmätzer. Gemeiner Brutvogel. (Pratincola rubicola L. wird im Journal f. Ornithologie 1855 pag. 91 als „seltener Gast“ angeführt, da er sonst aber nicht in Preussen vorkommt, so dürfte diese Angabe, solange kein Exemplar vorliest, noch der Bestätigung bedürfen.) 122. Motacilla alba L. Weisse Bachstelze. Häufig. Obgleich sie früh ankommen (verschiedene Daten im März) habe ich sie nie überwintern sehen, was doch am Rhein m geschieht. 23. Budytes flavus L. Gelbe Badhstelre Sehr hans, Im Südosten oft mit einem sehr schmalen Super- ciliarstreifen, aber nie mit ganz fehlendem Streifen be- Die schwarzköpfige borealis dürfte vielleicht auf der Wanderung Preussen berühren. Anmerkung: Motacilla sulfurea Bechst. Roll nach einer en Statistik in Preussen nisten. Dies ist jedenfalls nicht der Fall, mir ist sogar nicht nn bekannt, dass sie auf dem Durch- zuge beobachtet wurde. Was Meyer (Joumal f. Orn. 1885 pag. 92) unter „Motacilla citreola — Gelbe Bachstelze“, die er zur Brutzeit angetroffen habe, versteht, dürfte schwer festzustellen sein, jeden- falls ist es nicht M. eitreola Pall. (Bp.). Die Budytes Hayus führt Meyer noch als Schafstelze besonders auf. 124. Anthus pratensis L. Wiesenpieper. bis October. Nester ausserordentlich Häufig vom März schwer zu finden. 125. Anthus campestris Bechst. Brachpieper. Selten. Ich traf ihn einige wenige Male in trockenen Kiefern- schonungen in der J ohannisburger Haide, auf sterilen Sandschollen bei Lötzen und am Wystyter See, einmal auf der frischen Nehrung im Herbste. 126. Anthus arboreus Bechst. Baumpieper. Gemeiner Waldvogel. (Fortsetzung folgt.) Einiges aus vergangener Zeit. Von Robert Eder. (Fortsetzung.) Seite 653, Nr. 125. Wie man wol ernähren möge. Herr de Serres in seiner fürtrefflichen Haushaltungs-Kunst beschreibet dieses also; will man die Hüner mit Würmern mästen / dass sie davon wol zunehmen. / und auch viel Korn erspahret werden möge; so muss man ihnen folgender Gestalt einen Ort zu richten / da sie stets viel Würmer finden / und sich darmit erquicken mögen. Man macht die Hüner mit Würmern einen Graben / in Gestalt und Grösse wie man will / doch gleichwol nicht kleiner als in einem vier Ecke auf jeden Seiten 10. oder 12. Schuh breit und von 3. bis 4. Schuh tieff / an einem etwas abhangenden Ort / damit das Wasser sich nicht daselbst sammlen / sondern ausfliessen möge. Ist aber der Ort gantz eben / so ist unnoth zu eraben / sondern man mag ihn nur mit einer guten Mauren 3. oder 4. Schuh hoch umfangen / wie einen kleinen geschlossenen Hafen: Zum Grund Bette hinein leget vier Finger lang geschnittenes trockenes Stroh / und darauf einen frischen Ross Zirck oder Rinder-Mist / dann decket man wieder mit leichter und subtiler Erden / daran giesset man Rinder oder Geiss-Blut / Weintreber / Haber-Körmnlein / weitzene Kleyen / alles zusammen gemenget. Auf die erste Lege / machet man die andere gleicher Weise 7 geschnitten Stroh / Dung / sub- tile Erden / und das Blut- Gemenge / wie vorhin / ein jedes 4. Finger oder eines halben Schuhes breit / man mag auch andere Sachen / in der Mitte hinein legen; alsdann Eingeweide von Scha- fen und geschlachtetem Viehe / was man haben kan. Zuletzt wird alles mit starken Hecken / Büschen und Dornen überlest / und mit grossen Steinen eingeschweret / damit weder die Lufft noch die Hüner-vor der Zeit darzu kommen mögen / und der Regen demnach ungehindert eindringen und diese Materien erfaulen und purrifieiren können. In diesem Ort werden in kurtzer Zeit unglaub- liche Anzahl vieler Würmer erwachsen / die muss man den Hünern nicht auf einmal Preiss / sondern mit Ordnung zu ihren bessern Nutzen also fürgeben. Man lässt in dieser Mauren auf einer Seiten etwas in der, Mitten gegen Aufgang der Sonnen / oder Mittag eine Thür verlegt solche dichte mit trockenen Steinen / durch diese Thür wird dieses Wurm-Bett also eröffnet / und nimt erstlich die Höhe so viel Stein hinweg / dass man daraus die Hüner zu ihrer Noth- durfit täglich speisen möge / nach deme sie vorherr ihr Ordinari- Futter früh Morgens eingenommen. Daraus muss man alle Morgen 3. oder 4. Schauffel voll von diesem Wurm-Neste herausfassen / auf denselben gantze Tage / da wird das Geflügel mit Scharren und picken nicht nachlassen / so lang ein einziger Wurm darinn wird zu finden seyn / das übrige wirfft man allezeit auf den Mist- Hauffen / und also werden allein durch die Thür täglich die Hüner mit Würmer versehen /so währet es desto länger / und bleibet hernach diese Thür offen / dass auch die Hüner mögen hinein schlieffen / doch erst etliche Tage hernach / wann man diesen Ort zu eröffnen und anzugreiffen hat angefangen / und nun ein leerer Platz ist. Nachdeme diss Wurm-Neste obenher leer wird / nach deme wird auch die Thür besser obenwärts aufgethan / und die Steine beyseits wieder zu gebrauchen / zusammen seleget. Wann man nun gar ist auf den Grund kommen / welches nach und nach geschiehet / so werden oben die Gesträuche und Steine so viel weggebracht / als von der Erden daraus erhebt worden / das übrige bleibt unterdessen bedecket / darmit die Hüner nicht völlig (larzu kommen. Dieses Wurm-Bette solle auch an einem warmen und Wind stillen Ort ligen / damit sich die Hüner daselbst desto lieber finden lassen. Und aarmit diese Nahrung nicht ermangele / ist gut / dass man 2. oder 3. solche Wurm-Bette mache / darmit man eines nach dem andern nehmen / und diese Wirthschafft desto länger dauren möge. Doch muss jederzeit nur eines geöffnet seyn / und so offt eines. leer ist / mag man es unverzüglich wieder zu- richten / und ein anderes dargesen aufthun. Dieses ist am füg- lichsten im Winter zu gebrauchen / weil sich um diese Zeit sonsten m den übrigen Erden alles Gewürme (so sie sehr suchen und lieben) verschlieffet / und von ihnen nicht kan ausgekratzet und gefunden werden / so sie hier beysammen in Bereitschafft haben / dardurch ihre Gesundheit und Aufnehmen merklich befördert / und viel andere Futterey auf dem Kasten erspahret wird. Seite 654, Nr. 126. Wie ohne einige Brut-Henne die Jungen Hüner in grosser Anzahl aufzuziehen. Wenn man etliche kleine Schaaren-Hünlein hat /kan man sie wol bis auf 24. oder 30. zusammen stossen / und einer Hennen zu führen / untergeben / damit die übrigen wieder zum Eyer-Legen desto bälder gelangen mögen. Wie man aber alle die Hüner von dieser mühsamen Arbeit befreyen / und sie desto eher zu ihren Dienst lassen kan /ist allbereit oben schon angezeiget worden. Aber desto deutlicher zu verstehen; kan es noch einmal angezeiget werden. Man nimmt einen grossen Capaun / mittelmässigen Alters und gesundes frisches Ansehens / berupffet ihn an dem Bauch / streicht und brennet ihn mit scharffen Brenn-Nesseln / darnach macht man ihn mit Semmel in Wein eingeweichet oder sonst mit eingegossenen Wein wol trunken; diss thut man zwey oder drey Tage / nacheinander / und halt ihn unterdessen in einem höltzernen engen Korb oder Kisten gefangen / mit einen Deckel / dass er allein durch die eingebohrten Löcher und Klunsen Lufft haben kan / damit er nicht ersticke; damach läst man ihn in eine Hüner-Steigen / gibt ihme wie zur Gesellschafft etliche Junge Hünlein / schon von der grössern Schaar / die der Capaun / wann er ihrer gewohnet / und mitfrist / endlich lieb gewinnet / so gar / dass er sie auch mit seinen Flügeln decket /wann nun die Hünlein unter den von brennenden Nesseln noch schmertzhafften blosen Bauch kommen / machen sie mit ihrem linden Anrühren und natürlichen Wärme ihme eine grosse und treffliche Linderung / dardurch kriegt er die jungen Hünlein (durch welche er sich erquickt befindet) desto lieber / und verlässet sie desto weniger / weil er etwan glaubt ’ sein Zustand ohne sie / mögte ihme wieder kommen; merket man nun dieses /kan man ihme nach und nach die Zahle der Hünlein (so man von den Brut-Hennen weenimmt) allgemächlich vermehren / bis man ihme so viel unterbringet / als man will / dass er führen und bedecken kann: wann er nun also etliche Tage lang der Jungen im Zimmer wol gewohnet ist / lässet man ihn hernach mit seiner Compagnie frey heraus da führet er sie mit aller Vorsorge und verlässet sie nicht / bis sie wol er- wachsen / und die Hanen geschnitten / die Hüner aber in den Kobel gethan werden. — RICH — A. F. Graf Marschall. ‘Am 11.0etober d. J. ist August Friedrich Graf Mar- schall auf Burgholzhausen, Erbmarschall in Thü- tingen, k. k. Kämmerer etc. im 83. Jahre aus dem Leben abberufen worden. Er war am 10. December 1804 ge- boren, trat nach vollendeten Studien in den Staatsdienst bei der k. k. Hofkammer für Münz- und Bergwesen und bekleidete durch eine Reihe von Jahren die Stelle des Archivleiters der k. k. geologischen Reichsanstalt. Der Verblichene war ein Mann von edelstem Charakter, von vielseitiger Gelehrsamkeit. Reinste Liebe und Begei- sterung für die Wissenschaft haben ihn bis in die letzten Lebenstage heseelt. Vor Allem war es Geologie und Zoologie, denen er sich mit unermüdlichem Eifer widmete. Durch seine ausgebreiteten Verbindungen in der gelehrten Welt und seine ausserordentliche Kenntniss der französischen und englischen Sprache hat er während vieler Jahre dahin gewirkt, die Ergebnisse wissenschaft- licher Forschung in Oesterreich und Deutschland, in England und Frankreich bekannt zu machen. Seine literarische Thätigkeit erstreckte sich ausser der Geologie auf verschiedene Zweige der Zoologie, er veröffentlichte den Nomenclator zoologicus, eine Abhand-. lung über Orthopteren, in den, in den Dreissiger-Jahren erschienen Annalen des Wiener Museums, die ÖOrnis Vindobonensis in Gemeinschaft mit dem Verfasser dieses Nachrufs u. s. w. Die Mittheilungen des ormithologischen Vereines in Wien verdanken dem Verewigten eine Reihe werthvoller Beiträge, in welchen er insbesonders die Verbreitung der Arten der österreichisch - ungarischen Ornis über die verschiedensten Theile der Erde mit sach- kundiger und umsichtiger Hervorhebung aller wichtigen Momente darstellte. Graf Marschall war Mitglied der naturwissen- schaftlichen Akademie zu Lyon und Philadelphia, der geologischen (resellschaft in London und verschiedener ‚anderer selehrter Gesellschaften. Dem omithologischen Vereine gehörte er seit dessen Gründung an und hat demselben die grösste Sympathie und regste Theilnahme bis zu seinem Lebensende bewahrt, sein Andenken wird, wie bei Allen, die mit ihm in Be- rührung gestanden, auch in unserem Vereine stets hoch- geehrt fortleben. 2 Pelzeln. Kleine Mittheilungen. ®. Reiser jun. in Serajevo hat von dort eine mehr- wöchentliche Exeursion nach Nord-Bosnien unternommen und reichliche Ausbeute heimgebracht. Unter anderem brachte er mit: 9 und 5 von Picus keuconotus Lilforti, r © von Mergus serrator, 5 von Lanius excubitor var. Homeyeri alt, & von Fulisula ferina, Uebergangskleid, | dessgleichen von Totanus ochropus u. a. m. 166 Seit 15. d. sehneit es ununterbrochen, aber der ziemlich hohe Bärometer-Stand lässt "hoffen, "dass der Schnee wenigstens aus dem Thale wieder bald v erschwinden werde. Noch am 15. zeigte sich ein Flug Hirundo rust,. der eilie vorüberzog. Auftallenderweise ist jetzt fast kein Vogel zu sehen; w vahrscheinlich kommen die noch aus- ständig en nach Beendigung des Schneefalles durch. Offenbar hat dieser Stillstand im Zuge seine Ursache darın. dass dasselbe Wetter weit hinauf nach Norden herrscht. Villa Tännenhof, 17. October 1887. v. Tselhusi zu Schmidhoffen. Bozen, 28. October. Auffallend muss im dies- jährigen grausig kalten October, wo das Thermometer mehr- mals unter 0° fiel, das ungewöhnlich lange Verweilen einer Schwalbenart erscheinen. Wohl beobachtete ich vor Jahren in milden Wintern, d. h. im Februar, die Stein- schwalbe (Cotyle rupestris) am Öalvarienberge von Bozen, wo sie wie am Runsgelstem und J ohanniskofel ständigen Aufenthalt hat, zur "Mittagszeit herumfliesend, so dass ich glaube, sie entferne sich manchen Winter gar nicht. Allein, soviel ich nach der liehtern Färbung der Unter- seite von ferne wahrzunehmen vermochte, weilte bisher Hirundo urbica (oderriparia?) noch immer in Bozen. So beobachtete ich selbst vom 18. 25. September fast täglich nach Sonnenuntergang, vor 6 Uhr, eine kleinere” Anzahl derselben hoch in den Lüften, ungeachtet empfindlich kühle Nächte vorausgegangen waren. Das- selbe Spiel wiederholte sich noch am 2. October bei ziemlich niedriger Temperatur (8° R.). Endlich wurden einzelne Schwalben noch am 24. d. M. bei trübem, kaltem Wetter, dem Talferbache entlang von mehreren gesehen. P. Vine. Gredler. Triel oder Brachlhuhn (Oedienemus erepitans L.) in Bosnien. Ein Männchen dieser Vogelart erlegte ich am 30. October 1887. (Bewölkt 12% R.. — vorangecan- gene Tage regnerisch und Schneefall bis zum 26., von da ab milde, mit Regen und abwechselndem Sonnen- schein. ) Gesehen wurde dieser Vogel hier nöch von Nieranen gehört und an seinem kläglichen Pfiff erkannt, habe ich Och ur 1% ihn alljährlich gegen Rinde October und: Anfang Nora ber, spät Abends, auch um Mittemacht gegen Süden ziehend. Am. 28. d. M. stand ein mn von 6 Stücken 'aus einem Haferstoppelfelde vor mir 200 "Schritt "auf, strich circa 600 Schritt auf eme angrenzende, mit Wach-. holder spärlich bewachsene Brache, wo er vor meiner Verfolgung von Busch .zu Busch laufend‘ sich. flüchtete und deckte, bei are auf, 150 Schritt jedoch da- - von strieh. ; Am 29, traf ich den Schwarm auf demselben Felde und unter denselben Standänderungen, konnte ihm aber nicht auf Schussweite beikommen. "Am 30. Nachmittags fand ich ihn an deselhens Stelle und pürschte unnütz volle 3 Stunden. Ein. Zufall brachte mir durch einen auf mich zu- gehenden Mann den Schwarm auf eirca 90—100 Schritte nahe, worauf ich ein Stück, auch nur zufällie, krankschoss. Hiemit habe ich das scheue und äusserst vorsichtige Wesen gekennzeichnet. Nun eine bemerkenswerthe Inkeressimtei Wohnen mung. Der. kranke Vogel strich (kreiste). unsicher voran, und die Genossen foleten nach, so zwar, dass ich noch 2 Schuss auf weitere Entfernung resultatlos abgeben konnte, ohne dass sie sich trennten. Nun fiel er circa 500 Schritt auf. das Brachfeld, die anderen mit, — ich näherte mich und sah, ‘dass die 5 Zuggenossen um den Kranken ängstlich herumtanzten, bald in seine unmittel- barste Nähe kamen, in die Höhe hüpften, bald wieder pfeilschnell im die Büchse am Boden fuhren und sich deckten. KA Erst ein Schuss auf eirea 100 Schritt ande ihr Abstreichen ; doch kreisten sie in enormer Höhe über dem 2 Platze. Diese Vögel müssen im Folge der eingetretenen wärmeren Witterung ausnahmsweise hier gerastet haben. Ich kenne den Vogel aus den Ebenen Preussisch- Schlesiens zwischen Briee-Namslan, wo er ebenfalls nur Zugvogel ist. Dervent, den 31. October 1887. Josof .Warosch. Literarisches. Die fremdländischen Stubenvögel. Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage. Von Dr. Karl Russ, Magdeburg. Öreutz’scher Verlag 1857, M. 6:50. Elegant gebunden, M. 8. (I. Band des Hand- buches für Vogelliebhaber, Züchter und Händler.) Die sprechenden Papageien. Zweite, vermehrte Auflage. Von selben. Ebenda. M. 6. (I. Band des Hand- und Lehrbuches: Spre- chende Vögel.) Von dem unermüdlich thätigen Ormithologen, der den Vogel- freunden schon eine so grosse Zahl werthvollster Speeial- und Handbücher geboten hat, liegen umgearbeitete Auflagen zweier seiner verbreitetsten Handbücher vor. Das eine Werk: „Die fremdländischen Stubenvögel* ist den Fortschritten auf dem Gebiete der V ogelzucht entsprechend so gründlich umgearbeitet worden, dass es eigentlich ein ganz neues Buch geworden ist. Obschon Alles, was nicht zu den eigent- lichen Stubenvögeln gehört. weggelassen wurde, behandelt das nicht weniger als 820, bis jetzt bei uns eingeführte Stubenvög Arten. Dem Vogelfreunde, der sich über die Pflege, Zucht. richtung exotischer Vögel Belehrung schaffen will, wird Handbuch, das für deutsche grundlegend geworden, lichster Weise geben; Ortes gebräuchlichen öe. Ab- dieses und fremdländische V ogelzüchter alle wissenswerthen Aufschlüsse in verläss- ihn auch über die die Bezugsquellen, es wird Namen, verschiedenen die üblichen Preise u. s. w. orientiren. Bei der Menge werthloser, unver- lässlicher, von oberflächlichen Vogelkennern geschriebenen Anlei- tungen zur Vogelzucht, ist es nur zu wünschen, wenn ein so gründ- liches und gewissenhaftes, mit Recht beliebtes Hilfsbuch immer weitere ‚Verbreitung findet. ‚ Auch das zweite, ‘von allen Büchern des Anker am besten aufgenommene, in’s Englische, Französische und Russische über- tragene Werk ist durchgreifend umgearbeitet und vermehrt worden. Es ist jetzt zu. einem zweibändigen Werk umgestaltet worden, dessen erster Band das vorliegende, während der zweite (Allerlei sprechendes gefiedertes V olk) im Laufe des nächsten Jahres erscheinen wird; doch ist jeder Band für sich käuflich. Freunde der Papageien, die über die Haltung und Behandlung dieser Thiere, ihre Eigenthümlichkeiten, Krankheiten, die Art ihrer Abrichtung u. s. w. eingehende und verlässliche Belehrung wünschen, mögen nicht unterlassen, sich diesen bewährten Rathgeber zu beschaffen. Dr. K. „Von Sansibar bis zum Tanganjika“. Briefe aus Ostafrika von Dr. Richard Böhm — nach dem "Tode des Reisenden heraus- gegeben von Hermann Schalow. Mit einem Bilde und einer Karte. Leipzig. F. A. Brockhaus 1888. Es sind leider nur mehr die Briefe eines Heimgegangenen — eines Forschers, der für unsere Wissenschatt: die Ormithologie _ seit seiner Jugend ‚jene, Base tenne er "wie sie dem. eeltten: - Forscher e eigen sein muss, der keine Hindemisse, keine Beschwerden, "es! gif, dem Wissen neue Bahnen zu 'erschliessen, der "sein Altes, Sein. Hab und Gut, sein Leben dafür einzusetzen im Stande. ist ein soleher und ‚zwar der ‚Besten Einer 'war Richard B öh m.: Im, Dienste der hinausgezosen, um gänzlich unbekannte Theile _Afvikas erschliessen. _- ist er nicht mehr heimgekehrt, er ist gebliehen, * treu ausharrend auf seinem Posten: bis zum letzten Augenblick —_ ein ‚Opfer seines mit: wahrem ‚Idealismus aufgefassten Berufes. Di. Böhm war einer der. berühmtesten Vertreter unserer Wissenschaft — trotz seiner jungen Jahre == eime glänzende Zukunft wurde ihm vorausgesaet und die Omithologie speciell dankt ihm. grosse Errungenschaften, denn über zwanzig neue, bis dahin unbekannte Arten, von, denen sieben den Namen ihres Entdeckers tragen, haben seine Sammlungen der Wissenschaft zugeführt _ mit. dem ‚srössten. Interesse tolete die ganze Omitho- logenwelt seinen Reisen in Centralafrika, um auf" S Tiefste erschüttert die Kunde zu vernehmen, dass der kaum dreissisjährige Mann eigentlich den Heldentod im. Dienste der Forschung ge- storben sei. 5 1 Das Einzige, was uns blieb, war die Hoffnung, dass wenigstens die Tagebücher des Verblichenen Aufschluss geben würden über das, was dieser Held erfahren, geschaut, erlitten. .... und der allgemeine Wunsch wurde laut, dass eine berufene Feder sich keine Gefaliren kennen darf, finden möge, welche durch die Veröffentlichung dieser irdischen Reste — dem Heimgegangenen ein würdiges Grabmal setze. Dieser ist in Erfüllung gegangen. Das correspondirende Mitelied des „Omithologischen Vereines Wien“: Hermann Schalow — ein persönlicher Freund Richard Böhm’s, hat jene Briefe des Reisenden, welche theils an seine Person, theils an seine Angehörigen gerichtet sind und ornithologische Beobachtungen, Reiseerlebnisse, sowie höchst interessante Aufschlüsse über allgemein-zoologische Verhältnisse enthalten — herausgegeben und dies zwar unter dem, Eingangs erwähnten Titel. Die Briefe beginnen noch an Bord des Dampfers, der Böhm dem schwarzen Erdtheil entgegenführt, sie führen. uns Ornitholosie . ihr zu. jo | yon seinem Ausgängspunkte ‚Sansibar quer dureh Afrika und endigen wenige Tage vor semem — in Folge von zwei Schusswunden — eingetretenen Tode. . "Abgesehen !von dem: unendlich werthvollen wissen- schaftlichen Material,. das dureh- diese Briefe auf uns ge- “ kommen — vermögen wir in das Seelen- und Gemüthsleben eines .', Mannes zu blicken, wie deren in unserem, materjalistisch ange- thanen Saeculum nicht viele vorhanden. sind und so wird Jedermann. der ‚Ornithologe, der Forscher der Mensch mit derselben Befriedieung, mit demselben Genusse jene Briefe durch- blättern, welche von ‚dem glühenden Eifer, der edlen Begeisterung, welche dieser Forscher für die Wissenschaft empfand, Zeugniss ablegen und der Ornithologe wird gleichsam eine Pflicht der Pietät, die dem Andenken des Heimgesangenen schuldet — erfüllen. Du warst ja mehr Richard Böhm, denn ein gewöhnlicher Mensch, ein gewöhnlicher Forscher — Dir war die ledise System- reiterei ebenso fremd, wie jene streng realistische Auffassung, wie man ihr in der Zoologie so oft begegnet — und doch. warst Du der berufensten wahren Forscher Einer. Du brachtest unserer Wissenschaft speciell eine ideale Be- geisterung entgegen, brachtest ihr freudig Alles dar, was Du geben könntest, 'gabst hin das Höchste, was Du hattest — Dein Leben. Es war Dir nicht vergönnt. Dich an den Erfolgen, welche Dir und Deiner Arbeit die Wissenschaft dankt — zu freuen. Unsere Pflicht ist's, Deine Bestrebungen zu ehren, sie anzu- er erkennen und diese allgemeine Anerkennung ist Dir ge- worden. Der meinen werde ich nach Freundesart gerecht: Du warst ja ein Waidmann, hast mit gleicher Fertigkeit die Büchse, den Stift, die Feder geführt, hast diese drei getragen von den Gestaden Deiner nordischen Meere bis hinein in.die Urwälder Centralafrika’s, bist aus- und eingezogen in Dianens altehrwürdige Hallen, als ein treuer Anhänger, ein echter Sprosse Deines germa- nischen Stammes — Du bist in ihnen geblieben. Fahre wohl Richard Böhm und — ein grünes Zweiglein auf Dein Forschergrab ! Dr. von Kadich. — KR —— Vereins-Angelegenheiten. In der Monatssitzung am 11. November 1. J., Freitag um 6 Uhr Abends, findet im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissenschaften (I., Universitätsplatz 2) ein Vortrag des Herrn Professor Dr. Johann Palacky über: Die geologische Geschichte der europäischen Ornis, statt, zu velchem die geehrten Mitglieder und Gäste hiermit höfliehst eingeladen werden. ‚Neu eingetretene Mitglieder. - . Fräulein Sophie Görlich,, Malerin, Brünn, Haberler- gasse 13 (für 1988). Geschenk für die Vereins-Sammlungen. 1 Kuhreiher von Herrn Leo Baron Kalbermatten. Die P. T. Herren Mitglieder, welche mit ihrem Jahresbeitrag noch im Rückstande sind, werden ge- beten, den Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 1887 an den Vereins-Cassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauern- markt Nr. II einzusenden. mm 1— — — — — — ——— Correspondenz der Redaction. Hermm K. N...k. Beleg und Rechnung folgt in den nächsten Tagen. Herrn V. R. v. T iz. Schm. Das in Rede stehende Werk ist trotz alles Suchens-nicht zu finden gewesen. Auch Hr. v. P. kunn sich nicht entsinnen, das- selbe in der Bibliothek gesehen zu haben. Wir wären sehr zu Dank verpflichtet, wenn wir eine bezügliche Handhabe erhielten, um nach dem Verbleiben des Werkes forschen zu können. — Herm 0. R....r, Serajevo. Besten Dank für das Ge- sandte. Notiz sofort verwendet. Naturhistoriker und bezügliche Nr. gesendet, lassen noch ein Exemplar nachfolgen. — schon einmal Herrn Dr. K. R..s, Berlin. Wir haben uns beeilt, Ihrem Wunsch nachzukommen. Sehr angenelm wäre es uns, nach langer Pause wieder Ihre beiden Zeitschriften zugeschickt zu bekommen oder sollten dieselben an eine unrichtige Adresse gelangen? — Frau Baronin E.... h- U. m. In Ergänzung unseres letzten Schreibens beehren wir uns mitzutheilen, dass die bewusste Abbildung in Nr. 1 des nächsten Jahrganges erscheint. — Herrn Dr. J. L..y. Berlin. Wir hatten seit August ausser den rein redactionellen Ange- legenheiten nahe an 300 Einläufe zu erledigen; Sie werden daher begreifen, dass uns die Musse felılte, in einer so ‘nebensüchlichen Angelegenheit lange Briefe zu wechseln; zu einer fachmännischen Auskunft finden Sie uns stets bereit. Inserate, wie die Ihrerseits angedeuteten, nimmt unser Blatt nicht auf. Die gewünschten Adressen stehen auf dem Kopfe unseres Blattes. — Herrn Prof. Dr. W.K..s, Stuttgart. Durch die heutige Nr. erledigt. — Herm .G.B..... r, Hier. Im Laufe der Woche, -- Herın M. S...r, Graz. Die Anmeldung erfolgt in der Aus- schusssitzung. — Herrn Dr. G. R...h, Hier. Steht mit auf dem’unsererseits erst kürzlich im Ausschusse entwickelten Programme. — Herrn X. Y. in Stettin. Kommt in einer der nächsten Nummern. — Herrn R.E..r, Friedland. Mit bestem Danke - empfangen. — Herrn Baron R....... g. s’Gravenbage. Sollen wir auch von diesen letzten Nummern Exemplare schieken? — Verlag J.N..... n, Neuhaus. Beleg und Reelinung, die Change-Exemplare abgesandt. — Herrn Director P. V. r, Bozen. Besten Dank für die beiden Notizen. sowie Errata. P. 150, Zeile 2 von oben steht „Wohnad“, statt „Wohrnd*, a IT, ” „ „Heynovsky“, „ „Heyrowsky*. ad ehe > „ „Mooswäldern,* „ „Moorwäldern“. Er Erde - = hölzen*, - „Feldgehölzen“, Ferner in Reiser's Notiz: P. 149, steht „Parus lugebris“, statt „Parus lugubris“, bengalis*, x = borealis*: An alle P. T. verehrlichen Redaectionen, Vereine, Gesellschaften u. s. w., mitdenen wir im Schriftentausche stehen, stellen wir das ergebene Ansuchen, Briefe und Bücher von jetzt ab nur mehr unter der Adresse: Ornithologischer Verein in Wien, VII., Buchfeldgasse 19, 3. Stock, Thür einsenden zu wollen. l. Stiege, ll, Nu ALL u Adalbert | Weiz; IR @ = Photozinkographie < # Wien, VIII. Bez. Alserstrasse Nr. 55. & AVBETER für Hochätzungen von Illustrationen aller Art, und zwar Feder-, Kreidezeichnungen und Steinabdrücke. Reproductionen nach Handzeichnungen, Holzschnitten, Stahl- u. Kupferstichen, getuschten Zeichnungen und Photographien. Heıstellung von Fettdrucken für Photolithographie. NB. Wir machen besonders die Herren Professoren, welche für ihre Programm- arbeiten, Monographien u. s. w. möglichst einfache und billige Illustra- tionen wünschen, auf unser ia aufmerksam. Nähere Auskunft ertheilt auch die Administration dieser Monatsschrift. PERFEKTE ai Hedert er ECUS AR TRIER IE TR EZ et nn Str VENEN EONEIN SET PP W I IA IE ko Io x 2 AAaNA N SEALAIILLIIISSSBRE NA Der N aturhistorikon Illustr. Monatsschrift für Lehrer u. Naturfreunde. AZ A er KC) Mit dem Beiblatte: „Die Lehrerbibliothek“ und „Die Lehrmittelsammlung‘“. er nennenswerther nener Erscheinungen auf dem Gebiete der 22 (Literanischer Ar A or Ir) mmten Literatur und des Lehrmittelwesens.) u TE — In Verbindung mit zahlreichen Fach- und Schulmännern herausgegeben von Dr. Friedrich Knauer. — a —— Das Rackelhulın. (Mit Vollbild.) — Die Fortpflanzung des .) — Kreuzotter und Schlingn v, zwei oft Verwechselte. dem Vergiften und hingen ihrer Beute. ctoberheftes (Salamandra macula DE Kreuzotter bei Inhalt d Feuersalamander .) opfe C n der Vögel. — Die noch u Vulcane der Erde. [IV. Die Vulcane in Europa.] — Microdyptes 7 eine Fettgans der Feuerlands-Inseln. (Mit Vollbild.) — Di gel- eilungen. [Die Omis Australiens. — >% Departements. — Kurze Mitt] Inseeten und speciell der alpinen. — Einige Spielarten der 1 itung der Trappen. — Die Kreuzotter und ihre Varietäten. — | Arten der europäischen Fauna. — Eiablage bei den Thieren. — Dimorphismus st: ]- — Baum- und Blumenzucht. I wichti Tethoden der Veredlung des X „IM. Die Nachveredlung und die Vertheilung des Veredlung häftes. (Schluss.)] — Dazu „Die Lehrerbibliothek* und „Die Lehrmittelsammlung“. — Inserate. Achter Tahrsanes. Administration (an welche nicht nur die Geldsendungen , sondern RR überhaupt alle Zuschriften, Manuscript-Sendungen u. s. w. zu richten sind): i «5 Wien, VII., Buchfeldganse 19. — Monatlich ein reich illustiirtes Heft &% | .® von mindestens 48 Seiten. Abonnement für den Jahrgang: bei der Admi- , Nistration bestellt 8 8 Mark — 4 fl. 80 kr. (für die Mitglieder des ormitholoei- & schen Vereines 4 fl): im Buchhandel 10 Mark = 6 fl. — Anzeigen für die & | © einmal gespaltene Pe stitzeile 30 Pt. — 18 kr. 7 EOIDOISSS Rothgzelbe (durch Paprikafütterung sowie naturgelbe Holländerkanarien sind zu verkaufen bei Karl Novak, VIII, Stolzenthalergasse 12, 2. Stock. Thür S. SICICHEHEHEO IE" ONSONSO,SO O,C0O,COTO SOLT III IEDDIDIITTIIDTR | " insbesondere solche ganz , Käfigtiselichen, Europäische Vogelbälge und Bier hat in reicher Auswahl auf Lager Berlin N. 4, Wyandottes. Linnaea. I. Preis Cöln und Staatsmedaille. Nachzucht englischer und amerikanischer Preis-Hühner. Zucht-Stämme und Brut-Eier offerirt billigst Bilharz, Gutsbesitzer, Oran- gerie, Strassburg-Elsass, desgleichen engl. Plymouth- Rocks und grosse Pecking- Enten. Sehr preiswürdige und fein gearbeitete Bierbohrer aus bestem Stahl sind zu beziehen von A. Bernard (Zimmermann’s Neffe), b% bürgl. Messerschmid, Wien, Stadt, Augustinerstrasse 12. 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BE Atteste des Ornithologischen Vereines in Wien liegen bei mir zur Ansicht auf. Ig. Schmerhofsky’s Wwe., Wien, VI., Canalgasse +. 1 struetion und Herausgeber; Der Ornithologische Verein in Wien (verantwortlich : Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Friek (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. Dieser Nummer liegt ein Prospect des Verlages J. Neumann in Neudanım bei: RE rn + £R: sehr geehrten Mitg eres Vereines rerzeichnisses (Januar d. J.) in der Adresse Aenderungen ergeben haben, gebeten, dies längstens bis 25. Decem- ber 1. J. dem Secretariate bekannt geben zu wollen. — Gleichzeitig werden jene sehr geehrten Mitglieder, welche aus der Bibliothek Bücher entlehnt haben, ersucht, dieselben wegen Neuaufstellung der Bibliothek gefälligst sofort zurückstellen zu wollen. = Xl. Jahrg. . Nr. 12. Wogel-Schus und -Bilene, Gelligelsucht und Brieffaubenwelen. Redacteur: Dr. Friedrich K. Knauer. | Die „Mittheilungen des Ornitlolozischen Vereines in Wien“ erscheinen am 15. jeden Monates. Abonnements & 6 fl., sammt li | | Franeo-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick in Wien, I.. Graben | ' Nr. 27, entgegengenoinmen, und einzelne Nummern & 50 kr. — 1 Mark daselbst abgegeben. — Inserate 6 kr. — 12 Pfennige | | für die 3fach gespaltene Nonvareille-Zeile oder deren Raum. — Nittheilungen an das Präsidium sind an Herrn Adolf Bachofen |f} | | von Echt in Nussdorf bei Wien, die Jahresbeiträge der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, I., Bauernmarkt 11, alle ||| December | anderen für die Redaction, das Seeretariat, die Bibliothek u. s. w. bestimmten Briefe, Bücher-, Zeitungs-, Werthsendungen, ]' 1887 IdaR. die Redaetion der „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines‘: Wien, VIII., Bachfeldgasse 19, zu senden. — Vereins- ||| ' ' locale : (Bibliothek, Sammlungen, Redaction) VIII., Buchfeldgasse, 19, I. Stiege, IH. Stock 11. — Die General-Versammlungen | \ und die mit Vorträgen verbundenen Monats-Versammlungen finden im grünen Saale der k. k, Akademie der Wissenschaften: N | T., Universitätsplatz 2, statt. — Sprechstunde der Redaction: Dienstag und Freitag, 2—3 Uhr. N Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. ' Inhalt: Vom Alpenmauerläufer (Tichodroma muraria. L.). Von Victor Ritter v. Tschusi zu Schmidhoffen. — Ein Rackelhahn (Tetrao tetrix urogallus M.). Von Robert Eder, — Beobachtungen über den Herbstzug der Schwalben. Von Rudolf O0. Karlsberger. — Dr. F. P. L. Pollen und seine Bedeutung für die Wissenschaft. Von Baron H. von Rosenberg. — Die Verbreitung der Taucher (Colimbidae) in Böhmen. Von Med. Dr. Wladislaw Schier. — Vorläufiger Versuch einer Ornis Preussens. Von Ernst Hartert. (Fortsetzung und Schluss.) — Vögel von Sumbawa und Celebes. Gesammelt durch F.H H. Guille- mard. Excerpt aus: „The Cruise of the Marchesa to Kamtschatka and New-Guinea.* Mitgetheilt von Baron H., Rosenberg. — Notiz über zwei für die Ornis Steiermarks neue Arten. Von Dr. Stefan Freih. von Washington. — Kleine Mittheilungen. — Vereins-Angelegenheiten. — Cörrespondenz der Redaction. — Inserate, Vom Alpenmauerläufer (Tichodroma muraria, L.). Von Tsehusi zu Schmidhoffen. werden, falls sich seit Ausgabe des letzten Mitglieder- re Be „An Baumstämme geht er nie; ich sah ihn auch niemals sich auf Gestrüpp oder aus den Felsen hervor- Stets habe ich mit Interesse dem Treiben des kleinen Vogels mit dem schmetterlingsartigen Gaukelfluge zuge- i ragendes Astwerk setzen.“ So lässt sich mein verehrter | sehen, wenn er auf seiner Inseetenjagd die Felswände Freund Dr. A. Girtanner über den Alpenmauerläufer | oder altes Gemäuer abkletterte und beim ruckweisen vernehmen, den er in seinem Frei- und Gefangenleben | Oefinen und Schliessen der Schwingen sein prächtiges wie kein Zweiter beobachtet und geschildert hat. Auch | Carminroth entfaltete. Immer waren es, wie gesagt, Fels- ; ich bin mit dem prächtigen Vogel oftmals zusammenge- | wände oder Gemäuer, selten Holzverkleidungen, auf denen 3 kommen, hoch oben im Gebirge und unten im Thale. | er herumkroch; niemals sah auch ich ihn im Gebüsch, : Hier ist er ja, obgleich nicht allwinterlich, gerade keine ebensowenig auf einem Baume herumklettern. Wie aber t seltene Erscheinung, und wer die von ihm bevorzugten | selten eine Regel ohne Ausnahme, so auch hier, E Plätze, welche er mit grosser Regelmässiskeit tagtäglich Den 6. November dieses Jahres traf ich wieder zum ” fast zur selben Zeit besucht, kennt, wird sich da nicht | erstenmale mit einem „Karminspecht‘, wie hier der lange vergeblich nach ihm umsehen. Vogel heisst, auf einer von dieser Art als Lieblingsplatz EV ER # A. ER h 170 bevorzugten Nagelflue-Wand zusammen, und da ich den Vogel benöthigte, machte ich Jagd auf ihn. Trotzdem ich ihn leicht hätte erlegen können, musste ich es doch unterlassen, da er sich immer an solchen Stellen befand, wo er getroffen, auf vorspringende Gesimse gefallen und für mich wnerlangbar gewesen wäre. Nach längerem vergeblichen Warten kroch er um eine Felsecke und war verschwunden und nicht mehr zu finden. Am zweiten Tage darauf fand ich ihn wieder an der gleichen Oertlichkeit und es wiederholte sich derselbe Vorgang, nur mit dem Unterschiede, dass er mir diesmal nicht unbemerkt entkam. Als er um die Ecke verschwand, flog er in der Richtung einer circa eine Viertelstunde weiter entfernten niederen Felswand, wo ich ihn später auch richtig antraf. Auch hier wäre das Erlegen leichter als das Erlangen gewesen, und ich beschloss daher, den Vogel durch langsame Annäherung gegen eine günstigere Stelle zu treiben. Er liess sich übrigens dadurch nicht viel in seiner Beschäftigung stören, sondern kletterte nur etwas höher die Wand empor, wo in den Spalten und Rissen mehrfach Gebüsche- Wurzel gefasst hatten und auch, einzelne Fichten standen. Hier war mir nun Gelegenheit geboten, den Mauerläufer von einer neuen Seite.kennen zu lernen. Vor einem bereits blätterlosen Gebüsch ange- kommen, flog er zu meinem Erstaunen in dasselbe, hüpfte von Zweig zu Zweig weiter, flog dann an den Stamm einer ganz nahestehenden Fichte, den er circa 3 Meter empor- kletterte und blieb auf einem ziemlich weit über die Wand hinausragenden dürren Aste sitzen; diesen Moment benützend, schoss ich ihn herunter. Der Vogel. der nun meine Sammlung: ziert, wird mir noch öfters vorstehende Beobachtungen in Erinnerung , rufen, die als exceptionelle in unseren „Mittheilungen* ihre Stelle finden mögen. ‚Villa Tännenhof bei Hallein, im November 18837. EICHE Ein Rackelhahn (Tetrao tetrix urogallus M.). Von Robert Eder. Als ich in den Besitz des in diesen Blättern wieder- holt erwähnten und auf Seite 150 rühmlichst besprochenen Werkes: „Unser Auer-, Rackel- und Birkwild und seine Abarten* von Dr. A. B. Meyer gelangte, war es mein lebhafter Wunsch auch einen Rackelhahn meiner kleinen Sammlung einverleiben zu können, insbesondere nachdem ich bereits eine hahnenfedriee Birkhenne besass, welche auf pag. 29 und 30 in dem genannten Werke einer aus- führlichen Beschreibung gewürdigt wurde. hackelwild ist gewiss nicht so selten, als dies bisher geglaubt wurde, aber es ist noch-im Allgemeinen wenig beachtet und erkannt worden. Manch’ seltenes Rackelwild (insbesondere Rackel- hennen), das von Jäger erlegt wurde, welche von dem Vorkommen des Rackelwildes noch sehr wenig Kenntniss haben, oder sich zumindest kein rechtes Bild davon machen können, und deren gibt es in der grünen Gilde noch genug, mag schon oft eines anderen Weges gewan- dert sein, als es wohl verdient hätte. Allerdings wurde ja schon viel über diese Hybriden in der betreffenden Fachliteratur geschrieben, aber erst durch das bahnbrechende, oben erwähnte Werk dürfte die Grundlage zu endgiltigen Forschungen auf diesem Gebiete gelegt worden sein. Sagt doch sehr zutreffend Herr Baron A.v. Krüdener in der eingehenden Besprechung dieses Werkes, welche in Hugo’s „Jagd-Zeitung“ Nr. 21 dieses Jahrganges erschienen ist, über dasselbe: „Unser Auer-, hackel- und Birkwild* bildet ein festes ment, auf welchem dieser Zweig der Orni- thologie weiter bauen kann, es bezeichnet die Bahnen, in denen sich künftig ähnliche Unternehmungen grossen „Kalibers* zu bewegen haben, und gehört mit- hin in hervorragendem Masse der Culturgeschichte an.‘ Das Glück bei der Fahndung nach einem Rackel- hahn war mir günstig. Ich acquirierte einen an der böhmisch-sächsischen Grenze in diesem Frühjahr erbeu- teten Rackelhahn und geübt durch das Studium des er- wähnten Werkes erkannte ich sogleich, dass das Exem- plar zwar nur ein gewöhnlicher Rackelhahn mit Birk- — ICE Funda- | hahntypus sei, aber sich doch von den auf Tafel VIII und IX dort abgebildeten Rackelhähnen einigermassen unterschied. Ich hatte nun seither Gelegenheit in der sehr bedeutenden Vogelsammlung der Naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz ausser anderen seltenen Hühner- vögeln (ich erwähne nur einen weissen Birkhahn und eine hahnenfedrige Birkhenne) auch einen gewöhnlichen Rackelhahn mit Birkhahntypus zu sehen; ausserdem bot sich mir in der so reichhaltigen Tetraonen-Sammlung des könig]. zool. Museums zu Dresden eine grosse Suite von Exemplaren gewöhnlicher Rackelhähne mit Birkhahn- typus zur Betrachtung und zum Vergleiche dar, und fand ich nun, dass in der That mein Rackelhahn von den eı- wähnten gewöhnlichen Rackelhähnen, welche sich mehr oder weniger in Gestalt und Färbung sehr ähnlich sehen und den auf Tafel VII und IX abgebildeten Rackelhähnen mit Birkhahntypus sehr gleichen, im Gefieder abweichend sei. Die Abweichung besteht darin, dass mein Vogel nicht nur sehr viel Weiss am Bauche und Bürzel. sondern auch viele grössere und kleinere weisse Federpartien an den Weichen zeigt, etwa sowie der auf Tafel XI abge- bildete seltene Rackelhahn mit Auerhahntypus, wodurch diese Theile der Befiederung des Vogels, den Tragfedern des Auerhahnes, welche zumeist ähnlich mit Weiss unter- menst sind, sehr nahe kommen. Eine weitere Abweichung ist, dass das Roth an der Brust nicht so schön blauroth, sondern etwas röthlicher violett ist, ferner hat der Nacken. Hinterkopf und Hinterhals einen matt stahlgrünlichen Schiller. Auch ist der Vogel im Ganzen ziemlich dunkel und die sonst metallischen Federränder am Unterrücken sind wenig lebhaft. Im Uebrigen stimmt er vollkommen mit der bis in’s kleinste Detail eingehenden Beschreibung des gewöhnlichen Rackelhahnes mit Birkhahntypus, Tetrao tetrix urogallus M. des Werkes pag. 36 und 37 überein. Obwohl individuelle Unterschiede auch bei den ge- wöhnlichen Rackelhähnen manchmal vorkommen werden, so ist die Abweichung im Gefieder, insbesondere in Folge des ausnahmsweise stark auftretenden Weiss bei meinem Rackelhahne doch so auffallend, dass ich glaubte, hier- von an dieser Stelle Notiz geben zu sollen. 171 Beobachtungen über den Herbstzug der Schwalben, Von Rudolf 0. Karlsberger. Auch hier m Linz an der Donau gestaltete sich der diesjährige Herbstzug der Schwalben sehr interessant. Während die Rauchschwalben unserer Stadt die Wanderung nach Süden ziemlich frühe antraten, dehnte sich Durchzug jener aus nördlicheren Gegenden ungewöhnlich lange hinaus. Während ich z. B. im Vorjahre noch anfangs Sep- tember an mehreren Colonien von Hirundo riparia die Insassen munter bei den Nistlöchern ein- und ausfliegen sah, traf ich m diesem Jahre dieselben Colonien schon. am 28. August verlassen an. Auch von Hirundo rustica verliess der Hauptflug unsere Stadt schon am 13. Sep- tember a. c. Einen kleineren Schwarm von etwa 30 Stück, der vom Domthurme aus seine Flusübungen machte, beobachtete ich noch bis 16. September daselbst. Am 19. September gab’s bei sehr starkem Westwinde nur mehr vereinzelte in der Stadt und am 22. September war keine mehr zu sehen (Tags zuvor heftiger N.). Von da an kamen in kürzeren Intervallen zahlreiche Durchzügler an. Einen grösseren Flug brachte bei sehr heftigem NW. der 25. September. Kleme Züge zeigten sich m Linz und Urfahr, und in den Donauauen gingen ziemlich viele weithin zerstreut der Inseetenjagd nach. 3 Tage später, am 28. September, traf gleichfalls ein der. stärkerer Zug ein. Die Schwalben umkreisten in kleineren Flügen zu 5—6 Stück die Kirchthürme und lasen von den Gebäuden die Fliesen ab. Am 1. October wurde eine vereinzelte, am 4. October 2 Stück Rauchschwalben be- obachtet und am 11. October zogen circa 11 St. hoch in den Lüften eilig gegen Süden. Während der Schneefälle und Nordwestwinde vom 15. bis 18. October hielten sich vereinzelte Schwalben am Donaugquai auf. Sie waren äusserst matt und flogen öfters gegen die Fenster der Häuser. Auch am 21. Octo- ber wurden 4 Stück nach S. fliegend beobachtet. Ein grosser Flug kam noch am 23. October an. Bei 100 Stück flogen beständig, im 2 Abtheilungen getheilt, knapp über dem Wasser des Donauarmes hin und her gegeneinander. Nicht Eine liess ihr fröhliches Gezwitscher ertönen! Schnee und Nordwind vom 25. October führten noch einige Durchzügler am 26. October in unsere Stadt und der letzte Schwarm circa 40 Stück, wurde am 29. October an der Donau beobachtet. Diese waren aber schon sehr ermattet und rasteten wiederholt von der Fliegenjagd an den warmen Schornsteinen der umliegen- den Gebäude aus. Linz, am 15. November 1837. na Dr. F. P. L.-Pollen und seine Bedeutung für die Wissenschaft. Von Baron H. v. Rosenberg. Coelum non animum mutant, qui transmare eurrunt. Horaz. Es gibt der Wege viele; welche zum Tempel der Wissenschaft führen; der eine mehr, der andere weniger mit Dornen besät. Demgemäss ist der Lohn des Adepten, und zwar ist er um so höher, jemehr Schwierigkeiten zu überwinden waren, zumal wenn zu deren Bewältigung das Leben einzusetzen war. Entsprachen die Früchte, welche er unterwegs gepflückt, den gehegten Erwartungen, so bahnte er sich damit den Zugang in’s Innere des Heilig- thums, und erlangte sein Name eine wohlverdiente Be- deutung in den Annalen der Wissenschaft. Wir haben die Ueberzeugung, keiner Schönfärberei bezüchtigt werden zu können, wenn wir Letztgesagtes auf unseren vor länger denn ‚Jahresfrist verstorbenen Freund Dr. F. P. L. Pollen und seine Bedeutung zur Wissenschaft zur Anwendung bringen. Auch ihm war es vergönnt, den höchsten Ein- satz, sein Leben dabei zu gewinnen, den Schleier zu lüften, welcher profanen Blicken das Allerheiligste ver- birgt und sich eine namhafte Bedeutung zu erwerben. Um diese jedoch nach richtigem Masse beurtheilen zu können, müssen wir emen Blick werfen auf denjenigen Theil seines Lebensweges, welchen er als Jünger der Wissenschaft durchwandert, die Früchte prüfen, die er unterwegs eingeheimst. Die sicherste Handhabe hierzu geben Pollen’s dureh den Druck veröffentlichte Schriften, sowie die reichen Sammlungen, welche er gemacht. Sein grosses Werk über die Fauna von Madagascar blieb leider unvoll- endet; es sollte bestehen aus den 5 Abtheilungen : Reisebe- richt, Säugethiere und Vögel, Reptilien, Fische und Inseeten nebst niederen Thieren. Davon sind erschienen: Die zweite, vierte und fünfte Abtheilung vollständig, die erste nur zum kleinsten Theil.- von der dritten gar nichts, ein beklagenswerther nur auf Pollen’s Rechnung zu schrei- bender Umstand, woran nichts mehr zu ändern ist, nach- dem nun schon 12 Jahre seit Publication der letzten Lieferung darüber in’s Land gegangen. Fassen wir nun den Gegenstand unserer Aufgabe | näher in’s Auge. Gesund an Geist und Körper, durch keine Familien- bande an die Scholle gefesselt und im Besitze eines nicht unbeträchtlichen Vermögens fasste Pollen auf Anregung Schlegel’s, damals Director des Leydener zoologischen Museums, den Plan, auf eigene Kosten eine Forschungs- reise nach Madagascar zu unternehmen. Nachdem er sich dazu vorbereitet, trat er im Alter von 21 Jahren die Reise dahin an in Begleitung des Herın van Dam, eines tüchtigen Jägers und geschulten Präparateurs. Von Rotterdam ging die Fahrt im November 1865 per Dampfer nach Havre de Grace und im December mit einem Segelschiff von da aus weiter um das Cap der suten Hoffnung nach der Insel Reunion (Bourbon), wo- selbst unsere Reisenden nach einer beinahe 3monatliehen höchst langweiligen Ueberfahrt zu Anfang März 1864 landeten. Dass der lange Aufenthalt an Bord nicht ganz fruchtlos gewesen, dafür spricht eine kleine Sammlung von Seethieren, welche Pollen während der Ueberfahrt gemacht. Nachdem die nöthigen Schritte bei den Be- hörden eingeleitet, begaben sich beide Forscher im April nach Majotte, der grössten Insel der Komoren, von wo aus Pollen im ‚Juni Geschäftsangelegenheiten halber für einige Tage nach Reunion zurückkehrte, während sein an’s Krankenbett vefesselter Gefährte auf Majotte ver- blieb. Im Juli kehrte Pollen zurück nach einem Auf- enthalte zu Nossi-be, einer kleinen Insel nahe bei Mada- cascars Nord-Ostküsten, besuchte die in der Nähe liegende Insel Nossi-fally und nach eimigen Hin- und Herfahiten zwischen den beiden Inseln wurde beschlossen, Nossi-be zum Depöt zu wählen und Nossi-fally zum Ausgangs- punkt zu machen für die in das Innere der grossen Insel zu unternehmenden Excursion. Eıneute Hin- und Herfahrten von und nach Bourbon, Madagascar und den beiden erwähnten Inseln und Aus- tlüge "nach der grossen Insel, zumal in der Umgegend des Busens von Pasandava, füllten nun den Zeitabschnitt von Juli 1864 bis Juni 1366. Wenn es auch unseren Reisenden nicht gelang in das Innere vorzudringen, störte auch Krankheit wiederholt die Arbeit in sehr unliebsamer Weise, so wurde dessungeachtet ein reiches Material für spätere Untersuchungen und Verwerthung gesammelt. Mit Pollen’s Rückkehr nach Holland im Jahre 1866 kamen die geplanten Untersuchungen keineswegs zum Abschluss. Gab er auch für seine Person das Vorhaben auf, eine zweite Reise nach Madagascar anzutreten, so schickte er seinen Reisegefährten, den unermüdlichen van Dam, wieder hin, um die mitgebrachten Sammlungen zu vervollständigen, welcher Zweck auch so ziemlich erreicht wurde. Hiermit noch nicht zufrieden, sandte Poll en nach Ablauf der mit van Dam getroffenen Uebereinkunft auf eigene Kosten einen gewissen Herın „Audbert* wiederum dahin ab, durch dessen Eifer viel Seltenes gesammelt wurde, trotz der hochgegangenen Misshelliekeiten, welche später zwischen Beiden entstanden. Nun, ein Wort über die Sammlungen selbst. Abge- sehen von der Unmasse von Gegenständen, welche Pollen an fremdländische Museen, Private, Händler verschenkt und verkauft, erwarb das Leydener Museum: Säugethiere 23 Arten (152 Bälge und 11 Skelette), Vögel 156 Arten (752 Exemplare), Fische 106 Arten, Insecten 189 Arten, lusken 55 "Arten. Darunter befanden sich eine nicht un- kan und Echinodermen 70 Arten, Mol- beträchtliche Anzahl, welche fir die Wissenschaft neu waren. Da nun Pollen in richtiger Erkenntniss seines Wissens sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlte, die faunistischen Ergebnisse seiner Reise selbstständig zu verwerthen, so erbat er sich dazu die Mitwirkung Fachge- lehrter von europäischem Ruf (Schlegel, Bleeker, Suellen van Vollenhofen, Selys Lonchamps) und keiner derselben achtete es unter semer Würde, dieser Bitte Folge zu geben. Nur der unvollendete Theil des Reiseberichtes, sowie der in der 4. Abtheilung enhaltene Aufsatz über die Fischerei auf Madagascar und Bourbon ist ausschliesslich Pollen’s Arbeit, bei deren Redaction nach eigenem Geständniss Pollen’s hochbegabte Gattin — Frau E. Pollen, geb. Maas, keinen geringen An- theil genommen, eine Thatsache, deren wir erwähnen, sei es auch auf die Gefahr hin, eine Indiseretion zu begehen. Bejläufig sei noch hier bemerkt, dass Pollen ausserdem noch Verfasser ist einer Naturgeschichte des Salms, sowie auch vieler in der holl. Fischerei-Zeitung lanmienlen Artikel. Nehmen wir nun unbevorurtheilt durch irgend welche , parteiische Einflüsse, unseren vorhin erwähnten Ausspruch in Erwägung, so lässt es sich nicht abstreiten, dass Pollen einen ehrenwerthen Platz unter den Adepten der Wissenschaft bekleidet und sich eine wohlbegründete Bedeutung erworben; umgeben von ihrem Strahlenglanz prunkt auch sein Name unauslöschlich in des Tempels heiligen. Hallen. . S’Gravenha ge, Deköbei: 1837. Die Verbreitung der Taucher (Colimbidae) in Böhmen. Von Med. Dr. Podiceps cristatus kommt nach Böhmen Ende März und hält sich bis October auf; einzelne bleiben jedoch im südlichen Böhmen bei günstiger Witterung: bis spät in den Winter hinein und fliegen erst dann weg, wenn alle Teiche zugefroren sind. Im Jahre 1878 waren am Prager Markte im Monate December drei Haubentaucher zum Verkaufe ausgehängt und einer sogar am 3. Januar 1579. Der Haubentaucher nistet bei uns nur an_einigen grösseren, stellenweise mit Schilf bewachsenen Teichen, gewöhnlich nur 1 Paar, bloss an wenigen Teichen von grosser Ausdehnung findet man einige Nester in gewisser Entfernung von einander. In dem Chrudimer und Königgrätzer Kreise nistet der Haubentaucher in der Richtung von Süd gegen Nord bei: Kreuzberg, Schumberg, Cermna, Tynischt und Roth- Kosteletz ; zwischen diesen Nistplätzen wird er am Zuge beobachtet bei: Skrdlowitz (Pribislau, Moschdenitz), Kame- nitz, Chrast, Litietin, Jeleni und Semechnitz. Im Öaslauer und Gitschiner Kreise: Nistplätze bei Zachotin (Pilgram), Misletin, Zizelitz, Chlumetz und Kopidlno. Am Zuge wird er beobachtet bei: Humpoletz, Tiess, Haben, Caslau, Neuhof, Kolin, Gitschin, Neu-Paka und Starkenbach. Im Budweiser sind Nistorte: tingau, Frauenberg, "Nakti, Kıtsch, Stiekna, Radomischl, Zahor, Schlüsselbure und Pilsen. Ferner bei Brunn, und in den angrenzenden Kreisen Königseck und Tremles (Neuhaus), Wit- I Wiadislaw Schier. Tutschap, Plan (Taborer Kreis), Chlum, Kretschowitz. Neweklau und Teinitz, dann höher bei Elbe-Kosteletz, Jungbunzlau und Hirschberg. Zwischen diesen Nistplätzen liegen folgende Zugs- orte: < Jaroschau, Sepekau, Nädejkau, Schwarz-Kosteletz, Kaurim, Kowanitz, Jabkenitz, Celakowitz, Melnik, Schopka, Wegstadtl und Priesen. Im Budweiser Kreise bei Unter- haid, Kaplitz, Wolleschnitz, Kojakowitz ; dann. erst gegen Pilsen zu bei Bieznitz und Wieschin, höher bei Radnitz, Rakonitz und Kralup gegen Schopka zu. Schliesslich sind noch Nistplätze in dem westlichen Theile bei: Aubotsch (Taus), Chudenitz, Merklin, Plan (Egerer Kreis) und Schlackenwerth. Am Zuge wird er berhachies bloss bei Haid, Marienbad und Lichtenstadt. Podiceps rubricollis nistet bloss hei Radobitz (Pisek), Plan (Eger), Horowitz, Strebesch (Königgrätz), Neu- BidZow, Chlumetz a. Cid, Zizelitz, Kopidlno, Thammühl in der Nähe von Hirschberg und Lichtenstadt. — Am Zuge wird er beobachtet bei Nakri, Zirnau, Frauenberg, Alt-Platz (Neuhaus), Tabor, Plan a. d. Luschnitz, Pro- setsch eben)‘ Udritsch ( (Luditz), Wrbno, Melnik und Neudörfel (Böhm. -Leipa). — Erbeutet wurde er auch bei Bistrau (Politschka), HoraZdiowitz, Hradisko (Kolin), Kottowitz, Haida und Dörfl (Reichenberg). Podiceps cornutus kommt sehr selten nach Böhmen; am Zuge wurde er beobachtet bei Merklin (Pfestitz), Nadryb (Pilsen), Haid und Lichtenstadt. — Geschossen wurde er bei Karlsbad, Bechlin (Raudnitz), Melnik, Weisskirchen, Königgrätz und Wostromier (Horie.) Podiceps auritus kommt Ende April oder Anfangs Mai und zieht im September wieder fort; ist selten und nistet nur bei Kopidlno, Chlumetz a. Cid.,. Zizelitz, Frauenberg, besonders an den Teichen bei Üejkowitz, Nakfi und Pischtin, bei Repitz (Strakonitz), Srbetsch (Straschitz). Plan und Marienbad. — Am Zuge wurde er beobachtet bei Misliv (Planitz), Klein-Lhota (Jungbunzlau), Zittow (Melnik), Kottowitz, Haida und Neudörfel (Böhm.- Leipa). Podiceps minor kommt nach Böhmen im März und hält sich hier so lange auf, bis die Wässer zufrieren. Im Ganzen sind 812 Orte bekannt, an welchen der kleine Lappentaucher in Böhmen nistet und 79, an welchen er im Zuge beobachtet wird. Im nördlichen Böhmen ist er selten und die nörd- lichsten Nistorte sind nur fünf und zwar: Lichtenstadt, Komotau, Leitmeritz, Gabel und Roth-Kosteletz. In genug grossen Theilen des nordöstlichen und westlichen Böhmens, so wie auch weit längs des Böhmerwaldes bis gegen Unterhaid zu, kommt er gar nicht vor. Aus Allem ist ersichtlich, dass der kleine Lappentaucher reine Teiche und Gebirgswässer nicht liebt, dass er das Gebirge und die Wälder meidet, dass er in ihnen nicht einmal aus- ruht und über selbe weiter zieht, bis er eine Niederung findet. Der Hauptsitz der kleinen Lappentaucher ist der Taborer Kreis auf der einen Seite mit dem Üaslauer Kreise und der westlichen Hälfte des Chrudimer Kreises, auf der anderen Seite mit dem Piseker Kreise und der östlicben Hälfte des Pilsner Kreises, dann unten mit dem Budweiser Kreise, besonders von Königseck gegen Neuhaus, Wittingau, Frauenberg und den umliegenden Teichen zu. In diesem ganzen Bereiche nisten die kleinen Taucher nicht weit von einander. An grossen Teichen pflegen viele Paare zu sein, an kleinen weniger; manch- mal setzt sich ein Paar selbst auf einem unbedeutenden kleinen Teiche fest. Im Sommer fliegen die Alten, so wie auch die erwachsenen Jungen manchmal auch weit in der Gegend umher und besuchen selbst kleine Wasser- hehältnisse bei Mühlen, Pfützen und Tränken in den 127. Galerida eristata L. Haubenlerche. An Chausseen und anderen trockenen, sandigen Wegen, Schutthaufen und dergl. Standvogel, der bei tiefem Schnee in die Städte kommt. 128. Alauda arvensis L. Feldlerche. Obgleich sie zuweilen an sonnigen Tagen schon im Februar auf den Feldern singen, habe ich doch nicht erfahren, dass sie gänzlich überwinterten, was doch in Westdeutschland so häufig geschieht. Auf den Mooren lebt hier und da eine dunkle Form, die sehr selten zu sein scheint. Die Feldlerchen zeigen überhaupt sehr viele locale Abände- rungen. Die schwarzfüssige Form, auch die mehr im Westen häufigen Uebergänge zu derselben, habe ich nicht in Preussen gesehen, 129. Alauda arborea L. Haidelerche. Häufig. In Kiefernhaiden überall. 130. Otocoris alpestris L. Alpenlerche. Erscheint 173 Gemeinden, bei welcher Gelegenheit sie auch gefangen werden, ; Colymbus glacialis kommt sehr selten nach Böhmen, wurde bei Frauenberg erbeutet. Colymbus arcticus wird öfters selbst in grösseren Gesellschaften in Böhmen beobachtet. Im Jahre 1843 erschienen einige im October bei Wittingau auf dem Teiche Bestrew. Einige Exemplare wurden in Böhmen - selbst zur Sommerszeit erlegt, und zwar sowohl Weibchen mit entwickelten Eiern, als auch ganz junge Vögel, wor- aus man schliessen konnte, dass der Polartaucher bei uns auch irgendwo nistet. Ich bekam ein Männchen im schönsten Sommerkleide aus der Gegend von Pardubitz ; ein Weibchen kaufte ich am Prager Geflügelmarkte, wo man jedes Jahr irgend ein Exemplar bekommen kann. Colymbus septentrionalis ist viel seltener als are- tieus, es wurden aber auch ganz junge Vögel in Böhmen erbeutet. Alle drei Colymbus-Arten halten sich bei uns be- sonders an grösseren Teichen auf und wenn diese im Winter zufrieren, an eisfreien Stellen der Flüsse. Carbo cormoranus erscheint fast jedes Jahr in Böhmen im Frühjahre und Herbst, bald in dieser, bald in jener Gegend. Im Jahre 1872 erschien eine Gesellschaft im Pilsner Kreise, 2 davon wurden bei Merklin und 1 bei Ptienin geschossen. Im Jahre 1874 wurden 2 im Chrudimer Kreise bei Kamenitz und Sopotnitz erlest. Im Jahre 1876 wurde 1 bei Choltiz und 1 bei Swojschitz erbeutet; 4 Stück hielten sich einige Tage bei Podiebrad auf, wo fast alljährlich einer oder der andere beobachtet wird. Im Jahre 1577 wurde ein Exemplar bei Prelautsch und dann bei Schüttenhofen geschossen. Oefters werden Kormorane in der Umgebung von Frauenberg erbeutet. Manchmal fallen sie selbst auf kleine Teiche ein, so z. B. bei Kamenitz in der Nähe von Gitschin wurden von einer Gesellschaft 2 Stück abgeschossen; manchmal , zuhen sie selbst: auf Bergen aus und so wurden z. B. 1 {=} 14 Stück auf der Hasenburg erlest und zwei ermüdete Kormorane in der Burgruine Trosky (Herrschaft Gross- Skal bei Turnau) lebend abgefangen. Im Jahre 1885 und 1586 sah ich Kormorane am Prager Geflügelmarkte im | Herbste, wo 1 Stück per 3 fl. verkauft wurde. — HH Vorläufiger Versuch einer Ornis Preussens. Von Ernst Hartert. (Fortsetzung und Schluss.) Böck erhielt sie wiederholt aus den Strandgegenden bei Danzig. 131. Miliaria europaea Swains. Emberiza miliaria L. Gerstenammer, Grauammer, Prov.: oft „Ortolan* senannt. lin nicht seltener, wohl aber stellenweise fehlender Vogel. 152. Emberiza eitrinella L. Goldammer. Sehr häufig. In Wäldern bauen sie oft reichlich einen Meter hoch in Fiehtengebüschen, während man sonst die Nester an den Feldrainen und dergl. hart am Boden findet. 133. Emberiza hortulana 1. Gartenammer, Ortolan. Häufiger, als man weiss, da er eigenthümlicher Weise | wenig gekannt wird. Bei den älteren Schriftstellern wenig auf ihren Wanderungen hin und wieder am Seestrande. erwähnt, Böck hat ihn nie aus Preussen bekommen. Ich fand ihn gemein in Masuren, Ermeland und Barten, hier und da im Samlande, seltener auf der frischen Nehrung nahe bei Pillau. Auf dem Zuge im September in Kartoffelfeldern leicht zu erlegen. Weshalb er in einigen Strichen fehlt, weiss ich nicht. Seine scheinbar unregel- x 174 mässige Verbreitung deutet darauf hin, dass er ein sehr unbeständiger, seine Wohnsitze wechselnder Vogel ist. Bei Goldap und Trakehnen konnte ich trotz aller Auf- merksamkeit keinen Gartenammer entdecken. Oft klang mir seine angenehme Strophe, die ich in der Johannis- burger Haide täglich vernommen, in den Ohren, wenn ich träumend am Feldrande unter einem Baume oder im Moos der stillen Haide lag, aber der Vogel war nicht vorhanden, nur E. eitrinella und die im SO. sparsamere E. miliarıa. 134. Emberiza pusilla Pall. Zwergammer. Eine bei Rastenburg erlegte befindet sich in Herrn von Homeyer’s Sammlung, wo ich wiederholt Gelegenheit hatte, das seltene Stück zu sehen. 135. Schoenicola schoeniclus L. Rohrammer. Häufig | in sumpfigem oder feuchtem, buschreichem Terrain. 136. Plecetrophanes nivalis L. Schneeammer. Häufiger Wintergast. Meine Bekannten und ich trafen sie stets m | flüchtigen Schaaren, ebenso Herr Kuwert, der jedoch am 20. November 1881 ein einzelnes recht vertrautes Exem- plar sah, das sich stückweise von Feld zu Feld jagen liess. 137. Pleetrophanes lapponieus L.Böck hat sie bei Danzig lebend gefangen. Auch bei Thorn vorgekommen. 138. Passer domesticus L. Haussperling. Gemein. 139. Passer montanus L. Feldsperling. Gemein. 140. Fringilla coelebs L. Buchfink. Gemein. Ich sah nie einen überwinternden in Preussen. 141. Fringilla montifringilla L. Bergfink. Auf dem Zuge in Schaaren. Nicht nistend. 142. Chlorospiza chloris L. Grünling. Gemein. 143. Coccothraustes vulgaris Briss. Kivrschkern- | beisser. Nicht selten. 144. Spinus viridis Koch. Fringilla spinusL. Erlen- zeisig. Im Winter sehr häufig, brütend im verhältniss- mässig geringer Zahl, da die meisten im Frühling gen Norden wandern. Wie bei einigen anderen Vögeln sind die bei uns nistenden Stand- oder Strichvögel, während hochnordische Wanderer unsere Brutvögel nicht verdrängen, resp. ersetzen, sondern über sie hinweg wandern. 145. Garduelis elegans Steph. Fringilla carduelis L. Stieglitz. Gemein. 146. Linota linaria L. Linaria alnorum Brehm. Leinfink, Leinzeisig, Birkenzeisig. Nicht seltener Winter- vogel, der aber nicht alle Gegenden zu besuchen scheint. In weiten Kiefernhaiden scheint er sich nicht aufzuhalten, desto lieber aber in ausgedehnten Erlenbrüchen. Gewisse | Jahre bringen ihn in Menge, andere sehr spärlich. Er | verlässt Ostpreussen gewöhnlich schon mit dem Ausgange ‚des März. 1881 sah ich im Juli ein g am Landgraben | bei Königsberg, das möglicherweise entflogen war. Am folgenden Tage fand ich es nicht mehr. 147. Gannabina linota Gm. Fring. cannabina L- Hänfling. Gemein. Im März sah ich sie zurückkehren, habe aber nie einen im Winter bemerkt. Anmerkung. Cannabina flavivostris L. ist wohl noch nie in Preussen beobachtet. 148. Carpodacus erythrinus Pall. Karmingimpel. Der Karmingimpel ist im nördlichen Östpreussen ein nicht seltener Brutvogel. Er gehört zu den am spätesten ankommenden Zugvögeln. Selten trifft er wohl vor Mitte Mai an seinem Brutplatze ein, oft hörten wir seinen mit keiner anderen Voeelstimme zu verwechselnden Pfiff erst nach Mitte Mai oder gegen Ende dieses Monats. Er ver- lässt die Gegend schon im August wieder. Lichter, feuchter Erlenwald mit diehtem Unterholze von Erlen- büschen, Johamnisbeersträuchen, hohen Brennesseln, Brom- beerranken u. dgl. beherbergen ihn, auch wohl mittlerer ‚Weissbuchenbestand. Die Nester stehen gewöhnlich niedrig im dichten Gebüsch, bestellen äusserlich aus allerlei dürren Stengeln, dann folgen wenige Gräser und eine Ausfütterung von Pferdehaaren und feinen Würzelchen. Dasganze Nest ist ziemlich leicht gebaut und hat grosse Aehnlichkeit mit dem der Sylvia cinerea. Einige mir vorliegende Nester messen durchschnittlich im ganzen äusseren Umfange etwa 40 cm, der grösste Durchmesser der Mulde 6 cm, die Tiefe derselben 3!/, bis 4 cm. Die Eier sind bekannt genug, ostpreussische Exemplare sind nicht selten 22 mm lang. Das erste Gelege besteht fast immer aus 5 Eiern; 15 Nester erster Brut enthielten je 5 Eier. Mehrfach wurden aus 4 Eiern bestehende Ge- lege schon bebrütet gefunden, dies waren aber wahrschein- lich solche, die nach Zerstörung des ersten in ein zweites Nest gelegt worden waren. Ohne Störung macht der Karmingimpel in Preussen nur eine Brut. Die Weibchen sitzen so fest auf den Eiern, dass man sie mit. der Hand fangen kann. Nur wenige Localitäten von oben beschrie- bener Beschaffenheit sind es, die dem Karmmgimpel als Brutplätze dienen, kleinere Gehölze und Ränder grösserer Wälder, An einigen Plätzen ist er recht häufig, „während man ihn an anderen, scheinbar ebenso beschaffenen ver- oebens sucht. Einer meiner Freunde fand in einem Früh- ‚ jahr 15 Nester, ein anderer an derselben Localität deren , zwei.”) Das früheste vollzählige Gelege wurde am 7. Juni gefunden, die meisten Gelege um die Mitte dieses Monats. Der laute schöne Pfiff dieses Vogels ist die einzige Stimme, die man ausser seinem Lockton vernimmt. Einen- „hänf- lingsartigen, zwitschernden Gesang“ halten meine Freunde und ich für nicht existirend und wohl auf Verwechslung beruhend. Die Jungen erhalten auch einige Inseeten- nahrung. Es ist wohl möglich, dass der verstorbene Con- servator Wiedemann recht hatte, wenn er behauptete, dass der Karmingimpel früher in den Gärten Königs- bergs gebrütet habe, denn es ist da Mancherlei verändert worden. Jetzt ist er weder in den Gärten, noch in den Glacis anzutreffen, diese enthalten auch nicht die so recht ‚ eigentlich ihm zusagenden Plätze. Eine Angabe, dass er bei tiefem Schnee erscheine, ist ganz irrthümlich, wie aus dem eben Gesagten hervorgeht. 149. Pyrrhula major Brehm, Oestlicher Dompfaft. Nur diese Art findet sich im Preussen. Den ganzen Winter über zahlreich, nicht so zahlreich und zerstreut nistend.' 150. Corythus enucleator L. Hakengimpel. Oft mehrere Jahre hindurch gar nicht beobachtet, während er in einzelnen, in denen auch die Seidenschwänze häufig sind, in unermesslichen Schaaren sich in Preussen einfand. Sehr viele wurden 1877 beobachtet. Siehe Brehm, Thierleben. 151. Loxia curvirostra L. Fichtenkreuzschnabel. Verbreitet, aber nicht immer und nicht überall. Sein Aufenthalt richtet sich nach dem guten Gerathen des Coniferensamens. Wenn man viel auf diese Vögel achten würde, könnte vielleicht auch Loxia bifasciata Brehm sefunden werden. 152. Loxia pityopsittacus Bechst. Kiefernkreuz- schnabel. Es ist ein Iıthum, zu glauben, dass diese Art *) Um den neuerdings bei einigen Schriftstellern üblichen Ausfällen gegen die Eiersammler vorzubeugen, bemerke ich im, Interesse meiner ostpreussischen Freunde, dass von diesen Nestern nur vier auf meine Bitte für mich ausgenommen. wurden, welche für meine, E. v. Homeyer’s und einiger anderer- | Ormithologen Sammlungen bestimmt waren. Von den übrigen wurden | ungefähr ebensoviele durch Katzen oder Wiesel zerstört, welch’ erstere von den Bauernhäusern her in den Wald schweiften; in einem sass ein grosser Thaufrosch behaglich auf den verlassenen Eiern. So nützlich es auch ist, den rücksichtslosen Bierräubern und Eierschacherern entgegenzutreten, die der Wissenschaft viel mehr schaden, als nützen, so wenig darf und kann der wissenschaftliche Werth der Oologie und Nidologie verkannt werden, für gewöhnlich in Preussen häufig sei. Wenn sie auch in einzelnen Jahren in grossen Schaaren beobachtet ‘wurde, so gehört sie doch sonst zu den sehr seltenen Vöeeln. Die vorige Art ist viel häufiger. In der Caporner Haide, wo pityopsittacus nach Meyer vorkommen soll, habe ich und ein Bekannter von mir innerhalb mehrerer Jahre L. curvirostra ständig beobachtet, nie aber pityops. 155. Columba palumbus L. Palumbus torquatus Leach. Ringeltaube. In Preussen nicht selten. Zugvogel, der in diesen Breiten niemals mehr überwintert. Erste Brut schon im April, zweite im Juni. „Im Revier Lans- kerofen bei Wattriemen in Ostpreussen brütet die R. in unmittelbarer Nähe nicht, vielleicht wegen der 420 bis 600 Fuss betragenden Erhebung über dem Meere, denn 150 Fuss tiefer, vogel vor.“ (Oberf. Volkmann.) Es ist möglich, dass sie die rauhen ostpreussischen Höhenlagen meidet, denn auch in der hochgelegenen Rominter Haide, die nebenbei mit Ausnahme der Hochgebirge die geringste mittlere Jahrestemperatur in Deutschland hat. brütet sie zwar regelmässig, aber doch viel seltener, als in anderen dem Bestande nach so günstigen Revieren. 154. Columba oenas L. Hohltaube. In höhlenreichen Bäumen nicht armen Wäldern reich. Kommt im März. 155. Turtur auritus Ray. Columba turtur L. Turtel- taube. In den meisten Gegenden nicht eben selten, in manchen recht häufie. Kommt erst Anfangs Mai w jeder. 156. Tetrao urogallus L. Auerhuhn. Nicht sehr verbreitet. Meines Wissens beherbergen es nur einige Reviere des nordöstlichen Theiles, sowie einige im mitt- leren Westpreussen. 157. Tetrao tetrix L. Birkhuhn. Noch in vielen Forsten ziemlich häufig. Soll nach zuverlässigen Angaben der Cultur abhold sein, sich zuweilen in Flügen sammeln und den bisherigen Standort verlassen. Jeder Waidmann und Naturfreund muss dies bedauern, denn es liegt ein so überwältigender Zauber in der mühevollen Balzjagd, dass man sich trotz der langen Wege in dunkler Nacht, des stundenlangen Harrens im eisiefeuchten Morgennebel immer wieder hingezogen fühlt zu den stillen Balzplätzen allen an sehr zahl- 1'/, Meile von hier kommt sie als Brut- im öden Hochmoor oder in einsamer ns in | weitem Forst. Wenn vom Waldrand noch das letzte Heulen eines Kauzes tönt, die Haidelerche ihr klagendes, klang- volles Lied anstimmt, beginnt der Hahn seinen ‚sonder- baren Liebesgesang; des Jägers Herz schlägt dann höher o)ı in der Brust und für alle Zeiten bleibt die Rrinne- rung so schön, wie an die schönsten Stunden eines Jäger- lebens. Tetrao hybr. medius Mey. kackelhahn. Wie es scheint, nur sehr selten in Preussen beobachtet. Zwei Exemplare aus Ostpreussen befinden sich im Königsberger Museum. 158. Tetrao bonasia I. Bonasia sylvestris Brehm. Haselhuhn. Zwar noch in vielen Forsten recht häufig, hat aber nach übereinstimmenden Angaben gegen früher sehr abgenommen. So z. B. war es früher in dem Fritzen'- schen Forst im Samlande semein, während es jetzt in vielen Jagen verschwunden, in anderen selten ist. Forst- beamte haben beobachtet, dass sie im grossen Flügen nach Osten wanderten, als ihre Aufenthaltsorte durch- forstet wurden. 159. Lagopus albus Gm. Tetrao saliceti Temm. Moorschneehuhn. Sehr selten und nur noch einige Reviere der Forstinspection Gumbinnen-Tilsit als Brutvogel be- wohnend. Die theilweise Urbarmachung des Moores von Rupkalwen und anderer Moore hat ihren Bestand zu einem sehr unbedeutenden gemacht. 160. Perdix cinerea L. Rebhuhn. Die Hühnerjagden Preussens haben im Allgemeinen keinen besonderen Ruf. Es ist natürlich, dass die ausgedehnten Waldungen, die mancherlei Raubzeug Schutz gewähren, die an den Küsten brausenden Stürme, harte, schneereiche Winter und späte Frühlinge einer solchen Ausdehnung der Hühnerbestände, wie etwa in den angebauten Ebenen Schlesiens und Böhmens Schwierigkeiten entgegensetzen. Trotzdem sind manche, namentlich in den Händen grösserer Besitzer befindliche Gegenden reich mit Hühnern besetzt und man kann sogar auf den mit Dünengras bewachsenen Dünen eine leidliche Jagd erzielen. wenn hinter ihnen schützender Busch vorhanden ist. Natürlich sind Winterfütterungen und Befehdung des Raubzeuges ganz besonders wichtig. 161. Coturnix communis Bonnaterre. Cot. dacty- lisonans Mey. Cot. vulgaris Flem. Perdix SolumnESe L. Wachtel. Prov.: „Schlagwachtel“, „Weizenwachtel“. Nur in angebauten Strichen und nirgends zahlreich. Bei der Ernte werden eine Menge Bruten zerstört. 162. Syrrhaptes paradoxus Pall. Steppenhuhn. Das Fausthuhn ist auf seinem denkwürdigen, grossen Wander- zuge im Jahre 1863 zahlreich nach Ostpreussen und sogar noch weiter nördlich bis Dorpat und Riga ge- kommen. Es wurde bei Fischhausen, Goldap, Gumbinnen, Marienburg, Ragnit und Willenberg angetroffen. Bei Pur- pesseln namentlich wurden sie in Schaaren von 20 bis 30 Stück gesehen und bei Gumbinnen ein Weibchen mit legereifem Bi geschossen. Schöne ausgestopfte Exemplare befinden sich in Königsberg und bei Herrn Talke- Blandau. 163. Otis tarda L. Grosse Trappe. Mir ist nur be- kannt, dass sie in den Siebziger-Jahren bei Ublick in der Gegend von Lötzen und bei Neuteich in der Elbinger Gegend geschossen worden ist. ‚Jetzt leben sie im Dan- ziger und Marienburger Werder. 164. Otis tetrax L. Kleine Trappe. Sehr selten vor- gekommen. 1821 ein Exemplar in Preussen, 1837 eine Henne bei Danzig erleet. In letzter Zeit ist sie im Re- sierungsbezirk Gumbinnen beobachtet worden. Oedicnemus erepitans Temm. Mir ist kein Fall seines Vorkommens bekannt. Herr von Homeyer theilte mir, als ich bei ihm zum Besuche war, mit, dass er bei Danzig vorgekommen sei. 105. Charadrius pluvialis L. Char. auratus Suck. Goldregenpfeifer. Zur Zugzeit nicht selten. Dass sie in Preussen brüten, ist mir nieht bekannt geworden. Falls dies irgendwo, vielleicht in Westpreussen, geschieht, würden mir nähere Angaben sehr erwünscht sein. 166. Aegialites hiaticula L. Sandregenpfeifer. AIS Zugvogel häufig in Strandgegenden, hier und da brütend. 167. Aegialites fluviatilis Bechst. Char. minor Mey. et Wolf. Char. euronicus Beseke. Char. Philippinus Seop. Flussregenpfeifer. Zur Zugzeit sehr häufig, aber auch in den Dünen, an Landseen, kiesisen Ufern von Flüssen und kleineren Teichen nicht selten brütend. 165. Squatarola helvetica Briss. Charadrius squa- tarola L. Vanellus varius Briss. Kiebitzregenpfeifer. Zur Zugzeit nicht allzu selten. 169. Vanellus ceristatus Mey. et Wolf. Kiebitz. In sanz Preussen ein häufiger Vogel. Er kommt schon früh im ‚Jahre, gewöhnlich in der ersten Hälfte des März, indessen beobachtete ich auch noch Ende März wandernde Schaaren. Im Spätsommer rotten sie sich zu gewaltigen Flügen zu- sammen, ziehen bis Ende September in aufgelösten Trupps von dannen. In der Regel wandern sie bei Tage, doch geschieht dies auch in der Nacht. Auf einem Sumpfe bei Königsberg, auf welchem viele Kiebitze brüteten, 175 abi Maaaic EB ar cd Sanltlnjun gap RU Dr TR DR Zn 5 SE FE a Ta ae DAS De a ara PAD U En Bine Pape dere 5 176 war ich an einem für jene Gegend milden Märzabend (am 15. oder 16.) bei leichtem südwestlichen Winde, um das abendliche Treiben der Sumpfvögel zu belauschen und womöglich eine Pfeifente zu erlegen, welche um diese Zeit im prächtigen Frühlingsgefieder zahlreich auf dem Zuge waren. Ich hörte keinen Kiebitz und hatte auch den ganzen Tag über bei eifriigem Absuchen des Terrains kemen gesehen, obgleich Vorläufer schon seit etwa 14 Tagen beobachtet waren. Nach kurzer Nacht- ruhe war ich schon lange vor Tagesanbruch wieder am Platze. Schon auf dem Zuge zum Bruch hörte ich das bekannte „Kiwit“ und als die Sonne aufeing, war der ganze Sumpf von Kiebitzen belebt, die dort bleiben und schon im April Eier hatten. In Niederschlesien kamen zum 1. April stets: schon Bier zu Markte, doch dürfte man an diesem Tage in Östpreussen schwerlich schon Eier finden, wohl aber recht zahlreiche Gelege um Mitte April. 170. Strepsilas interpres L. Steinwälzer. Scheint selten zu sein. Ich.sah ihn nur einige Male am Fuss des Camstigaller Berges bei Pillau und erlegte einen im Jugendkleide am 11. August 1850, den ich noch besitze, einen weiteren am 19. August 1882, den ich an Homeyer sandte. 171. Haematopus ostralegus L. Austernfischer. Selten. Diesen Vogel, der mir nachher an der Nordsee ein so guter Bekannter wurde, sah ich im September 1881 in einer kleinen Schaar am kurischen Haff und besitze ein am 13. September 1880 bei: Pillau einsam am Strande laufend erlestes Exemplar. Woebceken schoss ihn bei Memel. 172. Grus cinerea (nicht cinereus) Bechst. Kranich. Brütet in Ost- und Westpreussen durchaus nicht selten. Jedes. Jahr im März an seinen Brutplätzen eintrefiend. 173. Cieonia alba Briss. Weisser Storch. Eine sehr sewöhnliche Erscheinung. Einige Dörfer, z. B. in der Caporner Haide, sind bekannt wegen der vielen Störche, die so zahlreich sind, dass von grösseren Strohdächern die Hälfte und mehr ein Storchennest tragen. 174. Gieonia nigra L. Schwarzer Storch. In. grossen Waldrevieren mit feuchten Brüchern oder in der Nähe von Gewässern gar keine Seltenheit. In den Beständen der Johannisburger Haide, bei Kurwien u. dgl. regelmässig aber dünn vertheilt. Am häufigsten wohl in dem grossen Waldcomplex von Rothebude, Heydtwalde, Borken, wo ich an einem Tage mit dem Wagen vier ad en aachen konnte. Platalea leucorodia L. Löftelreiher. wiederhen, in en erlest. 1822 ein Y und ein 9 am Oberteich, unmittelbar vor den Thoren Königsbergs geschossen, ein- mal bei Brandenburg am frischen Haft. 176. Ardea einerea L. Fischreiher. In Ost- und Westpreussen bestehen noch viele grosse Reihercolonien. Zu den grössten dürfte wohl die im Jakunowker Hege- wald an den Ufern des Goldapgar-Sees gehören. Dieser Reiher brütet jedoch nicht immer in eeschlossenen Ständen, sondern auch hin und wieder einzeln, wie ich wiederholt beobanltele. . Ardea purpurea L. Purpurreiher. Böck bekam ee aus der Elbinger Gegend. 1835 bei Thorn, 1842 und 1843 bei Danzig ‚erlegt. 178. Ardea garzetta l.. Seidenreiher. Zwei bei Pillau geschossene Exemplare stehen im Königsberger Museum. 179. Ardea alba L. A. egretta Bechst. Silberreiher. Böck gibt an, ein Exemplar aus Preussen erhalten zu haben. -B. ralloides Scop. Böck bekam zwei Exemplare aus Preussen. 181. Nycticorax griseus (L.) Strickl. Nyet. euro- paeus Steph. Ardea nyeticorax L. Nachtreiher. Hat ohne Zweifel früher in Preussen gebrütet und thut es vielleicht jetzt noch hin und wieder. Böck erhielt ihn früher öfter aus der Gegend von Terranowa am frischen Haft, darunter 180. Buphus comatus Pall. am 18. Mai 1849 zwei alte Weibchen. Zur Frühlings- zugzeit habe ich öfters eine Stimme Abends hoch aus der Luft gehört, von der ich mit Bestimmtheit glaube, dass sie dem Nachtreiher angehört. Am 30. August 1380 schoss ich einen Nachtreiher auf dem Graben eines Festungs- werkes bei Pillau; er hatte sich. dort schon zwei Tage aufgehalten und befand sich im ersten Jugendkleide. 182. Botaurus stellaris L. Grosser Rohrdommel. Nicht selten brütend. Zur Zuezeit überall im Sumpfe ziemlich häufis. An den masurischen Seen fand ich Mitte Mai volle Gelege. 183. Ardeola minuta L. Zwergrokrdommel. Wird seiner versteckten Lebensweise halber von Manchen nicht beachtet, daher die Angaben über sein Vorkommen nicht zahlreich sind. In der Elbinger Niederung brütet er regel- mässig. Am Memel wurde er erlest; ieh schoss ein ein- ziges "Exemplar auf dem frischen Haft, sah bei Goldap gefangene, beobachtete ihn einmal bei Johannisbure. Nach Robitzsch brütet er selten bei Norkitten. 134. Rallus aquatieus L. Wasserralle. Es ist auf- fallend, dass Zweifel laut werden konnten, ob diese Ralle ein ständiger Brutvogel Norddeutschlands sei. Was unsere beiden Nordostprovinzen anbetriftt, so brütet sie in ihnen alljährlich, doch ist es bei dem Mangel an kenntniss- reichen Beobachtern kaum möglich, ein Bild von ihrer Verbreitung zu bekommen. Unmittelbar vor den 'Thoren ‚ und buchstäblich unter den Mauern Köniesberes liest {e} to} oO der Oberteich, ein kleiner See, dessen nach der Stadt gelegene Seite gänzlich zugew achsen ist, nur durchströmt von "dem Landgraben, während der andere Theil eine klare Wasserfläche ist.. Der überwachsene Theil ist ein Eldorado für die Wasserrallen und gesprenkelten Rohr- hühner und von allerlei Rohrsängern und anderem Ge- flügel bewohnt. Selten wird ihre Ruhe gestört, denn eine schwebende, unsichere Rasendecke, "abwechselnd mit diehten Gebüschen von Sumpfpflanzen verschiedenster Art, hier und da Weidenbüsche — eine nur mit Gefahr zu betretende, trügerische Decke schützt die Vögel. Erst in der letzten Zeit meines Aufenthaltes in K. begann man die nur irgend zusänglichen Stellen zu mähen. Hier nisten die Wasserrallen. Weit früher, als die Wiesen- rallen, machen sie hier ihre Gelege an höchst unzugäng- lichen Orten über dem Wasser auf schwankendem Grund. Auch in Masuren und an einigen Stellen am frischen Haff habe ich die Wasserralle zu: Brutzeit angetroffen, auf dem Herbstzuge verschiedentlich vor dem Hunde geschossen. 185. Crex pratensis Bechst. Rallus erex L. Wiesen- ralle oder Wachtelkönig. Provinz: „Wachtel“, „Schnarr- wachtel®, „Wiesenwachtel‘, bei Jägern hier und "dort den sonderbaren mir unerklärlichen Namen „Stosch“ führend. Sehr häufiger Brutvogel. Feuchte, üppige Wiesen sind sein Wohngebiet, auf denen im Frühjahr überall ihr lautes Schnarren ertönt und sie ihre Gelege machen, von denen die Mehrzahl beim Grasmähen zerstört wird. Zur Zugzeit gern im nassen und feuchten Buschwerk. 186. Ortygometra minuta Pall. Gallinula pusilla Gm. Am frischen Haff zwischen Margen und Holstein, bei Elbing, Danzig, Thorn und wahrscheinlich noch manch’ anderen Orten. Feuchte Wiesen, von Gräben mit Rohr eh und Binsen durchzogen, unzugängliche Torfmoore mit viel Schilf und Rohr wählt sie zum Aufenthalt und lebt so ausserordentlich verborgen, dass sie nur durch Zufall oder von einem sehr aufmerksamen Beobachter entdeckt wird. Möglicherweise lebt auch Ortygometra Bailloni Vieill. (pygmaea Naumann) in Preussen. 187. Ortygometra porzana L. Porzana maruetta gray. Gesprenkeltes Sumpfhuhn. An ähnlichen Stellen, wie Rallus aquaticus lebend und weit verbreitet. Am frischen Hafl, wo man ihre Stimmen ‚an warmen Abenden fast bis zum Ueberdruss vernimmt, sehr häufige. Nester gewöhnlich in sehr unzugänglichem Terrain. Ein volles Gelege von 13 schwach bebrüteten Eiern fand ich schon am 10. Mai 1832. Zur Zugzeit nach warmen Nächten im Frühjahr an Telegraphendräthen erschlagen gefunden. 188. Gallinula chloropus L. Grünfüssiges Teich- huhn. In Preussen reiner Zugvogel, der bei Nacht und fliegend wandert. Nicht selten an Teichen und Landseen. Männchen mit sehr lebhaften Farben. 189. Fulica atra L. Schwarzes Wasserhuhn, Bläss- huhn. und viele grössere Landseen bewohnend. Seit 5 Jahren fanden sie sich auf einigen kleineren Seen ein und wurden dort, wo sie früher sehr selten gewesen waren, sehr gemein. Der lettische Name ist nach 0. von Loewis Pape, was ich erwähne, da sie an einigen Orten ‚am frischen Haff Papche genannt werden. Ebenso ist der lettische Name Dumpis fir den grossen Rohrdommel derselbe, mit dem littauisch sprechende Fischer am Wystyter-See den Rohrdommel bezeichneten. Zugvogel, der zur Nachtzeit mit leichtem Winde fliegend wandert. 190. Numenius arquatus L. Grosser Brachvogel. Landesüblicher Name ist „Krohnschnepfe“, der Seidlitz nicht von Krone, sondern von „Krohne“ her- kommt, das so viel als Krähe bedeutet. In Ostpreussen hörte ich die Krähen oft „Krohe“ nennen. Ueberaus zahlreich, namentlich an den Haffs, Durch- wanderer. Nur an sehr wenigen Stellen Brutvogel, 191. Numenius phaeopus L. Regenbrachvogel. Selten und wohl nur Durchzugsvogel. 92. Limosa aegocephala L. L. melanura Leis. ae Uferschnepfe. Zur Zugzeit im Herbste nicht gan selten, aber wie es den Anschein hat unregel- mässig anderad. Im nordöstlichen Theile seltener Brut- vogel. Ich habe selbst Eier von dort bekommen. 193. Limosa rufa Briss. rothe Uferschnepfe. Zur Zugzeit am Haft nicht gerade selten. Junge werden zwar leichter erbeutet, Vögel, gesehen habe ich jedoch mehr alte als junge. Sie wandern getrennt. 194. Scolopax rusticola L. Waldschnepfe. Nicht nur häufig zur Zugzeit, sondern auch an vielen Orten Brutvogel. Man findet schon im April Eier, was allen Jägern, die noch spät dem Schnepfenstriche obliegen, zur Warnung dienen möge. Die Zugzeit ist verschieden, was darin seinen Grund hat, dass sich die Waldschnepfe mehr noch, als andere Vögel nach Wind richtet. Sie wandert wie alle Vögel stets mit dem Winde, worüber ich mancherlei Beobachtungen sammelt habe, nähere Auseinandersetzungen aber hier zu weit führen würden. Im Allgemeinen ist der Erfolg auf dem Schnepfenstrich im Frühjahr zwischen dem 25. März und 10. April der grösste. Nach dem 10. bis 15. April ist mit Entschiedenheit um Schonung zu bitten, um die Bruten nicht zu zerstören. Im Herbst erscheinen sie häufig schon Ende September und dürfte der Zug in 0P-= ge In grosser Menge das frische und kurische Haft etwa | Lim. lapponica L. kost- als alte | und Wetter | nach ‘ Platze nicht. | Zugzeit nicht selten. ' vereinzelt I eg normalen Jahren Mitte October am stärksten sein. Ich wiederhole jedoch, dass diese Zugzeiten durch die. herrschende Witterung ausserordentlich differenzirt werden, Auch im Preussen gibt es die bekannten beiden Formen den „Eulenkopf* und den „Blaufuss“ der Jäger, doch trifft man nicht selten Exemplare, bei denen man in Zweifel geräth, welcher von beiden man sie zuzählen soll. Mag man über diese Formen denken wie man will, Jedenfalls ist es mir unwahrscheinlich, dass der „Blaufuss*“ eine nordische Form ist und meine Ansicht wurde dadurch in mir befestigt, dass ich Ende Mai vom Brut- platze in Ostpreussen eine männliche Schnepfe erhielt, die ein ausgesprochener Blaufuss war. Ihre ange- schwollenen Testikel bewiesen mir, dass sie fortpflanzunes- fähig war und sie hatte laut gebalzt. Es ist mir wiederum von sehr slaubwürdiger Seite berichtet worden, dass Schnepfen ihre Jungen in den Zehen forttragen, was auch Russow aus den Ostsee- provinzen erzählt. Nicht nur angeschossene, sondern auch auf der Wanderung ermattete und vom Sturm über- raschte Schnepfen vermögen sehr gut zu schwimmen. In der Pillauer Plantage ist die Suche im Herbste sehr lohnend, so dass mein Vater in einem Herbste 28, im anderen 32 erlegen konnte; dagegen kommen sie im Frühjahre nur vereinzelt durch und balzen an diesem — Zuweilen überwintern selbst m Preussen einzelne Exemplare, so wurde eine bei tiefem Schnee bei Warnieken, eine andere im botanischen Garten zu Königs- berg geschossen. 195. Ascalopax gallinago L. Gallinago scolopacina Bp. Becassine. Sehr häufiger Brut- und Zugvogel. 196. Ascalopax major L. A. media Frisch. Pfuhl- schnepfe. Zur Zugzeit an geeigneten Orten sehr häufig. Brutvogel m einigen Gegenden des Nordostens. Sie ver- lanst ganz freie Gegenden und geht in tiefes Moor ‚hinein. Im Kreise Darkehmen brüteten 1882 zwei Paare auf dem schönen Gute des Herrn Neumann auf unzu- gänglichem Moore. Auch noch an einem anderen Platze des Kreises Darkehmen und am kurischen Haff. 197. Ascalopax gallinula L. Stummschnepfe. Zur Vielleicht brütet sie auch bisweilen hier oder dort. Auf dem grossen Niedlitz- Bruch haben sie nach Aussagen der Anwohner gleich nach der Trockenleeung 1864 gebrütet, doch ist dies jetzt, da das Moor von Jahr zu Jahr trockener geworden ist, nicht mehr der Fall. 198. Totanus fuscus Leisl. Seltener Zugvogel. weiss nur vom Vorkommen im Herbste, Ich 199. Totanus calidris L. Rothschenkliger Wasser- läufer. Als Zugvogel nicht gerade selten. 200. Totanus glottis L. Grünschenkliger Wasser- läufer. Dieser schöne Wasserläufer ist auf dem Herbst- zuge häufig. An schlammigen Stellen des Seestrandes habe ich ihn wohl geschossen, doch ist er mehr an den Ufern der Hafls, sowie an Teichen. Sümpfen und schlammigen Flussuferstellen zu treffen. Die Alten, welche nicht gebrütet haben, erscheinen schon einzeln oder paarweise Anfangs ‚Juli, die Hauptzugzeit ist der August und Anfang September. Namentlich am Fuss des Camstigaller Berges bei Pillau bot sich eine treffliche Gelegenheit, scheue Strandvögel zu erlegen und dort schoss ich diesen Vogel ziemlich häufig. 201. Totanus stagnatilis Bechst. Im Mai 1863 erhielt das zoologische Museum zu Königsberg ein 2 im Sommerkleide, das in der Nähe geschossen war. Bis “,M. et W. 178 dahin war er erst einmal in Preussen beobachtet worden und zwar im Mai 1544. Siehe Böck, „7. Bericht über meine Privatschule 1845°. 202. Totanus ochropus L. Punktirter Wasser- läufer. Zur Zugzeit im Herbste ein recht gewöhnlicher Vogel, aber auch in feuchten Wäldern ein regelmässiger, nicht so ganz seltener Brutvogel. Die Gelege scheinen Mitte Mai fertig zu sein. 203. Totanus glareola L. Bruchwasserläufer. Zur Zugzeit ebenso häufig oder gar noch häufiger, als der Vorige, aber als Brutvogel viel seltener. Ohne Zweifel brütet er häufiger, als man weiss. Ich habe nur einen Brutplatz im Darkehmer Kreise kennen gelernt und ein Ei aus der Labiauer Gegend bekommen. 204. Actitis hypoleucos L. Flussuferläufer. Sehr gemein zur Zugzeit; an den Ufern der masurischen Seen veselmässiger Brutvogel. Dunenjunge fand ich im Juni. 205. Machetes pugnax L. Kampfhahn. Provinz: „Kollerhahn“. Als Zugvogel in Menge, namentlich im August und September auf feuchten Wiesen in seinem grauen Reisekleide zahlreich einfallend, wo der schwer- fällig fliegende, sehr fette Vogel, der übrigens einen wohlschmeckenden Braten liefert, namentlich von solchen Jägern, denen die flüchtige Becassine zu eilig streicht, vielfach geschossen wird. Auch laufen sie gern auf Stoppelfeldern herum, wo man sie hinter Getreidegarben gedeckt, leicht beschleichen kann. Auch an vielen Stellen Brutvögel, welche Ende April und Anfang Mai auf ihren Brutplätzen eintreffen. 206. Tringa alpina L. Tr. cinclus L. Tr. variabilis Im Herbste in grosser Menge anzutreffen. Die Zugzeit dauert sehr lange, sie beeinnt schon gegen Mitte Juli und ist Ende August am stärksten, doch trifft man noch im October Nachzügler. 207. Tringa Temminckii Leis. Am 21. August 1882 streifte ich mit Herrn Kuhn jun. auf der Höhe des Camstigaller-Berges bei Pillau umher, als ich eine mir fremde Vogelstimme vernahm. Wir wurden bald sechs kleiner, sehr Hüchtiger Strandläufer ansichtig, von denen ein auf grosse Entfernung abgegebener Doppelschuss drei Stück erlegte, welche der unartige Hühnerhund zwar aus dem tiefen Schlamm herausholte, aber so behandelte, dass ich nur noch zwei derselben mit Mühe präpariren konnte. ‚Z im Jugendkleide. 208. Tringa minuta Leisl. Zwergstrandläufer. Zur Herbstzugzeit nicht selten. Besonders September, auch noch October. 209. Tringa maritima Brünn. Böck gibt an, 5 westpreussische Exemplare besessen zu haben. Weiteres ist mir nicht bekannt geworden. Er besucht mehr den Westen Deutschlands und wurde in den russischen Ostsee- provinzen noch nicht beobachtet. 210. Tringa subarquata Güldenst. Gehört zu den selteneren Arten, deren Zug schon im Juli beginnt. . 211. Tringa canutus L. Tr. islandica Gm. Tr. einerea Brünn. Längs der Küsten durchwandernd. In einzelnen Jahren scheint er häufiger zu sein. Die Alten ziehen früher durch, als die Jungen. 212. Calidris arenaria L. Sonderling. Wandervogel längs der Ostseeküste und den Haffufern. Ende Sep- tember und im October in kleinen Trupps und einzeln. 213. Recurvirostra avocetta L. Dürfte sehr selten sein. Ein altes xemplar des Museums leider ohne Datum und Jahreszahl. Bei einer Entenjagd im September 1881 am kurischen Haff in einem einzelnen Stück gesehen, aber nicht vor die Flinte bekommen. Awosettsäbler. cinereus bei Danzig, , sehr wenige Leute gibt, | sehr selten. | häufigste Brutente. 214. Phalaropus einereus Briss. Ph. nahe P. hyperboreus L. Wassertreter. Ende September 1881 sandte mir Herr Hauptmann Woeheken ein von ihm am 29. September bei Pillau erlestes Exemplar im Jugendkleide, das er mehrere Tage beobachtet hatte. Leider war es derart durch den Schuss zerschmettert, dass ich nur Kopf und Füsse aufbewahrte. Im- Herbste 15S2 eine Schaar, die nach den Füssen unzweifelhaft als Wassertreter festgestellt wurde und wahrscheinlich zur Art cinereus gehörte, zumal mir von Ph. fulicarius L. (rufus Bechst.) nur Stücke mit der höchst ungenauen und ungenügenden Angabe „Preussen“ bekannt sind, die wohl nicht aus der Provinz stammen. Nach Böck ist nach Altum 1577 am frischen Haft erlegt. 215. Berniecla Brenta Pall. B. torquata Frisch. Ringelgans. Zur Zugzeit zwar nicht so ganz selten, aber weit seltener, als an der Nordsee. — Haff, Ostsee, Norkitten. 216. Bernicla leucopsis Bechst. Weisswangenga ans. Selten. Kurisches Haft, Ragnit. 217. Anser albifrons Bechst. A. intermedius Naum. Blässengans. Sehr selten. Haff und Ostsee. 213. Anser minutus Naumann. Zwerggans. welche diese Gänse zu unter- scheiden vermögen oder sich die Mühe geben. die ge- schossenen mit den langen Beschreibungen in den Büchern zu vergleichen, so ist über das Vorkommen dieser und anderer Gänse wenig bekannt, zumal verhältnissmässig sehr wenige erlest werden. Ich habe nur eine in Ost- preussen erleste A. minutus gesehen. 219. Anser arvensis Naum. Hiervon gilt dasselbe, wie von der vorigen Art. Sie ist vielleicht nicht einmal Ich habe nur zwei im November 1831 bei erleste Gänse als zu dieser Art gehörend Da es Königsberg erkannt. 220. Anser segetum Bechst. Saatgans. die am häufigsten durchwandernde Gans. März Hauptzugzeiten. 221. Anser cinereus M. et W. Jedenfalls October und Graugans. Vorzüg- lich zur Zugzeit, aber lange nicht so zahlreich, als A. segetum. In Westpreussen soll sie an einigen Seen nisten. 222. Cygnus olor Gm. C. gibbus Bechst. Höcker- schwan. Regelmässiger Brutvogel auf manchen Landseen. Volle Gelege fand ich in der ersten Hälfte Mai. Es ist jammerschade, ihn am Brutplatze fortzuschiessen. 223. Cygnus musicus Bechst. G. xanthorhinus Naum. Singschwan. Sehr häufiger Zugvogel an den Hafls und am Strande. Besonders im März und October. 224. Vulpanser tadorna L. Tadorna eornuta Gm. Brandente. Nur einige wenige bei Pillau und anderwärts erlest, Angaben, dass sie auf der kurischen Nehrung brüte, haben zwar nichts Unwahrscheinliches an sich, bedürfen aber noch der Bestätigung. 225. Spatula elypeata L. Löffelente. Nicht seltener oc z. B. am kurischen Haff und in Masuren. 226. Anas boschas L. Stockente, Märzente, Gras- ente. Gemeiner Brutvogel im ganzen Gebiete. Ueberwintert im Verhältniss zum Westen Deutschlands in nicht grosser Zahl. Auf dem Haft wird noch immer zum Schaden der Enten die interessante aber leichte Jagd mit Lockenten ausgeübt. 227. Querquedula circia L. Anas querquedula L. Knäckente, Prov.: „Grosse Krick“. Auf den Hafis die Liebt mehr die grösseren Gewässer. Nester oft nahe beieinander. Ich sah sie in Ostpreussen nie im Winter, in Menge dagegen im westlichen Sudan im Januar und Februar. 228. Querquedula (Anas) crecca L. Krickente. „Kleine Krick“. Nicht so zahlreich, als die Vorige. Am frischen Haft fand ich sie nicht brütend, aber in Menge zur Zugzeit. Brütet auch nicht selten im Innern des Landes und zwar oft an recht kleinen Gewässern. ; 229. Mareca penelope L. Pfeifente. Zur Zugzeit nicht selten. Am frischen Haff selten brütend, mehr am kurischen Haft und einigen masurischen Seen. 230. Dafila acuta L. Spiessente. Frisches Haft zur Zugzeit ; nicht häufig. Wahrscheinlich auch am Haft, sicher aber auf dem Pogobiersee und einigen anderen Landseen Brutvogel. 251. Chaulelasmus streperus L. Schnatterente, Mittelente. Zur Zugzeit nicht gerade häufie. Auf dem Kissain und einigen anderen Seen nicht ganz seltener Brutvogel. Ein volles Gelege fand ich am 18. Mai 1882 und Sn Auskriechen nahe Eier Ende Mai 1584. 232. Branta rufina Pall. Kolbenente. Eine sehr seltene ‚Birscheinung. g und P im Königsberger Museum. 3. Aithyia ferina L. Tafelente. Provinz: „Knoll- enter. ae Zugzeit an den Haffs nicht selten. Zur Brut- zeit an einigen masurischen Seen nicht gerade selten. Eier fand ich in der zweiten Hälfte des Mai. Zwei Gelege ‚mit je neun Biern. 254. Aithyia nyroca Güldenst. thalmus ° Bechst. Moorente, Provinz : ente.* Auf grösseren Landseen gar nicht selten brütend. Masuren, Hartigswalde, Schwiedt bei Tuchel u. a. m. 235. Fuligula eristata Steph. Anas fuligula Reiherente. Nur vom Herbst bis Frühjahr an den Küsten und offenen Binnengewässern. Nicht gerade selten. 236. Fuligula marila L. Bergente. Vom October bis April auf der Ostsee und offenen Binnengewässern. Wohl nieht sehr häufie. Anas leucoph- 237. Oidemia nigra L. Trauerente. Auf der Ost- see nicht selten, namentlich im März und November, aber auch den ganzen Winter über. 1536 noch am 30. April bei Pillau geschossen. 238. Oidemia fusca L. die Vorige, Vorkommen ebenso. 239. Clangula glaucion L. Anas clangula L. Schell- ente. Nächst der Harelda glacialis im Winter auf der Ostsee die häufigste Entenart. Der Zus beginnt October und endiget in der zweiten Hälfte des März. An den masurischen Seen häufig nistend. Nester nur in den Höhlungen alter Bäume, wie Kiefern und Eichen, oft sehr hoch über dem Erdboden. Die Dunenjungen, welche oben schwarz mit 4 weissen Flecken, unten weiss mit schwärzlicher Kropfbinde sind, besitzen eine fabelhafte (Geschicklichkeit im Tauchen. 240. Harelda glacialis L. Eisente. Die häufigste ‚Winterente der Ostsee. Zu Tausenden bedecken sie oft den Spiegel der Ostsee und die Jagd auf diese viele volksthümliche Namen (Haflente, Seeente, Grauduschke, Kakelduschke u. a. m.) führende Ente thologen von Interesse, für den Fischer, ‚Jagd pachten kann, die einzige, für den Schiesser ein Vergnügen erster Art. Im Gegensatz zu den Mittheilungen Anderer, dass sie Nachts stille Buchten und Binnenge- wässer aufsuchen — was jedoch anderwärts wohl der Fall ist — würde es zu stehen scheinen, dass durch das Pillauer Tief jeden Morgen ein starker Entenzug in das Haft hinein und jeden Abend der Rückzug in die freie Ostsee statt- findet. Dies machen sich die Entenschützen zu Nutze, Sammtente. Häufiger als „kleine Knoll- | im | | den ınasurischen Seen ein regelmässiger etwas seltener, | in vielen Exemplaren "erbeutet: worden. ' zu bekommen. Sturm 179 stellen sich aut den Anstand und besetzen den Anfang des Tiefs mit ihren Booten. Die Beute ist oft eine reiche, wenn auch sehr viele aus den schwankenden Booten ab- gegebene Schüsse nur „Löcher in die Luft“ machen. 241. Heniconetta Stelleri Pall. Anas dispar Sparrm. Diese schöne und seltene Ente ist früher, be- sonders in den Vierziger-Jahren, bei Pillau und Danzig Die von mir ge- sehenen Exemplare stammten aus den Monaten vom December bis März. Es waren sowohl jüngere Vögel, als alte 5 und 9. Viele Sammlungen erhielten diese Ente von Böck in Danzig. Ich habe jahrelang die Enten- Jäger auf sie aufmerksam gemacht, die Märkte durch- mustert und durchmustern lassen und selbst mit mehreren Gefährten manche Seeente erlegt, ohne eine dieser Art In Pillau kannte ich noch 1882 einen alten Schiffer, der vor etwa 20 Jahren ein altes 2 ge- schossen, aber seitdem keine wieder gesehen hat. Da nur wenige Jäger von dieser Ente Kenntniss haben, so wissen wir nicht, ob sie jetzt noch an unseren Küsten erscheint, doch ist zu hoffen, dass man sie noch fernerhin be- obachtet. 242. Somateria mollissima L. Eidergans. Erscheint fast in jedem Winter einzeln an den preussischen Ost- seeküsten, ist aber selten. Böck erhielt meines Wissens nur junge Weibchen. Auch ich habe nur Vögel im: Jugendkleide gesehen, doch sind zwei alte 7 bei Pillau im Winter geschossen worden. Höchst auffallend war es, dass ein altes © Anfangs August 1881 bei Pillau erlegt wurde. 243. Somateria spectabilis L. Prachteiderente. Am 11. März 1844 erhielt Böck ein bei Danzig geschos- senes junges Weibchen. (Auch bei Mitau erleet.) 244. Mergus merganser L. M. castor L. Grosser Säger. In Masuren ein häufiger Brutvogel. Sein Gelege | findet man Ende April und im Mai im Baumhöhlen, die in genügender Grösse namentlich in alten Eichen vor- kommen. Ein Gelege wurde unter den Wurzeln einer umgeworfenen Kiefer gefunden. Ich habe Brutlöcher in sehr verschiedener Höhe gesehen. meistens 10 bis 13 Eier. Im Winter, namentlich zahl- reich bei grosser Kälte, erscheinen sie an den Östsee- küsten vom Norden her und es halten sich dann die alten Männchen gewöhnlich von den grauen Jungen und Weib- chen gesondert. 245. Mergus serrator L. Langschnäbliger Säger. An Brutvogel, doch als der vorige. Ich fand zwar nur Bier im einem Busche, doch brütet er höchst wahr- vom die Gelege (Grase unter scheinlich auch zuweilen in grossen Baumhöhlen. ist für den Orni- | der sich keine | 246. Mergus albellus L. Kleiner, weisser Säger, von den Fischern bei Pillau „Eisente* «enannt. Im Winter an Küste und Haff nicht selten. Im März und sogar noch im Anfang April auf den masurischen Seen in kleinen Gesellschaften. 247. Uria arra Pall. U. Brünnichii Sab. Lumme. Bei Danzig geschossen, dürfte kaum regelmässig erscheinen. 248. Genphus grylie L. Gryllumme. Ziemlich seltener, aber regelmässiger Wintergast, der namentlich auf der Rückwanderung im März jedes Jahr bemerkt wird. 249. Mormon fratereula Briss. Lunda aretica L. Seepapagei. Böck besass ein Exemplar von der Küste. Dürfte nur ausnahmsweise vorkommen. 250. Alca torda L. Tordalk. Von den fälschlich „Seepapagei* genannt. Im Entenjägern oft Winter auf 150 Ostsee und Hafl, aber nie sehr zahlreich. Besonders im Mäız. 251. Podiceps cristatus L. Provinz: „Kronen- taucher“. Ueberaus zahlreicher Brutvogel auf beiden Haffs und sehr vielen Landseen. Podiceps suberistatus Jacg. Pod. rubricollis Gm. Rothhalsiger Steissfuss oder Lappentaucher. Nach meinen Erfahrungen nur zur Zugzeit und auch dann nicht einmal häufig. Nach Rathke auch Brutvogel. Vielleicht auf dem kurischen Haft. Diesen herrlichen Taucher fand ich auf dem Wysztyter See auf der polnischen Grenze als Brutvogel. 1884 fanden Herr Oberförster von Saint-Paul und ich ihre Nester am 7. Juni mit ein bis zwei Eiern belest. Auch bei Thorn brütend beobachtet. 254. Podiceps cornutus Lath. Mehrfach geschossen, meines Wissens aber noch nicht zur Brutzeit beobachtet. Frische Nehrung. Danzig. Im Königsberger Museum Frühlinsskleider. 255. Podiceps minor Gm. P. fluviatilis Briss. Auf klemen Gewässern Brutvogel, doch nicht gerade häufie. 256. Colymbus septentrionalis L. Provinz: „Meer- sans“. Im Winter auf der Ostsee ein sehr häufiger Y ogel. 257. Colymbus arcticus L. Provinz: „Meergans*. Im ganzen Winter nicht selten an den Küsten, aber jedenfalls auch Brutvogel auf dem frischen Haff. Ich besitze ein’ am 29. Juli auf dem frischen Haff erlestes altes 2. das dem anatomischen Befunde nach vor kurzer Zeit gelegt hatte. Im selben Jahre wurde ein alter Vogel Anfangs Juli gefangen. Auch Böck hatte wiederholt Prachtkleider im Sommer erhalten. Colymbus glacialis L. C. torquatus Brünn. Wohl nur ausnahmsweise nach Preussen kommend. Das Museum besitzt ein 2 juv., dessen Etiquett leider weder Datum noch Jahreszahl trägt. 258. Pelecanus onocrotalus L. Pelikan. Im Jahre 1608 wurde ein Pelikan auf einem kleinen Werder bei Johannisburg erlest. naturgetreues Oelgemälde anfertigen, das lange Zeit im königlichen Schloss aufbewahrt wurde und 1837 in das zoologische Museum gelangte. Später wurden drei Stück in der Gegend von Danzig erlest. 259. Carbo cormoranus M. et. W. carbo Briss. An verschiedenen Orten von Ost- und West- preussen befinden sich Cormorancolonien. Am bekanntesten ist wohl die auf der frischen Nehrung befindliche Colonie, welche die Vögel Ende der Siehziger- ‚Jahre etwa eine Meile weiter nach Westen verlesten. Ueberhaupt sind die Cormorane wechselnd in ihrem Aufenthalt. 1584 fand ich en einzelnes Nest auf einem kleinen Werder im Kis- sain-See inmitten einer kleinen Reihercolonie. 260. Lestris parasitica L. Schmarotzerraubmöve. Immer ein ziemlich seltener Vogel. Am 14. October 1879 Man liess von diesem Ungeheuer ein | auffallend zahlreich bei Pillau, wo man sie überhaupt im | October öfters sieht. Danzig, Memel. Im Museum in Königsberg eine unter den Namen L. Sleepii. Br. 261. Lestris pomarina Temm. Sehr selten. Pillau, Danzig. { 262. Xema ridibundum L. Lachmöve. Brutcolonien ziemlich zahlreich in Preussen. 263. Xema minutum Pall. Zwergmöve. Diese schöne kleine Möve habe ich nicht selten zur Herbstzeit erlest, W. beobachtete sie noch bis Ende November bei Pillau um welche Zeit er sie mir im reinen Winterkleide sandte. Da ich sie im August in sehr jugendlichem Gefieder schoss, so liest der Gedanke nahe, dass. diese unweit des Haffs ‚ als in Phalacrocorax | vorliegt, a ausgebrütet waren. Früher wurde sie von Homeyer und Anderen auf dem Drausensee brütend gefunden, wo sie jetzt nicht bemerkt wird. Man trifft sie meines Wissens nur am Haff und Ostsee, an den masurischen Seen aber nicht einmal zur Zusgzeit. 264. Rissa tridactyla L. Dreizehige Möve. selten. Mehrfach bei Pillau im Winter geschossen, denen mehrere im zoologischen Museum stehen. 265. Larus canus L. Sturmmöve. Sehr häufig zu Sehr von \ AN EN i . allen Jahreszeiten in der Nähe der Küsten, jedoch nicht 253. Podiceps nigricollis Sundev. P. auritus Briss. | brütend. Die in der Brutzeit bei uns herumstreifenden Sturmmöven scheinen alle nicht gepaart zu sein. Bei Sturm oft weithn in das Land "Verstreichend, oft in Schaaren auf frischgeackerten Feldern. Wird als Brutvogel_ auf der kurischen Nehrung genannt, doch ist das eine Verwechslung mit Xema ridibundum. 266. Larus leucopterus Faber. L. glaucoides Temm. Polarmöve. Meines Wissens nur in einem einzigen jüngeren Exemplare zu Pillau erlegt. 267. Larus glaucus Brünn. L. consul Boje. Bürger- meistermöve. Böck erhielt sie bei Danzig mehrmals im Jugendkleide. Ein junges Exemplar Ende Februar 1882 bei Neukuhren am Nordstande erlest. 268. Larus argentatus Brünn. Silbermöve. An den Seeküsten nicht selten, aber meines Wissens nur ganz ausnahmsweise oder gar nicht brütend. Jüngere Hxem- plare häufiger. 269. Larus fuscus L. Heringsmöve. Ebenfalls an den Küsten häufig, aber nicht Brutvogel. 270. Larus marinus L. Grosse Mantelmöve. Vom Herbst bis Frühjahr an den Küsten aber nicht häufig. 271. Sterna hirundo L. St. fluviatilis Naumann, Flussseeschwalbe. Gemeiner Brutvogel. Hat zwei ganz verschiedene Nistweisen. Während man ihre Eier gewöhn- lich in kleinen Vertiefungen auf dem Sande findet, baut sie zuweilen nach Art der Sterna nigra halbschwimmende Nester im unzugänglichen Sumpfe, so auf dem Wonsz- See im Njedlitz-Bruche bei Czierspienten. Bei Pillau schoss ich ein Exemplar, das alle Merkmale der echten Sterna hirundo hatte, aber einen auffallend kurzen Tarsus. Sterna minuta Zwergmeerschwalbe. Löffler führt sie der Provinz beobachtet an, doch ist Borggreves Angabe „bei Danzig häufig“ wohl nicht richtig. 272. Sterna caspia Pall. Raubmeerschwalbe. Am 17% September 1852 beobachtete ich längere Zeit ein Exemplar am frischen Haft, das über vielen Sterna hirundo herumstrich, sah sie fischen, hörte ihren Schrei, konnte sie aber nicht erlegen. Nach Nowicki ein Exemplar bei Thorn geschossen. 273. Hydrochelidon nigra Briss. Sterna fissipes L. Schwarze Seeschwalbe. Zahlreicher Brutvogel. Eier An- fangs Juni gefunden. 274. Hydrochelidon leucoptera Meissn. et Schinz. Mitte Mai 1572 schoss Herr Geometer Schlonski ein prachtvolles Exemplar auf dem Rosch-See bei Johannis- burg und liess mich dasselbe, noch ehe es völlig ge- trocknet war, in Augenschein nehmen. Sie strich in einer Schaar von Sterna nigra dahin und wurde so von dem aufmerksamen Schützen erlegt. Nachzutragen ist, dass der Forstlehrling Dziar- nowski zu Schwiedt bei Tuchel sowohl Lanius exeubitor als auch Lanius rufus Briss. als Brutvögel der dortigen Gegend anführt. Die Angaben dieses jungen Mannes sind im Uebrigen so bestimmt und richtig, das kein Grund denselben zu misstrauen. Hoffen wir, dass er ‚ noch manche interessante Beobachtung machen möge. Mit Nr. 274 schliesse ich nur die bekannteren Synonyma beigefügt, die Priorität gelten lassen, aber allgemein üblich gewesene Namen des leichteren Verständnisses halber nicht selten voran- vn a TE a a EEE ee he a re Ar 181 ich mein Verzeichniss, in | gestellt. Ich wiederhole noch einmal, dass jede Verbes- welchem nur emige wenige, einmal oder unsicher beob- achtete Arten nicht numerirt sind, in der Hoffnung, einen Stein zu dem grossen Bau der Ormithologie hinzugetragen und zu weiterem Forschen angeregt zu haben. Ich bitte sehr um fernere Mittheilungen und Zusätze, sofern sie auf sicherer Beobachtung beruhen. Bei den Namen habe serung meimes Verzeichnisses mir willkommen sein soll, die nörgelnde, nichts bessernde Kritik aber möge nicht herangekrochen kommen. ' Ganz besonders hoffe ich für die Zukunft noch unter den Wasseryögeln manche neue Beohachtung yerzeichnen zu können, wenn ich gesund in die Heimat zurückkehre, denn hier ist noch Manches unvollkommen. ——RIEE Allen Helfern, Jagdfreunden und Beobachtern noch- mals meinen Dank im Namen der Wissenschaft. Vögel von Sumbawa und Üelebes. Gesammelt durch F. H. H. Guillemard. Excerpt aus: „The Cruise of the Marchesa to Kamtschatka and New-Guinea‘. Mitgetheilt von Baron H. von Rosenberg. Vögel, gesammelt in Sumbawa. Cacatua sulphurea Vieill. Geoffroyus jukesi G. R. Gr. Trichoglossus forsteni Bp. Haliastur intermedius Gurney. Jyngipicus grandis Hargitt. Merops philippinus Linn. B ornatus Lath. Eurystomus orientalis Linn. Alcedo bengalensis Gm. Sauropatis chloris Bodd. Caprimulgus maerurus Horst. i affınis Horsf. Üentrococeyx affinis Horsf. Lanius bentet Horsf. Pachycephala fulvotineta Wall. Artamus leucorhynchus Horsf. Pratincola caprata Linn. Lalage timoriensis S. Müll. Chibia birmaensis Bp. Hypothymis occipitalis Vig. Öriolus broderipi B. Parus cinereus Vieill. Cinnyris pectoralis Horst. Zosterops brunneicauda Salvad. 2 sumbavensis Guillem. Stismatops ocularis Gould. Philemon timoriensis S. Müll. Calornis minor Müll. Amadina insularis, Wall. Ösmotreron vernans Linn. Spilopelia tigrina Temm. Streptopelia bitorquata Temm. (reopelia mangei Temm. Chaleophabs indica Linn. Turnix powelli Guillem. Erythra leucomelana S. Müll. Ardeola leucoptera Bodd. Vögel, gesammelt in Celebes. Tanygnathus muelleri Müll. et Schleg. n albirostris Wall. Prioniturus platurus Puhl. 2 flavicans (ass. Lorieulus stigmatus Müll. et Schleg. E exilis Schleg. Trichoglossus ornatus Linn. : meyeri Wald. Spilornis rufipectus Gould. Astur griseiceps Schlee. | Astur trmotatus Bp. „ soloensis Horsf. „ trivigatus Temm. Accipiter rhodogaster Schleg. Linnaetus lanceolatus Bp. Haliaetus leucogaster Gm. Butastur indicus Gm. Pernis celebensis Wald. Scops menadensis Qu. et G. Ninox punctulata Qu. et G. Strix rosenbergi Schleg. Mulleripieus fulvus Qu. et @. Jyngipicus temmincki Malh. Merops ornatus Lath. Coracias temmincki Vieill. Eurystomus orientalis Linn. Alcedo bengalensis Gm. „ meluecensis Blyth. Pelargopsis malanorhyncha Temm. Monachaleyon monachus Temm. Sauropatis chloris Bodd. , sanctus Vig. et Horst. Halcyon coromanda Lath. A pileata Bodd. Cittura eyanotis Temm. Ceycopsis fallax Schleg. Macropterix wallacei Gould. Collacalia esculenta Linn. Lyneornis macropterus Bp. Cranorrhinus cassidix Temm. Scythrops novae-hollandiae Lath. Phoenicophaös calorhynchus Temm. Eudynamis melanorhyncha S. Müll. Cacomantis sepulchralis S. Müll. e tymbonomus S. Müll. Pyrrhocentor celebensis Qu. et G. Centrococeyx affinis Horst. Cueulus canoroides Müll. Oriolus celebensis Wald. Geoeichla erythronota Selat. Turdinus celebensis Strickland. Pitta celebensis Forster. Anthus gustavi Swinh. Badytes viridis Gm. Hirundo javanica Sparrm. Myialestes helianthea Wall. Hypothymis puella Wall. Artamus monachus Temm. „ leucorhynehus Linn. Graucalus leucopygius Bp. Edoliisoma morio S. Müll. Lalage leucopygialis Gray. Chibia leucops Wall. Anthothreptes celebensis Shelley. Cinnyris frenata S. Müll. S srayi Wall. Aethopyga Havostriata Wall. Dicaeum celehicum S. Müll. Prionochilus aureolimbatus Wall. Zosterops intermedia Wall. Munia molucca Linn. Corone enca Horst. Streptocitta torquata Temm. Basileornis celebensis Temm. Acridotheres einereus Müll. Calornis neglecta Wald. Seissirostrum dubium Lath. Ösmotreron griseicauda G. R. Gr. Ptilopus formosus @. R. Gr. Ptilopus melanocephalus Gm. | Carpophaga paulina Temm. vadiata Qu. et G. Myvistieivora luctuosa Reinw. > bicolor Scop. Macropygia albicapilla Temm. Turacaena menadensis Qu. et Spilopelia tigrina Temm. 4 | Chaleophaps indiea Linn. I i Calaenas nicobarica Linn. Mesapodius gilberti G. R. Gr. Megacephalon maleo Temm. Charadrius fulvus Gm, Aegialitis geoflroyi Wagl. Himantopus leucocephalus Gould. Porphyrio indieus Horst. Hydralecetor gallinaceus Temm. Gallinula frontata Wall. Erythra phoenieura Forster. Hypotaenidia celebensis Qu. et Gr. philippensis Linn. Numenius uropygialis Gould. Tringoides hypoleucus Linn. Totanus glareola Linn. ealidris Linn. Ardeola leucoptera Bodd. Ardetta sinensis Gm. Demiegretta sacra Gm. Butorides javanica Horst. Mur aha He ai ac a a NDR HANOEN Notiz über zwei für die Ornis Steiermarks. neue Arten. Von Dr. Stefan Freiherr von Washington. Am 18. Nov. 1. J. wurde ein prächtiges altes Männchen derBrand-oder Fuchsente, Tadorna cornuta, Gm., in dem Reviere des Gutsbesitzers Herrn Carl Lewohl zu Schloss Laubegg im Bezirke Wildon als erster Repräsentant dieser Art in Steiermark erleet. Laut der mir von Herın Carl Lewohl. zusekom- menen gütigen Information war das betreffende Indivi- duum weder in Gesellschaft von Artgenossen, noch in solcher anderer Enten, sondern hielt sich allein auf einem kleinen Seitenarme des Murflusses auf. Das Exemplar, welches ich in noch frischem Zu- stande zu untersuchen Gelegenheit hatte, wird in der Sammlung zu Schloss Laubegg Aufstellung finden. Ich glaube dieser Notiz noch beifügen zu sollen, dass die Zeit vom 16. bis zum 18. November d. J. sich in verschiedenen Gegenden Steiermarks durch beson- dere Intensität der Zugbewegung auszeichnete und gar manchen ungewöhnlichen Gast in unser Land führte. Vor Kurzem erhielt ich durch Herrn Vogelhändler Haderer in Graz einen Mitte November in der Umgebung dieser Stadt (auf der sog. „Einöd*) erbeuteten weiss- bindigenKreuzs schnabel — Loxiabifasciata, Chr. L. Brehm. Da genügend verbürgte Nachrichten über das Vor- kommen dieses Kreuzschnabels in Steiermark bisher gänzlich mangeln, so erlaube ich mir (namentlich in Hinblick auf die besondere Häufiskeit der Loxien ge- rade in diesem Jahre) die Aufmerksamkeit der Beobachter unserer heimischen Vogelwelt auf die genannte Art zu lenken und um gefällise Mittheilungen über eventuelle Erbeutungen oder Wahrnehmungen weissbindiger Indi- viduen*) ergebenst zu bitten. *) Gelegentlich eines Besuches bei dem allverehrten Herın Pfarrer P. Blasius Hanf in Mariahof hatte derselbe die Güte mir Das in meinem Besitze befindliche Exemplar ist ein jJüngeres Weibchen, dessen Binden, obgleich vollkommen deutlich ausgeprägt, noch nicht sehr breit erscheinen und eine trübweisse Färbung zeigen. Die drei letzten Primär- schwingen tragen jederseits ebensolche Endflecken. Die Färbung des übrigen Gefieders gleicht dem der gleichalten Weibchen des gewöhnlichen Fichtenkreuz- schnabels, nur weist mein Exemplar an den Bürzelfedern ein etwas helleres Gelb als die mir vorliegenden weib- lichen Individuen der Loxia curvirostra auf. Die Messung des Vogels ergab folgende Resultate: . mm Länge der Oberkieferfivste (der ns nach gemessen) . £ rl) Breite des Oberkiefers (grösste) . 5 U roh Länge des Unterkiefers (bis zur Dillenkante) el Totallänge . N SEN oo gel Länge des Flügels ER 96 s 5 Schwanzes RE OT on asus. lin „ der Mittelzehe (ohne Nagel) EN el des Naoels der Mipkelzeben nn 1) Nach Aussage des Vogelfängers, welcher das Exem- plar auf den Markt brachte, war dasseibe mit &gewöhn- lichen (Fichten-) Kreuzschnäbeln gefangen worden und soll sich noch ein zweites gleichfalls weissbindiges Indi- viduum in jener Schaar befunden haben. Schloss Pöls in Steiermark, am 4. December 1857. mitzutheilen, dass er vor Jahren im Besitze eines aus dortiger Gegend stammenden Exemplares der rothgebänderten Varietät der Loxia ewvirostra L. gewesen sei, welche Form bekanntlich von Chr. L. Brehm als besondere Art unter dem Namen Loxia rubrifasciata aufgestellt wurde. Vergl. 353 „Naumannia“, 1853, p. 194 ft. Te Kleine Mittheilungen. Nachtrag zu dem Aufsatze: „Beiträge zur Ornithologie Bosniens“ in Nr. 10. In Nr. 10 der Mittheilungen i im Aufsatze „Beiträge zur Ornithologie Bosniens“ soll es eleich anfanes Poecile borealis und Poecile lugubris heissen, weil das verschiedene Vögel sind. Ferner musste ich mit Bedauern bemerken, dass ich bei Poeeile lugubris eine wichtige Angabe aus "Versehen ausgelassen habe. Ich muss eonstatiren. dass bei seinem Besuche der Gymnasial-Sammlung Herr Major Alex. v. Homeyer die Meise richtig: als Poeeile Ineubris be- stimmt hat und sie nur noch der Controle wegen dem Herrn Vietor Ritter v. Tschusi einsesendet wurde. Auch unter den Schwi immvögeln ist ein Fehler unter- laufen. Das am 4. October 1. J. geschossene Weibchen von Mergus ist nicht M. serrator, sondern M. merganser. Nach dem kleinen Büchelchen v. Altum haben wir beide, H. Ö.Reiser und ich. den Vogel für M. serrator eehalten. Erst nach genauer Vergleichung mit den Ab- bildungen des Nauma nn und genauem Durchlesen des Textes, wo es heisst, dass alte Weibchen durch den Spiegel eine schiefergraue Binde bekommen, sahen wir unseren Irrthum ein. i Ferner bin ich ermächtigt zu constatiren, dass auch das vom H. 0. Reiser geschossene Exemplar das Weib- chen von M. merganser ist. Sarajevo, J. Sennik. Triel’s in Bosnien. Ich überraschte gestern in der Nähe desselben Ortes (bei Dervent) wieder einen Flug, bestehend aus10 Stück Triels und schoss einen ab. Eigen- thümlicherweise bot sich mir fast dasselbe Schauspiel des Herumhüpfens und Tanzens um den todten Vogel, nur dass es nicht so lange dauerte, weil ich näher stand. Es wäre interessant zu "erfahren, ob das überhaupt eine Eigen- schaft dieses Vogels ist. Ich vernahm aber auch diesmal Töne, die ich hier nicht wiedergeben kann, ähnlich, als ob man auf eine hochgestimmte Trommel 2 oder mal schnell mit dem Finger ” schlagen würde. Dieses Exemplar lasse ich hier, respective in Dervent präpariren, sollten Sie es aber wünschen, bin ich gerne bereit es Ihnen dann zur Disposition zu stellen. Man ist hier der Ansicht, wenigstens behaupten einige heimische Jäger, dass der Vogel nur dann zu sehen wäre, wenn ein ausnahmsweise strenger Winter, oder andauernde Hochwässer im An- zuge "sind. ! Simin Han, 7. November 1357. J. Warosch, Auszug aus dem Protokolle der Ausschuss-Sitzung am 2. December 1887. Anwesend: Präsident A. Bachofen v. Echt, I. Vice-Präsi- dent A. v. Pelzeln, II. Vice-Präsident Fritz Zeller, I. Secretär Dr. F. Knauer, II. Secretär A. Zecha, Dr. Othmar Reiser Rechnungsrath Spitschan, ; 1. Vorlesung und Verifieirung des letzten Protokolles. 2. Mit Stimmeneinhelligkeit wird Herr Eagle Clarke, Re- dacteur des „Ihe Naturalist- und Mitglied der. „British ormitho- -logist's Union“ in Leeds zum corre spondirenden Mitgliede ernannt. 3. Die während der Monate Mai bis October gemachten Aus- lagen werden genehmigt. 4. Secretär Dr. Knauer legt ein Präliminare pro 1888 vor und wird auf dessen Antrag beschlossen, dasselbe strenge ein- zuhalten. 5 bis 8. Derselbe stellt eine Reihe von Anträgen in Bezug auf die Eincassirung und Verrechnung der Mitgliederbeiträge, die Versendung der Miteliederkarten, die Deckung der laufenden Auslagen, die Art der Expedition, welche sämrutlich stimmenein- hellig angenomimen werden. Hier sei erwähnt, dass bezüglich der Mitgliederbeiträge und Versendung der Jahreskarten Folgendes be- schlossen wurde: Der Cassier hat Ende eines jeden Monates dem Secretär die Namen der Mitglieder, von denen der Jahresbeitrag eingegangen ist, bekannt zu geben. Darauf hat der Secretär die Jahreskarten zu versenden und in der nächstfolgenden Nummer der Mittheilungen unter den Initialen und der betreffenden Nummer des Mitgliedes (im Personalstand-Verzeichnisse) den Empfang aus- zuweisen. 9. Der Secretär berichtet über die Neuanschaffungen im neuen Vereinslocale; dieselben werden genehmigt. 10. Die Bibliothek, die Sammlungen und die Binrichtungs- gegenstände des Vereines wurden bei der Versicherungsgesellse hatt „Donau“ um den Betrag von 10.000 fl. versichert. ° 11 bis 16., Es folgen nun Mittheilungen über die Neuauf- stellung der Bibliothek, über die an die Redaetion eingelangten Beiträge für das Vereinsorgan und 20 andere Einläufe. Auf das Ansuchen der Redaction der „Feuilles des Jeunes Naturalistes“ in Parıs wegen Schriftentausches wird eingegangen. Neu eingetretenes Mitglied. Oskar Frank, Mitpächter und Leiter des Aquariums in Wien. Correspondenz der Redaction. Herrn Prof. J.S. k, Sarajevo. Haben die gewünschte Nummer schon v2 einem Monate abgesandt. lassen sie heute nochmals folgen. — Herrn C. A. Sch. Teltsch. Die veränderte Adresse haben wir vorgemerkt. — Herrn Redact. I. BER w. München. Dank für das Uebersandte. Ein Brief folgt dieser Ti N Die Aufsätze kommen sehr erwünscht. — Herın Baron Dr. St. Pöls. Sandten 10 Exemplare dieser Nummer. — Herrn Rechnungsrath A.K...... Radautz. Die Adresse richtig gestellt. Die Recepisse waren bereits vorgemerkt. Ein Schreiben folgt nächstens. — Löbl. Museumsverein, Sarajevo. Wir bestätigen den Empfang Ihrer Zuschrift. Die Richtigstellung wird nach Rücksprache mit Herrn Dr. v. K. in Nr. 1 erfolgen. Da wir für Notizen nur sehr spärlichen Raum haben, werden wir uns nn. diese Mittheilung in kürzerer Form zu bringen. — Herrn Red. O0. K r, Linz. Von der gesandten Notiz haben wir mit Ver- gnügen Gebrauch gemacht. Die Sammlung oberösterreichischer Vulgärnamen kommt ‚uns ganz erwünscht. Den Aufsatz „Nordseetaucher an der Don: aubrücke iu Linz* mit bestem Dank erhalten, — Agence diplomatique d’Autriche-Hongrie. Salia. Haben die irrthümlich uns zugesandte Zuschrift an die richtige Adresse gesendet. Herrn Ingenieur Carl O...... ach. Ihr sehr geelirtes Schreiben ist uns ‚auf langem Umwege zugekommen,. Eine Annonce lag nicht bei und bitten wir sehr, dieselbe uns zusenden zu wollen. — züglich des Herrn Oskar Fr , . k ist sofort dem Ausschusse der bezügliche Antrag vorgelegt worden. — Feuilles des Jeunes Naturalistes. Paris. Wir gehen mit Vergnügen auf Ihren Antrug ein. Brief und Sendung gehen morgen an Ihre Adresse ab. — Herrn Dr. K, Ritter v. K..... Hier. Die Zeitschriften liegen zur Abholung bereit. — California Academy of Sciences, San Francisco, Sollen sich die bezüglichen Seiten und Nummern vor- finden, so sind wir gerne bereit, sie zur Completirung Ihrer Jahrgänge abzuge ben. — Herrn J ... re, Schwechat. Da die Bibliothek neu aufgestellt wurde, war es uns nicht möglich, re Anfrage früher zu beanworten. Heute können wir mittheilen, dass sich die von Ihnen eitirten beiden Werke nicht in unserer Bibliothek befinden. Die als in Aussicht gestellten Beobachtungen über Vogelzucht werden uns gewiss angenehm kommen. — Herrn Guido v. Y, Ung.-Altenburg. Besten Dank für den übersandten Aufsatz: „Der Grünling in der Gefangenschaft Herm F.Z....r, Hier. BERLERN, daunkend den Empfang der Inventars-Erg zung. — Herın Chefredacteur E. Blasewitz. Die gei inderte Adresse haben wir zur Kenntniss 2 nommen. Zugleich unseren besten Glückwunsch zu dem neuen, ehrenvollen Wirkungskreise. Herrn Joh. . c, Bessarka. Ihre Mittheilung erhalten. — Herın Baron L.v.K.......... n, Hier. Wir bitten jedenfalls, nach Ihrer Rückkehr unserer ‚ge denken und uns mit Ihrer Zusage erfreuen zu wollen. — Herrn O0. « . r, Sarajevo. Besten Dank für die Auf- klärung; hoffentlich werden sich die Blätter noch vorfinden. Dus in Ihrem Schreiben erwähnte Werk ist seit längerem entlehnt. Freuen sollte es mich recht sehr, wenn ich eine Stelle Ihres Briefes recht auslege. Löbl. Verlagsbuchhändlung Franz BR s, Erfurt. Das Buch erhalten, Besprechung erfolgt in nächster Nummer. — Herrn Stephan Ch . Ch,, Budapest. Besten Dank für den Iv. > Vereins-Angelegenheiten. gesandten Letsthn „Seltene Durehzügler und Wintergäste in Ungarn“. W. C....k. Das Diplom wird nach der nächsten Ausschuss-Sitzung abgesendet werden. — Herrn K. M. ».. fr, Braunschweig. Es ist diese Ihre Rarte die erste, die an uns gelangt ist. Wir haben für sofortige Richtigstellung Sorge getragen. — Herrn Fachlehrer J. T . . Y, Neutitschein. Von den geänderten Angaben Ken genommen, — Herm Dr. Rob. L “...0G, Berlin. Wie Sie aus Nr. 1. d. n. Jahrganges ersehen werden, lungen von Rz allen diesen Wünschen Rechnung tragen. — Herm R. Neustadtl, Die Herbstnotizen mit Dank erhalten. — Herın Poznanovez. Bestätigen dankend den Empfang Ihrer Mittheilung 7” Bitte des Redacteurs an alle Mitarbeiter und Freunde unserer Mittheilungen. Es ist nun ein Jahr “Fr Ads Ro... .r, verflossen. seit der jetzige Redacteur an die Stelle seines mit den Verhältnissen des Ornithologischen Vereines besser vertrauten Vorgängers getreten ist. Verlangt jeder neue Wirkungskreis längeren Einblick, so bedarf eines solchen die Leitung eines Blattes um so nothwendiger. Die Leser unserer Mittheilungen mögen daher entschuldigen, wenn vielleicht da und dort ihren Wünschen und Voraus- setzungen nicht Rechnung getragen worden sein sollte; sie mögen auch eütiest erwägen, dass im Sinne der Consohdirung des Vereines strenge einzuhaltendes Haus- halten mit den Vereinseinnahmen einer an sich sehr wünschenswerthen und hoffentlich bald zu erzielenden typographischen und illustrativen Erweiterung entgegen stand. In mancher Beziehung wird schon die nächste Nummer verschiedenen Wünschen gerecht werden und die Redaction dadurch, dass sie der Vogelzucht, der reflügel- und Brieftaubenkunde mehr Beachtung zu Theil werden lassen wird, als bisher, nach Kräften bestrebt sein, in den Mittheilungen die wissenschaftliche, die populäre und die praktische Ornithologie zu ptlegen. In diesem Sinne richtet die hedaction an alle Freunde unseres Vereines die Bitte, den Mittheilungen auch in Zukunft mit Rath und That fördernd zur Seite stehen zu wollen. Mit diesem Ersuchen und einem warmen „Prosit Neujahr“ an alle unsere Leser geht die hedaction an die neue Jahresarbeit. IS %=<” Bitte des Secretariates an die geehrten Mitglieder des Vereines. Aus einzelnen einander im Laufe des letzten Halbjahres in rascher Pause gefolsten Schreiben sprach oft die Ungeduld des geehrten Schreibers, nicht schon auf die erste Anfrage Antwort erhalten zu haben, so beredt durch, dass das Secretariat sich vor Beginn des neuen Jahres zu der Bitte an die geehrten auch in Zukunft entschuldigen eine oder andere Anfrage die auf sich warten lassen sollte. _Die Zahl der Einläufe bis 10. d. im ablaufenden Jahre betrug 759 St. die der Erledigungen 674; dass da nicht möslich ist, die Einläufe immer sofort zu erledigen, ist wohl begreiflich, gar wenn die Erledigung erst Erkundi- gungen nöthig macht. Die geehrten Mitglieder wollen auch gütigst erwägen, dass wichtigere Angelegenheiten erst im Ausschusse berathen werden müssen, die Aus- schuss-Sitzungen aber von September bis Mai einmal monatlich stattfinden, im Sommer sistirt sind. Jedenfalls wird das Secretariat redlich bemüht sein, Dringliches immer sofort zu erledigen. Bezüglich der Adresse der Mitglieder veranlasst sieht, zu wollen, wenn auf die Antwort länger es Zusendungen sei nochmals darauf aufmerksam gemacht, dass der Sitz des Veremes: Wien, VII. Buchfeld- easse Nr. 19 ist. St Die P. T. Herren Mitglieder, welche mit ihrem Jahresbeitrag noch im Rückstande sind, werden ge- beten, den Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 1887 an den Vereins-Cassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauern- markt Nr. II einzusenden. N 183. — Herm! werden die ornithologischen Mitthei-. ng TE en ae Fa es un u A ee nk LELLLLLLELELES EFTLTLTTE RN NULL, dk Adallert N Photozinkographie "Wien, VILI. Bez., Alserstrasse Nr. APEEIER für Hochätzungen von Illustrationen aller Art, und zwar Feder-, Kreidezeichnungen und Steinabdrücke. Reproductionen nach Handzeichnungen, Holzschnitten, Stahl- u. Kupferstichen, getuschten Zeichnungen und Photographien. Herstellung von Fettdrucken für Photolithograpkie. 5 NB. Wir machen besonders die Herren Professoren, welche für ihre Programm- arbeiten, Monographien u. s. w. möglichst einfache und billige Illustra- tionen wünschen, auf unser Atelier aufmerksam. Nähere Auskunft ertheilt auch die Administration dieser Monatsschrift. Sinnen innnieeineineineis a ; Der Naturhistoriker. . ) Tllustr, Monatsschrift für Lehrer u. Naturfreunde. { Mit dem Beiblatte: ; „Die Lehrerbibliothek“ und „Die Lehrmittelsammlung‘“. (Literarischer Anzeiger nennenswerther neuer Erscheinungen auf dem Gebiete der gesammten Literatur und des Lehrmittelwesens.) er ZZ BR WR 59. t aa a6 & ® CREHEr 2% 4, RR In Verbindung mit zahlreichen Fach- und Schulmännern herausgegeben von Dr. Friedrich Knauer. ———0-&2. : Die Viper, eine unserer europäischen Giftschlangen. (Mit Vollbild.) — Ein verschwundener Baum des hohen Erzgebirges. — Die Varietäten unserer Weinberg- = schnecke und die ihr nächstverwandten Arten unserer Fauna. (Mit 10 Abbildungen.) — Das Fliegen der Thiere und die verschiedenen Arten des Fluges. — Das Nilpferd. (Mit Abbildung.) > — Tangaren-Züchtung. Von Hans von Basedow. — Die Arten der Känguru's. (Mit Ab- = bildung.) — Das Königshuhn (Megaloperdix caueasica Pall.) — Die lebenden und ausgestorbenen > Vertreter der Elephanten. (Mit Abbildung.) — Ueber den seit 1844 verschollenen Riesenalk. — Ueber den Selbstmord bei Thieren. Von Hans von Basedow. — Die noch thätigen und die > erloschenen Vulcane der Erde. [IV. Die Vuleane in Europa. (Fortsetzung.)] — Kur ze Mit- $ Inhalt des Novemberheftes theilungen. [Präpariren von Vogeleiern. — Der Nutzen der Fledermäuse. — Leuchtende @ Bacterien,] — Dazu die Beiblätter: „Die Lehrerbibliothek* und „Die Lehrmittel- $ sammlung.“ — Inserate, Im Buchhandel 6 fl. © 299 2a Dritte Auflage. Dasselbe gibt Auskunft über jeden Gegenstand der mensch- lichen Kenntnis und auf jede Frage nach einem Namen, Begriff, Fremdwort, Ereignis, Datum, einer Zahl oder Thatsache augen- Auf 2125 Oktavseiten über 60,000 Arti- kel, mit Hunderten von Abbildungen, Karten, Erklärungstafeln und statistischen Tabellen. blicklichen Bescheid. 2 Bände elegant in Halbfranz geb. 15 Mark. Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig. E MEYERS HAND-LEXIKON Europäische _ Vogelbälge und Eier hat in reicher Auswahl auf Lager Berlin N. 4, Linnaea. Wyandottes. I. Preis Cöln und Staatsmedaille. Nachzucht englischer und amerikanischer ' Preis-Hühner. Zucht-Stämme und Brut-Eier offerirt billigst Bilharz, Gutsbesitzer, Oran- gerie, Strassburg-Elsass, desgleichen engl. Plymouth-Rocks und grosse Peeking- Enten. Sehr preiswürdige und fein gearbeitete m Bierbohrer aus bestem Stahl sind zu beziehen von A. Bernard (Zimmermann’s Neffe), bürgl. Messerschmid, Wien, Stadt, Augustinerstrasse 12. Wer = leb. italienisches Geflügel] snt und billig beziehen will, verlange Preisliste von Hans Meier in Ulm a. D. Grosser Import italienischer Producte, Alle Be ID ui, nl Metall- Vogelkätige eigener ZW eckmässigster in verschiedenen ii ıl]) | insbesondere solche ganz Construction und Ausstattung, | Grüssen, lackirt oder blank, für Stubenvögel aller Art. Käfigtischehen, Papageienständer, Badehäuschen, Erker für Nistkörbehen-Nistkästchen, Transport- kästen, Futter- und Wasser-Geschirre etc. Ser Billisste Preise. mE Atteste des Omithologischen Vereines in Wien liegen bei mir zur Ansicht auf. Ig. Schmerhofsky’s Wwe., Wien, VI., Canalgasse +. BRothgelbe (durch Paprikafütterung) sowie naturgelbe Holländerkanarien sind zu verkaufen bei Karl Novak, VIII, Stolzenthalergasse 12, 2. Stock, Thür 8, Herausgeber: Der Ornithologische Verein in Wien (verantwortlich : Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Friek (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. Das Inhalts-Verzeichniss des XI. Jahrganges wird gleichzeitig mit Nr. 1 des XII. Jahrganges ausgegeben. DEN Zu Sulz Te du ve id nen DES \ 2 "Os OHEN vpREIN®® Alätter für Oogelkunde, Oogel-Schutz und - Pflege, Gellügelzucht und Brieftaubenwesen. Bo DALE ERULR DE ERTEDRTEH KEN URE ZWÖLFTER JAHRGANG. 1888. eber: Der Ornithologische Vereinin )ie k.. k, Hofbuchhandlung Wilhelm Frick (vormals Faesy & Druck von J. B. Wallishausser in Wier en 2 AN ERS Seite Basedow Hans, von: Psychologische Bilder aus der Vogelwelt. 4 Aus meinem ornithologischen Tagebuche . 36 — Beiträge zur Omithologie Thüringens ....... 6 Ein ALDINO Re en ls Bauer Franz Sales: Selbsterwählte Gefangenschaft Ein Würgfalke (Falco sacer, Schles., lontannn, Pall.) in Mittelsteiermark. .... . NENNE 55 62 Bikkessy jun. Guido, v.: Der Grünling (Fringilla chloris) in den Gefangenschaft Br: 16 Arten der Ornis-Austriaco-Hungarica auf der Insel Teneriffa. Nach Bony de St. Vincent u. A... 2.125 Capek V.: Normaltag der Ankunft unserer Zugvögel. Nach den Beobachtungen aus dem Quinquennium 1884—-1383 für die Gegend von Oslawan (Mähren) bestimmt .111 Chernel v. Chernelhaza Stefan: Seltene Durchzügler und Winter- gäste ars Wpekurhaniean ae ER ER: 8 Zum heurigen re lhehen der BER nhner (Syr- rhaptes Ball.) in’ Ungarn). u... - Dalla Torre K. W., v., Dr.: Ormnithologisches aus schwarzkehlige ee IR TnO Teen 106 Dombrowsky Einst, Ritt. v.: Beiträge zur Kontnis der Vogelwelt des Neusiedlersees in Unsam .......123 Dusek Ignaz: Lebensfähigkeit eines Storches .. ..... „124 Eder Robert: Die Brieftauben-Dressur zum Hin- und Rückfluge 17 Eine kleine literarische Studie über den Auerhahn . 31, 50 Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl (bei Friedland in Böhmen) vorkommenden Vogelarten. Beobachtungen aus dem Jahre 1887 Abe Einiges aus vergangener Zeit. ER ER Aus dem Isergebirge. . . . ale Eine naturhistorische Reese une, in Neustadtl bei Ried. land in Böhmen .. . . 0.8.00) Homeyer Alexander, von: Zwei neue " Brutplätze dee kleinen Fliegenfängers (Muscicapa eritrosterna parva) in Neu-Vor- Tirol. VI. . 139 BOTEN, N N ee Nor. I VRR SEE Girtanner A., Dr.: Gefiederabnormität bei einem Alpenmauer- läufer (Tichodroma muraria L.) . . . 46 Gredler Vincenz, Dr.: Ueber aussergewöhnliche Nistplätze ac Hausschwalbe ..... neo. e „120 Haufe Ewald: Zum Dans N EEE . 149 Hauptvogel Anton: Ornithologische Beobachtungen aus dem Aussiger Jagd- und Vogelschutzvereine 1887. IV. Theil . 110 Hodek Eduard sen.: Aus Niederösterreich zwischen der Ybbs und Donu .... ans . 82, 96 Karlsberger Rudolf O.: Ne äncher (Golan septentrio- nalis, L.) an der Donaubrücke in Linz. ....2....5 Vulgärnamen der Vögel Oberösterreich's . . . 27, 54, 66 — Ein Fischadler (Pandion haliaötus, L.) bei Linz an der Donaurerlesuinen era 119 „150 | Bleyer Karl: Mittheilungen über den ischreiher (Ardea cinerea) 120 | Einige Bemerkungen über den Pirol (Ge bu) 123 | INHALT. .68, 831, 115 | .134, 146 | = Piibyl Leo, Dr.: Seite Knauer Friedrich K., Dr.: Caspisches Königshuhn in der Ge- fangenschaft. Mit Abbildung Sula dactylatra, Less. 15 el fairtehNe und Sula Nebouxii, M. A. Milne Edw., zwei Tölpel-Arten. Mit 4 Abbildungen . . 38 — — Der Fadenwurm der Haustaube TA A — — Einwanderung des Steppenhuhnes (Syrrhaptes para- RER Pall). (Mittheilungen der Herren: Dr. R. Blasius, . Tschusi. Dr. J. v. Madarasz, J. v. Czato, Fritz en EN AND NAVO NG arg — — Omithologische Mittheilungen aus dem Wiener Viva- zum EVA: ren ee 129 145, COLE _— — Rückblick auf die diesjährige Einwanderung des StLEPPenhuhnesy nn 2 ee An) Koch August: Zwei Monate in Westlorida NR oe Et“ — — Eine westliche Tour dem Pelikan (Pelicanus erythro- N vhychus) zusliiebe a Sr. — — Mergus merganser Americanus. Auch um eines Vogels wallansan 2 0 6.8 len een Kolombatovi@ Georg, Prof. Wichtige Bere Beobach- tungen im Kreise Spalato ı während des Jahres 1837 Kumpf, Dr. F.: Beobachtungen über Ankunft und Zug einiger Zug- und Strichvögel in der Gegend von Angermünd, Rheinpreussen (zwischen 51. und 52. Breitegrad und 24° und 250 östlicher Länge von Ferro), vom 27. Februar 1888 ab 107 Michel Julius: Einige nordische Gäste im Iser- und Lausitzer- SEDINDEHES a Er er SURERteTE een Sl Sr SEE ee Zum Zuge des Tannenhehers ... . Neweklowsky Hans: Zum Schutze der Lachmöve a lee Palacky J., Dr.: a LAT Panzner Hubert: Örnithologische Beobachtungen im Frühjahre und Sommer 1387. (Alexanderfeld bei Bielitz) . . . . 29, Der Tannenheher im böhmischen Mittelgebirge . . . 140 Peiter W.: Zwei seltene Gäste des hohen Erzgebirges. . . . 120 Pichler A.: Ein Bastard von Anas boschas domestica J. und Gainın®, moschata Dar eh 2 Se are el SE Re SI REES rät Die Vogelwelt Europas. ..... 53 1 A a u oo \ N Der Sperling in den Vereinigten Staaten . . Neue Hühnerarten . . . Reiser Othmar: Liste der bisher durch Belegstücke für Bosnien und die Herzegowina nachgewiesenen Vögel Anthus cervinus, Pall., SALAT ENON SR REN a EEE SA RS ERS: Ritter A.: Halbalbino von Turdus viseivorus . » 2 22.2... Rosenberg, Baron, H. v.: Vögel von den Molukken, Neu-Guinea und umlierenden Inseln . .11, 126 Nachträgliches zu: Die Vögel von Kumfächatkn eg Das Sandhuhn in Holland . „150 Schier Wladislaw, Dr.: Die Verbreitung VogelÖflbarıdae)uinı Böhmen. 0... 2°... toner ns — — Faleo peregrinus in Prag. Mit 2 Abbildungen OT _— — der rotlikehlige Pieper bei . 116 1% der mövenartigen' Seite Schier Wladislaw, Dr.: Die Verbreitung der Dick umapler (Crassivostres) in Bhmen ....... .124 Schmidt Franz: Junge Zwergohreulen (Strix scops) in der Ge- fangenschaft ausgebrütet BT, — — 0Otmithologisches aus dem Ei Sahzechitare 2 . 141 Talsky Josef: Die Omithologische Sammlung des Landes- museums in Klagenfurt. . . . . EEE EBEN RIO, Die ormithologische Sasnilitine ne steiermärkisch- landschaftlichen Joanneums in Graz 64 — — Reise-Erinnerungen aus Steiermark und en 77, 100 — — Das Steppenhuhn und der Tannenheher im Jahre 1888 in Mähren : . 170 TanereR.: Das Steppenhuhn, Syrah up aan Pall., bei Anklam, mit Abbildung a BR oo Tschusi zu Schmidhoffen,. V. Ritter von: Omithölogische Notizen aus Salzburg (1837) EEE SRE — .— Neue Arten und Formen der Ormis Hungarica mit genauen Nachweisen und kritischen Bemerkungen. . . 62, 78 — — Die omithologische Literatur Oesterreich-Ungarns 1837. Mit Beiträgen von Ludwig Baron Lazarini und Stefan Chernel von Chernelhäza ah — — .Zur Erinnerung .an halknanagr nen Omstholegen, Rudel OR Ramlisihieroteni nn na len Ulm-Erbach, geb. v. Siebold, Freifrau: Der Kampf zwischen zwei Adlern. Mit Abbildung. 18 — - Füttert die hungernden Vögel! IS 56 — — Beobachtungen aussergewöhnlicher « Nistpltze. einiger Vogelarten. Mit nee. ES Ih. 1ey2 — — Ueber verschiedene neue Hühnerracen. "Mit Abbildune, — — Zur Verbesserung der Hühnerzucht auf dem Lande. Mit Abbildungen. N ae een Washington Freiherr von, Stefan, Dr.:. Mittheilungen über einige Anomalien der Färbung krähenartiger Vögel aus denı Gebiete der steiermärkischen ‘Ornis . . 46, 61 Kleinere Mittheilungen. Wie fängt man Raubvögel? Mit 11 Abbildungen 12 Die Musterbrieftaube 'englischer Ausstellungen . . . 17 KadichH. y., Dr.: Richtigstellung zu: „Hundert Tiege im Hinterlande« Bat Et me Re Gegen die Croup des Gedlaa : 5 le) Ist die Haustaube für die Oekonomie lv Ken schädlich ? 19 Eine Geschichte aus dem Vogelleben 19 90 | Vom neuen Vogelschutzgesetze für Niederösterreich . Vom naturhistorischen Museum in Tiflis . 41 Farbenvarietäten bei Vögen . 41 Vögel der Schönbrunner Menagerie 41 Das Brahma- oder Brahmaputra-Huhn . 38 Das Cochinchinahuhn 38 Welche Hühnerrace soll sich der Brian halten ? 33 Hühnerfütterum esse WVanterae 0 DierAufzucht den Ruten vr Coartes pattes . . . . - 40 Zur Entenaufzucht . 40 , Um einen isolirten Hühnerstall Each im ale, warm zu Bhf 40 Eine kurze Geschiehte der Brieftaubenkunde UA Schutz den Vögeln ! B >, 69 Das beste Huhn und das Huhn ı im eadirschen alone 36 Vorkehrungen des Geflügelzüchters im März 57 Ueber die Widerstandskraft der Tauben 57 Brieftauben zu Krieeszwecken . 57 Die Meise. Mit Abbildung 70 Auswahl der Bruteier 71 Eine verbesserte Einrichtung im Eherhandenn 2 2 72 Interessante Mittheilungen der königl. onen in Tönnring : SE: 72 Militärisches en ER RB 73 Aus Amstetten BR ln NS) Ein Nest des hs anakeh erom Wiesenschmätzers. Mit Abbil- dung .. N BEN SE SO) Dem Anstande eine ee Tom R. IT det, SENAT ed: Brieftauben im militärischen Dienste in Frankreich 90 Verwendung von Brieftauben seitens der Italiener in Afrika . 91 Zum diesjährigen Zuge des Tannenhehers . 142 Ueber den Nutzen und Schaden der Eulen und anderer Mäuse- vertilger R . 143 Untersuchungen über kb Os hen da: "Vögel . 146 Leverkühn Carl: Zweite vorläufige Mittheilung, die Enten- kojen betxeffend ;,...... . 149 Bastarde vom Stieglitz und oe 150 Zur diesjährigen Einwanderung des Steppenhuhnes . 158 Zum diesjährigen Tannenheherzug . 6 . 152 Hodek, E. jun.: Ueber einen Fresh m 5 Sakzfr Aus anderen Vereinen: S. 20, 74. Aus unserem Vereine: S. 21, 42, 57, 75, 71, 121,137, 151, 165, 178. Correspondenz der Redaction: S. TI 152, 166, 179. Redacteur: Dr. Friedrich K. Knaner. Die „Mittleilungen“ des unter dem Proteetorate Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Rudolf stehenden „Ornithologischen Vereines in Wien“ erscheinen in der Stärke von 2 Bogen am 15. jeden Monates. |] Abonnements ä 6 fl., sammt Franco-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung | Wilhelm Frick in Wien, I., Graben Nr. 27, entgerengenommen, und einzelne Nummern & 50 kr.—1 Mark daselbst abgegeben. — Inserate 6 kr. —12 Pfennige für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile gder deren Raum. — Mittheilmmeen an das Präsidium sind an Herrn Adolf Bachofen von Echt in Nussdorf bei Wien, die Jahresbeiträge der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, I., Bauernmarkt 11, alle anderen für die Redaction, das Secretariat, die Bibliothek u. s. w. bestimmten Briefe, Bücher-, Zeitungs-, Werthsendungen, an die Redaction der „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines“ : Wien, VIIT., Buchfeldgasse 19, zu senden. — Vereinslocale : (Bibliothek, Sammlungen, Redaetion) VIII., Buchfeldgasse 19, I. Stiege, III. Stock 11. — Die General- | Versammlungen und die mit Vorträgen verbundenen Monats-Versammlnngen finden im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissen- | schaften: I., Universitätsplatz 2, statt. — Sprechstunden der Redaetion und des Secretariates: Dienstag und Freitag, 2—4 Uhr. | | | Jänner 1888. Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. Beitrittserklärungen (Mitgliedsbeitrag 5 fl. jährlich) sind an das Secretariat zu richten, Inhalt: I. Fachwissenschaftliche und populäre Ornithologie: Zwei Monate in West-Florida. Von August Koch. — Psychologische Bilder aus der Vogelwelt. Von H. v. Basedow. I. Gesang und Liebeswerbung,. — Nordseetaucher an der Donaubrücke in Linz. Von Rud. O0. Karlsberger. — Die ornithologische M Sammlung des Landesmuseums in Klagenfurt. Von Josef Talsky. Seltene Durchzügler und Wintergäste in Ungarn. Von Stephan v. Chernelhäüz Die Verbreitung der mövenartigen Vögel in Böhmen. Von Dr. Wladislaw Schier. — Örnithologische Notizen aus Salzburg zu Schmidhoffen. — Vögel von den Molukken, Neu-Guinea und umliegenden Inseln. Mitgetheilt von Baron H. v. Rosenbe man Raub- g vögel? Mit 11 Abbildungen. — Kaspisches Königshuhn in der Gefangenschaft. Mit Abbildung. — II. Vogelzucht und Vogelschutz: Der Grünling in der \ Gefangenschaft. Von Guido v. Bikkessy, jun. — Notiz. — III. Brieftaubenwesen: Die Brieftaubendressur zum Hin- und Rückflug. Von Robert Eder. — Die Musterbrieftaube englischer Ausstellungen. —Vermischte kleine Mittheilungen: Der Kampf zwischen zwei Adlern. Von Freifrau v. Ulm-Erbach. Mit Abbildung. — Richtigstellung. — Halb-Albino von Turdus viscivorus. — Notizen. — Ans anderen Vereinen. — Recensionen und Anzeigen. — Aus unserem Vereine. — Correspondenz. — Inserate. — i Zwei Monate in West-Florida. Von August Koch. Mitte Februar 1837 verliess ich, begleitet von einem Theile meiner Familie, das noch immer von Schnee und Eis beherrschte Pennsylvania, um m wenigen Tagen die warme, mit Blumenduft gewürzte Luft von West-Florida zu geniessen. Durch voraussichtliche Gelegenheit zur Jagd angezogen, hoffte ich zugleich meine schon vorher werthvolle Vogelsammlung durch weitere schöne Exem- plare zu bereichern. Auf einer früheren Reise, der Ost- küste entlang, war es mir nicht vergönnt, den Bald- Eagle (Halaetus leueocephalus) zu erlegen, noch den Elfenbeinschnabel-Specht (Campephilus prineipalis) und Carolina-Papagai (Conurus caroliensis) in ihrem Natur- leben zu sehen. ‚Jeder Besitzer einer Sammlung schätzt schöne und seltene Exemplare höher, wenn solche von ihm selbst in ihrem natürlichen Wirkungskreise erlest worden sind, als wenn dieselben auf andere Weise er- worben wurden. Am ersten Abend unserer Reise kamen wir in Baltimor Mld. an, um am folgenden Morgen in S. W. Richtung nach Columbus Ga. per Eisenbahn und von dort in südlicher Richtung den Chatahootschee und a are er Apalachicola-Fluss per Dampfboot hinab zu fahren. In der Stadt Baltimor angekommen, Kandlem wir keine Spur von Schnee oder Eis. Als wir nach Columbus kamen, zeigten sich hohen Palmen in grosser Anzahl in den mit grossem Holze bewachsenen Sümpfen. Auch der schöne Magnolia- Baum (Magnolia erandiflora) flog immer häufiger an den Fenstern des Zuges vorüber. An einem schönen Morgen in Columbus ange- kommen, wurde uns berichtet, dass für mehrere Tage kein Dampfboot zu erwarten sei, und dann erst darauffolgenden Tag abgehen könne Im Süden ist Niemand in der Eile, man ist eben gezwungen, Alles so kühl zu nehmen, als es die oft sehr warme Witterung erlaubt. Ein kurzer Spaziergang unter den schönen Lebenseichen an das Ufer des Flusses wärmte uns dergestalt auf, dass wir sehr ungemüthlich erinnert wurden, dass unsere Anzüge für kaltes Wetter berechnet waren. Alles Warten hat ein Ende, das Boot kam endlich mit drei lang- gezogenen und in tiefem Bass gegebenen Pfiffen an. Wir waren bald mit dem freundlichen Capitän bekannt und wurden sehr gut behandelt. Alle durch den Bürger- krieg und andere Ursachen merkwürdig gewordenen Stellen der Ufer wurden uns mit vieler Aufmerksamkeit gezeigt. Am folgenden Morgen wurden die Ufer etwas nieder, das Wasser tiefer und der Fluss schmäler, die Bäume aber höher, je weiter wir den Fluss abwärts fuhren. Nun hörten wir auch die muntere Weise des rothen Cardinals und der Carolina-Meise (Parus caroliensis). Ersterer ist wohl der häufigste Vogel der Uferwaldungen. Sonst zeigte sich ausser einigen wilden Enten, von denen eine den Tod am Abend an einer der elektrischen Lampen fand, noch einige Geier (Cathartes aura) und (Catharista atrata). Die warme Sonne brachte uns bald die auf dem Rand des Ufers sich sonnenden Gestalten der trägen Allisatoren zu Gesichte. Man hört einen Ausruf: „Gätor‘ Ein oder mehrere Schüsse werden vom oberen Verdeck abgefeuert, und die Gestalt bekommt Leben, macht ent- weder einige komische Sprünge in die Luft oder rolit sich schnell wie eine Welle dem schützenden Wasser zu, wo sie augenblicklich verschwindet. Jeder verfolgt die- sen Saurier, und wohl mit Recht, denn kein Hund ist einigen Tagen in die Nähe von sicher, wenn er seinen Durst, und sei es nur an einer Pfütze im sonst trockenen Tannenwald, löschen will. Kein Schwein, viel weniger seine Jungen sind in der Nähe des Wassers ausser Gefahr. Ein Pflanzer, der in der Nähe eines Sees wohnt, erzählte mir, dass vor Kurzem eines seiner Kälber ununterbrochen blöckte. Als er sich dorthin begab, fand er, dass der „Gätor“ sich am hintern Schenkel des armen Thieres eingebissen hatte und es dem Wasser zuzuschleifen suchte. Weiter den Fluss hinab entfaltete sich immer mehr Vogelleben. Zuerst zeigten sich einige Reiher, später der kleine Weisse (Garzetta candidissima) in kleinen Flügen, und noch später eine Masse von gegen drei- hundert weisse Vögel, die. uns einfach als „Curlew« (Brachvögel) bezeichnet wurden. Bald aber sahen wır, dass es weisse Ibisse (Eudocimus albus) waren. Letztere Vögel setzten sich unter vielem Hin- und Hergeflatter auf die Wipfel hoher Cypressen, so nahe zusammen, als es eben anging. Sobald das Boot in ihre Nähe kam, flogen die Vögel weiter, um noch oft dasselbe Manöver zu wiederholen. Endlich sollten wir auch den weder von die ersten etwa Meter den. mir noch von meiner en zUVor Iehend geschenen Pieus & prineipalis zu Gesichte bekommen. Von meiner Frau zuerst gesehen und erkannt, rief mir dieselbe zu: „See the Ivory Bill!“ (Sieh den Elfen- beinschnabel.) Dort endlich kletterte der Vogel, langsam, mit zuckenden Stamme der Höhe zu. Ein kleiner Specht (Centurus carolinus) verfolste unter lautem, rätschendem Geschrei den stolzen Vogel. Bei jedem dem eines Raubvogels ähnlichen Stosse des kleinen Verwandten spreitete der grosse Specht seine weissen, vom übrigen, meist elänzend schwarzen Leib prächtig abstechenden Flügel zur Vertheidigung. Blitz- artig schnell zog er die Flügel wieder an den Leib, sobald der kleine Verfolger abliess. Wahrscheinlich hatte der letztere schon sein Nest in dem todten Stamme angelegt, daher seine Feindschaft. Der weisse Schnabel und die hochrothe, im höchsten Affeete gespreizte Holle des schönen Vogels, seine rein weissen Flügel und das tiefe Schwarz des Körpers, Alles in Bewegı ung, muss gesehen werden, um gewürdigt zu sein. : Der Vogel war mir wohl eine grosse Augenweide, war aber ganz sicher vor memen unwillkürlichen Mord- gedanken. Bald war er weit hinter uns, um noch ferner- hin die Riesenstämme und Wipfel der majestätischen Cypressen zu bearbeiten und mit seinem kindertrompeten- artigen Geschrei sein dem menschlichen Auge minder schön erscheinendes Weibchen herbeizurufen. Letzterem fehlt nämlich das Roth am Kopfe gänzlich. Noch einmal wurde es Abend, die elektrischen Lampen erleuchteten für weite Entfernung den mit meterlangem Moose dicht behängten Cypressenwald auf beiden Ufern. Es sah wundervoll aber doch etwas unheimlich aus, dazu das regelmässige Schnauben und Stöhnen des keineswegs mir höchst interessante Bewegungen an einem Sg; | kleinen Dampfers. Grosse Abwechslung in oben beschriebener Scene machten die mit rothem Lichte von Kienholz er- leuchteten Landungen, welche ein wahrhaft dämonisches Ansehen erhielten durch die wie Lastthiere mit Scheit- holz beladenen, hin und her rennenden Neger, die obgleich vom Capitän scharf getrieben, doch ihre schwere Arbeit unter lustigem Gesange besorgten. Die Landungen sind öfter nur eine Ausmündung eines durch den Sumpf führenden Waldweges, durch den einer oder mehrere Pflanzer ihre Producte, Baumwolle, Pech, Süsskartoffeln, Mais, Reis etc. der übrigen Welt zuführen. Gewöhnlich erblickt man äuch einen zweirädrigen, mit Ochsen oder auch nur einem Ochsen bespannten Karren, dessen schwarzer Treiber die Befehle des bärtigen und oft wild aussehenden Pflanzers oder „Cräckers* er- wartet, auch wohl die Post für umliegende Pflanzer in Empfang nimmt und neue zur Absendung bereit hat. An einem der hohen Bäume angebunden steht des Pflanzers gesatteltes Sumpf-Pony, welches durch das meist freie Leben im Sumpf die Farbe des trockenen Morastes angenommen hat. Da wir nun der Golfküste immer näher kamen, so erwartete ich mit Ungeduld das Erscheinen des weiss- köpfigen Adlers. Der Capitän ersuchte mich, einige Stunden Geduld zu haben und er werde mir nicht nur Adler, sondern auch ihre Nester und darinsitzende Junge zeigen. Die versprochenen Horste bekamen wir nun wohl zu sehen, junge und alte Vögel aber waren keine zu er- ONE N 2 4 den schönen Garten ‚schauen. Wahrscheinlich waren er abpeäogen und von den Alten in Sicherheit gebracht. Am Ziele unserer Reise angekommen, fanden wir rings um das grosse zweistöckige, mit Veranda umgebene Haus, förmlich mit Rosen und einigen anderen Arten Blumen beladen. Die japanesischen Pflaumenbäume hatten verblüht, die Orangenbäume hatten noch eimige reife Früchte anhängen und die neuen Knospen der Blüthen fingen an sich zu entwickeln. Einer der letztgenannten Bäume war noch dazu ausersehen, ganz andere Früchte zu tragen. Ein Spottvogelpaar (Mimus polyglottus) trug später zu Neste und die lang- geschwänzten Vögel huschten wie Pfeile dem Baume zu, wenn sie sich unbeachtet glaubten. Vom frühen Morgen bis spät am Abend unterhielten und erfreuten uns diese Künstler mit ihrem schönen Gesang. Der Gesang eines im Käfig verkommenen Spottvogels ist kaum zu ver- gleichen mit dem in der Freiheit, mit dem Feuer der Liebe und Vertheidisung des Nestes vorgetragenen. In der Seeluft unter Palmen und Orangenbäumen, von blühenden Rosen umgeben, namentlich am Abend und unter diesem Himmel klingt es anders. Ein Männchen hat sich auf den Kamin des Hauses geschwungen, einige schnelle Bücklinge mit ebenso schnellem Spreizen des langen Schwanzes begleitet und die Töne sprudeln durch die Luft. Ein wüster Lärm und zwei männliche Spottvögel überstürzen sich im tollsten Jagen. Das zum Neste gehörige Männchen hat den Eindringling vertrieben. Er nimmt nun selbst die eilediete hohe Stelle ein und singt aus voller Kehle. Etwa zweihundert Schritte entfernt, auf dem Dache eines Hauses, vielleicht in der Nähe des eigenen Nestes, sitzt das erste Männchen und es wird nun um die Wette musiceirt, bis die Sonne zu tief gesunken ist, um noch weiter den westlichen Horizont zu erhellen. Spottvögel schemen, wie die Amseln (Merula miera- toria) im Norden, die Nähe der Häuser dem Walde vorzuziehen. Der Cardinal hingegen zeigt sich selten in den Strassen, aber in Feldhölzern oder in, mit Bäumen und Gebüschen bewachsenen Sümpfen und deren Rändern ist er fast immer, oft in ziemlicher Anzahl, anzutreffen. Hier lebt er ziemlich versteckt und ist viel am Boden, kommt aber gern einige Meter in die Höhe um zu singen. Mein erster Ausgang war zum alsbald Bonaparts Möve (Larus philadelphia) nebst einigen kleinen Strandvögeln im’s Auge fiel. Strand, wo mir | Kaum dreissig Meter von den nächsten Häusern ent- | feınt sprangen mehrere Schnepfen (Galinago media Wilsoni) mit lautem „Seäss* aus dem Sumpferase in die Luft, um eine kleine Strecke weiter wieder einzufallen. Unsere Wohnung war nicht sehr weit entfernt. Ungesäumt lief ich zurück, um meine Flinte zu holen, wurde aber berichtet, dass ein Jahr nothwendig sei, um Strand zu beschiessen. Natürlich machte ich mich sogleich auf den Weg, um etwas Derartiges zu erhalten. Die Schnepfen wurden öfter besucht und gewöhnlich auch gute Beute gemacht, da mit der Fluth immer wieder neue Vögel herbeikamen. Die liebe Jugend war immer gleich da, um mich bestens zu unterstützen, um sowohl die Schnepfen zu markiren als nach dem Schusse zu apportiren. Die Langschnäbel nahmen oft die Rich- tung nach dem offenen Wasser und stürzten in dasselbe. im Bereich der Stadt den Erlaubnissschein für das SIE BENE EERT ENL ELTENTR N CE In Ermanglung des viel erprobten, im Norden um mich trauernden rothen Setters, war die ebenso freudige Hilfe der Jungen nicht zu verachten, indem Letztere ihres leichteren "Gewichtes halber viel weniger tief in den Moarst einsanken, als meine viel schwerere Wenigkeit. Sehnepfen und andere Strandvögel - streichen oft in kleinen Schaaren über die Stadt und letztere lassen da- bei ihre klagenden Pfiffe hören. In unmittelbarer Nähe der Stadt hielt sich eine Schaar Rothschwanzstaare (Quiscalus major) auf, waren aber wie gewöhnlich sehr wild, sobald sie sich verfolgt sahen. Durch einige weite Schüsse erhielt ich mehrere Exemplare. Die Purpurschwalben (Proyne subis) waren in ziemlicher Anzahl anwesend, aber blieben immer in der Nähe von zwei für sie errichteten Häuschen. mit vielen Eingängen. Weissbauch-Schwalben (Tachyeineta bicolor, waren immer viele am Strande. Die Geier fehlten nie, eine verendete Kuh war in 3—4 Tagen bis auf Haut und Knochen aufgezehrt. Die nächsten Tage wurde ich mit mehreren Jägern bekannt, keiner aber hatte der Vogelwelt viel Aufmerk- samkeit geschenkt. Nur einer kannte den Elfenbein- schnabelspecht, Adler wurden sehr selten geschossen, heiher und andere Wasservögel könne man auf einigen benachbarten Inseln viele antreffen. Für Gänse und Enten war es zu spät. Ueber Hirsche, Bären, Truthühner, Feld- hühner ete. wären die Herren mit Vergnügen bereit, mir nicht nur alle Auskunft zu geben, sondern auch mich zu begleiten. Eine Hirschjagd von der Dauer einer Woche war bald verabredet. alle Jäger waren zu Pferd und ein mit Maulesel bespannter Wagen, enthielt das Zelt, Proviant. Teppiche, - Kochgeschirr ete. und den unentbehrlichen Schwarzen, einige Hunde nicht zu vergessen. Es ging etwa zwanzig engl. Meilen durch Tannen- wald, dessen weisser Sand zum Theil mit niedern Säge- palmen und theilweise mit dünnem Grase bewachsen ist. Am Abend wurde das geräumige Zelt aufgeschlagen und nach dem Abendbrot war es wohlig im weissen, warmen Sande um’s Feuer zu lagern. Der Verlauf der Jagd gehört wohl nicht hierher, aber ich erwähne nur so viel, um der inzwischen ge- sehenen Vögel besser gedenken zu können. Wir waren nun in einer Art Prairiewaldung, nirgends eine in’s Auge fallende Erhöhung. Die hohen Tannen waren weit genug von einander entfernt um im schnellsten Rennen dazwischen durchzureiten, oft aber mussten Sümpfe umgangen werden. Wie Inseln sahen die sumpfigen mit Hartholz oder Üypressen bewachsenen Dickichte (Hamocks) aus. diese enthalten das hier vorkommende Wild und auch ver- schiedene Vögel. Die mit hohen Palmen bewachsenen „Hamocks“ sind gewöhnlich am Strande oder auf Inseln zu finden. Auf dem Anstande neben meinem Pferde stehend, hörte ich ein lautes, wiederhallendes Geschrei, welches ich als von Kranichen (Grus canadensis) herrührend er- kannte, bald kamen die grossen Vögel, mit langgestreckten Hälsen, ganz nieder, jedoch ausser Schussweite vorbei geflogen. Bei einer späteren Gelegenheit schoss einer meiner Begleiter auf etwa zweihundert Schritte Entfernung auf die eleiche Truppe, während dieselben in einem Sumpfe umherliefen, traf aber leider keinen. Am frühen Morgen war hier der erste Laut der Gesang (wenn man es so nennen kann) des Wiesenstaares; er klingt hier VEN ERETD zu „az 3 Be Fe BE SER LER ERZETE N H noch viel trauriger als im Norden, hat aher Aehnlichkeit. Im trockenen Grase standen oft viele Wiesen- staare auf, um auf den umstehenden hohen Tannen Sicherheit zu sucheu. Hier traf ich auch Merula migra- torius in Flügen auf den Tannen, diese Vögel waren hier sehr wild. Einige Turteltauben, wenige Heher (Cyanoeitta cri- stata), aber viele kleineSpechte zogen von Baum zu Baum. Der kleine Kleiber (Sitta pussilla) war am häufigsten. Sonst sah ich Picus querulus, Centurus carolinus, Üo- laptes auratus und einige Exemplare von Hylotomus pileatus im Hamock beim Strande. An den Rändern der Hamocks sangen Cardinale oder man förmigen Gesang des „Peucaea aestivalis“ des „Ammödranus Henslowii“. In den Hamocks, welche sich in der Nähe des Strandes befanden, war der gelb- kehlige Waldsänger (Dendroveca dominica) in immer- währender Bewegung. Einmal hörte ich eine Vogelstimme am Boden eines sumpfigen Dickichts, meiner Meinung nach konnte diese hörte den ein- Stimme nur einer Ralle angehören — ich hörte es hier, und wieder dort. Deutlich konnte ich hören, dass der Vogel während schnellem Rennen seine schnarrende, wie durch einen Kamm hervorgebrachte Stimme hören liess. Mit vieler Mühe gelang es mir, den Vogel im Moment des Aufstehens zu sehen. — Es war eine Art schwarzer Staar und ich bedauerte sehr, den Vogel nicht erlegen zu können. Er war der Einzige, von dem ich diese Stimme hörte. Raubvögel waren selten in dieser Einöde zu sehen, einigemale liess sich der rothschulterige Bussard (Buteo lineatus) hören, nur einmal sah ich — Tinnunculus Speuvius. Fischadler zeigten sich öfters, im Begriff grosse Seeforellen ihrem Horste zuzutragen. Bei einer solchen Gelegenheit schoss ich nach einem mit seinem Raub vorüberziehenden Fischadler, er liess seme schöne Beute fallen und der ‚noch lebende Fisch war wohl den Schuss werth. Auf einem Ritte nach dem Strande, bekam ich die seltene gelbe Ralle (Porzana noveboracensis) für einen Augenblick zu sehen. So gab zu Fuss diejenige Stelle des dichten Sumpfgrases, wo der interessante Vogel verschwand, zu durchsuchen, konnte ich denselben “doch nicht mehr zum Aufstehen bringen. Eine grosse Ralle, in der ich einen alten Be- kannten von der Ostküste zu sehen glaubte, stand auf, Psychologische Bilder gar keine. runden oder länglich-runden | und seltener | viel ich mir auch Mühe | Männchen aufzusuchen. und ich war sehr angenehm überrascht, nach dem Schuss meine erste „Rallus elegans“ in der Hand zu halten. Nach eifrigem Weitersuchen brachte ich noch eine un- gewöhnlich” dunkle (Melanismuss ?) heraus. Am Strande schoss ich noch „Symphemia semipal- mata“ im Sommerkleide und „Actodromas maculata*., In ‘einem Diekicht auch den schönen Waldsänger“ Pro- thonotasia citrea*. Reiher waren folgende Arten in der Nähe: Ardea Herodeas, Herodias alba egretta, Garzetta candidissima, Hydronassa tricolor ludiviciana, Florida caerula, Buto- rides virescens, Botaurus lentiginosus. Auf dem Heimwege wurde etwa auf halbem Wege Halt gerufen. Ein Adlerhorst war nicht weit vom Wege entdeckt worden, er befand sich auf einer sehr hohen Tanne. Der Entdecker nahm sich zugleich das Vorrecht einen der Vögel für mich zu schiessen. Während er sich anschlich, erhoben sich die im Horste sitzenden jungen Adler, der Schütze glaubte die alten Vögel zu sehen, schoss auf die Jungen und fehlte auch diese. Die jungen de flogen ab, begleitet von den inzwischen herbeige- kommenen Alten — und so endete meine erste Gelegen- heit einen Adler zum Schusse zu bekommen. Am folgenden Montag machte ich mich früh zu Fuss auf den Weg, den wenigstens zehn Meilen entfernten Horst zu besuchen. Eine Büchse mit kleinem Blei für die grossen und ein kleines pistolenartiges Schrotgewehr für kleine Vögel war meine Ausrüstung. In der Nähe der Tanne angekommen, kamen die Adler sogleich herbei geflogen und kreisten unter lautem Geschrei hoch ausser Schussweite über mir. Hier war also nichts zu machen; mein Plan musste geändert werden. Noch früher morgens auf dem Platze angekommen, ver- barg ich mich m der Nähe der Tanne, ohne vorher gesehen zu werden. Diesesmal war ich mit einer schweren Schrotflinte versehen. Bald kam das Männchen angeflogen, und als es mich entdeckte, warf es sich mehrere Fuss gegen mich herab, um sich im gleichen Augenblicke um die Krone einer Palme zu schwenken. Aber schon krachte der Schuss und der Vogel, das Männchen, arbeitete sich mit zerschossenem Flügel, dem Strande zu. Seine Flug- kraft war gebrochen, er musste auf den Sand. Lange wartete ich noch auf die Ankunft des Weib- chens, ehe ich dem Seestrande zuging, um das verwundete (Schluss folgt.) aus der Vogelwelt. Von Hans von Basedow. IE Gesang und Liebeswerbung. Frieden und Ruhe herrscht in der Natur, die letzten Strahlen der scheidenden Sonne vergolden Baum und Sträucher ringsumher — leise murmelt ein Bächlein — hie und dem grünen Walde — es ist Lenz, die Zeit der Liebe. Ein einsames Menschenpaar wandelt süss kosend, in trautem Liebesgeflüster und süssem Minnespiel unter den Bäumen, ein feierliches Schweigen liegt auf dem Walde. Da plötzlich wird eine sanft flötende Stimme hörbar, da äugt ein Reh mit seinem sanften Blick aus | mächtiger und mächtiger schwillt sie an, erhebt sich in feurigem Schwunge zum begeisterten Lied! — Es singt im Busch die Nachtigall das hohe Lied der Liebe. Seiner Erkorenen singt er seine Gefühle vor beredter — feuriger — in edlerer Sprache, als die des wandelnden Menschenpaares. Die Nachtigall verstummt, wieder herrscht eine Weile Schweigen. Fermher nur tönt der monotone Ruf der Unken, die in stinkenden Wässern ein beschau- liches Leben führen, und wieder wird das Schweigen unterbrochen durch eine sanft klagende Weise, es ist auch eme Nachtigall, die den Verlust des Weibchens betrauert. Wie verschieden ist der Ausdruck der beiden - „Porzana earolina* ER BRIEVERE ANEE lancholie. Der Gesang der Vögel ist ein starker Beweis für das hoch ausgebildete Seelenleben der Vögel, trotz des Kopfschüttelns der Stubengelehrten und Afterweisen. Wie wahr sagt der Professor Kussmaul in seinem Buche über das Seelenleben der neugeborenen Menschen : „Es kann dem Unbefangenen nicht entgehen, wie sogar die besten Köpfe vielfach das Auge den überzeugendsten | Thatsachen gerädezu verschliessen und die Dinge nach vorgefassten dogmatischen Anschauungen metaphysischer oder theologischer Art sich zurecht legten.“ So hat man es mit dem Gesange, dem Nestbau, der Kindesliebe der Vögel getrieben, man hat sie für Ausflüsse des Instinctes, des Naturtriebes erklärt. Das ist aber nicht der Fall. Betrachten wir zuerst den Gesang. Der vorhin erwähnte Unterschied im Ausdruck spricht schon gegen den Instinct, oder hat _ der Instinet für die jeweilige Gemüthsstimmung, für das momentane Gefallen gleich diesbezüglichen Ausdruck, diesbezügliche Variationen und Modulationen mitgebracht, werden diese instinctiv verwendet? Hat die Natur ab initio bestimmt, dass die und die Variationen im Gesange stets bei fröhlicher, oder stets bei trauriger Stimmung ein- treten? Wohl nicht; dagegen sprechen unzählige Beweise. Wenn der Gesang instinctiv wäre, müsste er beim jungen Vogel vorhanden sein. Das ist er aber nicht, wohl liegt der Mechanismus, anders ausgedrückt, das Talent dazu im jungen Thier. Der Vogel muss aber ebenso lernen wie der Mensch, um die Meisterschaft zu erlangen. Aber nicht nur das; der Vogel studirt sich alljährlich seinen Gesang von Neuem ein, da er ihn ver- gessen in der Zeit des Schweigens. Wäre das nothwendig, wenn der Gesang instinctiv? Ferner: Wäre der Gesang wirklich nur Naturtrieb, würde der Dompfaft, der Kreuz- schnabel, die Spottdrossel ihr Naturlied dann oft ganz verlernen und dafür nur den vom Menschen einstudirten Gesang zum Besten geben. Das, was wir unter Instinet verstehen, d. h. der rohe, von der Natur mitgegebene Trieb ın den und den Fällen das und das zu thun, kann der Mensch nicht nach seinem Gefallen umändern, ein Naturtrieb. lässt sich nicht ersticken. Man sieht aber in der That oft, dass der Mensch nicht nur die äussere Gestalt nach seinem jeweiligen Gefallen variirt, sondern auch etwas rein Innerliches, wie den Gesang. Würde der Gesänge — hier jubelndes Entzücken — dort tiefe Me- | | kennt diesen Unterschied, Gesang, wenn er Instinet und nicht gelernt wäre, in ver- schiedenen Gegenden verschieden sein, wie dies bei Fringilla eoelebs, bei Sylvia atricapilla der Fall? Der Gesang ist Folge der Liehe oder des momen- tanen Wohlbefindens. Der Vogel wirbt singend um sein Weibchen. Das Weibchen wählt sich den besten Sänger, es gibt also einen Unterschied im Gesang, das Weibchen fühlt ihn heraus. Das ist Seelenthätigkeit. Das abgewiesene Männchen vergeht in Seelenschmerz. Sein kleines Herz vermas den Kummer nicht zu ertragen, er schweigt in übergrossem Wehe der verschmähten Liebe. Sehr schön sagte Mantagazza: „Im stillen Waldesschatten sinkt das Nachtigallenmännehen hilflos zusammen und stirbt, weil es mit der Macht seiner Stimme nicht den glücklicheren Nebenbuhler aus dem Felde zu schlagen im Stande war und so verzehren sich in den labyrinthischen Qualen des Lebens hundert und aber hundert Herzen vor Liebesschmerz, eben weil auch sie nicht verstanden, stärker und süsser zu singen, als andere Herzen.“ Würde es aber Seelenschmerz geben, wenn die Liebeswerbung nur instinetiv wäre? Die Liebeswerbung beim Vogel ist so wohl berechnet, voller Ueberlegung, man muss nur gesehen haben, wie coquett die Weihchen sind, wie sie das Männchen necken. scheinbar abweisen, um sich ihm doch voll und ganz hinzugeben. Die reine Liebe, die aufopfernde Pflege, das Unterhalten durch Gesang, wie es das Vogelmännchen ja aufweist, nennt man beim Vogel Instinet, beim Menschen würde man es mit höchst moralischen Tugenden etc. ete. bezeichnen. Ich komme heim, mein Hänfling oder Kanarienvogel empfängt mich mit freudisem Gesang, ich sitze am Arbeitstisch, er spricht singend sein Entzücken über meine’Anwesenheit aus; ich verreise auf Tage, der Vogel schweigt, trauert, da er den geliebten Herrn nicht sieht. Ist das nun Instinet? Mit Nichten, das ist Seelenthätigkeit. Die Psycho- logie, die in die kleinsten Fältchen der Menschenseele hineindringt, hat eine nicht minder dankbare und interes- sante Aufgabe bei den Thieren. Die vorliegende Skizze soll nun, im Bunde mit der in der nächsten Nummer folgenden über Nestbau und Kinderpflege, auf die see- lischen Bieenschaften des Vogels aufmerksam machen, um dann die Basis zu bilden für das rein Psychologische im Vogel, welches an der Hand gegebener Thatsachen dargelegt werden soll. Nordseetaucher (Colymbus septentrionalis Linn.) — an der Donaubrücke in Linz. Von Rudolf 0. „A’ Wildant'n!“ „Schauts de Wildant'n an!“ „Is das azahms Viecherl!* So rufen auf der Donaubrücke die Leute durcheinander. „A Meerrach is“*) behauptet ein an- derer und ein biederes Bäuerlen aus den Mühlviertler Bergen belehrt mit Kennermiene das Publicum: „Dös is ja a Fischotter!“ Alles bleibt stehen und schaut von der | Brücke durch den dichten Nebel in die Donau hinab, auf deren Fluthen sich vergnüglich ein — Nordseetaucher tummelte ! Kaum 20 Schritte vor dem Brückenjoche ımderte er sehr hastig donauaufwärts, ohne aber infolge der sehr starken Strömung weit vom Platze zu kommen, miss- *) Mit dem Namen „Meerrache* bezeichnet der Volksmund die 3 Mergus-Arten. | Wasser Karlsberger. trauisch äugt er dabei auf die Menge oben! Plötzlich taucht er unter, verweilt verhältnismässig sehr lange unter und kommt stromaufwärts weit ab wieder zum Vorscheine. Beim Auftauchen schüttelte er sehr leb- haft das Wasser aus Kopf und Hals ab. Er wiederholte dieses Tauchen sehr oft und näherte sich dabei dem Ufergquai, von wo jch ihn aus nächster Nähe bequem be- obachten konnte. Als er uns dort erblickte, tauchte er | mit dem Körper so tief unter Wasser, dass nur Kopf und Hals daraus emporragten, ähnlich wie dies vom Schlangenhalsvogel beschrieben wird. Leider wurde der Vogel bald durch muthwillige Gassenjungen mit Steinwürfen vertrieben, arbeitete sich durch anhaltendes oft wiederholtes Tauchen ziemlich weit donauaufwärts und verschwand in der Mitte des Stromes im Nebel. Ein zweites Exemplar hat sich gleichfalls an jenem Sonntage (27. November 1887) in Begleitung des ersteren gezeigt, aber frühzeitig sich donauaufwärts gewandt und blieb dann im dichten Nebel unsichtbar! Das Erscheinen dieses Vogels im Weichbilde unserer _ Stadt während der Zugzeit ist übrigens nicht so selten, - als man annehmen dürfte. Schon im Jahre 1854 schrieb Hinterberger in seinem Musealberichte „Die Vögel von Oesterreich ob der Enns“ über diesen Vogel: „Bisweilen wagten sich ein- zelne Exemplare hart zur Linzer Donaubrücke, wo sie auch meistens erlest wurden,‘ und seither wurde er auch schon daselbst beobachtet. Derselbe Autor erwähnt auch einen jungen Vogel dieser Art, der an einem neblisen Morgen auf einem grossen Felde bei Kremsmünster ganz ermattet gefunden und geschossen wurde. Linz, im December 1897. Die ornithologische Sammlung des Landesmuseums in Klagenfurt. Von Josef Talsky. Während meiner vorjährigen Ferienreise berührte ich unter anderen auch die Hauptstadt von Kärnthen, Klagenfurt. Es war am 1. September. Nachdem ich die Stadt durchschritten und ihre Umgebung überblickt hatte, zog es mich, als alten, unverbesserlichen Vogel- freund, in das Landesmuseum, um dort mit den einheimischen Vogelarten nähere Bekanntschaft zu machen. Bei dem Anblicke des neuen ansehnlichen Gebäudes, des sogenannten „Rudolfinums“, das die gesammelten Natw- und Kunstgegenstände Kärnthens beherberst, wurde ich auf das Angenehmste überrascht. Ein solches „Landesmuseum“, wie es das kleine Herzosthum besitzt, würde selbst grösseren Ländern unseres Reiches zu Ehren gereichen! — Dem Aeusseren des schönen Bauwerkes entspricht auch seine innere Anordnung. Es enthält eine geräumige Vorhalle, bequeme Stiegen, Gänge, entsprechend grosse Säle, und was besonders hervorzuheben ist, viel Licht. Die ornithologische Sammlung ist in einem Saale des I. Stockwerkes untergebracht. ‚ Ein Katalog für den Besucher wird dermalen noch nicht ausgegeben, wäre aber sehr erwünscht. Der Ormi- thologe erkennt allerdings auf den ersten Blick, dass die Leitung des Museums darauf hinarbeitet, eine Sammlung der im Lande vorkommenden Vögel zusammenzubringen, was nur zu loben ist; leider aber bleibt der Beschauer bei den meisten Vogelpräparaten im Zweifel, ob sie wirklich im Lande, wo und wann, zu Stande ge- bracht worden sind, da die Etiquetten mit seltenen Aus- nahmen ausser dem Namen des Vogels gar keine weiteren Angaben enthalten und der mit der Aufsicht betraute . Diener trotz seiner anerkennenswerthen Bereitwilligkeit | nicht in der Lage ist, die an ihn in dieser Richtung gestellten Fragen entsprechend zu beantworten. Aus diesem Grunde enthält auch mein Bericht über den gegenwärtigen Stand der Sammlung nur wenige nähere Daten über die emzelnen Vögel und muss sich grösstentheils auf die einfache Aufzählung der selte- neren Arten derselben, wie ich sie während meines einstündigen Aufenthaltes an Ort und Stelle notirt, be- schränken. Die Zahl der europäischen, und wie angenommen werden kann, zumeist in Kärnthen gesammelten Vögel, beträgt nach meinen flüchtigen Aufzeichnungen über 210 Arten in vielleicht noch einmal so vielen Exem- plaren. Aussereuropäische Vögel, die ich ganz ausser Acht gelassen, kommen nur in geringer Zahl vor. Die Präparate sind der Mehrzahl nach recht gut erhalten, systematisch geordnet und in verglasten, nicht zu hohen Kästen, zweckmässig aufgestellt. Die Arten vertheilen sich nach den einzelnen Ord- nungen wie folet: I. Ordnung: Rapaces. Raubvögel. Etwa 27 Arten, darunter erwähnenswerth: Vultur monachus, L. Grauer Geier, em älteres, minder gelungenes Präparat. — Gyps fulvus, Gm., brauner Geier. Zwei Exemplare; eines aus dem Canalthale, das andere ohne Angabe des Fundortes. — Milvus ater, Gm. Schwarzbrauner Milan, von Krastowitz. Erythropus vespertinus, L. Rothfussfalke, in mehreren Exemplaren und ver- schiedenen Alterskleidern. — Falco peregrinus, Tunstall. Wanderfalke, 3 Stücke — Aquila naevia, eigentlich clanga, Pall.Schelladler aus Bleiberg. Aquila chrysaätus, L. Goldadler, 6 Stücke. — Haliaötus albicilla,L. Seeadler, 3 Exemplare, wovon eines der beiden älteren vor etwa 7 Jahren von einer Klagenfurter Jagdgesellschaft am Wörther-See erlest. Der dritte im Bunde, ein jüngerer Vogel stammt vom Össiacher See. — Athene pas- serina, L. Sperlingseule. — Nyctale Teno- malmi, Gm. Rauchfusskauz. — Syrnium ura- lense, Pall. Ural. — Habichtseule, 4 Stücke. — Bubo maximus, Sibbh. Uhu, 5 Exemplare, worunter eines aus St. Veit. — Scops Aldrovandi, Wil- lushby. Zwergohreule, hier allgemein „Tschuk* (aus dem Slavischen), genannt, 3 Exemplare. Il. Ordnung: Fissirostres. Spaltschnäbler. 5 Arten, darunter: Cypselus melba, L. Alpensegler. Ill. Ordnung: Insessores. Sitzfüssler. 3 Arten, mit Merops apiaster, L. Bienen- fresser. IV. Ordnung: Coraces. Krähenartige Vögel. 10 Arten, worunter: Corvus corax, L. Kolk- rabe. Pastor roseus, L. Rosenstaar, 3 Stücke. — Pyrrhocorax alpinus, L. Alpen- dohle. Eine Gruppe. bestehend aus 6 Exemplaren. — Corvus cornix,L. Nebelkrähe. Mehrere, darunter eine Varietät mit schwarzen Schaftflecken auf den grauen Partien des Gefieders. — Garrulus glandarius, L. Eichelheher, volksthümlich „Tschoja“ (vergl. das böhmische „sojka“), genannt. In mehreren Stücken, worunter auch ein weiss befiedertes. — Nucifraga caryocatactes.-L. Tannenheher, vom Volke „Nusskrakl“ genannt. Mehrere. V. Ordnung: Scansores. Klettervögel. 9 Arten, und zwar alle europäischen Spechtarten mit Ausnahme des mittleren Buntspechtes, PicusmediusL., weiters dr Alpenmauerläufer, Tichodroma muraria, L. und Upupa epops L., der Wiedehopf. VI. Ordnung: Captores. Fänger. 18 Arten. Unter den Würgern befindet sich neben Lanius exubitor, auch der einspiegelise Raub- würger, Lanius excubitor, var. major, Cab,, unter den Meisen eme Haubenmeise, Parus eristatusL., in weissem Gefieder. VII. Ordnung: Cantores. Sänger. 24. Arten. Erwähnenswerth sind: Phyllopneuste Bonelli. Vieill., Berglaubvogel, mehrere | Varietäten von Merula.-vulgaris. Leach, der Kohlamsel, darunter ein Albno; Monticola cyanea,L., die Blaudrossel nebst der Stein- drossel, Monticola saxatalis, L. und einem | Exemplare von Melanocorypha calandra, L., der Kalanderlerche. VIll. Ordnung : Grassirostres. Diekschnäbler. 11 Arten, darunter: Emberiza cia, L. Zipp- ammer, ein Albino vom Haussperling, Passer domesticus, L., nebst mehreren anderen Ausartungen, Plectrophanesnivalis, L., derSchneesporn- ammer und Canabina flavirostris. L, der Zwerghänfling. IX. Ordnung: Columbae. Tauben. 4 Arten. nämlich unsere 3 gewöhnlichen Wild- | tauben und eine Anzahl von verschiedenen Haustauben- racen. X. Ordnung: Rasores. Scharrvögel. 8 Arten, u. z. alle unsere Rauhfusshühner mit einem prachtvollenRackelhahn, Tetrao medius, Meyer, vom Dobratsch und einer Collection von Alpenschnee- hühnern, Lagopus alpinus, in Alters- und Jahreskleidern. Letztere soll das Museum dem P. Blasius Hanf (Mariahof in Steiermark), zu verdanken | haben. Aus der Familie der Perdicidae verdient Perdix saxatilis, M. u. W. das Steinhuhn, das in 4 Exemplaren vorhanden ist, genannt zu werden. xl. Ordnung: Grallae. Stelzvögel. 10 Arten. Zu erwähnen sind: Glareolapratin- cola, Briss. Halsbandgiarol. — Otis tarda, L.. Grosstrap pe, 2 Stücke. — Eudromiasmori- verschiedenen | nellus, L. Mornell. — Haemantopus ostra- legus, L, Austernfischer. — Grus cinerea, Bechst. Grauer Kranich, 2 Exemplare. All. Ordnung: Grallatores. Reiherartige Vögel. 14 Arten, darunter: Platalea leucorodia, L. Löffelreiher. — Falcinellus igneus, Leach. Dunkelfarbiger Sichler, in 3 Exemplaren, wovon eines am 18. Mai 1878 in Maria-Saal erlegt wurde. — Ardea purpurea, L. Purpurreiher, 5 Stück. — | Ardea egretta, Bechst. Silberreiher. — Ardea | garzetta,L. Seidenreiher. — Ardearalloides, Seop. Rallen- oder Schopfreiher, 4 Exemplare — Nieticorax griseus, Strickl. Nachtreiher. 5 Stücke, junge und ausgewachsene Vögel. — Galli- nulaminuta,Pall. Kleines Sumpfhuhn. Geschenk des P. Bl. Hanf. Xlil. Ordnung : Scolopaces. Schnepfen. 18 Arten. Unter diesen sind hervorzuheben: N um e- niusphaeopus,L. Regenbrachvogel. — Limosa aegocephala, Bechst. Schwarzschwänzige Uferschnepfe. — Totanus fuseus, L. dunkler Wasserläufer, in 4 Exempl. — Machetes pug- nax, L. Kampfschnepfe. 9 Präparate in verschie- denen Altersstufen und Farben. — Tringa alpina, L. Alpenstrandläufer. — Tringa subarquata, Güldenst. Bogenschnäbliger Strandläufer. — Tringa Temmincki, Leis. Temmings Zwerg- strandläufer. — Himantopus rufipes, Bechst. Grauschwänziger Stelzenläufer, 3 Stücke. — Recurvirostra avocetta, L. Avosettsäbler. XIV. Ordnung: Anseres. Gänseartige Vögel. 34 Arten, darunter: Berniclatorquata, Bechst. a En Ringelgans, am 27. December 1875 in Mies (Tirol) erbeutet. — Anser albifrons, Bechst. Blässen- gans. — Eine nicht bestimmte, mir unbekamnte, grössere Art. — Cygnus musicus, Bechst. Singschwan. Tadorna cornuta, Gm. Brandente. — Spatula elypeata, L. Löffelente — Anas acuta, li | Spiessente. 4 Exemplare. — Anas strepera, L. | Mittelente. — Anas penelope, L. Pfeifente, & und ©. — Fuligulamarila, L. Bergente. Von P. Bl. Hanf. — Clangula glaueion, L. Schellente, von St. Veit-Wolfsberg. — Oidemia nigra, L. Trauerente. Erbeutet am 4. März 1878, in Velden. — Oidemia fusca, L. Sammtente. Von P. Bl. Hanf. — Mergus merganser, L. Grosser Säger. 4 Exemplare. — Mergus serrator, L. Mitt- lerer Süger, 4 Stücke. — Mergus albellus, L. Kleiner Säger. 6 Exemplare. XV. Ordnung: Colymbidae. Taucher. 10 Arten. worunter: Mormon fratercula, Tem. Nordischer Larventaucher. — Colymbus glacialis, L. Eisseetaucher. — Pelecanus onocrotalus, L. Gemeiner Pelikan. — Carbo ceormoranus. M. und W. Kormoranscharbe. 2 Exemplare. XVI. Ordnung: Laridae. Mövenartige Vögel. 12 Arten, mit: Lestris pomarina, Tem. Mitt- lere Raubmöve. — Lestris parasitica, IL. Sehmarotzer—Raubm ÖrV Larus marl- Inus. L. Mantelmöve. — Larus canus L. Sturm- möve. 2 Exemplare, aus Vietring, 9. Februar 1878. — Rissa tridactila, L. dreizehige Möve. — Xema melanocephalum, Natt. Schwarzköpfige | Möve. — Hydrochelidon leueoptera, M.u. Sch. Weissflügelige Seeschwaibe. \ Nebst den angeführten Vogelarten umfasst die omithologische Sammlung des Landes-Museums eine kleine Eiersammlung, mehrere Nester und einige Vogelskelette. Seltene Durehzügler und Wintergäste in Ungarn. Von Stephan Chernel von Chernelhaza. Nachstehende Notizen sammelte ich diesen Herbst bei meinen Streifereien im Weissenburger Comitat und speciell am Velenczeer-See und dessen Umgebung. es sich um Arten handelt, welche m der Fauna Ungarns theils wenig bekannt, theils aber in der heimischen Literatur nicht genug beachtet sind, erscheint es mir wichtig diese Daten mitzutheilen. Hypotriorchis aesalon Tunnstall. heuer im Herbst recht zahlreich ; plare am Velenczeer - See und bei Schoss am 7. November en ®. Nuciphraga caryocatactes L. Nachdem meine Aufmerksamkeit durch die Notiz vom Tannenheher- zuge Vict. Ritter von Tschusi’s auf diesen Vogel gerichtet war, erfuhr ich in der von mir durchstreiften Gegend Folgendes überihn : Mitte October sass ein Exemplar in Veleneze auf dem Dache eines Hauses und liess seinen einfachen, mehr aus einzelnen Tönen bestehenden Gesang hören. Ende October erschienen ebenda wieder 3 Stück und zogen von West (Vertesgebirge, Bakonyer- wald) ober dem See nach Südost. Prof. Szikla in Stuhl- weissenburg erhielt vier Stück — im Comitat geschossene Exemplare — welche, wie ich gesehen, alle der „schlank- schnäbligen* Gattung angehören. Loxia curvirostra L. Anfangs November er- schien auf der Puszta Kajtor auf den einzelnen kleine Gruppen bildenden Fichten und Kiefern ein Schwarm, welcher den ganzen Monat hier verweilte eines Tags ver- schwindend, den anderen sich wieder zeigend. Ein Stick wurde auch gefangen. Somit ist diese Art im Weissen- burger Comitat nachgewiesen. Ardea egretta Bech. Dergrosse Silberreiher kommt in den Sümpfen des Weissenburger Comitates nur als sehr seltener Durchzugsvogel vor. Ein Stück wurde Mitte September in Dinnyes flügellahm geschossen und mehrere Tage durch einen Heger gehalten. Grus einereus Bech. Kommt auch nur im Zuge. In der Ebene von Sz. Agotha liess sich Ende October ein Schwarm nieder. Am 5. November hörte ich am Gänseanstand in der Höhe den charakteristischen kruuh, kruuh-Ruf der ziehenden Kraniche. Totanus fuscus L. Nach 20. dieser nordische Wasserläufer in dem versumpften brüchigen Abfluss des Velenczeer-Sees bei Kajtor in kleinen, 3—10 Stück zählenden Gesellschaften. Am 31. October sah ich bei 12 Stück und am 7. November > Stück. Schoss davon em © im Winterkleid. Ihr Vul- gämame ist hier Napoleonschnepfe. Anser obscurus Brehm. - Von der unzähligen Menge Wildgänse, welche mit dem Herbst im Comitate erschienen, hatte ich Gelegenheit an ziemlich vielen frisch geschossenen Exemplaren V ergleichungen anzustellen. Ich fand unter den erlesten mehrere Anser secetum, var arvensis Morgenaustand, schon in der Gänse, von welchen auch em Stück erbeutet wurde. Ich erkannte darin die von Brehm beschriebene Rothfuss- Sans. Sogar den Laien war der Unterschied bemerkbar, welcher diese Art von segetum trennt. Ihre Kennzeichen sind: die geringere Grösse, der kurze, an der Basis hohe Schnabel mit einem rosarothen Ring (Schnabelwurzel und Nagel schwarz); die kleineren, starken, rosaroth ge- Erschien Stuhlweissenburg. s N. und in St. Ägotha beobachtete ich am | Höhe bemerkbar, kleinere Da | | im Interesse unserer Wissenschaft | ich sah mehrere Exem- | October erschien | färbten Füsse; das sehr dunkle Kopf und Halsgefieder. An der Stirn, bei den Schnabelwinkeln und am Kinn hatte dieses Exemplar kleine halbmondförmige schnee- weisse Flecke. Cygnus musicus Bech. Mitte October zeigten sich bei Dinnyes am Velenezeer-See 6 Stück. Ein Heger wollte sie beschleichen, doch flogen sie schon in be- deutender Entfernung auf. Tadorna cornuta Gm. Die Rostente ist bis heute, meines Wissens in Ungarns Vogelfauna nicht nachgewiesen worden. Petenyi führt diese Art m seinen hinterlassenen Notizen „Ueber die Entenarten Ungarns“ nach Schoenbauer jun. und Baron Wie- dersperg an!), doch schenkt er diesen Daten wenig u In Siebenbürgen wurde ein Stück — wie Joh. Csat6 angibt — vor dem Jahre 1848 am Strehl- Ans erlest (ein ausgewachsenes 5). Wurde auch später einigemal” beobachtet, aber nicht cerlest. >) Als ich am 21. November in Veleneze am Teich- ufer herumspähte, sah ich in einem Schwarm Querque- dula erecea, ganz nahe am Ufer, einen grossen entenartigen Vogel, dessen Gefieder von Weitem vorherrschend weiss und am Kopfe, an den Flügeln schwarz schien. Jch hielt , Ihn für en & Mergus merganser, doch näher kommend, erkannte ich, dass er nichts” Anderes als Tadorna cornuta sein kann. Kaum 120 Schritte vor mir schwamm die schöne Ente mit eingezogenem Halse langsam herum, tauchte nicht und schien mit den Umgebungsverhält- nissen ganz unvertraut zu sein. Beim Herannahen erhob sie sich mit langsamem, gänseartigem Flügelschlas, fiel aber nach einigen hundert Schritten wieder zum Ufer ein. Zwei Tage trachtete ich vergebens, sie zu erbeuten, trotz- dem ich sie immer an den Orten traf, wo sie mir das erstemal aufllog und später einfiel. Den 22. Novem- ber kam ich mit dem Kahne ungefähr auf 30 Gänge in ihre Nähe, schoss sie herunter, aber kaum erreichte der , verwundete Vogel den Wasserspiegel, verschwand er auch, ohne wieder zum Vorschein zu kommen. Doch nächsten Tag morgens — ich war nicht wenig erstaunt — fand ich meine Ente wieder am gewohnten Platze. Jetzt flog sie weit vor dem Kahne auf und liess sich auf der Hut- weide ‘neben dem Teiche nieder. Ich schlich ihr unter einen Damm gedeckt zu, und schoss — nachdem ich | ungedeckt nicht weiter vorrücken konnte — von einer ziem- lich grossen Entfernung hin. Nach dem Schusse blieb die Ente am Platze, doch als ich mich rasch näherte, machte sie einige Schritte und flog sich immer höher erhebend- weit: weg. Einige Federn, welche vom Flügel und vom schönen Rostroth des Brustbandes zurückge- | blieben, sind mein einziges Andenken an diese misselückte Jagd. Doch Eines ist nun bestimmt — ich sah ja den Vogel durch das Fernrohr so nahe, als wäre er 10 Schritte vor mir dass Tadorna ceomuta in der Vogelfauna Ungarns vorkommt. Mergus merganser L. En 2 wurde am Velenezeer- See den 29. September geschossen und ist jetzt in meiner Sammlung. ) v. Madaräsz: Zeitschr. f. d. ges. Ormith. I. p. 32. 2) Ueber den Zug, das Wandern und die Lebensweise der Vögel in den Comitaten Alsö-Feher und Hunyad. — Jb. II p. 504. Colymbus aretieus L. In Dinnyes sah ich am 28. October 6 Stück am See. Am 2. November fingen die Fischer ein Stück mit dem Netz und ich hatte Ge- legenheit diesen nordischen Taucher mehrere Tage hin- durch im Käfig und in einem Wasserbassin zu beob- achten. Anfrecht konnte er nicht stehen, Menschen und Hunde verfolste er in froschartigen Sprüngen mit dem Schnabel; Fische, welche ihm vorgeworfen wurden, nahm er nicht zu sich. Da ich am 7. November wieder ein Exemplar am See .wahrnahm, welches nach einer ausdauernden Jagd auch erbeutet wurde, behielt ich mir das geschossene und gab das andere dem National-Museum. Beide trugen das Federkleid des einjährigen Vogels. Lestris parasitica L. Mitte September wurde in Veleneze ein junges Exemplar geschossen, welches in die Sammlung des Herın Prof. Szikla gerieth. Laras ecanus L. Einzelne erschienen Mitte No- vember. Ein sehr schön ausgefärbtes Exemplar bekam ich am 22. November vom See. Xema minutum Pall. Ein junges Exemplar wurde auf den Feldern bei Seregelyes unweit der Din- nyeser Moräste am 2. September geschossen und steht nun in der Sammlung des Herrn Prof. Szikla. Trägt ein ganz weisses Federkleid, nur am Rücken sind schwarze Querstreifen und Flecke. Nachträglich sei bemerkt, dass ich am Budapester Wildpretmarkt den 11. November 4 Stück Eudromias morinellus L. kaufte, welche im Pester Comitate ge- schossen wurden und mir als Kiebitze um 1 Gulden österr. Währung angeboten wurden. Budapest, 26. November 1887. Die Verbreitung der mövenartigen Vögel (Laridae) in Böhmen. Von Med. Dr. Wladislaw Schier. Larus ridibundus kommt gewöhnlich in der zweiten Hälfte des März nach Böhmen und zieht im October fort; es ist aber vorgekommen, dass einige im milden Winter an den Teichen bei Frauenberg auch das ganze Jahr hindurch verblieben. Die Lachmöven sind in Böhmen an vielen Nist- und Zugsorten bekannt und selbst auch an anderen, weil sie von ihren Aufenthalts- und Nist- plätzen selbst stundenweit entfernte Teiche und Flüsse besuchen. Grössere Gesellschaften (selbst einige Hunderte) nisten: im Königgrätzer Kreise bei Reichenau besonders am Üermikowitzer Teiche, dann bei Solnitz und Weiss- Oujezd; bei Gross-Babitz (Nechanitz) am Tieschitzer- Teiche; bei Kopidlno (Gitschin); bei Hirschberg am | grossen Teiche auf der Insel „Mäuseloch“ viele hunderte Nester dicht nebeneinander; bei Kottowitz unweit Haida am Roth-Teiche:; bei Kreuzberg und Wojnomiestetz be- sonders in dem Sumpfe des kleinen und grossen Teiches Därek. Im Budweiser Kreise sind folgende Hauptplätze : der Mühlteich bei Cejkowitz ; Vernitzer Teich bei Budweis, der Teich WIkow bei Wesely; dann die Teiche bei Zirnau, Pischtin, Nakfi und Gross-Zablat. — Im Eeerer Kreise, besonders bei Plan. Viele Lachmöven nisten an den Teichen im Piseker Kreise; dann auch im nördlichen Theile Böhmens von Niemes, Reichstadt, Wellnitz, Walten und Gabel bis Kratzau. — Kleinere Ansiedlungen und auch einzelne Nester in gewissen Entfernungen findet man selbst an kleineren Teichen, dann längs der Elbe und Moldau. Larus minutus wurde in Böhmen schon mehrmals erbeutet, so bei Pardubitz, Rusin in der Nähe von Prag, Franzensbad und Plan. — Nach Fierlinger nistete die Zwergmöve in Böhmen. Ich bekam im Jahre 1865 eine junge Zwergmöve vom Kreschitzer Teiche bei Kopidlno, welche gleich bei der ersten Entenjagd geschossen wurde; bei der zweiten Jagd bekam ich abermals eine und der Förster erzählte mir, dass er die Alten nach ihren senwarzen Köpfen schon im Frühjahre beobachtet hatte und dass sie dort genistet haben. Rissa trydactyla kommt nur manchmal nach Böhmen. Im Jahre 1348 und zwar in den Monaten ‚Januar und Februar sind einige dreizehige Möven an der Moldau bei Prag erlegt worden; in demselben Jahre, im Februar, sind auch in der Umgebung von Franzensbad etwa 20 Stück Frauenberg, Gitschin (1865) und bei Arnau (1876) er- beutet. Larus glaucus ist eine grosse Seltenheit. So viel bekannt ist, bekam bloss Prof. Dr. A. Fritsch eine lebende Eismöve aus der Gegend von Beraun und 1 Exem- plar befand sich in der Sammlung des H. Woboril. Larus argentatus wurde vor vielen Jahren am Prager Markte gekauft und dem Dr. Palliardi nach Franzensbad zugeschickt. Larus canus wurde mehrmals geschossen, besonders bei Pardubitz, Franzensbad, Prag, Frauenberg, Pischtin und an anderen Orten. Gegen Ende Januar 1877 er- schienen. drei Sturmmöven bei ZizZelitz und eine von ihnen wurde abgeschossen. Larus marinus kommt sehr selten vor. Im Jahre 1564 bekam ich eine junge Mantelmöve, welche bei Branna (Starkenbach) erlegt wurde. Im Jahre 1870 am 28. October wurde eine bei Wittingau und vor zwei Jahren eine bei Budweis erbeutet. Larus fusus wurde Moldau bei einmal an der | Krumau. dann bei Daschitz (Juni 1343) und bei Tabor (Juli 1851) geschossen. Lestris pomarina kommt sehr selten vor. Einen ‚ jungen Vogel bekam ich im Herbste 1870; derselbe wurde auf einer fast in der Mitte des Dorfes Kamenitz (Gitschin) gelegener Tränke erschossen. Lestris parasitica wurde bereits einige Male in 3öhmen beobachtet und auch erlest. Im „Jahre 1868 bekam ich einen jungen Vogel, welcher bei Gelegenheit einer hebhühnerjagd im Herbste auf einer Wiese bei Wolanitz in der Nähe von Gitschin ‚geschossen wurde, Lestris Buffoni (crepidata) wurde bloss einmal bei Franzensbad gesehen und am Felde mit Steinen erschlagen. Sterna fluviatilis ist an den Teichen und Flüssen Böhmens ziemlich bekannt. Einzelne Paare nisten im Bud- weiser Kreise bei Neuhaus, Polikna, Königseck, Plavsko, Pischtin und Blauenschlag; im Taborer Kreise bei Zalschi und Deutsch-Reichenau ; im Uaslauer Kreise bei Schwaırz- Kosteletz ; im Königgrätzer Kreis bei Gross-Beltsch; im Gitschiner Kreise bei Chotetsch ; im Prager Kreise bei Zäbor, Weprek und Modian; im Egerer Kreise bei Prachomet, Bruch, Dreihacken, Taschwitz und Udrtsch; im. Piseker erschossen : worden. Ferner wurden einzelne bei Pardubitz, Kreise bei Wilschin, Zäbor, Metschichow und Pisek. 10 Am Zuge wird die Flussseeschwalbe beobachtet bei: Moldau-Thein; Petrovitz (Tabor) ; Kowanitz, Podiebrad, Wojnomiestetz, Sirakau und Deutsch-Brod (Caslau) ; hei Sopotnitz (Chrudim) ; bei Miletin, Zdobnitz und Himmlisch- Ribnei (Königgrätz); bei Nabzi und Kopidino (Gitschin); bei Libotejnitz, Ratschitz, Konojed und Dux bei Wrbcan (Saaz); bei Nassengrub und Kumpholec (Eger); bei Wrbno, Citow, Horovie, Kralup und Unhoscht RR bei Dneschitz (Pilsen) und bei Warwazow (Pisek). Hydrochelidon nigra erscheint im Mai und nistet auch an einigen Orten, wie z. B. bei Dürrmaul (Eger); hei Stradown und Landskron (Chrudim) ; bei Domanin (Budweis) und bei Nadıyb (Pilsen). — Am Zuge wird die schwarze Seeschwalbe beobachtet bei Chotetsch, KopidIno und Gitschin ; bei Neu-Sattel (Saaz); bei Moldau-Thein und Domanin (Budweis); bei Hlawitz und N. Lyssa (Jungbunzlau). Hydrochelidon leucoptera kommt nach Böhmen im April und zieht Ende September wieder fort. Einzelne nisten bei Bystrie (Tabor); Radomyschl und Nezamyslic (Pisek); LuZec (Prag); Zawieschin, Neu-Sattel und Hacken- häuser (Eger); Kralup (Saaz); Zenotin (Budweis) und Nadıyb ( (Pilsen). Am Zuge wird die weissflügelige See- schwalbe dann und wann beobachtet bei: Kaserow (König- grätz); Stiekna (Pisek); Wrbno, Hostaun, Rakonitz und Chwal (Prag); Otwitz und Laun (Saaz); Unter-Branischau und Skrdlowitz ( (Caslau) ; Nezdaschow, Wittingau, Suchen- thal und Oleschnitz (Budweis); bei Poströkow (Pilsen): Kopidlno (Gitschin); Gablonz, Hlawitz und N. Lyssa (Jungbunzlau) dann bei Vernowes und Salezel (Leitmeritz). Hydrochelidon hybrida ist weniger bekannt und soll bei Kreuzberg (Caslau), dann bei Unter-Cerekew und 'Thein (Tabor) nisten. Am Zuge wurde die weissbärtige See- schwalbe bloss bei Weleschin (Budweis) beobachtet. Ornithologische Notizen aus Salzburg (1887). Von Victor Ritter v. Tschusi zu Schmidhoffen. Falco peregrinus, Tunst. Heuer nur ein Stück beobachtet. Ich schoss am 27. October eine vor mir am Bache aufstehende Becassine an, die noch einige hundert Schritte flog und dann in einem Felde einfiel. In dem- selben Augenblicke stiess ein Wanderfalke herab und schlug sie, liess sie aber bei meinem Näherkommen liesen und empfahl sich noch ausser Schussweite. Archibuteo lagopus, Brünn. Innerhalb einer 16jährigen Beobachtungszeit bemerkte ich hier bei Hallein den 5. Jänner den Rauhfuss zum zweitenmal. Nucifraga caryocatactes, Linn. Unsere Gebirgs- heher (var. pachyrhyncha, R. Blas.) zeigten sich in diesem Herbste ziemlich vereinzelt im Thale und kamen auch öfter auf die Haselstauden im Garten. Der erste erschien den 27. August, der letzte den 29. November. Den 97. October erlegte ich ein sehr starkschnäbeliges Exemplar, das sehr an die nordischen Heher erinnert. Die dünnschnäbligen Heher (var. leptorchyncha, R. Blas.), welche nach 1885 heuer wieder in grösserer Zahl in verschiedenen Provinzen Oesterr.-Ung. erschienen, zeigten sich hier nur sparsam. Ich sah 2 einzige Vögel dieser Form am 20. und 23. October, die ich auch erlegte. Beide waren im Verhältniss zu den dickschnäb- ligen sehr zutraulich und hatten nur Insectenreste im Magen. m Biyocopus martius, Linn. Ein am 7. Januar er- legtes 9 besitzt im Flügel zwei aus demselben hervor- tretende doppelte Armschwingen. (Vel. folgende Pag.) ) Certhia familiaris var. brachydactyla, Chr. L. Br. Bisher habe ich mich immer vergeblich nach en grau- rückigen Baumläufer hier umgesehen : alle, welche mir in die Hände kamen, gehörten der typischen C. familiaris an, die häufig unsere Nadelwaldungen bewohnt und zur Herbst- und "Winterszeit mit Meisen vereinigt in den en erscheint. Den 13. November nun hörte "ich durch das Fenster einen Baumläufer im Garten, der mir sofort durch seinen Ruf „Tit“, den er nicht rasch nach ein- ander, sondern immer in verhältnissmässig längeren Pausen hören liess, auffiel. Als ich den Vogel mit dem Flobert heruntergeschossen hatte, hielt ich zu meiner Freude einen graurückigen Baumläufer in den Händen. Später, den 28. desselben Monates erleste ich ein Paar und den 8. December ein & gleichfalls im Garten. Der Vogel ist im Freien leicht durch seinen Ruf, in der Hand | | 6. November durch seine graue — statt lohfarbe Rücken- und schmutzigweisse — statt atlassweiss olinzende — Unter- leibsfärbung zu erkennen. Tichodroma muraria, Linn. Ueber eine abnorme Beobachtung — ich traf den Mauerläufer im Gebüsch hüpfend und dann einen Baum emporkletternd — be- richtete ich in diesem Journal (XI. 1887. p. 169). Parus borealis var. alpestris, Baill. Das erste bisher im Lande erlegte Exemplar schoss ich den 27. October in meinem Garten. Diese Graumeise, welche den Parus palustris, L. im Gebirge ersetzt, unterscheidet sich von diesem haupt- sächlich durch das bis zum Rücken sich er- streckende Schwarz der Kopfplatte (ohne bläulichen Schimmer), durch die weissen Wangen- und Hals- seiten und durch die weissliche Säumung der Schwung- und Steuerfedern. Detaillirte Angaben behalte ich mir für später vor. Budytes flavus var. borealis, Sundev. Rudolf schoss den 26. August em jüngeres frisch gepflügten Acker. Emberiza hortulana, Linn. Fehlte in diesem Frühling, war aber im Herbste in kleinen Gesellschaften auf frisch Mein Sohn auf einem x : bebauten Feldern zu sehen; so am 11. September in 6, am 13. in 3 und am 14. in 5 Exemplaren, wovon ich und mein Sohn Rudolf einige erlesten. Die alten £ liessen öfters ihren charakteristischen Gesang am Boden hören. Emberiza miliaria. Nur einmal, den 3. November, in einem Paare auf einer gedüngten Wiese unter Gold- ammern angetroffen. Emberiza schoeniclus var. intermedia, Mich. Den traf ich nach Schneefall en Paar im Röhricht des Baches, wo ich das & schoss, das 2 aber entkam. Bisher erhielt ich nur ein den 22. März 1883 zu Mauterndorf im Lungau erlegtes d. Charadrius pluvialis, Linn. Den 15. November von 6 Uhr Abends bis den folgenden Tag '/,5 Uhr Früh hörte man bei starkem Schneegestöber von allen Seiten die Rufe von &oldregenpfeifern, welche in grosser Menge durchgezogen sein mussten. Ich bemerke ausdrücklich, dass es Goldregenpfeifer und nicht Brachschnepfen waren, da ich die Stimmen beider wohl unterscheide. Eudromias morinellus, Linn. Laut gefälliger Be- kanntgabe Herrn Directors Dr. Alex. Petter erhielt das Museum Carolino Augusteum in Salzburg ein am 5. Mai auf der Schmittenhöhe bei Zell a. S. geschossenes Q, das erste aus dem Lande herrührende Exemplar. Gallinago major, Bp. Ein einziges Exemplar am 24. September auf dem bekannten Fundorte dieser Schnepfe — einer unfern der Villa gelegenen Wiese — angetroffen und erlegt. Gallinago gallinula, Linn. Das zweite Stück seit meinem Hiersein am 16. November nach Schneefall am Bachrande gefunden. Tringa alpina, Linn. Den 9. September schoss mein 1 Vogel auf einem geackerten Felde, längs dessen Furchen er lief. Ich selbst traf die Art hier noch nie. Lestris pomarina, Temm. Im zweiten Drittel des Septembers wurde, wie mir Herr Director Dr. A. Petter mittheilt, ein Exemplar in Seeham bei Mattsee geschossen und an das Museum in Salzburg eingeliefert. Larus minutus, Pall. Um dieselbe Zeit wie die vorhergehende wurden nach Herrn Director Dr. A. Petter mehrere Stücke der bei uns sehr seltenen Zwergmöve am Hintersee bei Faistenau erlest und 1 Exemplar dem Salzburger Museum übergeben. Villa Tännenhof b. Hallein, im December 1837. Sohn Rudolf bei starkem Regen einen einzelnen jüngeren Vögel von den Molukken, Neu-Guinea und umliegenden Inseln. (sesammelt durch F. H. H. Guillemard. Excerpt aus: Vögel, gesammelt auf den Moluk- kischen Inseln. Cunceuma leucogaster Gm. Haliastur intermedius Gurney. Tinnunculus moluecensis Schleg. Cacatua alba Müll. Tanygnathus megalorhynchus Bodd. Geoffroyus eyanicollis S. Müll. obiensis Finsch. Eclectus roratus P. L. S. Müll. Lorius domicella Linn. „ _ flavo-palliatus Salvad. Eos rieiniata Bechst. „ insularis Guillem. Coriphilus placens Temm. Cuculus eanoroides S. Müll. Nesocenter goliath Forster. Rhytidoceros plieatus Penn. Merops ornatus Lath. Alcedo moluecensis Blyth. Aleyone pusilla Temm. Ceyx lepida Temm. Tanysiptera margarethae Heine. :; obiensis Salvad. „ dea Linn. Haleyon diops Temm. Sauropatis saurophaga Gould. Rs chloris Bodd. s; sancta Vig. et Horst. Eurystomus orientalis Linn. % azureus G. R. Gr. Macropteryx mystacea Less. Hirundo gutturalis Scop. Monarcha inornatus Garn. „ chalybeocephalus Garn, Sauloprocta melaleuca Qu. et G. Rhipidura obiensis Salvad. granenlie magnirostris Forster. Campephaga obiensis Salvad. lLalage aurea Temm. Dieruropsis atroeaerulea G. R. Gr. sp. Pachycephala mentalis Wall. x obiensis Salvad. Cinnyris auriceps G. R. Gr. „ frenatus S. Müll. Melitograis giloloensis Temm. Criniger chloris Finsch. Pitta maxima Forster. „ rufiventris Heine. Anthus gustavi Swinh. Erythrura triehroa Kittl. Calornis mettallica Temm. = obseura Forster. Corvus validissimus Schleg. Lyeocorax obiensis Bernst. , Haliastur girrenera, Pitta novae guineae, | Pitta mackloti. | Megaloprepia puella, Mitgetheilt von Baron H. v. Rosenberg. Semioptera Wallacei G. R. Gr. Ptilopus superbus Temm. m prasinorrhous G. R. Gr. monachus Reinw. r ionogaster Rein. Carpophaga myristieivora | Scop. s basilica Sund. Myristieivora bicolor Scop. Reinwardtaenas reinwardti Temm. Macropygia butchianensis Wall. Calaenas nicobarica Linn. Megapodius freyeineti Qu. et G. Tringa albescens Temm. Numenius uropygialis Gould. Vögel, gesammelt in Neu-Guinea und umliegenden Inseln. Batanta. Astur torquatus, Cuv. Aprosmietus dorsalis, Q. et @. Geoffroyus pucherani, B. p. Ecleetus pectoralis, P. L. S. Müller. Trichoglossus eyanogrammus, Wagl. Aleyone lessoni, Cass. Aleyone pusilla, Tem. Tanysipteı a galten G. R. @. Sauropatis sancta, Vig. et Horst. Sauromarptis saudichaudi, Q. et G. Eurystomus orientalis, L. Maeropteryx mystacea, Less. Arses batantae, Sharpe. Sauloprocta meloleuca, Q. et G. Chibia carbonaria, S. Müll. Cracticus cassieus, Bodd. Colluriemela megarhyncha, Q. et G. Tropidorhynchus novae guineae, Salv. Müll. et Se hlee. 'emm. Mino dumonti, Less. Mimeta striatus, Q. et G. Paradisea rubra, Laccp. Diphyllodes wilsoni, Cass. Aeluraedus buceoides, Temm. Less. C arpophaga myristicivora, Scop. Carpophaga rufiventris, Salvad. Carpophaga pinon, Q. et G. Reinwardtaenas reinwardti, Acsialitis mongolica, Pall. Wnigen. Vieill. Baza reinwardti, Müll. et Schlee. Mieroglossus aterrimus, (am. Tanygnathus megalorhynehns, Temm. Bodd. Aprosmictus dorsalis, Q. et @. Geoffroyus pucherani, B. p. Eclectus pectoralis, P. L. S. Müll. Lorius lory, Linn. Eos wallacei, Finsch. Trichoglossus cyanogrammus, Wagl. Coriphilus placens, 'Temm. Cuculus eanoroides, S. Müll. Eudynamis rufiventer, Less. Rhytidoceros plicatus, Penn. Aleyone pusilla, Temm. Ceyx solitaria, Temm- Tanysiptera galatea, G. R. Gr. Sauropatis saurophaga, Gould. Sauropatis sancta, Vig. et Horsf. .Syma torotoro, Less. Sauromarptis gaudichaudi, Q. et G. Melidora macrorhina, Less. Podargus papuensis, Q. et G. Podargus ocellatus, Q. et G. Macropteryx mystacea, Less. Peltops blainvillei, Less. et Garn. Monarcha guttulatus, Garn. Monarcha chalybeocephalus, Garn. Arses batantae, Sharpe. Sauloprocta meloleuca, Q. et G. Rhipidura setosa, Q. et @. Museicapa griseosticta, Swinh. Paecilodryas hypoleuca, G. R. Gr. Graucalus magnirostris, Forster. Edoliisoma melan., S. Müll. Artamus leucogaster, Valence. Chibia earbonaria, S. Müll. Creetieus cassicus, Bodd. Cractieus quoyi, Less. Rhectes leucorhynchus, G. R. Collurieinela affınis, G. R. Gr. Cinnyris aspasiae, Less. Cinnyris frenatus, S. Müll. Dicaeum pectorale, Müll. et Schleg. Melilestes megarhynchus, G. R. Gr. Melilestes novae guinene, Less. Ptilotis analoga, Rehb. Ptilotis fusciventris, Salvad. Tropidorhynchus novae guinene, Pitta mackloti, Temm. Calobates melanope, Pall. Mino dumonti, Less. Corvus orru, Müll. Manucodia atra, Less. Gr. ' Paradisea rubra, Lacep. | Ptilopus pulchellus, Diphyllodes wilsoni, Cass. Temm. Ptilopus humeralis, Wall. Ptilopus pectoralis, Wagl. He oprenia puella, Less. Carpophaga myristicivora, Scop. Salvad. „The Cruise of the Marchesa to Kamtschatka and New-Guinea,* Carpophaga rufiventris, Salvad. Carpophaga pinon, Q. et G. Reinwardtaenas reinwardti, T’emm. Henicophaps albifrons, G. R. Gr. Goura coronata, Linn. Calaenas niecobarica, Linn. Megapodius freyeineti, Q. et G. Charadrius fulvus, Gm. Aesialitis geoffroyi, Wagl. Tringa acuminata, Horsf. Tringoides hypoleucus. Linn. Totanus incanus, Gm. Totanus glareola, Linn. Tadorna radjah, Garn. Microcarbo melanoleueus, Vieill. (Fortsetzung folgt.) Wie fängt man Raubvögel? Nur zu oft sieht sich der Landwirth, der Freund der Niederjagd genöthigt, sein Nutzgeflügel und die Jagd- thiere seines Revieres gegen die Nachstellungen zahl- reicher Raubvögel zu schützen. Wo er ihnen nicht selbst mit der Schusswaffe beikommt, wird er zu verschiedenen Methoden greifen und verschiedene Fangapparate auf- stellen, um sie in seine Gewalt zu bekommen. Das mit Recht vielgelesene Buch der Niederjagd von Diezel in Parey’s Ver- lag (Berlin), jetzt in 6. Auflage erschienen, Ende einer möglichst baumähnlichen Stange befestigt; die Stange ist entweder nach Art der Flaggenstangen niederzulassen oder durch angebrachte Löcher, in die man Wirbel aus hartem Holze stecken kann, erkletterbar. Auch kann man an passenden Orten die Stange aus einem Heuschober hervorragen lassen (siehe Fig. 3) oder das Tellereisen an einer Kette befestigt auf dem Heuschober il Fig. 1. gibt in dieser Beziehung beste Auskunft, und wir wollen dessen Angaben folgend hier einige dieser Fangmethoden in Wort und Bild vorführen. Viele Raubvögel lie- ben es, auf freien, einzeln stehenden alten Bäumen oder Pfählen aufzuhacken. Für diese Räuber bringt man in jungen Schonun- gen, an Fluss-, Teich-, Seeufern, in Brüchen auf noch mit Rinde versehe- nen Stangen (so dass et- etwa auf ein Gebiet von 100 Morgen eine solche Stange kommt) Rau b- vogelpfahleisen an, wie die nebenstehenden Figuren 1 und 2 solche darstellen. In ersterer Art, der besseren, ist a das Trittholz, welches in dem zweitabgebildeten Fangeisen durch den Tel- ler 5 ersetzt ist; « und b ragen einige Centimeter über die heruntergeschla- genen Bügel hervor. oben aufgelegt werden. Die Fangeisen werden natürlich mit emem Köder belegt. Im Winter empfiehlt es sich, solche Fangeisen mit Schutz- und Futterplätzen zu ver- binden, wie dies etwa Fig. 4 versinnlicht; die bei grosser Kälte nach Futter fahndenden Vögel suchen das ihnen unter dem Dache gestreute Fut- ter auf und tragen so dazu bei, die Raubvögel anzulocken. Sehr praktisch ist es, solche Fangeisen mit Körben in Verbindung “zu bringen, wie dies der in Fig. 5 abgebildete Habichtskorb an- deutet. Am Grunde des Korbes befindet sich die ausgestopfte Locktaube (eine weisse im Sommer, eine dunkelfärbige im - Winter), während das Tellereisen an der oberen Krümmung des Korbes entsprechend befestigt ist. Man kann auch den Beide Eisen werden ee mit den beiden seitlichen z eisernen Bändern, an das I My),y, In A Fig. 3. in Fig. 6 abgebildeten eisernen Taubenkorb, in den eine lebende Taube a N als Köder gebracht wird, in den entsprechend grossen Raubvogelkorb hineinschieben. Neuerer Construction als die bisher erwähnten Fang- apparate ist der Habichtskorb mit Sprung- federeinrichtung, wie er in Fig. 7 und 8 ab- | Fig. 4. gebildet ist. Man bringt ihn entweder frei auf die Erde, oder auf ein Gerüst, mdem man die Schienenenden a. b, c und d an einen Block nagelt. Beim Stossen auf die Locktaube muss der Raubvogel die Abszugsschraube oberhalb des Fanges berühren, der Stellhaken gleitet dadurch von seinem Stift ab, der das Dach haltende eiserne Bügel schnellt heraus und das Netz überspannt sofort die obere Fläche des Fanges (siehe Fig. 3). RER RU SHE. RS DEREN 13 Einen anderen Raubvogel-Fangapparat stellt Fig. 10 dar, ein Raubvogeleisen mit Netzen. Beiderseits der unterhalb des Apparates liegenden Feder befinden sich dünne Bretter, die durch drei Querleisten ver- bunden sind. Bei der Aufstellung zum Fange hängt das Fig. 5 Netz an der einen Seite ganz herunter, während auf der anderen Seite, auf der sich die Stellung befindet, das Netz zwischen dem halbkreisföormigen Brett und den aufrechtstehenden Eisenschienen, an welchen sich oben die Stellzunge befindet, eingelegt und dann die Stellzunge über das Netz gelegt wird. Ist das Instrument zum Fange gestellt, so sieht man oben bloss eine glatte Holzfläche, da die dazwischen liegende, gespannte Feder gar nicht Revierförster Jadda hat einen anderen, in Fig. 9 abgebildeten Habichtskorb construirt; die Abbildung zeigt ihn in der Stellung vor dem Fange. Will der Raubvogel auf die Taube stossen, so muss er in einen der Seitengänge stossen, worauf durch ein erfolgtes Ab- (rücken einer der Holzzungen der Drahtschieber a oder b | herunterfällt. Auf der Spitze der Mittelsäule € lässt sich ausserdem eines der früher beschriebenen Fangeisen aul- stellen. Diesen Apparat steckt man am Besten auf schmalen, beiderseits von Wald begrenzten Wiesen auf, über die Brettchen hinausragt. Nun zieht man durch die auf der Mitte des Fanges befindliche Drahtöse den Abzugsfaden und bindet an dessen Ende eine todte Taube als Köder, so dass sie genau auf der Mitte des Fanges liegt. Endlich bindet man den Abzugsfaden, bevor man das Eisen einscharrt, an dem Stellhaken fest. Den Apparat bringt man in möglichster Höhe an. Ein sehr billiger Fangapparat ist der Bügelfang- apparat (siehe Fig. 11). Eine etwa 3 Meter hohe, ' 12—15 Centim. dicke, berindete Stange wird oben haar- TG? 5 - GE —E mm JLUNLMTEAUNNNNIL IM] IINNIINNNINNININ) OA WIRT IR Fig. 8. scharf zugespitzt, bei b und c je ein 1'/, bis 2 Centim. Durchmesser habendes Loch durch die Stange gebohrt und ein federkräftiges Rohr (Bügel d) von 80 bis 90 Centim. Länge mit dem diekeren Ende in das Loch ce gesteckt und Se R m z —_ nen Sy verkeilt; an das schwächere Ende wird die eine Schlinge e (aus Pferdehaaren oder ganz feinem Blumendraht) gebunden ; schnellt zurück und die Schlinge zieht sich fest zu- Stäbchen f, krümmt den Bügel d gewaltsam um, zieht die Schlinge durch das Loch b, und lest sie zum Fange aufgezogen über die Gabel von f. Das gegabelte Stäbchen f hält mit dem lose, recht knapp eingelesten Ende den Bügel d im Loche 5b mit der Gabel die Schlinge fest, und so auch den Bügel d in der gekrümmten Lage. Sowie nun ein Raubvogel bei f aufhackt, so muss er mit einem Fusse in die Schlinge treten, durch sein Gewicht drückt er aber den Stock f sofort heraus, der Bügel d sammen; die scharfe Spitze b und etwa angebrachte dornige Zacken am Bügel verhindern, dass der Raubvogel auf den Bügel d loshackt. Es gibt noch andere, zum Theil ältere Fangmethoden, doch werden die hier angeführten gewiss mit zufrieden- stellendem Erfolg angewendet. in das Loch d steckt man bei g ein gegabeltes langes ER LEE EUR RENT Die Feldhühner-Gattung Megaloperdix Brandt, Fel- IN senhühner, welche von den Feldhühnern zu den Fasanen überführt, ist in fünf Arten bekannt. Es sind kräftig ge- baute Vögel.von der Grösse des Birkhuhnes und darüber, in der Gestalt an die Reb- hühner erinnernd. Die kurze Hinterzehe stösst nur mit der Krallenspitze auf. An den Läufen befinden sich stumpfe Spornhöcker. Der Schwanz ist gerundet, seine Länge bei- läufig von zweidrittel Flügel- länge. Im Unterschiede von den Auer- und Birkhühnern sind die Läufe unbefiedert. Schon länger und besser bekannt ist das Halden- huhn (Megaloperdix hima- Jlayensis Gray) des westlichen Himalaya mit dem angren- zenden Hochgebirge, durch die Schilderungen Mountai- neers und A. Brehm’s be- kannt. Das kaukasische Königshuhn (Megaloperdix caucasica Pali.) im grossen Kaukasus ist erst duwech Radde’s Schilderungen genau bekannt geworden. Mit dieser Art immer wieder verwechselt gleichfalls erst durch Radde’s genaue Beobachtungen (s. Ornithologia caucasica. Von Dr. Gustay Radde. Kassel 1884. Theodor Fischer. S. 343 bis 348) besser bekannt, lebt im Hochgebirge Armeniens und der Elbruskette das kas- pischeKönigshuhn (Mega- loperdix caspia Gmel.). Vor vier Jahren erhielt ich durch einen hier weilen- den, mit Thieren handelnden Armenier neben einigen Rep- tilien auch ein Königshuhn. Damals ornithologischen Be- obachtungen mich nur neben- bei widmend, kam ich um so weniger dazu, diesem in- teressanten Vogel meine ein- gehende Beobachtung zu wid- men, als derselbe nach kaum dreiwöchentlicher Gefangenschaft durch eine Nachlässigkeit der Dienerin während der Nacht entkam und jedenfalls ein sehr unkönigliches Ende gefunden haben mag; ich konnte von seinem Verbleib nichts mehr erfahren. Nach den spärlichen Notizen aus dieser Zeit glaube ich gleich- | wohl bestimmt behaupten zu können, dass es M. caspia und nicht caucasica war, da ich die Gesammtlänge mit 69:5 cm, die Länge des Schwanzes mit 19:1 em, | Kaspisches Königshuhn in der Gefangenschaft. | schmaler Streifen an der Halsseite schneeweiss; und be- züglich der Beschreibung die Angaben lese: „Kopf und Hinterhals dunkelgrau; Kehle, Unterhals und ein zwischen diesen zwei weissen Zonen ein blaugrauer Streifen; Brust bläuliehgrau, schwarz gefleekt; übriger Unterleib dunkel blaugrau, braungelb gesprenkelt; Rücken dunkelgrau mit feinen, schwarzen und gelblichen Querzeichnungen.* die des Fitties mit 29:2 em verzeichnet finde 16 Ich hielt das Huhn in einem sehr hellen Kabinet, dessen Doppelfenster Tag und Nacht geöffnet blieb, so dass durch das {Drahtgitter der Schnee in das Zimmer strich. Der Boden war mit Sand und mit Tannenzweigen bestreut. In einer geräumigen Kiste waren grössere Steine übereinander gehäuft; hier zog sich das Huhn vor Eintritt der Dämmerung in eine Ecke zurück. Ein Steinhuhn und eine Dohle waren seine Gesellschafter, mit denen es im friedlichsten Einvernehmen lebte. Trat man in das Zimmer, so flog das Huhn ängstlich gackernd, unter sehr lautem Schnurren dem Fenster zu, beruhigte sich aber sofort wieder und las dann, noch einige ruhigere leise Gackerlaute hören lassend, am Boden Futter auf und suchte immer in Nachbarschaft des Steinhuhnes zu bleiben. Aus dem gemischten Futter, das ich ihm vorwaf, las es Hirse und Korn mit Vorliebe heraus; gerne frass es Brunkresse und sogenannten Vogelsalat; auch an den Tannenzweigen zupfte es herum. Befand ich mich einige Zeit im. benachbarten Zimmer, so hörte ich zuweilen kurze Pfeifiöne. Ich kann nicht sagen, dass das Königs- huhn weniger lebhaft gewesen wäre als das Steinhuhn, und ich glaube auch, dass sich das Thier in der Gefan- genschaft auch in das Sommerleben hinein gefunden hätte. (Beistehendes Bild ist nach einer Farbentafel Mützel’s [in dem oben angezogenen Werke: Ornis caucasica nach einem von Dr. G. Radde nach Berlin gesandten Exemplare] angefertigt.) Knauer. Der Grünling (Fringilla chloris) in der Gefangenschaft. Von Guido v. Bikkessy jun. Unter allen unseren einheimischen Singvögeln wird wohl dem Grünling oder Grünfink so ziemlich die wenigste Beachtung gewidmet; man betrachtet ihn eben als „ordi- nären Körnerfresser“, welcher weder durch vorzüglichen Gesang noch durch andere liebenswürdige Eigenschaften sich dem Vogelliebhaber empfiehlt. Doch dem ist nicht ganz so, man kann im Gegentheil behaupten, dass dieser Vogel unter allen kleineren Arten für die Gefangenschaft am besten geeignet erscheint, u. zw. durch seine unge- meine Ausdauer in derselben bei sehr geringer Mühean- wendung von Seite des Pflegers ; daneben besitzt er aber auch noch andere Eigenschaften, welche ihn als Haus- genossen recht angenehm machen. In Bezug auf seine Ausdauer übertrifft der Grünling beinahe sämmtliche Stubenvögel, da er sozusagen, beinahe gar keinen Krankheiten unterworfen ist, wenigstens bei halbwegs entsprechender Pflege nicht. Auch seht die Sing- gewöhnung dieses Vogels viel leichter von statten wie bei den meisten anderen Stubenvögeln; während nämlich selbst bei seinen nahen Gattungsverwandten aus dem Finkengeschlechte als: Stieglitz, Hänfling, Zeisig u. S. W. die frischgefangenen Exemplare (wie ich leider selbst mehrmals erfuhr) sehr oft dahinsterben, manchmal sogar dann noch, wenn sich dieselben anscheinend leicht einge- wöhnten, pilest dies beim Grünling nur selten vorzu- kommen; nur muss man es vermeiden, dieselben zur Winterszeit allsogleich in die warme Stube zu bringen, da solch’ plötzlichem Temperaturwechsel auch die übrigens dauerhafte Gesundheit dieser Vögel nothwendigerweise unterliegen muss. Ueberhaupt thut man am besten die- selben in einem ungeheizten Raume unterzubringen, wie ich schon einmal: in Betreff sämmtlicher Körnerfresser Gelegenheit hatte zu erwähnen. Bezüglich der Nahrung erscheint kein. anderer Stubenvogel anspruchsloser wie unser Grünling ; öhlige Sämereien., namentlich Hanf, so- wie im Frühling und Sommer möglichst häufig Grünkraut genügt vo Ilkommen um demselben Jahre lang bei bester Gesundheit zu erhalten. Mehlwürmer und andere- Rleisch- nahrung, welche bei manchen Körnerfressern als: Buch- fink, Zeisig u. a. m. vom Standpunkte der rationellen Vögelpfleee zur Frühlings- und Sommerszeit als durch- aus erforderlich erscheint, wird hier gar nicht beansprucht, da eben dieser Vogel durch die Form seines Schnabels ausschliesslich auf vegetabilische Nahrung angewiesen zu sein scheint, wiewohl dies bei anderen Arten von ähn- lieher Schnabelbildung nicht immer der Fall ist; im | übrigen hat man dieselbe Behandlungsweise anzuwenden wie bei seinen Gattungsverwandten. ‘Schon einigermassen durch seinen Gesang, mehr aber durch sein im ganzen recht hübsches Ge- fieder sowie durch seine bedeutende Zähmbarkeit, ver- dient dieser Vogel die volle Aufmerksamkeit des Lieb: habers. Obwohl durchaus nicht zu den vorzuelichen Sängern zählend und in dieser Hinsicht einigen anderen Arten aus dem Finkengeschlechte, wie Hänfling, Stieglitz, Zeisig u. a. m., weit nachstehend, klingt sein Gesang im Ganzen durchaus nicht unangenehm ; einige Strophen desselben so- gar recht lieblich. In Betreff seines Gefieders verdient der Grünfink den schöneren Arten unserer einheimischen- Vogelwelt mit vollem Rechte beigezählt zu werden, da einzelne Partien seines Gefieders namentlich aber die Brust, durch ihre wirklich schöne grasgrüne Färbung bei- nahe an-das Federkleid des Amazonenpapageies erinnern. Was die bereits erwähnte Zähmbarkeit des Grünfinken anbelangt, so kann ich aus Erfahrung versichern, dass alt eingefangene Wildlinge stets einen gewissen Grad von Wildheit mehr oder minder behalten ; : jungaufgezogene hingegen. sind eines hohen Grades von Zähmung fähig und sogar ziemlich gelehrig. Ich sah mehrmals welche, die auf Ständen freistehend, gleich den dazu abgerichteten Kanarienvögeln auf blosses Commando ihres Pflegers Druckzettel zogen und sich von denselben ohne die min- deste Scheu greifen liessen. Infolge dieser grossen Zähm- barkeit dünfte es auch unschwer gelingen, jungaufge- zogene Grünlinge bei anpassendem Raume und gehörigen Vorkehrungen in der Gefangenschaft zum Nisten zu bringen ; auch lässt sich dieser Vogel mit dem Kanarien- weibchen paaren und jedenfalls sind die auf diese Art gezogenen Bastarde noch viel dauerhafter und viel weniger Krankheiten unterworfen als die echten Kanarien- racen, wenn sie auch andererseits in Betreff des Gesanges denselben nachstehen dürften. Es dürfte jedoch anzurathen sein, zu dieser Gattung Zucht bloss die Weibchen von möglichst grossen und starken Kanarienracen zu ver- wenden, da der Grünling die meisten an Grösse und Stärke übertrifft. Schliesslich bleibt mir noch zu erwähnen übrig, dass dieser Vogel als unverträglich anderen Vögeln gegenüber von Manchen übel beleumundet wurde ; dies ist jedoch nicht ganz begründet; wenn auch vielleicht zuweilen alteingefangene Grünlinge gegen andere Vögel unverträglich sich zeigen und selbst manchmal ein wenig noch viel h . = 3 ausarten, so ist dies doch im Ganzen nicht sehr häufig der Fall, indem viele Exemplare sich durch ihre Fried- fertigkeit vor anderen Vögeln, als z. B. den Distelfinken geradezu vortheilhaft auszeichnen. Bei jungaufgezogenen Grünfinken dürfte dies noch mehr der Fall sein, da die- selben wie vorhin erwähnt, im allgemeinen zutraulicher zu sein pflegen. Ueber das Aufhängen der Nistkästen für Vögel und über Futterplätze für Vögel m Winter hat Hof- rath Prof. Dr. K. Th. Liebe auf Ansuchen der Section für Thierschutz der Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften EA es 17 in Gera zwei gemeinverständliche Schriftchen verfasst, auf die wir die Vogelfreunde und Thierschutzvereine hiermit aufmerksam machen. In Anbetracht des guten Zweckes hat die Verlagsbuch- handlung von Theodor Hofmann in Gera (Reuss) nur gegen Erstattung der Druck- und Versandtkosten den buchhänd- lerischen Vertrieb übernommen und können beide Schriften unter den Titeln: „Winke betreffend das Aufhängen der Nistkästen für Vögel“ und „Futterplätze für Vögel im Winter“ bezogen werden. Für jede derselben sind nachfolgende Preise festgesetzt: 1 Expl. 0,20 M., 10 Expl. 1,50 M., 25 Expl 2,50 M., 50 Expl. 3,50 M. und 100 Expl. 4,50 M. Wir empfehlen diese bewährten Fingerzeige allen Vogel- und Thierschutzvereinen zur baldigen Be- stellung und bemerken, dass bei Einsendung des Betrages per Postanweisung oder in Briefmarken an die oben genannte Firma portofreie Zusendung erfolst. Die Brieftaubendressur zum Hin- und Rückflug. Von Robert Eder. Indem ich mich auf jene, die Abrichtung der Brief- taube zum Hin- und Rückflug behandelnden Artikel in den zwei vorhergegangenen ‚Jahrgängen dieser Mitthei- lungen beziehe, erlaube ich mir nochmals auf dieses | Thema zurückzukommen. Es wird schwer halten, dass Abrichtungsversuche zum Hin- und Rückflug der Brieftaube von privater Seite eingeleitet werden, da doch zu einem solchen Versuche zwei Personen nöthig sind, welche sich der Aufgabe voll- kommen widmen können. Es ist aber schwierig einen Partner zu finden, dem die nöthige Zeit zur Verfügung steht und der genügend Geduld einem so zeitraubenden und mihevollen Dressurversuche entgegenbrinst. Und doch könnte eine derartige Abriehtung der Brieftaube von grossem Nutzen sein. Es sei mir daher die Bemerkung hier gestattet, dass vielleicht der Leiter einer Militär- brieftaubenstation leichter in der Lage sein würde, die Abrichtung, zu welcher eben Specialisirung gehört, durch- führen zu lassen. Obwohl die Thatsache einer in den letzten ‚Jahren gelungenen Dressur, von welcher Herr Hofrath Dr. A. B. Meyer im 10. Jahrgang dieser Blätter pag. 308 erzählt, als Beweis für die Möglichkeit einer derartigen Abriehtung genügend ist, so will ich doch noch andere Belege aus der Literatur anführen, welche gleichzeitig beweisen, dass die Alten mit der Taubenpost weiter waren, als dies heute der Fall ist. Vorerst weise ich auf den interessanten Artikel in den „Blättern für Geflügelzucht“ Nr. 33/35, letzter ‚Jahr- gang: „Zwei arabische Schriftsteller über Tauben und Brieftauben* von Abicht Kauern hin, in welchem unter Anderem mitgetheilt wird, dass es unter dem Chalifen Almustasim ausnahmsweise gelungen sein soll, Tauben so abzurichten, dass sie nicht nur zwischen zwei, sondern zwischen drei und mehr Stationen eireulirten, und ebendaselbst wird von Nüraddin, welcher nach dem im Jahre 1146 plötzlich erfolgten Tode seines Vaters Zanki sich eine ausgedehnte Herrschaft erobert hatte, erzählt, dass er eine weitverzweigte Taubenpost in seinem Reiche eingerichtet hatte und ihm das Neue gelang, dass die Tauben nach den gewünschten Stationen hinflogen und zu ihm zurückkehrten. Die nun folgende Notiz über die Benützung der Brieftaube zum Hin- und Herflus entnehme ich einem, wie ich glaube, bisher nicht bekannten Taubenbuche, welches zu Ulm im Jahre 1790 erschienen und „Nütz- liches und vollständiges Taubenbuch, oder genauer Unter- richt von der Tauben Natur, Eigenschaften, Verpflegung, Nahrungsmitteln, Krankheiten, Nutzen, Schaden u. s. w.* betitelt ist. Der anonyme Autor bezeichnet sein Buch als das erste Taubenbuch, da er in der Vorrede sagt: „Ein eigenes Taubenbuch ist meines Wissens noch nicht ge- druckt, wenigstens ist mir, und auch Anderen, welche ich darüber gefragt habe, keines zu Gesicht gekommen“. Im $. 41, Seite 49 wird die Posttaube behandelt. Von ihr heisst es: „Einige zweideutige Spielarten, welehe wahrscheinlicher Weise aus den angeführten entstanden sind, berühre ich bloss dem Namen nach. Es gehört hieher ...... 4. Die Posttaube, welche viele Aehnlich- keit mit der türkischen hat, und auch die türkische oder persische Post- oder Brieftaube genannt wird. Man soll sich derselben vor Zeiten bedient haben, um Briefe sehr schnell in die Ferne zu schicken“. Zu dieser kurzen Beschreibung der Posttaube findet sich folgende für mein Thema sehr beachtenswerthe Be- merkung auf Seite 49 und 50. „Wenn man diese Tauben an zwei entlegenen Oertern ange- wöhnt, und an beiden füttert, so fliegen sie beständig hin und her. Man kann ihnen sodann kleine Briefe oder Zettelchen unten an den Flügeln anhängen, welche sie nach dem anderen Orte in einem Flug hinbringen, wo man auf sie wartet, ihnen in ihrem Tauben- schlag das Briefehen abnimmt, und sie mit einer Antwort nach dem vorigen Orte zurückschickt.* „Das Vaterland dieser Tauben ist vermuthlich das Morgenland, Damaskus, das gelobte Land u. s. w. Man soll sich ihrer zum Briefversenden ehemals am stärksten in Aegypten bedient haben, z. B. in Cairo. Eine solche Taube macht in einem Tage eine Reise, die ein Fussgänger in sechs Tagen unmöglich vollenden kann. Auch zu Aleppo in Syrien hatte man solche Tauben, welche vor Ablauf sechs völliger Stunden Briefe von Alexandretto bis Aleppo, also zweiundzwanzig starke Meilen weit brachten.“ — „Eine Taube, die hierzu gebraucht werden soll, muss zuvor in einem offenen, d. h. ganz durchsichtigen Käfig den Weg, den sie nachher machen soll, getragen werden, und an beiden Orten ein bestimmtes Taubenhaus haben. Dabei müssen sie immer an beiden Orten wohl gefüttert werden. Es versteht sich also von selbst, dass man sie nicht willkürlich an jeden Ort mit Briefen senden kann, denn sie machen immer nur wieder ihren alten Weg.“ Wie aus dem Mitgetheilten zu entnehmen, benützte man schon vor eirca 800 Jahren die Brieftaube zum ‚Botendienst mit Hin- und Rückflur und vor. circa 100 Jahren wusste man noch von dieser Art der Abrichtung zu berichten; seither aber ist diese Art der 3enützunge der Brieftaube ganz in's Vergessen gerathen, bis der Fall Bronkhorst die Möglichkeit der Dressur zum Hin- und tückflus bewies und diese Frage wieder in Fluss brachte. Möchten doch diese Zeilen zu Versuchen anregen. Die Musterbrieftaube englischer Ausstellungen nach dem Ideale der Preisrichter soll eine von den Schnabelwarzen bis zum Nacken elegunt gebogenen, zwischen den Augen breiten Kopf haben, 18 dessen Profil von der Schnabelspitze nicht eiförmig sein darf (der Schädel muss höher als die Warzen sein); der Schnabel soll gross, festschliessend sein, von der Mitte der Augen bis an die Spitze nicht mehr als 3 cm haben; die Schnabelwarzen dürfen nicht zu gross sein, sollen flach sein und gegen den Kopf hin leicht aufsteigen ; das Auge soll stark hervorragen, die Haut um dasselbe möglichst schmal und dunkelfärbig sein; die Körperhaltung sei eine aufrechte, die Brust breit, voll, die vorn vom Körper freien Flügel mit guten Muskeln und Knochen; die Flügelfedern I. Ordnung, ebenso die II. Ordnung müssen sehr breit sein und einander in der Reihen- folge halb bedecken, bei aufrechter Haltung der Taube von oben den Schwanz berühren, so dass sie zu beiden Seiten einen Triangl bilden; die Füsse dixfen nicht zu kurz sein; der Schwanz muss klein sein; die Federn müssen dem Körper fest anliegen. Unter den verschiedenen Farbenvarietäten haben die ganz genagelten den Vorzug. Vermischte kleinere Mittheilungen. Der Kampf zwischen zwei Adlern ist nach der Photographie*) eines japanischen Original- Gemäldes ausgeführt und zeigt uns, wie meisterhaft die Künstler aus dem fer- nen Inselreiche im Osten es verstehen, das Leben und Treiben der Thiere in der Natur einzig treu zu belauschen. Auf einer im letzten Sommer in Ulm stattgefundenen Ausstel- lung japanischer Erzeue- nisse der Kunst, Industrie und Gewerbe erreste obi- ges Bild mit Recht die allgememe Bewunderung. Die Original - Abbildung, welche, wie fast alle japa- nischen Gemälde, auf einer Rolle dargestellt wird, ist das Eigenthum des Herın -Dr. Baelz, welcher schon seit einer Reihe von Jah- ren eine hervorragende Stellung als Professor der Ornithologie an der Uni- versität Tokio einnimmt und während seines dorti- sen Aufenthaltes die beste Gelegenheit hatte, eime grössere Anzahl kostbarer japanischer Kunst-Gegen- stände zu sammeln. Die Abbildung erbittert käm- pfender Raubvögel ist in der Tusch-Schnellmalerei, in der sie wunübertroffen dastehen, ausgeführt, und sind die beiden Adler in halbnatürlicher Grösse abgebildet. Man muss das Ori- *) Nach einer uns übersandten Photographie durch Photo- typie (im Halbton) vervielfältist. Die Red. ginal - Gemälde gesehen haben, um sich einen rich- tigen Begriff der prächti- gen Darstellung zu machen — denn man glaubt den Kampf auf Leben und Tod der erbitterten Vögel vor sich zu haben, der sieges- bewusste Blick des oberen Adlers; der scheinbar sei- nen schwächeren Gegner bewältigt hat, ist meister- haft wiedergegeben. Man sieht förmlich, wie sich das Gefieder der wüthend kämpfenden Raubvögel durch die Aufresung,, in der sie sich befinden ‚-sträubt, während einzelne im hitzi- gen Streite ausgerissene Federn hervor Hattern und sich deutlich von dem Hintergrunde abheben. Der Anblick des herrlichen Vo- gelpaares wirkt unwill- kürlich imponirend auf den Beschauer ein — denn der Adler zeigt uns hier durch seine Kraft und Schönheit: „Ich bin der König unter. allen Vögeln, der hoch oben in den Lüf- ten thront! Wer nimmt es mit mir auf?“ Beim Be- trachten dieses japanischen Meisterstückes, wird man zur Bewunderung hinge- rissen und findet es nur zu begreiflich, dass ‚‚Japan“ mit seinen genialen ge- schmackvollen und origi- nellen Erzeugnissen der Kunst und Industrie, sowie kein zweites fernes Land, sich bei uns eingebürgert hat und Mode geworden ist. Freifrau von Ulm-Erbach, geb. von Siebold. Richtigstellung zu Dr. H. v. Kadich „Hundert Tage im Hinterlande.“ Seit dem 27. November von Wien abwesend und anlässlich der Kahlwildjaeden bis zum 23. December in Kiritein weilend, vor wenigen Tagen erst hierher zurückgekehrt, bin ich erst heute in der Lage, einige Unrichtigkeiten richtig zu stellen, welche sich in meinem, in den Mittheilungen des Ornithologischen Vereines in Wien enthaltenen Verzeichniss der von mir in der Herzegovina beobachteten, beziehungsweise erlegten Omisarten finden und auf welche ich von unserem Ehrenmitgliede Herrn von Tschusi zu Schmidhoffen mittelst Schreibens vom 11. und 21. November auf- merksam gemacht worden bin. Ich lasse nun die betreffenden Passus, in denen Herr von Tschusiin seinem Schreiben vom 11. November diese Berichtigungen vornimmt, wörtlich folgen, da ich hiedurch jeden Iırthum am besten zu vermeiden hoffe, 1. „Pag. 157 des genannten Journals rechts wurden Cinclus aquaticus var. meridienalis Br. (albicollis Salv.)undPasser Italiae (eisalpinus) für die österreichische Monarchie als neu angeführt. Dies ist ein entschiedener Irrthum. Ersteren führt Chr. Ludwig Brehm bereits 1855 (vollständiger Vogelfang pag. 222) aus Kärnten an und ich 1877 (Vögel Salzburgs pag. 31) aus Salz- burg ; letzterer ist ja bekanntlich ein häufiger Vogel Süd-Tirols und findet sich auch in verschiedenen Theilen Istriens.“ 2. „Was Grus virgo anbelangt, so steht im Hofmuseum ein & aus Szegedin (20 VI. 1858) aus Fingers Collection.“ ; e | EP TE N a a a ii aa it Bee Fan 1 De ln u el 1 nm 3: „Was Budytes anbelangt, dessen verschiedene Formen ohne Vergleichsmaterial nicht leicht zu erkennen sind und daher häufig verwechselt werden, so sah ich die ersten unzweifelhaften Exemplare von melanocephala Lichtenst. aus Oesterreich-Ungarm bei Dr. von. Lorenz, der sie in Dalmatien 'erlegt hatte.“ Soweit Herın von Tschusi’s Berichtigung, zu der ich — pro domo — nur Folgendes zu bemerken habe. — Ich habe das am Schluss meiner Abhandlung „Hundert Tage im Hinterlande“ ange- fügte Verzeichniss der herzegowinischen Ormis innerhalb sehr kurzer Zeit zusammengestellt, da die Arbeit dem Drucke zugeführt werden musste und die Drucklegung, beziehungsweise Fortsetzung der Artikelserie nicht nach meiner damals entfallenden Reise nach Deutschland zu verschieben war (November, December 1836). Bei Zusammenstellung dieses Verzeichnisses habe ich mich ausschliesslich an den I. Jahresbericht (1882) (Wien 1883) des Comites für ornithologische Beobach- tungs-Stationen gehalten, in dem von Grus virgo pag. 155 nur die Notiz enthalten ist: „Feldegg soll diese Art in Dalmatien gefunden haben“. — Cinclus meridionalis var. Chr. Lud. Brehm nur erwähnt wird; Passer Italiae (eisalpinus) gar nicht genannt ist. Andere literarische Hilfsmittel zu benützen war mir bei der Kürze der Zeit unmöglich und so konnten. die erwähnten Irrthümer sich leicht einstellen, deren Richtigstellung ich — dem Rechte der Wahrheit huldigend — gerne hiemit veran- lasse. Im allgemeinen enthalten die Schreiben des von mir sehr verehrten Herrn von Tschusi auch noch für mich ausserordentlich schätzenswerthe Hinweise über Nomenclaturen, Benützung lite- rarischer Hilfsmittel und Quellen ete., für die ich Herım von Tschusi umso mehr zu Dank verpflichtet bin, als durch ihre Beachtung, Irrthümer dieser Art unmöglich werden. In meinem Ende Jänner erscheinenden Werke: „Diehöhere ThierweltderHerze- gowina* kommen sie nicht mehr vor. Wien, 26. December 1837. Dr. Hans von Kalich. Gegen die so häufige Group, Diphtherytis, Pips genannte Hals- krankheit des Geflügels empfiehlt M. J. Schuster in der „Zeit- schrift für Geflügel- und Singvögelzucht“ Einpinselung des Rachens und der Nasenlöcher mit Petroleum. Meist hilft schon eine ein- malige Einpinselung. Ist die Haustaube für die Oekomomie nützlich oder schädlich ? Pfarver Snell in Hohenstein (Nassau), Bonizzi in Italien, Zorn in Pappenheim (Baiern,, Beffroy in Frankreich u. A. haben durch sehr eingehende Beobachtungen den Nachweis erbracht, dass die Tauben nicht so sehr den Nutzsämereien als vielmehr mit Vorliebe dem Samen einer Reihe sehr lästiger Unkräuter nachgehen, insbesondere dem Samen der Vogelwicke, der Ackerwinde, Wucher- blume, Kornblume und von diesen unglaubliche Mengen (eine Taube täglich über 8000 Vogelwickensamen) verzehren, so dass dieser ihr Nutzen durch Beseitigung so vielen Unkrautes das Mit- auflesen freiliegender Nutzsamen weitaus wettmacht. Halbalbino von Turdus viscivorus. Als ich den 21. November 1. J. von der Jagd heimkehrte, flog vor mir ein stark weissgefleckter Vogel auf, den ich im ersten Moment für einen Tannenheher hielt — in meiner Gegend wurde der erste Tannenheher heuer den 27. October erleet — und den ich trotz des diehten Nebels sofort zu verfolgen begann. Endlich ge- lang es mir den Vogel auf der Spitze eines Eichbaumes zu erspähen und wohl oder übel musste ich, da ich kein dünmeres Blei hatte, mit Schrott Nr. 6 loskrachen. Wer beschreibt meine Freude, als ich ein schönes Halbalbino- Exemplar von turdus viscivorus, wenn auch furchtbar lädirt, vor mir hatte. Es ist mir nieht möglich eine genauere Beschreibung zu geben, da ich den Vogel, um ihn für unser National-Museum zu erhalten, sofort an Herrn Prof. Brusina sandte, der in gewohnter Liebenswürdigkeit sicherlich Jedem, der sich für die Sache interessirt, nähere Auskunft geben wird. Poznanovec, 10. December 1887. Adolf Ritter. Eine Geschichte aus dem Vogelleben. Ein schöner, sonniger Herbstmorgen war es, der uns zu einem . Bunmler“ in die prächtigen Anlagen unseres Stadtparkes einlud, dessen respectablen Hintergrund die im Norden angrenzenden, gebirgigen Weingärten bilden, von wo zur Zeit die reifenden Trauben lächelnd herüber winkten, gute Ernte verheissend. „Noch vierzehn Tage und die segensreiche, das steirische Unterland be- glückende Weinlese kann beginnen, Und wenn einmal die heuer überaus reichlich beladenen Weinreben der köstlichen Frucht ent- ledigt sein werden, dann eröffnet sich dieses Terrain auch uns Jägern wieder“. So die Bemerkung meines Freundes, der ein gewaltiger Nimrod vor Gott dem Herrn. Das auf diese Weise ein- geleitete Gespräch über Jagd und deren Versnügen bildete den weiteren Unterhaltungsstoff auf unserer Wanderung durch den Park. Da mit einem Male bemerkten wir, nicht ohne Ueberraschung, einen wohl über tausend Stück zählenden Zug von Schwalben, welcher vom fernen Norden kommend, auf seiner grossen Reise nach dem Süden hier innehielt, um in den Wellen des Parkteiches ein stärkendes Bad zu nehmen. Warum sie gerade dieses wenig einladende, eben nicht krystallhelle Gewässer wählten, dass wissen die — Schwalben ! Genug, sie thaten es und badeten und tranken da mit einer Lust, welche jedem Zuschauer eine wahre Freude bereiten musste. Wie schwärmende Mücken bildeten sie eine himmel- hohe Säule über dem Wasserspiegel, über welchem die untersten hinflatterten, der trauten Welle einen stillen Gruss des rauhen Nordens entbietend, sie durch Eintauchen ihres zarten Brüstehens liebkosend oder auch gelegentlich einen erquiekenden Schluck machend. Ungeachtet dieses tollen Durcheinanderschwärmens herrschte dennoch eine bewunderungswürdige Ordnung. Etwa zehn Minuten lang beobachteten wir dieses höchst anziehende und interessante Sehauspiel, als es plötzlich, wie aus einem Munde, ertönte: „O, das arme Thierchen!“ Wir bemerkten nämlich eleichzeitig vor uns eine Schwalbe auf der Oberfläche des Wassers umherplätschern, welche die grössten Anstrengungen machte, sich wieder aus dem Wasser zu erheben. Allein, vergebens! Vermuthlich hatte sich das zarte Vöglein zu tief getaucht und die vom langen Fluge ermatteten Schwingen hatten nicht mehr die Kraft, den Körper mit raschem Schlage wieder aus den Wellen emporzuschnellen. Das Thierchen schien verloren, Hilfe konnte man ihm nicht leisten; es war in der Mitte des Teiches. Da wendete sich die Schwalbe auf einmal gegen die im Centrum des Teiches um den spielenden Springbrunnen angebrachte Stein- gruppe, welche sie, mühsam herbei schwimmend, zu unserer besonderen Freude auch thatsächlich erreichte. Dann verkroch sie sich in ein dort befindliches Schilfbüschel, in welchem sie jedenfalls von der grossen ungewohnten Anstrengung ausruhte und sich erwärmte. Nach einer Viertelstunde erst konnte man aus der Bewegung des Schilfes entnehmen, dass die Schwalbe sich wieder zu regen beginne und bald konnte man sie ganz wahrnehmen, da sie im weniger dichten Grase, ein sonnigeres Plätzchen suchte. Gerne hätten wir noch den Aufflug des Vogels abgewartet, allein die Berufspflicht rief meinen Freund ab und ich gab ihm ein Stück Weges das Geleite. Nach beiläufig einer halben Stunde kam ich wieder in die Nähe des Parkteiches und konnte nicht umhin, nachzusehen, ob das Vöglein noch da sei. Ich spähte nach der Stelle hin, wo ich es vermuthen konnte, ich suchte und schaute, — jedoch vergebens, wahrscheinlich hatte sie im raschen Fluge schon die Ihrigen erreicht und ihnen von den Erlebnissen am Marburger Stadtparkteiche erzählt. Mit diesen beruhigenden Gedanken wollte ich eben den Heimweg antreten, als plötzlich das Zwitschern einer Schwalbe an mein Ohr drang. Ich blickte rings umher, und so viel ich auch spähen mochte, — nirgends eine Schwalbe. Sollte ich mich denn getäuscht haben? Unmöglich! — Doch horch! Da ertönt nochmals ganz deutlich vernehmbar der Ruf der Schwalbe vom Teiche her, es war kein Zweifel mehr, sie war noch dort. Um auch nach der | anderen Seite hin besser sehen und beobachten zu künnen, verliess ich meinen Standort und siehe da! schon nach einigen Schritten gewahrte ich das Vöglein auf der Spitze eines ungefähr meter- hoch über dem Wasser emporragenden Steines. Mit sichtlichem Behagen richtete es sein Federkleidchen zurecht, — es dehnte und streckte sich und zog die Schwungfedern durch den Schnabel; nun hob es prüfend die kleinen Schwingen. Jetzt und jetzt musste es auffliegen! — Da auf einmal schnellt in mächtigem Schwunge vom Fusse des Steines aus ein gewaltiger Teichfrosch empor, erfasst das arglose Schwälbehen und stürzt mit seinem kläglich schreienden Opfer in ununterbrochenem Sprungfluge auf der anderen Seite des Steines in die Flut. Dieser meuchlerische Ueberfall war das Werk eines Augenblickes. Mich erfasste eine eigenthümliche Wehmuth und mich von dem Orte dieser scheusslichen That rasch abwendend, entschlüpften im flüsternden Tone unwillkürlich meinen Lippen die Gedanken: „Du arme Schwalbe, du! So elend und jammervoll musstest du enden! Du, die unübertreflliche Schnellseglerin der Lüfte musstest von einem an die Scholle gefesselten Lurch gefangen und ertränkt untergehen in jenen Fluthen, in welchen du Erquiekung und Labung suchtest.* A. St. Marburg a. D., im October 1887. en Fa A ar N EN Yo Augen 6 Tl Ze Beau) a a Verein für Naturwissenschaften in Braunschweig. In der Sitzung vom 27. October v. J. machte Dr. R. Blasius einige Mittheilungen über den diesjährigen Wanderzug des si- birischen Tannenhehers (Nucifraga caryocatactes leptorhynchus, R. Blas.), in dem er auf seinen im Winter 1885/86 im Verein ge- haltenen, den damaligen Wanderzug des schlankschnäbligen Tannen- hehers betreffenden Vortrag und seine sich daran schliessende mono- graphische Arbeit, veröffentlicht in der „Ornis“, 1886, Heft 4, verwies. Die erste Nachricht über eine diesjährige Wanderung erhielt der Vortragende aus Lippine O. S8., wo der Lehrer Herr G. Weiss am 23. September ein bei Beuthen O. S. erlegtes Exemplar zum Ausstopfen erhielt. — Nach anderer brieflicher Nachricht bekam Herr G. Schneider in Basel am 29. September einen bei Engelberg am Vierwaldstädterse e frisch geschossenen ebenfalls schlankschnäbligen Tannenheher. — Herr Baurath Pietsch aus Torgau schreibt, dass er am 8. October in der Nähe des Enten- fanges an dem dortigen grossen Teiche aus einem Fluge von vier Stück einen exquisiten „Schlankschnabel“ erlegt’ habe, und theilt ferner mit, dass Rey und Schlüter in dieser Zeit einige schlank- schnäblige Tannenheher aus .der Gegend von Leipzig, bezüglich Halle erhalten hätten. Das Exemplar aus Torgau legte der Vor- tragende durch die Güte des Baurath Pietsch, der es übersandt hatte, vor im Vergleich mit „Schlankschnäbeln“ aus Asien und „Dickschnäbeln“ aus den europäischen Gebirgen. —Auch hier bei Braunschweigwurde am 17. October ein schlankschnäbliger Tannenheher erlegt, der ebenfalls (derselbe war Herın Krull zum Ausstopfen übersandt) zur Demonstration mitgebracht war und, wenn auch der Schwanz durch den Schuss vollständig zerstört Aus anderen Vereinen. war, in der Bildung des Schnabels ganz die charakteristischen Kennzeichen des sibirischen Tannenhehers hatte. -— Ausserdem ist der diesjährige Tannenheherzug auch in Norwegen und Dänemark beobachtet. Herr Professor Collett schreibt aus Christiania, dass zur Zeit eine ziemlich zahlreiche Einwanderung des schlankschnäbligen Tannenhehers im südlichen Norwegen beob- achtet würde, dass die Vögel aber nicht in grösseren Massen, sondern nur einzeln oder in kleineren Trupps vorkämen und dass die ersten Anfang September erlest worden seien. — Herr Pro- fessor Lütken theilt aus Kopenhagen mit, dass eine ziemlich grosse Anzahl von Tannenhehern in diesem Herbste in Dänemark erlegt wurden und dass sämmtliche im Museum eingelieferten Exemplare der schlankschnäbligen Form angehörten. — Ausserdem findet sich in Nr. 10 der „Mittheilungen des ornithologischen Ver- eines in Wien“ die Mittheilung von Herrn von Tschusi, dass er soeben (2. October) einen frisch geschossenen „Schlankschnabel“ aus Oedenburg in Ungarn erhalten habe, und Herr Professor Zahrädnik theilt mit, dass am 15. September bei Kremsier in Mähren die Tannenheher erschienen seien. Es unterliegt hiernach wohl keinem Zweifel, dass auch indiesem Jahreein weit verbreiteter (Norwegen, Dänemark, Deutschland, Mähren, Ungarn und Schweiz) Wander- zug dessibirischen Tannenhehers stattgefunden hat, und es dürfte erwünscht sein, möglichst viele Notizen über dies- jährige Tannenheher-Beobachtungen zu sammeln. Der Vor- tragende bittet um Einsendung der erlangten Exemplare oder kurze Mittheilung der Beob- achtungen. Recensionen und Anzeigen. 1. Dritter Jahresbericht (1884) des Comite's für ornithologische Beobachtungsstationen in Oesterreich-Ungarn. Redigirt von Victor Ritter v. Tschusi zu Schmidhoffen und W. v. Dalla-Torre (Separatabdruck aus „Ornis“, Jahrgang 1887). Wien, Carl Gerold’s Sohn. 1887. Wieder liest ein Jahresbericht des Comite’s für ornithologische Beobachtungsstationen unserer Monarchie vor, der einen deutlichen Beweis dafür liefert, dass der Sinn für Vogelkunde und Vogel- beobachtung in immer weitere Kreise dringt; denn obschon das späte Erscheinen des II. Jahresberichtes viele früheren Beobachter glauben machte, dass das Unternehmen aufgelassen worden sei und sie daher diesmal mit ihren Beobachtungen aushlieben, so bringt der vorliegende Band gleichwohl Mittheilungen über 322 Vogelarten von 60 Beobachtern. Der allgemeine Theil (Schilderung der Beobachtungs- gebiete, nebst allgemeinen Angaben über den Vogelzug, S. 13—25) ist von Dr. Wilhelm Niedermair in Hallein, der speceielle Theil (S. 25—352) von Prof. Dr. v. Dalla-Torre in Inns- hruck zusammengestellt. Den Schluss bilden allgemein ge- haltene Beobachtungen (S. 352—355) und locale Beobachtungen über den Zug (8. 356). Die Seiten I bis ‚XI bringen ein systematisches Verzeichniss der angeführten Arten. Das erste Mal erscheinen in dem Berichte Dank den Bemühungen des Prof. Spividion Brusina, des Mandatars für diese Länder, Croatien und Slavonien vertreten. Die Zusammenstellung der aus Böhmen und Schlesien eingegangenen Berichte und wo nöthig auch die Uebersetzung, besorgten die Herren Dr. W. Schier in Prag und Em. Urban in Troppau. Die Durchsicht und Prüfung der gesammten Manuscripte und die gesammten Correcturen, eine müh- selige Arbeit, die nur der zu würdigen vermag, der weiss, welche Schwierigkeiten bei undeutlichen Manuscripten die Richtigstellung der Orts- und Personennamen bereitet und wie wenig viele Beobachter sich an die Instructionen halten — wurde von Herm. V. Ritter v. Tschusi besorst, von dem auch das Vorwort (2—4), in welchem die 19 Mandatare für Oesterreich-Ungarn genannt sind, und der „Ueberblick über die ormithologische Literatur der Monarchie 1854“ verfasst ist. S. 11—13 werden die 60 Beobachter namhaft gemacht. Indem wir hier diesen dritten Jahresbericht zur Anzeige bringen und uns dessen Autoren für ihre Mühewaltung im Dienste der omithologischen Wissenschaft zu grossem Danke verpflichtet fühlen, können wir nur lebhaft wünschen, dass die Zahl der Beobachter aus den verschiedenen Provinzen eine immer grössere werden möge. Vogelkundigen, die dem nächsten Berichte ihre Beobachtungen zur Verfügung zu stellen wünschen, sei hier mit- getheilt, dass die nöthigen Instructionen vom Präsidenten des ÖComite’s Herrn Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen, Villa Tännenhof bei Hallein (Salzburg) franco erhältlich sind. Dr. K. 2. Berichte über die von der kaiserl. Akademie der Wissen- schaften ausgerüsteten Expedition nachdenneusibirischen Inselnund demJana-Lande. Von den Reisenden Dr. Alex. Bunge und Baron Eduard Toll. (Schluss.) Mit 5 Karten. (Separatabdruck aus den: „Beiträgen zur Kenntniss des russischen Reiches und der angrenzenden Länder Asiens. 3. Folge. Band III.“) St. Petersburg. 1887. Mit dem vorliegenden Bande (S. 169—350) erscheint der interessante Bericht dieser Expedition abgeschlossen. Er berichtet über den feıneren Gang der Expedition, die Reise nach den neu- sibirischen Inseln, den Aufenthalt auf der grossen Ljachof-Insel (Berichterstatter Dr. A. Bunge), die Fahrten auf den neusibirischen Inseln und den Aufenthalt auf der Insel Kotenyi (Baron Eduard Toll). von Dr. A.Bunge auf den neusibirischen Inseln und von Baron Eduard Toll auf den neusibirischen Inseln und im Jana- Lande angestellte meteorologische Beobachtungen (bearbeitet vom Plıysikus R. Bergmann). Die beigegebenen Karten betreffen die grosse Ljachof-Insel, die im Eismeer neuentdeekten Länder und Küsten (1811 zusammengestellt), die neusibirischen Inseln nach den Aufnahmen des Lieutenants Anjou (1821—23), die neusibirischen Inseln mit dem Jana-Land nach den Aufnahmen der Expedition, die drei Ljachof’schen Inseln (nach einem Plane von 1808.) S. 210 bis 221 werden auch omithologische Beobachtungen aus dem Jahre 1886 mitgetheilt, auf die wir noch zurückkommen. Dr. K. 3. Die Blutgefässkeime und deren Entwicklung bei einem Hühnerembryo. Von Dr. N. Uskow. Mit 2 Kupfertafeln. (Me- moires de lacademie imperiale des science. de St. Petersburg. VI. Seria. Tome XXXV. Nr. 4). 1887. Inhalt: I. Die Entstehung des Gefässkeimes aus dem Meso- blast. II. Peripherische Theile der Embryonalplatte. III. Die Ent- stehung des Gefässkeimes aus dem Hypoblast. IV. Die Bildung des Blutes und der Gefässe. Der Autor widerlegt, nachdem er zuerst die von früheren Forschern gemachten Untersuchungen und daraufhin aufgestellten Thesen geprüft und dann seine eigenen Forschungen dargelegt, die gegen die histogenetische Darstellung der drei Platten (zuerst I REIERIEN TRENNEN" 3 | ä LERNEN a von His) gemachten Einwürfe und kommt endlich zum Schlusse: 1. Die _ Bildung des Blutes und der Gefässe bei einem Huhn kann als ein deutlicher Beweis für die Annahme geführt werden, dass das lebendige Protoplasma eines befruchteten Eies in verschiedenen Theilen verschiedene bestimmte Gewebe de Organismus, aus welchen es hervorgegangen ist, enthalten. 2. Man kann die histo- genetische Deutung der Remak’schen drei Platten nicht verwerfen. Diese Lehre muss nur durch die Theilung der Platten in verticaler Richtung ergänzt werden. Dr. K. 3 4. Beschreibung einiger Vogelbastarde. Von Theodor Pleske. Mit 1 Tafel. (Ebenda. Tome XXXV. Nr. 5.) 1887. Der Verfasser behandelt in dieser Schrift 1. einen männlichen und weiblichen Bastard von Tetrao tetrix L. und Bonasa betulina Scop.; 2. einen Bastard von M6tacilla flava L. var. belma und Motacilla melanocephala Licht.; 3. einen männlichen Bastard von Parus borealis de Selys. und Lopho- phanes eristatus L. und 4. einen Bastard von Emberiza eitrinella L.undEmberiza leucocephala @mel. Sämmtliche vier Bastarde sind in dem Werke abgebildet. Wir kommen auf den Inhalt noch zurück. Dr. K. 5. Diezel’s Niederjagd. Sechste umgearbeitete Auflage. Mit 10 Jagdhund-Racebildern in Farbendruck. 112 Holzschnitten, und 22 farbigen Capitel-Vignetten. Berlin. Paul Parey 1837. Pracht- Ausgabe. In prächtigster Ausstattung liest ein altbewährtes Werk in neuer Auflage vor uns, die alle die Vorzüge des alten Werkes bei- behalten und ausserdem entsprechend den neuen Erungenschaften fast um die Hälfte des Umfanges vermehrt wurde. Die Umarbeitung wurde in trefflicher Weise von einem Schüler Diezel's. dem Premier-Lieutenant a. D. E. v. d. Bosch besorgt. Wir können dem Jäger von Beruf, wie dem aus Liebhaberei, aber auch allen Freunden der freien Natur und ihrer Thierwelt dieses Werk als verlässlichen Rathgeber in Fragen der niederen Jagd und als anregende, durch die prächtigen Tafeln und Vignetten erhöht wirkende Lectüre empfehlen. Auch im Texte sind viele instruc- tive Dlustrationen (so sind die im Artikel über den Raubvogelfang gebrachten diesem Werke entnommen) an passender Stelle bei- gegeben. Inhalt: (S. 1—888.) Die Jagdhunde. Das Reh. Der Hase. Das Kaninchen. Der Fuchs. Der Dachs. Der Wolf. Die wilde Katze. Der Fischotter. Der Steinmarder. Der Baummarder. Der Iltis. Die Wiesel. Das Rebhuln. Die Waldschnepfe. Die Becassine. Die wilden Enten. Die wilden Gänse. Die Raubvögeljagd. Die Schiess- kunst und die Jagdgewehre der Neuzeit. 6. Hans von Kadich, Wald-Fahrten. Wild-, Wald- und Waid- mannsbilder aus Oesterreichs Bergen. Neudamm, J. Neumann 1888. 8°, 123 S Endlich ein Mal wieder ein Buch über Wild und Wald, auf welches man mit einem Gefühl dankbarer Freude hinweisen kann! Treffliche, zartempfundene und treu und anschaulich gezeich- nete Skizzen über einen Gegenstand, der leider nur zu "oft von Federn geschildert worden: ist, denen nichts als ein gut’ Mass sentimentaler Gefühlsduselei und üppiger Einbildungskraft hiezu die Berechtigung verlieh! Was der Verfasser in dem vorliegenden Buche schildert, hat er selbst gesehen und sich ganz zu eigen gemacht. In warmer überzeugender Darstellung erzählt er uns von seinen Wanderungen, die ihn zu Waidwerk und V ogelfang in die wilden Felsenlabyrinthe düsterer Bergwälder, an die grünen Ufer lieblicher Alpenseen und auf die Kahlen Kuppen der Kalkalpen seiner österreichischen Heimat geführt haben. Hans von Kadich ist nicht nur ein trefflicher, unermüd- licher Waidmann, der mit Rucksack und Büchse gar manchen Tag in den Bergen herumgestiegen ist, bei Sturm, Regen und Schnee, und sich mit Stolz zur grünen Farbe bekennt, — solcher Männer gibt es mehr! —- sondern er ist in ganz hervorragendem Grade auch ein fein fühlender Beobachter der Natur und vermag in frischer Darstellung das wiederzugeben, was er auf einsamen Berg- pfaden im stillen “Hochgebirge geschaut hat, beim Erwachen der Natur im Frühling und im harten Winter, wenn das Eis die Hoch- seen bedeckt. Seine Skizzen zeichnen das Jagdwild in Oesterreichs Bergen in trefflieher Darstellung und schildern in gewinnenden Zügen das hart mühselige und gefährliche Leben Derjenigen, die zu Hütern des Waldes und Wildes bestellt sind. Von Kindheit an hat der Verfasser mit den Berufsjägern des Hochgebirges verkehrt, hat mit ihnen gelebt und so ein warmes Verständniss des Charakters und Wesens, des Fühlens und Denkens dieser rauhen aber biederen Söhne des Gebirges gewonnen. Und wie die Beobachtungen gesammelt wurden, so werden sie gegeben: schlicht und einfach aber doch packend und treffend bis in die kleinsten Züge. .Aus innerster Ueberzeugung möchte ich den „Wald-Fahrten“ eine weite Verbreitung wünschen; mögen sich viele Leser an den gesunden und frischen | Schilderungen des Verfassers erfreuen! Nicht ein Geringes werden sie dazu beitragen, die Liebe zur Allmutter Natur bei allen Denen zu festigen, denen ungebundenes Streifen in den Bergen und Wäldern höher gilt, als alle” die Modethorheiten unseres städtischen Lebens. Berlin. Hermaun Schalow. Auf den 10 Farbendrucktafeln sind abgebildet: Kurz- i haariger, deuischer Vorstehhund (Rüde und Hündin), langhaariger Schliesslich bringen wir noch eine uns soeben zugekommene deutscher Vorstehhund (Rüde und Hündin), stichelhaariger | Novität, auf die wir noch zurückkommen, zur Anzeige: Bidrag deutscher Vorstehhund (Rüde und Hündin), stichelhaariger Dachs- | Til Käneamen om Sibireska ishafokertens Fo gelfauna hund, kurzhaariger Dachshund, langhaariger Dachshund, Schweiss- erigt Vega-Expeditionens iakttageker och samlingar hund. Dr. K. bearbesade af J, A. Palmen. (V. 245—511.) Aus unserem Vereine. n | Gebiete im DBlatte auch äusserlich auseinander zu halten Auszug aus dem Protokolle der Ausschusssitzung | und schlage er vor, ausser den Monatsnummern von Zeit zu Zeit | vom 9. d. M. 1. Cassier Herr Dr. K. Secretär 17 Mitgliedskarten Ausweis). ö 2. Herr Dr. Fr. Knauer stellt sieben Anträge, die Richtung des Vereinsblattes und dessen Erweiterung, die Ver- mehrung der Mitglieder, die Erhöhung der Vereinseinnahmen, die Erweiterung der Wirksamkeit des Vereines nach Aussen. Sämmt- liche Anträge werden aueh eingehender Debatte, an der sich die Herren v. Bachofen, . Kadich, Zeller, Dr. Zimmermann betheilisten, ie angenommen. Die Richtung des Blattes betreffend, berichtet der Redacteur über die von verschiedener Seite vorliegenden Wünsche; der ZU anEnRE GaRdE des Vereines aus Fach- Ornithologen, Dilettanten, Jagdfreunden, Züchtern u. s. w entsprechend dürfe das Organ des Vereines keine der Richtungen vernachlässigen, stehe doch am Kopfe des Blattes: „Blätter für Vogelkunde, Vogel-Schutz und -Pflege, Geflügelzucht und Brief- taubenwesen“, werden daher die Mittheilungen von nun ab wieder alle diese Richtungen pflegen; ohne alle Frage aber müsse der fachlichen Omithologie vorwiegende Beachtung zu Theil werden; aus all’ diesen Gründen werde es sich empfehlen, diese verschiedenen übergibt dem nachfolgenden Zimmermann zur Versendung (S. betreffend | | zwangslose Hefte erscheinen zu lassen, welche speciell der Fach- Omithologie dienen sollen; für dieses Beiblatt hätten die Mitglieder keine weitere Zahlung zu leisten. Auf den Antrag der Societa Schriftentausch, wird eingegangen. 4. Es kommt die Versicherungsfrage der Sammlungen und der Einriehtungsgegenstände zur Behandlung. Nach den Mittheilungen Dr. Knauer's und Dr. Zimmermann’s wird von einer weiteren Unterhandlunz mit der Gesellschaft „Donau“ abgesehen und der Versicherungsantr ag einer anderen Gesellschaft unterbreitet. 5. Für die Bibliothek wird die neueste Auflaee von Meyer’s Conversations-Lexikon angekauft und sind 9 Bände bereits geliefert. resale di Napoli, bezüglich Bibliothek, der 6. Dr. Knauer referirt über die für die Mittheilungen eingelaufenen Arbeiten, 7.—17. Es kommen nun Steuerangelegenheiten, die Sarajevoer 3erichtigungsfrage, Aufnahme neuer Mitglieder, Bücherankauf- die Neujahrshonorare zur Besprechung. Offerten, Inventarzuwachs, der nächsten Sitzung zur Berathung 53 andere Einläufe wurden überlassen. 21- Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mit- gliederbeiträge. Bis 9. d.M. sind an Jahresbeiträgen eingelaufen: I. Beim Cassier Dr. Carl Zimmermann (l., Bauernmarkt 13). 1. Nı. 87. S. B.,; 2. Mi. 91. 6. w.B., 3. Nr- 110. Ww.D. T.; 4. Nr. 123. R. B., 5. Nr. 132. M. E.,; 6. Nr. 145. Bst. RB. z. E.; 7. Nr. 171. B. H. s.; 8. Nr. 209. 0. K.; 9. Nx. 244. Gr. W. M. j. 10. Nr. 267. Gf. A. P.; 11. Ni. 268. L. P.; 12. Nr. 274. A, R.; 13. Nr. 298. A. Schw.; 14. Nr. 311. R. v. St.; 15. Nr 319. E. U.; 16. Nr. 335; BE. 2.5 17%. Nu. 341. 2001. G.; 18. Nr. 19928. K. (Sämmtliche a& 5 fl. pro 1888). Il. Beim Secretariate (Vlll., Buchfeldgasse 19). 1. Nx. 279. Ver. f. Vogelsch. 8. (pro 1887.) 2. Nr. 241. K kt aM.C.; 3. Nr. 144. Fst. E. zu F.; 4. Nr. 200. J. K.; 5. Nr. 304. H.v. $.: 6. N. 258. A. v.P. (8. 3 fl, 1.,2.,4.,5.,6., 54). Die Ausweise erfolgen unter der betreffenden Nummer des letzten Mitgliederverzeichnisses (vom 15. Jänner) und den Initialen. — Reclamationen bittet man an das Secretariat zu richten. &%Q9 Neu beigetretene Mitglieder. Johann Seunik, Gymnasialprofessor in Sarajevo. Julius Michel, Lehrer in Neustadtl hei Friedland in Böhmen. Correspondenz. Löbl. Verlagsbuchhandlung P. P...y, Berlin. Bestätigen den Empfang der letzten Sendung. — Frau Baronin E....h, Erbach. Mit bestem Danke für die gütige Mittheilung sehen wir diesmal von der Reproduction des erwähnten Bildes ab, da wir nicht eine schon in einem verbreiteten Kalender erschienene Illustration bringen möchten. Sehr angenehm aber wäre es uns, früher oder später durch Ihre gütige Vermittlung Stoff zu einem illustrirten Aufsatze über diese oder jene neue Hühnerrace zu erhalten. — Herrn Dr. loc oa 2,8 Sarajevo. Wir müssen sehr bedauern, Ihnen in Erwiderung Ihrer letzten gegen alles Herkommen verstossenden Zuschrift nur Folgendes erwidern zu können: Nieht einmal eine Behörde, geschweige ein privater Verein hat das Recht, in dieser Form eine Richtigstellung zu fordern; es ist nur eine Gefälligkeit unserer- seits, ‚wenn wir in einer unseren Verein selbst nicht berührenden ganz privaten Angelegenheit einer Correctur Platz geben und es muss doch unserem Ermessen überlassen bleiben, auf welchen Umfang wir eine solche Verifieirung ausgedehnt wissen wollen; persönlichen Dissonanzen haben wir prineipiell gleich vom Anfange im Blatte keinen Raum gegeben, wir werden diesso halten, so lange uns die Redaction anvertraut bleibt; in jeder Streitfrage ist es doch üblich, vorher auch den angegriffenen Theil zu hören, Ihr zweites Urgens kam aber schon, ehe wir noch mit dem anderen Theile gesprochen hatten; und endlich, wenn man in so energischer Weise auf vollinhaltlichen Abdruck eines „Eingesendet“ dringt, soll man doch auch dafür sorgen, dass dieses Schriftstück druckreif sei und nieht von sprachlichen uud sachlichen Fehlern strotze; finden Sie die richtige Form der Richtigstellung, so sind wir gerne bereit, dieselbe zu veröffentlichen. — Wir mussten diese Antwort hier geben, weil uns ein von Ihnen beliebter Verkehr durch dritte Hand nicht passen kann. — Löbl. k. k. Zeitungs-Expedition, hier. Vom 15. d. ab. — HerrenH.H....... n’s, Journal-Verlag hier. Bestätigen den Empfang, könnten aber nur einen eventuellen Tausch in Vorschlag bringen. Herrn Dr. med. Leop. T...... zZ, bei Stuttgart. Wir kommen in dem heu- tigen Arkikel: „Wie fängt man Raubvögel ?“ Ihrem Wunsche, so wie dem zweier früher Auskunft Verlangender hoffentlich zur Zufriedenheit nach. — Herrn A. S.....s. Hier. Mit dieser Nr. lassen wir zugleich die drei letzten des Vorjahres an Ihre Adresse abgehen ; dass Sie die Nummern nicht erhielten, ist nur Versehen der Expedition. — Löbl. Societa Reale, Neapel. Mit grossem Vergnügen von 1888 an. — California Academy of Sciences, San Franeisco, Bestätigen dankend den Empfang von Bulletin VI. — Herrn k. k. Hofopernsänger M.. ..r, Hier. Die geänderte Adresse zur Kenntniss genommen. — Herrn Universität istent A. Pi....r, Agram. Der in Aussicht gestellte Aufsatz kommt uns jedenfalls gelegen, Einen Bastard von Anas boschas mase,, mit Carina moschata fem. beschreibt und bildet ab Radde in Ornis caucasica, S. 453 (Taf. XXV). — HermRob.E..r, Neustadtl. Besten Dank für das Uebersandte. Da wir von jetzt ab diesen beiden Richtungen mehr Beachtung schenken wollen, wird es uns sehr freuen, öfter über Brieftauben- und Geflügelzucht Arbeiten ein- gesandt zu erhalten und wären wir auch dankbar, falls Sie in Ihrem Bekann- tenkreise im Sinne der Mitarbeit wirken wollten. — Herrn A.K..h, Willi- amsport. Vorläufigunseren besten Dank für den gesandten Aufsatz. — Herrn Prof. Dr. B...z, Berlin. Ihre bezügliche Ansicht deekt sich mit unserer vor einigen Tagen im Ausschusse dargelegten. — Herrn Baron R.......g, s’ Graven- hage. Wir sandten vor drei Wochen-10 Exemplare der betreffenden Nummer; zugleich mit Nummer 1 Jassen wir weitere 6 Exemplare nachfolgen. — Herrn O0.M....r, Lemberg. Dem Verein kam einmal.eine einzige solche Tafel auf über 500 fl. zu stehen. — Herın Oekonom Rich W..,.r, bei Hannover und mehreren anderen Anfragenden. Es ist das ein heikler Punkt, eine Schwierig- keit jedes solchen Vereinsblattes. Ein ornithologischer Verein setzt sich aus Fach- männern, Dilettanten, Züchtern, Freunden des Nutzgeflügels u, s. w. zusammen ; da ist es begreiflich, dass jede dieser Richtungen im Blatte besonders, wenn nicht ausschliesslich gepflegt sein will. Da die Erhaltung des Blattes grosse Kosten ver- ursacht, müssen da auch finanzielle Erwägungen mitsprechen. Wir hoffen übrigens von jetzt ab nach allen Seiten intensiver wirken zu können, und wenn unsere Anregungen auf fruchtbaren Boden fallen und wir die nöthige Förderung und Unterstützung finden, sind wir vielleicht sehon in nächster Zeit im Stande, die Fachormithologie ausser im Hauptblatte auch noch in speeiell für sie reservirten Jahresheften zu pflegen. Für die beiden Mittheilungen besten Dank. Brief folgt in der nächsten Woche. PH Ho Je | Stangenträger 8807 0 für Hühnerhäuser. Prämien: Copenhagen, Kaiserslautern, Rostock, Wien, } il Marburg a.D., Kappeln, Schlei, } ] Hamburg, N | Rosilde [BessassEsree rare een Zum Ausrotten des Ungeziefers. TEEN, Preis per Paar Mark 2.50, geren Nachnahme, J. C. Haunstrup, Copenhagen, Dänemark. Prospectus gratis und franco. Yesssrsestsae] Ein vorzügliches Geschenk bildet MEYERS HAND-LEXIKON Dritte Auflage_ Dasselbe gibt Auskunft über jeden Gegenstand der mensch- lichen Kenntnis und auf jede Frage nach einem Namen, Begriff, Fremdwort, Ereignis, Datum, einer Zahl oder Thatsache augen- blicklicken Bescheid. Auf 2125 Oktavseiten über 60,000 Arti- kel, mit Hunderten von Abbildungen, Karten, Erklärungstafeln und statistischen Tabellen. 2 Bände elegant in Halbfranz geb. 15 Mark. Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig. Verlag von Paul Parey in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Das Waidwerk. Handbuch der Naturgeschiehte, Jacd und Hege aller in Europa Jagdbaren Thiere. Von O. von Riesenthal. Mit 69 Holzschnitten und 13 Farbendrucktafeln nach Zeichnungen des Verfassers. Preis 20 M. Gebunden 23 M. Mit scharfsinniger Beobachtungsgabe und warmer Liebe zur Natur verbindet der Verfasser die umfassendsten Kenntnisse des gesammten Waidwerks und eine glänzende Gabe der Darstellung. In fesselnder Schilderung führt er uns „in das Terrain“, weiht uns in die Geheimnisse des Thier-Haushaltes ein, macht uns mit der Natur und den Lebensgewohnheiten des Wildes bekannt und lehrt, wie wir uns technisch und gesellschaftlich waidgerecht dem Letz= teren gegenüber zu benehmen haben, kurz, er ist ein gewandter und zuverlässiger Führer für den, der das este Bestreben hat, die Kunst, em Waidmann und angenehmer Waidgenosse zu sein, sich anzueignen. 5 Gegen Srankierte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franco. LANE ee 23 Das naturhistorische Atelier des Robert Schreitter 3 J Graz, Postgasse Nr. 3, übernimmt alle Thiere namentlich Säugethiere, Vögel, Amphibien, Reptilien und Inseeten zur Präparation und werden bezügliche Auf: | träge naturgetreu und billigst ausgeführt. Daselbst ist ein vorzüglich präparirter Lämmergeier (Gypaetus barbatus) um SO fl. zu verkaufen, JIEILDEIEITEEDERDERDORTERDDERDERDERTEDDETEDSEADSERDDEITEDEITERDEREERTTRTERTISTRDDETDEERDITTRRUNITDERTRDUNTERTRDETERDRDTTRRRDDTERBDDETTTRDTATERDDRTERTRTTERDENDERTERDERREREDDEERERTERDURTERENN Ir Der Natırhistoriken | Illustrirte Monatsschrift | für | Lehrer und Naturfreunde. A Durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Meyers Volksbüder FETTTETTTYENTTETETDETENTEERETEERTETREREETRTTUTETTEETGERTNETEENG Hod)zeit. 293. 299. Ver, Struenjee. 343.314. Biernaßfi, Die Hallig. 412 414, Bjürujon, Zune 53. 54. — Bauernmovell.134.135. — Zwiichen ven Ec)lac)r gedud)e. 234, Brentano, Godel, Hinkel u.Öadeleia.235.2:56, Bülow, 1. Ehakejpeare= Novellen. 331-383. - 2. Epanifde Mo= vellent. 334-386. — 11. Franzöfifchre No= dyellen. 337-389, — IV. Stalieniidie No- vellen. 390-392, Bürger, Gedic)te.272.273. — Vriindyhaujens Weifen u, Nlbenteier. 30). 301, Byron, Childe Harold Bilgerfahrt.393.599. — Die InjeL — Benpo. —- Braut von Ylbyz Tnute, Das Fegejeiter. 198, ENTTTTTETTTTTEITITEETTTETTITEOETENTTEEETENTEITTETETETTTEITTEETTTEITETTETTTTETTTRTERTETTESEETENTERTETTEETTIDERKSETEETERTEUTTITEREEITEETETETEETEETTETTTTTTTEENTEEEERTETTEREEEEDTEETT TEE TEEN Fidjte, dieden andicdeutr - Eymont. 57. und gediegener Ausftattung. — Die Laune des Verliebs ten. — Die Ges Iivilter. 434. — Die Yeiden de3 jungen Merther. 23. 24. — Bil. Meillerd Lehre jahre. 201—207. — Etella. 394. — Zorgquato Tafjo.39.90. — Die MWahlvenvandts idjaiten. 103-105 Goethe: Eryilfer, Kenien. 208. [339. Grahbe, Napoleon. 333— Grimmelöhaufen, Eine plicijjimus273-253, Hagedorn, Fabeln u. Gr» zählungen 425-427. Hauff, Die Bettlerin vom Mont des Yrl3,60,61. - Jud Ei. — Othello. 95. 96. (138. — Die Karalvane. 137, — Yidjlenftein. 34-38, — Der Dann im Mond, 415-417. — Über den Nrfprung der Hölderlin, Gedichte. 190, 302-307. — reis jeder Nummer 10 Pfennig. = Jedes Bändchen it einzeln Fäuflich. bringen das Befte aus allen Litteraturen in muftergültiger Bearbeitung Dis jest find nachfolgende 456 Nummern erfchienen: Seving, Sagen von der Alyambra. 180, Senn Paul, Flegeljahre, 23-33, — Der Komet, 144-148. — Eiebenfäs. 115-120. gung: Stillingd Yeben. 310-314 — D.Herrmannsicdladt. 178. 179, — Das KHätyhen von Heilbronm. 6. 7. - Mid. Kohlyaaz 19.20, — Menihejilea. 351. 352. — Der Prinz von Homms burg. 160. — Derbrocjenestrug.sG. sKtuigge, iber ven Amts gang nut Menfchen. 291-297. Körner, Erzähliitgen 143, — Leier u. Edjwert. 176, — rim. 42. 43. Kortumm, Jobjiade. 274—- 277. Kosehue, Die deutichen Stleinflädter. 171. Luther, Ziichreden. 400, — Vollsmarden I. 225. — Phädra, 410. Naimumd, Der Bauer als Millionär. 436. — Der®erjchwender. 437. 438. Naupadh, Der Miller und fein Kind. 435. — Der Zeufelsjumpf. 47. Schenfendorf, Gedichte. 336. 337. Sfhiller, Die Braut von Mefjina. 184. 135. — Don Sarloz. 44. 45, — Eyzählungen. 91. — Tieglo. 55. 56, — Ausgewählte Gedichte. 169. 170. — Der Geijterfeher. 21.22. — Die Jungfrau von Or= Ican3. 151. 152. — Stabale und Liebe. 64, 65. — MariaStuart 127.125, — Der Neffe aB Dukel. 456. — Die Näuber. 17. 18. Edjildbürger. 447, — DergehörnnleSienfried. vom Zee. 330, 331, Venedig. 50. König Heineih IV. 1. Zeil. 326. 327. 2. Zeil 323. 329. König Heintid VILL. 419. 420. König Lear. 149. 150. Jtomeou.Sıurlie. 40.41. Bin Eommiernad)ts= traum. 218. — Der Eturin. 421. - Sileläcn um Nichts. 34), — Die Iufligen Meiber von Windfor. 177. — Wintermärdeir 220, 221. — Die Zähmung der leise fern. 219. Soplolles, Antigone. 11. — Gleftra. 324. — König Odipus. — Ddıpuß auf Kolonos.| — !hiloktete.397. [292.] — Die Tradjinierinnen. 444 — Dthelo. 114, Waldau, Ylus der Aunlers Das Beil. 366, 367. Mit dem Beiblatte: „Die Lehrerbibliothek“ und „DieLehrmittelsammlung“, Arnim, DieChenfchmiede. | Goethe, Fauft I. 2. 3. | Zifland, Die Jäger. 340. | Peftalozzi, Lienhard und | Seume, Mein eben. (Literarischer Anzeiger nennenswerther — D.tolleXnvalive | — san II. 106-108. 341, Gerirud 315-320, 359. 360. neuer Frscheinungen Auf’ dem- Gebikte — FirjtOanzgottu. | — AuzgewählteGedichte. | — Der Spieler. 395.396. | Platen, Gedichte. 269. | Ehnleipeare, Antonius u Se BER ULLLORL DIR eLnE ee NT Eänger. Halbgott. 216. 217. Zmumermanı, Dev Dber- 270. Nleopatra, 222.223. Ce 349. 350. — BößoonBerlid). 43.49. hof. 81-54, Pufckin, Boris Sodunof. Goriolan. 374. 375. = &ithylos, Der gefeflelte | — Herim.u. Dorothea. 16. | — D.neueßygmalion.85 293. Hanılet. 9. 10. RETE Srometheus. 237. | — Sphigenie. 80, (262. | — Zriitann. Solde.438- | Nacine, Atyalia. 172. Sulins Gäfar. 79. In Verbindung Braumarhaid, Tigaroz | — Sstalien. Reife. 258 - 430. — dbritamticus, 409. Der Saufinamı born nit zahlreichen Fach- und Schulmännern herausgegeben von (Dr. Friedrich Knauer. —h ten. 408. — DieMiitfehuldigen.431. : SaintBierre, Yaulumd | — König Niardlll, 125. VII. Jahrgang; Blummuer,Birgilsdineis. | — Die natürliche Tochter. | Maut, Von der Macht des Virginie. 51. 52. 126, ee 368-370, 432. 433. Gemüls. 325. Sand, Franz der Champi. | — Macbeth. 158. (ImBuchhandel 6 fl., direetbezogen VBörne, Aus meinem Zas | — NeinefeFud)8. 186.187. | Meift, Erzählungen.73.74. 97. 98. 58. 59. 4 fl. 80 kr., halbjährig 2 fl. 50 kr, Bestellungen unter der Adresse : Wien, VIIL., Buchfeldgasse 19, erbeten.) Das Jännerheft enthält u. .a. folgende Aufsätze: 1. Nachtigall, Sprosser u. Hafız- »r. (Mit Vollbild 2. Thierische u. pflanzlische Gifte vergangener Jahrhunderte. 3. Janaland und neusibirische Inseln und deren Vogelfauna, 4. Die Florengebiete der österr.- ungar. Monarchie. 5. Vogelbastarde, 6. Ein praktischer Taubenausflug. Mit 2 Abbild. dler und Pelikan in der Mit 2. Abbild. rt ! I Malz SHRDTEITRITEDTRIRRTDDRRTRRIRNG RER ’ \ sch Die eb A ARFEN N am ae ah ae aA a RE N SE aid, eninser LETEESEITTETTTTTESTSSTTSTTHTTTTTTEEDEEEEETETETETDDETETETETTDNGTENEETETTTTETEEEENEETTTETETEEETENEOETEEEETEUNNENENUOENENTNTTENTENNETEEEENEENTENENENELERENENENELEKTNENTENTEELLLTEKENNEUNTUNEESENEKEENENTUNTERETENENNN dos. 1838, 189, — Die Sängerin. — Pete | — Die beiden Stlingäberg. | — Über Yumut und | Sterne, Gmpfindfame 8 = Dans - Don QuaıL 192-194, Nilter von Marierts 257. (156. 157, ürde. 99. Neife. 167. 168, 2: »r ohne Sperlinge. - Der Norjar. — Lara. burg. 130. 131. | genau, Die Albigenjer.| | — Über naive und fe» | Tegner, Fritbjofs: Sage. | „9 Der Edelhirsch, (Mit Volibild.) 87. 88. — Der Exheil von Ylef> | — Ausgewählte Gedichte. timentalifche Did)» 174, 175. | 10. Woher kommen die Bakterien ? — Manfred. - Kain. 132. fandrin. 139. 140 12- 14. tung 316. 817, | Tennyjon, Ausnew.Dich 11. Die thätigen und erloschenen 135. — Das Mirtsyaus im| — Envonarola. 154 155. | — Maltenftein L 75. 76. tungen. 371-373, Vulkane der Erde. — Mazeppa.-DerGjaur. Epefjart. 141, 142, | Yefage, Der hinfenve Ten» | — Wallenjtein II. 77 73. | Tief, Der Alte vom 12. Die Gletscher. (Mit Vollbild.) 159, Hebel, Edhakläjtlein des je. 69-71. — Ailyelm Tell. 4. 5. Verge. 290. 291, 13. Die in geologischer Hinsicht — Eardanabal.451. 452. rheinifchen Hauses | Lefjing, Emilia Galotti. | Srjlegel, Engl. u. fpan. | — Die Gemälde. 289, wichtigsten Fossilien d. Thier- Galderon, Das Fejtinahl freundes. 286-288, 3. Ahealew. 356-355. | — Ehalejpeare-Novellen. und Pfllanzeureiches, des Belfager. 334, | Heltte, Alta Troll. 410.| — Gedichte. 241. 242, — Griedh. und rönifdes 332. 33, 14. Wie bringt man den Baum- Ehamijjo, Gedichte. 263- | — Bucyd. Lieder. 243-245. | — Yavlooı, 25-27. Theater 353-355. | Töpfer, Nofau. Gertrud, pfahl richtig an. (Mit Abbild.) 208, — Deutfhlaud. 411. — Minnav.Barıhelm.1. | Schwab, Toltor Zauftus. 233-210, 15. ‚felbaumspinnmotte. (Mit — Peter Edjlemihl 92. — Neuebedidjte. 216.217. | — Min Eara Sanıpjon. 405 Törring,IgnesBernauer. Abbild Ehnteanbriand, Alala.— | — Neijebilder; I. Die 209. 210. — Hortumalus und feine 333. 16. Der grosse und der kleine Neue. 163. 164, Harzreife. 250, — Nalyand.Lgeife.62.63, Cötne. 401. 402. | Vega, Yope de, Kolums Frostspamner. (Mit Vollbild.) — Der Lehle der Aben- | — Nomanzero, 218,249. | — Vademelumfiipajtot | — Grifeldis. — Mobert | bus. 335, 17. Hilfsgeräthe zur Aufbewahrung cerragen. 418, | Herder, Der6id. 100.101. Lange. 318, der Teufel. — Die | Wof, Luife. 27, Versen a. ndung mikroskopischer Prüparate. (Mit 8 Abbild.) Anton Mulser fe Nation 453-455. | DPomer, Ilias. 251-256 226. — Die [höne Diage: | — Kleine Urjaden. 363. Genert, Zabeln und Er- | — Confiee. 211-215. | — Vollsmärdjen II. 227. lone. — Ter arıne 364. (Bozen in Südtirol zählungen.231-233 | Humboldt, W.ır., Briefe 223, Heintih. 445. 410. | — Krienerifche Abenteuer RE 5 Goethe, Clavigo. 224. an eine freundin | — PONENIRLWENILTE 229. | Erolt, Das Fräulein e. ;riedferligen. 365. hält mit Beginn des Frühjahres 230. 197. | Spradje. 321. 322, | Merimte, GColonba. 93. 418. | welt. 376-380, — Die Hölle. 195 196, | Hippel,ütberdie@he.441- O4. - Die vier Heymons: | Wieland, Sandaliı. 182, a B — D. Raradied. 199.200, 443. — Kleine Novellen. 130, tinder. 409, 404 183, Die Defoe, Nobinfon Grufoe, | Hofmann, Das fräulein | Milton, Das verlorne | — Hirlanda.- Gnoveia, | - Mufarion. — Geron FE 110-113. von Ecuder. 15. Yaradic?. 121-124, - Du Ediloß in der Adelige. 166, N ooel- Drofte-Hitlshoff, Die) — DernoldeneZopf, 161. | Mollere, Die nelehrien | , ver Höhle Ka Xa.| — Ober 66-68, I Yupdenbuche. 323. 162, Brauen, 100. 449. 450 Badharlä, Der WNenome« und — DieCcdylaytimLoener | — Das Majorat, 153. | — Der Mifanthrop. 165. | — Die fdöne Melufina, mifl. 173. oa. Brud). 439. — Meijler Darlin, 46. | — Der Tartiff. 3 2331. Biholle, Abenteuer einer Euripides, Iphigenia bei] — Der unheimliche Gajt. | Möjer,Patriotiihe Phan- | — Nlalieec Octavianus. Neujahrtnadt,-Das N | IR]- all I] den Zanriern. 342, Don Juan. 129, talien. 422-424, 406. 407. blaue Wunder. 151, — Medca. 102, Holberg, Ycppe vom) Mufäns, Legenden von | — KleineZagenbesNtter | — Der yeldieibel. -— Die yon Rouge, Indie. 285, Derge. 308. [191. Nübegapl. 72. tus. 300, Walpurgisnadt. — — Derioteajt. 361.362. „ Meyers Vollsbüder find auf ftarken, geglättetem Papier Ear gedrudt und jolid geheftet. Die Orthographie ift die neue nach „Dudens MWörterbud”, ir Biblionraphiiches Inftitut in Leipzig. Pe ı- EXALZILITTITTSTTTTTTTTTTTTTTTTSTTSTTTDTTTOTTTTSTTTTETTERTETEITTTTTENTTTTETTSTEGEETERESTERTTTETTTERTTETTTETTTETTTNTETTRETTERTTNENTNEETTRENTERETTTENTETNTTTERTERNTTERTTETTTERELTERTETETTETENTNG südeuropäische und afrikanische ' Echsen, Schlangen, Schildkrö- ten, Frosch- und Schwanzlurche in allen Arten und seltenen Spiel- arten am Li diese werden nur in wollerhaltenen Exemplaren versandt und zu billigen Preisen abgegeben. Vom October ab sind ' einheimische Vögel zu haben; von Zeit zu Zeit Exota zu sehr billigen Preisen. 24 a \nl AUNLLLN IM öllgäp m Photozinkographie 6) a\ = Wien, VILI. Bez. Alserstrasse Nr. 55. AAFBIEIER für Hochätzungen von Illustrationen aller Art, und zwar Feder-, Kreidezeichnungen und Steinabdrücke. Reproductionen nach Handzeichnungen, Holzschnitten, Stahl- u. Kupferstichen, - getuschten Zeichnungen und Photographien. 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Alle eilf Jahrgänge werden zu dem Preise von 40 sind nur mehr wenige Exemplare vorhanden. = (VIIL, Buchfeldgasse 19) Mark abgegeben, doch Herausgeber: Der Omithologische Verein in: Wien (verantwortlich : Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k: k. Hofbuchhandlung Wilhelm Friek (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. >=” Dieser Nummer liegt das Mitelieder -Verzeichniss nnd Titel and Tubalts-Verzeichniss des abgelaufenen Jahrganges bei. >% ba rs a HR cn Be a RER WR NP IR aı LAR ar a N Du nV IIT., Buchfeldgasse 19. = -£ Ze = en == Blärter Für NWogelkunde, Wonel-Schus und -Bilege, Oetligeuht und Bei Redacteur: Dr. Friedrich K. Knauer. ‚| Die „Mittleilungen“ des unter dem Protectorate Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des durehlauchtigsten Kronprinzen || Erzlierzog Rudolf stehenden „Ornitlologischen Vereines in Wien“ erscheinen in der Stärke von 2 Bogen am 15. jeden Monates. I Abonnements ä 6 fl., sammt Franco-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung Willıelm Frick iu Wien, I., Graben Nr. 27, entgegengenommen, und einzelne Nummern & 50 kr.—1 Mark daselbst abgegenen. — Inserate 6 kr. — 12 Pfennige für die 3fach gespältene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilungen an das Präsidinm sind an Herrn Adolf Bachofen von Echt in Nussdorf bei Wien, die Jahresbeiträge der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, Fehrnar I., Bauernmarkt 11, alle anderen für die Redaction, das Secretariat, die Bibliothek u. s. w. bestimmten Briefe, Bücher-. | 1888 Zeitungs-, Werthsendungen, an die Redaetion der „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines‘ Wien, VIII., Buchfeldgasse 19, | . zu senden. — Vereinslocale: (Bibliothek, Sammlungen, Redaction) VIII., Buchfeldgasse 19, I. Stiege, III. Stock 11. — Die ||| mit Vorträgen verbundenen Monats-Versammlungen finden im grünen Saale der k.k. Akademie der Wissenschaften: I., Universitäts- | | platz 2, statt. — Sprechstunden der Redaction und des Seeretariates: Dienstag und Freitag, 2—4 Uhr. Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. | Beitrittserklärungen (Mitgliedsbeitrag 5 fl. jährlich) sind an das Secretariat zu richten. | Inhalt: I. Fachwissenschaftliche und populäre Ornithologie:- Zwei Monate in West-Florida. Von August Koch. (Schluss.) — Vulgärnamen der Vögel Ober- österreichs. Von Rudolf 0. Karlsberger. — Ornithologische Beobachtungen im Frühjahre und Sommer 1897. (Alexanderfeld in Oberschlesien.) Von Hubert Panzner. — Eine kleine literarische Studie über den Auerhahn. Von Robert Eder. — Sula daetylatra Lesson und Sula Nebouxii M. Alph. Milne Edwards, zwei Tölpel-Arten. Mit + Abbildungen. — Liste der bisher durch Belegstücke für Bosnien und die Herzegowina nachgewiesenen Vögel. Von Othmar Reiser. — Aus meinem ornithologischen Tagebuch, Von Hans v. Basedow. — II. Vogelzucht und Vogelschutz: Füttert die hungernden Vögel. Von Freifrau von Ulm-Erbach. — Vom neuen Vogelschutzgesetz für Niederösterreich. II. Geflügelzucht. Die wichtigsten Racen des Haushuhnes: 1. Das Brahmahuhn. 2. Das Cochinchinahuhn. — Welche Hühnerrace soll sich der Bauer halten ? — Hühnerfütterung im Winter. Von DethlefFrham. — Die Aufzucht der Puter. — Courtes-pattes. — Zur Entenaufzucht. — Warmhalten des Hühnerstalles im Winter. — IV. Brieftanbenwesen. Der Fadenwurm der Haustaube, — Eine kurze Geschichte der Brieftaubenkunde. — Vermischte kleine Mittheilnngen: Vom naturhistorischen Museum zu Tiflis. — Farbenvarietäten bei Vögeln. — Vögel der Schönbrunner Menagerie. — Recensionen und Anzeigen. — Aus unserem Vereine. — (orrespondenz. — Inserate. Zwei Monate in West-Florida. | Von August Koch. (Schluss.) . Nr. 2. Ich fand es auf einem Stamme sitzend, aber sobald es mich wahrnahm, fusste es schnell dem Wasser zu und zu meiner Verwunderung schwamm der edle Vogel mit rudernden Flügeln der Tiefe zu. Schon hatte der Vogel mir etwa fünfundsiebzig Sehritte abgewonnen, aber mein zweiter Schuss rettete mir seinen Balg, bald wäre das Wasser zu tief für mich gewesen. ? = N er Zwei weitere Exemplare erlegte ich später, während dieselben über die Wipfel der Bäume flogen, unter denen ich mich gerade befand. Ein anderer Horst wurde mir von einem Schwarzen auf einer Insel gezeigt, aber ein Zwischenfall vereitelte unser Vorhaben. Im Begriffe den Versuch zu machen, unbemerkt in die Nähe zu kommen, wurde ein schöner Hirsch flüchtie und mein Schuss donnerte durch das dichte Gebüsch von Lebenseichen, von wo aus uns die weisse Fahne eben zugeweht hatte. Bald konnte man das halb stürzende Sprisgen des Wildes hören und etwa siebenzig Schritte weiter fanden wir dasselbe verendet, in der nassen Umgebung einer Quelle. Stundenlang hielten wir uns noch in der Nähe des Horstes auf, aber die Adler waren gewarnt. Die Insel enthält etwa 600 Stück wilde "Rinder, welche nach Fleischbedarf abgeschossen werden. Nur wenig begünstigte Jäger oder Sammler bekommen die Erlaubniss dort zu jagen, da die Rinder durch Schiessen beunruhigt werden. Ich schätzte mich glücklich, vom freundlichen Besitzer nicht nur das Recht zum Jagen und Sammeln zu erhalten, sondern auch das leerstehende, schöne Betten enthaltende, mit vielen Palmen umgebene (ehemalige) Pflanzenhaus zu meiner Verfügung gestellt zu sehen. Gute Süsswasserfische warten in .der Nähe des Hauses, um zu jeder Zeit mit dem Wurfnetze aus dem Wasser gehoben zu werden. An bester Qualität Austern war kein Ende, man brauchte nur wenige Zoll in’s Wasser zu waten, um alle Essgelüste befriedigen zu können. An Vögeln schoss ich auf der Insel verschiedene Reiher. Fischadler, einige Enten, Strandvögel, kleine Tauben — Chamaepella passerina— Anthus ludovieianus und Cardinäle. Das verabredete Ziel meiner Erholungs-Reise kam immer näher. Ohne dem ersehnten Picus principalis und Conurus caroliensis einen Besuch zugänglichen Heimat, den Cypressen-Sümpfen, abge- stattet zu haben, konnte ich mich nicht entschliessen, heim zu reisen. In der Nähe von einem mehrere engl. Meilen breiten und eben so langen krystallhellen See, nahm ich bei einem Heissigen Pilanzer Quartier. Am folgenden Morgen war ich im Begriffe dem etwa von dort drei Meilen entfernten Cypressen-Sumpfe auf den Leib zu rücken, wurde aber von meinem be- soreten Wirthe abgehalten. Er stellte mir vor, irren werde, ich könne schon für einen Tag genug Inter- essantes in der Nähe der Pflanzung finden. Am folgenden Tag werde er oder sein erwachsener Sohn mich begleiten, später möchte ich es dann allein ver- suchen. Umsonst belächelte ich seime gutgemeinte Vor- sicht und versicherte ihm, mich noch nie im Stiche gelassen habe. Ich sah. dass es ihm nicht lieb war, wenn ich allein singe, so stand ich davon ab. In der Nähe fand ich nun nichts Neues ausser einigen schönen Exemplaren der südlichen Varietät des Fuchseichhorns und verschiedene Ketten Feldhühner oder Hühnchen. Als ich mich näher wegen Carolinen-Papagaien er- kundigte, erhielt ich zur Antwort: Sie können welche beim Hause schiessen, die abscheulichen Dinger verwüsten mir alle meine Maulbeeren. — Hier war ich also am rechten Flecken. Die bösen Vögel hatten aber leider keine Gelüste nach Maulbeeren während der Woche, die ich dort zu- brachte. Besser wollte mir das Glück im Sumpfe. Am folgenden Morgen machten -wir, der Sohn meines Wirthes und meine Weniekeit, uns früher auf den Weg nach dem Sumpfe. Dort angekommen fanden wir eine meilenlange Vertiefung, welche von meinem Begleiter See genannt wurde. Dieser See war ungefähr 40 Meter breit und mit vielen hohen Cypressen und anderen Bäumen be- wachsen und erhielt das meiste Wasser vom Apalachicolu- in ihrer beinahe un- | dass ich mich ganz gewiss ver- | dass mein getreuer Compass Fluss. Wir fanden einen Kahn vor und waren eben im Begriff einzusteigen, als mein Begleiter seinen Kopf in die Höhe warf — gleichzeitig schlugen einige metallische Klänge an mein Ohr — „Parrots“, es sind Carolina- Papageien. Wir hielten uns nun ganz ruhig und schauten in die Wipfel der Cypressen. — Auf einem nicht sehr hohen, rothblühenden Zuckerbaum (Ahorn) reste sich etwas — — Criek — Criek — dort hing einer der schönen und jetzt so seltenen Vögel, den Kopf nach unten. Ohne dass ich es eigentlich wollte, stürzte auch schon der unvorsichtige Vogel herunter, mehrere andere verliessen den Baum mit lautem Geschrei und fuhren so schnell durch die Blätter der anderen Seite des Baumes ab, dass an keinen zweiten Schuss zu denken war. Nun wurde über das Wasser gesetzt und nach wilden Truthahnen gesucht. Frische Spuren von gewichtigen Hahnen, tief in den weichen Morast eingedrückt, fanden sich überall. Mein Begleiter bekam einen schnelllaufenden Hahn zum Schuss — fehlte aber. Ich selber hatte den Blick viel zu viel in der Höhe, immer den heiss ersehnten „Picus prineipalis“ suchend. Truthühner hatte ich schon öfter in der Heimat ge- schossen, P. prineipalis noch nicht einmal einen verfolgt. Oefters zeigte mir mein Begleiter den Hylotomus pileatus, anstatt den P. p. Wiederholt wurde er von mir belehrt, dass der gesuchte Vogel grösser sei, weissen Schnabel und Flügel habe. Endlich — halt — der Ton einer Kindertrompete — er ist es — muss es sein. “Schnell arbeitete ich mich von den dicken Stämmen gedeckt. durch den Sumpf. Dort lässt der Ersehnte sich von Oben herab- fallen und wirft sich gegen einen starken Stamm, zugleich kracht mein Schuss. Ein zweiter Vogel, das Weibchen fliegt hoch oben weg, mein zweiter Schuss erreicht es nicht. Mit grösster Zärtlichkeit wird der jetzt sehr seltene (im Aussterben begriffene) Vogel im Tragkorb gebettet. Den übrigen und alle folgenden Tage der Woche suchten wir weiter, aber nur dieses einzige Paar hatte dort seine Heimat. Das Weibchen wurde einmal noch gesehen, aber nicht erlest. Die Papageien traf ich nochmals. als ich allein die Gegend nach ihnen absuchte. Von den mir nun bekannten Lauten aufmerksam gemacht, schaute ich lange aufwärts — keiner der Vögel rührte sich, endlich unterschied ich eine Anzahl gelber Flecken, wie grosse gelbe Blumen mit rothem Centrum. Es waren die un- beweglichen Köpfe der Papageien — und zwei weitere Exemplare zählten zu meiner Beute. Die Uebrigen flogen schreiend nach geraumer Zeit ausser Schussweite umher, setzten sich auch wieder, liessen aber ihren Feind nicht mehr ankommen — hinzufügen will ich noch, dass ich mich gegen Abend, trotz meinem verlässlichen Compass für mehrere Stunden verirrt hatte und wegen der schnell sinkenden Sonne. nahe daran war, die Nacht im Sumpfe zuzubringen. Noch kurz möchte ich den Schwalbenweih ( Elanoides forficatus) erwähnen, den ich auf der Heimreise mehrere Mal vom Dampfboot aus zu sehen bekam. In kleinen Kreisen schwangen sich mehrere dieser interessanten Vögel in der Luft. Einige Schüsse aus unseren Büchsen, auf die kreisenden Vög ‚el abgeschossen, brachten sie wenig aus der Fassung, ein paar rasche Flügelschläge und die früheren Bew egungen wurden wieder Aufgenommen. Auch die” Brautenten erfreuten uns noch — als die- selben mit ihren etwa wachtelgrossen jungen Entchen, aus dem Wasser heraus und am bergenden Ufer hmaufsprangen. Am 1. Mai zu Hause angekommen, entfaltete sich die Natur auch dort, und unser zweites Frühjahr in Jahres 1337 nahm seinen Anfang. [807 1 Vulgärnamen der Vögel Oberösterreichs. Gesammelt von Rudolf 0. Karlsberger. Nachfolgend übergebe ich als Frucht mehrjährigen eifrigen Sammelns eine Zusammenstellung von Vogel- namen, wie sie im Volksmunde Oberösterreichs gebräuch- lich sind. Schon der nunmehr längst verstorbene oberösterr. Oologe Christian Brittinger beklagt sich im Vorworte zu seiner Arbeit „Die Brutvögel Oberösterreichs (1866) *, dass man stets diesem Zweige (der ÖOrnithologie) hier zu Lande zu wenig Aufmerksamkeit schenkte und dass die Berichte der Jäger, Fischer und Vogelfänger etc. durch | die Localnamen, deren sie sich bedienen, so unverständ- lich und wenig scharf bezeichnet seien, dass man oft nicht in’s Klare kommen kann, was sie darunter verstehen. Zu diesen auch heut’ zu Tag bestehenden Uebel- ständen gesellt sich seit dem Inslebentreten des Vogel- schutzgesetzes auch noch das grosse Misstrauen “der Vogelsteller gegen jeden „Herrischen“, der sie mit Kreuz- und Querfragen tractirt, da sie dahinter voll schleehten @ewissens die Polizei wittern ! Diese Umstände erschwerten die Arbeit sehr und ich bitte daher um Nachsicht, wenn dieses Verzeichniss manche Lücke aufweist! Den Herren Anton und Bernhard Koller, die mich durch Namen- angaben freundlichst unterstützten, sage ich an dieser Stelle meinen besten Dank. I. Rapaces. Raubvögel. Acecipitres diurni, Tagraubvögel. Leider herrscht auch bei uns in Oberösterreich selbst in gebildeteren Jagd- kreisen noch vielfach die Unsitte, jeden Raubvogel kurzweg mit „Geier“ zu bezeichnen. Im Landvolke aber trifft man mitunter für die häufiseren Arten wie Habicht und Sper- ber, recht bezeichnende und originelle Namen. Gyps fulvus Gm. Brauner Geier. Lämmergeier. Miivus regalis auct. Rother Milan. Geier, rother Geier. Cerchneis tinnunculus L. Thurmfalke. Taubenstessl, Vögelstessl, Falkel, Hawi. Falco subbuteo L. Lerchenfalke. (eier, Kleiner Geier, Vögelstessl, Stossfalk, Schwalhnhabi, Schwalbnstessl, Bamfalk. Falco peregrinus Tunstall. Wanderfalke. Geier, Habi, Taubenfalk, Taubenstessl. Astur palumbarius L. Habicht. Geier, Stockfalk, Stockhabi, Hühnerhabi , Taubenstosser, Taubenstessl, Langschwanz (oberes Mühlviertel nach Angabe des Herrn Lehrers Anton Koller) Hühnergeier. Aceipiter nisus L. Sperber. Kleiner Geier, Falkel Vögelstessl, Vögelhabicht, Langschwanz, sehr originell und eine gute Beobachtungsgabe bekundend ist die im Mühlviertel nach Herrn Lehrer Anton Koller hie und da gebräuchliche Bezeichnung: „Vögelspritzn“, der Eigen- schaft des Sperbers entnommen, sich dem Vogelschwarm möglichst gedeckt zu nähern und dann wie der Blitz aus heiterem Himmel unter die auseinanderstiebenden Vögel zu fahren. Pandion haliaetus. L. Fischadler. Er wird am Gmundnersee fälschlich „Seeadler* genannt. Fischgeier. Aquila chrysaötus var. fulva Linn. Gold- oder Steinadler. Adler, Stoanadler, Lämmergeier, Gamsgeier. Halia&tus albicilla L. Seeadler. Wird zumeist fülsch- „Stoanadler* genannt. Pernis apivorus. L. Wespenbussard. Geier, Habicht. ® lich Stockfalk. beiden Bezeichnungen \ basirend, Archibuteo lagopus Brünn. Rauhfussbussard. (eier, Schneegeier. Buteo vulgaris Bechst. Mäusebussard. Geier, Maus- geier, Stockgeier, Stockhabi, seltener bei Jägern „ Bussard“. Circus aeruginosus Sumpfweihe. Für keine deı 3 cyaneus Kornweihe. no 5 pallidus Steppenweihe. reich nachgewie- ni cineraceus Wiesenweihe. | senen Weihen- arten konnte ich eine speciellere Bezeichnung erfragen. Vorkommenden Falles werden sie eleichfalls als „Geier“ oder „Habi“ bezeichnet. Nachtraubvögel. = Acecipitres nocturni. Dieselbe Bedeutung wie der Name „Geier“ bei den Tagraubvögeln hat die Bezeichnung „Auf“ für die Eulenarten, das Volk fügt nur selten eine weitere Bezeichnung hinzu. Athene passerina L. Sperlingseule. Auf, kleiner Auf. Athene noctua Retz. Steinkauz. Auf, Steinauf, Wichtel, Käuzl, Todtenvogel und Leichhuhn, letztere auf dem bekannten Aberglauben dass Jemand in dem Hause sterben müsse, vor welchem der Steinkauz seine Stimme erschallen lässt. Dieser Aberglaube ist selbst unter den Stadtbewohnern so lebhaft vorhanden, dass mir z. B. schon zweimal in ' Gefangenschaft gehaltene Steinkäuze böswilliger Weise aus dem Käfig entlassen wurden! Nyctale Tengmalmi Gm. Rauhfusskauz. Er wird | vom vorigen wohl kaum unterschieden werden. ' schwalbe, Spreidener (Mühlviertel). \ und Syrnium aluco Linn. Waldkauz. Auf, das £ Aufin, \ Brandauf. Strix flammea Linn. Schleiereule. Schleiereule, Perleule, Auf, Schleierautf. Bubo maximus Sibb. Uhu. Buhu, Schuhu, Stockauf. Scops Aldrovandi Willughbi. Zwergohreule : Kleine Eule. Otus vulgaris Flem. Waldohreule. Buhu, kleiner Uhu. Brachyotus palustris Forster Sumpfohreule. Sumpf- eule, Auf. Auf, Waldauf, TE. Fissirostres. Spaltschnäbler. Caprimulgus europaeus L. Nachtschwalbe. Nacht- Gaismelker, Ziegenmelker. Cypselus apus Linn. Mauersegler. Spei, Speier, Mauerschwalbn, schwalbn. Hirundo rustica L. Rauchschwalbe. Rauchschwalbn. An diese Schwalbe knüpfen sich mancherlei Aberelauben: Wo sie nistet, da schlägt der Blitz nicht ein und mit ihr kommt Segen in’s Haus. So- viel Junee ihr im Neste sterben, so viel Kinder sterben im selben Hause; wer ihr Nest zerstört oder sie selber tödtet, den trifft Unglück über Unglück. Sie gilt als ein Thurmspei, Rauchschwalbn, Thurm- Hausschwalbn, der Jungfrau Maria geweihter Vogel und das Volk bringt ihr Kommen und Abziehen mit Marienfesten in Verbin- dung, daher das alte Sprüchlein: „Zu Maria Geburt ziehen die Schwalben furt.*“ „Zu Mariä Verkündigung. kommen die Schwalben wiederumb. * Hirundo urbicaLinn. Stadtschwalbe. Von ihr eilt der Aberelaube nicht und Kothschwalbe Marieneultus der Bauer der vorerwähnte a 1 Oo 28 zerstört mit grösster Gemüthsruhe ihre Nester, wenn sie ihm unterm Dache lästig fallen. Hirundo riparia Linn. Uferschwalbe. Mauerschwalbe. Sandschwalbe, EHE. Insessores. Sitzfüssler. Cuculus canorus Linn. Kuckuck. Kuckuck, Guga, Gugaza, Vögelstessl. dem auch hier weitverbreiteten Aberelauben, dass der Kuckuck, wenn er flügge wird, die eigenen Zieheltern verspeist und dann als Raubvogel herumstreift. Gleich- falls sehr verbreitet sind noch folgende abergläubische Gebräuche: Wer den Kuckuck zum erstenmale im Früh- jahre hört, der soll auf ein grünes Plätzlein springen und sein Geld durch eimanderschütteln, dass es klinge, dann seht es ihm in diesem Jahre nicht mehr aus. Die Mäd- chen zählen seinen Ruf, um daraus zu erfahren. wie viele Jahre sie noch auf den Bräutigam warten müssen, den verheirateten Frauen aber profezeit er durch denselben, wie viele Kinder ihnen noch der Storch bringt. Alcedo ispida Linn. Eisvogel. Eisvogel. Coracias garrula Linn. Blauracke. Birkhäher. Oriolus galbula L. Pirol. Dieser in Oberösterreich häufige Vogel nennt eine grosse Anzahl Dialectnamen sein eigen. Die häufigsten darunter sind Nachahmungen seines Rufes : sie lauten: Gugläwa, Guglfürhaus, Vogl vom Haus, Voglfürhaus und Guglvierhaus, sonst nennt man ihn noch sehr häufig Goldamel, Goldamurgsel, seltener gelben Färbung und „Goissvogel*, eintreten soll, wenn er besonders anhaltend ruft. Letzteren Namen führen aus diesem Grunde auch die meisten Spechte, besonders der Grünspecht und auch der Kleiber. IV. Coraces. Brähenartige Vögel. Sturnus vulgaris Linn. Staar. Staarl. Lycos monedula Linn. Dohle. „Daha“. „Dacha‘ „Daga“ sind Lautnachahmungen. Auch der im Inn- da schlechte Witterung und kreise (Schmolln nach Herrn Lehrer Bernhard Koller) übliche Name „Dahenne* ist auf eine solche zurückzu- führen. Corvus corax L. Kolkrabe. Rab’, Galgenvogel, Stoanrab’. Corvus corone Linn. Rabenkrähe. Krah(n), Krah(n)- veitel, habe, Galgenvogel.. Corvus cornix Linn. Nebelkrähe. grauer Krah(n); mahrische Krah(n) (Ottnang, Hausruck- kreis nach Herrn Lehrer Ant. Kollen). Corvus frugilegus Linn. Saatkrähe. Wird von der Rabenkrähe nur selten unterschieden und dann nach dem Letztere Bezeichnung beruht auf „Pirol*, ferners „Kaiservogel“ von seiner schwarz- Neblkrah(n), | EEE LUFT AO PIERRE TON HLLERT stahlblauen Schimmer der Färbung mitunter „blaulata | Krah(n)“ genannt. Pica caudata Boie Elster. Alster und Alstern | (singul.). Ihr Erscheinen am Wege des Wanderers bedeutet nach dem Volksaberglauben Unslück. Garrulus glandarius L. Eichelhäher. und Nussheher. Nucifraga caryocatactes L. Tannenhäher. Nussheher, Jagerin (Steyresg im Mühlviertel.) Böhmer (Freistadt). Letztere Bezeichnung gebrauchen die Landleute im oberen Mühlviertel, nach Angabe des Herın Lehrers Ant. Koller überhaupt für alle grösseren Vögel, die im Spätherbste und Winter von den Bergen herab in die Ebene kommen oder durchziehen, so besonders für die verschiedenen Drosselarten. Eichlheher | viertel soll VW. Sceansores. BKlettervögel. Jeder Specht heisst bei unserem Landvolke einfach „Bamhackl* und es werden dieser Bezeichnung dann noch verschiedene charakteristische Ausschmückungen, meist der Färbung entnommen, beigegeben. Im unteren Mühl- nach Angabe des Herrn Schulleiters Joh. Walter bezüglich des Grünspechtes ein ähnlicher Aber- glaube herrschen, wie der beim Steinkauz erwähnte. Geecinus viridis Linn. Grünspecht. Greana (grüner) Bamhackl, allgemein Goissvogel, Greanspatz (oberes Mühlviertel). Gecinus canus Gm. Grauspecht. Wird vom vori- sen im Volke nicht unterschieden. Dyrocopus martius Linn. Schwarzspecht. Allse- gemein schwarzer Bamhackl, Goissvogel, Waldhahnl und Schwarzhahnl (oberes Mühlviertel, Kirchberg), Holzkrahn und Holzhahn (Innkreis nach ‘Hern Lehrer Bernhard Koller). Picus maior Linn. Grosser Buntspecht. | Gsche- Picus medius Linn. Mittlerer Buntspecht. | kada Bamhackl, sehr verbreitet ist auch ein zwar derber aber bezeichnender Ausdruck, der sich auf Hochdeutsch etwa mit „rothsteissiger‘ Bamhackl wiedergeben liesse. Goiss- vogel. ” Picus minor Linn. Kleiner Buntspecht. Bamhackl, gschekada Bamhackl. Iynx torquilla Linn. Wendehals. Wendelhals, Giess- oder Goissvogel und Todtenvogel (oberes Mühlviertel) in Folge seines Rufes. Sitta europaea Linn. Gelbbrüstige Spechtmeise. Klener, Bamhackl. Certhia familiaris L. Langzehiger Bamlaferl, Bamremerl, Bamrutscherl. Upupa epops Linn. Wiedehopf. Allgemein „Vogel Wud Wud‘ geheissen, nach seinem Lockrufe. Sehr ver- breitet sind auch die auf seinen üblen Geruch während Kloaner Baumläufer. ‚ der Nistzeit deutenden Bezeichnungen : Saulacka (Mühl- viertel und Hausruckkreis), Dreckvogel und Stingerwitz. VE. Captores. Fänger. Lanius excubitor Linn. Raubwürger. Bergalster, Alsterweigl. Lanius minor Linn. Kleiner Grauwürger. Speıralster, Alsterweigl. Sperrelster, Lanius rufus Briss. Rothköpfiger Würger. Roth- kopf, Alsterweigl. Lanius collurio Linn. Rothrückiger Würger. Blau- kopf, Alsterweigl, Kleiner Stecher, Dornreiher. Muscicapa grisola Linn. Grauer Fliegenfänger. Fliegenschnapper. Muscicapa luctuosa Linn. | Aufeine dieser Arten vielleicht auch auf beide dürfte sich der Name „Spaliervogel* konnte ich nach der Br Schwarzrückiger Fliegenfänger. Museicapa albicollis Tem. Weisshalsiger Fliegenfänger. (Mühlviertel), beziehen, doch | har von Vogelstellern diesbezüglich nicht recht in’s | Beh(n)moas(n). Reine kommen. Accentor modularis Linn. Heckenbraunelle. Berg- lerch’n, Waldlerch'n (am Attersee), Staudenvogel. Troglodytes parvulus Linn. Zaunkönig. Kinigerl. Schneekinigerl, Woiterl. Cinclus aquaticus Linn. Bachamsel. Wasseramschl, Wasseramurgsel, Wasserstaarl. Poecile palustris Linn. Sumpfmeise. Sperrmoasn. (Schluss folgt.) Ornithologische Beobachtungen im Frühjahr und Sommer 1887. Alexanderfeld (Ostschlesien) bei Bielitz. Von Hubert Panzner. Das Beobachtungsgebiet umfasst einen Umkreis mit | einem Radius von '/,—1 Meile, und erstreckt sich haupt- sächlich auf die Gemeindegebiete von Alexanderfeld, Alt-Bielitz und Kamitz auf schlesischer, und Alsen, Pisarzowice, Wilkowice und Porabka (Reviere des Bielitz- Bialaer Jagd-Clubs) auf galizischer Seite. | Bielitz-Biala, das Centrum des Beobachtungsgebietes, liest im Bialkathale, an welches nach Ost und West hügeliges von vielen kleineren und grösseren Schluchten und Mulden (welehe meist bewaldet oder mit Gestrüpp ausgefüllt sind und Potoks heissen) zerschnittenes Terrain anschliesst. Dieses Wellen- und Hügelland bildet gleichsam die letzte Stufe der Ausläufer der Beskiden und Karpathen, reicht nach Norden sich mehr und mehr verflachend bis an die Weichsel, während nach Süden auf schlesischer Seite die Ausläufer der Beskiden mit dem Klimezok (1119 m) und auf galizischer Seite die Ausläufer der Karpathen mit dem Josefsberg (918 m) als höchste Punkte sich relativ bedeutend und jäh erheben, denn Biala selbst (Kivchschwelle) liest nur 312 m hoch und sind vorerwähnte 2 Höhenpunkte bloss 9000 und 7000 m in horizontaler Projeetion entfernt, wovon noch 3000 bis 4000 m auf das oben beschriebene Hügelland entfallen und erst der Rest dem Gebirgsaufzuge angehört. Diese beiden Gebirgszüge trennt das Bialkathal, welches nach Süden mässig ansteigt und bei Mikusovice scharf nach Südwest abbiegend, in das schmale und steile Bistrathal sich verläuft, welch’ letzteres den Klimezok hinansteigt und bei den Bialkaquellen endet. Zwischen Mikusowice und Lodigowice verbindet ein relativ sehr niederer Sattel (339 m im niedersten Sattel- punkt zu 338 m circa 2000 Schritt südlich Bielitz am Bialkabache) das Bialkathal mit dem Thalkessel, der Sola bei Saybusch. so dass sich dem Auge fast gar kein Uebergangspunkt zeigt und Bielitz-Biala mit Saybusch sich durch ein von hohen Gebirgszügen begleitetes Thal verbunden darstellt. Dieses scheinbare Thal, welches seine Fortsetzung | nach Süden in dem Laufe der Sola findet, ‚ist eine für die Gegend wichtige Zugstrasse. Noch spät im Mai, sogar bis anfangs Juni schimmert von den Gebirgen, besonders vom Klimezok, Schnee | herunter und erwacht auf. denselben die Vegetation 14 Tage, 3 bis 4 Wochen sogar später, wie in dem vor- liegenden Hügellande, weshalb kaum anzunehmen ist, dass die Zugvögel das Thal meidend, diese um die Zug- zeiten noch unwirthlichen Gebirge, abgesehen von der bedeutend relativen Erhebung als Zugsroute wählen würden. Als Beweis voriger Annahme dient übrigens die Thatsache, dass man stets längs des Bialkabaches und weiter gegen KLodygowice bei Wilkowice die ersten Ankömmlinge findet. Ueber meteorologische Beobachtungen fehlen mir Daten. Das Gebiet ist schneereich, kalt, rauh, mit ver- hältnissmässig langem Winter, welcher fast jedes Jahr im April, ja sogar Mai noch Ueberraschungen in Form aus- giebiger Rückschläge bietet. Im Sommer sind anhaltende Regen und vom August an durch den Herbst Trockenheit vorherrschend. Da das Gebiet den Nord-, Nordost- und Nordwest- Stürmen, von denen letztere besonders heftig auftreten, vollkommen often daliegt, gestaltet sich das Klima rauh. Meine Beobachtungen erstrecken sich bloss auf den Frühjahrszug und die Brutzeit, denen bei mancher Art Beobachtungen während meines 3'/,jährigen Aufenthaltes angefügt sind. Alauda arvensis L., gemeiner Sommervogel. 6. März kamen die ersten, 4—5 Stück (neblig. bei- nahe windstill, warm) an und liessen ihren Gesang ver- nehmen. 7. März, Gesang allgemein. Während des Nachwinters vom 13.—24. März (Schnee, \ Frost, Stöberwetter) waren sie verschwunden. 24. März schlug der bisher rauhe West- und Nord- west in warmen Südwind um und sah ich auf den Feldern Nachmittags wieder 2—3 Stück, welche im Gesang die harte Zeit vergessen machen wollten. 29. bis 31. März war wieder Schnee bei rauhem Westwinde eingekehrt und unsere Frühlingsboten ver- schwunden. 1. April bei leichtem, warmem Südwinde erschienen sie wieder und liessen sich durch die noch nachfolgenden Schneeschauer nicht mehr verdrängen. Emberiza citrinella, häufiger Standvogel. Den ganzen Winter durch hatte ich 20—25 Stück auf dem Futterplatz in meinem Garten als tägliche Gäste. 6. März blieben sie in Folge eingetretenen warmen Wetters aus, kehrten jedoch am 13. März bei ein- getretenem heftigen Schneefalle wieder; ja am 18. März erschienen circa 30 Stück auf dem Futterplatze, mehr wie während des Winters. Seit 24. März verschmähen sie in Folge eingetretener warmer Witterung wohl ihren gedeckten Tisch, bleiben aber ihrem Winteraufenthalte zum grössten Theile treu und erfreuen durch ihren Gesang. 6. Mai fand ich im Garten ein Nest mit 3 Biern sanz nahe am Promenadeweg an einem Haselnussstämmcehen zwischen Gaisblättern versteckt. 10. Mai fand ich wieder ein fertiges Nest zwischen hohem Grase (wahrscheinlich vom vorigen Pärchen, welchem ich das 1. Nest mit Eiern für meine Sammlung nahm). 14. Mai Mittags lagen 2 und am 15. Mai um 9 Uhr Vormittags das 3. Ei darinnen. Nachmittags fand ich das Weibchen brütend und musste dasselbe ein 4. Ei, wie sich später herausstellte, kurz vorher gelest haben. Nach 15 Tagen, 30. Mai, war das Brutgeschäft voll- endet, welches das Weibchen allein besorgt hatte. Fringilla coelebs L., häufiger Soemmervogel, einzelne £ überwintern. Zwei 7? waren mit den Goldammern den Winter durch tägliche Gäste des Futterplatzes in meinem Garten. 13. März stellte sich das erste £ ein (kalter West). So wie die Goldammer kamen auch diese während des Nachwinterss vom 14.—23. März wieder auf Futterplatz. Im Ganzen fand ich 3 Nester, von denen ich eines mit dem Gelege von 5 Eiern für meine Sammlung nahm, eines wahrscheinlich von Hauskatzen aus der Nachbar- schaft zerstört wurde und in dem 3. das £ das Brut- geschäft beenden konnte, welches vom 4.—20. Mai dauerte, somit 16 Tage in Anspruch nahm. 2 Nester den standen in Astgabeln von Pflaumenbäumen, eines in einer solchen von Populus nigra und waren 31), m, 6 m und 5 m hoch. Beobachtete nur 2 beim Brutgeschäft. Aceipiter nisus L., Standvogel. Nächst dem Thurm- falken und gemeinen Bussard der gewöhnlichste, obwohl alle Raubvögel sehr sparsam oder sehr selten vorkommen, was ich einestheils mit der schlechten Niederjagd, sowie anderntheils damit begründe, dass die nördlich an das Beobachtungsgebiet grenzenden grossen Teichcomplexe mit ihren vielen Wasser- und Sumpfwild die Raubvögel der Umgebung dahin locken. Den Sperber bloss 1 Mal in diesem Jahre beobachtet und zwar am 18. Jänner bei einer Jagd im Solathal ein Pärchen, von dem ich das 5 erbeutete. Sturnus vulgaris, häufiger Sommervogel, der zum Theil in Nistkästen, zum Theil in hohlen Bäumen sich häuslich niederlässt. 7. März zwischen 5 und 6 Uhr Nachmittags, nahezu windstill, S—12 Stück in Riehtung Nordwest gezogen. 9. März bei leichtem Nordost 30—40 Stück in Richtung Nordost zwischen 10 und 12 Uhr Vormittags gezogen. 12. Mai. Zwei Flüge a 10—15 Stück bei leichtem Nordost um Sonnenuntergang in Richtung Süden gezogen — wahrscheinlich Rückzug in Folge der darauffolgenden kalten Tage, Regen, Schnee und Fröste vom 14.—19. Apnil. Motacilla alba L., häufiger Sommervogel. 10. März bei leichtem Nordwest in meinem Garten die erste gesehen. 24. März erst wieder ein Stück daselbst gesehen (zwischen diesen beiden Beobachtungen liegt der schon mehrfach erwähnte Nachwinter vom 14.—23. März). 1. April daselbst 2 Stück, 5. April eines am Alt- Bielitzer Bache und am 7. April 2 Stück auf den Wilkowicer Feldern. Die nachfolgenden Tage häufiger gesehen. Vanellus cristatus L., ziemlich gemeiner Sommer- vogel, besonders in den naheliesenden Teichcomplexen. Bei vorhergehendem heftigen Schneefall und kalten Nord- west am 20. März (Schnee fusshoch, etwas wärmer, starker Nordost) 1 Stück am Bache bei Wilkowice auf- gestossen, zog nach Süden ab. 3. April bei starkem West und nach einem Schnee- schauer zwischen 5 und 6 Uhr Nachmittags 5 Stück in Richtung Nord gezogen. 10. Mai erhielt ich ein Gelege von 3 Stück Eiern, wovon auffallend 2 Stück stark, 1 gar nicht angebrütet war (das 4. Stück I Geleges zerschlug der Ueber- bringer unterwegs). 1. Juni erhielt ich ein Gelege von 2 ziemlich angebrüteten Eiern. Columba palumbus L., häufiger Sommervogel. 5. April bei warmem Südwest 2 und 5 Stück je beisammen auf den Alt-Bielitzer Feldern gesehen. 10. Mai erhielt ich von Alsen ein Gelege mit 2 Stück un- bebrüteten Eiern. Turdus pilaris L., sehr häufiger Wintervogel und auch Brutvogel. 13. Jänner sah ich bei einer Jagd auf den Hängen des Solathales in den dort ausgedehnten Wachholder- gestrüppen eine auf 10.000 zu schätzende Schaar bei hohem Schnee, aber warmem Wintertag. 5. April sah ich ein Pärchen bei Alt-Bielitz in einem mit hohen Eichen bestockten Potok ganz nahe bei den Häusern. Da ich, so oft ich später in diese Gegend kam, das Pärchen oder doch mindestens ein Stück sah, BR EA a vermuthe ich, dass dieses daselbst nistete. 28. April sah ich bei emem Ausfluge nach Alsen in einem 8—10 Joch grossen Wäldehen mit hohen glatt- schäftigen Fichten und Tannen bestockt, nahe beim Dorfe gelegen, circa 6 Pärchen, welche Genist zum Nestbau tragen (meist paarweise fieend). 13. Mai. beobachtete ich "ebendaselbst, wie einzelne Futter (Würmer) von einem naheliesenden Brachfelde zutragen (5 dürften die brüten- den % füttern). 31. Mai. Die Alten füttern und constatire, dass mindestens 12 Pärchen in diesem Wäldchen gebrütet haben müssen. Ganz eigenthümlich ist es, dass diese Drossel die prachtvollen, einsamen, für sie wie geschaffenen Gebirgs- waldungen zur Brutzeit meidet und in der Nähe der Ortschaften im Hügellande sich während dieser ansiedelt und durchaus nicht scheu ist, denn sowohl, als sie Genist zum Nestbau, als auch Futter trugen, die einmal vom Wäldehen zu den Feldern oder retour eingeschlagene Richtung beibehielten, trotzdem sie eine ziemlich parallel zur Lisiere des Wäldchens (50—200 Schritte entfernt) laufende sehr frequentirte Landstrasse überflogen. Ob nun da Menschen, Fuhrwerke ete. des Weges kamen, sie liessen sich nicht beirren, was um so sonderbarer ist, da sie ihren Cours oft nur 6 Am 28. April, als sie noch mit dem Nestbau beschäftigt waren, liess ich mich mit emem Freunde, der mich auf meiner Excursion begleitete, am Rande des Wäldchens nieder und beobachteten wir das Treiben unserer Drossel, während verschiedene Sänger ihre Lieder an- stimmten, eine Singdrossel in unserer Nähe schlug und wir von ferne her den ersten Kuckuck hörten. Plötzlich machte sich eine Wachholderdrossel durch Geschrei in unserer Nähe bemerkbar, der bald die zweite folgte. Sie sassen auf den Spitzen der nächsten Fichten und Tannen unaufhörlich ihr aufgeregtes chi-chi-chi hören lassend. Wir mochten wohl in der Nähe des auserwählten Nist- platzes ausruhen. Uns belustiste dies und da sie einsahen, dass wir uns doch nicht vom Platze weozettern liessen, machten sie Pausen, um bei der geringsten Beweeung, die wir machten, wieder zu zanken. Ein Schuss, den ich abgab, vertrieb sie nur kurze Zeit aus unserer Nähe und als wir endlich nach eirca 1'/,stündiger Rast wieder aufbrachen, glaube ich ihre Befriedigung in dem Tone ihres chi-chi-chi wahrgenommen zu haben. Als ich später dieses Wäldchen durchquerend nach den Nestern spähte, empfingen sie mich stets in ähnlicher Weise. Diese waren sehr schwer in den dichten Kronen zu finden; bloss bei einem gelang es mir, welches hart am Stamme zwischen Aesten versteckt stand leider für meine Baumsteiger unerreichbar. 1886 war diese kleine Turdus pilaris-Colonie im einem von der heurigen circa 1000—1500 Schritte entfernten Eichenhochwäldchen, eben so nahe am Dorfe und einzelnen Häusern etablirt und da im Winter 1886 auf 1387 dort gepläntert wurde, haben sie die alte Localität verlassen. Habe im Vorjahre nicht so genau beobachtet, doch glaube ich, dass heuer die Colonie zahlreicher war. Auch frühere Jahre sollen schon einzelne Pärchen in den Eichen- wäldchen gebrütet haben. Nach einem verlässlichen Gewährsmanne dürfte es 15—20 Jahre her sein, dass die 'Wachholderdrossel um Bielitz-Biala nistet. Im August, Anfangs September des Vorjahres (1886) hatte ich bei einer Hühnerjagd in der Nähe des Dorfes Pisarzowice in einem mit Schwarzpappeln und Eichen bestockten Potok S—10 Stück alte und junge (vollkommen Hugbare) Turdus pilaris angetroffen. Nachdem ich nun schon so weit bei dieser Art von dem eigentlichen Zwecke dieser Mittheilung abgewichen bin und in dem vorigen Jahre mehrfach über Turdus pilaris in den ornithologischen Mittheilungen geschrieben wurde, will ich noch Beobachtungen aus früheren Jahren über unseren Vogel zur Kenntniss bringen. Schon in den 70er-Jahren machte ich den Sommer über seine Bekanntschaft im böhmischen Erzgebirge bei Teplitz, wo ich meine Ferien und später Urlaube ver- brachte. Es mochte um 1872 und 1573 sein, als ich gegen Ende August vom Abendanstand einging, den Weg abkürzte und quer über eine Moorfläche, mit einzelnen struppigen Fichten und Birken bewachsen, den Weg ein- schlug. Es war schon ziemlich dunkel, als plötzlich aus einer dichten niedrigen Fichte lärmend 6—8 Wachholder- drosseln herausstieben und wirr durchemanderflogen, bis sie einen andern Ruheplatz gefunden. Ich muss annehmen, dass dies eine Familie war. Auch erinnere ich mich noch öfters diesen Vogel im Sommer im böhmischen Erzgebirge bei Teplitz gesehen zu haben, so auch im Sommer 1881 und 1882 bei Kometau, wo ich damals in Garmison lag, am Hutberg. Es war mehrere Tage vor dem 22. Juli 1882, als ich em Nest mit Jungen in einem dichten 20—25jährigen | | bauen, als dieses beinahe fertig war, Erzgebirge bei Teplitz fand und ist mir die ziemlich | sie es. Fichtenbestande im "Moldauer Reviere, im böhmischen | genaue Zeitangabe deshalb möglich, weil ich einem Reh- bock mit abnormen Gehörne nacheing, den ich an obigem Tage erleste und in meiner Schusstabelle notirt habe. Ich pürschte von einem Schlage zum andern durch den erwähnten Fichtenbestand und vorsichtig einige Schneebruchlücken abspähend, als sich plötzlich em heftises Lärmen von Turdus pilaris ober meinem Haupte erhebt. Mehr ärgerlich denn erfreut, damals lag mir an einem Rehbocke mehr, wie an solcher Beobachtung. blickte ich in die Höhe und stehe nur wenige Fuss unter dem Neste, aus welchem ich die Köpfchen der Jungen, auf die Seite tretend, herausragen sehe, während die Alten lärmend mich kaum auf 20—30 Schritte umfliegen, um meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und sich erst wieder beruhigten, als ich weiter pürschte. Ob dieser kleinen Ueberschreitung meiner Aufgabe um Entsehuldigung bittend, wende ich mich wieder den 1887er Beobachtungen zu. Ruticilla tithys L., häufiger Sommervogel. 6. April bei warmem Südwest 2 Pärchen in meinem Garten eingetroffen. 15.—21. April bei Schnee und Regen (15.—17. April blieb Schnee liegen und Frost), verschwanden sie wieder. 22. April, bei leichtem Ostwest kamen die Pärchen wieder. Ein Pärchen begann auf meinem Balkon ein Nest zu 28. April, verliessen (Schluss folgt.) Eine kleine literarische Studie über den Auerhahn. Von Robert Eder. Der Auerhahn war schon in den letztverflossenen | Jahrhunderten ein bevorzugter Jagdvogel und doch findet man nur dürftige Mittheilungen über denselben in der ornithologischen "Literatur jener Zeit. Noch weniger als der Auerhahn, scheint aber der Birkhahn im Allgemeinen bekannt gewesen zu sein. In der zweiten Ausgabe des „Jcones Avium omnium * Conrad Gesner: herausgegeben von ©. Frosch- auer im Jahre 1560 findet sich zur Abbildung des Auerhahnes auf pag. 55 nur folgende Synonymie: Vrogallus simplieiter, uel Vrogallus maior. Videtur autem Tetraon Plinij. | Bellonius etiam Te- | traonem uel Erythrotaon nominat. Otidem uerti uel Tar- dam, facitalteram Tetraonis speciem hanc. Gallus syluestris uel montanus maximus. Italice: Cedron, Gallo Cedrone, Stolzo, Stolgo, Stolcho. Gall. Apud Sabaudos & Aruernos, Coc de bois, faisant bryant. German. Orhan / Vrhan, Pirekhun / Unterhalb der Abbildung des sich noch ein kleines Bild, einen viereckigen Schneewall darstellend, in dessen Inneren neun Auerhähne, mit sechszinkigen Kronen ähnlichen Kämmen ausgestattet, zu sehen sind und wird bezüglich dieses Bildnisses gesagt, dass die kleinen Auerhähne im Norden zwei oder drei Monate unter dem Schnee überwintern, was Olaus der Grosse bestätigt, aus dessen Tafeln des nördlichen Oceans das Bild entnommen wurde. Etwas mehr bringt Coleru s in seinem im Jahre 1603 im Wittenberger Verlage erschienenen „Haussbuch‘“, gehörig zum „Calendario Oeconomica perpetuo*, „Orni- thiacus“, „Von Vogelsang“ benannt: „Tetrax ein Awer- Gallo seluatico : Grosser bergfasan. Auerhahnes befindet ni TREE 2 loss gehen | den grossen Wäldern oder han / quasi Vrhan / das ist ein grosser Hahn / denn er ist grösser denn irgent ein Hahn sein kann. Wie Vrus ein Awer- ochss oder Vhrochss / das ist ein grosser Ochss / denn Vhr haben die alten gros geheissen. Die findet man auch in sehöltzen. Sie haben eine himmelblawe grawlichte Farbe / einen weislichten hals / vnd vor den Ohren hangen jhm zwo wammen herunter wie dem Haushanen. Man sehet sie in fallen / vnd im Winter scheust man sie auf dem Felde oder in den höhen.* „Aber damusder Weidman ein weis Hembde anzihen so kan er nahe zu jhnen kommen / wenns Schne ist. Man scheust ja zu tage und nacht. Man mus jhm aber des Nachts ein Gesicht mit einem Pappier machen / das man am Pappier merket wie man schissen sol. Wenn ein Awerhan schreiet / so höret vnd sihet er nichts / in schrein mus man etliche schrit herzuschleichen das man im jmmer neher kömpt. Wenn sonsten nur ein Höltzlein vnter den Füssen zubricht / so höret ers / vnd fleuget balde dauon. Wenn er nicht schreiet / so mus man gar stille stehen vnd nicht fortgehen.* „Er helt seine stadte eigen innen / wo er den einen morgen ist / da kömpt er den andern morgen gewiss wider hin. Er höret vnter seinem schreien oder baltzen (denn also nennens die Weideleute) auch das Rohr nicht wenn man gleich zwantzig mal schüsse.“ Die Abbildung des Auerhahnes zu obiger Besc oe bung ist gewiss nach Allem zu urtheilen, eine verschlech- terte Wiedergabe im kleinem Massstabe der Abhuldane aus Gesner's Werk. Eine Wiederbenützung derselben Abbildung, wenn auch in besserer Ausführung wie die letzterwähnte, findet sich in Johann Conrad Aitingers „Jagd- und 31 NE AED A, en 2 0 U es EUR | | 0 ar a Weydbüchlein®, welches im Jahre 1681 in zweiter Auflage erschienen ist. Die Auffassung der Figur, als auch die Federstructur, insbesondere die gleiche Zeichnung der drei getheilten Partien der oberen Schwanzdeckfedern zeigen deutlich, dass auch hier Gesner copirt wurde. Aitinger widmet sein „Federweidbüchlein‘ den Landsrafen zu Hessen „dem Hocherwünschten Printzen Paare, den neuaufgehenden Hessen Sonnen“ und bemerkt im Laufe der Widmungsschrift, dass Alexander der Grosse dem Aristoteles ') eine grosse Anzahl Jäger ge- halten habe, welche demselben „Nachrichten und Anlass‘ zu seinem Historiam animalium bringen mussten, dass aber unter diesen Jägern mancher Schalk gewesen sein mag, der „den guten Aristoteli* hier und da wie aus der Beschreibung der „Uhrhanen* zu sehen, „eines aufee- bunden“ habe. Derselbe Verfasser schreibt über den Auerhahn Seite 213 Folgendes: „Der Aurhahn gehöret unter den sechsten Ordinen des Herrn Gesneri?). Ob ich wol mit nachfolgenden hohen Federwildpreth / so billig allein vor die hohe Obriekeit und Herrschaft gehörig / nicht umbgangen / dann es auch nicht allerorten gesehen oder ge- höret wird / muss ich doch hiervon setzen / was ich von etzlichen Thüringer Weidleuten vernommen und darvon ferner gelesen habe. Der Herr Colerus schreibt m seinem Vogelbuch: Wann man die Auerhanen oder Hennen schiessen wolte / müsste man im Schnee ein Hembd anziehen/ so könten sie im Schnee zu Tag und nacht geschossen werden / und auff das Nachtschiessen ein Gesicht von Pappier machen. Wann sonst der Auerhahn in seimer Paltzzeit schreyet / welches im Frühling vor Ostern / ja oft im Februario beschicht / so höret oder siehet er nicht. Sein Geschrey / wenn er es gar gerade machet / soll nicht viel anders lauten / als wenn em Grassmeder mit dem Stein gerade die Sense streichet oder wetzet. Im schreien wird etzliche Schritt auff ihn zugegangen / !) Auch Colerus erwähnt in seinem Buche: „Von der Jastkunst allerley wilden Thieren und Wildprets“ im Jahre 1603, dass Alexander der Grosse den Aristoteles bedeutend unterstützte: „Denn ihm Alexander darzu viermal hundert tausend vnd achtzig tausend Kronen verehrt / vnd hat jhm drey tausend Menschen zu- gegeben /so allerley Wälde / Vogelgärten / Wasser vnd Teiche durch gantz Affricam, Asiam vnd Europam ausgangen /vnd ihm allerley Thier haben bringen müssen / das er ihre natur erlernen / vnd dar- nach recht beschreiben kont.“ 2) Unter der sechsten Ordnung fasst Conrad Gesner folgende Vögel zusammen: Auerhahn, Birkhalın (unter dem Namen Laubhan), Bronhan (kleiner Bergfasan), Grüpelhan (Schneehuhn), Perlhuhn, schottisches Moorschneehuhn, Fasan, Haselhuhn, Rot- huhr, Rebhuhn, Steinhuhn, Alpenschneehuhn (im Winterkleid), Holztaube, Ringeltaube, 'Turteltaube, kleiner und grosser Trappe, „Eggenschar“ (?Ralle?), Strauss, Heidelerche, Haubenlerche, Wachtelkönig und Wachtel. Die fünfte Ordnung weist auf: den Haushahn uud die Henne, den Pfau, den Truthahn, die zahme Taube. Man sieht, dass er die sogenannten wilden, von den zahmen Thieren trennt, indem er wohl meint, dass sie zweierlei Geschöpfe seien. Dieser Meinung war auch Colerus, welcher sagt: „So wie Gott zweyerley Kühe / Pferde / Ochsen / Hunde / Katzen / Tauben und dergleichen andere Thier und Vogel mehr hat/also hat er auch zweierley Menschen /Zame und Wilde etc.“ Dagegen. findet sich bereits in einem Taubenbuch „Nützliches und voll- ständiges Taubenbuch“, Ulm 1790, folgende bemerkens- werthe Stelle auf Seite 27: „Ich betrachte die Bergtaube als die erste Stammart, von welcher alle die anderen ihren Ursprung ge- nommen, und von welcher sie mehr oder weniger abweichen, je nachdem sie mehr oder weniger unter menschlicher Zucht gestanden haben.“ Fermer Seite 31: „Und da der Mensch alles, was von ihm abhängt, wenn man so sagen darf, umgeschaffen hat, so ist kein Zweifel, dass er der Urheber aller dieser Sclavengattungen seie, die je mehr sie für uns Vollkommenheit erlangt haben, desto mehr abgeartet, und für die Natur verdorben worden sind.“ (Der Autor sagt, er folge bei seiner Besprechung der Abstammung der Taube dem grossen Naturhistoriker Herrn von Büffon.) bist man immer näher zu ihm kömpt/ wann sonst nur ein Höltzlein unter den Füssen knacket / so er nicht schreyet, soll ers hören und merken/ und darvon eylen? Drumb wann er nicht schreyet / wird still gestanden / und nicht fortgangen. Wo er sich einen Morgen finden lässt / da ist er die gantze Brunstzeit des Morgens zu finden. Daselbst er dann vor Tage / oder wohl in der Demmerung schnell auff den Paltzplatz fället / aber nicht lange darauff verharret. Daselbst machen etzliche Schützen ihre Hütten hin /und warten den Herrn auff den Dienst. Er soll unter seinen schreyen und Brunst auch keine Büchsen loss gehen hören / wann schon zwantzigmahl geschossen würde. Im Schnee wann es obenher freuret und knittert / kann man nicht so balde an sie kommen / dann das knacken hören sie im Schnee sehr weit. Derowegen pflegen. etzliche breite Schuhe oder dünne Bretter/so über anderthalb Wergschue gross /umb die Schuhe zu binden / und darauff leise zu gehen / damit es nicht zu hart knacket / und ziehen / wie vermeldet /in solchen Schuen weisse Hembder an / über ihre Kleidung. Dass der Auerhahn aber den Schuss nicht leichtlich scheichet / geschicht / wie etzliche Weidleute darvorhalten / darumb / das er meyne/ dass ein gantzer Baum oder Ast darvon niederfalle /und brassle /oder dass es donnere °). In den Heiden sollen sie auch stets liegen / da man ihnen dann mit sonderbaren Schleiffen / daran schwere Höltzer zu folgern und Steine geheneket / wie dann auch mit sonderbaren Fallen und Tritten auffwartet. Dieser Draht- schleiffen ist ferne beym Hunerfangen etwas gedacht / wie auch die Fallen hernach folgen sollen. „Dieses Paltzweidwerk beschieht am meisten kurtz nach Mitternacht / biss es eine weile Tag gewesen / darumb auch vieler grosser Herren Diener /so in der Demmerungen / oder des Nachts von zehen Uhren / biss es Tag wird auffwarten / und den Schlaff brechen müssen / mit diesem Perschen nicht allzuwol zufrieden seyn.“ In den folgenden zwei Büchen: „Angenehmer Zeit-Vertreib, welchen das liebliche Geschöpf die Vögel auch ausser dem Fang u. s. w. dem Menschen schaffen können. Durch einen die erschaffenen Creaturen beschauenden Liebhaber‘ (von F. A. v. P.) Nüm- berg 1716, femer „@ründliche Anweisung alle Arten Vögel zu fangen, einzustellen, abzu- richten u. s. w.“ Niumberg, 1754, findet sich nur Weniges über den Auerhahn, da zu jener Zeit die Auerhahnjagd dem Adel entzogen und nur den Fürsten zugehörig war. Der Autor des erstbenannten Buches spricht die Befürch- tung aus, dass in kurzem der Edelleute Jagdgerechtig- keit verloren gehen werde und hofft, dass diese ihm dankbar sein werden, wenn er ihnen durch das Tractätlein Mittel an die Hand gebe, dass sie nach dem Verlust 3) Da über die Ursache, dass der Auerhahn während des Bal- zens nicht hört, noch vielfach recht irrige Meinungen verbreitet sind, so dürfte es nicht unangebracht sein, bei dieser Gelegenheit folgenden Aufschluss aus A. B.Meyer's Abbildungen von „Vogel-Skeletten“ 1881/2 wiederzugeben: „Tetrao urogallus L. Die Länge des pro- cessus angularis posterior (Owen) vom Unterkieferrand gemessen, beträgt 27:S mm; bei geschlossenem Schnabel steht dieser Fort- satz frei über das Hinterhauptbein hinaus, bei geöffnetem Schnabel läuft er von unten nach oben über die äussere Ohröffnung und steht noch 7:8 mm über dem oberen Rand hervor.“ Die Ursache der Taubheit des Auerhahnes während des Balzens ist nach obigem dadurch bedingt, dass sich der Knochen- fortsatz bei Oefinen des Schnabels über die Ohröffnung legt und diese vorübergehend verschliesst. Bei Tetrao tetrix ist dieser Fortsatz nicht grösser als bei den übrigen Hühnern und beträgt 75 mm; bei Tetrao tetrix urogallus M., dem Rackelhahn, hält er die Mitte zwischen Auerhahn und ' Birkhahn inne. a solcher Gerechtsame, doch noch Fasanen und Rebhühner | zu speisen hätten. Seimen Freund, den Freiherın von Stockhorn und Stearein preist er aber glücklich, dass dieser unter der mildesten Regierung des durch- | lauchtigsten Erzhauses lebe, wo die Freiheit keinen Abbruch leide und sagt dann, dass die ganze Welt von der österreichischen Regierung rühme, dass sie zu „lauter Milde, Gnade und Gelindiskeit* geneigt sei, so dass sie nimmer zugeben würde, dass dem geringsten Bauern eine Hand breit Erde genommen würde. Seite 35 führt er den Auerhahn an, „der nunmehr dem Adel ent- zogen/ und allein denen Fürsten zugehörig/ und also zur. grossen Jagd zu rechnen ist“. — „Er hält sich das ganze ‚Jahr in grossen Wäldern auf/ weil er sich im Winter | von jungen Schössen an Bäumen nährt/ und daher ein hartes Fleisch bekommt/ so dass wann man fraget/ warum die vom Adel noch Rebhüner fangen/ und doch keinen Auerhan schiessen dörffen; man keine andere Ursache zu geben weis/ als weil der Auerhan grösser ist/ dann dass er edler sey/ kan kein Mensch sagen“. Auch memt er, dass vom Auerhahn nicht mehr „denkwürdiges“ zu schreiben sei, als von einem indianischen Hahn und sagt weiters: „Dann was von seiner Geilheit gemeldet wird/ ist meistens Exaggeration ), so viel aber daran war/ ist nicht so bewunderungswürdisg/ als die so genannte grosse Jäger/ die da von dem Auerhan etwas sagen müssen/ weil sie von allen anderen Vögeln nichts wissen’ insgemein vorgeben.“ In dem zweiten Buche aus dem Jahre 1754, welches ich oben anführte, benützt der anonyme Verfasser | vollständig das vorerwähnte Buch; er erweitert aber dasselbe dahin, dass er bei jedem Vogel angibt, welche Bastardirung etwa für ihn passend wäre, ob derselbe auch zur Erlernung des Gesanges eines anderen Vogels geeignet sei und ob man den betreffenden Vogel soweit zähmen könne, dass er aus dem Hause, wo er eingewöhnt | wurde, auch aus- und einfliese, wie die der Verfasser bei der Angabe der Abrichtung bei Rebhühnern, Finken, Gimpeln, Hänflingen, Grünlingen, Stieglitzen, Zeisigen, Canarienvögel und anderen als durchführbar erwähnt. Auch bei der Besprechung über den Auerhahn wird Seite 103 angeführt, dass er zur Bastardirung mit der indi- #) Wie mir aus Gablonz an der Neisse mitgetheilt wurde, flog im Frühjahr 1837 ein Auerhahn einer Frau, welche Klaubholz im Walde holen wollte, auf den Kopf und wurde der tolle Vogel von der Frau gefangen und lebend nach Hause gebracht. Aechnliche Fälle erzählt auch A. €. Brehm im Thierleben. Sula daetylatra Lesson und Sula Nebouxii Die Tölpel (Sulidae), bekanntlich mit den Familien: Pelikane (Pelicanidae), Fregattvögel(Tachypetidae), Scharben (Phalacrocoracidae), Schlan senhals- vögel (Plotidae) und Tropikvögel (Phaöthonidae) die Ordnung der Ruderfüssler (Steganopodes) bildend, sind durch die gesägten Schnabelränder, den 12fedrigen, keilförmigen Schwanz, die sehr langen Flügel (zweite Schwinge am längsten) charakterisirt und werden durch eine einzige Gattung (Sula Brisson) vertreten. Die Tölpel sind ausgezeichnete Flugkünstler, leben ausschliesslich von Fischen, die sie stosstauchend aus dem Wasser holen. Eine Art: der Basstölpel oder weisse Tölpel (Sula bassana Gray) gehört dem Nor- den Europas an, wo er besonders auf der Insel Bass an der Westküste Schottlands auf den Felsklippen in ENULTRETR % # anischen Henne (Truthenne) geeignet sei: „Bastarden mit Auerhanen und Indianischen Hühnern zu ziehen. ist aber wohl möglich. wann man junges Auergeflügel von Indianischen Hühnern ausbrüten lässet und dieselben zur äussersten Zamigkeit bringet. Allein diese Erziehung gehet anders nicht glücklich von statten. man treibe dann das junge Auergeflügel. wann sie vorher acht Tage lang mit lauter Ameiseiern gespeiset worden, mit ihrer Pfleg- mutter, der Indianischen Henne alltäglich in einen Schwarzwald, damit sie daselbsten ihre natürliche Nahrung finden. Gleichwie aber dieses ohne einen Hirten sich nicht practieiren lässet, also muss ihnen ein darzu be- stellter Jung immer auf dem Fusse folgen, damit kein Raubthier sowohl die Indianische Henne, als die Jungen hinweg nehme. Auch ist dabey zu beobachten. dass man das Austreiben über acht Tage nicht darf anstehen lassen, sondern selbiges anfangen muss, ehe die Jungen an Füssen erstarken und allzuschnell laufen, sonsten lassen sie sich nicht mehr treiben, und wird man sie nicht können in den Wald hinaus, noch weniger aber aus demselben wieder nach Haus bringen. Da hingegen, wann sie noch sehr jung und schwach von ihrer Pfleg- mutter, der Indianischen Henne und den Hirten angeführet werden, dieselbe hernach biss sie über halb gewachsen sind, und wann man ihnen die Flügel beschneidet, noch länger der Anführung ganz willig folgen. Es braucht aber auch nicht, wann sie 4 bis 5 Wochen alt sind. dass man sie noch immerfort in Wald treibe, sondern man kann sie hernach nur in die Gärten gehen lassen und mit Körnern, auch in Milch geweichter Semmel, endlich aber in Milch geweichten Kleyen mit Holzsaamen ver- mischt glücklich vollends aufziehen und das andere Jahr von ihnen Bastarden bekommen. Und also versteht sich ohnedem, dass man solche Auerhüner, nachdem man viel oder wenig Mühe anwendet, entweder nur halbzahm, dass sie sind wie andere zahme Hüner, die ausweichen, wann man auf sie zugehet, oder noch zamer gewöhnen kann, dass sie sich so oft man will fangen lassen.“ Öbige Beschreibung, wie man junges Auerwild gross zieht, fand ich sehr erwähnenswerth, da wohl auch in selber Weise Birkwild aufgezogen und so Bastardirungs- versuche zwischen Beiden angestellt werden könnten, wie dies ja von Hermm v. Kralik in Adolf in Böhmen mit Erfolg bereits durchgeführt wurde und weleher hoffentlich auch in Zukunft neue weittragende Erfolge darin auf- weisen wird. (Schluss folgt.) M. A. Milne Edwards, zwei Tölpel-Arten. vielen Tausenden zum Brüten sich einfindet. Die anderen Arten: Sula serrator Gray (aus Australien. Tasma- nien und Neu-Seeland), Sula capensis Lichtenstein vom Cap und der Gabonküste, Sula piscatrix L. von den Seychellen, Cayenne und Haiti, Sula parva Gmelin von Chili, Rio de Janeiro, ‚Japan, dem indischen Archipel und dem rothen Meere, Sula dactylatra Lesson und Sula Nebouxii M. A. Milne Edwards sind tropisch. Hier wollen wir nur die beiden letzten Arten Bezüglich der Species Sula daetylatra herrscht grosse Verwirrung. Tschudi beschreibt eine Sula variegata und charakterisirt sie folgender- massen: Kopf, Hals, die Rückenoberseite und die ganze Unterseite des Leibes sind glänzend weiss, die Flügel besprechen. 34 und grossen Federn bräunlichschwarz auf der Aussenseite, aber weiss auf der un- \\\ teren Hälfte der Innenseite. Der Hinter- \Ä\ V, rücken, der Schwanz und die Seiten sind N WEN, \ weiss und schwarz gefleckt. Bei den jun- Ne sen Thieren erstrecken sich diese Flecken NY über den ganzen Rücken, die Seiten nd =M einen Theil des Bauches. Der Schnabel ist hornbraun, die Füsse schwarz, die Iris Gray identificirt diese Art'mit Sula pis- cator, Bonaparte mit Sula cyanops de Sundevall. Wenn man aber die Tölpel von der Peruküste mit Sula piscator ver- gleicht, so sieht man auf den ersten Blick den Unterschied in der Schnabelform, in der Grösse und in der Zeichnung. Sula cya- nops ist vielmehr mit Sula personata de Gould identisch. Dagegen hat Lesson- sie als Sula dactylatra beschrieben. Um die- ser Confusion einigermassen ein Ende zu bereiten, und diese Tölpelart unter den Naturforschern bekannter zu machen, bil- det M. A. Milne Edwards dieselbe im XIH. Bande (Sixieme Serie) Annales des Sula Nebouxii. sciences uaturales, Paris ab. ‚ sehr grosser; man kennt sie von Australien, Neuseeland, Die Jungen dieser Art sind ebenfalls .am Rücken | Ascension und Amerika. gefleckt und stimmen ganz mit Sula variegata von Ein vom Arzte M. Neboux dem Museum gebrachtes Tschudi überein und tritt Edwards für die Ansicht ein | Exemplar eines Tölpels bestimmte Edwards nach der dass Sula variegata Tschudi und Sula dacty- Form des Schnabels und der Art der Schwanzfedern als latra Lesson mit einander identisch sind, was wohl erst | neue Art Sula Nebouxii und gibt in derselben Ab- eine Untersuchung zahlreicher Belegstücke endgültig ent- | handlung („Recherches sur la Fauna des regions austra- scheiden wird. Der Verbreitungsbezirk dieser Art ist ein | les“) eine Abbildung. Die Zusammenstellung der Liste unternehme ich aus dein Grunde, nachgewiesenen Vögel. Von Othmar Reiser. nackten | um etwaigen nachfolgenden Irrthümern, welchen man häufig und gerade in jüngster Zeit über die Fauna dieser Länder zu begegnen pflegt, insoweit vorzubeugen, dass man durch dieselbe diejenigen Arten erfährt, welche thatsächlich innerhalb der Grenzen des Occupations-Gebietes erlest wurden und deren Be- lege sich im Lande vorfinden. Es liest auf der Hand, dass diese Liste, ich möchte sagen über Nacht, sich ver- grössern muss und dass das Vorkommen mancher Arten so gut wie sicher anzunehmen ist; allein der Genauigkeit halber wurden solche durchaus nicht aufgenommen. Exemplare der mit bezeichneten "Arten sind im | bosnisch-herzegowinischen Landesmuseum in Sarajevo zu finden. *Vultur monachus. *Gyps fulvus. *Neophron perenopterus. *Gypaötus barbatus. [NB. Das nag. 155 des vorigen Jahr- ganges d. M. erwähnte dritte Stück und var. meridionalis befindet sich nicht i. Museum.] *Milvus ater. *Öerchneis tinnuneulus. *Erythropus vespertinus. *Hypotriorchis aesalon. Falco subbuteo. *Falco peregrinus. *Falco laniarius, Nisaötus Bonellii. *Astur palumbarius. *Accipiter nisus. Aquila pennata. „Aquila n&via. *Aquila clanga. [|NB. Statt der pag. 103 "des vorigen Jahrg. erwähnten Collection von 14 Stücken dieser beiden Adler sind nur 7 Stück im Museum, wovon 2 durch Bezirksämter ‚ eingeliefert wurden. *Aquila imperialis. Aquila chrysaötus var. fulva. *Haliaötns albieilla. *Cireastus gallieus. Pernis apivorus. *Buteo ferox. *Buteo vulgaris. *Circus zruginosus. *Circus eyaneus. *Circus pallidus. *Circus cineraceus. *Athene passerina. *Athene noctua. Nyctale Tengmolmi. *Syrnium uralense. *Syrnium aluco. *Bubo maximus. *Scops Aldrovandi. *Otus vulgaris. *Brachyotus palustris. *Caprimulgus europaeus. *Cypselus melba. Cypselus apus. *Hirundo rustica und var. gorum. *Hirundo urbica. *Hirundo riparia. pa- *Cueulus canorus. Merops apiaster. *Alcedo ispida. Coracias garıula. *Oriolus galbula. *Pastor roseus. *Sturnus vulgaris. *Pyrrhocorax alpinus. *Lycos monedula. *Corvus Corax. *Corvus cormix. *Corvus frugilegus. *Pica caudata. *Garrulus glandarius. *Nucifraga caryocatactes. *Geeinus viridis. *Gecinus canus. *Dryocopus martius. *Picus maior. *Pieus leuconotus var. *Picus medius. *Picus minor. *Pieoides tridaetylus var. alpinus. Iynx torquilla. *Sitta europea var. Sitta syriaca. Tichodroma muraria. *Certhia familiaris. *Upupa epops. *Lanius exeubitor. Lanius minor. *Lanius eollurio. *Museicapa grisola. *Museicapa luetuosa. *Accentor alpinus. *Accentor modularis. *Troglodytes parvulus. *Cinelus aquatieus und var. meri- dionalis. *Pcecile palustris. *Pcecile borealis var. *Peecile lugubris. *Parus ater. *Parus eristatus. *Parus maior. *Parus ca@ruleus. *Acredula caudata. *Regulus eristatus. *Regulus ignicapillus. *Phyliopneuste sibilatrix. *Phyllopneuste rufa. *Hypolais saliearia. *Acrocephalus arundinacea. *Acrocephalus turdoides. Lilfordi. cesia. alpestris. *Pyrrhula europiea. *Calamoherpe phragmitis. Pyrophtalma subalpina. Sy lvia curruca. *Sylvia einerea. . "Sylvia atricapilla. *Sylvia hortensis. *Merula vulgaris. *Merula torquata. *Turdus pilaris. *Turdus viscivorus. Turdus musieus. *Monticola saxatilis. *Rutieilla tithys. *Ruticilla phoeniecura. *Luscinia minor. *Dandalus rubeecula. *Saxicola cenanthe. *Pratincola rubetra. *Pratincola rubicola. *Motacilla alba. *Motaeilla sulphurea. *Budytes flavus. Budytes einereocapillus. [NB. Von den pag. 122 des vorig. Jahrganges erwähnten 3 „Beweisstücken“ des Mu- seums findet sich keines vor. | *Anthus aquaticus. *Anthus pratensis. *Anthus arboreus. *Galerida eristata. *Lullula arborea. *Alauda arvensis. *Miliaria europa. *Emberiza citrinella. *Emberiza cia. *Schenicola intermedia. *Plectrophanes nivalis. *Passer montanus. *Passer domesticus. *Fringilla calebs. *Fringilla montifringilla. *Coccothraustes vulgaris. *Ligurinus chloris. *Serinus hortulanus. *Chrysomitris spinus. *Carduelis elegans. *Cannabina sanguinea. *Loxia curvirostra. *Columba palumbus. *Columba wnas. ' *Columba livia. ' *Tetrao *Turtur auritus. *Purtur risorius. urogallus. tetrix bon *Tetrao *Tetrao *Perdix saxatilis. | Starna cinerea. *Coturnix dactylisonans. | *Otis tetrax. | *Oedienemus crepitans. *Endromias morinellus. | *Aegialites minor. *Vanellus eristatus. [NB. Grus virgo, auf pag. 139 | des vorjährigen Jahrganges d. Mitth. als im Museum be- findlich aufzeführt, ist dort nicht vorhanden.] Cieonia alba. Sarajevo, ‚Jänner 1888. Liste der bisher durch Belegstücke für Bosnien und die Herzegowina *Ciconia nigra. *Platalea leucorodia. Faleinellus igneus. *Ardea cinerea. *Ardea purpurea. *Ardea egretta. *Ardea garzetta. *Ardea ralloides. *Ardetta minuta. *Nycticorax griseus. *Botaurus stellaris. | *Rallus aquatieus. *Örex pratensis. *Gallinula porzana. *Gallinula chloropus. *Fulica atra. *Numenius arquatus. *Scolopax rusticola. *Gallinago scolopaeina. Gallinago major. *Gallinago gallinula. » *Totanus fusens. *Totanus calidris. *Totanus glottis. *Totanus ochropus. *Totanus glareola. *Actitis hypoleucus. *Machetes pugnax. *Tringa alpina. *Tringa subarquata. *Calidris arenaria. Himantopus rufipes. *Anser segetum. *Cygnus olor. *Cygnus musicus. [NB. Tadorma cornuta, pag. 140 des vorigen Jahrganges als in 2 Stücken im Museum von Sarajevo befindlich auf- geführt, ist dort nicht vor- findbar. Auch über das Vor- kommen der hochnordischen Anas dispar ist kein Beleg- stück vorhanden. | Spatula elypeata. *Anas boschas. *Anas acuta. *Anas strepera. *Anas querquedula. *Anas crecca. “Anas penelope. *Fuligula nyroca. *Fuligula ferina. Fuligula marila. *Fulieula eristata. *Olangula glaucion. *Mergus merganser. *Mergus albellus. Podiceps eristatus. *Podiceps minor. *Colymbus areticus. *Colymbus septentrionalis. Carbo cormoranus. *Carbo pygmmwus. *Larus argentatus hellesi. Larus canus. *Xema ridibundum. *Sterna fluviatilis. Sterna minuta. *Hydrochelidon leucoptera. *Hydrochelidon nigra. var. Micha- 36 VETERAN Aus meinem ornithologischen Tagebuch. Von Hans von Basedow. In Regensburg, wo ich Anfangs November einige Tage weilte, beobachtete ich folgende interessante That- sache: Im fürstlichen Schlossparke wurden im letzten Sommer 8 Wildenten (Anas boschas) ausgebrütet und auch erossgezogen. Im Spätherbste fanden sich nun circa SO Wildenten beiderlei Geschlechtes auf dem kleinen Teiche ein, um dort ihr Futter entgegen zu nehmen; sie sind vollständig zahm, schwimmen und schnattern trotz der vielen Passanten und des unmittelbar sich daneben befindenden Bahnhofes den ganzen Tag auf dem kleinen Teich herum, brechen dann Abends auf, um ihre gewohnten Schlafplätze aufzusuchen, während die dort ausgebrüteten sich selbstredend in ihre Schutzhütte zurückziehen. Jahre- lange Zähmungsversuche vermögen einen Vogel auch nicht zahmer zu machen, als es die Wildenten sind in dem Bewusstsein, auf dem Regensburger Teiche gehest und gepflegt zu werden. Der den Menschen sonst so ängstlich meidende Vogel hat jede Scheuheit verloren. Ich stand in so unmittelbarer Nähe einiger Vögel, dass nur eine kleine Bewegung der Hand genügt hätte, einen derselben zu ergreifen. Ist diese Zahmheit Vernunft oder Instinct? Schulfuchserei wird letzteres immer noch behaupten, klare Köpfe über diese Behauptung lächeln. Unter dem 7. October vergangenen Jahres notirte ich Folgendes. Vorausschicken muss ich hier, dass mein Arbeitszimmer mir den Blick auf die alten Frauenthürme, die mit ihren Nachtmützen gar wunderlich in die Höhe starren und die neben dem „Kindle“ sowohl eigentlich das Wahrzeichen der alten Bierstadt München sind, gewährt. Auf diesen Thürmen nun nisten mehrere Paare Thurm- falken (Falco tinnunculus) und viele Paare Dohlen (Corvus monedula). Am besagten 7. October Abends 5'/, Uhr war ich Zeuge einer interessanten Scene, die die Instinettheorie über den Haufen wirft und die Verstandestheorie unterstützt. Einer der Falken machte vergebliche Anstrengungen zu fussen. Ich habe das bei widrigem Winde oft be- merkt. — Bei seinen diesbezüglichen Manipulationen ge- rieth er, welcher Umstand diesen Zufall veranlasste, weiss ich nieht — unter die Drähte der Blitzableiter und wurde so eingeklemmt in drangvoll fürchterliche Enge. Ein jJämmerliches Gekreisch erfüllte die Luft — die Mit- falken eilen herbei, und rütteln über dem armen Ge- fangenen — überzeugen sich, dass sie nicht helfen können und — enteilen ! ! Das ängstliche Rufen des Falken wurde in vermehrter und verbesserter Auflage fortgesetzt — eine neugierige Dohle eilte herbei, liess sich neben dem eingeklemmten Falken nieder, untersuchte augen- scheinlich den Thatbestand und rief dann ihre Genossen herbei. — Nachdem dann die erste Dohle die übrigen auf den Umstand aufmerksam gemacht hatte, stemmten sich die Thiere mit vereinten Kräften unter den Draht | und nestelten so lange am Falken herum, bis derselbe frei war. Der Gedankengang der Dohle war augenschein- lich der: Wenn der Draht gehoben wird, kann der Falke | konnte, | | | | | | ‚ nördlich von München herausschlüpfen, da sie allen dies nicht vollbringen rief sie Hilfe herbei — dieser musste sie ihre Rettungsmethode mittheilen, wenn man nicht annehmen will, dass die anderen Dohlen denselben Gedanken se- habt. — Der Falke war frei und die Dohle umkreiste noch lange den Schauplatz ihrer edlen That! — Im Isarthale bei Freising befindet sich eine grosse Co- lonie Bisvögel (Alcedo ispida) welche sich, entgegen meiner Beobachtune in Arnstadt (Thür.) sehr wohl untereinander und mit der Wasseramsel (Cinelus aquaticus) vertragen. Letzterer Vogel ist auch in München, an der Maximilians- brücke häufig in seinem munteren Treiben zu beobachten. — Auch sind die Möven in grossen Schwärmen eingezogen. Am 31. October beobachtete ich am Starnberger-See ein Paar Haubentaucher (Podiceps cristatus), am 5. No- vember beobachtete ich ein Paar desselben Vogels eben einfallend Abends 6'/, Uhr in Pasing. — Am 31. October beobachtete ich ausser Eisvogel und Wasseramsel eine Schaar Teichhühner (Stagnicola choloropus), einen Zug auf der Durchreise begriffener Fischreiher (Ardea cinerea), welcher Abends 6 Uhr 38 Minuten aufbrach. Ferner einige Möven, welche schon um diese Zeit die See aufsuchen, um dann bei intensiver Kälte den Chiemsee zu beleben. — Merkwürdig ist, dass hier in der ganzen Umgegend der Storch (Cieonia alba) nicht vorkommt. Ebenso ist: der Mangel an Nachtigallen recht zu beklager. — Ich will versuchen im nächsten Frühjahr im Parke eines mir be- freundeten Interessenten solche anzusiedeln. Hier möchte ich die Bemerkung daran knüpfen, dass in diesem Jahre ein Paar Kleiber (Sitta caesia) bei mir sich gepaart. — Das Weibchen legte fleissig und brachte Junge zur Welt, welche jetzt völlig ausgemausert liebens- würdige Vögel sind. Nähere Details gebe ich später. Sonst weist mein Tagebuch die regelmässigen Notizen über Durchzug ete. ete. auf; da die Liste der beobachteten Vögel sehr lang, spare ich mir die Mit- theilung derselben auf später "auf, was ich um so lieber thue, als auch jetzt noch diese und jene Schaar durch München durchzieht und meine Liste in circa 4 Wochen dann auf Vollständigkeit Anspruch machen kann. In Folge der Artikel der Frau von Ulm-Erbach und des Herrn Tsehusi zuSchmidhoffen (pag. 94 und pag. 198 des Jahrg. 1387 der in Gera erscheinenden Monatsschrift des deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt) habe ich _Erkundigungen eingezogen über die Brut von Gallinago gallinula und kann mittheilen, dass diese Schnepfe nachträglich gebrütet hat im Isar- thale bei München — am Ammersee — Chiemsee. Ferner in Regensburg bei Ansbach und in der Nähe von Rottenburg a. T. — Soweit meine in Erfahrung gebrachten, nachgewiesenen Bruten der Gallinago sallinula. Ich werde Details über das Auffinden der Bier, nähere Beobachtungen etc. zu erfahren suchen und das Er- gebniss dem Leserkreise selbstredend nicht vorenthalten. Füttert die hungernden. Vögel! Von Freifrau von Ulm-Erbach. „Schützet, o Menschen, die Vögel, Die lieblichen Sänger der Flur, Füttert die harmlosen Wesen, Das nützlichste Thier der Natur, Trachtet zu fristen ihr Leben, Steht ihnen bei in der Noth! So Ihr die Vögel beschirmet, Gibt Gott Euch das tägliche Brot!* In diesem so anhaltend strengen Winter, in dem wir oft bis zu 25° Kälte hatten. | tiefem Schnee bedeckt ist, tritt obige Mahnung an jedes thierfreundliche Herz heran.. der armen darbenden und | frierenden Vogelwelt zu gedenken, um dieselbe so weit es in unseren Kräften steht, am Leben zu erhalten. und wo ausserdem Alles mit | Es ist in diesen Blättern schon öfters auf den Nutzen der getiederten Welt hingewiesen worden, so dass es wohl überflüssig ist, wieder darauf zurückzukommen, r ebenso wie man kaum (daran erinnert zu werden braucht, welche grosse Freude uns schon die liebliche Vogelschaar dureh ihr munteres Wesen und ihren herrlichen Gesang bereitet hat. Besitzt auch die liebe Vogelwelt so manchen Freund und Beschützer, so hat sie leider noch viele Feinde | und Verfolger. Unter den Letzteren befinden sich nicht nur andere Thiere, sondern auch herzlose Menschen, so dass man die traurige Wahrnehmung machen muss, dass die Vögel immer mehr im Abnehmen begriffen sind, und es zu befürchten ist, dass es noch soweit kommen wird, dass wir manche Arten derselben nur noch dem Namen nach und aus wissenschaftlichen Werken kennen werden. Obeleich: die rauhe Witterung wohl bald ihrem Ende | Fensterbrette zu erscheinen, während sie sich aber fast zu zahlreich auf den übrigen Futterplätzen entgegengeht. so möchte ich doch noch alle Liebhaber der nützlichen Vogelwelt daran erinnern, wenn es nicht bereits geschehen sein sollte, sei es in der Stadt oder auf dem Lande, im Hof und Garten Futterplätze für dieselben herzurichten, und zwar an solchen, vor haub- zeug geschützten Stellen. Ich liess zu diesem Zwecke kleine Hütten von Tannenreiser herstellen, worin es stets von den mannigfaltigsten Vogelarten wimmelt, welche sich | und, wie es häufig der Fall ist, sich noch Frost und die ausgestreuten Leckerbissen schmecken lassen. Als Futter kann man alle möglichen Abfälle vom Tisch und aus der Küche verwerthen, die sonst verloren gehen würden, ebenso wie verschiedene Körner und Unkraut- sämereien dazu benützen. Ausserdem möchte ich alle Freunde der getiederten Welt darauf aufmerksam machen, vor einem Fenster ein Futterbrett, eine sogenannte „offene Tafel“ anbringen zu lassen, denn das nahe Beobachten der verschiedenen Vögel. die es aufsuchen, gewährt zugleich ein grosses Vergnügen. Ich liess ein etwa 35 em breites Brett, und zwar ein älteres, damit die Vögel vor dem hellen Aussehen eines neuen nicht abgeschreckt werden. vor einem nach Süden gelegenen Fenster, an welchem ich mich am häufigsten aufhalte, anbringen. Auf dieses Brett lege ich einen Tannenzweig, um es durch das Grün den Vögeln recht heimisch zu machen, und gebe mehrere Male des Tages verschiedene Sämereien, Brotkrumen, Stückchen Speck, rohes Fleisch und Unschlitt, sowie Apfelschnitzen, getrocknete Hollunderbeeren und frische Weintrauben auf dasselbe. Sobald ich das Fenster öffne, um das Futter auszustreuen, kommen meine hungrigen, gefiederten Gäste von allen Seiten angeflogen, denn sie wissen schon, dass man ihnen nichts zu Leide thut, sondern dass sie von Herzen willkommen sind. sind schon so zutraulich geworden, dass es sie gar nicht stört, wenn ich dicht am Fenster sitze, um sie bei ihrem heiteren Treiben und lustigen Schmause zu beobachten. Es scheint, als ob auch ‚die Vögel ihre bestimmte Tages- ordnung einhalten, denn sie erscheinen ziemlich regel- | mässig in der Früh, Mittags und Abends vor der Dämmerung auf dem Brette, und geht es meist ganz friedlieh bei den Mahlzeiten zu, denn Futterneid unter einander habe ich selten bemerkt. Zu den täglichen Besuchern zähle ich unsere herrliche Sängerin, die Schwarzamsel, Turdus merula, welche mich an warmen Sommerabenden so oft durch ihr melan- cholisches Lied entzückte, und von der ein Pärchen, meist ganz in der Nähe, in einem Weissdornstrauch, dessen Beeren es gerne verzehrt, nistet. Die Sippe der Meisen ist am zahlreichsten auf meinem Futterbrette vertreten, und zwar am häufigsten die muntere Kohlmeise, Parus | major, die hier seltener vorkommende Sumpfmeise, Parus palustris, die mit ihrem grauen Federkleidchen, nebst | schwarzem Köpfchen, einer Kutte ähnlich sehend, auch sehr bezeichnend den Namen „Nonnenmeise* führt. In Meine täglichen Kostgänger | dsl" 37 einzelnen Exemplaren lässt sich auch wohl die schönste ihrer Familie, die Blaumeise, Parus coeruleus, erblicken, welche sich ebenso wie die übrigen Meisenarten Hanf- und Mohnsamen gerne schmecken lässt, während sie im Sommer sich von Kerbthieren und Insecten nährend von unberechenbarem Nutzen sind. Aus der Familie der Spechtmeisen ist besonders der drollige Kleiber, Sitta caesia, ein gern gesehener Gast, der aber am liebsten das Futterbrett für sich allein behaupten möchte und seine reizenden Verwandten, die Meisen, mit seinem | breiten Schnabel etwas unfreundlich abwehrt. Merkwürdig ist es, dass die doch sonst so kecken Sperlinge und Em- berizen es bis jetzt noch nicht gewagt haben, auf meinem einfinden, wo auch hauptsächlich die Finkenarten vertreten sind, so der Disteltink, Fringilla carduelis, der Buchfink, Frin- oilla eoelebs, dann der Dompfaffe, Pyrrhula vulgaris und die anderen Vogelarten, die bei uns überwintern. Sollten die ersten Zugvögel, die Staare, Bachstelzen, Rothbrüstehen u. s. f. etwas verfrüht bei uns eintreffen, Schneefall einstellen, so ist es für diese weitgereisten und oft erschöpft heimgekehrten Vögel von der grössten Wichtigkeit, dieselben noch mit entsprechendem Futter zu versorgen, da sonst viele derselben durch das mildere Klima verwöhnt, vor Hunger und Kälte erliegen müssen. Es kann deshalb nicht oft genug gesagt, in jeder Zeitschrift wiederholt werden, und möchte es Jedermann beherzigen: „Erbarmt Euch der darbenden Vogelwelt !“ Vom neuen Vogelschutzgesetze für Niederösterreich. Wie wohl allen unseren Lesern bekannt, ist in der diesjährigen Session des Landtages das Vogelschutzgesetz vom December 1868 abge- ändert worden. Das neue Vogelschutzgesetz theilt die Vögel Nieder- österreichs ein in: 1. schädliche, also nicht dem Schutze em- pfohlene Vögel; 2. nur während einer bestimmten Zeit im Jahre fang- und handelbare Vögel; 3. ausgesprochen nütz- liche, deshalb nie zu fangende, zu erlegende und verkäufliche Vögel und 4. ausserhalb ihrer Brutzeit als Esswaaren handel- bare Vögel. Zu den immer geschützten Vögeln gehören die Bachstelzen, Spechte, Wendehälse, Kleiber, Baumläufer , Alpenmauerläufer, Schwalben, Segler, Wiedehopfe, Ziegenmelker und alle Meisen mit Ausnahme der Kohlmeise (ein im letzten Momente ge- machter Zusatz, der der Prägnanz dieses Paragraphen sehr Eintrag thut.) 3 Um neben den Kernbeissern,Sperlingen, Krammets- 2 (Misteldrossel, Wachholderdrossel, Wein- drossel) nicht auch Finken, Hänflinge, Singdrosseln. u. s. w. als nach der Brutzeit fang- und handelbare Esswaaren auf den Markt biingen zu lassen, befiehlt das neue (Gesetz, dass solche Vögel nur im befiederten (nicht wie bisher auch in gerupftem) Zustande feilgeboten werden dürfen, und zwar nur in der Zeit vom 1. August bis 15. Jänner. Während der Brutzeit (vom 1. Jänner bis 31. Juli) ist das Kaufen und Verkaufen folgender Vögel verboten: Nachtigall, (Waldvogel), Sprosser (Auvogel), Grasmücken, darunter auch das | Schwarzplättchen, Laubsänger, Spotter, Rohrsänger, Steinschmätzer, Fliegenschnäpper, Rothkehlehen, Blaukehlchen, Wiesenschmätzer, Haus- und Garten-Rothschwänzehen, Braunelle (grosser Zaunkünig), Pieperarten, Lerchenarten, Goldhähnchen, Zaunkönig | Zaunschlüpfer), kleine Grauwürger, rothköpfige Würger, Kohlmeise, Kuckuck, Staar, Mandelkrähe, Saatkrähe, Pirol (Goldamsel, Pfinestvozel), Ammerarten (Goldammer, Ammerling), Buchfink, Bergfink oder Quäcker (Nigowitz), Bluthänfline, Berebänfling, Grünhänfling oder Grünling, Distelfink (Stieglitz), Erlenzeisig (Zeisig), Girlitz, Leinfinken, Gimpel (Dom- pfaffen), Kreuzschnabelarten (Krummschnäbel), die Drosselarten. (etödtet dürfen diese Vögel (mit Ausnahme der Krammetsvögel) im eanzen Jahre nicht werden. 7u den sehädliehen Vögeln (Adler: A juila, Pandion, Haliaötus. Cireaötus, Wanderfalke, Würgfalke, Baumtfalke, Zwerg- falke, Habicht, Sperber, rother und schwarzbrauner Milan, Weiher, Uhu. Kolkrabe, Elster, Nebelkrähe, gemeine Krähe, Dohle, roth- rückirer Würger), fügte der Entwurf den Eichelheher und die Feinde der Fischzucht: Wasseramsel, Eisvogel, schwarze See- a AT ne ae EEE ERE . e Ak n 1 INNEREN NN IR 38 schwalbe, Flussseeschwalbe, Möven, Kormoran, Haubentaucher, Säger, grauer Reiher hinzu. E Vertrauenswürdisen Personen kann, wenn der Grundeigen- thümer, Jagdberechtigte und das Bürgermeisteramt ihres Wohn- ortes zustimmen, innerhalb der gesetzlichen Zeit der Vogelfang | von der zuständigen politischen Behörde auf höchstens drei Jahre | gestattet werden. Für wissenschaftliche Zwecke kann die politische Landesbehörde Ausnahmen von den Bestimmungen dieses Gesetzes eintreten lassen. Vergleicht man dieses neue Vogelschutzgesetz mit dem frü- heren, so erscheinen als entschiedene Vorzüge des neuen Gesetzes: 1. Dass auch das Feilbieten der Eier und Jungen der nütz- lichen Vogelarten verboten wird; 2. dass eine dem gegenwärtigen Stande der Naturwissenschaft entspreehende Benennung der Vogelarten gebraucht wird und dass auch die der Fischerei schädlichen Vögel aufgeführt werden; 3. dass das Fangen und Tödten, sowie der An- und Verkauf einer bestimmten Gattung von Vögeln, die sich einerseits als besonders nützlich erweisen, anderseits als Stuben- oder Singvögel nicht angesehen werden können und die wegen ihrer Ernährungs- | weise in der Gefangenschaft nur sehr schwer fortzubringen sind Ba BE he Ra er 2 NI8 RESET TEL u zum Beispiel die Schwalben und Spechte), gänzlich verboten wird; 4. dass für alle anderen als nützlich anzusehenden heimischen Vögel das Tödten zu keiner Zeit, das Fangen und Feilbieten als Stuben- oder Singyögel nur ausserhalb der Brutzeit, als welche die Zeit vom 1. Jänner bis 31. Juli zu gelten hat, gestattet wird; 5. dass als Nahrungsmittel nur die sogenannten Krammets- vögel, Kernbeisser und Sperlinge in der Zeit vom 1. August bis 31. Jänner (entsprechend den Bestimmungen des Schongesetzes über den Verkauf des niederen Federwildes) lebend oder getüdtet, aber im befiederten Zustande feilgeboten werden dürfen; 6. dass beim Fange der nützlichen Vögel eine Reihe von Fangarten. die als grausam bezeichnet werden müssen oder durch welche eine Massenvertilsung von Vögeln ermöglicht würde, ver- boten werden ; 7. dass bezüglich der Licenzertheilung für Vogelfänger ge- wisse Beschränkungen auferlegt werden; | 8. dass das Ausmass der Strafen erhöht wird und dass die Amtshandlung bei Uebertretung dieses Gesetzes in erster Instanz | der politischen Behörde übertragen wird, während jetzt der Ge- | meindevorstand als solche bestimmt ist. Die wichtigsten Racen des Haushuhnes in flüchtiger Rundschau. I. Das Brahma- oder Brahmaputra-Huhn. Sehr fruchtbares, leicht zu acclimatisirendes, grosses asiatisches Haushuhn, 1846 aus Luckipoor an der Mündung des Brahma-Pootra nach New-York eingeführt und von da aus weiter verbreitet. Besonderes Kennzeichen: der dreifache Kamm. Der Engländer wünscht an dieser Race folgende Eigenschaften: 1. Beim Hahne: Kopf klein, sehr kurz, Schnabel gebogen, kurz; Kinnlappen dünn, hängend, von mässiger Länge; Ohrlappen gross, bis unter die Kinn- lappen fallend; Hals dicht befiedert, stark gebogen; Rumpf im Bau fest, compact, gross; Rücken kurz und | breit; Sattel sehr breit, nach dem Schwanze hin sich allmählig erhebend; Brust voll vortretend ; Unterschenkel stark befiedert ; Ferse ohne feste Kielfedern, mit weichen Kräuselfedern; Läufe dick, nicht lang, an der Aussen- seite stark befiedert, stark seitlich gestellt; Zehen stark, gross, gut ausgespreizt; Sichelfedern des Schwanzes sehr kurz, die kleinen und die Bürzelfedern ‚sehr zahlreich, die obersten zwei Schwanzfedern wie beim Haushuhn nach auswärts gebogen; Gewicht 11—15 englische Pfund. — 2. Beim Weibchen: Kopf, Schnabel, Kamm sehr klein; Ohrlappen gut entwickelt; über den Augen ein kleiner Vorsprung; Kinnlappen fein, ohne Falten, von schöner Form; Hals gut befiedert, kurz; Rumpf von zier- lichem, aber doch gedrungenem Bau; Rücken kurz, breit, flach; Bürzel breit; Schwanz ziemlich kurz; Gewicht 8—13. englische Pfund. Von den verschiedenen Farbenschlägen sind die hellen und die dunklen Brahma’s am beliebtesten. Entsprechend gefüttert ist das Fleisch dieses Haus- huhnes sehr zart und schmackhaft. Von einzelnen Henneu erhält man oft 240 bis 250 Eier. Wintern sehr gut aus. 2. Das Gochinchina-Huhn. Sehr gute Eierleger; Fleisch minder schmackhaft als bei der vorigen Race. 1843 kam ein Stamm nach England und von hier wurde diese Race weiter verbreitet. Doch erinnern die Abkömmlinge dieses ersten Stammes nur mehr durch ihre gelben Läufe und die Grösse an die heutigen Cochins, die 1347 vom Hafen von Shanghai durch englische Züchter eingeführt worden sein sollen. Hält auch in kalten | | Charakteristik: 1. des Hahnes: Kopfklein, Schnabel an den eines Papageies erinnernd; Kamm einfach, straff aufrecht, Rand gewölbt, regelmässig gekerbt; die Ohr- lappen und die dünnen Kinnlappen lang herabhängend; der kurze Hals wird ein wenig nach vorwärts getragen ; Rumpf tief, Rücken kurz, Sattel breit; Brust, voll, breit, tief herabhängend ; die kleinen Flügel dicht angezogen; , die starken Unterschenkel dicht von flaumisen Federn besetzt; Fersen reich befiedert; die kurzen, dicken Läufe an ihrer Aussenseite bis zur Mittel- und Aussenzehe mit Federn dicht besetzt, weit seitlich eingesetzt; die kleinen, weichen flach getragenen Schwanzfedern mit wenig Kielen. Gewicht 5—7 Kilogramm. — 2. Der Henne: der Kopf breit, Kamm und Lappen sehr klein; der gebogene Schnabel kurz, Hals sehr kurz; Rumpf massiger als beim Hahn, Schultern mehr hervortretend; der flache Rücken kurz; Bürzel voll, sehr breit; die Spitzen der kleinen Flügel fast in dem weichen Gefieder des Rumpfes ver- borgen ; Schwanz sehr klein, fast wagrecht. Von den verschiedenen Farbenschlägen seien er- wähnt: Die weissen Cochins (Gefieder weiss, Schnabel und Füsse gelb), die schwarzen Cochins (Gefieder glänzend schwarz), die rebhuhnfarbigen Cochins oder Partridge-Cochins (Halsfedern beim Hahn hellroth mit breiten schwarzen Streifen in der Mitte jeder Feder, Rücken-, Schulter- und Bug- feder tiefroth und dunkel schattirt, Sattelfedern roth und orange, Brust, Unterseite, Unterschenkel. Schwanz und Federn der Läufe glänzend schwarz; bei den Hennen Halsfedern hell, gold- oder orangegelb mit breiten schwarzen Mittelstreifen, übriges Gefieder braun mit dunkler Sprenkelung), citronengelbe Cochins oder Lemon-Buff-Cochins und zimmtfarbene oder Cinnamon-Cochins (beim Männchen die Brust und | Unterseite schön citronengelb respective zimmtfarben mit verschiedenen Nuancen) und die Kuckuckseochins (dunkel blaugrau mit lichteren Quersprenkeln). Welche Hühnerrace soll sich der Bauer halten ? Auf diese Frage eine Antwort zu geben scheint bei der grossen Zahl heute bestehender Hühnerracen und den unstreitigen Vorzügen, die den einzelnen. guten Racen zukommen, gar nicht möglich. Und doch gibt die ganze Geschichte der Hausthierzucht, die uns zeigt, wie die vortreffliehen Hausthierracen von heute erst im Laufe der Jahrhunderte aus unscheinbaren Anfängen zu ihrer heutigen Leistungsfähigkeit herangezüchtet wurden, die beste Antwort. An verschiedenen Orten haben sich unter den verschiedenen klimatischen und anderen Ein- Nüssen gewisse Racen herangebildet, die, mögen sie auch an Qualität anderen Ortes gezüchteten Racen nachstehen, vor diesen die bessere Widerstandsfähiskeit für die äusseren Einflüsse des gegebenen Ortes voraus haben. Dass man mit dieser Vorbedingung für die Haltung einer Race in einer bestimmten Gegend so wenig rechnet, ist die Hauptursache der Misserfolge so mancher auf hacen- verbesserung abzielenden Zuchtversuche. Eben deshalb wird meiner Meinung nach dem mit kleinen Mitteln arbeitenden Bauer immer wieder zu rathen sein, dass er das heimische Landhuhn nicht einfach zu Gunsten einer der berühmten Hühnerracen aufgebe, sondern, sein Land- huhn, natürlich nur gute Exemplare auswählend, mit einer guten fremden Race kreuze; für unser deutsches Landhuhn wird sich Kreuzung mit Houdans besonders empfehlen. Aufbesserung des heimischen Stammes also dureh Kreuzung mit fremder Race, nicht reine Racen- zucht ist dem kleinen Oekonomen zu empfehlen. F.x. Hühnerfütterung im Winter. Sparsamkeit ist gewiss eine schöne Tugend des Landwirthes, aber sie muss doch immer an der richtigen Stelle angebracht werden. So erscheint es nur sehr wenig richtig, bei der Fütterung, welche man den Hühnern während der Zeit zu Theil werden lassen will, wo sie nicht legen, das Futter also nicht vergüten, auf die Billiekeit des Futters einen Hauptwerth zu legen, sondern wir meinen, dass namentlich um die Zeit der Mauser und auch nach Beendigung derselben die Fütterung derart beschaffen sein muss, dass sie im Stande ist, den Hühnern ihre vorherige Productionskraft zu erhalten und auch den Beginn des Wiederlegens zu beschleunigen. Wir meinen deshalb, ein nahrhaftes Futter aus einem Gemisch von Getreide, Fleischabfällen und Hackfrüchten empfehlen zu müssen. Statt des Getreides (wir würden am liebsten Gerste füttern) hat man in neuerer Zeit auch mit gutem Erfolge Malzkeime gefüttert, die billig sind, sowie statt des Fleisches Fleischfuttermehl. Zur Beschleunigung des 'Wiederanfangens des Legens wird eine kräftige, nahrhafte Fütterung jedenfalls mehr beitragen, als alle in neuerer Zeit empfohlenen Reizmittel, wie Zugaben von Uayenne- pfeffer u. derel. Höchstens möchten wir die Samen der gewöhnlichen Brennessel, dem sonstigen Futter beige- mischt, für zweckmässig erachten. nicht wenig zur Erzielung eines frühzeitigen Wiederlegens beitragen, wenn man den Hühnern einen warmen Auf- enthaltsort im Winter verschafft. Dies geschieht am besten dadurch, dass man den Boden der Ställe etwa im October, November mit einer 2 Fuss dieken Schicht Ausserdem dürfte es von Pferdemist belegt, auf welche eine Y, Fuss dicke | Sandschicht gebracht wird. Herr J. Völschau-Hamburg schreibt in „Canaria, | mecklenburgische Blätter für Getlügel- und Vogelzucht* : | „Ueber Fütterung der Hühner im Winter“ einen längeren Artikel, dem wir Folgendes entnehmen: „Gerade im Winter müssen die Thiere besonders gepflegt werden, zumal bei strenger Kälte. Man gebe den Thieren des Morgens weiches Futter, etwa Gries oder Kleie mit Brod vermischt, mit heissem Wasser angerührt und den Thieren recht warm vorgesetzt. Es ist eine Lust, zu sehen, wie die Thiere darüber herfallen. Mittags gebe man Weizen oder Gerste, des Abends Mais, letzterer ist | schalen und ein besonders sehr wärmend durch seinen Fettgehalt. Das erwärmte Trinkwasser reiche man ihnen zweimal am Tage frisch. Man darf nieht versäumen, ihnen Grünfutter zu geben, am besten Kohl oder Steckrüben, welches Alles nach und nach rein aufgepickt wird. Will man ein Uebriges thun, so reiche man den Thieren zwei- oder dreimal wöchentlich Fleischabfälle und lasse sie im Winter nicht schon bei Tagesgrauen hinaus, sie entwickeln mehr Wärme, als man glaubt, und diese ist ihnen heilsamer, als alles Andere.‘ Dethlef Frlam. Die Aufzucht der Puter. Bei der Aufzucht der Puter oder Kalekuten sollen folgende Punkte beobachtet werden; 1. Man lasse die jungen Puter niemals nass werden. Die geringste Nässe kann ihnen verderblich werden. 2. In den ersten vierundzwanzig Stunden nach dem Ausschlüpfen aus den Eiern dürfen dieselben nicht ge- füttert werden. 3. Vor dem Einsetzen in den Stall muss man sich überzeugen, dass derselbe völlig rein und frei von Läusen ist. Dieser Raum ist dreimal in der Woche mit persischem Inseetenpulver zu bestreuen. 4. Man muss nachsehen, ob die Henne frei von Läusen ist; sie ist ebenfalls mit Insectenpulver zu be- streuen. 5. Man muss untersuchen. ob die Henne am Kopfe, dem Halse und am Leibe Milben oder grosse Läuse hat. Der Kopf, Nacken und Leib ist mit Schmalz einzureiben. 6. Neun Zehntel der Aufzucht der Puter geht an Läusen zu Grunde. 7. Durch Schmutz werden die jungen Puter rasch zu Grunde gerichtet. Deshalb füttere man in reinen Gefässen. Das Trinkwasser muss in der Art gereicht werden, dass sie nur mit dem Schnabel hineingelangen können. 3 S. In der ersten Lebenswoche sollen die jungen Puter mit einem Gemenge von einem geschlagenen Ei und Weizenkleie, Schrot, etwas Salz ernährt werden. Ausserdem wird süsse Milch als Getränk gereicht. Die Fütterung hat in Zwischenräumen von zwei Stunden zu geschehen. 9. An jedem Tage wird etwas rohes Fleisch nebst seriebenen Zwiebeln oder sonstigem Grünfutter gereicht. 10. Nach Ablauf der ersten Lebenswoche wird den jungen Putern ein Kasten mit Weizen und gehacktem Fleisch in den Stall gesetzt. Ausserdem wird dreimal am Tage eine Mischung von Maismehl, Weizenkleie und geschrotenem Hafer nebst Grünfutter gefüttert. 11. Gequetschte Kartoffeln, gekochte Rüben und roher Reis können immer gereicht werden. 12. Durch das Uebermass von hartgekochten Eiern werden Verdauungsbeschwerden verursacht. 13. Der Fussboden des Stalles muss oftmals gesäubert werden. um die Bildung von Schmutz zu verhindern. !4. Knochenmehl, feiner Kies, gestossene Auster- öfteres Staubbad sind für die jungen Puter sehr nützlich. 15. An trockenen, warmen Tagen können sie sich im Freien aufhalten. 16. Die jungen Puter müssen gut gewartet und sorgfältig versorgt werden, bis sie gut befiedert sind. AD] 1 A a Arie 40 Courtes-pattes heissen in Nordfrankreich (besonders in der Bretagne) aber auch in Deutschland gezüchtete, schwarz mit weiss gefleckte Hühner mit kleinem in zwei Spitzen verlaufendem Doppelkamm und nach hinten sgerichtetem Federbusch, langen Schwanzsichelfedern, niedergestelltem, meist den Boden berühren- dem Hinterleib (Dachshühner). Ihrer niedrigen Beine wegen watscheln sie wie die Enten. Sie legen und brüten gut. Der Rein- lichkeit iebende VDekonom wird an ihnen deshalb wenig Freude finden, weil sie sich bei ihrem niedrigen Leibe mit dem Schmutze des feuchten Bodens und dem Unrathe des Stalles sehr beschmutzen. Zur Entenaufzucht. sonders an feuchtkalten Frühlingstagen, zeigen sich so betäubt, ermattet und fröstelnd. dass sie nicht im Stande sind, Nahrung zu sich zu nehmen und umkommen. Es empfiehlt sich als gutes Hilfsmittel, ihnen gleich, nachdem sie aus dem Ei eekrochen, ein Pfefferkorn einzugeben. j Um einen isolirten Hühnerstall auch im Winter warm zu halten empfiehlt sich, den Fussboden etwa !/, Meter hoch mit frischem Pferdemist zu bedecken und denselben nach einigen Wochen wieder zu erneuern. Etwa 1/, Meter über dieser Mistlage befinden sich für die Hühner mehrere, breite Sitzbretter, Brieftaubenwesen. - Der Fadenwurm der Haustaube. - In den Eingeweiden, manchmal auch im Magen der Tauben tritt ein für seinen Wirth sehr gefährlicher Faden- wurm der Gattung Heterakis Dujardin auf, von dem ausserdem je eine Art im deutschen, australischen und brasilianischen Haushuhn, telthier, im wilden Meerschweinchen, in Schollen, Klapperschlange und in einer Eidechse aufgefunden wurde, während die Art H. for ciparia Rudolphi im Seriema, in drei Kuckucksarten, in einem Ziegenmelker, in einer Tetraoart, in einem Bucco (sämmtlich in Brasilien) und einem spanischen Ziegenmelker vorkommen soll. Die hier zu besprechende Art: Heterakis maculosa der Haustaube tritt in den Gedärmen oft in ganz über- raschender Menge auf, an 500 Stücke in einer einzigen Taube, so dass diese Schmarotzer schon durch ihre Masse allein auf die ganze Verdauung vollständig hemmend und stauend einwirken. Ausserdem aber verursachen sie durch Reizung der Darmschleimhaut tödtlichen Darmkatarrh. Verräth nicht schon Appetitlosigkeit, Trägheit, zeitweiser schleimiser Durchfall, endlich bei längerer Dauer starker Schwund der Brustmuskeln die Anwesenheit des gefähr- lichen Gastes in den Tauben, so gibt sich dessen Ge- genwart unzweifelhaft durch die Anwesenheit der zahl- reichen 0:09 mm langen, 0°005 mm breiten Eier in dem mit dem Mikroskope untersuchten Kothe kund; man hat in dem von einer Taube während eines Tages entleerten Kothe an 12000 Bier ist es auch erklärlich, dass durch Vermengung des Kothes kranker Tauben mit der Nahrung, durch Weitertragen der Eier vom Luftzuge u. del. gesunde Tauben infieirt werden, indem die Hülle der eingeschleppten Eier im Magen der gesunden Tauben durch den Magensaft aufge- löst wird, die auskriechenden Embryonen in den Darm einwandern und in etwa 17 Tagen geschlechtreif werden. Will man nicht, dass nach und nach der sanze Stand eines Taubenschlages diesem Schmarotzer erliegt, so tödte man sofort die kranken Thiere und wunterziehe den Schlag einer gründlichen Reinigung. Kommt man der Erkrankune einer Taube gleich im Beginne auf die Spur, so gelingt es wohl noch, durch abführende Mittel (z. B. eine aus 1 or. gepulverte Arekanuss mit Butter gekneteten Pille) die Würmer abzutreiben. (Was den Wurm selbst betrifft, so ist derselbe 15—24 mm (&), 20—34 mm (9) lang, von der Dicke etwa einer feineren Steel Der Körper erscheint an beiden Enden verdünnt; der dreieckige Mund ist von drei Papillen umgeben; am vorderen Ende des Schlundes liest eine gezähnte Platte; auf der Bauchseite des Schwanzendes ist ein grosser Saugnapf vorhanden, zu dessen beiden Seiten zwei Spicula (Haftborsten) sich befinden ; knapp unter diesem Saugnapf befindet sich der dieses Parasiten vorgefunden. So | in einer Wildente, einem Gür- in der After; jederseits zwischen dem Hinterleibsende und dem Saugnapf sieht man zehn kleme Warzen.) Eine kurze Geschichte der Brieftaubenkunde. Mehrfach finden sich schon aus ältester geschicht- licher Zeit Hinweise auf die Eigenschaft der Haustaube, ihrem Wohnorte aus bedeutender Entfernung immer wieder zuzufliesen. Die Legende von Noah’s Taube, Stellen in Amakreons (1550 vor Chr. Geb.), Varro’s, Plinius’ Schriften beweisen, dass diese Heimatsliebe der Tauben ausgenützt wurde und man sich ihrer-auch zu Kriegszwecken bediente. Besonders standen sie bei den Kampfesspielen als Siegesbotinnen in Verwendung. Bei den Chinesen -ist nach Swin hoe der Brieftaubendienst seit Jahrhunderten bekannt; ihre Postschiffe nehmen viele Brieftauben mit in die See und lassen dann durch sie Nachrichten an’s Festland gelangen. Eine wichtige Rolle spielte die Brieftaube zur "Zeit der Kreuzzüge. Zuerst wurde sie bei der Belagerung der Burg Haxar (1098: n. Chr. zwischen Hdessa und Antiochien) gebraucht. Eigene . Taubenposten mit eigens angestellten Beamten wurden vom Khalifen von Bagdad Nur reddin (1146 bis 1174) errichtet, welche bis in die Mitte des 13. Jahr- hunderts m Blüthe standen und erst nach der Einwande- rung der Türken und Tartaren in Vergessenheit geriethen. Sehr vollkommen eingerichtete solche Brieftaubenposten bestanden in der Mitte des 15. Jahrhunderts in Aegypten und Syrien; hier waren die Städte durch Taubenstationen, jede mit einem Vorstande und den nöthigen Wärtern, mit einander verbunden. Der osmanische Ausdruck „einen Brief zufliegen machen“ deutet am besten auf die im Oriente längst bekannte Verwendung der Brieftaube ; „Propheten unter den Vögeln“, „Vögel glücklicher Vor- bedeutung“, , Engel der Könige“ werden die Brieftauben in orientalischen Schriften genannt; es gab Zeiten, da man dort 1000 Goldstücke für eine vorzügliche Fliegerin bezahlte. Dr. T. €. Winkler führt in seiner Schrift: „Die Posttaube® aus Dr. €. Ckama’s: „Belagerung "und Vertheidieung Haarlems im Jahre 1572 und. 1573“ an, dass die Obriekeit der belagerten Stadt zum Brieftauben- dienste erifl, um sich mit ihren Parteigängern in der Ferne zu verständigen; ebenso kam die Brieftaube bei der Belagerung von Leyden (1574) in Anwendung. Ueber die Verw ‚endung der Brieftaube in England wird zuerst in John Moore's „Columbarium‘“ (173 5) berichtet. Zu Beginn dieses Tanchrnderts stand do die Brieftaube im Dienste der Tagesblätter, um Neuigkeiten zu überbringen, desgleichen als Curstaube in den von Börsenmännern zur Vermittlung der Curse; so soll der Londoner Rothschild einen guten Theil seines V ermögens durch die Vortrefflich- Eben dem Ei entschlüpfte Enten, be-' P E x ‚ > 5 2 keit seiner Brieftauben, die ihm die Börsencurse der Pariser Börse früher, als anderen Bankiers überbrachten, zu danken gehabt haben. Natürlich flogen diese Curstauben nieht direct von Paris nach London, sondern bestanden in Calais, Dover, Sittingburne und Blackheath Zwischen- »stationen, in denen immer frische Tauben losgelassen wurden. Vor etwa 50 Jahren benützte man Brieftauben auch, um von Frankreich nach England geschliffene Edelsteine einzuschmuggeln. Erst mit der Erfindung des Telegraphen hatte die allgemeine Anwendung der Brief- 41 ‘tauben ein Ende und wurde nur mehr als Sport betrieben, kam aber zur Zeit der Pariser Belagerung (1870—1871) wieder zu Ehren und wird jetzt mehr als je betrieben. Heute steht Belgien mit seinen 1800 Zucht- uud Lieb- habereivereinen mit einem Stande von fast eimer Million Brieftauben, die einen Werth von über zwei Millionen Franes repräsentiren, obenan. Wenn man dort bei den Taubenwettfliegen Preise von 5000 Frances festgesetzt sieht, beweist dies wohl am besten, welche Ausbreitung das | belgische Brieftaubenwesen gefunden hat. Vermisehte kleine Mittheilungen. Vom naturhistorischen Museum in Tiflis. Aus einem Briefe des berühmten Omithologen Radde an uns, in welchem er alle die Mitglieder des Vereines, die sich seimer noch erinnern, grüssen lässt, theilen wir folgende allgemein interessante Stellen mit: Hier Orts ist bis auf wenige fragliche Arten, die wir aus Mangel an Literatur nicht bewältigen können, die transcaspische Sänger- und Vogelfauna fertig gestellt worden. Dr. Walter, der Mitglied der Transcaspi-Expedition war, hat da am meisten geleistet. Im Herbste werde ich wohl an den Druck gehen können, obwohl mir bis dato noch die Summen dazu fehlen. Kommt Zeit. kommt Rath. Im vorigen Sommer wurde mir die Reise in ‘die ossetischen Hochalpen leider total verdorben. Es war Alles zum Aufbruche fertig, als ich plötzlich von einem sehr schmerzhaften Fussleiden betroffen wurde. Dieses erklärten meine Freunde, die Aerzte, als einen richtigen Podagra-Anfall und da bin ich denn ganz blamirt! Was soll ich ohne gute Beine werden? Als ich genesen war, ver- suchte ich es mit dem S. W. Gletscher am Kasbek. aber schon im Felsenmeere, vor Beginn der Meoränen, sah ich ein, dass auf meine Füsse kein Verlass mehr ist. Vielleicht aber wird das Alles wieder gut! Jedenfalls trinke ich vergnüglich den lieben Kachetiner und sollte ich wirklich alt und gebrechlich werden, so bin ich reich genug an Erinnerungen, um darin bis an’s Ende meiner Tage zu schwelgen. Mein treues Gedächtniss und die lebhafte Phantasie bringen mir Alles aus längst entschwundenen Zeiten lebensfrisch vor die Seele und dann bin ich verenügt. Die Museum-Volieren sind prachtvoll besetzt. Seit 4 Tagen leben 3 Z von Phasianus prineipalis Sett. — Ph. Komarowi Bed. in einer mit Grus virgo, Vulpanser rutilus, Larus argentatus — leucoptaeus Lichst. zusammen. In der grossen Raubvogel-Voliere leben: 2 Gypaötos (ganz alt), 3 V. einereus, 2 G. fulvus, 3 Ag. . fulva, 2 Ag. imperialis (1 alt 5) und 3 Neophron. — Getrennt lebt 1 Ag. naevia mit Milvus ater und Buteo tachardus. — Wiederum getrennt 1 Ciret. gallieus (hier selten) mit Faleo tinnl., 1 pracht- voller F. peregrinus entkam nach zweijähriger Gefangenschaft. 4 Uhu’s leben gesondert, ebenso etliche Frankolins, Turteltauben und Cac. saxatilis. Farbenvarietäten bei Vögeln. Paul Leverkühn führt in Cabanis Journal für Ornithologie (1887, Jännerheft) aus den Museen in Hannover, Hamburg und Kopenhagen, u. a. an: rein weisse Exemplare von Bussard, Schleiereule, Stadt- und Dorfschwalbe. Staar, Dohle, Corvus cornix und corone, Elster, Gartengrasmücke, Misteldrossel, Anthus campestris, Sperling, Lachtaube, Fasan, Pfau, Ardea einerea, Naumenius phaeopus, Uvia Brünnichi, Mormon fra- tereula, Eudytes glacialis, ausserdem zahlreiche mehr oder weniger weissgefärbte Albinos anderer Vogelarten. Vögel der Schönbrunner Menagerie. Es freut uns, Vogel- freunde und Vogelkenner auf die in den letzten Jahren der Vogel- kunde immer mehr zu Theile werdende Beachtung seitens der Schön- brunner Menagerie verweisen zu können. Während sich seiner Zeit die zur Schau gestellten Vögel fast ganz auf einige grosse Raub- vögel, die Sumpf-, Schwimmvögel, Hühner und Papageien be- sehränkten, finden wir jetzt nichtnur beinahe die ganze heimische Raubvogel-Ornis in schönen Exemplaren vertreten und sehr nett untergebracht, sondern wächst immer wieder eine neue Vogelbe- hausung hinzu und finden wir von zahlreicheren kleineren Vogel- behausungen mit prächtigen Exoten abgesehen, schön ausgestattete grosse Volieren mit einer geradezu einzigen Collection von Weber- vögeln, mit unseren heimischen Kleinvögeln, mit verschiedenen Kleinpapageien u. s. w. Wir können dieses schrittweise Fort- schreiten der Menagerie zum modernen T'hiergarten nur wärmstens ' begrüssen. Recensionen und Anzeigen. Monatsschrift des deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt. Begründet unter der Redaction von E. v. Schlechten- dal, redigirt von Hofrath Prof. Dr. Liebe, Dr. Rey, Dr. Frenzel, Steuerinspeetor Thiele. XII. Band. 1887. | tafel: Das Todtengericht in Aegypten, 1 Tafel: Aesyptische Bauten, 2 Tafeln: Afrikanische Völkertypen, 3 Kartentafeln: Alpen. Das Werk erscheint in 230 Lieferungen ä& 35 Pf. oder in ı 24 Halbbänden a M. 3:25 oder in 12 Halbfranzbänden ä M. 8:50. In prächtiger Ausstattung mit fünf Farbentafeln, einem Voll- | bilde und vielen hübschen Textbildern geschmückt, liest uns. Wir finden eine Fülle populärer und fachwissenschaftlicher Aufsätze über Vogelzucht, Vogelschutz, Fachomithologisches aus der Feder bewährter Omithologen. Der hier für immer weitere Verbreitung der Ideen des Vogelschutzes Propaganda gemacht und überhaupt dazu beigetragen wird, vogel- kundliches Wissen in weiteste Kreise zu tragen, spricht so sehr an, dass wir Jedem, der einiges Interesse für die Ornithologie heet, diese Zeitschrift auf das Wärmste empfehlen. nr.K Pierer’s Conversations-Lexicon. Siebente Auflage, heraus- | der | XI. Jahrgang der Zeitschrift dieses sehr rührigen Vereines vor | warme Ton, in welchem | gegeben von Josef Kürscehner. Mit Universal-Sprachen-Lexicon. | Vollständig in 234 Heften, von denen 140 Hefte 3 Bogen und 30 Hefte 2 Bogen a 16 Seiten umfassen. Mit 74 Kartenseiten und | 320 Illustrationskarten - Beilagen. W. Spemann. Berlin und | Stuttgart. Wir machen unsere Leser auf dieses reich auseestattete Conyversations-Lexieon, welche alle bisherigen grossen Lexica an Billigkeit übertrifft und gleichzeitig ein Sprachen-Lexieon für 2 todte und 10 lebende Sprachen bietet, besonders aufmerksam. Das vorliegende erste Heft reicht von A bis Ablassbrief und enthält an Illustrationstafeln 1 Farbentafel: Kolibris, 1 Farben- ' A. und G. Ortlieb. Der Vogelfreund und Geflügelzüchter. An- leitung zur Pflege und Züchtung der beliebtesten und bekanntesten Stuben- und Hausvögel nebst Angabe der einfachsten Faneme- thoden. Mit 52 Original - Abbildungen. Fr. Bartholomäus in Erfurt. Für angehende Vogelzüchter zu empfehlendes Buch, welches viele recht praktische Anleitungen zur Pflege und Züchtung be- kannterer Stuben- und Nutzvögel ertheilt. Vögel der Heimat. Unsere Vogelwelt in Lebensbildern ze- schildert von Dr. Karl Russ. Mit 120 Abbildungen in Farben- druck. G. Freytag und F.Temspky. Leipzig, Wien und Prag. 15 Lieferungen & IM. Dieses warmer Befürwortune würdige Werk, welches nach Text und Ausstattung berufen ist, der Voerelkunde in weitesten Kreisen Freunde zu gewinnen, lieet nun abgeschlossen vor. Der Vogelliebhaber wird sich hier über verschiedenste, unsere heimische Vogelwelt betreffende Fragen Rath und Belehrung holen können und findet die heimischen Vögel vor allem nach ihrer Lebensweise naturwahr geschildert. Die hübschen Farbentafeln nach Aquarellen von E. Schmidt sind allein eine Zierde des Buches, die demselben eine weite Verbreitung sichert. D. A. WU b ; | 1 Ä $ 1 t | i EEE \ Aus unserem Vereine. Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mit- gliederbeiträge. | Bis 12.d.M.sindan Jahresbeiträgen eingelaufen. I. Beim Cassier Dr. Carl Zimmermann (l., Bauernmarkt 13). 1. Nr. 102. Ch. v. Ch.; 2. Nr. 105. Fürst €. M.; 3. Nr. 114. €. D.; 4. Nr. 155. H. G.; 5. Nr. 168. J. H.; 6. Nr. 178. Freih. JE HE; 07. 2N12 179. ME SE 8 N 1I22R.OKE; 92 NEI2II DERART: 10. Nr. 249. F. N.; 11. Nr. 270. Dr. ©. R.;. 12. Nr. 271. 0. R.; 13. Nr. 277. K. S.; 14. Nr. 290. H. Schm.; 15. 'Nr. 322. J.B. W; (Sämmtliche & 5 Afl.). Il.. Beim Secretariate (VIll., Buchfeldgasse 19). 1. Nr. 109. H. Oz.; 2. Nr. 147. V. G.; 3. Nr. 208. J. K.; 4. Nr. 256. H. P.; 5. Nr. 273. A. R. (Sämmtliche a 5 fl.). Die ordentliche Generalversammlung des ornitholo- gischen Vereines in Wien findet Sonntag, den 26. Februar 1. J, ll Uhr Vormittags im Vereins- locale: VIII., Buchfeldgasse 19, statt. | Tagesordnune: | . Cassabericht für das Jahr 18837. | row m . Neuwahl des Ausschusscs. . Wahl zweier Rechnungsrevisoren für das Jahr 1888. or Nächste Monatsversammlung, Freitag, den 9. März 1888, im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien (1., Universitätsplatz 2), um 7 Uhr Abends. Vortrag des Herrn Dr. Hanns von Kadiech über die „Feinde unserer Waldhühner“. | Als neue Mitglieder sind beigetreten: 1. Der Deutsche Verein zum Schutze der Vogelwelt in Gera. 2. Prof. Dr. Blasius Knauer, k. k. Schulrath, Wien, VIIL., Bennogasse. >. Anton Hauptmann Neunkirchen (Südbahn). | 4. Forstadjunet Dr. Georg Bleyer in Hannover. 5. Die Gesellschaft der Vogelfreunde in Frankfurt a. M. 6. Oscar Rüf, Dombirn (Vorarlberg). in Breitenau, Papierfabrik bei Mittheilung an die geehrten Mit- slieder des Vereines. Der erste Jahresbericht (1882) des Comite’s für ornithologische Beobachtungs- stationen in Oesterreich und Ungarn, war im Buch- | handel nicht mehr zu haben. Es diene zur gefälligen Nachricht, dass derseibe für die Mitglieder des Vereines zu dem ermässigten Preise von I fl. vom Secretariate zu beziehen ist. Für Nichtmitglieder kostet er franco ü zugestellt I fl. 65 kr. ö. W- CTorrespondenz der Redaction. Herrn R. Sch....... r, Haben nur einen recom. Brief erhalten. — Frau Baronin U...-E..... h, Erbach. Der Entwurf d. Ges. z. . Exempl. Nr. 1 ? Bemühung bezüglich des zu ent- Herrn Ingenieur G. P h. Erlach. Brief folgt. — Löbliche Verlagsbuchhandlung Pr. und M., Magdeburg. Wir sehen Graz. Betrag eingesandt. Sch. d. Vögel kommt uns jedenfalls erwünscht. 3 folgen unter Kreuzband mit. Für die gü lehnenden Cliches besten Dank. \ Die Fortsetzung haben wır bis heute nicht erhalten. — Herrn G. v. B Ihrer Entschliessung entgegen. — Herın A. Ha....r, Zistersdorf. Hoffentlich ist Ihnen mit der Anzeige in dieser Form gedient. — Löbl. Verlag Fr, B.- r, Eıfurt, War früher nicht möglich. — Herrn ©. R..f, Dornbirn. , Brief bereits abgegangen. — Herrn V. R, v. Tsch.-Schm., Hallein. Ausführlicher Bericht folgt nächsten Sonntag. — Herın Ch. v. Ch... ...... r, Budapest, Sind die Separata endlich an ihr Ziel gelangt? — Hofbuchhandlung A.W.K hier. Die erste Auflage dieses Verzeichnisses ist schon längst vergriffen, die zweite nicht mehr in unserem Verlage erschienen. — Herr H. Sch... w, - Berlin. Ist die Kreuzbandsendung richtig eingelangt? — Herın H.v.B..... w, München. Ungarisch-Altenburg. Wir bitten recht sehr um gütige Entschuldigung, dass es uns die kaum mehr erträgliche Arbeitslast noch nicht möglich gemacht hat, aus- führlicher zu schreiben. Für Ihre gütige -Zusage bezüglich der Mitarbeit an | beiden Blättern unseren besten Dank. Die Ornithologie Brasiliens behandeln: Spix und Martius, Prinz v. Neuwied, Burmeister, v. Pelzeln. Ihrem Zwecke dürfte ; Swainson’s Birds of Brasilien, dann Jehring: Vögel von Rio grande do Sol am besten entsprechen. Errata: In Nr. 1, S.7, VII. Ordnung, 5. Zeile soll es heissen: Monticola saxatilis (nicht saxatalis), S. 7, VIII. Ordnung. 5. Zeile Cannabina (nicht Cana- bina), S. 7, XII. Ordnung, 2. Spalte, 3. Zeile Nyeticorax (nieht Nieticorax), S. 8, 2. Spalte, 9. Zeile von oben Tadorna cornuta Gm. Die Brandente (statt Rost- ente), S. 9, 2. Spalte, 1. Zeile Larus (nicht Laras), S. 9, 1. Spalte, 6. Zeile von unten Rissa tridaetyla (nicht trydactyla), S. 9, 2. Spalte, Larus fuscus (nicht fusus). Verlag von Paul Parey in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Jagd-, Hof- und Schäferhunde. Praktisches Handbuch für jeden Hundebesitzer. Von Ernst Schlotfeldt in Hannover. Mit 21 vorzüglichen Hunderassen-Abbildungen. Gebunden (Thaer-Bibliothek) Preis 2 M. 50 Pf. Jägerbrevier. Jagdalterthümer, Waidsprüche und Jägerschreie, Jagd- ceremoniell, Jagdkalender, Jägerkünste, Jägeraberglauben, Freischützsagen, Festmachen, Geschichten und Sagen guter und böser Jäger etc. etc. Herausgegeben von Dr. J. G. Th. Grässe, Kgl. S. Hofratlı in Dyesden, Zweite vermehrte Auflage. Ausgabe in einem Band. Gebunden, Preis 7 M. Gegen trankierte Rinsendung des Betrages eıf. die Zusendung franco. Ein vorzügliches Geschenk bildet MEYERS HAND-LEXIKON Dritte Auflage Dasselbe gibt Auskunft über jeden Gegenstand der mensch- lichen Kenntnis und auf jede Frage nach emem Namen, Begriff, Fremdwort, Ereienis, Datum, einer Zalıl oder Thatsache augen- blicklicken Bescheid. Auf 2125 Oktavseiten über 60,000 Arti- kel, mit Hunderten von Abbildungen, Karten, Erklärungstafeln und statistischen Tabellen. 2 Bände elegant in Halbfranz geb. 15 Mark. { Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig. 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Brenn) "Sodel, Hinkel u.Gadeleia.235.236. Bülow, L Shafejpeare- Novellen. 381-333, — IL Epanijde Mo vellen. 384-386. — II. Framöjisce No= vellen. 357 —389. — IV. Stalienijdie No= vellen. 390-392. Bürger, Gedichte.272.273. — BEL ALIEN Keijen Abenteuer. 300. 301. RUBue ‚Shilde Harold3 une ahıt.393.399. -— Die InjeL — DBeppo. — Braut von Ylbys boS. 188. 189, — Don Juan. 192-1. — Der Korfar. — Lara. 87. 88, - Maufed. - Rain. 132. - mijchym -DerGjaur. _ Eamatar 451. 45ß, Galrein: Dus Fejtmahl 3 Beljazer. 334, Shan, Sedinte. 263- 268, — Meter Echlemihl 92. Ghatcaubriand, Atala. — „Ntene. 163. 164. — Der Lehte der Aben- serragen. 418, Saute, Das Tegefeuer. 197. 198. — Die Hölle. 195 196, — D. Paradies. 199.200, Defoe, Yobinjon Erufoe, 110-113. Drojte-Hülshof, Die Yudenbudje. 323. — DieCdjladit imLoener Brud). 439. Guripides, Iphinenia bei den Tauriern. 342, — Medea. 102. wonmie, Widine. 285, Fichte, Vieden andic Deuts fteNlatioı 453-455. Veliert, Fabeln und Gr» zählungen.231-233 Gortye, Elavigo. 224. — Egmont. 57, Meyers Volfsbüder find Die $ jolid gebeftet. und gediegener Austattung. Nreis jeder Nummer 10 Pfennig. Bis jest find nachfolgende 456 Nummern erfchtenen: Goethe, Tauft L. 2. 3. _ gauf I. 106-108. — AuzgewählteGedidhte. 216. 217. — GötoonPerlid). 48.49. evin.u. Dorothea. 16. phigenie. 80. [262. — Stalien. Reife. 253 - — Die Laune des Verliebs ten. — Die Ges Ichwifter. 434. — Die Leiden de3 jungen Merther. 23. 24. — MWily. Meifters Lehtz jahre. 201—207. — DieDtitichuldigen.431. — Die natürliche Tochter. 432. 433, — ReinefeFud)3. 186.137. — EStella. 394. — Zorgutato Tafjo.39.90. — Die Muhlverwandte ihajten. 103-105 suche EINER, in Genbne Mapokom. = = Grimmelöhnufen, Eine plicijjimus278-283. Hagedorn, Yabeln u. Er» aählungen 425-427, Hauf, Die Bettlerin vom Pont des Art3.60,61. —- Zud Ef. — Othello. 3. 96, 139 — Die Karawane. 137. — Lichtenftein. 34-38, — Der Dann im Mond. 415-417. — Die Sängerin. — Yehte Nitter von Mariens burg. 130, 131. — Der Edeif von Allel> fanbria, 139, 140. — Das Wirlshaus im Epefjart. 141. 142, Hebel, Scafläjtlein des rheiniihen Haus freundes. 286-288, Heine, Alta Troll. 410. — Bud)d. Yieder.243—245. — Deutjdjland. 411. — Neuesedichte. 246,247. — Neifebilder: I. Die Harzreife. 250, — Nomanızero. 248, 249. Herder, Der Gib. 100.101, — ilber dei Urfprung der Spradje. 321. 322, Sippel, DSL SIE 441- Bomann, Das Fräulein von Ecuden. 15, Dergolvdene Topf. 161, 162, — Das Majorat. 153. — Meijter Wiartin. 46, — Der unheimliche Gaft. Don Juan. 129. Holberg, Acppe dom Berge. 305. [191. Hölderlin, Gedichte. 190, Domer, Alias. 251-256 - DOpnfiee. 211-215. Humboldt, W.v., Briefe an eine jyreumndiür. 302-307. Snland, ae Jäger. 340, - Der Shiefer. 395.396. Smmermann, Der Obers hof. S1-84 -D. neue gyamalion.85 — Zrijtanu. Jfolde. 428- 430. Jrbing, Sagen von der Alhambra. 180. Sean au Blegeljahre. — Der Komet. 144-148. — Eiebenfäs. 115-120. gung: Slillingd Yeben. 310-314, Kant, Bon der Madıt des Gemüts. 325. Kleift, Erzählungen.73.74. — D.Herrmannsicladt. 178. 179. — Das Käthden von Heilbronn. 6, 7. - Mid). Kohlhaas 19.20. — Benihejilea, 351. 352. — Der Prinz von Home burg. 160, =D, gerbrodjeneftrug. s6. Kuigge, Über ven Une gang mit Menfchen. 294-297. Körner, Erzählungen 143. — eier u. Schwert. 176. — grinn, 42. 43, Aertum, Jobfjiade. 274- 7. Kofebue, Die deutihen Kleinftädter. 171. — Die beiden Stlingäberg. 257. [156. 157. Lenau, Die Albigenfer. — Ausgewählte Bedid)te. 12-14 — Gavonarola. 154.155. Yejage, Der hinfende Teuts icL 69-71, gef, Emilia Galotti. - Sediäte, 241. 242, Saofoon, 25-27, Minnav.Barnhelm.1. MiE Sara Sampjon. 209. 210, vet — Nathan d.Xgeife.62.68. | — BadenelumfirPaftor | Large. 348. Luther, Zii‘reden. 400. MitunEer Golonmba. 95. 94. — Klee Novellen. 136. Milton, Das verlorne Baradies. 121-124. Moliere, Die gelehrten rauen. 109, — Der Mifanthrop. 165. — Der Tartüff. 8. Möfer, Batriotiiche Phana tajien. 422-424. Mufänd, Legenden von Nibezahl 72. — Vollsinärden I. 225. ” 236, — LVolfemärden II. 227. 223. — SollsmärdhenlIl. 229. 230. a jtarfent, Peitalogzi, Zienhard und Gertrud 315-320. Platen, Gedichte. 269. 270. Pufhtin, Boris Godunof. Macur, Ayalia. 172. — LBritamticus, 409. — Phädra. 40. Naimund, Der Bauer als Millionär. 436. — Dererjdrwender.437. 438, Naupad), Der Müller und fein Kind. 435. Saint:Pierre, Paulund DVirginie. 51. 52. Sand, Franz der Cyamypi. 92.98. — Der Zeujelzjunpf. 47. Schentendorf, Gedichte. 336. 337. Schiller, Die Braut von Meifina. 184. 185. — Don Karlos. 44, 45, — Erzählungen. 91. — Fieslo. 55. 56. — Ausgewählte Gedichte. 169. 170. — Der Geifterjeher. 21.22. — Die Jungfrau von Or« leans. 151. 152. — Kabale und Liebe. 64. 65. — MariaStuart 127.128. — Der Neffe als Ontel. 456. — Die Näuber. 17. 18. — über Wrmut und Würde. 99. — Über naive und_felte timentalifdhe Did). tung. 346. 347, MWallenflein L 75. 76. MWallenjtein II. 77.78. MWilyelm Tel. 4 5. Schlegel, Engl. u. ipan. Theater. : S -— Gried). und tömifdyes Theater, 353-355. Schwab, Doktor Fauftus. 405. — Fortunatus und jeine Eölne. 401. 402. — Grifeldis. — Nobert der Teufel, — Die Scdilvbürger. 447. 48. — Die vier Heymong: tinder, 403. 404 — Hirlanda. — Genopefa. JE - Das Schloß in | der Hölle Ka Ka. 449. 450. — Die idöne Melufina, 284, — Slaifer Dctavianus, 406. 407. — SleineSagendeslller tums. — DergehörnteSienfried. — Die jddne Mage: Ione. — Der anne | Heinzid, 445. 416 |Ecott, Das Fräulein vom Sce. 330. 331. | allen Zitteraturen in mujtergültiger Bearbeitung Seume, Mein Veben 359, 360. Ehnlejpenre, Antonius stleopatra. 222,223. — Goriolan. 374. 375. — Hanlet. 9. 10, — Julius Gäjar. 79. — Der Naufmanın von Venedig. 50. — König Heinri IV. 1. Zeil. 326, 327. 2. Teil 323. 329. - König Heintiy VI. 419. 420. — König Sear. 149. 150, — seönig NRidyardlll. 125. 126. — Macbeth. 158. — Dthello. 58. 59. — Jtomeou.Qulie. 40.41. —- ei Eommmernadtss traum. 218. — Der Sturin. 421. - un el um Nichts. - De Tuflinen Weiber von Windjor. 177. — Winterinärden 22U, 221. — Die gähmung der. Keie ferin. 219. Sophofles, Antigone. 11. — Gleftra, 324, — König Spipus. 114. Ddıpus auf Kolonos.] Bhiloktetes,397. [292.1 Die Tradinierinnen 44 ll Sterne, Ginpfindfame Reife. 167, 168, Teaner, Sr grithjofs- Sage. 174. Zennbfon, Außaeio.D Dir)z tungen. 8371-373 Tief, Der Alte vom Berge. 290. 291. — Die Gemälde. 289. — Ehalejpeare-Movellen. 332. 333. ZTöpffer, Nojau. Gertrud. 239-240. | Zörring,lgnesBernauer. 393, Dega, Lope de, Kolum: bus. 335. Voß, Luife. 271, ı 2Baldau, Nusder\unler- welt. 376-380. Wieland, Sandaliı. 132. 183, — Mufarion. — Gero der Anelige, „AGb. — Dberon i Bardhnriä, mift 17 Sidolte, ben geglättetem Papier elar gedruckt und DOrthographie ilt die neue nad) „Dudens Wörterbuch“. Biblioaraphiiches Iujtitut in Leipzig. . SUNNIOTOTEIVBIRAIIATITIGTIATONITTATTTITTTTEITTITTITTITATITITITITTTITIIIITIITITIIIIIeeeeeeeeee ee Eee nenn nn nn nn = ZUHDDRUDEIETIBERRTOHETEANRDDTLTITDTTERTTRTDRETANERRERTERDERTERRTRREATRETTETNTERTERETINERDERARERTITTENERDHRRDSERRERERARERTIRRTATERDERDOTERTTHENTITETNKERRERTRSERTTATRRETDRNERRUNDERTTRNARRNE LEESTTETETTTITETTTEN | dener LEOTTTEREITETEN ı weisse Cochin. hell | rein und ‚heplilien-Handlune. von Anton Mulser (Bozen in Südtirol) hält mit Beginn des Frühjahres südeuropäische und afrikanische Echsen, Schlangen, Schildkrö- ten, Frosch- und Schwanzlurche | inallen Arten und seltenen Spiel- arten am Lager; diese werden nur in wohlerhaltenen Exemplaren versandt und zu billigen Preisen abgegeben. Vom October ab sind einheimische Vögel zu haben; von Zeit zu Zeit Exota zu sehr billigen Preisen. Brut- Saar von weissen Pekino- Enten und weissen Em- Riesen - Gänsen sind abzugeben. Ing. Pallisch, Erlach b. 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Gütige Aufträge erbittet höflichst Nachdem meine Sän = Frühere Jahrgänge der „Mittheilungen“ sind, so ans der Vorrath reicht, zu dem ermässigten Preise von a 4 fl. = 8 Mark durch das Secretariat (VIIL., Buchfeldgasse 19) zu beziehen. Alle eilf Jahrgänge werden zu dem Preise von 40 Mark abgegeben, doch sind nur mehr wenige Exemplare vorhanden. =#E Herausgeber: Der Ornithologische Verein in Wien (verantwortlich : Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. xx” Einem Theile der Auflage liegt ein Prospect der Firma Franz Zeller in Wien bei. =% a > Buchfeldgasse 19. 37 ac, Ortligebuht und Brieffaubenwelen. Redacteur: Dr. Friedrieh K. Knauer. en Kronprinzen jeden Monates. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick in Wien, I., Graben N 7 Inserate 6 kr. — 12 Pfennige für die 3fach ge i as Präs sind an Herrn Adolf Bachofen von Echt in Nı rf bei Wien, die Jahresbeiträge der Mitglieder : :rın Dr. Karl Zimmermann, I., Bauernmarkt 11, alle anderen für die Redaction, das Secretariat, die Bibliothek u. s. w. mmten Briefe, Bücher-, Zeitungs-, Werthsendungen, an die Redaetion der „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines“ : Wien, VIII., Buchfeldg zu senden. — Vereinslocale: (Bibliothek, Sammlungen, Redaction) VIII., Buchfeldgasse 19, I. Stic . Stock 11. mit Vorträgen verbundenen Monats-Versammlungen finden im grünen Saale der k.k. Akademie der Wisse platz 2, statt. — Sprechstunden der Redaction und des Seeretariates: Dienstag und Freitag, 2 Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. Beitrittserklärungen (Mitgliedsbeitrag 5 fl. jährlich) sind an das Secretariat zu richten. Inhalt: I. Fachwissenschaftliche und populäre Ornithologie: Gefiederabnormität bei einem Alpenmauerläufer (Tichodroma muraria L.). Von Dr. A. Girtann — Mittheilungen über einige Anomalien der Färbung krähenartiger Vögel aus dem Gebiete der ermärkischen Ornis. Von Dr. Stefan Freiherrn v. Was- hington. — Zwei neue Brutplätze des kleinen Fliegenfängers (Muscicapa-Eritrosterna parva) in Neu-Vorpommern. Von Major Alexander von Homey — Wichtige omithologische Beobachtungen im Kr Spalato (Dalmatien) während des Jalıres 1887 in knapper Anführung. Von Prof. Georg Kolombatovie — Eine kleine literarische Studie über den Auerhahn. Von Robert Eder. (S 585.) — Örnithologische Beobachtungen im Frühjahre Alexanderfeld (Ostschlesien) bei Bielitz. Von Hubert Panzner. (Schlu f rnamen der Vögel Oberösterreichs. Gesammelt von Rud. (Fortsetzung.) — II. Vogelzucht und Vogelschutz: Das deutsche Voge er. Tr. und Sommer 188 0.Karlsber Schutz der Lachmöve. Von Hans Neweklowski. — Notizen. Z« III. Geflügel- und Brieftaubenwesen: Das beste Huln und das Hulın im städtischen Haushalte. Vorkehrungen des Gefl üchters im März. — Widerstandskraft der Tauben. — Brieftauben zu Kriegszwecken. — Recensionen und Anzeigen. — Aus unserem Vereine. — (orrespondenz. — Inserate. am 9. März der erlauchte Gönner unseres V ereines Seine Majestät VAREL BETEN TE, Deutscher Kaiser und König von Preussen. Zur 46 Gefiederabnormität bei einem Alpenmauerläufer (Tichodroma muraria L.) Von Dr. A. Girtanner, St. Gallen. In Nr. 12 des letzten Jahrganges dieser Zeitschrift berichtet mein sehr geehrter Freund v. Tschusi über eine Beobachtung an “dem immer interessanten und noch nicht „ausstudirten* Alpenmauerläufer, und widerlegt damit meinen vor nun freilich schon 20 Jahren niedergeschriebenen Ausspruch: dass nämlich dieser Vogel nie an Bäume gehe und nie auf Gestrüpp zu sehen sei. W eitentfernt, über derartige Widerlegungen, auf so freundliche Art gebracht, auf Thatsachen basirend und von so berufener Seite herstammend, mich nicht selbst zu freuen, geschweige denn gegen dieselben etwas zu haben. sollen dieselben vielmehr nur dazu dienen, und alle Beobachter, welche es noch nöthig haben, mich | zu ermahnen, mit dem kleinen Wörtchen nie recht sparsam | umzugehen, oder es wenigstens, wie es im 2. Theil jenes Passus meinerseits geschah, nur auf die eigene Be- obachtung und nur für Gegenwart und Vergangenheit, nie aber auch als für die Zukunft gelten sollend, zu gebrauchen ; schehen, das früher nie möglich schien! Selbst habe ich nun zwar auch in den seither ver- flossenen 20 Jahren Tichodroma nie auf Bäumen oder Gestrüpp gesehen, so oft ich die lebende Alpenrose im heimatlichen Gefelse, an Gemäuer, hie und da auch an Schindelbekleidungen, und selbst als fleissige Kirchen- gängerin angetroffen. Wenn sieaber von Tschusi nur einmal an Bäumen und Gestrüpp beobachtet hat, so gilt mir dies so viel, als wenn ich sie dort w enigstens zweimal selbst gesehen hätte. Widerlegungen vermeintlich richtiger Beobachtungen denn was kann heutzutage nicht Alles ge- | werden auf jeden Forscher, dem die Wahrheit und nicht | oberst . steht, stets nur eme Kritik aber, seine eigene Unfehlbarkeit zu einen angenehmen Eindruck machen; in einer Art gebracht, dass sie kaum noch diesen Namen verdient und die dazu noch aus unberufenem Munde seht, wie eme solche manche meiner Bartgeier- Beobac htungen erfuhren und leider in dieser geschätzten Zeitschrift Aufnahme zur Verbreitung über die ganze Welt fanden, schliesst ein Eintreten meinerseits auf jene Auslassungen eo ipso aus, macht auf keinen billig denkenden Menschen einen günstigen Eindruck und schadet jedenfalls dem Kritikaster mehr, als dem Bekrittelten. Und damit Punktum für immer! Aber so viel zu sagen, war ich mir selbst schuldig! Ich bin heute sehr froh, seinerzeit nicht auch noch geschrieben zu haben: Tichodroma zeigt nie wesentliche Abweichungen der Gefiederfärbung von der normalen, wohl ich auch seither nicht — bis heute; selbst zu denn mich ob- | h 20 Jahre lang keine solche beobachtet hatte und | | | widerlegen wäre doch hart und ginge streng wie das Verschlucken einer grossen alten Cocosnuss, wenn sie auch sicher geschluckt würde. Eine solche und zwar ebenso schöne als interessante Gefiederabnormität dieses Vogels sing soeben Herrn Präparator Zollikofer aus Graubündten zu, die mit ausgebreiteten Flügeln sehr schön aufgestellt, die reich- haltige Sammlung an Gefiederabnormitäten in unserem Museum zieren wird. Das betreffende weibliche Exemplar der Länge des Schnabels und dem Zustand des Flügel- und Schwanzgefieders nach, als nicht von 1857 stammend anzusprechen, muss als ein Albino leichteren Grades angesehen werden, obwohl an der Iris (am todten Vogel nämlich) keine Abweichung bemerkbar war. Der Schnabel hingegen ist wesentlich heller als normaler Weise, die Tarsen sind braun und die Nägel hell, auf weiss ziehend. Ich habe zu besserem Vergleich ein normal gefärbtes Weibchen neben dem Albinismus vor mir stehen. Kopf- platte dunkel rauchgrau, auf braun ziehend, Kehle und Brust etwas weisser als beim Nestkleid, aber bei weitem nicht so weiss wie beim vermauserten Wintervogel. Rücken- und ganzes übriges Körpergefieder in dunkleren und helleren Schattirungen düster rauchgrau anstatt des schönen duftigen bläulichen Grau. Sämmtliche Schulter- und Flügeldeckfedern, soweit sie bei normaler Färbung ihr prächtiges Carmin zeigen, hier verwaschen blassroth, ähnlich dem in Gefangenschaft erblassten Gefieder. Das Roth der Hand- und Armschwingen blass, aber, anstatt in ungefähr der halben Länge der Federn zu endigen. setzt sich dasselbe dem Federschafte nachlaufend bis fast zur Spitze in schmalen Streifen fort. Der sonst glänzend schwarze Federtheil bräunlich und stahlelänzend. Die gelben und weissen Monde und Flecken weder so gelb noch so weiss wie normal; Endsäume schmutzig weiss. Der Flügel en face betrachtet, und so beleuchtet, zieht im sonst schwarzen Theil deutlich auf Weiss. An den Flügel- deckfedeın ist derselbe eisengrau, matt glänzend, anstatt schwärzlich. Schwanz eisengrau, schwach glänzend. mit deutlich röthlichem Anflug. Die sonst schön weissen Enden namentlich der äusseren Schwanzfedern sind ver- waschen weisslich, und kürzer als normalerweise. So bietet der besprochene Vogel mit seinem über das ganze Gefieder ausgegossenen, man möchte sagen kalten Glanz, in Verbindung mit dem matten, wie mit leichtem Pinselstrich zur Federspitze ausgezogenen Roth der Flügel, einen eisenthümlichen Anblick dar, und erzeugt einen Eindruck, der sich nur allmählig zurecht- lesen, und auf seime Ursachen im Eimzelnen zurück- führen lässt. Mittheilungen über einige Anomalien der Färbung krähenartiger Vögel aus dem Gebiete der steiermärkischen Ornis. Von Dr. Stefan Freiherrn von Washington. Ein seltener Zufall hat es gefügt, dass in rascher Folge drei durch ihr eigenartiges ( Solorit bemerkenswerthe Corvidae, welche den Species Lycos monedula L.. Gar- rulus glandarius L. und Nucifraga caryocatactes L. ange- hören, in Steiermark gesammelt werden konnten. Obgleich die anomalischen Färbungserscheinungen der Vögel haupt- sächlich ein phy siologisches, bezw. patholoeisches Interesse darbieten, so glaube ich die oben angedeuteten Vor- kommnisse doch um so eher in dieser Zeitschrift be- sprechen zu dürfen, als dieselben zum Theile als unge- wöhnliche bezeichnet werden können. 1. Lycos monedula, Linn. aberr. Im Januar 1. J. hatte mein werther Freund Herr Othmar Reiser die Güte, mir ein weibliches Exemplar genannter Art zur Ansicht zu übersenden, welches am 3. jenes Monates bei Rothwein nächst Marburg a. d. Dr. von einem Jäger des Herın Dr. Othmar Reiser sen., Alois Wutte, erlest und präparivt worden war. Ungeachtet der Aberration, welche das Gefieder der Dohle aufweist, besitzt dasselbe dennoch eme vollkommen symmetrische Farbenvertheilung, indem nur an den beiden Flügen, sowie an einem Theile der Steuerfedern eine abnorme und zwar kaffee- oder „brand“-braune Färbung vorhanden ist. Die scharfe Abgrenzung der letzteren von dem normalen- schwärzlichen Gefieder des Vogels gewährt einen eigenthümlichen Anblick und erhöht den Werth und die Schönheit dieser ungewöhnlichen Aberration in bedeutendem Masse. Das Braun der Flügel und des Schwanzes ist ein ziemlich dunkles, sesättigtes, seinem Farbentone nach gänzlich verschieden von jenem fahlen, selblichen Graubraun, welches bei gewissen Species der Corvidae, caudata Boie nicht eben selten vorzukommen pflest und bei den genannten Arten die gewöhnlichste Erscheinungs- form der Leukopathie repräsentirt. ') Die Dohle steht in vollem Federwechsel ; es stecken sogar die neuen Steuerfedern zum Theile noch im ihren Blutkielen, ein Umstand, welcher mit Rücksicht auf das Datum der Erlesung des Exemplares (3. Januar) beson- derer Erwähnung verdient. Das frisch gewechselte, resp. eben in Neubildung begriffene Gefieder zeigt überall die normale Färbung, daher ich mich der mir brieflich mit- setheilten Ansicht Hern Othmar Reiser's anschliesse, der zufolge das Individuum voraussichtlich binnen Kurzem das normale Kleid der Art angelegt hätte, vor dem Beginne der Mauser dagesen vermuthlich vollkommen braun gefärbt war. In der Gesellschaft der Dohle befand sich ein zweites, sanz ähnlich gefärbtes (wohl derselben Brut entstam- mendes) Exemplar, welches jedoch nieht erbeutet werden konnte und zwei oder drei Tage nach Erlesung des Anderen aus der Gegend verschwand. 2. Garrulus glandarius Linn. aberr. Gelegentlich der Uebersendung des end nr schriebenen Exemplares machte mich Herr Reise gleichzeitig auf die ebenfalls in der Umgebung Marbures erfo] ste Erbeutune eines albinistischen Bichelhehers auf- merksam, weshalb. ich mich bald darauf an Ort In Stelle begab, um denselben besichtigen zu können. Der glückliche Besitzer dieser in ihrer Art sehr interessanten Aberr: ıtion, Herr Raimund Piehler in Marburg, war so freundlich, mir das Exemplar in seiner sehr beachtenswerthen Vogel- sammlung. vorzuzeigen und bin ich in der Lage, Nach- stehendes über dasselbe mitzutheilen. Gegenüber normal gefärbten Individuen des Garrulus glandarius fällt der Vogel sogleich durch seinen erheblich geringeren Körper- wuchs auf, wie denn das Exemplar überhaupt den Ein- ) Eine mit Ausnahme einzelner ganz weisser Federn durchaus (dunkel-) braun gefärbte Saatkrähe befindet sich, wie mir Herr 0. Reiser schrieb, in der jetzt seiner Obhut anvertrauten zoolo- sisch-botanischen Abtheilung des bosnisch-herzegovinischen Landes- museums zu Sarajevo. — Ueber einen theilweise braungefärbten Corvus ceorax, Linn. habe ich seinerzeit in Dr. J.v. Madaräsz's „Zeitschr. f. d. ges. Ornithologie* Jahrg. II. (1855), p. 349 berichtet. insbesondere bei Coryus cornix Linn. und Pica | 47 druck eines krankhaft und schwächlich constituirten Indi- viduums hervorruft. Aus der Structur des Getieders glaube ich auf ein jugendlicheres Alter desselben schliessen zu dürfen. Die Gefiederfärbung ist duvchwegs verblasst und im Allgemeinen eine weisse. An den Steuerfedern und Schwingen. namentlich auf den Innenfahnen der letzteren, ist ein lichtsilbergrauer Ueberflug zu bemerken; die Bart- streifen werden jederseits durch hellaschfarbene Flecken markirt, welche sich deutlich von dem Weiss des Kopf- und Halsgefieders abheben. Letzteres zeigt einen wein- röthlichen Schimmer von geringer Intensität. Die schwarzen Kopfstreifen normaler Individuen finden sich an dem Exemplare als kaum wahrnehmbare Schattenstriche vor. Besonders interessant ist der Vogel im Hmblick auf die Färbung seiner Hormtheile und die Beschaffenheit der kleinen Deckfedern der Handschwingen, welche am gesunden Vogel das prächtige blau und schwarz gefelderte Flügelschild bilden. Es ist eine bekannte Thatsache, dass die lebhafte Färbung dieser Federn der Leukopathie regelmässig Wider- stand leistet und dass selbst die im Uebrigen als totale Albinismen erscheinenden Individuen. deren Iris und Horngebilde (Schnabel. Nägel etc.) jeglichen farbigen Piementes entbehren, dennoch fast immer den blau und schwarz sestreiften Flügelspiegel unversehrt beibehalten. Auffallender Weise hat nun bei dem Marburger Exemplare ein gerade umgekehrtes Verhältniss statt. Denn obwohl die Horntheile des Vogels kaum merklich affıemt sind — sie besitzen eine dunkle, schwärzlich- braune Färbung — so ist trotzdem das Flügelschild vollkommen verblasst. Die schwarzen Querstreifen sind dureh solche von reinweisser Farbe ersetzt, während an Stelle der blauen Felder ein ausserordentlich zarter, hell- silberblauer oder bläulichweisser wie Atlas glänzender Schimmer getreten ist. Herr Raimund Pichler glaubt sich erinnern zu können, dass die Iris des Eichelhehers keine röthliche war; das Exemplar müsste demnach und mit Berücksichtigung seiner Gesammtfärbung als ein sogenannter unee hter Albino bezeichnet werden. >) 3. Nueifraga caryocatactes Linn. Die Gelegenheit zur Untersuchung und Beschreibung eines abnorm gefärbten Tannenhehers verdanke ich der Güte meines hochverehrten Freundes Herın Prof. Dr. August von Mojsisovies, welcher das betreflende Exemplar bei Herrn Präparator Johann Leitinger in Graz im El. für die zoologische Lehrkanzel an der k. k. technischen Hochschule acquirirte. Das Individuum ward Anfangs Jänner 1. J. auf dem in collimer Region gele- oenen Hohenbere in der Umgebung der steiermärkischen Landeshauptstadt erlest. Seiner Bauart, sowie seinen plastischen Verhältnissen nach gibt sich der Tannenheher als typischer Alpenvogel mit massivem, krähenartigem Schnabel und plumpen, starkknochigen Läufen zu eır- kennen. Die Abnormität der Gefiederfärbung, deren Natur oder Charakter einstweilen als fraglich zu bezeichnen ist, beschränkt sich an dem Exemplare auf die Umgebung der Sehnabelbasis, die Wangen, sowie auf einen Theil der Vorderseite, vom Kinn an abwärts bis zur Brust- mitte. An diesen Partien zeigen die tropfenförmigen 2) Es ist bemerkenswerth, dass in dem „I. Jahresb. d. Com. f. omithol. Beoh.-Stationen in Oesterr. u. Ungarn“ vom Jahre 1852 von Herın OÖ. Reiser zwei bei Pikern in der Umgebung von Marburg erleste Albinismen des Garrulus elandarius erwähnt wurden. (S. p. 67.) EIER VER OEEFEFDRD, BA PUR, EFÜTTN 48 Flecken, welche normaler Weise weiss gefärbt sind, einen mehr oder minder lebhaften rostigen (röthlichgelben bis braunröthlichen) Farbenton, dessen Intensität oberhalb der Kropfgegend, an dieser selbst und an den Wangen- federn am stärksten entwickelt ist, während von der Oberbrust an abwärts eine lichtere Nuancirung, platzgreift. Das Abdomen ist ebenso wie das Gefieder der Oberseite normal weiss betropft. An den Mundwinkeln und Wangen finden sich ebenfalls einige vereinzelte weissgefleckte Federchen eingesprengt. In seiner hervorragenden Schrift „Der Wanderzug der Tannenheher durch Buropa im Herbste 1585 und Winter 1885/86“ °) hat Dr. Rudolf Blasius — meines Wissens zuerst — auf das Vorkommen braunröthlich gefleckter Individuen des Tannenhehers aufmerksam gemacht und mehrere derartige Exemplare in seiner monographischen Studie verzeichnet. Bezüglich der muthmasslichen Ent- stehungsursache des abnormen Colorites theilt Herr Dr. Rudolf Blasius die Ansicht des Prof. Fatio m Genf mit, zufolge welcher die eigenthümliche Fleckung an Hals und Brust der Tannenheher durch den Genuss von Haselnüssen hervorgerufen wird; der geehrte Herr Ver- fasser selbst hält es dagegen für wahrscheinlicher, dass die farbliche Veränderung des Gefieders durch das Wühlen der Vögel nach Nahrung, namentlich im Pferdedünger, entstehe.') Obschon ich nicht in der Lage bin, für die Ent- scheidung der vorliegenden Frage einen ausreichenden Beweis beizubringen, so möge es mir doch gestattet sein, einige Thatsachen anzuführen, von welchen ich glaube, dass dieselben wenigstens zur Klärung des Sachv erhaltes dienen dürften und " fernerhin einige Gründe namhaft zu machen, welche mich bestimmen, der Anschauung des Herrn Professor Fatio beizutreten und dieselbe zu unterstützen. Vor Allem möchte ich darauf hinweisen, die von Herın Dr. Blasius beregte Art und Weise zwar eine schmutzig gelbliche Trübung des Gefieders entstehen kann, nicht aber eine so lebhafte, rostbräunliche Färbung, wie eine solche z. B. das Grazer Exemplar aufzuweisen hat. Individuen, deren Gefieder ein unrein selbliches Colorit zeigte, sind im Jahre 1885 mehrfach beobachtet, beziehungsweise erlegt worden und es ist yücksichtlich dieser Exemplare weiterhin auch nachweis- bar, dass die gelbliche Färbung derselben auf die von Herın Dr. Blasius bezeichnete Art, nämlich durch Ver- unreinisung an Dungstätten, verursacht wurde.’) Diese ) Internation. Zeitschr. II, Heft 4. AT €. pP. 5 et p. 101. 5) Vergl. 1. c. insbesondere p.1S (Anmerk.) p. p. 35 (Nr. 9). — Zu dem pag. 99 erwähnten Exemplare, welches am 20. October 1885 in den sumpfigen Niederungen des Drauecks auf einer Chaussde erlegt und Herrn Professor Dr. Av. M ojsisovics zugesandt ward, ersucht mich dieser zu bemerken, dass das Individuum der schlank- schnäbeligen Form zugehört. Dieser Vogel wurde beim Durchsuchen des Pferdedüngers beobachtet und trägt am Gefieder der Unterseite „Ornis“, Jahre. ’ to} dass auf Erscheinung dürfte hauptsächlich an Exemplaren der schlankschnäheligen Tannenheherform constatirt worden sein, welche auf ihrem letzten grossen Wanderzuge mit dem so vielen hochnordischen und aus menschenleeren Gegenden stammenden Vögeln eigenen Mangel an Lebens- erfahrung mit besonderer Vorliebe frequentirte Fahr- strassen besuchte um dort ihrer Nahrung nachzugehen. Die diekschnäbelige Form des Tannenhehers, wenigstens soweit es die alpine betrifft, dürfte dagegen nur in sehr seltenen Fällen in ähnlichen Situationen anzutreffen sein. ") Es ist nun auffällig, dass bei einem so bedeutenden Vergleichsmateriale, wie es Dr. Rudolf Blasius zu Gebote stand, unter 90 Exemplaren der var. leptorhyncha. welche in dessen mühevoller Arbeit dem Wensentlichen nach charakterisirt werden, sich nicht ein einziges Indi- viduum erwähnt findet, dessen Hals oder Brust röthlich- gelbe oder braunröthlicke Tropfenfleckung trug, während unter 65 Exemplaren der var. pachyrhyncha vier in dieser Weise gefärbte Vögel aufgeführt werden. ”) Weit entfernt davon aus dem Gesagten etwa den Schluss ziehen zu wollen, dass die bräunliche Hals- und Brust- färbung nur bei der diek-, nicht aber auch bei der schlankschnäbeligen Form vorkomme, möchte ich damit nur angedeutet "haben, dass nach den bisherigen Er- fahrungen die erstere Varietät anscheinend nicht allzu- selten das fragliche Colorit aufweist, während es für die andere Form, vielleicht (und sogar wahrscheinlich bloss) in Folge Zufalles, noeh nicht nachgewiesen werden ı konnte. Dieser Umstand nun lässt sich, wie ich glaube, sehr wohl mit der Erklärungsweise des Heryn Professor Fatio in Zusammenhang bringen, wenn man sich die Ernährungsverhältnisse der beiden Tannenheherformen vergeg: enwärtigt. Nach den eingehenden Untersuchungen, weiche Dr. Rudolf Blasius in dieser Beziehung vorgenommen hat, ergibt sich als Resultat, dass zwar die Nahrung bei beiden Varietäten im "grossen Ganzen eine überein- stimmende ist, dennoch aber gewisse und zwar nicht unwesentliche Unterschiede in den speciellen Ernährungs- verhältnissen jeder Form vorliegen, indem die schlank- schnäbeligen Tannenheher, sow eit es sich um Vegetabilien handelt, Tas t ausschliesslich auf den Samen der Arve oder Zirbelkiefer angewiesen sind, während die diekschnäbelige Varietät sich nur zum Theil von Zirbel- nüssen, hauptsächlich dagegen von Haselnüssen nährt.*) (Fortsetzung folgt.) unverkennbare Spuren dieser Beschäftigung; die Subcaudales sind durchaus trübgelblich gefärbt, auch an Bauch und Brust ist die Fleekenzeichnung von demselben schmutzigen Farbstoffe getränkt. Die Verschiedenheit dieses Colorites und der rostfarbenen Färbung, welche ich oben besprach, ist evident. W ern nur in sehr schneereichen Wintern! Igesp! = (Nr. 47, 48) et p. 49 (Nr. 131, 132). Vet: 1. cp 92H, S 9) ') ) Zwei neue Brutplätze des kleinen Fliegenfängers (Museicapa-Eritrosterna parva) in Neu- „Vorpommer n. Von Major Alexander von Homeyer. Der grösste Feind des Naturforschers ist das Ge- dächtniss. Dies wurde mir wiederum klar bei einem Be- suche des Dr. Rudolf Blasius, Ende Mai 1883, wel- eher in den Stadtwaldungen Anklams (südlich der Peene) gern mit dem kleinen Fliegenfänger zusammen kommen wollte. Als ich ihm im mit einzelnen Kiefern durch- setzten Buchwald bei einem hoch in der Krone singen- den Vogel zurief: „Das ist er!“ kam auf den Schuss statt seiner der schwarze Fliegenfänger (Muscicapa atra s. luctuosa) herunter. Jahrelang hatte ich durch die Freundschaft des Dr. Bolle den klemen Fliegenfänger im Käfig gehalten, und damals von ihm jeden Ton gekannt, — aber 19 Jahre hatte ich den Vogel nicht wiedergehört (zuletzt Ende Mai 1864 bei Cudowa, s. Journ. f. Omith.) und so war Manches dem Gedächtuiss entschwunden. So konnte es kommen, dass ich einen — allerdings abweichend singenden schwarzen Fliegenfänger für den Zwergfliegen- fänger hielt. Längst schon bin ich wieder orientirt, und kenne ich jetzt Museicapa parva im Buchwalde, wenn ich nur einen Ton höre zwischen den etwas ähnlichen Gesängen des Buchenlaubvogels (Phylopneuste sibilatrix). Komisch bleibt mir die bei Anklam erlebte Verwechslung aber doch, um so mehr, als ich beim ersten neuen Zusammentreffen mit dem wirklichen Zwerefliesenfänger — und das au einem Orte, wo er bestimmt nicht zu vermuthen war — beim ersten Aufflackern den Gesang sofort ganz bestimmt wusste, mit welcher Art ich es zu thun, während ich damals bei Dr. Blasius schwankte und nur vermuthete. Ich bin Ende Mai und Anfang Juni 1857 drei Mal mit ihm zusammengekommen und immer nicht gar weit von der Meeresküste ab. Meine Tagebuchsnotizen besagen darüber. 1. 26. Mai Greifswald: Ich gehe '/,10 Uhr Vormittags durch die Stadt- promenade. Das Wetter ist mild und schön, somnig. Sylvia philomela singt. Ueberall schreien junge Staare in den Kästen. In der Höhe des Bahnhofes, da wo der alte Wallgraben ziemlich dicht mit verschiedenen Baumarten bewachsen ist, wo alljährlich Sylvia atricapilla und Hypolais hortensis in 2—3 Paaren singen und nisten, klingt laut und klar die Strophe: „Zied, zied, zied, idam, idam, idam* an mein Ohr. — Ich stutze und horche, und wieder dieselbe Strophe. — Das ist ja Museicapa parva, denk’ ich — ganz gewiss, und ich horche und beobachte weiter. Da ist der kleine Vogel, er hüpft oben in den Zweigen eines blühenden Apfel- baumes. — Nach kurzer Zeit verlasse ich den Platz, eile zu Hause, um mir ein Fernglas zu holen. Ich war meiner Sache ganz gewiss, doch nahm ich schnell Friedrich (das Handbuch über Stubenvögel) zur Hand und las über den Gesang. Da steht die Strophe wieder- gegeben: Tink, tink, tink. eida, eida. eida. Ich sehe in mein Notizbuch und vergleiche beide Strophen, — es war kein Zweifel, es war Muscicapa parva. | wir sind mit Museicapa parva zusammen. Nach Verlauf von 20 Minuten sass ich an richtiger | Stelle in der Promenade auf einer Bank, das Vögelchen war ruhig. Sollte es weiter gezogen sein? Staare fütterten dicht vor mir ihre Jungen in einem Kasten mit Trittstange, dann flogen sie fort. Eine Krähe kommt. setzt sich auf die Trittstange — die jungen Staare werden laut und recken die Köpfe zum Flugloch hoch hinaus, die Krähe langt hinein, und fliegt im nächsten Momente mit einem jungen Staare davon. — Wee mit den Tritthölzern ! i Zied, zied, zied, idam, idam, idam, klingt es wieder | in lieblich glockenreiner Weise; mein Fliesenfängerchen ist wieder da. Er ist in der hohen Esche, er fliegt wieder zum blüthenreichen, flach abgekuppelten Apfelbaum und so habe ich meinen Opemgucker vor den Augen und das Vögelchen klar vor mir. Es ist ein jüngeres Männchen ohne Roth an der Brust. Die Bewegungen sind ganz die der Laubsänger (Hypolais, Phylopneuste), eilfertig auf Insectenjagd in den Laubkronen, gelegentlich auch tiefer. 49 DasVögelchen sitzt kaum stille, ist immer in Beweoung, hüpft rasch durch das Gezweig,nimmt Kerfe von den Blättern ab, oder springt ihnen nach, wenn sie da- von fliegen, schnappt selten wirklich fliegend, lockt loid, stürzt hüpfend 2—3 Schritt weit durch Gezweig, schnappt — singt, und fliegt zum nächsten oder nächstnächsten Baum, singt dort so fort und jagt von Neuem durch das Gezweig. Nachmittags 3 Uhr bin ich wieder auf dem Platze, vom Fliegenfänger ist nichts zu hören. Um 6 Uhr singt er im Garten des Landgerichtes, also eirca 600 Schritt vom Vormittagsplatze ab. O weh, das ist ein schlechtes Zeichen, wo bleibt meine Hoffnung, in den Lindenbäumen der Promenade den Zwergfliegen- fänger nisten zu sehen. Der Gesang ist hell, klar, weit schallend, fast so laut wie von Sylvia atricapilla. Am alten Platze ist alles still. unser Vogel ist noch auf der Wanderung, oder vielmehr auf der Weibersuche. — Und so ist es auch, ich habe ihn nie wiedergehört. Ihm zu Liebe war ich auch einige Mal im Buchwalde Eldena’s, aber vergebens. 2, 6. Juni. Behrenshagen. Ich bin einige Tage zum Besuch bei Herm von Stumpfeld Lillienanker auf Behrenshagen und Daskow pp. Majorat bei Damgarten. Wir machen manche Fahrt durch den hohen Buch- wald und horchen. Der schwarze Storch zieht vorüber, Sylvia sibilatrix singt massenhaft, die Tauben rucksen, immer noch keine Zwersfliesenfänger, — da fahren wir in einen wirklichen Buchhochwald ein, der so dicht und schattig ist, dass kaum ein Sonnenstrahl das Blätterdach durchbrechen kann und da klinst es glockenrein: Cied, cied cied, jemm, jemm, jemm. Wir haben ihn, Auch das Weibchen zeigt sich, getrieben und verfolgt vom Männchen, doch immer am Platze bleibend, — wir befinden uns auf dem Brutplatze. Dieses Vögelchen mit röthlicher Kehle ruft das cied wie das jemm gewöhnlich, drei Mal hintereinander, also ganz so wie der Promenadenvogel, doch kommen auch Aenderungen vor, wie 3:4, 4:2, 4:4. Wir waren mehrere Mal auf dem Platze. Herr von Stumpfeld war so freundlich, meinen Studien zu Liebe den Wagen stundenlang auf dem Platze halten zu lassen. Hier trieb sich das Männchen selten hoch oben im den Zweigen herum, vielmehr unterhalb der Buchenkrone in den niederen Aesten aber immer noch 50—40 Fuss vom Boden. Sein Betragen beim Nahrungsuchen, Locken (loid) und Singen war genau so, wie von dem in der Greifswalder Promenade; zeigte sich ihm das Weibchen, so folgte er demselben, fleissig loid, loid lockend. Nach einiger Zeit warimmer das Weibchen wieder ver- schwunden. Es machte auf mich den Eindruck, dass das Nest bereits fertig, und das Weibchen beim Eierlegen war oder beim ersten Brüten. Vom Wagen aus — wir fuhren am Platze hin und her — haben viel nach dem Neste, aber vergebens gesucht. 3 S- jun Wir machten eine Wagentour nach dem Saaler Bodden. Im Buchwald des Herrn von Zanthier (Pütnitz hörten wir den Zwergfliesenfänger: Cied, cied, ecied, wuwi, wuwi, wuwi. Hier wird cied im sleichen Ton gesungen, während die wuwi-Strophe fallend ist, oder wie Frau von Stumpfeld meinte die ersten 4 Töne hoch, die beiden letzten tiefer. Die Regel betrefls der einzelnen Strophen war auch hier 3:3, "doch kamen auch Aenderungen vor von 4:2, von 2:4, von 3:4. E ET r Während der Fliegenfänger vom sechsten seinen Aufenthalt im grossen, geschlossenen alten Buchwald ge- nommen, hatten wir es hier nur mit einer frei vorspringen- den Zunge zu thun, die von 3 Seiten mit Feld umgeben war. Das erwählte Plätzchen unseres Vogels war je nachdem nur 50—100 Schritt vom freien Land entfernt. Der Buchenbestand war sehr dieht (schattig also), und die einzelnen Bäume eirca drei Viertel Fuss stark. — Dieses Vögelchen hatte emen ganz besonders lauten und klangvollen Gesang, es rief das cied weitschallend glockenrem, und das wuwi sanft heran. Es dürfte nicht angezweifelt wer- den, dass auch dieses Vögelchen auf der Brutstätte sich befand. Beide Brutplätze (Behrenshagen und Pütnitz) waren circa eine halbe Stunde von eimander entfernt. Stellt man die Gesangsnotirungen (inel. Friedrich) zusammen : Tink, tink, tink, eida, eida, eida, Zied, zied, zied, idam, idam, idam, Zied, zied, zied, jemm, jemm, jemm, Zied, zied, zied, wuwi, wuwi, wuw], so wird man eine ganz ausserordentliche grosse Ueber- einstimmung finden. Ich machte die Notirungen sofort beim Gesang selbst und halte das für sehr gut, man kommt | sang kennt, d. damit dem @Gedächtniss zu Hilfe. Ohne diese Auf- zeichnungen würde ich sicherlich mich nicht mehr so genau des Gesanges in seiner Bigenart erinnern können. Viele ÖOrnithologen machen es gerade so, wie ich, viele aber ver- werfen diese Methode. Gern bin ich bereit, eine bessere Methode anzunehmen, aber so lange mir dieselbe nicht genannt und bekannt wird, bleibe ich hei Vater B ech- stein. Das zaunkönigartige (Troglodytes parvulus) Schnarren scheint ein Schreck-, Angst- oder Warnuneslaut zu sein. Ich habe betreffs Muscicapa parva noch mehrere Buch- waldungen Neu-Vorpommerns „abgehorcht“, doch ver- gebens. Wer ein Ma! den höchst charakteristischen Ge- i. in sich aufgenommen hat, wird bei einiger musikalischer Beanlagung ihn im Walde unter den Gesängen von Laubvögeln, Meisen, Schwarzköpfen sofort herauserkennen. Der Ton hat übrigens einige Aehnlichkeit mit den Volltönen der Meisen. Die Stärke der Stimme bei einem so kleinen Vogel setzt geradezu in Erstaunen. Das Benehmen des kleinen Fliesenfängers auf dem Brutplatze sowohl, wie beim Nahrungssuchen hat stets den Charakter der grössten Eile und Rühriskeit. Greifswald, dem 15. Februar 1888. Wichtige ornithologische Beobachtungen im Kreise Spalato (Dalmatien) während des Jahres 1857 in knapper Anführung. Von Prof. Georg Kolombatovic. Im Winter fiel die Abwesenheit des Regulus und die Seltenheit aller Turdus-Arten, welche auch in der daraufiolgenden Jahreszeit fortdauert; im Frühjahre: das Erscheinen eines Exemplars der Cyanecula leuco- cyanea am 26. März und die Verzögerung des Eintreffens fast aller Arten um mehr als 20 Tage, sowohl in Be- treff des Durchzuges als auch der Frühjahrsemwanderung | besonders auf, ebenso auch die schwache Anzahl aller Arten von Sterna und Hydrochelidon, die auch beim Sommerdurchzuge sehr selten waren. Im Herbste war zu beachten: das Wiedererscheinen des Regulus; das verfrühte Erscheinen (schon am 1. October) des Chrysomitris spinus, der während der ganzen Jahreszeit aussergewöhnlich zahlreich auftrat; das Er- scheinen des Vultur monachus, welcher am 4. No- vember im Umkreise der Stadt erleot wurde, was aber nur als ein ganz zufälliger Fall in diesem Kreise anzu- sehen, das verfrühte Erscheinen von Turdus tor- quatus, die am 1. November erlest wurde; die ausser- gewöhnliche Menge von Tadorna cornuta vom 20. November bis 10. December; die Anwesenheit der Loxia eurvirostra seit 2. November; die relative | Seltenheit (im Vergleich mit anderen Jahren) von Alauda calandra, Lullula arborea und Frin- gilla coelebs bis zum 22. December, an welchem Tage erst sich die genannten Arten in sehr erosser Anzahl in die umliegenden Felder herunterliessen , während T. torquatus und die L. curvyirostra schon früher erschienen waren ; die fortdauernde Anwesen- heit von Sterna cantiana in ziemlicher Anzahl vom 11. November an bis über das Ende des Jahres hinaus: endlich ganz besonders beachtenswerth das zahlreiche | Erscheinen von Phileremus alpestris Linn. am 28. December, einer bis jetzt in diesem Kreise noch nicht constatirten Art. Erwähnenswert ist weiters, dass die in anderen strengen Wintern hier erschienenen Pyrr- hula vulgaris, Plectrophanes nivalis, Bom- byeilla garrula in diesem Winter nicht zu bemerken waren. Vielleicht war das aussergewöhnliche und zahlreiche Erscheinen des Phileremus alpestris in der Um- sebung von Spalato einem von den Alpen her und mit grosser Heftiokeit gekommenen Windstosse zuzuschreiben. Spalato, 10, Februar 1388. Eine kleine literarische Studie über den Auerhahn. Von Robert Eder. (Schluss,) Den Auerhahn schildert der Verfasser folgender- massen: „Auch dieser Vogel ist einer von denen, bey welchen Männlein und Weiblein von einander sehr kenntlich sind: Dann der Han ist schwarz, die Henne aber an der Farb gänzlich wie andere wilde Hüner Arten, als Phasanen und dergleichen, und wie bey diesen, nemlich bey denen Phasanen, der Han mit seinen rothen Augen pranget, also hat auch der Auerhan der gleichen schöne Farb über denen Augen, und ist der Schnabel ebenfalls blaulicht anzusehen, dahingesen die Henne einen braunen Schnabel ‚behält. Die übrige Leibes-Gestalt betreffend, geben die Auerhanen an Grösse einem Indi- anischen Han nicht viel nach, doch sind sie etwas geringer. und sehr viel kurzbeiniger, so dass sie so wol, wann sie auf der Erden sitzen, als sonderlich auf denen Bäumen, fast wie ein Habicht aussehen; ingleichen kommet bey denen Hünern die Farb mit der Farb der Habichten fast überein, und werden jene öffters von denen unwissenden vor diese angesehen und geschossen.“ Im weiteren Verlaufe wird die Klage geführt, dass der Auerhahn nunmehr dem Adel entzogen und allein zur fürstlichen Jagd zu rechnen sei. Auch dieser Ver- fasser befürchtet, dass die Edelleute anstatt mit der Jagd grösserer Vögel, mit dem kleinsten Vogelfang allein sich begnügen und dass es bald so weit kommen wird, dass dieselben statt der „Hasen, Rebhüner und Kranwets- Vögel“, „Zeisslem* essen lemen müssten; denn das „nemo 'tenetur edere titulum suae possessionis*, wird bald nicht mehr gelten und weiters klagt er: „Ja wann einer schon 200jährige Possesion erweiset, so wird er doch von seinem Recht abstehen müssen, wofern er nicht zugleich zeigen kann, dass sich solche Possesion auf eime von dem Territorial-Herrn erlangte besondere Con- cession gründe. Ein jedes Schneider- und Schusterhaus gehört, nach diesem neuen Principio, mehr dem Terri- torıal-Herrn, als dem Handwerksmanne, der es erkauft oder ererbt. Und das Dominium eminens beruhet nicht mehr auf dem äussersten Nothfall und des Landes offen- baren Nutzen, sondern auf des Territorial-Herrn Willen.“ Ich nahm obige Emanation aus dem Buche hier auf, da es doch bezeichnend ist, dass Territorialklagen sich bis in die ornithologische Literatur verpflanzten und diese Klagen als Stigma jener Zeit zu betrachten sind. Nachdem ich nun Einiges über den Auerhahn aus der Literatur der letztverflossenen drei mittheilte, so möchte ich mir noch erlauben, Literatur dieses Jahrhundertes zu berühren. Vorerst erwähne ich ©. L. Brehm's „Handbuch der Naturgeschichte aller Vögel Deutschlands“ Illmenau 1331; da der Autor, das Linne’sche System durch Aufstellung neuer Sippen, Arten und Gattungen erweiternd, bereits mehrere Varietäten der Auerhähne anzuführen weiss; da er ferner unter die ersten deutschen Ornithologen zu zählen ist, welche den Rackelhahn beschrieben, und weil irrthümlich Brehm für den Entdecker der Rackelhenne gehalten wird. C. L. Brehm theilt die erste Familie der Wald- hühner, welche er „die Waldhühner mit zugerundetem Schwanze (Auerhühner)“ benennt, in vier Varietäten ein: 1. Das plattköpfige Auerhuhn; 2. das grosse Auerhuhn ; 3. das diekschnäbelige Auerhuhn ; huhn. Zur zweiten Familie, „Gabelschwänzige Wald- hühner“, rechnet er auch das mittlere Waldhuhn, Tetrao medius, indem er dasselbe für eine eigene Art hält und auch die navien und Jahrhunderte | | prinzen 4. ‚das gefleckte Auer- widerspricht der Ansicht, dass Tetrao medius ein Bastard | zwischen Auer- und Bivkwild sein könnte. Seine Beweis- gründe für die Behauptung sind folgende: 1. Die stets gleiche Zeichnung des Voeels; 2. die Auffindung des Weibchens; 3. die Gestalt und Farbe des Vogels. Nachdem die Rackelfrage in dieser Hinsicht gelöst ist und man mit Bestimmtheit weiss, dass das Rackel- wild aus der Kreuzung zwischen Birk- und Auerwild entsteht, so will ich nur das zweite Argument behandeln, und verweise diesbezüglich auf das Werk „Unser Auer-, Rackel- und Birkwild und seine Abarten® von Hofrath Dr. A. B. Meyer in Dresden p. 57, wo gesagt wird: „Chr. L. Brehm beschrieb als Rackelhenne eine Birkhenne und Naumann sah nieht nur dasselbe Exemplar auch für eine Rackelhenne an, sondern bildete es auch auf Tafel 156, Fig. 2 seines Werkes ab. Es ist auffallend, dass bis jetzt Niemand, so viel ich weiss, diesen Irrthum "Verfasser 51 entdeckt hat, aber es beweist nur, wie wenige ‚Exemplare von Rackelhennen in Sammlungen vorhanden : sein mögen.“ Nachdem der Autor den Beweis für seine Behauptung auf’s Ausführlichste erbringt, heisst es weiter: „Es bedarf somit keines noch eingehenderen Beweises, dass weder Brehm noch Naumann die Rackelhenne gekannt haben. Vielleicht war das beschriebene Exemplar eine kräftige Birkhenne oder eine mit eben beginnender Hahnenfedriekeit. Gloser, der jüngere Brehm, Altum, Wurm und eine Zahl ‚anderer deutscher Autoren haben stets nur den älteren Brehm und Naumann bez. der Rackelhennen abgeschrieben, so dass in Folge dessen diese in Deutsch- land kaum gekannt ist“. Mithin gebührt dem eitirten Autor das Verdienst, in der deutschen Literatur die Rackelhenne zuerst be- schrieben und naturgetreu abgebildet zu haben. Was nun die Behandlung des Auerhahnes in dem letztgenannten grossen Werke betrifft, so verweist dessen bezüglich der Beschreibung, „da er nicht wiederholen wollte‘, unter Anderem auf „Das Auerwild, dessen Naturgeschichte, Jagd und Hege, eine ornithologische und jagdliche Mono- graphie“. Es würde zu weit führen, wenn ich mich auf eine Besprechung des Inhaltes dieses Capitels des Mey er’schen Werkes einliesse und will ich nur die interessante Mit- theilung über Wanderungen der Auerhähne im Skandi- dass besonders in Nord-Skandinavien sich grosse Schaaren auf die Wanderung begeben, welche gewöhnlich nur aus Hähnen bestehen, erwähnen. Als unserem Auerwild verwandte Arten werden dort angeführt: Tetrao urogalloides Midd. Ost-Sibirien. Tetrao sachalinensis, Bogd. Sachalin. Tetrao Taczanowskii, Meyer. Sitdost-Sibirien. Tetrao uralensis, Sev. und Menzb. im Süden des Ural. Tetrao Kamtschaticus, Kittl. Kamtschatka. Das hohe Interesse, welches dem Auerwild in den verflossenen Jahrhunderten dadurch, dass man es zur fürst- lichen Jagd gehörig erklärte, entgegengebracht wurde, hat sich nun in wissenschaftlicher Hinsicht auf das Rackel- wild vererbt. Denn wenn dieses auch nicht, wie seiner- zeit der Auerhahn, der auch .Edelvogel‘‘®) hiess, als ausschliesslich fürstliches Jagdwild bestimmt wird, so hat es sich doch in hervorragender Weise das wissen- schaftliche Interesse eines fürstlichen Herın aus dem Hause Habsburg zu erwerben gewusst. Auf Anregung Seiner k. u. k. Hoheit des durchlauchtigsten Kron- Erzherzog Rudolf entstand das oben benützte herrliche Prachtwerk: „Unser Auer-, Rackel- und 3irkwild und seine Abarten“, mit seinen 17 künstlerisch ausgeführten. grossen Tafeln farbiger Abbildungen, ein Werk, dessen Subseribenten-Verzeichniss, das sechs Maje- stäten, darunter die Kaiser von Oesterreich, Deutschland und Russland, und noch weitere Resenten und Prinzen eröffnen, zeigt, welch’ lebhafte Theilnahme in den höchsten fürstlichen Kreisen noch heute diesem jagdbaren Wilde Bekanntes Wurm: | geschenkt wird. | Rıste, Kronprinz Rudolf war der Erste, welcher auf Unterschiede der Rackelhähne unter sich aufmerksam machte; Meyer sagt (l. ec. pag. 67) darüber: „Der welcher, meines Wissens, vom gewöhnlichen Rackelhahn bedeutend abweichende entdeckte, in ihrer Bedeutung erkannte und genau beschrieb, war Kron- prinz Rudolf‘, So hat auch dieses Jahrhundert in dem Rackelhahne einen fürstlich bevorzugten Vogel. Allgemeine Eneyklopädie der gesammten Forst- und Jagd- wissenschaften von Raoul Ritter von Dombrowski. Kuh — # Ornithologische Beobachtungen im Frühjahr und Sommer 1887. Alexanderfeld (Ostschlesien) bei Bielitz. Von Hubert Panzner. (Schluss.) Lanius collurio L. Sonst gemeiner Sommervogel, habe ich ihn in diesem Jahre bloss zweimal beobachtet wofür ich keinen Grund anzugeben weiss. Ich habe spe- ciell auf diesen Vogel geachtet und ist em Uebersehen nicht gut möglich. Ganz auffallend zeitig am 6. April bei warmem 8. W. 1 9 m memem Garten in den Vor- mittagsstunden beobachtet, die nächsten Tage ver- schwunden. 27. Mai &2 in der Nähe von Alt-Bielitz gelegent- lich eines Spazierganges gesehen. Turdus musicus L. Ziemlich häufiger Sommervogel. Zum Herbstzuge 1886 sehr zahlreich gewesen. 7. April bei warmem S. 7—S Stück auf den S. W.- Hängen bei Wilkowice gehört, während bei Bielitz weder fo) fo) I eine gesehen, nach gehört wurde. 9. April ein Stück m emem Potok bei Alexander- in der Nähe meiner Wohnung, gesungen. 12. Apıil ein Stück im Alsener Hochwäldchen gehört. 15. Mai ein Nest im Alsener herrschaftl. Wäldchen auf einer dünnen Fichte eirca 3 m hoch mit erst vor Kurzem ausgebrüteten Jungen gefunden. Scolopax rusticolaL. Durchzügler, in den Gebirgen nicht zu seltener Brutvogel. 1856 brachte Förster ein Gelege. Der Herbstzug ist viel anhaltender und stärker wie der im Frühjahre, für welches ich foleenden Grund an- zugeben vermag. Haben die Schnepfen, sowie auch andere Zugvögel im Frühjahre die Beskiden und Karpathen überflosen, resp. in den Querthälern durchzogen, eilen sie nun über die weite, sich ihnen darbietende Ebene den Brutplätzen zu, weshalb ihr Aufenthalt am Nordfuss dieser Gebirge ein sehr kurzer ist. Im Herbste der Zug und erst Fröste und Kälte veranlasst sie, Gebirge zu passiren. Es sei mir gestattet hier zu erwähnen, dass ich im böhmischen Erzgebirge in den 70er - Jahren öfter im Sommer, resp. August, September Schnepfen antraf und im böhmischen Mittelgebirge, im Meronitzer Revier bei Bilin, wo ich das Forstwesen praktieirte, im Jahre 1869 ein Gelege mit 4 Eiern fand. Nach dieser kleinen Abweichung kehre ich zu den Beobachtungen 1887 zurück, deren ich nur eine am 9. April zu verzeichnen habe, an welchem Tage bei leich- ten N. O. ich in einem Alexanderfelder Potok ein Stück eloberte, Pica caudata Boie. Ziemlich häufiger Standvogel. 12. April beobachtete ich in Alsen 1 Pärchen, wel- ches im Nestbau begriffen ist. 25. April liess ich mehrere Nester, da dieselben fertig sind, untersuchen, fand aber noch kein Ei. 3. Mai erhielt ich em Gelege mit 4 und am 23. Mai wieder eines mit 4 Eiern, beide "unbebrütet. Corvus cornix L. Ziemlich häufiser Standvogel. 12. April zwei Pärchen beim Nestbau in Alsen be- acht 8. Mai erbeutete ich das 9 hatte erst /,,— feld, Jemelka von Salmopal die bei Wilkowice ein Pärchen, '/, entwickelte Eier. dagegen staut sich da | 10. Mai bekam ich von Pisarzowice 1 Ei (Beginn des ar 13. Mai fand ich in Alsen 1 Nest mit ‚Jungen. Sylvia hortensis auct. Sommervogel. 23. April bei leichtem N. ©. die erste in meinem Garten gesehen. 24. April dieselbe beobachtet. 26. April beobachtete ich daselbst das Pärchen. 19. Mai ein im Baue beoriffenes Nest in einem Rosenstrauch gefunden, welches nicht beendet wurde. 28. Mai fand ich in der Nähe des Vorigen in einem lebenden Zaume von Weissbuchen ein Nest mit 4 Eiern. (Da ich nicht die Uebung habe, die verschiedenen Sänger im Freien bestimmt anzusprechen, habe ich nur genau erkannte hier angeführt.) Anthus arborea Bechst. Sommervogel. 24. April bei leichtem $. ein Stück in einem Potok bei Alt-Bielitz beobachtet. 28. April 2 Stück bei Alsen gesehen. 1 Mai 2 Stück bei Wilkowice gesehen. 13. Mai ein Nest mit 5 Eiern schon stark bebrütet in Alsen gefunden. Carduelis elegans ziemalieh häufiger Sommervogel. 27. April beileichtem W. und S. W. neblig regnerisch 3 Stück, und zwar 2 5 und 1 9 in meimem Garten gesehen. 29. April ein Pärchen daselbst gesehen. 3. Mai stellt sich noch ein Pärchen ein und beide blieben über den Sommer da und nisteten jedenfalls, ich konnte aber kein Nest finden. Hirundo rustica häufiger Sommervogel. Trotzdem die Vertretung dieser sowie der Stadt- schwalbe noch immer Anspruch hat, „häufig“ genannt zu werden, so ist doch besonders bei ersterer eine ziemliche Verminderung zu bemerken, wofür ich als Grund die in dieser Gegend schon in deren Beschreibung erwähnten späten Nachwinter ansehe. Ganz besonders 1886 waren schon viele Schwalben da, als in den ersten Tagen Mai heftiges Schneewetter eintrat und durch 8S—10 Tage anhielt. 27. April bei: W. neblig, reenerisch die erste bei Alexanderfeld zwischen 2—3 Uhr gesehen. 28. April wieder eine, wahrscheinlich gesehen. 1. Mai bei Alexanderfeld 2 und bei Wilkowice eben- falls 2 Stück beobachtet. Phylopneuste sibilatrix Bechst. vogel. 28. April bei Alsen 2 Stück gesehen. Muscicapa luctuosa L. seltener Sommervogel. 28. April 2 Stück bei Alsen beobachtet. Cuculus canorus ziemlich häufiger Sommervogel. 28. April bei Alsen den ersten gehört. 1. Mai bei Wilkowice einen. 8. Mai eben daselbst 3 gehört, gesehen. 26. Mai erhielt ich von Alsen ein Nest von Dan- talus rubecola L. mit 4 Eiern und em Kuckucksei. Ruticilla phoenicura L. gemeiner Sommervogel. 29. April bei leichtem W. trüb, 2 Stück 9 g an der Bialka gesehen. dieselbe seltener Sommer- davon ein Stück 2. Mai stellte sich ein Pärchen in meinem Garten ein. 3. Mai kam ein zweites Pärchen daselbst an. 13. Mai fand ich bei Alsen 2 Nester mit 5 und 7 Eiern in einem hohlen Birnbaum und hohler Kopfweide t und 1'/,;, m hoch, von denen ich nur das zweite nahm, die Eier waren unbebrütet. Jynx torquilla L. Sommervogel selten. 1. Mai bei Wilkowice einen gehört. Buteo vulgaris Bechst. Sommervogel spärlich, doch unter den überhaupt seltenen Raubvögeln einer der häufigsten. 1. Mai bei Wilkowice einen gesehen, kam von S. und fiel im Gebirge ein. Ardea cinerea L. Durchzügler, dürfte aber schon an den nahen ausgedehnten nördlich gelegenen galizischen, österreichisch- und preussisch-schlesischen Teichen, resp. in deren Nähe liegenden Wäldern horsten. 1. Mai bei Wilkowice zwischen 11 und 12 Uhr Vor- mittags 3 Stück im Richtung N. gezogen. Xema ridibundum L. Hier Durchzügler, auf den vorhin erwähnten Teichen gemeiner Brutvogel. 1. Mai bei Wilkowice zwischen 11 und 12 Uhr Vorm. ein Stück in Richtung N. 3. Mai daselbst 2 Stück nach S. gezogen. Anfangs Juli ziehen sie häufig familienweise oder auch zu Schaaren vereinigt von den Teichen auf die nahen Felder in das Beobachtungsgebiet auf Aesung. Dieses Jahr die ersten am 29. Juni gesehen. Cypselus apus L. Sommeryogel ziemlich häufig, brütet in den Bielitz-Bialaer Kirchthürmen. 2. Mai leichter S. die ersten 2 Stück eingetroffen. 4. Mai 8 Stück gesehen, die nachfolgenden Tage allgemein. Hirundo urbica L. häufiger Sommervogel. Die Ankömmlinge übersehen, denn diese Schwalbe beschränkt sich nur auf Bielitz-Biala, sowie massirte Ortschaften, was in Alexanderfeld nicht der Fall ist, habe sie hier nie beobachtet und war um diese Zeit selten in Bielitz-Biala. Dünrften zwischen 3 und 6. Mai angekommen sein. 8. Mai traf ich sie schon in grösserer Zahl. Turtur auritus Ray. spärlicher Sommervogel. Auffallend, dass ich bei meinen öfteren Excursionen in, diesem Jahre weder eine sah noch hörte, bloss am 4. Mai fand ich beim hiesigen Präparator ein frisch er- lestes Exemplar. Coccothraustes vulgaris Pall. Spärlicher Sommer- | vogel. 5. Mai sah ich Nachm. 3 Stück bei Alt-Bielitz. 23. Mai erhielt ich ein Gelege von 4 Eiern sammt | Nest von Alsen, leider schon stark bebrütet. Coturnix dactylisonans Meyer Sommervogel. Innerhalb dreier Sommer beobachtete ich eine stetige Abnahme, deren Ursachen kaum örtliche sein dürften. 7. Mai hörte ich die erste Früh und des Vormit- tags in der Nähe meimer Wohnung schlagen, welche die gewählte Localität beibehielt und von da an täglich zu vernehmen war. 8. Mai bei Wilkowice 2 Stück gehört. Merkwürdig ist es, dass ich bei einem Ausfluge nach Alsen, wo sonst viele Wachteln waren, am 13. Mai keine vernahm. Oriolus galbula L. Ziemlich häufiger Sommervogel. 8. Mai bei Wilkowice die erste gehört. 99 13. Mai in den Gärten bei Bielitz und in Alsen je eine vernommen. 15. Mai in den Bielitzer Gärten eine und später häufig besonders in Alsen gesehen und gehört. Lycos monedula L. Sommervogel, kommt in drei Colonien im Beobachtungsgebiete vor. In Wilkowice circa 8 Pärchen bei der Kirche in einigen hohlen Linden. Diese Colonie war früher stärker, wurde durch Abschuss vermindert. In Pisarzowice ebenfalls in hohlen Linden um die Kirche circa 10—15 Pärchen und bei Bielitz in hohen hohlen Schwarzpappeln an der Bialka, sowie in den Kirchthürmen der beiden Städte viele — enthalte mich der Schätzung. An ersteren 3 Orten im Vereine mit Sturnus vulgaris, an letzteren mit Cypselus apus. Ankunft übersehen, 8. Mai erbeutete ich in Wilkowice 3 Stück. Poecile palustris L. habe ich im Winter nicht be- obachtet, wahrscheinlich Standvogel. 13. Mai fand ich bei Alsen 2 Nester, von denen eines 10 Eier enthielt, die wunbebrütet und verlassen | waren. Dasselbe war im einer hohlen Kopfweide. Auf dem anderen Neste sass das Weibchen so fest, dass, da man mit der Hand es durch das enge Schlupfloch nicht greifen konnte, es sich nicht von den Eiern wegjagen liess. Ich versuchte es mit emem Stocke wegzuschieben. es drückte sich aber so fest, dass dies ohne das Thierchen beschädigen zu wollen, nicht möglich war. Cerchneis tinnunculus Sommervogel, spärlich, doch unter den Raubvögeln der häufigste. 10. Mai erhielt ich ein ziemlich unbebrütetes Ge- lese von 5 Eiern. 13. Maifand ich bei Alsen ein fertiges Nest und er- leste ein junges & im Uebergangskleid. 31. Mai sah ich im Pisarzowice 2 Pärchen und am 20. Juni einen einzelnen Vogel beim Bielitzer Bahnhofe jagend. Garrulus glandarius L. gem. Standvogel. 5. erhielt ich ein Gelege von 6 unbebrüteten Eiern. 13. Mai fand ich in Alsen 4 Nester, und zwar eines mit 5, eines mit 6 sehr stark bebrüteten Eiern, in 2 Nester waren schon ‚Junge. 23. Mai erhielt ich en Gelege mit 6 unbebrüteten Eiern (2. Brut). Upupa epops seltener Sommervogel. dreier Jahre bloss einmal beobachtet. In diesem Jahre fand ich am 13. Mai ein im Baue begriffenes Nest in einem hohlen Birnbaume nahe bei einem Hause, wurde leider nicht beendet. Lanius excubitor L. seltener Standvogel. Bloss einmal in diesem Jahre am 16. Mai in meinem Garten 1 Stück beobachtet. Lanius minor L. sonst seltener Sommervogel, in diesem Jahre jedoch in Alsen an einem Bache und 2 Teichdämmen auf hohen Eichen häufiger aufgetreten. 31. Mai fand ich daselbst 14—16 m hoch auf einer Biche in der Stammgabel ein Nest mit 6 noch unbe- Innerhalb ‚ brüteten Eiern, von denen eines auffallend klein und ohne Dotter war. Ferner fand ich ein Nest auf einer Tanne circa 10—12 m hoch auflangem schwachem Ast. Von ersterem Nest erbeutete ich das Brutpaar — ausserdem 2 Ö. Lanius rufus Briss. seltener Sommervogel. 35. Mai erhielt ich von Alsen 1 Nest mit 6 unbe- brüteten Eiern, sammt Brutpaar. CH Fk 31. Mai sah ich ein Stück in Pisarzowice. Luscinia minor Chr. L. Br. sehr seltener Sommer- vogel. 31. Mai hörte ich eime bei Pisarzowice schlagen, das zweitemal während meines 3'/,jJährigen Aufenthaltes in dieser Gegend. Loxia curvirostra Standvogel. 15. Jänner an den Hängen Porabka 10—15 Stück gesehen. 31. Mai in einem Kieferwäldchen bei Pisarzowice 4 Stück gesehen, von denen ich einen diesjährigen jungen des Solathales bei | Vogel erbeutete. Vulgärnamen der Vögel Oberösterreichs. Gesammelt von Rudolf 0. Karlsberger. (Fortsetzung.) Parus ater Linn. Tannenmeise. Holzer]. Parus cristatus Linn. Haubenmeise. Schoppfmoasn, Haubnmoasn. Parus maior L. Kohlmeise. moasn _(Schmolln im Innkreis, Bernhard Koller). Parus coeruleus Linn. Blaumeise. Holzmoasn, Kohlmoasn, Spiegl- nach Herrn Lehrer Blaberl, Blau- moasn. Acredula caudata L. Schwanzmeise. Schneemoasn, | Pfannastiel. Regulus cristatus Koch., gelbköpfiges Gold- hähnchen. Goldhahnl. Regulus ignicapillus Chr. Goldhähnchen. Goldhahnl. Val. Cantores. Sänger. Phyliopneuste sibilatrix Bechst. Grauer Spotter. L. Br. Feuerköpfiges Phylliopneuste trochilus L. Fitislaubvogel. Wasser- vögerl. Hypolais salicaria Bp. Gartenspötter. Gelber Spotter, Spotter. Sämmtliche Rohrsänger - Arten werden kurzweg | „Rohrspatz“ genannt. Sylvia curruca Linn. Zaungrasmücke. Dornreicherl, kleines Dornreicherl, Laubgrasmuckn (bei Händlern mit- unter gebräuchlich), Grasmuckn. Sylvia cinerea Lath. Dorngrasmücke. Dornreicher], grosses Dornreicherl, Grasmuckn, kloansingada Stauden- vogel (oberes Mühlviertel). Sylvia atricapilla Linn. schwarzköpfige Grasmücke. Schwarzblattl, Schwarzplatal. Sylvia hortensis auct. Gartengrasmücke. Gras- muckn, gelbe Grasmuckn (bei Händlern) groiss. (gross) singada Staudenvogel (oberes Mühlviertel). Merula torquata Boie Ringamsel. (steierisch-oberösterreichische Grenze). Merula vulgaris Leach. Schwarzamsel. Amsel, Amschl, Amurgsel, Stockamurgsel (Ottnang, nach Herrn Lehrer Anton Koller). Turdus pilaris Linn. Wachholderdrossel. witter, Kronawettvogl, Krametzvogl, Quitschai (nach An- gabe des Herm Lehrers Anton Koller ist diese Bezeich- Halsete Amsel | nung beim Landvolke um Freistadt [Mühlviertel] üblich und wird im Allgemeinen für einen frierenden Schutz den Vögeln. Der dem deutschen Reichstage zugegangene Entwurf eines Gesetzes, betreffend den Schutzvon Vögeln, hat folgen- den Monlans $. 1. Das Zerstören und das Brutstätten der Vögel, das Tödten, Jungen und Eiern, das Feilbieten ‚Ausheben von Nestern oder Zerstören und Ausnehmen von und der Verkauf der gegen artigen Vogel im Winter angewandt), Böhmer (um Frei- stadt, Mühlviertel, nach Herrn Lehrer Anton Koller). Turdus viscivorus Linn. Misteldrossel. Zaritzer, Zoritzer, Scharitzer, Zicharatza, Quitschai, Böhmer (Mühl- viertel um Freistadt) Weindrossel im Wildpret-Handel. Turdus musicus Linn. Singdrossel. Drossel, Droschl, Dreschl (Schmolln Bernhard Koller). Turdus iliacus Linn. Weindrossel. kleiner Krametsvogl im Wildpret-Handel. Monticola saxatilis Linn. Steinmerle. Steinröthl. Ruticilla tithys Linn. Hausrothschwanz. KRoth- schwaferl, schwarzes Rothschwaferl, Rothschwanzl, Roth- mannderl (Schmolln im Innviertel nach Herrn Lehrer Bernhard Koller), Brandschwaferl. Wird auch Bei(n)- wisperl genannt, da er bei den Imkern stark im Verdacht steht, die Bienen |Bei(n)] zu decimiren. Ruticilla phoenicuoa Gartenrothschwanz. _Weiss- blattl; im übrigen gelten für ihn die meisten Namen wie beim vorigen. Cyanecula leucocyanea Chr. L. Br. Weisssterniges Blaukehlchen. Blaukröpferl, Blaukropf. Dandaius rubecula L. Rotnkehlchen. | Rothkropf. Pratincola rubetra Linn. Braunkehliger Wiesen- schmätzer. Wird im Mühlviertel Grasmuckn genannt. In Völklamarkt (im Bezirke Vöcklabruck, wo ich mich im Sommer Monate lang aufhielt, wimmelte die ganze Um- gebung von diesen Vögleins. Kein Strauch, kein Pfahl, kein „geweihter Palmbuschen‘“ in der Wiese, wo nicht ein Wie- senschmätzer sass, dem ungeachtet konnte ich trotz eifriger Nachfrage nie einen V ulgätnamen erfahren. Die stereoty] pe Antwort auf meine Frage war: „Is halt ar so a Vogl!“) Motacilla alba Linn. Weisse Bachstelze. Bachstelzn, , weisse Bachstelzn, Hardeln (im oberen Mühlviertel). Motacilla sulphurea Bechstein Gebirgsbachstelze. Gelbe Bachstelzn, Hausbachstelzn. Budytes flavus Linn. Gelbe Schafstelze. Rothdrossel, Rothkröpfer], Gelbe Bachstelzn. Anthus arboreus Bechst. Baumpieper. Bamlerchal. Krona- Galerida cristata Linn. Haubenlerche. Schoppf- lerchn, Haubenlerchn. Lullula arborea Linn. Haidelerche. Lullerche. Alauda arvensis Linn. Feldlerche. Feldlerchal, drossel- ' Lerchn, Krautlerchen. (Sehluss folgt.) | dieses Verbot erlangten Nester, Eier und Jungen ist untersagt. Auf die jeseitigung” von Nestern, welche sich an oder in Gebäuden oder in Hofräumen "befinden, bezieht sich dieses Verbot nicht. Auch findet das Verbot keine Anwendung auf das Einsammeln, Feilbieten und den Verkauf der Eier von Strandvögeln, Seeschwalben, Möven, und Kiebitzen, jedoch kann durch Landesgesetz oder durch landes- polizeiliche Anordnung das Einsammeln der Eier dieser Vögel für bestimmte Orte oder für bestimmte Zeiten untersagt werden. . 2. Verboten ist ferner: s "Das Fangen und die Erlegung von Vögeln zur Nachtzeit mittelst Leimes, Schlingen, Netzen “oder Waffen ; als Nachtzeit gilt der Zeitraum. welcher eine Stunde nach Sonnenuntergang beginnt und eine Stunde vor Sonnenaufgang endet; 6) jede Art des Fangens uud der Erlegung von Vögeln, so lange der Boden mit Schnee bedeckt ist; c) das Fangen von Vögeln mit Anwendung von Körnern oder anderen Futterstoffen, denen betäubende oder giftige Bestandtheile beigemischt sind, oder unter Anwendung geblendeter Lockvögel ; d) das Fangen von Vögeln mittelst Fallkäfigen und Fall- kästen, Reusen, grosser Schlag- und Zugnetze, sowie mittelst beweglicher und tragbarer, auf dem Boden oder quer über das Feld, das Niederholz, das Rohr oder den Weg gespannter Netze. Der Bundesrath ist ermächtigt, auch bestimmte andere Arten des Fangens sowie das Fangen mit Vorkehrungen, welche eine Massenvertilgung von Vögeln ermöglichen, zu verbieten. $. 3. In der Zeit vom 1. März bis zum 15. September ist das Fangen und die Erlegung von Vögeln, sowie das Feilbieten und der Verkauf todter Vögel überhaupt untersagt. Der Bundesrath ist ermächtigt, das Fangen und die Erlesung bestimmter Vogel- arten, sowie das Feilbieten und den Verkauf derselben auch ausser- halb des im Absatz 1 bestimmten Zeitraums allgemein oder für ne Zeiten oder Bezirke zu untersagen. $. 4. Dem Fangen im Sinne dieses Gesetzes wird jedes Nach- stellen zum Zweck des Fangens oder Tödtens von Vögeln, insbe- sondere das Aufstellen von Netzen, Schlingen, Leimruthen oder anderen Fangvorrichtungen gleichgeachtet. $. 5. In denjenigen Fällen, in welchen Vögel einen besonderen Schaden anstiften, sind die von den Landesregierungen bezeichneten Behörden befugt, das Erlegen solcher a innerhalb der betroffenen Oertlichkeiten auch während der im $. 3, Absatz 1 bezeichneten Frist zu gestatten. Das Feilbieten RR der Verkauf der auf Grund soleher Erlaubniss erlesten Vögel sind’ unzulässig. Zu wissenschaft- lichen oder Lehrzwecken oder wegen besonderer örtlicher Be- dürfnisse können von den im Absatz 1 genannten Behörden einzelne Ausnahmen von den Bestimmungen in den $$. 1—5 dieses Gesetzes bewillist werden. Der Bundesrath as die näheren Voraussetzungen, unter welchen die in Absatz 1 und 2 bezeichneten Ausnahmen statthaft sein sollen. Von der Vorschrift unter $. 2 b kann der Bundesrath für bestimmte Bezirke eine allgemeine Aus- nahme gestatten, $. 6. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen dieses Besahagk oder gegen die von dem Bundesrath auf Grund derselben erlassenen Anordnungen werden mit Geldstrafe bis zu Einhundert- fünzig Mark oder mit Haft bestraft. Der gleichen Strafe unterliegt, wer es unterlässt, Kinder oder andere unter seiner Gewalt stehende Personen, welche seiner Aufsicht untergeben sind und zu seiner Hausgenossenschaft gehören, von der "Vebertretung dieser Vor- schriften abzuhalten. S. 7. Neben der Geldstrafe oder der Haft kann auf die Einziehung der verbotswidrig in Besitz genommenen. feilgebotenen oder verkauften Vögel, Nester, Eier, sowie auf Einziehung der Werkzeuge erkannt "werden, welche zum Fangen oder Tödten der Vögel, zum Zerstören oder Ausheben der Nester, Brutstätten oder Bier gebraucht oder. bestimmt waren, ohne Unterschied. ob die einzuziehenden Gegenstände dem Verurtheilten gehören oder nicht. $. 8. Die Bestimmungen dieses Gesetzes finden keine An- wendung a) auf das im Privateigenthum befindliche Federvieh, b) auf die nach Massgabe der Landesgesetze jagdbaren Vögel, c) auf die in dem nachstehenden Verzeichniss aufgeführten Vogelarten: 1. Tagraubvögel, 2. Uhu’s, 3. Eisvögel, 4. Würger (Neuntödter), Kreuzschnähel, 6. Sperlinge (Haus- und Feld- Sperlinge), 7. Kernbeisser, 8. Rabenartige Vögel (Kolkraben, Raben- krähen, Nebelkrähen, Saatkrähen, Dohlen, Elstern, Eichelheher, Nuss- und Tannenheher, 9. Wildtauben’(Ringeltauben, Hohltauben, Turteltauben), 10.Wasserhühner (Rohr- und Blesshühner), 11. Reiher (eigentliche Reiher, Nachtreiher oder Rohrdommeln), 12. Störche (weisse oder Haus- und schwarze oder Walds störche), 13. Säger (Sägetaucher, Tauchergänse), 14. Flussseeschwalben, 15. alle nicht im Binnenlande brütenden Möven, 16. Kormorane, 17. Taucher (Eistaucher und Haubentaucher). Auch wird der in der bisher üblichen Weise betriebene Krammetsvogelfang durch die Vorschriften dieses Gesetzes nicht Br 9. Die landesrechtlichen Bestimmungen, welche zum Schutz .der Vogel weitergehende Verbote enthalten, bleiben unberührt. Die auf Grund derselben zu erkennenden Strafen dürfen jedoch den Höchstbetrag der in diesem Gesetze angedrohten Strafen nicht übersteigen. (Schluss folgt.) 552 -Schutz für die Lachmöve. Im Jahre 1876 bin ich dem ornithologischen Vereine in Wien als Mitglied beigetreten und habe dem "damaligen Secretär Herm Dr. Carl Ritter v. Enderes ein Elaborat für die Vereins- zeitung unter dem Titel zum Schutze unserer Culturen übergeben, welches in der ersten und zweiten Nummer des ersten Jahrganges im Jahre 1877, Seite 5, im Vereinsblatte zur Veröffentlichung gelangte. Ich habe in diesem Aufsatze für die hohe Wichtigkeit der Lachmöve (Xema ridibundum) im Interesse der Landwirthschaft als Insectenvertilgerin gesprochen und hoffte im festen Glauben der guten Sache hiermit ein bahnbrechendes Wort in jene Kreise zu tragen, welche berufen sind die Erkenntniss werthvoller Eigenschaften unserer heimischen Vögel zu prüfen, um sie nach gewonnener Ueberzeugung dem ackerbautreibenden Publieum einer besonderen Beachtung zu empfehlen. Leider fand diese meine Mittheilung damals ausser einiger Anerkennungsworte Seitens der Neuen freien Presse und, wie ich hörte. noeh einiger Wiener Journale keinen nennenswerthen Nachklang. Man muss, wie ich in einer solchen Gegend viele Jahre lang gelebt haben und mit dem treuen Gefühle eines Freundes der Natur und insbesondere des gesammten Vogellebens von Jugend an, an den Eindruck gewohnt sein, den das Treiben einer solchen nach Tausenden zählenden Vogelgesellschaft in der Flur hervorruft, um mit der bestimmten Aeusserung: Es gibt in unserem ganzen Naturhaushalte kein einziges Geschöpf, welches auf dem Gebiete der Insecetenvertilsung der Lachmöye auch nur annäherungsweise gleichkommt, vor die Oeffentlichkeit zu treten. Man muss als Landwirth mit dem Pflanzenbaue und aller durch die Kerbthier- und Insecetenwelt das ganze Jahr begangenen Sünden an unseren Culturgewächsen vertraut sein, das Insect und Kerbthier in all’ seinen Lebensmomenten und Verwandlungsstadien gut kennen, um selbes seinem ganzen Umfange nach als Schädling zu beurtheilen und schliesslich mit dem durch andauernde Be- obachtung geübten Auge sich die Ueberzeugung erworben haben, dass nur eine jahrelange mit grossem Eifer und Freude in allen nur denkbaren Fällen betriebene Forschung ein ungetrübtes geistiges Gesammtbild liefern kann. In der Eigenart des Vogels, mit welcher er seinem Nahrungs- erwerbe nachgeht, im quantitativen Verbrauche derselben und in der vollen Ueberzeugung, dass sein gesammter enormer Nahrungs- bedarf nur der Insecten- und Kerbthierwelt entnommen wird, sein leichter Flug, der ihn in der Gegend, wo er brütet, auf einen weiten Umkreis fast zu gleicher Zeit überall dort gegenwärtig macht, wo sich ihm der Tisch mit Insectenkost am bequemsten deckt, verbunden mit seiner grossen Individuenzahl, sind Eigen- schaften, welche wir in eleichem Massstabe keiner anderen Vogel- art nachweisen können und welche bei genauer Beobachtung” zu dem sicheren Schlusse führen, dass wir es hier mit einem Wesen zu thun haben, welches ganz geeignet ist, den weitgehendsten Verwüstungen durch den Maikäfer Einhalt zu gebieten. Es erfreut sich eine als wichtig für den "Forst, den Garten und das Feld uns wohlbekannte Anzahl von Geschöpfen aus der Vogelwelt des wohlverdienten Schutzes. Hiermit bitte ich um den Schutz für ein Geschöpf, dessen bis nun unbeachteter aber hoher Werth als Insectenvertilger in unserem Schutze die allererste Rolle zu spielen verdient. Bei Zusammenstellung vielseitiger Beobachtungen wird sich ein jedenfalls nur günstiges, me arten Urtheile gleiches Gesammtbild sroalen und bitte ich, weil ich bis heute immer noch der Erste und Einzige bin, der den Muth hat für ein bis jetzt in dieser Richtung fast unbeachtetes Geschöpf das Wort zu sprechen, diese meine Stimme nicht spurlos ver- klingen zu lassen. Mit dem Ausdrucke der vorzüglichsten Achtung Hanns Neweklowsky, Oekonom, Fuchsengnt bei Steyr, Post Garsten, Oberösterreich. Selbsterwählte Gefangenschaft. Am Neujahrstage d. J., an dem bekanntlich das Thermo- meter an einzelnen Orten Deutse hlands auf 26 Grad Reaumur gesunken war, kam ein Rothkehlchen an das Fenster des in seinem Auszuesstübehen hausenden Fleischermeisters Josef Larisch in Nassiedel (Kreis Leobscehütz) und pickte die dort auf dem Gesims ausgestreut liegenden Brosamen auf, Als es seinen Hunger gestillt hatte, pickte es wiederholt an die Fensterscheibe, flatterte an derselben empor, hüpfte lebhaft hin und her und liess auf diese Weise erkennen, dass es gern in's Zimmer hinein wollte. Der Bewohner des Stübchens, ein freundlicher Greis, der das Treiben des Vögelchens beobachtet hatte, öffnete einen Fensterflügel und husch ! flog das Thierchen in das Zimmer hinein. Hier blieb es nun den sanzen Winter über und machte nie einen Versuch, der [x 56 selbstgewählten Gefangenschaft zu entfliehen, obwohl öfters Thüre oder Fenster offen standen. Vor einigen Tagen nun fing ein Enkel des Auszüglers, als er seinem Grossvater einen Besuch abstattete, das zutrauliche Vögelchen ein und trug es in die Wohnung seiner Eltern, die im selben Orte ein Bauerngut besitzen. Hier Hog das Rothkehlchen einige Tage frei umher. Mochte ihm aber hier der Aufenthalt nicht behagt haben, eines Tages benützte es den Zufall, der die Zimmerthür offen liess und flog hinaus. Wenige Minuten später pickte es wiederum an das Fenster des Auszugshäuslers, welches von dem Bauermhause etwa !/, Kilometer entfernt in einer Nebengasse des Dorfes steht, erhielt den begehrten Einlass und hüpft nun in seinem Winterquartier vergnügt umher. Nur wenn Das beste Huhn, und das Huhn im städtischen Haushalte. Die Frage nach dem besten Huhne wird verschieden beantwortet und auch hier gilt Göthe’s Wort: „Eines schiekt sich nicht für Alle!® Die Lösung der Frage wird hier nicht beabsichtigt, sondern nur Jeden in die Lage zu versetzen, sich selbst das Beste nach seinen Verhältnissen auszuwählen. Von verschiedenen Gesichtspunkten aus kann man die Hühnerarten scheiden in Nutz- und Luxushühner, Brüter und Nichtbrüter, Masthühner und solche, an denen Mast- versuche erfolglos sind, Lege- und Fleischhühner, früh reife und langsam wachsende. Betrachten wir kurz die Nutzhühner. Gerne, zum "Theil fast leidenschaftlich brüten Cochins, Brahmas, Kämpfer, Dachshühner (Krüper); selten oder gar nicht brüten Italiener, Spanier, die drei französischen Hauptrassen, Hamburger etc. Fleischproducenten sind Creve-Coeurs, La Fleche, Houdans, Dorkings, Plymouth-Rocks, Dominiques, Langs- hans. sute Winterleger sind Italiener, Ramelsloher, Früh- brut von Cochins und Brahmas im ersten Jahre, ausserdem sind Spanier, Hamburger als Eierleger zu loben. Frühreif sind die Italiener und Ramelsloher, sie wachsen rasch, befiedern sich leicht und beginnen bis- weilen mit 15 Wochen zu legen. Langsamer befiedern sich La Fleche und Spanier, welche auch zarter und weniger hart gegen die Witterung sind, als Italiener, Houdans und die grossen asiatischen Racen. Hochfliegend sind Hamburger und Italiener. Durch niedriges Gehege leicht vom Nachbar abzuhalten sind alle schweren Arten. Dem Landmanne, welcher Neigung hat, durch einige Sorgfalt Gewinn aus der Geflügelzucht zu schöpfen, wäre zu rathen, neben einer brütelustigen Art eine solche ohne Brüteneignung laufen zu lassen, z. B. Cochins, Brahmas, Langshans neben Italienern, Andalusiern etc. Wenn es eine leicht erklärliche Thatsache ist, dass eine Hühnerschaar auf dem Lande, wo derselben in der freien Natur stets der Tisch gedeckt ist und ausser- ordentlich reich zu Zeiten, wo so manches Korn würde verloren gehen, wenn die fleissig suchenden Hühner es nicht als gute Beute einheimsen würden, billiger zu unterhalten ist als in der Stadt, wo sie in der Regel in beschränkten Räumen leben, ja sogar oftmals auf dem kahlen Steinpflaster aushalten müssen und für ihren Unterhalt wenig sorgen können, — so ist doch in der Stadt die Geflügelzucht nicht unvortheilhaft. Die Haus- haltungsabfälle, welche entweder einfach weggeworfen, oder den sog. Tranktonnen einverleibt werden, sind das vorzüglichste Hühnerfutter. Eine sparsame Hausfrau sollte keine Tranktonne dulden, da die Versuchung so gross die Kinder des Bauerngutsbesitzers den Grossvater besuchen, ver- kriecht es sich ängstlich unter das Bett. A. d. schles. Zeitung. Im Anna-Teiche unfern des Stiftes erblickte im vergangenen Jahre eine scheckige Stockente (Anas boschas) das Licht der Welt. Sie ist einer zweiten Hecke entsprossen, denn sie kam erst im August mit 3 normalen Geschwistern zum Vorscheine. Die Schwingen des linken Flügels waren insgesammt weiss, während am rechten Flügel nur die Handschwingen weiss waren. Ausserdem hatte sie einen linksseitigen weissen Genickfleck. Als der Kopf schon beinahe grün war, ist der schöne Erpel fortgezogen, um wahrscheinlich in einer Küche gebraten zu werden. Franz Sales Bauer. ist, den Inhalt derselben, welcher von den Köchinnen an Landleute verkauft wird, auf Kosten der Herrschaft zu verbessern. Wer von den Städtern ein Hof- oder Gartenplätzchen hat, das von den Sonnenstrahlen erreicht wird, sollte einige Hühner halten, allerdings ist vor Uebertreibung zu warnen. Wer nicht genau zu rechnen braucht, kann sich das Vergnügen eimer grösseren Hühnerschaar wohl gestatten. Sonst kann als Regel aufgestellt werden: für etwas besser Gestellte ist ein Huhn für jedes Familien- mitglied, für in beschränkteren Verhältnissen Lebende ein Huhn auf zwei Hausgenossen einträglich. Rechnen wir eine Familie von 7 Köpfen; ihre Küchen- und Tisch- abfälle ernähren gut und reichlich 7 Hühner, wenn nur Abends in Ermangelung liegen gebliebener Brodkrumen wenig Körnerfutter gereicht wird. Diese Hühner legen jedes 120 Eier, zusammen 840 Eier, Stück 6 Pf. gerechnet macht 50 Mk. 40 Pf., jedem Huhn Abends 25 Gr. Gerste macht etwa 12 Mk. das Jahr. — So werden werthlos geachtete Abfälle in Form von frischen Eiern der Hausfrau zurückgegeben. Für die Thiere selbst bedarf es als Obdach für die Nacht eines kleinen Stalles, für Regenwetter eines kleinen, trockenen Plätzchens mit Saud oder Asche zum Baden; wird ihnen mehr zur Verfügung gestellt, so danken sie es durch fröhliches Legen. Vom Garten oder Nachbar sind sie durch das jetzt so ausserordentlich billige ver- zinkte Drahtgeflecht leicht abzuhalten; vom Herbste bis zum Frühjahre vertilgen sie bei freiem Laufe im Garten viel Ungeziefer, besonders die Puppen und die an der Rinde der Bäume versteckten Eier schädlicher Schmetter- linge, z. B. des Frostspanners. — In den inneren Theilen unserer Steinkohlen verzehrenden Städte muss freilich auf hellbefiederte Hühner verzichtet werden, da solche immer schmutzig und russig aussehen würden. Da reines, klares Wasser ja überall umsonst zu haben ist, können die Thiere solches einfach verlangen ; im Winter ist denselben mehrmals am Tage erwärmtes Wasser vorzusetzen. Sehr dankbar werden die Hühner sich zeigen, wenn ein Büschel Grünes, Löwenzahn, zartes Gras, Salat in ihrem Gehege aufgehängt wird. Solches ersetzt man im Winter, wenn man einen Kohlkopf, Runkelrüben und Aehnliches ihnen in die bekannte Raufe legt. Einige Hühner kann man auch an’s Heufressen gewöhnen, allein, die innere Organisation ist derartig, dass solches nur zum Theil ausgenutzt wird. Dethlef Frahm. Vorkehrungen des Geflügelzüchters im März. Da jetzt alle Hennen schon an’s Eierlegen geschritten sind und die früh beginnenden Bruten am besten gedeihen und kräftigeren Nachwuchs liefern als die späteren Bruten, 5 BE En ion es an der Zeit, die besten Bier auszuwählen il für die Bebrütung bei Seite.zu bringen. Der März bringt häufig vauhes Rückschlagswetter;; der Züchter sei daher nicht zu sorglos, dass nicht einige solche rauhe Märztage alle seine Vorsicht während des Winters nutzlos machen und seine Pfleslinge über den Winter gut davongekommen, sich jetzt Kämme und Füsse erfrieren. Soll das friedliche Zusammenleben der Hühner durch zu späte Nachschüblinge nicht leiden, so ist es jetzt an der Zeit, nöthig gewordene Nachschafiungen an Hühnern zu erledigen, damit sich diese Neulinge rechtzeitig ein- gewöhnen und die Befruchtung der Eier nicht zu spät eintritt. Aus den vorhandenen Zuchtthieren wähle er nur das | gute, gesunde, kräftige Material aus, damit ein taug- licher Nachwuchs erzielt werde. Auch vermeide der Züchter verschiedene Stämme beisammen zu halten. Die Stallwände werden jetzt sorgfältig gesäubert, gelüftet, mit Kalk (unter Zusatz von etwas Carbolsäure) frisch getüncht, desgleichen die Sitzstangen und Lege- nester gereinigt, erstere jede Woche mit Seife abge- waschen, letztere mit neuer Fourage versehen. Nur so vermag er dem Ueberhandnehmen von Ungeziefer zu steuern. Ueber die Widerstandskraft der Tauben berichtet der Besitzer des „Deutschen Hauses“ in Bückeburg, Heır H.Meyer; Folgendes. Vor "etwa fünf bis sechs Jahren veranstaltete der Hannoversche Brieftauben-Verein von Bückeburg aus ein Wettfliegen. Zu diesem Zweck wurden die Tauben in grosser Zahl des Morgens ausgelassen. Nebliges Wetter verhinderte jedoch die Tauben, direct ihr Ziel zu nehmen, und sie umkreisten ängstlich Bückeburg. Schreiber dieses sah noch am späten Nachmittag viele Tauben ruhend auf den Dächern zubringen. Vierzehn Tage später liess ich einen steigbaren S ehornstein fegen, da fand in der Ecke desselben der "Schornsteinfeger eine fast v erhungerte Brieftaube; dieselbe war von Russ bedeckt, und ihre Augen waren von Russ geblendet. Ich nahm das Thierchen in sorgsamste Pflege und sandte nach vier Tagen die wieder völlig munter gewordene Taube an ihren Besitzer in Hannov er, dessen Ermittelung mir nicht schwer war, da die Schwungfedern der Taube in üblicher Art gestempelt waren. Brieftauben zu Kriegszwecken. Das deutsche Kriegs- ministerium verlangt von allen Brieftauben-Vereinen des deutschen Reiches eine ordnungsgemässe Constatirung, die Vorlage der Reise- pläne und Bestands- Nachw eisung. Das soll zum Zwecke haben, dass das Kriegsministerium im Falle eines Krieges zweckmässig über die Tauben verfügen kann. Von der Einhaltung der verlangten oder . gewünschten Verpflichtung hängt die Verleihung von Staats- medaillen oder sonstigen Unterstützungen ab. Recensionen und Anzeigen. Die Stubenyogelpflege im allgemeinen hat sich in letzterer Zeit “überaus regsam entwickelt und namentlich nach einer neuen Richtung hin: der Stubenvogelzüchtung. Auch die bis- herigen älteren Zweige der Liebhaberei sind seitdem keineswegs zurückgetreten. Die Neigung für die herrlichen Sänger, sowohl die einheimischen, wie Nachtigall, Sprosser, Schwarzblattl, als auch die fremdländischen, wie Spottdrossel, Schamadrossel u. a. und gleicherweise für die Sänger aus den Reihen aller Körnerfresser, erfreut sich immer zahlreicher werdender Anhänger. Die Zucht des feinen Harzer Kanarienvogels hat sich in erstaunlicher Gross- artigkeit entwickelt. In der Abrichtung sprachbegabter Vögel sind glänzende Fortschritte zu verzeichnen und eine grosse Anzahl ge- fiederter Sprecher ist erst neuerdings als solche festgestellt, z. .B. Wellensittich, Kanarienvogel. Eine reiche Mannigfaltigkeit bisher noch nicht zugänglicher fremdländischer Vögel hat der Handel als neue Erscheinungen gebracht: Klarinettenvogel, Pastorvogel, die verschiedenen Papagei-Amandineu u. a. m. Alle Erfahrungen, welche Dr. Russ selbst gewonnen und zugleich die, welche die hervorragendsten Kenner und Züchter in der „Gefiederten Welt* mitgetheilt, bilden die Grundlage für den Gesammtinhalt des „Lehrbuch“, welcher umfasst: Rathschläge für den Ein- kauf aller Vögel, Beschreibung der verschieden- artigen Käfige, Vogelstuben, Vogelhäuser, Be- herbergungs- und Züchtungs-Anlagen überhaupt, Beschreibung aller erforderlichen Geräth- schaften u. a Hilfsmittel, fachgemässer Ueber- blick der Futterstoffe, sowie aller Verpflegungs- mittelim allgemeinen, Angabe von Bezugsquellen, Anleitung zur bestmöglichsten Verpflegung Züchtung und Abrichtung. einheimischer wie fremdländischer Vögel (auch eine Vogelgesangs- lehre und EOS N zum erfolgreichen Sprach- unterricht), schliesslich eine sehr gründliche Abhandlung sen die Krankheiten, Anleitung zur Gesundheitspflege und Verordnungen für die Heilunse. Geschmückt ist das „Lehrbuch“, ausser den zahlreichen Ab- bildungen im Text, welche Käfige u. a. Geräthschaften zeigen, mit drei Farbendrucktafeln, von denen eine gezüchtete Tropen- vögel im Jugendkleid und die beiden anderen je eine Vogelstube für einheimische und fremdländische Vögel in treuester Darstellung veranschaulichen. Aus unserem Vereine. Rechenschaftsbericht des Ausschusses | über das Jahr 1887. Vorgelegtin der XII. ordentlichen Gener enlane. vom 26. Februar 1888. der Ausschuss in der Geschichte Das elfte Vereinsjahr, über das Bericht zu erstatten die Ehre hat, wird ornithologischen Vereines einen wichtigen Abschnitt bilden, so sehr in Hinblick auf in dieser Zeit erfolgte äussere, in die Augen fallende Leistungen, als wegen der Entfaltung einer inneren, reorganisirenden, vorbereitenden Thätigkeit; es war ein Jahr der Sammlung, der Consolidirung. Auf dieser geräuschlosen, aber schrittweise und consequent fortschreitenden inneren Thätig- keit, wie sie der Verein im abgelaufenen Vereinsjahre entfaltete und auch noch jetzt fortentwickelt, werden sich hoffentlich in nicht mehr zu ferner Zeit auch nach aussen hin zur Geltung kommende‘ Erweiterungen ‘der Vereinsthätigkeit aufbauen, die dann erst einen Prüfstein für die jetzige, der Diseussion sich noch entziehende Wirksamkeit intra muros darbieten werden. Ein für die Entfaltung intensiverer Vereinsarbeit höchst wichtiger Schritt war es, dass der Verein in Anbetracht der unzu- länglichen bisherigen Räumlichkeiten für seine Bibliothek und des hiermit | nicht | seine Sammlungen, desgleichen für die Redaction und das Secretariat ein geräumiges Locale bezog und so die Benützung und Aufstellung der Sammlungen möglich wurde. Die in vollem Gange befindliche Ordnung und” Sichtung der Bücher, Zeitschriften, Präparate u. s. w. ist auch bereits zur grösseren Hälfte beendet. Nach aussen beschränkte sich aus Gründen, die aus dem oben Gesagten sich ergeben, die Vereinsthätigkeit vorläufig fast ganz auf die Puhlication seiner monatlichen Mittheilungen. Die Vereinszeitschrift ist bestens bestrebt, der fachwiss®nschaftlichen Omithologie zu dienen und beweist wohl die grosse Zahl tüchtiger Ornithologen, welche dem Blatte ihre Mitwirkung nicht versagen, am besten, dass dieses Bestreben unseres Vereinsorganes seine Anerkennung findet. Aber auch jenen Mitgliedern unseres Vereines, die nicht Fachomithologen, sondern Vogelliebhaber, Vogelzüchter, Geflügelfreunde u. s. w. sind, bietet das Blatt wieder in populär gehaltenen oder von Praktikern geschriebenen Aufsätzen Unter- haltung und Belehrung. Dieses sein Organ, sobald die nöthigen Mittel hierzu vorhanden sind, noch zu erweitern, ist eines der Ziele, die der Verein nicht aus den Augen verlieren wird. Ischutzgesetzes n, zum Theile wesentlichen An dem Zustandekommen des neuen Vo für Niederösterreich hat der omithologische Ver im Einvernehmen mit dem Wiener Thierschutzvereine, Antheil genommen. 57° Oeffentliche Vorträge wurden in den Monatsversammlungen gehalten : am 14. Jänner 1887 von Dr. H. v.Kadich über die zoologischen Verhältnisse der Herzegowina. „ 11. Febr. 1887 von demselben über seltene Ornis - Formen der Herzegowina. „ 11. März 1837 von demselben über den Fichtenkreuzschnabhel. „ 22. April 1887 von Custos A. v. Pelzeln über die Vogel- welt Afrikas. EEE 18837 von F. Zeller über ein Nest des Wasser- staares. Boos 1857 von Dr. H. v. Kadich über Frübjahrs- beobachtungen. Zu Ehrenmitgliedern ernannte der Verein im abgelaufenen Jahre die an den Bestrebungen unseres Vereines so warmen Antheil nehmenden Herren: Victor Ritter vv. Tschusi und Pater Blasius Hanf. Innerhalb des Ausschusses sind mehrfache Veränderungen vorgekommen. Am 1. Jänner 1887 ühernahm Dr. Fr. Knauer die Redaction der Mittheilungen, die bisher provisorisch .von Herrn Othmar Reiser geführt worden war. Im Frühjahre übersiedelte Herr E. Hodek, der dem Vereine seit seiner Begründung an- gehört und ihn begründen half, nach Amstetten, bald darauf Herr Othmar Reiser als Custos des naturhistorischen Museums nach Sarajewo; im Juli wurde Herr Seeretär A. Kermenic als Rechnungsrath nach Radautz versetzt. Da die Interessen des Vereines von der Thätigkeit so bewährter Vertreter auch in der Ferne Nutzen ziehen können, zählt der Verein diese ausser Wien weilenden, aber zeitweise hier eintreffenden Herren nach wie vor zu seinen Ausschussmitgliedern. Zum Seeretär wurde an Stelle des Herın A. Kermenit Herr Dr. Fr. Knauer gewählt. Der Verein zählt derzeit, wie der Personalstand in Nr. 1 des laufenden Jahrgangs ausweist, 1 Protector, 11 Gönner, 16 Ehrenmitglieder, 43 correspondirende Mitglieder, 8 Stifter und 263 ordentliche Mitglieder. Ausserdem werden aber die Mittheilungen des Vereines im Buchhändlerwege an Nichtmitglieder verkauft, im Tauschwege mit 52 Akademien, gelehrten Gesellschaften u. s. w. versendet und an Mitglieder anderer Vereine unter bestimmten Bedingungen abgegeben. Der Ausschuss schliesst diesen seinen kurzen Rechenschafts- bericht mit der Bitte an alle Gönner und Freunde des Vereines, dieselben möchten den Bestrebungen des Vereines nach wie vor ihre gütige Unterstützung zu Theil werden lassen und dessen in nächster Zeit beabsichtigten Erweiterungen seiner Wirksamkeit thatkräftige Förderung nicht verweigern. Rechnungsabschluss für das Jahr 1887. Zinnahmen Cassarest mit 1. Jänner 1887 Mitgliederbeiträge . Erträgniss der Mittheilungen: a) Abonnement u. Blätterverkauf b) Inserate Portoersätze Diverse „. Summe der Einnahmen . Wien, am 31. December 1887. Aussaben Benützung der Saallocalitäten Kanzlei - Auslagen, Porti, Dienst- männer, Taubentransport, Ueber- siedlungs-Auslagen ...... Miethzins für die Vereinslocalitäten sammt Beleuchtung, Beheizung und Reinigungsgeld (von Juli bispDecembeng pr 2 a2: Inventars-Anschaffung u. Erhaltung Mittheilungen : a) Druck und Illustrationskosten b) Redactions- und Expeditions- kosten Steuern und Gebühren - Diverse Auslagen . . RE Cassabarschaft mit Ende Dech. 1887 Summe der Ausgaben . Adolf Bachofen v. Echt, Präsident. Karl Zimmermann, Cassier. Inder Generalversammlung vom 26.Februarl].J. wurden für die nächsten drei Jahre (1853—1890) in die Vereins- leitung gewählt: Adolfv. Bachofen, HofrathProf.Dr. C. Claus, Alfred Haffner, Eduard Hodek sen. Dr. Hans v. Kadich, Rechnungsrath Aurel Kermeniö, Dr. Friedrich Knauer, Prof. Dr. Vietor Langhans, Dr. Rudolf Lewandowski, Custos August v. Pelzeln, Oberlieutenant Hubert Panzner, Leopold Pianta, Dr. Leo Pribyl, Hof- und Gerichtsadvokat Dr. Othmar Reiser sen., Custos Othmar Reiser jun., Rechnungs- ratı Georg Spitschan, Hofrath A. Watzka, Julius Zecha, Fritz Zeller, Hof- und Gerichtsadvokat Dr. Carl Zimmer- mann. — Zu Rechnungsrevisoren für das Jahr 1888 Rechnungs- rath Georg Spitscehan und Bureauchef Josef Sieh. Aus dem Protokolle der Ausschusssitzung am 9. März 1888. Anwesend: 1. Vicepräsident: A. v. Pelzeln, 2. Vice- präsident: Fritz Zeller; 1. Secretär: Dr. Friedrich Knauer, 2. Secretär: Julius Zecha; Cassier: Dr. Carl Zimmermann. Ausschüsse: Dr. Hans v. Kadich, Dr. Victor L anghans, H. Panzner, Leopold Pianta, Dr. Othmar Reiser, Georg Geprüft und richtig befunden: Hubert Panzner. A. Bachofen v. Echt j. Spitschan. Es wird zur Wahl der Functionäre für die nächste dreijährige Periode geschritten und wurden per Acclamation gewählt: Adolf Bachofen v. Echt zum Präsidenten. August v. Pelzeln zum 1. Vicepräsidenten, Fritz Zeller zum 2. Vicepräsidenten, Dr. Friedrich Knauer zum 1. Secretär. Da Herr J. Zecha ersucht, von seiner Wahl zum 2. Secretär abzustehen und Herm Dr. Hans v. Kadich zum 2. Secretär zu ernennen, wird zur Wahl geschritten und Herr Dr. v. Kadich mit 9 von 11 abgegebenen Stimmen zum 2. Secretär gewählt. Ebenso Herr Dr. Carl Zimmermann mit 9 von 11 ab- gegebenen Stimmen zum Cassier. Es werden drei neue Mitglieder in den Verein auf- genommen. (Siehe weiter unten.) 3.—24. Herr Dr. Friedrich Knauer referirt über für die Mit- theilungen eingelangten Beiträge und verschiedene Anfragen. Vor Schluss der Ausschusssitzung geben die Versammelten. auf Antrag des Herrn Dr. Othmar Reiser ihrem tiefen Schmerze über das Hinscheiden des deutschen Kaisers durch Erheben von. den Sitzen Ausdruck. Hierauf Beginn ‘der Monatsversammlung (im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissenschaften). Der Vorsitzende Herr A. v. Pelzeln ersucht die Ver- sammelten zum Zeichen ihrer Trauer über den Todesfall Sr. Majestät des deutschen Kaisers Wilhelm I. sich von den Sitzen zu erheben. Hierauf hält Herr Dr. Hans v.Kadich einen sehr anregen- den Vortrag über die Feinde der Waldhühner. Nach ihm theilt Herr Dr. G. Bleyer aus Hannover Einiges über die Vogelwelt der Moore Hannovers mit. Als Gast war auch das correspondirende Mitglied des Vereines Prof. Dr. Johann Palacky aus Prag anwesend. Als neue Mitglieder sind beigetreten: .A. Siedentopf, Blankenburg a. Harz. Villa Helene. Creutz’sche Verlagsbuchhandlung, Magdeburg. . Johann Winkler, Hausbesitzer, Fünfhaus, Neubaugürtel 35. [JUN Sol Nächste Monatsversammlung, Freitag, den 13. April 1858, im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien (1, Universitätsplatz 2), um 6 Uhr Abends. Programm: Josef Talsky: Reiseerinnerungen aus Steiermark und Kärnthen. Dr. Georg Bleyer: Ueber die Vogelwelt der Moore Hannovers. Dr. Friedrich Knauer: Ueber die Vogelwelt der Alpen. Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mitgliederbeiträge. Bis 9.d.M. sindan Jahresbeiträgen eingelaufen: I. Beim Cassier Dr. Carl Zimmermann (I., Bauernmarkt I3). 1. Nr. 84. A. B. v. B.; 2. Nr. 125. C. E.; 3. Nr. 176. A. v.H. ZN! 165: .J© H%.; 5. Nr. 186. Rreih. Pr. K.'v. W.; 6. Nr. 197. Fr. K.; 7. Nr. 207. C.K.; 8. Nr. 238. Dr. A.B. M.; Nr. 9. Nr. 251. Graf J. v. N. R., 10. Nr. 260. E. Pf.; 11. Nr. 297. G. Sch.; 12. Nr. 308. G. Sp.; 13. Nr. 325 A. W., 14. Nr.: 336. J. Z.; 15. Neu eingetreten: A. S........ f. ll. Beim Secretariate (VIll., Buchfeldgasse 19 1. Nr. 137. af St. E. v. G.; 2. Nr. I5l. M. Gr.; 3. Nr. 162. Fr. H.; 4. Nr. 167.. €. Mr. H.; 5. Neu eingetreten: O.R.f£.; 6. Neu eingetreten: J. W.....r. ). Mittheilung an die geehrten Mit- slieder des Vereines. Der erste Jahresbericht (1882) des Comite’s für ornithologische Beobachtungs- stationen in Oesterreich und Ungarn war im Buch- | handel nicht mehr zu haben. Es diene nun zur gefälligen Nachricht, dass derseibe für die Mitglieder des Vereines zu dem ermässigten Preise von | fl. vom Secretariate zu beziehen ist. Für Nichtmitglieder kostet er franco zugestellt I fl. 65 kr. ö. W. Correspondenz der Redaction. Wir bestätigen mit bestem Danke den Empfang folgender Aufsätze für die Mittheilungen: 1. Psychologische Bilder aus der Vogelwelt. II. Nestbau und Kinderpflege. Von Hans v. Basedow. — 2. Beiträge zur Ornithologie Thüringens. Von demselben. — 3. Die ornithologische ‘Sammlung des steier- märkisch-landschaftlichen Joanneums in Graz. Von Josef Talsky. — 4. Reiseer- innerungen aus Steiermark und Kärnthen. Von demselben. — 5. Ein Würgfalke in Mittelsteiermark. Von Franz Sales Bauer. — 6. Beobachtungen aus dem Herhste 1837. Von Robert Eder. — Zur Publication liegen ferner bereit: Einiges aus ver- gangener Zeit von Robert Eder, Vögel gesammelt in Neu-Guinea und umliegenden Inseln von Baron Rosenberg, die Verbreitung der Diekschnäbler, Fänger, Kletter- vögel, Krähen,, Sitzfüssler. Spaltschnäbler und Raubvögel in Böhmen von Dr. Wladislaw Schier. Herren Baron Dr. St.W........ n, Pöls, Major A. v. H r, Stettin, \ Hochwürden P. S. B...r, Rhein, H. N y. Garsten, Prof. G.K....- oc &, Spalato. Für die interessanten Mittheilungen, von denen wir sofort Ge- brauch machten, besten Dank. - Herrn Dr. A. G r, St. Gallen. Obschon wir glauben, dass sehr geehrter Herr Doctor doch zu hart urtheilen und etwas ruhiger betrachtet die ganze Angelegenheit denn doch nicht in so gehässigem Lichte erscheint, so danken wir gleichwohl für die gemachte Concession. — Herrn Chefredaeteur E.v. D........i, Blasewitz. Vielen Dank für die übersandte Notiz. — Henn Prof. Dr. W. B s, Braunschweig. Nr. 52 der Anzeigen dankend empfangen. — Löbl. C....z’scher Verlag, Magdeburg. Belege abge- sandt: Brief folgt. — Herrn J. T...,y, Neutitschein. Im April findet schon der letzte Vortrag statt. Vielleicht ist aber doch noch möglich Ihrem Wunsche | Rechnung zu tragen. Jede aufrichtigen Dank. — Herrn Grafen Wlad. EMERSTSSSE jun. Rozuika. dition von Ihrem Wunsche sofort ver- ständigt. — Herrn O.R....r, S vo. Die reclamirte Nr. 2 ist nochmals ab- gegangen. Wann können wir auf den für uns in ihren Händen befindlichen Aufsatz rechnen? Wir bitten auch, gütigst am dortigen Postamte nachzufragen, wie sich das Porto für Kreuzbände und Briefe nach Wien stellö; wir mussten für die letzte Manuseriptsendung 32 kr. Strafporto, für eine im Vorjahre 12 kr. entrichten. — Annon- cenexpeditionR. M...e, hier. Längst erledigt. — Herm R. O.K......... r, 1 12 Exemplare und das Verlangte an Sie abgesandt; heute folgen weitere . y, Fuchsengut. Waren über xemplare Nr.3.— Herrn Oeeonom H. N Ihre Zuschrift sehr erfreut und sind für ähnliche Mittheilungen jederzeit sehr dankbar. — Herrn J. T....y entitschein. Ist, wie Sie ersehen werden, nach Ihrem Wunsche erledigt. — Excell. Herm L. S.... St. Petersburg. Wir | beeilten uns, Ihrem Wun » durch Uebersendung der be enden Nr. sofort zu willfahren. Für die Rectificierung der Adresse besten Dank. Ein vorzügliches Geschenk bildet MEYERS HAND-LEXIKON Dritte Auflage. 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B an = = une 8 2,5 Prima gesperberte Plymouth-Rocks: 1887er Frühbrut in Stämmen von 1, 2 zu 3 e Kzoms.so6e 239 90 bis 25 Mark; einzelne dunkle Hähne & 71, bis 12 Mark, hellere Hähne) + E Er ao. = = a 5 Mark, dunkle Hennen & 6 bis S Mark pro Stück. IS rn = eo. = ae Sämmtliche Thiere sind kerngesund und stammen von prima, nicht blutsver- % = ON © ®» = Re = =» 0 wandten, häufiger mit ersten Preisen prämiirten Zuchtstämmen. 'E = > = 33 55 Vorräthige Zucht-Utensilien, als wie nach stattgefundenem Ausverkaufe des ® 5 Dr = = om Geflügels verkaufe noch gut erhaltene verzinkte Drahtgeflechte ebenfalls billig. a 8 > = 33 | = : 9 2 \2 = = | aäg Y) 5 2 CY) ne I B = Er» 338 BRace-Hühner-Züchterei = N= 3 ne En | von M3 S 5 sA = nn #7 Fam 7 Pr} .. 55 eb} | 22 8 Hugo Rütter, fl &n = o = © 2. Geldern (Rheinpreussen.) | = [de = BER ERROR AB IERIRSUNR 33) a Sara TE SEN REP Gens SE RE ee DAANARNALDADAA ANA BAAR ANNAAE a ” SSBDSB:B2:L:2:2:B2::. BIN = = 9) 22 je 76) 5 Oo» o S 1887. ; = & = N angenträger ; E - Prämien: rs S H A =r eb} = EI = = - — 3 S = a2 J. C. Haunstrup, Copenhagen, Dänemark. 1. I Paar Alpenschneehühner (Lagopus alp.) 3. I Rothschnäbl. Alpenkrähe (Fregilus grac.) 4. I Gelbschnäbl. Alpenkrähe (Pyrrhoc. alp.) Jede weitere Auskunft ertheilt auf gef 2. | Steinhuhn (Gaccabis saxat.) (zum Theile Junge vom letzten Jahr). Hamburg, & Roskilde. 5 Pıospectus gratis und franco. OS “RE & KIICHEITICHTIKCISCHCICOHTHCHEICHLCICHTHCHEIESEICHE IC IE EIIDDIOIIIDIDIIDIIPIIIIIIIITITID | Kremer ee ee SS Se ee — Ser Frühere Jahrgänge der „Mittheilungen“ sind, so lange der Vorrath reicht, zu dem ermässigten Preise von A 4 fl. — 8 Mark durch das Secretariat (VIII., Buchfeldgasse 19) zu beziehen. Alle eilf Jahrgänge werden zu dem Preise von 40 Mark abgegeben, doch sind nur mehr wenige Exemplare vorhanden. =#E Herausgeber: Der Ornithologische Verein in Wien (verantwortlich : Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. 7x” Dieser Nummer liegt ein Prospect der Greutz’schen Verlagsbuchhandlung in Magdeburg bei. =% ; h 1 | I XII. Jahrg. | em Sitz des Vereines: Wien, VIII, Buchfeldgasse 19. &% . Nr. 4. I —e el- Schuß und = effaubenmelen. Redacteur: Dr. Friedrich K. Knauer. Die „Mittleilungen“ des unter dem Protectorate Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Rudolf stehenden „Ornithologischen Vereines in Wien“ erscheinen in der Stärke von 2 Bogen am 15. jeden Monates. | Abonnements ä 6 fl., sammt Franco-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung 7, entgegengenommen, und einzelne Nummern & 50 kr.—1 Mark daselbst abgegepen. — | Wilhelm Frick in Wien, I., Graben Nr. || Inserate 6 kr. — 12 Pfennige für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilungen an das Präsidium D | sind an Herrn Adolf Bachofen von Echt in Nussdorf bei Wien, die Jahresbeiträge der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, Apr I., Bauernmarkt 11, alle anderen für die Redaction, das Secretariat, die Bibliothek u. s. w. bestimmten Briefe, Bücher-, | 1888 | | Zeitungs-, Werthsendungen, an die Redaction der „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines“ : Wien, VIIT., Buchfeldgasse 19, | D | zu senden. — Vereinslocale: (Bibliothek, Sammlungen, Redaction) VIIL., Die | || mit Vorträgen verbundenen Monats-Versammlungen finden im grünen Saale der k.k. Akac itäts- | | | | Inhalt: I. Fachwissenschaftliche und populäre Ornithologie: Mittheilungen über einige Anomalien der Färbung krähenartiger Vögel aus dem Gebiete der steier- märkischen Oinis. Von Dr. Stefan Freiherın von Washington. (Vorläufiger Schluss.) — Ein Würgfalke (Falco sacer, Schlegel; laniarius, Pallas) in Mittelsteiermark. Von Franz Sales Bauer. — Neue Arten und Formen der Ornis Austro-Hungarica, mit genauen Nachweisen und kritischen Bemerkungen. Von Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen. — Die ornithologische Sammlung des steiermärkisch - landschaftlichen Joanneums in Graz. Von Josef Talsky. — Beiträge zur Ornithologie Thüringens. Von Hans von Base s. Gesammelt von Rudolf 0. Karlsberger. (Schluss.) — Die im Beobachtungsgebiete Neustadt! (bei Friedland in Böhmen) vorkommenden Vögelarten. (Nachtrag.) Beobachtungen aus dem Jahre 1887. Von Robert Eder. — II. Vogelzucht und Vogelschutz: Der Sperling in den vereinigten Staaten Nordamerikas. Von Dr. Leo Pribyl, — Selutz den Vögeln. (Schluss.) — Die Meise. — III. Geflügel- und Brieftaubenwesen: Neue Hühnerarten. Von Dr. Leo Pribyl.— Auswahl der Bruteier, — Eine verbesserte Einrichtung im Eierhandel. — Interessante Mittheilungen der königlichen Brieftaubenstation in Tönnring. — Militärisches Brieftauben- wesen. — IV. Kurze Mittheilungen: Aus Amstetten. — Dem Anstande eine Gasse.— Das Schwarzkehlchen und sein Nest. — Recensionen und Anzeigen. — Aus anderen Vereinen. — Aus unserem Vereine, — (orrespondenz. — Inserate. e Mittheilungen über einige Anomalien der Färbung krähenartiger Vögel aus dem xebiete der steiermärkischen Ornis. Von Dr. Stefan Freiherrn von Washington. (Vorläufiger Schluss.*) Wenn die Tannenheher zur Herbstzeit mit dem Ein- sammeln der Wintervorräthe beschäftigt sind. so kann man oft die Beobachtung machen, dass die Kröpfe der *) Herr Dr. Baron St. Washington übersendet uns mit der Mittheilung, dass er derzeit durch Krankheit an jeder Arbeit verhindert ist, diesen Abschluss. Wir hoffen, dass recht baldige Genesung den Autor in die Lage versetzen wird, den Lesern unserer Mittheilungen die in Aussicht gestellten interessanten Mittheilungen schon in nächster Zeit zur Kenntniss zu bringen. Die Red. Vögel durch die darin aufsenommenen Futterstoffe (in den Alpen zumeist Haselnüsse) in so bedeutendem Grade aufgetrieben werden, dass die Ausweitung derselben auch von Aussen leicht bemerkt werden kann. Das Sammeln der Futtervorräthe wird zu jener Zeit ungemein emsig betrieben, und die Anzahl der auf einmal fortgeschafften Nüsse ist manchmal eine sehr grosse. Es scheint mir nun nicht unmöglich zu sein, dass durch die reichliche Speichelabsonderung im Kropfe der 62 Tannenheher eine Einwirkung auf die äussere Schale der Haselnüsse hervorgebracht "wird, in deren Folge eine farbliche Veränderung zunächst des Speichels durch den in der Nusschale vorfindlichen Gerbstoff entsteht. Die röthlichbraune Färbung der Federn könnte aber vielleicht | nicht allen von innen her zur Erscheinung kommen, | Ein Würgfalke (Falco sacer, Schlegel; sondern auch dadurch entstehen, dass der Speichel bei dem Auswürgen der im Kropfe der Heher befindlichen Nüsse, das Gefieder von aussen her durchtränkt. Ich behalte mir vor, seinerzeit in diesen Blättern über einige Versuche zu berichten, welche über die Halt- barkeit dieser Hypothesen einiges Licht verbreiten könnten. laniarius, Pallas) in Mittelsteiermark. Von Franz Sales Bauer, Der 29. Juni war für mich ein Glückstag; er brachte | einen Würgfalken in meine Hände. Durch das furchtsame Benehmen des Hausgeflügels, besonders einer Bruthenne Küchlein, aufmerksam gemacht, erblickten die Bewohner eines Bauernhofes auf dem Dachfirste einen ruhig lauernden Falken. Diese Warte sollte sein Richtplatz sein; jetzt baumt er als der einzige Würgfalke in meiner Sammlung. Gross war meine Freude über das seltene Stück. Der Abstand der Flügelspitzen von der Schwanzspitze (6 em), Schnabel, Augenkreise und Füsse blau und der ankle Genickfleck bestimmten mich, den Vogel als Würgfalken anzusprechen. Alsbald berichtete ich Herrn Dr. Baron Stefan Washington von meiner seltenen Beute, welcher 2 einem Besuche in Hallein Herın Ritter von Tschus davon erzählte. Diese beiden gewiegten Kenner Hallen mit eben ausgeschlüpften die Güte den Vogel zu untersuchen und ihn als Faleo sacer, Schlegel ; laniarius, Pallas; 2 juv. zu bestimmen. Eine Verwechslung hätte nur zwischen Faleo peregrinus und Janiarius Pall. statthaben können. (Ich wähle den Terminus „laniarius“, weil er in dem Vor zeichnisse der Vögel Deutschland’s von Eugen Ferdinand von Homeyer sich findet.) Die Färbung des Vogels weist nur drei Farben in verschiedenen Nuancen auf, u. zw. braun, weiss und blau. Der Vogel hat einen chocoladebraunen Oberkopf, einen rothbraunen Hinterkopf, einen dunkelbraunen Genicktleck, deutliche, die elfenbeinweisse Kehle begrenzende, dunkle 42 mm lange, 5mm breite Backenstreifen, dunkle, von den Augenwinken nach dem Rücken laufende Streifen, elfenbeinweisse Wangen mit feinen braunen Schaftstrichen, eine ebensolche Stirne und einen gleichen Streifen vom oberen Augenlide bis zum Genicke, an dem er sich er- weitert. Der Rücken ist chocoladebraun rostbraunen Federsäumen. Die Flügel sehr dunkelbraun, mit schmalen, weissen Rändern. Der stark abgestossene Schwanz hat halbmondförmige, bis 15mm Ymm tiefe, weisse Endflecken, da sämmtliche Schäfte braun sind. Die Unterseite ist chamois, mit grossen, dunkelbraunen Schaftflecken; an den Bauchfedern seitlich der Schenkel und unter den Flügeln finden sich auf den dunklen Federn mit lichteren Säumen elfenbeinweisse Augen. Der Stoss ist wie die Hosen chamois, aber mit noch feineren braunen Schaftstrichen. Die Schwingen sind wie der Schwanz auf der Unterseite grau; jene mit vielen (12) weissen Querstreifen auf der Innenfahne ; diese mit 9 chamois Querstreifen auf der Innen- und 9 Chamois- augen auf der Aussenfahne. Bezüglich der Maasse erlaube ich mir die Angaben des Herın Baron Washington mitzutheilen, welche das Ergebniss dreimaliger, sorgfältiger Messung sind. Zum Vergleiche mögen Riesenthal’s Angaben , über Falco sacer und peregrinus dienen. Falco sacer Exemplar Falco (50.2?) v.Rein®. peregr.Q. ME NEE metzoger Notalläaneer 2 ar 540... .920. . 470 Flügelspitze . ee 205 109200 Obentingele nee 205 2. 2 1970. 2185 DSchwanze te ae no 200 . 2 2lvd 22 2l1lo, Kopf . BR le 82. Sr Sehnabelfirste EEE 29 Dar 20 Mundspalte m 222.000 29T 220 DO 3 Tarsus . IR AN 54. 50 Mittelzehe ohne Kralle RR Ele De 57, | Mittelkralle 17 Te 18 Aussenzehe 32 I 41 Aussenkralle IS 19% 20 Innenzehe . RE AU ER 20R 30. 39 Innenkralle su 22 2aR 23 Hinterzehe 2. 0 0.20.2292 24. , 26 , Hinterkralle . ie 22. ...28 Unbefiederter Theild. Tarsus . 30. 28. 33 Abstand der Flügel von der Schwanzspitze . . .. ..40—50. 587—60. 0 Klafterbreite . . . MS 55 NO Aus diesen Maassen ist leicht ersichtlich, dass die mit schwach | \ befand breite und wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zu Gunsten des Falco sacer sprechen. Die Untersuchung des Cadavers ergab Folgendes: Der Vogel war wie die Wildkatze, die ich heute präpa- rirte, sehr abgemagert. Am Rücken wollte sich der Balg nicht lösen, er war in Folge eines alten Schusses an dem verkrümmten Rückgrat angenarbt. Im Magen sich ausser einigen Maikäfern und Maulwurfs- grillen nichts, — wahrscheinlich vermochte er wegen Verkrüppelung seines Rückgrates keine entsprechendere Beute zu erhaschen. Der Eierstoeck war normal. Von einer Mauser war ausser einigen (höchstens 6) kleinen Bauch- und Steissfedern keine Spur. Noch sei erwähnt, dass sämmtliche Krallen stumpf waren und abgenützt schienen, — nach Riesenthal ein charakteristisches Zeichen für den Würgfalken. Wo sein Horst gestanden bleibt eine offene Frage ; wenn er in Steiermark stand, so wird sich zu diesem ersten Exemplare, von welchem man mit Gewissheit weiss, dass es in unserem grünen Lande erlegt wurde (nach Baron Was hington), bald ein zweites folgen. 63 Neue Arten und Formen der Ornis Austro-Hungarica, mit genauen Nachweisen und kritischen Bemerkungen. Von Vietor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen. Dank dem lebhaften Interesse für Ormithologie, welches sich eontinuirlich weiteren Kreisen mittheilt und auf diese Weise die Kenntniss der Vogelwelt erweitert und vervollständigt, bin ich in der angenehmen Lage, über einige neue Arten und Formen der Ornis Oesterreich- Ungarn’s berichten zu können, welche eine Ergänzung | des vom Verfasser dieses in Verbindung mit E. F. v. Homeyer zusammengestellten „Verzeichniss der bisher in Oesterreich-Ungarn beobachteten Vögel“ *) bilden. Da es ja von besonderem Werthe ist, die Begründung für die Aufnahme der neuen Arten und Formen in unser Verzeichniss zu kennen, so wurden überall genaue Nach- weise gelietert und jene Sammlungen namhaft gemacht, in denen sich die Beweisstücke befinden, und um auch jenen, die über die nöthige Literatur nicht verfügen, die Bestimmung zu ermöglichen, sind hier die Kennzeichen angegeben. Wenn nun hier mehrere Arten und Formen, die in die Literatur eingeführt wurden, vermisst werden, so sei dadurch die Möglichkeit des Vorkommens derselben nicht geleugnet, ihr Fehlen aber dadurch begründet, dass die betreffenden Autoren ihre Angaben nicht durch Be- weisstücke zu belegen vermochten. Villa Tännenhof bei Hallein, im März 1585, Milvus aegyptius,. @m. — Schmarotzer- Milan. Den 10. August 1832 wurde im Ofner-Gebirge ein Exemplar im Jugendkleide erlegt, das sich gegenwärtig im ungarischen National-Museum in Budapest befindet. Eine Beschreibung, Abbildung, sowie die Masse des betreffenden Exemplares gab Dr. Jul. v. Madaräsz in seinem Artikel „Der Schmarotzer-Milan (Milvus aegyptius, Gm.) in der Vogelfauna Ungarn’s“. (Termeszstraizi Füzetek (Naturhistorische Hefte). VII. 1883, p. 131—135, Aleır, Ib) Kennzeichen. Dem schwarzen Milan (M. ater, Gm.) ähnlich, aber kleiner; Stoss stärker ausgeschnitten ; Schnabel und Wachshaut gelb. Verbreitung. Der grösste Theil Afrika’s, Kleinasien, selten im südöstlichen Europa. Anmerkung. Schlegel (Kritische Uebersicht der europäischen Vögel p. X und 34) verzeichnet als Heimat des Schmarotzer- Milans Dalmatien und Afrika und bemerkt, dass ihn dort Oberst von Feldegg gesammelt habe. Fritsch (Vögel Europa’s p. 27) führt ihn — wohl auf Schlegel's Angabe hin — gleichfalls aus Dalmatien au; da aber von beiden Autoren nur Angaben ohne Beweise geliefert werden und Prof. G. Kolombatovi«@ in seinen verschiedenen die Ornis Dalmatiens behandelnden Arbeiten die Art gar nicht erwähnt, so ist auf jene Citate kein besonderes Gewicht zu legen. Nuecifraga caryocatactes, Linn. — Tannenheher. Schon Chr. L, Brehm unterschied 1823 im „Lehrbuch der Naturgeschichte aller europäischen Vögel“, pag. 102, *) Separat-Abdruck aus „Ormnis“, Jahrgang 1586. — Wien Verlag von C. Gerold’s Sohn. 1886. Gr. 8. 31 pp. zwei Tannenheherformen, die er Nucifraga macrorhynchos und brachyrhynchos benannte. Später beschrieb er in Oken’s Isis, 1883, p. 970 fünf Subspecies, welche er, Namensänderungen ausgenommen, auch in seiner letzten die Gesammtornis Europa’s umfassenden Arbeit „Der vollständige Vogelfang* (1855, p. 66): beibehielt. Indem nun Brehm schliesslich alle diese Formen als gleich- werthig ansah, gab er die eingangs erwähnte scharfe Sonderung beider Formen auf. Als im Herbste 1885 grosse Massen Tannenheher im mittleren Europa erschienen, die auf den ersten Blick von unseren Hehern abweichend, sich als Fremd- linge darstellten, trat die Frage nach deren Herkunft, beziehungsweise Heimat in den Vordergrund. Auf ein reiches Material von Brutvögeln aus verschiedenen Theilen Europa’s und Asiens gestützt, hat nun Rud. Blasius in seiner Studie „Die Wanderung der Tannenheher durch Europa im Herbste 1835 und Winter 1885/86* (Oxmis II. 1886, p. 437—550, III Taf.) das thatsächliche Vor- handensein zweier wohl unterscheidbarer Formen von Tannenhehern nachgewiesen und selbe benannt, da die Brehm’schen Namen wegen unrichtiger Wahl zu Miss- deutungen Veranlassung geben mussten. Die Kennzeichen beider Formen sind bei im Allge- meinen gleicher Zeichnung und Färbung folgende: N. caryoctactes pachyn- , N.caryocatactes leptorhyn- rhynchus, R. Blas.—Dick- | chus, R. Blas. — Schlank- schnäbliger Tannenheher. | schnäbliger Tannenheher. Gesammtbau schlank und zierlich. Schnabel schlank, fast gerade, pfriemenförmig, an Gesammtbau kräftig | und plump. | Schnabel stark, mehr oder weniger krähenartig ge- bogen, an der Basis breit; der Basis schmal; Ober- Oberschnabel nicht oder | schnabel gewöhnlich, oft wenig, selten mehr den | bedeutend den Unterschnabel Unterschnabel überragend: Unterkieferäste von der Schnabelmitte in weitem Bogen zusammenlaufend. Läufe kräftig u. plump. WeisseSchwanzbinde schmal. überragend; Unterkieferäste von dem ersten Drittel in schmalem Bogen zusammen- laufend: Läufe zierlich u. schlank. WeisseSchwanzbinde breit. Wohngebiet. Der Westen der paläark- | tischen Region: Die Nadel- waldungenLappland's, Skan- dinaviens,. der russischen Ostseeprovinzen, Ostpreus- Der Osten der paläarkti- schen Region: Die Nadel- waldungen Asiens von Kamtschatka und Japan, westlich bis zum Ural und sens, des Harzes, Riesen- | den Gouvernements Perm gebirges, Böhmerwaldes, | und Wologda. Schwarzwaldes, der Kar- pathen, der (rebirge Bosniens und der Herzegowina und Dalmatiens, der Alpen in ihrer ganzen Ausdehnung und der Pyrenäen. Ist abhängig von der Nahrungsmenge, Stand-, Strich- und Zugvogel. 64 Vorherrschend Zugvogel, der zuweilen in grossen Massen bedeutende Wander- züge in südlicher und west- licher Richtung unternimmt und dann im centralen und westlichen Europa in Menge erscheint. Local - Standvogel, meist aber Strich- und Zugvogel; tritt am Zuge vereinzelt oderin kleinen@esellschaften von wenigen Individuen auf. Picus leuconotus var. Lilfordi. Sharpe und Dresser. — Gebänderter weiss- rückiger Buntspecht. Den ersten Nachweis über das Vorkommen dieses Vogels in Oesterreich-Ungarn und zwar in Dalmatien eibt Prof. H. Giglioli in seiner „Avifauna Italica“. (Firenze, 1886, p. 202), der von Prof. G.Kolombatovic in Spalato zwei Exemplare erhielt, die sich im Museum zu Florenz befinden. Kürzlich bekam auch das k. k. naturhistorische Hof-Museum in Wien ein Stück von Kolombatovic. (Vgl. L. v. Lorenz, Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Gesellsch. in Wien, XXXVII. 1888, Sitzungsber. p. 19.) Von Josef Talsky. In Bosnien scheint diese Form vollständig den weiss- rückigen Buntspecht — der bisher dort nicht aufgefunden wurde — zu vertreten. Auf Veranlassung Herrn Othm. Reiser's wurde mir im Frühjahr 1887 ein in der Gymnasial- Sammlung in Sarajewo befindliches Stück durch dessen Erleger Herrn Prof. J. Seunik zur Ansicht zugeschickt, welches ich als P. Lilfordi erkannte und das im December 1886 bei Gorazda erlest wurde. Seitdem gelangten noch weitere Exeınplare in die Hände der vorgenannten Herren. Vgl. J. Seunik „Beiträge zur ÖOrnithologie Bosnien’s und der Herzegovina“. (Mitth. d. ormith. Ver. in Wien, XI. 1887, p. 145). Othm. Reiser „Vorläufige Notiz“. (Ibid XI. 1887, p. 149) und Catalog des bosnisch-herzegowinischen Landesmuseums‘ (Sarajevo, 1888, p. 83, Nr. 103 und 104). Kennzeichen. Dem weissrückigen Buntspechte ähn- aber auf dem Unterrücken und den Schultern weissem Grunde schwarz gebändert; Stimme Seiten des Gesichtes mit lehmgelbem Anfluge. Verbreitung. Südliches, beziehungsweise südöst- liches Europa: Italien, Dalmatien, Bosnien, Türkei und Griechenland, wahrscheinlich noch weiter nach Osten reichend. (Sehlnss folgt.) lich, auf und Die ornithologische Sammlung des steiermärkisch-landschaftlichen Joanneums inGraz. Die ornithologische Sammlung des Joanneums, welche | ich einige Tage später als die Klagenfurter *) in Augen- schein genommen, gehört unter die ältesten, öffent- lichen Sammlungen Oesterreichs. Sie enthält ausser zahl- reichen europäischen Arten auch vieleExoten und ist überhaupt reichhaltiger, als jene des Landesmuseums zu Klagenfurt. Dass eine derartige, weit länger als ein | halbes Jahrhundert bestehende Sammlung Präparate der verschiedensten Qualität aufzuweisen hat, ist selbst- verständlich. Die meisten der einheimischen, Fleische gestopften, stehen tadellos da; weniger die fremd- ländischen, aus dem Balge präparirten, die aus eier Zeit herzurühren scheinen, in der man im Allgemeinen mit dem Aufweichen der Häute und der Aufstellung der Objeete noch zu wenig vertraut war. Allen, diesem Uebelstande kann bei vorhandenen Mitteln leicht ab- geholfen werden. Die Vögel sind systematisch geordnet und in ge- räumigen Glaskästen recht übersichtlich aufgestellt; doch würde eine besondere Art der Etiquettirung der aus aus dem Steiermark stammenden Species jedem Besucher, der sich über die Ornis des Landes orientiren will, sehr will- kommen sein. Die, den einzelnen Arbeiten beigefügten Daten in meiner folgenden Aufzählung der selteneren europäischen Vögel. der Collection verdanke ich | dem dermaligen Präparator des Institutes, Herrn Anton Pastrovich, der seit dem Jahre 1870 mit Fach- sichtlicher Vorliebe in Stand hält. Die von mir zu besprechenden Exemplare lassen sich in nachstehende drei Gruppen eintheilen: I. Die in Steiermark zu Stande gebrachten, selteneren Arten. 1. Vultur monachus L. Grauer Geier. 2 Exemplare. 2. Gyps fulvus Gm. Brauner Geier. *) Siehe: „Mittheil. des Ornithol. Vereines“ Nr. 1, 1. J. 3. Milvus regalis auet. Rother Milan. Soll im Lande sehr selten anzutreffen sein. 4. Öerchneis cenchris Naum. Röthelfalke. Steiermark öfter vor. 5. Erythropus vespertinus L. Rothfussfalke. Wird alljährlich, und zwar im Frühlinge beobachtet. 6. Falco peregrinus Tunstall- Wanderfalke. Häufig. 7. Aquila pennata. Gm. Zwergadler. Erlegt in Friedau, am 20. Juni 1887. Ein zweites, am 27. Juli desselben Jahres erbeutetes Exemplar wurde von Pastrovich für emen Privaten präparirt. : S. Aquila elanga Pall. Schelladter. 9. Aqnila chrysaetos L. Goldadler. 10. Haliaetos albicilla L. Seeadler. 11. Surnia nisoria Wolf. Sperbereule. In mehreren Exemplaren vertreten. Erscheint während des Herbstzuges öfter. 12. Athene passerina L. Sperlingseule, volksthümlich „Schlüssel- pfeife* genannt. Mehrere. Soll in den steierischen Alpen zahl- reich anzutreffen sein. 3. Nyetale Tengmalmi 6m. Rauchfusskauz. Einige Exemplare. 14. Syrnium uralense Pall. Ural-Habichtseule. Zahlreich vorhanden, auch im dunklen Jugendkleide. Ist in den ebenen Feldgehölzen, vom December bis Februar, öfter zu finden. 15. Bubo maximus Sibb. Uhu. Kommt im Lande brütend vor, jedoch von Jahr zu Jahr seltener. 16. Scops Aldrovandi Willushby. Zwergohrenle. Nicht so selten. 17. Cypselus melba u. Alpensegler. Soll auf den obersteierischen Felsengebirgen, so bei Murau, Rottenmann, Admont u. s. w. beobachtet werden. 18. Merops apiaster L. Bienenfresser. Soll am Leibnitzer Feld, Grazer Bezirk, öfter vorgekommen sein; erscheint aber Jahren immer seltener. 19. Pastor roseus L. Rosenstaar. Zwei Männchen und ein Weibchen. Kommt in Unter- ä un 4 : 1 20. Pyrrhocorax alpinus L. Alpendohle. i kenntniss die ihm anvertrauten Vögel conservirt und mit | 21. Corvus eorax L. Kolkrabe. Kommt regelmässig vor. | 22. Nueifraga caryocataetes L. Tannenheher. Brutvogel. . Die Spechte sind in allen acht Arten vorhanden. Pieus leuconotus soll im Spätherbste hie und da beobachtet werden, Pieus tridaetylus jedoch der seltenste sein. 24. Tichodroma muraria L. Alpenmanerläufer. Ein Exemplar im Herbstkleide. 25. Museieapa parva Bechst. Zwergfliegenfänger. Drei Stücke, wovon eines mit rothgelber Kehle. 26. Accentor alpinus Bechst. Alpenbraunelle. häufiger Bewohner der hohen Alpen. 27. Monticola saxatilis L. Steindrossel. Ein Paar. 28. Emberiza eia L. Zippammer. Die beiden Exemplare der Samım- lung wurden seinerzeit in der nächsten Umgebung von Graz Ein bekannter, seit - | | gefangen. Seit ‘der Beschränkung des Vogelfanges soll diese Ammerart nicht eingeliefert worden sein. 29. Montitringilla nivalis L. Schneefink. Ein Nistvogel der Steier- mark, der im Winter yon. den Alpen häufiser herabkommt. 30. Corythus enucleator L. Hakengimpel. 31. Loxia bifaseiata Chr. L. Br. Weissbindiger Kreuzschnabel. 32. Lagopus alpinus Nills. Alpenschneehuhn. In verschiedenen Altersstufen und Federkleidern. ; 33. Perdix saxatilis M. u. W. Steinhuhn. 34. Syrrhaptes paradoxus Pall. Steppenhuhn. Dieser seltene Scharrvogel wurde im Jahre 1879 bei Feldbach, aus einer iresellschaft von drei Stücken, auf einer Wiese unweit des Wassers, erlegt und bereits ausgestopft dem Joanneum über- mittelt. 35. Glareola pratincola Briss. Halsbandgiarol. Kommt am Durch- zuge manchmal vor. 36. Otis tarda L. Grosstrappe. 37. Otis tetrax L. Zwergtrappe. 38. Grus einereus Bechst. Grauer Kranich. Durchzugsvogel. Soll bei Weitenstein, in Untersteiermark, alljährlich anzutreffen sein. ll. Varietäten aus Steiermark. 1. Cypselus apus L. Mauersegler. In ganz aschgrauem Gefieder. 2. Hirundo rustica L. Rauchschwalbe. Zwei Exemplare. Das erste ganz weiss, mit gelbbrauner Schattirung am Scheitel, das zweite weiss, mit schwärzlichem Kopfe, Nacken, Rücken und eben solchem Brustgefieder. ‚3. Hirundo urbica L. Stadtschwalbe. Ein vollkommener Albino. 4. Garrulus glandarius L. Eichelheher. Ein ganz weisser Vogel, mit bläulich durchschimmernder Zeichnung auf den sonst hell- blau gefärbten kleinen Flügeldeckfedern. Dieses interessante Stück wurde in Lanoch, Bezirk Graz, zu Stande gebracht. 5. Lanins collurio L. Rothrückiger Würger. Ebenfalls aus der Umgebung von Graz. Ein sehr blasses Exemplar, mit semmel- gelbem Rückengefieder und graulichem Schwanze. 6. Turdus pilaris L. Wachholderdrossel. Mit viel Weiss im sonstigen Gefieder, bei schneweissem Kopfe. Aus der Grazer Gegend. 7. Parus major L. Kohlmeise. Ein absonderliches, normal aus- | gefärbtes Stück, mit rechtseitigem -Kreuzschnabel. 8. Passer domestieus L. Haussperling. In vier Ausartungen. und zwar ein fast schwarz und ein. nahezu weiss befiedertes, ein semmelgelbes und ein Exemplar mit weissem Achsel- und ebensolchem Unterleibgefieder. : .9. Pyrrhula europaea Vieill. Gimpel. Im schwarzen Gefieder. 10. Seolopax rusticola L. Waldschnepfe. Zwei Stücke ; eines sehr hell semmelfarben, das andere’ mit licht gelbbräunlicher Zeichnung. Ill. Seltene Vögel, die nicht aus Steiermark stammen. 1. Gypa@tus barbatus L. Bartgeier. 2 Exemplare. 2. Neophron perenopterus L. Aasgeier. Ein altes Präparat. Ein anderer Aasgeier, der in Steiermark, ü. z. in St. Margarethen, am 17. Juni 1887 erlegt, und von Pastrovich ausgestopft wurde, befindet sich im Besitze der Gebrüder Odörfer, Eisen- handlung in Graz. 3. Nyetea nivea Thumb. Schneeeule. 4. Strix lapponica Retz. Lappländische Eule. ) 6 DD 5. Hirundo rupestris Scop. Felsenschwalbe. ’. Pyrrhocorax graculus L. Aipenkrähe. Ein älteres Exemplar mit ausgeblasstem Schnabel und eben solehen Füssen. 7. Montieola eyanea L. Blaudrossel. 8. Melanocorypha calandra L. Kalanderlerche. Das vorhandene Exemplar wurde zwar in Steiermark nicht erbeutet; allein, es ist hinlänglich bekannt, dass Kalanderlerchen im Frühjahre unter den Feldlerchen auch hier vorgekommen und wiederholt gefangen wurden. - Calandrella brachydaetyla Leisl. Kurzzehige Lerche. Auch von dieser Art ist es erwiesen, dass sie in Steiermark zu Stande gebracht wurde. 10. Phileremos alpestris L. Alpenlerche. 11. Emberiza hortulana L. Gartenammer. P. Bl. Hanf in Mariahof beobachtete und sammelte diese Art wiederholt in seiner Umgebung. 12. Emberiza eirlus L. Zaunammer, 3. Carpodacus erythrinus Pall. Carmingimpel. 14. Tetrao medius Meyer. Rackelhuhn. Zwei tadellos ausgefiederte Hähne; beide aus dem benachbarten Kärnthen. Nach Mittheilungen des Präparators Pastrovich soll der Rackelhahn auch in Steier- mark erbeutet worden sein, so namentlich bei Leoben und auf der Teichalpe. 2 15. Perdix rubra auet. Rothhulhn. 16. Endromias morinellus L. Mornell. Männchen, Weibehen und ein Junges im Dunenkleide. 17. Colymbus rufigularis Br. Rothbrüstiger Eistaucher. Eine inter- essante Varietät mit semmelgelber Unterseite. Wahrscheinlich von Colymbus glacialis.' 15. Alea impennis L. Riesen- oder Brillenalk, der Stolz der ganzen Sammlung. Das sehr gut aussehende Exemplar wird in einem eigenen Glaskasten aufbewahrt. Es wurde im Jahre 1834 von Prof. Brinhart in Kopenhagen dem Besitzer der Herrschaft Althofen in Kärnthen, Josef Höpfner überlassen, der damit dem Joanneum ein Geschenk machte. (Siehe: Cabanis Journal | für Ornithologie. Jahrgang 1884, pag. 5.) Ne) Eine reichhaltige, sorgfältig geordnete und etiquettirte Sammlung europäischer Vogeleier, die jeden Oologen erfreuen muss, bildet den Abschluss der orni- thologischen Sammlung des Joanneums. Beiträge zur Ornithologie Thüringens. Von Hans von Basedow. Entgegen der Beobachtung, dass Chrysomitris spinus in Thüringen nicht brütet, habe ich denselben dort oft und manchmal unter abnormen Umständen brütend ge- funden. So z. B. einmal unweit des Musenwitwensitzes Weimar, kurz vor dem Schlosse Ettersburg am Saume des Waldes unmittelbar neben der Chaussee, und zweimal über der Erde auf alnus glutinosa (gewöhnlich ist das Nest in bedeutender Höhe auf Tannen und Lärchen angelegt). — In Folge des unruhigen Gebarens des #& entdeckte ich das Nest, das 9 entflog bei meinem Anblick. Das Gelege bestand aus 6 Eiern. Trotz gemachter Merkzeichen gelang es mir nicht, das Nest des andern Tages wieder zu finden. Vielleicht dass es in Folge dieses Zeichens in die Hände böser Buben gefallen und nun mein armer Chrysi- mitris spinus auf den Modehüten des schönen Geschlechtes Weimar’s als „Paradiesvogel“ prangt. Ferner fand ich bei Weimar an der Berliner Chaussee Emberiza eitrinella lebend und brütend (sehr häufig). Ueber- rascht hat mich das häufige Auftreten von Mernla vulgaris. | In der ganzen Gegend, die ich durchforschte (Naumburg, ' Salza, Jena, Weimar, Arnstadt, Ilmenau, Schwarzburg, Oberndorf mit Umgegend) war die Amsel fast ebenso häufig wie Passer domestieus. Im Schlossgarten zu Weimar und den sogenannten Curgärten zu Elgersburg und Arnstadt. | brüteten sie vielfach in streng abgegrenzten Gebieten, die sie kühn gegen den Eindringling vertheidigten,. Brutplatz meistens hohe Tanne, ein Nest in der Ruhe zu beob- achten war unmöglich, da eine Tanne zu erklettem nicht gerade zu den Annehmlichkeiten gehört. Die Amseln erfreuten die Besucher der genannten Anlagen, denn ihr Sang ist einer der schönsten Vogelgesänge, klar und rein, Glockentöne voll wunderbarer Harmonie, wenn sich in diesem idealen Sang nur nicht der Realismus mischte!! Bei Martishausen trat Otis tarda häufig auf und hatte man Gelegenheit unter 10 Exemplaren bei 4 den Albinismus zu beobachten, derselbe ist dort sehr ver- treten — im Besitze der Jagdpächter fand ich mehrere ausgestopfte Exemplare von anno 1851 bis jetzt! 2 a 66 Im Gerathal soll Seolopax rustieola gebrütet haben. 24. Pyrrhula europaea (häufig aber nicht ständig). — Ob nicht Irrthum? — Ich selbst konnte nur zwei 25. Motaeilla alba et sulfurea. streichende Exemplare beobachten. Anas boschas war 26. Pratincola rubicola. verhältnissmässig selten. 27. Anthus arboreus (nicht häufig). Zwischen Arnstadt und Tlaue, in einem bewachsenen 28. Anthus campestris et aquaticus (zweifelhaft). Felsabhang fand ich ein Nest von Turdus iliacus mit dem | 29. Alauda arvensis. brütenden 9, welches entfloh, und nicht zurückkehrte. | 30. Galerita eristata (häufig). Turdus musieus beobachtete ich viel bei Obern- | 31. Lullula arborea (1 Exemplar gefangen, in meinem dorf, Arnstadt, Tlaue. — T. pilaris auf der Wasserseite. | Besitz) Brutbeobachtung nicht zu verzeichnen. | 32. Sterna cinerea. Sylvia enrruca, einerea etatricapilla fand ich brütend 33. Coturnix dactylisonans. in Arnstadt im Garten meiner Wohnung, ebenda Parus 34. Vanellus cristatus. 35. Ciconia alba (verhältnissmässig un) cyaneus, in einem Reisighaufen brütend. 36. Anas boschas. Besonders häufig fand sich in der Gera Aleedo ispida und Cinelus aquatiens. Die beiden Sippen kämpften heftig | 37. Scolopax rusticola. miteinander, bis sie ihr Wohngebiet abgegrenzt hatten. 38. Otis tarda (Albinos), Vielfache Beobachtungen lassen mich der Annahme zu- 39. Cincelus aquaticus | vide oben. >} neigen, dass ©. aquat. der Fischbrut nicht schadet. . Alcedo ispida Ebenso häufig war in der Gera; Motaeilla alba et | 41. Troglodytes parvulus (häufig). sulfurea (letztere häufiger). 42. Sturnus vulgaris (sehr häufig). Hieran knüpfe ich “eine kurze Zusammenstellung der | 3. Corvus corone et cornix. von mir und von competenter Seite in Arnstadt und | 44. Pica caudata. Umgegend beobachteten Vögel. | 45. Garrulus glandarius (häufig). Diese Zusammenstellung ist eine zwanglose und 46. Nucifraga caryocatactes (selten, sehr in Ab- richtet sich nur nach meinen jeweiligen Notizen: nahme begriffen). 1. Emberiza citrinella. 47. Sitta caesia. 2. Emberiza hortulana. 48. Cuculus canorus (nicht allzuhäufig). 3. Luscinia minor. | 49. Eccinus viridis. = ). Pieus major et minor. 4. Passer domesticus et montanus. ( 1. Iynx torquata (1 Exemplar). 5. Turdusmusicus, pilaris, iliacus et Merula vulgaris. 5 6. Lanius excubitor, major?, rufus, collurio et minor. 52. Upupa epops (häufig). 7. Sylvia ceurruca, cinerea, atricapilla et hortensis. 53. Hirundo rustieca et urbica. 8. Calamoherpe phragmitis (zur Zugzeit sehr häufig 54. Falco subbuteo et peregrinus. in den Sümpfen bei Gehren). | 55. Accipiter nisus. 9, Phylopneuste rufa, ob auch trochilus? 56. Astur palumbarius, 10. Musecicapa grisola. 57. Buteo vulgaris. 11. Acredula caudata (in grossen Schaaren in den 58. Otus vulgaris et carniolica. Garten einfallend, aber nur 3, 4 Tage anwesend, um nach 59. Strix flammea. 14 Tagen zurückzukehren). 60. Syrnium aluco. 12. Parus _ater (häufig). 61. Bubo ignavus. (1 Exemplar soll von anderer Seite 13. Poecile palustris (in Thüringen selten, hier in | beobachtet sein. Sehr zweifelhaft, da nichts auf ein Vor- München häufig). kommen deutet.) 14. Parus ceristatus (zweifelhaft ?) . Nochmals bemerke ich, dass diese Zusammenstellung 15. Regulus ignicapillus (ab und zu), eristatus (von | eine zwanglose und auf Vollständigkeit keinen Anspruch anderer Seite beobachtet). macht. 16. Emberiza citrinella, hortulanä sehr häufig. Es sind lediglich die von mir beobachteten Vögel. 17. Fringilla coelebs (häufig brütend), Montifringilla Gar manch anderer Vogel wird noch dort nisten und zweifelhaft. brüten. Wie aber Aile auffinden? Trotz redlichem Be- 18. Chrysomitris spinus (vide oben). mühen war dies in der kurzen Zeit (3 Wochen), die mir 19. Carduelis elegans (häufig). zur genauen Beobachtung blieben, unmöglich. 20. Cannabis sanguinea. - Was die lateinischen Namen betrifft, so habe ich die 21. Ligurinus chloris. gewählt. welche durch Präeision des Ausdruckes sich aus- 22. Loxia curvirostris et bifasciata (letzterer ent- | zeichnen: es sind dies wohl die allgemein gehräuchlichen, schieden nur Variante) sehr häufig. nur einige habe ich entgegen Brehm, weil sie mir rich- 23. Serinus hortulanus (oft brütend). tiger erschienen, gewählt. Vulgärnamen der Vögel Oberösterreichs. Gesammelt von Rudolf O0. Karlsberger.‘ (Sehluss.) VIE. Crassirostres. Dickschnäbler. Emberiza citrinella Linn. Goldammer. Gold- ammering, Ammering, Ammerin. Hier ist im Allgemeinen zu bemerken, dass- das Schoenicola schoeniclus L. Rohrammer. Rohrspatz, Landvolk gesellig fliegende Vögel dieser Ordnung mit Passer montanus Linn. Bald perling ellıy dem Üollectiv-Namen „Staudenvögel“ bezeichnet. _ Spatz. | ke er Rn u ee n VIRTREE ehe Passer domesticus Linn. Haussperling. Spatz, Hausspatz. Fringilla coelebs Linn. Buchfink. Fink, Vogel Reisherzua. Fringilla montifringilla Linn. Bergfink. Stigawitz, Stigowitz, Bergfink. Coccothraustes vulgaris Pall. Kirschkernbeisser. Kernbeisser, Sautreiber (Steyr). Ligurinus chloris L. Grünfink. Grünling, Greanling. Serinus hortulanus Koch: Girlitz. Hirngvillerl, Gabersaamzeiserl, letzteren Namen führt er, da er mit ungemeiner Vorliebe den Kanariensamen frisst. Carduelis elegans St. Stieglitz. Stieglitz, Distlfink. Chrysomitris spinus Linn. Erlenzeisig. Zeisig, Zeiserl, Zeisl, Erlzeisl, Bivazeisl. Cannabina sanguinea Landb. Bluthänfling. Häntling, | Haniferl, Fineln, an der oberösterr.-baierischen Grenze). Linaria alnorum A. L. Br. nordi- | Meerzeiserl, scher Leinfink. ' Tschetscher, . Linaria rufescens Schl. u. Bp. \ rother Zeisig südl. Leinfink. (im Handel mitunter gebräuchlich.) Nach dem Aberglauben des Volkes kommt der Leinfink nur alle 7 Jahre zu uns. Pyrrhula europaea Vieill. Mitteleuropaeischer Gimpel. Gimpl. Loxia pithyopsittacus Bechst. Föhren- Krumschna- kreuzschnabel. BE : 5 A ; bel, Krumb- Loxia curvirostra Linn. Fichtenkreuz-|[ _ : schnabl. schnabel. Loxia bifasciata Chr. L. Br. Weissbindiger Kreuz- schnabel. Weissstrichling, Zwostrichling (oberes Mühl- viertel, Peilstein). IX. Columbae. Tauben. Columba palumbus Linn. Ringeltaube. Wildtaub’n. Ringltaub'n. Golumba oenas Linn. Hohltaube. Holztauh’n, Wild- taub'n. Turtur auritus Ray. Turteltaube. Wildtaub’n, | Regenpfeifer genannt. Frauentauberl. (Innviertel, Schmolln nach Herın Lehrer Bernhard Koller dortselbst.) x. Rasores. Scharrvögel. Tetrao urgoallus Linn. Auerhuhn. Auerhahn, Auer- | wild. (plur.) Tetrao tetrix Linn. hahn, Birkhahn. Tetrao bonasia Linn. Haselhuhn. henndl, Hasenhenndl (Mühlviertel). Lagopus alpinus Niss, Alpenschneehuhn Schnee- henndl. Starna cinerea Linn. Rebhuhn. Kebhenndl. Coturnix dactylisonans Meyer. Wachtel. Wachtl, scherzweise „Wau-Wau*. XxeI. Grallae. Stelzvögel. Oedienemus crepitans Linn. Triel. Griesshenn. Birkhuhn. Schildhahn, Spiel- Haslhahn, Hasl- Aegialites minor M. u. W. Flussregenpfeifer. Sandlaferl. Vanellus cristatus Linn. Kiebitz. Kiebitz, Kiewitz, Todtenvogl (Feldkirchen an der Donau). Gauwitzl (Schmolln,nach Herrn Lehrer Bernhard K o ll er dortselbst. ) Kell. Grallatores. Reiherartise Vözel. Ciconia alba Bechst. Weisser Storch. Storch. In manchen Gegenden des Mühlviertels wird sein Erscheinen mit drehendem Unheil, Krieg, Seuchen ete. in Verbindung gebracht. j Ardea purpurea Linn. Purpurreiher. hother hoager. | Becassin, Moosschnepf, 67 Ardea cinnerea Linn. Grauer Reiher. Reier. Roager, Fischroager. Ardea minuta Linn. Zwergreiher. Klane Rohr- dummel. Botaurus stellaris Linn. Rohrdommel. Rohrdumml, Mooskuh. Rallus aquaticus Linn. Wasserralle. Schnepferl (besonders bei den Fischern der Traun gebräuchlich). Rohrhendl. Crex pratensis Bechstein. Wiesenralle. Wachtel- könig, Wachtelkini. Gallinula chloropus Linn. Grünfüssiges Teichhuhn. Rohrhenndl, Teichhenndl, Duckantal. Fulica atra Linn. Schwarzes Wasserhuhn. henndl, Blässant'n, Duckantal. XIII. Scolopaces. Schnepfen. Scolopax rusticola Linn. Waldschnepfe. Schnept, Doppelschnepf, Saatvogel (Schmolln, nach Angabe des Herrn Lehrers Bernhard Koller). Gallinago scolopacina Bp. Bläss- Becassine Becassin Gallinago maior Bp. Grosse oder Moosschnepf, Sumpfschnepfe grosser Moosschnept. Gallinago gallinula Linn. Kleine Sumpfschnepfe. kleiner Moosschnepf. kleiner Gräser oder Bockerl (letztere beiden Namen im Inn- kreise gebräuchlich). Die verschiedenen Totanus- und Tringa-Arten sind im Volke zu wenig bekannt, um besondere Dialeetnamen zu führen. Sie werden gemeinielich Sandläuferl oder Eine Ausnahme macht Actitis hypoleucus Linn. Der Flussuferläufer, der auch als Meerlerche bezeichnet wird. XIV. Anseres. Gänseartige Vögel. Anser cinereus Meyer. Graugans. | Wildsans, Anser segetum Meyer. Saatgans. | Schneegans. Anas boschas Linn. Stockente. Stockant'n, gvosse Wildant'n. 5 Anas querquedula Linn. Knäckente. Kothant’n, kleine Wildant’n. Halbant’n, Anas crecca Linn. Krickente. Halbant'n, kleine Wildant'n. Anas penelope Linn. Pfeifente. Pfeifant'n. Alle nordischen Arten werden zumeist mit dem Namen „fremde Ant'n* oder Eisant’'n bezeichnet. Letztere 3ezeichnung führt besonders die Schellente, Clangula glaucion Linn. Mergus merganser Linn. (Grosser Meerrach, Meerrach. Mergus serrator Linn. vother Meerrach. Mergus albellus Linn. Kleiner Sägetaucher. Kleiner Meerrach, Schildvogel (bei den Traunfischern üblich.) AV. Colymbidae. Taucher. Podiceps minor Gm. Zwergsteissfuss. Duckanterl, Lapp’ntaucher. Colymbus L. Seetaucher: Seetaucher. XVII Laridae Mövenartise Vögel. Xema ridibundum Linn. Lachmöve. Seetaub’n. Dieser Name wird auch auf die anderen nordischen Möven angewendet. Grosser Sägetaucher. Mittlerer Sägetaucher. Sterna fluviatilis Naum. Flussseeschwalbe. Kleine Seetaub’n. Sterna minuta Linn. Zwergseeschwaibe. Fischler (im Innkreise nach Herin Lehrer Bernhard Koller). 68 Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl (bei Friedland in Böhmen) vorkommenden Vögelarten. (Nachtrag.) Beobachtungen aus dem Jahre 1887. Von Robert Eder. Ueber die Witterung des Jahres 1337 im Beob- achtungsgebiete wäre im Allgemeinen zu bemerken, dass das Frühjahr erst sehr spät eintrat, der Sommer kurz war, und dass nach einem kalten Herbste der Winter frühzeitig seinen Einzug hielt. Einige Sommerbrutvögel waren in geringerer Anzahl wie sonst eingetroffen. Wiesenrallen und Wachteln waren | sehr selten zu hören. Rothrückige Würger und Nacht- schwalben dürften nur zur Zugzeit anwesend gewesen sein. Dagegen konnte man eine Verminderung der zwei | Schwalbenarten und Segler, der verschiedenen Grasmücken und anderer Sänger nicht wahrnehmen. Grössere Schaaren junger Zeisige kamen im Juli und auch später in die Hauseärten, und ist daraus zu schliessen, dass mehr Erlenzeisige, wie sonst in den hiesigen Wäldern genistet haben. Was den Herbstzug der Vögel anbelangt, so war dieser meines Dafürhaltens ebenfalls von eigenthümlicher Art. Kaum war die allerdings verspätete zweite Bruv der Hausschwalben den Nestern entflogen, passirten auch schon grössere Schaaren der Haus- und Stadtschwalben hier durch ; doch kamen Nachzügler bis Mitte October. Einzelne Wachteln und Schnepfen hatten sich gleichfalls auf ihrem Wanderzuge nach dem Süden verspätet. Aehnliche Beobachtungen machte Herr Karl Rudloff, Öberlehrer in dem eine Stunde von Neustadtl entfernten Gebirgsdorfe Weissbach. Auch er bestätigt den späten Herbstdurchzug mancher Zugvögel, so der Ringeltauben und der Schwalben. Er meldete die Ankuntt ausnahms- weise erosser Schaaren von Rothkehlchen und Nacht- schwalben länest des Wittioflusses und erwähnte auch das Erscheinen des Tannenhehers in den dortigen Wäldern. Etwas früher wie sonst stellten sich die nordischen Gäste em. Die Bergfinken, Weindrosseln und Tannen- heher kamen zu Beginn des Octobers; nordische Lein- finken Ende des Octobers und Seidenschwänze Ende des Novembers. Die Ebereschbeeren gediehen in diesem Jahre nicht gut und wurden die wenigen Dolden vom Sturme abge- rissen. Demzufolge hielten sich die Wachholderdrosseln nicht lange hier auf. Die nun folgenden Notizen schliessen sich dem in diesen Blättern, 11. Jahrgang, Nr. 6, 7, S und 9 ent- haltenen Artikel: „Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl bei Friedland in Böhmen vorkommenden Vogelarten“ an und bilden eine Ergänzung bezüglich der Zugverhältnisse, des Brutgeschäftes und der biologischen Beobachtungen jener Zusammenstellung der hiesigen Vogelfauna. Auch werden noch einige wenige Arten, welche in früheren Jahren hierorts erbeutet wurden, aber in meiner ersten Aufstellung nicht enthalten waren, angeführt. Hypotriorchis aesalon Tunstall. Zwergfalke. Ein Zwergfalke wurde im Herbste 1884 von Herrn König in Lusdorf erlegt und von Herrn Lehrer Julius Michel präparirt. Astur palumbarius Linn. Habicht. der Taubenbesitzer trieb hier bis Ende Mai ihr Unwesen. Der Habicht hält zumeist die einmal gewählte Flug- strasse gelegentlich seiner Raubzüge ein, und so kommt Diese Geisel es, dass er zuweilen ein und denselben Taubenschlag gänzlich entvölkert. Auch hier hatte er sich den in einem sehr belebten Fabrikskofe befindlichen Taubenschlag für seinen Beutezug auserkoren und in kurzer Zeit 30 Tauben ‚ geschlagen ; die übrig gebliebenen Tauben hatten sich zum Theile verflogen, zum Theile wurden sie verkauft. Trotzdem kam der Habicht wieder und hatte am 5. Mai die Kühnheit, da er keine Tauben ausserhalb des Tauben- schlages vorfand, zur kleinen Oefinung desselben hinein- zuschlüpfen, um dort zu sehen, ob nichts mehr zu holen sei. Auch holte der Räuber von meinem Taubenschlage ein werthvolles Mövchenpaar, indem er die ganz gleich gefärbten fahlen Tauben aus der Taubenschaar in zwei aufeinanderfoleenden Tagen erwählte. Endlich ereilte den Uebelthäter die längst verdiente Strafe durch einen wohl- gezielten Schuss. Pernis apivorus Linn. Wespenbussard. Ein Wes- penbussard wurde von einem des Weges kommenden Bauer bemerkt, als er in einem hohlen Baume, am so- genannten Dittersbächler Wege ein Wespennest plünderte. | Dem Bauer gelang es, seinen Rock über den Vogel, der so eifrig beschäftigt war, dass er das Herannahen des Mannes nicht bemerkte, zu breiten und ihn auf diese Weise zu fangen. | Buteo vulgaris Bechst. Mäusebussard. Mitte Mai wurde von dem Waldheger Stelzig ein Mäusebussard geschossen. Derselbe sass in einem Waldhaue, am „Zirkel“ und war so sehr in der Vertheidigung gegen die ihn an- greifenden Nebelkrähen und Eichelheher vertieft, dass er den Heger, der durch das lebhafte Geschrei der Krähen und Heher aufmerksam gemacht wurde, ganz nahe heran- kommen liess. Surnia nisoria Wolf Sperbereule. Herr Emil Wildner, Kaufmann im hiesigen Städtchen, besitzt ein im Herbste 1883 bei Lusdorf erlegtes Exemplar dieser seltenen Eulenart. x Caprimulgus europaeus, Linn., Nachtschwalbe. Am 23. Mai sah ich die erste Nachtschwalbe in diesem Jahre, seither traf ich keine mehr an. Cypselus apus, Linn., Mauersegler. Am 5. Mai die erste Thurmschwalbe beobachtet. Am 8. Mai gesen 7 Uhr Abends flogen über dem Städtchen mehrere hundert Mauersegler, Rauchschwalben und Stadtschwalben. _Nach und nach. verschwanden sie in der Richtung von West nach Ost. Als ich Ende August nach längerer Abwesen- heit wieder zurückkam, waren die Mauersegler bereits fortgezogen. Gelegentlich eines Kampfes des Mauerseglers mit einem Sperlingpaare um den Besitz eines Staaren-Nist- | kastens, hackten die Sperlinge dem Segler beide Augen aus und warfen dann den blinden Vogel aus dem Nist- kasten. Auf diese Weise zugerichtet wurde der arme Vogel neben dem Baume, wo die Staarenmäste angebracht waren, aufgefunden. 3 Hirundo rustica und Hirundo urbica. Die Stadt- schwalbe ist hier etwas mehr vertreten als die edlere Rauchschwalbe. In dem Stalle eines hiesigen Bauerngehöftes nistet seit Jahren ein Pärchen Rauchschwalben. Dem Männchen a Er K fehlt der Fuss des rechten Beines, so dass das Thierchen nur auf einem Fusse und gelegentlich auf dem Stummel des anderen Beines steht; nichtsdestoweniger ist der Vogel wohlgemuth und ist ein ebenso guter Gatte als Vater. Am 15. Juni flog die erste Brut obig erwähnten Paares aus; bei einem anderen Neste beobachtete ich den Ausflug der zweiten Brut am 14. September. Am 20. September waren grössere Schaaren beider Arten im 69 Durchzuge begriffen, am 3. October blos Stadtschwalben; am 9. October kamen Nachzügler an; am 14. October 8 Uhr Morgens bei nur 2 Grad R. Wärme flogen circa 12 Stadt- und Rauchschwalben emsig am hiesigen Markt- platze hin und her. Ein sonderbares Bild boten diese Sommervögel zur Scenerie der Natur, da ringsum die Fluren und Wälder mit Schnee bedeckt waren. Die letzte Schwalbe sah ich in diesem Jahre bei gelindem Schnee- falle am 23. October Mittags die Strasse entlang fliegen, (Schluss folgt.) Der Sperling in den vereinigten Staaten Nordamerikas. Von Dr. Leo Piibyl. Kürzlich erschien der officielle Bericht des Com- missärs des landwirthschaftlichen Departements für das Jahr 1886, welcher sich mit aller Entschiedenheit gegen den Sperling ausspricht, über denselben gleichsam den Stab bricht und ihn der allgemeinen Vernichtung Preis gegeben haben will. Der Bericht erbringt den Nachweis, dass der Spatz ein „böser, zerstörender und theuerer Eindringling“ sei, dem man im legislativen Wege in die Acht erklären und schonungslos ausrotten soll. Die Nester mit Eiern oder Jungen sollen zerstört, und es als Vergehen erklärt werden, wenn Jemand diese Vögel füttere, ausser um selbe zu vernichten ; ebenso sei die Neuemführung an andere Orte zu ahnden. Der Bericht befürwortet gleichzeitig gesetzliche Erlässe, um gewisse Raubvögel zu beschützen, deren Hauptnahrung in Sperlingen besteht. Die New - Yorker Legislatur hatte bereits früher ein Gesetz zur Vernichtung der Sperlinge erlassen, ohne dass man jedoch eine besondere Wirkung, eine Verminderung der Zahl der Sperlinge, dort wahrnehmen würde. Bis zum Jahre 1850 war der Sperling in Nord- amerika unbekannt: die ersten wurden im genannten Jahre in Brooklyn (New-York) eingeführt, und mit Jubel begrüsst; doch gingen die meisten zu Grunde, so dass 1853 ein neuerlicher Import stattfinden musste. Diese Colonie gedieh ausserordentlich. 1870 war der Sperling in den östlichen Staaten bereits ganz allgemein verbreitet; seither wurden die westlichen Staaten bevölkert und auch schon die Gegenden westlich vom Missisippi erfüllt unser Spatz mit seinem Geschrei. Eine so rasche Verbreitung eines Thieres auf so weitem Gebiete steht wohl einzig in der Thiergeschichte da. Seit dem Jahre 1850 ver- breitete sich der Sperling über 885.000 Quadrat-Meilen in den Vereinigten Staaten und 150.000 Quadrat-Meilen *) in Kanada. 6 Bruten im Jahre zeigen die günstigen Bedingungen, unter welchen seine Vermehrung vor sich geht, ohne weiteres Zuthun des Menschen. | Der Omithologist des landwirthschaftlichen Depar- tements in Washington versandte Tausende von Frage- | *) Englische Quadratmeile. Schutz den (Schlus Die „Deutsche Jäger-Zeitung“ hält nach dem vorstehenden | Entwurfe, mit geringen Aenderungen angenommen, folgende Rück- | schau: In der ersten Berathung des Gesetzentwurfes betreffend den Schutz von Vögeln am 10. Februar d. J. wurde der Antrag gestellt, | den Entwurf einer Commission zu überweisen. Diesen vom Abge- ordneten Dr. Hermes (dfr.) eingebrachten Antrag bekämpfen die Abgeordneten v. Strombeck (Centr.), Freiherr v. Mirbach co) und Duvigneau (natlib.), während Dr. Baumbach enselben befürwortet. Der Antrag wird abgelehnt. In dieser | gehalten ist, | heutzutage in den Vereinigten Staaten, anzurichten. bogen an die Bewohner der verschiedenen Staaten, um wünschenswerthe Aufschlüsse durch die gestellten Fragen zu erhalten, und dann ein Urtheil über die Nützlichkeit oder Schädlichkeit des Sperlings fällen zu können. Aus den zahlreichen eingelangten Antworten wurde nun sorg- fältig nachstehendes Urtheil der Bewohner gegen den Sperling geschöpft: Der Sperling ist ein arger Feind unserer Singvögel, die er zumeist vertreibt; er ist eine grosse Place für Gärtner und Obstzüchter, weil er die insectenfressenden Vögel verdrängt und mit Vorliebe die jungen Gemüse- pflanzen und Früchte verzehrt; er schadet den Weinbergen durch die Gefrässigkeit, mit der er in den reifenden Trauben wüstet, insbesondere jedoch den Getreidefeldern. wo er die in der Milch befindlichen Aehren anpickt und bis zur Ernte grossen Schaden anrichtet. Er beschmutzt die Häuser und zerstört die Schlinspflanzen, welche daran gezogen werden. Er vertilet keine Insecten, im Gegentheile benützen manche Arten sein Nest, um daran ihre Gewebe und Cocons zu befestigen (?). Anfangs glaubte man, dass er Insecten, namentlich Raupen vernichte. Es hat sich aber herausgestellt, dass er selbe verschmäht., und dass die Raupen gerade da am besten gedeihen, wo sich viele Sperlinge aufhalten. Der von den Sperlingen angerichtete Schaden wird in England auf S Millionen Gulden jährlich, in Australien noch höher berechnet; für die Vereinigten Staaten glaubt der Bericht, dass dieser Schaden jede Berechnung übersteige. Daher muss der Sperling bekämpft, ausgerottet werden. Unter den Namen „Reisvögel“ kommen die gefangenen Spatzen auf den Markt, und bilden eine gute Speise ; anderseits vertreibt fortwährende Zerstörung der Nester den Sperling aus einer Gegend. Am besten geschieht die Vernichtung durch Aufstreuen von Getreidekörnern, die in schwacher Giftlösung gelesen waren. Wenn nun von so vielen Seiten dem Sperlinge der Krieg erklärt wird, so ist zu hoffen, dass, wenn er auch nicht ganz verschwinden wird, er doch so in Schranken um keine so grossen Verheerungen, wie Vögeln. Ss.) Sitzung am 10. Februar ergreifen verschiedene Redner das Wort zu einzelnen Paragraphen des Entwurfes. Dr.Hermes empfiehlt, den Eisvogel und den schwarzen Storch unter Schutz zu stellen ; ersteren seiner ausserordentlichen Schönheit, letzteren seiner Selten- heit wegen. Ein Hauptthema der Debatten ist, wie zu erwarten, der Krammetsvogelfang. Während von vielen Seiten für denselben, respective für eine geringe Einschränkung desselben gesprochen wird, wollen Dr. Baumbach und Dr. Meyer (Halle) denselben womöglich abschaffen. Der letztere Redner betont die Menge der nicht zu den Drosseln gehörigen kleineren Vögel, welche sich in X NAT 70 Dohnen fingen. Der Abgeordnete Henneberg (natlib.) bemerkt, dass es gestattet sei, Katzen, welche sich herumtreiben und Vögeln nachstellen, wegzufangen. Das sei ein wirksames Mittel zum Schutz der Vögel. Nachdem der Abgeordnete v.OVertzen (cons.) erklärt hat, der Krammetsvogelfang müsse aus fiscalischen Gründen ge- stattet bleiben, wird der Antrag Hermes auf Verweisung an eine Commission abgelehnt und damit die erste Berathung geschlossen. Die zweite Lesung fand am 24. Februar statt. Es kommen zur Hauptsache eine Reihe von Aenderungsanträgen für einzelne Para- oraphen des Entwurfes zur Sprache; dieselben werden von den Abgeordneten Baumbach und Genossen eingebracht. Für den Jäger ist es von Interesse, dass im $. 2 des Entwurfes, in welchem „das Fangen und die Erlegung von Vögeln zur Nachtzeit“ etc. verboten wird, die Worte „und die Erlegung“ gestrichen werden, Für $. 5 wird folgende Fassung beantragt: : N Vögel, welche dem jagdbaren Feder- und Haarwilde und dessen Brut und Jungen, sowie Fischen und deren Brut nach- stellen. dürfen nach Massgabe der landesgesetzlichen Unterstrich im Osten und im Norden überhaupt nicht angewendet würde. Pfafferott zieht seinen Antrag zurück. Die Gegner-des Krammetsvogelfanges äussern, ihre Anträge nicht wieder einbringen zu wollen, sondern für das Gesetz zu stimmen. In der General- Discussion kommt der Kiebitz und das Sammeln von Eiern des- selben zur- Sprache. Insbesondere erklärt sich der Abgeordnete Schulz ‘(Lupitz) gegen dasselbe Dr. Windthorst macht geltend, dass (das Sammeln von Kiebitzeiern vielfach ein wichtiger Erwerbszweig sei. Pfafferott hebt hervor, dass das Sammeln von Kiebitzeiern seine Grenzen haben müsse, doch würden die Kiebitze hauptsächlich durch die Trockenlegung der Moore ver- mindert. Dr. Meyer (Halle) meint, in dem vorliegenden Falle sollten die Einzelstaaten einschreiten. Nach Schluss der Debatte wird das Gesetz (mit den von Baumbach beantragten Aende- rungen) angenommen, ebenso die in der zweiten Lesung einge- brachte Resolution. In Kraft treten wird das Gesetz am 1. Juli 1888. Bestimmungen über Jagd und Fischerei von den Jagd- und Fischereiberechtigten und deren Beauftragten ' getödtet werden. Wenn Vögel in Weinbergen, Gärten. bestellten Feldern, Baumpflanzungen, Saatkämpen und Schonungen Schaden anrichten, können die von den Landesregierungen bezeichneten Behörden den Eigen- thümern und Nutzungsberechtisten der Grundstücke oder deren Beauftragten, soweit dies zur Abwendung dieses Schadens nothwendig ist, das Tödten solcher Vögel innerhalb der betroffenen Oertlichkeit auch während der im $. 3, Absatz 1, bezeichneten Frist gestatten. Das Feilbieten und der Verkauf der auf Grund solcher Erlaubniss erlegten Vögel sind unzu- lässig .... Ferner sollen die Behörden einzelne Ausnahmen zu wissenschaftlichen oder Lehrzwecken, sowie zum Fang von Stubenvögeln für bestimmte Zeit und be- stimmte Oertlichkeiten bewilligen können. Weiter wird von Baumbach und Genossen beantragt, dass Thurmfalken, Eisvögel, Störche (weisse und schwarze), sowie Flussseeschwalben aus der Reihe der in $. 8 angeführten Ausnahmen vom Gesetz gestrichen wer- den und dass der Krammetsvogelfang vom 21. Sep- tember bis zum 31. December gestattet sein soll. Dr. Meyer (Halle) wünscht den Krammetsvogel- fang ganz zu unterdrücken oder aber, da ein dies- bezüglicher Antrag doch nicht durchgehen würde, ihn wenigstens erst vom 1. October an zu gestatten. Geheimrath Dr. Thiel bemerkt, dass, wie statistisch nachgewiesen ist, die Zahl der Krammetsvögel nicht abgenommen hat. Dr. Hermes bestätigt dies und erklärt, die Hinausschiebung des Termins bis zum 1. October würde für den Osten sehr nachtheilig sein. Der Antrag Meyer wird abgelehnt, dagegen die von Baumbach vorgeschlagenen Aenderungen ange- nommen. Ein Antrag zum Schutze der Wachteln, von Dr. Meyer (Halle) gestellt, wird aus principiellen Gründen abgelehnt, obwohl nicht zu leugnen ist, dass dieser Vogel von Jahr zu Jahr seltener und in abseh- barer Zeit bei uns ganz verschwinden wird. Zum Schlusse beantragen Baumbach und Genossen die Resolution, den Bundesrath zu ersuchen, möglichst bald internationale Verträge zum Schutze der Vögel auf Grund des vorliegenden Reichsgesetzes abzu- schliessen. Staatssecretär v. Bötticher erklärt die Resolution für überdüssig, da die Regierung durch die Vorlage dieses Gesetzes bewiesen habe, interna- tionale Verträge anbahnen zu wollen. Ueber die Re- solution wird in der dritten Lesung abgestimmt, Diese fand am 27. Februar statt. Der Abgeordnete P faf- ferott behauptet, dass in den unter den Dohnen angebrachten Schlingen (dem sogenannten Unterstrich) ganz besonders viele nützliche Vögel gefangen würden, worauf jedoch Freiherr vv. Mirbach erklärt, dass der DIE MEISE. Kopfüber, kopfunter, zweigab und zweigauf! Ein lustiges kleines Ding, Und immer geschwätzig und flink, Und immer obenauf! : Denn ob die ganze Welt vereist, Sie findet den Tisch gedeckt: Hier wird ein Körnchen geschleckt, Und dort ein Püppchen verspeist. „Zizidä, Zizidä! Der Frühling ist da!“ So ruft sie im knospenden Wald, Und weh’n auch die Winde noch kalt: Sie weiss es, glaubt es’ nur ja! Sie lat in das Herz der Knospe geseh'n, In die Wiege von Blume und Grün, Sie weiss: Bald wird es nun blüh'n, Und die Welt in Veilchen steh’n. Neue Hühnerarten. ‚Fast alljährlich begegnen wir in den Geflügel-Aus- stellungen Neuheiten, welche theils der zielbewussten Sorge des Züchters, theils Neueinführungen zu danken sind, welche uns die Repräsentanten der Hühnervögel aus fernen Gegenden vor Augen führen. Zu der letzteren Art gehören die jüngst in einigen Hühnerschauen England’s | vorgefühten Begum Pilly Gaguzes-Hühner. Es ist dies eine Neueinführung aus Ostindien. wo selbe angeblich zahlreich gehalten’werden. Unverkennbar ist eine Aehnlich- keit mit den Malayen, die bereits seit langer Zeit bei uns heimisch und.bekannt sind. Nach den englischen Zeitungs- berichten besitzen diese Begum Pilly Gaguzes-Hühner NG LE a lange und lange Hälse, und dichtes festanliegendes Gefieder. niedere Kämme, lange und grosse Bartlappen, die Hals- starke Beine, schwere Füsse Die Hähne haben federn sind kurz, der Schwanzbesatz verhältnissmässig schwach mit feinen Sichelfedern. Die Grösse der Hühner ist bedeutend, da Hähne bis zu 30 englische Zoll Höhe erreichen ; das Körpergewicht entspricht jedoch nicht dem äusseren Anscheine. 8 Monate alte Hähne wiegen circa 4 Kilogramm. Nach den englischen Berichten werden dieser Hühnerart nur wenig Vorzüge nachgerühmt, selbst bei Kreuzungen mit anderen Racen, demnach kann einer Einführung keineswegs das Wort dermalen gesprochen wer- den, solange nicht weitere Erfahrungen vorliegen. Eine uns zu Gebote "stehende Abbilaung zeigt selbe als schmächtig, lansbeinig und dicht befiedert, mit einem kleinen Rosen- kamm. Die Füsse erscheinen bei Henne und Hahn als ausserordentlich plump. In Madison Square Garden zu New-York erregten bei der letzten Hühner-Ausstellung das grösste Interesse die sogenannten Downies, eine Spielart der Plymouth- Rocks. Vor S Jahren fand der Züchter J. V. H. Nott zu Ulster County (New-Yersey) bei einer Brut Plymouth- Rocks ein Küchlein, welches sonst zwar alle äussere Kennzeichen dieser Race aufwies, jedoch ein völlig ver- schiedenes Aeussere zeigte, als die Thiere sich befiederten. Alle übrigen Kücken dieser Brut wiesen die normale Färbung und Zeichnung des Federkleides auf; das Thier dagegen war statt mit Federn mit „sanften“ , grauen Daunen bedeckt. Statt der Halsfedern, Flügel- und Schwanzfedern erschienen kurze nackte Federkiele, die von der Daunenmasse überdeckt wurden. Im nächsten Jahre gab man dieser Henne, die von ihr gelegten Eier zur Ausbrütung; ein gewöhnlicher - Plymouth- -Roekhahn war der Vater. Unter den sich ein Hahn, welcher gänzlich "dem Mutterthiere gleich gebildet war und gleiches Federkleid aufwies. Nunmehr wurde mit selben die Fortzucht weiter verfolet und im nächsten Gelege fanden sich 2 Thiere, welche den Eltern- thieren völlig glichen. Von diesem ursprünglichen Stamm, von 4 Thieren, welche alle das daunige, Gefieder, sowie sehr kurze Flügel auszeichnete, wurde nun weitere Zucht mit Erfolg betrieben und nach und nach Constanz dieser eigenthümlichen Bildung erzielt. In Gestalt, Grösse und alleemeinen Eigenschaften gleichen die Downies den Ply- mouth-Rocks. Das Gefieder ist grau-schwarz, manchmal auch rein weiss. Diese Federbildung, die man eigentlich eine Federentartung nennen könnte, ermöglicht, die Dow- | nies leicht in beschränktem Raume zu halten, da selbe nicht fliegen können. Das Daunengefieder verhindert die Flusfähiekeit. Die Züchter behaupten, dass das Daunen- gefieder vollständig die werthvollen Daunen der Gänse- und Entenarten ersetzen kann , so dass selbe einen nicht unerheblichen wirthschaftlichen Werth besitzen würden. In den letzten Jahren waren die Züchter bestrebt, die einzelnen Stämme fortzuzüchten, um die Folgen der Inzucht zu vermeiden und sonach taugliches Zucht- materiale zu gewinnen. In Kürze der Zeit dürften wir auch hier derartige Stämme zur Ansicht bekommen. Be- sonderen wirthschaftlichen Werth kann man wohl einer derartigen Hühnerart nicht zuerkennen, da selbe vermöge der besonderen Eigenthümlichkeit des Gefieders sehr empfindlich für Witterungseinflüsse, z. B. Regen, sein muss. Dr. Leo Prihyl. Auswahl der Bruteier. Allgemein bekannt dürfte die Behauptung sein, dass aus spitzig geformten Eiern Hähnchen, dagegen aus mehr \ Probe. ausgefallenen Kücken fand kleiner .der auf Grund positiver Erfahrung räth, | man Hennen, al; rundlichen Eiern Hennen ausschlüpfen ; weniger bekannt ist dagesen die Widerlegung dieses eingebürgerten Aberglaubens und die Aufstellung einer neuen erprobten Behauptung. Das erstere ist sehr einfach. Unter meinem Volke findet sich eine Henne, welche auffallend spitzig geformte Eier legst und eine solche, welche kugelrunde Eier zu Tage fördert; ein Satz ersterer Sorte lieferte mir im vergangenen Jahre 6 Hennen, 2 Hahnen; zwei Gelege letzterer, also runder Eier, ergab 6 Hennen, 11 Hahnen. Daraus folet ganz deutlich, dass sich aus der Form der Eier absolut nicht auf das Geschlecht der Insassen schliessen lässt; sonst müsste ja daraus folgen, dass die Mehrzahl der Hennen nur weibliche Küchel \ lieferte, denn erfahrungsgemäss legen die meisten Hühner rundliche Eier, endlich würde jede Henne entweder nur Hennen oder nur Hähne zur Welt bringen, je nachdem sie nur runde oder nur spitzig geformte Eier lest. Anders dagegen verhält es sich mit einer neuen Behauptung mit von Erfolg begleiteter Probe! In „Baldamus“ heisst es in dieser Frage unter anderem: „Vielmehr möchte man das Gegentheil behaupten (dass also rundliche Eier Hähne, spitzige dagegen Hennen geben), da die spitzigen Formen die relativ kleineren und leichteren Eier, die Hähne aber grösser und schwerer sind, als die Hennen.* In demselben Artikel ist eines Dr. Lenz erwähnt, die leichteren Eier ein und derselben Henne auszusuchen, wenn die grösseren und schwereren Eier, wenn man Hähne erzielen will. Da ich nun im vorigen Jahre gerade ganz spitzige und ganz kugelige Eier von zwei mir sicher bekannten Hennen erhielt, so machte ich eine Ich nahm also 15 spitzige Eier ein und der- selben Henne, welche diese nacheinander gelegt hatte und wog jedes Ei genau, so dass ich 9 schwerere und 6 leichtere Eier feststellen konnte und richtig schlüpften 9 Hahnen und 6 Hennen aus, wie sich später zeigte; an nahm ich 15 kugelige Eier einer anderen Henne, auch hinter emander selest, und konnte 8 schwerere und 7 leichtere unterscheiden, nach drei Wochen hatte ich auch in diesem Falle S Hahnen und 7 Hennen, wie sich’s in der Folge zeigte. Interessant wäre es nun, wenn mehrere Leser ähnliche Weise anstellen würden, um festzustellen, ob das Resultat in jedem einzelnen Falle ein sicheres ist: denn immerhin können ja meine beiden obigen Versuche dem Zufall unterworfen gewesen sein. Auch möchte Einer die nicht ungerechte Binwendung machen, dass unter 15 hinter einander gelegten Eiern gewiss einige waren, die erst Mittags oder gegen Abend gelest wurden, und dass es da häufig der Fall ist, dass diese Mittagseier ausfallen, als die des Vormittags gelegten, Somit eine aussergewöhnliche Gewichtsdifferenz (wenn ich mich so ausdrücken darf) entsteht. Um diesem Uebelstand zu begegnen, müsste man nur solche Eier, hinter einander select, auswählen, welche Vormittags fallen, natürlich von ein und derselben Henne. Was die Dauer der Brutfähigkeit der Eier betrifft, so ist hierüber ein grosser Federkrieg entstanden, die Einen behaupten, dass 30 Tage alte Eier noch ausge- brütet werden können, Andere, dass höchstens 10- bis l5tägige Eier zu benützen seien, wieder Andere trauen schon Stägigen nicht mehr; sicher ist so viel, dass frische Eier den alten vorzuziehen sind; dass aber auch ältere noch brutfähig sind, beweist der Umstand, dass Hübner, welche sich. selbst setzen, (wie man auf dem Lande sich ganz treffend auszudrücken pflegt), ja diese Versuche auf 12 mindestens 25—30 Tage brauchen, um ihre 17 Eier zu legen, ebensoviel Küchlein hat schon manche Henne aus ihrem Versteck zur freudigsten Ueberraschung ihrer Herrin mitgebracht; in emem solchen Nest aber ist oft kein einziges Ei lauter! Noch erübrigt, Einiges über die Arten der Bruteier und deren Aufbewahrung anzuführen. Unstreitig sind Italiener die besten Leger und wer Ge- legenheit hat, sich solche Bruteier in der Nähe selbst zu holen, der versäume dies nicht. oder lasse sich einen billioeen Stamm kommen, 2—3jährige Hühner eignen sich entschieden am besten zur Nachzucht; frühe Bruten derselben lesen bei vernünftiger Fütterung auch an kalten Orten den ganzen Winter. — Als Ort der Aufbewahrung von Bruteiern eionetsich am besten ein kühler, trockener Platz in Schubladen mit Spreu zur Hälfte gefüllt. Man lest sie daselbst am besten in der Lage, in welcher man sie aus dem Neste genommen hat, nieder, ohne dass sie einander berühren. Neben dem Datum (mit Blei angeschrieben) kann man auch die Henne selbst darauf notiren, welche zur Nachzucht bestimmt ist, damit man beim Setzen die richtigen Eier gleich parat hat. D. in L. Eine verbesserte Einrichtung im Eierhandel. Nachdem das im württemberg’schen Wochenblatte für Land- wirthschaft schon wiederholt empfohlene Verfahren, die Eier nach dem Gewichte zu verkaufen, keine Aussicht hat, zur allgemeinen Anwendung zu kommen, dürfte sich die einfache und zweck- mässige Sortierungsweise, welche in den Pariser Markthallen üblich ist, mit Leichtigkeit auf unseren Märkten einführen lassen. Man benützt dort zum Sortieren der Eier 2 Ringe, von welchen der grössere einen lichten Durchmesser von 40 mm, der kleinere einen solchen von 33 mm hat. Eier, welche den ersten Ring nicht passieren können, sind solche erster Sorte; jene, welche durch den ersten, nicht aber durch den zweiten Ring gehen, sind Eier zweiter und jene, welche auch durch den kleineren Ring schlüpfen, sind Eier dritter Sorte. Im Grossverkehre dürfen nur sortierte Eier zum Verkaufe kommen. Die Ringe sind aus Messing gedreht, stecken an einer Hand- habe fest und befinden sich in entsprechender Entfernung über- einander, so dass man beim Hineinstecken eines Ei’s von unten sofort sieht, zu welcher Sorte ein Ei zu zählen ist. Es zeigte sich bei versuchsweisen Prüfungen, dass die Mehrzahl gewöhnlicher Handelseier der ersten und zweiten Sorte angehörten — etwa 15 Procent sind zur. dritten Sorte zu zählen. Nach Ermittelungen, welche der Centralverein für Geflügelzucht in Hannover bezüglich des Gewichtes der Eier anstellte, wiegt ein grosses Ei durchschnittlich 75 Gramm, ein mittleres 60 Gramm, eines der kleinsten 435 Gramm. Hieraus erhellt, dass ein Schock (= 60 Stück) grosser Eier 4500 Gramm, eines dergleichen kleiner 3600 Gramm und kleinster 28850 Gramm wiest. Es würden, wenn wir den Gewichtsausfall in Eiern ausdrücken, zu einem Schock grosser Eier von den mittleren 12 und von den kleinsten 20 Stück fehlen. Gilt nun das Schock grosser Eier 3 Mk., so müsste die Mittelsorte 2 Mk. 40 Pf. und die kleinen 1 Mk. 92 Pf. kosten. Zieht man nun noch das Gewicht der Schalen in Betracht, so ergibt sich zunächst, dass die Schale eines Bies von 75 Gramm 7:4 Gramm, also eines Schockes von 4500 Gramm 444 Gramm Durchschnittsgewicht hat, dass ferner ein Ei zu 60 Gramm 7:2 Gramm, also ein Quantum von 4500 Gramm 600 Gramm Schalen hat und dass endlich ein Ei von 48 Gramm Gewicht 6:9 Gramm, demnach 4500 Gramm dieser Sorte 650 Gramm Schalengewicht haben. Hiernach stellt sich bei den drei Grössen ein Unterschied des Schalengewichtes von 150 Gramm oder 21/, Stück bei der zweiten und von 260 Gramm oder 4 Stück bei der dritten heraus. _Rechnet man dieses dem obigen Abgange zu, so braucht man, um den Inhalt eines Schockes grosser Bier zu ersetzen 77Y, Stück mittlerer und 973/, Stück kleiner Eier. Der Verkauf der Eier nach dem Gewichte ist dadurch erschwert, dass die bewegliche Form derselben das Abwiegen nicht‘ gut ge- stattet und selbst in Verpackung diese Wägung nur anwendbar ist, wenn die Verpackungsmaterialien zurückeew ogen werden, was in vielen Fällen ganz unthunlich ist. Es würde also das Messen viel einfacher sein. F.M. LA ed Interessante Mittheilungen der königl. Brieftauben- station in Tönnring. Herr B. A. Mumb, Inhaber dieser Station, gibt in den „Schlesw.-Holst. Blättern“ für Geflügelzucht anläss- lich an ihn gerichteter Anfragen folgende sehr bemerkens- werthe Auskünfte ; 1. Die Orientirung der Tauben. Brieftauben von dem äusseren Feuerschiffe abgelassen werden, steigen sie zunächst im die Höhe und ziehen immer weitere und höhere Kreise um das Schiff, bis sie sich über die einzuschlagende Richtung orientirt haben und in dieser fortfliegen. Aus der grossen Höhe, in welcher die Tauben kreisen, muss es den mit sehr scharfer Seh- kraft begabten Thieren möglich sein, die Kuppe der sich am Strande von St. Peter und Ording hinziehenden hohen Dünenkette oder das in der Eidermündung statio- nirte zweite Eiderfeuerschiff (Eider - Galiote), welches mit rother Farbe gestrichen ist, in Sicht zu bekommen. Auch liegen zwischen den beiden Feuerschiffen grössere, mit lebhaften Farben gestrichene Seetonnen, welche auch wohl den Tauben mit zu ihrer Orientirung dienen. Zu bemerken ist aber noch ganz besonders, dass die Tauben immer nur in einer Richtung, von West nach Ost, geübt werden und ja auch im Depeschendienste immer nur in dieser Richtung fliegen. Dass die Tauben ein sehr starkes Örientirungsvermögen besitzen ist zweifellos, da durch Unwetter oder Falken verschlagene oder versprengte Thiere oft nach tagelangem Umherirren zerzaust und ermattet in den Schlag zurückkehren. Auch die Fahrzeuge, welche die Tauben einüben und nach den Feuerschitfen hinausbefördern, wie die Lootsenjollen und die beiden Resierungsdampfer „Triton“ und „Delphin“, sind den- selben wohl bekannt, es kommt häufig vor, dass von Falken verfolgte Tauben sich an Bord dieser, im Fahr- wasser befindlichen Fahrzeuge retten und von der Be- satzung ruhig greifen lassen; eine so verfolgte Taube, welche ganz nordwärts verschlagen war, rettete sich an Bord des auf der Hever, dicht vor Husum fahrenden Dampfers „Delphin“ und liess sich willig einfangen. 2. Der Taubenschlag und das Läute- werk. Der Schlag ist mit zwei Fluglöchern versehen, welche so construirt sind, dass das eine nur den Aus- flug, das andere nur das Einkommen der Tauben ermög- licht. Sobald eine Taube in den Schlag eintritt, schliesst sich das Flugloch selbstthätig, so dass die Taube nicht wieder hinaus kann, dieselbe setzt nun durch das Betreten eines sogen. Trittbrettes ein elektrisches, jetzt im der Gaststube befindliches helltönendes Läutewerk in Bewegung, dieses ist mit einem Fortscheller versehen, und läutet so lange, bis es abgestellt wird. 3. Das Befestigen der Depeschen. Die zu befördernde Depesche wird möglichst scharf zusammen- gefaltet, so dass sie eine Rolle von ca. 2 Zoll Länge und der Dicke eines Federkieles bildet und dann mittelst Umwickelung von sehr feinem Draht (Blumendraht) au den Kiel einer festen, gesunden Schwanzfeder befestist; dadurch, dass die Depesche unterhalb der Feder befestigt wird, und die Tauben beim Fliegen die Schwanzfedern, um damit zu steuern, übereinander spreizen, wird die Depesche vor dem Nasswerden geschützt. Um den Tauben Gelegenheit zu geben, sich auch ausser den Uebungstouren und dem Depeschendienst diese Bewegung zu machen, lasse ich sie Morgens früh, ohne sie vorher zu füttern, hinaus; nachdem sie sich dann ein paar Stunden umhergetummelt, gehen sie wieder in den Schlag zurück, werden hierauf von dem Einflugs- Wenn die raum abgesperrt, damit später mit Depeschen eintreffende Tauben sich vor Abnahme der Depesche nicht unter sie mischen können, und erhalten hierauf Futter. Militärisches Brieftaubenwesen. Aus Petersburg wird berichtet: Heute ist eine Ver- ordnung, betreffend Jahres waren die nothwendigen Vorbereitungen für diese wichtige Neuerung getroffen, die, wie es scheint, in grossartigem Massstabe durchgeführt werden soll. Alle im Westgebiete befindlichen Festungen oder. befestigte Plätze sind untereinander und mit mehreren offenen Städten nunmehr durch Brieftaubenlinien verbunden. Es die Einführung des Brieftauben- | dienstes, veröffentlicht worden. Schon im October vorigen | 73 gibt vier Classen von Brieftaubenstationen, je nach der Zahl der Flugrichtungen, welche jede Station erhält. Zu jeder Flugrichtung gehören 250 Tauben. Die Haupt- und Zuchtstation befindet sich in Brest-Litowsk. Doch ist in der im „Russky Inwalid“ veröffentlichten Verordnung ausdrücklich gesagt, dass, falls die Umstände es erheischen sollten, die Centralstation von dort verlegt werden würde. Die Vorsteher der Stationen sind von den Festungs- Commandanten emannte Officiere ; die Aufseher, welche entweder Privatpersonen sind oder dem activen Dienst- stande entnommen werden, müssen jedenfalls russische Unterthanen sein. Hinzugefügt sei noch, dass zur Un- schädlichmachung der feindlichen Brieftauben der Ab- richtung von Falken eine grosse Aufmerksamkeit und Mühe. zugewendet wird. Aus Amstetten. Am 14. März wurde durch den hiesigen Lehrer Herın Leissner eine Silbermöve (Larus argentatus Brünn. : 5 ad.) an der Ybbs erlegt. Der pracht- volle Vogel, mit der Flugspannweite eines Bussardes, ist ein Männchen im vollendetsten Alterskleide und dürfte nur äusserst selten mehr hier vorkommen. Herr Mitjagdbesitzer Olbrich aus Wien, reiht ihn seiner Sammlung em, und wurde der Vogel deshalb zu Gebrüder Hodek geschickt. Ein Nest des schwarzkehligen Wie- senschmätzers (Pratincola rubetra L.). Im Sommer des Jahres 1856 (11. Juni) fand ich auf dem Wege vom Jägerhaus zur sogenannten Cholera-Öapelle (Umge- bung von Baden bei Wien) in einem Brombeergebüsche ein mit 6 hellgrün- blauen Eiern belegtes Nest des Schwarz- kehlchens, auf das ich nur zufällig ge- rieth, indem ich nach einer unter dem (Gebüsche verschwundenen grossen, grü- nen Eidechse fahndete. Das Weibchen tlog erst auf, als ich es fast mit der Hand ergreifen konnte. Halmwerk mit Moos bildeten das Aussennest, Thierhaare, auf sehr feinem Gras die Mulde. Da dieser Vogel sein Nest fast nur im Wiesengrase errichtet, fiel mir dieser Fund wieder ein, als ich im letzter Woche H. Seidl’s „Natursänger* mit den hübschen Bil- dem von H. Giacomelli (Leipzig, B. Elischer) zu Gesicht bekam, in wel- chem das Nest gleichfalls in einem Ge- büsche befindlich abgebildet erscheint. x. Dem Anstande eine Gasse! Auf die mich betreffenden Ausfälle des Herrn Dr. A. Girtanner im3. Ab- satze seines Artikels „Gefiederabnormität bei einem Alpenmauerläufer“, März-Blatt 3 (8. 46), bezüglich dessen würdiger Beurtheilung ich | den Leser einfach auf Inhalt und Ton meines Vortrages, „Populäres über unsere Geier“, enthalten in Blatt Nr. 1, 2,3, 4 d. J. 1537 verweise, vermeide ich es, dem Herrn Das Schwarzkehlchen und sein Nest. in gleicher Weise zu erwidern, wiederhole aber kurz meine seinerzeit dort wohlbegründeten Behauptungen: 1. Barbatus zerschmettert keine Knochen durch Herabschleudern oder Fallenlassen aus der Höhe, 74 weil er seinen Zweck hierdurch nicht erreichen würde und kein Mensch jemals diesen Vorgang sah. Man betet da bloss eine alte Fabel nach. 2. Seine zwei etwas einwärts cestellten Zehen an jedem Fusse, tragen zum besseren Festhalten des Frasses oder Raubes nichts bei. Sie vermögen es nicht; es kommt vielmehr Aehnliches bei anderen, ganz harmlosen Geierarten auch vor. 3. Der Bartgeier ist im Allgemeinen dem Menschen ungefährlich, denn es fehlt ihm dazu die Hauptbedingung, die hinreichend starke, scharfbewehrte Klaue. Die Natur würde sie ihm sonst nicht versagt haben. 4. (Und diese Erinnerung geht an eine andere Adresse.) Die junge, neue Feder des Barbatus kommt aus ihrem Blutkiele weiss, nicht röthlich; der rost- rothe Beschlag in den älteren Federn ist erst eine Folge seiner Lebensweise. Ich sehe nach wie vor, einer bis heute ausgeblie- benen sachlichen Widerlesung entgegen. Amstetten, am 25. März 13883, E. Hodek sen. Recensionen und Anzeigen. Heinrich Seidel. Natursänger. Mit 110 Originalzeichnungen von H. Giacomelli. Leipzig. B. Elischer. 1888. M. 12 (in Prachtband.) Mit grossem Vergnügen machen wir alle Vogelfreunde auf dieses sehr empfehlenswerthe, durch seine trefflichen Illustrationen, sinnigen Gedichte und naturwahren Schilderungen Jeden, der nicht schon Vogelfreund ist, für die Welt der Vögel gewinnende Buch aufmerksam, das sich. wie wenig andere, zu einem werthvollen Geschenke eignet und besondere Förderung aller Vogelschutz- Vereine verdient, da derlei Schriften weit nachhaltiger im Sinne des Vogelschutzes und der Verbreitung vogelfr eundlicher Kenntnisse wirken, als viele "andere Anstrengungen in dieser Richtung. Zur Behandlung kommen: "Nachtigall, Goldhähnehen, Zaun- könig, Eisvogel, Grasmücken, Meisen, Buchfink, Rotlkehlchen, Pirol, Sperling, Schwalben, Lerchen, Rothschwänze und Blaukehlchen, Amsel, Wasseramsel, kleiner Buntspecht, Spechtmeise, Baumläufer, Hänfling, Zeisig, Bachstelzen, Stieglitz, Drosseln, Gimpel, Schmätzer. Jedes der 21 Capitel zeigt in anziehendsten Illustrationen eine Umrahmung (s. S. 70) eine Kopfleiste, eine Initiale, ein Vollbild (s. 8. 73) und ein Schlussstück. Einband, Papier, Druck entsprechen der ganzen glänzenden Ausstattung. Wir können nur lebhaft wünschen, dass das schöne Buch recht viele Freunde findet. Allgemeine Encyklopädie der gesammten Forst- und Jagd- wissenschaften. Unter Mitwirkung zahlreicher Fachmänner heraus- gegeben von Raoul Ritter vv Dombrowski. Mit zahlreichen Tafeln und Ilustrationen. Wien und Leipzig. Verlag von M. Perles. 1857. II. Band (19. bis 36. Lieferung a 60 kr.) Von diesem gross angelesten Werke, das wir unseren Lesern schon wiederholt empfohlen und von dem schon der IH. Band vollendet vorliegt, bringen wir heute den II. Band (627 8.) zur Anzeige. Die Erwartungen, die man bei der grossen Zahl und der fachmännischen Bedeutung der einzelnen Mitarbeiter bezüglich der Gründlichkeit dieses Werkes hegen durfte, haben sich auch erfüllt. Diese Encyklopädie steht in ihrer Art einzig da und ist berufen, dem Forstmanne und Jäger als ergiebigste Quelle für Aufklärung in allen in sein Fach einschlägigen Fragen zu dienen. Die sämmt- lichen Artikel stehen auf dem neuesten Stande der Wissenschaft; die Literaturangaben sind erschöpfend; die Vollbilder und Text- illustrationen trefflich ausgeführt und praktisch ausgewählt. Was speciell den ormithologischen Theil betrifft, der ja unsere Leser in erster Linie interessirt, so findet der Vogelkundige gerade diese Partie besonders ausführlich und fachgemäss behandelt. Es sei u. a. nur auf die Artikel Birkhuhn (S. 42—50), Brandente (S. 165—169), Buntspecht (S. 226—239) verwiesen, welche ersehen lassen, wie eingehend die wichtigeren Arten behandelt werden. Ausser den zahlreichen Textillustrationen bringt der II. Band neun grosse Volltafeln (Pflanzenkrankheiten I, Brut- und Frass- gänge SL II, III, IV, Dachshund, Damhirschgeweih I, II, Cossidae). Wir können dieses prächtige Werk, das überdies von anderen mühselig erscheinenden Lieferungswerken durch raschen Fortgang sich auszeichnet, allen für die Jagd- und Forstwissenschaft und deren Zweige sich Interessirenden nur bestens empfehlen und werden noch öfter Gelegenheit finden, auf dasselbe lobend zu sprechen zu kommen. Eingelaufen: von Berlepsch: Kritische Uebersicht der in den sogenannten Bogota-Colleetionen (S. O. Columbia) vorkom- menden Colibri-Arten und Beschreibung eines neuen Colibri (Cyanocerbia nehikorni). (Separat aus Cabani’s Journal für Ormnithologie.) Be — Systematisches Verzeichniss der vom Herın Ricardo Rohde in Paraguay gesammelten Vögel und Appendix: Systematisches Verzeichniss der in der Republik Paraguay bisher beobachteten Vogelarten. (Separat aus Cabani’s Journal für Ormithologie.) — Da erophrons of two new Species of Birds trans Bogota, Columbia. (Buer remon simplor, Myrmecia Boucardi.) — Dacroptrand of new Speeies and Subspeeies of Trochilid:e. (Phaöthornis Natterer: Jache Lawrenzei, Eulamps jugularis | eximies, Siplogacus ivis Buckleyi, Chlorostilbon comptus, Chl. subfuscatus.) Katalog des bosnisch-herzegowinischen Landes- museums. Sarajevo 1888. Homeyer: Studium über die amerikanischen Puter. Separat aus der Zeitschrift für Ornithologie und praktische | Geflügelzucht. Hans ko N Aus anderen Vereinen. Verein für Naturwissenschaften in Braunschweig. (11. Sitzung am 16, Februar 1888), Herr Professor Dr. Wilhelm Blasius berichtet über durch Herrn Dr. Platen und dessen Gemahlin bei Puerto - Princesa gesammelte neue Vögel von Palawan. Es wurden unter Anderem vorgelegt und kurz beschrieben : 1. Syrnium Wiepkeni noy. sp. (benannt zu Ehren des verdienstvollen Directors des Grossherzogl. Naturhistorischen Museums in Oldenburg). Diese ziemlich grosse Eule ist dem javanischen Kauze: seloputo, ähnlich, unterscheidet sich aber von demselben durch die rostbräunliche Grundfärbung der Laufbe- fiederung, der ganzen Unterseite und der unteren Flügeldeck- federn bei regelmässiger Ausbildung schmaler dunkelbrauner Quer- bänder am Leibe und an der Befiederung der Läufe. Die ganze Oberseite ist dunkelchocoladenfarbig mit zahlreichen kleinen weissen Tropfenflecken, wobei die langen Schulterfedern mehr | oder weniger zu einer helleren, gelblichen oder gar weissen Färbung mit breiteren. dunklen Querbändern hinneigen. . Die Federn an den Seiten des Halses und an der Brust haben zum Theil bei rostbräunlicher Färbung des Grundtheiles an der Spitze mehrere ziemlich breite mit einander abwechselnde weisse und dunkelbraune Querbänder. — 2. Siphia Ramsayi nov. sp. (benannt zu Ehren des englischen Omithologen Ramsay, welcher sich grosse Verdienste um die Erforschung der Ornis der Philippinen und der malayischen Inseln erworben hat). Diese Fliegenschnäpper-Art steht in Betreff der vorzugsweise olivenartigen Rückenfärbung des Weibchens den indischen Arten rubeculoides und magnirostris nahe, unterscheidet sich aber von ersterer Form durch den bedeutend längeren Schnabel und dadurch, dass bei dem Männchen die Kehle nicht blauschwarz oder blau, sondern hell gefärbt ist, wie beim Weibchen. \ Von letzterer Art ist das Männchen hauptsächlich durch die dunkleren Füsse verschieden, das Weibchen ‚dagegen durch eine braungraue Färbung der Oberseite des Kopfes mit deutlich bläu- lichem Scheine, der vorzugsweise sichtbar über dem hellen Stirn- und Oberaugenstreifen hervortritt, sowie auch durch eine fast braunrothe Farbe des Schwanzes. Es ist dies die Form, von welcher bis dahin nur weibliche Individuen auf Palawan gesammelt waren und die Tweeddale fälschlich als banyumas bezeichnet, Sharpe als elegans aufgeführt und Ramsay erst kürzlich als mit rubeeuloides verwandt erkannt hat. Die anderen neuerdings von Sharpe, beziehungsweise Ramsay beschriebenen Philip- pinen-Arten: Lemprieri und Herioti, scheinen von der vorliegenden Form wesentlich verschieden zu sein. 3. Siphia Platenae nov. sp. (benannt zu Ehren ds Frau Dr. Platen) gehört im Gegensatz zu denjenigen Arten, die wenigstens im männlichen Geschlecht ein vorzugsweise blaues Gefieder haben, zu denjenigen Formen, welche in beiden Ge- schlechtern eine mehr oder weniger olivengelbe oder bräunliche Färbung des Rückens besitzen (strophiata, ruficauda, poliogenys und olivasea). Charakteristisch für die vorliegende Art ist die | nm» id geringere Grösse, die gleichmässige hellolivenbräunliche Färbung des Rückens und der Kopf-Oberseite, der einfarbig hell rostrothe Schwanz und die zweifarbige Unterseite des Körpers mit scharfer Grenze in der Mitte, wobei die vordere Hälfte orangeroströthlich die hintere dagegen einfarbig weiss erscheint. 4. Hyloterpe Plateni nov. sp. (benannt zu Ehren des unermüdlichen Sammlers). Diese Diekkopf-Würgerart ist der malayischen Form grisola am nächsten stehend, unterscheidet sich aber durch einen längeren Schnabel. durch eine fast gleichmässig olivenbraune Färbung der ganzen Oberseite mit Einschluss des Kopfes und des Schwanzes, sowie durch eine graue Färbung der Brust, die sich an Kehle und Kinn mehr mit Weiss mischt. Jüngere Individuen haben eine braunrothe Berandung der Schwungfedern und statt der schwarzen eine bräunliche Färbung des Schnabels. Derselbe Vortragende legte, zugleich im Namen des Herrn Garten-Inspectors Hollmer, einige Exemplare des kürzlich herausgegebenen neuen Sämereien-Verzeichnisses des Herzoglichen Botanischen Gartens vor und stellte dieselben zur Verfügung. Aus unserem Vereine. Auszug aus dem Protocolle der Ausschusssitzung am 13. April 1888. Anwesend : 1. Vicepräsident A. v. Pelzeln, 1. Secretär Dr. Friedrich Knauer, 2. Secretär Dr. Hans v. Kadich, Cassier Dr. Carl Zimmermann; Ausschüsse: Alfred Haffner, Hubert Panzner, Dr. Othmar Reiser, Georg Spitschan, Julius Zecha. (Zu Beginn der Monatsversammlung erschienen noch Prof. Dr. Vietor Langhans und Leopold Pianta. Ihre Verhinderung zeigten schriftlich an Herr Präsident Adolf Bach- ofen von Echt und 2. Vieepräsident Fritz Zeller.) 1. Es wurden fünf neue Mitglieder in den Verein aufge- nommen. (Siehe weiter unten.) . Der siebenbürgische Verein für Naturwissenschaften in Hermannstadt sucht um Schriftenaustausch an. (Eingegangen.) 3. Die Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kennt- nisse in Baden stellt dasselbe Ansuchen. (Vertagt.) 4. und 5. Bezüglich der Einladung zur Beschickung der ornithologischen Ausstellungen in Rom und in Düsseldorf wird diesmal von einer Beschickung abgesehen. -6.— 17..Dr. F. Knauer referirt über eingelaufene Beiträge für die Mittheilungen. 18. —21. Erledieung verschiedener Anfragen. Hierauf Beginn der Monatsversamm lun Sg (im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissenschaften). Herr Dr. Friedr. Knauer spricht über die Vogelwelt der Alpen; Herr Dr. H. v. Kadich verliest m Abwesenheit Herın J. Talsky's dessen eingehenden Bericht über seine Reiseerlebnisse in Steiermark und Kärnthen; Herr Dr. H. v. Kadich ergänzt seinen letzten Vortrag über die Waldhühner durch interessante Mittheilungen über die Nahrung des Schnee- und Birkhuhnes im strengen Winter; Herr Dr. Georg Bleyer liest über einige Beob- achtungen aus dem Vogelleben der Moore. Als neue Mitglieder sind beigetreten: 1. Ormithologischer Verein in Danzig. 2. Verlagsbuchhändler B. Elischer in Leipzig. 3. Der Jagd- Club „Diana“ in Bielitz-Biala. 4. Herr J.C. Hannstrup in Kopenhagen, Holbergegade 4. 5. Herr > "Kalmann . Direetor der Weinbauschule in Marburg a. Dr. (Angemeldet durch A. Haffner.) Nächste Monatsversammlung, Freitag, den 11. Mai 1858, im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien (L, Universitätsplatz 2), um !/7 Uhr Abends. Programm: Ober-Lieutenant Hubert Panzner: im Oeccupationslande*. Dr. Friedrich Knauer: Ueber nicht fliegende Vögel und die Consequenzen zu weit getriebener Anpassung. „Beobachtungen Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mitgliederbeiträge. Bis 8.d.M.sindan Jahresbeiträgen eingelaufen: 1. Beim Cassier Dr. Carl Zimmermann (l., Bauernmarkt I3). 1. Nr. 83: Ad} B.,v. .B.oj.;.2. Nr 94. Grab M. B. j.; 149. Frl. S. G.; 4. Nr. 220. Dr. K.; N72532.0:°N 3. Nr. 336. J. Z. Sämmt- 6SNIS0E WESTEN SIE EIS SENT. liche a 5. f.; 9. Nr. 130. J. E. j. 4 fl. Il. Beim Secretariate (VIll., Buchfeldgasse 19). 0121032 DiE ER 0752781211220 D5 33. Ne I3hT EE E.; 4... Nr. 141. W. Er; 5. Nr..172. E..H. 7.; 6. 194. Graf Chr. KR. 8; 7... Nr. 199. Dr. Bl. K.; 8. Nr. 204. W.K.; 9. Nr. 205, Dr. C.v.K.; TOTEN ETF ARSENVE RE EEN236: I METZ GDAS P.: 13. Nr. 309. Dr. F. St.; N. 317. E. U.; sämmtliche a 5 A.; 15. Ormith. Verein Danzig 6 fl. 17 kr. Correspondenz der Redaction. Wir bestätigen mit vielem Danke den Einlauf nachfolgender Aufsätze für die Mittheilungen: 1. Ein Bastard von Anas boschas domestica 5 und Cairina moschata Von A. Piehler, Assistent am zool. Institut der k. Universität in Agram.— 2. Falco peregrinus in Prag. Von Dr. Wladislaw Schier in Prag. — 3. Mittheilungen über den Fischreiher. Von Dr. Georg Bleyer. — 4. Zwei seltene Gäste des Erzgebirges. Von W. Peiter. Herren F.Z.... r, hier: J. C.H..... St. Andreasberg ; Löbl. Jagdelub: „Diana“, Bielitz; tigen Ihre Sendungen. HerrenYn AuUKafeae 2 r, Linz. Jüngster Zeit gehen auffallend viele solcher Sendungen verloren; hoffentlich haben Sie die neuerliche erhalten. — Herm Dr. F.K....f,hier. Haben von Ihrer Mittheilung Notiz genommen. — Herm Baron R...... g, s’Gravenhage. Haben die schon gedruckte Mittheilung abgesetzt und sehen der geänderten entgegen. — Herm L...... St...... vr, Washington. Danken bestens für die freundlichen Mittheilungen. Ein ausführ- licher Brief folgt im Laufe des Monates, Herr Baron R. hat uns in dieser Angele- genheit bereits Mittheilung zukommen lassen. —Herrm Baron Dr. St. W. . n, Lussingpiecolo. Für den Schluss bestens dankend, sind wir der seinerzei- tigen Mittheilungen mit grossem Interesse gewärtig. Wir hoffen zuversichtlich, dass diese Nr. Ew. Hochwohlgeboren schon in bester Gesundheit trifft. — Herrn H...r, St. Andreasberg a. H. Auf Ihr soeben einlangendes ansführliches Schreiben folgt nächster Tage Antwort. — Herrn B. H.. h, Frank- furt a. M. Vorläufig Ihr Anerbieten mit bestem Danke acceptirend, bitten wir zu ausführlicherer Mittheilung uns noch einige Zeit zu gestatten, — Herrn Prü- parateur A. Z...... r, Klagenfurt. Den von Ihnen erwähnten Arikel haben wir nicht erhalten. Nach der ganz unrichtigen Adresse (zu Handen des Herrn Madarazky oder Stellvertreter) Ihrer Karte zu schliessen, dürfte dieser Artikel in ganz andere Hände gelangt sein. — Löbl. Academia de Lincei, Roma. Wir können nur den Wunsch bezüglich Nr. 1 und2 v. J. erfüllen; bezüglich aller früheren Nummern kommt die Reclamation leider zu spät. Sollte es später vielleicht möglich sein, die verlangten Nummern zu senden, . p, Kopenhagen; J. H...r, H. R....r, Geldern — bestä- Herm Z......r, St. Gallen. Brief folgt nächster Tage, — Herr F,E..r, hier. Vorläufig nicht. — Herrn R. E.. r, Neustadl. Wollen entschuldigen, dass wir, mit Arbeit ‘überbürdet, erst nächste Woche zur Beantwortung Ihres gef. . r, Sarajevo, an Sie Schreibens vom 29. v. M. kommen werden. — Herrn CustosO.R... Bestätigen den Empfang von 44 kr. Mit dem Artikel meinten wir den gesandten Aufsatz, den Sie bei Ihrem Hiersein als für die Mittheilungen bestimmt uns zeigten und nur mit einigen Zusätzen versehen wollten. Die Karteuangele- genheit R. K. war schon zwei Wochen vor Anlangen Ihres geehrten Schreibens erledigt. Vielleicht sehen wir uns im Sommer dort. Beste Grüsse auch an Prof. S.— Löbl. Ornithologischer Verein, Danzig. Nr. 1-4 an Ihre Adresse abgegangen» — Löbl. Siebenbürgischer Verein für Naturwissenschaften. Desgleichen, — An mehrere Herren Correspondenten. Wir bitten um gütige, Nachsicht, wenn wir bei bestem Willen mehrfache Anfragen noch nicht zu beantworten vermochten ; wir werden uns bemühen, die Rückstände in den nächsten 2-Wöchen zu erledigen, anarienvögel bestens gesanglich geprüft und sortirt, & 12, 15, 20 und 25 Mark : Extravorsänger höher, habe noch in schönster Auswahl und versende stets gegen Casse oder Nachnahme, unter Garantie für Güte und lebende Ankunft. Julius Häger.‘ St. Andreasberg (Harz). so wird es gewiss geschehen, 2 ao St Site ats aa Sie Yo 8 Ste Se She IR „Se SR 2 es Du NULL, & Alallert De Photozinkographie Wien, VILI. Bez., Alserstrasse Nr. 55. 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Alle eilf Jahrgänge werden zu dem Preise von 40 Mark abgegeben, doch sind nur mehr wenige Exemplare vorhanden. == Herausgeber: Der Omithologische Verein in Wien (verantwortlich : Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. All. Jahrg. - Nr. 5. => = Ze == - = = = ee = nuelen. Redacteur: Dr. Friedrich K. Knauer. Mi Die „Mittheilungen“ des unter dem Protectorate Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzlerzog Rudolf stehenden „Ornithologischen Vereines in Wien“ erscheinen in der Stärke von 2 Bogen am lö. jeden Monates. Abonnements ä 6 fl., sammt Franco-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick in Wien, I., Graben Nr. 27, entgegengenommen, und einzelne Nummern a 50 kr. —1 Mark daselbst abgegepen. — Inserate 6 kr. — 12 Pfennige für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilungen an das Präsidium || sind an Herrn Adolf Bachofen von Echt in Nussdorf bei Wien, die Jahresbeiträge der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, || I., Bauernmarkt 11, alle anderen für die Redaction, das Seeretariat, die Bibliothek u. s. w. bestimmten Briefe, Bücher-, || 1888 Zeitungs-, Werthsendungen, an die Redaetion der „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines“ : Wien, VIIL., Buchfeldgasse 19, . zu senden. — Vereinslocale: (Bibliothek, Sammlungen, Redaction) VIII., Buchfeldgasse 19, I. Stiege, III. Stoek 11. — Die | mit Vorträgen verbundenen Monats-Versammlungen finden im grünen Saale der k.k ıdemie der Wissenschaften: I., Universitäts- | platz 2, statt. — Sprechstunden der Redaction und des Seeretariates: Dienstag und Freitag, 2—4 Uhr. | Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. 'F Beitrittserklärungen (Mitgliedsbeitrag 5 fl. jährlich) sind an das Secretarlat zu richten. I Inhalt: I. Fachwissenschaftliche und populäre Ornithologie: -Reiseerinnerungen aus Steiermark und Kärnthen. Von Josef Talsky. — Neue Arten und Formen der Ornis Austro-Hungarica, mit genanen Nachweisen und kritischen Bemerkungen. Von Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen. (Schluss.) — Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl (bei Friedland in Böhmen) vorkommenden Vögelarten. (Nachtrag.) Von Robert Eder. (Fortsetzung.) — Aus Niederösterreich. Zwischen der Ybbs und Donau. Von Eduard Hodek sen. — Ein Bastard von Anas boschas domestica ö und Cairina moschata. 0] Von A. Pichler, Assistent am zoolog.-zootom. Institut der k. Franz Josephs-Universitüt in Agram. — Einwanderung des Steppenhuhnes (Syrrhaptes paradoxus Pull.) — if. Vogelzucht und Vogelschutz: Beobachtungen aussergewöhnlicher Nistplätze einiger Vogelarten. Gesammelt von Freifrau von Ulm-Erbach. Mit Abbildung. — Das Schwarzkehlchen und sein Nest. Mit Abbildung. (Richtigstellung.) — III. Geflügel- und Brieftaubenwesen: Ueber verschiedene neue Hühnerracen. Von Freifrau von Ulm-Erbach. — Brieftauben im militärischen Dienste in Frankreich. — Verwendung von Brieftauben seitens der Italiener in Afrika. — IV. Kurze Mittheilungen: Nachträgliches zu: „Die Vögel von Kamschatka von Dr. Guillemard“. — Aus unserem Vereine. — Correspondenz. — Inserate. Um einer freundlichen Einladung des um die vater- ländische Vogelkunde hochverdienten, allgemein geachteten Pfarrers P. Blasius Hanf in Mariahof nachzu- Reiseerinnerungen aus Steiermark und Kärnthen. Von Josef Talsky. I Wien. — Admont. kommen, und überdies neue, mir bisher unbekannte Nach einer mehrstündigen Eisenbahnfahrt, vom Regen Gegenden kennen zu lernen, unternahm ich während der vorjährigen Hauptferien eine Reise nach Steiermark und Kärnthen. Die Erfahrungen, die ich auf dieser meiner Wanderung gesammelt, enthalten zwar des Neuen nicht viel, dürften aber dessenungeachtet doch manchen verfolgt, langte ich am 22. August 1887 in Wien an. So wie immer, wenn ich in unserer Haupt- und Residenz- stadt einkehre, zog es mich auch diesmal an, dem hoch- erfahrenen, durch seine Zuvorkommenheit und herzge- winnende Freundlichkeit ausgezeichneten Uustos der zool. verehrten Leser unserer Zeitschrift interessiren und darum | Abtheilung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, sei einer ungeschmückten Darstellung derselben hier ein Herrn August von Pelzeln, einen Besuch abzu- Plätzchen vergönnt. statten. Dies Vorhaben führte ich denn auch am nächsten 78 Tage durch und war nicht wenig erfreut, Herrn von Pelzeln in dem neuen grossartigen Museum, nach glücklich überstandenem Aufgange über eine freitragende Treppe, an deren Geländer soeben gearbeitet wurde, inmitten der ihm anvertrauten, fast vollzählig eingereihten Thierpräparate, im besten Wohlsein angetroffen zu haben. Auf das Freundlichste aufgenommen, besichtigte ich sodann an seiner Seite die prachtvollen Säle und war über das neue Arrangement der unterschiedlichen Thierclassen in hohem Maasse überraseht. Die berühmte ornithologische Sammlung, deren Uebersicht ich die meiste Zeit gewidmet, ist in mehreren, unmittelbar aufeinander folgenden Sälen systematisch und in einer für den Besucher möglichst zugänglichen Art aufgestellt. Die alten Bekannten vom Josefsplatze hätten es sich niemals träumen lassen, dass ihre irdischen Hüllen einst in so vornehmen Schränken dem wissbegierigen Publicum zur Schau ausgestellt werden. Sie haben insgesammt neue, dunkelbraune Standbrettchen erhalten und nehmen sich in den luftigen, lichten Räumen sehr vortheilhaft aus. Eine neue zweckmässige Emrichtung habe ich m dieser Abtheilung mit besonderem Beifalle begrüsst. Selbe betrifft nämlich die m Oesterreich-Ungarn gesammelten Vogelarten, welche in einem eigenen Saale zusammen gestellt werden. Diese Special-Sammlung ist | schon gegenwärtig sehr reichhaltig und dürfte mit der | Zeit ein vollständiges Bild der Ornis unseres grossen Reiches zur Anschauung bringen. Eime andere Novität bildet auch die ansehnliche, in einem Nebensaale auf- gestellte Sammlung einheimischer, vornehmlich kleinerer Vögel, die von Herrn Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen meisterhaft präparirt und dem k.k. Hof- museum zum Geschenke gemacht wurden. Bei Betrachtung der aufgespeicherten Naturschätze wurde ich unwillkürlich an den grossen Aufwand von Zeit und Mühe semahnt, der dazu erforderlich sein musste, um die Uebersiedlung und Neuaufstellung der Objeete zu bewältigen. Und noch ist die Arbeit nicht vollendet, noch hat hier die ordnende Hand Vieles zu schaffen, bevor sie zur verdienten Ruhe kommen wird. Mit der vollen Ueberzeugung, dass jeder Oesterreicher das nene k. k. Hofmuseum mit gerechtem Stolze begrüssen wird, verliess ich nach drei genussreichen Stunden das monumentale Gebäude. Am 24. August brach ich, vom herrlichsten Wetter begünstigt, von Wien auf und fuhr ohne Unterbrechung über Amstetten bis Admont, wo ich übernachtete. Die Fahrt bot in landschaftlicher Beziehung des Interes- | santen ausserordentlich viel, namentlich in dem vielge- nannten. „Gesäuse“, dessen wildromantische Landschafts- bilder mich geradezu in Erstaunen versetzt hatten. Vögel konnte ich trotz meines bevorzugten Platzes im Aussichts- waggon nur selten wahrnehmen, dafür aber auffallend bekleidete Touristen, deren Zahl, je weiter wir in dem Gebirge vordrangen, desto mehr zugenommen hatte. Einzelne von ihnen machten auf mich, infolge ihrer auf das Sorgfältigste zusammengestellten Ausrüstung den Eindruck von „Sonntagsjägern‘, die als sogenannte „schöne Jäger“ in der Umgebung. grösserer Städte alle Jagden unsicher zu machen pflegen. Andere hingegen waren weniger „schön“, manche wettergebräunt, ja sogar etwas verwildert aussehend, wie z. B. jene drei aben- teuerlichen Gestalten in der Station Gstatterboden, die offenbar von einer beschwerlichen Hochtour angelangt, unseren Zug bestiegen hatten. Diese Letzteren sagten mir besonders zu, obwohl ich gestehen muss, dass ihre Erscheinung unter den Bewohnern irgend eines Dorfes meines Heimatlandes Mähren, einen kleinen Auflauf ver- ursacht haben würde. Die Gegend von Admont blieb für mich länger, als ich es gewünscht, ein verhülltes Bild. Ein dichter Nebel lagerte über den umstehenden Bergriesen, die sich erst in vorgerückter Morgenstunde mit stark beschneiten Gipfeln meinen Blicken entfaltet hatten, für einen Rei- senden, der so wie ich unmittelbar aus der weiten Hanna- Ebene in das Hochgebirge versetzt wurde, ein über- raschender Anblick. Ich durchschritt den schön gelegenen Markt bis zur Ennsbrücke, betrachtete die sich ruhig dahinwälzenden Wasserfluthen, die in kurzer Zeit zwischen zerklüfteten Felsmassen eingepresst, stölnend und sausend das gewaltige Gebirge durcheilen müssen, — ging dann eine kurze Strecke stromab bis „zu den Eichen® (eigent- lich „Oachen‘, wie ich gehört), — traf aber nirgends einen nennenswerthen Vogel an. Die lieben Thierchen schienen sich infolge des Nebels und der empfindlichen Kühle zurückgezogen zu haben. Dass es mir nachher möglich geworden ist, die grösste Sehenswürdigkeit Admonts, nämlich die berühmte Stiftsbibliothek, sehen zu können, ı verdanke ich nur der wohlwollenden Einsicht des hochw. ı Herrn Bibliothekars, der so freundlich war, mich zu einer aussergewöhnlichen Zeit, d. h. vor 10 Uhr Vor- mittags in den Saal zu geleiten; denn nach dieser für die Fremden bestimmten Stunde hatte ich schon wieder einen bequemen Sitz in einem Waegon des Schnellzuges der Kronprinz Rudolf-Bahn inne und rollte durch früher nie gesehene Landschaften meinem nächsten Ziele, der Station Neumarkt entgegen. (Fortsetzung folgt.) Neue Arten und Formen der Ornis Austro-Hungarica, mit genauen Nachweisen und kritischen Bemerkungen. Von Vietor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen. (Sehluss.) Merula torquata,. Boje. — Ringamsel. | In neuerer Zeit hat L. Stejneger in einer Arbeit „On Turdus alpestris and Turdus torquatus, two distinet species of european Thrushes“ (Proced. of United Stat. Nation. Mus. Washington. 1886. p. 365—373) die schon von unserem Altmeister Chr. L. Brehm (Handb. d. Naturgesch. aller Vögel Deutschl. 1831, p. 377) als Merula alpestris unterschiedene und beschriebene Alpen- tingamsel der Vergessenheit entrissen und durch genaue Untersuchung und Vergleichung einer grösseren Reihe von Ringamseln aus verschiedenen Theilen Europas die Berechtigung der Sonderung festgestellt. Wenn wir auch mit Stejneger in der Trennung als „Species“ nicht übereinstimmen, so betrachten wir sie doch als eine gut zu unterscheidende Varietät. Kennzeichen der Art. Gefieder schwarz (5) oder in’s Braune (.?) ziehend, ohne oder mit weissen oder schmutzigweissen Feder- rändern auf der Unterseite und weissem () oder schmutzigweissem (2) Halsring. 5 - Merula torquata var. sep- Merula torquata var. alpe- stris, Chr. L. Br. — Alpen- Ringamsel. tentrionalis, v. Tsch.”) — Nordische Ringamsel. Z im Frühling matt- schwarz, stets mit weis- sen Federrändern auf £ im Frühling schwarz, ohne oder nur Mits chw.a- chen Resten von weiss lichen Federrändern | der Unterseite; die Federn auf der Unterseite. besitzen einen weissen, durch den schwärz- lichen Schaftstreif unterbrochenen Mit- telfleck, wodurch der Unter- körper ein geschecktes Aus- sehen erhält. 5 im Herbst mit breiten Federrändern, daher noch mehr gescheckt. £ im Frühling u. Herbst mit sehr breiten Rän- dern, so dass, besonders im Herbst, mehr die weisse als dunkle Grundfarbe vor- im Herbst mitschma- len Federrändern. £ im Frühling u. Herbst mit lichten Federrändern, die breiter als beim 5 im Herbstkleide, aber immer schmäler als bei der var. alpestris sind. , herrscht. Verbreitung. Nördlich vom Riesenge- Die böhmisch - mährisch- birge. schlesischen Gebirge, die Karpathen, Alpen, Pyrenäen, die Gebirge Bosniens und der Herzesowina und des Kaukasus. Wandern im Herbste südlich. Turdus Swainsoeni, Cab. — Swainsoen’s Drossel. Bisher nur in einem Exemplar aus Oesterreich- | Ungarn bekannt, welches nach A. Bononi „Avifauna Al En . ale - . Triaentina* (Roveredo, 1884, pag. 24) 1878 in der Umgebung Roveredo’s erbeutet wurde und sich im dortigen Museum befindet. Kennzeichen. Lerchengrösse; Färbung und Zeichnung drosselartig;; 3. und 4. Schwinge aussen verengt. Beschreibung. Öberseite (im Herbst) gelblich- graubraun oder (im Frühjahr) gelblichgrau; Zügel und Augenring rostgelblich; Kinn, Kehle und Halsseiten rost- Verbreitung. Vereinigte Staaten bis Mexico und Mittelamerika. Saxicola stapazina var. melanoleuca, @Güldenst. Schwarzkehliger Stein- schmätzer. Den ersten Nachweis des Vorkommens lichen Varietät des weisslichen Schmätzer's lieferte Prof. G. Kolombatovid m Spalato, der sie in einigen Individuen unter S. stapazina, Temm. in Dalmatien auffand. Vgl. darüber @. Kolombatovig, „Imenik Kraljesnjaka Dalmacije, II. Dio Dvozivci, Gma- dieser öst- bei uns | zovi, i Ribe, 3. e Aggiunte ai vertebrati della Dalmazia*“. gelblich überflogen, an der Oberbrust ziemlich deutlich | abgegrenzt; übriger Unterkörper weiss oder schmutzig- weiss, an den Seiten grau, beziehungsweise gelblichgrau überflogen; Fleckung vom unteren Schnabelrand — das Kehlschild grösstentheils freilassend — schmal beginnend, längs der Halsseiten und dem Kropfe sich verkürzend und zu schwärzlichen Flecken verbreitend, Oberbrust die grösste Anhäufung zeigen, von da über die Brust nach den Seiten hinziehend sich verlieren und allmählich verblassen; Schwung- und Steuerfedern, wie der Oberkörper, im Herbst mit rostgelblichen, im Früh- ling mit blässeren Aussensäumen ; Oberschnabel braun, Unterschnabel mit gelblicher Wurzel; horngelb. Beide Geschlechter zeigen im Allgemeinen die gleiche Färbung. Tarsen *, Da für den nordischen Vogel keine Bezeichnung als Varietät existirt, so schlage ich obige für selben hier vor. " Dr. welche vor der | Roxn- lee | tief \ welche | und obere Schwanzdecken rein weiss (Split [Spalato] 1886, p. 21.) Kennzeichen. Der Saxicola stapazina, Temm. ähnlich, aber mit viel weiter herunterreichendem schwarzen Kehlfleck. Beschreibung. / Das ganze Kleingefieder weiss, mit Ausnahme des schwarzen Kehlfleckes, welcher sich nach unten zu bis gegen die Oberbrust, seitlich über die Hals- und Kopfseiten, bis über das Auge erstreckt; Schwingen, Ober- und Unterdecken und Schulterfedern schwarz ; Schwanzfedern, die zwei mittleren ausgenommen, nur an der Wurzel weiss, sonst ganz schwarz sind, weiss, mit schwarzen Enden, die sich nach den äusseren zu vergrössern; Schnabel und Beime schwarz. £ Kopf, Nacken und Rücken sgraubraun: Bürzel ; Kehlfleck schwärz- Unterkörper Schwingen lich, durch graubraune Ränder getrübt; weiss, mit schwachem gelblichen Anfluge ; schwarzbraun; Schwanzfedern wie beim 7. Heimat. Südliches und südöstliches Europa, Nord-Ost-Afrika, Klein-Asien, Persien. Budytes melanocephalus. Lichtenst. — Schwarzköpfise Schafstelze. Prof. G. Kolombatovi@ hat bereits in seinen „Osservazioni sugli uecelli della Dalmatia* (Spalato, 1580, p. 27) des Vorkommens dieser Schafstelze im Dalmatien Erwähnung gethan, da aber bisher sichere Beweisstücke fehlten, die früheren Dalmatien-Reisende Michahelles, Feldeeg und Pregl zwar Budytes einereopillus (Feldeggii, Mich.), Sav., nicht aber melanoce- phalus mitbrachten und ausserdem die schw arzerauköpfigen Schafstelzen vielfach mit den schwarzköpfigen verwechselt wurden, nahmen wir vorläufig den Budytes melano- cephalus nicht in unsere Liste auf. Nun hat aber Herr L. von Lorenz von seiner Reise nach Dalmatien im Frühjahre 1857 aus Salona und Fort Opus unzweifel- hafte B. melanocephalus mitgebracht und dadurch das thatsächliche Vorkommen derselben in Dalmatien con- statirt. Vel. Dr. L. Lorenz „Reisebericht“ (Annal. d. k. k. naturhist. Hofmus., II. Bd., 1887, Notizen p. 75 und 96). so Kennzeichen. Kopfseiten und Nacken lebhaft selberün; Z Oberkopf, schwarz: Rücken Unterseite zoldeelh. Heimat. Italien, Griechenland, Egypten und Klein- nach Osten durch nachstehende Formen Dalmatien, Asien, weiter vertreten. 80 Budytes Rayi. Bp. — Grünköpfige ; Feldstelze. Unter dem Namen Motacilla flava flavicapilla be- schrieb Pet@nyi in seiner Arbeit: „Von der neueren Bereicherung der vaterländischen Vogelfauna* (Jahrb. d. kgl. ung. naturw. Ges. 1841—1845, 1. p. 193, in ung. Spr.) ein von ihm im Turöezer Comitate (Ob.-Ung.) er- legtes Z, das sich im ungarischen National-Museum in Budapest befindet, und welches er zu B. Rayi, Bp. zog. Herr v. Madaräsz (Die Singvögel Ungarn’s. — v. Madaräsz, Zeitschr. f. d. ges. Om. 1. 1884, p. 137) | zieht gelegentlich der Besprechung dieses Exemplares selbes zu B. campestris, Pallas, welche früher als ge- sonderte Varietät von B. Rayi betrachtet wurde. Nachdem aber die Pallas’sche Beschreibung auf diese Art über- haupt nicht passt und die gleichen Färbungsverschieden- heiten, welche dieser zugeschrieben wurden, auch im Westen vorkommen, so ist eine Trennung der westlichen und östlichen Feldstelze unthunlich. Kennzeichen. 5 Oberkopf, Nacken, Hinterhals, Rücken und Bürzel olivengrüngelb; vom Schnabel zieht sich unter dem Auge ein an der Ohrengegend sich verbreitender dunklerer Streif, der im Nacken verläuft; Augenstreif und ganzer Unterkörper sammt den Schwanzdecken goldgelb. Bei manchen Männchen wird die grüngelbe Färbung des Oberkopfes und Nackens durch Gelb verdrängt und finden sich zwischen diesen beiden Färbungs-Extremen ( : L | gelegenen, mit Rohr bewachsenen Wiese bei Dubowa alle Uebergänge. 2 dem & ähnlich, aber in allen Theilen blasser. Heimat. Die britischen Inseln, Frankreich, Spanien, S.-Russland, Turkestan und das nördliche West-Afrika. Euspiza aureola, Pall. — Weiden- amımen. Herr Jos. Zelisko, erzherzoglicher Förster in Dzingelau bei Teschen in Schlesien, erlegte dort am | 7. December 1886 ein 9, das durch die Freundlichkeit des Genannten in meine Sammlung gelangte. aureola, Pall.) in Schlesien erlegt, nebst einigen Be- merkungen über denselben“. (Mittheil. des orm. Ver. in Wien. XI. 1887, p. 25—26.) Kennzeichen. Oberflügel mit grossem weissen Fleck. 5 Oben rostbraun, unten gelb, mit rostbraunem Querband unter der Kehle; Stirn, Zügel, Gesichtsseiten und Kinn schwarz. Näheres | darüber in meiner Arbeit: „Der Weidenammer (Euspiza £ Oben, mit Ausnahme des rostrothen Unterrückens | und Bürzels, gelblichgraubraun, am Kopf fein-, am Ober- | rücken grobgestrichelt; unten weisslich, gelblich-, an der Kehle rostfahl überflogen ; über den Augen ein weisslicher, beziehungsweise gelblichweisser und über diesem ein rostbrauner Streif. Totallänge circa 15 mm. Heimat. Die nördliche paläarktische Region, vom nördlichen Russland bis Kamtschatka. Ardea bubulcus, Aud. — Kuhreiher. Das erste Exemplar bei uns schoss Herr Graf Sam. | Teleki 1884 in der Obedskä bara bei Kupinowo in | Slavonien: Vgl. Ed. Hodek: „Ein. für Europa neuer Pelikan und die Geschichte seiner Erlegung“ (Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. X, 1886, p. 3). 1886 erlegte, wie mir Herr Ed. Hodek sen. mittheilt, dessen Sohn Eduard ebendort zwei weitere Stücke. Auch Herr L. Baron Kalbermatten erbeutete den 9. Juni des abgelaufenen Jahres 3 Exemplare. Kennzeichen. Der A. ralloides ähnlich, aber die Kopffedern zerschliessen, röthlichgelb und der Schnabel selb. &£ weiss; Kopf-, Unterrücken- und Unterhalsfedern verlängert, zerschliessen, röthlichgelb; Augen, Schnabel und Beine gelb. Im Winter bis auf die verlängerten Kopffedern ganz weiss ; Beine dunkelbraun oder schwärzlich. © dem & ähnlich, aber kleiner und matter gefärbt, die verlängerten Federn kürzer. Heimat. Süd-Europa, Afrika und ein klemer Theil Asiens. Pelecanus Sharpei, du Bocage. — Sharpe’s Pelikan. Wie mir der Entdecker dieser für unsere Ornis neuen Art, Herr Dr. Stef. Baron von Washington, mitzutheilen die Freundlichkeit hatte, wurde ein einzelnes Exemplar Ende Juni 1887 auf einer nahe der Donau nächst Ogradina in Ungarn flügellahm geschossen und eingefangen. Da der Vogel keine Nahrung zu sich nehmen wollte, tödtete man ihn und: sandte ihn an den Sohn des Präparators A. Pimper nach Graz, wo Herr Baron von Washington das Exemplar sah und erkannte. Näheres darüber in dem obengenannten Artikel: „Ueber ein Vorkommen des Pelecanus Sharpei, du Bocage in Oesterreich-Ungarn“. (Annal. d. k. k. naturhist. Hofmus. II. Bd. 1888. p. 63—72 m. 1 Abbild.) Kennzeichen. S Stirnschneppe schmal und spitz auslaufend wie bei P. onocrotalus. Schnabelfärbung: Basalhälfte und Culmen schwärzlich, Spitzenhälfte gelb, Nagel und Ränder des Oberkiefers roth; Kehlsack gelb ; Gesichts- haut fleischfarben; Tarsen gelbröthlich. Oberseite des Körpers weiss, kaum merklich rosen- farben überhaucht; Unterseite lebhaft rostgelb, auf der Oberbrust ein lebhaft rosthrauner Fleck, der die ganze Brustbreite einnimmt; Schwingen schwarz, Schwanz weiss; , Länge circa 168 cm. Heimat. Süd- und Central-Afrika, sehr selten in Europa, Bulgarien (Hodek), Ungarn (Bar. v. Washington). Sterna macrura, Naum. — Silbergraue Meerschwalbe. Das einzige mir bekannt gewordene Stück wurde nach Joh. v. ÖCsat6 — vgl. dessen: „Ueber den Zug, das Wandern und die Lebensweise der Vögel in den Comitaten Also-Feher und Hunyad*“ (v. Madaräsz, Zeitschr. f. d. öst. Orn. II. 1885, p. 515) am 10. Juni 1365 bei Zeykfalva am Sztrigyflusse in Siebenbürgen erlest, kam in die Samml. Ad. v. Buda’s und befindet sich- jetzt in der von Csatö’s in Nagy-Enyed. Kennzeichen. Der Sterna fluviatilis Naum. ähnlich, aber durch Folgendes unterschieden: z Alt: Schwanz länger, im Sommerkleid weit die Flügel überragend; Schnabel schlanker, fast ganz 8 hochroth, ohne schwarz auf der Firste; der Lauf stets kürzer; grauer Streif längs des Schaftes auf der Innenseite der ersten Primarien schmäler. Heimat. Die nördliche paläarktische und nearktische Region. Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl (bei Friedland in Böhmen) vorkommenden Vögelarten. (Nachtrag.) Beobachtungen aus dem Jahre 1887. Von Robert Eder. (Fortsetzung.) Alcedo ispida, Linn. Eisvogel. Im October wurden zwei Eisvögel am Lomnitzbache unterhalb Lusdorf vom Fabriksbeamten Herrn Stelzig gesehen. Sturnus vulgaris, Linn. Staar. Vom S. Mai an waren die Staare in grösserer Thätigkeit, Atzung für die erste Brut herbeizuholen ; auch traf ich schon am 18. Mai junge Staare auf den Wiesen an. Am 15. Juni beobachtete ich ein Paar, das Vorbereitungen zur zweiten Brut traf; am 17. Juli war bereits die zweite Brut ausgeflogen. (Gegen Ende October waren keine Staare mehr hier. Lycos monedula, Linn. Dohle. Das Pärchen, welches sich im Frühjahre einige Zeit auf dem hiesigen Kirchthurme aufhielt, hat denselben, ohne dort zu brüten, wieder verlassen. Corvus cornix, Linn. Nebelkrähe. Durch Abschuss auf der Uhuhütte wurde diese schädliche Krähenart sehr vermindert. : Cornix corone, Linn. Corvus frugilegus, Linn. Einen besonders grossen Zug schwarzer Krähen am 14. October um 9 Uhr Früh in der Richtung von Ost nach West beobachtet. Garrulus glandarius, Linn. Eichelheher. Ein Eichel- heher wurde im Herbste beobachtet, als er wiederholt Kartoffel vom Felde holte und dem Walde zutrug. hatte wahrscheinlich Vorrath eingetragen. Nucifraga caryocatactes, Linn. Tannenheher. An- Aangs October trafen die Herren Excell. Graf Clam- Gallas’scher Revieriäger Klusch und Förster Rotter im Neustadtler Reviere Tannenheher an. Herr Oberlehrer Karl Ru dloft berichtete zur selben Zeit aus dem nahen Weissbach gleichfalls über deren Ankunft. Die Tannen- heher scheinen sich jedoch nur sehr kurze Zeit hier aufge- halten zu haben. Lanius excubitor, Linn. Raubwürger. Im Herbste wurde ein Raubwürger auf dem Vogelheerde in dem nahen Badeorte Liehwerda gefangen. Lanius collurio, Linn. Rothrückiger Würger. Am 14. Mai sah ich ein Weibchen, sonst habe ich in diesem Jahre keine Dorndreher angetroffen. Lanius rufus, Briss. Rothköpfiger Würger. Herr Lehrer Julius Michel sah im Herbste einen roth- köpfisen Würger bei der hiesigen Schule auf einem Gartenzaune sitzen. Bombyeilla garrula, Linn. Seidenschwanz. Ende November hielt sich eine Schaar Seidenschwänze in den hiesigen Hausgärten auf. Am 21. December waren wieder 10 Stück hier. (Am 12. Jänner 1888 sah ich 4 Stück, welche durch den fortgesetzten Angriff der Sperlinge fortzufliesen gezwungen wurden. Am 10. März 1858 wurden drei Stück geschossen, welche auf einem, bei Er einem Hausgiebel herausgesteckten Ebereschbeerenbusche sassen. Von diesen erhielt ich 2 Exemplare. Troglodytes parvulus, Linn. Zaunkönig. Am 3. Juli wurde mir ein Nest mit fast flüggen Jungen gezeigt. Dasselbe befand sich in einem Erdloche eines umgestürzten Fichtenwurzelstockes. Am 10. Juli waren die Jungen ausgeflogen. 'Parus ater, Linn. Tannenmeise. Ein Nest dieser Waldmeise befand sich in einem Loche des Steingefüges einer am Waldrande befindlichen Brücke. Nach Ent- fernung eines Steines konnte man am 5. Juni ziemlich grosse Dunenjunge sehen. Ein zweites Nest befand sich in einem Erdloche, etwa 25 em tief, mit kleinem Ein- flugloche unter einem flachen Steine, der die Höhle bedeckte. Die Jungen waren am 5. Juni bereits ausge- flogen. Die unterste Lage des Nestes bestand aus Moos, auf diesem war eine dichte Schichte Hasenhaare mit Rehgranen untermischt gebettet. Phyllopneuste trochilus, Linn. Fitislaubvogel. Am 1. Mai das kugelförmige Nest, mit seitlichem Eingange am Fusse einer kleinen Tanne, ganz nahe dem Erdboden, ähnlich einem dürren Blätterhaufen, gefunden. Am 6. Mai war das Nest vollendet, am 8. Mai lag das erste Ei in demselben. Am 7. laubvögel. Hypolais salicaria, Bp. Gartenspötter. Am 5. Mai hörte ich den ersten Sprachmeister. Am 28. Mai sah ich mehrere Paare beim Nestbau beschäftist. Am 7. Juli October beobachtete ich noch zwei Fitis- waren die Jungen aus dem eimen Neste geflogen. Einem Sprachmeister-Gesange konnte ich unter anderen Vogelstimmen - Imitationen auch den Ruf des Schwarzspechtes, der Wachtel, der Goldamsel, des Sper- l | lings und den Angst- oder Zormruf der Schwalbe ent- | nehmen. Sylvia atricapilla, Linn. Schwarzköpfige Gras- mücke. Am 7. Mai hörte ich den ersten frischen Schlag des Mönchs im Walde. Sylvia hortensis, auct. Gartengrasmücke. In diesem Jahre waren viele dieser guten Sänger im ge- strüppreichen ‚Jungholze zu hören. Die erste (rartengras- mücke habe ich am 18. Mai in einem hiesigen Garten vernommen. Merula torquata, Boie. Ringamsel. Die Ringamsel kommt nach Behauptung des Herrn Jäger Kluch auf der Tafelfichte vor, und wurde daselbst auch ein Nest dieser Amsel gefunden. Jedenfalls trifft sie im Durchzuge hier ein, und wurden auch in diesem Herbste mehrere Ringamseln im „Gliezbusche* erlegt. [0 0) DD Turdus viscivorus, Linn. Misteldrossel. Am 4. Juni waren die Jungen dem, auf einer Fichte m der Höhe von circa 8 Meter befindlichem Neste entflogen. Turdus musicus, Linn. Singdrossel. Am 15. Mai trugen Singdrosseln den Jungen Atzung zu. Am 12. Oec- tober traf ich noch eine Singdrossel an. Turdus iliacus, Linn. Weindrossel. Am 14. Oc- tober wurden mir mehrere Weindrosseln, welche im Dohnensteig gefangen waren, gebracht. Ruticilla tithys, Linn. Hausrothschwanz. Am 12. October waren noch einige Hausrothschwänze hier. Ruticilla phoenicura, Linn. Gartenrothschwanz. Am 13. Mai beobachtete ich ein Männchen in einem | hiesigen Garten, welches aber bald wieder verschwand. Im benachbarten Grenzdorf in preussisch Schlesien traf ich Gartenrothschwänze zur Sommerszeit an. . Dandalus rubecula, Linn. Rothkehlchen. Am 4. Juni war die erste Brut eines Nestes ausgeflogen, am 10. Juli noch ein Nest mit Eiern gefunden. Am 12. October das letzte Rothkehlchen gesehen. Motacilla alba, Linn. Weisse Bachstelze. Ein Bachstelzenpaar ging von seiner Gewohnheit als Höhlen- brüter ab. Her Stelzig machte mich auf ein Nest der weissen Bachstelze, das sich auf einer Weihmuthskiefer in einem hiesigen Garten befand, aufmerksam. Auch Herr Lehrer Julius Michel überzeugte sich von dieser seltenen Nistweise. Das Nest war in einer Höhe von circa 6 Meter, mit, einer Seite an den Stamm angelehnt, auf zwei Seitenästen aufliegend, freistehend wie etwa em Finkennest, gebaut. Der Napf war aus Reisig, Wurzeln, Wolle und anderem Material zusammengefügt, fest genug um die siebenköpfige Brut zu halten. Am 7. Juli | waren 4 Junge ausgeflogen, nachdem ich einige Tage vorher drei Junge dem Neste entnommen hatte, um dieselben mit dem Neste in gleich seltener Lage prä- pariren zu lassen. Am 24. August war die 3. Brut eines anderen Paares ausgeflogen. Am 8. November sah ich die letzte weisse Bachstelze. Alauda arvensis, Linn. Feldlerche. Am 9. October einen grossen Zug von Ost nach West beobachtet Fringilla coelebs, Linn. Buchfink. Einige Männchen blieben über den Winter hier. Fringilla montifringilla, Linn. Bergfink. Am 9. Oc- tober und später noch einige Male mehrere Bergfinken in Gesellschaft von Fringilla coelebs angetroffen. Gerinus hortuianus, Koch. Girlitz. Ankunft 15. April, die letzten Girlitze am 7. October gesehen. Chrysomitris spinus, Linn. Erlenzeisig. Die Angabe der hiesigen Vogelsteller, dass es hier zweierlei Zeisige gibt, nämlich Zeisigmännchen mit schwarzer Kehle und solche ohne schwarze Kehle bestätigt sich. Ich sah hier im Sommer eingesperrte Männchen mit und ohne schwarze Kehlen, und waren diese beiden verschieden gefärbten Zeisigmännchen schon jahrelang in Käfigen. Dafür aber, dass hier die Zeisige ohne schwarze Kehlen nisten, dürfte der Beweis dadurch erbracht sein, dass zwei junge Zeisige, die zu Anfang des Juli 1887 im Jugendgefieder gefangen wurden, und welche ich seit dieser Zeit im Käfig halte, sich heute als gut singende Männchen mit schwarzer Kopfplatte, doch ohme den schwarzen Kehlfleck präsentiren. Wenn ich nun erwäge, erstens, dass es hier unter den Vogelfreunden von altersher bekannt ist, dass es zwei abweichend gefärbte Zeisige gibt und diese demzu- folge zwei Namen „Tannenzeisig“, „Fichtenzeisis“ führen, zweitens, dass ich mich selbst überzeugte, dass man hier sowohl Männchen mit schwarzem Kehlflecke als auch solche ohne denselben in der Gefangenschaft hält, und drittens, dass sich junge noch im ersten Jugendkleide befindliche Zeisige zu Männchen ohne schwarzen Kehl- fieck ausbildeten, so glaube ich zur Annahme berechtigt zu sein, dass diese hier vorkommenden Zeisige ohne schwarze Kehlflecke eine eonstante Localart der Zeisige sei. Carduelis elegans, Steph. Stieglitz. Es werden hier zur Herbstzeit Stieglitze mit 4 Spiegeln im Schwanze und solche mit 6 Spiegeln gefangen. Letztere, als die selteneren nennen die hiesigen Vogelsteller „russische Stieglitze‘. Ich besitze beide Varietäten. Schon in „Gründliche Anweisung alle Arten Vögel zu fangen ete.. Nürnberg. Georg Peter Monath 1754“ werden auf Seite 530 Stieglitze mit 4 Spiegeln und auch solche mit 6 Spiegeln im Schwanze erwähnt. Cannabina sanguinea, Landb. Bluthänfling. Ein Hänf- ling erreichte hier das hohe Alter von 21 Jahren im Käfige. Linaria alnorum, -Ch. L. Br. Nordischer Leinfink. Ende October wurden hier Leinfinken gefangen, von denen ich zwei während des Winters im Käfige hielt. Loxia curvirostra, L. Fichtenkreuzschnabel. Mitte Juli waren viele Kreuzschnäbel in den hiesigen Wäldern zu hören. Ein gefangener Kreuzschnabel gewöhnte sich den üblen Zeitvertreib an, seine Federn auszureissen, und als er mauserte, zog er sogar die Blutkielen aus. Er war dadurch bald ganz nackt und musste getödtet werden. (Schluss folgt.) Aus Niederösterreich. Zwischen der Ybbs und Donau. Von Eduard Hodek sen. Amstetten, im April 1888. Jetzt sind es fünf Vierteljahre, dass ich mich hier niedergelassen und finde vollauf bestätigt, dass es die Thalmulden grösserer Flüsse allein nicht sind, nach denen sich der Vogelzug- im Herbste und Frühjahre bewegt, sondern dass solche Thäler und wären sie selbst von einer Bedeutung, wie jene unserer Donau von der baierischen Grenze bis Wien kaum Bruchstücke jener Bewegung abzulenken vermögen, die sich doch haupt- sächlich in der Richtung Nord-, Ost- und Süd-West und vice-versa vollzieht. Es kommt auf die Riehtung dieser grossen Thalzüge an, ob sie der Hauptstrasse der | Wanderer günstig, d. h. halbwegs parallel sich anfügen, oder dieselbe kreuzen. Letzteres ist bei dem in Rede stehenden oberen Donaugebiete von Wien bis Passau der Fall und daher kommt die Erscheinung, dass unsere Gegend unstreitig arm an Wandergästen genannt werden kann. Während die Wiener Gegend, bedingt durch den Mannhardsberg-Zug westlich und den der Karpathen östlich, längs der March, eine Art Passage bildet für die, aus dem Norden Kommenden und eine Durchbruchsstation der Wandervögel aus der weiten mährisch-böhmischen Ebene nach den ungarischen, dem Platten- und Neu- siedlersee zu, über Oedenburg weg, liegenden und so den Süden weiter zu führenden Heerstrassen, folgt selten eine abschiednehmende Zugsgesellschaft der aus dem Westen kommenden Wasserstrasse der Donau aufwärts. Dem Wasser- und den Sumpfvogel bietet auch von Krems bis Enns und Linz die Donau nur wenig Ver- lockendes; der Auen sind nicht allzu viele, Sümpfe ganz ausgeschlossen und die Nebenflüsse der Donau in dieser Strecke, die Ybbs und Enns und Traun, sind über Kies führend, rasch fliessende Bergwässer, die selbst an ihren, das Fliesstempo stauenden Mündungen ausser etlichen Sand- und Kiesbänken als Ruheplatz für Möven keinerlei Ressource bieten. Das Ybbsthal, von oben bis Ulmerfeld eigentlich nur ein in steilen Felsufern liegendes Bett, öffnet sich erst. bei Ulmerfeld als Thal bis zur Ybbsmündung, hat von dort die unbedeutende Länge von bloss 15 Kilo- metern und eine Breite von durchschnittlich 2 Kilometern. Ein altes Flussbett der Ybbs, vom jetzigen Strombette nach Süden in der Bahnstationslänge Amstetten— Blinden- markt abbiegend, bildet etliche, auch im Winter warme Quelltümpel und Adern, hier „Laben“ genannt, wo sich | | } | | etwas Sumpf- und Wasserzugw ild aufzuhalten vermag; viel zu unbedeutend und allzu beunruhigt jedoch, um als Brutstätte für mehr als etliche Paare Wasser- und Rohrhüliner, Rallen- und Zwergtaucher zu dienen. Zwei bis drei Paar Stockenten bringen, wenn es hoch kommt, ihre Gelege zum Ausfallen, aber andere Enten finden sich selten da ein, ausser im Winter, wenn die Donau Eis führt, Stockenten, daneben die Schell- und die Knäck- Ente. Sogar der Kiehitz ist ziemlich selten und erinnere ich mich bloss zweimal Herbstflüge davon auf einer nahen Wiese gesehen zu haben; hie und da kam bei der Hühnerjagd im September einer einzeln oder paar- weise zum Schuss. Das lustige Volk der übrigen Charadriiden, der ewig beweglichen und mit ihrem Gepfeife jede umkreiste 'Wasserlache im Herbst und Frühjahr angenehm beleben- den Tringiden und Totaniden, die sucht man hier ver- gebens. Wenn es hoch kommt, hört man bei Nacht über den Kopf weg in den Lüften der Wasserhuhnes Ruf, einen kleinen Flug Brachschnepfen (Numi arquatus) oder die Stimme des Triel's. # Die brüchigen, moosigen Stellen des früher genannten Terrains der „alten Ybbs“ sind so wenig umfangreich, dass ich ganz erstaunt war, an einem warmen Oectober- tage dort fünf Stück Becassinen anzutreffen, wovon ich ein @ (Gall. scolopacina) schoss, aber die nächsten Tage vergebens dieselben Stellen absuchte, um ein 3 davon zum Ausstopfen zu erlegen. Zwei von den fünf obigen waren Gallinulen, kleine Sumpfschnepfen und besitze ich noch heute davon keine ausgestopfte. Totanus glottis, der hellfarbige Wasserläufer, @ adult; den ich am 27. August erlegte, war ein Rreigniss, trotzdem ich mich auf diesem, dem Ybbs-Terrain, fleissig einfinde, um aus den Vertretern der hiesigen Ornis etwas für die Sammlung zu ergattern, die ich mir jetzt zum eigenen Vergnügen zusammenstelle, sie einmal, wenn’s mit dem Schiessen und Ausstopfen nichts mehr ist, der hiesigen Schule zu schenken. Vorläufig aber ärgern mich die ver- teufelten Jungen der hiesigen Population weidlich dureh unbezähmbare Zerstörungswuth alles dessen, was da kriecht und fliest und tragen, nebst einem ansehnlichen Contingent von revierenden Katzen, deren ich allerdings eine erkleckliche Zahl vom Schauplatze wegfegte, zur Entvölkerung der Wälder und Büsche von Sylvien und Drosseln mit trauriger Consequenz bei. Und dieses unver- ı mit Busch- und Auholzeruppen besetzt, ‚ seiner heiligen Scheu vor meiner Wenigkeit als | Wau‘, 83 besserliche Gelichter lässt sich natürlich erstens doch nicht wie die Katzen behandeln, zweitens in Anbetracht „Wau- drittens bei seiner sehr ausgebildeten Windhunds- Rennfähigkeit auch schwer fangen, um nebst corpus delicti dem competenten Classenlehrer eingeliefert zu werden. So lebe ich denn mit diesen gott- und recht- vergessenen Rangen in fortwährender Fehde, im Stillen zu ihrer besseren Orientirung in der Naturgeschichte, Vögel präparirend. Verzeihung: Ich bin von der Vogel- zugsstrasse etwas abseits gerathen und will sogleich wieder einlenken. Also: An Zugvögeln ist unsere Gegend ziemlich arın, wenn man ihre sonst so vortheilhafte Lage, zwischen zwei Flussgebieten, ihrer Abwechslung von wohleultivirten Feldern ohne Wasserarimuth und mit ihren hüglichen, theils klemen, aber auch wieder namhaften und mitunter pittoresk gelegenen Wäldern anderer darin ärmer dotirten Gegenden entgegen hält. Wenn es nun schon mit dem Zugwilde aus den Familien der Sumpf- und Wasservögel schlecht bestellt ist, wofür ich mir eben erlaubte, das Hinderniss, besser gesagt, die Ursache in der von West nach Ost streichenden Richtung der Flussthäler zu erkennen, so stellt sich die Frage: Wesshalb ist es mit denkaubvögeln ebenso ? weit berechtigter heraus, denn es ist ein Factum, dass wir im Jahre überhaupt und zur Zugzeit insbesondere daran wirklichen Mangel haben. Das heisst: der Orni- thologe spricht so, der Jäger in mir sagt: Gott sei Dank! Als ich gleich nach meinem Eintreffen hier, mir einen Uhu anschaffte und Hütten errichtete, machten mich hiesige Jagdfreunde aufmerksam, Raubvögel in hiesiger Gegend wenig Spass und Nutzen gewähre. weil — es fast keine gibt. Wie war das möglich ? Ringsum und von West nach Ost auf viele Meilen Länge dehnen sich besteultivirte Ackergelände aus von bewaldeten Hügeln unterbrochen und mit Niederwild ziemlich reichlich dotirt. Der, die Höhenzüge der hiesigen Donauufer und die Rücken der von der Donau bei Grein bis zu uns in einer Breite von 12 Kilometern krönende Wald, theils gemischter, theils Nadelwald, beherbergt der sefiederten Sänger, der Wildtauben und Hühnervögel genug, um für Falken als gedeekter Tisch zu gelten. ' zwischen Ybbs und Donau ' 469 Metern hinauf, trägt, Schliesslich bietet die wundervolle Waldvegetation, die in langschäftigen und dichten Tannen- und Fichten- beständen mit circa 60 Percent der hiesigen Gegend einen wirklichen. landwirth- schaftlichen Reiz verleiht, die denkbar schönste Brut- gelegenheit für Raubvögel und der Umstand, dass fast jedes Bauern-Nadelwäldehen, wenn es nur einige Hectaren beträgt, mit Fasanen dotirt ist, selbst bis in die höheren Lagen, z. B. das Kollmitzberger von sollte man meinen, doch dazu bei, dem Falken, Habichte und Sperber, wie dem gemeinen Bussarde, einen solchen Aufenthalt zum Brutgeschäfte sanz reizvoll zu gestalten. Aber sonderbar genug nichts von alledem, wieich mich bisher gründlich zu überzeugen Gelegenheit hatte. Ich muss voransschicken, dass im Laufe eines ‚Jahres mit Ausschluss einer kurzen Zeit im Juli, die ich in Wien verbringen musste, dann einiger kurzen nie über drei- tägigen Exceursionen in die Umgebung, fast kein Tag dieses Jahres verstrich, den ich nicht auf dem eben in Rhede stehenden Terrain wenigstens in den Morgen- und Abendstunden im Freien zugebracht hätte. Die Jagd im engeren Sinne, d. h. das Erlegen von essbarem Wilde, obwohl mit grosser Vorliebe in allen ihren Nuancen dass diese Jagdart auf ich en U ar ia er nn 84 frequentirt vom Mai bis Ende Jänner, bildet bei weitem nicht den vornehmsten Anziehungspunkt in meinem frei- gewählten Aufenthalte ausserhalb der Stadt, sondern jene Stunden und Tage sind es, die ich allein, bloss in Gesell- schaft von Hund und Büchse, im schrankenlosen Wohl- behagen im weiten Dome der Mutter Natur verbummeln darf. Und ich geniesse diese Freiheit als Geschenk für früher geleistete lange und mühevolle Arbeit vollauf innerhalb eines, für alte Füsse immerhin weitgesteckten Terrains von mindestens 200 (Quadratkilometern der ab- wechslungsreichsten Art. Es ist mir nämlich durch die Freundlichkeit der Besitzer oder Pächter das Begehen der Jagdbezivke von Kematen, Ulmenfeld, Haag, Winck- larn, Schönbichl, Amstetten, Ober- und Unter-Preinsbach, St. Georgen mit Krahof, von Kloster und Markt Ardagger mit Kollnitzberg, von Stefanshart, Zeillern, Oeling und Aschbach gestattet und die meisten derselben frequentire ich fleissig, unbeschränkt von der Zeit, die mir gehört und bloss verkümmert durch die Rücksicht auf meine, doch nicht mehr wie einst elastischen Knochen. Ich musste mir diese persönliche Bemerkung erlauben, um darzuthun, geboten ist, über Vorkommen oder Fehlen dieser jener Vogelart in unserer Gegend zu sprechen. Es wird den geehrten Leser, wie die gemachte Er- fahrung mich selbst und es muss jeden fernestehenden Jaedfreund überraschen, wenn ich betrefis der Raubvögel Folgendes mittheile : "Mein Uhu, ein im wilden Zustande leicht geflügeltes Männchen, ist. brav und gerne beweglich, die Hütten sind nicht schlecht situirt und namentlich eine davon, mitten in der weiten Feldebene an der Bahnstrecke Amstetten — Blindenmarkt mit grosser Fernsicht und ganz in der Erde, mit einer dürren Tanne als Hagbaum, angelegt, sohin alle Bedingungen zum Erfolge vorhanden, schon auch deshalb, weil in dieser Feldebene unsere meisten Rebhühner vor- kommen, von welcher Wildgattung in der letzten Saison 900 Stück erlegt wurden. Trotzdem ich also diese Hütten ern en Tagebuche) bisher 61 mal, meist selbst bes echte, oder, dieser primitiven Jagdart wegen, die moich nur wegen der Aussicht auf Exemplare für die Sammlung anzieht, Andere statt mir dort sitzen liess, erlegte ich nicht mehr, als einen jungen Lerchenfalken (subbuteo) und eimen alten Thurm- falken (Tin. alaudarius). Das ist stark! Nie kam ein Habicht, ein Wanderfalk oder Sperber, nie ein Zwerg- falke, eine Weihe oder dergleichen zum Schuss ; am auf fallendsten aber ist, dass nicht ein einziger gemeiner oder Rauhfussbussard beikam, also oder dass mir in der That die Möglichkeit . Vögel, von welchen der Letztere leider die häufigste Beute der Uhuhüttenjäger anderswo bildet. Auch auf den, in der Ebene gestellten Schlageisenstangen, wurden bloss — und diese stehen das ganze Jahr „fängisch“ (reete „fängig*) 3—4 Weihen, leider auch etliche Thurmfalken und Eulen gefangen. Diese Letzteren waren: Athene noctua, Syrnium aluco und 1 Stück Stryx flammea. Während der diversen Gesellschafts- Jagden im Herbste und Winter in Feld und Wald, die ich innerhalb der oben beschriebenen Gebiete fast alle mitmachte, wurden bloss zwei junge Sperber / und 2 erlegt, nicht ein Bussard, und ausser den, Jagden, bei meinen eigenen Streifereien, erleste ich für die Sammlung nicht mehr, als ein altes Sperber-Weibchen und einen jungen Baumfalken (subbuteo). Es wurde mir auch nicht bekannt, dass wgend anderswo auf den Nachbar- jagden etwas aus dieser Vogelfamilie erlest worden wäre. Im Reviere Oelimg wurde im Februar ein jähriges Habicht- Weibchen im Eisen gefangen, das einem Marder zugedacht war. In der ganzen grossen, aus der Nähe von Amstetten bis an’s Donauufer vor Grein reichenden, theils eigenen, theils Pachtjagd des Reichsraths-Abgeordneten Herrn Alfred Eltz, auf Schloss und Kloster Ardasger, wo von Seite der Jagdleitung dem dort sehr ansehnlichen Fasanenstande gewiss aufmerksamster Schutz gewidmet wird, kam im letzten Jahre weder Habicht noch Bussard vor das Rohr und wird mir die Erlegung: eines grösseren Raubvogels als Seltenheit bezeichnet. Aus dem ı umfang- reichen "Jagdeebiete von Kematen und Ullmenfeld mit Greinsfurt an der Ybbs, dem Herrn Carl Ellissen gehörig, hat man mir dasselbe mitgetheilt und auch dort bleiben Fasane, Hühner und Hasen von grösseren. Raubvögeln unbehelligt. Schon ein erlegter Sperber bildet ein Vorkommniss, das besprochen wird und der letzterlegte, in der vreizend gelegenen Wohnung des J agdbesitzers, am Coridor von Theresienthal ausgestopft paradırende Habicht ist schon mehrere Jahre alt. In den, unter der hiesigen Jagdleitung stehenden Revieren schliesslich, von Schönbichl, Amstetten, Ober- und Unter-Preinsbeck, St. Georgen a. Walde und Krahof, wo bei einem guten Wildstande von Feld-Hühnern und Fasanen gewiss ebenfalls nichts unterlassen wird, dem Schädlichen nachzustellen, kamen Habicht, Wanderfalke und gemeiner Bussard seit Jahren schon gar nicht zu Schusse und bloss einmal geschah es, dass der Jagd- leiter und ich zu verschiedenen Zeiten wohl, aber dennoch auf denselben Vogel, auf einen Rauhfuss (B. 1a- gopus) erfolglos schossen. (Fortsetzung folgt.) Ein Bastard von Anas boschas domestica 5 und Cairina moschata. > Von A. Pichler, Assistent am zoolog.-zootom.- Institut der k. Franz Josephs-Universität in Agram. Als ich anfangs Mai 1887 ein in der Nähe Aorams befindliches Gehöfte besuchte, in dem sowohl Haus- als auch Bisam-Enten gezogen werden, machte ich die Be- obachtung, dass sich allabendlich, wenn die Bisam- und Haus- Enten gleichzeitig von dem nahe gelegenen Material- sraben heimkehrten, der Haus - Enterich mit eigener Dreistigkeit den Bisam-Enten in einer kaum zweideutigen Weise näherte, aber von dem noch rechtzeitig ein- schreitenden Bisam-Enterich in die Flucht geschlagen wurde. Auf meine Frage an die Hausfrau, ob es dem Haus-Enterich doch hie und da gelänge, die Bisam- Enten zu treten, erwiderte mir dieselbe, dass sie dies schon mehrmals beobachtet, und ich rieth ihr darauf die Nachkommenschaft der Bisam-Enten sorgfältig zu be- obachten, ob nicht welches von den Jungen Spuren von Hausententypus zeigen würde. Nach längerer "Zeit, als ich wieder im Gehöfte ein- kehrte, wies die Frau sofort auf ein von einer Bisam- Ente ausgebrütetes Entchen hin, das sich ganz eigen- thümlich benahm, sich lieber im Wasser als am Lande aufhielt, die Gesellschaft der jungen Bisam-Enten mied und auch in der Form des vorderen Theiles des Körpers Od AU it Es wuchs alsbald heran, blieb treu und gesellte sich einer Haus-Ente glich. seinen früheren Gewohnheiten schliesslich den Haus-Enten zu; jetzt ist die Ente schon vollständig entwickelt und befindet sich im zoologischen Museum zu Agram, für welches sie Herr Prof. Sp. Brusina käuflich erworben, und sie mir zur Beschreibung sütig überlassen. Ich berücksichtigte diesen Bastard nicht besonders, da ich der Meinung war, dass dergleichen Fälle häufiger vorkommen dürften, sah mich aber dennoch in der Fach- literatur eimigermassen um und fand allgemein, dass Bastarde zwischen diesen beiden Species vorkommen, aber nur solche, wo der Vater nachweisbar ein Bisam- Enterich, die Mutter eine Haus-Ente war.') Ferner solche, wo das Geschlecht der Eltern nicht bestimmt bekannt ist, die schlechterdngs nur als Bastarde der beiden Arten erwähnt werden, welche zum Theil wie jene, deren Fritsch gedenkt, von der Stock-Ente abstammen sollen: Anas purpurea viridis, Schinz. Dies sind grosse Bastarde der Stockente mit Cairma moschata, welche im halb- wilden Zustande angetroffen werden. ) Eines im November 1803 in Schlesien geschossenen männlichen Bastardes, der sich im zoologischen Museum zu Breslau befindet, erwähnt Fr. Tienemann.?) Welcher von beiden Arten der Vater dieses Bastardes angehörte, ist selbstverständlich hier auch nicht nach- weisbar. Ferner erwähnt Ch. Darwin der Bastarde zwischen Haus- und Moschus-Enten mit dem Bemerken, dass die- selben als Folge der Kreuzung keine besondere Wildheit zur Schau tragen.*) Herr Dr. Fr. K. Knauer hatte die Güte mich auf einen nRadde’s „Omis caucasica* beschriebenen und daselbst abgebildeten Vogel £ (eschlechtes, aufmerk- sam zu machen, der Anfang Jänner 1873 auf dem Uhramflusse erlegt wurde, den Radde als einen Bastard von A. boschasanas und Cairina moschata femina aus- spricht.) Der Umstand, keine Erwähnung eines mit sleichen Falles geschieht, sowohl als auch der Wunsch, die von Radde ausgesprochene Meinung über jenen Bastard richtig zu begründen, bewog mich auf diesen (Gegenstand näher einzugehen. Dieser Bastard hat die Grösse einer Haus-Ente, deren Hintertheil und Füsse. stark an die Bisam-Ente erinnern. Kopf, Kehle, Nacken oberen Halsseiten sind bleigrau, unten lichter, überall mit bräunlichem Anfluge. An der Stelle, wo sich um den Hals des Stock-Enterichs eine zarte weisse Zone sc hlinst, befindet sich ein vorn breiter, hinten schmälerer weisser Ring. Der Halstheil unter dem Ringe ist wie beim Wild- Enterich braun, aber durch die bedeutend lichteren Federsäume theilweise bedeckt. Die weiteren Partien der Unterseite sind lichter bleigrau mit starken braunen Federsäumen, welche gegen den Bauch hin immer lichter meinem Falle nachweisbar ') Neigung der Entenarten zur Vermischung dureh Begattung mit za, von Dr. ©. W. L. Gloger in Journal für Ornithologie 1553, p. 409. ) "Naturgeschichte der Vögel Europas, p. 418. S) Joumal für Ormithologie 1865, pag. 219. ') Gesammelte Werke „Das Variiren der rlere, „und Pflanzen im Susuunder der Domestication“ I. Bd., Cap. 13, p. 22. 5) C. ce. p. 453. Daselbst befindet Bat tar “ eine An- merkung Si Bezug auf die in Cabanis Journal für Örnithologie von Gloger publieirte Abhandlung, wo es augenscheinlich aus Versehen „Wildentenmännchen“ statt „Bisam- Enterich“ heisst, wie dies von Gloger besonders hervoreehoben wird. dass in der mir bekannten Literatur | mittelgrossen | und die nebenbei 85 werden, an den Seiten sowie an den unteren Schwanz- deckfedern dagegen erhalten bleiben. Ober- und Hinter- rücken, Bürzel, obere Flügel- und Schwanzdecken sind aschgrau mit mattem Glanze. Die Handschwingen weiss, die Armschwingen in der Nähe der Vorigen an der Basis mehr minder weiss melirt. Die unteren Flügeldeckfedern aschgrau mit weisser verschwommener Querbinde und weissem Saume. Schliesslich ist dieses Gesammtkleid am Oberrücken und in der Aftergegend mit einigen weissen Federgruppen gescheckt. Die Mutter ‚des Bastardes ist eine mittelgrosse Bisam-Ente von schön schwarzer Farbe mit intensivem Metallglanz, weisser Unterseite und einigen weissen Federpartien am Hinterhalse und Oberrücken. Der Vater, ein gewöhnlicher Haus-Enterich von gleichmässig schinutzigweisser Farbe mit zimmetbraun überflogenem Gefieder. Die hier folgenden Maasse zeigen vom gegenseitigen Grössenverhältnisse der Eltern und des Bastardes. Bisam-Ente Bastard Haus-Enterich Total-Länge.. . NE 63:0 640 67:0 Länge des Schnabels, "auf dem Firste Gemessen. 08 55 59 Länge der Mundspalte . . . 61 6:6 78 Breite des Schnabels in der Höhe der Nasenlöcher . . . 2:4 2.4 2-8 Grösste Breite des Schnabels vor demY Enders ee Nee 2: 2:9 2:8 Länge des Flügels Be 450 43:0 440 Länge der mittleren Schwanzfedern 142 12:6 9-9 rs derslanseri sen 2er 45 4:3 60 „ der Innenzehe 4:5 44 46 „ der Mittelzehe 720025 52 (0) der Aussenzehe . RO, St 5:8 Grösste Höhe des Schnabels . rd 2:5 2:9 Zahl der Sa enzteene 16 16 20 Der nähere Vergleich der Eltern mit dem Bastarde weist, ausser den in den Maassen enthaltenen Angaben noch einige interessante Details auf, deren Erwähnung vielleicht Angezeigt sein dürfte. Was die Farbe des Bastardes anbelangt, so ist dieselbe eine launige Verschmelzung der Farben beider Eltern. Das tiefe Schwarz der Mutter wurde durch das schmutzige Weiss des Vaters zu einem bleigrauen Farben- ton herabgedämpft, doch erhielt sich mehr minder am ganzen Körper der zimmetbraune Anflug des Vaters. Das schöne Kastanienbraun, das die Brust des Wild-Enterichs ziert, kam hier, trotzdem es dem Vater maneelte, beim Bastarde wieder zum Vorschein: Ein interessanter Beles der Neigung zur Wiedererlangung eines durch die Domestieation verloren gegangenen Charakters der wilden Urform bei 3astardirung. Dagegen haben sich einige weisse Federn des Oberrückens der Mutter am Bastarde an derselben Stelle erhalten. Kopf und Hals ähneln mit Einschluss des an der Stirne von geringen Warzen umrahmten Schnabels be- deutend der Haus-Ente. Die Flügel aber sowohl als der ganze Hintertheil, um so mehr der Bisam-Ente. Die Flügel bedecken nur die Basis des keilförmigen Schwanzes, der in der Gesammtgestalt und der Zahl der Federn der Bisam-Ente gleicht, in der Gestalt und Länge der Federn dagegen die Charaktere der beiden Arten in sich ver- einigt; Die Schwanzfedern stehen in Bezug auf Grösse im Mittel zwischen jener der Eltern, zeichnen sich aber durch die keilförmig zugespitzte Form der Schwanzfedern des Haus-Enterichs aus. Die aufgekrümmten oberen Schwanzdeckfedern fehlen. Die Form als auch 86 die Maasse der Füsse, woselbst die Tarse bedeutend kürzer ist als die Mittelzehe, tragen genau das Gepräge des Bisam-Entenfusses. Im grossen Ganzen stimmt der von Radde abge- bildete und als Bastard der Bisam-Ente mit einem wilden Stock-Enterich angesprochene Vogel mit dem hier be- schriebenen überein, nur scheint bei unserem Exemplare an den schwachentwickelten Stirnwarzen und den typischen Bisam-Entenfüssen der Charauter der Mutter zu prävaliren. Dass die Affection des Bisam-Enteneies durch das Sperma des wilden Stock-Enterichs eine andere sein müsse, als jene eines verschieden gefärbten Haus- Enterichs auf ein gleichartiges Ei ist vollkommen klar, sowie, dass das Product mit Bezug auf Farbe ein ver- schiedenes sein wird, gleichfalls. In Anbetracht dagegen, dass bei Bastardirungen die einzelnen Individuen des- selben Geleges trotz derselben Eltern die Charactere derselben auf den verschiedenen Körperregionen in ver- schiedenem Verhältnisse aufweisen, wie dies sattsam bekannt ist, glaube ich auf Grund des hier beschriebenen Bastardes, dessen Eltern nachweisbar sind, die Richtigkeit der Deutung Raddäe’s mit Bezug auf das erwähnte und in der Freiheit geschossene Exemplar, hiemit bestätigen zu können. Schliesslich erachte ich es als meine angenehme Pflicht, dem Director des zoologischen National-Museums, Herın Prof. Sp. Brusina, für die gütige Ueberlassung des Vogels als auch für’ die mit liebevollster Bereit- willigkeit zur Verfügung gestellte Literatur, ferner Herrn Dr. Fr. K. Knauer für den geneigten Hinweis auf die erwähnte Literatur, meinen besten Dank abzustatten. Agram, am 8. März 1888. Einwanderung des Steppenhuhnes (Syrrhaptes paradoxus, Pall.) Wie das Jahr 1863 hat uns auch das jetzige diesen Gast in grösserer- Menge gebracht. Der seither erfolgten Verbreitung ornithologischen Wissens in weiteste Kreise entsprechend, darf man wohl auf verlässliche Be- obachtungen über diesen Vogel von allen Seiten rechnen. In diesem Sinne veröffentlichen wir die uns in den letzten Tagen zugekommenen Mittheilungen und richten auch unsererseits an die Leser unserer „Mittheilungen* die Bitte, sowohl genaue Beobachtungen über die Zeit des Erscheinens, Dauerdes Aufent- haltes, Lebensweise u. s.w. mittheilen, als auch für den Schutz des Einwanderers ein- | treten zu wollen. Die erste Mittheilung kam uns von Herrn Custos Dr. Julius Madaräsz in Budapest zu, welcher schreibt: „Das ungarische National-Museum erhielt am 29. v. M. einen Syrrhaptes paradoxus, Pall. 9 ad. aus Siebenbürgen, unweit von Hermannstadt erlegt. Es mag sein, dass dieser interessante Wanderer auch dieses Jahr unsere Länder betretend in Vorschein kommt. Im Frühjahre 1863—1S64 waren dieselben Gäste hier in grösserer Zahl anzutreffen, und erhielt das Museum 3 männliche und 1 weibliches Exemplar“. Wenige Stunden später erhielten wir vom Präsidenten des perm. intern. ornithol. Comites, Herrn Prof. Dr. R. Blasius in Braunschweig, die wörtliche Mittheilung einer Zuschrift des Herın L. Taczanowski in War- schau, in welchem dieser zur Kenntniss bringt, dass am | pei uns zu gewärtigen haben, so möchten wir einerseits 24. und 25. April das Steppenhuhn in grösserer Zahl im Gouvermnement aufgetreten sei. und den lebhaften Wunsch ausspricht, es möge diesmal Alles gethan wer- | den, den Einwanderer zu schützen. theilt dann weiter mit: Soeben schreibt mir Herr Dr. Rey aus Leipzig: 28. April 1888. „Soeben werden mir 2. Syrrhaptes paradoxus über- bracht, welche sich gestern bei Paunsdorf (5 Kilometer östlich von Leipzig) am Telesraphendraht tödtlich ver- letzt hatten. Mit bestem Grusse, gez. Dr. E. Rey.‘ Es scheint demnach eine starke Einwanderung des Steppenhuhns stattzufinden und schliesse ich mich voll und ganz den Wünschen unseres verehrten Mitgliedes L. Taezanowskı an, mit allen Kräften dahin zu wirken, dass die Einwanderer gastfreund- Herr Dr. Blasius \ Schreiben Herın Dr. Jul. v. licher behandelt werden möchten, als 1863, und möglichst geschont werden, umihnen Ruhe und Zeit zu geben, sich in Europa häuslich niederzulassen. — Eventuelle Fälle des Vorkommens bitte ich mir gütigst mittheilen zu wollen, um dieselben aus ganz Europa zusammenstellen zu können. Braunschweig, 29. April 1888. Dr. R. Blasius, Präsident des permanenten internationalen ornithologischen Comite's. Tags darauf traf von Hern Victor Ritter v. Tschusi zu Schmidhoffen (Villa Tännenhof bei Hallein) eine anf vorstehende Publication bezugnehmende Mittheilung ein: „Herr Dr. Rud. Blasius in Braunschweig theilt mir eben mit, dass laut Bericht Herrn L. Taczano wski’s in Warschau im letzten Drittel des April einzelne Flüge Steppenhühner, wovon der stärkste über 200 Exemplare zählend, beobachtet und einzelne Individuen erbeutet wurden. Auch in Deutschland und Oesterreich-Ungarm wurden bereits einzelne Exemplare constatirt. So erhielt Herr Dr. Rey in Leipzig am 27. April 2 in der Umgebung durch Anfliegen an die Telegraphendrähte tödtlich ver- letzte Stücke und das ungarische National-Museum in Budapest bekam, wie ich einem eben zugekommenen Madaräsz’s entnehme, den 29. April ein 9 aus der Umgebung Hermannstadt's. Nachdem wir wohl, ähnlich wie im Jahre 1863, das Erscheinen von Steppenhühnern in grösserer Menge auch ersuchen, behufs Feststellung des Zuges, der Zeitdauer des Aufenthaltes, der Lebensweise ete. möglichst genaue Beobachtungen zu sammeln,*) andererseits aber die Fremd- linge dem Schutze der Jägerwelt zu empfehlen, da durch Schonung derselben em neues interessantes Jagdobject gewonnen werden dürfte“. - Gleichzeitig lief eine neuerliche Mittheilung von Herrn Dr. Julius v. Madaräsz en: „Gestern, am 1. Mai, erhielt das ungarische National- Museum wieder 2 Syrrhaptes paradoxus & und @ ad. Beide prachtvoll gefärbt; sind am 29. April im Marma- roscher Comitat erlegt worden“. *) Herr V.v. Tschusi zu Sehmidhoffen ersucht, die bezüglichen Mittheilungen an ihn einzusenden. Darauf traf folgende Mittheilung des Herrn J. v. Ösatoö ein; „Vor einigen Tagen erhielt ich einen Brief von dem ältesten Ornithologen Ungarn’s Alexius v. Buda, worin er mir mittheilt, einen ihm ganz unbekannten Vogel erhalten zu haben, welchen ich nach der Beschreibung für Syrrhaptes paradoxus halten musste; natürlich ersuchte ich den alten Henn mir den Vogel mit der nächsten Post einzusenden, und erwartete ganz aufgeregt das Ein- | langen desselben. Heute erhielt ich den Vogel. Derselbe ist in der That Syrrhaptes paradoxus, u. zw. ein Weibchen, welches mir von Alexius v. Buda für meine Sammlung über- lassen wurde. Die Fausthühner erschienen in Europa meines Wissens zuletzt im Jahre 1863, in welchem Jahre mehrere auch in Ungarn erlest wurden und auch ich ein Weibchen aus der Umgebung von Andomok erhielt; in Siebenbürgen aber wurden sie bis jetzt noch von Niemandem angetroffen ; das in meinen Besitz gelangte Stück ist das erste Exemplar aus diesem Lande; dasselbe wurde von einer Bäuerin bei dem Dorfe Tartaria im Alsofeherer Comitate in einem Saatfelde lebendig gefangen und nach Alvincz getragen, wo mein Schwager dasselbe übernahm; es lebte noch zwei Tage. 2 Ich glaube auch hier bei Nagy-Enyed vier Stück sesehen zu haben; da es aber bereits Abend war, konnte 'ich die vor mir auffliegenden Vögel nicht sicher ansprechen. Feiner erhielt ich heute von meinem Freunde Dr. v. Madaräsz ein Schreiben mit der Mittheilung, dass ein Fausthuhn-Weibehen aus der Hermannstädter Gegend vor vier Tagen dem National-Museum in Budapest ein- geschickt worden sei. Es freut mich hiemit das Vorkommen dieses interes- santen Vogels in Siebenbürgen constatiren zu können, und sei zugleich durch diesen Bericht die Aufmerksamkeit der Ormithologen auf diesen Vogel gelenkt, indem derselbe auch im anderen Gebieten anzutreffen sein wird*. Nagy-Enyed, am 2. Mai 1888, Einige Tage später kam uns folgende Mitthei- lung zu: „Am 7. d. M. legte man mir zwei Vögel zum An- kaufe vor, welche Tags zuvor geschossen worden waren ; es sind dies zwei sehr seltene Exemplare, nämlich ein Männchen und ein Weibchen vom Fausthuhn, Syrrhaptes paradoxus, dessen eigentliche Heimat die Dsungarei und die mongolischen Steppen sind. Seit ungefähr 30 Jahren soll das Huhn die Moneolei verlassen haben und sich bisweilen auch auf europäischem Boden zeigen. Bereits am 28. April wurde von Herm Dr. E. Rey aus Leipzig das Vorkommen eines Fausthuhnes in der dortigen Gegend constatirt und auf diese Erscheinung aufmerksam gemacht. Der Kropfinhalt des, in meinen Besitz gelangten Paares bestand aus Weizenkörnern, anderen Gesämen und frischen Pflanzenspitzen, welche Nahrung den Vögeln auch ganz zugesagt zu haben schien, denn sie waren out beleibt, sogar fett. (Es dürfte die Möglichkeit nicht ausgeschlossen sein, dass sich diesesHuhn auch hier fortpflanzen könnte. )‘ Haida in Nordböhmen, 10. Mai 1888. Fritz Kralert. Der Vorstand der Allgem. Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin erliess in dieser Sache folgenden Aufruf an alle Jagdbesitzer, Jagd- und Vogelschutzyereine. 87 „Aus allen Theilen Deutschlands kommt die Kunde, dass die asiatischen Faust- oder Steppenhühner, welche schon einmal, im Jahre 1863, in unserem Vaterlande sich gezeigt, wiederum in zahlreichen Schaaren einge- troffen seien. Durch irgend welche Ursachen aus ihrer östlichen Heimat, den Steppen Centralasiens vertrieben, suchen diese Vögel geeignete Wohnstätten in den deutschen Gefilden. — Mögen sie gastliche Aufnahme bei uns finden. Die Steppenhühner (Syrrhaptes paradoxus) führen unseren Rebhühnern ähnliche Lebensweise, halten sich in trockenen Ebenen, auf Aeckern und Brachfeldern auf, nisten auf dem Erdboden und nähren sich in der Haupt- sache von Sämereien. Sie sind Strichvögel, d. h. sie wandern nicht regelmässig zur Winterszeit nach dem wär- meren Süden, sondern streichen während des Winters, durch örtliche Verhältnisse, Schneefall und dadurch be- dingten Nahrungsmangel, veranlasst, innerhalb weitere Grenzen ihres Heimatsgebietes umher. Aus diesen Um- ständen ergiebt sich die Möglichkeit, die Vögel an ge- eigneten Oertlichkeiten Deutschlands heimisch zu machen und somit dem Waidmann zur Freude und zum Nutzen, ein neues schätzhares Flugwild bei uns einzubürgern. Um diese Einbürgerung zu erreichen, ist aber aus- gedehntester Schutz der Vögel während der ersten Jahre dringendes Erfordernis. Wir richten deshalb an alle Grund- und Jagdbesitzer in derem eigenen Interesse die dringende Bitte, den Steppenhühnern durch Vermeidung jeglicher Nachstellung und durch Fütterung im Falle schneereichen Winters Schutz angedeihen zu lassen. Die Jagd- und Vogelschutz- Vereine insonderheit mögen diese Angelegenheit zu der ihrigen machen und durch geeignete Schritte auch den Schutz der Behörden für unsere gefiederten Gäste er- wirken. Da es von wissenschaftlichem Interesse ist, die Ver- breitung der Steppenhühner in Deutschland, die Zeit ihrer , Ankunft, etwaigen Brütens und dergleichen festzustellen, so bitten wir alle Ormithologen und Jäger, bezügliche Beobachtungen mit genauen Orts- und Zeitangaben an den stellvertretenden Secretär der unterzeichneten Gesell- schaft, Dr. Reiechenow, Custos am königlichen zoolo- gischen Museum in Berlin, gelangen zu lassen. Ueber- lassung etwaiger Exemplare, welche durch Anfliegen geren Telesraphendrähte getödtet wurden, ist behufs Aufstellung derselben in der vaterländischen Sammlung des königlichen zoologischen Museums sehr erwünscht.“ Von anderer Seite erfahren wir, dass am 27. April in Deutschland (bei Bukow in der Mark) etwa 20 Stück gesehen wurden, von denen eines erlegt wurde, und dass ein Exemplar bei Hannover erlest wurde. In nächster Nähe von Wien wurde ein Exemplar am 'Tullnerfelde todt aufgefunden ; zwei wurden aus einer Schaar von etwa 30 Sticken in Enzersdorf am Walde erlest. Seither mehren sich von allen Seiten die Nachrichten über das Auftreten dieses Huhnes in Mitteleuropa. Von den seit 1863 zahlreich entstandenen ‚Jagdschutz-Vereinen ist wohl zu erwarten, dass sie für den Schutz dieses interessanten Einwanderers kräftig auftreten werden.*) * Soeben kommt uns eine sehr ausführliche Mittheilung über das Auftreten des Steppenhuhnes bei Anclam und seine Lebensweise daselbst zu (von R. Tancere), die wir in Nr. 6 veröffentlichen werden. 88 Beobachtungen aussergewöhnlicher Nistplätze einiger Vogelarten. Gesammelt von Freifrau von Ulm-Erbach. Ein tiefer Blick in die Natur; Hier ist ein Wunder, glaubet nur! Goethe. Obgleich die verschiedenen Vogelarten, im Durch- schnitt, ziemlich systematisch nach bestimmten Natur- ‚gesetzen zu handeln scheinen, sowohl in der Wahl ihrer Nistplätze, als auch in der Weise, wie sie ihre Nester construiren, so gibt es doch häufig Ausnahmen von dieser Regel, wonach einzelne Vogelpaare nach ihrem eigenen Instinete zu handeln scheinen. Daher sagte mit Recht unser Altmeister Goethe, zu dessen Lieblingsstudium auch die Naturgeschichte gehörte: „Natur hat zu nichts gesetzmässige Thätigkeit, was sie nicht gelegentlich zu Tage brächte*. Denn mancher Vogel ist ganz unberechenbar, indem er einer willkürlichen Laune und seinen eigenem Ge- schmacke zu folgen scheint, um sich für sein Nest einen ganz abnormen Ort zu wählen. Dabei überwindet er voll- ständig seine Scheu, und alle sonst störenden Hindernisse, sowie sein Misstrauen vor den Menschen, um sich oft ganz in deren Nähe häuslich niederzulassen, gleichsam, als ob er sein Liebstes unter deren Schutz stellen möchte. Es grenzt fast an das Wunderbare, wie stark der Ortssinn bei den Vögeln entwickelt ist! Mit welcher Sicherheit finden die Zugvögel, von ihren weiten Flügen heimkehrend, stets ihr altes Nest wieder, um dort mit Vorliebe zu nisten, wo sie im letzten Sommer ihre Brut ungestört aufgezogen haben. Wie gern lässt sich das gleiche Storchenpaar, alljährig, aufsein altgewohntes Nest nieder, es ganz als sein Eigenthum betrachtend, um dasselbe häufig nach heftigen Kämpfen, gegen fremde Eindringlinge zu vertheidigen. Eigenthümlich ist es, dass fast jede Vogelsippe nicht nur ihre Nester ganz verschieden im Bau und aus anderem Material ausführt, sondern auch mehr oder weniger Fleiss und Geschicklichkeit dabei verwendet. Bekanntlich ist der Kuckuck der einzige Vogel, der überhaupt keim Nest baut, sondern seine Bier in die der anderen Vögel lest, aber auch der Sperling macht es sich als ächter Proletarier bequem und benützt gern alte Nester für seine Brut. Wenn im Frühling die Staare zurückkehren, so entstehen zwischen diesen und den Spatzen öfters heftige Streitigkeiten, bis die letzteren, als der schwächere Theil, die von ihnen occupirten Häuschen, ihren früheren Be- sitzen überlassen müssen. Es ist schon vorgekommen, dass ein Spatzenpaar das Nest emer annectirte und, als es sich nicht aus demselben vertreiben lassen wollte, die rechtmässigen Besitzer, mit unglaub- licher Geschwindigkeit und mit Hilfe der übrigen Schwalben, die Oefinung ihres Nestes förmlich zumauerten, so dass die frechen Eindrinelinge i in demselben verhungern mussten. Während einige V ogelarten, wie die Tauben, Störche ete., mit einem sehr primitiven Nest vorlieb nehmen, sowie es auch bei den Horsten der Raubvögel der Fall ist, so scheuen dagegen wieder andere keine Mühe, um ihre Nistplätze so behaglich wie nur irgend möglich herzu- stellen. Man muss staunen, wie soleh’ ein zartes Wesen nur mit Hilfe seines Schnabels solch’ künstliches Gewebe von Moos, Fasern und Federn zu Stande bringt. So zeigten die munteren Staare sogar viel Schönheitssinn. indem sie ihre Jungwiege mit Blumen, wohlriechenden ' für Baumhöhlen und Mauerlöcher, Hausschwalbe | Kräutern und Blättern geschmackvolldecorirten, und werden besonders unsere Pensees (viola trieolor), welche zu der Zeit blühen, wo sie ihre Nester bauen, mit Vorliebe zu diesem Zwecke von ihnen gewählt. Um der leider merkbaren Abnahme, der eben so nützlichen, als lieblichen, befiederten Sänger etwas ent- gegenzusteuern, unterstützt man besonders die Höhlen- brüter, Cavernicubae, dadurch, dass man ihnen als Ersatz künstliche Nist- kästen aufhängt, welche sie gerne bewohnen, da ihre Brut in denselben vor Katzen und anderem Raubzeug geschützt ist. Ich habe auch bemerkt, dass solche Holzkästchen von einigen Vögeln dazu benutzt wurden, indem sie ihre Nester auf denselben anbrachten. möchte ich auf den eigent- kleinen Abhandlung kommen, der darin besteht. einige, theils selbst gemachte Beobach- tungen, theils solche von Bekannten mir- mitgetheilte, authentisch nachgewiesene, interessante Fälle, über die oft eigenthümliche Wahl von Nistplätzen, welche häufig von verschiedenen Vogelarten getroffen werden, zu veröffent- lichen. Um mit der Beschreibung obiger Abbildung zu beginnen, so ist dieselbe nach einer, nach der Natur auf- genommenen Photographie gezeichnet und vergegenwärtigt uns das Nest unserer Rauchschwalbe — Hirunda rustica —, welches ein Paar in dem Hausflur eines Schlosses in Brabant, Belgien, auf einem Rehkopfe, zwischen dessen Geweih, gebaut hat. Während der Brutzeit wurde täglich die Hausthüre schon vor 5 Uhr geöffnet, damit die Schwalben für sich und ihre Jungen die nöthige Nahrung suchen konnten. Nach dieser Einleitung lichen Zweck meiner Nachdem die Brut flügge geworden, liess sich dieselbe sammt dem Eltern- paare, bis zu ihrem Abzuge im Herbste, stets auf der Laterne, welche vor ihrem Nistplatze hing, nieder. Die Rauch- sowie die Hausschwalbe Chelidon urbica gehören überhaupt zu den zuthunlichsten Vögelarten und da sie bekanntlich zu den „glückbringenden“ gezählt werden, weil man behauptet, dass sie das Haus, in dem sie nisten, vor Feuersgefahr be- hüten, so wehrt man es ihnen nicht, wenn sie auch manchmal durch die ‚Wahl ihres Nistplatzes unbequem werden können. In der Dienstwohnung meines Schwagers in Ludwigsburg (Württem- berg) nisteten regelmässig nicht nur mehrere Paar Rauchschwalben in den Gängen, sondern auch in einem sehr frequentirten Wohnzimmer, so dass stets ein Fenster offen sein musste, damit die lieben, gefiederten Mitbewohner un- gehindert ein- und ausfliegen konnten. Sie liessen sich durch nichts in ihrem friedlichen Familienleben stören und zeisten sich für die ihnen bewiesene Gastfreundschaft dankbar, indem sie das Zimmer von Fliegen und Mücken he- freiten. Bei einem benachbarten Guts- | besitzer in Oberdischingen (Württemberg) schlug sogar ein Paar Rauchschwalben seinen Wohnsitz auf dem Zug einer Hän- gelampe ähnlich der, welche unser Bild- chen darstellt und welche über dem Tische im Speisezimmer hing, auf. Ob- gleich die Lampe jeden Abend angezün- det wurde, so genirte die Helle das brü- | tende Paar durchaus nicht, eben so wenig, wie es bei dem Auf- und Abziehen der Lampe der Fall war. Das gleiche Schwal- | benpaar kehrte mehrere Jahre zu seinem eigenthümlichen Nistplatze zurück, wo es seine Jungen immer glücklich aufzog. So wird aus Brühl bei Köln am Rhein berichtet: „Seit 10 Jahren haben Schwalben im Wartesaal III. Classe des hiesigen Balmhofgebäudes ihr trautes | Heim aufgeschlagen, unbektimmert um | das Leben und Treiben der Passagiere, die ersten diesjährigen Sendboten trafen am 16. April d. J. Abends hier ein und schie- nen sich gleich recht behaglich in ihrem | alten Wohnsitze zu fühlen“. (sentuss tolet.) war, wurde im bezeichnen. ] dass wir hier die Abbildung des Das Sch warzkehlcehen (Pratincola rubicola) und sein Nest. [Dieses Bild, welches zugleich mit dem S. 73 gebrachten für Nr. 4 bestimmt letzten Momente, musste, statt des anderen ausgehoben. Wir stellen diesen Irrthum nun dahin richtig, als Raummangels wegen ein Bild zurückbleiben schwarzkehlisen Wiesensehmätzers oder Schwarzkehlehens brinsen und die auf Seite 73 als die des Goldhähnchens Ueber verschiedene neue Hühnerracen. Von Baronin Ulm-Erbach. ‘Durch eine beleische Zeitschrift auf eine neue Hühner- race, die im Vorjahre zu Löwen den ersten Preis erhielt, aufmerksam gemacht, wandte ich mich an deren Besitzer Herrn L. Sas m Mecheln, dessen Güte ich jetzt einen prächtigen Stamm, aus einem Hahn und sieben Hennen bestehend, verdanke. Das Kukukssperber- huhn von Mecheln (siehe Abbild. Ta, Ib) erinnert am meisten an die gesperberten Cochin-China. doch ist es nicht so plump gebaut und zeigen die wenig befiederten grauen Beine keine Stulpen. Die Gefiederfärbung ist schön perlgrau. Beide Geschlechter haben einen einfachen, ge- zackten, aufrechtstehenden Kamm; die Ohrlappen des Halınes sind sehr lang. Diese Hühner werden auf- fallend zahm und zutraulich, lassen sich ohne Scheu auf den Arm nehmen und streicheln. Der Hahn ist sehr fried- liebend und kräht selten. Mein Hahn hat eine Höhe von 40 em, die Henne von 35 em. Herr Sas schrieb mir über diese Race u. a. Folgendes: „In der Umgegend von Mecheln befasst man sich hauptsächlich mit der Zucht dieser graugesperberten ? NT ENEEITRET 90 Ih IIb ka, III Vb Hühner, deren Namen sie deshalb auch nach dieser Stadt führen. Das Kukukshuhn ist sehr abgehärtet, lässt sich | leicht aufziehen und mästen, und ist dessen Fleisch, weiss und zart, als Braten sehr geschätzt. Ich befasse mich | hauptsächlich mit der Züchtung dieser Hühnerart, die man leider auch in Belgien selten mehr von ganz reiner Race und tadellos im Gefieder und Körperbau findet. Auf verschiedenen Ausstellungen wurden meine Kukuks- sperber stets mit Preisen bedacht und im Brüssel für einen prämiirten Hahn 40 Fres. gezahlt; man glaubt, dass die Preise für diese sehr gesuchte Hühnerrasse sich | noch erhöhen werden. Weniger vollkommene und jüngere Exemplare sind dementsprechend auch billiger. Mein aus- | gewachsener, ungemästeter Hahn wiegt 4'/, Kilo. Die Hennen legen ununterbrochen S—9 Monate recht grosse | Eier, brüten sehr gut und lassen sich leicht zum Brüten zwingen, wenn man sie einige Tage einsperrt.* Die beiden Hühner im Hintergrunde unseres Bildes (Ila, IIb) sind hübsche Haubenhühner, sogenannte Her- | melin-Paduaner. Leider haben diese Hühner den Nachtheil, in hohem Grade Augenkrankheiten und Schnupfen | unterworfen zu sein, weil beim Trinken die langen Federn ihrer Holle und Bärte leicht in’s Wasser tauchen und sie sich dadurch erkälten. Auch fallen diese Hühner, da Va IVb IVa die Augen von den Federn verdeckt werden, Raubvögeln leicht zum Opfer, sind auch wie alle Haubenhühner- Hennen keme guten Brüterinnen. Reizende Zwerghühner sind die m (IVa, IVb) ab- gebildeten japanischen Zwerehühner (Katsura- ito-no Chabo), die ich seinerzeit direct aus ‚Japan bezogen habe, mit weissem, seidenartisem Gefieder, leider sehr zart und bei uns schwierig aufzuziehen.: Das Hühnerpaar vor dem Kukukssperber (Va, Vb) stellt das Antwerpener Bausbäckchen (Barbatus d’Anvers) dar, ein Zwerghuhn, von dem ich je einen schwarzen und graugesperberten Stamm aus Belgien er- hielt, wo sie als Luxushühner sehr beliebt sind. Dieses zierliche, muntere Thierchen hat viel Aehnlichkeit mit den Bantam; der dichte Bart verleiht ihnen ein komi- sches Ansehen und erinnert an das Thüringer Baus- | bäckchen. Nach Herrn Sas Mittheilungen, von dem ich auch diese bei uns noch unbekannte Race erhielt, ist dieses Zwerehuhn gar nicht empfindlich. Der in III abgebildete einzelne Hahn stellt einen jungen, von Dr. Wingaerden gezüchteten Langshan dar: er wurde, obschon durchaus nicht schön, als Selten- | heit prämürt. Brieftauben im militärischen Dienste in Frankreich. gung erhalten, auf dem Kriegsschiff „Saint Louis“ eine Das Militär-Brieftaubenwesen ist in Frankreich so sehr entwickelt wie in keinem anderen Lande. Nunmehr hat man den Militär-Brieftaubendienst auch auf den Verkehr von Schiffen mit der Küste und auf denjenigen der Küsten mit den Schiffen auszudehnen angefangen. Der Anfang damit ist in Toulon, dem Hauptkriesshafen an der Küste des Mittelländischen Meeres gemacht worden. Der Touloner Brieftaubenverein „la Forteresse“ hat nämlich die Genehmi- ' Brieftaubenstation zu errichten. Der „Saint Louis“ ist ein Schiff, welches lediglich als Schiessschule für die Flotte des Mittelländischen Meeres verwendet wird und fast ununterbrochen Schiessübungen an den Hyeres’schen Inseln abhält. Alle drei Monate kehrt das Schiff nach Toulon zurück, um seine Vorräthe zu erneuern. Wiewohl vom „Saint Louis“ in der Periode seiner Uebungen wöchentlich etwa 600 Kanonenschüsse abgefeuert werden, haben die an Bord befindlichen Tauben sich völlig an diesen Lärm gewöhnt. Vom „Saint Louis“ nach anderen Schiften über- bracht und mit diesen weiter in See gehend, hier aber fliegen gelassen, kehren die Tauben stets wieder nach dem „Saint Louis“ zurück. Auch bei lebhafter Kanonade der Schiffe scheuen die T'hiere sich nicht, ihren Flug zu unternehmen und durchzuführen. Es dürfte sich wohl verlohnen, auch bei uns Versuche zur Brieftaubenver- bindung zwischen der Küste und den in der Nähe der- selben kreuzenden Schiffen und zwischen den letzteren unteremander einzuführen. Verwendung von Brieftauben seitens der Italiener in Afrika. Sehr interessant gestaltet sich die ausgedehnte Verwendung von Brieftauben bei dem italienischen Corps in Massanah, wo nicht nur Stationen in Digdigha, Galata, dem Brunnen Tata und anderen Orten mit der Haupt- taubenstation in Massanah in Verbindung stehen, sondern wo auch auf weitere Entfernung entsandte Streifpatrouillen Nachträgliches zu : „Die Vögel von Kamschatka von Dr. Guillemard‘“. Auf Seite 132 des vorigen Jahrganges der „Mittheilungen“ gab ich die Abschrift einer Liste der Vögel Kamschatka’s vonDr. Guillemard. Nun erhielt ich vor Kurzem ein Schreiben des Herın Dr. L. Stejneger, Beamter am Nationalmuseum der veremigten Staaten von Nordamerika in Washington, worim nachgewiesen wird, dass er schon im Jahre 1855 im Bulletin des dortigen Smitsonian-Instituts eine Uebersicht der Vögel des mehrgenannten Landes geliefert, und zumal hervor- hebt, Guillemard’s Liste sei nur ein Auszug dieser seiner Uebersicht. Da ich nun selbst, ohne es gewollt zu haben, Veranlassung gab zu dieser wohlbegründeten Reclame, so ist es nur meine Pflicht, dass ich Herrn Stejneger volle Genugthuung gebe. Ich hatte nämlich in meiner Abschrift als für meinen Zweck überflüssig, das Vorwort weggelassen, womit Guillemard seine Liste- einleitet. Derselbe sagt darin, dass er während seines Aufenthaltes in Kamschatka ein Verzeichniss zusammen- gestellt der dort beobachteten und geschossenen Vögel, dass Taczanowsky schon früher ähnlichen Inhaltes veröffentlicht, dass bald darauf eine Uebersicht dieser Ormis von Dr. Stejneger erschienen | und er nur einen Auszug aus dieser Letzteren wieder- gäbe, mit Beibehaltung von Dr. Stejneger’s Nomen- clatur und ohne irgend welchen Zusatz seinerseits. eine Abhandlung | | | | 91 Körbe mit Tauben mitnehmen und durch diese ihre Mel- dungen rückwärts gelangen lassen. Jede solche Patrouille nimmt 3—4 Tauben in einem leichten Körbchen mit und schiekt nun ihre Meldungen nach Bedarf. Da die Ent- fernungen nicht sehr gross sind, kommen die Thierchen immer richtig an und man braucht deshalb für jede Meldung nur eine Taube — und nicht mehrere, wie bei grossen Entfernungen — in Freiheit zu setzen. Das Körbchen wird abwechselnd von den Soldaten getragen und Futter und Trinkwasser für die Tauben wird mitgeführt. Da die gewöhnliche Art der Verpackung der Depeschen (in Feder- kielen) zeitraubend ist, so begnügt man sich, bei gutem Wetter und bei minder wichtigen Meldungen ein kleines Papierblättehen einfach an die Schwanzfedern der Taube anzubinden. Auch hat man verabredete Zeichen für den Fall, dass eine Patrouille überrascht wird und keine Zeit zum Schreiben hat. Wenn z. B. mehrere Tauben gleich- zeitig auf der Station eintreffen ohne Briefe und mit einigen ausgerissenen Schwanzfedern, so bedeutet das, dass die Patrouille angegriffen ist. Dies zur Erklärung des Thatbestandes, womit das „suum-cuique*-@ gewahrt wäre. Nun- noch. einige Worte über Stejneger’s vortrefiliches Buch. Auf 350 Textseiten, wovon ein jedes Blatt den Stempel trägt des beharrlichsten Studiums und einer seltenen Beobachtungsgahe, findet der Omithologe eine ausserordentliche -Fülle des Wissenswerthen vermerkt, deren Haupttheill in Anspruch genommen wird von einer gründlichen Musterung der dort heimischen Arten, deren Werth noch ein Beträchtliches erhöht wird durch Beifügung genauer Maasse, ausführlicher Syno- nimie und erschöpfender Literatur. Hierauf folgt eine Zusammenstellung der Arten und zum Schlusse eine Anzahl Tabellen, welche das höchste Interesse des Fach- mannes fesseln. Einige Abbildungen im Texte, eine Karte und 8 Bildertafeln (Schnäbel von Seevögeln), von dem gelehrten Verfasser it auf das Sorgf fältigste gezeichnet und colorirt, zieren das prächtige W erk. Ohne Zweifel hat dasselbe seit seinem Erscheinen auch in Europa schon einen ausgedehnten Leserkreis sich erworben, zumal wegen der vielfachen analogen Beziehungen, welche zwischen der kamschatkalischen und europäischen Ornis bestehen.. Möge das Buch bald einen Uebersetzer finden. S’ Gravenhage, April 1558. v. Rosenberg. Aus unserem Vereine. In der Monatsversammlung vom 11. d. Mts. musste der erstangekündigte Vortrag „über die Vogelwelt der böhmischen Hochmoore*, wegen plötzlichen Verhinderung des Herrn Oberlieutenant H. Panzner ent- fallen und sprach hiefür Herr Dr. Fr. Knauer, nach- dem er seinen angekündigten Vortrag (über nicht- fliegende Vögel und die Consequenzen zu speci- eller Anpassung) gehalten, über „das Steppenhuhn und seine diesjährige Einwanderung“. Correspondenz der Redaction, Wir bestätigen bestens dankend ausser den schon in dieser Nummer zur Publication gekommenen Aufsätzen den Empfang nachfolgender Beiträge für die „Mittheilungen“ : 1. Die omithologische Literatur Oesterreich- Ungarns im „Jahre ies7. Von Vietor Ritter v. Tschusi zu Schmidhoffen. 2. Ueber Antlus cervinus Pall. in der Ungebinie von Sarajevo, Von O. Reiser jun, "3 Zwischen Donau und Ybbs. Von E. Hodek sen. (Fortsetzung ) 4. Das Steppenluhn (Syrrhaptes para- doxus) bei Anclam. Von R. Tancre. Herrn Dr. F f, hier. Von der neuen Adresse Notiz genommen. — Löbl. Verl: agsbuchhandlung MP. ..s, hier, Bestätigen den Empfung des III. B.; Besprechung in Nr. 6. — Ham! OR SEPHEESFEN g, Graz. Haben auf unsere Anfrage noch keine Antwort erhalten, konnten daher in dieser Sache nichts tlıun. — Herm Prof. Dr. G.L dt, Berlin. Wir sind von mehrfacher Seite n bezüglich des v. B.'schen Artikels interpellirt worden. Bekannteren Autoren gegen- über halten wir unbedingt an dem Prineipe fest, dass sie mit ihrem Namen für ihre Artikel einzustehen haben. — Herrn Jos. W. . r, hier und andere be- züglich des Bildes Anfragende: Das Bild auf Seite 73 stellt das Goldhähnchen dar und wurde im letzten Momente, da eines der zwei Bilder wegen Raummangel ausgehoben werden sollte, mit dem heute auf S. 89 gebrachten verwechselt. Wir selbst schwärmen für die Giacomelli'schen Bilder, so viel Aufhebens von ihnen gemacht wird, durchaus nicht. Leider trifft man eben so selten Thierbilder, die Naturwahrheit mit Schönheit vom künstlerischen Standpunkte yer gen. In der Regel tragen die schlecht präparirten Modelle, na ic h denen d ilder gemacht werden, die Schuld — Herrn Baron R..,... g, S’Gravenshage :len Dank für die gütige Uebersendung des Schlus BR andes von Bock’s Reise ın "Bornei 0. Die zwei gewünschten Nummern sind heute abgegan Löbliche C. .. . z’sche Verlags- buchhandlung, Magdeburg. Wir haben bis haute keine weitere Lieferung erhalten — Herm Dr. v.M..... z, Budapest, Sue DE HEBRIE s, Braunschweig, Va i, Hallein, v. C. 0, Nagy > - Besten Dank für die gefälligen Mittheilu RAR Die Sendung richtig erhalten. — Löbl. V nin U nr worden, B Aummer war « den Empfang der wünschten Nummern .R . rjun., S ) D nicht mehr mögiich. Wir :ctur. Die gewüns scht« »n Nummern, wenn noch vorräthig, endet. — He rm R. E..r, Nen- stadtl. Besten Dank für A — Herrn Major A. v.H....r Stettin. Für die Bemerkungen be sat Dank: f folgt Errata. Seite 72 in Nr. 4 soll es beim schwarzkehligen Wiesenschmätzer heissen; Pratincola rubicola (nicht rubetra) a ante Sr Q@ Kernen nenne roihgelhbe 6) 77 = | (dureh Paprikafütterung) ' sowie naturgelbe Holländerkanarien sind zu verkaufen bei Karl Novak, VIII., Stolzenthalergasse 12, 2. Stock, Thür 8: Sehr preiswürdige und fein gearbeitete Bierhbohrer aus bestem Stahl sind zu beziehen von A. Bernard (Zimmermann’s Neffe), bürgl. Messerschmid, Wien, Stadt, Augustinerstrasse 12. ATELIER für Hochätzungen von Illustrationen aller Art, und zwar Feder-, Kreidezeichnungen und Steinabdrücke. Reproductionen nach Handzeichnungen, Holzschnitten, Stahl- u. Kupferstichen, getuschten Zeichnungen und Photographien. Herstellung von Fettdrucken für Photolithographie. - NB. Wir machen besonders die Herren Professoren, welche für ihre Programm- arbeiten, Monographien u. s. w. möglichst einfache und billige Illustra- tionen wünschen, auf unser Atelier aufmerksam. Nähere Auskunft ertheilt auch die Administration dieser Monatsschritt. EELLLLELSISLRILELE kr Ra BRSSSESE: SEHICHEIEHEIE ES v2 aassa ® Stangenträger Prämien: Copenhagen, für Hühnerhäuser. Zum Ausrotten des Ungeziefers. In der Zuchtstation des ornithologischen Vereines Währing, Kreuzgasse Nr. 20, werden Bruteier zu 20 kr. per Stück abgegeben. Zur Zucht sind eingestellt: 1. 6. Houdan S6er Frühbrut, 1. 6. Plymouth- Rock S6er Frühbrut. 1. 6. Silber-Bantam S6er u. 87er Brut, 1. 6. Schwarze Bantam 87er Brut. Es werden empfohlen: Houdan für den Sportsmen und Städter, Plymouth-Rock für den Landwirth als Nutzhühner, Silber- und Schwarze Bantam für den Gefügelhof als Zierhühner. Eine Vogelsammlung ist preiswürdig zu verkaufen. 530 Stück. Die meisten Exemplare im Hochzeitskleide, tadellos ausgestopft und aufgestellt, ausge- zeichnet präparirt und ganz fehlerfrei. Bei Fu Marie Dilles, Bielitz, österr. Schlesien. Mehlwürmer, rein gemessen per Liter 3 fl. ö. W., Packung frei, liefert per Nachnahme, g SOSE DIIDIIEDIDIIIDODOLIIE 2er Michael Hruza, in Marburg a. D. Dy < a x] a. 2 Rn OAC) Kaiserslautern, Rostock, Wien, Marburg a. D., Kappeln, Schlei, Hamburg, Roskilde. Preis per Paar Mark 2.50, gexen Nachnahme, J. C. Haunstrup, Copenhagen, Dänemark. 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St. Andreasbeı 5 (Harz). haben; von Zeit zu Zeit Exota zu sehr billigen Preisen ==@" Frühere Jahrgänge der „Mittheilungen“ sind, so lange der Vorrath reicht, zu dem ermässigten Preise von & 4 fl. = 8 Mark durch das Secretariat (VIII, Buchfeldgasse 19) zu beziehen. Alle eilf Jahrgänge werden zu dem Preise von 40 Mark abgegeben, doch sind nur mehr wenige Exemplare vorhanden. =E Herausgeber: Der Ormithologische Verein in Wien (verantwortlich: Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Friek (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. SEE Sitz des Vereines: Wien, k. k. Prater, Hauptallee 1. 2 ANWILLU077 ey ern Zu All. Jahrg. für Wogelkonde, Woael-Schun und -Pitene, Gelfügekuhr und Drieffaußenwelen. Redacteur: Dr. Friedrich K. Knauer. Die „Mittheilungen“ des unter dem Protectorate Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronpri Erzherzog Rudolf stehenden „Ornithologischen Vereines in Wien“ erscheinen in der Stärke von 2 Bogen am 15. jeden Jlonates. en Abonnements ä 6 fl., sammt Franco-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung Willelm Frick in Wien, I., Graben Nr. 27, entgegengenommen, und einzelne Nummern ä 50 kr. —1 Mark daselbst abgegenen. Inserate 6 kr. — 12 Pfennige für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilungen an das Präsidium I., Bauernmarkt 11, alle anderen für die Redaction, das Seeretariat, die Bibliothek u. s. w. bestimmten Briefe, Bücher-, Zeitungs-, Werthsendungen, an die Redaetion der „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines“ : Wien, k.k. Prater, Hauptallee 1, Hauptallee 1. — Die mit Vortr ften: 1.. Universitätsplatz X + Uhr. ren verbundenen tt. — Sprech- Anaust zu senden. — Vereinslocale: (Bibliothek, Sammlungen, Redaction) k.k. Prater, Monats-Versammlungen finden im grünen Saale der k.k. Akademie der Wissensc stunden der Redaction und des Seeretariates: Dienstag und Freitag, 2 Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. Beitrittserklärungen (Mitgliedsbeitrag 5 fl. jährlich) sind an das Secretariat zu richten. | | Ja, Jul, | | sind an Herrn Adolf Bachofen von Echt in Nussdorf bei Wien. die Jahresbeiträge der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, I | | l 1 nn Inhalt: I. Fachwissenschaftliche und populäre Ornithologie: Eine westliche Tour dem Pelikan (Pelicanus erytlrorhynchus) zu lieb. Von August Koch, — Aus Niederösterreich. Zwischen der Ybbs und der Donau. Von Eduard Hodek sen. (Schluss.) — Reiseerinnerungen aus Steiermark und Kärnthen. Von Josef Talsky. (Schluss.) — Ornithologisches aus Tirol. Von Prof Dr. K. W. von Dulla Torre in Innsbruck. — Beobachtungen über Ankunft ımd Zug einiger Zug- und Strichvögel in der Gegend von Angermund, Rlıeinpreussen, zwischen 51. und 52. Breitegrad und 24--25° östlicher Länge von Ferro, vom 27. Februar 1888 ab. Von Dr. F. Kumpf. — Das Steppenhuhn, Syrrhaptes paradoxus, Pall., bei Anklam, Von K. Tancere. — Omithologische Beob- achtungen aus dem Aussiger Jagd- und Vogelschutz-Vereine 1877, 4. Theil. Von Anton Hauptvogel, — Normal-Tag der Ankunft unserer Zug- vögel. Von V.GCapek. — Die ornithologische Literatur Oesterreich-Ungarns 1887. Von Victor Ritter von Tschusiz4 Schmidhoffen — Die im Beobachtungsgebiete Neustadt! (bei Friedland in Böhmen) vorkommenden Vögelarten (Nachtrag). Von Robert Eder. (Schluss.) Antlıus cervinus, Pall., der rotlhkehlige Pieper, bei Sarujevo, Von Othmar Reiser. Junge Zwergohreuien (Strix scops) in der Gefangenschaft ausgebrütet. Von Franz Schmidt. — Falco peregrinus in Prag. Von Med. Dr. Wladislaw Schier. — Il. Kurze Mittheilungen: Ein Fischadler (Pandion Haliaötus, Linn.) bei Linz an der Donau erlegt. — Bozen. Aussergewöhnliche Nistplätze. — Mittheilungen über den Fischreiher (Arden eineren). — Zwei seltene G hohen Erzgebirges. — Literarisches. Dr. KarlRuss, Lehrbuch der Stubenvogelpflege, Abrichtung und Zucht. — Jean Bungart Aus unserem Vereine, Correspondenz. — Inserate. te des z, Kaninchen-Racen. — Eine westliche Tour dem Pelikan (Pelicanus erythrorhynchus) zu lieb. Von August Koch. Im Herbst des Jahres 1885 brachten mehrere meiner Freunde einige Wochen in den Prairien von Minnesoto zu, um dem Verenüsen der Hühnerjagd obzuliegen, Begeistert schilderten dieselben bei ihrer Zurückkehr den ornithologischen Reichthum, der ihnen dort zu Gebote stand, der ihnen jedoch nichts nützen konnte, da sie weder zu präpariven noch zu beobachten verstanden. Namentlich erzählte man mir, dass zwei der Schützen mit vier Schüssen acht der oben genannten Vögel auf das Ufer eines See’s streckten. Die Federn wurden von dem Führer zu Betten verwendet, sonst konnte kein Gebrauch davon gemacht werden. Wohl oder übel musste ich den darauffolgenden Herbst 1886 einer der Partie sein. Solche bestand aus OYOSSen 94 \ vier Jägern und drei Hunden, zwei englischen und meinem iwischen Setter „Bang“, der sich bei jedem Zugwechsel neue Freunde erwarb. Den grossen Theil der Reise wollen wir übergehen, man kann viel bessere Berichte darüber lesen als meine schwache Feder im Stande sein würde, dieselbe zu schildern. Natürlich machten wir einige Tage Halt in Chicago und Milkeauw, was auch unseren vierbeinigen Begleitern sehr zu Gute kam. Eines Abends gegen 4 Uhr kamen wir in einem kleinen Städtchen in Minnesota an. Ohne Flinten machten wir einen kleinen Spaziergang in die angrenzende Prairie. Wenige hundert Schritte von den letzten Holz- häusern entfernt erhob sich das erste Huhn (Cupidonia Cupido). Mit lautem, dem Haushuhn ähnlichen, aber mehr dem Geklapper zweier Knochenstücke gleichkommenden Gackern, strich es etwa zwei Meter hoch über das Gras hinweg und liess sich in einem nahen Maisfelde nieder. In der Nähe fanden wir auch sumpfige Stellen, die mit einzelnen Grasbüschen bewachsen waren, aus welchen alsbald ein Flug kleiner Enten (Querquedula discois) das Wasser peitschten, um sich desto schneller erheben zu können. Auch Gallinago media, Wilsoni (Becassine) kletterte senkrecht mit aufrechtem Körper und gerade herabhängendem Schnabel (ihre Augen dabei klug umher- schauend) in die Höhe, um bald die, dem Sonntagsjäger so unverständlichen geometrischen Figuren, beinahe mit der Schnelle des Blitzes in die Landschaft zu zeichnen, wobei der Ungeübte gewöhnlich kaum bestimmen kann, ob er eine Sehnepfe oder ein halbes Dutzend der Vögel vor dem Rohre hatte und möglicherweise beide Läufe in der Gegend abdrückt, in der er den schnellen Vogel zuletzt vermuthet hatte, anstatt auf den rechten Zeitpunkt zu warten. Ohne selbst Hühner erlest zu haben, doch denselben Abend welche zur Speise. Am folgenden Morgen ging es per Eisenbahn durch die Prairie weiter. In grasigen Wasserflächen zu beiden Seiten der Bahn, konnte man sowohl einzelne wie kleine Flüge Enten zwischen den Grasbüschen. oft ganz in der Nähe der Bahn herumschwimmen sehen. Meistens trachteten dieselben sich zu verbergen, nur selten erhoben sie sich. Der kleine Taucher po di. ceps podilymbus schlüpfte hier und dort unter das Wasser, auch kleine Rallen wurden einigemal sicht- bar. Auf höheren trockenen Flächen der Bahn entlang, sahen wir Prairiehühner mit hochgereckten Hälsen aus- schauend, während der Zug langsam vorbeifuhr. Das Terrain war sehr steigend und Blumenliebhaber konnten ohne Gefahr die in verschiedenen Farben Prairieblumen pflücken. Wir tauften Blumenzug. Am 15. September kamen wir in einem sehr einzeln stehenden Dorfe „Lakefield*® genannt an; für unser Quartier erhielten wir zwei ineinander laufende Zimmer. Unsere drei Jagdhunde mussten sich natürlich unter den Betten bequemen und damit der Frieden in der Nacht nicht gestört werden soll, wurden dieselben an die Bett- pfosten gebunden. Es gab aber doch au oder weniger drohendes Kriegsgeschrei während der Nacht, welches immer von dem beruhigenden und beunruhigenden Rufen ihrer Gebieter begleitet wurde. Am anderen Morgen kam unser zuvor bestellter, mit zwei raschen Ponys bespannter Federwagen zu guter Zeit vorgefahren. bekamen wir unseren Zug den prangenden Unser Führer zeigte sich später als guter Schütze und war von einem Hunde von zweifelhafter Race be- gleitet. Dieser Hund fing öfters die Hühner, ehe sein Herr zum Schusse kam, trug aber solche demselben zu, wofür er immer sehr belobt wurde. — Jeder nach seinem Geschmack, unsere Sache wäre es nicht. Ein aus wenigen Tönen bestehendes Geleier liess sich hören, als wir aus dem Dorfe fuhren. bald fanden wir, dass es einer etwas kleinen Varietät der Purpur- Crackel (Quiscalus purpureus) angehörte; es klang sehr angenehm in der reinen Morgenluft und dem Licht der aufgehenden Sonne, auch war es uns neu. Der Wagen schaukelte uns lustig durch das kurze, doch oft meterlange Gras. Vor uns war die endlose Prairie, Himmel und Gras — etwa 10 bis 15 englische , Meilen entfernt, konnte man einzelne Farmhäuser "sehen, welche selten von einer Scheuer begleitet sind, nur | wenige schwache zum Theil kränkliche Bäume umgeben dieselben, es sind gewöhnlich Pappeln. In der Nähe weidete die dazu gehörige Rinderheerde. Die meisten Ställe waren Schlupflöcher aus wenigen Pfosten mit Querstangen darauf, hergestellt, auf die etwas Heu ge- worfen war. Dieses war wohl der ganze Schutz gegen den fürchterlichen Winter mit seinen „Blizzards“, der hier herrscht. Die wie Seide im rosigen Morgenlichte glänzenden ‚ Setter setzten in leichten Sprüngen urch und itber das Gras, dabei die hocherhobenen beweglichen Köpfe, mit den klugen braunen Augen, lustig hin und her werfend. Sieh” — dort — einer "davon hält so kurz an, als ob er von einem Schuss getroffen und tödtlich getroffen wäre beide Vorderfüsse sind vorgestelllt, langsam zieht er einen derselben. zusammengehogen an die Brust — die schön behängte Ruthe senkt sich — O wie lang- sam — bis die "horizontale Linie mit dem Rücken her- gestellt ist die Nüstern öffnen und schliessen sich, die schönen Augen werfen nun Seitenblicke nach dem Herrn, die seidenen Ohren tragen sich höher er steht. Im Bogen schleichen die anderen Hunde zurück, stellen sich auch und bilden eine Gruppe, deren Anblick für uns mehr Werth hat, als alle im Grase verborgenen Hühner. Jeder springt vom Wagen und mit etwa zehn Schritten Abstand marschiren wir zur Point, die Hühner erheben sich etwa vier Meter — nun ist der Zeitpunkt zum Schusse gekommen. Die unbeschossenen oder nun ihren Flug in horizontaler Linie fort, bis sie ent- weder dem Gesichtskreis entschwunden sind oder doch oft meilenweit entfernt sich wieder niederlassen. Gegen Mittag kamen wir mit Beute beladen an einen See mit Namen „Heronlake® (Reihersee) ein etwa 12 englische Meilen langes und mehrere Meilen breites Gewässer, das mit schönen Bäumen umgeben ist, die gefehlten Hühner setzen | hier dem Auge eine grosse Wohlthat sind. Eine ebenfalls mit starken Bäumen und dichtem Gebüsch bewachsene und einen spitzen Winkel bildende Halbinsel wurde mir als der Platz bezeichnet, wo das Jahr zuvor die Pelikane geschossen wurden. Eben jetzt liessen sich leider keine der genannten Vogelriesen sehen, doch war die äussere Spitze der Insel mit einer Menge grosser Vögel besetzt, welche wir von Ferne für wilde Gänse hielten. Meine Wenigkeit mit noch einem Gefährten arbeiteten uns vorsichtig unter den Bäumen durch das dichte Gebüsch. Die meisten Aeste der Bäume enthielten grosse Nester und waren von den scharfen Excrementen der Vögel getödtet. Auf den Aesten sassen grosse Vögel „Phalaecro- corax carbo“, welche sich sogleich entfernten. In der Hoffnung, bald für unsere Mühe belohnt zu werden, hatten wir beinahe die Nähe der Spitze erreicht, als ein schön verfärbter Falke auf dem nächststehenden Baume, gerade vor mir Platz nahm und kühn umher schaute. Es war das erstemal, dass ich Gelegenheit hatte, diese Art lebend zu sehen. Es war Falco pere- grinus naevius — der amerikanische Wanderfalke. Wie geme hätte ich jetzt den seltenen und stolzen Vogel, der ganz in meiner Gewalt war, herabgeschossen — aber wie konnte ich so selbstsüchtig sein und meinem Freunde (der den Falken gar nicht wahrnahm) die Aus- sicht auf die wilden Gänse vernichten ? Bald konnten wir in knieender Stellung die mit den srossen Vögeln besetzte Spitze sehen. -—— Es waren nur Scharben von der oben genannten Art. Mein Gefährte wollte sogleich einen Massenmord veranstalten, wogegen ich aber lebhaft protestirte, wir schossen nur einige Stücke. Grosse Möven flogen über die Wellen des unruhigen See’s, wir erlesten mehrere, welche die Hunde apportirten, es waren Junge von Larus delewariensis — wovon ein Paar jetzt meine Sammlung ziert. KReiher schossen wir nur zwei am See und zwar die gefleckten Jungen des Nachtreihers Nyetiardea grisea naevia. Nochmals hatten wir das Glück, den Falken zu sehen und zwar in Gesellschaft eines zweiten. Beide kreisten über der Insel. Beute, als es eben die Spitze der Insel überflog, vom ersten Schusse hart getroffen, senkte es sich schnell dem Wasser zu, mein zweiter Schuss aber warf es (zum Jubel meiner Gefährten) auf den trockenen Rand des Ufers; es ziert jetzt meine Sammlung in derselben Position wie es zuerst auf dem Baume vor mir sass. Am folgenden Morgen besuchten wir abermals die Insel in der Hoffnung, die Pelikane anzutreffen. Wir theilten uns, indem der Führer mit zwei Gefährten zu Fuss in die Praivie zog, während der Dritte die Lenkung des Wagens übernahm. Bald nahm ich wahr, dass mein Freund nicht die richtige Fährte verfolete und dass der Das Männchen wurde mir zur’ ‚ dort , weisser, mit schwarzen Schwingen (der an den europäischen De N 95 Circus hudsonius im ausgefärbten, blass hläu- lichgrauen Kleide sahen wir öfter kreisen, es kam uns aber keiner zum Schuss. Was bildete den grossen bläulichen Flecken, etwa 500 Schritte vom Wagen und auf einer eultivirten Stelle ? Man sieht deutlich, dass es lebende Wesen sind — es sind wilde Gänse (Anser albifrons Gambeli), welche auch bald das Weite suchten. Auch Kranich- geschrei von Grus americana klingt aus der Luft, ziehen drei Stücke, ein ausgefärbter, blendend Storch erinnert) und zwei andere im jungen oder grauen ' Kleide. In der Nähe eines Maisfeldes lassen sich die grossen Vögel nieder, tanzen einigemale hin und her und im Kreise herum, halten aber dann mit hochgereckten , Hälsen strenge Umschau, so scharf, dass es unmöglich war, ihnen gefährlich zu werden. Gegen Mittag des zweiten Tages stöberten wir auch ein Exemplar des Praiviehasen Lepus campestris, | heraus, derselbe hatte natürlich lange genug gelebt und sing bald zur Untersuchung von Hand zu Hand; auch er macht jetzt ein permanentes Männchen, unter Glas. Bei einem Farmhaus wurde im Schatten Mittag gemacht, ganz in der Nähe des Hauses war ein See, auf dem mehrere Flüge Enten so ruhig umherschwammen, als ob es gar keine blutdürstigen Menschen gäbe. Auf meine Frage „ob der Farmer und seine erwachsenen Söhne, nie Enten hier schossen? Erhielt ich zur Antwort, dass sie keine Flinte im Besitze hätten. Auch sagten sie uns, dass es viele Hasen (Pack- rabbits) hier habe und dieselben viel grösser seien, als der von uns erleste. Wie gross sind denn die grössten Hasen? — Well sv — so — so — ungefähr wie ein kleines Kalb. — Der Leser kann sich wohl denken, dass unsere Conversation ganz in's Stocken gerieth. Ehe wir weiter fuhren, wurden die Federm eines gerupften Prairiehuhnes wahrgenommen und daher die im Wagen liegenden übrigen Hühner gezählt. Eines davon | war fort — es war uns ein häthsel, welch’ frecher Räuber Boden unter uns zusehends weicher und das Gras kürzer | und dünner wurde, ein gewöhnliches Zeichen von grund- losem Morast. Von meiner Warnung nahm er keine Notiz. Bald sah ich einige kurze Wasserlilienstöcke, meine diesmalise Warnung wurde von dem erschrockenen Rosselenker schnell — aber zu spät befolgt. Das eine der Ponys war bis über die Hüften ver- sunken — nun da hatten wir die Bescheerung — rasches Handeln konnte vielleicht noch retten. Das andere nicht so tief steekende Pferd wurde schnell von mir gelöst und auf etwas festen Boden an einen Grasbusch gebunden. Nun löste ich das einge- sunkene Pony vom Wagen, den wir zurückschoben. Es lag ganz ruhig und musste schon zuvor in gleicher Lage gewesen sein. Jetzt nahm ich die Peitsche, knallte einige Mal und forderte das kluge Thier auf, sich herauszuarbeiten. Drei oder vier gewaltige Anstrengungen, einige Sätze und es stand wieder im Gras. Bald konnten wir lachend, aber diesesmal, unter meiner eigenen Leitung, weiter fahren. Drei grosse weisse Vögel mit schwarzen Schwingen und kurz eingezogenen Hälsen, kamen vom See hergezogen, es waren die erwünschten Pelikane, aber keineswegs für uns bestimmt — wir sahen keine weiteren mehr. das Huhn ganz in unserer Nähe verzehrte, nachdem er es geraubt hatte. Jeder strengte sich an, um dieses Ge- heimniss zu entziffern, nur unser Führer zwinkerte ver- schmitzt mit den Augen, bis er endlich in ein freudiges Gelächter ausbracı — — Sein Hund hatte das Huhn aus dem Wagen geholt und als seinen Antheil an der Beute zu seinem Diner verzehrt, auch sagte uns der Führer ganz naiv, dass sein Hund durch den Sommer meistens von Eiern und ‚Jungen der Prairiehühner lebe und sich sehr gut dabei befinde. im Verlauf des Nachmittags wurde eine schöne Sumpf- weihe a, Cireus Hudsonius, geschossen, welche viel dunkler rostfarbig auf der Unterseite war als diejenigen, welche ich im Osten sah. Als wir durch eine etwas feuchte Niederung mit langem Grase fuhren, widerfuhr unseren Nasen eine schlimme Beleidisung — eines der Räder oder vielleicht ein Huf der Pferde hatte ein Stink- thier getroffen. — Ohne uns länger als nothwendig auf- zuhalten, verliessen wir die abscheuliche Nachbarschaft. Was mich betriflt, hatte ich schon so oft solch’ unange- nehme Bekanntschaft gemacht, dass mir nieht darum zu thun war, sie hier zu erneuern. Auch habe ich oft diese Parfümkünstler im Fuchseisen gefangen, wo sie mir niemals willkommen waren. Einmal fieng ich sogar einen Albino, ganz weiss mit rothen Augen, den ich leider emo a ET EN 96 damals nicht präpariven konnte, da mir die Entfernung des schrecklichen Geruches noch nicht bekannt war. Eine besondere Erfahrung machten. wir mit zwei | Schwalbenarten Petrochelidon lunifrons (Klippen- schwalbe) und Tachyecincta bicolor (Weissbauch- schwalbe). Eine Schaar aus beiden Arten bestehend folgte | den trabenden Pferden und umschwärmten dieselben so nahe, dass es uns sehr auffiel, bis wir wahrnahmen, dass die Vögel alle die Pferde verfolgende Bremsen und Fliegen wegfingen und sich immer schnell entfernten, wenn der Vorrath zu Ende gieng. Eine Schaar Nachtfalken wurde uns ebenfalls sicht- bar, welche wahrschemlich die Varietät Chordeiles Popetue Henryi war; leider flogen die Vögel zu hoch, um von uns getroffen zu werden. An verschiedenen kleinen Seen fanden wir Massen von Enten, welche aber selten von uns belästigt wurden. Kleine Möven, wahrschenlich Larus Phila- delphiae und einige Arten Stelzvögel hielten sich auch an den Seen auf. Der blaue Reiher Ardea Herodias war oft zu sehen, aber immer sehr scheu, dagegen stand Botaurus Lentiginosus oft aus nächster Nähe aus dem Grase auf, war aber keinen Schuss werth, da er im stärksten Federwechsel begriffen, was auch mit den Hühnern und den meisten anderen Vögeln (Kaubvögel ausgenommen) der Fall war. Der Gefiederwechsel war auch die Ursache, dass unsere ornithologische Sammlung keine reichliche zu nennen war. Während unseres Aufenthaltes in der Umgebung von Lakefield hatten wir auch das Vergnügen, einen Prairiewolf in der freien Natur, doch nur aus der Ferne zu sehen. In den Prairien des Staates Paruay machten wir uns auch einige Tage zu schaffen, hier sah ich ein Exemplar des Spechtes „Oolaptes auratus mexi- canus, welches ich leider nicht erlegen konnte, Asio accipiterinus ‚trafen mir mehrmals in Stoppelfeldern an und der kleine Falke Tinnunculus sparvius musste hier eine andere Lebensart annehmen als im Osten; im Grase konnte er natürlich keine Umschau halten, er hielt sich daher im der Nähe von eultivirten Feldern auf, wo er die höchsten Erdschollen zu seinen Ruheplätzen wählte. Poaecetes graminus confinis — Spirella pallida und Sturnella neglecta, eine Varietät von Sturnella magna erlegte ich hier ebenfalls. Von anderen Geschöpfen trafen wir nur noch das gestreifte Erdeichhorn, dort gewöhnlich „Gopper“ genannt und einige verthierte (heruntergekommene?) Sioux-Indianer, die in ihre schmutzigen Lumpen gehüllt, gewiss keine Zierde ihrer Umgebung waren. Aus Niederösterreich. Zwischen der Ybbs und Donau. Von Eduard:Hodek sen. (Sehluss.) Was endlich ich mit meinen eigenen Augen von | Raubvögeln streichen sah, seit ich mich hier herumtreibe, ich kann es leicht zählen. Vom Sperber und Thurm- falken abgesehen, da diese, nebst einem Paare Baum- falken hier brüteten, mir also leicht dasselbe Individuum mehrmal unter die Augen kam; aber ich sah seit 1'/, Jahren nur einmal einen Wanderfalken, zw ei- mal einen gemeinen und bloss zweimal einen Rauhfuss-Bussard! Im vergangenen Herbste strich hoch von Wallsee her gegen Süden ein rother Milan (M. regalis) und bei den Hühnerjagden sah ich zweimal einen Zwergfalken, ohne schiessen zu können. Unlängst, kaum per Westbahn in die Nähe Wien’s gelangt, sah ich einen Zwergadler das Purkersdorfer Thal überfliegen und über Schönbrunn kreisten zwei Rauhfüsse; es war, als beträte ich von einem einsamen Pürschsteige im Gebirge die Landstrasse der Zugvögel.“) Was, frage ich nun, und frug ich mich seit jeher, mag wohl der Grund sein, dass die hiesige Gegend von Raubvögeln föümlich gemieden wird? Ich vermochte mir hierauf keine Antwort zu geben und habe mich bei diesem Gegenstande unter Anführung des Terrain-Wildstandes und Bodenculturs-Verhältnisse deshalb so lange aufgehalten, um zu hören und zu erfahren, ob es analog der hiesigen, auch andere Gegenden gibt, wo die Raubvögel, scheinbar ohne Grund, ja, trotz aller Bedingungen zu ihrer Wohlfahrt. dennoch fast ganz fehlen, sowohl ‘als Brut- wie als Zugvögel. | U. A. w. o. | *) Obwohl nicht in den Rahmen meiner heutigen Mitthei- lungen gehörig, weil diese nur eine begrenzte Beobachtungs- Strecke behandeln, muss ich mir doch zu erwähnen erlauben, dass ich am 2. April oberhalb Weyer, aus dem Ennsthale kommend, einen Aquila chrysaötos, Goldadler, kreisen und mit dem Glase deutlich seine spiegellosen Schwingen sah. Der einzige, sich alljährlich, (wie mir auch von früheren Jahren her Gewährsmänner versichern) einstellende Zug-, sagen wir Strichvogel, ist die Saatkrähe (C. frugilegus). Zwischen dem 16. März und 3. April v. J. passirten Hunderttausende Saatkrähen den Waldhügel oberhalb Amstetten, auf dem ich im Reitbauerrhofe wohne. Meistens trafen sie um 8, 9, 10, auch erst 11 Uhr Vormittags ein und es ging dann im unregelmässiger Folge und bei loser Verbindung, wohl auch mit Unter- brechung der Colonnen und Intervallen von etlichen Se- eunden bis zu einer Minute, fort und fort durch etwa eine Stunde, länger selten; im Frühjahre zur genannten Zeit aus West nach Ost, im Herbste dagegen mit Ende September von Ost nach West zurück. Der Herbstzug erfolgt nicht so ununterbrochen und hastig, wie der Marsch nach dem Osten im Frühjahre und erscheint bei weitem nicht so an Stunden gebunden und die Schaaren benützen am Rückzuge nicht nur die südlichen Waldbahnen, sondern man kann sie unter Tag's wann immer, die Felder und Ybbsauen der Thalsohle, zu kleineren oder grösseren Schwärmen vereinigt, den Flug nach der Westrichtung, behufs Nahrungserwerbung für kürzere, oder, wenn starker Westwind eintritt, auch für längere Zeit unterbrechen, oder doch verzögern sehen. Natürlich, am Hinwege drängt die Zeit zum Nistgeschäfte und schwellt die — wenn auch schwarze — Vogelhrust die Ahnung der Frühlingswerdung mit ihren Freuden wie den kleinen und grossen Leiden des neuzubeziehenden Hausstandes für Alt- und Neuvermählte. Da wird eben geeilt und gehastet, ohne sich mehr als die nöthigste Rast für's Nahrungssuchen zu gönnen. Am Rückwege, da kann es nicht anders als langsamer und unordentlicher gehen, es fliegt ja da die liebe Jugend mit und das weiss man ja, die Jüngsten werden bald müde und müssen angeeifert werden; anderen Un- botmässigen erscheint ein frisch bestellter Weizenacker zu verlockend und sie verspüren Appetit; etliche vor- witzige, junge Racker, haben in der Ferne, etwas abseits von der Wander-Richtung, einen seltsam geformten Vogel mit grossen gelben Augen und Katzenkopf erblickt und stürzen krächzend, eine weitere Schaar wnerfahrener Waghälse mitreissend, der abenteuerlichen Erscheinung zu. Die Colonne schwankt. Die Alten stürmen, die Gefahr erkennend, diesen tollen, jungen Brauseköpfen, sie möglichst überholend, nach, denn deutlich sehen sie, Uhu mit seinem Sitz verbindet und nahe daran. unweit eines dürren Baumes — wie gemacht zum Ausruhen und doch noch weiter schreien — da entdeckt das geübte und ebenso gewitzigte, reifere Gehirn im Gebüsche jene Erderhöhung, aus deren grinsenden Scharten schon so oft dem Unvorsichtigen der Tod entgegen blitzte. Es ist umsonst, zu spät, der Alten Warnungsruf verhallt im Donnerschlage zweier, rasch gefolgten Schüsse, während zwei der ärgsten Schreier neben dem erschreckten, innerlich aber hocherfreuten Uhu, sterbend am Boden zappeln. Wieder eine Salve auf die, alles, ausser dem Uhu um sich her vergessenden Tollköpfe, wieder wälzt sich einer, während ein anderer der Vögel mit zerrissener Montur in schwerer Flucht sein Heil versucht; noch ein Schuss — und der ging fehl. Jetzt erst wird die Schaar der Schreier stutzig, stäubt in die Höhe und es gelingt den hoch oben rufenden Eltern, mit ihrem Warnungs- krächzen durchzudringen. Bald ist die Colonne der, um eine Erfahrung reicheren Jugend vom Wahlplatze abge- führt und — um drei Genossen ärmer; der Invalide vermag nur mühsam dem weiterziehenden Schaaren zu folgen und wer weiss, erlebt er noch den Morgen. Die Saatkrähen — wie jeder Vogel — streichen ungerıne andauernd mit starkem Winde und sieht man, wenn im Frühjahre starker Westwind bläst, den Strich oft tagelang unterbrechen: sie warten dann in den Donauauen den ärgsten Windgang ab, wo sie auch bei jedem Wetter, auch bei normal guten nachten. Man sieht sie in den Auen zwischen Tulln und Wien, dann bei Wallsee sich Abends sammeln und Früh Morgens weiterziehen. Unterhalb Wien sind es die Auen von Fischamend, wo ich sie zu Tausenden kommen und gehen sah und dieser Platz dürfte ihre erste Nachtstation nach ihrem Einbruche aus den ungarischen Ebenen beim Westwärts- zuge sein, die zweite eirca Klosterneuburg, die nächste, wahrscheinlich letzte auf österreichischem Boden, die Auen bei Wallsee, dann ergiesst sich der Strom der schwarzen Gesellen, die mir immer, weil unschädlich der Wildbahn. sympathisch waren. in die Ebenen von Bayern, um weiter über Württemberg und den Rhein nach den wärmeren (regenden Frankreichs als ihrer Winterstation zu gelangen. In unseren Bergwäldern sah ich niemals noch eine Strich- Gesellschaft Saatkrähen von grösserer Anzahl übernachten ; sie scheinen hiezu ausschliesslich die Auen zu wählen, wo sich auch ab und zu — je tiefer ostwärts, destomehr ein Bruchtheil — von den Schaaren zum Brüten an- siedelt. Mit unserer, hier heimischen Rabenkrähe (c. corona) vermischen sie sich gesellschaftlich ungerne und Bastard- chen kenne ich unter diesen zwei Arten keine. Der beste Beleg dazu. wie eilig namentlich, wenn der Zug durch übles Wetter vorher irgendwo Halt machen musste — diese Krähen im Frühjahre ihren Rückflug bewerkstelligen und — wie ernst sie es mit dem Vor- wärtskommen nehmen, bietet die Thatsache, dass aus ‚ selben Formation, der regellosen, 97 einer Colonne, wenn sie, bei Wind z. B. noch so nahe an der Erde und bloss etliche Meter über einem Uhu hinstreift, sich kaum etliche, wahrscheinlich jüngere In- dividuen herbeilassen, krächzend einige Kreise um ihn herum zu drehen; die Anderen eilen weiter und die Säumigen, nach- dem ein oder der andere die Zeche für Neugier bezahlt hat. rasch den ersterennach. Zum Nahrungsuchen wird bestimmt die geringste Zeit. verwendet — vielleicht die um Mittag — denn ich sah sie Morgens von ihren Ruheplätzen auf- und , gerade ihrer Wander-kichtung zufliegen, auch bei der ' Ankunft fallen sie direet in die hohen Bäume der Auen wie eine helle Schnur den, zur Lockung hingesetzten ein und weder die früher Ankommenden, noch die, oft schon im Abenddunkel spät Eintreffenden kommen von den Feldern, sondern aus der Zugsrichtung daher in der- schütteren Colonne, worin selten mehr als 2—3 Individuen nahe beisammen ‚ fliegen, aber in schier endloser' Folge, wie ich sie heuer ‚ hier und im Vorjahre an meinen Fenstern über den deshalb | Tannenwipfeln ostwärts hasten sah. Eine ganz andere Individualität als ihre eben be- sprochene und fast zutrauliche harmlose Verwandte, ist | unsere, hier einheimische Rabenkrähe (Corus coroneL.). Wenn man den Kolkraben mit einem wegelagernden Strauchritter, die Nebelkrähe mit einem diebischen Busch- klepper und die Saatkrähe mit einem bettelnden Land- streicher vergleichen kann, so ist diese Quintessenz des Rabenthums, die Rabenkrähe, derschlaue Beutel- schneider und freche Einbrecher. Ich musste mir eigens die Feder spitzen (in Gift und Galle eingetaucht über dieses Prototyp vom „haben- vieh“, ist sie ohnedies). müsste, als Jäger, weit über den Rahmen des heutigen Vorwurfes hinausgreifen, wollte ich die Schand- und Missethaten dieser und mit allen Salben seschmierten „Species“ alle hier zusammenfassen ; ja, glaubte ich sie endlich wirklich — soweit meine Bekannt- schaft mit dieser sauberen Race reicht — würdig zum , Ausdrucke gebracht zu haben, ich bin überzeugt, auch dann nur ein lückenhaftes Stückwerk geliefert zu haben, denn was Alles weiss ich von ihr noch lange nicht? Der Straf-Codex erschöpfte sich und — vogel- | frei — sollte sie das Blei treffen. wie den Habicht, wo und wie man — kann! Da aber steckt „der Has’ im Pfeffer“, man kann ihr schwer beikommen. denn ihre Schlauheit und Verschlagenheit stellt jene der Elstern (bei uns) noch in den Schatten und dass sie den Jäger vom Unbewafineten genau zu unterscheiden vermag, gehört bei ihr zum ersten, einfachsten, elementarsten Wissen, das ihre Erzeuger und Eirmährer ihr im Dunenkleide schon im Neste meisterlich beigebracht haben. ‚Ja, ja; ohne Scherz oder Uebertreibung. Wenn mir auch der Gram über diese ihre Sinnes-Ausstattung durch Mutter Natur die Feder führt, von der strengen Wahrheit entferne ich mich deshalb nicht um einen Schritt, und wenn ich mir die Freiheit nehme, bei meinen omithologischen Mit- theilungen an den Leser, von der pädagogisch knappen Form abzuweichen, so bitte ich, dies „als meine Art“ nachsichtig hinzunehmen. Ich erzähle aber gerne und unter Umständen so gründlich, als ich glaube, dass es dem Zwecke frommt. Hier den Beweis für diesen — bei keinem Vogel sonst noch. selbst nieht beim Adler schlechtwee, be- obachteten — Erstlings-Unterricht an die noch wollige Brut. Wenn es gelingt, selbt ungesehen von den Alten, aus der Ferne ein mit Jungen besetztes Krähen- nest zu beobachten und zu behorchen, so wird man des Morgens, wenn die Alten Futter bringen, im Neste ein leises Gackern, von den Alten einen eigenen kurz ae EL ne te knarrenden Ton hören können; nie ein Schreien, auch wenn die Eltern ihr Nest noch unentdeckt wähnen und bisher ungestört waren. Dieses „Gackern* erklingt auch trotz des am Schlagrande hantirenden Arbeiters, unge- achtet holzklaubender Kinder. Es ist nicht nöthig, sich zu geniren; schiessen können die da unten nicht und die himmelhohe, bis zum oberen Drittel astlose Fichte gilt als unersteiglich. Das weiss die Krähe, denn sie hat den fruchtlosen Versuchen der Buben im Vorjahre zugesehen und deshalb heuer dasselbe Nest gewählt”), das sie übrigens nur zu restau- riren brauchte und welches derart umsichtsvoll zwischen den dichtesten Gipfelästen situirt ist, dass man um es durch die Kugel zu erreichen, beim aufmerksamsten Suchen mit dem Glase es nicht findet, trotzdem es knapp an der Wand eines Kohlschlages steht. So verborgen angebracht sind sie durchschnittlich alle und werden im Gebirgswalde nie auf einen Laubholzbaum gesetzt, ausser in Auen, oder solchen Beständen, wo es weder Fichten noch Tannen gibt; wenigstens sah ich hier noch kein Rabenkrähennest auf einem anderen, als auf Nadel- holze. Wenn nun die Alten im Beifliegen das mindeste Verdächtige bemerken, so bleibt es im Neste still und zwar consequent stille, selbst stundenlang; man hat nur etliche Rufe der Alten gehört, die einmal hoch über die Fichte streichen und sich dann auf einen ziemlich ent- fernten anderen Baumgipfel aufpflanzen, von wo aus die sanze Umgebung scharf abgeäugt wird, ohne weiteres Schreien um die eigene Anwesenheit nicht zu ver- rathen. Dieses Benehmen der Alten gilt für den Fall, dass die Krähe bloss Verdacht schöpft; hat sich dieser aber bestätigt und sie den Jäger entdeckt, so steigt sie in die Höhe, setzt sich von einem dominirenden Gipfel auf den andern und verfolgt — stets ausser Schussweite — | bis er den Jäger unausgesetzt mit Geschrei so lange, sich entfernt hat "und zwar factisch entfernt hat, wozu sie ihm das Geleite gibt und ihn auch später im Auge hehält. Verbirgt sich der Jäger bloss und sei es anscheinend noch so vollständig, so weiss dies der Vogel dennoch und verlässt seinen Beobachtungsposten, sich jetzt auch wieder still verhaltend, halbe Tage lang nicht, bis er seinen Zweck erreicht hat und sich davon überzeugt hat. Das zweite vom Elternpaar, vielleicht erst später hinzukommende, benimmt sich genau so und wenn es selbst den Jäger nicht sah, erkennt es aus dem Benehmen des einen, wie es sich zu verhalten hat. Es mögen noch so oft andere Krähen über das Nest streichen, von den hungernden Jungen wird kein Laut hörbar. Wiederholen sich solche Störungen, so bleiben die Jungen auch dann ganz ruhig, wenn die Alten wirklich fütternd wieder zum Neste gelogen kommen und das „Knarren* der Alten beim Fütterungsacte erfolgt kaum hörbar. Die Alten warnen auch später nicht mehr ; Alles spinnt sich ruhig ab und der Jäger sitzt im Verstecke umsonst | so lange er mag, denn während derselben ganzen Zeit wurde er von der sich schlau und ungesehen in der Nähe aufgepflanzten Alten genau beobachtet. Ich habe es auch herausgebracht, durch welche Maxime die alten Rabenkrähen ihren Jungen diese Diseiplin für ihr Verhalten im Neste beibringen. Freilich, die Corrections-Mittel dabei blieben mir bis jetzt unbekannt. Wenn nämlich die Krähe hoch hergeflogen kommt und sich aus der Höhe von der Ungefährlichkeit | ) Hatte aber die Rechnung dennoch ohne Wirth gemacht, denn dar harmlose Waldarbeiter hatte seine Bemerkung dem Jäger mitgetheilt. der Situation überzeugt hat — was sie nie unter- lässt, so setzt sie sich immer zuerst auf einen Gipfel in der Nähe, dann, nach abermaligem Auslugen. fliest sie in die Mittelbaumhöhe herab und erreicht so immer von Ferne ungesehen, selbst aber das Unterholz scharf beob- achtend, in höchstens Gipfelhöhe ihr Nest; sie stösst dann ihr bekanntes „Knarren* hervor und die Jungen benehmen sich beim Willkomm etwas ungenirter, jedoch nie laut, wie alle anderen Rabenvögel. Gibt's aber Gefahr, so — wie gesagt — kommt die Alte gar nicht und ist Erstere geschwunden, kommt sie aus grösserer Höhe, umkreist den Nistbaum öfters und kommt von ihrem Interimmsposten nach 2—3 maligem Aufsitzen in halber Baumhöhe, nach nochmalisem kurzen Erheben über die Wipfel, mäuschenstill zum Neste. Sie gibt keinen Laut von sich beim Füttern und ebenso ruhig bleiben die Jungen. Das Nest verlässt sie dann ebenfalls wieder in halber Baumhöhe zwar, aber unaufhaltsam durch den Wald fliegend, bis sie an passender Stelle daraus hervor- taucht und ihre Wege weiter zieht. So wissen die Jungen, wie sie sich zu verhalten haben, lernen der Gefahr begegnen, noch ehe sie diese selbst erschauen können und verharren dabei in solcher Selbstverleugnung, dass sie selbst dann nicht rufen, wenn sie noch so hunerie sind. Ich sass einst früh Morgens vor dem ersten Füttern unter einem Krähenneste wohl verborgen. Die Alten witterten mich dennoch aus und wollten durch 4 Stunden lang, mir den Gefallen nicht erweisen, sich aueh nur Sehen zu lassen ; oben blieb auch Alles lautlos und nachdem die Tanne unschwer zu ersteigen war, rief ich — mit meiner Geduld fertig — meinen Emerich, der bei einem anderen Neste, in der Leiten vis-a-vis, Beobachtungen machte ; der stieg hinauf und erst als er in’s Nest langte, kamen die beiden Alten hoch daher und brüllten wie — andere Krähen auch. Es waren vier nicht ganz halbgewachsene Junge darin und ich wäre erbötig gewesen zu wetten, dass das Nest tagszuvor durch wen anderen ausgehoben wurde. Uebrigens so ‚schlau, als sich die Rabenkrähe beim Nisten, Brüten und Füttern benimmt, ebenso genial versteht sie sogar schon beim Nestbauen den Ort zu ‚ maskiren, wo. dieses geschieht. Sie fliegt schon mit dem Material — falls sie es von weitem herbringt — nie direct zum betreffenden Baume, ja nicht einmal in dieselbe Gruppe, sondern setzt sich damit stets zuerst auf ferne- stehende Nachbarbäume; am liebsten holt sie die dürren Aeste vom Waldboden oder nächst dem Nistbaume, oder, wie ich zusah, bricht sie direct vom Stamme selbst; das entspricht ihrer Heimlichkeit am vollständigsten. Ich kenne ja, Gott sei Dank, den Nestbau des Kolkraben und der Nebelkrähe und ihr Verhalten beim Brutgeschäfte auch und Erstere ist dabei auch nicht „auf den Kopf gefallen“ ; die Saatkrähe ist wegen ihrer Sorg- losigkeit, die Elster, weil sie elücklicher Weise vor- züglich, ja fast ausschliesslich auf Laubholz baut, gar nicht zu erwähnen, aber dem ingeniösen Gehirn der Rabenkrähe reicht hierin keines das Wasser. Die Scham über meine geringe Findigkeit als Jäger zurückdrängend, muss ich eine " Capitalleistung dieser schwarzen Teufel in Vogelgestalt der Welt bekannt geben, die auf meinem waidmännischen Selbstgefühle*) brennt, wie ein glühender Funke, trotzdem ich später fürchter- liche Genugthuung nahm. Die Front meiner Wohnung steht nach Süden und ein Rasen-Plateau mit alten Obstbäumen, die mit Nist- *) Vergönnen Sie mir diese Schwäche, sie ist bereits 50 Jahre alt mit mir geworden. kästehen bespiekt sind, umgibt das Haus nach Süden zu in einer Breite von 60 Metern, wo es durch eine ziemlich schroffe, mit gemischtem Holze bestandene Berglehne unterbrochen wird, über die ich auf einem Steige in 6 Minuten in das, zu Füssen liesende Amstetten gelange. Der Wald lehnt sich nach Westen ganz an den Markt und ist direct vor dem Hause kaum 80 bis 100 Meter breit, aber mit hübschen Gruppen von Föhren, Fichten und Tannen, dann wieder etlichen herrlichen, starken Eichen bestanden. Am oberen Rande des Abhanges, also 60 Meter von meinen Fenstern, aus denen ich über die Wipfel weg, eben als ich dieses schreibe, bei 50 Berges-Rücken und -Gipfel der nieder- und oberösterreichischen, der steirischen und selbst Salzburger-Alpen, von der Schnee- berggruppe und dem Oetscher bis zum Traunstein, Dachstein und Hohen Priel, schneeglänzend und im Abendrotun erglühend, überblicke, da stehen etliche, be- sonders hohe Tannen und wenn ich im letzten Frühjahre Morgens um 7, 8 oder 9 Uhr aus dem Walde heimkam und am offenen Fenster frühstückte, sassen auf den Gipfeln dieser Tannen ein oder zwei Rabenkrähen und spendeten mir, so lange ich sichtbar blieb, ihr kräch- | ihres Nestes nicht; ich fand nur äusserst selten etwas zendes Morgenconcert. Genau der Tonfall, Tact und Modulation, wie wenn sie mich im Walde oder Feld entdecken. Es war un- zweifelhaft Hohngelächter über meine Ohnmacht. Sowie ich an’s Fenster trat, ohne das Gewehr, blieben sie ruhig sitzen, zeigte ich mich mit dem Gewehre, flogen | sie bloss um etliche Bäume weiter, ohne das Schreien sonderlich zu unterbrechen; Gesichtskreise verschwand oder gar, wenn unten die Hausthüre sich öffnete, waren sie fort und kamen nie früher wieder auf diese bewussten Gipfel, als zur nächsten Frühstückszeit. Für Schrote war zu einem sicheren Schusse, die Tannen waren hoch, mir die Entfernung zu gross und einen Kugelschuss anzubringen, so reizvoll es erschien, war ausser Möglichkeit, denn, im Bogen fallend, hätte die Kugel leicht die Bahnlocalitäten oder gar einen Menschen treffen können; die Entfernung ist circa 600 Meter. Mir blieb also nichts übrig als List. Ich verbarg mich im dichten Gebüsche und liess im Zimmer meinen Burschen die Fenster Frühstückstische setzen. Durch 3 Tage zeigte sich keine Krähe. Dann ging mir die Geduld aus und ich setzte den Burschen mit Gewehr auf meinen Platz, während ich bei offenem Fenster mein Frühstück hielt. Ganz und sar umsonst! Am ersten Tage dagegen, wo Niemand von uns beiden auf der Lauer und wegen hegenwetters öffnen und sich zum | sohald ich aber aus ihrem | ‚ hofe unter dem sogar die Fenster geschlossen blieben, da sass, wie der | leibhaftige Asmodi, die Krähe wieder höhnisch krächzend auf ihrem Wipfel. Endlich gewöhnte ich diesen Vorgang, zollte solcher Verschlagenheit meine Bewunderung und lachte schliesslich darüber, die Faust im Sacke. Dabei muss ich erwähnen, dass sich, 180 Schritte von diesen Tannen, am westlichen Ende der Bergelehne, eine meiner Uhuhütten befand, aus der ich mittlerweile so manche Krähe herabschoss; wie sich später zeigte, niemals eine der sekanten zwei Schlauen. Schliesslich — es war im Anfange Mai — ereignete sich Folgendes und das brachte mich ausser Rand und Band. Mein Emerich berichtete mir, dass in der Hausleiter (also unter meinen Fenstern) ein Nest junger Krähen abge- flogen sei und als er das Mittagsessen von der Bahn- restauration holte, habe er auch die alten beifliegen gesehen. Die wurden nämlich durch die immerwährende 99 Nähe von Menschen endlich so kirre und setzten ihre Vorsichtsmassregeln, die sie sonst im Walde beobachteten und bloss mir gegenüber sorgfältig durch- führten, derart bei Seite, dass er, ohne trotz seiner Luchs-Augen, das Nest zu erkennen, doch die muth- massliche Nestfichte herausfand und ich muss bei dieser Relation ein höchst verblüfftes Gesicht gemacht haben! Mein Plan stand fest und ich ruhte nicht eher, als bis er gründlich durchgeführt war. Beim nächsten Morgengrauen schoss ich das Weibchen (nur in Weiber- kleidern wurde es mir möglich) um 6 Uhr flatterte das schwerverwundete Männchen mitten in den Markt und wurde dort von Hunden gefangen und bis 7 Uhr hatte ich von den 5, bereits streckenweit fliegenden Jungen 4 in der Hand, das 5. entkam in’s Nest und wurde darin mit der Kugel erschossen. Ich hatte mich für so viel Hohn und Schande endlich revanchnt. Es ist sonst ein ziemlich sicheres Axiom dafür, dass ein aufsefundenes Nest besetzt sei, wenn man unter demselben die Exeremente der Vögel findet; ausser beim Uhu und den Eulen überhaupt, fand ich vom Adler bis zum Häher dieses Anzeichen vor, die Rabenkrähe aber bietet selbst diesen Anhaltspunkt zur Ausfindigmachung davon unten. Sei es, weil ihr Nest grösser, als das der anderen Krähen ist und deshalb alles davon am Nestesrande bleibt. oder, weil es im dichtesten Nadelholzgeäste sitzt, von den unteren Aesten aufgefangen wird, kurz, auf dieses Zeichen darf man sich da nicht verlassen. Man müsste ein Buch nur von der Raben-Krähe schreiben. wollte man alle Extravaganzen in der Lebens- weise dieser Art erschöpfen. Ihr verwundbarster Lebens-Moment ist allerdings der, wenn sie die ausgeflogenen Jungen mit Futter ver- sorgen muss, aber auch da verfährt sie mit einer un- glaublichen Schlauheit, ihre, sich dann auch ganz ruhig verhaltende, noch schlecht Nlügge Brut für den Jäger unauffindbar zu machen, indem sie dieselbe rasch in die Gipfel der Bäume lockt, oder, sobald sie nur halbwegs vorwärts können, ganz aus der Nistgegend entführt, ohne früher, als knapp vor Nacht dorthin zurück zu kehren. Was sie raubt, wodurch sie der Wildbahn, ja Allem was sie bewältigen kann und was im Wald und Felde lebt, vom jungen Singvogel im Neste bis zum halb- gewachsenen Hasen, gefährlich wird, mit welcher Aus- dauer sie ihre Angriffe bis zum Erfolge fortsetzt und wenn es angeht, mit welcher Frechheit selbst am Bauern- Hausgeflügel. wie unter schwachen Fasanen aufräumt, darüber kann ich mich für heute unmöglich zur Genüge verbreiten; das kann ich aber verbürgen, dass ihre Schädlichkeit eine eminente ist, denn ich sah sie alte Eichhörnchen und sogar Ringel- tauben im Walde, wie ein Habicht nach ihnen stossend, angreifen und deren Junge aus den Nestern holen. Diese Praxis hätte bei den Hörnchen allerdings keinen Einspruch hervor zu rufen, allein den Raub junger Wildtauben, den braucht man sich doch nicht gefallen zu lassen, ohne die Urheberin zu brandmarken. Es genügt der Raben-Krähe nicht, wie etwa eine Weihe, über die jungen Saaten hinzuschweben und mit- zunehmen, was an Eiern und jungem Wilde darinnen steckt, nein, sie macht diese Revision gründlicher, sie geht per pedes alle Furchen ab und ist so sicher, nichts übersehen zu haben. Dass sie nebstbei eine Maus, oder deren etliche, eine Worre oder Kerbthiere vertilgt, das vermag die Schale ihres Sündenregisters nicht zu halten; 100 dagegen wiegt sie den Glücksfall für den hiesigen Wild- stand, dass wir wenig Raubvögel besitzen, vollgiltig auf. Ich schliesse diesen Entwurf einer dienstreichen Monographie für die Raben-Krähe mit An- führung. jenes perfidesten Charakterzuges, weswegen sie es moralisch eigentlich zunächst v erdient, befehdet zu werden. Wenn sie schon stiehlt und raubt und verdirbt und übervortheilt um zu leben und ihre Brut zu erhalten, so ehren- und ver- | sei es darum, es ist einmal ihr Naturell und sie erhält schliesslich sich und ihre Sippschaft dadurch, obwohl es andere auf anständigere Weise thun; aber was soll man dazu sagen, dass sie die Niedertracht so weit treibt, consequent die Anwesenheit des Jägers dem anzupür- schenden Rehbocke, wie dem im Dunkel schleichenden Wilddiebe zu verrathen ?! Fort mit ihr, wo man sie trifft! Reiseerinnerungen aus Steiermark und Kärnthen. Von. Josef Talsky. (Schluss.) 11. Neumarkt. — Mariahof. — St. Lambrecht. Nachdem .der dahinbrausende Zug die kleine Bahn- station St. Lambrecht passirt hatte, empfand ich ein ausgesprochenes Gefühl der Sicherheit, da ich wusste, dass ich mich nunmehr in dem Pfarrsprengel und zugleich Beobachtungsgebiete meines hochverehrten Freundes P. Blasius Hanf befinde. Seine Schriften und die Publicationen seiner Ver- ehrer, die ihn schon im früheren Zeiten aufgesucht hatten*), haben Sorge dafür getragen, dass Mariahof sammt Umgebung dem ÖOrmithologen nicht unbekannt geblieben ist. Aus dem Waggon blickend, gewahrte ich alsbald zur Linken einen auf einer Anhöhe gelegenen Ort mit Kirche und Thurm, der nichts Anderes als Mariahof sein konnte; kurz darauf gings rasch an einem grösseren Gewässer vorbei, das ich ohne weiters als den viel genannten Furtteich erkennen musste. Und ich hatte mich nicht getäuscht. Die Zahl der Besucher des in der Einsamkeit wir- kenden Gelehrten mag wohl keine unbedeutende sein, denn kaum dass ich im Bahnhofe Neumarkt den Eisenbahnzug: verlassen und mich nach einem Wagen nach Mariahof umgesehen hatte, empfing mich ein Ursteirer, der Besitzer eines solchen, mit den Worten: „Aha, Sie san g’wiss so a Profess’r, der die Vögel studirt und woll’n zum Herın Pfarrer; solche Herrn hab’ i schon viel’ hin g’führt‘. Nun ja, lieber Freund, Sie haben es errathen, aber zunächst bringen Sie mich in die Stadt und dann zum Herrn Pfarrer. Ich benützte Neumarkt, resp. Koflers Gasthaus „zum Wachszieher“ als „Rast- und Futterstation* einer Unterkunft für die nächsten Tage versichert, ging's erst weiter nach Mariahof, das ich in der vierten Nach- mittagsstunde erreicht hatte. Mit dem freudigsten Gefühle trat ich in den Pfarr- | hof und wurde von dem gastfreundlichen Hausherrn ebenso freudig begrüsst und empfangen. Mein Erscheinen um diese Zeit war eigentlich eine kleine Ueberraschung für den Herım Pfarrer, da ich verabredetermassen erst mit dem Abendzuge in der Station St. Lambrecht an- kommen und daselbst abgeholt werden sollte. Diese kleine Abweichung von dem ursprünglichen Reisepro- gramme brachte mir jedoch den Vortheil, dass es mir möglich geworden, noch an demselben Tage Pfarre und *) Vietor Ritter v. Tschusi: EinBesuch bei Pfarrer Bl. Hanf in Mariahof. Mittheilungen des Ormnith. Vereines in Wien, 1578, pag. 113. Hans von Ibid. 1835, pag. 3. Kadich: Wanderskizzen aus Steiermark. und nachdem ich mich überdies daselbst | | kleine Vögel, | halten bleiben möge. Umgebung in Augenschein zu nehmen und am nächsten Tage in Gesellschaft meines Wirthes einen Ausflug nach St. Lambrecht unternehmen zu können. Das Pfarrhaus ist ein hochgelegenes, einstöckiges Gebäude aus früherer Zeit. Gleich bei dem Eintritte in dasselbe wurde ich von einzelnen Rauchschwalben umflogen, die im Vorhause, in den Gängen, ja selbst im Anstandsorte ungestört nisteten. Wie ich gleich darauf gesehen, versteht es unser praktischer Vogelkenner auch andere freilebende, sonst scheue Vögel an seine Behausung zu fesseln, mdem er ihnen zwischen dem Doppelfenster seines Arbeitszimmers, Sommer und Winter allerlei Futter bietet. Da kommen sie nun von allen Seiten berbei, picken das Beste auf und fliesen wieder aus, bis auf diejenigen ausserordentlichen Erscheinungen, deren längeres Verweilen dem Sammler erwünscht wäre. Für diese ist in dem gastfreien Raume eine heim- tückische Falle, in der Gestalt eines grösseren Käfiges, vorhanden, an dessen offenem Thürchen eime Sehnur angebracht ist, welche bis zum Sitze des Beobachters reicht. Hat nun so ein begehrter Ankömmline, durch das gebotene Futter angelockt, den Käfig betreten, so genügt ein leichter Zug an der Schnur, um sich seiner zu versichern. Während wir in dem gedachten Zimmer verweilten, leisteten uns am offenen Fenster verschiedene darunter der Rothschwanz, die Sumpf- meise und en Müllerchen (Sylvia curruca), Ge- sellschaft. Im Winter mehrt sich die Zahl der befiederten Kostgänger und es stellen sich ab und zu selbst grössere Arten ein, so der Grauspecht, der, wie mir soeben (30. Jänner) der Herr Pfarrer schreibt, sich das Mal, „Semmelschmollen m Rahm“ sehr gut schmecken lässt. Das Interessanteste, was die bescheidene Landpfarre birst, ist bekanntlich die Sammlung einheimischer Vogelarten, welche P. Bl. Hanf während eines halbhundertjährigen, - rastlosen Schaffens zusammen ge- tragen hat. Diese Collection, welche geradezu als das Ideal (wie H. von Kadich richtig schreibt) einer orni- thologischen Local-Sammlung anzusehen ist, ist durch P. Bl. Hanf’s Publicationen, insbesondere aber durch sein Werk: „Die Vögel des Furtteiches* in Fach- kreisen allgemein bekannt, so dass eine Besprechung derselben hier füglich unterbleiben kann. Jedermann, der sie gesehen, “wird über die in Gruppen lebenstreu aufgestellten Vögel, sowie über ihre Menge und Mannig- faltigkeit seine Freude haben; der vaterländische Ormi- thologe aber überdies mit H. von Kadich von dem W Tunsche erfüllt sein, dass diese für die Wissenschaft so werthvolle Sammlung heute oder morgen nicht in fremde Hände wandern, sondern unserem Vaterlande er- Die Mariahofer Sammlung enthält aber trotz ihrer Reichhaltiskeit doch nicht alle von Hanf gesammelten und präparirten Vogelexemplare. Sie bildet nur die grössere Hälfte derselben ; die kleinere, auf welche ich noch zu sprechen kommen werde, ist im Stifte St. Lambrecht untergebracht. Der Herr Pfarrer geleitete mich auch in seine eigentliche Sommerwerkstätte, d. h. in einen geräumigen Saal, in welchem er die Vögel während der wärmeren Jahreszeit zu präpariren pflest. Zu meinem Erstaunen fand ich hier in einem besonderen Kasten eine nicht unbedeutende Anzahl sauber hergestellte Vogelbälge aus Amerika. „Ja, was ist denn das, Herr Pfarrer, seit welcher Zeit befassen Sie sich mit dem Sammeln exotischer Vögel?“ Mit sichtlicher Freude erzählte mir der Befragte, er habe diese Präparate von Herrn A. Koch aus Williamsport, Pa. in Nordamerika erhalten, mit dem er anf folgende Art bekannt geworden sei: Eine Dame, welche im Jahre 1884 als Sommer- frischlerin in Neumarkt verweilte und während dieser Zeit P. Hanf besucht hatte, lieferte der allgemein verbreiteten Zeitschrift „Gartenlaube“ eine Notiz über sene Sammlung und bald darauf trug Herr Koch unserem Ormithologen einen Tauschverkehr an. Der amerikanische Vogelfreund war in seinen Sendungen iiberaus coulant, so dass der Herr Pfarrer, der sonst niemals in ein derlei Verhältniss treten wollte, der Liebens- würdigkeit des Antragstellers nicht widerstehen konnte. Nun ist ihm Herr Koch ein sehr lieber Freund ge- worden und seine rege Correspondenz bereitet ihm in seiner ländlichen Zurückgezogenheit viel Abwechslung und Vergnügen. Diese Mittheilung interessirte mich und ich gestehe, dass es mich sehr angenehm berührt hatte, Herm A. Koch in der diesjährigen Nr. 1 unserer „Mittheilungen“ als den Verfasser eines anziehenden Reise- beriehtes und Mitglied unseres Vereines gefunden zu haben. Die Sonne stand schon ziemlich tief am Horizonte, als wir mit der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten im Pfarrhause zu Ende waren und noch stand uns ein Gang zum Furtteiche bevor, zu jenem Wasserbecken und interessanten Punkte Obersteiermarks, dem unser Forscher und Sammler die werthvollsten Beobachtungen und sel- tensten Sammelohjeete zu verdanken hat. Der Weg dahin ist zwar nicht lang, jedoch uneben und stellen- weise recht abschüssig. Darum ging es mit dem bejahrten Herrn etwas langsamer, aber es ging doch, ungeachtet seiner 79 Jahre. Zudem hielten wir alle Augenblicke inne, weil der Herr Pfarrer bei jedem Schritte Stellen zu bezeichnen wusste, wo einst der oder jener seltene Vogel während des Brutgeschäftes beobachtet oder sonst gesehen oder gesammelt wurde. Er zeigte mir sogar das Feld, wo er Tags zuvor Rebhühner, und zwar, wie er in seiner Herzensgüte beisetzte, zu dem Zwecke oeschossen hatte, um mir, dem werthen Graste, eine Kostprobe von seinem Reviere vorsetzen zu können. Den Furtteich überblickten wir zu einer Zeit, wo die Abenddämmerung ihre kühlen Lüfte leise über die Gegend auszubreiten begonnen. Vollkommene Ruhe lagerte über dem klaren Wasserspiegel; wir bemerkten kein lebendes Wesen in semem Bereiche; — und doch kehrte ich befriedist um, denn ich hatte den ‚Boden be- treten, auf welchem sich ein Mann der mir so lieb gewordenen Wissenschaft die Lorbeeren geholt hatte. Inzwischen lanste der Wagen des Herrn Pfarrers in der Nähe des Teiches an und brachte uns wieder in den gastlichen Pfarrhof zurück. Bei dem hierauf abgehaltenen Nachtmahle wurde mir das Vergnügen zu Theil, den - 101 derzeitigen Cooperator des Herrn Pfarrers, P. Roman, einen würdigen Jünger seines Herrn in der Kunst des Ausstopfens der Vögel, kennen und schätzen zu lemen. Wir verbrachten den Abend in freundschaftlichem Ge- spräche auf das Angenehmste. Unter Anderem wurde auch mein geplanter Ausflug auf den in der Nähe von Neumarkt sich erhebenden „ZJirbitzkogel* in Betracht gezogen. Ein jeder Ormithologe, dem die Arbeiten Hanf’s nicht unbekannt geblieben sind, muss sich von dieser höchsten Spitze der Weitthaler-Alpe angezogen fühlen. Wohl öfter als 200 mal in seinem Leben, hat P. Bl. Hanf den 2397 Meter über dem Meere gelegenen Kogel be- stiegen, zu jeder Jahreszeit und nie ohne Schusswaffe. Hier hat er das Leben des Alpenschneehuhnes, wie nicht bald ein Anderer, kennen gelernt und die zahl- reichen Exemplare dieses Vogels in den verschiedensten ' Alterskleidern, die seine eigene und die Sammlungen der Museen in Graz, Klagenfurt und anderwärts schmücken, oft mit grossen Anstrengungen geholt. Was Wunder, dass auch ich von dem Wunsche beseelt war, die Heim- stätten dieses beschwingten Alpenbewohners mit eigenen Augen betrachten zu können. Ich nahm mir deshalb vor, die Gegend nicht zu verlassen, ohne zuvor den Zirbitzkogel bestiegen zu haben. Die nöthigen Vorbereitungen hiezu sollten erst in Neumarkt getroffen werden. Der Herr Pfarrer fand meinen Entschluss ganz in der Ordnung, wollte aber durchaus nieht zugeben, dass ich die Partie, ohne ein Gewehr mitzunehmen, mache. Er bot mir sein Eigenes an, mit der Bemerkung, es könnte „dort oben“ vielleicht doch etwas zum Sammeln Geeignetes vorkommen. So verlockend der Vorschlag auch klingen mochte, ich konnte mich als | Fremdling und mit den Jagdverhältnissen des Landes gänzlich Unbekannter doch nicht entschliessen, eine be- waffinete Exeursion zu unternehmen und lehnte dankend ab. Der Zeiger meiner Uhr war für ländliche Verhältnisse bereits sehr weit vorgerückt, als wir unser gemüthliches Gespräch abgebrochen und uns zur Ruhe begeben hatten. Am nächsten Morgen fand ich Musse genug, um die entzückende Aussicht aus dem Fenster meines Ge- maches zu geniessen. Um 7 Uhr begab ich mich in die Kirche und wohnte einer, vom Herım Pfarrer gelesenen stillen Messe bei. Ausser dem ergrauten Sacristan, dem langjährigen Diener des würdigen Priesters, und einigen andächtigen Ortsbewohnerinnen, deren Kopfbedeckung (um- gebundenes Tuch und aufsesetzter, dunkler Filzhut) mir aufgefallen ist, hatte ich in dem Gotteshause einen Theil der lieben Schuljugend zu Gesichte bekommen, die mich an meinen Beruf als Lehrer, erinnerte. Wie überall. rückten die Burschen zur Schulmesse entschieden voran, die Mädehen dagegen bescheiden nach; erstere mit ihren stark genagelten schweren Bergschuhen, ein für mein Ohr ungewohntes Geklapper auf dem Pflaster verur- sachend. Ich sah mir die muntere, pausbackige Schaar, mit vorherrschend klugen Gesichtern, mit Wohlgefallen an. Die Zeit bis 10 Uhr brachten wir mit einer noch- malieen, eingehenden Durehsicht der Vogelsammlung zu, worauf die Fahrt nach St. Lambrecht, dem Geburts- orte P. Hanf’s, erfolgte. Wir erreichten den Markt in der Mittaesstunde und begaben uns sofort in das Bene- dietinerstift. Ich wurde dem Vorstande desselben vor- eestellt, der mir nieht nur die Besichtigung des grossartigen Gebäudes vestattete, sondern mich in zuvorkommender Weise einlud, an dem Mittagstische theilzunehmen. Bald darauf befand ieh mich in dem prächtigen Refeetorium und nahm an der Seite des Hochw. Herrn den mir an- 102 Der hohe lichte Saal, die die ansehnliche Zahl von Tischgenossen im Priestergewande, die anregende Con- versation, die aufmerksame Bedienung während des Speisens und alles Uebrige, was ich noch ausserdem in dem Stifte erfahren, übte auf mich den günstigsten Eindruck, so dass mir der Aufenthalt in St. "Lambrecht stets in angenehmer Erinnerung bleiben wird. Nach dem Mahle folste die Besichtigung des Stiftes und der naturhistorischen Sammlungen. Dieselben be- finden sich in einem höheren Stockwerke und enthalten Mimeralien, Insecten, Säugethiere und Vögel, durchwegs Präparate von der Hand des P. Bl. Hanf. Nach meiner Uebersicht dürfte ihre Zahl über 200 Stücke betragen, welche der Sammler während seiner Stellung als Caplan in Mariahof, zwischen den Jahren 18333—1843, ohne besonderen Zweck verfolgt zu haben, gebracht hatte. In dem letztgenannten Jahre wurde P. Hanf als Curat nach Zeitschach, einer Ortschaft unterhalb der Grebenzen, nächst St. Lambrecht, versetzt. Er nahm jedoch seine Vogelsammlung nach Zeitschach nicht mit, sondern übereab” sie dem Stifte, wo sie seither aufbewahrt wird. Die Präparate, welche eimheimische Vogelarten aus allen Ordnungen aufweisen, sind tadellos gearbeitet und sehr gut erhalten. Die Alpenvögel, namentlich Schneehühner sind besonders gut ver- treten; der Kranich (Grus cinerea), in drei Pracht- exemplaren, sämmtlich aus Obersteiermark, vorhanden. Bei den Spechten fand ich ein nicht uninteressantes Object, nämlich ein ausgestemmtes Stammstück eines grösseren Baumes mit emer vom Spechte ausgehackten und vom Kleiber (Sitta europ.) umklebten Oeffnung: bei der Gruppe der Raubvögel ene Schwung- feder erster Reihe von eimem ihrer gewaltigsten Angehörigen. Dieselbe ist bisher noch nicht näher untersucht, beziehungsweise mit den Federn einer be- stimmten Art verglichen worden. P. Hanf, der in den ersten Jahren seiner priesterlichen Thätiekeit. also vor mehr als 50 Jahren, öfter zur Aushilfe nach Mariazell reisen musste, erhielt sie in Aflenz von einem alten Waldmeister, Namens Wallner. Wie der Spender zu dieser Feder gekommen, ist nicht bekannt; allein, dass dieselbe in der Gegend von Mariazell gefunden wurde, kann umsomehr mit Bestimmtheit angenommen werden, als es kaum wahrscheinlich erscheint, dass ein Wald- meister aus der alten Zeit sich eine Vogelfeder aus der Ferne hätte kommen lassen. Die an und für sich ge- ringfügige Sache scheint mir doch von einigem Interesse zu sein, insoferne die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, dass die fragliche Feder das einstige Eigenthum eines Bartgeiers (Gypaötus bärbatus) gewesen, und den Beweis liefern könnte, dass dieser, in unseren Alpen nunmehr so gut wie ausgerottete Geieradler, vor 50 Jahren noch in Obersteiermark zu finden war. gewiesenen Ehrenplatz ein. lange weissgedeckte Tafel, Wenngleich die St. Lambrechter Collection reich- haltig genug ist, um als selbstständige Localsammlung angesehen werden zu können, so erscheint ihre Einver- leibung in die weit grössere Mariahofer Sammlung doch als wünschenswerth. Die’ zufällig getrennten Theile bilden ja erst in ihrer Vereinigung das ganze grosse Werk, an dem der Sammler sein Leben hindurch gear- beitet hat, und das unsere volle Bewunderung verdient. Mein Besuch im Stifte wurde unverhoffterweise für mein nächstes Unternehmen, die Besteigung des Ziwbitz- kogels, von einem sehr angenehmen Eıfolge begleitet. Ein junger Capitularherr, P. Gabriel Schmid b: auer, dessen Bekanntschaft ich am Mittagstische gemacht, letztere zusammen | NE TIERN ON IE ALTE TEE VE RERET ER SISARRRHR GET blieb, als die, nicht ganz zufrieden war. jährigen, hochbetagten Freund, scheiden. ‚ chenen Zirbitzkogel nahm ihren Anfang. | Nebel- und Rabenkrähen, | merkt hatte. hatte die Freundlichkeit, mit Zustimmung seines Vor- gesetzten, mir seine Begleitung auf die Alpe anzutragen. Hocherfreut, einen intelligenten und mit den Ortsver- hältnissen vertrauten Gesellschafter gefunden zu haben, nahm ich das Anerbieten dankbar an. Der Plan war rasch gemacht. Wir beschlossen, die Partie von Neumarkt aus in Einem, und zwar gleich dem nächstfolgenden Tage auszuführen. Der geistliche Herr hatte überdies die Güte, die Verpflesung zu über- nehmen, so dass mir selbst keine weitere Sorge übrig die weite Fusswanderung, meine erste Hochtour in den Alpen, mit Ehren zu vollbringen. Nachdem ich alles Sehenswerthe im Stifte gesehen, wurde ein Rundgang im Markte selbst unternommen, wobei der Herr Pfarrer den Cicerone machte. Er zeigte mir auch sein Geburtshaus, ein einfaches, stockhohes Gebäude am Marktplatze. Mittlerweile ward es Zeit, an die Heimkehr, eigent- lich an die Fahrt nach Neumarkt, dem Ausgangspunkte meiner morgigen Excursion zu denken. Ich sah es dem Herrn Pfarrer an, dass er mit meinem kurzen Besuche Allem, mein Reiseprogramm gestattete es nicht, bei ihm länger zu verweilen und so ging's denn kurz darauf an Mavriahof vorbei nach der genannten Stadt. In dem bekannten Gasthause „zum Wachszieher* angelangt, fanden wir zum allgemeinen Erstaunen meinen neuen Reisegefährten, P. Gabriel, der uns als tüchtiger Fussgänger voraus geeilt war, bereits am Platze. Nach kurzer Rast verliess uns P. Bl. Hanf, nicht ohne vorher einen herzlichen, bewegten Abschied von mir genommen zu haben. Mit Wehmuth sah ich den hochverdienten. Ornithologen, meinen lang- Es sollte doch nicht das letzte Mal mir die Hand gedrückt?! gewesen sein, dass er II. Der Zirbitzkogel. Kaum dass der Morgen des neuen Tages (27. August) zu grauen begonnen, verliess ich mein Lager, verwahrte meine Reisesachen und trat in gewöhnlichem Anzuge, mit meinem bewährten Fernglase an der Seite und nur mit einem mächtigen Bergstocke, den mir die aufmerk- same Wirthsfrau zugedacht, ausgerüstet, vor das Gast- haus, um meinen Führer, den ich mit seiner Erlaubnis kurzweg P. Gabriel nennen werde, zu erwarten. Nach- dem er erschienen war und wir ein Frühstück eingenom- men hatten, hängte er seinen wohlgefüllten Rucksack um, griff zum Stocke und unsere Tour auf dem vielbespro- Es war nach der fünften Stunde. Wir lenkten unsere Schritte, einen Pfad | im hügeligen, grünen Wiesenlande verfolgend, den Vor- bergen zu. Je weiter wir vordrangen, desto heller wurde der Tag, desto reger das Leben in der Natur. Zahlreiche welch’ letztere Bl. Hanf bloss als locale Spielarten der ersteren ansieht, flogen krächzend umher und bäumten abwechselnd auf den nahen Lärchen auf; ihnen gesellte sich in der Tiefe die Elster bei. Kleinere Vögel machten sich weniger bemerk- bar; ich sahnur Goldammer und einzelne Hausroth- schwänze, aber keine Sperlinge. Rauchschwalben trafen wir erst bei einem Gehöfte der Häusergruppe Peischg, woselbst ich an dem Giebel eines Holz- schoppens die Ueberreste eines Sperbers hängend be- So rächt sich der Landmann an dem Räuber seines Geflügels und warnt gleichsam seine umherstrei- chenden Genossen vor gleichem Schicksale. Die Sonne stand schon hoch am Firmamente als wir bei Penger’s Wirthshaus im Orte See angelangt waren. Es war ein überaus angenehmer Spaziergang, den wir in der kühlen, erquickenden Morgenluft zurückgelest. P. Gabriel, der mir im Bergsteigen weit überlegen war, hatte die Güte, sich meinem Schritte zu accomodiren und so kam es, dass ich trotz des nahezu dreistündigen Ganges nicht die geringste Ermüdung empfand. Das Einzige, was mich daran gemahnte, dass ich im Begriffe stehe, eine Alpentour zu machen, war der schwere Berg- stock, dessen praktischen Werth ich bisher nicht einsehen konnte. Wir stärkten uns in der Bereschänke mit emem Glase Wein und einem Imbiss, den P. Gabriel aus der Tiefe des von befreundeter Hand reichlich versorgten Rucksackes hervorgeholt hatte. Ungeachtet der eindiing- lichen Beschäftigung sind mir die hauchschwalben doch nicht entgangen, die über unseren Köpfen hinweg in dem Blockhause, wo sie nisteten, ein- und ausge- flogen waren. Ganz wie in der Mariahofer Pfarre! Vom Penger ging’s nun einige Minuten bergab weiter, mitten durch eine von einem Bache linksseitig | berieselte ebene Wiese, sodann aber steil hinauf zum „Bacher“, dem letzten Ansassen von See, dessen Hof wir von einer munteren Dirme mit einem freundlichen: „Auf d’Alm!“ begrüsst, — passiren mussten. Gleich ‚darauf betraten wir den Bergwald und stiegen in allem Ernste der luftigen Höhe zu. Wir hielten die von dem Touristenelub vorgezeichnete Richtung eim und folsten sorglos der weiss-rothen Markirung an den unterschied- lichen Baumstämmen, die wir als verlässlichen Führer oftmals mit Freude begrüsst hatten. Von Vögeln war nicht viel zu bemerken. Nur hie und da liess sich von den schlanken Nadelbäumen die Stimme einer Schopf- oder Schwanzmeise vernehmen. Tannenheher (Nucifra gacaryocatactes), Vögel, die ich in der Freiheit noch niemals gesehen, fanden sich erst in weiterer Höhe ein. Sie flogen rufend umher und statteten ihren Lieblings- hbäumen, den Zirbelkiefern, die üblichen Besuche ab. In diesem Augenblicke hätte ich es gewünscht. die Büchse des Herrn Pfarrers Hanf zur Hand oehabt zu haben, um wenigstens Ein Stück zu erbeuten, das ich als Erinnerung an meine Excursion gerne mitgenommen hätte. Doch ich widmete den krächzenden Gesellen auch ohne Gewehr | ich eime Handvoll ‚, H. von Kadich auf dem Zirbitzkogel so viel Zeit, dass ich befürchten musste, die Geduld | 0 | müssen, wenn dieser mein Wunsch in Erfüllung gegangen | wäre. Weissich doch aus eigener Erfahrung, wie schwierig meines Begleiters, der mit meinen Beobachtungsgelüsten überhaupt sein liebes Kreuz hatte, zu missbrauchen. Deshalb gab ich sie auf und folgte ihm mit dem schwer- | fälligen Stabe in der Rechten. nach. In den höchsten Lagen der Waldresion, wo der >aumwuchs klein, die Bäume schütter geworden, traten uns hohe, rohgebaute, sogenannte „Bauernzäune* als Hindernisse, die übersetzt werden mussten, entgegen. Da leınte ich den Werth meines „langen Beistriches*“ zum erstenmale schätzen; denn ohne seine kräftige Stütze wäre ich nicht so leicht weiter gekommen. Die erwähnten Zäune begrenzen oft unübersehbare Bergflächen auf denen das Weidevieh, zumeist Ochsen der Maria- hofer Race, grasfest gemacht, den Sommer über, grössten- | theils ohne alle Aufsicht zubringen. Es waren wohlge- staltete, schöne Thiere, von semmelgelber bis weisser Farbe. Sie sahen uns neugierig an und kamen ohne Scheu bis in unsere Nähe. Die Bergregion, welche wir mittlerweile erreicht hatten, gab mir, der ich auf meinen Exeursionen gewohnt bin, alles Neue, Auffallende in den Bereich meiner Be- | | kleinerer Vögel, 103 trachtungen zu ziehen, sehr viel zu schaffen. Ein Ueber- blick über den vom tiefblauen Himmel überwölbten, vor uns sich weit ausbreitenden, baum- und strauchlosen. mit aschgrauen Steinmassen, stellenweise auch mit frischem Schnee bedeckten Bergabhang, liess mich vermuthen, dass es noch viel Mühe kosten werde, die im Hintererunde hoch aufragenden Bergkuppen, unser Ziel, zu erklimmen. Und in der That gestaltete sich dieser Theil unserer Tour zu einem recht beschwerlichen Marsche. Die wiır durcheinander liegenden Steine nahmen mit derHöhe an Zahl und Grösse zu, so dass wir es endlich nur mit gewaltigen Blöcken, die sich uns trotzig entgegengestellt, zu thun bekamen. Die Pfad-Markirung hatte uns auch hier nieht verlassen; doch kostete es nicht selten Mühe genug, um selbst mit Hilfe des Glases das ersehnte, roth-weisse „Oelgemälde* auf irgend einem der zahllosen Felsen- trümmer zu entdecken. Wenngleich der Boden dieser Resion aus der Ferne betrachtet, den Stempel der Sterilität an sich trägt, so ist er in der Wirklichkeit doch nichts weniger als un- fruchtbar. Abgesehen von den Flechten und Moosen, die das Gestein bedecken, finden in der dünnen Humus- schichte, zwischen dem Gerölle, eine Menge lieblicher Alpenpflänzchen, die das Herz des Botanikers erfreuen müssen, ihr Fortkommen. Wir bewunderten viele der noch blühenden Arten, blieben aber schliesslich nur einer treu, nämlich dem Speik (Valeriana celtiea), welcher häufig anzutreffen war. Selbstverständlich nahm des Krautes mit. und erfreue mich noch heute an semem würzigen Geruche, der mich leb- haft an den Fundort. sowie an alle Umstände erinnert. unter denen ich die Pflanze gesammelt. Meine Erfahrungen, die als Ornithologe während des Aufstieges in der Alpenresion gemacht, beschränken sich auf die Beobachtung von zahlreichen Stein- schmätzern, die sich in gewohnter Weise auf den Blöcken umhertrieben und zur Belebung der steinreichen Landschaft ihr möglichstes beitrugen. Ausser diesen bemerkte ich noch emige Trupps von 3—5 Stücken die an mir vorüber geflogen waren. Höchstwahrscheinlich waren es Leifinken (Linaria rufescens), eine für unsere Länder seltene Art, die auch seinerzeit be- obachtet und gesammelt hat. Von Schneehühnern konnte ich trotz aller Aufmerksamkeit nichts entdecken. Ich hätte es nur für einen elücklichen Zufall ansehen es oftmals wird, Rebhühner in der Ebene, ohne Hund, aufzutreiben, um wie viel schwieriger muss es erst sein. Schneehühner, diese achtsamen, zwischen Felsen und Steingeröll wohlgeschützten Geschöpfe, zu Gesichte zu bekommen. Unser Wes schien endlos zu sein. Wir hatten schon sogar einige Schneemulden in der höchsten Lage über- wunden, und noch immer erhob sich die Spitze des Kogels über unseren Häuptern. Endlich, es war nahezu die Mittagsstunde hatten wir das Schutzhaus erreicht und nach wenigen Minuten standen wir, unterhalb der Triangulirungspyramide, am Gipfel der Alpe. Ich fühle mich nicht berufen die Aussicht, welche ich genossen, zu beschreiben. Es war ein Panorama, wie es mein Auge noch nie gesehen! — Wir hatten klaren Ausblick, der nur vorübergehend von Haufenwolken unterbrochen wurde. Sie stiegen aus der Tiefe empor und zogen mit grosser Schnelligkeit an uns vorüber. Lautlose Stille beherysehte den Berg; lautlos umkreisten ihn, hoch über ET re Dane Wer use Snen ru Ba r 3 4 Bl RAR, I a Dr a ie ı, 104 uns, die vier Kolkraben, die ersten die ich je in der Freiheit beobachtet hatte. Mit voller Befriedigung stand ich da, in Bewunderung des grossartigen Rund- gemäldes und vernahm mit Interesse die None setzungen meines Gefährten, der den Zirbitzkogel schon mehrmals bestiegen, und mir die erwünschten Aufklä- rungen zu geben verstanden hatte. Hierauf kehrten wir, um "auszuruhen und uns zu erfrischen, zum Schutzhause zurück, wo wir von einer älteren Frau höflich empfangen und bedient wurden. Da sich in den Räumlichkeiten des | aus Bruchsteinen aufgeführten Gebäudes eine empfindliche Kühle bemerkbar machte, hielten wir unser Mahl, durch die Vorräthe des mehrerwähnten Rucksackes in ausgiebiger Weise vervollständigt wurde, vor dem Schutz- hause ab. Die mittheilsame Wirthin leistete uns Gesell- schaft. Nach ihrer Aussage sind die einzigen Vögel, welche sich dem hochgelegenen Gebäude nähern, die Haus Yothschwänze. Die „Branterl|’n‘, wie man sie hier nennt, sollen nebenbei verlässliche Wetterpro- pheten sein, indem sie bei herannahendem Regen so zutraulich werden, dass sie bis an die Fenster des Schutz- hauses kommen, ja sogar Miene machen in das Innere desselben einfliegen zu wollen. Im weiteren Gespräche entpuppte sich die wettergebräunte Aelplerin auch als Käfersammlerin eines Entomologen aus einer Stadt Kärmnthens. Zum Beweise dessen, brachte sie ein sachge- mässes Sammelglas mit Spiritus und einer Anzahl von auf der Alpe gesammelten Käfern. Ich bat mir einige hievon aus und übergab sie in der Heimat einem meiner ‘Freunde, der sie als recht seltene Laufkäfer mit grosser Freude seiner Sammlung einverleibt hatte. Das herrliche Wetter, weit mehr aber die Alpe selbst, die wir nach überstandenen, ungewöhnlichen Strapazen erklommen hatten, liessen uns nicht lange ruhen. Wir wollten den Zirbitzkogel nach Möglichkeit geniessen. Deshalb machten wir uns bald auf die Beine und krochen, im buchstäblichen Sinne des Wortes, nicht nur den höchsten Gipfel, sondern auch die angrenzenden Kuppen ab. Ich hatte nämlich noch immer nicht die Hoffnung aufgegeben, in dem Gerölle ein Schneehuhn aufzuscheuchen, doch umsonst, alle unsere Mühe war vergeblich! — des nutzlosen Umhersuchens müde, stiegen wir nochmals zur höchsten Spitze, um nach kurzer Rast | Es mochte drei Uhr gewesen | den Rückweg anzutreten. sein. Wir nahmen noch Abschied von dem Schutzhause, trugen unseren Besuch in das Touristenbuch ein und dann, — „lebe wohl!“ Zirbitzkogel, mein Fuss wird deinen Scheitel wohl niemals mehr betreten ! Der Abstieg ging rasch von statten. In der Berg- region hatte ich ausser den vorgenannten Vogelarten noch den Thurmfalk einzutragen, der einige Male über den Stemhalden rüttelnd, beobachtet wurde; in der Wald- region, wo der Tannenheher wieder zahlreich anzu- treffen war, eine Amsel und mehrere Gimpel, die sich auf niedrigen Lärchen sehen liessen. In See erwartete uns ein Wagen, der uns dann über St. Georgen nach Neumarkt brachte, das wir gegen 8 Uhr Abends im besten Wohlsein erreicht hatten. überaus lohnende Partie auf den Zirbitzkogel wird mir unvergesslich bleiben. Ich empfehle sie Jedermann, der über eine gesunde Lunge und kräftige Beine zu verfügen in der Lage ist; — Gefahren sind hier keine zu befürchten. Die Zeit bis zur Nachtruhe verbrachte ich mit P. Gabriel, dem ich für seine angenehme Begleitung bestens danke. am Stammtische meines Gasthauses. Meine Leistung als Tourist fand bei den anwesenden, freundlichen Herren allgemeine Anerkennung. ı nach Villach und nach das | , unmöglich, Die | wältigend war Villach. — Die Weissenfelser Seen. — Tarvis. —- Pontafel. — Pontebba. — Pörtschach am See. — Wien. Am nächsten Tage, es war ein Sonntag, musste ich das gemüthlicde Neumarkt und die ganze Gegend, die mich so angeheimelt hatte, verlassen. Ich hatte mir vorgenommen, meine Vergnügungsreise auf Kärnthen auszudehnen und benützte den ersten Eisenbahnzug, um kurzem Aufenthalte daselbst weiter nach Tarvis zu fahren. Allerdings hatte ich die landschaftlichen Bilder der zurückgelegsten Strecke nur im Fluge genossen; doch, ich gewann die -Ueber- zeugung, dass Kärnthen em schönes Land sei. Wohl öfter hätte ich es gewünscht, den Bahnzug verlassen zu können, um ein oder das andere, besonders in ornitho- logischer Richtung viel verheissende Gelände mit Musse zu durchstreifen ; allein, es war unmöglich. Am meisten regte sich dies Verlangen in mir, als unser Zug längs des Ossiacher See’s dahin brauste. Das grossartige Gewässer mit seinen häufiger bestockten Ufern und dem reichlichen Rohrwuchse, inmitten einer fruchtbaren, schönen Gegend gelegen, wäre wohl eines längeren Aufenthaltes werth. Ein Omithologe von dem Schlage des P. Bl. Hanf müsste sich auf diesem Stück Erde glücklich fühlen ! Die einzige Beobachtung, die ich während der ganzen Fahrt notirt, betrifft eine kleinere Falkenart, welche | unweit der Station Treibach—Althofen in einer von mir noch niemals gesehenen, namhaften Stückzahl, über den Feldern schwebend und rüttelnd, zu sehen war. Es war die Art zu unterscheiden. Der Grösse nach dürften es entweder Thurm- oder Rothfussfalken gewesen sein. In Villach, dessen Lage mir ausserordentlich gefallen hatte, kam ich mit einem Freunde, Professor J. Apih aus Neutitschein, emem gebürtigen Krainer, zusammen. Er schloss sich mir an und ich hatte das Vergnügen, mit ihm von Tarvis aus, einen Ausflug zu den Weissenfelser Seen unternehmen zu können. Ohne mich in eine Schilderung dieser hochinteressanten, von der schönsten Witterung begünstigten Tour einzu- lassen, will ich nur erwähnen, dass wir den Weg dahin durch einen Theil des Schlitzathales, über den sogenannten „Karls-Steig“ genommen hatten. Wer diese enge, durch zusammengerückte Felsen begrenzte, stellenweise schauerlich schöne Schlucht, mit ihrem blau- grünen, krystallhellen Wasser und dem, drei langen Silberbändern gleichenden, vom Felsen herabgleitenden Wasserfalle, zum ersten Male auf dem keck angelegten, zumeist in der Luft schwebenden Pfostensteige begeht, wird seine Ueberraschung und Bewunderung kaum unter- drücken können. Die Vögel scheinen die düstere Schlitza- schlucht zu meiden; ich hatte keine bemerkt, nicht einmal die Gebirgsbachstelzen, die mir in dieser Gegend sonst zahlreich untergekommen sind. Mit dem Besuche der Weissenfelser Seen hatte ich eigentlich die kärnthnerische Grenze über- schritten und das Heimatland meines Begleiters betreten. Doch, der Naturfreund übersieht derlei von den Menschen gezogene Schranken. Ich fühlte mich deshalb auch hier wie zu Hause und staunte nur die neue, grossartige Gegend an. Die Lage der nach allen Seiten hin malerisch geschmückten Seen ist unv ergleichlich. Geradezu über- der Eindruck, den die obere, den Fuss FR TTE des riesenhaften Mangart bespülende Wassermasse auf mich gemacht. Diese Ruhe, dieser Eımst! — So abgeschieden der See auch liest, er hat doch seine be- fiederten Bewohner gefunden. Mit Hilfe des Glases war es mir möglich, am jenseitigen Rande, unterhalb des mächtigen Berges eine Gesellschaft von Stockenten zu entdecken, die in voller Sicherheit gründelnd und umherschwimmend den glatten Wasserspiegel in Bewegung brachten, während auf unserer Seite eine muntere Gebirgs- bachstelzenfamilie die aus dem Wasser emporragenden Steinblöcke zu ihrem Tummelplatze auserkoren hatte. Von den bewaldeten Hängen des Mangart drang Glocken- geläute des Weidevieh’s an mein Ohr, — aus dem den See umschliessenden Nadelholze der Schlag des Buch- finken, der Pfiff der Meisen, das leise Piepen der Goldhähnchen und das Gekrächze der Krähen. Am unteren See fanden wir ein Holzhäuschen, dem eine Erfrischung zu bekommen war. bedienen, bestieg der Wirth, ein Slovene aus dem nahen Ratschach, einen Kahn und ruderte ein Stück weit in den See. Wir sahen ihm verwundert zu, bemerkten aber, dass er alsbald bei einer Art Holzgestell anhielt, in Um uns zu in die Tiefe des Wassers griff und das von uns begehrte | Flaschenbier hervor holte. Sein Hut war geschmückt mit einem Flügel einer jungen Lachmöve. Auf meine ‚Anfrage, ob denn der Vogel, von dem sein Hutschmuck -herrühre, vielleicht auf dem See erbeutet worden wäre, gab er zur Antwort, dass dem nicht so sei. Der Flügel stamme von emem ihm ganz unbekannten Vogel, den die Knaben „da unten‘ am Felde angeschossen gefunden und abgerupft hätten. Am See lassen sich, wie er hin- zufügte, nur manchmal ganz weisse Vögel mit langen Beinen sehen. Sehr gerne hätte ich ein Gespräch über Vögel mit einem anwesenden Schafhirten angeknüpft, der den ganzen Sommer über bei seiner Heerde am Mangart zubringt. Allein der baumlange, knochige Mann mit der hölzernen Fussbekleidung (coklje), der seit Wochen einmal seinen die Tiefe „guten Tag“ zu bereiten, hatte des „Guten* eben so viel genossen, dass er unfähig war, mir zu antworten. Er lachte nur über meine Schnür- schuhe, mit denen er, wie er lallend zu verstehen gab, bei seiner Arbeit im Gebirge in zwei Tagen fertig werden würde. Am Rückwege fing ich auf der Strasse in Weissenfels luftigen Aufenthalt gewechselt hatte und in kam, um sich einen ein vollkommen ausgefiedertes, lädirtes Junge einer Gebirgsbachstelze. Ich balgte es in Tarvis ab und nahm es als Andenken mit. Ueberdies bemerkte ich in den Maisfeldern einige junge schwarzkehlige Wiesenschmätzer (Pratincola rubicola). REN RER ONEN ne ee DETER, a In Tarvis selbst, fielen mir in dem Auslagefenster des Raseurs Franz Zavesky mehrere ausgestopfte Vögel aut. Dieser Umstand, sowie der nach der Heimat klingende Name, bestimmten mich einzutreten. Und siehe da, wanderten Böhmen, der es neben seinem versteht, Vögel und Säugethiere recht gut zu präpariven. ich fand in Herın Zavesky einen einge- (Geschäfte sicht eine Er besitzt neben den auf Bestellung ausgestopften Vögeln eine eigene Sammlung, hatte. Sie enthält durchgehends Vögel, die in Kärnthen und in dem angrenzenden Theile von Krain erbeutet wurden, worunter folgende Arten: den Habicht (Astur palumbarius), den Mäusebussard (Buteo vulg.), beide als gemeine Nistvögel des Gebietes; den Alpenmauer- ‚läufer (Tichodroma muraria), die Alpendohle (Pyrrhocorax alpinus), den Tannenheher (Nueit. die ich in Augenschein genommen | 105 caryocatactes), die Ringdrossel (Merula torquata), Alpenvögel, die bekanntlich theils im Winter, theils im Frühjahre in der Tiefe erscheinen; die Elster (Pica caudata), aus dem Gailthale; die Stein- und Blau- drossel (Monticola saxatilis et cyanea), letztere viel seltenerer als erstere zu haben; Steinhühner (Perdix saxatilis), aus den Steinhalden des Predil, wo sie jedoch nicht so häufig zu finden sind; den Kibitz (Vanellus eristatus), aus dem Schlitzagebiete unweit Tarvis, wo er Ende April sichtbar zu werden pflegt; die Mantel- und Lachmöve (Larus marinus et Xema ridibundum), junge Exemplare von den Weissenfelsen, oder wie man sie auch nennt, Ratschacher Seen, nebst Stockenten (Anas boschas), eben von dort; die Zwergmöve (Xema minutum) und denNordse e taucher (Coly mbus septentrionalis), im Jugendkleide, vom Össiacher See und den Zwergsteissfuss (Podiceps minor), aus dem Schlitzaflusse unterhalb Tarvis. Der braune Geier (Gyps fulvus), der Stein. See- und Fischadler (Aquila chrysaötus, Haliaötus albieilla und Pandion haliaötus), sollen nach Aussage meines Gewährsmannes in der Gegend öfter vorkommen. Bezüglich der Blaudrossel theilte mir ein zufällig bei Zavesky angekommener Jagdpächter aus dem Gail- thale mit, dass er vor nicht langer Zeit zwei Stücke dieses interessanten Vogels, die in seinem Reviere unter den Staaren angetroffen wurden, geschossen habe. Der hübsch gelegene Markt Tarvis ist, wie bekannt, als Mittelpunkt zahlreicher Touren in die herrliche Um- sebung für den Reisenden ein überaus anziehender Ort. Es kostete mich darum einige Ueberwindung, ihn ohne die günstige Gelegenheit mehr ausgenützt zu haben, verlassen zu müssen; doch es zog mich diesmal weiter, u. zw. nach Pontafel, wo ich mit einem, mir seit Jahren in Freundschaft gewogenen Herrn, dem Landes- advocaten Dr. Adolf Kaul, derzeit m Graz, ein Zu- sammentreffen verabredet hatte. Bei meiner Ankunft in dem interessanten Grenzorte wurde ich zu meiner grossen Freude von dem Herın Doctor und seiner Frau Gemahlin am Bahnhofe bereits erwartet. Die beneidenswerthen Reisenden waren nach längeren Fahrten in der weiten Welt über Udine angekommen, und mir sollte nun das Vergnügen zu Theil werden, sie nach Hause zu begleiten und an ihrer Seite einige Tage in alter Freundschaft zu verleben. Der erste Spaziergang, den wir gemeinschaftlich unternommen, galt dem durch eine Brücke von Pontafel getrennten venetianischen Orte Pontebba. Es war das erste Mal, dass ich den Boden Italiens berührt hatte, und war nicht wenig erstaunt, als ich an vielen Häusern unterhalb der Fenster Käfige mit unterschiedlichen Vögeln, als: Canarien, Stieglitzen, Kohlmeisen, Buchfinken, ja sogar Girlitzen hängen sah. Diese Thatsache widerspricht ı der allgemein verbreiteten Meinung, dass der Italiener auf den Vogel in der Gefangenschaft nicht viel gibt und ihn lieber im Topfe, als im Käfige hat. Nun möglich, dass die Pontebbaner in dieser Hin- Ausnahme bilden. Der Ort interessirte mich ausserdem durch sein ungewöhnliches, ich will nicht sagen verwahrlostes, sondern „malerisches* Gepräge. Mit dem Wunsche einmal im Leben auch jene Gegenden des vielbesungenen Landes bereisen zu können, wo die Citronen thatsächlich blühen, kehrte ich von Pontebba zurück in unser Potafel und fuhr noch dieselbe Nacht in meiner neuen Gesellschaft nach Pörtschach am See. Während des mehrtägigen Aufenthaltes daselbst war mir unter der .liebenswürdigen Führung des Herrn Doetors Gelegen- 106 heit geboten, alle Annehmlichkeiten des vielbesuchten Modehades kennen zu leınen. Der Wörthersee, dessen Spiegel ich zum Theile schon von der Höhe des Zirbitz- kogels erglänzen sah, wurde von uns nach allen Richtungen befahren ; ich konnte aber ausser einigen Zwergmöven welche sich ab und zu sehen liessen, keinen anderen Wasservogel bemerken. Auch die gewöhnlichen Arten unserer Landvögel traten, mit Ausnahme der Schwalben nur in höchst bescheidener Zahl auf, was mich einiger- massen befremdet hatte. Ueber die omithologischen Erfahrungen, gelegentlich meines Ausfluges von hier in Klagenfurt gemacht. habe ich bereits unseres Vereinsblattes Bericht erstattet. Von Pörtschach am See begaben wir uns, kleinen Unterbrechung in Marburg, nach Graz. hatte die Hauptstadt der Male besucht, und muss welche ich das nahe ın Nr. 1 mit einer Ich gestehen, dass ich sowohl von ihrer anmuthigen Lage und weiten Ausbreitung, als auch | von der musterhaften Ordnung, die in allen ihren Theilen herrscht, überrascht war. Der mit schattigen Anlagen geschmückte Schlossberg, in Verbindung mit dem unvergleichlich schönen Stadtparke, müssen das Herz eines jeden Naturfreundes erfreuen. Hier findet insbesondere der zartfühlende Vogelliebhaber seine Lieblinge in grosser Zahl, gehest und gepflegt von thier- freundlicher Hand. Er Schritt und Tritt angebrachten Futterkästchen betrachten, die selbst den Sommer über mit Futter versehen, allerlei Singvögeln ein sorgenloses, scheinbar beneidenswerthes Dasein sichern. Der Ornithologe jedoch dürfte bei aller Anerkennung der Bestrebungen um die Vermehrung der Vögel, an derlei, von der abgelenkten, durch den Einfluss verwöhnten und ausgearteten Schützlngen kein sonderliches Wohlgefallen haben. Manche Parkvögel haben im Laufe der Zeit von ihrem ursprünglichen Be- tragen so viel eingebüsst, dass sie es nicht mehr ver- dienen, den Namen ihrer guten Art zu tragen. Oder soll man etwa die trägen, auf den kunstgerecht gemähten Rasenplätzen, gleich Haushühnern umhertrippelnden, den herantretenden Menschen kaum beachtenden, schwarz befiederten Vogelgestalten, mit schlaff herabhängenden Flü- geln und eingezogenem Halse auch noch für unsere flinken, äusserst scheuen und vorsichtigen Am seln ansehen ? Unter den Sehenswürdigkeiten der Stadt war es besonders das Joanneum mit semen reichhaltigen der Menschen zumeist grünen Steiermark zum ersten | Balmstationen ein und besetzten unseren Zug. Der Wagson, wird mit Befriedigung die auf naturgemässen Lebensweise | Sammlungen, die mein Interesse in Anspruch genommen hatten. Der ornithologischen Sammlung widmete ich selbstverständlich auch hier meme volle Aufmerksamkeit, wie aus meiner diesbezüglichen Arbeit in Nr. 4 dieser Blätter zu ersehen ist. Nachdem ich mich überdies mit meinen Grazer Freunden in der Umgebung der Stadt umgesehen und manche fröhliche Stunde verlebt hatte, trat ich in vollster , Befriedigung über meine, in jeder Hinsicht gelungene Rundfahrt die Rückreise an und fuhr über Wien direct meinem lieben Heimatslande wieder zu. Bei dem Antritte meiner Reise in die Alpenländer hatte ich mich zunächst mit Ber gtouristen beschäftist. Der Zufall wollte es haben, dass ich mit diesen munteren Reisenden auch auf meiner Heimreise, zumal auf der Strecke über den Semmering, in Berührung gekommen war. Sie fanden sich schaarenweise auf den einzelnen in dessen Mittel-Coupe ich meinen Platz eingenommen, war von Touristen erfüllt. Alle waren in der besten Laune, wenngleich viele in Schweiss gebadet und ermüdet; alle hatten das Herz auf der Zunge und wussten von ihren Erlebnissen auf der vollbrachten Tour zu erzählen, Der Inhalt der lebhaft geführten Gespräche hatte mich weniger interessirt, dagegen aber einzelne, öfter wieder- holte Schlagw örter und Phr asen, die ich notirt, und als gewissenhafter Reiseberichterstatter meinen ge- neisten Lesern nicht vorenthalten will. Sie lauten: „Diese Erfrischung oben! — ein reizendes” Zimmer; — dort wird geschnürt; — oben sehr gut aufgehoben ; — da wird man billig bedient; — war so gemüthlich ; — sehr hübsch ; — colossal; — prachtvoll ; — wunder- bar; — aber schön; — wunderschön; — grossartig ; — gutes Auge; schwindelfrei ; Vorsicht; — kann nichts passiren ; — Bergfex ; Sonne; Auf- und Untergang; was für Leute man da oben sieht! — zwei Engländer; — die Hauptsache, dass man möglichst rasch reist, jeder Tag kostet Geld; sehr leicht zu besteigen; — so was Schönes gibt's ja nirgends; — ein Meer von Nebel; — reizend; — wenn man das Gebirge verlassen hat, fühlt man eine beängstigende Luft; — mein Führer ; ich brauche keinen Führer; — der erste Eindruck; — ich war enttäuscht; — es war zu heiss; — es ist nicht so schön, aber sehenswerth ? — Edelweiss ; — das kann man sich ja ansehen ; — Bädecker ; den Punkt kann man auslassen; man fühlt sich wieder sehr wohl, wenn man nach Hause kommt“, Ornithologisches aus Tirol. Von Prof. Dr. ) Schwarzkehlige Bergfinken in Tirol. In der ne A in echt wissenschaftlichem Geiste angelegten Vogelbalg-Sammlung des Herrn Baron Ludwig Lazari ini hier fallt dem Beschauer sofort eine Suite von schwarz- kehligen Bergfinken (Fringilla montifrigilla, L.) K. W. von Dalla Torre in Innsbruck. Sämmtliche Stücke stammen aus Tirol und wurden theils von ihm selbst erlest, theils auf dem Vogelmarkte ge- kauft. Im Zusammenhalte der Exemplare mit den von ihm gewissenhaftest geführten Notizen, die er mir in bekannter Freundlichkeit für den Zweck dieser Veröffent- auf, die in reichem Masse in derselben vertreten ist. | lichung zur Verfügung stellte, ergibt sich folgende Reihe: & Typus: Kehle von derselben Färbung wie die Brust .23. Oct. 1887, Masse a) 167 b) 9:2 ce) 2:8 cm.*). Einzelne graue Federchen an der Kehle . .11. Nov. 1887, 16°3 93 2:6 Mittellinie unter dem Schnabel schwarz, Seiten braun . 14. Nov. 1837, 16:8 92 23-9 Linke Hälfte der Kehle schwarz, rechte normal .11. Nov. 1887, 16:5 9-4 2:8 Kehle weiss mit einzelnen schwarzen Federchen . . 10. Nov. 1887, 16°6 90 2:6 *) Die Messung n ist das Längenmass (Schnabelspitze bis ”) Nr. 4 vergl. diese Mittheilungen Jahrgang XI. 1887, | Schwanzfederspitzen); Flügellänge (Flügelbeuge bis Flügel- p- 116—117. spitze); c) Abstand der one von der Schwanzspitze. Kehle braun mit mehrreihigem schwarzen Bande . . 12. Kehle deutlich schwarztleckig, mehr nach links Etwas mehr schwarzfleckig, einzelne braune Federchen 20. Ebenso, tief gegen die Brust herabziehend Kehle vollständig schwarzfleckige . . . . An diese Reihe schliesst sich nun die der weiss- | kehligen an, welche bereits sowie ©, deren Kehle kleinere dunklere Längs- fleckchen zeigen, in 2 Stücken vorhanden ; erlest am 8. November 1887 mit den Massen 16°1, 8:7, 2:7, das andere erlest am 10. November 1887 mit den Massen 159, 8:5, 2°8. Bezüglich der schwarzkehlisen Form ist bisher nur äusserst wenig bekannt. Die erste Notiz hierüber stammt von Gurney, welcher“) Folgendes Naumann kennt, das eine | bemerkt: „Im ! letzten Herbste wurden zu Yarmouth 3 schw arzkehlige | Bersfinken erlest. Ich habe vorher in Norfolk kein Stück dieser Form gesehen und auch diese war mehreren auf Tennen gefangenen Vögeln entnommen worden, ehe diese Art des Fanges noch ungesetzlich war. Der schwarze Flecken an der Kehle mass über '/, Zoll. In Dr. H. Gaetkes Sammlıng befindet sich ein sehr schönes Stück aus Helgoland, in welchem der schwarze Fleck etwa !/, Zoll misst. Meines Wissens wurde diese Farben- abänderung bei dieser Art bisher noch nicht beobachtet: a ist out ‚abgebildet m Rowley’s Ormithol. Miscell. 90° =» AÄngerest durch diese Notiz schreibt hier- AL Macpherson Der „Me SH Gumneys interessante Mittheilung über den schwarzkehlisen Bero- finken veranlasst mich einige Worte hiezu zu bemerken. Das erste Stück eines Berefinken mit schwarzer Kehle von etwa '/, Zoll Ausdehnung erhielt ich durch einen Vogelfänger in Ost-London; doch habe ich ver- gessen, finde ich, dass ich am 55. März 1884 über 15 Dutzend Berefinken unter Einem untersuchte aus den Läden in Spitaltields, alles frisch geschossene Vögel aus Cambridge- shire. Unter allen diesen konnte ich nur 5 Weibchen und 1 Männchen entdecken, welche Neigung zu dieser Abänderung zeigten ; die schwarzen, den Hals mässig besprenkelnden Federn dieses Vogels zeigen nach meiner Ansicht. dass die Anwesenheit der schwarzen Federn auf Kinn und Hals von der Ausdehnung des schwarzen Gesichtes über die Halsfläche herzuleiten ist. Es ist sowenig Melanismus, wie die Anwesenheit eines weissen Kinnes beim Stieglitz als Albinismus zu deuten ist; auch glaube ich nieht, dass sie mit schlechter “) Gurney J. H. jr., Varieties of the Zoologist 3. Ser.. Vol. IX, p. 346. *) Ein Werk, das in der königlichen Hofbibliothek in München, wo ich dieser Literatur nachgieng, leider fehlt. 7) Macpherson H. A., Black-Mianed Brambling in : Zoologist 8. Ser., Vol, IX, p. 389. Brambling in: Beobachtungen Beide Vögel wurden von M. @. wohl die Ausdehnung des Weiss klein ist, | 1886, p. 33 wo er es gefangen hatte. In meinem Tagebuche | unregel- Körperbeschaffenheit zusammenhänge; Dec. 1887, Masse a) 16°5 b) 9:1 ce) 3:1 cm. . 31. Oct. 1887, 16°6 GOE35 Dec. 1887, 10:3002.921902.2:8 8. Nov. 1837, IS GA 228 4. Nov. 1887, l6:D203E3:8 030 ich halte sie viel- mehr für ein Zeichen von Kraft, als mgend etwas Anderes. Wenn aber, wie ich geneist bin zu denken, dies nur eine Erweiterung der schwarzen Farbe des Kopfes ist, so ist es klar, dass wir sie bei braun- oder grauköpfigen Weibchen nicht erwarten dürfen. Ein drittes Exemplar zeigt einen ganz vollständig schwarzen Hals; den allge- memen Körperausmassen nach zu schliessen, ist es wahrscheinlich ein alter Vogel. Es war bei Carlisle im November 1882 erlegt.“ Schliesslich bemerkt J. H. Gurney nochmals *) „Im Zoologist 1885, p. 346 und 389 waren einige Notizen über schwarzkehlige Bergfinken. Zwei von diesen Vögeln mit weissem Kinn fanden sich bei Yarmouth, der eine vom 12. October 1882, der andere vom 3. Fe- bruar 1836. Beides waren Männchen. die im übrigen Federkleid nicht von der gewöhnlichen Färbung abwichen. Dieser Mangel einer Färbung erscheint in gleichem Masse merkwürdig. wie das Uebermass derselben in starken Exemplaren mit schwarzer Kehle und schwarzem Halse. Smith beobachtet. Ob- ist es doch ganz rein. Die meisten Vögel scheinen mehr geneigt zu sein, am Kopfe buntscheckig zu sein. als anderswo und bei den jungen Krähen sind weisse Federn an der Kehle nicht ungewöhnlich, wie Mr. R.M. Christy (Zoologist 9) nachgewiesen hat: ich sah sie in Verbindung mit weissen Nasenborsten, dem letzten Rest von der der regelmässigen Befiederung. Auch der Distelfink hat oft eine weisse Kehle und wird dann „Cheverel“ genannt. Prof. Newton hat interessante Beobachtungen gemacht über den Ursprung dieses Namens (Yarrells British Birds 4. Edit II, p. 124): er fand, dass die Ausdehnung des Weiss bei verschiedenen Exemplaren, welche er untersucht hatte, stark variert; doch brüten weisskehlige stets auch wieder weisskehlige Formen aus.“ Aus diesen vorangeführten Daten ergibt sich dem- nach, dass diese schwarzkehlige Form, die zur weiteren Unterscheidung vom Typus den Namen Fringilla montifringilla var. atrogularis erhalten mag, | bisher nur in Britannien, auf Heleoland und in Tirol beobachtet wurde; da sie aber zweifelsohne auch noch weiter verbreitet ist — etwa in den Sudeten, | | | | über Ankunft a Zug einiger Zug- ı Kjölen u. s. w., so mögen diese Zeilen zur weiteren Nachforschung angeregt haben. *), Gurne N J. H. junior: Varieties of the Zooloeist 3. Ser. Vol. XI, p- 74—75. Brambling in: und Strichvögel in der Gegend von Angermund, Rheinpreussen er 5l. und 52. Bere und 24 und 25" östlicher Länge von Ferro, vom 27. Februar 1888 ab. Von Dr. F. Kumpf. 27.und 28. Februar ein Männchen von Fringilla coelebs. 27. und 28. Februar mehrere von Parus major. „ Corvus corone. 1. Mätz eirca 20 Stück von Parus caudatus. SuMarzuer L (2 „ Turdus pilaris. Die Temperatur während dieser Tage meist unter 0°, Windrichtung Nordost, mehrere Zoll Schnee. | ‚ riehtung ziehend. 7. März. Wind aus West-Süd-West;: Temperatur, Mittags — Abends mehrere Turdus merula. 8. März. Abends auf einem kleinen Teiche ein Sneuiol: chloropus. . März. Morgens '/,9 Uhr bei starkem Süd-West und e 6" einen Flug Sturnus vulgaris in der Wind- Mittags + 12°, Abends + 9°. u ae 10. März. Bei Besuch einer seit vielen Jahren bestehenden Colonie von Ardea cinerea auf Schloss Helldorf, 3/, Stunden vom Rhein dieselben schon von circa 30 Stück besetzt gefunden. 11. März. Regnerisch, West-Süd-West. Morgens 6'/,, Abends 7'!/,° +. Von 3—5 Uhr streichen fortwährend Trupps von Corvus frugilega in bedeutender Höhe in der Richtung Nord-Ost. (Die schon am 27. anwesenden Corv. corone zeigen keine in die Augen fallende Vermehrung ihrer Anzahl.) Eine Schaar von mehreren Hundert Sturnus vulgaris auf einer Sumpfwiese. 13. März. Fringilla coelebs, lauter Männchen, in Flügen von 30—40 Stück auf den Feldern Nahrung suchend; zeitweise etwas Schnee, Temperatur 0°, Nord-Ost. 14. März. Wurde die erste Scolopax rusticola in der Gegend erlegt. (Die letzte am 16. April.) Parus coeruleus und palustris. 15. März. Morgens 3° +, feucht und trübe, Süd-West, in den Vorhölzern sehr belebt. Schwärme von Meisen, Staaren, Finken, Grauammern. Gegen Mittag hellt sich der Himmel bei starkem Süd-West in den oberen Schichten auf. Von /,12—!/,1 Uhr ziehen Lerchen in Trupps von 10 und weniger so hoch, dass sie nur am Gesange erkennbar, nach Nord-Ost, ebenso Corvus frugilega. Vom 17. bis 22. März. Temperatur fast immer unter 0", Nordostwind, zeitweise Schnee. Am 17. März eine Sylvia rubecola im Garten. Am 18. März einen Accentor modularis im Hause gefangen. Rothkehlchen zeigen sich mehrere in der Nähe der Häuser, Staare, Schwarzamseln, Haubenlerchen, Finken kommen sehr ermattet ganz zu den Häusern und werden vielfach eingefangen. Vom 22. März an ein Umschlag der Witterung, Temperatur steiet über 0%, Süd-West, der Schnee ver- schwindet in 2 Tagen. 23. März. Nachts das Geschrei von Vanellus cristatus gehört. 24. März. 2 Stück nach Nord-Ost ziehend gesehen. 38. März. Abends ziehen Grus cinerea nach Nord-Ost, Motacilla alba gesehen. 1. April. Mehrere Ruticilla tythis. eine 15. April. Die erste Hirundo rustica. 17. April. Cuculus canorus gehört. 29. April. Abends die erste Sylvia luseinia. 9. Mai. Oriolus galbula gehört. 92, Mai. Die erste Coturnix communis. Am 14. Mai wurde in Kalkum. Dorf 1 Stunde rheinabwärts von Düsseldorf von dem Ortsvorsteher daselbst ein Exemplar von Merops apiaster erlegt. Die Vögel zeigten sich am genannten Tage Vormittags in einem Fluge von etwa 10 Stück in den Obstgärten des Ortes und verschwanden noch am selben Tage. Das Steppenhuhn, Syrrhaptes paradoxus Pall., bei Anklam. Von R. Tancre. „Auch fangen die Steppenhühner mal wieder an zu wandern, ich habe meinen Jägern Auftrag gegeben, welche zu schiessen; sie ziehen von Nord nach Süd*. So lautete ein Passus m emem am 28. April empfangenen, vom 19. April datirten Briefe meines alten Sammlers in Sarepta, Südost-Russland. Wenn mir diese Nachricht auch ganz angenehm war, da damit die Wahrscheinlichkeit vorhanden war, im Herbste wieder einige Bälge dieser Thierchen zu bekommen, so schenkte ich derselben doch weiter keine Beachtung. Da erschien am 30. April das Cireulär des Herın Dr. Blasius, und noch hatte sich die Aufregung, welche sich meiner hierüber bemächtigt hatte, nicht gelest, als auch schon am 1. Mai von meinem ver- ehrten Freunde Herrn Eug. von Homeyer aus Stolp ein Exemplar bei mir eintraf, welches sich dort am Telesraphendraht todtgeflogen hatte. Von nun an verging kein Tag, ja fast keine Post, welche mir nicht neue Mittheilungen über unsere Einwanderer brachte. Auch bei Anklam, im Umkreise bis zu 7 Kilometer, wurden zwischen dem 1. und 5. Mai allenthalben ziehende oder ankommende Steppenhühner gesehen, geschossen oder meist am Telegraphendraht getödtete aufgefunden, so dass ich mit noch zwei weiteren, von Herrn E. von Homeyer aus Stolp gesendeten, bis jetzt mehr wie ein Dutzend davon in Händen hatte, meistens Weibchen. Jetzt scheint es, als hätten die emzelnen Schwärme den ihnen zusagenden Platz gefunden und sich festgesetzt und gehört auch mem Jagdgebiet zu dem von den- selben hierzu auserwählten. Ich will nun im Nachstehendem die Eindrücke zu schildern versuchen, welche mein Zusammentreffen mit diesen Vögeln vom S. bis 10. Mai bei mir hinterlassen hat. Vom 30. April bis zum 7. Mai besuchte ich wieder- | holt mein Jagdrevier, konnte dabei jedoch nur feststellen, | dass das Steppenhuhn dort vorhanden sein müsse. Durch den Kropfinhalt der Präparirten veranlasst, welcher stets zum weitaus grössten Theile aus Roggenkörnern, dann Wicken, Kleesamen und Hafer bestand, suchte ich besonders die frisch bestellten Saaten ab und fand an verschiedenen Stellen die so charakteristischen Fuss- spuren, welche als pfotenartige Eindrücke viel länger sichtbar bleiben, wie diejenigen der drei dünnen Zehen von Tauben und Hühnern. Vorgestern nun endlich wurden meine Bemühungen von Erfolg gekrönt, indem ich auf einem bisher nicht besuchten Sommer-Roggenschlage plötzlich eme ganze Anzahl, etwa 50 Stück, unserer Vögel vor mir sah, die nach Aussage der Hirten schon seit acht Tagen sich dort aufhielt. Meine Beobachtungen, die ich mit einem Feldstecher bewafinet nun an drei Tagen mehrere Stunden lang wiederholte, ergaben zunächst, dass die Tlierchen durchaus nicht so scheu sind, wie vielfach behauptet wird. Meist liessen sie mich bis auf 60 bis 30 Schritte nahe kommen und flogen, aufgescheucht, im Bogen 10 bis 20 Fuss hoch, über der Erde kaum tausend Schritte weit, um am andern Ende des Roggenfeldes wieder ein- zufallen. Allerdings wird sich ihr Betragen ändern, so- bald sie Nachstellungen zu erleiden haben oder den- selben, wie auf Borkum seligen Angedenkens, der Krieg auf Leben und Tod erklärt werden sollte. Auf der Erde machen sie auf mich viel mehr einen tauben- wie hühnerartigen Eindruck. Der trippelnde. mitunter hüpfende Gang, das Vorwärtsstreben in breiter Reihe, das fortwährende Aufpicken von Nahrung, wobei der ganze Vorderkörper vorne niedergebeugt und der Hinterleib hoch aufgerichtet wird, erinnert durchaus an die Tauben. Ab undan, jedoch nur selten, hörte ich dabei ein sanftes kürr als Lockton, wogegen ein scharf aus- gestossenes kweck oder kwiek als Warnungsruf zu dienen scheint, der sich hören liess, wenn ich, auf der Erde liegend, mich bewegte, oder eine andere Lage einnehmen musste und hierdurch die Aufmerksamkeit der Thierchen wieder auf mich lenkte. Sobald das Steppenhuhn sich auf dem frisch besäten noch grau erscheinenden Acker niedergedrückt hat, ist es selbst mit einem guten Glase auf 60 Schritte absolut nicht zu sehen; ich glaube auch, wenn man bis auf 30 Schritte herankommen würde, auch dann noch nicht, wogegen eine grössere Anzahl beim Futtersuchen schon in einer Entfernung von mehr als 200 Schritten zu ent- decken ist, da in Folge des Aufrichtens des Hintertheiles der schwarze Bauch oft sichtbar wird. a AND 109 der abgebaleten Weibchen, ebenso wie die Hoden der Männer” schon über Erbsengrösse ausgebildet, und fand ich mehrmals Paare, welche sich vom grossen Schwarm schon abgesondert hatten. Leider gehört mein in Rede stehendes. Jagdrevier zu dem Bauerndorfe Görkl, in Folge dessen meine Syrrhaptes vielen Störungen dureh Hirten- knaben und Ackersleute ausgesetzt sind, wogegen sie auf dem Nachbarrevier, einem grossen Rittergute, mehr Ruhe haben. Auf Letzterem schätzte ich Bei meiner gestrigen Anwesenheit die Zahl der Steppenhühner, welche aus 3 Flügen besteht, auf mehr wie hundert, und \ haben sich solche eine ähnliche Oertlichkeit zum "Auf. euithalte auserwählt, wie auf meinem Revier; coupirtes, bis hügeliges Terrain. mit leichtem, fast Sand- boden, welches das Peenethal be- grenzt. ‚Jedenfalls werden sich an anderen Orten in der Nähe von Anklam, wo die Steppenhühner in den ersten Maitagen gesehen, auch solche angesiedelt haben, be- Im Augenblicke des Auffliegens einer grösseren Schaar hört man zuerst kürr— ru und kerr-— ru durch- einander — die erste Silbe wird gedehnt, die zweite kurz ausgestossen — dem hald ein allgemeines kürr — ru oder küll— le folgt und ebenso wird dieser Laut auch oft heim Niederlassen hörbar, wenn man eben nahe genug und mit guten Ohren ausgerüstet ist; er erinnert dabei sehr an die entsprechenden Töne von Numenius arcuatus, grossen Brachvogel. Der Flug selbst ist weder mit dem der Tauben, noch weniger aber mit dem der Hühner zu vergleichen, sondern ähnelt durchaus demjenigen der Goldregenpfeifer, Öharadr. auratus, besonders wenn ein Schwarm quer vorbeizieht, so dass man die helle Unterseite mit dem schwarzen Bauche sehen kann; ebenso auch in grösserer Entfernung. Ich habe sogar "wiederholt bemerkt, dass kurz vor dem Auffliegen das eine oder andere Stück die Flügel ausreckte, gewöhnlich sieht. Das Fleisch der Präparirten, welches ich natürlich verspeist habe, schmeckt sehr gut, sieht gebraten nicht so weiss aus wie das der Hühner, sondern wie das der Tauben. Dass nun diese Vögel hier brüten werden, unter- liest für mich keinem Zweifel. Waren doch die Bier wie man dies vom Goldregenpfeifer | fir | Nachrichten aus Sibirien vorliegen, | stäten Lebensweise \ theilen ; | stattgehabten Ausw Slums nach Westen, sonders auf dem gegenüber gele- genen Landrücken, der anderen Nordseite, des Peenethals, worüber mir heute sehon Nachricht zuging, so dass sich die Zahl derselben ın einmeiligem Umkreise von Anklam gewiss auf mehrere Hunderte be- laufen diufte. Die von verschiedenen Seiten mit so grosser Zuversicht ausze- sprochene Annahme, dass sich die Steppenhühner bei uns einbürgern würden, kaun ich bei dem wande- rungslustisenCharakter und der un- dieser Thiere leider durchaus nicht sie werden ebenso plötzlich und räthselhaft wieder verschwinden, wie sie erschienen sind. Geschieht es doch in ihrer eigentlichen Heimat, Süd-Sibirien. dass die Steppenhühner in einem Jahre irgendwo plötz- lich in grosser Anzahl auftauchen, dort brüten und sich Jahre lang nicht wieder sehen lassen. So hat mein Sammler Rückbeil im Jahre 1851 mir an 100 Eier und 30 Bälge aus Tschineistai, Altai-Gebiet, eingesandt, in den ferneren 4 ‚Jahren seines Aufenthaltes ‚ daselbst diese Art nicht wieder, wenigstens nicht brütend, angetroffen. Schon jetzt irgend welche Vermuthungen aufstellen wollen über die Gründe, welche die Steppenhühner dieser grossartigen, jedenfalls in ungeheuerer Zahl und zwar so könnten, halte ich hierauf bezügliche und auch dann noch Vermuthungen sehr vage Ver- zu zu haben nicht veranlk ısst bevor uns weit nach Westen, ganz ZW ecklos, werden es immer nur — muthungen bleiben. Hoffentlich wird es mir möglich sein, das Brutgeschäft folgen zu lassen. Anklam, ll. Mai 1888. Näheres über den 110 Ornithologische Beobachtungen aus dem Aussiger Jagd- und Vogelschutzvereine 1577 — 4. Theil. Von Anton Hauptvogel. Ankunft und Durchzug von mir beobachteter Vögel: 39. Wiedehopf. Am 20. Mai am Zuge auf den Elbe- wiesen in P. gesehen. 40. Wachtel. Am 16. Mai um '/,11 Uhr Abends hörte ich sie am Zuge schlagen. Sie flog in der Richtung von W. gegen O. Es war trübes, regnerisches Wetter. 41. Wachtelkönig. Am 18’ Mai das erstemal rufen gehört, doch soll er schon früher dagewesen sein. 42. Turteltaube. Das erste Mal am 18. Mai gehört. 43. Zeisig. Das ganze Jahr sah ich m P. 3—4 Stück, welche sich meist auf den das Dorf umgebenden Zwetschken- häumen aufhielten. und wahrscheinlich dürften sie dieses Jahr auch hier gebrütet haben, denn Anfang August waren erst an 15—20 beisammen, dann alle Tage mehr, so dass Ende August einige hundert beisammen waren. Dann waren sie auf einmal fort. Man sah und hörte keinen mehr. Im Niederlande (Kreibitz, böhm. Leipa) sollen im Herbste grosse Züge gewesen sein, wie seit vielen Jahren nicht. 44. Grünfüssiges Teichhuhn. Am 18. August wurde auf der Bahn in P. ein Junges gefangen, welches sich am Telegraphendrahte gestossen hatte und verwundet war. 45. Becassinen. Mitte August zogen auf der Elbe viele von .O. gegen W. Besonders am 14. August waren auf der Elbe bei Schwaden 30—60 Stück beisammen. 46. Flussregenpfeifer. Am 15. August um 9 Uhr Abends zogen sie in der Richtung gegen S. bei Pöm- merle die Elbe aufwärts, klarer reiner Himmel. Am 2. September sah ich ihrer noch bei Grosspriesen auf der Elbe. 47. Stockente. Am 11. November ein Zug bei P. in der Richtung von O. gegen W. an 100 Stück. Am 12. November 2 Stück auf der Elbe bei Schwaden. 48. Der kleine Taucher. Am 23. November M. und W. in der Wolfsschlinge geschossen. 49. Brandseeschwalbe.. Am 11. November sollen 6 Stück bei Nostersitz gesehen worden sein. Ich sah am 12. November 2 Stück, von denen am 16. 1 Stück ge- schossen und dadurch die Art constatirt wurde. Später wurden 2 Stück in Grosspriesen geschossen. Es soll über- haupt das erstemal sein, dass ihre Anwesenheit in Böhmen beobachtet wurde. 50. Rauhfussbussard. Am 23. December wurde bei | Brüx 1 Stück geflügelt, welches jetzt in der Villa Müller hier im Garten, in einem grossen Käfige sich ganz wohl | befindet. & NIRE ufe Anmerkung: 1. Der im 3. Theile angegebene Zug Vögel | dürfte derselbe gewesen sein, den ich am 23. October um 4 Uhr Nachmittagsin bedeutend grösserer Anzahl am Rückzuge beobachtete. Vormittags war viel Nebel, Nachmittags sehr schön. Richtung N.-O. gegen W. : 2. Der in demselben Theile 3 angegebene Vogel war der Steinschmätzer. 3. Am 14. Mai hatte ich in meinen Staarkästen in P. schon viele Junge. Am 1. Septemher Früh kamen die Staare auf der Bahn in P. von der Mauser zurück, welche sie wahrscheinlich auf den sumpfigen Wiesen und Teichen hinter Dux (5 Meilen) abhalten. Gewöhnlich Mitte Juli verlassen sie uns und kehren Anfangs Sep- tember wieder. Am 30. December, wo massenhafter Schnee lag und bedeutende Kälte war, erschienen in P. plötzlich 4 Staare. Sie hielten sich auf den Futterplätzen auf, dann auf Düngerstätten und in dem an den Häusern wachsenden Wein, von dessen unreifen und erfrorenen Beeren sie sich nährten. Nach einigen Tagen war einer weniger und in kurzer Zeit sah man keinen mehr; wahr- scheinlich wurden sie von Katzen abgefangen. Die Möglichkeit wäre aber auch vorhanden, dass sie weiter gezogen sind. Recht traurig sahen die armen Burschen aus und waren bestrebt ihr kümmerliches Dasein fortzufristen. 4. Am Marienberge, an dessen Felsen frühere Jahre Hunderte von Stadtschwalben nisteten und die durch einige Jahre nicht mehr zu sehen waren, bauten und nisteten heuer wieder eine beträchtliche Anzahl. Sehr viel Eindruck macht aber der Haus- sperling, der die fertigen Nester immer sogleich in Empfang nimmt; aus diesem Grunde wurden auch in P. im heurigen Jahre fast alle Haussperlinge abgeschossen. Der in Nr. 3 angegebene An- kunftszug am 12. Mai, ruhte bloss am Dache aus, zog dann wieder weiter. Die meisten und der Schluss kamen in P. zwischen dem 22. und 28. Mai an. Am 26. August (sehr schön, hell) zogen gegen 5 Uhr Abends die Stadtschwalben in P. fort. Am anderen Tage aber sah ich wieder eine gleiche Anzahl, welche dasselbe Manöver gegen Abend fortzufiegen vollführten; daher nehme ich an. dass sie bloss auf einen entfernten (einige Meilen) schilfbewachsenen Teich flogen, um dort Nachtruhe zu halten. Mir wäre es sehr an- genehm, wenn ein Beobachter mir diese Annahme bestätigen würde. In Kleinpriesen ist von dieser Schwalbe eine ordentliche Colonie; denn an der Mühle allein waren in diesem Jahre 45 Nester und am Hause des sogenannten Richterbauers auch 45 Nester. — Von der Rauchschwalbe sah ich die letzten 4 Stück in Pömmerle am 29. October, bei einer bedeutenden Kälte. 5. Die Mauersegler verliessen Pömmerle am 25. Juli, Aussig am 30. Juli. Am 10. August flog von P. ein 2. Zug fort und blieb bis 14. noch ein Stück hier. die sich bei den anderen Schwalben aufhielt. Am 15. October erschienen plötzlich wieder in P. 4 Stück, welche sich einige Tage daselbst aufhielten und in den Fenster- löchern übernachteten. Dies neuerliche Erscheinen war sehr auf- fällig. — Eine Merkwürdigkeit war auch, dass am Gebäude des Kindergartens der chemischen Fabrik in Aussig ein Amselpaar in diesem Jahre 4mal Junge hatte. Die vierten Jungen flogen am 23.. September aus. — Interessant ist. dass am 22. Juli in Klinge beim Müllerteiche von einer Pappel ein Papagei geschossen wurde. Derselbe ist ausgestopft in der Schule in Taucherschn. — Am 19. November bemerkte ich, was ich noch nie gesehen hatte, bei Schönpriesen einen Zug Blaumeisen von über 30 Stück. Sie flogen von Baum zu Baum, in der Richtung von NO. gegen SW. Weiter auf meinem Weg gegen P. (2 Stunden) sah ich nur Blaumeisen, welche aber mehr vereinzelt waren und wahrscheinlich dem ersten Zuge nachflogen. Im heurigen Jahre waren sehr viele Sprachmeister, Museicapa grisola. Mauersegler, Rauchschwalben, Staare, weisse und gelbe Bachstelzen, Finken. Kohlmeisen, Wendehälse, wenig Uferschwalben, sehr wenig Kuckucke, Sumpfmeisen, Möven, keine Wachtel, und nur einzeln Wachtelkönige und Regenpfeifer: Im Herbste gab es mehr Stadtschwalben und am Zuge Regenpfeifer. Der Zug der Vögel im | Niederlande (unterhalb Tetschen gegen Warnsdorf, wo noch die Vogelsteller existiren) wird berichtet, war im Herbste von kurzer Dauer, dafür waren aber alle Gattungen vertreten und in grosser Anzahl. Der Zug der Leinfinken Ende November dauerte 10 bis 12 Tage. Im Sommer waren viele Kreuzschnäbel. Zum Schlusse er- wähne ich noch, dass in P. die Schwanzmeisen, deren Nest durch die Krähe (Nebelkrähe), den ärgsten Feind der Singvögel, zerstört wurde, nicht mehr gesehen wurden. Aussig. im Mai 1888. in nen un u : Kae a RR a TESTEN NEAR a ne re Normal-Tag der Ankunft unserer Zugvögel. Nach den Beobachtungen aus dem Quinquennium 1884—18SS für die Gegend von Oslawan (Mähren Von V. Capek. Frühestes Spätestes Normal- Erscheinen Erschemen Tag Alauda arvensis . . . . .12.2.84. 2.3.86 .20.2. Art Motiellasalbarı 2,2 2.21.2284. 1009288::7 21° 3% Anser segetum . 1892480, 3.328702: Sturnus vulgaris . . . . .22.2.88.10.3.84. 4.3. Tullula anborean. 20.2... 20.2289... 923.88. A. Columba oenas -.. . ...20.2.85.. 13.39.88. 6.2. 35.14. sans la: 86 . 15. 87.19. 89.21. 89.22. Selle: Columba palumbus. . . . 17. Vanellus eristatus . ..... 26. Anthus pratensis. . 2... 5. Schoenicola schoenielus . . 10. dus musicusern er Pratincola xubieola. . .. 5. Dandalus rubecula . . .. 9. . ‘ wo co Co ao CD CD Co on on IKotellarunhysa 222 02.020125.2.892.21,9280. 116: Xema ridibundum . . . .16.3.84.28.3.88. 21 Phyllopneuste rufa . . . .18.3.85 . 25.53.84. 22 Seolopax rusticola . . . . 13.3.8384. 29. 3.86 .. 23 88.31. 83.29. 371) 29. Bro lo So Br 7) 2. SE 86. 2 86.10. SO SORTE 87.20. 80.029: SO. 28410: Ameaemerea te: Saxicola oenanthe . . . .22. Aegialites minor . ... . . 15. Cerchneis tinnunculus . . . 22. Cyanecula leucocyanea . . 19. Serinus hortulanus . . . . 14. Accentor modularis.. . . . 25. Anas querquedula . . . .29. Potanusscalduis. 22.020227: Phyllopneuste trochylus . . 30. hnduseiliacuses 2002.22.798 Oreontasalbasss we 2248 Upupazepopse =. 2.....27. Eimumdosunshiearer en Totanus ochropus . . . . 30. & © os He > so wu wo cn ww SE DOW ODOVODIDODUSODOwoDDDDDD & Or [0 0) HI JURUET SORRNSPERNSSHHRREREFRDERNDO BE Eye m Su gu 20 gu po Go go go Su gu cu Qu go unzrtongunllaeı vr... .0.22923.88.2, 9.4. 84% Rutieilla phoenieura . . . 29.39.84. 10. 4. 55 ©: SOmeT 2% BASS“ 88.19. Sk: 86 . 16. 86 . 22. 89 ..28. 54. 35. 8. BudytesHayusa 22. 0.02. Anthussarboreus 2 20 2.207228 Actitis hypoleucos . . . . 29. Muscicapa albicollis . RT Oneulusteanorus - 222217. Phillopneuste sibilatrix . . 13. Museicapa luctuosa . Nr l2: ISCH ARNO Be rd: Monticola saxatilis . . . . 16. Hmundoruibiear ea el]: Emberiza hortulana . . . . 18. ee er ee Ä G [0,0 rn A Oo w je] ER GE } , Spatula elypeata . 111 bestimmt, INaa Frühestes Spätestes Normal- Erschemen Erscheinen Tag .88 .30.4.87 20.4. 88 .24.4.87 . 20.4. 88 . 26. sh) 30. 84.26. Pratincola rubetra . .... 19. Syılygancunuean ae alle: Kinundommpantar a nr 2: Caprimulgus europaeus . . 11. Sylvia atricapilla. . . . . 21. 4 4. 4. 2.4 4. 2.4. 4. . .4. Sylvia eimerea . . .. ...19.4.88.27.4.84 23.4. Asrodroma campestris . .19.4.88 .28.4.87 . 23.4. Lanius rufüs .'. .....20.4.85.30.4.88. 25.4. | Coracias garıula . . . . . 20.4.85..16.5.84 . 25.4. | Acrocephalus turdoides . . 17.4.54. 8.5.87. 26.4. uztunauettuse 20 2020220242.88..0.24.52.80,. 2024 Oriolus galbula . . . . . 25.4.86 .30.4.84 .. 27.4. Falco subbuteoe . . . . .23.4.84.80.4.85.. 28.4. Sylvia nisoria . . . .....24.4.88. 3.5.85.28.4. Lanius minor .23.4.89. 3.9.87..29.4& Cypselus apus. . . 1. 227.:4.184,.4..95801.,0 Lis8 Coturnix dacty lisonans . .26.4.85. 9.5.86 28 Grexpratensis 2... 00 A nn, 9 Museicapa erisola . . . .29.4.88. 8.5.85. 8.5. Lanius collurio IB rel nr Hypolais 'salieania . .. . 8.9.80. 1.5.84. 4.5 8.9.86... 19.5.88.. 10.5. Anmerkung. Bei der Zusammenstellung dieser Tabelle wurde | natürlich bloss das erste Erscheinen berücksichtigt. Dass hiezu eifriges Beobachten, gutes Auge und Gehör, genaue Kenntuiss der Art und ihrer Lebensweise, so wie die Kenntniss der von der Art mit besonderer Vorliebe aufgesuchten Localitäten unbedingt ı nothwendig ist, braucht nicht an dieser Stelle erörtert zu werden. | werden, \ Ditterenz Obzwar das Constatiren des ersten Ankömmlings (resp. Ankömmlinge) oft nur vom glücklichen Zufalle abhängt, gelang es mir.doch in den meisten Fällen das wirkliche erste Erscheinen zu notiren; ausserdem wurde ich von einigen verlässlichen Beob- achtern in meinem Streben freundlich unterstützt. Der Umstand, dass emige Arten (Alauda, Cerchneis, Ardea einerea, Accentor modularis, Dandalus) öfters in einzelnen Indi- viduen überwintern, wurde gehörig berücksichtigt. Arten, über welche mir nur einzelne Beobachtungen zur Verfügung standen, so wie Diejenigen. die zwar theilweise zu den Zuevögeln gerechnet bei mir jedoch regelmässig auch im Winter anzutreffen wurden weggelassen. Was endlich die einzelnen Daten anbelangt, nach denen der Normaltag berechnet wurde, so ist es genügend bekannt, dass die zwischen den Ankunftszeiten desselben Vogels in ver- schiedenen Jahren desto grösser ist, je früher der Vogel zu erscheinen pflegt und umgekehrt; die Vergleichung des frühesten und spätesten Ankunftstages wird dies beweisen. Im Allgemeinen wird jedoch jeder eifrige Beobachter die alte Erfahrung bestätigen können, dass Zugvögel die Zeit (und den Rauın) in bewunderungs- würdiger Weise innehalten. sind, Die ornithologische Literatur Oesterreich-Ungarns 1557. Von Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen, mit Beiträgen von Ludwig Baron Lazarini und Stefan Chernel von Chernelhäza. A. M. Aus Glurns nebst Umgebung (über den Zug der Wachteln, ne und Sehnepfen). — Der Deutsch. Jüäg. IX. 1357. 44. Bartosch H. Aufbaumen der Rebhühner. — Waidmannsh. VI. 1857. p. 154—155. Bartuska K. Berniela torquata in Böhmen. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1857. p. 73. Bauer P. Fr. Sal. Ein Kreuzschnabelnest (Steierm.) — Mittheil. d. orn. Ver. (Loxia in Wien. XT. curvirostra). 1887. p. 50. Fr. Sal. Ein zweites Kreuzschnabelnest. — Ibid. XI. 76 p.34— 59. Baumgartner P. kom. 158 Hanf. Verel. Beer Ludw. Colymbus areticus (Steierm.). Waidmannsh. VII. 1587. p. 10. Brugger. Eine n Adler beobachtet (Kärnthen). — Waidmannsh. VII. 1857. p- : 339, Brusina Spir. Vel. Jahresber. : Croatien. 4 112 Öapek W. Emberiza hortulana, Brutvogel in Mähren. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 141—142. — Prispevek k poznäni ptactva moravskeho. _( Kenntniss der mährischen Vogelwelt.) (Zeitschr. d. Olmützer Museumsver.) iv. — Vol. Jahresber.: Mähren. Chernel v. Chernelhäza Stet. A honi madärtan törteneteböl. (Aus der Geschichte der einheimischen Ornithologie.) — Köszeg &s Yin Beitrag zur —_ Er mus. olom. 1587. p. 140. Videke. VII. 1887. Nr. 1 et 2. — Torzesöru madarak. \ ögel mit difformen Schnäbeln.) — — Vadäszlap. VII. 1887. p. 57—59 m. Abbild. Einige Beobachtungen über den Zwergfliegenfänger. (Musicapa parva, L.) — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XT. 1887. p-20—21. Örvös ludak Ersek-Ujvar videken. (Ringelgänse in der Um- gebung von Neuhäusel.) — Vadäszlap. VI. 1887. p- 126. Bernicla Ko, Bechst. bei en = ‚Ungatı erlest. Mittheil. d. om. Ver. in Wien. XI. 1837. Madärtani megfigyeleseck Pozsony rien "eBshen. (Ornith. Beobachtungen m der Umgebung von Pressburg. 1885). — Sep. aus d. Verh. des Ver. f. Naturk. in Pressburg. 25. pp. Adatok Vas-, Sopron-, Pozsony- es Fehermesye madärfauna- jähoz. (Beiträge zur Vogelfauna des Eisenburger-, Oeden- es, Pressburger- und Weissenburger Comitates.) — Vadaszlap. VII. 1887. p- 175—178. Chernel v. Chernelhaza Stef. Sammlung von Vögeln, Nestern und Eiern während. eines mehrwöchentlichen Aufenthaltes behufs ormithologischer Beobachtüngen und Forschungen beim Velen- czeer See (Weissenburger Com.) in Ungarn. Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. X]. 1887.-p. 106—107. A velenezei tövidek eleteböl. (Aus dem Leben d. Velenczeer Seegegend.) — Vadäszlap. VIII. 1887. p. 374—377 mit Abbild. A honi rn. törteneteböl. A madaärtan fejlödesea kir. magy. termeszettudomänyi tärsulat megalapitasäig. (Aus der Geschichte der einheimischen Omithologie. Die Entwicklung der Ormitho- logie bis zur ründung des kön. ung. naturwissenschaftlichen Vereines.) — Ibid. XIX. 1887. p- 415418, 456460. Kerelem a havasi szajkö vändorläsänak megfisyelese ügyeben. (Bitte, bezüglich der Beobachtung des Tannenheherzuges.) — Vadäszlap VIII. 1887. p- 433. — Vsl. Tschusi. Bsatö Joh., v. A bukdärok. (Die Taucher, Colymbinae.) — Vadäsz- Jap. VII. 1887. p. 102—103. — Ueber Locustella luscinioides, Savi. — Mittheil. d. om. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 105_106. —— Vgl. Jahresber.: Siebenbürgen. Czynk Ed. v. Zur Naturgeschichte des al (Siebenb.). N. Deutsch. Jagdzeit. VII. 1886/87. p. 235, 243. — Reminiscenzen (Gypaötus). — Ibid. Yır. 1886/87. p. 841. — Vel. een Siebenbürgen. Dalla Torre K.. Ornithologisches aus Tirol. V. Eine interessante Wi ersamunilüng im gräflich Enzenberg’schen SChlosse Tratzberg im Unter-Innthale. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. X]. 1887. p. 116—117. — Ueber die Nahrung des Tannenhehers (Nucifraga caryocatactes,L.) — Biol. Centralbl. VI. 1887. p. 464—466. | — Vgl. Tschusi. Deschmann K., v. Vel. Jahresber.: Krain. | Dicovic Vig. Vel. Jahresber.: Croatien. | (Dombrowski E., Ritter v.) Seetaucherzue. p- 9. — Ein Höckerschwan, XIX. 1837. p. 116. Dombrowski Rob., Ritter v. Eine Ringelgans, Bernicla torquata, Bechst., am Neusiedlersee erlest. — Mittheil. d. n.-ö. Jagdsch.- Ver. 1887. p. 80. | Eder Rob. Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl bei Friedland in Böhmen vorkommenden Vogelarten. — Mittheil. d. om. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 90--92, 107— 110, 128—130. | — Ein Rackelhahn (Tetrao tetrix urogallus, M.) (Böhmen.) Ibid. XI. 1887. p. 170. S | Eisensammer Vict. Vgl. Jahresber.: Salzburg. Enderl Jos. Ormithologische Seltenheit (Falco Beraun (Böhmen) "erlegt. — Waidmannsh. VII. 1887. Findenigg. Der Kukuk. — Oesterr. Forstzeit. V. 1887. P- 118. Fischer Em. Ed. a in der böhmischen Schweiz. — Gefied. Welt. XVI. 1837. p. 104. Fischer Ludw., Baron. el Tohreahenih aus dem Hansäg. — Weidm. XIX. 1837. Cygnus olor (im Ungarn erlegt). — Ibid. in 100. — Hugo’s Jagdzeit. XXX. 1887. p. 5—10. A .„Hansägböl* (Vom „Hansäg‘). — Vadäszlap. VIII. 1887. p- 94-96, Fritsch Ant. Ueber einen Auer -Rackelhahn aus Böhmen. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 127—-128. m. Abbild.; Hugo’s Jagdzeit. XXX. 1837, p. 602—603. | ME a EEE ra as Gans Joh. Emanuel Urban. Biographische Skizze. — Not. Bl. d. hist.-stat. Sect. d. k. k. mähr.-schles. Ges. z. Befürd. d. Ackerb.-, d. Nat.- u. Landesk. in Brünn. N 1857. p. 89 —9%. Gaunersdorfer J. Vgl. Jahresber.: N.-Oesterreich. Geschwind A. Vergiftung von mit Stirchnin‘ im Jahre 1887 im Kreise Travnik (2 Aquila fulva, 2 Haliaötus albieilla, 1 Gypaetus barbatus). — Centralbl. £. d. ges. Forstw. XIII. 1887. p. 526. Geyer Jul. Vgl. Jahresber. : Geyer K. Turdus pilaris, die "Wachholderdrossel als Starte und Brutvogel im oberen Mühlviertel an den Ausläufern des Böhmerwaldes. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1837. p. 42. Ungarn. Grabler Gust. Weisse Rebhühner (Böhmen). — Waidmannsh. VII. 1887. p. 246. Gredier P. Vinc. Die sn hwalbe (biol.) — Mitth. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 157. — (Langes a nn Hirundo im Herbste bei Bozen.) — Ibid. XI. 1837. p. 166. Greisiger Mich. Vgl. ea Grossbauer Fr. v. a, Jagd-Zeit. XXX. 1887. p. 668. Hanf P. Blas. Olsen Beobachtungen am Furtteiche und dessen Umgebung vom Juni bis December 1886. — Mittheil. d. naturw. Ver. f. 1886 (1887). p. 69—73. — & Baumgartner P. Rom. Vgl. Jahresber.: Steiermark. Hauptvogel Ant. Ornithologische Beobachtungen aus dem Aussiger Ungarn. des Hühnerhabichts. Hugo’s Jagd- und En 186. IL. Th. — Mittheil. d. on. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 45; III. Th. p- 92—93. — Notizen aus der Thierwelt. 1865. (Aussig a./R.) — an: d. Jagd- in Aussig a./E. 1887. Nr. VIE. p- 13—14. — Das er aus der \V und Vogelsch.-Ver. Vogelwelt im Jahre 1886 (Aussig a./E.) — Ihid. 1887. 15. Hawlik Jos. Der al (Alcedo ua), — Mittheil. .d. om. Ver. in Wien. VII. 1887. p- 137—138. Hodek Ed. Populäres über unsere Geier. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 4-6. 26—27, 37—39, 58—60. Höfner F. Vgl. Jahresber.: Salzburg. Hönig K. Catalog der zoologischen Sammlung im Jagdschlosse „Ohrad* nächst Frauenbere in Böhmen mit Ende Juni 1387. — Budweis. 1387. Kl. 8%. 24 pp. Hoffmann H. Ein Rackelhahn (Böhmen). — Hugo’s 1887. p. 281. Hohn Heinr. 5 Steinadler (in Krain) gefangen. — Waidmannsh. VI. 1887. p. 137—138. Homeyer Alex. n Ornithologische Studien und Mittheilungen aus dem Jahre 1886 (Grödig und Hallein — v. Tschusi’s Samnl.) — Zeitschr. f. Orn. und prakt. Geflügelz. in Stettin. XT. 1837. P- 133—136, 149—153. Jagd- Zeit. XXX. Haydin Emr. Esy kis omithologia. (Etwas Ormnithologisches). — Pozsonyvi deki lapok: XV. 1887. Nr. 80. Hurdalek A. Vgl. Jahresber.: Böhmen. Jackwerth Fr. Ömithologisches (Oedienemus in Mähren). — Mittheil. d. n. ö. Jagdsch. -Ver. 1887. p. 434. _ Vel. Jahresber.: Mähren. Jahresbericht Ill. (1884) des Comite’s für ormithologische Be- obachtungsstationen in Oesterreich-Ungarn. Redieirt von Viect. Ritt. v. Tschusi zu Schmidhoffen und K. v. Dalla- Torre. — Omis. II. 1887. p. 1—156, 161—360; separ.: Wien. 1887. Gr. 80. 356 pp. Enthält Berichte aus: Böhmen: Aussig (A. Hauptvogel), Blottendorf (Er. Schnabel), Böhmisch -Leipa (Fr. W urm), Böhmisch -Wernersdorf (A. Hurdalek), Klattau (V- Stejdav. Loveiß), Liebenau (E. Semdner), Nepomuk (P.R. Stopxa), Oberrokitai (K.Schwalb), Prihram (Fr. Stejskal), Rosenberg (T. Zach), Wirschin (A. Wend). Bukowina: Illischestie (J. Zitny), Kotzman (A. Lustig), Kuczur- mare (€. Miszkiewisz), Kupka (J. Kubelka), Petroutz (A. Stränsky), Solka (P. Kranabeter), Straza (R. R. v. Popieh, Terehleszty (Oct. Nahlik), Toporoutz (G. Wilde). Croatien: Agram (Sp. Brusina, Vig. Dieovid, Alex. Smit), Krispolje Magdic), Varasdin (A. E. Jurinae). Dalmatien: Spalato (G. a RUN Kärnten: Mauthen (F. €. Keller). Krain: Laibach (C. v. Deschmann). Litorale: Monfalcone (B. Schiavuzzi), Triest (L. ©. Moser). Mähren: Fulnek (6. Weisheit), Goldhof (W. F. Sprongel), Kremsier (J. Zahradnik), Mährisch-Neustadt (F. Jackwerth), Oslawan (W. Gapek), Rümerstadt (Ad. Jonas). Nieder-Oesterreich: Melk (P. V. Staufer), Mödling (J. Gauners- dorfer DRS Oesterreich Ueberackern (A. Kragora). (Ant. Salzburg: abtenau (F. Höfner), Hallein (V. Ritt. v. Tschusi zu Schmidhoffen), Saalfelden (V-. en: Schlesien: Dzingelau (I. elisko), Ernsdorf (J. Jaworski), Jägerndorf (E. Winkler), Lodnitz 6 Nowak), Troppau (E. Urban), Siebenbürgen: Fogaras (E. v. Czynk), Nagy-Enyed (J. v. Csatö). Steiermark: Mariahof ( (P. Bl. Hank P.R. Baumgartner, F.Kriso), Pikern (0. Reiser), Schloss Pöls (Stef. Freih. v. W ashington). Tirol: Innsbruck (L. Baron Lazarini). Ungarn: Mosöcz (R. Graf Schaffgotsch), Szepes-Bela (M. Greisiger), Szepes- -Iglö (J. G. Geyer), Altenburg (S. v. Bikkessi). Oravitz (A. Kocyan), Ungarisch- N Jaworski J. Vgl. Jahresber.: Schlesien. Jonas Ad. Vgl. Jahresber.: Mähren. Juninac A. L. Vgl. Jahresber.: Croatien. K. — Seltene Beute (V. einereus) (Kärnten). 1887, p. 244. Kadich H., v. Hundert Tage im Hinterlande. Eine ornithologische Forschungsreise in der Herzegowina. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 6-14, 2325, 39—41, 61-68, 71-73, "8586, 102—105, 121—123, 139—140, 154— 157; separ.: Wien. 1887. 8°. 106 pp- — Erstlingsbeobachtungen aus dem Frühjahre 1887. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p- 56. Kalbermatten, L. Bar. v. Sumpfleben in Ungarn, Bosnien und Slavonien. — N. Illustr. (Wiener) Zeit. XV. 1837. p. 356—357, m. Abbild. Karlsberger R. ©. „Lämmergeier im See“ (Pandion, Ob.-Oesterr.) — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 28; Gefied. Welt. XVI. 1887. p. 275. — Beobachtungen über den ne der Schwalben. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 171. — ÖOmitliologisches aus ah, — Monatsschr. Ver. z. Schutze d. Vogelw. XII. 1887. p. 221—227. —- Das zweimalige Brüten des grauen Fliegenfängers. — Tbid. XI. 1837. p. 236—287. Kaspar P. R. K. Ormithologie moravske (zur Ornithologie Mährens). — Waidmannsh. VII. Mittheil. d d. deutsch. (Ob.-Oest.) _ a mus. olom (Zeitschr. d. Olmützer Mus.-Ver.). IV. 1837. p. 89. Keller F. 0 Ein Rallen- oder Mähnenreiher (Kärnten). — Waid- mannsh. VII. 1887. p. 161. — Zum Tannenheherzuge (Kärnten und Böhmen). — Ibid. VII. 1887. p. 312. — Eine Rackelhenne in Kärnten. — Ibid. VII. 1837. p. 327. — Einige kleine Beobachtungen aus den Alpen. — V. Mada- väsz, Zeitschr. f. d. ges. Om. IM. 1886. p. 252—266. — Der Zug der Vögel. — Jahresber. d. nat.-hist. Land.-Mus. v. Kärnten. 19. H. XXXVI. 1887; separ. 18. pp. — Vgl. Jahresber.: Kärnten. Kivana J. Podzimni tah ptadi (Herbstzug in der Umgebung von Ung.-Hradisch im Jahre 1886). — Casop. mus. olom. IV. 1887. 3. 38. Knauer F. K. [ıvgäste in unserer Vogelfauna. Der Naturhist. VII. 1887. p. 27—31. Knobloch. Seltene Jagdbeute (Gyps fulvus in Croatien.) — Waid- mannsh. VII. 1887. p. 2ad. Kocyan Ant. Vgl. Jahresber.: Ungarn. — F. K. Knauer, | | | | | | | Kolombatovi© G. Utamania torda, Leach. — Alca torda, Linn. (in den dalmatinischen Gewässern beobachtet). — Mittheil. d. om. | Ver. in Wien. XI. 1887. p. 51. — Vgl. Jahresber.: Dalmatien. Kopecky E: Te zivota ptäkü (aus dem Leben der Vögel). — Prag. 1887. Kotz Ben A. Turdus pilaris im Böhmerwalde. — Mittheil. d. orn. Ver. »in Wien. XI. 1887. p. 17—20; Hugo’s Jagd-Zeit. XXX. 1837. p. 344—345. — Ueber Turdus pilaris im Böhmerwalde. — Mittheil. d. ormn. Ver. in Wien. XI: 1387. p. 134. Kragora A. Vgl. Jahresber.: Ole Kranabeter P. Vgl. Jahresber.: Bukowina. Kubelka J. Vgl. Jahresber. Bukowina. Lakatos R. Az erdei szalonka termeszetrajzi leiräsa. (Folyt.) | (Die naturhistorische Beschreibung der Waldschnepfe.) (Forts.) | — Vadäsz lap VII. 1587. p. 7, 44—45. — Difformis esörü madarak. (Vögel mit difformen Schnäbeln.) -— Ibid. VII. 1857. p. 140—141. — Az erdei szalonkäk pärosöodäsa. (DasPaaren der Waldschnepfen.) | 933, — Ibid. VII. 1887. p. 149—150, 162—163, Lakatos R. v. Häny välfaja van az erdei szalonkänak s mi ältal külömbözik külsöleg a him a toj6t61? (Wie viel Gattungen Wald- schnepfen gibt es und wodurch unterscheidet sich rei das Männchen vom Weibehen? — Ibid. VIII. 1887. p. 241—242, 271—272. 339 — Ragadozömadaraink magyar elnevezeseinek kerdesehez. (Zur Frage der ungarischen Namengebung unserer Raubvögel.) Ibid. VII. 1887. p. 346—348, 362—363, 390-391, 401—402, 478— 479. — A kardesörü gulipän-snepf. (Reeurvirostra avocetta.) (Der Säbelschnäbler.) — Ibid. VIII. 1857. p. 416—417. Lazarini Ludw. Bar. Erlegung eines Buteo desertorum, Daud. in Tirol. — Mittheil. d. om. Ver. in Wien. VII. 1887. p. 74. — Buteo desertorum, Daud. Steppenbussard, Wüstenbussard. — Zeitschr. d. Ferdinand. III. Folge. 31. H. 1887. p. 239—241. — Vgl. Jahresber.: Tirol. | Riegler W. Zum Zuge der Wachtel. 113 Lorenz Ritt. v. Liburnau, Ludw. Reisebericht (Dalmat. u. Herze- gowina.) — Annal. d. k. k. naturh. Hof-Mus. II. 1887. p. 74 bis 75, 96—98. — Ueber das Auftreten der Alca torda in der Adria. — Verhandl. d. k. k. zool. Gesellsch. in Wien. XXXVI. 1887. Sitzungsber. p. 55-57. — Vel. Pelzeln. Lovassy Alex. Dr. Ragadozö madaraink magyar elnevezesei. (Die ungarischen Benennungen unserer Raubvögel.) — Termeszettud. közl. XIX. 1887. p. 283—290, 327—335. — Adalekok Magyarorszäp ornithologiäjähoz. thologie Ungarns.) Math. (Beiträge zur Ormi- es Termeszettud. körlemenyek (kiad. A magy. tud. akad.) XXII. 1887. Nr. 5. p. 213—240. — Adalekok Gömörmegye madär faunäjänak ehr (Bei- träge zur Kenntniss, “ Vogelfauna des Gümörer Comitates.) — Ibid. XXI. 1887 6. p. 243—268. Lustig A. Vgl. Taltechac: a Magdi@ Ant. Vol. Jahresber.: Croatien. Malek Joh. Der erste Rackelhahn (Tetrao medius) in den Forsten der k. k. Militär-Invaliden-Fonds-Domaine Horitz in Böhmen. — Mittheil. d. n. ö. Jagdsch.-Ver. 1857. p. 218. Meyer A. B. Unser Auer-, Rackel- und Birkwild und seine Abarten. Mit einem Atlas von 17 color. Tafeln (von Mützel). — Wien. 1887. Fol. 95 pp. (part.). Miszkiewiez C. Vgl. Jahresber.: Bukowina. Mitthellungen des “omithologischen Vereines in Wien. — Wien. XI. 1887. 40%. 12 Nr. Jähnl. ‚Redigirt von Dr. F. K. Knauer. Mojsisovies von Meier är, Aug. Einige seltene Erscheinungen in der Vogelfauna Oesterreich- Ungarns. — Mittheil. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1886 (1887.) p. 74—86. — Literaturbericht pro 1886. I. Die zoolog. Literatur der Steier- mark. — Ibid. 1886 (1887.) p. LXXXIH—LXXXVI. — Zoologische Uebersicht d. österreichisch-ungarischen Monarchie, in: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort u. Bild. — Wien. 1837. p. 249— 328. m. Abbild. Moser L. K. Vel. Jahresber.: Litorale. Nahlik Oct. Vol. Jahresber. : Bukowina. Nowak J. vgl. Jahresber.: Schlesien. Pelzeln Aug. von. Geschenke für die ornithologischen Sammlungen d. k. k. Hof-Mus.). — (Gyps fulvus aus Cherso von Kronprinz Ru dolf und Sammlung 554 ausgest. Vögel aus Oesterr.-Ung. V. Ritt. v. Tschusi zu Schmidhoffen. — Annal.ıd..k. k. aa Hof-Mus. II. 1887. p. 78—9. — und Lorenz von Liburnau, Ludw. Typen der omithologischen Sammlung des k. & naturhistorischen Hof- Museums. — Ibid. TTASS7 a Dh: 191—216, III. Th. p. 339—3: Pfann! Edm. Der T Enenhehr als Brukragel bei Lilienfeld ( Öesterr.). (Mit oologischem Anhang von Othm. Reiser.) — Mittheil. d. orn. Ver. Wien. XI. 1887. p. 69—70, S3—85. | Pfeiffer P. Ans. Die Vogelsammlung in der Sternwarte zu Krems- mimster. (Separatabdr. a. d. XXXVID. Progr. d. k. k. Ob.- Gymn. zu Kremsmünster f. d. Schulj. 1887.) Linz. 1887. 9). 47 pp- Pillersdorff Freih. v. Eine abnorm befiederte Schnepfe. — Hugo’s Jagd-Zeit. XXX. 1887. p. 279—280. Popiel R. Ritt. v. Vel. Jahresber.: Bukowina. Putz Isn. (Hahnenfe drige Fasanhenne an e »sereifem Ei i u bei Amstetten erleet.) — Mitth. d. n. ö. Jagdsch.-Ver. 1837. 234. Reiser Othm. Vorläufige Notiz (über Pieus Lilfordi, Parus lugubris und borealis.) — Mittheil. d. om. Ver. in Wien. XI. 1887. p- 149. — Briefliche Notiz über eine ormithologische Exenrsion nach N.- Bosnien. — Vgl. Pfannl. — Vel, Jahresber.: Steiermark. - Waidmannsh. VII. 187. p. 13 — Puneto weisse Rebhühner Aufzäll. versch. Var.). — Ibid. VO 1387. p- 313—314. S. Ein einsamer Pelikan (in Krain erlegt). -- Waidmannsh. VII. 1887. p. 255. Schaffgotsch Rud., Graf. Vgl. Jahresber.: Ungarn. | Sehier Wladisl. Verbreitung der gänseartigen Vögel (Anseres) in | Böhmen. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 21—23, 42—44. — Verbreitung der reiherartigen Vögel (Grallatores) in Böhmen. — Ibid. XI. 1887. p. 94—96, 114—115. — Die Verbreitung der Tauben (Columbae) in Böhmen. — Ibid. XI. 1887. p. 133. — Die Verbreitung der Stelzvögel (Grallae) und der Scharrvögel (Rasores) in Böhmen. — Ibid. XI. 1837. p. 142—143. — Die Verbreitung der schnepfenartigen Vögel Böhmen. Ibid. XI. 1887. p. 158—160. Scolopaces in Schier Wladisl. Die Verbreitung der Taucher (Colymbidae) in Böhmen. Ibid. = 1857. p. 172— 173. Schiavuzzi, Bernh. Vgl. Jahresber.: Littorale. — Materiali per un’avifauna del Litorale austro-ungarico. — Bollet. della soc. adı. di sc. nat. in Trieste. X. 1857. Schimpke J. (Wanderhühner in Steierm.) — Waidmannsh. VII. 1887. p- 134. Schmidt Fr. bei Pressbaum. p- 132. Schnabel Fr. Vgl. Jahresber.: Böhmen. Schott A. P. Mischlingsbruten von Raben- und Nebelkrähen (Böhmerwald). — Gefied. Welt. XVI. 1887. p. 35. Schwalb K. Vgl. Jahresber.: Böhmen. Schweitzer OÖ. . Fischadler N. -Oesterr.) — Waidmannsh. VII. 1837. 10 Ein Sperberhorst (Accipiter nisus) in Brentenmais — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. Seemann W. Ein kühner Angriff des Steinadlers (Krain). — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 14—15. Semkowiez. Eine Seltenheit (weisser Rabe in Schlesien erlest). — Waidmannsh. VII. 1887. p. 100. Seunik J. Beitrag zur Ormithologie Bosniens und der Herzegowina. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 76—78, 143— 145. — Nachtrag. — Ibid. XI. 1387. p. 182. — Die Vogelwelt Bosniens. — F. K. Knauer, Der Naturhist. VIII. 1887. p. 19-21, 102—105, 207—209, 284-286. Semdner E. Vgl. Jahresber.: Böhmen. Sprongel W. F. Vgl. Jahresb.: Mähren. Stejda von Loveiö, V. Vgl. Jahresber.: Böhmen. Stejneger L. Supplementary Notes of tlıe Genus Acanthis. (Ueber Linaria rufescens in Salzb. und Steierm.) — The Auk. IV. 1887. p. 144—145. Stejskal Fr. Jahresber.: Böhmen. Stopka P. R. Vgl. Jahresber.: Böhmen. Stränsky A. Vgl. Jahresber.: Bukowina. Strasser. Aus Wien. Ornithologisches. — Ilustr. 1836— 1887. p. 176, 303. — Abnorme Schnabelbildung bei Rebhühnern (Mähren). — f. d. ges. Forstw. XIII. 1887. p. 474. Szikla Gabr. Ueber das Forttragen junger Stockenten durch das Weibchen. Mittheil. d. om. Ver. in Wien. XI. 1387. p- 115-116. Talsky Jos., Ormithologisches Ver. in Wien. XI. 1887. Jagdzeit. XIV. Centralbl. aus Karlsbad. — Mittheil. d. p. 1—4. ON. Tschusi zu Schmidhoffen Vict. Ritt. v. Der Weidenammer (Euspiza | aureola, Pall.) in Schlesien erlest, nebst einigen Bemerkungen über denselben. — Mittheil. d. om. Ver. in Wien. XI. 1837. p. 25— 26. — Anormal ar Krähenfeder (Corvus corone). — Waidm. XVIII. 1887, p. 215. Abbild. in Oesterreich- Beiträge zur esschiene der Ormithologie d. orn. Ver. in Wien. XI. Ungarn. III. Schlesien. -—— Mittheil. 1887. p. 46—48. Ruticilla tithys var. Cairii, Gerbe. Richtigstellung des Artikels „Ein hennenfedriges Vogelmännchen“. — Cab. Journ. f. Om. XXXV. 1887. p. 216—217. — Zum Brüten der Wachholderdrossel (Turdus pilaris, L.) im u Böhmen. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien XI. 1887. 149—150. —_ Bares — Ibid. XI. 1887. p. 150; Waidmannsh. VII, 1887. p. 283. — (Briefl. Notiz) H. rustica. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1837. p. 166. Vom Alpenmauerläufer 1887. p. 169—170, Vgl. Jahresber.: Salzburg. und K. v. Dalla-Torre. Vgl. Jahresbericht. und Stef. Chernel v. Chernelhaza. Die omithologische Literatur Oesterreich-Ungarn’s 1886. — V. Madaräsz’, Zeitsehr. f. d. ges. Om. III. 1886. p. 271— 282. Urban Em. Vgl. Jahresber.: Schlesien. Vandas K. Prispevek K om. pomerum smecenskym. (Ein Beitrag zu den ormithologischen Verhältnissen von Smeno.) — Vesmir. XVI. p. 102, 126, 150, 174> Vanck Wlad. Aufbaumen der Rebhühner. 1837. p. 135. — Vorbote eines strengen Winters (Colymbus areticus in Mähren). (Tiehodroma muraria, L.) — Ihbid. XI. — Waidmannsh. VD. — Mitth. d. n. ö. Jagdsch.-Ver. 1387. p. 435. — Die Wettermacher in der Thierwelt (Erlesung eines Colymbus arcticus in Mähren). — Hugo's Jagd- Zeitung. XXX 1SST p: 129— 131. W. Begegnung mit einem Steinadler (Mähren). — Waidm. XIX.p. 15. | Ein Riesengeier (Gyps fulvus) Ljubinje (Herzegowina). — N. W. W. Ein verstrichener Pelikan (Krain). — Hugo’s Jagd-Zeit. XXX, 1887. p. 602. Warosch Jos. Triel- oder Brachhuhn (Oedienemus erepitans, L.) in Bosnien. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 166. — Triel’s in Bosnien. — Ibid. XI. 1337. p. 182. Washington, Stet., Baron v. Notiz über zwei für die Omis Steier- mark’s neue Arten (Tadorna comuta und Loxia bifasciata). — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 132. — Vgl. Jahresber.: Steiermark. Weisheit G. Vgl. Jahresber.: Mähren. Wend A. Vgl. Jahresber.: Böhmen. Widter Fr. Zug von Schwänen und Pelikanen bei Pancsova. Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1837. p. 64. Wilde G. ver Jahresber.: Bukowina. Winkler E. Vel. Jahresber.: Schlesien. w. 0. Mein erster Steinadlerhorst (Tirol). — Waidmannsh. VII, 1887. p. 31—22. Wurm Fr. Vgl. Jahresber.: Böhmen. Wokrsal Th. Ornithologische Plaudereien aus dem Marosthale. — Hugo's Jagd-Zeit. XXX. 1837. p. 146—149. Zach Fr. Vgl. Jahresber.: Böhmen. Zahradnik, Nucifraga caryocatactes (Mähren). Ver. in Wien. XI. 1887. p. 150. — Noch ein Hybrid Tetrao und Phasianus (Mähren). — Ibid. XI, 1887. p. 145—154. —: Vgl. Jahresber.: Mähren. Zelisko J. (Zughühner in Schlesien). — Waidmannsh. VII. 1887.p.134. — Vgl. Jahresber.: Schlesien. Zeppitz a Striehhühner (Steiermark). — Waidmannsh. VII. 1887, Mitth. d. orn, Zerdik ve Erdei szalonkavadäszatok Slavoniaban. (Waldschnepfen- jagden in Slavonien.) — Vadasitap. VIII. 1837. p. 152. Z—i. Bosniaböl. (Egy ismeretlen madär es ismeretlen feszkek. (Ein ee Vogel und unbekannte Nester.) — Ibid VIH. 1887. p. 154. Zifferer A an und Bilch. (Kärnten) — Waidmannsh. VII, 1887. p. 283. Zitny J. Vgl. Jahresber.: Bukowina. Anonym erschienene Notizen. Rapaces. 2 Tagbl. 4. X. 1887. p. 3. Jochgeier (Gyps fulvus in den Tauern erlegt). — Der Deutsch, Jäg. IX. 1887. p. 224: Waidmännische Ueberraschungen (Gypaötus, reete Gyps fulvus) in Croatien und Kärnten erlegt. — Hugo’s Jagdzeit. XXX. 1887, I. 90 Ein ee (Vultur fulvus in Kärnten erlegt). Forstzeit. V. 1887. p- 156. Jagdliches aus Bosnien. (Erbeutung eines Gypaötus barbatus). — Ibid. V. 1887. p. 239. Ormnithologische a (Falco perisrinoides in Böhmen erlegt,) — Oesterr, Ibid. V. 1887. Ein Flussadler (Eaäien "haliastus in Böhmen erlegst). — Ibid. V, 1337 p. 234. Ein Flussadler (Böhmen) erlest. — Ibid. V. 1887. p. 240. Seltene Jagdbeute (Pandion haliaötus in Böhmen). — Ibid. V, 1887. p. 217. Seltene Jagdbeute (Haliaötus albieilla in Croatien). — Ibid. V, 1887. p. 29. Eine seltene Jagdbeute (Aquila sp.? in Syrmien). — Ibid. V. 1887. p. 59. | Ein Steinadler (Krain) gefangen. — Ibid. V. 1887. p. 228. Seltene Jagdbeute (Aquila Fulva in Steiermark). — Ibid. V. 1887. p. 151. Erfolgreiche Adlerjagd (Ast fulva in Vorarlberg). — Der Deutsch. Jäg. IX. 1887. 195. Die Entführung von Kindern durch Adler (Vorarlberg). — Ilustr. Jagdzeit. XIV. 1886/87. p.. 26. Einen Goldadler (N: -Oesterreich) erlegt. Forstzeit. V, 1887, p. 59. Ein Steinadler (Steiermark) erlegt. — Waidmannsh. VII. 1837. p. 233. — Oesterr. Insessores. Zur Naturgeschichte des Kukuks. — Oesterr. Forstzeit. V.1887.p. 203, Coraces. Ein weisser Rabe (Schlesien). — N.W. Tagbl. 17. I. 1887. Nr. 16. p-2 Albino (weisser Rabe in der Herzegowina) erlegt. — Oesterr, Forstzeit. V. 1887. p. 29. N Fissirostres. Eine weisse Schwalbe (H. in Oberösterr.). — Linzer Tagesp. 22. IX. 1887. Nr. 216. p. Rasores. Ein’ Rackelhahn (Böhmen). — Hugo's Jagdzeit. XXX. 1837. Abermals ein Rackelhahn (Böhmen). — Ibid. XXX. 1837. Ein Rackelhahn (von Kronprinz Rudolf in Neuberg, erlegt. — Ibid. XXX. 1887. p. 310—311; V. 1887. p. 120. Rackelhähne (Böhmen). — Weidmannsh. VII. 1837. p. 144. Rackelhähne (in Steiermark und Böhmen) erlest. — Weidmannsh. XVII. 1837. p. 321 Ein mit Rackelhähnen gesegnetes Revier (Böhmen). Jagdzeit. XXX. 1887. p. 342. Eine fruchtbare Rackelhenne (Schlesien). X. 1887. p. 8, Ein Rackelhahn (Böhmen) erlegt. p- 247. Steierm.) Oesterr. Forstzeit. — Hugo’s — Der Deutsch. Jäger. — Oesterr. Forstzeit. V. 1837. 496: Seltene Beute (Rackelhahn in Böhmen). — Ibid. V. 1387. p. 78. Bastard zwischen Birkhuhn und Fasan (Mähren). — Waidmannsh. XIX. 1837. p. 90. Weisses Rebhuhn (in N.-Oesterreich) erlegt. Jagdsch.-Ver. 1887. p. 394. Grallae. Seltene Jagdbeute (Oedienemus erepitans in Mähren). Forstzeit. V. 1887. p. 301. Grallatores. Seltene Jagdbeute (Ciconia alba, Ob.-Oesterr.). 21. VIH. 1837. Nr. 190. p. 4 — Mittheil. d n.-ö. — Oesterr. p- 278. — Linz. Tagesp. | SR aa ee ar 115 Seltene Zugvögel ne alba, Ob.-Oesterr.). — Ibid. 25. VII. 1887. Nr. 193. p. 3. Seltener Zugvogel Ibis faleinellus in Krain). — Oesterr. Forstzeit. V. 1887. p- 254. Seolopaces. Schnepfenjagd (211 Waldschnepten in le Croatien, in 8 Tagen.) — Oesterr. Forstzeit. V. 1887. p. 101. Anseres. Ringelgänse (in Ungarn). — Hugo’s Jagdzeit. XXX. 1887. p. 313. "Sägetaucher (Kärnten). — Klagenfurt. Zeit. 28. n 1837. Nr. 22. Seltene Jagdbeute (grosser Säger, Ob.-Oesterreich.) — Linz. Tagesp. 27. 1. 1887. p- 9. Colymbidae. Eine seltene Beute (Podiceps eristatus, Ungarn). — Oesterr. Forstzeit. V. 1887. p. 120. Seetaucherzug (Ungarn und N.-Oesterreich). p- RN. Ein seltener Gast (Colymbus arctieus, Croatien). V. 1887. p. 22. Seltene Jagdbeute (Colymbus und Carbo cormoranus am Traunsee). — Waidm. XIX. 1837. — ÖOesterr. Forstz. Oesterr. Forstzeit. V. 1887. p. 29. | Cormorane am Traunsee. — Hugo’s Jagdzeit. XXX. 1857. p. 119. | Seltene Jagdbeute (Kormoranscharbe, Ob.-Oesterreich). — Linz. | Tagesp. 27. I. 1887. p. 3. Seltene Jagdbeute (Pelecanus onocrotalus, Krain). — Oesterr. Forstzeit. V. 1887. p. 181. ı Pelikane in Galizien. — Hugo's Jagdzeit. XXX. 1887. p. 28. Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl (bei Friedland in Böhmen) vorkommenden Vögelarten. (Nachtrag.) Beobachtungen aus dem Jahre 1887. Von Robert Eder. (Sehluss.) Columba palumbus, Linn. Ringeltaube. Die erste | die ee Anas querquedula, Linn. gewesen sein. Ringeltaube am 1. Mai gehört. am 1. Juni ein Nest Wildgänse wurden Ende October nach demselben gefunden, am >. Juni war dasselbe wahrscheinlich durch Eichhörnchen zerstört; zerbrochene Eierschalen lagen auf dem Boden. Turtur auritus, Ray. Turteltaube. erste Turteltaube girren gehört. Coturnix dactylisonans, M. Wachtel. In diesem Jahre waren hierorts sehr wenige Wachteln zu vernehmen. Am 6. November wurden noch Wachteln im Durchzuge angetroffen und einige erlest. Ciconia alba, Bechst. Weisser Storch. Am 23. und 28. August passirten grosse Züge hier durch; am 29. Aug. übernachtete ein Storch auf einem Fabriksschlote. Ciconia nigra, Linn. Schwarzer Storch. In hiesiger Am 8. Mai die Schule wird ein seinerzeit in dem eine Stunde entfernten | Bärnsdorfe erlegtes Exemplar aufbewahrt. Crex pratensis, Bechst. Wiesenralle. Jahre nur eine Wiesenralle bei Lusdorf und 5. Juli gebört. SO rusticola, Linn. Waldschnepfe. Am ©. Oc- tober und 6. November Waldschnepfen angetroffen. In diesem zwar am Allgemeine Beobachtungen und Notizen. Nach der freundlichen Mittheilung des Herın Ober- lehrers Karl Rudloff haben in unmittelbarer Nähe der grossen Iserquelle Enten genistet. Er hörte für diese Entenart den Namen „kleine Schnarrente* ; dürfte vielleicht Berichte in grösseren Schaaren im Durchzuge gesehen. Noch erwähnt Herr Öberlehrer Ru dlotff, dass Herr Förster Fuchs bei einer Streifung in Wilhelms- höhe (kleine Iser) einen Steinadler antı af, auf den- selben geschossen, ihn aber leider gefehlt habe. Nachdem vor eirca 15 Jahren in hiesiger Gegend ein Steinadler erlest wurde, so ist es immerhin möglich, dass auch dieser Adler ein Steinadler gewesen sei. Ein Seeadler wurde im November d. J. bei Trachtenberg in preuss. Schlesien erlegt. Das sehr schöne Exemplar, welches 2m 25cm Flügelspannweite zeigte, wurde vom Herım Lehrer Julius Michel präparirt und befindet sich hier in dem Besitze des Herın Franz Bayer. In diesen Blättern berichtete ich bereits in Kürze über die Tollheit eines Auerhahnes. Ich erlaube mir nochmals ausführlicher mit genauer Angabe des Ortes, wo sich die interessante Begebenheit zutrug und der Namen der Personen, welche die Richtigkeit des Mitgetheilten bezeugen, auf diesen Gegenstand zurückzu- kommen, indem ich der getälligen Zuschrift des Herrn Josef Heinz, Forsteontrolor der gräfl. Desfour’schen Domänen in Antoniwald bei Gablonz a. d. N. Folgendes entnehme: In dem Reviere der eräfl. Desfour'schen Domaine, genannt „Morchensterner Lalıne“. hat sich das Auerwild seit ungefähr 12 Jahren bemerkbar gemacht, obwohl die örtlichen Verhältnisse dieses von den übrigen herrschaft- 116 lichen grösseren Waldeomplexen isolirten Revieres, welches in einem schmalen, langen Streifen meist geschlossener Altbestände besteht und von vielen Wege durchzogen wird, dem Stande des Auerwildes nicht zuträglich sind. Jedes Jahr wurden seither vom gräflichen Forst- personale Hähne und Hühner angetroffen, ferner wurde ein alter Hahn vom gräflichen Herın Besitzer in der Balz abgeschossen, ein anderer Hahn von einem Knaben an dem sogenannten „Priebsch-Wege“ in der Mauserzeit gefangen und an das Forstamt lebend abgeliefert. An demselben Wege hat es sich in der ersten Woche des Mai 1887 mehrere Male ereignet, dass Frauen, welche den genannten Fusssteig passirten, von einem starken Auerhahne angefallen wurden, aber stets aus Furcht die Flucht ergriffen. Am 8. Mai desselben Jahres ging nun die robuste Frau des Hammerdorfer Waldhegers Bolda desselben Weges und auch ihr kam der Auerhahn auf den Kopf geflogen. Frau Bolda ergriff den Vogel, steckte ihn in den Rückkorb und brachte ihn nach Hause. Auf An- ordnung des Herrn Grafen wurde der Hahn in dem kleinen Parke beim Forstamte, nachdem ihm die Flügel gestutzt wurden, gefangen gehalten, doch ging er nach einiger Zeit ein. Auerwild scheint sich m Böhmen auszubreiten. Nach obigem Berichte siedelte sich Auerwild vor 12 Jahren in einem Reviere an, wo früher keines war, ebenso hält seit einigen Jahren Auergeflügel auf der Tafelfichte Stand. Vielleicht ist bei dieser Gelegenheit die Angabe des Federwildabschusses in Böhmen vom Jahre 1886 von Interesse. Es wurden abgeschossen : 867 Auer-, 4060 Birk- hähne, 496 Haselhähne, 26.660 Fasanen. 421.891 Reb- hühner, 8.521 Wachteln, 4.116 Waldschnepfen, 1.527 Be- cassinen, 238 Wildeänse und 13.624 Wildenten. Schliesslich will ich noch berichten, dass ungefähr zur Zeit, als hier sich Tannenheher aufhielten. mir Herr Eduard von Hetzendorf aus Torna bei Kaschau in Ungarn die Mittheilung machte, dass sich auch dort viele Tannenheher im Herbstzuge einfanden. Anthus cervinus, Pall., der rothkehlige Pieper, bei Sarajevo. Von Othmar Reiser. Wenn auch der heurige Winter so manchen nord- ländischen Gast in der Ebene von Sarajevo Halt machen liess, wie zum Beispiel Plectrophanes nivalis im Jänner und Februar, so musste es mich dennoch überraschen, diesen Pieper plötzlich vor mir zu sehen und zwar offen- bar auf dem Kückzuge aus Afrika, da er ja laut A. Brehm in Esypten überwintert. Es gereicht mir zum besonderen Vergnügen, dieses jüngste Vorkommniss, den pag. 267, des Jahrg. 1886, dieser Blätter von Herrn v. Tsehusi aufgeführten Fällen der Beobachtung und Erlegung dieses Vogels innerhalb der Grenzen unserer Monarchie anreihen zu können. Am 28. April durchstreifte ich nach längerer Pause wieder einmal mit Präparator Zelebor die Ebene von Sarajevo, und zwar längs der beiden Flüsse Miljadzka und Dobrinja bis zu deren Einmündung in die Bosna. Ausser ein Paar Totanus glareola, Bruchwasserläufer, auf den überschwemmten Wiesen bot sich unserem Blicke gar nichts Bemerkenswerthes dar. Erst als man den Weg zur Station llidze-Crnotina einschlugen, fesselte unsere Aufmerksamkeit ein starker Schwarm von Schafstelzen (Budytes), welche sich knapp bei den Köpfen von weidendem Vieh aufhaltend, auf umgestürztem Brachfelde von Scholle zu Scholle hüpfte. Rasch hatten wir 4 Stücke in Händen, von denen sich zwei als & des B. cinereo- capillus erwiesen. Durch die Schüsse endlich ausser Fassung gebracht, erhob sich die Gesellschaft, um hoch über der umschliessenden Hügelkette zu verschwinden. Ganz in der Nähe des Stationsgebäudes war in den tieferen Ackerfurchen noch ziemlich viel stehendes Wasser zurückgeblieben und aus dem dichten Steppengrase da- selbst stiegen bei unserem Nahen 2 Gallinago major, Doppelschnepfen, auf. Später lenkten 3, durch die den- selben vergebens nachgesandten Schüsse, aufgeschreckte Vögel, die sich durch den eigenthümlichen, absatzweisen Flug sogleich als Pieper verriethen, unsere Aufmerk- samkeit auf sich. Da sie bei Zelebor einfielen, schoss er, in der Meinung, es seien Wiesenpieper, auf einen und streckte ihn auch nieder. Wie gross war meine Freude und Ueberraschung, als ich ein schönes Exemplar des rothkehligen Pieper in wenigen Secunden in Händen hielt. Zu den beiden, m weitem Kreise umherfliegendeu Vögeln, gesellte sich bald ein dritter und alle senkten sich, wie es ja auch der Wasserpieper thut, plötzlich pfeilschnell zu Boden, um im Sumpfgrase zu ver- schwinden. Trotzdem sie uns ganz nahe herankommen liessen, so wussten sie sich doch immer so gut zwischen Gestrüpp und dichtem Graswuchs zu verbergen, dass es nur mit knapper Mühe gelang, unmittelbar vor Embruch der Dämmerung noch einen Vogel zu erlegen. Des andern Tages liess es mir keine Ruhe und ich | wanderte, in Begleitung des Jägers meines Vaters Alois Wutte, um Y,6 Uhr Früh nochmals den 2)/, Stunden weiten Weg zurück, um zu sehen, ob die beiden Ueber- lebenden noch da wären. Unterwegs trafen wir Erythropus vespertinus, den Abendfalken, auf den Telesraphenstangen sitzend und mussten zusehen, wie eine Nebelkrähe vor unserer schuss- mässigen Annäherung, den zierlichen Falken, von seinem Aussichtspunkt herabstiess und ihn nöthigte, in die Ebene hinauszustreichen. Von den Doppelschnepfen trafen wir nur mehr eine, und fanden die andere durch die gemeine Becassine (Chell. seolopacina) ersetzt. Zu meiner grossen Freude vernahm ich aber bald wieder in der Luft den Lockton des Rothkehlenpiepers und sah wie sich die zwei noch zum Glück anwesenden Vögelchen hoch ober mir gegenseitig jagten und mit- einander tändelten. Beide fielen im Fluge getroffen von dem Blei Wutte’s und erwiesen sich später richtig als ein Paar, während die am Vortage erlegten Stücke beide Männchen waren. Ich lasse die Masse der 4 Exemplare zum Schlusse folgen und bemerke nur noch, dass ich bezüglich des Vorhandenseins und der Beschaffenheit der Sehaftstriche an den zwei längsten der unteren Schwanz- deckfedern beobachtete: Bei Nr. 1: Das Ende der dunklen Färbung der beiden längsten Unterschwanzdecken (kaum als Schaft- strich zu bezeichnen) ist durch die kürzeren oberen Federn verdeckt und von der Federspitze 15 mm entfernt. Bei Nr. 2: Ist diese dunkle Färbung nur sehr un- deutlich vorhanden. Bei Nr. 3: Sind diese Federn vom Schusse ab- gerissen. : Bei Nr. 4: Laufen die dunklen Schaftstriche sehr deutlich bis zur Federspitze. Zwergohreulen (Strix scops) Von Franz Junge Schon das dritte Jahr pflege ich drei Exemplare: zwei Weibchen und ein Männchen, der possirlichen Zwergohreule in der Absicht, dieselben zum Brüten zu bringen. Von den ersteren ist ein Weibchen grau, das andere röthlicher gefärbt, das Männchen ebenfalls grau. Ueber das Geschlecht meiner Pfleslinge war ich lange im Ungewissen, doch da dieselben sich zu vertragen und kein Futterneid herrschst, liess ich alle drei im Käfige beisammen, und brachte in einer Ecke desselben einen Nistkasten an. Die Lebensweise der Eulen berück- sichtigend, füttere ich dieselben gegen Abend mit fein- geschnittenem Rinderherz, dem ich als angenehme Bei- gabe so oft als möglich Mäuse hinzufüge. Trink- und Badewasser darf nicht fehlen. Bei dieser Kost befinden sie sich recht wohl, wie ich an ihrem lebhaften Gebaren und resem Appetit hemerke. Im vorigen Jahre, Monat April, sah ich bei Anbruch der Dämmerung die Eulen in lebhafterer Beweeung und konnte die Nacht hindureh den weit hörbaren schrillen Schrei bis in mein Zimmer vernehmen. Selbst am Tage sassen sie nicht mehr so regungs- los auf der Spitzstange an eine Wand des Käfiges gedrückt, vielmehr sah ich selbe nach Taubenart schnäbeln und gegenseitig am Gefieder nesteln, welches mit einem leisen wohlklinsenden Pipsen beeleitet wurde. 117 28. April 29. April > SS Motallaneen a ne are) ale al al Flügsellänge .... 3:6 S:10r8:5 32 Entfernung d. Flügel von der Schwanzspitze . . Da 200 3:2 2:7, in der Gefangenschaft ausgebrütet. Schmidt. Anfangs Mai fand ich ein zerbrochenes Ei am Boden des Käfiges, später nachsehend, bemerkte ich zwei Stück im Nistkasten, nach einiger Zeit weitere drei. Die beiden W eibehen hatten, wie ich mich überzeugt, sechs Eier friedlich in denselben Nistkasten gelest. Leider wurden selbe nicht bebrütet. Im heurigen Frühjahre leste das graue Weibchen das erste Ei den 27. Mai. Das” braungefärbte legte das erste den 30. Mai, blieb sofort fest sitzen, beherrschte den Nistkasten allein und hatte, wie ich sah. die geleoten Eier des anderen Weibchens vor das Schlupfloch geschoben. Von da an wurde das brütende W eibehen vom Männchen und merkwürdiger Weise auch vom Weibchen geatzt. Wenn ich das Futter hinstelle, fliegt das Männchen herab, übergibt den Brocken dem meist Neben dem Nist- kasten sitzenden Weibchen, dieses schlüpft in den Kobel und kommt leer heraus und umgekehrt atzt auch das Männchen mit Eifer. Drollig ist es zu sehen, nähert, flieet das Weibchen und bedeekt den Eingang. Trotz aller Aufmerksamkeit bemerkte ich erst am . Juli Morgens Eierschalen im Käfige und sah zu meinem en "blinde junge Eulchen an den Federn der Alten herv. orlugen. Bemerken wenn man sich dem Käfige sofort vor das Schlupfloch muss ich noch, dass die Alte mit den Jungen auch am Tage geatzt wird. Falco peregrinus in Prag. Von Med. Dr. Wie den Ornithologen allgemein bekannt ist, besucht | der Wanderfalke besonders im Winter auch Städte, wo er sich auf Kirchthürmern aufhält und von Haustauben ernährt. In Prag habe ich ihn seit dem Jahre 1347 beobachtet, meistens auf der Altstädter Theinkirche, an den Thürmen von der St. Heinrich-, St. Stephan- und grösser e Emaus-Kirche, auf der Neustadt, dann von St. Niklas und St. Veit auf der Kleinseite. | Vor fünf Jahren beobachtete ich einen Wander- falken noch Ende Mai, als er über dem Stadtparke eine Taube erwischte und selbe auf den Heinrichsthurm davon- getragen hat, was mich vermuthen liess, dass der Wander- falke selbst in Prag auf irgend einem Thurme nisten dürfte; bis jetzt w urde jedoch nirgends sein Nest aufge- funden ; immerhin wäre es aber möglich, denn Tauben gibt es hier in Fülle, sehr viele werden von Liebhabern gezüchtet und sehr viele nisten herrenlos, halb verwildert auf Kirehthürmen und hohen Wohngebäuden, in Mauer- löchern, Nischen, hinter Statuen u. s. w. Wladislaw Schier. Merkwürdigerweise betrieb der Wanderfalke so viele Jahre hindurch et t seine Taubenjagd in Prag und erst im ‚Januar d. hat seine Gegenwart die T Tauben- züchter in grosse ns gebracht; täglich haben sie nämlich beobachtet, wie der Wanderfalke eine Taube davongetragen hat; tagtäglich standen auch Hunderte von Menschen auf dem Altstädter Platze und betrachteten den Wanderfalken, welcher stets auf der Theinkirche und zwar auf einem hervorspringenden, am rechten Thurme (der Zeltnergasse zu) angebrachten steinernem Giebel- wappen seinen Lauersitz hatte und dort auch stundenlang zusammeneekauert sass und wartete, bis sich eine grössere Taubenschaar hoch in den Lüften über den freien Rine- platze sehen liess und ihre Vergnüsungsflüge ausübte, Erst jetzt verliess er seinen Sitz und flo® in gerader Richtung unterhalb derselben, um ihr den Rückzug nach den Wohnhäusern abzusperren; in der Nähe der Tauben- schaar angelangt, überstieg er dieselbe seitwärts mit un- beschreiblicher Geschwindigkeit, manchmal flog er auch 118 durch ihre Mitte und brachte die Tauben in noch grössere Angst und Verwirrung. Bevor sich die Tauben von ihrem Schrecken erholt hatten, kreiste schon der Wanderfalke einige Meter hoch über ihnen und stürzte sich dann von oben herab auf eine derselben. Einmal beobachtete ich eine Taubenschaar hoch in der Luft und über derselben einen Wanderfalken; jeden Augenblick erwartete ich den Angriff, der Falke verliess jedoch nach 10 Minuten seinen kreisförmigen Flug, zog eiligst in gerader Richtung davon und verschwand hinter den Dächern aus meinem Gesichtskreise; vielleicht ge- wahrte er in der Nähe eine andere Taubenschaar, welche er mit besserem Vortheile angreifen konnte, Einigemale sah ich einzelne, 2—3 Tauben knapp an der Theinkirche, und zwar bloss 3—4 Meter unterhalb dem lauernden Wanderfalken vorbeifliegen, so dass es meiner Ansicht nach für ihn leicht gewesen wäre, eine von ihnen zu fangen, er hat sie jedoch nicht verfolgt und schien die Jagdlust erst dann bekommen zu haben, wenn er einen Flug von Purzeltauben hoch über den Thurmspitzen in der Luft wahrgenommen hatte. Fig. RETTET NET UA ET RE Dasselbe haben auch die Taubenzüchter im Januar l. J. mit Entsetzen wahrgenommen und haben auch alle möglichen Schritte gethan, um den Raubvogel entweder schiessen oder fangen zu dürfen. Allgemein wurde der Raubvogel für einen Sperber (Krahula) gehalten und emige haben ihn für einen Habicht erklärt, Niemand wollte jedoch glauben, dass es ein Wanderfalke ist. Nachdem auch die Localblätter über den Raubvogel Vieles veröffentlicht hatten. wurde einige Tage lang bloss von dem raubsüchtigen und blutdürstigen Sperber ge- sprochen. Ein alter Kleiderputzer, zugleich Taubenliebhaber und erfahrener Vogelsteller, Herr Mathies Pokorny hat sich schliesslich angetragen, den Raubvogel zu fangen, hat auch 13 Tage hindurch verschiedene Fangapparate am betreffenden Orte, jedoch stets umsonst aufgestellt. Einmal war zwar der Raubvogel in eine Schlinge gerathen, hatte jedoch selbe zerrissen und war wieder davongellogen. Darauf hin verfertigte Her Pokorny einen Fang- apparat, wie er nachfolgend abgebildet und beschrieben ist. ’% Abbildung des halbgeöffneten Fangapparates. 1. Ein Rahmen (8 ctm Durchmesser) von starkem Eisenblech, 52 oberen Hälfte mit einer Rinne versehen, in welche das, den ganzen Rahmen bedeckende Netz beim Aufspannen zusammengelest wird. 2. Ein Federkiel starker, mit einem festen Spagatnetz | locker umflochtener Eisendraht, dessen rechte Hältte am Boden der Rahmenrinne befestigt, die linke jedoch be- weglich ist und in der Mitie des Rahmens mit zwei starken Spiral-Stahlfedeın a, a zusammenhängt. Die be- | wegliche Drahtnetz-Hälfte wird beim Aufspannen von links in die Rinne nach rechts gelegt. etm lang, 38 ctm breit, auf der rechten 3. Das ebenfalls aus Eisenblech construirte Sitz- oder Sprungbrett, welches auf der unteren Seite des Rahmens an einem Querholze d, d, und zwar wieder auf der unteren Fläche desselben zwischen zwei Eisenringen c, c, lose eingesetzt und beweglich ist. Auf der oberen Fläche des Sitzbrettes, vor dem Querholze, befindet sich ein eiserner Haken d, welcher beim Aufspannen des Apparates die Spitze des beweglichen, an der äusseren Seite des Rahmens befestigten Eisenstäbchens e aufnimmt, welches zugleich die aufschnellbare linke Netz-Drahthälfte in der Rinne zurückhält. 119 Abbildung des aufgespannten oder Beim Aufspannen wird der Haken d, Eisenstäbchens e näher gerückt und das freie Ende des Sitzbrettes 3’emporgehoben, sammt der über den ganzen Rahmen locker gespannten Leinwand. Setzt sich nun ein Vogel auf das Sprungbrett 3, so wird dasselbe nieder- gedrückt, zugleich aber auch der Haken d gehoben, wohei das Eisenstäbchen e frei und von dem aus der Rinne durch die Spiralfedern a, « mit Gewalt hervorspringenden und nach der linken Rahmenhälfte überschlagenden Netz- drahte, nach Oben und Aussen geschleudert wird. — Die hakenförmig gekrümmte, in der Mitte der linken inneren Rahmenseite befestigte Stahlfeder /, lässt sich beim Auf- spannen mit der Hand ein wenig nach rückwärts drängen, hält aber den zugeklappten Netzdraht zurück. so dass er selbst bei grosser Anstrengung des gefangenen Vogels nicht gehoben werden kann. Der Fangapparat muss immer so viel als möglich maskirt und dem Platze, wo er aufgestellt wird acco- modirt werden. In diesem Falle war die ganze, den Rahmen bedeckende Leinwand, ähnlich dem alten Thurm- gesims-Mauerwerke, schmutzig grau angestrichen, nebst- dem mit ähnlichem Sande bestreut und mit Taubenfedern beklebt, welche besonders dicht oberhalb der Rinne angebracht waren und das zusammengelegte Netz ver- deckten. Am 28. Februar gegen Mittag kam der Wanderfalke mit einer erbeuteten Taube auf die Theinkirche und setzte sich mit derselben auf den gewohnten, nun aber mit dem Fangrahmen bedeckten Platz, jedoch nicht auf der Spitze des | zum Fange vorbereiteten Apparates. deckt. Bald darauf erschien der überglückliche Vogel- steller mit dem gefangenen Raubvogel auf dem Platze und wurde von zahllosen Neugierigen über den Altstädter Ring bis zu seiner Wohnung in die Enge Gasse Nr. 45 begleitet. Tags darauf, den 29. Februar, erschien er mit dem Vogel im Altstädter Rathhause, bei welcher Ge- legenheit ich auch den Anwesenden das gefangene alte Männchen von Falco peregrinus demonstriren konnte. Dabei schüttelte jedoch der Vogelfänger fortwährend zwei- felnd den Kopf und blieb bei seiner Ansicht. dass es ein Sperber dritter Sorte sei und wollte den Vogel nicht einmal um 50 fl. verkaufen, welche man ihm angeboten | hatte. Einige Herren waren nämlich von dem majestätisch das Sprungbrett 3, sondern zwischen dessen freiem Ende | und der links angebrachten Stahlfeder f auf, wo er die Taube zur Hälfte aufgefressen hatte und dann fortgeflosen war. Daraufhin bestieg der Vogelsteller den T’hurm und legte die ühriggebliebene Hälfte der Taube auf das Sprungbrett. Am selben Tage um halb fünf Uhr Nach- mittag erschien der Wanderfalke abermals, flog stracks auf seine zurückgelassene halbverzehrte Beute, wurde jedoch in demselben Augenblicke vom Schlagnetze über- ruhigen Verhalten des im Käfige eingesperrten schönen Wanderfalken, welcher bloss ihre Handbewegungen mit seinen ausdrucksvollen, dunkelschwarzbraunen Augen ver- folgte, so ergriffen. dass sie beschlossen, ihn zu kaufen und wieder loszulassen; einige wollten ihn für den Stadtpark ankaufen und andere wieder zum Aus- stopfen als Andenken, für das Museum, den Turn- verein etc. Am 29. März hielt mich der Inhaber des Wander- falken auf der Gasse an und sagte: Man gibt mir schon 100 fl. für den Vogel, ich gebe ihn aber nicht her; ich bin fast jeden Tag in irgend einer Gesellschaft einge- laden, um ihn zu zeigen und habe schon auf diese Art über 60 fl. eingenommen, kann auch weiterhin so fortgehen, denn der Vogel ist frisch, munter und frisst jeden Tag in meiner Gegenwart eine Taube auf, welche mich 15, höchstens 20 kr. kostet. Die Freude der Taubenzüchter über die Gefangen- nahme des verhassten Wanderfalken hat jedoch nicht lange gedauert, denn drei Tage später erschien auf der Theinkirche wieder ein anderer und noch um etwas es , grösserer Wanderfalke, wahrscheinlich ein Weibehen. Der Wanderfalke kommt in Böhmen viel häufiger als der Habicht (Astur palumbarius) vor und ich habe gewöhnlich für ein Stück, ob lebend, gefangen oder geschossen, einen Gulden gezahlt. Ein Fischadler (Pandion halia6tus Linn.) bei Linz a. d. Donau erleg. Am 22. April 1888 oberhalb Buchenau (etwa eine Stunde westlich von Linz) von einem Bauern im Reviere des Herın Viehböck ein Fischadler erlest. Der stark ausgeprägten braunen Fleckung an der Brust und der helleren Rückenfärbung nach dürfte es ein jüngeres Exemplar sein. wurde | Auch im Vorjahre wurde vom Sohne des Herrn Viehböck wiederholt ein Pärchen Fischadler über der Donau fischend in jenem Reviere getroffen und des Oefteren — aber ohne Erfole — beschossen. Vor mehreren ‚Jahren bat ferners ein Fischadlerpaar versucht, am Pfeningberg bei Linz zu nisten, wobei beide Exem- plare erlegt oder gefangen wurden und am 20. März 1886 120 wurde ein Exemplar im Reviere des Grafen Althan in der Gemeinde Leonding in emem Habichtsbaume nächst dem Pulverthurme bei Hart gefangen. Damals lag unter dem Baume ein noch lebender Asch von eirca 3/, Kler. Gewicht, den sich der Adler aus der nahen Traun geholt haben mag. R. 0. Karlsberger. Bozen. Freiin von Ulm-Erbach erwähnt in Nr. 5 dieses Jahreanges, Seite 88, emiger ausser- sewöhnlicher Nistplätze. Hier ein paar ähn- liche Fälle von der Hausschwalbe. In einem den Reisenden nicht unbekannten Hötel in Bozen (zum „Stiegl“) schlug eine Hausschwalbe im unruhigsten Theile desselben, im Hausflur, ihr Nest auf, und zwar in der Hand eines grossen Crucifixes. Im der That ein frommer Gedanke, seine Pflegebefohlenen in die Hand des Schöpfers zu geben, der selbst, für seine Creaturen sterbend, den Geist in die Hand des himmlischen Vaters empfahl. Da jedem eintretenden Gaste dies sinnige Bild entgegen- tritt, bat ich den Gastgeber zur allgemeinen Erbauung derer. die hier ihr Nest und Nachtquartier aufschlagen, dasselbe belassen zu wollen. Als das Privateymnasium in Bozen vor mehreren Jahren noch genöthigt war, einen Lehreurs in eine grössere Klosterzelle zu verlegen, fand sich daselbst auch ein Schwalbenpaar ein, baute in einer Ecke ohne weitere Befugniss das Nest und schwätzte in unmittel- barer Nähe des Professors so lange, so laut, dass dieser „sein eigenes Wort nicht verstand“. Der Director glaubte dem Unfug steuern zu sollen, gab jedoch der vereinten Vorstellung der Lehrer und Schüler nach: „Dass ein Inspector daraus entnehmen könne, welch’ sittsame Jungen in dieser Klosterschule nisten“. Dankbar kehrte das Pärchen auch im zweiten Jahre wieder und warf die Kothschlingel zum Schlingel herab, der jeweilig zur Strafe in der Ecke postirt war. (Gelegenheitlich sei hier noch bemerkt, dass Öypselus melba heuer am 25. April, ©. apus am 2., Oriolus galbula am 6. Mai in Bozen anlangte. Das Steppenhuhn stellte sich in der Umgebung noch nicht ein, wenngleich ein ‚Stück im nachbarlichen Fleimserthale (bei Cavalese) soll erlest worden sein. Im Cabinete des Benedictiner- Stiftes Gries bei Bozen befindet sich ein Exemplar, das wahrscheinlich 1863 dahier geschossen worden.) Greiller. Mittheilungen über den Fischreiher (Ardea cinerea). Meine Streifzüge durch die Heiden und Moore der nord- deutschen Ebene haben mich oft mit diesem Räuber der Gewässer zusammengeführt. Ich traf den Reiher an den Ufern unserer Flüsse und Seen hier ruhend und lauernd im Weidegebüsch und in der Nähe der Flüsse auf grasreichen Weiden und Wiesen auf einem lehmig-sumpfigen Terrain. Seine Brutstätte waren dann hohe Pappeln und Weiden in diesen Gegenden. Ferner und ebenso häufig fand ich den Reiher inmitten der grossen Moore, hier an sumpfigen Stellen, welche durch die einsinkende, grünende Moos- decke (Sphagnum) charakteristisch sind, oder auch an verlassenen Gruben mit üppigem Schilfwuchs nnd durchwehtem Wollgras (Eviophorum), wo der dunkle, "schwarze Torf gegraben worden. Wälder und Sumpfstrecken wechseln inmitten der Moore und diese dichten Wälder sind es, welche dann dem Reiher eine Niststätte bieten. Hohe einzeln stehende Eichen mit verzweigter dichter Krone bergen oft 4—6 Nester. Das meist unmittelbar an den Waldesrand grenzende Moor bietet dem Reiher eine reichbesetzte Tafel. Am häufigsten unter den Fischen wird von unserem argen Räuber der Hecht erbeutet, welcher oft im grosser Menge das dunkle, braunschwarze Wasser der Gruben und kleinen Flüsse bevölkert. Fast ebenso häufig wurden auch die Karausche, der Karpfen und der Wetterfisch (Cobitis) seine Beute, zumal im Hoch- sommer, wenn stellenweise das Wasser ausgetrocknet ist und nur kleine Lachen in den sumpfisgen Betten vorhanden sind. Oft ist es mir gelungen, hier dem Reiher einen derben Schrotschuss zu geben, selten konnte ich den Reiher am Horste selbst erlegen, meist streicht der Räuber zu früh ab und die nachgesandte Büchsen- kugel schlägt nur durch das Geäst, kleine Zweige von der Höhe niederwerfend. Stundenweit von einer grösseren Sumpfstrecke ent- feınt habe ich 1834 im Sommer den Reiher brütend in einem. Wildparke, dem „Thiergarten bei Hannover“ beobachtet. Dort ragen - in einem Tannengehege Eichen hoch auf und diese waren von den Reihern in Besitz genommen. Von hier aus zogen die Reiher nach * den wohl 2 Stunden entfernt liegenden Mooren, denn ich habe oft von einer Ebene aus gesehen, wie sie am Nachmittage wieder von dort her ihren Flug nach dem Forste zu nehmen. Ueber die Zug- zeit vermag ich anzugeben, dass ich am 16. März 1884 schon einen Zug von neuen Reihern auf dem Anderter Moore bei Hannover bemerkt habe. Schon der Monat Februar des genannten Jahres war bei uns ein sehr zeitiger und warmer (am 9. Februar beobachtete ich Lerchen und Bachstelzen, am 10. März trafen schon Kibitze ein und am 15. März habe ich schon die Becassine [Seolopax gallinago] geschossen). Meist trifft aber der Reiher anfangs April bei uns ein und zieht Ende October nach dem Süden. Im Jahre 1888 habe ich sogar den Reiher als Standvogel bei uns beobachtet. Es war am 3. Jänner — weit und breit waren die Felder mit Schnee bedeckt, — als ich pürschend die Landwehr, einen sehr langen | Wassergraben, hinaufging. Plötzlich erhob sich vor mir vom Eise aus ein staatlicher Reiher und dann nochmals vier Reiher, an einer Stelle des breiten Grabens, wo ein zweiter einmündet. Diese Reiher habe ich den ganzen Jänner hindurch bis zu meiner Abreise beobachtet. Interessant war es mir zu betrachten, wie die Reiher das Ufer des eisbedeckten Grabens durchwühlten und die Erde ‘ hochaufwarfen, zumal an solchen Stellen, wo muthmasslich warme Quellen vorhanden sind. Oft bin ich auf dem Eise niedergeknieet und das „Geschmeist“ zeigte mir, dass Insecten aller Art reichlich in demselben vorhanden waren, auch Ueberreste von Pflanzen (Wasserlinsen und kleine Schiltstücke) fand ich vor, welche bei dem Verzehren der Beute mit hinunter gelangt sein müssen. Wien, den 24. März 1888. Bleyer. Zwei seltene Gäste des hohen Erzgebirges. Haust der Winter mit unerbittlicher Strenge in den Gefilden Nordeuropas. so dass selbst-in den spärlichen Fichten- und Birken- waldungen der Schnee die niedrigen Strauchbäume einzuhüllen droht, trotzdem ihre freien Theile schon im undurchdringlichen Bispanzern ruhen, dann rüsten sich zwei seiner Bewohner zur Ab- reise nach dem Süden. Ihre Kost ist so schmal geworden, dass sie verhungern müssten, wenn sie länger blieben. Der erste, der in solchen Tagen seiner Heimat den Rücken kehrt, ist der Tannen- oder Nusshäher (Nucifraga caryocatactes L. oder Corvus cearyocat.). Der Tannenhäher vertauscht nur in den Tagen der grössten Noth seine nordische Heimat mit den Wäldern der Gebirge Oester- reichs und Deutschlands. Jeder noch so aufmerksame Forstmann wird wenige Jahrgänge in_ seinen Dienstjahren verzeichnen können, in denen er diesen Vogel in grösseren Schaaren in seinem Schutz- gebiete auf einige Zeit antraf. Auch das hohe Erzgebirge wird sehr gern als Exil von dem Tannenhäher gewählt. Daselbst muss es einigen Pärchen gut gefallen haben, denn sie haben sich für | ständig angesiedelt. Der Tannenhäheristseiteinigen | | Jahren Standvogeldeshohen Erzgebirges. In den dunklen Fichtenwaldungen daselbst baut er auf hohen Bäumen, besonders in der Nähe von Lichtungen, aus grünem Reisig, aus Moos und Halmen seinen Horst. der in Bezug auf seine Grösse mit jenen der Raben zu vergleichen wäre. In das weichgepolsterte Innere desselben legt das Weibchen vier bis sechs Eier, die auf grünlichem Grunde braune Flecken besitzen. Ueber die Länge der Brutzeit und über die Fütterung der Jungen lässt sich infolge Mangels an Beobachtungen der äusserst selten auf dem hohen Erz- gebirge vorkommenden Nistungen nichts Näheres angeben. Der Tannenhäher ist im allgemeinen ein munterer Vogel, doch liebt er die Einsamkeit und vor allem abgeschiedene Ge- genden, wo er auch öfters seine Stimme hören lässt. Seine Nah- rung besteht in Inseeten, Schnecken, Richeln, Bucheckern, Fichten- samen und dergleichen. Man beschuldigt ihn, dass er die Nester der kleinen Singvögel plündere,,, und dass er an Grausamkeit seinen Vetter, den Richelhäher, weit übertreffe. Er nimmt auch kleinere erwachsene Vögel an, die er ganz sicher durch einen Schnabelhieb, meist auf dem Kopf, tödtet und sich sodann Stück für Stück abtrennt und verzehrt, wobei er das dem Eichelhäher 121 ähnliche. aber etwas hellere und nicht durch so kreischende Töne | die Wälder Nordrusslands und Skandinaviens zu sehr, un wegen verunstaltete Geschrei von Zeit zu Zeit ausstösst. Wegen seimes seltenen Auftretens hat sich im Jägerleben der Aberglauben eingelebt, dass er nur alle sieben Jahre eine Gegend besuche. Der zweite winterliche Gast des hohen Erzgebirges kommt noch seltener als der Tannenheher hieher. Er liebt seine Heimat, ein wenig Hungerns gleich den Wanderstab zu ergreifen. Es ist dies der Seidenschwanz (Bombieilla garrula L.). Sein seltenes Er- scheinen hat im Volke noch eimen grösseren Aberglauben geboren. Krieg, Pestilenz, Hungersnoth u. dgl. soll sein Erscheinen bedeuten. Dass dies nicht der Fall ist, zeist das Jahr 1837, denn im Winter 1886 auf 1887 war er im Erzgebirge zu sehen. W. Peiter, Literarisches. Dr. Karl Russ, „Lehrbuch der Stubenvogelpflege, Abrichtung und Zucht“. Neue Ausgabe. Mit III Farbendrucktafeln und 96 Abbildungen im Text, in 17 Lieferungen a M. 1.50. (Magde- burg, Creutz’sche Verlagshandlung.) Die 2. Lieferung bringt zunächst die Fortsetzung des Ab- schnittes Wohnungen für die Vögel. Hier bietet das Werk nicht allein eine sachgemässe Beschreibung aller verschie- denen Käfige überhaupt, sondern auch Abbildungen derselben und aller ihrer mannigfachen Bimichtungen und der dazu gehörigen Vorrientungen, des Drahtgitters, der Sitzstangen, Futternäpfe u. a. m. Dann folst die Beschreibung von Gesellschaftshaus, Voliere, Vogel- haus, Vogelstube, ferner aller übrigen Hilfsmittel der Vogelpflege und -Zucht, immer erläutert durch zahlreiche Abbildungen, vom einfachsten Futternapf im Harzer Bauerchen bis zur grossartigen Futtervorrichtung mit Fangkasten für die Vogelstube. In der 3. Lieferung wird die Beschreibung der Hilfsmittel der Stubenvogelpflege und -Zucht fortgesetzt und dem Spring- brunnen für die Vogelstube folst die ganze Ausstattung der letzteın bis zur dazu gehörigen Bierquetschmaschine und Hanf- mühle. Dann sind sämmtliche Nistgelegenheiten vom einfachsten “ Nestkörbehen bis zu allen verschiedenen Nistkasten, Nistbauern u. a. beschrieben und grösstentheils auch abgebildet. An die Schilderung der gesammten. Einrichtung der Vogelstube reiht sich die Besprechung der Heizungs-, Beleuchtungs- und Lüftungs- vorrichtungen, und dann beginnt der grosse Hauptabschnitt über dieErnährung der Vögel. Jean Bungartz, ‚‚Kaninchen-Racen“. Illustrirtes Handbuch zur Beurtheilung der Kaninchen-Racen, enthaltend die Racen der Kaninchen. deren Behandlung, Zucht, Verwerthung. Krankheiten u. s. w. Mit zahlreichen Illustrationen im Text. Preis Mark 2. (Magdeburg, Creutz’sche Verlagshandlung.) _ Das vorliegende Buch bringt zuerst Allgemeines über die Kaninchen, beschreibt das Aussetzen derselben und geht sodann auf die bisher bekannten Racen näher ein, welche auch in bild- licher Darstellung vor Augen geführt werden, gibt Anweisung zur Behandlung und Verpflegung, zur Unterbringung in die verschie- denen Arten von Ställen, zur Wahl der Zuchtthiere, zur Zucht, Aufzucht und Fütterung, sowie zur Mast. Weitere Abschnitte behandeln die Verwerthung des Fleisches, der Felle, des Düngers, geben Recepte für Zubereitung des Kaninchenfleisches, besprechen die Rentabilität der Kaninchenzucht, die Kaninchenzucht als Sport, Krankheiten der Kaninchen, geben Schilderung und Ab- bildung der den Kaninchen schädlichen Pflanzen. Wir können das Buch allen Interessenten empfehlen. Aus unserem Vereine. Auszug aus dem Protocolle der Ausschusssitzung am | An die P. T. Mitglieder des ornithologischen Vereines. 17. Juli 1888. Herr Präsident A. v. Bachofen bringt zur Mittheilung, dass die Herren A. v. Bachofen, Fritz Zeller und Dr. Friedrich Knauer das bisherige Aquarium im k. k. Prater gekauft, zu dem- selben einen angrenzenden Gartenraum erworben haben und dieses Institut nach vollständiger Adaptirung und Renovirung zu einer sehenswürdigen zoologischen Anstalt umzugestalten beabsichtigen. Die dem Publikum zu bietende Schaustellung von lebenden Säuge- thieren, Vögeln, Kriechthieren, Lurchen, Fischen und verschiedenen Klemthieren in geräumigen Säugethierhäusern, Volieren, Terrarien, Aquarien, Inseetarien u. s. w. wird ganz besonders die heimische Fauna in Betracht ziehen. Ein möglichst niedrig gestellter Ein- trittspreis soll auch dem minder Bemittelten öfteren Besuch des Institutes ermöglichen. Dasselbe wird am 18. Juli 1. J. als „Wiener Vivarium“ eröffnet. vertraut. Abgesehen von der Absicht, Wien ein dieser Stadt würdiges wissenschaftliches Institut solcher Art zu schaffen, leitete die Unternehmung auch der Wunsch, dem ornithologischen Vereine ein Beneficium zu schaffen, derart nämlich, dass diesem Vereine mit seinen Sammlungen und seiner Bibliothek unentgeltlich ein Heim gegeben, die Auf- und Schaustellung seiner schönen Vogel- sammlung ermöglicht und überdies den Mitgliedern des Vereines der Eintritt in das im Entstehen begriffene Vivarium gratis gestattet werde. Die Unternehmung richtet nun an den Ausschuss die Anfrage, ob derselbe geneigt sei, von diesem , Anerbieten Gebrauch zu machen. Der Antrag wird einstimmig angenommen und sprechen die Herven Dr. ©. Reiser, v. Pelzeln. Dr. K. Zimmermann den Proponenten sowohl für das im Interesse der Stadt Wien freudigst zu begrüssende Unternehmen überhaupt, wie speciell für das dem Vereine sebotene Beneficium, durch welches das Budeet desselben ausserordentlich entlastet wird, in warmen Worten den Dank aus und bringen dem Unternehmen, die besten Glückwünsche entgegen. Die Direcetion wurde Herrn Dr. Friedrich Knauer an- Unter Berufung auf obigen Ausschussbeschluss werden die sehr geehrten Mitglieder, welche von ihrem bezüglichen Rechte des freien Eintrittes in das Wiener Vivarium Gebrauch zu machen wünschen, ersucht, ihre auf der Rückseite mit der eigenhändigen Namensfertisung versehene Photographie (Visitkartenformat) an das Secretariat des omithologischen Vereines einsenden zu wollen. Bitte an die P. T. Mitglieder und Freunde des ornitho- logischen Vereines. Im Vorjahre hatten viele s. g Herren die Güte, dem Vereine lebende Thiere unentgeltlich anzubieten, konnte aber von diesem Anerbieten in vielen Fällen kein Gebrauch gemacht werden. Nun, da für natursemässe Unterbrineung solcher 'Thiere Raum vorhanden ist, werden solche gütige Offerte gewiss mit erossem Danke aceeptirt. Wir sind aber auch zu Dank verpfliehtet, wenn uns seltene Kleinsäugethiere, Vögel, Fische u. s. w. zu annehm- baren Preisen eflerirt würden. In dem einen oder anderen Falle wären die Sendungen und Offerten an die Direetion des Wiener Vivariums (Wien, Prater, Hauptallee Nr. 1) zu richten. o g. Die P. T. Herren Mitglieder, welche mit ihrem Jahresbeitrag noch im Rückstande sind, werden ge- beten, den „ahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 1888 an den Vereins-Cassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauern- markt Nr. 11 einzusenden. Correspondenz der Redaction und des Secretariates. Mit Arbeit jeglicher Art in einer Weise überbürdet. dass ich auch das Dringlichste erst nach und nach zu erledigen vermag, bitte ich alle s. g. Herren Correspondenten ob der unerledigt gebliebenen Anfragen u. s. w., um gütige Ent- schuldignng; ich hoffe in den ersten Tagen des Septembers alle Einläufe auf- arbeiten zu können. ö Die Rubriken: „Ve cht und Vogelschutz“, _Geflügel- und Brieftauben- esen* werden in Nr. 0 r fortgesetzt. Dr. Fried. Knaner. Als neues Mitglied ist beigetreten: Leopold Seiler, Hotelbesitzer, Wien, Hotel : „Kronprinz yon Oesterreich“, II., Praterstrasse. BA LEE A Da a a EN DE ae ar ara a 122 oO N VERA, v Mr ab tr als ats ale Aa Alta data te, aa va A ats ala aa aa MO | EL Soc aan ch a en pe mehr: Frothgelbe e De . as Eng h Adalbert > (dureh Paprikafütterung) = AOL ENG al > sowie naturgelbe Holländerkanarien k S- nl D IR if % | sind zu verkaufen bei Ei Photozinkographie m Karl Noväk, ) iD | VIII., Stolzenthalergasse 12. 2. Stock, Thür 8. “ | In Wien. VILI. Bez., Alserstrasse Nr. 55. > Sehr eg und fein gearbeitete = ATELIER | Eierbohrer 4 == aus bestem Stahl sind zu beziehen von S. 15 A. Bernard (Zimmermann’s Neffe), % bürgl. Messersehmid, Hochätzungen von Illustrationen aller Art, und zwar 02 Wien, Stadt, Augustinerstrasse 12. & & ; »aidezeie . iteinabdrücke r i i Kg Feder-, Kreidezeichnungen und Steinabdrücke. In der Zuchtstation des ornithologischen & Reproductionen nach Handzeichnungen, Holzschnitten, Stahl- u. Kupferstichen, Vereines Währing, Kreuzgasse Nr. 20, & te Zeenungentund Photorvannıen werden Brunteier zu 2® kr. per Stück EoW gEIUSCHT 2 I grap a abgegeben. Zur Zucht sind eingestellt: 1. es Herstellung von Fettdrucken für Photolithographie. 6. Houdan S6er Frühbrut, 1. 6. Plymouth- ® aan en 5 n Rock 36er Frühbrut. 1. 6. Silber-Bantam x NB. Wir machen besonders die Herren Professoren, welche für ihre Programm- Sßer u. 87er Brut. 1. 6. Schwarze Bantam < arbeiten, Monographien u. s. w. möglichst einfache und billige Ilustra- Smer Brut = tionen wünschen, auf unser Atelier aufmerksam. Nähere Auskunft ertheilt Es werden empfohlen: Houdan für den eg Rn 3 en dieser a De Sportsmen und Städter, Plymouth-Rock für een | den Landwirth als Nutzhühner, Silber- und Schwarze Bantam für den Geflügelhof als Zierhühner. er III Na en & een R 5 2 Eine Vogelsammlung & See en Bene © Prämien: = > ID es KG) $ = REN Ba & Sr N > | tadellos ausgestopft und aufgestellt, ausge- a Copenhagen, = tur Hühnerhäuser. © | zeichnet präparirt und ganz fehlerfrei. 706 > = Kaiserslautern, SE Rostock, Wien, Bei Fu Marie Dilles, Zum Ausrotten des Ungeziefers. ? Bielitz, österr.‘ Schlesien. && Marburg a. D., Preis per. Paar Mark 2,50, genen Nachnahme, >» — <@ Kappeln, Schlei, e IODS m = ae J. C. Haunstrup, Copenhagen, Dänemark. = Mehlwürmer, © a - OD ar &7 | rein gemessen per Liter 3 fl. ö. W.., T Roskilde. Prospeetus gralis und franco. N fe} Rn e = £ TS) 39 | Packung frei, liefert per Nachnahme. Se Q & SON NICH veio) ELSE DNFELON ION KE ON rera\ (ei) CHE DIS ET a 5 ID x IDIDIE se x» On DIDDDESIIIE Michael Hruza, in Marburg a. D. Auf Sehrfäche Anfragen | In en Exemplaren habe > . . . | theilen wir. mit, dass von dem Werke ee erth abzugeben weisse Cochin, helle Brahıraa, dunkle Bralamma,. schwarze Dr. Anton Fritsch: | und weise Hangshan, ein Paar vorzüglicher Derkings . : 6 ıd ein Paar i 'tirte Emdener Biesen-Gänse. Mi ie ww) Fr e@ I E ur® p Pi} .. | und ein Paar importirte dene RR 5 . Ing. Pallisch, nur noch einige Exemplare vorhanden sind. | Erlach b EN . B = ». Wr.-Neustadt. l'rotzdem ist der Herausgeber bereit, das Werk | den neuen Mitgliedern des Vereines, solange der | Die Vorrath reicht, zu dem ermässigten Preise von | T £ ilien- 0 ea Vogel- und Reptilien-Handlung von anarienvögel Anton Mulser bestens gesanglich geprüft und sortirt, a 12, 15, 20 und | (Bozen in Südtirol) 25 Mark ; Extravor änger höher, habe noch in schönster Auswahl | hält mit Beginn des Frübjahres südeuropäische und afrikanische Echsen, und versende stets gesen Casse oder Nachnahme, unter Garantie | Schlangen, Schildkröten, Frosch- und Schwanz!urche in allen Arten und seltenen für Güte und lebende Ankunft, Spielarten am Lager; diese werden nur in wohlerbaltenen Exemplaren versandt e r .. N : \ und zu billigen Preisen abgegeben. Vom October ab sind einlieimische Vögel zu Buslius Hager. St. Andreasberg (Harz ): haben; von Zeit zu Zeit Exota zu sehr billigen Preisen 38 Frühere Jahrgänge der „Mittheilungen“ sind, so lange der Vorrath reicht, zu dem ermässigten Preise von a 4 fl. — 8 Mark durch das Secretariat (k. k. Prater, Hauptallee ]) zu beziehen. Alle eilf Jahrgänge werden zu dem Preise von 40 Mark abgegeben, doch sind nur mehr wenige Exemplare vorhanden. =& Herausgeber: Der Omithologische Verein in Wien (verantwortlich: Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Friek (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. ini, SeE- Sitz des Vereines: Wien, RR Bläffer für Wonelkumde, Woael-Schug und -Bilene, Gellünchuht und Brieffanbenwelen. Redacteur: Dr. Friedrich K. Knaner. ||| Die „Mittheilungen“ des unter dem Protectorate Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Rudolf stehenden „Ornithologischen Vereines in Wien“ erscheinen in der Stärke von 2 Bogen am 15. jeden Monates. || Abonnements & 6 fl.. sammt Franco-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung | Inserate 6 kr. — 12 Ffennige für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilunezen an das Präsidium | sind an Herrn Adolf Bachofen von Eeht in Nussdorf bei Wien, die Jahresbeiträge der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, | September | Zeitungs-, Werthsendungen, an die Redaction der „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines“ : Wien, k. k. Prater, Hauptalleel, |; | zu senden. — Vereinslocale: (Bibliothek, Sammlungen, Redaetion) k.k. Prater, Hauptallee 1.— Die mit Vorträgen verbundenen | stunden der Redaetion und des Secretariates: Dienstag und Freitag, 2—4 Uhr, "I Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. Wilhelm Frick in Wien, I.. Graben Nr. 27, entgegengenommen, und einzelne Nummern 4 50 kr.—1 Mark daselbst abgegeben. — |] I.. Bauernmarkt 11, alle anderen für die Redaction, das Seeretariat, die Bibliothek u. s. w. bestimmten Briefe, Bücher-, | Monats-Versammlungen finden im grünen Saale der k.k. Akademie der Wissenschaften: 1., Universitätsplatz 2, statt. Sprech- | Beitrittserklärungen (Mitgliedsbeitrag 5 fl. jährlich) sind an das Secretariat zu richten. Inhalt: I. Fachwissenschaftliche und populäre Ornithologie: Einige Bemerkungen über den Pirol (Oriolus galbula). Von Guido v. Bikkessy jan. — Lebens- zähigkeit eines Storches.- Von Ignaz Dusek. — Die Verbreitung der Dickschnäbler (Crassirostres) in Böhmen. Von M. Dr. Wla dislaw Schier. —Arten der Ornis Austriaco-Hungarica auf der Insel Teneriffa. Nach Bony de St. Vincent u. A. von Guidov. Bikkessy jun. —Vögel von den Molukken, Neu-Guinea und umliegenden Inseln. Mitgetheilt von Baron H. v. Rosenberg. (Schluss.) — Die Vogelwelt Europa's, Von Dr. J. Palacky. — Omi- thologische Mittheilungen aus dem Wiener Vivarium. Von Dr. F. K. Knauer. — Beobachtungen aussergewöhnlicher Nistplätze einiger Vogelarten. Gesammelt von Freifrau von Ulm-Erbach. (Fortsetzung und Schluss.) — Einiges aus vergangener Zeit. Von Robert Eder. — Literarisches. — Aus unserem Vereine. — (orrespondenz der Redaction. — Inserate. Einige Bemerkungen über den Pirol 4Oriolus galbula). Von Guido v. Bikkessy jun. Bekanntlich gilt gewöhnlich die Meinung, dass der Pirol erst im Laufe des Maimonates als Zugvogel bei uns eintreffe; manche setzen sogar die eigentliche voll- zählige Ankunft dieses Vogels in die zweite Hälfte des- selpen Monates, woher wahrscheinlich auch die volks- thümliche Benennung „Pfingstvogel“ herrühren dürfte; dies ist jedoch wenigstens in Bezug auf die südlichere Hälfte Mitteleuropas unbedingter Irrthum. Da ich schon seit einer Reihe von Jahren die Ankunft dieses Vogels möglichst genau beobachtete, kann ich auf Grund eisener Wahrnehmungen versichern, dass derselbe bei uns bereits in den letzten Tagen des April eintrifft und Anfangs Mai schon vollzählig da ist, da man um diese Zeit schon allenthalben seinen klangvollen Ruf vernimmt. Auch bezüglich der vermeintlichen Schädlichkeit des Pirols existiren viele irrthümliche Vorurtheile; es herrscht nämlich bekannterweise vielfach der Glaube, dass dieser Vogel ein arger Obstdieb sei und namentlich den süssen Kirschen sehr nachstellt, sowie dass er auch reife Birnen nieht verschont. Dass nun der Pirol reife Kirschen sowie 124 anderes Obst gewissermassen als Confeet gerne verzehrt, ist längst erwiesene Thatsache; von einem eigentlichen Schaden durch ihn kann jedoch schon deshalb nicht die Rede sein, da er ja seine Brut mit Insecten auf- füttert und auch selbst sich grösstentheils davon nährt, folglich der durch ihn verursachte Nutzen den Schaden reich überwiegt; überdies kommt ja der Vogel nirgends in so grosser Anzahl vor, dass er dadurch in Wirklich- keit zur Plage für Obstzüchter werden könnte. Lebenszähigkeit‘ Von Ignaz Im Meierhofe Kestran (bei Pisek in Böhmen), wo sich zwei alte Ritterburgen und ein Schloss aus neuerer | Zeit befinden, nistet fast alljährlich auf dem Thurme der einen Burg (Malyhrad) ein Storchpaar. So war es auch | Die Alten brachten drei Junge auf, welche nun- ı Einer der drei jungen Störche | heuer. mehr schon flügge sind. unternahm am 8. August um 5'/, Uhr früh einen grösseren Flugversuch, umkreiste das Schlossgebäude und wollte sich endlich auf einem der hohen Kamine niederlassen, fiel jedoch dabei mit den Füssen in den oben offenen Schornstein. Vergeblich bemühte sich der Storch durch Flügel- schläge emporzukommen, sank plötzlich vor den Augen mehrerer Zuseher in die Tiefe und blieb ausser Zweifel im Schornsteine stecken. Nachdem der so verunglückte Storch einen ganzen Tag und eine ganze Nacht hindurch nicht zum Vorschein kam, wurde am 9. August früh um einen Kaminfeger geschickt, welcher Nachmittags kam, den Schornstein untersuchte, aber den Storch nicht auffinden konnte, weil der viele aufsteigende Rauch eine genaue Prüfung aller eines Storches. Dusek. Stellen unmöglich machte; besagter Schornstein befindet sich nämlich ober der Gesindestube, in welcher den sanzen Tag über geheizt und gekocht wird. Endlich am 10. August früh 7 Uhr fiel der Storch zur * Kamin- Einsteigthür im ersten Stockwerke herab, wurde hervor- geholt und lebendig — wiewohl sehr matt — befunden. An der freien Luft erholte er sich ein wenig und es wurde ihm sodann Nahrung eingestopft. Am nächsten Tage wurde der rauchgeschwärzte Storch von einem Zimmermann auf das Radnest gesetzt, aber kaum wurde er von den übrigen Störchen bemerkt, so stürzten diese über ihren unglücklichen Verwandten her und warfen ihn mit Gewalt vom Neste herab. Einige Tage darauf flog der noch immer geschwärzte Storch selbst auf das, Nest und es wiederholte sich dieselbe Scene. Um den vereinsamten Storch zu retten, gab der Schreiber dieser Zeilen den armen Verlassenen in semen Garten, wo sich derselbe bei einer Fütterung mit Fleisch- abfällen, Fischehen, Fröschen und Mäusen ganz wohl befindet, schon recht zahm ist und fleissig sein Gefieder reinist. Die Verbreitung der Diekschnäbler (Crassirostres) in Böhmen. Von M. Dr. Wladislaw Schier. Emberiza citrinella ist ein häufiger und überall in Böhmen bekannter Standvogel, welcher im Herbste in | grösseren Gesellschaften selbst Meilen weit von seinem | Nistorte an Feldern herum streicht und im Winter in allen Dörfern und Städten mit Sperlingen, Schopflerchen | und Buchfinken zu finden ist. Miliaria europaea ist bei uns nicht selten, hält sich besonders in fruchtbaren Ebenen auf, wo auf den Feldern und Wiesen nebst Gestrüpp auch einzelne Bäume sich vorfinden; m Wäldern und im Gebirge kommt sie nicht vor. Emberiza hortulana ist viel seltener als vorige; erscheint im März und zieht im September wieder fort; hält sich am liebsten an Waldrändern, in Hainen und auch in Sträuchern, besonders in der Nähe des Wassers und an Wiesen auf. Emberiza cia wird wenig in Böhmen beobachtet wenigstens bekam ich über selbe keine gründlicheren Berichte. Wahrscheinlich wird sie wie auch die anderen | Ammerarten wenig beachtet. In der Umgehung von Gitschin habe ich bloss einmal 1 Exemplar erbeutet. Emberiza cirlus lässt sich dann und wann, jedoch selten sehen. : Emberiza melanocephala ist ein sehr seltener Gast. Schoenicola schoeniclus ist in Böhmen bekannt, manche überwintern auch daselbst, die anderen ziehen im November oder erst auch im December in genug | südlichere Gegenden und kommen Anfangs April wieder zurück. Im Gebirge hält sie sich nicht auf, dafür kann man sie aber in Ebenen ünd Niederungen überall an , Teichen und Sümpfen, die mit Schilf und Binsen be- wachsen sind, finden; selbst an feuchten, mit Erlen- und Weidenruthen bewachsenen Wiesen ist sie anzutreffen, besonders wenn Wassergräben und Bäche daselbst vor- kommen. Schoenicola pithyornus verirrt sich sehr selten nach Böhmen. Plectrophanes nivalis kommt gewöhnlich im Monate Januar zu uns, jedoch nur, wenn ein strenger Winter herrscht. Plectrophanes lapponicus ist eine grosse Seltenheit: im Jahre 1880, Anfang Januar, wurde ein Exemplar aut der Strasse bei Branik in der Nähe von Prag unter Schopflerchen beobachtet und auf Leimruthen gefangen. Passer domesticus ist ein bekannter Standvogel in Böhmen. In grosser Menge kommt er in jenen Gegenden vor, wo Weizen und Gerste gedeihen, wo auch mehrere Obstbäume sind und wo er von den Bewohnern geliebt und geschont wird. Häufig oder genug sind die Sperlinge an solchen Orten, wo sie Nahrung, nämlich Getreide und Insecten an Bäumen, besonders Obstbäumen finden, jedoch von den Wirthen verfolgt werden. Wenig Sperlinge findet man an unfruchtbaren, besonders an den genannten Getreidearten und Laubbäumen armen Orten. Ich habe 2986 Berichte durchgelesen und erfahren, dass an 1433 Orten im Böhmen die Sperlinge in Menge und an 843 Orten genug zu finden sind, an 67 Orten wenig und an 289 Orten gar nicht vorkommen. Letzteenannte Orte sind nicht nur an den Kämmen unserer Grenzgebirge, sondern auch in den Vorgebirgen und in den durch das Land sich hinziehenden Gebirgsketten, einzelne auch im Flachlande oder in der Ebene, entweder von ausgedehn- teren Wäldern, Haiden, Hutweiden, Wiesen oder Teichen umgeben. \ Passer montanus ist als Standvogel über ganz Böhmen verbreitet, jedoch weniger bekannt als dome- sticus, weil er sich mehr auf freiem Felde, Wiesen und in Laubwäldern aufhält und bloss im Winter näher zu den menschlichen Wohnungen kommt. Fringilla coelebs nistet überall m grossen und kleinen Laub- und Nadelwäldern, in Obstanlagen und Gärten. Viele Buchfinken, besonders alte Männchen, überwintern bei uns, die anderen fliegen mit Anfang des Winters in südlichere Länder und kommen Ende Februar, gewöhnlich aber Anfangs März wieder zurück. Fringilla montifringilla kommt jedes Jahr im Herbste in grossen Schaaren von N. nach Böhmen und überwintert hier, wobei sehr viele abgefangen werden. Coccothraustes vulgaris ist in Böhmen als Stand- vogel ziemlich verbreitet und hält sich am liebsten in Laubwäldern hügeliger Gegenden auf, besucht auch alle ÖObstgärtenanlagen und Gärten, besonders wo Kirschen und Grünzeug sind. Ligurinus chloris ist an manchen Orten ein genug bekannter Standvogel, besonders in jenen Gegenden. in welchen Gärten, Haine, Fasanerien und kleine Waldungen zwischen Feldern und Wiesen vorkommen. 125 Serinus hortulanus erscheint Ende März oder Anfangs April und zieht im October wieder fort. Vor 38 Jahren war der Girlitz bei uns noch als grosse Seltenheit bekannt, jetzt ist er im ganzen Lande mehr oder weniger verbreitet; besonders viele nisten in der östlichen Hälfte von Böhmen. Der Girlitz hält sich am liebsten in Obstanlagen und Gärten auf, siedelt sich aber auch an Waldrändern in der Nähe von Feldern und Wiesen an und nistet dann sowohl an Nadel- als auch Laubbäumen. Wird von Niemandem verfolst und vermehrt sich stark. Chrysomitritis spinus ist als Stand- und Strich- vogel überall bekannt, besonders an jenen Orten, wo Erlenbäume vorkommen. Carduelis elegans ist in ganz Böhmen als Stand- vogel bekannt, hält sich besonders an Waldrändern, in Hainen, Obstanlagen und Gärten auf, wo er am liebsten an Aepfel- und Birnbäumen nistet; Nadelwälder liebt er nicht. Im Herbste und Winter streicht er herum und erscheint manchmal in ziemlich grosser Gesellschaft auch in Gegenden, wo er nicht nistet und selbst im Sommer nicht beobachtet wird. Cannabina sanguinea ist bei uns überall zu finden, in manchen Gegenden weniger: liebt gebirgige Orte und lichte Wälder zwischen Wiesen und Feldern, mit jungem ' Nadelholz oder anderem Gestrüpp bewachsene Hügel und Berge. Cannabina flavirostris erscheint manchmal am Zuge bei uns und hält sich dann gewöhnlich vom November bis Februar hier auf. Linaria alnorum kommt zu uns nur im Winter in grossen Schaaren, wie z. B. im Jahre 1830 und 1882, erscheint jedoch nicht jedes Jahr. | (Fortsetzung folgt.) Arten der Ornis Austriaco-Hungarica auf der Insel Teneriffa. Nach Bony de St. Vincent u. A. Die durch ihre berühmten Vulcane sowie auch als die ursprüngliche Heimat der Kanarienvögel für den Naturforscher so sehr merkwürdige Insel Teneriffa besitzt. obwohl am Ende unserer östlichen Erdhälfte gelegen und auch dem Wendekreise ziemlich nahe, mancherlei Arten der österreichisch-ungarischen Ormis, wie aus folgendem Verzeichnisse ersichtlich wird : Cerchneis tinnunculus, Lin. Accipiter nisus, Lin. Corvus corone. Corvus monedula. Corvus pyrrhocorax. Upupa epops. Turdus merula (auch auf einheimisch). Silvia atricapilla. Silvia einerea. Motacilla alba. Motaeilla flava. Troglodytes parvulus. Madeira und den Azoren von Guido v. Bikkessy jun. Hirundo urbica. Hirundo rustica. Cypselus apus. Anthus arboreus. Anthus campestris. Anthus pratensis. | Parus major. | Fringilla earduelis. Fringsilla cannabina. Die beiden letzten , zahlreich anzutreffen. | Fringilla petronia. Emberiza eitrinella. Alauda arvensis. | Columba turtur. Sterna einerea. | Sterna minuta. Körnerfresser sind besonders | Von Bony de St. Vincent bloss auf dem Strande | bei Sarha kurz beobachtet. a u EB 7 18 lese = Ba dB ar Ei rias ll Vögel von den Molukken, Neu-Guinea und umliegenden Inseln“). %esammelt durch F. H. H. Guillemard. Exeerpt aus: „The Cuise of the Marchesa to Kamtschatka and New-Guinea.* Salwatti. Öacatua triton, Temm. Microglossus aterrimus, Gm. Tanygnathus megalorhynchus, Bodd. Aprosmictus dorsalis, &. et G. Cyelopsittacus oceidentalis, Salvad. Lorius, lory, Linn. Chalcopsittacus ater, Scop. Trichoglossus cyanogrammus, Wagl. Nesocentor menebiki, Garn. Ceyx solitaria, Temm. Syma torotoro, Less. Sauromarptis gaudichaudi, Q. et @. Sauloprocta melaleuca, Q. et 6. Paecilodrias hypoleuca, @. R. Gr. Graucalus papuensis, Gm. Cracticus cassicus, Bodd. Cracticus quoyi, Less. Rhectes uropygialis, @. R. Gr. Ptilotis chysotis, Less. Pitta novae guineae, Müll. et: Schleg. Pitta mackloti, Temm. Calornis metallica, Temm. Calornis eantoroides, G. R. Gr. Melanopyrrhus anais, Less. Corvus orru, Müll. Seleucides nigricans, Shaw. Diphyllodes magnifica, Penn. Cininnurus regius, Linn. Aeluredus buccoides, Temm. Megaloprepia puella, Less. Carpophaga rufiventris, Salvad. Phlogaenas rufigula, Puch. et Jacg. Calaenas nicobarica, Linu. Talegallus cuvieri, Less. Demiegretta sacra, Gm. Nyeticorax caledonicus, Gm. Cinnyris frenatus, S. Müll. Myzomela eques, Less. Ptilotis sonoroides, G. R. Gr. Pitta novae guineae, Müll. et Schleg. - Pitta mackloti, Temm. Pomatorhinus isidori, Less. Calornis metallica, Temm. Calomis cantoroides, @. R. Gr. Corvus orru, Müll. Manucodia chalybeata, Penn. Manucodia atra, Less. Paradisea minor. Shaw. Cieinnurus regius, Linn. Ptilopus superbus, Temm. Ptilopus pulchellus, Temm. Ptilopus pectoralis, Wagl. Megaloprepia puella, Less. Carpophaga rufiventris, Salvad. Carpophaga pinon, Q. et G@. Goura coronata, Linn. Orthorhamphus magnirostris, Geoftr. Tringoides hypoleucus, Linn. Mierocarbo melanoleucus, Vieill. Neu-Guinena. Astur leucosoma, Sharpe. Astur melanochlamys, Salvad. Cacatua triton, Temm. Microglossus aterrimus, Gm. Nasiterna bruyni, Salvad. Aprosmictus dorsalis, Q. et @. Psittacella brehmi, Rosenb. Dasyptilus pesqueti, Less. Lorius lory, Linn. *) Siehe Nr. 11.9. 8. 11. | Lalage atrovirens, Mitgetheilt von Baron H. v. Rosenberg. (Schluss.) Eos fuscata, Blyth. Trichoglossus cyanogrammus, Wagl. Trichoglossus rosenbergi, Schleg. Neopsittacus muschenbroeki, Rosenb. Coriphilus wilhelminae, Meyer. Öreopsittacus arfaki, Meyer. Charmosynopsis pulchella, G. R. Gr. Charmosyna papuensis, Gm. Charmosyna josephinae, Finsch. Chrysococeyx meyeri, Salvad. Nesocentor menebiki, Garn. Tanysiptera galatea, G. R. Gr. Sauropatis saurophaga, Gould. Melidora macrorhina, Less. Eurystomus orientalis, Linn. Podargus papuensis, Q. et @. Podargus ocelatus, Q. et G. Aegotheles albertisi, Sclat. Aesotheles wallacei, @. R. Gr. Peltops blainvillei, Less. et Garn. Monarcha frater, Sclat. Monarcha melanonotus, Selat. Sauloprocta melaleuca, Q. et @. Monachella mulleriana, Schleg. Marchaerorhynchus albifrons, &. R. Gr. Marchaerorhynchus nigripeetus, Schleg. Malurus alboscapulatus, Meyer. Graucalus caeruleogriseus, G. R. Gt. Edoliisoma montanum, Meyer. G. R. @r. Artamus maximus. Mayer. Chibia carbonaria, S. Müll. Cracticus cassicus, Bodd. Rhectes dichrous, Bp. Rhectes cerviniventris, @. R. Gr. Rhectes ferrugineus, S. Müll. Pachycephala seror, Scelat. Pachycephala schlegeli, Rosenb. Pachycephala rufinucha, Selat. Pachycephalopsis hattamensis, Meyer. Pachycare flavogrisea, Meyer. Climacteris placens, Sclat. Sitella papuensis, Schleg. Cinnyris aspasiae, Less. Dicaeum pectorale, Müll. et Schleg. Pristorhamphus versteri, Finsch. Öreocharis arfaki, Meyer. Myzomela rosenbergi, Schleg. Myzomela adolphinae, Salvad. , Melipotes symnops, Sclat. Melidectes torquatus, Selat. Melirrhophetes leucostephes, Meyer. Ptiloptis einerea, Sclat. Enthyrhynchus griseigularis, Schleg. Losterops novae, guineae, Salvad. Pitta novae guineae, Müll. et Schleg. Pitta mackloti, Temm. Pomatorhinus isidori, Less. , Eupetes coerulescens, Temm. Melanopyrhus orientalis, Schleg. Mino dumonti, Less. Corvus orru, Müll. Manucodia atra, Less. | Parotia sexpennis, Bodd. Lophorhina superba, Penn. Paradigalla eurunculata, Less. Astrapia nigra, Gm. Epimachus speciosus, Bodd. Drepanornis albertisi, Selat. Drepanornis bruyni, Oustal. Craspedophora magnifica, Vieill. Paradisea minor, Shaw. Diphyllodes chrysoptera, Gould. Cininnurus, regius, Linn. Xanthomelus aureus, Linn. Aeluredus buceoides, Temm. Ptilopus ornatus, Rosenb. Ptilopus bellus, Sclat. Carpophaga rufiventris, Salvad. Carpophaga chaleonota, Salvad. Gymnophaps albertisi, Salvad. Macropygia nigrirostris, Salvad. Phlogaenas rufigula, Puch. et Jacq. Eutrygon terrestris, G. R. Gr. Otidiphaps nobilis, Gould. Goura coronata, Linn. Megapodius duperreyi, Less. Tallegallus euvieri, Less. Rallicula rubra, Schleg. Scolopax rosenbergi. Schleg. Ardetta sinensis, Gin. et Garn. Jobi. Geoffroyus jobiensis, Meyer. Eudynamis rufiventer, Less. Haleyon nigrocyanea, Wall. Eurystomus orientalis, Linn. Podargus ocellatus, Q. et G. Arses insularis, Meyer, Micraeca flavovirescens, G. R. Gr. Graucalus papuensis, Gm. Edoliisoma melanura, S. Müll. Edoliisoma incertum, Meyer. Rhectes jobiensis, Meyer. Cinnyris jobiensis, Meyer. Cinnyris frenatus, S. Müll. Gymnocorax senex, Less. Manucodia jobiensis, Salvad. Paradisea minor, Shaw. Diphyllodes chrysoptera, Gould. Cininnurus regius,. Linn. Aeluredus buccoides. Temm. Ptilopus geminus, Salvad. ' Gymnophaps albertisi. Salvad. Goura vietoriae, Fraser. Talegallus jobiensis, Meyer. Tadorna radjah, Garn. Aru. Baza reinwardti, Müll. et Schleg. Astur poliocephalus. G. R. Gr. Cyelopsittacus aruensis, Schleg. Eelectus pectoralis, P. L. S. Müll. Chaleopsittacus seintilatus, Temm. Trichoglossus nigrigularis, G. R. Gr. Cuculus canoroides, S. Müll. Sauromarptis gaudechaudi, Q. et G. Sauloprocta melaleuca, Q. et G. Cracticus cassieus, Bodd. Cracticus quoyi, Less. Rhectes aruensis, Sharpe. Cinnyris aspasiae, Less. Cinnyris frenatus, 8. Müll. Myzomela nigrita, G. R. Gr. Myzomela erythrocephala, Gould. Myzomela obscura, Gould. Glyeiphila modesta, G. R. Gr. Trobidorhynchus novae guineae, Salvad, Calornis metallica, Temm. Mino dumonti. Less. Paradisea apoda Linn. Cieinnurus regius, Linn. Ptilopus wallacei, G. R. Gr. Carpophaga zoeae, Less. Carpophaga muelleri, Temm. Carpophaga pinon, Q. et G. Myristieivora spilorrhoa, @. R. Gr. 127 Die Vogelwelt Europas. Von Dr. J. Die Vögel sind in Europa nicht zahlreich, — die Zahl derselben hält nicht einmal den Vergleich mit Australien (749 Ramsay), viel weniger mit Afrika (2400), mit Amerika (4500) oder mit Asien (über 3000) aus; denn man zählt höchstens 5—600 Arten (420 Blasius, 481 Frie, 471 Gould, 531 Degsland u. Gerbe, Dresser im Allsemeinen 628 palearktische). Die einzelnen Länder weisen gewöhnlich 2—300 Arten auf (ausser den Küstenländern), mehr oder weniger, je nach der Ansicht der verschiedenen Schriftsteller darüber, was eine Art heisst und je nachdem ob Fremde und zufällie Vorkommende einbezogen werden '). Die bisher noch wenig bekannten geologischen Ent- deckungen oder die stückweisen Ueberreste entziehen sich | der Beurtheilung. Der älteste Archaeopteryx soll einen Uebergang zu den Sauriern bilden, mit welchen deshalb Huxley die Vögel in die Klasse der Sauropsiden ver- einiste. Es fehlen die Odontorhithinen der amerikanischen Kreideperiode, obwohl auch die ältesten europäischen Vögel Zähne hatten (Archaeopteryx, Odontopterys, Tolia- Kreide), in dem Londoner Lehm (Odontopteryx. Toliapieus pieus). Spärlich sind die vortertiären Ueberreste wie der böhmische (retornis. Erst in der tertiären sächlich in Frankreich (Milne Edwards allein etwa 94, Sansan 35 Arten), welche aber zum grössten Theile die Beschaffenheit der gegenwärtigen, zum Theile der afrika- nischen (Serpentarius, Psittacus, Strauss, Pterocles), weniger der amerikanischen Vögel aufweisen (Ortyx). Wir kennen vielerlei Raubvögel: Haliaetus piscator, Aquila (3 in Fraukreich (prisca, minuta, gervaisi), fossilis in Sardinien), Milvus deperditus, Vultur fossilis (Devin), Lithornis vulturinus (Owen), Paleocircus cuvieri, Serpen- tarius robustus (Frankreich). Von den Eulen kennen wir in Frankreich die Bubo arvernensis, poisseti, Strix antiqua, ignota, und die in Höhlen überall verbreitete Nyctea nivea (nördlich). Wenige Singvögel (im weiteren Sinne) in Deutsch- land (Schwalbe bei Quedlinburg), in Sardinien (Picus, 1) Das Kaiser Franz Josefsland 17, Spitzbergen 27, Nowaja- Zemlja 48 Heuglin, 50 Theel, 46 Jan Mayen, Island 50 Newton, 109 Preyer, die Faroer-Inseln 124 Müller, der nördliche Ural 70, Lappland 75, Grönland 62, Skandinavien 280, das östliche Fin- land 140, Norwegen 218, Schweden 260 (Nilson), Christiania 224 (Collett), Jütland 110 (Seebohm), 113 Harwie Brown, das nördliche Russland 249 (derselbe), das nordwestliche Russland 210 (Petersburg, Archangel), Holland 225 Schlegel, Belgien 335 Dubois, England 311—376 Sklater, 330 Clarke, (die zufälligen mitgerechnet), 395 Harting, 403 Cray, Dewon 268 (Rowe), Norfolk 293 (Stevenson), Middlessex 225 (Harting), Jork 307 (Clarke), Helgoland 400 (Gätke, mit den zufälligen und Zugvögeln). — Deutschland 357 Homeyer, Brandenburg 259— 267 Schalow, Preussen 259 Ratke, die obere Lausitz 267 (Tobias), Halle 253 Rey, Mähren und Schlesien 290 (Heinrich), Böhmen 297 Friö, Wien 285 Pelzeln, Oesterreich 393 Tschusi, Ungarn 345 Madaräsz, Siebenbürgen 297 Harwie Brown, Vorarlberg 262, das südliche Tirol 283 (Salvadori), Istrien 255 Schiavuzzi, Gali- zien 307 Zawadzki, Polen 304 Tacanowski, Russland 425 Pallas, Bessarabien, Moldau, das östliche Rumelien 203, Italien 390 Bonaparte, 411—464 Salvadori, Lombardei 260 Bethoni, 303 Salvadori, Piemont 294, Modena 250 Döderlein, Tos- cana 308, Sieilien Malherbe 290, Salvadori 303, Sardinien 263 Salvadori, 266 Brooke, Malta 266 Salvadori, 308 Wristh, Spanien 325 Brehm, das südliche Spanien 321 Saunders, Gi- braltar 335 Jrby, Türkei 315 Elwes, Kaukasus 369 (Radde), Do- brudscha 254 Homeyer, Bulgarien 178 Finsch, Griechenland Heldrich, 345 Lindermeyer, Gviechischer Archipel Ehrhard. Periode | existiren namhafte beschriebene Reste und das haupt- Palacky. Alauda, Corvus, Fringilla), in England (Halceyormis), in der Schweiz (Protornis glarisiensis ?)aber bereits häufiger in Frankreich .(Motacilla hamata major, Sitta gervaisi, Palesithalus cuvieri). Lanius, Cypselus, Collocalia franeica, Trogon gallicus, Passer, Corvus larteti, Pieus ärchiaci, Homalopus picoides. Es fehlten auch die Tauben nicht (Columba calcarea, Frankreich). Reichhaltiger waren im Allgemeinen die Läufer Pterocles. 3 Perdix,. 4 Ortyx (jetzt amerikanisch), die Wachtel. der Hahn (Gallus bravaisi). 3 Fasane in Frank- reich (Phasianus archiaci), Tetrao (Taoperdix) poisseti (P. Gervais) in Armissan — der Ötus berviceps bei | Quedlinburg wie der Strauss (Gastornis parisiensis), Dasyornis und Melagornis in dem Lehm der tertiären Schichte bei London u. s. w. Aber am zahlreichsten waren die Wasservögel— Milne Edwards beschrieb ihrer allein 34 Arten aus dem tertiären Frankreich und es fehlen dieselben schon in der Kreide nicht (Cimoliornis diomedeus Owen in der engl. Owen — Mergus), weder in Böhmen (Anas basaltica). noch in Deutschland (Fulica, Rallus major, Scolopax (Oeningen), Ardea, Ibis, Anas, Pelecanus, Larus). Am häufigsten allerdings in Frankreich (5 Ralliden. 3 Grus, Ardea, Ibis, 5 Flammingos, Paleolodus, 2 Totanus, Tringa, Numenius, 3 Larus, Colymbus, 7 Anas, Pelecanus, 2 Sula, 3 Graeulus u. s. w.). In den Höhlen verbreitet sind die Vögel von heute und der kalten Zone (Nyctea nivea, Colymbus), im Süden war noch der Auerhahn (Tetrao urogallus) im nördlichen Spanien. Bemerkenswerthe Andenken der älteren geologischen Periode sind die hiesigen tropischen Monotypen — ein- zelne Vögel afrikanischer Familien — so der Coracias (garrula), Eisvogel (Alcedo ispida). Merops (apiaster), Upupa (epops), Oriolus (galbula), Kukuk, Ziegenmelker, Cypselus, Sturnus oder amerikanischer Familien (Troglo- dytes borealis und Ampelis garrulus). Die grösste Seltenheit unter der europäischen Vogel- welt ist die Ruticilla mourieri, 1853 vom nördlichen Afrika nach Spanien gekommen, welche zu den indischen Thamnobien (Pinarochroa Seebohm) gehört. Gäste kommen — ausser dem atlantischen Ocean“) — von drei Seiten nach Europa, vom Süden aus Afrika (am meisten in die Mittelmeerländer).’) vom Osten aus Asien (am meisten nach Russland).‘) vom Westen aus Amerika’), gewöhnlich nur in die nächstgelegenen Gegenden. Im Uebrigen ist der Unterschied zwischen den einzelnen europäischen Ländern um Vieles geringer (ausser den arktischen Inse/n) als man glaubt. Nur dass gegen Süden die Sylvien, Fringilliden, Laniiden und Alaudiden, gegen 2) Puttinus major, fuliginosus, Procellaria capensis, haesitata, Diomedea exulans (Dieppe), Phalacrocorax pygmaeus. 3) Merops aegyptius, Hubara undulata, Ixos obscurus, Chena- lopex aegyptiaca, Milvus govinda (bis in die Provence), Hoplopterus spinosus, Telefonus tschagra, Sterna bergii, Alauda duponti ete. i) Anthus gustavi, Parus Kamtschatkensis, Pratincola indica Phylloscopus tristis, Phyllopneuste Otis m’queeni, im Jahre 1563 und heuerSyrrhaptes paradoxus, Accentor montanellus, Geoeichla sibirien. 5) Z. B. am Meisten nach England, Eetopistes migratorius, Turdus swainsoni, migratorius, Alcedo alevon (2 Exempl.). Nauclerus furcatus, Coceyzus americanus (4 Exempl.), Linota hornemanni (1 Exempl.), Zonotrichia albicollis, Progne purpurea, Antlus | Judovieianus. 128 Osten die Pariden (durch die Wälder) und Emberiziden sich häufiger finden. Es ist bekannt, dass die Winterreise der Sing- und Wasservögel nach dem nördlichen und Centralafrika geht, und man kann sich daher nicht gut zu der Ansicht des Elwes bekennen, nach welcher unsere Vögel nach der Eisperiode aus Asien gekommen sein sollen, sondern sie kehrten vielleicht nach derselben aus Afrika zurück, denn es gibt in der Steppen- und Höhlenperiode wenige asiatische Arten. Die meisten Gattungen haben die afrikanischen Raub- vögel (45 Degland, 35 Gould, 44 Sharpe, 47 Dresser) und sind am zahlreichsten in den Mittel- meerländern (Gyps, Neofron, Milvus, Elanus, Circus). Einige Gattungen sind kosmopolitisch (Falco peregrinus, Pandion haliaötus) ; in den Circumpolarländern der einzige "Archibuteo lagopus (? —= dem nordamerikanischen Sti. Johannis). In Mitteleuropa nehmen sie mit der Menschenzunahme ab und sind jetzt nur an der Küste und im Gebirge häufiger, von wo sie manchesmal in die Umgebung aus- fliegen, so der Gypaötos barbatus, der vermuthlich bald aussterben wird (im Balkan, schon weniger in den Alpen). Vulturiden (4), gegenwärtig nur mehr im Süden. Der Vultur fulvus unternimmt häufig Züge auf Wahl- stätten (1854 in die Krim, 1566 noch Böhmen, 1868 nach Marrokko, er zog auch beständig hinter dem abessinischen Heere des Theodor). Eulen (14 bei Degland, 13 Sharpe, 16 Dresser, 15 Gould) sind zum grössten Theile weit verbreitet, mit Ausnahme des nordöstlichen (Ptynx) Symium ura- lense und Noctua tenemalmi (auch im nördlichen Ame- rika). Auf diese Weise sind fast kosmopolitisch der ÖOtus brachyotus (Falkland und die Sandwichinseln, China), Strix fammea (Angola, Indien, Madagaskar, Java, Australien, die Samojedeninseln, Californien, Mexiko, Peru, Brasilien, Patagonien). Diese letztere Art wurde bei Norwich fossil gefunden, wie überhaupt die Eulen in der Tertiärformation häufiger waren, noch mehr in der Höhlen- periode, in welcher auch die Schnee-Bule existirte — bis nun der am weitesten gegen den Nordpol zu vorge- drungene haubvogel (nur im Sommer im Franz Josefsland). Von den Singvögeln sind die grössten Familien die Sylviden, Fringilliden, Alaudiden, Turdiden und Embe- riziden. Am zahlreichsten allerdings überall im Süden und Westen (mit Ausnahme der Emberiziden) (15 Gould, 17 Gerbe, 20 Gray Handlist mehr asiatische). Aus dieser Familie sind die arktischen Plectrofanen die zahlreichsten und verbreitetsten (P. nivalis findet sich von Novaja-Semlja bis zu den Azoren, Bermudasinseln, Nieder-Karolina, Tanger). Die Sylviiden (59 Gerbe, 53 Gould) kommen in den Mittelmeerländern und im Südwesten in Sträuchern vor, allein auch in Russland fehlen einige asiatische Gattungen nicht (Hypolais, Phylloscopus) und die Cisti- cola schoenieola geht von Japan, von den Nikobaren und von Zanzibar bis Savojen. Die Saxicolen berühren auf ihren Wanderungen bisweilen unseren Süden. (S. aurita, leucura das südliche Frankreich), aber der Norden besitzt nur die circumpolären S. oenanthe (Gronen). Sharpe zählt 14 Sylvien, 4 Phylloscopus, 6 Hypolais, 6 Acroce- phalus, 3 Locustella, 1 Lusciniola, 1 Cettia, 6 Erithacus, 2 Monticola, 2 Rutieilla, 5 Saxicola (Luscinia ist bei ihm Turdus). i Die Fringilliden (29) sind theils Waldvögel (Loxia), theils im Felde und immer mehr im Süden zu Hause. So reicht der Coccothraustes vulgaris aus der Familie, welcher am häufigsten auf den Gallopagosinseln vor- kommt und von Mexiko bis zu uns, sowie nach Japan und in den Hymalaja. Die im Gebirge lebenden Fringilliden (Montifringilla nivalis) fehlen aber ebensowenig. Turdiden hat Gerbe 19 eigentliche (Gerbe 17, Gould 12, Sharpe hat hier die Luscinien), Sharpe hat 1 Geoeichla (streift unsere Gegenden von Sibirien), 4 Turdus, 6 Merula (4 zufällige aus Asien), im Allge- meinen 9 zufällige (T. migratorius aus den U. S. bis m der Nähe von Wien). Seebohm bekräftigt, dass die T. nach der Eisperiode von Afrika über Europa nach Mexiko übersiedelten. Alaudiden (Handlist 15, Gerbe und Dresser 21, Gould 14), deren Maximum (°/,) in Afrika, sind darum hauptsächlich in den Ebenen des Südens zu Hause, wie die Calandrella baetica (Dresser), dann die Ramfocoris elotbey,. Otocoris bilopha und Certhilauda desertorum, (diese häufig in den nordwestlichen Steppen Asiens und die Melanocorypha calandra wandert von dort nach Russland, sowie die M. tatarica, Otocoris albigula). Diese Familie hat aber auch eine ceircumpolare Untergattung (Otocoris alpestris — Novaja-Semlja — Kaukasus, Japan, Mexiko). Pariden und Corviden haben bei @erbe und Gould eine gleiche Zahl von Arten (je 12 und Sharpe 13, Dresser aber hat 20) mit den zufälligen (umbrinus, tingitanus). Spanien und Nordafrika haben die Cyanopica cooki gemeinsam. Russland mit Kleinasien den Graculus Kıynickii. Die Pariden als Waldbewohner (das Maximum besitzt der Hymalaja und China) kommen deshalb durch Steppen und arktische Gegenden zu uns. Weitere schwächere Familien sind die Picidae, Malherbe, Degland, Gould je 8, Gray- Handlist 9, Dresser 14 (mit Hinzuzählung der zufälligen); aus Afrika die Vaillanten, aus Asien die pipra (und die neue Gattung aus Westen P. lilfordi), dann die Laniden (5 Gould, 7 Gerbe, 6 Gray, von welchen 2 zufällige aus Nordafrika (L. nubieus und Telefonus tschagra); endlich die Schwalben (6 Gould, 5 zum Theile sehr weit verbreitet, so dass sie kosmo- politisch sind). H. rustica (Afrika, von Asien bis Cochin- china, zu den Andamanen, Irkutsk, Kamtschatka, Amerika (Guatemala, Peru, Brasilien, Boraima, Guyana, Niagara), weiters ist die Cotyle riparia in Brasilien und Grönland zu finden, die rupestris von China, Indien bis Tanger und das südliche Europa (bis Bern), die Hirundo rufula (vom südlichen Europa bis Abessynien, Palästina, Tur- kestan; die beiden letzten Gattungen kommen nicht nach Mitteleuropa). Noch schwächere Familien sind die Museicapiden (4), Motacilliden (Gould 7), Sittiden, Cineliden, Certhiiden je 3 und die anderen Familien, siehe bei den Monotypen (obwohl sich einige mit manchen anderen Gattungen paaren (Sturnus unicolor Lamarmora in Sardinien, Cerile rudis manchmal im Süden u. s. w.) Ebenso arm sind die Tauben (nur 4 Haustauben), Columba livia — nach Darwin die Mutter unserer zahmen Tauben — palumbus, oenas — (. turricola, Bnpte. (Italien) erkennen nicht alle als Art an — und Turtur auritus; zufällige sind der afrikanische T. sene- galensis (Griechenland, Cafihrad, Spanien), der asiatische T. rupieola (Sibirien, Russland) oder der vermischte nordamerikanische migratorius. Laufvögel (cursores) zählt Degland nur 23 — Theile im Süden, 4 Perdix, 2 Pterocles, Frankolin, | zum Turnix (sylvatica in Sieilien und Andalusien, Tetraogallus caspius im Kaukasus), der Fasan soll beim Kuban und an der Donaumündung wild vorkommen; oder die nörd- lichen (Lagopus mehr nach Osten, soweit Ebenen vor- handen sind, — Russland, Ungarn, Deutschland) — nur das Rebhuhn und die Wachtel sind überall. Am zahlveichsten sind die Wasservögel (mit den Seevögeln 188 bei Gould, 217 bei Degland), sind meist "palaearktisch (zugleich Asien und Afrika) und da am meisten Enten und unter diesen einige beinahe kosmo- politische Gattungen (Strepsilas interpres in Sibirien, Australien, Oceanien, Sandwichinseln, Afrika, Madagaskar, Azoren, Eriesee [Üoues], Squatarola helvetica — Grönland, | Mexiko, Brasilien, Australien, Kamtschatka, Java, China, | am Cap, Magelanstrasse — Calidris arenaria (Franz Josefs- | land, Grönland, Chile, Brasilien, Natal, Madagaskar, Indien, Sicilien, China, Japan u. s. w.). | Charadriden gibt es 15 nach Gray: 6 Charadrius (virginicus nur durch Zufall aus den U. S. und asiaticus, mongolicus), apricarius im nordöstlichen Europa, pyr- rhothorax in Russland aus Asien) ; 2 Aegialitis, Oedienemus crepitans, Aesialofilus cantianus, Vanellus eristatus (aus | Ostafrika), Chetusia gregaria (Südost), Flavipes (Süden) und Hoplopterus spinosus (Südost), dann Squatarola | helvetica. Weiters sind im Europa 2 Glareolen, Cursorius | gallicus (Westen) und Pluvianus aesyptius (Spanien aus Afrika), von Haematopodiden H. ostralegus und Strepilas | interpres, 3 Grus (cinerea überall, leucogeranus i in Russ- | land aus Asien, virgo und pavonina aus Afıika im Süden Europas). | Mehr kosmopolitisch sind die Reiher (12 nach Gerbe, | 10 nach Gould, alle wenigstens auch in Afrika und | | | | | | | Asien), so dass die Ardea garzetta in ganz Afrika, in Indien, Borneo, auf den Philippinen, in Japan, A. alba in | Asien, Afrika, Australien, Tasmanien, Madagaskar, in Neuseeland vorkommt; der Nycticorax europeus ist in Asien in Japan und Java, in Afrika auf Madagaskar, in | Amerika am Oregon in Guyana, Brasilien und Peru zu finden. Von Störchen nur zwei: von den Plataleiden nur Pl. leucerodia (Sibirien, Indien, Habesch, Azoren) von den Tantaliden der Ibis falecinellus in Australien, Neu- Guinea, Indien, Madagaskar am Senegal, in Brasilien, Paraguay, Mexiko, Chile, auf den Antillen in Nordamerika; der Ibis religiosa verirrt sich nur manchmal vom Süden nach Griechenland und Russ- land. Schnepfen (Scolopacidae) zählt man hier 30: Numenius, 3 Limos, 7 Totanus, Recurvirostra avocetta, Himantopus Der weisse und derschwarze; | | ı welchen 6 zufällige aus Amerika, 2 ı Dresser nur 57 | unter 129 autumnalis, Philomachus pugnax, 9 Tringa, Calidris arenaria, 2 Gallinago, Scolopax rusticola — zum Theile sehr weit verbreitet wie der Calidris (v.h. Tringa canutus) ; Grönland, Chma, Australien, Brasilien, Tr. einclus überall mit Ausnahme von es (Decken) und Chili, Buenos- Ayves, Nikobaren u. s. w.); Phalaropiden gibt es hier zwei, aber Kalliden (an meisten solche vom stillen Ocean) nur 5 und Gallinuliden 4 — zum Theile sehr ver- breitet — so G. chloropus in Afrika, Indien, Celebes, Formosa, Brasilien, Jamaica, in Wiscousin, auf den Sand- wichinseln (Dole). Porphyrio veterum kommt nur in Süd- europa vor. Ebenso ist nur im Süden der Flammingo zu finden (der Vertreter eines sonst zahlreicheren tropischen Stammes, welcher sich meist in den Mittelmeerländern aufhält und auf Albufera in Spanien geschossen wird). - Entenartige hat Gerbe 32 und 11 gänseartige (Gould 27 und 8), Dresser der ersteren 29, von aus Asien. Die übrigen sind grösstentheils weitverbreitete Arten von Anas boschas — die Mutter der zahmen Ente ist fast kosmopolitisch — in Japan, Indien, Sandwichinseln, Mexiko, auf den Antillen, in Nordafrika u. s. w. am häufigsten aber alt Schwäne sind arktisch, gegenwärtig in Russland und Schweden (auch antarktisch) in Europa. Gänse kommen mehr gegen Norden vor — S sind palearktisch, 3 cireumpolar, aber Chenalopex egyptiaca, die Gans des Nil, Congo und Zambesi wird “Auch in Griechenland gefangen. Mergus hat 4 Arten in Europa; der Podieipiden gibt es hier 5. Eigentliche Seevögel hat Gould 54, Gerbe 68, (ohne der zufälligen Fremden). Am meisten kommen Möven vor (Degland 23, Dresser 22) und Stern (12—13), ferner 6 Pufinus, 45 Thalassidroma, 3 Procellaria, 3 oe 2 Pelikane und Sula bassana. Einige, wie die Möven kommen im Winter weit in's Land hinein (nach Böhmen beispielsweise). Die arktischen Meere haben Uriiden (5) und Alken (3). welchen Alca impennis in Island und auf den Orkaden im diesem Jahrhunderte ausstarb. Zufällig gelangen auch tropische Artennach Europa: Der Tropic (Phaethon aethereus) wurde in Norwegen gefangen, Fregata (aquila) im Jahre 1792 in der Weser, 1853 bei den Lofoden, 3 Exemplare Diomedea exulans in Frank- reich, 2 Exemplare Diomedea chlororhynchos in Nor- wegen (Gerbe), Anous stolidus (Island), Procellaria capensis bei den Hyeren. Ornithologische Mittheilungen aus dem Wiener Vivarium. Von Dr. F. K. Knauer. 1. Auch wenn nicht zwischen unserem Institute und | dem omithologischen Vereine eng ere Beziehungen bestünden, | hielte ich es für meine Pflicht, in diesen "Blättern von Zeit zu Zeit über die bei uns gehesten Vögel und an ihnen gemachte Beobachtungen zu berichten. Ich komme dieser Verpflichtung aber auch aus dem etwas egoistischen Grunde nach, dass ich dureh solche öftere Mittheilungen für unser junges Unternehmen besonders in ornitholo- gischen Kreisen Freunde zu werben hoffe, deren cütige Förderung meinen vielleicht etwas gewagten Wunsch: heimische bringen“ „nach und nach die gesammte Vogelfauna zur Schaustellung zu denn doch verwirklichen helfen würde. Ich beginne heute diese Serie zwangloser und an- spruchloser Mittheilungen mit einigen allgemeinen Brör- terungen und mit der Aufzählung der bis he ute im Wiener Vivarium be herbersten Vogelarten. Unser Institut rechnet in ganz erster Linie mit dem Belehrung suchenden oder Anderen an der Hand einer solchen Schaustellung Belehrung vermitteln wollenden Publicum, nur ganz nebenbei mit dem einfach neugierigen Ka il ä an mr SS dc 130 dem es lediglich um gewisse Schaustücke zu thun ist, die er gedankenlos mit gewöhnlicher Neugierde anstarrt. Der kundige Fachmann also, den es immer wieder freut, aus langer Beobachtung und eingehendem Studium bestbekannte Thiere vorgeführt zu sehen; der Lehrer der Naturgeschichte, dem es gerade in der @ross- stadt so schwer wird, seinen Schülern die gefiederte Welt in lebenden Exemplaren zur Anschauung zu bringen; der angehende junge Zoologe, der gerne nach der Gele- genheit greift, die lebendigen Objecte seiner Wissenschaft recht oft und in recht vielen Vertretern zu Gesicht zu bekommen; der gebildete Laie, dem nicht eine ver- kehrte Erziehung Sinn und Interesse für das Leben und Weben in der Natur geraubt hat; der Jäger, der Tourist, denen all’ die grossen und kleinen Geschöpfe der freien Gotteswelt vertrauter und näher stehen, als das unnatür- liche fast naturfeindliche Getriebe und Gewoge des Gross- stadtlebens — diese Alle sind es, an die unser natur- historisches Institut insbesondere sich wendet und denen wir allmählich eine ihnen liebe Stätte der Beobachtung des Thierlebens bieten wollen, die ihnen manche vergangene Stunde angenehmer Thierbeschauung wieder wachruft, sie für das so anregende Naturstudium : neue Freunde werben und den Laien "durch direkte Anschauung über so viele wenig gekannte Thiere belehren lässt. Schon daraus geht hervor, dass es unser Bestreben ist, ganz besonders die heimische Thierwelt zu berück- siehtigen. Ich brauche nicht erst auf eine ganz allgemein sich aufdrängende Beobachtung hinzuweisen, dass“ einem grossen Theile der Bevölkerung exotische Thiere weit besser bekannt sind, als Thiere der engsten Heimat. Wie viele ganz Gebildete verrathen eine geradezu verblüffende Unkenntnis, wenn von heimischen Thieren die Rede ist, Besucher, und zwar sowohl, was das Erkennen eines solchen Thieres überhaupt und speciell das Vertrautsen mit dessen Lebensweise, Nützlichkeit oder Schädlichkeit u. Ss. W. betrifft. Auch die Schule, die ja auch in anderer Rich- tung oft den Fehler begeht, den jungen ‚Schüler wohl mit, längst vergangenen Verhältnissen, Anschauungen mil Bedürfnissen der Jetztzeit vertraut zu machen, versteht es so selten, der Jugend die heimische Thierwelt in der richtigen Weise nahezuführen. In dieser Hinsicht soll die Lehrerwelt uns mit besten Kräften be- strebt finden, das Vertrautwerden der lernenden Jugend mit den wichtigsten Vertretern der heimatlichen Thier- welt vermitteln’ zu helfen. Wir verkennen durchaus nicht die Schwierigkeit eines solchen Unternehmens; wie schwer sind viele Vogelarten überhaupt zu beschaffen, wie müh- | selig manche in das Gefangenleben einzugewöhnen. Wir rechnen hierbei auf allseitige Unterstützung omithologischer Freunde und Gesinnungsgenossen und "sind gewiss für jede Unterstützung, jeden Wink zum grössten Danke verpflichtet. Wir glauben auch gerade auf diesem Wege am besten für die "Zwecke des Vogelschutzes zu wirken : denn gerade auf diese Weise durch wiederholte Beobach- tung des Vogellebens lassen sich Freunde für die Vogel- welt gewinnen. Diese Jünger des Vogelschutzes wirken aber durch ihr Beispiel und ihr werkthätiges Eingreifen nachhaltiger als alle strengen Gesetzesvorschriften. Es ist wohl selbstverständlich, dass die Voliere, das Vogelhaus einer öffentlichen Schaustellung nicht so eingerichtet sein kann, wie das des einzelnen Beobachters. Für eigene Beobachtungszw ecke kann man sich eine grosse Vogelstube auf das Natüvlichste zurechtrichten, man kann hierfür der Natur fast Alles ablauschen ; da thut es Nichts, wenn man den Inwohner nicht gleich zu nicht aber mit den | | Donauinseln (Wien) in’s ed 1 RR ee a Gesicht bekommt, man weiss ihn leicht in dem oder jenem Verstecke zu finden. Anders steht es mit der für viele Beschauer bestimmten Vogelstube; hier heisst es auf Kosten der Anpassung an natürliche Lebensverhält- nisse die Inwohner vor Allem der steten Beschauung zu- gänglich machen. Das vergessen Viele, wenn sie sagen: „Da haben es meine Vögel zu Hause besser; die leben wie im Freien“. Auch ein Anderes wird bei Beurtheilung der Vogel- behälter in einer solchen öffentlichen Schaustellung häufig vergessen. Man hört häufig den Wunsch, es möchten doch die Vertreter einer Familie nebeneinander unterge- bracht werden; dabei wird ‘aber übersehen, dass ver- schiedene Arten bei all’ ihrer systematischen Zusammen- gehörigkeit doch ganz verschiedene Lebensweise führen können und in Bezug auf Vorliebe für Sonne oder Schatten, Einzelleben oder Geselligkeit, grössere oder geringere Wärme u. s. w. ganz verschieden sein können. Bis heute beherbergt Vögeln: unser Vivarıum Folgendes an I. Ordnung. Colymbidae (Taucher). 1. Cormoranscharbe (Carbo cormoranus, M. u. W.) Stiess am 13. September den Fischern bei den s Netz. Obwohl ein junges. Thier, Weissfische zu im Stande, auf einmal 1 Kilogramm verschlingen. II. Ordnung. Anseres (Gänseartige Vögel). 2. Stockenten (Anas boschas, L.) 1 Männchen, 3 Weibchen. : 3. Caracara- oder Rostenten. Exemplare. 4. En Mandarin-Erpel. Zwei hübsche III. Ordnung. Grallatores (Reiherartige Vögel). 5. Weisser Storch (Ciconia ‘alba, Bechstein). Fünf Exemplare. 6. Löffelreiher (Platalea leucorodia, L.) 7. Grauer Reiher (Ardea cinerea, L.) Fünf Exemplare. 8. Purpurreiher (Ardea purpurea, L.) Ein Exem- | plar am 14. September in der Praterau gefangen. 9. Silberreiher (Ardea egretta, Bechst.). 10. Seidenreiher (Ardea garzetta, L.) Zwei Exemplare. 11. Nachtreiher Vier Exemplare. 12. Rohrdomm el (Botaurus stellaris, L.). 13. Grünfüssiges Teichhuhn (Gallinula chloropus, L.). IV. Ordnung. Rallae (Stelzenvögel). 14. Kiebitz (Vanellus cristatus, M. u. W.) Zwei Exemplare. V. Ordnung. Rasores (Scharrvögel). 15. Steinhuhn (Perdix saxatilis, M. u. W.) Fünf Exemplare. 5 Rebhuhn (Starna cinerea, L.). Drei Exemplare. . Wachtel (Coturnix dactylisonans, Meyer). vu an Colnmbae (Tauben). Ringeltaube (Columba palumbus, L.). ni Ho hl ltaube ee oenas, L.). 20. Felsentaub 5 (Columba livia, L.). (Nyeticorax griseus, Strickl.). 21. Turteltaube (Turtur auritus, Ray.). Verschiedene Haustauben. Kir Ordnung. Dickschnäbler (Crassirostres). Gr auammer (Miliaria europaea, Swains.). soldammer (Emberiza eitrmella, L.). | 24. Zippammer (Emberiza cia L.). 25. Rohrammer (Schoenicola schoenielus L.). a Haussperling (Passer domesticus, L.). . Bue hfink (Fringilla coelebs, L.). an Berefink (Frineilla montifrisilla L.). 99. Schneefink (Frineilla nivalis L.) 30. Kirschkernbeisser (Coecodhraudie: saris Pall.). al. Grünling (Lieurinus chloris, L.). 32. Girliz (Serinus hortulanus, Koch). 38. Erlenzeisie (Chrysomitris spinus, L.). 34. Stieglitz (Carduelis elesans, Steph.). (Auch Bastarde von Stieglitz und Kanarienvöo gel.) 35. Bluthänfling (Cannabina sanguinea, Landb.). a vul- 36. @impel (Pyrrhula europaea, vieill.). 37. Fichtenkreuzschnabel en eurvi- rostra, L.). VIII. Ordnung. Cantores. (Sänger). 38. Fitislaubvogel (Phyllopneuste trochi- | ‚us, L.). 39. Gartenspötter (Hypolais salicaria, Bp.). 40. Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris, Bechst.). 41. Drosselrohrsänger (Acrocephalus turdoi- des, Meyer). | 42. Heuschrecke naevia, Bodd.). 43. Flussrohrsänger M. u. W.). 44. Jaungrasmücke (Sylvia curruca, L.). 45. Dorngrasmücke (Sylvia cinerea, Lath.). 46. Säng er grasmücke (Sylvia orphea, Temm.). A Eat ten & rasmücke (Sylvia hortensis, Aut.). | 48. Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria Bechst.) 49. Kohlamsel (Merula vulgaris, Leach.). | 50. Ringamsel (Merula torquata, Boie). 91. Wachholder drossel (Turdus pilaris. L.). 52. Singdross a le: musiceus, L.). 3. Wei i ndrossel (Turdus iliacus, L.) . Steindross n (Monticola saxatilis, L.). 5. Hausrothschwanz (Ruticilla tithys, L.). | . Gartenrothschwanz (Ruticilla phoenicura, L.). Nachtigall (Luscinia minor, Chr. L. Br.). . Sprosser (Eu scinia philomela, Bechst.). .Blaukehlche (Cyaneceula leucocyanea, Br.). Röihkehleh en (Dandalus rubecula, L.). Steinschmätzer (Saxicola enrohrsänger (Locustella (Locustella fluviatilis, Chr. 60. 61. Grauer oenanthe, L.). 62. Ohrensteinschmätzer (Saxicola aurita, Temm.). 63. Weisse Bachstelze (Motacilla alba, L.).- 64. Bechst.). 65. Gelbe Schafstelze (Budytes flavus, L.). 66. Baumpieper (Anthus arboreus, Bechst.). | 67. Haubenlerche (Galerida eristata, L.). | 685. Haidelerche (Lullula arborea, L.). Feldlerche (Alauda arvensis, L.). Gebirgsbachstelze (Motacilla sulphurea, 69. 70. Calanderlerche (Melanocorypha calandra, L.). a IX. Ordnung Captores (Fänger). 71. Raubwürger (Lanius excubitor, L.). 72. Rothköpfiger Würger (Lanius rufus, Briss.). 73. Rothrückiger Würger (Lanius colluvio, L.). 74. Schwarzr ückie er Fliegenfänger (Mus- eicapa luctuosa, L.). 75. Seidenschwanz ( (Bombyeilla garrulus, L.). 76. Alpenbraunelle (Accentor alpinus, Bechst.). Heckenbraunelle (Accentor modularis, L.). . Sumpfmeise (Poecile palustris, L.). . Tannenmeise (Parus ater, L.). . Haubenmeise (Parus ristatus, 1m): . Kohlmeise (Parus major, L.). 32. Schwanzmeise a en IE 3. Gelbköpfiges Goldhähnchen (Regulus eristatus, Koch). X. Ordnung. Scansores (Klettervögel). 34. Mittlerer Buntspecht (Picus medius, L.). 55. Wendehals (Junx torquilla, L.). S6. Gelbbrüstige Spechtmeise europaea, L.). 57. Alpenmauerläufer (Tichodroma muraria, L.) In fünf Exemplaren; davon zwei in der Gefangen- schaft gezüchtet. Sind in einer grösseren Voliere mit künstlichen Felsen im Freien untergebracht. Haben schon das Winterkleid. 858. Wiedehopf(Upupa epops, L.). Fünf Exemplare. (Sitta XI. Ordnung. Coraces (Reiherartige Vögel). 89. Staar (Stumus vulgaris, L.). 90. Alpendohle (Pyrrhocorax alpinus, L.) 91. Alpenkrähe (Pyrrhocorax graculus, L.). Drei prächtige Exemplare. 92. Dohle (Lycos monedula, L.) darunter einen | Halbalbino und ein ganz weisses, blauäugiges Exemplar. 93. Kolkrabe (Corvus corax, L.). In vier schönen Exemplaren. 94. Rabenkrähe (Corvus cormix, L.). 95. Nebelkrähe (Corvus corax, L.). 96. Elster (Pica caudata, Boie). 97. Eichelhäher (Garrulus glandarius, L.). 98. Tannenheher (Nucifraga e caryocatactes, L.). XII. Ordnung. Insessores (Sitzfüssler) 99. Kukuk (Cueulus canorus, L.). 100. Blauracke (Üoracias earrula, L.). 101. Piro]) (Oriolus galbula L.). XIII. Ordnung. Fissirostres (Spaltschnäbler). 102. Rauchschwalbe (Hirundo rustica, L.). In drei vollständig eingewöhnten Exemplaren. XIV. Ordnung. 'Rapaces (Raubvögel.) 103. Weisskopfgeier (Gyps fulvus, Gm.) in drei schönen Exemplaren. 104. Rother Milan (Milvus regalis, auct.). 105. Thurmfalke (Cerehneis tinnuneulus, L.). 106. Habicht (Astur palumbarius, L.). 107. Sperber (Aceipiter nisus, L.). 108. Steinadler (Aquila fulva, L.) In einem prächtigen, durch seine besonders dunkle Färbung auf- fallenden Exemplar vertreten. 109. Seeadler (Haliaötus albieilla, L.). 110. Mäusebussard (Buteo vulgaris, Bechst.). 111. Sumpfweihe (Circus aeruginosus, L.). 112. Steinkauz (Athene noctua Retz.). 113. Waldkauz (Syrmium aluco, L.). 114. Schleiereule (Strix flammea, L.). 115. Uhu (Bubo maximus, Sibb.). 116. Waldohreule (Otus vulgaris, Flemm.). 117. Zwergohreule (Scops Aldrovandı). In fünf schönen Exemplaren. Von zahlreichen anderen hier befindlichen Vögeln seien vorläufig kurz erwähnt: Seidenschwanz, Steppen- hühner, Schopfwachteln, Spiegelpfau, Silber-, Diamant-, Gold- und Königsfasane, Gebirgloris, Alexander-. Mönchs-, Bunt-, Wellensittiche, Surinam-, Blaustin- und Cuba- Amazone, Gelbhauben- und Nasen-Kakadu, Arara’s, zahl- reiche Astrilden, Zwergpapageien, Mozambique-Zeisige, Gelbsteissbülbül, Sonnenvogel, Epaulettstaar, Halsband- finken, Zebrafinken, Blutschnabelweber, Madagaskarweber, BNP Fl a 5 Orangeweber (in vollem Nestbau begriffen), Widafinken, Elsterchen und viele andere kleine Exoten, der inter- essante Carancho oder Caracara-Falke (in zwei schönen Exemplaren.)*) *) Ausser Vögeln sind hier natürlich auch die anderen Ordnungen vertreten; von Säugethieren seien: Affen, Stein-, Edelmarder, Iltis, Wiesel, Frettchen, Dachs, Baum-. Garten- und Siebenschläfer, Rollmarder, Hamster (auch ein rothäugiges, ganz weisses Exemplar), Haus- und Wanderratte, Angorakatze, Fuchs, Meerschweinchen, Hase, Kaninchen, Reh erwähnt. Sehr zahlreich sind die Kriechthiere und Lurche vertreten (darunter der sehr selten zu sehende. Rippenmolch, die Fesslerkröte, die Kettennatter, grosse Riesenschlangen, der Riesensalamander, selten grosse Chamäleons. In den 17 grossen Kastenaquarien und zahl- reichen Standaquarien ist insbesondere unsere heimische Fischwelt zur Schau gestellt. Beobachtungen aussergewöhnlicher Nistplätze einiger Vogelarten. Gesammelt. von Freifrau von Ulm-Erbach. (Fortsetzung und Schluss.) In Heilbronn nisten seit vielen Jahren Rauchschwalben in einer Weinsäurefabrik, zwischen Transmissionen, Rädern und dampfenden Pfannen, kamen auch den 17. Mai 1886 in das Kesselhaus der dortigen Stearinlichterfabrik, wo sie die angebrachten Stützpunkte verschmähend, zuerst ‚auf einem Durchzugsbalken bauten, diese Stelle aber wieder verliessen und am 23. Mai auf dem Rohr der Gasleitung nisteten, gerade über der Feuerung und den Wasserstands- gläsern eines Hochdruckkessels; also bei riesiger Hitze und öfterem Zischen des Dampfes flogen hier am 12. Juli vier Junge aus, ebendort in einem Vorstall am 7. Juni desselben Jahres flügge Junge. Es ist räthselhaft, dass Vögel, welche bei dem leisesten Geräusch erschrecken und fortfliegen, plötzlich ganz unempfindlich gegen jede äussere Störung werden. Obige Beobachtung verdanke ich unserem verehrten Gutsnachbar, dem Freiherrn Richard von König, auf Schloss Warthhausen, der als Naturforscher und speeiell als bewährter Ornithologe sich einen Namen erworben hat und dem ich für manches Material, welches er mir bereitwillig zur Verfügung stellte, zu grossem Danke ver- pflichtet bin. Ein Schwalbennest auf einem ausgestopften Sperber. , kummet gebaut hat. Einen merkwürdigen Platz für sein Nest hat sich ein Schwalbenpaar, Chelidon urbica auf der Insel Pellworm ausgesucht; dasselbe befindet sich unter dem Rad- kasten eines zwischen Pellworm — Husna fahrenden Dampfers. Unter welchen Launen mitunter Vögel ihre Brut- stätte wählen, beweist eine gemachte Mittheilung aus Winterthur, wornach ein Amselpaar, Merula vulgaris, sein Nest in ein an der Stallwand aufgehängtes Ross- Da öfters eine Katze das Nest belauerte, wurde es von dem Knechte ziemlich hoch hinauf gehangen, was die Alten jedoch nicht veranlasste, ihr Nest zu verlassen, vielmehr haben dieselben ruhig weiter gebrütet und fünf Junge ausgehracht. Ein reizendes Bild bietet die grosse Verkaufshalle der weltbekannten Kunst- und Handelsgärtnerei von J. ©. Schmidt in Erfurt. Auf einem Lorbeerbaume hat ein Grasmückenpaar, Curruca cinerea, sein Heim aufge- schlagen und kann jeder Besucher dieser Halle sich über- zeugen, mit welcher elterlichen Fürsorge das unermüdliche Vogelpaar, trotz des starken Verkehrs an dieser Verkaufs- stelle sich seines Elternglückes erfreut. Durch ein offen gelassenes Fenster im Glasdach geniessen die zutraulichen Vögel ungestörten Ein- und Ausflug. Aus Flöha im Sachsen wird auch von einem merk- würdigen Nistplatz eines Schwalbenpaares berichtet, welches sein Nest im Sitzungssaale der königl. Amts- hauptmannschaft kunstgerecht auf emem Klingelzuge angelegt hat. Ungebindert und ohne Scheu trotz des häufigen dortigen Verkehrs verschiedener Menschen fliegen die befiederten Gäste im Saale ein und aus. Wir wollen jetzt unsere liebgewonnene Hausgenossin, die Schwalbe, verlassen und zu dem ebenso zutraulichen Rothkehlchen, Rubecula silvestris, übergehen. Wenn die Schwalbe, sowohl in ihrem Fluge, als auch in der Wahl ihrer Nistplätze nach höheren Regionen strebt, so ist das Rothkehlchen dagegen bescheideneren Sinnes und nistet auch dem entsprechend, meist nahe am Boden. Man kann das liebliche Rothkehlchen so recht den Freund des armen Mannes nennen ; nimmt es doch sogar mit einem abgelegten Schuh, als „Wiege für seine Jugend“, vorlieb und fühlt sich diese scheinbar ganz wohl in demselben. In unserem Garten brütete seit mehreren Jahren ein Paar Rothkehlchen in der in demselben befindlichen offenen Kegelbahn. Obgleich es dort durch das Kegel- spiel oft recht lebhaft war, auch manchmal m der Nähe des Nestes Licht angezündet wurde, so ging das Rothkehlchen ganz unbesorgt seinem Brutgeschäfte nach. Ueber eigenthümlich erwählte Nistplätze der Haubenlerche, (Gralerita eristata sind fast unglaubliche Sachen geschrieben worden und scheint dieser Vogel eine besondere Vorliebe für die Bahnschienen zu haben, wie folgende Berichte beweisen: In den 60er Jahren bauten Lerchen ihr Nest am Bahnhofzu Lundenburgin Mähren, dicht an die Schienen und liessen sich nicht im geringsten durch die über dieselben hin und herfahrenden Züge beunruhigen, eben so wenig, wenn Passagiere sich dem Neste dicht näherten, um es zu be- trachten. Eben so wird von Herrn Herzog folgende wunderbare Episode von einem Lerchennest erzählt. In der Nähe von Darmstadt hatte im Sommer des Jahres 1865 ein Lerchenpaar sein Nest mitten auf die Eisenbahn, in eine Ecke, wo zwei Fahrgeleise sich kreuzten, gebaut. Bald lagen vier Bierchen in dem Neste und das Weibchen sass brütend darüber. Kam ein Zug, so bückte das Vöglein sein Haupt, bis der letzte Wagen vorüber war und schaute dann wieder heiter und munter um sich. Endlich waren drei lebendige Junge im Nestchen. Nach einigen Tagen setzte sich eines derselben auf eine der Schienen. Der Zug kommt heran, die Alten locken vergebens das nase- weise Ding bleibt sitzen. Als die Gefahr fast unvermeid- lich schien, flog eines der Alten rasch heran, packte das unfolesame Kind beim Kopfbüschel und schleuderte es über die Bahn hinaus. Der Bahnwärter, welcher das alles angesehen hatte, beschloss hierauf, das Nest sammt seinen Insassen aus der gefährlichen Stellung zu erlösen und | trug es in ein nahes Kleefeld. Die Alten foleten ihm auf dem Fusse nach und trillerten bald in den Lüften den Dank für seine Barmherziskeit. Auch Baldamus hat einen Fall veröffentlicht, wie mitten auf dem Bahnhofe in Cöthen ein Paar Hauben- lerchen hart unter den Schienen im regsten Verkehr brütete. Eine Stuttgarter Zeitung berichtet, dass in Bekarts- hausen in Württemberg auch Bachstelzen, Motacilla alba, ihr Nest wohlgeborgen durch die Bahnschienen, unter der Kreuzungsspitze neben einer Weiche angebracht haben und mindestens zwölf Bahnzüge täglich über die Jungen hinfuhren, ohne dass die Alten aufgeflogen wären. Auch soll es erwiesen sein, dass Bachstelzen in leer- stehende Eisenbahnwagen gebaut haben und mit diesen hin- und hergefahren wurden. Wenn durch den regeren Verkehr, besonders durch die Telegraphendrähte, viele Vögel durch das heftige Dagegentliesen ihr Leben lassen müssen, so sehen wir hingegen, dass sich auch die jetzige Vogelwelt mit der Cultur befreundet und sich den Neuerungen freundlich gesinnt zeigt. Folgende reizende Begebenheit verdanke ich Baron R. König. Vor dem Sehlossportale Warthhausen stehen ziemlich frei unter kleinen Blechdächern, zwei französische Bronce- Geschütze aus der Kriegsbeute von 1870, l’Eerivain, gegossen zu Strassburg unter König Louis Philipp und l’Alsacien eben daher, vom Präsidenten Louis Napoleon. Ein Hausrothschwanzpaar, Ruticilla tithys, welches 1583 seine erste Brut unter dem Portaldach vollendet hatte, 208 zuerst in den Eerivain, verliess aber bald die dort eingetragene Unterlage und siedelte in den heimischeren ° Alsacien über; hier hat es, — ein schönes Friedensbild! 133 gelest und Junge grossgezogen, die am 31. Mai aus- krochen und am 14. Juni abflogen. Die Wahl dieses Brutplatzes überrascht umsomehr, da wie ich mich selbst davon überzeugte, die Kanonen sich in einer sehr bewegten Passage befinden. Darüber dass der Hausrothschwanz, Ruticilla tithys, beim Brüten fast jede Scheu vor dem Menschen über- windet, berichtet ebenfalls Baron R. König: Ein Hausrothschwanzpaar hat 1882 in einem seitlich offenen Brückengewölbe, das ich als Gartenhaus benütze, in einer in Brusthöhe befindlichen Mauernische, unbeküm- | mert um mein tägliches Ab- und Zugehen seine Brut -— im blanken Kanonenrohr 10.—15. Mai seine fünf Bier | grossgezogen. In aller direetester Hausgenossenschaft sind Hausröthlinge zu mir getreten, indem ein Paar, durch eine zerbrochene Fensterscheibe fliegend, jahrelang hinter dem Altarcrueifix der hiesigen Schlosscapelle, ein anderes in einem getäfelten Thurmzimmer, dessen Fenster längere Zeit offen stand, auf einer Tellerschanze hinter einer Majolica- Platte nistete. Gewisse altmodische eiserne Grabkreuze haben in der Mitte ein verschliesshares Käst- chen aus Eisenblech mit einem Heiligenbild oder einer Gedenkschrift; im botanischen Garten von Tübingen, der theilweise aus einem. alten Gottesacker besteht, fand ich zweimal Hausrothschwanz-Nester in solchen Kästchen, bei halbgeöffneter 'Thüre, eingebaut. Auf unserer Herrschaft in Liptnal in Mähren brütete im Sommer 1888 ein Paar Hausrothschwänze in einem Oekonomie-Wagen, der einige Zeit unbenützt in einer Remise stand, deren 'Thore meistens geöffnet waren. Die mälnischen Leiterwagen sind insoferne anders construirt wie hier zu Lande, indem ringsherum ein etwa 1'/, Meter hohes Weidengeflecht angebracht ist, so dass es einem grossen Korbwagen ähnlich sieht. Es hat den Zweck, damit man in dem Wagen auch kleinere Gegenstände transportiren kann, z. B. Dachschindeln, ohne dass die- selben herausfallen. In der hinteren Ecke des Wagens bemerkte ich ganz versteckt das Nestchen eines Haus- rothschwänzchen-Paares, in dem dasselbe seine junge Brut, aus sieben Stück bestehend, aufzog und sämmtlich auch munter ausflogen. Aus Sondershausen wurde heuer von einem Roth- schwänzchen - Paar auf Reisen berichtet. Unter einem Personenwagen, der auf der Tour Hohenelbe—Ebeleben täglich fünfmal verkehrt, hat ein Paar Rothschwänze sein Nest gebaut und brütete unbekümmert um das Hin- und Herfahren des Wagens. Das Pärchen ist recht eigentlich dem „Schutze des Publicums* empfohlen und seniesst denselben auch in jeder Beziehung. Dass ein Paar Kohlmeisen, Parus major, in einem Brunnenrohr ihr Nest gebaut haben, theilt Herr H. Weisse in der „Monatsschrift des deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt* im ‚Jahre 1885, wie folgt, mit: „In dem meine Wohnung umgebenden Obst- und Gemüsegarten befindet sich eine einfache kleine Blech- pumpe mit dünnem Eisenschwengel, die seit Jahren nicht mehr benutzt wird. Dies Jahr hat sich ein Kohlmeisen- paar in dieser Pumpe häuslich eingerichtet, trotzdem es ım Garten an Baumlöchern durchaus nicht mangelt. Die Kohlmeisen haben ihr Nest ganz unten im jrunnenrohr angebracht und das Rohr in seiner ganzen Rundung ausgebaut, der Schwengel geht mitten durch das Nest. Ich habe die Meisen immer fleissig beobachtet ; beim Nestbau und beim Brutgeschäft sind sie nicht ge- stört worden und jetzt füttern sie bereits sechs ziemlich herangewachsene ‚Junge, die trotz der kühlen Maitage im Wachsthum nieht zurückgeblieben sind. Beim Füt- terungsgeschäft sind die Alten ziemlich dreist: ich kann 134 ruhig in allernächster Nähe stehen bleiben, sie tragen ganz ohne Scheu das Futter zu den Kleinen hinunter. Das Curiose ist aber, dass, selbst wenn man den Pumpen- schwengel in Bewegung setzt, das Nest und die Kleinen durchaus nicht verletzt werden; schon beim leisesten Bewegen des Pumpenschwengels fangen die Jungen an tüchtig zu zilpen. In den nächsten acht bis zehn Tägen werden sie wohl ihr eigenthümliches Heim verlassen.“ Von zwei Fällen, wo Kohlmeisen in der Brunnensäule eines Pumpbrunnens nisteten, berichtet uns auch Baron König und zwar von solchen, die noch im Gebrauch. waren, doch gingen das einemal durch die Bewegung des Pumpens die Eier entzwei, während das anderemal das Weibchen auf den Eiern zerdrückt wurde.“ Ende April 1886 befand sich in Göppingen (Württ.) ein Nest einer Schwarzdrossel, Turdus merula, unter dem Dachvorsprung eines Hauses, zwischen die Mauerwand und ein schräg aufsteigendes Abfallrohr der Dachrinne, eingebaut; früher hatten die Vögel im Nadelgehölz des Hausgartens genistet, nachdem aber ihre Brut öfters von Katzen gestört worden war, machte sie der Schaden klüger. Dass ein Hausrothschwanzpaar in den Post- Briefkasten einer wenig bevölkerten Stadt des württem- bere’schen Unterlandes genistet haben soll, mag wohl Verleumdung sein! Doch theilt Herr Fr. Otto in der „Monatsschrift“ von einem ähnlichen Nistplatze, aber in einem unbenützten Briefkasten mit: „Der Gendarm in Höhnstedt hat neben seiner Hausthür, vor welcher ein kleiner Garten ist, mitten im Dorfe einen gewöhnlichen Briefkasten angebracht, in welchem eine Kohlmeise, Parus major brütet. Der Kasten ist ungefähr 3 Zoll hoch mit Wolle, Haaren, Federn, etc. ausgefüllt, in deren Mitte eine Kohlmeise auf 14 Eiern (legt bekanntlich S—14 Eier) brütet, so dass man sie kaum sehen kann. Beim Oeffnen des Kastens sträubt das Vögelchen die Federn in die Höhe, lässt sich aber in seinem Brutge- schäft nicht stören“. Es ist vor allem die kecke Sippe der Sperlinge, Passer domesticus, die sich nicht scheut, an den merk- würdigsten Plätzen ihre kunstlosen Nester anzubringen und zeigen sie dabei nicht die geringste Furcht vor dem Menschen. Ist ein Fensterladen nur kurze Zeit geschlossen, so kann man beim Oeffnen desselben, fast mit Sicherheit darauf rechnen, dass einige volummöse Spatzennester, wozu das unglaublichste Material verwendet wurde, zer- stört werden: um die es aber durchaus nicht Schade ist, da das Ueberhandnehmen der Sperlinge fast zu einer Landplage geworden ist. Sie benützen nicht nur alte, fremde Nester, sondern drängen sogar, wie wir bereits bei den durch Schwalben eingemauerten Spatzen gesehen, nistende Vögel aus ihren eigenen Nestern hinaus. Es soll aber auch von zuverlässigen Beobachtern constatirt worden sein, dass auch Sperlinge so grausam waren, Staare in ihrem Nistkasten einzumauern, wie folgende Begebenheit beweist: „Ein Beamter der Kohlengrube „Constantin in Wiedebach bei Weissenfels pflegt als Vogelliebhaber in seinem Garten die Staare mit grosser Hingabe. Die zahlreich ausgehängten Brutkästen wurden im vorigen Frühjahre sämmtlich bezogen, nur in einem Falle gelang es einem Sperlingspaar die Staarfamilie, wie an- genommen wurde, zu vertreiben und von der behaglichen Wohnung Besitz zu ergreifen. Eine vor Kurzem vorge- nommene Reinigung des Nistkästchens ergab indess ein ebenso überraschendes wie betrübendes Resultat. Das Nest bestand aus zwei Schichten, auf der unteren lag über vier Eiern das Skelett eines Staares, vollständig bedeckt von der oberen Schichte, dem Neste des Sperlings. Letzterer hatte somit auf den lebendigen Staar gebaut, dieser hatte muthig den Platz behauptet und seine Treue mit. dem Leben bezahlt*. Mit welcher Beharrlichkeit oft das Weibchen auf ihrer Brut aushält, beweist ein rührender Fall, den Baron König im seinem naturwissenschaftlichen Jahres- bericht 1886 schreibt: „Gelegentlich meiner silbeınen Hochzeit wurde am Abend des 25. Juni bengalisches Feuerwerk abgebrannt und eine Kapsel mit solchen, in die Latten eines am Schlosse befindlichen Spaliers eingeschlagen. Vier Spannen | vom Drahtstift entfernt, fand sich am andern Tag ein Fliegenfänger-Weibchen, Muscicapa grisola, über den Eiern brütend, welches sich weder vom blendenden Lichte, noch vom Sprühresen des Feuerwerks hatte vertreiben lassen !* Indem ich diese Abhandlung schliesse, hoffe ich, dass dieselbe zur Anregung dienen möchte, ähnliche Be- gebenheiten merkwürdiger Nistplätze zu veröffentlichen, worüber, wenn ich nicht irre, in diesen Blättern noch nichts erschienen ist. Vielleicht ist es mir vergönnt, später von neueren Beobachtungen zu berichten, da ich vorerst nur solche bekannt gemacht habe, welche mir noch frisch im Gedächtnisse geblieben waren. Möchten doch auch die mitgetheilten Beobachtungen, die uns die treffendsten Beweise geben, wie zuthunlich sich uns oft die liebliche Vogelwelt nähert, indem sie uns ihr Liebstes, ihre Brut anvertraut, auf’s Neue aneifern, sie zu schützen und zu hegen, soviel es in unseren Kräften steht, was ja zugleich zu unserm eigenen Vor- theil gereicht. Einiges aus vergangener Zeit”). Von Robert Eder. Seite 655, Nr. brüten. So macht man eimen runden gewölbten eisernen oder kupffer- nen Back-Ofen / und unten auch also seinen Boden gantz gleich und eben /in welchen man die Eyer in Pflaumen leget / und mit einem linden weichen Feder-Küsslein bedecket; die Wärme wird gegeben durch immerdar brennende Lampen / die auf einen solche Weise gesetzet sind / dass ihre Flammen den Ofen unten em wenig berühre / und auch den Eyern per reverberationem caloris die stete und gelinde Wärme mittheilen; diss desto besser zu händigen ist dieser Ofen schier einer Glocken gleich gestaltet / oben mit einem 127. Die Eyer ohne Hennen. auszu- o° *) Siehe XI. Jahrg. Nr. 11. Ring / darbey man ihn / wann man die Eyer umkehren will / ge- schicklich aufheben kan / welches man unter währender Ausbru- tung ein paar mal thun muss / doch kommen solche Jungen sehr hart auf / und bedürffen weit mehr Mühe / als die von den Hünern ausgebrutet werden. Seite 655. Nr. 128. Auf eine andere Art junge Hün- lein ohne eine Brut-Henne auszubruten. Nimm Tauben- oder auch Hühner-Mist / stoss und schlage ihn durch ein Sieb / darinn vergrabe die Eyer an einem warmen Ort / so / dass kein Ey das andere berühre / lege darunter und darum Hüner-Federn / und thue dieses alle 24. Stunden einmal / über 20. Tage aber / wann sie anfangen zu bieken und in der Schalen zu schreyen / und doch nicht völlig durchbicken können / so er- öffne ihnen die Schalen fein gemach / und setze eine Henne darauf. Seite 655. Nr. 129. Einen Ofen anzurichten / darinnen auf einmal mehr alstausend Eyer ausgebrütet werden können. Bei dieser Gelegenheit wollen wir aus dem Peganio / sonsten Rauter genannt / angeben / wie man eimen Ofen zurichten könne / darinn man auf Imal mehr als tausend Eyer könne aus- bruten lassen / wie folget: Erstlich lasse man einen faulen Heintzen machen / nach der Kunst so hoch als man will / und zwar den Thurn viereckicht . also dass man an drei Seiten gehörige Neben- Oefen anschifften kan / jeden mit gehörigen Registern / durch welche die Wärme aus den Thurn in die Brut-Oefen könne ge- lassen werden. Ein jeder Brut-Ofen kan auf die drey oder mehr Schuhe breit seyn / dass man nemlich mit dem Arme an die andere Seiten reichen / und also die Eyer recht legen und umlegen könne / die Höhe desselben aber kan von 3. bis 4. Schuhen seyn / die- selbige muss durch 3. eiserne Platten in 4. Theile abgetheilet werden: Das erste Fach bleibt zum Aschen-Loch / und muss die aus den Thurn fallende Aschen durch einen nahe am Thurn ge- lesten Rost da hinab fallen können. Das andere Fach sein etwas höher als ein Schuh / und wird an das Register des Thurns zu stehen kommen; des dritte und vierte kan gleichfalls nach gut achten ein und abgesetzet werden. Ein jedes Fach muss sein eigenes Thürlein oder Loch mit einem Stöpsel haben / dass man den Arm wo] hineinbringen / und sie bequemlich auf und zumachen könne; oben darauf kan ein Deckel gemachet werden / dardurch das oberste Fach wol bedecket werde. Die andere und dritte Platte müssen hinten an den Thurn gehörige Löcher haben / auf die ?. bis 4. quer Finger breit / und so lang als die Löcher unten am Thurne gehen / damit dadurch die Wärme aus dem Register des Thurns in die ‘Höhe tretten / und dieselben Fächer erwärmen könne; auch kan man diese Löcher mit eisernen Schüben zu und aufschieben / damit man die Wärme in den Fächern nach Belieben mildern könne. In die Fächer aber solle man Säge-Späne oder Häckerling streuen / und ein Tuch darauf lesen / auf welchem die Hünlein / wann sie ausgekrochen / gehen und tretten können. In jedes Fach kann man auf die hundert und mehr Eyer legen / dass das stumpffe Theil unten und das spitzige oben komme. Die Wärme des Ofens muss im Sommer geringer / im Winter etwas stärcker seyn; auch muss im Anfang weniger und gegen das Ende ‚der Brut-Zeit etwas stärckere Wärme gegeben werden / man muss auch alle Tage 2. oder 3. mal Achtung geben / ob die Wärme zu schwach / recht oder zu gross seye / welches man an den Eyern prüfen kann; dann wann ein Ey so heiss ist / dass es einen an das Auge brennet / so ist die Hitze zu gross. Kan mıan es aber am Auge / so man es daran hält / nicht gross mercken / so ist sie zu schwach darum man sie also geben und richten muss , wie man befindet dass eine Brut-Henne thue / wann sie auf den Eyem sitzet / welches man entweder mit eimem Wetter-Glas oder wol mit der blossen Hand zur Genüge erkennen kann. Man muss auch im Anfang zu rechter Zeit die Eyer prüffen / und an der Sonne besehen / ob sie tüchtig oder nicht / dann wann sie brutig sind / so lässt man sie liegen; sind sie aber lauter / so kann man ein solches wegthun und ein anderes unterlegen. Auch müssen die guten alle Tage umgewendet und gegen die Wärme / so von den Registeren herkommt / ge- kehret werden: Nach neunzehen oder zwantzig Tagen im Sommer; im Winter aber nach fünff bis acht und zwantzig Tagen / muss man die Eyer gegen die Sonne halten / und den Hünlein / wann man siehet / wo sie den Schnabel hinkehren | daselbsten Oeffnung thun / und helffen / darmit ihme der Kopff heraus kommet / so wird es her- nach von sich selbsten auskriechen. Indessen muss man ein warmes Zimmer in Bereitschafft haben / damit die Hünlein sieh trucknen können. Mit dem Essen und Wartung wird ein fleissiger Haus- Vater der Sachen schon zu thun wissen / und kann einer dabey nicht wol Schaden leiden / wann er die Hüner gleich nach dem Mass verkauffen sollte / wie es m Egypten geschiehet. Seite 661. Nr. 147. Zu wegen zu bringen / dass eine Pfauin junge weisse Pfauen ausbrute. Wann die Pfauin brutet / so muss man ihr ein weisses Tuch vor das Gesicht hängen / so dass sie unter dem Bruten selbigen stets vor Augen habe / so bekommet sie wegen der starken Ein- bildung weisse Jungen / und dieses ist zu öfftern practieiret worden. Seite 661. Nr. 148. Wie man Hennen und Fasanen zu- sammen werfen kann. Zuerst muss man mit grossem Fleiss ein Männlein von Fasanen neben einer Hennen lassen zahm werden / dann suchet man von denen gemeinen Hünern solche aus / die etwas bund von Farben / und fast einer Fasan-Henne gleichen / damit locket man ihn dann an / dass er im Frühling mit selbiger zuhalte; da dann diese Eyer über und über mit schwarzen Pünctlein leget / die auch viel schöner und grösser / dann die andern seyn. Wann nun die Jungen ausgekrochen / ziehet man sie mit Heydel oder Buch-Weitzen / woraus man Griess machen lässet / und klein gehackten Petersilien- Kraut oder Eppich auf / weilen sie selbige Kost gar gerne fressen. Des Curiösen Künstlers Andern Theils / Anderes Buch/ Darinnen von der allgemeinen Erkänntnus des Gewitters und allerhand schönenals Obst- Kräuter und Garten-Künsten/ nebenst der Ver- treibung allerley Ungeziefers auf das beste abgehandelt wird. Caput I. Muthmassliche Kenn- und Merkzeichen/ worbey man spühren und erkennen könne/ wannkRegen/ nassesund dunkel weich Wetter/ auch wann ein grosser Platz- oder Schlag-Regen erfolgen werde. Seite 478. 38. An den unvernünfftigen Thieren sind auch viel Zeichen eines nassen und weichen Wetters zu observiren / als wann die Hüner in Regens-Zeiten im Mist scharren / und darinnen ihr Essen suchen / ist auch ein Anzeigung langes Regen-Wetters / und wann es gleich bisweilen ein wenig innen hält/ so hat es doch keinen Bestand. 39. Wann der Grünspecht oder Specht / wie er an etlichen Orten genannt wird / sich mit Schreyen oder Ruffen hören lässet / so regnet es bald hernach. 41. Wann die Tauben sehr girren in den Hölen / so dauet es und wird warm. 42. Wann der Brach-Vogel auf den Abend schreyet und sich hören lässet / so ist er ein Vorbot des Regen-Wetters. 43. Wann sich die Gänse und Endten sehr baden und unter das Wasser schiessen / so ist es auch ein Zeichen nassen Regen- Wetters. \ 44. Die Gänse / wann sie einen grossen Regen oder Platz- Regen merken / führen sie ein grosses Geschrey / schlagen mit den Flügeln / lassen die obersten Federn aus einander / und spreiten sich / so gut sie können / aus / damit ihnen der künfftige Regen nieht durchdringe / und den Leib nass mache. 45. Wann die Schwalben gerühret auf dem Wasser fliegen / und mit den Flügeln darein schlagen / so regnet es bald darauf. 46. So ist auch gewisser Platz-Regen vorhanden / wann die Schwalben viel emsiger als sonsten fliegen / und denen Fliegen / als ihrer Nahrung / nachstellen / und solche viel hefftiger als sonsten verfolgen: dann sie wollen sich also mit einem Vorrath versehen / darmit sie in währendem Regen zu leben haben /. und nicht mit Ungelegenheiten dörfften ausfliegen. Will geschweigen / dass sie auch / weil der Regen noch währet / keine Fliegen finden / welches sie dann von Natur wissen. Seite 479. 50. Wann die Hüner hoch auf die Gebäue fliegen / kommt auch weich Regen-Wetter. 51. Wann die Pfauen hoch auffliegen und sehr schreyen / bedeutet es auch Regen-Wetter. 52. Wann die Hanen viel nach einander und zu ungewöhn- lichen Zeiten kräen / und sonderlich nach Mittag / so kommt nass und weiches Wetter. Seite 481. 79. Wann sich die Krahen und Dahlen Winters Zeiten und sonsten zusammen häuffen und sehr schreyen / so ist sich Schnees und weiches Wetter zu versehen. SO. Wann der Storch kommt / so bringt er gemeiniglich Un- gewitter mit sich. 89. Wann die Vögel im Herbste mager sind / so weicher Winter: Wie wird ein schön Wetter man hell/ dürr/trocken und erkennen lernen solle. 32. Wann die Kraniche / wilde Gänse und andere fremde Vögel frühe im Jahre kommen / so sollen sie desto länger bey uns bleiben / so foleet / dass ein schöner langer Herbst seyn werde. 4. Wann die Vögel vor Michaelis nicht ziehen / so wird vor Weynachten kein harter Winter / und ist sich noch eines Sommers zu versehen / welchen die Vögel wissen / eilen derowegen nicht weg zu ziehen. 11. Wann die Kraniche / wilde Gänse und dergleichen Vögel hoch fliegen / so bedeutet es schön und helles Wetter / und ziehen nicht fort / dann sie fühlen schön Wetter. 29. So finden sich auch etliche Vögel / welche den Regen dermassen anfeinden und hassen / dass sie gleichsam aus Angaben der Natur zuvor mercken und wissen können / wann etwan einer vorhanden / thun sich derowegen nicht hervor / sondern bleiben gutes in den Löchern und Hölen der Bäume sitzen; dann wann sie der Regen betrifft / werden sie nass / und können nieht fliegen / als da sind insonderheit die Berg-Hüner / Kautzen / Nacht-Eulen und dergleichen. Derowegen wann du des Nachts dieser Vögel viel auf dem Felde schreyen und heulen hörst / so seye der gewissen Hoffnung / es werde sich das böse Wetter enden / und ein gutes darauf erfolgen. 30. Der Han kan mit seinen Krähen nicht warten / bis etwan die Stunde oder Uhr schlagen will / sondern wiederholet solchen seinen Gesang auch zwischen derselbigen Zeit offt und viel / und freuet sich gleichsam sehr / dass er und seine Hüner ein mal wiederum auf den Mist und Raub gehen dörffen / da sie so lang den Regen gewittert / und sitzen müssen / und keine Ubung haben können. 31. Endlich so freuen sich auch die Raben / des künfftigen guten Wetters/ machen sich auf den Bäumen lustig / schreyen und singen / so gut sie es können / und thun also dem Menschen die Besserung des Wetters kund. Vorbedeutung/ woraus ein böss und unfrucht- bares Jahr abzumerken und zu erkennen seye. Seite 486. Wann die Vögel mit grossen Hauffen die Insuln und Wälder verlassen und sich ins Felde oder bei den Städten / und Dörffern niederlassen; wann die Dahle nicht mehr in den Wäldern wohnet. wtf Seite 487. Wann die Vögel ihre Nester / Eyer und Jungen verlassen. Wie die Jahrs-Zeiten zu erkennen. ; Seite 487. Als nehmlich / wann man vermercket / dass die Bach-Vögel oder Bach-Steltzen die Wasser verlassen / oder die Sang-Vögel / sonderlich die Männlein / vor allen andern nicht mehr singen; wann die Kraniche / Störche / Schwalben / sich zu- sammen thun / und wieder dahin kehren / daher sie kommen sind / wann die Gänse mit grossen Geschrey um ihre Speise oder Futter streiten / oder die Spatzen wider ihre Gewonheit / Morgens früh schreyen / da mag man sagen / dass der Winter nahe sey. Wann die Schwalben Haufen-weiss wiederkommen; wann um das Ende des Winters die Fndten eine weisse Brust haben / da mag man urtheilen / dass der Frühling oder Lentz vor der Thüre seye / dann solche Thier empfinden und mercken gar eigentlich die Näherung / Anfang und Ende der Jahres-Zeiten. Wann man im Winter zu Anfang des Frostes mercken / dass die See-Vögel sich in die Flüsse und Bäche thun / welche nicht leicht zusammen gefrieren mögen; wann die kleinen Vögel sich in den Wald-Büschen verstecken / und ihre Speiss und Nahrung nahe bey den Städten / Flecken und Dörffern suchen / so mag man für gewiss halten / dass entweder die Kälte nahe seye / oder dass die gegenwärtige Kälte streng und lang anhaltend seye. Ein langer Winter wird bedeutet / wann die Endten zu Ende des Winters röthliche Brüste haben. (Fortsetzung folgt). Literarisches. Encyklopädie der Naturwissenschaften. Erste Abtheilung, 55 bis 57. Lfg. Zweite Abtheilung, 48. Lfg. Subscriptionspreis pro Lfg. 3 Mark. Breslau, Eduard Trewendt, 1888. Vier neue Lieferungen der Eneyklopädie der Naturwissen- schaften liegen wiederum vor, die von der gleichmässig fort- schreitenden Entwicklung des erossen Unternehmens Zeugniss ablegen. Die weiteste Förderung hat in obigen das „Handbuch der Botanik“ gefunden, von dem die 21. und 22. Lieferung erschienen sind, die den Schluss des Zimmermann’schen Aufsatzes: „Die Morphologie und Physiologie der Pflanzenzelle* und den grössten Theil einer werthrollen Abhandlung von Hofrath Prof. Dr. Schenk, dem Herausgeber des Handbuches, bringen. Letztere, den Titel „Die fossilen Pflanzenreste* führende Arbeit, deren praktischer Nutzen noch durch Beigabe zahlreicher guter Holzschnitte erhöht wird, dürfte dem lebhaften Interesse weiter Fachkreise begegnen. Vom „Handwörterbuch der Zoologie, Anthropologie und Ethnologie“ liegt mit der 23. Lieferung dieser Disciplin bereits der Schluss des V. Bandes vor. Aus dem überaus reichen Inhalte derselben seien diesmal erwähnt die Artikel „Mytilus, Nanina, Nautilus“ von Prof.vonMartens, „Muskelsystem-Entwicklung“ und „Nemathel- minthen - Entwieklung“ von Griesbach, „Nematoda“ und „Nemertina* von Weinland (beide mit Illustrationen). Ferner finden wir von Dr. R. Neuhauss, einem neuen Mitarbeiter, ausser dem Aufsatze „Menschenracen“ zwei den „Kiefer von La Naulette“* und den „Neanderthal- Schädel“ behandelnde hoch- interessante Beiträge; dasselbe gilt von Sussdorf’s „Muskel- function“ und „Muskelströme“ sowie den vielen Hellwald'schen Artikeln, von denen „Mzab, Naga, Neger“ genannt seien. — Ab- theilung II. Lfg. 48 enthält die 28. Lieferung des „Handwörter- buchs der Chemie“ mit den Aufsätzen: „Kohlenstoff (Schluss) — Kohlenwasserstoffe — Kupfer — Lactone und Lactonsäuren“. Hier ist in erster Reihe die von Prof. Biedermann verfasste und reich illustrirte Abhandlung über „Kupfer“ weitergehender Be- achtung zu empfehlen. Das Buch der Schmetterlinge. Eine Schilderung der mittel- europäischen Schmetterlinge mit besonderer Berücksichtigung der Raupen und ihrer Nahrungspflanzen. Von K. G. Lutz. 30 farbige Tafeln mit mehr als 700 Abbildungen und zahlreichen Text- Illustrationen. Vollständig in 10 Lieferungen & 1 Mark. Stutt- gart. Süddeutsches Verlags-Institut (vormals Emil Hänselmann' Verlag). Es ist eine bekannte Thatsache, dass nur wenige der vielen jugendlichen Schmetterlingsfreunde ihrer Liebhaberei auch treu bleiben. Die Schätze, welche sie erbeuten, gehen meist nach kurzer Zeit zu Grunde, und nach einem eigentlichen Gewinn forschen wir vergebens. Die Ursachen dieser Erscheinung sind neben anderen insbesondere auch in der vorhandenen Literatur zu suchen. In den meisten Schriften über diesen Gegenstand wird ein allzu grosser Werth gelegt auf das blosse Erlangen der Schmetterlinge und auf das systematische Zusammenstellen derselben zu einer Sammlung. Dass eine derartige Beschäftigung nicht auf die Dauer zu fesseln vermag, liegt auf der Hand. Der Verfasser des vor- liegenden Werkes hat darum einen anderen Weg eingeschlagen. Ueberzeugt davon, dass das Studium der Schmetterlinge ohne stete Berücksichtigung des Pflanzenreichs wenig fruchtbringend ist, hat er dieselben nach den Nahrungspflanzen ihrer Raupen geordnet. Auf den Tafeln sind nicht allein die vollkommenen Insecten, sondern es ist vielfach der ganze Entwicklungsgang derselben — Ei, Raupe mit Nahrungspflanze, Gespinst, männlicher und. weih- licher Schmetterling — abgebildet. Der Verfasser legt ganz be- sonderen Werth auf die Zucht des Schmetterlings aus der Baupe und spricht sich mit Entschiedenheit gegen das plan- und sinnlose Tödten derselben von Seiten der Jugend aus. Er berücksichtigt endlich die Feinde der Schmetterlinge, insbesondere die Schlupf- wespen, in einer Weise, wie diesin keinem anderen Sehmetterlings- werke der Fall ist. Besonders hervorzuheben ist, dass namentlich bei den schädlichen Schmetterlingen ausführlich sowohl die Ent- wicklungs- als Lebensweise dargelegt und stets die beste Art der Vertilgung dieser Feinde in Garten und Feld angegeben ist. Die Darstellung ist im besten Sinne populär und durch treffliche Text- Illustrationen unterstützt. Den Hauptwerth aber legen wir auf die in Zeichnung und Colorit gleich mustergiltigen farbigen Ab- bildungen. Ill. Jahresbericht (1887) der ornithologischen Beobachtungs- stationen im Königreiehe Sachsen, bearbeitet von Dr. A.B. Meyer und von Dr. F. Helm, nebst einem Anhang über das Vorkommen des Steppenhuhnes in Europa im Jahre 1838. Dresden 1888. Gegenwärtig ist der dritte Jahresbericht über die ornitho- logischen Beobachtungsstationen im Königreiche Sachsen für das Jahr 1887, bearbeitet von Dr. A. B. Meyer und Dr. F. Helm erschienen. Derselbe enthält im allgemeinen Theil: Verzeichniss der 122 Beobachtungsstationen nebst Notizen über ihre Lage und dergleichen, sowie ausführliche Berichte über die Witterungs- verhältnisse, welche durch ihren Einfluss auf das Vogelleben von so grosser Wichtigkeit sind. Im speciellen Theil werden reiche Daten über die einzelnen Vogelarten gegeben. Die Bearbeitung des Jahresberichtes ist, wie bei jenen der vorhergehenden Jahre, ganz vortreftlich und gewährt eine leichte Uebersicht. Von vielen Werth für die Wissenschaft ist auch der Anhang über das Vorkommen des Steppenhuhns. P. Dr. Karl Russ, „Lehrbuch der Stubenvogelpflege, -Abrich- tung und -Zucht“. Neue Ausgabe. Mit III Farbendrucktafeln und 96 Abbildungen im Text, in 17 Lieferungen & 1 M. 50 (Magdeburg, Creutz’sche Verlagshandlung). i In der ausserordentlich grossen Mannigfaltigkeit der Futter- mittel für alle Vögel, welche wir in der Gefangenschaft halten, nehmen einige Dinge unsere ganz besondere Aufmerksamkeit in Anspruch. So behandelt der Verfasser in der fünften Lieferung mit entsprechender Gründlichkeit die Ameisenpuppen, sowohl nach ihrer Gewinnung, als auch nach ihrem Nahrungswerth und allen Verwendungen hin. Ein vorzugsweise grosses Interesse gewährt uns im Weitern die Besprechung eines verhältnissmässig neuen, sehr wichtigen Futtermittels, des Weisswurmes. Daran schliessen sich die Schilderung der Zucht und Verwendung des Mehlwurmes, Anlage der Mehlwurmhecken u. s. w. Gleicherweise ist der Mai- käfer und das Maikäferschrot besprochen, und nächstdem folgen alle übrigen etwa zum Vogelfutter zu verwendenden Kerbthiere: allerlei Käfer, Schmetterlinge, Drohnen, Fliegen und deren Maden, Blattläuse u. a. Den Beschluss in dieser Lieferung machen die Vorschriften zu allen im Gebrauch befindlichen Futtergemischen. Aus unserem Vereine. Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mit- gliederbeiträge. Bis 15. d. M. sind an Jahresbeiträgen eingelanfen I. Beim Cassier Dr. Carl Zimmermann ((I., „Bauermankt 13). 1. Nr. 90. J. B.; 2. Nr. 95. A. B.; 3. N 101. x Ö.;, 4. Nr. 128. M. B.; 5. Nr. 184. A. J.; 6. Nr. 196. W. Kl: 7 Nr. 218. P.K.; 8. Nr. 239. J. M.; 9. Nr. 245. A. M. v.M.; 10. N 261. L. P.; 11. Nr. 303. J. S. ll. Beim Secretariate (Il., k. k. Prater, Hauptallee Nr. |). 1. Nr. 97. P. B.; 2. Nr. 124. Dr. A. E.; 3. Nr. 127. M. E.; 4. Nr. 166. J. H.; 5. Nr. 182.J. v. W.; 6. Nr. 185. Dr. H.v. K.; 7° Nr: 233, Dr. \R. L.; 82 Nr. 1227. A. M.; 9. Ne. 233. Ko M Nr. 276. @. R.; 11. Nr. 288. Dr. R. S.: 19. Nr. 323. M. W.. 14. Nr. 331. J. N. Graf W.; 10. 13. Nr. 291. A. 15. Nr. 338. F. Für das Wiener Vivarium eingelaufene Geschenke. 1. Ein ausgewachsener Iltis. Geschenk des Herrn Prater-In- spectors Friedrich Huber. 2. Eine junge Fischotter. Reiser in Serajevo. 3. 10 Spitzkopfeidechsen in schönen Exemplaren. Geschenk des Herın ©. R. v. Tommasini in Görz. Für diese Geschenke erlaubt sich den besten Dank zu sagen Geschenk des Herrn Custos 0. Die Direction. Die gefertigte Direction ersucht Alle, | Nochmals den besten Dank für die sich für Thierhaltungen interessiren, Correspondenz der Redaction. Mehreren s. g. Correspondenten zur gef. Kenntnissnahme. Von jetzt ab werden wir wieder bemüht sein, dje ei inlaufenden Briefe sofort zu erledigen. Hoerına Zu a Re: r, St. Gallen. Brief geht morgen ab. — Herm Dr. A. Wars w, Berlin. Wir haben von der geänderten Adresse Kenntniss ge- nommen. — Herrn E G..1!l & Comp., Hagenau. Gewünschte Nummern gehen heute ab. — Herrn J.W..... r, hier. Haben die Expedition sofort verständigt. — Löbl. Hofbuchhandlung F...k, hier. Falls Sie das Gewünschte nicht schon durch die Expedition erhalten h aben, ersuchen wir um gefällige nochmalige Be- kanntgabse des Fehlenden. — Löbl. südd. Verlags-Institut, Stuttgart. Bereits er- ledigt. — Herrn J.D. k, Kostrau. Die gütigst offerirten Thiere kämen uns sehr, erwünscht; wir bitten auch in Zukunft um gel. Offerten dieser Art. — Frau BaroninU...E. ‚Ulm. Besten Dank für das Gesandte. Bezüglich der Cliche's werden wir nach Wunsch verfahren. Dürften wir recht bald anf den gütigst zugesagten illustrirten Aufsatz über japanesische Vögel rechnen? — Herrn Custos 0.R....r, Serajewo. Für die freundlichen Zeilen besten Dank. Die Otter ist ein recht munteres, lustiges Thierchen. Recht lieb ist es von Ihnen, dass Sie unserem Vivarium noch Manches zukommen zu lassen gedenken. Was wir bei- läufig nach und nach aufzutreiben wünschen, ersehen Sie aus unserem heutiren Inserate. Bezüglich der Nummern und des Aufsatzes über das Hinterland bitten wir noch um einige Geduld; die Kisten sind noch nicht ausgepackt. Es lässt sich gar nicht sagen, wie viel noch zu thun ist, ehe uns einige Ruhe in Aussicht steht. alle Ihre Freundlichkeit. Dürfen wir bald auf Einiges für unsere Mittheilungen rechnen? — HermnB....r& W hier. Ihr Urgens der Expedition mitgetheilt. — Herrn H. v. BETEN W. Zürich. Ihre Briefe erst heute erhalten. Besten Dank für das Gesandte. Die Nummern sind abgegangen. — Herrn J. M....1, Neustadtl. Das angezogene Werk von Reichenbach befindet sich nicht in unserer Bibliotliek. Leider war es noch nicht möglich, die Bibliothek neu aufzustellen: wir müssen diese zeitraubende Arbeit auf die Win monate verlegen; dann steht der Benützung nichts entgegen. — Herrn STICHÄV TAT SI er: a, Güns. Von der veränderten Adresse haben wir Kenntniss Sonnen — Herrn J. NR AEL: r, Leipzig. Brief folgt. — Herrn R. E..r, Neustadtl. Besten Dank für Ihre freundlichen Wünsche. Die rütigst offerirten Thiere kommen uns gewiss erwünscht. 6 Exemplare der gewünschte n Nummer sind heute an Ihre Adresse abgegangen. — Herrn Notar K. D....... n, hier, Herrn K. P....a, hier. Die Zusendung der übersandten Permanenzkarten konnte nicht erfolgen, “da sämmtliche auf einmal gebunden werden sollen. Es genügt aber die Vorweisung der Mitgliedskarten. — Herrn M. H...a, Marburg a/Dr. Wir bitten um gefällige Vebersendung einiger Liter; Betrag wollen gefällig nachnehmen. — Löbl. Verlagsbuchhandlung Pr. K......... n, Magdehnze; "Das Gewünschte folgt zugleich mit dieser Nummer. — Herrn M. R.. hier. Der Verein wurde neben anderen Gesellschaften (so dem ae mehrere Jagdschutz- vereine) um sein Gutachten ersucht; doch erfuhren unsere seinerzeitigen Vor- schläge ziemlich eingreifende Aenderungen. zeitweise diese oder jene Thierart gefangen halten oder den Handel mit Thieren berufsmässig treiben oder durch ihren Beruf wiederholt in die Lage kommen, von dem Einfangen dieses oder jenes Thieres Kunde zu erhalten, um sütige Offerte und Mittheilungen in dieser Hinsicht. sorgung verschiedener gewünschter Thiere bereit. Wir sind auch unsererseits geme zur Be- Sehr angenehm kommen uns Anbote nachfolgender Thiere: I. Säugethiere. Spitzmäuse Bobak, Zwergmaus, Feld- und Wasserratte, die (die verschiedenen Arten), junge Wölfe, junger Schakal, Polar- Fuchs, junge Wildkatze, junger Luchs, Wickelbär, junge Bären, verschiedenen Murmelthiere, Springmäuse, Hermelin, Wühlmäuse, Vielfrass, Arten der Stachelschwein, Schneehase, Alpenpfeifhase, Gemse, Zwergziegen. II. Vögel. Grauer Geier, Bartgeier, Aasgeier, schwarzer Milan, Röthel- Würgfalke, Zwerg-, Lerchen-, Wander-, Feldegg’s-, und Rothfussfalke, Habicht und Sperber, Fischadler, :Zwergadler, Schreiadler, Königs-, Schelladler, Schlangenadler. Wespenbussard, Rauhfussbussard, Kornweihe, Steppen-, Wiesenweihe, Sperbereule, Sperlingseule, Rauhfusskauz, Ural-Habichtseule, Scehneeeule, Nachtschwalbe, Mauersegler, Kukuk, Bienenfresser, Eisvogel, Rosenstaar, Alpendohl e, Raben-- und Nebelkrähe, Saatkrähe, Tannenheher, Grün-, Grau-, Schwarzspec ht. SYoSser, Aipen-Buntspecht, Bachamsel, Bartmeise, Beutelmeise, Goldhähnchen, Ringamsel, Felsentauben, Auerhuhn, schneehuhn, Grosstrappe, Zwergtrappe, Regenpfeifer, Kranich, drossel, Bachstelzen, tingeltauben, Rohrdommel,. Wasser- und Wiesenralle, läufer, Uferläufer, Strandläufer, Graugans, Pfeif-, Moor-, Tafel-, Berg-, Reiher-, Schell-, Tauchern, Möven. Eis-, Ebenso kommen verschiedene andere lebende Thiere (seltene Kriechthiere und Lurche, spinne, Scorpione) erwünscht. Offerten mit Preisangabe und sonstigen Auch Tausch nicht ausgeschlossen. Sumpf und Teichhühner, Saatgans, Sammt-, 3emerkungen weissrückiger und kleiner Buntspecht, Dreizehiger Misteldrossel, Blau- Birkhuhn, Rackelhuhn, Haselhuhn, Alpen- schwarzer Storch, Sichler, Rallenreiher, Brachvögel, Schnepfen, Wasser- Löffelente, NE Mittel-, Knäck-, Krick-, Ruderente, Säger, verschiedene Arten von Tarantel- Adresse erbeten. unter untenstehender Die Direction des Wiener Vivariums, Wien, k. k. Prater, Hauptallee 1. 138 RE Ko oo Site so Di She So IR Se SR ER SR. SR SR I EP a Photozinkographie 2 Wien, VIII. Bez. Alserstrasse Nr. 55. Br ee ATELIER & 2 | für RE (© x Hochätzungen von Illustrationen aller Art, = «© und zwar Bd < Feder-, Kreidezeichnungen und Stemabdrücke. . @ (o, x Reproductionen nach Handzeichnungen, Holzschnitten, Stahl- u. Kupferstichen, = & getuschten Zeichnungen und Photographien. Herstellung von Fettdrucken für Photolithographie. © NB. Wir machen besonders die Herren Professoren, welche für ihre Proeramm- +& arbeiten, Monographien u. s. w. möglichst einfache und billige Illustra- 2 tionen wünschen, auf unser Atelier aufmerksam. Nähere Auskunft ertheilt 0% auch die’ Administration an rs . tat tee v 4 ER 15,07 EEE Is IE-TE-IET IM MM AM See mem % rm %.% Gr ar mM OR Aoyarrar AAVRAVARVARVAR FINAAANAS a AN ARVAR AN AN £ RAVAAVAR a RE EICHEICHEI III II IC) BaaREE 8 Fo ER) (©, = 1887 & > Ce) ” oO» en tangenträger = = Prämien: 93 6) EL En Z 2 OD) & Cpenhagen, für Hühnerhäuser. & > Kaiserslautern, 2 17) = SS SS Rostock, Wien, Zum Ausrotten des Ungeziefers. > Mensen. Preis per Paar Mark 2,0, gegen Nachnahme. > &@ Kappeln, Schlei, a ; & Sn S ante: J. C. Haunstrup, Copenhagen, Dänemark. “ _ Roskilde. Prospectus gratis und franco. 55 5) Z OICHEHTE ICIEO EN ES SO,CH) & X SCHTHTIIT s° SONG BOIDDOSDIEDOIITETIISIGTEDTIDDR Auf mehrfache Anfragen. theilen wir mit, dass von dem Werke 192. Zenteon -Erritsel2: „Die Vögel Europas“) nur noch einige Exemplare vorhanden sind.% Trotzdem ist der Herausgeber bereit, das Werk$ den neuen Mitgliedern des Vereines, solange der} Vorrath reicht, zu dem ermässigten Preise vonf 40 fl. (in Prachteinband 50 fl.) abzugeben. P aa \ SZ anarienvogel bestens gesanglich geprüft und sortirt, a12, 15, 20 und 4 25 Mark; Extravorsänger höher, habe noch in schönster Auswahl ke und versende stets gegen Casse oder Nachnahme, für Güte und lebende Ankunft, Julius Häger. St. Andreasberg (Harz). A N N As an sera nn 2 Rothgeibe (durch Paprikafütterung) sowie naturgelbe Holländerkanarien sind zu verkaufen bei Karl Novak, VIIT., Stolzenthalergasse 12. 2. Stock, Thür 8 Sehr preiswürdige und fein gearhbeitete Bierbohrer aus bestem Stahl sind zu beziehen von A. Bernard (Zimmermann’s Neffe), büvgl. Messerschmid. Wien, Stadt, Augustinerstrasse 12. Eine Vogelsammiung ist preiswürdig zu verkaufen. 530 Stück. Die meisten Exemplare im Hochzeitskleide, tadellos ausgestoptt und aufgestellt, ausge- zeichnet präparirt und ganz fehlerfrei. Bi Fu Marie Dilles, Bielitz. österr. Schlesien. Toapl- ud Rapiin-Kandlıne von Anton Mulser - (Bozen in Südtiro]) hält mit Beginn des Frühjahres südeuro- päische und afrikanische Echsen, Schlangen, Schildkröten. Frosch- und Schwanzlurche in allen Arten und seltenen Spielarten am Lager; diese werden nur in wohlerhaltenen Exemplaren versandt und zu billigen Preisen abgegeben. Vom October ab sind ein- heimische Vögel zu haben; von Zeit zu Zeit Exota zu sehr billigen Preisen. Ein vorzügliches Geschenk bildet MEYERS HAND-LEXIKON Dritte Auflage. Dasselbe gibt Auskunft über jeden Gegenstand der mensch- lichen Kenntnis und auf jede Frage nach einem Namen, Begriff, Fremdwort, Ereignis, Datum, einer Zahl oder Thatsache augen- blicklichen Bescheid. lkel, mit Hunderten von Abbildungen, Karten, Erklärungstafeln nnd statistischen Tabellen. 23 Bände elegant in Halbfranz geb. 15 Mark. Auf 2125 Oktavseiten über 60,000 Arti- f Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig. unter Garantie 4 W Se Frühere Jahrgänge der SBTLLUeUUE HE sind, so lange der WVorrath reicht, zu dem ermässigten Preise von a 4 fl. — 8 Mark durch das Secretariat (k. k. Prater, Hauptallee 1) zu beziehen. Alle eilf Jahrgänge werden zu dem Preise von 40 Mark abgegeben, doch sind nur mehr wenige Exemplare vorhanden. =& Herausgeber: Der Omithologische Verein in Wien (verantwortlich: Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Friek (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. a es 1 Nr. 10. Blätter für Wogelkunde, Woael-Schus und -Bilene, Gefligelsucht und Srieffankenwelen. Readacteur: Dr. Friedrich K. Knauer. Die „Mittheilungen“ des unter dem Proteetorate Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Rudolf stehenden „Ornithologischen Vereines in Wien“ erscheinen in der Stärke von 2 Bogen am 15. jeden Monates. Abonnements ä 6 fl.. sammt Franco-Zustellung 6 fl. 50 kr. — 13 Mark jährlic werden in der k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick in Wien, I.. Graben Nr, 27, entgegengenommen, und einzelne Numme 50 kr.—1Mark daselbst { Inserate 6 kr. — 12 Pfennige für die Sfach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilungen an d F | sind an Henn Adolf Bachofen von Echt in Nussdorf bei Wien. die Jahresbeiträge der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, I., Bauernmarkt 11, alle anderen für die Redaction, das Secretariat, die Bibliothek u. s. w. bestimmten Briefe, Bücher-, Zeitungs-, Werthsendungen, an die Redaction der „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines“ : Wien, k. k. Prater, Hauptallee I, zu senden. — Vereinslocale:: (Bibliothek, Sammlungen. Redaction) k. k. Prater, Hauptallee 1. — Die mit Vorträgen verbundenen Monats-Versammlungen finden im grünen Saale der k.k. Akademie der Wissenschaften: I., Universitätsplatz 2, statt. — Sprech- stunden der Redaction und des Seeretariates: Dienstag und Freitag, 2-4 Uhr. Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. Beitrittserklärungen (Mitgliedsbeitrag 5 fl. jährlich) sind an das Secretariat zu richten, 1880. | October | Inhalt: [. Fachwissenschaftliche und populäre Ornithologie: Aus dem Isergebirge. — Der Tannenheher im böhmischen Mittelgebirge. Von Hubert Panzner. — Ornithologisches aus dem Glocknergebiete. Von Franz Sehmidt. — Rückblick auf die diesjährige Einwanderung des Steppenhulhnnes. — Zum diesjährigen sche Mittheilungen aus dem Wiener Von Robert Eder. Herbstzuge des Tannenhehers. — Ueber den Nutzen und Schaden der Eulen und anderer Mäusevertilger. — Omitlıo Vivarium. Von Dr. F. K. Knauer. — Untersuchungen über das os pelvis der Vögel. — Einiges aus vergangener Zeit. (Fortsetzung und Schluss.) — Notizen. — Literarisches. — Aus unserem Vereine. — Correspondenz der Redaction. — Inserate. Aus dem Isergebirge. wachsen, das aber nur einmal im ‚Jahre gemäht wird. Von @etreidebau ist keine Spur. Selbst die Kartoffel wird nieht angepflanzt, obwohl dieselbe noch ganz gut sedeihen würde. Die Bewohner finden in zwei daselbst befindlichen Glashütten Arbeit oder sind im Walde be- schäftiet. Das Klima ist ziemlich rauh. Während des lang andauernden Winters liest der Schnee an vielen Stellen bis mehrere Meter hoch; doch ist der Verkehr der bedeutenden Holzabfuhr wegen im Winter fast grösser als im Sommer. Auf einer kleinen Ferienreise hielt ich mich Mitte August einige Tage in Klein-Iser auf. Daselbst erfuhr ich zu meinem grössten Erstaunen von zuverlässigen Leuten, dass bis zum Jahre 1337 keine Sper- linge hier nisteten. Zur näheren Charakteristik des Ortes und seiner Lage möge Folgendes dienen: Klein-Iser oder Wilhelmshöhe, ein ungefähr aus 40 zerstreuten Holz- häusern bestehendes Dörflein, liest mitten im Gebirge auf einer wellisen Hochfläche zwischen dem mittleren und südlichen Iserkamme. Die beiden letzteren sind unge- fähr 100 Meter höher als das in seinem mittleren Theile 825 Meter über dem Meeresspiegel liesende Dorf und ganz bewaldet. Die waldfreie Fläche ist mit Gras be- Hier cab es also bis zum Jahre 1887 nur hin und wieder einige Sperlinge (Passer domesticus) als Durch- zügler. Erst im Sommer des genannten Jahres siedelten 140 sich einige hier au, hielten sich aber nur in der Nähe der Glashütte auf. Im Spätherbste befanden sich ungefähr 30 Stück da, welche nach Verlauf des gerade besonders schnee- reichen Winters bis auf 10—12 Exemplare zusammen- geschmolzen waren. Dagegen traf ich diesen Allerwelt- bürger heuer, wenn auch nicht gerade häufig, so doch bereits über den ganzen Ort zerstreut. Auch der Feld- sperling (Passer montanus) wird im Herbste nur ver- einzelt mit am Vogelheerde gefangen. Lerchen (tanıda arvensis) kommen im Frühjahre am Zuge hier vor, nisten aber nicht. Eigenthümlicher- weise finden wir jedoch ihre Nistplätze schon in dem gegen 1!/, Stunden entfernten, in nordnordöstlicher Richtung liegenden Gross-Iser in Preussen. Dieser genannte Ort liest südlich von der grossen sumpfigen Iserwiese, ist in seiner Anlage Klein-Iser ähnlich und besitzt eben- falls keinerlei Ackerbau. Vor mehreren Jahren (wahrscheinlich 1885) hielt sich sogar ein Wachtel- paar den ganzen Sommer über dort auf. Ebenso nisten die Nebelkrähen wohl in Gross-, nicht aber in Klein-Iser. Auf den Wiesen der beiden Orte traf ich grosse Schaaren meist junger Wiesenpieper (Anthus pratensis) an, welche hier Spitzlerchen- genannt werden. Dieselben gehören nebst den Hausrothschwänzchen (Rutieilla titys) zu den häufigsten Brutvögeln dieser Gegend. Eine Streife auf den Flussuferläufer (Actitis hypo- leucos), welcher auf den umfangreichen Sandbänken der grossen Iser in einer ziemlich ansehnlichen Zahl brütet, war leider fruchtlos, da derselbe wahrscheinlich im Folge ‘der kürzlichen grossen Ueberschwemmung bereits sein Wohngebiet verlassen hatte. In den Wäldern fand ich ausser dem lustigen Volke der gewöhnlichen Meisen (Parus major, coeruleus, ater und ceristatus) nur den Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra) und Gimpel (Pyrrhula europaea) vor. Neustadtl, September 1388. Der Tannenheher im böhmischen Mittelgebirge Von Hubert Panzner. In den Nummern 6, 7 und S der omithologischen Mittheilungen bringt Herr W. Peiter eine Notiz über den Tannenheher, aus welcher hervorgeht, dass derselbe seit einigen Jahren Standvogel des hohen Erzgebirges geworden ist, und wird die Vermuthung ausgesprochen, dass diese Vögel rückgebliebene Wanderer seien. Es sei mir gestattet, hier zu constatiren, dass nur wenige Meilen Luftlinie vom Erzgebirge. im sogenannten böh- mischen Mittelgebirge, der Tannenheher schon in den 1860er Jahren Sommer- und jedenfalls auch Stand- vogel war. Mein verstorbener Vater war von 1860 bis 1871 im Frühjahre im Revier Mersnitz auf der Domäne Bilin (böhmisches Erzgebirge) Revierförster und hatte ich damals schon Gelegenheit, anlässlich meines ersten Unter- richtes im Waidwerke die Bekanntschaft mit dem Tannen- heher zu machen. Im Jahre 1864, als ich das erste Mal auf Ferien nach Hause kam, erhielt ich diesen ersten Unterricht; auf den jeweiligen späteren Ferien wurde fleissig fort- gesetzt und 1868—1870 praktieirte ich daselbst das Forstwesen. So viel mir noch ganz gut erimmerlich, war Nucifraga dort ein recht häufiger Vogel, beijedem Reviergange konnte man mehrere hören und sehen und war besonders der Radelstein im Centrum des kleinen Verbreitungsgebietes gelegen, wo er auch am häufigsten getroffen wurde. Ursprünglich bildete die Birke gemischt mit allerhand Weichhölzern und dichtem Haselgesträuche als Winter- holz die vorherrschenden Bestände, die immer mehr und mehr regelrechten Fichtenceulturen weichen mussten. Diese Urbestände mochten wohl die meiste Anziehungs- kraft besonders zur Reifezeit der Haselnüsse geübt haben, was nicht ausschloss, dass man den Vogel eben so häufig in Fichtenbeständen antraf. Es ist mir unmöglich, aus so langjähriger Erinnerung über die Lebensweise des Tannenhehers Mittheilung zu machen, umsomehr, als ich damals denselben höchstens als Schussobject betrachtete. Mein verstorbener Vater, welcher als tüchtiger Jäger und Naturfreund sich jedenfalls ein Urtheil über die Schädlichkeit unseres Vogels bilden konnte, sah es sehr ungern, wenn ich einen schoss, da er ihn für harmlos und eher nützlich wie schädlich hielt. Ich erinnere mich ‘genau, dass ich den Tannen- heher oft nasse Wege und Blössen jedenfalls nach Würmern absuchen sah. Er war durchaus nicht scheu und sehr leicht anzuschleichen. Im Jahre 1864 schoss ich während der Sommer- ferien als Anfänger 4 Stück, die darauffolgenden Jahre in Folge dessen, weil es mein verstorbener Vater sehr ungern sah, nur gelegentlich, und zwar: 1866 am 1. September ein Stück| So: n ein B 1869 „ 6. Mai ein Stück | 18202, 2.15. 5. zwei einen Schuss während des Beeattungsactes. Da mein verstorbener Vater im Frühjahr 1870 trans- ferirt wurde, und in’s Erzgebirge kam, hatte ich durch 13 Jahre Gelegenheit, dasselbe während verschiedener Ferien und späterer Urlaube kennen zu lernen, aber nie einen Tannenheher daselbst gesehen. Mögen diese wenigen Zeilen als Notiz über das Verbreitungsgebiet des Tannenhehers gelten und sei zum Schlusse meinem Bedauern Ausdruck gegeben, dass es mir in jüngster Zeit nicht gelang, Herım Vietor Tschusi von Schmidhoffen einen Vogel aus dortiger Gegend auf seinen Wunsch zu verschaffen, da mir alle Verbindungen verloren gegangen sind. während der Ferien, als Forstprakticant auf 141 Ornithologisches aus dem Glocknergebiete. Von Franz Schmidt. Den 12. August fuhren mein Freund Hans Wilhelm und ich von Lienz nach dem einsam im Walde gelesenen Wirthshause zur „Huben“ in der Absicht, dort zu über- nachten, nach Kals zu gehen und den Glockner zu besteigen. Das hie und da ziemlich breite Iselthal durchfahrend, sahen wir den Thurmfalken (Falco tinnunculus) öfter rüttelnd nach Beute spähen. Grosse Schaaren Rabenkrähen (Corvus corone) er- hoben sich mit Geschrei und fielen in die am Ufer häufigen Erlengruppen ein. Bei St. Johann im Walde in der Nähe der Brücke sass auf einer Heuschoberstange ein Lerchenfalke (Falco subbuteo). liess unseren Wagen nahe herankommen, worauf er abstrich. Zweimal sah ich den Sperber von Schwalben ver- folet hoch oben kreisen. Felsensegler (Cypselus melba) belebten das Thal. In der „Huben“ angelangt übernachteten wir und traten am Morsen den Weg nach Kals an, der durch einen schönen Fichtenwaldbestand auf einem schlechten Wege steil nach emem am Berge gelegenen Kirchlein führt; auf demselben sass ein Hausrothschwanz fleissig lockend ; ‘weiter oben an eimer Schlagwand meldete sich der Zaunkönig. In Kals selbst sah ich häufig die gelbe Gebires- stelze. Am 15. August, morgens zum Ködnitzthal: hier stark vertreten. Auf dem morschen Dache der Lucknerhütte sah ich noch den Hausrothschwanz. Von einer Felswand am rechten Ufer des Ködnitz- baches her. hörte ich den mir wohlbekannten Schrei des Steinadlers (Aquila fulva). Den Vogel selbst konnte ich trotz aller Mühe nicht entdecken. Weit ober den Schneefeldern des Ködnitzgletschers strichen mehrere Alpendohlen ; selbe ziehen nach Aussage des Bergführers Sebastian Hutter oft noch hoch über die Glocknerspitze dahin. Auf der Adlersruhe angelangt sah mein Freund einige Alpenkrähen auf dem Schiefergerölle herumspazieren. Bei der Besteigung der Glocknerspitze brannte die Sonne heiss, ein warmer Wind blies vom Thale herauf, Insectenschwärme mit sich führend, die am Schnee massen- haft herumlagen, und sich noch regten. Vor und hinter uns waren Schneefinken eifrig be- schäftigt, dieselben aufzulesen. einem Feiertage, wanderten wir die Felsenschwalbe war auch Rückblick auf die diesjährige Einwanderung des Steppenhuhnes. Selten ist wohl einer Erscheinung im Vogelleben so viel allseitige Beobachtung zu Theil geworden wie der diesmaligen Einwanderung des Steppenhuhnes nach Europa. Ihr erstes Auftreten an den Österenzen unseres Continents ward rasch nach allen Seiten signalisirt, an allen den weitverbreiteten Beobachtungsstationen harıten wissbe- gierig Fachmänner und omithologische Dilettanten der Ankunft des interessanten Gastes; nicht bloss die ornitho- logischen und die forstlichen Fachblätter, auch die Tages- journalistik widmeten dem Einwanderer Notizen über Notizen; allerorts wurde der Schutz dieses günstigenfalls unserer Vogelfauna zu gewinnenden Fremdlings geprediet: selbst die Behörden traten in Action und widmeten diesen Schutzbestrebungen amtliche Mithilfe. Ob nicht gerade dieses allseitige Halloh dem Einwanderer mehr geschadet, als genützt und Ähm im Jahre 1863 nicht, w enigstens stellen- weise, mehr Ruhe zu Theil geworden, mindestens von Seite der nicht aus allen Zeitungen aufmerksam: machten Laienwelt, wollen wir dahin gestellt sein lassen, wie wir ja auch den Optimismus nicht zu theilen ver- mögen, dass es heute, da die fortschreitende Cultur zum Leidwesen des J Jägers unseren einheimischen Thieren die Existenz durch fortwährende Schmi ilerung ihrer Verstecke immer mehr erschwert, möglich sein sollte, fremden Bin- wanderern ein weit ausgebreitetes, wohnliches Heim zu bieten. Was im Einzelnen ein Grossgrundbesitzer mit reichlichem Geldaufwand in seinen weit ausgebreiteten Wäldern und Feldern olne Berücksichtigung der Kosten- frage zu erzielen vermag, kann wohl nicht für Einbürge- rungen. wie man sie neuerer Zeit im weiteren Sinne vor Augen hat, zum Massstabe dienen. Was speciell die Einbürgerung des Steppenhuhnes betrifft. so ist wohl im Vorhinein für einen seinem ganzen Oe- Sc Gehaben. seiner Färbung nach, ausschliesslich auf die Steppe angewiesenen Vogel die Grenze seiner Ausbreitung ziemlich enge gezogen. Eine solche Einbürgerung hat übrigens unseres s Wissens schon lange in den der Heimat dieses Vogels näher gelegenen Steppen Russlands all- mählich sich vollzogen. Von diesen Gesichtspunkten betrachtet. darf es nicht Wunder nehmen, dass auch die diesjährige Einwanderung des Steppenhuhnes, seräuschvoll sie sich in ihrem Beginne gab, nun eben so stille wieder ihrem Abschlusse zuschreitet und dass all’ den zahlreichen Beobachtungen der Einwanderung nur ganz spärliche, überdies ihrem Wahrheitswerthe nach sehr fragliche Berichte von Brut- versuchen gegenüberstehen. Dank den unermüdlichen Bestrebungen der Ornitho- logen Dr. R. Blasius, Dr. A. B. Meyer, V. von Tschusi. Dr. E. Schäff u. v. A., diesich mit einem Heere von Beobachtern in Verbindung setzten und alle die ein- laufenden Berichte kritisch sichteten, haben wir ein ziem- lich klares Bild! von dem Verlaufe der diesmaligen Ein- wanderung. Ende März und Anfangs April trafen die ersten Wanderzüge im südlichen Uralgebiete ein. Von hier wanderte der Hauptzug durch die Steppen Russlands, durch Russischpolen. Ostpreussen und Galizien nach Deutsch- land. Holland. Nordfrankreich und England, wo sie schon am 22. April anlangten. Von diesem Hauptzuge zweigte ein Zug südlich von den Karpathen ab und wanderte immer in der Riehtung der Ebene über Schlesien, Mähren, Niederösterreich, Ungarn, Krain und Küstenländer nach Italien, woselbst sie in der Lombardei am 24. April, in Civita Veechia am 15. Mai, im Osten Spaniens am 2. Juni eintrafen. Ebenso zweigte eine Schaar nach Norden ab: in Stockholm erschienen sie am 16. Mai, bei Bergen am so 142 98. Mai. Von England aus wanderten die Steppenhühner nach den Shetlandsinseln und Orkneyinseln, auf diesen am 27. Mai eintreffend. Nach kurzen Mittheilungen, die mir von Freunden aus verschiedenen Gegenden Deutschlands zugekommen, waren noch im September in Pommern, Mecklenburg, Westpreussen, Sachsen Trupps von Steppenhühnern zu treffen. Auch bei uns in Oesterreich treffen von verschiedenen Seiten noch immer Nachrichten über ihr Vorkommen ein. Wie schon bei der ersten Einwanderung, hat sich auch diesmal wieder gezeigt, dass das Steppenhuhn auf seiner Wanderung den Gebirgen ausweicht, respective dieselben umgeht. Ganz unverlässig sind die Mittheilungen über die da und dort erfoleten Bruten des Steppenhuhnes. Wohl bringen verschiedene Jagdzeitungen Mittheilungen dieser Art, sie tragen aber alle das Gepräge der Unwahrschein- lichkeit. Mir sind dreimal Eier des Steppenhuhnes einge- sendet worden, die sich aber sofort als Eier anderer Hühnervögel oder Sumpfvögel erwiesen. Wenn es auch durchaus nicht unglaul würdig, dass die Steppenhühner an ihnen besonders "passenden Oertlichkeiten zum Brüten geschritten, so liegen aber darüber so viel mir bekannt, keine zuverlässigen Berichte vor und kann man daher bis‘ zur Stunde von einer auch nur ganz stellenweisen bleibenden Niederlassung nicht sprechen. Wenn irgendwo einiger- massen günstige Existenzbedingungen für eine Einbürgerung des Steppenhuhnes geboten sein sollten, so wäre dies in den Steppen Südrusslands, woselbst eine Einbürgerung schon stattgefunden hat, eventuell in den ungarischen Ebenen. In den weit weniger ausgreifenden Steppen Deutschlands dürfte dieser überaus scheue Vogel wohl kaum die nöthige Ruhe finden. So wenig definitiv unser Wissen über den dies- maligen dauernden Verbleib des Steppenhuhnes bei uns, ‘so unklar sehen wir auch noch über die Ursachen dieser zeitweiligen Wanderungen des Steppenhuhnes. Jedenfalls hängen sie, wie ja alle diese Wanderungen der Thiere im Grossen mit plötzlich eingetretenen ungünstigen Existenz- bedingungen in ihrer Heimat zusammen, in der das Steppenhuhn ja bekanntermassen alljährlich zwischen ihren nördlichen Brutplätzen und den südlicheren Winter- gebieten hin und her wandert. Es mag daher die Er- klärung nahe liegen, dass heuer die Steppenhühner, die noch im Vorfrühling ihren Brutplätzen zuwandern, gar zu frühe sich dahin aufmachten, hier noch Alles in Eis erstarrt fanden und einmal auf der Wanderung begriffen, dem milderen Westen sich zukehrten oder diesem sammt ihren Nachzüglern durcn Wind und Wetter gewaltsam zuge- trieben wurden. DARK ner? Zum diesjährigen Herbstzuge des Tannenhehers.”) Wie uns ein Vogelkenner, der aus seiner Pommerschen Heimat hier zu Gaste war, mittheilt, waren ihm dort | am 19., 20. und 22. September Tannenheher aufgestossen. Am 23. September erhielten wir ein todtes Exemplar eines Tannenhehers (Nucifraga caryocatactes congirostris) aus Prsuscch Sohlen zugesandt: dasselbe hatte sich im Dohnenstrich gefangen. Ende September wurden Exemplare im Greifswalder- kreise, im Neustettinerkreise, in Ostpreussen und in Sachsen gefangen. Im, Werdmannt berichtet ein Förster vom Niederrhein, dass in den „W aldungen“ bei Roddenberg in den letzten Tagen des Septembers ganze Schaaren von Tannenhehern erschienen seien, deren lautes Geschrei auch den Nicht- kennern auffallen musste. In der deutschen Jägerzeitung lesen wir von Dannenwald (Priegnitz),, Blomberg in Lippe, Lessschütz (Kreis Cosel). Dröbel bei Bernburg 1. A. Malchow (Mecklenburg), Rheydt bei Crefeld vom Erscheinen des Tannenhehers. Unser Vereinsmitglied Herr Professor Zaharadnik aus Kremsier (Mähren) schreibt uns: „Der Nussheher (Nueifraga caryocatactes) ist schon wieder da. Am 23. September 1. J. wurde ein Exemplar bei Popovic Berichte | uns über 'ın seinem Erschemen in den Jahren 1885, 1887 und dem neuerlichen Anzuge desselben zu schliessen, scheint er zum „ständigen Gaste“ bei uns werden zu wollen“. Auch Herr Custos 0. Reiser in Serajewo berichtet das Erscheinen des Tannenhehers in Bosnien. Soeben erhielten wir von Herm v. Tschusi zu Scehmidhoffen folgende Notiz: Abermals Tannenheher. Nachdem die meisten deutschen Jagdzeitungen in letzterer Zeit Nachrichten über ein abermaliges Erscheinen von Tannenhehern brachten, erhielt ich kürzlich von Herrn Hub. Panzner Emmersdorf die Mittheilung, dass er am 4. d. M. einen „Schlankschnäbler* erlegt habe und paar Tage darauf sandte mir Herr Vict. von Grossbauer Edler von Waldstädteinen solchen, den er am 13. Nachmittags ‚ in Mariabrunn geschossen hatte. Das Vorkommen dieser nächst Kremsier geschossen und auch von anderen Punkten | des Beobachtungsgebietes kommen mir Mittheilungen über das Eintreffen des nordischen Gastes zu. Nach *) Die Redaction bittet die sehr geehrten Leser und Freunde des Blattes um gütige Mittheilungen von Beobachtungen über den diesjährigen Tannenheher-Zus. ) 8 g Art im „Wiener Walde“ gehört bekanntlich zur grössten Seltenheit und ist es das erste Exemplar, welches der Erleger dort während seines 22jährigen Aufenthaltes gesehen hatte. Ausser der Constatirung des Vorkommens der schlankschnäbeligen Form, wäre es von ganz De Interesse auch das Auftreten der dick- chnäbeligen an solchen Oertlichkeiten festzustellen, wo sie unter normalen Verhältnissen fehlt. Ganz besonders dickschnäbelige Exemplare wäre ich behufs eingehender Untersuchung gerne bereit im Fleische zu erwerben. Ueber den Nutzen und Schaden der Eulen und anderer Mäusevertilger. Wiederholt kommen uns Anfragen um Auskunft darüber zu, ob z. B. die Schleiereule, der Mäusehussard zu den nützlichen, also zu schützenden oder zu den ‚ hat sich hier bis jetzt noch keine Eule gefangen. Ich schädlichen, also zu verfolgenden Thieren zu - zählen seien. In den verschiedenen Zeitschriften begegnet man zumeist von sehr einseitigem Standpunkte ausgehenden Urtheilen, die je nachdem der betreffende Autor aus- | schliesslich Jäger, Hühnerzüchter, Landmann den unbe- dinsten Schutz oder die Verfolgung um jeden Preis predigen. Um so besser hat uns eine kürzlich,.in der „Deutschen Jägerzeitung“ vom Freiherrn Philipp von Böselager abgegebene Gutmeinung im dieser Sache gefallen, welches Gutachten wir hier mitzutheilen uns nicht versagen können. Zunächst stelle ich als absolute Forderung auf, wenn man vernünftig die Herrschaft über die Natur ausüben will, dass man sich über die Folgen seiner Eingriffe klar ist und nicht nach augenblicklichen Ein- gebungen handelt, wie man zu sagen pflegt, das Kind gefangen haben, wo so viele täglich oder nächtlich Ge- legenheit haben. sich zu fangen, beweist am besten ihre allgemeine Unschädlichkeit. Auch im Habichtskorb glaube, so hat man auch die Mordgeschichte zu erklären, dass hier oder dort eine Eule den Taubenschlag als Jagdterrain benutzt. Das sind eben Ausnahmen. Es steht doch fest, dass Jahrzehnte hindurch die Schleiereule ruhig auf Taubenschlägen brütet, ihre Jungen auffüttert und nie Schaden gethan hat. Nun kommt ein unglück- liches Exemplar auf den abnormen Geschmack, Tauben zu fressen. Natürlich wird der Sünder auf die Dauer entdeckt und dann sogleich alle Eulen in Acht und Bann gethan. Wenn man aber Alles vertilgen wollte, was unter Umständen und ausnahmsweise einmal schädlich wird, bliebe auch gar nichts übrig. Vor einigen Jahren stand ' im „Zoologischen Garten“ eine Liste von Thierresten, mit dem Bade ausschüttet. Es darf kemem Zweifel unter- ‚hen. ‚N ‚ und 140 nicht mehr zu erkennende. Wahrscheinlich also noch mehr der Spatzen, die selber überflüssig genug liegen, dass wir ein Gegengewicht gegen die Maus lassen müssen. Rotten wir alle Mäusefresser aus. so ist es gar keine Frage, dass wir alle paar Jahre einen soge- nannten Mäusefrass erleben. Man kann mir entgegnen, dass es uns auch sobald noch nicht gelingen wird, das ganze haubzeug auszurotten. Im Allgemeinen gewiss nicht, aber local könnte das doch geschehen und der Schaden gross genug werden. muss bleiben, und da ist die Frage: Was ist am nütz- lichsten gegen die Maus und am unschädlichsten im Uebrigen? Nun, das sind entschieden die Eulen. Ich glaube die Sache steht so: Fast alle anderen Mäusever- tilger nehmen die Maus, wenn sie nichts Anderes haben können, die Eulen greifen zu anderem Raub, wenn sie keine Mäuse bekommen können. Verhungern wollen sie auch nieht. Es mag sein, dass Ausnahmen vorkommen, man muss aber nicht wegen einiger Ausnahmen die hegeln umwerfen wollen. Ich habe Hunde gekannt, die sich bei Gelegenheit in Bier berauschten, und einmal gesehen, dass ein grosser Haushahn mit vieler List eine Maus erlegte und mit grosser Anstrengung verschluckte, deshalb gehören die Hunde nicht zu den Gewolnheits- säufern und die Haushähne nicht zu den Kammerjägern. Dass nun die Eulen als Regel Mäuse fressen, steht, glaube ich, so fest, dass es sich kaum der Mühe lohnt, noch darüber zu schreiben. Ich habe in meinem Parke, wo allem sonstigen Raubzeug sehr scharf nachgestellt wird, massenhaft Eulen, und zwar: 1. den Waldkauz (Strix aluco), 2. den Steinkauz (Strix 3 Schleiereule (Strix flammea), 4. die Waldohreule (Strix otus). Bulengewölle liegen massenhaft an vielen Stellen. Hunderte habe ich untersucht und nur ein einziges Mal Schnabel und Federn eines Goldammer gefunden.“) Fortwährend stehen Fallen mit lebendem Vogel als Köder. Sie fangen schwächeres Raubzeug ausgezeichnet, Marder und Katzen dagegen entkommen meistentheils mit Hinterlassung einer Portion Haare. In diesen Fallen haben sich gefangen: 1. Hühnerhabicht, 2. Sperber, 3. Igel (sehr viele), 4. Wiesel und Hermelin, 5. Ratten, 6. 2 Eulen. Leider kann ich nicht sagen, welche Art. Der Jäger kannte sie nicht und hatte sie nicht aufbe- wahrt, bis ich zurückkam. Dass sich so wenig Eulen *) Sonst immer Reste von Mäusen, Spitzmänsen, Ratten ete. noetua). 3. die | die sich m den Gewöllen der Schleiereule gefunden hatten, es waren eirca 29.000 Säugethiere, darunter nur 1 Häschen, circa 600 Vögel, worunter 300 Sperlinge sind. Die Eulen fressen also Vögel. Daran hat auch noch Niemand gezweifelt, und die Vögel hassen die Eulen gewiss nicht umsonst, aber wenn die Eule 60 Säugethiere gefressen, hat sie auch einen Vogel ver- dient. — Ich hätte nun wohl Lust, eine unmassgebliche Also ein Gegengewicht | Scala der Schädlichkeit zu entwerfen, glaube aber nicht, dass viel dabei herauskommt. denn das Publicum kennt im Allgemeinen wohl die Eule als Eule, aber nicht die | Art. Doch wenn man sie eintheilt. so stehen obenan als die nützlichsten die Sumpfohreule und die Schleiereule. Der Steinkauz ist jagdlich wohl auch ganz unschädlich, fängt aber am häufigsten kleine Vögel. Die Wald- ohreule ist meines Wissens auch unschädlich, ich kenne wenigstens keine Schandthat von ihr. Der Waldkauz dagegen wird am ersten sich unnütz machen. Er nimmt wohl einmal ein Feldhuhn oder eine Taube. Aber auch er ist, wie die Gewölle ausweisen, über- wiegend nützlich. Es geht auch daraus hervor. dass er sich nicht öfter im Habichtskorb fängt, denn die Gelegenheit sich zu fangen, hat er sicher oft genug. Wenn also ein einzelnes Exemplar sich unnütz macht und auf böse Wege geräth, so beseitige man dasselbe. Wo fortwährend gut beköderte Fallen stehen, wird es sich rasch fangen, aber man lasse deshalb nicht die Art unter dem Frevel des einzelnen leiden. — Von der Schneeeule, der Sperbereule, der Habichtseule, dem Uhu, der Zwergohreule, dem Zwerekauz und dem rauhfüssigen Kauz habe ich nicht gesprochen. Die drei ersten sind seltene Irrgäste, und der Uhu bei uns schon zu selten. um in’s Gewicht zu fallen. Diese vier wären aber sicher sehr jagdschädlich, die drei kleinen Eulen kommen viel- leicht öfter vor, wie man glaubt, sind aber jagdlich sicher als gleichgiltig anzusehen. Wenn wir nun die übrigen Mäusejäger durchgehen, so sind unter den Vögeln zu nennen; der Thurmfalk, die beiden Bussarde (den Rauhfuss rechne ich als zu selten nicht, es kann sich in diesem Falle überhaupt ja nur um solche Thiere handeln, die bei uns häufig vorkommen, denn die Ausnahmen und seltenen Gäste helfen uns nichts gegen die Mäuse), die Weihen, der rothe Milan, die Raben- und Nebelkrähe, der graue Würger, der weisse Storch und der Grosstrappe. 144 Vom Thurmfalk weiss ich nun Foleendes zu sagen: Er lebt allerdings in der Hauptsache von Mäusen. Freilich habe ich einmal erlebt, dass ein Thurmfalken- pärchen in Osnabrück die Gärten von Singvögeln reiniste. Die Jungen sassen in einer Wolke von Federn. Doch ist das, glaube ich. eine Ausnahme. Vielleicht waren damals (1861) wenig Mäuse im Lande. Viel schlimmer ist, dass der Thurmfalk bei Gelegenheit seine Jungen aus- schliesslich mit jungen Hühnern füttert. Ich weiss Fälle. wo der ganze Horst mit jungen Feldhühnern garnirt war, ohne auch nur eine einzige Maus zu ent- halten. Da aber (das Jahr nach einem Mäusefrass abge- rechnet) auch in der besten Jagd mehr Mäuse, als Hühner im Felde sind, so müssen die Alten eben aus- schliesslich auf junge Hühner gejagt haben. Ich dulde den Thurmfalk bei mir deshalb nicht. In Gegenden aber, wo die Hühnerjagd keine grosse Bedeutung hat, möge man ihn schonen, dort ist er gewiss mehr nützlich als schädlich. Der Mäusebussard kröpft ganz gewiss mehr Mäuse wie anderes Wild, aber sicher nur, wenn er Anderes erwischen kann. Blatt, was sicher beweist, dass er 'Rehkälber schlägt. Ich habe ihn selbst ausgewachsene Hasen schlagen sehen und habe oft gesehen, dass er Feldhühner verfolgte. Er fängt sich auch gar nicht selten im Habichtskorb. Jeden- falls ist er der Jagd viel schädlicher als der Waldkauz. Meistens wird es ihm hoch angerechnet, dass er sich massenhaft ansammelt, wo eine Mäusecalamität ent- standen ist. Dann kröpft er gewiss nichts als Mäuse. (Gerade dadurch aber wird er schädlich. So paradox das klingt, so richtig ist es. Wenn einmal ein Mäusefrass begonnen hat, so können alle Bussarde der Welt: die Mäuse nicht vertilgen. Dann hilft nur energisches Ein- greifen durch Menschenhand, Elementarereignisse, oder das natürliche Ende einer solchen übermässigen Ver- mehrung, d. h. eine radical wirkende Seuche (in diesem Falle meistens Schwanzräude). Alles Fangen durch Raub- zeug kann nichts helfen, wohl aber verlängert es die Plage, vor allen Dingen, wenn der Fänger ein täppischer, ungeschickter Geselle ist, wie der Bussard, denn derselbe fängt vornehmlich die kranken Mäuse. Das veranlasst mich hier einen Passus einzuschieben über die Raubthiere im Allgemeinen. Jedes Raubthier ist in der freien Natur nothwendig für das Wohlbefinden der von ihm verfolsten Thierart. Wäre kein Raubthier, so würde die betreffende Art sich so vermehren, dass die Nahrungs- mittel nicht mehr reichten und Alles zu Grunde sehen müsste. Wäre kein Raubthier, so würde jede ansteckende Krankheit, die anfängt sich zu entwickeln, für die ganze Gesellschaft verderblich. In einzelnen Fällen helfen sich die Thiere selbst, indem die rudel- oder volkweise lebenden Thiere mit vereinten Kräften über einen kranken Artgenossen herfallen und ihn umbringen. In anderen Fällen ist ein krankes Thier sofort dem Angriff des Raub- zeuges ausgesetzt. Ein angeschossenes Huhn oder ein Hase werden sogleich vom Raubzeug verfolgt. Ich glaube, jeder Jäger hat das schon gesehen. Wo nun der Mensch zu seinem Vortheil das Gleichgewicht stört, die Ver- | ‚ jagd in’s Conto setzen. Wo eine Heerde Trappen von 40 —60 mehrung einer Thierart fördert, um dann den Ueber- schuss für sich zu nehmen, sucht er natürlich die Con- currenten sich vom Halse zu schaffen. Die Mäuse sind des Biken aber unsere Concurrenten bei Ausnützung reiches, und im keiner Weise bieten sie uns ein Aequivalent für diese Concurrenz. Wir haben fir sie kein Interesse, als dass sie womöglich nicht existiren möchten, und wenn sie sich stark vermehrt haben, dass sie möglichst rasch verschwinden. Wie wir sahen ist nun die Thätigkeit des Raubthieres eine zweifache, 1. eine aufhaltende, damit sich eine andere Thierart nicht zu rasch vermehrt, 2.eine erhaltende, bestehend in Be- seitigung der kranken Individuen, damit nicht eine Seuche der ganzen Herrlichkeit em jähes Ende bereitet. Nun , behaupte ich, dass bei den Eulen den Mäusen gegenüber nichts Er kommt regelmässig auf’s | die erste Art, beim Bussard die zweite Art m den Vordergrund tritt. Wie jagt die Eule? Sie jagt vornehm- lich mit dem Gehör. Sie sitzt bis 150 Schritte von ihrem Jagdplatze und lauscht. Wo sie eine Maus ver- nimmt (denn äugen kann sie dieselbe meistens unmög- lich), streicht sie leise hin, wirft sich blitzschnell auf die Erde und kehrtmit der Beute zurück. Es liest auf der Hand, dass eine gesunde Maus mehr herumläuft, mehr Lärm macht, mehr pfeift als eine kranke, es sei denn eine sogenannte singende. Die Eule wird also hauptsächlich die gesunden Mäuse fangen, und wenn die Sumpfohreule oder der Waldkauz sich massenhaft bei einem Mäuse- frass einstellen, so werden sie doch in der Hauptsache zur Verminderung der gesunden, nicht der kranken Mäuse beitragen. Wie jagt der Bussard? Entweder er rüttelt schwerfällige in der Luft, oder er ist aufeinem Grenzstein, einem Erdhaufen ete. in der Nähe aufge- blockt. Er jagt mit dem Auge und sein Angriff ist plump und schwerfällie. Ceteris paribus wird die gesunde Maus sich retten, aber die, welche den Tod m den Knochen schwerfällig dem Loche zuhinkt, wird verloren sein. Deshalb behaupte ich, der Bussard wird im Mäuse- jahr den Mäusen schädlich! Dasselbe gilt vom rauh- füssigen Bussard. — Der Wespenbussard fängt sicher auch viele Mäuse. doch ist er ein arger Nesterplünderer, und wenn er Nester genug ausnehmen kann. lässt er gewiss die Mäuse ungeschoren. — Die vier Weihen fangen auch sicher viele Mäuse. Aber selbst die Rohrweihe, von der man es am wenigsten denken soll, kommt aufs Reizen, wie der Fuchs, wie ich aus eigener Erfahrung weiss. Doch sind sie im Uebrigen zu schädlich, als dass man ihnen das Wort reden könnte. Dasselbe gilt vom rothen Milan. — Auch die Würger, namentlich der graue, fangen manche Maus; doch bei seimer geringen Zahl und geringen Grösse fiele er als nennenswerther Bundesgenosse gegen die Maus gewiss nicht in’s Gewicht, abgesehen davon, dass er durch seine sonstigen Räubereien recht schädlich wird. Die Krähen dagegen vermögen schon ziemlich auf- zuräumen, wenn sie nur nicht sonst so viel Schaden an- richteten. Dasselbe gilt vom weissen Storche. Ein junger Hase ist ihm sicher lieber als ein Dutzend Mäuse. Schliesslich der Trappe. Der Waidmann ist solchem Hochwilde gegenüber etwas nachsichtig bei Berechnung der Sünden, und der Landwirth mag ihn immerhin bei Anrechnnng des Schadens als Milderungsgrund der Mäuse- Stück einige Tage einen Kleeacker im Winter beweiden, | bleiben gewiss nicht viel Mäuse übrig. 145 Ornithologische Mittheilungen aus dem Wiener Vivarium. Von Dr. F. K. Knauer. I. Zu den letzthin angeführten Vogelarten sind seither hinzugekommen: I. Ordnung. Laridae (mövenartige Vögel). 1. Lachmöve (Xema ridibundum, L.). II. Ordnung. Anseres (gänseartige Vögel). 2. Ein Stamm Rouen-Enten (12). 3. Ein Stamm Bisam-Enten (Zwei Männchen, zwei Weibchen, drei Junge). 4. Eine Peking-Erpel. 5. Zwei Lockengänse. III. Ordnung. Grallatores (reiherartige Vögel). 6. Grünfüssiges Teichhuhn ropus, L.). Zwei Exemplare. IV. Ordnung. Rallae (Stelzenvögel). 7. En Kiebitz (Vanellus cristatus). und Weibchen. (Gallinula chlo- Männchen V. Ordnung. Rasores (Scharrvögel). 8. Ein Stamm weisse Truthühner (1:2). 9. Suro-Chabo-Hühner (1']). 10. @Goldlack-Paduaner (1']). IB: Japanesische Seidenhühner (13). . Silberlack-Bantams (1:1). n Siebenbürger Nackthals- 14. Zwere ekämpfer (el=1bje 15. Ein Stamm Edelfasane (12). 16. Steinhuhn (Perdix saxatilis). Hahn. Ein 6. Exempl. VI. Ordnung. (Columbae (Tauben). 17. Hohltaube (Columba oenas, L.). Ein weiteres Exemplar. VII. Ordnung. (rassirostres es ahrublen), 18. Schneefinken (Frineilla nivalis, L.). Zwei weitere Exemplare. VIII. Ordnung. Cantores (Sänger). 19. Ohrensteinschmätz (Saxicola aurita, Temm.). Ein weiteres Exemplar. 20. Grauer Steinschmätzer (Saxicola oenanthe. L.). Drei weitere Exemplare. 21. Braunkehliger Wiesenschmätzer (Pratin- cola rubetra L.). Vier Exemplare. 22. Weisse Bach Exemplar. IX. Ordnung. 25. Awergfliegenfänger Ein Exemplar. stelze (Motacilla alba, L.). Ein Captores (Fänger). (Museicapa parva L.). X. Ordnung. Scansores (Klettervögel). 24. Grosser Schwarzspecht (Dryocopus mar- tius L.). In einem grossen, prächtig ausgefiederten, sehr gut eingewöhnten Exemplare vertreten. XI. Ordnung. Coraces (krähenartige Vögel). 25. Dohle (Lycos monedula, L.). Zwei Exemplare. geht ganz plötzlich das eine und andere Exemplar, | noch 26. Eichelheher Ein weiteres Exemplar. (Garrulus glandarius, L.). XII. Ordnung. Insessores (Sitzfüssler). 27. Pirol (Oriolus galbula, L.). Ein Exemplar. XIII. Ordnung. Rapaces (R Habicht (Astur palumbarius, L.). Drei Exem- a davon, nn selten prächtiges, ganz tadelloses Exemplar ging wenige Stunden nach dem Einlangen plötzlich zu Grunde. Da die Section sonst keine Ver- letzungen zeigte, scheint die Ursache dieses momentanen Eingehens in Irritirung des Nervensystems zu suchen sein; der Falke war nämlich, um sein Gefieder zu schonen, an Fängen und Flügeln gefesselt eingeliefert worden; als wir ihn aus der engen Haft, die etwa 24 Stunden gedauert haben mochte, befreiten, richtete sich der Vogel wohl auf, machte aber, gegen die sonstige Wildheit dieser Vogelart, nicht den geringsten Versuch fortzufliegen oder sich zur Wehre zu setzen, liess sich ruhig in die Hand nehmen, bei Schnabel und Kralle packen und starrte unverwandt nach einer Richtung. Wasser und Nahrung anzunehmen verweigerte er. Es ist überhaupt eigenthümlich, Raubvögel). dass Habicht und Sperber — ich kann mich da auf eine fast 20jährige Erfahrung berufen — unter unseren heimischen Raub- vögeln am schwersten zu erhalten sind; ich meine da nicht bloss die bekannte schwi ierige Eingewöhnung frisch eingefangener Exemplare, sondern überhaupt die Erhaltung schon länger in Gefangenschaft befindlicher Thiere. Schein- bar ganz "gesund, reichlich gefüttert, und zwar nicht nur mit Fleisch, sondern abwechselnd auch mit lebendem Haar- und Federvieh, die Nahrung willig annehmend, das kurz in wenigen Minuten zu Grunde. vorher Futter annahm, 29. Zwergadler (Aquila pennata Gm.). Zwei Bunuuse Exemplare. Der wurden gleichzeitig mit 2 jungen Schreiadlern geliefert und sonderbarer Weise forderte der schon lange den Thierhandel betreibende Händler für die beiden Schreiadler das Doppelte des Preises für die Zwergadler. Es ist überhaupt geradezu staunenerregend, wie sering die Kenntnisse selbst bezüglich der häufigst vor- kommenden Raubvögel auch in Kreisen, die mit der frei- lebenden Thierwelt häufig genug in Berührung kommen, sind. Ein alljährlich in grossen Forsten jagender Herr offerirte mir 3 kleine Geier, die ich nach seiner Be- schreibung als Schmutzgeier ansprechen musste, wofür er sie nach Besichtigung einer Abbildung bei mir auch erkannte: bei Besichtigung stellten sie sich als Hühner- habichte heraus. Ein Jahr aus, Jahr ein mit Raubvögeln handelnder Thierhändler, sandte zweimal nach emander Steinadler, die stets Bussarde waren, vor Kurzem einen seltenen afrikanischen Falken, der ein simpler Thurm- falke war. Diese und weit drastischere Verwechslungen (so wurde ein junges geflecktes Reh für einen „Tiger“ und als dem ein anderer Anwesender doch widersprach, für einen Hasen gehalten — wir waren drei Herren Zeugen dieser Episode) thuen dar, wie schlimm es um die Kennt- niss unserer heimischen Thierwelt bestellt ist, und be- stärken mich in der Ueberzeugung, dass in unseren Thier- 146 gärten gerade die heimische Thierwelt in ganz erster Linie zur Schau gestellt werden sollte. 30. Zwei Schreiadler (Aquila naevia, Wolf). 31. En Kuttengeier (Vultur monachus, L.). Ein besonders prächtig ausgefiedertes Exemplar. Herr Victor Ritter von Tschusi hatte die Güte, mich auf die Bezugsquelle aufmerksam zu machen, wofür ich hier meinen besten Dank sage. 32. Din Lerchenfalk (Falco subbuteo, L.). 33. Vier weitere prächtige Exemplare von Uhu (Bubo maximus, Sibb.). Ausserdem an Exoten: 2 Bronceflügeltauben, rosenbrüstige Kernbeisser, grossen Gelbhaubenkakadu, klemen Alexandersittich, rosenbrüstige Alexandersittiche, graue Cardinäle, rothe Cardinäle, Buntsittich. (Die übrige Thierwelt unseres Institutes hat unter anderem durch 2 Wölfe, 2 braune Bären, 2 Zwergziegen von Madras, 1 Zibeth- katze, 1 Murmelthier, 4 Heidschnucken, 1 Seeschildkröte, 1 Schnapp- schildkröte, 3 mauritanische Schildkröten, sehr grosse Forellen, Saiblinge, Welse, viele sehr seltene Reptilien und Lurche weitere Bereicherung erfahren.) HMHvemHmm Untersuchungen über das os pelvis der Vögel. Um die verschiedenen Auffassungsweisen über die | senealogische Herleitung des os pelvis zu prüfen, unter- | nahm E. Mehnert in dem vergleichend anatomischen Institute zu Dorpat eine Untersuchung, bryonen wild lebender Vögel, insbesondere Sumpf- und Wasservögel, anstellte. Referent fand, dass bei der ersten knorpeligen Anlage des os pelvis der Lariden und Colymbiden sich stets 3 völlig gesonderte Theile unterscheiden lassen, die im Prineip in demselben Lagerungsverhältnisse vorliegen, die er an Em- | wie man dieses bei den 3 Bestandtheilen des os pelvis | der jetzt lebenden Reptilien und sauropoden Dinosaurier | vorfindet. Dieses Lagerungsverhältniss ermöglicht beim Vogelembryo in dem ventral und proximal vom aceta- bulum gelegenen Knorpelstabe, welcher im Laufe der weiteren intogenetischen Entwicklung sich rücklagert und so zu dem Theile wird, welcher von Marsh bei Vögeln Postpubis genannt worden ist, einem dem Pubis der jetzt lebenden Reptilien wie sauropoden Dinosaurier homologen Bestandtheil des os pelvis der Vögel zu erkennen. Der praeacetabulare Fortsatz, der sich nur bei einigen Vögeln vorfindet und welcher von Marsh als Rudiment des ursprünglichen Pubis aufgefasst wurde, stellt sich sowohl auf Grundlage der ersten knorpeligen Anlage als auch des Ossificationsprocesses als accessorischer Fortsatz des Ileum heraus. Dieser Fortsatz tritt bei verschiedenen Vögeln verschieden spät auf und zwar um so früher, je erösser derselbe beim ausgewachsenen Vogel entwickelt ist. Bei fossilen Vögelm fehlt dieser Fortsatz entweder völlig oder er ist nur sehr gering entwickelt. Die Thatsache, dass die Vögel kein Postpubis haben, zeigt, dass der Ahnenreihe der Vögel Formen nicht angehört haben können, welche ein os pelvis besassen, wie es den ormnithopoden Dinosauriern zukommt. Die ornithopoden Dinosaurier können nicht Ahnen der Vögel sein, wie dieses von Huxley und Anderen behauptet worden ist. Sie stellen einen Seitenzweig vom gemein- samen Sauropsidenstamme vor, welcher keine jetzt lebenden Nachkommen besitzt. Bei 15 wild lebenden Vogelarten fand Mehnert nur 3 selbstständige Knorpel vor. Bei Sterna hirundo, Larus canus, Larus ridibundus, Podiceps cornutus haben Ileum, Ischium und Pubis bei der ersten knorpelisen Anlage noch keine processus ace- tabulares. Bei einer anderen Gruppe von Vögeln und zwar bei Haematopus ostrelagus, Anas domestica, Corvus cormix, Corvus frugilesus, Anthus pratensis treten schon bei der ersten knorpelisen Anlage mehr oder minder stark entwickelte processus acetabulares auf. Bei gallus domestica findet man, dass schon bei der ersten knorpeligen Differencirung nicht nur deutliche processus acetabulares vorhanden sind. sondern in der Mehrzahl der Fälle hängt das Ileum mit dem Ischium von vornherein zusammen. Bei eimigen Embryonen ist das Pubis noch vollständig selbstständig, bei anderen ist es schon mit dem Ileum oder Ischium verwachsen. Alle diese verschiedenen Befunde lassen sich leicht dureh die Annahme einer Verkürzung in der Entwicklung: des os pelvis beim Hühnchen interpretiren. Einiges aus vergangener Zeit. Von Robert Eder. (Fortsetzung und Schluss.) nee und Bedeutungen kalten Wet- ters/ Frost/ Schnee; Reiffen und dergleichen Wetter. 1. Wann die Hüner im Winter sehr singen / zeigen sie damit dass kaltes Wetter vorhanden seye. 2. Wann die Vögel im Herbste feist sind/ so kommt ein kalter Winter. 3. Wann kommt Schnee 4. Wann schreyen / an, N die wilden Gänse zeitlich und niedrig fliegen , und kaltes Wetter / solle auch bald zu wintern. sich die Krahen und Dahlen gross häuffen und sehr so ist Schnee und Ungewitter mit Kälte zu gewärten. so sich im Winter der Zaun-König (ist ein kleines so ist Schnee mit Unge- 5. Wann Vögelein) viel sehen lässt und singet / witter a Seite 489. Wann der Storch und die Schwalbe kommen / bringen sie se Schnee mit. 9. So lang sieh die Lerche vor Lichtmess hören lässt mit Gesang / so lang schweiget sie hernach stille / das ist / es wird wieder kalt und Winter. Seite 490. 24. Wann im Februario oder Martio die gefangenen Vögel feist seyn / so geben die Vogelsteller für / dass noch ein grosser Schnee und Frost oder sonsten ein grosses Ungewitter vorhanden seye. Dann der Vogel soll die Art haben an ihm / dass er eigentlich mercken kann / wenn ein grosser Schnee fallen will / so isset er sich denn zuvor fett / dass er einen Tag oder etliche ungessen aus dauren kan /und verkriecht sich bis solch kaltes Wetter vorüber kommt. Wie man aus Anzeigung und Deutung des Ge- witters und anderer Sachen von Fruchtbarkeit undUnfruchtbark eitderFrüchte desErdreiches judieiren könne. Seite 492. 27. Wann die Gras-Mucke singet / ehe der Wein ausgehet / so wird gemeiniglich ein gutes Jahr / und GOtt bescheret Wein genug. Muttmassliche Bedeutungtheurerundwolfeiler Zeiten. Seite 494. 3. Wann der Kuckguck sich lang nach Johannis läst hören / so folget theure Zeit / berichten die Alten. Vermeinte Vorbedeutung des Krieses. Seite 495. 3. Wann der Bubo oder Uhu des Abends sehr schreyet / so kommet Krieg oder Sterben hernach. Wie man zufällige Krankheiten und Sterben aus den Gewittern und andere erkennen solle. Seite 495. 2. Wann die Störche kühn sind und wenig sich für den Leuten scheuen / so ist Sterb-Zeit vorhanden. Wann sich der Brach-Vogel und die Nacht-Eulen zu Abend in Sterb-Läuftten hören lassen / so hat man auf den Morgen gewis todte Leichen. S. Wann der 'Uhu oder Bubo Abends sehr offt schreyet / so kommet Sterben oder Krieg hernach. ; Nun folgen die Observirten Regulae von Ver- änderung des Gewitters und anderer Sachen. Seite 496. 8. Wann die Gras-Mucke singet / so ist es Zeit Wein-Stücke zu schneiden. 11. Wann die Gänse auf Martini im trockenen gehen / so gehen sie auf Weynachten im Pfuhl/ gehen sie aber im Pfuhl auf Martini / so gehen sie auf Weynachten im trockenen. Seite 497. 29. Wann die Nachtigallen/ so über Winter in den Stuben gehalten werden / bald nach Weynachten anschlagen und anfangen zu singen / so wird es bald Sommer ; singt sie aber langsam / so wird es langsam Sommer / und ist ein grosser Nach- ‘Winter noch darhinten. Von Ausrottung und Vertreibung allerley Un- geziefers und schadhafften Thiere/ die allen Garten Gewächsen/ Bäumen und Pflanzen Scha- den zu thun pflegen. Caput X. Seite 551. Erstlich von Vertreibung und Ausrot- tung der Ameisen/dass man keine mehr spüren mag. 3. Etliche schreiben / als Palladius / wann man ein Hertz von einer Eulen bey ihren Hauffen oder Löchern / daraus sie aus und einkriechen / leget / so werden sie darmit vertrieben. Caput XI. Seite 564.5. Von denen schadhafften Vögeln. 1. Dass die Vögel den gesäeten Saamen nicht auffressen / so sollt du Weitzen und weisse Niess-Wurtzel unter ein ander mischen in Wein kochen / und rings um /den Garten streuen. 2. Oder solst den Saamen ehe du den süest / sottenen Krebs-Brühe wässern lassen. Dann ist gewiss / dass Alles / Saamen aufkäumet / im geringsten beschädiget werden. 3. Man mag auch den Saamen mit Wasser und Wein Trüssen besprengen. 4. Oder zetle durch den gantzen Garten gesottenen Knoblauch / dann sobald die Vögel den verschlucket / fallen sie nieder auf die Erden / und man kann sie mit Händen fangen und haschen. . 5. Oder man nimmt zehn Krebse / und thut die in ein Ge- fäss voll Wasser / und läst sie zehen Tage an der Sonnen stehen, wann man nun den Saamen mit solchem Wasser / ehe man ihn säet/ damit besprenget / und dann über acht Tage hernach / nach denen man ihn gesäet, noch ein mal damit besprenget / so wird solcher auf diese Weise besprenster Saamen / nicht allein für den Vögeln / sondern auch für andern schädlichen Thiern und Unee- zieffer bewahret und erhalten. y 6. Wann man Erbsen zuvor / ehe man sie säet/ in Mist- Pfützen eine Nacht weichet / so gehen dieselben nicht allein eher und gleicher auf/ sondern werden auch von den Vögeln nicht aufgelesen. > ie in einer ge- was von solchen gewässerten von den Vögeln nicht kan | 147 An den Bäumen kan man sonsten allerley Vögel-Scheu und Klapper-Mühlen machen / die auch den Zuflus der Vögel ver- hindern. Seite 565. Allerhand Arten Vögel zu fangen. 7. Nehmet solchen Saamen als die Vögel gewöhnlich zu essen pflegen / weichet ihn in Wein-Häfen mit Witscherling-Safft vermischet / ein / und wann er wol erweichet / so werffet ihn an den Ort / da die Vögel ihre Nahrung suchen / so werden sie auf der Stelle truneken / und ihren Verstand verlieren / dass man sie mit den Händen fangen möge. 8. Nehmet weisse Niess-Wurtz klein gestossen / und ver- mischet sie mit andern gemeinen Saamen / und werffts den Vögeln vor / wie vorgemeldet / welche darum nicht schlimmer zu essen sind. 9. Nehmet Weitzen oder ein ander Korn/ und kochet ihn mit weissem Operment / und werffet das Korn an einen Ort/ da die Vögel hinzu kommen pflegen / so werden sie davon sterben / und nichts desto weniger gesund zu essen seyn / als wann sie geschossen oder mit einem Netze gefangen worden. 10. Nehmet klein geschabte Zwiebeln / vermischet sie unter die Saamen oder unter die Körner / so die Vögel fressen /so macht es dieselben also bald truncken. Die Vögel von den Früchten abzuhalten. 11. Die Vögel von den Früchten und Korm-Stengeln ab zu schrecken / hänget Knoblauch an die Bäume und Korn-Stengel / so werden sie nicht darzu kommen. Vögel mit den Händen zu fahen. 12. Nimm Bilsen-Kraut mit der Wurtzel / stosse es fein klein / vermenge es mit Gersten-Mehl oder sachten was das die Vöge gerne fressen / und schütte es an einen Ort / wohin die Vögel sonsten gerne fallen. Wann sie nun darvon fressen / so werden sie aller taumlend / und können nimmer darvon fliegen. 13. Oder siede ein Aass aus Rinder-Gallen / lass über Nacht stehen / und streue es an einen Ort / wo Vögel zu sitzen pflegen / wann sie nun etwas darvon fressen / so bleiben sie sitzen. 14. Oder nimm eine Galle von einem Ochsen / lege Erbsen darein / und lass die Nacht über darinnen liegen / uud wirfl es den Vögeln vor. 15. Man nehme Bilsen-Kraut-Saamen und Wurtzel / und ver- mische es mit Schierling-Saamen / und werffe das den Vögeln für ein Gefräss dar.. Da werden sie dann umfallen als wann sie todt wären / und wieder aufwachen / wann du ihre Nasen-Löcher mit Essig benetzest. Verschiedenes aus dem Buche. Seite 57. Perlen wo sie in Teutschland zu finden. STORE Und Gesnerus lib. 4 ©. de Margaritis sagt also: Es ist ein Fluss in Böhmen / der bey dem Dorfl' Hussenecz vorbey rinnet / worinnen Fojren oder Forellen/ und grosse Steine häuffig zu finden / darinnen die Anwohnende grosse Menge von Muscheln im Sommer herausfischen / darvon sie theils reiffe und gläntzende Perlein heraus nehmen / die man auch in Ringe zu fassen pfleget/ theils aber unreiffe/ die der Mediein dienen; die Unzeitigen lassen sie bißweilen die Endten verschlingen / und wann sie von ihnen kommen / werden sie heiterer aufgelesen / wenn sie aber solche heraus nehmen / lassen sie keine Luft daran sehen / sed illiei ore exeipiunt, suliva enim ablutae eonstantius splen- dorem servant. Seite 79. Wie diePfennine undGramm-Gewicht (auf das Niederländische Probier-Gewicht Bezug habend) sollen gemachet werden. Mache zum ersten zwey kleine Gewicht aus Haaren oder Feder-Kielen / zleich wägend / daß Granen sollen werden / nach der Weise / als Du an dem andern Gewicht gethan hast / mit dem kleinesten Gewicht / und daß die gleich schwer werden / darnach lese sie in die Wag Schalen/ und mache ein Gewicht / das so schwer seye als’ die beyde/ das seynd auch zwey Gramm / und wirfl! der ersten zwey gleichen Gewicht eines hinwer/ und lasse das eine in der Wage liegen / darzu lege das Stücklein das zwey Granen hält/ werden drey Gränen / mache ein Stück / das schwer wird als die beyde/ das sind drei Gränen / die lege zu den zweyen Stücklein und hält 6 Gränen das dargegen gemachet wir / lege es zusammen / werden vier Stücklein/ das sind zwölff Gränen / so das lege zu den vier Stücken/ werden fünf! Stücke/ dem allen gleich / wie ein Stück/ das ist das sechste Stück/ und hält 24 Gräne / das ist ein Pfenning/ deren zwölf! eine Mark thun. Nimm die vorgemeldeten Stücke alle sechs/ wäge dargegen ein Stuck / das wird halten 2 Pf. nimm nun den einen Pf. und zwey Pt. die lege in eine Schale / wäge dargegen ein Stuck / das wird 3 Pf. halten / und das ist das achte Stück / lege die 3 Pf. Gewichte zum andern in eine Schale / wäge dargegen ein Stück / das wird halten 9 Pf. dann thue wie jetzt/ und lege ein Stück zu den letzten vieren/ das wird halten 12 Pf. das ist eine Mark/ oder 16 Loth. Seite 203. Eine Büchsen zu bereiten) dadurch man alles Feder-Wild durch den Hals trifft/ wie es SchmuckinsinseinemSchatz-Kästleinangiebet. Nimm bei einem Scharff-Richter einen Nagel / sonderlich das Theil / vorne mit der Spitzen / darmit eines Armen Sünders Kopff auf dem Rade ist genagelt worden / laß bey den Büchsen-Schmiden ein Gesicht und vornen ein Korn darvon machen / im Zeichen wann der Schütz regieret/ darzu in der & Stunde / es darff aber in das Fener nicht kommen, so hast Du ein Rohr/ alles Feder-Wild cewiss durch den Halß zu schießen; so man es aber anderst brauchen wollte/ nach der Scheiben oder nach einen Hasen und dergleichen / so ist das Rohr verderbet/ dann wann Du darnach zu schießen begehrest / was da Federn hat / ist das Rohr verdorben / und kannst es nicht treffen. Seite 241. Nr. NXXV. Ein Hun ohne Feuer zu braten. Wann einer auf der Reise ist/ und ins Wirths-Haus kommet / kan er dasselbige auf folgende Weise bald fertig haben; Nemlich man lässet ein Stück Stahl glühend werden/ und stecket das in ein Hun / das wol gerupffet und ausgenommen seye / und umwindet dasselbige fein dick mit Tüchern/ daß die Wärme nicht heraus kan / und ob es gleich einen üblen Geruch geben wird/ so wird es doch gut zu essen seyn. Nr. XXXVI. Daß eine junge Taube keine Knochen habe / wann sie aufgetragen wird. So machet man es also: Man nimmt sie aus/ und wäschet sie wol/ und lässet sie Tag und Nacht in einem sehr scharffen Essig ligen / wäschet sie hernach wieder aus/ und füllet sie mit Gewürz und Kräutern / und lässet sie nach Belieben kochen oder braten / so wird man durch und durch keine Beinlein oder Knochen an ihr finden. Nr. XXXV1l. Ein Ey auf dem Kopf zu sieden. Nimm ein warmes Brod / wie es aus dem Ofen kommt / schneide oben ein Loch darein / und lege das Ey hinein / decke es mit dem abgeschnittenen Stück Brod zu/ halte das Brod in einem Tisch- Tuch über den Kopff/ so wird das Ey bald sieden. Seite 252. Nr. LXX. Vögel mit den Händen zu fassen. Nimm Därme von einem Thier / schneide dieselbige zu Stücken / streue des Pulvers von der Nuce Vomica darauf/ und lege es an einem Ort/ da Bäume sind / dann sobald es die Vögel ersehen / fliegen sie hinzu/ und fressen es auf/ und kommen darauf der- massen von sich selbsten / als wären sie todt. Oder man lasse die Nucem Vomicam klein stossen / mit Weitzen sieden / und nochmals an den Ort streuen da Vögel sind/ dann welche darvon fressen / die kan man ohne Mühe und mit den Händen fangen. Nr. LXXI. Auf eine andere Art. Nimm des Saffts vom Schierling / oder Wüttrich / wie viel du will / thue des Saamens / welchen die Vögel am liebsten fressen / darein / lasse es 2. Stunden also übereinander stehen / und streue es an den Ort da viel Vögel sind. Dann welche darvon essen / die werden tumm / und lassen sich mit den Händen greiffen nnd fangen. Seid es aber solche Vögel/ so da anders nichts als Fleisch fressen / so lege Fleisch in den gemeldten Safft / laß einen gantzen Tage dayinnen ligen/ und wirft es ihnen nochmals vor/ alle die darvon fressen die sterben alsobald. Seite 253. Nr. LXXIH. Daß die Frösche des Nachts nicht schreyen. Mache ein Loch in eine Mauer/ lege oder schiebe einen Frosch darein/ setze ein Papier /auf welches ein Rab gemahlet / darvor /und zünde ausserhalb ein Licht oder Feuer an / so fängt der Frosch also bald an zu schreyen wie ein Rab/ welches dann die anderen / so es hören /dermassen erschrecket/ daß. sich ihrer keiner im geringsten üben darf. SE on rn R ; Seite 281. Nr. CLXVY. Daß allerhand Vögel weis ausschlieffen. Kae ander \ : So nimm ‚derselben Eyer / wo ferne du sie haben kanst /und lege sie eine Weile in den Safft des Krautes Articularis genannt / und nimm sie dann wieder heraus und lege sie dann wieder in das Nest. Seite 297. Nr. CCXXU. Daß kein Gayer oder Falck Tauben fange/und hinweg führe. Wann du Tauben in einen Schlag thun wilst / thue es an einem Freytag / und rupffe einer jeden Tauben unter dem rechten Flügel 2. Federlein aus/ stecke es in den Tauben-Schlag / ver- bohre es/ und schlage einen Zweck dafür / daß sie nicht heraus- fallen / darmach lege den Tauben Eber-Wurtz in ihr Trincken; So lang nun die Federn im Schlage bleiben / so fliegt dir keine Taube hinweg / dir führet auch kein Falck oder Gayer eine davon, Seite 303. Nr. COXXXVI Ein schönes Secretum Endten/ Gänße/ Hüner/ Tauben/:c in kurtzer Zeit von 14 Tagen so feist zu machen/ daß man es kaum für Fettigkeitessenkann. Man sammlet/ wann die Nessel am zeitigssten sind / dessen Saamen nach Genügen / dörrt und stösst solchen zu subtilen Pulver/ nimmt alsdann des Krautes Blätter/ so viel man haben kan / dörret es an der Lufft/ und macht es auch zu einem subtilen Pulver: Ferner nimmt man Staub-Mehl aus der Mühle / 2mal so viel als der andern beyden Pulver / so in einem gleichen Gewicht seyn müssen / vermischet es wol unter einander/ und machet es mit fettem Spühl-Wasser aus den Kuchen zu einem Teig) formirt Wulgern Gliedslang daraus / davon gibt man dem Gevögel des Tages einmal zu fressen/ so wird man in 14. Wagen Wunder sehen / wie fett sie worden sind. Seite 464. 101. Wie die Nachtigallen gefangen werden. Es wird ein Weiblein in ein Häußlein gethan / und wissen die Vogelsteller den Gesang etwas nach zu machen / dadurch wird das Männlein herbeygelocket/ und wann es das Weiblein ersichtet/ flieget es hin und wieder / und wird also mit dem Netze berücket. Seite 596. 82. Daß die Kinder das Bett nicht naß machen. Nimm eines Hahnen Kamm gedörrt/ daß er nicht stinke / lege ihn alsdann dem Kind verborgen / daß es nichts davon weiß / ins Bett. Prob. 83. Vögel mit den Händen zu fahen. Siede Kom / Weitzen oder Habern oder Gersten mit- Bilsen- Samen / welcher Vogel das Korn frist/ der hebt an zu schlaffen / daß man ihn mit der Hand fahen kann. Nota. Bilsen-Saamen solle man keinen Menschen geben / dann er tödtet und bringet Vergessenheit. Seite 646. 96. Ein weiß Pferd schwartz zu färben. Vermische 'Turtel-Tauben-Blut mit ungelösehten Kalch / und salbe einen weissen Gaul darmit. Seite 647. 99. Zu machen/ daß einem Pferde die schwartzen Haare ausfallen / und weisse wachsen. Von diesen giebet Fallopius nachfolgenden Bericht; man solle nemlich Hüner-Koth nehmen / selbigen dem Pferde über die Stirne binden / (dieses verstehet sich auch an einem anderen Ort) und eine Nacht darob ligen lassen / so werde man des künftigen Morgens weisse Haare finden. Seite 660. 143. Ein guter Fasan-Rauch/ welcher im Gebrauch alle Fasanen an sich ziehet und locket. Nimm Haber-Stroh 2. Gebände / Hanff-Spreu 2. Strich / Campher per 45. kl. / Anis andertdalb x ein wenig Weyrauch / Widertodt eine Hand voll / Tausendgulden-Kraut eine Hand voll / gedörrtes Maltz ein halbes Mäßleinm / faul Linden-Holtz etliche Stücklein / 4 Roß-Kugeln oder Stercus equinum. Brenne das Haber-Stroh auf der blossen Erden / und die Haid-Spreu darauf / ‚das übrig alles aber wird unter die Hauff-Spreu gemenget / man rauchet also 2. Tag und Nacht. Dieser Rauch gehet dem Winde nach / wann er starck ist / wol auf anderthalb Meilen / wo aber nicht / gehet er doch aut ®/, Meil Wegs weit. 144. Wie die Reb-Hüner mit Luft zu fangen. Man macht im December oder Winters-Zeit einen Korb von Hoptlen-Reisicht oder Strohe / in der Grösse als ein Sieb / ableitig wie ein stroherner Bauernhut / oben am Gupff bleibet es offen / und wird mit Strohe wol vermachet. Von diesen richtet man etliche Stücke in einem Weitzen-Acker / wird wie eine Maus-Falle mit einem Fall-Höltzlein gerichtet / bedecket den Korb etwas weniges mit Stroh / und nachdem bestreuet man von weitem her des Ackers (worin man weiß / daß sich die Hüner gern aufhalten) einen Strich mit Weitzen / oder Stroh / bis zum Korb / da lauffen die Hüner / wann sie ankommen / nach dem Stroh , und klauben den Weitzen auf/ biß sie zu dem Korb kommen: weil sıe nun darunter einen Hauffen Weitz und Weitzen-Stroh darbei finden / so laufen sie alle unter den Korb / und suchen die Aehren / biß sie endlich an das Höltzlein stossen / und solches umwerfen / so fället der Korb nieder / und sind sie alle gefangen. Hierauf nimmt der Weyd-Mann das Strohe oben heraus / greift mit der Hand hinein/ und nimmt die Hüner eines nach dem andern heraus / und verwahrt sie in Säcklein / wie man am besten kan / hernach richtet man die Körbe wieder in andere Aecker‘/ wo man weiß / daß sich Hüner aufzuhalten pflegen. 145. Ein fürtreffliches Aas wilde Gänse zu fangen. Nimm Nieß-Wurtzel oder den Saamen von Schierling / samt der Wurtzel/ lege es Tag und Nacht in ein Wasser mit Haber und Kom/ oder mit was anders das dergleichen Vögel fressen / zu weichen / dann koche es alles mit einander / bis daß die Körner das Wasser wol in sich gedrunken / darnach lege es an einen Ort / allwo dergleichen Vögel sich aufzuhalten pflegen / dann wann sie es fressen / so entschlaffen sie / als wann sie voller Wein wären / so daß man sie mit den Händen fangen kan / damit kan man auch andere Vögel / die in grosser Menge mit einander fliegen / fangen. Seite 661—146. Wilde Endten mit den Händen zu fangen. Nimm Gersten / streue sie an den Ort / wo die Vögel sonsten sich enthalten / und köme sie also damit an / dann einem Gersten- Meel/ Ochsen-Gall und Bilsen-Saamen und mache ein Müßlein daraus / lege oder schmiere es auf ein Bretlein / wann es nun die Endten fressen / so werden sie davon so schwer und taumelend / daß sie nicht mehr fliegen können/ und man sie also mit der Hand fanzen kan. Oder: man nimmt weisser Nieß- Wurtzel 2. Loth / Bilsen- Saamen 4. Loth / siedet es in einem neuen Hafen / in einer Maaß Wassers / lässet solches bis ohngefehr auf den dritten Theil ein- sieden / seihet das Wasser in ein anderes Geschirr ab / thut dann in das eesottene Wasser viel Gersten / und siedet sie darinnen / bis sie zu käumen beginnen / giebe es den wilden Endten zu fressen / so können sie nicht mehr in die Höhe kommen / sondern müssen sitzen bleiben. 149. Daß ein Hahn Von diesem schreibet Porta also / man darff ihm nur einen gar nicht mehr krähe. Ring von Weim-Reben oder einen andern rauschenden Ringe an den Hals hängen / so wird er das Krähen unter Wege lassen. Seite 562—8. Zu verhüten, daß die Wieseln die Eyer nieht aussaugen. Nehmet Wein-Rauten / und leget sie an den Ort wo die Hüner lesen so werden die Wieseln davon bleiben. Seite 670—14. Fische mit den Händen zu fangen. Nimm Reyer - Schmaltz und bestreiche die Hände damit / darnach greiff ins Wasser nach den Fischen. Seite 771I—28. Kunst allerhand Vögel zu beitzen/ daß sie sich lang behalten lassen. Ersilich muß man die Vögel sauber rupfen / und butzen / die Köpffe und Krämpel abschneiden / und das Ingeweid heraus- nehmen/ hemach setze ein saubers Wasser in einen Kessel oder Hafen zum Feuer/ wann das Wasser siedet/ so wirfle die Vögel | ja die Natur Aehnliches aufweist. 149 ein Bret/ damit das Wasser absinkt/ damach nimm ein höltzernes Fässlein / darnach du Vögel hast/ und lege es voll an / saltze es daß sie recht im Saltze seyn / lege ein wenig zerstossene Wachholder- Beer darzwischen / giesse einen mittelmässigen Essig darein/ daß über die Vögel gehet/ und vermache es; wann du davon essen wilst/ mache das Fässlein auf und brats. Probatum. Um nun auch von den in dem Buche vorkommenden Heil- mitteln, welche auf Vögel Bezug haben, zu sprechen, so wäre nur der Rabe zu erwähnen, welcher in Stücke zerhackt, zu Pulver zerstossen und gebrannt, wiederholt zu Heilzwecken anempfohlen wird; dem Pfau aber widerfährt die Ehre, heilbringende Federn zu besitzen und zwar werden „neun Pfauen-Spiegel (bei Kindern nur drei) sowie sie vom Stiele abgeschnitten werden (pro viro maseuli) pro femina femine* zu Pulver gebrannt als Beigabe zu anderen Medicamenten in: Herrn Grafen Wilhelm Solms bewährten „Freisch-Cur“ Seite 466 vorgeschrieben. Indem ich mich auf das Eingangs angeführte Kunststück mit der Henne und dem Kreidestrich beziehe, verweise ich auf den in der Illustr. Zeitschrift: „Vom Fels zum Meer“ enthaltenen Artikel: „Von Schreeken starr. Eine physiologische Studie von Carus Sterne“ Seite 21/6, in welchem dieser Vorgang seine vollständige Erklärung findet. Ferner erlaube ich mir auf einen Artikel in diesen Blättern, 2. Jahrgang der Section für Geflügelzucht und Brieftaubenwesen Seite 103/5: „Künstliche Bebrütung in Egypten“ hinzuweisen, worin unter Anderem gesagt wird, dass Reaumure Capaune und Hähne zur Führung der Küchlein benützte und dürfte vielleicht Reaumure dieselbe Art wie oben angeführt, angewendet haben. Was nun die Ausbrütung der Eier mittelst Tauben- oder Hühnermist anbelangt, so wäre wohl möglich dass diese Art der Bebrütung auch zu einem günstigen Resultate führen könnte, da Das Buschhuhn Tellezallus Lathanis in Australien lässt seme Eier durch die sich erzeugende Wärme eines von dem Huhne selbst von Laub, Gras und Holz- fasern hergestellten Haufen, in welchen es die Eier lest und bedeckt ausbrüten. Zum Schlusse sei noch erwähnt, dass die Verschönerung der ' Perlen durch das Verschluckenlassen der Enten auch in ähnlicher Weise in Ceylon noch heutigen Tages durchgeführt wird. Darüber findet sich im „Wirthschaftlichen Leben der Völker“ von Dr. Karl Scherzer im Capitel „Nutzung der Wasserthiere“ Seite 487 folgende interessante Erläuterung: „Glanzlose Perlen lassen die Ceylonesen zuweilen mit anderen Körnern von einem Huhn verschlucken, in dessen Kropf dieselben nach einigen Minuten Glanz gewinnen; der Kropf wird dann auf- geschnitten, und die Perlen werden glänzend weiss wie aus der schönsten Perlinuschel, herausgenommen“. Gewiss beachtenswerth, dass in zwei so entfernt von einander gelegenen Perlfundorten dasselbe eigenthümliche Verfahren ange- hinein und laß nur einen Sud thun/ darnach nimm sie heraus auf | wendet wird resp. wurde, um glanzlose Perlen erglänzend zu machen. Notizen. Zum Darwinismus. Ein interessanter Fall der Ver- erbung bei unserer Haus- und Hofsans (a. e. domesticus) ereignete sich vor etwa zehn Jahren auf dem Gute des Oekonomierathes Sorsche in der Nähe von Sprottau (Schlesien). Eine Gans, die im Begriffe war, die Zahl der Eier zu erhöhen, um sie dann auszubrüten, wurde von einem Kettenhunde derart in den Flügel gebissen, dass er für die Dauer wie gebrochen herabhing. und in seinen Func- tionen vollkommen anormal war. Die schon gelesten und die nach genanntem Ereignisse noch ferner gelegten Bier wurden in gewöhnlicher Zeit ausgebrütet. Wer beschreibt nun das Erstaunen der mit der Sache vertrauten Personen, als sie gewahrten, dass mehr als die Hälfte der ausge- laufenen Gänse ebenfalls mit anormalen Flügeln versehen war? Die Sache war interessant genug, um sie ein wenig weiter zu verfolgen. Die betreffenden jungen Gänse wurden später benützt, um ein Experiment zu machen. Und wirklich, auch von diesen stammten mehrere Gänse, welche eben- falls verkrümmte und fast unbrauchbare Flügel hatten. Weiter wurde, so viel ich weiss, die Sache nicht verfolgt. Ich selbst schrieb an Darwin, der mir in ein paar Zeilen dafür dankte, bemerkend, dass er hoffe, dass solche Fälle dem Publieum immer mehr bekannt würden. Die wenigen Zeilen Darwın's, welche ich sicher zu besitzen glaubte, wusste mir jedoch ein sogenannter hochstehender Herr zu entlocken — natürlich für immer. Meran-Obermais. Dr. Ewald Haufe. Zweite vorläufige Mittheilung die Entenkojen be- treffend. Soeben kehre ich von einer Reise durch die Niederlande zurück, welehe dem Studium der dort be- findlichen Entenfänge galt. Es glückte mir, mehrere der- selben genau in Augenschein zu nehmen und über die übrigen (nach meinen Ermittlungen etwas über 170 an Zahl) die genauesten Nachriehten durch gütige Unter- stützung seitens der Gouvernements des Königreiches, sowie durch private Beziehungen zu erhalten. — Da in- zwischen die englischen Entenfänge eine ausgezeichnete und erschöpfende Bearbeitung durch den kundigen Sir Ralph Payne Galway Bart. gefunden haben, brauche ich mich bezüglich dieses Landes nur auf des genannten Verfassers Bock of Duck Decoys (London 1887) zu beziehen. — Ueber die Fänge m Indien, China, Japan und dem südlichen Nord-Amerika hape ich durch Freunde und Bekannte eingehende Notizen erhalten. — Was endlich Süddeutschland betrifft, so habe ich, wie ich in meiner ersten vorläufigen Mittheilung (Monats- | schrift d. Deutschen Vereines z. Schutze der Vogelwelt, Bd. XU. 1887 S. 290) versprach, inzwischen die Reste der Fänge bei Karlsruhe, und die noch bestehenden bei Gemar (Colmar) und Memprechtshofen selbst besucht. Auch die verwandten Fangeinrichtungen am Rhein, bei Strassburg, Rastatt, Illingen u. a. Orten sind genügend berücksichtigt. — Ueber die ehemaligen Fänge in Württem- berg verdanke ich meinem Gönner, dem Baron Richard König-Warthausen, über eigenartige Fangvorkehrun- gen in Pommern Herrn Röhl in Stettin freundliche Benach- richtigung. Auch von anderen Seiten gingen mir zahlreiche litterarische Hinweise über Entenfänge zu, für welche alle ich hier einen vorläufigen Dank abstatte. Meine Ab- sicht, im Jahre 1889 mit dem Druck meines Buches über den Entenfang in der ganzen Welt fertig zu werden, lässt sich schwerlich verwirklichen, da auch die Herstellung artistischer Beigaben geraume Zeit erfordern dürfte. Da- her wiederhole ich meine Bitte um weitere gütige Unter- stützung durch einschlägige Mittheilungen. Besonders dankbar wäre ich für Aufklärung, ob es in Frankreich dergleichen Einrichtungen gibt, da ich nur zwei dürftige litterarische Belege dafür bisher habe ansfindig machen können. Hildesheim und Strassburg i. E., Anfang Sept. 1858. Paul Leverkühn, M. €. Das Sandhuhn in Holland. Zum zweitenmale seit einigen Jahren besuchte ein zahlreicher Flug Sandhühner (Syrrhaptes paradoxus) unser Land und nahm Quartier in den Dünen, welche die Küste säumen. Leider fiel den fremden Gästen kein freundlicher Empfang zu Theil: sie wurden bald nach Ankunft entdeckt und gejagt. Am 15. d. M. wurde bei Egmond am See ein Männchen und zwei Tage später bei Loosduinen ein Weibchen aufge- funden, beide durch Antliegen gesen Telesraphendrähte getödtet. Am 25. wurden bei Zandvoort fünf Exemplare geschossen aus einem Flug von vielleicht S0 Stück. Von diesen kam nur eins im berufene Hände, doch leider im stark angefaultem Zustande. Dies die Fälle, welche zu meiner Kenntniss gelangten. Mit Grund kann man aber annehmen, dass noch mehr Exemplare der Mordlust zum Opfer gefallen. "sGravenhage, Mai 1888. H. von Rosenberg. - gute, Ein Albino. Als hochinteressant vermag ich mitzu- theilen, dass sich im Besitze des Südbahn-Restaurateurs zu Laibach, wo ich einige Wochen verweilte, ein Albino von Merula vulgaris befindet. Das Exemplar ist rein weiss, ohne den geringsten grauen, oder gar schwarzen Hauch, das Auge ist hellroth, die Füsse sind ebenfalls heller als gewöhnlich, nur der Schnabel trägt die gewöhnliche gelbe Färbung. Auf meine diesbezüglichen Erkundisungen erfuhr ich, dass der genannte Herr das Exemplar von einem Bauern gekauft, welcher es nahe der croatischen Grenze im dichten Tannenwalde jung auf gefangen und grossgezogen hat. Ich vermuthe, dass das Thier die reine Weisse nicht bewahrt hätte, sondern, wie das ja zumeist, nur stellenweise aufweisen würde, wenn es in der Freiheit aufgewachsen wäre. Bekanntlich beruht der Albinismus auf dem Fehlen des Pigments, die natürliche Lebensweise, regelmässige Bewegung, dann Naturfutter und vor Allem die Anschauung der regel- recht gefärbten Geschwister und der dadurch hervor- gerufene psychologische Einfluss (ein solcher existirt, man beobachtet ihn beim Grossziehen an Thieren, bei Krankheiten ete. öfter) hätte, wenn er auch nur theilweise ersetzt. was die Natursäfte vernachlässisten, die enge Gefangenschaft jedoch. das dadurch bedingte wenn auch doch nie die Natur ersetzende Kunstfutter, das Fehlen des Vorbildes, die durch die Gefangenschaft hervorgerufene Schwächung aller Säfte, vermochte das Fehlende in keiner Hinsicht zu ergänzen, so dass Merula die rein weisse, bewundernswerth hellste Färbung erhielt. Ferner erfuhr ich, dass Albinos von Merula. wie von Passer domesticus und Fringilla coelebs in Krain, namentlich Unterkrain, nicht zu den Seltenheiten gehöre. Hans von Basedow. Bastarde von Stieglitz und Kanarienvogel. Ueber die vieler Liebhaber sich erfrenende Zucht von Bastarden zwischen Stieelitz und Känarienvogel schreibt uns Herr A. P. aus Stettin: „Ich züchte jetzt seit etwa 10 Jahren Stieglitz-Kanarien-Bastarde. Nach mancherlei Fehlver- suchen bin ich jetzt bei dieser Zucht sehr vom Glück begünstigt. Ich habe von einem und demselben Paare 70 Junge, von einem anderen 80 Junge erhalten. Ich verschaffe mir einige jung aufgezogene Stieglitzmännchen, bringe sie in kleine Eimzelkäfige in die Stube, damit sie allmählich zahm werden und lasse diese Räfige in der Nähe von solchen, die mit Kanarienweibchen besetzt sind. Als Nahrung für die Stieglitze nehme ich Glanzsamen oder Kanarienfutter. Anfangs April sperre ich je ein Kanarienweihehen mit einem Stieglitz in einem Heckkäfig zusammen; die Eingangsöffnung zu den Nistkästchen ist möglichst klem. um das Zerstören des Nestes und der Eier seitens der Stieslitze zu verhindern. Ich habe auch mit Erfolg versucht, sowie das Weibchen ein Ei gelegt hat, dasselbe wegzunehmen und durch ein hölzernes zu ersetzen. Waren dann 4 Bier gelegt, so fing ich den Stieglitz aus dem Heckkäfig und brachte ihn erst wieder in den Käfig, wenn die Jungen flügge waren. Der Gesang meiner Bastardmännchen ist sehr angenehm und singen sie sehr fleissig“. Literarisches. Thiere der Heimat von A. und K. Müller. Mit zahlreichen Chromo-Lithographien und Original-Aquarellen von €. 8. Deiker und nach Zeichnungen von Adolf Müller. 2. Auflage. Theodor Fischer. Cassel. 1. u. 2. Lief. a SO Pf. Eine eingehende Besprechung uns für die nächsten Lieferungen vorbehaltend begnügen wir uns heute, unseren Lesern das Erscheinen der neuen Auflage dieses trefflichen Werkes anzuzeigen, das in seiner verschönerten neuen Ausgabe mit gründlich geordnetem und 2 „erheblich Beeren Texte gewiss rasche Verbreitung finden wird. Das ganze Werk ist auf circa 25 Lieferungen berechnet, die zusammen etwa 85 Bogen Text mit 57 chromolithographischen Tafeln geben werden. Wir werden auf dieses hübsche Werk recht oft zu sprechen kommen. i Deutschland’s Vögel. Naturgeschichte sämmtlicher Vögel der Heimat, nebst Anweisung über die Pflege gelangener Vögel von Fr. Wink, klein Quant: 226 Abbildungen in Farbendruck und 22 Bogen Text mit Holzschnitten. (12. Liefe- rungen & 60 Pf. Verlag der €. Hoffmann’schen Verlagsbuchhand- lung [A. Bleil] in Stuttgart.) Da erst eine Lieferung des Werkes vorliest, ist ein endgiltiges Urtheil über das neue Vogelwerk wohl nicht nöglich und bringen wir daher das Erscheinen dieses Werkes hiermit zur vorläufigen Anzeige. Lehrbuch der Stubenvögelpflege, -Abrichtung und -Zucht. Von Dr. Karl Russ. Magdeburg. Creutz' sche Verlagsbuchhandlung. In 17 Lieferungen ä M. 1:50. 7.9. Lieferung. Dieses von uns wiederholt besprochene Werk schreitet rüstig vorwärts, indem es schon zur grösseren Hälfte fertig vorliegt. In der siebenten Lieferung wird die Uebersicht der Futter- bedürfnisse der Vögel fortgesetzt und zwar werden zunächst die Laubvögel oder Laubsänger besprochen. Der Verfasser gibt Auskunft über den ebenso zarten als allgemein beliebten Garten- laubvogel und leitet zu seiner Eingew öhnung und Emfütterung an. Dann folgen die übrigen Arten, ferner die Schilf- und Rohrsänger, nebst den nächstverwandten, fremdländischen Arten, weiter die Fliesenschnepper, Bachstelzen, Pieper, Braunellen, Schmätzer, Wasserstaar, Hüttensänger, Sonnenvogel; daraufkommen die Drosseln, Spottdrosseln und Drosselvögel überhaupt, immer einheimische und fremdländische, weiter Bülbüls, Tangaren, Brillenvögel, Blattvögel. -Honigsauger, Zuckervögel, Zaunkönige, Goldhähnchen, alle Meisen, Spechtmeisen, Baunläufer und Verwandten. Spechte. Eisvögel, Bienenfresser, Kukuke, Wiedehopfe, Pirole. Schwalben, Würger, die vielfältigen Staarvögel bis zu deu Krähenvögen; auch über die Kohibris” u. a. sind diesbezügliche Mittheilungen gemacht. Der Hauptabschnitt „Behandlung und Verpflegung der Vögel“ bringt in der achten Lieferung eine der wichtigsten Veber- sichten des ganzen Lehrbuchs, nämlich die aller Stubenv ögel nach ihrem Werth und ihrer Bedeutung für die Liebhaberei und Züchtung. Da sind alle Vögel nach ihren Bigenthümlichkeiten geschildert und zwar ebensowohl die fremdländischen wie auch die einheimischen. Der Verfasser überblickt sie hier auf Grund seiner eigenen Kenntnisse und Erfahrungen und der einschlägigen Literatur zugleich. von den Prachtfinken, Widafinken, Webervögeln bis zu unseren Finken, Zeisigen, Girlitzen und wiederum allen deren fremdländischen Verwandten, von den Sperlingen und Ammer- sperlingen, Gimpeln, Kermnbeissern und Kardinälen bis zu den Ammern und Lerchen, von der Gesammtheit aller Papageien bis zu der aller Kerbthierfresser in den gewöhnlichsten bis zu den seltensten und kostbarsten Arten. Mit der Eingewöhnung frischgefangener ginnend, gibt der Verfasser in der neunten Lieferung, Anleitung für alle Arten, auch, nach Loffhagen, die für die kost- barsten Weichfutterfresser, nothwendigen und zutri äglichen Vor- schriften; so für Blaukehlehen, alle Grasmücken, Laubvögel, Gold- hähnchen, Zaunkönig, alle Meisen, Rohrsänger, Bachstelzen, selbst Schwalben, Würger, Drosseln, Pirol, Staar, ferner auch die Spechte, Kukuk, Wiedehopt. Eisvogel. Dann folgt Anleitung zum Auf- pippeln,. bezüglich Füttern aus dem Nest "geraubter junger Vögel. Hier aber, ebensowohl wie beim Vogelfang, geht Vögel be- ausser der der Verfasser immer von durchaus humanen Gesichtspunkten aus und nur, indem er vor leichtfertigem Ausrauben der Vogelnester dringend warnt, gibt er dem ernsten, wirklichen Liebhaber eine Uebersicht der bestmöglichsten Aufzucht aller Nestyvögel überhaupt. Weiter beginnt in dieser Lieferung der Abschnitt über die Ver- sorgung aller Stubenvögel, in welchem nicht allein auf die Fütterung, sondern auch auf die mannigfaltiesten anderen Lebens- bedingungen Bezug genommen und zunächst die zweckmäs sigste Ueber winterung "besprochen ist. X. Jahresbericht des Ausschusses für Beohachtungsstationen der Vögel Deutschlands. Separatabdruck aus Cabanis Journal für Ormithologie. Jahrgang 1837. Naumburg a. S. Dieser von Dr. R. Blasius, dem Vorsitzenden, Herren Dr. A. Reichenow, v. Berg, Deditius, Matschie, Dr. A.B. Mayer, Rohweder Walter und Ziemer, und den Leverkühn, ‚Schalow, Wacke, Ausschussmitgliedern, bearbeitete Bericht umfasst die Zeit vom 1. Jänner 1885 bis 31. December 1885. Er erscheint um ein Bedeutendes reichhaltiger als der letzte Bericht, wie schon daraus zu erklären, dass die Zahl der Beob- achter auf 305 gestiegen, sich also fast verdreifacht hat. Der allgemeine Theil (S. 347—371) bringt erstens eine Beschreibung der Beobachtungsstationen, dann eine allgemeine Schilderung des Vogelzuges und- der Witterung im Jahre 1885, dann beeinnt der specielle Theil (8. 370—615). Im Anhange bietet der Bericht, als erste Arbeit des Un enennere die Ver- breitung der Vögel Deutschlands in kartographischer Darstellung zu geben, einen: Versuch einer Darstellung der Verbrei- tung von Corvus corone, L. Corvus cornix, L. und Corvus fr ugilegus. L. von Paul Matschie- mit einer Karte. Wir kommen auf Einzelheiten des Berichtes noch zurück. Dr. Wilh. Blasius: Die Vögel von Balavan. Nach den Ergebnissen der von Herrn und Frau Dr. Platen bei Puert-Princesse auf Balawan (Philippinen) im Sommer 1887 ausgeführten ornitholoeischen Forschungen übersichtlich zusammen- gestellt. (Separatabdruck aus „Ornis“ 1588.) Dr. Wilh. Blasius: von Celebes. II. und III. (Separatabdruck aus der thologie“. 1886. Heft III.) Beiträge zur Kenntniss der Vogelfauna „Zeitschrift für die gesammte Omi- Dr. Rudolf Blasius: Mergus anatarius Einbeck, ein Bastard zwischen Mergus albellus, L. und Glaucion clangula. L. Mono- graphische Studie mit Abbildungen. (Separatabdruck aus der „Monatsschrift des deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt“. XII. Jahrg.) Dr. Rudolf Blasius: Die Vogelwelt der Stadt Braunschweig und ihrer nächsten Umgebung. (Verein für Naturwissenschaft zu Braunschweig. V. bericht. 1886—87.) E Jahres- Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen : Die Verbreitung und der Zug des Tannenhehers (Nucifraga cariocataetes, L.) mit besonderer Bertieksichtigung seines Auftretens im Herbste und Winter 1835 und Bemerkungen über seine beiden Varietäten: Nucifraga earyoeatactes pachyrhyncehus und leptorhynchus Rud. Blasius. (Separatabdruck aus den „Verhandlungen der k. k. zoolog.- botan. Gesellschaft in Wien“, Jahrgang 1558.) Dr. A. Girtanner: barbatus, L.) (Separatabdruck aus: Zur Kenniniss des Bartgeiers (Gypaötos „Der Weidmann“, Band XIX.Nr. 33 — 36.) Aus unserem Vereine. Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mit- gliederbeiträge. Bis 15. d. M. sind an Jahresbeiträgen eingelanfen: I. Beim Cassier Dr. Carl Zimmermann (l., Bauermarkt I). INTZSI IFA A 2 NT. 305 9.0. S.Jje 5. fl ll. Beim Secretariate (Il., k. k. Prater, Hauptallee Nr. N). 1. 228. W.R.v.M. 5A. ı Mit tiefstem Bedauern bringen wir unseren Mitgliedern zur Mittheilung, dass der unseren Lesern durch mehrfache Beiträge bekannte Herr Rud. Otto Karlsberger in Linz im 24. Lebensjahre nach schwerem, langen Leiden am 3. October verschieden ist. Am 29. September noch kamen wir gelegentlich eines Besuches aus Linz auf diesen unseren eifrtigen Mitarbeiter zu sprechen und wurden durch die uns gewordene Mittheilung, dass er nicht zu retten sei, ebenso überrascht als betrübt. Und schon nach wenigen Tagen sollte diese private Mittheilung zur Wahrheit werden, Wir können über das Ableben dieses mit Leib und Seele der Ornitho- logie ergebenen Mannes nur der tiefsten Betrübniss Ausdruck geben. Als neues Mitglied ist beigetreten: Friedrich Theuer, Privatier, III., Hauptstrasse 67. Für das Wiener Vivarium eingelaufene Geschenke. 1. 1 Hühnerhabic von Manner, Gutsbesitzer, Schlatten bei Wagstadt. 6 Türkische Enten von Herm Hofseiler Hans Petzl. 32 Hühnerhabichte von Herrn Konrad Schultz von Sternwald. 4.2 wilde Kaninchen von Herrn k.k. Praterinspector Friedrich Huber. 9, 1. Pl mol, 6.1Schwazblättchen 7.1 Eichelheher, 8 1Kanarienvogel ; 9.1 Spechtmeise von Herrn Gastwirth Kreuleder 10. 2 braune Bären von Herrn Regierungssecretär Freiherrn von SedlInitzky. als NERCH a nz, 12.2 Teichhühner von Frau E. Wagner, Oberstlieutenants-Witwe. von Echt in Swinars. ht von Herrn Wolfgang Reichsritter Kammersecretär von einer ungenannten Dane. A N a De a 5 13. 1 Wolf von Herrn Custos Othmar Reiser in Serajevo. 14. 1 Angorameerschweinchen von Familie Bacher. Die P. T. Herren Mitglieder, welche mit ihrem Jahresbeitrag noch im Rückstande sind, werden ge- beten, den Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 18838 an den WVereins-Cassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauern- markt Nr. 11 einzusenden. Correspondenz der Redaction. Herrn R.T.... e, Anklam. Den Betrag werden wir Ihrem Wunsche ge- mäss einheben. -- Herrn Fr. S x, Pressbaum. Besten Dank für die Mit- theilung. — Herrn W. P....r, Stolzenhan. Noch immer nicht möglich gewesen. — Herın Rud. W....r, bei Linz, GR... h, Graz, J. M..h, hier. Der heutige | Artikel dürfte Ihnen die gewünschte Aufklärung geben. Wir kommen noch später | Herın Lehrer J.M. darauf zurück. — Löbl. Secretariat d. W. Th. V. In der nächsten Sitzung. — . I, Neustadtl. Die Notiz mit bestem Dank empfangen. Für die gütigen Wünsche gleichfalls unseren Dank. — Herrn H. R.. 1, Stettin. \ Sowie wir Zeit gefunden, die Vorräthe zu sichten, werden wir die gewünschten von Herrn Dr. Karl Bachofen | Nummern übersenden, falls alle oder ein Theil derselben noch zu haben. Das ge- wünschte Cliche senden wir nächster Tage. — Hern E.K.....r, Niederscliön. Wurde regelmässig abgesandt. — 9% A Photozinkographie APEEIEIR für und zwar Feder-, arbeiten, Monographien u. s. w. tionen wünschen, auf unser Atelier aufmerksam. auch die ne dieser Monatsschrift. 4 t-: EEE ä 3% I % 3% I or 12 SG % SHOES, CEO 29 m I, HOTE SION ee PEELPLELLCELLCEHLLPELCEEL all anar & AdALDONE Mi Hp Wien, VIII. Bez. Alserstrasse Nr. Hochätzungen von Illustrationen aller Art, Kreidezeichnungen und Steinabdrücke. Reproductionen nach Handzeichnungen, Holzschnitten, Stahl- u. Kupferstichen, getuschten Zeichnungen und Photographien. Herstellung von Fettdrucken für Photolithographie. NB. 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Vom October ab sind ein- | heimische Vögel zu haben; von Zeit zu Zeit Exota zu sehr billigen Preisen. °) 9% Auf mehrfache Anfragen theilen wir mit, dass von dem Werke Jana BEimaeest= „Die Vögel Europas“ r noch einige Exemplare vorhanden sind. das Werk$ den neuen Mitgliedern des Vereines, solange der f n en ist der Herausgeber bereit, Vorrath reicht, zu dem ermässigten Preise von} 40 fl. (in Prachteinband 50 fl.) abzugeben. Ein vorzügliches Geschenk bildet MEYERS HÄND-LEXIKON Dritte Auflage Dasselbe gibt Auskunft über jeden Gegenstand der mensch- lichen Kenntnis und auf jede Frage nach einem Namen, Begriff, Fremdwort, Ereignis, Datum, einer Zahl oder Thatsache augen- blicklichen Bescheid. Auf 2125 Oktavseiten über 60,000 Arti- kel, mit Hunderten von Abbildungen, Karten, Erklärungstafeln und statistischen Tabellen. 2 Bände elegant in Halbfranz geb. 15 Mark. Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig. Zoologischer Pränaralor J. Biering NWarnsQäorf (Böhmen). 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Tancre.: ESTTETTETTETETEGTETTTTTUTEEEESSEEEESEHEEEENEETENTENETEEETETTESTEEESEESESTETNENNETEETETETEERETTEEETEENTENENEENTETTTENTEETEOTTENTENTTENETTTTEETFERTETETTTETTEETENTENTETTEETTTEETEENTETTEIEEETTTTETES [ETEITITERTTTEEETTETTTNETENEENERTTETENNEEEETNENTEEELENEETEENEETEEENNENTETTTTEETUNENNEETENNEETTLENTEUENNENTENSUNNNENTTENENENETEUENENEENENNEESEEUENTNEETUNRENKEDENTERUUUNETETDETTNEEDENTEEENENTETETEEETEEDENTTSTETTEEEENEEEETENEEN Durch alle Buchhandlungen zu beziehen. {vt) % Neyers Dolksbüder bringen das Befte aus allen Litteraturen in muftergültiger Bearbeitung und gediegener Ausftattung. — Mreis jeder Nummer 10 Pfennig. = Dis jegt find nachfolgende 456 Nummern erfchienen: Sedes Bändchen ift einzeln Fäuflich. Arulm, DieChenjchmiede. — D.tolleInvalide, _ Bürjt Ganzgottu. Eänger Halbgott. 349. 350. &fmylos, Der gefelielte Prometheus. 237. Benumardnis, Figaros Hodyzeit. 293. 239, Deer, Strueniee 343.344, Biernaffi, Die Hallig. 412-414. Björnjon, Urne 53. 54. — Bauerimovell.134.135, — ‚Swifchen den Schlad)« ten. 408. Blımaner,Virgilsdtnei. 368-370. Vorne, Aug meinem Tas gebuche, 234. Brentano, Godel, Hintel u.Oadeleia.235.236. Bülow, 1. Ehafejpcare= Novellen. 381-333, — IL Epanifdye Nlo= vollem. 334-386, — IM. Seanzöfifche No= dellen. 387 —389. — TV. Jtalieniide No= vellen. 390-392, Bürger, Gedid)te.272,273. -— VWeinchhaujens Neifen u. bentener. 3UV. 301. Ryron, Childe Harolds ilgerfahrt.303.399. — Die SnjeL — Behpo. — Braut don Nby= do3. 185, 189. — Don Juan. 192-1. — Der Korfar. — Lara. 87. 88, — Manfred. - Kain. 132. 133. - ANAENERFTDESSIEEL Earbanabat 451. 452. Enideron, Das Feilmahl des Meliazer. 334. Elamijjo, Gevid)te. 263- Zus, — Peter Echlemihl 92%, GShateaubriand, YUtala. — Mene. 163. 164, — Der Lehte der Ybens cerragen. 418, Tante, Das Yegefeuer, 197, 198, — Die Hölle 195 196, — D. Paradies, 199,200, Defoe, Nobinjon Grujoe. 110-113. Drojte-Hülchoff, Die Audenbuce. 323, — DieEdhladjt imLocner Brud. 439 Guripides, . Ipbinenia bei den Tauriern. 342, — Medea. 102, Roumued, idine. 285, Side, Neden an die dbeute fbeNation 453-455. Gellert, yabeln und Gr» zühlungen.231-233 Goethe, Glavigo. 224. — Egmont. 57. Meyers Boltsbüder a jolid gebeftet. Goethe, Fauft L. 2. 3. sauft I. 106-103. — Ausgewählte Gedigte. 216. 217. — Götb von Perlid. 43.49. — Herm.u.Dorotlea. 16. — SIphigenie. 80. [262. — Stalıen. Reife. — Die Laune desPerlich- ten. — Die Ge- idywilter. 431. Merther. 23. 24. — Mily. Meilterd Lehre jahre. 201—207. — DieMitichuldigen.431. — Die natürlidye Todjter. 432. 433, — Reinele$ud)3. 186.137. — Stella. 394. — Zorguato Tafjo.s9.90. — Die MWahlvenivandts idiaiten. 103-105 Goethe: Scifler, Zenien. 208. (339, Grabhe, Napoleon. 335- Grimmelöhnufen, Ein plicijjimu8273-253. Hagedorn, Yabeln u. Er» zäblungen. 425-427, Haufi, Die Bettlerin von Pontdes Yrt3.60.H1. - Jıd Eüg. — Dtlello. 95. 96. [138, — Die Karatvane. 17) — Lichtenstein. 34-38, — Der Diann im Mond. 415-417. — Die Sängerin. — Yebte Riüter von Marien: bura. 130. 131. — Der Eäeil von Alej> fandria. 139, 140; - Das Wirtshaus im Epefjart. 141, 142, Hebel, Scyaßläjtlein des rheintiien Haus freundes. 286-283. Heine, Yitta Troll. 410. — Bud. Lieder. 243-215. — Deutidland, 411. — Neneisedichte. 246.247. — Neifebilder: TI. Die Harzreife. 250. — Nontanzero. 248. 249. Herder, Der Gid. 100.101. — fiber den Urjpruimg der Epradje. 321. 322, Sinpel, AABEDLEE 441- Sofuanir, D Das fräulein von EcuderL 15. — DergoldeneZopf. 161. 162. — Das Majorat, 153. Meijter Marlin. 46. - Der unheimliche Gajt. Don Juan. 129, Bolberg, NScvpe dom Berge. 305. [191. nn Gedichte. 190) omer, Jlias. 251-256 - Donfiee. 211-215. Humboldt, W.d., Briefe |" an eine ne 302-307. bestens gesanglich geprüft und sortirt, ä 12, 15, 20 und 25 Mark Kanarienvögel habe noch in schönster Nachnahme, Sifland, Die Jäger. 340. | Fetalazıi, 341. — Der Spieler. 395.390, ale Inumermann, Der Obere | har. SI-S4, | Bufatun, Boris Godunof. — D.nenekygnalion 85 | — Triton u. Jlolde, 423- 430. Jrbing, Sagen von der Ayambra. 180. Idıvi . | gern Waul, Slegeljahre. — Die Yeiden de3 jungen 23-33, Der Komet. 144-143. iebenfäs. 115-120, Sung-Etititgs Yeben. 31y-314. Kant, Bar der Ma At des Gemills. 325. Mleift, Eyählungen.73.74. — D.Herenanneidlagt. 1:8, 179. — Das: SKälyhen don Heilbronn. 6. 7. _ Mid. Kuhlhaas 19 20. — Wenibejilen. 351. 352, — Der Prinz don Homs „burg. 160. DO. zerbrocjenefftug.SG. Knigge, über ten ms gang Nrit Menfcen. 291-297. Körner, Erzählungen 143. — Veier u Edywert. 176, — rim. 42. 43. Fu SIobfiade. 274— a7. Kohebue, Die deutihen Kleinitädter. 171. — Die beiden Stlingsberg. 257. 156. 157, Lenau, Die Albigenier. — Ausgewählte Gedichte, 12-14 — Eavottarola, 154 155. Yelage, Der hinfende Tetts jeL 69-71 Leffing, Emilia Galotti. sg. Gedichte. 241. 212, Caofoon. 25-27, Dlinnav.DBarıhelm.1. MiE Sara Sanıpjon. 209. 210. — Nathand.AXeife.62.63, - RBademekunfiitaftor Yanae. 318 Luther, hreden. 400. Merimee, Golonıba. 9, 94, — Kleine Novellen. 136, Milton, Do Auerlorne Paradies. 121-124, Moliere, Die elete ten drauen. 109, — Der Dijanthrop. 165. — Der Tartü $ Möjer, RatriotiidheRbhan« tafien. 422-424. Mufänd, Legenden von Nibezahl. 72 auf ftarkem, Die Drthographie ilt die neue nad „Dudens Wörterbuch”. Bibiioaraphiiches Iuititut in Leipzig. unter Julius Häger. Garantie für Lienhard und Gertrud 315-320. Sedidite. 269. 203. Nacine, — Britamicus. — Nhadra. 440. Naimımnd, Der Bauer al3 Nilionär. 436. — Trßerjditwender. 437. Athalia. 172, 409. Mein Leben . 360. EShnaleipeare, Antonius ıL Stleopatra. 222,223, — Coriolaı. 374. 375. — Hanılet. 9. 10, — Julius Gäjar. 79. — Der Saufmann bon Venedig. 50, — König Heinih IV. 1. Teil. 326. 327. 2. Zeil. 323. 329, ECcume, 438 — König Heinrid) VIIL Naupadh, Der Müller 419. 420. und fein Kind, 435. | — König Qear. 149, 150, Saint:Pierre, Baulumd | — SUBR ER 125. Virginie. 51. 52. Sand, J:anzder@hampi | — Macheth, 158. 9,. >. — Di: 58. 59, — Der Teujelsfumpf. 47. | — Ytomeo u. Aulie. 40.41. Srjenfendorf, Gedichte. | - Ein Eonimernadjt3s 330, 337. tranm. 218. Schifter, Die Braut von Meliina. 184. 185. Don Karlos. 44, 45, Gyahlungen. 91. fyiesfo, 55. 56, Ausgewählle Gedichte. 169. 170. — Der Geijterjeher. 21.22, — Die Jungfrau von Ors Icaıß. 151, 152. — Stabale und Liebe. 64. 65. — MariaStuart 127.128. — Der Neffe als Onkel. — Der Sturm. 421. - zur UT um Nichts. _ es Muftigen Weiber von Windjor. 177. — Wintermärden 220, 221. — Die Zähınung der Keie ferın. 219, Sophofles, Antigone. 11, — GElefira. 324. — König Odipus. 114. — Opipus auf Stolonos. — niloktete3.397. [292.] 456. Die TIradjinierinnen. — Die Näuber. 17. 18. it — über Amt und | Sterne, Gmpfindfame Würde. 99. — Über naive umd_jeite timentaliiche Did) tung 316. 47, — Waltenjtein I. 75. 76. — MWallenftein II. 77 78. Bilden Zell. 4.5. Eiylenel, Engl. u. jpan. Theater. 356-358. — Gried). und römiiches Theater 353-3 Shmab, Doftor Yauit 405. — Yortunatus und feine | Eöline. 401. 402. | - SRUEDIE: — Nobert der Teufel — Die Edyiloblrger. 447. Neife. 167. 168, Tegner, Fritbjofs= Sage. 174, 175. Zennyfon, Ausneiv. Dice tunaeı. 371-373. Ziel, Der Ulte vom Berge. 230, 291. _ Die Genälde, yeare-iovellen. 333. Söpfer, Nofau. Gertrud. 233-210. | TZörring,Ngnes Bernauer. 393, Vega, Yope de, Solume 335. bus Voß, Ouife, a7, | Waldau, Aus der Aunfers 418. welt. 376-380. — Die vier Heymons: | Wieland, Sandaliın 152 finder. 403. 404 153, — Hirlanda. - Genovefa. | -— Mufarion. — Geron i der Üpdelige. 166, S — Dberon 66-68, 439. 450. | Bahariä, Der Kenome« — Die jdhjöne Dielufina, mift. 173. 281. Sirolte, Abenteuer einer — Sailer DOctavianus, Neujabränadt.-Das 406. 407. blaue Wunder. 151. — flleineSagenbesAlter- tums. 309, — Der syeldiweibel. - Die Balpucalänacht = — Dergehöntes Das Bein — Die jhöne MI: — Stleine Aeladıen. 368, lone. — Der arıne 364. Heinrid 445. #16. | — Nriegerifdhe Ybenteuer Erott, Das rrünlein e. jriedierligen. 365. vom Eee. : 1. | — Dertoleßait. 361.362. Güte und lebende geglättetem Papier Klar gedruckt und Ei. 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Messerschmid, i & ENTER ENZTEN ENTE A VarovaraSS ESISCDOOHOICHYOHSCDEOSECLPOGCOHPD | ie, Silk Auzuslnersiranse 1. oder jene Thierart gefangen halten oder den Handel mit Thieren berufsmässig treiben oder durch ihren Beruf wiederholt in die Lage kommen, von dem Einfangen dieses oder jenes Thieres Kunde zu erhalten, um eütige Offerte und Mittheilungen in dieser Hinsicht. Wir sind auch unsererseits gerne zur Be- sorgung. verschiedener gewünschter Thiere bereit. Sehr angenehm kommen uns Anbote nachfolgender Thiere: ! I. Säugethiere. Spitzmäuse (die verschiedenen Arten), junge Wölfe, junger Schakal, Polar- Fuchs, junge Wiıldkatze, junger Luchs, Wickelbär, junge Bären, Vielfrass, Hermelin, Murmelthiere, Bobak, Zwergmaus, Feld- und Wasserratte, die verschiedenen Arten der Wühlmäuse, Springmäuse, Stachelschwein, Schneehase, Alpenpfeifhase, Gemse, Zwergziegen. II. Vögel. Grauer Geier, Bartgeier, Aasgeier, schwarzer Milan, Röthel- und Rothfussfalke, Zwerg-, Lerchen-, Wander-, Feldegg’s-, Würgfalke, Habicht und Sperber, Fischadler, Zwergadler, Schreiadler, Königs-, Schelladler, Schlangenadler, Wespenbussard, Rauhfussbussard. Kornweihe, Steppen-, Wiesenweike, Sperbereule, Sperlingseule, Rauhfusskauz, Ural-Habichtseule, Schneeeule, Nachtschwalbe, Mauersegler, Kukuk, Bienenfresser, Eisvogel, Rosenstaar, Alpendohle, Raben- und Nebelkrähe, Saatkrähe, Tannenheher, Grün-, Grau-, Schwarzspecht. grosser, weissrückiger und kleiner Buntspecht, Dreizehiger Alpen-Buntspecht, Bachamsel, Bartmeise, Beutelmeise, Goldhähnchen, Ringamsel, Misteldrossel, Blau- drossel, Bachstelzen, Ringeltauben, Felsentauben, Auerhuhn, Birkhuhn, Rackelhuhn, Haselhuhn, Alpen- schneehuhn, Grosstrappe, Zwergtrappe, Regenpfeifer, Kranich, schwarzer Storch, Sichler, Rallenreiher, Rohrdommel, Wasser- und Wiesenralle, Sumpf und Teichhühner, Brachvögel, Schnepfen, Wasser- läufer, Uferläufer, Strandläufer, Graugans, Saatgans, Löffelente, Spiess-, Mittel-, Knäck-, Krick-, Pfeif-, Moor-, Tafel-, Berg-, Reiher-, Schell-, Eis-, Sammt-, Ruderente, Säger, verschiedene Arten von Tauchern, Möven. Ebenso kommen verschiedene andere lebende Thiere (seltene Kriechthiere und Lurche, Tarantel- spinne, Scorpione) erwünscht. Offerten mit Preisangabe und sonstigen Bemerkungen unter untenstehender Adresse erbeten. Auch Tausch nicht ausgeschlossen. Die gefertigte Direction ersucht Alle, die sich für Thierhaltungen interessiren, zeitweise diese ZILLILLILELELLEITTTTETETTEIT SEE Wir haben Uhu’s (vier prächtige Exemplare), Alpenkrähe (ein tadelloses Exem- plar), einen sehr schön ausgefiederten Gänsegeier, diverse Exoten in Tausch oder gegen Zahlung abzugeben. "BR e e Die Direction des Wiener Vivariums, & Wien, k. k. Prater, Hauptallee 1. EZEEIELTILITITELIEITE EL EELISEIISEIICIEIESELLIELLEEIITGELIELIEE Se Frühere Jahrgänge der „Mittheilungen“ sind, so lange der WVorrath reicht, zu dem ermässigten Preise von & 4 fl. — 8 Mark durch das Secretariat (k. k. Prater, Hauptallee ]1) zu beziehen. Alle eilf Jahrgänge werden zu dem Preise von 40 Mark abgegeben, doch sind nur mehr wenige Exemplare vorhanden. =& Herausgeber: Der Omithologische Verein in Wien (verantwortlich: Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. a N BR en a Wien, k. k. P BEE Sitz des Vereines: All. Jahrg. . - Nr. I. Blätter für Wonelkunde, Wogel-Schus und -Bilege, Geflügelsuht und SBrieffanbenwefen. Redacteur: Dr. Friedrich K. Knauer. Die „Mittheilungen* des unter dem Protectorate Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Rudolf stehenden „Ornitlologischen Vereines in Wien“ erscheinen in der Stärke von 2 Bogen am 15. jeden Monates. Abonnements & 6 fl., sammt Franco-Zustellung 6 fl. 50 kr..— 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung |] Wilhelm Frick in Wien, I.. Graben Nr. 27, entgegengenommen, und einzelne Nummern & 50 kr. —1 Mark daselbst abgegeben. — | Inserate 6 kr. — 12 Pfennige für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilungen an das Präsidium ||| sind an Herrn Adolf Bachofen von Echt in Nussdorf bei Wien, die Jahresbeiträge der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, | Novender I., Bauernmarkt 11, alle anderen für die Redaction, das Secretariat, die Bibliothek u. s. w. bestimmten Briefe, Bücher-, | 1888 Zeitungs-, Werthsendungen, an die Redaction der „Nittheilungen des Ornithologischen Vereines“ : Wien,k. k. Prater, Hauptalleu1, |} . zu senden. — Vereinslocale: (Bibliothek, Sammlungen, Redaetion) k.k. Prater, Hauptallee 1.— Die mit Vorträgen verbundenen ||| Monats-Versammlungen finden im grünen Saale der k.k. Akademie der Wissenschaften: 1., Universitätsplatz 2, statt. — Sprech- stunden der Redaction und des Seeretariates: Dienstag und Freitag, 2—4 Uhr. Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. Beitrittserklärungen (Mitgliedsbeitrag 5 fl. jährlich) sind an das Secretariat zu richten. Inhalt: I. Fachwissenschaftliche und populäre Ornithologie: Mergus merganser americanus. Auch um eines Vogels Willen. Von August Koch. — Zum heurigen Erscheinen der Steppenhühner (Syrrhaptes paradoxus, Pall.) in Ungarn. Von Stephan Chernel von Chernelhäza. — Zur diesjährigen Einwanderung des Steppenhuhnes. — Zum diesjährigen Tannenlieherzug. — Eine naturhistorische Ausstellung in Neustadt! bei Friedland in Böhmen. Von Robert Eder, — Ormithologische Mittheilungen aus dem Wiener Vivarium. Von Dr. F. K. Knauer. III. — Zur Verbesserung der Hühnerzucht auf dem Lande. Von Freifrau von Ulm-Erbach. Mit Illustration. — Zur Erinnerung an heimgegangene Ornithologen. Von Vietor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen. (I. R. O0. Karlsberger.) — Aus unserem Vereine. — Correspondenz der Redaction. — Inserate. Mergus merganser americanus. Auch um eines Vogels Willen. Von August Koch. Jeder Jagd- und Vogelfreund, derschon Enten zwischen | lachsfarbigen Brust, schwarz und weiss gestreiftem Rücken, dem Eise, auf strömendem und dabei tiefem Wasser | glänzend dunkelgrau betresstem Kopfe und hochrothem seschossen hat, kennt wohl die damit verbundenen Gefah- |, Schnabel, in den sogenannten „Luftlöchern“ des Flusses ren. Besonders der Jäger kennt auch die Gefahr des ihn | „Susquehannah* ruhig umher schwimmen zu sehen. begleitenden Hundes, wenn solcher zum apportieren aus Im stolzen Bewusstsein seiner Schönheit legt er den dem Wasser eerichtet ist. rothen Schnabel auf den blendend weissen, zusammen- Vor Jahren, ehe meine Sammlung einen der oben | gebogenen Hals. Ruhig, ohne sichtbare Bewegung hält genannten Säger $ im Hochzeitskleide enthielt, hatte er sich gewöhnlich am oberen Theil der Öffnung oder ich oft Gelegenheit, diesen anziehenden’ Vogel, mit der ' Luftloches auf, taucht öfter's die Spitze des Schnabels um hervorschwimmende Kleinigkeiten auf- zunehmen und schüttelt dann sanft die anhängenden Wassertropfen wieder ab. Die Tressen des Hinter- kopfes kommen dabei sehr zur Schau. In Gesellschaft meines, mehrere Jahre jüngeren Bruders und von einem etwas über sechs Monate alten leberbraunen Springer begleitet, unternahm ich im Februar eine Jagd auf Wasservögel, wobei obengenannter Vogel die Hauptbestimmung war. Etwa S—12 engl. Meilen von unserer Wohnung entfernt hatten sich mehrere lange Oeffnungen im Eise gebildet, wo die Winterenten regelmässig gegen Abend einfielen. Auf dem spiegelglatten und schneefreien Eise schlif- fen wir rasch den Fluss hinab und kamen gegen fünf Uhr Abends an der ersten Oefinung an, dieselbe hatte etwa zweihundert Schritte Länge. Am untern Ende der Oeffnung, wo überfliegende Enten auf starkes Eis fallen mussten, (im Fall solche geschossen wurden) fasste mein Bruder Posto. Ich selbst zog weiter zu einer ähnlichen Stelle, welche sich weiter unten befand. Nach emiger Zeit hörte ich mehrere Schüsse, als mir aber keine Enten zugeflogen kamen, beschloss ich nachzusehen, was mein Bruder ge- funden haben möge. In der ersten Oeffnung schwamm ein geflügelter Mergus merganser americanus ad. in vollem Hoch- zeitsschmuck. — Sobald der junge, daher sehr eifrige Hund, den Vogel wahrnahm, stürzte er sich trotz meinem Pfeifen in’s Wasser und verfolgte ihn. Der Säger trieb rasch dem unteren Ende der Oeffnung zu, wo alsbald die starke Strömung ihn unter das Eis führte. der arme Hund konnte der Strömung nicht widerstehen, mit Fang und Vorderläufen fasste er den Rand des Eises, wo er im Kampf um sein Leben noch hing. „Wir müssen etwas thun, um den Hund zu retten“, rief mein Bruder. Kein Menschenleben um ein Thier, war meine Antwort. Doch hingerissen von der Macht des Augenblicks, schliff er schnell dem Rande des Eises, in der "Richtung des Hundes zu, der sich noch immer für sein Leben wehrte. Das Wasser war hier S—-10 Fuss tief. — Ich selbst schliff meinem verwegenen Bruder schnell nach, um ihn wenn nicht anders, mit Gewalt zurückzubringen, ein kurzes Zerren, ich brach durch und mein leichterer Bruder erreichte noch stärkeres Eis. Keinen Augenblick verliess mich die Geistesgegenwart. — Im Fallen stiess ich den, ausgestreckten Arm, mit der quer übergehaltenen Flinte, auf’s Eis, dabei die Füsse so schnell als möglich wie beim Schwimmen an die Oberfläche bringend, arbeitete ich mich mit schlingenden Bewegungen platt auf die treulose Rinde, schnell sprang mein Bruder wieder her- zu, schleifte mich einige Fuss zurück, und ich war in Sicherheit. in’s Wasser, Das arme Thier war unterdessen unter dem Eise verschwunden. Vier Meilen mussten noch zu Fuss zurückgelegt werden, um die besprochene Stelle, wo uns unser Sehlitten erwartete, zu erreichen. Es wurde rasch dunkel und die Kälte nahm schnell zu, meine Kleider waren bald einer eisernen Rüstung des Mittelalters ähnlich. Am Platze unserer Bestimmung Au ymuen that ein heisser Punsch sofort seine Schuldigkeit. In einige wollene Den gehüllt und die Büffelhaut darüber ging es mit bester Leistung der Pferde im jagd am Eise ganz ab; . Meilen weiter unten. ee Fe zZ Schlitten nach Hause. — Mein Bruder sagte der Enten- was mich betrifft, gehe ich nun immer allein. Der ertrunkene Liebling wurde sehr zu Hause be- trauert und ich muss mich immer mit Bedauern des- selben erinnern, wenn ich per Bisenbahn an der Stelle des fatalen Luftloches vorbeizufahren habe. Bald spuckte der böse Mergus merganser wieder, neue Jagdpläne wurden entworfen — eines warmen Tages im Märze bestieg ich Morgens den, den Fluss entlang fahrenden Zug und verliess denselben etwa zehn Die Mitte des Flusses war nun frei von Eis, an verschiedenen Stellen des Ufers bildete das theilweise geschmolzene Eis kleine Buchten. Auf solche Stellen hatte ich nun meine Hoffnung gesetzt, indem Mergus merganser, Clangula albeola und Clangula gslaucium americana dort ihre Nahrung in Gestalt von grossen und kleinen Fischen nebst zu erlangenden Krebsen einnahmen. Im Verlaufe des Tages schoss ich nun mehrere dem Ufer entlang fliegende Enten, unter welchen auch ein aus- gefiedertes 5 des gewünschten Mergus merganser war. Leider stürzte derselbe erst in grosser Entfernung in ein dichtes, mit aufgeschwemmtem Laub und trockenem Gestrüpp angefülltes Erlengebüsch hinab, wo ich denselben trotz anhaltendem Suchen nicht finden konnte. Endlich wurde es Abend, noch war ich etwa 6 Meilen vom Hause, aber am Rande des Eises sah ich eine kleine Gesellschaft der erwünschten 'Tauchenten in raschem Schwimmen herankommen, sofort arbeitete ich mich an eine der kleinen Buchten, wo ich auf dem Bauche liegend hinter einem Erlenbusch Deckung fand. Als die Enten an dieser Stelle ankamen, war es beinahe dunkel und die Vögel (ge- wöhnlich tief schwimmend) zogen so nahe am Rande des Eises hin, dass die Dicke desselben die Körper ganz verdeckte. Aufspringend alarmirte ich die Enten und schoss zwei Stück herab — ein besonders schönes Mergus merganser americanus fiel am Rande des Ufers und wurde leicht erreicht, das andere war ein schönes derselben Entenart, das mir aber vom neidischen Flusse entführt wurde. Etwa auf dem halben Wege heimwärts musste ich die Mündung eines kleinen Flusses, hier „Creek* (Grieg) genannt, überschreiten, um das andere Ufer zu gewinnen. Man denke sich meine Ueberraschung, als ich dort an- gekommen, beim schwachen Lichte von Schnee und Eis, die Mündung und ganze „Creek“ mit etwa neun Zoll Wasser überströmt fand. Während des Tages hatte eine sich weiter oben befindende Sägemühle das aufgestaute Wasser eines grossen Dammes benützt und also meine natürliche Brücke unter Wasser gesetzt. Durch das vor- hergehende Thauwetter war das Eis morsch und war daher solchem wenig zuzutrauen, hinüber musste ich aher doch, oder meine nächtliche Reise würde sich um einige weitere Stunden verlängert haben. Trotz dem schwachen Lichte fand ich glücklich ein etwa 4 Meter langes Brett, welches ich in der Mitte fasste und unter dem Schutz desselben überschritt ich das morsche, mit Tausenden von Tonnen beschwerte und oft meinem Fusse nachgebende Eis. Glücklich erreichte ich das gegenüber liegende Ufer und schaute mit leichtem Grausen über das dunkle Wasser zurück. Als ich mit meiner nicht sehr geschätzten Beute quer durch Wald und Feld der Heimat zuschritt, zeigte meine Uhr die zehnte Stunde. Von den Meinigen vor Einbruch der Nacht erwartet, waren dieselben nicht wenig in Unruhe versetzt, denn mein letztes Eisbad mit Verlust des Hundes war noch frisch im Gedächtniss Aller. Am nächsten Tage wiederholte ein Freund den gleichen Jagdplan mit Umgehung der gefährlichen Creek. Er überraschte mich bei seiner Heimkehr am Abend mit einem Prachtexemplar des Mergus merganser americanus 5 und wollte mich belehren, an welcher Stelle er den schönen Vogel erlegte — da ich aber, wie ich es gewohnt bin, nach den Augen sah, fand ich solche eingesunken und bleifarbig. ı merg 157 Du hast den Enterich nicht geschossen. Nein, gestand er offen, habe ihn aber gefunden, wo er Dir verloren ging, im Gestrüpp des langen Erlengebüsches. Hiemit verlor sich meine, beinahe für mich ver- hängnissvoll werdende Begierde für den fatalen Mergus ‚anser americanus. Doch erweckt das hübsche, schon lange meine Sammlung zierende Exemplar oft meine Erinnerung jener Tage und liefert den Beweis, wie ein wahrer Vogelfreund durch einen Vogel gereizt werden kann. Zum heurigen Erscheinen der Steppenhühner (Syrrhaptes paradoxus, Pall.) in Ungarn. Von Stephan Chernel von Chernelhaza. Vom 30. April datirt erhielt ich ein Schreiben meines | geehrten Freundes Dr. Jul. von Madaräsz, in welchem er mich auf die Einwanderung der Steppenhühner auf- merksam macht. Leider gelang es mir nicht, trotz meiner Nach- forschungen in den zwischen der Donau und Theiss liegenden Ebenen und auf den Salzebenen des Weissen- - burger Comitates, die interessanten Gäste unserer Ormis zu Gesicht zu bekommen, und so kann ich, in Ermangelung eigener Beobachtungen, nur die Daten und Erfahrungen ‚Jener mittheilen, der ungarischen Jagd-Zeitung über das Auftreten Syrrhaptes freundlichst benachrichtigten. Aus diesen Daten wird dann einestheils die geogra- des phische Ausdehnung des Steppenhuhn-Zuges, anderntheils | die Masse der Einwanderer beiläufig ersichtlich. Anfangs April sahen in der Herrschaft Kis-Jenö6 Feldarbeiter 10—12 unbekannte Vögel, Strassengraben gegen den Sturm Schutz suchten. waren so wenig scheu — wahrscheinlich ermattet — dass die Arbeiter drei Stück von ihnen erschlugen. Baron Wildburg erfuhr diese Thatsache nach einer Woche und sah einige Federn und einen Ständer der erbeuteten Exemplare, aus welchem corpus delicti er sogleich erkannte, dass diese Vögel Steppenhühner gewesen sind. Ende April erschienen auf demselben Orte 30 Stück. Und Anfangs Juni sah der Genannte unweit diesem Platze, gelegentlich eines Spazierrittes, 18 Stück. Mitte an erschien ein Schwarm von 30—40 Stück bei Bertz (Zempliner Comitat) auf Baron Alexander von Vecsey’ s Besitz. Sie trieben sich hier drei Tage auf Brachfeldern herum, gaben sonderbare Töne von sie h. Schönes Wetter ohne Frost. 20. April. Joh. von Csatö6 traf 4 Stück bei Nagy- Enyed, welche er zwar nicht bestimmt als Syrrhaptes ansprach, jedoch ist es fast ausser Zweifel, dass es keine anderen Vögel waren. Er bekam am 26. April ein Exemplar, welches im Orte Tartaria (Siebenbürgen, Unter-Weissenburger en) durch eine Walachin lebend gefangen wurde. Aus Torda (Siebenbürgen) schickte man ihm ebenfalls ein frisches Exemplar zu, wo ausserdem noch ein zweites erlest wurde. Vom 25. April an konnte man in Sepsi-Szent György (Harömszeker Comitat) einen Schwarm be- obachten. Ende April sah man in Bereg-Ujfalu (zur Heır- schaft Munkäes gehörend) beim Sumpfe Se ‚12 Stück. die mich in Folge meines Aufrufes in | schossen hat. | ich recht glaube, Eines davon flügellahm geschossen, gerieth lebend in die Gefangenschaft. Von der Umgebung von Hermannstadt bekam das ungarische National-Museum am 30. April ein altes © zugeschickt; vom Marmaroser Comitate aber an- fangs Mai zwei schöne Exemplare. Im Biharer und Temeser Comitate ist eben- falls in der ersten Woche des Monats Mai je ein Stück geschossen worden, welche ich in der Hand hatte. Wenn ist das letzte Stück eine Beute des Grafen Franz von Zich y, der es in Ferendio ge- In Bajes (Neutraer Comitat) erlangten die Herren Jul. Redly und Jul. Szilärd am 4. Mai ein Steppen- huhn aus den Krallen eines Raubvogels. Im Szaboleser Comitate sind ersten in der | Hälfte Mai 15. Stück constatirt worden. welche in einem | Sie | Bei Sätoralja-Ujhely wurde ein Exemplar am 20. Mai in der „Üzekeer Remise* lebend gefangen und kam in den Besitz des Herın Adalb. Felegyhäzy. Wie aus dem Gömörer Comitate durch F. J. berichtet wird, sind auch dort die Fremdlinge beob- achtet worden. In Simänd fingen die Bauern im Monate Mai lebend ein Steppenhuhn, weiches in die Gefangenschaft | des dortigen Apothekers gerieth. Im Käfige schien es | sich wohl zu fühlen, nahm Futter zu sich, aber entfloh eines Tages ohne Spur. Herr Ludw. Bajän schreibt mir aus Oedenburs ' feld, Folgendes bezüglich des Syrrhaptes: „Ich fuhr am 12. Mai in St. Margarethen (Oedenburger Comitat) bei dem vor drei Jahren entwässerten „Sulzteich“ vorüber. Die Strasse führte auf einer kleinen Hochebene, als ich ungefähr 20 Schritte neben dem Wagen eine Kette mir unbekannter Vögel erblickte. Bei genauerer Beobachtung erkannte ich sie — nachdem ich die Beschreibung des Steppenhuhnes schon in den Zeitungen gelesen — dass es diese seltenen Wanderer sind. Die Vögel sassen auf einem Kornstoppel- an Zahl 22 und schienen sehr ermattet zu sein, denn erst ganz nahe kommend flogen sie auf, machten einen Halbkreis vor dem Wasen und fielen nach kaum 50 Gängen wieder auf ein anderes Stoppelfeld ein. Sie standen sehr ungern auf und liessen im Fluge sonderbare Töne hören. Weder an den vorhergehenden, noch an den folcenden Tagen sah man sie in der Umgebung. Am selben Tage wurden auch in Kroisbach (unweit von Oedenburg) in einem sehr lichten Walde fünf Stück 198 Steppenhühner angetroffen. Die Witterung war während dieser Tage kühl, regnerisch, mitunter heiter“. Auf der Insel Schütt (Pressburger Comitat) sah der Lehrer Carl Kunszt anfangs Juni bei Schütt- Somerein zwei Paare, welche wie die Rebhühner aus einem Kornfeld aufstanden. Im Honter und Arvaer Comitate erschien das Steppenhuhn im Mai. Bei Ipoly-Nyek schossen die Herren Franz Haydin und Bert. Fischer sechs Stück. Ein Exemplar wurde in Medvezse, eines in Tasned, ein drittes noch in G & mes erheutet. Das erstere Exemplar gelangte in die Kocyan’sche Sammlung. Herr Karl Flatt schrieb der ungarischen natur- wissenschaftlichen Gesellschaft, dass im Körösthale auf dem Besitze seines Schwagers m Merö Teleod Ende April 25—30 Stück gesehen wurden. Eines der Ankömm- linge verletzte sich am Telegraphendraht. Im Weissenburger Comitate sprach ich mit Herrm Stefan von V&gh, der mir erzählte, dass er Ende Juni auf seinem Gute Vereb eine merkwürdige mit fasan- ähnlichem Schweife besonders charakterisirte „Taube“ sah. Es scheint mir annehmbar, dass der fragliche Vogel ein Steppenhuhn war. Das letzte Vorkommen wurde in Böny (Raaber Comitat) eonstatirt, wo Herr von Mihalyfi auf einem Brachfelde am 20. Juli ein Stück schoss. Dieses ist präparirt im Eigenthum des Erlegers. Aus diesen Daten ist ersichtlich, dass der Hauptzug im Mai Ungarn berührte; die Vorzügler kamen bis 25. April — dann die Masse — endlich Anfangs Juni die Nachzügler. Die Zahl der erbeuteten Exemplare beläuft sich auf 25; die der beobachteten auf 170—180. Also war der heurige Zug viel bedeutender als der im Jahre 1863, um so mehr, weil man ja annehmen muss, dass vielen Orts die Wanderer nicht gesehen, oder doch gesehen, jedoch als Steppenhühner nicht erkannt, oder aber erkannt, ihre Beobachtung nicht zur Kenntniss gebracht wurde. Anderseits wieder ist es unleugbar, dass vor 25 Jahren die befiederten Gäste eine intensivere Lust zur Ansiedelung mit sich brachten, denn sowohl ihr Brüten, als auch das Ueberwintern ist nach Aufzeichnungen festgestellt. *) Heuer ist von einem Brüten bei uns zu Lande nichts bekannt, obgleich das die Daten von Schütt-Somerein und Böny vermuthen lassen. Positives bezeugen sie aber nicht. Es scheint, dass sie diesmal durch Ungarn bloss gezogen sind, sich nicht sehr lange bei uns aufhielten, sind ja die Daten über ihr Vorkommen schon nach Mai sehr spärlich und vom August an fehlen sie ganz. Ebenso wurde kein Rückzug wahrgenommen und spätere Beob- achtungen werden es aufhellen, was eigentlich mit den Reisenden von Tarai-noor geschehen ist. *) Vadäsz-es Versenylap. 1864. VIII. Pag. 290. — Passt Istvän:: Sopron madarai. A soproni kath. fögymn. Ertesitöje 1882/83. Pag. 20. - Zur diesjährigen Einwanderung des Steppenhuhnes. Am 18. September stiess man zu Lisch in Oberhessen noch auf 5 Stück Steppenhühner. Am 20. October wurden 2 Ketten von Steppenhühnern (jede zu 5—6 Stück) bei Nordlada (Regierungsbezirk Stade) angetroffen. Am 22. October traf der grossherzogliche Revier- jäger ©. Schütt auf der Stadtfeldmark von Malchow (Mecklenburg) 3 Steppenhühner. Unter dem 28. October wird aus Altefähre gegenüber von Stralsund berichtet, dass dort auf dem Drammen- dorfer Felde noch vor Kurzem ein Trupp Steppenhühner gesehen worden sei. Herr Edm. Pfannenschmid berichtet über eine am 27. Öctober bei Emden angetroffene Kette von 13 Stück Steppenhühnern. Wenn man den Mittheilungen mehrerer Präparatoren glauben darf, so erhalten diese von verschiedenen Seiten Mitteleuropa’s auch junge, ohne Zweifel hier ausgebrütete Exemplare von Steppenhühnern. Bei jüngst untersuchten todten Exemplaren fanden sich die Kröpfe mit Grassämereien, Weizenkörnern und Vogelwicken angefüllt. Nach neuerlichen Mittheilungen ist das Steppenhuhn auch ganz im Norden Europa’s, so z. B. in Esthland erschienen. Zum diesjährigen Unter dem 20. v. M. schreibt uns Herr Constantin | v. Ow aus Hruschau (österr. Schlesien): „Eben lese ich das Heft Nr. 10 Ihrer Mittheilungen und finde darin die | Bemerkungen über den diesjährigen Herbstzug des Tannen- hehers (Nucifraga caryocatactes) und erlaube mir nun, als Beitrag hiezu Ihnen die Mittheilung zu machen, dass ich gestern den 21. October d. J. in dem Reviere des Fahriks- besitzers Dr. Heinrich von Miller zu Aichholz hier (auch Mitglied Ihres Vereines) in den Auen an der Oder zwischen Oderberg und Hruschau einen Tannenheher (wie ich glaube, der schlankschnäbeligen Form) geschossen habe. Nachdem ich dieses Revier schon seit 28 Jahren jagdlich kenne und oft besuche und min dieser Heher, den ich aus meiner Heimat (Salzburg) gut kenne, bis Tannenheherzus. jetzt noch nicht hier untergekommen ist, so wäre es ja möglich, dass es in Bezug auf die Herbst-Wanderung oder sonst in ornithologischer Beziehung von Interesse ist, dass sich heuer ein Exemplar hier zeigte und deshalb erlaubte ich mir, Sie hievon in Kenntniss zu setzen. Ich habe, in Abwesenheit des Herrn von Miller, der sich alle bemerkenswerthe hier vorkommenden Vogelarten präpariren lässt, den Vogel an die Herren Präparatoren Gebrüder Hodek in Wien zum Ausstopfen gesandt, sonst würde ich Ihnen denselben zur Verfügung gestellt haben“. Unter dem 23. v. M. schreibt Herr Anton Kubelka in Gross-Wisternitz: „Seit 21. October sind die Tannen- heher wieder hier und halten sich in den umliegenden N REEL RER ER. Gärten und Waldungen auf. Auch voriges Jahr war um diese Zeit eine grössere Anzahl dieser Thiere hier.“ In den verschiedenen Forstzeitungen finden wir die Ankunft des Tannenhehers bei Neuburg a. d. Donau (als grosse Seltenheit), zu Dieburg in Hessen (zum ersten Eine naturhistorische Ausstellung in Male seit 20 Jahren), bei Züsch, Regierungsbezirk Trier (zum ersten Male angemeldet). Zahlreiche andere Be- richte melden das Erscheinen des Tannenhehers in Vogt- land, in Cassel, in Hessen, in Schlesien, Westphalen, Sachsen, Pommern, Posen. Im Harz erscheinen die Tannenheher in den Gärten. Neustadtl bei Friedland in Böhmen. Von Robert Eder. Ende Juli des Ausstellungsjahres (so können wir | wohl mit Fug und Recht unser laufendes Jahr nennen) fand auch in Neustadtl eine an und für sich zwar kleine, für unsere Verhältnisse jedoch wieder grosse und inter- essante ornithologische Ausstellung statt. Das hiesige Mitglied des ornithologischen Vereines, der approbirte Bürgerschullehrer Herr Julius Mich e]*) veranstaltete nämlich im Anschlusse an die Handarbeits- und Lehrmittelausstellung eime naturhistorische Aus- stellung, welche ausser den kleineren Thieren des Bezirkes auch nahezu alle Vögel unseres Beobachtungsgebietes, sowie eine grössere Anzahl seltener Exemplare umfasste. | Die ganze Ausstellung hatte nicht bloss den Zweck, durch eine Zusammenstellung unserer emheimischen Thiere die Kenntnis zu fördern, sondern sollte haupt- sächlich ein Bild aus dem Leben derselben vorführen und dadurch das Interesse für die Thierwelt, ganz be- sonders aber für die meist so nützlichen Vögel in immer weitere Kreise tragen und so einen möglichen vielsei- tigen Schutz derselben ankahnen. Demgemäss bestand ‚dieselbe nicht bloss aus einer Summe auf Tischen aneinander gereihter Einzelnpräparate, sondern vielmehr aus einer grossen Anzahl lebensvoller Gruppen und Zusammenstellungen, welche ein vollständiges Bild des Vogellebens, vom dunenbedeckten Jungen bis zum Tode des erwachsenen Vogels, vor den Augen des Beschauers entrollten. Da die Art und Weise der Durchführung dieser Ausstellung eine so eigenartige und schöne war, so will ich es versuchen, dieselbe durch einige flüchtige Striche anzudeuten. | Längs der Wände des geräumigen Turnsaales unserer | srossen Volksschule war ein förmlicher Wald in der | Breite von circa 1—1'/, Meter aus frischen Tannen und | Fichten aufgebaut; dazwischen erhoben sich aus dem Moose kleine Felsen, alte vermoderte Baumstümpfe, dürres Gestrüpp und Laubbäume; Sandplätze und Wasser- lachen wechselten malerisch miteinander ab, während frische Farnkräuter mit ihren lichtgrünen Wedeln sieh zierlich aus dem dunklen Grün abhoben und so das Bild der freien Natur vollendeten. Inmitten derselben herrschte das regste, nur wie durch ein Zauberwort eleichsam zum | Stillstande gebrachte Leben. Von den vielen anziehenden Gruppen seien nur einige erwähnt. Auf einem Felsen thronten drei gewaltige ein Stein- und zwei Seeadler (Aquila fulva, Linn., aetus albieilla, Linn.), welche hocherhobenen Fittig’s bereit schienen, aufeinander loszustürzen, um sich im heissen Kampfe ein Anrecht auf die Beute zu erwerben. Adler, | Hali- | *) Genannter Herr erhielt auf der Ende October 1. J. in Berlin abgehaltenen grossen Ausstellung des Berliner Vereines der Vogelfreunde „Aegintha* für eingesendete, wirklich künstlerisch ausgeführte Gruppen aus dem Thierleben den ersten Preis, . bestehend in einer silbernen Vereins-Medaille. Rallen, | Lieblinge. ' küste, wie: Unweit davon bemerkte man den Horst einer Wald- ohreule (Otus vulgaris, Flemm.) mit den durch Hässlichkeit ausgezeichneten Jungen. In den Zweigen des benachbarten Baumes spielt sich eine andere Scene ab. Ein Waldkauz (Syrnium aluco, Linn.) ist von losen Meisen, Rothschwänzchen und Anderen umringt und scheint keineswegs von dieser Aufmerksamkeit erbaut. Hoch in den Zweigen eines anderen Baumes sehen wir den einer Schlachtbank sgleichenden Horst des Sperbers (Aceipiter nisus, Linn.), in welchem weissflaumige Strauchdiebe zu neuem Schrecken der Vogelwelt heran- wachsen. Ein Thurmfalkenhorst mit Alten und Jungen ist der zweite Vertreter dieser Vogelraubschlösser. Friedlich vereinigt am erquickenden Quell finden wir Schmätzer, Bachstelzen, Pieper, sowie Herbstzugvögel, während das Verderben in Gestalt eines heranschleichenden Marders und einer kreisenden Weihe bereits droht. Hoffentlich wendet die soeben erscheinende Amsel das drohende Geschick durch ihre Wachsamkeit ab. Schnepfen, Wasserhühner, Regenpfeifer, Kibitze etc. beleben das kleine Moorgebiet. Gravitätisch schreitet Meister Langbein in der schwarzen Ausgabe (Ciconia nigra. Linn.) zum Angriffe auf eine harmlose Ringelnatter. Balzende Auer- und Haselhähne erfreuen unser Jäger- liches Herz, indess dort zwei Birkhähne „wuthentbrannt“ um der Minne Sold kämpfen, dass die Federn stieben. Eine Zaunkönigfamilie beim Neste, brütende Rothkehlchen, Rebhühner sammt den allerliebsten Küchlein, die Geniste der Pirole, Laubsänger u. A. m. boten ebensoviele aller- liebste Scenen aus dem anheimelnden Familienleben unserer Am dürren Fichtenstamme hämmern des Waldes Zimmerleute (Dryocopus martius, L., Gecinus viridis, L., Pieus major, L., Sitta europaea, L. und Certhia familiaris, L.), während das Volk der Tauben (Columba palumbus, L., oenas, L. und Turtur auritus, Reg.) eine prächtige Fichte als Sitz erkiesen hat. Auf einem Felsen sind einige Wintergäste der Östsee- Alken, Polartaucher, Silbermöven, Gänsesäger und Tauchenten (Berg-, Reiher-, Trauer- und Eisente) versammelt, während unsere Vertreter der Schimmvögel, wie Stock-, Krick- und Knäckente in nächster Nähe idyllischer Ruhe pflegen. Das waren die am meisten auffallenden Gruppirungen. Auch einige seltenere Vögel waren vertreten. Davon seien erwähnt: Das Steppenhuhn (Syrrhaptes paradoxus, Pall.), ein Rackelhahn (Tetrao hybridus medius, Meyer), sowie Schnee- und Sperbereule (Nyetea nivea, Thumb, Surnia nisoria. Wolf). Der Vollständigkeit halber seien auch ganz kurz die hervorragenden Säugethiergruppen angegeben. So fiel ganz besonders eine prächtige Fuchsfamilie, bestehend aus zwei Alten und vier Jungen, auf. Auch eine zahl- reiche Iltisfamilie, streitende Marder, unsere einheimischen 160 Nager von der Zwergmaus bis zum Hasen, die Spitzmäuse, Schläfer ete. vervollständigten das Bild unserer Fauna. Im Ganzen waren 142 Vogelarten*) in circa 200 Exem- plaren und 30 Arten kleinere Säugethiere in etwa 50 Stück vertreten. Alle diese Vögel und Säugethiere hat Herr Michel im Laufe einiger Jahre in vorzüglicher, lebens- setreuer Weise präparirt und nur durch die Hand eines so gewandten Conservators, der in der Natur selbst un- ermüdet Studien macht und diese fleissig durch Skizzen festhält, konnte ein so schönes und lehrreiches Bild, wie dies die Ausstellung bot, geschaffen werden. In ‘einem zweiten Saale befand sich eine kleine Sammlung der omithologischen Literatur der Neuzeit, sowie auch Werke aus früheren Jahrhunderten, unter Anderen: C.. Gesner, Thierbuch 1606, Vogelbuch 1600, Fischbuch 1598, Schlangenbuch 1615, Caii Plinii secundi des weltberühmten Naturkundigen, Bücher und Schriften, Frankfurt 1600, P. de Crescentius -(14. Buch handelt vom „adeligen Weydwerk, Falknerey, Reyger, Federspiel*), Strassburg 1602, M. Joh. Coleri Oeconomiae oder Hausbuchs 4. Theil, Wittenberg 1604, 5. Theil, Wittenberg 1605, Ulyssis Aldrovandı. Bononiensis Omithologiae u. s. w. Bononiae 1637, Conrad Aitinger, vollständiges Jagd- und Weyd- büchlein. Cassel 1681, Weydwergh. Vögel zu fahen u. s. w. (Strassb.) 1551 ete., durch welche die Entwicklung der Jagd- und Vogelkunde von der Mitte des 16. Jahr- hundertes bis zur Jetztzeit zur Anschauung gebracht wurde. Sehr hübsch repräsentierten sich im Naturrahmen *) Ich erlaube mir in Betreff der in der Ausstellung vor- geführten Stand-, Sommerbrut- und Durchzugvögel der hiesigen Gegend auf meine diesbezügliche Zusammenstellung: „Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl bei Friedland in Böhmen vor- kommenden Vogelarten“. 11. Jahrgang, Nr. 6, 7, S und 9 und Nachtrag, Nr. 4, 5, 6 bis 8 dieses Jahrganges hinzuweisen. die herrlichen „Unser Auer-, Rackel- und Birkwild und seine Abarten“, welche die Wände des Saales schmückten. Der Besuch aus Nah und Fern war in Anbetracht der exponirten Lage Neustadtl’s ein recht reger, da gegen 1000 Personen, darunter sehr viele Sommerfrischler aus den benachbarten preussischen Badeorten, die Aus- stellung besichtigten. Es ergab sich bei 10 kr. Entree Bilder des Meyer’schen Prachtwerkes | und einigen Ueberzahlungen ein Reinerträgniss von 200 Al., welcher Betrag zur Anschaffung neuer Lehrmittel für die Ortsschule verwendet wurde. Die hiesigen Schüler hatten freien Eintritt. Rühmend sei noch hervorgehoben, dass sich der gesammte Lehrkörper mit Herrn Oberlehrer Knesche an der Spitze der Mühe unterzog, während der Aus- stellung, die bereits in die erste Woche der Ferien fiel, den Besuchern die naturhistorischen Objecte und die zahlreichen Lehrmittel, welche in einem dritten Saale ausgestellt waren, zu erklären, wodurch der Werth der Ausstellung in lehrreicher Hinsicht noch bedeutend erhöht wurde. Der ungetheilte Beifall aller Besucher zeiste, dass diese Ausstellungsweise in naturgetreuen Lebenshildern die riehtige ist, um Sympathien für die Bewohner der Natur zu wecken und zu nähren und es wäre nur zu wünschen, dass auch ormithologische Sammlungen *) (wenigstens zum Theil) nach derartigen Ideen eingerichtet würden. *) In Nr. 1 und 2 der in Reichenberg erscheinenden „Nord- böhmischen Vogel- und Geflügel-Zeitung“, herausgegeben vom ornithologischen Verein für das nördliche Böhmen in Reichenberg, hat Herr Julius Michel seine Erfahrungen und Wünsche auf diesem Gebiete in einem kleinen Artikel niedergelest. Ornithologische Mittheilungen aus dem Wiener Vivarium. Von Dr. F. K. Knauer. Ill. An neuen Vögeln sind seit der letzten Mittheilung hinzugekommen ; I. Ordnung. Grallatores (reiherartige Vögel). 1. Wasserhuhn (Fulica atra L.). II. Ordnung. Rasores (Scharrvögel). . 4 Rothhühner (Caceabis rufa, Gray.). . 1 Zwergkämpfer. III. Ordnung. Columbae (Tauben). . 2 japanesische Seidentauben. [az DD) He IV. Ordnung. Cantores (Sänger). . 1 Rothkehlchen (Albino). .3 Zaunkönige. 5 Goldhähnchen (safranköpfige). Je bast Kor) V. Ordnung. Coraces (krähenartige Vögel). 8. 1 Tannenheher (Nucifraga caryocatactes, L.) diekschnäblige Spielart. VI. Ordnung. Rapaces (kaubvögel). 9. 1 Kuttengeier (Vultur monachus, L.), älteres Exemplar. 10. 1 Bartgeier (Gypaötos barbatus, Cuy.) Ein altes Exemplar von ganz seltener Schönheit. 11. 1 Steinadler (Aquila fulva, L.), junges Exem- Mit besonders grossen, kräftigen Zehen und Krallen. 12. 1 Lerchenfalke (Falco subbuteo, L.) 13. 1 Röthelfalke (Cerchneis cenchris, Naum.). 14. 2 Waldkäuze (Syrmium aluco, L.). 15. 1 Steinkauz (Athene noctua, Retz.). An plar. ul & xoten sind neu zu verzeichnen : Kuhstaare. Maskenweber. Textorweber. Rosakakadu's. Paar Gelbbauchsittiche. „ Blumenausittiche. Alexandersittich. Nymphensittiehe. gelbbrüstiger Blau-Ara. Gürtelgrasamandinen. Spottdrossel. Pfefferfresser. . 18 Zebrafinken. Sperbertäubchen. Schopftäubchen. Pflaumenkopfsittiche. HH kßHmnppvpromk Bi . Alpendohlen und Tannenhehern, mit denen es gemeinsam Ausserdem sind an anderen Thieren zugewachsen: ] Fliegender Hund; 1 Wickelbär; 2 Malayenbären; 1 Fuchs; 1 Angorakatze; 1 Wildkatze; 1 Frettchen; 9Steinmarder; 4Haselmäuse; 1 Wildschwein; 1lGemse; 2weisse Damhirsche; 1 Hirschkuh; 2 Felsenkänguruhs. | Viele sehr seltene Lurche und Kriechthiere, eine Collection schöner Seethiere. Das eine von den drei in unserem Besitze_ befind- lichen Exemplaren der Alpenkrähe (Pyrrhocorax graeulus, L.), ein ganz überraschend zahmes Thier, befindet sich jetzt im Besitze Sr. kaiserlichen Hoheit des Kron- prinzen, unseres durchlauchtigsten Protectors, dem das Thier, als er die Anstalt das erste Mal seines Besuches würdigte, so ausnehmend gut gefiel, dass er sofort den Wunsch äusserte, dasselbe zu besitzen. Man kann dieses Thier ohne Gefahr im Freien auslassen; es setzt sich sofort auf die Schulter seines Herrn, nimmt das Futter aus dessen Munde, fliest von ihm wege und ihm wieder zu, ruft, wenn man ihm längere Zeit keine Aufmerk- samkeit schenkt, ein deutliches „Papa“ in jämmer- lichstem Tone, liebt es, beständig am Kopfe gekraut zu werden, und zeigt sich auch gegen Fremde auffallend | zutraulich. Im grellen Gegensatze zu dieser Anhänglich- keit an den Menschen steht sein wildes Betragen gegen | andere Thiere. Gleich zu Beginn des vorjährigen Winters in unseren Besitz gekommen, musste es sofort von angekommen war, getrennt werden, weil es dieselben | auf das Schlimmste behandelte. Als ich nach etwa 2 Monaten glaubte, die längere Gefangenhaltung würde | das Thier sanfter gestimmt haben und es mit einem sehr kräftigen Steinhuhne zusammenbrachte, musste ich die unangenehme Erfahrung machen, dass das Steinhuhn schon am ersten Tage der Krähe zum Opfer fiel. Vor etwa drei Monaten brachte ich eine grosse Auerhenne mit ihr zusammen, in der Voraussetzung, ein so grosser Vogel würde ihr imponiren; auch diese | ward noch am selben Tage von der Krähe setödtet; in beiden Fällen genügten der Krähe wenige Secunden, den Genossen zu tödten und kam ich, nachdem ich den Käfig eben erst verlassen, gerade dazu, als das Steinhulhn resp. die Auerhenne noch zuckend den Hieben der Krähe erlag. Immer trafen die Hiebe direct die Hirnschale, nie machte die Kräne auch nur den geringsten Versuch, den getödteten Vogel zu zerfleischen — sie ignorirte den | Cadaver vollständig. Nach solcher Mordthat schien die | Krähe wie von einem Wuthanfall besessen, hastete ganz erregt im Käfig umher und machte den Eindruck, als wollte sie sich auf ein neues Opfer stürzen. Auch mit ihresgleichen verträgt sie sich nicht, während zwei andere Exempiare dieser Art sich bis jetzt auf das Beste mit- einander vertragen. Durch eine Unvorsichtigkeit der Wänrter, welche bei der Einquartierung der Alpenkrähe übersahen, dass das ihren Wohnraum von dem zweier Alpenflurvögel trennende Gitter zu grobmaschig sei, kamen durch dieses mordlustige Thier auch diese zwei Vögel um; sie wurden vor den Augen des Zuschauers in geradezu überraschender Schnelligkeit, ehe ein rettender Eingriff möglich war, von der Krähe durch das Gitter hindurch gepackt und getödtet. Wer gleich darauf diesen Vogel auf das Ruhigste sich bei den Federn zupfen und streicheln lassen sah, konnte nicht glauben, dass dieses | Thier gegen Vögel so blutgierig sich zeigen sollte. 161 Unsere beiden Steppenhühner (Syrrhaptes para- doxus), von denen wir das Eine schon im Frühling aus der Umgebung von Troppau, das Andere im Juli aus Mähren erhielten, befinden sich ganz wohl. Sie werden | von mir, wie alle entweder aus rauheren Klimaten stam- menden oder auch bei uns im Winter nicht fortwandernden Vögel Tag und Nacht im Garten belassen. Die Thiere sind recht langweilige Geschöpfe, ohne jede frischere Bewegung. Würden sie nicht ab und zu Futter auflesen, oder wenn man etwas rascher auf sie losgeht, in eigen- thümlich zitterndem Schritt weiter trippeln, man könnte sie für todt halten. Fast nie richten sie sich aus der in sich gebückten Haltung auf. Nur selten vernimmt man ihren Ruf, der dumpf, wie aus einem Sumpfe herauf klingt und wie von einem viel grösseren Thiere herzu- rühren scheint; nicht musikalisch ist es mir nicht möglich, diesen eigenthümlichen, aber nicht unangenehmen Ruf onomatopoetisch wiederzugeben; er hat mich in etwas an die Töne der Schopfwachteln, aber auch an den Ruf unserer Teichunke (Pelobates fuscus) erinnert. Unsere Steppenhühner nehmen verschiedenes Kleingesäme, ausser- dem das Mischfutter der Insectenfresser. Sie trinken wie die Tauben, deren Koth auch dem ihren gleicht. Obschon sie auf Zweigen aufsitzen oder auf erhöhtem Gesteine Platz nehmen könnten. bleiben sie gleichwohl beständig auf dem sandigen Boden sitzen. Als wir das neue Exemplar des Steinadlers erhielten, hatte ich anfänglich gezögert, das neue Indivi- duum mit dem alten zusammenzuthun. Das neue ist viel stärker und kräftiger, aber bedeutend jünger, noch lange nicht ausgefiedert. Unser altes Exemplar, in seinem selten reinen, einfärbigen Schwarzbraun, sieht viel schmucker aus. Anfangs ignorirte der alte den Ankömmling ganz. Nach einigen Tagen schien es, dass ihm die Gesellschaft | unangenehm; er verliess immer wieder seinen gewohnten Sitzplatz und hielt sich stundenlang auf dem Boden auf. Wieder einige Tage später begannen Zwistigkeiten zwischen beiden während der Fütterung: der neue frisst gieriger, hastiger, verschlinst das Fleisch in grossen Stücken, während unser altes Thier gewohnt ist, seinen Antheil mit grosser Ruhe in kleinen Partien abzureissen und ohne alle Hast zu verschlingen. Da nun ersterer auf diese Weise viel früher fertig wird, versucht er dem letzteren seinen Theil abzujagen. was dieser mit aller | Heftigkeit abwehrt; doch ist auch öfters der letztere der angreifende Theil. Sehr auffallend an dem neuen Thier ist die Gewohnheit, den Kopf und Hals nach Hinten zurückzubiegen und so den Beschauer zu be- trachten. Es wurde mir dies von einem Vogelkenner als eine Krankheit gedeutet, während ich darin eine Art spielender Bewegung eines noch jungen Thieres er- blicken möchte, überdies diese Bewegung bei einem anderen Raubvogel, dem Carancho oder Caracara Südamerikas geradezu charakteristisch ist. Beide Adler erhalten etwa alle Wochen einmal eine lebende Taube; diese ist stets, obschon der Käfig sehr geräumig ist, fast momentan gefangen und getödtet, wird dann sorg- fältix entfedert und stückweise verzehrt; beide Adler verschlangen bisher immer den Kopf der Taube zuerst: von der Taube, die dem grösseren Exemplar zufällt, bleibt ausser den anfänglich abgezupften Federn auch nicht ein Stückchen über; die Füsse sammt Krallen werden ebenso gierig hinabgeschluckt wie das Uebrige. Zur Verbesserung der Hühnerzucht auf dem Lande. Von Freifrau von Ulm-Erbach. Mit Illustration, Obgleich in den letzten Jahren sehr viel zur Hebung und Förderung der Geflügelzucht geschehen, so ist dies doch hisher fast nur Sache der Liebhaberei geblieben, ohne den eigentlichen Zweck erreicht zu haben. Ich meine nämlich die allgemeine Verbreitung von rationellen Hühnerrassen auf dem Lande; denn Jedermann wird es begreiflich finden, wie nothwendig und vortheilhaft es wäre, wenn an Stelle unseres so sehr verkommenen Land- huhnes, ein besseres, rentahleres treten würde. Glück- licherweise ist der Bauer jetzt nicht mehr so gegen Neuerungen eingenommen und der alte Spruch: Wer verderben will und weiss nicht wie, Der halte recht viel Federvieh! hat auch bei ihm an Geltung verloren. Sein bestandenes Vorurtheil fand jch auch insoferne gerechtfertigt, da er nur das höchst unwirthschaftliche Huhn hielt, dessen Verpfleeung eine Verschwendung der Abfälle war, welche er durch Verfütterung an seine übrigen Hausthiere besser | verwerthen konnte. Dass der Erlös seines Hühnerhofes kaum den eigenen Gebrauch in der Wirthschaft deckte, ohne ihm einen reellen Gewinn einzubringen, musste den Landmann nur gegen die Geflügelzucht einnehmen. Gewiss würde er aber seine ungünstige Meinung über dieselbe ändern, sobald er durch Einführung einer gewinnhringenden Hühnerrasse, durch eine Verbesserung des verkümmerten Landhuhnes erst den wahren Nutzen und Vortheil einer rationellen Geflügelzucht kennen ge- lernt hätte. Ganz besonders sollte sich die Hausfrau auf dem Lande derselben annehmen, denn für die gemachte Mühe oder den unbedeutenden Kostenaufwand. würde sie durch einen hübschen Nebenverdienst reichlich belohnt werden. In Frankreich, Italien und England, wo bekannt- lich die Federviehzucht eine bedeutende Rolle spielt. trägt dieselbe sehr zum allgemeinen Wohlstande der Landbevölkerung bei und bringt enorme Summen ein. So lange es aber noch Thatsache ist, dass jährlich grosse Beträge allein für Eier über unsere Grenzen gehen, steht es bei uns noch schlecht mit der Geflügelzucht und sollte derselben mit allen zu Gebote stehenden Mitteln aufgeholfen werden, damit wir wenigstens den eigenen Bedarf nicht nur an Eiern, sondern auch an Mastgeflügel selbst decken könnten. Es hat allerdings seine Schwierigkeiten für den Landmann, der begreiflicher Weise die Unkosten scheut und gegen jede Neuerung etwas misstrauisch ist, unter den vielen bekannten Hühnerarten gerade diejenigen herauszufinden, welche sich für seine Verhältnisse am besten eienet. Ich halte es daher für die Pflicht, nicht nur aller Geflügel-Vereine, sondern speciell eines jeden grösseren Grundbesitzers, dem Bauer auch darin mit Rath und That beizustehen und womöglich durch Errichtung eines Muster-Geflügelhofes mit gutem Beispiele voranzugehen. Zu diesem Zwecke habe ich mit den verschiedensten Hühnerrassen Versuche angestellt und die Ueberzeugung gewonnen, dass wohl keine so sehr zu empfehlen sei, als die aus Italien importirte, welche in jeder Beziehung die vorzüglichsten Eigenschaften in sich vereinigt. Das italienische Landhuhn, auch Leghorm genannt, welches wahrscheinlich von der Insel Delos stammt. deren Be- wohner sich schon frühzeitig eifrig mit der Hühnerzucht abgegeben hatten, wurde nach Plinius schon wegen seiner Fruchtbarkeit von den Römern gezüchtet, und dürfte vermuthlich auch bei den lukullischen Gastmählern eine Rolle gespielt haben. Das italienische Huhn zeichnet sich durch eine feste Gesundheit aus und hat sich daher vollkommen an unser Klima gewöhnt, obgleich dasselbe viel rauher ist, als seine südliche Heimat. Unstreitig sind die „Italiener“ von allen Hühnerarten diejenigen, welche am fleissigsten legen, in einem wärmeren Stalle fast unaufhörlich, so dass eine Henne jährlich bis zu 200 Stück Eier produeirt, und man daher im Winter stets mit frischen Eiern versehen ist. Diese sind zwei Drittel grösser, als die Eier unseres gewöhnlichen Haushuhnes, wiegen oft bis zu 75 Gramm und haben einen auffallend dunkelgelben Dotter, welcher durch Fütterung mit Salatabfällen, wie dieses in Italien allgemein geschieht, erzielt wird, da das italienische Huhn das Grüne besonders liebt. Dasselbe ist ausser- ordentlich genügsam, nimmt mit jeder Nahrung vor- lieb und sucht sich dieselbe bei freiem Lauf, mit grosser Emsigkeit fast alle selbst. Das Gefieder der „Italiener“ kommt: in den verschiedensten Färbungen vor, da sie ja in ihrer Heimat das eigentliche Landhuhn repräsentiren. Es gibt daher weisse schwarze, gelbe, rebhuhnfarbige und graugesperberte italienische Hühner, und finde ich es zweckmässig, jedes Jahr diese von einer anderen Farbe anzuschaffen, um dadurch das Alter derselben zu kennzeichnen. Nach meinen Erfahrungen halte ich die dunklere Sorte für abgehärteter und leichter aufzuziehen, obgleich sich die weissen, hier zu Lande einer grösseren Beliebtheit erfreuen, ungeachtet sie durch Raubvögel, die sie aus der Ferne bemerken, öfters geholt werden, Besonders zu beobachtende Kennzeichen der echten Italiener sind beim Hahn ein aufrechtstehender tiefge- zackter Kamm, der bei der Henne auf einer Seite um- liest, gelbe Schnäbel und glatte, gelbe Läufe, welche aber auch bei der reinen Rasse manchmal dunkel sind, da sie sich m der Jugend vom Hochgelben später grün- lich verfärben, was besonders bei den schwarzbefiederten Hühnern vorkommt. Die beigegebene Illustration ver- anschaulicht auf das Beste einen Stamm graugesperberter oder sogenannter kukukfärbiger italienischer Hühner, mit seinen verschiedenen Rasse-Merkmalen, und gibt uns ein naturgetreues Bild von der stolzen Haltung des Hahnes und den graziösen Bewegungen der Henne. Der Italiener- Hahn ist sehr kampflustig und vertheidigt muthig gegen jede Gefahr die ihm anvertraute Schaar. Den jüngeren Hennen fehlt die Brutlust, was der zahlreicheren Bier- production nur zu Statten kommt, die älteren dagegen sind zuverlässige Brütermnnen und führen ihre Küchlem auf’s Sorgfältigste. Diese lassen sich leicht aufziehen, entwickeln sich auffallend schnell und kräftig, so dass die Hennen schon nach vier Monaten mit dem Legen beginnen und man im Herbst Eier von denjenigen. die man zeitig im Frühjahre hat ausbrüten lassen, erhält. Die Hähnchen sind bald an ihren rothen Kämmen zu erkennen und liefern einen vorzüglichen zarten Braten. Da der Italiener-Hahn sich auch zur Kreuzung mit der gemeinen Landhenne, zur Verbesserung derer wirthschaft- lichen Eigenschaften sehr eignet, so vertheile ich gerne die schöneren Exemplare meiner Hähne unter die ländliche Bevölkerung, die sich nicht in der Lage be- 164 findet einen „Italiener* zu kaufen und gebe ihnen bereitwillig Bruteier derselben, so dass im hiesigen Marktflecken fast jeder Bauer italienische Hühner hält. Der Preis für einen solchen Stamm ist auch verhältniss- mässig viel niedriger, als für einen der nicht so nütz- lichen Hühner-Rassen als z. B. Spanier oder Houdan, die in ihrer Eierproduction fast ebenso ergiebig sind, aber deren Aufzucht bedeutend schwieriger ist, da sie sich nicht so leicht acelimatisiren. Zu meiner Freude ist es mir auch bereits gelungen in hiesiger Gegend das äusserst wirthschaftliche, italienische Huhn vielfach einzuführen, und ich bin überzeugt, dass dasselbe mit der Zeit eine immer grössere Beliebtheit und Anerkennung finden wird, da es jedem Geflügelhofe nicht nur zum grössten Nutzen, sondern auch zur besonderen Zierde gereicht. Gewiss würden wir durch Verbreitung der als so sehr rentabel erprobten italienischen Hühner unseren eigenen Bedarf an Eiern und Schlachtgeflügel reichlich decken und in Folge dessen nicht mehr genöthigt sein, unser Geld hiefür anderen Ländern zukommen zu lassen. In Italien wird die Hühnerzucht als rationelle Erwerbsquelle be- trieben, ganze Dörfer leben von dem Ertrage ihres Feder- viehes, der noch bedeutend durch die Massen-Ausfuhr von Eiern und jungen Hühnern nach dem Auslande, an Umfang gewonnen hat. Weshalb sollten wir nicht diesem guten Beispiele folgen ? Anfangs machten die Landleute gern von der Erlaubniss Gebrauch, sich unentgeltlich aus meinem Geflügelhofe Bruteier von Italienern oder anderem wirth- schaftlichen Land- und Wassergeflügel zu holen; doch hat dies in letzterer Zeit wieder nachgelassen, ein Beweis, dass sie die Erfahrung gemacht, durch den Verkauf der grösseren Eier würde doch kein höherer Gewinn erzielt. Erst seitdem die edleren Hühner-Rassen sich mehr bei uns eingebürgert haben, ist der Unterschied in der Grösse der Eier hervorgetreten, deshalb muss die Vietualien-Marktordnung, um Allen gerecht zu sein, den Verkauf der Eier nach dem Gewichte einführen ; eine bestimmte Taxe für das Pfund bestimmen, die je nach der Jahreszeit, in welcher die Hennen mehr oder weniger legen, variirt, wie es ja auch bei den anderen Lebensmitteln gebräuchlich ist. Vor Kurzem noch scheute die Bäuerin auf dem Markte die kleine Mühe, z.B. grüne Bohnen nach Hunderten abzuzählen, während diese jetzt ebenso wie der Spargel und das Kernobst gewogen werden. Was nun die Verkaufsweise nach dem Gewichte be- trifit, so ist es meiner Ansicht nach das Praktischeste, wenn die Händlerin dieselben vor den Augen des Käufers abwiegen; um das Zerbrechen der Eier zu verhüten, könnte man leicht ein Netz oder Körbchen an der Waage anbringen, um dieselben hineinzulegen. Bei dem Detail- Verkaufe liesse sich der Preis in der Art regeln, dass, wenn z. B. das Pfund Eier 50 Pfg. kostet, auf 1 Pfg. 10 Gramm zu stehen kommen; wiegt ein Ei 54 Gramm, so berechnet man nur 5 Pfe., ist es dagegen 56 Gramm schwer, so würde es 6 Pfg. kosten. Diese kleine Differenz nach oben oder nach unten abgerundet, würde beide Theile nicht schädigen und sich leicht ausgleichen. In diesem Verhältnisse müssten auch die Eier im Sommer, wo sie billiger sind, berechnet werden, wo z. B. 12 bis 14 Gramm auf 1 Pfemig kommen, im Winter dagegen nur 6—8 Gramm. Es ist aber nicht nur für den producirenden Landwirth vortheil- haft, seine Eier nach dem Gewichte zu verkaufen, sondern auch für den Coneurrenten, denn bei 8 oder 12 Eier VICE EUREN TIER TUR RE A AN Fe, ur) auf's Pfund, muss auch das Gewicht der Schale in Be- tracht gezogen werden, was nicht ganz unbedeutend ist, da die Eierschalen der Racehühner, mit Ausnahme der- jenigen der Cochins und Brahmas, viel dünner sind als die des gewöhnlichen Haushuhnes. Das Gewicht eines Eies von Letzteren beträgt durchschnittlich 35 bis 40 Gramm, während dasjenige einer Spanier- oder Italiener-Henne 70—80 Gramm wiegt, ausserdem auch wegen des grösseren Dotters schmackhafter ist und mehr Nährstoff enthält. Deshalb wollen wir hoffen, dass in Kurzem bei den Eiern, ebenso wie es bei den übrigen Lebensmitteln der Fall ist, nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität berücksichtigt werden wird. ‘Wäre der Verkauf der Bier nach dem Gewichte gesetz- lich geboten, so würde mit demselben nicht mehr stück- weise oder in grösserer Anzahl, wie es in den verschiedenen Gegenden üblich ist, nach Mandel (15), Schillmg (30) oder Schock (60 Stück) gehandelt. Der Verkauf der Eier nach dem Gewichte, anstatt des bisher üblichen nach der Zahl ist nämlich von unberechenbarem Werthe zur Hebung der Geflügelzucht, besonders auf dem Lande, denn so lange für ein kleines Ei ebensoviel bezahlt wird, als für ein doppelt so grosses, wird der Bauer sich nicht leicht entschliessen, sein verkommenes Huhn gegen eines von besserer Race zu vertauschen, welches ihm nach den jetzigen Verhältnissen doch nicht mehr einbringt. Auch der rationelle Züchter, der keine Unkosten scheut, sich gute Hühnersorten anzuschaffen, hat durch diese keinen reellen Vortheil, da die Einnahmen für Bruteier zu unbe- deutend ist um in die Waagschale gelest zu werden. Wie jede Neuerung, so wird auch diese Anfangs mit manchen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, aber ebenso wie das Gewicht seit einiger Zeit beim Verkauf des Ge- treides, der Kartoffeln, des Obstes, selbst beim Schlacht- geflügel eingeführt ist, so würde es bei den Eiern auch bald eingebürgert, wenn es nur erst gesetzlich ange- ordnet würde. Es ist ganz klar, dass es unrichtig ist, wenn auf den Märkten ein Normalpreis für das einzelne Ei bestimmt wird, während es für das Pfund allein mass- gsebend wäre; eine bessere Waare repräsentirt einen grösseren Werth und kann demnach auch einen höheren Preis beanspruchen. Ich hege den Wunsch, die Regierungen, denen sich die Geflügelzüchter wegen Verleihungen von Staatsprämien auf Ausstellungen etc. schon zu grösstem Danke ver- pflichtet fühlen, möchten auch die Einrichtung des Eier- verkaufs nach dem Gewichte unterstützen, wodurch einem längst gefühlten Bedürfnisse abgeholfen und zur Förderung und Hebung der Geflügelzucht entschieden beigetragen würde. Oder sollten wir uns durch das intelligente Volk im fernen Japan beschämen lassen. das uns schon längst mit gutem Beispiele vorangegangen ist, welches durch Einführung des Verkaufes der Eier, der dort nach dem Gewichte geschieht, den Beweis geliefert hat, dass dieses das allein Richtige und Zweckentsprechende sei. „Die Verbreitung rationeller Hühner-Racen auf dem Lande“ geht mit „der Einführung des Verkaufes der Eier nach dem Gewichte“ Hand in Hand; wir wollen hoffen, dass Letzterer recht bald gesetzlich verordnet werde, um unsere Geflügelzucht auf derselben Höhe stehen zu sehen, wie es schon in den benachbarten Ländern der Fall ist, damit der Wunsch König Heinrichs IV. von Frank- reich auch bei uns in Erfüllung gehen möge: „Dass jeder Bauer am Sonntage sein Huhn im Topfe habe.“ STEHEN AN Zur Erinnerung an heimgegangene Ornithologen. Von Vietor Ritter von Tschusi I Rudolf Otto Karlsberger. Rudolf Otto Karlsberger wurde den 10. Januar 1565 zu Perg in Oberösterreich, wo sein Vater k. k. Be- zivksgerichts-Adjunct war, geboren und verlebte die ersten Kinderjahre in Haag, wohin sein Vater bald darauf, zum siedelte die Familie nach Linz a. D., wo er die Volks- schule und das Staats-Gymnasium besuchte und absolvirte. Im Herbste 1884 unterzog er sich einer mit Auszeichnung abgelegten Prüfung aus der Staats-Verrechnungskunde und wurde darauf als Buchhaltungspraktikant in den Be- amtenstand der oberösterreichischen Landesverwaltung aufgenommen, welche Stelle er bis zu seinem Tode be- | kleidete. Karlsberger war lungenleidend. 1884 stellte sich zuerst ein heftiges Blutbrechen ein. Zwei Jahre blieb er dann davon verschont, bis auf einmal das alte Leiden mit erneuerter Heftigkeit wieder hervorbrach und ihn am 25. August dieses Jahres auf’s Krankenlager warf, das er nieht mehr verlassen sollte, bis sich ihm am 3. Oetober der Tod als Erlöser nahte. Von einem lebhaften Interesse für fesselte. Die Vogelwelt Oberösterreichs im Allgemeinen und die der Umgebung von Linz im Speciellen waren das Gebiet, auf dessen Erforschung er sich in seinen Mussestunden mit allem Eifer warf. Es ist dies um so | | | | zu Schmidhoffen. In den Journalen der beiden letztgenannten Vereine veröffentlichte er verschiedene Arbeiten, deren Liste als Anhang hier folst. Auch die Jahresberichte des „Comite’s für ornitho- logische Beobachtungs-Stationen in Oesterreich-Ungarn“, | welchem er als Beobachter vom Jahre 1886 an angehörte, ' und das er durch Gewinnung neuer Kräfte zu fördern be- k. k. Bezirksrichter befördert, übersetzt wurde. Nachdem derselbe hier wenige Jahre später gestorben war, über- müht war, enthalten von ihm zahlreiche Beobachtungen aus der Vogelwelt der Linzer Gegend. Sein zwar kurzes, immerhin aber verdienstvolles \ Wirken auf omithologischem Gebiete sichert ihm für lobender anzuerkennen, als Karlsberger mit seinen Studien im Grunde doch nur auf sich selbst angewiesen | war, da Oberösterreich seit Hinterberger und Brit- tinger Niemanden besass, der sich eingehender mit Ornithologie befasst hätte. Das Interesse für die Vogel- welt beschränkte er nicht auf sich allein, sondern er | war auch bemüht, selbes auf Andere zu übertragen und | durch Wort und That anregend zu wirken. Bei den | schönen Anfängen und dem grossen EiferKarlsberger's durfte man ihm mit Recht eine schöne Zukunft in Aussicht stellen. Leider sollte sich die Hoffnung, die wir in diesen strebsamen jungen Mann setzten, nicht erfüllen, indem ihn der Tod im 24. Lebensjahre seiner Wirksamkeit entriss. Vereines“ in Wien und des „Deutschen Vereines zum Sehutze der Vogelwelt‘‘ in Halle a. S. inmer einen ehrenden Namen unter den heimischen Vogelkundigen. Karlsberger veröffentlichte folgende Arbeiten: 1. Ein Brutplatz der Zwergohreule (Scops Aldro- vandi, Willughbi) in Niederösterreich. — Mittheil. d. orn. Vereines in Wien. X. 1886. p. 294. 2. „Lämmergeier im See‘ (Pandion haliaetus). — Ikid. XI. 1887. p. 28. 3. Beobachtungen über den Herbstzug der Schwalben. — Ibid. XI. 1837. p- Al. 4. Ornithologisches aus Oberösterreich. — Monats- \ schrift d. deutsch. Vereines z. Schutze d. Vogelw.in Halle die Thierwelt beseelt, war es insbesondere die Ormithologie, die ihn a. S.. XI. 1887. p. 221227. 5. Das zweimalige Brüten des grauen Fliegen- schnäppers. — Ibid. XII. 1887. p. 236—287. 6. Nordseetaucher (Colymbus septentrionalis, L.) an der Donaubrücke in Linz a. D. — Mittheil. d. ornith. Vereines in Wien. XII. 1885. p. 5—6. 7. Vulgärnamen der Vögel Oberösterreichs. — Ibid. XI. 1888. p. 27—28, 54, 66—67. 8. Ein Fisehadler (Pandion haliaötus, L.) — JIhid. XII. 1888. p. 119120. 9. Eine Rauchschwalbe als Pflegemutter von jungen bei Linz. Hausrothschwänzehen. — Zeitschrift d. deutsch. Vereines z. Schutze d. Vogelw. in Halle a. S. XIII. 1888. p. 54—55. 10. Ormithologisches aus Oberösterreich. — Ibid. XIN. 1838. p. 74—76. 11. Steppenhuhn in Oberösterreich. — Ibid. XIII. 1888. p. 172. 12. Steppenhuhn in Oberösterreich. — Ibid. XII. | 1888. p. 250. Karlsberger war Mitglied des „Museums Fran- | eisco-Carolinum“ in Linz a. D., des „Ormithologischen | Ausserdem lieferte er für den V. (1886) und VI. (1887) Jahresbericht des Comite's für ornithologische Beobachtungs-Stationen in Oesterreich-Ungarn Beiträge aus der Umgebung von Linz a. D. Aus unserem Vereine. Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mit- gliederbeiträge. Bis 15. d. M. sind an Jahresbeiträgen eingelaufen: I. Beim Cassier Dr, Carl Zimmermann (l., Bauernmarkt II). "1.181: 80.0; A: T.; 2. Nr.'85. Dr, L. B, E.; 3. Nr. 86. 4. Nr. 88. A. B.; 5. Nr. 89. F. B.; 6. Nr. 100. Sp. B.; 0, B.; 2..N 1042 62. Ber, M.r 8..Nr. 108. W, Cz.;-9. Nr. 118. A. D.; I 24. Nr. 252, J.N. O.; 20. 10. Nr. 115. Gr. D. D. @A.; 11. Nr. 150. Grl. Gr. W.; 12. Nr. 154. J.G.: 13. Nr. 161. Fr. d. P. Gr. z. H.; 14. Nr. 169. G. H.; 15. Nr. 180. Fr. J. 16. Nr. 198. J. Kl.: 17. Nr. 203. A. K.; 18. Nr. 207. A. Fr. K. v. D.:; 19. Nr. 213. A. 20. Nr. 221. Dr. K. L.; 21. Nr. 226. Dr. J, v. M.; 22. N K.; Nr. 269. Dr. Chr. R. je Den pro 15858; Nr: 126. I, E. 19.; 27. Nr. 144. E. E. F. z.. E. 2 fl. Rost pro 1888; 18. Nr. 115. Dr. D. v. A.: 29. Nr. 126. J. E.; 30. Nr. 207. A. Freihı. v. D. je 5 fl. pro 1589. 26: Il. Beim Secretariate (II., k. k. Prater, Hauptallee Nr. I). IRNE255 202 BE Eiheeenerogtl: Die P. T. Herren Mitglieder, welche mit ihrem Jahresbeitrag noch im Rückstande sind, werden ge- beten, den Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 1888 an den Vereins-Cassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauern- markt Nr. 11 einzusenden. Für das Wiener Vivarium eingelaufene Geschenke. 1. Zwergkämpfer. Von Frau A. Hold in Puntigam; 2. 1 weisses Frettchen. Von Herım J. Bongar in Wien ; 3. 1 Thurmfalke. Von Herrn J. W. in Wien; 4. 1 Lerchenfalke. Von Herm Friedrich Theuer 5. ı Röthelfalke. | Wien; 1 Tannenheher. Von Herm v. Tschusi zu hoffen in Hallein; 7.1 Fuchs. Von Herrn Custos O0. Reiser in Sarajewo 8. 1 Wildkatze. | Von Sı. kaiserl. Hoheit Herın 9. 2 Steinmarder. \ Erzherzog Franz; in on Schmid- Von Herrn Dr. 10. 1 Eisvogel. Karl Bachofen v. Echt in Prag; 11. 1 Angora-Meerschweinchen. Von Herrn X. Y. Correspondenz der Redaction. Löbl. Soc. royale d.Z.A....... m. Die gewünschte Nummer abge- sandt. — Frau Bar. UÜ.E....h. Werden bezüglich der Liste nach Ihrem Wunsche verfahren. — Herrn Custos O,R....r, Sarajewo. Besten Dank für die Sendungen. Dem Aufsatze über Phileremus penicillata sehen wir mit Vergnügen entgegen. Auf recht baldiges Wiedersehen. — Löbl. Redaetion d. nordb. Vog.- und Gef. Zeit. Bestätigen dankend den Empfang von Nr. 1 und.2. — Herrm Ingenieur €, P...... h, Erlach. Sind Sie uns nicht böse, dass wir noch immer mit dor Erledigung Ihrer g. A. im Rückstande; aber die dringlichen Arbeiten wollen kein Ende nehmen; „Schleiereulen“, wenn noch gewünscht, hoffen wir demnächst offeriren zu können; die bewussten Bestellungen erfolgen, sowie die Magazine ganz im Stande. Re- clamation bereits geordnet. — Herrn Ch. v. Ch........ a, Güns. Besten Dank für den gesandten Beitrag. Das offerirte Exemplar von Falco laniarius käme sehr erwünscht. Wir bitten recht sehr um gütige Mittheilung, ob Sie Bälge von Exoten oder Einheimischen wünschen. -— Herım Dr. H. v.B w, Zürich, Das Er- scheinen des Schlussheftes hängt von mehrfachen Bedingnissen ab, deren Schaffung aber nicht von uns allein abhängt. — Herrn A. H r, Zistersdorf. Aus Ihrem Schreiben ersehen wir, dass unser Brief sammt Inlage nicht in Ihre Hände gelangt ist; Sie wünschten ja die Sendung nach Hietzing, wo wahrscheinlich Beides für Sie erliegt. Bitten um Nachrieht, müssten im Falle des Nichtanlangens, was wir jedoch nicht hoffen, das Bewusste nochmals zusammenstellen. 5 86 a5 5 ala 5 ee 6: Y ASIAN, A RER HE IE TE TEE EEE. HEN Ha SIE Ds SE Sp Se Se She Se Me 3 Eine Vogelsammiung 9, 5 EN ET RN Fan are = ist preiswürdig zu verkaufen. 530 Stück. rc um! N l rl W &. | Die meisten Exemplare im Hochzeitskleide, ° NW ONE > | tadellos ausgestopft und aufgestellt, -ausge- \ 5% | zeichnet präparirt und ganz Tehlerfrei. en Photozinkographie ee Bei Bu Marie Dilles, no A Bbielätz, österr. Schlesien. $& Wien, VIII. Bez., Alserstrasse Nr. 55. #% | Die 2 N ATELIER . Yosl- ud Replilien-Handung = Zur n= | von ochätzu i 5 ngen von usa aller Art, 2 Anton Mulser i Feder-, Kreidezeichnungen und Steinabdrücke. Br BER u Su) Reproductionen nach Handzeichnungen, Holzschnitten, Stahl- u. Kupferstichen, ir N mi Denn . on Dale nr FOR getuschten Zeichnungen und Photographien en päische und afrikanische Echsen, Schlangen, 2 3 : 9 5 ; g > | Schildkröten. 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Gruben Nr Inserate 6 kr. —12 Pfennige für die | Die „Mittheilunzen* des unter dem Protecetorate Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen | eischen Vereines in Wien“ erscheinen in der Stärke von 2 Bogen am I stellung 6 fl. 50 kr. = 13 Mark jährlich, werd . entgegensenommen, und ein? gespuitene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. sind an Herrn Adolf Bachofen von Echt in Nussdorf bei Wien, die Jahresbeiträge der Mitglie Y Deeemder | T., Bauernmarkt 11, alle anderen für die Redaction. das Seeretariat. die Bibliothek n. s. w. bestimmten Briefe, Bücher-, I Zeitungs-, Werthsendungen, an die Redaction der „Nittheilungen des Ornithologischen Vereines“ : Wien. k. k. Prater, Hanptallew I, || zu senden. — Vereinslocale: (Bibliothek, Sammlungen. Redaetion) k. k. Prater, Hauptallee 1. — Die mit Vorträg ||| Monats-Versamminngen finden im grünen Saale der k.k. Akademie stunden der Redaetion und des Seeretar Vereinsmitrlieder beziehen das Blatt gratis. Beitrittserklärungen (Mitgliedsbeitrag 5 fl. jährlich) sind an das Secretariat zu richten, jeden Monates. den in der k. k f{buchhandlung ine Nummern & 50 kr. —1 Mark dasel - Nittheilunzen : er an Herrn Dr. K mmermanı, 188. verbundenen der Wissenschaften: I.. Universitätsplatz 2, statt. Sprech- tes: Dienstag und Freitag, 2—4 Uhr. nn nr ee ne 07 ann nn Inhalt: I. Fachwissenschaftliche und populäre Ornithologie: Einige nordische Gäste im Iser- und Lausitzergebirge. Von Jul. Michel. — Das Steppenhuhn und der Tannenlieher im Jahre 1858 in Mähren. Von Josef Tals . — Zum Zuge des Tannenhehers. Von Jul. Michel. — Zum Schutze der Lach- möye, Von Hanns Neweklowski. — Beiträge zur Kenntniss der Vogelwelt des Neusiedlersees in Ungarn. Von Ernst Ritter v. Dombrowski. — Ornithologische Mittheilungen aus dem Wiener Vivarıum. Von Dr. F. Correspondenz der Redaction. — Inserate K. Knauer. IV. — Notizen. Literarisches. — Aus unserem Vereine. — Einige nordische Gäste im Von Jul. l. Colymbus septentrionalis, Nordseetaucher. Am 24. November 1. J. begegneten mir im Walde bei Neustadt! zwei Männer, welche mir schon von Weitem zuriefen, dass sie einen fremden Vogel gefangen hätten. Als sie die ziemlich umfangreiche Hocke öffneten, er- blickte ich zu meiner grossen Verwunderung einen lebenden Nordseetaucher. Sie hatten denselben mitten im Walde am Abhange der Tafelfichte im der Lomnitz, einem auf dem genannten Berge entspringenden Gebirgsbache ge- fangen. Der genannte Bach stürzt über zahlreiche grosse und kleinere Felstrümmer ziemlich reissend herab und Iser- und Lausitzergebirge. Michel. bildet von Zeit zu Zeit ungefähr 2—5 Quadratmeter höchstens 60—80 Centimeter tiefe Becken, in denen sich Forellen in geringerer Anzahl tummeln. Bereits am 28. d. Mts. brachte man mir ein zweites Exemplar zur Ansicht, welches ebenfalls an demselben Orte von mehreren Holz sammelnden Weibern erbeutet worden war. Beide Vösel trusen noch das ‚Jugendkleid. SYOSSe, Dieselben erregten ein nicht geringes Aufsehen in dem Städtchen, so dass ich unzählige Male von Leuten um den Namen dieses „curiosen Vogels“ befragt wurde. Gerne hätte ich das erste Exemplar, das trotz alles 168 KELELEEEH Ch Ten TE! tot % & Hi & iger & Adalbert Lim Unp Wien, V ILI. Bez., Alserstrasse Nr. 55. NIE SIDNEIEDIER 2 für Photozinkographie ae ala A a ‚, K Er Hochätzungen von Illustrationen aller Art, und zwar Feder-, Kreidezeichnungen und Steinabdrücke. Reproductionen nach Handzeichnungen, Holzschnitten, Stahl- u. Kupferstichen, getuschten Zeichnungen und Photographien. Herstellung von Fettdrucken für Photolithographie. FERRR Deregere & NB. Wir machen besonders die Herven Professoren, welche für ihre Programm- R arbeiten, Monographien u. s. w. möglichst einfache und billige Illustra- SS. 5 “ tionen wünschen, auf unser Atelier aufmerksam. Nähere Auskunft ertheilt auch die Administration dieser Monatsschrift. EC 6) at + —4 tt tt te Aa at ct dat N EELELLELELLLLIELIEIELEELEFIL SIIAAISSE Rz Illustr. Monatsschrift für Lehrer u. Naturfreunde. Mit dem Beiblatte: ; „Die Lehrerbibliothek“ und „Die Lehrmittelsammlung“. (Literarjscher Anzeiger nennenswerther neuer Erscheinungen auf dem Gebiete der gesammten Literatur und des Lehrmittelwesens.) e A NG) — ya) In Verbindung mit zahlreichen Fach- und Schulmännern herausgegeben von Dr. Friedrich Knauer. — a 4 — A \g, “S Inhalt des Oetoberheftes: Das Rackelhuhn. (Mit Vollbild.) — Die Fortpflanzung des 5% 79 Feuersalamande (Salamandra maculata.) — Kreuzotter und Schlingnatter. zwei oft Verwechselte. SON & (Mit 2 Vollbild ) — Die Kreuzotter bei dem Vergiften und Versehlingen ihrer Beute. — &$ 7, >erresiana Alph. Milne Edwards, eine Pettgans der Feuerlands-Inseln. (Mit Vollbild.) — Die Vogel- Sa Ss fauna des St. Petersburger Departements. — Kurze Mittheilungen. [Die Ornis Australiens. — we ! = Die Zahl der blumenbesuchenden Inseeten und speciell der alpinen. — Einige Spielarten der Ss Fichte. — Die geographische Verbreitung der Trappen. — Die Kreuzotter und ihre Varietäten. — 7 > Die drei Corone Arten der europäischen Fauna. — Eiablage bei den 'Thieren. — Dimorphismus | un i is )])- — Baum- und Blumenzucht. [Die wichtigsten Methoden der Veredlung des 5 | © E Die Nachveredlung und die Vertheilung des Veredlungsgeschättes, (Schluss.)] — Dazu 2 oo die Beiblätter „Die Lehrerbibliothek* und „Die Lehrmittelsammlung“. — Inserate. = | SI | 2) "Achter Jahrsang. oO» 7 ODDdZ 5) PERF E 2 B &E Administration (an welche nicht nur die Geldsendungen , sondern > 5 überhaupt alle Zuschriften, Manuseript-Sendungen u. s. w. zu richten sind): 58 nistration bestellt S Mark — 4 fl. 80 kr. (für die Mitglieder des ornithologi- SS | ) schen Vereines 4 fl.): im Buchhandel 10 Maık = 64. — Anzeigen für die > & einmal gespaltene Petitzeile 30 Pf. — 18 kr. > KIICHTIESEICHEICHECITICINSCHITHLALTNITANSTISTINSOCTHTONSONSONTONSONTN ESIDDOEDESEDSSSSICOOHNGCEGIOTNT. I ORTEN ASSISTANT STASI WETTER Bothgelbe (durch Paprikafütterung) sowie naturgelbe Holländerkanarien sind zu verkaufen bei Karl Novak, | VIII, Stolzenthalergasse 12, 2. Stock. Thür 8. | ı Käfietiselhehen, Papageienständer, Europäische Vogelkälge und Eier hat in reicher Auswahl auf Lager Berlin N. 4. Linnaea. Wyandottes. I. Preis Cöln und Staatsmedaille. Nachzucht englischer und amerikanischer Preis-Hühner. Zucht-Stämme und Brut-Eier offerirt billigst Bilharz, Gutsbesitzer, Oran- gerie, Strassburg-Elsass, desgleichen engl. Plymonth-Rocks und grosse Pecking- Enten. Sehr preiswürdige und fein gearbeitete EBierbohrer aus bestem Stahl sind zu beziehen von A. Bernard (Zimmermann’s- Neffe), Bi bürgl. 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Transport- kästen, Futter- und Wasser-Geschirre ete. Ser Billisste Preise. HE . , Atteste des Omithologischen Vereines in Wien liegen bei mir zur Ansicht auf. Ig. Schmerhofsky’s Wwe., Wien, VI., Canalgasse 4. Herausgeber: Der Omithologische Verein in Wien (verantwortlich : Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Friek (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. Dieser Nummer liegt ein Prospect des Verlages J. Neumann in Neudamm bei BA itglieder unseres Vereines werden, falls sich seit Ausgabe des leizten Mitglieder- .J.) in der Adresse Aenderungen ergeben haben, gebeten, dies längstens bis 25. Decem- er ber L T. dem Sr nlariale bekannt geben zu wollen. — Gleichzeitig werden jene sehr geehrten Mitglieder, welche aus der Bibliothek Bücher entlehnt haben, ersucht, dieselben wegen Neuaufstellung der Bibliothek gefälligst sofort zurückstellen zu wollen. > Al. Jahrg. Nr. 12. Biitte 3 Wogelkunds, Wogd-Saus und Bene, Ginduii ud Brieffaußenwefen. Redacteur: Dr. Friedrich K. Knauer. | Die „Mittheilungen des Ornitlologischen Vereines in Wien“ Nr. von Echt in Nussdorf bei Wien, anderen für die Redaction, das "Seeretariat, December locale : (Bibliothek, Sammlungen, , Redaction) VIIL, T., Universitätsplatz 2, erscheinen am 15. jeden Monates. Franco- Zustellung 6 il. 50 kr. — 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick in Wien, I., a7, entgegengenommen, und einzelne Nummern & 50 kr. — 1 Mark daselbst abgegeben. für die Sfach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilunzen an das Präsidium sind an Herrn Adolf Bachofen die Jahresbeiträge der Mitglieder an Herrn Dr. die Bibliothek u. an die Redaetion der „Mittheilungen des Ornithologischen Vereines“ Buchfeldgasse, 19, I. Stiege, und die mit Vorträgen verbundenen Monats- Versammlungen finden im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissenschaften: statt. — Sprechstunde der Redaction: Vereinsmitglieder beziehen das Blatt gratis. SW bestimmten Briefe, Abonnements ä 6 fl., sammt | Gruben — Inserate 6 kr. — 12 Pfennige Karl Zimmermann, I., Bauernmarkt 11, alle Bücher-, Zeitungs-, We rthsendungen, VII., Buchteldgasse 19, zu senden. — Vereins- | II. Stock 11. — Die General- Versammlungen | Wien, Dienstag und Freitag, 2-3 Uhr. | Bi | | Inhalt: Vom UNS RODEDEnIST (Tiehodroma mnraria, Robert Eder L.). Von Victor Ritter v. — Beobachtungen über den Herbstzug der Schwalben, Versuch einer Ornis Preussens, Von Ernst Hartert. mard. Excerpt aus: „The für die Ornis Steiermarks neue Arten, der Redaction. — Inserate, Von Dr. Stefan Freih. Tschusi zu Schmidhoffen Von Rudolf 0, Wissenschaft. Von Baron H. von Rosenberg. — Die Verbreitung der Taucher (Colimbidae) in Böhmen. Von (Kortsetzung und Schluss Cruise of the Marchesa to Kamtschatka and New-Guinen.“ Mitgetheilt von von Washington. — Kleine . — Ein Rackelhahn (Tetrao tetrix nrogallus M.). Von — Dr. F. P. L. Pollen und seine Bedeutung für die Med. Dr. Wladislaw Sehier, — Vorläufiger — Vögel von Sumbawa und Celebes, Gesammelt durch F. H H. Guille- jaron H, v. Rosenberg. — Notiz über zwei _ Vereins-Angelegenheiten. — Correspondenz Ki ırlsberger. Mittheilungen. m Alpenmauerliufer (Tichodroma muraria, L.). Von Tsehusi zu „An Baumstämme eeht er nie; ich sah ilm auch niemals sich auf Gestrüpp oder aus den Felsen hervor- ragendes Astwerk setzen.“ Freund Dr. A. Girtanner über den Alpenmauerläufer vernehmen, den er in seinem Frei- und Gefangenleben wie kein Zweiter beobachtet und geschildert hat. Auch ich bin mit dem prächtigen Vogel oftmals zusammenge- kommen, hoch oben im Gebirge und unten im Thale. Hier ist er ja, obgleich nicht allwinterlich, gerade keine seltene ann und wer die von ihm bevorzugten Plätze, welche er mit grosser Regelmässickeit tagtäglich fast zur selben Zeit besucht, kennt, wird sich da nicht lange vergeblich nach ihm umsehen. So lässt sich mein verehrter | | | Schmidhoffen. Stets habe ich mit Interesse dem Treiben des kleinen Vogels mit dem schmetterlingsartigen Gaukellluge zuge- sehen, wenn er auf seiner Inseetenjagd die Felswände oder altes Gemäuer abkletterte und beim ruckweisen Oeflinen und Schliessen der Schwingen sein prächtiges Carminroth entfaltete. Immer waren es, wie gesagt, Fels- wände oder Gemäuer, selten Holzverkleidungen, auf denen er herumkroch; niemals sah auch ich ihn im Gebüsch, ebensowenig auf einem Baume herumklettern. Wie aber selten eine Regel ohne Ausnahme, so auch hier. Den 6. November dieses Jahres traf ich wieder zum erstenmale mit einem „Karminspecht“, wie hier der Vogel heisst, auf einer von dieser Art als Lieblingsplatz 170 Nahrungsmangels einige Tage am Leben blieb. angekauft, um es zu beobachten, allein der Werth desselben war in | den Augen der Fänger ein so enormer, dass ich vor jeder weiteren Unterhandlung zurückschreckte. Das zweite Stück verendete schon in der ersten Nacht in Folge erhaltener Verletzungen. Meiner unmassgeblichen Meinung nach dürfte dies wohl ein seltener Fall sein, dass Seetaucher in einen ganz im Walde verborgenen Gebirgsbache einfallen und daselbst verweilen, umsomehr, als das Wetter in den vorhergehenden Tagen wohl regnerisch und kalt war, aber keineswegs grosse Nebel aufwies. 2. Colymbus arctieus, Polarseetaucher. Angereet durch den seltenen Fang, begab ich mich zu dem mir bekannten Susdorfer Jäger, Herın Düll- mann, von dem ich wusste, dass er einen ausgestopften Seetaucher besitzt. Bei genauer Betrachtung erwies sich derselbe als ein vollständig ausgefärbter, grosser Polartaucher im Hochzeitskleide. Ueber die Erbeutung desselben erfuhr ich Folgendes: Sl RE ET PTR RE KO RU Er 2 Dntiper ala DR Ua a BEL at a a a) Genannter Herr war noch vor einigen Jahren in der Nähe von Nordgabel stationirt. Dieses lieet nahe den südlichen Ausläufern des Lausitzergebirges. Im April 1853 sah sein Sohn auf dem Markersdorfer Teiche 16 Stück Polartaucher, von welchen er jedoch bloss einen erleste, da die anderen tauchend gegen die Mitte des mehrere Schrotschussweiten langen Teiches zogen und ein Kugel- schuss wegen der umliegenden Häuser nicht möglich war, Noch nie waren vorher derartige Taucher auf dem in Rede stehenden Teiche, noch in der Umgebung bemerkt worden. 3. Mergus merganser, grosser Säger. Gelegentlich erfuhr ich bei emem Besuche, dass in Haindorf, einem eine Stunde weiter gegen Süden gelegenen Marktflecken im heurisen Frühjahre auf emem kleinen Teiche eine grössere Anzahl fremder Wasservögel bemerkt wurde, von welchen glücklich ein Exemplar erlegt wurde, das sich als Männchen vom grossen Säger erwies. Be- merkenswerth erscheint, dass Haindorf unmittelbar am Fusse des südlichen Iserkammes liest und auch gegen Norden durch kleinere Höhenzüsge abgeschlossen ist. Neustadtl, December 1888. Das Steppenhuhn und der Tannenheher im Jahre 1858 in Mähren. Von Josef Talsky. Als Anfangs des Monates Mai 1888 die Wanderung des Steppenhuhnes signalisirt und sein mögliches Ein- treffen in unseren Ländern erwartet wurde, da traf auch ich alle Vorbereitungen, um über seine Verbreitung in Mähren sichere Nachrichten zu erlangen. Nicht mur, dass ich in einem, im Nordosten des Landes verbrei- teten Blatte eine diesbezügliche Notiz veröffentlichte, wandte ich mich auch ‘an viele meiner Freunde, von denen ich voraussetzen konnte, dass sie mir, im Falle der Vogel im Lande erscheint, von seiner Gegenwart sofort Mittheilung machen werden. Ja, das Interesse für die befiederten Wanderer aus Asien war ein so reges und allgemeines, dass später sogar die politischen Be- hörden, der mährische Jagdschutzverein, die Forst- Inspection und fast sämmtliche Zeitschriften im Lande die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf den Vogel und | seme gastliche Aufnahme richteten. Doch die Schaaren des begehrten Steppenhuhnes schienen sich von unserem, an Feldern so reichen Lande ferne gehalten zu haben; denn nur überaus spärlich sind die Nachrichten, dass einzelne Exemplare oder wohl gar Gesellschaften der Fremdlinge hier gesehen wurden. Mir selbst wurde von keiner Seite das Auf- treten des Steppenhuhnes gemeldet, noch viel weniger | \ | bei Latein, etwa 1'/, Stunde südlich von Lösch, eines ein in Mähren erbeutetes eingesendet. Wohl drang, jedoch erst im Monate Juli, eine Mit- theilung aus Hochwald in die Oeffentlichkeit, der gemäss ein Jagdpächter einen Flug Steppenhühner, aber bereits im Monate Mai gesehen zu haben, vermeldet. Diese Nachricht, die nebenbei bemerkt, grosse Ver- breitung gefunden hatte, musste mich, der ich den Vogelverhältnissen Mährens volle Aufmerksamkeit zu- wende, umsomehr überraschen, als Hochwald .nur wenige Weestunden von Neutitschein, meinem Bestimmungs- orte entfernt ist, und mir ein Vorkommen dieser Vögel in jener Gegend weder im Monate Mai, noch später, Jagdfreunde, bestätist werden konnte. Trotzdem will ich aber doch nicht behaupten, dass .der Hochwälder Be- obachter im Irrthume berichtet hat, da ja das Wiener Vivarium, wie ich selbst "gesehen, ‘im Besitz eines lebenden Steppenhuhnes ist, das im Frühling (Mai?) in der Umgebung von Troppau im Schlesien, also auch nieht gar so weit von Hochwald gefangen wurde. Das genannte Institut beherbergt überdies ein zweites, gleich- falls lebendes Steppenhuhn, das aber aus dem südwest- lichen Mähren, im Monate Juli eingeliefert wurde. Ein anderes Exemplar des Steppenhuhnes, und zwar ein ausgewachsenes Weibchen, befindet sich ausgestopft in der Sammlung des „Mährischen Jagdschutz- Vereines“ in Brünn. Wie mir der Vorstand-Stellver- treter des Vereines, Herr Peter Oswald schreibt, wurde Ende des Monates September anlässlich einer Feldhühnerjagd im Löscher Reviere (in der nächsten Nähe von Brünn), eine Kette Steppenhühner bemerkt. Die Vögel waren scheu, zogen weit ab und konnte die Richtung ihres Weiterzuges, des hügeligen Terrains halber, nicht länger beobachtet werden. Doch scheint es, dass der Flug die Gegend nicht sogleich verlassen hatte; denn als der Baron Offermann’sche Heger Anfangs October das unter seiner Aufsicht stehende Feldrevier Nachmittags beging, stiess er abermals auf eine, und zwar wie allgemein dafürgehalten wird, auf dieselbe Steppenhühnerkette. Diesmal hielten die Vögel aus, der Heger kam ihnen ganz nahe an und schoss das in Rede stehende Stück ab. — Nach dem Schusse zog die Ge- sellschaft in südlicher Richtung weiter und es wurde nicht bekannt, ob und wo sie wieder gesehen wurde. Das erbeutete Weibchen soll im Gefieder sehr schön sein. Der Jagdschutzverein erhielt ausserdem noch die ' Meldung, dass Steppenhühner, und zwar einzelne Stücke und ganze Ketten zwischen Joslowitz und Bonitz selbst über directes Befragen einzelner benachbarter | (südwestl. Mähren), am 11. und 18. August, dann Anfangs September, also wiederholt beobachtet worden sind. Weitere Beobachtungen über den jüngsten Wander- zug des Steppenhuhnes in meinem Heimatslande sind mir nicht bekannt; den Behörden, die doch ihr Möglichstes gethan, soll, wie es heisst, kein einziger dies- betreffender Fall angezeigt worden sein. Der zweite hier zu besprechende Vogel, nämlich der zur Herbstzeit öfter im Lande vorkommende Tannenheher, kam bei uns im Jahre 1888 nur sehr vereinzelt vor. Im nordöstlichen Mähren scheint er gar nicht eingekehrt zu sein; ich beobachtete ihn nicht und hörte auch von kemer Seite etwas über sein etwaiges Auftreten. Das einzige Exemplar, das mir im Laufe des Jahres in die Hände gekommen, wurde mir aus Brünn zur Präparirung eingesendet. Selbes wurde gelegentlich einer Treibjagd in der zur oben angeführten Herrschaft Lösch bei Brünn gehörigen 171 Waldstrecke Skalka allein angetroffen und von dem Gutsinhaber H. Grafen Egbert Beleredi am 19. Oc- tober erlest. Es war ein jüngeres Männchen von nach- stehenden (Grössenverhältnissen: Länge — 32.5 cm; Flügel = 18 cm; Schwanz — 12 cm; Tarsus = 4.5 cm: Entfernung der Flügelspitze vom Schwanzende — 2.5 em: der Oberschnabel von der Stirne zur Spitze — 4.6 em, — vom Nasenloche zur Spitze — 3.5 cm, — vom Astwinkel zur Spitze — 4.8 cm; Schnabelhöhe in der Mitte — 1.2 cm, seine Breite in der Mitte 0.9 em: der Unterschnabel von der Mundspalte 4.6 cm; das Weiss am Schwanzende längs des Schaftes — 22 EN Die Magenwände des Hehers zeigten eine stark rothe Färbung, ähnlich der der Früchte des Vogel- beerbaumes. Der geringe Maseninhalt bestand in stark verdauten Insectenresten (Käfern) und harten Schalentheilchen irgend einer Frucht. nebst einem Kerne von der Grösse eines kleinen Kirschkernes. Zum Zuge des Von Jul. Auch im Isergebirge und seinen nördlichen Aus- läufern liess sich heuer wieder der Tannenheher und zwar wie früher die schlankschnäbelige Art (Nucifraga caryoca- tactes leptorhynchus) sehen. Doch schien derselbe nur in geringer Anzahl auf dem Durchzuge begriffen zu sein, da meist nur vereinzelte Exemplare beobachtet wurden. Die ersten Tannenheher erschienen in Klein-Iser”), also ziemlich am Kamme des (rebirges, in der Zeit vom 20.—25. September. Ein mir befreundeter Förster traf einmal 3 Stück im sogenannten Wolfsnest und erlegte sie; ein andermal sah er gegen 8 Stück, welche immer kurze Strecken flogen, um sich dann wieder niederzulassen. Seine angrenzenden Collegen hatten nichts vom Durch- zuge bemerkt. Mitte October wurden in dem benachbarten preuss. Orte Grenzdorf Tannenheher bemerkt. Der dortige Aus- stopfer erhielt 3 Stück, wovon 2 in der Umgegend, das dritte in der preuss. Provinz Posen erlegt wurde. Am 28. October wurde mir ein lebendes Männchen übergeben, welches von dem Vogelfänger mit der an einer Stange befestigten Leimruthe vom Baume „gestochen“ wurde. Ausserdem wurde am 1. November von einem Fuhrmanne ein Stück auf der Friedländer Strasse bemerkt, welches denselben bis auf wenige Schritte herankommen liess. Im angrenzenden Lusdorfer Reviere wurde ebenfalls ein Tannenheher erlegt. Bemerkenswerth dürfte es sein, dass bereits Ende October ein zweiter nordischer Gast, der Seidenschwanz (Bombyeilla garrula) in kleiner Anzahl im benachbarten Preussen, sowie auch in unserer Nähe gesehen wurde. Schliesslich seien noch einige Bemerkungen über den gefangenen Tannenheher angeführt. Der genannte Vogel, den: ich mehrere Tage lebend erhielt, war nicht im mindesten scheu. Nachdem er die *) Näheres über die Lage dieses Ortes in voriger Nummer der Mittheilungen. Tannenhehers. Michel. ersten Versuche, ihn anzugreifen, durch einige kräftige Schnabelhiebe belohnt hatte, frass er sofort Ebereschbeeren aus der Hand und trank aus dem vorgehaltenen Napfe Wasser. Hasselnüsse, Eicheln und Buchecken kannte derselbe nicht, denn er nahm sie wohl in den Schnabel, | knapperte einige Zeit daran herum, warf sie aber schiesslich | immer weg. Selbst geöfinete beachtete er nicht. Dagegen nahm er eine vorgeworfene todte Maus mit sichtlichem Vergnügen an. Wasser trank er viel und gern. Da mein Tannenheher ganz mit Leim verschmiert war, putzte ich sein Gefieder in Ermanglung eines anderen Mittels mit Benzin. Nachdem diese Procedur, welche der Vogel anstandslos über sich ergehen liess, vollzogen war, blieb der Vogel gerade so in der Hand liegen, wie ich ihn gehalten hatte. Anfänglich glaubte ich, es sei eine Schreck- wirkung, bemerkte aber bald, dass er von dem Benzin- dampfe förmlich trunken sei. Auf die Stange gesetzt. hielt er sich krampfhaft fest, nickte mit dem Kopfe immer tiefer, bis er endlich herabfiel. Am Boden stand er eine Zeit lang breitbeinig da, blickte duselig in die Welt und fiel schliesslich auf die Seite. So dauerte es eine halbe Stunde, ehe er sich völlig wieder erholte. Der Vogel war aber auch „ein Ritter sonder Furcht“. Als ich nämlich zufällig den Käfig mit meinem zahmen Maus- wiesel neben seine Behausung setzte, wurde der sonst ruhige Gesell wie elektrisirt, folgte allen Bewegungen des Wiesels, soweit es sein Kähg erlaubte, und grif! das- selbe fortwährend mit dem Schnabel an. Auch grössere Thiere, wie ausgestopfte Rehe, Krähen ete. fHössten ihm durchaus keine Furcht ein, sondern wurden mit Schnabel- hieben begrüsst. Da ich gerade sehr beschäftigt war und in Folge dessen das Thier wenig beobachten konnte, so verendete dasselbe leider schon nach wenig Tagen. Wahrscheinlich war Mangel an passender Nahrung Ursache seines Todes, indem er ausser Beeren nur wenig Fleisch verzehrt hatte. In der Gegend von Haindorf und Liebwerda, welche südlich von Neustadtl ebenfalls im Gebirge liegen, scheinen sich mehr Tannenheher gezeigt zu haben, da der dortige Ausstopfer eine Menge derselben erhielt. Einer davon war zu Leuten, welche auf einem Kartoffelacker arbeiteten, gekommen und hatte Nahrung gesucht. Der Versuch, ihn lebend zu fangen, missglückte, da sich der sonst ganz | zutrauliche Vogel immer in der Entfernung von mehreren Schritten hielt. Dagegen streckte ihn ein Steinwurf todt zu Boden. Auch ein zweites Exemplar wurde mit einem | Steine SE, Zum Schutze der Lachmöve *). Von Hanns Neweklowski. Mein fast unausgesetzter Verkehr mit der Natur, in welcher ich als Landwirth und Pomologe seit meiner Jugend thätig bin, hat mir, ich kann es nicht anders sagen, umgebende Vogelwelt anerzogen. Alles, was mich als Kind auf dem schön gelegenen Landsitze meiner Eltern, in Mitte eines reichen, vielgestaltigen Vogellebens umgab, fand in mir eine wahrhaft begeisterte Aufnahme. Die Bilder meines Heims von damals mögen vielleicht an vielen ungestörten Orten des östlichen und nordöst- lichen Europas heute noch in ähnlicher oder grossartigerer Mannigfaltigkeit sich finden, aber das, was in meiner Heimat (südl. Böhmen, Budweis und Umgebung) einstens war, was als Brut- und Wandervogel heute noch in meiner Erinnerung fortlebt. ist, so viel ich bei meinem letzten Besuche des südlichen Böhmens zu meinem Ent- setzen wahrnahm, auf ein schreckhaft geringes Maass herabgesunken. Empfangen Sie, hochgeehrter Herr Secretär. diesen tief empfundenen Schmerzensruf, aus dem Herzen eines treuen Freundes der Vogelwelt kommend, theilnehmend und nehmen Sie es mir nicht uneütig, wenn ich in Mitte meiner Meisenfutterplätze, umgeben von fast halbzahmen Buchfinken, Specht-, Kohl-, Tannen- und Blaumeisen, nebst anderen treuen Lieblingen. welche die jetzt dargereichte Gmadengabe mir in splendider Weise Ah sorgfältiges Reinhalten meiner Obstbäume von Ungeziefer vieler Art zurückzahlen, an einen nicht minder guten Freund unserer Culturen mich erinnere, dessen hohen Werth der Welt bekannt zu geben mir bis jetzt nicht glücken wollte. Der omithologische Verein in Wien hat wohl meine | hierüber gebrachte Mittheilung zur Kenntniss genommen, aber sie wurde, ohne geprüft zu werden, ad acta geleet und ist heute vielleicht schon vergessen. Dass die Worte eines Einzelnen in einem solchen Falle nicht ausreichend sein können, um zur Unfehlbarkeit erhoben werden zu können, ist mir vollkommen emleuchtend. Darum stelle ich an die geehrte Leitung dieses Vereines, im Interesse der ackerbautreibenden Bevölkerung, die ergebene Bitte, sie möge durch ihre Beobachtungs- stationen über die Nützlichkeit der Lachmöve (L. vıdibundum)) Erkundigungen einziehen. Anderentheils wäre es für diesen nicht unwichtigen Gegenstand von hohem Interesse und der guten Sache gewiss förderlich, wenn über die Orte der im Gesammtstaate Oesterreich bestehenden Bruteolonien der Lachmöve ein Verzeichniss bestünde, um von allen Orten Nachrichten sammeln und zusammenstellen zu können. Es sollen, wie mir ganz -zufällig bekannt wurde, in österreichisch wie preussisch Schlesien die dort bestehenden, theilweise ganz bedeutenden Brutcolonien dieses Vogels ) Wir publieiren dieses an uns gerichtete Schreiben mit dem lebhafte Wunsche, den warmen Worten zum Schutze der Lachmöve weiteste V erbreitung und Unterstützung zu schaffen und ersuchen ausdrücklich alle Leser, welche Gelegenheit haben, im Sinne des Herın Verfassers zu wirken, dies zu thun und uns über ihre Bemühungen zeitweise berichten zu wollen. Die Redaction. ein mit nichts austilgbares Interesse für die mich | Xema | zur Allummgewinnung alljährlich abgeerntet werden, dass solche Eingriffe in den en der anwohnende Landmann allein bezahlt, aus dessen Grundeigenthum der Vosel auf Kosten der Insectenwelt sich nährt, ist ausser Frage. Kommen Sie, hochgeehrter Herr Secretär, zur Brutzeit, dieses Vogels mit mir in jene Gegenden Böhmens, wo ich meine Erfahrungen über die Nützlichkeit dieses Vogels in einer Reihe von vielen Jahren eingehendst gesammelt habe und ich bim überzeugt, dass Sie nach kurzer Wan- derung in diesen Gefilden meine Worte ausnahmslos alle zur vollsten Genüge bestätigt finden werden. Sie haben der baumlosen Ebene bis heute kein Geschöpf geben, nennen können, welches mit so entschiedener Macht einer Verheerung, wie sie durch die Maikäfer leider nur zu häufig sich findet, entgegen- wirken könnte, wie durch Beweise erhärtet, die Lachmöyve zu thun vermag. Dieser Vogel ist aber bei gutem Schutze sehr leicht vollkommen dienstbar, unseren Zwecken überall leicht zugängig zu machen, wo sich nur halbwegs passende Orte für seine Brutstätten finden. Wir haben die Höhlen- brüter an unsere Scholle zu fesseln gewusst, wir haben ihnen Nistkästchen ausgehängt, um sie zu jener Zeit m unserer Nähe zu haben, wo sie für sich und ihre Nach- kommenschaft das meiste Futter der Insectenwelt abfordern. Damit haben wir aber nur jene glücklichen Landstriche geschützt, wo der Baum, der Strauch nicht gänzlich mangelt. Die baumlose Ebene steht schutzlos da und eben sie, welche die ausgiebieste Spenderin an Ernte- erträgen sein soll, kämpft erfolglos gegen ihre Feinde aus der Inseeten- und Kerbthierwelt. Die Zahl der einst auch hier Leben und Beweeung bringenden Geschöpfe aus der Reihe der befiederten Welt schrumpft auf nur wenige Arten zusammen und der Drahtwurm in trockenen, die Limaxarten in nassen Jahrgängen, Miriaden von Mai- käfern verwüsten das KBigenthum stellen- und jahrgang- weise, ohne im geringsten Einbusse zu erfahren und stellen unsere Ernten in Frage. Statt. dass man den besten Freund, den Kibitz, den eminentesten Ackerschneckenvertilger, überall, wo er nur brüten mag, freie Wohnstätten und ungestörten Frieden liesse, wird seinen Biern von Alt und Jung nachgestellt und einer lächerlichen Gourmandise alle Jahre eime schwere Menge dieser werthvollen Embryonen zum Opfer gebracht. Wüsten wir nur so fort; wo man diese grossherrliche Liebhaberei büssen müssen. Welche Schadenziffer müsste im heurigen Jahre allein im ganzen Reiche zusammenkommen, wollte man nur den Zeitungsberichten nach urtheilen. Oberhollabrunn und Korneuburg haben allein Hunderte von Gulden für Maikäfereinbringung an Kinder und sonstige Personen verausgabt. In den Fünfziger-Jahren reiste ich an einem Maitage von Sarosspatak nordwärts in die Karpathen. In einer Längenausdehnung von über 4 Meilen, bis an es wird eine Zeit kommen, wird schwer die ersten Erhebungswellen der Karparthen bei Nagy Mihaly waren alle laubtragenden Gehölze vom Maikäfer kahl gefressen. Die Menge der Käfer, welche den ganzen Tag die Luft durchschwirrten, war so gross, dass wir, im offenen Wagen fahrend, Sacktücher über das Gesicht binden mussten. Die Nester der vielgerühmten Engerlingvertilger, Corvus frugilegus, standen colonienweise in den Wäldern und dutzendweise auf den Bäumen der Ortschaften: das dem Grafen Julius Andrassy gehörende Dorf Derebess hatte die zahlreichste Colonie dieser Krähe aufzuweisen, aber eben hier wie überall standen im herrschaftlichen Schlossparke alle laubtragenden Bäume wie in Mitte Winters kahl gefressen da. Was wollte hier die Menschen- hand anfangen, und welches (Geschöpf in der ganzen Reihe der Vogelwelt hat jene Ausdauer, jenen Heishunger, jene Flugleichtiekeit, jene Individuenzahl und schliesslich jene eminenteste der Eigenschaften für diesen Zweck, ihren ganzen colossalen Nahrungsbedarf aus der frisch aufeerissenen Bodenfurche den ganzen Tag hindurch durch | fast 4 Monate des Jahres zu entnehmen. Welches Quantum von Insecten in allen Stadien ihrer Entwicklung fällt dieser rastlosen Thätiekeit täglich zum Oper. Diese Eigenschaft besitzt nur dieser eine Vogel, von dessen | Treiben in der Flur ich Sie, hochgeehrter Herr Secretär, sich zu überzeugen dringendst bitte. Ich bitte im Interesse der Landwirthschaft und aller Culturzweige dieses Ge- bietes. Nicht eine blosse Liebhaberei für diese leicht- beschwingten Elfen unserer Vogelfauna, nicht ein kindliches Erinnerungsgefühl, auch nieht die Sucht. einen Namen anzustreben, sind es, die mich bestimmen, diese Zeilen zu schreiben, sondern um der Wahrheit und der guten Sache einen Werth in den Augen jener Herren zu er- ringen, welchen sie schon lange verdient hätte. Ich bitte Sie auch, diese Zeilen in’s Vereinsblatt in ihrem für dieses möglichen Theile nicht aufzunehmen. mein Streben seht, wie Sie sehen, emem praktischen Ziele zu und bin ich jederzeit bereit, Ihnen hier, soferne es gewünscht wird, ganz ausführliche Mittheilungen zu bringen. Es ist Zeit, ein Geschöpf von so eminenten Bigenschaften für die Landwirthschaft auf denkbar möglichste Weise überall dort zu schützen, wo es brütet. Ich selbst verzichte wie gesagt herzlich gene auf jeden Namen und jede Anerkennung, gestehe aber offen, dass es eben dem Landwirthschaft treibenden Naturfreunde nicht übel ansteht, über den Werth nützlicher Geschöpfe im Haushalte der Natur ein Wort mitzusprechen und bitte diese Stimme einer Beachtung für werth zu halten. Beiträge zur Kenntniss der Vogelwelt des Neusiedlersees in Ungarn. Von Ernst Ritter v. Dombrowski. Lange schon war es mein sehnlicher Wunsch ge- hoch- wesen, das in ormitholoeischer Beziehung so interessante Gebiet des Neusiedlersees in Ungarn, über welches ich durch die Arbeiten. der Herren Pfarrer Jukovits, Julius Finger, Hermann Fournes, Othmar Reiser, P. Faszl und Ludwig Baron Fischer theilweise informirt war, aus eigener An- schauung, kennen zu lernen, und als mein Bruder Robert im Mai 1836 von einer achttägigen dahin unternommenen oologischen Excursion heimkam, stand mein Entschluss fest. Eime Reihe von Umständen schob dessen Aus- führung indess hinaus und erst im folgenden Jahre wurde es mir möglich, einige Touren in jenes Terrain zu unter- nehmen, von welchem ich schon als Knabe geschwärmt und geträumt. Ich verdanke diese Möglichkeit wesentlich der Güte der Herren Ladislaus von Solymosy, Ludwig Baron Fischer und Julius von Simony, welche mir ihre am südöstlichen Theile des Sees gelegenen Reviere mit der grössten Liebenswürdigkeit zur Verfügung stellten und ich genüsge einer angenehmen Pflicht, indem ich denselben an dieser Stelle nochmals meinen wärmsten Dank ausspreche. Ich weiss dieses Entgegenkommen umsomehr zu schätzen, als die Loyalität der Besitzer ähnlicher herrlicher Jagdgründe leider gar oft von Leuten in Anspruch genommen wird, die unter dem Vorwande wissenschaftlichen Sammelns nicht nur selbst förmliche Raubzüge nach Eiern, Nestern und Dunenjungen insceniren, sondern womöglich auch die Bevölkerung hiezu veran- lassen und sie so förmlich planmässig zum Wildern abrichten, weshalb es den betreffenden Herren nicht als Unfreundlichkeit auszulegen ist, wenn sie so manche diesfällige Bitten rundweg ablehnen. Ich hatte, wie gesagt, mehr Glück als manche Vorgänger, und wenn es mir auch anderweitige Verhältnisse verwehrten, so lange und so oft in dem Gebiete zu verweilen, als es im Interesse der Sache gut und wünschenswerth gewesen wäre, so darf ich eleichwohl mit Befiiedigung auf die zum Theile höchst wertvollen und anderwärts nicht leicht anzustellenden Beobachtungen zurückblicken, mich mit Freuden an die vielen dort verlebten schönen Stunden erinnern und im Hinblick auf die relativ kurze Dauer meiner Excursionen das Gesammtergebniss derselben ge- trost der Fachwelt vorlegen. — Ich hätte das längst gethan, wenn ich mich nicht gescheut, den Schleier zu lüften, weil damit alles, was ich dort gesehen und gehört, alles, was ich mir oft mit schwerer Mühe und unsäglichen Strapazen erkauft, nochmals lebendig und klar vor meine Augen tritt und jenes unnennbare Sehnen weckt, das Jeden mit schier unwiderstehlicher Gewalt fassen muss, der die freie Natur so liebt wie ich, der, die Freuden der Grossstädte geringschätzend, so voll und ganz in dem Genuss aufgeht, welchen die freie Gotteswelt in ihrem jungfräulichen Urzustande in uner- schöpflicher Fülle bietet und dann auf unbestimmte Zeit hinaus eben an die verhassten Culturstätten gebannt wird. Wer es versteht, in der Natur nicht nur als Forscher, Jäger oder Tourist, sondern als ihr echter, dureh Hypercivilisation nicht entfremdeter Sohn zu lesen und an ihrer Brust wenigstens für kurze Zeit zu vergessen, wie weit das Schicksal oft die Jahre hindurch mit glühender Leidenschaft erstrebten Ziele dem sehnenden Schaflensdrang entrückt, — der wird es begreifen, dass ich mich erst jetzt und nur deshalb entschloss, die alten Tasebücher durchzustöbern und die lieben Bilder noch- mals zu wecken, weil ich wenn diese Mittheilungen in unserem lieben Blatte erscheinen, schon oder doch bald in Arheit begriffen sein und der Studierstube wieder für einige Monate den Rücken gekehrt haben werde.*) Wie es dann sein wird, wenn ich heimkomme ? T 1. Js die eine grössere vorgelagerten Die Red. *, Der Herr Verfasser wird am 1. Mürz Studienreise durch Bosnien, Dalmatien und Inseln antreten. 174 Zum erstenmale besuchte ich den Neusiedlersee vom 18. bis 29. Januar, dann vom 17. März bis 2. April, vom 17. September bis 1. October, 3. bis 17. October, 5. bis 12. November 1857, jedesmal mit Ausnahme des März, wo mich mein Bruder Robert beeleitete, und des October, wo mein Vater einige Tage bei mir zu- brachte, allem. Das Wetter war im Januar zwar bitter kalt (bis 20° R.), aber schön, im Uebrigen dagegen so schlimm als nur irgend möglich. Am 17. März lag der Schnee noch fusshoch und alles war gefroren; als es am 21. zu thauen begann, setzte ein Sturm ein, welcher bis zu meiner Abreise anhielt, zweimal schweren Hagel, am 30. neuerliche Schneemassen herbeiführte und sich an einigen Tagen Mittags zum förmlichen Orkan erhob. Nicht besser war es im September, wo gleichfalls Regen- güsse mit Stürmen wechselten, und am schlimmsten im October; am 4. steigerte sich der Sturm derart, dass ein Befahren des Sees unmöglich schien und als ich es trotz aller Warnungen mit einem gegen hohes Entgelt gedungenen Fischer dennoch versuchte, schwebten wir beide die ganze Tour über in Lebensgefahr; aber nach- gegeben wurde eben nicht, — wir kamen nach sieben- stündiger Fahrt glücklich heim und ich brachte unter anderem eine Heringsmöve und einen isländischen Strand- läufer mit. Im November wieder Sturm, Regen, schliesslich Hagel und endlich Schnee, man hätte verzweifeln können, denn es schien, als hätten sich alle schlimmen Wettergeister gegen mich verschworen, trotzdem sie mich kennen müssen und wissen, wie wenig ich auf ihr Toben gebe. Täglich brach ich noch in der Morgen- dämmerung auf, kehrte mit sinkender Nacht erst heim, und wenn auch meist durchnässt bis auf die Haut und zitternd vor Kälte, — meine Beute lohnte fast jedesmal die gehabten Mühen. Bevor ich zu dem speciellen 'Theile meiner Arbeit, der kurzen Besprechung der einzelnen Vogelarten hin- sichtlich ihres Vorkommens schreiten kann, muss ich eine flüchtige Skizze des Gebietes voraussenden, in dem ich die Beobachtungen gesammelt. Dasselbe wird bei- läufig durch die Dörfer Szeplak, Fertö Szt. Miklos, Csapöd, Himöd, Hövej, den Lauf der Repce, den Lobler- und Dorfsee, Walla, Apetlon und den Neusiedlersee selbst begrenzt, umfasst also das Südostende des letzteren, die Westhälfte des Sumpfes Hanysag, einen Theil des sogenannten Kapuvärer Erlenwaldes (soweit derselbe zur Herrschaft Süttör gehört) und die Öulturstrecken und Puszten zwischen Eszterhäza und Csapöd. Mein Stand- quartier bildete Eszterhäza, wo ich an dem Revierjäger Anton Rosenstingel einen liebenswürdigen Wirth fand; nur einige Nächte verbrachte ich in Pamhagen und den beiden hart am See gelegenen Höfen Mexiko- und Piringer-major. Das Gebiet zerfällt in sechs Regionen: den See selbst, den Hanysag, den Kapuvärer Erlenwald, die kleineren sogenannten Seen, dietroekenen gemischten Wälder bei Eszter- häza (Park), Csapöd und Vitnyed, und das offene, trockene, theils bebaute, theils als Puszta brachliegende Terrain. Der See hat am Ostufer durchwegs flache, lehmige, aber mit Ausnahme des sogenannten (sikes beim Piringer-major nicht sumpfige Ufer, die von Czeplak bis Mexiko-major kahl. von da ab nach Norden mit einem theilweise fast eine halbe Stunde breiten Rohr- und Schilfgürtel bestanden sind. Das Rohr, welches eine Höhe von 3 Meter erreicht und stellenweise von freien Blänken unterbrochene förmliche Wälder bildet, hat als speciell typische Bewohner aus der Vogelwelt namentlich Pamaus biarmicus, Schoenicola schoeniclus, Acrocephalus tur- doides, Fulica atra, Gallinula porzana, Rallus aquatieus, Himantopus rufipes, Ardea purpurea, Botaurus stellaris, Fuligula nyroca, Podiceps cristatus und mimor aufzu- weisen, während die südlichen freien Ufer von Aegialites histicula und cantianus bewohnt und zur Zugzeit von Tausenden von Strandläufern (Hauptrasse Tringa alpina, einzeln auch einerea, subarquata, minuta und Temminski) besucht werden. Auf dem freien Spiegel sind zur Zug- zeit neben Xema ridibundum auch Xema minutum, Larus fuscus und canus zu treffen. Der Sumpt Hanysag ist, Dank einer freilich noch unvollständigen Canalisation, in trockenen Jahren nur bis Juli in seinem sanzen Umfange ein solcher, während er sich im Herbst in seinen meisten Theilen als nasse, ja theilweise sogar trockene Wiese, beziehungs- weise Hutweide darstellt. Nur einige gegen den See zu, dann in der Nähe des Erlenwaldes und nördlich von Szergenj gelegene Partien sind eigentlicher, zu allen Jahreszeiten grundloser und absolut unpassirbarer Sumpf. Diese Stellen, sowie auch einige der trockeneren sind mit diehtem Rohr bewachsen, theilweise aber auch — und diese Puncte sind die gefährlichsten — fast völlig vegetationslos. Im Frühjahre steht das Wasser auf der ganzen Fläche etwa 1 Meter hoch; das Terrain ist dann der nicht sichtbaren tiefen Canäle wegen ohne genaue Localkenntniss gar nicht und selbst mit dieser nicht sanz gefahrlos gangbar. Der Hanysag beherbergt unzähl- bare Mengen von Enten, dann namentlich Totanus calidris, Ardea purpurea, Botaurus stellaris, in den trockeneren Theilen Vanellus eristatus, Numenius arquatus, Gallinago scolopacina, Budytes flava und Circus aeru- ginosus als charakteristische Brutvögel. Im Herbst, wenn alles trocken ist, beleben nur grosse Schaaren von Vanellus eristatus, Numenius arquatus, Sturnus vulgaris, dann zahlreiche Cotwrnix dactylisonans, Anthus pratensis, Alauda arvensis, Circus cineraceus, sowie, wo einzelne Sträucher vorhanden sind, Miliaria europaea die sonst öde Flur. Im Winter vollends sieht man oft ringsum keinen eimzigen Vogel als höchstens einen Bussard oder einzelne Nebel- und Saatkrähen. Der sogenannte Kapuvärer Erlenwald ist ein fast zusammenhängender riesiger Erlenbruch, welcher von der Repce und der Kis Räba durchströmt, von zahl- reichen grundlosen, stagnirenden Altwässern unterbrochen und wegen dieser, sowie wegen zahlreicher kleiner Sumpf- und Moorstrecken zur Zeit des Frühjahrshochwassers ab- solut und auch später meist nur schwer, ja in manchen Jahren mit Ausnahme der strengsten Wintertage, wo selbst die schwer zufrierenden Sumpfwässer mit starker Eisdecke versehen sind, gänzlich unpassirbar ist und nur ı mit einem Kahn auf der Repce oder dem Einsercanal durchquert werden kann. Da meinem Besuche im Januar anhaltende Kälte bis zu 20° R. voranging und der Sommer überaus trocken war, hatte ich die in einem ‚ Jahre nicht oft wiederkehrende Gelegenheit, dieses hoch- interessante Gebiet sowohl im Winter als auch im Herbste nach allen Richtungen hin zu durchstreifen*). Es trägt in einzelnen Partien nahezu Urwaldcharakter und besitzt stellenweise eine fast tropisch üppige Vegetation; welche Dimensionen hier jede Pflanze annimmt, mag die eine Thatsache illustriven, dass die alten lichten Bestände oft als Unterwuchs förmliche Dickichte von Brennnesseln aufweisen, welche die fabelhafte Höhe von 2 Meter, sage *) Allerdings, wie schon erwähnt, nur die kleinere westliche, zur Herrschaft Süttör gehörige Hälfte. Der Verf. zwei Meter, erreichen ; ebenso urwüchsig wuchert natürlich alles Andere und die moorerundigen, gefährlichen Stellen, welche ausser den mit dem Wwrzelstocke hoch über den Boden emporragenden Erlen meist gar keine Vegetation tragen, sondern nackte tiefschwarze Erde zeigen, bilden hiezu einen eigenartigen Contrast. Als typische Brut- vögel des Erlenwaldes sind zu nennen: Haliaötos albi- eilla, Falco laniarius, Aquila naevia, Buteo vulgaris, Aegithalus pendulinus, Dandalus rubecula, Ardea einerea, Rallus aquaticus, Anser einereus, Anas boschas und crecea, Carbo cormoranus. . Die kleineren sogenannten Seen tragen einen ihrer Lage, Tiefe und der Uferbeschaffenheit nach wesentlich verschiedenen Charakter. Der grösste, der sogenannte Loblersee, hat eine sehr bedeutende Tiefe, bodenlosen Moorsrund und ist von emem breiten Schilf- und Rohrsürtel umgeben. Er ist ein Hauptplatz der Podiceps-, zur Zugzeit auch der Colymbusarten. Der Dorffen ist als Hauptzugsstation der Tringaarten, die eioentlich schon ausserhalb des engeren Beobachtungs- sebietes gelegene Ciklake als einziger Brutplatz von Recuryirostra avocetta bemerkenswerth. Die trockenen Wälder. Zu diesen gehört in erster Reihe die sogenannte Les, der ehemalige Park za Eszterhäza, welcher zur Hälfte aus hochstämmigen Laubholzbestande (meist Eichen), zur Hälfte aus remisen- artigen dichten Mittelwald besteht. Er beherbergt ein Heer von kleineren Vögeln, besonders Coracias garrula, Öuculus canorus, Upupa epops, Gecinus vinidis, Picus major und minor, Junx torquilla, Sitta caesia, Muscicapa srisola, Parus major und coeruleus, Poecile palustris, Acredula caudata, Phyllopneuste trochilus, Sylvia cinerea und hortensis, Merula vulgaris, Turdus musicus, Ruticilla tithys, Luscinia minor, Cyanecula leucoeyanea, Dandalus rubecula, Anthus arboreus, Emberiza eitrinella, Fringilla coelebs, Ligurinus chloris, Serinus hortulanus, Carduelis elesans und Cannabina sanguinea. — Zwischen den Orten Vitnyed und Agyagos liegt der Megyaros, eine ehe- malige, seit Jahren aber als solche aufgelassene Fasanerie, welche zu zwei Dritttheilen aus älteren, grösstentheils von Kiefern und Buchen gemischten hohen Beständen, zu einem Drittel aus Diekungen und Schlägen besteht. ‚Hier ist die Vogelwelt ziemlich am, noch viel ärmer aber erscheint sie in den Wäldern um Csapöd, die aus alten Eichenbeständen mit einem stellenweise fast un- durchdringlichen Unterwuchs von Weissdorn und Wach- holder gebildet sind; doch bergen sie zur Zugzeit grosse Massen von Turdus pilaris und viseivorus. Noch vor eivca 12 Jahren waren sie theilweise sumpfig und damals als vorzügliche Waldschnepfenlage berühmt. Die Culturstrecken und Puszten. Die Felder, die durchschnittlich vorzüglichen Boden besitzen und relativ wenie mit Cerealien, vielmehr vorzugsweise mit Mais, Rüben und Raps bebaut sind, ‚werden von Stama | einerea, Cotumis dactylisonans, Alauda arvensis und Galerida ceristata in einer Menge bewohnt, die namentlich in Bezug auf das Rebhuhn aus dem Grunde in Erstaunen setzt, weil in der Gegend weder an eine planmässige Ver- tilgung ‚des zahlreichen Raubzeuges, noch an Winter- 175 fütterung gedacht wird. Die Puszten, deren es eigentlich nur eine grössere, die Szt. Miklösi Puszta, gibt, sind natur- gemäss vogelarm; nur Oedienemus erepitans und Otis tarda sind regelmässige und, was den Grosstrappen be- trifit, massenhaft auftretende Bewohner derselben. Die vorstehende kurze Schilderung des Beobachtungs- gebietes zeigt wohl deutlich, wie ausserordentlich viel- gestaltig dasselbe ist, und in dieser Verschiedenartigkeit des Terrains liegst wohl auch der Grund einerseits zu der im Allgemeinen sehr reichen Ornis. anderseits zu der auffallend scharfen Abgrenzung des Vorkommens einzelner Arten, welche so weit eeht, dass z. B. manche bei Pamhagen ganz gemeine Vögel in Eszterhäza selbst alten und guten Jägern gänzlich unbekannt sind, oder doch hier als besondere Seltenheit gelten: dies ist um so be- merkenswerther, als alle Jäger, die ich in der Gesend kennen lernte, selbst wenn sie einen nur niedrigen Bildungs- grad besitzen, die in ihren Revieren vorkommenden Arten in allen Alterskleidern selbst in der Freiheit auf Ent- fernungen und mit einer Sicherheit unterscheiden, die ı mich oft geradezu in Erstaunen setzte, da man ander- wärts sehr oft auf viel gebildetere Berufsjäger stösst, die einfach von grossen und kleinen Enten, grossen und | kleinen Geiern sprechen und von einer näheren Unter- scheidung nicht nur nichts wissen, sondern auch oft nichts wissen wollen. Bei den dortigen Leuten ist das Gegen- theil der Fall, sie sind stolz auf ihr auf empirischem Wege erworbenes Wissen, aber nicht dünkelhaft, nehmen vielmehr Belehrungen dankbar an und verstehen es, die- selben sofort in die Praxis zu übertragen. Namentlich sind es die beiden Baron Fischer'schen Jäger Anton Krämmermaier und Mathias Salomon in Pam- hagen, dann der von Solymosy’sche Revierförster Anton Rosenstingl in Eszterhäza, die eine von Natur aus scharfe Beobachtungsgabe, lebhaftes Interesse für die Vogelwelt und einen Schatz von Erfahrungen besitzen, dem ich manche werthvolle Anresung verdanke. Rosen- stingl hat überdies eine kleme Localsammlung. in der sich manches interessante und seltene Stück befindet. Im Hinblick auf die relativ geringe Zahl von 193 Arten, welche im folgenden besprochen sind, sei bemerkt, dass ich lediglich jene anführe, die ich selbst beobachtet, oder über die ich ganz positive, noch nicht veröffentlichte Daten erfahren habe. Die Literatur, mit Hilfe welcher sich leicht noch weitere 50 sicher nachge- wiesene Arten zusammenbringen liessen, habe ich gar nicht in Betracht gezogen, da ich ja nur Beiträge zu einer Ornis des Neusiedlersees, nicht eine solche selbst zu liefen gedenke. Findet sich einmal ein Bearbeiter für eine geschlossene, allgemeine Ormis, so werden ihm diese Nachrichten, die ich hier biete, als Hilfsmaterial um so erwünschter kommen, als sie eben keine Compi- lation aus dunklen Quellen bilden, vielmehr ausschliesslich aus eigenen, gewissenhaft angestellten Beobachtungen entspringen. Noch erwähne ich, dass ich aın Neusiedlersee eirca 250 Bälge sammelte, welche bei Aufgabe meiner Samm- lung in den Besitz des Herın Dr. A. Girtanner in St. Gallen übergingen. * 176 Ornithologische Mittheilungen aus dem Wiener Vivarium. Von Dr. F. K. Knauer. 18% Da mit dem Beginne der kälteren Jahreszeit eine Eingewöhnung sowohl in den Tag und Nacht geheizten Innenräumen wie in den den Unbilden der Witterung preisgegebenen Thierräumen des Gartens mit grossen Schwierigkeiten verbunden ist, sind zur Zeit nur spär- liche Bereicherungen des Thierstandes zu verzeichnen. Es sind seit unserer letzten Mittheilung neu hinzu- gekommen : An einheimischen Vögeln: I. Ordnung. Gänseartige Vögel (Anseres): 1 Saatgans (Anser segetum, Meyer). II. Ordnung. Scharrvögel (Rasores): 1 prächtiges Männchen vom Birkhuhn (Tetrao tetnix, L). III. Ordnung. Fänger (Captores): 2 gelbköpfige eristatus, Koch). G@oldhähnchen (Regulus IV. Ordnung. Sänger (Cantores): 1 Singdrossel (Turdus musieus, L.); 1 Stein- drossel (Monticola saxatilis, L). V. Ordnung. Raubvögel (Rapaces): 1 Sumpfweihe (Cireus aeruginosus, L.). 1 Habicht (Astur palumbarius, L.). Sehr altes Männchen mit vollständiger Sperber- zeichnung. 2 Waldkäuze (Syrnium aluco, L.). 2 Zebrafinken. An Exoten: 1 Muskatfink. 1 Japanesisches Mörchen, 5 Wellensittiche, 7 Bastarde (siehe weiter unten). In den Volieren kamen Junge zur Welt: 5 kleine Elsterchen, 4 Halsbandamandinen, 6 Silberschnabelamandinen., 3 Malabaramandinen. An anderen Thieren wurden seither erworben: Gazelle (überaus zahm), Wildschwein. Bastard von Frettchen und Iltis, Nasenbär, Eisbär, Ichneumons, Biberratte, Aguti, Alligatoren. DH DHHHHm Freunde und Kenner von Exoten seien besonders auf die oben erwähnten Bastarde aufmerksam gemacht, von denen zwei Exemplare sogar Doppelbastarde sind, indem der Vater ein Bastard zwischen Silberschnabelamandinen- Männchen mit japanesischem Mövchen-Weibchen, die Mutter ein Bastard von Muskatamandinen-Männchen mit Japanesischem Mövchenweibchen ist. Die 5 weiteren Exem- plare sind Bastarde von Muskatamandinen-Männchen mit japanischen Möven-Weibchen. Bezüglich der vorerwähnten hier ausgebrüteten Jun- gen verdient der Umstand immerhin Erwähnung, dass die Thiere nicht nur bei Tage durch das Aus- und Eingehen der Besucher, sondern auch bei Nacht, durch die bei so grossen Thierhaltungen in einen ringsum von Wiesen und Gärten umgebenen Gebäude unvermeidlichen Mäuse gestört smd und dass die brütenden Thiere und die Jungen nur das übliche Körnerfutter, keine sonstige Kostaufbesserung erhielten. Es zeigt dies, wie ganz ver- schieden eben einzelne Individuen physisch veranlagt sind. bei den einen bringt der verständigste Pfleger, bei soro- | samster Wartung kein Zuchtresultat zu Stande, bei den anderen geht Alles, selbst bei den ungüstiesten Umstän- den, wie von selbst von Statten. Ich musste vor einieen Monaten ‚drei mittlere Buntspechte, weil sie sich arg befehdeten, von einander trennen, beliess das erst angelanste Exemplar in dem alten Käfig und brachte von den beiden andern das eine in einen vollständig geschützten Käfig. das andere Exemplar provisorisch in einen Gitterkäfig. in welchem Marder angekommen waren. Im Rummel der Einrichtungsarbeiten blieb dieser letzterwähnte Specht in seinem. weder gegen Regen noch gegen Zug geschützten Hause über zwei Monate, wurde manchmal auch bei der Fütterung übergangen, hatte nicht Gelegenheit an einem Aste oder sonst an Holz die gewohnte Zimmermanns- arbeit zu thun, während dem anderen die soresamste Pflege zu Theil ward; der gut Gepileste eine nach einigen Wochen ein, der arg vernachlässigte hat sich auf das Prächtigste ausgefiedert und befindet sich noch heute munter und gesund in unserem Besitze. Unsere grauen Cardinäle, um ein anderes Beispiel zu geben, sind gleichfalls im Garten untergebracht und der Kälte, wie dem Winde preisgegeben; sie singen munter darauf los und befinden sich ersichtlich wohl sanz räthselhaft ist das vor Kurzem erfolgte plötzliche Eingehen unserer zwei Tannenheher, von denen das eine Exemplar eben den dritten Winter in Gefangenschaft ' befindlich gewesen und beide bis zum letzten Momente ersichtlich wohl sich befanden. Beide Thiere gingen im Zeitraume von kaum einer Stunde zu Grunde. Ein Besucher des Vivariums hatte in der ganzen Front den Krähen, Elsteın. Dohlen, Raben, Eichelhehern und den beiden | Tannenhehern Hanf vorgeworfen; während die übrigen von diesem Futter nur wenig nahmen. fielen die beiden Nucifraga mit grossem Behagen über die Körner her und waren bald darauf Leichen. Bei den Besuchern unseres Institutes findet der kürzlich erworbene Bartgeier wegen der Schönheit seiner Färbung und Zeichnung viel Bewunderung. Es ist dieses Exemplar dasselbe, über welches Dr. Girtanner in Nr. 6 des ‚Jahres 1881 unserer Mittheilungen berichtete. Im Jänner 1881 am hinteren Kobl auf der Rauchecke (Gemeinde Pfunds in Tirol) gefangen und damals nach Färbung der Iris und sonstiger Zeichnung auf 2 Jahre geschätzt, ist dieser Vogel also heute nahe an 10 Jahre u ee EN alt. Es ist dies, wenn man von den Angaben einiger Touristen, dass in den letzten Jahren Bartgeier noch in der Rhätikonkette gesehen worden seien, absieht, das letzte nachgewiesenermassen in den österreichischen Alpen erbeutete Bartgeierexemplar. In der Schweiz wird wohl das im Februar des Vorjahres in den Lötschthaleralpen vergiftet aufgefundene „Alte Wyb‘, ein seit 28 Jahren dortselbst von den Jägern beobachtetes Weibchen, aller 'Wahrscheinlichkeit nach die Witwe des vor einem Viertel- Jahrhundert an dieser Stelle erlesten Bartgeiermännchens — das letzte Bartgeier-Individuum gewesen sein. Unser Exemplar misst von der Schnabel- bis zur | Schwanzspitze 105 em, während die Flugweite fast 3 m beträgt; der Oberschnabel misst von der Hakenspitze bis zum Mundwinkel 11 cm, Unterschnabel 10:3 cm, der Bart 4 cm. die Mittelzehe sammt Klaue 10 em. Kopf, Hals, Brust, Bauch und Unterschenkel sind schmutzig- weiss; längs der oberen Augenwölbung läuft über den Zügel, den Oberschnabel, schräg zum und gleichsam m diesem sich fortsetzend, ein dunkel- schwarzer Streifen; mit diesem beiderseits deutlich sicht- baren Streifen steht jederseits ein schwächerer schwarzer von den Augenbrauen zum Scheitel hinziehender Streifen in Verbindung, so dass ein Theil des Scheitels und die weisse Stirn innerhalb dieser Vierecksfigur zu liegen kommt. Ein schwärzlieher Anflug ist auch längs der Mundränder bis in die Mundwinkel hinein siehtbar. Der Flügelbug ist weiss, nur am oberen Rande ragen bräun- liche Schaftflecke in das Weiss hinein. Zwischen Kehle und Oberbrust machen einige aneinander sich reihende braune Flecken den Eindruck, als wenn der Vogel eine Halskette um hätte. Rücken, Flügel. Schwanz sind dunkel- aschgrau mit: schönen weissen Schaftflecken prächtig gezeichnet. Die Iris ist weiss, kaum mit einem gelben Ton, stellenweise gewölkt, der Skleralring mennigroth. Bart hin ziehend | Bart- und Schnabelborsten sind schwarz. Schnabel horn- farbig, Fänge bleigrau. In seinem ganzen Gehahen ist unser Exemplar voll- ständig Adler; nichts von der typischen Unruhe, der Gefrässickeit und Gier des Geiers. Selbst, wenn schon geraume Zeit seit der letzten Fütterung verflossen, stürzt er nie mit der gefrässigen Hast anderer Geier über seinen Antheil her. sondern holt sich sein Futter in aller | Ruhe. Er ist auffallend zahm, lässt sich ruhig streicheln ; wir konnten ihm obige Maasse ganz ungestört abnehmen ; hebt man ihn in die Höhe, so lässt er einen für einen so grossen Vogel auftallend feinen Ton. der lebhaft an den Angstruf anfgeschreckter Hühnchen erinnert, hören. Bei Eintritt der kalten W itterung fängt er an zu baden und soll dies, wie uns sein früherer Besitzer schrieb, den ganzen Winter so machen. Er bekommt Füsse und Schä- del von Hasen, Rehen, Lämmern, verschmäht rohes, knochenloses Fleisch, frisst überhaupt nicht viel: wenn er den vorgeworfenen Knochen bearbeitet und die Fleisch- theile ruhig und sorgsam loslöst, so macht dies fast den Eindruck, als wenn es ihm weniger um das Fleisch als um die Skelettirarbeit zu thun wäre. Schon sein früherer Besitzer theilte uns mit, dass er immer auf demselben Platze sitze ; auch jetzt lässt er von dem einmal erwähl- ten Platze nicht: er hat zwischen dem Sitze auf einem platten Steine und dem auf einem entsprechend abgesäg- ten und geglätteten dieken Aste die Wahl: er wählt stets den ersteren. Nach den Mittheilungen des früheren Besitzers liebt er wohl die Morgensonne, nicht aber Sonne während der anderen Tageszeit. Es fehlte nicht viel, so wäre dieser letzte Bartgeier der österreichischen Alpen ins Ausland gekommen ; ich hoffe noch öfter über unseren Bartgeier berichten zu können und. werde, gelegentlich eine ‚photographische , Aufnahme desselben bringen. Notizen. Ornithologische Beobachtungsstation Lomnie (J. Spatny). Am 14. November d. J. wurden 2 Stück Tadorna vulpanser (1 und 19) auf dem Steinröhrner Teiche er- lest, welche für das fürstlich Schwarzenberg’sche Museum in Fr: auenberg als die ersten Exemplare eingeliefert worden sind und eine Seltenheit dieser Gegend bilden. Es dürfte für Sarmiliche Mitglieder unseres Blattes von besonderem Interesse sein, dass uns am 29. October d. J. das sehr seltene Exemplar eines und Leser |, : 2 | für das Museum Sr. Zwergschwanes (Cygnus minor 4). altes Männchen, zum Präpariven zugekommen ist. Es ist dies das erste Exem- plar dieser welches wir seit dem 23jährigen Bestande unseres Geschäftes zum Präpariren erhalten. Der Schwan ist geschossen und wurde uns aus Chlumee bei Wittingau von der Herrschaft des Herrn Erzherzog Franz Ferdinand zugesendet, und dürfte auf einem der vielen dortigen Teiche erlest sein; der Vogel wird kaiserl. Hoheit präparitt. Species, Ed. Hodek jun. Literarisches. Von der Capstadt in das Land der Maschukulumbe. leisen im südlichen Afrika in den Jahren 1883—1887 von Dr. Emil Holub. Mit circa 180 Orisinal-Holzsehnittten und 2 Karten. Hölder, Wien, 8. Lieferung, 1 und 2, 1888. Von Dr. Holub’'s Werk über seine zweite Reise in Süd- alrıka sind nunmehr die ersten Lieferungen erschienen. Diese höchst interessante Publication bietet in fesselnder, anziehender Weise die Schilderung seiner Erlebnisse, den Aufenthalt in der Capstadt, die dortigen politischen und administrativen Zustände, die von Dr. Holub daselbst veraustaltete Ausstellung. seine Weiterreise nach Colesberg und in den Orangestaat, gibt Mittheilungen über die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Forschungen auf ethno- graphischem, geologischem und botanischem Gebiete. In ornitholo- eischer Hinsicht sind besonders die Berichte über den Heuschrecken- kranich, den Katflraria-Sichler, den Öhrengeier, scopas) hervorzuheben. Wer die Gefahren und Leiden dieser Expedition, die uner- schütterliche Standhaftiekeit und Ausdauer, mit welcher die Zwecke derselben unter derartiren Umständen verfolgt wurden, in's Auge fasst, wer erwägt, dass unter solehen Verhältnissen Sammlungen eemacht worden sind, wie sie kein anderer Afrikaforscher in diesen Massen zu Stande zebracht, kann ermessen, wie Vieles und in den verschiedensten Richtungen Wichtiges das Werk bieten wird. Dasselbe wird ohne Zweifel in den weitesten Kreisen Ver- breitune finden und den wärmsten Antleil erregen. Die Holzschnitte, nach Dr. Holub'san Ort und Stelle ange- fertieten “ sichnunzen auseeführt, sind vorzürlich. Die Ausstattung ist seh” elegant B: den Hammerkoöpf Encyklopädie der Naturwissenschaften. Erste Abtheilung 58. Lfg. Zweite Abtheilung, 49. und 50. Lfg. Subscriptionspreis pro Lie. 3 Mark. Breslau, Eduard Trewendt, 1888. Die neuesten drei Lieferungen des vortheilhaft bekannten, grossen Unter- nehmens bringen in Lieferung 58 der ersten Abtheilung die Fort- setzung des „Handbuchs der Botanik“, und in den beiden Liefe- rungen 49 und 50 der II. Abtheilung den Abschluss des VI. Bandes des Handw örterbuchs der Chemie“. In der botanischen Lieferung liegen uns der Rest des Schenk’schen Aufsatzes „Die fossilen Pflanzenreste®, dieses hervorragenden Beitrags des bekannten Leipziger Gelehrten, und der Anfang der „Pilze“ von Prof. Dr. W. Zopf vor. Letztere reich illustrirte Abhandlung verspricht gleich den früheren Eneyklopädiebeiträgen desselben Verfassers „Spaltpilze« und „Schleimpilze“ eine für weitere Fachkreise hoch- interessante Arbeit werden. — Von den Chemie-Aufsätzen heben wir diesmal als besonders beachtenswerth hervor: „Lanolin“ von Prof. Liebreich, „Leuchtgas“ von Dr. H. Drehschmidt in Berlin, einem neuen Mitarbeiter, und „Licht“ und „Lösungen von Prof. Eilhard Wiedemann. Auch diese beiden Lieferungen, denen, soweit es zum Verständniss nöthig erschien, gute Illustra- tionen beigegeben sind, lassen wiederum den hervorragenden, wissenschaftlichen und praktischen Werth dieses neuen Handwörter- buches der Chemie deutlich erkennen, dessen gleichmässig fort- schreitendes Erscheinen dabei besondere Beachtung verdient. Catalogue of the Birds in the British-Museum Xil. Fringillidac by Bowdier Sharpe 813 S. (1888). Dieses ausgezeichnete Werk schreitet endlich etwas rascher vorwärts, da ihn weitere Mittel bewilligt wurden. Der vorliegende Band enthält die Fringilliden (inel. Embeririden) mit 559 Species, die bis auf 60/, alle im britischen Museum vertreten sind. Dies giebt dem Werke den hauptsäch- lichsten Werth, da beinahe 10.000 Exemplare verglichen wurden, darunter 125 Originaltypen. Da in der Handlist von Gray 1871 555 Species aufgezählt werden (7166— 7735), so ist der Zuwachs an neuen Species ein sehr geringer. Es werden eher manche aus der Handlist zusammengezogen. So sind neu Geospiza difficilis (Sclater), Loxiquilla propinqua, srandis, Spermofila albitorques, Amaurospiza equatorialis, axillaris, Chrysonsitris Sclateri (alle neotropisch), Passer yatii (Afghanistan), Pipilo’ mendozae, Rhodospingus mentalis (Guya- quil), und einige Varietäten, aber ein Theil hievon ist nur um- getauft. Eingezogen werden z. B. Coccothraustes japonicus (als var, Cardinalis igneus etc.). Die Eintheilung ist eine ganz andere als in der Handlist, statt der 8 Gruppen der eigentlichen Fringilliden bleiben hier nur 3 Coccothraustinen, Frinsilliden und Emberiziden. Die ersten behalten die Geospizineen der Galogapos (8 8. 13 Species — ohne Certhidea), und die Species 7286 — 7296 und erhalten dazu Chloris chl. L (= aurantiiventris Cab. 7218 sinica, kowarahiba und von den Spermofileen (alle bis auf Uragus), dann Fonipara und Volaninis aus den Cyano- spizinen. In die Synonymie der genannten Spermofileen wollen wir hier nicht eingehen. Die Fringillineen haben die übrigen, eigentlichen Fringilliden incl. Uragus aus den Spermofileen, die Pyrrhulinen der Handlist Gray’s 7531 bis 7630, zugetheilt, so dass Sharpe nachfolgende Fringilliden zu den Em- beriziden zutheilt, als: die Passerelinen (neotropisch), die Cyano- spizineen, endlich Saltatrieula multieolor (7100) Burm., aus den Tanagriden, Spodiorneis jardinii Sclat. (1495) aus den Caerebiden der Handlist und Idiopsar brachyurus Cass. (6543) aus den Icteriden der Handlist. Parodoxornis entfällt aus den Fringilliden. Geographisch interessant ist der endemische Monotyp der Acunhainsel, Nesospiza acunhae Cab. (= Emberiza brasiliensis Carmichael). Interessant sind die Vögel aus Marokko, Afghanistan, Hinter- indien und anderen Ländern ohne eine specielle” gedruckte Ormis. Die Emberizenarten haben eine ganz eigenthümliche Ver- breitung, deren Centrum Asien ist, von wo einzelne Species nach Europa nnd Afrika ausstrahlen. So ist Emberiza aureola in Archangel und auf den Nikobaren und der Malaiischen Halbinsel (Johor) gefunden worden, Emberiza eirlus von Kleinasien über Maäcedonien und Aleier bis Portugal und Marokko, Emberiza pusilla (die im ÖOsthimalaya wintert) von Archangel bis zu den Andamanen, Emberiza schoeniclus von Kamtschatka bis Valencia (Spanien) und im Pendjab etc. Fringillaria tahapisi vom Cap ist auf Socotro von Balfour gefunden worden. — Plecetrophanes lappo- nicus in der Enge des Blauen Flusses bei Itschang (China). Auf den Sandwichinseln wurden echte Fringilliden gefunden. deren Beschreibung Sharpe erst ankündist, da die Fringilla annae — Dole (1980) nicht weiter bekannt ist. Eigenthümlich ist, dass so wenige Species der festländischen Autoren bestehen, was wohl in dem ungenügenden Material liest, das sie zur Vergleichung benützen können. So sind von Reiche- now alle Species reducirt. obwohl z. B. von Tacanovski und Pievalski viele Species bestenen bleiben. Es zeigt dies neben- bei gesagt dem Referenten, dass er wohlgethan, sich in seiner Ver- breitung der Vögel nicht zu weit von der Handlist als einzigen vollständigem Vögelverzeichniss zu entfernen. Ein Geograph hat weder Beruf noch Mittel sich den Urwald zweifelhafter ‚Synonyme zu lichten, umsomehr, wenn er im Raume beschränkt ist, da nirgend die Kürze zu so vielen unheilvollen Confusionen Anlass geben kann, wie hier. So hat er nie behauptet, dass die Frin- gilliden ubiquitar seien, sondern 8. 37, dass sie den Menschen, soweit er Felder und Früchte baut, begleiten. dass sie jetzt in Australien sind, erhellt aus den gegen sie dort und in Neuseeland erlassenen Gesetzen. Uebrigens hat H. Reichenow entweder Walden’s „Vögel der Philippinen“ und die Nr. 6612, 6761, und 6766 der Handlist nicht gelesen oder er redet Unwahres. Dr. Palacky. Aus unserem Vereine. Auszug aus dem Protokolle der Ausschusssitzungen vom 17. Juli, 9. November, 17. December I. J. 1. Sitzung vom 17. Juli 1. J. Anwesend: Präsident A. von Bachofen; 1. Viee-Präsident A. von Pelzeln; 2. Vice-Präsident F. Zeller; 1. Secretär Dr. F. Knauer; Cassier Dr. K. Zimmermann; Dr. O. Reiser. 1. Der Präsident bringt zur Mittheilung, dass die Unter- nehmung des „Wiener Vivarium's“ das ehemalige Aquarium im k. k. Prater käuflich erworben habe und hier dem ornithologischen Vereine für seine Sammlungen und seine Bibliothek ein unentgelt- liches Heim anbiete, dass sie auch sämmtlichen Mitgliedern“ des ormithologischen Vereines, so lange deren Zahl 600 nicht über- schreite, freien Eintritt in die Ausstellungsräume des Vivarium's concedire. Dr. O0. Reiser dankt dem Unternehmen für dieses dem Vereine gewidmete Beneficium, welches eine ganz bedeutende Entlastung des jährlichen Budgets im Gefolge habe, wärmstens und begrüsst die Gründung des Institutes, das für Wien schon lange ein Bedürfniss, auf das Freudigste. Desgleichen sprechen die Herren Dr. K. Zimmermann und A. von Pelzeln im Namen des Ausschusses ihren Dank aus. 2. Als neues Mitglied ad Herr Hötelier Leopold Seiler (angemeldet von Her F. Zeller) aufgenommen. I. Sitzung vom 9. November 1. J. Anwesend: Präsident A. 1. Vice-Präsident von Bachofen; A. von Pelzeln; 1. Secretär Dr. 2. Vice-Präsident F. Zeller; F. Knauer; Cassier Dr. K. Zimmermann; Dr. G. Spitschan; Hofrath A. Watzka; Jul. Zecha. hinderung zeigt an Dr. Leo Pribyl. 1. Der Secretär bringst die Permanenzkarten zum Eintritt in das Wiener Vivarium für die Ausschussmitglieder zur Vertheilung. 3. Mit tiefem Bedauern wird von dem Ableben des verdienst- vollen Mitgliedes Herrn Rudolf ©. Karlsberger in Linz Kennt- niss genommen. 6. Ein Gesuch des Herrn Bureauchef Z. um Ueberlassung von Brieftauben wird dahin beantwortet, dass eine solche Abgabe nur nach Massgabe der vorhandenen Thiere und nur an Mitglieder er- folgen könne. 7. und 8. Es gelangt ein Bericht des Herrn E. Hodek jun. über einen in Oesterreich erlegten Zwergschwan, und der Bericht eines anderen Herrn über ein bei einem Lori nach 20jähriger Ge- fangenschaft erfolgtes Ablegen eines Eies zur Mittheilung. 11. Die Redaction berichtet über die für die Mittheilungen eingelaufenen Beiträge der Herren und Frauen: R. Eder, Re Ritter von Tschusi, A. Koch, Baronin Ulm-Erbach, €. v. Ow., Kubeika, Hübner, H. Panzner, Ch. von Chernelhäza. 12. Der Cassier berichtet über den Stand der Rinnahmen und Ausgaben. 13. Bezüglich der Frage, was mit den trotz Reclamation (und obschon dieselben die Nummern der Mittheilungen regel- mässig zugesandt erhielten) mit ihrem Jahresbeitrage im Rück- stande befindlichen Mitgliedern zu geschehen habe, wird nach län- | Ö. Reiser: Seine Ver- 1 “ gerer Debatte beschlossen, von dem statutarisch zustehenden Klage- rechte Gebrauch zu machen. Sub 2., 4., 5., 9. und 10. zur Erledigung. gelangen verschiedene Anfragen III. Sitzung vom 17. December 1. J. Anwesend: Präsident A. von Bachofen; 1. Vice-Präsident A. von Pelzeln; 2. Vice-Präsident F. Zeller; 1. Seeretär Dr. F. Knauer; Cassier Dr. K.Zimmermann: Custos 0. Reiser; Hof- vath A. Watzka; Julius Zecha. Die Verhinderung zeist schrift- lich an: Rath G. Spitschan. 1. Herrn Chefredacteur E. von Dombrowski in Blasewitz (Dresden) wird für eine von diesem Ende Februar n. J. zu unter- nehmende längere Studienreise nach Bosnien, der Hercesovina, Dalmatien und den vorliegenden Inseln eine Subvention in der Weise gegeben, dass ihm ein für neue eingesandte grössere Ar- beit verlangtes Honorar bewilligt wird. Mit grossem Bedauern wird die Anzeige des erfolgten Ahlebens des langjährigen Mitarbeiters und corr. Mitgliedes Benj. H. Aueilnosm von Rosenberg in Gravenshage vernommen. Als neue Mitglieder wurden in den Verein aufgenommen: Sr. ee Reichsgraf Schaffsotschin W armbrunn und Stud. jur. Reiser hier. Sub 4, 5. und 6. zur Erledigung. gelangen einzelne Anfragen und Einläufe Hierauf Monatsversammlung im grünen Saale der k. k. Academie der Wissenschaften. Herr Custos A. von Pelzeln bringt interessante Mittheilun- gen über den ausgestorbenen Brillenalk (Alea impennis), dessen © Bier überhaupt und speciell über in der Sammlung des Baron d’Hamonville befindlichen Eier dieses Vogels. Darauf spricht der aus Sarajevo hier weilende Custps OÖ. Reiser über mehrere interessante Erscheinungen der bosnischen Ornis, die einzelnen Mittheilungen mit mitgebrachten Präparaten demonstrirend. Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mitgliederbeiträge. Bis 19. d.M. sind an Jahresbeiträgen eingelaufen: I. Beim Cassier Dr. Carl Zimmermann (l., Bauernmarkt II). 179 Dem Vereine sind neu beigetreten: 1. Sr. Excellenz Reichsgraf Schaffgotsch in Warmbrunn. 2. Stud. jur. Reiser in Wien, IV. Bezirk. In der Administration und Expedition unserer Mit- theilungen sollen von Jänner ab zum Zwecke exacterer und rascherer Expedition des Blattes und sofortiger Erledigung der Bestellungen und Anfragen mehrfache Aenderungen Platz greifen. Wir bitten behufs Einrichtung eines bezüglichen zuver- lässigen Adressenbuches um gütige Bekanntgabe etwaiger, in der letzten Mitgliederliste (ausgegeben mit Nr. 1 des Jahrganges 1338) noch nicht rectificirter Aenderungen in Bezug auf Wohnort, Titel u. s. w. Wien, II., k. k. Prater, Vivarium. Dr. Fr. Knauer, az. 1. Secretär. Wir ersuchen um gefällige Offerten nach- folgender Thiere: Luchs, Wiesel, Dachs, Fischotter, Eisfuchs, Schakal, Vielfrass, Hermelin, Lemming, Schneehase; Königsadler, Sperber, Wander- falke, Schmutzgeier, Schneeeule; Uraleule, Zwerskauz, Tannen- heher. Rabenkrähe. Saatkrähe, Seidenschwanz, Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn, Schneehuhn. (mit Preisangabe) Direction des Wiener Vivariums, Wien, k. k. Prater. Die P. T. Herren Mitglieder, welche mit ihrem Jahresbeitrag noch im Rückstande sind, werden ge- beten, den Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 1888 an den Vereins-Cassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauern- markt Nr. 11 einzusenden. Correspondenz der Redaction. Herm E.v.D i, Blasewitz. Vor der Sitzung war die Beantwortung des Anfrageschreibens nicht möglich; mittlerweile wird wohl Herr Dr. K. Zimmer- mann Alles erledigt haben. Sehr freuen wir uns auf die seinerzeitigen Berichte. — Herrn J. 0. R r, Dresden. Hoffentlich nach Wunsch erledigt. — Löbl. Redaction des BI. f. Geflügelzucht, Dresden. Sandten Ihnen Clich@ und Artikel aus Nr. 11 unter der gewünschten Adresse. — Löbl, Verwalt. d. nordböhm. Vogel- 1. Nr. 99. A. Graf B.; 2. Nr. 109. H. Cs. Br en 3. Nr. 121. u. Gefl. Zeit., Reichenberg. Auf den vorgeschlagenen Zeitungstausch könnten wir, 3. D.; 4.1135. B. Er. v. E.; 5. Nr. 46. L. G.; 1. 148. 0..6@,; da unser Blatt jetzt RN a an nur rare ge na Das gungen 1. Ne. 189. )D. K. v. B.; 8. Nr. 193. A. K.; a N: 212. M. K. | Sy Sien Das Wiener Vivariım treibt keinen geschäfismässigen Handel mit Th 10. Nr. 216: 1.6. ke; 11.01.2322 DER. v.M. M.; 12. Nr. 235. und überlässt nur wie andere Thiergärten in Ausnahm len oder im Tauschwege E. Fı. M. v. M.; 13. Ni. 237. @. M.:;2 14. Ni 248. 0. M.; 15. | ein oder das andere Exemplar. Die von Ihnen HSzERIDLIG en Vögel . Wie aESanE NOS NA ICHNEN 057. N BE ENT 1259, m PB.) 1, | Mic@ahgenkar- = Kon Baye- Verein 1: GER galzuckfännnchen NEE SA N. 265: L. Gf. P: L.; 19. Nr. 278. H. Graf S. @.; 20. Nr. 282. neues Adressenbuch angelegt und werden dann alle angemeldeten Adressenände- R. Gf. Sch.; 20. Nr. 283. G. Sch.; 21. Nr. 284. M. Sch.; 22. rungen richtiggestellt. Wir ersuchen Ihre Zeitschrift unter der AI DEnienae Nr I &ch..9 T ESTER ORUNE 9 Verein. Wien, Ii., „Vivarium* an uns gelangen zu lassen. — Herr Fr. e ar. 294. N. Sch.; 24. N. „235. F. Sch.; E Nr. 302. \ Graf S >-> | Hof. Dringliche Arbeiten lassen uns Ihre Anfragen erst im Laufe der nächsten 26. Nr. 306. Dr:10,. 8:5, 27. Nr. 307. J. Dp-: 20. Nr. 313. I . Graf Woche beantworten. — Herr Dr. F. K...f, Stockholm. Bitten sehr um Entschul- le DE Ne aan Ws 1. Ni 3321| eng, as Une ame netten na eBtz erlaaire rasen. ben En Eu T, B) Aasallen ET RATE den letzten Wochen enorm viel zu thun. — Herr I. .... 1, Neustadl. Wir H. W. 3 92. 340. W. 7. ; 33. A. H.; 34. Gesellsch. der Vogel bitten recht sehr uns mitzutheilen, wie lange Sie das fragliche Werk benöthigen freunde in ee a.M. würden, da wir nur l Exemplar besitzen und häufig darnach gefragt wird. — Ham HEVSBERE.R n, Zürich. Alle Ihre Wünsche finden in den nächsten Tagen i i f Erledigung. — Sr. Excell. Geheimr. Dr. G. R...e, Tiflis. Vielen Dank für die Il. Beim Secretariate (Il., k. k. Prater, Hauptallee Nr. |). gütige Erwiderung nnd die unserem Institute zugedachten Geschenke. Ein län- 1. Nr. 279. Verein für V. in S. pro 1889 5 fl.; 2. Excellenz geres Schreiben folgt auf dem Fusse. — Herrn at v. Ch.. : I, AR: ME 1 Q E Te: x N B fürchter dass von den abgebbar n Sachen um etwas ıren Beitall finden Reichsgraf v. Schaffzotsch 6 A. _ pro 1388; Nr. 241. techn. admin. würde, doch dürften in ni ichste r i einige seltenere Bälge einlaufen und dann Mil. Com. pro 1889. Nr. 335. E. Z. pro 1889 le Hufe werden wir uns erlauben, die betreffende Liste zu übersenden. Non Die [A IEIEN Ya ER ERVERNENENER ADNAN A DARAN FE ROSE I OR X) KCH IICIC AS 36. N No% BIIEIE: JACH EIEIIC IC, ARE EOIEIES ICH LACH DIE DE 11, ER DIN = - E 1887 R > 0b I AeDUNEN-AanumE # eo . Ci Ser tangenträger & 2 ® Prämien: DS Ant Mul I) o ae = a % 2 n u E Copenhagen, für Hühnerhäuser. & ee ee Br Kaiserslautern, { Fa 3 j Ta SR) Rostock Wien Zum Ausrotten des Ungeziefers. > | hält mit Beginn des Frühjahres südeuro- OR) Mokuie; D ; . i päische und afrikanische Echsen, Schlangen, > n au ne a nl; Preis per Paar Mark 2,50, geaen Nachnahme Schildkröten. Frosch- und Schwanzlurche Bu Kappeln, Schlei, in allen Arten und seltenen Spielarten am 168 Inn er 5 ark k En 7 Bar I ö Er Hamburg, J. C. Haunstrup, Copenhagen, Dänemark. Lager; diese werden nur in wohlerhaltenen = Roskilde. EN OR Exemplaren versandt und zu billigen Preisen So ö 5. 2 na abeereben. 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[138. — Die Karamane. 187) — Lichtenstein. 34-38, — Der Mann im Mond. 415417. — Die Sängerin. — Lebte Nitter von Dlariens burg. 130. 131. — Der Scheil von Alel- fandria. 139. 140. — Das MWirteyaus im Spcfjart. 141. 142, Hebel, Scakläjtlein des theinifhen Haıtds freundes. 286-285, Heine, Alta Troll. 410. — Burhd. Lieder.243-245. — Deutjchland. 411. — Neuelsedichte. 246.247. — Neijebilder; I. Die Harjreife. 250. — Romanzero. 248. 249. Herder, Der Eid. 100.101. — Über den Urjprung der Sprade. 321. 322. Sipkel, nnBLE LIE 441- oem ‚Das fräulein von ScuderL 15. — DergoldeneZTopf, 161. 162, — Da: Majorat. 153. — Meijter Martin. 46. — Der unheimliche Gajt. Don Suan. 129, HSolberg, Seppye vom Berge. 305. [191.\ Hölderlin, Gedichte. 190./ domer, Jlias. 251 — Döyfiee. 211-2 Humboldt, W.vd., Briefe an eine reundür. 302-307, Bi3 jegt find nachfolgende 456 Nummern erfchtenen: Stand, De Säger. 340, _ Se Shieter. 395.396. Sumerman, Der Obers bof. 81-84. — D.neuefygmalion.85 - RD Seving, Sagen von der Alyambra. 180. Sean Paul, Flegeljahre. 23-33. — Der Komet. 144-148, — Eiebenfäs. 115-120, gung: Sullina Leben. 310-3831 Kant, Bon Ye Macht des Gemiüls. 325. Kleift, Erzählungen.73.74. — D.Herrmannzjdlagt. 178, 179. — Das FKäthhen von eilbvonn. 6. 7. - Mid. Kohlhaa3 19.20. — Bentbejilea. 351. 352. — Der Prinz von Home burg. 160. — D.zerbrodienesrug.S6. Knigge, Über ven Untz gang mit Dienjchen. 294-297. Körner, Erzählungen 143. — eier u. Schwert, 176. — Zrinn. 42. 43, Sort, SYobjinde. 274— 7. Kofebue, Die deutichen Kleinjtädter. 171. — Die beiden Klingsberg. 257. [156. en Lerau, Die Albigenjer. — Ausgewählte Gedichte. 12-14 — Eavonarola. 154.155. Lejage, Der hinfenvde Zeus feL 69-71. Lejing, Emilia Galotti. 39. — Gedichte. 241. 242, — Saofoon. 25-27. — Minnav.Barnhehn.1. — MiE Sara Sampjon. 209. 210. — Nathan d.Xgeife.62.63. — Qademelumfürßajtor Zange. 348. Luther, Ziidhreden. 400. Merimee, Colonba. 93. 94, — Kleine Novellen. 136. Milton, Das verlorne Raradicz. 121-124, Moliere, Die gelehrten drauen. 109. — Der Mijanthrop. 165. — Der Tartüff. 8 Möjer, BatriotiihePhane tajien. 422-424, Mujäns, Vegenden von Nübezahl 72. — Bolfgmarden I. 226. — Volfsmärden II. 227, 28, närdhenlII. ERIR \ rat, PBeitaloyzi, Lienhard und Gertrud 315-320. Be Gedichte. 269. 27 Bufeti Boris Godunof. ec Atyalia. 172, — 2ritannicus. 409, _ Phädra, 440. Raimund, Der Bauer als Millionär. 436. - = nz 437. Raupad, Der Miller und fein Kind. 435. Saint-PBierre, Baulund BVirginie. 51, 52. Sa, gran der Ehannpi. _ Der Seufelafumpf, 47. Scenkendorf, Gedichte. 336. 337. Schiller, Die Braut von Meilina. 184. 185. — Don Karlod. 44. 45, — Erzählungen. 91. — Fieslo, 55. 56, _ en Gedigte. 169. 170. — Der Geijterjeher. 21.22. — Die Jungfrau von Ot= lean3. 151. 152. - auune und Liebe. 64. I. — MariaStuurt 127.128. — Der Neffe als Onkel. 456. — Die Näuber. — über Anmut Aürde. 99. — Über naive umd fen- timentaliide Did): tung. 346. 347. — MWallenftein L 75. 76. — MWallenjtein II: 77.73. — MWilyeln Tel. 4.5. Eihlegel, Engl. u. jpan. Theater. 356-358. — Griedy. und römijdes Sheater. 353-355. Shwab, Doktor Fauftus. 405. r — Fortunatus und jeine Eöhne. 401. 402. — Grifebig. — Nobert der Teufel. — Die SRILIESE 447. 17. 18. und — Die vier Heymong- finder. 403, 404 — Hirlanda. - Öinovefa. - Da: Shop in c der Höhle Ka Ka. 449. 450. — Die Ihöne Melufina. = 284, — Kaifer Dctabianus. 406. 407. — StleineSagenbe3Nlter- tum. 309. — DergehörnteSieafried. — Die idöne Mage- Ione. — Der arıne Heimcich. 445. 416. Das zyräulein vom See. 330. 331. Seume, Mein eben. 359. 360. Ehnfleipenare, Antonius u. Kleopatra. 222,223. — Goriolan, 374, 375, — Hamlet. 9. 10, — Zulius Cäjar. 79, — Der Kaufmann bon DBenedig. 50. - BD IV. 1. Zeil. 326. 327. 2. Zeil 323. 329, — König Heinzig VIIL 419. 420. — König Zear. 149, 150, — König RidjardIIL 125. 126. Macbeth. 158. Dthello. 58. 59. Ytoıneo u.Aulie. 40.41. Ein Soinmernadtss traum. 218. — Der Sturm. 421. _ Bil‘ Lärm um Nichts. 45. — Die Iuftigen Weiber von Windjor. 177. — Mintermärden. 220, 221. — Die Zähmung dev fteis ferın. 219. Sopholles, Antigone. 11. — Eleftra, 324, — König Spipus. 114 — Spipus auf Kolonos.] — Bhiloftetes.397. [292.| — Die Tradinierinnen. 444. Same SEIEN Reife. 167. 168. Tegner, Frithjoj3=Sage. 174. 175. Zeunnfon, Ausgew.Did)> tungen. 371-373. Tier, Der Alte vom Berge. 290. 291. — Die Gemälde. 289, — EShafejpeare-Novellen. 332. 333. Ester olnar Gertrud, Siehmer: Denn, ap I, Kolums Do, Sulle Sr. Waldau, Aus der Junter welt. 376-380. ea Sandalin. 182. — Muferion. — Geron der Mpelige. 166, — Dberon 66-68. Zachariä, Der Nenome mit. 173. Ziholfe, Abenteuer einer Neujahrsnadt.-Das blaue Wunder. 181, — Der yeldweibel. — Die Walpuraiznadt. — Das Beil. 366, 367. — Kleine Urjadyer 363. 364. — Kriegerifhe Abenteuer e.„sriedrerfigen. 365. — Dertoie Gait. 361.362. auf Starken, gealättetem Tapier Elar gedrudt und udens MWörterbud”. Biblisgrapkifches Inftitut in Leipzig. Kanarienvögel Extravorsänger Auswahl und "versende stets gegen unter Garantie für Güte Me ee He I HB U Le Sur Le nl Run EL He nn ETNLLIERESTSTEITTTTTTTTESTTTTTESDERRDEETTTTE FIT ET ESTER THOTKTTEEITETRLEDRETTERTEERTLERTTDSTERTERBDERRERTEERTERERLRRFERUURRDALFERUERERTRURTEDTLRRDURRERTERKERRERRTTRTTRITUTRTRRTELNTERINE: höher, und lebende Ankunf.t [ITTTITESTTTTTTTTTTERTTTTETENTITITTETETTTETTTETENKERTESTESTETETESTTTTERTETETEEETER AUIIHEIRIERDETERRRRRRLRRTITTRDTERRTTERTTTETTTTTLTKADERKEERRADDEDTRETLERERRRERAETTERTELNERKRRFRRTLKELKTTTRRSTRENRERERDERTTERTRRLTUTDRUNEDRERLLNTENN bestens gesanglich geprüft und sortirt, a 12, 15, 20 und 25 Mark: in schönster Jasse oder Nachnahme, habe noch Jul. Häger. St. Andreasberg (Harz). Herausgeber: Der Omithologische Verein in Wien (verantwortlich: Dr. Fr. Knauer). Druck von .J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Friek (vormals Faesy & Frick) in Wien. Graben 27. RE” Dieser Nummer liegt ein Prospect der Firma J. 0. Rohleder bei. > N IK &: ! gr « | « - < ( / AAA ET & € @: